* 22 ee . 8 8 7 1 3 Montag, 13. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1-6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe lannheimer Zei Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 74 tu 6 Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 910 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtaͤnd iſt Mannheim,. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Zuſpitzung des Metallarbeiter Konflikts 5 Geſamtausſperrung auf 22. ds. Mis. beſchloſſen Ißt die Kakaſtrophe noch zu vermeiden? J Berlin, 13. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In dem bereits vier Wochen währenden Konflikt in der mittel⸗ deutſchen Metallinduſtrie ſcheint ſich nunmehr eine Wendung vorzubereiten, die die ganze deutſche Metallinduſtrie mit in den Konflikt hineinzuziehen bedroht. Der Geſamtverband deutſcher Metallinduſtrieller hat nämlich beſchloſſen, zur Unterſtützung der im Kampf befindlichen mitteldeutſchen Me⸗ tallinduſtrie die Geſamtausſperrung in der Metall⸗ induſtrie am 22. Februar vorzunehmen, die etwa 800 00 0 Arbeiter betreffen würde. Der Kampf iſt bekanntlich ausgebrochen, weil der Arbeits⸗ miniſter die Verbindlichkeitserklärung eines Schiedsgerichtes abgelehnt hat. Die Gewerkſchaften hatten eine Lohnerhöhung von 75 auf 95 Pfg. gefordert. Die Arbeitgeber wollten nur 278 Pfg. zugeſtehen. Das iſt der Satz, der durch die Verbind⸗ lichkeitserklärung des Reichsarbeitsminiſters zum Jahres⸗ ſchluß für die rheiniſch⸗weſtßäliſche Induſtrie feſtgeſetzt wurde. Den Schiedsſpruch auch für die mitteldeutſche Metallinduſtrie auf der gleichen Lohnbaſis für verbindlich zu erklären, lehnte der Reichsarbeitsminiſter ab. Zur Beurteilung der Maßnahmen, die weittragende und bedenkliche Folgen für das geſamte 5 Wirtſchaftsleben haben dürften, erklärt der Verband mitteldeutſcher In⸗ duſtrieller u..: 5 a. „Die mitteldeutſche Metallinduſtrie hat die Unterſtützung der geſamten deutſchen Metallinduſtrie gefunden. Die bis⸗ herigen raſch aufeinander folgenden Lohnerhöhungen— bei⸗ ſpielsweiſe iſt der tarifliche Facharbeiter⸗Spitzenlohn von 1924 bis 1927 von 45 auf 75 Pfg. geſtiegen— können unter keinen Umſtänden länger fortgeſetzt werden, wenn der gegenwärtige deutſche Wirtſchaftsſtand gehalten werden ſoll. Dies iſt aber die unumgängliche Vorausſetzung des jetzigen Beſchäftigungs⸗ grades. In den nächſten Monaten laufen rund 280 Lohntarif⸗ verträge ab. Der Zuſtand, daß jeder Lohntarifablauf zu neuen Lohnforderungen veranlaßt, iſt auf die Dauer untragbar und führt zu dauernder Beunruhigung der Wirtſchaft. Es iſt eine [Schraube ohne Ende, die zu einer Unterminierung der deutſchen Induſtrie auf dem Weltmarkte führen muß. Daraus ergibt ſich, daß die Auseinanderſetzungen in Mittel⸗ deutſchland richtunggebend für die nächſten Monate werden müſſen. Es iſt nicht angängig, daß man hier einen Lohnſatz von 75 Pfg. als annehmbar anſieht und kurz darauf an einem anderen Orte die Verbindlichkeit des gleichen Lohnſatzes ab⸗ lehnt, obwohl in dieſem Gebiete die Lebensbedingungen noch günſtiger ſind. Da die geſamte deutſche Metallinduſtrie der Meinung iſt, daß der gegenwärtige Beſchäftigungsgrad nur verſchlechtert und insbeſondere auch die mühſam errungene Stellung auf dem Weltmark gefährdet wird, hat ſie den Ab⸗ wehrkampf der mitteldeutſchen Metallinduſtrie zu dem ihren eigenen gemacht.“ f g 3 Es beſteht vorerſt noch eine Möglichkeit und es iſt zu hoffen, daß ſie auch ausgenützt wird: daß angeſichts dieſer drohenden Situation der Reichsarbeitsminiſter aus eigener Initiative die beiden Partein noch einmal an den Verhandlungstiſch lädt, und ſie zu einer Einigung zu bringen verſucht... f FCCCCCCCC(ããã ¶ãõppppdwpããã Ayããã ͤAdãſãũͤͤã y y e Die Kriſis der Regierungskoalition Berlin, 13. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vage im Reichstag iſt unverändert ernſt. Neue Momente ſind im Laufe des Vormittags nicht hinzugetreten. Der heutigen tuterfraktionellen Sitzung, die um 4 Uhr nach⸗ Feittags beginnt, ſieht man mit ſpürbarer Nervoſität ent⸗ segen. Die Verhandlungen drehen ſich nicht um das Schul⸗ geſetz an ſich, ſondern gelten der Erörterung der Frage, ob überhaupt der Willezu einem Zuſammenarbeiten noch innerhalb der Koalition beſteht. Man iſt vielfach der Anſicht, daß es nicht ſchon heute zu einem Eklat kommen wird, ſondern daß ſich womöglich die Beſprechungen bis etwa Frei⸗ tag hinziehen werden.— In deutſchnationalen Kreiſen fühlt man ſich einigermaßen beunruhigt darüber, daß das Zentrum für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen ſich weder 5 direkt noch indirekt mit den Deutſchnationalen über das, was weiter geſchehen ſoll, in Verbindung geſetzt hat. Man findet das umſo auffallender, da man bisher Arm in Arm mit dem Zentrum gegangen iſt. Uns ſcheint, daß dieſe vorſichttge Zurückhaltung des Zentrums ſich ſehr einfach dadurch erklärt, daß man im Zentrum, wenn man auch gegenwärtig taktiſch ſich mit den Deutſchnationalen auf einer Linie befindet, die ſpätere Entwicklung im Auge behalten muß. Die aber weiſt, wo⸗ rüber man ſich wohl allgemein im klaren ſein dürfte, nicht auf ein weiteres Beiſammenbleiben mit den Deutſchnationalen hin. In der Umgebung des Herrn von Guérard behauptet man, daß dieſer in der Fraktion die Mehrheit hinter ſich habe. Ob dieſe Annahme ſich beſtätigt, wird ja vielleicht ſchon der . Verlauf der heutigen Sitzung erweiſen. Nicht ganz konform geht mit ihm bekanntlich der Gewerkſchaftsflügel, der, wie Herr Imbuſch dieſer Tage erſt im Reichstag zu er⸗ kennen gegeben hat, vor einer allzu engen Bindung an die Sozialdemokratie, die Herr von Guérard trotz ſeiner konſer⸗ vativen Herkunft nicht geniert, eine gewiſſe Scheu empfindet und ſich daher auf die chriſtliche Baſis zurückgezogen hat. Es verlautet ferner, daß auch gewiſſe Kirchenkreiſe in warnendem Sinne auf Herrn von Gusrard einzuwirken verſuchen. An zuſtändiger Stelle tritt man übrigens dem von ge⸗ wiſſer Seite in unverkennbar tendenziöſer Abſicht ausge⸗ ſtreutem Gerücht entgegen, daß der Brief des Reichs ⸗ präſidenten der Initiative des volksparteilichen Frak⸗ tionsführers Scholz entſprungen, zum mindeſten von ihm inſpiriert worden ſei. Es wird auf das entſchiedenſte ver⸗ ſichert, daß dieſe Behauptung den Tatſachen in keiner Weiſe entſpreche. Wie auch wir beſtätigen können, hat Herr Scholz in den letzten Tagen weder mit dem Reichspräſidenten noch mit dem Staatsſekretär Meißner irgendwie Fühlung ge⸗ nommen. Soziale Fürſorge 7 rlin, 13. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) „ iſt eine Denkſchrift über Grundlagen, Art und Höhe der Unterſtützungen für die ehemaligen Heeres⸗ und Marinearbeiter und Angeſtellten zu⸗ gegangen. Zur Zeit werden für 25 000 Invaliden und Hinter⸗ bliebenen aſt 16 Millionen Mark jährlich an Unterſtützungen aufgewendet. Für die in Zukunft noch ausſcheidenden Heeres⸗ und Marinearbeiter ſoll ſich die Sachlage demnächſt dadurch ändern, daß eine Zuſatzverſorgungskaſſe ür die Arbeiter des Reiches und der Länder errichtet werden(, die eine Anſtalt gebaut wird. des öffentlichen Rechts bildet und auf Beitragszahlung auf⸗ Die Regierungsparteien haben im Reichstag eine Inter⸗ pellation eingebracht, in der darauf hingewieſen wird, daß die Durchführung des neuen Geſetzes über Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung auf dem flachen Lande Folgen gezeitigt hat, die den ländlichen Arbeitsmarkt höchſt ungünſtig beeinfluſſen. Die Regierung wird gefragt, welche Maßnahmen ſie im Einvernehmen mit der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung zu treffen gedenkt, um die den Arbeitswillen lähmenden Mißſtände zu beſeitigen und um die Arbeits⸗ beſchaffung als wichtigſte Maßnahme in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wieder in den Vordergrund zu rücken. Dr. Curtius zur Not der Landwirtſchaft Berlin, 13. Febr.(Von unſerem Berliner Bürb.) In einem offiziöſen Dementi wird der Behauptung entgegenge⸗ treten, daß der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſeine Zuſtimmung für die Hilfsaktion für die Landwirtſchaft nur unter der ausdrücklichen Bedingung erteilt habe, daß die Landwirtſchaft gewiſſermaßen als Aequivalent für die Unter⸗ ſtützungsmaßnahmen der Reichsregierung Opfer bei den 1 Handelsvertragsverhandlungen bringen müßte.. Dieſe Angabe wird als völlig unzutreffend bezeichnet. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hat vielmehr volles Verſtändnis für die vom Reichsernährungsminiſter vorge⸗ tragenen Maßnahmen bekundet und, wie er wiederholt bei Empfängen landwirtſchaftlicher Deputationen erklärt hat, die Maßnahmen gebilligt, ohne ſeine Zuſtimmung von irgend welchen Konzeſſionen abhängig gemacht zu haben. Rückgang der Arbeitsloſigkeit In der Zeit vom 15. bis 31. Januar iſt die Zahl der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeits⸗ loſenverſicherung von rund 1200 500 auf 1 155 500, das iſt um 45 000 oder um 3,8 v. H. geſunken, während bei den Frauen noch eine Zunahme um 7000(von 170 500 auf 177 500) oder um.1 v. H. zu verzeichnen war. Für die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger ergibt ſich daher nur eine Abnahme um 38 000(von 1371 000 auf 1 333 00) oder um 2,8 v. H. f. ö Stärker iſt der Rückgang in der Kriſenfürſorge. Hier iſt die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger von rund 228 000 auf 215 000, d. i. um 13 000 oder 5,9 v. H. zurückgegangen. Der Rückgang iſt bei den Frauen verhältnis⸗ mäßig größer als bei den Männern. Er betrug bei den Männern 11 000(von 191000 auf 180 00) oder 5,8 v.., bei den Frauen 2000(von 37 000 auf 35 000) oder 6,4 v. H. Ludendorff konnte in Frankfurt nicht ſprechen Am Sonntag ſollten Ludendorff und Frau im Schumann⸗ Theater in Frankfurt einen Vortrag halten. Zwiſchen Luden⸗ dorff und der Direktion des Schumanntheaters kam es zu Streitigkeiten, die zur Folge hatten, daß das Schumann⸗ Theater ſich weigerte, die Räume zur Verfügung zu ſtellen. Daran konnte auch ein beim Landgericht zugunſten Luden⸗ dorffs einſtweilig erwirkte Verfügung nichts ändern, da dieſe durch gerichtliche Entſcheidung wieder aufgehoben wurde. Ludendorff reiſte unverrichteter Dinge bereits am Samstag nachmittag wieder nach München ab. Geſchäft mit Andenken Miß Cavell im Film— Ein Prüfſtein für Locarno [Von unſerem Londoner Vertreter) Sir Auſten Chamberlain hat in einem Brief an den Her⸗ ſteller des Cavell⸗Filmes ſeinem„ſtärkſten Widerwillen“ gegen die Ausbeutung eines nationalen Andenkens für geſchäftliche Zwecke Ausdruck gegeben. Der bri⸗ tiſche Außenminiſter hat damit dem Proteſt der überwältigen⸗ den Mehrheit der Engländer ſeine Autorität hinzugefügt, und man könnte ſich auch vom deutſchen Geſichtspunkt aus keine ſchärfere Verurteilung des geſchmackloſen Unternehmens wun⸗ ſchen. Der Miniſter hat nicht nur die Einlabung des Regiſſeurs, ſich den Film vor der Freigabe anzuſehen, mit Nachdruck aß⸗ gelehnt, er hat auch hinzugefügt, daß er eine Reihe von wich⸗ tigen Einzelheiten der Darſtellung für un wahr hält. Dieſe Feſtſtellung bezieht ſich auf die Szene der Exekution ſelbſt. Es gibt in der Tat außer belgiſchen Berichten aus d weiter Hand keine Grudnlage für die Filmverſion, daß einer der deutſchen Soldaten ſich geweigert habe, auf die Schwe⸗ ſter zu ſchießen und darauf von dem Offizier— vor den Augen der Frau— niedergeſchoſſen wurde. Ebenſo unhaltbar iſt die typiſch filmheroiſche Einzelheit, daß Miß Cavell die Augen⸗ binde zurückgewieſen habe, wodurch die Handlung des Offiziers erſt richtig zur„barbariſchen“ Grauſamkeit geſteigert wird. Der engliſche Regiſſeur Wilcox und ſein Manufkriptverfaſſer, Oberſt Berkeley, haben offen zugegeben, daß ſie ſich lediglich auf belgiſche Informationen geſtützt haben, und ſie fanden offenbar dann nichts dabei, die deutſche Botſchaft in London um Auskunft über militäriſche Kommandos uſw. zu bitten. In Belgien iſt die im Film benutzte Verſion allerdings ſehr popu⸗ lär, weil ſie dort von dem Verteidiger der Schweſter Cavell, dem Rechtsanwalt Sadi Kirſchen, geſchickt verbreitet worden iſt. Kirſchen hat auch den engliſchen Filmleuten als Autorität ge⸗ dient. Er iſt ſelbſt nicht bei der Exekution anweſend geweſen, ſondern baſtert ſeine Erzählung auf Angaben des engliſchen Geiſtlichen Gahan, der— ebenfalls nicht anweſend war. Die ſo eutſtandene Hinrichtungsſzene bildet den Höhepunkt den Films, und man kann ſich ſchon danach ungefähr vorſtellen, wie er wirken wird= wenn es nicht gelingt, die Aufführung zu verhindern. 35ͤͤ K“ 5 5 Da der Capell⸗Film nunmehr burch die öffentlichen Er⸗ klärungen der Außenminiſterien in Berlin und London eine Angelegenheit der hohen Politik geworden iſt, dürfte es von Nutzen ſein, einmal die Tatſachen zuſam⸗ menzuſtellen, die zu dleſer Entwicklung geführt haben. Im Oktober 1927 gab die Britiſh and Dominions Films Corpo⸗ ration bekannt, daß unter Leitung des Regiſſeurs Herbert Wilcox die Arbeiten für die Verfilmung der Geſchichte Edith Cavells begonnen hätten, und daß die große Tragödin Sybil Thorndike die Rolle der Titelheldin übernommen habe. Schon damls erhoben ſich in England Proteſte gegen das Unter⸗ nehmen: ſo überſandte der Nationalverband engliſcher Frauen aus einer im Oktober tagenden Verſammlung in Bourne⸗ mouth dem Filmzenſor eine Reſolution, in der die Unter⸗ drückung des Films gefordert wurde. Eine ähnliche Reſo⸗ lution faßte die„Müttervereinigung“, der, ebenſo wie dem vorgenannten Verband, zahlreiche hochangeſehene Frauen an⸗ gehören. Die Gerechtigkeit verlangt, zu betonen, daß dieſe Proteſte, denen weitere folgten, lange vor dem Eingreifen des deutſchen Botſchafters ſtattgefunden haben. Auch die eng⸗ liſchen Behörden konnten dem Botſchafter, als er ſie in einer informellen Unterhaltung auf den Film aufmerkſam machte, mitteilen, daß ſie bereits von ſich aus entſprechende Schritte unternommen hatten. Dies war zweifellos zutreffend; ich kann heute mitteilen, daß ich bereits vor mehreren Wochen, alſo lange vor der deutſchen Demarche, von abſolut zuver⸗ läſſiger Seite erfahren habe, daß die zuſtändige Regierungs⸗ ſtelle den Filmunternehmern dringende Vorhaltungen ge⸗ macht hat. Inzwiſchen nahm ſich auch die Preſſe der Ange⸗ legenheit an. Es zeigte ſich bereits aus den erſten Kommen⸗ taren, daß die politiſche Bedeutung des Cavell⸗FJilms durch⸗ aus nicht unterſchätzt wurde. g Alle Einſichtigen ſahen ſofort, daß es ſich hier nicht um die bisher bekannte Gattung von Kriegsfilmen handelte, in der man mit zweifelhaftem Erfolg verſucht, das perſönliche Erlebnis des Krieges, das uns alle gleichermaßen angeht, zu geſtalten. Edith Cavell war eine jener Geſtalten, die im Kriege gefeiert und im Frieden vergeſſen werden müſſen; indem ſie ſich für die Sache ihres Vaterlandes in Gefahr begab und darin umkam, wurde ſte ihren Landsleuten zur Heldin; da ſie aber Mittel anwandte, wie ſie auch von be⸗ zahlten Spionen gebraucht werden, mußte das kriegführende Deutſchland ſie als Spionin behandeln. Ihre Lage war tragiſch, und auf ihrem Charakter haftet kein Makel. Es iſt unbeſtritten, daß ſie etwa 170 engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Soldaten zur Flucht verhalf, und daß ſie dazu ihre Stellung als Leiterin eines Brüſſeler Lazaretts benutzte. Es iſt ebenſo unbeſtritten, daß das Todesurteil des deutſchen Kriegsgerichts zu Recht beſtand. Daß es ausgeführt wurde, iſt der einzige Gegenſtand ernſthafter Kritik. Man kann darüber verſchiedener Anſicht ſein, aber man wird eben⸗ ſowenig verkennen dürfen, daß der deutſche Militärgouver⸗ neur, indem er die Exekution des Urteils befahl, ſeine Pflicht zu tun glaubte und von verſtändlichen militäriſchen Ueber⸗ legungen allein geleitet war,— wie man andererſeits auch die Frau achten muß, die im Angeſicht des Todes ſagte: Patriotismus iſt nicht genug“. Es gibt aus dieſer Lage keinen anderen Ausweg als zu vergeſſen. Wie ſollten ſich ſonſt jemals Menſchen, die ſich mit den Waffen in der Hand gegenübergeſtanden haben, als Freunde begegnen? Mit Recht weiſen die engliſchen Zeitungen darauf. hin, daß es auf die hiſtoriſche„Richtigkeit“ der Einzelheiten piel wenui⸗ 2. Seite. Nr. 74 e Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 13. Februar 1028 ger ankomme als auf die Tatſache der Wiederbelebung eines tragiſchen Konfliktes. Seit zehn Jahren ruhen die Waffen, und man hat ſich gerade zwiſchen England und Deutſchland erfolgreich bemüht, den Krieg zu überwinden. Es muß auch Zurchaus anerkannt werden, daß England ſelbſt die Gefahr des mutwilligen Oeffnens verheilter Wunden erkannt hat. Es handelt ſich hier um einen Prüfſtein der Locarno⸗ politik: wenn der Widerſtand der öffentlichen Meinung, ja der Einſpruch des Außenminiſters nicht ausreichen ſollten, um eine geſchäftstüchtige Firma zu verhindern, neuen Völker⸗ haß auszuſtreuen,— dann ſind die geſiegelten Verſöhnungs⸗ dokumente kein Boden, auf dem es ſich bauen läßt. Politiſche Beziehungen beſtehen ja nicht nur zwiſchen den Staats⸗ männern, die ſich in Geuf treffen; ſie müſſen auch zwiſchen den Völkern ſelbſt, zwiſchen den Kinobeſuchern in Deutſchland und England beſtehen. Die Regierungen ſind in der Verurteilung des Cavell⸗ Filmes einig. Wer daran glaubt, daß Frieden und Freundſchaft zwiſchen England und Deutſchland eine Zukunft haben, kann nur wünſchen, daß es gelingt, dieſes Attentat auf den Frieden im letzten Augenblick zu verhindern! Deutſch⸗amerikaniſcher Schiedsvertrag Berlin, 13. Febr.