Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus ober durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei eytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Vehalteſe ach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,46, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6 Dees ener 19/20 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eue Mann Mannheimer General Anzeiger Abend⸗ Ausgabe heimer Seilung Preis 10 Pfeunig 1928— Nr. 86 nzeigenpreiſe nach 72 bei 1 9 10. 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 5 ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Manheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Dit neue Genfer Sitherheitskonferenz Anter Vorſitz von Dr. Veneſch Genf, 20. Febr.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Mit einer ſtark politiſch gefärbten Anſprache eröffnete Dr. Beneſch die zweite Tagung des Sicherheits⸗ aus ſch uſſes um halb 12 Uhr. Das Ingereſſe an den Ar⸗ beiten iſt merkbar ſtark, weil man ſchon jetzt die politiſchen Hintergründe erkennt, vor denen ſich alle juriſtiſchen Aus⸗ einanderſetzungen entwickeln werden. Dr. Beneſch wies in ſeiner Rede darauf hin, daß es Sache der Regierungen ſein werde, die von dem Sicherheitsausſchuß aufgeſtellten Ratſchläge And Empfehlungen anzunehmen. Sollte das Elaborat des Ausſchuſſes jedoch nicht zu einer Verſtändigung führen, ſo würde der Völkerbund ſeine guten Dienſte als Ver⸗ mittler anbieten und nach dieſer Richtung hin ſeine Rolle erfüllen. Dr. Beneſch glaubt an die Möglichkeit, graduelle Sicherheiten zu ſchaffen, vorausgeſetzt, daß den vorhandenen Rechtskonventionen eine reale politiſche Grundlage gegeben werden kann. Was in der Prager Denkſchrift ausgeſprochen wurde, bezeichnet Dr. Beneſch als ein wohlüberlegtes und ausgeglichenes Kompromiß. Das Beſtreben des Aus⸗ ſchuſſes ſoll es ſein, über den Memoranden einen geſchloſſenen Organismus herzustellen, in dem die Grundſätze für Sicher⸗ heiten aufgeſtellt werden. Daß Gegenſätze und ein Aus⸗ einanderlaufen der Anſichten vorhanden ſind, läßt ſich ver⸗ 19 128 aber die Arbeit des Ausſchuſſes ſoll in der Angleichung liegen. Dieſe Debatten werden wahrſcheinlich durch neue Vor⸗ ſchläge, die zu erwarten ſind, verlängert, wenn nicht erſchwert werden. Dr. Beneſch zweifelt nicht an dem glücklichen Aus⸗ gang ber Sitzung, wobei ihn wahrſcheinlich der Gedanken leitete, daß es in Genf noch immer gelungen iſt, gewiſſe Ver⸗ ſtändigungsbeſchlüſſe zu Papier zu bringen. Als beſonders inkereſſant muß vermerkt werden, daß Dr. Beneſch auf die ſogenannten ſubjektiven Sicherheiten dex, verſchiedenen Staaten ſehr viel Wert legte.„ Ueber die deutſche Stellungnahme erfahre ich, daß Deutſchland ſein Hauptaugenmerk darauf ge⸗ richtet hat, die Sicherheitsarbeiten durch ein Syſtem von Kriegsverhütungsmaßnahmen zu fördern. Von einer ge⸗ nauen Nachahmung der Locarnoverträge erwartet man auf deutſcher Seite nicht viel. Nach Dr. Beneſch ſprach der Vertreter Englands, Lord Cushendun und bezeichnete die in der Prager Denkſchrift enthaltenen Memoranden als eine praktiſche Diskuſſions⸗ frage und ſprach die Ueberzeugung aus, daß die zweite Tagung zu einer Vereinbarung gelangen werde. Die engliſche Regie⸗ rung habe grundſätzlich den Inhalt der Denkſchrift gebilligt. Der Völkerbundspakt gewähre allen Mitgliedern Sicherheit. Aber Ergänzungsmaßnahmen müßten getroffen werden. Die engliſche Regierung betrachte den Locarnovertrag als die beſte Möglichkeit, um den Frieden zu ſichern, wolle aber damit nicht ſagen, daß der Vertrag in allen Zonen des Kon⸗ tinentes unverändert angenommen werden könnte. Es handle ſich darum, den Vertrag als Vorbild aufzufaſſen und ihn an die einzelnen lokalen Verhältniſſe anzupaſſen. Schließlich be⸗ tont der Vertreter Englands die Notwendigkeit, das Schieds⸗ und Schlichtungsweſen in möglichſt großem Umfange auszu⸗ arbeiten. Die Sowfetruſſiſche Regierung ließ an das Völkerbundsſekretariat eine vollſtändig ausgearbeitete Kon⸗ vention über das Abrüſſtungsverfahren gelangen. Dieſe Konvention wird im Laufe der ſpäter tagenden Abrüſtungs⸗ konferenz Gegenſtand einer Debatte ſein. Vor neuem Abrüſtungsgerede Am 15. März tritt die vorbereitende Abrüſtungskomtſ⸗ ſion zuſammen. Die deutſche Abordnung zur Tagung des Schieds⸗ und Sicherheitskomitees wird geführt von dem früheren Staatsſekretär im Auswärtigen Amte, Herrn v. Simſon und umfaßt außerdem Legationsrat v. Weiz ⸗ ſäcker, Legationsrat Frowein und Legationsrat Dr. Schwendemann. Für die vorbereitende Abrüſtungs⸗ kommiſſion wird die bekannte deutſche Delegation unter Füh⸗ rung des Grafen Bernſtorff wieder erſcheinen. Das Ergebnis der Hamburger Wahlen Die fetzt vorliegenden Nachrichten über das Ergebnis der Bürgerſchaftswahlen geben von dem vorläufigen Abſchluß der Zählung folgendes Bild: Demokraten 87 522(1927: 65 295), Sozialdemokraten 246 630(247 469), Zentrum 9393(9774), Deutſche Volkspartei 85 471(72 432), Mittelſtandspartei 20 048 (27 161), Deutſchnativnale 94030(98817), Nationalſozialiſten 14 739(9754), Kommuniſten 114 223(110 289), Fortſchrittspartei 5535(7762)... N. a Die elf Splitterparteien haben nicht ſoviel Stim⸗ men zuſammen erhalten, daß ein Mandat herauskommt. Die Mandate verteilen ſich wie folgt: Demokraten 21 (16), Sozialdemokraten 59(63), Zentrum 2(), Deutſche Volks⸗ partei 20(18), Mittelſtandspartei 4(), Deutſchnationale 23 (25), Nationalſozialiſten 3(), Kommuniſten 27(27), Auf⸗ wertungspartei 1(). f. Deutſch⸗Franzöſiſches Abkommen über die Ausfuhrabgaben Das Abkommen über die Abänderung des Erhebungs⸗ verfahrens der Abgabe von der deutſchen Einfuhr nach Frank⸗ reich liegt nunmehr im Wortlaut vor. Darnach wird das * gegenwärtige Verfahren, nach dem der franzöſiſche Zolldienſt einen Teil des Wertes der deutſchen nach Frankreich und Algier eingeführten Waren von den franzöſiſchen Einfuhr⸗ ftrmen erhebt, durch ein Verfahren erſetzt, nach dem ein gleichwertiger Betrag an fremden Deviſen freiwillig durch die deutſchen Ausfuhrfirmen abgeliefert wird Die Reichsregierung wird die bedeutendſten deutſchen Ausfuhrfirmen in einer Zahl von mindeſtens 2500 verpflich⸗ ten und ſie durch Vermittlung ihrer Spitzenverbände anhal⸗ ten, 30 Prozent des Geſamtbetrages ihrer abgabepflichtigen Ausfuhr in Diviſen, die ihnen aus ihrer Ausfuhr zufließen, an die Reichsbank abzuliefern. Die Namen dieſer Ausfuhr⸗ firmen werden der franzböſiſchen Regierung und dem Repa⸗ rationsagenten binnen 15 Tagen nach Inkrafttreten des Ab⸗ kommens mitgeteilt werden. Bei den Beſtimmungen des Abkommens iſt davon ausgegangen, daß 30 Prozent des Wertes der abgabepflichtigen Ausfuhr dieſer Firmen im Durchſchnitt 26 Prozent des Wertes der geſamten zurzeit abgabepflichtigen Ausfuhr gleich ſein werden. Falls dieſe Vorausſetzung ſich als unzutreffend erweiſen ſollte, wird die Reichsregierung Maßnahmen treffen, um die befriedigende Durchführung des Verfahrens ſicherzuſtellen. Die Reichs bank wird aus den von den Ausfuhrfirmen abgelieferten Deviſenbeträgen am 10., 20. und 6. jeden Monats auf das Konto des Reparationsagenten bei der Bank von Frankreich einen Betrag in franzöſiſchen Franken in Höhe je eines Drittels des nach einem beſonders vereinbar⸗ ten Schlüſſels ermittelten und vom Generalagenten mitge⸗ teilten Gegenwerts der Monatszahlung überwieſen. Eine Sonderrücklage im Gegenwert von mindeſtens 4 Millionen wirb in franzöſiſchen Franken in der Form augelegt, daß, wenn der Gegenwert der von den Ausfuhrfirmen während eines Monats abgelieferten Deviſen⸗ beträge höher iſt als der von der Reichsbank in demſelben Monat auf das Konto des Generalagenten zu überweiſende Betrag, die Reichsbank den Ueberſchuß an die Reichskredit⸗ geſellſchaft.⸗G. in Berlin für die Unterhaltung dieſer Rück⸗ lage abführen wird. i N. An den zuſtändigen deutſchen Stellen hofft man, daß durch das neue Abkommen insbeſondere ber deutſche Einzelexporteur Vorteile haben wird, da er in Zukunft die Möglichkeit hätte, ſeine Ausfuhr nach Frankreich zu kreditieren, weil ihm der Rechnungsbetrag nunmehr von den franzöſiſchen Käufern voll bezahlt werden würde. In der Verpflichtung der 30proz. Deviſenabgabe, die einen freiwilligen Akt der deutſchen Exporteure darſtellt, ſieht man eine ſo geringe Belaſtung des deutſchen Exporthandels, daß man glaubt, mit dieſem Abkommen die Ungehindertheit der deutſchen Einfuhr nach Frankreich im weſentlichen ſicher⸗ geſtellt zu haben. Man hofft, daß die Inkraftſetzung des Ab⸗ kommens in Frankreich keine Schwierigkeiten machen wird. Ein entſprechendes Geſetz iſt der Kammer bereits zugegangen. An den Verhandlungen ſind Mitglieder der Reparations⸗ kommiſſion beteiligt geweſen. Auch der General⸗ agent iſt, ſoweit die Frage des Transferſchutzes dabei eine Rolle ſpielte, um ſeine Anſicht gefragt worden. Man hofft, daß das Abkommen bereits im März nach Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft geſetzt werden kann. Verlin erwartet Königsbeſuch J Berlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Bürv.] Die Vorbereitungen zum Empfang des afghaniſchen Königspaares ſind in vollem Gange. Wie in den anderen Großſtädten, die der König und ſeine Gemahlin bisher beſucht haben, werden auch die Straßen Berlins, durch die der König ſeinen Einzug halten wird, wenn auch in beſcheidenem Umfange, eine Deko⸗ ration erhalten. Ueberall wird die afghaniſche Flagge neben den Reichsfarben zu erblicken ſein. Das Prinz Albrecht⸗ Palais, in dem das afghaniſche Königspaar ſein Domizil auf⸗ ſchlagen wird, iſt bereits eingerichtet und zwar, wie man ſich durch Augenſchein überzeugen kann, mit erleſenem Geſchmack. Politiſche Amneſtie in Danzig Die neue Danziger Regierung hat dem Volkstaa der Freien Stadt Danzig ein Amneſtiegeſetz unterbreitet, das wie folgt lautet:„Alle wegen vor dem 1. Januar begangenen poli⸗ tiſchen Verbrechen und Vergehen erkannte Freiheitsſtrafen, Geld⸗ und Lebensſtrafen werden erlaſſen und die wegen ſolcher Verbrechen und Vergehen ſchwebenden Unterſuchungen nieder⸗ geſchlagen. Iſt für eine ſolche ſtrafbhare Handlung eine Unter⸗ ſuchung noch nicht eingeleitet, ſo wird Straffreiheit gewährt,. Ob eine Unterſuchung nach dieſem Geſetz niederzuſchlagen iſt. iſt von amtswegen in jeder Lage des Verfahrens nachzuprüfen. Der Beſchulbigte iſt vor der Eutſcheidung zu hören. Das Ge⸗ ſetz tritt am Tage ſeiner Verkündigung in Kraft.“ Koalition und Schulgeſetz Von Geheimrat Dr. Runkel, M. d. R. Das Reichsſchulgeſetz iſt geſcheitert, und die Kvalition iſt aufgelöſt! Beides ſollen Folgen der„intranſigenten Haltung“ der Deutſchen Volkspartei ſein. Frage: War die Koalition nur zuſammengetreten, um ein Reichsſchulgeſetz zu ſchaffen oder hatte ſie ſich nicht zugleich auch zu anderen wich⸗ tigen Aufgaben verpflichtet? Sicherlich hatte die D. V. P. keine derartige einſeitige Verpflichtung übernommen, noch weniger ſolche des Verzichts auf eigene Anträge. Wie weit die an⸗ deren Regierungsparteien ſich nur auf das Reichsſchulgeſetz verpflichtet hatten, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Der nach außen in die Erſcheinung tretende Sachverhalt ergibt ſich aus der Erklärung der Reichsregierung vom 3. Februar v. Is. Hier werden von dem Reichskanzler neben dem Reichsſchul⸗ geſetz als Sonderaufgaben der neuen Regierung noch benannt unter anderem: Beamtenbeſoldungsgeſetz, Finanzausgleich, Arbeitsloſenverſicherung, Arbeitsſchutzgeſetz und ein Allge⸗ meines deutſches Strafgeſetzbuch. Aufgaben, die zum Teil heute noch nicht gelöſt ſind. Wird eine Koalition überhaupt ſich verpflichten, ein Geſetz zu ſchaffen, und wenn nicht, dann auseinanderzugehen? Dann würde wohl kaum eine Koalition zuſtandekommen, oder ſie würde Verpflichtungen eingehen, die ſte ſpäter nicht halten kann, wenn nicht von vornherein die Einigung erzielt iſt. Wo aber iſt der Nachweis, daß hier eine ſolche Verpflichtung übernommen wurde? Durch die Re⸗ gierungserklärung vom 3. Februar v. Is. kann er ſicher nicht geführt werden. Sie enthält nicht nur keine Verpflichtung, ein Geſetz zu ſchaffen, ſondern nicht einmal ein Verſprechen, die Vorlage eines Reichsſchulgeſetzes einzubringen, dieſe wird nur in Ausſicht genommen, Denn ſo der Wortlaut der Kanz⸗ lerrede:„Aus dieſem Mutterboden heraus— er ſprach über die deutſche Kultur auf„chriſtlicher“ Grundlage—„muß ſich der Geiſt des deutſchen Volkstums immer wieder erneuern. Solche Gedankengänge werden ihre Auswirkung finden bei dem von der Reichsregierung in Ausſicht genommenen Reichs⸗ ſchulgeſetz. Grundlage dieſes Geſetzes iſt die Reichsverfaſſung. Nach deren Wortlaut und Sinn müſſen die Freiheit des Ge⸗ wiſſens und die Rechte der Eltern gewahrt und die Erteilung des Religionsunterrichtes in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen der betreffenden Religionsgeſellſchaft, unbeſchadet des Aufſichtsrechts des Staates, geſichert werden. Auch iſt für eine grundſätzliche Gleichſtellung der in Artikel 146 der Reichs⸗ verfaſſung vorgeſehenen Schularten zu ſorgen.“ Dieſe Er⸗ klärung iſt weder verpflichtend, noch feierlich, noch unterſcheidet ſich ſeine Ankündigung von der Ankündigung der übrigen Ge⸗ ſetze. Aus ihr folgert nun die Kundgebung des Zentrums vom 15. ds. Mts.:„Das Reichsſchulgeſetz iſt geſcheitert! Zur Schaffung eines Schulgeſetzes auf verfaſſungsmäßiger Grund⸗ lage von Elternrecht und Gewiſſensfreiheit und der„grund⸗ ſätzlichen Gleichſtellung der Bekenntnisſchulen und der übrigen Schularten“ haben ſich vor Jahresfriſt die Regierungsparteien durch Annahme der„Richtlinien“ und durch die Regierungs⸗ erklärung vom 3. Februar 1927 feierlich verpflichtet.“ Und weiter:„Die Deutſche Volkspartei hat ihre bei der Regierungs⸗ bildung eingegangenen Verpflichtungen nicht gehalten.“ Iſt dieſe Folgerung berechtigt? Iſt ſie nicht vielmehr abwegig und tendenziös? Kann denn überhaupt eine Regierungs⸗ erklärung eine Partei, hier die D. V.., feierlich verpflichten, ein Geſetz ohne weiteres anzunehmen, wie es Zentrum und die in ſeinem Schatten kämpfenden Deutſchnationalen wollten, und kann, wenn dies nicht der Fall iſt, ein Bruch der Koalition vorhanden ſein, wenn eine Partei einem ſolchen Geſetz nicht zuſtimmt? Dieſe Schlußfolgerung hätten Zentrum und Deutſchnationale der D. V. P. vor dem 3. Februar 1927 mit⸗ tetlen müſſen; bei aller Koalitionsfreudigkeit der Deutſchen Volkspartei wäre dann die Koalition nicht zuſtande ge⸗ kommen. Unter ſolcher Vorausſetzung würde auch bei keinem Geſetz eine Koalition zuſtandekommen können. Und dann darf man hier vielleicht an das Schickſal des erſten Entwurfes vom 22. 4. 1921 erinnern, bei dem vier Miniſter des Zentrums gegengezeichnet hatten. Wo blieben damals die Konſeguen⸗ zen, als das Geſetz wegen der Unüberſichtlichkeit der Koſten zurückgezogen wurde. Man ſoll doch nicht nachträgliche partei⸗ taktiſche Erwägungen als von vornherein gegebene Tatſachen nachweiſen wollen. Das gilt auch von der Erklärung der Deutſchnationalen. Aber hat ſich die Deutſche Volkspartei nicht doch ver⸗ pflichtet oder doch wenigſtens ſich dieſe Anſicht von vorn⸗ herein zu eigen gemacht? Auch hier wieder der Ge⸗ . erdere Artiſtengagen ausbezahlt werden; wahrſcheinlich 2. Seite. Nr. 88 Nene Manfheimer Zeitung[Abend ⸗Ausgäbke) e Zunächſt aus der Rede des volksparteilichen Redners, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, zur Regterungs⸗ erklärung am 3. Februar 1927, der die Ausführungen des Reichskanzlers im volksparteilichen Sinne noch ſtark be⸗ grenzt und einſchränkt: „Einige Worte zur Kulturpolitik. Wir haben von der Re⸗ gierung gehört, daß ſie ganz in unſerem Sinne gewillt iſt, in denkbar kurzer Zeit ein Schulgeſetz auf der Grundlage des Artikels 146 und der übrigen Artikel der RV., die ſich mit der Schulſrage befaſſen, vorzulegen. Ich geſtatte mir, in dieſem Augenblick darauf hinzuweiſen, daß für uns(die D. V..) ſehr weſentlich auch die Feſtſtellung in Frage kommt, daß nach Ar⸗ tikel 146 bie Schule eine Veranſtal kung des Staates iſt. Wir legen Wert darauf, auch diefe Beſtimmung der Ver⸗ faſſung heute in das Gedächtnis des Hohen Haufes zurückzurufen, und wir legen weiter Wert darauf, ganz im Einklang mit der Regierungserklärung darauf hinzuweiſen, daß ſich auch Artikel 174 der Verfaſſung mit dem Schulweſen beſchäftigt und ausdrück⸗ lich zuſagt, daß diejenigen Schularten, die bisher in beſtimmten Gegenden Dentſchlands beſtanden haben— ich denke insbeſondere an die Simultanſchule in Baden und Heſſen⸗Naffau— weiter aufrecht erhalten werden.“ Hier werden ſchon fämtliche Probleme angeſchnitten, die don der D. V. P. im Ausſchuß in Einzelanträgen dann als Forderungen erhoben wurden. Widerſpruch gegen dieſe Aus⸗ führungen zu der Regierungserklärung erfolgte nicht. Und hätte eine ſolche folgenſchwere Bindung der Koalitionspar⸗ teien nicht in den Reden der Koalitionsredner Ausdurck finden müſſen? So Graf von Weſtarp:„Wir ſtellen mit Genug⸗ tuung feſt, daß nunmehr Hoffnung beſteht, daß endlich das Schulgeſetz zur Verabſchiedung gelangt, in welchem die Rechte des chriſtlichen Bekenntniſſes und der Elternſchaft ge⸗ wahrt werden ſollen.