. Preis 10 Pfg. 1028. Nr. 110 Abend Ausgabe Monkag. 3. März Bezugspreiſe; In Mannherm u Umgebung frei ins Haus oder 0 Poſt monatlich R ⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.ͤ⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ malt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte 1 oder für verspätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ahne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupi⸗Geſchäftsſtelle EG, 2 upt⸗Nebenſtelle R 1,46. Saſſermannbaus! Heichäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtr 19/21 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. „ lannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Cechnile 10 Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Der Widerhall der Mufſolin:⸗Nede In Treue feſt! Ueber der heute in Genf begonnenen Tagung des Völkerbundsrates ſchwebt wie ein rieſengroßer Schat⸗ ten der Name Muſſolinis und die Rede, die er vorgeſtern —— Eine widerſpruchsvolle Beurteilung nachmittag im römiſchen Parlament gehalten hat. Die Kritik, die Muſſolini am Völkerbund übte, iſt ja in der Tat auch alles 2 5 f andere als eine Empfehlung und man kann es durchaus ver⸗ Das Echo in Wien normal betrachte. Selbſt Großbritannien nehme die Reden ſtehen, daß den hochmögenden Herrn in Genf gerade fetzt zu 8 5 a. des italieniſchen Nationaliſten kühl hin, ſeitdemMuſſolini Beginn der neuen Ratstagung Mufſolinis Anzüglichkeiten als Zu Muſſolinis Rede ſchreibt das Regierungsorgan, die das Schoßkind von Chamberlain geworden ſei. ein einigermaßen beklemmender Auftakt erſcheinen. Mit der „Reichs poſt“:„Wir vertreten die Freiheit für unſere Der„Temps“ ſagt, Muſſolini räume mit allen, von den ihm eigenen Unbekümmertheit macht der italieniſche Diktator feſtzuſtehen, daß man Muſſolinis redneriſche Freiheiten als Nation und für alle Nationen, wobei wir in erſter Linie und zunächſt ganz gewiß an die kulturelle Freiheit den⸗ ken. Muſſolini hingegen lehnt in ſeiner Rede die nationale Freiheit kurzweg ab. Die Worte der Achtung vor dem Deutſchtum und die Verſicherung, daß ſich Italien mit dem früheren Regierungen gegebenen Verſprechungen hinſichtlich der Behandlung der Deutſchen in Südtirol auf. Der Faſzis⸗ mus habe völlig mit der Vergangenheit gebrochen. Man könne aber der Anſicht ſein, daß es vielleicht beſſer wäre, wenn ber Duce derartige Erklärungen unterließe, in der von Vielen unter alle Hoffnungen, die wir Deutſche und mit uns alle Friedfertigen in der ganzen Welt auf die Tätigkeit des Vbl⸗ kerbundes ſetzen, einen dicken Strich und ſchreibt darunter als Fazit:„Vergebliche Hoffnungen“. Und zu dieſer herben, alle frohen Hoffnungen wie mit einem ſcharfen Meſſer ab⸗ deutſchen Volk vertragen wolle, wie am Schluſſe der Rede eine Bedrohung erblickt würde. Oeſterreich wage es nur, ſeine ſchneidenden Kritik macht er dem Völkerbund neben dem Vor⸗ Muſſolinis zu leſen iſt, haben wir vernommen. Wir haben Gefühle zu offenbaren, ſolange es von der deutſchenl wurf der Unfähigkeit auch noch den der Heuchelei. Nichts an⸗ keinen Grund, ſie nicht ernſt zu nehmen; aber wir müſſen leider feſtſtellen, daß die Verwirklichung der ſonſt aus tauſend Gründen zu empfehlenden Annäherung zwiſchen Italien und dem Deutſchtum in der Welt noch ein ſchweres und unüber⸗ ſteigliches Hindernis im Wege ſteht: die Verſchiedenheit der Begriffe und Ideale auf beiden Seiten. Das Organ der Großdeutſchen Volkspartei, die„Wiener Neueſten Nachrichten“, ſchreiben unter dem Titel:„Eine Rede, aber keine Antwort“, daß Muſſolinis Ausführungen ſtark enttäuſcht haben. Mit ſchärfſtem Geſchſttz fährt die„Arbeiter zeitung“ auf. Sie erinnert gegenüber Muſſolini an die niederge⸗ brannten Arbeiterheinne, an die Ermordung tauſender von Arbeitern, um ihm damit eine große Gegenrechnung ent⸗ gegenzuhalten. Das„Neue Wiener Tageblatt“ hält Muſſolini öffentlichen Meinung unterſtützt und ermutigt werde. Darum ſei die Rede des Duce über Oeſterreich gewiſſermaßen an Deutſchland gerichtet. Was ſagen die Engländer? Die engliſche Morgenpreſſe befaßt ſich eingehend mit der Rede Muſſolinis über Südtirol und kommt übereinſtimmend zu der Auffaſſung, daß die drohende Sprache des italieniſchen Duce eine neue Beunruhigung in die Friedens⸗ atmoſphäre bringe. Die„Times“ heben in einem Ber⸗ liner Telegramm hervor, daß ſich Muſſolini ſelten in bru⸗ taleren und zyniſcheren Worten ausgedrückt habe wie dies⸗ mal.„Daily Expreß“ meint, Muſſolini gebrauche dieſe Art von Sprache ſo häufig, daß ſie aufhöre, eine Drohung zu bedeuten. Muſſolini könne den ſüdtiroler Deutſchen gegen⸗ deres kann man doch herausleſen aus den beiden Sätzen ſeiner Rede, in denen es heißt:„Wenn der Völkerbund in das Labyrinth der ſogenannten Minderheiten eindringen würde, käme er nicht heraus. Andererſeits würden die anklagenden Natkonen in der Minderheitenfrage ſelbſtezu Angeklag⸗ ten werden.“ Die Tatſache, daß von dem Manne, der 42 Millionen Europäer anſcheinend feſt in der Hand hat, eine ſolche Sprache gegen die in Genf vertretene Geſellſchaft der Nationen über⸗ haupt geführt werden kann, erſcheint uns an der bedeutſamen Rede des italieniſchen Diktators das Bedeutſamſte zu ſein. Deshalb ſetzen wir dieſe Erwägungen auch an die Spitze unſerer Betrachtung. Das Preſtige und die Autorität des Völkerbundes, die eine Stärkung ſehr gut vertragen könnten, ſind dadurch keineswegs gefördert worden. Oder es müßte vor, daß ſeine Rede effektvoller geweſen wäre, wenn er nicht über ein ſolches Verhalten annehmen, weil er wiſſe, daß deun ſein, der Völkerbundsrat fände den Mut, ſich gegen die gedroht hätte. f Deutſchland unter denſelben Friedensverträgen ent öffentlich erhobenen Vorwürfe Muſſolinis öffentlich zu ner⸗ Die„Neue Freie Preſſe“, die in Form einer Ant⸗ wort an Muſſolini ſchreibt, meint, er müſſe fühlen, daß er Deſterreich Unrecht getan habe, wenn er die Kundgebung, im Nationalrat herabſetze. f 5 Wie urteilt man in Paris? Von den Pariſer Blättern meint der„Figaro“ zur Rede Muſſolinis, Muſſolini habe Oeſterreich eine energiſche Warnung zuteil werden laſſen. Das Alldeutſchtum ſuche Un⸗ zufriedenheit hervorzurufen, Konflikte zu ſchaffen, Genf an⸗ zurufen, um ſeine Niederlage zu beſchönigen.— Der„In⸗ tranſigeant“ ſchreibt, Poincars hätte das Recht gehabt, dieſelben Worte an Deutſchland gegenüber der vom Reich in Elſaß⸗Lothringen hervorgerufenen autonomiſtiſchen Zwi⸗ ſchenfälle zu richten. Er könne ſich aber weder eine derartige kategoriſche Sprache noch ſolche Drohungen leiſten, weil er Hann ſofort die anderen Völker einſtimmig gegen ſich vereinen würde, ſelbſt die befreundeten. Das ſcheine ein für allemal waffnet gehalten werde, an die er, Muſſolini, ſich nicht für gebunden halte. Im„Dai Ii Telegraph“ wird ein Schreiben des Verfaſſers des bekannten Buches über Süd⸗ tirol, Herford, veröffentlicht, in dem er betont, daß Süd⸗ tkrol im Friedensvertrage trotz der leiden ſchaftlichen Proteſte der Einwohner Italiens durch einen Tauſchhandel zugewieſen worden ſei. Die Frage des Religionsunterrichts in Südtirol Nach Meldungen aus Innsbruck hat der Klerus der Diözeſe Trient an den Fürſtbiſchof Endrizzi das Erſuchen gerichtet, einen Viſitator für Südtirol zu ernennen, der poli⸗ tiſch neutral ſein und deutſch ſprechen müſſe. Die Kon⸗ ferenz der deutſchen Dekane der Diözeſe Trient erklärte, daß der italieniſche Religionsunterricht von der deutſchen Geiſtlichkeit abgelehnt werde und daß ſie ſich durch kein Verbot abhalten laſſen werde, den Religionsunterricht in deutſcher Sprache zu erteilen. Die Dekane erſuchten den Fürſtbiſchof Endrigzi um neuerliche Intervention beim Vatikan. ſchloſſen, die Frage der Weſternplatte von der Tagesordnung Eröffnung der Ratstagung ö Genf, 5. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Erſt um 412 Uhr begann die öffentliche Ratsſitzung unter dem Vorſitz Urrutias(Columbia). Der Rat nahm zuerſt den Bericht über die Griechenland bewilligte Anleihe von 279 000 Pfund Sterling an. Ein Teil der Anleihe dient zu Stabiliſierungszwecken. Die Lage der Flüchtlinge ſoll durch Förderung einer Heiminduſtrie gebeſſert werden. Dann gelangte der Bericht über die Arbeit der Man⸗ datskommiſion zur Verleſung. Zum erſten Male be⸗ teiligte ſich als Vertreter Deutſchlands Dr. Kaſtl an den Arbeiten dieſer Kommiſſion. Dem Bericht iſt zu ent⸗ nehmen, daß die Poſt⸗ und Handelsverbindungen zwiſchen den Mandatsgebieten und den Mandatsmächten eine weſent⸗ liche Erleichterung erfahren haben. Eine Grenzänderung der Mandatsgebiete Togo und Kamerun wurde nicht vorge⸗ nommen. Ueber die Unruhen auf den Samova⸗Inſeln liefert jedoch der Bericht keinerlei Aufſchlüſſe, ebenſo wenig wird zu den Petitionen der Buren in Südweſtafrita Stellung ge⸗ nommen. Nach der Annahme des Berichts über die Mandats⸗ Fommiſſion ſchloß die Ratsſitzung um 1 Uhr. Für heute nachmittag iſt eine wichtige Beſprechung des ungariſchen Außenminiſters Walko mit Staatsſekretär von Schubert angeſetzt. Der ungariſche Außenminiſter wird nach ſeinem Beſuch bei Staatsſekretär von Schubert eine Be⸗ sprechung mit Berthelot haben. a Sämtliche im Laufe des heutigen Nachmittags ſtattfin⸗ dende Unterredungen werden ſich mit der ungariſchen Mitrailleuſenſache befaſſen. Chamberlain wird mit den Vertretern der Kleinen Entente und nachher mit dem ungariſchen Außenminiſter Walko ſprechen. Wahrſcheinlich dürfte auch in der für heute nachmittag angeſetzten Beſprechung Briaund⸗Streſe⸗ mann der Fall erörtert werden. 