d 0 1 Donnerstag, 16. Februar Merrbrg pi. c nenne m ebung frei ins Haus Oder 5 die Poſt monatlich N 250 0995 Be geln Bei evtl. e wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vork en. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1•6, Baſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen-Waldhoſſtr., chwetzingerſtr. 1020 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 WMikkag⸗ Ausgabe 4 Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 79 Unzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolnnelgeile für Allgem. Anelgen 0,⁰ Ne. Netlamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte A u oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Nath dem Zerfall der Koalition 7 Ein Notenkrieg der Parteien Kundgebung der Zentrumsfraktion Die Zentrumsfraktion des Reichstages erläßt folgende Kundgebung:„Das Reichsſchulgeſetz iſt geſcheitert. Zur Schaffung eines Schulgeſetzes auf der verfaſſungs⸗ mäßigen Grundlage von Elternrecht und Gewiſſensfreiheit und der„grundſätzlichen Gleichſtellung der Bekenntnisſchule mit den übrigen Schularten“ haben ſich vor Jahresfriſt die Regierungsparteien durch Annahme der„Richtlinien“ und durch bie Regierungserklärung vom 3. Februar 1927 feierlich verpflichtet. In unermüdlicher Arbeit hat die Zentrumsfrak⸗ tion in 40 Sitzungen des Bildungsausſchuſſes ſich bemüht, unter verſtändnisvollem Entgegenkommen die unveräußer⸗ lichen Rechte der Eltern zu wahren. Keine Möglichkeit iſt unverſucht gelaſſen worden, um das Reichsſchulgeſetz zuſtande zu bringen. 15 Die Deutſche Volkspartei hat 1 ihre bei der Regierungsbildung eingegangenen Ver⸗ pflichtungen nicht gehalten.(2) Andauernd war ſie beſtrebt, gegen alle übrigen Regierungsparteien mit Hilfe der Oppoſition weſentliche Beſtimmungen der Regierungsvorlage zu Fall zu bringen. Sie hat ſich den Forderungen auf die voll berechtigte bekenntnismäßige Ausgeſtaltung der Konfeſ⸗ ſionsſchule widerſetzt. Sie hat im Gedanken der Staatsallmacht ſelbſt den Religionsunterricht weſentlich in die Hand des Staates zu legen verſucht. Sogar das in der Verfaſſung zugeſagte Antragsrecht der Eltern auf Schulen ihres Bekenntniſſes oder ihrer Weltanſchauung hat ſie durch größtmögliche Erſchwerung der Vorbedingungen zur Errich⸗ tung ſolcher Schulen faſt unwirkſam gemacht. Endlich hat ſie in den ſogen. Simultanſchulländern das Recht der Eltern auf Bekenntnis⸗ oder Weltanſchauungsſchulen für alle Zeiten auszuſchalten verſucht. 5 Durch dieſes Vorgehen hat die Deutſche Volks⸗ partei der Zentrumsfraktion die Aufgabe der wichtigſten Grundſätze zugemutet. Bis zur letzten Stunde fortgeführte Berſtändigungsverſuche ergaben die Unmöglichkeit, mit der Deutſchen Volkspartei ein Schulgeſetz im Sinne der Verfaſ⸗ ſung und der eingegangenen Koalitionsverpflichtungen zu⸗ ſtande zu bringen. Die Schuld an dem Scheitern des Reichsſchulgeſetzes fällt auf die Deutſche Volkspartei. Sie hat damit die Regierungskvalition ſelbſt zerſchlagen, die auf ihr beſonderes Betreiben zuſtande gekommen war. Die Zwangsfolgerung daraus wäre die ſofortige Auflöſung des Reichstages. Aus außen⸗ und innen⸗ politiſchen Gründen hält die Zentrumsfraktion fedoch den Verſuch für notwendig, den Etat und einige Notſtandsgeſetze in kürzeſter Friſt zu erledigen. Das Gelingen dieſer Ver⸗ A uche hängt vom Verantwortlichkeitsgefühl aller Parteien des Reichstages ab. Trotz des erneuten Scheiterns einer geſetz⸗ lichen Sicherung des chriſtlichen Schulweſens muß der Kampf auf dem Boden der in der Verfaſſung gewährleiſteten Ge⸗ wiſſensfreiheit und des Elternrechtes mit un verminderter Kraft fortgeführt werden. Dieſer Kampf geht um das Zuſammenwirken von Eltern⸗ haus und Schule, um die Betonung der erzieheriſchen Momente gegenüber einem einſeitigen Intellektualismus, um die Mitwirkung der religiöſen und kulturellen Lebenskräfte des deutſchen Volkstums an der Geſtaltung des Volksweſens, um die Hebung der Bildung aller Schichten des Volkes. N* Schon jetzt rufen wir die Wähler in Stadt und Land auf, dieſen Kampf mit aller Entſchiedenheit und Hingebung der Treue an die alten Ideale aufzunehmen.“ Eine Erklärung der D. B. N. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat im Reichstag eine Mitteilung herausgegeben, in der es u. a. heißt:„Nach Feſtſtellung des Scheiterns der Verhandlungen über das Schulgeſetz haben die Fraktionen der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei, des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei gemeinſchaftlich erklärt, daß die Regierungs⸗ koalitionals aufgelöſt zu betrachten ſei. Die Deutſche Volkspartei weiſt demgegenüber darauf hin, daß die Regie⸗ rungskoalition nicht allein zur Erledigung des Schulgeſetzes zuſammengetreten iſt, ſondern daß eine große Anzahl von bedeutungsvollen Aufgaben von ihr bereits erfüllt ſind und noch erfüllt werden müſſen. Insbeſondere beſteht die Ver⸗ pflichtung, mindeſtens noch den Haushalt für 1928 nebſt Nach⸗ trag, Maßnahmen zur Behebung der Not der Landwirtſchaft, ein Verſorgungsgeſetz für Kleinrentner u. das Kriegsſchädenſchluß⸗ geſetz zu verabſchieden. Angeſichts dieſer Sachlage iſt die Deutſche Volkspartei der Auffaſſung, daß die Auflöſung der Koalition und damit verbunden die Auflöſung des Reichs⸗ tages nicht gerechtfertigt werden kann. Ste war jedoch durch die Erklärung der übrigen Parteien in die Zwangslage verſetzt, die Kündigung der Kvalition zur Kenntnis zu nehmen. Bei den Verhandlungen über das Schulgeſetz hat die Deutſche Volkspartei von Anfang an bereitwillig mit⸗ gearbeitet. Das Zuſtandekommen des Geſetzes iſt geſcheitert an dem Wiberſtand anderer Parteien gegen die Sicherſtellung der verfaſſungsmäßigen Vorzugsſtellung der Gemeinſchafts⸗ ſchule, die Erhaltung der Simultanſchule, die Gewährleiſtung eines geordneten Schulbetriebes unter Ablehnung der Zer⸗ trümmerung des Schulweſens durch konfeſſionell, weltlich und weltanſchaulich eingeſtellte Zwergſchulen, die unbedingte Si⸗ cherung der Schulhoheit des Staates. Geſcheitert iſt das Schulgeſetz demnach an der Ueberſpannung der Forderungen des Zentrums, die im Enderfolg zu einer Untergrabung der Autorität des Staates über die Schule geführt hätten, Forderungen, denen die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei allzu bereitwilligſt Gefolgſchaft geleiſtet hat.“ Die Vemühungen um ein Notprogramm Berlin, 16. Febr.(Von unſerem Berliner Bürv.) Nach dem offiziellen Begräbnis, das dem Reichsſchulgeſetz jetzt im interfraktionellen Ausſchuß bereitet wurde und dem gleich⸗ zeitigen vollkommenen Bruch der Koalition lag es nunmehr beim Kabinett, die politiſchen Folgerungen aus dieſem Ergebnis zu ziehen. Es mußte verſuchen, die Erledi⸗ gung der Etatsberatungen und der übrigen Geſetzesaufgaben, die im Brief des Reichspräſidenten aufgezählt ſind, zu errei⸗ chen. In den Beſprechungen mit den Parteiführern der bis⸗ herigen Koalition hat ſich allgemein Uebereinſtimmung dahin ergeben, daß das Ziel verfolgt werden ſoll, eine Arbeits⸗ gemeinſchaft herzuſtellen, die ſich auf ein Notprogra mm für den Schluß der Seſſion zu einigen hätte. Das Kabinett hat ſozuſagen 9 ein befriſtetes Ultimatum au die Parteien geſtellt: Bis Freitag abend müßte man ſich über die noch zu behandelnden Gegenſtände geeinigt haben. Die Frage des Wahltermin s, für die ja auch der Umfang dieſes Notpro⸗ gramms beſtimmend iſt, wurde dabei nicht ventiliert. Sie wird vermutlich von der Oppoſition an das Kabinett herangetragen werden, denn deſſen überaus ſchwierige Aufgabe beſteht ja darin, nicht nur die bisherige Koalition in der lockeren Form einer Arbeftsgemeinſchaft beiſammen zu halten, ſondern auch zum mindeſten von der größten Oppoſitionspartei, den Sozial⸗ demokraten, die Zuſicherung einer gewiſſen Duldung bei den kommenden Beratungen zu erreichen. Von den Verhandlun⸗ gen mit den Oppoſitionsparteien wird mithin bis zu einem nicht geringen Grade der Erfolg der Bemühungen des Reichs⸗ kanzlers abhängen. Die Kontingentierung der Redezeit wird nicht allzu ſchwer durchzuſetzen ſein, dagegen dürfte das Ver⸗ langen nach einem Verzicht auf agitatoriſche Anträge wohl auf Widerſtand ſtoßen. Es läßt ſich unſchwer erkennen, daß die Oppoſition weiter fordern wird, daß man ſich klipp und klar über den Wahltermin äußert. Ob Herrn Hergt, der für den kranken Kanzler die Mittlerrolle übernommen hat, das Kunſt⸗ ſtück gelingt, Garantien dafür zu erlangen, daß mit Hilfe der Oppoſition der Etat fertiggeſtellt wird, während die Wahl un⸗ mittelbar vor der Tür ſteht, bleibt abzuwarten. Eine beſondere Schwierigkeit droht noch von deutſchnationaler Seite. Die Deutſchnatio⸗ nalen beabſichtigen nämlich, wie verlautet, bei der Feſtſtellung des Notprogramms übertriebene Forderungen für die Land⸗ wirtſchaft zu erheben, denen nachzugeben die Regierung ſchon aus rein finanziellen Gründen nicht in der Lage wäre. Prinzipiell ſollen die Sozialdemokraten und Demokraten noch am ſpäten Abend ihre Bereitſchaft zur Mitarbeit an dem noch näher zu umgrenzenden Arbeitsprogramm der Regierung in Ausſicht geſtellt haben. Daß man auch noch das Straf⸗ geſetz darin aufnehmen wird, gilt nach Lage der Dinge als ausgeſchloſſen. Es wird bei einem Ueberleitungs⸗ geſetz ſein Bewenden haben. Auf die Art werden wenig⸗ ſteus die Ergebniſſe der erſten Leſung konſerviert, ſo daß im neuen Reichstag der Ausſchuß ſofort die Arbeiten wieder aufnehmen kann, ohne daß eine neue Regierungsvorlage oder ein neuer Reichsratsbeſchluß notwendig wäre. Ein ſolches Ueberleitungsgeſetz trägt zwar verfaſſungsändernden Charak⸗ ter, dürfte aber ohne weiteres die erforderliche Zweidrittel⸗ mehrheit erhalten. Von keiner Seite iſt, wie hervorgehoben ſei, die Demiſſion des Kabinetts verlangt worden. Da das Kabinett ſelbſt keine verfaſſungsmäßigen Gründe für eine Demiſſion für vorliegend erachtet, wird es alſo bis auf weiteres die Geſchäfte fortführen. Wenn bei dem Kampf um die Schulfrage von dem Zen⸗ trum das Argument vorgebracht wird, daß die Volkspartei ſich an den„Richtlinien“ verſündigt habe, ſo weiſt man auf volksparteilicher Seite auf die Tatſache hin, daß in den drei Folioſeiten umfaſſenden Richtlinien ganze 5 Zeilen von den kulturgeſetzlichen Aufgaben handeln. Das Schulgeſetz konnte alſo unmöglich, wie das Zentrum es jetzt hinſtellt, als einzige Grundlage der Koalition betrachtet werden, vielmehr gibt man im Zentrum damit eigentlich in⸗ direkt zu, daß man die Koalition nur als ein Sprungbrett zur Erreichung des Schulgeſetzes betrachtet hat. In Wahrheit iſt, wie die Volkspartei betont, das Schulgeſetz an der Ueberſpanunnung klerikaler Forderungen ge⸗ ſcheitert. Die Volkspartei hat in manchem Belange, ſo beim 8 16 ſogar Konzeſſionen gemacht, die vom Standpunkt des Dieberalismus kaum noch gerechtfertigt werden konnten. [Weitere Meldungen bisrau auf Seite 2 Am Scherbenberg In rührender Uebereinſtimmung ſuchen Zenkrum und Deutſchnationale die Verantwortung für das Nichtzuſtande⸗ kommen des Volksſchulgeſetzes auf die Deutſche Volksparte abzuwälzen. Es iſt nicht ohne Reiz, zu beobachten, wie ſich ſowohl die Blätter des Zentrums wie auch der Deutſchnatio⸗ nalen in dieſem Punkt bemühen, ſich gegenſeitig den Ball zu⸗ zuſpielen. Vor allen Dingen einmal verdient eine Aeußerung der„Neuen Preußiſchen Zeitung“(Kreuzzeitung) Nr. 72 vom 11. 2. 1928 feſtgehalten zu werden. In ſeinem Wochenüberblick ſchreibt Georg Hoetſch, daß das Reichsſchulgeſetz das hauptſächlichſte Band war, das dieſe Regierungs⸗ kvalition zuſammengeknüpft habe. Vor Tiſche las man anders! Aber dieſe Bemerkung ruft unwillkürlich die Erinnerung an Aeußerungen wach, die beim Zuſtandekommen der Regie⸗ rungskoalition behaupteten, daß bezüglich des Reichsſchul⸗ geſetzes über die Richtlinien hinaus Vereinbarungen zwiſchen Zentrum und Deutſchnationalen getroffen worden ſeien. Die Verhandlungen im Bildungsausſchuß im Reichstag haben bewieſen, daß alle Anträge der Deutſchen Volks⸗ partei gemeinſam vom Zentrum und Deutſchnationalen abgelehnt wurden. Kein Menſch wird beſtreiten wollen, daß die Deutſche Volkspartei bis an die äußerſten Grenzen des Möglichen entgegengekommen iſt. Wer daran zweifelt, der leſe einmal die Preſſekommentare der Regierungspreſſe wie der Oppoſitionspreſſe während der Verhandlung des Bil⸗ dungsausſchuſſes nach. Während die den Regierungsparteien naheſtehenden Zeitungen, die entgegenkommende Haltung der Deutſchen Volkspartei lobten, warfen ihr die Blätter der Oppoſition„Umfall“ und„Charakterſchwäche“ vor. Die Deutſche Volkspartei hat dieſe Vorwürfe hingenom⸗ men in dem Bemühen, dieſes Reichsſchulgeſetz unter Dach und Fach zu bringen; ſie hat aber zu keiner Stunde dartiber einen Zweifel gelaſſen, daß bei dem 8 20 auch von der Gegenſeite Berſtändnis gezeigt werden müſſe. Der Vorwurf, ſie habs ſich in Gegenſatz zu den bei der Regierungsbildung verein⸗ barten Richtlinſen geſtellt, iſt ungerechtfertigt. Dieſe Richtlinien legen ausdrücklich die Berfaſſung zugrunde; die Verfaſſung ſelbſt aber läßt keinen Zweiſel darüber, daß ſie die chriſtliche Gemeinſthaftsſchule erhalten wiſſen will, wo ſie bereits geſetzlich beſteht. Sie ſoll nicht nur vorüber ⸗ gehend geſchont, ſondern dauernd geſchützt werden. Ebenſo bringt die Verfaſſung die Vorrangſtellung der Ge⸗ meinſchaftsſchule zum Ausdruck. Hat nicht die Deutſch⸗ nationale Volkspartei in Baden Schulter an Schulter mit der Deutſchen Volkspartei für die Erhaltung der Simultan⸗ ſchule gekämpft? Haben ſich nicht auch führende Perſönlich⸗ keiten des Zentrums, wie Wirth, für die Simultanſchule aus⸗ geſprochen? Warum ſchweigen denn Zentrum und Deutſch⸗ nationale beim Scheitern ſo gefliſſentlich von der Koſten⸗ frage? Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg zu finden; wäre dieſer Wille bei den anderen Regierungsparteien vorhanden geweſen, ſo hätte man das Schulgeſetz unter Dach und Fach bringen können. 5 Auch von Zentrumsſeite iſt in Baden der Simultan⸗ ſchule Anerkennung gezollt worden. Wo iſt alſo der wahre Grund zu ſuchen? Das Zentrum kann darüber nicht täu⸗ ſchen, die Schwierigkeiten innerhalb des Zentrums ſind zu groß, dazu: Der nach unſterblichen Taten lechzende Frak⸗ tionsführer, Herr von Gus rar d, im Kampf gegen den ſach⸗ lichen Parteiführer Marx; der ſtellvertretende Frak⸗ tionsführer Stegerwald in ſchärfſter Oppoſition zu der Beſoldungspolitk des Reichskanzlers Marx. Der linke Flügel des Zentrums unter Imbuſch lehnt ſich auf. So liegen die Dinge im Zentrum und nun kommt das Scheitern des Reichs⸗ ſchulgeſetzes ſehr willkommen, um unter dem Schlachtruf:„Re⸗ ligton und Kirche ſind in Gefahr“, die Riſſe im Zentrum zu kitten. Das iſt der wahre Grund, warum das Zentrum das Reichsſchulgeſetz ſcheitern ließ; bedauerlich iſt, daß hierbei die Deutſchnationale Volkspartei Hilfe geleiſtet hat. Die Deutſche Volkspartei kann dem Urteil der Oeffent⸗ lichkeit mit Ruhe entgegenſehen. Es galt, die erſte große Kulturaufgabe nach dem Kriege zu vollbringen. Sie mußte im Geiſte des Liberalismus gelöſt werden. Höher als Koalitionen ſtehen Grundſätze und Weltanſchauungen, Das oberſte Gebot aber bleibt, ein Reichsſchulgeſetz zu ſchaf⸗ fen, das nicht die Geiſter von Jugend auf trennt, ſondern eint. Die Deutſche Volkspartei darf für ſich das Recht in Anſpruch nehmen, die chriſtliche Gemeinſchaftsſchule gerettet zu haben. 5 600 Millionen Nachtragsetat 2 Berlin, 16. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Nachtragsetat, der bereits vom Kabinett verabſchiedet iſt, wird wahrſcheinlich heute dem Reichstag zugeleitet werden. Er be⸗ läuft ſich, wie ſchon kurz berichtet, auf rund 600 Millionen Mark. In dieſem Betrag ſind jedoch bereits die 160 Mil⸗ lionen Mark aus der Barabfindung für die Liquidations⸗ geſchädigten enthalten, über die die Reichskaſſe verfügen muß, wenn das Geſetz noch vor der Reichstagsauflöſung verab⸗ ſchiedet wird. Weiter enthält die Summe die Vorſchuß⸗ leiſtungen auf die erhöhte Beamtenbeſoldung aus dem Jahre 1927, ſchließlich noch die bereits vom Reichstag bewilligte Auf⸗ wendung für die Oſt⸗ und Weſtpreußenhilfe, die Unwetterhilfe und einige Kulturaufgaben, darunter eine halbe Million für das Hygiene⸗Muſeum in Dresden. Außerdem ſoll der Nachtrags⸗ etat, wie der„Börſenkurier“ behauptet, etwa 90 Millionen vorſehen. 5 ö Mark für die Unterſtützung der notleidenden Landwirtſchaft g . * —— —— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabey Donnerstag, den 16. Februar 1928 Vedenkzeit bis Freitag Berlin, 16. Jebr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kabinett wird unverzüglich die Einzelheiten des Notpro⸗ gramms ausarbeiten, das es erledigt zu ſehen wünſcht. Heute werden die Fraktionen in internen Beratungen zu der Lage Stellung nehmen. Am Samstag tritt bekanntlich im Reichs⸗ tag eine kurze Faſchingspauſe ein. Bis Freitag abend ollen die Parteien erklären, ob ſie das Arbeitsprogramm der Regierung endgültig annehmen. In einer Beſprechung, die ber„Germanta“ zufolge noch geſtern, und zwar auf Wunſch der Sozialdemokratie zwiſchen dieſer und dem Zentrum ſtatt⸗ gefunden hat, ſollen die Sozialdemokraten ſich auch ſchon ver⸗ pflichtet haben, Agitattonsanträge zu unterlaſſen. Trotzdem wird man mit einiger Beſorgnis ſich fragen müſſen, wie in der Praxis ſich die kommenden Beratungen abſpielen werden, da die Parteien ſchwerlich der Verlockung widerſtehen dürften, von der Plattform des Parlaments aus ihre Wahl⸗ reden an das Land zu halten. In der oppoſitionellen Preſſe wird betont, daß die Gefahr einer agitatoriſchen Ausbeutung der Situation in erſter Linie von deutſchnationaler Seite drohe. Die„Voſſiſche Zig.“ ſtellt ſogar die Möglichkeit in Rech⸗ ung, daß durch das Verhalten der Deutſchnationalen plötz⸗ lich eine kritiſche Situation entſtehen könnte, durch die das Uebergangskabinett gegebenenfalls zum Rücktritt, gezwungen würde. Der„Vorwärts“ ſchüttelt die Fauſt:„Sollte es einer der bisherigen Regierungsparteien einfallen, weil ſie fetzt gar nicht mehr gebunden iſt, den wilden Mann zu ſpielen, ſo fliegen noch am ſelben Tag Regierung und Reichstag in die Luft.“ Die Demokraten, die gleich den Sozialdemo⸗ kraten ſich bereit erklärt haben, an der Verabſchiedung des ſogenannten Hindenburgprogramms mitzuwirken, machen ihre Zuſtimmung von zwei Vorausſetzungen abhängig. Die eine geht dahin, daß das Kabinett in der Perſonalpolitik Zurück⸗ Haltung wahrt, ſoweit es ſich um politiſche Beamte handelt, bie zweite, daß in das Arbeitsprogramm auch das Renten⸗ fürſorgegeſetz mit einbezogen werde. Sollte bis Freitag die Zuſtimmungserklärung der ver⸗ ſchiedenen Parteien nicht zu erlangen ſein, ſo müßte logiſcher⸗ weiſe die Auflöſung des Reichstags erfolgen. Daß es dahin kommt, gilt in parlamentariſchen Kreiſen als wenig wahrſcheinlich. Oh überhaupt der Reichspräſtdent unter ſolchen Umſtänden eine ſofortige Auflöſung bewilligen werde, iſt nicht bekannt. Jedenfalls denten alle Anzeichen auf eine Einigung hin. Die Vorſtände der preußiſchen Landtagsfraktion und des Reichstagszentrums werden heute eine gemeinſame Beratung abhalten. Man nimmt an, daß Preußen zu gleicher Zeit in die Wahlen eintreten wird wie das Reich. Ungeklärt iſt noch die Frage des Wahltermeins, wenn auch viel dafür ſpricht, daß man Mitte Mat wählt. Auch die Mehrheit des Zentrums iſt für Matwahlen, mit Ausnahme der Gewerk⸗ ſchaftsführer, die für ſofortige Auflöſung eintreten, weil ſie annehmen, daß der Wahlerfolg der Sozialdemokratie im Mai noch größer ſein werde als im März. Die Deutſchnationalen Iiebäugeln noch immer mit dem Gedanken einer Verſchiebung der Wahl bis nach dem Sommer, aber die„Deutſche Tages⸗ zeitig“ iſt einſichtig genug, zuzugeben, daß dieſe Kombina⸗ 10 nach den geſtrigen Verhandlungen als erledigt gelten müſſe. 