Mittwoch, 29. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ jorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,-6, (Baſſermannhaus)] Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſſtr.6, Schwetzingerſtr. 19,20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Willag⸗ Ausgabe hei Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 10 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 8 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu kleines Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. e AmStantspenſionen und Notprogramm Neue Gefahren für die Arbeitsgemeinſchaft Aus den Verhandlungen des Reichstags I Berlin, 29. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Plenum des Reichstages trat geſtern, ſoweit das Notpro⸗ gramm in Frage kommt eine kleine Gefechtspauſe ein. Man kam noch nicht zur Beratung des Landwirtſchaftsetats, ſon⸗ dern widmete die ganze Sitzung dem Haushalt der Ver⸗ ſorgungs⸗ und Ruhegehälter. Die finanzielle Aus⸗ wirkung der mit dieſem Etat verbundenen Geſetze iſt nicht gering, ſie beläuft ſich auf 1780 Millionen Mark. Man zeigte ſich vollkommen einig in dem Wunſch. Auswüchſe des Penſionsweſens zu beſeitigen. Was aber ſind Auswüchſe? Die Linke verſtebt dies darunter, die Rechte das. Die So⸗ zialdemokraten möchten Penſionskürzungen nach oben hin, die Deutſchnationalen erklärten ſich zwar mit einer Penſtionshöchſtgrenze einverſtanden, wehrten ſich aber entſchieden gegen die ſchon unzähligemale angeregte Einrech⸗ nung von Nebeneinkünften auf die Penſionen. Das Zen⸗ trum verlangte von der Regierung ſchleunigs ein Geſetz zur Penſionsneuregelung, eine Forderung, der freilich im gegen⸗ wärtigen Augenblick. da man ſich in der Koalition nicht ein⸗ mal mehr ganz klar darüber iſt, ob wir noch eine richtig⸗ gehende oder nur eine geſchäftsführende Regierung haben, lediglich platoniſche Bedeutung zukommt, denn dieſe Regie⸗ rung hat z. Z. andere Sorgen. Der Volksparteiler Brüninghaus wollte von Penſionskürzungen überhaupt nichts wiſſen. Solche Maßnahmen würden nicht neues Recht, ſon⸗ dern neues Unrecht ſchaffen. Die Eintönigkeit der Debatte wurde bei einer Rede des Bayern Loibl unterbrochen. Diesmal war es ein Kriegs⸗ beſchädigter, der von der Tribüne herab aufgeregt nach ſeine Rente rief. Die Folge dieſes Zwiſchenfalls war ein Zuſammenſtoß zwiſchen rechts und links. Gegeuſeitig warf man ſich Betrug au deu Kriegs⸗ opfern vor. Schließlich wurde der Etat bewilligt und gleichzeiig eine Aus⸗ ſchußreſolution, die den Intenſionen des Zentrums gemäß ein miniſter Dr. Geßler bei Begründung des Kreuzerbaues in den Vordergrund gerückt war. Wie die„DAs“ erfährt, wird das Zentrum ſeinen Einfluß in Preußen dahin geltend machen, daß auch die preußiſche Regierung ihren im Reichsrat eingelegten Einſpruch nicht mehr aufrecht erhält. Wenn man ſich erinnert. daß der preußiſche Miniſterpräſi⸗ dent Braun ſoeben noch im Hauptausſchuß des Landtaas die Mottve für die Ablehnung des Titels eingehend dargeleat hat. läßt ſich allerdings ſchwer denken. wie Preußen einen ſolchen Umfall bearünden wird. 20 Millionen Phöbusfilm Schaden Berlin, 29. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem ſozialdemokratiſchen Preſſedienſt ſollen die amtlichen Un⸗ terſuchungen über die Phöbusaffäre ergeben haben, daß der Reichsſparkommiſſar den Schaden weit höher, als man bisher annahm, nämlich auf etwa 20 Millionen Mark, ein⸗ ſchätzt, wobei noch nicht feſtſtehe, ob dieſe Summe nicht durch die weiteren Ergebniſſe der noch laufenden Prüfungen über⸗ holt werde. * Die Berliner„Rote Fahne“ weiß zu erzählen, daß am Dienstag vormittag im Reichstagsgebäude unter dem Vorſitz des Reichswehrminiſters Groener eine„geheime Beſprechung“ Groeners mit den Parteiführern über die neueſte Speck⸗ ſaffäre des Kapitäns Lohmann ſtattgefunden habe. An der Beſprechung hätten die Deutſchnationalen, die Volks⸗ partei, das Zentrum, aber auch die Sozialdemokraten und De⸗ mokraten teilgenommen. Der Konferenz will der Kommuniſt Stöcker durch Zufall auf die Spur gekommen ſein. Wir vermögen im Augenblick nicht feſtzuſtellen, ob die An⸗ gaben der„Roten Fahne“ zutreffen, würden es aber durch⸗ aus begreiflich finden, daß der Reichswehrminiſter gewiſſe Fragen gerade des Wehretats unter Ausſchluß der Kommu⸗ niſten zu beſprechen wünſcht. f Der Dank vom Haufe Erhardt neues Penſionsregelungsgeſetz verlangt. In der Wandelhalle wurden derweilen die Ausſichten des Arbeitsnotprogramms an den Köpfen abgezählt. Der Opti⸗ mismus der Regierung wird, wie man ſeſtſtellen kann, nur von den wenigſten geteilt. Beſonders geſpannt iſt man, wie ſich das Zentrum weiterhin verhalten wird. Bekanntlich ſind von Zenrumsſeite, aber auch von der Bayriſchen Volks⸗ partei eigene Anträge zu dem land wirtſchaftlichen Teil des Notprogramms angekündigt, ein Vorgehen, das nicht ganz mit den angeblichen Vereinbarungen innerhalb der Koa⸗ lition in Einklang zu bringen iſt. Vielleicht wird man heute, wenn Herr Schiele die Details der Agrarhilfe vor dem Hauſe erörtern wird, genaueres über die Abſichten des Zen⸗ trums hören. Aus dem Haushaltsausſchuß Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haus haltsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Einzelberatung des Haushalts des Reichsverkehrsminiſteri⸗ ums und der dazu vorliegenden Denkſchrift fort. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung nahm Abg. Schmidt ⸗Stettin (Dutl.) Stellung zu den geſtrigen Ausführungen des Abg. v. Guérard(Ztr.) und erklärte, wenn Preußen jetzt für den Etat 1928 hunderte von neuen Beförderungs⸗ ſtellen ſchaffe, daß dann Reichsregierung und Reichstag beim Ergänzungsetat 1928 unbedingt die Folgerung ziehen müßten. Denn es gehe nicht an, die Reichsbeamten ſchlechter in der Beförderung zu ſtellen, als die preußiſchen Beamten. In der Debatte trat Abg. Dr. Cremer(D. Ppt.) für eine Trennung des Luftfahrtweſen und des Kraftfahrweſens ein, ſchon damit nicht das Kraftfahrweſen ins Hintertreffen gerate. Er verlangte weiter einen Reichszuſchuß zur Voll⸗ endung des im Bau befindlichen Zeppelins in Höhe von 2 Millionen Mark. Der Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch wandte ſich gegen die Behauptung, als ob hier irgend etwas in ſeinem Etat ver⸗ ſchleiert werde. Für die Trennung des Luftfahrtweſens und des Kraftfahrweſeus tritt auch das Miniſterium ein. Der Parteiſtreit um den Panzerkreuzer e! Berlin. 29. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.] Das Zentrum beſſen Vertreter im Reichsrat wle erinnerlich gegen den Bau eines Panzerkreuzers ſtimmte. iſt nun doch über Nacht anderen Sinnes geworden. Ein aeſtriaer Beſchluß der Reichstaasfraktion. die vom Reichswehrminiſterlum an⸗ geforderten Mittel für den Neubau des Panzerkreuzers A ae. meinſam mit den übrigen Punkten zu bewilliaen kommt einigermaßen überraſchen. zumal noch vor wenigen Tagen in der Germania“ die Notwendiakeit dieſer Forderung von fachmänniſcher Seite ſtark in Zweifel gezvaen worden iſt. Nach der neuerlichen Stellungnahme des Zentrums darf die An⸗ nahme der vorgeſehenen Rate als geſichert gelten. Damit iſt zweifellos ein ſehr weſentliches Hindernts hei der Etatsberatung aus dem Weae geräumt. Maßaehend für die Entſchließung des Zentrums ſoll die nationalvolitiſche Rück⸗ bich aul Okpreußen aeweſen ſein, die ſchon vom Reichswehr⸗ Berlin, 29. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Abend“, die Spätausgabe des„Vorwärts“, veröffent⸗ licht neue Wiking⸗Dokumente, nämlich einen Brief, den Frau Profeſſor v. Salomon am 10. Februar 1927 an den Kapitän Erhardt geſchrieben hat, um dieſen an dem Schick⸗ ſal ihres Sohnes zu intereſſieren. Dieſer Ernſt v. Salomon iſt einer der Helfer beim Rathenaumord und bei dem verſuchten Fememord in Bad Nauheim geweſen und ſitzt dafür ſeit 5 Jahren im Zuchthaus. Gegen ihn ſchwebt ein neues Verfahren, und Frau v. Salomon, deren perſönliche Mittel dazu nicht ausreichen, hat Erhardt um eine Beihilfe erſucht, um einen guten Anwalt, der auch inneren Anteil an ſeinem Klienten nimmt, zu gewinnen. Herr Erhardt hat der gramgebeugten Mutter darauf am 8. März vorigen Jahres, alſo mit reichlicher Verſpätung, einen kaltſchnauzigen Brief geſchrieben, in dem er es als gauz„ausgeſchloſſe n“ bezeichnet, daß er perſönlich, oder gar der Bund Gelder für einen Verteidiger zur Verfügung ſtellen könnten, den ſie nicht ſelber beſtellt haben und von dem ſte nicht wiſſen könn⸗ ten, ob er nicht lediglich die Intereſſen der Angeklagten Ernſt v. Salomon vertritt. Der ſympathiſche Brief ſchließt: „Abgefehen davon, daß weder ich noch der Bund in der Lage ſind, derartige Koſten zu tragen, muß ich auch aus obigen [Gründen jegliche Zahlung ablehnen.“ Der Kapitän Erhardt wünſch: alſo einen Advokaten, der weniger den jungen Salomon als ihn ſelber und die Organiſation Conſul verteidigt. Beiläufig: Herr Erhardt hat inzwiſchen die Prin zeſſin Hohenlohe geheiratet, die er, wie man ſich erinnern wird, ſ. Zt. auch ſo übel hinein⸗ gelegt hatte.(Die Dame hat bekanntlich um Erhardts willen einen Meineid geleiſtet und mußte dafür ins Zuchthaus. D. Schriftli) Dieſe Prinzeſſin Hohenlohe iſt immer noch eine ſehr reiche Dame, Herr Erhardt aber iſt, wie er behauptet, arm wie eine Kirchenmaus. Herrn v. Hertzbergs Kommersrede J Berlin. 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Antwort der Korps⸗Kommersleitung auf eine Beſchwer de des Auswärtigen Amtes wegen der Rede des„könia⸗ lichen“ Landrats v. Hertbera auf dem Kommers alter Korvsſtudenten lieat jetzt vor. Herr v. Hertzberg ſoll nach dem Bericht der ihm nahe ſtehenden„Deutſchen Zta.“ u. a. geſagt haben, daß unter Streſemanns Führung man deutſches Blut in Elſaß verraten und unſer letztes Gut. die deutſche Ehre. vertan habe. Die Kommersleituna erklärt nun. dieſer Bericht der „Deutſchen Ztg.“ ſei falſch und es entſpreche nicht den Tat⸗ fachen, daß Herr v. Hertzbera verſönliche Anariffe gegen den Reichsaußenminiſter oder gegen andere Mitalieder der Reichs⸗ regierung gerichtet habe. Auch die Staatsform hätte er nicht angegriffen. Es ſoll dann aber in dem Schreiben indirekt zu⸗ gegeben werden, daß die Rede unaehörſa war. denn es heißt weiter, daß nach den Statuten des Köſener S. C. dem Redner nicht geſtattet ſei, innen⸗ oder außenpolitiſche Fragen zu berühren und daß darauf auch die Redner aufmerkſam ge⸗ macht worden ſeien. In Zukunft werde man ihnen. um ſolche Vorkommniſſe zu vermeiden, noch ſtärkere Bindungen auferlegen als bisher., Gefahr im Verzuge! Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Unter dem ſtürmiſchen Beifall des Reichstages ſagte der Außenminiſter in ſeiner Reichstagsrede vom 30. Januar dieſes Jahres:„Es muß endlich einmal darauf hingewieſen werden, daß in dem Ruf nach Sicherhelt gegen Deutſchland ein Stück Heuchelei liegt, das nicht länger von der öffentlichen Meinung der Welt ertragen wer⸗ den kann. Auch andere deutſche Politiker haben vor und nach Dr. Streſemann dasſelbe Wort„Heuchelei“ in Bezug auf den nach kurzer Locarnopauſe ſeitens der franzöſiſchen Politik wieder ſo ſtark in den Vordergrund geſchobenen Begriff der „Sicherheit“ gebraucht. In Frankreich hat man ſich einige Tage gebührend über dieſen Vorwurf aufgeregt, dann iſt man darüber ſchnell zur Tagesordnung übergegangen, gilt es doch, ſich nicht mit Einzelheiten aufzuhalten und nicht nur gegen⸗ über Deutſchland, ſondern in der Weiterentwicklung der europäiſchen Geſamtpolitik neue und recht wichtige Geſchäfte zu machen. Allmählich und zunächſt nur von wenigen Deut⸗ ſchen gefühlt, vertieft ſich wieder erneut die Kluft zwiſchen Deutſchland und Frankreich in Bezug auf das, was die nächſte Zukunft für beide Länder bringen ſoll. Noch verſtehen Millionen unſeres Volkes dieſe Entwick⸗ lung nicht. Noch tönen die alten innerlich längſt überholten Schlagworte: hier„Verſtändigungspolitiker“, dort„Reak⸗ tionäre und Kriegstreiber“ durch die deutſchen Lande und vermehren den Wirrwarr, der ſowieſo aus anderen Gründen durch die vorzeitige und unnötige Beendigung der laufenden Reichstagswahlperiode entſtanden iſt. Und es handelt ſich in Wahrheit doch umganz andere Dinge: neben einer immer deutlicher hervortretenden Kriſe des Weimarer Par⸗ lamentarismus iſt eine neue und ernſte außen polige tiſche Gefahr für Deutſchland im Verzuge! Während die Zeitungen voll intereſſanter Einzelheiten itber die verſchiedenen Empfänge zu Ehren des afghaniſchen Königspaares angefüllt ſind und während auf der anderen Seite der Kampf um den möglichſt großen Anteil an Mit⸗ teln des Staates bezw. der öffentlichen Hand die verſchiedenen Berufsſtände faſt reſtlos von der Beſchäftigung mit außen⸗ politiſchen Fragen abhält, kann die franzöſiſche Politik einen ſtarken Fortſchritt in ihrem zähen und unverän⸗ derlichen Streben nach Befeſtigung der Siegerſtel⸗ lung von Verſailles buchen. Gegen die Abſichten Deutſchlands und gegen alle Vernunft, Logik und Gerechtig⸗ keit hat Frankreich es ſchon im September 1927 auf der Völ⸗ kerbundsverſammlung durchgeſetzt, daß die Verpflichtung zur Abrüſtung mit neuerlichen Verhandlungen über„Sicherheit“ verkoppelt wurde. Gewiß— die deutſche Theſe lautete da⸗ mals: An ſich beſteht die Verpflichtung der Anderen zur Abrüſtung aufgrund der beſte henden Sicherheitsverhält⸗ niſſe, aber Deutſchland will zum Beweiſe des guten Willens auch in der von Frankreich und ſeiner Geſolgſchaft an die Ab⸗ rüſtungskommiſſion angekoppelten Sicherheitskommiſ⸗ ſion„mitarbeiten“. Nun iſt es iedoch ſo gekommen, wie die deutſchen ſkeptiſchen und peſſimiſtiſchen Beurteiler jener Vorgänge es befürchteten: In den letzten Tagen iſt es der franzöſiſchen Politik gelungen, eine ſtarke Mehrheit der Genfer„Sicherheits⸗Kommiſſion“ auf die eigene Theſe feſtzu⸗ legen, daß vor weiteren Sicherheitsmaßnahmen an Abrüſtung nicht zu denken ſet. Wieder ſoll Deutſchland zu weiteren d. h. Vorleiſtungen auf dem eigenen„Sicherheitsgebiet“ genötigt werden und als Gegengabe erhält es nebelhafte Ver⸗ ſprechungen einer künftigen Abrüſtung, die ſich ſelbſtverſtänd⸗ lich kein Franzoſe für ſein Land ſo vorſtellt, daß Frankreich etwa auf den Stand der deutſchen Abrüſtung heruntergeht⸗, Ganz im Gegenteil hat ja eben noch auch der franzöſiſche Senat die Mittel für die ſtärkſte Aufrüſtung bewilligt Zweifellos befindet ſich der deutſche Delegierte in Genf, Herr v. Simſon, in einer außerordentlich ſchwierigen Lage. Aber die Frage iſt wohl doch berechtigt: Steht das jetzige Kabinett hinter ſeinen„Inſtruktionen“ und wielange ſoll dieſes Spiel mit Deutſchland unter„Mitarbeit Deutſchlands“ weitergetrieben werden? Die eigentliche Zielrichtung der franzöſiſchen Politik iſt natürlich nicht die unmöglich noch zu vermehrende„Sicherheit Frankreichs“, ſondern der Ausbau ihrer europäiſchen Bündniſſe und im beſonderen im Einver⸗ nehmen mit Polen die Erzwingung eines„öſtlichen Locarno“ d. h. einer ausdrücklichen erneuten Anerkennung der jetzigen deutſch⸗polniſchen Grenzen. Wieder wie im Sep⸗ tember 1927 wehrt ſich die deutſche Politik gegen ſolchen Druck und Zwang. Die jetzige deutſche Theſe lautet:„Neue regionale Pakte in anderer Richtung wie Locarna können keinesfalls unter Druck geſchloſſen werden“ Die franzöſiſche Gegentheſe, die eben auch der Temps kriumphie⸗ rend und offenherziger als Herr Boncour in Genf der Welk verkündete, lautet: Die/ deutſchen Argumente ſind vollkommen falſch, denn ſolche neuen regionalen Pakte können kein anderes Ziel haben, als die Aufrechterhaltung des territorialen Status quo auf der Grundlage der geltenden Verträge, ge⸗ nau ſo, wie das im Locarnofall feſtgelegt worden iſt.“ Die fransöſiſche Politik iſt alſo heute ſo weit, daß ſie es fertig gebracht hat, die in das Genfer Protokoll von 1924 hinein⸗ geſchriebenen Vertragsziele, d. h. die feierliche Bekräftigung des territorialen Status von 1919, die Englands Weigerung der Ratifizierung zunächſt aufzuhalten drohten, auf neuen Wegen und mit neuen Methoden in erreichbarer Nähe vor ſich zu ſehen. Frankreich iſt durch die Gefolgſchaft, die Englands Politik— ſelbſtverſtändlich aus eigenen beſonderen Motiven heraus— leiſtet, heute wiederum in der glücklichen Vage, die Ziele ſeiner eigenen nationalen Machtpolitik innerhalb einer allgemeinen und diesmal auch von England gut geheißenen und in der Welt propagierten Formulierung verfolgen A volle wird heute 60 Jahre alt, 2. Seite. Nr. 101 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. Februar 1928 können. Sie lautet;„Regionale Pakte nach dem Modell von bearno an denjenigen Stellen Europas, wo ſie beſonders notwendig ſind und wo die genügende„Sicherheit“ noch nicht beſteht.„Das bedeutet in klares Deutſch überſetzt: Herbei⸗ führung eines Zuſtandes, bei dem die deutſche Politik möglichſt durch eine Geſamtempfehlung der Vollverſammlung des Völkerbundes unter einem ſo ſtarken Druck in Bezug auf An⸗ erkennung der jetzigen deutſch⸗polniſchen Grenzen geſetzt wird, daß eine Weigerung ſchwere Nachteile für die deulſche Politik herbeiführen müßte! Mit anderen rufe auch ich die beutſche Oeffentlichkeit zur Abwehr und äußerſten Aufmerkfſamkett und Wachſamkeit auf. Das was Frankreich unter„Sicherheit“ ſowohl gegenüber Deutſchland als eingehüllt in allgemeinen Formeln verſteht, iſt Aufrechterhaltung der franzöſiſchen Macht⸗ und Militär⸗ hegemonie in Europa und iſt ein Ahwürgen und Abſchnüren des durch brutalen Siegerwillen 1019 auf engſten Boden zu⸗ ſammengepferchten deutſchen Volkes, von friedlicher Entwick⸗ lung und Evolution in der einzigen Richtung, die ein hartes Schickſal ihm weiſt: nach Oſtenl In ungemein verſchla⸗ gener und liſtiger Phraſeologte hat Frankreich es verſtanden, in den äußerſten Formen heutigen Völkerrechtes und einer Polittk des„pax gallica“ ſowohl die pazifiſtiſchen Kreiſe Deutſchlands, wie die amtliche Politik vieler mittlerer und kleinerer Staaten Europas in die Gefangenſchaft ſeiner eigenen auf die ſtärkſte Armee der Welt geſtützte Machtpoltitik zu bringen! Nur einem Teil der Deutſchen iſt es klar, was jetzt in Geuf vor ſich geht und welches die Ziele diefer franzöſiſchen „Verſtändigungspolitik“ ſind, als deren nicht geringſte Stütze ausgerechnet aber bezeichnenderweiſe ein Sozialiſt fungiert. Kann eine ſolche Politik als„Heuchele!“ bezeichnet wer⸗ de? Ich glaube nicht. Die Franzoſen haben eigentlich recht, wenn ſite dieſes kritiſche Wort ablehnen. Denn nicht um„Heuchelei“ handelt es ſich bei dem, was ſie unter„Sicher⸗ heit“ verſtehen und in Genf verkünden laſſen, ſondern um Eine ſo klare und zielbewußte europälſche Macht⸗ und Preſtigepolitik, daß manches andere Land die Franzoſen nur um das Geſchick in der Führung ihrer außenpolitiſchen Ge⸗ ſchäfte beneiden kann! Rheinlandräumung nur gegen an Erpreſſung grenzenden Druck bezüglich neuerlicher Verpflichtungen Deutſchlands in Umfaſſender Ausgeſtaltung der Dawesleiſtungen zu Frank⸗ reichs Gunſten, zeillich unbegrenzte Sonderkontrolle des Rheinlandes durch ſtändige Kontrollorgane im Namen des Völkerbundes aber natürlich nach Frankreichs Wahl, Auf⸗ zwingen eines Oſtlocarnos in der Hülle pazifiſtiſcher Ver⸗ tragspolitit unter dem begeiſterten Beifall einer künftigen Völkerbundsverſammlung, die dem„friedlichen“ aber jede Ahrüſtung vermeigernden Frankreich huldigt— das wäre ſelbſt für uns Deutſche ein bißchen viel auf einmal. Wird ſich in den kommenden Wahlen in Deutſchland eine breite Abwehrfront unſeres Volkes bilden, die mit nüchternem und klarem Blick die Notwendigkeiten des Tages erkennt und die Außenpolitik vor parteipolitiſchen Hader und materia⸗ liſtiſches Einzelbegehren ſtellt? Werden die ehedem ſo be⸗ geiſterten Locarno⸗Anhänger“ endlich ihre Füße auf den Boden der Wirklichkeit ſtellen und werden die„Locarno⸗ Kritiker“ endlich einſehen, daß wir in direkter Ausefnander⸗ ſetzung mit Frankreich und England immer noch um die Grundlagen 1 glei deutſcher Freiheit ringen und„Ver⸗ gilles“ nur in Reih und Glied mit denen überwunden wer⸗ en kann, die dieſem Ringen die einzig mögliche Richtung gaben? Aus dem Neichstagsausſchuß für Entſchädigungsfragen 5 i Reichstagsausſchuß für Eutſchädigungsfragen wurden am ienstag die weſentlichſten Artikel des Kriegsſchäden⸗ chlußgeſetzes in der neuen Faſſung angenommen, die dem kotyrogramm der Regierung entſprechen. Danach wird die Entſchädigüng, die nach der urſprünglichen Regierungsvorlage ſich auf die erſten 2000„ beſchränken ſollte, gewährt für die erſten 43600„ des Grundbetrages. ach der neuen Staffelung werden dann gewüthrt: Für die weiteren 15 500% des Grundbetrages 50 v.., für die nächſten 80 000 4 30 v.., für die weiteren 50 000, 25 v.., für die weiteren 100 000% 20 v.., für die weiteren 800 000/ 7 v.., ür die weiteren 40 Millionen 5 v.., für die weiteren 50 eilltonen 4 u. H. und darüber hinaus 2,5 v. H. Ueberſteigt der Grundbetrag 200 000, ſo erhöht ſich die die Stammentſchädigung im Falle der Entwurzelung in Ver⸗ bindung mit Wiederaufbau um 8 v.., im Falle des Wieder⸗ aufbaues allein um 3 v. H. des zwiſchen 200 000 und 50 Mill. liegenden Teiles des Grundbetrages. Der Wiederaufbauzuſchlag beträgt für den Fall des Grundbetrages über 200 000% bis 4 Millionen 4 3 v. H. über 4 Millionen bis 50 Millionen„ 2 v. H. „ Der Härte ⸗ fonds, der in der urſprünglichen Vorlage 10 Millionen ekrug, iſt in der neuen Vorlage auf 30 Millionen I erhöht worden, Der Antrag auf Bewilligung einer Beihilfe aus dem Härtefonds muß beim Reichsentſchädigungsamt bis ſpäteſtens 31. Jull 1928 geſtellt werden. Ueberſteigt der Grundbetrag 200 000 /, ſo erhöht ſich die Stammentſchädigung bei Entwurzelung in Verbindung mit Wlederaufbau um 5 v. H. bel Wiederaufbau allein um 9 v. H. des zwiſchen 200 090 und 50 Millionen/ liegenden Teiles des Grundbetrages. 