2 Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..80 0 Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Vethäldaſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 1,46 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. s. Schwetzingerſtr. 16/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. J2 mal. Fernſprecher: 24944.24945,24951,24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Franzöſiſch Paul⸗Vontour als Vertreter Frankreichs Die Generalde batte im Sicherheitsaus⸗ ſchunß wurde am Nachmittag fortgeſetzt. Paul⸗Boncour, der als Vorſitzender des Kammerausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten die in dieſer Kommiſſion gefaßten Beſchlüſſe berückſichtigen muß und die Direktiven des Pariſer Außen⸗ amts ſowie des Oberſten Verteidigungsrats einzuhalten hat, entwickelte den franzöſtſchen Standpunkt. Seine Ausführun⸗ gen laſſen ſich folgendermaßen zuſammenfaſſen: Frankreich hat kein Memorandum ausgearbeitet, weil es die Initiative zur Begründung des Sticherheitsausſchuſſes er⸗ griffen hat. Die Richtlinien der franzöſiſchen Sicherheits⸗ politik ſeien hinreichend bekannt. Das Sicherheitskomitee ſei eine Dauerſchöpfung, unabhängig von der jeweiligen politiſchen Atmoſphäre, und damit betraut, die Technik des Friedens und deſſen Organiſation konſtruktiv herzuſtellen, und zwar ganz unabhängig von den variablen politiſchen Be⸗ gebenheiten. Man müſſe ſich daran gewöhnen, das Sicher ⸗ heits⸗ und Abrüſtungskomitee als ein untrenn⸗ bares Ganzes zu betrachten, und gleichzeitig daran den⸗ ken, daß man nicht mit politiſchen Faktoren rechnen könne, ſondern ausſchließlich in einem Laboratorium für Friedens⸗ technik und nicht in einer Office für Friedenspropaganda arbeite. a Die von Paul⸗Boncour in die Deébatte eingeworfenen Schlagworte der„meßbaren Sicherheit“ und der„Frie⸗ denstechnik“ bilden fetzt das allgemeine Geſprächsthema in Völkerbundskreiſen. Es werden alle möglichen Verſuche unternommen, um die neuen Fachausdrücke zu definieren und die darin liegenden polftiſchen Abſichten zu entdecken. Fürs erſte läßt ſich ſagen, daß Paul⸗Boncour der„Meß barkeit der Sicherheit“ eine ähnliche Rolle zuerteilt, wie dem von ihm ſeinerzeit ge⸗ ſchaffenen„Kriegs potential“. Das Kriegspotential ſtellte ſich wie ein Block vor die praktiſche Erörterung der Ab⸗ rüſtungsfrage und rief die bekannte franzöſiſch⸗engliſche Meinungsverſchledenheit hervor. Auf der vorfährigen Dreter⸗ konferenz über die Einſchränkung der Seerüſtungen über⸗ nahm Japan den franzöſiſchen Gedanken des Kriegspoten⸗ tials, Mit der Idee der„meßbaren Sicherheit“ iſt es ganz ähnlich. Wenn man Paul⸗Boncburs Gedankengängen folgt, ſo gelangt man zu dem Schluß, daß jetzt eine Verſuchsſtelle für friedenstechniſche Probleme in Genf dauernd geſchaffen werden ſoll mit der Aufgabe, theoretiſche Arbeit zu leiſten. Den Sicherheitsexperten ſoll Gelegenheit geboten werden, die Entwicklung der politiſchen Verhältniſſe in Europa zu blngwort⸗ Polit * Die Generaldebatte im Sicherheitsausſchuß Mittag ⸗ Ausgabe annheimer Genemal Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht * Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 80 Anzeigeppreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. bobachten und danach den Staud der allgemeinen Sicherheit zu bewerten. Dieſe Betätigung des im Vorjahre geſchaffe⸗ nen Ausſchuſſes iſt dazu beſtimmt, die praktiſche Behandlung der Abrüſtungsfrage hinaus⸗ zuſchieben. Da es nach franzöſiſcher Meinung außer dem Rheinpakt keine „meßbaren Sicherheiten“ in Europa gibt— es ſei denn das Allianzverhältnis zwiſchen Frankreich und der Kleinen En⸗ tente— ſo liegt nach franzöſiſcher Auffaſſung die Notwendig⸗ keit einer dringlichen Behandlung des Abrüſtungsproblems nicht vor. ö Demgegenüber iſt zu betonen, daß das Sicherheitskomitee keineswegs zu dem Zweck ins Leben gerufen wurde, um theo⸗ retiſche Arbeit auf lange Sicht zu betreiben. Als man dieſen Ausſchuß zuſammenſtellte, verfolgte man die Abſicht, die Ab⸗ rü ſſtungsſache zu beſchleunigen und die Baſis für ein Schema der allmählichen Rüſtungseinſchränkung aufzu⸗ ſtellen. Der erſte Schritt war für das Jahr 1928 vorgeſehen. Die Erklärungen Paul⸗Boncours laſſen nun der Vermutung Raum daß Frankreich nicht geneigt iſt, die Konſe⸗ quenzen aus dem heutigen Stand der europäiſchen Sicherheit zu ziehen. Mit der ſogenannten„Meßbarkeit der Sicherheit“ hat es den Verſuch gemacht, Oſtlocarno ins Bereich diplomatiſcher Verhandlungen zu rücken. Vom deutſchen Standpunkt laſſen ſich die Schlagworte Paul⸗Bon⸗ cpurs um ſo leichter entkräſten, als Deutſchlands Sicherheit im negativen Sinne meßbar iſt, während die europäiſchen Siegerſtaaten durch ihre Rüſtungspolitik einen hohen poſitivpen Sicherheitsgrad aufweiſen. Rußlands Abrüſtungsvorſch äge Der ruſſiſche Abrüſtungsvorſchlag umfaßt 63 Kapitel und eine Präambel, die von einer erklärenden Note begleitet ſind. Nach dieſen Vorſchlägen iſt die Abrüſtung in vier Jahren vollſtändig durchgeführt. Bereits nach dem erſten Jahre iſt die Möglichkeit bewaffneter Konflikte ausge⸗ ſchaltet. Den fünften Teil des zweiten Kapitels nehmen die Beſtimmungen über die Auflöſung der Rüſtungsinduſtrie—)9 ihre Ueberleitung zur Friedensinduſtrie ein. Nach Artikel 36 iſt es verboten, Erfindungen für Rüſtungs⸗ oder Zerſtörungs⸗ zwecke zu patentieren. Die ruſſiſchen Vorſchläge ſind mit außerordentlicher Gründlichkeit durchgearbeitet, haben aber wenig Ausſicht auf Erfolg, da ſie ſich im entgegengeſetzten Sinne zu anderen Ab⸗ rüſtungsvorſchlägen bewegen. f Zum Konflikt in der Metallinduſtrie Berlin, 22. Febr.(Von unſerem Berliner Bürb.) Nach⸗ dem der Reichsarbeitsminiſter den Schiedsſpruch für die Mit⸗ teldeutſche Metallinduſtrie als verbindlich erklärt hat, iſt, trotz ſcharfmacheriſchen Tendenzen in beiden Lagern, anzunehmen, daß die Parteien den Schiedsſpruch annehmen werden. Damit iſt die Gefahr einer Generalausſperrung, die von den Metall⸗ induſtriellen als Antwort auf den mitteldeutſchen Streik an⸗ gekündigt würde, abgewendet. Die Arbeit dürfte im Laufe der nächſten Tage wieder aufgenommen werden. Die Verbindlich⸗ keitserklärung tritt nach dem Geſetz an Stelle des Tarifvertra⸗ ges und wird für beide Parteien bindendes Recht. Dieſe wür⸗ den regreßpflichtig, falls ſie ſich der Durchführung des Spruches widerſetzten. Dieſes Riſiko wird wohl keiner auf ſich nehmen * wollen. In Arbeitgeberkreiſen befürchtet man, daß die durch den Schiedsſpruch verfügte Lohnerhöhung ihren Einfluß auf die weſtdeutſche Induſtrie ausüben werde. Der jetzt beigelegte Streik iſt nur der Anfang der großen Lohnbewegung, die in den nächſten Wochen zu erwarten iſt. In den drei Monaten Februar, März und April laufen nicht weniger als 247 Tarifverträge ab, die wohl ſämtliche gekündigt werden dürften. Von dieſer Bewegung werden etwa 3 200 000 Arbeiter getroffen Nicht erfaßt von dieſer Statiſtik ſind die Angeſtellten⸗Tarife, die namentlich im Bank⸗ und Verſicherungsweſen ein großes Heer von Arbeitnehmern umfaſſen. Nimmt man dieſe hinzu, dann wird man die Geſamtzahl der zu erneuernden Tarife mit —700 nicht zu hoch veranſchlagen müſſen. Bei den Arbeitgebern macht ſich ein wachſender Widerſtand gegen das Schledsverfahren geltend, deſſen allmählicher Abbau man mit dem Hinweis verlangt, daß ein ſolches ſtaatliches Ein⸗ greifen ſich nur bei anormalen wirtſchaftlichen Verhältniſſen rechtfertigen laſſe, über die man in Deutſchland doch bereits bis zu einem gewiſſen Grad hinweggekommen ſei. Es wird betont, daß ein derartig diktatoriſches Verfahren nur noch in zwei Staaten und zwar bezeichnenderweiſe in Italien und Rußland beſteht. Ein beſonders beunruhigendes Moment iſt, daß am Ende wieder der Bergbau ſteht. Die⸗ ſer Induſtriezweig befindet ſich aber nach der vorausgegangenen Konjunkturbeſſerung, die durch den engliſchen Bergarbeiter⸗ ſtreik verurſacht wurde, heute in einer ſehr prekären Lage, ſo⸗ baß eine Lohnerhöhung die ernſteſten Folgen nach ſich ziehen müßte. Unter dieſen Umſtänden ſieht man dem bevorſtehenden Lohnkampf mit großer Beſorgnis entgegen. Eine Erklärung der Metallinduſtriellen Der Geſamtverband deutſcher Metallinduſtrieller teilt mit:„Die Schiedsſprüche im Arbeitsſtreit der mitteldeutſchen Metallinduſtrie ſind gegen den Willen beider Parteien vom Reichsarbeitsminiſter im öffentlichen Intereſſe von amtswegen für verbindlich erklärt worden. Die Arbeitgeberſchaft wird ſelbſtverſtändlich alle juriſtiſchen Konſeguenzen aus der Ver⸗ bindlichkeitserklärung ziehen und ſoweit es techniſch möglich, die Arbeiter, ohne Maßregelüngen vorzunehmen. wieder ein⸗ ſtellen. Da mehrfach von Gewerkſchaftsſeite und in der Arbeit⸗ nehmerpreſſe zum Ausdruck gekommen iſt, daß möglicher⸗ weiſe der Kampf durch die Verbindlichkeitserklärung noch nicht beendet würde und infolgedeſſen damit zu rechnen iſt, daß die Arbeit im mitteldeutſchen Streikgebiet nicht in vollem Umfange wieder aufgenommen wird, hat der Geſamtvorſtand deutſcher Metallinduſtrieller beſchloſſen, den Ausſperrungs⸗ termin auf Mittwoch, den 29. Februar, d. h. bis Arbeits⸗ ſchluß zu verſchieben. Sollte ſich die Notwendigkeit ergeben, zu dieſem ſpäteren Zeitpunkt die Ausſperrung in Wirkſamkeit zu ſetzen, ſo würde ſte nicht die Bekämpfung der für verbindlich erklärten Schieds⸗ ſprüche ſondern lediglich die Abwehr der rechtswidrigen Fort⸗ ſetzung des Kampfes durch die Arbeiter zum Ziele haben. Dabei wird aber ausdrücklich bemerkt, daß die Aufhebung der Ausſperrung ſofort erfolgen wird, ſobald die Arbeiter wieder zur Arbeit zurückgekehrt ſind.“ Großaoͤmiral v. Koeſter 7 Der frühere Großadmiral Hans v. Koeſter iſt am Diens⸗ tag im 84. Lebensjahr in ſeiner Wohnung in Kiel geſtorben. 3* Mit Koeſter, dem erſten deutſchen Großadmiral. iſt ein Semann dahingegangen, deſſen Verdienſte um die deutſche Flotte nicht hoch genug gerühmt werden können. Am 29. Ayril 1844 in Schwerin in Mecklenburg geboren, trat Kveſter bereits 1859 in die damalige preußiſche Marine ein und wurde 1864 zum Leutnant z. S. befördert. Nach raſchem Aufſtiea wurde er 1881 Kapitän z. S. und 1884 Chef des Stabes der Admiralität. 1905 wurde der Admiral durch die Verleihung des bis dahin in der deutſchen Marine nicht vorhandenen Ranges eines Groß⸗ admirals ſpwie durch ſeine Berufung ins Preußiſche Herren⸗ haus ausgezeichnet. Im Jahre 1906 legte Großadmiral von Koeſter ſein Kommando nieder. Er wurde durch den Prinzen Heinrich von Preußen als Chef der aktiven Schlachtflotte ab⸗ gelöſt. kincenf Die wunden Stellen Burgenland und Südtirol (Von unſerem Wiener Vertreter) Bundeskanzler Dr. Seipel hatte ſeine Reiſe nach Prag mit einer auffallenden Heimlichkeit vorbereitet und die Ueber⸗ raſchung der Oeffentlichkeit iſt ihm auch geglückt. Als er aber am Ziel war, da öffnete ſich ſein Mund und die zahlreichen Ausfrager kehrten hochbefriedigt mit langen Interviews nach⸗ hauſe. Doch ſtehe da, die vielen Worte dienten nur dem einen Zweck: die wirklichen Abſichten noch mehr zu verdunkeln und die Schleier um die politiſche Begegnung dichter zu ziehen. Auch das, was Dr. Beneſch, der tſchechoſlowakiſche Miniſter, ſeither geſprochen hat, iſt nicht geeignet geweſen, das Dunkel zu zerſtreuen; es hielt ſich an Aeußerlichkeiten und wich dem Tat⸗ ſächlichen vorſichtig und geſchickt aus. Nur ſo vermochte die Mär zu entſtehen und ſich zu behaupten, Bundeskanzler Dr. Seipel hätte zwiſchen Prag und Budapeſt freundſchaftlich zu vermitteln und wenigſtens einen Notſteg als Vorläufer einer tragfähigen Brücke zu legen verſucht. Wäre dies der Fall ge⸗ weſen, dann würde die Ergebnisloſigkeit der öſterreichiſchen Bemühungen ſchon heute augenfällig ſein. Dr. Beneſch hat eben jetzt wieder in einer Unterredung um die Gunſt der ſtol⸗ zen, neuerlich in Mode gekommenen ungariſchen Staatsmänner geworben und die Antwort auf den Lockruf klang ſo unfreund⸗ lich wie ehedem. Die Tſchechoſlowakei und Ungarn ſtehen eben nach wie vor in einem geſpannten Verhältnis zu einander, was für den mitteleuropäiſchen Frieden gewiß kein Glück iſt. Aber auch zwiſchen Wien und Budapeſt iſt leider nicht alles aufs Beſte beſtellt und darnach angetan, Vertrauen und Be⸗ haglichkeit zu verbreiten. Man redet zwar amtlich nicht davon, doch man denkt daran und macht ſich in Oeſterreich nicht bloß ernſte Gedanken, ſondern wirkliche Sorgen. Vielleicht wird daher die Reiſe Dr. Seipels nach Prag beſſer verſtanden, wenn man an das naheliegende Bedürfnis denkt, gewiſſen Kreiſen und Politikern ohne jede Drohung zu zeigen, daß die kleine, ſchwache Donaurepublik nicht ſo ſchutzlos und verlaſſen ſet, wie an manchen Orten angenommen zu werden ſcheint. Beſonders ſeit dem geräuſchvollen Zuſtandekommen und ſeit der ziel⸗ bewußten Vertiefung des italieniſch⸗ungaxiſchen Bündniſſes wird es gelegentlich notwendig, an die eine oder andere Adreſſe eine ſanfte Mahnung zu richten Oeſterreich und Ungarn könnten jetzt in holdeſter Eintracht, in innigſter Freundſchaft miteinander leben— viel reibungs⸗ loſer, als dies in den Tagen der alten Monarchie der Fall war— wenn es nicht einen einzelnen Reibungspunkt gäbe. Durch die Friedensdiktate wurde das Burgenland, dieſes kern⸗ deutſche Gebiet, in dem es nur einige kaum nennenswerte ſlawiſche Sprachinſeln gibt, aus dem Budapeſter in den Wiener Machtbereich gerückt. Für Ungarn, das drei Millionen Ma⸗ gyaren abtreten mußte, war dies der am leichteſten zu tra⸗ gende Verluſt, für Oeſterreich jedoch die einzige Genugtuung, die man ihm durch die Angliederung der ſtammesgleichen „Heidebauern“ und„Heruzen“ bot. Dennoch wird von Buda⸗ peſt aus immer wieder und wieder die Sehnſucht nach dem dünnen Grenzſtreifen im Weſten geweckt, der Wiederver⸗ einigungsgedanke genährt und der Irredentismus auf dem neuen öſterreichiſchen Gebiet zu erwecken verſucht. Dieſe ſtille aber ſtete Wühlarbeit iſt natürlich viel gefährlicher und pein⸗ licher, als es ſelbſt die im St. Gottharder Waffenſchmuggel zu Tage getretene Brüskierung Oeſterreichs war. Und doch hat gerade dieſe Affaire in ganz Europa Aufſehen erregt. Der Zwiſchenfall von Rietzing iſt dagegen ſpurlos vorübergegan⸗ gen. In dieſem burgenländiſchen, alſo öſterreichiſchen, Grenz⸗ orte tauchten eines Tages zwei ungariſche Gendarmen auf, die aus dem dort befindlichen Bergwerke einen Arbeiter heraus⸗ holen ließen, um ihn in Ketten zu legen und nach Ungarn ab⸗ zuführen. Nachher entſchuldigte man ſich freilich, ohne jedoch den im Auslande widerrechtlich Feſtgenommenen, der allerdings ein ungariſcher Staatsbürger iſt, ſogleich in Freiheit zu ſetzen. Ueber dieſen Gewaltakt wurde wenigſtens im Wiener Natio⸗ nalrate geſprochen und der Bundeskanzler verſicherte„Auf⸗ klärung und Genugtuung“ verlangen zu wollen. Das war am 8. ds. Mts. Seither hat man nichts mehr vernommen. Dabei erklärte der Abgeordnete Dr. Bauer, daß es ſich durchaus nicht um den erſten Grenzzwiſchenfall handelt. Die früheren Ver⸗ letzungen der ſtaatlichen Hoheitsrechte nahm das geduldige Oeſterreich eben ſtillſchweigend hin. Doch ſind die verſchiedenen Kundgebungen an der burgen⸗ ländiſchen Grenze, die freilich auf das Konto unverantwort⸗ licher ungariſcher Politiker gehören, weniger beunruhigend? Iſt es gleichgültig, daß die Mitteilung des Bundeskanzlers, er habe„von der Budapeſter Regierung im Laufe des vorigen Jahres die formelle Verſicherung erhalten, daß ſie die Grenze zwiſchen Oeſterreich und Ungarn als dauernd bereinigt“ an⸗ ſehe, einige Tage nachher ſchon vom ungariſchen Miniſter des Aeußeren Walko beſtritten wurde, der im Parlamente unumwunden ſagte:„Ich konſtatiere, daß weder der Miniſter⸗ präſident noch ich, noch irgend eine andere verantwortliche Perſönlichkeit eine Aeußerung gemacht hat, die einen end⸗ gültigen Verzicht auf das Burgenland beinhalten würde“. Das iſt deutlich genug. Und in dieſem Geiſte wird ſyſtema⸗ tiſch gearbeitet. Die neueſten Aktionen zielen auf die wirt⸗ ſchaftliche Durchdringung des Gebietes ab und die Vor⸗ bedingungen ſind wahrhaftig günſtig. Im Burgenland um⸗ faßt der Großgrunbbeſitz 170000 Joch, mehr als ein Viertel der Fläche. Davon ſind 131000 Joch in den Händen ungari⸗ ſcher Adelsgeſchlechter. Die Familie des Fürſten Eſterhazy verfügt allein über 87000 Joch, ein ungeheurer Beſitz. Trotz⸗ dem hat ſich Oeſterreich noch immer nicht zu einer vernünf⸗ tigen Vadenreform entſchließen können. Im Gegenteill Nun — 2. Seite. Nr. 89 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Februar 1928 zwird mit Hilfe ungariſcher Banken auch Mittel⸗ und Klein⸗ heſitz aufgekauft, Das Burgenland iſt deutſch und es will bei Oeſterreich bleiben. Wie oft hat das der freigewählte Landtag in Eiſen⸗ ſtadt mit feierlichem Nachdruck ausgeſprochen, wie oft haben dies alle Parteien ausnahmslos betont. Dennoch wird die Stimme des Volkes, die eindeutige Willensäußerung, nicht geachtet und die Verfuche, für die ungarnfreundliche Agitation Tünſtliche Kleinzellen zu ſchaffen, ruhen uſcht. Der vor kurzem gewählte Landeshauptmann Schreiner iſt daher um ſeine heikle verantwortungs volle Aufgabe nicht zu beneiden. * Der ungariſche Imperialismus oder wenn man will: Ungarns Sehnſucht nach der alten Herrlichkeit, nach dem er⸗ neuten Glanz der heiligen Stephanskrone, läßt, ſoweit das Burgenland in Betracht kommt, Oeſterreich nicht zum vollen Genuß der Ruhe gelangen. Aber es giht noch einen zweiten wunden Punkt, nur daß an dieſer Stelle die Verhältniſſe Weſentlich verſchieden ſind. Den Reizungsſtoff bietet nämlich ein Gebiet, das nun zu Italien gehört, das jedoch im Seelen⸗ leben der Oeſterreicher eine beſondere Rolle ſpielt: das deut⸗ ſche Südtirol. Als es im September 1919 hieß, den ſchmerz⸗ vollen Trennungsſtrich unter übernatürlichem Zwang zu voll⸗ ziehen, da erzählte der damalige Staatskanzler Dr. Renner im Wiener Parlament, daß er alles getan habe, um den teuren Boden wenigſtens äußerlich für Oeſterreich zu er⸗ halten, daß er Italien die Neutraliſierung Südtirols, ja deſſen militäriſche Beſetzung angeboten hatte. Vergeblich. Die Brennergrenze mußte aufgerichtet werden,„ein ſchneiden⸗ 9 8 0 ies ihre Art iſt, auf die Grund⸗ und das aufgezwungene Opfer Auch die Bevölkerung weiß, des Schwert mitten im Herzen eines Volksſtammes“, wie Dr. Renner außrief. Seither haben ſich die öſterreichiſchen d Regierungen, korrekt wie lage der Verträge geſtellt ſchweren Herzens anerkannt. daß die Geſchichte oft unerbittlich iſt und zur Entſagung zwingt. Peinlich wurde deshalb von öſterreichtſcher Seite ſtets darauf geachtet, daß Italien keine Urſache erhalte, berech⸗ tigte Klage zu führen. Es war beſonders für die Tiroler oſt nicht leicht, ruhig Blut zu bewahren und die planvolle rückſichtslofe Ent⸗ nationaliſierung des deutſchen Landes ſüdlich des Brenners mitanzuſehen. Mehr als einmal mußten die Gemüter be⸗ zhigt, müßte an die Einſicht, an den realpolitſſchen Sinn der Aufgebrachten appelliert werden. So wurde ſede Unklugheit vermieden. Italten jedoch bedrückt nicht bloß die Südtiroler — was völkerrechtlich eine„innere Angelegenheit“ ſein ſoll— ſondern es gebärdet ſich auch den Oeſterreichern gegenüter keineswegs ſchonungsvoll. Wehe, wenn ſich ein übereifriger Touriſt im Gletſchergebiet verirrt und die italieniſche Grenze ahnungslos ſberſchreitet! Doch nicht genung daran, iſt es vor⸗ gekommen, daß öſterreichiſche Staatsangehörige, die früher Italiener waren, in die italieniſche Armee gepreßt wurden, daß man in harmloſen Reiſenden„Verbrecher“, die ſich an der Sitherhett des Königreiches vergreifen wollten, erblickte, kurz, daß man Oeſterreicher überflüſſig ſchikanſerte. Das alles hat in Tirol Mißſtimmung erweckt und Bundeskanzler Dr. Seipel mußte endlich dem Drängen nachgeben und Rede ſtehen. Das heißt, er beantwortete eine Anfrage ſchriftlich, damit ja kein Wort aufblitze, das nicht drei⸗ und viermal kalt erwogen wurde, Muſſolini kann zufrieden ſein. Am bemer⸗ kenswerteſten iſt die Darlegung des Bundeskanzlers, daß Oeſterreich nicht einmal von ſeinem durch den Friedensver⸗ trag garantierten Recht Gebrauch machen und die Südtiroler Fräge vor den Völkerbund bringen dürfe. Denn Italien würde einen derartigen Schritt nicht als„unfreundlichen“, ſondern, wie Dr. Seipel ſagte, als einen„feindſeligen Akt“ guffaſſen, was eine„gewaltige Verſchlechetrung“ der Bezie⸗ hungey der beiden Nachbarſtaaten zur Folge hätte und eine Verſchlimmerung des Loſes“ der Deutſchen füdlich des Brenner bewirken könnte. Für die Bundesregierung bleibe alſo bloß ein Appell an Muſſolinſi„in aller Aufrichtigkeit“ Übrig, die Minderheitenrechte zu reſpektieren, damit ſich den und vertrauensvollen Man ſieht: in Wien darf man bitten, nicht mehr. Welchen Eindruck ſolche Beſchwörungen auslöſen werden, kann man ſich aber leicht vorſtellen.. Ankunft des afghaniſchen Königspaares Der König Amanullah von Afghaniſtan betrat mit der Königin Suraya und ſeinem Gefolge am Dienstag abend 175 Uhr zum exſten Male deutſchen Boden. Zuerſt begrüßte er Berliner Geſandte Afghanistans, Achmet Ali Khan, ſeinen Monarchen, um ihn dann mit dem früheren Reichs⸗ außenmintſter Exz. Roſen bekannt zu machen, ferner mit Herrn und Frau v. Richthofen. Nachdem das Königs⸗ paar und ſein Gefolge den kleinen, zu einem einfachen Empfangsraum ausgeſtatteten Warteſaal betreten hatte, nahm Ex. 5 70 n das Wort, um an den König folgende Anſprache zu richten: „Im Namen des Herrn Reichspräſidenten und der deut⸗ ſchen Reichsreglerung heiße ich Eure Majeſtäten beim Be⸗ kreten des deutſchen Bodens als Gäſte der deutſchen Regie⸗ rung herzlich willkommen. Der Wunſch der Regierung geht dahin, daß Ew. M. ſich in Deutſchland ſo heimiſch fühlen mögen, daß das Gefühl, in der Fremde zu ſein, bei Kw. M. schwindet. Die deutſche Reglerung weis, daß Ew: M. nicht zum Vergnügen, ſondern zu ernſten Studien nach Deutſch⸗ land kommen. Sie wird ſich benen, alle Wünſche Em. M. nat Mzhglichkeit zu erfüllen. Möge der Aufenthalt Ew. M. in Deutſchland reichen Segen tragen, zum Wohle der beiden Länder Akghaniſtan und Deutſchland.