S8 Ter on 5 — Dienskag, 28. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus Oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe e eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,•6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr 10/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiget Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 249538 Miklag⸗ Ausgabe 898 9 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 4 walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen 0 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben Preis 10 Pfeutig 1028 Vr. 90 tung Anzeigenpreiſe nach Tarif, det Voraus 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Recht das lolprogramm Die Negferungserklärung vor dem Reithstag- Die Uneinigkeit dauert aun allen eilen sort Vor neuen Kämpfen Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Regierungserklärung, die der Vizekanzler Hergt geſtern im Reichstag abgab, hat an dem Stand der Dinge nichts geändert. Das Kabinett iſt nach anfänglichen Bedenken und langen Be⸗ ratungen über die taktiſche Zweckmäßigkeit dieſs Vorgehens zu der urſprünglichen Abſicht zurückgekehrt, das Arbeits⸗ notprogramm in die Form eines Rahmengeſetzes zu faſſen. Die Regierung hofft, ſo die Koalitionsparteien Anter einen gewiſſen Druck ſetzen zu können. Sollte es einer von ihnen beikommen, auch nur einen Beſtandteil des Pro⸗ gramms zu verwerfen, ſo würde ſie damit das ganze Werk gefährden. Sicherlich liegt darin ein ſtarker Zwang für dieſe Parteien bei der Stange zu bleiben. Keine von ihnen wird ohne Not die Verantwortung für das Scheitern des Pro⸗ gramms auf ſich nehmen mögen, aber, ob man ſich dieſem Zwang fügen wird? Eigentlich hat geſtern nur der Abgeord⸗ nete Scholz für die Deutſche Volkspartei ſich unumwunden auf den Boden des Programms geſtellt. Daß aber der ſtille Kampf innerhalb der neu geeinigten Koalition fortdauert, davon zeugt die Rede des Zentrumsabge⸗ ordneten v. Gus rard, eine Rede, die ſcharf und ſpitzig, die Soller Nücken und Tücken war. Nicht nur, daß Herr von Guérard den Vizekanzler dahin korrigierte, daß die Regie⸗ rung entgegen der Interpretation des Herrn Hergt de facto doch nur noch eine geſchäftsführende ſei, er machte ſich auch die demokratiſche Förderung zu eigen, daß keine neue Perſonallen vorlage mehr kommen, kurz ausgedrückt, kein deutſchnationaler Beamtenſchub mehr vor den Wahlen ſtattfinden dürfe. Und ſchließlich verlangte er zu allem Ueber⸗ fluß dann noch einen Kontrolleur für Herrn Schiele, einen Aufpaſſer, der darüber zu wachen habe, daß die Verteilung der für die agrariſche Hilfsaktion vorgeſehenen Beträge nicht einſeitig vorgenommen werde. Auch die Redner der anderen Parteien machten allerhand Vorbehalte, kamen mit vielen Wenn und Aber. Graf Weſt⸗ arp ging der verfänglichen Frage, ob die Regierung die für die Durchführung ihres Programms erforderliche Baſis über⸗ haupt beſitze, vorſichtig aus dem Wege. Er beſchränkte ſich im weſentlichen darauf, die Agrarforderungen ſeiner Partei in den Vordergrund zu rücken. Herr Scholz rühmte die loyale Haltung“ der Oppoſition. Ob ſie ſich dieſes Lobs auch fürderhin würdig erweiſen wird, ſteht freilich da⸗ hin. Gewiß, ſie iſt im Prinzip bereit, mitzuarbeiten, ſie iſt aber keineswegs willens, wie Herr Hergt offenbar annahm, nun das Notprogramm, wie es vom Kabinett präſentiert wird, mit Haut und Haaren zu ſchlucken. Jedenfalls kündigte der Sozialdemokrat Stampfer dieſer Regierung, die ja eigentlich nur in der Luft ſchwebt, den Kampf bis zum letzten Atemzug an. Anſcheinend beabſichtigt die Sozialdemokratie, namentlich in der Frage des Gefrierfleiſchkontingents und der Klein⸗ von demokratiſcher Seite wurde der Regierung die Illuſton genommen, als hätte ſie nun auch ſchon die Oppoſi⸗ tionsparteien auf ihr Notprogramm verpflichtet. Natürlich möchte auch die Oppoſition den Etat verabſchiedet ſehen, weil ſie ihn, wie der Kaplan Leicht ihr ſpöttiſch vorhielt, ſonſt vermutlich ſpäter unter den veränderten Verhältniſſen, die vorausſichtlich die Wahlen ſchaffen werden, ſelbſt vertreten müßten. Deshalb wehren ſich die Oppoſitionsparteien gegen das Mantelgeſetz, das den Etat mit den übrigen ſogenannten Hilfsmaßnahmen auf Gedeih und Verderben verkoppelt. Der Abgeordnete Dietrich⸗Baden zerpflückte das Notpro⸗ gramm nach allen Regeln der Kunſt. Weder für die Klein⸗ rentner noch für die Otauidatlonsgeſchädigten bringe es die erforderliche Hilfe. Vor allem aber warf Dietrich die Frage der Deckung auf, die vom Kabinett bisher nur recht oben⸗ hin behandelt worden iſt. In der Tat iſt es erſtaunlich, wie der einſt ſo peſſimiſtiſche Herr Köhler immer neue Millo⸗ nen aus dem Nichts hervor zaubert. Es gibt zu denken, daß Teile der Demokraten demkommuniſti⸗ ſchen Mißtrauensvotum zuſtimmten. In der Regierungserklärung wird an der Fiktion des Wahltermins für die zweite Hälfte des Mai feſtgehalten, vorausgeſetzt, daß die glatte Erledigung des Not⸗ programms gelingt. Im Kabinett gibt man ſich den Anſchein, als beurteile man die Ausſichten, dieſes Ziel zu erreichen, günſtig. Zu ſolchem Optimismus hat die geſtrige Debatte nun eigentlich keinen Anlaß gegeben. Es werden ſich in den nächſten Tagen im Plenum wie in den Ausſchüſſen vermutlich heftige Kämpfe abſpielen. Auf ber heutigen Tagesordnung ſteht der Landwirtſchafts⸗ etat. Man erwartet, daß Herr Schiele die geplanten agrari⸗ ſchen Hilfsmaßnahmen im einzelnen erläutern wird. Die Erklärung der Reichsregierung Im Reichstag gab Vizekanzler Hergt bei der Beratung des Notprogramms folgende Regierungserklärung ab: Cr ſtellt zunächſt feſt, daß der Reichskanzler zu ſeinem lebhaften Bedauern durch ſeinen Krankheitszuſtand verhindert ſei, an der Sitzung des Reichstages teilzunehmen und perſön⸗ lich die Erklärung der Regierung abzugeben. Ich kann aber, ſo fährt der Vizekanzler fort, die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Geneſung des Reichskanzlers ſtetig und in günſtiger Weiſe fortſchreitet. Der Reichskanzler hat mich ermächtigt, feſt⸗ zuſtellen, daß er völlig mit der Reglerungserklä⸗ rung übereinſtimmt. Durch das Scheitern der Verhandlungen über das Reichs⸗ ſchulgeſetz, ſo erklärt der Vizekanzler dann weiter, wurde die Reichsregierung vor die Frage geſtellt, wie die Geſamtheit der ihr obliegenden geſetzgeberiſchen Arbeiten nunmehr zu behan⸗ deln ſei. Zwingende Bedürfniſſe, vielfach bittere Not in den verſchiedenſten Bevölkerungsgruppen und Lebensnotwendig⸗ keiten der Landwirtſchaft, zugleich aber auch der Zwang, die Produktivität des deutſchen Volkes auf wichtigen Gebieten wieder herzuſtellen und zu heben, erheiſchten unmittelbare Hilfsmaßnahmen. Dazu trat gebieteriſch der Geſichtspunkt, daß im Intereſſe der Ordnung unſerer Staats⸗ und Finanzverhält⸗ niſſe der Etat verabſchiedet werden muß. Für das Reichs⸗ kabinett gab es unter dieſen Umſtänden nur einen Weg: mit allen Kräften dafür zu ſorgen, daß vor dem Auseinander- gehen des Reichstages ein feſtumriſſenes Arbeits programm noch durchgeführt werde. 3 Wir haben kein geſchäftsführendes Kabinett, ſondern nach wie vor die ordnungsmäßige Regierung, die die volle politiſche Verantwortung für ihre Tätigkeit trägt. Die Reichsregierung befindet ſich- mit ihrer Auffaſſung in voller Uebereinſtimmung mit dem Reichspräſidenten. Sachlich betreffen die einzelnen Teile des Arbeits⸗ programms, abgeſehen vom Etat, die Liquidationsſchädenſchluß⸗ regelung, eine landwirtſchaftliche Hilfsaktion und Not maßnahmen für Klein rentner und So⸗ zialrentner. Durch Erweiterungen an einer Stelle darf die Tragfähig⸗ keit des Geſamtprogramms nicht gefährdet werden. Das Ar⸗ beitsprogramm erſcheint daher als ein einheitliches Ganzes, das in einem Zuge verwirklicht werden muß. Aus dieſem Grunde haben die vorbereiteten Geſetzentwürfe eine Schlußklauſel erhalten, wonach der Zeitpunkt ihres Inkraft⸗ tretens durch ein beſonderes Geſetz beſtimmt werden ſoll. Die⸗ ſer Zeitpunkt würde bei Annahme des Reichshaushaltsplaus für 1928 auf den 1. April feſtzuſetzen ſein. Der Vizekanzler geht dann auf die einzelnen Abſchnitte des Arbeitsprogramms ein. Zum Kriegsſchädenſchlußgeſetz erklärte der Vizekanzler, daß die Regierung mit Entſchieden⸗ heit daran feſthalten müßte, eine endgültige und abſchließende Regelung zu treffen. Sie habe ſich andererſeits den Wünſchen, 5 0 ren, nicht verſchloſſen. Die Reichsregierung iſt daher unter rentnerfürſorge, ernſthafte Schwierigkeiten zu bereiten. Auch 9 5 wenigſtens eine Entſchädigung in höherem Ausmaße zu gewäh⸗ möglichſter Schonung der Haushalte des nächſten Jahrzehnts in der Bemeſſung des Geſamtentſchädigungskavitals den Vor⸗ ſchlägen des Reichswirtſchaftsrates gefolgt. Das bedeutet ein Mehr von rund 300 Millionen gegenüber der Regie⸗ rungsvorlage. Von weſentlicher Bedeutung iſt insbeſondere die Gewährung der vollen Entſchädigung bei Schäden nicht nur bis 2000, ſondern bis zu 4500 Mark. Die Erhöhung der Ent⸗ ſchädigungsprozente für die Mittelſtandsgeſchädigten und die Gewährung eines beſonderen nach 14 Jahren zu tilgenden Wiederaufbauzuſchlags für die großen Geſchädigten. Die Reichsregierung glaubt, daß auch die Geſchädigten dieſe Vor⸗ ſchläge als eine Tat anerkennen, die zwar nicht die Wunden heilt, die aber den ernſten Willen beweiſt zum Wiederaufbau der beraubten Exiſtenzen beizutragen. Der Vizekanzler be⸗ ſpricht dann das landwirtſchaftliche Notprogramm. Er verweiſt auf das ſtarke Anwachſen der landwirtſchaftlichen Verſchuldung, die eine ernſte Bedrohung für die rationelle Fortführung der landwirtſchaftlichen Erzeugung bilde. Die Merkmale der kriſenhaften Zufpitzung hätten ſich in den letzten Monaten bedeutend verſchärft. Die Reichsregierung halte darum außer den Aufwendungen im Rahmen des bis⸗ herigen Etats eine Reihe weiterer Maßnahmen für notwendig. Für bedrängte landwirtſchaftliche Betriebe ſolle eine Umſchuldung von drückenden landwirtſchaftlichen Schulden in niedrig verzinsliche Hypotlhekarkredite herbeigeführt werden. Zu dieſem Zweck ſollen die terrltorialen Krebitinſtitute durch eine beſondere Organiſation unlerſtützt werden, an der auch Reich und Länder beteiligt ſiend. Um die Durchführung der Umſchuldung zu beſchleunigen, ſollen den Inſtitaten Kaſſenvorſchüſſe in Höhe von zunächſt 100 Millionen ge⸗ währt werden. Für das laubwirtſchaftliche Genoſſenſchafts⸗ weſen ſollen 25 Millionen im Etat für 1928 bereit geſtelll werden. Zur Förderung des Abſatzes von Vieh und Fleiſch ſollen 22 Millionen durch Uebernahme einer Bürgſchaft des Reiches im Haushaltsgeſetz ſichergeſtellt und 8 Millionen im Ergänzungshaushalt 1928 angefordert werden. Neben elner Stabiliſierung der Viehpreiſe ſollen die Preis⸗ ſpannen verringert werden. Eine weſentliche Förderung des Abſatzes werde auch in der Erweiterung des Eln fuhr ⸗ ſcheinſyſtems auf die Ausfuhr von Schweinen und Schweinefleiſch beſtehen. Ein entſprechender Geſetzentwurf ſei dem Reichsrat zugeleitet. Der Rentenbankkreditanſtalt ſolle durch ein beſonderes Geſetz die Möglichkeit gegeben wer⸗ den, die landwirtſchaftliche Produktion wirkſam zu heben⸗ Durch Vereinbarungen mit den Ländern ſei ferner eine Ver⸗ einheitlichung der Handhabung der veterinärpolizeilichen Grenzſperren erreicht worden. Ein gleichfalls dem Reichsrat zugeleiteter Entwurf be⸗ meſſe das neue Gefrierfleiſchkontingent au, 50000 Tonnen, die der minderbemittelten Bevölkerung unmittelbar zugeführt werden ſollen. Zur Förderung der Geflügelhaltung und des Eierabſatzes werden 1 Mil⸗ lion angefordert. Um ein ſofortiges Einſetzen öffentlicher Mittel zu ermöglichen, werde ferner ein Notfonds von 30 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. Das vorgeſchlagene Programm werde die landwirkſchaftliche Kriſe nur mildern Annen. Zu ihrer Beſeitigung ſeien weitere grundlegende Maßnahmen erforderlich. Der Vizekanzler kommt darauf auf das ſoziale Programm zu ſprechen. Eine geſetzliche Regelung der Reutnerver⸗ ſorgung ſei im Augenblick nicht möglich. Die Regierung wolle aber mit Nachdruck darauf hinwirken, daß die Klein⸗ rentnerfürſorge überall entſprechend den Reichsgrundſätzen durchgeführt wird. Sie habe bereits dem Reichsrat eine Ver⸗ ordnung zur Aenderung dieſer Grundſätze vorgelegt. Zur Verbeſſerung der Fürſorge ſeien im Etat für 1928 bereits 25 Millionen Mk. vorgeſehen. Darüber hinaus ſollen weitere 25 Millionen Mk. eingeſtellt werden, die zu unmittelbaren Beihilfen an die Klein rentner verwendet werden kollen. Auch die Verbeſſerung der Renten aus der In valide n⸗ verſicherung ſei ein Gebot der Stunde. Es werde eine Erhöhung der Steigerungsſätze um 40 v. H. vorgeſchlagen. Dafür ſeien 100 Millionen Mark jährlich erforderlich. Auch für die Angeſtelltenverſicherung werde eine entſprechende Maßnahme vorgeſchlagen. Zur gleich⸗ zeitigen Verbeſſerung der Bezüge aus den ſogenannten Werk⸗ penſionskaſſen werden 3 Millionen zur Verfügung geſtellt. Zus dem Arbeitsprogramm gehöre auch die Ver⸗ abſchiedung des Etats für 1928 und des Nach⸗ tragsetats für 1927. Es werde möglich ſein, die für die Neuanforderungen notwendigen Beträge durch gewiſſe Einſparungen bei den Ausgaben und entſprechende Erhöhung des Anſatzes für die Zölle auszugleichen. Es erſcheine un⸗ bedenklich, dieſen Anſatz um 150 Millionen zu erhöhen. Im Ganzen geſehen ſeien die vorgeſchlagenen Maßnahmen das Höchſtmaß des finanziell Vertretbaren. Zum Schluß weiſt der Vizekanzler darauf hin, daß ſich der parlamentariſchen Erledigung des Arbeitsprogramms die Auflöſung des Reichstags auſchließen ſolle. Wahlen ſollen in jedem Falle in der s weiten Hälfte des Monats Mai ſtattkfinden. Dieſe kurze Friſt wird bei höchſter geſchäftlicher An⸗ ſpannung harte Anforderungen an das Verantwortungsgeffüthl des Reichstags ſtellen. Die Reichsregierung weiß, wie ſehr die weiteren Verhandlungen durch die kommenden Wahlen beeinflußt werden können. Sie wird alles tun, um trotz dieſer Schwierigkeiten ihr Programm durchzuführen. Nach dem Verlauf der Verhandlungen mit den Parteien darf ſie erwarten, daß der Reichstag dieſe Notwendigkeit auch ſeiner⸗ ſeits anerkennen und ihr Rechnung tragen wird. Rich muss die 8 2, Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. 4 42 8 2 Im Berliner Preſſeſpiegel Berlin, 28. Febr. unſerem Unſere Befürchtung über den Ausgang der wird auch von der Berliner Preſſe ganz allge! hat ſich ſchon an dieſem einen Tage A..“,„daß es ſchwer ſein wird, die Parteien zu halten.“ Dazwiſchen aber ſchwingen noch Tone mit, die uns beſonders ſymptomaliſch „Germanſa“ hält es für notwendig, mit Herrn von Gusrards geſtrige Ausführungen zi daß die Koalition zu exiſtieren und wirklich und wahrhaft mauſetot iſt.„Die ſteht nur noch auf Grund einer Vereinbarung, das iſt das Entſcheidende— unter den ſieben gr teien des Reichstages getroffen worden iſt, damit nannte Notprogramm raſch erledigt werden kann (Von Berliner Büro. Reichstagsſeſſit mein i Geke! meint di 0 en Ine Die Regierung muß ihre rein formale Arbe 1 ſehenen Aufgaben gelöſt ſind.“ 2 77 len Preſſe. Im Hugenbergſchen das Programm, das in Abweſenheit des Kanzlers Herr D Hergt entwickelt hat, höchſt reſpektierlich„ein Programm der mageren Selbſtverſtändlichkeit“ geheißen. Sodann wird(u. E dem Wunſch des Kabinetts(nach Neuwahlen ſpäteſtens in der Pflichtgefühl und Vernunft. Man kann ohne daran erinnern, baß auch ein Syſtem im Verſagen nicht über eine gewiſſe Grenze gehen darf. Dann muß das Syſtem bezah⸗ 1185 Das iſt die Gerechtigkeit, Das wird von der Geſchichte gelehrt.“ große Worte Geſchichtsphiloſophen Hoch immerhin vernehmbare Drohung mit dem Staatsſtreich Manche Kretſe, die dem bisherigen Innenminiſter von Keudell Eingermaßen benachbart ſind,— wir haben hier mehrfach ſchon des 8 48 zu bemächtigen und noch vor den Neuwahlen möglichſt ſauft anden tet, wird von der„Deutſchen Tageszei⸗ tung“, die ſonſt die ruhigere und ſanftere Tonart bevorzugt, ganz laut hinaustrompetet. Dort heißt es:„Dem Reichstag Eine allerletzte Chance gegeben. Triumphiert auch hler wieder über die politiſche und wirtſchaftliche Vernunft Parxteigeiſt, werden auch hler wieder die Interſſen des Volkes Ueberlegungen oder koalltlonspolitiſcher Zukunftskonſtruktio nen, ſo werden ſich die Vertreter bleſer Sorte Parlamentaris mus nicht wundern dürfen, wenn Situationenn entſtehen, in denen man über ſie mit Achſel zucken hinweg ⸗ geh.“ Iſt das nicht ein wenig ſchon der Marſchrhythmus der Revolution? Herr von Gusrard hat ſich geſtern gegen die Abſicht ge⸗ wandt, von den derzeitigen Minſſterlen noch Neueinſtellungen von Beamten vornehmen zu laſſen. Darüber berichtet die rien bie Pauſchalſummen eingeſetzt. Die ſpezifizlerten Anfor⸗ berungen in den einzelnen Beamtengruppen aber fehlen. Das war zunächſt darauf zurückzuführen, daß bel der Aufſtellung werben. Die Anträge beim Reichsfinanzminſſterium nehmlich die deutſchnationalen Miniſter, der Reichsjuſtizmini⸗ ſter Hergt, der Reichsverkehrsminlſter Koch, Reichsjinnenmini ſter von Keudell, Reichsernährungsminiſter Schiele, An ⸗ träge auf Neueinſtellung und höheren Ein⸗ ſtü fungen geſtellt haben, die auf einen großen deutſch⸗ nallonalen Beamtenſchub hinauslaufen. Daß im Wirkungsbereich des Herrn von Keudell ein der⸗ artiger Beamtenſchub beabſichtigt würde, haben wir ſchon wie derholt mitgeteilt. Ihr ſeid gewarnt! 7 Berlin, 28. Febr.[Von unſerem Berliner Büro.) In der Feſtſizung der Moskauer Sowſets aus Anlaß des zehn; 1 0 Jubiläums der roten Armee hat, wie dem„B. T aus ſchllow das ls fährige Fräulein Lehmann aus Berlin zum Ehrenmitglied der kommüuniſtiſchen 2Pionierorganiſation“ in Berlin ernannt, die der Moskauer Pionferorgoaniſation nachgebildet iſt und mit ihr in enger Berbindung ſteht. Sogar der dem Sowfelſyſtem „Es iſt wohl ein einzig daſtehender Fall, daß der Kriegs⸗ miniſter einer Macht, die zu einer anderen Macht ausdrück⸗ lich freundſchaftliche Beziehungen unterhält, in n Sitzung die Ehrung einer Organiſgtion unternimmt, die den Umſturz bieſer anderen Macht, alſo Deutſchland, mit allen Mitteln anſtrebt. es in f ken würde, wenn Herr Gröner in offiziellſter Form eine lationen vornehmen wollte.“ ent igt daß nicht ſchon bei der Dekorierung von Max Hölz, die ihm Kusdrücklich für ſeine revolutionären Gewaltſtreiche zuteil würde, der deutſche Standpunkt angeſichts ſo herausfor⸗ dernder Demonſtratlonen prinzipiell feſtgelegt wor⸗ den iſt. Zurzeit aber bemühen ſich Snobs und Literaken, be⸗ ſagten Hölz mitſamt ſeſnem Somjetorden, koſte es was es 9 Wolle, der deutſchen Freiheit und damit dem Kampf gegen ſie ö wiederzugeben. f In derſelben Feſtſitzung ſind übrigens, immer von den alleröffiztellſten Perſönſſchkeiten, wilſte Kampfre den egen die bürgerliche Staatsgeſellſchaft und hre Wirkſchaftsordnung gehalten worden. Einer dieſer Würdenträger erklärte u. a. Unſer größtes Problem ist Klaſſen kämpfe, an deren Spitze die role Armee 1 hen wird. Unſere Rüſtung wächſt mit unſeren wirtſchaft⸗ 100 e e 6 en wirtſchaftlich Kommunismus die 5 1 45 5 des Etats die Auswirkung der Beſoldungsreform nicht feſt⸗ tand. Was damals offen gelaſſen wurde, muß jetzt nachgeholt e i ind in Überhaupt nicht durchdrang. den letzten Wochen eingelaufen und dabei ergibt ſich, daß vor⸗ I Die Koa⸗ Aition hat aufgehört, ſie wird ſich nicht wieder aufrichten laſſen. die ſich nicht 5 auf poltiſche Gebundenheit ſtützt, einſtellen, wenn die vorge⸗ Ganz anders tönt es aus den Spalten der deutſchnationa⸗ okalanzeiger“ wird 72 zu Unrecht/ aufzuzeigen verſucht, daß ein Zwieſpalt zwiſchen i ö den ſind, verpflichtet den Eiſenkäufer auf eine b Von ber Geſchichte wirb nun leder keineswegs die Gerech⸗ ligkeit gelehrt. Aber das nebenbei. Das Weſenhafte an dieſem 52 des Hugenberg⸗Konzerus iſt die leiſe, darauf hingewieſen— tragen ſich eben ſeit geraumer Zeit vor 10 dem Auselnanderbrechen der Koalitſon mit dem Gedanken, ſich 5 91 ganze Arbeit zu machen. Was der„Lokglanzeiger“ immer erſt kleinlichſter den Polemiken mit Füßen getreten zu Gunſten irgend welcher parteipolitiſcher 8 N g ernſthaft erkrankt wäre, leicht „Vofſiſche Zeitung“ des weiteren: In dem Haushalt für 2 ar für 8d 9 0 ben einzelnen M ſte⸗ 2 7 5 3 8 1 N 2 40028 find zwar für die Beſoldungen von ben einzelnen Mintſte⸗ nach Marſchalls Tod zum Botſchafter in London ernannt wurde, traut 0 Und ſeinen Fraktionen iſt mit dem Notprogramm noch einmal Sympathie N lich gründlich, als trotz ſeines Erfolges in dem Gefühl der gekränkten Unſchuld hal Lichnowsky dann werden welten Malhälfte) und dem Wunſch des Reichspräſidenten, Anker allen Umſtänden erſt das geſamte Notprogramm zu er⸗ ledigen, beſteht, worauf es dann weiter alſo heißt:„Das iſt nicht ganz das Gleiche. Für die Auffaſſung Hindenburgs ſpricht g 1 3 1 fa 6 E As spricht 0 U fgelocke 111 mäßiger Differenzierung der Inlands⸗ und Auslandspreiſe ſlerreichif 2 5 — ch⸗Aalienſchen Konflikt JJ Berlin, 28. Febr. 2 einer ie ö mt müſſe ung tali Unſer Gewe jen. in iſt der An fügu tre ichen, eh die Reiſ nach Prag und a gege 6. dahin üb olle ſpielen, ßer vorher 5 von verſch t worden iſt, g das Red chtums An der 2 wird 9 beſonders 5 zuhe und kühle eiſeninduſtrie heit gerühmt. Jedenfalls hält man dieſen Ton für geſtändniſſen 6 t erklärt Entwicklung Dinge für beſonders wirkſam. r ermögl Eren! ichternen Darſtellung Seipels man g 0 olg bei der Weltmeinung zu verſprechen, bet meinung, oder beſcheidener ausgedrückt, bet den ob⸗ v Denkenden und objektiv Urteilenden, die es ja ſchl doch noch immer da und dort gibt. Die kühle Feſtſtellu Bundeskanzlers, daß irgend ein ernationales Re icht, f 8 * ng 7 9 0 15 1 mi 8 J Oeſter ht zur Verfügung ſtehe, müſſe als ein erſchrek⸗ 1e kendes Zeugnis für die Ohnmacht der kleinen Staaten überall dort, wo man nicht gerade Partei iſt, die Ge r aufſcheuchen So glaubt man hier auf ein ſtilles im Ausland rechnen zu fen. Unmittelbar freilich meint unſer Gewährs⸗ mann, würden die Südtiroler davon keinen Vortefl haben, zunächſt würde die harte, unbeherrſchte Fauſt des Faſzio nur Aſtändi⸗ noch gewalttätiger auf das gepeinigte Südtlrol niederſaußen. gendet ſind. ö 1; 8 3 5 22 Eine überraſchende italieniſche Maßnahme Das italieniſche Generalkonſuſat in Innsbruck hat als norläuſige Antwort auf die Anariſſe gegen Italjen die Aus⸗ ſtellung aller Einreiſeviſen nach Italien ſeit 25. Februar ein⸗ geſtellt. Muſſolini ſpricht heute in der Kammer Wie aus Rom verlautet, wird Muſſolinſ erſt heute(Diens⸗ tag) in der Kammer über die Interpellation wegen Südtirol eſtaltung des 1 Abſchluß gebracht von Sachyerſtändi⸗ chuß dels ha! 5 die Verneßmune vor dem Engue die Ausf ſchließlichkeitsverträge im Eiſenhandel werden ſollen, damft ſich in Zeiten über⸗ Pi e die regulierende Kraft des ltmarktes auswirken kann. Dieſe Ausſchließlichkeitsverträge, die zwiſchen der erzeu⸗ genden und verarbeitenden Eiſeninduſtrie abgeſchloſſen wor⸗ ſtimmte Be⸗ zugsguelle, rlegelt alſo die ausländiſche Konkurrenz ab und ſprechen. In ber Montagsſitzung kam die Interpellation nicht töglicht es dadurch, weiterhin einen im Vergleich zum mehr zur Verleſung. Die Lage iſt unverändert. Feltmarktniyeau höheren Inlandspreis zu halten, der die erpauſive Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Eiſenerzeugung ſichern und ſtärken ſoll, Da aber die in dem ſogenannten Eiſenpakt gleichzeitig von der Induſtrie übernommenen Ver⸗ pflichtungen, eine allmähliche Annäherung der Auslandspreiſe an die Inlandsyreiſe herbeizuführen, von ihr nicht erfüllt werden konnte, iſt die eiſen verarbeitende Induſtrie in einen bedenklichen Nachteil geraten. Sie bekommt wohl die ab Eine Rede Herrlots Unterrichtsminiſter Herriot hielt an bet einem Bankett der Radikalen Bezirksvereinigung eine Anſprache, in der er über die bevorſtehenden Wahlen ſprach und auf dn ne e Frankeichs einging. Ueber de 1% Sle o die gußenpolitiſche Lage ſagte er, man müſſe daran denken ſchwerenden Unterbietungskämofe auf dem Weltmarkt dan 1924 1 15 7 9 0 55 ch Scherf Aparen n 1 en Aiden daß 1924 zwar ein unterzeichneter Friede beſtanden habe, aber f ren, 5 icht ein Frieden, dem alle zugeſtimmt hätten. Heute ſei igen Eiſenpreiſes den ausgleichenden Nutzen ziehen zu an f 1 1 1 N können. Eiſenpreiſes de Sgleichen Nutz sieh Deutſchland veranlaßt worden, ohne Zwang die Verpflichtun⸗ 1 Sonntag in Lyon gen zu unterzeichnen, die es auch korrekt einhalte Andere hätten geſagt, Deutſchland werde zahlen. Die Radikalen Zum Tobe Lichnowskys ſagten, Deutſchland habe ſchon 10 Milliarden ge 0 zahle weiter regelmäßig. J Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.] Für die breite Oeffentlichkeit kommt der Tod Lichnowskys über⸗ raſchend. Er hatte noch vor wenigen Wochen ſehr lebhaft an zahlt und es Ueber das Genfer Protokoll ſagte Herrlot, es ſet eine große Tat Frankreichs, daß es als erſtes Lanb im großen Parlament der Welt, das aus 54 Staaten beſtehe, die Organiſation des Friedens unterbreitet habe. So⸗ ſich beteiligt. die an die Veröffentlichung gar die Gegner könnten nicht leugnen, daß während der letzten ſeines Memoirenwerkes ſich knüpften. Daß er irgendwie vier Jahre die Sache des Friedens Fortſchritle gemacht habe, hatte man nicht vernommen, dennoch— 5 Letzte Meldungen kann man wohl ſagen: Der Tod beendet hier ein Leben, de Die Exwioſionskataſtrophe in Brüggen längſt abgeſchloſſen nicht * 2 — 2 2 2 2 2 2 5 5 — 2 4 2 — 2 8 8 2 2 2 2 2 1 2 . 