21000 Junglehrer in Preußen ſtellenlos Einer Mitteilung des Amtlichen vreußiſchen Preſſedienſtes zufolge hat der vpreußiſche Kultusminiſter Dr. Becker dem Landtag eine Ueberſicht über die Zahl der ſtellenloſen Schul⸗ amtsbewerber in Preußen nach dem Stande vom 15. Septem⸗ ber 1927 zugehen laſſen. Darnach zählt man in Preußen ins⸗ aesſamt 110 000 Lehrerſtellen. Die Zahl der Bewerber betrug am Stichtage faſt 36 000. Von diefen ſind im öffentlichen Schul⸗ dienſt faſt 3000 tätig. Ohne Beſchäftiaung im Schulbdlenſt ver⸗ bleiben faſt 21000 Juna lehrer, von denen in einem fremden Beruf 10 500 untergebracht waren. 60. Geburtstag des Herrn Claß Berkin, 29. Februar,(Von unſerem Berliner Bürvp.) Fuſtſzrat Claß, der Vorſitzende des Alldeutſchen Verbandes. Er ſteht ſeit 20 Jahren an der Spitze der alldeutſchen Bewegung. In die deutſche Tages. politik hat Claß ſeit der Marokkokriſe eingegriffen. Während des Weltkrieges wandte er ſich gegen das Syſtem Bethmann⸗ Hollwegs, nach der Konſolidierung der Republik wurde er Einer ber heftigſten Gegner Streſemanns. Die Men⸗ kalität der Kreiſe, bel denen Claß beinahe abgöttiſche Ver⸗ Ehrung genießt, iſt zu bekannt, als daß ſie hier beſonders charaklerlſiert zu werden braucht. In unſerer Außenpolitſk haben die Aflbeutſchen nur zu oft die Rolle des Elefanten Im Porzellau laden geſplelt. Claß, der eine Zeit lang ſchon von der volftiſchen Bild⸗ Fläche verſchwunden war hat erſt wieder von ſich reden ge⸗ macht, als im vorigen Jahr die preußiſche Regierung fene mißglückte Aktion gegen ihn einleitete, die den Beweis er. ringen ſollte, daß Claß hochverräteriſche Umſturzpläne be⸗ leben habe. Claß 15 es verſtanden, mit Hilfe eines ge⸗ ickten Rechtsbeiſtandes, der Schlinge 3 entgehen. Bubli⸗ ſtiſch iſt er, 1 als Montteur die„Deutſche tent, ch deutſche Geſchichte, die unter dem N hien, bekannt geworden 80 E 40 Kater wäre e Für Wertpapierſchäden, für die eine Nachentſchädigung feſtgeſetzt worden iſt, beträgt die Ent⸗ ſchädigung für die erſten 200 000„ des Grundbetrages 12 v. H. udon um tech das Kriege zunächſt die 8. bayeriſche Reſervebiviſion und dann das erb 8 Leseklice Aensetet 5 85 5„ vlötzl en Einlruch der Fluten ums Die Spannung Wien-Rom Berlin, 29. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die lange Unterredung des Wiener italleniſchen Ge⸗ ſandten Auritis mit Mufſolini erfährt man, wie der „Voſſiſchen Ztg.“ aus Rom gemeldet wird, lediglich, daß der italfeniſche Diplomat nebſt eigenen Mitteilungen und Be⸗ richten den ſtenographiſchen Wortlaut der Rede der Abge⸗ ordneten Kolb und Abram, ſowle des Bundeskanzlers Seipel im öſterreichiſchen Nationalrat mitgebracht hat. Ueber die Stimmung in Tirol wird demſelben Blatt aus IJunsbruck berichtet: Die ſafziſtiſchen Machthaber in Bozen und Trient haben durch die zahlreichen Verordnungen der letzten Monate und insbe⸗ ſondere durch die Erneuerung des Verbots des deutſchen Religionsunterrichts der Aktion für eine gerechte Behandlung der Deutſchen in Italien immer neue Nährſtoffe geliefert. Die Schilderungen der wirtſchaftlichen Not, in die das einſt wohl⸗ habende Sübttrol geraten iſt, haben die weiteſten Kreiſe wach⸗ gerüttelt, ſo daß ſich die drei großen Aktionen für Südtirol, nämlich die Schaffung einer Landesgedenkmünze als Mani⸗ feſtation des Tiroler Landtags, die Anfrage der Tiroler Ab⸗ geordneten an den Bundeskanzler und ſchließlich die große parlamentariſche Debatte in Wien in einer Atmoſphäre ſelte⸗ ner Einmütigkeit vollziehen konnten. Man erwartet, daß Muſſolint neuerlich Gift und Galle ſpeien wird, gegen das Land, das ihm ja auch einmal ein Afyl geboten hat, als er von ſeinem Vaterland verjagt wurde und daß er, wie ſchon öfters mit einer Strafexpeditlon drohen wird. Aber Angſt äußert ſich nirgends, wohl aber beſteht die Befürchtung. daß die Südttroler in der nächſten Zeit die fafziſtiſche Fauſt noch ſtärker verſpüren werden. Allentat auf Muſſolinis geiſtigen Berater Berlin, 29. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie dem„B..“ aus Rom gedrahtet wird, wurde geſtern ein Attentat auf den Jeſnitenpater Tacht Venturi, der Muſſolini als Berater in geiſtlichen Angelegenheiten naheſteht, ausge⸗ führt. Ein junger Menſch, der unbemerkt ins Kloſter ein⸗ gedrungen war, verſuchte, dem Pater mit einem ſpitzen Dolch die Halsſchlagader zu durchſchnefden. Der Anſchlag mißlang aher, der Täter konnte entkommen. Mau vermutet voli⸗ tiſche Motive wegen der faſziſtiſch⸗freundlichen Einſtellung Tachi Venturis. Muffolini ſpricht erſt am Samstag Die Antwort Muſſolinis auf die Rede Seipels iſt auf Samstag verſchoben worden. Die Preſſe müßigt ihre An⸗ [griffe gegen Oeſterreich und richtet ſie jetzt vornehmlich gegen Deutſchlan d. Das„Giornale'Italia“ erklärt, utemand könne heute wiſſen, ob der Zwiſchenfall in kurzer Zeit auf friedlichem Wege beigelegt werden könne. Niederlage der Regierung Seipel — Wien, 29. Febr. Die Regierung Seipel hat geſtern im Nationalrat eine Niederlage erlitten und zwar bei der Be⸗ ratung des ſozialdemokratiſchen Antrages auf Durchführung des Schulgeſetzes auch im Burgenlande. Der Antrag, dem ſich die Großdeutſchen und die Bauernbündler anſchloſſen, gelangte zur Abſtimmung und dabei wurde die Regierung in die Minderheit verſetzt. Gegen die Stimmen der Chriſtlich⸗Sozfa⸗ len murde der Antrag mit 88 ge 71 Stimmen angenommen. Bereits im vorigen Jahre te der Antrag die Zuſtim⸗ mung des Nationalrates gefunden, war aber von der Regie⸗ rung nicht durchgeführt worden; er ſieht die Beſeitigung der konfeſſionellen Schule im Burgenlande vor. Im übrigen Oeſterreich iſt die konfeſſionelle Schule abgeſchafft. Die Paktdebalte Paris-Waſhington Paris, 29. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter) Außenminiſter Briand ſetzte im Laufe des geſtrigen Mi⸗ niſterrats die Regierung in Kenntnis von dem Wortlaut der heuen amerikaniſchen Antwortnote für einen Antikriegspakt. Nach Schluß der Sitzung gab der Außenminiſter den Journaliſten die Erklärung ab, die ameri⸗ kaniſche Note ſei in herzlichem Tone gehalten, laſſe aber ge⸗ wiſſe Gegenſätze zwiſchen beiden Ländern erkennen. Aus dem, was man jedoch ſonſt noch über den Wortlaut der Note, der heute nachmittag veröffentlicht werden ſoll, er⸗ fährt, läßt ſich erkennen, daß ſich Briand wieder einmal mit diplomatiſcher Vorſicht geäußert hat, denn katſächlich iſt es in der Angelegenheit noch nicht einen Schritt vorwärts gegangen. Staatsſekreätr Kellogg weiſt nach wie vor den franzöſiſchen Standpunkt ab und hält ſeinen ürſprünglichen Vorſchlag in vollem Umfang aufrecht. Bekanntlich wünſchte der Quai'Orſay in ſeiner letzten ote, die vor der Eröffnung der panamerikaniſchen Kon⸗ ferenz 1 0 eine beträchtliche Einſchränkung des Paktes in dem Sinne daß nur ſogenannte Angriffskriege verboten ſein ſollten, nicht aber Verteidigungskriege. Insbeſondere wies man in Frankreich auf die Notwendigkeit hin, von Sanktionen gegen allfällige Friedensſtörer durchzuführen, wie dies im Völker bundsvakt vorgeſehen iſt. Dieſe Einſchränkung liegt natürlich nicht im Sinne des amerikaniſchen Vorſchlages. Kellogg weiſt daher von neuem einen derartig eng umſchriebe⸗ nen Pakt zurſck, der nach ſeiner Auffaſſung nur wenig wirk⸗ ſam ſein könnte. Die ablehnende Haltung Kelloggs wird in Paris mit seinem nicht zu verkennenden Aerger verzeichnet. Man erhebt gegen den Staatsſekretär den Vorwurf, ſein Projekt ſei nichts anderes als eine moraliſche Verurteilung des Krieges, die jedoch praktiſch nicht zu gebrauchen ſel, wenn trotz den inter⸗ nationalen Abmachungen ein Staat zu den Waffen greife. Man findet die Haltung Kelloggs umſo unverſtänblicher, als die panamerikaniſche Konferenz in Havanna ſdeben mit Zu⸗ 6 der Vereinigten Staaten eine Motion gegen den Angriffskrſeg angenommen hat. Der„Matin“ schreibt: „Frankreich glaubt nicht ſtarr an die Bindung feierlicher Schwüre, wenn ſie nicht durch einen Organismus 5 Art bes Völkerbundes garantiert werden. Es hat jedoch keinen Grund, ſich deswegen von der Angelegenheit fernzuhalten. Die franzöſiſche Regierung hat daher an Herrn Kellogg die Frage gerichtet, ob er ſich wirklich mit einer ſolchen plato⸗ niſchen Erklärung zufrieden geben wolle.“„E 1 5 de Paris“ ſchreibt:„Der Vorbehalt Frankreichs wird in Waſhington ab⸗ gewieſen mit der Begründung, er werde das neue Inſtru⸗ ment für die iuternatjonale Züſammenarbeit ſchwächen. Man wiederholt in Wafhington immer wieder, nicht nur Angriffs⸗ kriege, ſondern der Krieg überhaupt muß verurteilt werden. Wenn wir eine derartige Bindung eingehen würden, ſo köun⸗ ten wir einem Lande. das angegriffen wurde, nicht zur Silfe kommen, ohne mit Amerika in Konflikt zu geraten. Wäre bei elner ſolchen Rechtsſitugtlon nicht damit zu rechnen, daß [Deulkſchland, Ungarn uſw gegebenenfalls mehr Kühnheit an den Tag legen könnten? Augefſcheinlich kümmert man ſich auf der anderen Seite des Ozeans nicht um dieſe Probleme. Man drängt uns aber immer dazu, uns den Vereinigten Staaten anzuſchließen, um nach Landon, Berlin, Rom und Tokio die Korreſpondenz die zwiſchen Paris und Waſhington ſeit acht Monaten ausgekauſch wurde, weiterzulelten. Unſere ganze Betedſamkeit war umſonſt.“ General Freiherr v. Stein geſtorben. General der Artillerie. 8 5 v. Stein, einer der bekaunteſten baye⸗ riſchen Führer im Weltkrieg, iſt auf Schloß Volkershauſen in Unterfranken geſtorben. General u. Stein befehligte im geplanten Bazbdiſche Politik Aus dem Landtag Der Haushaltsausſchuß ſetzte am Dienstag die Beratung des Voranſchlages des Unter⸗ richts miniſteriums bei Titel III. Univerſität Freiburg fört. Die Beratung der perfönlichen Anforderungen für die Be⸗ amten wurde auch hier ausgeſetzt, ſchon beim erſten Punkt, nämlich der Anforderung für Stellvertretung und Dienſtaus⸗ hilfe in Höhe von 60 000 Mk. mit einer Steigerung von 12 190 Mark gegenüber dem Vorfahre gab zu einer arundſätzlichen Erörterung Anlaß. Der Miniſter begründete die Mehranfor⸗ derung damit. daß bei dem früheren Voranſchlag unter dem nötigen Bedarf geblieben worden ſei und die geforderte Summe nicht zu hoch gegriffen ſei. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde ein Antrag auf Ermäßjauna auf 60 000 Mk. in Ausſicht geſtellt, womit ſich das Zentrum einverſtanden erklärte. Von der Deutſchen Volks vartei wurden arund⸗ legende Ausführungen über die jährliche Steigerung der Staatsausgaben gemacht. die gegenüber der jährlichen Stei⸗ gerungen der Vorkriegszeit ungeheuer zugenommen hatten. Für die drei badiſchen Hochſchulen ſei eine Steigerung von 10 Prozent vom Jahr 1927 auf 28 zu verzeichnen. Baden ſel aber in einem Zuſtande wirtſchaftlichen Stillſtandes und könne dieſe ſtändigen Ausgabenſteigerungen nicht mehr ertragen. Die von dem volksparteflichen Vertreter angeführten Zahlen wur⸗ den von dem Miniſter und einem ſozialdemokratiſchen Vertre⸗ ter angezweifelt. von dem Abgeordneten aber aufrecht erhal⸗ ten. Ein Redner der Sozialdemokratie zoa aus dem Verlauf der Debatte den Schluß, daß drei Hochſchulen für das badiſche Land nicht traabar ſeien. a Der Vertreter des Zentrums erklärte, er möchte weiter gerne wiſſen. wie ſich der andere Vertreter der Deutſchen Volkspartei zu den Darleaungen ſeines Kollegen verhält. Der zweite volksparteiliche Vertreter erklärte dann. daß die Dar⸗ leaung ſeines Parteifreundes über die Notwendigkeit der Er⸗ ſparniſſe und der Bekämpfung der ſtändigen Steigerungen der Staatsausgaben im allgemeinen teile. Man könne auch bei den Univerſitäten unter der Not der Zeit gewiß an einigen Poſttio⸗ nen, wie gerade bei der Stellvertretung und Dienſtaushilfe, Streſchungen nornehmen, aber damit ſei dem Grundübel nicht abgeholfen. Man müſſe die Univerſitäten entweder auf einer gewiſſen Höhe erhalten, was freilich im Hinblick auf die Kon⸗ kurrenz der vreußiſchen Unterrichtsverwaltung bel Berufun⸗ gen ſchwer ſei, oder wenn man das nicht mehr könne, ſich der Erkenntnis nicht verſchließen. daß das badiſche Land die Laſt dretker Hochſchulen nicht mehr tragen könne. Man könnte wohl das Reich bitten, einen namhaften Zuſchuß zu leiſten, aber dann wird das Reich entſprechenden Einfluß verlangen und es ſel die Frage ernſthaft zu prüfen, ob nicht die ehrwürdige ö Univerſtiät Heidelbera als Reichsuniverſität beſſer fahre. Auch der demokratiſche Vertreter war der Mei⸗ nung. daß wir drei Hochſchulen auf die Dauer nicht erhalten können ohne Reichshilfe. Man ſolle aber nicht gerade auf Hei⸗ delbera als Reichsuniverſität abheben. Bevor es zu dieſer allgemeinen Ausſprache kam, wurde die Erhöhung der Studlenae bühren und die Frage der Erhebung von Zwanasbeträgen für die deutſche Studenten⸗ ſchaft an den badiſchen Hochſchulen erörtert. Der Miniſter machte eingehende Darleaungen zur Begründung der Studien⸗ delderhöhuna. wobei er nachwies, daß dieſer eine Kolleggeld⸗ ermäßigung gegenüher ſtehe, oder die Geſamtſtudienkoſten ſich gegenüber dem Frieden ſehr mäßig erhöht hätten. Der Aus⸗ ſchuß billtate die Haltung des Miniſters. In der Nachmittagsſitzung wurden im weſentlichen die Poſitionen für Freiburg angenommen mit einigen Strei⸗ chungen bezw. Ermäßigungen. Der ordentliche Etat wurde erledigt und im außerordentlichen Etat noch die Beſprechung des Erweiterungsbaues der mediziniſchen Klinik vorgenom⸗ men. Vor der Abſtimmung fſedoch wurde beantragt. zuütuächſt die angeforderte Summe von 100 000% zur Vorbereitung der Neubauten der Univerſität Heſdelberg zu be⸗ willigen. Ein Zentrumsantrag, ſich zunſchſt mit der Summe von 50 000, für das Ausſchreiben zu ßeanſigen, wurde ab⸗ gelehnt. Die Weiterberatung wurde auf Mittwoch vertagt. Der Rechtspflegeausſchuß beſchäftigte ſich mit einer Eingabe des Vereins der Deutſchen Strafauſtaltsbeamten um beſſere Würdigung ihres Berufes im kommenden Reichsſtrafvollzugsgeſetz. Regierungsſeitig wurde darauf aufmerkſam gemacht, daß die badiſchen Wünſche in der Praxis erfüllt ſeien. Das Geſuch ſoll zur Kenntnis⸗ nahme itberwieſen werden. a In einem Antrag erſucht das Zentrum die Regierung, rechtzeitig alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um Schädigungen zu überprüfen, die durch den Bau der Automobilſtraße Hamburg⸗Frankfurt⸗Baſel zum Nachteil der Bevölkerung entſtehen. vertreter antwortete, daß man bisher ſchon in dieſem Sinne gehandelt habe. Wenn es zum Bau dieſer Automobilſtraße komme, wird eine neue Pripatgeſellſchaft gegründet werden müſſen, da bei der gegenwärtigen Finanzlage der Staat dazu nicht in der Lage iſt. Ein Kilometer Automobilſtraße bei neun Meter Breite koſte rund 300 000. Die Ausfichten für den alsbaldigen Ausbau Frankfurt- Mannheim Heidelberg ſeſen keineswegs ung ünſtig, aller⸗ dings müſſe das Reichsverkehrsminfſterium mehr als bisher entgegenkommender werden und die Erhebung von Ge⸗ bühren geſtatten. Letzte Melöͤungen 5 Kündigung des Mehrarbeitsabkommens a im Ruhrbergbau i Berlin, 29. Fehr. In Eſſen wurde geſtern von den 5 i 10 a Bend e im rbergbau gekündigt. e Kündigungsfri“ läuft um 80. April dieſes Jahres. 8 5 0 8 e Flieger gegen aufſtändiſche Araber London. 28. Febr. Nach einer Meldung aus Bara haben engliſche Flieger die Wahabftenſtämme, die vor 7 Zeit verſchiedene Jrakſtämme ſüdweſtlich von Baſra geplün⸗ dert hatten, mit Bomben beworfen. Die Wahabiten ſollen dabei 30 Tote verlvren haben. Eine Flugzeugabtei⸗ lung hombardierte ein Wahahttenlager, desgleichen wurden zwei Abteilungen der Wahabiten bei der Verteilung der ge⸗ machten Beute überraſcht und mit Bomben beworfen. Di Zahl der Verluſte iſt unbekannt. N 1 8 Annahme des Freigabegeſetzes im amerikauiſchen Seuat New Nork, 28 Febr. In der heutigen Vollſitzung des amertkaniſchen Senates wurden die Anträge des Kongreſſes über die Eigentums vorlage angenommen. Morgen wird die reigabe⸗Bill vorausſichtlich im Repräſentantenhauſe zur Ab⸗ timmung und Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Ue.erſchwemmungskataſtrophe in Ching — Peking, 28 Febr. Der Hoangho hat in der Provin Schantung in der Nähe der Stadt Litſing ſeine Deiche 1— brochen und weite Strecken überſchwemmt eber 80 Dörfer ſtehen unter Waſſer und etwa 39909 Menſchen fin d obdachlos geworben Der Schaden ist zurzeit noch An⸗ überſehbar. Wie es heißt, ſind zahlreiche Perſonen durch den 7 ehen gekommen. Ein Regierungs⸗ 1 . Deen Keen enn r . Mittwoch, den 29. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 101 Städtiſche Nachrichten Schaltjohr Wie ich do heit Morche uffgewacht bin unn mich ſchun mordsmäßig'freut habb, daß endlich'r lange Monat Februar vorbei iß, ſinn uff eemvol meine Aage uff de Kalenner g' falle unn ich habb feſchtſchdelle miſſe, daß immer de Februar noch nit vorbei iß. Ich habb jo ſo'n Schrecke kriggt, daß ich widder eiln)'ſchlobofe bin— awwer genitzt hott des alles nix, ännere kann mirs nit unn der Tag muß halt aach rumgebrocht werre.'werd jetzt allmählich hegſchte Zeit, daß die Kalennerreform empol endlich durchg'fihrt werd, denn dann weeß mir wenigſchdens, woran mir iß unn braucht ſich nit immer de Kopp zu verbreche. Wie do am 24. im Kalenner„Schalttag“'ſchaune iß, habb ich ſchun gedenkt, do⸗ mit wär alles erledigt unns Schaltſohr wär dodurch verbel. Awwer jetzt kummt ſo'n närriſcher Tag hinnenvochgehinkelt nun'r kann noch e biſſel warte, bis de erſchte März kummt. Unn des ausgerechnet des Johr unn im Februar, wo mir ſo⸗ wieſo ſchun ſo viel notwendige Ausgawe gehatt hott. Schlimm ſinn jo die Kinner draln), die heit gebore werre. Hawwe die bloos alle vier Johr Gebortstag odder miſſe die den am erſchte März feire? Des iß e ſchwie⸗ riges Problem unn die Kinner miſſe eem jo leid due, denn do kanns jo vorkumme, daß die bloos alle vier Johr ebbes gſchenkt kriche. Des iß e Benochteiligung, die ſe ſich nit 'falle zu loſſe brauche. Een Vorteil hotts zwar aach widder, awwer aach bloos for Dame, die immer finger ſeiln) wolle, als ſe ſinn. Wenn die'froogt werre, wie alt ſe ſinn unn ſe ſaage bloos die Johre, an dene ſe Gebortstag hawwe, dann brauche ſe nit zu lüge. Wenigſchdens nit wegzulüge, högſch⸗ dens ſe ſaage noch e paar Johr mehr, daß's nit ſo dumm aus⸗ ſieht unn damit's aach'ſchdimmt geglaabt werd. Eigentlich bin ich aach froh, daß ich keen Haufe Geld uff der Bank habb, denn die zahle for den eene Tag dach keen Penning mehr Zinſe. Blovos iwwer eenes muß'r ſich wun⸗ nere, unn des iß des, daß die a Schdrooßebahn for den eene Tag vun de Monatskarteu⸗ Inhaber nit e Noochzahlung verlangt. Der Tarif iß doch ſo billig unn ſo genau ausgerechnet, daß die Waage doch en Tag nit umeſunſcht fahre kenne. Bei'r Berechnung iß doch ſicher zu Grund gelegt, daß de Februar bloos achtezwanzig Tag hott, unn wenn's eener mehr iß, dann ſchenkt doch die Schdrooßebahn ihre Abonnente e paar Fahrte unn des iß doch nit tragbar for ſe, wo ſowieſo nix verdient werd. Na, dies Johr wenigſchdens koſcht's nit mehr unn in vier Johr werd'r widder ſehe, was los iß. Viel⸗ leicht hawwe'r bis dohiln) en annere Kalenner unn wenn nit, dann hawwe ſe vielleicht ebbes ausgeknowelt, wie ſe uns draſnhkriche, do werd vielleicht'r Tag extra beſchdenert unn'r miſſe dodefür, daß mir en Tag länger H Kalenner lewe derfe, zahle, daß mir ſchwarz werre. H.. Kriſenunterſtützung. Humor des berühmten dern leider auch ** 13 303 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts betrug am 22. Februar die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemel⸗ beten Arbeitſuchenden 13 396(9506 männliche. 3800 weibliche). Davon entfallen 10654(7342., 3312.) auf den Stadtbezirk und 2652,(2164., 488.) auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungsempfängern erhalten 6022(4892., 1220 weibl.) Arbeitsloſenunterſtützung und 1482(1201., 281.) Da am 8. Februar die Zahl der Er⸗ werbsloſen auf 13 152 ſich belief, iſt eine Steigerung um 154 eingetreten. Die drohende Ausſperrung in der Metall⸗ induſtrie hat auf den durch Betriebseinſchränkungen in der Automobtlinduſtrie ohnedies wieder ſtärker belaſteten Ar⸗ beitsmarkt einen lähmenden Einfluß ausgeübt. Die Vermitt⸗ lungsziffern für männliche Arbeitskräfte blieben dadurch be⸗ trächtlich hinter denen der Vorwoche zurück. Nur im Gaſt⸗ wirtſchafts⸗ und Muſikergewerbe wurden inſolge der in der Berichtswoche zu Ende gegangenen Faſtnachtsveranſtaltungen Vermittlung ergebniſſe erzielt, die als außerordentlich günſtig zu bezeichnen ſind. Auf dem Baumarkt iſt es noch verhältnis⸗ mäßig ruhig; über vereinzelt angeforderte Arbeitskräfte ging ſeine Aufnahmefähigkeit nicht hinaus. * Erfolgreicher Wettbewerb. Prof. Fritz Becker und Dr.