“ Wo iſt hier von einer imperativen und verpflichtenden Bindung der Koalition auch nur andeutungs⸗ weiſe die Rede? Nirgendwo! Und ebenſo von Gusrard, der Zum Konflikt in der Metallinduſtrie Der Schiedsſpruch abgelehnt * Halle a. d. Saale, 20. Febr. Bis 12 Uhr mittags iſt eine Erklärung der Metallaxbeiter, deren Funktionäre um 11 Uhr in Halle zuſammengetreten ſind, nicht erfolgt. Der Vorſtand plädierte für Ablehnung des Schiedsſpruches. Da die Arbeitgeber den Schiedsſpruch abgelehnt haben und die Arbeitnehmer ſich bis zum Ablauf der Erklärungsfriſt nicht erklärt haben, iſt der Schiedsſpruch alſo abgelehnt. Barmats Verteidiger verlangt die Kußmann⸗Akten In der heutigen Sitzung des Barmat⸗Prozeſſes, in der die Plaidoyers der Staatsanwaltſchaft fortgeſetzt wurden, bean⸗ traate die Verteidigung die Ladung des früheren Staatsanwal⸗ tes Kußmann bezw. die Herbeiſchaffung der Akten der Diſzi⸗ plinarunterſuchung gegen Kußmann. Die Verteidigung glaubt. daß das Fehlen wichtiger Aktenſtücke, die geeignet ſeien, die Schuld oder Unſchuld Barmats von anderer Seite aufzuzeigen, durch die Staatsanwälte, die die ganze Unterſuchung geführt haben, verurſacht worden ſei. Drei Staatsanwälte hätten zu agitatoriſchen Zwecken Aktenmaterial an außenſtehende Per⸗ ſönlichkeiten weitergegeben, das nicht mehr in die Akten zurück⸗ gekommen ſei. Hier liege gerade die von der Staatsanwalt⸗ ſchaft abgeſtrittene Bedeutung des Prozeſſes. Ueber den Antrag der Verteidigung hat das Gericht noch keinen Beſchluß gefaßt. Die Plaidoyers werden noch acht bis vierzehn Tage in Anſpruch nehmen, ſo daß vor Mitte März das Urteil nicht zu erwarten iſt. 5 doch aus ſeiner Rede wenigſtens den Nachweis für die Rich⸗ ligkeit der Behauptungen in der Zentrumskundgebung finden müßte. Auch die Oppoſitionsredner hätten an ſolcher Bin⸗ dung nicht ſpurlos vorbeigehen können. Es iſt alſo nichts mit der Behauptung, die D. V. P. hätte ihre bei der Regierungsbildung eingegangene Verpflichtung nicht gehalten. Aber auch der Reichsinnenminiſter hätte bei der erſten Seſung des Geſetzes doch eine dahingehende Andeutung machen müſſen, zumal er ſich ausdrücklich auf den entſprechenden 5 in der Regierungserklärung bezog. Kein Wort davon; ein Anklang an eine ſolche Koalitionsbindung. Erſt recht wäre dann kein Raum geweſen für die auch bei 8 20 pon dem Reichsinnenminiſter zugegebenen Vorbehalte der volksparteilichen Miniſter. In ihrem Auftrage durfte der Redner der Deutſchen Volkspartei bei der erſten Leſung des Geſetzes am 10. Oktober 1927 im Plenum erklären: daß die volksparteilichen Miniſter bei der Behandlung des Reichsſchulgeſetzentwurfs im Kabinett ausdrücklich bezüglich einiger Punkte ihre Stellung vorbehalten und dieſen Vorbehalt mit Einverſtändnis der übrigen Mitglieder in der Offentlichkeit gemacht haben. Darüber hinaus haben die beiden Miniſter die Stellung ihrer Fraktion bezüglich des ganzen Geſetzentwurfs ausdrücklich vorbehalten“. 1 Alles dies läßt ſich doch ſchlecht mit einer abſoluten Koa⸗ litionsbindung bezüglich des Zuſtandekommens eines Reichs⸗ ſchulgeſetzes vereinigen. So kann man unwiderleglich feſtſtellen daß weder auf Grund der Richtlinien und der Regierungserklärung, noch auf Grund aller volkspartei⸗ lichen Auslaſſungen zu dem Entwurf des Geſetzes behauptet werden kann, daß die Volkspartei ſich zur Schaffung eines Reichsſchulgeſetzes felerlich verpflichtet habe. Zur Mitarbeit hat ſte ſich ſicherlich feierlich verpflichtet und iſt auch dieſer Verpflichtung getreu bis zum Schluß nachgekommen. An ihr lag es nicht, wenn eine Efnigung nicht erzielt wurde, denn ſie mußte es ablehnen, daß eine ſolche nur auf ihre Koſten geſchah. Somit ergibt ſich die Haltloſigkett und agitato⸗ riſche Tendenz der Zentrumserklärung, die DVp. habe damit die Regierungskoalition ſelbſt zerſchlagen, die auf ihr beſonderes Betreiben zuſtande gekommen ſei. Dabei muß ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß gerade das Zentrum bei den letzten Kompromißverhandlungen noch weit über den Entwurf hinausgehende Forderungen erhob, wie die Kon⸗ feſſtonaliſierung des techniſchen Unterrichts und der Lehrer⸗ bildung, die Einrichtung von Privatſchulen auf Staatskyſten in den Simultanländern, Anerkennung der einklaſſigen Schule als geordneten Schulbetrieb ſchlechthin. Mit weit mehr Recht kann die DBP. die Behauptung aufſtellen: das Zentrum hat die Regierungskoalition e durch ſeine Ueber⸗ ſpannung des Begriffs des Elternrechts und durch immer neue Forderungen auf Verkirchlichung der Volksſchulen. Die DBP. iſt pon Anfang der Beratungen bis zum Ende ihrer N Linie treu geblieben. Gern hätte ſie an dem Fa Da kandekommen eines Reichsſchulgeſetzes mitgearbeitet, einen liberalen Grundſätzen in etwa gerecht geworden wäre. Daß dies nicht der Fall iſt, bedauert ſie außerordentlich, ſie iſt aber bereit, nach wie vor ſich unter die Forderungen des Hindenburgbriefes zu ſtellen und ſich bereitzuhalten für vater⸗ ländiſche Notarbeit, auch hierin ihrer nationalen Pa⸗ role getreu. WEN e Die Herſteller der falſchen Lſchechennoten vor Gericht Im vorigen Jahre hatten ſich die Kriminalpolizeſen faſt aller größeren deutſchen Städte mit umfangreichen Ban de⸗ rolenfälſchungen zu befaſſen. Als Ausgangspunkt dieſer Fälſchungen konnte ſchließlich Dresden ermittelt werden. Dort hatte man bei verſchiedenen Großbanken über 100 000 Tſchechenkronen in kleineren Scheinen eingewechſelt, die ſich ſpäter als ſehr geſchickte Fälſchungen erwieſen. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei ergaben, daß die Noten aus derſelben Werkſtatt ſtammen mußten und ſchließlich wurde der Haupttäter, der 52 Jahre alte Photograph und Steindrucker Joſeph Köhler, in Görlitz verhaftet. Es stellte ſich dabei heraus, daß er auch die Banderolenfälſchungen ver⸗ übt hatte und ſchon wieder Fälſchungen von Fünfmarkſcheinen und japaniſchen Noten vorbereitete. Seine Komplizen, die ihm entweder die Werkſtatt für die Fälſchungen zur Ver⸗ fügung geſtellt hatten oder beim Vertrieb der Falſifikate be⸗ 11 5 geweſen ſind, konnten bald darauf ebenfalls verhaftet werden. Die ganze Geſellſchaft hatte ſich nunmehr vor dem Dres⸗ dener Schöffengericht zu verantworten. Dieſes fällte nach längerer Verhandlung folgende Urteile: Köhler 3 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Poli⸗ zefaufſicht, Hartmann 2 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt, Fährmann und Schnier ſe 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt, Dubſky 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt. Köhler wird ſich in einem beſonderen Verfahren auch noch wegen der Banderolenfälſchungen zu verantworten haben. Die Dresdener Verhandlung fand wegen Gefährdung der Staatsſicherheit unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Englands Machtpolitik in Indien Wie aus Kalkutta gemeldet wird, hat die britiſche Regie⸗ rung den Maharadſcha von Nabha einen der einflußreichſten indiſchen Fürſten, der von der engliſchen Regierung bereits zum Verzicht auf den Thron veranlaßt worden war, wegen zillpyalen“ Verhaltens verhaften und in der Nähe von Madras als politiſchen Gefangenen internieren laſſen. Alle Würden und fürſtlichen Ehrenbezeugungen ſind ihm aberkannt worden. Vorwür e gegen die rufſiſche Handelsvertretung Die„Prawda“ in Moskau wirft dem Perſonal der Berliner ruſſiſchen Handelsvertretung und dem ruſſiſchen Konſultat vor, daß es die ruſſiſchen Beſtellungen durch Un⸗ tätigkeit oder bürokratiſche Verſchleppung um mehrere Monate verzögere. Die Berliner Handelsvertretung dränge nicht auf Einhaltung der Lieferfriſten bei den deutſchen Firmen. Aher auch die Ausführung der Aufträge werde durch Nachläſſigkeit der Angeſtellten verzögert. Das Blatt ſetzt ſich für eine ſofortige Reviſton dieſer Zuſtände ein. inontag, den 20. Februar 1828 Der Prozeß Krantz Die Plaidoyers beginnen ten verhandelt. Bevor die Plaidoyers beginnen, teilt Rechts⸗ anwalt Dr. Frey mit, der Vater des erſchoſſenen Stephan ſei an Gerichtsſtelle erſchienen, um zu erklären, daß er keines⸗ wegs an einer Beſtrafung des Kranz ein Intereſſe habe. Es beſtand keine Veranlaſſung, den Vater des Stephan nochmals als Zeuge zu vernehmen. Dann erhält der J. Staatsanwalt Dr. Steinbeck das Wort zur Anklagerede. Das Motiv der Tat ſei bei den beiden unreifen, moraliſch defekten Primanern in dem einen Falle Haß, in dem anderen Eiferſucht geweſen. Das Aufſehen ſei in dieſem Falle von außen her künſtlich in die Affäre hineingetragen worden, das ſei im Intereſſe der Jugend zu bedauern. Der Anklagever⸗ treter referiert dann ütber die Ergebniſſe der Beweisaufnahme und kommt dabei eingehend auf die Vorgänge im Hauſe Scheller und die Unglücksnacht zu ſprechen. Mit beſonderer Betonung hebt der Staatsanwalt den Umſtand hervor, daß Krantz die Piſtole hervorgezogen und geladen auf den Tiſch gelegt habe. Krantz habe ſich im übrigen nach ſeiner Anſicht beſonders kaltblütig benommen und ganz methodiſch gehan⸗ delt. Er habe die Mädchen gebeten, nichts zu verraten und auch dem Arzt Dr. Freund ſei es aufgefallen, wie ruhig und ſcharf nachdenkend ſich Krantz benommen habe. Dr. Steinbeck hebt noch das anfängliche Leugnen des Krantz hervor und kommt ſodann zur Ausſage der Hilde Scheller. Gegen ſie ſet mit den ſtärkſten Waffen zu Felde gezogen worden, es ſei aber gegen ihre Glaubwürdigkeit nicht das geringſte einzu⸗ wenden. Dann beantragte der Staatsanwalt gegen Paul Krantz wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände ein Jahr Gefängnis und wegen un⸗ . Waffenbeſitzes einen weiteren Monat Gefängnis. Sechs Monate und eine Woche Unterſuchungshaft ſollen angerechnet werden. Letzte Meldungen Unglaubliches aus einem Kinderheim — Kopenhagen, 20. Febr. Skandalöſe Zuſtände haben in der letzten Zeit in einem Kinderheim Hesleholm bei Malm geherrſcht. Es iſt eine ſtaatliche Unterſuchung eingeleitet wor⸗ den, über die ein Bericht aufgeſtellt iſt, nach welchem eine Reihe unglaublicher und ſchrecklicher Einzelheiten aufgedeckt wurden. Von 62 Kindern ſind 23 geſtorben, ö von den verſtorbenen Kin⸗ dern waren überhaupt nicht in dem Verzeichnis über die Pa⸗ tienten des Heimes vorhanden und man weiß nicht, wo ein Teil der übrigen Kinder, die von dem Heim abgeholt worden ſind, geblieben iſt. Die Hyaiene iſt unter aller Kritik geweſen. Viele der Kinder hatten Läuſe und Krätze. Es gab in dem gan⸗ zen Heim nur zwei Badewannen. in denen alle 60 Kinder ge⸗ badet wurden, ohne daß das Badewaſſer gewechſelt wurde. Die neue Verſchwörung in Portugal — Paris, 20. Febr. Im Verlauf der Unterſuchung der kürzlich entdeckten Verſchwörung wurde in einem Vororte von Liſſabon ein Bombenlager entdeckt. Geſtern wurden 30 Perſonen verhaftet, darunter der frühere Miniſter Joao Camoezas. Lloyd Georges Konkurrent i — London, 20. Febr. Im Wahlbezirke Lloyd Georges wird bei den nächſten Wahlen von der Arbeiterpartei als Gegenkandidat ei nder Student aufgeſtellt werden, in bl der im Kriege durch eine Verwundung das Augenlicht ver⸗ loren hat. Die Hochwaſſerſchäden in Auſtralien n — London, 20. Febr. Wie aus Sidney gemeldet wird, ſind bei den Ueberſchwemmungen in Neuſüdwales bisher etwa 15 Perſonen ertrunken. Mehrere Eiſenbahnzüge ſind von den Fluten umgeben. Die Paſſagiere mußten ſich auf die Dächer flüchten. In der Stadt Grafton ſtieg das Hoch⸗ waſſer ſtellenweiſe bis zu den erſten Stockwerken der Häuſer, In Lothgow wurde ein Bergwerk überflutet. Schwere Grubenkataſtrophe in der Ukraine — Warſchau, 20. Febr. Wie der„Rzeczpoſpolita“ aus Cher⸗ kow gemeldet wird, hat ſich in einem dortigen Kohlenbergwerk eine verhängnisvolle Dynamitexploſtion ereignet. Die Folgen. waren ſchrecklich 19 Bergleute wurden getötet da⸗ runter ein Berawerksingenteur und ein Steiger. Von den ge⸗ töteten Bergleuten waren 6 Deutſche und 19 Ruſſen. Verhaftung von Spionen im Wilnagebiet — Warſchau, 20. Febr. Nach einer Meldung des„Kurfer Poranny“ haben die polniſchen Behörden in einigen Kreiſen des Wilnagebietes eine Spionageorganiſation entdeckt, die zu Gunſten Somjetrußlands arbeitete. Mehrere Perſonen wur⸗ den verhaftet. a Faftnachts Kabarett im Nationaltheater „Rund um den Schillerplatz“,— dieſer Titel ſchmeckte erſt ein wenig nach Olympiade. Man ſah ſo ein paar Wettläufer hinter faulen Witzen rund um den Schiller⸗ Platz herumrennen, und dieſe olympiſchen Dinge haben ſeit seinem gewiſſen ſogenannten Künſtlérfeſt eine nicht ganz ehsure Atmoſphäre von Vorurteil verbreitet. Umſo beſſer ſteht das Nachurteil aus: Dieſes Faſtnachtskabarett hat alle Olympiaden ungeſchehen und vergeſſen gemacht. Nicht vier Jahre, wie bei der olympiadiſchen Zeitrechnung, ſondern nur bier Wochen hat es gedauert, bis dieſe Scharke wieder aus⸗ gewetzt war. Das Künſtlerfeſt iſt tot, es lebe das Kabarett! Dieſen Faſchingszug unſerer Künſtler muß jeder an ſich porüberziehen laſſen, und wenn der heutige Roſenmontag und der morgige Faſchingsſchluß nicht dazu ausreichen, dann be⸗ antrage man in Gottes Namen beim Elferrat eine kleine Faſchingsverlängerung, der auch die andern maßgebenden Stellen die Gewähr nicht entziehen werden, weil dieſes Kabarett das beſte Kaſſenſtück der ganzen Spielzeit iſt, noch ganz anders als das„Harte Brot“ und die„Schlacht der Heilande“. Nur ein biſſel lang iſt es geweſen, ein Fehler, ber ſich ſehr leicht beſektigen läßt. Man ſtreiche die Ouvertüre in Orpheus in der Unterwelt oder beſchränke ſie auf ihren Ehampagnergehalt, gebe die„Mannemer Wäſch“ in eine Neu⸗ Wäſcherei, und dann wird ſich erſt recht der bekannte Kaffee⸗ klatſch bewahrheiten: Der Gehalt machts. Der Gehalt, aber ſicherlich nicht die Gehälter; denn nach den Leiſtungen unſerer Künſtler müßten für dieſe Vorſtellung t ſich auch aus dieſem Grund die Theaterkommiſſion an ieſem Abend etwas mehr im Hintergrund gehalten. Trotz⸗ dem war das Haus in Stimmung. Papierſchlangen ziſchten urch den Raum, und der Kapellmeiſter Gößling konnte im Pult ſeine Dirigentenakrobatik nicht mit der eigentlichen Virtnoſttät entfalten, weil er die wohlproporttonierte Ziel⸗ . der Luftſchlangen⸗ und anderen Wurfgeſchoſſe gleich zu Anfang abgeben mußte. Er trug es mit Geduld. r eins gehört im Publikum noch dazu: das Masken⸗ das kaum vertreten war. Der Smokingpanzer iſt ja und ſchön, aber der Faſching lebt nicht allein von Und was die u und ſchwarzen K ten. (beſſer und beſſer gemacht hat, beantragen wir beim Feuerio brauchte man ſie weniger. Die folgten einander blitzschnell, im richtigen Tempo, in wirkſamem Durcheinander. Alfred Landory, der Seiter der ganzen umfänglichen Sache, der Erfinder all ber reizenden kleinen Scherze, der emſige Verfaſſer der witzigen Dialoge(mit Ausnahme der Mannemer Wäſch), der Arrangeur, Kolporteur und Regiſſeur, der Anſager, Zuſager und Mitſager(nur nicht Verſagerl), eröffnete die große Damen⸗ und Fremdenſitzung des Natio⸗ naltheaters, und da er ſeine Sache in feder Beziehung immer für ihn einen großen funkelnden Mannheimer Faſchingsorden, mit dem er dann alle Mitwirkenden beleuchten ſoll, damit ſie auch etwas von dem wohlverdienten Faſtnachtsruhm haben. Alſo zur Sache. Die Artiſtengagen, die, wie alles was man nicht bekommt, doppelt verdient ſind, beziehen ſich zunächſt und hauptſächlich auf die Außenſekter unter den Künſt⸗ lern, auf die, die ſozuſagen„was anderes“ machten. Das iſt ja der Sinn vom Faſching, daß man ein anderer iſt in dieſer Zeit,— was ſich leider juriſtiſch nicht immer durchliquidieren läßt. Aber das hat Zeit für den Aſchermittwoch. Die Außen⸗ ſeiteret hatte vor allem auch einmal gezeigt, was für ſamoſe Kerle in unſerem Nationalthegterorcheſter ſitzen. Da iſt z. B. das Quarkl⸗Quartekt, das eine unbeſchreiblich komiſche Parodie der Tannhäuſervuvertüre vorführte, muſfikaliſch witzig, fein, und nicht nur für vier, ſondern für fünf Inſtru⸗ mente: Max Kerg hatte gleich deren zwei, ſeine Fiedel und die Poſaune, Carl Müller bediente das Schlagzeug(kein Wunder, daß die Sache einſchlug), Franz Neumaier bratſchte bayriſch mit, und Otto Leu zer fagottierte drum herum. Fünf Fnſträmenke 5 ſechs, denn es kommt noch das Zwerchfell des Publikums hinzu, das den inſtrumen⸗ talen Erſchütterungen kaum gewachſen war. Wefter Fritz Steinkamp vom Orcheſter, der Spieler der Zehnpfennig⸗ flöte und Organiſator der begleitenden Medizinflaſchenbläſer: Fritz ämmerhirt, Walter Lin cke, Adolf Merz und Paul Stephan, deren originelle Vorträge wir ſchon öfter würdigen konnten, kam endlich auch einmal in einem größeren Kreiſe zu Gehör. Und dann erſt der Hexenmeiſter unſeres Orcheſters, der Guſtav Krenz! Drei Keſſelpauken, drei Trommeln und eine große Trommel dienten ihm dazu, ſeine in der Tat erſtaunliche Paukervirtuoſität zu zeigen. Er ſpielte buchſtäblich auf allen ſieben(die Hexenzahll) Inſtru⸗ menten zu gleicher Zeit, trotzdem er nicht mehr als zwei Guſſa Heike n, Julie Sanden und Paula Weißweiler, ſtellten ſich den Kollegen vom Orcheſter würdig an die Seite. Solche Außenſeiterkünſtſtücke, wie diefes gochmuſfkalliſche Quartett, das ſie an Glockenſpiel, Kylophon, und Ulkinſtru⸗ menten vorführten, imponieren! Noch eine andere 2 2 gab es zu ſehen, das Verſchwinden einer lebenden erſon, das der bekannte Hexer Linnini vorführte. Ein virtuoſer Bluff, der glänzend gelang. Miß Coſta verſetzte mit ent⸗ zückenden Gebeinen die Operngläſer ins Reich des Black⸗ Bottom, und hatte nur eine Konkurrenz in der indſſchen Tempeltänzerin y Bir⸗Gel, der bezauberndſten Orient⸗ ſchönheit, deren ſchlanke Linie lebhaft an die Bilanz der Theaterkaſſe erinnerte, die ſich fa auch immer mit ſo ſchar⸗ manten Schlangenbewegungen aus der Affäre zieht. Ferner liefen die Damen De Lank, Karſt und Sch w arskopf als das liederliche Kleeblatt auf Neſtroys Lumpazivagabundus in der erſten Szene des wunderſchönen Stücks(bitte, bitte, wieder einmal ſo einen Neſtroyl) über die Bühne, die dann die Dann in vier markanten Bildern „Aus dem Leben einer Diva“ zeigte. Sidney de Vries folgte mit einem in echteſter Originalität geſungenen und ge⸗ ſtepten Niggerſong, ſo wie man ihn ſonſt nur auf Schall⸗ platten genießen kann. An Einzelvorträgen ſind ferner Lotte Schwarzkopf und Karl Haubenreißer in einem reizenden Wiener Guckkaſtenbild, und Julie Sanden mit einem Rundfunkvortrag„Zehn Minuten für die Hausfrau“ nachdrücklichſt zu nennen,„in uns und um uns“, wie der beztehungsreiche Proſarefrain dieſes witzigen Stückchens lautete. Die Erſte, die auftritt, hat es in einem ſolchen Fall immer am ſchwerſten, aber Gertrud Bindernagels nach⸗ wetslich ſchöne Stimme vermochte das in einem mollig weich geſungenen Leharlied mit umſo größerem Erfolg. Womit 5 die Reihe der Einzelnen abſchließen können. In uns und um uns. „Die Sketchs! Reizend, entzückend, ſcharmant, geiſtvol, witzig, was man will, nirgends eine Fadheit, alles erſter Klaſſe, aber nicht im Schlafwagen, ſondern auf der literari⸗ ſchen Höhe des geiſtvollen Karlsruher Intendanten und in Mannheim wohlbekannten Dr. Waag, deſſen Einakter „Alles auf A“ außerordentlich anſtändig aufgeführt alle Aweſenden anſtrengendſt amüſterte.