2 — 2 2 — 8 7 — 0 — 1 1 7 Rede hauſe ſogial⸗ Seither galt er zeigte 0 Leuchte, die 1 2 1* 8. 1 5 6851 Ücks fat böswillig unter den Sche geſtellt hatte, und als er 1 Die Unglücksſtätte en ſie ihm zu, daß er die deutſche Politik ö führen und England uns wieder zum Freund, ſten zum wohlwollenden Neutralen gewinnen Lichnowsky hat es nicht vermocht weil er zu dem gentlichen Urſprungsherd der engliſch⸗deutſchen Differenzen Er war ein Freund des Tirpitz⸗ chen Flottenbaues— gerade dieſe Freundſchaft hatte ihm, die Friedrich Thimme wahrſcheinlich gemacht hat, die ſpäte Wilhelms II. erworben. Die verlor er dann frei⸗ der Londoner Geſellſchaft, die er in ſeinen Denkſchriften nicht laut genug zu rühmen wußte, der Krieg ausbrach. Als Lichnowsky nach Kriegsbeginn nach Berlin zurück⸗ kehrte, hat der Kaiſer ihn überhaupt nicht empfangen. Aus der Sackge zum vürde. f — 2 — * — 2 5 = i 8 — ——— —. E — 2 7 — — — EI 2 60 * 6 1 7 1 — 2 —5 — — 0 — — 70 2 2 * 1 jene de n Wee als ſie gegen ſeinen Willen* g ekannt wurde, durch ihre leidenſchaftliche Kritfk an der deut⸗ 5 5 Singer chen Politik und den ſie beſtimmenden Männern, ſo viel Das zehnfährige Regierungsjubildum Aman Auahßs böſes Blut machte. Lichnowsky hat ſich bis in feine letzten Berlin, 28. Febr. Am heutigen Dienstag feiert Tage für einen großen und weitſichtigen Politiker gehalten. Afghaniſtan das zehnjährige Regierungsjublläum Aman Die beiden um die Jahreswende von ihm veröffentlichten Ullahs. Aus dieſem Anlaß gibt das afahaniſche Königspaar ſtarre, feſtgefahrene Doktrine kam er nicht hinaus, er war bskau gemeldet wird, der Krliegsminiſter Woro⸗ durchaus woßlgeſiunte Korreſpondent des„B..“ ſieht ſich veranlaßt zu bemerken: feierlicher bruch„wie ein ſcheidender König“ geehrt wurde. Man überlege ſich, wie es in Moskau wir⸗ entſprechende Ehrung der ruſſiſchen monarchiſtiſchen Organi⸗ Der Korreſpondent beklagt es, herige engliſche Botſchafter in Madrid, Sir Horace Rum⸗ bold Rumbolds dle Sammlung möglichſt großer Kräfte für die kommenden das Bände„Auf dem aber bekannt⸗ Kriegsausbruch hatte er u. a. und München bekleidet. Wege zum Abgrund“ erwleſen es deutlich. 8 heute abend ein großes In Wirklichkeit hat er auch darin ſich überſchätzt. eber zwei Galadiner im Palais Prinz Albrecht, zu dem Reichspräſident von Hindenburg, die Reichsminfſter und die preußiſchen Miniſter ſowſe die Vertreter der tädtiſchen Behörden, der Kunſt, Wiſſenſchaft, Induſtrie und Wirkſchaft eingeladen ſind. Der Lombardſchwindler Bergmann 8 5„Berlin. 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In Im engliſchen Urteil 1655 1 gegen das 1 Bergmann iſt London, 28. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) obne die erſte Gläubigerverſammlung auf Mittwoch angeſetzt Sämtliche engliſchen Blälter veröffentlichen lange Axiikei motzen. 1 dune bier 2000 Eero nen geladen werden über den Fürſten Lichnowsky. Lichnowsky war zur Zeit, als e ach en bisherigen Aufſtellungen des Konkursver⸗ er Botſchafter in London war, bei den Engländern überaus. ters betragen die Paſſiven 3,2 Millionen. An Ak⸗ beliebt und er ſelbſt hat beschrieben, wie er bei Kriegsgus⸗ ven ſtehen demgegenüber 200 000 Bargeld, die der Kon⸗ Noch wich⸗ kursverwalter auf verſchiedenen Banken und öffenen Konten tiger iſt für England natürlich ſeine Haltung in der Außen⸗ beſchlagnahmt hat. An Effekten und Waren ſind 800 000 40 politik des Reichskabinetts von 1914.„Hätte Deutſchland,“ ſo vorhanden. ſchreiben die Times“,„mehr Staatsmänner und Diplo⸗ maten von dem geſunden Menſchenverſtand und der Aufrich⸗ tigkeit dieſes ſchleſiſchen Landedelmannes gehabt, hätten leine ſelbſtbewußten Vorgeſetzten auf ſeine Schilderungen der wah⸗ ren Stimmung in England gehört, ſo wäre der Krieg nicht ge⸗ kommen. Seine nächſten Freunde können nicht behaupten, daß Lichnowsky eln außergewöhnlicher Staatsmann war, aber ſeine Aufrichtigkeit, energiſche Arbeit für dle engliſch⸗ deutſchen Beziehungen und den Frieden waren allen denen offenbar, die mit der Botſchaft in Verbindung ſtanden.“ Der neue engliſche Votlſchafter in Verlin Bel der dentſchen Regierung iſt ſetzt von der engliſchen Regierung amtlich die Anfrage erfolgt, ob in Berlin der bis⸗ ruſſophil bis zur Kritikloſigkeit und er war ein ebenſo kritikloſer Haſſer Oeſterreſchs. Dieſer Haß und eine völlige Verſtändnisloſigkeit brachte er auch dem aus der Habsburger Ländermaſſe berausgebrochenen Deutſch⸗Oeſter⸗ reich entgegen. Der weiße Tod — Wien. 27. Febr. Drei deutſche Touriſten, die in Tirol Skifahrten unternahmen und ſeit etwa einer Woche verſchol⸗ len waren, ſind das Opfer einer Lawine geworden. Brand im Kino— Mehr als 30 Todesopfer 3 Mailand, 27. Febr. Aus dem Dorfe Moriago an der Piave in der Propinz Treviſo wird ein ſchrecklicher Kinobrand gemeldet. Die Zahl der Todesopfer überſteſgt 35, faſt ebenſoviel Schwerverletzte ſind zu beklagen. Das Feuer war während der Vorſtellung am Sonntag abend aus⸗ gebrochen, als das mit nur einem einzigen Ausgang verſehene und im erſten Stock gelegene Dorfkin o bis auf den letzten Platz gefüllt war. Der brennende Film ſetzte ſofort die höl⸗ zerne Vorführungkabine in Brand, der auch auf den Ju⸗ ſchauerraum übergriff. Es entſtand eine ungeheure Pank. Gittern verſehen und erlaubten keine Die Fenſter waren mit Flucht. In dem ungeheuren Gedränge wurden Frauen und en. Kinder erdrückt oder totgetret Aus Treviſo und Venedig wurde die erſte Hilfe entſanbdt. Viele Mütter ſuchen kroſtlos nach ihren Kindern, doch ſind viele der bis jetzt aufgefundenen 28 Leichen bis zur Unkennt⸗ lichkeit verkohlt. Die Rettungsarbeiten dauern fort, Der Zu⸗ ſtand vieler Schwerverletzter it nungslos. Für den . ff Orbnungsdienſt wurden Truppen aus 5 9 aufgeboten. als Botſchafter genehm ſei. Die offizielle Ernennung ſoll ſoſort erfolgen, nachdem die deutſche Regierung Agrement erteilt hat. Der neue Botſchaftker Englands, der am 5 Februar ſeinen 60. Geburtstag vollendete, war in der Berliner Botſchaft be⸗ reits Botſchaftsrat Englands. Vom November 1913 bis diplomaliſche Poſten in Wien 1916 wurde er engliſcher Geſandter für die Alliierten eine lebhafte Propggande . ut in 74 8115 5 er et d et K. F ee 1 ö Dienstag, den 28. Februar 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 99 Staͤotiſche Nachrichten Aebernahme der Sozialen Frauenſchule in ſtädliſche Verwaltung Im Jahre 1916 wurde vom Verein Frauenbildung Frauenſtudium Mannheim eine Soziale Frauenſchule ge⸗ gründet, deren Träger ſeit 1922 der Verein Soziale Frauen⸗ ſchule e. V. Mannheim iſt. Im Jahre 1921 iſt die Sozlale Frauenſchule ſtagtlich anerkannt und vom Miniſterium des Innern als Prüfungsſtelle für die Abnahme der ſtaatlichen Prüfungen für Wohlfahrtspflegerinnen und Sozialbeam⸗ tinnen beſtimmt worden. An Oſtern 1925 iſt der Schule nach Vereinbarung mit dem Miniſterium des Innern ein zwei⸗ jähriger Unterbau einer Allgemeinen Frauenſchule ange⸗ gliedert worden, deren erfolgreicher Beſuch zum Eintritt in die Wohlfahrtsſchule berechtigt. Die Soziale Frauenſchule beſteht demnach aus: a) einer zwei Jahreskurſe umfaſſenden Allgemeinen Frauenſchule mit hauswirtſchaftlicher und ſozialer Ausbildung, b) einer Wohlfahrtsſchule mit ebenfalls zweijährigem Lehrgang zur Ausbildung von Wohlfahrtspflegerinnen und Sozialbeamtinnen mit ſtaaklichen Prüfungen Seit ihrem Beſtehen hat die Soziale Frauenſchule 239 ausgebildete Wohlfahrtspflegeriunen und Sozial⸗ beamtinnen entlaſſen, bavon ſeit dem Jahre 1921 152 mit ſtaatlicher Prüfung. Von den 239 Abſolventinnen haben 154= 64 Proz. den Beruf aus⸗ geübt; 49 haben geheiratet, ohne'den Beruf ausgeübt zu haben;: 81 ſind in verwandte Berufe übergegangen oder berufslos geblieben; 5 ſind geſtorben. Die im ſozialen Beruf ſtehenden ehemaligen Schülerinnen fanden Verwendung bei Gemeinden und Gemeindeverbänden, in der konfeſſionellen und freien Wohlfahrtspflege, bei Arbeitsämtern und als Polizeifürſor⸗ gerinnen im Staatsdienſt. Die Soziale Frauenſchule wurde Ende November 1927 in der Abteilung Allgemeine Frauen⸗ ſchule von 72 und in der Abteilung Wohlfahrtsſchule von 87, zuſammen alſo von 159 Schülerinnen beſucht. Davon ſind 113= 71,05 Proz. aus Baden(95= 59,74 Proz. aus Mann⸗ ekm), 34= 21,38 Proz. aus der Pfalz, 11= 6,9 Proz aus dem übrigen Deutſchland und eine Schülerin aus dem Baltikum. Seit Oſtern 1927 wird die erſte Klaſſe der Wohlfahrtsſchule in zwei Abteilungen geführt. Das Schulgeld beträgt in der Allgemeinen Frauenſchule 120 RM. jährlich und in der Wohl⸗ fahrtsſchule 240 RM. jährlich. Da das Schulgeld nicht ſo hoch bemeſſen werden kann, daß es zur Deckung aller notwendigen Ausgaben der Schule ausreicht, erhielt die Schule bisher einen Staatszuſchuß in Höhe von 3200 RM.(je 1600 RM. für die Allgemekne Frauenſchule und für die Wohlfahrtsſchule), einen Kreiszuſchuß von 2000 RM. und einen ſtädtiſchen Zuſchuß von 3000 RM. jährlich. Die Stadt hat außerdem die Schulräume(5 Klaſſenzimmer) in der Dieſterwegſchule mit einem Nutzungswert von 13000 RM. zur Verfügung geſtellt. Leiterin der Schule iſt ſeit chrer Gründung Fräulein Dr. phil. Marie Bernays. Zwei weitere an der Schule haupt⸗ amtlich tätige Lehrkräfte ſind vertragsmäßig verwendet. Im übrigen ſind an der Schule noch 12 Lehrkräfte in nebenamt⸗ licher Weiſe tätig. Die Uebernahme der Sozialen Frauenſchule in ſtädtiſche Verwaltung entſpricht dem Wunſch des jetzigen Trägers der Schule, damit dieſe auf eine ſicherere Grundlage als bisher geſtellt wird. Wenn ſich auch die Schule unter der bewährten Leitung von Fräulein Dr. Marje Bernays zu einer ſehr leiſtungsfähigen und in beſtem Anheſen ſtehenden Anſtalt entwickelt hat, ſo kann die Verwaltung der Schule durch einen kleinen Verein doch nur als ein Uebergangszuſtand angeſehen wer⸗ den. Die Stadt hat ein großes Intereſſe an der Anſtalt, weil ſie vielen Töchtern Mannheims Gelegenheit zu einer ſehr be⸗ gehrten Ausblidung gibt und weil die Schule die für den ſtädtiſchen Dienſt erforderlichen Fürſorgerinnen und Sozial⸗ beamtinnen ausbildet. Stgat und Kreis haben ihr Intereſſe an der Anſtalt dadurch bekundet, daß ſie in Ausſicht geſtellt haben, ihre Zuſchütſſe auch nach Uebernahme der Schule in tädtiſche Verwaltung welterzugewähren. Die finanzielle age der Schule iſt gut. Nach dem Voranſchlagsentwurf für 1928 betragen: die Einnahmen 34 700 RM., die Ausgaben 51200 RM., ſodaß ſich ein Zuſchußbedarf von 16 500 RM. er⸗ gibt, nämlich Barzuſchuß 3500 RM.(bisher 3000 RM.), Miet⸗ wertanſchlag wie bisher 13000 RM. Eine weſentliche Mehr⸗ belaſtung gegenüber bisher tritt hiernach für die Stadt durch die Uebernahme der Schule nicht ein. Die Beſoldung der Leiterin der Schule bleibt in der bisherigen Weiſe geregelt, doch iſt eine planmäßige Stelle für die Leiterin nach Maß⸗ 1910 ihrer bisherigen Beſoldungsregelung zu ſchaffen und üheſtandsverſorgung unter Anrechnung ihrer bisherigen Dienſtzeit zu gewähren. Mit der Uebernahme der Sozialen Frauenſchule in ſtädtiſche Verwaltung gehen Einrichtungs⸗ Verein belm zum Tagungsort 1 auserſehen. geboten wird, Mannheim und gegenſtände und Bücher im Wert von zuſammen 11150 RM. in ſtädtiſches Eigentum über. Dem Bürgerausſchuß liegt entſprechend dieſer Begrün⸗ dung der Vorlage der ſtadträtliche Antrag vor, die Soziale Frauenſchule in ſtädtiſche Verwaltung zu übernehmen und für die Leiterin eine ſtändige Gemeindebeamtenſtelle in Gruppe Xl zu errichten. * Mannheim als Tagungsort. Der Verband ſelb⸗ ſtändiger Badiſcher Schmiedemeiſter hat Mann⸗ ſeiner diesfährigen Hauptver⸗ ammlung, die in der Zeit vom 12.—14. Jun! ſtattfindet, n. Man rechnet mit einem Beſuch von mehreren hundert Perſonen, denen anläßlich der Tagung Gelegenheit ſeine vielen Sehenswürdig⸗ keiten kennen zu lernen. * Mannheimer Geſchichtsblätter. Das ſoeben erſchienene Februarheft enthält einen Aufſatz von Prof. Dr. Fr. Walter über Carl Philipp als Statthalter von Tirol, ein bis jetzt noch wenig beachtetes Kapitel der wittelsbachiſchen Geſchichte. Unter den kleinen Beiträgen iſt beſonders be⸗ achtenswert die Mitteilung über den Fund eines Brand⸗ grabes der Urnenfelderſtufe(ea. 1000 v. Chr.) bei Feudenheim. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In der letzten Zeit wurden U. a. entwendet: Ein hochgeſchloſſener, zweireihiger, hell⸗ brauner Herrenmantel mit braunen Hornknöpfen, in der einen Innentaſche der Stempel der Firma Siemens⸗Schuckert und der Name Julius Eckert eingenäht, aus einem Auto vor B 2.— Eine dunkle Lederbrieftaſche mit verſchiedenen Bildern und Papieren, auf den Namen Franz Prüß lautend, in Rheinau.— Ein faſt neuer, zweireihiger Herrenmantel mit braunem Fut⸗ ter, ſowie eine dunkelbraune Lederbrieftaſche mit 15% Inhalt, in einem Lokal am Friedrichsplatz.— Eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit 165% Inhalt und Papieren, auf den Namen Georg Knapp lautend, in einem Hauſe in D 7.— Ein dunkler, noch gut erhaltener Herrenmantel, ein ſchwarzer Aſtrachan⸗ Kindermantel, eine gebrauchte grüne Lodenjoppe, ein ſchwarzer Damenmantel mit breiten Streifen und hellblauem Futter, ein neues graues Damenkleid mit braunen Streifen und ein Paar braune Damenhalbſchuhe und verſchiedene Schiffer⸗ papiere, auf den Namen Joſef Dietz lautend, in einem Hauſe in der Mittelſtraße.— 8 Paar weiße Damenhandſchuhe und 2 Paar weiße Damenſtrümpfe aus einem Schaukaſten in O 4. — Ein Schild aus Leinwand mit Holzrahmen und der Auf⸗ ſchrift„Ausverkauf wegen Geſchäftsaufgabe“ an einem Hauſe in der Seckenheimerſtraße. Beſtattung des Pfalzforſchers Emil Heuſer Zu einer eindrucksvollen Feier geſtaltete ſich die am Mon⸗ tag im Krematorium zu Mannheim ſtattgefundene Beſtattung des verſtorbenen Pfalzforſchers Emil Heuſer. Stadtpfarrer Dr. Hoff hielt die Gedächtutsrede, der er das Wort„Laſſet K forſchen und prüfen unſer Leben“ zugrunde legte, Der Geiſtliche ſtellte in den Vordergrund die Eigenſchaften, die den Verſtorbenen als treuen Sohn der Pfalz auszeichneten. Er ſei den Pfälzern ans Herz gewachſen geweſen, keine Gelehrten⸗ natur, ſondern ein Mann des praktiſchen Lebens. Er habe den alten Kulturboden der Pfalz neu erſchloſſen. Münzen und Keramik ſeien ihm der Schlüſſel geweſen zur Geſchichte und Kunſt der Pfalz. Der Perſönlichkeit, dem Lebensweg und dem Lebenswerk von Emil Heuſer wurde der Geiſtliche in ver⸗ ſtändnisvollen Worten gerecht. Er leitete aus der Trauer um das Dahinſcheiden die Freude über den Lebenserfolg und die bleibenden Verdienſte des Verſtorbenen ab. Dr. Hoff ging den Wurzeln von Emil Heuſer nach und ſtellte die ſtille Hei⸗ terkeit feſt, die aus der Liebe zu ſeiner pfälziſchen Heimat kam. Das Schlußwort der Trauerrede klang in einen Gruß an die ſonnige Pfalz aus, über deren Sonnenwege heute manche Schatten fallen. Er hoffe auf den Tag, wo wieder aus der Tiefe das Lied erklinge„Fröhlich Pfalz, Gott erhalts“. Aus der großen Trauerverſammlung löſten ſich die ein⸗ zelnen leidtragenden Vereine und Gruppen, die Grund dazu haben, Emil Heuſer beſonders nachzutrauern. Staatsober⸗ archivar Dr. Pfeiffer ſprach für den Verein Hiſtoriſches Muſeum und die Pfälziſche wiſſenſchaftliche Geſellſchaft ſowie für den erkrankten Regierungspräſidenten, indem er des Ver⸗ ſtöͤrbhenen als Herold der Wiſſenſchaft, der Kunſt, der Lebens⸗ kunſt und der Lebensfreude gedachte. Für den Mannheimer Altertumsverein gedachte Geh. Hofrat Caſpart des lang⸗ jährigen Ehrenmitgliedes und ſeiner Verdienſte auf dem Ge⸗ biete der Porzellanforſchung. Als Wander⸗ und Heimatfreund rief der Vertreter des Pfälzer Verſchönerungsvereins das Ge⸗ denken an den Verſtorbenen wach. Dieſem Erinnerungs⸗ kranz an die Perſönlichkeit, den Freund und Mitarbeiter ſchloſ⸗ ſen ſich noch der Vertreter des Korps, dem Heuſer angehört hatte, die Berufskollegen und der Verlag der„Pfälziſchen Nundſchau“ ebenfalls mit Kranzſpenden an. Der blumen⸗ überdeckte Sarg wurde unter Harmoniummuſik den Flammen übergeben. Mit dem Liede„Ich hatt' einen Kameraden“ nahm die Trauerverſammlung Abſchied. So wurde die perſönliche Trauerfeier für den Pfalzforſcher Emil Heuſer zu einer Feier für die ganze Pfalz. Vereinsnachrichten * Generalverſammlung der Vereinsbank Käfertal. dritte ordentliche Hauptvberſammlung fand am Februar im„Löwen“ ſtatt. Aus dem Vorſtandsberichte iſt zu entnehmen, daß ein ſtetes Fortentwickeln der jungen Bank auch im verfloſſenen Geſchäftsjahre anhielt. Der Umſatz er reichte 8,5 Millionen RM. Der Reingewinn Überſchreitet 4000 Mk., der Reſervefonds 9000 Mk. und an Dividende ſollei, 14 Proz. auf die Stammanteile ausgeſchüttet werden. Die Prüfung der Bilanz ſowie der Reviſionsbericht gaben zu Be⸗ anſtandungen keinen Anlaß. Der einſtimmigen Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates ſchloß ſich ebenfalls widerſpruchslos die Wiederwahl der turnusmäßig ausſchei⸗ denden Mitglieder in der Geſchäftsleitung an. Für die 385 Mitglieder iſt eine Sterbekaſſe errſchtet, der 205 Bauk⸗ mitglieder angehören. In 13 Sterbefällen wurden je 580 Mk. ausbezahlt. Die Spargelder überſteigen 162 000 Mk. Die Stammanteile wurden auf 200 Mk. und die Haftſumme auf 400 Mk. feſtgeſetzt. Kl. * Mannheimer Hausfrauenbund. Am Donnerstag abend ſpricht in der Harmonie die Mannheimer Rechtsanwältin Frau Dr. Rebſtein⸗Metzger über:„Die Frau und die Reform des Eheſcheidungsrechts.“ Die Frguen aller Kreiſe, insbeſondere die Hausfrauen, ſollten ſich für dieſe wichtigen und einſchneidenden Rechtsfragen intereſſieren, wo⸗ zel 5 Vortrag ihnen gute Gelegenheit gibt.(Weiteres Au⸗ zeige.) Die 8* Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Anna Schmitt Wtwe., Inhaberin der Likörhandlung Schwetzingerſtraße 128. * Geſangvereine und Volkstrauertag. Der Haupt⸗ ausſchuß des Deutſchen Sängerbundes richtet folgende Mahnworte an die deutſchen Sänger:„Wie ſchon in den Vorjahren, wird auch in dieſem Jahr in der ganzen Welt, wo Deutſche wohnen, am Sonntag Reminiscere, dem 4. März 1928, ein Volkstrauertag zum Gebächtnis aller deutſchen Brü⸗ der begangen, die im Weltkriege ihr Herzblut geopfert haben. Der Volksbund Deutſche Kriegergräberfürſorge e. V. läßt durch Vereine nud Gruppen die örtlichen Veranſtaltungen durchführen. Wo von den Ortsgruppen des Volksbundes Feiern geplant ſind, empfehlen wir unſeren Vereinen, den Veranſtaltern ſich zur Verfügung zu ſtellen, um zur würdigen Ausgeſtaltung der Feiern beizutragen. Wo unſere Vereine auf ſich ſelbſt angewieſen ſind, raten wir, eigene Feiern auf den Friedhöfen, an den Gefallenendenkmälern oder in Kirchen, und zwar gemeinſchaftlich mit den örtlichen Vereinen, unter möglichſt zahlreicher Beteiligung und mit umflorten Fahnen zu veranſtalten. Wenn nicht alle Sänger bei den Verauſtal⸗ tungen im Chore mitwirken können, bleibt es doch ſelbſtver⸗ ſtändlich Pflicht, der Feier beizuwohnen und damit kundzutun, daß es den deutſchen Sängern eine Ehren⸗ und Herzensſache iſt, mit dazu beizutragen, daß im deutſchen Volke der Dank lebendigt bleibt, den wir unſeren für das Vaterland geſtor⸗ benen Brüdern ſchuldig find.