⸗Ing. E. Kutzner in Düſſeldorf, die Erbguer des ſtädti⸗ ſchen Hotels in der Auguſta⸗Anlage, wurden bei dem engeren Wettbewerb um die Marientorſchleuſe in Duisburg mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde ihnen die weitere Planbearbeitung übertragen. Die Marientorſchleuſe ſtellt leinen reinen Ingenieurbau dar, der als Betonbau durch das Hafenneubauamt ſchon bis Straßenhöhe ausgeführt itt. Aufgabe des Architekten war es, auf dieſem Fundament die Hochbonten zu entwerfen und das Ganze zu einer architektoni⸗ ſchen Einheit zu verſchmelzen. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Donnerstag Malermeiſter M. Strauß, S 6, 16, mit ſeiner Gattin Regine geb. Ohnhaus. N e Der Gloria⸗Palaſt der heute abend durch eine Feſtvorſtellung ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wird, darf den Anſpruch erheben, als das Lichtſpieltheater der Oſtſtadt bezeichnet zu werden, da es in ſeiner architektoniſchen Geſtaltung und Aus⸗ ſtattung ſelbſt den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht wird. Die ehemaligen Kaiſerſäle in der Seckenheimerſtraße haben im Laufe der Zeiten manche Wandlung erfahren. Der nun⸗ mehr vollzogene Umbau iſt ſo vollkommen, daß man glaubt, einen Neubau zu betreten. Der Beſitzer des Anweſens, Herr Karl Lehmann, war gut beraten, als er ſich entſchloß, die ungemein ſchwierige Aufgabe des Umbaues der Mannheimer Architektenfirma J. Huge u. H. Voll zu übertragen, die von neuem eine glänzende Probe ihrer Leiſtungsfähigkeit ab⸗ gelegt hat. Eingeengt zwiſchen zwei Brandgiebeln, eingeengt in der Entfaltung der Gedanken durch die während der Pro⸗ jektierung herausgegebenen neuen behördlichen Beſtimmun⸗ gen, gezwungen, das Alte aus wirtſchaftlichen Gründen nach Möglichkeit zit nerwenden, ſtellten ſich der Bauausführung ungewöhnliche Hinderniſſe in den Weg. Umſo höher iſt die über raſchend glückliche Löſung der der Firma J. Huge u. H. Voll geſtellten Aufgabe zu bewerten, zumal erſt am 24. Okto⸗ ber 1927 die ſchriftliche Genehmigung des Baugeſuches aus⸗ geſtellt wurde. Der Umbau hat alſo nur vier Monate in Anſpruch genommen. Man gelangt, wenn man das Lichtſpieltheater, das abends ſchon weithin durch ſeine Außenbeleuchtung auf ſich auf⸗ merkſam macht, von der Seckenheimerſtraße aus betritt, in den offenen Kaſſenraum, in dem zur Rechten und Linken Schautafeln angebracht ſind. Zwei Pendeltüren gewähren zu beiden Seiten der Kaſſe Einlaß in die Garderobenhalle, in der auf beiden Seiten je zwei geräumige Kleiderablagen eingebaut ſind. Während rechts und links eine breite Treppe hinauf zur Empore führt, gelangt man in gerader Richtung zum Parkett, dem mehrere Logen vorgelagert ſind, zu denen der Zugang von der Garderobenhalle aus führt. Der Zuſchauerraum. der ungefähr 300 Sitzplätze umfaßt, iſt in ſeiner architektoni⸗ ſchen Geſtaltung ein wirkliches Meiſterſtück. Als Hauptfarbe wurde beige gewählt, die, diskret mit Gold abgeſetzt, Wärme und Behaglichkeit ausſtrahlt. In der Hauptfarbe iſt auch die Polſterung der Klappſeſſel im Parkett und auf der Empore gehalten. Die geräumigen Ranglogen, die den Sitzreihen vor⸗ gelagert ſind. haben blaue Plüſchpolſterung erhalten. Ganz neuartig iſt die Beleuchtungsfrage gelöſt woden. Man ſieht außer der Notbeleuchtung keine Lichtquelle. In drei Farben erſtrahlen der Zuſchauerraum und die Bühnenum⸗ rahmung. Die Soffittenbeleuchtung, die das Theater indirekt erhellt, liegt in verdeckten Kanälen zwiſchen wulſtartigen Vorſprüngen, die recht wirkungsvoll zur Belebung der Innen⸗ architektur beitragen. In das Oberlicht der Decke ſind die Luftzufuhr und das Fernwerk der Oscalydorgel eingebaut, die an der rechten Seite der Bühne ihre Klänge aus einem reich⸗ ornamentierten, durchbrochenen, vergoldeten Turm ſchickt. Der gleiche Turm nimmt die linke Seite der Bühnenöffnung ein. Die Friſchluſtzuführung und die Abluftanlage garan⸗ tieren an kalten und heißen Tagen einen angenehmen Auf⸗ enthalt. Die Bühnenanlage iſt ſo eingerichtet daß kleine Opern und Singſpiele aufgeführt werden können. Die Profektionsfläche, die an der Rückwand der Bühne angebracht wurde, kann leicht ent⸗ fernt werden, wenn der Saal zu anderen als Kinozwecken verwendet werden ſoll. In dieſem Fall iſt auch die Beſtuh⸗ lung ſchnell beſeitigt. Man rechnet damit daß die Vereine das Theater recht oft benützen werden, zumal das anſtoßende Sälchen, durch das der Hauptnotausgang führt, ſich ſehr gut als Aufenthaltsraum eignet, wenn im großen Saal getanzt wird. In Zuſammenhang damit iſt die Reſtauration beibehalten und durch Entfernung der Küche und Inanſpruch⸗ nahme des Hofes bedeutend vergrößert worden. Die Küche murde in das vollſtändig umgebaute Souterrain verlegt. Muſtergültig ſind die Vorkehrungeen, die bei Gefahrmöglich⸗ keiten eine ſchnelle Eutleerung des Hauſes gewährleiſten. Die Notausgänge erreichen beinahe das Doppelte der be⸗ hördlich vorgeſchriebenen Zahl. Herr Lehmann hat in dem Beſtreben, den Aufenthalt im Theater angenehm, ſicher und bequem zu geſtalten, keine Koſten geſcheut. Während die Entwurfsbearbeitung und Oberleitung der Fa. Huge u. Voll übertragen war, hatte die örtliche Bau⸗ leitung ihr langjähriger Mitarbeiter Ph. Eder, dem es in der Hauptſache mit zu verdanken iſt, daß die kurze Bauzeit eingehalten werden konnte. Bei der Vergebung der Arbeiten wurde Wert auf die Berückſichtigung der Maunheimer Ge⸗ ſchäftswelt gelegt, die ſich denn auch durch gediegene Ausfüh⸗ rung das beſte Zeugnis ausgeſtellt hat. Wir ſchließen mit dem Wunſche, daß der kühne Wagemut, den Herr Lehmann mit dem Umbau der ehemaligen Katiſerſäle zu einem groß⸗ ſtädtiſchen Lichtſpieltheater an den Tag gelegt hat, durch eine gute Rentabilität belohnt wird. Bezüglich der an dem Um⸗ bau beteiligten Firmen verweiſen wir auf die Kollektiv⸗ anzeige in dieſer Nummer. Sch. Beſuch der Kriegergräber In enger Zuſammenarbeit mit dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Berlin, hat das Mitteleuropäiſche Reiſebüro.m. b. H.(MR.), Berlin in den Jahren 1926 und 1927 die Organiſation für Einzelpauſchalreiſen zu den Kriegs⸗ gräbern in Frankreich und Belgien durchgeführt. Eine große Anzahl von Anfragen der Angehörigen unſerer gefallenen Soldaten ſowie viele Hunderte von ausgeführten Retſen legen ein beredtes Zeugnis dafür ab, wie groß das Intereſſe für derartige Reiſen iſt. Vielfach konnten jedoch die Reiſen nicht zur Ausführung gelangen, weil die Intereſſenten, ſet es infolge fehlender Kenntniſſe der franzöſiſchen Sprache, ſei es aus Beſorgnis, von der franzöſiſchen oder belgiſchen Be⸗ völkerung Unannehmlichkeiten zu gewärtigen, oder auch aus anderen Gründen, dieſe Reiſen nicht allein, ſondern nur in Geſellſchaft ausführen wollten. Das Mitteleuropälſche Rekſe⸗ büro hat ſich daher entſchloſſen, im Jahre 1928 neben den Einzelreiſen, die nach wie vor zu feder Zeit angetreten wer⸗ den können, auch Reiſen in kleineren Gruppen zum Beſuch der Kriegsgräber auszuführen. Die Durchführung der Reiſe geſchieht in der Weiſe, daß ſich die Intereſſenten in Köln bezw. Frankfurt verſammeln(Zeit und Verſammlungspunkt wer⸗ den nach der Anmeldung zu der Reiſe bekanntgegeben) und unter beſonderer ſprachkundiger Führung noch an demſelben Tage den Ausgangsort für die Autofahrten zum Friedhof erreichen. Am folgenden Tag werden die Autofahrten nach den Friedhöfen einzeln und, wenn möglich, auch gemeinſam ausgeführt. Am 3. Tage erfolgt die Rückfahrt nach Deutſch⸗ land. Den Reiſenden bleibt es überlaſſen, den Aufenthalt im Auslande auf eigene Koſten beliebig lange auszudehnen. Ausführliche Programme ſind durch alle Zweigſtellen der Ba⸗ diſchen Reiſebüros erhältlich. „ Die Mannheimer Rheinkonvention in Belgien. Der Kabinettsrat hat die Beſtimmungen eines Geſetzent vurfes feſt⸗ gelegt, der den ſuriſtiſchen Beſtimmungen der Mannheimer Rheinkonvention Geſetzeskraft in Belgien erteilen ſoll. * Kündigung des Lohnabkommens für das Hafengebiet Mannheim⸗Ludwigshafen. Vom Deutſchen Verkehrsbund und dem Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer ſind die für das Hafengebiet Mannheim⸗Ludwigshafen und Rheinau be⸗ ſtehenden Lohnabkommen zum 31. März gekündigt worden. Gefordert wird eine Erhöhung des Lohnes um 15 v. H. 5* Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 10000 4 auf Nr. 374 363, 2 Gewinne Zu je 5000/ auf Nr. 102 897, 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nr. 11 598, 212 523, 370 300.— In der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 25 000% auf Nr. 231 926, 4 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nrn. 4393, 203 553, 4 Gewinne zu je 5000 auf die Nrn. 154 172, 238 056, 14 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 7901, 96 766, 179 909, 207 569, 233 886, 274 814, 306 929, (Ohne Gewähr.) * Faſtenopferwoche des Caritasverbandes. Das Faſten⸗ opfer zur Förderung des Kinderhilfswerks in der ganzen Erzdiözeſe ſowie zur Linderung örtlicher Notſtände hat in den letzten Jahren überall Verſtändnis und gute Aufnahme ge⸗ funden. Auch in dieſer Faſtenzeit ſoll die Faſtenopferwoche in allen Pfarreien in der Zeit vom—11 März durchgeführt werden. Zugleich hat der Reichsausſchuß Deutſcher Katholiken gegen den Alkoholmißbrauch beuntragt, mit der Faſtenopfer⸗ woche eine beſonders intenſive Aufklärungsarbeit über die Al⸗ koholfrage zu verbinden. 5 * Warnung vor einem Schwindler beim Geldwechſeln. In letzter Zeit iſt in mehreren Großſtädten des Reiches eln Schwindler aufgetreten, der es hauptſächlich auf Lehrlinge abgeſehen hat, die bei Banken, Poſtſcheckämtern uſw. größere Beträge abheben. Er erſucht die Lehrlinge, ihm kleines Geld in große Scheine loder umgekehrt) umzuwechſeln. Später wird feſtgeſtellt, daß ein großer Betrag am Gelde fehlt. Be⸗ ſchreibung des Betrügers: 23—25 Ihare alt, mittelgroß, volles rundes Geſicht, weiße Geſichtsfarbe, bartlos, dunkler Ueberzieher, Lackſchuhe, hinkt vermutlich etwas levtl. Ver⸗ ſtellung). Das Badiſche Landespolizeiamt warnt vor dem Betrüger und bittet, bei Auftauchen ſeine Feſtnahme zu veranlaſſen. 5 1 MUND WASSER-NRUSELN Bewährtes Mund- und Zahnpflegemittel. Wirkt blutsfillend bei Wundsein des Geumens und Hluten des Zahnfleisches. Bewabri die Jähne vor Fäulnis und erhält ihnen den natürlichen Glanz. Orizon schützt vor 7 2 Arn A Der 30. Februar Scherz und Ernſt zum Schalttag Es war eine gefährliche Sache im alten England, etwa vom 13. bis 17. Jahrhundert, am Schalttag einer Frau mit einem langen roten Unterrock zu begegnen. Dieſe hatte nach einer alten Parlamentsakte der Königin Margaxethe das Privileg, dann einem ihr zuſagenden Manne ihre Liebe zu erklären, und dieſer war— wohl oder übel!— gehalten, dieſem Vorſchlage zu entſprechen. Er hätte ſich ja der Mög⸗ lichkeit einer Mitteilung ſeitens der liebebedürftjaen Schönen entziehen können, da ihm ſa ihr ſcharlachroter Unterrock als offizielle Warnung dienen ſollte. 0 Aber nicht nur im alten England, in dem wohl heute noch ſogenannte Schalttagbälle gefeiert werden, war bieſer Tag für die Frau durch beſondere Freiheiten betont, ſondern auch ſchon die alten Römer hatten den in der Verfallseit ohnehin nicht gerade prüden Vertreterinnen des ſchwäche ren Geſchlechtes für dieſen Termin ungewöhnliche Rechte zu⸗ billigen müſſen. i b 5 a Heute iſt der Schalttag in der an ſich übermütigen Kar⸗ nevalszeit nicht mehr ſo betont wie früher und die wenig⸗ ſten, die am 20. Februar geboren ſind, bringen noch den Komponiſten Roſſini auf, der am 29. Februar 1792 das Licht der Welt erblickte. Er weigerte ſich bei Vollendung ſeines 60. Lebensjahres. energiſch, als Jubilar gefeiert zu werden, da ja erſt ſein 15. Geburtstag au der Reihe ſei.. 525„ Der Humor des Schalttages hat aber nicht nur aute, ſon⸗ einen ſehr ſchlechten„Witz“ geliefert. Wir meinen die Entſcheiduna des römiſchen Senates, der es nach Einführung des neuen rizmiſchen Kalenders durch Julius Cäſar und ſeinen ee e Soſigenes der Würde s Auauſtus angemeſſen erachtete. ö 5 7. Tag weniger haben dürfte als der nach Julius Cäſar benannte Juli. So wurde denn dem armen Februar mit 29 Tagen noch ein Tag fortaenommen und dem Monat des Auauſtus hinzugefügt, ſodeß nun zwei Monate zu 31 Ta⸗ en aufeinander folgten. i 5 gen Dit wwifſenschafflich⸗volitiſche Großtat des Julius Cäsar mit ſeiner Reform tion des völlig durcheinander geratenen altrömiſchen Kalenders. der allmählich wahren Frütlingsanfaug abwich, kann man nicht hoch ar ug nächſte Säkularſchaltjahr wäre alſo das daß ſein Monat Auguſt einſchätzen. Anderthalb Jahrtauſende hat ſein Vorſchlaa der abendländiſchen Kultur befriedigend gedient. Das reine Mond⸗ jahr von 354 Tagen. das mit dem März anfina. dann eine Reihe Monate einfach nach ihrer Ordnungszahl benannte, nämlich den fünften bis zehnten(Dezember], worauf Januar und Februar den Schluß bildeten, wurde völlig verwor⸗ fen und im Jahre 47 v. Chr. der Anſchluß an das reine Sonnenfahr verfügt. Auf Grund aſtronomiſcher Beobachtun⸗ gen folgte auf drei Jahre zu 365 Tagen eines mit 366 Tagen, wobei die Schaltung am Ende des römiſchen Jahres. alſo im Februar, erfolgte. Da man im römiſchen Kalender die letzten Monatstage rückwärts von dem„Aus rufetaa“, den ſog. Kalen⸗ den, des folgenden Monats rechnete, ſo kam der Schalttag vor den ſechſten Tag vor den Kalenden des März. Man zählte. wie die alten Aegypter das ſchon eingeführt hatten. dieſen ſechſten Tag einfach dopnelt. Daher kommt die Bezeichnung des „Biſſextilfahres“. Dieſe Doppelzählung eines Datums iſt auch heute noch Vorſchrift im Bordkalender, ſobald ein Schiff in öſtlicher Richtung den 180. Längegrad auf unſerer Erbe über⸗ ſchreitet. Es iſt alſo unrichtig anzunehmen daß der 29. Februar der Schalttag ſei, eigentlich iſt es nach römiſchem Gebrauch der 24. Im Heiligen Kalender der katholiſchen Kirche, ſind die Patrone der betreffenden Tage im Schaltjahr entſprechend um 5 Taa verſchoben. ielen wird die Bedeutung des Viertel⸗Tages im prak⸗ tiſchen Leben inſofern nicht recht einleuchten, als er im Da⸗ ſein des Einzelnen garnicht in die Erſcheinung tritt. Wenn wir aber ein Jahrhundert lang den Schalttag weglaſſen wollten, dann würde der jahreszeitliche Frühlingsbeginn ſich von dem kalendermäßigen bereits um 25 Tage entfernt ha⸗ ben. Aber auch das juliſche Jahr mit 365.25 Tagen erweiſt ſich noch nicht als genau genug wenn man, es mit der erakten Beſtimmung des„tropiſchen“ Jahres vergleicht. Dieſe liefert 365.2422 Tage. Im Laufe der Zeit war daher auch der Ju⸗ liſche Kalender um etwa zehn Tage von den aſtronomiſchen Däten der Jahreszeiten abgewichen. Papſt Gregor XIII. ſah ſich daher gezwungen, um den Beſtimmungen des Konzils von Nicäa vom Jahre 325 über den Frühlingsanfang wieder nahe zu kommen, auf den 4. Oktober 1582 ſogleich den 15. ſtatt den 5. folgen zu laſſen ſodaß auf dieſe Weiſe die zehn Tage wieder eingeholt wurden. Die Gregoriſche Kalenderreform hetraf weiterhin die Schalttage der vollen Jahrhunderte. Im allgemeinen ſollten dieſe als Gemeinjahre gelten, nur die um zwei Monate vom durch vierhundert teilbaren ſollten 84 ahr ſein. Das Jahr 2000. Der der Zunkunft auch dieſen Umſtand. Ansteckung(Grippe). Origmel- Packung See u Req 1. 25 u. 2,23 in allen ein- schlägigen Ceschäflen erhöltlich. Fehler, der bei dieſer gregoriſchen(nicht gregorianiſchen) Kalenderreform noch übig bleibt, deren aſtronomiſche Ausar⸗ beitung der deutſche Jeſuit Clavius in Rom lieſerte, beträgt nur 26 Sekunden. Wir werden alſo für die nächſten Jahr⸗ tauſenden wenig an dieſer Annaßme zu ändern haben. Was jedoch durchaus der Reform bedarf, iſt die Anord⸗ nung der einzelnen Mongte inbezug auf ihre ungleich lange Dauer. Es kann uns heute niemand mehr zumuten, daß wir uns zu Ehren des Auguſtus mit einem zu kurzen Februar abfinden. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ſind daher auch zahlloſe Vorſchläge zur Verbeſſerung aufgetaucht. Im Jahre 1925 hat ſich der Völkerbund der Angelegenheit angenommen und eine beſondere Kommiſſion zur Bearbeitung dieſer Fra⸗ gen eingeſetzt. Es liegen mindeſtens 185 Vorſchläge aus 83 verſchiedenen Staaten vor, wobei Deutſchland mit 24 An⸗ regungen vertreten iſt. Eine Reihe von Vorſchlägen wollen mit der Wochentagszählung, ohwohl ſie durch die Jahrtau⸗ ſende ſanktiontert ſcheint, brechen und einen Tag ohne Wochenbezeichnung gelten laſſen. Wir haben dann ſtets 52 Wochen und einen oder zwei Sondertage. Dr. Blochmann in Kiel will den außer der Wochenreihe gezählten Tag in die Mitte des Jahres und den Schaltag an das Ende legen. Es würde dann jedes Vierteljahr mit einem Sonntag und einem Monat zu 31 Tagen beginnen, dem zwet Monate zu„ Tagen folgen. Oſtern ſollte wie auch diesmal am Sonntag, den 8. April gefeiert werden. Auf dieſe Weiſe würde der Februar 1 Tagen gleichberechtigt neben den anderen Monaten ehen! 1 f 7 N 5 5 Mit einer Reform der Tagesgruypierung im Jahre wäre aber noch lange nicht allen Anforderungen entſprochen. die an einem wiſſenſchaftlich brauchbaren Kalender zu ſtellen ſind. Die Hiſtoriker haben mit Recht wiederholt bemängelt, daß die durch die Oſtertafeln von Diouys dem Kleinen einge⸗ führte Jaßſreszählung nach der Geburt Chriſtj. die um min⸗ deſtens 6 Jahre fehlerhaft iſt, für die norchriſtliche Zelt zu vielen Irrtümern Veranlaſſung gibt. Die vorher bliche ſog. Aera der Byzantiner, die mit dem 1. September 3509 v. Chr. anfing, wurde von dem Chronologen Prof. Ginzel als vorzüglich bezeichnet Vfelleicht bedenken Reformatoren Durch eine genügend große Verſchtebung des Aufangspunktes der Jahreszählung würde viel an Klarheit und Einheitlichkeit gewwunen werden. Dr. H. H. Krit zinger. S 4. Seite. Nr. 101 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. Februar 1928 23 Jilm⸗Nundſchau Alhambra⸗Lichtſpiele:„Lee, die Frau mit dem Weltrekord“ „Der Sport als ſolcher gewinnt in der Filmdramatik ſelbſt, nicht nur in der filmiſchen Berichterſtattung, immer mehr an Boden, und während er ſich ſeine Stoffe zuerſt aus Eis und Schnee holte, iſt er wie im Einzelnen vorzüglich gelungenen tells im Schwimmbaſſin angelangt. Ohne Frage es ſich bei dieſer Art von Filmwerken um die Möglichkeit, in den angelſächſiſchen Ländern der deutſchen Produktion Boden zu gewinnen. Das dürfte wie in dieſem gelingen, 1 Vertreterin der Darſtellung gefunden: Lee dar ry, die ihre Schwimm⸗ und Sptelrolle mit einer ſeltenen Doppelbegabung durchführt. Bezeichnend iſt dabel lichen Leiſtung verknüpft: Die Heldin muß ſich ſchwerlichen Weg über den See zur Rettung ihrer Liebe bah⸗ nen, was an die ſchwimmeriſche Fertigkeit wie den mimiſchen Ausdruck gleich hohe Anforderungen ſtellt, ee in jeder Art gerecht wird. Auch ſonſt weiß ſie durch die geſchickte und echt filmiſche Verknüpfung der Szenen, eine ganze Reihe von darſtelle⸗ riſchen Möglichkeiten zu verwerten. har geeignet; eine Frau, die keinen Mann, wird durch einen Mal in eine große Laufbahn gebracht, die ſie von Erfolg zu Erfolg führt, nur darf keiner wiſſen, daß ſie verheiratet it. Dieſe ehemalige Bedingung aus der Operette wird hier ſehr eſchickt für den dramatſſchen Aufbau verwendet, zu deſſen Wurzügen es gehört, daß er die Spannung bis zum Schluß ſteigerk.— wie beim Wettſchwimmen ſelbſt.— Dle technische Zurichtung des Stückes iſt äußerſt ſolide und fleißig, die ſportlichen Szenen höchſt lebendig. 0 por allem Adalbert Schlettow als Flimmerwand hringt. Die Unterwaſſeraufnahmen werden be⸗ ſonders intereſſieren; ſie zeigen, wieviel Mühe man ſich mit dem Werke gegeben hat. Das Programm weiſt noch einen zweiten Film von For⸗ mat auf,„Die Studenten gräfin“ eine neuenbwandlung von Stugens„Geſellſchaft des Abbe Chateauneuf“; der Sohn f ſelbſt unbekannte Mutter, der man dieſes Kind aus fungen Tagen der Studentenzeit früh genom⸗ verliebt ſich in ſeine ihm men hat Wie ſich alles zum Guten und iſt der Inhalt bieſes Bilöſtreifens, der des doppelten Milieus wie in den Darſtellern(Magda Sonja, Fritz Kʒampers) Niveau zu halten weiß. Capitol:„Herkules Maier“ Reinhold Schünzel, der ſchon manchen guten, luſtigen Vernünftigen wendet, mit ſeiner Zeichnung Film geſchaffen hat, tritt hier wieder mit einem neuen vor die Oeffentlichkeit. Er hat ſchon beſſere zuwege gebracht. In dem neuen Film iſt alles Konſtruktſon. Man merkt zu deutlich das krampfhafte Bemühen bei der Suche nach„Pointen“. Es gibt natürlich bie ohne weiteres zur ſtürmiſchen Heiterkeit reizen, eine recht fröhliche Stimmung und ein recht befretendes Lachen kann der Film aber nicht aufkommen laſſen. Die ganze Handlung iſt zu viel„geſtellt“. Man weiß von vornherein, was jetzt kom⸗ men muß. An der Darſtellung Schünzels ſelbſt iſt nichts aus⸗ zuſetzen. Er wirkt ſchon durch die unglückliche Geſtalt, die er in dieſem Film zu verkörpern hat. Sein Lebenskampf iſt ſchwer und vielſeitig, er wird hart angepackt, gewinnt aber allem immer die beſte Seite ab und fällt immer wieder auf die Füße. Auch die Trennung von ſeiner Frau löſt ſich am Schluß in Wohlgefallen auf. Hier wenigſtens ein verſöhnlicher Aus⸗ klang. Auch die Darſtellung der übrigen Mitwirkenden iſt ſehr gut, ebenſo die ganze Aufmachung.