“ Der König, der in Kakhiuniform erſchlenen war, er⸗ klärte u.., es ſei ihm eine große Freude, zum erſten Male nach Deutſchland zu kommen. Er ſyreche für die herzliche Begrüßung ſeinen Dank aus. Afghaniſtan hahe für Deutſch⸗ land ſtets große Sympathien gehabt, Er freue ſich über die zwiſchen beiden Ländern beſteßenden guten Beziehungen. Er komme mit großen Sympathien und ßerzlichen Gefühlen nach Deutſchland und überbringe die Grüße des ganzen afghaniſchen Volkes an das deutſche Volk. Titulestu bei Streſemann Paris, 22. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie ans Niza berichtet wird, gab Reichsaußenminiſter Dr,. Streſe⸗ Mann geſtern dem rumäniſchen Außenminiſter Tituleseu ein Dejeuner, an dem auch der ehemalige engliſche Botſchafter in Boplin, Lord D' Abernon, teilnahm. Titulesen iſt nach dem Deſenner welches Gelegenheit zu eingeßenden Geſprächen 950 ſchwebenden Fragen bot, wieder nach Mentone zurück⸗ gekehrt. Nachklänge zum Krantz-Prozeß 1 Berlin. 22, Febr.[Von unſerem Berliner Büro.] Eine Entſchädtaung flir die erlittene Unterfuchungshaft dürfte für Paul Krantz nicht in Frage kommen. Obwohl Krantz von der Hauytanklage freigeſprochen worden iſt, könnte er nach dem Geſetz nur Anſpruch auf eine Entſchädigunga erheben, wenn ſeine völlige Unſchuld erwieſen worden wäre. Nach der Urteils⸗ begründung iſt iedoch die Freiſprechuna nur mangels hin⸗ reichender Beweiſe erfolgt. Der Rechtsanwalt Dr. Frey wird denn auch, tie wir ſchon kurz meldeten. keine Anträge stellen, Nadiyptele N eee Radiyteſevbon⸗ dung zwiſchen in und Stock wird a Nabe 1 Der ref 8 in 8 ei 9 er ch Mecklenburg ⸗Strelitz ohne Regierung Vor überfüllten Tribünen wurde in Neuſtrelitz am Diens⸗ tag nachmittag die erſte Sitzung des neuen Landtages eröff⸗ net. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Foth wurde zum Präſidenten, zum Vizepräſidenten der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Albrecht gewählt. Der neue Präſident teilte mit, daß er zu Miniſtern den Abgeordneten Dr. Heipe ritz und den früheren Staatsminiſter Dr. Frhrn. v. Reibnitz (.] ernannt hahe. Dem widerſprach der Abgeordnete v. Mahlow(Du.), da die Regierung keinesfalls das nach der Verfaſſung erforder⸗ liche Vertrauen habe. Er beantragte daher eine Prüfung durch namentliche Abſtimmung, ob zieſes Vertrauen vor⸗ handen ſei. Die Abſtimmung müſſe ſofort erfolgen, da man Klarheit wünſche und nicht eine achttägige Faſchingsregierung dulden könne. Nach mehrſtündiger Debatte wurde die Abſtim⸗ mung vorgenommen. Sie ergab die Verweigerung des Vertrauens zu Frhrn, v. Reibnitz mit 19 gegen 16 Stimmen und zum Abg. Dr. Heipertz mit 18 gegen 17 Stimmen, Hierauf wurde ſogleich ein Antrag Markoſch(.) ver⸗ handelt und angenommen, wonach die bisherigen Miniſter auch als Geſchäftsminiſter nicht weiter amtieren dürfen. Da⸗ mit jſt Mecklenburg ⸗Strelitz ohne Regierung.— Der Landtag vertagte ſich um 9 Uhr abends auf unbeſtimmte Zeit. 0 4 ö 75 1 Die Hamburger Wahlen Der Hamburger Wähler hat binnen kurzer Zeit zum zweiten Male zur Urne ſchreiten müſſen, nachdem die Bürger⸗ ſchaftswahlen vom Oktober vorigen Jahres für ungültig erklärt worden ſind. Er hat ſich dadurch aber nicht abſchrecken, ſondern vielmehr aufmuntern laſſen. Die Wahlbeteili⸗ gung iſt im Vergleich zum Oktober vorigen Jahres erheb⸗ lich geſtiegen. Dieſe erfreuliche Tatſache iſt wohl darauf zurückzuführen, daß inzwiſchen das Intereſſe an politiſchen Neuwahlen überhaupt ſtärker geworden iſt. Die Reichstags⸗ neuwahlen rücken immer näher heran und ſo ſcheint es jetzt leichter zu ſein, die Wählerſchaft zu mobiliſieren, als noch im Oktober vorigen Jahreß, Iſt es ſo, ſo kann man von einer guten Vorbedeutung für die kommenden Reichstagswahlen ſprechen. Denn es iſt ſchon viel gewonnen, wenn man die Wählerſchaft in dem Hamburger Prozentſatz an die Urne bringt, Zeigte ſich doch, daß nicht die Sozialdemokratie aus der ſtärkeren Mobiliſießung der Wählen den Nutzen zieht, ſondern die gemäßigten bürgerlichen Parteien. Die Sozialdemokratie hat im Vergleich zum Oktober drei Mandate verloren, die Deutſche Volkspartei dagegen hat drei gewonnen. Die Demokratiſche Partei hat ebenfalls im Vergleich zu den Oktoberwahlen einen ſtar⸗ ken Stimmengewinn zu verzeichnen. Sie verdankt dieſen Erfolg in der Hauptſache dem Umſtande, daß diesmal der Hamburger Bürgermeiſter Peterſen ſich an die Spitze der Demokratiſchen Wahlliſte ſtellen ließ und die Parole gegen die Ueberflutung Hamburgs durch die Sozialdemokraten und Kommuntſten ausgab. Freilich hat auch ſo nicht verhindert werden können, daß Sozialdemokraten und Kommuniſten zu⸗ ſammen eine, wenn auch ſchwache, Mehrheit beſitzen, da die Deutſchngtionglen im Vergleich zu den Oktoberwahlen weitere Verluſte erlitten haben. Mit der Gefahr einer ſozialiſtiſch⸗ kommuniſtiſchen Regierung iſt indeſſen in Hamburg nicht zu rechnen, da die Sozialdemokraten es offenbar vorziehen, auf das zweifelhafte Ervoriment einer ſolchen Verbrüderung zu⸗ gunſten einer Kpalition mit den Demokraten und der Deut⸗ ſchen Volkspartei zu verzichten. Auch nach dem neuen Ergebnis laſſen die Hamburger Wahlen noch eine Verſtärkung der extremen Linken auf Koſten der bürgerlichen Paxtetien erkennen. Seit 1924 ſind die Sozialdemokraten von 33 Mandaten auf 60, die Kommuniſten von 24 auf 27 geſtiegen, während die Deutſchngtionalen von 28 auf 22 geſunken ſind. Auch die Deutſche Volkspartei hat mit ihrem gegenwärtigen Stand von 20 Mandaten im Vergleich zu 19214 immer noch 3 verloren, während die Demokraten ſich mit 21 Mandaten gleichgehlteben ſind, Darin liegt aber kein Grund zur Mutloſigkelt. Die neuen Hamburger Wahlen zeigen bereits ein beſſeres Geſicht als die vom Oktober und erbringen ſomit den Beweis, vieles zu erreichen iſt. Hy mans zur Mheinlandräumung In einer großen politiſchen Rede in Brüſſel behan⸗ delte am Dienstag der belgiſche Außenminiſter Hymans auch die Frage der Rheinlandräumung. Der Miniſter führte aus, er ſchließe ſich den Ausführungen Briands in deſſen letzter Rede an. Die Frage der Rheinlandräumung könne Belgien nur mit Vorſicht anſchneiden, da ſeine wichtigſten Intereſſen mit ihr verknüpft ſeien, die durch den Verſailler Vertrag geregelt worden ſeien. Wenn man an einem dieſer Vertragswerke rühre, bringe das den ganzen Mechanismus durcheinander. Belgien habe ſich in ſeiner Politik gegenüber Deutſchland vom Logcarnogeiſt leiten laſſen, wodurch Milderungsmaßnahmen im beſetzten Gebjete ſätten vorgenommen werden können. Dieſe Politik der Loyalität und Verſöhnung werde Belgien fort⸗ ſetzen. Die Rheinlanbbeſetzung ſei aber eine Garantie fülr die Vertragsausführung, die Sicherheit und die Reparattons⸗ zahlungen und gewährleiſte dis Ausführung des Verſaſller Vortrages. Wörtlich ſagte Hmans bann:„Iſt es möglich. dieſe Garantie durch andere Mitel zu erſetzen. bie die gleichen Ziele mit gleicher Gewißheit erreichen laſſen? Es iſt Sache Deutſchlands, das in dringender Form die Rheinland⸗ räumung fordert, in dieſer Hinſicht Anregungen vorzubrin⸗ gen. Sobald Deutſchland greifbare Vorſchläge über die Sicherheit unh die Reparationen machen würde, würden wir ſie im Benehmen mit unſeren ehemaligen Alltierten ohfektiy und gerecht prüfen.“ Auch Belgien, ſo erklärte Hymans weiter, habe keinen Grund, die Beſatzung zu lieben. Die Be⸗ ſtimmung über die Entmiltitariſterung des Rheinlandes müßte im Intereſſe Belgſens und Europas eingehalten und durchgeführt werden. Streſemann habe die Notwendſgkett elner Ueberwachung dieſer Beſtimmung bis 1932 ſelbſt zuge⸗ geben. Die intereſſterten Mächte würden die Garantie der Ueberwachung, die ſie für richtig hielten, zu erörtern haben. Ilalieniſche Intervention in Oeſterreich Nach einer Innsbrucker Meldung hat die italieniſche Re⸗ gierung beim öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Seipel Er⸗ kundigungen eingezogen über den genauen Wortlaut der Re⸗ den, die zwel chriſtlich⸗ſoziale Abgeordnete am 7. Februar im Tiroler Landtag gehalten hatten, in denen die italieniſche Un⸗ terdrückungspolitik in Südtirol ſcharf kritiſiert worden war. Der Landeshauptmann von Tirol hat auf das ſtalieniſche Erſuchen hin den Text der beiden Reden ausgehändigt. Nach genauer Kenntnisnahme des Wortlautes wird die italieniſche Regierung vorausſichtlich Proteſt dagegen erheben, daß der Landeshauptmann von Tlrol in jener Sitzung, in der dieſe bel⸗ den Reden gehalten wurden, die beiden Abgeordneten nicht ſofort unterbrochen und zur Ordnung gerufen habe. Dazu wird weiter gemeldet, daß der Wiener talieniſche Geſaudte geſtern abermals vom Bundeskanzler Dr. Seipel empfangen und daß Um erklärt wurde, die erwähnten Abgeordneten ſeien keine offiziellen Perſönlichkeiten und mau könne ihre Redefrei⸗ heit nich unter hin den. daß durch richtige Aufklärung und Propaganda noch Bedeulſeme Klärung des Cavell⸗Filmſkandals London, 22. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ablehnung des Cavell⸗Films durch den Filmzenſor ſcheint die Kontroverſe nicht beendet, ſondern erſt in vollen Fluß gebracht zu haben. In den Vorhäallen des Parlaments herrſchte geſtern eine überaus lebhafte Diskuſſion über den Film, die ſich heute in der Preſſe widerſpiegelt. Von rechts⸗ ſtehender Seite wurde verſucht, eine große Anzahl Unter⸗ ſchriften für einen parlamentariſchen Einſpruch gegen die Enutſchließung des Filmzenſors zu ſammeln. Ferner haben die Herſteller des Films lange Beſprechungen mit den Partei⸗ führern, insbeſondere mit Lloyd George und Mac⸗ donald gehabt. Wie verlautet, haben die beiden Oppo⸗ ſitionsführer jedes Einſchreiten für die Aufgabe der Zenfur abgelehnt. Damit iſt jedoch die Agttatſon für den Film ſicherlich noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt. Morgen oder übermorgen ſoll der Film der engliſchen Preſſe vorgeführt werden und damit wird vermutlich die Kontroverſe neue Formen annehmen. Die Herſteller des Films ſind jedenfalls, wie ſie mehrfach öffentlich erklärt haben, entſchloſſen, die Zeuſur zu umgehen, wenn es ihnen nicht gelingt, durch eine politiſche Aktton den Zenſor zum Widerruf zu zwingen. Inzwiſchen iſt die Dis⸗ kuſſion auf ein neues Geleiſe geraten. Der Inhalt des Filmes ſelbſt und die internationalen Perſpektiven ſind heute ganz hinter der prinzipiellen Erörterung der Filmzenſur zu⸗ rückgetreten. Die„Times“, die ſich aus Gründen des Ge⸗ ſchmacks gegen die Veröffentlichung„einer ſo kurze Zeit zu⸗ rückliegenden perſönlichen Tragödie“ ausſprechen, bedauern gleichzeitig, daß ſich die Regierung in eine Angelegenheit ein⸗ gemiſcht habe, ohne die Macht zu haben, ihren Wünſchen volle Geltung zu verſchaffen. Das Blatt fordert eine Neuregelung der Zenſurgeſetze, wobei es zugiht, daß eine Zenſur aus Gründen der internationalen Politik notwendig ſein müſſe. Nur müßte daun die Regierung auch die geſetzlichen Mittel haben, die Vorführung im Inlande ebenſo wie den Expor ins Ausland tatſächlich zu verbieten. In dieſem Sinne dürfte, wie das Blatt an anderer Stelle mitteilt, eine parla⸗ mentariſche Aktion demnächſt erfolgen. Die ganze Kontro⸗ nerſe hat das Intereſſe an dem Film ſo perſtärkt, daß nun⸗ mehr auch viele, die prinzipiell gegen die Vorführung ein⸗ treten, ihn zu ſehen wünſchen, um ſich ein unabhängiges Ur⸗ teil zu bilden, Man muß alſo jetzt wohl damit rechnen, daß der Film an einem zenſurfreien Orte doch noch gezeigt wer⸗ den wird. Die Begleitmuſtk für den Film iſt übrigens, wie die „Daily Nems“ melden, faſt völlig aus Werken Beethovens zuſammengeſtellt. Außerordentliches Aufſehen erregt die heute von den hieſigen Blättern veröffentlichte Erklärung des Dichters Dr. Gottfried Benn, der als Arzt bei der Er⸗ ſchleßung der Schweſter Cayell anweſend war, und, wie wir ſchon kürzlich angedeutet haben, wöhl der einzige über⸗ 7 lebende Augenzeuge der Tragödie iſt, der ſprechen darf. Benn widerlegt klar und eindeutig die engliſche Legende, auf die ſich der Cavell⸗Film ſtützt. Edith Cavell iſt nach Benns Zeugnis mit verbundenen Augen von einer Abtei⸗ lung Soldaten exekutiert worden und war ſofort tot. Er ſelbſt iſt unmittelbar nach der Salve auf ſie zugeeilt und hat ihren Puls gefühlt. Da er feſtſtellte, daß ſie bereits tot war, ſchloß er ihr die Augen. Es iſt alſoeineglatte Erfindung, daß die Schweſter Cavell die Augenbinde zurückgewieſen habe, daß ſie vom be⸗ fehlshabenden Offizier den Gnadenſchuß erhielt und daß einer der deutſchen Soldaten den Gehorſam verweigert habe. Benn erklärt ferner, daß er ſelbſt gehört habe, wie Schweſter Cavell während der Verhandlungen des Militärgerichts zug a b, daß ſie die von ihr gebildete Organſſation, etwa 300 Soldaten und waffeunfählge Ztviliſten über die hollän⸗ diſche Grenze geſchmuggelt habe. Die Erklärung Dr. Benns dürfte im rechten Augenblick gekommen ſein, um die hier wieder aufgetauchte Kriegs⸗ legende zu widerlegen und ein für allemal eine Klärung der Verhältniſſe herbeizuführen, Zum Vergmann- Schwindel 1 Berlin, 22. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.] In Sachen Beramann unterſucht das Polizeipräſtdſum gegen⸗ wärtig, oh die Beamten des zuſtändigen Polizeirevlers ſich ſtrafbar gemacht haben. Bisher hat ſich denn auch ſchon er⸗ geben, daß die Beamten des Reviers Herrn Bergmann in ſei⸗ nem Geſchäft aufgeſucht und ſich dort deſſen Einrichtung„an⸗ geſelhen hätten“ Bei dieſer Gelegenheit geben ſie zu,„kleinere“ Geſchenke von Bergmann angenommen zu haben, was dann wohl bei der Natur des ſchwachen Menſchen nicht gaanz ohne Einfluß auf die Geſtaltung ihrer Gutachten und Auskünfte ge⸗ blieben ſein wird. Beiläufig ſoll ſich geſtern der Detektiv Graegert bei der Oberſtgatsanwaltſchaft gemeldet und eine Unterſuchung gegen ſich ſelbſt beantragt haben, Gragegert iſt der Anſicht, daß er ſich nicht ſtrafbar gemacht habe, als er den Major yon Hindenburg dem Bergmann zuführte. Er hätte Herrn von Hindenburg ausdrücklich mitaeteilt. daß Bera⸗ mann wiederbolt beſtraft worden ſei. Trotzdem habe Hindenburg geglaubt. eine Stellung bei Bergmann anzuneh⸗ men und eine Einlaas in Höhe von 40 o Marß machen zu Letzte Meldungen Ein tollkühnes Kletterſtück Köln 23. Febr. Geſtern nachmittag vollhrachte ein etwa 20 lägriger Mann im Karnevalskoſtüm eine tollkühne Leiſtung im Faſſadenklettern. Er erkletterte den Dom von der Süd⸗ ſeite und kletterte Steinſtrebe um Steinſtrebe in die Höbe, bis 1 i er ſich auf dem ſüdlichen Turm, der ſich 157 Meter über dem Bodon erhebt, befand, Zweifellos iſt dies das erſte Mal, daß ein ſolches Waanis gelungen iſt. Unseheurer Beifall der unten ſtehenden Menge auittierte das Stück des Tollkühnen. der auf dem Turm oben noch einen Tanz vorführte, einen Handſtand und andere Sachen machte. Dann kletterte er am Blitzableiter wieder hinunter. Unten nahmen ihn zwei Schutz⸗ poliziſten vor dem auſtürmenden Publikum in Schutzhaft. Zehn Opfer der Schiffskataſtrophe — Kopenhagen, 22. Fehr, Die Schiffskataſtrophe vor Haugeſund hat mehr Menſchenleben gefordert, als urſprüng⸗ lich angenommen wurde. Zur Zeit wird mit insgeſamt zehn Toten gerechnet, und zwar ſieben Mann der Beſatzung und drei Perſonen der Paſſagiere. Abgelehntes Mißtrauensvotum . Oslo, 22. Febr. Geſtern hat der Storzing mit 82 gegen 62 Stimmen das von der Arbeiterpartei und den Kommunisten eingebrachte Mißtrauensvotum abgelehnt, Die Wahlen in Japan — Tokio, 21. Febr. Nach den bisherigen Meldungen ſind die geſtrigen Wahlen für den japaniſchen Reichstag rubin ner⸗ laufen. Sie waren die erſten nach dem allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrecht. Die e war erheblich lebhafter als bei den Herhſtwahlen zu den Propinztalland⸗ tagen. Sie betrug nahezu 70 Prozent, in Tokio ſogar gegen 26, in Kobe 77 in Oſaka dagegen nur 68 Prozent. Das Ex⸗ ibn ii noch nicht ganz ſicher. boch ſcheint es, ars oh die Argerliche Oppoſitionspaxtel Minſeito nan über ble Re⸗ gierungsnartef des Miniſtervrsſidenſer Tanaka gesiegt Habe 1 6 nend ener eee ee 31 4 2 Behörde Mittwoch, den 22. Februar 1928 3 8 3. Seite. Nr. 89 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Faſchingsausklang Abſchied vom Karneval im Roſengarten Der zweite ſtädtiſche Maskenball der Mittel⸗ punkt der 34 Maskenbälle und 38 Kappenabende die für geſtern noch polizeilich gemeldet waren, brachte all denen eine nicht geringe Enttäuſchung, die gemeint hatten, mit der drückenden Fülle werde die Stimmung ganz von ſelöſt kom⸗ men. Ganz im Gegenſatz zum erſten Rendezyous im Rahmen des Welttheaters konnte man noch um 11 Uhr im Nibelungen⸗ ſaal, in dem ſich die Kapelle HHmann⸗Webau N der Mitte anſäſſig gemacht hatte, tanzen, ohne Rippenſtöße in Kauf nehmen zu müſſen. Auch die für ein Faſchingsfeſt not⸗ wendige Stimmung wollte nicht aufkommen. Wir haben nach ihr geforſcht, aber ſelbſt nach der Preisverteflung, alſo na ch Mitternacht, vergeblich geſucht. Iſt es nicht bezeichnend daß wir im Muſenſaal ſogar Herren entdeckten, die auf den für die Mauerblümchen reſervierten Volſtern ausruhten? Das Niveau dieſes zweiten ſtädtiſchen Maskenballes ent⸗ ſprach durchaus dem erſten. der ſtrengſten Kritik ſtand. Eleganz in Betracht kommt, die Damenwelt den Vogel ab. Aber nur in der Aufmachung. Originelle Ideen hatle man daheim gelaſſen. Wie geſagt: wer nur gekommen war, um ohne Behinderung tanzen zu können, hatte die denkbar beſte Gelegenheit hierzu im Nibelungenſaal, noch mehr im Muſenſaal. Am beſten war die Stimmung im Verſammlungsſaal, der ſchon durch ſeine Raumverhältniſſe zu einem engeren Zuſammenrücken nötigt. Das Preisgericht fällte folgende Enticheidung: Damen⸗ preiſe: 1. Javaniſche Tänzerin, 2. Duk⸗Duk⸗Tänzerin aus Nord⸗Weſt⸗Amerika, 3. Revneſtar, 4. Am Lido. Herren⸗ preiſe: 1. Duk⸗Duk⸗Tänzer, 2. Weltbildfunkfilmer, 3. Un⸗ liebſamer Beſuch. Gruppenpreiſe: 1. Töchler der au⸗⸗ gehenden Sonne, 9. Völkerbund G. m. b.., 3. Das tanzende Wien, 4. Vier Apachen. Als man die Kunde von dem Ergebnis des Kopfzer⸗ brechens über die Bewertung der erſtaunlichen Findigkeit des Mannheimer Humors vernommen hatte, folgte man wieder den Klängen der Tanzmuſik, die im Muſenſaal die Kapelle Becker ſtellte. Die Tanzleitung war bei Tanzmeiſter Helm gut aufgehoben. Man war bei dieſer Stimmungsloſigkeit, die die etwa 2500 Ballbeſucher in die Katerſtimmung des Aſchermittwochs hinübertrug, wirklich recht beraten, wenn man, nach Ab⸗ wechſlung ſuchend, einen Bummel durch die anderen Haupt⸗ vergnügungsſtätten unternahm. Da zeigte ſich denn, daß mau nicht vergeblich nach der Stimmung zu ſuchen brauchte. Im Belbe konnten wir in dieſer Beziehung keine genauen Feſtſtellungen machen, da zwiſchen 1 und 2 Uhr kein Stuhl zu haben war. Man hätte an der Tür ein Plakat mit der Meldung„Ausverkauft!