(Von unſerem Berliner Bürbo.) Von Berliner maßgebender Seite wird uns beſtätigt, daß zur Zeit gemeinſame Beſprechungen über einen deutſch⸗amerikaniſchen Schiedsvertrag ſchweben. Die Anregung zu dieſen Verhand⸗ lungen iſt von den Vereinigten Staaten ausgegangen, die den Vorſchlag eines ſolchen Abkommens nach dem Muſter des amerikaniſch⸗franzöſiſchen Vertrages den deutſchen Stellen un⸗ terbreitet haben. Der Abſchluß derartiger Verträge liegt ja durchaus in der Linie der deutſchen Außenpolitik. Infolge⸗ deſſen hat man ſich auf deutſcher Seite bereit erklärt, über dieſe Frage in Erörterungen einzutreten. Zunächſt wird es nun Aufgabe ber juriſtiſchen Sachverſtändigen ſein, die Einzelhei⸗ ten eines deutſch⸗amerikaniſchen Schiedsvertrages auszuarbei⸗ ten. Rufſſiſche Proteſtnote an Amerika Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der ſtellvertretende Außenkommiſſar Litwinow dem amerikaniſchen Staats⸗ departement telegraphiſch eine Note geſandt, in der gegen die Auszahlung von Geld an den früheren ruſſiſchen Staatsan⸗ gehörigen Sergei Ughet proteſtiert wird. Ughet hat ſich in den Vereinigten Staaten anfänglich als Vertreter der zariſti⸗ ſchen und ſpäter der ſowjetruſſiſchen Regierung bezeichnet, ob⸗ wohl er niemals vom Sowjetregime offiziell anerkannt wor⸗ den iſt. Er hat eigenmächtig die Geſchäfts führung der ruſſiſchen Botſchaft in Waſhington übernommen, nachdem der zariſtiſche Botſchafter Bachmatjeff ſein Amt niedergelegt hatte. Nach den Mitteilungen des Außenkom⸗ miſſariats hat die amerikaniſche Regierung Ughet Entſchädi⸗ gungen bezahlt für ruſſiſchen Beſitz, der im Jahre 1916 in Amerika verluſtig gegangen iſt. In ſeinem Proteſttelegramm erklärt nun Litwinow, daß nur die Sowjetregierung An⸗ ſprüche auf dieſen Beſitz ſtellen könne, was mit dieſem Tele⸗ gramm getan werde. In Moskauer politiſchen Kreiſen wird die Proteſtnote Litwinows als ein neuer Markſtein in den ruſſiſch⸗amerikani⸗ ſchen Beziehungen bezeichnet. Bemerkenswert iſt, daß die KHebermittlung der Proteſtnote zeitlich zuſammenfällt mit der dieſer Tage von Hamburg aus erfolgten Verſchiffung eines Goldbetrages in Höhe von 5 Millionen Dollar an die Equitable Truſt und Chaſe Nationalbank. Die Uebermitt⸗ kung des Goldes ſoll jeboch keinesfalls als die Einwilligung der Sowjetregferung ausgelegt werden, die von Amerika ge⸗ forderten Schulden der zariſtiſchen Regierung zu zahlen, Der Goldbetrag ſoll vielmehr nur eine Garantie für ruſſiſche Be⸗ ſtellungen in Amerika ſein. Die Meldungen der amerikaniſchen Preſſe über die Abſicht der Sowjetregierung, die Zinſen für die Eiſenbahnanleihe zu zahlen, werden von ruſſiſcher Seite entſchieden dementiert. der 24 Fischer ertrunken — Moskau, 19. Febr. Zu der Kataſtrophe im Finniſchen Meerbuſen, bei der 1000 Fiſcher und 300 Pferde in der Gegend der Narwamündung auf einer Eisſcholle ins Meer abgetrieben wurden, wird fetzt bekannt, daß 24 Fiſcher den Tod im Waſſer fanden. Die Übrigen Fiſcher ſcheinen ſich retten zu können, da der Sturm ſich legt und ein ſtarker Froſt die Verbindung mit dem Ufer herſtellt, Flugzeuge verſehen die Fiſcher mit den notwendigen Bedarfsarttikeln. — Brüſſel, 12. Febr. König und Königin von Afghani⸗ ſtan ſind von Brüſſel nach der Schweiz abgereiſt. * Hyoower kandidiert. Nach einer offiziellen Verlautbarung aus Waſhington hat der Handelsſekretär Hoower die Ab⸗ ſicht, ſich als republikaniſcher Kandidat bei den Präſtdentſchafts⸗ wahlen aufſtellen zu laſſen. ö Slreſemann Von Reus Kraus Eine helle, ein bißchen naſale Stimme, die in allen fünf Kontinenten gehört wird. Breite Schultern auf der ge⸗ drungenen Geſtalt, die das Schickſal eines Siebzigmilltonen⸗ Volkes tragen. Keine männliche Poſtkartenſchönheſt, aber ein Kopf, den man nach dem erſten Blick in dieſem Leben nicht mehr vergißt. Haxmoniſch ſind ſeine Geſichtsgüge gerade nicht. Das bürgerlich⸗zufriedene Lächeln kontraſtiert ſeltſam mit der flackernden Unruhe im Blick, e lange nicht mehr bei dem Geſprächspartner verweilt. Nach dem zweiten Wort iſt der Miniſter natürlich noch ganz bei der Sache, die er verhandelt. Nur ſeine Augen ſind ſchon längſt weiter⸗ gewandert. Und die Fingerſpitzen tanzen, kaum merßbar, auf und ab. Unraſt, durch Bonhommie gebändigt. Einer, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatſachen ſteht. Ein Weltkind, und zwar ein Berliniſches: dem keiner was vor⸗ wacht. Der weiß, daß in den Großbankbilanzen Wohl und Wehe der Nation ſich ſpiegeln. Aber einer, deſſen letzten Biele ganz wo anders liegen. Immer noch auf dieſer Erbe und niemals im Metaphyſiſchen. Aber auf einer Erde, die einmal ein ganz anderes Geſicht tragen ſoll. Kein Gott⸗ ſucher, wie der tote Rathenau. Der helle Erbe dieſes dunklen Schickſals. Einer, der weiß, was er will. Dex den Erfolg wingt— mit ſehr viel Routine und noch mehr Perſönlichkeit. r kann ganz einfach alles. Mit einer Diſſertation über den Flaſchenöſerhandel begann ſein literariſches Schafſen, mit einer Goethe⸗Studie iſt es vorläufig abgeſchloſſen. Zwiſchen⸗ durch hat er Deutſchland aus dem Chaos gerettet. Ich habe Streſemann in den letzten Tagen zweimal ge⸗ ehen. Richtiger: gehört. Denn der Anblick bieſes Mannes, 9 eindrucksvoll er auch iſt, verſchwindet, wenn die Magie einer Sprache lebendig wird. Beide Male ſprach er über die großen politiſchen Probleme, die die Welt bewegen. Sehr Verſchleden freilich. Vor ſehr verſchledenen Auditorien. Das eine Mal war die ganze Welt ſein Publikum. Das war, als er von der Tribüne des Reichstags herab die Räumung der Rheinlande forderte. Seine Rede war wortwörtlich im anuſkript aufgeſetzt. Stiliſtert, korrigiert, durchgearbeitet. n einziger großer Verzicht war ſie: Verzicht auf alle Ertempoxes und Improvisationen. Es iſt nicht immer ganz einfach, Reichsaußenminfſter zu ſein. Wenn man nämlich da⸗ kal einer der zündendſten Redner Europas 1 und es nicht an darf. Weil jeder unvorhergeſehens R Weltkonflikt zur Folge haben bann. Trotzdem kam das Wort tativfatz einen —„2815 nes Franzöſiſches Selbſtiob 55 4 N 2 auf Koſten Deutſchlands Paris, 12. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während die Linkspreſſe in ihren Kommentaren über den Schritt der deutſchen Regierung gegen den engliſchen Cavell⸗ Film offen eingeſteht, daß während des K rieges auch von den alliierten Kriegsführenden Grauſamkeiten verübt wurden und Line Verhinderung der Vorführung des Filmes im Intereſſe des Friedens notwendig ſei, verſteigt ſich der nationaliſtiſche„Intranſigeant“ zu der kühnen Behaup⸗ tung, die Fraunzoſen ſeien während des ganzen Krieges faſt immer menſchlich, und zwar im höchf Sinne des Wortes geblieben und hätten ſich niemals tſamkeiten zu Schulden kommen laſſen(1) Der„Intr nt“ giht immer⸗ hin zu, daß es beſſer ſei, mit dem Schwamr die während des Krieges begangenen Verſtöße gegen das AUkerrecht zu wiſchen, aber nur unter der Vorausſetzung, daß alle Völker guten Willens ſeien. Soweit ſei man jedoch noch nicht, meint das Blatt, denn in Deutſchland befänden ſich die Men⸗ ſchen mit gutem Willen noch ſehr in der Minderheit. „Das Gefühl“ ſchreibt der„Intranſigeant“ weiter,„das uns heute noch von der moraliſchen Entwaffnung abhält, iſt weniger die Erinnerung an den Krieg und ſeine Greuel, als die Enttäuſchungen, die wir ſell dem Friedensſchluß erlebt haben und der ſchlechte Glaube des Beſiegkten, der entſchloſſen iſt, die Konſequenzen ſeiner Niederlage niemals anzuerkennen. Der große Lärm um den Cavell⸗Film, der durchaus nicht tendenziös iſt, erſcheint uns ungerechtfertigt, Es iſt durchaus gut, wenn die Völker, die bereit ſind, die ihnen zugefügten Leiden zu vergeſſen, hie und da daran er⸗ innert werden, daß ſie wohl verzeihen, aber niemals vergeſſen dürfen.“ Deutſche Demarche gegen den Cavell⸗Film in Brüſſel — Brüſſel, 13. Febr. Der hieſige deutſche Geſandte war wegen des Cavellfilmes beim belgiſchen Außenminiſte⸗ rium vorſtellig geworden. Der belgiſche Außenminiſter teilte in Beantwortung dieſes Schrittets mit, daß die belgiſche Re⸗ gierung keine Handhahe beſitze, gegen den Film aus volitiſchen Gründen einzuſchreiten, ſo ſehr ihr an der Befrie⸗ dung liege. Nur wenn die öffentliche Ordnung geſtört werde, könnten die Kommunalbehörden eingreifen. Badische Politik Beleidigung der badiſchen Regierung durch die Preſſe Als im Oktober 1926 ein Parteſtag der Sübdeutſchen Nationalſozialtſten in Karlsruhe abgehalten wurde, ver⸗ öffentlichte der„Südweſtdeutſche Beobachter“ in Stuttgart unter Verantwortung des Redakteurs Robert Wagner einen Artikel, in dem er ſchwere Beleidigungen gegen die badiſche Regierung ausſprach. In Baden war damals das Auftreten Hittlers verboten worden und wegen dieſes Ver⸗ botes 1 der Artikel erſchienen. Durch beſondere S die in den Text geſetzt worden waren, enthielt der Artikel ein Gerippe aus den Worten:„Internationale Lumpen und bezahlte Schufte in der Regierung“, Der badiſche Staatspräſident Remmele und die übrigen. Mitglieder der badiſchen Wied erhoben Klage gegen den verantwortichen Redakteur. Im Laufe der Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß der Verfaſſer ein Dr. Geiger in Stuttgart war und daß das Schlagzeilengerippe im Manu⸗ skript ſogar geheißen hatte:„Im Freiſtaat Baden ſind inter⸗ nationale Lumpen und bezahlte Schufte an der Regierung“. Wagner wurde vom Nandi Stuttgart wegen Beleidigung nach 88 185 und 186 bes Reichsſtrafgeſetzbuches als Zuſatz zu einer wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz gegen ihn erkannten Strafe zu einem Monat Gefängniß verurteilt. Die gegen dieſes Urteil eingelegte Reviſion behauptete, es liege hier Wahrung berechtigter Intereſſen vor, denn die Aeußerungen ſeien im politiſchen Kampf getan worden und ſeien nichts anderes als der Ausdruck innerſter Ueberzeugung ſowohl des Verfaſſers als auch des für die Veröffentlichung verantwortlichen Redakteurs geweſen. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts als Reviſionsinſtanz hat die Reyfſion aber koſtenpflichtig zurückgewieſen. Das Urteil des Land⸗ gerichts Stuttgart habe mit zweifelfreier Klarheit feſtgeſtellt, daß es ſich hier um eine ſchwere öffentliche Beleidigung handle; wenn Wagner lediglich ſeiner politſſchen Gegnerſchaft hätte Ausdruck geben und an den Verhältniſſen in Baden hätte politiſche Kritik üben wollen, ſo hätte er dieſen Zweck 1115 Veröffentlichung ſo ſchwerer Beleidigungen erreichen können. — London, 13. Febr. Aus Kalkutta wird gemeldet, daß der deutſche Flieger Könnecke nicht in Kalkultta ſelbſt, ſondern 20 Kilometer von der Stadt entfernt gelandet iſt. Es handelt ſich um eine Notlandung. Von Kalkutta iſt ein Automobil ab⸗ geſandt worden, um Könnecke nach der Stadt zu bringen. „Heuchelei“ in ſeinen e vor. Ueber dieſes eine Wort ſind unzählige Leitartikel geſchrieben worden. Inter⸗ pellattonen in einem halben Dutzend Parlamenten waren 19 Folgen. Stürme in ſämtlichen europäiſchen Waſſer⸗ gläſe rn. Wer babet war, kann dieſe überdimenſtonale Aufregung freilich nicht begreiſen. Well nämlich die Aufgeregten ſelber nicht begriffen haben. Deutſche Revanche⸗Gelllſte, die ſich in dieſem militanten Wort ankündigten? Idiotiſch! Ein Tem⸗ perament, das nach einer halben Stunde Papier und Konzept des trockenen Tones ſatt war. Das bißchen Polemik gegen einen Herrn Freytagh⸗Lorringhoven— das konnte doch bei Gott nicht genügen. Das andere Mal, daß ich Streſemann in dieſen Tagen gegenüberſaß, war in einem ſtreng geſchloſſenen Kreis ſieben⸗ fach geſiebter Gäſte, denen der Miniſter ſich zur Beantwortung aller zwiſchen Himmel und Erde ſchwebenden Fragen zur Ver⸗ fügung geſtellt hatte. Hier war von trockenem Ton nicht mehr die Rede. Eher eine Conference als ein Expoſe. Was der Miniſter an dieſem Nachmittag erzählt hat, muß Geheimnis bleiben. Aber wie er ſprachaufgeräumt und aufgelockert, witzig und wortgewandt. wie er die Pointen nur ſo aus dem Hemöd⸗ ärmel ſchüttelte, daß keiner der Beſucher wußte, was noch immer nur Pointe war und wo die Senſation begann, dieſe ſpieleriſche und ſouveräne Art eines politiſchen Zauberkünſt⸗ lers verdient feſtgehalten zu werden. Er hat nicht die Faszination Muſſolinis und nicht Briands Brio, er iſt ganz und gar nicht romantiſch. Aber er hat es in den Fingerſpitzen. Man weiß nichtammer, was er will. Aber er ſelber, er weiß es ganz genau. Sein Intellekt iſt immer wach. immer ſprungbereit. Immer aufnahmebereit iſt ſein In⸗ ſtinkt, Er ſpürt die Entwicklung. Er ſpürt ſie voraus. Es gibt kein Zurückbleiben. Europälſche Kriſe? Voila— die Pa⸗ tentlöſung! Zerfall der Regierungskoalition? Es iſt noch nicht ganz ſo weit— aber Streſemann regiert ſchon mit der nächſten. Eins, zwei. drei, im Sauſeſchritt, läuft die Zeit, wir laufen mit. Guſtap läuft ihr ſogar immer ein bißchen voraus. Kein Pro⸗ phet. den man erſt 100 Jahre nach ſeinem Tode verſtehen wird. Ein Champion, der den Geſchwindiakeitsrekord über hundert Schiedsverträge hält. Und das Tempo. in dem er die politiſche Entwicklung mitmacht und mitbeſtimmt, iſt für das deutſche Volk viel wichtiger, als aller Nachruhm ſeines Außenminiſters. Die Unentweaten werfen ihm freilich ſeine Anpaſſungsfähig⸗ keit vor. Die vom Republik⸗gomplex Beſeſſenen wollen nicht recht mit, weil er im letzten Wahlkamyf angeblich einmal eine ſchwarz⸗weiß⸗rote Kokarde im Knopfloch getragen haben ſull. r— n Mit dem Auto in die Spree Zwei Todesopfer 70 Ein ſchweres Autounglück hat ſich am geſtrigen Sonnta⸗ nachmittag am Reichstagsufer in der Nähe des Reichstags gebäudes ereignet, Eine Autodroſchke, die von einer anderen geſtreift wurde, durchbrach das Geländer an der Spree und ſtürzte in den Fluß. Während ſich der Chauffeur und einer der Inſaſſen ſchwimmend retten konnte, extranken die übrigen Inſaſſen, eine Frau und ein achtjähriges Kind. Es handelt ſich um die Familie des Kaufmanns Karl Tinius aus Pankow, die von einer Geburtstagsfeier kam. Von unſerem Berliner Büro wird uns hierzu noch ergänzend gedrahtet: Das Unglück, das ſich geſtern durch den Sturzeiner Autodroſchke in die Spree ereignete, iſt heute Gegenſtand kriminalpolizeilicher Ermitt⸗ lungen. Heute vormittag hat ſich Kraker, der Führer des Autos, das das Unglücksauto gerammt haben ſoll, auf dem Polizetamt Mitte ſelbſt geſtellt. Nach ſeiner Erklärung fuhr er in langſamem Tempo das Reichstagsufer entlang nach dem Platz der Republik zu. Kurz nach der Kreuzung des Reichstagsufers gegen die neue Wilhelmſtraße fuhr eine Automobildroſche vorſchriftsmäßig links an ſeinem Wagen vorbei. Der Führer dieſes Autos wollte jetzt ſeinen Wagen wieder auf die rechte Seite bringen und zwar an der Stelle wo das Holzpflaſter der Straße in das Aſphaltpflaſter über⸗ geht. Die Straße war noch mit tauendem Schnee bedeckt und infolgedeſſen ſehr glatt, weshalb auch Kraker beſonders lang⸗ ſam fuhr. Vor dem Wagen Krakers iſt das andere Auto⸗ mobil in ſeiner ſchnellen Fahrt über den ſchmalen Bürger⸗ ſteig und dann durch das Geländer geſauſt und ins Waſſer geſtürzt. Der Wagen Krakers iſt durch die Kriminalpolizei beſchlagnahmt worden und ſoll von Autoſachverſtändigen daraufhin unterſucht werden, ob er irgend welche Beſchädi⸗ gungen zeigt, die auf einen Zuſammenſtoß ſchließen laſſen können. Exploſionskataſtrophe in Rußland Fünf reichsdeutſche Opfer Nach einem amtlichen ruſſiſchen Funkſpruch ereignete ſie im Donezgebiet der Sowfetukraine eine furchtbare Exploſton auf der Zeche 17, die zur Zeit von der deutſchen Firma Thyſſen angelegt wird. Der Kataſtrophe ſind ins⸗ geſamt zwölf Tote und acht Verletzte zum Opfer gefallen. Unter den Toten befindet ſich der reichsdeutſche Oberingenieur Siewers, ein Steiger und ein Arbeiter, unter den Verletzten ebenfalls zwei Deutſche. Das Unglück ſoll durch unvorſichtiges Hantieren des Steigers bei der Oeffnung eines Sprengſtoffkaſtens ent⸗ ſtanden ſein, wodurch das ganze Verwaltungsgebäude in die Luft geflogen iſt. Der Sachſchaden iſt ſehr bedeutend. Letzte Meldungen Beginn der deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen Nach dem offiziellen Empfang der ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ delegation am Samstag haben heute im Auswärtigen Amt die Verhandlungen begonnen. Zunächſt ſoll Klarheit darüber geſchaffen werden, nach welchem Plan man über gewiſſe tech⸗ niſche Fragen verhandeln ſoll. Die Reichswehrfunker freigelaſſen 5 — Gießen., 13. Febr. Die beiden letzten Reichswehrfun⸗ ker, die ſich noch in Unterſuchungshaft befanden, ſind nunmehr auf freien Fuß geſetzt worden. 0 Mieterfragen vor dem Reichsrat 3 E Berlin. 13. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichsrat wurden heute die Novellen zum Mieterſchutzgeſetz und zum Reichsmietengeſetz angenommen. Bergwerkskataſtrophe— 13 Todesopfer — London, 13, Febr. Ein ſchweres Bergwerksunglück er⸗ eignete ſich in Whitehaven in Nordengland. In einer Grube erfolgte plötzlich eine heftige Schlagwettererploſſon gerade in dem Augenblick, als eine Probefahrt ſtattfand, an der zahlreiche Ingenieure, ſtaatliche Inſpektoren, Gewerk⸗ ſchaftsvertreter uſw. teilnahmen. In der Grube, die den Namen des kürzlich verſtorbenen Feldmarſchalls Haig führt, hatte ſich bereits vor kurzem eine Schlagwetterexploſion exeig⸗ net, die vier Todesopfer forderte. Die Grube war daraufhin behördlicherſeits geſchloſſen worden und ſollte ſetzt wieder er⸗ öffnet werden. Sämtliche Mitglieder der Kontrollkom⸗ miſſton, im ganzen 13 Perſonen, fielen der Exploſion zum Opfer. Elner ſofort entſandten Rettungskolonne gelang es nur mit Mühe und Not, den Hauptſchacht zu erreichen und ſich in Sicherheit zu bringen. Die Ortsgruvve Saarow-Pleskow der beutſch⸗wölkiſchen Frei⸗ hettspartei manifeſtiert ihm freilich ihr Mißtrauen. weil es ihm nicht gelungen iſt, das Rad der Entwicklung um 14 Jahre zurückzudrehen— was Herr Reinhold Wulle ganz gewiß zu⸗ ſtande gebracht hätte; man hätte ihn nur laſſen ſollen— und weil das Reich noch immer nicht in ſchimmernder Wehr daſteht, Und weil er in Locarno Politik gemacht hat, ſtaft Deklamatto⸗ nen und Deklarationen in die Welt zu ſchmettern. 5 Streſemann lächelt. wenn er von dieſen Angriffen ſpricht, ein bißchen müde, wie einer, der das alles ſchon tauſendmal ge⸗ ſagt hat. Daß es auf Kokarden und Deklamationen ihm weni⸗ ger ankommt als auf die Bildung einer tragfähigen Regie⸗ rungsmehrheit— die dann ohnehin ſeine perſönliche Politik wird decken müſſen. Daß die ſchimmernde Wehr gewiß ſchön, aber daß ein auter Handelsvertrag mit dem„Erbfeind“ auch nicht ſchlecht iſt. Daß einer, der fünf chabtiſche Fahre kang ver⸗ antwortlicher Miniſter iſt, ſich den Lurus der Unentwegtheit nicht leiſten kann. Daß das Ziel in der Syntheſe zwiſchen altem Geiſt und neuem Willen liegt. ö 5 Die Deutſchen verſtehen ihn freilich noch immer nicht recht. Aber ſie folgen ihm auf ſeinem Wege. Er iſt der unverſtan⸗ denſte Außenminiſter. Aber der erfolgreichſte. Und nur darauf kommt es Guſtav Streſemann an. 5 O Die Bibliothek Newtons gefunden. Unſer Londoner Vertreter ſchreibt uns: Iu einem Privathauſe in der Graſſchaft Glouceſterſhire iſt dieſer Tage ein großer Teil der verloren ge⸗ glaubten Bibliothek Newtons aufgefunden worden. Es han⸗ delt ſich um fünf⸗ bis ſechshundert Bände, das heißt um etwa ein Viertel der geſamten Bücherei des Gelehrten. Wie der Finder. Oberſt Villamil. mitteilt, hat ſich die Blicherſammlung während der ganzen zweihundert Jahre, die ſeſt dem Tode Newtons im Jahre 1727 verfloſſen ſind in dem Beſitze der Fa⸗ milie befunden, in deren Haus ſie jetzt entdeckt wurde. Der Fund hat bei allen enaliſchen Bibliophilen großes Auffehen erregt. Newton ſtarb ohne Erben, und ſeine zweitaufſend Bände umfaſſende Bibliothek wurde mit ſeinem übrigen Beſitz in alle Winde verſtreut. Unter den Büchern befinden ſich verſchiedene Lehrbücher aus Newtons erſter Studienzeit, ſo zum Beiſpiel von Newtons Hand das Datum der Anſchaffung— den von Newtons ſſand das Datum der Anſchaffung— den 29. März 1661— trägt. Zu dieſer Zeit war Newton erſt 10 Jahre alt. Außer den vielen Bänden religibſen und chemi⸗ ſchen Inhalts, die den Hauptteil des Fundes ausmachen, findet ich ein reichlich korrigtextes Eremplar der erſten Ausgabe von Newtons„Prineivia“. Auch eine ganze Reihe klaſſiſcher Auto⸗ ren gefunden. J N 5 1 8 . Montag, den 13. