Freitag, 17. Februar Bezugspreise: In 1 u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne 27 8 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Bande vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlstuhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.4˙6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. s, N tr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eue Mannheii Mannheimer General Anzeiger Abend ⸗ Ausgabe or Geil Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 82 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 020 N je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, a uſw. berechtigen zu keinen See bee für ausgefallene od. beſchränkte A oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Vecht Eifrige Beratungen in Verlin Heute noch will man einen Ausweg aus der Kriſe finden Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro). Heute vormittag um 10 Uhr iſt das Reichskabinett zu⸗ ſammengetreten, um dle geſtrigen Beratungen über das Not⸗ programm fortzuſetzen. Sie erſtrecken ſich vornehmlich auf die Frage der Rentnerfürſorge, in der ſich, wie wir hören, noch ſehr erhebliche Meinungsverſchiedenheiten er⸗ geben, ſodann vor allem auf das agrariſche Sofortprogramm. Hier ſcheint Ausſicht zu beſtehen, daß unter Vornahme einiger Aenderungen die Zuſtimmung ſämtlicher Kabinettsmitglieder erreicht werden wird. Differenzen haben ſich ergeben in der Frage der Kontingentierung des Gefrierfleiſches und des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages. Es dürften indeſſen Formulierungen gefunden werden, die allen Seiten Rechnung tragen. Man nimmt an, daß ſich die Beſprechungen im Kabinett bis in den Nachmittag hineinziehen werden. Im Anſchluß an die Kabinettsſitzung wird dann eine erneute Be⸗ ſprechung mit den Parteiführern ſtattfinden. Sollte ſich das Kabinett nicht einig werden, ſo würde der Vizekanzler ſich damit begnügen, in der Konferenz mit den Partetiführern dieſes Ergebnis bekannt zu geben. Das Kabinett müßte dann die Konſeguenzen ziehen und demiſſionieren. Die weitere Entſcheidung läge dann beim Reichspräſidenten. Erneut taucht das Gerücht auf, daß der Reichspräſident für dieſen Fall ein Geſchäftsminiſterium zu bilden ge⸗ denkt, mit deſſen Hilfe noch die notwendigſten Arbeiten er⸗ ledigt werden ſollen. Ob freilich das Zentrum ein ſolches Kabinett reſpektieren würde, ſteht noch dahin. Wenn im Kabinett Uebereinſtimmung über das Notprogramm erzielt wird, ſo vechnet man damit, daß von den Parteien ſelbſt keine Schwierigkeiten mehr bereitet werden. Jedenfalls werden die Parteiführer, bevor ſie ihren endgültigen Beſchluß mitteilen, noch die Fraktionen befragen. Gegen Mittag wurden die Verhandlungen im Kabinett zeitweiſe unterbrochen. Vizekanzler Hergt erſchien im Reichstag, um unverbindlich mit Führern der ehemaligen Regierungsparteien und der Oppoſition Fütz⸗ Jung zu nehmen. Die Führer der früheren Koalition haben an ihre Fraktionen Weiſung ergehen laſſen, für alle Even⸗ tualitäten heute beiſammen zu bleiben, gegebenenfalls auch während der Nacht. Man iſt im Reichstag der Meinung, daß heute die Entſcheidung fallen wird. Amtlich wird gegen 2 Uhr bekanntgegeben: Das Reichs⸗ kabinett ſetzte heute vormittag ſeine Beratungen über das ge⸗ plante Arbeitsprogramm fort und brachte insbeſondere die Erörterungen der zur Linderung der landwirtſchaftlichen Not erforderlichen Maßnahmen zum Abſchluß. Die Verhandlungen dauern an. Abſplitterung bei den Deutſchnationalen Berlin, 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationalen Reichstagsabgeordneten Döbrich(Thürin⸗ gen), Dorſch(Heſſen) und Haenſe(Thüringen) haben ſich unter Austritt aus der deutſchnationalen Reichstagsfraktion zu einer Chriſtlich⸗ Nationalen Bauernpartei zuſammengeſchloſſen. Den Vorſitz hat Abg. Döbrich über⸗ nommen. Alſo wieder eine neue Splitterpartei. Der Austritt der drei Bauernabgeordneten aus der Deutſchnationalen Volkspartei hat in den Reihen der Deutſch⸗ nationalen eine gelinde Panik hervorgerufen. Man empfindet dieſe Sezeſſion als einen harten Schlag angeſichts der kommenden Wahlkampagne. Der Austritt der drei Ab⸗ geordneten und die Gründung einer Chriſtlich⸗Nationalen Bauernpartei iſt die Antwort der bisherigen deutſchnationa⸗ len Bauernvertreter auf das„Zurückweichen“ der deutſch⸗ nationalen Miniſter. Als ſolches legt man ihnen ihre Zuſtim⸗ mung zu den landwirtſchaftlichen Maßnahmen des Notpro⸗ gramms aus, auf die man ſich gegen ½2 Uhr im Kabinett ge⸗ einigt hat. Die deutſchnationalen Miniſter haben geglaubt, auf das Schiele⸗Programm, mit dem in der Landwirtſchaft ſeiner⸗ zeit große Propaganda gemacht wurde, verzichten zu müſſen, um der Landwirtſchaft nicht ganz mit leeren Händen gegen⸗ über zu treten. Es ſcheint, daß dieſe Taktik aber in den Kreiſen der Landwirtſchaft auf geringes Verſtändnts ſtößt. Die Volkspartei zur poſitiven Arbeit bereit Berlin, 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer heute mittag abgehaltenen Sitzung faßte die Reichs ⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei folgen⸗ den Beſchluß:„Nach wie vor hält die Fraktion die Erledigung der auch im Brief des Reichspräſidenten hervorgehoßenen wichtigen geſetzgeberiſchen Aufgaben, insbeſondere Etat, Nach⸗ tragsetat, Maßnahmen für die Landwirtſchaft, Kriegsſchäden⸗ ſchlußgeſetz und Rentnerverſorgungsgeſetz für eine zwingende Notwendigkeit. Sie würde es für unverantwortlich halten, wenn der Reichstag vor Crledigung dieſer Aufgaben aus⸗ einanderginge.“ Eine franzöſiſche Stimme zur deutſchen Kriſe Zum Ende der deutſchen Regierungskoalition ſchreibt der „Temps“: Man müſſe ſich fragen, wie Männer vom Range Marx' und Streſemanns ſich ſo ſchwer über die von der Rechtsallianz zu erwartenden Ergebniſſe auf den Ge⸗ bieten der politiſchen Realitäten hätten täuſchen können. Das überraſchendſte ſei, daß dieſer Verſuch ein ganzes Jahr habe dauern können und daß der Zuſammenbruch nicht ſchon früher gekommen ſeti. Wenn Streſemann als Vorkämpfer einer Außenpolitik der Entſpannung und Verſtändigung ſich als überzeugter Anhänger der Koalition mit den Deutſchnatio⸗ nalen gezeigt habe, ſo deshalb, weil er darin einen Verſuch geſehen habe, die Rechte endgültig für die Politik von Locarno und Genf zu gewinnen. Die Deutſchnationalen hätten aber, nachdem ſie faſt alle ihre Forderungen auf innerpolitiſchem Gebiet erfüllt hätten, alles ins Werk geſetzt, um die Arbeiten Streſemanns vom geraden Weg abzulenken. Die Regierung Marx habe nicht einen Tag mit einer richtigen Stabilität amtiert. Es gebe keine Frage, für die ſie eine freie und klare Löſung gefunden habe. Sie habe ſtets in der Zweideutigkeit gelebt und ſich damit begnügen müſſen, wohl oder übel mit Aushilfsmaßnahmen, die niemand täuſchten, das Geſicht zu wahren. Der Verſuch der Zuſammenarbeit mit den Deutſch⸗ nationalen habe die innere Lage in Deutſchland ſehr ver⸗ ſchlimmert und mittelbar dazu beigetragen, das Vertrauen des Auslandes in den Friedenswillen des deutſchen Volkes zu erſchüttern. Sozialdemolkratiſche Enthüllungen Der preußiſche Landtagsabgeordnete Ernſt Heilmann, der in der Barmataffäre eine nicht gerade rühmliche Rolle geſpielt hat, iſt auf dem Parteitag der preußiſchen Sozial⸗ demokratie mit einer Reihe von Briefen an die Oeffent⸗ lichkeit getreten, die das Beſtehen einer engen Verbindung zwiſchen dem Kapitän Ehrhardt und ſeiner Gefolgſchaft und maßgebenden Stellen der Marine und der Reichswehr nachweiſen ſollen. Ob die Dokumente echt ſind, läßt ſich nicht ä erkennen. Sie machen allerdings nicht den Ein⸗ druck, als ob es ſich um Fälſchungen handele. Sind ſie echt, ſo können ſie nur durch Diebſtahl in den Beſitz der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei gelangt ſein. Trotzdem wird die Oeffentlich⸗ keit ſich mit dieſem Material beſchäftigen müſſen. Auch dem Reichswehrminiſterium wird es nicht erſpart bleiben, ſich mit dieſer Anklage zu beſchäftigen. Falls die Dokumente echt ſind, beweiſen ſie, daß einige Angehörige des Wikingbundes als Vertrauensmänner von verantwortlicher Stelle in der Reichswehr und in der Marine angeſtellt und beſoldet worden ſind, und zwar zu dem Zweck, eine Verbindung zwiſchen den Wehrverbänden und der Reichs⸗ wehr und Marine herzuſtellen. Die Beſoldung erfolgte, wie es in den geſtohlenen Briefen heißt, aus ſchwarzen Mitteln. Man wird erſt einmal das Ergebnis der amtlichen Unter⸗ ſuchung abwarten müſſen, um zu erkennen, in welcher Rolle dieſe Vertrauensmänner verwendet wurden. Vielleicht hat man es für notwendig gehalten, Beziehungen zu Ver⸗ händen herzuſtellen, aus deren Reihen ein körperlich tüchtiger Nachwuchs für Reichswehr und Marine genommen werden onnte. Inwiefern dabei Unregelmäßigkeiten oder ungehörige e vorgekommen ſind, muß man abwarten. Es läßt ſich indeſſen nicht leugnen, daß mindeſtens diejenigen Mitglieder des Wiking und anderer Verbände, die in den veröffentlichten Briefen eine Rolle ſpielen, ſich des Vertrauens der Marine und der Reichswehr nicht würdig erwieſen haben. Denn wenn eine dieſer Perſönlichkeiten ſchreibt, ſie könne ſich nichts beſſeres vorſtellen, als die Marine mit Wikingern zu „verſeuchen“ und dies von der Marine relativ hoch bezahlen zu laſſen, ſo beweiſt dies einen Vertrauensmißbrauch, der die Wikinger allein ſchon ins Unrecht ſetzt. Im übrigen wird man nicht in den Fehler verfallen dürfen, die Angelegen⸗ heit ins Ungeheure aufzubauſchen, wie es ſelbſtverſtändlich jetzt das Beſtreben der Sozialdemokraten und der Linkspreſſe iſt. Reichswehrminiſter Dr. Groener hat im Haushaltsausſchuß des Reichstages durchaus einwandfreie Anſichten über die Be⸗ ztehung der Reichswehr und der Marine zu den Verbänden vorgetragen. Er wird nach dieſen Regeln auch im gegen⸗ wärtigen Falle verfahren und man kann zu ihm das Zutrauen haben, daß etwaige Mißbräuche beſeitigt und in Zukunft un⸗ möglich gemacht werden. Sur Steglitzer Schülertragödie 1 Berlin, 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Auskunft, die Profeſſor Blaſer geſtern dem offiziellen Vertreter. Rechtsanwalt Arthur Schulz, gegeben hat, leidet der Primaner Krantz an großer Herzſchwäche, die durch einen außerordentlich niedrigen Blutdruck noch kompliziert wird. Es ſei Lebensgefahr vorhanden, wenn der Kranke im gegenwärtigen Stadium vor Gericht erſcheinen müſſe und den Aufregungen des Prozeſſes ausgeſetzt ſei. Der Arzt hat es geſtern abend verneint, daß Krantz nach Moabit gebracht wer⸗ den könne, um den weiteren Verhandlungen beizuwohnen. Praktiſche Landwirtſchaftspolitik Von Albrecht Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, Mitglied des preußiſchen Landtags Die Lage der Landwirtſchaft iſt ungeheuer ſchwer. Drei Geſichtspunkte kommen dabei in Frage, Laſten⸗ ſenkung, Entſchuldung, Rentabiliſierung. Gerade die Land⸗ wirtſchaft hat größtes Intereſſe an einer möglichſt beſchleu⸗ nigten Vereinfachung der Verwaltung. Sofortiger Uebergang zum Unitarismus, wie ihn die Linksparteien verlangen, würde die Einigkeit des Deutſchen Reiches auf das ſchwerſte gefährden, iſt alſo abwegig, genau ſo aber die von den Deutſch⸗ nationalen erſtrebte Rückkehr zum Bismarckſchen Föderalis⸗ mus, die, ſolange der Parlamentarismus beſteht, für deſſen Beſeitigung eine Zweidrittel⸗Mehrheit nicht erreichbar iſt, un⸗ möglich iſt. Nur ein mittlerer Weg, Beibehaltung der Länder, aber Uebergang weiterer Zweige der Verwaltung auf das Reich linſonderheit alle Wirtſchaftsfragen, die einheitlich für das ganze Reich geregelt werden müſſen, innere Kolonf⸗ ſation, Landeskultur, Viehſeuchenſchutz uſw.), kann uns vor⸗ wärts führen. 4 Nötig iſt weiter, daß die Unterhaltung der Landſtraßen, ſoweit ſie nicht dem örtlichen Verkehr nur dienen, auf leiſtungsfähigere Verbände übertragen wird. Geſchützt muß die Landwirtſchaft weiter vor einer weiteren Belaſtung durch ein Schulgeſetz werden, wie es die Deutſchnationalen er⸗ ſtrebten, das allein für Preußen mehrere hundert Millionen koſten würde. Ein großes Reinemachen iſt auf dem Gebiete der Sozialverſicherung linsbeſondere Krankenkaſſen) nötig, wo die Sozialdemokratie es verſtanden hat, in ihrem eigenen Intereſſe die Unkoſten in ein ungeſundes Verhältnis zu den Leiſtungen zum Schaden nicht nur der Arbeitgeber, ſondern gerade auch der Arbeiter zu bringen. Nötig iſt aber auch ein Abbau der Steuern. Man darf nur nicht vergeſſen, daß er in ausſchlaggebendem Maße erſt möglich ſein wird, wenn eine gründliche Reform auf dieſen Gebieten durchgeführt ſein wird. Wer einen groß⸗ zügigen Abbau vor derſelben verſpricht, macht ſich vielleicht für den Augenblick, für die nächſten Wahlen populär, verſpricht aber etwas, was er nicht halten kann. Das trifft zum Beiſpiel für die von den Deutſchnationalen verlangte Aufhebung der preußiſchen Grundvermögensſteuer zu. Stundung und Nieder⸗ ſchlagung für alle die Betriebe, die ſie zurzeit nicht tragen können, hat auch die D. V. P. in einem Antrage oben gefordert. Aber man bedenke nur einmal, was für Folgen die grund⸗ ſätzliche Aufhebung gerade für die Landwirtſchaft ſelbſt hätte; Auf die 220 Millionen, die im preußiſchen Etat dafür ſtehen, kann der Staat nicht verzichten, ſie müßten alſo von anderer Seite aufgebracht werden(Handel und Gewerbe). Gerade heute aber braucht die Landwirtſchaft ſtärkſte Unterſtützung aller anderen Wirtſchaftszweige in der Handelspolitik beſon⸗ ders. Dieſe Unterſtützung würde zum minbeſten erheblich lauer werden, und was die Landwirtſchaft auf der einen Seite mit den 220 Millionen erſparen würde, würde ſie auf der an⸗ deren Seite mit Milliarden bei der Handelspolitik verlieren. Entſchuldung. Sie läßt ſich in zwei Punkten zu⸗ ſammenfaſſen: Umwandlung der Wechſelkredite in hypothe⸗ kariſch oder grundſchuldlich geſicherte, und Zinsabbau. Zum erſten iſt Förderung des Hypothekenmarktes nötig, Anlage der Gelder der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbetriebe in Hypo⸗ theken, ſtatt in Spekulationsobjekten, desgl. der öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften, Verſicherungsgeſellſchaften uſw., Hereinziehung von Auslandskrediten, Schaffung der Möglich⸗ keit für zweiſtelligen Hypothekarkredit, Förderung der Kredit⸗ genoſſenſchaften uſw. Man wird aber von der Sanierungs⸗ aktion die Betriebe ausſchalten müſſen, die ſich nicht mehr halten laſſen, keine Schematiſierung, ſondern Spezialiſierung, wie ſie auch früher zum Nutzen aller bei der Kreditgebarung üblich war. Notwendig iſt auch die Sicherung der durch dle Not der Landwirtſchaft ſchwer bedrohten Handelsbetriebe(Ge⸗ treidehandel, kleine Gewerbetreibende, Handwerker uſw.) Der Zinsſatz bleibt nach wie vor ein Ergebnis von An⸗ gebot und Nachfrage an Kapital, die eben genannten Maß⸗ nahmen werden alſo das einzig wirklich erfolgreiche Mittel zum Zinsabbau ſein. Künſtliche Herabſetzung durch Ueber⸗ nahme eines Teiles der Zinſen auf Reich und Länder wird alſo zwar vorübergehend nötig, aber doch immer nur ein ſehr mangelhaftes Mittel ſein; es darf auch nicht vergeſſen werden, daß, wenn wirklich ausreichend auf dieſem Wege ge⸗ holfen werden ſollte, wie Schlange⸗Schöningen und andere Deutſchnationale es fordern, viele hundert Millionen nötig würden, die nur durch neue Steuern aufgebracht werden könn⸗ ten, alſo eine Schraube ohne Ende darſtellen. Sie iſt aber auch ein ſehr zweiſchneidiges Schwert, da ſie leicht zu einer neuen Art von Zwangswirtſchaft führen kann, wie jedes direkte Eingreifen des Staates in die Wirtſchaft immer ſehr bedenklich iſt. Rentabiliſierung. Dies iſt die entſcheidende Frage, Was nützen alle anderen Maßnahmen, wenn die Preisſchere für die Landwirtſchaft dauernd ungünſtig ſteht und damit zu den vorhandenen Schulden immer neue hinzukommen. Was nutzen dann auch innere Koloniſation und Landeskultur, unter dieſen Umſtänden auch nur zum Verfall beſtimmt? Schutz der heimiſchen Produktion gegen ausländiſche Schleuderkonkurrenz bleibt deshalb das Erfordernis. Aber auch auf dieſem Gebiete kann man nicht mit dem Kopf durch die Wand, kann nicht ge⸗ nug vor Verſprechungen gewarnt werden, die man nicht hal⸗ ten kann. Hat ſich doch gezeigt, daß die Deutſchnationalen gegen den ſpaniſchen und den franzöſiſchen Handelsvertrag auf das ſtärkſte Sturm liefen, als ſie noch nicht in der Re⸗ gierung die Verantwortung trugen, ihn aber annahmen, als ſie in der Regierung waren. Auch ſie können eben nur mit Waſſer kochen. Es kann deshalb auch nicht genug vor dem g. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Frektag, den 17. Februar 1928 Schlagwort„lückenloſer Zolltarif“ ge wa rnt werden. Es a bleibt ein ſolches, weil er leider zunächſt undurchführbar iſt. Einmal könnten wir uns auf eigener Scholle zwar theoretiſch ernähren, wenn wir nämlich alles Moor⸗ und Oebdland kul⸗ Hpierten und im ganzen auf das intenſipſte wirtſchafteten. Zur praktiſchen Durchführung aber fehlt für beides und wird auch weiter fehlen das Geld. Zum anderen ſind wir kein keiner Agrarſtaat, ſondern müſſen auch auf die Ausſuhr⸗ intereſſen der Induſtrie und darauf Rückſicht nehmen, daß die Rohſtoffbaſis durch It, alſo eine ſtarke Rohſtoffeinfuhr nötig iſt, wenn die duſtrie nicht ſtilliegen ſoll. Wenn wir uns alſo im klaren darüber ſind, daß wir ohne Einfuhr von Lebensmitteln nicht guskommen, ſo müſſen wir In⸗ uns mehr darauf einſtellen, die Zölle ſyſtematiſch ſo auszu⸗ geſtalten, wie es die Induſtrie ſchon immer tut, die Einfuhr in der Hauptſache auf Rohſtoffe zu beſchränken, bei Halb⸗ waren ſie durch entſprechend höhere, bei Fertigwaren durch höchſte Zölle weitgehendſt einzuſchränken. Das heutige Sy⸗ ſtem trägt dieſem Gedanken nicht genügend Rechnung. Aber 2 75 nur vom Standpunkte der Einfuhr aus iſt das zu be⸗ achten. Auf ben höchſtwertigen Produkten, Viehzucht und Vieh⸗ produkten, beruht das landwirtſchaftliche Nebengewerbe, einer der beſten Abnehmer der Induſtrie, beſonders aber der wirt⸗ ſchafklich, ſozſal⸗ und nationalpolitiſch entſcheldendſte Teil der Landwirtſchaft. der Bauernſtand. Deshalb Freilaſſung bezw. differenzierter Zoll für Futtermittel, höherer für Brot⸗ 1 der hüchſte für Vieh, Viehprodukte, Garten Obſt⸗ hau uſw. 5 Von außerordentlicher Wichtigkeit wird für die Landwirt⸗ ſchaft ſein, wie der polniſche Vertrag ausfallen wird. Mit Freuden konnte man neulich im Reichstage aus dem Munde Streſemanns hören, daß die Richtlinſen für die Ver⸗ handlungen im Intereſſe der Landwirtſchaft im Kabinett ein⸗ ſtimmig beſchloſſen worden ſind, daß alſo die verantwortlichen Stellen der Deutſchnationalen in den gegenwärtigen Ver⸗ Handlungen mit Polen keinen Verrat an der deutſchen Land⸗ wirtſchaft erblicken. Kein Stand hat in Deutſchland von ſich aus die abſolute Mehrheit; wenn er etwas für ſich erreichen will, ſo iſt er alſo auf die Hilfe der anderen Stände angewieſen. Die wird er Ober nur finden, wenn er bei ſeinen Forderungen auch auf die Intereſſen der anderen Rückſicht nimmt. Der beſte För⸗ derer jedes Standes, alſo auch der Landwirtſchaft, iſt deshalb nicht der, der ihr die größten Verſprechungen macht. der ſich rer Intereſſen am entſchiedenſten annimmt, ſondern der⸗ jenige, der es verſteht, einen verſtändigen Ausgleich zwiſchen den landwirtſchaftlichen und den Intereſſen der an⸗ deren Stände herbeizuführen. Ausgleich zwiſchen den ein⸗ zelnen Tetlen der Landwirtſchaft, Groß⸗ Mittel⸗, Kleingrund⸗ Beſitz und Landarbeitern, und Ausgleich zwiſchen der Land⸗ wirtſchaft und den übrigen Ständen, das iſt wahre landwirt⸗ ſchaftsfreundliche Politik, und nicht große ſtarke Worte und große Verſprechungen an die Landwirtſchaft, die man doch icht halten kann. Die Steuer und Jolleinnahmen des Reiches An Steuern, Zöllen und Abgaben ſind im Monat Januar 1028 insgeſamt 1008 Millionen Mk. aufgekommen, nämlich an Beſitz und Verbrauchsſteuern 727,8, an Zöllen und Verbrauchs⸗ Abgaben 280,2 Millionen Mk. Im Januar 1928 ſind an ver⸗ anlagter Einkommenſteuer 206,9, an Körperſchaftsſteuer 892, an Umſatzſteuer 199,9 und an Zöllen 146,4 Millionen Mk. auf⸗ gekummen. Im Oktober 1927 waren die entſprechenden Zahlen Bei den zwei erſtgenannten Steuern 220,88 und 180,3 Millionen Mark. Die Zölle hatten im Juli 1927 146.6 Millionen Mk, alſp ſaſt genau ſo viel wie im Januar 1928 ergeben. In den erſten zehn Monaten des Rechnungsfahres 1927/8 ind bisher im Ganzen 7 345,5 Mill. Mk. aufgekommen, das e e von 7 750 Millionen iſt alſo ſchon jetzt nahezu er⸗ keicht. Verhandlungen im Metallkonflikt Berlin. 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute morgen haben im Arbeitsmintſterium die Ver⸗ Handlungen im mitteldeutſchen Metallarbeiterkonflikt begon⸗ Ren. Der Reichsarbeitsminiſter hat dieſen letzten Verſuch unternommen, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß er kein Mittel unverſucht läßt, um größere Arbeits⸗ und Lohn⸗ konflikte im gegenwärtigen Augenblick zu vermeiden. Schon der Ausſperrungsbeſchluß wird vom Reichsarbeitsminiſter be, dauert, weil er eine erhebliche Verſchärfung der Gegenſätze herbeigeführt und die Unverſöhnlichkeit der Parteien geſtei⸗ gert hat. Sollten die heutigen Verhandlungen zu keinem Er⸗ gebnis führen, ſo wird. wie die„B..“ zu melden weiß, der Reichsarbettsminſſter unter ſeinem Vorſitze Verhandlungen einleiten, die eine Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches zum Ziele haben. Abreiſe nach Genf 2 Berlin, 17. Fehr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Delegation für die Sicherheitskonferenz reiſt deute abend nach Genf ab. den Gebietsverluſt ſtark eingeſchränkt in Verlin 1 Berlin, 17. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das afahaniſche Königspaar wird, wie die„B..“ mit⸗ zuteilen weiß, am Dienstag, den 21. Februar von dem Außenminiſter a. D. Dr. Roſen, einem General und einem Oberſten der Reichswehr und mehreren Herren des auswär⸗ tigen Amtes in Weil⸗Leopoldshöhe an der deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Grenze abgeholt werden. Der Zug mit den vom Reiche zur Verfügung geſtellten Salonwagen wird am Mittwoch, den 22. Februar gegen 11 Uhr vormittags in Berlin eintreffen. Es folgt dann eine Begrüßung auf dem Bahnhofe durch den Reichspräſidenten in großer Gala, durch die Spitzen der Be⸗ hörden und durch Abſchreiten einer Ehrenkompanie. Darauf fährt das Königspaar unter Begleitung einer Reiterſchwadron der Reichswehr zum Palais Prinz Albrecht, das für die Dauer des Königsbeſuches gemietet worden iſt. Nachmittags ſtattet das afghaniſche Königspaar dem Reichspräſidenten einen Be⸗ ſuch ab. Danach Gegenbeſuch durch den Reichskanzler bezw. Vißekanzler Hergt und des diplomatiſchen Korps. Abends großes Diner zu Ehren des Königspaares beim Reichspräſi⸗ denten. Den Abend beſchließt ein großer Zapfenſt reich. Donnerstag, den 23. Februar vormittags Beſichtigung des Flughafens Tempelhof. Anſchließend Frühſtück beim Reichs⸗ tagspräſidenten Löbe. Nachmittags ſvortliche Veranſtaltun⸗ gen des Reichsbundes für Leibesübungen in der Turnhalle. Abends Diner beim Reichskanzler bezw. Vizekanzler. Freitag, den 24. Februar vormittags Beſichtigung des Rathauſes mit anſchließendem Frühſtück. Abends große Galaoper im ſtädti⸗ ſchen Opernhaus Charlottenburg. Samstag, den 25. Februar Truppenübung in Döberitz. Abends Diner in der Afahaniſchen Geſandtſchaft zu Ehren des Reichspräſidenten. Damit ſchließt das offizielle Programm. Das afahaniſche Königspaar wird darauf noch einige Tage zum Beſuche von Fabriken in der Reichshauptſtadt bleiben. Vorgeſehen iſt in dem Programm auch noch ein Beſuch der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, wo, wie wir hören, der König zum Ghren doktor ernannt werden ſoll, mit Rückſicht auf die zahlreichen früheren Schüler der Tech⸗ niſchen Hochſchule, die bei den größeren Unternehmungen in Afghaniſtan Verwendung gefunden haben. Bei dem Beſuch im Rathauſe wird dem König ein beſonders koſtbares Album der Stadt Berlin überreicht werden. Von Berlin geht die Reiſe nach Hamburg, um die Hafen⸗ anlagen zu beſichtigen. Vielleicht auch nach Bremen, da der König ſich für eine Verbindung Bremen—Afghaniſtan inter⸗ eſſtert, nach Eſſen zur Beſichtigung der Krupp⸗ Werke und nach Dresden, Leipzig und München. Wahrſcheinlich wird der König auch Friedrichshafen und Stuttgart be⸗ ſuchen. Aus dieſem umfangreichen Programm erkennt man, daß der Beſuch ſehr reale Hintergründe hat. Seipel über die Verlegung des Völkerbundes nach Wien Aus Wien wird uns berichtet: Bundeskanzler Dr. Sei⸗ pel hat ſich in Prag einem Interviewer gegenüber auch über die Frage der Verlegung des Völkerbundes nach Wien ge⸗ äußert und insbeſondere über die diesbezüglſchen Senſations⸗ meldungen des Mr. William im„Daily Telegraph“. Dr. Sei⸗ pel erklärte: „Ich habe den Artikel des„Daily Telegraph“ nicht ge⸗ leſen. Wenn der Auszug, den Sie mir zeigen den Inhalt genau wiedergibt, iſt es klar, daß es ſich um eine ulkige Myſtifikation handelt. Das ſieht man daraus, daß der angebliche„diplomattſche Berichterſtatter“, um das Blatt irre⸗ zuführen und dann nachträglich lächerlich zu machen, die aller⸗ durchſichigſten Erfindungen häuft. In Wien wird mir von den Zeitungen, deren ſich Mr. William bedient hat, um ſeine Idee der Verlegung des Völkerbundes zu propagieren, un⸗ abläſſig vorgeworfen, daß ich mich gegen dieſes Projekt allzu kühl verhalte. Der„diplomatiſche Berichterſtatter“ erfindet dagegen„intenſtve Bemühungen“ meinerſeits dafür. Dann erzählt er plötzlich von einer Begeiſterung des fransöſiſchen Botſchafters in Berlin und des deutſchen Geſandten in Wien. Niemand hat bisher von einer Stellungnahme de Margerie etwas gehört. Dem deutſchen Geſandten Grafen Lerchenfeld zu inſtinuteren, daß er ſich bei ſeinen Handlungen ausſchließ⸗ lich vom ungeſtillten Wunſche, Botſchafter zu werden, leiten laſſe, geht eigentlich über den Rahmen eines erlaubten Fa⸗ ſchingſcherzes hinaus. In beiden Fällen handelt es ſich offenſichtlich darum, einen Diplomaten als gegen die Inten⸗ tionen ſeiner Regierung arbeitend hinzuſtellen und ihm da⸗ durch zu ſchaden. In der Sache ſelbſt habe ich, als die Frage des künftigen Völkerbundſitzes auftauchte ganz offen auf par⸗ lamentariſchem Boden geäußert: Ich bin zu ſehr ein An⸗ hänger des Völkerbundgedankens, als daß ich die Idee, daß Wien Sitz des Völkerbundes werden könnte, von vornherein ſchroff zurückweiſen würde. Aber die Frage iſt nicht wich⸗ tig genug, um einen voretligen Enthuſiasmus zu zeigen oder gar den Schein einer Unfreundlichkeit gegen einen uns ſo e e Nachbarn, wie es die Schweiz iſt, aufkommen zu laſſen.“ Programm für einen Königsbeſuch Quarantäne Werksſpionage bei der J. G. Farbeninduſtrie In Düſſeldorf begann am Donnerstag der Strafprozeß gegen den Deutſchamerikaner Guido Meiſel, der beſchuldigk wird, gemeinſchaftlich mit zwet deutſchen Chemikern, Paul Schmittnägel und Dr. Ludolph Reiß, Geheimver⸗ fahren der J. G. Farbeninduſtrie und der ihr an⸗ geſchloſſenen Firmen an das Ausland weitergegeben zu haben. Dreizehn Sachverſtändige und über 30 Zeugen ſind geladen. Als Nebenkläger ſind außer der J. G. Farben⸗ induſtrie zugelaſſen der Chemiker Dr. Gröber, die Firma Leopold Caſella u. Co. und die Firma Kalle u. Co. Meiſel wird beſchuldigt, Schmittnägel, einen Chemiker Merkel und einen bisher nicht auffindbaren Chemiker in Berlin zum Verrat von Geheimverfahren verleitet und dieſe Geheim⸗ verfahren weitergegeben zu haben. Schmittnägel wird aktive Induſtrieſpionage dem Dr. Reiß gegenüber zur Laſt gelegt, letzterm paſſive Induſtrieſpionage. Bevor das Gericht in die Beweisaufnahme eintrat, wurde auf Antrag des Vertreters der J. G. Farbeninduſtrie und des Staatsanwalts die Oeffentlichkeit für die Dauer der Verhandlung ausgeſchloſſen. Der Vorſitzende betonte, die Geheimperfahren, um die es ſich handelt, ſeien mit der Wirtſchaft des Deutſchen Reiches ſo eng verbunden, daß das Staatsintereſſe den Ausſchluß der Oeffentlichkeit erfordere. Keine Verſchiebung der franzöſiſchen Mahlen Das Pariſer„Journal“ weiſt aufgrund von Erklärungen von zuſtändiger Seite die umlaufenden Meldungen von einer Verſchiebung der Daten der Kammerwahlen auf die beiden erſten Maiſonntage als unbegründet zurück. Es ſtehe voll⸗ kommen feſt, daß der erſte Wahlgang am 22. und der zweite am 29. April ſtattfinden werde. Sandinos Friedensbedingungen General Sandino, der Führer der Unabhängigkeits⸗ bewegung in Nicaragua, hat ſeine ſriedensbedingungen einem Vertreter der Newyorker Wochenſchrift„Nation“ mit⸗ geteilt. Sandino verlangt, daß die amerikaniſchen Truppen ſich aus Nicaragua zurückziehen, daß weiter zum proviſo⸗ riſchen Präſidenten ein Zipiliſt ernannt werde, der nie vorher Präſident oder Präſtdentſchaftskandidat war und daß die nächſten Wahlen nicht von den Vereinigten Staaten, ſondern durch die latein⸗amerikaniſchen Mächte überwacht werden. Würden dieſe Bedingungen erfüllt, ſo erklärt ſich Sandino bereit, ſofort die Waffen niederzulegen, nie wieder in die inneren Unruhen Nicaraguas einzugreifen und künftig ſelbſt als Ztiviliſt zu leben. Letzte Meldungen 5 Keine Militariſterung der franzöſiſchen Frauen — Paris, 17. Febr. Der Senat hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung nach lebhafter Debatte geweigert, dem von Boncour entworfenen Geſetz über die Organiſation des Lan⸗ des zu Kriegszeiten, wonach auch die weibliche Bevölke⸗ rung zur Verfügung der Heeresleitung geſtellt wird, zuzu⸗ ſtimmen. Ein neues Maſchinengewehr — Paris, 17. Febr. Nach einer W des„Journal“ aus Madrid hat ein Artillerieoffizier einen Maſchinengewehr⸗ typ erfunden, der in der Minute 500600 Schüſſe ab⸗ geben kann. Schulzwang in Litauen — Kowuo, 17. Febr. Die Stadtverordnetenverſammkung hat aus Anlaß der Unabhängigkeitserklärung beſchloſſen, vom Schulfahr 1928/29 an den Schulzwang 1555 Kinder 0 7 bis 14 Jahren einzuführen. Auch der Kreisrat des Kreiſes Birſhat hat die gleiche Maßnahme beſchloſſen.(Eine Pflicht zum Schulbeſuch beſteht bisher in Litauen noch nicht.) Ende der ſüdſlawiſchen Regierungskriſe — Belarad, 17. Febr. Mit der Rückkehr des Miniſter⸗ präſidenten Wukitſchewitſch und des geſamten Koglitions⸗ kabinetts iſt die ſüdſlawiſche Regierungskriſe endgültig be⸗ hoben. Pangalos in Athen — Athen, 17. Febr. Von der Inſel Aegina kommend wo er während der letzten Woche feſtgehalten wurde, traf der frühere Diktator, General Pangalos, geſtern abend in Athen ein, wo er heute von der Parlamentskommiſſion ver⸗ nommen werden wird. Ein verſeuchter Ozeaudampfer — Newyork, 17. Febr. Nach einer Meldung aus Hono⸗ lulu ſind an Bord des amerikaniſchen Ozeandampfers„Cleve⸗ land“ 17 Perſonen an Lungenentzündung ge⸗ Paul⸗ 1 ſtor ben, während weitere 88 Paſſagiere ſchwer er⸗ krankt ſind. Da auch ein Pockenfall vorgekommen wurde das i 55 ſeiner Ankunft in Honolulu ſofort unter geſte Med iziniſche Amſchau Die nützliche Jitrone Wenn die Hausfrau die nützliche und vielſeitige Zitrone 818 Hilfsmittel in der Küche verwendet, etwa als Würze beim Backen. für Puddings. Suppen. Tunken. Salate und Getränke Ader auch als Beigabe zu gebratenem Fiſch oder Fleiſch, ſo iſt ſie ſich wohl in den allerwenigſten Fällen der Tatſache bewußt. Haß ſie in der Zitrone gleichzeitig ein ausgezeichnetes Haus⸗ mittel bei zahlreichen Krankheitsszuſtänden zur Hand hat. Durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen und Fruchtſalzen bei Kleichzeitiger leichter Verdaulichkeit, iſt der Genuß von Zitro⸗ nen in den verſchiedenſten Formen auch für Leute mit ſchwa⸗ chem oder gar krankem Magen nicht nur bekömmlich. ſondern oft geradezu ein Heilmittel. Bet Fieber reicht man Zitronenſaft mit kaltem Waſſer als Limonade: bei Kindern iſt etwas Honigzuſatz geſtattet und Kützlich.— Zitronenſaft mit ganz heißem Waſſer, mit Honta oder Kandiszucker geſüßt. ſchluckweiſe getrunken, wirkt ſchweißtreibend. Bei Gicht und Rheumatismus und chroniſchem Magenleiden wendet man gebackene Zitronen an: man eat die ganzen Früchte mit der Schale auf einen emaillierten Teller, deſſen Boden man mit ganz wenia Waſſer bedeckt hat And ſtellt denſelben in den Bratofen. Die Zitronen werden unter öfterem Umdrehen ſo lange erhitzt, bis die Schale weich i. Man ſchneidet die Zitronen auf, und genießt den warmen Gaft einer Zitrone nach feder Mahlzeit. Zitronenſaft mit Salz iſt ein vorzügliches Mittel bei Herz und Leber⸗Leiden. Man ſchüttelt den Saft einer Zitrone mit einer Meſſerſpitze Salz in einem kleinen Kläſch⸗ chen bis die Flüſſigkelt milchig erſcheint. Eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit iſt ie eine Zitrone in dieſer Zubereitung zu genießen. Um die Wirkung zu verſtärken und als gutes Mit⸗ tel gegen Adernverkalkung kann 1 Stunden nach der Mahlzeit noch der Saft einer Zitrone ohne Salz genoſſen wer⸗ den. Die Anzahl Sitronen kann bis auf 7 pro Tag geſteigert —— Mau ſetzt die Kur zehn Tage dintereinander fort und des volt ſie nach rf einer aufe von mehreren Tagen. due mit einer Meſſerſpitze Salz ge. Der Sat eier Atte 2 eee 8 e Uebelkeit am Morgen. Zitronenſaft mit ſüßem Rahm ge⸗ ſchlagen und vor einer Taſſe ſchwarzen Kaffee getrunken, iſt ein vorzügliches Abführmittel. Endlich bildet noch der Saft einer Zitrone und einer Orange morgens früh vor dem Kaffee zuſammen genoſſen ein unſchädliches Anreaunas mittel für Kopfarbeiter. Wie ſchützen wir uns vor Krebsleiden? Von Dr. med. G. Zenker, Seipzig Der verſtorbene geniale Chirurg Profeſſor Thierſch in Leipzig äußerte einmal:„Solange wir glauben, den Krebs mit dem Meſſer bekämpfen zu können, werden wir unter⸗ liegen.“ Der Krebs iſt eben keine lokale Krankheit, ſondern, wie Profeſſor Sauerbruch erklärt, der örtliche Ausdruck einer allgemeinen Erkrankung. Da wir aber eine Allgemein⸗ behandlung dieſes Geſchwürs nicht kannten, waren wir bis fetzt nur in der Lage, es örtlich zu behandeln, Operation, Rönt⸗ gen⸗ und Radiumtherapie dienten dazu, jede andere Lichtbe⸗ handlung, auch die ſo überſchwenglich geprieſene Höhenſonne hat verſagt. Weder Krebsſerum noch Chemotherapie, weder Sauerbruch recht, daß der Entwicklung des Krebſes eine konſtitutionelle Umformung des Körpers vorausgehen muß, ſo ſind auch die ſtimmberechtigt, die behaupten, daß in erſter Linie mit Gicht und chroniſchem Rheumattsmus Behaftete zur Krebskrankheit neigen, daß alſo ſeiner Entwicklung eine Harnſäureanhäufung im Körper vorausgehen muß. Somit iſt die Haupturſache faſt aller chronſſchen Leiden— die Ueber⸗ ſäuerung unſrer Säfte— auch die Vorausſetzung zur Krebs⸗ entwicklung. Hier ſetzen die Vegetarier ein. Sie ſagen: Schon der Umſtand, daß ſich bei der Veranlagung zum Krebs eine wachſende Abneigung gegen den Fleiſchgenuß einſtellt, iſt eine Tatſache, die als letzte Abwehrvorrichtung und Endaus⸗ drucksform der Naturßbeikkraft gedeutet werden muß und gibt einen ſicheren Hinweis, wie wir uns ernähren ſollen, um die Alkaleszenz unſres Blutes, und damit unſere Gefundheit zu erhalten. Daß auch ſo die Löſung des Problems nicht gefun⸗ den iſt, beweiſt aber der Umſtand, daß bedeutende Vertreter Vegetarismus ebenfalls dieſem Menſchenwürger erlegen d. Man darf dabei allerdings nicht vergeſſen, daß gerade 0 22 J t durch ihre Vorfahren 5 3 8 waren. Ut von anderer Seite ein Licht in Dunkel. In Fugland erſchlen vor Fahresfriſt Werk eines ge⸗ Antimeriſtem noch Cancroin verhalfen zu Dauererfolgen. Hat wiſſen Ellis Barker, eines weitgereiſten hochintelligenten Mannes, das den Titel„Ueber Urſachen und Verhütung des Krebſes“ führt. Es wurde von den Aerzten und Klinikern der ganzen anglikaniſchen Welt einſtimmig glänzend begut⸗ achtet. Barker behauptet, daß der Krebs in der Mehrzahl aller Fälle durch Selbſtvergiftung entſtehe, und zwar in erſter Linie durch Darmgifte, wie ſie bei unrichtiger Ernährung und chroniſcher Verſtoßfung erzeugt werden. Bei den Urvölkern iſt er ein faſt unbekanntes Leiden. Ihre einfachen Lebens⸗ formen ſchützen ſie vor ihm, vor allem ihre einfache Koſt Sie entwertet nicht, wie unſere Kulturküche, die Nahrungsmittel dadurch, daß ſie den größten Teil der Vitamine und Nähr⸗ ſalze zerſtört. Barker hat damit beſtimmt recht Ragnar Berg weiſt durch genaue Unterſuchungen nach, daß bei den Kulturvölkern ein förmlicher„Ernährungsſchlendrian“ herrſcht, der ſehr bedenklich iſt. Eine ganz beſondere Gefahr erwächſt in dem ſich immer mehr ſteigernden Verbrauch von Konſerven(die modernen Weckverfahren ſind ausgeſchloſſen), die