0 Das Schulgeſetz, das den Ausgangspunkt der Kriſe bildet und dem geſtern der Reichsinnenminiſter v. Keudell die Leichenrede hielt, wird im Bildungsausſchuß endgültig zu Grabe getragen werden. Der Ausſchuß wird noch einmal zuſammentreten, um das Ergebnis der erſten Leſung feſtzu⸗ legen, dann wird man ſich vertagen und die Weiterberatung dann auf ſich beruhen laſſen. Die„Tägliche Rundſchau“ kommt in einer Polemik, in der ſie ſich gegen die„unberech⸗ tigten Vorwürfe“ der Deutſchnationalen wendet, zu dem Schluß, daß die Verhandlungen über das Schulgeſetz im Grunde an den Gegenſätzen der Weltanſchauung geſcheitert ſeien, und hier hat, fährt ſie fort, die Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei nicht die geringſte Veran⸗ laſſung, ihre Haltung irgendwie zu bereuen oder zu revf⸗ Bieren. Aus dem Reichstag 7 Berlin, 15. Februar,(Von unſerem Berliner Büro.) Inmitten der Kämpfe, die hinter den Kuliſſen über das Not⸗ rogramm n werden, wirkte der Plenarſaal des Reichstags wie eine lauſchige Oaſe. Der Brauns⸗Etat iſt nicht geeignet, Leidenſchaften zu entfeſſeln. Die Debatte bewegte ſich daher wie an den Vortagen in durchaus ruhigen Bahnen. Heute ging es im weſentlichen um die Arbeitsloſen⸗ erf 1 Über beren praktiſche Auswirkung man veyſchiebener Anſicht war. Auch der beutſchnationale Redner 2910 gu, daß 0 gegenüber dem bisherigen Syſtem der Arbeits⸗ Bfenunterſtützung zweifellos einen Fortſchritt bedeute, aber Aber r praktiſches Ergebnis auf dem flachen Jande machte er ſtarke Bedenken geltend, insbeſondere die, daß ſie die Jandflucht fördere und es den hochbezahlten Safſonarbeitern ermögliche, auf Koſten der rde eſolbeten ungelernten Ar⸗ beiter den Winter zu verbringen. N Dieſem Einwand trug auch der Arbeitsminiſter Brauns knfofern Rechnung, als er einräumte, daß berufs übliche Aphbeitsloſigkeit der Erwerbsloſigkeit infolge der Kon⸗ Junkturchangen nicht gleichgeſtellt werden dürfe. Wie dieſem Meißſtand abzuhelfen ſei, wußte er allerdings nicht zu 81 Der Demokrat Lemmer maß dem Grundbeſitz ſelöſt die l 15 ſchuld an der fortſchreitenden Abkehr der Arbeiter vom Dande bei, da noch immer mehrere 10000 Polen bei der Landwirtſchaft beſchäftigt würden. Die Hebung des Arbeitsmarktes bezeichnete er als eine der wichktigſten Auf⸗ gaben der Nen ona Gegen den ſozialdemokratiſchen Vorwurf, daß die Anträge der Koalitionsparteien arbeiterfeindlich ſeien, legte Frau Teuſch für das Zentrum, ſichtlich erregt, Verwahrung ein. Gerade ihre Partei, meinte ſie, wäre doch über ſolchen Ver⸗ dacht erhaben. Der zweite Teil der Ausſprache galt der Wohnungswirtſchaft. er 1 045 hat ein Bauprogramm aufgeſtellt das von der ppoſition al( 8 bezelchnet wurde. Man erörterte die gleichen Fragen, dle erſt 1 00 bei der Beratung des Wohlfahrtsetats im preußiſchen Landtag ventiliert wörben find, namentlich die Verteflung der Hauszinsſteuer und die Beteiligung des Privatkapitals am Bauprogramm. *Die Grenze bei Lohupfändungen. Ein ſozialbemokra⸗ iſcher Antrag im Reichstag, der auch von den Regie⸗ d üngs parteien unterſtützt wird, verlangt eine Aenderung des Geſetzes über John⸗ und Gehaltspfändungen. renze 5 bei Monatszahlungen auf 193, bei Wochen⸗ en. 8 äglichen Auszahlungen auf 750 N. a er der Niesen Seeg been ee den en een er fen 1 1 . r N*„ 8 Die Sleglitzer Verlagung des Krantz⸗Prozeſſes Im Prozeß Krantz kam es am Mittwoch im weiteren Ver⸗ laufe der Verhandlung zu einer neuen Senſation. Rechtsanwalt Dr. Frey, der Rechtsbeiſtand des Angeklagten. erklärte in einem Schriftſatz nach einem erneuten Zuſammen⸗ ſtoß mit dem Vorſitzenden, ſchon oft hätte ihn der Vorſitzende unterbrochen. Unter dieſen Umſtänden könne er ſein Amt als Anwalt nicht weiter durchführen und er lege deshalb hiermit die Verteidtaung nieder. Der Vorſitzende vertagte hierauf die Verhandlung auf eineinhalb Stunden, nachdem er Krantz gefragt hatte, ob er ohne Verteidiger den Prozeß durch⸗ führen wolle oder ob er einen Offtzialverteidiger beanſpruche. Da Krantz den Wunſch ausſprach, daß ihm ein Offisialverteidt⸗ ger geſtellt werde, ſo wird dieſem Wunſch entſprochen werden. Der Vorſitzende hatte inzwiſchen den Rechtsanwalt Dr. Arthur Schulz aufgefordert, die Offizialverteidigung des Krantz zu übernehmen. Die Entſcheidung des Rechtsanwalts Schulz ſteht im Augenblick noch aus. Die Urſache des Entſchluſſes des bisherigen Verteidigers von Krantz war ein heftiger Zuſammenſtoß zwiſchen dem Vorſitzenden, Landgerichtsdirektor Duſt, und Rechtsanwalt Dr. Frey. Der Vorſitzende hatte einen Beweis⸗ antrag der Verteidigung abgelehnt. wogegen der Verteidiger aufs ſchärfſte proteſtierte. Das Gericht zog ſich darauf zur Be⸗ ratung zurück und erklärte nach Wiederaufnahme der Ver⸗ handlung den Antrag für abgelehnt, bezeichnete dabei aber aleichzeitig den Ton des Verteidigers gegenüber dem Gericht als ungehörig. Rechtsanwalt Dr. Frey drohte darauf mit Niederlegung der Verteidigung und erklärte, nachdem ihm eine längere Bedenkzeit gewährt worden war, daß er von der Verteidigung zurücktrete, da er den Eindruck habe, daß der Vorſitzende ihn„in den Augen der Oeffentlichkeit herabſetzen“ wolle. Rechtsanwalt Frey verließ hierauf den Saal. Inzwiſchen war als Sachverſtändiger noch Oberlehrer Seemaun vom Unterſuchungsgefängnis in Moabit vernommen worden. Der Zeuge ſah Krantz erſtmalig, als dieſer ſchon mehrere Wo⸗ chen in Unterſuchung war. Er fand den Angeklagten in einer ſogen.„ſchweren Zelle“, die ſich von den übrigen dadurch un⸗ terſcheidet, daß ſie kein eiſernes Bett. ſondern nur eine Pritſche enthielt. Zellen dieſer Art ſeien für Leute, die unter dem Ver⸗ dacht eines beſonders ſchweren Verbrechens ſtünden. Der Zeuge hat den Angeklagten ſehr genau beobachten können, ins⸗ beſondere auch während des Unterrichts und während der Vor⸗ träge. Krantz habe ein ſehr ſchwankendes eigenes Bewußtſein gehabt. Er hatte insbeſondere eine ganze Reihe von Minder⸗ wertigkeitsgefühlen, die ſich insbeſondere auf beſtimmte kör⸗ gerliche Eigenſchaften von ihm gründeten. Sein Hang zur Renommiſterei habe in dem Wunſch ſeine Urſache, den Kame⸗ raden ebenbürtig zu ſein. Aus den gleichen Urſachen habe er ſich in ſexuellen Dingen erfahrener geſtellt, als er es wirklich war. Krantz ſei kein Menſch von Willenskraft und mehrere Jugendliche, die der Zeuge mit Krantz in eine Zelle brachte, hätten übereinſtimmend erklärt, daß ſie die Führenden in der Zelle geweſen ſeien. Der folgende Sachverſtändige, Medizinalrat von Mahrenholz erklärte, daß Krantz ſicher nicht in ſexueller Beziehung aggreſſiv ſei, ſo etwa, wie Hilde Scheller ſich umgekehrt als ein die fungen Leute beherrſchendes Weſen darſtellte. Das Erlebnis mit Hilde ſei für Krantz beſtimmt das erſte dieſer Art geweſen; bei Hilde Scheller nicht. Es ſei alſo klar, daß es auf ihn einen ſehr ſtarken Eindruck gemacht habe. Zwar komme nicht in Frage, daß Krantz zur Zeit der Tat ſich in einem pathologiſchen Rauſchzuſtand befunden habe, doch hat der Sachverſtändige Zweifel ob für den Zuſtand von Hilde Scheller und Paul Krantz, als ſte ſich nachts um 3 Uhr ver⸗ abredeten, nicht der müſſe, da ſie um dieſe Zeit ſtark betrunken geweſen ſeien. Prof. Spranger von der Univerſität Berlin wird als pfſychologiſcher Sachverſtändiger vernommen. Er ſagte aus, N n 2 Geheral v. Morgen geſtorben Nach einer Lübecker Meldung iſt dort am Mittwoch im 70, Lebens fahre der General der Infanterie v. Morgen ge⸗ ſtorben. Sein Name iſt verknüpft mit den Kämpfen in Oſt⸗ preußen, Polen und Rumänien; General v. Morgen, 1858 in Neiße geboren, war als füngerer Offtzier vom 1 1889 ab in Kamerun tätig, zu⸗ nächſt als Führer einer Expedition, die Adamaua durchglierte, dann als Fommandeur der Schutztruppe, die 1894 den Auf⸗ ſtand im Innern der Kamerun⸗Kolonie utederwarf. Im Jahre 1896/97 nahm er an dem engliſchen Feldzug gegen die Mahdiſten teil. Den grischiſch⸗kürkiſchen Krieg 1897 machte er im türkiſchen Hauptquartier mit und war ſpäter Mitglied der internationalen Kommiſſion zur Grengregulterung in Theſ⸗ fallen. Im Weltkrieg war er zunächſt Kommandeur des 1. und daun des 14. Meſervekorps. Die Valoriſierung der polniſchen Zölle Ueber die vom polniſchen Miniſterrat beſchloſſene Verord⸗ nung betreffend die Valoriſterung der Zölle machte Vize⸗ premierminiſter Bartel in einer durch Radio verbreiteten Rede nähere Mitteilungen. Die Verordnung unterſchefdet vier Warenkategorien, die der Zollaufwertung unter⸗ liegen; für die erſte wird eine volle Zollvaloriſierung ange⸗ wendet, d. h. eine Erhöhung der bisherigen Zölle um 7 Pro⸗ zent, wobei gleichzeitig auch die dieſe Waren betreffenden, zur Zett geltenden Einfuhrverbote beſtehen bleiben. Die zweite Kategorie unterliegt gleichfalls der vollen Zollaufwertung, aber für dieſe wird die bisherige Beſchränkung durch be⸗ ſtimmte Einfuhrkontingente aufgehoben. Für die dritte Kate⸗ gorie erfolgt eine Zollvaloriſterung nur um 30 Prozent, für die vierte bleiben die bisherigen Zblle beſtehen. Zur letzt⸗ genannten Kategorie gehören u. a. Lebensmittel und ſonſtige Artikel des täglichen Bedarfes, wie Kaffee, Kakad, Zucker, Reis, Grütze, geſalzene Heringe, ferner landwirtſchaftliche Be⸗ darfsartikel wie Kunſthünger uſw. Dem„Kurjer Polski“ zufolge macht die Durchführung der Valoriſterung bereits Schwierigke ten. m Hinblick auf die handelsvertraglichen Bindungen, die beſonders der Tſchechoflowaket gegenüber bestehen, hat der tſchechiſche Ge⸗ ſandte in Warſchau, Girſa, interveniert, Die Verhandlungen darüber werben noch längere Zeit in Auſpruch nehmen. Die Beulenpeſt in Rio be Janeiro London, 16. Febr. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, wurden dort einige Fülle von Beulenpeſt feſtgeſtellt. Die Behörden haben alle Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Offener Konflikt in Habana — Habana, 15. Febr. Die Vertreter Argentiniens auf dem panamerikaniſchen i ſind heute nicht zur rſchtenen und waren auch telsphoniſch nicht erreich⸗ 0 eſen⸗ 8 51 in Anwendung gebracht werden 228 iſchen Rückzug ihres vor Gericht Krantz ſei ein ſchwächlicher und zart gebauter Menſch mik Neigung zu Erregungszuſtänden. Die Vorgänge in der frag⸗ lichen Nacht erklärten ſich aus allgemeinen Vorgängen in der jugendlichen Seele. Inwieweit für die Tat ſelhſt Ueber⸗ legung angenommen werden könne, entziehe ſich ſeiner Beurteilung. 5 Hierauf gab der Verteidiger Dr. Frey die oben mit⸗ geteilte Erklärung von der Niederlegung ſeines Amtes ab. Um 3 Uhr nachmittags wurde unter grüßter Spannung die Verhandlung im Krantz ⸗ Prozeß wieder aufgenommen, Der inzwiſchen zum Offiaialverteidiger beſtellte Rechtsanwalt 1 Dr. Arthur Schulz ö nimmt an ſich die Verteidigung des Angeklagten Krantz an, möchte jedoch die Möglichkeit ſchaffen, den Konflikt beizulegen, Das liege beſonders im Intereſſe des Angeklagten. Nachdem der Vorſitzende hierzu erklärt hatte, daß die Verant⸗ wortung für alle Vorgänge die bisherige Verteidigung treffe, erklärte Rechtsanwalt Schulz, daß er, wenn er die Verteidi⸗ gung übernehme, gemäߧ 145 der Strafprozeßordnung be⸗ antrage, daß eine Unterbrechung eintrete. Bei einer ſofor⸗ tigen Fortſetzung habe er nicht die für die Vorbereitung erforderliche Zeit. Da die Unterbrechung nur drei Tage ſtattfinden dürfe, ſo würde eine ſo kurze Zeit für eine aus⸗ reichende Vorbereitung nicht genügen. Er beantragte daher in erſter Linie Ausſetzung des Verfahrens und in zweiter Hinſicht Unterbrechung. 8 5 Das Gericht zog ſich hierauf zur Beſchlußfaſſung zurück, Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſttzende, das Gericht halte eine Ausſetzung nicht für erforderlich, andererſeits 1095 1 ſchließe es ſich nicht der Erkenntnis, daß dem Verteidiger für die Vorbereitung genügend Zeit gegeben werden müſſe, die aber nach Anſicht des Gerichtes in verhältnismäßig kurzer Zeit vor ſich gehen könne. Unter Berückſichtigung aller Belange des Angeklagten werde daher die Verhandlung auf Samstag vormittag 9½ Uhr vertagt Rechtsanwalt Schulz erklärte ſich hierauf zur Verteidigung bereit. Im Verhandlungsſaal ſchwirrten allerlei Gerüchte, wo⸗ nach ſowohl an Krantz wie an Hilde Scheller Film angebote gemacht worden ſeien. Eine Beſtätigung dieſer Gerüchte war jedoch vorerſt nicht zu erlangen. Neuer Zwiſchenfall Eine zweite Senſation im Krautz⸗Prozeß ereignete ſich, als nach dem Schluß der Mittagsverhandlung Sanitätsrat Dr. Magnus Hirſchfeld namens der ärztlichen Sachverſtändi⸗ gen eine Erklärung abgab, die dahin ging, daß der Geſun d⸗ heitszuſtand des Angeklagten ein derartiger ſei, daß er nicht im Stande ſet, dem neuen Verteidiger an den bei⸗ den verhandlungsfreien Tagen alle Informationen zu geben, Die Sachverſtändigen bäten daher das Gericht, die Verteidi⸗ gung wiederum dem alten Verteidiger zu übertragen, da ſie andernfalls nicht glaubten, daß der Angeklagte am Samstag in der Lage ſein werde, den Verhandlungen zu folgen. Der Vorfitzende erklärte darauf, daß in einem ſolchen Falle das Verfahren ausgeſetzt werden müßte. Die Koſten würden dem Verteidiger, Herrn Dr. Frey, auferlegt werden. Ueber dieſe Frage ſowie über den Geſundheitszuſtand des Krantz würde ſich das Gericht am Samstag ſchlüſſig wer⸗ den. Darauf wurde Krantz einer ärztlichen Unterſuchung un⸗ terzogen und es ſtellte ſich heraus, daß er in einem derartigen körperlichen und ſeeliſchen Zuſtand ſich befindet— Krantz ſitzt bereits ſieben Monat in Unterſuchungshaft— daß bei dieſem Geſundheitszuſtand ihm hätte überhaupt nicht zugemutet wer⸗ den dürfen, der Verhandlung beizuwohnen. Krantz wurde dann ſofort auf ärztliche Anoronung in ein Kranken⸗ haus gebracht, wo er bettlägerig iſt. Ob unter dieſen Umſtänden der Prozeß am Samstag weitergeführt wer⸗ den kann, ſcheint höchſt fraglich. i Letzte Meldungen Der Reichsarbeitsminiſter erneunt einen Schlichter — Berlin, 15. Febr. Der Relchsarbeitsminſſter bat den ſtändigen Schlichter von Thüringen, Miniſterialrat Hau⸗ ſchild zum Schlichter für den Lohnkonflikt in den mitteldeutſchen Metallinduſtrie beſtellt. Geheimrat Busley geſtorben 91 — Bexlin, 18. Febr. Der Dampfer„Fulda“ des Nord deutſchen Lloyd meldet funkentelegraphiſch, daß an Bord des Schiffes zwiſchen Port Said und Colombo der auf einer Weltreiſe befindliche Geheimrat Profeſſor Bus ley ver⸗ ſtorben iſt. Der Verſtorbene war ber langjäßrige Vorſttzende des Deutſchen Seglerverbaudes und der Motorfacht⸗ Verbände, Gleichzeitig gehörte er dem Vorſtande der Schiffsbautechni⸗ ſchen Geſellſchaft an. Der Verſtorbene iſt in Nen ⸗Strelttz geboren und erreichte ein Alter von 78 Jahren. Neuer Kreditſchwindel in Berlin i — Berlin, 15. Febr. Die Berliner Kriminalpolizei befaßt ſich ſeit einiger Zeit mit den Geſchäften einer Berliner Kredit⸗ genoſſenſchaft in der Kanonierſtraße 9, ſchuldigungen erhoben werden. Der 5 ſchaft wurde geſchloſſen. Das Unternehmen, das ſeinem eigentlichen Zweck nach wohl eine Art Auskunftei war, ſoll größere Schwindeleien verübt haben, indem ein Genoſſen⸗ ſchafter üher den andern günſtig ausſagte und ihm Kredit zu verſchaffen wußte. Ein Genoſſenſchafter iſt ver⸗ haftet und befindet ſich bereits ſeit 8 Zeit im Unterſuchungsgefängnis. Es handelt ſich um den Kaufmann Ende in Berlin. Raubüberfall. — Berlin, 18. Febr. Ein ſchwerer Raubüberfall wurde geſtern abend.30 Uhr auf das u welengeſchäft in der Strahlauerſtraße verübt. Das Schaufenſter war noch erleuch⸗ tet, als plötzlich die 2 Fenſterſcheibe in Trümmer ging. Ehe der Juwelier, der ſich im Verkaufsraume befand, recht im Bilde war, hatten die Räuber—es müſſen zwei oder drei geweſen ſein— die koſtbarſten Beillantſtücke ergriffen ung das Weite geſucht. Der Barmat⸗Prozeß Berlin, 10. ga Am Mittwoch kam der Oßberſtaats⸗ anwalt zu dem Schluß, daß Jultus und Heury Barmat ge⸗ meinſchaftlich der Beſte 10 es verſtorbenen Poſtminiſters Höfle in Verbindung mit Anſtiftung zur Untreue ſchuldig ſeien. Dr. Höfle ſei ebenſo wie Bärmat die Gutgläubigkett dafür abzuſprechen, daß ſte ſich nicht der Pflichtwidrigkeit ihrer Handlungswetſe bewußt Beste en ſeien, wie überhaunt alle Tatbeſtandsmerkmale der Beſtechung, Untreue und Ver⸗ leitung zur Untreue erwieſen ſeien. Pulverexploſion — Hagen i.., 16. Fehr. In einem Fabrikraum der 8 N 5 N 5 8 5 eklärte Weiſe eine Exploſion. Zwel in dem Naum ſcftigte Vente würden gelbtieek. 1 egen die ſchwere Be⸗ etrieb der Senoſſen⸗ . 7 ö— an, gen. dem ant⸗ effe, eidi⸗ be⸗ for⸗ tung Lage üs aher ziter rück, richt iger üſſe, gen Illex auf walt be He 9 ver- . 1 1 idtt⸗ i ſie Stag alle en legt and ver⸗ Aun⸗ gen ſitzt ſem ver⸗ erde n ⸗ nter ver⸗ . 1 775 Donnerstag, den 16. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe] 8. Seite. Nr. 7 Faſthing in Jubiläums⸗Karnevalszug des„Feuerio“ Das Alte ſtürzt. un's Neie fallt vun ſelwer'ſamme. Dieſes Motto ſymboliſiert den Karnevalszug, mit bem der„Feuerio“ am kommenden Sonntag die Veranſtal⸗ 1 tungen anläßlich ſeines 30 jährigen Beſtehens krönt. Der Zug, der ſich, wie mitgeteilt. punkt 1 Uhr von der Lanaſtraße überm Neckar aus in Bewegung ſetzt. übertrifft in der Ausdehnung alle Vorgänger. 176 Kilometer bedarf er zur Aufſtellung und 7 Kilometer legt er zurück. Der„Feuerio“ iſt diesmal nicht o wie vor dem Kriege nahezu völlig auf ſich ſelbſt angewieſen. Die Trausportgewerbe⸗ Vereinigung Mann⸗ heim und Umgehung E. V. hat 23 Rollen unentgeltlich zur Verfügung geſtellt, die von etwa 100 Pferden ſechs⸗, vier⸗ und zweiſpännig fortebewegt werden. Die Reiteraruppen ſind der Teilnahme des Landwirtſchaftlichen Bezirks⸗ uereins Mannheim und der Pferdezuchtvereine don Sandhofen. Scharhof Feudenheim⸗Käfer⸗ freundlichen, e tal und Seckenheim zu verdanken. Dazu ſtoßen einige Hieſige Privatreiter. Erfreulicherweiſe hat ſich auch eine An⸗ gahl Geſana⸗ und Sportvereine für die Fußgruppen nur Verfügung geſtellt. ſo Lieder⸗ und Sängerhalle, Männer⸗ geſangverein Mannheim Turnverein Mannheim von 1846, Verein für Raſenſpiele, Verein für Körperpflege, Athletenklub und Radfahrerverein Endſpurt. Während die Mitglieder die⸗ ſer Vereine ſich vollkommen unentgeltlich in den Dienſt der Sache ſtellen, iſt eine Anzahl Arbeitsloſer gegen Vergütung zum Tragen von rieſigen Groteskfiguren verpflichtet, die z. B. dem Nizzaer Karneval das charakteriſtiſche Gepräge geben. Ferner wirkt die geſamte Statiſterie des National⸗ kcheaters mit. Eröffnung des Zuges Der Eröffnungsteil, der den Zug einleitet, ſetzt ſich aus ell Nummern zuſammen. Zunächſt erſcheint Till Eulen⸗ viegel hoch zu Roß mit zwei Begleitern. In ſeinem Ge⸗ folge befinden ſich vier Fanfarenbläſer in gelb mit Pauker und elf berittenen Schalksnarren. Der erſte Wagen trägt den Hanswurſt auf dem Schockelgaul, der den Karneval ſmboliſiert, gefolgt von der Maun heimer Klepper⸗ garde unter dem Kommando des Tambvurmafors Gradel. Die luſtige Buhenſchar wurde von Elferratsmitalied Fritz Weinreich einexerziert. Der Zugleiter, die Gruppe„Weck, Worſcht. Wei“, acht„Feuerio“⸗Harlekins als Fahnenſchwenker, Schwarz⸗weiß⸗Grotesk⸗Tänzer und die neueſten Narren komplettieren den erſten Teil des Zuges. Dazwiſchen mar⸗ ſchiert die Kapelle Becker im Pierrotkoſtüm. i Humor und Satire Betitelt ſich der zweite Teil, der ſich aus 17 Wagen und einer Anzahl Fußgänger zuſammenſetzt. Der erſte Wagen betitelt ſich„Im Zeichen des Verkehrs“, ſymboliſiert durch die Rieſenſigur eines beweglichen Schupos. Der nächſte Wagen geigt den„letzten Scheeſegaul“. Als Kutſcher fungiert ein Pferdemetzger, der den letzten Reſt der auten alten Zeit zur Schlachtbank brinat. Mannem hinnerm Mond“ wird alsdann illuſtriert. Eine luſtige Mondfiaur ſchmaucht zufrieden ſchmunzelnd die lange Pfeife. Dahinter taucht im Schatten das Weichbild Mannheims auf.