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 71 Damen⸗Fremdenſitzung des„Feuerio“ In der Aufmachung, in dem äußeren Bilde glich die Damen⸗Fremdenſitzung, die der„Feuerio“ geſtern abend in bis auf das letzte Plätzchen beſetzten Nibelungen⸗ ſaale abhielt, völlig ihren Vorgängerinnen. In die Farben⸗ freudigkeit und in den Lichtſchimmer der ſtädtiſchen Faſchings⸗ dekoration fügte ſich harmoniſch das Vielerlei der nahezu 4000 Kopfbedeckungen der Rieſennarrenſchar. Prachtvoll nahm ſich wieder der Einmarſch des Elferrates auf beiden Seiten durch den Säulengang und dann gemeinſam mit den drei Gaſt⸗Elferräten und der Prinzengarde durch den Mittel⸗ gang zum Podium aus. Die Narrenburg, mit der die Erd⸗ kugel der Welttheaterdekoration verdeckt wurde— nur die leichtgeſchürzte Tänzerin lugte noch über Dach und Türme— iſt aus dem Atelier des Theatermalers Lübenau hervor⸗ gegangen, der die Idee für den Proſpekt mit viel Humor verwirklichte. In der Mitte prangte das Rieſen⸗F, flan⸗ kiert von den umkränzten Jahreszahlen 1898 und 1928, die auf das dreißigjährige Beſtehen des„Feuerio“ hinwieſen. Wen wir ſagen, daß das äußere Bild keine Veränderung auf⸗ wies, ſo dürfen wir andererſeits nicht verſchweigen, daß die Qualität der Darbietungen nicht der der Vorjahre entſprach. Wir glauben dem Elferrat einen Dienſt zu erweiſen, wenn wir dieſe Tatſache in der Erwartung feſtſtellen, daß wir im nächſten Jahre dieſen Tadel nicht ausſprechen dürfen. Vor allem wird mehr Gewicht auf den Inhalt der Büttenreden zu legen ſein, die diesmal auffallend mager in der politiſchen und lokalen Satyre waren. Die Begrüßungsanſprache des Präſidenten Bieber war wieder ein Volltreffer, der Eisbrecher, der mit einem Schlage die Stimmung aufflammen ließ, die übrigens in früheren Fahren auch beſſer war. Bieber, der wieder mit viel Witz und Humor präſidierte, hieß die Narrhalleſen im größten Narreuhauſe Mannheims herzlich willkommen. Bei der Be⸗ grüßung des Elferrats der„Rheinſchanze“ meinte Bieber. wenn man die Ludwigshafener nicht höre, rieche man ſie. Mit der Unterbringung des Geſchenkes, das der„Feuerio“ der „Rheinſchanze“ anläßlich ihres Jubiläums zugedacht habe, müſſe man leider warten. bis die Rheinbrücke verbreitert ſei. Zudem ſei es eine alte Erfahrungsſache, daß man am eheſten nicht vergeſſen werde, wenn man nichts mitbringe, Nicht minder herzliche Begrüßungsworte widmete der Präſident den Oggersheimern, die wie die Ludwigshafener Talare in Roſa angelegt hatten. Hans Warſch, nach dem ſich die Oggersheimer genannt haben, ſei ein Schäfer wie die Jungfrau von Orleans geweſen, denn er habe Oggersheim vor der Einverleibung in Ludwigshafen gerettet. Die Heidel⸗ berger bezeichnete Bieber als die größten Reklamehelden der Welt. Als Revanche für den Maſſenbeſuch der Mannheimer, die zu Tauſenden und Abertauſenden nach Heidelberg gingen, um ſich von den Strapazen zu erholen, ſei wenigſtens der Elferrat des„Perkeb“ nach Mannheim gekommen. Sehr ulkig war Biebers Anſpielung auf den Brand des Heidel⸗ berger Rathauſes. Bei der Bewillkommnung der Damen wurde Bieber malitiös. Er meinte, es ſei den Frauen zwar gelungen, ſich in die Rathäuſer und Parlamente Eingang zu verſchaffen, wo ſie nunmehr das große Wort führten, aber den ſchönſten Beruf, den der Schenkamme, hätten ſie aufgegeben. Wenn eine im Saale ſei, ſolle ſie auf das Podium kommen. Selbſtverſtändlich meldete ſich niemand. Es ſei ein großes Glück, daß die Milchzentrale exiſtiere, ohne die die Kinder elend zugrunde gehen müßten. Mit dem Wunſche, daß alle recht fröhliche Stunden verleben möchten, ſchloß der Präſident ſeine Anſprache, unter Hinweis auf den Karnevalszug am nächſten Sonntag, der den Triumph des diesjährigen Karne⸗ vals bilden werde. Mächtig durchbrauſte das Ahoi! auf den „Feuerio“, in dem die humorvollen Ausführungen gipfelten, den Rieſenſaal. Büttenreden, Geſang und Tanz Nach dem erſten allgemeinen Liede(Rheinlied) mar⸗ ſchierte„ener vun überm Neckar“(Eichele) durch den Mittelgang zur Bütte. Stimmts oder ſtimmts net? ſo rief er nach jeder Pointe. Das Auditorium konnte ihm in den meiſten Fällen beipflichten. Vier Studenten(Flora⸗Quartett) Prachten ſo viel feuchtfröhliche Stimmung mit, daß die beiden Rheinlieder, die ſie vortrugen, eine ungewöhnlich ſtarke Wir⸗ kung ausübten. Stürmiſcher Jubel geleitete ſie hierauf zur Elferratstafel, wo ihnen auch eine Auszeichnung für Muſik⸗ direktor Gellert ausgehändigt wurde, dem ſie ihr hervor⸗ ragendes Können zu verdanken haben. Das ſangesfreudige Quartett wurde abgelöſt durch einen reizenden Huſar, dem drei Damen in blau⸗weiß folgten. Die Vier, die zu der Karlsruher Tanzſchule Mertens ⸗ Leger gehören, tanz⸗ fen ſo graziös, leichtbeſchwingt und ausdrucksvoll, daß ihnen ebenfalls brauſender Beifall dankte. Fritz Weinreich er⸗ zählte in der Maske eines Luftſchutzmannes von ſeinen dienſt⸗ lichen Erlebniſſen. Fritz Weinreichs Stärke iſt, wie ſich gezeigt Das Tempo unſerer Zeit Tempo! Tempo! Tempo! das iſt die Loſung unſerer Zeit. Es hätte gar nicht erſt der ſynkopierten Rhythmen der Jazz⸗ baubs bedurft, uns das ins Bewußtſein zu heulen und zu ſchlagen. Was nicht ſchnell geht, geht überhaupt nicht. Aber es muß noch viel ſchneller gehen! Mit turmhoher Verachtung ſprechen wir heute vom„Blitzzug“. Sehen wir ihn uns ein⸗ mal vom Flugzug aus an! Wie ein Wurm ſchleicht er, ſich krümmend, über die Erde.. Der Schnelligkeitsfimmel der Menſchheit datiert nicht von geſtern. Auch nicht von vorgeſtern. Er ſtammt aus den Tagen der Schöpfung. Der Menſch iſt nach jener alten, berühmten, griechiſchen Theſe ein zweibeiniges ungefiedertes Tier. Da aber der Menſch nicht nur ein zweibeiniges und ungefiedertes, ſondern zugleich auch das geſcheiteſte, rückſichtsloſeſte und bos⸗ hafteſte Tier iſt, ſo ärgert er ſich fürchterlich darüber, daß er nicht nur ungefiedert, ſondern auch noch viel ſangſamer und an die Erde gebundener war als die gefiederten Tiere. Der Traum vom fliegenden Menſchen iſt uralt und wir alle haben mit Schauder geleſen, wie die neidiſchen Götter Ikarus dafür zu ſtrafen wußten, daß er, gleich Apollo, die Himmel durch⸗ meſſen wollte. 8 Da das Fliegen alſo nicht gar ſo ſchnell gelang, ſo unter⸗ warf ſich der Menſch zunächſt einmal die dummen und harm⸗ loſen Tiere und bewegte ſich auf ihrem Rücken ſchneller und bequemer über die Erde, als er es mittels ſeiner beiden Beine zu tun imſtande war. i 5. Vermochten die Tiere aber auch zum Teil ſehr hurtig zu laufen, ſo verfügten ſiedoch nicht über jene Ausdauer, die dem Menſchen notwendig ſchien. Er dachte Jahrtauſende über das Problem der ſchnellen Fortbewegung nach und er⸗ fand ſchließlich die Dampfmaſchine. Um dieſe Zeit etwa ieß es zum zweiten Male: Es werde Licht! Vor etwa hundert ahren! Da erfand man das Streichholz und die Stearin⸗ kerze. Sie trugen zur Erhellung der Welt und damit zur Ermöglichung der Erhöhung der Geſchwindigkelt und des Lebenstempos überhaupt weſentlich bei. Die letzten hundert Jahre verhundertfachten alle bekannten Geſchwindigkeiten. Telegraph und Schreibmaſchine tickten um die Wette, Diſtan⸗ en zu überbrücken, Gedanken zum Leben zu bringen und zu Aer gen, da dröhnten ſchon, kaum hatte das Dampfroß das wirkliche Roß an Schnelligkeit und Ausdauer überboten, 7e erſten Flugzeuge durch den Aether, da warf der Rund⸗ funk eine menſchliche Stimme von Pol zu Pol Die phantaſtiſchſten Phantaſten, Dichter und Seher, wur⸗ den von der blitzgleich vorwärtszuckenden Technik überwäl⸗ hat, das ſatyriſche Couplet. Dabei ſollte er nach den geſtrigen Eindrücken bleiben. Er hat doch ſonſt ſo gelungene lokale Ein⸗ fälle. Warum diesmal nicht? Als das allgemeine Lied Nr. 2„Von des Rheines grünen Ufern“(Verfaſſer Präſident Bieber) verklungen war, wur⸗ den die drei Präſidenten der Gaſt⸗Elferräte vor den Ratstiſch zitiert und durch Präſident Bieber be⸗ grützt. Die„Einverleibung Heidelbergs nach Mannheim“ müſſe, ſo meinte Bieber, ſchon mit Rückſicht auf die Ziegel⸗ hauſer Wäſchermädl erfolgen, damit ſie nicht mehr ſo welt nach Mannem hätten. Als erſter ſprach Präſident Schütz von der„Rheinſchanze“. Die Ludwigshafener Karnevaliſten kämen immer mit freudigen Gefühlen nach Mannheim, weil ſie wüßten, hier könnten ſie von Herzen Faſching feiern.„Wir ſind beſetzt!“ Dieſe drei Worte träufelten Wermutstropfen in den Freudenbecher, Lange genug habe man geſungen: „Strömt herbei ihr Völkerſcharen!“ Jetzt habe man ſie da und werde ſie nicht mehr los. Hoffentlich komme bald die Zeit, in der man ſingen könne:„Wenn ziehn!“ Die Ludwigshafener möchten ebenfalls zur epa tung des Mannheimer Karnevalszuges beitragen. Deshalb habe man ſich entſchloſſen, ſich am Zuge mit einer Gruppe „Kurpfalz“, beſtehend aus drei Herolden und vier Wagen mit dem Elferrat, zu beteiligen. Präſident Schütz ſchloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die herrliche Mann⸗ heimer Faſchingszeit und den„Feuerio“ unter Ueberreichung einer Ordensauszeichnung an Finanzminiſter Holm. Dr. Dietrich, der Präſident der Heidelberger Karneval⸗ Geſellſchaft„Perkeb“, der mit ſeiner ſtattlichen Figur den paradoxen Gegenſatz zu dem Zwerg bildet, der der Karneval⸗ Geſellſchaft den Namen gegeben hat, wies in feinhumoriſtiſchen Ausführungen auf das Verbundenſein der Heidelberger und Mannheimer hin. Die Mannheimer ſollten, wenn ſie künftig⸗ hin in Heidelbergs Gefilden Erholung ſuchten, ihr„Gſpuſi“ mitbringen, denn in Heidelberg ſeien ſchon zuviel Herzen ver⸗ lorxen gegangen. Unter allgemeinem Jubel gab er bekannt, daß der närriſche Senat der Univerſität Heidelberg Bieber zum Dr. rer. carnevalisticorum ernannt habe. Außerdem über⸗ bringe er ihm das Komturkreuz vom Heidelberger Meſſing⸗ käfer. Die Anſprache, die ſich bei weitem eindrucksvoller ge⸗ ſtaltet hätte. wenn das Organ tragfähiger geweſen wäre, ſchloß mit einem dreifachen Stuß! auf den Feuerio. Der Präſident der Oggersheimer Karnevalgeſellſchaft„Hans Warſch“, Braue⸗ reibeſitzer Treiber, überreichte mit herzlichen Worten das Großkreuz des Hans Warſch⸗Ordens und ein gerahmtes Bild. Ein dreifaches Oha! auf den Feuerio beſchloß die Gratu⸗ lationscour der drei Präſidenten. Ein Zwiegeſpräch Das Beſte des Abends, ſoweit die Büttenreden in Be⸗ tracht kommen, war das Zwiegeſpräch zwiſchen einem Ehe⸗ paar aus der Filzbach(Fegbeutel und Baſtian). Wir können aus dem pointenreichen Vortrag, der einen großen Heiterkeitserfolg erzielte, nur einiges herausgreifen. Neulich habe ſich der neue.⸗B. vorgeſtellt. . 9 neuer.⸗B. Der alte hat ſich ja noch nicht vor⸗ geſtellt. vorzüglichen Zuſtande der Finanzen überzeugt und in die Stadtkaſſe geblickt habe, habe er ein Geſicht gemacht wie Columbus, als er zum erſtenmale Newyork geſehen habe. Als die Blinſellieſe bemerkte, der neue.⸗B. ſolle aus Würzburg ſtammen, entwickelte ſich folgende Unterhaltung: Schon wieder ein Preiß?— Würzburg iſt doch nicht preußiſch, ſondern bayeriſch, die Stadt mit den 46 Kirchen.— 46 Kirchen? Das muß aber eine Arbeit geweſen ſein, bis er aus den 46 Kirchen ausgetreten war. So folgten die zündenden Pointen Schlag auf Schlag. Man merkte, daß Präſident Bieber der Ver⸗ faſſer war. f Prinzenproklamation Der Feuerio⸗Elferrat verließ nunmehr das Podium, um den Prinzen Karneval feierlich einzuholen. Wieder mar⸗ ſchierte die Prinzengarde durch den Mittelgang, machte Front, präſentierte und bildete Spalier. Prinz Karneval, der dem Elferrat voranſchritt, verlas, auf dem Podium angekommen, eine Proklamation an ſein närriſches Volk, die mit einem jubelnden Ahoi! auf den Karneval ſchloß. Präſident Bieber hieß alsdann Se. Tollität Heinrich III.(Sohn des Konditors Gerſtel, F 2, 8) herzlich willkommen. Wieder brauſte der Feuerioruf durch den Rieſenſaal. Als das Huldigungslied Nr. 4„Heil Dir, Prinz Karneval!“ verklungen war, wurde eine halbe Stunde pauſiert. Der zweite Teil des Abends wurde um 749 Uhr durch eine Tiroler Sängerſchar 1 die in Hemoͤsärmeln mit Tirolerhütchen und grotesken Faſchingsnaſen anrückte. Der die Schwalben heimwärts 5 Woxrauf die Blinſellieſe, der weibliche Teil des Ehepaares, erwidert: Was, ſchon wie⸗ Als der neue.⸗B. ſich auf dem Rathauſe von dem ſtattliche Chor(Sängerhalleſ ſang das bekannte Lied „Am Wörther See“, unter Leitung des Dirigenten Leger, ſo klangreich und fidel, daß der Beifall ſchier kein Ende neh⸗ men wollte. Nicht minder ſtark war der Erfolg der Tanz⸗ gruppe Mertens⸗Leger. Zuerſt tanzte die Leiterin einen prickelnden Wiener Walzer mit entzückender Grazie allein, dann folgten drei und zum Schluß zwei Damen. Und ſchließ⸗ lich tanzten alle ſechs mit der Aumut der echten Wienerinnen. Die Tanzeinlage, die auch durch die geſchmackvolle Koſtümie⸗ rung einen ſtarken Eindruck hinterließ, war einer der Höhe⸗ punkte des Abends. Als ein Straßenkehrer(Gaſtätter) in der Bütte ſeine Erlebniſſe zum Beſten gegeben hatte, er⸗ zielte der Humoriſt Fegbeutel mit dem ausgezeichneten Lokalvortrag„Behüt dich Gott du alte Zeit“ einen Bomben⸗ erfolg. Hier iſt der Refrain: O Du Perl' im Pfälzerland, Stadt am Rhein⸗ und Neckarſtrand, Warſt als Kind mein höchſtes Glück, Wehmutsvoll denk' ich zurück. Heut' biſt modern und rieſengroß, Doch wo man hinſchaut, ſieht man bloß, Andere Geſichter andere Leut Behüt Dich Gott, Du alte Zeit! Nach der brillanten Wiedergabe mehrere Typen ſah er ſich infolge des enthuſtaſtiſchen Beifalls gezwungen, ſeinen be⸗ kannten Dialektvortrag dreinzugeben. Zuletzt ſtiegen zwei Dienſtleute(Gehrig und Hotter) in die Bütte, um einen Schnokenſchwarm auf die Narrenverſammlung loszulaſſen. Das Flora⸗Quartett erſchien nochmals in der Maske des Eckenſtehers, um mit einem zündenden humoriſtiſchen Quodlibet neue Lorbeeren einzuheimſen. Als Zugabe mußten dieſe ausgezeichneten Stimmungsſänger das bekannte Lied „Ein rheiniſches Mädchen“ ſpenden. So war es 411 Uhr ge⸗ worden, als Präſident Bieber die Sitzung mit herzlichem Dank für das treue Ausharren und der Aufforderung ſchloß, nunmehr für das Gelingen des Karnevalszuges alle Kräfte einzuſetzen. Die ſchmetternden Klänge der Kapelle Becker, die unter der umſichtigen Leitung des Kapellmeiſters Becker den muſikaliſchen Teil in bewährter Weiſe durchführte, ge⸗ leiteten die Narrenſchar aus dem Saale, in dem man wieder für einige Stunden die Alltagsſorgen vergeſſen hatte.„Vorher mar auch noch das letzte Lied Nr. 3„Die korze Röck'ſcher“ (Verfaſſer Karl Brenner) aus dem von der Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. Mannheim, in neuer Aufmachung ges e ch. voll ausgeführten Liederheft geſungen worden. Städtische Nachrichten Znbeſtitur bes Stadtpfarrers Moosmann Am Sonntag vormittag wurde der neue Stadtpfarrer vom Pfarrhaus auf dem Lindenhof durch die Geiſtlichkeit, an der Spitze Prälat Bauer. den Geſamtſtiftungsrat und die Kirchengemeindevertretung in das Gotteshaus geleitet. Prä⸗ lat Bauer beſtieg die Kanzel. Nach Verleſung der Urkunde der oberſten Kirchenbehörde ging er eingangs ſeiner Feſt⸗ predigt mit tiefbewegten Worten auf die ſeelſorgeriſchen Ar⸗ beiten des ausgeſchiedenen Stadtpfarrers Mathes ein. Sein nahezu 25 jähriges Wirken in hieſiger Gemeinde habe volle Anerkennung verdient. Leider ſeien in der Stadt vieler⸗ lei Gerüchte verbreitet worden, die dem letzten Stadtpfarrer tiefe Wunden ſchlugen und ihm Veranlaſſung gaben, auf ſeine Pfarrei zu verzichten. Des weiteren legte der warmherzige Kanzelredner die Amtseigenſchaften des neuen Seelſorgers den Zuhörern klar. Der neue Pfarrherr, ſo führte er aus, habe vor allem eine geſunde Arbeitskraft mitgebracht, ver⸗ bunden mit dem Seeleneifer eines von Gott beſtimmten Prie⸗ ſters. Vertrauen, Mitarbeit und Gebet mögen ihm am heu⸗ tigen Tage von ſeinen Pfarrkindern mit auf dem neuen Wege gegeben werden, damit der innere und äußere Friede wieder in der Pfarrgemeinde lebendig wird. Zum Schluß ſeiner Ausführungen wandte ſich Prälat Bauer an den Stadtpfarrer ſelbſt und entbot ihm ſeitens des Kirchſpiels Mannheim ein herzliches Willkommen. Möge er als Mitbruder in ſeinem neuen Wirkungskreis von 10 000 Seelen viel Prieſterglück, aber auch Troſt in ſchweren Stunden erfahren und möge ihm die Stätte von St. Joſeph eine Friedensſtätte werden. Darauf folgte durch Prälat Bauer die Uebergabe der Pfarx⸗ pfründe an den neuen Stadtpfarrer, der das Glaubens⸗ bekenntnis vor der verſammelten Gemeinde ablegte. An⸗ ſchlteßend wurde das levitierte Hochamt von Stadtpfarrer Moosmann, unter Aſſiſtenz des Prälaten Bauer und der Kapläne Schneider und Eckert. in feierlicher Weiſe unter Mitwirkung des Cäcilienchors(Orcheſtermeſſe) gehal⸗ ten. Mit der Prozeſſion zum Pfarrhaus zurück endete die erhebende kirchliche Feier, die bei allen Pfarrangehörigen einen tiefen Eindruck hinterlaſſen hat. 8 tigend geſchlagen. Kaum hatte Jules Verne ſeinen Traum von der Reiſe um die Welt in 80 Tagen ausgeträumt, da meldete ſchon die Technik die Mondrakete an. Heute fliegen wir in zwölf Stunden von Berlin nach Bukareſt. Morgen werden wir in zwei Stunden nach dem Mars geſchleudert werden! a Die zunehmende Schnelligkeit des Lebens hat das Leben aber auch vielfach intenſiver werden laſſen. Früher ver⸗ arbeitete man in einem Städtchen die Eindrücke, die die Fremden in der Poſtkutſche— einmal am Tage— mitbrach⸗ ten. Heute nimmt man jede Sekunde neue Eindrücke auf, verarbeitet ſie in einer Minute, wertet ſie in der nächſten Stunde aus. Das Leben iſt bunter, reicher, lebendiger, phantaſtiſcher, größer und vielfach——einförmiger gewor⸗ den. Denn dies iſt das groteske Paradox und der Fluch der Schnelligkeit und der Intenſität, konnte einer— ein Genie— früher die Welt durchdringen und überblicken, heute gibt es keine Univerſaliſten mehr. Die letzten waren Leonardo da Binei und Goethe. Heute durchſucht der Spezialiſt ein im⸗ mer kleiner werdendes Spezialgebiet. Heute arbeitet aber auch der unglückliche Maſchinenmenſch, der einen ganzen Tag, ein ganzes Jahr, ein ganzes Leben lang denſelben Handgriff tut. 5 5 Doch winkt ihm ſchon Erlöſung. Kommt nicht aus New⸗ hork die Kunde, daß dort wirkliche Maſchinenmenſchen, das heißt in dieſem Falle wirkliche Maſchtnen, menſchliche Arbeit tun und mittels eines genialen Stimmgabelſyſtems menſch⸗ lichen Befehlen, die televhoniſch übermittelt werden, gehor⸗ chen? Drei wandelnde Maſchinen— Erröte, E. T. A. Hoff⸗ mann!