“ Preußiſch⸗ſüddeutſche Klaſſenlotterie. In der Montag⸗ Vormittagsziehung kamen folgende größere Gewinne heraus: 25 000/ auf die Nr. 315 432, 5000% auf die Nr. 103 244 und je 3000% auf die Nrn. 116 641, 120 578, 126 409. In der Nach⸗ mittagsziehung fielen ſechs Gewinne zu je 5000% auf die Nummern 224 084, 234553 und 252038 und 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nummern 231 690, 356 648 und 361 244.(Ohne Gewähr.) Warnung vor betrügeriſchen Stoffhauſierern. In letzter Zeit werden hauptſächlich Landwirte von Stoffhauſierern helm⸗ geſucht, die meiſt recht minderwertige Anzuaſtoffe und Wäſche anbieten und durch Inausſichtſtelluna von Zahlungserleich⸗ terungen es fertig bringen. Kunden zu ködern. Durch allerlei Redensarten verſtehen ſie es, unter Erſchleichung von Wech⸗ ſelakzepten die Kunden in ihre Hand zu bekommen, Trotz der mündlich abgemachten Teilzahlungsbedingungen wird der Wechſel nach kurzer Zeit fällig und der Kunde muß. falls er ihn nicht einlöſt, ſich eine Pfändung gefallen laſſen. Daß dieſes Geſchäft den Hauſierern viel Geld einbrinat, erhellt daraus, daß ſie es ſich leiſten können, im Auto ihre ſog, Hauſierreiſen zu unternehmen. Die Stoffe, wie ſie von den Hauſierern an⸗ geboten werden, ſind in jedem beliebigen Geſchäft billiger zu haben. Andererſeits wird der reelle Handel durch ſolche Hauſterer geſchädigt. hiermit vor ihnen. Das Badiſche Landespolizeliamt warnt 1 Schützen jederzeft vr tarrh, Husten, Heiser keii. (Coxyün- Bonbons: Aetbylslycolssure-NMenſhiolester) Original-Packung ane! RAI 1. und.30 ec ...... Die Quinten Skizze von W. Smil Schröder Mit einem leiſen Seufzer ſchlug Gerhard Fabian das Notenbuch zu und klopfte Heinz auf die Schulter:„Für heute enug, Heinzl. Die Quintengriffe— nun, ſagen wir es frei 588 Deine Quinten ſind entweder Quarten oder Sexten. Du hauſt mit bewundernswürdiger Regelmäßigkeit daneben.“ Der zwölfjährige Heinz zog einen Schmollmund und klet⸗ terte zögernd vom Klapierſeſſel herab. In dieſem Augenblick öffnete ſich mit ſchnellem Schwung die Tür zum Muſikzimmer. Leicht, luftig wie der Frühling wehte die blonde Margit her⸗ ein. Zwiſchen den Zähnen eine voll erblühte Roſe. Fabian errötete kaum merklich.„Guten Tag, Fräulein Degenhard.“ Ihre Linke ergriff die Roſe, die Rechte legte ſich weich und ſchmiegſam in die weißen und ſchmalen Finger Fabians. Aus ihren braunen Augen lachte der Uebermut von achtzehn Jahren. „Hat Heinz Sie geärgert?“ fragte ſte den Hauslehrer. Um Fabians Lippen ging ein feines Lächen:„Das kann er gar nicht. Aber mit ſeinen Quinten— es tiſt ein reines Kreuz!“ Ueber die Eruſthaftigkeit, mit der er dieſe Worte ſprach, brach ſie in lautes Lachen aus.„Was iſt an den Quinten ſchon arg Wichtiges dran. daß Sie ihnen ſogar die Gnade Ihres Zornes angedeihen laſſen?“ Fabian überhörte abſichtlich den kronſſchen Unterton in ihrer Frage. Er krat an das noch geöffnete Inſtrument ſeine Rechte ſchlug in ſchnellem Stakkato drei, vier Quinten auf⸗ wärts ſchwingend an. „So lauſchen Sie doch, wie das ausſchwingt: ein Zwei⸗ klang, der Einklang zu ſein ſcheint und es doch nicht iſt. Denn in dem zarten Verklingen hört ein feines Ohr die Obertöne heraus. Das Menſchenleben iſt voller Quinten! Er ſah ihr in die braunen Augen!„Wo man einen Einklang vermutet, findet das feine Ohr zwei Töne. um mehrere Stufen getrennt, und fremde Obertöne ſchwingen mit Da hob auch ſie den geſenkten Blick und hauchte:„Ich verſtehe Sie ſo gut, Gerhard!“ Ihre roten Lippen näherten ſich ſeinem Geſicht; ſte reckte ſich ein wenig auf den Zehen: „Ich habe Sie auch lleb aber— fremde Obertöne ſchwingen mit. Sie wiſſen: mein Verlobter iſt mir beſtimmt!“ Gerhard nickte wehmütig, durch das hohe Fenſter an Margit vorüberſchauend, in den weiten Horizont, deſſen lichtes Blau ſchmerste. Ehe er ſich deſſen verſah, brannte ein Kuß auf ſeinem Munde, eine Tür ſchnellte mit hartem Ruck ins Schloß. Er fuhr zuſammen. Seine Hände zitterten ein N Oippen murmelten:„Um mehrere Stufen ge⸗ rennt. Langſam ſtieg er die breite, läuferbelegte Treppe empor zu ſeinem kleinen Zimmer. Mit ſchmerzhafter Selbſtverſtänd⸗ lichkeit packte er ſeine Habſeligkeiten zuſammen. Als der Gong zur Kaffeetafel rief, ſtahl ex ſich durch die Hinterpforte hinaus. Wie er ſo heimlich an den Blumenbecten vorüber⸗ ſchritt, konnte er der Verſuchung nicht widerſtehen, eine rote Roſe zu brechen. Vielleicht hat ihre Hand ſie berührt. Zögernd zog er die kleine Gittertür hinter ſich zu. Dann ſtäuhte unter ſeinen Füßen die langgeſtreckte Straße. Veſperglockengeläut kam aus der Ferne. Quinten. Quinten —— Kunſt und Wiſſenſchaft Freier Bund— Akademie für Jedermann Heute Diens⸗ tag abend ſpricht Direktor Dr. G. F. Hartlaub für die An⸗ gehörigen der Abteilung über das Thema:„Körperbau und Kunſtform— Phyſlognomle und Stil“, Auf mehrfach geäußerten Wunſch wird der Redner das neuartige Thema auf zwei Vorträge verteilen. Fortſetzung findet am Dienstag den 6. und Mittwoch, den 7. März ſtatt.— Nicht nur die Handſchrift, auch der perſönliche„Stil“ in den Werken eines bildenden Künſtlers iſt Ausdruck ſeineg Weſens. Da ſich dteſes Weſen zu allererſt auch in Geſicht, Geſtall und Be⸗ wegungsrhythmus eines Künſtlers kundgibt, ergibt ſich die Gleichung Körperbau— Kunſtſtil. Wie einer„ausſieht“ ſo malt und bildet er. An der Handels⸗Hochſchule Mannheim hat ſich Herr Dr. Martin Rudolph für das Lehrgebiet der geſamten Geographie mit beſonberer Berxückſichtigung der Wirtſchafts⸗ und Verkehrsgeographis habilitiert. Herr Dr. Rudolph aus Prenzlau in der lickermark ſtudlete an den IIniverſitäten Berlin. Hamburg und Heidelberg Geſchichte, Vorgeſchichte Geologie, insbeſondere aber Geographie, Er promovierte in Heidelberg mit einer ſiedlungs⸗ und kulturgeographiſchen Ar⸗ beit über die Rheinebene von Mannbeim und Heidelberg. Seit einigen Jahren iſt er als Aſſiſtent am geographiſchen Seminar der Handels⸗Hochſchule tätig. Seine Habilitatious⸗ arbeit handelt über die Verkehrsgeographie der Eiſenbahnen und Straßen Norwegens, ſeine Probevorleſung über geogra⸗ uhlſch⸗politiſche Probleme im modernen däniſchen Staat. a Siteratur *„Religio“. Darſtellungen religiöſer Tharaktere und Strömungen. Unter dieſem Titel gibt der Verlag Georg Müller in München ſpeben eine neue Serie heraus Als erſte ſveben erſcheinende Bände kün igt der Verlag an: Goethe von Dr. Eruſt Wagner, Pascal von Dr. E. Rie⸗ ger, Griechlſche Mönche von Dr. Franz Syunda, Lactſe von Dr. O. Ewald, ferner Chriſtus von M. von Adelsheim, Nikolaus von Kues von L. von Bertalauffy, Moſes von U. Biernbaum. Der Grundgedanke, der dieſe Sammlung unter der Führung Dr. Hans Pragers enkſtehen ließ, ſcheint in äußerſt glücklicher Weiſe verwirklicht worden zu ſein: Große Perſönlichketten des Glaubens aus allen Ze ten und aus allen Kulturgebieten der Erde ſelbſt zu den Menſchen von heute ſprechen zu laſſen mit ihren Gedanken, mit ihren Syſtemen, Predigten, Taten, Leiden, Opfern und Leben. Die Sammlung ſoll in raſcher Folge erweftert wer⸗ den mit Bänden über Martin Luther, Franziskus, Angelus Seleſius, Jakob Böhme, Ruſſiſches dano Bruno, Konfuzius uſw. uſw. Startzentum, Dante, Gior⸗ 4. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Februar 1928 Kommunale Chronik Förderung des Wohnungsbaues in Baden⸗Baden A Baden ⸗Baden, 28. Febr. Nach einem Bericht des Stadt⸗ rats hat für die Jahre 1926 und 1927 der Bürgerausſchuß für F 6 rderung des Wohn ungsbaues Anlehensmittel in Höhe von je einer Million Mark zur Verfügung geſtellt. Mit dieſen Anlehensmitteln und den Darlehen des Landes ſowie den Einnahmen aus der Gebäudeſonderſteuer konnten im Rechnungsjahr 1826 1744 und in 1927 188 Wohnungen geför⸗ dert werden. Außerdem hat die Stadt in beiden Jahren noch 22 Wohnungen ſelbſt erſtellt und im Jahre 1927 weiter noch für die Inſtandſetzung von Altwohnungen 250 000 Mark aus⸗ gegeben. Aus den weiteren Darlegungen des Stadtrats geht hervor, daß man ohne die Verwendung von Anlehensmitteln der Wohnungsnot niemals Herr werden kann. Aber hier nach Kräften Abhilfe zu ſchaffen, erſcheine nach wie vor die dring⸗ lichſte Aufgabe der Gemeinde, wobei zu beachten iſt, daß die Wohnungsfürſorge der Stadt zugleich in ganz hervorragen⸗ dem Maße der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit dient. Stadtrat hat deshalb beſchloſſen, in dem Voranſchlag 1928/29 den Betrag von 1 200 000 Mark einzuſtellen, doch ſoll dabei mehr wie ſeither wieder auf den Bau von Zweizimmer⸗ mohnungen zurückgegriffen werden, da dieſe in höherem Maße als Dreizimmerwohnungen angefordert werden. Von dem zu bewilligenden Betrag ſollen 100000 Mark zur In⸗ bez udſetzung von Alt wohnungen ausgeſchieden wer⸗ en. r Der Scharfer Kampf um die Eingemeindung von Dos in Baden⸗Baden A Baden⸗Baden, 26. Febr. Zur Zeit wird hier ein ſchar⸗ ſer Kampf um die Frage der Eingemeindung von Dos ausgefochten und zwar werden täglich Verſammlungen und Beſprechungen der einzelnen Parteien abgehalten. Für die Eingemeindung ſind Zentrum und Sozialdemokraten, während die übrigen Parteien Gegner ſind. Mittwoch, 29. Februar findet eine Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſtatt, in der über die Frage abgeſtimmt wird. Man iſt außerordentlich geſpannt, wie ſich das Ergebnis geſtalten wird. Der heſſiſch⸗badiſche Faſel * Hirſchhorn. 26. Febr. Ein Beitrag zur Zeitgeſchichte iſt folgender Gemeinderatsbeſchluß:„Der von Karl Scheuermann aus Igelsbach geſtellte Antrag auf eine jährliche Vergütung von Mk. 200 aus der hieſigen Gemeindekaſſe für die Faſel⸗ haltung von heſſiſch Igelsbach, da die Landwirte von badiſch Igelsbach ſich nicht mehr hieran beteiligen, ſondern einen Faſelochſen ſelbſt halten wollen, wird nicht genehmigt. Der Gemeinderat erklärt ſich vielmehr nicht abgeneigt, wenn die Bewohner von heſſiſch Igelsbach ihr Vieh dem Faſelochſen von badiſch Igelsbach vorführen wollen, die beiden Gemeinde⸗ wieſen wie ſeither zu überlaſſen.“— Zum Verſtändnis ſei bemerkt, daß Igelsbach teils zu Heſſen, teils zu Baden gehört. Kleine Mitteilungen Der Pforzheimer Stadtrat hat beim Bürgeraus⸗ ſchuß beantragt, daß der neugewählte Bürgermeiſter Dr. Fritz Ecarius⸗ Zweibrücken vom Tage des Dienſtantritts an ein Grundgehalt von fährlich 15 200 Mark bezieht. Das Ar⸗ beitsgebiet des Bürgermeiſters Dr. Ccarius umfaßt u. a. die Leitung des Gemeindegerichts und Mieteiniaungsamtes, die Stellvertretung des Vorſtandes des Grundbuchamts, die Er⸗ ſtattung von Rechtsgutschten aus dem Geſamtbereich der Ver⸗ waltung, das Dezernat über Wohlfahrtspflege. Der Stadtrat Offenburg hat beſchloſſen, eines der Kaſernengebäude für die Zwecke der Mädchenrealſchule um⸗ zubauen. Der Koſtenvoranſchlag beträgt 170 000 Reichsmark, wozu auch für Inneneinrichtungen 40000 Reichsmark kom⸗ men.— Da die Lehrlinge vom Lande beim Handwerksmeiſter keine Koſt und Wohnung mehr erhalten, iſt vorgeſehen, bei zem Katholiſchen Geſellenhaus einen Aufbau zu machen und Bierdurch Wohnräume zu gewinnen. Hier ſollen auch die Beſucher der landwirtſchaftlichen Winterſchule, denen die Rückkehr am gleichen Tage nicht mehr möglich iſt, in einem Internat untergebracht werden. Das Vorhaben iſt jedoch nur auszuführen, wenn der Kreis einen Zuſchuß bewilligt. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß das zu errichtende Heim keinen konfeſſionellen Charakter tragen darf. Der Stadtrat iſt bereit, 25 000 Reichsmark zum Zinsſatz von 3 v. H. und 1 v. H. Tilgung zu gewähren.— Der deutſche Wein⸗ baukongreß findet im Jahre 1929 in Offenburg ſtatt, nach⸗ dem Karlsruhe inzwiſchen als Kongreßſtadt zurückgetreten iſt. — Die Stadt Offenburg beabſichtigt, von Oſtern d. Is. ab eine Muſikſchule für Violine und Blasinſtrumente ins Leben zu rufen. Die Schule bezweckt in der Hauptſache die Heran⸗ bildung eines Nachwuchſes für die Stadtmuſik, ſie ſoll aber auch anderen begabten Schülern die Möglichkeit bieten, ſich in Muſtk auszubilden. Der Violinunterricht wird vom 8. und der Blasunterricht vom 13. Lebensjahr ab erteilt. Am kommenden Aus dem Lande ch Schwetzingen. 27. Febr. Von der Polizei wurden zwei Schloſſer im Alter von 27 und 29 Jahren, beide wohnhaft in Ludwigshafen a. Rh., feſtgenommen, weil ſie in Schwetzingen den altbekannten Geldwechſelſchwindel verſuchten. Sie gingen in Ladengeſchäfte, beſonders in Metzgerläden, kauften für einen kleinen Betrag Wurſt, zahl⸗ ten mit einem größeren Geldſchein, ließen ſich darauf heraus⸗ geben und zogen den Schein ſchließlich wieder zurück. Die Verkäufer wurden durch einen großen Wortſchwall der beiden Komplizen„abgelenkt“, ſodaß es ihnen in einem hieſigen Metzgerladen tatſächlich gelungen iſt, 20 Mark„einzuwech⸗ ſeln“. Den gleichen Streich verſuchten ſie dann noch in an⸗ deren Geſchäften, wobei ſie ſchließlich erwiſcht wurden. Ver⸗ mutlich handelt es ſich um die Wechſelſchwindler, die kürzlich in Mannheim und anderwärts ihre Tätigkeit ausübten. In den Zeitungen wurde vor den Schwindlern wiederholt ge⸗ warnt. Schwetzingen, 27. Febr. Ein 15 Jahre altes Mädchen hat in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, eine giftige Flüſſigkeit eingenommen. Die Lebensmüde wurde in das aka⸗ demiſche Krankenhaus Heidelberg verbracht. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Als Grund der Tat wird Liebeskummer angegeben.— Auf der Landſtraße zwiſchen Schwetzingen und Hockenheim ereignete ſich geſtern abend ein Motorrad⸗ unfall. Drei Motorradfahrer aus Karlsruhe, deren Fahrer das Fußballſpiel in Mannheim angeſehen hatten. befanden ſich auf der Heimfahrt. Auf der Landſtraße nach Hockenheim befindet ſich ſchon ſeit Monaten ein ſchlechtes Straßenſtück. Durch die Erſchütterung verlor der erſte Motorradfahrer einen Beſtandteil ſeiner Maſchine: er bremſte und auch die anderen beiden Fahrer hielten ihre Krafträder an. Dabei leate ſich. verurſacht durch die unzulänglichen Straßenverhältniſſe, eines der Räder um und drückte einem Fahrer das rechte Bein unterhalb des Knies ab. Der Verletzte, ein Kaufmann aus Karlsruhe, wurde in das Schwetzinger Krankenhaus eingelie⸗ fert.— In der vergangenen Nacht gegen 12.45 Uhr wurde an der Ecke Mühlen⸗ und Werderſtraße die Frau des Bahnwär⸗ ters Schäffner von einem auswärtigen Perſonenauto angefahren und gegen eine Hausmauer geſchleu⸗ dert. Zum Glück erlitt die Frau nur leichtere Verletzungen. Die Nummer des Autos iſt ermittelt. sch Reilingen. 22. Febr. In Nordamerika verſtorben iſt der in früherer Zeit von hier ausgewanderte Schreiner Mich. Krämer im Alter von 73 Jahren. Er hinterläßt einen Sohn, der Arzt iſt. Aus der Pfalz Großfeuer in Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 28. Febr. Geſtern abend gegen 9 Uhr brach in dem Hinterhauſe der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße No. 5 im Dachgeſchoß ein Feuer aus, das den Dachſtuhl des drei⸗ einhalbſtöckigen Gebäudes des Möbelmagazines Landes Söhne, Inhaber Heinrich Becker, erariff. An den dort lagernden Küchenmöbeln aus Pitſchpineholz fanden die Flammen reiche Nahrung. ſodaß ſich das Feuer mit unheim⸗ licher Schnelligkeit auf das darunter liegende Stock⸗ werk ausdehnte. Die Feuerwehr von Ludwigshafen be⸗ kämpfte den Brand mit drei Motorſpritzen, jedoch fiel das obere Lager des Dachgeſchoſſes den Flammen gänzlich zum Opfer. Auch die Berufsfeuerwehr der J. G. Farben⸗ induſtrie und die Freiwillige Feuerwehr mußten ſchließlich zu Hilfe gezogen werden und gingen mit weiteren zwei Motorſpritzen gegen das Feuer an, ſodaß es gegen 12 Uhr gelang, des Feuers ſoweit Herr zu werden, daß keine Gefahr der Weiterverbreitunga mehr beſtand. Der Schaden durch Feuer und Waſſer dürfte jedenfalls ſebr beträchtlich ſein. * 5 :: Ludwigshafen, 27. Febr. Geſtern abend ſtieß ein von Mundenheim nach Maudach mit ſeinem Motorrade fahren⸗ der lediger Reiſender von hier bei der Banngrenze Ludwigs⸗ hafen auf einen in gleicher Richtung gehenden 47 Jahre alten Händler und Landwirt von Maudach. Der Motorradfahrer nebſt ſeiner Soziusfahrerin wurden vom Rade geſchleu⸗ dert. Dabei erlitt erſterer am Kopfe zwei leichtere, hat aber ſchwere innere Verletzungen davongetragen. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Die Soziusfahrerin blieb un⸗ verletzt. An dem Zuſammenſtoß dürfte der angefahrene Händ⸗ ler ſchuld ſein, weil er in angetrunkenem Zuſtande ſein Fahr⸗ rad ſchiehend, vor die Fahr han des Motorradfahrers geriet. * Ludwigshafen, 27. Febr. In der Nacht auf Montag gerieten in der Gellertſtraße zwei Tagner in Streit. Einer von ihnen verletzte mit dem Taſchenmeſſer ſeinen Gegner derart, daß Ober⸗ und Unterlippen in einer Höhe von 8 Zentimeter getrennt wurden, ein weiterer Stich verletzte die Schädeldecke, fünf weitere durchdrangen die Kleider. Der Täter verletzte ſich durch Umlegen des Meſſers an der ee wobei er ſich die Sehne des linken Ringfingers durch⸗ chnitt. „Dedipus“ und die Sezeſſion . Berliner Brief von Oscar Bie Wichtigſtes Ereignis dieſes Opernwinters war die reichs⸗ deutſche Uraufführung von Strawinskys„Oedipus 1 ex“ in der Staatsoper. Sie hatte einen ſtarken Erfolg, für den ſich Strawinsky ſelbſt mehrfach bedanken konnte. Gleich⸗ wohl glaube ich, daß die Meinungen geteilt ſein werden. Viele werden behaupten: was geht uns dieſe altgriechiſche Sage eines Mannes an, der ohne Wiſſen ſeinen Vater getötet und ſeine Mutter geheiratet hat? Wozu braucht man uns dieſe Angelegenheit als ein ſzeniſches Oratorium in latei⸗ niſcher Sprache vorzuführen wie eine alte Meſſe? Und wie iſt es zu entſchuldigen, daß man dazu eine ganz moderne Muſik macht, die weder zu dem Stoff noch zu der Sprache zu paſſen ſcheint? Wer ſo denkt, hat keine Ahnung von der Entwicklung der heutigen Mufik, in der Strawinsky eine führende Rolle ſpielt. Ich behaupte das Gegenteil: dieſes Werk iſt der endgültige Sieg über die Gefühlsromantik, über die realiſtiſche Oper und mehr noch über das Chaos der bis⸗ herigen modernen Muſtk. Als Strawinsky den Impreſ⸗ ſtonismus abgelegt hatte, ſehnte er ſich mit ſeiner ganzen Generation nach einer ſtarken Form, die die Exhibition der Gefühle deckt und der Erfindung ein Geſetz gibt, das aus un⸗ ſeren Erfahrungen gewonnen wird. Er erzog ſich über die Bevorzugung der neutralen Bläſermuſik, über die Kultur des trockenen Klaviers zu einer normativen Anſchauung, die ſich in gewiſſem Sinne mit den Forderungen Bachs gleichſetzt, aber doch den ganzen Reichtum der modernen Harmonik und Rhythmik auf dieſe Linie führt. Er hat von Anfang an die realiſtiſche Oper der Romantik durch eine neue bildhafte Oper zu erſetzen geſucht, eine Verbindung von Orcheſter mit Pantomime und Tanz und Rezitation, wie ſie im„Soldaten“, in der„Nachtigall“, in„Renard“ verſchiedene Formen ge⸗ f 1 hat. Jetzt entſchließt er ſich zur Oratoriumsoper, die die Sicherheit der abſoluten Muſik am beſten gewährleiſtst. Er rückt die blutigſte Sage auf die Fläche einer legenden⸗ n in einer toten Sprache. Er findet ſo die größte Diſtanz zur Gefühlsaußerung, die nicht mehr direkt ſein kann. Er leitet die klaſſiziſtiſche Richtung, die heute faſt alle Muſiker bewegt, auf einen hohen und einſamen Gipfel, wo ſie ſich bewähren ſoll. 788 f Und ſie bewährt ſich durch die Strenge ſeines Geiſtes und die Fülle ſeiner Nnubaſte Zwif 8 und Geiſt iſt 5 : Ludwigshafen, 27. Febr. Am Samstag vormittag wurde unterhalb der Auilinfabrik eine männliche Leiche die ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben muß. aus dem Rheine geländet. Der Tote dürfte etwa in den ſechziger Jahren ſein. Die Leiche war bekleidet mit dunkelblauem Anzug, weiß und blau geſtreiftem Hemd, dunkelgrauem Schale und ſchwarzen Schnürſchuhen. * Dirmſtein, 26. Febr. Geſtern früh legte der Ende der 60ziger Jahre ſtehende frühere Schreinermeiſter und bisherige Wirt der Gaſtwirtſchaft„Luitpold“, Heinrich Specht, Han d un ſich, indem er ſich in ſeiner früheren Schreinerwerkſtätte mit einer Kette erhängte. Als Grund wird angenom⸗ men, daß ihm der Tod ſeiner Frau im vorigen Jahr ſehr nahe gegangen war. * Rohrbach(Pfalz), 23. Febr. Eine neue Abſatzmöglich⸗ keit beſchafft ſich eine badiſche Firma dadurch, daß ſie die Süd⸗ pfalz mit einem beſonders konſtruierten Kraftwagen bereiſt und alle möglichen Waren zum Einheitspreiſe von 95 Pfg. anbietet. * Kandel, 24. Febr. Ein mit vollen Fäſſern beladenes Laſtauto mit Anhänger fuhr in ſchneller Fahrt gegen das „Gaſthaus zum Ochſen“, das Holzfachwerk ſchwer beſchädigend. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Dieſes Auto hatte kurz vorher in Impflingen einen ähnlichen„Unfall“ verurſacht. * Albersweiler, 23. Febr. Die Oberpoſtdirektion iſt an die Gemeindeverwaltung herangetreten und bietet ihr zur Errichtung eines neuen Poſtgebäudes, das von der Gemeinde übernommen werden ſoll, die teilweiſe Ueber⸗ nahme der Baukoſten und die Beſchaffung eines lang⸗ friſtigen Landbaudarlehens an. Der Vorſchlag fand Zu⸗ ſtimmung. * Mechtersheim, 26. Febr. Am Freitag ſtarb im Alter von 83 Jahren der älteſte Bürger der hieſigen Gemeinde, Peter Morgenſtern. Er war Kriegsteilnehmer der Jahre 1866 und 1870 und Ehrenmitglied des Kriegervereins Mech⸗ Nachbargebiete Beiſetzung des Fliegers Jährling * Darmſtadt, 27. Febr. Unter ſtarkem Andrang der Be⸗ völkerung fand heute nachmittag die Beerdigung des bei Aus⸗ übung des Flugſports ſo jäh aus dem Leben gertiſſenen Piloten Friedrich Jährling ſtatt. Die Beſtattung trug einen feierlichen Charakter. Sechs ehemalige Kriegs⸗ flieger trugen den Sarg und in den Lüften flogen vier Flugzeuge, mit Trauerflor behangen, die Ehrenrunde. Nach Muſiks⸗ und Geſangsvorträgen hielt Pfarrer Rückert die Trauerpredigt, der der Spruch„Sei getreu bis in den Tod“ zu Grunde lag. Alsdann folgte eine große Reihe von Ehrun⸗ gen in Anſprachen und Kranzniederlegungen. Allgemein wurde der großen Verdienſte Jährlings um die Fliegerei gedacht. 5 * 2: Worms. 27. Febr. Geſtern nachmittaa wurde im Rheine bei Worms die Leiche des in der Nacht vom 22. auf 23. Fa⸗ nuar von der Rheinbrücke aus in den Rhein geſprungenen und ertrunkenen 24 Jahre alten verheirateten Bleilöters Wilhelm Becker von Ludwigshafen geländet. 