“ aufhängen können. Im Cafaſö und in den Sügabetrieben wars nicht anders. Viel Stimmung herrſchte auch in der nächſten Nachbarſchaft, im Pavillon Kai⸗ ſer, im Roſenkavalier und Wintergarten. Hier hatten ſich die Leutchen zuſammengefunden, die mit dem Vorſatz gekom⸗ men waren, in den Aſchermittwoch nach Herzensluſt hineinzu⸗ tanzen und zu pokulieren. Man muß eben in Mannheim die Stimmung mitbringen und, was das Wichtigſte iſt, feſt⸗ halten, auf dem Präſentierteller wird ſie einem nicht ent⸗ gegengebracht. Eine recht animierte Stimmung herrſchte in den Reſtaurationen, wo man eng zuſammenrückte. Aber alles in allem: eine merkbare Müdigkeit lag über dem Ausklang der Faſchingsfreude. Aſchermittwoch: wie freuen wir uns, daß du kein griesgrämiges Geſicht aufgeſteckt haſt, ſondern uns entgegenlachſt. Iſt nicht mit einem Schlage der Faſching ver⸗ geſſen? Der Frühling grüßt! Sch. Plankenrummel So um 2 Uhr ſetzte er geſtern mittag ein. Es war, wie wenn die Flut kommt. Erſt einige kleine Wellen, dann ſtärker und nach kurzer Zeit wogt es nur ſo. Nach und nach geht es wieder zurück, um nach einigen Stunden wieder ganz ruhig und friedlich zu ſein. Schimmernde Muſcheln, Seeſterne uſw. bleiben zurück, Strandgäſte und Fiſcher kommen, um die Herrlichkeiten des Meeres aufzuleſen. In dieſem Falle waren es Papierſchlangen, zuſammengehauene Bratſchen uſw. und die: Fiſcher Straßenkehrer, die im Auftrag einer hohen bemüht waren, dem Schlachtfelde wieder ein einigermaßen friedliches Antlitz zu verleihen. vieder in Die Qualität der Masken hielt Auch diesmal ſchoß, ſoweit die ö n gelaſſer Die Männlichkeit zeigte wieder mal, daß ſie auf die Prämtierung guter Einfälle gar keinen Wert legt, nend bei der Mannheimer Bevölkerung einer beſonderen Sympathie, denn etwa 60 v. H. der Masken hatten ſich in das liebliche Gewand eines ausgewachſenen Vagabunden gehüllt. Koſtümterte Motorradfahrer machten den Verkehrsſchutz⸗ leuten das Leben ſauer. Einige hatten, wenigſtens in der Garderobe, die Rollen getauſcht. Die Automaid kutſchierte und der Jüngling ſaß, durch einen kleinen Schirm vor den Unbilden der Witterung geſchützt, hinten drauf. Ueberhaupt die Schirme. Wohl kaum ein Gegenſtand des täglichen Ge⸗ brauches geſtattet ſo viele Variationen. Große und kleine, ganze und zerriſſene, umgedrehte und ſolche ohne Tuch, ein⸗ und vielfarbige, kurz: jede nur denkbare Farbe, Form und Größe war vorhanden. Wer von einem ſtillen Platze aus das Treiben, die entfeſſelte Freude der Menſchen ſah, die für einige Stunden wenigſtens das Alltagsgeſicht abgelegt hatten, der wurde unwillkürlich angeſteckt. Dort zog einer als Säug⸗ ling ſeine eigene Mutter in einem Kinderwagen durchs Ge⸗ lände und nebengn wandelte ein anderer, der ein Storchen⸗ neſt auf ſeinem Zylinder trug. Sämtliche Völkerſchaften der alten und neuen Zeit hatten ſich ein Stelldichein gegeben. die Planken waren international. Mit würdigem Schritt ging ein Römer neben einer Apachenmaid und zwei Sizilia⸗ ner hieben ein Stückchen weiter mit Inbrunſt auf eine Gruppe junger Mädchen los, die ſich für den Nachmittag das Sinn⸗ bild der männlichen Macht: die Hoſe angezogen hatten. Der Zug zum Manne, oder beſſer das Bewußtſein der männlichen Heberlegenheit ſcheint bei den Maunheimer Damen ziemlich ſtark ausgeyrägt zu ſein, denn ſie wählten mit Vorliebe den Anzug des Mannes und ſei es auch nur, um ſich einen Nach⸗ mittag lang wenigſtens als Herrn fühlen zu können. Der Kegelklub„Gut Holz“ hatte ſich mit einem Faß Bier auf Die einen Leiterwagen zurückgezogen und machte von dort herunter die Gegend unſicher. Einige freuten ſich auch an ſich ſelber. Ein grimmig dreinſchauender Fuhrmann zog ein fauſtgroßes Pferdchen hinter ſich her und hatte alle Hände voll zu tun, um einmal die Arme für die ſtandesgemäße Peitſche freizubekommen und dann, um zu verhüten, daß das arme Vieh nicht elendiglich zertreten würde. Sein Kollege kam mit dem Möbelwagen hintennach. Auch der Dichterling mit wallender Perücke und der Gänſeſeder hinter dem Ohr war vertreten. Alles aber war mit Bratſchen bewaffnet, um mit dieſem lieblichen Gegenſtand die das ganze Jahr über auf⸗ geſpeicherte Nächſtenliebe zum Ausdruck zu bringen. Am gok⸗ digſten aber waren die Kinder als Rotkäppchen, Pierekten oder kleine Rokokodamen. Bis nach elf Uhr dauerte der Maſſenbetrieb auf den Planken, bis allmählich die erleuchte⸗ ten Lokale die Menſchen in ihre Riume zogen. Nun iſt alles wieder vorbei. Einige Tage noch und die letzten Papierſchnitzel werden verſchwunden ſein. Die Straßen tragen wieder ihr Alltagsgeſicht und die Menſchen gehen ihrem Berufe nach. Da und dort huſcht es wie ein Erinnern durch die Gedanken. Bald wird auch das verſchwunden ſein und alles iſt wieder, wie es war. Aber eine Frage ſteigt doch auf. Wie iſt nun das wahre Geſicht des Menſchen? Hat er das ganze Jahr über die Maske auf und zeigt ſein wahres Ich nur an Faſtnacht, wo er ſie herunterreißt, um ſeinen ſo lange unterdrückten Durſt nach dem Leben zu ſtillen? Viel⸗ leicht?——— Dz. Kehraus 8„Deß kann ich niemand ſage, wie froh ich bin, daß'r Faſching endlich vorbei iß. Wenn'r jo middedrinn ſchdeckt, ment mir manchmool, er wär eigendlich e biſſel korz— awwer ſchließlich iß'r doch ſo lang, daß'r genug hawwe kann. Jeden Daag war aach ebbes anneres los unn mir hett ſich als grad verdeile meege, um nix naus zu loſſe unn alles mit⸗ zumache. s ſchlimmſchte ann'r'ſchicht iß bloß, daß des Geld ſo ſchnell abnimmt, wie ſunſcht des ganze Johr twwer nit. ö Reiln)gelegt hott mich uffem Maskeball aach eener unn ich habb mir'ſchwore, wenn ich den Kerl verwiſch, ich dem o de Ranze verhaue duh, daß'r lange Zeit an Faßnacht denkt. Der iß do uff mich zukomme mit'me ſcheene Böbbelche am Arm unn hott mich'froogt, ob ich nit in'r Lag wär, ihm gege Sicherheit mit e paar Mark auszuhelfe, weil'r ſein Geldbeitel verlore hett. Er dät'r des Brilliantekolliee vunn ſeiner Braut als Pfand gewwe unn er dät des am negſchde Daag widder eiln)löſe. Ich habb nix ſchlechtes debei gedenkt unn habb eilnjgewilligt unn dann hawwe'r die Adreſſe ge⸗ dauſcht, Ich habb'm zehn Mark gewwe unn dann hawwe'r ausgemacht, daß'r am annere Daag um eens zu mir kumme dät. Ich habb awwer warde kenne unn ward heit noch uff mei Geld—'r Dumme bin ich, weil des Kolliee aus lauter Glasperle iß. Daß ich do nit frieher druffkumme bin, daß an Faßnacht ſolche Sache all falſch ſinn unn bloos die Menſche richtig ſinn. Jedzt iß Faßnacht rum, die Schmuckſache werre widder echt unn die Menſche zeige ſich widder vun'r falſche Seit. So iß halt's Lewe. Jedzt iß aach die Zeit widder do, wo verſchiedene Be⸗ kannte zu ſchbreche ſinn. 2 Die hawwe iwwer die ganz Faßnacht for anner Leit kee Zeit'hatt unn hott'r ſe ebbes frooge wolle, ſo hawwe ſe bloß'ſagt,'r mecht nooch'r Faßnacht widder kumme. Am beſchte dut'r awwer noch e biſſel demit warde, bis ſe widder im alte Gleis ſinn unn die Schdrapaze iwwerwunde hawwe. Zwoor alle Leit ſinn aach widder nit ſo. Do habb ich emvol uff'me Maskeball en Bekannte ge⸗ droffe, der ganz triebſinnig hiln)gedoddert iß. Ich bin uffn zu unn froog, was denn los ſei, ob'r denn nit luſchdig ſein wollt. Do hott'r mich bloß aln)geguckt unn hott mich'froogt, ob ich e Wort wißt, mit vier Buchſchdawe, des mit E aln)⸗ fange mißt unn des e Tier ſei. Ich habb gar nit gewißt, was des vorſchdelle ſoll unn ſag zu'm: Du Eſel, ich glaab Du ſchbinnſcht. Do iß e Leuchte iwwer ſei'ſicht gange unn hott mein Bekannter en Schrei ausg'ſchdoße, daß alle Leit, die in 'r Näh ware, grad ſo geguckt hawwe. Jedzt hott ſich alles uffgeklärt: Er hott daheem e Kreizworträtſel aln)'fange 'hatt unn hott des eene Wort nit'funne; deß iß'm dann eiln)'falle, wie ich„Eſel“ zu'm'ſagt habb, daß des Wort „Eſel“ heeßt. So gibts halt Menſche, die ſich trotz'r Faß⸗ nicht nit vum Alldaag trenne kenne. Froh bin ich aach, daß ich jedzt endlich zu eener neie Schlips kumm. Vielmehr zwei ſolls gewwe, wenn'r de Schdoff e biſſel eiln)teilt. Unn zwoor aus dem Maske⸗ koſchdihm vun meiner Fraa krigg ich die Krawatte, bei uns werd halt'ſchbart, unn wenn ebbes ausgedient hott, dann werd's zu ebbes anneres verſchafft. Bloos des eene iß ſchad, daß'r Schdoff ſo knapp iß, denn ich hett gern mehr vun dem Zeigs'hatt, weil's ſo e arg ſcheenes Schdöffel iß. De greeſchte Jammer iß doch, daß'r nooch dene ſcheene Dagge gleich widder an die Arweit muß. Warum iß deß nit ſo ge⸗ macht worre, daß'r nooch Faßnacht erſcht richdig aus⸗ ſchloofe kann unn wenn'r aufg'ſchloofe hott, dann ſollt mir uff vier Woche in Urlaub fahre. Deß wär doch des eenzig richtige unn do däte ſicher alle mitmache. Noch beſſer wär's, wenn Faßnacht uff de Herbſcht verlegt werre dät, do kennt'r de Summer iwwer defür ſchbare unn bräucht gach for 9 0 nit ſoviel auszugewwe, weil'r ſich dann doch nit ſo di aln)ziehe dät. Awwer momentan iß halt die Eilnjteilung ſo unn'r wolle zufriede ſein, daß'r wenigſchdens noch Faß⸗ nicht feire kenne. Sthaad, daß'r Nekker alles iwwerſchwemmt hott, unn daß'r naſſe Fieß kriggt, wenn'r ſein Geld⸗ beitel auswäſche will. Awwer die Arwelt muß aach gemacht werre unn kann'r nit verſchiewe— unn wer ſein Geld⸗ beitel nit wäſcht, dem werd's ganze Johr imwer ſchlecht gehe. Unn in dem Sinn wolle mir ſedzt uns beſſere unn en neie Lewensabſchnitt aln) fange. 1255 v — Maskenball im Lehrergeſangverein „Heit gehn mer widder garnit haam!“ war das Motto, das am Faſtnachtmontag die Freunde und Mitalieder des Lehrer⸗ geſangvereins bei deſſen diesfährigem Maskenball im Nibelun⸗ genſgal vereinigte. Der überaus zahlreiche Beſuch gab den Be⸗ weis, daß der Maskenball des Lehrergeſanavereins ſich all⸗ jährlich einer aroßen Beliebtheit in weiteren Kreiſen der Be⸗ völkerung erfreut. Da die welttheatraliſche Ausſtattung des Feſtſaales einen trefflichen Rahmen zu der Veranſtaltung ab⸗ gab und die Beſucher ein aut Teil Faſchingslaune mithrachten. kam ſchon von allem Anfang an eine ſehr gehobene, feuchtfröh⸗ liche Stimmung auf. Verſtärkt wurde die närriſche Begei⸗ ſterung durch ſtets neue Epiſoden und Faſchingsſcherze, die ſich im Verlaufe des Abends bald hier, bald dort in den Feſträu⸗ men abſpielten. So war immer irgendwo„etwas los“, und ſehr oft wurde in unfreiwilliger Weiſe eine Situationskomik geſchaffen, die das Zwerchfell des Zuſchauenden erſchütterten. Vornehme und originelle Masken gaben dem äußeren Bilde Farbenbuntheit und närriſchen Glanz: da flatterte ein aller⸗ liebſtes Kanarienvögelchen durch den Saal, und dort mühte ſich ein verliebter Studioſus älteren Semeſters um die Gunſt eines ſchneidigen Matroſenjungen. dem die Lockenfülle des Bubi⸗ köpfchens unter der blauweißen Mütze hervorquoll. Glut⸗ äugige Blumenverkäuferinnen mit roten Roſen und noch röteren Lippen zogen ſtets einen Schwarm brummender Hum⸗ mel und ſummender Horniſſen, die da naſchen wollten vom Honig, hinter ſich her. Zur Tombola, wo würdige Vorſtands⸗ mitglieder den Leuten die Markſtücke abknöpften, drängte das ſchillernde Schmetterlingsweibchen den bärtigen Maharadſcha. und es half alles nichts: er mußte berappen und ſeiner ſchlan⸗ ken Dame einen famoſen Punktroller für den wohlbeleibten Herrn Papa gewinnen helfen. Die, ſo im„vorgerückten“ Alter ſtehen, ſaßen quietſchfidel im Bierkeller und„tranken immer noch eins“ oder ſchäkerten als Schwerenöter in der Sektbude beim Louis. Von der Kaſſe. wo mit„wilhelminiſcher“ Ge⸗ nauigkeit gearbeitet wurde, bis in den letzten Winkel der Feſt⸗ räume herrſchte bis zum letzten Geigenſtrich in der Morgen⸗ frühe erfriſchende, fidele, entſpannende Stimmung. Die friſche Kühle des heraufdämmernden Tages konnte die närriſchen Be⸗ ſucher nur ſehr ſchwer von ihrem Motto abbringen: 1 1 bel Husten, Helſerkeit, Verſchleimung Fay's echte Sodener Mineral⸗Paſtillen. Felie, der Kater Von Alfred Polgar Felix, der Kater, kommt nur im Film vor, und auch da nur als Schein eines Scheins, als bewegliches Lichtbild eines Phantaſiekaters. Ein ſehr imaginäres Weſen alſp, der gute Felix, doppelt nicht vorhanden, eine Unwirklichkeit zur zwei⸗ ten Potenz. Dennoch iſt er Liehling geworden, wie Jacob Coogan. Felix iſt, glaube ich, Amerikaner. Tapfer, erfin⸗ dungsreich, abenteuerluſtig, tut er doch nichts unüberlegt. In ſchwierigen Situationen geht er, die Vorderpfoten. auf dem Rücken, das Haupt von Ideenlaſt gebeugt, gern eine Weile hin und her. Man ſieht genau, wie intenſiy er grübelt, und wie der rettende Einfall plötzlich da iſt. Aus der Stirne flammt ihm ein zackiger Stern— die ſinnfällig gewordene Erleuchtung—, das Auge, jetzt erlöſt von der Notwendigkeit, ſtarr auf ein gegebenes Problem zu blicken, rollt übermütig in ſeiner Höhle, die Vorderpfoten ſtrecken ſich in einer großen, weltumfangenden Freudegebärde. Dieſes Schreiten in Ge⸗ danken iſt ungemein charakteriſtiſch für Felix, und ſo wird ihn auch ſein Denkmal, wenn er eines bekommt, darſtellen müſſen: wie er die Spannungen in ſeinem Hirn ſammelt und konzentriert, ehe der Genteblitz aus ihm ſchlägt. Denn, ob⸗ zwar er ein Geſchöpf iſt, für das die Naturgeſetze nicht gelten, fühlt er ſich doch verpflichtet, ehe er urteilt und beſchließt, der Situation den Denkprozeß zu machen. Es iſt das eine Hul⸗ digung vor der Idee als Mutter aller Dinge, auch derer, die nicht ſind. Felix hat ſonderbare Einfälle. Wenn man ihn nicht auf die Reiſe mitnehmen will, kauert er ſein Fell viereckig zu⸗ ſammen, legt den Schweif wie einen, Henkel drüber und ſchmuggelt ſich ſo als Handkoffer ins Coupe. Der Schweif dient ihm überhaupt viel zu Nutz und Kurzweil als Spazier⸗ auch um 9 5 e e ee Knoten hineinzuknüpfen. Wenn das Baby Reifen zum Spie haben will, fängt Felix mit dem Schweif Rauchringe aus Großvaters Pfeife und bringt ſie, wie Brezeln auf die Stange gereiht, dem Kinde. Doch das iſt noch gar nichts. Dieſer wunderbare Kater kann Dinge, die alles Märchenhafte, alle Zaubereien gegen Zeit und Raum alle Künſte des Ver⸗ wandelns und Verſchwindens, die je ein Magier ausgedacht hat, weit übertreffen. Er befindet ſich z. B. am Ufer eines gefrorenen Sees, und vor ihm ſtebt, aus ſeiner Seele in Form zweier Fragezeichen in die Luft profiziert, die Frage: Wie komme ich ans andere Ufer? Was tut Felix? Er nimmt ſtock, als Klettertau, die zwei Fragezeichen, biegt ſie ein bißchen zurecht und ſchnallt ſie als Schlittſchuhe unter die Pfoten! Ein in ſeiner metaphyſiſchen Kühnßeit wahrhaft beklemmender Vorgang. in allen zwölf Bänden von Tauſendundeiner Nacht(Inſel⸗ erlag] geſchieht nichts, das dieſem vierfachen Ueberwunder, dieſem Wunder der Verwandlung des Symbols der Kategorie eines Gedankens zum Gebrauchsgegenſtand, au Erſtaunlich⸗ keit gleichkäme. Wie ſteht Pirandello da? Beſchämt. Felix iſt, ſchwarz auf weiß, ein erfreuliches Geſchöpf, los⸗ gelöſt von aller moraliſchen oder logiſchen Bindung, ein Stück Humor an und für ſich, Kind der unbefleckten Phantaſte. Er hat was Dionyſiſches. Aus reiner Freude da zu ſein, iſt er da. Sie iſt Grund und Urſach' ſeiner Exiſtenz, und darin er⸗ ſchöpft ſich auch völlig deren Sinn und Zweck. Welcher Geiſt oder Menſch, welches Tier oder Ding kann ſein Daſein gleich ſtichhaltig begründen und rechtfertigen? Ich kenne den Gentleman nicht, deſſen Feder und Schere dem Kater Felix Erſcheinung geben. Aber er muß ein liebens⸗ würdiger Menſch ſein, ein Freund der Tiere und Kinder, ein unpathetiſcher Muſikant, dem ein Tropfen Schaum aus der Götter vollem Glaſe ins Herz geſprungen iſt. Ich habe ihn lieb, und er kann unter meinen Töchtern wählen, welche er zur Frau haben will. Ueberdies ſchenke ich Felix, dem Kater, mein Vermögen, mit dem ich nichts Rechtes anzufan⸗ gen weiß. Vielleicht weiß er was daraus zu machen, Reifen für Baby etwa oder Schlittſchuhe. Heſſiſches Landestheater in Darmſtadt. Carlo Gol⸗ dio ni, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts der meiſtauf⸗ geführte Luſtſpieldichter in Venedig war, wollte mit ſeinen dramatiſchen Schöpfungen das Poſſenſpiel verdrängen und eine edlere Gattung des Luſtſpiels pflegen. Es fehlt ihm je⸗ doch die komiſche Kraft, der wahre Witz und Humor, der in das Innere des Gegenſtandes eindringt; ſelbſt die Leichtigkeit ſeiner Dialoge vermag darüber nicht hinwegzutäuſchen. Für den Karneval in Venedig des Jahres 1761 ſchrieb er das Luſt⸗ ſpiel„Der Impreſario von Smyrna“. Dieſer Im⸗ preſario iſt ein Türke, der in Venedig eine Operntruppe für Smyrna anwerben will, auch mit verſchiedenen Sängerinnen und Sängern unterhandelt, aber ſchließlich fluchtartig die Stadt verläßt, weil er die Launen und Schrullen der Künſtler nicht länger ertragen kann. Der Dichter Paul Kornfeld, der Dramaturg des Heſſiſchen Landestheaters, hat verſucht durch eine Bearbeitung das Luſtſpiel zu neuem Leben zu erwecken; man kann ſagen, daß dies im ganzen nicht gelungen iſt. Die ſtark nach poſſenhaften Wirkungen hinzielende Bearbeitung hat wohl einige gute Rollen für die Darſteller, indeſſen hat ſte es nicht vermocht für das Werk ſelbſt ein näheres Intereſſe zu gewinnen. Bei der Auffſthrung feſſelten in erſter Linie die Inſzenterung eines Gaſtes, Günter Haenel, und die Geſtaltung des Bühnenbildes durch Lothar Schenk von Trapp. Man ſah zugleich mehrere Zimmer eines vene⸗ zianiſchen Hotels auf der Bühne aufgebaut und ſo konnten ſich bie einzelnen Szenen ſtberaus ſchnell abwickeln. Die Auf⸗ führung gewann durch die Mitwirkung der erſten Opern⸗ und Schauſpielkräfte, die ſich für dieſen Abend zur Ver⸗ fügung geſtellt hatten, der zum Beſten der Wohlfahrts⸗Gin⸗ richtungen der Bühnen⸗Genoſſenſchaft veranſtaltet war.— Weit beſſer beſucht war trotz der Faſtnachtsſtimmung eine Aufführung von Shaws„Candida“; die Zuhörerſchaft folgte geſpannt den keineswegs leicht aufzufaſſenden Geiſt⸗ reicheleien Shaws, den ſog. Shawismen. Der Erfolg der Aufführung war ſtark, nicht zum wenigſten iſt dies ein Ver⸗ dienſt des Intendanten Carl Ebert, der in der Rolle des Pfarrers Jakob Morell eine Geſtalt ſchuf, die mit Vorzügen und Fehlern glaubhaft erſchien. E. B. „Gräfin Dubarrn“ auf der Bühne, Uraufführung im Bochumer Stadttheater. Der vielgeſpielte Film der Madame Dubarry hatte die Schickſale und Amouren dieſer welt⸗ berühmten Kurtiſane ſo populariſiert, daß der Uraufführung der tragiſchen Komödie„Gräfin Dubarry“ von F. Walther Ilges ein rauſchender Publikumserfolg beſchieden war Ein handfeſtes Theaterſtück mit einer guten Portion Gefühls⸗ kolportage bringt es eine Fülle zeitgeiſtreichelnder Epiſoden, die von einem ſchlagkräftgen, galliſch parfümierten Dialog ge⸗ tragen werden. Der Dichter wollte die ſterbende Welt des Rokoko kulturhiſtoriſch beleuchten, wollte die moraliſch⸗kri⸗ tiſche Peitſche über dem Tanz am Abgrund luftreinigend ſchwingen, um am Schluß eine Menſchheitsdämmerung großen Stils zu entfeſſeln,— es geriet ihm aber nur eine luſtige Maskerade. Und der Abgeſang mit dem Tode von Lud⸗ wig XV. trägt eher Aſchermittwochsſtimmung, als ein tra⸗ giſches Geſicht. Die dramatiſchen Bindungen liegen in einigen Situgtionen wirkſamer Theatralik, die die kommende Re⸗ volution ſchattenhaft ankündigen. Ueber die gewollte Kon⸗ ſtruktion konnten dieſe Szenen nicht hinwegtäuſchen, obgleich die Spielleitung von Viktor Ahlers allen ſzeniſchen Prunk der Bühne aufgeboten hatte und ein farbig bewegtes„Schau“⸗ ſpiel auf die Bretter ſtellte. Eliſabeth Funcke als Gräfin Dubarry ſiegte durch die Menſchlichkeit ihrer Darſtellung, die ſchon in der Erſcheinung die vollendete dekorative Grazie hei⸗ terer Schönheit atmete. Hrg. ſpalt 4. Seite. Nr. 89 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Februar 1928 Am Aſchermittwoch Groo kummt de Aſchermittwoch her De Kopp is ſchwer, de Beft' leer, Die Glieder wie verſchlage, Mar fiehlt ſich matt bei jedem Schritt, Es fehlt de rechde Appetit, Verſchimmt is eem de Mage. De Morgekaffee ſchmeckt eem nit, Gut, daß es ſaure Gummre git Un Rollmöps un dergleiche. Doch, weil mein Dorſcht net weiche will Muß ich am Owend heemlich ſchtill Ins Hawwereckl ſchleiche. Noch eemol tu ich dort en Trunk; Dann awwer heeßt's: Jetz' iſch's genunk! Un die Vernunft kummt widder, Un räuchert s Omwerſtübche aus, Die letſchde Schnvoge müſſe naus.