— haben die Arbeit der neun menſchlichen Wächter der Waſſer ⸗Reſervoirs übernommen und, dank dieſen Zauberlehrlingen, fließt das Waſſer niemals mehr über. Mit den geſteigerten Lebensmöglichkeiten ſteigert ſich auch die Schnelligkeit des Reiſens der Menſchen. Ein dreißig⸗ jähriger Direktor, Miniſter, Diplomat, ſie wären vor fünfzig Jahren undenkbar geweſen. Heute ſind ſie nicht ſelten. Ja, wir haben dieſer Tage von einem neunzehnjährigen Dozen⸗ ten gehört! Freilch, das ſchöne Fräulein, das es, mit ſech⸗ zehn Jahren, in vier Wochen vom Laufmädchen zum Revue⸗ ſtern bringt, iſt keine Neuerung. Denn ſchon immer ſiegte Aphrodite, und die Schönheit bezauberte ſeit den Tagen Homers die Herzen. Unausgeträumt. unvollendet iſt die raſende Entwicklung der Schnelligkeit. Wir fuhren fern, wir hörten fern, wir ſehen fern. Wir werden in die Unendlichkeit eindringen, neue Sinne ausbilden, neue Kräfte erwerben, uns verwandeln und lernen werden. Erſt beſtegten wir die Erdel Einſt beſtegen wir den Kosmos. Und wir werden auch einſt wiſſen, Univerſalität und Spezialiſtentum wieder zu vereinen. E.„ O Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Mannheim. Das 497. Orgelkonzert widmete Arno Landmann den Lebenden. Mit Heinrich Spitta und ſeiner Choral⸗FJantaſie„O Heiland, reiß die Himmel auf“ begann die Folge der Vorträge. Wir mußten unſer Ohr auf die Ueberakuſtik im eigentlichen Sinue des Wortes„einſtellen“, denn die Emporen waren wenig be⸗ ſetzt. Und ſo konnten wir zunächſt nur ein Tongewoge ver⸗ nehmen. Aber wir lernten hernach, als Zeitmaß und Ton⸗ ſtärke langſam verebbten, allerlet Schönheiten hören und freuten uns maucher ſinnvollen Epiſode und des zarten Ausklauges obendrein. Mir ſchien, daß die Chriſtus⸗Orgel einen Zuwachs neuer„warmer“ Stimmen erhalten habe, aber dies mag Gefühlsſache ſein. Bei den drei Geſängen für Kammerchor kamen wir indeſſen bereits vom Gefühl zum Begriff. Eine Vereinigung von 11 Soloſtimmen, davon jede ihr eigenes Vihrato hat, muß dem eigentlichen Chortlang ent⸗ ſagen. Wieweit Kapellmeiſter Max Sinzheimer hier hätte mildern können, wer kann davon Kunde geben? Es waren nämlich ſehr ſchwierige Acapella⸗Sätze, die wir hörten! Die wir„vom Blatt“ hören mußten. Wie weit die Reinheit ge⸗ mahrt worden, wie viel auf die Tondichtungen zu beziehen wäre, ſteht alſo nicht zur Beurteilung. Eins aber wiſſen wir: ermann Grabners Kammerchöre(Abend auf Golgatha, ebetsſpruch, Ekſtaſe) wandeln Regers harmoniſche Bahnen. Und dieſe Harmonien— namentlich ſeine ungeſanglichen Chromata— klingen ſehr gut auf der Orgel, ſehr fraglich im Acapella⸗Stil. Aber ſchöne Melodik, fromme Stimmung, ſchöne Farbengebung waren dennoch anzuerkennen. Mit Ernſt Kreneks„Jahreszeiten“(Werk 35) ging es uns nun Umgekehrt. In den vier Chören war die„lineare“ Muſik mit ihren harmoniſchen Komplikationen das Agens. Seine hoch⸗ moderne Art iſt neuerdings gemäßigt; manche Einzelheit wie Klage“ gefiel auch unvorbereiteten Hörern. Eine dankens⸗ werte Gabe, eine Talentprobe. Alle Achtung einem Kammer⸗ chor, der dergleichen bewältigen kann, alle Achtung dem Chor⸗ meiſter.. Was den Anweſenden am beſten gefiel, waren drei Orgelſtücke des holländiſchen Planiſten und Organiſten Gerhard Bunk, der ſeit Jahren in Deutſchland lebt. Paſto⸗ rale, Canzone, Aeolharfe find freilich franzöſiſche Orgelkunſt etwa in der Nachfolge des Sanctus Paganus(„Saint⸗Sasns“). Arno Landmann ſpielte ſie ganz vortrefflich: kühl, elegaut, 835 immer göttergleicher, erhabener,— dämoniſcher und verwor⸗ virtuoſtſch und ſchloß mit Kaminskys Choral⸗S in Glorf und Herelichkelt minskys Choral⸗Sonate e 2— der Ahſchluß des„Herbſtes“(„Und die Vollkommenheit iſt ohne 0 2 8 1 ö 1 4. Seite. Nr. 74 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Aus den Runofunk⸗Programmen Dienstag, 14. Februar N Deutſche Sender: 90 5 n(Welle 489.0) Königswuſterhauſen(Welle 1250) 1 08 5 e e 21 11 5 Heitere Stunde. 5 i bes ban(Welle 322,6] 20.20 Marſchabend, 22.30 Ühr: Tanzmuſik. 8 ane 1 20418 17 428,6] 12.30 Uhr! Konzert b. Kaſſel, 16.80 Uhr; Konzert, 20.13 Uhr; Kammermufik, 21.15 hr; febertrag „ bon Stuttgark, dann Schallplatten. e Namubung(Welle 394,7] 20 Uhr: Arbeit 5 28.00 Uhr: Tanzmuſik. Königsberg(Welle 329,7 20, Uhr: Karneval. ⸗Sitzu t 0 e bam Nane. 5 e age nbeng(Welle 468,8) 20.10 uhr; Chorkonzert. Leipzig(Welle 365,8) 19 Uhr: Uebertragung pom 1 270 9 Oper, dann Tanzmuſik. e(Welle 585,7) 19.30 Uhr: Komödie„D 6 Uhr: Konzert. 5 r 1 e ee Suttgart(Welle 373,71 12.30 Uhr: Schall 9 5 bg„( 1.5 t hlatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Uebertragung von Frankfurt, 21.15 Uhr; Wunſchabend, Quperthren und Märſche, Ausländiſche Sender; apbsnkry(Welle 1604,3) 21.30 Uhr: Konzert, 29.80 Uhr: Tanzm ade Paris(Welle 1750) 21.90 ihr: Menze 5 N 97 1 8 1 50] 21.8 Uhr; Abendkonzert. zem(elle zac) 20.45 Uhr: Leichte Muſik, 22.40 Uhr: Tanzmuſik. 90 ien(Welle 547%) 20.10 Uhr: Von Graz Klaſſiſcher Ne 10 Narn(Welle alt) 2c ühr: Lieder u. Ariensbend, 22.08 Uhr: Orcheſt. Zürich(Pelle 388,2) 24.30 Uhr: Unterhaltungsmuſtk, 2210 Ur; 8 Schalkplatten⸗Tansnuſſk e Welles 348,9] 19 uhr: Feſt⸗ Konzert, Uebertragu . 5 2 1 1* AE 2 2 1 Bes gung, 24.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 22.20 Uhr: Tanzmuſtk, 1 Radio- Spezſanaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2. 6— fel, 26547, Neues 4 Röhrengerst eingetroffen, elegante Form, Einknopf⸗ bebieziung, eingehante Spulen, hervorragende Leiſtung, ind dex Preis? 125, Billig bene Qualität, Aceumulatoren⸗ aheſtation und Kultur, Konzert, Theater 2 re Bad Dürkheim beim Mannheimer Faſtnachtszug. Die Stadt Bad Dürkheim beteiligt ſich am Nonnen Faſt⸗ nachtszug mit einem Bachuswagen, 3 Freiwilliger Tod. In der Nacht zum Sonntag hat ſich ein 21 Jahre alter Strelfenmelſter aus Straßburg auf dem Platz hinter der früheren Kaſerne mit ſeiner Dienſt⸗ 1 1 0 ebſchofſen, Ein Grund für die Tat iſt nicht be⸗ 1 1 5 5 70 Lebensmüde. Am Sonntag morgen wollte 39 Jahre alte Ehefrau bei der Rheinſchachtel Rhein ſtürzen. Die Lebensmüde wurde pon ihrer 12 Jahre alten Tochter daran gehindert und von einem pon Paſſanten benachrichtigten Polizeibeamten ihrem Ehemann übergehen. Die Frau ſoll an hochgradiger Nervoſität leiden. In der Schwetzingervorſtadt wollte ſich am Sonntag nach⸗ mittag ein 22 Jahre alter Kaufmann aus Liebeskummer durch Einnehmen von Tabletten das Lehen nehmen. Seine Geſchwiſter hinderten ihn daran und veranlußten ſeine Ueber⸗ führung in das Allgemeine Krankenhaus, 8 Sch worer Sturz. Ein 5 Jahre alter Knabe, der geſtern auf der Juzenbergſtraße pon einem Radfahrer angefahren Würde, erlitt einen Bruch des rechten Oberſchenke ls. Das nerunglückte Kind wurde ins Allgemeine Krankenhaus nerhracht. i * Beinbruch durch Ansrutſchen. Ins Allgemeine Kran⸗ kenhaus wurde am Samstag ein 21 Jahre alter Taglöh⸗ ner eingeliefert, der in einem Betrieb in Waldhof beim Ueberſchreiten pon Gleiſen ausrutſchte und dabei einen Bruch des linken Unterſchenkeks erlltt. Feſtnahme zweier Betrüger. Der Polizei gelang es, ler ape aus ländiſche Betrüger feſtzunehmen, die Mitglieder einer Schwindekorganiſatlon find. Sie haben in einer ganzen Anzahl von Städten Geldſammlungen zur angeblichen Unterſtützung armer ausläudiſcher Studenten üdiſchen Glaubens veranſtaltet und auch in Frankfurt und Offenbach Geldbeträge in Höhe von zuſammen 800 Mark ein⸗ genommen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß anderwärts noch Helfershelfer aufgetreten ſind. Geſchädigte werden erſucht, dies der Polizet zu melden. d „ Karnegalsnächte. Wegen Ruheſtürung gelangten in der Nacht zum Sonntag 44 Perfonen und in der Nacht zum Montag 25 Perſonen zur Anzeige. „Ihren 80. Geburtstag hegeht morgen Frau Katharina Wellenfreuther, Witw. des 1— 0 Pripgtmanns un a 0 ſich eine in den IJilm⸗Rundſchau Canada, das Land der eigenen Scholle Das Alhamhrathegter war geſtern morgen von Zuſchauern his auf den letzten Platz beſetzt, die unter der ausgezeichneten Führung von Obering. Heinz Blecker, Hannoper eine Filmreiſe hinüber nach jenem Lande nördlich non den Vereinigten Staaten machen wollten, das landſchaft⸗ liche Schönheit, Technik und Fruchtbarkeit in ſeltenem Maße vereinigt, Der ſtarke Andrang war umfso erſtaunlicher, als doch am Ahend vorher überall Maskenbälle ſtattgefunden hatten, die ihre Beſucher zum Teil bis in den grauenden Tag hinein feſtgehalten hahen. Die Erſchienenen wurden denn auch in keiner Weiſe enttäuſcht. In einem rhetoriſch un⸗ gemein anſprechenden Vortrag führte der Redner die An⸗ weſenden durch die herrlichen Gehiete Cangdas. Es iſt ein unſtreitbares Berdienſt, das ſich die Diring Film⸗ werke und der Norddeutſche Lloyd durch Schaffung dieſes Filmes erworben haben, Da iſt alles, was den Europäer irgendwie intereffſeren könnte. Es dürfte wohl der einzige zur Zeit exiſtietende Film ſein, der dieſes Land in ſolch kehrhafteß Weiſe veranſchaulicht. Gerade das Inſtruk⸗ tiye iſt das Wertvolle. Wer den Bildſtreifen geſehen ünd den Vortrag gehört hat, kann ſagen, daß er einen Ueberblick über die inneren Verhältniſſe Cangdas gewonnen hat. Im all⸗ gemeinen herrſcht über das Land Line gewiſſe Unkenntnis. Auf der Landkarie iſt ein großes Territörium eingezeichnet, das in fetten Lettern den Namen„Cangda“ trägt Wir wiſſen wie die Hauptſtädte heißen und wo ſie liegen. Das iſt aber auch für den Nichtintereſſierten ſo ziemlich alles. Hier fetzt der Film ein ung leiſtet wertvolle Pionierarbeit. Die un⸗ gemein intereſſante Vorführung wird morgen Dienstag abend wiederholt. Der Beſuch kann nur empfohlen werden. De. Aus Nerd Lande Schweres Autounglück * Seckenheim, 18. Febr. Geſtern ahend gegen 7 Uhr kam zwiſchen Wiebkingen und Seckenheim ein offener„Stoe⸗ wer“⸗Perſonenkraftwagen in vollem Tempo beim Ueberholen eines anderen Perſonenwagens zu nahe an deſſen hinteres Sthutzhlech, blieb hängen und überſchlug ſich ſo un⸗ glücklich, daß er fämtliche Infaſſen unter ſich hegruh. Nur durch die Geiſtesgegenwart der Fahrer, die mit ihren Wagen in geringem Abſtand folgten, konnte ein noch ſchwereres Unglück vermieden werden, Sie konnten ihre Wagen, die beide in Richtung Heidelberg Mannheim fuhren, noch kurz vor der Unglücksſtelle zum ſtehen hringen. Bei dem porderſten Wagen wurde der Beffahrer des Ehauffeurs an die Windſchutzſcheibe geſchleudert, wodurch dieſe zerſprang un) ber Beifahrer leichtere Verletzungen am Kopfe erhielt. Nach etwa einſtündiger Arbeit gelang es mit ver⸗ einten Kräften den überſchlagenen Wagen aufzurichten und die Inſaſſen aus ihrer unangenehmen Lage zu befreien. Sie trugen alle mehr oder weniger ſchwere Ber letzungen davon, jedoch find keine Menſchenleben zu beklagen. Die beiden Wagen ſind ſtark demoliert, Trauerfeier für Geh, Rat Prof. Dr. Curtius R. Heidelberg, 11. Febr. Die Trauerfeier für Geh. Rat Profeſſor Dr. Theodor Curtius geſtaktete ſich dem Wunſche des Dahingegangenen 1 ſchlicht 0 ohne allen feierlichen 2 b Pomp. Die große Zahl trauernder Leidtragender, die ſich im Krematorium des Bergfriedhofes in ber piexten Nachmittags⸗ ſtunde eingefunden halte, und die Ueberfülle an Kränzen ſprachen eindringlich von der Beliebtheit und dem Anfehen des großen Gelehrten. Unter den Leidtragenden ſah man den Reichswirtſchaftsminſſter Dr. Jultus Curtius, Dr. Hans und Dr. Otto Curtius, zahlreiche Profeſſoren der Uniyperſität. in deren Namen S. Mag. Rektor Prof. D. Dibelius„dem großen Meiſter der Chemie“ einen Kranz widmete. Ferner war als Vertreter der Stadt Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz erſchienen und eine Reihe von Vertretern auswärtiger Univerſitäten, chemiſcher Vereinigungen und Werke, u. a. ſah man einen Kranz der Farbeninduſtrie Ludwigshafen. Pfar⸗ rer Prof, D. Frommel hielt die Gedächtnisrede und zeich⸗ nete ein knappes, aber klares Lebensbild des Verewigten, an deſſen Bahre als letzter Gruß die von im fo ſehr gelfebten Klänge Bachſcher und Beethovenſcher Muſik die Halle er⸗ füllten. N Säckingen a. Rh., 12. Fehr. Der hiſtoriſche Fridolins⸗ markt, der in den letzten Jahren nicht mehr abgehalten wurde, ſoll in dieſem Jahre wieder abgehalten werden. 15 Montag 45 45 Feria I ö vorn. * 8 8 1 . —. —— j Nayen N 2 O wolken, O heiter. G hald bedeckt. 8 polkig. O bedeckt, o Regen, G raupeln.* Nebel.& Gewitter O Winpſtille O lehr leichtes Oſt. H mäßiger Södfüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. e Schnee Die Pfeile fliegen mit dem Winde, Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe ratur an Die Finlen verbinden Orte mit glelchem auf Meeresniveau Umgerechneten Su tdrück Wetternachrichten der Karlsruher Kandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens daf en e e ee, 57 1 bruc vera⸗ S8 88 F Wetten 35 3 B Se Rich. Stärke 330 8 Wertheim 181 e e, 85 Königſtuhl 568 754% SW leicht Nebel Karlsruhe 120 75444 3 7 2 fſtill Regen Bad.⸗Bad 218 754,0 3 3 2 8 5 8 Villingen 780 75% 1%„1 S„ bedeckt Feldbg. Hof 1275— Baden weil.“ St. Blaſten 780— 0 29 fſtill Hedeckt Höchenſchw!— „Von der Rücſeite des von der Nordſee weiter nach Oſten weiterzlehenden Sturmwirbels ist Kaltluft bis zu den Alpen vorgetrungen und hat am Samstag und Sonntag im Sch barzwald zu ergiebigen Schneefällen gsführt. Das dem Wirbel folgende Zwiſchenhoch brachte am Hönntag vormittag kurze Aufheiterungen. Heute morgen haben die Warmluft⸗ maſſen eines neuen por England liegenden Wirbels bereits Weſtfrankreich überflutet und werden auch uns in Kürze erreichen und hei auffriſchenden Weſtwinden Niederſchläge und Erwärmung bringen. Wetterausſichten für Dienstag, den 14. Febrnar. An⸗ haltend milde und wolkig mit Regenfällen in der Ebene und Schnee im Gebirge bei auffriſchenden weſtlichen Winden. NMUNOWASSER-KNUSELN das bewährte Mund- und Zahnpflegemittel, jetzt auch in g- Packungen zu i.25 erhsltich in⸗Packung wie bisher.A.23 Landwirts Jakob Wellenreuther, Rennershofſtr. 27 mohnhafl. 8 ee W e 80 Von Haus Land 5 106 reichts ihm die Hand;„Willkommen daheim“, ſagte i eie. Nun ſtanden ſie vor der Glasverands des Hauſes, deren Tür Frveken Gregerſen öffnete, 5 „Ich habe Ihnen Ihr altes geräumt. Iſt es Ihnen recht?“ „Himmliſch iſt das! Das hatte ich mir im Stillen ge⸗ wünſcht auf der Reiſe hierher,“ 5 „Den Koffer, Herr Doktor, laſſen wir ruhig hier unten ſtehen, bis Lillemor kommt. Ich trage ihn dann mit ihr zu⸗ ſammen hinauf.“ 5 i „So? Meinen Sie?“ rief Dieter, zog den Pelz ab, riß den Kyffer vom Wagen, ſtellte ihn auf die Schmalkante un hakte ihn im nächſten Augenblick auf den Rücken gehoben. Jetzt ſtieg er damit in die Veranda, durch die Diele, und trug den ſchweren Schrankkoffer die ſchmale ſteile Holzſtiege hinauf, die dreißig Stufen empor ins Dachgeſchoß. Wegesſicher öffnete er die Tür des einfenſtrigen Manſardenzimmers, in deſſen Ofen helles Feuer lohte, Froeken Gregerſen war mit der Handtaſche nachgekom⸗ men.„Was machen Sie bloß für Sachen, Herr Dyktor?! F ſchleppt ſeinen Koffer ſelbſt die Treppe hinauf?“ „Ich! Ich, Frueken Gregerſen. Und— das merken Sie ſich: wenn ich auch meinen Aufenthalt hier bei Ihnen mit Heller und Pfennig bezahlen werde, ſo will ich doch hier hei nen kein Penſionsgaſt ſein— nein— ein Hausgenoſſe, der überall feſt mit anpackt, wo er Ihnen helfen kann.“ „Ach,“ rief er, die Hände gegen den glühenden kleinen Ofen haltend,„meine liebe, gute, alte Freundin—, es war, ſehht ſehe ichs—, der erſte vernünflige Gedanke, den ich ſeit Mongten hatte, daß ich mich zu Ihnen flüchtete. Setzen 705 ſich, liebes Fräulein, ich will Ihnen jetzt meine Beichte ahlegen.“ Haben Sie ſo viele Dummheiten gemacht, Doktor?“ e wie ein reuiger Schulbub.„Hören Sie bloß mal zu!“ „Einen Moment, Herr Doktor! Ich will unten bloß erſt mal ablegen. Mir wirds hier im Mantel zu heiß. Waſchen Sie ſich inzwiſchen den Reiſeſtaub ah. Machen Sie ſichs ge⸗ miltlich. In zehn Minuten bin ich wieder hier.“ Sie eilte hinaus. Als die Tür ſich hinter dem alten Fräulein Hector. hing Dieter ſeinen Pe 0 255 den Bügel in den Schrank, legte Jackett und Weſte ab und a ſſch. Denn nahm er au 1 8 etaſche die rote Ae 85 108 ſie au und entzündete e 5 e 5 0 ließ er ſich in die (ſſengevylſterte Ecke des kleinen Divans, dem ſte Giebelzimmer oben ein⸗ Fenſtex gegeu⸗ Uher, nieder, ſah nun erſt den Strauß aus Tannen 1 0 und Weldenksbehen im hohen Glaſe auf dem kleinen. tiſch. Wie früher,— genau wie ehedem, zart, fürſorgend und aufmerkſam war dieſes alte Fräulein noch immer. Froh ſah er umher in dem freundlichen Raume, der mit alten hellen Biedermeiermöbeln ausgeſtattet, ihn wie ein lieber Vertrau⸗ ter anmutete. Er lauſchte in die raunende Stille eings. Fern— fern war die Welt— ach la— hier— hier würde er von ihr ge⸗ ſunden Friede und Beruhigung kamen über ihn. Da klopfte es leiſe. Fräulein Gregerſen kam mit einer großen Platte, deckte den Tiſch, Stellte Teekanne, Rumflaſche, Teller, Beſteck, eine Platte mit Spiegeleier und Schinken auf. Auch der däniſche Korn fehlte nicht. Aepfel und Nüſſe zum Nach⸗ tiſch, Käſe und das berühmte ſchwediſche Knaekkebrot, das — ſte wußte es noch— Dieter ſo gerne knabberte. „Was machen Sie da?“ rief er. „Ein kleines Willkommenfrühſtück, lieber Doktor! müſſen doch hungrig ſein!“ Sie ſchenkte vorerſt zwei Gläſer Aquavit ein, ſtieß mit Dieter an, ſagte„Willkommen auf Thalaſſa!“ i Sie tranken aus, ſchwenkten— nach ſchöner nordiſcher Sitte— die leeren Gläſer grüßend gegeneinander. „Jetzt frühſtückt der Herr Doktor.“ „Macht er gern, Froeken!“ Und Dieter begann damit. Beim Eſſen berichtete er ſeine Erlebniſſe. Haus— Heim, Frau, Kind, Vermögen verloren. Schuldenbelaſtet geflüchtet.„Wollte hier, bei Ihnen ein paar Wochen verſchnaufen— hahe noch ſo viel Mittel, daß ich wäh⸗ rend dieſer Zeit— wie früher— meine ſechs Kronen am Tage bezahlen kann.“ g Frpeken Gregerſen winkte ab. rei! Nur drei!“ „Zu billig! Zu billig, Froeken!“ „Wir einigen uns, Doktor!“ „Aber nun trage ich mich mit der verrückten Idee, ob ich nicht hier, bei Ihnen— hier draußen auf dem Lande— mir eine kleine Exiſtenz ſchaffen kann. Eine ganz beſcheidene. Etwa— als Chauffeur. Den Dienſt verſteh ich. Hab ich gelernt. Oder— Sie brauchen doch gewiß zur Sommerſaiſon— hier auf Thalaſſa— einen Hausknecht... Sie hatten doch immer einen. Ich weiß noch, Ex holte die Poſtvakete von Aalsgaarde mit dem Rade— das kann ich. Er dutzte Stiefel und Kleider der Sommergäſte— kann ich auch. Half beim Wäſcheaufhängen Dit nicht ſchwer. Segelte mit den Gäſten. Verſteh ich. Beſſerte dos Badehaus und den Landungsſtea nach den Stürmen aus. kann ich ebenfalls. Hatte unten im Garten, neben dem Hühner⸗ all, ein kleines, gemütliches Stübchen. Da will ich wohnen. Wird es gehen?“ Froeken Gregerſen lachte hell auf.