5h. ĩ VddTVVPbTbPbPbPbpbP dc Blut und Giftfoffe! Stark ſein bedeutet eine Gefahr für die Geſundheit. Bekannte ärztliche Klutoritäten haben feſt⸗ eſtellt, daß beſtimmte Mmeralſalze durch ihre Wirkung auf die Organe das Blut waſſerärmer machen Eine ärztliche Kutori⸗ tät ſchreibt: 5190 „Das Bitterſalz, wie überhaupt die Mittelſalze entziehen dem Körper Waſſer. Es kommt mit den dünnen Stühlen mehr Waſſer aus dem Körper heraus, als das getrunkene Salzwaſſer beträgt. Das Blut wird alſo waſſerärmer.“ Die zuverläſſigſte Methode iſt die An⸗ wendung des Kruſchen⸗Salzes, welches die beſonderen Mineralſalze in chemiſch reiner Form unter Berückſichtigung geeigneter kleiner Gaben in genauer Analyſe enthält Die Schwachdoſierung wie beim Kruſchen⸗ Salz iſt von großen ärztlichen Autoritäten anerkannt worden Je mehr Waſſerverluſt im Stuhl, um ſo mehr Harnſäure, Gifte und Schlacken werden aus dem Körper heraus⸗ gezogen und dadurch findet natürlich ein beſſerer Stoffwechſel ſtatt Eine Kruſchenkur reicht für 100 Tage, ſomit tägliche Geſund⸗ he tspflege für 3 Pf. eine Differenz, aber nicht zwiſchen Phantaſie und Geiſt. Strawinsky ſammelt alles, was die moderne Muſik bisher geübt hat, die verkürzten Akkorde, die komplizierten Rhyth⸗ men, den gelöſten Geſang, der bis zur Freiheit der Kolo⸗ ratur wieder auf einer feſtgebauten Harmonik ſich entfaltet, er ſammelt das alles auf das Weſentliche hin, das Große, Ein⸗ fache und Wirkſame, und bringt uns ein Reſultat einer Ent⸗ wicklung, die hier ihren höchſten Punkt erreicht. Er verbindet dieſe Kühnheiten mit der Schule der alten, ewigen Form in der imitatoriſchen Verwebung der Stimmen und in dem Kon⸗ traſt der Solopartien und der gewaltigen Chöre nach antikem Muſter. Ruſſiſche Feierlichkeit, byzankiniſche Floskeln, Bau⸗ lichkeit altitalieniſcher Arien, Monumentalität der Fuge, Motivik vo Beethovenſchem Ethos: es wird eine Einheit von grandioſer Geſtalt, zum Schluß auch von ergreifender äußerer Wirkung. Es iſt ein Meiſterwerk moderner Muſik. Unſere Aufführung unter Klemperers ſtrenger und ſtraf⸗ fer Leitung wahrte den Stil. Der Chor im Dunklen, die ſtatugriſchen Figuren von Oedipus und Jokaſte, von Koch und der Kalter eindrucksvoll geſungen, auf ſtarkem, einfachem Bau, die realiſtiſchen Figuren ein wenig bewegter, der Spre⸗ cher, der dem Publikum in deutſcher Sprache den Inhalt über⸗ mittelt, im ſchwarzen Phantaſtekoſtüm. Oedipus wird auf die Zeitgeſchichte weiter wirken, die kleine komiſche Oper„Mavra“, die Klemperer nachher bringt, wird ein Privatiſſimum von Strawinsky bleiben. Die Puſch⸗ kinſche Geſchichte eines Huſaren, der ſich als Köchin verkleidet, um in das Haus eines Mädchens zu kommen, wird in moder⸗ niſterte ruſſiſche Nationalmelodien gebracht, die ſich mit Buffo⸗ launen über einem Kammerorcheſter von Bläſern mit ganz wenigen Streichern etwas eintönig hinziehen. Man hört mit Vergnügen weniger auf die Bühne als auf das Orcheſter, das die Bläſerperiode Strawinskys auf ihrer Höhe zeigt. Er liebt die Bläſer wegen ihrer Neutralität und ihrer Beſtimmt⸗ heit. Jetzt, in ſeinem neueſten Ballett„Apollo Mufagetes“, das im April in Newyork herauskommt, iſt er wieder zu den Streichern zurückgekehrt, für die er genau Saite und Finger⸗ ſatz vorſchrelbt, um ſie keinen Willkürlichkeiten des Gefühls zu überlaſſen. Es iſt ein klaſſtziſtiſches Ballett in alten Koſtümen und Formen mit Streichſextett. Den Schluß unſeres Abends bildete„Petruſchka“, dieſes immer noch ſprühende, übergll bekannte Frühwerk des Mei⸗ ſters, das wir einſt auf dem großen ruſſiſchen Ballettfeldzug ſehe noch Richard Strauß, wie er damals einen roten Kopf bekam, das einzige Mal bei einem andern Komponiſten. Hauptereiauis auf dem Gebiete der Ausſtellungen: die Berliner Sezeſſion hat ihr neues Heim bezogen. Es liegt ſehr ſchön in der Tiergartenſtraße, vom Baumeiſter Nachtlicht ſehr geſchickt in eine Villa eingebaut und hat zumeiſt breite und helle Räume. Die Sezeſſion, die ſeit Corinths Tode ein ſchwanken⸗ des Daſein führte, hat ſich ihre Exiſtenzherechtigung noch ein⸗ mal überlegt und hat ſich die Antwort gegeben, daß ſie dazu da ſei, einen Sammelpunkt für die junge deutſche Kunſt zu bilden. Qualitäten zu fördern und keine Richtung zu bevorzugen. Wie weit ſich dies Lebensprinzipy in dem großen Betrieb Berlin durchſetzen wird, muß man abwarten. In jedem Falle ſcheint es gut. eine Stätte zu wiſſen, an der ſtrebende Künſtler ihre Arbeiten ausſtellen, nachdem faſt alle Salons zur alten Kunſt abgewandert ſind und die großen Ausſtellungen ſich für die Pflege des einzelnen Talents nicht ſonderlich geeianet gezeigt haben. Die Eröffnungsausſtellung, der ein ſpätes Selbſt⸗ porträt von Corinth in den hellen Tönen des Walchenſees prä⸗ ſidiert. zeigt mit Recht keine Senſationen. Sie iſt ein ehren⸗ werter Durchſchnitt der lebenden deutſchen Kunſt, nicht bloß der Familienmitglieder der Sezeſſion, ſondern ſehr vieler bei die⸗ ſer Gelegenheit herangezogener Maler und Bildhauer. „Der Ueberblick geht über alle Wege der Kunſt vom Im⸗ preſſionismus bis zum neuen Materjalismus. Die lockere Farblichkeit der Charlotte Berend. die ſatte und warme Ma⸗ lerei von Philipp Franck aus Wannſee und Venedig, ein aro⸗ ßer. lebendiger Akt von Jaeckel, Krauskopfs fehr entwickelte Kompoſttionen. ein altes Pariſer Stadtbild von Kokoschka. Opplers fiaurenreiche Beratung im Atelier. Purrmanns far⸗ benkultivierte Landſchaft. Röhrichts maleriſcher Fluß. Urys luriſche Weichheit. Spiros getreue Naturbeobachtung— das gehört in die naturaliſtiſche Rubrik. Ein gewaltiges Selbſt⸗ porträt von Beckmann, Crolls halb zeichneriſche Entwürfe. ein großes phantaſtiſchesKaruſſell von Hofer, ein ſehr ſicheres Kua⸗ benvorträt von Rudolf Levy, Pechſteins machtvoller Nordſee⸗ turm, Schmidt⸗Nottluffs leidenſchaftliche Farbenviſionen, die Strenge von E. R. Weiß, die Beſtimmtheit von Zeller, der den Redaktlonsſchluß der B. Z. malt— das ſind ſchon mittlere Sta⸗ dien des Stilwillens. Ganz im Stil halten ſich Fritſch, Schrimpf, Wilhelm Schmid und ſchließlich auch das Däublerporträt von Dix. Aber das arößte Formerlebnis der Ausſtellung iſt die Hubermannbüſte von Lederer. in kühner Bewegung der Kopf zurückgebeugt, das Verſinken eines Künſtlers in die berau⸗ kennen lernten und das wir nie wieder ſo werden geben kö ie z eit des Nifinsky und der Karſavina. Ich ſchenden Wellen der Muſik. * 7 Dienstag, den 28. Februar 1928 Nr. 99 B. Seite. § Frankenthal progeß ſind, was Hö men unzureichend. Febr. Die Preſſeplätze im Wagner⸗ und Lichtverhältnis angeht, voll 1 Zwiſchen den Plätzen der Journali ſitzen die gen, Verteidiger und ein Vertreter des Reichs⸗ finanzminiſteriums, Die Angeklagten, an der Spitze Albert Wagner und Juſpektor Caſtell, die ſeit März v. Is. in Haft ſind, wer⸗ den in den Saal geführt, darnach betreten die übrigen Ange⸗ llagten den Saal. Das lebhafte Stimmengewirr, das, wie üblich, den Saal füllt, wird bald durch den Eintritt des Ge⸗ richtshofes unterbrochen. Nach den üblichen Mitteilungen des Vorſitzenden, der auch die ungenügenden Räume zu entſchüͤldigen bittet, gab es zu⸗ uſſchſt einige prozeſſuale Vorſpiele. Auf die Mitteilung, daß als Nebeukläger ein Vertreter bes Vereins zur Be⸗ kämpfung des Beſtechungsunweſens in Berlin, Juſtizrat Wagner⸗ Ludwigshafen(J. G. Farben)) erſchienen ſei, er⸗ hob Juſtizrat Dr. Schulz Proteſt gegen die Zulaſfung dieſes Herrn. Er erſuchte das Gericht, beſchlußmäßig ent⸗ ſcheiden, ob der genannte Verein überhaupt dahin legitimiert ſei, daß er als Nebenkläger zugelaſſen werden könne. Er he⸗ autragte deshalb: 1. die Nebenklage für wohl zuläſſig zu er⸗ klären; 2. ſollte der Nebenkläger zugelaſſen werden, ſo dürfe er ſich nur mit Fragen beſchäftigen, die direkt mit dem Geſetz über den unlauteren Wettbewerb in Verbindung ſtänden. Der Vorſttzende teilte hierauf mit, daß der betr. Verein bereits am 5. März 1927 Strafantrag geſtellt habe. Staats⸗ anwalt Dr. Poöshlmaun wies darauf hin, daß nach einem Entſcheid des Reichsgerichts der Nebenkläger berechtigt ſei, die Intereſſen ſeines Vereins zu wahren. Selbſtverſtändlich könne ſich der Nebenkläger nur auf das einſtellen, was mit dem unlauteren Wettbewerb direkt zuſammenhänge. Nach kurzer Beratung verkündete das Gericht Beſchluß dahin, daß der Antrag der Verteidigung abzulehnen ſei. Was die Frage der Legitimation betreffe, ſo ſei der Verein für das Beſtechungsweſen nach den gesetzlichen Beſtimmungen berechtigt, in der Verhandlung als Nebenkläger aufzutreten. Der Vorſitzende ſtellte hierauf feſt, daß heute als Zeuge Vandgerichtsrat Hahn und als Sachverſtändige die Herren Oberingenieur Dr. Kleinböhl und Techniker Robert Schnei⸗ der, beide Angeſtellte des Leunawerkes, gelaben ſeten. Rechtsanwalt Dr. Schulz lehnt die beiden Sachverſtän⸗ digen ab, da ſie als Angeſtellte des Leunagwerkes kein un⸗ parteiiſches Gutachten abgeben könnten. Demgegenüber warf der Vorſitzende ein, daß noch zwei weitere Herren ein Herr König aus Berlin und Spenglermeiſter Lüthy⸗Maunheim als unparteliſche Sachverſtändige geladen ſelen. Trotzdem blieb der Verteidiger auf ſeinem Standpunkt beſtehen.— Nach kurzer Beratung wies das Gericht den von der Vertei⸗ digung geſtellten Antrag, Kleinböhl und Schneider als Sach⸗ perſtändige abzulehnen, als unbegründet zurück. Gegen die Ladung der übrigen Sachverſtändigen hatte das Gericht nichts Anzuwenden. Hierauf wurden die Perſonalien der Angeklagten ſtgeſtellt. In unſerem Vorbericht im geſtrigen Abendblatt nd ſie bereits namenlich aufgeführt worden. Wagner iſt wegen Steuer vergehen vorbeſtraft. Gericht und An⸗ klagebehörde erklärten jedoch, daß ſte auf dieſe Vorſtrafe keinen Wert legen. Es folgte die Verleſung des Eröffnungsbeſchluf⸗ ſes, die längere Zeit in Anſpruch nahm. Ein Auszug aus dem Beſchluß iſt ebenfalls bereits veröffentlicht worden, Nach⸗ zutragen wäre noch ein Fall, in dem der Angeklagte Wagner dem Oberbaudirektor-Sternlieb in Ludwigshafen Ende 1925 oder Anfang 19286 ein verſchloſſenes Kuvert mit 2000 Mark Inhalt durch einen Agenten hat überreichen laſſen wollen, jedoch abgewieſen wurde. Sternlieb beanſtandete be⸗ kanntlich die Schnellbauweiſe Wagners in techniſcher Hin⸗ ſicht. Wagner wußte dies auch und ſoll nun auf alle mögliche Weiſe verſucht haben, Sternlieb zur Aufgabe ſeines Wider⸗ ſtandes zu veranlaſſen, worauf dieſer jedoch nicht einging. Wie verhandelt werden ſoll. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß für die Vernehmung der Angeklagten zwei Tage vorgeſehen ſeien. Zuerſt kommt der Fall Caſtell zur Erledigung. Es folgen dann die Leuna⸗ fälle und hierauf die übrigen Fälle. Anſchliegend hieran gab der Vorſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß in dieſem Saale keine Polemik und keine Seufation getrieben und nur ſach⸗ liche Arbeit geleiſtet werde möge. Das Gericht werde allen Anliegen der Verteidigung weiteſtens entgegenkommen, aber unter allen Umſtänden dominus litis bleiben. Getagt werden ſoll jeden Tag von 8½ Uhr morgens bis 12 Uhr mittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags. Die Vernehmung des Angeklagten Wagner. Wagner iſt geborener Kaiſerslauterner und diente als Soldat bei den Pionieren in Speyer. Bis 1910 war er Archi⸗ tekt bei der Baufirma Joſeph Hoffmann u. Söhne in Lud⸗ wigshafen, wo er ſich dann auf dem Gebiete des Feuerungs⸗ und Heizungsweſens unter der Firma Albert Wagner ſelb⸗ ſtändig machte. Am vierten Mobflmachungstage mußte Wag⸗ ner einrücken. Im Sommer 1915 kam er ins Feld. An der Somme wurde er ſchwer krank und kam an Weihnachten 1916 nach München, wo er faſt ein Jahr lang im Lazarett lag. Nach ſeiner Entlaſſung widmete er ſich wieder den Heizungsanlagen, Wagner bekundete, daß er gelegentlich einer Reiſe nach Ber⸗ lin ſich auch einmal die Leunawerke angeſeßſen habe, Hierbet Habe er gehört, daß ein großer Bedarf hauptſächlich nach Flan⸗ ſchenkappen beſtand. Sein Schwiegervater Sachs habe bereits uind Beſtechungs 1. Verhan was dieſer Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) re ort Mager prozeß Albert Wagner dlungstag ſeit längerer Zeit eine eigene Bauſtelle im Leunawerk 1 halte ten, die ſich mit Speugler⸗ und Dacharbeiten befaßt habe. Der Vorſitzende ſtellte hierbei feſt, daß das erſte Ausſchrei⸗ ben an den Schwiegervater des Angeklagten nach Kaiſers⸗ lautern gerichtet geweſen ſei und nicht an den Angeklagten, auch beſtätigte mit dem Bemerken, daß ihm ſein chreiben zur Beantwortung überwieſen habe. Hierauf wurden die geſchäftlichen Abmachungen, ſoweit ſie die erſte Lieferung von Flauſchenkappen betrafen, im einzel⸗ nen durchgegangen und auch den Schöffen durch vorliegende Photographien dargelegt, wie dieſe Flanſchenkappen beſchafft ſein mußten. Am 14. Nopember 1919 ſchrieb das Leunawerk die Lieferung von 6000 Stück Flanſchenkappen mit Verſchlüſſen aus. Zur Abgabe eines Angebots wurde auch die Firma Sachs u. Sohn in Kagiſerslautern aufgefordert, Dieſe reichte am 15. Dezember 1919 ein Angebot ein, worauf ihr am 20. Dezem⸗ ber 1019 ein Auftrag zur Lieferung von 5000 am F. K. und der dazu benötigten Verſchlüſſe erteilt wurde. Der Auftrag wurde von der Firma Sachs u. Sohn. Zweigniederlaſſung Ludwigs⸗ hafen, durch Wagner als Geſchäf hrer der Firma am 31. De⸗ zember des gleichen Jahres beſtätigt. Laut Vertrag waren als Preis der Flauſchenkappen 214.50 Mark für den Quadratmeter äußere Fläche fix und fertige Arbeit, und als Preis der Ver⸗ ſchlüſſe 14.20 Mk, für das Stück vereinbart worden. Lohn und Materialpreiserhöhungen ſollten beſonders pergütet werden. Im März 1920 wurde mit der Lieferung des Materials begon⸗ nen. Die Firma Sachs u. Sohn hatte von Anfang an die Flauſchenkappen nicht ſelbſt hergeſtellt, ſondern die Lieferung der ihr befreundeten Firma Metzaer u. Kerner in Mann⸗ heim übertragen, deren Geſchäftsführer der Kaufmann A dam Wü ſt war. Die Anklage wirft nun Waaner vor, daß er Flanſchen nach falſcher Stückzahl und nach falſchen Ausmaßen berechnet und geliefert habe. Waaner erklärte heute, daß er beim Aufſetzen der Muſtenkappen feſtſtellen mußte, daß das Muſter gar nicht gepaßt habe. weil es nach einer Tabelle angefertigt worden war. Wegen der ungleichmäßigen Röhren mußten verſchiedene Serien von Kappen hergeſtellt werden: nach verſchiedenen Stückmuſtern habe es allein 20 Sorten gegeben. Die Kappen ſeten, wie er, Waaner, ausdrücklich feſtſtellen möchte, nicht nach der vom Leunawerk überreichten Tabelle angefertigt worden, ſondern nach einem beſtimmten Ausmaß und, verſchledenen Größen. Infolgedeſſen ſei auch nicht nach dem Stück. ſondern nach Quadratmeter fix und fertig die Bezahlung erfolgt, Bei -der Berechnuna ſei nicht das theoretiſche Maß maßgebend ae⸗ weſen. In Mannheim ſeien die Kappen fir und ſertia her⸗ geſtellt worden. Zum Anſtreichen habe man Arbeiter von 95 Mannheim verwendet, die die Kappen zweſmal ſtreichen 1 Bei der Preisberechnung ſpiele dies eine beſondere Rolle. den Einwand, daß nach den Aus⸗ ſagen der Zeugen keine mündliche Vereinbarung getroffen worden ſei, die nicht auch ſchriftlich beſtättlat wurde. Hierzu erklärte Wagner, daß ſogar das wichtlaſte an den Flan⸗ ſchenkappen, die Baulängen, in den Vereinbarungen mit keinem Worte erwähnt worden ſei.— Nachdem auch Juſtizrat Dr. Schulz darauf hingewieſen hatte, daß dieſe wichtige Frage nicht ſchrifklich feſtgeleat worden ſel, trat eine kleine Pauſe ein. Nach der Pauſe kam Wagner auf das Ausmeſſen der Kappen zu ſprethen. Die Flanſchenkappen dienen dazu, Ueber⸗ gangsſtellen bei langen Rohrleftungen(3. B. Hefzungen) ab⸗ zudichten und zu ſichern. Er hat die Ausmaße der Kappen ſelbſt nachgemeſſen, wobei mehrere Metiſter, in ſehr vielen Fällen auch der Obermeiſter Hammann der Leunawerke, zu⸗ gegen waren. Er hat die Angaben dabei von der Leiter, auf der er beim Nachmeſſen ſtand, herunter gerufen, wo ſie dann eingetragen wurden. Die Ausmaße ſind in mehr wie 20 Fällen nachgemeſſen worden. In der Nachmittagsverhandlung gab der Angeklagte Wagner zunächſt die Erklärung ab, daß ihm die Anklageſchrift, nachdem er über ein Jahr in Unter⸗ ſuchungshaft geweſen und ſeine Nerven zuſammengebrochen ſefen eine Beruhigung geweſen ſei. Er habe auch in der Ver⸗ nehmung vom 7. Juni 1927 die Unterſcheidung zwiſchen Auf⸗ und Ausmaß gemacht. Das Doppelbuch der Firma Metzger u. Kerner Zum Anklagepunkt befragt, daß Wagner dem Leunawerk nichtgelieferte Kappen in Rechnung geſtellt habe, erklärt Wag⸗ ner, daß der Geſchäftsführer Adam Wüſt der Firma aus ſteuerlichen Gründen ein beſonderes Buch geführt habe, in Der Vorſitzende machte dem wegen der Umſatzſteuer geringere Zahlen eingeſetzt waren. Der Vorſitzende bezeichnet diefe Erklärung als etwas ganz Neues. Wagner: Ich habe doch ſchon geſagt, daß Wüſt einen Teil der Kappen ſchwarz, d. h. ohne Berechnung gelie⸗ fert hat. Der richtige Preis ſei mit einem kleinen Zettelchen den Rechnungen angeheftet geweſen und zwar ohne Benen⸗ nung der Stückzahl, Der Vorſitzende erklärte, daß Wüſt bei ſeiner Verneh⸗ mung tatſächlich von einem zweiten Buch geſprochen habe. Immerhin ſei es unerklärlich, daß dieſe Art der Verrechnung nur bei dieſen drei Fällen angewandt worden ſei. Zur Frage der Schieber kappen übergehend, wies der Vorſitzende darauf hin, daß die Schieberkappen nicht nach dem Maß, ſondern nach Gewicht berechnet wurden. Die Anklage wirft Wagner vor, daß er in mehreren Fällen an Gewicht bedeutend weniger geliefert habe als in den Rech⸗ nungen aufgeführt worden ſei. Es ſind auch andere Dinge beigepackt worden, wie Büromöbel, Steine, Baumaterialten, Dachrinnen, Fenſterrahmen uſw. Wagner: Die Sendungen ſind oft ein halbes Jahr unter⸗ wegs geweſen. Wenn andere Dinge belgepackt wurden, ſo ſind ſie aber nicht berechnet worden. Es ſei doch keine ſtraf⸗ bare Handlung, wenn er den Sendungen Dinge beigepackt habe, die er in Leung gebrauchen konnte, wo doch ſonſt die ausgeſtanzten Blechteile auf den Schrotthaufen kamen. Staatsanwalt Dr. Pöhlmann hält dem Angeklagten vor, daß er ihm bei einer fritheren Vernehmung Hechtenberger als den bezeichnet habe, der ihm die Erlaubnis zu den Zu⸗ ſchlägen gegeben habe. Dem Angeklagten wurde dann vorgehalten, daß er vom Augenblick an, wo die Flanſchenkappen nach Gewicht berechnet wurden, auch bei den Flanſchenkappen einen Gewichtszuſchlag berechnet habe. Er erklärt, daß auch dies ihm bis zu 20 v. H. genehmigt worden ſei. Die Bezahlung iſt auch hier in Teil⸗ rechnungen, d. h. zu 9 Zehntel, erfolgt. Ein großes Geſchäft hat Wagner, wie er erklärt, nicht dabei gemacht. Die von ſeiner Verteidigung beantragte Frage, ob Wagner an und für ſich der Anſicht war, daß er einen Anſpruch auf eine Ver⸗ gütung infolge Mehrleiſtung von Fall zu Fall habe, beant⸗ wortete Wagner mit: Unter allen Umſtänden! Zum Einbau der Winkeleiſen in die Schieberkappen, was die Anklage⸗ behörde als Abſicht der Gewichtserhöhung und Gewinnſteige⸗ rung anſieht, äußerte ſich dann der Angeklagte unter ausführ⸗ licher Schilderung der entſprechenden Verhandtangen und techniſchen Einzelheiten. Er erklärt, daß die Firma das ver⸗ langt habe, um die Kappen zu verſteifen, damit ſie hohen Druck oder Belaſtung aushalten könnten. Bis 1925 ſind, wie feſtgeſtellt wird, ſchriftliche Vereinbarungen hierbei nicht ge⸗ troffen worden. ö Auf die Frage, warum er die Winkeleiſen auch in die Flanſchenkappen habe einbauen laſſen, ſobald hierbei die Gewichtsberechnung eingeſetzt habe, ſagte er, daß es ſich dg um Flanſchenkappen gehandelt habe, die eigentlich Schiebe⸗ kappen geweſen ſeien. 5 Die„Igelkappen“. Von Reklamationen des Werkes iſt Wagner nichts be⸗ kannt, wohl habe Bieberich ihm berichtet, daß Kappen mit zahl⸗ reichen Nieten infolge der ſehr viel eingebauten 2⸗Eiſen(ſo⸗ gen.„Igelkappen“) geliefert worden ſeien. Auf Grund dieſer Mitteilung habe er Wüſt genaue Weſſungen gegeben und eine ſtrenge Kontrolle angeoroͤnet. Er habe bei einem zweiten Fall disſer Art ſelbſt Mitteilung gemacht und erklärt, daß dieſe Unregelmäßigkeit vorgekommen ſei, weil die Arbeit im Induſtriehafen ausgeführt wurde, wohin er wegen der Be⸗ ſetzung und der Rheinbrückenſperre nicht konnte Er habe, um ſeinen alten Freund Wüſt nicht zu kränken, ſich einen Ge⸗ ſchäftsbogen der Firma geben laſſen— von wem, will er nicht ſagen, da er ſein Ehren wort darauf gegeben habe und eine Beſchwerde der Firma vorgetäuſcht, die er mit einer unleſerlichen Unterſchrift verſah, an die Firma Sachs u. Sohn richtete und den Brief dem Wüſt ſpäter unter die Naſe hielt, um ein für alle Mal den Mißſtand abzuſtellen. Von da aber ſeien keine übermäßigen Eiſen mehr eingebaut worden. In dieſem Sinne habe er dann ſpäter in einem von Stallmann an Ulrich, der ihn erpreſſen wollte, gerichteten 1 einen Paſſus von„Lumpereien Wüſt's“ hineinſchreiben aſſen. Die Verhandlung wandte ſich dann einem anderen Punkte zu. Im Jahre 1925 hätten die Leunawerke die Herſtellung der Kappen in eigene Regie übernehmen wollen und zu dieſem Zwecke auch ein Ausſchreiben erlaſſen. Wagner habe ſich da⸗ zum beworben und auch einen Auftrag erhalten unter der Bedingung. daß die Bandeiſen zur Verſtärkung dieſer Kavpen nur 2 Millimeter Durchmeſſer haben dürften. Trotzdem habe er wiederum die alten Eiſen mit 4 Millimeter Durchmeſſer geliefert. Wagner erklärte heute, daß das Maß nicht genau vorgeſchrieben geweſen ſei, worauf der Vorſtitzeude dem ent⸗ gegnete, daß dieſes Maß genau auf 2 Millimeter feſtgelegt geweſen ſet. Der Vorſitzende kam hierauf auf einen 9 Reiſebrief des Wagner 5 l zu ſprechen, der angeblich gleich nach den Verßandlungen im Leuna⸗Werk von Wagner auf der Reiſe von Merſeburg nach Ludwigshafen geſchrfſeben worden ſein ſoll. Die Anklage⸗ behörde hat aufgeſtellt, daß dieſer Reiſebrief, der eine für Wagner günſtige Lage einnimmt, erſt nachträglich nach der Verhaftung Wagners von irgend einem Beauftragten Wag⸗ ners auf einem ſogenaunten Direktorialbogen angefertigt worden iſt. um die Behörden zu täuſchen. Der Vorſitzende wandte ſich hierauf dem Falle Lohnrückvergütungen zu. Nach dem Eröffnungsbeſchluß war zwiſchen der Firma Sachs u. Sohn und dem Leunawerk vereinbart worden, daß Lohnerhöhungen, die ſich während der Lleferungsperiode ergehen, gegen beſonderen Nachweis zurückvergütet werden. Die Anklage wirft nun Wagner vor, daß er Arbeitslöhne zu Unrecht in Rechnung geſtellt und bezahlt habe. So habe ſich Wagner in einer Rapportmeldung für die Zeſt vom l. Sept. his 23, Okt. 1920 die von dem Angeklagten Bleberich aufge⸗ ſtellt iſt, ſich ſelbſt als Facharbeiter aufgeführt und während dieſer Zeit je acht Facharbeiterſtunden in Rechnung geſtellt, ebenſo ſeien für den techniſchen Leiter des Betriebes Bleberich und eine Bürogehilfin Charlotte Horn ze acht Arbeitsſtunden angerechnet worden. g Wagner erklärte, daß die Lohnrückverglitungen zu Recht erfolgt ſeien. In allen Aufträgen 1920 habe es geheißen, daß Geſtehungskoſten und Transportkoſten vergütet werden, Er ſelbſt habe Tage lang in dem Werk wie ein Arbeiter gearbeſtet und ſich infolgedeſſen berechtigt gefühlt, die Vergütungen auch für ſich in Anſpruch zu nehmen. Das gleiche ſei auch bei den anderen der Fall geweſen.. Hierauf wurde die Sitzung auf Dienstag vertagt, 2 1 Weil jeder Schuh preiswert is. Wir haben nur die& Preislagen. 