(Dieſe Aaxien ind wirk⸗ lich nicht ſo einfach.) Erneſtine Coſta umgab ſich darin mit den Herren Krüger, Wolffram, Heinz und Lang⸗ heinz. Die„Unvermeidlichen“ hießen nicht etwa die glori⸗ Hände gebrauchte. Eine phänomenale Sache, wahrlich und in der Les, ie die Laeiner binkeher immer ſagen. Ber auſche Clou, die Dauten Lens Ba Ten. fizierten Schupoleute oder Feuerwehrmänner, ſondern die Girls 8 5 0 Friedel Dann, Makalt Stb, Trude Webs Im Krantzprozeß wird heute zunächſt ohne den Angeklag⸗ 1 1 1* dige ſtur 5 * io all Warze im''ſicht.“ Mon kag, den 20. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 88 Faſching in Mannheim Rund um de Faßnachtszug Die Mannemer ſinn all Schdockfiſch— mit ganz geringe Ausnahme— unn die Ausnahme, des finn die aprt W0 aß denn geſchtern die Begeiſchderung geweßt? Wie Mondkälwer ſinn ſe in de Schdrooße'ſchdanne unn hawwe geglotzt. Unn wenn vum Zug aus e biſſel Lewe gemacht worre iß, do Hott alles'ſchwind gegriſche unn gleich druff war alles ſchdill— wie wenn Ruh'ſchͤörung beſchorvoft werre dät.„Ihr Mannemer ſeid jo ſe en ſcheene Zug gar nit wert— alſo's Publikum hott ſich ſchwer blamiert. ** Hott die Menſchheit ſchun emool ſchenne höre, wenn en Faßnachtszug e halwe Schtund Ve rſchbädung'hatt hott?„Noch nie war des de Fall, awwer die Mannemer Hhawwe's fertig gebrocht unn hamwe recht arg gemault. De beſchte Beweis, daß ſe ohne innere Alnhteil bloos zum gucke kumme ſinn. Zieht Euch die Bettdeck iwwer die Ohre unn ſchämt Euchl * Wenn e Worſcht draln) hängt, dann heeßt mers ſchnabbe“ unn duht alles derndoch ſchnabbe unn Dranſch am Marktblatz uff⸗ ſcheel dernooch geguckt. au'r Faßnacht nit! „Worſcht⸗ wenn e unn abgezoge werd, dann werd Norr nit aus dir Roll falle, ſelbſcht 1 t! Wer nooch dene Oranſche zuerſcht Aſchnabbt hott? Kinner unn Große mit Schbazierſchdöck. Dann haww aach noch annere dernooch gelangt, awwer's hott deit gewwe, die ganz veräthtlich de Kopp gſchittelt hawwe. N Oh, Mannemer loßt Euch eiln)balſamiere! 2 „Viermool ſinn ſe durch die Breetſchörvoß kumme: Cener uff m Hochrad unn eener hinnedreiln) gerennt. Immer mit dir ſelwe Begeiſchderung. Do hott'r eener ſaage höre: „So Si bel“. S hott in Mannem emool e Zeit gewwe, wo mer iwroer die Zwee hott herzlich gelacht unn wo mir noch mit dene en Utz gemacht hott. Awwer des iß ſchun lang her, die Leit kenne nimmer lache— blovs noch die Narre. s werd immer troſchtloſer! Die Iwwerrheiner ſinn grad ſo aln)gegafft worre. Die werre en ſcheene Begriff'kriggt hawwe vun de Man⸗ nemer. Schdatt daß mir denne zugejuwelt hawwe, hawwe die krakehle miſſe unn die Mannemer hawwe mit ihre Batſch⸗ händele gewunke unn's Maul nit uffgemacht. Ihr ſeid doch rechde Seifeſieder! * Schtramm marſchiert die Prinzegard vorbei. En kleener Bu ſagt zu ſeim Vadder: „Du Babbe, die hawwe 0 Unn de Babbe muß erſcht richdig hiln)gucke, um zu ſehe, was der Bu meent. Dann froogt der Bu weider:„Warum hawwe denn die alle Warze?“ De Babbe ſchweigt unn weeß kee Antwort. Unn des will en Mannemer ſei?? 0 Gewehnlich iß an Faßnacht Narrefreiheit unn wenn ſich eener e biſſel dorchdrickt um de Zug beſſer ſehe zu kenne, dann iß des nit ſchlimm. Wenn'r dabei eem uff die Hihneraage dritt, dann ſecht der annere hegſchdens, daß'r mit ſeine Blatt⸗ fieß beſſer uffbaſſe ſollt. Awwer daß der anner, ſchdatt driw⸗ wer zu lache, gleich ſein Schdock nimmt unn den uff'm erſchte ſeim Kopp in zwee Deel ſchlage dut, deß ſollt mir an 2 4 um den Revueſtar bemühen. 9 Uebermüdung, die„rund um den Schillerplatz“ eingetre⸗ Faßnacht nit für meeglich halte. Unn doch iß's in Mannem baſſtert— nitemool an Faßnacht iß'r vor Hibb ſicher. S werd immer ſcheener! 55 Daß des Wed der ſo'halte hot, do ware bloos die Narre ſchuld, die beim Petrus gut aln)geſchriwwe ſinn. Die annere hette en Blatzrege verdient; vielleicht werre ſe dann zu ſich kumme unn wäre eiln)geweicht worre— die Schdockfiſch!“ 0 Der zweite große Kappenabend im Nibelungenſaal hatte am geſtrigen Sonntag wieder viele Beſucher angelockt. Ludwig Puſchacher⸗Stuttgart bearüßte in ſehr launiger Weiſe die Erſchienenen, wobei er der Erwartung Ausdruck gab, daß, wenn die Pfalz wieder frei ſei, auch in Mannheim wieder der goldene Humor einziehen werde. Alsdann zog die Roſen⸗ Garde unter den elektriſterenden Weiſen des Narrhallamarſches ein. Puſchacher der Leiter des Abends, ſtellte dann den Elferrat aus dem Welttheater⸗Panoptikum vor. Gar ſeltſame Geſtalten bekam man zu ſehen: Wotan. Lohengrin, Tell. Menelaus, Jonny, Othello, Pat und Patachon, und Torero ver⸗ einigten ſich zur fröhlichen Tafelrunde. Zuerſt ſtieg das Lied No. 1:„Ein edler Narr bleibt ewig jung“. das man unter vie⸗ len Strapazen mitſingen mußte. Gertrud Runge ⸗Ber⸗ lin, der Clou des Abends, ſang zahlreiche Lieder und heimſte den meiſten Beifall ein.„Vater Vinzens“, der Eisbrecher, plau⸗ derte etwas aus der Schule. Daß ihm die Derbheiten nicht ver⸗ übelt wurden, zeigte der ſtarke Beifall. Als nächſte Nummer folgten die ſechzehn ſüßen Beinchen der Wagener⸗Girls, die zum Schluß noch einen Black⸗Botton mit viel Elan tanzten. Zwei Lausbuben(Puſchacher und Gertrud Runge ſangen ein luſtiges Couplet über ihre Streiche. Das Mannemer Bloo⸗ maul Wagener brachte Mannheimer und andere Neuigkei⸗ ten und„Ich hatt“ einen Kameraden“ zum Vortrag, wofür er den Ludwigshafener Hemshoforden bekam. Schließlich ſtieg er noch als Strieh⸗Strah⸗Stroh Sommertaasbrezelbub“ in die Bütt. um Proteſt gegen die bisherige laxe Behandlung der Frage der Veranſtaltung eines Sommertaaszuges in Mann⸗ heim zu erheben und auf Beſſerung zu hoffen. Der Narr Kempf ſtiea als Ehemann. der ſtempeln gehen muß. in die Bütt. Er meinte, er wäre wohl früher gekommen. aber er ſei mit der Elektriſchen gefahren. Sodann erzählte er vielerlei eigene Erlebniſſe der Jugendzeit, die viel Heiterkeit erreaten. Zwei Kalauer mußten mit Gewalt von der Bütte geholt werden, da ihre Witze immer fauler wurden. Die Welttheater⸗ Kapelle Mohr ſorgte mit ihrer ſtraffen Muſik, daß die Stim⸗ mung auf der Höhe blieb. W. Die Meſſe Ueber nacht hat ſich drüben über dem Neckar eine kleine Stadt aufgebaut, Prinz Karneval zu Ehren. Ein luftige Zeltſtadt iſt es mit Schiffsſchaukeln, Karuſſells und Buden, in denen das Manna der Jugend, die leckere Zuckerſtange, für wenige Pfennige zu haben iſt. Orcheſtrions wimmern ihre Akkorde über den Platz, Glockenſchläge geben das erſehnte Abfahrtszeichen der Karuſſells und dort ſchreit einer„Haut ihn, den Lukas“. Noch etwas iſt da, etwas ganz neues, ein richtig gehender Eiſenbahnzug mit einem Lokomotivchen, vier Wägelchen und allem Drum und Dran, das zu einem moder⸗ nen Bahnhof gehört. Man löſt eine Fahrkarte, ſteigt je 1125 Veranlagung in„Raucher“ oder„Nichtraucher“ ein, un wenn man ein bißchen Phantaſie hat, kann man auf der Rundfahrt die ſchönſte Reiſe machen, während man die Zuckerſtange lutſcht, die man ſich drüben als Reiſezehrung ge⸗ kauft hat. Auch Schießbuden ſind da. Wenn man Glück hat, kann man ſich einen Teddybär erſchießen. Holt man ſich noch einen Affen, ſo kann man mit ihm, dem Teddybär und dem nicht ausbleibenden Kater den ſchönſten zvologiſchen Garten auf⸗ machen. Vielleicht bekommt man am Aſchermittwoch noch einen Bismarckhering oder einen Rollmops dazu. Dz. * * Roſengarten⸗Maskenhall. Am Faſtnachtdienstag iſt in den feſtlich geſchmückten Räumen des„Welt⸗ Theaters“ die große„Abſchieds⸗Vorſtellung“. Tauſende von Mitwirkenden und Zuſchauern werden ſich bemühen, der Welt⸗Theater⸗Intendanz zu einem glanzvollen Abſchluß zu verhelfen. Für die Maskenprämiierung iſt von In⸗ tereſſe, daß neben den Geldpreiſen für die ſchönſten Masken auch künſtleriſch ausgeführte Bronze⸗ Plaketten zur Verfügung ſtehen. Stkaͤoͤtiſche Nachrichten Beginn des Rheinbrückenbaues im Herbſt Dem Reichstagsabgeordneten Oskar Geck iſt am Sams⸗ tag ein Schreiben der Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zugegangen, in dem mitgeteilt wird, daß die Verhandlungen über die Finan⸗ zierung des Baues der drei Rheinbrücken bet Mannheim⸗ Ludwigshafen, Speyer und Marau nunmehr abgeſchloſſen ſind. Die Länder Bayern und Ba den übernehmen je ein Sechstel, das Reich und die Deutſche Reichsbahn je ein Drittel der Baukoſten. Mit den Bau⸗ arbeiten kann wegen der noch vorzunehmenden umfang⸗ reichen Vorarbeiten vorausſichtlich früheſtens im Spät⸗ her bſt 1928 begonnen werden, vorausgeſetzt, daß die Be⸗ ſatzungsbehörden, mit denen gemäß Verordnung 282, Art. 11 der Interalliierten Rheinlandkommiſſion vom 15. No⸗ vember 1924 noch in Verbindung zu treten iſt, keine Schwierig⸗ keiten bereiten. Nach dieſem Schreiben iſt der Aus bau der Rhein⸗ brücke Mannheim⸗ Ludwigshafen nun endlich in greifbare Nähe gerückt, zumal ſich die Stadt Mannheim be⸗ reit erklärt, einen Anteil von dem Koſtenſechstel, das auf das Land Baden entfällt, zu tragen. Wundern muß man ſich nur, daß die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft nicht ſchon längſt mit den Beſatzungsbehörden Fühlung genommen hat, da doch ſeit Jahren feſtſteht, daß der Brückenausbau eine ſo überaus dringende Notwendigkeit iſt. Preisausſchreiben für die Rheinbrücken In dieſem Zuſammenhange iſt die Nachricht von Intereſſe, daß Mitte März in Berlin ein Wettbewerb für Ent⸗ würfe von Rheinbrücken ausgeſchrieben wird, der die drei zu erſtellenden Brücken bei Ludwigshafen⸗Mann⸗ heim, Speyer und Maxau zum Gegenſtand hat. und Claire Winter, die von den Kerls Alſter, Frie d⸗ mann, Kugler und Krüger aſſiſtiert und apportiert wurden. Das war ſo eine Art Vorſchuß auf den letzten Sketch„Gaby und die Drei“, in dem Margit Stöhr hauptrollenderweiſe trotz eines Unfalls eine ſtarke ſchauſpiele⸗ riſche Talentprobe gab. Walter Friedmann, Hans Godeck, der wieder ganz köſtlich und Willy Birgel, der unbeſchreiblich war, ſpielten die drei Generationen, die ſich Das Stück ſchlug ein, trotz der ten war. 5 Jetzt bliebe noch der große Topf zu nennen, der in der Szene„Uff m V. Rang“ aufgeſtellt war und in dem ſo ziemlich das ganze Theater mit Kind und Kegel, Kunſt und Kritik durch den Kakao gezogen wurde.(Ich ſelber exkludier mich nicht.) Eliſe de Lank und Hugo Voiſin ſind dafür die richtigen zwei Beiden, die in dem Duo Mannemer Wäſch⸗ jenes Kakaogeſchäft fortſetzten, Joſef Ren kert als 2Logen“⸗ſchließer vom 4. Rang, Karl Haubenreißer und Liſelotte Betke als verliebtes Pärchen ſeien nicht vergeſſen. Erſt recht nicht neben dem Klaviermann des Bühnenjazsband Karl Klauß und dem Primgeiger Bernhard Co nradi der zweite Anſager Raoul Alſter, der ſein choleriſches Tem⸗ perament von ſeinem Gefühle aus zur Wirkung brachte, in ſchönſtem kontrapunktiſchem Verein mit dem Macher des Gan⸗ zen, Alfred Landory. Wenn der inzwiſchen noch immer nicht ſeinen Fereriborden bekommen hat, dann dauert das ſchon viel zu lange; aber um das Faſchingskabarett recht zu wür⸗ digen, mußte ſchließlich auch der Berichterſtatter ſeine Polizei⸗ ſtunde verlängern laſſen. In uns und um uns. 8 Max Veckmann⸗Ausſtellung (Vorbericht) 5 1 der geſtern eröffneten Max Beckmann ⸗Ausſtellung hat ſich zie gelung der Mannheimer Kunſthalle wieder ein außerordentlichs Verdienſt erworben. Immer wird es beſon⸗ dere Schwierigkeiten geben, das Werk des Künſtlers in einer Schau zu zeigen, die die Einſtellung des Schaffenden aus ſeinen Urſprüngen über die Zeit hinweg bis zu einem gewiſſen Abſchluß aufweiſen kann. Aus der man die Wandlungen, die Umgebung. Theorie und Technik im Fühlen und in der Arbeit des Künſtlers erkennt. Die Munk⸗Aus⸗ ſtellung war in dieſem Sinne ſchon ein beſonderer manns übertroffen. Wohlgemerkt, als Ausſtellung, die die einzelnen Phaſen künſtleriſcher Entwickelung und auch ihrer Hemmungen klar aufzuweiſen vermag. Max Beckmann iſt noch nicht„geſamt“, denn mit ſeinen 45 Jahren wird er noch manches zu ſagen haben. Aber dieſe Schau gibt einen Ueber⸗ blick über den Weg, den ſein künſtleriſches Wirken bisher insgeſamt beſchritt, und der iſt bemerkenswert genug. In Anweſenheit zahlreicher, auch auswärtiger Gäſte wurde die Ausſtellung feierlich eröffnet. Welche Bedeutung dieſer Schau im Kunſtleben beigemeſſen wird, zeigt die An⸗ weſenheit des früheren Kunſthallendirektors Dr. Wichert, der Vertreter der Univerſität Heidelberg und ver⸗ ſchiedener Karlsruher Kunſtverſtändiger. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer gab letztmals einer Ausſtellungsveranſtal⸗ tung der Kunſthalle das Geleitwort, wobei er auch zu der aktuellen Frage der Erſtellung des Reiß Muſeums, das bekanntlich mit der Kunſthalle eine Einheit bilden ſoll Stel⸗ lung nahm. Er gab ſeine Auffaſſung dahin kund, daß dieſe weſentliche Ergänzung der Kunſthalle wie auch der Abſchluß des Friedrichsplatzes möglichſt bald Wirklichkeit werden möchte. Seiner Meinung nach werde es ſicherlich im Sinne der Erblaſſer liegen, wenn das Muſeum bald und ſoweit an⸗ gängig auch im neuen Geiſte gebaut werde. 5 5 Die Uraufführung des Volkslied⸗Oratorium„ jungen Tagen“ von Gerhard v. Keußler, die am 26. Febr. 1028, in der Stadthalle in Heidelberg ſtattfinden wird, erweckt in der Muſikwelt allgemein lebhaftes Intereſſe. Ueber den Kreis der Fachgenoſſen hinaus verſprechen die Anmel⸗ dungen ſchon heute ein volles Haus. Auch der badiſche Staatspräſident hat ſein Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. Aus der Muſikwelt. Wilhelm Furtwängler wird nach einer Pariſer Meldung am 11. Mai dort ein Sinfonie⸗ konzert mit dem Berliner Philharmoniſchen Or⸗ cheſterr drigieren.— Richar d Strauß veröffentlicht dem⸗ nächſt im Verlag von F. E. C. Leuckart in Leipzig einen Zyklus für Männerchor und Orcheſter auf Dich⸗ tungen von J. von Eichendorff:„Die Tageszeiten“ (Morgen— Mittag— Abend— Nachtſ. Dieſes Werk wird an⸗ läßlich des 10. Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Wien im Juli ds. Is. durch den Wiener Schubertbund unter Profeſſor Viktor Keldorfer ſeine Uraufführung erleben und dadurch dem Feſt ein ganz beſonders künſtleriſches Gepräge verleihen. Der Mei⸗ Erfolg und ſte wird jetzt durch das„Geſamtwerk“ Maß Beck⸗ * Eine neue Rattenvertilgungsaktion. Die am 5. und 6. November ſtattgefundene Rattenvertilgungsaktion muß ſyſte⸗ matiſch weitergeführt werden. Es iſt deshalb für Mitte März die Anordnung einer Nachaktion geplant. Vor⸗ ausſichtlich wird zur gleichen Zeit im Stadtgebiet JZud⸗ wigshafen eine Nachvertilgung ſtattfinden. Beſon⸗ deres Intereſſe muß auch diesmal der Aufrüttelung der Säu⸗ migen zugewendet werden. Bei der Vertilgung vom.06. November 1927 ſind annähernd 3000 Säumige feſtgeſtellt worden, gegen die von der Polizei mit ſtrengen Strafen vorgegangen wurde, um ſie zu dem notwendigen Gemeinſinn zu erziehen. Für die kommende Vertilgung iſt wiederum eine verſchärfte Nachprüfung zur Ermittelung der Säu⸗ migen vorgeſehen, die ſpäter empfindliche Strafen zu gewär⸗ tigen haben. * Städtiſches Leihamt. Ende Dezember betrug der Pfänderbeſtand 27150 Stück mit einem Werte vos 275 580 /. Im Januar belief ſich der Zugang auf 12 639 Stück mit einem Werte von 104 649 J, der Abgang auf 10 162 Stück mit einem Werte von 86 285 /, ſodaß ſich der ge⸗ ſamte Pfänderbeſtand Ende Januar auf 29 627 Stück mit einem Werte von 293 944/ stellte. 