— Un morge gilt mar widder Als Börcher, als ſolider. A. * Kater Der Kater iſt eine unabwendbare Folgeerſcheinung des Affen. Es gibt kleine und große Affen. Niedliche Zwerg⸗ äfſchen, ganz goldige Dinger und dann wieder große, aus⸗ gewachſene Viecher, Orang⸗Utangs von prähiſtoriſchen Di⸗ menſionen. Die Größe des Katers wiederum richtet ſich nach dem Körperumfange des vorausgegangenen Affen. Da findet W. man Käterchen, die mit leiſem Gejaule und ſteil erhobenen Schwänzchen um die Füße des glücklichen Beſitzers ſtreichen. Dieſe ſind mit einer Flaſche Selterswaſſer oder einer ſauren Gurke ohne weiteres zu beſänftigen. Wem aber eine Beſtie in der reſpektablen Größe eines Scheunentores auf dem Schädel hockt, die mit teufliſcher Unverfrorenheit die Gehirn⸗ ſübſtanz unter dem Scheitel von einer Ecke wirft, dem iſt nur mit einem Hering und einer kalten Duſche aus der Not des Aſchermittwochmorgens zu helfen. Ueber⸗ haupt ſo ein Hering! Dank ſei dem Schöpfer für ſeine Gabe und ein dreifaches Heil dem Manne, der als erſter die be⸗ freiende Wirkung des geſäuerten Fiſchfleiſches von dem Alpe des Katers erkannte. Ein Denkmal ſollte ihm errichtet wer⸗ den, aber die größten Wohltäter der Menſchheit ſterben meiſtens unbekaunt. Ihr ſchwankenden Geſtalten, die ihr mit zerbeultem Zilinder und verſchobenem Kragen geknickten Ganges einherzieht, verweilt einige Augenblicke in ſtummem Gedenken an jenen Großen, der dem Katervieh ein für alle⸗ mal den ſauern Hering in den entſetzten Rachen warf, an dem es elendiglich krepieren muß. Frauenrecht Heute iſt der Tag, an dem das ſchwache Geſchlecht aufſteht gegen ſeinen ihm von der Vorſehung huldreichſt gewährten Herrn und Gebieter, um ſich kaffeetrinkender⸗ und kuchen⸗ eſſenderweiſe in den verſchiedenen Lokalen zu beluſtigen. Ab⸗ gemeldet iſt der als Haushaltungsvorſtand benamſte Ehe⸗ herr. Und wenn er den Hausſchlüſſel ſchon vorher hatte, ſo würde er ihm heute morgen kraft eines verbrieften Rechtes entzogen.„Was ſchert mich Mann, was ſchert mich Kind, ich trage weit beſſ res Verlangen.. Als einzige Gunſt wurde ihm huldreichſt geſtattet, die Gattin am Abend in den dem braunen Tranke geweihten Häufern abzuhoſen und die Zeche zu begleichen. Devot empfängt der Wirt die Gäſte und züu⸗ bert auf ſein Antlitz ein liebreizendes Lächeln, wohl wiſſend, daß er mit den vaar Kellnern nur eine erſchreckend kleine Minderheit bedeutet. Sie aber fühlen ſich als„Herren“ der Situation. Berge von Kuchen verſchwinden und der Kaffee fließt in Strömen. Draußen aber ſchauen durch die Fenſter zaghaſt die Ehemänner herein und warten bis die von ber beſſeren Hälfte feſtgeſetzte Zeit gekommen iſt. Der Heidelberger Faſching unterſcheidet ſich rein äußerlich nicht allzufehr von ſeinem Raunheimer Bruder, höchſtens daß in den Straßenbetrieb die Studenten ein beſondere Note bringen. Aber innerlich ind doch einige kleine charakteriſtiſche Abtönungen bemerkbar. Naturgemäß tragen die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen in einer Stadt mit etwa 80 000 Einwohnern einen mehr auf das perſönliche Kennen und Bekanntſein eingeſtellten Charak⸗ tex. Man iſt krotz aller geſellſchaftlichen und ſonſtigen Unter⸗ ſchiede doch mehr„in der Familie“ als dies in der Großſtadt Maunßeim der Fall ſein kann. So ſind deshalb die ſtädti⸗ ſchen Maskenbälle und der große Ball des„Perkeo“ in der Stadthalle, die diesmal im Zeichen der Eröffnung des Radiums⸗Solbades ſtanden, Faſchingsfeſte, an denen ſich die geſamte Bevölkerung in allen ihren Schichten und Ständen beteiſigt. Ein betontes Beiſeiteſtehen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Spitzen und ein bewußtes Fernbleiben der führen⸗ den Geſellſchaftsſchichten iſt in Heidelberg etwas unbekanntes. Deshalb hat der dortige Faſching etwas anhetmelndes und anztehendes namentlich für die Mannheimer, die wie faſt rn* rer Nr 1 in die andere * ſtatiſtiſch belegt werden könnte, ſich lieber in Heidelberg ver⸗ gnügen als in Mannheim. Dies zeigte ſich namentlich auf dem großen Faſtnachts⸗Dienstags⸗Ball im Europäiſchen Hof, der von etwa 500 bis 600 Perſonen beſucht war, von denen reichlich die Hälfte von Mannheim geſtellt wurde. Und hier bewährte ſich der Faſchings⸗genius loci! Man kam ſich wirklich wie in einer großen Familie vor, ſo daß die ent⸗ zückend originell dekorierten Räume nicht nur einen präch⸗ tigen Rahmen für das Farbenbunt der Koſtüme abgaben, ſondern auch durch den Humor und den Frohſinn des letzten Tages faſt im Rahmen geſprengt zu werden drohte. Das ſoll heißen, daß ſogar die Treppen und Korridore Tanzen mitbenutzt werden mußten. Es war ein in jeder Hinſicht ebenſo vornehmer wie durch eine Reihe origineller Ueberraſchungen anregungsvoller Ausklang der Faſchings⸗ zeit. Herrn Fritz Gabler gebührt daher gerade im Namen jener, für die der Faſching mehr als nur einen Betäubungswahn auf kurze Zeit darſtellt, ſondern ſogar gewiſſen philoſophiſchen Inhalt beſitzt, beſonderer Dank und Anerkennung nicht nur für das Wagnis, ſondern auch für die Durchführung dieſes karnevaliſtiſchen Finales. „ Städliſche Nachrichten Neue Reliefbilder von Mannheim und Ludwigshafen Auf aründlichſten Erfahrungen von Gelände⸗ und Städte⸗ aufnahmen im Kriege fußend und ſich die neueſten Errungen⸗ ſchaften der Relieftechnik zunutze machend, hat ſich die nach dem Kriege ins Leben gerufene Münchener Vereiniate Deutſche Hochbildgeſellſchaft und Karthoara⸗ ohiſche Relief⸗Geſellſchaft zu einem Unternehmen entwickelt, das auf dieſem Gebiet nicht nur in Bayern führend iſt, ſondern auch im Ausland einen klangvollen Namen hat. Nachdem die Geſellſchaft ſchon früher ein großartiges, bis in die kleinſten Feinheiten ausgearbeitetes Relief der Stadt Duisburg und der Hafen verwaltung Duisburg geſchaffen hatte, weiter im Auftrage des Manu heimer Hafen⸗ und Induſtrie amtes ein Relief im Maßſtab 1: 5000 mit beſonderer charakteriſtiſcher Darſtellung der Hafen ⸗ und In duſtriean lagen, ferner ein Relief der Stadt Pforz⸗ heim und Umgebung im Maßſtab 1: 2000, ſteht nunmehr ein ganz gewaltiges großmaßſtabliches Relief der Stadt Mannheim undihrer Gema rkung unmittelbar vor der Vollendung. Es iſt rund 30 qm aroß und beſteht aus ſieben ſcharf aneinanderpaſſenden Einzelteilen von je einem Abmaß von.113,90 Meter. Die Durchführung der Arbeit erfolat auf Grund von genauen Planunterlagen für die Geländedar⸗ ſtellung und aufgrund von vielen Anſichten und Photos zur Darſtellung der Bebauung und Bewachſung. Alle Gebäulich⸗ keiten wurden, ſoweit dies in dem angegebenen Maßſtab mög⸗ lich war, architektoniſch herausgearbeitet, ſodaß das Stadtbild an ſich einem naturwahren Eindruck gibt. ſämtlichen Hafen⸗ und Induſtrieanlagen wurden mit den notwendigen Zubehören. d. h. Brücken, Kipper, Kräne, Schiffchen uſw. be⸗ lebt. Die Darſtellung der Bewachſung iſt in fedem Falle pla⸗ ſtiſch dargeſtellt und die Beſchaffenheit der Wälder vollſtändig der Natur angevaßt worden. Die Farbengebung des geſamten Reliefs iſt durchaus naturaliſtiſch, ſodaß das Relief den Ein⸗ druck der verkleinerten Wirklichkeit klar und deutlich aiht. Die Verwendung des Reliefs iſt vielſeitig. Es dient vor allem der plaſtiſchen Information für ſämtliche Referate der Stadtver⸗ waltung, alſo Vermeſſuna, Hochbau. Tiefbau, Siedlung und Verkehr. Auch die Referate Gas und Waſſer werden das Re⸗ lief mit Nutzen verwenden. Als ganz vorzüaliches Anſchau⸗ ungsſtück dürfte es der Schule dienen und den Kindern einen bleibenden Eindruck über das Stadtbild und die nächſte Um⸗ gebung geben. Von der Stadt Mannheim haben Oberſtadtbau⸗ direktor Zizler und tvermeſſungsrat Becken bach ſich vom Fortgang der Arbeit überzeugt, die ihren geäußerten Wünſchen bis ins kleinſte Detail Rechnung trägt. Ferner wird von der Geſellſchaft zurzeit im Auftrag der Pfalzwerke A. G. ein Relief der Rheinpfalz im Maß⸗ ſtab 1: 50 000 ausgeführt, das fämtliche durch die Pfalzwerke .⸗G. betriebenen Kraftwerke, Umſpannwerke, ſowie Schalt⸗ und Transformatorenſtationen darſtellt. vor der Vollendung. Beſondere Aufmerkſamkeit und Bewun⸗ derung verdient ein gleichfalls der Vollendung entgegengehen⸗ des, im Auftrag der J. G. Farbeninduſtrie ausgeſührtes Re⸗ lief der gewaltigen Werke Ludwigshafen und Oypau im Maßſtab von 1: 1000. Jedes Fabrikgebäude, feder Schuppen, jede Laufbrücke und jeder Kran ind in feinſter Filigranarbeit ausgeführt. Es ſtellt ein Meiſterwerk dar, das nicht nur denen. die es ausführen, ſondern auch den Auf⸗ traggebern ein ehrendes Andenken der Nachwelt ſichern. eee Die 0 zum! Es ſteht unmittelbar auch * Preußiſch⸗Süddeulſche Klaſſenlotlerie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu 5000 Mk. Losnummer 1493, 12 Gewinne zu 3000 Mk. Nummer 77 850, 121 543, 139 152, 161 280, 241 627, 354 078. Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu 5000 Mk. Nummer 153 118, 8 Gewinne zu 3000 Mark Nummer 116 851, 197 698. 202 257, 324 227. Vorträge Die Not unſerer Großſtadtjugend Beſtrebt, unſere Bevölkerung mit den Bewegungen und Vorgängen unſerer Zeit bekannt zu machen, gute zu fördern und vor ſchlechten zu warnen, veranſtaltete der Evang. Gemeindeverein der Konkordienkirche am 16. Februar einen Vortragsabend mit dem Thema:„Die Not unſerer Großſtadtjugend“. Als Redner war Hauptlehrer B. Schmolck gewonnen worden, der ſchlicht und ungeſchminkt die Zuſtände ſchilderte, wie ſie in allen Großſtädten im allgemeinen und in Mannheim im beſonderen vorherrſchen. Angeſichts der Tatſache, daß heute von 60 Mil⸗ lionen Reichsdeutſchen 45 bis 50 Millionen in Städten wohnen und dort entwurzelt, verarmt und ſo proletariſtert ſind, iſt es heilige Pflicht aller Volksfreunde, ſich um die Zukunft dieſer Maſſen zu kümmern, wenn nicht ſchließlich das ganze Volk zugrunde gehen ſoll. Die Stadtjugend iſt nicht beſſer und nicht ſchlechter als die Jugend auf dem Lande. Aber die ganz anderen Lebensbedingungen, die Wohnungsnot, das Schlaf⸗ gängerweſen mit ſeinen ſittlichen Gefahren, die aufreizenden Bilder an manchen Schaufenſtern, die Wirkungen von Kino und Schundliteratur neben Wirtshausbeſuch mit Eltern ſind ſchlimme Miterzieher. Gar noch, wenn die Eltern den ganzen Tag dem Verdienſt nachgehen müſſen und ihre freie Zeit noch ſelber in Vergnügungsräumen verbringen. Die Feſt⸗ ſtellungen der Schulärzte geben ein erſchreckendes Bild von Unterernährung der Schüler. ſtehen oft vor den ſchlimmſten Ausf chreitungen ſelbſt kleiner Kinder. Gerade die Schwachbegabten und mit körperlichen Gebrechen Behafteten ſtellen unter den Verdor⸗ benen die höchſte Zahl. Vererbung, ſchlechte Kameradſchaft, Nikotin und Alkohol erſchweren die gute Erziehung außer⸗ ordentlich. Dazu die bewußte Aufſtachelung von mancher Seite zur Reſpektloſigkeit gegen Eltern und Erwach⸗ ſene und Lehrer. Endlich die Enge überall, zu Hauſe und auf der Straße, wovon Landkinder keine Ahnung haben. Iſt es da ein Wunder, wenn die Jugend ohne Ideale ins Leben hinaustritt und wieder in die gleichmäßige Tretmühle der Fabrik hinein muß. Das einzige Gegenmittel erblickt ſie im Sport; leider bevorzugen viele die roheſten Arten. Daß die Jugend viel zu früh in die politiſchen Kämpfe hineingezogen wird, iſt ein weiterer Schade. Wohl denen, die im Wandern und Gartenarbeit, in jugendfroh ge⸗ leiteten Jugendbünden Erholung ſuchen und nicht in zweiſel⸗ haften Kneipen, Tanzlokalen und Kinoſtücken! Die Arbeit der organiſterten Gewerkſchaften für Fortbildung und Unter⸗ haltung, die Beſchaffung guter Büchereien und Jugendheime iſt hoch einzuſchätzen und zu unterſtützen. Die Jugend vor Fehltritten bewahren iſt beſſer, als ſie erſt ſchuldig werden zu laſſen und dann in Geſängniſſen und Anſtalten zu ver⸗ wahren. Iſt bei Vernachläſſigung oder gar ſchädlicher Be⸗ einfluſſung durch die Eltern oder durch die Umgebung Gefahr im Verzug, iſt iſt baldigſte Verbringung in gut geleitete An⸗ ſtalten oder noch beſſer tüchtige Familien auf dem Laude un⸗ bedingt geboten. Das Schlimmſte iſt, daß man in vielen Fa⸗ ntilien von Religion nichts mehr wiſſen will und ſo der heran⸗ wachſenden Jugend den innerlichen Halt raubt. Dieſer Aus⸗ höhlung des Gewiſſens müſſen Kirche und Schule und alle Gutgeſinnten kraftvoll entgegenwirken. Sonſt kommen noch mehr Prozeſſe wie der in Steglitz. Jugend will Freude haben und gärt zu allen Zeiten. Aber die Erwachſenen haben die Pflicht, darüber zu wachen, daß aus dem gärenden Moſt edler Wein, kein ſaurer Eſſig wird. 8 Der mit zahlreichen eigenen Erlebniſſen anſchaulich ge⸗ machte Vortrag fand lebhaften Beifall. Möge die Schärfung manchen Auges ein Segen werden für die heranwachſende Jugend! Das wäre der ſchönſte Dank für den 3 1 Polizei und Schulen essing une Kupfer vernickelte Teile n n Leuatol vor geschützt. fondern Anlaufen un dannen Alleinverkauf: Drogerie Ludwig K Schütthelm, Mannheim, 0 4, 3 Telephon Nr. 7 715 und 27 716. 8 FE N 8 .. ̃ͤ N Hugo Wolf ö und ſeine Beziehungen zu Mannheim Zum 25. Todestag des Komponiſten am 22. Februar Von Helmut Grohe Die. Wiederkehr von Hugo Wolfs Todestag läßt uns der Beziehungen des feinen muſikaliſchen Lyrikers zu Maunheim gedenken. Ein in der„Münchner Allgemeinen Zeitung“ im Jahre 1890 erſchienener Artikel von Joſ. Schalk mit dem Titel:„Neue Lieder, neues Leben“ hatte meinen Vater, Dr. Oscar Grohe veranlaßt, an den damals in Deutſchland noch ganz unbekannten Komponiſten Hugo Wolf zu ſchreihen und ihn um Zuſendung ſeiner Kompoſitionen zu Pitten. Die Beſchäftigung mit den erſten Liedern Wolfs ent⸗ fachte in Grohe einen ſolchen Euthuſiasmus, daß ſich bald eiue herzliche Freundſchaft mit dem Komponiſten entſpann, die ſich in einer lebhaften Korreſpondenz auswirkte. Dieſer in⸗ zwiſchen auch veröffentlichte Briefwechſel fand erſt mit Wolfs beginnender geiſtiger Umnachtung ein Ende⸗ Bereits im Oktober 1890 kam Wolf gelegentlich einer Reiſe durch Süddeutſchland nach Mannheim, wo er einen„be⸗ ſonders empfänglichen Boden für ſeine Liederſgat“ vermutete. Hier führte er alsbald dem damals am Mannheimer Theater engagierten Hofkapellmeiſter Felix von Weingartner und Grohe ſeine Liedſchöpfungen vor, die auf die beiden Zuhörer einen tiefen Eindruck machten. Als Wolf nach 4 Tagen ab⸗ reiſte, nahm er Weingartners Zuſage mit, ſein kleines Ora⸗ toxium„Chriſtnacht“(nach Platen; für Soli, Chor und Or⸗ cheſter aufzuführen. Am 9. April 1891 löſte Weingartner ſein Verſprechen ein. Wolf kam wieder und durfte dem Publikum für ſtürmiſchen Applaus danken. Der nächſte Beſuch des Komponiſten in unſerer Stadt er⸗ folgte im Sommer 1894. Wolf kam damals von Berlin, wo er ſeinen erſten Liederabend gegeben hatte. Von Mann eim aus wurde eine Fahrt nach Darmſtadt unternommen Der dortige Richard Wagner⸗Verein veranſtaltete einen Wolf⸗ Liederabend mit dem Komponiſten als Begleiter. Als Wolf nach dem Konzert im„Hotel zur Traube“ durch einen Tür⸗ 5 einen bekränzten Ehrenſtuhl für ihn an einer reich beſetzten Feſttafel ſtehen ſah, riß er aus. Solche Feierlich⸗ leiten waren dem ſcheuen und inſichgekehrten Menſchen ein Greuel. Grohe, der Wolfs„Flucht“ vor den Darmſtädter e mit einem plötzlichen Unwohlſein notgedrungen ent⸗ 5 ldlate, fand den Freund nach ein paar Stunden ſehr ver⸗ gnügt am Bahnhof wieder von wo die Rückreiſe nach Mann⸗ heim angetreten wierde. Sehr charakteriſtiſch für Wolfs ſen⸗ ſitive Natur iſt auch das folgende kleine Erlebnis, das ſich in meinem Elternhaus abſpielte: Hugo Faißt— neben Emil Kauffmaun in Tübingen einer der getreueſten Wolf⸗Anhänger — war von Stuttgart herübergekommen und nahm mit un⸗ ermüdlicher Sangesfreudigkeit mit dem Komponiſten deſſen Lieder am Flügel durch. In die wunderſam zarte Klavier⸗ ſtelle der Schlußtakte von„Anakrevns Grab“ ließ ſich plötz⸗ lich ſchrill und unerbittlich unſerer Kuckucksuhr vernehmen, die zwölf Uhr ſchlug. Wolf ſchmetterte den Klapierdeckel zu und ſtürzte hinaus. Am 7. Juni 1896 kam es zur Uraufführung von Wolfs einziger vollendeter Oper„Der Corregidor“ am Mannheimer Hoftheater. Die Vorbereitungen waren nicht gerade reibungs⸗ los verlaufen, doch gelang es ſchließlich der unermüdlichen Mitarbeit aller dem Werk zu einem großen Erfolg zu ver⸗ helfen. Kapellmeiſter Hugo Röhr(heute in München) diri⸗ gierte. Intendant Baſſermann führte Regie. Unter den So⸗ liſten ſind vor allem die in Mannheim noch heute unvergeß⸗ lichen Künſtler, Fräulein Ottiker und die Herren Kromer, Rüdiger und Marx, zu nennen. Wolf war aufs tiefſte er⸗ ſchüttert, als er ſein unter großen Schmerzen geborenes Werk aun ſich vorüberziehen ſah. In der Pauſe ſchloß er tränen⸗ überſtrömt die Textdichterin Roſa Mayreder in die Arme. Das Publikum ruhte nicht, bis ſich der blaſſe und ſich ſolcher Zurſchauſtellung heftig widerſetzende Mann vor dem Vorhang zeigte. Das entzückende Werk ging in der Folge über faſt alle deutſchen Bühnen. der Städtiſchen Oper in Berlin, der ein ſtürmiſcher Erfolg be⸗ ſchieden war. Drei Tage nach der Uraufführung verließ Wolf Mannheim für immer. Sein Honorar von 200 Mark war ihm geſtohlen worden. Aber er hatte neue Freunde und An⸗ hänger gewonnen, die ihn verſtanden und die ſich für ihn mit Wärme einſet ten. Vor allem ſind da zu nennen Frl. Anna Reiß. Intendant Baſſermann, Bankdirektor Hildebrandt und ein Verleger Heckel nebſt ſeinen beiden Söhnen. Die Stadt ehrte ſich und den Komponiſten durch Be⸗ nennung einer Straße als Hugo⸗Wolf⸗Straße. So hat„das freundliche Mannheim“ durch wagemutiges Eintreten für einen damals unbekannten Künſtler ſeine alte Tradition fort⸗ geſetzt, dank derer es vorher im Leben unſerer Geiſtesgrößen wie Schiller, Goethe, Mozart, Weber, Schopenhauer und Richard Wagner eine Rolle ſpielte.. 4 Vor ein paar Tagen erlebte es unter Brund Walters liebevoller Hand eine Neueinſtudierung an Kunſt und Wiſſenſchaft Kommerzienrat Alfred Neven Du Mont, der Verleger der„Kölniſchen Zeitung“ und zweiter ſtellv. Vorſitzender des Vereins deutſcher Zeitungsverleger, beging am 20. Februar ſeinen 60. Geburtstag. Er wurde nach dem Tode ſeines Vaters im Jahre 1896 Mitinhaber der Firma Du Mont Schauberg, in der er ſchon vorher tätig war und übernahm nach dem Tode ſeines älteſten Bruders im Jahre 1915 ihre Leitung, die er ſeitdem als Seniorchef, beſonders auch in den namentlich durch die Beſetzung beſonders ſchwieriger Zeiten mit Erfolg geführt hat. Die Kölner Univerſität hat ihn zum Ehrendoktor gemacht.— Reichskanzler Dr. Marx hat an Dr. Alfred Neven ein Glückwunſchtelegramm gerichtet, das ſeine Verdienſte um das Vaterland und um die rheiniſche Heimat hervorhebt und den Wunſch ausſpricht, daß ſeine Ar⸗ beits⸗ und Schaffensfreudigkeit noch lange Jahre zum Segen Deutſchlands erhalten bleibe. Allerlei Bücherrekorde. Als das älteſte Buch der Welt gilt der Priſſe ſche Papyrus, der einen der größten Schätze der Nationalbibliothek in Paris bildet. Er wurde von dem Gelehrten, nach dem er ſeinen Namen führt, zuſam⸗ men mit einer Mumie aus der Zeit der erſten ägyptiſchen Dynaſtie in einem Grabe bei Theben gefunden. Das in Hieroglyphen geſchriebene Werk ſtammt aus dem Jahre 3350 v. Chr., es enthält Sinnſprüche und Sprichwörter.