12. 15. 189 21. 24. 27. — 6. Seite. Nr. 990 e e Dienstag, ben 28. Sebraar 1928 in Metropolis [Von unſerem römiſch Umbriſches Land— wellige Hügel mit gelbrötlichen Fels⸗ hängen, die wie entblößte und dürftige Stellen der Erde durch die grüne Bekleidung der Pinien⸗ und Steineichenwälder hindurchſchimmern, kleine und ſteile Orte, wie kantige Chri⸗ ſtalle ſich aufbauend, mit unzähligen Flächen und Winkeln, Felsdörfer, die in der untergehenden Sonne wie Rauchtopaſe aufleuchten; umbriſches Land, ſtille, beſcheidene Schönheit, ver⸗ ſteckter Liebreiz und beſonnte Verſonnenheit,— wenn nicht ein Rieſeumgulwurf in dieſer Erde wühlen würde, mächtige Stollen durch die Felſen treibend, häßliche ſchmutziggraue Schutthalden aufwerfend, klaffende Rinnen durch die Täler ziehend. Und ſo iſt die laudſchaftliche Beſchaulichkeit der menſchlichen Anmaßung gewichen, die mit unhetliger Hand auf die Felſen ſchlug, nicht um die Waſſer hervorzulocken, ſondern um ſie zu bannen, einzupferchen in lange unterirdiſche Gänge, ſie hineinzutreiben in eiſerne Röhren; Waſſer, ſtürzendes flüſſiges Feuer einſt im Widerſchein der Sonne,— Waſſer, ſprühender Funke jetzt durch den Willen des Menſchen, durch die Maulwurfsarbeit der Technik. Terni, das Zentrum Umbriens, iſt das graue Geſpenſt des grauen Metalls, die Stadt des Stahls, unſchön und ſchmutzig, die Schattenſeite Roms; doch mit einer überlauten Lebendigkeit angefüllt, mit dem lärmenden Getöſe, dem Gehämmer, dem Gebrüll und dem grellen Geziſch der Arbeit. Betäubend iſt dieſe Begleit⸗ muſik des Willens, der das Leben auf dem Umweg über das Verderbnis ſucht. In den rieſigen Fabrikhallen wächſt das Getöſe zu einem einzigen Schrei zuſammen; nur ſchwer noch ſind die einzelnen Akkorde herauszuhören: der dumpfe Sturz des weißflüſſigen Stahls in die Gießformen, das gleichmäßige faſt ſanfte Niedergleiten der Rieſenhämmer auf die rot⸗ glühenden Blöcke, das knirſchende Gleiten der Sägen, die hartnäckig und doch mit ſcheinbarer Gelaſſenheit Panzerplatten durchſchneiden, das jammernde Stöhnen der Kanonenrohre, die ſich plump um eine unſichtbare Achſe drehen und glitzernde Stahlſplitter ausſpucken. Zwei Panzerkreuzer werden für Argentinien gebaut. Hunderte künſtliche eiſerne Rieſenfäuſte formen den Stoff, tauſende von Menſchenhände helfen als kleinere Maſchinen; das Material häuft ſich, vereinzelt und noch tot, bis es ſich in den Plan einfügt, und lebendig wird. Lebendig als ausgeführte Abſicht, als Drohung. Terni iſt ein graues Geſpenſt, das um die Hexenküche ſchleicht; und in dieſer Hexenküche erfährt der moderne Geiſt des Fortſchritts ſeine ſtündliche Wiedergeburt, formt ſich zur vertauſendfachten Stoßkraft, die ſich Dynamik des Lebens nennt. Im ſchmalen Winkel des Himmels, den ein unlogiſcher Windſtoß von Ruß und Eiſenſtaub freifegte. verkriecht ſich fröſtelnd die Idee vom Frieden. Wenige Kilometer von Terni entfernt, ſchäumten bis vor wenigen Jahren noch die Kaskaden von Marmore über die Felswände, hunderte von Metern hinab, ließen zarte Nebel aus den Sturzbecken aufſteigen und donnerten gleichfalls einen Ruf in das Land, den Ruf von der Kraft des Waſſers. Als dieſer Ruf zu den Ohren berechnender und Deutſchland Eine Falſchmünzerbande feſtgeſtellt In Oſterfeld und Umgegend war ſeit einiger Zett die Griſtenz einer gefährlichen Falſchmünzerbande feſtgeſtellt worden, die zahlreiche, verhältnismäßig gut ge⸗ prägte 1⸗ und Z⸗Mark⸗Stücke bereits in den Verkehr gebracht hatte, ohne daß es zunächſt möglich geweſen wäre, die Her⸗ kunft des Falſchgeldes feſtzuſtellen. Am Faſchingsdienstag fiel nun bei einem Karnevalsvergnügen ein Gaſt auf, der mehrere falſche 1⸗Markſtücke ausgegeben hatte und der, als er feſtgehalten wurde, verſuchte, eine größere Menge Falſchſtücke unter einer Tiſchdecke verſchwinden zu laſſen, die aber ſpäter efunden wurden, ebenſo ein Haufen Falſchſtücke in einer Fenſterecke. Die angeſtellten Ermittelungen führten zur Ver⸗ haftung der beiden Schloſſer Otto Rhode und Ernſt Buch⸗ holz. Rhode hatte in ſeiner Wohnung eine vollſtändig her⸗ gerichtete Falſchmünzerwerkſtatt errichtet, ebenſo wurden dort eine größere Menge Falſchſtücke vorgefunden. Eine Kaſerne in Celle niedergebrannt In der Maſchkaſerne in Celle brach aus bisher noch un⸗ aufgeklärter Urſache ein Großfeuer aus, das den größten Teil der Kaſerne in Aſche legte. Die Bewohner wurden bei dem Brande im Schlaf überraſcht und konnten nur das nackte Leben retten. 75 Perſonen ſind o dachlos. Eine Hilfsaktion iſt eingeleitet. 5 Der falſche Opernſänger In den letzten Tagen iſt in Chemnitz ein raffinierter Unterſtützungsbetrüger und Gaſthausdieb aufgetreten, der ſich als Opernſänger ausgab. Er ſchwindelte in vier Fällen Gut⸗ gläubigen vor, zu einem Engagement an eine Berliner Bühne reiſen zu müſſen, aber ſeine Brieftaſche verloren zu haben, und lockte ſo ſeinen Opfern größere Geldbeträge aus der Taſche. In dem Fremdenzimmer eines hieſigen Hotels hat er dann einen Diebſtahl begangen und iſt flüchtig geworden. Es iſt ein 25jähriger Buchbinder Kurt Schwieritz aus Leipzig. Eine unſinnige Wette Eine unſinnige Wette ging in einem Bauerngaſthaus in Troſtberg(Bayern) ein Mann ein. Er wettete, 20 geſottete Eier ſamt den Schalen innerhalb zwei Stunden verzehren zu können. Falls er das zuwege brächte, müßte ſie der Part⸗ ner bezahlen. Der Mann brauchte nur eine halbe Stunde, worauf er nochmals 10 Eier verlangte, die er gleichfalls mit den Schalen in ganz kurzer Zeit vertilgte. Ein Unfall beim Skilaufen. Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich beim Skilaufen in der Nähe von Berchtesgaden. Eine Dame ſtürzte bei der Abfahrt und ſtieß ſich dabei das obere Ende des einen Skiſtockes in den Mund. Die Spitze drang durch den Gaumen bis auf den Gehörgang. Schweiz Die beſtrafte Schmuaglerin Die Frau eines Genfer Juweliers namens Brand⸗ ſtätter verſuchte eine Reihe von Perlenhalsbändern im Geſamtwerte von etwa 120 000 Mark nach Frankreich einzu⸗ chmuggeln. Sie wurde aber an der franzöſiſchen Grenzſtation unemaſſe ertappt und feſtgehalten. Die Schmuggelware wurde beſchlagnahmt. Die franzöſiſche n verhängte eine Strafe in der Höhe von 300 000“ und verlangte die Auszahlung des Geldes, ehe die Schmugglerin die Erlaubnis erhält, wieder nach Genf zurückzukehren. Belgien Zehn Schwerverletzte bei einem Eiſenbahnunglück In der Nähe von Verviers 2 ein Perſonenzug mit einer manövrierenden Lokomotive zuſammen. Zehn Rei⸗ ſende wurden ſchwer verletzt. 5 . 1 22 en Korreſpon denten.) überlegender Menſchen kam, war das Ende der Schönheit gekommen. Heute legen ſich zwei eiſerne Rieſenröhren über einen von Sprengungen zerfetzten Bergabhang; der ehemalige Waſſerfall brauſt ungeſehen und ungehört durch ſtählerne Wände und ſpeiſt die Turbine des Kraftwerkes unten im Tal. Die Kaskaden ſind zu tauſenden von Pferdekräften geworden. Aber immer mehr Kräfte brauchte die Elektrizitätsgeſellſchaft von Terni, Kräfte, um die Straßenbahnen in Rom und Flo⸗ renz in Bewegung zu ſetzen, Kräfte, um Millionen von Glüh⸗ lampen aufleuchten zu laſſen, Maſchinen anzutreibhen und das menſchliche Fortſchrittsbedürfnis zu befriedigen. Und ſo wurde das umbriſche Land zu dem, was es heute iſt, ein Land, in dem der Rieſenmaulwurf der Technik wühlt und unzählige Gänge und Stollen gräbt. Vief iſt die Schlucht, ein klaffender Riß in der Erde, der ſpäter die Waſſer des Staubeckens aufnehmen und dem im Bau begriffenen neuen Elektrizitätswerk zuführen ſoll. Wie eine eigenartige kubiſtiſche Zeichnung wirkt das Ganze: die Wände des Kanals ſenken ſich flach, werden ſteiler im Grund und verändern ihre Formen in den Windungen. Am Ende des Kanals klafft die kreisrunde Oeffnung des unterirdiſchen Tunnels, einer kilometerlangen Felſenröhre, die auszemen⸗ tiert und von punktartigen Glühbirnen erhellt durch den Berg führt. Und endlich ſteht man im unterirdiſchen Maſchinenſagal, der das Phantaſiegebilde eines Metropolisfilms in den Schat⸗ ten ſtellt. Noch arbeiten hunderte von Menſchen an ſeiner Vollendung. Doch man kann ſich ſchon ein Bild davon machen, wie die meterdicken Zementwände erzittern müſſen, wenn der reißende Fluß durch die Stahlwände der Turbinen hindurch⸗ ſchäumen wird. Teile von Rieſenmaſchinen liegen erſtarrt und leblos umher, wie verſteinerte vorweltliche Tiere. Stäh⸗ lerne Verſchlußplatten wie die Luken eines gigantiſchen Unter⸗ ſeebvotes drehen ſich leicht wie hölzerne Türen in gut⸗ geſchmierten Angeln. Alle Märchen ſcheinen Wirklichkeit ge⸗ vorden zu ſein: die Zwerge, die in den Erdeingeweiden herum⸗ kriechen, nach Schätzen ſuchend, die Rieſen, die mit Fauſt⸗ ſchlägen Berge zertrümmern und die Felsſtücke mutwillig durcheinanderwerfen; Rübezahl der Seen bildet und unter⸗ irdiſche Schlöſſer baut. Ein Ornament kehrt in dieſen Felsgebäuden immer wie⸗ der, das Rutenbündel des Faſzismus; im gleichen Satz klin⸗ gen alle Erklärungen und Erläuterungen der Führer aus; nur dem faſziſtiſchen Regime, dem geeinigten Willen einer Nation hat es Italien zu verdanken, daß die großen und ge⸗ waltigen Aufgaben der modernen Ziviliſation, die Unter⸗ nehmungen des fortſchrittlichen Geiſtes durchgeführt und voll⸗ endet werden können. Und in Rom ſingen die Schwarzhemden, in bewußtem Gleichſchritt die Straßen durchziehend: Jugend, Jugend, Früh⸗ ling der Schönheit; in Terni klingt aus dem Rattern und Toben der Maſchinen ein anderes Lied, dem die geſchwärzten, ermüdeten Geſichter der Arbeiter ſtumm und gleichgültig lauſchen, da ihre Jugend in der Pflicht untergeht: Fortſchritt, Fortſchritt, Tod der Schönheit. ee ee 5 85 Frankreich Ein Polizeiinſpektor verſchiebt Rauſchgifte Zu einer ſonderbaren Verhandlung kam es vor einem Pariſer Strafgericht. Angeklagt war Mutter Camilla wegen Verkaufes von Rauſchgiften, weswegen ſie ſchon zwölfmal vorbeſtraft iſt. Bei ihrer Verhaftung fand man den Schlüſſel zu einem eiſernen Schrankfach. Darin lagen Rauſchgifte im Werte von 50 000 Franken. Die Ange⸗ klagte erklärte, die Rauſchgifte von einem Polizeiinſpekor der Rauſchgiftbrigade erhalten zu haben. Dieſer habe ihr ſeine Rauſchgiftvorräte zur Verfügung geſtellt, damit ſie ihm Käufer und Käuferinnen namhaft mache. Sie habe aber ihre Kunden nicht deuunzieren wollen, worauf ſie von dem Poli⸗ zeiinſpektor denunziert worden ſei. Das Gericht ließ Milde walten und verurteilte die Frau zu ſechs Monaten Gefängnis und 1000 Fr. Geldſtrafe. Der Polizeiinſpektor wurde von der Diſziplinarkommiſſion degradiert. Der unbrennbare Brenuſtoff Erfinder haben oft genug unter dem Unverſtändnis ihrer Mitmenſchen zu leiden. So iſt auch dem franzöſiſchen In⸗ genieur Makhonine das Leben von den Behörden ſeiner Heimat ſchwer gemacht worden. Seit Jahren kämpfte er um die Bewilligung der erforderlichen Mittel zur Verwertung ſeiner Erfindung des„unbrennbaren Brennſtoffs“ Er ging bei ſeinen Forſchungen von der gerade im franzöſiſchen Flug⸗ weſen häufig gemachten Erfahrung aus, daß ein an ſich harm⸗ lofer Unfall durch die Entzündung des Brennſtoffs oft zur Kataſtrophe wird und Piloten und Flugzeug vernichtet. Es gelang ihm auch, einen Brennſtoff herzuſtellen, der den un⸗ ſchätzbaren Vorzug hat, bei Unfällen nicht zu flammen, und außerdem eine bedeutende Gewichtserſparnis darſtellt. An⸗ ſcheinend haben nun Kräfte, die an der Beibehaltung des alten Brennſtoffs im franzöſiſchen Flugweſen ein Intereſſe haben, dem Erfinder entgegen gearbeitet, denn trotz der großen Freigebigkeit der Regierung für alles, was mit dem Militär⸗ flugweſen zuſammenhängt, konnte er nicht die Bereitſtellung eines Regierungsflugzeuges zu Verſuchsflügen erreichen. Endlich gelang es ihm, vom Indochina⸗Flieger Challe das Flugzeug geliehen zu erhalten, das dieſer zu ſeinem Flug Paris Hafphong benutzte. Damit hat Makhonine ſeinen erſten Probeflug von einer Stunde Dauer veranſtaltet. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Brennſtoff ausgezeichnet arbeitet, keinerlei beſondere Vergaſer⸗ oder Kompreſſorvorrichtung er⸗ fordert und eine Erſparnis von 25 Gewichtsprozenten dar⸗ ſtellt. Dieſe allein würde ſchon von außerordentlicher Be⸗ deutung für das Flugweſen ſein, weil ſie den Aktionsradius eines Flugzeuges um ein Drittel erhöhen oder eine ſtärkere Nutzlaſt erlauben würde. Kann man demnach den Verſuch des Ingenieurs Makhonine als gelungen bezeichnen, ſo hat ſich die Heeres⸗ und Marine⸗Verwaltung noch nicht zu dieſer Anſicht durchgerungen, ſondern berät im Gegenteil noch dar⸗ über, ob die Herſtellung eines„unbrennbaren Brennſtoffes“ theoretiſch überhaupt möglich iſt.. Italien Das Ende eines berüchtigten ſardiniſchen Räubers. Ebenſo wie in Sizilien läßt Muſſolini auch auf der Inſel Sardinien mit aller Energie dem dort heimiſchen Räuberun⸗ weſen ein Ende machen. In den letzten Tagen kam die Poli⸗ zei nach langem vergeblichem Suchen einem der gefürchtetſten ſardiniſchen Räuber mit Namen Samoele Stocchino in der Nähe von Nuoro auf die Spur. Der Bandit hatte eine ganze Reihe von Mordtaten auf dem Gewiſſen. Er ſetzte ſich kräftig zur Wehr und verwickelte die Karabinieri in ein regelrechtes Gefecht, in deſſen Verlauf er von einer Kugel tödlich getroffen wurde. Die Todesnachricht wurde von dem Präfekten von Nuoro dem Duee ſofort telegrapiſch mitgeteilt. Muſſolint ließ in einem Antworttelegramm fämtlichen Beteiligten ſeinen Vank ausſprechen. 1 f 5 3 5 elt Ein„Erzbiſchof“ als Schleichhändler. In London wurde dieſer Tage ein 70jähriger Geiſtlicher der engliſchen Hochkirche, Reverend Franeis Bacon, der in der altkatholiſchen Kirche zeitweiſe den Rang eines Erzbiſchofs bekleidet hatte, zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach fünftägiger Unterſuchung konnte dem Angeklagten nachge⸗ wieſen werden, daß er unter den falſchen Namen Dr. Lane oder Dr. Brown ſeit Jahren einen unerlaubten Schleich⸗ handel mit ſchädlichen Arzueien gegen das keimende Leben betrieb. Seine Geſchäftsführerin war eine gewiſſe Annie Bolton, die vollſtändig unter ſeinem Einfluß ſtaud und mit ihm zuſammen angeklagt war. Der Geiſtliche war zunächſt Biſchof in der altkatholiſchen Kirche und übernahm ſelbſt die Würde eines Erzbiſchofs, als das Oberhaupt der allkatholi⸗ ſchen Kirche geſtorben war. Im Jahre 1920 trat er zur Hoch⸗ kirche über und wurde als Gemeindegeiſtlicher in einem Vor⸗ ort von London angeſtellt. Wie die Gerichtsverhandlung er⸗ gab, hat er den unerlaubten Handel betrieben, um ſich Geld⸗ mittel zu verſchaffen. Er ſelbſt leugnete hartnäckig, wurde aber durch das Eingeſtändnis ſeiner Geſchäftsführerin über⸗ führt. Seine Gehilfin kam mit 5 Monaten Gefängnis davon, während er ſelbſt muß. Norwegen Ein Walfiſchfänger auf ein Riff gelaufen Das Motorſchiff„Larſen“ aus Sandefford in Nor⸗ wegen befand ſich auf dem Walfiſchfang in der Nähe von Neuſeeland. Das Schiff iſt eine ſchwimmende Küche fürn Walfiſchtran. Der Walfiſchfang war in dieſem Jahrebeſonders erfolgreich und das Boot führte eine Laſt von etwa 127 500 Hektoliter mit. Bei der Einfahrt in die Paterſon⸗Bucht lief„Larſen“ auf ein Riff. Mehrere Tanks wurden aufgeriſſen, ſo daß ſofort über 1000 Hektoliter Tran ins Meer gefloſſen ſind. Man fürchtet, daß die ganze Laſt im Werte von einer halben Million Pfund Sterling verloren iſt. i Portugal Opfer der eigenen Bomben. In Portugal wurden auf einer Landſtraße in der Nähe von Liſſabon zwei bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leichen aufgefunden. Die Polizei iſt der Anſicht, daß es ſich um zwei Kommuniſten handelt, die ein Attentat vorbereiteten und zu dieſem Zwecke Bomben anfertigten. Dabei müſſen die Bomben explodiert ſein und die beiden Männer getötet haben. Die Leichen ſind offenbar von dem Orte der Exploſion in einem Automobil ins Freie geſchafft und dort auf der Land⸗ ſtraße zurückgelaſſen worden. In Verbindung mit dieſem Fall richtet der portugieſiſche Innenminiſter in den Zeitungen einen Appell an die Einwohnerſchaft, die Polizei bei der Ent⸗ deckung und Feſtnahnte von Perſonen, die Bomben aufertigen und revolutionäre Propaganda betreiben, zu unterſtützen. Die Kommuniſten haben in der letzten Zeit in Portugal eine ſehr lebhafte Tätigkeit entwickelt. Vor kurzem kam zur Kennt⸗ nis der Polizei, daß die ſogenannte„Rote Legion“ in Barreiro Bomben anfertigte. Die Polizei drang überraſchenderweiſe in das Quartier der Kommuniſten ein und fand tatſächlich dort ein ganzes Lager von Bomben, darunter 4. die mehr als je einen Zentner wogen, außerdem zahlrejche Mengen Dynamit. Das kommuniſtiſche Quartier war zugleich das Verſamm⸗ lungslokal des Verbandes der Eiſenbahnarbeiter. Es wur⸗ den damals zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Der neue Fall beweiſt aber, daß die Kommuniſten ihr Bomben⸗ geſchäft weiter betreiben. f N Monaco Was ein„Eintänzer“ verdient 8 Der„Gigolo“, der Berufstänzer, der in Tanzlokalen die Damen engagiert, iſt auch bei uns eine beliebte Erſcheinung geworden. Die Bezahlung erfolgt aber meiſt durch die Direk⸗ tion des Lokals, während er in Frankreich darauf angewieſen iſt, ſich ſein Geld bei ſeinen Kundinnen zu verdienn. In den Aeganten Ballſälen der Riviera fordert der Gigolo eine Dame auf, und wenn ſie mit ihm tanzt, ſo braucht. ſie zunächſt nichts zu bezahlen, wenn ſie aber das zweite Mal ſeine Auf⸗ forderung annimmt, dann iſt es Sitte, daß ſie ihm beim Weg⸗ gehen 100 Franken für ſeine Dienſte gibt. Dies geſchieht natürlich nicht immer, häufig aus Unkenntnis, und ſo ſind die Einkünfte des Eintänzers ſchwankend. Immerhin kann es ein Berufstänzer in Monte Carlo auf 1600 Franken die Woche bringen.„Es iſt ein gutes Geſchäft, aber ein unſicheres,“ verrät ein ſolcher Gigolo.„An einem guten Tage giht man zwei Tanzſtunden, die Stunde zu 200 Franken, erhält beim Nachmittagstanz je 100 Franken von zwei Damen und viel⸗ leicht noch 300 Franken am Abend. Das macht an einem Tage 900 Franken oder 150 Mark. Aber es gibt auch Tage und Abende, an denen man nicht einen Pfennig einnimmt. Ein ſehr beliebter ruſſiſcher Tänzer hat in der letzten Saiſon innerhalb von fünf Monaten 200000 Franken, alſo über 32 000 Mark, verdient. Dazu muß man aber ſchon ſehr gut eingeführt ſein. Man bekommt allmählich einen Blick dafür, ob eine Dame zahlen wird oder nicht. Das ſieht man ſchon am Geſicht. Aber noch ſprechender iſt die Art und Weiſe, wie ſie die Aufforderung annimmt; wenn ſie mit freudigem Lächeln ſich zum Tanz erhebt, dann iſt alles richtig, und man kann auf eine aute Bezahlung hoffen. Wenn ſie aber mit gelangweiltem Ausdruck einem folgt, dann weiß man ſchon, A daß man ſeine Zeit umſonſt verſchwendet.“ Amerika Die Ehrung einer Kriegsbrieftaube „ Im Smithſonian⸗Inſtitut in Waſhington iſt im ausge⸗ ſtopften Zuſtande eine Brieftaube ausgeſtellt, die während des Weltkrieges den Amerikanern an der Front einen wertvollen Dienſt erwieſen hat. Der amerikaniſche Truppenteil hatte damals die Verbindung mit einem Bataillon verloren, das im Argonnenwald von den deutſchen Truppen eingeſchloſſen worden war. Nach fünf Tagen wurde die Verbindung wieder⸗ hergeſtellt, und zwar mit Hilfe von fünf Brieftauben, die der Bataillonsführer mit einer Meldung an den Führer der amerikaniſchen Diviſion hatte auffliegen laſſen. Die in Waſhington ausgeſtellte Brieftaube war die einzige, die an dem Beſtimmungsort anlangte. Die andern kamen unter⸗ wegs um. Auch ſie war am Kopfe ſchwer verwundet und hatte nur ein Bein gerettet. Banditenüberfall auf einen Expreßzug Kaum hat ſich die amerikaniſche Oeffentlichkeit v Schrecken der beiden Raubüberfälle 5 Canſas Eity 11 St. Louis, bei denen den Verbrechern 20 000 bzw. 30 000 Dollar in die Hände gefallen ſind, erholt, als ſchon wieder ein überaus verwegener Banditenſtreich gemeldet wird. In der Nähe der Station Evergreen Park(Illinois) brachten ſechs ſchwer bewaffnete Banditen einen Expreßzug zum Stehen, in dem ſich ein Transport von rund 400 000 Dollar in bar befand. Durch ihr entſchiedenes Auftreten zwangen die Banditen die Fahrgäſte und das Zugperſonal, ſich mit erhobenen Händen neben dem Zug aufzuſtellen, ſeden mit dem Tode bedrohend, der ſich auch nur zu rühren wagte. Unter⸗ deſſen ſprengten zwei Banditen einen Safe, in dem ſich das Geld befand, mit Dynamit. In der Eile jedoch überſahen ſie 250 000 Dollar, die ſich in einem Seitenfach befanden. Mit der immerhin ſtattlichen Beute von 133 000 Dollar entkamen die Räuber unerkannt. ſeine Straftaten mit 15 Monaten büßen. W 2 —⏑ 2 2 Pre 1...er Fr — 2 GGP i ö e rr nnn, c . * 2 7. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau Ein Tennistournier beim 14. Deulſchen Turnfeſt Beim 14. Deutſchen Turnfeſt ſoll zum erſten Mal auch ein Tennisturnier ausgetragen werden. Es war zu er⸗ warten, daß dieſer Gedanke beſonders von den größeren Turnvereinen, die über Tennisplätze verfügen. wie z. B. in Leipzig, München, Eſſen⸗Ruhr, Hannover, Forſt, Elberfeld, Köln u. a. freudig begrüßt werden würde. Die zahlreichen Anfragen laſſen die Richtigkeit dieſer Vermutung erkennen und ſo iſt vom Spielwart der D. T. Braungardt in Oldenburg eine Voranmeldung bis zum 1. Mai feſtgeſetzt worden. Auf Grund dieſer Voranmeldungen wird dann feſtgeſtellt, in welchen Leiſtungsklaſſen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu ſpielen haben. Bei dem Turnier werden alle vier Spielarten— Männer⸗ Einzelſpiel, Frauen⸗Einzelſpiel, Männer⸗Doppelſpiel und Ge⸗ miſchtes Doppelſpiel geſpielt. Die verpflichtende Haupt⸗ anmeldung hat dann bis zum 15. Juni zu erfolgen. Da wohl kaum eine gleichmäßige Beteiligung aus allen 18 deutſchen Turnkreiſen zu erwarten iſt, wird eine Einteilung nach Kreisgruppen wie bei den übrigen Turnarten höchſtwahr⸗ ſcheinlich, nicht vorgenommen werden. Die Stadionſpielplätze befinden ſich in ausgezeichneter Verfaſſung, für die Entſchei⸗ dungsſpiele werden Turnierplätze zur Verfügung ſtehen, ſo daß das Tennisturnier ſicher eine gern geſehene Bereicherung des Turnfeſtgeſchehens darſtellen wird. Madſpor! a Sa wall in Paris geſchlagen Nach einem ſchönen Sieg vor acht Tagen ging der Deutſche Stehermeiſter, Walter Sawall, am Sonntag neuerlich auf der Pariſer Winterbahn an den Start. Diesmal konnte er ſich jedoch nicht erſolgreich durchſetzen. Der Deutſche Meiſter hatte in den beiden Dauerrennen den Amerikaner Jaegher und die beiden Franzoſen Sauſin und Miquel gegen ſich und konnte im Geſamtergebnis nur auf den letzten Platz kommen. Ein Malch⸗Omnium Frankreich⸗Italien ſah die beiden franzö⸗ ſiſchen Vertreter Raynaud und Blanchomet mit:1 Siegen gegen die Italiener Binda und Linari erfolgreich. Ein ähn⸗ liches Match⸗Omnium der Amateure endete ebenfalls mit einem Erfolg der Franzoſen Gayen und Aumerle, die den Belgier Jean Aerts und dem Dänen Falk Hanſen das Nach⸗ ſehen gaben. 5 Die Ergebniſſe Dauerrennen:(1. Lauf 30 Kilometer) 1. Jaegher 25, 38,8; 2. Sauſin 220 Meter;;; 3. Sawall 260 Meter; 4. Miquel 270 Meter. (2. Lauf 30 Kilometer) 1. Jaegher 25,39,4; 2. Miquel 260 Meter; 3. Sauſin 280 Meter; 4. Sawall 730 Meter Geſamter gebnis: 1. Jaegher 2 Punkte; 2. Sauſin 5 Punkte; 3. Miquel 6 Punkte; 4. Sawall 7 Punkte. Maich⸗Omnium: Verfolgungsrennen: Blanchonet holt Linart nach 3,36,4) Raznaud holt Binda nach 4,27,2.— Zeitfahren 1000 Met. 1. Raynaud und Linari je.09,2; 3. Blanchonet 1,10, 4.— 5 Kilometer Einzelfahren: 1 Binda 28 1,096; 4. Binda .; 2. Blanchonet 22 P. 3. Linari 8.; 4, Raynaud 2 Punkte.— Geſamtergeb⸗ nis Frankreich 2 Siege, Italien 1 Sieg. ** 8 Große Kölner Radſporttage Die Radrennbahn im Stadion zu Köln⸗Müngersdorf wird in dieſem ſein. Jahre wieder Schauplatz großer Fliegerrennen Der Eröffnungstag am 1. April ſoll das Berufsfahrer⸗ Debut des vorjährigen Amateur⸗Weltmeiſters Mathias Engel in einem Match mit Fliegermeiſter Fricke bringen. Für die drei nächſten Renntage ſind Länderkämpfe vorgeſehen, und zwar am 15. April Deutſchland⸗ Belgien, am 6. Mai Deutſchland⸗Jtalien und am 20. Mai Deutſchlan d⸗ Holland. Für den Länderkampf am 6. Mai hält Italien die Flieger Martinetti, Moretti, Mori, del Groſſo, Roſſi und M. Bergamini, ſowie die Straßenfahrer Binda, Girardengo, Belloni und Linari in Bereitſchaft, während deutſcherſeits Engel, Eſzmella, Fricke, Steffes, Lorenz und Ehmer in Frage kommen. Der Länderkampf Holland⸗Deutſchland am 20. Mai wird Profeſſionals und Amateure am Werke ſehen. Von hol⸗ ländiſcher Seite ſind Moeskops, Gebr. Leene, Van Nek, Bonte⸗ koe, Willems und Anſpach in Ausſicht genommen. Am 13. Juli wird in Köln⸗Müngersdorf die deutſche Fliegermeiſterſchaft ausgetragen. * Gautag des Bundes Deutſcher Radfahrer Weinheim. 26. Febr. In der Bahnhofswirtſchaft Men⸗ ges fand heute vormittag der Frühfahrs⸗Gautag des Gaues 100 des Bundes Deutſcher Radfahrer(umfaſſend Rheinpfalz und Nordbaden) ſtatt. Gauvorſitzender Lei⸗ mert⸗Mundenheim unterbreitete den Haushaltsplan, der mit je 2400 M. in Einnahme und Ausgabe genehmigt wurde. Laut Anweſenheitsliſte waren 28 Vereine mit 640 Stimmen vertreten. Insgeſamt zählt der Gau gegen 800 Mitglieder. Das vom Vorſitzenden bekanntgegebene Sportprogramm für 1928 wurde einſtimmig genehmigt. Ehrenvorſitzender Welbrock⸗ Heidelberg berichtete über die Gründung des Landesverbandes und Gauvorſitzender Leimert über die Erfurter Bundeshauptverſammlung. Der Bund Deutſcher Radfahrer umfaßt 70876 Mitglieder. Die goldene Bundes⸗ ehrennadel empfingen Thomann⸗Kirchheimbolanden, Acher⸗ Landau und Schumacher⸗Kaiſerslautern. Die Plakette für die Meiſterſchaft im 25 Km.⸗Fahren empfing Zürker⸗Dudenhofen. Der Herbſtgautag wurde auf 4. November 1928 in Mannheim anberaumt. Nachmittags wurden in der Feſt⸗ halle„Pfälzer Hof“ die Gaumeiſterſchaften im Saalfahren für das Jahr 1928 ausgetragen. Schwimmen Klubkampf Poſeidon Leipzig gegen Hellas Magdeburg Hellas bleibt wiederum Sieger Der zwiſchen den beiden Vereinen im Leipziger Clubbad ausgetragene Kampf ſah wiederum die Magdeburger Helle⸗ nen ſiegreich. Sie gewannen die 6 mal 100 Meter Freiſtil⸗ Staffel in 631,7 gegen die Leipziger, die:36 benötigten. In der 3 mal 100 Meter Bruſtſtaffel erzielte Hellas mit:59 einen neuen Rekord, Poſeidon braucht:07. Als einzigen Wettbewerb gewannen die Einheimiſchen die 6 mal 200 Meter⸗ Freiſtilſtaffel gegen Hellas. Während die Hellenen wiederum das Waſſerballſpiel mit:4(:0) an ſich brachten. ** Neue amerikaniſche Schwimmrekorde Beim Hallenſchwimmfeſt in Brooklyn lernte man in dem 16jährigen Raymond Ruddy jr. ein neues Talent kennen. Der junge New⸗Norker verbeſſerte in einem 800 Yards⸗Frei⸗ ſtilrennen nicht weniger als drei der von Norman Roß im Jahre 1919 geſchaffenen amerikaniſchen Rekorde. Ruddy ſchwamm die 600 Yards in:13,4 Min., 700 Yards in 8232,5 und 800 Yards in:48 Min. Athletik Europameiſterſchaft im Freiſtilringen In Paris wurden die Europameiſterſchaften der Freiſtil⸗ ringer unter Beteiligung von Franzoſen, Engländern, Bel⸗ giern und Schweizern durchgeführt. Die favoriſierten Schwei⸗ zer brachten drei von den ſieben Meiſterſchaften nach Hauſe und ſiegten auch im Klaſſement der Nationen. Veranſtaltungen Dienstag, den 28. Februar 1928 Theater: Nationaltheater:„Der Zigeuner baro“..80 Uhr. Apollo: Rudolf Klein⸗Rogge in„Cine galante Nacht“, .00 Uhr. Vorträge: Freier Bund Abt. 1: Vortrag Dr. F. Hartlaub: „Körperbau und Kunſtſtil“, Kunſthalle.15 Uhr.— Roſengarten (Muſenſaal): Kaplan Fahſel⸗Berlin über„Kunſt und Moral“, Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Frau mit dem Weltrekord.“ Capitol:„Hercules Maier“.— Palaſt Theater: „Luther“.— Scala⸗Theater:„Die lachende Grille“.— Schauburg:„Annie Laurie“.— Ufa⸗Theater:„Die ge⸗ heime Macht.“ Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1 Uhr und—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11 bis 1 Uhr und—6 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: 39—5 Uhr. UUUbCbCbCbCbbõãͤãͤĩV“ww dd Die Ergebniſſe Bantamgewicht: 1. Depuichaffray⸗Frankreich; 2. Höhn⸗ Schweiz; 3. Sanſum⸗Engl. Federgewicht: 1. Rottenfluc⸗Frank⸗ reich; 2. Wilk⸗Schweiz; 3. Mollin⸗Belgien. Leichtgewicht: 1. Dillen⸗Belgien; 2. Philippi⸗Frankreich: 3. Rochat⸗Schweiz. Wel⸗ terge wicht: 1. Rooſen⸗Belgien; 2. Gehri⸗Schweiz; 3. Dupraz⸗ Frankreich. Mittelgewicht: 1. Kyburz⸗Schweiz; 2. Ollivier⸗ Belgien; 3. Bonnefont Frankreich. Halbſchwergewlcht: 1. Hagmann⸗Schweiz; 2. Lefebre⸗Frankreich; 3. van der Herten⸗ Belgien. Schwergewicht: 1. Wernli⸗Schweiz; 2. Colpaert⸗Belg.; 3. Delanfranchi⸗Frankreich. Klaſſement der Natfonen: 1. 2. Frankreich 19; 3. Belgien 18. der vier Nationen einen Ringer. Pferdesport Die Olympiſchen Reitkonkurrenzen »Das Programm für das olympiſche Reitturnier liegt nun⸗ mehr in ſeinen Einzelheiten vor. Die Konkurrenzen finden vom 9. bis 12. Auguſt ſtatt. Als wichtigſter Teil hat die Olympiſche Reitprüfung zu gelten. Der Geländeritt über 36 Km. wird in Hilverſum ausgetragen und führt teils über Straßen und Wege, teils über flaches Gelände, teils über den Parcours des Hippodroms von Hilverſum. Die Dreſſur⸗ prüfung der großen Konkurrenz entfällt ebenfalls nach Hil⸗ verſum; die Hindernisprüfung iſt nach dem olympiſchen Stadion angeſetzt. Die beiden weiteren Konkurrenzen ſind die Einzel⸗Dreſſurprüfung, die wiederum in Hilverſum ſtatt⸗ finden wird und die große Springprüfung, die im olympiſchen Stadion von Amſterdam vor ſich gehen wird. Nach der erſten Umfrage ſteht feſt, daß folgende Nationen vertreten ſein wer⸗ den: Schweiz, Tſchechoſlowakei, Frankreich, Belgien, Schweden, Vereinigte Staaten, Deutſchland, Norwegen, Holland, Ungarn, Oeſterreich und Portugal. Schweiz 25 Punkte: In jeder Gewichtsklaſſe ſtellte jede r ̃ĩ⅛1ͤn-bbbLbrrrrrrr r Tr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein Pegel] 21. 27. 28. 24. 27. 28 Neckar- Pegel 21. 22. 28. 24. 27. 28. Waloshut — ö J inſel 2 Mannheim 4 95.60.38.20.85.88 Kah.52 Jagſfeld 60 16870 458 565.500 Maxau.45 5 Mannheim.80 Caub.93 Köln 8,838 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeren Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim. E 6. 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Pollttk: H. A Meißner S Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Mar Filter Sofort vermietbar: 1. Größerer Fabrikraum, von 3 Seiten helles Licht, Zentralheizg. nebſt Aufzug, Licht⸗ u. Kraft⸗Anſchlüſſe, ſowie ſanitären Einricht. und eingebautem Kontor. 2. Vierteiliges Büro, Parkettboden, Zentral⸗ helze, Licht⸗ u. Kraftanlage ſow. Lagerraum. . Größere Kellereien, gehörigen Kontorräumen. mit dazu⸗ *6996 froſtfrei, Neberes-Aifer alerſtraße 102, Teleph. 5224. Herr ſchaftliche -6 Zimmerwohnung in freier Lage, Heidelberg, Einfamilienhaus, nahmefrei, zu vermieten. beſchlag⸗ B9055⁵ Römerſtr. 35, Groß. In vermielen an kinderloſes älteres Ehe⸗ paar mit Dringlichleitskarte * 5977 3 Zimmer und Küche in ſchöuſter Lage am Waldpark.— Angebote unter E G 87 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Schön möbl. Wohn- unt Schlafzimmer mit 2 Betten u. voller Penſion an 2 berufs⸗ tätige Herren zu vermieten. 97028 Tel. 32 576. Rheinauſtr. 14, part. rechts. Werkstätte in der Neckarſtadt zu vermieten. Angebote unter R L 137 an die Geſchäftsſtelle. B93 Fliedrichsplatz 4. St., Lift, 8 Zim. n. Zubeh. evtl auch für gewerbl. Zwecke zu verm. Näh. durch FJ. Zilles, Immobil.⸗ u. theken⸗Geſchäft, N 5. 1 Telephon 20 876. Ed. 303 5 Zimmerwohnung Küche. Bad 2 Balk., Manſarde. im Zentr. der Stadt gegen Um⸗ zugvergütung zu ver⸗ mieten. Drgl.⸗K. Bed. Anzuf. v. 11—2 Uhr. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. 6914 J Zimmer u. Küche leer od. möbl., auch für Büro etc., Nähe Waſſerturm. zu verm. Anfr. u. F M 3398 an An.. Exp. D. Frenz. Maunheim. Ed3 3 Lebre u. Möhl. Zim. Wohnungen f. Damen, Herren u. Ehep. verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ raße 16, Tel. 3 540. kraßze„ 3 i zu vermieten. Hypo⸗ klegant möhl. Zimmer 471 Angeb. unt. V 0 113 an die Geſchäftsſtelle. gut mäbl. Zimmer an ſol. Herrn zu ver⸗ mieten. Teleph. vorh. U G6. 28, II. rechts. B93 U 6. 8, 3 Tr. rechts schönes Zimmer an Herrn zu vermiet. Boyd In gutem Hauſe ſchön möbl. Zimmer mit el. Licht per 1. 3. an beſſ. Herrn zu ver⸗ mieten. Teleph. vorh. G 7. 26, 2 Trepp., am Luiſenring. 935 Frdl. möbl. Zimmer m el. Licht u. heizb., bſof,. zu verm. Nähe Tatterſall. 6915 Seckenheimerſtr. 30, 1 Tr rechts. 1 Gut möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer mit el. Licht an beſſ. Herrn zum 1. 3. zu verm. Näh. Q 5 9. 3. Stock. 6912 Schön ml. Zimmer zum 1. 3. zu ver⸗ mieten. 6908 F 5. 1. 8 Treppen, J, 24. 2 Treyp. r. Schön mbl. Zimmer mit Schreibtiſch zu vermieten.*6906 but möbl. Zimmer mit el. Licht an ſol. Herrn ſof. zu verm. R 3, 20. 4. Stock r. 6905 5 Schön. ml. Zimmer ſehr nahe d. Planken, an ſol. Herrn zu vm. P 3. 8, 2 Treppen. 6903 Saub. gr. ſchön möbl. L IMMER el. Licht, mit 2 Bet⸗ ten. zu verm. 36902 F 2. 2, 1 Treppe. Möbliertes Zimmer zu vermieten. B94 J 4a. 4. 1 Treppe. Lindenhof. Gut möbl. Zimmer per 1. März zu verm. Meerlachſtr. 11 2 Tr. B945 Schön möbl. Zimmer zu verm. Windmühl⸗ ſtraße 25. 4. St., r. B94 mieten. Möbliertes Zimmer el. Licht. 2 Betten, ev. Wohn⸗ u. Schlafzim. an 2 Perſ. zu verm. L. 14. 2. 3. Stock. Bahnhof. 9255 Möbl. Zimmer in gutem Hauke, Bis⸗ marckſtr., Nähe Schloß 3. 15. 3. od. 1. 4. an berufst. Herrn oder Dame zu verm. 6871 Adr. in der Geſchſt. Möbliertes Zimmer mit 2 Betten zu ver⸗ mieten. Eichelshei⸗ merſtraße 14. 1 Tr. r. 6831 5 Einf. möhl. Zimmer an Herrn zu ver⸗ mieten. Näh. 46858 E 5. 22. 4. Stock. Schön ml. Zimmer ab 1 März zu ver⸗ 6898 Holzſtr. 11, 1 Tr. lks. gut möpl, Zimmer m. 2 Bett., el. Licht a. Dauermieter, beſſere Herren zu vermieten. Meerfeldſtr 33, III, I. 6875 Gut möbl Zimmer an ſol. berufst. Herrn od. Frl. auf 1. 3. zu vermieten Bodo 8 4 17, 2 Tr. rechts. Groß. möbl. Zimmer p. ſofort od. 1. März zu vermieten. 46869 Luiſenring 43. 3 Tr. Eingerichtetes Büro mit Tel., elektr. Licht ſofort zu vermieten. *6975 G 5. 2, I. Möbliertes Zimmer elektr. Licht u. Teleph. zu vermieten. 46988 E 7. 12, parterre. Möbliertes Zimmer ſpfort zu verm. 6870 D 1, 10, 1 Treppe. Leeres Zimmer an berufst. Frlu ſof. zu vermieten. 6925 Riedfeldſtr 35, III. I. Möbliertes Zimmer in allern. Nähe des Waldparks, in Neub., 4 Tr.., m. Badben. zu verm. Pr. m. Kaf⸗ fee 40. Wo ſagt die Geſchſt. 6867 Möbt. Zimmer ſof, zu verm. 46819 Rheinauſtr. 11(Lin⸗ denhof], 3 Tr. links Möbliertes Zimmer an beſſ. Herrn, ſep. Eing. ſof, od. 1. 2. zu vm. IT 2, 6, pt. Tir J. 701 Herrn p. 1. 3. zu ver⸗ mieten. 8 4. 20, II. RSS but mhl. gr. Zimmer ungeſtört, an Herrn od. Dame zu vermiet. 6974 R 6. 5, 2 Tr. Schön möbl. Balkonu⸗ zimmer, Neckarſtadt, ſofort zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 26973 Möbliertes Zimmer an ſol. Herrn o. Dame auf 1. März zu verm. R 3. 2, 2 Tr. rechts. 6972 Gut möbl. Zimmer mit 2 Betten an 2 an⸗ ſtänd. Herren per ſof. od. 1. März zu verm. U 1. 1, 1 Tr. rechts. 6971 Frbl. möbl. Balkon⸗ zimmer an berufstät. 8. Seite. Nr. 99 Dienstag, den 28. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sechafen⸗Ausnahmetarife und Holland Dr. Th. Metz, Syndikus der Niederländiſchen Han⸗ dels, ammer für Deutſchland hat aus dem Beſtreben heraus, alles zu tun, um eine möglichſt freundſchaftliche Stimmung zwiſchen Deutſchland und Holland zu pflegen und zu erhalten, ſeine rein perſönliche und private Meinung in dem nachſtehenden Artikel nidergelegt, den wir dem B. B. C. entnehmen, weil der Anſicht ſind, daß ſeine Grundgedanken dem Intereſſe unſerer Leſer begegnen werden. Für den Holländer ſind Erwägungen der Wirtſchaftlich⸗ keit oft wichtiger als gefühlsmäßige Momente. Das iſt auch der Grund, warum der Freihandel in Holland bisher ſich immer noch durchgeſetzt hat, ganz beſonders bei den Kreiſen, die durch die Seehafen⸗Ausnahmetarife getroffen werden. Eine Konkurrenz, die auf rein wirtſchaftlicher Tüchtigkeit auf⸗ gebaut iſt, wird der Holländer immer als normal und fair anerkennen, z. B. wenn eine deutſche Fabrik ausſchließlich kraft ihrer Organiſation morgen ein holländiſches Produkt vom Markte verdrängen ſollte. Wenn aber ein Wirtſchafts⸗ zweig durch Opfer, die ein anderer zu tragen hat, gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz geſtärkt wird— als eine ſolche Unterſtützung empfindet man die Seehafen⸗Ausnahmetarife in Holland—, ſo ſieht man darin eine unwirtſchaftliche Bevor⸗ lügung, die man nicht billigen kann. Daß der Reichsbahn durch die Ausnahmetarife auch ein Ausfall entſteht, werde ig ſelbſt zugegeben— dieſer Ausfall wird für das Jahr 1927 auf 24 Mill. RM. beziffert— ebenſo daß infolgedeſſen andere Tarifermäßigungen nicht eingeführt werden können. Um ſo deutlicher empfindet man in Holland die unwirtſchaftlig Konkurrenz, als von ſeiten der Reichsbahndirektion ſelber klärt werde, daß dieſe Seehafen⸗Ausnahmetarife im weſen lichen als Konkurrenz gegen Rotterdam und Antwerpen und gusländiſche Umgehungsſtrecken gemeint ſind.— Dabei habe der Jahresbericht der Bremer Handelskammer deutlich ge⸗ zeigt, daß die beſtehenden Ausnahmetarife nicht einmal ge⸗ Aügten, ſo daß der Nutzen für die deutſchen Seehäfen wohl kaum dem Schaden entſpreche, den die Bahn hierdurch leide; nicht zu ſprechen von dem Nachteil für die, die unter hohen Bagufrachten leiden. 5 5 Man verweiſt weiter darauf, daß es ja auch ſehr zweifel⸗ aft ſel, wem ſchließlich die Umleitung der Güter nach den deutſchen Häfen zugute komme. Man nimmt an, daß min⸗ deſtens 30 Proz aller über den Rhein gehenden Export⸗ güter in holländiſchen Häfen auf deutſche Schiffe kommen, um⸗ gekehrt führe z. B. eine Umleitung der Güter nach Hamburg durchaus nicht unbedingt zu einer Förderung der deutſchen Seeſchiffahrt, die doch nur einen Teil des Hafenverkehrs in den deutſchen Seehäfen ausmacht. Im übrigen hält man vor allen Dingen die Rhein⸗Waſſerſtraße für eine von Natur ge⸗ gebene derartig ſelbſtverſtändliche Verkehrsſtraße, daß jede Ablenkung ber Güter von ihr nur unwirtſchaftlich ſein könne. Finde eine ſolche Ablenkung ſtatt, ſo ſei dies doch nur mög⸗ lich, wenn deren Koſten durch Dritte getragen würden. Schließlich ſei an folgende erinnert: Holland hat nach dem Kriege als erſtes Land auf die noch gänzlich unbekannte „Karte“ Deutſchland geſetzt, dadurch, daß es einen ſich ſtets Erneuernden Staatskredit mit billigem Zins gewährte, in eine Zett, in der die Höhe des Kredits nicht nur für Holland unerhört war, ſondern die Belaſtung infolge des Kredits die Finanzlage des nlederländiſchen Staates ſogar ernſthaft er⸗ ſchwerte. Es hat damit ein Zeichen des Vertrauens gegeben, deſſen Auswirkung auf die ganze übrige Welt jener Nach⸗ kriegstage nicht hoch genug berechnet werden kann. Dieſe Haltung Hollands Deutſchland gegenüber findet man nicht in Uebereinſtimmung mit der Haltung der Deutſchen Reſchs⸗ bahn⸗Geſellſchaft Holland gegenüber. 5 Vayeriſche Vereinsbank Wieder 10 v. H. Dividende— Kapitalserhöhung um 10 Mill. Stammaktien 2 In der Bllanzſitzung der Bayeriſchen Vereinsbank, München⸗ 1 wurde der diechnungsabſchluß für das Geſchäftsfahr 1627 vorgelegt, der einen Reingewinn von 3 438 884(i. B. 3 250 984) Mark ergibt. Der auf 16. März einberufenen Generalverſammlung wird neben einer Verſtärkung der offenen Reſerven die Verteilung einer Dividende von wlederum 10 v. H. auf die Stamm- und von 6 v. H. auf die divldendenberechtigten Vorzugs⸗ aktlen) vorgeſchlagen werden. Außerdem wird der Generalverſamm⸗ lung der Antrag auf Erhöhung des Grundkapitals um 40 Mill. 4 durch Ausgabe von 10 Mill. 4 Stammaktien unterbreitet werden. Die neuen Aktien ſollen ſämtlich den Aktionären durch das Uebernahmekonſortium zum Bezuge angeboten werden. Wie verlautet, ſoll der Bezugskurs der neuen Aktien durch ie GVV. am 16. März feſtgeſetzt werden; bei ſeiner Höhe ſoll die Dann vorherrſchende Börſenlage entſprechend berückſichtigt werden, Die fetzt beantragte Kapltalserhöhung iſt eine Folge des bedeutend vermehrten Geſchäftsumfanges und hat naturgemäß Die Verſtärkung der eigenen Mittel des Inſtitutes zum Zlele. Die Vilanzfitzungen der-Banken Nunmehr erklärt auch die Dar mſtäbter und National⸗ Dauk A. in Berlin, daß die Ag.⸗Sitzung, ber der Abſchluß für 1937 vorgelegt werden wird, auf 12. März ſeſtgelegt würde. Dem⸗ nach legt die Danatbank als letzte der D⸗Banken ihren Abſchluß or. Die Dresdner Bank beginnt bereits am 29. Febre, ihr folgt die Disconto am 6. März, die Deutſche Bank am., die Commerz ⸗ u. Privat am 9. März. Die Reichsbank häll am 14. März ihre Bilanzſitzung ab. 27: Verluſtabſchluß bei Kaiſer Otto AG., Heilbronn, Die GV. der Kalſer Otto AG. Nahrungsmittelfabriken(frützer Ver. Deulſche Nahrungsmittelfabriten) in Heilbronn genehmigte gegen 250 Stimmen eines Aktionärs den Verluſtabſchluß und die Zuſammen⸗ legung des Ack. von 1,03 Mill. 4 auf 391000„ und Wiedererhbung auf 600 000 4. Der Buchgewlun von 1,56 Mill, ſoll zunächſt zur Deckung der Verluſte der zwei letzten Geſchäftsſahre von zuſammen 309 000„ dienen und des Verluſtes aus dem Verkauf der 400 000% Voratsaltien zu 20 v.., außerdem u. 3. zu Abschreibungen, ein eptl. Nel zu Nuücſteuungen. Der AR. wurde auf 3 Miiglleder ver⸗ einert. ze Daimler⸗Beuz., Stuttgart⸗Berlin. Wie wir berelts mel⸗ deten, findet die Bllanzſitzung am 7. März in Stuttgart ſtatt, Sbwohl ein Teil der Verwaftungzmitglieder ſich für die Ber teilung einer Divldende ausgesprochen hat, wird, den Wün⸗ ſchen der Maforliät der Schaplrogruppe entſprechend, bekanntlich Eine ſolche nicht ausgeſchüttet werden, Dle Bilanz ſoll weiterem Vernehmen nach ein weit günſtigeres Bild zeigen als den bisherigen Veroffentlichungen entſprechend angenommen wurde, 221 Getreidekreditbank Ach., Magdeburg. Die G. ſchlägt aus 182 002„(148 00 Reingewinn wleder 7 v.., Dliyldende guf 900 00„ Ag., vor. Der gegenwärtige Geſchäftsgang wird zu⸗ friedenſtellend bezeichnet. ze: Bremer Gummiwerke Roland Ac. Die G. erzielte nach Abſchreibungen von 35 042„(21 890] elnſchtießl. 21143,(28 510 Vortrag einen Reln gewinn von 43 700 4(00 293) aus dem wieder 5 v. H. Dioldende auf das um 100 000„ erhöhte Stamm⸗ kapital verteilt werden ſollen, i Die Howaldtwerke ſchließen mit Verluſt ab. Die bekanntlich im Vorfahr neu errichtete Howaldtwerke Ac. in Kiel, die die An⸗ lagen der in Liguldatlon getretenen alten Howaldtwerke AG, über⸗ nommen hatte, erlitt im erſten Arbeitsſahr nach Abſchreidungen en 187 787& elnen Verluſt von 31 308„ bei 200 000„ Tapllal. die Bilanz verzeichnet Anlagen von 188 Mill., Vorritte und lbfertige Arbeiten 107 Mill., Debitoren 40 145 Mill., Efekten 100 000, andererſeſts Gläubiger 2,82 Mill./ und An⸗ zahlungen Mill.. 33S en Diagnoſe und Prognoſe Gedanken zur Konjunkturforſchung Es hat den Anſchein, als ob das Intereſſe an der Kon⸗ funkturforſchung, das ſeit der Gründung des deutſchen Kon⸗ lunkturinſtttuts in der Praxis erfreulicherweiſe mehr und mehr am Boden gewann, neuerdings wieder abflauen ſollte. Dazu werden— wenn auch ungewollt— die kritiſchen Kom⸗ mentare mit beigetragen haben, die von führenden Preſſe⸗ organen an die letzten Veröffentlichungen des Inſtituts ge⸗ knüpft worden ſind. Auch bei der Beſprechung des kürzlich erſchienenen Berichts, der bekanntlich mit einer Diagnoſe der Wirtſchaftslage von Ende November abſchließt, iſt die Würdi⸗ gung wertvoller Feſtſtellungen des Inſtituts davon über⸗ ſchattet worden, daß man die im Bericht ſelbſt enthaltenen Bemerkungen von den Schwierigkeiten einer Kon⸗ kunkturprognoſe beſonders ſtark unterſtrich und die Konjunkturforſchung im weſentlichen zu einer Sache der theoretiſchen Wiſſenſchaft ſtempelte. Das Inſtitut ſagte bekanntlich:„So ſchwierig es im gegenwärtigen Augenblick iſt, eine Prognoſe über den weiteren Konfunkturverlauf zu ſtellen, ſo eindeutig ſind die Symptome für eine Diagnoſe.