„Die ſchlafende Mannheimia“ naht auf dem nächſten Wagen. Mit Nacht⸗ hemd und Haube bekleidet, ſchläft Mannheimia im Holzbett den Schlaf des Gerechten. während Vater Rhein und Neckar ſich bemühen, ſie zu wecken. Schloof nit länger. ſchaff und denk Sunſcht kriegt unſer Pfalz die Kränk rufen ſie dabei aus. Stellenloſe Hafenarbeiter und Sackträger eröffnen die Hafenrundfahrt mit Fernblick auf ſtille Kranen und öde Lagerhäuſer. Dem Zirkus Iſoli reiten die abgemel⸗ deten Klaſſiker voraus. Auf dem Wagen ſpielt Jonny auf. Der Logenſchließer ſtreicht die Theaterbeſucher zeitgemäß ſchwarz an. Eine Fußgruppe moderner Künſtler beſchließt den theatra⸗ liſchen Aufzug. Im Planetarium bemüht ſich ein Pro⸗ feſſor, vor leeren Stühlen für die Sternenkunde zu werben. Ein luſtiger Planetariumsdiener ſpielt auf der Ziehharmonika das Lied„Weißt du wie viel Sternlein ſtehen?“ Die impro⸗ viſterte Planetariumskuppel zeiat mit viel Humor die Him⸗ melsbilder. Eine Gruppe Mondaucker folgt dem himmliſchen Schaufpiel. Voraus marſchiert eine Aſtronomenkapelle(Ka⸗ pelle Mohr. Die Altweiber mühle iſt zwar nichts neues, wird aber wieder viel Jubel auslöſen, Einem Herzens⸗ wunſch der älteren Semeſter, die das„40fährige Jubiläum ihres 21. Geburtstages feiern“, entſprechend, kommen die alten Weiblein, die oben hineingeworfen werden, als fugendfriſche Mägdelein unten wieder heraus. Trommelnd nahen nunmehr die Steuereinnehmer mit der modernen Folterkam⸗ mer(Steuerpreſſeſ und ihren Opfern. Voraus marſchieren Mannheim Senne als Steuermahner, hinterher eine Gruppe Amts⸗ iener. 8„Das Profekt“ betitelt ſich der nächſte Wagen. Ein Schwabe(Prof. Bonatz! und ein Ritter(Bürgermeiſter) ſchmieden das Projekt einer großen Mannheimer Ausſtellung. Eine Gruppe moderner Baukünſtler ſtellt die Verbindung mit dem„Ausſtellungskrematorium“ her. Man ſieht auf dieſem Wagen die Bauſtelle der projektierten Elek⸗ trizitätsausſtellung. Pläne und Zeichnungen werden in einem mächtigen Ofen verbrannt. Leidtragende und Spekulanten bilden das Trauergeleit des Begräbniſſes. Der Wagen„Mo⸗ derne Küchen benützung“ zeigt die Schattenſeiten der Gemeinſchaftsküche. Eine Gruppe Dienſtmädchen ruft:„Es lebe die Eintracht und die Zwietracht!“ Eine Pfälzer Bauern⸗ gruppe ſchreitet dem Wagen „Der Kurpfalzring“ voraus. der den Gemeinſchaftsgedanken verſinnbildlicht. Auf den nächſten Wagen folgen Bacchus und Gambrinus, der Rodenſteiner zu Pferd mit der Fußgruppe„Die wilde Jagd“, dazwiſchen eine maleriſche Winzergruppe, geſtellt von der Stadtgemeinde Bad Dürkheim, und eine Jägermuſik (Kapelle Krug). Den Abſchluß der feuchtfröhlichen Geſell⸗ ſchaft bildet Anti Alkoholts“, die hagere Geſtalt eines Abſtinenzlers auf einem Waſſerfaß. Internationale Werbe⸗ trommler ſchreiten dem Wagen„Friede und Völker⸗ bund“ voraus, der den Friedenspalaſt mit den Vertretern der Nationen darſtellt. Der„CEhebündniswagen“ ſpielt auf die jüngſte Heirat im Hohenzollernhauſe an. Mächtige Groteskfiguren bilden den Abſchluß des zweiten Teiles. Ein Standartenreiter trägt das Motto„Das Alte ſtürzt, un 8 Neie fallt vun ſelwer'ſamme“. Luſtige Querpfeifer mit Trommlern. Emblemeträger, eine Gruppe Autler und Motor⸗ fahrer, eine Straßenbahnerkapelle(Kapelle Schönig) und Lorenz und Stadtbas komplettieren den zweiten Teil, Jubiläumsteil ö Den glanzvollen Mittelpunkt des dritten Zugteiles bildet der Prunkwagen Sr. Tollität Prinz Karneval mit Gefolge und Hofſtaat. Voraus marſchieren die Prinzen⸗ gardekapelle(Kapelle Mohr), angeführt von einem Reiter mit der alten Feueriofahne und zwei Begleitern, der Prinzen⸗ gardeſtab und die geſamte Prinzengarde. Standarkenreiter und Muſik in Amtstracht(Kapelle Seezer) leiten den Prunkwagen des Hohen Elferrats ein. Elf weiße Feuerioherolde reiten dem Jubiläumswagen(30 Jahre Feuerio) voraus. Umgeben von den Geſtalten des Humors und der Satyre tront die Jubiläumsgöttin mit den Abzeichen der dreißig erfolgreichen Karnevalsjahre„Narrheit, Einigkeit, Brüderlichkeit“. Einer Huldigungsgruppe folgen acht Feuerio⸗ Harlekins als Fahnenſchwenker, die kleinen und die großen blauen Funken, acht grüne Feſtreiter, die Wagen des Zugs⸗ komitees und auswärtiger karnevgliſtiſcher Deputationen und zum Schluß unter Vorantritt der Maskenkapelle(Kapelle Homann⸗Webau) der Kindermaskenzug, eine Neuerung, die ſehr beifällig aufgenommen werden dürfte, da ſich an dieſer hoffentlich recht ſtarken Gruppe Kindermasken in beliebiger Zahl beteiligen können. Wir machen alle Eltern auf dieſe Gelegenheit, ihrer Jugend eine wohlfeile Freude zu bereiten, ganz beſonders mit dem Bemerken aufmerkſam, daß die Teilnahme unbedenklich erfolgen kann. da genügend Zugsordner vorhanden ſind. Ueber die Zugrichtung orientiert die Bekanntmachung der Polizeidirektion im geſtri⸗ gen Mittagsblatt. Die Winzergruppe, die die Stadt⸗ gemeinde Bad Dürkheim ſtellt, ſetzt ſich aus etwa 100 Perſonen zuſammen. Wir können uns nicht erinnern, daß eine Winzergruppe in dieſer Stärke hier ſchon zu ſehen ge⸗ weſen wäre. Umſo dankbarer iſt die offizielle Beteiligung der Stadtgemeinde Bad Dürkheim anzuerkennen. Zum erſten⸗ male erſcheinen berittene Paukenſchläger, die von gedienten Leuten der Kapelle Mohr geſtellt werden. An der Herſtel⸗ lung der Wagen waren die Firmen Funk, Hey und Mein⸗ hardt(Zimmerarbeiten), Julius und Wilhelm Hotter und Thiele(Tapeziere und Dekorateure). Biundo, Dietz. Fegbeutel, Strickle. Vögelen und Wagner(Maler⸗ arbeiten) beteiligt. Etwa 500 Koſtüme liefert die Fa. Bren⸗ ner⸗ Rückert. 100 Koſtüme wurden nach den Entwürfen des Malers Bornhofen, der in Gemeinſchaft mit Architekt Baumüller den Zug geſtaltet, im Atelier der Ja. Bren⸗ ner⸗Rückert neu angefertigt. Da außerdem der Feuerio 300 Koſtüme aus eigenen Beſtänden zur Verfügung ſtellt, ſind im ganzen 800 Koſtüme im Zuge vertreten. Zum erſtenmale be⸗ teiligen ſich auch mehrere Privatfirmen mit Wagen und Grup⸗ pen. Der Zug wird zum erſtenmale auf den Planken 10 Minuten lang anhalten. Zum Schluß noch ein dringender 7 an die Anwohner der Straßen, durch die ſich der Zug ewegt: Fahnen heraus! Sch. 140 829. * Für den zweiten„Großen Städt. Maskenball“, der am Faſtnachtdienstag, A. Februar, in den feſtlich geſchmückten Räumen des„Welttheaters“ ſtattfindet, gibt ſich, wie die Nach⸗ frage nach Eintrittskarten, Lauben und res. Tiſchen zeigt, be⸗ reits lebhaftes Intereſſe kund. Der Vorverkauf hat begonnen, * Der letzte Kappenabend in der Welttheater⸗Feſtdekoration findet am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal ſtatt. Zur Mitwirkung ſind unter Leitung Ludwig Puſchachers⸗ Stuttgart, des beliebten, regelmäßigen Mannheimer Karne⸗ vals⸗Gaſtes, abermals ausgezeichnete närriſche und künſt⸗ leriſche Kräfte gewonnen worden, u. a. Gertrud Runge als Interpretin moderner Berliner Schlager und Walter Fried⸗ mann vom Mannheimer Nationaltheater als Grotesk⸗ Humoriſt. Büttenreden und allgemeine Schunkellieder er⸗ gänzen das reichhaltige Programm. Beſonders hervorzuheben iſt, daß den Kappenabendbeſuchern bereits von 6 Uhr abends ab und während der Pauſe die erweiterte Roſengarten⸗ Untergrundbahn und der Bierkeller zur Benützung zur Verfügung ſtehen. Städtiſche Nachrichten Spieltrieb der Kinder Während im Februar noch graues Gewölk die Welt über⸗ ſchaltet, durch das nur ab und zu der Lichtſtrahl einer Früh⸗ ling verkündenden Sonne dringt, während noch dumpfer Rauch die Höfe der Städte erfüllt und das Verlangen nach reiner, friſcher Luft nur umſo fühlbarer macht, während noch kein Vogellied aus voll bebuſchten Zweigen die ſüße Stimme des holden Lenzes ertönen läßt, haben unſere Kinder eines ſchönen Tages den Frühling auf die Straße gebracht, lange ehe es Blüten und Blumen gibt. Es ſteckt ihnen etwas im Blute; man weiß nicht was. Ihre Stimmen ſind heller geworden, als könnten ſie zwit⸗ ſchern. Sie laufen hin und her. Sie flattern herum wie Vögel. Sie ſuchen alte Spiele hervor und ſind mit einem Eifer bei der Sache, daß man an die eigene Jugend zurück⸗ denken muß. Da gibt es Stelzen und wagehalſige Kletter- partien an Bäumen und Gittern. Da gibt es den Kreiſel mit der klatſchenden Peitſche. Da giht es die bunten Ton⸗ kugeln, die für das Kind beinahe dieſelbe Bedeutung haben wie die rollenden goldenen Dukaten für die Erwachſenen. Da gibt es jene Bewegungsſpiele, deren Reiz immer neu iſt. Und ſchließlich ſingen die Kinder und pfeifen oder trommeln auf 1 5 Blechbüchſe, weil ſie mit ihrer Luſt ſonſt nirgends hin wiſſen. Der Vorfrühling rumort in ihnen. Ihr Geſchrei iſt nichts als das Ueben für die Frühlings⸗ Symphonie. ö „Ja, ja“, werden die Hauswirte ſagen,„wenn nur das Bemalen der Wände nicht wäre!“ Denn das iſt das Unangenehme, daß auch wieder die beliebten Kunſtübungen erwachen. Man nimmt ein Stück Kreide und ziert mit Fi⸗ guren oder in moderner Steilſchrift, wie ſie jetzt in den Schulen gelehrt wird, die ſchmucken Wände der Häuſer. Und dann die myſteriöſen Figuren, die auf die Bordſteine gezeich⸗ net werden, auf denen die Kinder herumhüpfen; oben iſt der Himmel, unten iſt die Hölle, und es muß gelingen, mit ge⸗ ſchickten Sprüngen Himmel und Hölle miteinander zu ver⸗ einen. Der Frühling kündet ſich an. Die Kinder holen ihre Spiele hervor. Der Spieltrieb erwacht. Wer wollte ihnen dieſe Harmloſigkeit nicht von Herzen gönnen? A. * *Der Föhnſturm, der in der vergangenen Nacht durch die Lande tobte, hat die Straßen ſchön abgetrocknet. So ſollte es bleiben bis zum Aſchermittwoch. Die Temperatur bleibt normal hoch, Geſtern abend zeigte das Thermometer 12,4 Gr. Eelſius an. Die geſtrige Höchſttemperatur betrug mit 13,5 Gr. Celſius nur einen Grad mehr. Heute früh wurden 10 2 Gr. C. feſtgeſtellt. In der 1 dan i Nacht betrug das Minimum 10,2 Gr. C. Wie aus den Meldungen an anderer Stelle her⸗ vorgeht, hat die hohe Temperatur zu einer rapiden Schnee⸗ ſchmelze im Gebirge geführt. Rhein und Neckar ſind ſtark angeſchwollen. Der Sturm erreichte nach den Feſt⸗ ſtellungen der e Station des Flughafens eine Stärke von 20 Sekundenmetern. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feier am morgigen Freitag Herr Aug. Waßmuth, Portier im Kabarett Corſo, mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Dann, F 4. 12 wohnhaft. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden gezogen: 2 Gewinne zu ſe 10 000 Mark Nr. 359 174; 4 Gewinne zu je 5000 Mark Nr. 150 092, Nr. 315 870 6 Gewinne zu je 3000 Mark Nr. 4842, Nr. 127 125, Nr. 344 484. In der Nachmittagsziehung wurden gezogen zwei Gewinne zu je 50 000 Mark Nr. 45 002; 2 Gewinne zu je 10 000 Mark Nr. 296 723; 4 Gewinne zu je 5000 Mark Nr. 76 274, Nr. 255 192; 4 Gewinne zu je 3000 Mark Nr. 184 354, Nr. (Ohne Gewähr.) Das Herz Karnevalſkizze von Hans Waldau Vieles Ernſte und Glückliche, das ſich in unſere Seele ein⸗ gegraben 1 vergeſſen und erdrückt. Die Erlebniſſe anderer Menſchen bleiben in uns haften.— Als ich auf einem Faſchingsballe Ruth Alſen, die Frau eines bekannten Nervenſpezialiſten aus M.. wiederſah, er⸗ innerte ich mich an alles, was ich flüchtig einmal geſehen oder gehört hatte: Das vornehme Heim in München mit der twas in ſich gekehrten Frau und dem nüch⸗ it der Deſpotenſtirn— Gerüchte von einer auer vor der Ehe— ſpäter eine lück in langen ternen Manne mi e heißen Liebe zu einem Bildh müßhſelig errungene Scheidung— wenig ahren— 5 8„ng ich wunderte mich, gerade dieſe Frau in ſo luſtiger Geſellſchaft zu finden, ſchön und verführeriſch, wie man ſie nie geſehen hatte. Sie erkannte mich wieder, wir tanzten zu⸗ ſammen, verabredeten uns flir den nächſten Ball am anderen Abend— und da hatte ich ſchon keine Gedanken mehr für die übermütigen Mädchen, die ſich in meinen Arm hakten oder flüchtig an den Tiſch ſetzten; ich fühlte, daß ich langſam mein Herz an Ruth Alſen verlor— gewiß, zwiſchen der aus Wein, Tanz und Lärm geweckten traumhaften Stimmung tauchten manchmal nüchterne Gedanken 8 an Konflikte, Verantwor⸗ tungen— aber wenn wir wieder die Gläſer anſtießen, waren die Gedanken weit weg 1 Einmal fragte ſie, erregt noch vom Tanzt„Wie gefällt es Ihnen?“ agte ich:„Die zehn Minuten Weges, die ich Sie von 8 9 begleiten darf, werden für mich die ſchönſten ſein. Weil ich eiferſüchtig auf die anderen bin— weil ich Sie liebe, Ruth. s 5 5 8 kak vor der plötzlichen Veränderung in ihrem Gesicht 5 0 heiſer war ihre Stimme:„Sprechen Sie nicht ſo! Nicht im Faſching! Wo iſt denn unſer Herz? 5 „Wie können wir lachen und fröhlich ſein, wenn unſer icht dabei iſt? f . mich 8 an. Ihren Gedanken ſchien es ſchwer zu werden, eine Brücke aus der bunten Maskenwelt zurück in eine andere, ernſtere Wirklichkeit zu finden. Aber — mochte ſie Vertrauen zu mir haben oder eine plötzliche Er⸗ kenntnis der Scheinwelt wie Müdigkeit ſie überfallen— mit einer nervöſen Handbewegung hieß ſte mich ſttzen, trank ihr Glas leer und ſprach leiſe mit veränberter Stimme: lich— trotz des Faſchings.— „Es wird heute viel von Liebe geſprochen und am Aſcher⸗ mittwoch vergeſſen. Und wenn wir von hier aufſtehen, ſoll 98 Eine vergeſſen, was der Andere geſagt hat. Ich bitte Sie arum. 5 Nein, man muß im Faſching ſein Herz zu Hauſe laſſen. Alles, was wir hier erleben, darf nicht mehr als ein leichter Flittermantel ſein, den wir wieder ablegen können, wenn wir uns genug gefreut haben. Iſt es nicht der Sinn des Kar⸗ nevals, einmal ſich verhüllen und ein anderer Menſch ſein zu dürfen? Ich weiß, Sie wundern ſich über mich. Ich bin anders, als Sie mich kennen, aber nur jetzt, weil ich eine Maske trage— vergeſſen Sie das nicht— und weil etwas immer in uns lockt, Anderen, die ebenſo ſorglos wie Sie mit ihrem Herzen umgehen, wehe zu tun. Sie ſehen, ich bin ehr⸗ Sie kannten ja meinen Freund, den Lorenz. Und Sie haben vielleicht auch gehört und geſpürt, daß nur Entmuti⸗ gung und kindliche Sehnſucht nach Wohlleben mich in die Ehe mit Alſen lockte. Aber die Menſchen mit dem billigen Troſt, daß die Liebe in der Ehe kommt, wenn man ſte nicht mit hineinbrachte, haben unrecht. Es war ein ruhiges, er⸗ müdendes, höfliches und fremdes Leben nebeneinander, darum vielleicht beſonders, weil Alſen von meiner Liebe zu Lorenz und meinem Kampf um das Vergeſſen wußte. Das anfangs Undenkbare wurde zur Gewohnheit Einmal auf einem Maskenfeſt ſahen wir Lorenz, der vorübergehend in unſerer Stadt war. ch hatte ſchon viel mit Lorenz getanzt und geſprochen, die Gegenwart war uns ſchon verfunken und alle goldene Vergangenheit lebendig ge⸗ worden, als auch Alſen ihn erkannte. Er begrüßte ihn wie einen alten Freund, lud ihn an unſeren Tiſch, war aufge⸗ räumt und ſchien alle eiferſüchtelnden Gedanken vergeſſen zu haben. Gegen zehn Uhr entſchuldigte er ſich— er müſſe gehen, denn er habe früh am anderen Tage eine Konferenz, Lorenz werde mich ſchon unterhalten und gut nach Hauſe bringen— und ging. Muß ich Ihnen erſt ſagen, daß man dieſer Faſchings⸗ abend die Wiedergeburt alles einſt genoſſenen Glückes wurde?“ 5 „Aber da war doch das Herz dabei“, rief ich etwas faſſungslos dazwiſ„Und Alſen— wie konnte er— war es Leichtſinn oder Großmut—?“ „Es war Haß! Er wußte, wie feſt Lorenz und ich an⸗ einandergeſchmiedet waren und wie ſchwer es uns geworden war, uns zu trennen. Und dieſe ganze Zeit des Leidens wollte er uns wiebererleben laſſen, durch ein neues Sichfinden, dem VLuſtig muß man ſein, mein Freund, im Faſching. Aber man darf von den Menſchen, mit denen man lacht, nichts wiſſen, und darf kein Herz haben und darf keine Liebe ver⸗ langen.—“ War nicht etwas wie Aſchermittwochsweh in der Muſik? Verwirrt und wohl heimlich ein wenig dankbar, mit der Maske auch alle törichten und überſtürzten Gedanken ablegen, aus dem Feſt in das alte Leben unbeſchwert zurückkehren zu können, küßte ich der ſchönen, blaſſen Frau die Hand,— der Frau, die jetzt inmitten der ungeſättigt Lebenstollen müde den Kopf ſenkte und weinte. Die Faſchingausgabe der Köͤlniſchen Illuſtrierten Wer liebt nicht den Humor im Bild! Einen eignen Karnevalszug ſtellt die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung auf, nicht für die Straßen, dafür ſind die Wagen zu grotesk, zu phantaſtiſch, aber ihren Leſern will und wird ſie dafür ſchmunzelndes Lächeln über all die Einfälle und kleinen Seitenhiebe entlocken. Eine ſchaurige Moritat berichtet in Verſen von den Folgen der Trockenlegung am Rhein, eine zweite,„Apachenball“ benamſt, ſchildert ein Karnevals⸗ erlebnis mit tragikomiſchem Ausgang. Und dann kommen auf vielen, vielen Seiten all die ſchönen Dinge, die zum Karneval gehören, ſchlanke Mädchengeſtalten und trunkfeſte Gefolgsleute Seiner Tollität, politiſches Maskentreiben, Münchner und Berliner Karneval, und nicht einmal der Nüggel fehlt. Auch die Erzählungen ſind in ein karne⸗ valiſtiſches Fahrwaſſer geraten; wir nennen nur Namen wie Hans Müller⸗Schlöſſer, Herbert Eulenberg, A. de Nora und Wilhelm Schneider⸗Clauß, die mit luſtigen Geſchichten ver⸗ treten ſind. Damit iſt der Inhalt dieſes Heftes noch lange nicht erſchöpft. Erwähnt ſei nur noch eins: Harald Bor ch, deſſen Todesfahrt noch im Gedächtnis der Leſer ſein wird, ſchildert in einem groß angelegten Roman aus der Feder W. H. v. d. Mülbes ſeine weitern Abenteuer, die ihn diesmal an die Spitze einer ſüdamerikaniſchen Republik bringen. Schon der Anfang des Romans reißt uns mitten in das Ge⸗ ſchehen, von Seite zu Seite ſteigert ſich die Handlung und hält den Leſer in atemloſer Spannung. Harald Borch, der Abenteurer, Hand in Hand mit dem tollen Prinzen, ein Heft eine neue Trennung folgen mußte! Und es iſt ihm gelungen. das jeder leſen muß!(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige in dieſer Ausgabe.) 4 4. Seite. Nr. 79 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Februar 1928 Vortrage a Großſtadt und Miſchehe Ueber dieſes Thema ſprach im Rahmen einer Veranſtal⸗ kung des Gemein de vereins der Trinitatiskirche Stadtpfarrer Bath ⸗Rheinau. Nicht konfeſſtionelle Betrieb⸗ amkeft ſtellt dieſes Thema, fondern der Blick in die rauhe irklichkeit. Und da iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß die mitten im Krieg erſchienene Neuauflage des für die kath. Kirche geltenden Kirchenrechts(eorpus juris oanonici) eine weſent⸗ liche Verſchärfung der Miſchehebeſtimmungen gebracht hat. Hiernach wird z. B. eine Ehe, die nicht katholiſch eingeſegnet iſt, als wilde Ehe angeſehen. Kommt es aber zu einer kirch⸗ lich einwandfreien Eheſchließung, dann iſt ein Revers zu unterzeichnen, der beide Gatten zu katholiſcher Kinder⸗ erziehung verpflichtet.