— Das größte Buch“ dürfte eine Bibel der Buddhiſten ſein. Der König Mindon⸗Min von Birma errichtete im Jahre 1857 in der Nähe von Mandelay ein großes Monument, das von 700 Tempelchen umgeben war. Jedes derſelben enthielt eine weiße Marmorplatte. und auf dieſe Platten ließ der Herrſcher den Tert der buddhlſtiſchen Bibel einhauen, die ſechsmal um⸗ ſangreicher iſt als die unfrige. Ein Buch, das im wabhrſten Sinne des Wortes mit Gold aufgewogen wurde, iſt eine dick⸗ leibige hebräiſche Ausgabe des Alten Teſtaments aus der Bibliothek des Vatikans. Im Jahre 1512 wollten die Juden von Rom ſie dem Papſte Julius II. abkaufen und boten als Taufpreis das Gewicht des Buches in Gold. Das Angebot wurde aber abgelehnt. Eines der umfangreichſten Werke iſt ferner eine chineſiſche Enzyklopädie von zwölfhundert Bänden, deren jeder 100 bis 150 Seiten enthält. Der Inhalt erſtreckt ſich auf Literatur, Philoſophie, Aſtronomie und Naturwiſſen⸗ ſchaften. Den Chineſen verdanken wir auch das erſte Wörter⸗ Buch, das aus dem Jahre 1100 vor Chriſtus ſtammt. Mittwoch, den 22. Februar 1928 8 neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Aushabe ß) Karneval im Lande Baden⸗Badener Faſching rr Baden⸗Baden, 21. Febr. Nach dem großen Masken⸗ Hall am Samstag abend, der alle Faſchingsfreunde im Kur⸗ hauſe vereinigte, herrſchte am Sonntag etwas Ruhe, aber abends machte ſich in den Wirtſchaften und Reſtaurants doch ein fröhliches Getriebe bemerkbar. Am geſtrigen Montag gab es dann im kleinen Theater die übliche Faſchings⸗Vor⸗ ſtellung, für die man die bekannte Raederſche' Poſſe „Robert und Bertram“ gewählt hatte. Unſer beliebter früherer Komiker Wilhelm Meyer⸗Sanden gab als Gaſt den Bertram und ſein urkomiſches Spiel löſte wie immer Heiter⸗ keitsſtürme aus. In einem der Poſſe angefügten dritten Bild traten Robert und Bertram im„Baden ⸗ Badener Schwimmbad“ auf. Was hier an Behandlung von lokalen Vorkommniſſen und lokalen Witzen geleiſtet wurde, löſte abermals größte Heiterkeit aus. Die Aufführung zeigte flotten Gang und fand vor ausverkauftem Hauſe ſtatt. Die heutige Wiederholung hatte gleichfalls ein außerordentlich zahlreiches Publikum ins Theater gelockt. In den heutigen Nachmittagsſtunden herrſchte in der Stadt das übliche lebhafte Maskentreiben, an dem auch die Jugend beteiligt war. Einzelmasken und Gruppen durchzogen die Straßen und von der Weſtſtadt aus wurde ein Umzug arrangiert, der dem Auge ein fröhliches Karnevalsbild darbot und viel Intereſſe in Anſpruch nahm. Mit Eintritt der Dunkelheit ging auch das Maskentreiben in den Straßen zu Ende. Der Abſchluß war fröhlich und zeigte gute Stimmung. Hoffentlich hält ſie auch am Aſchermittwoch an. Tr. Ladenburg, 21. Febr. Ein ſchöner, witz⸗ und humor⸗ reicher Maskenzug veranſtaltete am Faſtnacht⸗Sonntag nachmittags die unter Mitwirkung von einer Reihe von Ver⸗ einen gegründete„Karneval⸗Geſellſchaft Fidelio 1896“. Der be⸗ merkenswerte Zug zeigte durchweg Geſchmack und hielt ſich auf achtenswerter Höhe. Das 30 Punkte umfaſſende reich⸗ haltige Programm bot ſehr viel Schönes. Alle Wagen⸗ und Pferdebeſitzer und allerlei Handwerker, Bäcker, Metzger, Ge⸗ ſang⸗ und Sportvereine und Landwirte und Gärtner waren beteiligt. Allerlei lokale Dinge fanden ihre humorgewürzte Darſtellung. * Karlsruhe, 21. Febr. Wie am Faſtnachtsſonntag ſo ſah auch am Dienstag es recht traurig in den Straßen der Sandeshauptſtadt aus. Da die frühere Große Karne⸗ vals⸗Geſellſchaft ſelig entſchlafen iſt, ſo bekommt das Kar⸗ nevalstreiben in den Straßen kein einheitliches Bild mehr. Was ſich in Verkleidung herumtrieb, war mager an Witz und Originalität. * Villingen, 21. Febr. Selbſt in der bekannten Faſtnachts⸗ ſtadt Villingen noch nie Geſehenes brachte der heutige hiſto⸗ riſche Umzug in 30 Wagen und Reitergruppen. Es zog ein Stück Mittelalter vorüber. Prächtige Koſtüme, Gala⸗ wagen aus früherer Zeit, Wagen der Zünfte uſw. ſah man in leuchtenden Farben in den Straßen der Stadt. Eine große Anzahl Reitergruppen, darunter der Einzug des Grafen Friedrich von Fürſtenberg im 15. Jahrhundert, belebten das impoſante Bild. In der Herrichtung der einzelnen Wagen haben die Villinger Handwerksmeiſter wirklich Gutes geſchaf⸗ fen. 20 bis 30 000 Menſchen umſäumten die Straßen, durch die ſich der Zug bewegte. creo Aus dem Lande Schwetzingen, 21. Febr. Vergangene Nacht gegen halb 8 Uhr begehrten fünf, zwiſchen Wan häuſel und Kirrlach tätig geweſene Kabelleger aus Norddeutſchland, die mit dem Mitternachtszuge von Waghäuſel kommend, in Schwetzingen eintrafen, Einlaß in die Wirtſchaft zum weißen Schwanen. Die Wirtſchaft, in deren Saal eine Karnepalsgeſellſchaft tagte, war für den öffentlichen Verkehr ſchon geſchloſſen. Die fünf Burſchen, die in verſchiedenen hieſigen Wirtſchaften vorher Krach gemacht hatten und deshalb an die friſche Luft geſetzt werden mußten, randalierten in bereits angetrunkenem Zu⸗ ſtande vor dem„Schwanen“ und ſchlugen gegen die Türe. Als der Wirt Wilh. Spilger hinausging, um Ruhe zu bieten, Wurde er von den üblen Subjekten überfallen und durch zwei Meſſerſtiche am Hinterkopf und am Ober⸗ ſchenkel ſchwer verletzt. Architekt Jakob Schneider, der zu Hilfe eilte, erhielt ſofort einen Meſſerſtich in das Ge⸗ ſäß. Den in der Wirtſchaft noch anweſenden Gäſten gelang es, die Burſchen feſtzunehmen und der Polizei zu über⸗ geben, die ſie zunächſt in den Ortsarreſt verbrachte. * Mönchzell(Amt Heidelberg), 21. Febr. Wie alljährlich, ſo wurde auch dieſes Jahr durch den evang., Kirchenchor im Gaſthaus„zur Krone“ ein Familienabend abaehalten. Vorſtand Alfred Rohle der begrüßte die Erſchienenen und sprach für den zahlreichen Beſuch ſeinen Dank aus. Es folaten abwechſelnd Liedervorträge und humoriſtiſche Darbietungen. Zur teilweiſen Deckung der entſtandenen Unkoſten wurde hieran anſchließend eine Gabenverloſung abgehalten die manch glücklichen Gewinnenr ſah. Pfarrer Niederer ⸗ Meckesheim hatte allen Mitwirkenden den Dank der Gemeinde ausgeſpro⸗ chen.. ., Odenheim, 21. Febr. Als Fackel diente hier ein mas⸗ kierter junger Mann, deſſen Koſtüm infolge einer Unvor⸗ ſichtigkeit beim Rauchen Feuer fing. Durch raſches Zu⸗ greifen wurde das Feuer ſchnell erſtickt, ſodaß für den Koſtüm⸗ träger keine ernſtere Verletzungen entſtanden. * Farlsruhe, 21. Febr. Ein 31jähriger verheirateter Poſtſchaffner von hier, der ſich unter falſchem Namen und ihm zuſtehenden Titeln, wie Forſtwart und Eiſen⸗ bahnſekretär von auswärtigen Firmen in mehreren Fällen Waren von erheblichem Werte hat ſchicken laſſen und die Lieferfirmen geſchädigt hat, wurde feſtgenommen. Aus der Pfalz * Deidesheim, 21. Febr. Auf die vom Darlehenskaſſen⸗ verein Deidesheim ausgeſchriebene Stelle eines neuen Be⸗ rufsrechners haben ſich 87 Perſonen beworben. Zwei vom Vorſtand in engere Wahl vorgeſchlagene Herren wurden von der Generalverſammlung abgelehnt, da ein einheimiſcher Rechner gewünſcht wurde. In einer neuen Generalverſamm⸗ lung wurde mit Stimmenmehrheit Diplom⸗Kaufmann Huth aus Edesheim zum Rechner gewählt. & Berghanſen, 21. Febr. Auf der Schwegenheimer Land⸗ ſtraße unweit des Ortes, geriet das Perſonen auto eines Pirmaſenſer Schußhfabrikanten plötzlich in Brand. Das Feuer, das durch einen Defekt am Vergaſer verurſacht wurde, griff ſo ſchnell um ſich, daß der Wagenlenker aus dem Auto flüchten mußte. Die von ihm unternommenen Löſchver⸗ ſuche blieben erfolglos, der Wagen verbrannte vollſtän⸗ dig, ſodaß nur noch Ueberreſte abzuſchlepyen waren. Der Chauffeur ſelbſt trug Brandwunden am Arm davon. * Zweibrücken, 21. Febr. Wegen verſuchter Werbung für die Fremdenlegion wurde geſtern der 38 Jahre alte, aus Luxemburg ſtammende ſeit 20 Jahren hier anfäſſige frühere Photograph Karl Maroldt, Inhaber einer Wein⸗ handlung und Bierniederlage, verhaftet und in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Maroldt ſoll, wie die„Zweibrücker Volkszeitung“ berichtet, vor etwa 8 Tagen in einer Wirtſchaft „ in Landau nverſucht haben, zwei junge Leute zum Eintritt in die Fremdenlegion zu bewegen. Nachbargebiete Der Frankfurter Defraudant Birx endlich verhaftet . O. Sch. Frankfurt a.., 22. Febr. Wie wir vor einigen Wochen mitteilten, hat das Arbeitsamt in Frankfurt den Schildbürgerſtreich begangen, ſeine Geldtransporte einem ehemaligen Zuchthäusler namens Birx anzuvertrauen. Dieſer nahm denn auch die gute Gelegenheit wahr, eines Tages mit 30 000% das Weite zu ſuchen. Trotz größter Mühe, und der Tatſache, daß der Defraudant inzwiſchen nachweisbar mehreremale in Frankfurt geſehen wurde, gelang es ihm ſtets, ſich in Sicherheit zu bringen, bevor die Kriminalpolizei zu ſeiner Verhaftung erſchien. Birx iſt nun geſtern in Köln am Rhein verhaftet worden, und zwar unter recht inter⸗ eſſanten Begleitumſtänden. Die Kölner Kriminalpolizei unterhielt während der Faſchingszeit einen Sonderfahndungs⸗ dienſt, da mit einem Zuzug ſteckbrieflich geſuchter Elemente in der Hochburg des rheiniſchen Karnevals zu rechnen iſt. Die von Birx veruntreute Summe beſtand faſt ausſchließlich aus neuen Zehnmarkſcheinen und Birx, der den Karneval in Köln verlebte, machte ſich durch Ausgabe dieſer neuen Zehn⸗ markſcheine verdächtig. Da gerade in letzter Zeit Banknoten⸗ fälſchungen, vor allem von Scheinen zu 10 /, gemeldet wur⸗ den, nahm ſich die Kölner Kriminalpolizei Herrn Birx vor Und entdeckte zu ihrer Ueberraſchung bei dem Verhafteten die Summe von 26 000„. Der Vedacht, daß es ſich hier um Falſifikate handelte, lag zuerſt nahe. Durch den Er⸗ kennungsdienſt wurde jedoch im Kölner Poltzeihräſidium feſtgeſtellt, daß der„Falſchmünzer“ niemand anders war, als der langgeſuchte Frankfurter Defraudant. Er leugnete zuerſt ſtandhaft, mit dem Geſuchten identiſch zu ſein, hat aber ſchließ⸗ lich ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Die 26 000/ ſind beſchlagnahmt und werden dem ſtädtiſchen Arbeitsamt wieder zugeſtellt werden. Wie wir ſchon ſ. Zt. vorausſahen, konnte die Verhaftung des Birx nur eine Frage der Zeit ſein; der ſonſt ſo raffinierte Dieb hat ſich durch die übliche große Dummheit, die ſich die meiſten Berufsverbrecher zu ſchulden kommen laſſen, ſelbſt in die Hände der Polizei begeben. * (Frankfurt a.., 19. Febr. Der Archivar Dr. Kogler. der aus der Frankfurter Stadtbibliothek wertvolle Bücher entwen⸗ det hatte, wird ſich, da vorher ein Steckbrief des Landgerichts Graz gegen ihn vorlag, wegen der Frankfurter Bücherdieb⸗ ſtähle in Oeſterreich zu verantworten haben. * Frankfurt a.., 21. Febr. Die Mainſchiffahrt wird nach Mitteilung des Waſſerbauamtes am 22. Februar mit Schleuſen beginn wieder freigegeben werden. 925 Frankfurt hat die Berg⸗ und Talſchiffahrt die Schleuſe zu enutzen. * Saarbrücken, 21. Febr. In der Nacht zum Samstag wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, der 20 Jahre alte ruſſiſche Emtigrant Bender in der Nähe von Brebach er⸗ mordet. Unter dem Verdachte der Täterſchaft wurde der ehemalige ruſſiſche Oberleutnant Gorwarth verhaſtet, der mit Bender zuſammen ein Mädchen nach Hauſe begleitet ſiatte, das beide liebten. Die Bluttat ereignete ſich vor der Haustſire des Mädchens. * Mörchingen(Lothringen), 21. Febr. Mehrere Arbeiter waren vor kurzem damit beſchäftigt, die alten Kaſtanjenbäu me bei der Pfarrkirche umzuhauen. Als einer der dickſten Bäume gefällt wurde, fanden die Arbeſter, im Fuße des Baumes eingewachſen, ein ſteinernes Kreuz, deſſen Sockel ſich unter den Baumwurzeln befand. Der Baum war jedenfalls ſeinerzeit neben oder über dem Kreuz angepflanzt worden und hatte dieſes durch die Wurzelentwicklung dann förmlich eingeſchloſſen. Einige Worte der in deutſcher Sprache gehaltenen Inſchrift waren noch leſerlich. * Grüneberg(Elſaß], 21. Febr. Nach einem Familien⸗ ſtreit verließ die 35 Jahre alte Frau Leidtrand ihre Woß⸗ nung und ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Ill. Ihr Mann eilte ihr nach und ſprang ins Waſſer, um ſie zu retten. Er wurde aber von den durch das Hochwaſſer reißen⸗ den Fluten fortgeriſſen und ertrank. Die Frau konnte von Paſſanten gerettet werden. 8 Gerichtszentung Ein geriſſener Dieb Ein ganz geriſſener Einbrecher, Dieb und Betrüger ſtand vor dem Amtsgericht Neuſtadt a. d. H. in der Perſon des Tagners Franz Anton Klein aus Neuſtadt a. d. H. z. Zt. Büßer im Zuchthaus Ebrach, zur Verhandlung. Dem Ange⸗ klagten liegt zur Laſt, in Neuſtadt a. d. H. aus dem Gange des Flurbereinigungsamts ein Fahrrad im Werte von 100 Mark entwendet, in der Nacht vom 27.28. 5. 27 in Muß⸗ bach in der Wohnung eines Fuhr mannes einen hinterſtellten Ueberſeekoffer erbrochen und daraus fünf Anzüge und ein Zigarrenetui entwendet, ferner im gleichen Anweſen eine hinterſtellte Kiſte erbrochen und daraus Beluſtigungskarten entwendet zu haben. Am gleichen Tage ſchwindelte er einer Kaufmannstochter in Mußbach vor, er ſolle die bei ihrem Vater hinterſtellten Waren eines Kaufmannes aus Edenkoben abholen, worauf dieſe im guten Glauben ausgehändigt wur⸗ den. Die Waren hatten einen Wert von 164 Mark. Er erhielt z wei Jahre und einen Monat Zuchthaus. Hat der Gewerbelehrer das Züchligungsrecht? Ueber dieſe prinzipielle Frage hatte das Jugend⸗ gericht in Saarlouis zu entſcheiden. Der Sache lag folgendes zugrunde: Am 15. Dezember 1927 hatte der Fach⸗ lehrer Kl. von der Gewerbeſchule in Saarlouis beim Einſam⸗ meln der Zeugnishefte einen Schüler dabei betroffen, als dieſer in ſeinem Zeugnis vor den durch den Lehrer eingetra⸗ genen Prädikaten„gut“ die von fremder Hand mit Bleiſtift davorgeſetzte Bezeichnung„ſehr“ wegradieren wollte. Auf ſeine Frage, wer das geſchrieben habe, wurde dem Lehrer der 17jährige Schreinerlehrling Joh. S. aus Sillingen an⸗ gegeben. Der Lehrer wandte ſich an den ihm bezeichneten Schüler S. und machte ihn darauf aufmerkſam, daß er deshalb wegen Urkundenfälſchung beſtraft werden könnte. Als Antwort ertönte ein Gemurmel, aus dem der Lehrer herauszuhören glaubte, er(der Schüler) könne tun, was er wolle. Kl. hielt dadurch di? Autorität der Schule für gefähr⸗ det und verſetzte dem Schüler eine Ohrfeige und nach einer weiteren ungebührlich erſcheinenden Antwort eine zweite. Hierauf gab ihm der Schüler einen Schlag auf das Auge, der allerdings keine nennenswerte Folgen hatte. S. wurde unter Anklage der Körperverletzung vor die Schranken des Gerichtes geſtellt. Das Gericht trat der Meinung des Klä⸗ ers bel, daß dem Lehrer in Vertretung des Moeiſters das N chktigungsrecht zuſtehe und unter Betonung deſſen, daß es ein unerhörtes Benehmen ſei, vor der Klaſſe einen Lehrer zu ſchlagen, wurde daher der Angeklagte wegen Kör⸗ er verletzung unter Berückſichtigung mildernder Umſtände au einer Geldſtrafſe von 100 Franken bezw. erſatzweiſe 10 Tagen Haft und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. 5 g § 2000 Mark verjubelt. Ein 21jährtrer Kaufmann L. von Neuſtadt war bei einer Gimmeldinger Weingroßhandlung in Stellung. Anfang Dezember v. J. erhielt er einen Scheck tber 2000 Mark, um ihn bei einer Neuſtadter Bank einzu⸗ löſen. Nachdem er dies getan. verſchwand er mit dem Gelde nach Mannheim, wo er es in wenigen Tagen ih entſprechender Geſellſchaft bis auf den Betrag von 4 Mark ver jubelt hatte. Später konnte er dann in Schiffer⸗ ſtadt aufgegriffen werden. Der Schaden wurde von ſefnen Eltern erſetzt. Das Amtsgericht Nenſtadt vernxteilte L. nun zu einex Gefängnisſtraſe von drei Monaten bei e rung einer Bewährungsfriſt bis 1. März. Veranſtaltungen Mittwoch, den 22. Februar 1928 Theater: Nationaltheater:„Das Glöckchen des Eremite n“ .80 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Wolgaſchiffer“. Capitol: „Totentanz der Liebe“.— Lichtſpielhaus Müller:„Die Hoſe“, Palaſt⸗ Theater:„Der Brillantenſchmuggler von New⸗ York“.— Scala⸗Theater:„Wie werde ich meine Frau los“?— Schauburg:„Fräulein bitte Anſchluß“,— Ufa⸗ „Die geſtohlene Braut“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1 u.—7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr, Muüſeeum für Natur⸗ und Völkerkunde:—5 Uhr. Sportliche Rundſchau Breslauer Sechstagerennen Nach 90 Stunden— Linari ausgeſchieden— Keine Ver⸗ änderungen. In der Nacht zum Dienstag gab es im Breslauer Sechs⸗ tagerennen zwar viele Anſätze zu Jagden, aber die ſtarke Spitzengruppe war ſehr aufmerkſam und erſtickte alle Aus⸗ reißverſuche im Keim. Sehr ſchön waren die Wertungskämpfe der Nacht und am Dienstagnachmittag. Die Paare Girar⸗ dengo⸗Rieger und van Kempen⸗Knappe holten ſich wieder den⸗ Löwenanteil an Punkten. Linari, der in der Nacht geſtürzt war und ſich dabei eine ſchmerzhafte Schulterverletzung zu⸗ gezogen hatte, mußte am Nachmittag die Waffen ſtrecken. Der Partner des Italieners, Seiferth, fährt vorläufig als Erſatz⸗ mann weiter. Um 4 Uhr nachmittags, alſo nach 90 Stunden, waren 2242,760 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Girardengo Rieger 397 Punkte; 2. van Kempen/ Knappe 867; 3. Ehmer Kroſchel 159: 4. Binda Tietz 120; 5. Wambſt/ Laquehay 43 P. Eine Runde zurück: 6. Suter/ Richli 260.; 7. Tonani/ Frach 141; 8. Grimm Junge 79; 9. Rauſchſ Hürtgen 30 Punkte. Zwei Runden zurück; 10. Dewolf⸗Stockelynckr 60 Punkte. Drei Runden zurück: 11. Kroll/ Miethe 40 Punkte. Theater: * Sawall ſiegt in Paris Der deutſche Stehermeiſter Walter Sawall, der in Mar⸗ ſeille zwei ſchöne Erfolge erringen konnte, ſiegte auch bei den ſonntäglichen Rennen auf der Pariſer Winterbahn, wo er eine große Fahrweiſe an den Tag legte. Im erſten 20 Km. Lauf des Rennens hatte er es vor allen Dingen mit dem Franzoſen Bréau zu tun, der von Sawall in 15,7 Minuten ſchließlich mit nur 10 Meter geſchlagen wurde. a Linar war 240 Meter zurück, Der z veite 20 Km.⸗Lauf brachte ein Duell Linar⸗Sawall, das der Weltmeiſter in 18:11 Min. mit 70 Meter Vorſprung zu ſeinen Gunſten entſchied. Bréeau blieb diesmal 140 Meter zurück. Im Geſamtergebnis kam Sawall mit drei Punkten an den erſten Platz vor Linar mit vier und Bréau mit fünf Punkten. Der Flieger kampf wurde eine Beute des Franzoſen Francheur mit fünf Punkten, der den Weltmeiſter Michard mit ſechs ſowie die Italiener Biani und Martinetti mit je acht Punkten auf die übrigen Plätze verwies. Literatur Der„Winter“, amtliche Zeitſchriſt des Dentſchen Ski⸗Ver⸗ bandes, Bergverlag. Rudolf Rother, München. Bei allen dies⸗ jährigen Ski⸗Meiſterſchaften, vor allen Dingen bei der Olympiase ſelbſt war das große Rätſelraten: Wie weit werden die Relord⸗ ſprünge ſein? Nur wenig Zuſchauer ahnen, daß zu Höchſtleiſtungen außer den Fähigkeiten des Springers ſelbſt Sprunghügel vorhanden ſein müſſen, die erſt auf Grund mathemgtiſcher Berechnungen die Möglichkeit beſtimmt langer Sprünge geben. Dieſe Sprungſchanzen⸗ Mathematik betreibt ſeit Jahren der Schwelzer Ingenieur Strau⸗ mann. Er hat für ſeine Verſuche die Unterſtützung der gerodyng⸗ miſchen Verſuchsanſtalt in Göttingen gefunden und nun iſt auch die Mechanik und die Mathematit des Skſweitſprunges wiſſenſchaftlich feſtgelegt.