“ Und an anderer Stelle:„.. wenn im gegenwärtigen Augenblick auch die Diagnoſe„volle Hoch⸗ ſpannung“ erlaubt iſt, eine Prognoſe über Art und Zeitpunkt eines daran ſich anſchließenden Umſchwungs nicht verant⸗ wortet werden kann.“ Man weiß nicht, ob dieſe Bemerkungen - trotz der im allgemeinen vorſichtigen Formulierungsweiſe es Inſtituts— geſchrieben worden wären, wenn nicht des zren führende Organe zum Ausdruck gebracht hätten, daß Herumdeuteln an den wirtſchaftlichen Vorgängen und Er⸗ ſcheinungen ſchließlich eine Konjunktur zu beeinträchtigen ver⸗ möchte. Bezogen ſich auch berartige Aeußerungen ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht auf die ernſten Unterſuchungen des Konfunktur⸗ inſtituts, ſondern lediglich auf dilettantiſche Gelegenheits⸗ „Forſchungen“, ſo hat man doch den Eindruck, als ob das Inſtitut ſich den Hinweiſen der kritiſchen Preſſe nicht ganz verſchloſſen und im letzten Bericht unter beſonders erhöhter Vorſicht eine Konfunkturprognoſe unterlaſſen hätte. Es iſt wahrſcheinlich, daß bei einer Vorausſchau in einer Zeit der „Hochſpannung“ trübere Farben hätten aufgetragen werden müſſen, die— genau wie die verſchiedentlich gerügten Prophe⸗ zeiungen“ der Gelegenheits⸗„Forſcher“— der wirtſchaftlichen Entwicklung nicht gerade zum Vorteil gereſcht hätten. Wie geſagt, man weiß nicht, ob dieſer Eindruck zu Recht beſteht. Aber es wäre durchaus verſtändlich, wenn ſich das Inſtitut neben ſeinen theoretiſchen Erkenntutszwecken im hohen Grade auch von praktiſchen Rückſichten bei ſeinen Veröffent⸗ lichungen leiten ließe. Mögen die Forſchungen der reinen Wiſſenſchaft Selbſtzweck ſein und ohne Rückſichten auf das tägliche Geſchehen den Born der Erkenntnis ausſchöpfen, ein Inſtitut, deſſen Unterſuchungen fürtlaufend im hellen Schein⸗ werferlicht der Tagespubliziſtik ſtehen, trägt eine große Verantwortung nicht allein für ſeine theo⸗ retiſchen Erkenntniſſe, ſondern im höchſten Grade für deren praktiſche Wirkung. Es iſt vielleicht aus dieſem Grunde überhaupt die Frage zu penttilieren, ob die Konjunkturinſtitute, deren wir einſchließlich der regionalen Gründungen heute in Deutſchland nier beſttzen, ſich darauf beſchrünken, eine möglſchſt exakte Konjunkturdtagnoſe zu ſtellen, während man ihre Auswertung der Praxis überläßt. Denn— von allem anderen abgeſehen— kann bei einer Prognose, auch wenn ſie in noch ſo vorſichtiger Form und mit noch ſo aus⸗ drücklichen Vorbehalten beabſichtigt iſt, ſchon eine nicht ganz glückliche Formulierung, die Art der Abtönung, der Licht⸗ und Schatten verteilung auf die verſchiedenartigen Tempera⸗ mente der Wirtſchafter perſtimmend oder anfeuernd wirken, jedenfalls zur Beſchleunigung oder voreiligen Unterlaſſung von Handlungen beitragen, die der künftigen Wirtſchaftslage nicht ganz gerecht werden. Die letzte Entſcheſdu ng aber über das, was in einer beſtimmten Wirtſchaftskonſtella⸗ tion an Diſpoſttionen zu treffen iſt, muß immer der Ueber⸗ legung, dem Fingerſpitzengefühl und, wenn man will, der Spekulation des praktiſchen Kaufmanns vorbe⸗ halten bleiben. Die Konjunkturinſtitute können ihm alſo zwar mit der Feſtſtellung augenblicklicher Symptome wert⸗ volle Fingerzeige geben, in welcher Verfaſſung ſich die Wirt⸗ ſchaft zurzeit befindet, aber das Riſiko des Handelns, des Diſponierens kann ihm niemand abnehmen. f Iſt es denn überhaupt zu verwundern, daß bie Kon⸗ funkturprognoſe nicht allein eine Sache des mit mathematiſchen Formeln und Berechnungen, mit ſtattſtiſchen Daten oder empfriſchen Vergleichen arbeitenden Verſtan⸗ des iſt, ſondern daß immer Kräfte am Werke nd, denen man verſtändnismäßig nicht bekommen kann? Nein, ſo ſicher man in der Diagnoſe fein mag, die Prognoſe wird niemals mit der Präziſion geſtellt werden können, daß ihr die Entwicklung immer recht geben wird. :7 Anleite der Frankfurter Hypothekenbank. Wie verkaulet, hat die Frankfurter Hypothekenbank mit einer holländiſchen Gruppe, beſtehend aus den Herren Mendelsſohn u. Co.(Amſterdam), Pierſon u. Co.([Amſterdam) und R. Mees u. Zoonen(Rotterdam) eine Pfandbriefanleilhe von 4 Mil 1. abgeſchloſſen, die in den nächſten Tagen in Holland zur Zeichnung aufgelegt wird. 16 Einigung im Eiſenhandel des Külner Bezirks. Wie man hört, iſt jetzt auch unter den Elſenhändlern des Regierungshezirks Köln eine Elnlgung über die Lagerverkaufspreiſe zu⸗ ſtandegekommen, und zwar für Stabeiſen bel einem Grundpreis von 18,10„ und für Formeiſen von 16,70/ für 100 Kg, frel Ver⸗ brauchsſtelle. An dieſem Beſchluß ſind auch ſämtliche Werkshand⸗ lungen beteiligt, bie an den freien Handel nicht mehr das Anſinnen ſtellten, den Kartellvertag auch in feinen ſonſtigen Bedingungen an⸗ zuerkennen. Doviſenmarkt Nach ben Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 28. 28. 28. 28. 20 London Parts 124.9 124.97[Honland- Schi 209.10 78.85 Hand, Stoch. 18.16 18.17 Lond.⸗Brüſſel 38.08 88.01 Raid. Schw 225 27.4 gond.„Madrid 28,823.89 Lond. ⸗Malld. 92.80.27 Fabel Holland.488 4047 134.85 184.50 Fabel Schwelz.198.192 Lond.⸗Holland 12.12 12.12 Brüel Parte 354.00 354 15 Lond ⸗Schwelz 25.34 25.38 London Oslo 18.32 18.31 Hofland⸗Paris 10,22 27 Varis-Schwelß 20.43] 20.43 Lond.⸗Kopenh. 18.19 18.207 Kabel London].874793 aigende Kurie eltſtelen Maild.⸗Barls In R. Mk. laſſen ſich London 20 43 29.41 Prag.. 1241.4% Nadrd..95 7987 Varlies. 16. 1646 sfo 111.87]: Argentinſen 179 173 Jörich. 8g 60 80 80 Kevenbagen 12.271,48 Japan.83 1884 Maftand. 22.18 22.14 Stockdolm. 112 47112 35 New-Hork 41858 5 dolland..50188 40 Prüfe. 538.32 38.31 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kito netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen dom 27 Februar 1928. Weizen ink neuer 28.75,25.25] Heter ausländ. 25.—. 28.50 Wieſenhen loſe 7 20..1 „ aui. 28 75 30.75] Mais gelbes m. Sac 23. 25.— Notkleehen—.—.— Roggen int neuer 75 28.25 Wmeßhl, Spez. 0 Sp. 37.50 Luz. ⸗Kleeh. verg. B. 80,.80 5 27 25 Welzenbrotm m. S..:.:„ unverg. E. 40.30 Brau; Ani Roggenmehl mit S. 35.—.37.—Preß⸗Stroh.40..80 ausl.) 80.80.8159 Weizentleie m. Sack 14.—.14.25 Gebund. Stroh.80..20 8 22.50.23.50 Trockentreber 17.25.18— Raus mit Sad afer inländ,——— 28.75.75.50 Kohgmelaſſe—Iieſeamen Schulung durch die Konfun Tc Wäre die Prognoſe lediglich ein Ergebnis des exakten ratlio⸗ nalen Denkens, dann müßte es auf die Dauer möglich ſein, jede Kriſis ſchon im Keime zu erſticken, indem man die Wirt⸗ ſchaft durch ſtändige Unterrichtung und Bearbeitung einfach zur Einſtellung aller— vorausſetzungsgemäß doch wägbaren — Handlungen veranlaßte, die zu einer Kriſis hinführen müſſen. Das wird aber kein Menſch von der Konjunktur⸗ forſchung erwartee, der über dem Rhythmus des wirtſchaft⸗ lichen Geſchehens nicht die immer wieder auftretenden Diſſo⸗ nanzen überſieht. Gewiß, das Schema des Konfunkturver⸗ laufs kehrt zwar immer rhythmiſch wieder, aber die Län ge der einzelnen Phaſen wird— ebenſo wie die Stärke der Umſchwünge, einem ewigen Wandel unter⸗ liegen. Die bekannte Theſe von Profeſſor Schmidt, Frank⸗ furt, der in ſeiner Schrift„Die Induſtriekonjunktur— ein Rechenfehler“ den rationalen Konjunktureinflüſſen eine über⸗ ragende Rolle zuſprach, hat denn auch Wiſſenſchaftler und Praktiker auf den Plan gerufen, die die irratlon a len Konjunktureinflüſſe mit Recht ſcharf betonten. Welchen Einfluß hat beiſpielsweiſe der engliſche Bergarbeiterſtreik auf die Wirtſchaft verſchiedener Länder Europas ausgeübt! Dieſes Ereignis war für die eng⸗ liſche Wirtſchaft ein deſtruktiver, für andere Länder ein kon⸗ ſtruktnver Konjunkturfaktor erſten Ranges, Man denke weiter an die Wirkung von Handelsverträgen auf einzelne Induſtrien, beiſpielsweiſe des deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertrages auf die deutſche Baumwollinduſtrie. Sind es in dieſem Falle auch keine ausſchlaggebenden Einflüſſe, ſo doch zum mindeſten Wirkungen des Grades, die für die Konjunk⸗ tur dieſer Induſtrie entſtehen. Und um noch einige andere Beiſpiele von Vorgängen anzuführen, die ſich feder rationalen Vorſchau entziehen: Der Ausgang des Arbeitskonfik⸗ tes in der deutſchen Eiſeninduſtrie und die Freigabefrage des deutſchen Eigentums in Amerika. Zweifellos Konfunkturfaktoren erſter Ordnung und außer⸗ ordentlich bedeutungsvoll für die Zukunft der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Auch die Einflüſſe der Polltik, die Wirkungen von Naturkataſtrophen, Ernten, Erfindungen und ſchließlich die Menſchen ſelbſt als nicht nur denkende, rech⸗ nende, wägende, ſondern auch fühlende, hoffende, wagende, ſpekulterende Weſen ſind nicht zu vergeſſen, wenn man die hohe Bedeutung der irrationalen Einflüſſe auf die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung richtig würdigen will. Hier ſind die„Kräfte von Natur und Zeit“, wie Jakob Goldſchmidt es einmal aus⸗ gedrückt hat, die unvorherſehbar und unmeßbar walten, die Launen des Schickſals, die wir nie erlauſchen werden. ſo ſehr auch die Mittel unſerer Erkenntnis wachſen mögen. Es bleibt ein großer Reſt übrig, der zur Beſcheidung mahnt. Selbſt der exakteſten Forſchung wird der Blick in die Zukunft nicht ſo gelingen, daß auch Unberechenbares der Erkenntnis zu⸗ gänglich wäre. a Knüpfen wir hier wieder an unſere Eingangsbemerkun⸗ gen an, ſo könnte es ſcheinen, als ob wir ſelbſt der Konjunk⸗ turforſchung die praktiſche Bedeutung abſprächen. Nein, es geſchteht lediglich mit dem Hinwefs, daß die Konfunktur⸗ forſchung zwar niemals jenen Utopiſten recht geben wird, die ſich ſchon im Gelſte das Bild einer konfunkturloſen Wirtſchaft ausmalen zu ſollen glaubten, aber ſicherlich denjenigen Optimiſten, die von einer tiefen Erkenntnis von Gegenwartszuſtänden, ihrer Zuſammenhänge, Abhängigkeiten und Verflechtungen erhofften, daß ſie für das menſchliche Handeln bis zu einem gewiſſen Grade weg⸗ weiſend werden könnten. Die Anpaſſung an das, was tatſächlich iſt und die richtige Beurteilung der etwas in ein ruhiges Geſchehen hineinplatzenden Kräfte, das iſt ſchon ſo⸗ viel, daß man nicht wünſchen darf, die Konjunkturforſchung lediglich zu einer Frage der theoretiſchen Wiſſenſchaft 3¹ ſtempeln, an der ſtets nur ein beſchränkter Kreis von Tätigen und Angeregten teilnimmt. Wenn ſchon Einſchränkungen gemacht werden miüſſen, dann ſollte man ſcheiden zwi⸗ ſchen Diagnoſe und Prognoſe und auf jeden Fall die hohe Bedeutung der Diagnoſe für die prak⸗ tiſche Wirtſchaft mit Nachdruck unterſtreichen Das eben aufgekeimte Intereſſe an der Konfunktur⸗ forſchung darf keinesfalls wieder erlahmen, ſondern verdient weiter geſtärkt zu merden, damit der Forſchung die Einzel⸗ quellen, aus denen ſie neben der Beobachtung der ſogenann⸗ ten„großen Märkte“ ſchöpfen muß, nicht verſchſüttet werden und damit die Wirtſchaft ſelbſt ſich die Ergebniſſe dieſer auf hoffentlich immer vollkommeneren Methoden fußenden For⸗ ſchung für ihre praktiſchen Zwecke nutzbar machen kann, Die Erkenntnis der rationalen Kräfte in Vergan⸗ genheit und Gegenwart führt zweifellos ein beträcht⸗ liches Stück Weges weiter in die Zukunft. vorausgeſetzt, daß man Blick und Urteil genug beſitzt, um den Einfluß unvor⸗ hergeſehener Geſchehntſſe auf den Gang der Entwicklung richtig einzuſchätzen. Und dazu muß eben die dauernde kturinſtitute verhelfen, 5 N Berliner Metallbsrſe vom 27. Februar Preise in Feſtmarl für 1 Kg. 24. 27. 5 24. 27. Elektrolytkupfer 185.— 185.— Aluminſum in Raffinadekupfer———— Barren.44.14 Blei—.—— Zinn ausl..— Rohzint Bb.⸗Pr.-———.— Hüttenzing. 2 „(x. Verk.)———.— Nickel.50.50 Plattenzint D Antimon 985-100.958.100 Aluminfum.10.10 Sliber für 1 Gr. 78 50.79 80 78 25.79.25 London 27. Februar. Metallmarkt.(In lt... b. eng, t. v. 1016 Kg.) 24. 27. 2 27. J Blei 20.858 20,48 Kupfer Kaſſa 80,95 60.95 beſtſeler! 69.— 86.— Zink 25.00 25.15 dp. 3 Monat 80,65 50,63 Nickel—— zueckllb. p. Fl. 21 50.80 de, Elektrol. 56.75 06.75] Zinn Kaſſo 280.50 288.— Re au ſus Teebericht(mitgetellt von der Pagodatee⸗Import, Mannhelm)]. 23. Februar in Amſterdam waren 5300 Kiſten Sumatratee zum Verkauf geſtellt und fanden zum größten Tell Käufer, Da die Qualitäten durchweg nicht genügten, verloren geringe und Mittelſorten etwa—4 Cents, während ausge⸗ ſprochen feine und ſeinſte Tees prelshaltend waren. Am 15. März werden in Amſterdam etwa 10 500 Kiſten Tee verſteigert, Ji Hamburger Kafſee⸗Wochenbericht.[Morris A. Heß es. m. .., Hamburg). Eine fehr feſte Stimmung zeigte 3 Kafſeemarkt in der letzten Woche. Sowohl Braſilien als auch Mittel⸗ amerika ſetzten lhre Forderungen noch weiter herauf, trotzdem das Anwachſen der mittelamerkkaniſchen Vorräte an den Seeplätzen eigent⸗ lich einen gewiſſen Druck auf die Preiſe ausüben ſollte, Auch die Cermiapreiſe ſtiegen um mehrere Pfennige, befonders für die nör⸗ deren Monate. Der Konſum, der in letzter Zeit zurückhaltend ge⸗ weſen war. trat wieder in ſtärkerem Maße als Käufer auf. Heutige Großbendelspreiſe ſe nach Güte und Beſchreibung: Santos ſſ⸗ perior bis extraeprime] 5 bis 1,05„, Gewaſchene Zentralameri⸗ kaner 2,00 bis 2„ Sewaſchene Maragonges 2,75 bis 208„ ür 2 Kilo roh verzollt ab Lager Hamburg. 5 Firma Hermann Kaufmann, In der Tee⸗Verſteigerung am eiwa 17000 Kiſten Javatee und Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Muhrort vom 27. Februar Das Geſchäft war auch an der heullgen Börſe ztemli ö Bergreiſen wurden nur vereinzelt vergeben. Die 5 5 blteben die gleichen. Der Schlepplohn zu Tal 8— 5 Us. zurück. 8 5 d 9 5 Dr. . Dee 7 Dienstag, den 28. Februar 1928 Neue Mannhefmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe/ 9. Seite. Nr. 99 8 nt Veröffentichungen üer Stadt Mannheim Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: 31 a] für Gold, Silber, uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 7. März 1928; p) für Kleider, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, d. 8. März 1928. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffng. 5214 Uhr) Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Auguſt 1927 kann nur noch bis Mon⸗ tag, den 5. März erfolgen. Unser langjähriger Kassenbeamter, Herr Philipp willhaue ist gestern nach kurzem Leiden im Alter von 55 jahren rasch veischieden. 2590 Wir verlieren in dem Verstorbenen einen ge- wissenhaften und zuverlässigen Beamten, dem wir ein treues Gedenken bewahren werden. Städt. Leihamt. Nutz⸗ und Breunholzverſteigerung im Waldpark und in der Stefanienpromenade in 67 Loſen am Donnerstag, d. 1. März 1928 gegen Barzahlung. Zuſammenkunft vormitt. 9 Uhr am Birkenhäuschen auf dem Rhein⸗ damm. 19 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Morgen früh auf der Freiba n Nuß⸗ fleilch. U 5, 18. Nachlaß-Versteigerung. Donnerstag, 1. März 1928, vorm. 9½ Ithr und nachm. 2 Uhr verſteigere ich im Lokal 5. Is öffentlich gegen bar an den Meiſt⸗ bletenden: 2 Diwan, 4 Sofa, teils mit Seſſel, 1 Spiegelſchrank, 2 Chiffonier, 1 lack. Schrank, 1 dreit. Brandſchrank, 1 Garderobeſchrank, ein kl. Büfett mit'platte, 1 Vertiko, 1 Damen⸗ ſchreibtiſch, 1 Diplomat pol., 1 Schreibtiſch⸗ ſeſſel, Sofatiſche, ovale u. Ausziehtiſch, eine Notenetagere, Nipptiſche, 2 gute pol. Betten, Mannheim, den 27. Februar 1928. Randwerkskammer Mannheim für die Kreise Mannheim, Reidelberg und Mosbach Grog. Eiermann. daß unſęre billigen Preiſe- für die. Ubergangszeif nur noch wenige Tage laufen Hier einige Beispiele: Damen- Spangenschuhe in vielen Ausführungen Roß Chevreau, gefäll. Paßf..90 Braun mit amerikan. Absatz.90 Lack mit Verz., L. L. XV- Abs..80 Braun fein Mastbocx..80 Fein Boxkalf m. Trotteurabs..80 Modefarben, Seitendurchbr.. 10.90 Blond mit Trotteur- Absatz.. 12.50 Taupefarb. Mode, elegante Form. H. L. XV. Abs.(Abbild.) 12.50 Herren- Halbschuhe und Statt Karten! Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange meines lieben. guten Mannes spreche ich mit meinen Angehörigen unseren iunissten Dank aus, Ems lompl. mit Federbett, 1 Waſchkommode mit Sehnürstiefel, Rindbox, MANNHEIM, den 27. Februar 1928.'platte, 2 Waſchtiſche, Nachttiſche mit u. ohne solide Ausführung.90 M platten, 1 eiſern. Kinderbett, 1 Patentroſt, 1 Zinkbadewanne, 2 Küchenſchränke, 1 Hand⸗ nähmaſchine, 1 Konſol mit großem Splegel, 5 ovale u. große Pfeilerſpiegel, Bilder, Tiſche, a Stühle, 1 Regulator, 1 Standuhr, Wanduhr, 9 1 Spieluhr, Handkoffer, 1 Waſchmange, eine 1 Waſchmaſchine, Gas⸗ und elektr. Lüſter und 2 7,, Lampen, ſehr gute Herrenkleider, Fräcke auf i 225 5 2. Seide gearbeitet, Wäſche ete., 1 gold. Damen⸗ 25 5 Schreibmaschinen uhr, Bodenteppiche, 1 Smyrner 34 Meter, . gebraucht. billig zu 1 Schreibmaſchine mit Tiſch(Urania), Küchen⸗ geſchirre, Porzellan, Gläſer, Nippſachen und Braun. Herren-Halbschuh, Rindbox, weiß ged. 10.90 Lackhalbschuh für Herren, gef. Ausf. 11.90 Liska Henne geb. Bitkhofer Gestern vormittag 8 Uhr wurde unser lieber unvergeglicher Vater verkaufen. S1 8 5 1 1 vieler Hausrat, ferner Lehr⸗ u. Zeitſch 5 4 K 6 K 1 Lee eee 25 1 Der Nachlaßpfleger 7 5 5 5 8 55 2 0 rieger 1. W Julius Knapp, Teleph. 28 036. N 95 5 5 3 TepplohhausAgaysaluek die e ommen vormittags d e im Alter von 67 Jahren von seinem ali 3 1. 8 2990 Uebrige machm ita 155 Ausgebot⸗ 5 S 8— AG.— 0 2 S 7 N. schweren Leiden erlöst. 6982 Sohreiben Sle sofort I Vorverkauf Mittwoch mittag. N Mannheim, den 28. Februar 1928 1. 8 * 5 5 8 5 Verkaufsstelle— ae dee ae, een, ö, e r e e Mannheim . 5 5 akadem. gebildet, hat 3 3 158 en pecher ialontssin Frieda krieger g Sage e lünen Or. Gisela Graeff 1 1 und außer d. Hauſe; 5 Schwester Lydia Krieger geht auch auswärſe. Aerziin Emo f Adreſſe in der Ge⸗ Tel. 30547 Sprechst. 911 R 7, 31. 5 5. Anna Krieger. 1 5 7 5 8 ſchäſtsſtelle. B916 5 Die Beerdigung flndet am Mit- Fir Handler: Versteigerungslokal Fußle Idende woch nachmittag ½4 Uhr von der 8 1 70 5 8 8 e 9 8 Nähmaschinen Bettgarnituren, öteil., 1. u. 2 ſchl., 1. Flach⸗ 2 1 1 8 e 5 Keen dle u. Lochſtickerei, ſowie Richelieu, in anerkannt D A, 5 24, 5 ö zartert. ue vorzügl. Linonqualiltät liefern zu ſchärfſten Verkaufe heute und folgende Tage ein Poſten] Felenk. Sch 4. Aleimbeutel VãD: Fabrikpreiſen Gebrüder Dorſch, Bettwäſche⸗] Fahrzäder. Stück Mk. 55.— iF 1 eee, —— Fabrik, Falkenſtein i. V. Emi32 Schlafzimmer in Birken und Mahagoni pol.,„Achilles Sehn * N pol. Speiſezimmer in Eichen u. gewichſt, gut⸗. 88 pie Gebimt S 7 Nlerhaltene Klaviere e 5 155 5* 5 „ ö dieb N e Segen Kilt.„ 5 Prächfiger Sormfagsfunge angekommen. 1 1 e eenballen · Fuggewolbe· Sehnen u Ferse Slammhelfers Schmeraen Schmersen Schmersen zelgen hocherfreuf en 2574 Karl Schlosser U. Frau ElSe Enerpischer, Aelhewußter Schmerzen in den Fügen, Beinen oder Balle ist ein Zeichen beginnender Senkung de Christian Befg Und F Tall Therese 7039 geb, Steigerwald K 2 1 Mann Fußgewölbes. Dan an gie h zu beseitigen. ged. ECommersfeircher Mare and erneut geh nne eignes dane deraer ken verde ihnen beiten. 95 7 Mark an reellem, geſundem Unternehmen Nermheim, den 26. Februer 1928 MANNHEIN Z. Zi. Luisenheim. en e A. Wletenberg, preßt, Orthopad 4 ö Angebote unter E W 2 an die Geſchäfts⸗ Tel. 20389 Mannheim, B 6. 29, parter ſtelle dieſes Blattes 57032 gegenüber vom Friedrichspark 8 2 85 2 3 2 2 K 2 15 N t N 88 ch 0 N 8. Auf e Wunsch. Etagen 7 Wohnung i Wegen Aufgabe dei Kunstgewerbe- Abteilung und der Ausstellungs- 5 4 Mie rig in Kai f en e Aenne e, ß 3 B e 8. Uhr 94— 55 80 5 oder 1. Juli zu mieten geſucht. Evtl. kommt stellungsgebäudes der altbekannten Firma 1 auch Miete oder Kauf eines Ein⸗ oder Zwel⸗ — 725 8 5 familien! in Frage. Bei Miete kann Alters Möbel- und Kunstgewerbehaus G. m. b.., Darmstadt 5 +. 5 4 5 K jamicenganſes in Frage Wet müssen die Restbestände und Einrichtungen auf dem Wege der. 0 S SFRier Urs größere 2. Hypotheke gegeben oder Miete auf mit Back- u. prakt. Vorführung statt. jeder Kurs ist für sich abge- mehrere Jahre vorausgezahlt werden. Näher⸗ 9 2 ehlossen. Nach Besuch lieses prakt Kursus Sind Sie inn Stande ihre durch e 7485 h ee orten selbst zu glasieren u. hübsch zu dekorieren. Das Kursgeld von 0 7. 26, Telephon 8 1 2 Mk. ist so niedrig, daß es jedermann möglich ist diesen, lehrreichen DP 2. 3 8 Kursus mitzumachen,. Ein Garnierbüchlein mit vielen Rezepten er- Von kinderl. jg. Ehepaar wird per ſofort vezen dringender Räumung des Gebäudes veräußert werden. halten Sie gratis. 085 in guter Lage beſchlagnahmefreie Zu diesem Zwecke wurde die große 8 Frau NM. Seh, Haushaltungslenrerin. i 5 i Turnhalle Aim Woogplatz N Darmstadt 05 Bleistift und Papier mithringen. 5 7———————** gemietet. Ausgeboten werden: ö es. 30 komplette Zimmer in den verschiedensten Stil- g f 4 arten, aus besten Edethölzern, 8 8 N ca. 300 Einzelmöbel aller Arten, darunter wundervolle 5 g e 5 4 f gesucht. 1 Sessel, Kautschs, Schranke, Vitrinen, Tische. Rauchtische usw. 5 5. 2 l Angebote itt Bedingungen unt. 8 15 5 g eben Bonter mullers f 8 2 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 2563 f it d 5 Haar-Elixier, 885 nN W 5 die vollständigen Einrichtungen der Ausstellungszimmer mit den 1 3 o 82 i ee 5 5 2 Haarmedizin gegen klas- 8 e 8 Beleucntungskörpern N aschwund, Haarausfall, Kopti- 8* 8 5 1 0. 1 Tapisserien, Portieren, Behüngen, 5 ena beturg l. 0% 55 9 1 2 Packung M..50, 87 Perser Teppichen, Brücken u. Läufern ö orangen 1 555. en 8 Deutschen T. ppliehen und Decken 5 Vor dem Müllern Alleinhersteller Dr, Müller& Co., 8 2 5 immer- 0 mung Kelims, Porzellane und Bronzen 1 e Berlin- Lichterfelde 1. 8 Bi der u. v. andere mehr! 8 Ausgereicb 8 2. 