0 * Brand in der Backſtube. Geſtern abend gerieten in einer Bäckerei in der Cannabichſtraße zu nahe am Backofen verſtecktes Einwickelpapier und Brotreſte in Brand. Das Feuer wurde durch die um.45 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * FFolgenſchwerer Sturz. Beim Verlaſſen eines Cafés in der Unterſtadt ſtürzte am Samstag abend ein Gaſt ſo un⸗ glücklich die Aufgangstreppe hinunter, daß er unten mit Ver⸗ letzungen bewußtlos liegen blieb. Schutzleute beſtellten tele⸗ phoniſch ein Sanitätsauto, das den Verunglückten in das All⸗ gemeine Krankenhaus überführte. Bei dem Fall ſoll ein Ver⸗ ſchulden Dritter inſofern vorliegen, als der Mann von einem Andern die Treppe hinuntergeſtoßen worden ſein ſoll. * Ins Rad gelaufen. In das Allgemeine Krankenhaus wurde am Samstag ein 14 Jahre alter Schüler eingeliefert, der auf der Jungbuſchſtraße einem Radfahrer ins Rad lief, ſtürzte und ſich den rechten Unterſchenkel brach. * Armbruch beim Tanz. Geſtern ſtürzte eine 18 Jahre alte Kontoriſtin in einem Tanzlokal ſo unglücklich, daß ſie einen Bruch des rechten Unterarmes erlitt. Die Verunglückte wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. * Lebensmüde. Am Sonntag vormittag ſprang ein 31 Jahre alter Eiſendreher aus der Neckarſtadt in der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben zu nehmen, von der Jungbuſchbrücke auf das zurzeit vom Hochwaſſer überſchwemmte Neckarvorland. Paſſauten zogen den Lebensmüden aus dem Waſſer. Der Grund zur Tat ſoll ein Nervpenleiden ſein. * Karnevalsnächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht auf Sonntag 25 und in der Nacht auf Montag 22 Perſonen zur Anzeige. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u, a. entwendet: Ein kleines Süßweinfaß, 35 Liter haltend, Kopf⸗ und Bodendeckel rot geſtrichen und mit einer Nummer ver⸗ ſehen, aus einer Werkſtätte in den Spelzengärten.— Eine braue Walaby⸗Pelzjacke mit Opoſſumkragen und Manſchetten, ſowie violettem geblümten Seidenfutter, aus einem Auto vor D 5.— Fünf verſchiedene große Radio⸗Röhren, Marke A. E.., von einem Hauſe in der Riedfeldſtraße.— Eine braunlederne Aktenmappe mit verſchiedenen Papieren und Beſtellſcheinen für die Firma Fritze, Hannover in Waldhof,— Ein ſchwarzer Gehrockpaletot mit Samtkragen und ſchwarzem Seidenfutter in einem Lokal in S 1.— Sechs weiße einjährige Hühner und ein Hahn, ſogen. amerikaniſche Leghorn, in Feudenheim. Film⸗Rundſchau Ufa:„Die geſtohlene Braut“ Der Film der Gegenwart bewegt ſich vielfach in den Re⸗ gionen der Vergangenheit. Vbrab ſind es die Amerikaner, die ſich mit Vorliebe des K. K. öſterreichiſchen Militärs als Folie bedienen. Man muß es ihnen aber laſſen, ſie verſtehen den Charakter ausgezeichnet wiederzugeben. Da fehlt auch nicht das Tüpfelchen auf dem i. Prinzeſſin Sari(Billie Dove) und Franz Pleß(Lloyd Hughes) ſind Jugendgeſpielen. Franz wandert nach Amerika aus. Nach Jahren treffen ſich die beiden drüben. Sari hat es ſich in den Kopf geſetzt, ihren Spiel⸗ gefährten, den ehemaligen Schuſtersfungen, der jetzt ein be⸗ kannter Architekt iſt, zu heiraten. Sie bekommt ihn auch, aber auf langen Umwegen. Franz muß erſt noch Soldat ſpielen im ungariſchen Heere. Er iſt Burſche bei dem Manne, den Saris Vater zu ſeinem Schwiegerſohne beſtimmte. Der Film darf als Spitzenleiſtung angeſehen werden. Die Handlung iſt außerordentlich ſpannend. Scala:„Der fröhliche Weinberg“ Zuckmeiers„Fröhlicher Weinberg“ läuft z. Zt. in der Scala und entfeſſelt wie überall nicht endenwollende Lachſtürme. Der Bildͤſtreifen iſt bereits eingehend gewürdigt worden, ſo daß ſich eine Kritik erübrigt. Die Scala hätte wohl kaum einen geeianeteren Film für die Faſtnachtstage finden können. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir noch darauf aufmerkſam machen, daß die beiden Filme„Schuldig“ und„Um Himmels⸗ willen“, die wir in der Samstag Mittagausgabe unter der „Scala“ aufführten, in den Capitollichtſpielen laufen. D. ſter hat den Chorſatz ſo geſtaltet, daß er den Vereinen keine be⸗ ſonderen Schwierigkeiten bereitet.— Die nächſtjährigen großen Konzerte in Duisburg werden für den bis dahin aus ſeinem Amt geſchiedenen Generalmuſtkdirektor Scheinpflug be⸗ rühmte Gaſtdirigenten: Prof. Bruno Walter, Wilh. Furt⸗ wängler und Otto Klemperer übernehmen.— Die Stadt Duisburg beſchloß, in ihrem Konſervator tum eine Opernklaſſe einzurichten. Ihre Leitung wird der Operndirektor und Kapellmeiſter Cruciger aus Krefeld übernehmen.— Generalmuſikdirektor Ggon Pollak(Ham⸗ burg), der Gaſtdirigent der Münchener Feſtſpiele im letzten Sommer, hat eine Einladung nach Buenos Aires zur Lei⸗ tung der deutſchen Opernaufführungen angenommen, die vom Juni bis Auguſt in den Hauptmonaten des dortigen Winters ſtattfinden. Bis jetzt ſteht die Aufnahme von„Figaro,„Sieg⸗ fried“ und„Roſenkavalier“ in dem Spielplan feſt.— Julius Bittner, der Komponiſt des„Beraſees“, der„Roten Gred“ und anderer Opern, und Ernſt Decſey haben ein neues Schubert⸗Sinaſpiel vollendet, das den Titel Der unſterb⸗ liche Franzl“ führt. Das Stück umfaßt vier volkstümliche Bilder aus Schuberts Leben, und zwar:„Per aſpera“, Am Brunnen vor dem Tore“,„Die ſchöne Müllerin“ und„Ad aſtra“. Die Erſtaufführung des neuen Stückes wird im Rah⸗ men der Schuhert⸗ Feier zuerſt in Wien an der Volksoper und dann in anderen Theater der öſterreichiſchen Provinz ſtattfin⸗ den.— Karl Tutein. I. Kapellmeiſter am Auasburger Stadttheater lein gebürtiger Mannheimer) erhielt wiederum den ehrenvollen Antrag, dieſen Sommer in Oſtſeebad Zoppot anläßlich der Waldfeſtſpiele neben Prof. Max v. Schillings den „Parſifal“ zu dirigieren. Die Frauen ſind ſehr klug Sie ſind ſogar doppelt ſo klug wie der Mann. Sagt Miſter Connor, Mitglied des engliſchen Unterhauſes. Man wird ſich erinnern, daß jüngſt ein amerikaniſcher Gelehrter 150 Gehirne von Frauen und 150 Gehirne von Männern unter⸗ ſuchte, und behauptete, die Frauen hätten erheblich mehr „Klugheitsmaterie“, müßten alſo eigentlich den Männern überlegen ſein.'Connor geht noch weiter. Er will nach⸗ weiſen können daß ein Mädchen von 21 Jahren genau doppelt ſo intelligent ſet, wie ein Mann gleichen Alters Einen Be⸗ weis hat er bisher nicht geführt; den Frauen iſt ein ſolcher aber auch noch nicht geglückt, weshalb die Männer einſtweilen noch mit ihrer geringeren„Klugheitsmaterie“ zufrieden ſein können. mf. 4. Seite. Nr. 83 1 0 will, um unſeren neuen Leutechef ab un Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Montag, den 20. Februar 1928 Kommunale Chronik Der Städtetag und die Getränkeſteuer Berlin, 18. Febr. Der Präſident des Deutſchen Städte⸗ kages, Dr. Mulert, kommt in der neueſten Ausgabe des „Städtetages“(Mitteilungen des Deutſchen Städtetages) nochmals auf die Frage der Getränkeſteuer zu ſprechen und verteidigt darin ſeine Aufforderung an die Gemeindever⸗ waltungen, ſich mit beſonderem Nachdruck für den Aus bau der Getränkeſteuern einzuſetzen. In einer Aufſtellung von Vergleichsziffern über die ſteuerliche Belaſtung des Ge⸗ tränkeverbrauchs in Deutſchland und England kommt er zu der Feſtſtellung, daß die Geſamtheit der Getränkeſteuern und Zölle in Deutſchland die Bevölkerung je Kopf 1927 mit 10.45 Mark belaſtete, während der engliſche Getzänkeverbrauch 1927 das Sechsfache, nämlich 63.75 Mark jentogh, hätte aufbringen mütſſen. Die Steigerung der ſteuerlithen Anſpannung gegen⸗ über der Vorkriegszeſt betrage in Deutſchland 31 v.., in England dagegen 268 v. H. Außer den Erwägungen „Außer 5 ſteuerlicher Gerechtig⸗ [keit ſprächen aber auch ſch w 0 5 er wiegende ſoziale Ge⸗ [ichtspu ukte für die Wiedereinführung und Erhöhung der Getränkeſteuer. Nach der dem Reichstage erſtatteten Denkſchrift des Reichsminiſteriums des Innern hätten ſich die Behandlungsfälle wegen Alkoholismus in den allgemeinen Krankenanſtalten und den Anſtalten für Geiſtes⸗ und Nervenkranke vom Jahre 1923 bis zum Jahre 1925 verdoppelt. Zu noch ungünſtigeren Ergebniſſen kämen die Unterſuchungen der Pſychiatriſchen Klinik der Uni⸗ verſität Leipzig. Im Bewußtſein ſeiner Verantwortlichkeit habe der Deutſche Städtetag ſoeben poſitive Grundſätze zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs aufgeſtellt, in denen den Städten geeignete Maßnahmen vorbeugender und heilender Art empfohlen werden. Mit dieſen Maßnah⸗ men allein ſei es aber nicht getan. Wie die Verhältniſſe lie⸗ gen, werde eine Einſchränkung des Alkoholmißbrauchs ohne eine fühlbare Erhöhung der Getränkeabgaben nicht zu er⸗ reichen ſein. Eine ſolche Verminderung des übermäßigen Alköholkonſums führe zugleich zu einer weſentlichen Herab⸗ minderung der jetzt den Gemeinden durch den Alkoholmiß⸗ brauch entſtehenden finanziellen Laſten. Die Aufwendungen, die die Gemeinden als Träger der öffentlichen Fürſoge zurzeit machen müßten, um die un⸗ mittelbaren und mittelbaren Folgen der Trun⸗ kenheit zu lindern, ſeien von Jahr zu Jahr geſtiegen und hätten jetzt eine außerordentliche Höhe erreicht. Trotz einer Verminderung des Alkoholkonſums ſei bei der Er⸗ höhung der Getränkeſteuer gegenüber dem jetzigen Zuſtande eine Einnahmeſteigerung zu erwarten. Auch in England ſei trotz eines Rückganges des Alkoholkonſums gegenüber 1913 eine weſentliche Steigerung des Ertrages der Getränke⸗ ſteuern zu verzeichnen. So iſt der Konſum von Bier in Eng⸗ land von 126,5 Liter je Kopf der Bevölkerung im Jahre 1923 auf rund 82 Liter im Jahre 1926 zurückgegangen. Trotzdem ſei der Ertrag der Bierabgaben(Steuern und Zoll) von 6,10 im Jahre 1913 auf 40,12 Mark im Jahre 1926 ſe Einwohner geſtiegen. Eine Trockenlegung von Deutſchland er⸗ ſtrehe der Städtetag uicht, Getränkeſteuern aber entſprächen nicht nur der ſteuerlichen Gerechtigkeit, ſondern ſeien auch vom ſozialen Standpunkt notwendig. * L. Altlußheim, 17. Febr. Unter dem Vorſitz von Bür⸗ germeiſter Gehweiler fand hier eine Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſtatt, die ſich mit folgenden Punkten zu be⸗ ſchäftigen hatte: 1. Erſtellung eines Pumpwerkes am Kotlach⸗ graben in Gemeinſchaft mit dem badiſchen Landesfiskus(Do⸗ mänenärar), der Gemeinde Hockenheim und der Zuckerfabrik, wobei auf die Gemeinde Altlußheim ein Anteil von 2137,50 Mark fällt. Die Vorlage wurde unter Einſchluß des Geſell⸗ ſchaftsvertrages angenommen.— 2. Zuſtimmung zur Er⸗ höhung der Stundenlöhne der Notſtandsarbeiter in der Silz von 70 auf 84 Pfg. Auch dieſer Vorlage wurde zugeſtimmt, da die Arheitsſtätte 6 km vom Orte entfernt liegt und Tief⸗ bau darſtellt.— 3. Die Errichtung einer Zentralheizung im Rathaus mit einem Koſtenaufwand von 3000 Mark wurde ebenfalls genehmigt. 4. Bekanntgabe des Rechnungs⸗ ergebniſſes von 1925/26 und 5. Bekanntgabe des Rechnungs⸗ ergebniſſes von 1920/27. Beide Vorlagen fanden Zuſtimmung. — 6. Tauſch eines Gemeindehauſes mit einem Privatanweſen und einem Aufgeld von 1000 Mark wurde mit 28 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Zur Hockenheimer Bürgermeiſterwahl seh. Hockenheim, 16. Febr. Der erſte Wahlgang der hie⸗ ſtgen Bürgermeiſterwahl iſt vorüber, wie voraus⸗ geſagt, ohne ein Mehrheitsergebnis. Da innerhalb des Zen⸗ trums 2 keine Einigung darüber zu erzielen war, entweder die Stimmen gemeinſam dem Zentrumskandidaten Meier oder dem Kandidaten der Bürgervereinigung, Feuerſtein, zu geben, hat die Fraktion zur Erzielung einer Einheit noch wenige Tage vor der Wahl einen Kandidaten aus ihren eigenen Reihen aufgeſtellt, wodurch die Bürgermehrheit ge⸗ ſchwächt wurde. Bei einer Einigung der Bürgervereinigung und des Zentrums 2 wäre auch bei den Sozialdemokraten und dem Zentrum 1 ein Einheitskandidat zuſtande gekommen, und zwar wäre dann der Zentrumskandidat gemeinſam ge⸗ wählt worden. Da aber das erſtere nicht der Fall war, ſo ſtell⸗ ten die Sozialdemokraten in letzter Stunde auch noch einen eigenen Kandidaten auf, ſodaß in dieſem Falle voraus⸗ zuſehen war, daß auf keiner Seite die notwendige Mehrheit vorhanden ſein würde. Daß die Kommuniſten mit ihren wenigen Sitzen auch noch zum Ueberfluß einen eigenen Kan⸗ didaten aufſtellten, war geradezu eine Lächerlichkeit! Dieſe Zerſplitterung aber iſt der beſte Beweis dafür, welche Un⸗ einigkeit, polſtiſche Zerfahrenheit und auch politiſche Unmün⸗ digkeit in Hockenheim herrſchen, wo jede Partei nur noch allein Parteirückſichten kennt, aber keine noch einen rechten Sinn hat für das große Ganze, für das Wohl der Gemeinde! Es geht hier nicht um die Perſon, ſondern allein nur um die gute Sache! Dabet wirkt es gleichzeitig wie ein Hohn auf die eigenen Parteiziele, wenn ſich die Demokraten dazu herbei⸗ ließen, für den Zentrumskandidaten zu ſtimmen. Warum die ſcharfen Kämpfe in der letzten Zeit landauf und ⸗ab gegen das Reichsſchulgeſetz und für die Erhaltung der Simultan⸗ ſchule, beides letzten Endes doch nur ein Kampf um die Macht und Vorherrſchaft des Zentrums, wenn man nun, da es gilt, ſeine Ueherzeugung und ſeinen Standpunkt zu vertreten und zu beweiſen, ſeine Stimme einem Zentrumskandidaten gibt? Bei den Kulturkämpfen der letzten Zeit ſtanden doch die Demokraten mit in vorderſter Reihe! Hier ſcheint aber auch das Schlagwort von der„politiſchen Dynamik“ bei uns in Hockenheim auf fruchtbaren Boden gefallen zu ſein. Der zweite Wahlgang iſt vom Gemeinderat auf den 25. Februar angeſetzt worden. Es iſt auch für dieſen jetzt noch völlig ungewiß, wie die Konſtellation werden, ob es auf irgendeiner Seite zu einem Mehrheitskandidaten kommen wird. Wenn nicht mehr Einigkeit geübt wird, wie bisher, wird auch der 2. Wahlgang reſultatlos verlaufen. Es wäre aber zu wünſchen, wenn die„Abtrünnigen“, wie der Volks⸗ mund das Zentrum 2 neuerdings getauft hat, ſich noch recht⸗ zeitig beſinnen würden, wohin ſie gehören, nachdem ſie erken⸗ nen mußten, daß ſie allein doch nichts erreichen können. Dem Zentrum 2 ſei deshalb nochmals warm ans Herz gelegt, ſeinen bisherigen gemeindepolitiſchen Zielen treu zu bleiben und den Weg wieder dorthin zurückzufinden, wohin es gehört: an die Seite der Bürgerlichen! Hoffentlich fällt dieſer letzte Appell an die politiſche Mündigkeit und an das Verantwort⸗ lichkeitsgefühl des Zentrums 2 auch auf fruchtbaren Boden. Das wäre im Allgemein⸗Intereſſe nur zu begrüßen! Der Verſuch der Stimmungsmache gegen den Kandidaten der Bürgerlichen prallt ſowohl an dieſem, wie auch an der bürger⸗ lichen Geſamtheit wirkungslos ab, und bei den Anderen hat er nichts zu verlieren. Als deutſche Männer laſſen ſich die Bürgerlichen ihren Kandidaten nicht vom internationalen Proletariat herahwürdigen und beſchmutzen! Das ganze Hetz⸗ feuerwerk der Gegenſefte wird ohne ſichtlichen Erfolg ver⸗ puffen. Die Bürgerlichen werden nun erſt recht an ihrem Kandidaten feſthalten, denn noch immer gilt das Wort:„Die ſchlechteſten Früchte ſind es nicht, woran die Weſpen nagen!“ Den Sozialdemokraten iſt das Wahlergebnis ſcheinbar doch etwas in den Kopf geſtiegen; ſie fühlen ſich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, daß der bürgerliche Kandidat eben doch die meiſten Stimmen auf ſich vereinigen könnte. Inwiewelt eine Einigkeit für die nächſte Wahl zuſtandekommt, werden die nächſten Tage erkennen laſſen! Kleine Mitteilungen „ Der Bürgerausſchuß Badenweiler beſchäftigte ſich mit dem Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1927/28 und genehmigte die Steuerſätze von 75 Rpf. für das Grund⸗ bermögen, 30 Rpf. für das Betriebsvermögen und 5,62 R. für den Gewerbeertrag. Die Kurtaxen der Saiſon 1928 ſollen mit 50 bezw. 30 Rpf., wie im Vorfahre beibehalten werden. Für die Erneuerung der Kläranlage wurde ein Betrag von 8050./J bewilligt. Es wurde noch zur Kenntnis gebracht, daß der badiſche Staat die Genehmigung zur Aufſtellung eines Gedenkſteins für den Schöpfer des Kurparks, den verſtorbenen Gartendirektor Krautinger, gegeben habe. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde noch die Frage einer Verbeſſerung der Zufahrtſtraßen ſowie die baldmög⸗ lichſte Einführung des automatiſchen Betriebes er Evas Entführung Von Haus Land Guten Morgen, Wildbrunn,“ rief die alte Dame,„pünkt⸗ lich find Sie, das muß man ſagen. Freut mich.“ Ste ſchüttelte Dieter die Hand. Der lange hagere Hanſen tat desgleichen und legte ſeinem Nachfolger zuerſt einmal die Sohnliſten vor, die er führen ſollte. Erklärte ihm die Hand⸗ habung. Sein Deutſch war unverſtändlich. Von ſeinem ſee⸗ ländiſchen Däniſch verſtand Dieter zuerſt wenig. Die Baronin machte den Dolmetſch. Dieters eingeworfene Fragen fand ſie e und verſtändig. Sie war ſicher, er würde die Sache chaffen. Ihre gute Laune wuchs. 5 Gegen acht Uhr, als Hanſens Unterweiſungen noch im eſten Fluſſe waren, klopfte es, Lillemor trat ein Sie über⸗ reichte Dieter ein Telegramm. Es war die Antwort der Benetianiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, in der ſie mitteilte, Frau Dr. Wildbrunn aus Berlin ſtehe in der Schiffsliſte und gehöre zu den Opfern der Kataſtrophe. Lillemor hatte noch ein Anliegen. Froeken Gregerſen ſet mit der Lieferung der Milch aus Hornbaek, die ſehr un⸗ regelmäßig geſchähe, recht unzufrieden. Erbitte vorläufig einen Liter täglich vom Gute Bobakke. Lillemor ſelbſt werde die Milch jeden Vormittag holen. f awohl, meinte die Baronin, dieſes Quantum könnten die Damen von Thalaſſa gern haben. Lillemor dankte, ver⸗ abſchtedete ſich, ging, mit einem langen Blick auf Dieter, der auf das Telegramm ſtarrte, das Effis Schickſal beſiegelte.. Um ihn abzulenken, ſagte die Baronin lächelnd:„Sie ſehen, Wilodbrunn, Sie bringen uns die Kundſchaft, Lillemor wird unſer Abnehmer.. weil die Hornbgeker ſchlecht liefern, nein, weil ſie die Milch täglich hier ſelbſt abholen zu mal wieder⸗ zuſehen. Ich kann das verſtehen. Wir haben ihn alle gern.