„Es wird natürlich 1 Und Sie ſind ſchon angenommen Freie Station, dreißi 1 an Monat. Reichliche.. Sie ſtpckte, wurde rot. mi Mädel Sie „Nein— nein; im Winter nur f 4 Plerhundert— Herr Doktor— wenn der Sommer aul „Alle Wetter! Ich werde wieder Kapitaliſt— ich ſehe es Wee 0 ˖ f 8 3 1 6 Fryeken Gregerſen wiegte den weißen Kopf,„ dein kieber Freund, vorerſt bleiben Sie hier, in Ne allen Aim⸗ mer— und ich zweifle nicht es wird. etwas Beſſeres für Sie finden— als der Hausknechtpoſten. der Sie lockt.“ „Was Beſſeres?! Ich wünſche mir nichte Beſſeres! Es reizt mich, das, gerade das zu perſuchen. Wenn dis erſten Gäſte kommen, werden meine Geldmittel gerade erſchöpft ſein. und daun— fang ich das neue Geſchäft ier bei Ihnen au. Wollen Sies mit mir verſuchen. Froeken?“ „Gern— gern— Herr Doktor, Ich werde nur dabei ge⸗ winnen.“ 1 Nach dem fFrühſtück packte Dieter egen Koffer aus und hing ſeine Kleider in den Schrank auf die Bügel. Stattliche Garderobe für einen Hausknecht— dachte er und ſtrich ſeinen Sealpelz glatt. Da hörte er im Park unten Schritte, trat an das Manſardenfenſter und ſah ein ſchlankes Mädel, barhäuptig. die dicken blonden Flechten üher die Ohren gewickelt in Spopf⸗ hoſen und Lederſtulpen, das Zweirad in den Schuppen ſtellen. Aha— Lillemor— die Nichte. Lillemor— ulkiger Name für ein Mädel. Bei der Taufe erhält es ſchan den Ehrennamen „Kleine Mama“, „Dieter wandte ſich wieder ſeiner Beſchäftiaung zu ſing an, die Wöſche in die Fächer einzuräumen. Er lächelte. Mußte an den Augenblick denken, da Froeken Gregerſen ganz ſchulmädel⸗ haft errtztet war. als ſie vorhin das Wort„Trinkgeld“ im Zu⸗ ſammenhange mit Dieters Hausknechtswürde— beinahe aus⸗ geſprochen hatte. Dieter ſelbhſt ſtellte ſich jetzt die Situation vor, wie er etwa einer abreiſenden Kopenhagener Dame den Koffer zum Bahnhof hrachte. und wie dieſe ihm einen Jehn⸗ kronenſchein zum Abſchiede in die Hand drückte. Ihm war als errbtete er jetzt ſelbſt— ihm wurde ſiedeheiß Na— ja— da war natürlich manches in ihm an Wider⸗ ſtänden und Hemmungen zu überwinden, bis er ſich in die neue Rolle ein wenig eingelebt haben würde, die er hier in einigen muede übernehmen follte. Zeit genug, ſich ſeeliſch ein⸗ zuſtellen. Wager de ne ee e fenen dien w dieter zog die Windjacke über ſeinen dicken Winteranzug, deſſen Jackett er mit der Schlaffacke vertauſcht halte, a1 95 ſich, ſtülpte die Sportmütze auf, nahm den Stock und floß aus dem heißen Zimmer. Sagte dem Frpeken Gregerſen, er wolle einen tüchtigen Marſch machen, etwa nach Hornbaef und uc Ex müſſe nun endlich mal wieder die Beine rühren und einen 8 Mund noll friſcher Zuft hekammen. „Ahendeſſen um ſechs Uhr, Herr Doktor.“ „ rinkgelder“— ergänzte Dieter.„Famos— famos kämen ich actes im Somuter auf öweibünderk Kronen!“ „ech bin früher zurück“ (Fortſetzung folgt) 8 Montag, den 13. Februar 1928 N Nr. 74 5. Seite, eee . SGroßer Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald über 50 Km. Dem kurzen Bericht in der Montag Frühausgabe tragen 923 einen ausführlichen unſeres N. Sonderberichterſtatters nach. Der Skikub Schwarzwald hatte am 12, Februar auf dem Feldberg ſeinen Verbandsdauerlauf über 50 Kilometer, der vom Gau Freiburg durchgeführt wurde Der Lauf, vor dem Krieg in dieſer Ausdehnüng ſchon vorhanden, war nach dem Kriege mit 30 Kilometer wieder aufgenommen und mehrere Jahre im Gebiet des mittleren Schwarzwaldes durch den Gau Hoher Schwarzwald im Bereich der Ortsgruppen Tri⸗ berg, Schonach, Schönwald, St. Georgen und Furtwangen durchgeführt worden, unter gleichzeitiger Verlängerung auf 40 Kilometer im vergangenen Jahr. Dieſen Winter, erſt⸗ mals wieder in alter Lauflänge über 50 Kilometer, fiel er ſüdlicher ins Feldberggebiet. Der Lauf hatte als ſchwere Dauerleiſtung die ganzen Jahre hindurch eine erfreuliche Be⸗ ſetzung aufzuweiſen, Läufer aus dem Schwarzwald, Schwaben, Mittel- und Weſtdeutſchland ſowie aus Tirol beteiligten, ſich in Maximalzahl von 27, Läufe diefer Tri ſind überwiegend nur einem kleinen Kris porbehalten. a Die diesjährige Meldezahl betrug dreizehn. Die Läufer verteilten ſich mit elf aus dem Schwarzwald, einer aus Mit⸗ teldentſchland und einer aus Thüringen. Zwei Läufer hiekten ihre Meldung nicht ein, ſodaß morgens um neun Uhr elf Läufer auf den weite Weg gingen, Der Dauer lauf wurde am Vortag mit einem regel⸗ rechten Wintergewitter eingeleitet. Blitz und Donner ſtan⸗ den im Verein mit einem ſchweren Schneeſturm dem ſchwer⸗ ſten des ganzen bisherigen Winters, ſodaß die Ausſichten für den Renntag nicht roſig erſchienen. Auch die Markierung der langen Streck hot unter diefen Umſtänden allerlei Schwferig⸗ keiten. Auch über Nacht auf Sonntag tobte der Schneeſturm ununterbrochen weiter, hielt guch am Sonntag früh noch zu⸗ nächſt an, ſodaß der erſte Laufteil, der windgegenan führte, nicht einfach war. Nach und nach aing aber der Wind zurück, ſodaß bei ſechs Grad Kälte die Güte des Neuſchnees ausge⸗ nützt werden konnte. Die Strecke aing vom Feldbergerßof fiber den Keldßerg⸗ gipfel, Stübenwaſen, Notſchrei. Wiedener Eck nach Multen⸗ Belchen. von dort zurück zum Feldbergerhof, ab dort wieder nach Südoſt auszießend bis zur Farnwitte und mieder zum Felöbergerhof zurück. Unter den Läufern, unter denen ſich bekähfate Namen wie Eugen Winterhalter, der Sieger des letzten JFaßres. Adolf Steiert, Oskar Wintermantel, Karl Abris, uſw. befanden gab bereits die erſte Kontroſſe am Notſchref erhehliche Verſchie⸗ bungen des Feldes,. Während Karl Wißler⸗Bärental noch führte mit Startnummer 1, überfolte Steiert als Nummer 9 alle Vordermänner, an der zweiten Kontroſte Wiedener Eck lag Steiert an den Snftze wäßpend eins auf den ſechſten Platz gegangen war,. Mit Steiert hatten nuch die ausſicstsveſchen Winterhalter und Wintermantel mit Ziffer 5 und g ſich auf den vierten und fünften Platz vongegrbeitet. n Mukten fag Wintermantel an der Spitze. während Steinert(9) an dritte Stelle verwieſen war. Im Rückweg füßrte im Notſchref mfe⸗ der Wintermantel, der dann auch an der Snitze blieb Winter⸗ haltey mit Nummer 8 batte ſich den dritten Platz geſichert, wäßrend Steiert noch weiter auf den fünften Platz zurückge⸗ fallen war. Er gal dann an der Todtnauer Hütte auf, Außer⸗ dem gaben unterwegs noch auf Wißſer und Schwär(St. Peter], Sauter⸗Baden⸗Baden hatte Skibruch und gab auf, Bertſchinger⸗Krankfurt lief krotz Skibruch die ganze Strecke trotz der Ausſichtsloſigkeit durch. Die Läufer erfreuten ſich unterwegs guter Fürſorge, ſahr gaſtfrei wurden ſie nach irrer Leiſtung durch den Felöberger⸗ gof bewirtet. Die Oraanffation des Laufes war von Gau Fpeihurg gut durchgeführt. Die Ergebniffe: Teiknetmerzahl 12(nicht 11, da Brandt⸗Thüringen ſich noch einſteſlte. Durchs Ziel 7 aufgegeben 5. 1. Oskar Wintermantel, Akad. Skikluh Freiburg.48.19 Stunden 2, Judw. Ruch. Menzenſchwand 600.32 Std.; J Joſef Stefert, Bärental.04.25 Std.; 4. Oskar Faller, St. Märgen .1211 Std.: 5 Eugen Winterhalter Freißhurg j. Br.(Ver⸗ teidtger).18.20 Std.; 6. Kark Andris, Schmimmſportverein Freiburg.20.03(Zeityerkuſt von etwa 10 Minuten in Er⸗ füllung der kamergdſchaftlichen Wartepflicht hei dem erſchönf⸗ ten Adolf Steiert); 7. Otto Bertſchinger, Frankfurt g. M. .47.04 Stunden. Deutſche Hochſchul Skimeiſterſchaft Roediger⸗Gras Sieger in der Kombinstion m Brockengebiet des Harzes brachte der Fachausſchuß ar enen au Spe zt der re ae für FLeibes⸗ übungen dürch bie Bergakademie Elauskhal die Deuiſche Hochſchulmeiſterſchaft im Skilaufen zur Durchführung. Die Akademiker aus Berlin, Breslau, Darmſtadt, Danzig, Dres⸗ den, Graz, Halle und Karlsruhe ſowie die Univerſitäten Ber⸗ lin, Leipzig, Freiburg, München ſomie die Bergakabemien Clausthal und Freiberg beteiligten ſich an den Wettläufen. Nachdem es am Freitag und Samstag geregnet hatte, folgte in der Nacht zum Sonntag ein Hefe Fee Die dadurch weiche Schusehecke ſtellte an die Teilnehmer erhöhte Anforderungen. Den Titel eines deukſchen Hachſchul⸗ meiſters errang durch 5 Sieg in der Kombination der Stetfermärker Rüediger⸗Graz mit der Rote 194, Den zweiten Platz in der Kombination belegte der Münchener Iſtermeier mit Note 17540 178 Krebs Leipzig Note 17,807. Raediger gewann den 10 Alm Langlauf in 188:27 Stb. mit Ne e 8 80 Sen e ade en babe ee Wyhelfkes⸗Dresden. Im Sprunglauf erhielten Ke Graz und Rahnerk⸗Dres den bei Weiten von 0 33,5 Meter die heſten Noten, Als Dritter plazierte ſich Zachäus⸗Leſozig, deſſen weiteſter N 3255 Na betrug, Im Maünſchafts⸗ Sprunglauf schnitten die Höchſchule Dresden, Berg⸗ echn iſche 0 akademie Clausthal und fee ünchen am beſten ab. Die 18,5 Klm.⸗Staffel machten die heiden Münchener 805 ſchulen unter ſich aus. Die liniverſſtät blieb vor der Zoch⸗ ſchule erfolgreich und verteidigte damſt ihren Wanderpreſs wis Erfolg. 8 * Deutſche Skimeiſterſchaft Feldberg 28/26. Febenar Die Nennungen das vorläufige Ergebnis der Nennungen des Auslandes für de Deuiſche Ei weißte ca auf dem Feldberg hat die Beteiligung von ſechs ausländiſchen Ländern ergeben. und zwar der Schmelz. Norwegen, Deutſchhöhmen. Tſchechoflowakei, Deutſchöſterreich und Schweden. Die Schweis ſteht der Läufer⸗ zahl nach mit 20 Teilnehmern weitaus an der Spitze, worin ſi euch das Freundſchaftsverhältnis zwiſchen ſchweizeriſchem un degiſchem Skiſport ausprägt Norwegen will mit fünf Per⸗ ſonen kommen, eßenſo die Efchechoflewakei die Deutſchböhmen brinaen acht Leute. Deutſchöſterreich vier und c dene en Die voxausſichtliche Geſamtteilnehmerzahl wird ſich derzeit au rund 140 belaufen, dach werden noch Zugänge zu erwarten ſein in Anſchluß an die Olympiade in St. Moritz. Turnen 6. Jahn⸗ Schwimmender Deutſchen Turnerſchaft Tamde. Mühlhausen/ Th. D..⸗Waſſerballmeiſter Das 6. Jahnſchwimmen der Deutſchen Turnerſchaft, das am Samstag und Sonntag in Halle zur Durchführung ge⸗ langte, ſtellte in Bezug auf ſeine Beſetzung die vorangegaänge⸗ nen Veranſtaltungen ſpeit in den Schatten. Von 67 Vereinen waren 40 Mannſchafts⸗ und 170 Einzelmeldungen abgegeben worden. Beſonderes Intereſſe erweckte die Teilnahme einiger für die Olympiſchen Spiele in Ausſicht genommenen Kämpfer. Die Olhmpia⸗Kandidatin Pietſch⸗Eharlottenburg gewann im Mehrkampf der Turnerinnen, wurde aber im Springen nach dem dritten Sprung ausgeſchloſſen, Die Waſſerballmelſterſchaft der Deutſchen Turnetſchaft holte ſich Turngemeinde Mühlhauſen/ Thür. durch einen 210 Sieg gegen TB. 1877 Dresden. Die Ergebniſſe: Waſſerballmeiſterſchafts⸗Vorrunde: Dresden 77 TV. 40 Nürn⸗ ber 675 Halleſcher T. u. SV.— Tluis Staßfurt:1; Tamd. Müßl⸗ hauſen T. Dresden 614; Brandenburg 1816 Eintracht Leipzig 578.— Zmwiſchen runde: Dresden 77— Tus. Halle-5; Mühle haufen- Hamburg 16:4. Entſcheidung! Tam. Mühlhaßzſen TV. Dresden 77 Dresden 77 ih.- 100 Meter Bruſt Männer; 1. Spitz⸗Köln 126,6; 2, Armbruſt⸗Offenbach 1,27; 3. Grober⸗Osna⸗ bpück 1, 27,9.— li Meter Bruſt Frauen: 1. Krutwig⸗Bonn 1,412; 2, Ebenrecht⸗Halle 1,41; 8. Serzog⸗Markranſtädt 142,4.— 100 Meter Freiſtil Männer: 1. Jahn⸗Dresden 1,098; 9. Boger⸗Osnabrſick.10, 8, Koch⸗Halle 1,112.— 8 Meter Strecken tauchen: 1. Spitz Köln 34,6 Sek.— Springen für Turnerinnen: 1. Katz⸗Frankfurt 61,64.; 2, Engelhardt⸗Leipzig 49,52 ß.— 100 Meier Seite Männer: . Bieredler⸗Leipzig 1,172; 2. Dabelſtein⸗ Hamburg 117,3; g. Quaſt⸗ Osnabrück 118,2.— 100 Meter Freiſtil Männer: 1. Jahn⸗Dresden 5,506. 2. Babth⸗Weißenfels 6,22,— Springen für all. Turner: 4 Gumprecht⸗Dresden 40.; 2. Hemmer⸗Frankfurt g. M. 40. Mehrkampf für Turnerinnen: 1 Pielſch⸗ Charlottenburg 85% P. 2. Sarfert⸗gelpzig 80 P. g. Bach⸗Bonn 79 P.— Mehrkampf für ält. Turner: 1. Kempf⸗Leipzig 78.; 2. Künzel⸗Osnabrück 73 P. 4 f 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Halleſche Tus 2,16 2. Su. TB. Oana⸗ hrück 2,18,17 8. Eintracht eipzig 9,18, Lagenſchwimmen; 1. Da⸗ hekſtein⸗Hamburg 1,20, 2. Zſchapitt⸗Leipzig 1,20,2.— 4& 100 Meter Bruſt: 1. Osnabrück 6,02, 2. Eintracht Leipzig 6,086,383.— Schwell⸗ ſtaffel: 50, 100, 150, 100, 30 Meter: 1. Osnabrück 5,26,2; 2. Halleſche Tus, 5,½20,3, 3. Eintracht Leipzig 3,91,2.— Springen: 1. Wiesbar⸗ Berlin 113,6; 2. Mädler⸗Leivzig 116,67 g. Koſſag⸗Berlin.— 10„ 50 Meter Freiſtfl: 1. Osnahrück 3,2887 2. Halleſche Tus. 5,92,9; 8. Der Dresden 5,51,2.— 100 Meter Rücken f. Turnerſunen: 1. Walde Leipzig 1,48,2; 2. Ehrhardt⸗Glauchan 1,43.— 4, 30 Meter Bruſt⸗ ſtaffeln: 1. ATB. Bonn 3,06,4; 2. T. Cl. Hannover 3,114. Turnertagung in Köln Wichtige Beſchlüſſe Unter der Leitung von Sch mi d⸗ Stuttgart hielt der Volksturn⸗Ausſchuß der Dr. am Sams lag und Sonntga in Köln ſeine fällige Fahresſitzung ab. Im Vordergrund ſtanden die Beratungen für das 14. Turufeſt in Köln. Die Oberleitung für ſämtliche Volksturnmeiſterſchafken wurde Schmid ⸗Stutt⸗ gart übertragen. Die Leitung zum Fünfkampf der Männer wurde Meyer ⸗Hannsyver die des Fünfkampfes der Aelteren Mälder⸗ Frankfurt am Main angetragen. Eine Reihe von Einzelfragen für die Vorbereitungen für das Deutſche Turn⸗ feſt wurde durchgeſyrochen und erledigt. Feſtgeſetzt wurden außerdem die Meiſterſchaftskämpfe beim Deutſchen Turnfeſt, die am 27, und 98. Fuli ſtallfinden. während der 29. Juli nor 1 Dingen der 20 300 Meter Kreisſtaffel vorbehalten ſein 0 Am 28. full werden folgende Meiſterſchaften erkedſgt: Männer: 100 Meter. 400 Mithr, 800 Meter, 1500 Meter, 4000 Meter, 110 Meter Hürden, 4 100, 4 400 Meter, Hoch⸗, Wett⸗ und Stabhochſprung, Schleuderballwerfſen. Speer⸗ und Diskuswerfen. Für Frauen; 100 Meter, 4 100 Meter Hoch⸗ und Weitſprung, Speer und Diskus. Für die Vereinsmehrkamyf⸗ meiſterſchaft 1928 der Dr. wurden folgende Uebungen feſt⸗ geſetzt: 300 Meter. 3000 Meter, 4“ 100 Meter, Hoch⸗ und Weit⸗ ſprung. Steinſtoßen und Diskuswerfen. Die Frage der Teil⸗ nahme der Deutſchen Turnerſchafts⸗Volksturner an den Okum⸗ piſchen Sutelen in Amſterdam erfuhr eine eingehende Aus⸗ ſurache. De und De. würden zunächst getrennt ihre Beſten ermitteln und dann gemeinſam eine Auswahl der nach Amſter⸗ dam zu entſendenden Leichtathleten vornehmen. 5 Die DT. Walolgufmeiſterſchaft findet am 2. April in Gr⸗ furt ſtatt. Für den gleichen Tag hat die DSB. ihre Wald⸗ laufmeiſterſchaften nach Wem r angeſetzl. * Weſtfäliſches Turners Hallenſportfeſt Das le Weſtfäliſche Halkenſportfeſt in Biele eld er⸗ freuke ſich einer äußerſt zabkreſchen Beteiligung. Es brachte auch einige bemerfenswerte Leiſtungen hertor. Se konte der Dr.- Zehnkämpfer Regner⸗Dortmund im Steinſtagen eine Leistung von 9,28 Mit erzielen, während Elthardt⸗denſcheid kei a im Stabhochſprung und 1,5 Mir. im Hochſprung eiſtete.. Rugby Ruobn in Heidelberg Heidelberger Ruderclub— Bayern München 1920 Der erſten Fünfzehn des deutſchen Rugbymeiſters„Hei⸗ dekberger Ruberelub“, gelang es geſtern in einem außer⸗ ordentlichen ſchnellen und anregenden Kampf, den Südkreſs⸗ meiſter„Bauern München“, in der Vorrunde zu ſchlagen. Dadurch, daß Ruderelub Aachen 9 des deutſchen Meiſteritels iſt, darf er trotzdem an dem Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft teilnehmen. Die ae dene um die ſüddeutſche Meiſterſchaft iſt noch nicht gefallen den Endkampf wurden Ruderclub und Turnverein 1800 Frankfurt Mitte März bestreiten. Das geſtrige Spfek fand in Heidelberg un⸗ e Beachtung, Nach der Nlederlage des Eluhs gegen .. H, und dem unentſchledenen Ereſſen gegen den Altmeſſter Sportklub Neuenheim, war man allgemein guf den Ausgang des Meiſterſchaftsſpiels gegen 2 München gespannt. Nude relab gatte nicht die ſtärkſte Maunſchaft zur Skelle, der Erſatz e idmager und Rapp bewährte ſich in der erſten älfte nicht in der zweiten Häffte waren die Erſatzleute Heiß und Wolf etwas beſſer, ſind aber in Spielen gegen ſchmerere Gegner noch zu unerfahren, e ee Licht⸗ blick war, daß die e wenigstens durch Dreipiertelverſuche ieken, andererſeits zeigten gerade dſeſe Verfuche, daß man chon paſſen kann und quch durchkommt, wenn man nur will. der Sturm Fus heute beſſer gefallen, obwohl der Bayern⸗ Sturm dem Club⸗Sturm an erden en bedeutend überlegen war, Leins, Rapp 1 verdienen beſonders erwähnt zu werden, guch der flinke Japaner erregte großes Intereſſe und ſorgte nicht zuletzt für Stimmung. In der Dreiniertelxeihe war Botzong wieder überragend, guch Leipert gefiel heute beſſer, während Pfersdorf manchmal ſehr zerfahren ſpielte. München verrichtete während der ganzen Spieldauer üch⸗ tige Arbeit. Die treibenden Kräfſe im Sturm waren Fri⸗ dicker, Schütz, Wolf, Das Gedränge ſtand nicht ſo kompakt mie das der Heidelberger. dafür hielten ſich die Stürmer aber im Neldſpiel ſehr tapfer, Auch an der Gaſſe kamen die großen ſchweren Geſtalten zur Geltung. Nur muß ſich die Manuſchaft das viele, unnötige Treten abgewöhnen; es ſcheint, daß man⸗ cher ehemalige Fußballer in der Mannſchaft ſteht. Die Bälle müſſen noch piel exakter und flüſſiger von der Vorder⸗ zur Hintermannſchaft gelangen; dies gilt ſowohl vom Gedränge als auch von der Gaſſe. Die Verbindungsleute ſollen als Ver⸗ bindungsglied hauptſächlich vermitteln und als ſolches müſſen ſie ſo paſch wie möglich arbeiten; nur dann können Situgtiynen geſchaffen werden, die Ausſicht auf Erfolg haben. Die Hinter⸗ mannſchaft zeigte ganz nette Einzelleiſtungen, beſonders ger⸗ dienen der Fnnendreiniertel und der Außendreiviertel Böhm erwähnt zu werden. Durch die beiden hätten Verſuche fallen müſſen. Der Schlußfpieler Fiſcher hielt feinem Gegenüber die Waage. In ihm beſitzt die Münchener Verteldigung eins her⸗ vorrggende Stütze. Der ganzen Mannſchaft fehlt es aber au Wettſpielerfahrung, an techniſchem und taktſſchem Können das nur durch Spiele mit erſten Gegnern erreicht werden kann, Eluh lag bald nach dem Antritt im Angriff, ohne aber etwas erreichen zu können. Die Bälle im Gedränge ſicherte ſich ztei⸗ ſtens Elub, doch kamen ſie anfangs ſchlecht oder zaghaft in die Dreiviertelreihe. Auch die Dreiviertekreihe ſpielte in den erſten 20 Minuten ſehr zerfahren, der Erſatz machte ſich bemerkbar. Anariffe der Bayern werden unterbunden. An der Gaſſe gehen die großen Bayern⸗Stürmer mehrfach durch. geben aber ihren Hinterleuten keine Bälle. Das Spiel wogt auf und ah bis oin ſchöner Paß Pfendorf⸗Botzong⸗Leivert⸗Botzona durch letzteren den erſten, unerhöhten Verſuch für den Elub bringt Ein Sprungtritt Botzongs wird kurz danach nicht verwandelf Eluß findet ſich nun heſſer zuſammen und kann bis zur Pauſe zwei weitere Verſuche durch Leipert und Heiß erringen, von denen ein Verſuch durch Botzong zum Treffer erhöht wurde. War die erſte Hälfte zwar lebhaft, aher ohne ſonderliche Aufregung nerlaufen, ſo bot der Kampf nach der Paufe weſentlich mehr, aurollen, aber es wird vorerſt nichts erreicht. Elub iſt nun wei⸗ ter überlegen und kaun durch einen glänzenden Lauf Pfeds⸗ dorfs die Partie auf 1420 ſtellen. Dann heherrſcht Bayern auf kurze Zeit die Situation, ein Verſuch liegt in der Luft, aber Technik und Taktik verſagen hier bei der letzten Ausnützung einer Chance. Der letzte VBerſuch war eine