7 5 In letzter Stunde merkt man, wie ſchwierig es ſein wird, einen Berichterſtatter für die Mitrailleuſenſache 8 finden. Mehrere Ratsmitglieder haben bereits in höflicher Weiſe da⸗ für gedankt und man iſt fetzt auf der Suche nach einem Be⸗ kichterſtatter. 5 N. 5 a Auf der proviſoriſchen Tagesordnung der Rotstagung ſtehen ferner drei Danziger Fragen. Der Rat hat be⸗ abzuſetzen, da er erfahren hat, daß direkte Verhandlungen im Gange ſind. Der Rat hofft in einer der nächſten Sitzungen von dem fertigen Abkommen Kenntnis nehmen zu können. Bezüglich des Klagerechts der Danziger Eiſen bahner liegt das Gutachten des Haager Gerichtshofes den Ratsmit⸗ gliedern überraſchenderweiſe noch nicht vor. Sobald es den Ratsmitgliedern zugegangen ſein wird, wird der Rat in einer ſpäteren Sitzung beſchließen, ob er die Frage auf die Tages⸗ ordnung der Ratsverſammlung ſetzen wird oder nicht. Man kann jedoch bereits mit großer Wahrſcheinlichkeit ſagen, daß ſämtliche Danziger Fragen auf der diesmaligen Ratstagung nicht zur Debatte ſtehen werden, Erhöhter Aufbringungsſchlüſſel? Wie verlautet, ſind die zuſtändigen Stellen in Berlin mit der Frage einer Erhöhung des Aufbringungsſchlüſſels für die Dawes⸗Induſtriebelaſtung beſchäftigt. Dieſer Schlüſſel iſt für das erſte Quartal 1928 auf 8,4 vom Tauſend feſtgeſetzt. Eine Erhöhung ſoll ſich jedoch als notwendig herausgeſtellt haben. Im Falle einer Erhöhung des Schlüſſels dürfte dieſe jedoch nur gering ſein. Parker Gilbert und die Arbeitsloſenverſicherung Der„Vorwärts“ behauptet, der Reparationsagent ſei bei der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung dahin vorſtellig geworden, ſeine jüngſte Denkſchrift einer Nachprüfung zu unterziehen, vor allem die Stellen über die Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft durch die Arbeitsloſenverſicherung. Dieſe Mitteilung bedarf noch einer näheren Auslegung, ehe eine Stellungnahme dazu möglich ſein wird. An zuſtän⸗ diger Stelle iſt jedenfalls von einem derartigen Schritt nichts bekannt. Es wird dort angenommen, daß die Mitteilung in dieſer Form nicht den Tatſachen entſpricht Maſſenkundgebung des Pommerſchen Landbundes — Stettin, 4. März. An der vom Pommerſchen Land⸗ bund einberufenen Kundgebung am geſtrigen Samstag nahmen zehntauſende von Landwirten teil. Dabei wurde non den verſchiedenen Rednern, die als Vertreter bes Groß⸗ Mittel⸗ und Kleinbeſitzes ſprachen, der Mar ſch auf Ber⸗ lin gefordert wahren. Im Intereſſe der ſchickſalshaften Bedeutung, die der Völkerbund hat und zur Wahrung des Preſtiges der meh⸗ reren Dutzend Nationen die ihm augehören, wäre es unſeres Erachtens eine ſelbſtyerſtändliche Pflicht der diesmaligen Ta⸗ gung des Völkerbundsrates, ſich gegen die Anwürfe Muſſo⸗ linis in aller Form zu verwahren, obwohl, oder vielleicht auch gerade weil, Italien, ebenſo wie bekanntlich Rußland und dir Vereinigten Staaten, der in Genf vereinigten Geſellſchaft der Nationen nicht als Mitglied angehört. Und nun noch einige Blicke auf den anderen Inhalt der Muſſolini⸗Rede. Zuſammenfaſſend kann man da zunächſt mit Wilhelm Buſch nur ſagen:„Erſtens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Eine volle Woche hat uns Muſſo⸗ lini, der ſonſt ſo Ungeſtüme, auf ſeine ſchon heute vor 8 Tagen mit lebhafter Spannung erwartete Antwort an den öſter⸗ reichiſchen Bundeskanzler Seipel warten laſſen. Dieſe, bei ihm ſonſt gar nicht gewöhnte Selbſtbeherrſchung konnte man ſich angeſichts des wilden Geſchreis, mit dem ſofort die italieniſche Preſſe auf die im Wiener Nationalrat gemachten Ausfüh⸗ rungengen über Südtirol herfiel, zunächſt erſt gar nicht recht erklären. Als ein Tag und noch ein Tag verging, ohne daß Muſſolini ſich zum Dolmetſch der in der italieniſchen Preſſe zum Ausdruck kommenden Gefühle gegen Oeſterreich machte, und als es dann ſchließlich hieß, daß die Antwortrede Muſſo⸗ linis bis an das Ende der Woche verſchoben ſei, da war man vielfach geneigt, dieſe Hinausſchiebung als ein gutes Omen zu deuten und ſich der Hoffnung hinzugeben, daß Muſſolint in⸗ zwiſchen nicht nur an Alter, ſondern auch an politiſcher Weis⸗ heit und kluger Selbſtbeherrſchung zugenommen habe. Nun wiſſen wir, wie trügeriſch ſolche Hoffnungen waren. Muſſolint ſagt zwar im Anfang ſeiner Rede, daß er ſich gefragt habe, oß es ſich überhaupt lohne, zu antworten, was er aber dann an Drohungen und Beleidigungen gegen die öſterreichiſche Regie⸗ rung, die doch nichts anderes getan hat, als ſich ihrer fort⸗ während vergewaltigten Landsleute in Tirol anzunehmen vor⸗ bringt, iſt um ſo ſchwerwiegender, als Muſſolinti ſeine Worte ja nicht in der erſten Erregung herausſprudelt, ſondern eine ganze Woche über Zeit gehabt hat, ſich genau zu überlegen, was er ſagen und in welcher Form er es vorbringen wollte Und nun trotzdem dieſe Drohungen gegen das wehrloſe Oeſter⸗ reich und die ultimative Ankündigung, daß es das letzte Mal geweſen ſei, daß er nur mit Worten reagiere! Was hat er denn vor? Will er den ſehr beſcheidenen Reſt, der von dem einſtmals ſo großen Habsburger Reich heute noch Übrig ge⸗ blieben iſt, einfach überſchlucken, wenn man ſich in Wien nochmals zu mucken wagt? Das wird die Mißgunſt der an⸗ deren Großmächte niemals zugeben! Oder will er die 200 000 Deutſchen Südtirols, die er bisher mit Peitſchen gezüchtigt hat, in Zukunft mit Skorpionn züchten, falls ſie nicht ſo parleren, wie er mit brutaler Gewalt verlangt? f Jedenfalls muß er ſich, wenn er es unternimmt, die öſterreichiſche Kundgebung für Südtirol als„ungerecht und herausfordernd“ hinzuſtellen, auch darüber klar ſein, daß er damit gleichzeitig auch die vielen Amerikaner, Holländer, Schweden und anderen Ausländer herausfordert, die ſich in öffentlichen Kundgebungen noch in den letzten Tagen der Sache Oeſterreichs und Tirols feierlich angenommen haben, indem ſte ihrer Ueberzeugung Ausdruck gaben, daß Italien dem vergewaltigten Tirol„nicht einmal die primärſten Menſchenrechte“ zukommen laſſe. Mit dieſer ſelbſtloſen An⸗ leilnahme, die aus dem Auslande für die gerechte Sache Tirols erfolgt iſt, und die uns unſere olte Hoffnung neu aufflammer läßt, daß es trotz allem ſchließlich doch noch ſo etwas wie ein Weltgewiſſen gibt, wird es Muſſolini hoffentlich nicht ſy leicht haben wie mit der geringſchätzenden Behandlung, die er dem wehrloſen Seſterreich zuteil werden läßt. Durch dick un 2. Seite. Nr. 110 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] Monkag, den 8. März 1928 Hünn geht nur Frankreich mit ihm. Die franzöſiſche Rechts- preſſe bläſt feſt in das Horn Muſſolinis. Aus blinder Liebe! gegen bie romaniſche Schweſter tun das dieſe Herrſchaften in Parfs ſicher nicht. Dazu ſind der Mißhelligkeiten zwiſchen den beiden Schweſtern viel zu viele. Doch jene ſo einflußreichen Kreiſe in Frankreich haben es ſich offenbar zum Prinzip ge⸗ macht, unter allen Umſtänden ſtets auf Seiten deſſen zu ſein, her ſichgegen Deutſchland oder deſſen Freunde wendet. Und ſo bringt es der Pariſer„Temps“ auch jetzt fertig, der Rede Muſſolinis zu unterſchieben, daß ſie im Grunde einzig und allein gegen Deutſchland und die gefährliche van⸗ germaniſtiſche Propaganda“ gerichtet geweſen ſei. Dieſes Hetz⸗ Platt ſchämt ſich nicht, dabei die Verleumung herauszugeifern, Deutſchland habe ein Intereſſe daran, ewig Zank und Hader in Europa zu ſtiften, um dann im Trüben fiſchen zu können. Das franzöſiſche Blatt geht damit in ſeinem pathologiſchen Haß gegen Deutſchland viel weiter als Muſſolini ſelbſt, der wenigſtens am Schluſſe ſeiner Ausführungen gleichſam wie eine beruhigende Geſte und zur Verwiſchung des höchſt üblen Ein⸗ Jrucks ſeiner vorangegangenen Worte, ſeinen Willen bekundet, Freunde der Deutſchen zu ſein. Dabei iſt er ſogar ſo gütig, offen zuzugeben, daß auch wir, die man lange Jahre hindurch als Hunnen und Barbaren verleumdet hat, einige Verdienſte Am die menſchliche Kultur haben. Freilich werden wir dieſer Freunbſchaftswilligkeit nach Lage der Dinge nicht ſo recht froh werden können. Die Be⸗ dingung nämlich, die Muſſolin! daran knüpft, daß„die Sicherheit“ der 42 Milltonen Italiener nicht im mindeſten in Frage geſtellt ſein dürfe, muß uns höchſt befremblich erſchei⸗ nen. Denn jeder bei uns, der auch nur eine leiſe Ahnung hat, was um ihn herum vorgeht, iſt völlig klar darüber, daß wir Auch nie im Traume daran denken, die italieniſche Sicherheit in Gefahr zu bringen. Wir ſind froh, wenn wir Abgerüſtete mitten der waffenſtarrenden Welt ſelbſt unſere Sicherheit garantiert ſehen und können uns nur höchlichſt darüber wun⸗ dern, wenn nun auch Muſſolinf in das abgeblaſene Horn der Franzoſen ſtößt und ſich um die Sicherheit Italiens beſorgt zeigt. Oder wenigſtens ſo tut, als ob. Das ſcheint uns die Ablenkungsmethode beſſen zu ſein, der Haltet den Dieb! ruft. All dieſe Manbver, Verdrehungen, Beleidigungen und Jinten können unb dürfen uns jedoch nicht im mindeſten in bem Willen erſchüttern, uns ſelbſt und unſeren verſprengten PVolksgenoſſen treu zu ſein und zu bleiben. H. A. M. Volkstrauerfeier im Reichstag Reichspräſident v. Hindenburg nahm am Sonntag mittag an der vom Volksbund der Deutſchen Kriegsaräber⸗ fürſorge veranſtalteten Trauerfeier teil. Der Sitzungsſgal des Reichstages war in tlefes Schwarz gehüllt. In Begleitung des Reichspräſidenten befanden ſich Major v. Hindenburg. Staatsſekretär Meißner, Reichsinnenminiſter von Keudell, Meichswehrminiſter Groener, Reichstagspräſident Löbe, Ge⸗ neral Heye. Admiral Zenker u. a. m. Nach einer muſikaliſchen Einleitung des Kosleck'ſchen Bläſerchors gab der Präſident des Volksbundes. Pfarrer Siems einen Ueberblick über die Entwicklung des Bundes. Dann hielt Monſianore Kreutz⸗ And Degen. bouren⸗ und Horniſtenkorps einen Kameraden!