“ 14) Hanſen meckerte vor Vergnügen, und Dieter ſteckte ſein beit. Telegramm betreten ein.. In den nächſten Wochen kniete er ſich mächtig in die Ar⸗ Bienenfleißig war er. Nach zwei Wochen fragt die Baronin Dieter, ob er einen Vorſchuß auf ſein Gehalt haben wolle. Er dankte, habe das Geld noch nicht nötig, werde am ommenden Erſten ſchon mit ſeinem erſten Gehalt und dem Reſt ſeiner Barſchaft eine drückende Schuld in Berlin beglei⸗ chen. Freue ſich, daß er das könne. Für ſich brauche er vor⸗ ig bier nichts. Garderobe und Schuhwerk reiche noch de And ſonſtige Bedürfniſſe habe er nicht. 5 An einem Aprilſonntage ſchrieb Dieter einige Zeilen an Profeſſor Winterthur, mit denen er ihm meldete, es gehe cher Poſt eine Anweiſung an ihn ab im Betrage von Mark. Er erſtatte damit dankend das ihm gewährte 1. aß, te Herzſchlage geſtorben. Evchen ſehe ſie täglich vom Fenſter aus. Es gehe dem Kind gut. Dieter blickte nachdenklich in die Ferne. Winterthur tot. So raſch hatte ſich das Schickſal erfüllt. Die traurigen Ahnungen des Profeſſors waren nur allzu berechtigt geweſen. Hatte er doch damals ſelbſt geſagt, er wolle die Adoption nur deshalb 85 beſchleunigen, damit ſeine Frau nicht allein zurückbltebe. Jetzt hatte ſie— mit ſeinen 05 zu reden— ein Töchterchen, eine Aufgabe, einen Beſitz. Dieter zerriß den Brief, den er ſoeben an Winterthur ge⸗ ſchrieben, ſetzte einen anderen auf, an des Ga e Witwe. In herzlichen Worten ſprach er ihr ſein Beileid aus, teilte ihr mit, daß er ihr das Darlehen zurückerſtatte, das ihr ver⸗ ſtorbener Gemahl ihm gewährt. on Evchen ſchrieb Dieter lein Wort. Mit Vorbedacht. Er wollte es vermeiden, die Eiferſucht der Frau von Neuem zu reizen. Drei Tage ſpäter hatte Dieter die Antwort in Händen. Der Rechtsbeiſtand der verwitweten Frau Profeſſor Winter⸗ thur, der gleiche Notar Kleinholz, der ſeinerzeit den Adop⸗ tionsvertrag gemacht, teilte ihm trocken mit, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Teſtamentsvollſtrecker des verſtorbenen Pro⸗ feſſors den Eingang der Rückzahlung beſtätige und Quittung darüber beilege. Von der Frau Profeſſor ſelbſt keine Silbe. Sie dankte nicht einmal für Dieters Beileid. Welch ſchroffes Verhalten. Wie beleidigend. Was konnte ſie gegen ihn ſo einnehmen. Nur das Eine, daß er Eychens Vater war, der ſich verpflichtet hatte, nie wieder zu ſeinem Kinde in Beziehung zu treten. Das tat er doch nicht, wenn er geltehenes Geld zurückerſtattete, bei der Gelegenheit dem Anſtande genügte, ſein Beileid an⸗ läßlich des Todes eines Mannes aüszuſprechen, mit dem er zeitweilig zu tun gehabt. Freude daran haben, Menſchen, die ihr nie zunahe getreten waren, vor den Kopf zu ſtoßen. Und dieſe Frau war und blieb fetzt Evchens Pflegemutter und Erzieherin. Was wird ſie aus dem Kinde machen? Ach— wenn er nur erſt einmal hier in Dänemark feſten Fuß gefaßt hat, dann wird er ſich darum kümmern, in wel⸗ chen Händen jetzt ſein Mädelchen iſt. Während Dieter in ſeinem ſonntagſtillen Büro ſaß, wurde plötzlich die Tür aufgeriſſen, und, vom dunklen Gange her, ließ ſich die tiefe Stimme der Baronin vernehmen:„Wild⸗ brunn, Sie übertreiben. Am Sonntag wird hier nicht ge⸗ arbeitet. Gleich kommen Sie heraus aus Ihrem Bau!“ „Ich habe nur Privatſachen erledigt, Frau Baronin.“ „Das will ich guch gerade, lieber Sohn. Kommen Sie mit herüber zu mir. Wir trinken unſeren Tee, und dabei will ich mit Ihnen was beſprechen.“ „Gern, Frau Baronin.“ Bald dauach ſaßen ſie wieder im kleinen Salon. 5 Nach einigen, den Gutsbetrieb angehenden, Beſprechun⸗ ſagte Baronin. 1. Witdb ſtament geht mir im Kopf herum, Wildbrunn. en Ste glauben, daß Ja— dieſe Frau mußte doch von ſchroffem Weſen ſein, Aus dem Lande Brühl bei Schwetzingen, 20. Febr. Vergangene Nacht um 2 Uhr iſt in der Scheuer des Ochſenwirts Franz Geſchwilk aus bisher unbekannter Urſache ein Brand ausgebrochen. Das Feuer erfaßte die in der Scheuer lagernden Heu⸗ und Strohvorräte und breitete ſich raſch aus. Die freiwillige Feuer⸗ wehr Brühl, die durch Sirenen⸗ und Glockenalarm herbeigeru⸗ fen wurde. bekämpfte in aufopfernder Weiſe den Brand und verhütete ein Uebergreifen auf das anſtoßende Wohn⸗ haus und auf den Saalbau. Die Scheuer und das angebaute Stallgebäude konnten indeſſen nicht mehr gerettet werden und wurden ein Opfer der Flammen. Auch die Fahrniſſe. Heu⸗ und Strohvorräte verſchiedener Landwirte, die die Ochſen⸗ ſcheuer als Lagerraum benutzten, verbrannten vollſtändig. Der Gebäudeſchaden wird auf 10 000 Mark geſchätzt, der Fahr⸗ nisſchaden auf etwa 3000 Mark. Bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden war die Feuerwehr an der Brandſtelle tätig. Der Brandſchaden iſt zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt. Ohne Zweifel hätte das Unglück einen viel größeren Umfang angenommen, wenn es nicht gelungen wäre, mit Hilfe der neuen Waſſerleitung die Löſcharbeiten ſo ſchnell und gründlich durchzuführen.. * Heidelberg, 18. Febr. Anläßlich des in außerordent⸗ licher Sitzung des Aſta behandelten Zwiſchenfalls im„Ritter“ (Nötigung eines Profeſſors zum Verlaſſen des Lokals durch Waffenſtudenten) gab ein Vertreter des Waffenringes eine Erklärung ab, in der der Heidelberger Waffenring ſein Bedauern über den unliebſamen Vorfall ausdrückte und betonte, daß der Waffenring nicht hinter dieſen Studen⸗ ten ſtehe. Prof, v. Eckardt hatte telephoniſch die Mitteilung gemacht, daß ihm dieſe Erklärung genüge. Der Vorfall wird nun durch das Dis ziplinargericht weiter behandelt werden. Kr. Heidelberg, 20. Febr. Der Erwerbsloſenrat hat an den Stadtrat mehrere Anträge geſtellt, darunter ſofortige Bereitſtellung von Arbeit für die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen, Erhöhung der Unterſtützungen für die Ausgeſteuer⸗ ten um 50 Prozent, eine Ausgleichszahlung der Differenz⸗ beträge zwiſchen Haupt⸗ Kriſen⸗ und Fürſorgeunterſtützung, Erſtellung eines Aufenthaltsraumes für die Arbeitsloſen. Kr. Heidelberg, 20. Febr. Bei den Grabungen oberhalb des Hainsbachweges iſt man wieder auf eine Reihe von Kno⸗ chen reſten vorgeſchichtlicher Tiere, darunter auch vom Urelefanten geſtoßen. Die Knochenfunde ſind am Sams⸗ tag von Prof. Röſch dem Geologiſchen Inſtitut zur Prävarie⸗ rung und näheren Beſtimmung übergeben worden. * Freiburg, 19. Febr. Der 59 Jahre alte Kaufmann Franz Schaich legte ſich auf die Schienen der Höllentalbahn. Der Zug ging über ihn hinweg und tötete ihn ſofort. Das Bahnperſonal wurde auf den Unfall erſt aufmerkſam, als in Freiburg ein Bein zwiſchen den Rädern der Lokomotive gefunden wurde. Nachbargebiete * Worms, 19. Febr. Am Freitag abend ſtürzte der 22 Jahre alte in Worms wohnhafte Wilhelm Gehm auf der Eiſenbahnbrücke aus dem offenen Fenſter des Zuges Bens⸗ heim Worms, auf das er ſich geſetzt hatte. Er zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu; auch wurde ihm der rechte Arm abgefahren. Der Verletzte wurde in das ſtädt. Krankenhaus verbracht. * Groß⸗Gerau, 18. Febr. In den Gemarkungen von Nauheim und Königſtädten, auch Trebur und N werden allenthalben kleine und große Flächen für Neu⸗ anpflanzungen von Spargeln hergerichtet. * Darmſtadt, 18. Febr. Die in der vergangenen Woche verübten Einbrüche in das Schuhgeſchäft Roſenlopf, Lautenſchlägerſtraße, Kleiderfabhrik Stegmüller, Schloßgraben und das Lebensmittelgeſchäft Faßbender, Ludwigſtraße, wur⸗ den aufgeklärt, Als Täter kommen die beiden aus der Er⸗ ztehungsanſtalt entwichenen Fürſorgezöglinge Max Schlat⸗ terer und Theodor Wedel in Frage. Sie wurden dem Amts⸗ gericht zugeführt. ich, leichtſinniges Huhn, noch gar keine letztwilligen Ver⸗ fügungen getroffen habe?“ „Gewiß der Erwägung wert“, meinte Dieter fachlich. 9 Sache liegt ſo: Ich ſelbſt habe keine nahen An⸗ gehörigen. ausgeſtorben. Etliche Vettern— lauter Großgrundbeſttzer leben in Schweden, drüben in Schonen. Es iſt mir gan gleichgültig, wie die ſich nach meinem Tode wegen des Raube hier in die Haare kriegen Wäre ich boshaft, ſo könnte ich mich ſogar über den Rattenkönig von Prozeſſen freuen, mit dem die Bande gleich nach meiner Beerdigung gegen einander los⸗ ehen wird. Das Ende von all dem würde wohl ſein, daß ſie obakke verkaufen, den Erlös des Gutes teilen. Nun hab ich in letzter Zeit oft darüber nachgedacht, ob es nicht vernünftiger wäre, dieſen Beſitz z. Z. einer wohltätigen Stiftung zu vermachen, vielleicht dem Verein der Ferien⸗ kolonien, ſodaß mein Erbe erholungsbedürftigen Kindern zu⸗ gute käme und nicht reichen ſchwediſchen Grundherren.“ „Sehr menſchenfreundlich gedacht, Frau Baronin.“ „Danke, Wildbrunn. Fürchte nur, wenn dieſer Beſitz in öffentliche Hände übergeht, wird er nicht ſo liebevoll verwal⸗ tet werden, als bisher. Bei ſolchen Stiftungen gibt es nur zu oft Nutznießer, die ſtark in ihre eigene Taſche arbeiten.“ „Ich würde ſolchen Bedenken nicht Raum geben, Frau Baronin. Wenn z. B. in der Stiftungsurkunde feſtgelegt iſt, daß auf Bobakke dauernd fünfundzwanzig Kinder koſtenlos verpflegt werden müſſen, ſo könnte kein unreblicher Beamter daran etwas ändern.“ Sie haben recht, Wildbrunn, und ich will mir die Sache durch den Kopf gehen laſſen. Wenn Sie ſich fetzt als Leufechef hier bei mir ſo bewähren, wie ich es hoffe, dann könnte ich ſa in Ihnen meinen Vertrauensmann ſehen und die Verfügung treffen, daß Sie die geſchäftliche Leitung auf Lebenszeit in die ände bekämen. Dann wüßte ich doch auch Sie verſorgt.“ „Ste ſind gütig wie immer.“ „Ich werde wohl in dieſem Sinne handeln, Wildbrunn. Bald. Denn, in meinen Jahren muß man auf alles gefaßt ſein. Jeden Tag kann ich zur großen Armee abberufen werden— und deshalb eilt die Sache. Ich werde Sie ſo ſtellen, Wildbrunn, daß Sie als Geſchäftsführer der Stiftung ein anſehnliches Gehalt beziehen und überdies am Betrag beteiligt ſind, ſo daß Ste in die Lage kommen, ſich auf die Dauer Erſparniſſe zurückzulegen.“ Dieter küßte der alten Dame dankbar die Hand. Aber Woche um Woche ging hin, ohne daß die Baronin auf die Sache zurückkam. Die Baronin Gyldenkrone war— von ihrem Beinrheuma abgeſehen— eine ſehr geſunde Frau — und ſo brauchten wohl wirklich letztwillige Verfügungen vorläufig bei ihr noch keine Efle zu haben „Der April war rauh, naß und ſtürmiſch. Die Baronin huſtete ein wenig. Dieter beſchmor ſie, 55 endlich davon aß⸗ zuſehen, hier jeden Morgen um fünf im Büro anzukreten. Er könnte ſeine Geſchäfte jetzt ganz allein führen. Die Baronin 1 ihm, von morgen an erſt um neun Uhr zum Dienſt zu köummen. 5 Gortſetzung ola) Auch die engere Verwandtſchaft des Barons iſt N 1 1 5 RD rn eee,, e, e = 2 1 ** Monkag, den 20. Februar 1929 Neue Maunhelmer Zeitung Abend ⸗Ausgabef B. Seite. Nr. 86 70 Baden ⸗Badener Faſching Nach den beiden erſten von der Kurverwaltung veran⸗ ſtalteten Maskenbällen, deren Beſuch ein ziemlich minimaler war, fand Vorgeſtern abend in ſämtlichen Sälen des Kur⸗ hauſes der ſogenannte offizielle große Maskenball ſtatt, der ſchon ein etwas anderes Geſicht als ſeine beiden Vor⸗ gänger zeigte. Das Publikum hatte ſich von hier wie auch von auswärts, diesmal ſehr zahlreich eingefunden, ſodaß auch in dieſem Jahre der Ball als der Höhepunkt des Karnevals angesprochen werden dar. Von 9 Uhr abends an füllten ſich die Säle, die reich mit karnevaliſtiſchem Schmuck dekoriert waren und im Glanze des elektriſchen Lichtes erſtrahlten. wach einer Stunde ſchon herrſchte ein außerordentlich leb⸗ t 3 Maskeutreiben, das dem Auge des Zuſchauers ein rhenfrohes und feſſelndes Bild darbot. Glänzende Koſtüme churden zur Schau getragen, aber auch einfache Charakter⸗ Koſtüme waren in reicher Abwechslung vertreten und manch⸗ mal hatte es den Anſcheln, als ſeien alle Völker hier ver⸗ ſammelt, um ſich bei fröhlicher Unterhaltung ein Stelldichein a geben. Auch an eleganten Geſellſchaftstoiletten war kein Mangel und einige Gruppen, ſowie die vielen Clowns mit ihren Späßen und Sprüngen trugen weſentlich zur Belebung bei. Die Preispolonaiſe begann um 11 Uhr und nach ihrer Beendigung trat das Preisrichterkollegium zuſammen, das nach langer Beratung folgendes Ergebnis verkünden ließ: Es erhielten Damengreiſe: 1. Kurhauspuppe; 2. Weiße Cowboy; 3. Rakete; 4. Goldfranfe; 5. Dollaris; 6. Hamburger Zimmer⸗ mann; 7. Florentiner Hut; 8. Schottländerin; 9. Sylveſter; 10. Pavillon'Amour. Herrenpreiſe: 1. Goldener Buddha; 2. Modernes Paris; 3. Winter; 4. Einheitsmenſch; 5. König der Nacht; 6. Osrock aus Berlin. Paarpreiſe: 1. Rumäniſches Bauernpaar; 2. Ruſſen⸗ paar.— Gruppenpreise: J. Cow⸗Girls; 2. Harlekins. Auch Weinheim veranstaltete einen Amzug Anläßlich ſeines 25jährigen Jubiläums veranſtaltete am Sonntag nachmittag der Karnevalverein Weinheim 1903 einen FJaſtnachtsjubiläums⸗Feſtzug durch die Straßen der Stadt. An der Spitze ritt die Kleppergarde, der ein Muſtk⸗ korps folgte, worauf ſich ein Kindermaskenzug anſchloß. Unter den vielen Feſtgruppen ſind hervorzuheben der Fi⸗ nanzwagen„Prinz Wilhelm⸗Hotel“(jetziges Finanzamt), ferner eine Parodie auf den Reichsſchulgeſetz⸗ zutmurf, außerdem ein Winzerwagen, der Feſtwagen Bergſtraße und die„Wiener Damenkapelle auf der Bauern⸗ hochzeit“, Karneval in Worms Nach einem glänzend verlaufenen Maskenball am Sams⸗ dag abend veranſtaltete die Wormſer Narrhalla in Verbin⸗ dung mit dem Wormſer Verkehrsverein am Sonntag einen über Erwarten gut gelungenen großen Faſchingszug, deſſen gutes Gelingen auch von dem prachtvollen Wetter weſentlich unterſtützt wurde. Der Zug, der in dem ſtrahlen⸗ den Sonnenſchein ein außerordentlich farbenfrohes Bild bot, wies eine Länge von über drei Kilometer auf und beſtandt aus mehr als 70 teilweiſe ganz hervorragenden Wagen, in denen gelungene Ideen lokaler, ſporllicher und ſonſtiger Art verkörpert waren. Ein entzückendes Bild ſtellte ber Prinzen⸗ wagen mit der ſchneidigen Prinzengarde dar, ebenſo die Gruppenwagen der Lokalpreſſe und verſchiedener Vereine. Eine dichte Menſchenmenge umfäumte die fahnengeſchmückten Straßen und ſtand ſtellenweiſe bis zu zehn Meter in der Tiefe. Ueberall herrſchte Un beſchreigier Jubel und Be⸗ geiſterung, wie man ſie zum letzten Male im Jahre 1914 er⸗ lebte. Die Straßenbahn hatte ihren Betrieb eingeſtellt. Wurfſchlangen ſauſten durch die Luft, Konfetti und Inflations⸗ papiergeld trudelte in dichten Wolken auf den Zug nieder. „Faſtnachtskreppel“ und Pralinen, Apfelſinen, Blumenſträuße uſw. flogen in buntem Durcheinander auf die einzelnen Gruppenwagen. Nahezu 3000 Menſchen beteiligten ſich an dem Faſchingszug, der als glänzende karnevaliſtiſche Tat ge⸗ würdigt werden dürfte. Ueber zwanzig Muſikkapellen wirk⸗ ten dabei mit und brachten begeiſterte Stimmung, Die vier⸗ zehn Eytrazüge brachten eine große Zahl Zuſchauer nach Worms; man rechnet ſchätzungsweiſe mit 1520000 aus⸗ wärtigen Beſuchern. Dieſer Erfolg iſt nicht zuletzt auch auf das Konto des herrlichen Frühlingswetters zu ſetzen. Die Wormſer Polizei löſte ihre Aufgabe in einer Weiſe, die An⸗ erkennung verdient. Der Verkehr im Bahnhof wickelte ſich gleichfalls dank der getroffenen Maßnahmen reibungslos un ohne jeden Zwiſchenfall ab. Worms hat einen Karnevalszug geſehen, der ſeinen Veranſtaltern, den Beteiligten und allen Anderen, die zu einem guten Gelingen beitrugen, alle Ehre macht und der ſich würdig an die Seite von Veranſtaltungen gleicher Art in anderen größeren Städten ſtellen darf. Der Zug löſte ſich gegen 5 Uhr auf und beſchloß damit einen Ver⸗ kehrstag allererſten Ranges für die Stadt Worms. Karnevalszug in Darmſtadt Zum erſten Male wieder ſeit 14 Jahren hatte Darmſtadt einen Karnevalszug. Zwar war ee i nur eine Foſtümierte Kappenfahrt vorgsſehen, doch wirkte ſich der Gedanke in einen regelrechten Zug aus. Das offtstelle Programm ſah 50 Nummern vor, doch war die Beteiligung von Einzelgruppen und nachgemeldeten Wagen ſehr ſtark, ſodaß das eigentliche Programm noch überboten wurde. Viel Volk eröffnete den Zug. Es folgten der Eröffnungswagen, Ehrenreiter(Darmſtädter Reiterverein), Muſtkwagen, Not⸗ leidende Bauern(Privatwagen). Sehr gut aufgebaut war: Wir erwarten Fremdenzuſtrom“, eine Anſpielung auf den Darmſtädter Ratskeller. Dann belebten Indjauer und Neger⸗ e Aus der Pfalz Neue Darlehen aus der Pfalzhilfe :: Speyer, 19. Febr. In nächſter Zeit gelangen wieder Darlehen aus Mitteln der Pfalzhilfe zur Verteilung. Dieſe Darlehen ſind in erſter Linie für den wirtſchaftlichen Mittelſtand, alſo für Landwirtſchaft. Handwerk, Klein⸗ handel und das übrige Gewerbe beſtimmt. Sie ſind zu 6 Pro⸗ zent p. a. verzinslich und kurgfriſtig. d. h. binnen 2½ Fahren rückzahlbar. ** 1 ürkheim, 20. Fehr. Die land wirtſchaftliche Winterſchule Ln eg a. N. unternahm dieſer 92905 einen Lehrausflug in das Wein⸗ und Edelobſtgebiet es Bezirkes Dürkheim. eſucht wurden in Weiſenheim a. S. die Obſtanlagen, das dortige Obſtbauverſuchsfeld und der Obſtmarkt, in Freinsheim Das Beerenobſtverſuchsfeld und der Ooſtmarkt in Bad Dürkyeim, die Obſtauktion und die Kellereien des Winzervereins und der Winzer⸗ genoſſenſchaft. In Wachenheim wurden die Gutsbetriete, Gärtnereien und Kelleranlagen beſichtigt. Im Winzerverein Wachenheim fand ein Schlußakt ſtatt, wobei Inſpektor Martin dem Führer und Bearbeiter des Unterrichtsganges Dank ſagte. 