— Das Betprogramm bringt einen Film mit Lya de Putti in der Hauptrolle, in der dieſe Gelegenheit hat, ihre Kunſt zu zeigen. Trotz allem, was man von Lya de Puttt vernommen hat: Sie kann etwas. Die Deulig⸗Woche beſchließt das Programm.* Schauburg:„Annie Laurie“ Hie Campbell— bie Macdonald. Die beiden ſchottiſchen Geſchlechter bekämpfen ſich bis aufs Meſſer. Die Raubzüge gehen hin und her und die Loſung des Tages iſt: einen Camp⸗ Bell für einen Maedonald. Mitten in dieſen Kämpfen ſtehen wei Frauen, die ihr Herz in das Lager der Gegner hinüber⸗ zieht: Annie Laurie(Lillian Giſhs (Patricia Avery). Die Söhne beider Häuptlinge werben Am ihre Gunſt, bis ſchließlich die Maedonalds auch hier den Sieg davontragen, nachdem ihre Hilfe den Adlerhorſt des Stammes gerettet hatte. Es iſt Romantik im wahrſten Sinne des Wortes, was hier gezeigt wird, und es iſt faſt wohltuend, nach den mehr oder weniger verflachten Produkten der Gegen⸗ jetzt ſchon mit dieſer neuen, im Ganzen Filmſchöpfung be⸗ handelt Film ſchon deshalb weil das ſportliche Können hier zugleich eine aus⸗ punkt im„Neckartal“ Raſt gemacht wurde, erinnert an recht die letzte Szene, in der ſich die dramatiſche Spannung 1 5 der 1 Es wäre zu wünſchen, wenn dieſes Bild aus dem Nachlaß des hier einen be⸗ denen die blonde Von den Darſtellern iſt ˖ lettow als Manager zu nennen, der ſo richtig die neue Sachlichkeit feines Metiers auf die zogen. bei der trefflichen Darſtellung Schünzels Stellen, gelände reif wird. und Enid Campbell wart wieder einmal einen Film zu ſehen, der die Poeſie der ſchottiſchen Hochlandsromantik ſo tief innerlichſt erfaßt wie „Annie Laurie“. Der Film iſt vor allem in der Bildwirkung außerordentlich eindrucksvoll. Die Hanblung iſt ſpannend von Anfang bis zu Ende. Der männliche Hauytdarſteller Nor⸗ man Kerry hat ſeinen Jan Macdonald nach Fairbanks Vor⸗ bild gezeichnet. Daneben läuft noch das ebenfalls ſehr empfehlenswerte Beiprogramm. Brief aus Edingen Der Verkehr auf der Staatsſtraße Mannheim Heidelberg— Heilbronn(Laudſtraße 3) war ſchon in den Zeiten des bloßen Pferdefuhrwerksverkehrs recht lebhaft. Die gelbe Poſtkutſche, die„damals“ täglich von Heidelberg nach Mannheim und wieder zurück ging und vom„Schorſch⸗ aus Heidelberg mit ſeinen drei Rappen viele, viele Jahre(bis 1890) hindurch gefahren wurde, wobei in Edingen als Mittel⸗ idylliſche und behagliche Zeiten. Unſer kürzlich in Mannheim verſtorbener Ehrenbürger, Kunſtmaler Michael Koch, hat die⸗ ſen Eindruck in einem überaus ſchönen Gemälde feſtgehalten. Meiſters für die Gemeinde gewonnen werden könnte. Heute iſt es auf der Landſtraße 3 anders. Der Auto⸗ verkehr nimmt, wie die Statiſtik zeigt, ſtändig zu und die Straße Edingen—Wieblingen wird immer ſchlechter. Faſt ein Jahr liegen nun die Pflaſterſteine an den Straßenſeften und harren der Verwendung. Ueber das zu ſchnelle Fahren durch den Ort, namentlich von Laſtautos, gehen in letzter Zeit Die Rolle iſt dafür denk⸗ d anderen liebt als ihren Erfolg als Schwimmerin mit einem viele Klagen ein. Ob die Autoſtraße wohl bald kommen wird? Ein großer Teil der Bevölkerung erſehnt ſie, ein anderer, die Landwirtſchaft, befürchtet den Verluſt weiteren wertvollen Geländes. Mit Spannung erwartet man die erſte Elektriſche, nachdem Oberleitung und Erdleitung vollkommen fertig⸗ geſtellt iſt. Innerhalb des Ortes rechnet man mit 3 Halte⸗ ſtellen(Pfälzer Hof, Rathaus, Alter Bahnhof). Die Halte⸗ ſtelle am Rathaus iſt deshalb notwendig und wichtig, um den geſamten Verkehr am Ortsmittelpunkt beſſer überſehen zu können und weil die Rathausſtraße gleichzeitig die Straße zur Halteſtelle der Schnellbahn iſt. Unmittelbar nach Verlaſſen der jetzigen Bahnhofsanlage, die niedergelegt wird, kreuzt die Elektriſche die Landſtraße 8 und mündet am neu zu erſtellenden Betriebsbahnhof in die Schnellbahnlinie(Mannheim— Heidelberg) ein. Mit der voll⸗ ſtändigen Fertigſtellung der beiden Linien, die hier im Ort hindurch bezw. am füblichen Ortsteil vorbeiführen, rückt Edingen als Mittelpunkt der beiden Städte Mannheim und Heidelberg näher an dieſe heran. Doch zu Edingen gehört auch der Main⸗Neckar⸗Bahnhof an der Hauptlinie Heibelberg(Maun⸗ heim—Fraukfurt a. M. Ganz in der Nähe des Bahnhofs, im ſogenannten„Neu⸗ Edingen“ iſt die geometriſche Gebietsumlegung bereits voll⸗ Weitere ſchöne Wohnhäuſer werden daſelbſt im Laufe des Jahres erſtehen. Der mit Friedrichsfeld gemeinſam er⸗ ſtellte Hauptſammelkanal, Der ausführende Firma Sar u. Klee⸗Mannheim haben die Sch vierigkeiten und Bedenken des Projekts, die durch die Reichsbahndirektion Mainz anfangs gehegt wurden, ſehr tref⸗ fend gelöſt, was auch bei der Abnahme von dem Vertreter der Reichsbahndirektion Mainz durchaus anerkannt wurde. In dieſem Baugebiet entſtehen für die Gemeindeverwaltung in⸗ bezug auf Waſſerleilung, Kanaliſation uſw. neue Aufgaben. Für die Geſamtentwäſſerung des Ortes iſt im letzten Jahr ein Plan aufgeſtellt worden. An den Hauptteilen wird ſeit Dezember auf dem Wege der Notſtands⸗ arbeiten gearbeitet. Mit der Fertigſtellung dürfte in den nächſten Wochen zu rechnen ſein. Die Hausanſchlüſſe müſſen nach einer beſtehenden ortspoltzeilichen Vorſchrift bei dieſer Gelegenheit gleichzeitig mit ausgeführt werden. Dann liegt in dieſen Straßen Waſſer, Kanal, Gas. Durch die Grab⸗ arbeiten erwachſen der Gemeinde neue Ausgaben für die Herſtellung von Straßen. Der RNathausſtraße als Schul⸗ und Bahnhofſtraße muß dabei beſonderes Augenmerk zugewendet werden. Eine weitere wichtige Angelegenheit iſt die Schaffung eines Sportplatzes, nachdem der jetzige Platz an der Friedrich⸗Ebert⸗Straße, der vom Grafen v. Sberndorff gepachket iſt, demnächſt als Bau⸗ Trotz mehrfacher Bemühung der Ge⸗ meindeverwaltung will dieſe Sache nicht recht vonſtatten gehen, weil es an geeignetem Gelände fehlt. Verſchiebentlia angebahnte Verhandlungen ſind leider bis jetzt immer ge⸗ ſcheitert. Es iſt aber unumgänglich notwendig, daß auch diefe Frage in aller Kürze ihrer Löſung zugeführt wird. In den letzten Tagen wurde noch durch das Telegraphenbauamt Hei⸗ delberg ein weiteres Erdfernkabel gelegt, um das Schutznetz, das ſonſt wegen der„Elektriſchen“ hätte im ganzen Ort geſpannt werden müſſen, zu vermeiden. Das Erdkabel hängt aber auch zuſammen mit der ſehr notwendigen Verbeſſe⸗ ung des Fernſprechverkehrs. Den automatiſchen Selbſtanſchluß mit Mannheim erwartet man, wenn nicht in dieſem, dann aber beſtimmt im kommenden Jahre. ö der unter der Bahnlinie hindurch führt, hat kürzlich ſeine Abnahme erfahren. Bauleiter, Reg.⸗Baurat a. D. Kohler ⸗Heidelberg ſowie die Messing putzen! Kommunale Chronik Kaufmänniſche Verwaltung der kommunalen Betriebe Die Büragermeiſter faſt ſämtlicher oſtpreußiſchen Städte ſo⸗ wie die Direktoren der ſtädtiſchen Werke ſind kürzlich in Könlasbera zu einer Beſprechung zuſammengetreten. um über eine Ratlonaliſierung der ſtädtiſchen Be⸗ triebe in Oſtpreußen zu beraten. Der Referent, der Könſasberger Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer. gina von der Tatſache aus. daß die Rationaliſterungsbeſtrebun⸗ gen in der Privatwirtſchaft in den letzten Fahren zu ganz außerordentlich auten Ergebniſſen geführt haben, und daß die Gemeindeverwaltungen allen Grund hätten, dieſes Gute, das die Privatwirtſchaft geleiſtet habe, auf die öffentliche Wirtſchaft zu übertragen. Privatunternehmungen werden heute faſt burchwea in der Form von Aktiengeſellſchaften oder Geſellſchaften mit be⸗ ſchränkter Haftung betrieben. Sie haben die kaufmänniſche Buchführung, ſie ſtellen, wie es das Handelsgeſetzbuch vor⸗ ſchreibt, regelmäßig Bilanzen auf. Die Bilanzen werden der Oeffentlichkeit voraelegt und von ihr kritiſiert. So kann ſich die Oeffentlichkeit ein Bild machen, in welchen Betrieben ver⸗ nünftig und rationell gewirtſchaftet wird. Daran fehlt es aber in der öffentlichen Wirtſchaft. weil die Ergebniſſe der Be⸗ triebe im allgemeinen nicht oder nicht in Bilanzſorm an die Oeffentlichkeit kommen. Auch die Mitalieber der ſtädtiſchen Körperſchaften. die ſich bei der Etatberakung mit den Betriebs⸗ ergebniſſen der gemeindlichen Unternehmungen befaſſen. kön⸗ nen kaum das erwünſchte klare Bild bekommen. denn die kameraliſtiſche Buchführung, auf der ſich unſer heutiges Kaus⸗ haltsweſen aufbaut. iſt zwar für die Führung der ſogenannten Hoheitsverwaltungen zweckmäßig. für die Führung von wer ⸗ benden Betrieben dagegen nicht. weil ſie kein Bild von dem wirklichen Erfolge gibt. der im Laufe eines Jahres erzielt wor⸗ den iſt. Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer empfahl deshalb die Umſtellung aller ſtädtiſchen Betriebe auf die kaufmänniſche doppelte Buchführung Er zeigte, daß man auch in kleinen Städten, wo es vielfach nicht möalich oder nicht angebracht ſei, die ſtädtiſchen Betriebe in der Form einer privatrechtlichen Geſellſchaft zu führen, dieſe öffent⸗ lichen Betriebe nach den Grundſätzen der kaufmänniſchen Buch⸗ führung verwalten könne. Als Anlage zum Etat iſt dann nicht. wie ſonſt, ein Voranſchlag für das künftige Jahr. ſondern die kaufmänniſche Bilanz für das abgelaufene Jahr bekanntzugeben, ſo daß auf dieſe Weiſe die ſtädtiſchen Körperſchaften an der Hand der Bilanzen prüfen können, wie ſich die Betriebe entwickelt haben und welches finanzielle Er⸗ gebnis herausgekommen iſt. 5 Als Vertreter der Kleinſtädte wies Bürgermeiſter Wonde⸗ Mohrungen darauf hin, daß die Gewerbetreibenden und Kaufleute. die in den Stadtverordnetenverſammlungen ſitzen, mit einer kaufmänniſchen Buchführung viel leichter ar⸗ beiten können, denn es ſei ſedem Kaufmann geläufig, daß z. B. in einem Betriebe ordnunasmäßia immer gleichbleibende pro⸗ zentuale Abſchreibungen gemacht werden müſſen. Ferner reate dieſer Redner eine Neuordnung der Reylſion in den ſtädtiſchen Betrieben an. Städte von 2000 bis 7000 Einwoh⸗ nern könnten ſich ein eigenes Reviſionsbüro für ſtädtiſche Be⸗ triebe nicht leiſten. Er forderte deswegen die Gründung von Neviſionsverbänden Gerade die Gas⸗ und Waſſerwerke und auch die Schlachthöfe der Kleinſtädte brauchten eine gründliche fachmänniſche Ueber⸗ prüfung, und ſie bedürfen vor allem des Hinweiſes, inwieweit ſie es anders zu machen haben als heute. In der weiteren Ausſprache wurde vor allem hervor⸗ gehoben, daß nur die Reviſion durch einen eigenen Verband Garantie dafür biete, daß nicht Dritte unerwünſchte Einblicke erhalten könnten, eine Gefahr, die bei Zuziehung eines Fach⸗ mannes von außen ſtets beſtünde. Der zu aründende Verband der oſtyreußiſchen Gemeinden ſoll mit der Reviſion der Bilan⸗ zen beginnen und dann ſchrittweiſe zu einer laufenden Beratungder Stadtverwaltunge n übergehen. Ein⸗ ſtimmia wurde ein Ausſchuß gewählt, de mdie Gründuna eines Verbandes oſtpreußiſcher Gemeinden und Kommunalverbände übertragen wurde. Nein! „Lenatol!“ benulzen! Es hält alle Metalle bei einmaliger Behandlung ſahrelang blank. Alleinverkauf: Drogerie Ludwig& Schütthelm, Mannheim, 0 4. 3 Telephon Nr. 27715 und 27716. S42⁵ Der weiſe Hirte Ein modernes Märchen von Albert Reinicke Im fernen Oſten lebte ein alter Hirte, der wegen ſeiner Weisheit weit und breit berühmt war. Auch der zu ihm: „Wenn du mir drei Fragen zur Zufriedenheit beant⸗ worten kannſt, ſo will ich dich reichlich belohnen mit Gold und Edelſteinen. Ich werde dich in koſtbare Gewänder kleiden laſſen und dich zu meinem erſten Ratgeber ernennen.“ Der Hirte verneigte ſich tief vor dem König und ſprach: „Wie laulen deine Fragen?“. Dies meine erſte Frage, ſagte der König:„Wieviel Sterne ſtehen am Himmel?“ Der Hirte antwortete:„Im Herzen Europas lebt ein kapferes Volk mit ruhmreicher Vergangenheit. Dieſes Volt würde durch die e Zahl neidiger Feinde nieder 47 5 und mit unexſchwinglichen Reparatlonszatlungen klaſtet. Viele Tauſende und Abertauſende von Goldmillio⸗ nen hat dieſes Volk unter ſchwerſten Entbehrungen ſchon ge⸗ ahlt und wird noch viele, viele Tauſende von Millionen in Geena zahlen müſſen, denn der Feinde Habgier kennt keine renzen. ollte nun die Zeit gekommen ſein, wo alles ge⸗ zahlt ſein wird und du für ſede gezahlte Million einen Punkt auf einen großen Bogen Papier machſt und die Punkte dann uſammenzählſt, ſo haſt du die gleiche Zahl, als Sterne am immel ſtehen.. Der König fragte weiter:„Wieviel Sekunden hat die Ewigkeit?“ Da erwiderte der Hirte:„In der fernen Schweiz liegt ein Ort. namens Genf. Dorthin entſenden die Regierungen aller Herren Länder ihre erleuchteſten Diplomaten. damit ſie zum ohle der Menſchheit über einen ewigen Frieden beraten mögen. Sie ſprechen alle ein Langes und ein Breites und ſchwelgen in Genüſſen und Wonnen. So tagen ſie jahrein, jahr⸗ aus mitſamt ihrem Troß, und ſprechen immer dasſelbe. Wenn nun dieſer Völkerbund, wie er geneunnt wird. in voller Einig⸗ keit die Ziele zum Weltfrieden aufaeſtellt und anerkannt haben Wird. dann iſt die erſte Sekunde der Elbiakeit vergangen.“ 5 1 05 Könia fraate weiter:„Wo wohnt das Recht auf 1 Erde . ſich die Miene des Hirten und er ſprach: 8. o König. wohnt immer dort, wo die Macht ist. Die aber weilt bort. wo das meiſte Geld iſt und wo die mei⸗ asbomben und Ran aoſſen werden. i Nong hörte von ihm. Er beſchied ihn vor ſeinen Thron und ſprach der Wahrheit! trägt grötztentells die Tatſache, daß es bisher noch kein Werk ge⸗ 1 5 hat, das Werk von Rechtsanwalt Dr. A. Levl ausfüllen. ſprochen und deren Anwendung an Hand zahlreicher, ſomit beruſen, jedem Ein elt indler, ſei er groß oder klein, ein un⸗ . zuverläffiger Fübrer durch dieſes ſchwierige Gebiet zu wer⸗ en. 8 been, kurz jedem, Fer ſich mit dleſer Materle zu befaſſen Da ſprach der Könia:„Du haſt meine Fragen weiſe beant⸗ wortet. Ich will dich darum belohnen. wie ſch es verſprochen habe.“ Und er wollte den Hirten in koſtbare Kleider hüllen und mit goldenen Ketten behängen laſſen. doch dieſer wehrte beſchei⸗ den ab und ſprach:. „Nicht irdiſcher Beſitz und Tand. o König. bedeutet das Glück auf dieſer Erde. Der arößte Reichtum iſt die Erkenntnis „Und was iſt bie Wahrheit?“ fragte der König begierig. „Exlaſſe mir, mein König. die Antwort auf dieſe Frage.“ 1 1 5 bittend der Hirte.„denn die Wahrheit muß jeder ſelbſt inden.“ „Ich befehle es dir!“. rief der König erzürnt. „So ſei es denn.“ entgeanete der Hirte ſich verneigend und ſprach, indem er ſich zum Gehen wandte: „Ich habe nach langem Suchen als Wahrheit erkannt: Die Welt iſt ein aroßes Das letzte Wort verhallte am Ausgange. Der König ſandte abermals ſeine Boten nach dem Hirten aus. um das Wort zu erfahren. doch bließ der weiſe Hirte von Stund an verſchollen. Eiteratur Aus verkänſe und Sonder⸗Berauſtaltungen. Die wichtiaſten Verlag L. Schottlaender u. Co. Ueber die Begriffe„Ausverkäuſe und Sonder⸗ leute ſich in den Maſchen des Geſetzes verſtrickten. Schuld hieran in zufammenfaſfender, gemeinverſtändlicher Weilſe ie geſetzlichen Beſtimmungen erläuterte und hierdurch klarſtellte, was erlaubt iſt und was da. Geſetz verbietet. PDieſe Lücke will das In knapper Form und ohne jeden überflüſſigen wißenſchaftllchen Ballaſt werden hier ſämtliche in Betracht kommenden geſetzlichen Beſtimmungen 5 der kauf⸗ männiſchen Praxis eninommener Beiſpiele klargeſtellt. Das Werk iſt Darüber hinaus wird es aker auch Verbänden, Syndleis und Theater und Muſik AItalieniſche Muſikkomödien in Wiesbaden. Das Staatstheater brachte als Neuheiten zwei Werke zeitgenöf⸗ ſiſcher ttalieniſcher Muſtk, von denen Franco Alfauos lòngriſche Komödie Madonna Imperia“ ihre reichs⸗ deutſche Uraufführung erlebte, während die(zuerſt im Vor⸗ jahre in Venedig gegebene)„Mandragola“ von Mario Caſtelnuovo⸗Tedeſco überhaupt erſtmalig in deutſcher Sprache über die Bühne ging. Beide Opern greiſen auf lite⸗ rariſche Te tvorlagen zurück, die erſtexe auf eine Novelle aus Balzaes„Contes drolatiques“, die zweite auf das gleich⸗ namige Original des Machiavelli. Ihnen gemeinſam iſt die Stimmung heiterer“ebeusfreude, eine der Renaiſſancezeit entſprechende ſtarke 11 der Sinnenliebe. Handelt es ſich dort um das galante Erlebnis eines armen fungen Schrei⸗ hers, der ſich d älteren Mitbewerbern in die Gunſt einer verführeriſchen Kurtiſane einſchmeichelt, ſo ſchil⸗ dert die Fabel des Zaubertranks„Maudragola“ die Torheit eines Ehemanns, der durch Liſt und Schelmerel betrogen, ſeine junge Frau ſelbſt dem Liebhaber ausliefert. Die muſikallſche Charaktleriſterung in beiden Fällen iſt weſentlich verſchieden. Die Tongebung des älteren Alfano wurzelt durchaus im Empfindungsmäßigen, der lyriſche Zauber eines ſtrömenden G. n: n gern e eeneneener Ratgeber in allen ßier auf⸗ Sapitel des Unlauteren Welthewerbsgeſezeg gemelnverſſändlich der. Melodienreichtums, der alle Anklänge an moderne Atonalität geſtellt und an zahlreichen Beiſpielen aus der kaufmänniſchen Praxis erläutert von Dr. A. Levi, 5.., Berlin SW 10. Veranſtaltungen“, die für den Kaufmann elne ſo ungeheuer bedeu⸗ tungsvolle Rolle ſpielen, herrſcht in weiteſten Kreiſen noch immer eine überraſchende Unkenntnis. Dieſe Untenninis des Geſetzes hal ſchon in vielen Fällen dazu geführt, daß durchauz ehrenwerte Kauf⸗ wieder zu Harmonien auflöſt, offenbart ſpezifiſch italteniſche Klangfreudigkeit. Der junge Caſtelnuovo dagegen faßt ſeine Oper letztlich als Satire, als 11 0 Scherzſpiel; die inſtru⸗ mentalen Effekte des Witzes, die kein echtes Gefühl ausdeuten wollen bleiben notwendigerweiſe äußerlſch, anstelle reinen, Auſikaliſchen Erlebens tritt techniſche Bravour, auch dev Humor fehlt die zündende Unmittelbarkeit, und etgenktlich mit den wenigen lyrſſch⸗poetiſchen Partien erzielt der Kom⸗ poniſt den beſten Eindruck. Der ſchwlerigen muſikaliſch⸗ ſzeniſchen Bühnengeſtaltung beider Werke hatte das Staats⸗ theater ſich mit Sorgfalt angenommen. Ernſt Zulaufs Or⸗ cheſterführung bewies feinſinniges Eindringen in die Eigen⸗ art der Partituren, Intendant Paul Bekkers perſönliche Regie arbeitete ſicher und zielbewußt. Im Rahmen eindrucksſtarker Bühnenbilder von 1 erreichten auch die geſanglich⸗ darſtelleriſchen Einzelleiſtungen tellweſſe bemerkenswerts Ni⸗ veau; insbeſondere Grete Reinhard(Imverſa) und Krämer (Filippo) in der erſten Oper, Biehler(Rieia) und Scherer (Callimgeb) in Maändragola“ wußten ſehr zu gefallen. Leb⸗ after Beifall rief mit den Mitwirkenden auch den anweſen⸗ en Komvoniſten Caſtelnuovo⸗Tedeſco an die Rampe. k. I * 15 3 0 en b ˙ a e R Miltwoch, den 29. Februar 1928 W Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 101 Aus dem Lande Generalverſammlung der Kaiſerſtühler Winzervereinigung * Bickenſohl beim Kaſſerſtuhl. 27. Febr. Die dem Badiſchen Winzerverband angeſchloſſenen Kaiſerſtuhler Winzervereini⸗ gung hielt hier im„Rebſtock“ ihre Jahreshauptverſammlung ab. Der Vorſitzende der Vereinigung. Freiherr von Glei⸗ chen ſteſn⸗Oberrotweil, kam auf die Notlage der Lan d⸗ wirktſchaft zu ſprechen, von der der Rebbau infolge der Fehlherbſte beſonders hart betroffen werde. Schwer laſte auch die ſozlale Geſetzgebung auf der Landwirtſchaft, ebenſo der faſt unerträglich gewordene Steuer druck. Die Einſchätzung nach dem alten badiſchen Vermögensſteuergeſetz gehöre beſei⸗ tigt und das Reichsſteuereinſchätzunasgeſetz ſchon für 1928 zur Anwendung gebracht. Zur Behebung der Notlage dürfte man aber auch die Wege der Selbſthilſfe nicht außeracht laſſen. Der Rebbau müſſe mehr der Neuzeit angepaßt, die Reb⸗ arbeiten möalichſt vereinfacht und mechaniſiert werden. weiteren Zerſplitterung von Rebarundſtücken durch Erbteilmna gehöre vorgebeugt. Bel Erſtattung des Geſchäftsberichtes un⸗ terzieht der Geſchäftsführer, Freiherr von Göler die Wein⸗ einfuhr vom Ausland und hernach die Steuerfragen einer kritiſchen Betrachtung. Die unerläßlichſte und nachdrück⸗ lichſte Forderung bleibe die Steuereinſchätzung nach dem Er⸗ tragswert. Viel ſtrenger als bisher geßöre die Weinkontrolle gehandhabt, vor allen Dingen dort, wo der Wein nicht wachſe. ſondern wo er gemacht werde!(Zuſtimmuna]. Nicht zu ge⸗ ring dürfe der Winzer den Wert der Reklame einſchätzen: mehr als bisher ſollte die Welt von der Güte der badiſchen Weine Kunde erhalten. Reichstaasabgeordneter Dlez⸗ Radolfzell erläuterte zu⸗ nächſt die Beziehungen zwiſchen Landwirtſchaft und Geſetz⸗ gebung.— In der nun folgenden Ausſprache wurde hauptſäch⸗ lich Beſchwerde erhoben über die ſteuerlichen Schwierigkeiten und hohen Koſten bei dem Austauſch von Grundſtücken. * * Schriesheim, 28. Febr. Der Maurer Georg Weber iſt, als er einen Eimer Waſſer in den Dorfbach ſchütten wollte, dabei unglücklich die Böſchung hinabgeſtürzt undertrunken. 5 Aus der Pfalz Verſchönerung des Straßenbildes Bad Dürkheim, 27 Febr. Zur Verſchönerung des Straßenbildes der Stadt Bad Dürkheim beſchloß der hlieſige Verſchönerungsverein und Drachenfels⸗Klub e. V. die A u⸗ pfanzung von Reben an den Häuſern und als Bogen zur Ueberguerung von Straßen anzuregen, Als Prämie hierfür ſoll in jedem Falle eine beſondere Be⸗ lohnung von 5/ nach der Beſichtigung durch die Sachver⸗ ſtändigen bezahlt werden. Die Stadtgärtnerei ſtellt die be⸗ nötigten Reben und gibt koſtenlos die Anleftung zum An⸗ pflanzen. Auch ſoll der Blumen ſchmu ck⸗Weltbe werb ö an Feuſtern und Balkone vom Verkehrsverein wieder durch⸗ geführt werden. 