Glanzleiſtung Lei⸗ perts; nachdem der Betr. mehrfach den Gegner überfyfelt hatte aber an Böhm nicht vorbeikam, trat er kurz den Ball ins Malfeld, Leins war im Nachfetzen etwas ſchneſler wie der Geg⸗ ner und errang durch Handauf den letzten Verſuch, der auch zum Treffer erhöht werden konnte. We. T. B. 60 Frankfurt—.. Heidelberg 929 nach Verlängerung Die Turner genoſſen den Vorteil des eigenen, xeſchllch engen Platzes, da ein neutrales Gelände nuſcht aufzutreiben war. Die Mannſchaften foreierten die Arbeit der Stürmer. um in erſter Linie zu zerſtören. Bei den Ruderern leitete vor Dreiviertelangriffe ein die oft gefäſſrliche Momente im Lager der Turner ergaben. Wo ähnliche Berſuche bei den Turnern einſetzten, ſcheiterten ſie regelmäßig an Kirſch, der arundſätzlich nicht mit der Hand ſyielt ſondern ſtändig den Ball tritt und ſo alles verdirbt. Die Frankfurter machten durch Durchbrüche das an Boden gut, was die Heidelßerger in ſyſtemyoller Paßarbeit erobert hatten. Trotz einer leichten Ueberlegenhelt der Gäſte endete die Halbzeit dunktlos. Nach Wiederbeginn drängte Nh zunächſt ſtark und nach Zuspiel konnte Forſtenmeyer end⸗ lich auch den längſt verdienten Verſuch ſetzen, Leiber artete dann das Spiel aus und Haffenberger von Rg mußte wegen Unfafrneß vom Platz geſtellt werden. Die Turner wurden aktiver und ein Straftritt von Kirſch brachte den Ausgleich, während Heidelherg reichlich matt ſpielte. der Turner, Der Flügelhalh zudem ließ ſich vollſtzndia gehen und ſulelte derart läſſig daß er ganz ausfiel. Ein Alleingang von Schleich hraußtg den Turnern die verdiente Führung. In ber zweiten Verlän⸗ gerung glückte Frankfurt ein Stürmerhribbling, Berta er⸗ reichte den Ball und ſtellte das Endergelnis non 978 her. Die fan e der Ruderer kamen zu ſpät und brachten gichts mehr ein. Zuß ball Alemannia Rheinan— Sportklub Käfertal 910 Auf dem Platze der Alemannen trafen ſich geſtern obige Gegner zum Verkbandsſpiele. Der Sportklub konnte hnfolge des prachtvollen Widerſtandes der Rheinauer dleſesmaf nuf einen Punkt mit nach Hauſe nehmen. Zwar ſtanden Zwei⸗ drittel des Syſeles im Zeſchen Käſertals, doch war der Sturm Fer rz Die Hintermanfiſchaft war in kuter Verfaffün„ nur ber rechte Läufer verſagte. Im Sturme fiel der Linksaußen gänzlich aß und war eine vollkommene Niete. Die heſnauer zeigten gute Einzellelſtungen ebenfo famoſe Ballbehandlung, Aber auch hier im Sturme keine einheitliche Zufammenarbeil Der Linksaußen ſpfelte ſehr Ae doch mangelte de Kontakt mit den Nebenleuten Die Verteidigung nſchliezlie Torwart zeigten ihr beſtes Können, 1. Käfertal hatte das Spiel ſofork in Händen, konnte aber das einheimiſche Bollwerk nicht überwinden, 5 ver lichen Anſtrengungen beſderſeits endete das Treſſen koklos N von Heck die 1 errungen; 805 Vie rtelſtunde ſt verwandelt em Gedränge tzten fünf Minuten der erſten Halbzeit ö 105 den Platz⸗ ach dem Wechſel wird Karlrsu Herausgeber Drucker nd U 120 1 Neue Mannheimer 57157. N 2 Chefredakteur Kurt Fischer— Berant 5. 5 Saunen D, 5 lexantmortl. Redakteure; Für Politik; g, 2 part und Neues aus aller Welt: Will Müller N 7 Gericht und alles Uebrige: Braz Küchen— en Mar e Syſtematiſche Dreiviertelangriſſe ſah man auf beiden Seiten allem der Südafrikaner Stein, manchmal auch Dr. Zahn, ſchͤne In der erſten Verlängerung zelate ſich eine erhöhte e der Gäſte nicht durchſchlags kräftig genug, um Erfolge 5 ere Rach vergebe 010, Der Schiedsrichter aus Karlsruhe leitete im Agen 8 gut. VVV Rinufen hat Speyer durch ein feine Ein⸗ ß auf:0, Dis „N 2 eee 1 9 1 1 eee Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 13. Februar 1928 irt Der neue Jord nicht zugelaſſen Von unſerem 8..⸗Mitarbeiter erhalten wir folgende intereſſante Information: Der Dampfkeſſelüberwachungsverein, die für Zulaſſung in⸗ und ausländiſcher Kraftfahrzeuge aller Art zuſtändige Behörde, hat nach ritfung des neuen Ford auf ſeine Verkehrseignung und Betriebs⸗ ſicherheit erklärt, daß der neue Ford in Deutſchland nicht zugelaſſen werden wird. Theoretiſche und praktiſche Nachprüfung hat ergeben, daß die Bremsauorduung und Bremsbeſchaffung dieſes neuen viel⸗ geprieſenen Ford fehlerhaft und unzuverläſſig iſt, ſo daß dieſer Ford den behördlichen Anordnungen, auf die alle neuen Fahrzeugtypen prüft werden, nicht entſpricht. Als nachteilig wurde bereits bei ichtigung des neuen Ford bemerkt, daß der Schalthebel rechts, der jremshebel links vom Steuerrad angeordnet iſt. Hand⸗ und Zug⸗ „remſe des neuen Ford wirken auf dieſelben Zug⸗ und Hebelorgane. Bedenklich erſchien, daß die Bremsnockenſcheiben nur durch Splinte egen Ablaufen geſichert waren und daß bei Abnutzung der Brems⸗ beläge Ueberſchnappen des Bremshebels Blockieren der Bremſe ver⸗ ürſachen konnte. Um darum nicht durch Fehlkonſtruktionen Verkehrs⸗ gefährdungen und Unfälle zu verurſachen, iſt Vertrieb dieſer neuen Fördtype in Deutſchland verboten worden. Es wird geraume Zeit dauern, bis die Fordſche Rieſenproduktion ſich den neuen Beſtim⸗ mungen angepaßt haben und mit neuer Konſtruktion erſcheinen wird. Intereſſennahme der Thyſſen⸗Gruppe au der von der Heydt's Bank .⸗G. Die Famtlie Thyſſen hat maßgebendes finanzlelles Jutereſſe holländiſchen Gruppe, an deren Spitze Baro Haag ſteht, der aber auch Mitglieder der deutf beſondere Fritz Thyſſen, angehören, in den reten. Anderſeits iſt die Löſung der Intereſ zu der Nordſtern Allgemeine Verſie der von der Heydt's Bank befindl 51 längerer Zeit an den Nordſternko eſſen Bank 2 abgeſtoßen wurden, dadurch dok rdeu, daß ird von der Heydt am 31. Dez. 1927 aus dem Aufſichtsrat von Nord n ausgeſchieden iſt, während zum gleichen Termin Geheimrat 0 und Geheimrat Juſt von der Nordſtern⸗Geſellſchaft aus dem Aufſichts⸗ rat der von der Heydt's Bank ausgeſchieden ſind. Es beſteht die Möglichkeit, daß die von der Heydt's Bank, die nur über ein AK. von 500 000% verfügt, im Zuſammenhang mit der Ausdehuung ihrer Tätigkeit eine Kapitalerhöhung vornimmt, indeſſen ſind Be⸗ liſſe hierüber bisher noch nicht gefaßt worden. Es iſt vorerſt beab⸗ it, daß das titut unter Aufrechterhaltung ſeiner bisherigen en der Intereſſen vertretung der der Thyſſen⸗Gruppe nahe⸗ Bauk voer Handel en Scheepvaart Rotterdam in Deutſch⸗ ernimmt. Inwieweit damit auch eine Verbindung zu den Thyſſen⸗Intereſſen hergeſtellt wird, bleibt abzuwarten. deutſchen 5 Keine Finanzpläne der Metallbank und metallurgiſche Ge ell⸗ 5 Die anderweitige Meldung, wonach eine Finanztrans⸗ Gef haft bevorſ n ſoll, und zwar angeblich keine öhur che Trausaltion, wie ſie kürzlich bei der J. G. Farbeninduſtrie b len wurde, wird von der Ver⸗ wallung dementiert. Es beſtänden keinerlei derartige Abſichten. 1% Barmer Baukverein wieder 10 v. H. Diridende? Die AR.⸗ Sftzung bei dem Inſtitut findet am 22. März ſtatt. Aller Voraus⸗ ſicht nach wird wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vorſchlag ge⸗ bracht werden. * Eine Neugründung des Bankhauſes Lazard Speyer⸗Eliſſen. In Frankfurt iſt eine neue Bank unter der Firma„Mai niſche Bank Kom mm.⸗Geſ.“ mit einem Grundkapital non vor⸗ läufig 500 600 4 eingetragen worden. Die Neugründung hängt mit den bekannten Ausdehnungsplänen des Bankhauſes zu⸗ ſammen. Es handelt ſich dabei um eine Vorgründung für die Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien, in die bekanntlich das Frankfurter Banehaus Lazard Speyer⸗Eliſſen übergeleitet werden ſoll und der zekanntlich auch das Bankhaus Schleſinger Trier u. Co. Nom.⸗Gef a.., Berlin, angegliedert werden dürfte. 1 Sächſiſche Bodenkreditanſtalt in Dresden. Das Inſtitut be⸗ antragt wieder 12 v. H. Dividende, aber auf das erhöhte Altienkapital. Die angekündigte Erhöhung des AK. um 3 auf 9 Millionen ſoll derart vor ſich gehen, daß die Aktien im Verhältnis von 2 zu 1 etwa 125 v. H. den Aktionären angeboten werden. 2: Getreidekreditbank AG. in Berlin. Das Inſtitut hat im Gex. 1927 aus Zinſen 695 910(357 971)%, aus Proviſionen 491 901 (881 793)„ und aus Deviſen und Effekten 24 868(104 330), ver⸗ elnnahmt. Demgegenllber ſtellten ſich die Handlungsunkoſten auf 453 614(409 882)/ und Steuern auf 115 294 /, ſo daß ſich zuſammen mit dem Vortrag in Höhe von 25 966/ nach Abſchreibungen von 44844„ ein Reingewinn von 504 488(333 466)/ ergibt, aus dem wieder 10 v. H. Goewinnanteil auf das inzwiſchen von .6 Mill. auf 3,5 Mill. 4 erhöhte Ack. ausgeſchüttet und u. a. 37030/ vorgetragen werden ſollen. Die in der o. HV. vom 8. Febr. 1927 beſchloſſene Kapitalerhöhung iſt inzwiſchen durchgeführt worden und aus ihrem Ergebnis der Rücklage ein Betrag von 102000% zugeführt worden, die ſich damit auf 262 842„ erhöht Dem Wunſche zahlreicher Aktionäre entſprechend wird die Verwaltung demnächſt die Einführung der Aktien der Getreidekredltbank zur amtlichen No⸗ tierung an der Berliner Börſe in die Wege leiten. ſchaft Abh. aktion b Kapitalerh Ratibor und die Chemiſche Fabrik Jüterbog wurden gegen Bar⸗ „ zahlung von dem Verein übernommen. In Ercänzung unſerer Mel⸗ „ Löſung der Intereſſengemeinſchaft Verein für Chemiſche All⸗ gemeen Norit. Schon im November des vergangenen Jahres tauchten Gerüchte auf, daß in Kreiſen holländiſcher Aktionäre der Allgemeen Norit Mij in Amſterdam die Meinung mehr und mehr zur Geltung lomme, daß der bereits im Februar 1927 auf 30 Jahre abgeſchloſſene JG.⸗Vertrag mit dem Verein für Chemiſche Induſtrie.⸗G. in Frankfurt a. M. die Wirtſchaftlichkeit der holländiſchen Geſellſchaft beeinträchtige. Die ſchon bereits damals in Erſcheinung getretenen Unzuträglichkeiten haben ſich jetzt durch das Hinzukommen neuer Streitpunkte, und zwar hauptſächlich auf dem Gebiete der Her⸗ ſtellung von aktivierter Kohle, derart verdichtet, daß ſich, wie wir er⸗ fahren, die Verwaltung des Vereins für Chemiſche Juduſtrie zu einer Aufkündigung des 3JG.⸗Vertrages eutſchloſſen hal. Der Ver⸗ lauf der Verfärbungs⸗ und Abſortionskohle in dem weitaus größten Teile der Welt war bereits gemeinſam geregelt worden durch die Errichtung der Norit Vereenigung Verkoop Centrale in Amſterdam. Dieſe neue Verkaufszentrale bediente ſich auch der übrigen vor⸗ handenen Organiſationen der Noritgeſellſchaft und der Verkaufs- bureaus des Vereins für Chemiſche Induſtrie. Es war von beiden Seiten ſchon berichtet worden, daß die neuen Erzeugniſſe bereits zu lohnenden Preiſen guten Abſatz fänden und daß die ſtarke Nach⸗ frage dazu geführt habe, die Erzeugung ſo ſchnell wie möglich zu ſteigern. In dieſem Zuſammenhang war das AK. des Vereins für Chemiſche Induſtrie bekanntlich von 4 auf 6,5 Mill. R. erhöht worden, wovon 2 Mill. R. den Aktionären zu 110 v. H. angeboten wurden. Die reſtlichen 500 000 R. St. A. waren laut Vertrag von der Bankengruppe jederzeit zur Verfügung der G. zu halten. Ueber das Verkaufsabkommen bezüglich des Erzeugniſſes„aktiviſierte Kohle“ hinaus iſt es zwiſchen den beiden Gruppen zur Aufnahme finanzieller Beziehungen noch nicht gekommen. Nur die deutſchen Noritbetriebe, wie die Chemiſchen Werke Carbon G. m. b. H. in dung über das Jahresergebnis hören wir, daß der Verein für Chem. iduſtrie.⸗G. in Frankfurt a. M. der kommenden HV. die Aus⸗ tung eines Gewinnanteils von 7(i. V. 6) v. H. auf das erhöhte AK. von 65 Mill..“ vorſchlagen wird. * Zellſtofffabrik Waldhof.— Aukauf finniſchen Terrains. Von der Verwaltung wird jetzt der Ankauf eines großen finniſchen Ter⸗ rains als tatſächlich erſolot bezeichnet. Anderſeits ſoll eine von anderer Seite gemeldete Errichtung einer Sulſitzellunloſefabrik vor⸗ läufig nicht erfolgen, ſondern das Terrain als Holzlagerplatz Ver⸗ wendung finden, zu dem auch ein Gleisanſchluß gebaut werde. :? Mech Weberei Fiſchen, Sonthoſen. Aus einem Reingewinn von 114814(84 602)„ wird eine Dividende von 15(10) v. H. verteilt. e: Landauer Brauhaus AG. in Landau. Das Unternehmen, be⸗ richtet, daß der Abſatz in dem am 30. Sept. abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre geſteigart werden konnte. Wie bei allen anderen Geſellſchaften der Branche kehrt auch hier die Klage tber die hohen Steuern und Abgaben wieder, die bei der Geſellſchaft 50 v. H. des AK. überſtiegen. Bei einem Rohgewinn von 95 959/ ver⸗ bleibt nach 37 672(36 291)/ Abſchreibungen ein Reingewinn non 60 730(31 099) 4. Wie ſchon kurz mitgeteilt. ſofl ſieraus eine Dividende von 8(6) v. H. auf das A. von 380 000/ ausge⸗ ſchüttet und nach entſyrechenden Rückſtellungen ein Reſt von 2786% neu vorgetragen werden. Aus der Bilanz(in Tauſend): Ge⸗ hände und Grundſt 296,33(305.), Betriebseinrichtung 147,77 (145,85), Außenſtäns 25,02(233,37), Vorräte 178,06(71,75), Ver⸗ uflichtungen 468(308,92). 8 E 7 + 2 Eröffnung der Kölner Frühjahrsmeſſe Geſtern wurde die Kölner Frühfahrsmeſſe eröffnet. Die Meſſe iſt bis auf den letzten Platz belegt. Alle Gruppen ſind größer als im Herßbſt. Durch den Umbau der Hallen, der im Innern fertig⸗ geſtellt wurde, iſt vor allem in den Obergeſchoſſen erheblich Raum gewonnen worden. Ein ausſtellungstechniſches Glanzſtück iſt die Kunſtſeidenſchau, und zwar nicht nur in ihrem Ge⸗ ſamtaufwand, ſondern auch inbezug auf jeden einzelnen Stand. Mo⸗ derne Werbe⸗ und lichttechniſche Mittel, Auſbau von Szenen, die die vielſeitige Verwendung der Kunſtſeide veranſchaulichen, machen dieſe Schau zu einer ganz beſonders ſehenswerten Veranſtaltung. Nicht weniger anziehend iſt der Aufbau der öſterreichtſchen und franzöſiſchen Gruppen. Die öſterreichiſche Abteilung hat ſich in bemerkenswertem Maße vergrößert und wird beſonders durch ihre umfangreiche kunſtgewerbliche Ausſtellung allgemeines Intereſſe finden. Die Aufmachung der Tertilmeſſe iſt dem übrigen Rahmen der Meſſe angepaßt. Schon ein erſter Ueberblick zeigt, daß die Früh⸗ jahrsmeſſe gut beſchickt iſt und einen weiteren deutlſchen Fortſchrilt in der Entwicklung der Kölner Meſſe darſtellt. Vörſenberichte vom 13. Februar 1928 Frankfurt freundlich, doch ſtill Zu Beginn der neuen Woche erfuhr die allgemeine Börſen⸗ ſituation keine merkliche Aenderung. Bei der anhaltenden In⸗ tereſſenloſigkeit des privaten Publikums und der teilweiſe daraus ſich ergebnden Zurückhaltung der Spekulation kamen Umſätze wieder nur in beſcheidenſtem Umfange zuſtande, und zwar wurden am heutigen Medio einige kleine Deckungs⸗ käufe vorgenommen, da man bet der ſtarken Verringerung der Terminengagements mit einer völlig reibungsloſen Liquidatſon Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeftung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stuck Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗„/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 13 Februar . 8. 11. 18 1 18 Bad. ank. 174.0 Dad. Aſſekuxanz 250,0 250,0 Kartsrub. Maſch 15.— Pfätz. Hupoth. B. 190,0 Continent. Verſ. 90.— 90.— C. H. Knorr 170,0 Rh. Hypoth. Bt. 170.0 Mannh. Verſich. 144.0 Mannh. Gummi 31.— Rh. Creditbank. 130.0 Oberrh. Verſich 165.0 Neckarſulmfhrz. 100,0 87.— Südd. Disconto 144.0 Pfälz. Mühlenw. 166.0 .⸗G. f. Seilind. 80.— Portl. Zem Heid. 138.0 Durlacher Hof 148,0 Brown, Bov. C. 152.0 Rh. Elektr..⸗G. 153.0 Kleinlein Heidlb 188.0 J. G. Farben Rheinmühlenw. 140.0 Ludwigsh. A. Br. 225,0 Rhenania Wayß& Freytag 135,0 Schwartz Storch. 170,0 Gebr. Fahr.. 33. Zellſtoff[ Waldhf. 248.0 Werger Worms 188.0 158.0] Deutſche Linol. 261.0 Südd. Zucker. 140.0 Frankfurter Vörſe vom 1 TGelſenk. Gußſt. 132.0 Bauk⸗Akkien. 0 ga, Berge 12 D. Creditb. 144.0 J b. St. A 222,0 Pudhſche Bank—.— I. aliaſchersleb. 173,7 Bank f, Brau. Id. Kali Weſtereg. 182,5 Bayr, Bod. Cr IMannesm ⸗R. 148,0 Bayr. Hop. u. W. JMansſeld Akt. 116, IBarmer Bankv. 1 0berſchl.&. Bed. 106.8 IBerliner Hand. IOtavi⸗Min. A. 29,50 ICom. u. Privb. IPhönix Bergb. 99.— 1Darmſt. u. Nb. 227.7 IRhein. Braunk. 233,5 .Hypothetenbk. —.— Salzw. Heilbr. 188,0 1Deutſche Bank 160,7 Tellus Bergbau 110,0 D. Effekt. u. Wech. 128.0 VK. u. Laurah.—.— 7 . 0 D. Vereinsban 25 IDDiscouto⸗Geſ. 158,5 158,5 Crausport- Aktien. 1 Dresdner Bant 158,2 Schantungbahn.———.— Ipapagg 1 Frkftt. Hyp.⸗Bk. 140,1 a Teta. u.-. 126.0 TNordd. od. 155.8 Eiſen Kaiſersl. 30,.— IMitteld. Cd ⸗B. 206,0 Oeſterr.⸗U. St. B.. r TClektr. Licht u. K 217.8 Nürnberg..⸗B. 170,0 Baltimor.& Ohio 110.5 112.5 Elf. Bad. Wolle 38,50 Deſterr 3 37.— 87,50 1 79.— Mfälz. Hyp.⸗Bk.—— maillSt. Ulrich—.— Nhe. Eebubt 180,0 Induſtrie-Alctien. Enzinger ⸗Union 48.— Eichb.⸗Mann. + 275,0 Eßlinger Maſch. 69,— 5 mpf⸗Stern. 161.0 Mainzer St.⸗A. 250,0 25,0 Reichsbank.. 193,5 195,0. 0 Ettling. Spin. + 285.0 Schößßerd. Bind 319,5 819.0 Nager, J Februar Baſt.⸗..—, Bayriſch. Spieg. 89,50 70, Beck& Henkel. 75.— 7 J Bergm. Elektr.—.— Bing Metallw.—.— Brem.⸗Beſig Oel—— Ch. Brock..⸗W.—.— Cement Heidelb. 137,0 Cement Karlſt.. 180,0 Chamott Annw. 114.5 Chem. W. Albt. 122,0 Cont-Nürnb. Rg. 168.0 IDaimler Motor 88.— D. Gol d⸗u S. Aſt. 189,9 Dyckerh KWidm Dingler Zweibr. DürkoppwerkSt. 2 Düſſid. Rat. Dürr 75,.— Rhein. Hop. ⸗Bk.—— Jaber, Joh. Blei 75,50 75,— „G. Farden 259,5 0,5 Südd. Disconta 144.5 Wiener Bankver. 17,80 1 1 Pirm 54.— 54.— Felt. Guill Cs. 122,0 WMürtt. Natenbk.—.— tumech. Jetter—.—. Maunh. Ber. ⸗G.—. . 174.2 rtf. Pok.& Wil. 72,.— uchswaggon f. berth. Berf.⸗G. 188.0 Gel.. u. Mies. 8 5 Bergwerk⸗Alctien. 18,0 TGoldſchmidt T.—— Gritzner. Dur! —.—.— 0 ase Cn 88.888 Grin Wü ne 757.0 8. 880 10 8 1.—— Grün, Bünger 100 Bergrd. 208.0—.— Dad. Elektr. 1„ Faidenen 5 Sd Maſc. 1 5 2 30 enk. Berg. 0 Bault⸗Alekien. 9 „ 11. 13. 11. 15 Hanfwerk. Füßen 147.5 150 0 Neckarſ. Fahrzg. 99.— 99.— Uhrenfbr. Furtw.——. Hirsche 8 9 75 1100 Nrh, Leder Spier 99,—99.— Ver. deutſch. Oelf 83.— 32, HirichKupf. u. M. 2* 1 0— 8 och d. Tiefdau 80.50 60.75 Petereunion drt. 110,5 199.5 Piech. Ad. Mainz 150.0 58, Pf. Nähm. Kayſ.—.— 5 Philipp. A G. Fk. 48.— Porzellan Weſſel 30.— Rein. GebbeSch: 120.0 JRheinelekt. S. A 153.0 Rh. Maſch. Leud. 21.25 Rhenania Aach. 31.50 Riebeck Montan—.— Riedinger Maſch.—.— Rodberg Darmſt.—.— Gebr. Roeder, D. 141,5 J Rütigerswerke 96.— Schlincke, Hbg.—.— Schnellpr. Irkt. 78,75 77,50 Schramm Lackf. 126 0 ISchuckert, Nrög. 178.5 Sn Berneis 83.25 Schuhfabrie Herz 20.— Seilinduſt. 5 79.— ISiem.& A 283,0 5 Südd. Draht—— 80 S. Led. St. 5—.— Südd. Zucker. 140,0 Tricot. Beſig.-. Verliner Vörſe vom 13. Induſtrie⸗Aktien. 5„150,8 bler& Oppenh—.— Adlerwerte.. 75,857 A- G. f. Verkhrw.—.— Alexanderwerk 87.— 280, TAllg. Elektr.⸗G. 162,0 Ammendf. Pap. 21570 Anglo⸗ C. Guan.—.— 1 Ver. Stahlwerk—.— Ver. Ultramarin. 137.0 Ver. Zellſt. Berl. 150,0 Bogtl. Maſch. St. 75.— Voigt& Häff. St.—.— Volth. Seil. u. K. 73,.— 7. Wayß& Freytag 138 8 . ITZell. Waldo. St 2460 Freiverkehrs⸗Kurſe. 88—.— Brown, Bon.&.—.— Raſtatter Wagg.—.— Ufa.. 90.— 90.— Seſtverzinsliche Werte. D. An! Ablöſgſch. 15.60 10% My Stadt 25 104.0 1 8% Mh. Stadt, 28 94.7594, 8 VR Hychldpfs/ 97,5097 140 2% dpf 5% 50, 89, 4% D. Schutzg. 