1 hing im deulſchen Sſiden gruppen den Zug. Es folgte Simultanſchule“, ein Wagen des Stammtiſches der Brauerei Schul, Roſenwagen und Muſik wur⸗ den wieder durch Fußgänger(Einzelgruppen) unter⸗ brochen. Dann folgte die Schützengeſellſchaft„Weidmanns⸗ geil“. Die Denkmalsfrage wurde von der Firma Donges u. Wieſt gelöſt. Die wilden Dappenfäger(Stammtiſch Dappenjäger) folgten. In dichter Folge kamen dann„Die Zunft der Hoffänger“(Mandolinenverein). Ein Pferde⸗ muſeum, ein Reklamewagen Schönberger Kabinett, dann humoriſtiſche Gruppen, unter denen Pat Rat und Patachon als Fiſcher vom Kleinen Woog nicht fehlten. Die„Beſſunger Lapping“ hatten ihr Wahrzeichen einen Ueberlebensgroßen Lapping und auch echte Lapping mitgeführt(Karnevalverein Beſſungen) Muſik(Fenerwehrkapelle Fſenburg), Marinever⸗ ein, Als lokale Anſpielung folgten Fuſion des Fußballklub Union und Sportverein 1898, dann auch die Krankenhaus⸗ affäre„Fertig“ auch das aufgelöſte„Städtiſche Orcheſter mit die„Konfeſſionsfreie Trauerbändern Ruhe ſanft“ und die„Wild⸗Weſter“ der Woogspiraten waren recht originell aufgemacht. Spielleute der Prinzengarde(Freiw. Feuerwehr), Muſik der Prinzen⸗ garde(Muſikmeiſter Weber) und die Prinzengarde(Schwimm und Spiel und Sport⸗Abteilung der T. G. D. 1846) wurden begeiſtert aufgenommen. Den Abſchluß bildete ein Wagen mit der Karnevalkönigin 1928 und ihrem Gefolge. der Elſer⸗ rat der Narrhalla, Wagen der Mitwirkenden, Privat⸗ und Reklamewagen, dann folgte viel Volk, mehr noch als am Anfang. Darmſtadt kann auf ſeinen erſten Karnevalszug nach dem Kriege wieder ſtolz ſein. Es ſteht zu hoffen, daß der diesfährige Auftakt im nächſten Jahre in verbeſſerter Auflage wiederkehrt. Faſchingstreiben in Mainz Daß der Mainzer Karneval ſeine Friedenshöhe wieder erreicht hat, vielleicht ſogar durch die Einſchränkungen der letzten Jahre ſogar überſchritten hat, das kann man beim diesjährigen Mainzer Jubiläums ⸗Karneval ſo recht merken. Wenn auch die eigentliche Faſenacht ſchon lange begonnen hat, ſo war doch der Beginn des Höhevunktes am Samstag ge⸗ geben beim Einzug der närriſchen Rekruten. Nachdem ſchon am Freitag auf Anordnung des Prinzen Carneval XII. die allgemeine Mobilmachung gegen das Mucker und Philiſter⸗ tum ausgegzben war, und nachdem die einzelnen Beförde⸗ rungen im Generalſtabe und die Auszeichnungen mit den höchſten Orden vorgenommen waren, fand die Rekruten⸗ werbung ſtatt. Es erfolgte gleichzeitig die Ausgabe der krummgeſchliffenen Piſtolen und der ſcharfgeladenen Säbel. Die Uunterſuchung erfolgte auf Bier⸗ und Weinfähigkeit. Der Armeebefehl wurde ausgegeben und die Parole auf„Weck, Worſcht und Wein“ beſtimmt. Mit dem Kriegsſchiff„Erich 11“ kamen dann am Samstag nachmittag die Rekruten am Gins⸗ heimer Trajekt Truppenlandungsplatze an. Eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge verfolgte die ein⸗ ziehenden Rekruten, die ſich in allen möglichen Koſtümen prä⸗ ſentierten, nach dem Theaterplatz, wo in Anweſenheit der höchſten närriſchen Behörden und den Spitzen der Garden die feierliche Vereidigung durch Generalfeldmarſchall Geor⸗ gius von Dreſcher erfolgte. Nach bieſem feierlichen Akt konnte man das Leben und Treiben in den Straßen wahrnehmen und in den einzelnen Lokalen, beſonders in der Narrhalla, ging es hoch her. Am Sonntag vornfittag waren es die ein⸗ zelnen närriſchen Garden, die das Stadtbild ſchon früh beleb⸗ ten. Prinzen⸗ und Ranzengarden mit Artillerie und Gefechts⸗ bagage durchzogen die Straßen der Stadt mit„Geheimem Marſchbefehl“. Der Faſching in München Unter maſſenhafter Beteiligung der Bevölkerung und reichem Zuſtrom aus Nah und Fern erreichte am Sonntag der Faſching mit einem Zuge, wie ihn ſelbſt München noch nicht ſah, ſeinen Höhepunkt. Hatte es in den letzten Tagen geſtürmt und geſchneit, ſo lachte heute ein freundlicher Him⸗ mel über dem bunten Treiben, das alle Hauptſtraßen der Stadt freudig belebte. Schier unüberfehbar war die Menge. Der Zug dauerte zwei Stunden. Er hat nicht nur einen ſaſchingsfröhlichen Verlauf genommen, ſondern auch bewieſen, daß das Schlagwort vom Niedergange Münchens als Kunſt⸗ ſtadt keinerlei Berechtigung hat. Man ſah Gruppen, die den höchſten künſtleriſchen Anforderungen hinſichtlich Ausſtattung von Koſtümen gerecht wurden, abwechſelnd mit ſolchen, die köſtliche Satire mit künſtleriſchem und politiſchem Einſchlag darſtellten. Es iſt unmöglich, alle die 150 Gruppen zu wür⸗ digen. Erwähnt ſeien nur einige der markanteſten Gruppen mit aktuellem Einſchlag. Bet der Vereinfachung des Staats⸗ betriebe ſah man, wie die Untertanen in einem großen Briefkaſten der Behörde ihre Wünſche, Anträge, Nöte und Vorſchläge hineinwarfen. Innen nahm alles ein großer apterkorb auf, der von Zeit zu Zeit geleert wurde. Der nhalt wanderte dann in den— Sſen, worauf der Beamte ſeinen Schlaf fortſetzte Dann kam der Parlaments wagen, gezogen von ſtämmigen Ochſen, in denen Feinfühlige unſchwer die deutſchen Wäffler erkennen konnten. Geleitet vom biederen deutſchen Michel, rollte eine Rieſenfuhr ge⸗ droſchenen Strohs heran, begleitet von vier Dreſchflegelmän⸗ nern. Eine andere Gruppe brachte den Dawesplan zum Ausdruck. Da war auf dem hohen Sockel der deutſche Michel und das Geldmäunchen auf dem Topf und drückte, was es konnte. Das Gold, das das Dukatenmännchen produzierte, wanderte über den Erdball und wurde dort in Luxus um⸗ geſetzt. Gut gelungen war ferner ein Wagen, auf dem ein preußiſcher Aßler dem bayriſchen Löwen, der den Maßkrug anſetzte, die Weißwürſte wegzunehmen fuchte. Erwähnt wer⸗ den ſoll noch die Gruppe der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft. „Die billige Sonntagsfahrkaxte“ und die Gruppe des Schutz⸗ verbandes der Münchener Preſſe mit dem vierſpännigen Wagen„Preſſe und Parteien.“. R * Neunſtadt a. d. H. 18. Febr. Am Kerlsberg und am Haagweg blühen ſchon die Veilchen und die Man del⸗ bäume haben ſchon ſo ſtark entwickelte Knoſpen, daß ſte bei anhaltender Sonnen ſich bald öffnen werden.— Das hieſige Notarigt 2 veröffentlicht folgende Zwangsverſteiger⸗ ung: Montag, 27. Februar, wird das im Grundbuch auf den Namen der Gemeinnützigen Bau⸗ und Siedlungs⸗Genoſſen⸗ ſchaft Neuſtadt a. H. eingetragene, in der Steuergemeinde Neuſtadt a. 55 liegende Grundſtück: Weinberg und Bau⸗ gelände im Gutleuthaus zu 0,070 Hektar, worauf ſich nun 15 Wohnhäuſer befinden, im Zwangswege verſteigert. * Nenſtadt a. d.., 20. Febr. Mit dem am 7. Februar erfolgten Tode des Bezirksfachverſtändigen für den 7 Auf⸗ ſichtsbezirk, Hauptlehrer Fugger ⸗Rheingönheim, hat der Pfälziſche Reblaus⸗Aufſichtsdienſt einen ſchweren Ver luſt erlitten. Fugger wurde im Jahre 1897 in einem Reblaus, kurs, den der leitende Sachverſtändige Profeſſor Nipeiller im Reblausſeuchengebiet von Sauſenheim abhielt, ausgebildet und hat ſeit dieſer Zeit ununterbrochen bei den alljährlichen Reblausunterſuchungen mitgearbeitet. Seit dem Jahre 1907, alſo ſeit 21 Jahren wax Hauptlehrer Fugger amtlicher Sach⸗ verſtändiger und 31 Jahre im Dienſt der Rehlausbekämpfung. Er war Sachverſtändigre für einen der wichtigſten Pfälziſchen Bezirke Gönnheim und der Nachbargemeinden Friedelsheim, Ellerſtadt und Rödersheim. Weinbandirektor Bauer widmete dem Verſtorbenen unter Niederlegung eines Kranzes bei der Totenfeier am 9. Februar namens der Regierung der Pfalz und des Aufſichtsdienſtes einen warmen Nachruf. 8 W Gerichtszeitung Vier Jahre Zuchthaus für einen Einbrecher Angeklagt wegen ſchweren Diebſtahls mußten ſich vor dem erweiterten Schöffengericht Heidelberg der 33jährige Karl Greulich aus Rotenberg, in Wiesloch wohnhaft, und der 25jährige Taglöhner Alfred Lutz aus Rauenberg ver⸗ antworten. Neben ihnen auf der Anklagebank ſaßen wegen Hehlerei der 28jährige Taglöhner Emil Leopold Fillinger aus Unteröwisheim und der 29jährige Landwirt und Händler Richard Menges aus Rauenberg. Die Angeklagten iind ſämtlich verheiratet. Es handelt ſich um die verſchtedenſten Einbrüche, die im Laufe des letzten Jahres in Wies⸗ loch, Leimen und einem dritten Ort ausgeführt wurden. Beim Kaufmann Roth in Wiesloch haben die Diebe für über 1000% Waren geſtohlen. Zwei Einbrüche wurden in der Kantine der Zementwerke Leimen ausgeführt. Das Diebesgut verkauften die beiden Täter, von denen Greulich wegen Eigentumsvergehens mit insgeſamt 6 Jahren Zuchthaus und 2% Jahren Gefängnis trotz ſeines jugen)⸗ lichen Alters von 33 Jahren vor beſtraft iſt, an die beide z mitangeklagten Hehler. Das Urteil lautete wegen ſchwe Diebſtahls im Rückfalle auf vier Jahre Zuchthaus ge⸗ gen Greulich, gegen den Mittäter auf ſechs Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wird auf die verhängte Strafe ange⸗ rechnet. Der dritte und vierte Angeklagte wurde wegen Hehlerei, und zwar der eine zu drei Wochen, der andere zu dreißig Tagen Gefängnis verurteilt. Die Strafe des letz⸗ teren wird in eine Geldſtrafe von 150/ verwandelt und hier⸗ von werden 75% als durch die Unterſuchungshaft für verbüßt betrachtet. Aus den Nundfunk⸗Programmen Dienstag, 21. Februar Deutſche Sender: * Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 12801 20.90 Uhr: Berliner Faſtnacht bis 00.30 Uhr. 0 Breslau(Welle 322,60 21.10 Uhr: Faſchings märchen. Frankfurt(Welle 428,0) 12.30 Uhr: Uebertragung von Kaſſer Konzert, 16.30 Uhr: Neue Tanzmuſik, 19 Uhr:„Der Zigeuner⸗ baron“, Uebertragung vom Opernhaus, anſchließend Tanzmuſik. Hamburg(Welle 594,7] 20 uhr: Rhein. Karney., 23.30 Uhr: Tanz. Königs b 91 5 9 9 9 329,7) 20.05 Uhr:„Faſching“, Hörſpiel, 22 Uhr: Funkkapelle. Sangenberg(Welle 498,8) 20.15 Uhr: Uepertr. v. Köln, J. Muſik, Leipzig(Welle 365,8) 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. München(Welle 535,7) 20.30 Uhr: Kehraus im Rundfunk, Tanzm. Stuttgart(Welle 379,7 12.30 Uhr: Schallplatten,, 16.15 Uhr; Konzert, 19 Uhr: Uebertragung von Frankfurt. Ausländiſche Sender: entry(W. 1604,3) 20.45 Uhr: Militärorch., 23.30 Uhr: Tanzm⸗ io Parr is(Welle 1750) 21.30 Uhr: Konzert. iland(Welle 550) 20.45 Uhr: Uebertr. aus ein. Theat, Tangm. m(Welle 450) 20.45 Uhr: Leichte Muſik. en(Welle 517,2] 20.05 Uhr: Konzert. a Bern(Welle 411 21.20 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Faſtnachtsabend, dann Schallpfakten, Prag(Welle 348,9] 20.45 Uhr: Konzert, 22.20 Uhr: Tanzmuſik. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 8 2,6— fol. 28547 Fachmänniſche Beratung in allen Radiofragen, Präziſtons⸗ Einzelteile, Aceumulatoren⸗Ladeſtation. — Nontaq den fe bre, H GHD O wolken ns. O beitet. O halb bedect. d wolkig. G bedeckt. o Regen. GSraupelg. Nebel.& Oewitter O Winbſtiue. Os lehr leichter Oft S mätiger Südſabweſt, E ſtürmiſcher Nordtzeſt. ie Schnee i Die Pfeile ſllegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenben Zahlen geben die Tempe Tatur an Die Linien verbinden Orte mit alef bem auf Meerssnſvean Amgere bneten Fuftdruck Wetternachrichten der Karlsruherbandeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft, Tem. S. 2. 8 See · SSE Wind 8 8 bob dee er e eee, e 33 8 m wum C Ses Ses Nicht. Stärte 8 88 a Wertheim 151— 6 9 5 W leicht, Regen Königſtuhl] 568 7740 8 5 28 W„ Nebel Karlsruhe 120 774,4 5 8 4 SN„ Regen Bad.⸗Bad. 213 774,8 5 7 2 W„ bedeckt Villingen 780 777,6—3 5—4 W. 5 5 Feldbg. Hof 1275 643.90 2—1 2 NO„ wolkenl. Badenweil.. St. Blaſien 780——5 8—5 0 lleeicht wolkenl, Höchenſchwy. Ganz Europa ſteht jetzt unter dem Einfluſſe eines ſtabilen bis nach Nordſkanbinavien ſich erſtreckenden Hochdruckgebietes, das uns ſchon geſtern Aufheiterung und trockene Witterung brachte. Kaltluft, die auf der Oſtſeite des Hochs nach Deutſch⸗ land vorgedrungen iſt, hat weitere Bewölkung und in Nord⸗ baden verſchiedentlich unweſentliche Niederſchläge hervor⸗ gerufen. Da zunächſt noch mit weiterem Zufluß aus Nord⸗ oſten zu rechnen iſt, werden wir morgen vorausſichtlich noch zeitweiſe wolkiges Wetter behalten. Im allgemeinen ſteht Wetterausſichten für Dienslag, den 21. Februar: Zeitweise aufheiternd und trocken bei ſchwacher Luftzufuhr in tieferen Lagen, tagsüber mild und ſtellenweiſe Nachtfröſte. Im Ges birge anhaltend leichter Froſt. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Pr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. mn. b. H. Mannheim, E 6, 2 a Direktion Ferdinand Heyme. ö Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Fur Politik; H. A. Meißne Feuilleton; Dr. S Kayfer— Lommungtpolſtif und Lokales: Richard ö 23 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— d Aut Ene 2 en: Maß Fllier 25 Gericht und alles Hebrige: Fra Kirchet— Anzeig 8. Seite. Nr. 88 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Schluß der Olympiſchen Winterſpiele Der feierliche Schlußakt im Stadion— Eine Kritik der Organiſation Dem kurzen Bericht über die Schlußfeier in unſerer Morgenausgabe tragen wir noch einen ausführlichen unſeres -Sonderberichterſtatters nach: Die II. Olympiſchen Winterſpiele ſind beendet. Eine Woche Winterſport liegt hinter uns, der Auftakt für Amſter⸗ dam iſt abgeſchloſſen. Das Eishockeyſpiel Kanada gegen Schweiz war der letzte ſportliche Wettbewerb der St. Moritzer Winterſpiele. Während des letzten Spieldrittels waren ſchon Die Bannerträger aller Nationen aufmarſchiert und ſofort nach Beendigung des Spiels defilierten unter Führung des Olympiſchen Banners die Fahnendeputationen der Länder vor der Tribüne, auf der der ſchweizeriſche Bundespräſident Schulheß mit den Mitgliedern des Internationalen Olym⸗ piſchen Comitees auf den Ehrenplätzen ſaßen. Der Comitee⸗Vorſitzende Graf Baillet⸗Latour⸗ . erfüllte die Formalitäten, mit denen die Olym⸗ iſchen Winterſpiele abgeſchloſſen wurden. Der Graf nannte die Namen der einzelnen Sieger in den olympiſchen Wett⸗ bewerben. Dieſe traten, ſoweit noch anweſend, vor. Es folgte der feierliche Akt der Verteilung der goldenen Medaillen. Waren die Olympiaſieger abgereiſt— das betraf vornehmlich die Eisſchnelläufer— ſo wurde die Medaille von den Ver⸗ tretern des Landes in Empfang genommen. g In der Hauptſache waren es Norweger, die aus der Hand des Grafen Baillet⸗Latour das ehrenvolle Zeichen ihres olympiſchen Sieges empfingen. Es kamen Schweden, Ameri⸗ kaner— aber auch Deutſchland ſollte nicht fehlen. Wenn es auch nicht zu einer goldenen Medaille reichte, ſo hatten doch die auweſenden Deutſchen die Genugtuung, zu ſehen, wie der Münchener Kilian, der im Bobrennen ſein Fahrzeug auf den dritten Platz geſteuert hatte, aus der Hand des Grafen die bronzene Medaille in Empfang nahm. Die Tatſache allein, daß wenigſtens ein Preis für Deutſchland abfiel, kann uns freuen. Der Winterſport iſt bei uns nicht zu Hauſe, Klimaverhältniſſe laſſen eine Führung Deutſchlands in dieſen Sportarten nicht zu. Dafür haben ſich aber die Vertreter der deutſchen Farben 1 geſchlagen und den Willen gezeigt, im ſportlichen ettbewerb der Nationen ihr Beſtes herzugeben. Die Preisverteilung war erfolgt. Graf Baillet⸗Latour Übergab die Winterſpiele der Vergangenheit: „Im Namen des Internationalen Olympiſchen Comitees proklamiere ich, nachdem ich dem Präſidenten der ſchwei⸗ zeriſchen Eidgenoſſenſchaft, dem ſchweizeriſchen Volk, den Be⸗ hörden von St. Moritz und den Organiſatoren der II. Olym⸗ piſchen Winterſpiele meinen tiefſten Dank ausgeſprochen habe, e der Wettkämpfe der II. Olympiſchen Winter⸗ piele!“ 5 Unter Kanonendonner und Faufarengeſchmetter wurde das Olympiſche Banner am Maſt eingezogen. Die Maſſen verließen nach und nach das Eisſtadion, bis die weiten Flächen leer und einſam lagen. Die II. Olympiſchen Winterſpiele 1928 waren beendet! * Die Kritik Eine große Veranſtaltung hat ihr Ende gefunden. Die Pflicht gebietet aber zu ſagen, daß ſie organiſatoriſch nicht immer befriedigen konnte. Gewiß hat das Schweizeriſche Olympiſche Comitee alles getan, um der Veranſtaltung den Rahmen zu geben, der ihr auf Grund ihrer hervorragenden Bedeutung zukam. Leider aber waren einige techniſche Kom⸗ miſſonen glatte Verſager. Dazu kam, daß zum Teil die äußeren Umſtände die ſportlichen Kämpfe beeinträchtigten, ſo⸗ daß man nur mit gemiſchten Gefühlen auf die II. Olympiſchen Winterſpiele zurückblicken kann. Schon von Anfang an wies die Durchführung der Eishockeyſpiele Mängel auf. Die tech⸗ niſche Kommiſſion, die für reibungsloſe Abwicklung der Spiele hätte ſorgen müſſen, war ihrer gewiß ſchweren, aber nicht unerfüllbaren Aufgabe nicht immer gewachſen. Endloſe Pauſen lagen zwiſchen den einzelnen Spielabſchnitten und erſt in den letzten Tagen wurde das etwas beſſer. Auch die Lang⸗ weiligkeit in der Durchführung der Schnelläufe ließ erkenenn, daß die Kommiſſion die Zügel nicht ſtraff genug in den Hän⸗ den hielt. Beim Kunſtlauf zog ſich die Errechnung der Ergeb⸗ 7 derart in die Länge, daß z. B. das Paarlaufen erſt nach erfolgter Preisverteilung, alſo nach Beendigung der Veran⸗ ſtaltung, offiziell bekannt gegeben wurde. Dieſer letztgenannte Uebelſtaud hängt wohl mit dem Aus⸗ tragungs⸗ und Errechnungsſyſtem der Kunſtlaufen überhaupt zuſammen: man wird dieſes Syſtem nach den Erfahrungen von St. Moritz aber nun wohl ändern müſſen, um nicht im⸗ mer die gleichen Schwierigkeiten zu haben. Am ſchlimmſten lagen die Verhältniſſe bei der Skilauf⸗ Kommiſſion, die die Bekanntgabe der Ergebniſſe mit einer unbeſchreiblichen Gleichgültigkeit vornahm. Sieben Stunden nach Beendigung des 18 km-Langlaufs waren von dieſem Wettbewerb erſt die Reſultate zu erfahren. Noch ſchlimmer ging es beim kombinierten Lauf zu, wo die Ergebniſſe, als ſie endlich ſpät genug vorlagen, nach mehrſtündiger Berech⸗ nung wieder umgeſtoßen werden mußten, weil die Ausrech⸗ nungen nicht ſtimmten. Hier ſcheinen ſich die Mitglieder der Kommiſſion nicht der Pflicht bewußt geworden zu ſein, die mit der Bedeutung ihres Amtes zuſammenhängt. Statt dieſe notwendigen Pflichten zu erledigen, zogen es einige Herren vor, als Zuſchauer anderen Wettbewerben beizuwohnen. Wie⸗ der andere ſchienen ihre ganze Würde auskoſten zu wollen, uhne daran zu denken, daß die ſchnellſte Erledigung ihres Amts oberſtes Geſetz ſein mußte. l Einen Rekord in dieſer Hinſicht leiſtete ſich aber erſt die Kommiſſion für das Paarlaufen. Dieſe Kommiſſion ſtellte die Reſultate des am Sonntag beendeten Wettbewerbs gar nicht mehr am gleichen Tage fertig, ſondern verſchob dieſe Ar⸗ beit auf den Schluß der Veranſtaltung. Es wäre gut, wenn man aus dieſen Mißſtänden eine Lehre ziehen würde. Sonſt könnte einem vor den Amſterdamer Spielen Angſt werden! 