„Winter“ gebührt das Verdienſt, die Forſchungen Sera un⸗ manns in Wort und Bild für die Allgemeinheit zugänglich gemacht zu haben. In den mit zahlreichen Figuren geſchmückten Aufſäten erfahren wir das Geheimnis des Erfolges von Walter Glaß, der möglicherweiſe unbewußt beim letzten Oſterſpringen am Feldberg burch ſeine Klppſprünge die mathematiſche Formel bewies, daß in⸗ folge der beſonderen Haltung des Springers nach dem Abſprung eine größere Geſchwindigkeit als bei der Anfahrt auf den Sprunaſchanzen⸗ tiſch ſelbſt erzielt wird. Beeichnend iſt, daß die Bernina⸗Schanze in Pontreſina auf Grund des erſten Springens im Jahre 1928 gefindert wurde und daß Straumann durch dieſe Aenderung die Möglichkeit von 70 und 80⸗Meterſprüngen auf der Schanze errechnete. Die Sprünge des Schweiger Trojani über 70 Meter beſtätigten ſchon nach vierzehn Tagen die Richtigkeit Straumannſcher Mathematik. Strau⸗ mann errechnet aus ſeinen jetzigen Verſuchen die Möglichkeit von Sprüngen von 220 bis 240 Metern. Allerdings bedarf eine ſolche Sprungweite eine Anlauf⸗Geſchwindigkeit von 100 bis 120 Stunden⸗ Kilometern. Heute iſt eine Geſchwindigkeit von 108 Stunden⸗Kllo⸗ metern die höchſte Geſchwindigkeit, die bel den Rekord⸗Schanzen in der Aufſprung⸗Geſchwindigkeit vorkommt. Dieſe Geſchwindigleiten ſind unfaßlich ſelbſt für Skiläufer, die ſich zu den„Fortgeſchrittenen“ zählen, die Rekord⸗Springer ſcheinen ſich aber mit den raſenden Zelten abzufinden.. Für die Olymnia⸗Schanze errechnete Straumann zuerſt Sprünge von 80 Metern, heute läßt ſie theoretiſch 90⸗Meter⸗Sprünge unter den allerbeſten Vorausſetzungen zu. Die Frage des tatſächlichen Ex⸗ reſchens ſolcher Weiten iſt wie oben bereits erwähnt, nur für den glänzendſten Syringer und für die entſprechend gebaute Schanze möglich. Die Bäume wachſen aber auch hierbei nicht in den Himmel, denn St. Moritz hat es oft genug verkündet, daß ſeine Schanze eine Viertelmillion Franfen foſtete, jede Steigerung der theoretiſchen Höchſtſprungwefte bedeutet aber eine Steigerung der Schanzenbau⸗ koſten faſt im Quadrat, wer kann das bezahlen? e Briefkasten ir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche An künfte können nicht ſegeben werden. Beantwortung luriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertungs fragen iſt Ausgeſchloſſen. Jeder Au⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ neunung werden nicht beantwortet.. J. N. Einen Künſtlernamen können Sie ſich zulegen, doch im Verkehr mit den Behörden hat nur Ihr Familienname Geltung. Auch Unterſchriften ſind mit ihm vorzunehmen. 8 E. S. Wenn die Schenkung als Bettel aufzufaſſen iſt, ſind Sie ſtrafbar, ſonſt kann Ihnen der Bekannte ſchenken was er will. 5 H. 17. 1213 Papiermark entſprachen am 2. 9. 1922 4,04 Goldmark. H. N. 100. Wenden Sie ſich an das Stahlhelmbüro, Mannheim, Tatterſallſtraße 6.. 8 Nuß. Anonyme Aufragen werden nicht beantwortet. 5 N. Mannheim. Elne genaue Adreſſe konnten wir nicht ermitteln, die Anſchrift dürfte aber genügen. Ph. Ho. Eine ſolche Verbindung gibt es nicht. PPP õ r——————— Maſſerſtandsbeobachtungen m Monat Februar — N a N Rhein Pegel] 15. 16 17 18 21 2² Neckar Pegel 15 18 17, is 21 22. Walbahnt 2 454— 8 255 5 Schuſterinſe! ge.082 722.32.82 17 Mannzeim 43.10.83.50.5 488 51 12.90 402 3,20.15 Jagſtfeld.50.75.20 261054.80 Magau 4 68 6028.88 7035.4 5,7 5 Maunbem 3,7748624, 843 0 Taub 250.904.7683 8,57 457 Köln 484.04.51 621 6,3185 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerer Dr. Haas Reue Mannheimer Zeltung G. m. d. 5. Mannbeim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Thefredakteut Kurt Fischer— Berantwortl. Redakteure: Füt Polltit: H. A. Meißner= Feuflleton; Dr. S Kayſer— Fommunafpolttik und Lokales: Richard Schönkeld Hrn un Neues aus aller Welt: Willn Müller— Hendelstellz At 4 767 25 Gericht und alfeß Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Mar Fiifte⸗ 6. Seite. Nr. 89 Nene Naunheimer Zeitung(Mittag Ausgabe) Mittwoch, den 22. Februar 8 lick über die Verbrecherjagd in Paris Der geheimnisvolle Verbrecher Das blutige Drama, deſſen Opfer vor einigen Tagen der ehe zalige Jeſuitenpater Tai da de Peredes wurde, iſt noch vollkommen in Dunkel gehüllt. De Peredes, der als Laſſenverwalter der jeſuitiſchen Miſſion in Paris ſtets große Summen in ſeinem Büro aufzubewahren hatte, iſt, wie das „Neue Wiener Journal“ berichtet, von einem Unbekannten ermordet worden. Der Täter hat mit einem harten Gegen⸗ ſtand, wahrſcheinlich mit einem Metallſtab, den Schäbel ſeines unglücklichen Opfers zertrümmert. Die Verdachtsmomente, die ſich bisher gegen beſtimmte Perſonen gerichtet hatten, erwieſen ſich als vollkommen falſch. b ſein Alibi nachweiſen. Der ehemalige Prieſter, Abbe For⸗ toli, als perſönlicher Gegner des Ermordeten bekannt, deſſen Name im Zuſammenhang mit dem Verbrechen aufge⸗ taucht war, vermochte gleichfalls den Beweis zu erbringen, daß er der Tat vollkommen fernſtehe. Die Vermutung, es handle ſich um einen Racheakt, erſcheint damit als irrig. Es wurde übrigens ſeither feſtgeſtellt, daß ein Betrag von 30 000 Frane aus den Kaſſebeſtänden feßlt. Der Mörder hatte es alſo zweiſellos auf einen Raub abgeſehen. Die Erhebungen des Detektipkorps konnten wohl bisher nicht auf die Sdur des Täters führen, ſie hatten fedoch eine Anzahl non Indizien zutage gefördert, die den Fall noch viel Muſteriöſer erſcheinen laſſen. Die ärztliche Unterſuchung der Leiche des Ermordeten ergaß jeden Zweifel aus⸗ schließenden Weiſe, daß der 1 dieſelhen Verletzungen auft 2 9 gen Tagen ermorbeten Näherin Madame Der unbekannte Täter hatte die Frau in Täter 1 ta überfallen und brachte ihr durch Knuf mit Metall⸗ P n nem Die Taſchen voll Geld Ein nicht alltäglicher Fall von Freitod hat ſich in Berlin in einem Toilettenraum des Bahnhofs Sübende abgeſpielt: Erhängt fand man dort einen Greis auf, und als die Polizei herbeigerufen war und zur Unterſuchung ſchritt, entdeckte man in den Taſchen des Toten ein kleines Vermögen. 200 000% in Hundertmarkſcheinen, 400/ in ein Taſchentuch eingeknüpft und 200/ in einer Rolle alter goldener Zehnmarkſtücke. Ein 35 Zentner ſchweres Dach abgeſtürzt g Eine Windhoſe hat in dem Augsburger Vorort Gög⸗ gingen ein 35 Zentner ſchweres Teil des Daches der Turn⸗ halle des Turnvereins abgedeckt und mehrere Meter weit fortgetragen. In dem gleichen Augenblick verließ eine Mäbchenklaſſe die katholiſche Volksſchule. Mehrere Kinder wurden durch das Dach begraben, wobei einige Mädchen er⸗ heblich verletzt wurden. Glücklichexrweiſe hatten bie Kinder infolge des Unwetters ein ſchnelles Tempo eingeſchlagen. Der Materialſchaden iſt groß. Vier Ueberraſchungen bei einem Einbruch In einem Hauſe der Guſtav⸗Müller⸗Straße in Schön e⸗ berg war am Samstag abend eine Familie ausgegangen und hatte die Wohnung im vierten Stock ohne Aufſicht ge⸗ laſſen. Der Mann kehrte zuerſt heim. Als er unten auf dem Hausflur Licht machte und einen gefüllten Korb ſtehen ſah, war er neugierig und unterſuchte den Inhalt. Zu ſeiner Keberraſchung fand er ihn mit Sachen gefüllt, die er alle als ſein Eigentum erkannte. Schleunigſt nahm er den Korb auf die Schulter und brachte ſeine Habe wieder in die Woh⸗ nung hinguf. Die Tür ſand er nur noch eingeklinkt, während ſie vorher verſchloſſen geweſen war. Die Be⸗ hältniſſe waren geöffnet oder erbrochen und geleert. Während der Mann ſich in der Wohnung noch umſah, hörte er, wie jemand leiſe vom Boden herunterkam, Er ging hinaus und faßte gerade noch einen Unbekannten, der an ihm porbeizukommen ſuchte. Wie er richtig vermutete, war es ein Einbrecher, der bei ihm„aufgeräumt“ hatte. Er Prachte ihn nach der Wache, wo er als ein 35 Jahre alter Holländer Joſeph Wippifewſbl feſtgeſtellt wurde, der nach Verbüßung von 22 Monaten erſt kürzlich aus Plötzenſee ent⸗ laſſen worden war. Dieſer Wippijewſki hatte ſeinen Komplizen weggeſchickt, um eine Autodroſchke zu holen und auf dem Hausflur gewartet. Als er ſtatt des Komplizen einen andern Mann auſſchließen ſah, war er nach dem Boden hinaufgeeilt, um ſich zu verſtecken. Während der Wohnungsinhaber mit dem Ertappten auf der Wache war, kam der Sohn nach Hauſe. Auch dieſer war ſehr überraſcht itber den Zuſtand, der ſich ihm in der Wohnung zeigte. Ein paar Minuten ſpäter klingelte es, Als er öffnete, ſtützte der Klingler und war ſichtlich ſehr überraſcht, daß er nicht Wippifewſki vor ſich fand, nach dem er fragte, ſondern einen unbekannten fungen Mann, der ihn gleich am Kragen nahm. Miteinander kümpfend, gingen beide die Treuye hinunter. Weil drauden niemand war, ſo kam der junge Mann zur Ueberzeugung, daß er allein mit dem Fremden nicht fertig werden würde und verlangte ſeine Papiere, um prüfen zu können, oh ſeine Be⸗ Hauptung, daß er nicht nötig habe, einzubrechen, wahr ſei. Nachdem er widerwillig die Papiere herausgegeben hatte, lief der Fremde davon. Der junge Mann begab ſich mit den Papieren nach der Wache und traf dort zu ſeiner Ueberraſchung ſeinen Vater mit dem gefaßten Einbrecher, der von einem Komplizen nichts wiſſen wollte. Die Papiere lauten auf einen Schloſſer Alfred Herzberg. Ob ſie echt oder falſch ſind, muß noch feſtgeſtellt werden. Ueber 7090 Mark Lohngelder geraubt Auf der vor der Stadt Bernburg(Saale] gelegenen Aue wurde ein Raubüberfall verübt. Der Meiſter der Deutſchen Solwaywerke trug gerade die Lohngelder nach dem ihm unterſtellten Steinbruch. Plötzlich trat ein hinter einem Pfeiler verſteckter Mann vor ihr hin und drückte einen Revolver ab. Der Meiſter wurde glſicklicherwetſe ür an der Wange verletzt, taumelte aber und ließ dabei die Aktentaſche mit 7300 Mark Lohngelder fallen. Der Titer lief, nachdem er die Taſche an ſich genommen hatte, der Stadt zu, wurde noch eine Strecke lang von dem Meiſter ver⸗ folgt, konnte aber daun unerkannt entkommen. Der Poliziſt als Faſſadenkletterer Ein in der Elbeſtraße in Hamburg patroullierender Ordnungspoliziſt gewahrte in der Nacht zum Sonntag im erſten Stockwerk eines Konfekttonshauſes einige zertrüm⸗ merte Fenſterſcheiben, was auf einen Einbruch ſchließen ließ. Da die Haustür verſchloſſen war, blieb dem Beamten nichts auderes übrig, als den Einbrecher von der Außenſeite des Hauſes durch Klettern zu ſtellen. In einem der Räume ſtellte er einen Mann, der nicht weniger als drei neue Anzüge angezogen hatte. Der Ueberraſchte ergab ſich dem Be⸗ amten. Ein Verlaſſen der Räume war wiederum nur auf dem Wege durch die Jenſter möglich. Der Einbrecher ſtieg voran, der Beamte folgte ihm mit gezogenem Revolver. r Der Buchhändlergehilfe Jules Simon, der einige Tage lang in Haft war, konnte ſtab, ähnliche Verletzungen bet, wie dies auch der unbekannte Verbrecher des ehemaligen Jeſuitenpaters getan hatte. Dieſer Fuſammenhang kann freilich ein Spiel des Zufalls ſein. Die Möglichkeit jedoch, daß es ſich in beiden Fällen um einen und denſelben Mörder handle, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Dieſer an ſich ſchon myſtertöſe Zuſammenhang erfährt nun durch einen rätſelhaften Vorfall eine Ergänzung, die dieſen ganzen Kriminalfall einem abenteuerlichen und un⸗ glauhwürdigen Kriminalroman ähnlich geſtaltet. Der Photo⸗ werk des Hauſes 56 in der Rue Alexandre Dumas hat, wurde Dienstag nacht, alſo wenige Stunden nach dem Mord an der Frau Deſterbeck, plötzlich durch ein Geräuſch aus dem Schlafe geriſſen. Er machte Licht und ſah nun, daß das Glasdach ſeines Ateliers zertrümmert worden und daß ein unbekannter Mann durch die Breſche, die er in das Glas geſchlagen hatte, in ſein Atelier geſtürzt war. Monſieur Jeanin glaubte zunächſt, er habe es mit einem Einbrecher zu tun, der Unbekannte be⸗ ruhigte ihn jedoch und erklärte, er ſei bereit, mit einem Be⸗ trag von 300, France den angerichteten Schaden gutzumachen. Zugleich erzählte er dem Photograyhen eine phantaſtiſche Beſchichte. Bier Araber, die ſeine Feinde ſeien, hätten ihn verfolgt, er habe ſich auf das Dach des Hauſes geflüchtet und ſei dann nach dem Durchbruch des Glasdaches in das Atelter gela gt. Monſteur Jegnin übergab den Mann der Polizei. 5 id det. Eskorte iſt dieſer nun, knapp vor dem Tor des Pf zäudes, ſpurlos verſchwunden. je Poltzei glaubt nun, daß dieſer muy nand anders als b 5 Perſonsheſchreibunge Vie Per des jedenfalls auf ihn. Trifft nun auch die zweite Vern An. daß der Feu f 4 f f. Zu, daß der Jeſuitenpater und die Näßerin ein und demf Täter zum O den M jelaſſen. 2 Der Mann ber ſich ſelbſt verhaften ließ Vor einigen Tagen wurde in Wien der ehemalige Medi⸗ ziner Oskar Graetzer wegen einer Anzahl Betrügereien dem Landesgericht eingeliefert, Polizei und insbeſonders den Gerichtsbehörden zu ſchaffen ge⸗ geben. In letzter Zeit hat er ſich als Opfer alte Frauen aus⸗ geſucht, die ein Zimmer zu vermieten hatten. Er zog in das Zimmer ein, verſprach einen hohen Zins und bedang ſich Klavierbenützung aus. Er blieb daun den Zins ſchuldig. Wenn man ihn öfter mahnte, machte er an dem Klavier höl⸗ liſchen Lärm. Als ſchließlich die Wohnungsvermieterin die Katzenmuſik ſatt bekommen und ihm die Benutzung des Kla⸗ viers unterſagt hatte, verklagte er die Vermieterin auf Beſitz⸗ ſtörung. Eine halb erblindete dreiundachtzigjährige Frau zwang er mit Gewalt zur Unterfertigung eines Mietver⸗ trages. Er hat ſich auch wiederholt als Arzt ausgegeben und mit beſonderer Vorliebe ſeine Quartiergeberinnen behandelt. Seinen frechſten Streich verübte er im Dezember des Jahres 1925. Damals hatte er einen„Böſen⸗Buben⸗Ball“ vexan⸗ ſtalten wollen. Der Kartenabſatz war jedoch ungünſtig. Nun rief er das Polizeikommiſſariat Wieden telephoniſch an, ſtellte ſich als Stgatsanwalt vor und ordnete ſeine eigene Verhaf⸗ tung an. Er wurde dann tatſächlich verhaftet und wenige Tage ſpäter, als ſich der wahre Sachverhalt herausgeſtellt hatte, auf freien Fuß geſetzt. Grgetzer machte damals den Velſuch, den Bundesſchatz auf Schadenerſatz zu verklagen, da er durch die ungerechte Verhaftung an der Abhaltung des Balles verhindert worden ſei. Er hatte wiederholt Kerker⸗ ſtrafen zu verbüßen. 5 Getren bis in den Tod Wie das„Linzer Volksblatt“ meldet, brach im Jeſuiten⸗ kloſter in Linz auf dem Freinberg ein Brand aus, dem das Dach der Konviktskapelle zum Opfer fiel. Unter der Rettungsmannſchaft befand ſich auch der abgebaute Wehr⸗ mann Franz Jonaſch, der eben vorüberging, als das Feuer aufflammte. Er ſ ſtieg ſofort auf das Dach, um an den Ret⸗ tungsarbeiten teilzunehmen. Von dem heftigen Nordweſt⸗ ſturm, der das Dach aufgeriſſen hatte, wurde Jonaſch ſamt dem Blechdach in die Tiefe geſchleudert, brach den Halswirbel und ſtarb nach kurzer Zeit. Die tödliche Kokain⸗Injektion Aus Wien wird gemeldet: Hier wurde der Sekundar⸗Arzt eines hieſigen Spitals, Dr. Egon., in ſeinem ärztlichen Dienſtzimmer auf dem Sofa liegend tot aufgefunden. Neben 1 rechten Schulter laa eine Injektionsſpritze, aus der ſich Dr. E. eine 20prozentige Kokaininjektion eingeſpritzt hatte. In In der Chronik der heldenmütigen Kämpfe, die ſchiff⸗ brüchige Seeleute mit den Elementen ausgefochten haben, dürfte die Geſchichte des kleinen franzöſiſchen Dampfers„E d⸗ mond René“ beiſpiellos daſtehen. Die älteſten, ſturm⸗ erprobteſten Seeleute hatten, wie das„Neue Wiener Jour⸗ nal“ meldet, Tränen in den Augen, als das engliſche Han⸗ delsſchiff„Darwen“ im Schlepptau mit dem kleinen franzö⸗ ſiſchen Dampfer in den Hafen Nordſhields eingelaufen iſt. „Edmond René“ ſchien halb demoliert, als ob die Granaten eines großen Geſchützes an Bord einen Volltreffer erzielt und eine ungeheuerliche Verheerung angerichtet hätten, Selbſt die Kommandobrücke fehlte. Das Schiff bot einen wahrhaft trau⸗ rigen Anblick, die ſieben Matroſen der Beſatzung waren bis aufs Skelett abgemagert und es bedurfte nicht viel Phantaſie, es zu erraten, daß ſie eben einer Todesgefahr entronnen waren. Heute iſt bereits die Odyſſee des„Edmond Rens“ be⸗ kannt: Sie iſt wahrhaftig in Epos heldenmütigſten Kampfes mit den entfeſſelten Gewalten des Ozeans. Daß dabei die Menſchen und nicht die Elemente den Sieg davontrugen, iſt wohl auch zum Teil dem Zufall, der das engliſche Haudels⸗ ſchiff„Darwen“ auf dieſelben Gewäſſer, wo die franzöſtſche Dampfer ſich herumtrieb, geführt, aber auch zum Teil dem ungebrochenen Mut dieſer Menſchen in höchſter Lebensgefahr zuzuſchreiben, die einen phantaſtiſchen Kampf volle dreißig Tag lang durchgehalten hatten. Die Beſatzung des franzöſiſchen Dampfers wurde mitten auf der Fahrt über den Wäſſern der Nordſee von dem Un⸗ glück betroffen, daß der Kompaß an Bord infolge eines De⸗ fekts, der bei Abfahrt überſehen woerden war, plötzlich nicht mehr funktionierte. Sie hatten keine Buſſole mehr und konnten ſich nunmehr nicht recht orientieren. Wohl iſt das geſtirnte Firmament für geübte Seeleute in ſolchen Fällen ein Erſatz für die fehlende Magnetnadel. ein gewal⸗ tiger Atlas, die ihnen die Himmelsrſchtungen auzeigt. Zu dem erſten Unglück geſellte ſich jedoch ein zweites. Dichte Wolken hingen Tag und Nacht am Firmament und furchtbare Stürme branſten ber das Meer mit unheimlicher Geſchwin⸗ digkeit dahin. Während die Stürme die Wogen peitſchten, öffneten ſich die Schleuſen des unerbittlichen Firmaments Grgetzer hat wiederholt der Das graph, Monſieur Jeanin, der ſein Atelier im dritten Stock⸗ 1 2— ſeinem Kleiderſpind ſand man eine Flaſche mit einer 20pro. zentigen Kokainlöſung. In der Gegend der beiden Achſeli wies die Leiche Spuren zahlreicher Injectionen auf. Man nimmt an, daß Dr. E. unabſichtlich bei der Injection eine Vene getroffen hat, ſo daß das Gift unmittelbar in das Herz drang und den plötzlichen Tod herbeiführte. Böhmen 100 Faß Benzin explodiert Nachts explodierten im Lagerhaus der Firma Berinka in Budweis hundert Faß Benzin. Es entſtand ein Großbrand. D Lagerhaus, die Warenlager, die neuen Magazine, das Maſchinenhaus und ein Keſſel⸗ und Heizhaus wurden gänz⸗ lich vernichtet und ein ungeheurer Schaden verurſacht. Es handelt ſich um Lager der bekannten Vacuum⸗Oil⸗Compauy. 300 Benzinfäſſer, die in einem benachbarten Magazin lagen, und das Wohnhaus konnten gerettet werden. Der Schaden wird mit zwei Millionen Kronen bezeichnet. England Die Seereiſe einer Flaſchenpoſt Vor zwanzig Jahren warf ein Zahnarzt aus der frlän⸗ diſchen Stadt Dundalk namens James Thomſon wäh⸗ rend einer Fahrt auf dem Mittelmeer eine Flaſche über Bord. In der Flaſche ſteckte ſeine Geſchäftskarte mit der Bemerkung, der Finder der Flaſche ſolle, wenn er ſich bei dem Zahnarzt melde, ein Gebiß mit falſchen Zähnen umſonſt erhalten. Vor ein paar Tagen erhielt Thomſon von einem gewiſſen George Chriſtian aus einer Stadt der Inſel Man(zwiſchen Frland und England) einen Brief, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß der Schreiber die Flaſche mit Inhalt an der Küſte der Inſel auf⸗ gefunden habe. Die Flaſche war dicht mit Schlinapflanzen und eln bedeckt. Sie muß in den zwanzig Jahren ihrer See⸗ reiſe zwiſchen 1000 und 2000 Meiler zurückgelegt haben. Rennpferde mit Br llen In England, dem klaſſiſchen Lande des Rennpferdeſportes, hat man durch Verſuche feſtgeſtellt, daß die Geſchwindigkeit der Rennpferde mit von der Schärfe der Augen abhängt. Zu⸗ nächſt hat ſich bei den Verſuchen ergeben, daß von zehn Renn⸗ pferden durchſchnittlich eins an ſchlechten Augen leidet. Die augenſchwachen Pferde wurden dann mit großen Brillen ver⸗ ſehen und es ſtellte ſich heraus, daß ihre Geſchwindigkeit da⸗ durch geſteigert wurde, und zwar um etwa 12 Sekunden auf eine Meile. Je nachdem die Pferde mit oder ohne Brille an dem Rennen teilnahmen, veränderte ſich ihre Geſchwindigkeit. Es handelt ſich hierbei allerdings mehr um theoretiſche Ver⸗ ſuche. Im praktiſchen Rennen iſt noch kein Pferd mit einer Brille aufgetreten. Finnland Auf Eisſchollen ins Meer abgetrieben Wieder wird aus Helſingfors gemeldet, daß finniſche Fiſcher, die aus der Gegend von Björkö bei Wiborg ſtammen, mit Pferden auf Eisſchollen ins Meer abgetrieben wurden. Es ſoll ſich diesmal um 100 fin⸗ niſche Fiſcher handeln. Von Flugzeugen hat man Nahrungs⸗ mittel für ſie abgeworfen, und Eisbrecher ſind zur Hilfe⸗ leiſtung abgefahren. Rußland Vierfacher Raubmord bei Moskau In Saraiſk bet Moskau ermordete ein Wächter den Aufſeher eines Holszplatzes, deſſen Frau und zwei Töchter. Er beraubte die Kaſſe um 500 Rubel, ſteckte die Hütte in Brand und ergriff die Flucht. Mit Hilfe eines Polizeihundes ent⸗ deckte man ihn und nahm ihn feſt. Marokko Beſtätigung einer alten Nerbrecherregel Wie die Erfahrung lehrt, kann man ſich bei der Ent⸗ deckung eines Verbrechens oft darauf verlaſſen, daß der Ver⸗ brecher wieder an die Stätte ſeiner Tat aus irgend einem Grunde zurückkehrt. Dieſe Regel hat wieder einmal in Ma⸗ rokko ihre Beſtätigung gefunden. Dort wurden vor ſechs Jahren in Wedzem aus der franzöſiſchen Heereskaſſe drei⸗ einhalb Millionen Franken geſtohlen. Ein Abenteurer namens Barbalozzi, der Inhaber eines übelberüchtigten Lo⸗ kals in Wedzem, war der Tat verdächtig und legte ſchließlich auch ein Geſtändnis ab. Er weigerte ſich aber hartnäckig, über den Verbleib der dreieinhalb Millionen Franken Mitteilung zu machen. Zu 20 Jahren Zwangsarbeit in Franzöſiſch⸗ Guyana verurteilt, gelang es ihm zu entfliehen und ſich allen Verfolgungen zu entziehen. Dieſer Tage wurde in Tetuan ein Mann bei einem Diebſtahl in einem Bazar feſtgenommen. Aus ſeinen Fingerabdrücken ergab ſich, daß man es offenbar mit dem vielgeſuchten Barbalozzi zu tun hatte. Der Ver⸗ brecher iſt höchſtwahrſcheinlich nach Marokko zurückgekehrt, um ſich in den Beſitz der irgendwo verſteckten dreieinhalb Millionen Franken zu ſetzen. Bei dieſer Gelegenheit hat ihn das Schickſal ereilt. 