durch das no meiſt übliche Einkochverfahren direkt entwertet ſind. Leider be⸗ gehen viele unſerer Hausfrauen aber den gleichen Fehler, wenn ſie die nährſalzreichen Gemüſebrüßhen unbedenklich dem Ausguß überliefern, während ſie ſich wohl hüten, die Fleiſchbrühe wegzugießen. Das A und O des Ganzen bleibt immer wieder neben den Ergänzungsſtoffen oder Vitaminen die gleich lebenswichtigen Nährſalze zu erhalten, die durch Bindung der Säuren unſer Blut alkaleszieren und damit unſere Säfte zu dem machen, was Lahmann trefflich unſer „natürliches Heilſerum“ nennt. Praktiſch erreſchen wir das am beſten durch mögliche Einſchränkung des Fleiſchgenuſſes und durch Bevorzugung der Gemüſe, von Obſt(lam beſten friſch!, von Nüſſen und Salaten. Neben einer normalen Blutbildung wird durch ſolche Koſt vor allem auch unſere Verdauung geregelt. Man achte das nicht für zu gering! Einer der größten Aerzte, Boerhaave, ſtellte in ſeinem Teſtament folgende drei wichtige Regeln zur Erreichung hohen Alters auf: Sorge ſtets für warme Füße, einen kühlen N und täglichen Stoffwechſel. Wie recht E. Barker hatte, davon konnte ich mich als Arzt und Diat⸗ refarmer zahlloſe Male überzeugen. Möge ſein Rat nicht ungehört verklingen! Wer dem Krebs, dem furchtbarſten und immer weiter um ſich greifenden Menſchenwitrger auch wur ein klein wenig von ſeinem Arbeitsfeld aßgräßt, gehört 1 den Siegern im Lebeuskampfe. n ist. — 1 Freitag, den 17. Februar 1029 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 89 Das Kriegs⸗ und Liauldatlonsſchädengeſetz Die Intereſſenten fordern die geſetzliche Rege lung der Entſchädigung für Kriegsſchäden noch vor Auflöſung des Reichstages Im Brennpunkte der derzeitigen Intereſſen ſteht neben Reichsſchulgeſetz, Reichstagsauflöſung uſw. die Erledigung des Liquidations⸗ und Kriegsſchädengeſetzes. Beratungen folgen auf Beratungen und die beteiligten Kreiſe kämpfen um die Beantwortung der Frage: ſoll es ein Schlußgeſetz ſein oder aber kann es nur als eine Zwiſchenlöſung betrach⸗ tet werden. Der Bund der Auslandsdeutſchen und der Hilfsbund der Elſaß⸗Lothringer im Reich hatten ſich geſtern abend im oberen Saale des Durlacher Hofes zu⸗ ſammengefunden, um ihrerſeits zur Sachlage Stellung zu nehmen. Der Verſammlungsleiter Goldberg begrüßte unter den Erſchienenen beſonders die Vertreter der Behörden und der Preſſe, ſowie die beiden Redner des Abends. Vom Stadtratskollegium war Stadtrat Haas anweſend. Zunächſt ſprach der Vorſtaud des Hilfsbundes für die Elſaß⸗Lothringer im Reich Rothmaier⸗Karlsruhe Der Referent gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung der Entſchädigungsfrage. Er führte die Zitate maßgebender Männer an, die eine Regelung im Sinne und im Intereſſe der Vertriebenen und Geſchädig⸗ ten verſprachen. Bei dieſen Verſprechungen wäre es aber geblieben. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hätte bei ſeinem Abſchiede aus Karlsruhe um Vertrauen gebeten und betont, daß er, der die entſetzliche Notlage der Vertriebenen als Badner aus eigener Anſchauung heraus kennen gelernt habe, die Angelegenheit zu einem guten Ende führen werde. Als in London, ſo führte der Redner weiter aus, die Kon⸗ ferenz tagte, die die Schulden des deutſchen Reiches an die alliierten Mächte feſtlegte, wäre es Zeit geweſen, die Kriegs⸗ ſchäden in dieſe aufzunehmen, denn die Schäden wären doch effektiv nichts anderes als die erſten Reparationsleiſtungen. Die deutſchen Vertreter haben behauptet, nichts von dieſen Forderungen gewußt zu haben, obwohl in einem Telegramm nach London beſonders darauf hingewieſen wurde. Bei der darauf angerufenen Entſcheidung des Schiedsgerichtshofes im Haag hat Profeſſor Kaufmann⸗Bonn erklärt, daß die Forde⸗ rungen berechtigt wären. Drei Tage ſpäter hat man im Finanzminiſterium nichts mehr davon gewußt. Man hat ſich überhaupt um dieſe Fragen nicht mehr gekümmert. Die vielen Verſprechungen von Herrn Köhler ſind vollſtändig ins Waſſer gefallen. Dr. Streſemann hat es ſich zur Aufgabe gemacht, für die unterdrückten Minderheiten einzutreten. Aber wie kann er dafür eintreten, wenn ihm von irgend einer Seite vorgeworfen wird, daß die Minderheiten im eigenen Lande rechtlos ſind? Was ſinb nun die Gründe? Haben wir vielleicht zu wenig Beziehungen zu politiſchen Gruppen. Man müßte es * annehmen, wenn man ſieht, wie die Entſchädigungsfrage bei anderen Stellen ausgefallen iſt. Denken wir doch nur ein⸗ mal an die Ruhrgeſchädigten. Liegt es aber daran, daß unſere Minderheiten zu gering ſind, dann iſt es traurig beſtellt. Es wird vielfach zwiſchen uns und den Aufwertungsgläubigern ein Vergleich gezogen. Die Aufwertungsſchuld trifft alle in demſelben Maße. Aber darüber hinaus haben wir doch noch viel mehr verloren. Was haben wir nun an dem Entwurf auszuſetzen? Zunächſt iſt eine ganze Menge von Punkten gar nicht erwähnt worden. Härtefonds, Schäden unter 2000 l, Ausgleichs⸗ und Entwurzelungsſchäden uſw. Herr Rothmaier führte als Beiſpiel für das Kriegsſchädengeſetz zwei Nachbarn an. Dem einen wurde der Hausrat und das ganze Eigentum zerſtört, der andere blieb davon verſchont. Nun ſoll jener, deſſen Haus zerſchoſſen wurde, nichts erhalten, weil ſein Schaden bereits vor dem 11. November 1918 entſtanden iſt. Auch die Frage nach der Entſchädigung des Geſchäftsfonds muß eine annehmbare Regelung erfahren. Bei den Voll⸗ ſchäden bis zu 2000/ handelt es ſich doch um die Aermſten der Armen. Die geforderten 25 v. H. des Geſamtſchadens wurden von Herrn Köhler um zwei weitere Drittel herunter⸗ geſetzt. Das Beſchwerderecht iſt von ihm rückwirkend annulliert worden. Es muß doch eine Inſtanz geben, die Recht zu ſprechen vermag. Der 2er ⸗Ausſchuß hat ſich für uns eingeſetzt. Nur ihm haben wir es zu verdanken, wenn die Sache vielleicht doch noch ein einigermaßen gutes Ende nimmt. Der Reichswirtſchaftsrat hat erklärt, daß nur dann von einem Schlußgeſetz geſprochen werden kann, wenn die üffentliche Meinung es als ein ſolches anerkennt. Nach einer kurzen Stellungnahme zu den einzelnen Paragraphen for⸗ derte der Redner die Anweſenden auf, der Organiſation 1115 Mit⸗ zutreten und aktiv an der Löſung dieſer Fragen zuarbeiten. bäder 748, Solbäder 81, Kohlenſäurebäder 52, Der Vorſitzende des Bundes der Auslandsdeutſchen, Landes⸗ verband Südweſtdeutſchland, Emil Bilabel⸗Pforzheim, ſprach zunächſt über die vor der Türe ſtehenden Reichstags⸗ wahlen und die Möglichkeit, gerade hier die einzelnen Par⸗ teien zu einer klaren Beantwortung der Fragen aufzufordern. Es handle ſich immerhin um mehr als eine Million Wähler und es könnte der Regierung und den Parteien nicht gleichgültig ſein, wenn dieſe Million in das große Heer⸗ lager der Staaksverneiner übergeht. Der 22er⸗Ausſchuß, der ſämtliche Parteien umfaßt, iſt für unſere ganz gewiß berech⸗ tigten Forderungen und die Regierung iſt dagegen. Die eigentlichen Verantwortlichen ſind die Herren Referenten in den Miniſterien. Wenn aber die Miniſter nicht in der Lage ſind, ſich gegen dieſe Herren durchzuſetzen, ſo taugt unſer ganzes Syſtem nichts. Gildemeiſter ſchreibt mit Recht:„Wir leben in keiner Republik und in keiner Demokratie, ſondern in einer Bürokratie.“ Es ſind doch auch noch die Deutſchen im Ausland, die ſich ſagen werden, wenn die Deutſchen aus den abgetrennten Gebieten uſw. ſo behandelt werden, dann haben wir auch kein Intereſſe daran, deutſch zu bleiben, denn wer weiß, ob und wann es nicht auch uns ſo gehen würde. Den Parteien, die für die chriſtlichen Schulen eingetreten ſind, möchte ich zu bedenken geben, daß ſie doch dann 1 in erſter Linie die chriſtlichen Grundſätze zu vertreten hätten. Der Redner verbreitete ſich dann noch über die Staats⸗ anleihen und Eiſenbahnobligationen und brachte anſchließend aus dem reichen Borne ſeiner Erfahrungen einige Beiſpiele, die ſcharfe Schlaglichter auf die ganze Angelegenheit werfen. Da iſt zum Beiſpiel eine Frau, die zu ihrem Sohne nach Amerika auswandern will. Das amerikaniſche Konſulat in Stuttgart ſchrieb ihr, ſie möchte ſich am 17. Februar in Stutt⸗ gart zwecks Abholung des Viſums einfinden. Die Frau ſchrieb darauf an das Reichsentſchädigungsamt nach Berlin, man möchte ihr die Entſchädigung ausbezahlen, damit ſie ſich ihre Fahrkarte beſorgen könne. Das Konſulat forderte von ihr die Aufforderung des amerikaniſchen Konſulates, ſowie den Reiſepaß an, um die Angaben auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. Dazu hatte die Behörde volle vier Wochen Zeit. Trotz dreimaliger Mahnung erhielt die Frau ihre Papiere bis zum 16. Februar abends nicht zurück. Der Effekt iſt der, daß ſie die Ausreiſeerlaubnis dieſes Jahr überhaupt nicht mehr bekommt, weil ſie ſich am 17. Februar mit ihren Papieren nicht im Konſulat einfinden konnte. Ganz ver⸗ heerende Folgen habe das Ausgleichsſchädengeſetz gehabt. Der Redner erklärte das an einigen treffenden Beiſpielen und forderte zum Schluß die Preſſe auf, die Geſchädigten während der kritiſchen Tage zu unterſtützen. Er verlas an⸗ ſchließend eine Entſchließung die einſtimmig angenommen wurde. Sie lautet: Die in Mannheim am 16. Februar 1928 verſammelten Auslandsdeutſchen und vertriebenen Elſaß⸗Lothringer ver⸗ langen ſofortige geſetzliche Regelung der Entſchädigung für Kriegsſchäden noch vor Auflöſung des Reichstages und er⸗ klären, daß ſie jede geſetzliche Regelung, die hinter den Forderungen der Arbeitsgemeinſchaft zurückbleibt, nur als wiſchenlöſung anerkennen werden. Es wurde beſchloſſen, dieſe Entſchliteßung an den Reichs⸗ präſidenten, den Reichstagspräſidenten, den Finanzminiſter und den 22er⸗Ausſchuß zu überſenden. Der Verſammlungs⸗ leiter dankte noch einmal den beiden Rednern des Abends deren Ausführungen mit außerordentlichem Beifall auf⸗ genommen wurden, und ſchloß die wirklich intereſſante Ver ſammlung, die von einem ſeltenen Geiſt der Einmütiakei beherrſcht war. Da. * Volkstrauertag. Für den allgemeinen Volks⸗ trauertag am 4. März hat das Erzbiſchöfl. Ordinariat für die Erzdibzeſe Freiburg die Abhaltung von kirchlichen Feiern in ähnlicher Weiſe wie in den Vorjahren angeordnet. In den Mittagsſtunden ſoll nach Möglichkeit ein Trauergeläute ſtatt⸗ finden. Für die Deutſche Kriegsgräberfürſorge wird ein Teil der 1 Kirchenkollekte vom 5. Februar verwendet werden. * Starke Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 5. bis 11. Februar wurden 10761 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4111(Männer 2740, Familienbad 1117, Wellenbad 237, Schülerkarten 23), Frauenhalle 1874(darunter Schülerkarten 19), Halle III 1030, Wannenbäder J. Klaſſe 759, Wannenbäder II. Klaſſe 1307, Dampfbäder 397, Lichtbäder 16, Kohlenſäurebäder 6, Kranken⸗ kaſſenbäder 1261(Dampfbäder 315, Lichtbäder 35, Fichtennadel⸗ Schwefelbäder 30). Lohn der Redlichkeit Eine Fabel von Albert Reinicke i Der Eſel war geſtorben und die leidtragenden Tiere hatten ſich verſammelt, um ihn zu begraben. Als man aber ſeinen Nachlaß geſichtet hatte, ergab es ſich, daß nichts von beſonderem Werte vorhanden war, womit die Begräbniskoſten hätten be⸗ zahlt werden können.. a „Sonderbar“, ſagte das Maultier,„mein Vetter iſt doch immer, wie jeder weiß, ſehr fleißig und ſparſam geweſen. Wie * iſt es nur möglich, daß nichts vorhanden iſt?“ „Gewiß“, beſtätigten die Tiere einſtimmig,„er war in der Tat ſtets hilfsbereit, niemals geizig und lieh manchem in der Not von ſeinem Gelde. Der arme Eſel!“ 5 1 8 Sie ſuchten nochmals alles durch und fanden ſchlietzlich eine Anzahl Bücher, darunter;„Die Kritik der reinen Ver⸗ nunft“,„Geſpräche Goethe'“,„Klopſtock's Gedichte“.„Zur Diätetik der Seele“ uſw. 5 5 „Es iſt wirklich zum Totlachen!“ grunzte das dicke Schwein. „Wenn man ſchöngeiſtige Bücher und Gedichte lieſt und ſein Geld dafür hinauswirft. wird man ſchwerlich im Leben zu etwas kommen. Solches Geſchmierſel ſchiert mich nicht. Ich halte es lieber mit dem Dollar! Schaut mich an, ſehe ich nicht wohlbeleibt und repräſentabel aus und ſind nicht alle meine Kinderchen hübſch fett und rund? Ich brauche keine Bücher. Für mich und die Meinen genügt der Boxſport und die Renn⸗ bahn zur Anregung des Geiſte““! Die Gans ſchnatterte ihm lebhaften Beifall. N „Was verſteht ihr Dummköbpfe von ſolchen hochgeiſtigen Werken?“ bellte empört der gelehrte Pudel. der ein auter Freund des Entſchlafenen war und früher manche Stunde mit ihm philoſophiert und über die Vergänglichkeit alles Irdiſchen nachgedacht hatte.. f e e eren das fromme Schaf die Rede des Pudels. „der Eſel war immer ein eifriger Wahrheitsſucher und ein rechtgläubiges Mitalied der Gemeinde. Friede ſeiner Aſche! Dabei wiſchte es ſich eine Träne aus den Augen. „Was nutzen fetzt alle ſchönen Reden.“ verſetzte der prak⸗ tiſch veranlagte Hamſter.„Das beſte iſt. wir ziehen ihm das Fell über die Ohren und benutzen den Erlös dafür zur Beſtrei⸗ 1 8 Begräbniſſes.“ e Wec de N die dürre Ziege,„wir können ja ſeinen toten Leib dem Medizinalrat Kranich für die Anatomie ver⸗ kaufen. Dann ſparen wir das ganze Begräbnis und haben noch etwas für den Leichenſchmaus.“. „Ueberlaßt ihn doch einfach mir!“ rief der gefräßige Wolf. „Ich werde ihn hübſch fäuberlich verzehren und enthebe euch ſomit aller Umſtände und Unkoſten. Aus den Knochen könnte ja Leim gekocht werden.“ Und er wiſchte ſich begehrlich mit der Zunge um das Maul. Nachdem noch mancher Vorſchlaa gemacht worden war. kamen ſie ſchließlich darin überein, dem Eſel in Anbetracht ſeiner Tugendhaftiakeit und kindlichen Einfalt, die er im Leben geübt hatte, ein angemeſſenes Begräbnis zu bereiten und ihm nur das Fell abzuziehen, was ſie auch ſogleich taten. „Geſchieht ihm ganz recht!“ bemerkte der Fuchs mit beißen⸗ 0 972 5„Dieſer Eſel iſt Zeit ſeines Lebens redlich ge⸗ weſen Theater und Muſik Rudolf Borupka engagiert! Wie das National⸗ theater mitteilt, iſt Rudolf Borupka vom Lübecker Stadt⸗ theater für die nächſte Spielzeit an das Mannheimer Natio⸗ naltheater verpflichtet. Damit beſtätigt ſich unſere geſtrige Meldung. Vom Kölner Muſikleben und dem Schauſpielhauſe. Ohne deshalb irgendwie von nagelneuen Schöpfungen reden u können, habe ich feſtzuſtellen, daß von den im achten 8 ürgenichkonzert aufgeführten fünf Werken vier erſt⸗ malig im Rahmen dieſer großen Abonnementskonzerte gehört wurden und doch iſt über Walter Braunfels Präludium und Fuge für großes Orcheſter, die der Komponiſt hier ſelbſt vorführte, über W. von Baußnerns„Hymniſche Studien“ für Streichorcheſter, Regers Konzert im alten Stil und in füngſter Zeit auch über Zoltan Kodalys„Pſalmus Hungarieus“ be⸗ reits aus vielen Städten berichtet worden— wie das manch⸗ mal ſo geht, ohne daß man der Konzertleitung darum Rück⸗ ſtändigkeit vorwerfen könnte. Gleichwie letzteren drei Werken war Hermann Abendroth ebenfalls dem 13. Pſalm von Liſat ein vielberedter, meiſterlicher Ausdeuter, während das Tenorſolo hier wie auch die Davidgeſänge Kodalys in Carl Erb einen Ausdruckskünſtler von ſeltener Potenz fanden und der Chor es an fein abſchattiertem Vortrage nicht fehlen ließ.— Im 5. Meiſterkonzert vermittelte Abend⸗ roth den äußerſt zahlreichen Hörern beſonders erleſene Ge⸗ nüſſe, indem er mit ſeinem ausgezeichneten Kammer⸗ orcheſter Telemanns Suite K⸗moll für Streichorcheſter und Cembalo(H. Pillney), Händels Konzertſtück G⸗moll ſowie Stäbliche Nachrichten Rheinregulterung zwiſchen Germersheim und Mannheim⸗Rheinau Zur Verbeſſerung des Fahrwaſſers im Rhein bei Speyer ſind dieſer Tage wieder Arbeiten aufgenommen worden. In dem ſcharfen Bogen längs des linken Ufers iſt das Fahr⸗ waſſer ſehr tief und ſchmal, während vom rechten Ufer ein ausgedehnter Kiesgrund weit in den Strom hereinreicht. Es werden daher am linken Ufer die großen Tiefen durch Grund⸗ schwellen verbaut unter gleichzeitiger Abbaggerung des Kies⸗ grundes rechts, um ein Fahrwaſſer von gleichmäßiger Tiefe und arößerer Breite zu erhalten und den Beſtand der Ufer⸗ bauten zu ſichern. Die Grundſchwellen und Querbauten von 30 bis 50 Meter Länge, die am Ufer 4 Meter unter Nieder⸗ waſſer liegen und quer zum Strom gegen die Sohle abfallen. Sie beſtehen aus ſogenannten Senkwürſten(mit ſchweren Steinen gefüllte Hüllen aus Faſchinen mit Draht umſchnürt, 8 Meter lang, 80—90 Ztm. dick), die von einer ſchwimmenden Arbeitsbühne aus verſenkt werden. Zwiſchen den Grund⸗ ſchwellen, die etwa 60 Meter Abſtand von einander haben, wird die Stromſohle durch Ausklappen des auf dem Kies⸗ grund gewonnenen Baggerguts aufgefüllt. Schon im Vorjahr wurden länas des rechten Ufers unterhalb der Speyerer Brücke eine Anzahl Buhnen eingebaut, um in dem langen Bogen das Fahrwaſſer längs des konkaven Ufers feſtzuhalten und ein Ausſchlagen des Schiffweges nach der Seite zu ver⸗ hüten. Dieſe Arbeiten bilden einen Teil der ſeit 1925 begon⸗ nenen Nachregulierung des Fahrwaſſers zwiſchen Germers⸗ heim und Mannheim⸗Rheinau. Auf dieſer Strecke waren namentlich bei Germersheim und im Mechtersheimer Durch⸗ ſtich die Fahrwaſſerverhältniſſe häufig recht ungünſtig. Durch Erhöhung zu tief liegender Uferbauten und durch den Einbau von Buhnen und Grundſchwellen iſt in der Mechtersheimer Strecke bereits eine ganz weſentliche Verbeſſerung für die Schiffahrt exreicht worden. Bei Germersheim ſind die Ar⸗ beiten zur Zeit noch im Gange. * * Drei Frauen umgerannt. Ein mit übermäßiger Ge⸗ ſchwindigkeit durch die Straßen der§S⸗ und I⸗Quadrate fah⸗ render Radfahrer geriet geſtern beim Ueberholen eines Motorradfahrers auf den Gehweg vor S 6. Dabei warf er drei dort ſtehende Frauen zu Boden. Eine der Frauen erlitt eine Verletzung am Kopf und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. 