98 722 7, 40%.Schußg. 14—.——. Februar Chem. Albert 123.0 121.7 Concord. Spinn. 182.0 I Daimler Benz. 88.50 91.— IDeſſauer Gas. 172,1 Diſch.⸗Atlant⸗T. 104.0 1.—.——.— D. Eiſenb.⸗Sign.—.— IDeutſche Erdöl 128,5 8 Anhalt. Kohl. + 84,25 eutſcheKabelw. Bg, 5 Annener Gußſt.—,——.— Deutſche Nall., A Aſchaffbg. Zellſt.———.—IDiſche Maſch. 54,25 Augsb. Nash 108,0 2 15 ollw. 50. Balcke Maſchin. 125,0 8 Meguln 40 80 Deutſch. Eiſenh. 90,45 20 0 Dean mo dee 3 N„ 1 eta„ . Git. 102,0 N Berl.-Gub Hut. 8445 Dürkoppwerke. 75.— 841.0 fe it9 1125, Berl. Karls. Ind. 88,50 F Berlin Maſchb. 122,2 * Elektr. Lieferung 168,0 Bing Nürnberg—.——.—IElktr. wicht u. K. 217,0 218,5 —Iochum. Gußſt.—.—, Emaille Ullrich—.——.— Gebr. Böhler&S.—.— Enzinger⸗Union 38,50 Aenne Braunk. u. Britet 185.0 Eſchwe Bergwert 208.0 205.5 85 0 2— Br.⸗Beſigh Oelf. 70,— 70. Züdd. Eiſenbahn 1110—.— 18 Fadi Lists v. 185,7 I Deuſch⸗ Auſtr..— Prem J. G. Farden. 258,7 . ch 3 Pine Pap. 208,0 208,7 18. Sbree 208.7 Felten& Guill. 122,0 5 usa Diſchiff 217.0 Holzmann, Phil. 139.0 Holzverkohl.⸗Jd 8/— 7 Junghans St. A. 86.— Kamm. Kaiſersl. 205.0 Karlsr. Maſch 15.— 1 Kemp, Stettin Klein, Sch. K Beck. 110.2 Knorr, Heilbr.. 170.0 Konſerv. Braun 67.— Kraus ko. Lock 48.— JLahmeyer& Co. 159.5 Lech Augsburg 117,0 117.0 Lederwerk Rothe—. Ludwigsh. Walz. 131,0 Lutz Maſchinen. 25,.— 25.— Zuß'ſche Induſt.—.—. Mainkraftwerke. 117,7 Metallg. Frankf. 176,0 Mez Söhne Miag, Mühlb Moenus St.⸗A. 64,95 Motoren Deutz. 84.— Motor. Oberurſ Bank f. Brauind. 178,5 Barm. Bantver 144,5 Bant f. el. Werte 57,0 Berl. Handelsg. 288.0 ICom. u. Privib. 175.2 IDarmſt. u. N B. 229.5 1Deutſche Bank 161,5 Di. Ueberſee Bt. 107.7 IDiscontcomm. 154.5 Dresdner Bank 158.0 158,7 Frankf. Allgem. 173, Mitteld. Kredb. 206.5 Oeſterr. Creditbt. 37,85 38,.— Mannh. Verſich.—.— Reichsbank. 15,0 —— Creditbk. 129,7 129,7 Süddeutſch. Dis 142.0 Crausport⸗ Aktien. ID. Reichsbahn— 1 Schantungbahn. 7,40 Allg. Lol. u. Str. 190,0 1518 Buderusciſenw. 98,50 97,65 R. Friſter.. 108,0, Bachs Waggon. eli8s! See Saen f 10 Gaggenau B. H. 28,50 88,50 T ſchakts · und Handelszeitung rechnet. Gegen die Schlußkurſe vom Samstag war die Tendens daher überwiegend leicht befeſtigt, zumal einige anregende Momente vorlagen. Der eigentliche Grund für die etwas feſtere Stimmung dürfte jedoch in der leichten Verfaſſung des Geldmarktes zu ſuchen ſein. Bet der erſten Kursnoterung waren meiſt Kurs⸗ beſſerungen von—2 v. H. zu verzeichnen. Stärker anziehen lonnten am Montanmarkt Ilſe Bergbau mit plus 5 v. H. Klöckner mit plus 3 v.., Zell Waldhof gewannen 3,75 v. H. J. G. Farben eröffneten 1 v. H. höher. Von Freigabewerten waren Schei⸗ deanſtalt mit plus 1,75 v. H. bevorzugt, Hapag und Nordd. Lloyd lagen nur geringfügig erhöht. Elektrowerte zogen durchſchnitt⸗ lich—2 v. H. an. Am Markt der Autoaktien blieben Adler⸗ werke auf ihrem niedrigen Kuxsſtand nur behauptet. Daimler konnten dagegen 1,50 v. H. gewinnen. Am Anleihemarkt lagen deutſche Anleihen ſtill und wenig verändert; ausländiſche Rente faſt umſatzlos. Ruſſen im Freiverkehr angeboten und ſchwächer. Im welteren Verlaufe verblieb das Geſchäft ſtill, die Kurſe konnten ſich jedoch gut behaupten; teilweiſe ſetzten ſich kleine Beſ⸗ ſerungen durch. Täglich Geld 5,50. 5 Berlin ſtill, nach anfänglich leichter Feſtigkeit ſchwächer Nachdem noch im Vormittagsverkehr auf die drohende Stil⸗ legung der deutſchen Metallinduſtrie eine unſichere Stimmung die Obephand hatte, ſetzten ſich zu Beginn der Börſe einige [reundlichere Momente durch, ohne daß das Geſchäft an Umfang zunahm. Die beginnenden Freigabeverhandlungen im amerikaniſchen Senat, die weiter gute Fortſchritte machende Zeich⸗ nung auf die Reichsbahnvorzugsaktien und eine wenn auch nicht erhebliche Steigerung der Ruhrkohlenförderung wurden viel be⸗ ſprochen. Hinzukam, daß der heutige Liguldationstag einen ziemlich leichten Verlauf nehmen dürfte, zumal der Medio als Prämien⸗ erklärungtag ſogut wie gar nicht in Frage kommt. Auch war die Börſe anſcheinend in einzelnen Papieren noch ſchuldig und ſthritt zu Deckungen: Im allgemeinen wieſen die erſten Notierungen nur kleine Veränderungen auf. Nach den erſten Kurſen wurde es auf zunehmende Deckungskäufe der Spekutkatlon etwas leb⸗ hafter. Es traten, obwohl zumeiſt nur noch per ultimo gehandelt wurde, auch für die Mediokurſe bis proz. Befeſtigungen ein. Bem⸗ berg ſetzten ihre Steigerung bis auf 449 v. H. d. h. alſo 19 v. H. über Samstag fort. Recht ſeſt waren auch Elſenbahnverkehr, die 9 v. H. über Anfang mit 144 umgingen. Anleihen eher freundlicher, Ausländer ruhig, bosniſche Renten im Verlaufe wieder erholt. Pfandbriefe ſtill und eher ſchwächer. Beſonders Liquidations⸗ pfandbriefe und Anteile mußten bis ½ v. H. nachgeben. Geld iſt ausreichend zu haben. Tagesgeld—7, Monatsgeld, 77.5, Waven⸗ wechſel zirka 11,5 v. H. Schon gegen 1 Uhr hatte das Geſchäft merklich nachgelaſſen. Später, verſtimmte jedoch, daß der Geſamtverband deutſcher Metallinduſtrieller die Geſamtan s⸗ ſper rung zum 23. d. M. beſchloſſen hat um die ſeit vier Wochen im Abwehrkampf befindliche mitteldeutſche Metallinduſtrie zu unter⸗ ſtützen. Die Tendenz wurde allgemein wieder ſchwäch er. Der Kaſſamarkt war bei etwas lebhafterem Geſchäft über⸗ wiegend bis 3 p. H. befeſtigt, doch waren auch Abſchwächungen im gleichen Ausmaße feſtzuſtellen. Am Markte der im freien Verkehr gehandelten Papiere hielten ſich die Umſätze bei wenig veränderten Kurſen in ſehr engen Grenzen. Von Kolonfalpapferen blieben Diamond weiter gefragt. Nach Feſtſezung der Liguidations⸗ kurſe, die keine einheitliche Tendenz aufweiſen, aber überwiegend unter den letzten Kurſen im Ultimo Januar lagen, wurde es gegen Schluß wieder etwas freundlicher, doch hielt ſich das Ge⸗ ſchäft in enoſten Grenzen. Einiges Geſchäft war für alle Elektro⸗ merte feſtzuſtellen.— Die Kurſe am Deviſen markt ſind bei kleinen Umſätzen faſt unverändert. Es notierten Pfunde gegen Spanien 28.67, Dollar gegen Reichsmark.1945, Kabel gegen Amſter⸗ dam.4840 und Pfunde gegen Newyork.8740. Mannheimer Viehmarkt am 13. Februar Preis für 50 Kg. Lebenogewicht; Geſamtzufuhr. 65285 Stück 5 Ochſen. 171 St Kühe 817 St. Kälber. 592 St. Schweine 4350 St. a).. Mk. 42—61).. Mk. 46—48). Mk.—— 24 Ml.— „„ 8850 dy.„ 8488..„ 74 78 W 80—61 „„„ 325% Y„ 282%)„ 68%%„ 6061 ). 30— 32)..„ 1520 d). 60—64 dl..„ 39-60 95. 113 St. i 5 1 3).„ 5058 9 3 1 2).. Mk..— 544). Mk. 61-62 40 St. 2 „% eee, e, e).„„ 38—44 Freſſer. St. 0„ 248 Arbeitspferde 289 St. 0 235). Mk..— Mk. 9001600 Mar ktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen 19 8 Ueberſtand, ausgeſuchte Schweine über Notiz, mit Arbeits⸗ und Schlachtpferden ruhig. 58 Schlachtpferde, das Stück 401107 4 Ziegen das Stück 10— 24. Mannheimer Produktenbörſe vom 13. Febr.(Eigenbericht). Die Tendenz am Produktenmarkt iſt für Auslkandgetreide etwas feſter, im allgemeinen aber weiterhin ruhig. Von Auslandwelzen iſt angeboten:(alles diſp. eif Mannheim inhfl.) Manftoba 2 zu 15,10; 3 13,75, 4 13; Auſtral 13,60, Kanſas 2 13,60; Kanſas 2 13,50 Baruſſo 79 Kilo 13.20; Roſafs 79 Kilo 18,30(alles in /: Ausl. Weizen 28 bis 28,75; inl. 2525,25; inl. Weizen 24— 25; ausl. Hafer 24,7526; inl. 2824,50; inl. Braugerſte 2931,50) ausl. 31— 85; Futtergerſte 22,50—23; Mais auf Bezugſchein 22,50— 22,75; Biertreber 17,50—18; Weizenmehl ſüdd. 36—37; Weizenbrotmehl ſüdd. 26,7528; Roggen⸗ mehl 60—70proz. 33—80; Weizenfuttermehl 15,50; Weizenkleie fein 14; Roggenkleie 15,25; Rapskuchen 17,5018. 8 11. IMans feld. Akt. 115,5 Markt- u. Kühlt. 167,0 Mech Web. Lind.—.— Mez Söbne 71. Miag⸗Mühlen 138.5 Mix& Geneſt 136,5 Motoren Deutz 62.152,15 Motoren Mhm.—.—— Mühlheim Berg 129.0 Neckarſulm. Forz 109,0 = INordd Wollk. 187.5 1 Oderſchl. E. Bed. 105.5 10berſchl. Koks. 94.75 IOrenſt.& Kopp. 187,0 Diamond.. 18,501 TBböntz Bergb. 99.— 100,0 9 1755 5 ochfreguenz 189.0 Rathgeb Wag. 88.— i. Nelsholg Bapier 241.0 244,0 ener gal 148 J Rhein. Braunk. 281.5 Rhein Chamotte 80,50 IRtzein. Glektriz 152.5 Rheinkeld. Kraft 180.5 Rhel. Maſch. Led. 20,50 20,50 IRheinſtahl... 165.0 168.5 Tlebeg Mond, 10 Lab. Rlebeck 9 t. 0 IRomd. Hütten Daunt nfalch 52,15 Roſißer Zucker 78.50 J4.— one Aasiosgsx. 28.8. 1160 Racer Ferd. 58.5 8028 Se k 0 TRütgerswerke 85,50 oldanleihe.. 95,75 v5, 5% B. Kohl 5 Sachſenwert 117,0 119,5 5% b 1 8 Salzdetfurth. 228,2 249,2 10% Mh. Stad ted 104.0 Sarotti. 78.001 8% Mh. Stadt. 26 94,75 Scheidemantel. 28.— JSchuberte Salz 351,0 ISchuckert& Co. 177,5 Schuhfabrit Herz 20,15 ISiem.& Halske 284.5 Sinner.⸗G.. 83,75 Stettinerbulkan—.— Stoehr Kammg. 175,0 Stoewer Nähm. 52,— 5. Stolberger Zink 224.7 Südd Immobil. 101,5 11. Gebbard Textil 128,5 Icgelſenk. Beraw 132,7 IGgelſenk Gußſt.—.— Genſchow& Co. 99,75 Germ Portl.⸗Z. 200.0 Gerreshei. Glas 143.0 ITGeſ f. elkt. Unt. 269.0 ebr Goedhardt 138 0 JGoldſchmidt T. 111.0 Goerz C. P.—.— Gothaer Wagg.—.— Gritzner Mnaſch. 181.5 Grkrftw. Mh. 5%—.— Geb Großmann 94,75 Grüns Bilfinger 187.0 Gruſchwißz Textil 102.5 Hackethal Draht 88,25 Halleſche Maſch. 185,0 Faun Spin. 144,5 11. I Weſtereg. Alkal 181,5 Wicking⸗Tement 149,0 Wiſſener Metau 135.0 Wittener Gußſt. 60.51. Wolf, Buckau 51,50 Zellſtoff Verein 152,5 e gellſt. Waldhof 247.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Abler Kali. 1 Benz⸗ Motor Deutſche Petrol. 78 Ronnenberg 0 Ruſſendank Sloman Salpet. 82 85 1 8 Phosph 47,.— fa— 590, ann. M. Egeſt. 68.— 0 ann. Waggon—-—. Hanſa Llond.. Hb.⸗Wien Gum. 88,.— Harkort Bergwe 27.— Harpen Bergb. 185.0 Hartm. Maſchin. 21,50 Hedwigshütte. 10,2 ilpert Maſch. 92.— ind KAuffermi. 109,0 IHirſch Kupfer 117,0 U 9 Led, 118.0 Iooeſch Eiſ. St. 189,7 THohenloh.⸗Wk. 98,.— Phil. 1 189,5 orchwerke.. 108,5 Humboldt Mſch—.—. IIlſe Bergbau 226,7 M Jüdel& Co. 151,01 Gebr. Junghans—.—85.— Kahla Porzellan 108.5 IKaliw. Aſchersl 172.0 Karlsr. Maſch. 14,75—.— C. M. Kemp Klöcknerwerke 118.7 C. H. Knorr. 170,8 Kollm.& Jourd. 88,75 Gebr. Körting 87.2588, Koſtheimer Cell.—.— Krauß Cie, Lok. 51,25 51,25 ſtronprinz Met. 120.2 Kyffhäuf.⸗ Hütte 172,2 Iahmehger& Co 160.2 1—.— 5% Roggenrentb 8,23 5% Landſch. Rog 8,20 b) Ausl. Rentenwerte. 5% Mexikaner 40.50 4% Oeſt. Schaga. 32,75 4%„ Goldrente—.— 4%„ con. Rte.—.— 4½¼8%„ Silberrte 4,30 %%% nPapierrte—.— Teleph. Berlinei 68,.— 4% Türk. Ad. Anl. 9,90 ThoerlOelfab. J 100,5 4%, Bagd.⸗Eiſ.! 18,25 Tietz, Leonhard 200,1 202,0 4% Transradio. 128.5 Unionwerk Mſch 128,5 Barziner Papier 142.2 5 91.—19 . Ber. Chem. Charl 148,0 Sauragütte.. 72.88 19,75 J. Diſch.Nickelw. 168,1 Finde sEism 154,5 155,0 PB. Glanzſteéldf. 575.0 Lindenberg..„ r Schuhf Ur KW 83.25 83,25 ICarlsindſtröm 857.0 TB. Stahlwerke 102,7 Pingel Schuh fab 67,5068,— BStahl v. d. Zyp 200,0 Tinte e Haffm.. 7e Ber. Ultramarin. 139.7 55 3& Co. 1175 S 92.50 f 110, Boigt& Haeffner 179,2 Loth. Portl. Cem.—.——.— VogtländMaſch. 75,— Magirus.-G. 50.— Wanderer Werke 190.0 Mannesmann 148,7 Weſer. Ak- Gef.—.— 9 4%„ Bollog. 1911 13,10 „400 ⸗F.-Los 27.25 4¼½% USt. 1918. 4%„„ 1914 25,15 4%„„ Golbrte 25,10 4%„ Kronr. 1,70 3% Ob.. Stb. alte—.— 5% De. X Srl 30% döck a ß.—.— %% nat. Ser.] 18,15 1„1 18,15 Wiesloch Tonw. 99.—98.— — 13 74 Petersb. It. Hdb.—.—.45 a 8,88 a) Reichs ⸗ u. Staatspap. 2 9% Roggenwert 9,17].17 „ 4% Fürtuntiſunt—.——.— 4% Oe. Goldpri.—.———— . 4 Montag, den 18. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 74 Anwekter⸗Nachrichten Unwetterſchäden im Ried und im Odenwald „ Darmſtabt, 12. Febr. Das Winte in der Nacht zum Samstag über gerichtet. So wurden Telegraphenmaſten umgeknickt, Sturm das Dach einer ö Bei Erbach im Odenwald wurde . 5 dem Ri ö 2 wald niederging, hat verſchledentlich a r. bei Groß⸗Gerau etwa 0 In Eberſtadt riß der S 1 Wohnbaracke ab und warf den Kamin um. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. auf dem Gut Haiſterbach faſt rgewitter, das ein Dutzend ſtürzte in das Waſſer, das infolge des Regens das Bliestal überflutet hat. Auch die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen litten Schaden. Neben den Regengüſſen ging auch Hagel ſtrichweiſe ſo dicht nieder, daß die weißen Streifen noch am Vormittag faſt handhoch die Fluren bedeckten. Die Niede⸗ rungen des Schwarz⸗ und Hornbachs ſind überflutet. * Karlsruhe, 12. Febr. Das in der Nacht zum Samstag über ganz Südweſtdeutſchland niedergegangene Gewitter ſcheint trotz Sturm und Hagel ohne größeren Schaden vorübergegangen zu ſein. Aus dem Bauland und dem * Landau, 12. Febr. Der Feuerwehrbezirksverband Lau⸗ dau⸗Land, der die geſamten Gemeinden im Bereich des Be⸗ zirksamtes Landau umfaßt, kann in dieſen Monaten auf ein 50 jähriges Beſtehen zurückblicken. Am 9. und 10. Juni wird aus dieſem Anlaß in Maikammer ein Jublläumsfeſt ſkalt⸗ finden, das zugleich dem 50 jährigen Beſtehen der Freiwilligen Feuerwehr in Maikammer gilt. * Grünſtadt, 12. Fehr. Dieſer Tage weilte Reichsbahn⸗ präſident Happ mit einer aus mehreren Herren beſtehenden Kommitſſion hier, um ſich über die beſtehenden Mißſtände am Bahnhof zu orientieren. der Pfalz ⸗ das ganze Dach abgedeckt und verſchi 11 O iges 1 i 5. Kaiſerslautern, 12. Febr. Obwohl 5 0 erſchiedene Bäume Odenwald wird heftiges Gewitter mit orkanartigem 185 255„ 5 g umgelegt. Sturm und Regenbgen gemeldet, das etwa eine Stunde Sender ſeinen Betrieb noch nicht aufgenommen hat ſon⸗ Gewitterſchäden in der Südpfalz * Annweiler, 12. Febr. In der Nacht lüd ſich ein ſchweres Gewitter über dem weiler Tales, das, Schaden anrichtete. späten Morgenſtunden Buchen. Die Queich war am Samstag geſchwollen. die Wieſentäler teilweiſe überſchwemmt, Dächer zweier Häuſer teilwelſe abgedeckt. Sturmſchäden auch in der Weſtpfalz wurden die * Zweibrücken, 12. Febr. Niederſchläge teten in den letzten Nächten verſchiedentlich den an. Der Orkan riß in Wäldern un Beständen manchen knorrigen Stamm zu veiler ü von einem orkanartigen Sturm und ſchwe⸗ rem Hagel begleitet, in den Wäldern des Tales erheblichen 0 Im Luger Tal riß reiche Bäume um, 8 35 Fernſprechleitung bis in die en 0 geſtört blieb. Bei Gräfenhauſen ſchlug der Blitz dreimal in den Wald ein und zerſplitterte zwei ſtarke Boßen, große Aeſte zum Samstag ent⸗ Gebiete des Ann⸗ der Sturm zahl⸗ morgen hoch an⸗ In Silz und Sturm rich⸗ erheblichen Scha⸗ d ſonſtigen Baum⸗ dauerte. Der hohe Waſſergang der Flüſſe und Bäche iſt auf die Regeufälle der letzten Tage zurückzuführen. Allenthalben hat der Sturm in Wäldern und Gärten Schaden an⸗ gerichtet. Eine Bauernregel ſagt: Früher Dunner, ſpäter Hunger— doch hat ſich das nicht immer bewahrheitet. Aus der Pfalz „ 8. Speyer, 12. Febr. Von dem 30 Millionen⸗ Fonds für die deutſche Landwirtſchaft entfällt auf die pfälztſche Landwirtſchaft ein Betrag von 540 000 Mark. Zur Verteilung dieſer Summe hat die pfälziſche Kreisbauern⸗ kammer der bayeriſchen Staatsregierung einen Verteilungs⸗ vorſchlag unterbreitet, der formell zwar noch nicht genehmigt iſt, aber mit geringfügigen Abänderungen angenommen wer⸗ den dürfte, ſodaß die Verteflung in der von der pfälziſchen dern erſt Sendeverſuche vornimmt, die noch einige Zeit in Anſpruch nehmen werden, ſind in den Rundfunk⸗Zettungen nicht nur die Sendezeiten des Pfalzſenders und die Wellen⸗ länge, ſondern auch für jeden Tag der Woche das Programm des Pfalz⸗Senders veröffentlicht worden. Die Folge war, daß zahlreiche Hörer zur angeblichen Eröffnungszeit die Kaiſers⸗ lauterer Wellenſänge zu erhalten ſuchten, ſodaß durch die vielen Rückkoppelungen der Empfang in der Pfalz ſtark ge⸗ ſtört wurde. Da die Programme der deutſchen Sende⸗ Stationen nur auf direkte Veranlaſſung der Sende⸗Geſell⸗ ſchaften in die Funk⸗Wochenſchriften aufgenommen werden, muß es Befremden erregen, wie eine derartige Ver⸗ öffentlichung erfolgen konnte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar dein Pegel] 7. J. 5. 10 II. 13, Necar-egel 7. 8. e. 15, 11 Waldshut N 1 750201288.768. 1 Danksagung. merksame und unermüdliche Behandlung, den Dlako Uissinnen für ihre aufopfernde liebevolle Pflege, sowie Herrn Stadipfarrer Renz für seine trostreichen Worte. MANNHEIM(K 3,), den 13. Februar 1928. Geschwister Knapp. Amtliche Bekanntmachungen; Handelsregiſtereinträge vom 11. Februar 1928 Sanitas⸗Fußboden⸗Fabrik Heilbronn a. N. Carl Weyler Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim, Hauptniederlaſſung in Heil⸗ bronn a. N. Inhaber iſt Carl Weßler, Kauf⸗ mann, Heilbronn a. N. Dem Bauwerkmeiſter Karl Johner in Heilbronn und dem Kauf⸗ mann Willy Bopp in Mannheim iſt Prokura Verkae Opel-Sitzer 4/14 PS., ſehr aut er⸗ halt. geg. günſt Zah⸗ lungsbed. zu verkauf. Möbel werd. in Zah⸗ lung genommen Erz⸗ bergerſtr. 6, Ketſch. 5118 Danksagung. Für die vielen Beweise herzicher Kranzspenden spreche ich meinen innigsten Dank aus. 55277 Mannheim, 13. Februar 1928. 13. 10 7 Barbara Gies9f, 535. 868 Wonen Sie gebrauchte Möbel und Einlehtungs⸗ gegenstände aller Art bitig kaufen? 7 7 Wenden Sie ſich an uns Versteigerungs- u. Vermittlungsbüro Tel 27 887 m. b. H. Tel. 27 337 Maunbeim, U 1. 1(Grünes Haus! S7: Raupen- Bekämpfung und Zweige wurden weithin entführt, Dächer und Kamine be⸗ Kreis Weiſe erf brd. See eee e schad! Bei Ein ö e 0 K. ie be. Kretsbauernkammer vorgeſchlagenen Weiſe erfolgen wird. deb e Hate des ne 1 91 an 3 5 125 3 boy beingliche wt Aalen Pe e 0 15. und für ö kts ekt ek über⸗ Adu Drahtleitungen weggeweht wurden. Ein Teil davon 1„„ ſind bereits 164000 Mark über 155 5 Heute früh ½% Uhr verschied nach schwerem Leide in jnnt 9 5 liebter Gatte, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater 185 Gros pater Statt besonderer Mitteilung. johannes Ohligschlä 13 0 0 980 ager Frau Oberamtsrichter Werkmeister—— — uise Schmitt Wwòeũe Mannheim(Fruchtbahnstr. J, den 13. Februar 1928. 5 1 In tiefer Trauer; geborene Fischer Frau Apollonia Ohligschläger 300 kifsen entschlief sanft nach langem Leiden am 9. Februar 1928, und Kinder. Die Bestatlung erfolgte in aller Stille 25259 1 155 215 3 findet Donnerstag, nachtnittags 2 Uhr von der Leichen- Spalt, ö 1998 Im Namen der Hinterbliebenen: Karl Schmitt, Amtsgerichtsrat. MANNHEIM, den 12. Februar 1928. Danksagung. Danksagung. Allen denjenigen, die uns bel dem harten Für gie vielen Beweise herzlicher 5 ee ene e geben den l ee, bezeigungen, Kranz und Blumesspenden und teiligung bei der Beerdigung und ehrende Begleitung zum Grabe, ihre uns so Wohl.. a e. Statt Karten. tuende Anteilnahme bezeigten, sagen wir von a e aulopferyde SEA 11 3 0 5 enen kenmeaden Dank. 100 A ee e Danksagung Mannheim,(II 1. 250 den 13. Februar 1928 seine trostrelche Rede und der 9 5 Nine Dr. 5 8 Neue Mann- 15 Hi eimer Zeitung, kür die K— j l i f f— Stephan Weber VV Für die vielen Beweise herzlicher Teina 1 851 in Familie Jean Weber storbenen. 