5 ö* g Joly/ Brunet⸗Frankreich Olympiaſieger im Paarlaufen Das bentſche Meiſterpaar Kißhaner⸗Gaſte auf dem ß. Platz Mit dem Paarlaufen im Eiskunſtlauf⸗Wettbewerb wurde bei einwandfreien Eisverhältniſſen das eisſportliche. gramm der 2. Olympiſchen Winterſpiele abgeſchloſſen. Die Richter hatten eine ſchwere Aufgabe, ſich zwiſchen dem jungen Weltmeiſterpaar Joly⸗Brunet⸗Frankreich und dem Wiener Meiſterpaar Scholz⸗Kaiſer zu entſcheiden. Die Franzoſen lie⸗ en harmoniſch und ſchwungvoll. Beſonders prächtig war ihre ſchwierige Kür mit vielen Stützen und Drehfiguren, die ſehr ſauber ausgeführt wurden. Auch die Wiener liefen wie aus einem Guß und beſtachen durch fabelhafte Eleganz. Nur da⸗ durch. daß Kaiſer bei einer Zirkelfigur eine Unſicherheit zeigte, fie 8 ſie hinter die Franzoſen zurück. 4 cht wigshafen 93 Pro⸗ 1 (BfB. 2 rr Joly⸗Brunet und Scholz⸗Kaiſer beſetzte ein zweites öſter⸗ reichiſches Paar, Brunner⸗Wrede, die bewieſen, wie ſchnell ſich gute Einzelläufer zu einem guten Paar zuſammenfinden können. Die Ergebniſſe: 1. Joly⸗Brunet⸗ Frankreich Platzziffer g; 2. Scholz⸗Kaiſer⸗Oeſterreich Platzziffer 12; 3. Brunner⸗Wrede⸗ Oeſterreich, 4. Loughrau⸗Badger, 5. Ehepaar Jacobſſon⸗Finn⸗ land, 6. Kißhauer⸗Gaſte⸗Deutſchland, 7. Muckelt⸗ Page⸗England, 8. van Lerbergue⸗van Zeebroeck. * Plazierung der Nationen Norwegen weit an der Spitze Die Zuſammenſtellung des Endklaſſements der Nationen bei den Olympiſchen Winterſpielen läßt den gewaltigen Vor⸗ ſprung der Norweger erſt richtig ans Licht treten. Mehr als das Doppelte der Punktzahl haben die Norweger, als die nächſt ihnen folgenden Amerikaner. 95 gegen 45 Punkte— ein Ver⸗ hältnis, das eigentlich ohne Kommentierung alles beſagt. Sechs erſte, fünf zweite und vier dritte Medaillen bringen die Norweger mit in ihre Heimat. Amerika, Schueden und Finn⸗ land erhielten je zwei goldene Medaillen, Canada und Frank⸗ reich je eine. Von den Nationen, die ohne Sieg blieben, klaſ⸗ ſierte ſich Oeſterreich mit drei zweiten Plätzen am beſten. Deutſchland, Schweiz, England, Belgien und Tſchecho⸗ ſlowakei mußten ſich mit je einer bronzenen Medaille be⸗ gnügen. Die Plazierung der 14 Nationen, die an den verſchiedenen Wettbewerben beteiligt waren, ſieht folgendermaßen aus: 1. Norwegen 95 Punkte; 2. Amerika 45.; 3. Finn⸗ land 34.; 4. Schweden 34.; 5. Oeſterreich 24.; 6. Canada 14.; 7. Belgien 8.; 8. Frankreich 7.; 9. England 7.; 10. Tſchechoflowakei 6.; 11. Schweiz 6.; 12. Argentinien 5.; 13. Deutſchland 4.; 14. Italien 3 Punkte. Boxen Südweſtdeutſche Amateurboxmeiſterſchaften Die Vorrunde in Frankfurt a. M. Die dem Frankfurter Turnverein 1860 übertragene Vor⸗ runde der Amateurboxmeiſterſchaften wurden nicht zur propa⸗ gandiſtiſche Großtat. Einmal war der Termin, Samstag vor Faſtnacht⸗Dienstag der denkbar ungünſtigſte, zum an⸗ deren blieben die Leiſtungen im Ring weit hinter dem Er⸗ warteten zurück. Der Beſuch war äußerſt mäßig, kaum 250 Zuſchauer waren Zeuge dieſer wenig intereſſanten Kämpfe. Nur bei zwei Begegnungen konnte man wirklich gute Leiſtun⸗ gen beobachten. Zu allem Unglück fiel noch einer der ſechs Meiſterſchaftskämpfe aus, da ſich der Schwergewichtler Käfer⸗ Kehl im Training eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Zur Vervollſtändigung des mageren Meiſterſchaftsprogramms hatte man noch zwei Einlagekämpfe hinzugefügt. Die Ergebniſſe: Einlagekämpfe: Fliegengewicht: Maul⸗Offenbach kämpft mit Roſt(TV. 60 Frankfurt) unentſchieden. Leichtgewicht: Röder(TV. 60 Frankfurt) ſchlägt Kemmer(Bockenheimer Tgmde) nach Punkten. Meiſterſchaftskämpfe: a Fliegengewicht: Willand(Frankfurter TV. 60) gewinnt gegen Achtenbach(03 Ludwigshafen)) durch Abbruch des Kampfes durch den Ringrichter infolge haushoher Ueber⸗ legenheit des Frankfurters in der zweiten Runde.— Feder⸗ gewicht: Erler(Bockenheimer Tgmde) zwingt Herzog(03 Ludwigshafen) nach der zweiten Runde zur Aufgabe.— Weltergewicht: Eckert⸗Mainz ſiegt gegen Schuler(V. f. R. Mannheim) knapp nach Punkten.— Schwergewicht: Hareus (03 Ludwigshafen) ſchlägt Trumpfheller⸗Darmſtadt nach Punkten.— Halbſchwergewicht: Gröner(B. V. Landſtuhl) ge⸗ winnt nach mäßigem Kampf gegen Bauer⸗Stuttgart. * Hauptverſammlung der deutſchen Fauſtkämpfer Die Generalverſammlung des Verbandes Deutſcher Fauſt⸗ kämpfer, die am Samstag in Berlin ſtattfand, hatte auf ihrer Tagesordnung zwei wichtige Punkte: 1. Aenderung der ſport⸗ lichen Regelung. 2. Erörterung des Verhältuniſſes des VD. zur BBD. Es wurde ein Antrag angenommen, der folgende Geſtaltung der BBD. vorſieht: An die Stelle des bisherigen Geſchäftsführenden Ausſchuſſes ſoll als erſte Inſtang ein Sportausſchuß treten, der aus drei Perſonen beſteht, von denen zwei vom VD. delegiert werden, während der dritte von der BBD. beſtimmt wird. Als oberſte Inſtanz bleibt die BBD. hbeſtehen, die aus 12 Perſonen beſtehen ſoll, von denen 5 der VDF. enſendet. während die anderen 7„Neutral“ ſein ſollen. Dem Sportausſchuß wird ein 12köpfiger Beirat zu⸗ geſellt, beſtehend aus 8 Berliner und 4 auswärtigen Fach⸗ leuten. Die Mitglieder dieſes Beirates haben in den Sitzun⸗ gen des Sportausſchuſſes, die allwöchentlich ſtatfinden ſollen, beratende, aber keine beſchließende Stimme. Jußball Neue ſüddentſche Endſpiel⸗ Termine Der Spielausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletik⸗Verbandes gibt jetzt auch die Rückrunden⸗Termine für die beiden Troſtrunden auf. Da die Deutſche Meiſterſchaft in dieſem Jahre mit Rückſicht auf das Olympiſche Fußball⸗ Turnier erſt ſehr ſpät ausgetragen werde, läßt man ſich auch mit den Endſpielen ſehr viel Zeit. Wige aus den Terminen erſichtlich wird, dauern die Troſtrundenſpiele bis Ende Mai an. Gruppe Südoſt⸗Rückrunde: 4. März: Wacker München— Phönix Karlsruhe; Union Bök⸗ kingen— 1860 München; VfR. Fürth— S. C. Freiburg, ſpielfrei für Nürnberg, Stuttgart und Karlsruhe. 11. März: 1. F. C. Nürnberg— Wacker München; S C. Frei⸗ burg— VfB. Stuttgart;: ſpielfrei für Fürth.— 18. März: 1. F. C. Nürnberg— S. C. Freiburg: Phönix Karlsruhe— Union Bök⸗ kingen; VfB. Stuttgart— Bf. Fürth; ſpielfrei für München.— 19. März: 1860 München— Wacker München(lokaler Feiertag in München). 25. März: 1860 München— 1. F. C. Nürnberg; Union Böckingen— S. C. Freiburg; ſpielfrei für Stuttgart. 1. April: 1. F. C. Nürnberg; BfB. Stuttgart; Phönix Karls⸗ ruhe— BfR. Fürth; Union Böckingen— Wacker München(Wieder⸗ holungsſpiel); S. C. Freiburg— 1860 München.—./9. April Oſter⸗ ſetlertage: ſpielfrei für alle Vereine. 15 April: 1. F. C. Nürn⸗ berg— Phönix Karlsruhe: Wacker München— S. C. Freiburg; Stuttgart— 1840 München; ſpielfrei für Fürth und Karls⸗ ruhe.— 21. April: Vfg. Fürth— 1. F. C. Nürnberg.— 22. Avril: Vſcß. Stuttgart.— Union Böckingen; S. C. Freiburg— Phönix Karlsruhe; ſpielfrei für München und Nürnberg.— 29. April Union Böckingen— 1. F. C. Nürnberg; 18600 München— VfR. Fürth.— 6. Mai: Wacker München— BfB. Stuttgart; VfR Fürth— Union Böckingen;— 13. Mai: 1800 München— Phönix Karlsruhe; BfR. Fürth— Wacker München.— 20. Mai: Wacker München Union Böckingen; Phönix Karlsruhe— BfB. Stuttgart. Gruppe Nordweſt⸗Rückrunde: ISV. Frankfurt— Saar 05 Saar Saarbrücken; Lud⸗ Mainz. 5— 11. März: FSV. Frankfurt— Rot⸗ i 925 Saar 05 e— e 1 Neckarau i— Fudwigsbafen 9g: Neckarau— SSW. 4. März: et uno Spie Frankfurt.— 25. März: Boruſſia Neunkirchen— Vf. Neu⸗Iſen⸗ burg; Rotweiß— Saar 05 Saarbrücken; Mainz 05— Vf. Neckarau. 1. April: Vfs. Neu⸗Iſenburg— Mainz 05; Vf. Neckarau— Rotweiß Frankfurt; Saar 05 Saarbrücken— FSV. Frankfurt; Lud⸗ wigshafen 03— Boruſſia Neunkirchen.— 6. April: Ludwigshafen 08 gegen VfL. Neckarau.— 15. April: FSV. Frankfurt— Vfe. Neu⸗ Iſenburg; Ludwigshafen 03— Rotweiß Frankfurt; Boruſſia Neun⸗ kirchen— Mainz 05; Saar 05— Vf. Neckarau.— 22. April: Rot⸗ weiß Frankfurt— Mainz 05.— 29. April: Ludwigshafen 03— Vs. Neu Iſenburg; Saax 05 Saarbrücken— Boruſſta Neunkirchen. Mai: FSV. Frankfurt— Ludwigshafen 03; Bfe. Neckarau— Bf. Neu⸗Iſenburg.— 13. Mai: FSV. Frankfurt— Mainz 05: Ludwigshafen 03— Sagr 05 Saarbrücken.— 20. Mat: Rotweiß Frankfurt— Vfe. Neu⸗Iſenburg; Boruſſia Neunkirchen— Saar 905 Saarbrücken. 27. Mai: Rotweiß Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen, Hockey Hockeykampf Weſtdeutſchlaud— Holland 712 Die Vorprobe der weſtdeutſchen Hockey⸗Verbandself gegen Hollands Olympia⸗Reſerve im Kölner Stadion hatte etwa 67000 Intereſſenten, zur Hauptſache Schüler, herbeigelockt. Die Platzverhältniſſe wie auch die Witterung waren denkbar günſtig, ſodaß die Vorbedingungen für einen prächtigen Kampf gegeben waren und auch der werbende Zweck des Spiels vor den vielen Jugendlichen erfüllt werden konnte. Schon in den erſten Minuten zeigte ſich eine techniſche und taktiſche Ueberlegenheit der Weſtdeutſchen, die nach 5 Minuten ihr erſtes Tor erzielten. Der zweite Treffer reſultierte aus einer hervorragenden Vorlage von Brämer zu Schmitz, der unge⸗ hindert einſandte. Simon erzielte nach ſchöner Kombination das dritte Tor. Die Bemühungen der Gäſte ſcheiterten, während die Weſtdeutſchen nach Durchſpiel von Daas zum vierten Treffer bis zur Pauſe kamen. Nach dem Wechſel hatte Weſtdeutſchland weiter mehr vom Spiel, aber auch die Hol⸗ länder fanden ſich fetzt etwas beſſer und der Halhlinke van Hagen verſchaffte ihnen das erſte Gegentor. Schmitz er⸗ widerte dafür mit einem Tor für den Weſten van der Hagen holte noch einmal ein Tor auf, aber Schmitz und Daas erhöh⸗ ten den Vorſprung und ſtellten das Endergebnis auf 712. Die Niederlage der Holländer iſt in dieſer Höhe großenteils Schuld der ſtockunſicheren Verteidigung, während der Innen⸗ ſturm am beſten gefiel. Bei Weſtdeutſchland überragte Haren⸗ berg in der Abwehr, desgleichen Schäfer in der Läuferreihe. Techniſch und takiſch waren die Weſtdeutſchen den holländiſchen Reſerven weit überlegen. f * Hockeytagung in Berlin Die Sitzung des Präſidiums des Deutſchen Hockeybundes in Berlin brachte endloſe Debatten aber keine endgültige Klärung der Frage zur Wiederaufnahme in den internatio⸗ nalen Verband. Das Thema ſoll nach Klärung einiger Diffe⸗ renzen neuerlich angeſchnitten werden. Eine eingehende Aus⸗ ſprache erforderten die Vorbereitungen der Olympiſchen Hockeyſpiele. Folgende Uebungsſpiele wurden angeſetzt: 26. Februar in Hannover; 18. März in Frankfurt a. M. 29. April in Weſtdeutſchland; 6. Mai: Spiel der beiden Olympia⸗Mannſchaften in Berlin. Länderſpiele werden vor den Olympiſchen Spielen nicht mehr ausgetragen. Nach ang la finden die Begegnungen mit Dänemark und Eng⸗ and ſtatt. Leichtathletik Hallenſportfeſt in Hamburg Ueberragende Leiſtungen.— Schröder(T. V. Eimsbüttel) ſpringt 1,90 Meter hoch Der Eimsbüttler T. V. brachte ſein alljährliches Hallen⸗ ſportfeſt unter Beteiligung einiger Leichtathleten aus Bremen und Hamburg zum Austrag. Den Sprinterdreikampf gewann der Bremer Olympia⸗Kandidat Wöllner vor Roſenberger⸗ Hamburg und Moldenhauer⸗Hamburg. Im Sprinterbrei⸗ kampf der Damen ſiegte Fräulein Luxem⸗Eimsbüttel vor Frl. Lorenzen. Den Hochſprung brachte Schröder⸗Eimsbüttel mit der beachtenswerten Leiſtung von 1,90 Meter gegen Schuhmacher⸗Viktoria mit 1,87 Meter an ſich. Im Weitſprung dominierte Hertrich⸗Polizei bei einer Leiſtung von 6,76 Meter vor Knoop⸗Eimsbüttel mit 6,68 Meter. Das Kugelſtoßen holte ſich Siewert⸗Eimsbüttel mit 13,54 Meter, Rabſport Breslauer Sechstagerennen Nach 43 Stunden— Unveränderter Stand Auch die zweite Breslauer Sechstage⸗Nacht war eine aroße Enktäuſchung für die in Maſſen berbeigeſtrömten Beſucher. 10000 Perſonen warteten vergeblich auf eine große Jagd. All⸗ gemein herrſcht die Meinung vor, daß die Mannſchaften zu gleichwertig ſind. ſodaß ein ernſthafter Vorſtoß im Anfangs⸗ Stadium nichts weiter als einen Kräfteverſchleiß bedeuten würde. Die Geduld der Maſſen wurde jedenfalls auf eine harte Probe geſtellt. Als auch in den frühen Morgenſtunden ſo gut wie nichts geſchah, machte ein großer Teil des Publikums ſeinem Unwillen Luft und ſtiftete ein ohrenbetäubendes Pfeif⸗ konzert an. Bei der Abendwertung zeichneten ſich beſonders die Schweizer RichlisSuter aus. In den einzelnen Spurts ſiegten: Richli. Linari. Richli, Rieger. van Kempen. Richli. Gegen Mitternacht ſah es ſo aus. als ob endlich einmal die Poſt ab⸗ gehen ſollte. Die bisher untätig geweſenen Franzoſen Wambſt⸗ Lacquehay zogen plötzlich auf und davon und richteten im hin⸗ teren Felde große Verwirrung an. Nur allzubald flaute die Jaad ab. Das einzige Ergebnis war hier eine Strafrunde für die Belgier Dewolff⸗Stockelyncks wegen ſchlechter Ablöſung. Einige Prämien ſoraten dafür, daß in den nächſten Stunden das Tempo nicht ganz einſchlief, In der Nachtwertung um zwei Uhr ſiegten Ehmer, Linarf. Rieger. Knappe, van Kempen. Binda. van Kempen. Girardengo. Rieger, Girardengo Ein⸗ tönig wie die Nacht verliefen auch die Morgenſtunden. Selbſt eine Ueberrundungsprämie von 500 Mark brachte keinen An⸗ ſvorn für die ffahrer. Gegen 4 Uhr kam der Schweizer Richli zu Fall. befindet ſich jedoch weiter im Rennen. Um 6 Uhr wurde das Rennen neutraliſtert. Heute mittag wurde die Neutrali⸗ ſation aufgehoben. Da das Haus faſt bis auf den letzten Platz beſetzt war ſtiftete die Direktion eine 500 Mark Vorſchuß⸗ Prämie. Nun kam auch Leben in das Feld. Gegen 4 Uhr hat⸗ ten Fracht⸗Tonani eine halbe Runde Vorſprung. Es war jedoch umſonſt. Dewolff trat plötzlich an und da Stockelyncks ſchnell zur Stelle war. konnten dieſe ihre Strafrunde wieder gutmachen. In den Spurts ſiegten: Tietz, Rieger, Knappe, Junge. Girardengo. Linari. Frankreich, van Kempen. Girar⸗ 7 8 Linari. Nach 43 Stunden waren 1131.140 Km. zurück⸗ gelegt. n i Der Stand iſt folgender: 1. Glrardengo⸗ Rieger 137 Punkte. 2. van Kempen⸗Knavve 1186 Punkte. 3. Suter⸗ Nichli 84 Punkte. 4. Linari⸗Seifferth 76 Punkte. 5. Tonani⸗ Fracht 62 Punkte. 6. Binda⸗Tietz 57 Punkte. 7. Ehmer⸗Kro⸗ ſchel 50 Punkte. 8. Dewolff⸗Stockelyncks 33 Punkte. 9. Kroll⸗ Miethe 29 Punkte. 10. Grimm⸗Junge 27 Punkte. 11. Rauſch⸗ Hürtgen 16 Punkte. 12. Krollmann⸗Skuvinskf 15 Punkte. 