5 * Vom Motorrad geſtürzt. Ins Allgemeine Krankenhaus wurde geſtern ein 24 Jahre alter Kaufmann eingeliefert, der beim Erlernen des Motorradfahrens in Neu⸗Oſtheim ſtürzte und ſich das rechte Schlüſſelbein brach. * Betriebsunfall. Ein 53 Jahre alter Heizer, der geſtern in einem Betriebe an der Hanſaſtraße durch aus⸗ ſtrömenden Dampf ſich Verbrennungen im Geſicht und am Oberkörper zuzog, mußte ebenfalls ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht werden. Parlei⸗Nachrichten * Die Deutſche Volkspartei, Bezirksverein Feudenheim hielt am Donnerstag abend im„Schwanen“ die im Frühjahr fällige Bezirksverſammlung ab. Der Beſuch der Verſamm⸗ lung war erfreulich gut. Der 1. Vorſitzende, Fabrikant Gg. Merck, eröffnete die Verſammlung und ging, nachdem er einen Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr gegeben hatte, zur Neuwahl des Geſamtvorſtandes über. Es iſt ein bemerkenswertes Zeichen für die Beliebtheit und Anerken⸗ nung, die Herr Merck ſamt ſeinem Vorſtand genſeßt, daß dem alten Vorſtand von der Verſammlung volles Vertrauen aus⸗ geſprochen und einſtimmig wiedergewählt wurde. Im Mit⸗ telpunkt des Abends ſtanden die Ausführungen des Haupt⸗ ſchriftleiters Kurt Fiſcher, der auch dieſes Mal ſeinen Zu⸗ hörern einen tiefen Einblick in die Politik des Reichs und Badens geben konnte. Er berührte zunächſt die Schulpolitik des Reichs und ging näher auf die Stellung der D. V. P. in dieſer Frage ein, deren Verhalten als den liberalen Grund⸗ ſätzen getreu und feſt bezeichnet werden könne, denn die Koalition ſei nicht deswegen auseinandergegangen, weil die D. B. P. an dieſer Schulfrage nicht mitgearbeitet hätte, ſondern vielmehr deswegen, weil die Forderungen des Zentrums zu überſpannt waren, um einen vernünftigen Kompromiß 3u Stande kommen zu laſſen. Im weiteren Verlauf ging der Redner auf die auswärtige Politik über, die er als wichtigſten Teil der Politik überhaupt bezeichnete. Hier kann die Deutſche Volkspartei den Ruhm und die Ehre der Verant⸗ wortung für ſich beanſpruchen, daß ihr Führer, Reichsaußen⸗ mintſter Dr. Streſemann, bereits 5 Jahre lang die außenpolitiſchen Geſchicke des Deutſchen Vaterlandes mit beſtem Erfolg geleitet hat. Die Ausführungen fanden die Dankbarkeit der Zuhörer, die dem Redner reichen Beifall ſpendeten. Der Verlauf der Verſammlung bewies, daß die D. V. P. in Feudenheim eine treue Stütze der Geſamtpartei in Mannheim bildet. Streichorcheſter einzig ſchön veranſchaulichte. Maria Fvog iin entfaltete in Arien von Händel, Bach, Gluck und Paiſiello den ganzen Reiz ihrer ſüßen Stimme und virtuoſen Technik, indes die Geigerin Riele Zueling Mozarts Serenata notturng mit vielem Aplomb ſpielte.— Eine Konzeſſſon an den Karne⸗ val war es, daß man im Schauſpielhauſe„Die Abenteuer des braven Soldaten Schwefk“ von Max Brod und Haus Reimann(nach J. Haſeks Roman) brachte, oder viel⸗ mehr in ſehr kitſchiger i als aſtnachtspoſſe brachte, ſodaß von irgendwelcher Tendenz des Stücks nichts mehr 1 blieb. Der inſzenierende Oeſterreicher Jutendant Modes hat plötzlich ein karnevallſtiſches Kölner Herz bet ſich entdeckt und das vermittelte dem Publikum ſogar 1 der Pauſe im Wandelgange Jazz⸗ und ſonſtige Radaumuſik. Nun, nehmen wir Stück und Aufführung, wie ſie dargeboten wurden, ſo iſt ein zwerchfellerſchütternder Heiterkeitserfolg zu verzeichnen, der in erſter Linie dem tat⸗ ſächlich urdrolligen Schwejk Alfred Wehles zu verdanken war. Nach Modes Angaben hatte T. C. Pillartz auf der Dreh⸗ bühne eine Reihe beſtens gelungener Bilder geſtellt, zwiſchen deren Wänden manche köſtliche typiſche Figur um Lizenz für den Poſſengeiſt dieſes Abends warb. Paul Hiller. Das Freiburger Stadttheater hat anſcheinend unter dem Eindruck der finanziellen Kriſe ſeinem Spielplan eine Richtung gegeben, die zum Bedenken Anlaß gibt.„Zigeuner⸗ baron“,„Fideler Bauer“, Czardasfürſtin“ und„Schwarzwald⸗ mädel“ überſchatteten den übrigen Spielplan. Sie brachten wenigſtens gefüllte Häuſer, trotz teilweise vorſintflutlicher Inſzenierung. Das war beſonders ſchlimm beim Fidelen Bauer, der eigentlich nur durch den Träger der Titelrolle (Mar Dornbuſch) erträglich war. Die Oper brachte recht hübſch und anſprechend den„Schwarzen Domino“ heraus und gab der vielgewandten Meta Liebermann Gelegenheit, zu bril⸗ lieren. Marie Theres Heindl, die nach Maunheim engagierte Koloraturſängerin, machte uns durch ihr darſtelleriſch und ge⸗ ſanglich gleich vorzügliche Leiſtung in den„Luſtigen Weibern“ den Abſchied beſonders ſchwer. Ewald Lindemann, der leitende Muſiker des Freiburger Inſtituts, hat, wie ich er⸗ fahre, die Führung des vom Stadtrat ihm verliehenen Titels: Generalmuſikdirektor abgelehnt. Im Schauſpiel wurde„Der Hexer⸗ von Eruſt Phyrr mit allen Schikanen(Film uſw.) inſzeniert. Adalbert Holtz ſchuf einen fabelhaften Polizei⸗ direktor, Joſef Stauders Rechtsanwalt war, wie alles bei dieſem Künſtler vorzüglich. Anny von Orelly war als Frau des Hexers beſſer im Spiel als im Ausſehen. Im übrigen 8 Bachs Suite B⸗moll für Flöte(Paul Stolz vortrefflich) und brachte der Hexer auch in Freiburg aus verkaufte Häuſer. Gt. J. Seite. Nr. 82 Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Februar 1928 Veranſtaltungen Der Literariſche Verein Mannheim beging geſtern im Clou in Gemeinſchaft mit der Ortsgruppe Lubwigshafen des M Vereins der Pfalz ben Zuſammenſchluß der Nachbarkinder Mannheim und zudwigshafen durch einen farwigen“ Abend, der einen ſehr ſaſchlngsfrohen Verlauf nahm. Die Beteiligung Wax ſo ſtark, daß ſich die Räume als zu klein erwieſen. Aber vlelleicht hat der Umſtand, daß man ganz eng zuſammen⸗ rlicken mußte, dazu beigetragen, daß die Stimmung von An⸗ beginn die denkbar beſte war. Man konnte auf den Eisbrecher verzichten. Die Funktion des Anſagers hatte unſer populärer Dokalbtalektdſchter Hauns Glückſtein übernommen, der ſich in dex ihm eigenen humoriſtiſchen Weiſe unter Bezug⸗ nahme auf das Motto bes Abends einführte. den zündenden Darbletungen beſtanben in der Hauptſache aus Vlalektvorträgen, die den lebhafteſten Beifall fanden. Den Reigen eröffnete Frl. Zettler, die„Pälzer Krott“, die ſich unter dem Titel„Der Mann im Spiegel der Wahrheit“ allerlei Anzüglichkeiten gegen die Männer heraus⸗ nahm, mit dem„Meiſterſtitck“ unmittelbar darauf aber wieder das Gleichgewicht herſtellte. Die beiden ausgezeichnet poin⸗ texten, ſelbſtyerfaßten Vorträge, die auch vorzüglich inter⸗ Urettert wurden, weckten ſtürmiſche Heiterkeit. Ludwig Hartmann hat das Thema„Zwiwwel odder Buwikopp“ zu einer köſtlichen Dialetkdſchtung verwendet, in der erzählt mid, wie ſich eine echte Pälzerin nach langem Zaudern be⸗ ſtimmen ließ, ſich die„Zwiwwel“ gemeint iſt der Haar⸗ nuten— äbſchneiden zu laſſen. Frau Elſe Wagner, die ſich zu einer Virtuoſin im Lautenſpfel entwickelt hat, ſpendete die Schlager„Der Kakadu“ und„Katzenltebe“ ſo fein nüan⸗ elext, daß ſie vom Stuhle, der das Podium erſetzen mußte, unter ſtürmiſchem Beifall herabſtieg. Nitch minder ausgezeſchnet war die Frankenthälerin Frau Elſe Ritterspacher mit vorzltglichen ſelbſtverfaß⸗ ton Sächelchen. Daun kam Hanns Glückſtein mit einem glänzenden Weinlobgeſang, um von zwei Apachinnen(Frl. Sleinhardt und Frl. Roſi Kahn) abgelöſt zu wer⸗ den. Frl. Zettler rezitierte mit durchſchlagender Wirkung drei reizende Sachen von Lina Sommer, Ludwig Heene tpug ſeine vortreffliche Dialektdichtung„Pälzer Mädle am Klavier“ vor und Ludwig Hartmann ſetzte mit der „Pälzer Fruchtbarkeit“, einer Erinnerung an die Aus⸗ wolſungszeit, die Lachmuskeln in ſtarke Bewegung. Frau Glſe Wagner erfreute mit drel weiteren ſtimmungsrelchen Vorträgen, von denen zwet von Glückſtein waren, und dann kam zum Schluß Kurt Graf, der wie kein zweiter in die echte Faſchingsſtimmung hineinpaßte. Zwiſchenhinein wur⸗ den allgemeine Lieder aus dem„Plötzlichen Nachtblatt“ ge⸗ fungen, das für den Abend extra hergeſtellt worden iſt. Hatte man ſchon vorher die Pauſen durch Tanz ausgefüllt, ſo trat nach Erledigung des Vortragsprogramms Terpſichoren völlig in ihre Rechte. Mau on- und twoſtepte, foxtrottelte und walzte in drangvoll fürchterlicher Enge weit über die normale Feier⸗ abendſtunde hinaus. Wie lange vermögen wir nicht zu ſagen. Als wir ſchieden, herrſchte noch Hochbekrieb. — Tagungen Tagung der evangeliſchen Kirchenälteſten * Hoxberg.. Febr. Vor kurzem fand hier die dies⸗ jäh eige Tagung der Kirchenälteſten des Kirchenbezirks Box⸗ ſtakt. Sie war von 46 Aelteſten und 10 Geiſtlichen be⸗ ber ſucht. Rach Begrüßungsworten von Dekan Haag referierte Landeswoßlfahrtspfarrer Werner von Karlsruhe über die Wang. Wohlfahrtspflege, über die ein auſchaulſches Nild nach ihrem heutigen Stand zu bekommen, für kirchliche Vertreter beſonders wertvolt ſein muß. Daß die öffenkliche Wohlfahrtspflege allein die ganze Not des Volkes nicht tragen faun, iſt eine Erkenntnis, der man ſich heute nicht mehr ver⸗ ſchließen kaun. Die Not iſt ſo groß, daß ſie der Ergänzung durch die freie Wohlfahrtspflege bedarf; und an die Wurzel der Nöte kommt man nur mit den Ewigkeitskräften des Evangellums heran. Die evang. Kirche ſchuldet dem Volke den Dienſt barmherziger ebe. Die Ausführungen des Red⸗ gers fanden lebhafte Zustimmung. Hernach berichteten Nfarrer Werner und Hauptmann a. D. Graef über die von der Inneren Miſſton eingerichteben Sterbevorſorge, die in Ikferem badiſchen Lande viel Anklang gefunden hat. Zum Schluß referierte noch Pfarrer Neumann von Hirſchlanden über Bereicherung der Gottesdſenſte in liturgſſcher Hinſicht, Auch ützer dieſe Frage fand eine eingehende Ausſprache ſtatt. CC ˙/ Die nun folgen⸗ Aus dem Lande Um das Kraftwerk Säckingen * Waldshut, 14. Febr. Generaldirektor Dr. Haas von den Rheinkraftwerken Rheinfelden hatte am 3. Februar in ſeinem Referat in Lörrach über die deutſche Stromwirtſchaft und den Oberrhein große Bedenken gegen das von dem Ge⸗ meindeverband Oberrhein geplante Kraftwerk Säckingen ge⸗ äußert, da ſowohl die techniſchen Bedingungen wie auch die wirtſchaftliche Abſatzmöglichkeit bedeutend ungünſtiger ſeien wie z. B. beim Kraftwerk Rheinfelden oder Kleinlaufenburg, oder dem im Bau befindlichen Großkraftwerk Niederſchwör⸗ ſtadt. Dr. Haas warnte die Gemeinden vor der Inangriff⸗ nahme eines ſolchen Unternehmens, deſſen Wirtſchaftlichkeit durchaus zweifelhaft ſei. Dieſe Ausführungen von Dr. Haas haben in Säckingen und beim Gemeindeverband lebhafte Mißſtimmung hervorgerufen. Der Vorſitzende des Ver⸗ bandes, Bürgermeiſter Dr. Horſter⸗Waldshut, hatte ſofort Ge⸗ legenheit genommen, mit den zuſtändigen Stellen in Karls⸗ ruhe die Sache eingehend zu beſprechen. Am Samstag fand nun in Radolfzell eine Vorſtandsſitzung des Gemeindever⸗ bandes Oberrhein ſtatt, an der auch der Landeskommiſſar und Landrat Dr. Pfützner⸗Konſtanz teilnahmen. Es wurde eine Entſchließung angenommen, die in nicht weniger als zehn Punkten die Stellungnahme von Dr. Haas widerlegt und das Kraftwerk Säckingen als durchaus bau würdig bezeichnet. Eine Beeinträchtigung des Säckinger Kraftwerkes durch Rlickſtau des Kraftwerks Niederſchwörſtadt komme nicht in Frage. Auch ſei es möglich, den Erzeugungspreis äußerſt niedrig zu geſtalten. Der Gemeindeverband Oberrhein ver⸗ wahrt ſich auch dagegen, daß Dr. Haas es als ſeine Gewiſſeus⸗ pflicht betrachtet, die Gemeinden des Oberrheins vor dieſem wirtſchaftlichen Unternehmen warnen zu müſſen. N L. Brüthl, 15. Febr. Am Sonntag veranſtaltete der Ge⸗ werbeverein einen Familienabend, der durch eine An⸗ ſprache von Tünchermeiſter Schwab, dem 1. Vorſitzenden, er⸗ öffnet wurde. Wagnermeiſter Brixner ermahnte zur Un⸗ terſtützung des einheimiſchen Handwerks. Theaterſtücke, die der Schützenverein ſpielte und eine Gabenverloſung beendeten die ſchöne Feier. Karlsruhe, 16. Febr. Geſtern abend um 6 Uhr wurde in der Krieasſtraße zwiſchen Karl⸗ und Ritterſtraße ein Mann, der mit einem Handwägelchen durch die Krieasſtraße fuhr, von einem Perſonenkraftwagen aus Blankenloch beim Ueber⸗ holen überfahren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das ſtädtiſche Krankenhaus verſtarb. Da der Verunglückte keine Papiere bei ſich trug. ſo war es erſt am Donnerstag mittaa möalich, ſeine Perſön⸗ lichkeit feſtzuſtellen. Es handelte ſich um den verheirateten Hilfsarbeiter Foſeph Philipp. geboren aus Odenheim und 51 Jahre alt. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Redakteur und Bürgermeiſter vor Gericht Vor dem Schöffengericht ſtanden ſich heute vormittag der angeklagte Redakteur Heymann von der„Arbeiter⸗Ztg.“ und Bürgermeiſter Trunk von Walldorf bei Heidelberg wegen Beleidigung durch die Preſſe gegenüber. Heymann hatte am 5. Auguſt in der Arbeiter⸗Ztg. einen Artikel mit der Ueberſchrift Schwarze Mißwirtſchaft, der Bruder des Stagtspräſidenten als Bürgermeiſter von Wall⸗ dorf, veröffentlicht. In dem Schriftſat, der eine Reihe ſchwerer Verbalinjurien gegen Trunk enthält, wird zunächſt die Frage aufgeworfen:„Wo ſind die 70000 Mk.? Dann beißt es u..: Trunk fühlt ſich als „Stgatspräſident im Kleinen“, der Bürgermeiſter macht Repräſentationsreiſen, der Bürger⸗ meiſter fährt mit iner ganzen Familie auf der Straßenbahn uſw. Der angeklagte Redakteur Heymann erklärte zu Be⸗ ginn der Verhandlung, daß die Zuſtände in Walldorf in Widerſpruch mit der Gemeindeordnung ſtehen. Der Artikel hat deren Beſeitigung bezwecken ſollen. Bezeichnend für Walldorf iſt, daß ſelöſt die eigenen Parteifreunde des Bürger⸗ meiſters, die Zentrumsfraktion, den Voranſchlag ablehnte. N e er Angeklagte kritiſterte vor allem die großen Ausgaben ür die vielen Dienſtreiſen des Bürgermeiſters, der den 5 7 1 f 1 een ————ꝗ——————— Evas Entführung 120 Von Haus Land As er fertig geleſen gatte, ſeufzte Dieter ſchmerzlich auf. Bahrhaftig. dieſe Menſchen nahmen re Abmachungen atis eruſt. Das ging wirklich zu weit, daß ſie der Schweſter Nuß jetzt verboten, an in zu ſchreiben. Dieter fah, er hatte mit bartherzigen Gegnern zu tun. Wie würden ſie ſich erſt verhalten, wenn er einmal ver⸗ ſuchen sollte ſein Nädel wlederzuſehend Das würden ſie mit allen Mitteln verhindern. s Dieter dann wieder bei den Frauen ſaß, war er ein⸗ Metz. niedergedrückt. Sie bemerkten es, wußten gleich, daß der Brief den Doktor ſo traurig gemacht hatte. Taktvoll Nagten ſie nicht nach der Urſache ſeines Kummers. Ader Denn, als ſie nach dem Eſſen ihre Zigarette rauchten, erzählte Dieter, was Schwester Ruth ihm geſchrieden. AMemor ge ihrer Empörung über die harten Pflege⸗ eitern Ausdruck, meinte, ſie würde, wenn Evchen iör Kind Wirte, den Kampf mit dieſen Leuten ſofork aufnehmen. Irbeken Gregerſen wies ſie zurecht.„Nein— Lillemor, Erbittere den Doktor nicht noch mehr! Er muß froß ſein, des Kind in guten Händen zu wiſſen. Das iſt ſchließlich die Dauptſache. Dieter ſchwieg, das Herz tat ihm weed III. am nöchſten Norgen um neun Uhr Dieter oden auf Bebatkte eintraf, erwartete ihn ein Knecht am Hofeingange, Urte ihn zum Wirtſchaftsgebäude, in das ebenerdig gelegene Ard, in dem die Baronin ſchan am Schreidtiſch ſaß und Dieter den gegenüderſiegenden Platz anwies. „Hier daden Sie die Pachtverträge für das Auto. Sie Wufen ad ersten Mai. Leſen Sie beide Exemplare genau Wicz Haden Sie ein däniſches Lezikon?“ ü Dieter dolte es aus ſeiner Taſche. Die Baronin nickte. ee dern, die an alles denken.“.. prüfte die Verträge, unterſchrieb, reichte den einen 8 5 8 N fich Di te Dam er Daronin, nahm den anderen an ſich. Die alte Dame 2 oli eine Neppe hervor, beftete den Vertrag ein. ni Sie ein wenig einweihen. Für die Zeit eiten Mai dekemmen Sie einen Gehalt von monatlich Nreihandert Kronen. Its Ihnen recht?“ denn nur danken für ſo viel Güte.“ eden Sie auf Ibrem Satz einen Saufen Aprech⸗ unden der Molkerei.. ein Mitglied ihrer Genoſſenſchaft. ieder Gutsde* er im Nei. Bitte, rechnen Sie A nuch, Sie J ein großes W. 2 geprüfte Ne 5 A Sie die—.— 8 scher Nniſche Bürgerausſchuß über wichtige Dinge nicht unterrichtet hat. Heymann hebt dabei beſonders auf die Verwendung der 70 000 Mark ab, die zur Förderung von Neubauten von der Rheiniſchen Hypothekenbank aufgenommen, aber nicht für dieſen Zweck verwendet wurden. Heute wiſſe niemand, wo⸗ hin das Geld gekommen, da ſelbſt im Voranſchlag nichts da⸗ von enthalten iſt. Ferner tadelt der Angeklagte, daß ſelbſt Frau Trunk eine Freikarte für die Elektriſche von Walldorf nach Wiesloch hat. i Der Privatkläger, Bürgermeiſter Trunk, verbreitet ſich zunächſt über die 70000 Mark, die während ſeines Urlaubs von ſeinem Stellvertreter teilweiſe zu anderen Zwecken als zur Förderung des Neubaues verwendet wurden. Er habe das bei ſeiner Rückkehr ſofort gerügt. Mit Einverſtändnis des Bezirksrats hat man den Betrag nicht in den Voran⸗ ſchlag aufgenommen. Da er Ausſchußmitglied des Badiſchen Städtebundes ſei, müſſe er öfters zu dieſen Sitzungen. Die Koſten hierfür trage aber nicht die Gemeinde, ſondern der Verband. Seit 5 Jahren ſei er in Walldorf, habe aber noch nie einer Zentrumsverſammlung beigewohnt. Lediglich an einer vom Zentrum II nach Reilingen einberu⸗ fenen Sitzung, der auch Sozialdemokraten beiwohnten und in der kommunale Fragen erörtert wurden, hat er im Intereſſe der Gemeinde teilgenommen. Als Verwalter der Straßen⸗ bahn hat er auch das Recht der Freifahrt für ſich und ſeine Frau, da in anderen Städten Stadtrat und Bürgeraus⸗ ſchuß ebenfalls Freikarten beſitzen. Im Voranſchlag iſt kein Pfennig für die Verwaltung der Straßenbahn eingeſetzt. Der Antrag der Kommuniſten auf Aufhebung des Sürgernutzens iſt abgelehnt worden. Nachdem noch Landrat Neumann von»giesloch als Zeuge vernommen, verſucht der Vorſitzende, den ſchon zu Be⸗ ginn der Verhandlung von ihm angeregten Vergleich herbeizuführen. Bürgermeiſter Trunk äußert anfänglich Be⸗ enken, da er in einigen Wochen darauf doch wieder von der⸗ Arbeiter⸗Ztg. angegriffen werde, wie vor 3 Jahren. Hey⸗ mann nahm die vom Vorſitzenden vorgeſchlagene Formulie⸗ rung nicht an. Oberſtaatsanwalt Mickel anerkannte das Recht der Preſſe auf Kritik öffentlicher Mißſtände. Die Rechtsgüter, die Ehre des Menſchen und der Einzelperſon, müſſe dabei aber gewahrt werden. Bei einer ſolchen Kritik müſſe alles Perſönliche ausſcheiden. Der Aufſatz in der„Arbeiter⸗Ztg.