35 ut Bab, elektr. Licht und. engen Verstelgerung beginnt Freltag, 5 530 8 behör, in Mannheim per ſofort, ſpäteſten 1 2. Marz 1928, vorm. 10 Unr. Vertreter: Otto Fischer, Mannheim, F 7. 25. Storchen-Drogerie 1. April d. J. zu mieten geſuch tz eytl. ER 1. 6. Marktplatz. Luisen- Apotheke, Luisenring 23. Löwen] Vorort nicht ausgeſchloſſen. Dringlichk.⸗Karte Der reichillustrierte Katalog Nr. SL ist erschienen und wird gegen Apotheke, Mannheim. Dr. Singhof-Kpotheke, Mannheim-Feuden-] vorhanden. Angebote unter O D 105 an die Einsendung von Ei. 1 bes ben. heim. Kraus& Richter, Drogenh., Luisenring 14.. Geſchäſtsſtelle dieſes Blattes. 21660 geslechtigung: Mittwoch, den 29. Februar— 5 7 Verlangen Sie für den Bubikopf die Spezialzubereitung: 4 Donnerslag, den 1. Mä z 19 0„Dr. Müllers Extratrocken“. Fordern Sie kostenlos die Verstelgerung: Freitag, den 2. 5 11528 5 Broschüre:„Der gepflegte Bubikopf“. Ed358 Immer- 0 Ung Samstag, den 3. März 8 25. 0 3 möglichſt mir Nebenraum oder Mauſarde, in zentraler Lage der Stadt gelegen, gegen Um⸗ zugsvergütung S472 zu mieten gesucht Dringlichkeitskarte iſt vorhanden. Gefl. An⸗ gebote unt. B C 153 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Wohnungstausch Köln— Manndeim Geboten in Köln: 4 Zimmer mit Zubeh., gute Lage. Bi Geſucht in Mannheim:—5 Zimmer mit Zubehör, gute Lage. Angebote unter 2 V 78 an die Geſchäftsſtelle. Das beauftragte KUNST- AuKTIONSHAUS Frankfurt a. M. Kleiner Hirschgraben 4(Hauptwache-Katharinenpforte) Fernspreebher: Maingau 75619 und 75805. Ed330 10. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Febrnar 1928 Konfirmation u Kommunion Konfirmanden Kleid, telne, Wolle, Qualität, eleg. Verarbellung 22.00 Kinder- Leck Schuhe Or. 2730.90 Gt. 31-33.30 Kleid, prima Sami, mit gezog. Rock u. relcher Tressengarnſtur 16.78 Warenſiaus 8 Mod. Konflrmanden- ö Kommunlon-Kleid, Kseldener Veloullne mm relch. Plletelnselz und sellllchen Fallen 12.50 Kommunlon-Nleid, relne Wolle, moderne Jumperſorm 11.75 Unlerwösche in großer Auswahl zu nledtigen Stellen- Gesuche Tüchtig. Buchhalter 32 Jahre alt, 1 5 Lobr- 8.„ perfekt, ſucht ſofortige Stel! 900 ſtelle dieſes Blattes. Kohlenfachmann Stadt · Vertretung leiſtungsſähiger Platzhandels⸗ Firma gegen Propiſion. Angebote erbet. unter D M 67 an die Geſchäftsſtelle dleſes Blattes. 6891 Jg. Tächrt. Kontoristin 19 N alt, in allen Büroarbeiten bewand., an ſelbſtänd. Arbeiten gewöhnt, ſucht ſich auf 1. 8. zu verändern. Zuſchriften unt. 8 0 185 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 6964 Junger Mann Accumulatoren- ſucht Stelle a. Maſch.⸗ Monteur Schreiber, Steuolyp. od. Korreſpond. auch ſucht Stellung. B95 Angeb. unt, 8 C154 Kenntn. in Buchfhra. (Anfänger). Ang u. an die Geſchäftsſtelle. Tüchtige R M 138 an d. Geſchſt. Lostüm-Büglerin 86825 ſucht nachm. Beſchäf⸗ Chauffeur tigung. Ang. u. 8 Ig. Mann. 8 J alt, t St„ küche Fact aus fire 5 155 an die Geſchſt. 6911 u. Motorradfahrer Junge gutempf. Frau beſitzt beide Führer⸗ ſcheine, gel. Schloſſer. ſucht Monatsplatz, 1 Stunde im Tage. Zu Nimmt auch Reiſe⸗ erfr. L. d. Geſchäftsſt. 6990 aufträge mit eig. Mo⸗ torrade entgeg. Ang. u. C S 48 a, ö. Geſch. 6845 Suche in Käfertal ein -4 Auma Haus mit Sarten. Bab, mögt, Man. Angebote unter E B 82 w 8„„ Preisen. —5 Räume., ob.—8 Zimmer u. Garten zu ſarde, gegen 8 Zim.⸗ Wohnuna zu tanſchen ſülufr einigung. im Frühlahr durch St Jochannes-Tee. Paket.00 [Storchen-Drogerle, Marktplatz, R 1, 6 Sldwinsg och Hindemith 2594, Städt chen Tüöatn Heidalbalg Mittwoch, den 29. 29. Pobruar(bonn. 0) Mayr a Komische Oper von Jgor Strawinsky. Hin und zurück Sketch mit Musik von Paul Hindemith. Die Prinzess in auf der Erbse Musikmärchen von Erust Toch. Anfang 19% Uhr Ende nach 21½ Uhr Vermietungen I Lermischtes Lager o. Werkstalt s 2 eme, leb in a t u ſojort Kochen od. 1 zu verm. 5, Feſtlichkelten allen Ang 8 2 167 f 5 an. ble Gel. 5050 f f 2.. U. 2, 8. St., Is. 270¹4 Tüchtige Büglerin ſucht noch Kunden auß. d. Hauſe. Angeb. „ Geſch. Efes Napa..orinfahrt Nähe Marktplatz. ſof. zu verm. Zu erfrag. H 3, 11 1 Tr. 89987 Sehon möhl. Zimmer in ſonn., freier Lage, el. Licht, ev. mit voll. Pens. ſof. zu 12 Dun 28, 2 e Mahnenennpnte milb i. Geſchmack, leich abführend, Karton .50, nur bei S78 ohn U. Sohfafzim. m. voll, Pens, 120 4, einfaches 90 zu ver⸗ mieten. 910 10, 1 Tr. pachten. 6868 geſucht. 6988 Angeb. u. D D 59 Angeb. u. d J 89 an die Geſchäftsſtelle. an die Geſchäftsſtelle. Tauſche part, 9 Zim⸗ 2 * f Wirtschaft e urid Firma der beben ted fene(Wagenplieger e eren; An Haupiann eos Free une beter Umport und Vertretung erster Fabriken) e 5 8971 8 29969 8580 155 1 Telephon 27 718 u. 27716 N ö* sucht erstklassig. Vertreter F iet erchöſkeſteue. Sunderlkeler Gbeßdar, un 2 Betten fer F für Mannheim und Umgegend nur best. Empfehlungen, 30 l. gesucht. an die Geſchäftsſtelle. Hauptlehrer, ſucht verm. 1 8„1 Tr. 5 eldverkehr 5 gegen hohe Provision, der nachweis. groß. Umsatz erzielen kann 8 2 f 7 27— und bei den dortigen Hotels, Krankenhäusern. Sanatorten und bei Ford General-Vertreter Ortu& Heche, 1 büroraum 5 I Aohnung Schön möbl. Zimmer,, der Groß- Industrie gut eingeführt ist. Geil. Angeb. u. Referenzen Ludwigshafen a. Rh., Humboldtstr. 35 evtl. mit Möbel per 5 5 280 el. Licht u. gut. Pens. 35000 Mark 5 erbeten an Solscher& Haefelin 3 8. 2846 Fernsprecher: 61791 u. 66344. 8 bald geſucht. B97 mit Jubeh., Dring⸗ auf 1. März zu verm. 3 a f i N Angeb u. u G 96 lichkeitskarte vorhand. EK 1. 10, 2 Treppen eſucht bei hoh. ö 5—: r...... an die Geſchäftsſtele. Angeb, u. K b 86 iteſtraß 978 Zins. Sicherheit 5 i——— Jüngere 5 an die Geſchäftsſtelle. Breiteſtraße.. 8. oldmark⸗Hypo⸗ ü Hyp ine deb unte else 90 9 f 0 1 f f fü Laden„ e 5. 91 del v. 1 10 i 2 5 95 an be Ang. unt 8 4 lee mens n ue, 8 Ne Alan eeng Hints Krart, e 2 egg: 7 Aegean 8. . 2. in Neubau iche 5 8 5 18 füngeren Reisenden Nichtfachleute werden eingelernt. Vor⸗ Nager ane etene 0 1 benen Ende 3, de. V. links, l 76934 uſtellen: Mannheim, Rheinvilleuſtraße 4 8 N 164 an d. Geſchſt.] aeſcht. 69 Wer leiht 50900 0— 5 5„ Angeb. mit näher. mmer— der bel Kolonialwarengeſchäften u. Bäckereien B eee e 8 5 1 8 1. 82⁰³ Angab. üb. Mietpreis 2 gut möbl 2 Nit. 1390. Nur ehrliche, fleißige gewiſſenhafte Perſon wolle ſich vorſtellen. dor Heß, geg, gute Möbelſtcher⸗ bell u. monatl. Rück⸗ zahlung. Angeb. unt. ER 27 a. d. Geſchſt. an ruhigen Mieter 8 zugeben. B90 Adr. L 138. 7, 1222225 Gut möbl. Zimmer beſtens eingeführt iſt. Die Kundſchaft ſoll mit Lleferauto beſucht werden, daher müſſen die Bewerber Führerſchein beſitzen. ete u. E O 8g an die Geſchäftsſtelle d. Bl. I. Zim. U. Tüae L a den für Molkereiprodukte mit Nebenräumen in Sollen lasstner 10 unge aus ordentlicher Familie als 1 guter Lage per ſofort„ 5 Angebote mit Angabe der Gehaltsanſpr. 8 N 2, 3 N 2. 5 geſucht. Evtl. k. ſch. von kdl. Ehepaar geſ. m. el. Licht für 1 8 Wer leiht Staats⸗ und Lebenslauf unter O I 125 an die Ge⸗ 755 ür Für die Koafſerküche. immer- Wohng in Herrichtunaskoſten e. a, dee if ee 8 a us au e ur ir Für die Kaffeeklche Tauſch gegeb. werd. übernommen. 7020 ſof. zu verm. Ichäftsſtelle dieſes Blattes. 25¹ wird N 26945 Angeb. u. n T 99 Angeb. m. Preis u. b. Müller, U 6. 18. 18. 8 i ädchen N eee Altangeseh. beleut. Lebensversicherung le r ul euch nicht unte Ver 5 1 e ene gene se 7 zahlung. „Zuſchriften unter D E Nr. 60 an die Ge⸗ Laltenele d. Bl. Beamter ſucht 800 18 Jahren. Thyssen-Nheinskaul.-., wandeln Ran Karl⸗Ludwigſtraße 28—30. P 6, 22 Foods eres Tüchtiges, kinderl, ſucht für Mannheim einen Vers.-Inspektor mit ſep. Eingang und Küchenanteil zu ver⸗ mieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 26962 FCC 1 geen nil. Amer e 20 verſicherungen können ſich melden. Geboten Sroß betrieb 2 9—— per 1. 8. an ſol. Herrn ö geg 5 8 5 u. . A 170 15 5 Geſchaſts. Snsefut für sein diemisches 3 Für. fleibige Frau] neun Zimmer mit N A 700 8 Zins. Ang. u. k K 90 telle bleſes Blattes. 2580 3 für Hausarbeit zmal in der Rheinsttaße per 1. 4. 1928 2586 ren dle. Leſchältsſtelle. 5 Laboratorium au baldigem Eintritt eine 3 in der Woche geſucht. Fill. Möbl. Zimmer 5 Zur Leitung einer neu zu errichtenden 8. Adreſſe in der Ge⸗ 215 Ver feten ſofort ob. später billig N Unterricht 5 Versicherungs-Vermittjungs- 1 Dor lin: bene erle-. d M 47. G DOT 2 nuterin. Kü: Angeb. unter 8 V 173 an die Geschäftsst. 8 2. 4, 2 Treppen. chen⸗Mädchen. Haus⸗ i r Aktiengesellschaft eee dee er nnn mädchen u. Kaltſpeiſe⸗ S 3, bb 3 Tr. rechts l 1 aroßes ſchön möbl. Z i in in e 1 828 mit 2 Betten u. el. gut möbſ. Zimmer wird tüchtiger mit el. Licht, für zwei Fachmann gesucht rin geſucht. Schloß⸗ hotel. M 8. 8,9(Stadtzentrum) Otel. M E. 89 die mòaglichist schon praktisch ge- schön möbl. Zimmer eee 8 f f. zu vermieten 27021 Herren ſof, zu verm. 8 Ungeb. bel. unt. K. M. 508 Rudolf Mosse, 2 arbeitet hat. angebote mit FFF 5 8 2. 1. 8. St rechts. 1 65 Aennhelm Eng 8 lebenslauf und Zeuęnisab- Mädchen e—0⁰⁵ Mandel. e 5 8 zb Zi m mer 2 271 77 n. v. Hauptbahnho 1 Konfetti schriften unt. N MI nüt guten Zeuaniſſen Mfeingäuser sfr. 99 10 en Saeed: So nön nöbl Timmer anfang sz erren-Honfeklion. an a0 G ele 2 Pane 8. fl. l. l gte ben e H. mile. gs beginnen seue Küss 9. Lanaſtr. mit oder ette.. mieten. i dieses Blattes. 1582 6— 932 zu vermieten. 6984 S 13 Ni L. IS. 5, II. n füchfühtung, skenograpkle, S 2 e g MN E g Verkäufer dees heel, 1 but möbl. Limmer f e deten enz e but öl. Zinner„ n ee 1 0 f Einige Damen und u f 6 f ver ſof od. 1. 8. 28 zu Mais an vm. dees zu vermſeien. 9 8934. WWW ertreter un Herren zum Beſ. v. 1 8 8 19 ei benz 5 1103 85 1 22. 32. 12. 3. Stock. E 11 chi N 5 Privaten für elektr. halt geſucht. exkel 13. L. rechts. ehr gut möbliertes En 8. Lehrling Werber Bedarfsartikel, läglich Max⸗ Jof. 8, I. r. Möbliertes Zimmer Wohn-Idhlafzimm Möbliertes Ammer 2 b. 9 05 gus achtbarer Familie geſucht. 2502 12250 nen 125 85 Verdlenſt, 5 5 i e mit Schreibtiſch u. el. 28 8 8 8 8*. Licht foſ. zu vermlet. 82 5 8 nate Kaze 6g.. 6 Phauffeur iſt, per ſokort geſucht Madchen däöbfertes Zimmer Herrn zu verm. 56995 Proviſion gelſucht, 1 F 4, 13, pt. Ehepaar mit Küchen⸗ Kunſtſtr. 0 4, 17, Steinbach, Fechaus U 1, 2. vnd m td a. Ebd. bnncene rein Ind Lori. 980 benüeung ver lol. ob. Pöblier⸗ Wen f Gsisch! Referenz. u. C F 107 branchekundige füng. gefucht für kleinen ſpät. zu verm. Adreſſe Schlaf 12 und Französisch an die Geſchſt. 803 25 8 Haushalt. 849 0 4. 14.. Stock, in der Geſchſt. 36949 9. 8 8 er S5 Verkäuferin„Eilter, 8. 1012. Ar ant möbl, Zimmer ra ee e Erfahrener, tüchtiger Herr oder Dame wol ch in ſchrlkti Tuchti ges, ehrliches mit 2 Bett. ſof. zu v. I 5. 8, 1 Tr. rechts elektr. Licht, ſof. zu 1 Arbel au b 5 9 de b 857.6968 gut möbl. Zimmer uvm., Ehep. ausgeſchl. rbeiten bewandert] und ſauberes 7 elektr. Licht, an beſſer. Zu erfr. in d. Geſchſt. Neue Kurse 6. Mürz v 6998 ſchnell u. ſicher . f J. beſſ. Kurz⸗, Weiß⸗ a 195 Zent 0 Abendstunden v. Ver⸗ u. Wollwarengeſchäft. zu vermieten. 6968 Zentrum der Stadt mit längerer praktiſcher Tätigkeit für treter geſucht. Angeb. Gefl. Angebote unk. in Haushalt aeſucht. Seckenheimerſtr. 17. Sehr put möble Ai. pill. Möbl. Zimmer Perſonenwagen geſucht. Der Bewerber unt. 8 N 103 au die H 88 an die Ge. Borzuſtellen bel 3. Stock rechts. Nähe Schloß, in fehr zu verm. auf 1. 3. 5 muß in der Lage ſein, laufende Repara⸗ Geſchäftsſtelle. 23955 ſchüftsſtelle. 6979 Wolf I 4. 18. 8 10 ü 7 gutem Haufe an nur 5 5 d. turen ſelbſtändig vorzunehmen. 2578 Köchinnen Anite flelßiges 0 5 15 0 Immer 1 1 1 5 e ofort. 95 10, IV.. 8 zum 1. März zu ver⸗ sten. Adreſſe—— er lo ren Eugen 8 Herm. Nerbst Dadfer Timmer, Alleinmädchen mieten. Papierband⸗ Geſchäfksſtelle. 6991 Sehr ſchönes 5 7018 auf dem Wege Neckar⸗ ozzistrage 11.13. ſucht ſtets 27022 d 0 en lung, B 6, 7. 008 Gut mübl Zimmer gut möbl. Zimmer 5 e Wee eee, 185 foltern n W. ſucht. 6989 Leeres Zimmer Sad 18 99 el. Licht, Tel., in beſt.] Nadel mit Goldtevas 5 te der e 1 5 an alleinſteh. Perſon pate Sdes Haufe an ſol. Mieter(Andenkens. Abzugeb f ete. Nur ſolche. die werbsm. Vermittler. Metzgerei. zu vermieten. 77013 ſpäter zu vm. B942 hege 3 wee enen n we ee Madchen e e e e, eee 909 3 uf 5 en Beet e, Dune bes ung umas kochen iat 5 5 9 2 Sto ls, in freier ng ae 5 ezahla. ev. Dauer⸗ 5 Set 5 e. e e e e enen uf nat Launer See welches ſelbſtänd. kochen kann u. Haus⸗ Aktie pflegung u. hoh. Lohn Angeb. m Lebens⸗ ſof, oder auf 1. 3. 28 für Haushalt u. lauf unter 8 V 172 ſchäft auf 1. 8. geſucht. Ge⸗ Denn rab B52 1 r. an ſol. Frl. zu um. 5 ö 0 2 behaglich, 27019 18 rar arbeit übernimmt(Putzkrau vorhanden) 8 8 f a 7015— Lum Eintetii per J. April, en. später bei an dle Seicelts gene, 3 1 3 eee 24, 5 g gut möbl. Timmer Alleinſtehende Dame, eygl., nette Erſcheinung, 7 gutem Lohn geſucht. Bewerb. v. Lande Lehrmädeken Tüchtices- erk. 26041] Tüchtiges folides Fut möhl. Zimmer I 5 95 mit ſchönem Landhaus und 7 5 bevorzugt. Angebote unter R F 132 an a. nur achtbarer Fa⸗ Dienſtmädchen A in Mad 10 mit el. Licht in gut. iche, in beſt. Haufe, halt, wünſcht.. die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. milte für Büro und mit* 8 5 eln allenen Hauſe ſof, zu verm. it März an ſol., aut⸗ Geſchäftsmann oder 3 5 Laden e Ang. Lind, E 8,—4 2 mit gut. Zeugn gef..⸗Rötterſtr. 34, 1 Tr.. ſitulerte Miet, abzug. Zuſchriften 2 E X 5 0 5 u. D V 1 an Geſchſt. rechts. O.%. Stock. 71% Adr l.& Geſczäfteſt. gente bleſez Blattes. 8 e eee eee * * 3* 1 1 Jatſonaf- Theater Mannheim Dlenstag, den 28. Februar 1928 H. Seite. Nr. 39 Vorstellung Nr. 194. Miete E. Nr. 23 Dienstag, den 28. Februar 1928 85 Der de Alten Nene n g on Operetie in drei Akten. Nach einer Er zählung M. Jokais, v J. Schnitzer. Musik v» Johann Strauß.— In Szene gesetzt v. Alfred Landory Musikal. Leitg.: Gustav Mannebeck.— Chöre: Werner 2 Hung.— Bühnenbilder Dr Eduard Lölfler.— Tänze: Aennie Häns,— Techn. Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr. Personen: Graf Peter Homonay Sydney de Vries Conte Carnero Fritz Beriling Sandor Barinkay Kälmän Zsupän Arsena, seine Tochter Mirabella, Erzicherig im Hause Zsupans Ouokar ihr Sohn Theo Herrmans Czipra, Zigeunerin Margarete Klose Alkred Landory Trude Weber Elise de Lan Hellmuth Neugebauer 1 1 Saft, Zigeunermädchen Paula Weißweiler APOLLO ernsprecher 21624 9 Dart 115 lelzte ute gun G A8 IS PIeI des berühmt. Bühnen- u, Film⸗ Schauspielers Rud. Klein- Rogge in dem Abenteuer Ene diane Naa Drei lustige Akte von Hans Bachwitz mit Herta Rus, Hans Kirchhoff, Franz Cornelius in den Hauptrollen. Vorverkauf: 10 12½ u. ab 3 Uhr Theater- kasse. Spiegel& Sohn. O 7, 9; SOAD War ee 3 Volkstheater Munchen 75 Künstlerische Leitung: Dir. E. Bach 8310 bel Oulglnalbesegung Csumen den Broadway-Giris den Alambaam-Syncopaters im KUNSTTER-THNEATER Vorverkauf Spiegel& Sohn. O 7. 9 Theaterkasse 10—J und ab 3 Uhr.— In Ludwigshafen Verkehrsbüro Kohler narru Lledine van Servals Alred Abel uud. Mlein- Ronge Ferd. v. Allen wn. Diegelmann Herm. Pidla Alle diese, zu den Promi- nenten zählenden Schau- spieler sehen Sie ab heute in dem Film: Die lachende Grille Nach dem bekaunten Roman von Georg Sand. Außer dem gut. Beiprogramm 25 Orgel-Solo: Kleiner Morgenwanderer Träumerei von R. Schumann g Jugendliche haben Zuirif. 'geimer Hausfrauenbund E. V. Donnerstag, den J. März, 8 Uhr 2 Harmonie. U 2. 8 — 99281249— Freu Dr. Rebstein- Metzger Rechtsanwltin Bier, über: „Die Flau und die Reform des Dhescheldun gsrechts Sasle willkommen. 257 8310 Ludwigshafen: Verkehrsbüro Kohler 0 Première don Laiglnal-Bekorationen ll. aum donnerstag 1. Marzgq eee Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Pianos eee Kauf ut Miele . Nanseh M. Kaufbereohfigung bei 817 Heckel Plano-Lager 0 3, 10. bringen vir des deuſſchen Filmpublilcums lächelnden Liebling Ein Die Ferd. deutscher Filmkunst 5 der neue Ufa-Großfllm Macht Michael Bohnen FJuzy Vernon rruus v. Aalten, Paul Otto. Walter Rille, Henry Stuart, Nur noch 3 Tagel Meisterwerk geheime Mit v. Alten u. 8. m. gag⸗ [.00[.1 in ſleh Ula Aeat 1 1 e pa ee 8. Schuster, E 3, 7 Telephon Nr. 33835 „Julee“ Haarfarbe Die unvergleichlich Gute u. Bequeme. .40 u..50. Zu haben in allen Apotheken u. Drogerien Beſtimmte Depots: Hof⸗ Apotheke, C 1. 4 Mohren⸗Apotheke Löwen ⸗Apotheke, E 2. 16 Pelikan⸗Apotheke Kurfürſten⸗Drogerie u. Eichſtedt, NA, Kunſtſtr. Treuſch, 1 D.8. Naben Haun Marktplatz Luftgewehre v..50 an Flobertgewehre v. 11. an, Autom. Pliſtolen 18.— Stiletimeſſer, Jagdmeſſer, Ta ſchen⸗ meſſer u. Scheren all. Art, Raſterapparate. Sämtl. Hundeartikel. Eigene Reparatur⸗ werkſtatt. S880 Uleldes dacht Pickel, Mieſſer wer den in einig. Tagen durch das Teintver⸗ ſchönerungsmittet Benns[Stärke A) unter Garantie be⸗ ſeitigt, Sie erzielen einen fammetweichen Teint. Nur zu haben bel: Storchen Drog., Marktplatz. R 1, 8, Drog. J. Ollendorf, Heidel bergerſtr. O 7,12. Ea246 Alte Gebisse kauft Berta Brym Wu, Ene moderne Fabel vom 0 Geschlschi Die Geschichte einer cher manſen Frau, die 20e i Passionen hate: ihren Nenn und Schwimmen Dieser Film bringt ewas genz Neuerliges und Inferessanfes Die Sporſfaumabmen fanden im Stsdion Berlin und in deufschen Bad Tlepow, unier Leung des Schwimmwellmelsfers Hans Luber Sleff. Als fechrüsche Sensafion bringt der Fim eine Reihe von Unferwassefauſnehmen, die Lee Parry beim Tauchschwimmen im Kampf mit Schling- Pflanzen und Algen zeigen. Die blonde Lee Kann einach Alles. Außerdem Eme heifere Begebenheit mit Magda Sona Fritz Kampers. Wollgang Tilzer 195 Privat U. 2. 85 8271 Tücht Stärkewaſch⸗ büglerin uimmt noch einige Kunden zum Waſchen und Bügeln aller Art von Wäſche an. Wird abgeholt. Schnellſte Lieferung. Anfang täglich 3 Uhr 10 Alete aus der grögten religiösen und sozialen Bewegun Deutschlands von Hans In der Titelrolle: Eugen Klöpfer Jugendliche haben Zufritt Anfang: 4,.10 u..20 Uhr Palast Theater yser. 5 1 Wo ſagt die Geſchſt 050 „Sue Bis Wennerstag Uraufführung für Süddeutschland Neinhold Schünzel in Ein Kampf ums Dasein. geschildert von Alfred Schirokauer Maut darsteller Vet Stacfrelsends Hereules Maler Beſoheld Schanze: fenmans, eis Pawens Fin konten e seine Fes„ lalte flemmer else ers Has lis Paischlas fe eee der„„% Fat stemang 1 der„„„„ Fif beppen „„ Mies in Cas 888 Vafetſt : Lela flute Asse achba s„ bFfus gener ige esos. Fa gettber krlege:„ ies k. Aenmang f le Anz fege Wemer-Legkie bebrlüer Anne Aden Paullg iet Meg. egities Arne Fein Slals elne fe„ dane Name ener!!! 1 e acts s. Fan Westemeler Clan G 725 ferner: Edle Cantor in „Streng vertraulich“ tglleh ab Musk. Illustration und besſtung Leo god. scuhsusung Nähe Friedrichsbrücke ab Dienstag, den 28. Febr. Morgen abend 8 Uhr Einziger Vortrag Dr. Th. H. van de Velde Verfasser des Buches„Die vollkommene Fhe“ spricht über „Die Erotisierung der Ehe als Rettung aus der Ehe Not“ [Apel Vorverkauf bel Spiegel& Sehn, Eleckel, Theaterkasse exöfinet AMNIE LAURIE EIN HELOENLIEDO VON HOCHLANO mit NMOR HAN KERR Y 8810 eue Mannzeister Selkung HPeltzag- Angabe, S 8— 2 „ Ten! 2 — 0 Herrſchaftliches 1 . 7 Ppivathaus in feinſter Lage der [oststad mit gut ausgeſt. 6 Zim.⸗Wohnungen bei größ. Anzahlg. zu verkaufen. Eine Wohnung v. 6 Zim. beziehbar. 5 Immobilien⸗Büro 5 Levi& Sohn 1 K 2 eee B 906 In frequent. Lage Haus mit gutgehender bezlehbarer Bäckerei erbteilungshalber zu verkaufen. Hab, durch Immodil.-Be fo Levi& Sohn t. 4. Tel. 2059/6 BU Federrolle. 20 Ztr. Tragkr. 1 zweirädr. Federhandwagen 10 verkaufen. Sommer, Burgſtr. 18. o Eine gußeiſ. emaill. Badewanne und eine ſchwere Spindelpreſſe zu verkaufen. B908 Langſtr. 28 bei Flory. Ein guterh. Wirt⸗ ſchaftsherd mit Gas⸗ backofen zu verkauf. Käfertal, Kurze Maunheimer⸗ ſtraße 47. B80 Cutaway ſaſt neu ſehr billig zu vk. Gr. 48 B951 Zu erfragen in der ace ene 52. El. bs. Bl. Leere Listen billig abzugeben. Reunert. T 2, 4. Tel 27 098. 966 Ein Stubenwagen 1 zu 185 chuhmaun, Spiegel. Kraße 3 6943 Herrenstoffe hatten Gelegenheit roße Posten unglaublich bil beginnt der von unserer Kundschaft sehnlichst erwartete Verkauf tausender und Abschnitte, in allen unseren Abteilungen, besonders Kleiderstoffe Seide und Samt Weigwaren Baumwollwaren Auer Lesbe, Fabpſl-Reste Die Reste sind auf Extra- Tischen ausgelegt Wer das sleht, der muß kaufen ANN EIN C..1 rtf S T Vervielfältigungen in Original⸗Schreibmaſchinen⸗ ſchrift, Zeugnisabſchriften etc. Paul 3. Kunert F 2, 9a Fernruf 380 09 billig zu erstehen und weren diese mit in den Verkauf Beachten Sie bitte unser Spezlal- Reste- Fenster Warzen. Leberflecken entfernt 8 mittels Elektrolyse unter Garantie durch anerkannt erfolgreiches Verfahren. 895 : Einzig bewährte Methode:: Luise Mailer Mannheim, P 1, 6 1 Treppe gegenüber Land auer inslitut lür Jenſennpflete— ihr Praxis Beratung kostenlos. Aerzül. Empfenl. Zak r. Dankschr.— Sprechst. tägl. v..7 Unr F PF Tätiger Tellhaber lin) v. alt. Fabrikations- gteſchäft z. Vergröße⸗ rung, mit 3000 4 Ein⸗ lage gef. Angeb. unt. E 0 94 an die Geſchſt. Begen Gesichtspickel. Mitesser. Hautaus- iehläge u. Haarausfall hilft einzig allein hensonne bei billigster Bereehnung. 017 Ein Versuch wird Sie überzeugen. !. e e M 117 an die G6 Ja. Ober- Betten Becken, Sleppde cen. issen Kleine Anzahlung, 3 Mk. wöchentl. ver- kreterbesuch jederzeit, Zuschriften unter stelle. 2828 aaab Inmnzöfda enen System Hagemenn-Nensendieck Umtetricht füt EWechsene und Kinder Rupert ſhieme„8028 Olpl.- Lehrerin der Hegemenn- Schule Hamburg Fitglled des deutschen Gymnestikbundes. Soethestr. 4. Hahns Tel. 2220 ff . aal sind Viele neue Modelle einge- troffen; wir zeigen denen, die es noch nicht wissen, Was wir jetzt an Arenzenluser Hiltigheit 75 inschwarzu braun, auch 50 a 50 in schwarz Alpa moderne Fo men .75,.50, feffeh 3 faaaahe * 13 50, 12.50, Jafle panoen in schwarz und grau Lack.50,.50, fader panel in schu arz und g au Größe 31/35 5,50 27/0 acer pappe in braun, beige u kroko Gr. 20/21.95, Gr. 18/19 150 Kommen Sie, wo Sie auch * ohnen mögen der weiteste Weg Mannheimer Schuh- Vertrieb 05, 9 Legenbber dem Eingang d. alten Krankenhauses 1 . i a