“ Nach intonjerte das Lied„Ich hatt' einem Schlußwort des die vor dem Reſchstaa aufgeſtellte Front der Ehrenkompaanie der Reichswehr ab. Maſſenkundgebung der Vergarbeiterſchaſt Arbeitsabkommens für den Ruhrbergbau iſt die Lohn⸗ und Arbeitszeitbewegung für die Ruhrbergarbeiterſchaft in ein akutes Stadium getreten. Am Sonntag fanden im ganzen rheinſſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenbecken über 100 Beleg⸗ ſchafts verſammlungen ſtatt. In Bochum veranſtaltete der Deutſche Bergarbeiter⸗ verband eine Maſſenkundgebung. Der Vorſitzende Huſemann führte aus, daß die Bergarbeiter des Ruhrrepiers gewillt ſelen, unter allen Umſtänden eine Erhöhung der Löhne und eine Verkürzung der Arbeitszeit durchzuſetzen. Die Arbeit⸗ geber, aber auch das Reichswirtſchaftsminiſterium ſolle ſich ge⸗ ſagt ſein laſſen, daß die Bergarbeiter des Ruhrrepiers Mittel und Wege finden würden, um diesmal ihre Forderungen burchzuſetzen. In einer Entſchließung wurde der Kampf bis auf die letzten Konſequenzen angeſagt. —— * Ein reuiger Sünder. Nach Veröffentlichung eines Buß⸗ Frlefes in der ruſſiſchen Preſſe wird Pfiatakow,. das be⸗ kannte Mitalſed der Trotzki⸗Gruppe, auf ſeinen Poſten als Handelsvertreter der Sowfetregterung in Paris zurückkehren. e eee een. Freiburg die Gedenkrede. Zum Schluß ſenkten ſich die Fahnen nicht allzu ſchwer ſein dürfte, unſtürzbar iſt. Dumpfer Trommelwirbel erſcholl und das Tam⸗ Pfarrers Siems wurden zwei Strophen des Deutſchland⸗Liedes geſun⸗ gen, Der Trauermarſch aus dem Oratorium Saul von Hän⸗ del beendete die Feier. in Darnach ſchritt der Reichspräſident mit ſeiner Bealeltung Mit der anfangs März erfolgten Kündigung des Mehr⸗ Die erſte Mate bewilligt E Berlin, 5. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſtimmte heute über den Bau des Panzerſchiffes A ab. In der Abſtimmung wird die erſte Rate mit 15 gegen 12 Stimmen an⸗ genommen, desgleichen der Reſt der Neubauten. ö Admiral Zenker teilte ferner mit, daß das kleine Tor⸗ pedoboot vom vorigen Jahre nicht gebaut, ſondern dieſe For⸗ derung zurückgezogen werde. Er erklärte ferner, die See⸗ transportabteilung würde im nächſten Jahre aufgelöſt werden. Der Reſt des Etats wird unverändert genehmigt bis auf die Titel, die mit der Phöbus⸗Angelegenheit in Verbindung ſtehen. Dieſe werden zurückgeſtellt. Der Verliner Metallarbeiterkonflikt Wie bereits gemeldet, werden heute(Montaa] im Arbefts⸗ miniſterium in der Berliner Metallinduſtrie nochmals Ver⸗ handlungen ſtattfinden. Es feiern bereits 60000 Ar⸗ beiter. Dieſe Zahl dürfte ſich noch weiter erhöhen, da heute auch die Deutſchen Telephonwerke und die Lorenzwerke in Tempelhof einen großen Teil ihrer Belegſchaft entlaſſen wer⸗ en Bekanntlich halten die Arbeitgeber ihre Weigerung, Min⸗ deſtlöhne für die Werkzeugmacher zu bewilligen, aufrecht. Die Arbeiter beſtehen darauf, daß Mindeſtlöhne gezahlt werden. Außerdem wollen die Arbeiter Geſamttarife für alle Metall⸗ arbeiter durchſetzen und wenden ſich gegen die Gruppentorffe. Auch bei den Großbetrieben der A. E.., Borſig und Berg⸗ mann befürchtet man Stillegungen. Vorläufiges Ergebnis der polniſchen Wahlen Bis 12 Uhr mittags am heutigen Montag lagen in War⸗ ſchau die Ergebniſſe aus 40 von 64 polniſchen Wahlkreiſen vor. Nach dieſem Ergebnis iſt die weitaus ſtärkſte Partei der Pilfubskl⸗Block, der auf Liſte 1 58 Mandate und in Poſen und Pomerellen auf Liſte 719 Mandate erzielte. Es folgt bann der Block der Rechten(die beiden katholiſchen Parteigruppen), ber auf Liſte 24 und 25 zuſammen 35 Man⸗ date erhielt. Als drittſtärkſte Partei gehen die Soztaltſten aus der Wahl hervor mit 27 Mandaten. Die viertſtärkſte Partei iſt der Minderheitenblock mit 24 Sitzen. Es folgen mit 19 Mandaten die Kommumtiſten und die kom⸗ muniſtiſche Bauerngruppen, und mit 17 Mandaten die Wyezwolenie, die vorausſichtlich mit den Sozlaltſten zu⸗ ſammengeht, die nationale Arbeiterpartei mit 9 Mandaten (nur in Weſtpolen vertreten), die verſchiedenen ukrainiſchen Gruppen mit 8 Mandaten, die Hromada mit 6 Mandaten, die zioniſtiſchen Juden und Juden in Kongreßpolen mit 4 Man⸗ daten und die unabhängigen Sozialiſten mit 2 und yerſchie⸗ Raft Splittergruppen mit zuſammen 4 Mandaten bilden den Reſt.— . Das Wahlergebnis bedeutet eine ſolche Feſtigung ber Regierung Pilſudskis, daß dieſe, wenn ſie ſich mit den Sozialiſten, Wyezwolenie und kleineren Gruppen ver⸗ bindet und eine Neutralität der Minderheiten erreicht, was Politiſche Schlägerei in Stuttgart — Stuttgart, 5. März. Bei einer von der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei Stuttgarts veranſtalteten Verſammlung, in der der frühere Kömmuniſt und jetzige Nationalſozialiſt Friedrich⸗ Sigmaringen ſprach, kam es zu einer ſchweren Schlägerei zwiſchen Natfonalſozialiſten und einer Gruppe linksgerichteter Arbeiter, bei der 10 Verſammlungsteilnehmer ſchwere Verletzungen erlitten. Die Polizei mußte die Ord⸗ nung wieder herſtellen. In den Lichtſchacht geſtürzt — Berlin, 4. März. In einem Hauſe im Norden der Stadt waren zwet Meter damit beſchäftigt, auf dem Dache eine Antenne herzuſtellen. Dabel glitt die Leiter, auf der ſte ſtanden, aus und beide ſtürzten durch den Lichtſchacht in das erſte Stockwerk, wo ſie tot liegen blieben. Englands Konflikt mit Aegypten — London, 5. Mürz. Geſtern nachmittag wurde dem eng⸗ liſchen Kommiſſar in Kairo, Lord Lloyd, die ſchriftliche Ablehnung des engliſch⸗ägyptiſchen Vertragsentwurfes durch die ägyptiſche Regierung überreicht. Unmittelbar nach der Uebergabe des Ablehnungsſchreibens begab ſich Sarwat Paſcha zum König und teilte ihm die Demiſſton des ägyp⸗ tiſchen Kabinetts mit. Der italieniſche Generalſtabschef zurückgetreten — Rom, 5. März. Der Generalſtahschef der italieniſchen getreten. Lippmann. Vadiſche Politik Das badiſche Zentrum und Dr. Mieth Ueber die in Freiburg abgehaltene Sitzung des Zen⸗ tralkomitees der badiſchen Zentrumspartei, wurde ein offt⸗ zieller Bericht ausgegeben, aus dem hervorgeht, daß auch über die Frage des Reichsſchulgeſetzes geſprochen worden iſt. Reichskanzler a. D. Dr. Wirth betonte hierbei, ſeine Schritte in der Schulfrage ſeien lediglich der Sorge über die Zweckmäßigkeit der eingeſchlagenen Taktik entſprungen. Ihm wurde nach dem offiziellen Bericht entgegengehalten, daß dann der Weg nicht über das„Berliner Tageblatt“ und„Die Deutſche Republik“, nicht über die Bekämpfung, ſondern über die Mitarbeit in der Reichstagsfraktion unter Fühlungnahme mit der badiſchen Landespartei hätte gehen müſſen. Bei der Beſprechung des Reichstagswahlrechtes wurde verlangt, daß aus Baden künftig nur Vertreter in den Reichstag entſandt werden dürften, die ſich verpflichteten, mit aller Kraft die Wahlreſorm zu betreiben. Von Arbeiterſeite wurde unter allgemeiner Zuſtimmung Geſchloſſenheit und Diſziplin verlangt und die Haltung Dr. Wirths der Gewerkſchaftsbewegung gegenüber auf das ent⸗ ſchiedenſte verurteilt. Aus den Berichten der Zentrumspreſſe über die Aus⸗ führungen Dr. Schofers, des badiſchen Parteifüßhrers, iſt zu entnehmen, daß Schofer betont habe, wie ſehr Dr. Wirth Gedanken eines alten Zentrumsmannes entwickelt habe. Warum er das nicht früher getan habe? Man müſſe in heuti⸗ ger Zeit einfach reden, dem Volke verſtändlich und müſſe alle Stände ihre Schmerzen vortragen laſſen auf dem Partei⸗ tag. Ueber das Staatspolitiſche aufzuklären und über die großen Zuſammenhänge ſei Aufgabe der Verſammlungen im Lande draußen und der Preſſe. Er dankte Wirth für die Abwehr ruſſiſcher Zuſtände und des Kayputſches. Der Pan⸗ zerkreuzer gefalle auch ihm nicht. Jedenfalls ſei die chriſtliche Schule und das Kreuz in der Schule wichtiger. Möge Gott uns davor bewahren, daß das Volk nicht erſt am Grabe des Zentrums erkenne, was es an ſeiner Partei hatte. Das Zen⸗ trum ſtehe unabhängig nach rechts und links da. Man könne ſehr wohl auch mit rechts zuſammenarhbeiten, wenn es anders nicht gehe. Wer das leugne der ſei mit dem Zentrum ſchon verfallen. Er betonte am Schluß die Bedeu⸗ tung ber moraliſchen Kräfte in den gegenwärtigen volitiſchen Problemen und es ſei nicht allein mit dem Wort Reſolution getan. Die Zentrumspreſſe betont, daß man ſchließlich allſettige Hehereinſtimmung und Einigkeit feſtſtellen konnte, Wird Dr. Wirth nun wieder in Baden aufgeſtellt? Die Antwort auf d 815 Frage iſt die Freiburger Tagung offenſichtlich ſchuldig geblieben. In einer öffentlichen Verſammlung ſprach der Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Köhler. Aus