(In Bayern und Württemberg wird das ſchriftliche Verſprechen noch eidlich bekräftigt.) Außer⸗ dem hat der kirchlich kalholiſche Elternteil Bekehrung des anderen Elternteils zu betreiben. Das alles bedeutet für eine Miſchehe viel Unruhe, viel Unſicherheit, viel Not. Und doch hat hier in Mannheim die Zahl der Miſchehen in den letzten Jahren nicht ab⸗, ſondern zugenommen Standen für die Jahre 19091914 jährlich ungefähr 650 rein evang. Eheſchließungen 630 konfeſſionell gemiſchte gegenüber, ſo iſt von 1920 an die Zahl der letzteren größer aks die der erſteren. Von dieſen Miſchehen wurden in den Jahren 19091914 etwa 40 v. H. evangeliſch getraut. In dem Zeit⸗ raum von 1920—1926 ſind es nur noch 30 v. H. die evangeliſche Trauung nachſuchten. Das ſind gewiß wenig erfreuliche Zuſtände. Das Bild erſcheint zwar freundlicher, wenn man daran denkt, daß von den Kindern aus gemiſchten Ehen immerhin noch 54—58 v. H. evangeliſch getauft wurden. Damit iſt aber für die weitere Erziehung dieſer Kinder eine Gewähr noch nicht gegeben. Und wenn man weiter bedenkt, daß in dem letztgenannten Zeitraum die Zahl der aus rein evangeliſchen Ehen ſtammen⸗ den Kinder durchſchnittlich 1300 betrug, und die Zahl der aus Miſchehen gekommenen Kinder ſchon 1150, dann wird deutlich, daß die Lage mit Ernſt beurteilt werden muß. Sie iſt auf⸗ ſetten der anderen Kirche nicht beſſer. Das iſt aber kein Grund, mit dem Geſamtbild zufrieden zu ſein. Denn es geht hier um nichts Geringeres als um den Nachwuchs und um ſeine Einſtellung zu dem Glaubens⸗ und Weltanſchauungs⸗ grund der Väter. Was tun? Mit Mitteln des Zwangs und der Gewalt kann auf evangeliſcher Seite der wenig erfreulichen Lage nicht begegnet werden. Uns muß der Friede zwiſchen den Ehegatten heilig ſein Alle Maßnahmen, die auf eine eptl. Entrechtung des einen Elternsteils hinauslaufen, lehnen wir ab. Wir können nur vorbeugende Arbeit tun, alſo auf die Lage der Dinge hin⸗ weiſen, aufmerkſam machen auf jene Beſtimmungen des corpus juris canonici und im übrigen warnen vor übereilten Schritten. Nicht zuletzt gilt es, kirchliches Bewußtſein zu pflegen, denn„Treue, die man ererbt, ſoll man bewahren und den Enkeln geben.“ Dr. B. Vereinsnachrichten Gartenbauverein„Flora“ Mannheim Die am Dienstag abend abgehaltene Mitgliederver⸗ ſammlung nahm für alle Blumen⸗ und Pflanzenfreunde wiederum einen ſehr anregenden Verlauf. Der Vorſitzende, Nie. Roſenkränzer. verbreitete ſich zunächſt in Kürze über die letzter Tage abgehaltene Generalverſammlung, in der u. a. auch eine Beitragserhöhung um 2 Mk. und zwar von 10 auf 12 Mark beſchloſſen wurde. Der erhöhte Vereins⸗ beitrag diene in erſter Linie zum vermehrten Ankauf von Pflanzen für Verloſungszwecke. Gärtnereibeſitzer Illhardt hielt einen gehaltvollen und lehrreichen Vortrag über den Frühling, die Pflanzen und die Menſchen. Draußen in der Natur ſei gerade in der Frühlingszeit ein ſtarker Optimismus, den man ſich zum Vorbild nehmen könne. Der Frühling überwinde mit ſieg⸗ reicher Kraft das Reich des Winters, indem die Pflanzen den Willen zum Leben bekunden. Selbſt die anſpruchsloſe Geranie ſproßt und grünt und freut ſich des kommenden Frühlings. Pflanzen und Menſchen ſtehen jetzt gewiſſermaßen vor den Toren des Frühlings, den alles herbeiſehnt. Wie ſich draußen in der Natur neues Leben regt, ſo durchzieht auch des Menſchen Bruſt neue Lebensfreude voll Hoffnung auf beſſere Zeiten. Zu den erſten Kindern der Göttin Flora gehören zunächſt die krautartigen Pflanzen, die Fuchſien und Geranien. Beide Pflanzen brauchen nicht zuviel Wärme, dagegen friſche Nahrung und gute Erde.— Der Vor⸗ trag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Herr Roſenkränzer beſprach hierauf Schnitt und Be⸗ handlung der aus dem Keller kommenden Geranien und Bal⸗ konpflanzen. Herr Karcher jun. verbreitete ſich über Gräberſchmückung und Direktor Henſel vom Friedrichs⸗ park über die Kultur der Edeltanne, die als Zimmerpflanze ſich allgemeiner Beliebtheit erfreut und bei richtiger Pflege gut gedeiht. Zum Schluß der Verſammlung begann die Verloſung. Für 99 Beſucher ſtanden 80 Pflanzengewinne, darunter ſchöne Palmen, bereit. ch. Die Ortsgruppe Mannheim des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten E. V. hielt vor einigen Tagen ihre Jahreshauptverſamm⸗ lung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht der Vorſitzenden, Fräu⸗ lein Roſa Enaler, ging hervor, daß die Mitgliederzahl gegenüber dem letzten Jahre ſich erfreulicherweiſe erhöht hat. Neben beruflich bildenden fanden auch Vorträge allgemein bil⸗ dender Art ſtatt, die ſich bei den Mitgliedern beſonderer Be⸗ liebtheit erfreuten. Die Arbeit der Geſchäftsſtelle(L 4. 4) wurde hauptſächlich durch einen belebten Stellennachweis und durch zahlreiche Rechtsauskünfte ſtark in Anſpruch genommen. Der Rechtsſchutz mußte in vielen Fällen eingreifen, die außer⸗ gerichtlich zu keiner Einigung geführt hatten. Unterſtützungen konnten ſowohl auf Grund der Satzungen, als auch in freier Wohlfahrtspflege mehrfach gewährt werden. Der Renten⸗ verſicherungskaſſe des Verbandes hat ſich auch im Berichts⸗ jahre wieder eine größere Anzahl Mitalieder angeſchloſſen. Die Wahl des Vorſtandes ergab eine Wiederwahl in der bis⸗ herigen Beſetzung der Aemter. Film⸗Rundſchau Alhambra: Gaſtſpiel der Arlekin In einer äußerſt glücklichen Kombination bringt das Alhambratheater ein rein ruſſiſches Programm heraus. Neben dem prachtvollen Film„Der Wolgaſchiffer“, der wie kaum ein anderer den Herzſchlag des ruſſiſchen Volkes zeigt und durch deſſen Handlung der geheimnisvolle Rhythmus des Wolgaſchifferliedes zieht, das aus der Seele des Mütterchen Rußland heraus entſtanden iſt, bringt das Künſtlertheater „Arlekin“ auf der Bühne Szenen aus dem ruſſiſchen Volks⸗ leben. Die Künſtler ſind bereits an anderer Stelle eingehend gewürdigt worden, aber man könnte ihnen immer wieder zu⸗ hören, um ſich an den prachtvollen Stimmen und den Tänzen zu freuen. Das derzeitige Programm iſt tatſächlich ein Ereignis. Die Wirkung des Filmes wird durch die Geſänge der Truppe erhöht. Dadurch bekommt der Bildſtreifen eine perſönliche Note, er wird dem Zuſchauer näher gebracht. Das bis auf den letzten Platz ausverkaufte Haus zeigt deutlich die Anerkennung, die das Publikum dem Programme entgegen⸗ bringt. 8 Kommunale Chronik Die ermäßigte Freiburger Gebäudeſonderſteuer wieder erhöht St. Freiburg, 12. Febr. Die aufgrund einer Entſcheidung ger Gebäudeſonderſteuer iſt aufgrund einer neuer⸗ lichen Entſchließung wieder auf ihren urſprünglichen Satz erhöht worden. In dem die Erhöhung anordnenden Schrei⸗ ben des badiſchen Finanzminiſters heißt es u..: „Die Frage der Auslegung der Vorſchrift über die beſondere Ermäßigung der Gebäudeſteuerwerte nach 8 62, 2. Halbſatz des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes und die Auswirkung auf die Gebäudeſonderſteuer demäß 8 4, Satz 2 des Gebäudeſonderſteuergeſetzes habe ich dem Staatsminiſterium vorgetragen. Es hat folgende Ent⸗ ſchließung getroffen:„Für eine Entſcheidung iſt das Staatsminiſterium nicht zuſtändig. Das Staatsmini⸗ ſterium gibt jedoch der Meinung den Vorzug, daß weder die Ermäßigung im 1. Halbſatz, noch die Ermäßigung im 2. Halbſatz des 8 62 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes eine Berichtigung im Sinne des§ 4 des Gebändeſonder⸗ geſetzes iſt.“ Nach dem Inhalt der Entſchließung muß es dem Steuerpflichtigen überlaſſen bleiben, die Rechtsmittel⸗ behörden zur Entſcheidung über dieſe Frage anzurufen. Für die Grundſteuer bleibt es auf alle Fälle bei den nach § 62, 2. Halbſatz getroffenen Entſcheidungen.“ Dadurch iſt zwar keine endgültige Entſcheidung über die Anwendbarkeit des betreffenden Abſatzes des Gr. u. Gew. St. Geſetzes auf die Gebäudeſonderſteuer erfolgt. Nach Sachlage und wie in der„NM.“ im Anſchluß an die gemeldete Er⸗ mäßigung verſchiedentlich dargelegt worden iſt, iſt jedoch kaum damit zu rechnen, daß eine verwaltungsgerichtliche Ent⸗ ſcheidung einen anderen Standpunkt einnehmen wird, als die Entſchließung des badiſchen Staatsminiſteriums. * ch Hockenheim, 14. Febr. Der zweite Wahlgang für die fat Bürgermeiſterwahl findet am Samstag, den 18. Febr. ſtatt.„ Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Haslach i. K. genehmigte den Ankauf des Eichelwaldes von der F. F. Standesherrſchaft in Donaueſchingen zum Preiſe von 200 000%. Und zwar be⸗ trägt der Kaufpreis für das bereits gefällte und noch zu fällende Nutz⸗ und Brennholz 175000 /, der für Grund und Boden(43 Hektar, 64 Ar, 90 Quadratmeter) nebſt Anpflan⸗ zungen 25 000. Das Nutz⸗ und Brennholz ſoll ſofort ver⸗ wendet werden, um nicht das ganze Kaufkapital von 200 000% aufnehmen zu müſſen. des Staatsminiſteriums um 20 v. H. ermäßigte Freibur⸗ Der Gewerkſchaftsring fordert 2½/ Millionen Wohnungen bis 1938 Berlin, 13. Febr. Der Geſamtvorſtand des Gewerkſchaftsringes deutſcher Arbeiter An, geſtellten und Beamten verbände beſchäftigte ſich eingehend mit dem durch die Reichstagsverhandlungen erneut aktuell gewordenen Wohnungs⸗ und Bauproblem und faßte die Auffaſſung der freiheitlich⸗ nationalen Gewerk⸗ ſchaften in einer Denkſchrift zuſammen, die er der Reichs⸗ regierung und dem Reichstag zugehen ließ. In dieſer ſtellt der Gewerkſchaftsring ein Programm für den Wohnungsbau auf, das über einen Zeitraum von 10 Jahren den Bau von jährlich 250000 Wohnungen vorſieht, mit der dringenden Bitte, daß die Reichsregierung ſich dieſes Programm zu eigen mache. Weiter heißt es: Vorausſetzung für dieſes Programm iſt, daß ſeine Ueberwachung und Durchführung in der Hand des Reiches liegt. Die durch das Reich jährlich zu erlaſſenden Richtlinien für die Durchführung müſſen den beſonderen Schwierigkeiten des jeweiligen Baujahres angepaßt werden. Die Hauszinsſteuer bzw. die Gebäude entſchuldungs⸗ ſteuer muß die Grundlage des ganzen künftigen Jahrzehnts ſein. Ein Abbau dieſer Steuer dürfe jede ernſthafte Be⸗ kämpfung der Wohnungsnot unmöglich machen. Da die Mit⸗ tel aus der Hauszinsſteuer aber für die letztſtellige Neubau⸗ beleihung nicht ausreichen, müſſen ſie durch Anleihemittel geſtreckt werden. Soweit inländiſche Anleihen nicht zu be⸗ ſchaffen ſind, ſoll den Neubauträgern mit Hilfe der Gemein⸗ den die Aufnahme von Auslandsanleihen ermöglicht werden. Reich und Länder müſſen durch die Bereitſtellung von Zwiſchenkrediten zur Ankurbelung bzw. Konjunkturbeein⸗ fluſſung für den Wohnungsbau bemüht ſein. Gebiete und Städte mit wirtſchaftlicher Aufwärtsentwicklung müßten in der Verſorgung durch Wohnungsbaumittel beſonders berück⸗ ſichtigt werden. Die geſamte öffentliche Verwaltung des Bau⸗ weſens muß grundlegend reformiert und weſentlich ver⸗ einfacht werden. Eine Verminderung der Baukoſten darf zu keiner Verſchlechterung der Wohnungs bedingungen, zu keiner unhygieniſchen Bauweiſe führen. Die Mindeſtwohn⸗ fläche darf für jede Wohnung nicht unter 50 Quadratmeter betragen. Der Wohnungsbau muß erſtlinig das Wohnbedürf⸗ nis der minderbemittelten Bevölkerungsſchichten befriedigen. Doch ſind auch mittlere Wohnungen zur ausreichenden Unter⸗ bringung kinderreicher Familien zu bauen. Die Mieterſchutz⸗ geſetzgebung muß in vollem Umfange in Kraft bleiben, ſolange Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt nicht aus⸗ geglichen ſind. Der Mieterſchutz darf nur abgelöſt werden durch ein ſoziales Wohnungswirtſchaftsgeſetz des Reiches als Dauerrecht. —.— — ECC Die groge originell * „ Kolazsche Zu berlehen in der Heuptneben- stelle R I, 4/8, ln den Nebenstellen kaufs rels Waldhotatr. 8, Schwetzingers trale 85 15 19,20 und Nieerteldstrade 11, 2 2 9 so,ie durch die Trägetinnen 5—— 8 N ii Pfg. 25 8 5 5 . 2 8 5 g 15 7 MORGENNEUI e ee e ee Der Profeſſor (Nachdruck verboten) Der Profeſſor hielt, über ſeine Manuſkripte gebeugt, einen populär⸗wiſſeuſchaftlichen Vortrag über das Entſtehen und Vergehen der Welten. Er ſprach von fernen Geſtirnen: von Sonnen und Zentralkſonnen, von Lichtjahren und kos⸗ 1 1 8 Syſtemen. Er bannte die Unendlichkeit in Worte und Zahlen. 5 2 5 Sein Publikum taſtete ſich mühſelig am Sinn ſeiner Aus⸗ führungen dahin. Es ſtaunte und begriff nur halb. Schließlich berichtete der Profeſſor, daß, mit Hilfe der Er⸗ kenntniſſe Albert Einſteius, ſich das Gewicht des Weltalls be⸗ 1 laſſe. Es betrage 10 Gramm in die 52. Potenz er⸗ oben. Der Profeſſor ſchaute einen Augenblick von ſeinem Manuſkript hoch. Er ſah auf ehrfürchtig ſchweigende Geſichter. Da ſchien ihn plötzlich das Gefühl zu überkommen, daß er eben eine Unrichtigkeit geſagt habe. Er führte, ein wenig erſchrocken, ſeinen Zeigefinger an die eben verleſene Stelle, ſetzte die Brille vor und korrigierte haſtig, als gelte es, einer in die Welt hinausmarſchierten Unwahrheit ſchleunigſt hinter⸗ her zu hetzen und ſie wieder einzufangen, ehe ſie Unheil an⸗ richten könne:„Nicht 10 Gramm in die 52. Potenz, ſondern in die 54. Potenz erhoben, muß es natürlich heißen tt Oktillionen von Kilogramm handelt es ſich ſelbſtverſtändlich und nicht um Septillionen..“ 05 Der Profeſſor interpunktierte ſeine Berichtigung mit einer kleinen Pauſe innerlicher Befriedigung. Ueber ſein Ge⸗ ſicht zog ein leiſes Lächeln, und es war die Vermutung auf ihm zu leſen: Es wird Ihnen ja auch gleich 91 wenig vor⸗ gekommen ſein! ans Bauer. Kunſt und Wiſſenſchaft nach einer Meldung der„Frankf. Ztg.“ der Leiter des Städel⸗ ſchen Kunſtinſtituts, Prof. Georg Swarzenſki, in Ausſicht genommen. i Was Schüler leſen. Die moderne Pädagogik bringt mit Recht dem Leſegeſchmack des Kindes großes Intereſſe ent⸗ gegen. Einen wertvollen Beitrag zu dieſer Frage lieferte ein Schüler⸗Preisausſchreiben, das der Buchhändler⸗Börſenverein an den deutſchen höheren Schulen veranſtaltet hat mit der Frage:„Kannſt Du ein Buch empfehlen?“ Wie Wilhelm Fronemann im Buchhändler⸗Börſenblatt über die Ergebniſſe dieſer Umfrage berichtet, ſind von 2776 Schulen 1588 Ant⸗ worten eingegangen; die Beteiligung beträgt 16 v.., 717 Knaben und 871 Mädchen nannten ihre Lieblingsbücher, und zwar Schüler und Schülerinnen vom 7. zum 20. Lebensjahr. Im ganzen wurden 940 Buchtitel und 580 Verfaſſer genannt. An der Spitze der Lieblingsautoren ſteht Elſe Ury, die Ver⸗ faſſerin von vielgeleſenen Mädchengeſchichten. Ueberhaupt wurden Erzählungen für Mädchen, wie begreiflich, nur von Schülerinnen genannt; nicht ein einziger Knabe intereſſierte ſich für dieſe Literaturgattung. Auch der ſtark bevorzugte Waldemar Bonſels wurde faſt durchweg von Mädchen er⸗ wähnt. Die Lektüre der Knaben iſt lange nicht ſo einſeitig wie die der Mädchen, wenn auch natürlich die beliebten Aben⸗ teuerbücher von Cooper, Spen Hedin, Karl May, Marryat, Wörishöffer uſw. vorwiegen. Mädchen nennen übrigens auch bisweilen dieſe Knabenbücher und ebenſo geſchichtliche Romane. Dagegen iſt das betont vaterländiſche Buch nur bei Knaben zu finden, bei denen ſich überhaupt in der Reifezeit ein ſehr patriotiſcher Zug bemerkbar macht. Stark im Vor⸗ dergrund ſteht Guſtav Freytag, vor allem mit Soll und Haben“. Auffällig iſt die geringe Vorliebe für Märchen, ob⸗ wohl ſchon—gjährige, bei denen unzweifelhaft noch echter Märchenſinn vorhanden iſt, ſich beteiligt haben. Das„Mär⸗ chenalter“ des Kindes klingt nur ſchwach an: dagegen er⸗ ſcheint das„„Abenteuer⸗Alter“, das etwa vom 10. bis 15. Jahre reicht, ſcharf ausgeprägt. Ganz ſchroff wird der Be⸗ ginn der Reifezeit im 15. und 16. Jahr in der Lektüre ſichtbar. Das Intereſſe für das Heldiſche tritt nun ſehr hervor und das„unwahre“ Märchen wird abgelehnt. Unverkennbar iſt daneben der Forſcherſinn in dieſem Alter, der ſich in der 1 85 — f 5 8 8 Jektüre von Tierbüchern, Reiſeſchriften und geſchichtlichen Romanen offenbart. Das Bu wird in dieſer Zeit des reifenden Menſchen häufig zum Mittelpunkt des Denkens und Fühlens und zeigt die große Erlebniskraft, die in dieſer Periode herrſcht. Gegenüber Zeit und Umwelt wird eine ſcharf kritiſche Stellung eingenommen. Die Versdichtung ſpielt in der heutigen Jugendlektüre faſt gar keine Rolle. 5 Furtwängler verlängert ſeinen Vertrag mit dem Leip⸗ ziger Gewandhaus nicht. Von der Direktion des Gewandhauſes Leipzig wird bekannt gegeben, daß Wilhelm Furtwängler der Gewandhausdirektion mitgeteilt hat, daß er nicht in der Lage ſei, ſeinen Vertrag nach Ablauf der fetzigen Konzertfolge zu verlängern. Als Grund dieſes Entſchluſſes gibt Furtwängler an, daß ſeine künſtleriſchen Abſichten und Arbeiten ſich nicht mehr mit der Fülle ſeiner Dirigentenverpflichtungen verein⸗ baren laſſen. Die Gewandhausdirektion hat es an nichts fehlen laſſen, um Furtwängler von ſeinem Entſchluß abzubringen. Ueber die Perſon ſeines Nachfolgers ſind noch keine Entſchküſſe gefaßt. Für die nächſte Konzertfolge iſt die Dirigentenver⸗ pflichtung von Bruno Walter übernommen worden. 2 Theateraustauſch im beſetzten Gebiet. Gegenwärtig wird der Plan erwogen, zwiſchen den Bühnen von Trier und Koblenz, Mainz und Wiesbaden, oder Aachen und Düren die Euſembles auszutauſchen. Jede Stadt würde damit nur mit der Hälfte der Koſten belaſtet. Für dieſen Theateraustauſch ſoll das beſetzte Gebiet einen Staatszuſchuß von 1 Million Mark erhalten. Bildung (Nachdruck verboten Pietſch beſuchte die Pinakothek in München. Beguckt alle Bilder, und vergleicht ihre Nummern fleißig mit den Nummern ſeines Bädekers. Bei jedem Sternchen verfällt Pietſch in Andacht. So macht er drei Tage in Bildung. Zufällig ſieht er am vierten Tage auf die Titelſeite ſeines Bädekers. 5 „Nauu?“, ſteht Pietſch dumm,„jetzt bin ich doch ſo gut daß es der Bädeker von Dresden iſt. drei Tage mit ihm ausgekommen, un auf einmal 1 25 ich, J Hanns Rösler 1 1 n n 1 8 7 Donnerskag, den 16. Febrtar 1928 5. Seite, Nr. 790 8 a Veranſtaltungen 5 Donnerstag, den 16. Februar 1928 Theater: Nationaltheater:„Tieflan d,..80 Uhr . i Vortrag Dr. H. Schrade: Romaniſche iſe 7 255 fi 4 4 2 55 5 1 8 aſtik franzöſiſcher Kathedralen“ Abt. I. Kunſt⸗ unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ Kabarett 8 uterhaltu 5 5 00 Uhr. e Ihambra:„Der Wolgaſchiffer“.— 8 a pittol: 222 185 5 Palaſt⸗Hotel“.— Pal a ſt⸗ Theater: 55 e Zaren“. Scala ⸗ 2 5 Kellner aus dem Palaſt⸗Hotel⸗— Schau r 9 im Pulverturm“.— Ufa ⸗ heater:„Die Leibelgenen“, Muſeen und Sammlungen: n gen: Schloßbücferei: 111, 57 Uhr.— Kunſthalle: 10—1, 24 Uhr.— Plauetarinm: Vorführungen.00 Uhr. 0 8 8 15 8 Schwäne auf dem Bodeuſee g onſtanz, 15. Febr. Rund 100 wilde Schwä beleben heute den Bodenſee, nachdem im letzten Jahre 8 ungefähr zehn Schwanenneſtern insgeſamt 30 Junge ent⸗ ſchlüyft waren. Vor einigen Jahren erſt hat es der St. Galler Naturſchutzverein unter nicht geringen Koſten unternommen. Wildſchwäne am Bodenſee heimiſch zu machen And heute kann man ſagen, daß die Einſetzung des Schwanes im Bodenſee voll gelungen iſt und der weite See dadurch an Leben und Schönheit gewonnen hat. 5 * Oftersheim, 14. Febr. Altbürgermeiſter Philipp Ul l⸗ 1 mer iſt am Montag früh im Alter von 68 Bahren gestorben. 1 75 1 von 18931904 Bürgermeiſter der Gemeinde Ofters⸗ ? Heddesheim, 14. Febr. Ein Kriegsveteran von 1866 und 187071, Herr Jakob Schaaff 1 hier, der dieſe Feld⸗ züge mit noch zwei ſeiner Brüder im Karlsruher Grenadier⸗ regiment mitmachte, hat dieſer Tage im hohen Alter von 87 Jahren das Zeitliche geſegnet und wurde heute unter zahl⸗ reicher Begleitung des Kriegerbundes und der ſonſtigen Ein⸗ wohnerſchaft zur letzten Ruhe beſtattet. Die Reihen dieſer A e 5 5 0 7 Zeit darſtellen, lichtet mehr, ſoda re ter 5 0 aum noch ein Dutzend Oetisheim bei Bretten, 14. Febr. entſtand ein Auen infolge Zündelns eines etwa pierjährigen Knaben während der Abweſenheit der Mutter. Das Kind legte ein angezündetes Papier auf das Sofa, wo⸗ durch dieſes Feuer Fing, das auch auf andere Möbel über⸗ griff. Der Knabe flüchtete in ſeiner Angſt in einen Schrank und entrann durch Wiedereintreffen der Mutter der Er⸗ ſtickungsgefahr. Der Brand konnte raſch gelöſcht werden. 