5 Orbis, 26. Febr. Wegen Landfrliedensbruchs Der * Ludwigshafen, 28. Febr. Ueber den Brand bei der Möbelfirma Detailverkaufsſtelle Brüder C. F. Landes, G. m. b. H. Inhaber Heinrich Becker, G. m. b.., wird uns noch folgendes mitgeteflt: Der ausgebrannte Dachſtuhl über⸗ deckt die Stockwerke, in deren unterſtem ſich ein wüſtes Durch⸗ einander von verkohlten oder zertrümmerten Möbelſtücken, Matratzen und Glasſcherben angehäuft hat. Was nicht dem Feuer zum Opfer fiel, wurde durch die Waſſermaſſen un⸗ brauchbar gemacht. Ueber die Entſtehungsurſache verlautet noch nichts. * Wachenheim, 28. Febr. Ein Sonntagsgaſt eines hieſigen Reſtaurants wollte am Sonntag abend zu dem hier fahrplan⸗ mäßig nach Bad Dürkheim fahrenden Autobus gelangen, hatte ſich aber anſcheinend in der Zeit geirrt, ſo daß er ſich veranlaßt ſah, durch das Fenſter zu ſpringen, da die Tür nicht paſſierbar war. Bei dem Sprung zog ſich der Gaſt, ein Ludwigshafener Herr, einen doppelten Beinbru ch zu. Durch die Sanitätskolonne wurde der Verunglückte nach An⸗ legung eines Notverbandes in das Allgemeine Krankenhaus nach Ludwigshafen verbracht. * Deidesbeim, 28. Febr. Auf der hiſtoriſchen Weinaus⸗ ſtellung, die in Tonegliano im Zuſammenhang mit dem Jubfläum der Königlich Italieniſchen Lehranſtalt für Weinbau und Oenologie 1927 veranſtaltet wurde, ſſt Geh. Rat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan in Deidesheim die höchſte Anerkennung der„Grand Prix“ verliehen worden. * Landau, 26. Febr. Am hieſigen Weſtbahnhof gerieten zwei Lehrlinge wegen eines Mädchens in Streit, wo⸗ bei der eine lein Friſeurlehrling) ſeine Haarſchneſde⸗ ſcheere zog und dem anderen mehrere gefährliche Stiche iu den Hals, Rücken und Arm beibrachte. Der Stich in den Hals befindet ſich nur etwa ein Fingerbreit von der Hals⸗ ſchlagader. Die Polizei nahm ſich der Sache an. * Edenkoben, 28. Febr. Im Verkehrsausſchuß wurde be⸗ ſchloſſen, von der Abhaltung eines Sommerta g 5 zuges am 18. März mit Rückſicht auf den an dieſem Tage stattfindenden Frühjahrsmarkt Abſtand zu nehmen. Da⸗ gegen ſoll im Mai eine größere Veranſtaltung, ähnlich wie im vergangenen Jahre, abgehalten werden. Wenn die Mittel zeichen, ſoll im laufenden Jaſfre ein Fſthrer„Durch das Eden⸗ kobener Tal“ mit entſprechenden Bildern herausgegeben Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Abgelehnte Berufung 8 Der Redakteur der„Arbetter⸗Zeitung“, Stephan Hey⸗ mann, der gegen eine Verurteflung wegen Beleidigung des badiſchen Juſttaminiſters Trunk zu 900 Mark Geldſtrafe Be⸗ rufung eingelegt hatte, ſtand geſtern vor der Großen Straf⸗ kammer als Berufungsinſtanz. Die Verhandlung, die bis in den ſpäten Abend andauerte, endete mit der Ablehuung der Berufung des Angeklagten wie auch des Stgatsanwaltes. Stimmungsbilder aus der ehemaligen 110er Kaſerne Unter dem Vorſitze des Amtsgerichtsrates Strübel waren heute morgen hinterelnander drei Fälle wegen Körper⸗ verletzung zu verhandeln, die ſich alle drel in der ehemaligen 1Iber Kaſerne abſpielten. In den erſten beiden Verhand⸗ wohl der Angeklagte eigentlich zu einem derartigen Verhalten keinen Anlaß hatte denn das Gericht hatte ihm mit Rückſich auf ſeine und ſeiner Frau Geſundheit eine im Juni 1026 ver⸗ häugte Strafe auf Wohlverhalten erlaſſen. Zuerſt hatte e: einmal dem Zeugen zwei Zähne eingeſchlagen, ſo daß dieſer ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Da bei der Tai keine Zeugen vorhanden waren, glaubte der Angeklagte zu⸗ nächſt ſich mit Leugnen herauswinden zu können, aber die [Zahnlücke im Munde des G. und die Ausſagen des behandeln, den Arztes waren doch ein etwas zu deutliches Belaſtungs⸗ material. Bei der Zeugenvernehmung gab es verſchledenb lich etwas aufgeregte Szenen, ſo daß der Vorſitzende wleder⸗ holt zur Ordnung rufen mußte. Der Staatsanwalt beantragt Aufrechterhaltung des im Januar verhängten Strafbefehles in Höhe von zwei Monaten Gefängnis. Ein weiterer Strafbefehl von zwei Monaten war gegen Rehn ergangen, weil er einem Mitbewohner der Kaſerne mit einem Strupperſtiel auf den Kopf gehauen hatte, ſo daß der Getroffene eine Zeit lang arbeitsunfäbig war. Die Frau des Angeklagten war mit der des Zeugen in einen Wortwechſel gekommen, die Männer eilten herzu und das Ende vom Liede war, daß Rehn dem., wie er ſagte,„eine“ verabreichte. Auch hier war die Zeugenvernehmung von einigen Intermezzos begleitet. Hinter der Schranke hakte ſich eine größere Anzahl Mitbewohner verſammelt, die mit ſicht⸗ lichem Wohlgefallen den Gang der Dinge verfolgten. Rehn und ſeine Fran fühlten ſich offenbar durch die Auweſen⸗ heft ſo vieler Bekannter geſtört, denn der Angeklagte marf nerſchiedentlich liebenswürdige Bemerkungen in den Sagal, die ihm einen Rüffel nach dem anderen einkrugen. Er hat mit ſeinen etwas unplazierten Bemerkungen nur ſich ſelbſt ge⸗ ſchadet. Der Staatsanwalt beantragte auch bier die Aufrecht⸗ erhaltung des Strafßefehls und hielt eine Geſamtſtrafe von drei Monaten für angemeſſen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Rehn wegen erſchwerter Körperverletzung für ſedes einzelne Vergehen mit ziwel Monaten Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Die Strafe wird in eine Geſamtſtrafe von drei Monaten verwandelt, die ſofort anzutreten iſt. Belm Abfütren rief er noch eine Drohung in den Saal. Nun war das Maß voll und der Richter diktierte ihm eine Ordnungsſtrafe von drei Tagen. Zu der heutigen Strafe n die ihm auf Wohlverhalten erlaſſenen 5 Monate noch hinzu. Anſchließend folgte die Verhandlung gegen den verheira⸗ teten 24 Jahre alten Mink von Mannheim und gegen den 25 jährigen lebigen Wilhelm Jäger aus Ludwigshafen Die Anklage gegen den Dritten im Bunde, Wegmann, war fallen gelaſſen worden, well dieſer gegen den Strafbefehl keinen Einſpruch erhoben hatte, Bel der Feler der Slber⸗ nen Hochzelt in der Familie Mink war Wegmann mit einigen n obwohl ungeladen, ebenfalls erſchlenen. Sie wurden hinausgeworfen und Wegmann wurde als Letzter mit einem Feuerhaken bearbeitet, nachdem er zuvor den Jäger mit ſeinem Taſchenmeſſer verletzt hakte. Jäger ſetzte ſich zur Wehr und ging in der Aufregung anſcheinend etwas über das Maß des Gewöhnlichen hinaus, denn er bedachte den bereits am Boden Liegenden noch mit Fußtritten. Der Staatsanwalt beantragte die Aufrechterhalkung des Straf⸗ befehls in beiden Fällen. Der Angeklagte Jäger wurde freigeſproche n, weil er tatſächlich in Notwehr e e und die Strafe für Mink, die ürſprünglich auf einen Monat lautete, würde in eine Geldſtrafe von 50 /, die im Nichteſnbringungsfalle in eine Haftſtrafe von 10 Tagen verwandelt wird, um⸗ nahm die Gendarmerle Kirchheimbolanden umfangreiche lungen war der aus Oppau gebürtige verheiratete Friedr.] gewandelf. Das Gericht nahm als erwieſen an, daß er mit Verhaftungen vor. Die Täter, darunter 3 Landwirts⸗ Otto Rehn angeklagt, der auch vor dem Gericht ein ziemlich dem Feuerhaken auf Wegmann losgeſchlagen habe, Dieſe ſöhne, 2 Tagner und ein hier beſchäftigter Knecht von aus⸗ tſipelhaftes Benehmen an den Tag legte und deshalb von dem Handlung ginge doch etwas über die ſelbſtverſtändlſche Wah⸗ wärts wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Vorſſtzenden eine Ordnungsſtrafe von drei Tagen erhielt, oh⸗ rung des Hausrechtes hinaus. D. 2 1————————— 2 5 alk,. 7 7. 25 1055 e, ul, e,, e 7 46 e. 2 i bali in g 190 10 . n e ie 5 * e e MN 20.— 9 7% 2 98 2 WN N N e an 9 5 N pe c e Im Hesten die Halbinsel mit dem Berge Athos, der herunmten Niederlassung der griechischen Mönche, im Osten das Ial des Flusses Nestag der ein tabakgesegnetes Ce- 1 2 Macedonen-Jabalcs eine kigenschafteno geschildert und die macedonischie Zigarette als die beste hoʒeicnnet dennoch hestenen. unsem Zigarvtten nich zu 100 prozent aus E 0 N biet ducato und auch auf dem an. macedonlochem Labal dus hne kamm deren Iller streng genommen in Tnracien schimoden, denn eine Zigarettenmischuns und ſucht mehr in Macedonien- einen ct t rie eine Speise, die aus Grundstoff 0 N licten Iahal wachsen lasst. Das ict für den ¶ Dutaten besteht. 5 4 Fachmann das Herkunftsland des eu- Vir verwenden als Zuaten cn 20 his 25 5 2 macedonischen ſahales. auch wenn es mit: haster Samsoun- und Smyrna. Iahalee, dia dem geschidulicnen Begriff Aacauonien muar in ihren Charuktervigenocnaften wl nici ganz ũbereinstimmt. comunen von dem Macedonen· Juha ab. Distritcte wie S ER RES. MMA, C AVA und, wichen, die aher ebenso wie dieser alls Lin- XANIHI sind dort mindestens ebenso he- dem alter und edler Tabale Kull gtammem rühmt ue bei uns in eutscfand dis besten Die fi cnungctasis gibt der Zgamtte rem Lagen eines edlen eins bennoch genugt es Chamldten nach ihr wil de benannt für den Laien, sich die Narmen(aul Ln und Bel HAUS- FEUER BURG. Kigaretten XAN HI au morteen, denn sie Sind nici: ist diese Mishungs basis macedonischl; mur Mittelpunkte für den Iihaleflandel oon. und ayar ficht nur bei den teuren ſorleg dern auc ualitatsbegriſta mie Rnein unt sondern duch bei der fg- Zigaretie Möbel- Mein. 8 ä 5 lud noch ein Zweites mus sich der Raucher merten der cich fachtenntnis ernerhen will Wir nahen als Fachileuie und ad leHr de aut V Ur OH. 5 979 .— 5. 6. Seite. Nr. 101 — Niktwöch, den 29. Februar 1928 Betrugs und Beſtechungsprozeß Albert Wagner a 2. Verhandlungstag Die Poſtbauten in Ludwigshafen— Schießſtauds⸗Anlagen in Munbden heim 22 Frankenthal. 28. Febr. Heute vormittag nach 79 Uhr wurde die Verhandlung wieder aufgenommen. Der Vorſitzende fragte den Angeklagten Wagner. ob er auch heute noch darauf heſtehen bleibe, daß er ſich keines Vergehens des Betrugs dem Leunawerk gegenüber ſchuldig gemacht habe. Der An⸗ geklagte bejahte dies unter befonderer Betonung. Nie und nimmer ſei es ihm eingefallen, das Leungwerk zu betrügen: alle anderen gegenteiligen Auffaſſungen beſtreitet er aanz ent⸗ ſchieden. Auf die Frage des Vorſitzenden. wie er ſich zu der aktiven Beſtechung gegenüber den Angeſtellten ſtelle, erwiderte Wagner. daß der Fall Schönberger entſchieden ein Arrtum ſei. Er bedauere es außerordentlich, daß dieſer Mann in dieſe Sache hineingezogen worden ſei. Schönberger habe von allem nichts gewußt. Er habe dieſen zufällig in München getroffen. als er, Wagner, mit dem verſtorbenen Poſtminiſter Höfle eine Beſprechung gehabt habe. Schönberger habe allerdinas einmal von ihm eine Kiſte Wein erhalten, dies ſei aber nur eine Ge⸗ fälligkeit geweſen, denn Schönberger habe den Wein ganz be⸗ ſtimmt bezahlt. Der Vorſitzende warf hier ein, daß eine Quit⸗ tung hierüber nicht vorliege. Wagner blieb jedoch darauf be⸗ ſtehen, daß der Wein bezahlt worden iſt. Auch der Fall Ham⸗ mann entſpreche nicht den Tatſachen. Er gebe ganz frei zu, daß er mehrere Geldbeträge in verſchiedener Höhe. je nach dem Umſatz, an die in Frage kommenden Angeſtellten aus⸗ bezahlt habe. Mit dieſen Geldern häbe er ſich aber die Leute auf ſeiner Seite halten wollen; das Hauptmotiv ſei geweſen. gute Referenzen zu haben. Hintergedanken an Schmiergelder kämen unter keinen Umſtänden in Betracht. Juſtizrat Wagner als Vertreter des Vereins für das Beſtechungsweſen kann ſich mit den Ausſagen oder Darſtellung des Angeklaaten hinſichtlich des Zweckes der geſchenkten Gelder nicht einverſtanden erklären. Zwiſchen den Ausſagen von heute und früher beſtünde doch ein aroßer Unterſchied. Die erſten Angaben ſeien nicht widerrufen und auch nicht widerlegt wor⸗ den, was er heute ausdrücklich feſtſtellen möchte. Der Fall Caſtell und die Poſtbauten Hierauf wandte man ſich dieſem beſonders wichtigen und ſchon biel beſprochenen Kapitel zu. Waganer erklärte. daß er Caſtell während des paſſiven Widerſtandes kennen gelernt habe. Er kam dann in kurzen Ausführungen auf ſeinen ausgedehn⸗ ten ſeinerzeitigen Autopark zu ſprechen der der pfälziſchen Be⸗ völkerung während des paſſiven Widerſtandes aroße Dienſte geleiſtet habe. Dleſer Betrieb ſei ſoagar ein muſtergültiger ge⸗ weſen und von allen Stellen beſonders anerkannt worden. Selbſt die Poſt habe ſeine Einrichtungen benützt und ſogar einen Fahrplan für den Verkehr mit den Laſtwagen aufgeſtellt. Bei dieſer Gelegenheit ſei er viel in den Poſthof des Haupt⸗ poſtamtes Ludwigshafen gekommen und habe Caſtell dort ken⸗ nen gelernt, der ihn beim erſten Geſpräch gleich befragt habe ob er Bauholz für den angefangenen Poſtneübau in Grünſtadt beſchaffen könne. Er(Wagner) habe dies bejaht. Caſtell habe jedoch Zweifel geäußert. Er verſicherte Caſtell nochmals, daß das Holz binnen drei Tagen geliefert würde, machte aber zur Bedingung, daß das Geld für die Transportkoſten ſofort bezahlt werden müſſe. Hiermit war Caſtell auch einverſtan⸗ den. Innerhalb drei Tagen wurde dann auch das Holz gelie⸗ fert. Das Verhältnis zwiſchen ihm und der Poſt ſei durch dieſe Weiſe natürlich ein immer engeres geworden. Im Oktober 1924 ſei eines Tages eine Kommiſſion von der Obervpyſtdirek⸗ tion Speyer unter Führung des ſeinerzeitigen Präſidente Hotz in ſeinem Fabrikhof an der Uhlandſtraße erſchienen, um wegen Abtretung von Gelände uit dem Angeklagten in Verbindung zu treten. Caſtell. den er damals ſchon perſönlich kannte. ſei ebenfalls bei der Kommiſſton geweſen. Hotz habe erklärt. daß bei der Ludwigshafener Poſt der Elektrobetrieb eingeführt werden ſolle. Man brauche aber genügenden Platz und habe deshalb Intereſſe für das Wag⸗ nerſche Anweſen. Die Herren hätten ſich auch das Obiekt an⸗ geſehen und ſich dann nach dem Preis erkundigt. der natürlich nicht ſofort feſtaeſtellt werden konnte.. Der Vorſitzende unterbrach hier den Angeklagten mit dem Erſuchen, ſich kürzer zu faſſen. da ſeine Ausſchweifungen die Verhandlung noch länger hinausziehen könnten. Wenn es ſo weiter gehe, werde man noch nicht in ſechs Wochen fertig. Wag⸗ ner erklärte, daß er ſich heute ausſprechen müſſe, nachdem er ein Fahr lang hinter Gefänanismauern geſeſſen habe. Seinet⸗ willen könne der Prozeß noch ein halbes Jahr dauern. (Allgemeine Heiterkeft.) 1 Der Angeklagte fährt dann fort, nach längeren Verhand⸗ lungen ſei der Kaufabſchluß des Geländes und des Anweſens getätigt: worden. Die Forderungen, die urſprünglich auf 1,1 Milllonen Mark lauteten, ſelen nachträglich auf 998000 feſtgeſetzt worden. Als er den betreffenden Scheck in der Taſche gehabt hahe, habe er zu Caſtell⸗ Haftet„So. nun ſollen Sie auch Ihre Freude haben.“ Caſtell habe gefragt, wie er das meine. Barauf habe Wagner ihm geantwortet:„Das laſſen Sie meine Sorge ſein.“ Bei einem kleinen Imbiß an einem der folgenden Tage habe er dann Caſtell einen Briefumſchlag mit Inhalt Überreicht, den aber Caſtell abgelehnt habe. Am Nachmittag ſei er dann in die Wohnung von Caſtell gegangen, wo nur deſſen Sohn anweſend war. Er habe dem Sohn Caſtells den Briefumſchlag überreicht mit dem Bemerken, daß er ihn ſei⸗ nen Eltern in ſeinem 7 Auftrag übergeben ſolle. Der Vorſitzende fragte nach der Höhe der Summe, die ſich in dem Umſchlag befunden habe, worauf Wagner erwiderte: „20 000 Mark“. Von dem Poſtgeld iſt dann auch das Ham⸗ bacher Schloß gekauft worden. Wagner bekundete dann weiter, daß Caſtell auch nach dem Beſuch in deſſen Wohnung das Geld nicht angenommen habe. Wagner hat dann Frau Caſtell auf⸗ geſucht und ihr den Betrag übergeben. Das geheimnisvolle Notizbuch Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß Wagner heute etwas ganz Neues vorbringe. Wagner bleibt jedoch darauf beſtehen, daß es ſich im Falle Caſtell ſo verhalten habe, wie es heute von ihm geſchildert wurde. Der Vorſitzende fragte den An⸗ geklagten, ob es nicht 30 000/ geweſen ſeien, wie in einem Notizbuch, das bei den Akten des Gerichts liege, verzeichnet 1 5 In dieſem Notizbuch ſei ſtets das Wort„Dep“ gebraucht, as nach Zeugenausſagen dahin zu deuten ſei, daß unter SS. SO, SS F. Dee aulbeb anmieten bemer, „Dey“ der Name Caſtell verſtanden werde. Wagner erklärte, daß mit dem Wort„Dep“ ſtets die Poſt gemeint geweſen ſei (Depeſche). Etwas anderes käme nicht in Betracht. Wagner und der Barmat⸗ Kredit Im weiteren Verlauf der Verhandlung benützte Wagner die Gelegenheit, um ſich des längeren in mit lauter und be⸗ bender Stimme vorgetragenen Ausführungen gegen die Ge⸗ rüchte zur Wehr zu ſetzen, die ſeinerzeit in Verbindung mit der Barmat⸗Höfle⸗Affäre gegen ihn in pfälziſchen Zeitungen erſchienen. Entgegen den ſeinerzeitigen Gerüchten, daß er von den dem Abg. Lange⸗Hegermann durch Höfle gewährten Krediten, die für das beſetzte Gebiet beſtimmt waren, zwei Millionen bekommen habe, gab Wagner nachdrücklich die Er⸗ lärung ab, daß er nur ein Darlehen von 200 000 Mark gegen Bürgſchaftsſchein von einer der D⸗Banken bekommen habe. Er habe beim Miniſter Höfle perſönlich ſeine Sorgen vorgetragen. Oberbürgermeiſter Weiß habe im Stadtrat ebenfalls erklärt, er wünſche, daß Ludwigshafen ſieben Albert Wagner hätte.“ Seit dem Jahre 1925 ziehe ſich eine Kette von Angriffen bis auf den heutſgen Tag gegen ihn, was dazu bei⸗ getragen habe, ſein Geſchäft herunterzubringen. Infolge der Angriffe im Falle Barmat⸗Höfle ſei er kurz darauf ſozuſagen ohne Arbeit geweſen und habe nichts zu tun gehabt, da„nie⸗ mand etwas mit der Barmatfirma zu ſchaffen haben wollte“. Den Namen Barmat habe er damals übrigens zum erſten Male gehört. 5 5 Zum Fall Caſtell zurückkehrend, erklärte Wagner, daß er ſo geartet ſei, daß er von keinem ein Glas Waſſer haben wolle, aber lieber alles ſelbſt hergebe. Der Angeklagte konnte vor Bewegung nicht weiter ſprechen und bat, eine kurze Pauſe einzulegen, was auch geſchah. In der Fortſetzung ſeiner Ausſagen über den Fall Caſtell berichtete dann der Angeklagte Wagner über ſeine vielen Bauten, von denen man in Ludwigshafen ſagte: Der Wagner baut ſich noch tot! Er ſei in große finanzielle Sorgen ge⸗ raten und da ſei ihm durch Vermittlung der beiden Frauen Caſtell und Wagner von Caſtell ein Darlehen in Höhe von 20000 Mark, das einige Tage ſpäter auf 40 000 Mk. erhöht würde, gegeben worden, und habe dafür weitere Grundſchuld⸗ briefe in Höhe von 20000 Mark erhalten. Beim Verkauf ſeiner Villa an einen Direktor der Firma Sulzer habe er von der erhaltenen Anzahlung von etwa 40 000 Mark zuerſt 20 000 Mark an Caſtell zurückgegeben und ihm für den Reſt der Schuld ſeine drei Autos verpfändet. Seiner Erinnerung nach ſei die Schuld inzwiſchen bis auf etwa 4— 7000 Mark getilgt worden. Er habe regelmäßig die Zinſen an Caſtell abgeführt. Dann wird die Frage der drei Briefe angeſchnitten, die un⸗ mittelbar vor dem poſtaliſchen Diſziplinarverfahren gegen Caſtell von Wagner geſchrieben worden ſind, um die Geld⸗ geſchäfte mit Caſtell der Poſt gegenüber zu rechtfertigen. Wag⸗ ner erklärt hierzu, er könne darin keine ſtrafbare Handlung erblicken. Die Briefe ſeien Ende 1926 ſeiner Sekretärin, der Frau Schmidt, diktiert worden. Im gleichen Monat habe er auch in Speyer dem Poſtbaurat Müller auf Befragen geſagt, daß er Caſtell 3000 Mark geſchenkt habe, während es Wirklich⸗ keit aber 20 000 geweſen ſeien. Das Geſchenk an Caſtell Zu den Weihnachten 1924 an Caſtell geſchenkten 20000 Mk. befragt, erklärte Wagner, daß ihm der Gedanke daran in Mün⸗ chen gekommen ſei, wo er am 18. Dez. 1924, am Tage nach den Verhandlungen, die mit der Poſt über den Grundſtückserwerb geführt wurden. Er habe damals mit dem Miniſterialrat Hotz und anderen Herren im Bürgerbräu in München zu⸗ ſammengeſeſſen, wobei ihn Herr Hotz gefragt habe, ob er mit dem Geſchäft zufrieden ſei. Eigentlich ſei er es gar nicht ge⸗ weſen, denn er habe für den Quadratmeter beſten Geländes nur 36—40 Mk. bekommen. Da habe ihm Herr Hotz geſagt: „Das haben Sie Herrn Caſtell zu verdanken, der uns auf Ihr Grundſtück aufmerkſam gemacht hat,.“ Daraufhin habe er (Wagner) ſich vorgenommen, ſich Caſtell gegenüber erkenntlich zu zeigen. Wagner beſtreitet weiter entſchieden, daß Caſtell ihm vor Ablauf der Termine Einblick in die Konkurrenz⸗ angebote verſchafft habe. Auch mit dem Poſtneubau Ludwigs⸗ hafen⸗Nord ſei es nicht ſo geweſen, wie die Anklage behaupte. Er habe nie ein fremdes Angebot geſehen. Er hätte es gewiß nicht nötig gehabt, ſich der Hilfe Caſtells zu bedienen, wo ihm doch alle Münchener Herren(Staatsſekretär Schätzel, Hotz, Reichsminiſter Höfle, Miniſterialrat Pöperlein) ſo wohlgeſinnt geweſen ſeien. Die Nachmittagsverhaudlung begann zunächſt mit der Verleſung eines von dem Vertreter des Vereins zur Bekämpfung des Beſtechungsweſens. Juſtiz⸗ rat Waaner, dem Gerichtsthof überreichten Schreibens, in dem Waaner auf eine Aufrage der J. G. Farbeninduſtrie ſich bereit erklärt, Mitglied des Vereins gegen das Beſtechungs⸗ wefen zu werden, da die Ziele des Vereins ſich mit ſeinen eigenen Beſtrebungen deckten. Der Vorſitzende weiſt unter beſonderer Betonung dieſer im Hinblick auf die Anklage ihm ſehr merkwürdig vorkommende Tatſache hin, daß Wagner, als er im Süß⸗Prozeß als Zeuge vernommen worden ſei, Ver⸗ gehen der Art, wie ſte dort zur Sprache kamen, weit von ſich gewieſen und erklärt habe, ſo etwas würde er nie und nim⸗ mer tun. Sehr erregt proteſtiert der Angeklagte Wagner da⸗ gegen, dieſe Aeußerung getan zu haben. Es habe ſich im Süß⸗Prozeß um richtige Beſtechung gehandelt. um Aufträge zu erhalten. Dann wurde die Frage des Poſtneubaues Ludwigshafen⸗ Nord weiter verhandelt. Wagner erzählt, daß er nachträglich erfahren habe, daß auch zwei auswärtige Firmen zur be⸗ ſchränkten Submiſſiton aufgefordert worden ſeien; nachdem er ſich mit den beiden pfälziſchen Firmen in der bekannten Weiſe geeinigt hätte, indem die beiden Firmen ihr Angebot„ſchütz⸗ ten“ und dafür von ihm 12 000 M. als Abſtandsgeld erhielten, gelang es ihm, durch einen Kniff— er klopfte bei einer indirekt beteiligten Ziegeleifirma auf den Buſch— auch die Namen der anderen beiden, zur Submiſſion aufgeforderten Firmen zu erfahren. Die eine Firma war die Badiſch⸗Pfälz. Baugeſellſchaft in Mannheim, die andere die Firma Gebr. Walter in Neuſtadt a. H. Mit der letzteren einigte er ſich durch die bekannte Schutzmaßnahme, indem er ihr 2 oder 3000 Mark als Abſtand gab; die erſtere erhielt, wie Wagner U * Lene e Veranſtaltungen Mittwoch, den 29. Februar 1928 Theater: Nationaltheater: Ein beſſerer Herr“..0 Uhr.