ſeinen Ausführungen iſt für Nichtzentrumsanhänger lediglich das eine bemerkenswert, daß Köhler energiſch die Wahlreform forderte und dafür ſogar einen Volksentſcheid verlangte. Ein großer Gemäldediebſtahl — Berlin, 5. März. Die Berliner Krlminalpoltzei ver⸗ haftete den 46 Jahre alten Kunſthändler Friedrich Wilhelm Lippmann, den Sohn des früheren Direktors des Ber⸗ liner Kupferſtich⸗Kabinettes, Wirkl. Geh. Rat Dr. Friedrich Lippmann wird heſchuldigt, einen aufſehen⸗ erregenden Gemäldediebſtahl zuſammen mit dem gleichfalls in Miinchen verhafteten früheren Kunſthändler Auguſt Meyer angeſtiftet zu haben. Vor einiger Zeit wurden in der Kapelle des Schloſſes Cadolsburg bei Fürth zwei außerordentlich koſtbare Altar⸗ gemälde entwendet, die die heflige Martha und die heilige Barbara auf damaſtiertem Goldgrund und Maria und Ehriſtus als Weltenrächer auf landſchaftlichem Hintergrund darſtellten. Die beiden Gemälde waren in kunſthiſtoriſchen Kreiſen ſehr umſtritten. Einige Gelehrte hielten ſie für Schöpfungen von Grünewald, andere ſchrieben ſie Kranach zu. Feſt ſteht, daß ſie einen Wert von Hunderttauſenden haben. Dieſe beiden Gemälde wurden am 19. Februar von Ein⸗ brechern, die von den beiden Kunſthändlern gedungen waren, geſtohlen. Es handelte ſich um die beiden berufsmäßigen Ein⸗ brecher Kraski und Hermann Hahn. Die Diebe waren außer⸗ dem an anderen Einbrüchen in der Umgebung Fürths be⸗ teiligt geweſen. Lippmann war ebenſo wie Meyer an der Reiſe nach Cadolsburg betefligt. Außerdem iſt an dem Dleb⸗ ſtahl noch ein Mann namens Günther beteiligt. Exploſion auf einem Dampfer — Madrid, 5. März. Durch eine Exploſtonskataſtrophe auf dem ſpaniſchen Dampfer„Juanes“ auf der Höhe von Bilbao wurden drei Mann der Beſatzung getötet. Ein Verkehrsflugzeug abgeſtürzt — New Vork, 5. März. n der Nähe von San Diego Armee, General Ferrari, iſt von ſelnem Poſten zurück⸗ ſtürzte ein Verkehrsflugzeug ab. Der Pllot und vier Paſſa⸗ 8 giere wurden getötet. Kunſt und Wiſſenſchaft Die Errichtung des Leipziger Wagner⸗Denkmals ge⸗ ers hat, obaleich es noch gar nicht fertig iſt, ſchon eine lange Heſchichte hinter ſich. Kurz nach des Meiſters Tode— noch im Fahre 1883— wurden von einem Ausſchuß 85 000 Mark zur Errichtung eines würdigen Monumentes durch Samm⸗ kung zuſammengebracht, Nach einem künſtleriſch ergebnts⸗ loſen Ausſchreiben wurde im Jahre 1904 beſchloſſen, die Her⸗ ſtellung des Monumentes für den größten in Leipzig gebore⸗ nen Tündichter dem größten gebürtigen Leipziger Bildkünſt⸗ ler zu übertragen. Dieſer nahm den Antrag an. Einen erſten Entwurf gab er auf, nachdem ſich der in Laas beſtellte Marmorblock als fehlerhaftt erwieſen hatte. 1907 ging die Stadt auf Klingers Anregung ein, das Denkmal für einen etwa doppelten Preis, als früher veranſchlagt, in größerer Koſtbarkeit erſtehen zu laſſen. Die Geſtalt des ſtehenden Ton⸗ Dichters ſollte eine Höhe von 5,30 Meter erhalten; auf der Vorderſeite eines mächtigen Sockels ſollten die drei Künſte In allegoriſchem Relief, an den beiden angrenzenden Seiten Arſifal und Kundry ſowie Slegfried mit dem Drachen und ime dargeſtellt werden. Garanten über die Deckung der Unkoſten erhielt, wartete er vorläufig mit der Arbeit. 1912 wurde ihm aus ſtädtiſchen Mitteln das Nötige verſprochen, und er beſtellte in Laas einen neuen Marmorblock, der aber wegen des Krieges noch faſt 10 Jahre auf ſich warten ließ. Nichtsdeſtoweniger wurde zum Gedächtnis von Wagners 100. Geburtstage im Jahre 1013 der Grundſtein zum Monumente in den Anlagen unter⸗ alb der Matthäikirche gelegt, und im ſolgenden wurden alle Modelle von der Hand des Künſtlers fertig. Während des Weltkrieges kam die Sache wieder zum Stillſtand, eben weil der Marmorblock aus Lags nicht abtransportlert werden konnte. 4. Juli 1920) ging ſie über⸗ 8 nicht norwärts, und im Jahre 1923— während der fährdet. Das Leipziger Richard Wagner⸗Denkmal Max Klin⸗ Da Klinger jedoch vorläufig keine har nach der Stabiliſierung, einſprangen. An ſangs des lau⸗ fenden Jahres forderlen nun Klingers Erben den Rat der Stadt Leipzig auf, den Sockel aus dem Nachlaß des Künſtlers gegen einen Teil des ihm zustehenden Hondrares(nebſt dem verlegten Gelbe) zu übernehmen. Dagegen verhielt ſich die Stadt völlig ablehnend, forderte ſogar noch die an Klinger bezahlten Vorſchüſſe— volle 52 000 Mark— zurück und er⸗ klärte den im Klingerhain des Palmengartens liegenden und ungünſtigen Witterungseinflüſſen ausgeſetzten Sockel für be⸗ ſchlagnahmt. Darauf haben die Rechtsnachfolger des Bild⸗ hauers den Sockel freigegeben, damit er nicht barch etwaige mehrjährige Prozeßdauer leide, jedoch unter der Bedingung, daß ihnen bas Recht an den Denkmalsmodellen bleibe, weil Klinger kein Honorar erhalten habe, ſondern die ihm zur Verfügung geſtellte Summe von 52 000 Mark zur Bezahlung von Material und zur Deckung eigener Speſen verwendet habe. Später hat der Rat der Stadt wenigſtens ſeinen An⸗ ſpruch auf Erſatz der ganzen Summe aufgegeben und ver⸗ langt nur noch 12 000 Mark zurück, die nicht für Marmor⸗ lteferung verwendet wurden. Nun iſt die ganze Sache auf einem toten Punkt angelangt, und es beſteht Gefahr, daß Leipzig überhaupt kein würdiges Monu⸗ ment ſeines größten Sohnes erhält. Um wenig⸗ ſtens den Sockel vorläufig zu retten, wendet ſich nun Prof. Johannes Hartmann an die Oeffentlichkeit Leipzigs mit der Frage, ob nicht freiwillige Helfer gefunden werden könnten, wenn der Rat der Stadt kein Intereſſe an der Ver⸗ folgung der Denkmalsidee hat. Zur Beförderung des Blockes vom Palmengarten bis zum Denkmalsplatze und zur not⸗ dürftigen Aufſtellung müßten, außer eine vorhandenen — 5 von etwa 5000., noch—7000 Mark aufgebracht werden. n. Tägliche Andachten aus der Heiligen Schrift. Neu burch⸗ geſehener Lutherterxt. Mit Konfirmatlons- oder Trauwidmung. Privy. Württ. Bibelanſtalt, Stuttgart. Für die Konfirmation eig⸗ net ſich dieſes wertvolle Andachtsbuch in ſeinem prächtigen Ein⸗ band in ganz hervorragender Weiſe zu Geſchenken. Das Buch enthält für jeden Tag(auch für die Feſttage] in krefflicher Auswahl und Ordnung ie einen Bibelabſchuttt ein kurzes Ge⸗ „be i 85 Ars. en vielen Andachtsbüchern weil es Gottes Wort ſelbſt 2 nes Hartmann geheiratet hatte— inbem ſie 1924. unmittel- der letzte Gedanke Xaver Beierles, Radio Von K.. Warlitz⸗Falkeuſtein. „Et verflizt, meine Hausſchlüſſel vergeſſen!“ Das war bevor es im Zuſchauer⸗ raum des Weimarer Nationaltheaters dunkel geworden war und der Dirigent an das Pult klopfte. Beierle war eigens von Erfurt nach Weimar gefahren, um die neue Oper zu ſehen, von der ſo viel in den Zeitungen ſtand. Durch das ſchlechte Wetter war ſeine Frau nicht mitgekommen. Aber ſie hatte ſa Radio im Hauſe, da konnte ſie alles mit anhören; ſo gut mithören, daß 15 beim erſten Beifall mit Beſtimmtheit die klatſchenden Hände ihres kaver(Handſchuhe nur nach Maß) zu erkennen glaubte. Der ganze nächſte Akt war ihr wurſt, denn ihre Muſikalität kannte— im Gegenſatz zu ihrem Famillenſinn— Grenzen. Ihr ſchien es nur darum zu tun, zum Aktſchluß die Hände ihres begeiſtert klatſchenden Faver zu hören. Das war ihr muſikaliſcher Genuß. Und da Kaver in der erſten Reihe, gleich hinter dem Orcheſter, ſaß, leine fünfzig Zentimeter von dem Mikrophon entfernt, ſo war das ſchon möglich. Beierle allerdings konnte ſitzend das Mikro⸗ phon nicht ſehen, denn die Schutzwand zwiſchen Orcheſter und Parkett verſperrte ihm die Ausſicht auf das wohlbekannte Gerät. Nachdem der Beifall nach dem zwelten Akte verrauſcht war, ſtand Beierle auf und ſpähte hinab in den Orkus, aus dem alle Myſtik verſchwunden war. Im gleichen Augenblicke vernahm Emma Beierle in Erfurt die offenſichtlich nicht zur Over gehörigen Worte:„Sie, Herr Konzertmeiſter, iſt das Ding da ein Mikrophon?“ Und ſie erkannte doch die joviale Baßſtimme des Angetrauten! Eine tenorale Stimme kam vom Lautſprecher:„Freilich! Aber nicht anfaſſen!“ Und dann wieder der Baß:„Emma, ich habe meine Hausſchlüſſel ver⸗ geſſen! Komm an die Bahn!“ Und gleich darauf Gelächter aus den Sphären. So hatte Emma einſt geträumt, daß ihr kaver mal zu ihr ſprechen würde, wenn er als Abgeſchiedener den Wunſch habe, ſich ihr bemerkbar zu machen. Zitternd vor Aufregung trat ſie um Mitternach ſamt dem Hausſchlüſſel auf den 1 und wenige Minuten darauf lag das Paar ſich in den Armen und pries die ſegens reiche Erfindung des Radio. ——— 0 7 * 1 Ir und Not eingekehrt iſt. Montag, den 8. März 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 110 Städtiſche Nachrichten Trauerfeier auf dem Ehrenfriedhof 5 Unſerem Bericht im heutigen Morgenblatt über die 5 auf dem hieſigen Ehrenfriedhof tragen wir nach Anſprache von Direktor Schneider, bundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge, der am Fuße des Denk ee Ir 5 3 3 Denkmals einen Kranz niederlegte und u. a. folgendes aus⸗ führte:„Mit eherner Stimme künden die Glocken in Stadt und Land: Volkstrauertag— Reminiſzerel Sekommen iſt der Ehrentag unſerer im Weltkrieg Gefallenen. Die Glocken rufen unendlich viel Teures bergen. bald, daß uns der furchtbare Schlag getroffen hat, mit dem des Sängers Wort unſerem ganzen Volke zum Erlebnis wurde:„Ein furchthares Schrecknis iſt der Krieg, den Hirten ſchlägt er und die Herde!