7* Freiburg, 15. Febr. Der Polizei iſt es gelungen, einen umfangreichen Schmuggel mit Morphium und okain aufzudecken. Die Schmuggelware wurde von der Schweiz aus nach Deutſchland gebracht. Bisher wurden 11 Perſonen verhaftet. Hochwaſſer⸗Nachrichten Keine Hochwaſſergefahr für Mannheim Mannheim, 16. Febr. Nach den heute früh eingelaufenen Telegrammen von der Murg und der Kinzig, iſt deren Waſſerſtand im Rückgang, der Oberlauf des Rheins da⸗ gegen noch im Steigen begriffen. In Hün ingen ſtieg der Waſſerſtand von geſtern morgen 6 Uhr bis heute morgen 6 Uhr von 2,80 auf 4,03, in Kehl von 3,32 auf 4,35, in Max au von.68 auf 6,02 und in Mannheim von 3,77 auf 5 Meter. Von 6 Uhr bis 8 Uhr heute vormittag ver⸗ zeichnete der Mannheimer Rheinpegel ein weiteres An⸗ wachſen des Waſſerſtandes um 15 Zentimeter. Wie uns mit⸗ geteilt wird, wird der Rhein in Mannheim heute und in den nächſten Tagen vorausſichtlich noch um—1,5 Meter ſteigen. Eine Hochwaſſergefahr für Mannheim beſtehe, wie uns von fachmänniſcher Seite verſichert wird, jedoch nicht. Eine Hochwaſſergefahr für Mannheim beſteht erſt dann, wenn der Rheinwaſſerſtand eine Höhe von 8 Meter erreicht und die Füße der Hochwaſſerdämme, wie z. B. im Waldpark der Waldparkdamm, vom Waſſer beſpült und ein weiteres An⸗ wachſen von Rhein und Neckar gemeldet wird, Vorläufig iſt dieſe Gefahr nicht vorhanden. Der Neckar ſtieg in vergan⸗ gener Nacht von 4,15 auf 5,60 Meter und hat heute weite Teile ſeines Vorgeländes überflutet. K * Karlsruhe, 16. Febr. Sämtliche Flüſſe Südweſtdeutſch⸗ lands ſind wegen des anhaltenden Regens und der Schnee⸗ ſchmelze in Verbindung mit dem Tauwettereinbruch im Steigen begriffen. Beſonders die Gebirgsbäche des Schwarzwaldes führen in reißendem Tempo das Schmelz⸗ waſſer zu Tal. Große Ueberſchwemmungen weiſt das Brigachtal auf. Die Landſtraße nach Marbach iſt für den Verkehr geſperrt worden. Das Hochwaſſer des Rheins nimmt beängſtigende Formen an. Seit geſtern ſtieg der Oberrhein bei Waldshut um zwei Meter. Am In der Hauptſtraße Mittelrhein bei Bonn hat der Rhein ebenfalls weite Ufer⸗ ſtrecken überſchwemmt. Die Floßſchiffahrt iſt einge⸗ ſtellt worden.— In Württemberg hat das Hochwaſſer beſon⸗ ders in Bauersbronn Schaden angerichtet. Die Feuerwehr mußte eingreifen. 5 * Freiburg i. Br., 15. Febr. Der Pegelſtand des Ober⸗ rheins hat ſich bereits um annähernd zwei Meter gehoben. ei Kehl iſt der Waſſerſtand des Rheins bis heute früh um 110 Meter geſtiegen. Die Flüſſe, die aus dem Feldberg⸗ gebiet nach Süden dem Oberrhein zuſtrömen, ſind zum Teil über die Ufer getreten. — 8 1 138 Sachverſtändige und über 30 Zeugen ſind geladen. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe7 Aus der Pfalz * Ludwigshafen a. Rh., 15. Febr. Geſtern abend beläſtigte ein ſtark angetrunkener 47 Jahre alter Tagner die an einem Umbau in der Ludwigſtraße beſchäftigten Arbeiter durch beleidigende Zurufe. Als einer der beläſtigten Arbeiter den Betrunkenen zurechtwies, wurde er von dieſem mit dem offenen Taſchenmeſſer angegriffen. Dadurch, daß ein weiterer Arbeiter hinzu ſprang, und dem Angreifer das Meſſer abnahm, wurde eine Körperverletzung verhindert. Der Vorfall hatte eine Menſchenanſammlung an der be⸗ treffenden Bauſtelle zur Folge.— Geſtern vormittag ſtießen Ecke der Heinig⸗ und Dörrhorſtſtraße zwei Laſtkraft⸗ wagen zuſammen. Beide Kraftfahrzeuge wurden dabei ſtark beſchädigt. Die Urſache des Zuſammenſtoßes iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt.— Geſtern vormittag wurde an der Kreuzung der Gräfenau⸗ und Siegfriedſtraße eine rad⸗ fahrende 36 Jahre alte Arbeiterin von dem Liefer⸗ auto eines Händlers von Frieſenheim angefahren und zu Boden geworfen. Sie erlitt unerhebliche Ver⸗ letzungen. Ihr Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. An dem Unfall dürfte die Radfahrerin ſelbſt ſchuld ſein, weil ſie es an der nötigen Vorſicht beim Paſſieren der Kreuzung fehlen ließ. * Frankenthal, 14. Febr. Eine gutbeſuchte Verſammlun von Intereſſenten für die Seiden raupenzucht beſchloß nach einem Vortrag von Zimmermann⸗Haßloch, dem Vor⸗ ſitzenden der pfälziſchen Arbeitsgemeinſchaft, den Anſchluß an dieſe und den Zuſammenſchluß der Frankenthaler Intereſſen⸗ ten in einem Verein, deſſen Gründung ſpäter erfolgen ſoll. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Krankenhauspatient und Fahrraddieb Der 32 Jahre alte angeklagte Schuhmacher Gottlob Mayer, aus dem Kreiſe Heilbronn gebürtig, wird aus dem Landesgefängnis vorgeführt. Er hat im Jahre 1926 eine gjährige Freiheitsſtrafe erhalten und kam im Juli letzten Jahres wegen einer Armoperatton ins hieſige Allg. Kranken⸗ haus. Hier verübte er eine Reihe von Betrügereien. Er ver⸗ ſtand es vortrefflich, unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen ſeine Mitmenſchen zur Hergabe von Geld zu bewegen, das er niemals wieder zurückgab. Auch ſonſt verübte er noch eine Reihe von Schwindeleien, unter denen ſich mehrere Fälle von Zechbetrug befinden. Ferner wird er des Diebſtahls von 10 Fahrrädern in Mannheim, Sandhofen und Lud⸗ wigshafen⸗Mundenheim beſchuldigt. oder verkaufte er meiſtens in Wirtſchaften. Er beſtreitet, 10 Räder entwendet zu haben, denn es ſeien nur neun geweſen. Was die Betrügereien anbelangt, ſo iſt der Angeklagte größtenteils geſtändig. Er macht aber auch hier allerlei Ausflüchte was den Vorſttzenden zu der Bemer⸗ kung veranlaßt, daß Mayer heute ehenſowenig um Aus⸗ reden verlegen ſei, wie bei der Verhandlung i. J. 1923, wo er ebenfalls verurteilt wurde. Er ſtahl die Räder, wo er ein herrenloſes Fahrrad fand, ſei es vor Wirtſchaften oder vor Geſchäftshäuſern oder aus dem Hausflur heraus und verübte die Diebſtähle von Auguſt bis September 1927. Mit dem geſtöohlenen Rad in Sandhofen kam er jedoch nicht weit; denn er brachte das Schloß nicht auf. Der Angeklagte be⸗ hauptet aber, von dieſem Diebſtahl nichts zu wiſſen, während der Radbeſitzer den Mayer genau wieder erkennt. Feſtgeſtellt wurde, daß er an einem Tage ſogar zwei Räder von der Straße weg geſtohlen hat. Der rechte Arm von Mayer iſt ſteif. Als Radfahrer ſeti er 1926 unter ein Aut gekommen. Der Autolenker ſei durch und befinde ſich in Amerika. Gegen die Firma laufe ein Entſchädigungsprozeß. Mayer ſchwindelte ſeinen Geld⸗ 1 955 por, daß er aus dieſem Prozeß 78000 M. erhalte. Während ſeines Aufenthalts im Krankenhaus ſei er ohne Er⸗ laubnis ins Württembergiſche gefahren. Als er wieder zu⸗ rückkam, habe man ihm mitgeteilt, daß er diſziplinariſch ent⸗ laſſen ſei. Da er mit dem ſteifen Arm nicht arbeiten konnte, habe er Fahrräder geſtohlen. Im Krankenhaus hat er Pa⸗ tienten beſchwindelt; einem hat er ſeinen Lohn abgehoben und das Geld für ſich behalten. Die Vernehmung der Zeugen ergab, daß Mayer ein ganz geriſſener Schwindler und raffi⸗ nierter Betrüger iſt. Einen Patienten ſchädigte er um 5 Mk. und eine Frau um 10 Mk. Ein Wirt gab ihm 15 Mk., dem er dafür ſein Rad gab. Eine Wirtsfrau wurde durch ihn ebenfalls ſchwer geſchädigt. Staatsanwalt Haas beantragt eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und verwies darauf, daß in England für jeden Raddiebſtahl auf ein Jahr Gefängnis erkannt wird. Das Schöffengericht(Vorſitzender ie Schöffen: Auguſte Lilie, Hauptlehrerin Schwetzingen und Wilhelm Reinecke, Kaufmann in Weinheim) erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren. e Die Werksſpionage bei der J. G. Farbeninduſtrie Am 15. Februar begann vor dem Amtsgericht in Düſſel⸗ dorf die Verhandlung gegen den amerikaniſchen Chemiker Guido Meißel aus Portsmouth, dem zur Laſt gelegt wird, gemeinſam mit den deutſchen Ehemikern Schmittnägel und Ludwig Reiß Geheimverfahren der J. G. Jar ben⸗ induſtrie an das Ausland weiter gegeben zu 1 ußer der J. G. Farbeninduſtrie klagen auch die Caſalla⸗ Werke und die Firma Kalle u. Co. Die Anklage lautet auf aktive Werkſpionage. Für die geſamte Dauer des Prozeſſes wurde auf Antrag der Verteidigung die, Oeffentlichkeit aus⸗ geſchloſſen. Das erfordere die Art der Geheimverfahren, die mit der Wirtſchaft des deutſchen Reiches eng verbunden ſeien. Die Fahrräder verſetzte Amtsgerichtsrat Schmitt; Sportliche Rundschau Die II. Olympiſchen Winterſpiele Troſtloſe Lage in St. Moritz Die nordiſchen Eislänfer abgereiſt— Abſage aller Kon⸗ kurrenzen am Mittwoch— Regen, nichts als Regen St. Moritz, 15. Febr.(Eig. Drahtber.) Die ſchlimmſten Befürchtungen ſind zur Wirklichkeit geworden: es iſt Frühling in St. Moritz. So beliebt gerade dieſe Jahreszeit vor allen anderen iſt, ſo ſehr die Menſchen ſich danach ſehnen, wenn die Natur langſam wieder erwacht— ſo deplaziert iſt der Witterungsumſchwung gerade in dieſer Woche der Olym⸗ piſchen Winterſpiele. Die ganze Stimmung iſt gründlich ver⸗ dorben— es iſt fraglich, ob ſie durch eine neue Aenderung im guten Sinne überhaupt wieder richtig belebt werden kann. Nach den warnenden Vorboten durch die Ereigniſſe des Dienstag konnte man immer noch einige Hoffnung ſchöpfen — der Mittwoch aber ließ keinen Zweifel mehr aufkommen: die Enttäuſchung iſt da, die Freude iſt gründlich verdorben. Als man am Mittwoch früh aus ſeinem Hotelfenſter herausſah, bot ſich dem erſten Blick ein trauriges Bild. Grau in Grau hängt der Himmel, maſſig und ſchwer hängt das Ge⸗ wölk und ſpeit unaufhörlich Waſſermaſſen auf die Erde. Regen ſieht man, nichts als Regen, troſtloſen, ſtimmungs⸗ raubenden, frühlingswarmen Regen! Gewiß— es gemahnt an Frühling— ein Wort, das jedem Wintersportler ſchom einen Stich verſetzt— aber was für ein Frühling iſt das! Die weiten Flächen ſind zu einer einzigen großen Waſſerlache geworden. Da, wo vorher weißer, blendender Schnee Lag, erblickt man eine breiig⸗moraſtige graue und wäſſerige Maſſe, die unaufhörlich weiter ſchmilzt und neue Lachen bildet. Man getraut ſich kaum auf die Straße— es iſt mit einem Wort troſtlos. Ein richtiger Frühling wirkt erfriſchend, aufheiternd und belebend— dem Charakter dieſer Jahreszeit entſprechend⸗ Aber dieſer Uebergang, gebildet durch ein häßliches au⸗ wetter, reizlos und matt, unter grauem Gewölk, aus dem fortgeſetzt ein feiner Regen rieſelt— dieſes Tauwetter raubt jede Illuſion. Der Wintersportler, die ſich 100 die Kämpfe in St. Moritz gefreut haben, harrt eine grenzenloſe Enttäuſchung. Voller Sorgen ſitzen die Organiſationen beiſammen und beraten, was jetzt zu tun fei. An eine Fortſetzung der Wett⸗ kämpfe iſt gar nichl en denken. Was alſo bleibt übrig, als zu⸗ nächſt einmal für Mittwoch ſämtliche angeſagten Kämpfe abzuſagen? Der ausſtehende 10000 Meter⸗Eisſchnellauf, am Vorabend noch Gegenſtand der Verhandlungen, wird nun endgültig abgeblaſen. Aeußeren Anlaß dazu bietet die be⸗ reits erfolgte Abreiſe der norwegiſchen Eisläufer, die am Samstag und Sonntag eine internationale Konkurrenz im Oslo beſtreiten wollen, ſowie der Finnen, Schweden und Holländer. Sind das vielleicht die Ratten, die das ſinkende Schiff verlaſſen? i Die anderen Verbände warten vorerſt noch ab. Eine andere Möglichkeit bleibt ihnen nicht. Und immer noch keimt Hoffnung auf. Den Wetterberichten ſind ſichere Anzeichen zu entnehmen, daß noch eine Aenderung eintritt, daß die Tempe⸗ ratur wieder finkt. Wäre es nur ſchon ſo weit! Es muß ſchon eine ganz gehörige Kälte einſetzen, wenn Austragungsbedin⸗ gungen geſchaffen werden ſollen. 8 5 Das erſte Ergebnis der Beratungen: Verlängerung der 2. Olympiſchen Winterſplele für die Tage vom 19.—22 Fehr, ſofern der Umſchlag wirklich zur Tatſache wird. Sollte aber bis Sonntag keine Aenderung in der Witterung eintreten, ſo muß eben— zum größten Leidweſen aller Beteiligten— die Veranſtaltung ganz abgebrochen werden. Es wäre ein mehr als härter Schlag für die Aktiven ſowohl wie für die Gäſte. Vorläufig heißt es abwarten, und hoffen. Bis zum Sonntag 9 0 das Schickſal der 2 chen Wen 55 Moritz e e 5 1 Der Proteſt der Amerikaner 85 Das Präſtbfum des Internationalen Eislauf⸗Verhandes befaßte ſich mit dem Proteſt Amerikas gegen die Annullierung des 10000 Meterlaufes, die bekanntlich wegen der unmög⸗ lichen Etsperhältniſſe erfolgt war. Der Entſcheid ging 2. daß der 10 000 Meterlauf, wenn eben möglich, wiederholt werden ſollte. Die Angelegenheit wurde der techniſchen Kommiſſion für Eislaufen übergeben, die ſich mit der Eis⸗ hockey⸗Kommiſſtion wegen der Einſchiebung des 10 000 Meter⸗ laufes in das Programm verſtändigen ſollte. Damit wurde der amerikaniſche Proteſt vorläufig er Die Ent⸗ ſcheidung ſelbſt hat ja nun inzwiſchen das Wetter gefällt, das den 10000 Meterlauf endgültig zunichte machte und damit auch den Proteſt ſchneller und beſſer erledigte, als es der Ver⸗ band vermochte. 1 Das Skeleton⸗Rennen f Am Donnerstag ſollten, programmgemäß, die Skeleton⸗ fahrer zum Kampf um den Olympiſchen Sieg antreten. Vor⸗ geſehen waren drei Fahrten, die auf dem 1200 Meter langen Creſta⸗Run abſolviert werden ſollten. Die Ausloſung erga, daß der einzige deutſche Vertreter Reichhardt im erſten Lauf als Zweiter hinter dem Italiener Lafrauchi, im zweiten Lauf als Letzter und im dritten Lauf als Neunter vom e* wird, ſofern das Skeletonfahren noch zum Austrag gebracht werden kann. Insgeſamt wurden von Deutſchland, Italien, Belgien, Oeſterreich, Großbritannien, USA. und der Schweis 14 Meldungen abgegeben. 7 N Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Ahein Pegel] 10. 11. J 18, 14. 15, 16 Mecar-Hegel 10, N J 18 14.18. 16, Sn e o eee 140 5 Schuſterinſel.89 0,80 0,90 1,3.80 4,080 Mannbeim 278.38 3,863 784,755. 11 1 e e ee“ 2 89 209 280,68 Maxau 8,783 634,194.27 4686.02 f N Mannheim.8928 8,35.52 3,77.90 i Caub 00 37.25 3,33 3,56, Köln.60 2 748.— 457.94 5,4 S 5 5* 8 70„% ist der ciciitiqe Wagen ſur Lie! ine pProbefehrt Nur 0 sind Sie in der Lage, die hohe N die Schönheit des fahrzeugs zu bewundern und Qualitét und Leistung, zu erltennen, was és bedeutel, einen faſiren, 24 8 dürfen. Es ist eine Freude, e e ein wirtschafilicier Vorteil, ihn zu besitzen NS- Sechszylinder sein eigen einen solten Hagen 26 Besichtigen Sie die neuen Modelle Auto- Fels, Mannheim N 7 Nr. 7. Tel. 26978 Emde b. eelte Nr. 20 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Februar 1928 Ein Blitcküber die Welt Das Ausſterben der Indianer Die amerikaniſche Gefellſchaft für die Beſchützung der Indianer veröffentlicht das Ergebnis einer Unterſuchung über den Geſundheitszuſtand der amerikaniſchen Rothäute. Es geht daraus hervor, daß die Indianer einem raſchen Ausſterben entgegengehen. Die erwähnte Geſellſchaft hat es durch ihre Propaganda erreicht, daß der amerikaniſche Senat kürzlich einer amtlichen Nachprüfung der Lebensverhältniſſe der In⸗ dianer zugeſtimmt hat. Ferner ſoll feſtgeſtellt werden, ob das Indianeramt, eine Unterabteilung des amerikaniſchen Mini⸗ ſteriums des Innern, ſeine Pflicht als Berater der Indianer⸗ ſtämme auch erfüllt. Man nimmt als ſicher an, daß die uun⸗ mehr im Gange befindliche amtliche Unterſuchung das Ergeb⸗ nis in jeder Beziehung beſtätigen wird, das die obengenannte Geſellſchaft der Oeffentlichkeit vonlegt. Die amtliche Statiſtik zeigt jetzt ſchon deutlich genug, daß die Sterblichkeitsziffer unter der indianiſchen Bevölkerung ſeit 1921 außerordentlich geſtiegen iſt. Die ſtatiſtiſchen Ziffern beziehen ſich auf ſolche Staaten. die eine beſonders ſtarke indianiſche Bevölkerung aufweiſen, wie z. B. Kalifornien, Montana. Wyoming. Nord⸗Dakota. Michigan. Kanſas, Idaho, Nebraska. Utah und Nordkarolina. Bei der weißen amerikaniſchen Bevölkerung beträgt die Sterb⸗ lichkeitsziffer im jährlichen Durchſchnitt 12 auf 1000 Perſonen. Dagegen weiſt die amtliche Statiſtik bei den Indianern Jahre 1921 eine durchſchnittliche Sterblichkeitsziffer von 17.5 Prozent nach. Die Ziffer iſt dann in hen nächſten Jahren wei⸗ tex geſtiegen, auf 19,2, 22.5 und 25.9 im Jahre 1924. Im Jahre 1925 hat ſich dieſe Aufwärtsbewegung fortgeſetzt. Die Sterb⸗ lichkeitsziffer iſt bei der indianiſchen Bevölkerung in dieſem Jahre durchſchnittlich auf 28,5 geſtiegen. Die Durchſchnittsziffer des Jahres 1925 läßt erkennen, daß damals ſchon bei den Indianern der jährliche Verluſt an Toten größer war, als der Zuwachs durch Geburten. Nimmt man die Geburtenziffer, die von der amtlichen Statiſtik für die in⸗ dianiſche Bevölkerung in den Jahren 1922—1924 ermittelt worden iſt, ſo liegt die Sterblichkeitsziffer mit 3,4 pro Tau⸗ ſend höher. Seit dem Jahre 1921 iſt die Sterblichkeitsziffer der im Indianer um 62 Prozent geſtiegen. Sie iſt gegenwärtig mehr als zweimal ſo hoch, als die der weißen Bevölkerung. Dieſe Ziffern bedeuten nichts anderes, als den nahen Tod der Indianerraſſe. Sie ſind beſonders deshalb bedenklich, weil die Sterblichkeitslinie von Jahr zu Jahr ſtändig geſtiegen iſt. Bedenklich iſt auch, daß das Indianer⸗Amt. das ſogenannte 2Indian⸗Büro“, die Wirklichkeit offenbar zu verſchleiern ver⸗ ſucht. Die Sterblichkeit der indianiſchen Bevölkerung iſt nach ſeiner Berechnung bei weitem nicht ſo groß. wie ſie durch die amtliche Statiſtik nachgewieſen wird. Immerhin wird auch in dieſer verſchleierten Form zugegeben, daß die Indianer eine doppelt ſo große Sterblichkeitsziffer haben, als die weiße Be⸗ völkerung. Bemerkenswert iſt auch, daß die Indianer nach der Statiſtik des Jahres 1925 doppelt ſoviel Todesfälle an Tuber⸗ kuloſe aufweiſen als die Negerbevölkerung der Vereinigten Staaten. Dabei ſtehen die Neger mit der Zahl derartiger Todesfälle ſchon ſehr hoch über der weißen Bevölkerung. Es iſt eine ſehr aroße Streitfrage, ob das allmähliche Aus⸗ ſterben der Indianer durch mangelnde Fürſorge verſchuldet iſt und ob es überhaupt aufgehalten werden kann. Die Indianer ſind ein Naturvolk, das das Schickſal aller Naturvölker teilt. Sie erliegen allmählich den Einflüſſen der„Ziviliſation“. Die nordamerikaniſchen Indianer, die in den Vereinigten Staaten großenteils ausgerottet ſind, leben heute in Kanada noch als nomadiſche Jäger⸗ und Fiſcherſtämme. Sie haben zum Teil feſte Winterwohnungen und erhalten ſich geſund. Dagegen ſind die Indianer in den Vereinigten Staaten zum großen Teil ſeßhafte Landbewohner geworden, die in Dorfhäuſern wohnen und ihr früheres Nomadendaſein länaſt aufgegeben haben. Zum geringen Teil ſind ſie auch in den Beſitz großer Reich⸗ tümer gelangt, da die Reſervate, die man ihnen angewieſen hat, ſich als ölhaltig erwieſen. Aus dieſen veränderten Lebens⸗ bedingungen wird es ſich vor allen Dingen erklären, daß die Indianer der Vereinigten Staaten immer mehr in Verfall ge⸗ raten. Es wird aber doch eine intereſſante Frage ſein, ob man nichts gegen dieſen allmählichen Schwund einer früher ſo kräf⸗ tigen Raſſe tun kann und man wird erwarten können, daß die vom amerikaniſchen Senate angeordnete Unterſuchung darüber Licht verbreitet. 