“ enthält aber die ſchwerſten Beleidigungen gegen den Bürgermeiſter von Walldorf. Aus einer Reihe von Bemerkungen des Aufſatzes iſt erſichtlich, daß es dem Artikelſchreiber nur darauf ankam, den Bürgermeiſter zu verhöhnen und ihn der Lächerlichkeit ſeiner Mitmenſchen preizugeben. Die Beweisaufnahme hat ergeben, das kein pflichtwidriges Verhalten des Bürger⸗ meiſter vorliegt. Der Staatsanwalt beantragte eine Geldſtrafe von 600 Mk. Heymann ſchilderte hierauf kurz die Verhältniſſe in Walldorf, das eine arme Gemeinde ſei. Trotzdem be⸗ ziehe der Bürgermeiſter ein Gehalt nach Gehaltsgruppe X und doppelten Bürgernutzen, was große Erbitterung hervor⸗ rufe. ſtanden. Der Gerichtshof, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Schöffen: Frau Roſa Amend ⸗ Mannheim und Pri⸗ vatter Eduard Zimmermann ⸗Edingen, fällte hierauf folgendes 5 Urteil: Der Angeklagte Heymann wird wegen Beleidi⸗ gung des Bürgermeiſters Trunk zu einer Geldſtrafe von 950 Mk. eptl. ein Monat Gefängnis, zu den Koſten und zur Urteilspublikation in zwei Zeitungen verurteilt. ch. * S. Ein vierjähriger Prozeß. Ein Prozeß, den die Ge⸗ meinde Freinsheim ſeit 1924 mit einem Herrn Lutz führte, wurde dürch das Amtsgericht Frankenthal zu Gunſten der Gemeinde entſchieden. Lutz hatte von der Gemeinde die Be⸗ ſeitigung eines Dachſtänders der elektriſchen Orts⸗ leitung verlangt und die Zahlung von Stromkoſten in Gold⸗ mark am Ende der Inflation verweigert. S Ein tragiſcher Fall. Vor dem Strafgericht Kirchheim⸗ bolanden ſtand wegen eines Vergehens der fahrläſſigen Tötung der Maurer und Polizeidiener Adam Barbig in Mauchenheim. Er wurde beſchuldigt, am 11. Januar zu Mauchenheim aus Fahrläſſigkeit den Tod ſeiner Ehefrau Ka⸗ tharina Barbig veruxſacht zu haben, indem er beim Reinigen ſeiner Dienſtwafſe ſo unvorſichtig zu Werke aing, daß eine im Lauf ſtecken gebliebene Patrone ſich entlud und das Geſchoß ſeiner Ehefrau den Schädel durchbohrte. Das Urteil lautete auf 50 Mark und Traauna der Koſten. „Danke, Frau Baronin.“ Bis zwölf Uhr arbeiteten ſie an ihrem Doppelpult, dann erhob ſich die Baronin, forderte Dieter auf, ihr ins Schloß zum Frühſtück zu folgen. Dies dauerte eine knappe halbe Stunde. Dann machten ſie deide einen langen Rundgang durch die Ställe, kamen gegen halb zwei wieder ins Büro, arbeiteten dort bis vier Uhr. Da ſtand die Baronin auf, gebot Feierabend. abſchiedete Dieter, der nun nach Thalaſſa herunterging. Gegen dreiviertel ſechs zog er ſich um, um ſechs erſchien er deim Eſſen. Abends ſpielte fortab Lillemor ſtets vor, oder man unternahm einen Spaziergang. Froeken Gregerſen und Zillemor hörten mit Bedauern, daß die Baronin zum Saiſon⸗ 9 Dieter oben auf Bobakke Quartier angewieſen hatte. Froeken Gregerſen beſtritt, daß ſie das Manſardenzimmer brauche. Sie wünſche keinen anderen Gaſt darin, als ihren Ver⸗ zobakke Dienſt getan, ch Hauſe. Er trug ronin den Thalaſſa⸗ i a Als er ſie in bliefern wollte, ſprangen auf denen ſie geſeſſen, 'ſie gemeinſam 7 1— wollte nicht fragen, wesßalb ſein Eintreten ſie ſo liefe die Ente ab, die mit betretener Freude in genommen wurde. Dann ging Dieter nachdenklich hinauf, um ſeine däniſchen Sprachſtudien bl kaum dier eine halbe Stunde ſtudiert, als a Tür klopfte, und auf ſein Herein Sie war blaß und erregt, ſah ſich ie, Platz zu nehmen.„Iſt etwas geſchehen, Froeken Fulein ſtri mit beiden flachen Händen über teilte den Kopf. der Fahrt von untergegangen. Dieter, nock E pe anging. Jemer lieſt es. 9 Strandweg zurück. Sngedruckt— eine Zeitung auch geleſen und 5 Namen Tbalaſſa angeſagt. — Engländer, Amerikaner waren auf der„Genova“— auch einige Deutſche— drei oder vier „Deutſche,“ fragte Dieter,„Bekannte von Ihnen, Froeken Gregerſen?“ Sie brach ab. * * Aus dieſer Erbitterung heraus iſt der Artikel ent⸗ Raffte allen Mut zuſammen— ſagte leiſe:„Eine Frau Doktor Wildbrunn aus Berlin iſt unker en den Toten aufgeführt.“ Dieter wurde weiß wie die Wand, ſtand einen Augen⸗ Blick wie erſtarrt. Dann nickte er, wandte ſich mit einem Ruck zur Tür, jagte die Treppe hinab, ſprang in die Küche; Froeken Gregerſen folgte ihm eilig. g Lillemor Thoreſen ſaß auf dem Schemel, verſteckte das Zeitungsblatt hinter ihrem Rücken. Dieter ſtreckte die Hand danach aus. Lillemor blickte ratlos auf, ſah auf Froeken Gregerſen, die blaß auf der Schwelle ſtand und nickke. Da reichte ſie ihm die Zeitung. Er durchflog die lange Zeitungsliſte. Las: Owen, Bergwerksbeſitzer. Das war wohl der Mann, den Effi in der Schweiz kennen gelernt hatte. Er war tot. Dieter las weiter— Name auf Namen— Männer, Frauen, Kinder—— und da—— da ſtarrten ihn die Buchſta en an, N ſeiner Frau bildeten: Frau Effi Wildbrunn — Berlin Da ſtand es. Efft tot 8 Dieter ſank auf den Schemel. Das Blatt entfiel ſeiner and. Froeken Gregerſen ſagte jetzt:„Herr Doktor ſollte Lille⸗ mors Rad nehmen und gleich nach Helſingör fahren. Dort am Babnbof gibt es immer deutſche Zeſtungen Da wird Herr Doktor ſicher Näheres leſen können.“ Dieter nickte, ſprang auf, raſte fort. In einer knappen halben Stunde war er in der Stadt. Sir Roger Fuhr bei Schloß Kronborg, der alten Hamletfeſte, vorbel, er⸗ reichte den Bahnhof, vor dem die Fähre lag, die die Reiſen⸗ Minuten nach Helſingborg brachte— ans 8 U ntdeckte kaum anderes, als in dem däniſchen Blatt 2 eine Angabe war ihm wertvoll: der Name 1 2 75 * 2 4 . 5 8 E. — 6! * 2 4 — 22 * — 2 E. . E — E * 4 ., 2 . 2 ene Kühlberg, aus Berlin verzeichnet ſtehe. Langſam fußr Dieter in der ſinkenden Dämmerung den Als Dieter an dieſem Abend wieder in Thalaſſa elntra traf er im Wodnzimmer nur Freeken Gregerſen an berichtete, die Baronin Goldenktene babe angerufen Sie Bitte die Nachricht dom Untergange der Wendva in tbrer Dren Beſuch bent abend in J. 8 . N N 1 . ö Frektag, den 17. Feöruar 1928 5. Seite. Nr. 82 —— Vor 2 tr deulſchen Sk M — niſterſ hüft 23. bis 26. Februar, Jeloͤberg Von W. Romberg * Wie komme ich zur Meiſterſchaft? Kein deutſches Mittelgebirge iſt wie der Schwarzwald bis in die Meereshöhen von 1500 Meter verkehrswirtſchaftlich aufgeſchloſſen und dicht beſiedelt. Von allen Seiten führen bequemſte Bahnlinien und Straßen in das zentrale Herz des Jeldbergs leiten zu dem Standplatz der Deut⸗ chen Ski⸗Meiſterſchaft, wo ſich in faſt 1300 Meter Höhe das Leben des größten winterſportlichen Ereigniſſes in Deutſchland um die beiden Höhenhäuſer Feldbergerhof und Hebelhof abſpielen wird, Die Reichsbahn hat in dem Bahn⸗ hof B ärental⸗ Feldberg ihre höchſte Station, acht Kilo⸗ meter oberhalb Titiſee gelegen, ſo daß damit der alte Feld⸗ Hergzugang Titiſee⸗Bärental⸗Feldberg ſchon gut um die Hälfte gekürzt iſt. Was bleibt iſt ein gemütlicher An⸗ ſtieg auf der immer gut gebahnten Fahrſtraße, auf der ſich eine Steigung von rund 300 Meter auf ſechs Kilometer ver⸗ teilt. Es geht alſo gemächlich und ohne Anſtrengung. Der Fußgänger und Skiläufer nimmt dieſen Weg in etwa fünf⸗ viertel Stunden, außerdem ſtehen Schlitten oder nach Mög⸗ lichkeit auch Autos zur Verfügung. Die Bahnzufahrten zur Station Bärental⸗ Feldberg gehen auf der Rheintallinſe ab Frankfurt, Köln, Baſel uſw. bis Freiburg, ab dort mit Höllen⸗ talbahn, auf der Schwarzwaldbahn vom Rheinland und Frankfurt oder von Chur—Rorſchach—Konſtanz bis Donau⸗ eſchingen, ab dort mit der Höllentalbahn über Titiſee, von Oſten her kommt weiter die Neckarbahn und die Donaubahn in Frage, die mit Stuttgart und München korreſpondieren. Beſucher der Meiſterſchaft können auch bequem, wenn ſie nordwärts wohnen, für Hin⸗ und Rückfahrt zwei Wege nehmen, indem ſie von Freiburg her anfahren, die Heimfahrt aber über Donaueſchingen und von dort über die intereſſante Schwarzwaldbahn über Triberg— Offenburg heimkehren. Sie lernen ſo zwei der ſchönſten Gebirgbahnen kennen, neben der Höllentalbahn von Freiburg her auch die Badiſche Schwarz⸗ waldbahn. Auf dieſem Weg kommt der Zuſchauer zur Deut⸗ ſchen Ski⸗Meiſterſchaft. Wie der Teilnehmer zu ihr kommt, iſt eine andere Frage. Wo bringe ich mich als Zuſchauer unter? Es muß eigenartig erſcheinen. wenn da und dort über die Trage der Unterkunft für die Zuſchauer die wunderlichſten Dinge verbreitet werden. Der eine behauptet aus einem von keiner Sachkenntnis getrübten Annahme heraus, daß man überhaupt nicht unterkommen könne. Ein zweiter will wiſſen. ja, da mußt du ſtundenweit laufen, ein dritter weiß gar, daß die Sonderzüge ihre Zuſchauermengen gar nicht im Feldbera⸗ gebiet unterbringen können, ein vierter wird demnächſt vhan⸗ taſteren, daß dieſe Sonderzugsteilnehmer auf den Holzpolſtern der vierten Klaſſe, möglichſt noch im ungeheizten Wagen, über⸗ nachten müſſen. Und was derlei Dinge noch mehr ſind. Es mutet ſchon etwas ſchäbig an, wenn an ernſthaft ſein wollenden Stellen ein ſolch blanker Unſinn angenommen und verbreitet wird, und wenn ſich Leute finden, die mit Eifer die größte deutſche winterſportliche Konkurrenz, die im Skilauf der Welt⸗ olympiade nicht weit nachſtehen wird, zu diskreditieren und die Deute kopfſcheu zu machen ſuchen. Wer ein bißchen Beſcheid weiß, wird an dieſen Unſinn nicht glauben. Natürlich werden auf den Höhenhotels, die einen Teil ihrer Betten zur Verfügung geſtellt haben, in erſter Linie die aktiven Läufer, die Leiſtungsverpflichteten. untergebracht werden müſſen. Aber darüber hinaus iſt heute das Feld⸗ bergaebiet gewiſſermaßen eine ſkiſportliche Groß⸗ ſtadt mit verſchiedenen Stadtteilen geworden, zwiſchen denen die Reichsbahn, Privatbahnen. Auto und Straßenzüge bequem vermitteln. In der Tat münden aus den verſchiedenſten Rich⸗ tungen die Verkehrsadern zentral auf die Feldbergroute vom Bärental her. eine zweite führt aus der Richtung Baſel Wie⸗ ſental non Todtnau herauf. Die Zahl der Ortſchaften, die be⸗ gueme Bahn⸗ und Poſtautoverbindung mit der Hauptſchlag⸗ ader, der Feldbergſtraße, haben, iſt derart groß., daß von einer Knapyheit an Unterkunfts möglichkeiten aber auch gar keine Rede ſein kann. Aus allen Richtungen ſind ganze Ketten von Orten da, die aute Unterkunft in feder gewünſchten Form bie⸗ ten und deren Lage für den Haupttaa, den Sonntag, mit dem Sprunalauf, ein autes Aufkommen zu Hügel erlaubt. Aus der Richtung Freiburg ſind neben dieſem Platz ſelhſt, alle Orte am Weſtzweig der Höllentalbahn geeignet, ſowohl Talſtationen wie Kirchzarten. Himmelreich, als auch die Beraſtationen Poſthalde, Höllſteia, Hinterzarten. Titiſee, Sala: am Oſtzweia der Höllen⸗ talbahn Neuſtadt. Lenzkirch, Friedenweiler. Löffingen, ſelbſt Donaueſchingen und das ſeitlich Bonndorf von Süden her aus dem Bereich der Dreiſeenbahn neben Bärental ſelbſt die Orte Altalashütten. Falkau. Schluchſee, Seebruag, St. Blaſien. un⸗ mittelbar ſüdlich vom Feldberamaſſiv die Orte Menzenſchwand, Bernau und Todtmoos. aus dem Südweſten die Wieſental⸗ bahn mit Baſel ſelbſt, weiter Lörrach, Schopfheim. Säckingen, Zell, Schönau. Todtnau, vom Weſten her die Höhenplätze Todtnaubera, Müggenbrunn. Notſchrei, Schauinsland, kurzum eine Fülle von geeigneten Orten. Die Frage der Unterkunft itt umſo leichter zu löſen, weil der geſamte Stoßverkehr ſich auf Samstag abend bis Sonntag zuſammenballt. weil die vorher⸗ gehenden Konkurrenzen wie Heeresmeiſterſchaft, Landlauf und Staffellauf auf das Intereſſe der Maſſe nicht ſo zu rechnen haben. Und ſelhſt für den Sprunglauf am Sonntag iſt durch die zahlreichen Sonderzüge von der Höllentalbahn her Hin⸗ und Rückfahrt am gleichen Tag in aller Gemütsruhe gewähr⸗ leiſtet. ohne auf der Höhe übernachten zu müſſen. Ein Bei⸗ ſpiel; aus Freiburg morgens um halb ſieben Uhr fort, iſt man um halb neun Uhr in Bärental⸗Feldberg, iſt bis längſtens um zehn Uhr oben zum richtigen Eintreffen zu den um halb elf Uhr angeſetzten Sprungläufen. Und ſo auch aus anderen Rich⸗ tungen, Wer nicht ſo früh aufſtehen mag, fährt abends an einen ihm geeigneten Platz und darf am Sonntag lälger ſchlafen. Was wird zu ſehen ſein? Vorweg geſagt: ein Skiſport in der höchſten Potenz, ſchon damit erreicht, daß der Termin der Deutſchen Skimeiſterſchaft ſich direkt an die Weltolympiade in St. Moritz auſchließt. Was liegt näher, als mit dieſer günſtigen Zeitlage die Kämpfer aus dem Engadin für eine Station aus dem Feldberg zu ge⸗ winnen? Die Ausſichten dafür ſind gut. Sind zwar für etliche Länder die endgültigen Regelungen noch offen, ſo zeigt ſich im geſamten doch ein ſolches Bild ſportlichen Hochſtandes für die kommende Deutſche Skimeiſterſchaft, daß ein derartiges Tref⸗ ſen vielleicht auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr wiederkehrt. Man wird die Deutſchöſterreicher, die Deutſchböhmen, die Norweger, die Tſchechoſlowaken, die Schweizer begrüßen kön⸗ nen, um nur einige zu nennen, die ſich mit der beſten deut⸗ ſchen Auswahl meſſen wird. Die Schweizer werden z. B. für ſämtliche Konkurrenzen melden, für Staffellauf, Langlauf, kombinierten Lauf und Sprunglauf und haben ihre beſten Namen wie Furrer⸗Zermatt, Rubi⸗ Grindelwald, Lauener⸗ Wengen, Schmid⸗Aadelboden, David Zogg⸗Aroſa, Trofani⸗ Gſtaad uſw, im Rennen. Die Deutſchen bringen ſelbſtver⸗ ſtändlich ihre Olympig⸗Auswahl, ergänzt durch die beſten Kräfte der Länder an den Start. Schweden iſt leider noch zweifelhaft. Die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft auf dem Feldberg wird ſein wie der Preſſeball in Berlin auf anderem Gebiet: ein Treffen der Prominenten im internationalen Skilauf, dem anzuwohnen ſich niemand, der es irgend machen kann, entgehen laſſen ſollte. Vier Tage dauert der Wettkampf, vom 23. bis 26. Februar; am 28. Februar: Deutſche Heeresmeiſterſchaft als Auftakt; am 24. Februar: Der Lang⸗ lauf über 18 km; am 25. Fehr,: Die Deutſche Staffelmeiſter⸗ ſchaft über 40 km; am 28. Februar der Sprunglauf. Sonderzug am 26. Februar nach Bärental Abfahrt.11 nachts ab Mannheim, Ankunft in Bären⸗ tal.25 Uhr.— Rückfahrt: 17.56 ab Bärental, Ankunft 23.22 in Mannheim(23.25 Anſchluß nach Heidelberg). Die endgültigen Nennungen Der Abſchluß der Nennungen für die Deutſche Skimeiſter⸗ ſchaft und die Startverloſung haben ein ausgezeichnetes Er⸗ gebnis gehracht. Das Ausland iſt mit nicht weniger als ehen Verbänden vertreten, ſodaß die kommende Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft ſo internationale Beſchickung wie bisher nie aufweiſt. Aus dem Ausland kommen: Schweiz, Oeſterreich, Deutſchböhmen, Japan, Norwegen, Polen und Tſchechoflowa⸗ ken. Schweden hat ſeine angenommene Meldung nicht voll⸗ zogen. wie ſchon aus den Hinweiſen des Oberſten Holmquiſt in St. Moritz als wahrſcheinlich entnommen werden konnte. Das Ausland tritt mit der ſtattlichen Zahl von 35 Läufern an. Unter ihnen befinden ſich die heſten Kräfte, die derzeit in St. Moritz weilen. Die Zahl 5s verteilt ſich Eine Fahrt zum Zugſpitzgipfel im Winter Von Max Zick Es iſt noch garnicht lange her, daß die Gipfel der Berge in ihrer winterlichen Pracht als unbeſteigbar galten. Nur ganz wenige ausdauernde Touriſten, die der Kälte und dem Schneeſturm erbittert trotzten, unternahmen früher, als der Skiſport noch nicht bekannt war, das Wagnis, mit Schnee⸗ reifen ſtundenlang mühſam die Höhen empor zu e um dann erſchöpft irgendeine Almhütte zu erreichen und wenig⸗ ſteus für die nächſten Stunden 10 geborgen zu wiſſen. Die neue Zeit mit ihren techniſchen Erxungenſchaften hat große Bequemlichkeiten für die Touriſten und Alpenfreunde ge⸗ bracht. Wohl ging unter den Alpiniſten ein Gezeter los, als die erſten Pläne zum Bau von Seilbahnen auf die Berge auftauchten. Aber dieſes Gezeter verſtummte. Denn auch dle Alpiniſten haben erkannt, daß Bergbahnen ihnen die Mög⸗ lichkeit bieten, auf ſchnellem Wege Stützpunkte zu erreichen, von denen aus ſie dann ihre Touren mit noch unverbrauchten Kräften unternehmen können, Seit 1 Jahren iſt nun die von den Oeſterreichern er⸗ baute Sellſchwebebahn auf die Zugſpitze in Betrieb. Wer früher auf den höchſten Gipfel des Deutſchen Reiches wollte, der hatte drei Anſtiegsmöglichkeiten. Er machte entweder den an die 12 Stunden langen und mühſamen Anſtiegsweg durch das Reinthal zur Knorrhütte und von hier über das Platt zum Weſtgipfel, ober er wählte den Weg durch das Höllental, klomm an den Riffelwänden entlang zum Grat der Zugſpitze, oder er wählte den Ai von Ehrwald aus über die Wiener⸗Neuſtäbter⸗Hütte durch das Oeſterr. Schnee⸗ kar. Auch ſonſt gab es noch für erprobte Beraſteiger manche Anſtlegsmöglichkeit zu der 2964 Meter hohen Fuaſpsse. Aber alle waren überaus mühvoll und anſtrengend und manche Partie wurde durch die Wetterunbilden gezwungen umzu⸗ kehren, ohne ſich rühmen zu können, ihr Ztel erreicht zu en. i man es viel einfacher und bequemer. Man führt von Miinchen aus mit einem der beſchleunigten Snort⸗ züge über Garmiſch⸗ Partenkirchen(nur 90 Min. von München entfernt!) nach Ehrwald in Tirol, das in rund 27% Stunden erreicht wird. Am Bahnhof Ehrwald ſteht bei 2 auf die einzelnen Verbände: Die Spitze hält die Schweiz mit 18 Läufern, es folgt Oeſterreich mit 10, dann Deutſchböhmen mit 8, Tſchechoſlowakei und Japan mit je 6, Norwegen mit 4, Polen mit 3 Nennungen. Aus deutſchen Gebieten liegen 79 Nennungen vor und zwar erfreulich gleichmäßig aus der weitaus größten Zahl der deutſchen Unterverbände. Es ergibt ſich daraus ein gutes geſchloſſenes Bild des ſkiſportlichen Aufmarſches aus den Reihen des Deutſchen Skiverbandes, die mit dem ſtarken Auslandsfeld in Wettſtreit treten werden. Es entſenden der Schwarzwald 17, Schwaben 15. Bayern 11, Thüringen 19, Sachſen 8, Schleſien 6, Mitteldeutſchland 5, Oberharz 4, All⸗ gäu 2 und Sauerland 1 Läufer nach dem Feldberg. Die Geſamtteilnehmerzahl ſtellt ſich auf 134 Läufer, Das damit ſchon ausgezeichnete ſportliche Bild wird noch dadurch ver⸗ ſtärkt, daß zahlreiche dieſer Läufer in den verſchledenen Kon⸗ lauf. Zu dieſem Ergebnis kommt dann noch hinzu die Deutſche Heeresmeiſterſchaft, die mit der Deutſchen Ski⸗Mei⸗ ſterſchaft verbunden iſt und am 23. Februar den Auftakt bildet. W. Die Sprungſchanze Die jüngſten Sprungleiſtungen im Skiſport dieſes Win⸗ ters, wie ſie in Verbindung mit der Weltolympiade in St. Moritz und in der Zeit vorher in einem nie gekannten Maße erreicht worden ſind, haben die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſportliche Bauten dieſer Art in weiten Kreiſen geweckt oder vertieft. Die Sprungſchanze iſt über den toten Begriff einer Sache hinausgewachſen, ſie hat Leben bekommen, man kann förmlich von ihrem Geſicht, von ihren Zügen und von der Hergabe der großen Leiſtungen von einer Lebensäuße⸗ rung ſprechen. Der Springer ſteht heute nicht vor einer be⸗ liebigen Schanze, ſondern er hat zu ihr ein ganz beſtimmtes perſönliches Verhältnis. 