“ Hoffnungsſtarke Jugend, Männer in der Vollkraſt ihres Lehens und auf der Höhe ihres Schaf⸗ jens ſanken dahin. Im Geiſte ſehen wir ſte, wir ſie damals hinauszogen, um uns Heimat und Leben zu erhalten, erfüllt non der Hoffnung auf ein Wlederſehen, getragen von unſeren Hebeten. Sie ſtanden im Sturmgebraus, Einer für Alle, Alle für Einen. Für mehr als zwei Millionen unſerer Veſten gab es kein Wiederſehen in der Heimat. Der heutige Tag ſoll uns ein Tag einmütigen, heiligen Gedenkens ſein, ein Tag ernſter Selbſtbeſinnung. Wir gedenken heute in Sonderheit und aufrichtiger Teil⸗ nahme der Millionen von Hinterbliebenen, die ihre Nächſten waren, und bei denen durch den Krieg tlefſchmerzliche Trauer 11 dere Und wir gedenken in ebenſo großer Flebe der Kriegsbeſchäbigten, die um des Deutſchen Volkes Willen erblindet, verſtümmelt und um ihre Gefundheit ge⸗ kommen ſind. Ein ernſtes Anliegen ſei es uns, an tatkräftiger Hilfe nicht fehlen zu laſſen. Als ein gläubiges und tapf eres Volk, als ein fleißiges und leiſtungsfähiges Volk, als ein Volk des Gemütes und des Liedes haben wir mehr als zwei Millionen unſerer Beſten verloren. Ihre Gräber mahnen nicht zuletzt zu opferwilliger Hingabe an die Heimat und an das Land unſerer Väter; ſtie mahnen zu ernſter Mitarbeit am Wiederaufbau des Volkslebens ſowie zur Einigkeit in unſerer unabläſſig beunruhigten Zeit. Das— wir fühlen es— gehört zu den höheren Zielen, denen ein ſolcher Gedenk⸗ ag qu dienen berufen iſt. Der Geiſt unſerer Gefallenen mehrt unſere Kraft von Jahr zu Jahr. Es handelt ſich wahr⸗ lich nicht um rein äußerliches Gepräge. Immer mehr weitet ſich der Kreis derer, die die Bedeutung des Tages, ſeinen gekeren Sinn, erfaſſen, und die ihn im rechten Sinne begehen. Wem der Tag zum Erlebnis wird, dem wird er auch ein Tag der inneren Erhebung und inneren Wieberaufrichtung, zu Frühlingsanfang, mit der Botſchaft des neuen Lebens! Der Glaube und die Hoffnung ſind unſere Stärke. Wir glauben an den Sieg der Wahrheit und Gerechtigkeit! Wir glauben feſt an einen neuen Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes mit dem daraus entſpringenden Segen für jeden Einzelnen! So raffen wir uns denn auf in Treue und Dank⸗ barkekt und in der Erinnerung an das Opfer unſerer Väter, Brüder und Söhne, zum Entſchluß, uns täglich ſelbſt Ju opfern, wenn große Aufgaben unſerer harren, und die Pflichten des Berufes und der Häuslichkeit Erfüllung heiſchen. Unſere treuen Toten haben ihre Schuldigkeit getan! Tun wir in immer ſteigendem Grade die unſere! Für Jeden, der Schützer der Heimat geweſen iſt, für Alle, die für die Geſamtheit gefallen ſind, beſonders für die Ge⸗ fallenen aus unſerem Bezirk, ſei dieſer Lorbeerkranz in Treue und Dankbarkeit niedergelegt vom„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge.“ Sie ruhen in Frieden!“ Die Gedächtnisfeier im Muſenſaal Auch die Parallel⸗Trauerfeier im Muſenſaal nahm einen ungemein würdigen Verlauf. Ein Orgelvortrag„Introduk⸗ tion und Fuge“, von Chordirektor Boeres meiſterhaft wiedergegeben, eröffnete die Feierſtunde. Schauspieler Karl Ne umann⸗Hoditz ſprach alsdann als Prolog die „Dankesſchuld“ von Walter Flox(gefallen auf der Inſel Jeſel) umd„Der Dank an die Toten“ von Rudolf Herzog. Das Orcheſter der Hochſchule für Mufſik ſpielte unter der Leitung des Kapellmeiſters Fritz Mahler die ⸗Trauerſinfonie“ von P. Locatelli mit Orgelbegleftung. Der Sängerkranz Mannheim, dirigiert von Chormeiſter Emil Hartmann, brachte den 23. Pfalm„Gott meine Zu⸗ verſicht“ ſehr gut zum Vortrag. Opernſänger Siduy de Vries vom Nationaltheater ſang„Angedenken“ von Peter Cornelius. Der Sprechchor der K 5⸗ Schule, unter der Führung von Hauptlehrer Otto Purſche, ſprach ungemein eindrucksvoll„Für uns“ von Reinhold Samuelſohn. Eine Phantaſie für Violoncello„Kol Nidrei“ von M. Bruch wurde ———— Theater und Muſik Generalintendant Hofrat Fritz Remond⸗Küln iſt am Sonntag 65 Jahre alt gewöpden. Zunächſt von 1907 bis 1910 als Heldentenoriſt Mitglied ber Kölner Oper, wurde Remond im Herbſte 1911 Intendant der Vereinigten Kölner Stadt⸗ theater und erhielt ſpäter von der Stadt den Titel eines Generalintendanten, als welcher er bis jetzt eine in hohem Maße verdienſtreiche Tätigkeit entfaltet hat. Infolge der leidigen grundſätzlichen Beſtimmungen bezüglich der Alters⸗ grenze wird Rémond, obwohl er ſich noch vollſter geiſtiger wie körperlicher Spannkraft und durchaus ungeſchwächter künſt⸗ leriſcher Schaffensfriſche erfreut, auch ein entſprechender Nachfolger noch nicht in Ausſicht iſt, mit Schluß gegenwärtiger Spielzeit aus ſeiner hieſigen Stellung ausſchelden, um nach München überzuſiedeln, wo er in jungen Jahren längere Zeit am Hoftheater unter Poſſart gewirkt hat.. Kirchenkonzert für die Gefallenen in der Lutherkirche. Der muſikaliſche Leiter des 18. Kirchenkonzerts in der Luther⸗ kirche, Organiſt Fritz Leonhard, hatte in den Rahmen eines Paſſionskonzerts die Gedenkfeier für die im Weltkrieg Gefallenen eingefügt. War ſchon der Gedanke, den Toten ein trauernd Gedenken in der Kirche zu widmen, gut, ſo vertiefte bh dieſes Empfinden noch durch die ſorgfältige Auswahl der argebotenen Stücke. Dem Programm lag die Idee des Leidenswegs Chriſti von Gethſemane an bis Golgatha zu Grunde., In die muſikaliſche Ausführung teilten ſich außer dem Kirchenchor die Konzertſängerin Walburg E. Schick und Herr Paul Müller als Geiger. Als Einleitung ſpielte in der abgedunkelten Kirche Herr Leonhard eine toccata sexta für Orgel aus dem 17. Jahrh. von Müffert— in ſchlich⸗ ten, gläubig frommen Tönen die Erſchlenenen zur Andacht ſammelnd— die Bäſſe ſchwangen wie ferne Glocken dazu. Frl. Schick übernahm dann mit dem Sologeſang von Bach „Die bittre Leidenszeit beginnt“ die weitere Führung zum Garten Gethſemane. Ihre gut geſchulte, wohlklingende Sopranſtimme brachte dieſe Arie, ſowie die ihr noch weiter obliegenden Sologeſänge ausdrucksvoll zur Geltung. Be⸗ 1 gut gelang ihr das Bach ſche„Jeſu Seelenangſt“— as ſich in ſchmerzerfüllter Todesangſt bis zum befreienden „mag dein Wille nur geschehen“ durchkämpfte. Weniger ein⸗ dringlich eignet ſich die ſonſt gut auſprechende Stimme zum Rezitativ. Hier fehlt ihr die Schwere, das Pathos des Schick⸗ ſalhaften. Der zweite Sollſt des Abends, Paul Müller, ſpielte die eingeſtreuten Solis für Violine ſowie die obligate Begleitung zu dem Sologeſang„Seufzer, Tränen, Kuſumer, Not“ von Bach mit weichem ſchönen Ton. Die muſikal'ſchen 1 Brüder“. 5 f 3 f giſche Geſang“ von Beethoven wurden von Elſe Barther, des erſten Vorſitzenden der hieſigen Ortsgruppe des Volks⸗ die Lebenden zu den Stätten, die uns Vierzehn Jahre ſind es nun a Geſchenke überreicht. von D. Alktyzer, Lehrer an der Hochſchule für Muſik, mit Pianobegleitung(Chordirektor Boeres) vorgetragen. Dann ſang friſch und klangvoll die Singſchule der Mann⸗ heimer Volksſchule unter der Leitung des Haupt⸗ lehrer Karl Hartmann zwei Lieder. Die herzergreifende Weiherede des Direktors Dr. Ch. Harms machte auch auf die Muſenſaalverſammlung einen erſchütternden Eindruck. Der Sängerkranz Mannheim ſang noch zwei weitere Lieder:„Der gute Kamerad“ und„Wir liebten uns wie „Ave verum corpus“ von Mozart und der„Ele⸗ Luiſe Heuber, Hermann Lehmler und Theodor Gaul⸗ rapp mit Orcheſter⸗ und Orgelbegleitung ſehr empfindungs⸗ reich geſungen. Der gemeinſame Geſang des„Niederlän⸗ diſchen Dankgebetes“ mit Orgel⸗ und Orcheſterbegleitung be⸗ endete die zweiſtündige erhebende Feier. Beſonders zu er⸗ wähnen iſt, daß ſich alle Mitwirkenden einſchl. Orcheſter unent⸗ geltlich zur Verfügung geſtellt haben. Die Leitung der Feier lag in den Händen des Hauptlehrers Kreutzer. * * Das Ergebnis der geſtrigen Straßenſammlung. Wie uns mitgeteilt wird, weiſt die geſtrige Straßenſamm⸗ lung zugunſten des Volkstrauertages ein gün⸗ ſtiges Ergebnis auf. Rund 5000 Mk. ſind eingegangen. Verkauft wurden gegen 30 000 blaue Blumen und einige tauſend Poſtkarten. Der Volkstrauertag im Stadtteil Neckarau iſt am geſtrigen Sonntag in dem Ernſt des Tages entſprechend würdiger Weiſe gefeiert worden. In den Hauptaottesdienſten gedachten die Geiſtlichen beider Konfeſſionen in erhebenden und tröſtenden Worten der Gefallenen des Weltkrieges: das Trauergeläute von den beiden Kirchtürmen in der Mittags⸗ ſtunde machte einen erhebenden Eindruck. Leider ließ die ge⸗ wünſchte Beflaggung der Häuſer ſehr zu wünſchen übrig, aber es fehlte hier offenbar nur an den Leutey. die einen Anfang machen ſollten. Am Nachmittag herrſchte auf den Ortsſtraßen Kirchhofsruhe, da viele Leute an der Trauerfeier im Roſengarten teilnahmen. andere die Frühlingsluft auf dem Rheindamm und im Waldpark genießen wollten, und wieder andere, die liebe Angehßrige im Weltkriege verloren haben, lieber in ihrer Behauſung in treuem Gedenken an ihre Lieben verweilten. 