2 yy dd 00 Deutſchland Das erſte Kugelhaus der Welt Auf der diesjährigen Ausſtellung der Dresdner Jahres⸗ ſchau, die aus Anlaß der Fahrhundertfeier der Techniſchen Hochſchule in Dresden der„Techniſchen Stadt“ gewid⸗ met iſt, wird eine der originellſten und ſicherlich auch proble⸗ matiſchſten Zeitfragen aufgegriffen, nämlich das Problem des Kugelhauſes, das der Münchener Architekt. Profeſ⸗ ſor Peter Birkenholz. fünaſt in der Preſſe aufgerollt hat. Es handelt ſich hierbei um einen neuartigen Bauſtil, der noch niemals, auch nicht in Amerika, bisher verwirklicht wor⸗ den iſt. Birkenholz geht von dem Gedanken aus, daß es nicht Aufgabe der Verkehrspolizei allein ſein kann, den Verkehr zu regeln, daß vielmehr die Löſung in einer ſtädtebaulichen Auf⸗ gabe zu ſuchen iſt. Wenn man an beſonders verkehrsreichen vagen ſowohl Fahr⸗ wie Gehbahnen rundet, warum geht man nicht dazu über zur leichteren und gefahrloſeren Bewältigung des Verkehrs, auch das Haus zu runden? Die„Kugelhaus⸗ Straße, die dreimal ſo breite Straßen erzielt als bei der bis⸗ her gewöhnten Bauweiſe, ſoll freiere Durchſicht gewähren und die Möglichkeit bieten, Lichteinfall von allen Seiten zu erhal⸗ ten. Das erſte Kugelhaus der Welt, das nunmehr die Jahresſchau bringt, wird einen Durchmeſſer von 25 Metern haben und auf einem Sockel von etwa 5 Metern ruhen. Seine Größe entſpricht dem Höhenverhältnis des Brandenburger Sage einſchließlich Quadriga. Es iſt genau ſo hoch wie die avaria in München. Während im unteren Teil des Kugel⸗ gauſes in vier Etagen Geſchäftsläden eingerichtet werden, ſoll in ſeinem oberen Teil unmittelbar unter der Kuppel ein Kaffeereſtaurant, zu dem eigene Aufzüge hinaufführen. zu einem Rundblick über ganz Dresden einladen. Um 8 Pfennia in den Tod In tiefe Trauer wurde das Ehepaar M. in Silſtedt bei Wernigerode verſetzt, deſſen jünaſte Tochter Elſe ſich auf ihrem elterlichen Grundſtück erhängte. Das junge Mädchen, das im März 18 Jahre alt geworden wäre, hatte mit ein vaar Freun⸗ dinnen eine Poſtkarte geſchrieben und mit einer gebrauchten Briefmarke frankiert. Deswegen von der Poſtbehörde zur Verantwortung gezogen, ſollte es ſich am 11. Februar vor der⸗ ſelben verantworten. Offenbar hat die Anaſt vor den gefürch⸗ teten Folgen, die aber nur unerheblich ſein konnten, das junge Mädchen veranlaßt, ſeinem Leben ein jähes Ende zu bereiten. Schwerer Unfall bei der J. G. Farbeninduſtrie Leverkuſen In der Abteilung der J. G. Farbeninduſtrie Leverkuſen erlitten am Montag 11 Perſonen Veraiftungen durch Schwe⸗ felwaſſerſtof. Bei einem Mann war die Veraiftung ſo ſtark, daß er bald nach dem Unfall ſtar b. Die übrigen Per⸗ ſonen konnten ſich nach kurzer Zeit wieder erholen. Die Strickleiter auf der Gefängnismauer Ein mit ſeltener Dreiſtigkeit am helllichten Tage unter⸗ nommener Ausbruchverſuch aus dem Unterſuchungsgefäng⸗ nis in Moabit bei Berlin wurde im letzten Augenblick durch einen Gefängnisbeamten vereitelt. Der Plan war von außen her wohl vorbereitet. Als ein beſtimmter Trupp von Unterſuchungsgefangenen morgens um 9 Uhr auf den Ge⸗ fängnishof hinausgeführt wurde, war plötzlich eine Strick⸗ leiter über die Mauer hinübergeworfen wor⸗ den. Ein Gefangener, der zu den erſten ins Freie Gelangten gehörte, ſtürzte eiligſt über den Hof und kletterte an der Strickleiter hinauf. Er war ſchon faſt hinübergelangt, als ein Gefängnisbeamter den Flüchtling noch im letzten Augen⸗ blick an den Beinen packte und herunterzog. Sofort ver⸗ ſchwand die Strickleiter. Die Nachforſchungen er⸗ gaben, daß man eine Stelle ausgewählt hatte, die von einem Hauſe in Alt⸗Moabit über mehrere Höfe und Gänge bis an die Gefängnismauer führte. Vor dem Hauſe in Alt⸗Moabit hatte ein Auto gehalten, und es iſt auch ermittelt worden, daß zwei Männer eiligſt aus dem Hauſe gerannt kamen und ſofort im ſchnellſten Tempo im Auto davon ge⸗ fahren waren. Der verhinderte Ausreißer beſtreitet, daß er von dem Plan etwas gewußt habe. Er behauptet vielmehr, daß ihm die Strickleiter gar nicht gegolten habe. Holland Glück im Unalück In Holland iſt unlängſt der Begründer der auf Sumatra anſäſſigen Holländiſchen Deli Tabak Co., Nienhuys, geſtorben, für den ein Mißgeſchick, das er in jungen Jahren hatte, die indirekte Urſache war, daß er zum reichen Manne wurde. Nienhuys war vor etwa 65 Jahren als noch nicht Zwanzig⸗ jähriger nach Java gegangen, um da ſein Glück zu verſuchen. In dem Büro einer holländiſchen Geſellſchaft, in dem er An⸗ ſtellung gefunden hatte, war man mit ſeinen Leiſtungen nicht zufrieden und er wurde entlaſſen. Da er keine andere kauf⸗ männiſche Stellung finden konnte, nahm er Dienſte be einem arabiſchen Pferdehändler, der ihn mit einem Pferdetransport auf einem kleinen Schiffe nach Singapore auf den Weg ſchickte. Durch ungünſtige Winde wurde aber das Fahrzeug an die Küſte von Deli, im noch unerſchloſſenen Teile des öſtlichen Sumatra, an den ſumpfigen Strand getrieben. Nienhuys war gezwungen ans Land zu waten, wo ihn die Ein⸗ geborenen in Empfang nahmen und zu ihrem Sultan brachten, der ihn auf ſeinem Thron. einer Oelkanne, freundlich empfing. Gaſtlich bot er dem Fremden eine dünne, ſelbſtgedrehte Zigarre an, deren Aroma Nienhuys ſo begeiſterte. daß er ſich nach der Herkunft des Tabaks erkundigte, worauf der Sultan ſtolz auf das weite Land um ihn wies und erklärte, der Tabak gedeihe da überall wild. Der junge Mann erkannte die günſtige Gelegenheit. bier ſein Glück zu gründen. Er nahm die erſte Gelegenheit wahr, nach Holland zurückzukehren, wo er ſich mit dem Importeur für indiſche Gewürze, Janſſen in Amſterdam, in Verbindung ſetzte, der ihn mit dem nötigen Kapital verſorgte, um nach Deli zurückzukehren. Dort gründete er dann die Deli Tabak Co., an der ſein Geldgeber Janſſen und der vormalige hol⸗ ländiſche Kolonialminiſter Cremer beteiligt waren. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt neben der Senembah Co. die größte auf Sumatra geworden und ihre Gründer ſind als Millionäre geſtorben. Dänemark Daß älteſte ſeetüchtige Schiff der Welt Der kleine Küſtenſchoner„Trolholm“, der ſeinen Anker⸗ platz in der däniſchen Hafenſtadt Aaker hat, iſt im Jahre 1779 gebaut und trotz ſeiner 148 Jahre noch ſeetüchtig. Von allen Schiffen, die auf dem Meeresboden ſchwimmen, iſt er das älteſte. Das Segelboot iſt noch ſtändig im Dienſt. Sein Be⸗ ſitzer hat zu ſeiner Seetüchtigkeit ſo großes Zutrauen, daß er auf ſeinen Fahrten in der Oſtſee, im Kattegatt, Skagerrack und in der Nordſee ſeine ganze Familie mit auf die Reiſe nimmt. Der Schoner„Trolholm“ mußte ſich bis vor etwa 12 Jahren mit dem zweiten Altersrang zufrieden geben. Es gab damals einen großen ſchwediſchen Schoner namens „Gotha Lejon“, der im Jahre 1757 in Arboga gebaut worden war. Während des Weltkrieges lief er auf eine Mine und ging unter. Dieſes Schiff war ununterbrochen 159 Jahre lang im Dienſt geweſen. Ein anderes ſchwediſches Segelſchiff „Liſa Eckerna“ iſt mehr als 100 Jahre alt und unterzog ſich vor einigen Jahren noch einer Verfüngungskur. Es wurde damals ein Motor in das Schiff eingebaut. Auch die„Agda“ in Gothenburg und die„Kriſtine“ in Veſtervik ſind länger als ein Jahrhundert im Dienſt. f Das Experiment eines Entfeſſelungskünſtlers Der däniſche Entfeſſelungskünſtler Bernardi, ein ge⸗ borener Jütländer, der ſchon ſeit einiger Zeit die allgemeine Aufmerkſamkett auf ſich gelenkt wegen ſeiner mit nahezu un⸗ glaublicher Tollkühnheit ausgeführten Kunſtſtücke, ſtürzte ſich vor einem großen Publikum in den Kopenhagener Hafen. Er war hierbei am ganzen Körper mit Eiſenketten gefeſſelt, in einen Sack eingenäht, und dieſer wurde mit Benzin über⸗ goſſen und angezündet. Als große Feuerſäule verſchwand Bernardi im Waſſer und tauchte nach einer Minute wieder auf, und zwar mitten in der brennenden Inſel, die noch auf dem Waſſer lag. Durch die Flammen wurde der Entfeſſe⸗ lungskünſtler im Geſicht und an den Armen erheblich ver⸗ letzt. Er kam jedoch mit eigener Hilfe aus dem Waſſer her⸗ aus. Durch den plötzlichen Uebergang von der Hitze zu dem eiskalten Bad hat er einen Chok erlitten, der den Künſtler faff die nächſte Zeit von ſeinen Experimenten wird abſehen aſſen. ö Italien Ehefürſorge in Italien An den maßgebenden faſziſtiſchen Regierungsſtellen be⸗ ſchäftigt man ſich neuerdings ſehr ſtark mit dem Problem der Geſunderhaltung und Verbeſſerung der Raſſe. Es iſt möglich, daß demnächſt eine geſetzliche Verordnung erlaſſen wird, die die Schließung einer Ehe von der Beibringung einer Geſund⸗ heitsbeſcheinigung abhängig macht. Vorläufig iſt verſuchs⸗ weiſe in Genua ein Eheberatungsbüro eröffnet worden, das ſich von ähnlichen Einrichtungen in Oeſterreich und Deutſch⸗ land durch den weiten Umfang ſeiner Tätigkeit unterſcheidet. Hier können die Eheluſtigen ſich von tüchtigen Aerzten unter⸗ ſuchen und es ſich beſcheinigen laſſen, daß ſie frei von gefähr⸗ lichen oder anſteckenden Krankheiten ſind. Die Inanſpruch⸗ nahme des Büros iſt aber freiwillig, doch hofft man, daß ſchon ſein Beſtehen der Bevölkerung die Wichtigkeit der ärzt⸗ lichen Eheberatung zum Bewußtſein bringen wird. Das Büro ſtellt ſeine Beratung nicht nur vor, ſondern auch nach dem Abſchluß der Ehe zur Verfügung. b das Büro Zu⸗ ſpruch findet, wird ziemlich ſtark bezweifelt, da man in Ita⸗ n das Eingreifen der Behörde auf dieſem Gebiete als ewöhnliches empfindet. 8. Ein Opernſänger ohne Koſtüm Eine der ſonderbarſten römiſchen Erſcheinungen iſt 'Uomo Ru do, ein nackter Mann, der im Sommer plötz⸗ lich auf der Straße promeniert, im Kaffeehaus erſcheint oder ein Bad in einem öffentlichen Brunnen nimmt. Während dieſe Gaſtſpiele bisher aber nur im Sommer ge⸗ geben wurden, hat'Uomo Rudo im umgebauten König⸗ lichen Opernhaus, das erſt in 14 Tagen eingeweiht werden ſoll, am Freitag eine unerwartete Eröffnungs⸗ vorſtellung gegeben. Als der neue Vorhang einmal probeweiſe aufgezogen wurde, ſtand er mitten auf der Bühne in maleriſcher Heldentenorpoſe und legte los „La Donna e Mobile“. Ehe die Bühnenarbeiter noch zur Beſinnung kamen, ſchmetterte auch noch die„Drohung an Santuzza“ durch den Muſentempel. Schließlich gelang es, den Unbekleideten von der Bühne zu verjagen. Die Polizei ſtöberte ihn dann in einem Künſtlerzimmer auf, wickelte ihn in einen Mantel und ſchaffte ihn nach der Poli⸗ klinik, ohne allerdings verhindern zu können, daß er unter⸗ wegs noch fröhlich und anzüglich weiterſang. England Das Fernſeh⸗Experiment mit dem menſchlichen Auge Der Engländer Baird, deſſen Fernſehverfahren kürz⸗ lich durch drahtloſe Verſuche zwiſchen London und New Vork praktiſch erprobt worden iſt, hat erzählt, daß er ſich bei der Vervollkommnung ſeines Apparates eines menſchlichen Auges bedient hat. Die lichtempfindlichen Stoffe, deren man ſich gewöhnlich bedient, genügten ihm nicht. Er ſuchte deshalb nach einem menſchlichen Sehnerv, dem lichtempfindlichſten Stoffe, den es überhaupt gibt. Es war aber ſchwierig, das Gewünſchte zu finden, da es ſehr ſelten vorkommt, daß ein unbeſchädigtes Auge auf dem Wege der Operation entfernt wird. Eines Morgens wurde ihm mitgeteilt, daß in einem Londoner Hoſpital ein Knabe ſich einer Augenoperation unter⸗ ziehen müßte. Er begab ſich ſofort an Ort und Stelle und erhielt denn auch, was er lange geſucht hatte: Ein Auge mit unbeſchädigtem Sehnerv. Nach ſeinem Laboratorium zurück⸗ gekehrt, fügte er das Auge in ein paar Sekunden in ſeinen Apparat ein und konnte auf dieſe Weiſe die Richtigkeit einer Theorie nachweiſen, die ſeiner Erfindung zugrunde lag. Schweres Grubenunglück in Wales Am Sonntag ereignete ſich in der Haig⸗Grube in Wales, die ſeit dem 13. Dezember nach einer Exploſton, die vier Bergarbeitern das Leben koſtete, geſchloſſen wax, eine Reihe neuer ſchwerer Exploſionen. Nachdem ſeit zweit Monaten niemand die ſich weit unter die Jriſche See er⸗ ſtreckenden Grubenanlagen infolge der ſtarken Vergaſung be⸗ treten hatte, nahmen geſtern zwei Kommiſſionen eine Unter⸗ ſuchung der vergaſten Schachtanlagen vor. Unterſuchungskommiſſion, die ſich aus elf Angeſtellten und zweier Regierungsinſpektoren zuſammenſetzte, etwa zwei Meilen von dem Hauptſchachte entfernt befand, erfolgten mehrere heftige Exploſionen. Der anderen, acht Mann ſtarken Kommiſſion, die einige hundert Meter näher dem Schachtausgange ſich befand, gelang es mit knapper Not, ſich zu retten. Man rechnet damit, daß alle dreizehn Mitglieder der erſten Unterſuchungskommiſſion umgekommen ſind. Die Schachtanlagen wurden erneut verſiegelt. 1922 hat ſich auf der gleichen Grube eine noch ſchwerere Exploſionskataſtrophe er⸗ eignet, der damals über 39 Bergarbeiter zum Opfer fielen. Unglück bei einer militäriſchen Inſtruktionsſtunde Bei Uebungen mit einem Maſchinengewehr in der Ort⸗ ſchaft Bude entlud ſich ein ſcharfer Schuß, durch den einer der Rekruten getötet und ein anderer ſchwer verletzt wurde. Die beiden Unteroffiziere wurden vorläufig feſtgenommen. Amerika Brand in einer kaliforniſchen Petroleumſiedlung In Long Beach wurde ein ganzes Stadtviertel, in dem ſich eine Petroleum⸗Raffinerie befand, von einer Feuersbrunſt heimgeſucht. Sechs Bohrtürme wurden vollſtändig zerſtört. Die gebräuchlichſten Namen im Newyorker Adreßbuch Die Raſſenmiſchung der Newyorker Bevölkerung ſpiegelt ſich in dem neu erſchienenen Newyorker Telephonadreßbuch in recht bemerkenswerter Weiſe wieder. Die Liſte beginnt mit einem Herrn Aal und endigt mit einem Herrn Zyd. Es gibt Namen von griechiſchem Wohlklang wie Sophodes Dada⸗ kis, es gibt andere, die das Gegenteil davon ſind, wie z. B. Gin, Zips und Zwipf und es gibt ſchließlich ſolche, an denen man ſich die Zunge zerbrechen kann, wie z. B. Squiccrarini. In dem Newyorker Telephonadreßbuch nehmen ſeit altersher die iriſchen und jüdiſchen Namen den meiſten Raum in An ſpruch. In dem neuen Buche ſind die Cohns und Cohens die zahlreichſten. Sie ſind gewiſſermaßen die Könige des Tele⸗ phonadreßbuches. Denn ſie nehmen mit 34 Spalten mehr Raum ein als irgend ein anderer Name. Die Smiths da⸗ gegen bringen es ſelbſt unter Hinzurechnung der verhältnis⸗ mäßig ſeltenen Smyths nur auf 26 Spalten. Die Kellys, das iriſche Gegenſtück der Smiths und Cohns zählen nur 8 ½ Spalten. Bemerkenswert iſt ferner, daß das Telephonadreß⸗ buch nicht weniger als 45 Caruſos aufweiſt. Newyork über⸗ trifft an internationaler Miſchung ſeiner Bevölkerung wohl jede andere Stadt. Es zählt mehr Irländer als Cork, mehr Deutſche als München, mehr Italiener als Rom und mehr Polen als Wilna. 5 Millionen Mark für Reinlichkeitspropaganda Der Verband der amerikaniſchen Seifen⸗ und Glyzerin⸗ Fabrikanten hat auf ſeiner Jahresverſammlung beſchloſſen, eine Summe in der Höhe von 5 Millionen Mark für die Hebung des Seifenverbrauchs auszuwerfen. Es ſoll den Amerikanern klar gemacht werden, daß es von hohem geſund⸗ heitlichen Werte iſt, nicht nur Geſicht und Hände, ſondern auch den Körper durch reichliche Verwendung von Seife rein zu halten. Ein großer Teil des Betrages wird auf die Pro⸗ paganda durch Zeitungsinſerate verwandt werden. Ferner ſollen Preiswettbewerbe veranſtaltet werden. In den Schulen ſind beſondere Lehrkurſe geplant, die die Kinder an den Ge⸗ brauch von Seife gewöhnen ſollen. Wenn ſie dieſe 5 Millionen auch zum großen Teil in Seifenſchaum verwandeln werden, ſo ſind ſie ſicher doch gut angelegt. China Verfolgung chineſiſcher Piraten durch ein engliſches Kriegsſchiff Nach einem von dem britiſchen Kriegsſchiff„Bee“ aufge⸗ fangenen Funkſpruch, waren 17 Meilen unterhalb Chenglin ſieben verankerte Barken von chineſiſchen Piraten angegriffen worden. Die„Bee“ hatte ſofort die Ver⸗ folgung der Piraten aufgenommen und ihr Schiff auch er⸗ reichen und ſtellen können. Während die Piraten rechtzeitig entkommen konnten, ſind die als Geiſeln mitgeführten Per⸗ ſonen wieder befreit worden. 5 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schö— 15 und Neues aus aller Welt: Willy Müller— del e Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen! Max Filter * Als ſich die eine . ö 1 l en 3 Das Reichsgericht ſtellt folgendes feſt: Donnerstag, den 18. Februar les Neue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe) Gefetz und Ne 7. Seite. Nr. 70 Neuregelung der Induſtriebelaſtung Von Regierunsrat Dr. Selle, Berlin Nachdem wenige Tage vorher die Aufbringungslaſt der aufbringungspflichtigen Unternehmungen für die Jahre 1926 bis 1928 in einer Verordnung des Reichsfinanzminiſters neu geregelt war, haben Reichsfinanzminiſter und Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter in einer weiteren Verordnung über die z weite Umlegung der Induſtriebelaſtung vom 29. 12. 1927(Reichsgeſetzbl. 1928, Teil II, S. 1) auch die eigent⸗ liche Induſtriebelaſtung mit Wirkung per 1. 1. 1927 neu geregelt. Dieſe Belaſtung hat bekanntlich nach dem Induſtrie⸗ belaſtunggeſetz vom 30. 8. 1924 nur den Charakter einer Haftung der deutſchen Induſtrie für die ihr nach dem Dawes⸗ plan auferlegten Jahresleiſtungen von 300 Mill. Goldmark nach außen hin, d. h. den Gläubigerſtaaten gegenüber. Das Geſetz enthält demgemäß eine Aufzählung derjenigen Unter⸗ nehmungsarten, die nach außen hin mit einer„öffentlichen Last“ beſchwert ſind und regelt die Verteilung(Umlage) Noeſer Laſt und den Kreis der dafür Haftenden. Die Umlage war letztmals auf der Grundlage der Ver⸗ mögensſteuer 1924 vorgenommen. Sie wird nunmehr erneut nach dem Ergebnis der Vermögensſteuerveranlagung 1927 auf den für dieſe Veranlagung maßgebenden Stichtag, meiſt alſo dem 1. 1. 1927 neu umgelegt. Der Kreis der induſtrie⸗ 1 8 Unternehmungen iſt dabei, was die Art der Unter⸗ nehmungen und die Höhe des Betriebsvermögens betrifft, un⸗ verändert geblieben. Es unterliegen alſo der neuen Um⸗ lage wie bisher alle Unternehmer der induſtriellen und ge⸗ werblichen Betriebe mit Einſchluß der bergbaulichen und der Schiffahrtsbetriebe(See- und Binnenſchiffahrt), der Privat⸗ bahnen, Kleinbahnen und Straßenbahnen mit einem Betriebs⸗ vermögen von mehr als 50 000 R. /. Von der Belaſtung ſind ausgenommen: a) die Land⸗ wfrtſchaft, b) das Verkehrsgewerbe, ſoweit es ſich nicht um Schiffahrtsbetriebe, Privatbahnen, Kleinbahnen oder Straßen⸗ bahnen handelt, c) der Handel, d) das Bankgewerbe, e) das Verſicherungsgewerbe, k) das Gaſt⸗, Schank⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe, g) alle ſchon vor dem 31. 8. 