5 2 28— Tragödie auf hoher See und ein nicht endenwollender Regen ging über die Waſſer⸗ fläche nieder. Dieſe Wetterlage dauerte mit ganz geringen Unterbrechungen volle vier Wochen. In den erſten Tagen ſahen die Matroſen dieſer traurigen Situation ziemlich gleich⸗ gültig zu. Sie hofften auf eine balbige Aenderung. Lebens⸗ mittel gab es genug an Bord und auch an Kohle herrſchte kein Mangel. Nachdem acht Tage ſo vergangen waren, machte allmählich Angſt und Unruhe der früheren Gleichgültigkeit Platz. Um gegen das Sturmwetter erfolgreich ankämpfen zu können, mußten die Maſchinen mit doppeltem Kohlenfutter geſpeiſt werden und ſchon konnten ſie berechnen, daß ihr Vorrat höchſtens noch acht Tage andauern werde. Als aber⸗ mals eine Woche verſtrichen war, wurden die letzten Stücke des ſo teuren ſchwarzen Diamanten den Keſſeln überant⸗ wortet. Die Beſatzung beſchloß nun den Kampf gegen den Tod um jeden Preis fortzuſetzen und zu dem einzigen Weg, der noch offen geblieben war, Zuflucht zu nehmen. Das über⸗ flüſſige Holz des Dampfers ſollte verbrannt werden. Erſt wurden alle bewegbaren Holzgegenſtände, die an Bord über⸗ haupt aufzufinden waren. den Flammen, die die Maſchinen trieben, überantwortet. Dann kam die Reihe an die Beſtand⸗ teile des Dampfers ſelbſt. Die ſieben Menſchen, die da mit dem unerbittlichen Meer rangen, befanden ſich in einer eigen⸗ artigen Lage. Sie verheizten allmählich den dünnen Boden unter ihren Füßen, der ſie von den Waſſermaſſen trennte. Alle irgendwie entbehrlichen Holzbeſtandteile des Schiffes fielen zum Opfer. Zuletzt wurde ſchon die Kommandobrücke abgeriſſen und verheizt. Zu gleicher Zeit brach über die Unglücklichen ein zweiter Feind, die Hungersnot, ein. Mit den vorhandenen Lebens⸗ mitteln mußte aufs äußerſte geſpart werden. Da kam am dreißigſten Tag urplötzlich die Rettung. Am Horizont tauchte ein Handelsſchiff, das die engliſche Flagge führte, auf. Nach verzweifelten Verſuchen, ſich im Sturm bemerkbar zu machen, ſetzte nun die Rettungsarbeit des engliſchen Schiffes ein. Es dauerte vierundzwanzig Stunden, bis es der Beſatzung des Handelsſchiffes gelang, die franzöſiſchen Matroſen und die noch norhandenen Reſte des„Edmond Reus“ zu ſichern und ſchließlich in den Hafen von Nordſhield zu führen.: * ly 22. Februar 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 7 Seite. Nr. 89 1¹ 20 Jerikfentichungen dar ötadt Wanzen Herſtellung des Schulhofes einſchl. Pflaſter⸗ arbeiten zum Neubau Käfertal, beötugungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtat⸗ tung der Selbſtkoſten erhältlich. Donnerstag, den 1. März 1928, Rathaus N 1, Zimmer 124. Mittwoch, den D Verkündete: Monat Februar 1928 8. Kaufmann Joſef Blum u. Faui Kula Kaufm. Walter Alexander u. Herta Gideon Gärtner Wilh. Wagenblaſt u. Ida Renner VE u. Eliſabetha Koob Friſeur Ernſt Konradt u. Amali d eher lie Jäger geb. Maurer Otto Eder u. Ida Schulz Kellner Johann Sixt u. Joſefine Dann Metallformer Berth. Hillmann u. Barb. Brehm Elektromonteur Eug. Köhler u. Emilie Güther⸗ mann Mühlenarbeiter Friedr. Pfeifer u. Eliſabetha Schmitt geb. Meckel Buchhalter Willi Weidner u. Ther. Hillesheim Bäcker Willy Bornhäuſer u. Luiſe Weber geb. Windecker Schloſſer Friedrich Worm u. Hedwig Beier 9 10. Ingen. Otto Schmidt u. Karolina Feldmüller Ingenteur Paul Schlemmer u. Gertrud Bauer Lokomotivführer a. D. Wilhelm Reinecke und Anna Spahr Arbeiter Andreas Böh u. Maria Glas Eiſendreher Karl Schmidle u. Anna Schäfer Schuhmacher Arth. Rechkemmer u. Eliſab. Noe Techniker Karl Hotel u. Franziska Schnitzer Glasreiniger Georg Fiſcher u. Anna Bender Eiſendreher Friedrich Emil Bauer u. Johanna Falkner Zeichenlehrer Walter Eimer u. Marg. Scherer 5 18. Konſtrukt. Alfred Schmidt u. Bertha Kullmann Kaufmann Heinrich Größle u. Martha Fey Rentenempf. Heinrich Scharf u. Lydia Mäſtling Friſeur Albert Faßnacht u. Anna Röſch Schloſſer Hermann Klein u. Eliſabet Heck Friſeur Karl Kirchner u. Karoline Schäffner Schloſſer Karl Heitz u. Anna Wöhrſtein Schloſſer Auguſt Kohler u. Paula Manger Getraute: Monat Februar 1928 9. Poſthelfer Karl Höhlein u. Auguſtine Ingold Gewerbelehrer Friedr. Kruſt u. Maria Witt Elektro⸗Ingenteur Karl Steinmetz u. Eliſabeth Schollmeier . Gutsverwalter Fridolin Baur u. Klara Schwab Küfer Friedrich Dannecker u. Emilie Metzger Kaufmann Joſef Dietmann u. Emma Rupp Spengler Andreas Frank u. Anna Spranz Schloſſer Ferdinand Gentner u. Emma Baier Kürſchner Eugen Hechtle u. Kätchen Harrer Feinmechanlker Frör. Hoppner u. Frieda Heiſt Küfer Karl Klemmer u. Hilda Bender Kaufmann Otto Klenk u. Anna Heiß Sattler Peter Kohl u. Karoline Bäcker Former Karl Kirſch und Pauline Küchler geb. Schmitt Arbeiter Karl Mosbacher u. Wilhelmine Fiſcher Bauführer Kaſpar Plötz u. Emma Wohlwender Kaufmann Heinrich Schneider u. Roſa Kamp Poſtbote Friedrich Schmitt u. Klara Dengler Schloſſer Karl Straub u. Emilie Kurz Kaufm. Wilhelm Walter u. Anna Babelotzty Maſch.⸗Former Ferd. Wehrle u. Eliſab. Fritſch Kaufmann Georg Weinmann u. Eliſe Weiß Hauptmann a. D. Hugo Zimmer u. Joſefa Groß Arbeiter Franz Lenz u. Auguſte Herwe — 14. Kaufmann Karl Eckert u. Frieda Hopf Mechaniker Hermann Ganter u. Emma Neuſer Hauſierer Carl Goldſchmidt u. Barbara Engel geb. Weber Schloſſer Auguſt Grebert u. Anna Biſchoff Bäcker Johannes Ortlieb u. Maria Buſter Kaufm. Rudolf Schumm u. Johanna Dörſch Kaufm. Franz Schuhmacher u. Roſa Sambetzz Karuſſellbeſitzer Phil. Wagner u. Marg. Frank. Geborene: Monat Januar und Februar 1928 26. Kaufm. Franz Willibald Brummer e. S. Karl 28. 81. Otto Auguſtin Klavierbauer Anton Trotz e. T. Kaufmann Otto Pfannſtiel e. T. Erna Eliſa⸗ beth Helga Dreher Joſef Brandel e. S. Egon Thomas Regiſtrator Seb. Schmelcher e. T. Lore Käthe Werkzeugfräſer Joſef Pulko e. S. Joſef Stefan Gemeindeſekretär Herm. Preßler e. S. Hans Reſtaurateur Friedrich Wilhelm Latteyer e. S. Wolfgang Johann Simon Kaufmann Karl Moeſer e. T. Martha Eliſabeth Gertraude Exped. Frz. Konr. Bolleyer e. T. Paula Erika Buchdrucker Karl Uhrig e. S. Karlheinz Julius Valentin Kaufmann Nuchem Klotz e. T. Silvia Renate Schneider Auguſt Bayer e. T. Gertrud Eliſab. Telegraphenarbeiter Auguſt Schäfer e. T. Ger⸗ trud Annelieſe Schuhmacher Karl Friedr. Gehrig e. T. Maria Paula Kfm. Franz Joſef Stember e. S. Hans Werner Schloſſer Alois Otto David Rudolf Albrecht e. T. Johanna Helene Martha Bankdirektor Otto Neuhäuſer e. Leopold Baumeiſter Wilh. Kerbeck e. T. Hedwig Ruth Maſchiniſt Heinr. Wilh. Müller e. T. Liſelotte Sonja Glaſer Ernſt Jak. Rudolph e. S. Robert Fror. Modellſchrein. Wilh. Hitzfeld e. S. Albert Willi S. Werner Kaufmann Otto Köhler e. T. Waltraud Doro⸗ thea Eliſabeth Franziska Hedda Kaufm. Heinrich Kaufmann e. S. Erich Adolf Schneider Joſef Fink e. T. Berta Maria Kaufm. Guſtav Jakob Wilhelm Heß e. S. Ger⸗ hard Klaus Otto Tagl. Philipp Schreck e. S. Heinz Friedrich Schreiner Adolf Hartmann e. T. Elfr. Ingeborg Schmied Jakob Froſch e. S. Heinrich Jakob Brauereiarbeit. Joh. Gottl. Schäfer e. S. Heinz Schneider Heinrich Fontagnier e. T. Lucia Stanzer Jakob Friedrich Würfel e. T. Mar⸗ gareta Emilie Stanzer Jak. Froͤr. Würfel e. T. Maria Luiſe Malermeiſter Karl Johann Valentin Lacher e. S. Hans Heinz Polizeiwachtmeiſter Karl Blaut e. T. Eliſabeth Thereſe Zivilingenieur Johannes Julius Steinborn e. T. Sofie Zitta Arbeiter Guſtav Müller e. S. Guſtav Willi Monteur Friedrich Forſter e. T. Luiſe Elfriede Kaufmann Kurt Gerner e. T. Hilde Erna Vorarbeiter Robert Johann Karl Holler e. T. Giſela Lucie Kaufmann Julius Scheuer e. S. Walter Wirt Wilhelm Nennſtiel e. T. Hildegard Eliſe Wilhelmine Wagenführer Wilh. Freund e. T. Emma Irmg. Fabrikarbeiter Ludwig Bruder e. T. Erna n 3. Schreiner Peter Froͤr. Köpp e. S. Heinz Chriſt. Kaufm. Karl Juſtus Johannes Neumann e. S. Horſt Herbert Karl Kraftwagenführ. Karl Wilh. Niebel e. S. Adolf Kraſtwagenführ. Karl Wilh. Niebel e. S. Willi Kaufm. Emil Arthur Kreuzer e. S. Erich Kurt Betriebsingenteur Wilhelm Adolf Miller e. T. Margarete Helene Annemarie 4. Kaufmann Jakob Emil Wilhelm Engert e. T. Margot Berta Schloſſer Adam Jäger e. S. Heinz Kurt Georg Heizer Hermann Kammerer e. S. Eugen Kaufmann Auguſt Geiger e. T. Anita . Oberwerkführer Konrad Schödel e. T. Eliſe Schriftſetzer Heinrich Karl Theodor Knell e. T. Anna Sofie Suſanne Fomer Jul. Jak. Guthruf e. S. Julius Guſtav Hauptlehrer Fridolin Anton Röſinger e. T. Adelheid Margareta Luiſe Expedient Wilhelm Michael Ball e. T. Ruth Schiebebühnenführer Fror. Stirn e. S. Helmut Schreiner Joh. Schumm e. S. Kurt Mathias Drogiſt Franz Getier e. S. Franz Karl Buchdrucker Joſ. Jennemann e. S. Horſt Heinr. Polizeiwachtmeiſter Rudolf Zimmermann e. S. Werner Wilhelm Reiſender Ferd. Benz e. T. Brigitte Thereſe 6. Kraftwagenf. Franz Mart. Hilbert e. S. Franz Kaufmann Karl Linder e. S. Herbert Karl Verſicherungsbeamter Karl Franz Schnepf e. S. Helmut Artur Wagner Julius Jakob Remmele e. T. Johanna Helene Kaufmann Heinrich Wollmann e. S. Helmut Karl Julius Bankbeamter Robert Sammet e. S. Gerhart Franz Robert Kaufmann Ludwig Ant. Franz e. T. Waltraud Ingrid Kaufmann Peter Klingel e. S. Rolf Polizeiwachtmeiſter Bernhard Ziegler e. T. Ilſe Marianne Heizer Karl Schweizer e. S. Joſef Kurt Werkzeugſchloſſer Achilles Ueberle e. T. Inge⸗ borg Erna Landſchaftsgärtner Philipp Ludwig e. S. Karl Günther Rangierer Karl Brüſtle e. T. Berta Frieda Straßenbahnſchaffner Otto Wilh. Uehlein e. S. Hans Maria 8. Arbeiter Friedrich Stunz e. T. Berta Schweißer Friedrich Wagner e. T. Doris Eva Chriſtine Poſthelfer Ernſt Rechner e. T. Hilde Maria Ingenleur Friedrich Franz Badmann e. T. Gerda Luiſe Maſchinenſetzer Abam Zimmermann e. T. Anni Käthe Dekoratlonsmaler Wilh. Piechullek e. T. Edith Hannelore Polizeiwachtmeiſter Alfred Rutſchmann e. T. Eliſabeth Frteda Bankbeamter Jakob Wilh. Engel e. T. Gerda Kaufm. Arthur Gottſchalk e. S. Helmut Benno Hafenarbeiter Auguſt Zott e. S. Oskar Karl Former Hermann Karl Berg e. T. Notburga Maria Kaufmann Wilhelm Keppeler e. S. Werner Walter Otto Kräftwagenf. Rud. Frey e. T. Ruth Emma Eva Kfm. Alfons Abrah. Meyer Brym e. T. Gerda 9. Werbefachmann Fritz Menkes e. S. Frithſof Taglöhner Adam Klauer e. S. Hans Eiſendreher Georg Schmitt e. S. Ludwig * 2 10. 11. 18. Kaufmann Ulrich Florian Bröll e. T. Urſuls Katharina Ida Händler Heinrich Julius Englert e. T. Juiſe Verkehrsbeamter Joh. Kölmel e. T. Helga Elſe Maſch.⸗Former Adam Keller e. S. Erwin Heinz Arbeiter Friedr. Zimmermann e. T. Johauns Mathilde Hilfsfachmetſter Joſef Fiſcher e. S. Heinz Kaufmann Joſef Wilhelm Nikolaus Leitz e. T. Ingeborg Annelieſe Regulierer Peter Gg. Anton e. S. Hans Eugen Arbeiter Oskar Zorn e. S. Otto Tagl. Joh. Barthel e. T. Irmgard Johanna Kfm. Joſef Karl Katßling e. S. Gerhard Joſef Tagl. Chriſt. Erwin Steinle e. T. Elſa Marie Hafenarbeiter Heinrich Hönig e. T. Elſe. Geſtorbene: Monat Februar 1928 8. 5. 6. 7 12. led. Hausangeſtellte Antonſe Belz, 30 J. 10 M. Guſtav Dümas, 11 M. 12 Tg. Karoline geb. Acker, Witwe des Privat. Heinr. Weltin, 75 J. 2 M. Dreher Jakob Gember, 57 J. 9 M. Rentenempfänger Hermann Wernz, 76 J. 7 M. Rentenempfänger Johann Jäger, 69 J. 3 M. Barbara Eliſabetha geb. Langenbach, Wwe. des Malermeiſters Anton Knapp, 61 J. 9 M. Anna Maria geb. Henninger, Wwe. d. Polizet⸗ ſergeanten Arnold Gantert, 75 J. 7 M. Schuhmachermeiſter Heinrich Engel, 53 J. Schiffer Gerardus Pieter van der Duſſen, 31 J. 7 Monate Kaufm. Friedrich Ludwig Stuhl, 70 J. 11 M. Eva geb. Erhard, Witwe des Landwirts Peter Bitſch, 74 J. 11 M. Baumeiſter Martin Karl Gieſer, 59 J. 3 M. Handelsſchüler Konrad Weigold, 15 J. 6 M. lediger Holzhändler Jakob Auguſt Raichle, 66 J. 2 M. Fabrikant Guſtav Bitterich, 66 J. Zimmermann Joſef Brunner, 87 J. 10 M. Anna Katharina geb. Jung, Wwe. des Kaufm. Karl Maximilian Walther, 54 J. 8 M. Taglöhner Philipp Guckenhan, 58 J. 1 M. Lulſe geb. Fiſcher, Wwe. des Oberamtsrichters Karl Schmitt, 75 J. 7 M. Babette geb. Simon, Witwe des Kaufm. Bern⸗ hard Bodenhetmer, 87 J. 7 M. Jultaua geb. Reiß, Wwe. d. Schreiners Heinr. Behrens, 79 J. 8 M. led, Hausangeſtellte Emma Katharina Wieland, 24 J. 10 M. „Nachtwächter Konrad Peter Heinrich Eckhoff, 58 J. 6 M. Zugführer Wilhelm Schmitt, 58 J. Kaufmann Leopold Oberländer, 51 J. 1 M. Kaufmann Karl Gern, 79 J. 0 M. Alots Erich Neumann, 4 M. Schuhmachermeiſter Ludwig Nuſſer, 64 J. 1 M. Notburga Maria Berg, 2 Tage Hans Joachim Schnacke, 1 M. 24 Tg. Fabrikarbeiter Ludwig Gérard, 71 J. 9 M. „led. berufsl. Katharina Cardano, 20 J. 6 M. Guſtav Willt Müller, 9 Tage Margareta geb. Sponagel, Ehefr. des Wagners Martin Schollmeier, 49 J. 1 M. Gertrude Elſe Seeberger, 3 J. 4 M. Metzger Theobald Reiß, 59 J. 7 M. 12.13. Anna Kath. Roſemarie Halver, 10 M. 9 T. 13. Werkmeiſter Johannes Peter Heinrich Ohlig⸗ ſchläger, 67 J. 7 M. it zolksſchule Käfertal. Nähere Auskunft im Baubüro Volksſchule Baumſtraße, wo Ausſchretbungs⸗ Einreichungstermin für die Angebote: vorm. 9 Uhr 19 Hochbauamt. Veffentlic Donnerstag, den 23. Februar 1928, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokal Q 6. 2 im Auftrage gemäß 8 H. G. B. gegen bare ſteigern: 5 Paar Lackleder Damenſpangenſchuhe, 8 Paar Lackleder Herrenhalbſchuhe, 7 Paar Rindbox Kuabenſtiefel, weiß gedopp., 10 Paar Nindbox Knabeuſtiefel, 7 Paar Nindbor Knabenhalbſchuhe, 2 Paar Roßchenr. Herrenhalbſchuhe m. Lackk., 4 Paar Roßcheyr. 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Verein deutscher Oelfabriken Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zur 42. ordentlichen General ⸗Ber⸗ ſammlung eingeladen, welche am Dienstag, den 20. März 1928, mittags 12 Uhr im Sitzungsſaale der Süddeutſchen Disconto⸗ Gefellſchaft.⸗G., Mannheim, mit folgender Tagesordnung ſtattfinden wird. Tagesordnung: 1. Geſchäftsberlcht und Rechnungsablegung für das Geſchäftsjahr 1927 2. Beſchlußfaſſung über Bilanz und Ver⸗ wendung des Reingewinns, Entlaſtung der Direktion und des Auſſichts rats. 3. Wahl zum Auſſichtsrat. 4. Ermächtigung des Vorſtandes zum Ver⸗ kauf eines Fabrikanweſens unter Be⸗ eee, gebraucht, aber gut erhalten, 5 billig abzugeben. Näheres zu erfragen in der Geſchäftsſt. ds. Blattes. Seößog N Crögeres Lager mit Bürs geſucht. Angebote unter U F 36 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 56188 Aelt. ruhige Leute ſuchen ſofort oder ſpäter 2 Zimmer, Küche und Zubehör in Vorderh., 2. od. 8. 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Febr. 1928 ab 10 Uhr vorm. durchgehend. Leitung: Ortsrichter Michel Tl anshaus Hemau an der Börse Tel. 10784 Lerstelgerungs-Aufträgs Werden mfzsgengenommen E 4,1 Heſellſchaft. Ueber die Teilnahme an der Generalver⸗ ſammlung beſtimmt der 8 33 unſerer Statuten folgendes: „Wer an einer Generalverſammlung per⸗ ſönlich oder durch einen Stellvertreter teil⸗ nehmen will, hat ſeine Aktien ſpäteſtens mit Ablauf des vierten Geſchäftstags vor dem Verſammlungstage vorher bei der Geſellſchaft oder bei einer der in der Einladung bezeich⸗ neten Stellen zu hinterlegen. Die Urkunde über die kraft Geſetzes zu⸗ läſſige Hinterlegung bei einem Notar muß die hinterlegten Aktien genau nach Nummern, Gattung ete. bezeichnen und ſpäteſtens mit Ablauf des dritten Geſchäftstages vor dem Verſammlungstag der Geſellſchaft übergeben werden(8 225.⸗G.⸗B.)“. Als ſolche Hinterlegungsſtellen ſind für die Generalverſammlung beſtimmt: die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft .⸗G., Mannheim, die Rheiniſche Creditbank, Mannheim, das Ban haus E. Ladenburg, Frankfurt am Main, dite Württembergiſche Vereinsbank, Stuttgart, die Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank, Bremen. Stellvertretung durch andere ſtimmberechtigte Aktionäre iſt geſtattet, jedoch nur auf Vor⸗ lage ſchriftlicher Vollmacht. 2344 Mannheim, den 21. Februar 1928. Der Vorſtaud. Schönes Bü 1. April zu vermieten. ro- Gebäude mit 5 gr. ſchönen Räumen mit Zentralheizg., evtl. mit 2 Wohnungen, 4 u. 3 Zimmer, per 2318 Ad. Schwörer, Neckarauerſtraße 245, bet Schillerſchule. lrele ſtelle dieſes Blattes. J Schöne helle und besclagnahme- Räume im 2. Stock in der Planken, als Büro oder ſonſtige gewerbliche Räume verwendbar, ſo⸗ fort zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ 2322 Sehr gut mbl. Zim. am Rhein u. Wald⸗ park gelegen ſof. od. z. 1. März zu verm. .⸗Heckelſtr. 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Kohle gefördert gegen 10 150 155 To. in 25% Arbeitstagen im Dezember 1927 und 10 288 511 To. in 2498 Arbeitstagen im Januar 1927. Arbeitstäglich betrug die Kohlen⸗ förderung im Januar 1928 401 769 To, gegen 399 218 To. im De⸗ zember 1927 und 422 093 To. im Januar 1927. Die Kokserzeu⸗ gung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Januar 1928 auf 2 585 883 To. täglich 83 416 To), im Dezember 1927 auf 2502 241 To.(täglich 8071“ To.), im Januar 1927 auf 2 263 616 To.(täglich 73 020 To.). Die Beſtände an Kohlen, Kors und Preßlohle(Kors und Preß⸗ kohle in Kohle umgerechnet) ſtellten ſich Ende Januar 1928 auf rund 182 Mill. To gegen 1,34 Mill. To. Ende Dezember 1927. In dieſen Zahlen ſind die in den Syndikatslägern vorhandenen verhältnismäß. geringen Beſtände einbegriffen. Aachen: Im Januar 1928 beirug beim Aachener Steinkohlenbergbau die Förderung 458 585 To. ar⸗ beitstäglich 17638 To. gegen 446 692 To.(arbeitstäglich 17 180 To.) im Vormonat. 5 Die Förderung im weſtoberſchleſiſchen Stein⸗ kohlenbergbau betrug im Januar bei 25 Arbeitstagen 1665 132 Tonnen, gegen 1680 593 To. bei 25,5 Arbeitstagen im Dezember v. J. Während die Abſatzlage im erſten Monatsdrittel im allgemeinen noch befriedigend war, trat von Mitte Januar ab ein voll ommener Um⸗ ſchwung ein, der ſich darin ausdrückte, daß ſich auch bel den groben Sortimenten ein ſtarker Auftragsmangel bemerkbar machte, ſo daß die Haldenbeſtände nicht unweſentlich anwuchſen. Ende Januar waren im ganzen 322 004 To im Beſtande gegenüber 268 227 Tonnen am Monatsanfang. Die Belegſchaftsziffer hielt ſich im Januar ungefähr noch auf dem Stande des Vormonats. Im Februar wird eine Verringerung entſprechend den bereits be⸗ kannutgewordenen Kündigungen eintreten. Niederſchleſlen: In niederſchleſiſchen Steinkohlenrevier betrug im Monat Januar 1928 die Kohlenförderung 250 209 To,(larbeſtstäglich 20 239 To), Sachſe nn: Die Förderung betrug im ſächſiſchen Steinkohlenberg⸗ bau im Januar 1928: 359 923 To.(arbeitstäglich 13843 To.) gegen⸗ ber 851 367 To.(arbeitstäglich 18 514 To.) im Vormonat Im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau betrug die Rohlohlenförderung bei 26 Arbeitstagen 9 780 561 To. gegen 9 780 119 To. im Vormonat bei ebenfalls 26 Arbeitstagen u. 8 616 254 Tonnen im Januar 1927 bei 25 Arbeitstagen. Die Brikettherſtellung Belief ſich auf 2 388 202 To., im Vormonat auf 2 229 394 To. und im Januar 1927 auf 2 169 959 To. Auch im Gebiet des oſtelbiſchen Braun⸗ kohlenſyndikats war im Berichtsmonat die Nachfrage nach Haus⸗ Prandbriketts unvermindert ſtark. Im rheiniſchen Braunkohlenrevier betrug die Kohlenförderung im Januar 1928: 3 957 376 To.(arbeitstäglich 152 207 To.), während ſie ſich im Dezember 1927 auf 3 967 988 To. (arbeitstäglich 152615 To.) und im Januar 1927 auf 3 608 000 To. (arbeltstäglich 144 120 To.) belief. An Brlketts wurden im Be⸗ kichtsmonat 902 806 To larbeitstäglich 34 728 To.), im Dezember 1927 875 556 To.(33 675 To.) und im Januar 1927 843 246 To.