4 * Regimentstagung in Mannheim. Die für die Pfingſt⸗ felertage geplante Wiederſehensfeier aller nge⸗ hörigen des ehemaligen 17. Bayer. Infanterie⸗Regiments und ſeiner Gründungsformationen verſpricht eine ſtarke Teil⸗ nehmerzahl aufzuweiſen. Die Vorbereitungen werden von einem Feſtausſchuß durchgeführt, deſſen Vorſitzender Architekt Ludwig Hotz in Heidelberg iſt. Das reichhaltige Programm der Tagung weiſt ein großes Feuerwerk auf, das am Sonntag, 27. Mal ſtattfindet. * Wilder Radfahrer! Am Samstag nachmittag fuhr ein zwölfjähriger Junge in raſendem Tempo durch die Lang⸗ ſtraße und überrannte dabei an der Ecke Elſenſtraße das 6 Jahre alte Töchterchen des Weinhändlers Max Buſch, Lutherſtraße 1, das dadurch mit dem Kopf auf dem Rand⸗ ſtein hart aufſchlug und beſinnungslos liegen blieb. Das Kind wurde in eine benachbarte Wirtſchaft gebracht und erholte ſich nach einiger Zeit wieder, worauf es von ſeiner er⸗ ſchreckt herbeigeeilten Mutter heimgebracht wurde. Der junge leichtſinnige Radfahrer wurde von einem des Weges kom⸗ menden Schutzmann feſtgenommen. Wieder eine Warnung vor dem immer mehr überhand nehmenden wilden Radfahren durch die Straßen der Stadt. * Unfallchronik. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden eingeliefert: am Samstag ein 49 Jahre alter Taglöhner, der im Waldpark beim Fällen von Bäumen von der Krone eines umfallenden Baumes zu Boden geſchlagen wurde und dabei eine Beckenquetſchung erlitt; ein 32 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betriebe im eee beim Auf ⸗ ſpringen auf einen bereits im Gang befindlichen Fahr⸗ ſtuhl zu Fall kam, zwiſchen Fahrſtuhl und Eſſenträger ge⸗ riet und in der Kreuzbeingegend gequetſcht wurde; am Sonn⸗ tag ein 21 Jahre alter Drucker, der auf dem Luiſenring ausrutſchte und den rechten Fuß verſtaguchte. Auf der Straßenkreuzung Schwetzinger⸗ und Wallſtadtſtraße wurde am Samstag nachmittag ein 52 Jahre alter Packer von einem Perſonenkraftwagen angefahren. Dabei wurde ihm die Oberlippe geſpalten und mehrere Zähne ein⸗ gedrückt.— Bei 7 Zuſammenſtößen wurde ein Radfahrer und zwei Radfahrerinnen verletzt; in einem Falle mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden. * Radaumacher. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gelangten 24 Perſonen wegen Ruheſtörung zur An⸗ 8s eige. * Berufsjubilanum. Auf dem Büro der Rechtsanwälte Dr. Roſenſeld und Dr. Pudel feierte am 3. März 1928 Herr Karl Hebach ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Der Jubilar wurde in einer internen Feier geehrt und ihm . N 8 Bautätigkeit in Mannheim. Im Februar wurden in Mannheim zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Um⸗ bauten 43 Wohnungen neu geſchaffen. Darunter ſind 38 Woh⸗ nungen mit—3 Zimmern und 5 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Jahl der neuen Wohngebäude belief ſich auf 27(davon 7 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höch⸗ ſtens 4 Wohnungen), die der Umbauten auf 1. s Entwendet wurden aus einem Schaukasten in Gt in den letzten Tagen 7 Hemdoͤhoſen, 4 Prinzeßröcke, 1 Dutzend Taſchentücher aus weißem Crepe de Chine, 2 weiße Maco⸗ Taghemden und 2 Batiſtnachthemden; in der Güterhallen⸗ ſtraße: ein Paket mit 54,6 Meter blauem und 56,1 Meter rotem Jaquarddrell; im ſtädtiſchen Viehhof: zwei lebende Schweine im Gewicht von je 105 Kilo. * Goldene Hochzeit. Das ſeltene Feſt der„Goldenen Hochzeit“ feiern am Mittwoch, 7. März die Eheleute Peter Schaaf, Wagnermeiſter in Neckarau, Friedrichſtraße 26. und ſeine Ehefrau Eliſabeth, geb. Maufarth. in voller Rüſtigkeit. Der Ehegatte feiert demnächſt ſeinen 72. Geburtstag, während die Jubelbraut die Tage 70 auch ſchon überſchritten hat. Der glücklichen Ehe entſtammen zwei Kinder, ein Sohn. der die Herſtellung und Reparatur von Gewichtwaagen betreibt und eine Tochter, die mit Oberingenieur Karl Köhler aus Heidel⸗ bera, z. Zt. bei der Reichsbahndtrektion Karlsruhe, verheiratet iſt. Herr Schaaf iſt eines der älteſten Mitglieder des Militär⸗ vereins Neckarau; er geufgte ſeiner Militärpflicht heim 1. Bad. Feldartillerieregiment Nr. 14 in Karlsruhe. Politiſch betätigte ſich der Jubilar in der Vorkriegszeit als treuer Parteifreund ſtets bei der Nationalliberalen Partei. Dem Jubenlpaar möge ein noch reich geſeaneter Lebensabend beſchieden ſein! Vereinsnachrichten Der Schleſierverein Mannheim (Ortsgruppe der heimattreuen Oberſchleſter) hielt am letzten Samstag ſeine Mitgliederverſammlung zum erſten Male in ſeinem neuen Vereinslokal„Gaſthof zum Roſen⸗ garten“, U 6, 19, bei Kupfer ab. Die Tagesordnung war ſehr reichhaltig, beſonders der Vortrag des Landsmanns Dr. Jiobl über„Den Siegeslauf der Technik“ war ſehr intereſſant. Reicher Beifall belohnte den Vortragenden. Nach Schluß des geſchäftlichen Teiles fand man ſich zu der üblichen gemütlichen Unterhaltung zuſammen, wobei muſtkaliſche Vorträge, all⸗ gemeine Lieder und humoriſtiſche Vorträge abwechſelten. Frl. Trudel Kloſe bewies aufs Neue ihr muſtkaliſches Ta⸗ lent am Klavier und Landsmann Dr. Beck rief mit ſeinen urkomiſch vorgetragenen humorvollen Vorträgen wieder wahre Lachſalven hervor. * Neue Leitung der Auswanderungsberatung. Anſtelle des kürzlich verſtörbenen Leiters der Gemeinnützigen Oeffent⸗ lichen Auswanderungsberatungsſtelle für das nördliche Baden, die Pfalz, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Waldeck, Generalkonsul Müller⸗Beeck, wurde mit Wirkung vom 1. März ab Konſul Dr. Guſtav Specka von der Reichsſtelle für Auswanderungs⸗ weſen mit der Führung der Geſchäfte betraut. Konſul Specka iſt durch faſt 30jährigen Aufenthalt in Kanada, den Vereinig⸗ ten Staaten und Oſtaſien. in ſeiner Eigenſchaft als deutſcher Konſul, mit den dortigen Verhältniſſen aus eigener Erfahrung beſtens vertraut. Zuletzt war er deutſcher Generalkonſul in Kobe(Japan). Die Geſchäftsſtelle der Auswanderungs⸗ beratungsſtelle, die Auskünfte unentgeltlich erteilt, be⸗ findet ſich Rathenauplatz 3 in Frankfurt a. M. n 325 Fähigkeiten des kriegsverletzten Geigers ſind um ſo höher err Müller an Stelle des rechten Unter⸗ arms eine Protheſe führt. Alle Soli wurden mit dezentem Orgelſpiel von Herrn Leonhard begleitet, deſſen feines Muſik⸗ empfinden ſich auch beſonders im tonlichen Herausarbeiten, der Chöre bewies. Das gute Stimmenmaterial leiſtete her⸗ vorragendes an geſchloſſener Klangſchönheit und Ausdrucks⸗ fähigkeit innerhalb der ſtreng innegehaltenen taktlichen Prä⸗ ziſton. Ergreifend ſchön klangen die Pianiſſimoſtellen, die in zarten Schwebetönen die Linienführung der Begleitſtimmen durchſchimmern ließen. Herr Leonhard hat aus dem Klang⸗ körper das denkbar beſte herausmodelliert. Die zahlreich er⸗ ſchienenen Zuhörer verließen die Kirche in ſtillem 2 1 8 ſein. M. B. Konzert in der Chriſtuskirche Maunheim. Das 198. Orgelkonzert bot uns eine Folge von Vorträgen, die dem geſtrigen Volkstrauertage angepaßt und wohlgeraten waren, Man hätte nun meinen können, der Trauertag und die Mitwirkung des Männergeſangvereins„Flora“ unter Leitung Friedrich Gellerts würden zuſammenwirken, um das Gotteshaus bis auf den letzten Platz zu beſetzen. Aber die Tatſache, daß nur das Schiff(bei freiem Eintritt) voll⸗ beſetzt war, dagegen die Empore durchaus nicht, läßt allerlei vermuten... Arno Landmann begann mit Bach und einzuſchätzen, da gah der Cmoll-Fantaſie eine neue Ausdeutung, die durch zweierlei im beſten Sinne beſtach: durch das ſehr breite Grundzeitmaß und durch eine Regiſterkunſt, die von den „guten Rohrwerken“ ausging(die Bach ja beſonders liebte) und dennoch den lyriſchen Bedingungen der Zwiſchenſätze gerecht wurde. Eine techniſch wie muſtkaliſch bedeutſame Neu⸗ prägung, die zudem die oft erwähnten akuſtiſchen Eigenheiten der Chriſtuskirche in weiſe Berechnung zog.. Dies die Einleitung. Und nun ſang die„Flora“. Sie ſang das Sanctus aus Schuberts„Deutſcher Meſſe“, ein„Gebet für das Vaterland“ nach alten Vorlagen neugeſtaltet von Heinrich Caſſimir und den Bardenchor(„Stumm ſchläft der Sänger“), eines der ſchönſten Chorlieder von Friedrich Silcher. Man müßte Heinrich Caſſimirs Partitur prüfen, um zum Urteil zu gelangen, aber ein ſolches entfällt, wo Vaterlandsliebe und „Flora“ ſich zu ſo ſchönen Klängen altniederländiſchen Ur⸗ ſprunes vereinen. Das Schönſte bot unſere„Flora“ mit Brahms und der Brahms ⸗ Bearbeitung des altdeutſchen Geſangs„In ſtiller Nacht“, die wir Friedrich Hegar noch heute danken. Man hatte ſich auf die Kirche eingeſungen, ver⸗ mied ein gewiſſes weltliches Forte und fand Sprache und Geſang für„Liebe und Verlangen“ alter Zeiten. Sehr ſchön geriet auch Ernſt Wendels„Feldeinſamkeit“; freilich müſſen wir eher Friedrich Gellerts Männergeſangstechnik als den rſatz des Bremer Muſikers loben.. Inzwiſchen ſpielte uns Arno Landmann vier ſeiner CThoral⸗Improvi⸗ ſationen. Es ſind Tröſtungen, aus denen uns die innere Welt des Tondichters erglänzt: Jeſus meine Zuverſicht, O Gott, du frommer Gott lein Pedur-Idyll in den feinſten Farben unſerer Zeitempfindung), Verlangen nach einem ſeli⸗ gen Ende, das Welt⸗ und Gottgeheimnis des„O Lamm Gottes“ in neuer Auslegung— alles in echter Muſik, zu Herzen gehend. Mit Regers Werk 63, der Paſſaglia in Fmoll ſchloß die Folge der geſtrigen Vorträge in wür⸗ digſter Form. A. Bl. Neuartiger Klavierunterricht. Die bisher übliche Art des Klavierunterrichts nach Noten beabſichtigt man neuerdings durch ein ganz neuartiges Verfahren zu erſetzen. Dabei leuch⸗ ten rote und weiße elektriſche Glühlampen, welche an die Stelle der Noten in der„Klavierſchule“ treten, auf den Taſten einer Klaviatur