5 Für die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft, die auf dem Feldberg durch den Ski⸗Club Schwarzwald durchgeführt wird, iſt von dieſer älteſten deutſchen Ski⸗Korporation im Sinne eines Verbandes im Lauf der letzten drei Jahre eine Schanze geſchaffen worden, die für die nötigen Vorausſetzun⸗ gen ſorgt. Ein Umbau, beſſer als Neubau zu bezeichnen, hat den Standplatz der früheren Waldſchanze unweit des Feld⸗ bergerhofes benützt, um eine moderne Anlage zu ſchaffen, wie ſie für die Uebernahme erforderlich iſt. Skiſprünge im Engadin angenommen haben, der eine oder andere an dieſer Schanze nun nicht mehr genug hat. Man darf aber auch anderer Meinung ſein und ſagen, daß es für die Aufwärtsentwicklung des Skiſportes als Ganzes nicht eben gerade ausſchlaggebend auf die Sprungweite ankommt, Am heutigen Feldberghügel iſt die 50 Meter⸗Marke ſchon i die Vergleiche für erſtklaſſige Konkurrenzen aushält. Der Sprunghügel am Feldberg hat eine alte Geſchichte, die jetzt ſchon mehr als 20 Jahre alt iſt. Im erſten Jahr⸗ zehnt des neuen Jahrhunderts iſt dieſe Schanze entſtanden für die damaligen Berhältniſſe ein Muſterſtück ihrer Art und ein Prüfſtein für in⸗ und ausländiſche Kräfte. meine ſportliche Entwicklung iſt dann über ſie hinausgewach⸗ ſen und nach dem Krieg war der Umbau unahweisbar ge⸗ Feldberg als Ortsgruppe des Ski⸗Club Schwarzwald en nerflochten Das neue Werk ſteht als Der neue Hügel iſt in ſeiner Achſe etwas rechts gedreht wor⸗ den, gleichzeitig wurde die Schanze zurückgeſchoben, um im Auslauf Raum zu ſchaffen, wohingegen der Anlauf weiter aufwärts geſchoben werden mußte und einen Ablaufturm er⸗ hielt. Reſchliche ſeitliche Verbreiterungen im Wald ergaben ein Bild größerer Ueberſichtlichkeit, zwei Tribünen, die eine für Zuſchauer mit 400 Plätzen, eine zweite für Ehrengäſte und Kampfrſchter, ſäumen den Hang. Die ganze Anlage hat heute eine Höhendifferenz pon mehr als 70 Meter, Die Längen⸗ gusmaße ergeben folgendes Bild: Anlauf 80 Meter, Auf⸗ 100 Meter. Anlauf von 37 Grad unterhalb des Ablaufturmes bis auf Null Grad auf der Schanze. Aufſyrungſtrecke 60 Grad, Aus⸗ lauf eben. Die Schanze befindet ſich mit 38 Meter Höhe über der Auslaufſoßle etwa in der Mitte der ganzen Anlage. bracht worden. Daneben darf der weitgehenden entgegen⸗ nerwaltung nicht vergeſſen werden, die den Bau außerorbent⸗ lich erleichtert fat. Dieſe Tatſache Anlage als„Mar Eagon⸗Schanze“ feſtaehalten. Sie Verantwortlich: Albert Denzlinger. jedem Zug ein Autobus der Talſtation der Zugſpitze, die un⸗ mittelbar an den überwältigenden Weſtabſtürzen der Zug⸗ ſpitze in Obermogs gelegen iſt und befördert die Fahrgäſte in 10 Minuten zur Talſtatlon. Man löſt ſich eine Fahrkarte am Schalter, beſteigt die Kabine und ehe noch vielleicht ein zag⸗ hafter Fahrgaſt ſich ſeine Gedanken über die Fahrt mit einer Bergſeilbahn gemacht hat, ſchwebt er ſchon empor, Man muß Glück mit dem Wetter haben, man muß eine Föhnſtim⸗ mung erleben, um die Berge und die Umwelt, die ſich in großem Rund während dieſer Fahrt auftut, in ihrer ganzen herrlichen Pracht ſehen zu können. Zunächſt fährt die Kabine hinweg über die Ehrwalder Köpfe in der ichtung der Wiener⸗Neuſtädter⸗Hütte, dann kommt die Fahrt über das gewaltige öſterr. Schneekar, das 240 Meter tief untre der Seilbahn fie ausdehnt, Steil klimmt die Kabine empor und bevor noch das Auge die wunderſamen Eindrücke einer ſol⸗ chen Fahrt aufgenommen hat, taucht hoch oben ſchon die Berg⸗ ſtation auf, die ſich in einer Höhe von 2805 Meter kühn an die Felſen ſchmiegt. In nicht ganz 20 Minuten Fahrzeit hat man, da die Talſtation 1225 und die Bergſtation 2805 Meter hoch liegt, einen Höhenunterſchled von rund 1580 Meter über⸗ wunden. Die Bahn iſt 3380 Meter lang und 125175 Wagen be⸗ fördert 20 Perſonen zur Höhe. In den anderthalb Jahren ihres Betriebes, der ohne jeden Unfall vor ſich gegangen iſt, hat die Oeſter, Bugfelgebahn rund 120 000 Perſonen die ſtber⸗ wältigenden Eindrücke einer Bergfahrt vermittelt. Wer ſelbſt ſchon oben auf dem Grat der Zugſpitze, den man vom Berghotel aus durch eine 15 Meter hohe Treppe bequem erreichen kann, geſtanden hat, wer einmal bei wolken⸗ loſem Himmel ſeinen Blick ſchweifen ließ in blaue Fernen, aus denen die Schneehäupter der Hohen Tauern oder der Ortler⸗Gruppe im Sonnenlicht herausſchimmern, ber wird die Zauber einer Zuagſpitzefahrt in ſeinem Leben nie vergeſſen. Und wer den Blick auch hinaus in die Ebene genießen will, der ſteige auf geſicherten Wegen, die allerdings noch Schwin⸗ delfreiheit erfordern. empor zum Weſtgipfel, auf dem das Obſervatorijum und das Münchner Haus ſtehen. Er wird nicht müde werden, den Blick hinaus ins Flachland zu lenken, wo bei klarer Sicht die Oberbayeriſchen Seen ein⸗ gebettet liegen, er wird ſich nicht ſattſeßen künnen an den Hunderten von Bergesgipfeln, die aus blauen Fernen empor⸗ tauchen. Großglockner und Großvenediger ſind im Südoſten deutlich zu ſehen, die Dolomiten beberrſchen das Geſichtsfeld um Süden, Die Studaler, die Oetztaler, der Ortler, die große Bergeskette bis hinauf zum Säntis in der Schweiz ſind zum die bizarren Häupter der Mieminger aus, ein Dorado für Skifahrer bis tief in den Hochſommer hinein. Noch iſt es etwas ſchwierig, über den Zugſpitzegrat nach Süden zum Schneeferner Kopf hin dieſes Platt zu er⸗ reichen, aber auch das ſoll dem Touriſten noch erleichtert wer⸗ den. Man baut einen Stollen in unmittelbarer Nähe der Bergſtation, der unter dem Zugſpitzeeck hindurchführt und nach 3 Qkm, große Platt in wenigen Wochen bequem zu erreichen. Die deutſchen Slimeiſter aus 20 Jahren Anläßlich der Austragung der Deutſchen„ dürfte eine Zuſammenſtellung der bisherigen deutſchen Ski⸗ Meiſter aus den 20 Jahren intereſſieren, in denen bisher dieſer Titel 1 termal 91009 der Titel nach Norwegen, im übrigen blieb er in Deutſchland oder beutſchſprachigen Auslandsgehieten. Von den Meiſtern weilen zwei nicht mehrt Suter 5 Lebenden, Dr. Rudolf Biehler und Karl Böhm⸗ Hennes. „ Dle Reihenfolge der Meiſter mit Anggbe des Aus, tragungsortes iſt folgende: 1908 Brund Biehler in Bad Kohlgrub, 1900 Dr. Rüdolf Blehler in Braunlage, 1910 Sven Trünnes auf dem Feldberg, 1911 Karl Böhm⸗Hennes in Oberwieſenthal, 4912 Peter Oeſtbye in Immenſtabt, 1914 Laupi Bergenbahl in Oberhof, 1914 Hans Gunneſtad in Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen, 1915—1919 Kriegspauſe, 1920 Edler v. der Planitz auf dem Feldberg, 1921 Adolf 111 7 45 in Sberſtaufen 1022 Vinzenz Buſchberger in Krummhſibel, 1928 Jofef Adolf in Braunlage, 1924 Marx Kröckel in Isny, 1925 Kurt Endler in Kisbühel, 1926 Martin Neuner in St. Anton, 1927 Guſtav Müller in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Mer wir Titelträger für 1928 werden? Eine ganz undurchſichtige Frage, in der man zwar von der Ueberlegenheit der Norweger ſpricht, in ber man aber nicht peſſimtſtiſch gar keine andere Möglichkeſt annehmen ſollte, denn Kleinigkeiten ſprechen oft in ſolchen Enk⸗ ſcheidungen mit. , kurrenzen ſtarten, nämlich Langlauf, Staffellauf und Sprung⸗ üüberſprungen worden, mithin in eine Leiſtungsform einge⸗ Die allge⸗ worden. Mit dem Werden des neuen Hügels iſt die Skizunft Greiſen nah zu ſehen, und in mieren Nähe recken ſich ⸗Gruppe. des Wetter⸗ ſteins und des Karwendels empor, Unmittelbar an den Züd⸗ oſtabſtürzen der Zugſpitze breitet ſich das tiefverſchneite Platt 700 Metern direkt in das Platt mündet, Dann iſt auch dleſes einer Deutſchen Meiſterſchaft heutxsg Möglich, daß nach den Ausmaßen, die die gemeinſames Kind. ſprung 60 Meter, Uebergang zum Auslauf 30 Meter, Auslauf Die Neigungsverhältniſſe zeigen folgende Kurve: Für die Schaffung der Anlage ſind rund 40 000% aufge⸗ 55 kommenden Haltung der Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Forſt. iſt in dem Namen der ſofl in wenigen Tagen ihre bisher größte Prüfung beſtehen. W. R. ———.— 6. Seite. Wer Nr. 82 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Februar 1928 Wirtſchakts · und Handelszeitung Die Maſchineninduſtrie im Januar 1928 ö Weiteres Nachlaſſen der Konjunktur Bom Verein Deutſcher Maſchinenbauanſtalten, dem Spitzen⸗ verband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: „Das ſeit Oktober 1927 im Gang befindliche Nachlaſſen der Konfunk— tur im Maſchinengeſchäft ſeizte ſich im Januar 1928 weiter fort. WMährend es ſich aber in den vorhergehenden Monaten weſentlich auf den Inlandsmarkt beſchränkt hatte, erſtreckte es ſich im Berichtsmonat auch auf das Auslandsgeſchäft. Der Eingang ſowohl von Aufragen als auch von Aufträgen der Inlands- und Auslandskundſchaft blieb im Januar hinter dem Dezember zurück, wenn er auch noch bei elner ganzen Anzahl von Firmen befrledigend war. Auch eine Ab⸗ ſchwächung des Beſchäſtigungsgrades, und zwar um J v. H. gegenüber dem Vormonat, war im Januar ſeſtzuſtellen. Angeſichts dleſer Lage bedeutet der in der Metallinduſtrie aus⸗ gebrochene Lohnkampf eine beſonders ſchwere Bedrohung der weiteren Entwicklung. Die Maſchineninduſtrie iſt elne der arbeitsintenfloſten Produktlonszwelge mit einem Anteil der Löhne und Gehälter an den Selbſtkoſten von durchſchnlttlich rund 46 v. H.— Die von den Wewerkſchaften entgegen dem gefällten Schlebsſpruch geforderte Lohn⸗ erhöhung um 20 v. H. überſteigt um 16 v. H. die vor kurzem durch die Verbindlichkeltserklärung des Schledsſpruchs im Weſten als an⸗ gemeſſen erklärte Lohnhöhe. Eln Ueberſchreiten der letzteren würde aber bei einer Witſchaftslage wie der fetzigen den Rückgang des Abſatzes im In⸗ und Auslande derart verſtärken, daß das Steigen der Arbeltsloſigkeit auch für die Arbeiterſchaft ſelbſt den ſcheinbaren Vortell einer größeren Lohnerhöhung raſch in das Gegenteil ver⸗ kehren würde.— Es kommt bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage alles darauf an, der Wirtſchaft untragbare Neubelaſtungen fernzu⸗ halten und ihr durch eine beſonnene und ruhige Wirtſchaftspolitik zu helfen, einem weiteren Nachlaſſen der Konfunktur entgegenzuwirken. Welche Bedeutung dieſe Frage für die deutſche Volkswirtſchaft hat, erhellt daraus, daß die Maſchineninduſtrie allein 750 000 Menſchen Beſchäftigung bietet. Bank für Auswärtigen Handel in Berlin— wieder 9 v. H. uf das erhöhte Ag. Der A. hat beſchloſſen, auf das auf 8,8 Mill. Mark erböhte AK. wieder 9 v. H. Gewinnanteil auszuſchlütten. Nach⸗ dem der Wertpaplergewinn durchweg abgebucht iſt, ergibt ſich ein Gewinn aus Zluſen, Devlſen und Sorten von 1,7 Mill.„ und aus Proylſtonen und Gemeinſchaftsgeſchäften von 841 000 4. Der Rein⸗ gewlun beträgt rund 1 Mill. 4. 255, Deuiſch⸗Aſiatiſche Bauk.— Wahrſchelulich Zuſammenlegung des An. im Verhältuls:2. Das r bat, wie gemeldet wird, Bilanzauf b ub bis zum 80. Juni d. J. erhalten. Es iſt be⸗ abſichtigt, die Bilanzen der Jahre 1915 bis 1927 einſchl., im Laufe der nächſten Monate fertigzuſtellen, und zwar wird die AR.⸗Sitzung ſowelt bis ſetzt ſchon ein Ueberblick möglich iſt, im April, die G. im Mal ſtatifinden. Die Aufſtellungen der Berliner und Hamburger Fillafe werden in den nächſten Tagen nach Shanghal abgehen, wo die Zuſammenſtellung der Ausweilſe aller Geſchäftsſtellen erfolgen Wird. Man wird aller Vorausſicht nach an dem Proſekt einer Zu⸗ ſammenlegung des AK. von 733 Mill. Taels im Verhältnis 89 feſthalten. Anderſeits iſt über eine eventuelle Wieder⸗ erhöhung des Kapitals in der letzten Zeit innerhalb der Berwaltung noch nicht geſprochen worden, da ein Ueberblick hierüber im 1 mit den weiter unüberſicht⸗ chen Verhältniſſen in Ching zurzeit noch nicht möglich iſt. Die Aktlen waren auf günſtige Abſchlu erwartungen bin in den letzten Tagen ſtärter beachtet, und notierten geſtern 581 v. H :2 Zu der neuen Wohnungsbau⸗Auslandsanleihe der Gemein⸗ ſtsgruppe.— Keine ö fentliche Emiſſion. Die neue Wohnungs⸗ au-Austandsanleihe der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypotheken⸗ Danken, die bekanntlich im Betrage von 10 Mill. 4 von dem Lon⸗ doner Bankhauſe Lazard Brothers u. Co. zum Kurſe von 94 v. H. bel proz. Verzinſung übernommen worden iſt, ſoll nicht öffenk⸗ Iich gufgelegt werden. Wie wir hören, werden die durch Mandorleſe der zur Gemeinſchaftsgruppe gehörenden acht Banken 8 Zertifikate in London unter der Gand placiert, Inlich wie vor einigen Tagen die Pfandbriefe der Preußiſchen Pfanddrieſdank. Die neue Wohnungsbau⸗Anleihe hat eine Lauf ⸗ deit von 28 Jahren und kann ſeltens des Schuldners erſtmalig nach fünf Jahren vorzeitig zurückgezahlt werden. e Die Reichsbahn im Jaunar Verkehrsrückgang.— Fehlbetrag im Dezember. e dem Dezember 1927, der durch den Weih⸗ Nachtsverkehr noch beſonders belebt war, llegt im Januar ein Ber ⸗ kehrsrück 5 ang von etwa 7,6 v. H. vor. Während im De⸗ emder insgeſamt 8 811 818 Wagen geſtellt wurden, waren es im — N 198 nur 8 840 518. Durch Vereiſung der Waſſerſtrazen gingen erhebliche N auf die Eiſenbahn über. Der Kohlen⸗ Ferſand war rege. Nicht nur die geſamte Ruhrkohlenförderung konnte ede werden, es war auch möglich, die Faldenbeſtände des Ruhr⸗ koblengestetes um etwa 200 000 Tonnen zu vermindern. Der Per ⸗ fonen verkehr war in den erſten Tagen des Monats durch die * Feſt⸗ und 8 noch lebhaft. Mit Ende er Schulferien flaute der Verkehr ſchnell ab. Er war dann im wei⸗ teren Verlauf des Januars der Jahreszeit entſprechend ſchwach In⸗ folge ungenügender Schneelage wurden nur wenige Winterſport⸗ züge gefahren. Die im Gange befindlichen Abſchlußarbeiten geben gegenwärtig noch kein genaues Bild über die finanzielle Entwick⸗ lung des Monats Dezember 1927. Nach den vorläufigen Feſt⸗ ſtellungen werden die Einnahmen betragen: 1. Perſonen⸗ und Ge⸗ päckverkehr 108,2, 2. Güterverkehr 289,8, g. ſonſtige Einnahmen 68, zuſammen 463 Millionen 4. Die Ausgaben werden die Einnahmen überſchreiten. Zur Deckung muß die 1927 angeſammelte„Allgemeine Rückſtellung“ erneut in Anſpruch ge⸗ nommen werden. * Miag, Mühlenbau und Induſtrie AG. in Frankfurt a. M.— Voraus ſichtlich wieder 10 v. H. Wenn auch die Abſchlußarbeiten noch nicht ſo weit gefördert ſind, daß ein endgültiges Ergebnis mitgeteilt werden kann, ſo läßt ſich doch ſchon beſtimmt ſagen, daß ein Gewinn⸗ anteil von mindeſteus Vorfahreshöhe(10 v..) zur Ausſchüttung kommen wird. Wie weiter verlautet, ſoll die Abſicht beſtehen, die Aktien in den Berliner Terminhandel einzuführen. 77 Stettiner Dampfer⸗Compagnie⸗A G.— Kapitalerhöhung auf 4 Mill. 4. Der AR. beſchloß, der GV. die Verteilung einer Divi⸗ dende von 7 v. H.(6) vorzuſchlagen. Ferner ſoll der GB. der Antrag auf e Grundkapitals um 775 000, auf 4 Mill. 4 unter Gewährung eines Bezugsrechts an die alten Attionäre im Verhältnis von einer jungen auf vier alte Aktien unterbreitet werden : Die Amerika⸗Verträge der Ufa. Die Verhandlungen der Ufa mit. Partnern über dle Neugeſtaltung der Amerikaverträge ſin“ in dieſen Tagen auf der Baſis der von Generaldirektor Ki tz ſch in Amerita geführten Vorverhandlungen zum A b chluß gebracht worden. Wie verlautet, ſoll die Neuregelung keine allzu bedeu⸗ tenden Veränderungen bringen. In der GV. der Ufa am 29. Febr. ſoll über die Neuregelung der Verträge ausführlich Bericht erſtattet werden. % Baumwollſpinnerel am Stadtbach in Augsburg. Das Unter⸗ nehmen, das größte ſeiner Art in Deutſchland, verzeichnet für das Kalender⸗Geſchäftsfahr 1927 einen faſt verdoppelten Reingewinn von 1121 508(604 321) 4, aus dem 504 000 4(wie i..) zur Auszah⸗ lung eines Gewinnanteils von wieder 12 v.., 300 000 (100 821)& für Wohlſahrtseinrichtungen und 317 508(0) als Rück⸗ lage für die Schaffung eines Erneuerungskontos für Maſchinen und Einrichtungen verwendet werden ſollen. Das A. beträgt 4,2 Millionen 4. ze: Neue Baumwollen⸗Spinnerei in Bayrenth. Nach Angabe der Verwaltung in der o. HV. war das vergangene Jahr gut bis zum Eintrefſen der neuen Erntenachrichten. Das kommende Jahr beurteilt die Verwaltung als außerordentlich un⸗ günſtig, da wegen des ermäßigten Zolltarifs erhöhte Einſuhr⸗ mengen zu erwarten ſind. Es werden auf ſede StA. 14(i. V. 12) v. H. und auf jede VA. 9 v. H. Gewinnanteil ausgeſchüttet. 76 188 4 werden vorgetragen. d. Starke Dividendenerhöhung bei der Spinnerei, Weberei Kottern in Kottern bei Kempten. Der Jahresgewinn dieſer ebenſalls zum Hammerſen⸗ Konzern gehbrenden Geſellſchaft hat ſich einſchl. Vortrag von 64 408 4 auf 661 691(499 408)& erhöht, ſo daß die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 16(i. V. 12) v. H. auf das AK. von 3 Mill.& u. ferner die Zuwelſung von 150 000(85 000 Mark für Arbeiterwohlfahrtszwecke vorgenommen werden kann. Der Reſt wird vorgetragen. z: Neue Augsburger Kattunfabrik. Das Unternehmen ver⸗ zeichnet für 1927 nach Abzug ausreichender Abſchreibungen, der ſon⸗ ſtigen Laſten und Rückſtellungen für notwendige Bauten einen Rein⸗ gewinn von 101745 4(i. B. dividendenlos und Vortrag von 2669), aus dem 5 v. H. Gewinnanteil mit 75000 4 ausgeſchüttet, 20 000 (0& an die Unterſtützungskaſſe überwleſen und der Reſt von 6745 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Das AK. be⸗ trägt 1,5 Millionen&. AG. für Bleicherei, Färberel, Appretur und Druckerei in Augsburg. Der Abſchluß auf 81. Dez. 1927 des zum Hammerſen⸗ Konzern gehörenden Unternehmens weiſt nach Abzug des Verluſt⸗ vortrages von 158 222, ſowle einer Amortſſation von 411979% und aller ſonſtigen Verbindlichkeiten einen Reingewinn von 827 00& aus, woraus die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. gleich 80& je Aktie, W 000 4 als Zuweiſung zur Sonder⸗ rücklage, 40 000„ als Zuweiſung zum Beamten und Ardbeiter⸗ penſionsſtock und 10 002 4 als Vortrag verwendet werden ſoll. Vörſenberichte vom 17. Februar 1928 Frankfurt ſchwächer Nach den Kursſteigerungen der beiden letzten Tage war die Tendenz an der heutigen Börſe allgemein f chwächer, da die Spekulatton den vorliegenden un günſtigen Momenten ſtärkere Aufmerkſam keit ſchenkte als an den Vortagen und deshalb zu Realiſationen ſchritt. Verſtimmend wirkte vor allem der langſame Gang der Freigabeverhandlungen im amerika⸗ niſchen Senat, ferner drückte die Gefahr einer baldigen Reichstags⸗ auflöſung ſtärker auf die Stimmung. Zumteik jedoch hatten die Ab⸗ gaben, die vorgenommen würden, ihre Urſache in der Enttäuſchung darüber, daß das private Publikum wiederum nicht zu einer regeren Anteilnahme am Börſengeſchäft bewegt werden konnte. Bei der wieder herrſchenden Geſchäftsſtille wurde das herauskom⸗ ee. mende Material nur ſchlecht aufgenommen und bei der erſten Notierung waren auf den meiſten Märkten—2proz. Kursrückgänge zu verzeichnen. Etwas ſtärkere Realiſationen wurden wieder in Zellſtoff Waldhof vorgenommen, die 3,5 v. H. nach⸗ gaben. J. G. Farben eröffneten 3,25 v. H. niedriger. Am Elek⸗ tromarkt betrugen die Kursverluſte durchſchnittlich—2 v. H. bei kleinſten Umſätzen. Von Bau unternehmungen gaben Zement Heidelberg 1 und Wayß u. Freitag 1,25 v. H. nach. Autoaktien verloren 1,5 v. H. Am Montan markt lagen vor allem Gelſen⸗ kirchener, Harpener und Mannesmann im Angebot. Rhein. Braun⸗ kohlen, Phönix und Rheinſtahl dagegen knapp behauptet. Von Banken gaben Dresdener 2,25 v. H. nach. Sonſt gingen die Rück⸗ gänge hier nicht über 1 v. H. hinaus. Auch Süddeutſcher Zucker ver⸗ loren 1 v. H. Am Anleihemarkt war das Geſchäft ſtill bei wenig veränderten Kurſen. Ausländer etwas behauptet. Im weiteren Verlaufe blieb die Stimmung unſicher. Weitere kleine Abgaben bewirkten, daß neue Abbröckelungen bis zu 1 v. H. eintraten. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld zu 7 v. H. gefragt. Berlin abbröckelnd Nach einem noch recht freundlichen Vormittagsverkehr machte ſich plötzlich zum Börſenbeginn eine ſchwächere Tendenz be⸗ merrbar. Der Ordereingang bei den Banken war heute wieder klei⸗ ner(teilweiſe kam aus Publikumskreiſen auf dem erhöhten Nivean ſogar etwas Ware heraus), ſo daß die Spekulation ſchon wieder mehr unter ſich war und Zeit zu wirtſchaftlichen Ueberlegungen hatte, wo⸗ bei wieder ſtärkere Bedenken, die auf den Geldmarkt bezug hatten, hervortraten. Die geſtrige Anſpannung hielt unvermindert an, fer⸗ ner verwies man auf die auf anzilehendes Geld ſchwache Ne w⸗ gorker Börſe, ſo daß dort eine weitere Erhöhung der Diskontrate durchaus möglich ſei, auf die ebenfalls bald ein⸗ tretende ſaiſonmäßige Anſpannung durch die Landwirtſchaft, auf die Ausgabe der Reichsſchatzwechſel und die verſchwindend kleinen Hoff⸗ nungen auf eine hieſ. Diskontſenkung. Auch die Metallarbeiterkündi⸗ gungen beeinflußten das Kursniveau, das vormittags noch—2 v. H. über geſtrigen Schluß gelegen hatte, in demſelben Ausmaße nach unten. Mitteldeutſche büßten 4,5, Bemberg 6, Waldhof 4 v. O. Svenska und Chadeaktien je 3/ ein. Dagegen eröffneten Ilſe 3,5 v. H. höher. Im Verlaufe wurde es aber allgemein ruhiger und das Kursniveau bröckelte um—2 v. H. ab, wobei man eine neue Verzögerung der Freigabeangelegenheit(eine Abſtimmung iſt vor Samstag nicht zu erwarten) als verſtimmendes Moment anſah. Anleihen ruhig, Ausländer geſchäftslos, Bosnier /½— 1 v. H. höher. Pfandbriefe ſtill, Liquidationspfandbriefe und Anteile uneinheitlich, aber eher nachgebend. Farbenbonds 139 5 v. H. Br. Geldmarkt noch nicht wieder entſpannt. Sätze wie geſtern. Auch im weiteren Verlaufe litt das Geſchäft unter feh⸗ nahme zu haben ſcheint. Auch für die nächſten Tage glaubt man in⸗ Medio⸗Liguidation, die in der heute nachmittag ſtattfindenden Haupt⸗ verſammlung der Berliner Privatbankiers wenig Ausſicht auf An⸗ nahme zu haben ſcheint. Auch für die nächſten age glaubt man in⸗ folge der Faſchingszeit mit einem Nachlaſſen des Geſchäftes rechnen zu müſſen. Am Kaſſamarkt war das Publikum ebenfalls nicht ſo ſtark vertreten wie geſtern und da die Börſe realiſierte, über⸗ wogen die Abſchwächungen. Die Börſe ſchloß in abgeſchwächter Haltung, trotz leichter Deckungen bewegten ſich die Notierungen 1 bis 2 v. H. unter Anfang. Oſtwerke Bemberg, Glanzſtoff, Ilſe und Telephon Berliner hatten 4½—86 v. H. verloren. Im Deviſenverkehr waren Deviſen gegen Reichsmark nur wenig verändert. Der Dollar notierte.1920. Spanien iſt abge⸗ ſchwächt, gegen London 28.75 nach 28.68. Holland und Schweiz eben⸗ falls angeboten, 40.23 ½ nach 40.24 bezw. 19.28 nach 19.23 Newyorker Uſance. Verliner Deviſen Diskontſötze: Reichsbank 7, Lomb ard 8, Privat 8 v. 5. Amtlich 18. Februor 17. 7 brüdr arf 8 in. R. M. für G. 33. G. D N. late.— ens 100 Gulden 168,59 169,87 168,54 168.88 168,74.5 then. 100 Drachmen 5,564.578 5,544] 5, 81.— 10 Brüſſel 100 Belga 500 P ⸗Fr. 38.275 5 58,28 58,40[ 88.37 4 Danzig. 100 Gulden 61,57 81,78[81.60 81.766172 8,8 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10.543 10,588 10,545 10,565 10,57 8 Italien 100 Lire 22,175 22,215 22,18 22,22 81, 7 Südſlawien.. 100 Dinar 7,858.87 155.372 81.— 7 Kopenhagen. 100 Kronen 112,13[112,85 112,16 112,38 112,50 8 Liſſaboen. 100 Eskudo] 19,48 19.52] 19.58 19.62 458.57 8 Oslo 100 Kronen 111,43 111,65 111,42 111,64 112.50 8 Paris.. 100 Franken 18,45 16,49 16,45 16.4981..8 Prag 100 Kronen 12,41 12.43 12,418 12,483 85, 5 Schweiz. 100 Franken] 80,54 80,70 57. 80,78] 81,20.5 Sofia 100 Leva] 3,880.086].027].088 81.— 10 Spanien... 100 Peſeten 71.18 71.27 70.88 71,02 81, 5 Stockhom. 100 Kronen 112.35 112,57 112,88 112,58 112,50.5 Wien. 100 Schilling„985 59,085 88,98 59,10] 89,07 6 Dudapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,18 78.32] 78,18 78,32 78,42 8 Buenos⸗ Aires.I Peſ..780].784] 1,791] 1,788].782 10 Canada.... 1 Canad Dollar.178.188 4,1785 4,1865.198— Japan„„.988.967 985 1,989.092.8 iB 1 Pfd. 20,983 20.978 839 20,978 20,092— Konſtantinopel 1 türk Pfd. 2,122 2,128 2,122 2,126 18,456 10 London„1 Pfd 20,409 20 449 20,414] 20,454] 20,48 4,8 New Dork 1 Dollar.1875 4,1955 4, 188] 4,198 4,198 4 Rio de Janeiro.„1 Milreis 0,503].505 508] 0,505 1,362 Uruguan Gold Peſ..2781!.2841.278] 42841.84 ö 18. J 11. 15 17 18. J 17 18. J 17. 10.17. 18. 17. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Site ne 5 5 Aeg Eden S er 88. 98.— Udrentor. Jurw. 00.—.— Groharb Sertil. 19.9 83.9 Tmansfecd Art 121.9 44.8] TWWeßereg Alta 1827.0 88.0 Uaten und Auslanbsanlelden m Ur den Stückenotlerungen in Matt ſe Stück Sltpere Arme. 48 e Arb. Leder Spier 80.— G8.— Her. deutſch.Oelf 88.— 84.—[Sgelſent. Berg 183,5 182.7 Markte u. Kühld. 188,0 170,0 Wicking⸗Cement 150.0 152,0 8 HirſchKupf. u. M. 118.0 118,0 8 0 S 8 f.25[Gelſent Gußſt.—.——— Mech. Wed. Sind.—.— 228.0 Wies!„ 89.—— Die walt T verſedenen Werte— n lich die mit T. verſedenen Hoch⸗ u. Tiefbau 80.2581. Si nde 920 52850 e taster 8 N Genſchen 2 bo. 100,5 100,0 Nes Sd 70.75 70.75 Wiener Meal 188.0 7257 8 8 1415 Sone S 35— A— Jer Ulmer. 1879 2229 8 1985 805 8 N 18 i a— 5—— .. 8. 7e. Porzellan Weſſe—— Ver. Zellſt. Berl. 0 52.5 Berreshei. a 2. 5 8 Ben. 2 Wolf. Buckau.. 52.— 51. Mannheimer Effektenborſe vom 17. Februar Jungdans St. A. 88.— 88 80 Rein. Geb Sch; 115,5 118.0 Bogtl. Mafch. St. J.— 8 Seer Genen 188.5 188.0 Rotoren Deug..50 8.— geagoff Verein 184.5 158.5 N. 1. u. Karger. Piste.0 e a den 58 575 Solf Sl 8, fed geber. 1148 113.0 Masten Bern. 1570 181.0 den. Wadde 286.3 28470 dem ene seed. Aſtekaranz 248.0 248.0 gatisrud. Naſch. 18.— 18.— Kartst. Nach—.— G. Naſch. Seud. 23.7 22,75 Bolkd. Seil. u. K. 78.— 78.— Goc C.. e Fegarfulm. rg 100.0888 een ns ese Sen eee err. 100.0 170.0 Serar, Sten. 1888 Abdenanie Aach. 310 82.2 Wang& Freviag 156 1134.0 Gotdaer Wagg... TRordd Wollt. 192.0 185.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 8 Ss Ser 188018 8 ein dent ide Ant deli. 188.0 18870 Nied den——— gen. Waldo. St 280.0 258.0 Geiger Msg. 181.1812 0 5. Eerchitdank. 180.0 1250 Oberes. Berſich 188.5 188.0Jegar aum der 109.0 100.0—— 8 3 5— 5 Grkrftw. Mh.%—,— 13,45 a 9— Denz⸗Motor.. Südes Diconte.01.0 Falz Mu 88.0 O Konſerv. Braun 88.— 68.25 Rodderg Darmſt.—.— Ser 1— I Oberſchl. Koks. 97.„88 5 73 5 A See Wr den Hes. 1400 183 Krause. Bod 40.— 48.— Paas ers 88 IA Sreiverkehrs-Kurſe. Sein h fner 159.7 189.0 b Orrgſt.& Kaub. 1408 1887 130 13 25 Durlacher Hef 148,0 148.0 Brown. Sor. KC. 151.7 151.7 K.-. 18.188.900 Tadmever&. 187.9 188.5 Sutders werte 100 5 88.— Renz.. Sruichwis tert 108.5 103.00 T oöntg Bergb. 101.2 89.85 Heldvurg 82.— 81.— einein dad 18. 001888.&. Jarden 284. leuw 140.9 140.0 Le Augsburg 119.2 118.0 Schlincks8. Hg. 92.— 92,.— Brown, Bon&.—.——.— 8 8 10 8 3 88.25 89.50 Dochfrequenz 188,0 180,0 wies A Sr. 28.0280 Kbenanaa rents 288.8 188.5 Lederwert Role—.. Schneüpr. Fett. 78.— 15,28 Raſtatter Wagg..—.— Hacketdal Draht 89.— 87.50 Nasen en 241.0 249.0 Frügersgall 143.5 144,5 Sensen sde gart. 80 Aſtoff Waldo. 0 Sudrolgsd. Walz 128.2 1280 Schramm Lackf. 128,2 128.7 Ufa„ 80.—90.—f Salleſche Maſch. 188,0 188.0 aden 241.0 239-5 Peter sb. It. Sdö..50.40 er Woruts 188.0 182.0] Deutsche inol. 778.0 ucker Lug Maschinen. 50.— 80.— I Schuckert. Rrbg. 184.8184 5 i dammerf Spin. 159.5 180.0 25 N Fmrotte 61. 61— Ronnenberg Zuß ſche Induſt.—.——.— Schug. Berneis 88.75 88.80 Feſtverzinsliche Werte. Hann. M. Egeſl 82.75 82,— Adein Eda notte 61.— 61. Ruſſendank.. 9,89 8,25 Nainkraftwerke. 116.2 114 20 Schuß abet Perz 20. 20. fn ust 8 8 dann anden—.——.— Rgegurgd gr 179.3 179·80 Sleman Salpet, 81 88 81788 Frankfurter Börſe dom 17. Februar Naadg Frung. 128.5 li8.5 PS lab wget. en 86045 103 510585 dene Aer? e S. Adee deen 128.8 858 Sue 5s 8 dear.& Halske 289.5 288,5 30, e Stadt:e 108. 188.5 50.-Wien Gum. 91,78 80.— Bibel Maſch ed 28.— 28,— Ufa— Bank- Aktien. Seltene Guß. 188.0182, 0 at-., 85 Sid Draßt 1.. Se ed i 5.. dertort Bergwf 28718 28.5 TAdeintad!. 217 1151 3 5 Ia. Bergbau 189.0 188.0 Sapriſch. Spieg. 0.— 71. 3 Led. St. Jagd.—— Senses 82.205,25 THarpen Bergb. 199,8 187,5 1Abenanig Cg. 8. 88,28 a) Reichs u. Staatsp ap. ng Dre itd 1480148 5 189 85 n 280 28.7 Sed 4 Sent 78.— 75 8 88 e e 480 188 epöpSpf g 93.—87.— Hartar. Muſchin 21 15 21, IRiebeck Mont. 181,0 143,5 r 5 Deredild. 2 1 e 8g. S Ss..7] Beck& Henkel. 78.— 5 8 64.— 8.— Süd. Zucker 148.0 210 7 Hartm. Maſchin. 21. 4 5 5 DAnl Ablöſgſch.! 52.— 52, . Ban: rens rde e— 8 ITBergm. Etehr. 188.0— ä— 2280 Triest. Beftg. 5 8 Schug.— 30 780 Hedwigsbütte 5 8 N— dio 333 een Bester. 188,5 188.7 Sing Meiadlw—— 5 8 ett Schusg. 4 1.—püpert Maſch. 92.5082, 8) Roſiger Bre 5 N—— o Berliner Vore vom 17 Feb e e eee „ angsfeld 25 8..— 8 2 Hirſe Kupfer 0 245. 5 g 90 86 2—— 8 1855 2*— ruar Toe Led 115 1185 ITRutgerswerke 100.7 88.— e 8 1 „2 IOtadi-Nin. A... Cement Nariſt. 180.0 180.0 5 Them. Aldert.. 124.0 128,7 TSoeſch Eff. St. 148, 148.5 Sachſenwerk 120,9 122,2 55 i 1* en 8 0 en Aan 1898.2 Dan Nutten. Iudntrie- Akten. Costb. Spb. 83488 0, Pszeeled.-St lag 98 SSalsdetfartd. 88.2 88. 105 and. Stade 108 2 17 em. Sraunk. 2,020.0 1 0 7 Sank f. Brauind. 181.5 180,0] Accumulatoren 152,5 1158.0 5 dil. Holzmann 133.0 140,0 cott:. 7,8 178,2 ge 1085.1 ö Sem. W. Aldt. 124.0 124.7 2— 8¾ Mg. Stadt. 26 85,10 85,10 5.8 Fa Ne 111.8 111.5 Seng Ni raS N. 187.0 f8770 Barn, Ventver 1388 123. Wien e Ouvenß 2080 288 Pellet Bend. 29. 88 Hercherke. 106,8 108.0 Scgeldenantel 24. 2880 5½½ Neggenwert.17.17 ich 185 Teans Bergbau 111.0 111.0 5 8 er 88.— 88 Sant f. el. Werte 180.2 159,0 Adlerwerke..75 80.80 TDeſſauer Gas. 178,5 123,0 feumbdoldt Mich—.——.— ISchuberte Salz 888,7 882,0 5% Roggenrentb 8 —— isnt K. denne Roter 88. 88 ISertl, Fandel. 248. CC 237.2 I Schuckert& Co. 188.5 181,7 8% Landſch Rog.20.21 1— 4 8 Somme u. Pricn5. 18.217770 Alegander wert 88 5 r— 3 1357 188.0 Schuhfabrit er; 20.— 20 b) An 1 5 e e e Sransport- Aktien. 18858 Ueustaf Nan. 2802280 Drage rds 8 fa. 8468 Jansdans 85.88— Sauer K88. 88 888 N 3 5 e e n ee 8 f. 5 5 Nesse dels 88.80 e Pete Werten 1159.18 0 Steges 1888 We be Scgage, 3271 Dirt. Oeger Sieden—— Stoehr Kammg. 188, e Soden Daa ien Nerds Lierd 1872— Stoewer Nähm. 52.— 52.—%»Goldrente F n 25 Stolderget Zint 228,0 228.7 f cen. Rte..88.85 Se de er 8 110 755 Südd Immsdil. 108.0 108,0 4% Hildserte.8380 —* 75 2 In 5 5 ese„Papierrte—— —. 2 5 g— Teleph. Berlino 88.78 88.— 4% Türk. Ad. Anl..50—.— e e Induſtrie- Aktien. 8 5 5 A ee 299. 8 2%, Bagd.⸗Eiſ.! 13.75 1312 en e eee Nens.. 2780 8 dre dens ie Leondard 81. 2d%„ 1 13.1818 Ae—* 1 22 2. 88 N— der Cen.—.—Transtadis 181.7 181,2% Curt unn!—— 8 nn e 0—— Seoubeiaz Met. 275 Us Unten wett Nich 128.0 120,2 09 en 20 155 Wiecer 7 n Se 8 40 8 I. Karts. Ind. S8. 2 8 Let. 188,— a. 2 7 F.* 1 n 1—.— Cransport⸗Akfien. Serin Nafchb. 124. Sade de eee eee g 38 5 es!..25 Sing Würnderg. 25 5 ee ee eee E d eee J 7 eee Gus— Lada, 00 1 Süden dar 188,180%— een 5 reer ene Der ee. Sade ne. 1888877 P Clan S 50 8, e Sen. 18 8 8 een eee eee ee e Sn. ö Lin denden ene ee eee 5 PP 2 Se- Befigg Delf. 71.— TCarlindrrem 285 3770 Scud dr ec 88.8 88 5% 7 NS. e e eee e te, Sts 1880 150 0l cg Seen 2880 888 d Sagte 10 Ja 9— 2 VBergwerk- Aktien. A. Sante 184 0 1848 TWeidemidt 2 183 122 Daltimst... 110.8 em 5 7* 5 10 5 5 8 4 288.5 283 5 Lingel Schudfad 88, 88.— Stad! v. d. Zup 200,0 188.5.89% db 8* 1. Fc eee eee 17. Weener Gn A f ef 7.1 Ser N Dur 1 1015 eee Ser Sete en ragte Pes. 8 358 T8. Loewe 88 289.0 2750 36 el Telegrapt. 28.85 94, 0%„ gene bf.———.— Senn So en e e eee een Sil. 12701270 C. Berenz. 113.9 111.7 Bote T kearepd. 28.—.—„ Odligat.. 2!!!. WTTCTT+TTTTTTTTTTCTTTTT 2 72. 71 rn Waggen.. c 1 1 20 0 5 ul 145 Tn B e l 23 8 0 b ee 71.— 5 N. S aeenee N- M. 28.28 8.— I Neunes mann 275 Seer Ak. Gef. Sb en.——.— ö 4 5* Freitag, den 17. Februar 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 82 Aus den Rundfunk ⸗Programmen Samstag, 18. Februar Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſter hauſen(Welle 1250) 20.11 Uhr:„Gr. Karnevaltſtiſche Sitzung“, 22.30 Uhr: Tanzſtunde Breslau(W. 322,6) 20.10 Uhr: Funkkabarett, dann Ue. v. Berlin. Frankfurt(Welle 428,6) 13 uhr: Konzert von Kaſſel, 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Bunter Abend, 22.30 Uhr: Uebertr. v. Berlin. H a m burg Welle 394,7) 20 Uhr: Joſef und ſeine Brüder, 22 Uhr: Heiterer Faſchingsabend, dann Tanzmuſik. Königsberg(Welle 329,7) 20.30 Uhr: Militärkonzert, 22.15 Uhr: Funktanzſtunde, dann Tanzmuſik. Sangenberg(Welle 468,8) 20.20 Uhr: Von Köln Luſtiger Abend, dann von Köln Nachtmuſtk und Tanz. Zeipzig(Welle 365,8] 20.15 Uhr: Luſtiges Wochenende, 22.18 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. München(W. 535,7) 19.30 Uhr: Unterhaltungskz., 22.20 Uhr Tanz. Stuttgart(Welle 979,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Kon⸗ ert, 20.15 Uhr: Gemeinſamer Unterhaltungsabend mit Frank⸗ furt und Freiburg, 22.30 Uhr: Ueberkragung aus Berlin. Ausländiſche Sender: Daventiry(Welle 104,3) 20.45 Uhr: Militärkonzert, 28.30 Tanzm. Ra dio Paris(Welle 1750) 21.30 uhr: Abenbkonzert. Mailand(Welle 550) 20.50 Uhr: Bunter Konzertabend. Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Itakteniſcher Opernabend. Wien(Welle 517½) 20 Uhr: Alt Wien, Operette, dann Jazzband. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Bunter Abend, 21.20 Uhr: Kurſaalorcheſt. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Volkst. Abend, 29.40 Uhr: Schallpk. Prag(Welle 348,9) 20.40 Uhr: Sauſpiel„Im Schatten der Linde“. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547. ür I.— ein neuer Kopfhörer, für/.50 ein neuer Laut⸗ precher durch Aufmagnetiſieren, ſelbſt die älteſten Stücke arbeiten wieder wie neu! 20.11 Uhr Königswuſterhauſen einſchalten! Aus der Pfalz Pfälziſche Hausbeſitzer⸗Tagung * Neuſtadt a. d.., 14. Febr. Mit den Sorgen des Haus⸗ beſitzers befaßte ſich eine zahlreich beſchickte Ausſchußſitzung des Verbandes Pfälziſcher Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereine in Neuſtadt a. d. H. am letzten Sonntag. Selbſt kleine Orte ſchickten Vertreter. In einzelnen Städten ſeien Hausbeſttzer⸗ Witwen und erwachſene Kinder verſtorbener ausbeſitzer⸗ Eltern der öffentlichen Wohlfahrtspflege anheimgefallen. Die Steuerlaſt müſſe beſeitigt werden. Der Abbau in Bayern wurde erneut angeregt. Etwa im Mai ſoll ein Pfälziſcher Verbandstag in Speyer ſtattfinden. Die Mietberechti⸗ gungskarte habe ſich bewährt und ſolle in mehreren Städten ur Einführung beantragt werden. 87 Bewerber und kein richtiger * Deidesheim, 15. Febr. Der Darlehenskaſſenverein Dei⸗ desheim hielt eine außerordentliche Generalveyſammlung ab, deren wichtigſter Punkt die Wahl eines neuen Rechners betraf. Der Verwaltungsrat ſchlug nach Sichtung der 87 ein⸗ gegangenen Bewerbungsgeſuche zwei auswärtige Bewerber vor. Die Generalverſammlung wünſchte jedoch die Wahl eines von hier ſtammenden Bewerbers. Der Vorſtand be⸗ trachtete den dann gefaßten Beſchluß, die Frage in einer ſpäteren Verſammlung zu behandeln, als ein Miß⸗ trauensvotum für den Aufſichtsrat und erklärte, dis Konſequenzen hieraus zu ziehen. * 2: Ludwigshafen, 17, Fehr. Am 29. Februgr tritt die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Ludwiashafen a. Rh. zu einer Vollverſammlung zuſammen, in der u. a. beraten wird über die Lehrlingshöchſtzahl im Handelsgewerbe, den Entwurf einer neuen Eiſenbahnverkehrsordnung. Ermäßigung der Kir⸗ chenſteuern. Wiedereinführung der Gemeindegetränkeſteuer. Sonderrabatte für einzelne Käuferſchichten. Aenderung der Konkursordnung uſw. * Bad Dürkheim, 15. Fehr. Mit der Einweihung des Joſtdenkmals(des Dichters des Pfälzer Liedes) ſoll am 24. Juni ein großes Volksfeſt auf der Limburg veranſtaltet werden.— Der Reichsausſchuß für Weinforſchung will ſeine Tagung anläßlich ſeines 50 jährigen Beſtehens im Jahre 1928 hier abhalten. * Schwegenheim, 18. Febr. Vorgeſtern abend ereignete ich unweit des Ortes auf der Landſtraße nach Speyer ein ſchwerer Autounfall, von dem der auf der Heimfahrt be⸗ findliche Weinhändler Johannes Lentz aus Speyer betroffen wurde. Dadurch, daß an ſeinem Wagen der vordere rechte Reifen platzte, überſchlug ſich das Auto und Lentz wurde im Bogen aus dem Auto geſchleudert. Er wurde am Kopf durch Glasſplitter erheblich verletzt und trug außerdem einen doppelten Armbruch, Rippenbrüche ſowie eine Schädel⸗ fraktur davon, ſodaß ihn die Speyerer Sanitätskolonne in be⸗ denklichem Zuſtande ſofort in das Diakoniſſenkrankenhaus überführen mußte. Sportliche Rundſchau Turnen Das 40. goldene Turn⸗ und Sportabzeichen für Frauen erwirbt eine Mannheimer Turnerin Die Erwerbung des goldenen Turn⸗ und Spyort⸗ abzeichens, das für Erfüllung der verſchiedenen körperlichen Leiſtungen nach Vollendung des 40. Lebensjahres verliehen wird, ſtellt ſchon an die männlichen Bewerber Auforderungen, die zu vollbringen für viele trotz regelmäßig betriebener Lei⸗ besübungen nicht immer leicht iſt. Die Erringung des goldenen Abzeichens für die Frau iſt eine umſo bedeutendere Leiſtungsprüfung auf Herz⸗ und Lungenkraft, auf Spannkraft, Körperfertigkeit, Schnelligkeit und Ausdauer, welches ſchon die Tatſache erhellt, daß das goldene Turn⸗ und Sportabzeichen des Reichsausſchuſſes bis jetzt nur an 40 Frauen Deutſchlands vergeben werden konnte. Dieſes 40. goldene Turn⸗ und Sportabzeichen hat ſich dieſer Tage eine Mannheimer Turnerin, Frau Clara Oſterkamp, die ſeit Gründung der Frauenabteilung des Turnvereins Mannheim v. 1846 im Jahre 1922, dieſer angehört, im Alter von 46 Jahren erworben. 