= Neues Theater im Roſengarten: Für die Theatergemeinde der freien Volksbühne„Bloletta“(Ja Traylata)..00 Uhr.— Vorträge: Apollotheater: Dr. van de Velde: Die Erotiſterung der Ehe als Rettung aus der Ehe Not..00 Uhr.— Freier Bund Abt. II: Vortrag Dr. F. Hartlaub:„Körperbau und Kunſtſtil“, Kunſthalle.15 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. 2 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Die Frau mit dem Weltrekorb.“— Capitol:„Hercules Maler“— Palaſt Theater: „Luther“.— Scala ⸗ Theater:„Die lachende Grille“.— Schauburg:„Annie Laurie“.— Ufa⸗Theate r:„Die ge⸗ heime Macht.“ Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1 Uhr und—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11 bis 1 Uhr und—8 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: —5 Uhr.— Planetarium: Vorführung.00 Uhr. r ³¹A A ⁵ð angibt, nichts. Ganz entſchieden beſtreitet Wagner, zur Kennt⸗ nis der Namen beider Firmen durch Poſtinſpektor Caſtell ge⸗ kommen zu ſein. Auf die Frage, ob es ſtimme, daß er an dem Neubau des Poſtamtes Ludwigshafen⸗Nord 20 Pro⸗ zent verdient habe, erklärte Wagner, das könne er nicht glauben. Großes Aufſehen erregte es dann, als der Vor⸗ ſitzende dem Angeklagten eine gravierende Ausſage des Zeu⸗ gen Roth vorhielt. Danach hat Roth geſagt, daß Wagner nach ſeinen eigenen Aeußerungen erklärt hätte, er habe es nur mit Caſtell zu tun und habe ſelber in das Notizbuch Ca⸗ ſtells geſchrieben, daß Caſtell von ſedem Auftrag, den er (Wagner) erhalte, 1 bis 1½ Prozent bekommen ſolle. Dieſe von Roth berichtete Aeußerung decke ſich mit dem Eintrag in dem Notizbuch, das ſeinerzeit bei Caſtell beſchlagnahmt wor⸗ den ſei. Der Angeklagte erklärte:„Dafür habe ich keine Worte! Das habe ich nie geſagt und davon weiß ich nichs.“ Der Vorſitzende kam dann nochmals kurz auf die Be⸗ ziehungen Wagners zu Caſtell zu ſprechen. Caſtell ſtand mit Wagner auf dem Duzfuß und ſei auch tagelang Gaſt auf dem Haardter Schloß geweſen. Caſtell habe ohne ſich anzu⸗ melden, jederzeit bei Wagner ein⸗ und ausgehen können. Der Fall Weber Beim fat Weber, der bekanntlich an den Poſtbauten Ludwigshafen ⸗Nord und Rockenhauſen als Bauführer be⸗ ſchäftigt war, gab Wagner zu, daß er Weber an Weihnachten 1924 ein Körbchen Wein geſchenkt habe und zwar, weil deſſen Frau krank darniederlag. Nur mit Rückſicht hierauf habe er den Wein geſchickt. Die Verhandlung ging dann kurz auf das Kapitel. Lohnſicherungsgelder ein. wo Wagner, wie ſchon ausgeführt, Beirüge reien vorgeworſen wurden. Die Bedingungen, unter denen die Lohnſicherung verlangt werden konnte, will Wagner nach ſeinen heutigen Aufſtellungen nicht gekannt haben. Die An⸗ klage warf ihm u. a. weiter vor, er habe, als ihm ſein Lohn⸗ buchhalter vorhielt, daß er doch nicht mehr Leute auf die Liſte ſetzen könne, als die Belegſchaft groß ſei, zur Antwort gegeben: Das ſei ganz egal, nur drauf, was drauf gehe, es müſſe alles drauf. Nach der Anklage wurden An⸗ träge insgeſamt für 32 Lohnpertoden geſtellt. Wagner ſteht auch heute auf dem Standpunkt, daß er berechtigt geweſen ſei, die Lohnſicherungsanträge für ſeine Arbeitgeber durch⸗ zuführen. Beim e Kapitel Schießplatz Mundenheim 5 wo ihm ebenfalls ſchwere Betrügereien vorgeworfen wurden, bekundete Wagner, daß er mit dieſer Sache gar nichts zu tun gehabt habe. Wenn Betrügereien bei den Arbeiten vorgekommen ſeien, ſo könne er nichts dafür. Mit ſeinem Wiſſen ſei niemals etwas Unrechtes geſchehen. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß Wagner rund 75 Prozent des Aktien⸗ kapitals der Bau.⸗G. beſaß. Der Angeklagte kam dann Hähex auf den Fall Schwarz zu ſprechen. 5 Der Vorſitzende fragte den Angeklagten, warum er Schwarz, wie nachgewieſen ſei, nach und nach Dollar⸗ und Geldmarkbeträge überwieſen habe. Wagner erwiderte, den erſten Betrag von 100 Dollar habe er aus Mitleid gegeben, die anderen Beträge mit zuſammen 7000/ habe er aus dem Grunde gegeben, damit Schwarz die Abſchlags⸗ zahlungen beim Schießhausplatz raſcheſtens beſorge. Waibel, der Vertragsangeſtellter des Reichsvermögensamtes Kaiſers⸗ lautern und bei der Errichtung des Schießplatzes als Bau⸗ führer tätig war, habe von ihm, Wagner, nichts erhalten. Schließlich kam noch der Fall Thomas, Kaiſerslautern g zur Sprache. Wagner hatte mit einem ſeiner Autos zwet Zuſammenſtöße, wobei der Wagen, der von Bend geliefert war, zweimal zur Reparatur gegeben werden mußte. An einem der Zuſammenſtöße war die Firma Thomas ſchuld, deren Chauffeur ſeinerzeit rechtskräftig verurteilt wurde. An dieſen Vorfall ſchloß ſich ein Rechtsſtreit wegen Schadenerſatz⸗ pflicht. Die Anklage wirft Wagner vor, daß er auf der in Betracht kommenden Rechnung auch Poſten eingetragen habe, die gar nicht mit dem erſten Unfall zuſammenhingen. Infolge⸗ deſſen habe die Firma Thomas zuviel bezahlt. Es handelt ſich um einen Betrag von 100 4. Wagner beſtreitet auch heute jeden Betrug. Der Fall des Oberbauinſpektors Sternlieb Die Anklage wirft Wagner vor, daß er Sterulieb in einem verſchloſſenen Umſchlag 2000/ überſandt habe und zwar im Frühjahr 1925. Der Vorſitzende wünſchte hierüber Aus⸗ kunft von dem Angeklagten, nachdem die Anklage behaupte, daß die 2000/ nur zu geben verſucht worden ſeien, um Sternlieb für die neue Bauweiſe Wagners(Schnellbauweiſe) zu begeiſtern. Sternlieb hatte bekanntlich das Geſchenk zurſckgewieſen. Wagner erklärte heute, daß von einer Be⸗ ſtechung keine Rede ſein könne. 5 g Die Vernehmung Wagners war damit vorläufig beendet. Am Mittwoch vormittag ſoll die Vernehmung des Angeklagten Frühauf erfolgen. 555 DBB ñññßñññ, ññß88 erausgeber: 5 3 ae eee I 3 Chefredakteur Kurt Fischen Veranteee, 0 litik: ſeuilleton; Dr. S Rayſern Kommunalpolitik ee en Scheler 05 port und Neues aus aller Welt. Willo Müller— Ha 2— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher e. 3 5 5 5 15 2 SO,. 25., NK. 1. * „ „err. K Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 101 Mittwoch, den 20. Februar 1928 Ein Blick über die Welt War Claude Frante eine Spionin? Ein Lebensfüm Es gibt Schluſſelromane und Schlüſſelſtücke. Weshalb ſollte es nicht„Schlüſſelfilme“ geben? Vor wenigen Wochen beging die ſchöne, umworbene, hochbegabte Filmſchauſpielerin Claude France Selbſtmord. Man nimmt wenigſtens an, daß ſie freiwillig aus dem Leben ſchied, das ihr zwar ſchwere, bittere Auseinanderſetzungen mit Rivalen beſcherte, aber um ſo größere Erfolge und Triumphe. Geheimnisvoll find die Mo⸗ tive, die ſie in den Tod gtrieben haben. Es wurde im Aus⸗ lande die Lesart verbreitet, daß Claude France, die während des Krieges für das dritte Bureau des Pariſer Kriegs⸗ miniſteriums Spionageaufträge erledigt hatte, Dokumente in ihrem Schreibtiſche aufbewahrte, deren Bekanntwerden hohen franzöſiſchen Stellen ſehr unangenehm geweſen wäre. Send⸗ linge des dritten Bureaus, Generalſtäbler, fanden ſich bei der Filmſchauſpielerin ein, forderten Aufklärung. Ein Skandal ſoll unvermeidlich geweſen ſein. Um ihn nicht zu erleben, nicht unmöglich gemacht zu werden, ſoll ſich Claude France in wilder Verzweiflung durch Gasvergiftung aus dieſer Welt des Haſſes in die des ewigen Friedens geflüchtet haben. Ein Schickſalsfilm, dem es nicht an einem Funken innerer Gerech⸗ tigkeit fehlt. Denn: Claude France war das Kind deutſcher Eltern, Tochter des im Jahre 1904 von Hannover nach Paris überſiedelten Zahnarztes F. Wittig. 1015 heiratete ſie, die pierundzwanzigjährige Geſangsſchülerin des Genfer Konfer⸗ vatoriums, den aus Geſundheitsgründen aus der aktiven Armee entlaſſenen franzöſiſchen Offizier Grafen Chilly, der in Genf unter der Maske eines„Zeitungsvertreters“ im Nachrichtendienſte des franzöſiſchen Generalſtabs tätig war. Dieſe Heirat machte ſie zur Franzöſin Wurde ſie— als Helferin ihres Mannes— eine Art Ge⸗ ſellſchaftsſpionſn? Auf dieſe Kernfrage gab mir der aus Han⸗ noper unter dem Eindruck der furchtbaren Todesnachricht hierher geeilte Vater Dr. Wittig eine ausführliche Antwort. Dr. Wittig las in deutſchen Blättern die Verſion über die Ur⸗ ſache des Selbſtmordes ſeiner Tochter. Er erſuchte mich, das Ergebnis ſeiner perſönlichen Nachforſchungen zu veröffent⸗ lichen. Dr. Wittig gibt zu, daß Graf Chilly, von dem ſich Claude France im Jahre 1920 ſcheiden ließ, um ihren neuen Beruf unabhängig ausüben zu können, in Genf Spionage⸗ dienſte leiſtete. Er hält es für möglich, daß ſich die elegante, ſchöne Frau bei der Herſtellung von intereſſanten Beziehun⸗ gen ihrem Manne zur Verfügung ſtellte. Aktiv betätigte ſie ſich aber nicht als Verräterin an ihrem Vaterlande.„Ich weiß beſtimmt,“ ſagte mir Dr. Wittig,„daß meine Tochter keine Dokumente beſaß. In Genf, wo ſie ein franzöſiſcher CC ⁵˙ ˙ Am. r Deutſchland Die Exploſionskataſtrophe in Brüggen Dem kurzen Bericht in unſerer Mittagsausgabe vom Dienstag tragen wir eine ausführliche Schilderung der „Frankft. Ztg. nach. Es heißt dort: Die Exploſionskataſtrophe auf der der Hubertus Braunkohlen A. G. gehörigen Braun⸗ kohlengrube iſt die ſchwerſte, von der das rheiniſche Braun⸗ kohlenrevier bisher überhaupt betroffen worden iſt. Das Un⸗ glück hat auf die 1500 Einwohner zählende Bevölkerung von Brüggen(Rheinland), die faſt ausſchließlich von der Braunkohleninduſtrie lebt, niederſchmetternd gewirkt. Das Unglück hätte noch weit ſchrecklicheren Umfang angenommen, wenn es der Arbeiterſchaft nicht im letzten Augenblick noch gelungen wäre, die Keſſelanlagen abzustellen. Die Zahl der Todesopfer beträgt bis jetzt ſechs, doch fürchtet man, daß noch einige der Verletzten ihren ſchweren Wunden erliegen werden. Die Unglücksſtätte ſelbſt bietet ein Bild ſchrecklicher Zerſtörung, die die ungeheure Wucht der Exploſton erkennen läßt. Dicke Mauern find völlig zer⸗ ſprengt und die Mauerſtücke weit umhergeſtreut. Das Well⸗ blechd ach der Entſtaubungsanlage iſt vollkommen abge⸗ deckt, Eiſenträger und ⸗ſtangen ſind zerknickt. Eine halbe Stunde vor der Exploſion hatte man in den Abzugsſchloten der Brikettrocknungsanlage bereits einen Funkenregen be⸗ obachtet. Da jedoch ſolch kleinere Verpuffungen nichts Sel⸗ tenes ſind und gewöhnlich durch eine automatisch funktio⸗ nierende Sicherheitsanlage beſeitigt werden, wurden auch hier lediglich die üblichen Maßnahmen getroffen. Vier Mann be⸗ ch an den Abzugsſchlot, um den Brand zu löſchen. aben 5 dieſem Augenblick erfolgte eine furchtbare Detonation. ine rieſige Stichflamme ſchlug aus dem Ofen nach unten und verbreitete ſich ſekundenlang durch das ganze Gebäude. Da das elektriſche Licht verſagte, war das Werk in tiefes Dunkel gehüllt. Entſetzliche Schmerzensſchreie der Verletzten durchtönten die Luft. In grauenvoller Weiſe wurde die Finſternis zunächſt nur dadurch erhellt, daß zwei Ar⸗ beiter, deren Kleidung in Brand geraten war und die nun lebenden Fackeln glichen, von wahnſinnigen Schmerzen gepeinigt, auf dem Fabrikhof umherliefen. Ganz kurze Zeit nach der Exploſion erſchien die Brüggener Feuerwehr und die Sanitätsmannſchaft an der Unglücksſtätte. Zur Zeit des Unglücks weilten etwa 50 Arbeiter im Fabrikhof, die faſt alle mehr oder weniger ſchwere Brandwunden erlitten. Verletzt wurden ſämtliche Betriebsführer, der kaufmänniſche Direktor 1 der Betriebsdirektor Steg, der Brikettmeiſter und der Maſchinenmeiſter. Die Wucht der Exploſion, die die Häuſer im Umkreiſe bis zu fünf Kilometer erſchütterte und ählreiche Fenſterſcheiben eindrückte, hatte die geſamte Be⸗ völkerung alarmiert. Da der Fabrikhof noch in völliges Dunkel gehüllt war und niemand wußte, wieviel Leute ſich zur Zeit des Unglücks in der Fabrikanlage befanden, da überdies gerade Schichtwechſel war, wurden die Hunderte von Angehörigen, die ſich vor den Toren des Werkes angeſam⸗ melt hatten, von einer furchtbaren Erregung ergriffen. Es ſpielten ſich erſchütternde Szenen ab, als im Scheine der Fackeln die erſten Opfer auf Bahren aus dem Werk getragen und ins Krankenhaus nach Bergheim geſchafft wurden. Im ganzen wurden dort 32 Schwerverletzte eingelie⸗ fert. Erſchütternd iſt das Schickſal der Familie eines Berg⸗ mannes, der ſeit über 20 Jahren auf der Grube arbeitete. Er und ſein älteſter Sohn wurden das Opfer der Kata⸗ 1 der jüngere Sohn liegt in hoffnungsloſem Zuſtand m Krankenhaus. 5 8 Zur Unterſuchung ber Kataſtrop he ſin bereits mehrere Beamte eingetroffen. Man bezweifelt, ob ſich die Urſache des Unglücks reſtlos feſtſtellen laſſen wird. Die Brikettanlage war mit den modernſten Sicherheitsmaß⸗ nahmen ausgeſtattet. Heute vormittag iſt der Brand noch nicht reſtlos gelöſcht, obgleich die maſchinellen Anlagen unter Waſſer geſetzt ſind. In den ſchwer zugänglichen Kohlenſtaub⸗ maſſen befinden ſich noch zahlreiche Brandneſter, doch iſt jede weitere Exploſionsgefahr beſeitigt. Als ein beſonders lücklicher Umſtand wird es bezeichnet, daß der Wind in einer Richtung lag, die die Flammen nicht zu den mit Kohlenſtaub angefüllten Kohlenbunkern führten, da ſonſt weiteres unab⸗ ſehbares Unglück hätte angerichtet werden können. Das Motorhaus der Grube iſt von der Exploſton wie vom Erd⸗ boden weggefegt worden. Die Bahnaulage iſt mit Trümmer⸗ ſtücken überſät, ſo daß der Zugverkehr auf der hier vorbei⸗ gehenden Eiſenbahnnebenſtrecke heute vormittag noch ru gte. in der Woche. Mehr als drei Viertel von ihnen können Filmregiſſeur kennen lernte und für ſeine Kunſt gewann, hatte ſie wohl glänzende Beziehungen, aber nicht das geringſte Verſtändnis für das, was man als Spionage bezeichnet. Un⸗ mittelbar nach dem Tode meiner Tochter durchforſchte ich die Papiere. Ich fand nicht die leiſeſte Spur von Schriftſtücken, Briefen, die auf eine frühere oder ſpätere Betätigung als Spionin gegen Deutſchland hätten ſchließen laſſen. Ich er⸗ kundigte mich in dem engſten Bekanntenkreiſe meiner unglück⸗ lichen Tochter, ob der myſteribſe Beſuch franzöſiſcher General⸗ ſtabsoffiziere ſtattgefunden habe, und konnte feſtſtellen, daß es ſich um eine reine Erfindung handelte. Dagegen ſagte mir der Rechtsanwalt meiner Tochter, Dr. Pimenta, er habe an den Selbſtmord nicht glaubt und dem Staatsanwalt einen Brief geſchrieben, in dem er der Mutmaßung Ausdruck gab, Claude France ſei einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Dieſe Hypotheſe gänzlich auszuſchalten, iſt auch heute nicht möglich, obgleich der Abſchiedsbrief meiner Tochter an ihre Maſſeuſe authentiſch iſt und die Abſicht, ſich ums Leben zu bringen, ankündigt. Bei der Durchſicht der Papiere fand ich eine andere Spur. Claude France dürfte einem Erpreſſer zum Opfer gefallen ſein, einem Tänzer, deſſen Namen ich nicht preisgeben darf. Sie lernte dieſes triſte Individuum in erſten Geſellſchaftskreiſen kennen, verliebte ſich in den„gentle⸗ man“ und betrog ihren Freund, den Direktor einer großen Filmunternehmung namens Brunet, dem der Tänzer das Geheimnis zu„verraten“ drohte und auf dieſe Weiſe der Ver⸗ zweifelten bedeutende Summen ervreßte. Ich fand eine Ein⸗ tragung einer ſolchen„Zahlung“ Mitte Dezember. Schließlich ſcheint der Erpreſſer die Möglichkeit gefunden zu haben, einen höheren Judaslohn zu erhalten. Er verkaufte ſein Geheim⸗ nis. Claude France fühlte, daß ihre Poſition erſchüttert war und machte ihrem Leben ein Ende. Ich fragte Dr. Wittig, ob er an die Möglichkeit eines Verbrechens glaube. Das läßt ſich weder ganz bejahen, noch ganz verneinen. Ich erzählte Ihnen das Ergebnis meiner Recherchen. Sind die Schlußfolgerungen richtig, ſind ſie falſch — ich weiß es nicht. Der Selbſtmord erſcheint mir beinahe nubegreiflich. Zwingende Gründe lagen nicht vor. Ich ſtehe vor einem tragiſchen Rätſel. Irgend jemand beſitzt den Schlüſſel zur Löſung. Aber dieſer„Unbekannte“(Dr. Wittig dürfte Dinge wiſſen, die er nicht auszuſprechen wagt)) wird den Mund nicht auftun. Meine Tochter litt an Schvermuts⸗ anfällen, war wohl Morphiniſtin, gebrauchte Kokain. Viel⸗ leicht iſt auch hier ein pathologiſcher Zuſammenhang mt ihrem tragiſchen Ende vorhanden“... Das Geſpräch war zu Ende. In Hannover trauert die Mutter um ihr Kind, das in Frank⸗ reich beneidenswertes Glück und ein jähes Ende fand. Tirol Schweres Lawinenunglück in Tirol Aus Innsbruck wird gemeldet: Drei Skifahrer aus Leipzig kamen am 15. Februar zum Naturfreundehaus am Padaſterjoch bei Steinach, um von dort aus Skitouren zu unternehmen. Die drei Touriſten ließen ihre Ruckſäcke in der unbewirtſchafteten Hütte zurück und wurden ſeit dem 19. nicht mehr geſehen. Die Nachforſchungen ergaben, daß die drei Touriſten in der Nähe der ſogenannten Kirchbachreifen von einer großen Lawine in die Tiefe geriſſen wurden, wobei ſie zweifellos den Tod gefunden haben. Es handelt ſich um den jährigen Schriftſetzer Friedrich Reiche, den 22jährigen Mechaniker Rudolf Schmidt und einen dritten Leipziger Touriſten, deſſen Indentität noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Eine Bergungsexpedition iſt unterwegs. 5 Rußland Rumäniſche Spione in der Ükraine zum Tode verurteilt Ein Militärgericht verurteilte fünf rumän iſche Spione zum Tode und 18 zu Gefängnisſtrafen von 3 bis 10 Jahren. Die Spione wurden des Verſuchs für ſchuldig be⸗ funden, eine Militärre volte in der Ukraine anzuzetteln Oeſterreich Zu ſpät aufgeklärter Mord Aus Biſchofshofen(Oeſterreich) wird berichtet: In eines Heuhütte fanden Wanderer, die darin übernachten wollten, die ſchon verweſte Leiche einer Frau, die man als Eliſa⸗ beth Scherer aus Biſchofshofen erkannte. Im Laufe der Er⸗ hebungen wurde feſtgeſtellt, daß ſie von ihrem Schwieg er. ſohn, dem Holzhändler Horner, mit dem ſie in Feind⸗ ſchaft gelebt hatte, ermordet worden war. Horner wurde in Haft genommen und erſchoß ſich.. 5 Schweden Jährlich eine Million e beim ſchwediſchen Die ſchwediſche Tageszeitung„Dagens Nyheter“ brachte in ihrer letzten Nummer eine recht intereſſante Statiſtik über die Unterſchlagungen der ſchwediſchen Staatsbeamten und der Vertrauensleute bei Staat und Gemeinden. Teils werden derartige Unterſchleifen deshalb vorgenommen, weil in Schwe⸗ den über die Verhältniſſe hin ausgelebt wird. Im Jahre 1926 wurden an Staatsmitteln rund 930 000 Kr., und im Jahre 1927 weitere 999 000 Kr. unterſchlagen. Dies ergibt alſo für die beiden letztverfloſſenen Jahre die ſtattliche Ziffer von 1927000 Kronen, alſo in zwei Jahren rund zwei Millionen Unterſchlagungen. Dies ſind lediglich Ziffern, die der Tagespreſſe„zu Ohren“ kamen. Meiſtens handelt es ſich um Steuer⸗, Ge⸗ meinde⸗, Unterſtützungs⸗ und andere Gelder, die in unrecht⸗ mäßige Taſchen wandern. Nach der Statiſtik ſind die meiſten Unterſchlagungen von Poltzeidienern vorgenommen worden, denen auf dem Lande große Geldbeträge anvertraut werden. Sachverſtändige erklären, daß dies die Folgen der Nachkriegs⸗ zeit ſeien. Auch ſtellen ſich die Repiſoren an den Gemeinde⸗ kaſſen uſw., ſoweit es deren Bezahlung anbetrifft, zu teuer, abgeſehen davon, daß eine große Anzahl nicht ſachkundig in der Gemeindebuchführung iſt. Es fei aher auch bemerkt, daß an ſich die ſchwebiſchen Staatsbeamten durchaus nicht ſchlecht bezahlt werden, ſo daß man annehmen könnte, es handle ſich hier um Nothandlungen.— Am Samstag wurde ſo in Umſa ein Landsfiskal wegen nicht minder als 75 Unterſchlagungen verurteilt. Dies ſei nur ein Beiſpiel. 