1088 scheiden unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels 3 M heim-Neck Febr. 1825 e ee. Herrn J. August Raichle Erstes Seelſenamt ist Dienstag, den 14. Februar in lanen tet Heſpabemäeh Alnterdlleberen! 95 9 1 vormittags 9% Uhr in der St, Sebastianuskirche. 5 spricht ihren tiefgefühlten Dank aus 5247 * Emil Feth u. Frau geb. Vetterolf. Familie Otto Raichle. 38 MANNHEIM(Renzstr.), den 13. Februar 1928. den techn. Vorſchriften für Bauleiſtungen v. Auguſt 1928 ſowie der Verdingungsordnung für Bauleiſtungen v. Jahre 1996 öffentlich zu vergeben. Pläne u. Bedingungen liegen bei der Hochbaubahn⸗ meiſteret 2 Maun⸗ heim, 15 5 855 Sperredurchgang, zu Einſicht auf. Daſelbſt Abgabe der Leiſtungs⸗ vorzeichniſſe. Angebote verſchloſſen, poſtfroel, mit entſprechend. Auf⸗ schrift verſehen, bis zum Eröffnungs⸗ termin am Freitag, den 24. Februar 1928, 10 Uhr, an die unter⸗ zeichn. Dienſtſtelle ein⸗ Baclische Band Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an 3 Hochbauarbeiten. dem schweren Verlust, den wir durch den unerwarteten Teilnahme an dem schweren Verlust Die Zimmerarbeiten ee 1 pan 88 15 1 5 auf meines innigst geliebten Gatten, so- für den Umbau des esem Wege unseren herzlichsten Dank,. Besonderen N 5 7 f 8 Aufnahmegebäudes Die Aktionäre werden hiermit zu der am Montag, den Dank Herrn Dr., Fritz Kauffmann für seine stets auf- wie für die vielen Blumen- und Mannhelim ſind nach] z. März 1028, 12 Ihr mittags in unſerem Bankgebäude in Maun⸗ heim ſtattfindenden 38. ordentlichen Generalversammluns eingeladen. Tages Ordnung: 5 1. Vorlage der Bilauz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung au, 31. Dezember 1027 nebſt Bericht des Vorſtandes und Aufſichts⸗ rats. 2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Jahresbilanz und die Gewinnverteilung für das Geschäftsjahr 1927 ſowfe die Entlaſtung des Aufſichtsrates und Vorſtaudes. 3. Wahlen zum Aufſichtsrat. Die Ausübung des Stimmrechts in der Generalverſammlung iſt davon abhängig, 125 die Aktionäre ſpäteſtens am britten Werklage vor der Generalverfammlung bei der Geſellſchaft oder ihrer Zwelg⸗ niederlaſſung oder bei den in dieſer Bekanntmachung bezeichneten Stellen ihre Tellnahme anmelden und die Aktien hinterlegen, oder die Beſcheintgung eines Notars über die bei ihm erfolgte und bis nach Abhaltung der Generalverſammlung dauernde Hinterlegung der Aktien einreichen. Hierüber wird den Aktionären von der Aumeldeſtelle eine Be⸗ ſcheinigung ausgeſtellt, die zum Nachweis des Stimmrechts in der erteilt. Die Prokura des Willy Bopp iſt auf Alle erforderlichen Präparate, Solbar, Obſt⸗ zureichen. Zuſchlags⸗ Generalverſammlung vorzuweiſen iſt 99955 im be⸗ Motorräder dunn 5 6 607 N 5 den Betrieb der Niederlaſſung Mannheim B Ane ete., ſowie 0 e die Auen kein erkeigen; ſchränkt. A. S. Baer& Sohn, Mannbeim. Die Prokura der Bertha Baer geborene Straus 1 loſchen. 0 f Hirſch Drobner, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. N 1 1 ereinigte Jute⸗Spinnerelen u ebe⸗ 55 Aktlengeſellſchaft Zwelgniederlaſſung Mannheim vormals Süddeutſche Juteindu⸗ trie, Mannheim. Aus dem Borſtand ſind ermann Theodor Heinrich K. G. 500 cem mit od. ohne Beiwagen in la. Zuſt. 1 Da W. 100 4 1 Wanderer m. Heim, Motor 150, 1 Alba 80. 2524 Karl Büchler,'heim Eichelsheimerſtr. 28. Drei Wareuſchränke Judd. Jamenkaus, bonstantin& Löffler E 1. 0, Breiteſtraße, neben Dant. Mit der neueſten Biigelmaschine werden Ihre Kleidungsſtücke wle neu auf⸗ 225 f und entſtaubt. Anzug oder Mautel Rur 10. Reparaturen billig ſt. 10. Februar 1928. Reichsbahnbauamt 2. Küchen- in gr. Auswahl beſte Arbeit verk. konkurrenzl. bill. Anton Oetzel,. 8. 12 in Maunheim bei der Badiſchen Bank und der Süüödeutſchen Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft.⸗G., in Karlsruhe bei der Badiſchen Bank, in Berlin bei der Direction der Disconto⸗cheſellſchaft und der Bank N des Berliner Kaſſenverelns, in Frankfurt bei E. Ladenburg und der Direction ber Disconto⸗ . Geſellſchaft. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungsmäßig Aktien mit Sie der Hinterlegungsſtelle Bankfirmen depot gehalten werden. 1 e wenn e 1 ſte bei anderen is zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperr⸗ ggeſchieden: 2 x 8 m, ein groß. 0 l 3 Stlo Rſchard Schaefer und Willy Üſchreibpult zu ver⸗ Abholung und Zuſendung auf Wunſch. Poſt⸗ Ratenk, d. Bad. u. Nannen 5 Eduard Kegel. kaufen. 45251 karte genügt. A Kritter, Schneldermeiſter bayr. Beamtenb. 8 5 5 1. Februar 1928. 960 Amtsgericht Mannheim F. G.(. Angufrag. Tel. 38861. Beilſtraße g, Telephon 89 86s. 70 eee Der Vorstand. e ö. 0 a 3 f 5 0. 0„„. 5 — Seite. Nr. 74 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 18. Februar 1928 d fenstag, den 14. Februar, um 20.30 Uhr Filmvortrag das Land der eigenen Scholle ALASKA Uderfehit suf einem Dampfer ges Norddeu schen Lloyd Bremen Der bekannte Votirogstedner Openingenieur feinz Becker, Hannover aal lader Fiege * — 2 e . Time f UIla-Iheater steis lührendl Weinhaus Morgen Dienstag 8 U 4, 19. . Großer hunter Abend mit Polizeistunden- Verlängerung. 5 Ahchaemübunmnmunena tanta Hentschel abend 14. Februar aldhigpunaanütdgumieemtunet Tel. 31181. Ii e: d p Schuppen für Fabrikations⸗ F und Lagerzwecke Auto-Garagen bill., praktiſche, zer⸗ llegbare Bauweiſe Gebr. Achenbach 6. nb. H. Eisen- u. Wellblech werke. Weidenau Sieg ost fach Nr. 434. Vertr. Eduard Mahlmann 91 70 nur K 5816 Volle Garantie. Billige Preise.. Bequeme Raten. Dell& Stoffe! 2 e Neue Möbliertes Zimmer m. el. Licht u. Klavier an ſol. r. Dauermiet. zu vermieten. 55228 Krappmühlſtr 12. I. Gut möbl. ſchön. heiz⸗ bares Zimmer mit el. Licht ruh. Lage, Neu⸗ bau, per ſof. od. 15. d. M. zu om. Feuden⸗ heim. Weiherſtraße 7. 3. Stock. 732 Vermischtes Stiller Teilhaber geſucht für gutgehend. e in La. age. 5278 Angeb unt. F V 2 — LL L 2 Der neue groge Reisefilm von la- Filme: Ka lsruhe i. B. Draisstr. 9. Tel. 4224. Siss Frühjahrshüte an die Geſchäftsſtelle. 8 8 5 5 2— e Obetingenſeur Dreyer B 117 f— 8 Umziice ae Nee nur, die Feirtschalt Qualitäts- Filmelß 8 Hans Schober Filz mit St'oh, Seide und Stroh ge ra liche bedeutung. sondern auch— e i er Wahl Feil, Laugſtr. 30. dis Schönheiten und Rege. 60 wie Lee ßes 0 7. 10 u. 13 Tel. 32323 e 5. 50708 755 einige seltene Naturwunder des Umarbeiten erstkl. Filz- 0 unbekannten Canada Hersteller Döring Film- Werke Hannover in Gemeinschaft mit dem Norddeutschen Lloyd Bremen Für meinen 3 10. Lastwagen 784 Plissee Kunstplissee vo 2 mm an. Tollfalten v. 5 mman. Dekatur, Maschinen-, Hand-, Kurbelsticke- rellen. Kurbel- und Handhohlsäumen hüte vyie neu facon.(Umpressen un- nötig).80 Mk., auch reinigen. Etagengeschüft— keine Ladenpreise. Der weſtests Wag macht sich bezahlt. Miet- Gesuche anerkannt. J Te 5264 getr Herren⸗, Damen⸗ 3 0 a kleider, Schuhe, ſow. Preise:,—.50 und—.80. lu ch e ich Arbeit und erbitte Zuschriften an Verschiedene moderne Kanten 9 Akademlestr. 15 g, Nahe Rheinstr. r Näheres siehe auch Plakate. Auguſt Pfannſtiel, Käfertal, Wormſferſtr. 2. 1 1 8 schnellstens und billig 1985 65276 Art 5288 ertigt rt. M. Graber. R 3. 15b. Telephon 28 288. 25 N e n V N 5 f 2 Masken 1 1 N 85 e. 5 u verk. 5 8 8 5 E. E. U 8 2 fen Umzug.. jichti J 725— 8 3 ertigung. ingert. Tüciger. unde Junge Dame HAUS Zwei od. ein Zimmer 1 g 1 in gut. baul. Zustande, gute Lage Neckaraus, leer, mit Küche od. Benützung von jungem ſeribſen Ehepaar(33.) in ſolider Poſition mit Bü i 0 5 aut kogrbeßt, Lahnweſen ete. durchaus ver. ſofort geſucht. Angebote mit Preisangabe unt. mit günſtiger Anzahlg. zu verkaufen. 3685 traut, geſucht. Bewerberinnen woll. bitte Näh. Immob. Th. Schmitt, N 5. 7, Tel. 32 883, Celdverkehf 8 Tagzicherungsbeamer perſönlich vorſprechen. 729 Neckarau, Adlerſtraße 26, Tel. 48 278. E UL an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 25272 1 2 9 f 12 U. di ort 15 A. K 25 W. Woolworth& 000. 8. m. b. H. Glaserei 5 ü 1 J von 4 200.— auf⸗ 5 6 e 3 Ludwigshafen a. Rh., Ludwigſtr. 49/47. 17 185 eke 5 9 agen mit. Vermietungen a wärts ſofort gegen 5 ö ämtlichen Werkzeugen zu verk. ohnungs⸗ Sicherheiten zu ver⸗ „ im Innendienſt u. ee Reisender Beſſere tauſch 2 Zimmer u. Küche). Angebote unter In 8 Stadtlage i 0 geben. Gefl. Aceh. durchaus erfahren, wollen umgehend 9 Servier— Dame EW. an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 15216 4 1 ki M unter G B 8 an die liche Angebote unter 15 Sante Geſchäfts⸗ der Lebens mittelbr. ſafort geſucht. B739 Nen eingerichteter g 8 00 ges ag aan Keſchäftsſtelle. 82788 ſtelle ds. Blattes einreichen. 35 5 und Weinhaus Hentſchel, D F 2 8 1 be Ulbten trock. Keller, elekt Grundſchuldbrief eidelberg geſucht. Mannheim II 4, 15. mit großem, gew n krock. er r. über 9000% m. Na U E F. + E. 2 + äfertal⸗Süd, Forſter⸗ amen- IISeülr- a On Aufzug, großer Toreinfahrt per 1. April oder laß au perkanen 5 1 ſtraße 12, 3. Sprechz.] Deſſeres ſchulfreies i früher zu vermieten. 62] Angeb u. G 5 10 welche ſchon auf Mopp oder Staubſauger er⸗ von—3 Uhr. 35257 Mädchen Vorort Mannheim, Hauptſtraße gelegen, Angebote unter E A 126 an die Geſchäfts⸗ an die Geſchſt. 49302 folgreich gearbeitet haben, finden neue gute Sache(prakt. bill. Einwachs⸗Apparat) Waxy ⸗ Vertrieb, E 4. 9. beim 5282 Glänzende Existenz Jahre hindurch ſichert ſich, wer ſchnell den Orts- oder Bezirksalleinvertrieb eines groß⸗ Artigen Maſſenartikels übernimmt. Rieſen⸗ Abfatz. 200 Prozent Verdienſt. Laden und Kapital unnötig. Zeitungsreklame wird von Uns bezahlt. Jedermann iſt Käufer. Ein Ver⸗ ſuch beweiſt. Proſpekte gratis. Ea217 NR. Schneider, Chem. Fabrik, Wiesbaden 152. Aae für nehme fe sskatelt S Herren Adamen mit guter Garderobe, bel hohem Verdienst, für Mannhelm und Umgebung. S96 Meldung mit Ausweis am Dienstag, den 14. Februar 1928, vormittags von 10.12, nachmittags von.6 Uhr Büro, Augartenstraße Nr. 6 CCCCCCCCTC(((.. Auto-Schriftsteller zum Verfaſſen von Spezlalaufſätzen aus der Automobilbranche geſucht. 1996 Poſtfach 64, Direktion. Suche noch 2 Damen Gefordert wird: Arbeitsfreubigkeit, gute 9 e Arbeiten. Geboten wird: Monatsprov.⸗Verdienſt v. rund 300& aufwärts. Bei Eignung ſofort Feſteinſtellung, Prämien. 5817 Meldungen: Hotel Pfälzer Hof beim Portier. Slcholupistin vertekt(auch in sämtl. Büroarbeiten) gesucht 5908 Angebgte m. Angabe d. Gehaltsanspr. unter G F 12 an die Geschäftsstelle. 1 luchen N Wir ſuchen S9 für leichte Aufklärnugstätigkeit noch einige Krankenschwestern und pflegerinnen bei gutem Perdienſt. N Meldung Dienstag, 14. Febr. 1928 vorm. 1012, nachmittags von-7 Uhr, ſonſt täglich von 8 10 und-7 Uhr. Büro: Angartenſtraße 6. Mark l. Woche u mehr verd. jed. d. d. Vertr.mein. Welter test. Schilder übernimmt. ., Sſebrecht, Barmen. 611 Mark Moshenlohn verd. ſed. d. d. Ver⸗ trieb e. Schlag. an Priv. übern. Poſtfach 264 Zwickan S. Emi82 Kaufmänn. Lehrling Lebensmittel⸗Groß⸗ handlung für Oſtern geſucht. Ausf. Angeb. erb. u. F S8 99 an die Geſchäftsſtelle. 55208 Perfekte Friseuse ſofort geſucht. 61⁵ Friß Grund, Niedfeldſtraße 23. tagsüber in kleinen Haushalt geſucht. Angebote unter F ſtelle dieſes Blattes. zu verkaufen. P 96 an die Geſchäfts⸗ 25258 Adr. in der Geſchſt. 686 Apl. Schlafzimmer neuwertig, ſehr bill. zu verk. Augarten⸗ ſtraße 72 2. St rechts 25296 Mädchen ſofort geſucht gegen hohen Lohn. Acker⸗ manns Weinſtube, . 14. 613 Perſer⸗ und deutſche 25 e p p ich e Jg. brav. Mädahen ſpottbillig. Stets Ge⸗ in bürgerl. Haushalt legenheiten. 719 Herrmann, E 1, 1. g ſaſt neue Gasheiz⸗ öfen u. Kinderwagen zu verkaufen 45814 Augartenſtr. 44, 3 Tr. links. Teleph 20 948. Strickmaſchi ne 7 X 35 ü zu verk. 5265 Schwerz, Alphornſtraße 10. Anzuſehen—7 Uhr. p. ſof. geſucht. 5238 L 14. 6. 2 Treppen. 1 faſt neuer Trädriger Sand wagen m. 20 Ztr. Tragkraft, preiswert abzugeben. Zu erfr. in d. Geſchſt. B98 Umſtändeh iſt ſehr gute Woline z. niedr. Preiſe ſof. zu verk. Zu erfragen B7g7 4. 5, 2. Stock. Gebr. Küchenherd, ca. 1,20. m Ig., mit Warm⸗ waſſeranlage, geeignet f. Wirtſch. o. ögl. pr.⸗ Aufänb iüng. Tatbol. Mädohen kochſchulfrei, kinder. für tagsüber ſofort geſucht. Vorzuſtellen Dienstag G 8. 20, II. 25230 März ſaub. ehrliches 526g Mä de hen nicht unter 21 Jahren geſucht. Zum 1. Alpbornſtr. 12. part.. 1 420 boch. Stellen-Gesuche Guterhaltener basback-Herd zu verkauf. Lg. Röt⸗ Zu verkaufen: 1 S m ok i n g (Maßarbeit) ganz auf Seide 4 60, 1 Sport⸗Anzug 25.—, für ſchlanke Figur, 1 Paar neue Lack⸗Schuhe Größe 40(Pumps). Anzuſehen Mittwoch v. 10—1 vorm.,—5 nachm. Karl Ludwig⸗ ſtraße 23, IV. Händl. nicht erwünſcht 15803 . Elegantes ſtokoko-Kosfüm Gr. 42, f. 10 4 zu vk. B 6. 26. 2 Treppen. Stunden-Buchhalter mit Buchhaltung, Bilanz⸗, Klage⸗, Mahn⸗ u. Steuerweſen vollkommen vertraut, ſucht bei einem Stundenlohn v. 1—.80 Beſchäftigung. terſtr 53. 5 St. r. 5306 —.— FEC Kauf-Gesuche Beſte Zeugniſſe u. Empfehlungen. Gefl. Angebote unter E Y 80 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. 5218 in guter Oſtſtadtlage, 8 Strebsamer, technisch gobl'deter 29 Jahre alt. mit reicher Erfahrung im Hoch- u. Straßenbau sucht ge- eignete Entwicklungsfähige Stellung Angebote unter F K 91 an die Geschäftsstelledieses Blattes. Angebote an 1 Motordreirad mit Lieferkaſten, zu kaufen geſucht,. 5305 H 3, 21. Laden, Badewanne, Bade- ofen, Waschbecken aut erhalt., zu kaufen 5246 geſucht. Ang. u. G A 8 Nr. 7 an die Geſchſt. 5285 ca. 11—13 Zimmer, bei hoher Anzahlung zu kaufen geſucht. 25290 Ian mopllienbgre 2 J. Sch m 14 N. 4. Kaſſenſchrauk in gutem Zuſtand zu kaufen geſucht. 45210 Angeb. unter E 8 74 au die Geſchäftsſtelle. Uebergangsmantel gut erh., für vollſchl. Herrn zu kaufen geſ. Angebote unter F J Nr 90 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 5244 n Führer 1 u. 3b. 28 J. ., kräftig, ſuch“! Stel⸗ Iuug gleich welcher Art; bin gewillt. alle Arbeiten zu verricht. Angebote unter F H Nr. 88 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 25248 bebild. Fräulein Metzgers⸗Tochter, ſu ch: Sofortige Stellung als Verkäuferin. Angeb unt. F Y 5 Lager cht. Angebote geſu Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. räume 3400 qm, trocken, mit—3 Büros per ſofort unter F 095 an die 5255 an die Geſchſt. 25283 Verkäuferin Durchaus zuverläſſig. Fräulein, 25 Jahre, mit beſten Referenzen ſehr bewandert im Kolonialwaren⸗ und Konfitürenverkauf. ſucht Stelle als Ver⸗ käuferin, auch in Cafés. 617 Angebote unter B L Nr 136 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. FFF Bruſle, helle Labellaune in zentraler Lage für Textilwaren im Auftrage zu Aelter. Fräulein ſucht Stellung als*5260 Köchin od. Stütze für ſofort od. ſpäter. Zeugniſſe ſind vorh. Angeb. unter F 0 97 an die Geſchäftsſtelle. Alletuſtehende Frau ſucht tagsüber Beſchäf⸗ Ae gleich welcher rt 5 Madchen welch. aut bewandert Stellung. 5270 Zu erfragen in der Seſchäftsſtelle ds. Bl. iſt im Nähen. ſucht ii i 75288 mietan gesucht Angeb. unter F M 93 an die Geſchäftsſtele. Angeb. erbeten an Ie. anständ. Frau] Immobnlen. Büro ſucht Manatsſteue evi& Sohn oder ſonſtige Beſchäf⸗ gung. 35271[1,4 fel. 2098,96. Angebote unter F— Y Nr. 100 an die Ge⸗ B21 ſchäftsſtens ds. Br, Laden mit Wohngelegenh. f. Lebensmittelgeſch. geſ. ev. Warenübernahme. Angeb. unter CM 187 an die Geſchſt. B70 Dauermieter ſucht a. 1 März bn möbl. Zimmer m. elektr. Licht, Bad und Telephon. mögl. Oſtſtadt. Preisangeb. unter G C9 an die Geſchäftsſtelle. 45299 Gut mäbl. Zimmer von Beamten. Nähe Auguſta⸗Anlage v. ſo⸗ fort geſucht. Ang. u. F 806 an Ala⸗ 1 0 & 1 — rampe im Innern des stelle dieſes Blattes erbeten. In Bahnhofnähe großes, helles f Astöckiges Magazin mit 5 Büroräumen groß. elektriſchen Aufzug, Toreinfahrt, Lade⸗ oder früher zu vermieten. 64 Angebote unter E B 127 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. Hauſes, per 1. April 9 Heller Raum, 200 qm per 1. 7. oder früher zu vermieten. Anfragen unter 2 G 116 ſtelle dieſes Blattes erbeten. 758 Hervorragend ſchöne, helle, gut ausgeſtattete mit Dampfheizung verſehene 5 5 Büro-R 1, 2 und 3 Treppen hoch, in zentraler Stadt⸗ lage, per 1. April eptl. früher zu vermieten. Angebote unter B C 128 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. 968 an die Geſchäfts⸗ 1768 dume Heidelbergerstr. 2 ſchöne helle Büroräume wovon 1 Raum ca. 80 qm u. als Ausſtell⸗ ungs raum. Zeichen⸗ ſaal od. dergl. geeign., per ſofort 5286 Zu vermſeten. Angeb. unt. E M 137 an die Geſchäftsſt. Seer Raum für Werkſtatt, auch geeitc. für Auto⸗ Garage, ſofort zu vermieten.— To r⸗ einfahrt. 522 Elfenſtraße 12. Abschliehh. Raum zum Unterſtellen von Motorrädern zu vm. 25287 R 3, 13. 1 Tr. Beſchl.⸗freie Wohnung 4 Zimmer, Küche. Bud an der Hauptſtraße in Seckenheim per 1. 3. zu vermieten. In ein Zimmer kann Laden eingeb. werd. L. Volz. Hauptſtr. 123. 597 Oniſenring 24. 3 Tr.. möblierte Manſarde ſof. zu verm. 75221 an alleinſt. Perſ. mit Augartenſtr. 22, rechts. ſchäftsſtelle. ., einſ. möbk. heizb. 1 Zimmer u. Küche D⸗K. ſof zu verm. 1 Tr. 25259 Timmer u. Küche möbl., zu verm..⸗ Karte erforderl. Ang. u. G E 11 an Geſchſt. 5904 oder 2 ſanbere leere Manſarden ſofort zu verm. Dringlichkeitsk. erforderlich. 45266 u erfragen E 3, 13, 1 Treppe hoch. Schön. leeres Zimmer an alleinſteh. Perſon zu verm. Sep. Eing. Adreſſe in der Ge⸗ 25252 Gärtuerſtr. 42 g. St., 2 Zim. zu verm. 5250 Zimmer, gut möhl., 2. Betten, Elektr., ſo⸗ fort zu verm. 5278 2 2. 8, III. Möhl.Balkonzimmer an beſſeren Herrn zu vermieten. 45241 Unterricht Engländerin (Akademikerin) exteilt Unterricht in ihrer Mutterſprache(Gram: matik, Konverſation) zu ermäß. Preiſ. Näh. Heidelberg. Aul. 66, I. 1086 Heirat Heirat Akademiker, 20 J. eygl., wünſcht june hübſche Dame. ca. 170 bis 175 groß, zwecks ſpäterer 44195 HEIRAT kennen zu lern. Vor⸗ mögen Nebenſache. Zuschriften m. Bild unter N T 46 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Witwer, Anfangs 50, 1,70 Meter groß, pen⸗ ſionsber., in ſicherer Stellung ſucht a dieſ. Wege mit ein. ſchönen charakterfeſten Dame zwecks 75279 Heirat bekannt zu werden. Alter zw. 88 u 45 Jah. Verm erwünſcht Zuſchr. u. E J 134 an die Geſchſt. HE IR AT Sol tücht. Fräulein, kath, 28 J. alt, mehr. Jahre i. Ausl., ſymp. flotte Erſcheinung, gr. dunkel, ſchön Schlaf⸗ zim.⸗ u. Wäſcheinrich⸗ tung, wünſcht a. dies. Wege da es bish. an paff. Gelegenh fehlte, m. edelgeſinnt. Herrn mittl. Beamten(Ge⸗ ſchäft) 5. beſſ. Arbeit. in geſichert. Lebens⸗ ſtellung(Witwer nicht ausgeſchl.) zw. bal⸗ dig. Heirat in Brief⸗ wechſel zu treten. Zuſchr. w möal urs K 3. 3. III, rechts. jecler Arf, wie Kouufns tusche 3 tectuusche Angesrelffe, Ingereurfe, Herdwerker, Diensfbofen S. W. erm Sebed Se eine Arreſce ves auen Mannheimer Zeitung Verbreihigmmelen bevskerungs- scrucrner blefef Gew f. sicherer Erics, die Geſchſt. Bild. u. E K 185 En 200 7 1 182