5 Ferner haben vom Turnverein Mannheim v. 1846 das bronzene Abzeichen nach erfolgreicher Prüfung bekommen: Die Turner: Dr. Berthold, Willi; Vorreiter, Franz; Stiegler, Viktor; v. d. Heyden, Wilhelm; Gutmann, Erwin; Brück, Heinrich.— Die Turnerinnen: Latin, Martha; Höfler, Emma; Bechtler, Käthe; Frau Dr. Eggemann(von der Saneng p— Außerdem erwarben ſich das Reichs⸗ jugendabzeichen die Jugendturner: Kohlmann, Fuchs, Falk, Renner. * 150 Turner⸗Sonderzüge nach Köln Bei einer Beteiligung von über 200 000 Turnern, mit der man nach den jetzigen Anmeldungen zum 14. deutſchen Turn⸗ feſt in Köln rechnen darf, wird die Regelung des Eiſenbahn⸗ verkehrs beſonderer Sorgfalt bedürfen. Mit der deutſchen Reichseiſenbahngeſellſchaft und der für den Feſtort zuſtändigen Reichsbahndirektion Köln ſind ſchon ſeit langem Verhandlun⸗ gen aufgenommen worden, die erwarten laſſen, daß die wichtige Beförderungsfrage für beide Teile in zufriedenſtellender Weiſe gelöſt wird. Es iſt erforderlich, daß ſich die einzelnen teilneh⸗ menden Vereine, Gaue und Kreiſe ſtreckenweiſe in Sonder⸗ zügen zuſammenſchließen und im gegenſeitigen Benehmen möglichſt bald dieſe Sonderzüge bei der Reichsahndirek⸗ tion beſtellen, in deren Bezirk der Ausgangspunkt des betr. Sonderzuges liegt. Es wird mit 150 Turner⸗Sonderzügen ge⸗ rechnet. Athletik Länderringkampf Deutſchland- Dänemark Die deutſche Mannſchaft Zu dem am 28. Februar in Kopenhagen ſtattfinden⸗ den Länderringkampf Deutſchland— Dänemark ſtellt Deutſch⸗ land die gleichen Ringer wie gegen Frankreich, nur Bräun wird durch Simon erſetzt. Hinzu kommt außerdem Gerſtäcker im Fliegengewicht, da der Kampf in ſteben Gewichtsklaſſen ausgetragen wird. Es werden alſo antreten: Fliegengewicht: Gerſtäcker⸗Rürnberg; Bantamgewicht: Ohl⸗Groß⸗ Zimmern; Febergewicht: Sürth⸗Köln; Leichtgewicht: Sperling⸗Nürn⸗ berg; Mittelgewicht: Stmon⸗Koblenz;: F Rupp Mannheim; Schwergewicht: Gehring ⸗Ludwigs⸗ hafen. a Tennis Borotra in Melbourne geſchlagen Im Verlaufe des franco⸗auſtraliſchen Tenniskampfes in Melbourne gelang es dem jungen auſtraliſchen Dapis⸗Pokal⸗ ſpieler Crawford, den Franzoſen Jean Borotra:1,:4 zu ſchlagen. Auch Bouſſus unterlag 216, 673, 618 gegen'Hara⸗ Wood. Da Borotra⸗Brugnon das Doppel 426,:7,:9, 674, kampf mit einem 613 Sieg der Franzoſen. * f Belgiens Boykott aufgehoben Auf ſeiner in Brüſſel abgehaltenen Jahrestagung be⸗ ſchloß der belgiſche Teunisbund einſtimmig, für die Folge den Baykott gegen deutſche Tennisſpieler nicht mehr aufrecht zu erhalten. Man will die deutſchen Spieler zu den belgiſchen Turnieren um ihre Teilnahme bitten und auch nach Möglich⸗ keit Belgier in Deutſchland ſpielen laſſen. Die diesjährige belgiſche Saiſon wird mit dem internationalen Oſterturnier in Weſtende eröffnet. . Amerikas Tennisrangliſte Die FJawn⸗Tennis⸗Aſſociation hat fetzt die offizielle Tennisrangliſte für 1927 veröffentlicht. An der Spitze ſteht wiederum Altmeiſter William T. Tilden. Den zweiten Platz beſetzt überraſchenderweiſe Francis T. Hunter, in erſter Linie wohl auf Grund ſeiner Erfolge mit Tilden im Doppel. Hunter ſtand im Vorjahre noch an 12. Stelle. George Lott aus Chicago rückte vom neunten auf den dritten Platz; der im Vorjahre an 3. Stelle ſtehende Spanter Mandel 715 gegen Paterſon⸗Hoopman gewannen, endete der Länder⸗ Ski mäßig, Rodel gut. Alonzo iſt auf den 4. Platz gerückt. William Johnſton iſt nach ſeinen Mißerfolgen in der letzten Saiſon ebenfalls weiter nach unten gerückt.— Bei den Damen vermißt man Miß Ryan, die ſich meiſt in Europa aufhält. Helen Wills ſteht natürlich an erſter Stelle, gefolgt von Mrs. Mallory, Mrs. Chapin, Miß Helen Jacobs und Miß Eleanor Goß. Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dern Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizint⸗ ſcher und Auf wertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ rage iſt die Bezugsgufttung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ neunung werden nicht beantwortet. 5 Gg. Kn. Ein ſolches Amt beſteht nicht mehr. Viellelcht wenden Ste ſich einmal an Herrn Direktor vom ſtädtiſchen Nachrichtenamt Frau W. 1. Die Treppen dürfen ſchon gewachſt werden. 2. Für Unfälle haftet der Eigentümer, wenn auf ſeine Veranlaſſung hin die Treppen gewachſt werden, ſonſt jeder Mieter.. H. Be. Neckarau. 1. Wenn der Hauseigentümer Ihre Zeitung mit den Füßen beſchmutzt, llegt doch kein Grund vor die Zeltung abzubeſtellen. Werden Sie bel Ihrem Hauseigentümer wegen dieſer Tat vorſtellig. Tritt kein Erfolg ein, dann kann Ihnen nur eine Anzeige wegen Sachbeſchädigung helfen. 2. Schon wieder wollen Ste die Zeitung abbeſtellen, wenn die Auskunft Ihnen nicht ausführlich genug iſt. Ste erhalten auch ohne dieſe Drohung die Auskunft. Die Frage müſſen Sie durch das Mieteinigungamt klären laſſen. 5 A. Z. 3000. Eine ſolche Stiſtung iſt uns nicht bekannt, 5 H. Schn. Zentralverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin. 7 Frau H. L. 1. Dieſe Beträge ſind nicht aufzuwerten. Am 21. März ſtellte ein Schweizer Franken den Wert von 9860 Papiermark dar, und am 15. Oktober 1923 von 676 Millionen Papiermark. 5 W. Z. 1. Der Burenkrieg war 1902, der Boxeraufand 1900190. 2. Das Panorama wurde 1699 erbaut und 1909 abgeriſſen. 8. Die erſte Strecke der elektriſchen Straßenbahn wurde am 10. Deg, 1900 in Betrieb genommen. Sie fuhr die gleiche Strecke der heutigen Linie 1 und 2.. W. B. 100. Als Handelsvertreter, der nur Proviſton bezieht, müſſen Sie Umſatzſteuer,(wenn der Umſatz 6000„ im Jahr über ⸗ ſteigt) Einkommenſteuer und Gewerbeertragsſteuer zahlen. Bei der Gewerbeertragsſteuer bleiben 2500/ jährlich frei. 5 Frl. Ka. 1. Ja. 2. Sie können ohne Ihren Mann beitreten. 3. Die Bedingungen ſind überall die gleichen. 5 A. B. Die verſchledenen Märkte können Sie ſich auf unſerer Redaktion aus dem Badiſchen Geſchäftskalender herausſchreiben. Ein großer Teil der Ferkel kommt aus Norddeutſchland, Wünttem⸗ berg und aus der Bühler Gegend. eee... Metternachrichten der Karlsruherbandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) e 8 Luft- Tem e 0 SI See. d SS 228 Wind 8 8 öde rud, vera · SS Wette! 28 88 m un. e Ses Se uch. Stätte 88 52 Wertheim 151— 8 13 7 W ſteiff Regen Königſtuhl 568 761,5 5 8 4 S8. mäß Nebel 5 Karlsruhe 120 702,5 8 13 7 Ws wifriſch bedeckt Bad.⸗Bad. 218 763,33 8 12 7 SW mäß. 3 Villingen 780 765,9 5 9 2 W(leicht 8 ade e 1275 637.21 3 2 SW ſtür. Regen adenweil.“— 770.2 5 5 S ſſchw. bedeckt St. Blaſien 750— 4 8 4 W„ Regen Höchenſchw.“- Die Temperaturen blieben auch geſtern abnorm hoch(in der Ebene Maximum 13 Grad Wärme). Infolge Durchzugs eines kleinen Teilhochs kam es bei abflauenden Winden nur noch zu geringfügigen Niederſchlägen. Heute morgen fiachte ſich bereits die rückſeitige Strömung des nordeuropäiſchen Tiefdruckgebietes durch auffriſchende, böige Winde und kurge Regenſchauer bemerkbar. Ueber England iſt Kaltluft in meh⸗ reren Staffeln eingebrochen, ſo daß vorübergehend leichter Temperaturrückgang bei unbeſtändigem, böigem Wetter in Ausſicht ſteht. a 1 Voransſichtliche Witterung für Samstag, 18. Febrnar: Etwas kühler, unbeſtändig und teilweiſe Regenſchauer bei böigen, weſtlichen bis nordweſtlichen Winden; im Gebirge leichter Froſt mit Neuſchnee. 5 5 Amtlicher Schneeberichtsdienſt der Badiſchen Landeswetterwarte 7 15 Beobachtungen vom 17. Februar e Bühlerhöhe⸗Plättig, kein Schnee, Sprühregen, plus 1 Grad, keine Sportmöglichkeiten.„ Uuntersmatt, 10 Zentimeter, lückenhaft, Regen, plus 1 Grad, Ski und Rodel ſtellenweie. 1 Breiteubroun, 10 Zentimeter, Regen, plus 1 Grad, keine Sportmöglichkeiten. i Ruheſtein, 20 Zentimeter, lückenhaft, Regen, plus 2 Grob, Herausgeber: Drucker und Verle⸗. Je 1 1 Direktion erbinand Heyne. 1 Chefredakteur Kurt Ilſcher— Berantwoftl. Redakteure: Für Polttik: H. A. Meter 5 eullleton; Dr. S. Rayſer— Kommunalpolitik und Satie Richard ee 5 vort und Neues aus aller Welt: an ce— Handelsteil: Kurt Ehmer— r. 8 Gericht und alles Uebrige: Franz er— Anzeigen: Max Filter „„ — 1 — 8. Seite. Nr. 82 Neue Maunzelmer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Freitag, den 17. Februar 1928 geben unverg werden ließen. Danksagung. Allen, die uns beim Hinscheiden meines Vaters, durch Beweise aufrichtiger Teilnahme zu trösten bemüht unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank den Schwestern des Diakonissenhauses für die überaus Pflege. die sie dem teuren Entschlalenen zuteil Mannheim, den 17. Februar 1928 Frau Apollonia Ohligschläger eßlichen Gatten, unseres guten waren, sprechen wir hiermit liebevolle 5172 und Kinder. Unser Lokal muß geräumt werden. Total ee eee dauert nur bis Der -AusverKauf Hue zum 1. März. Wir gewähren deshalb auf die Restbestände in Schlafzimmern Herrenzimmern Einzelmöbeln, nochmals bedeutenden Nachlass. Speisezimmern Teppichen, Bildern etc. 2142 Beachten sie die Ausverkaufs- preise in losep 7 1, 4 Neckarstraße unsern Schaufenstern. h Reis Söhne Tel. 309 40 nerrenstuff- Resin auch zu An 5895 58 zügen. Hosen und Oberzieher ausreichend, in bekannt guten Qualitäten. Tum dugust Wein NI Nr. 7 Am Markt il. Stock Die Küken sind da! Ab Donnerstag, den 16. Febr. geben wir ab: Eintagskäken weißer amerik. Leghornus Elterntiere 150—200 Eier R. 4.—, Elterntiere über 200 Eier N. A.80 aus ſtrengſter Fallenneſtkontrolle. Schwarze Minorka u. Note Rhodeländer auf Anfrage.— Auf vielſeit. Verlangen nehmen wir ſoſort wieder Bruteier zum Ausbrüten an. Einlegeſchluß: Dienstags abends feder Woche. Hohe Brutergebniſſe u. kraftſtrotzende Küken find unſere diesjährigen Wahrzelchen. Geflügelfarm Mannheim ⸗ Sandhofen, Luftſchiffgelände 518 Telephon 34 201, dann Nr. 87 verlangen. Auftragsſammler werden noch angenommen. Das Vorleſungsverzeichnis der unzverstiätFreibur ge, für das Sommerſemeſter 1928 iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen ſowie gegen Einſendung von 70 Pfg. vom Univerſitäts⸗ ſekretariat zu beziehen. Edg58 bandauer Hierhalle K 2, 26 K 2, 26 Heute Kappen-Abend Pollzeistunden- Verlängerung! 5907 Es ladet fraundl. eln Frledrieh Nübling LSS Smoking Auch Sie sollten einen Smoking besltzen! Nan het nicht nur im Fasching. sondern das genze Jahr hindurch Gelegenhelt, mn zu tregen. Wit heben das passende für Sle und bersten Sle unverbindlich. Heuptprelslegen: H. 88.110.140. eichtig und Mannbeim Cagelbndſlum 0 5, 46 Unsere so stark gefragte Neigver schlug. Damen-Tasche echt Saffian ist wieder dal Preis ur Mk. 12. Farben: beige, grau, blau und braun. Sehr. wolkk. annn p J, 18 S878 I— 0 I I aba Zum Rarneual Im Par! (Samstag, Sonntag u Dienstag) sind Vorausbestellungen von Tischen zum Abendessen erbeten. Tel. 346 41 Tel. 34841 ee Rosenmontag 15.33 Uhr Kinder- Maskenhall Teegedeck Mk..50 f f ö N 0 N N N f I U 0 5166 0 0 0 fs Norgen Mehrere Tanzorchester Eintrittspreis inkl. Steuer Mk..70 Manuel er Nauzz- Ses e. DV. Nanm- lab Manmfelm e. Y. 2 ur robber Nanm-Mashenpball in den 6 Sälen der Harmonie, D 2, 6 Fesnhafte Dekoration Küchen“ 15 in gr. Auswahl beſte Arbeit verk. konkurrenzl. bill. Anton Oetzel, f 8. 12 Ratenk. d. Bad. u. bayr. Beamtenb. ängerhalle E. V. Mannheim nennt eetatnn deten Fastnachtsamstag, den 18. Februat abends.1 Uhr im Friedriehspark Groger Karten bei den Mitgliedern: Zigar- renhaus Ernst Dreher, E I. 18 Bilder- einrahmungsgeschäft Daiber, F 2. 9a, Buchbinderei Hepp, I 3, 4, Zigarten- haus Rensch, I 6. 1, Blumenhaus Haußer, Waldhofstr. 10 und an der Abendkasse ab 7 Uhr. 2090 allen l. fenste er (Breiteſtr.) für Kar⸗ nevalzug zu vermiet. Telephon 25 781. 5865 Karnevalszug 2 Fenster(Plank.) zu vermieten. 95904 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. für Karnevalszug Balkon u. 3 Feuſter zu vermieten. N 7. 12, Pfletſchinger. 35908 Tastnacs- Aununrung 75898 Eurythmie Samstag, 18. Febr., 4½ 2 Uhr Kasino f 1. 1, großer Saal Karien zu 2.— 1. M. bel Pleifferx, N 2. 11 und an der Kasse. Itene Stellen Jung. strebs. Mann zum Einholen und Austragen v Wäſche in Dampfwaſchanſtalt geſucht* 5906 Angebote unter P I Nr. 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Fleißige ſaub. Frau oer fäuclen in kl. beſſ. Haushalt 2 Perſonen) für tägl. —8 Std vormittags ver 1. März geſucht. Abr. in der Geſchſt. 5899 dem Heat Jahre alt, ſucht Selle in Auto- Mo⸗ torrad⸗Reparat.⸗Werk⸗ ſtätte oder ähnl. Angebote unter P G Nr. 12 an die HGe⸗ ſchäftsſtelle. 5888 Maui. Lahe ſuche f. m Sohn, 17⸗ Stellen-Gesuche Suche f. m 18 J. a. Schweſt. Stelle in kl. Haush.; ſie beſ. ſehr gute Jahreszeugn. u. iſt m ſämtl. Hausarb. ſowie Kochen vertr. 1 25 bei 8 atzger bei Fran Rat 5 Schwetzingen an die Geſchſt. 45863 Schloßplatz 5. S274.8 Verkaufe Haus- Verkauf Infolge Erbſchaftsetilung iſt in d. Neckarſtadt — Nähe Humboldtſchule— ein e ſtöckiges gut⸗ erhaltenes Wohnhaus mit Gauben preis⸗ wert zu verkaufen. 2 Zimmer(1 mit Balkon), Küche u. Zubehör werden frei. Baranzahlg. erwünſcht. Angebote erbet. unter J F 131 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5880 Feinkost- Geschäft mit Speisestube gute Lage(Marktplatz) iſt ſof. abzugeben weg. anderw. Unternehmen. Zugeh. 2 Zimmer u. Küche geg. Dringl.⸗Karte. Neue mod. Laden⸗ möbel und etwas Ware ſind zu übernehmen. Anfragen von nur ernſthaft. Reflektant. unter P T 24 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 28876 Tüchtiges Alleinmädchen perfekt in Küche und Haus, ſucht Stolle per 1. 3. in autem Hauſe. Angeb. u. O T 99 fähria, Mittelſchüler, zu mögl. ſofort Ein⸗ tritt. 5887 Gefl. Angebote unt. P F 11 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Fräulein ſucht Stelle z. Servier. in gut. Cafe ab. wo ſie bereits ſchon tätig war. B805 ſtr. 2, Kratl. ſt., 9, feldgra Herrenfahrrad P tür 25„ zu verkauf. Flofte Damenmaske Burgſte. 17, vart. billig zu verk. oder — zu verleih. Lehmann, Faſt neuer Diwan Colliniſtr. 85. 85806 abzugeben.* Rheinhänſerſtr. 39 II. Feschellamenmaske Schwarz——5 neu. noch nicht getra⸗ ner, 8. zu verkaufen. 8818 gen. vreisw. zu verk. 81 R 1. 14. H 5, 10, von—7 Miet- Gesuche Wohnungstausch Geboten: Oſtſtadt⸗ Villa: Herrſchaftliche Wohnung, neu hergerichtet, 4 Zimmer, Bad, Mädchenzimmer, Zentralheiz. ete. Geſucht: 4 Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör in gut. Wohnlage. Unkoſtenvergüt. Bed. Angebote unter M E 35 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B 795 Tauschwohnung]! Tausch von oder nach aus⸗ 3 Zimmerwohnung m. wärts geſucht. B817 Mauf., Nähe Tennis⸗ Angeb. u 0 2 96 platz. geg.—6 Zim. ⸗ an die Geſchäftsſtelle Wohnung. Ang. unt. Wohnungs-— 8 B 772 Tausch 12 leere Ammer Suche 6 Zimmerwohn. mögl. ſep., von Fräu⸗ oder tauſche meine lein per 1 3. 28 ge⸗ 4 Zimmer gegen 5 bis ſucht. Stadtzentrum 5—— m. Zubehör bevorzugt. Ang. u. im Zentrum. Angeb. P O 8 3 Geſchſt. unter J N 139 an die Geſchäftsſtelle. 687 gut möhl. Zimmer in guter Lage. elektr. Licht, von Akademiker geſucht. 55902 Angeb. u. P J 14 an die Geſchäftsſtelle. 1 möbl. Zimmer mögl. ſep. von Fräu⸗ lein per ſof. od. 1. 8. 28 geſucht. Stadtzen⸗ trum bevorzugt Angeb. unt P B 7 an die Geſchſt. 5882 en Lagerplatz in Neckarau ca. 2000 am, umzäunt, mit Gleisanſchluß, Nähe Bahnhof Neckarau, per 1. März 1928 od. ſpäter zu vermieten. Angebote unter Z T 49 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 888 Vermietun N ln Seckenheim in beſter und lebhafteſter Verkehrslage groger Laden ca. 60 qm, mit 2 großen Schaufenſtern und Wohnung, für jedes Geſchäft, auch für Mann⸗ heimer Großfiltale, beſtens geeignet, ſofort per 1. Mai preiswürdig zu vermieten. Angebote unter KH Q 46 an die N ſtelle Fieſes Blattes. 7 Zinmer-Molimung Auguſta⸗Anlage, mit fämtl. Zubehör, Zentral⸗ 2 ng, per 1. April ngebote unter J ſtelle dieſes Blattes. u vermieten. 149 an die Geſchäfts⸗ 25896 2 Zimmer und Küche gegen Dringlichkeits⸗ Karte ab 1. März zu vermieten. 55858 Näheres durch die Geſchäftsſtelle. nner eines als Büro ge⸗ eignet, ſeparat. Ein⸗ gang. möbliert, per 1. März zu vermieten. Auf Wunſch Telephon Näheres Luiſenring Nr. 19. part.*5861 FFC Möbliertes Zimmer an ein. Herrn zu vm. 25897 K 4. 8, 3. Stock. Zu vermieten: Schöne Wohnung, be⸗ ſtehend aus 2 Zimmer u. Küche, in beſtem Hauſe(Zentrum] an kinderl. Ehep. gegen 200„ Umzugsvergü⸗ tung zu verm. Drgl.⸗ Karte erf, Adr in der Geſchſt. 699 1 Zimmer u. Küche in Feudenheim(Fr.⸗ Miete 20%) ſof. zu vm Karte erf. Ang. u. P M 17 an d. Geſchſt. 5910 Zwei mäöbl. Zimmer Schlafzim. mit Büro. Schreibtſſch, Teleph., Elektr. Planken, det alleinſtehender Dame zum 1. 3. abzugeben. Adreſſe in der Ge⸗ ſcherftsſteſle. aal. nan Leeres Zimmer zu vermieten. 5872 R 7 (Tbeinkattee Restaurant An Fastnacht? Zamstag, Sonntag Montag und Dienstag fastnachtmontag ab; In Hiader-Walertet. Laenkaunel Masken billig zu verl. u. zu verkaufen. B 741 Laden. Uhl K 1. 8, III. Waha- u. Schlafz. ſarende kate ſehr aut möbl., in Damen- Masken gutem Hauſe, per ſof. od. ſpäter zu verm. 796 B 6, 18, part. Neckarau Möbliertes Zimmer mit od. ohne Klavter ſofort oder ſpäter zu vermieten. 5845 Fiſcherſtr la, 2 St. Sehr ſchön möbl. Wohn- u. Schlafzim. in ruhig. Hauſe der Oſtſtadt, 1 Tr., el. 8 a. ruh. ſol. Hrn. 8 zu verm. Rab. in d. Geſchſt. 25881 In ſchönſter Lage des Lindenhofs 45877 gut möbl. Zimmer an 2 ſol. Herren zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds Bl. billig zu verl. 8 8 Luiſenring 47 III, I. ſchwarz poliert, ſo gut wie nen, mit Garantie billig zu verkaufen. Knee 01,14 F wird zum Waſchen u. Ausbeſſern angenom- men. Angeb. u. K X Nr. 123 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 807 Kanarienvogel entflogen Abzugeben gegen Belohnung. D 4. 6. 4 Treppen. 8801 — 2 7