auf. Dieſe Lämpchen ſind mit einem zweiten Klavier verbunden, an dem der Lehrer ſitzt. Schlägt dieſer eine Taſte an, ſo flammt das entſprechende Lämpchen auf der Klaviatur des Schülers auf, der auf dieſe Weiſe raſcher in die ſchwere Kunſt des Klavierſpiels eingeführt wer⸗ den ſoll, als wenn er nach den Angaben der Notenſchrift die Taſten aufſuchen und ſich einprägen muß. Cho * Stuttgarter Jubiläumsbibel mit Erklärungen. Neu durchgeſehener Luthertext mit Parallelſtellen der fettgedruck⸗ ten Kernſprüche. Im Anhang 16ſeitige Famtlienchronfk. Ver⸗ lag Privileg. Württ. Bibelanſtalt, Stuttgart. Wer zur beyorſtehenden Konfirmation oder zu Oſtern eine Freude bereiten will, greife zur Stuttgarter Jubiläumsbibel, die ein ſinniges und wertvolles Geſchenk zugleich darſtellt. Nicht nur, daß die Stuttgarter Jubiläumsbibel ſchon rein äußerlich eine Jubiläumsgabe in herrlicher Ausführung ift, auch der Inhalt mit ſeinen erläuternden Anmerkungen iſt direkt ein Zeitbedürfnis geweſen, denn viele evangeliſche Chriſten haben ihre Bibel deshalb immer ſeltener zur Hand genommen, weil ſie manche Stelle, manchen Namen oder Hin⸗ weiſe auf damalige Verhältniſſe nicht mehr verſtanden haben. Dem iſt nun in einer vorbildlichen Weiſe abgeholfen da⸗ durch, daß in der Jubiläumsbibel jeder bibliſchen Schrift eine kurze Einführung vorangeſtellt iſt und auch im Teyt kurze Erläuterungen beigefügt ind. Die Stuttgaster Jußbtläumsbibel nimmt damit wieder auf,w as Luther feiner Bibelausgabe vor mehr als 400 Jahren durch ſeine„Vor⸗ reden“ mitgegeben hat. Wer daher zum rechten Bibelverſtänd⸗ nis und ⸗ſtudium kommen will, greife zur Stuttgarter Ju⸗ biläums bibel. 4. Seite. Nr. 110 U Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ansgabe) Montag, den 5. März 1928 Veranſtaltungen * Alt⸗Katholiſche Gemeindeabende. Nachdem am 10. Febr. im neuen Gemeindeſaal ein ſehr gut beſuchter Roſegger⸗ abend ſtattgefunden, auf dem Schrifteller Joſef Kauf⸗ mann aus Göttingen über Peter Roſegger als Dichter, Menſch und Deutſcher geſprochen und zum Schluß einiges aus Roſeggers Werken vorgetragen, fand am 29. Febr. ein weite⸗ rer Gemeindeabend ſtatt. Stadtpfarrer Dr. Steinwachs hielt an Hand von 42 ſehr gut geratenen Lichtbildern einen Vortrag über die Schloßkirche und ihre Geſchichte. Jum⸗Rundſchau Ufa⸗Theater Enge Planken: Der Weltkrieg II. Des Volkes Not . Hatte der erſte Teil des Weltkriegfilms den Bewegungs⸗ krieg des Jahres 1914 gezeigt, ſo bringt der zweite die große Wandlung zu Beginn 1915. Der Stellungskrieg beginnt; es wird geſchaufelt und gegraben. Der Kampf geht um die „Feſtung Mittelmächte“, deren Einkreiſung durchbrochen wer⸗ den muß; im Oſten beginnt man damit. Drei große Phaſen zählt bie deutſch⸗öſterreichiſche Offenſive. Preemyſl, Lemberg, Wilna, Mackenſen, Gallwitz, Hindenburg ſind die Orte und Namen dieſer Kämpfe. Die Franzoſen und Engländer greiſen im Weſten an; Loretto, Arras, die Somme, heißen dieſe Erinnerungen. Trotz dieſer gewaltigen Anſtrengungen kann er Kampf im Oſten weitergehen; große Teile des Balkans werden erobert und auf den türkiſchen Bundesgenoſſen ge⸗ ſtoßen. 5 Der Film unterbricht hier ſeine lebendig aufgebaute und wiedergegebene Chronik, um den Zuſchauer zunächſt hinter die Front zu führen, in die Etappe und in die Kampfpauſe, Dann ſetzt der„Ausfall im Weſten“ ein, der ſich alsbald zu dem gewaltigen Ringen nor Verdun verdichtet, deſſen Beginn gezeigt wird. Der Heldenmut jener kleinen Abteilungen, die das Fort Douaumont in einem kühnen Handſtreich nahmen, erhält ein bildliches Denkmal geſetzt. Joffre greift ein; die Hölle von Verdun hat begonnen.— Wieder führt der Bild⸗ ſtreifen zurück in die Heimat, ins ſonnige Frühjahr von 1916. Der Rohſtoffmangel beginnt, ſich bemerkbar zu machen, das Brot wird knapp. Der U⸗Bootkrieg ſetzt ein. i Es folgt der„Generalangriff der Entente“, die den Italiener als Bundesgenoſſen erhalten hat; er beginnt ſeine Offenſive am Iſonzo, die Ruſſen, Engländer, Serben folgen, die Franzoſen bei Verdun, die Sommeſchlacht ſetzt ein; ſieben Tage und ſieben Nächte währt das Trommelfeuer gegen die deutſchen Truppen, bis zum Angriff ſelbſt. Der deutſche Frontkämpfer muß die Zermürbungsſchlacht beſtehen. So endet das Jahr 1916.— Der Film beſitzt mehr als der erſte Teil eine innere Spannung, eine tiefe Tragik, die das be⸗ kaunte Geſchehen fern von leder tendenziöſen Ueberheblichkeit eruſt und zwingend darſtellt. Die Bilder von den großen Schlachten im Weſten ſind außerordentlich erſchütternd; ſie allein machen dieſen Teil des Films ſehenswert. Er erſcheint in unſerer Stadt gerade zu einer Zeit, in die der Volks⸗ trauertag fällt. Die Erinnerung an das Heldentum, das in schl Jter Eindringlichkeit aus dieſem Biloſtreifen ſpricht, mag wie beim Volkstrauertag ſelbſt, das einigende Band ſein, das alle verknüpft, die dieſe Bilder mit ihrer erſchütternden Spannung auf ſich wirken laſſen. Palaſt⸗Lichtſpiele: Luther⸗Film Die Leitung der Palaſtlichtſpiele gibt bekannt, daß der Lutherfilm noch weitere 8 Tage vorgeführt wird. Die Sache Zieht alſo und ſcheint zu wirken. Des Wirkungssvollen iſt auch ohne Frage viel Selbſtverſtändlich kommt es hier ganz auf den Standpunkt des Beſchauers an. Wem Luther a priori jene Perſönlichkeit iſt, die er negiert, obwohl ruhiges, geſchicht⸗ liches Denken andere Schlüſſe möglich macht, der kann natür⸗ lich kein poſitives Verhältnis zur Sache gewinnen. Und wer grundſätzlich der Meinung iſt, daß Dinge des Glaubens und Gewiſſens nichts auf der Filmleinwand zu tun haben, der wird den Film in gleicher Weiſe ablehnen. Die Frage iſt nur, ob es nicht auch noch andere Geſichtspunkte gibt. Und die gibt es für Viele. So kann man nur ſagen: Komm und ſieh! Zu wünſchen iſt nur, daß das Beiwerk, das vom Theater geboten wird, ſo gewählt iſt, daß es der Hauptvorführung. .. Kommunale Chronik 155 Bewerber um die Bürgermeiſterpoſten * Lahr, 3. März. 155 Bewerbungen ſind für den ausge⸗ ſchriebenen Poſten eines Oberbürgermeiſters und eines Bürgermeiſters der Stadt Lahr eingelaufen, und zwar 49 für den Oberbürgermeiſter, 17 für Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter und 89 für den Bürgermeiſterpoſten. Ein Ausſchuß wird die Angebote prüfen. Badiſcher Städteverband Der Vorſtand des Badiſchen Stäbteverban⸗ des hielt, ſo wird uns geſchrieben, vor einigen Tagen im Rat⸗ haus zu Baden⸗Baden unter dem Vorſitze des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Walz ⸗Heidelberg eine Sitzung ab, zu deren Beginn der Präſident des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ nerbandes Dr. Gugel meier ein Referat über den der⸗ zeitigen Stand der Verhandlungen über die Aufnahme von Auslandsanleihen und einige ſonſtige wichtige Angelegenheiten des Sparkaſſen⸗ und Giroverban⸗ des erſtattete. Die bon einer Unterkommiſſion im Benehmen mit Vertretern der Beamtenſchaft ausgearbeitete Neurege⸗ lung der Beſoldung der Gemein debeamten wurde genehmigt. Die Kinoſtener muß den Städten in ihrer derzeitigen Höhe unbedingt er⸗ halten bleiben, nachdem der Steuerſatz ſeit dem 1. Okt. 1926 von durchſchnittlich 22,5 bereits auf 11,7 v. H. des Entgeltes, alſo um nahezu die Hälfte, ermäßigt worden iſt. Wenn man die allgemein günſtige wirtſchaftliche Entwicklung der Licht⸗ ſpieltheater mit ihrem großen Aufwand für Reklame und Ausſtattung berückſichtigt, würde eine Ermäßigung oder ſogar Beſeitigung der Vergnügungsſteuer für dieſe Unternehmen geradezu unverſtändlich erſcheinen, während gleichzeitig die ſozialen Laſten der Städte, zu deren Deckung das Auf⸗ kommen aus dieſer Steuer in erſter Linie beſtimmt iſt, immer weiter wachſen. 5 Das Land läßt bei der Berechnung des Gemeindeanteils an den Koſten der im Polizeidienſt verwendeten Schu tz⸗ polizeimannſchaften in Höhe von Sechszehntel den Betrag außer Anſatz, den es vom Reich zu den Koſten der Schutzpolizei erhält. Der Anteil der Städte an den Polizei⸗ koſten iſt daher höher, als er nach den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen tatſächlich ſein müßte. Im übrigen beſchäftigte ſich der Vorſtand mit der Neuregelung der Wertzuwachsſteuer, der Kriſenunterſtützung und Wartezeit für Ar⸗ netitsloſe, der Kranken⸗ und Unfallverſiche⸗ cung der Gemeindebeamten, Aufwertungs⸗ fragen und einer Reihe von Unterſtützungsgeſuchen. Im Auſchluß an die Sitzung richtete der Vorſitzende an den zum 1. April aus ſeinem Amte ſcheidenden Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer⸗Maunheim herzliche Abſchiedsworte, in denen er auf ſeine außerordentlichen Verdienſte um die Ent⸗ wicklung des badiſchen Gemeindelebens hinwies. Evas Entführung Von Haus Land (Schluß) XXII. Nachmittags fünf Uhr ließ ſich Frau Profeſſor Winterthur auf Bobakte melden. Die Baronin empfing ſie. Machte große Augen, denn dieſe in Trauer gekleidete Dame ſtrömte einen eigenartigen Reig aus. Bleich, wohl infolge Erregung, dunkel⸗ Mar das Geſicht elfenbeinzart, vom Schnitt italieniſcher Radonnen. Weich und ebel. Die großen dunklen mandel⸗ förmigen Augen von wunderfeinen ſchmalen Brauen über⸗ brückt. Der Mund klein und üppig. Die Geſtalt ſchlank und feingliedrig. Im ganzen geſehen, eine vornehme Erſcheinung. Die Baronin reichte ihr die Hand.