15 Auſtralien Die Walfiſchjäger von Twofold Bay. 5 An der Küſte von Neu⸗Süd⸗Wales(Auſtralien) liegt der kleine Walfängerort Twofol d Bay. Die Leute haben es dort nicht nötig, monatelange Fahrten zu unternehmen, um ihre immer ſpärlicher werdende Beute aufzutreiben, ſondern ſie können den Walfang vom Lande aus betreiben und das Aufſtöbern und Hetzen der Wale Stumpy, Humpy und Jimmy überlaſſen. Dieſe drei merkwürdigen Geſellen ſind rieſige⸗ Orkas leine kleine, raubfiſchähnliche Walart), die draußen im Meere auf ihre großen Vettern lauern. Sie gehen immer gemeinſam auf die Jagd; ſichten ſie einen Wal, ſo ver ehen⸗ ſie ihn ſo lange durch Biſſe in die Flanken zu quälen und zu ärgern, bis er ſich in ſeiner blinden Wut immer mehr nal, dem Lande zu locken läßt. Ihre Zuſammenarbeit ber⸗ bei iſt erſtaunlich geſchickt. Wenn Stumpy auf der e en Seite dem Wal ein Stück Fell abgeriſſen hat und der ſe⸗ guälte auf ihn los fährt, ſo ſchnappt ſofort Humpy auf der anderen Seite zu, und Jimmy ſchwimmt dann dem Wal frech vor dem Maul her, ſo daß der Gebiſſene glaubt, der ſei der Uebeltäter geweſen, und ſich von ihm ins ſeichte Waſſer locken läßt. Haben die drei Treiber ihre Beute ſo weit, dann iſt es für die menſchlichen Walfänger eine Kleinig⸗ keit, dem Tier mit ihren Geſchützharpunen vom Lande aus den Garaus zu machen. Als Belohnung erhalten Stumpy, Humpy und Jimmy ſtets die Zunge des Wals, und die Drei gehen auch nicht eher auf neue Jagd aus, bevor ſie ihren Anteil bekommen haben. i. Große Buſchbrände in Auſtralien 5 Ungeheure Buſchfeuex werden aus Weſtauſtralien gemel⸗ det. Faſt der ganze Diſtrikt zwiſchen Carnarvon und Albany, welch« Ortſchaften etwa 1600 Kilometer voneinander entfernt ſind, iſt von den Bränden verwüſtet worden, die immer weiter und die Beſtrebungen zu unterſtützen, die einen Anſchluß der Sowjetrepublik Moldavien an Beſſarabien bezweckten. Das Land der In welchem Lande findet Methuſalem die meiſten Nach⸗ folger? Niemand hat heutzutage Ausſicht, ſo alt zu werden, wie Methuſalem Denn bekanntlich wird in der Bibel im erſten Buche Moſes von dieſem ehrwürdigen Greife berichtet, er ſei im Alter von 969 Jahren geſtorben. Bis zu einer ſolchen Fülle von Jahren bringt es heute niemand mehr. Aber es gibt doch immer noch Menſchen, die das Alter von 1 Jahren und mehr erreichen. Wo gedeihen ſie am eſten! Nach einer ſorgfältigen Unterſuchung aller überhaupt erreichbaren ſtattſtiſchen Ziffern über die Langlebigkeit von Menſchen, hat Dr. Kyril Popow, der Direktor des ſtaat⸗ um ſich greifen. Der Bevölkerung der ſpärlich beſſedelten Gebiete iſt es bisher nicht gelunen, das Feuer einzudämmen. Methuſalems Aga in Konſtautinopel, ein Maun von immer noch ſehr kräftigem Körperbau, der neun Ehefrauen überleht hat und ſchon die 120 lange ütberſchritten haben will, oder wie Fat ma Hanem in Angora, eine ehrwürdige Matrone, die ſich noch eines höheren Alters rühmt, als jener Methuſalem von Kon⸗ ſtantinopel. Fatma Hanem wurde in Bulgarien geboren und ihre älteſte Tochter ſtarb im Alter von neunzig 1 00 Zarv Aga iſt in Kurdeſtan geboren und bekleidete im ahre 1808 in der Leibwache des Sultaus Selims III. eine Stelle als Unteroffizier Wenn er ſich vielleſcht alſo auch ein paar Jähr⸗ chen mehr zulegt, als berechtigt iſt, ſo muß er doch die 120 in der Tat 3 ſich haben. Wie Dr. Popow in ſeinem Bericht feſtſtellt, kommt Spa⸗ 7 lichen ea Amtes in Bulgarien, einen Bericht veröf⸗ fentlicht, aus dem hervorgeht, daß in Bulgarien mehr Menſchen ein hohes Lebensalter erreichen, als in irgend einem andern Lande der Welt. In dieſem kleinen Königreich, das mit ſeinen nicht ganz vier Millionen Einwohnern etwa doppelt ſo ſtark bevölkert iſt wie Berlin, gibt es nicht weniger als 3149 Perſonen, die nach ihrer Behauptung älter als hundert Jahre ſind und auch glaubhafte urkundliche Beweiſe dafür vorbringen können. Das Leben dieſer Hundertjährigen iſt niemals durch Sorge und Haſt getrübt worden, ſo daß die natürlichen Kräfte ſich in aller Ruhe entfalten und entwickeln konnten. Darin ſcheint der Grund ihrer Langlebigkeit zu liegen. Außerhalb der wenigen Städte gibt es in Bulgarien faſt gar keine Aerzte. Wer ein hohes Lebensalter erreicht, verdankt es alſo faſt ſtets ſeiner ſtarken Konſtitution und ſeltener der ärzt⸗ lichen Kunſt. Die bulgariſche Regierung hat einigen Aerzten den Auftrag gegeben, die Lebensverhältniſſe der Hunder⸗ jährigen näher zu unterſuchen. Dabei ergab ſich, daß nur vierzehn der ehrwürdigen Greiſe einmal in ärztlicher Be⸗ handlung geweſen waren. Ihrer großen Mehrzahl nach waren die bulgariſchen Hundertjährigen einfache Bauern, die in ihrem Leben niemals mehr zu verzehren oder zu ver⸗ brauchen hatten, als etwa den Gegenwert von 20—40 Mark weder leſen noch ſchreiben. Die Meiſten aber ſind imſtande, ein einfaches Saiteninſtrument zu handhaben und damit ihre Mußeſtunden zu beleben. Als Speiſe und Trank kennen ſie nichts anderes als Gemüſe, Früchte, Milch, Käſe und Brot. Konſerven ſind faſt allen unbekannt. Die Meiſten der bul⸗ gariſchen Hundertjährigen ſchloſſen erſt nach dem Alter von dreißig Jahren eine Ehe. 5 In Bulgarien hat man die Zahl und die Verhältniſſe der Hundertjährigen viel ſorgfältiger und genauer ermittelt, als in irgend einem anderen Balkanlande wo man ſich auf ſpora⸗ diſche Unterſuchungen beſchränkte, Immerhin kann als ſicher nien mit ſeiner Zahl der Hundertjährigen den Balkan⸗ ländern am nächſten. Nach den Ziffern, die vor ein paar Mo⸗ naten zur Verfügung ſtanden, gab es dort 355 Hundertjährige, darunter 258 Frauen. Sogar Madrid, das im Sommer bekanntermaßen ſehr ſtaubig iſt und im Winter oft unter bitterkalten Winden zu leiden hat, beſaß bei der letzten Volks⸗ zäßlune unter ſeiner Bevölkerung 35 Hundertjährige, arunter 24 Frauen. Die letzte italien iſche Volks⸗ zählung weiſt 146 Hundertjährige auf, darunter eine Frau von 120 Aae, die in Ancona lebt und einen Mann von 119 Jahren in einem Dorfe in Ligurien. Auch in Rum nien ſind ene ben zahlreich zu finden. Eine aus dieſer Schar, Marta I ſta v, wohnhaft in der Dobrudſcha, ſtarb im vorigen 1 11 in einem Alter, das ſich nach ihren Angaben auf 135 Jahre belief. Sie war nie in ihrem Leben ärztlich behandelt worden. 82 Abkömmlinge wohnten ihrer Beerdigung bei. 85 i Der Methuſalem von Ingoflawien, 0 ein Mann namens Malo Frantſitſch, der ebenfalls im vorigen Jahre in dem bosniſchen Dorf Zubitſch ſtarb, erreichte angeblich ein Alter pon 126 Jahren. Er war ein ſtarker Raucher und wies niemals einen guten Trunk zurück. Er war dreimal verheiratet und als ſtarker und kräftiger Mann in Bosnten nicht nur überall bekannt, ſondern auch lange Zeit gefürchtet. Noch in der letzten Zeit ſeines Lebens brächte er es fertig, einen Berghang zu erſteigen und während eines ganzen Tages nach einer dermißten Ziege zu ſuchen. In Aegypten gab es nach der letzten Volkszählung mehr als 200 Hundertjährige. In Südafrika ſtarb eine Negerin Suſan Schoonwyk in Bloemfontein im vorigen Junk angeblich im Alter von 117 Jahren. Auch Irland iſt ver⸗ hältnismäßt reich an Hundertjährigen. William Smyth, der im vorigen Jahre in Dromara ſtarb, berechnete ſein Alter auf 125 Jahre. Eine Frau Mary Brickland, die noch am Leben iſt, gat nachweislich vor 97 Jahren in dem Pfarramt in Geashill Dienſte getan. Sie iſt nach ihren Angaben 115 Jahre alt. Auch gelten, daß auch in der Türkei viele Hundertjährige leben Sie ſind freilich nicht alle ſo berühmt geworden wie Zar o in Irland iſt die ländliche Bevölkerung an ein einfaches und beſcheidenes Daſein gewöhnt. 5„„ 1 Nene Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Berliner Hypothekenbank A. Erhöhte Dividende— Vergrößerung des Pfandbriefumlaufs Von den Hypothekenbanlen, die bisher ihren Abſchluß öffentlicht haben, tritt derjenige der Berliner Hypothekenbank durch eine zweiprozentige Dividendenſteigerung von 10 auf 12 v. H. her⸗ vor, wie bereits gemeldet wurde. Der Geſchüäfts bericht ſtellt eine recht rege Tätigkeit ſeſt, die jedoch für den Pfandbriefabſatz ſpäter erheblich nachlleß. Vereinnahmt wurden an Hypotherenzinſen 5,1 (i. B. 2,5) Mill.„ an Kommunaldarlehenszinſen 1,6(0,8) und aus ſonſtigen Anlagen 0,3(0,2) Mill., ferner au Proviſionen und ſonſtigen Einnahmen 0,3(0,4) Mill. ¼. Dagegen erſorderten Pfſand⸗ briefzenſen 4,5(2,1) und Kommunalobligationenzinſen 1,5(0,7) Weill. Handlungsunſoſten und Steuern 0,8(0,6) ill., wobei die Stei⸗ gerung zum Teil von den Auſwertungsunkoſten herrührt. Ein⸗ ſchließlich Vortrag bleibt ein Reingewinn von 703 310% 0 g„. Die Duyldende auf das von 2 auf 3 Mill.& erhöhte Kapital erfordert 360 000/(200 000], Tantiemen 54 000. 40 500), Rückſtellungen 248 000,(210 000 4 1210 000), zum Vortrag bleiben 40 920,(42 830 J. Der Pfandbriefumlauf iſt im Berichtsfſahr um 47,7 auf 74,2 Mill. der der Kommunalobligationen um 4,1 auf 20,0 Mill. geſtiegen. Der Neu z Ag ang an Hypotheten betrug 54,8 Peilllonen, wovon durch Rückzahlung uſw. 6,8 ill. in MAbzug kommen, ſo daß am Jah⸗ resende ein Beſtand von 74,8(26,7) Mill, verblieb. Außerdem ſind 2,1 Mill. Golbmarkhypotheken vorhanden, die dem Treuhänder aus formalen Gründen noch nicht übergeben wurden. Der Geſamt⸗ hypothekenbeſtand beträgt 80,2 Mill. /. An Kommunaldarlohen waren 20,3(17,7) Mill. vorhanden. 1,2 Mill. Mobiliſiexungs⸗ Woldpfandbrieſe ſind zum Ankauf von Aufwertungshypotheten be⸗ ſtimmt, doch wurde von dleſer Möglichkeit noch kein Gebrauch ge⸗ macht. Unter den einzelnen Beleihungen entfällt nur ein geringer Teil 24 Mill.) auf landwirtſchaftliche. Bedeutend vermehrt hat ſich dle Zahl der 8 w angsverſtelgerungen mit 105(15), an denen die Bank beteiligt war, bei denen allerdings 65 Fälle zurück⸗ genommen und 19(8) durchgeführt wurden. An Zwangsverwal⸗ zungen war die Bank in 27(4) Fällen beteitigt. Recht belrächtlich waren die beim Verkauf von Pfandbriefen und Schuldverſchrei⸗ dungen entſtandenen Diſagfokoſten in Höhe von 504 888, bie bis auf wenige 12 000 von den Darlehensnehmern getragen wurden ein Belſplel für die infolge der niedrigen Pfandbriefkurſe ent⸗ ſtehende Hypothekenverteurung() Ein Agio wurde erzielt von 182 467 und davon 36 618„ der Agiorücklage zugeführt. In ber Bilanz erſcheinen Kreditoren mit 9,8(i. B. 5,8) Weill., wo unter ſedoch 1,8 Mill, verkaufte noch nicht gelleferte Kommunal⸗ obligationen waren), guf der andern Selte 3,1(3,9) Mill./ Bank⸗ guthaben, 0,7(0,7) Mill. Darlehen auf Wertpapiere und 9,7(0,6) Mill. ſonſtige Debitoren, ferner 2,7(0,2) Mill. Wortpapiere, darunter diesmal nom. 3,9 Mill./ mit 2,69 Mill. aktivierte eigne Gold⸗ und Diguidatlonspfandbrſefe ſowie Anteilſcheine. Der Stand der Tei⸗ lunasmaſſe weiſt noch 209,2 Mill. G.% aufwertungsberechtigte Pfand⸗ briefe aus. wogegen ein Maſſebeſtand von 8,1 Mill.(am 30. Jun v. J. 10,3 Mill.) vorhanden iſt, den man noch im Laufe des Jahres 1028 aus zuſchütten hofft. Bei den Kommunafobftoatlonen enthält dle Maſſe 1,4 Mill. gegenüber 19,5 Mill. G. Obligativnen. Aus dem Vermögen der Bank ſind bekanntlich auch den Inhabern der Kommunalobligationen von 1928, dle gegen Vorkriegspfandbrlefe getauſcht wurden, 4% proz. Liquidatlonsvfanöbriefe als 15proz Ab⸗ findung mit Anteilſcheinen gewährt worden. 5 Badiſche Bank Wiederum 10 v. H. Dividende Daß Geſchäftsſahr des Inſtituts ſchließt mit einem Gewinn don 1 130 812(1 685 840) 4 ab. Nach Abzug der Auſſichts ratstan⸗ tiemen von 99 887(112 103)& und dem Gewinnantell des Staates mit 122 895(101 120) 4 gelangt wie ſchun gemeldet, wiederum eine Divuldende von 10 v. H. zur Verteilung. Der Beamtenunter⸗ ſtügungskaſſe werden 90 880(144518) zugewieſen und der Reſt von 100 00&(wie l..) auf neue Rechnung vorgetragen. Das Notenausgaberecht der Bank war ab 1. Januar bis zum Jabresſchluß auf 27 000 000„ bemeſſen. Bis zum Mai war das Efſertengeſchäft lebhaft. Die in dieſem Monat einſetzende Sto ⸗ kung im A bſa z feſtverzinslicher Werte hielt den größten Teil des Jahres an und führte zu einem Mindergewinn des Effekken⸗ geſchäfts gegenüber dem Vorfahre. In der Bilanz ſteben(in R. /) Kaſſe mit 10 991 707(11 705 712) Devſſen mit 2808 107(3 032 340), Wechſel abzüglich, Rückzinſen 57 200 110(28 741 050), Lombarbforderungen mit 1 304 415 Beſtand an Schatzwechſeln und Effekten 7 156 650(9 907 298), Konto⸗ Kocrent⸗Guthaben 21283 137(18 132 875), Bankgebäude in Mann⸗ heim und Karlsruhe mit unverändert 300 000. Bel einem Grund⸗ kapltal von 8,3 Mill. und Rücklagen in Höhe von 3, Peil. beziffert T nen pie We Banknoten zu und da 1 en der Giro un 4* Gläubiger 41 859 446(30 301 490). eee Meiſenheim⸗Schmeißbacher Mälzerei A. Mannheim Wie der Rechenſchaftsbericht für das am 31. Auguſt beendete Ge⸗ ſchäftsjahr 1b aden betont, waren die pfälziſchen Gerſten des letzten Jahres qualitativ mit die beſten, die in Deutſchland geerntet wur⸗ den. Die Nachfrage war daher ſehr groß, beſonders auch von Mit⸗ teldeutſchland aus und es wurden faturgemäß für dieſe Gerſten die höchſten Preiſe bezahlt. Leider kounten ledoch die Malzpreiſe mit den hohen Geſtehungs oſten der Gerſten nicht ganz in Einklang ge⸗ bracht werden. Gleichwohl vermochte die Geſellſchaft ihren Malz⸗ abſatz trotz des ſchlechten Sommers zu ſteigern. Der Bruttpüber⸗ ſchuß einſchließlich Vortrag von 1926 belief ſich auf 314 447(i. V. 288 831)„. Andererfeits erforderten Generalunkoſten und Steuern 217 158(229 521) A, Abſchreibungen, Rücklagen und Tantiemen 0 184(i. B. Abſchreibungen auf Immobilien 8195), fſodaß ein Ueber⸗ ſchuß von 47 138(36 194] verblieb. Um die Kräftigung des Un⸗ ternehmens weiter zu fördern und bei Wiederaufnahme der Divi⸗ dendenzahlungen den Altlonären die frühere Stetigkeit in der Ge⸗ winngusſchüttung wieder zu gewährleiſten, wurde vom Vorſtand vorgeſchlagen, dieſen Ueberſchuß— wie ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldet— auf neue Rechnung vorzutragen. Die Geſellſchaft geht finanziell geſtärlt in das neue Geſchäftsjahr, das auch im übrigen ſich durchaus zufriedenſtellend zu geſtalten ſcheint. L z Ach. Stahlwerk Mannheim. Die zur Gruppe Agulta⸗ J. Adler zu n. gehörende Geſellſchaft, die bekanntlich l. V. 344 881 Mark Unterbilanz durch Einziehung von 200 000„ Vorratsaktlen und durch Kapitalzuſammenlegung 5 zu 4 auf 1,12(1,4) Mill. I be⸗ ſeitigte, wird für 1927 die Dividendenzahlung wieder auf⸗ nehmen. 110 Ach. für Zellſtoff- und Papferfabrikation Aſchaffenburg. Wie verlautet, iſt die Dividende für das abgelaufene Geſchäſtsjahr in gleicher Höhe wie l. V. mit 10 v. H. in Ausſicht zu nehmen. 22: Auſchluß der Elite⸗Diamantwerke an Opel genehmigt. Die ag. Gu, in der 14 Artionäre 186 276 Stimmen vertraten, geneh⸗ migte ohne jede Aussprache die angetündigte Kapitalerhöhung zum Zwecke des Anſchluſſes an die Opel⸗ Werke. Es werden voll dipldendenberechtigte neue Vorratsaktien Lit. A im Betrage von 8 Mill.„ ausgegeben, die zum Nennwerte einem Konſortium dem die Commerz⸗ und Privatbank A, und das Banchaus Otto Weißenberger angehören, überlaſſen werden. Das Bezugsrecht für die Aktionäre bleibt vollſtändig ausgeſchloſſen. Die Verwaltung be⸗ gründete eingehend den Anſchluß unter Hinwels auf die großen Schwierigkeiten, die ſich zeigen würden, wenn man die erforderlſchen Mittel am freien Geldmartte ſich beſchaffen wollte. Die Verwal⸗ tung hat daber die Anlehnung an einen kapitalſtarken Konzern der gleichen Branche gutgebeißen, der bereits durch Atklenbeteiligung maßgebenden Einfluß genommen hat und bereit iſt, die für eine gedelhliche Welterenkwicklung der Werke notwendige finanzielle Grundlage zu ſchafſen. Die Verwaltung iſt der Ueberzeugung, daß durch dieſen Anſchluß die Jutereſſen der Aktionäre am beſten ge⸗ Vorausſetzungen für eine volle Aus⸗ ahrt ſind und dadurch alle 90 ung der Fabrikationsanlagen gegeben werden. Neu in den chtsrat wurden gewählt als Verireter der Opelgruppe Fritz v. el, Haus v. Opel und Prokuriſt Bender, wü aus dem Aul⸗ at den d ligtleder Heinrich, W. a. ver⸗ (1842 670), durch den r Die Zukunft der deutſchen Wirkſchaft Unterredung mit dem Kammerpräſidenten Dr. von Kleekeld Der als Wirtſchaftspolitiker bekannte Leiter der Hohen⸗ loheſchen Verwaltung, Kammerpräſident Dr. von Klee⸗ eld, war ſo freundlich, unſeren Berliner Dr. E..⸗ Ritarbeiter zu empfangen, und ihm die folgenden Er⸗ lärungen abzugeben. Dr. von Kleefeld, der jens der Schwager des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann iſt, war, ehe er die Leitung der Hohenloheſchen Verwaltung übernahm, Direktor des Hanſabundes. Er iſt gegenwärtig Vorſitzender des Aufſichtsrates der Hohenlohenwerke, gehört dem Auſſichtsrat der Darmſtäbter⸗ und Nationalbank und anderer großer Unternehmungen an und iſt ſchon dadurch be⸗ ſählgt, wie nur wenige Induſtrieführer, der deutſchen Wirt⸗ ſchaft den Puls zu fühlen. Zu den ebenſo beliebten wie gefährlichen Phraſen gehört es, daß es mißlich wäre, ſich mit den kommenden Dingen zu beſchäftigen, oder daß es unmöglich wäre, zu pröphezeien. Den Menſchen und ihren Einrichtungen bliebe mauches Ungemach und manche Enttäuſchung erſpart, wenn ſie ſich leine Technik des Handelns angewöhnten, die es vermeidet, alles erſt am eigenen Leibe erfahren zu müſſen. Der Begriff der theoretiſchen Erfahrung in der Staatskunſt und bei der Führung der Geſchäfte überhaupt iſt eine große Angelegenheit, wozu allerdings in erſter Linie Fingerſpitzengefühl gehört. Viele Streitigkeiten und Berſplitterungen, viele Irrtümer und Irrlehren würden weg⸗ fallen, wenn es bei uns gelänge, die Dinge aus der Herrſchaft der Phraſe, der Phantaſien und der Konjunkturen auf den ſicheren Boden der Sachlichkeit und der Tatſachen zu führen. Geſchichte und Entwicklung bleiben eben auch auf dem Gebiete der Wirtſchaft und der Wirtſchaftspolitik das nach harten Naturgeſetzen urteilende Gericht. Sie fragen mich nach der Zukunft der dentſchen Wirtſchaft Wenn wir aus der Vergangenheit lernen und die notwendigen Maßnahmen möglichſt bald treffen, iſt vieles wieder gut zu machen. Wir haben eine paſſive Handelsbilanz von etwa vier Milliarden Mark im Jahre, eine Verſchulbung von etwa zehn Milliarden Mark, einen Reichsetat in Höhe von über neun Milliarden Mark, der den Etat des Jahres 1914 faſt um 6 Milliarden Mark überſteigt, und haben die Dawes⸗Laſten zu zählen. Durch eine erbarmungsloſe Auspreſſung der Volks⸗ genoſſen durch Steuern uſw. iſt dieſe Verſchuldung auf die Dauer nicht auszugleichen. Wir müſſen die Handels⸗ bilanz dadurch beſſern, daß wir in erſter Linie die Landwirt- ſchaft, die zu 95 v. H. zuſammengebrochen iſt, wieder pro⸗ duktionsfähig geſtalten, damit wir auf den heimiſchen Kartof⸗ fel⸗Feldern und auf den heimiſchen Wieſen den größten Teil der für unſer Volk nötigen Ernährung ohne zu erhebliche Inanſpruchnahme ausländiſcher Produkte ſelbſt ſchaffen. Sie fragen mich, wie das möglich wäre. Ich meine: die Landwirtſchaft, beſonders in unſeren Breitengraden, iſt nahezu ein aleatoriſches, d. h. gewagtes, Gewerbe. Gegenüber der Witterung gibt es keine ſichere Grundlage für die Erträge. Steuern und Laſten bleiben aber immer die gleichen. Dazu kommt, daß der Landwirt den größten Teil ſeines Kapitals nur einmal im Jahre umſetzt, dabei aber die enormen und untragbaren Zinſen zu zahlen hat. Wenn es ſo welter geht, fallen allmählich etwa 25 Mil⸗ lionen in der Landwirtſchaft tätige Menſchen als Produzenten hö Württ. Portlandzementwerk zu Lauffen a. N. In der 9. GV. waren 7 Aktionäre mit 22 531 Stimmen vertreten. Geſchäftsbericht und Anträge der Verwaltung wurden einſtimmig genehmigt. Da⸗ nach wird der Reingewinn von 668 707 1 wie folgt verteilt: 12 v. H. Dividende wie im Vorjahr(336 000), Sonderrücklage 200 000(125 000), Vortrag 182 707(75 997). Der Vorſitzende Ge⸗ heimrat Rümelin bemerkte, inſolge des beſſeren Abſchluſſes ſei vor⸗ geſchlagen, vopſichtshalber die Sonderrücklage um 75 000 4 zu er⸗ höhen, da die Ausſichten für die Bautätigkeik des lau⸗ fenden Jahres nichtmehr ſo gut ſeien wie im Vorfahr, weil die Mittel zum Bauen fehlen. e Schadenserſatzklage gegen die J. G. Farbeninduſtrie AG. Vor dem Landgericht Frankfurt ſchwebt eine von dem Diplomingenieur Grünſtein⸗ Frankfurt gegen die J. G. Farbeninduſtrie ange⸗ ſtrengte Schadenserſatzfeſtſtellungsklage. Grünſtein iſt der Erfinder der ſynthetiſchen Herſtellung von Eſſigſäure aus Calelium⸗ carbid. Als er Augeſtellter der Chemiſchen Fabrik Griesheim⸗ Elektron war, übertrug er die Ausnutzungsrechte unter gewiſſen Bedingungen bieſem Unternehmen. Er glaubt, daß ſchon damals ſeine Rechte nicht genügend gewahrt worden ſeien. Frühere Prozeſſe wurden vergleichsweiſe erledigt. Nunmehr gab es zwiſchen den Parteien wieder Minungsverſchiedenheiten wegen der Verwertung der an die Ehigſäuregeſellſchaft ertellten Gencrallizenz. An dieſer Geſellſchaft waren die e Konſtanz und die Höchſter Farbwerke beteiligt. achdem vor acht Tagen vor dem beauftragten Richter der Kammer verhandelt und die Ladung neuer Zeugen beantragt worden war, hat der Richter nunmehr dahin ent⸗ ſchieden, daß der Fall zur weiteren Behandlung der Kammer über⸗ wieſen wird, woraus ſich ergibt, daß eine neue Beweiserhebung nicht für notwendig erachtet wird. pe? Verhandlungen der deutſchen Zellnloſeinduſtrie mit dem Ansland. Zwiſchen Vertretern des Wirtſchaftsverbandes der deutſchen Zulluloſefabriken und Vertretern der tſchechoſflowakliſchen Zelluloſeinduſtrie fanden in Prag Verhandlungen ſtatt, die zu dem Abſchluß eines tſchechoſlowakiſchen Exportkkon⸗ tingents nach Deutſchland führten. Es wurde ein Exportlon⸗ tingent von 4000 Tonnen feſtgeſetzt. Dieſes Abkommen bedeutet das Ende eines langen Konkurrenzkampfes, der mit ſcharfen Preis⸗ unterbietungen geführt wurde. Die deutſche Zelluloſeinduſtrie ſoll in der nächſten Zeit auch mit den nordiſchen Staaten, vor allem mit Schweden, in Verhandlungen treten. Falls es dort zu einem Abkommen kommt, wird die tſchechiſche Induſtrie dieſem Ab⸗ kommen ebenfalls beitreten. der Ford kommt nach Berlin. Wie verlautet, beubſichtigt der amerikaniſche Automobilinduſtrielle Henry Ford im April nach Berlin zu kommen. Er will in Deutſchland Automobile für den Export nach Rußland fabrizieren. 