18. Wambſt⸗Lacauehav 0 Punkte. — D berrt Nea eee Neue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe 7. Seite. Nr. 80 Die Distonto zur Lage Die Direktion der Discontogeſellſchaft ſchreibt u. a. in ihrem letzten Bericht zur Wirtſchaftslage: Entgegen vielfach geäußerten Auffaſſungen gewinnt es den Anſchein, daß bei der heutigen kuneren Verfaſſung der deutſchen Wirtſchaft doch allmählich wieder eine Kon⸗ junkturbewegung möglich iſt, in der Wellenberg und Wellental zeitlich wetter auseinander liegen, als es in den der Stabiliſierung un⸗ mittelbar folgenden Uebergangsjahren der Fall war. Die Kräftigung, die ein nunmehr ſchon über Jahresfriſt andauernder, von Rück⸗ ſchlägen verſchont gebliebener Wirtſchaftsaufſtieg gebracht hat, macht ſich bemerkbar und erleichtert die Erhaltung der Konjunktur auf dem erreichten Niveau. Wenn auch eine weitergehende Steigerung des Aufſchwungs an den Schwierigkeiten der Kapitalverſorgung ſcheitert, die trotz einer gewiſſen Erleichterung am Geldmarkt unverändert fortbeſtehen, ſo muß bereits die Tatſache als hoher Gewinn gebucht werden, daß die Wirtſchaftslage gegenüber den zweifellos vorhandenen Störungen eine ſo weit gehende Widerſtandsfähigkeit an den Tag Ein Störung von nicht unerheblicher Wirkung auf die Aufnahme⸗ kei 1 iſt die ſtoßartige Verſchlechterung am rl tsmarkt. Es handelt ſich bei der ſtarken Zunahme der Unter⸗ ſtützten von 750 000 Ende November auf 1,0 Millionen Mitte Januar weniger um eine rein wirtſchaftliche Erſcheinung als um die Folge ſozialpolitiſcher Maßnahmen. Denn Berufe, die früher mit winter⸗ licher Arbeitsloſigkeit als etwas unvermeidlichem rechneten, und ſich darauf durch Rücklagen oder auf andere Weiſe einrichteten, greifen letzt auf die Berſicherung zurück, da das Geſetz vom Juli 1927 den reis der Unterſtützungsberechtigten vom 1. Oktober ab erheblich er⸗ wpeitert hat und die Bedürftigkeitsprüfung fortgefallen iſt. Mitte Januar iſt unter dem Einfluß der Witterungsverhältniſſe der Um⸗ ſchwung zur Beſſerung der Arbeitsmarktlage eingetreten. Auſnahme⸗ fähig ſind im weſentlichen wieder das Baugewerbe, die Induſtrie der Steine und Erden und die Landwertſchaft. Da jedoch die Kapftaf⸗ knappheit auch bei den öffentlichen Unternehmungen eher zu: Ein⸗ ſchränkung ihrer Banprogramme zwingt, wird man jusgeſamt dem Baumarkt keine allzu optimiſtiſche Prognoſe ſtellen können. In ſeiner Geſamtheſt bleibt der iuländiche Kapitalmarkt weiter⸗ Hin ſchlecht verſorgt. Pfandbriefe und Aktien ſind nur in kleineren Summen unterzubringen. Der gute Erfolg der Reichsbahnemiſſion iſt zum erheblichen Teil auf das Intereſſe des Auskandes zurück⸗ zuführen. Hinzu kommt eine ſtarke Zurückhaltung, die ſich das kapitalbeſitzende Publikum im Zufammenhang mit der luſtloſen Haltung der Effektenbörſe auferlegt. Die Börſe verharrte in einer Lethargie aus der ſie weder durch günſtige noch durch ungunſtige Nachrichten wirtſchaftlicher oder politiſcher Art aufgerüttelt wurde. Es iſt ein gewiſſes Abwandern in die feſtverzinslichen Werte feſt⸗ zuſtellen. Wann und in welchem Umfange die Börſe ihre Fähigkeit wieder gewinnt, Sammelbecken des anlageſuchenden Kapfkals zu ſein, hängt entſcheidend von der Aufgabe der ablehnenden Haltung des Publikums ab, die heute mehr durch Stimmungsfaktoren als durch Momente bedingt iſt. Die Preußiſche Staatsbank 1927 Das Geſchäftsjahr 1927 iſt auch für die Preußiſche Staatsbank Sechandlungf ein Jahr weiteren Aufſchwungs geweſen. Gegenüber em Vorjahr, das erſtmals nach den Nackenſchlägen des Jahres 1925 ein günſtigeres Ergebnis gebracht hatte, iſt der gefamte Buch⸗ e einer Seite des Hauptbuchs von 20 377 Mill./ auf 84 496 Mill. A geſtiegen und hat damit eine Rekordziffer erreicht. Die Anzahl der Bankkunden, die im März 1914 rund 100, am 31, Des, 1926 598 betrug, hat ſich über den Höchſtſtand vom 31. Dez. 1925(620) hinaus auf 648 erhöht und damit den Vorfahrsrückgang wieder wettgemacht. Die Bilanzſumme hat eine Höchſtziffer erreicht. Sie betrug im Jahresultimo 1927 104,7 Mill./ gegen⸗ über 933,7 Mill.„ Ende 1926, 103,1 Mill./ Ende 1928 und 562, Mill.„ Ende 1919. Das Erträgnis aus Zinſen iſt mit 9 273 953 0 631 320)„ gegenüber dem Vorjahr bemerkenswerter Weiſe nur wenig verändert. Provisionen erbrachten 753 655(i. B. 698 618) Mark, Verwaltungseinnahmen 50 115(180 694) /, während der Ge⸗ winn aus Gemeinſchaftsgeſchäften und Wertpa⸗ pieren den beträchtlichen Rückgang von 2 675 215% l, V. auf 61528„% aufweiſt. Den unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages 13 1926 mit 4950„ ſich ergebenden Geſamteſnnahmen in he von 10 144 202(13 180 247)„% ſteßhen an Verwaltung s⸗ koſten 4400 186(4 227 434), Geſchäftsſpeſen 153 978(120 958)% verſchiedenen Ausgaben 1480(875)„ gegenüber, ſodaß nach Vor⸗ nahme von Abſchreibungen auf Grundſtücke und Einrichtungen im Betrage von 449 481(242 585)/ ein Reingewinn von 5139 077 (8 582 996), verbleibt, aus dem beſtimmungsgemäß eine Million/ an die Generalſtagtskaſſe zum Staatshaushalt abgeführt werden. Weitere 2 Mill.„ werden dem Grundkapital und 2 Mill./ der Rücklage überwieſen, während der Reſtgewinn von 199 077% vorge⸗ tragen wird. Bei einem Vergleich der Reingewinnziffern iſt aber, was in dieſem Zuſammenhang beſonders betont werden muß, darauf hinzuweiſen, daß aus dem vorjährigen Reingewinn allein ein Betrag von 4578 045, zur Tilgung des aus dem Jahre 1925 übernommenen Verluſtvortrages verwendet werden mußte, be? Oehringen Bergban AG. in Berlin. Die zum Petſchek⸗ Konzern gehbrende G. erzielte im G3 19b927 einen auf 722 048 551.632)„ erhöhten Betriebsüberſchuß. Nach auf 398 285(288 205) ¼ Buntwebe zwar zlemlich gering und im weſentlichen wieder auf die Kuli geſteigerten Abſchreibungen ergibt ſich unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages in Höhe von 5658(7792)/ ein von 271 219 auf 820 421 angewachſener Reingewinn, aus dem ein auf 6(5) v. H. erhöhter Gewinnanteil auf 5 Mill./ Stel. und ein ſolcher von wieder 5 v. H. auf die 40000% VA. ausgeſchüttet werden ſoll. Für Neuvortrag verbleiben 16 592 l. 24 Maſchinenfabrik Lorenz AG. in Ettlingen. Infolge der Sa⸗ nierung der Geſellſchaft legt ſie jetzt erſt gleichzeitig mit dem Abſchluß für 1927 auch den für 1926 vor. Das Geſchäfts jahr 1926 fiel mit ſeiner erſten Hälfte in die Zahlungsſchwierigkelten und mit der zweiten Hälfte in die San ierun g der Geſellſchaft. Nach dem Be⸗ richt iſt es gelungen, den Betrieb während des ganzen Jahres auf⸗ recht zu erhalten und das Geſchäftsjahr 1926 faſt ohne Verluſt abzu⸗ ſchließen. Während das Jahr 1927 in ſeiner erſten Hälfte für den Werkzgeugmaſchinenbau noch recht unbefriedigend verlief, zeigte ſich unt Sommer eine erhebliche Nachfrage u. zwar zu ſtelgenden Preiſen, welche Nachfrage auch im Jahre 1928 bisher angehalten hat. Das Ergebnis ſei unter Berückſichtigung der Verhältniſſe als nicht un⸗ Pinſtig anzuſehen. Vorſtand und AR. beantragen der GB. am 24. Februar von dem bilanzmäßigen Bruttogewinn von 75 840% den Betrag von 73 189/ zu Abſchreibungen zu verwenden, 2500/ der ordentlichen Reſerve zuzuweiſen und die reſtlichen 151/ neu vor⸗ zutragen. Nach dem Geſchäftsbericht liegen für das Jahr 1928 reichliche A ufträge zu angemeſſenen Preiſen vor; auch ſchwe⸗ ben größere ausſichtsreiche Verhandlungen für den inländiſchen und vor allen Dingen für den ausländiſchen Bedarf. Wenn die Kon⸗ junktur ſich nicht verſchlechtere, dürfte das Jahr 1928 ein befriedi⸗ gendes Ergebnis bringen. 952 Nationale Antomobil⸗Geſellſchaft, AG.— Voraus ſichtlich wieder 0 v. H, Dividende. Wie gemeldet wird, iſt bei der Geſellſchaft für 1927 wahrſcheinlich mit der Vorjahrsdividende von wieder 0 v. H. zu rechnen. Eine Dividendenerhöhung ſei kaum zu erwar⸗ ten. Die Beſchäftigung des Unternehmens im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjah ird als zufriedenſtellend bezeichnet. *Die öſte diesjährige Textil⸗Dividende. Die Augsburger . rei vor m. L. A. Riedinger(AK. 2,8 Mill. ,, Dividende für 1025 15 v. H. und für 1926 12,5 v..) ſchüttet, wie wir ſchon meldeten, für 1027 15 v. H. Dividende aus. Die der HV. zur Genehmigung vor elegte Erhöhung des A g. um 700 000% non 2,8 auf 3,5 Mill. bedeutet, wie der S. Z. von maßgebender Seite mitgeteilt wird, ein Geſchenk an die Aktionäre in Geſtalt einer weiteren, allerdings indirekten Dividende von 15 v. H. Denn die Erhöhung des A. mird ſo vor ſich gehen, daß 3500 Aktien zu 1000& nominell neu heraus⸗ gegeben und dieſe den Aktionären gegen Zurückgabe der alten Aktien mit einer Aufzahlung von 10 v. H. auf die 800% Aktie und 160/ auf die 1600„Aktie(die 1000 Papiermark⸗Aktie wurde ſeinerzeit auf 800 Goldmark aufwertet!) überlaſfen werden. Für die 1600„ Aktie werden dann zwei neue Aktien zu ſe 1000% gegeben. Das eigentliche Bezugsrecht iſt ausgeſchloſſen und auch nicht verwertbar. Von der Kapitals erhöhung trägt die G. alſo 420000, die Aufzahlung der Aktionäre ſtellt 280000/ dar. Das Geſchenk des Unternehmens iſt um ſo höher zu bewerten, da die Buntweber⸗Aktie noch vor einigen Tagen mit 280 notterte und andauernd geſucht, Freitag, 17. Febr., bereits infolge ihrer außer⸗ ordentlich günſtigen Stellung den Kurs von 270 erreicht hat. Dieſer Umſtand beweiſt auch, daß 80 v. H. des Ak. in ganz feſten Händen ſich befinden. Die G. bezweckt auch mit der Kapftalserhöhung wieder auf den alten Stand der 1000„-Friedensaktie zu kommen. * Standard Oil of New Jerſey. Das Unternehmen ſchüttet eine Quartalsdividende von 25 v. H. und eine Extra⸗Dividende von 12,5 v. H. aus. * General⸗Mutors.— Erhößter Reingewinn. Der Reingewinn des General⸗Motors⸗ Konzerns beläuft ſich für das verfloſſene Jahr auf 235 104 000 Dollars gegen 194 645 000 Dollars für das Jahr 1926. ze: Erneut leichte Senkung der Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtgg des 15. Februar berechnete Großhandelsſtandzahl des beſchränkt, die Tendenz war jedoch etwas feſter und zuver⸗ ſichtlicher. So hofft man auf eine baldige Beilegung des Konfliktes in der Metallinduſtrie, dann befriedigte es, daß für die allernächſte Zeit wenigſtens die Gefahr einer Reichstagsauflöſung beseitigt ere ſcheint. Vor allen Dingen aber rechnet man in Börſenkreiſen mit einem auten Fortgang der Freigabeangelegenheit. Eine regere Ge⸗ ſchäftsentwicklung wurde jedoch verhindert durch die auch in der neuen Woche anhaltende Intereſſenloſigkeit des privaten Publikums, Ferner mahnte der unüberſichtliche Geldmarkt ſtärker zur Zurückhaltung, zumal auch heute noch am Tagesgeldmarkt ziem⸗ lich ſtarke Nachfrage herrſchte. Bei den erſten Notierungen waren gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag überwiegend Beſſerungen von 1 bis 2 v. H. zu verzeichnen. Deutſche Anlelhen lagen ſtill und vernachläſſigt. Von ausländiſchen Renten beſtand für Türken, namentlich für Bagdad und Anatolier, ſtärkeres Intereſſe auf die Ausſichten der baldigen Schuldenregelung. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft auf einzelnen 2 Marktgebieten etwas lebhafter, ſo waren z. B. Montanwerte gefragt unter Bevorzugung von Phönix, die 1,25 v. H. anzogen. Tages ⸗ geld 6 v.., da die Nachfrage im Verlaufe nachließ. Berlin teilweiſe befeſtigt Schon im heutigen Vormittagsverkehr hatte ſich trotz ziemlich großer Geſchäftsſtille eine freundlichere Grundſtimmung durchſetzen können. Die Hoffnung auf eine gütliche Entſcheldung im Metallarbeiterkonflikt und die Erwartung, daß die Freigabe heute nachmittag zur Erledigung kommt, hatten der Spekulatlon zu Deckungen Anlaß gegeben und verbunden mit kleinen Meinungs⸗ käufen der Provinz und des Auslandes(Holland und Schweiz) zu 1% bis Zproz. Kursſteigerungen geführt. Sehr feſt eröffnete Nord⸗ deutſche Wolle plus 6, auf höhere Dloldendenſchätzungen, Zell Wald⸗ hof plus g, Siemens plus 2 v. H. uſw. Nach den erſten Kurſen konnte man Verſuche der Baiſſepartet beoh⸗ achten, das Kursniveau zu drücken, und in der Tat traten Rückgänge bis zu 1 v. H. ein. Auffällig ſchwach tendierten Spenskg, die anderthalb Mark niedriger eröffneten und im Verlaufe weitere vier Mark verloren. Gegen 1 Uhr machte ſich— von Montanwerten ausgehend— eine kräftige Erholung geltend. Vereinigte Stahlwerke führten mit einem Kursgewinn von faſt 5 v. H. auf Käufe zweier Großbanken. Norddeutſche Wolle gewannen weitere 3½% Kaliwerts hatten im Verlaufe lebhafteres Geſchäft, bei ca. Zproz. Gewinnen; Karſtadt ebenfalls ſtärker beachtet und zogen nach 3 v. H. Anfangs⸗ erhöhung um weitere 8 v. H. an. Anleihen ruhig. Ausländer überwiegend feſter. Pfandbriefe uneinheitlich aber über⸗ weſentlich verändert. Tagesgeld nannte man mit 57 7% Monats- geld mit-8 und Warenwechſel mit 684 v. H. ca. Der Privat⸗ diskont wurde für beide Sichten um je i auf 6½ v. H. erhöht, Auf die Nachricht der Ablehnung des Schiedsſpruches in der mitteldeut⸗ ſchen Metallinduſtrie lleß das Geſchäft ſpäter wieder nach, und die Kurſe bröckelten ab. Die im freien Ver⸗ kehr gehandelten Papiere waren im Einklang mit der allgemeinen Tendenz befeſtigt. Eine Ausnahme machten Hanſa Lloyd, die 4 v. H. nachgaben, Der Kaſſamarkt war ſehr ſtill, die Kursbewegung uneinheitlich, im allgemeinen betrugen die Abweichungen aber nur ca. 1 v. H. Die Erhöhung des Privatdiskontes um 8 kam der Börſe überraſchend und drückte auf die Kurſe, ſodaß dieſe zum größten Teil unter Anfangsniyeau kamen. Feſt ſchloſſen die führenden Montanwerte, Gelſenkirchen, Phönix und Stahlverein, Nordd. Wolle überſchritten die 200⸗Grenze. Svenska ſchwach. Das Deviſenangebot hat etwas nachgelaſſen, der Dollar war unverändert 4,1895. Holland infolge der Geloflüſſigkeit ſchwach, gegen Newyork 4022 nach 4024, Schweiz und London eher eine Klek⸗ nigkeit feſter. Spanien unverändert, gegen London 28,78. Mannheimer Viehmarkt am 20. Februar Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr. 5347 Stück Stat. Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche von 138,0 auf 137,7 Ochſen.. 178 St Kühe 283 St. Kälber.. 580 St. Schweine 3890 St. oder um 0,2 v. H. zurückgeangen. Von den Hauptgruppen hat die a„Mk. 426 a. Mt. 40-49 ah. Mt. a Ml. Indexziffern für Agrarſtoſſe um 0,7 v. H. auf 129,5(Vorwoche),„„ 38-49])..„ 34-88 d.„„ 14 b 5759 190,4] nachgegeben, die Indexzifſer für Kolonialwaren iſt um 0,0 v. H. 0„ 3 3 5 2 985 90 9 0 auf 130,3(129,1) geſtiegen und die der induſtriellen Rohſtoffe 9 1 5 Veo„ eee und Halbwaren ſtellte ſich auf 193,0(134,0), während diejenige Bullen 1 17 5 Mi. 61638 955 e, der induſtriellen Fertigwaren mit 150,7 unverändert war 9 18 44 47„ 4650 0 15 Mi.„%„ 4480 1 Der Poſtſcheckverkehr im Jannar 1928s. Im Monat Januar ch.„ 38.44 Freſſer...— St.:„ 4247 Arbeitspferde 289 St. 1928 hat ſich die Zahl der Po ſt ſcheckkonten weiterhin] ch„ 32.85]). Mi..—„Mk, 9001000 und zwar um 9053 auf 925 429 zu Ende des Berichtsmonats, er⸗ Marki verlauf: mit Großvleh ruhig, Ueberſtand, mit höht, Auf den Konten ſind im Januar g7 598 000 Gutſchriten über 6 201 120 000/ u. 21 640 000 Laſtſchriften über 6 286 941 000 Mark ausgeführt worden, ſo daß ſich der Geſamtum ſatz auf 59 238000 Buchungen über 12 488 061 000/ beläuft. Davon ſind hbar⸗ geldlos beglichen 10 060 40g 000 /. Die Guthaben auf der Geſamt⸗ heit der Poſtſcheckkonten beliefen ſich Ende Januar auf 559 550 000, im Monatsdurchſchnitt auf 615 925 000%, Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind 10 008 000% umgeſetzt worden. Vörſenberichte vom 20. Februar 1928 Frankfurt freundlicher Zu Beginn der neuen Woche blieb die Umfastätlakett ſſe ausl. Roggen 27; inl. Hafer 23,50— 25,25; Braugerſte 90—32; ausl. Braugerſte 32—95; Futtergerſte 22— 98,503 5 Mais auf Bezugsſchein 28,25; Biertreber 17,5618; Rapskuchen 18; Weizenmehl ſüdd. 36,25—37; Welzenbrotmehl ſüdd. 28—20; Roggen⸗ mehl 60—70proz. 34,50—36,50; Weizenſuttermehl 15,50—16; Welzen⸗ kleie fein 1414,50; Roggenkleie 15—15,25, Kälbern mittelmäßig,. mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, 4 Ziegen, das Stück 10—24. Mannheimer Produktenbürſe vom 20. Febr.(Elgenbericht). Auf die feſten Auslandsmärkte hin, verkehrte der hieſige Markt ebenfalls in angeregter Stimmung. Von Auslandweizen iſt ange⸗ boten:(alles diſp. eif Mannheim in hfl). Manitoba 3 zu 14,25: 4 13,40 Auſtral, 14,25; Kanſas 2 19,76; Baruſſo 79 Kilo 19,24; Rofafs . 79 Kilo 19,85;(alles in): Inl. Weizen 26; inl. Roggen 25,50— 28,75 ausl Hafer 25—28, inl, AKurszettef der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗„/% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Februar 20. 1 18. 5 1 77 3 725 1280 fülz⸗Hypoth, B. 195. 85 Hypoth, Be. 172,0 kth. Creditbank, 180,0 Südd. Disconto 144,0 Durlacher Hof 148,0 Kleinlein Heiblb, 188,0 Ludwigsh. A. Br. 225,0 Schwartz Storch. 170,0 Werger Worms 162,0 * Frankfurter Vörſe vom 20. Jebruar IGelſenk Gußſt. 132,5 Baſt AG. 295,0 a e ee Allg. D. Ereditb. 143,0 50„St. A. 235, Beck& Henkel 75,.— Babſſc Bau 174,0 N ali A Wide 1 5 IBergm. Elektr. 184,0 Bank f. Id. 177,5 IKali Weſtereg. 183. Baut. 5 ange 5 125 20 0 Sen eng dei dn Bayr. Hyp. u. Wb. 2 ansfeld Akt. 119,„Brock..⸗W. 80, e 1 berſcht E. Sed. 105,0 4060 Coen edel. 195 IVerliner Hand. IStavi⸗Min. A. 48,50 Cement JCom. u. Mb. 1 I Phönix Bergb. 99.—. Chamott. Annw.— IDarmſt. u. Nö. IRhein Braunk. 238,0 220,0 Chem. W. Albi. 128,8 Fe e 1 5 1 5 ergban 1100 Cont.Nürnb. Bg.—.— eutſche Bank 164, 2 7 7 1 IDaimler Motor 86,50 •U D. Vereinsbank 103,5 Crauspork⸗ Allien. IDi J. 159,0 8 160,5 n 1 5 rkfr N k. 143,0 Hupag. 153, ee MG. Bae 11 14 1575 Mitteld. Cd ⸗B. eſterr.⸗U. 3 Ne 5 B. B. Haller 3 00 110.5 1 d. Anſt. tlie läls. Hyp.⸗Bk. uftrie⸗Ak Rhein. Credirbt Ind 55 Rochsbent 8 Ei. 18 1 hein. Hyp.⸗Bk. 5 Kempf⸗Stern. hein. Hyp.⸗Bk. 171,0 Hold 12 St. l. 2590 Schöfferh. Bind. 325,0 1 isconto 1750 75 Pliener 17, Diener Vankver Schwarz Storch 158.5 Werger 169,0 Württ. Notenbk. 158,0 Adt, Gebr. Mannh. Verf. ⸗G.— Frankf, All. Verf. 175,2 Oberrh. Verf. ⸗G. 163.0 Adler Oppenh. 206,0 Adler Kleyer 9,15 TU. E. G. St.⸗A. 168.5 Frkf. R. u. Mitv. Vergwerk⸗Akklen. Aſchaff. Bunte, 184,0 5 Aschaf Zellſtoff 178,0 J Bochumer Guß.—.— IJBuderus 2 99,50 Hahnbd. Darmſt. 86,— D. Luxem. Berg.—.— Badenig Weinh.—— ſchwell. Bergw. 201.0 Bad, Elektr. Golſenk, Berg. Bd. Maſch. Durl. 19. Bad. Aſſekuranz 248,0 Cyntinent. Verf. 90,.— 90. Mannh. Verſich. 145,0 Oberrh. Verſich 165.0 .⸗G. f. Seilind. 79.— N 9 2 5 151,7 „G. Farben 262, 9 52 81* 3.— 34.— Gebr. Fahr... 54.— 53— Deutſche Linol. 275,0 272,0 C. H. Knorr 169,01 Mannh. Gummi 31.— Neckarfulmſchrz 109,0 Portl. Zem Heid. 138,5 Rh. Elektr..⸗G. 184,5 Rheinmühlenw. 140,0 Zellſtoff Waldhf. 255.0 5 1 Zweibr.—.— DürkoppwerkSt, 72. 2 Düſſlo. Rat, Dürr 75,— Eiſen Kaiſersl.—— 2 IElektr,Licht u. K 218,5 Elſ. Bad. Wolle Emag Frankf. 79. Emafli t. Ullrich- Enzinger ⸗Union 48, Eßlinger Maſch. 67.— Ettling. Spin. 205,0 Faber, Joh. Blet 74.50 Faber& Schleich. 102.0 J. G. Farben 263,5 ahrchebr. Pirm 52,50 Felt. Gulll Els. 12/0 840 Jetter 94.— 282 8 einne 1 2 88 — rtf. 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