(33 730 To.) Hergeſtellt. Im Lahn⸗Dillgebiet und Oberheſſen hat ſich die Lage im Januar weiter verſchärft. Die geplanten Hilfsmaßnahmen ſind aus dem Stadium unverbindlicher Beſprechungen mit den zuſtän⸗ digen Stellen immer noch nicht heraus. Auch die für den hieſigen Bergbau erhofften Frachtenerleichterungen haben ſich bis jetzt noch nicht erfüllt. ö . Braunſchweig⸗Hannoverſche Hypothekenbank. Der Ad. der Brauünſchweig⸗Hannoverſchen Hypotherenbank ſchlägt eine Gewinn⸗ gusſchüttung von 10 v. H. auf 4 Mill.„/ Stammaktienrapital vor. (J. B. wurden 9 v. H. auf 1,57 Mill./ gezahlt). 28: Der Abſchluß der Preußengrube AG. Die Preußengrube, die der Ignatz Petſchek⸗Gruppe naheſteht, hat einen Betriebs⸗ überſchuß von 1222 921,(804 817) erzielt. Nach Abſchreibungen von 808 072,(619 895) ergibt ſich einſchl. Vortrag aus 1926 in Höhe von 190 770„ ein Reingewinn von 605 619,(190 770), aus dem, wie bereits gemeldet, 5 v. H. Dividende verteilt(i. V. 0) und 56019% vorgetragen werden ſollen. Im Bericht wird vom Vorſtand ausge⸗ führt, daß der Betrieb unter und über Tage planmäßig weitergeführt wurde. Mit den Abteufarbeiten für einen Wetterſchacht(Schacht⸗ anlage Miechowitz) iſt begonnen worden. Die Förderung betrug 1 162084 To gegen 1022 406 To. im Vorfahre. Der Abſatz war in den erſten Monaten des Jahres gut. Schon im April jedoch traten Abfatzſchwierigreiten insbeſondere für die feineren Sortimente ein. Sie führten ſchließlich dazu, daß vom Oberſchleſiſchen Steinkohlen⸗ ſyndikat Gleiwitz eine Einſchränkung der Verkaufsbeteiligungen be⸗ ſchloſſen wurde. Zeitweilig lebte der Abſatz im weiteren Verlauf des Jahres wieder auf, bis in den letzten Monaten die Lage auf dem oberſchleſiſchen Kohlenmarkt ſich wieder ungünſtiger geſtaltete. 2: Umgeſtaltung und Erweiterungen des Deutſchen Linoleum⸗ truſtes. Wie die S. Z. erfährt, wird der AR. der Deutſchen Lino⸗ leumwerke in den nächſten Tagen in Bietigheim zuſammentreten, um über verſchiedene Maßnahmen Beſchluß zu faſſen. Einmal ſoll die Verwaltung der Deutſchen Linoleumwerke Ach. in Berlin er⸗ mächtigt werden, die ſeinerzeit beſchloſſene Kapitalerhöhung um 3,38 Mill. 4 durchzuführen. Ob die Aktionäre auf dieſe 3,38 Mill. 4 neue Aktlen ein Bezugsrecht erhalten, erſcheint jedoch zweifelhaft, da weltere Angliederungspläne beſtehen. Bekanntlich ſteht ſetzt der neugegründete nordiſche Linoleumtruſt Forshaga über die Schweizer Gruppengeſellſchaften in Fühlung mit dem Deutſchen Linoleumtruſt. Es iſt wahrſcheinlich, daß ein Teil der neuen Mittel zur engeren Angliederung des Schwe⸗ dentruſtes dienen. Außerdem dürfte ein Teil des neuen Kapitals zum weiteren Ausbau der Bietigheimer Werke verwendet werden. Als weitere Maßnahme iſt die Umbildung der Dach⸗ geſellſchaft der deutſchen Linoleumunternehmungen beabſichtigt. In Ihr ſollen alle ausländlſchen Unternehmungen zu⸗ ſammengefaßt werden, :? Maſchinenfabrik Grißner AG. in Durlach. Das Unter⸗ nehmen hat in dem am 81. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahre recht befriedigend gearbeitet, ſodaß nach der..⸗Z. mindeſte ns elne Dividende in Vorfahrshöhe(7 p..) in Frage kommen dürfte. Ob jedoch, wie an der Börſe angenommen wird, eine Erhöhung auf etwa den Satz des Jahres 1925(10 v..) im Bereiche der Möglichkeit liege, könne vor Feſtſtellung der endgültigen Ab⸗ ſchlußziffern nicht geſagt werden. Auch zur Zeit ſei der Geſchäfts⸗ gang als recht zufriedenſtellend zu bezeichnen. 5 : Ansdehnung von Opel.— Mehrheitsübernahme der Elite Diamantwerke. Die Opel⸗Werke in Rüſſelsheim haben, wie man Hört, die Aktlen mehrheit der Elite⸗Diamantwerke Ach in Brand⸗Erbisdorf übernommen. Die Elite⸗ Werke Hefaſſen ſich mit dem Bau von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern, von Maſchinen und Apparaten für den Automobilbau und andere Zwecke; ſywie von Seiſe⸗, Schokolade⸗ und Spinnereimaſchinen. Das Un⸗ ternehmen ſetzt ſich aus drei ſelbſtändigen Betrieben zuſammen, und wax werden in Brand⸗Erbisdorf Benzin⸗ und Elektrowagen. üllerelmaſchinen und Maſchinen für die Seifen⸗ und Schokolade Herſtellung hergeſtellt. Die Abtellung Slegmar bei Chemnitz befaßt ſich mit der Herſtellung von Fahrrädern, Handſtrickmaſchinen und Platinen. In den Geſamtbetrieben werden zurzeit 3000 Beamte und Arbeiter beſchäftigt. Die G. iſt mit einem AK, von 3 Mill./ ausgeſtattet, das in nächſter Zeit auf 6 Mill., erhöht werden ſoll. Die Firma Adam Opel, Rüſſelsheim, beabſichtigt, den Betrieb zu⸗ nächſt fortzuführen. :“ Der Fahresabſchluß der General Motors Co. Die Auto⸗ mobilfabrik General Motors Co. hat, wie ſchon kurz mitgeteilt, im ahre 1927 einen Relngewinn von 235 104 826 Dollars erzielt, „. elne bis jetzt noch nicht erreichte Ziffer. Im Jahre 1926 betrug der Reingewinn 170 698 743 Dollar. Auf die StA. werden 12,9 Doll. Dividende bezahlt(gegenüber 10,90 Doll. l.). Bis ſetzt hat in der amerikaniſchen Wirtſchaftsgeſchichte nur der Stahltruſt in einem einzigen Jahre einen höheren Reingewinn erzielt, nämlich im Jahre 9 15 1 05 Doll. Die General Motors Co, beſteht bekanntlich erſt ſeit 1916. 277 Junkers⸗Maſchinen für die Sowſetregierung. Den Junkers⸗ werken in Deſſau iſt geſtern die Beſtätigung der Sowjetregierung Über den Bau von 12 Luftflugmaſchinen für den ruſſiſch⸗aſtatiſchen Luftverkehr zugegangen. e Keberlandwerke und Straßenbahnen,.⸗G., Hannover. Wie mitgeteilt wird, gelangt für das Geſchäftsjahr 1927 aller Vorausſicht nach wiederum eine Dioldende von 10 v. H. zur Ausſchüttung. e Abſchlußarbeiten ſind noch nicht beende 85 8 8 — Die Reparations zahlungen und ihre Neberweiſung in Vor einer entſcheidenden Wendung im Reparationsproblem? Fremdwährung Enaliſche. holländiſche und amerikaniſche Banken⸗Stimmen Von Georg Haller⸗Mannheim 15 Ueber allen deutſchen Unternehmungen und Dispoſitionen für die Zukunft ſteht als dunkle Wolke das Reparations⸗ problem. Es braucht nur an die Ausführungen des Eiſenbahn⸗ kommiſſars in ſeinem letzten Sonderbericht erinnert werden, in dem es hieß, daß die Einnahmen der Reichsbahn im Jahre 1928 wahrſcheinlich nicht ausreichen. um die zu erwartenden höheren Betriebs⸗ und Pereionsausgaben zu decken, ſodaß die Tarife vermutlich erhöht werden müſſen. Der Sachver⸗ ſtändigenplan iſt ſo aufgebaut, daß jede wirtſchaftliche Entfal⸗ tung von vornherein in ihren Erträgniſſen erfaßt wird. Der Abschnitt„des Teils 1 des Sachverſtändigen⸗Gutachtens ſagt hierzu ausdrücklich, die Löſung der den Sachverſtändigen ge⸗ ſtellten Aufgabe würde ausſichtslos ſein. wenn der damalige (19 24er] Zuſtand Deutſchlands ein Bild ſeiner latenten Lei⸗ ſtungsfähiakeit gäbe, denn in dieſem Falle würden die Erträge ſeiner nationalen Produktion es nicht in die Lage verſetzen. ſeine eigenen Bedürfniſſe zu befriedigen und gleichzeitig Zahlung ſeiner Auslandsſchulden ſicherzuſtellen. ſtändigen entwickeln dann ihre Anſicht von der zukünftigen Entwicklung Deutſchlands und erklären, ohne unangebrachten Optimismus dürfe man annehmen, daß Deutſchland in ſeiner Produktion die Mittel finden werde neben der Befriedigung ſeiner eigenen Bedürfniſſe auch die Summen aufzubringen. die in ihrem Plane für die Reparationsverpflſchtungen ins Auge gefaßt ſind. Der Wiederaufbau ſeiner Finanzen und ſeiner Währung, wie auch die Wiederherſtelluna geſunder wirtſchaft⸗ licher Verhältniſſe in der Welt erſchienen allerdings auch den Sachverſtändigen„als weſentliche, aber ausreichende Bedin⸗ gungen. um dies Ergebnis zu erreichen“. Tatfächlich mußte ſelbſt der Reparationsagent in ſeinem am 10. Dezember 1927 veröffentlichten Bericht feſtſtellen. Deutſchland habe alle ge⸗ mäß den Beſtimmungen des Planes von ißm verlangten Zah⸗ lungen geleiſtet, und zwar loyal und pünktlich. Sachleiſtungen und Zahlungen zugunſten der Gläubigermächte ſeien gleichfalls regelmäßia und ohne der Beſtändiakeit der deutſchen Währ it! Abbruch zu tun, vonſtatten gegangen. Deutſchland hat im dritten Annuitätsjahr vom 1. Septem⸗ ber 1926 zum 31. Auauſt 1927 einen Geſamtbetrag von 1478 095 426 GM. geleiſtet. Davon betrugen 1 425 000 000 GM. die dritte Annuität und 53 095 426 GM. Zahlungen noch für Rechnung der zweiten Annuität. Das nachſtehende Schema gibt einen Ueberblick über die Zuſammenſetzung der dritten Annutftät, peralichen mit der nun laufenden vierten und den folgenden, ſowie mit den beiden erſten im Jahre 1924/25 und 1925/26 bezahlten. 10 14 Die Sachver⸗ Leiſtungen Deutſchlands 1924%½5 1925/6 1926/7 192% 1828/29 u folgende als 5 . Normaljahre in Millionen Goldmark Aus dem Reichshaushalt— 250 410 500 1250 Beförderungsſteuer— 250 290 290 290 Induſtriebelaſtung— 125 250 300 300 Reichsbahn 200 595 550 660 660 Dawesanleihe 800———— 1 Zuſammen 1000 1220 1500 1750 2500 Das am 31. Auguſt 1927 zu Ende gegangene dritte Reparationsjahr verlangte noch nicht die Höchſtziffern; dieſe müſſen im laufenden Aunuitätsjahr 1927/28 erreicht werden für die Beförderungsſteuer, für die Induſtriehelaſtung und für die Reichsbahn, für das Annititätsjahr 1928/29, dann auch für den Reichshaushalt, deſſen Betrag dann in ſeinen Leiſtungen um 750. Mill., d. h. von 500 auf 1250 Mill. G% anzuſteigen hat. Was nun den Transfer(die Ueberweifungen in fremde Währungen) anbelangt, ſo machte der dritte Jahres⸗ bericht des Reparationsagenten darauf aufmerkſam, daß das Transfer⸗Komitee allgemein ſo verfahren muß, daß das Höchſtmaß von Uebertragungen erreicht wird, welches ohne Gefährdung der Währung möglich iſt. Bisher haben ſich die Uebertragungen bis zum Ende des dritten Repa⸗ rationsjahres tatſächlich verhältnismäßig glatt ohne irgend⸗ welche Gefährdung der deutſchen Währung vollzogen. In den letzten Monaten des Jahres 1927 iſt dann bekanntlich eine ſehr lebhafte internationale Diskuſſion über die deut⸗ ſchen Auslandsanleihen und ihren Einfluß auf die künftige Möglichkeit der Daweszah⸗ lungen entſtanden. Es wurde behauptet, ein fortgeſetztes 2 n r 1 2 Eine neus franzöſiſche Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft. Mit einem Stammkapital von 2 Mill. Fr. wurde die Soclste Fran calſe de Remorquage ſur ſe Rhin gegründet. Der Geſenſchafts⸗ itz dieſer neuen.⸗G. franzöſiſchen Rechts iſt vorläufig Paris 43, rue Cambon), ſoll aber ſpäter nach Straßburg verlegt werden. Präſident dieſer Schleppſchiffahrtsgeſellſchaft iſt der Vorſitzende der Straßburger Handelskammer, F. Herrenſchmidt. In dem Verwaltungsrat ſind außer den haupfſächlichen franzöſiſchen Binnen⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaften die Stadt Straßburg und die elſäſſiſchen Kali⸗ gruben vertreten. Das Stammlapitak zerfällt in 4000 Aktien zu ſe 500 Fr., wovon ein Viertel bei der Zeichnung einzuzahlen iſt. Als Gegenſtand der Geſellſchaft wird der Betrieb von Schleppſchiffahrt, Tauerei und Beförderung auf dem Rhein mittels gemieteter oder ſonſtwie beſchaffter Schleppdampfer ſowie ſämtliche mit dem Haupf⸗ zweck zuſammenhängende Geſchäfte bezeichnet. * Valoriſterung der Zölle in Polen. Wie uns die Außenhandels⸗ abteilung der Handelskammer Mannheim mitteilt, iſt die Verord⸗ nung des polniſchen Staatsprüſtdenten über die Valoriſierung der Zölle, deren Inkrafttreten bereits feit längerer Zeit angekündigt wurde, veröffentlicht. Die Verordnung tritt am 15. März d. J. in Kraft. Ste hat für den deutſch⸗polniſchen Warenverkehr vorerſt nur bedingtes Intereſſe. Im Großen und Ganzen iſt eine Aufwertung der Zölle in Höhe von 30 v. H. in Ausſicht genommen, die Zölle verſchiedener Waren, beſonders der Luxuswaren, ſind auf 72 v. H. aufgewertet. Die Handelskammer iſt bereit, Intereſſenten in ihrer Außenhandelsabteklung nähere Auskünfte zu erteilen. * Ein großes Bauxitlager in Marokko entdeckt. Südlich von Marrakech wurde im Atlasgebirge eindungeheures Bauxitlager ent⸗ deckt, das auf 20 Millionen Tonnen geſchätzt wird. Eine Tonne foll 70 v. H. Aluminum enthalten. N 5 ———— Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: A 1 21. 22 Londo n- Paris 124.02 124,02[Honand. Schw. 209.18 209.10 Lond.⸗Stockh. 18,17 18.17 Lond.⸗Brüſſel 35,08 85.02 Malld.⸗Schw. 27,58 27.32 Lond., Node 29,75 28,70 Lond.⸗Malld. 92.05 92.05 Kabel Holland 24885 2,485] Malld.⸗Paris 134.67 184,65 Kabel Schweiz 51985.197 Lond.⸗Holland 12.12 12,12 Brüſſel⸗Paris 354 00 854.00 Lond Schweiz 25,85 28,34 London⸗Oslo 16584 18,92 Holland⸗Paris.028 10.22 Paris⸗Schweiz 20,44 20,44 Lond.⸗Kopenh. 18.207 18.20 Kabel ⸗London.8770.877 In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe feſtſtellen London 20,42 20.2 Prag 13.22 12.42 Modrid, 71.08 71.18 Paris.. 16,7 1847 sls 111.5011152 Argentinien 1,792 1,792 Zurich..88 80 60 Kopenhagen 112.20 112.20 Japan..889 15965 Mailand„ 22.16 22.16 Stochelm 112.45 112 42 New⸗ Pork,„ 4,1890.1885 Holland. 168.58188,82 Brüſfſel. 58.81 56,82 Aufnehmen von Anleihen würde die Anſprüche für den aus⸗ ländiſchen Schuldendienſt Deutſchlands in der Zukunft derart in die Höhe treiben, daß dadurch die Möglichkeit der Dawes⸗ zahlungen ernſtlich gefährdet werden könnte. Man iſt ſoweit gegangen, geltend zu machen, daß die Daweszahlungen eine Priorität vor dem geſchäftlichen Schuldendienſt bean⸗ ſpruchen könnten und daß deshalb die deutſchen Anleihen nicht die abſolute Sicherheit beſitzen, welche die Anleihegeber aufgrund der dargebotenen Hypotheken mit Recht voraus⸗ geſetzt haben. Der Reparationsagent hat in ſeinem bekaun⸗ ten Oktoberſchreiben an die deutſche Reichsregierung zudem die deutſche Finanzpolitik einer ſcharfen Kritik unterzogen. Dabei hat auch die Frage der Priorität mitgeſpielt, weil der Dawesplan einen ſehr beſtimmten Unterſchied macht zwiſchen den Zahlungen in Reichsmark, die an das Reparationskonto bei der Reichsbank zu leiſten ſind und der Ueberführung der auf dieſem Konto zur Verfügung ſtehenden Mittel an die Alliierten. Dem Reparationsagenten iſt geantwortet worden, daß eine Bedrohung des Haushaltsgleichgewichtes in keiner Weiſe zu befürchten iſt und daß die Aufbringung der Repa⸗ rationslaſten durch die verpfändeten Einnahmen mehr als reichlich gedeckt iſt. Bei dieſer Sachlage wäre offenbar jede Diskuſſion über die Priorität der Reparatlonsforderungen gegenſtandslos, ſoweit die Verpflichtung Deutſchlands, an das Reparations⸗ konto zu zahlen, in Frage ſteht, Was nun die andere Seite der Daweszahlungen, die Ueberführung der Reichsmark⸗ guthaben des Reparationsagenten an die Forderungsberech⸗ tigten anlangt, ſo hat man auch hier in der loſeſten und unklarſten Weiſe von einer Priorität der Daweszahlungen vor allen anderen deutſchen Zahlungen geſprochen. Ins⸗ beſondere wurde dieſe Seite in England aufgegriffen, die internationalen Märkte wurden erſchreckt und in Deutſchland ging man ſoweit, die Aufnahme von langfriſtigen Auslands⸗ geldern für die Einzelſtgaten, die Kommunen und die Indu⸗ ſtrie zu erſchweren. Wie man in den Stadtverwaltungen über dieſe Erſchwerungen denkt, das iſt wiederholt in 1 ſchärfſter Form zum Ausdruck gekommen. In dieſem Zu⸗ menhang iſt es erfreulich, daß eine Autorität wie Pro⸗ feſſor Guſtav Caſſel es unternimmt, die nebelhaften Vor⸗ ſtellungen zu zerſtreuen. In einer finanzwirtſchaftlichen Ueberſicht, die die Amſterdam'ſche Bank in Amſterdam herausgibt, die ſich, dadurch mit den Caſſel ſchen Ausführungen identifiziert, ſagt dieſe, es müſſe zunächſt feſtgeſtellt werden, daß der Begriff„Priorität“ hier Überhaupt keinen Sinn hat. Dieſer gauze Priorttätsſtreit in der Transfer⸗Frage ſei in der Tat nur ein Ausdruck für die äußerſt unklaren Vorſtellungen, die in⸗ bezug auf die Natur des Valutamarlktes vorherrſchen, Diejenigen, die dieſe Prioritätsfrage in die Diskuſſion eingeführt haben— dazu ge⸗ hörten leider auch Zeitungen erſten Ranges— ſtellten ſich offenbar vor, daß ausländiſche Valuta in Deutſchland von einer zentralen Behörde verkauft wird und daß dleſe Behörde imſtande iſt, die An⸗ ſprüche auf ausländiſche Valuta zu klaſſifizieren, gewiſſen An⸗ ſprüchen eine Priorität anderen gegenüber einzuräumen. Dies ſei natürlich nicht der Fall. Der Austauſch zwiſchen Reichsmart und fremden Währungen geſchieht auf einem freien Markt, er ſich nicht nur über ganz Deutſchland, ſondern in der Tat über die ganze Welt erſtrockt. Daß die deutſche Reichsmark in ihrer Goldparität auf⸗ vechterhalten wird, iſt eben damit gleichbedeutend, daß ſie auf einem ſolchen freien internationalen Valutamarkt zu einem Kurſe in der unmittelbaren Nähe der theoretiſchen Paritäl gehandell wird. Der erſte Zweck des Dawesplanes iſt nun eben die Stabiliſierung der deutſchen Währung und der Plan beſtimmt auch ausdrücklich, wie ſchon erwähnt, daß die Transſerjerung der Reichsmareguthaben des Reparationsagenten nur in dem Umfange geſchehen darf, welchen der Valutamarkt geſtattet und welcher alſo ohne Gefährdung der deutſchen Währung möglich iſt. Hieraus kann man nun zunächſt ſchließen, daß der Dawesplan die Exlſtenz eines Valutamarktes— goreign erchange market— vorausſetzt, Dies iſt in der Tat für die hier vor liegende Frage entſcheidend, denn ſeder Eingriff zwecks Begrenzung der Freiheit dieſes Marktes iſt in Wirklichkeit mit einer Ber⸗ nichtung des Marktes gleichbedeutend. Und ſeder Verſuch, ge⸗ ſchäftliche Anſprüche auf fremde Valuta zugunſten der Anſprüche des Roparationsagenten zurückzuſtellen, würde unmittelbar dazu führen, daß die zurückgeſtellten Käufer höhere Preiſe für Auslandsvaluka zu zahlen hätten, womit die Reichsmark ſchon unter ihre Parität herab⸗ gedrückt wäre. Jeder Beſitzer von deutſcher Reichsmark muß ſonach vollſtändig frei ſein, ohne jede Beſchränkung und ohne jede Kon⸗ trolle dleſe gegen Auslandsvaluta umzuwechſeln. Der einzige, der ſich in ſeinen Anſprüchen auf Auslandsvalutag eine gewiſſe Beſchrän⸗ kung auferlegen muß, iſt der Reparationsagent ſelbſt. Anſurüche nicht ſoweit treiben, daß er dadurch die Parität der ganzen Dawesplanes. Berliner Metallbörſe vom 21. Februar Preiſe in Feſtmari für 1 Kg. 21. 2⁰ 21. Elektrolytkupfer 185.— 185.— Aluminfum in 8 Raffinadekupfer——. Barren 2,14.14 Blei—.——.— Zinn ausl.— 3 Rohzink Bb.⸗Pr.„ Hüttenzinn—.—— „((r. Verk.)—.——.— Mickel.50.50 Plattenzint— 2———— Antimon 90.85-90.97 0,951.00 Aluminium.10.10 Silber für 187. 78 25,79 25 78 25 79.25 London 21, Februar Metallmarkt.(In Lſt.. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 20. 21, 20, 21. J Blei 20,35 20,05 Kupfer Kaſſa 61.45 61,25 beſtſeleci 66.25 66.25 ink 25.35 25,05 do. 3 Monat 61.25 61.— Nickel—.——.— ueckſlb. p. Fl. 21 50 21.50 50, Elektrol. 67.— 86.75 Zinn Kaſſo 280.25 229,— Regulus—.—— Frachlenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 21. Februar Das Geſchäft an der heutigen Börſe war gegen die Vortage un⸗ verändert ſtill. Die Frachten blieben unverändert und betragen nach Rotterdam und Mannheim 80 Pfg. per Tonne bei freiem Schleppen. Die Schlepplöhne haben ſich nicht geändert. Siteratur Wie ermittelt der Gewerbetreibende ohne Buchführung den ſtenerpflichtigen Gewinn? Erläuterungen zum Einkommenſteuer⸗ neſetz von Hans Schäfer, Bücherreviſor.(Verlag Karl Zeleny u. Co., München 2 NW, Karlſtraße 21). Eine gemeinverſtändliche Er⸗ läuterung des Eintommenſteuergeſetzes für ſene Handwerksmeiſter und Gewerbetreibende, die neben und nach all der ſtrengen Arbeit. in Werkſtätte oder Laden keine Zeit haben ordnungsgemäße Han⸗ delsbücher zu führen, die aber trotzdem eine geſetzlich einwandfreie Steuererklärung abgeben und ſich alle Vorteile, die der Geſetzgeber vorgeſehen hat, zu Nutze machen wollen. Auf wenig Seiten macht die Broſchüre in klarem Stil alle Vorteile und Vergünſtigungen, die dem Steuerpflichtigen zuſtehen, kenntlich. Den Verhältniſſen im praltiſchen Erwerbsleben angepaßte Beiſpiele tragen ganz weſentlich zum Verſtändnis bei. * Der Weg des elektriſchen Stromes. Die erſte Tafel„Werden, Weg und Wirken der Elektrizität“ dleſer neuartigen Bildreihe iſt im Jauuarheſt der„Technik für Alle“ erſchlenen. Dieſe populäre Darſtellung iſt für jeden techniſch Intereſſierten beſonders wertvoll, ſodaß man auf die weiteren Tafeln ſehr geſpannt ſein darf. 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