27: Jutereſſengemeinſchaft im Spitzenfach. Unter Mitwirkung der führenden Großhandelsfirmen acbb u. Richter, Siegmund Strauß fr., Vereinigte Spitzenhäuſer Ach., Berlin⸗Fraukfurt a. M. iſt, laut„Konf.“, die betannte ſeit 27 Jahren beſtehende Spitzene, Decken⸗ und Gardinenfabrik Dittmar u. Oſter tag, Stutt⸗ Kart in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung umgewandelt wor⸗ den. In der Leitung der Firma tritt keine Aenderung ein. ü Der Kampf in der Zigarettenainduſtrie. Nachdem ſich bereits am 20. Februar der Relchsrat mitder Ztgarettenſteuernovelle beſchäſtigte, dabei aber zu einer Einigung nicht kam, fand eine neuerliche Sitzung ſtatt. In der Zwiſchenzelt wurde von dem Dresdner Verband bverſucht, das Gutachten des Reichs wirtſchafts⸗ rates als undurchführbar hinzuſtellen. Dagegen nimmt die Firma Halpaus in einer Eingabe an den Reichsrat und an das preußiſche Handelsmintiſterium Stellung. In dieſer Eingabe heißt es u..:„Unter Aufrechterhaltung unſeres Proteſtes gegen jede Eingriſſe gegen die Reklame⸗ u. Rabattdispoſttionen der Zigaretten⸗ induſtrie ſowle die Befürwortung eines Kreditsabbaus, verfnüpft mit einer Kontrolle auf die Rentabilität und dadurch auf die Bo⸗ nität der Indurſtie als Treuhänderin der Steuergelder, erſuchen wir den Reichsrat dringend, ſeden Vorſchlag zur Ein ⸗ führung einer Zentralſtelle für die Verteilung der Rabatte als nur den Intereſſen einzelner Induſtriegruppen dienlich und nicht hnenu.“ Wie verlautet. und Konſumenten aus und ich brauche nicht zu ſagen, was das für die inneren wirtſchaftlichen, politiſchen und ſozialen Verhältniſſe bedeutet. Es iſt notwendig, die induſtriellen Produktions⸗ und Abſatzverhältniſſe ſo zu geſtalten, daß die Wirtſchaft auch mit dem Ausland konkurrieren kann und in der Lage iſt, die Zollmguern zu überſteigen, die überall aufgetürmt werden. Dabei genügt die durchdachteſte und intenſivſte Rationali⸗ ſierung der Betriebe nicht, wenn wir durch Steuern und ſoziale Laſten bis zu ihrer Untragbarkeit konkurrenz⸗ unfähig gemacht werden. Die ſicherſte Exportförderung iſt die Herbeiführung der Konkurrenzfähigkeit unſerer Produkte im Ausland Wie wir jetzt wirtſchaften, und bei der jetzigen Geſtaltung Unſerer öffentlichen Ausgaben iſt es ganz unmöglich, erheb⸗ liches Sparkapital zum wirklichen und fundierten Aufbau unſerer Wirtſchaft anzuſammeln. Auf allen vier Windrich⸗ tungen befinden ſich unverſtopfbare Löcher, durch die im Wege der Schuldzinſen und der Konkurrenzunfähigkeit auf den Weltmärkten die Früchte unſerer Arbeit verſchwinden. In einem ſolchen Zug der Wirtſchaft liegen natürlich auch dauernde und latente Gefahren für unſere Währung. Es gibt nicht nur eine quantitative, ſondern auch eine qualitative Inflation, d. h. eine ſolche, bei der ohne erhebliche Vermehrung der Umlaufsmittel der Wert des Geldes ſinkt, Die Grundgedanken der Ausführungen des Reichsbankpräſi⸗ denten Schacht ſind durchaus richtig. Wir müſſen wieder ſpar⸗ ſam und beſcheiden werden und nach den wirtſchaftlichen Grundſätzen leben, denen wir unſeren Aufſtieg in ver⸗ gangener Zeit verdanken. Wenn fetzt zur Abwechſlung und Ablenkung behauptet wird, daß die Fuſionierung der Frei⸗ ſtaaten und die Schaffung eines einheitlichen Deutſchen Reichs uns aus den weſentlichſten finanziellen Schwierigkeiten durch erhebliche Koſtenerſparnis herausbringen könnte, ſo iſt das zum größten Teil wieder nur eine Phraſe und ein Anlaß zu neuer Enttäuſchung. Statt der zur Zeit des Reichsdeoutations⸗ hauptſchluſſes im Jahre 1803 vorhandenen 495 politiſchen Ein⸗ heiten haben wir jetzt etwa 63 556 ſelbſtändige Gemeinden, abgeſehen von den ebenfalls finanzielle Hoheitsrechte aus⸗ ſtbenden zahlreichen Gebilden der Länder, Provinzen, Regie⸗ rungsbezirke, Kreiſe und was dem gleich ſteht. Der Büro⸗ kratismus muß nicht nur zahlenmäßig beſchränkt werden, ſondern es muß auch ein Zuſtand herbeigeführt werden, in dem die freie Initiative und Arbeitskraft jedes einzelnen Deutſchen nicht unnötigerweiſe durch unproduktive Beſchäfti⸗ gung mit rein bürokratiſchen Anforderungen erdrückt wird. Wir haben jetzt 26 Landesfinanzämter, denen 900 Finanz⸗ ämter, 237 Hauptzollämter, 1505 Zollämter, 300 Zollaßbferti⸗ gungsſtellen, 1025 Zollinſpektionen und 3391 Zollauſſichts⸗ ſtellen unterſtellt ſind. Dieſe Beiſpiele ließen ſich in un⸗ geahnter Weiſe ausdehnen, wobei nicht nur die Koſten dieſer teilweiſe durch Ueberorganiſation entſtandenen Ein⸗ richtungen zu berückſichtigen ſind, ſondern vor allem der Um⸗ ſtand, welche Arbeit für die ſchaffenden Stände durch den oft recht komplizierten Umgang mit allen dieſen Amtsſtellen entſtehen. Wir miſſen uns nicht nur nach außen, ſondern auch nach innen befreien! f 26: Großaufträge für die dentſche Bauinduſtrie. Die Phllipp Holzmann AG, erhielt dieſer Tage vom Entwäſſerungsverband Norden den Zuſchlag für die Arbeiten zur Eindeichung der Leybucht. Es handelt ſich um einen Auftrag von 2,7 Mill.. Die Julius Berger AG. erhielt gemeinſam mit der Tieſbaufirma Poleusky u. Zöllner, Breslau, den Auftrag zur Erbauung des Stauwerkes Ottmachau in Schleſien. ſich auf 12,25 Millionen&. Die Dyckerhoff u. Widmann AG. in Bieberich a. Rhein erhielt den Zuſchlag für den Bau einer Straßenbrücke über die Saale bei Alsleben, ( Neuer Textilverband. Wie man hört, iſt am vergangenen Freitag in Berlin unter überaus zahlreicher Beteiligung und unter Führung der größten und angeſehenſten Firmen des Baumwoll⸗ und Leinenwaren⸗ Großhandels ein Zuſammenſchluß dieſer Großhandels⸗ zweige erfolgt. Der neue Zuſammenſchluß trägt den Namen „Reichsverband des Baumwoll⸗ und Leinenwaren⸗ Großhandels E..“, Die Geſchäftsführung liegt in den Händen von Syndikus Arthur Cohn, M. d. RWR., und Dr. Leon Zeitlin, M. d. RWR. Gründung einer neuen ſchweizeriſchen Finanzierungsde e ull⸗ ſchaft. Mit einem Grundkapital von 12,5 Mill. Franken iſt mit Sitz in Baſel unter der Firma Induſtriebeteiligungs⸗ geſellſchaft Baſel eine neue Aktlengeſellſchaft gegründet wor⸗ den, die den Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen auf indu⸗ ſtriellem und kommerziellem Gebiete betreiben will. : Erhöhnng der franzöſtſchen Gütertariſe ab 1. März. Der oberſte franzöſiſche Eiſenbahnrat beſchloß, zur Peckung des auf eine Milliarde geſchätzten Defizits für 1928s vom 1. Märs 1928 aß die Gü⸗ ter- und Pakettarife um 11.9 v. H. zu erhötzen. Für gewiſſe Woren⸗ kategorien ſoll zum Ausgleich eine Ermäßigung des Grundtarifs um 5 bis 10 v. H. eintreten. ö Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 28. 29. 28. 29. 28. 29. London-Parl: 123.0214. Holland Schto 2.98 20g.c f Lond. ⸗Stocth. J 18,17 18.17 Lond.⸗Brüſſel 35,01 35.00 Mand.⸗Schw⸗ 27,5 27.48 Lond.⸗Madrid 23.80 28,54 Fond.⸗Nalld. 82.20 22.20 Kabel Holland 4 4 2455 Mafld.⸗Varſs 134.80 134,80 Fabel Schweiz 5,1920.189 Lond. Holland 12.12 12.12 Brüßel⸗ Paris 324 10 88428 Bond Schweiz 25.83 25.84 London⸗Oslo 19.81 18.81 Holland: Paris.02 10,22 Baris⸗ Schweiz] 20,33 20.43 Lond.⸗Kopenh. 18.207 18.21 Kabel⸗London.6798.88 In.⸗Mk. aßen ſich olgende Kurie eſtſte hen London 20.37] 20 42 Prag* 1,40. 12.41 Madrid. 70.87 70.82 Pars. 16.46 16 4. Osſo 1150 111.57 Argentinſen 17.709 Jürſch.. 50.88 80 61 Kopenhagen 11,5 112,18 Japan 164 91 Maffand. 22.14 22.15 Stoctholm 112 85 112 45 New⸗Dork..1845.1880 Holland. 158 40016.45 Brüſſe l, 58.81 88,8 a Berliner Metallbörſe vom 28. Februar Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 5 J. 28. Elettrolptkupfei 185.— 185.— Aluminium in 1 88 Raffinadekupfer———.— Barren 2,16.14 el——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzint Bb.⸗P..„„ Hüttenzinn—.——.— „ r. Vert.———— Ricke.50.50 Plattenzint— K Antimon g.98100 051.00 Aluminum.10.10 Silber für 1 G1. 78 28 7 25 8 25,79 25 London 28. Februar, Metallmarkt. In aft d eng. t. 5, 1016 Kg. 27. 2 N Ble 20.48 70,15 Kupfei Kaſſa 60 98 80,75 peſtſeler! 68.— 86. Jint 75,15 25.45 do. 3 Mona 6063 60.65 Nickel—— ueckilb. p. Fl. 71.50 1 50 0 Elektrol. 08.75 68.50[ Zinn Kaſſa 238,— 231.50 Nea lus——— Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 28. Februar Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum, be⸗ ſonders für Bergtransporte, ſehr ruhig, für die überhaupt keine Notierung erfolgte. Für Taltransporte war die Nach⸗ frage etwas lebhafter. Es herrſcht ſozuſagen ein gewiſſer Mangel an Kanalkähnen. Die Frachtſätze und Schtepplöhne erfuhren keine Aenderung. Die. Geſamtkoſten des Auftrages belaufe A PPP 0c ᷣ ᷑⁵Pt ut. 7˙ ⁰ům... 7˙“..., 7........... F. m 11...]¾ w ̃] UA.]⅛LNlu—— A] ¹˙üiw̃!!... ⁵ V . eee Dare n E arrue⸗ — . 1 * Mittwoch, den 28. Februar 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) 9. Seite. Nr. 101 Sportliche Rund ſchau Die Spannungen der ſüddeutſchen Schlußrunden Streiflichter Die zu Beginn der ſüddeutſchen Endkämpfe vorausgeſagte Verwickelung und Hartnäckigkeit ſowie auch die überraſchungs⸗ geladene Atmoſphäre der Großtreffen hat ſich vollauf be⸗ ſtätigt. Nürnberg— Fürth vor allem hat ſich in das weitver⸗ zweigte Netz der Kampfſtätten verwickelt und viel Kraft im Strauß um das Preſtige verbraucht. Der Höhepunkt des dramatiſchen Ringens der Vorrunden war die überhaupt erſt⸗ malige Niederlage von Fürth und die hart aufeinanderfol⸗ gende Niederringung des Deutſchen Meiſters Nürnberg. Für den Kenner der Geiſtesrichtung und der kämpfertſchen Qua⸗ lität der kernigen Nordbayern ſteht es außer Frage, daß die letzte Faſer der Hochburg geſpannt werden wird, um nicht ganz aus dem Rennen zu kommen, denn ſeit nahezu einem Jahrzehnt wäre es das erſtemal, daß die Farben der beiden fränkiſchen Schweſterſtädte nicht ins Großfeld der deutſchen Meiſterturniere eindringen. Eine weite Perſpektive ſteht hinter dem neuerlichen Aufbäumen der Bayern und wieder einmal iſt die Zeit, wo die Glocken ringsum der Hochburg Grabgeläute künden. Das iſt nicht das erſtemal. Wiederholt ſtreiften die beiden Hauptvertreter des deutſchen Fußball hart das Abgleiten und immer wieder ſtrafften ſie ſich zur alten Höhe, wenn man glaubte, die ſieggewohnten Farben ſinken zu ſehen.— Wird es heute wieder ſo ſein? Gerade dieſes Auf und Ab der Nordbayern im Ringen des ſüddeut⸗ ſchen Großfeldes iſt der packendſte Vorgang und iſt es auch wohl zu verſtehen, daß Aug und Ohr der Verbandsfußball⸗ emeinde und ſelbſt der übrigen Verbände den heroiſchen ampf der Hochburg mit Spannung und Intereſſe verfolgen. Iſt es in der Meiſterrunde vor allem Bavyern⸗München“ und„Eintracht⸗ Frankfurt“, die ſo oder ſo den dramatiſchen Akt mit her⸗ gufbeſchwörten, ſo ſind es des weiteren Kickers und K. F.., die als unfreiwillige Sekundanten der genannten drei Städte den zähen Gang um den Meiſter und den Zweiten mit in ber Schwebe halten. Nicht zu vergeſſen aber auch die„Wun⸗ dermannſchaft“ Wormatia, die neben andern aufſehenerregen⸗ den Erſolgen den gegebenen Moment mit forſchem Geiſt wie⸗ der geſchickt erfaßte, und der am kraftzehrenden Sieg von Fürth her leidenden Eintracht hölliſch zuſetzte, ſodaß der Neu⸗ ling betr. ehrenvoller Poſition auch bei den noch ſicher kom⸗ menden Rückſchlägen im Trockenen iſt. Als Gegenſtück zum nordbayeriſchen Behauptungskampf iſt die ſeitherige Serie der Wormſer nicht minder intereſſant, denn der, der nach tieferen Zuſammenhängen ſchürft, wird finden. daß zum mindeſten der glückliche Start der Wormſer am zweiten Weihnachts⸗ feiertag gegen die noch unter den Nachwehen einer Chriſt⸗ baumfeier ſtehenden Münchner„Bayern“(:2) ſich pſychologiſch ſowohl für Wormatia wie die andern Vereine guswirkte, das Selbſtvertrauen der Kaiſerſtädter hob, den tatſächlichen Kampfgeiſt ſteigerte, anderswo aber verwirrte und lähmenden Reſpekt ſchaffte, ſodaß der weitere Vorſtoß Eumeiſt auf heimi⸗ ſchem Boden) gelang und die Unterlage für die heute ge⸗ ſicherte Poſition der Wormſer ſchaffte. Fußballmannſchaften find keine Maſchinen und die Eindrücke der Ergebniſſe blei⸗ ben ſich auswirkend, haften. Das zeigt auch der ungemein helaſtete Gang des Rheinmeiſters Waldhof, der keine beſonders glücklichen Umſtände beim Start hatte, im Gegenteil; denn obwohl in der Heimat, mußte zuerſt das neue Milieu des maſſenfaſſenden Stadions aufgenommen ſein, wozu nicht Muße noch Zeit blieb in dem Schlag auf Schlag folgenden Anrücken der ſpielſtärkſten Mannſchaften. Nieder⸗ lagen, wenn auch knappe und unverdiente, ſind eben Nieder⸗ lagen, und nichts iſt ſchwerer, als aus der Kette ſolcher ſich ſeeliſch und körperlich herauszuwinden— denn ſicher iſt Wald⸗ hof nicht ſpielſchwächer als Worms— und doch der gewaltige Unterſchied in den Erfolgen. Die Erklärung ſolcher auf den erſten Blick rätſelhaften Vorgänge iſt verſucht worden, hier in den Nachdenkungs⸗ und Kontrollierungskreis des verſtän⸗ digen Sportintereſſenten zu rücken. Es lohnt ſich für jeden, über Urſache und Wirkung mauch verblüffender Erſcheinungen des kampfbewegten Fußball nachzudenken. Nicht die Sym⸗ pathie für die eine oder andere Mannſchaft braucht den Blick des Urteils zu trüben; die eine wird von Glück und Zufall hochgetragen, die andere hinabgedrückt. Die tieferliegenden Urſachen und Zuſammenhänge verfolgen, das iſt das Problem, der Kern und Reiz des Fußball, der nicht nur mit Technik und dem Körper, ſondern auch mit der Seele kämpft.— Das Publikum Etwas anderes iſt es jedenfalls für eine Mannſchaft, in einem Ring von Zuſchauern zu kämpfen der auf faſt unmög⸗ liche Siege wartet, infolge Nichteintretens derſelben enttäuſcht oder im Mitgehen an der Kampfhandlung gehemmt iſt, ab⸗ wartend ſteht— ſchließlich durch die übermächtigen Vorgänge auch abwartend ſtehen muß— anſtatt von der Begeiſterung oder dem Lokalpatriotismus hingeriſſen zu werden und ſo das Letzte aus den Kämpfern im Feld herauszuholen. Worms hat das Glück, eine— wenn auch vielleicht überſpannte— Teilnahme zu Hauſe durch ſeine nicht unter ſo ſchweren Um⸗ ſtänden errungenen Erfolge unerſchütterlich hinter ſich zu haben, und wer ſchon die Luft eines Kampftages in der kleinen alten Rheinſtadt geatmet, weiß, daß hier ein Faktor mitwirkt, der zum mindeſten nicht alltäglich, ja ſehr, ſehr ſelten in ſolch andauerndem Maße angetroffen wird. Wie der Schuljunge in Nürnberg⸗Fürth ſeinen Stuhlfaut, Kalb oder Hagen an⸗ ſtaunt, ſo bewundert man in Worms die einzelnen Größen der Wormatia. Ein Wormatta⸗Text wird nach der Melodie der Wacht am Rhein von kleinen und großen Bengels geſun⸗ gen. Das mag dem„reifen“ Fußballanhänger kindlich und rückſtändig erſcheinen, aber daß man in manchen Städten mit dem Fußball förmlich„lebt“— das iſt dort die hochtragende und treibende Kraft der Fußballſache, die Erfolge zwingt, wo ſie Nüchternheit und gelaſſene Unberührtheit niemals er⸗ reichen würde. Die ortsweiſe wie länderweiſe vorhandene Fußballpſychoſe wäre ein dankbares Feld für manchen hoch⸗ gelehrten Pſychologen. A. Müssle. Die deutſchen Rodelmeiſterſchaften 13 Schlitten am Start—„Lokale“ Meiſterſchaften Auf eine recht eigenartige Weiſe ſind die deutſchen Rodel⸗ meiſterſchaften am Sonntag in Schlierſee zum Austrag ge⸗ kommen. Die Veranſtaltung war mehrere Male abgeſagt worden und ſollte auch wieder verlegt werden. Dennoch ent⸗ ſchloß ſich der Winterſport⸗Club Schlierſee, die Titelkämpfe durchzuführen. Es kann unter dieſen Umſtänden nicht über⸗ raſchen, daß die Veranſtaltung ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfand. Die Betetligung belief ſich bei Damen und Herren zuſammen auf 13 Perſonen. Ein Doppel⸗ ſitzer wurde garnicht ausgetragen. Auch die Strecke wurde nicht einmal genau abgemeſſen; die Länge betrug ungefähr 1500 Meter. Gewertet wurde die Durchſchnittszeit, die aus zwei Fahrten errechnet wurde. Man kann wohl abſchließend ſagen, daß die diesjährigen deutſchen Rodelmeiſterſchaften auf Naturbahnen unter keinem günſtigen Zeichen geſtanden haben und kaum einer deutſchen Meiſterſchaftskonkurrenz würdig waren. Die Ergebniſſe Herreneinſitzer: 1. K. Wagner⸗Schreiberhau 2231.2 Min.; 2. Röſch⸗Oberaudorf 2231,43; 3. Rieſer⸗Oberaudorf 238,1; 4. Steude⸗Oberaudorf:40,2: 5. Acher⸗Schlierſee 241,5; 6. Nachtmann⸗Schlierſee:42,4; 7. Andretter⸗Schlierſee:45,6; 8. Kaltenberger⸗ Semmering:49,33 9. Henſler ⸗Wies⸗ baden:50, g. Dameneinſitzer: 1. 2. Andretter⸗Schlierſee:47,2; 4. Ambos⸗Schlierſee 251,1. Altensdorfer⸗Oberaudorf 2285,5; 3. Praitſch⸗Triberg 250,9; * Schluß der Berliner Eisſport⸗Saiſon Kanada A gegen Kanada B 514 Die Berliner Eisſport⸗Saiſon fand am Montag abend im Sportpalaſt vor zahlreichen Zuſchauern einen würdigen Ab⸗ ſchluß. Nachdem die Kunſtlaufweltmeiſterin und Olympia⸗ olympiſche Kür vorgeführt hatte, leitete ein meiſterhaftes Schaulaufen des Weltmeiſters Böckl zum Tagesereignis über, dem Schaukampf zweier kanadiſcher Eishockeymannſchaſten. Bei der ſportlichen Auffaſſung der Kanadier gab es aber nicht einen Scheinkampf, ſondern ein ungewöhnlich intereſſantes und hart durchgeführtes Treffen. Aus den 14 Spielern der Kanadier hatte man zwei Mannſchaften gebildet; der B⸗Maun⸗ ſchaft ſtanden zwei Auswechſelſpieler zur Verfügung. Das Spiel war außerordentlich ſchnell, die beiden Torhüter be⸗ kamen ſehr viel zu tun. Im Felde war wie immer Trottier die treibende Kraft. Die B⸗Mannſchaft konnte im erſten Drittel:2 in Führung gehen. Porter glich im zmeiten Spielabſchnitt aus. Im letzten Abſchnitt kam die B⸗N ſchaft noch einmal durch Fiſher und die A⸗Mannſchaft durch Trottier und Hundſon zu Erfolgen, ſodaß der Kampf knapp mit:4 zugunſten der A⸗Mannſchaft ausging. Leichtathletik Ein neuer Stabhochſprung⸗Weltrekord Sabin Carr ſpringt.294 Meter in der Halle Bei den in Newyork ausgetragenen amerikaniſchen Hallen⸗ Meiſterſchaften gelang es Sabin Carr mit einem Sprung von 4,294 Meter ſeinen eigenen Weltrekord im Stabhochſprung zu verbeſſern. Sehr intereſſant iſt dabei, wie er dieſe Leiſtung e brachte. Carr hatte die Latte auf 13 Fuß 10% Juſh 4,225 Meter) legen laſſen, nahm einen kurzen Anlauf und glitt 3 Zentimeter über der Latte weg. Raſender Applaus der 8000 Zuſchauer belohnte dieſe ausgezeichnete Leiſtung und unter größter Spannung wurde die Latte auf 14 Fuß 1 Juſh (.29425 Meter) gelegt. Höher alſo als Carrs eigener Frei⸗ luftrekord von 4,262 ſtand. Die volle Länge des Stabes aus⸗ uutzend ſchob ſich Carr an ihr hoch und bewältigte tatfächlich die Höhe. Sein erſter Blick beim Abſprung galt der Latte, die unbeweglich lag. Die Höhe wurde ſofort nachgemeſſen und unter großem Beifall konnte ihre Richtigkeit und damit der neue Weltrekord feſtgeſtellt werden. Carr verfuchte 14 Fuß 3 Inſh(4,30 Meter) zu überſpringen; der Sprung ſchien ſchon gelungen, als Carr beim Niedergehen die Latte ſtreifte und abwarf. b Nachbargebiele Einſturzgefahr in einer Wormſer Straße * Worms, 28. Febr. Auf dem Weg über die Eiſenbahn⸗ brücke zur Knappenſtraße ſtehen linker Hand zwei Häuſer, denen in den letzten Tagen Einſturzgefahr gedroht hat⸗ Anſcheinend war ſchon vor mehreren Tagen auf der Straße ein Waſferrohrbruch eingetreten. Das ausſtrömende Waſſer hatte die Fundamente der beiden Häuſer unter⸗ ſpült, ſodaß bereits eine merkliche Senkung der Funda⸗ mente eingetreten war. Es zeigten ſich Riſſe in den Mauern und da Einſturzgefahr beſtand, wurde mit eiſernen Trägern und ſonſtigem Schutzmatertal die Mauern unterfangen und abgeſtützt, ſodaß nach Mitteilung der Baupolizei die Einſturz⸗ gefahr als überwunden angefehen werden kann. * 0 Am Landestheater ſtahlen zwei Burſchen ein von einem Kaufmann aus Sprendlingen dort ahgeſtelltes Motorrad. Noch ehe die Täter die geſtohlene Maſchine verwerten konnten, wurden ſie feſtgenommen. Briefkaſten Wir öltten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſoſche kenntlich zu machen. Mündliche Angküunfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ cher und Aufwertungsfragen iſt gausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsqukttung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennuna werden nicht beantwortet. O. S. Hierüber erhalten Sie beim Amtsgericht Auskunft. M Gei. Die von Ihnen Gefragten ind hier geblieben. Adreſſen können wir Ihnen allerdings keine angeben. Waldhof. Im allgemeinen bis 10 Uhr. MWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein Pegel] 22. 28. 24 27 26 28 Nectar ⸗Pegelſ 22 28 24 27. 28 29. Schuster.60 chuſterinſe! 40 Kehl 1a Darmſtadt, 27. Febr. 20(Mannheim Jagſtfeld 1 3 Maxau 5 Mannheim(4. Caub 2 Köln 5 Siegerin Sonja Henie wieder unter großem Beifall ihre N e Nn 3 8 17 8 97 1 a 5 irmanden- u. Romm Konfirma. 2 Anzüge Anzüge as elang erprobten Stoffen. 1 5 Gute Mabat beit 24. 29. 32.—, 36. 42. 49.54, 58. 4a Hosenmüller sind nicht nur schön und gut, sie sind auch preiswert! Anzüge in sehr eleganter Ausſülirung. So gut wie Maßst beit Schlaf- Ammer n Einzel-Möbel in Ia. Qualit. Kr. Auswahl zu enorme bill. Eröffnungs- preisen. Teil- zahlung. gest. Juus kgenhäuser Zweiggesch. Bellenstr. 24 Kein Laden 7. ee e Anzüge Weißzeng, Schmuck, Uhren, Pfandſcheine, Altertümer, Gitarren. Mandolinen, Bücher, Münzen, Möbel. Bilder kauft u. verk. Bartmann, I 5 18, Teleph. 29 084. 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