1924 in Betrieb genommenen induſtriellen oder gewerblichen Betriebe des Reichs oder der Länder, ſowie alle Betriebe dieſer Art, deren Erträge ausſchließlich dem Reich oder den Ländern zufließen.. Wer als Unternehmer des belaſteten Betriebes an⸗ zuſehen iſt, richtet ſich jetzt nach den Grundſätzen des Ver⸗ mögensſteuergeſetzes von 1925. Das bedeutet gegenüber der früheren Umlage von 1924 inſofern etwas Neues, als jetzt auch inländiſche offene Handelsgeſellſchaften und Kommandit⸗ geſellſchaften als ſolche, nicht dagegen mehr ihre Geſell⸗ ſchafter induſtriebelaſtet ſind. Es werden deshalb eine ganze Reihe von ſolchen Unternehmungen erſtmals einen Induſtrie⸗ belaſtungs⸗Beſcheid erhalten. Als Unternehmer gelten für die Induſtriebelaſtung nicht ſolche Perſonen, die ſelbſt keine eigene unter das Induſtriebelaſtungsgeſetz fallende Tätigkeit ansüben, wohl aber Aktien oder andere Anteile an ſolchen Srwerbsgeſellſchaften beſitzen. BMemeſſungsgrundlage für die Belaſtung iſt der Finheitswertbeſcheid, der bei der Vermögensſteuer 1927 bzw. bei einer Neu⸗ oder Nachfeſtſtellung während 1927 feſtge⸗ ſtellt iſt. Beſonderes gilt hierbei für Betriebe des Bank-, Verſicherungs⸗, Gaſt⸗, Schank⸗ oder Beherbergungsgewerbes und des Handels. Dieſe Betriebe ſind an ſich von der Indu⸗ ſtriebelaſtung frei. Unterhalten ſie aber einen die Induſtrie⸗ belaſtung begründenden Nebenbetrieb, ſo rechnet als Be⸗ meſſungsgrundlage nicht nur der Einheitswert dieſes Neben⸗ betriebs, ſondern der Einheitswert des Geſamtbetriebes. Ueber die neu feſtgeſtellte Belaſtung erhält der Einzel⸗ unternehmer von ſeinem Finanzamt einen ſchriftlichen Belaſtungsbeſcheid. Wer neu herangezogen wird, iſt innerhalb von drei Wocden nach Zuſtellung dieſes Be⸗ ſcheides zur Unterzeichnung einer Einzelobligation ver⸗ pflichtet.. Wer bereits früher belaſtet war, hat ſich innerhalb von zwei Wochen über ſein Ein verſtändnis mit einer Berichtigung der bisherigen Obligationen zu erklären. Erklärt er ſich nicht oder lehnt er Berichtigung ab, ſo muß er binnen einer weiteren Woche eine neue unveräußerliche Einzel⸗ Obligation ausſtellen. Hierbei ſei beſonders darauf hinge⸗ wieſen, daß irgendwelche Rechtsmittel gegen den Be⸗ laſtungsbeſcheid(im Gegenſatz zu dem Aufbringungsbeſcheid, auf Grund deſſen die Zahlungen zu leiſten ſind) nach 8 15 des Induſtriebelaſtungsgeſetzes nicht gegeben ſind. Der Ve⸗ laſtungsbeſcheid ergeht auch ohne Rückſicht darauf, ob die Vermögensſteuerveranlagung und Einheitsbewertung 1927 unanfechtbar geworden ſind und ob bereits eine endgültige Veranlagung oder nur eine vorläufige ſtattgefunden hat. Im Gegenſatz zu dem Aufbringungsbeſcheid, bei dem eine Be⸗ richtigQung von Amts wegen erfolgt, wenn die Bemeſſungs⸗ grundlage durch irgend eine Verfügung oder Entſcheidung der Finanzbehörden geändert wird, werden bei dem Be⸗ laſtungsbeſcheid des Induſtriebelaſtungsgeſetzes Aenderungen der Veranlagung durch Rechtsmittelentſcheidungen, Neuver⸗ anlagungen, Berichtigungen der Veranlagungen oder andere Verfügungen nur berückſichtigt, ſoweit ſie dem Finanzamt vor Erteilung des Beſcheides bekannt geworden ſind. Es empfiehlt ſich deshalb, wenn eine während der Vermögens⸗ ſteuerveranlagung und Einheitsbewertung ergehende Ent⸗ ſcheidung des Finanzamts Len Verhältniſſen nicht oder nicht genügend Rechnung trägt, das Finanzamt vor Erteilung des Belaſtungsbeſcheides um Berückſichtigung zu erſuchen. * Die Neuumlegung der Induſtriebelaſtung hat Wirkung vom Tage der Beendigung des großen Umlegeverfahrens. Dieſer Tag wird zur Zeit im„Deutſchen Reichsanzeiger“ be⸗ kanntgegeben werden. Mit ihm erliſcht die Belaſtung aus der erſten Umlegung. Die bei dieſer erſten Umlegung ausge⸗ ſtellten unveräußerlichen Obligationen werden alsdann, ſo⸗ weit ſie nicht berichtigt werden und deshalb weiter in der Verwahrung der Bank für Deutſche Induſtrie⸗ Obligationen und des Treuhänders bleiben, von der Bank im Beiſein eines Vertreters der Reichsregierung und des Treuhänders ver⸗ Richtet. Der Tag der Vernichtung wird ebenfalls im „Deutſchen Reichsanzeiger“ bekanntgegeben werden. Keine freie Aufwertung der perſönlichen Forderung bei Wogfall der hüpolhekariſchen Forderung Mit Recht hat Herr Amtsgerichtsrat von Frankenberg in ſeinen Ausführungen in Nr. 29(Beilage Geſetz und Recht) darauf hingewieſen, daß es vollſtändig unlogiſch iſt, eine ver⸗ ſchiedene, Aufwertung, je nach der Sicherung der Forderung anzunehmen, alſo den ſorgloſen Gläubiger, der ſich nicht durch Hypotheken geſtchert hat, gegenüber dem ſorgfältigeren Gläu⸗ biger zu bevorzugen, indem man dem erſteren die Möglich⸗ keiten freier Aufwertung nach der jetzigen Geſetzeslage gibt, während der durch Hypothek geſicherte, alſo vorſichtigere, Gläubiger nur beſchränkte Aufwertung genießen ſoll. Dieſen unlogiſchen Folgen wollte man nun zum Teil dadurch ent⸗ gehen, daß man eine Forderung, die vor dem Stichtag des 15. Juni 1922 bezahlt und deren Hypothek vor dem 14. Febr. 1924 gelöſcht war, als nicht mehr dem hypothekariſchen Schutze unterſtehend, prinzipiell alſo freie Aufwertung genießend, anſehen wollte. Eine Entſcheidung des Reichsgerichts vom 16. Juni 1926 ſchien dieſer Auffaſſung die für den Auf⸗ wertungsgläubiger von größter Tragweite werden konnte, auch Recht zu geben. Nunmehr iſt aber am 22. Dez. 1927 eine neue Entſcheidung des Reichs⸗ gerichts, 5. Zivilſenat herausgekommen, die in den Wein des Aufwertungsgläubigers unendlich viel Waſſer ſchüttet und die Hoffnungen, auf dieſe Weiſe noch etwas erreichen zu können, ſehr ſtark zu Boden drückt. Das Reichsgericht ſpricht in dieſer Eniſcheidung ganz grundſätzlich aus, daß die perſönliche Forde⸗ rung, wenn zur Zeit der Zahlung die Hypothek noch beſtauden hat, nicht aufgewertet werden kann, es ſei denn, ſie ſei infolge Aufwertungsgeſetzes all⸗ gemein aufwertbar. i Alle An⸗ Hypothek geſichert waren, perſönlichen Forderungen durch das Aufwertungsgeſetz geregelt. Man kann nicht trennen a) Aufwertung des Hypothekenrechts, b) unabhängig davon Aufwertung des perſönlichen Rechts. Im Geſetz wird ganz bewußt die Wir⸗ kung beſtimmt, die eine Leiſtung auf ſede durch Hypo⸗ thek geſichert geweſene Jorderung, ausübt. Es iſt ganz gleichgültig, ob die Hypothek beim Inkrafttreten des Aufwertungsgeſetzes oder der dritten Steuernotverord⸗ nung beſtanden hat, oder nicht. Der Fall, in welchem früher das Reichsgericht(Urteil vom 16. Juni 1926) Jux. Woch. 1926, Seite 2358) eine freie Aufwertung der perſönlichen Forde⸗ rung, unabhängig von der Hypothek, bewilligt hat, war ein anz beſonderer Ausnahmefall. Dort war bei der ſogen. Zahlung ein Vorbehalt erklärt worden. Im Regelfall liegt das nicht vor, im Regelfall iſt die Zahlung ohne Vorbehalts⸗ erklärung durch den Gläubiger erfolgt. Es iſt alſo die Tren⸗ nung der perſönlichen Forderung von der Hypothek unmög⸗ lich; in allen Fällen, in denen eine durch Hypothek geſicherte oder geſichert geweſene Forderung vorlag, iſt es eben eine hypothekariſche Leiſtung, um die es ſich handelt. Es iſt Herrn Amtsgerichtsrat von Frankenberg durchaus zuzugeben, daß die Härten des Stichtages gemildert werden mütſen, es iſt aber nach dieſer jetzigen Reichsgerichtsentſcheidung leider der angegebene Weg nicht gangbar. Es mag ſein, daß ſich die Judikatur wieder ändert. Anders ſind die Fälle zu beurtei⸗ ken, in welchen eine Hypothek nicht eingetragen worden iſt, wenn auch ſolche vielleicht vertraglich hätte eingetragen wer⸗ den müſſen. Dieſe mangelnde Sicherung iſt ein Glück für ſprüche, die dur ſomit auch die hieraus, wer den Bläubiger; er kann ſich, wenn die Hypothek nicht ein⸗ e die Forderung alſo hypothekariſch nicht ge⸗ 1, auf frei Aufwertung mit Erfolg berufen. So hat bas Mercer jetzt in ſolchen Fällen en En den unteren Inſtanzen, freie Aufwertung zugeſprochen(Entſcheidung vom November 1927) Dr. Otta Simon-Mannheim. Hausinſtandhaltungskoſten ais Werbungskoſten Im Januarheft der Juriſtiſchen Wochenſchrift wird die oft erwähnte Entſcheidung des Reichsfinanzhofs vom 28. Mai 1927, die den Abzug der Inſtandhaltungs⸗ und Juſtand⸗ ſetzungskoſten als Werbungskoſten bei der Vermögensſteuer betrifft, zum Abdruck gebracht. Daran knüpft der bekannte Spezialiſt des Steuerrechts Prof. Dr. Bühler ⸗Münſter einen beifälligen Kommentar, in dem es zum Schluß wie folgt heißt: „Das Ergebnis der Entſcheidung iſt, daß der Hausbeſitz außer den Realſteuern, Schuldzinſen, Verſicherungsbeiträgen uſw. auch laufende und außerordentliche Inſtandſetzungskoſten und ferner auch noch einen angemeſſenen Prozentſatz für Ab⸗ nutzung des Hauſes(mindeſtens 1 v..) von den Mietein⸗ nahmen abziehen darf.“ Was die Frage der Feſtſetzung von Durchſchnittsſätzen betrifft, mit denen alle dieſe Angaben abgegolten werden, ſo hätten ſie ſicher vieles für ſich; erfahrungsgemäß werden aber ſolche Durchſchnittsſätze ſeitens der Finanzverwaltung immer ganz knapp bemeſſen, und es iſt daher fraglich, ob in den nächſten Jahren, wo immer noch viele große Inſtandſetzungs⸗ arbeiten nachzuholen ſind, dem Hausbeſitz geraten werden kann, auf ſolche Durchſchnittsſätze zu dringen. Die Aufwertung von Lebensverſicherungen Nach einer vom Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung zum 1. Oktober 1927 vorgenommenen Erhebung ſtellt ſich für den 14. Februar 1924 der Wert der geſamten für die Auf⸗ wertung der Anſprüche aus Lebensverſicherungsverträgen zur Verfügung ſtehenden Aufwertungsſtöcke für die vom Amte beaufſichtigten Geſellſchaften näherungsweiſe auf 815 Mil⸗ lionen Rechsmark. Dieſer Teilungsmaſſe ſtehen die auf den Goldmarkwert zurückgeführten Anſprüche von rund 5,6 Mil⸗ liarden gegenüber. Die für die einzelnen Geſellſchaften in Frage kommende Aufwertungsquote dürfte, von einigen Aus⸗ nahmen abgeſehen zwiſchen 12 und 16½% Proz. ſchwanken. Außer bei einer Reihe kleinerer und mittlerer Unter⸗ nehmungen iſt der Teilungsplan bei zwei großen Unter⸗ nehmungen genehmigt und damit die Aufwertungsquote end⸗ gültig feſtgeſetzt. Mit der Veröffentlichung des Teilungs⸗ plaues einer dritten großen Geſellſchaft hat ſich das Reichs⸗ aufſichtsamt einverſtanden erklärt. Bei der Mehrzahl der anderen großen Geſellſchaften ſind die umfangreichen Be⸗ rechnungen ſo weit vorgeſchritten, daß die Teilungs⸗ pläne demnächſt fertiggeſtellt werden können. Die Verzögerung des Abſchluſſes der Teilungspläne hat jedoch keine Benachteiligung der Verſicherten zur Folge; denn die Anſprüche aus den vor dem 14. Februar 1924 eingetretenen Fälligkeiten mit Zinſen ſeit dieſem Zeitpunkt werden ſpäter gezahlt. Ferner laufen die aus den Aufwertungsanteilen her⸗ zuſtellenden neuen beitragsfreien Verſicherungen bereits ſeit dem 14. Februar 1924. Doppelter Geldempfang iſt kein Betrug Ein Betrug kann auch durch Unterdrückung wahrer Tat⸗ ſachen begangen werden. Die Unterdrückung kann in dem bloßen Schweigen liegen, wenn eine Rechtspflicht zur Offen⸗ barung beſteht. Das Reichsgericht hat durch Urteil vom 10. November 1927— f 879/27— das Vorliegen von Betrug in einem Falle verneint, in dem jemand verſehentlich einen ihm geſchuldeten Geldbetrag zum zweiten Male gezahlt erhielt, da auch bei beſtehender längerer Geſchäftsverbindung eine Rechtspflege nicht beſtehe, den Schuldner über den Irrtum aufzuklären. Mieterſchutz bei Vermietung von Geſchäfts⸗ und Wohnräumen Wichtige Entſcheidung des Landgerichts Mannheim Sehr häufig werden und wurden Geſchäftsräume gleich⸗ zeitig mit Wohnung in einheitlichem Mietvertrage vermietet. In ſehr vielen Fällen iſt der Mietwert der Geſchäftsräume dann höher als 1700 Mk., ſodaß ſie nach der badiſchen Locke⸗ rungsverordnung mieterſchutzfrei wären, während die Woh⸗ nung ſehr ſelten einen höheren Mietwert wie 2500 Mk. hat. Wenn nun ein einheitlicher Vertrag vorliegt, ſo tritt die Frage auf, ob entweder die geſamten Räume gekündigt werden können, ob das Gericht zu einer Trennung be⸗ rechtigt iſt oder ob gar nichts gekündigt werden kann. In Preußen iſt die Frage geſetzlich in letzterem Sinne geregelt, ebenſo in den meiſten andern Län dern. Das Landgericht Mannheim hat nun in einem Falle, wo ein Laden zuſammen mit der direkt anſchließenden Wohnung vermietet war, das Urteil des Amtsgerichts aufge⸗ hoben, das auf Räumung des Ladens erkannte und die Klage wegen der Wohnung abgewieſen hatte, hat die ganze Klage abgewieſen und alſo dahin erkannt, daß in ſolchem Falle weder Räumung des Ladens noch der Wohnung verlangt werden kann. Das Urteil befaßt ſich zwar genau mit den vorliegenden Verhältniſſen, ſodaß es nicht unbedingt für alle derartige Fälle zur Anwendung zu bringen iſt. Trotzdem iſt der Fall ſo wichtig, weil dadurch eine Lücke in der hadi⸗ ſchen Landesgeſetzgebung ausgefüllt wird. Der weſentliche Teil wird in folgendem mitgeteilt: 1 Solche Verträge können aber nach den allgemeinen Rechtsgrunddſätzen nur einheitlich und zwar nach dem Recht des vorherrſchenden Vertragstypus beurteilt werden. Nun iſt der Klägerin ohne weiteres zuzugeben, daß im ſtreitigen Falle die Hauptſache der Laden und ſein tatſächliches Zubehör bilden. Dies ergibt ſich ſchon daraus, daß der auf die Ge⸗ ſchäftsräume entfallende Teil des Mietzinſes der höhere iſt, daß die Geſchäftsräume den wertvolleren Teil des Mietobjek⸗ tes darſtellen, und daß die Wohnung als Zubehör des Ladens und nicht umgekehrt der Laden als Zubehör der Wohnung vermietet worden iſt. Bei dem geſamten Mietobjekte iſt der gewerbliche Zweck ausſchlaggebend. 8 Das Berufungsgericht trägt aber Bedenken, hier die all⸗ gemeinen Rechtsgrundſätze über gemiſchte Verträge anzu⸗ wenden, da es ſich bei der ganzen Mieterſchutzgeſetzgebung um Ausnahmsvorſchriften handelt, deren Zweck es iſt, den Mieter vor einer gegen ſeinen Willen erfolgenden Be⸗ endigung des Mietverhältniſſes ſo weit zu ſchützen, als ſich dies mit den berechtigten Intereſſen des Vermieters irgend vereinigen läßt(Begründung zum Entwurf des Mieterſchutz⸗ geſetzes, S. 13), Die Anwendung der allgemeinen Rechts⸗ grundſätze über gemiſchte Verträge im hier ſtreitigen Falle würde mithin den vom Geſetzgeber beabſichtigten Zweck des Geſetzes vereiteln. Bei der zur Zeit aber noch herrſchenden Wohnungsnot muß deshalb der Wohnraum als das woh⸗ nungswirtſchaftlich Wertvollere anerkannt werden, ſodaß der Geſichtspunkt, daß in erſter Linie der Wohnraumſchutz maß⸗ gebend iſt, in den Vordergrund geſtellt werden muß. Der Anwendung der allgemeinen Grundſätze über gemiſchte Verträge widerſpricht auch noch der Umſtand, daß die Beſtim⸗ mungen des Mieterſchutzgeſetzes inſofern zwingen des Recht enthalten, als die Betetligten auf die ihnen fach dem Geſetz zuſtehenden Rechte nicht verzichten können.§ 40 Abf. 1 Mieterſchutzgeſetz.. Aus allen dieſen Erwägungen heraus iſt das Berufungs⸗ gericht zu der Anſicht gelangt, daß beim Vorliegen gemiſchter Verträge der hier behandelten Art eine Kündigung weder für die Geſchäftsräume und Wohnung noch für die Geſchäfts⸗ räume allein zuläſſig iſt. ö Dieſes durch Auslegung der badiſchen Lockerungsverord⸗ nung gewonnene Ergebnis iſt nicht unbillig. Das ergibt ſich auch daraus, daß eine große Zahl deutſcher Länder in ihren Vorſchriften ſtber die Lockerung der Zwangswirt⸗ ſchaft bei Vorliegen gemiſchter Verträge über Wohn⸗ und Geſchäftsräume eine Kündigung des geſamten Mietverhält⸗ niſſes oder eines Teiles derſelben geſetzlich ausſchließen. Preußen z. B. hat in ſeiner Lockerungsverordnung vom 11. 11. 26 die Wohnungszwangswirtſchaft für große, teuere Woh⸗ nungen gemildert und den Mieterſchutz und die Zwangswirk⸗ ſchaft bei Geſchäftsräumen faſt vollſtändig beſeitigt, während der Mieterſchutz bei Wohnräumen beſtehen bleibt. Nur für Geſchäftsräume, die Teile einer Wohnung bilden oder wegen ihres wirtſchaftlichen Zuſammenhanges mit Wohnräumen zugleich mit letzteren vermietet ſind, bleibt der Mieterſchutz beſtehen(§ 3 Abſ. 2 der Verordnung). Dieſe Einengung der Ausnahme der Lockerungsverordnung iſt aber, wie ſich aus dem Schrifttum und der Rechtſprechung zur preuß. Locke⸗ rungs verordnung ergibt, aus ſozialen Erwägungen zur Scho⸗ nung der wirtſchaftlich Schwächeren erfolgt. 1 9 5 Eine ähnliche Regelung, wie in Preußen, iſt in den Locke⸗ rungsverordnungen von Bayern, Württemberg. Thüringen, Anhalt, Oldenburg, Bremen, Lübeck und Waldeck erfolgt (Ebel⸗Lilienthal, Ergänzungsheft zur 2. Auflage S. 94 ff.). Es iſt aber nicht einzuſehen, daß die ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe des Landes Baden eine Regelung der Lockerung der Zwangswirtſchaft notwendig machen ſollten, die von der der obenerwähnten Länder e wäre. Aus all dieſen Gründen war das angefochtene Urteil aufzu⸗ heben und die Klage abzuweiſen. 5 e Schadenserſaz i wegen unſchuldig verbüßter Anterſuchungshaft Der Kläger und ſeine Ehefrau haben vom 9. September bis zum 30. Oktober 1924 unberechtigterweiſe eine Unter⸗ ſuchungshaft wegen vorſätzlicher Brandſtiftung verbüßt. Nach ihrer Freiſprechung wurde ihnen für unſchuldig erlittene Un⸗ terſuchungshaft eine Entſchädigung von 508/ zugeſprochen. Der Kläger hielt dieſe Entſchädigung für unzureichend und verlangte eine Entſchädigung von 10 000 /. Der Schaden iſt nach ſeiner Behauptung dadurch entſtanden, daß er während der Dauer der Unterſuchungshaft die von ihm gepachteten Grundſtücke durch einen angenommenen Verwalter habe be⸗ wirtſchaften laſſen müſſen und daß dieſer Verwalter und weitere Hilfsperſonen unwirtſchaftliche Maßnahmen getroffen, das Land ſchlecht beſtellt, die Ernte ungenügend geſichert und dadurch erheblichen Ernteausfall verurſacht hätten. Im Gegen⸗ ſatz zum Landgericht ſprach das Oberlandesgericht Marie n⸗ werder dem Kläger eine Entſchädigung von 2000% zu. Die gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte Reviſion des Klägers iſt zurückgewieſen worden. Der er⸗ kennende 3. Zivilſenat des Reichsgerichts führt zur Begrün⸗ dung aus, daß nach der Feſtſtellung des Oberlandesgerichts der Schaden des Klägers nur zum Teil durch die Unter⸗ ſüchungshaft entſtanden ſei. Zugleich treffe den Kläger ein Mitverſchulden, da er es unterlaſſen habe, den aushilfsweiſe eingeſtellten Gutsverwalter ſchriftlich oder bei deſſen öfteren Beſuchen im Unterſuchungsgefängnis mit entſprechenden An⸗ weiſungen zu verſehen. Dem Kläger ſei genügend Zeit ver⸗ blieben, um den Verwalter richtig zu unterweiſen, ſodaß der entſtandene Schaden zum größten Teil hätte abgewendet wer⸗ den können. Nr. 79 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Februar 1928 Die amerikaniſche Automobilausfuhr Die Ausfuhr amerikaniſcher Automobile, die 1027 etwa 11 v. H. der Erzeugung, gegenüber 6,5 v. H. im Jahre 1926, betrug, ſteht gegenwärtig im amerikaniſchen Ausfuhrgeſchäft an dritter Stelle. In den erſten 11 Monaten des Jahres 1027 wurden 360 000 Wagen im Werte von 258 Millionen Dollar ausgeführt. Die Hauptabſatzländer ſind Auſtralien und Braſilien, während Europa noch nicht reſtlos für amerikaniſche Wagen erſchloſſen iſt. Nach dem„Index“ der New⸗ vorker Truſt Company ſind in Frankreich und Deutſchland etwa 8 v. H. aller Wagen amerikaniſchen Urſprungs. In Deutſchland ſind die hohen Betriebskoſten, unter denen amerikaniſche und deutſche Wagen gleich ſtark leiden, noch ein Hindernis für die Motoriſierung. In Italien, wo etwa g v. H. aller Wagen amerikaniſch ſind, liefert Piat 85 v. H. des Geſamthbedarfes, doch iſt das Geſchäft wegen der mangelnden Kaufkraft und der ſchlechten Straßenverhältniſſe nicht ſehr groß. In England ſind amerikaniſche Wagen gut eingeführt, und der Schutzzoll hat nur die Laſtwageneimfuhr geſtört, während die Perſonenwageneinfuhr gegenüber 1926 um das vierfache geſtiegen iſt. Im Jahre 1927 kaufte Europa doppelt ſo viele amerikaniſche Wagen wie im Jahre 1926. Von dem neuen Ford⸗Modell wird er⸗ wartet, daß in dieſem Jahre mindeſtens 25 000 Stück in Europa ab⸗ geſetzt werden. Die Verteilung der amerikaniſchen Ausfuhr auf die Perſchliedenen Preisklaſſen zeigt folgendes Bild: Wagen im Wert von Prozentſatz der Gefamtausfuhr unter 500 Dollar v. 5. 500 bis 1200 Dollar 62,4 v. H. 1200 bis 2000 Dollar 11,8 v. H. über 2000 Dollar 3,3 v. H. Im Jahre 1928 dürfte die amerikaniſche Erzeugung mit 5 Mil⸗ lionen Wagen um 20 v. H. größer als im Jahre 1927 ſein. Der An⸗ teil der amerikaniſchen Ausfuhr an der Geſamterzeugung wird nach Anſicht amerikaniſcher Fachkreiſe lauſend weiter ſteigen. 2% Kapitalerhöhung der Mitteldentſchen Creditbank in Frank⸗ furt a..? An der geſtrigen Berliner Börſe liefen Gerüchte von Kapitalerhöhungensaßſichten des Unternehmens um lietziges Ak. 22,0 Mill.%). Wie wir höhren, ſchweben tatſächlich ähnliche Er ⸗ wägungen, doch iſt ſich die Verwaltung noch nicht endgültig über einen ſolchen Schritt ſchlüſſig geworden, der demnach in naher Zeit noch micht bevorſtehen dürfte Die zo⸗Millionen⸗Dollar⸗Auleihe der Landesbankzentrale AG. vor dem Abſchluß. Wie verlautet, ſind die Verhandlungen, die von der Landesbankenzentrale mit amerikaniſchen Banken über die Auf⸗ nahme einer 50⸗Mill.⸗Dollar⸗Ankeihe geführt wurden, ſowett gefördert worden, daß mit einem baldigen Abſchluß der Anleihe gerechnet werden kann. Bekanntlich ſoll die aus der Anleihe hereinkommenden Mittel zur Umſchuldung der eingefrorenen land⸗ wirtſchaftlichen Betriebkredite in zweitſtellige Hypo⸗ theken herangezogen werden. Urſprünglich ſollte das Reich die zu dieſem Zweck erforderlichen Mittel in Höhe von 500 Mill. 4 von ſich aus beſchaffen. In letzter Zeit gehen die Beſtrebungen jedoch dahin, daß 300 Mill./ bereitgeſtellt werden, wovon 100 Mill./ aus ver⸗ fügbaren Reichsmitteln bis zur endgültigen Regelung vorgeſchoſſen und die übrigen 200 Mill.„ durch die Auslandsanleihe der Landes⸗ Dankenzentrale beſchafft werden ſollen. Die Verhandlungen über die Umſchuldung und ihre Durchführung ſizid indeſſen noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Schwierigkeiten von der Anleiheberatungsſtelle werden, da eine Reichsgarantie gegenüber dem Geldgeber beſteht, nicht erwartet. z: Wohnungsbau⸗Anleihe der Gemeinſchaftsgruppe. Die Ge⸗ meinſchaftsgruppe Deutſcher Hypotheken banken Hat von der ihr für den Wohnungsbau bewilligten Auslands ⸗ anleihe, die kapitalertragsſteuerfrei iſt, 10 Mil Il.„ bei Eazard Brothers u. Co. in London aufgenommen. Die Anleihe, die zu 7 v. H. verzinslich iſt und an der ſämtliche Bänken der Gruppe beteiligt ſind, wird in London in der Form von Zertifikaten, die auf Goldmark lauten, und durch Pfandbriefe ber acht Banken der Gruppe gedeckt werden, begeben, wobei die Pfandbriefe bei der Darmſtädter⸗ und Nationalbank als Treu⸗ händerin Kinteslegt werden Der e en beträgt 94 v. H. Der Ausgüheknes dürfte, ſich auf 96 9. H. ſtellen.. t I⸗Millionen⸗Dollar⸗Anleihe für die Waſſerwirtſchaft des Nuhrbezirks. Der Ruhrtalſperren verein, der Ruhr ⸗ verband, der Lippever band, die Linksrheiniſche Entwäſſerungsgenoſſenſchaft und die Emſcher⸗ genoſſenſchaft haben unter der Fa.„Waſſerwirtſchaft im Rheiniſch⸗Weſtfällſchen Induſtriegebiet(Ruhr⸗ kohlenbezirk) GmbH.“ in Eſſen eine Dachgeſellſchaft mit einem Kapital von 100 000/ gegründet und mit dieſer GmbH. unter Mitwirkung des Bankhauſes Gebr. Lismann⸗Frankfurt a. M. eine 10 Mill. Dollar⸗ Anleihe abgeſchloſſen. Der Anleihe⸗ Erlös iſt für die fünf vorbezeichneten öffentlichen Verbände beſtimmt. Die Ausgabe wird durch das Bankhaus Field, Glore u. Co. in New⸗ Vork(bisher Marſhall, Field, Glore u. Co. in den nächſten Tagen aufgelegt werden. Der Zins fuß der Anleihe iſt 6 v. H. bei einer 25lährigen Laufzeit mit der Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung. Die Anleihe wird geſichert durch die Einräumung einer ſogenannten Negatiphypothek, d. h. durch die Verpflichtung der fünf Verbände, eine Hypothek auch für ſpätere Anleihefälle aufzu⸗ nehmen. Für die Genoſſenſchaften ſelbſt haften die an der Waſſer⸗ bewirtſchaftung beteiligten Bezirke mit ihren Staubecken und den zugehörigen Ab⸗ und Zuflüſſen, ſowie andererſeits den Waſſer⸗ Beſchaffungs⸗, Reinigungs⸗, Entwäſſerungs⸗ und Kläranlagen, die ſich zum Teil noch im Bau befinden. Die Ausſtellung der hierzu erforderlichen Inhaberobligationen iſt bereits von den maßgebenden öſfentlich⸗ rechtlichen Organen genehmigt. Die Umwandlung des Dollarerlöſes dieſer Anleihe in& ſoll nach und nach geſchehen. * Ausdehnung der Braubank. Die Bank für Brauindu⸗ trie verhandelt gegenwärtig mit der Frankfurter Brau⸗ Haus e, Gmbcß. über den Erwerb der Genoſſenſchaftsanteile, um damit den Wettbewerb, den die Genoſſenſchaftsbraueret den Frank⸗ fürter Aktienbrauereien bereitet hat, auszuſchalten. Für die Ge⸗ Hoſſenſchaftsänteile ſollen etwa 140 v. H. geboten werden. Die Franßfurter Bauhaus e. Gmb. hat für 1926 einen Ueberſchuß von 362 000„ ausgewieſen und daraus einen Wewinnanteil von 12 v. H. ausgeſchüttet, ſowie aun die Wirte 3, je Hektoliter bezahlt. Im Jahre 1926 verfügte die Genoſſenſchaft über einen Mitgliederbeſtand von 560 mit 1747 Anteilen bei einer Haftſumme von 1,75 Millionen. :2 Gründung der Mitteldeutſche Induſtriebank Ach. in Leipzig. Mit dem Sitz in Leipzig wurde die Mitteldeutſche Indu⸗ ſtrlebank AG. mit 500 000% Ak. gegründet. An der Gründung beteiligen ſich eine Bankengruppe, ſowie die Deutſche Auto⸗ Mmobilbank AG. in Berlin. Der erſte Adt. beſteht aus den Herren Dr. Maron(Bondi und Maron, Dresden), Eckhardt von Eichhorn(Eichhorn u.., Breslau), Dr. Grund(Induſtrie⸗ und Handelskammer, Breslau], Dir. Dr. Kann(D. Automobilbank), Dr. Joh. März(Verb. ſächſ. Induſtrieller), Stadtrat Dr. Maſchner (Chemnitzer Girobauk), Stadrat Konſul Meyer(George Meyer, Leipzig), Dir. Graf Karl v. Pocei(Dt. Automobilbank), Dir. Steph. Popper(Bank f. Ausw. Handel, Berlin), Reichsfinanzminiſter a. D. Dr. Reinhold, Dresden, Dr. R. Schneider, Dresden, Dir. Dr. Ro⸗ land Stein(Stdatbank Leipzig). Zweck der G iſt die Finan⸗ erung des Abſatzes inbuſtrieller Erzeugniſſe. die Aufnahme der Tätigkeit iſt für Ende März d. J. vorgeſehen. * Elektrowerke AG. in Berlin.— Die elektrowirtſchaftliche Auf⸗ teilung Preußens. Die o. HB. genehmigte die Regularien und ſetzte die Gewinnausſchüttung für 1927 aus einem Reingewinn von 5154 587 6 062 029)% wieder auf 8 v. H. feſt. In der o. HV. wurde in Er⸗ gänzung des Geſchäftsberichtes mitgeteilt, daß die bereits eingerichtete Kraftwerksleiſtung mit den im Jahre 1927 begonnenen Neubauten, die demnächſt fertiggeſtellt ſein werden, auf rd. 450 000 kw. ſteigen. Ferner wurde auf die im Jauar 1928 erzielte Verſtändigung der Elektrowerke mit der Preußfiſchen Elektrigzitäts⸗AG. verwieſen, die von der Oeffentlichkeit mit Recht als ein günſtiger Schritt vorwärts in der Geſamtentwicklung der deutſchen Elektrowirtſchaft aufgefaßt worden iſt. Norddeutſchlaud zerfällt nunmehr elektrowirtſchaftlich indrei große Gebiete, Rheinland⸗Weſtſalen mit dem RWe., das Weſerküſtengebiet mit der Preußiſchen Elektrizitäts AG. und das Gebiet an der Elbe, in dem die Glektrowerke das größte Eelektro⸗ Unternehmen ſind. Es wird daran gedacht, bei einem weiteren Stei⸗ gen des Strombedarſes in Schleſien im Intereſſe der Wirtſchaftlichkeit ein Gemeinſchaftswerk zu bauen, für das als geeigneter Platz Koſel an der Oder in Ausſicht genommen iſt. 26: Wieder Dividendenzahlung bei der Armainren⸗ ſchinenfabrik Ac. vorm. J. Hilpert Nürnberg. Der Geſchäſtsgang 1927 war zufriedenſtellend. ie Verwaltung wird darum die Ver⸗ tzilung von 6 v. H. Dividende(1. V. 0) vorſchlagen. Auch im neuen Jahre ſel der Auftragseingang bisher durchaus zufrledenſtellend. und Ma⸗ 2— 4 4 Die Spartäti 61 Millionen Mark Zunahme Aus den allmonatlich der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ machten Monatsſtatiſtiken war ſchon zu erſehen, daß die Ein⸗ lagebeſtände bei den badiſchen Sparkaſſen in ſtändigem Wach⸗ ſen begriffen ſind. Die Zunahme im Jahre 1927 beträgt ca. 61 Mill./(209 Mill./ Ende 1927 gegenüber 148 Mill am 31. Dezember 1926). Am 31. Dezember 1914 hatten wir in Baden einen Spareinlagenbeſtand von insgeſamt 980 Mill.„, in der Zeit von Ende 1923 bis Ende 1927, alſo in 4 Jahren, konnten bereits wieder 21,3 v. H. des Beſtandes vom Jahre 1914 angeſammelt werden. Ueber die Entwicklung der Spareinlagen in dieſem vierjährigen Zeitraum gibt die nachſtehende Darſtellung Aufſchluß: Spareinlagen der badiſchen Sparkaſſen am: 31. KIll. 28. 31. XII. 24. 81. XII. 28. in Mill. Ru. 0,32 24.— 78.— 81. XII. 28. 14 81. XII. 27. 205 eee, Auf den Kopf der Bevölkerung kamen am 31. Dez. 1914 445% Spareinlagen; heute iſt der Kopfanteil bereits wieder auf 90„ angewachſen. Im ganzen Reich entfallen bei einem Spareinlagenbeſtand von insgeſamt ca. 4640 Mill. 1 74 auf den einzelnen Einwohner. Die Spartätigkeit der badi⸗ ſchen Bevölkerung geht alſo auch heute wieder über den Reichsdurchſchnitt hinaus. Intereſſant und für die Beurteilung der ſaiſoumäßigen Schwankungen der Spartätigkeit beſonders bemerkenswert iſt die Unterſuchung, wie ſich die Vermehrung der Spareinlagen auf die einzelnen Monate verteilt. In der nachfolgenden Ueberſicht ſind zu Vergleichszwecken die Ergebniſſe der Jahre 1926 und 1925 beigefügt. Zunahme der Spareinlagen(in Mill. /) bei den badiſchen Sparkaſſen in den einzelnen Monaten der Jahre 1927: 1926: 1925: Januar 10, 5, 3,0 Februar 6,9 5,7 7,5 März 6,3 7,1 2,5 April 6,8 6,3 3,0 Mai 4,3 6,5 6,5 Junt 3,5 5,4 8,5 Juli 4ů³0 6,0 7,0 Auguſt 5,0 5, 7,0 September 4,0 4,9 8,5 Oktober 8,0 4,7 3,0 November 3,2 5,4 3,5 Dezember 8,7 7,4 6,0 zuſammen 60,9 70, 56,0 D* * Korrektur der Außenhandelsziffern für 1927 In einer zuſammenfaſſenden Betrachtung der Ergebniſſe des deutſchen Außenhandels im Jahre 1927 wird nunmehr in der Zeit⸗ ſchrift„Wirtſchaft und Stattiſtik“ auch von amtlicher Seite nachträg⸗ lich eine Richtigſtellung der Saldoziffern gegeben. Wie erinnerlich, war im reinen Warenverkehr die Einfuhr auf 14143 Mill.„ und die Ausfuhr auf 10 218,7 Mill./ beziffert worden, was alſo einem Ein⸗ fuhrüberſchuß oder Paſſipfaldo der Handelsbilanz von 3024,5 Mill.% entſprechen würde. Unter Berückſichtigung der von amtlicher Seite wiederholt erwähnten unvermeidbaren Fehlerquellen der Handels⸗ ſtatiſtik, die in ihrer Wirkung auf die Geſamtſumme zu einer Ueber⸗ bewertung der Einfuhr um etwa drei Prozent und zu einer Unter⸗ bewertung der Ausfuhr um etwa 1,5 Prozent führen dürften, ergibt ſich eine Verminderung des Einfuhrüberſchuſſes im reinen Warenverkehr auf 3846,9 Mill.. Berückſichtigt man die Geſamt⸗ ein⸗ und ⸗ausfuhr, d. h. alſo auch den Außenhandel in Gold und Silber, ſo ſteht hier den urſprünglichen amtlichen Angaben(Einfuhr 14 381,4 Mill. 4, Ausfuhr 10 240,6 Mill.%], aus denen ſich ein Paſſivſaldo von 4140,8 errechnen ließ, nach Verrechnung der Kor⸗ rekturabzüge, ein Paſſivſaldo von 3555,83 Mill.% gegenüber.— Hervorzuheben iſt in dieſem Zuſammenhang ſchließlich noch die Tat⸗ ſache, daß die in den Ausfuhrziffern enthaltenen Reparations⸗ Sachlieferungen im Jahre 1927 allein einen Betrag von 578,4 Mill. darſtellten. Eliminiert man dieſen Betrag aus der Außenhandels⸗ bilanz, ſo ergibt ſich ſchließlich ein Paſſipſaldo von nur wenig mehr als zweidreiviertel Milliarden 4(im reinen Warenverkehr). Eine neue internationale Stickſtoffkonferenz im Frühjahr 1928. Die erſte, im Frühfahr 1926 in Biarritz abgehaltene Internationale Stickſtoffkonferenz hat, wie von beteiligter Seite mitgeteilt wird, allſeitigen Anklang gefunden. Seitdem haben Erzeugung und Ver⸗ brauch von Stickſtoff ſowie auch aller Düngemittel weitere Fortſchritte gemacht. Daher haben ſich die fünf Organiſationen Comptoir Fran⸗ cais de'Azote in Paris,„Montecatini“ Societa Generale in Mai⸗ land, Nitram Limited in London, Norsk Hydro⸗Elektrisk Kwaelſtof⸗ atieslskab in Oslo, Stickſtoff⸗Syndikat G. m. b. H. in Berlin, zu⸗ ſamengetan, um eine zweite Konferenz im Frühjahr d. J. in der Zeit vom 30. April bis 8. Mai auf der Adria zu veranſtalten. Zweck und Ziel dieſer Adria⸗Verſammlung ſollen denjenigen der Konferenz in Biarritz ähnlich ſein: b.., es wird ſich darum handeln, einen Ueberblick darüber zu geben, welche neuen Kenntniſſe und Er⸗ fahrungen über Düngemittel und ihre Verwendung in der Land⸗ wirtſchaft ſeit der erſten Verſammlung gewonnen ſind. Wie in Biarritz ſollen Vorträge und Diskuſſtonen auf Fragen wiſſenſchaft⸗ licher und ſtatiſtiſcher Art beſchränkt werden. Alles, was mit Preis⸗ beſtimmung oder Verkauf zuſammenhängt, ſoll dagegen von den Ver⸗ handlungen ausgeſchloſſen ſein. Einladungen zur Teilnahme an dieſer Konferenz ergehen an Perſönlichkeiten der für die Erzeugung und den Abſatz von Stickſtoffdüngemitteln wichtigſten Länder.— Wie hierzu noch mitgeteilt wird, findet die Verſammlung an Bord des zu dieſem Zwecke gecharterten 90bo⸗Tonnen⸗Dampfers„Lützow“ des Norddeutſchen Lloyd während einer Fahrt auf dem Adria⸗ tiſchen Meer ſtatt. Devisenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 18. 150. 8. 18. 5 18. 106 London-Paris 124.0124 9] Hogand- Schw. 209.25 209,28 Lond. Stoch. J 18,18 18.47 Lond.⸗Brüſſel 35,01 35,00 Maild.⸗Schmz. 27,58] 27,58 Lond.⸗Madrid 28,65 25,80 Fond⸗Malld. 82.08 8202 Kabel Holland.4848 2,484] Maild.⸗Paris 134.88 184.7 Kabel Schweiz.1990.199 Lond.⸗Holland 12,11 1241 Prüſſel⸗Paris 384 80 354.20 i 2884 London- Oslo 18,81 18,1 Holland⸗Paris 1024 10,23 20,44 Tond.⸗Kopenh. 18,207 48745 4674 Lond. S 285.84 Parte, Sch elz 20, 18,20 a el⸗London a geit in Baden im Jahre branntweine. 1927 „Die Vergleichbarkeit dieſer Ergebn trächtigt durch die Kapitalverknappung, die bereits in der erſten Hälfte des Jahres 1927 eingeſetzt und das ganze Jahr z er iſſe wird etwas beein⸗ hindurch angehalten hat. Die Zunahmen an Spareinlagen bleiben aus dieſem Grunde vom Mai vorigen Jahres am hinter den Reſultaten der vorhergehenden Monate abſolut zurück. Es läßt ſich aber doch aus dem vorliegenden Material erkennen, daß die günſtigſten Monate diejenigen der erſten Jahreshälfte ſind, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß die Ergebniſſe für Januar und Februar durch die Zinsgut⸗ ſchrift weſentlich beeinflußt werden. Die ausgeſprochenen Herbſtmonate— September, Oktober und November— ſind dagegen ſtets weniger gut, was auf die Eindeckung des Win⸗ terbedarfs zurückzuführen iſt. Der jeweilige Stand der Giro⸗, Scheck⸗ und Depoſiten⸗ einlagen bei den badiſchen Sparkaſſen auf Jahresende ſeit n geordneter Währungsverhältniſſe iſt fol⸗ gender: 1 50 anuar 31. Dezember 81. Dezember 31. Dezember 81. Dezembes 924 1924 1925⁵ 1926 1927 Bill. M. NM. RM. RM. NM. 1575000 1000 000 22 900 000 82 000 000 38 700 000 Während 1924 in der Höhe der Spar⸗ und Girobeinlagen kein großer Unterſchied zu verzeichnen war, betrugen Ende des vorigen Jahres die Giroeinlagen noch nicht den ſechſten Teil der Spareinlagen. In dieſem Auseinandereilen der beiden Kurven zeigt ſich ein oͤurchaus normaler Prozeß, denn die Spareinlagen wachſen langſam aber ſtetig mit der Zu⸗ nahme der Kapitalbildung in Deutſchland an, während die übrigen Einlagen, die zu den Wirtſchaftsgeldern gehören, immer wieder in Anſpruch genommen werden müſſen und daher nur in dem Maße ſteigen können, in dem der all⸗ gemeine Umſatz vergrößert und das Wirtſchaftsvolumen aus⸗ gefüllt wird. Zum Schluſſe ſet noch kurz auf die Entwicklung der Spar⸗ tätigkeit im ganzen Reichsgebiet eingegangen. Das deutſche Volk hat in den letzten Jahren, d. h. ſeit 1925, bei den öffent⸗ lichen Sparkaſſen durchſchnittlich rund 1 Milliarden R. jährlich geſpart. Die Bedeutung dieſer Leiſtung wird erſt recht klar, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß es vor dem Kriege nur etwa 400—500 Mill.„ ohne die Zinſen waren. Jeder neunte Deutſche ſpart heute wieder bei der Sparkaſſe; im Frieden war es jeder dritte. Folgende Ziffern reden eine deutliche Sprache: eee Ende Die Spareinlagen Die Sparer lin Mill, Pk.] bin Min. geſchätzt 1924 608,0 1925 1615, 1925 3096, 1927 440,0 ca. 7,0 Bedarf es eines weitergehenderen Beweiſes, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit den unbeugſamen Willen hat, durch Arbeit und Sparſamkeit wieder zu dem früheren Wohlſtand zu gelangen? Den angeführten Zahlen gegen⸗ über muß jeder Zweifel und Peſſimismus verſtummen und der zuverſichtlichen Hoffnung Raum geben, daß es dank der Strebſamkeit und dem geſunden Sinne der Bevölkerung für Wirtſchaftlichkeit und ſparſame Lebensführung auch weiter⸗ hin aufwärts gehen wird. Den öffentlichen Sparkaſſen fällb das Verdienſt zu, zu einem ganz bedeutenden Teil zu dieſer erfreulichen Entwicklung beigetragen zu haben, indem ſie jederzeit und ungeachtet aller Gegenſtrömungen den Spar⸗ ſinn in der Bevölkerung geweckt und ſorgſam gepflegt haben. Daß ſte auch weiterhin an dieſer Aufgabe, die ſowohl für die Wirtſchaft des Einzelnen wie für die allgemeine Volkswirt⸗ ſchaft von hoher Bedeutung und für die Menſchen ſelbſt von größtem ſittlichen Werte iſt, arbeiten werden, iſt durch ihre traditionelle gemeinnützige Geſchäftspolitik, die ausſchließlich auf die Dienſtleiſtung am Volke und nicht auf das Verdienen eingeſtellt iſt, gewährleiſtet. 7 5 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen 7 London 20,48 20.43 Prag„12.48 12.33 Madrid Pars 16,48 10,4 Jello...80 11.57 Argentinfen 8 71821 71.22 Zürich. 80.85 80 84 Kopenhagen 112,27 12.37 Japag Mafland 22.20 22,20 Stockholm 112 85 112.50 Reco⸗Hork Holland 168.75 168.75 Brüßfel 58.87 88,88 Verliner Metallbörſe vom 15. Februar Preiſe 1 Feſtmart für 1 Kg. 186.— 5 14. Aluminium in Barren inn ausl.—.——.— üttenzinn 8 U 5 Nickel 5 8,50 Antimon.950,97 095-0,97 Silber für 1 Gr. 78 75.79 50 78 5079,50 Metallmarkt.(In Eſt. l. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 14. 15. Blei 20,75 20,45 . 66.50 66,50 Zink 52.95 25,88 icke—.— 1—.— 1 ueckſüb. p. Fl. 2175 71.75 Zinn Kaſſa 282,25 229,28 Regulus———.— Elektrolyttupfet 185, 25 Nafſinadekupfer—.— Blei—.— Rohzink Bb.⸗ Pr. „(r. Verk.) Plattenzint Aluminfum London 15. ruar. 16815 Kupfer Kaſſa 62.— 62725 do. 8 Mona 61,65 61.95 do. Elektrol. 67,.— 87.— Karlsruher Probuktenbörſe vom 15. Februar. Abteilung Ge⸗ treide, Mehl und Futtermittel. Am Weizenmarkt iſt eine leichte Befeſtigung eingetreten. Auch das Mehlgeſchäft zeigt eine leichte Beſſerung. Die weniger guten Partien Braugerſt ewer⸗ den hoch bezahlt, im übrigen iſt der Artikel ohne beſonderes In⸗ tereſſe. Mais iſt nach wie wie vor feſt. Hafer und Futtermittel un⸗ verändert.— Süddeutſcher eWizen 24,752,285, deutſcher Roggen 25 bis 25,25; Sommergerſte, ſe nach Qualität 27,50— 30,50;(Ausſtichware über Notiz); Futtergerſte, je nach Qualität' 21,50—23; deutſcher Hafer le nach Qualität 23 bis 24,25;(Fabrikationsware über Notiz); Plata⸗ Mais, bezugſcheinpflichtig 22,75— 29,25; Weizenmehl, Mühlenfor⸗ forderung 86,75—37; Roggenmehl, Mühlenforderung, ſüdd. Fabr. 36,25—36,50; Weizenfuttermehl 15,25—15,75; Weizenkleie, feine 14 bis 14,25; Weizenkleie, grobe 14,50— 14,75; Roggenkleie(ſelten ange⸗ boten) 15—15,25(Spezialfabrikate entſprechend teuerer); Biertreber, nach nach Qualität 17,75—18,25; alzkeime 17,50—18; Trocken⸗ ſchnitzel, per Februar⸗März 12,50; Rapskuchen, aus deutſcher Saat, loſe 24—24,50; Kokoskuchen 23,75; Sopaſchrot, Mannh. Fabr., mit Sack 21,75—22, Speiſekartoffel: gelböfl. 8,40—8,80; weißfl. 7,40 7,60 l. Ra uhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut geſund, trocken, 7,75—8,25; Luzerne, je nach Qualität 8,50—9,50; Weizen⸗ und Rog⸗ genſtroh, drahtgepreßt 4,50—5 l. Alles per 100 Kilo, Mühlenfabri⸗ kate, Mais, Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trocken⸗ ſchnitzel ohne Sack, Frachtparitäk Karlsruhe bezw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtativn. Waggonpreiſe. Kleinere Quantitäten ent⸗ ſprechende Zuſchläge. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Karlsruhe entſtehen, und die Umfatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Abtei⸗ lung Weine und Spirttuoſen. Die Börſe verkehrte ſtetig bei ruhiger Haltung und unveränderten Preiſen für Weine u. Edel⸗ —.— Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 18. Februar Die Nachfrage nach Leerraum an der heutigen Börſe war gegen die Vortage unverändert ſtill. Die Frachten zu Berg und au Tal haben ſich nicht geändert.„ N N * N 75 7 1 7 Donnerstag, den 16. Februar 1928 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 79 2 für Schneiderei 2 8 fach, 500 Maschinengarn e 10 Rolle 23 Pl. 200 Meter Rolle 103 50 g Rolle 22 Pi. 20 g Nolle 93 103 Baumwolle, in allen Strmpf- larben 5 g Kndul 3 Karte 74 105 Reihgarn. 22 weiß und schwarz Leinenzwirn! Stein 20 fete Stopfgarn Stopfg Arn wone alle Farben Lama-Stopfwolle. te Halbleinenband g. in Breiten sortiert 3 Stück à 2 Meter 163 weiß, schwarz und all Nahtband Modeſarben 10 Mir Kelle 19 Damen- Strumpfhalter 30. prima Kunstseide Paat Wäschebindeband in allen Farben Stack à 5 Meter 45 83 ä 2*** d weiß, kräftige Qualitat FVV Meter Ringban Rüschen Gummiband in allen Farben Rest à 70 em 223 Todes- Anzeige. Qott dem Allmächtigen hat es gefallen unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau 5645 Elisabein Mendel Wwe. geb. Wolff unerwartet schnell zu sich abzuberufen. 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