„Willkommen bei uns auf Bobakke! Sie ſehen ſo ſanft und milde aus, junge Frau, daß man kaum glauben möchte, daß Sie es geweſen ſind, die unſerem armen Dieter ſo zugeſetzt hat. Aber heute kommen Ste doch wohl, um Frieden zu machen. Haben Sie das Kind 1 „Ja, Frau Baronin, es iſt unten im Hotel bei der Sar f 1. So ſegne Sie Gott!“ rief die Baronin. Dann führte ſie Liſelotte die Treppe hinauf, zu Dieters Wohnräumen, ließ ſie eintreten. Sie ſelbſt ging, laut pfeifend, die Treppe wieder hinunter. Oben, in Dieters Salon, deſſen hohen Altantüren gegen das Meer hin weit offen ſtanden und den Blick über die lichte, glänzende Fläche freigaben, ſtanden Dieter und ſeine Beſuche vin einen Augenblick ſchweigend einander gegenüber. Zum erſten Male ſah Dieter ihr voll ins Geſicht und fühlte ſich von ihren leidenden Zügen ergriffen. Eine ganze Beile dauerte es, ehe Liſelotte ihre Bewegtheit niederzu⸗ kämpfen vermochte. Dann ſagte ſie leiſe— ihr Blick war zu Boden gerichtet, als ſchäme ſie ſich—: „Herr Doktor Wildbrunn, ich bin hierher gekommen, um Ihnen das Kind zurückzubringen. Ich gebe es Ihnen zurück, weil ich mich ſeines Beſitzes nicht mehr für wert halte, nach⸗ dem ich ſo häßlich an Ihnen gehandelt habe.“ Dieter brauchte geraume Zeit, ehe er Worte fand. „Glauben Sie nicht, daß ich mich ſchuldlos fühle,“ ſagte er einfach. „Wir ſind alle nur Menſchen, Herr Doktor. Sie hätten das Kind nie geraubt, hätte ich Ihnen— wie das einfach Pflicht gewefen wäre, erlaubt, Ihr Evchen zu ſehen. Wir alle — alle miteinander— ſind fehlgegangen.“ Er bat ſie, Platz zu nehmen, ſetzte ſich ihr gegenüber. „Frau Profeſſor, Sie wollen mir jetzt mein Kind zurück⸗ Den. Ich frage Sie ernſtlich: wird dies für das Kind von zorteil ſein? Ich weiß jetzt, mit welch großer Liebe Sie mein Eychen hegten. Nur weil Sie das Kind ſo liebten, verhielten Sie ſich ſo ſchroff gegen mich. Darf ich das Kind einer ſo guten Mutter berauben? Wie vermöchte ich ſie ihm zu erſetzen? Nein, ich will mich nicht von neuem an meinem Kinde verſündigen, indem ich es Ihnen nehme.“ „Vielleicht haben Sie recht, Doktor Wildhrunn“ erwiderte ſie leiſe.„Wir müſſen wohl beide durch dieſes Leid hindurch, Um fetzt endlich den rechten Weg zu finden.“ Dieter ſah ſie groß an.„Ja— es iſt, wie Sie ſagen. Wir beide haben geſündigt. Unſchuldig litt nur— unſer Kind.“ Liſelotte nickte ernſt. Sah ihn ſchmerzlich lächelnd an. Heiſe wiederholte ſie ſein liebes Wort:„Unſer Kind.“ Sie ſtreckte ihm beide Hände hin. Er faßte ſie, hielt ſie lange feſt. Sie ſagte:„Dieter Wildbrunn— jetzt wollen wir aber unſer Kind kommen kaſſen. Wir rufen im Hotel an, und n Schweſter 2 775 bringt es uns her“ Ex faßte ſie wieder bei gingen ſie ſo aus der Tür Fuße die Baronin ſaß. Hand in Hand ſah ſie die beiden nahen. „Halls“, rief ſie,„das iſt ja ſchnell gegangen! Wo wollt ihr denn hin?“ Lächelnd ſtanden ſie vor ihr.„Frau Profeſſor will nach Aalsgaarde telephonieren. Schweſter Ruth ſoll das Kind heraufbringen.“ „Unſinn“, rief die Baronin, nahm ihre Trillerpfeife zwi⸗ ſchen die Lippen und pfiff, daß es durch die hohe Diele gellte. Das Mädchen ſtürzte herbei. a „Ebba, das Auto ſoll vorfahren— ſogleich!“ Das Mädchen flog aus der Tür. „Wir holen das Kind,“ rief die Baronin,—„Liſelotte und ich! Wir holen es, und Dieter wartet hier, bis wir es bringen.“ Schon fuhr der Wagen vor, beide Damen, die alte und die junge, ſtiegen ein. Die Baronin— wie ſie ging und ſtand— ohne Hut. Die Sache eilte. Dieter ſank in den Stuhl, auf dem die Baronin eben noch geſeſſen hatte. Stützte den Kopf in die Hand und dachte nach. Ein Märchen war das doch ein richtiges Glücksmärchen. Und die goldene Sommerſonne ſtrahlte herab und übergoß die Welt mit Glanz und Glaſt.— Plötzlich ſprang er auf, holte den Daneborg aus der Truhe, die in der Diele ſtand, lief in den Vorgarten zum Flaggenmaſt und hißte die ſchöne Flagge mit ihrem blendend weißen Kreuze im blutroten Feld Da flatterte ſie droben im lauen, linden Winde— und jeder, der vorüberkam, ſah: heut iſt Freudentag auf Bobakke. Dann ging Dieter hinauf in ſein Zimmer. Holte ſein Feld⸗ glas— ſah hinab auf den Strandweg— dort fuhr das Auto mit den zwei Frauen, die jetzt das Märchen zum frohen Ende bringen— ihm ſein Kind bringen ſollten. Sein Herz pochte in frohen, ſtarken Schlägen. Dann kam ein Zittern über ihn ſo eine Schwäche, daß er ſich ſetzen mußte. Das Fernglas fiel ihm aus der Hand. So lag er dann im Korbſtuhl mit ge⸗ ſchloſſenen Augen und lächelte. Lag, bis er den Wagen auf dem ſcharfen Kies der Vorfahrt knirſchen hörte, blieb liegen, die Augen zu, aber mit bebenden Nerven lauſchend. 8 Da hörte er die Stimmen der Frauen— die hellen der Frau Winterthur und der Schweſter— die tiefe Stimme der Baronin— dazwiſchen ein Kinderlachen.— Sein Herz pochte zum Zerſpringen. Er ſtand auf— konnte nicht vom Fleck. Seine Knie zitterten. Er drohte um⸗ zufallen. Hielt ſich aufrecht mit aller Kraft. Da ging die Türe auf, und herein trat Liſelotte Winterthur, freilich noch in Trauer, aber die Augen ſtrahlend vor Glück. Sie hielt das blonde Evchen an der Hand. Das Kind ſtreckte die Aermchen nach Dieter aus und jauchzte:„Vati! Vatt!“ Jetzt hielt er es feſt, drückte es an die Bruſt, küßte ihm die Augen, Stirn und Mund. Es kamen wunderſchöne, warme Sommertage mit Auto⸗ und Segelbootfahrten— mit Tennisſpiel und Spaziergang im Wald. Die Baronin machte alles mit, verjüngte ſich im Glück der Jungen, ſah mit Freude, wie Dieters Wangen ſich bräunten. Bewog Liſelotte, ihre Trauerkleider abzulegen und ſte durch leichte, helle Sommerkleider zu erſetzen. Auch Liſelotte blühte auf. Beſonders gut aber ſchlug die Seeluft Evchen an. In der erſten Septemberwoche traf Hotel Aalsgaarde Auſtalten, ſeine Pforten zu ſchließen. Liſelotte bereitete ihre Heimreiſe vor. Die Baronin ſchalt ſie aus. „Du kannſt natürlich nicht wiſſen, du herrlich der September hier oben iſt.“ „Aber Mutter, das Hotel wird doch geſchloſſen!“ „Na— dann gibt euch Dieter ſeine Zimmer hier oben. Er zieht eben zu mir herunter. Nicht wahr, Dieter?“ „Natürlich, Mutter!“ So geſchah es. Das Herrſchaftshaus von Bobakke hallte wider von Evchens Lachen und Singen. Es war plötzlich voll Leben und Frohſinn— gerade ſo, wie es die Baronin liebte, die nicht begriff, wie ſie es hier ſolange allein ausgehalten hatte dies fauchzende, kleine, blonde Ding und all die kleines Schaf, wie 8 Kürze der Entwicklungszeit liegen mag. Brühl, 1. März. Aus der jüngſten Gemeinde ⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Herſtellüng einer Käna⸗ liſation im ſogenannten Gäß'chen an der Hauptſtraße wurde dem Baugeſchäft Anton Langlotz hier um das Angebot über⸗ tragen.— Die Neue Organiſations⸗Geſellſchaft Mannheim er⸗ hält Auftn⸗g zur Lieferung einer neuen Wahlkartei für die hieſige Gemeinde zu dem angebotenen Preis.— Zur Rei⸗ niung der Kanaliſation in Brühl ſollen bei der Firma Max Kirchner in Mannheim zwei verſtellbare Reinigungsapparate beſtellt werden.— Die Verſteigerung abgängiger Zuchttiere wurde genehmigt.— Dem Taubſtummenheim Brugghalden iſt eine Beihilfe bewilligt worden.— Beim Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts iſt die Einführung des ganzja hr igen Handarbeitsunterrichts an der hieſigen Volls⸗ ſchule zu beantragen.— Der Gemeindeanteil am perſön⸗ lichen Aufwand der Tuberkuloſefürſorgeſtelle Schwetzingen wurde zur Zahlung anerkannt. O Weinheim, 2. März. Die a 1 für die erſtellte Weinheimer Feſt halle wird demnäch nochmals den hleſigen Bürgerausſchuß beſchäftigen. Vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung durch den letzteren hat der Stadt⸗ rat ſich für Uebernahme der Ausfallbürgſchaft für ein von dritter Seite der Hotelfirma„Pfälzer Hof“ zu ge⸗ währendes Darlehen von 120 000% entſchieden. Kleine Mitteilungen Die mit einem Koſtenaufwand von rund 150000 4 in Unteröwisheim(Amt Bruchſal) gebaute Waſſer⸗ leitung konnte nach über halbjähriger Baudauer der Ge⸗ meinde übergeben werden. In 400 Hausanſchlüſſen fließt das Waſſer den einzelnen Häuſern zu. In Rotenfels bei Raſtatt wurde anſtelle des aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten zurückgetretenen Bürgermeiſters Baum⸗ ſtark Baumeiſter Huber gewählt. Da gegen die Wahl Pro⸗ teſt eingelegt wurde, ſoll am 3. März ein zweiter Wahl⸗ gang ſtattfinden. Wirtſchaftliches Soziales Neubautätigkeit der Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot Die erſchreckende Geldknappheit macht es faſt unmöglich, zweite Hypotheken zu bekommen. Dazu kommt, daß die Städte mit Ausgabe von Baugeldzuſchüſſen im Hinblick auf die geſpannte Geldlage außerordentlich zurückhaltend ſein müſſen. Es wird auch von den Städten mit Recht darüber Klage erhoben, daß ſie bei Baugeldempfängern mitunter recht unangenehme Erfahrungen machen müſſen. Alle dieſe Tatſachen laſſen die Ausſichten für eine Neubautätigkeit für die kommende Bauperiode als recht ungünſtig erſcheinen. In dieſem Zuſammenhange ſei darauf hingewieſen, daß die Ge⸗ meinſchaft der Freun de in Wüſtenrot eine außer⸗ ordentlich erfreuliche Entwicklung nimmt. Während des drei⸗ einhalbjährigen Beſtehens der Gemeinſchaft ſind 3125 Bau⸗ parer mit über 50 Millionen Reichsmark an Baugeld bedacht worden. Bei der Baugeldverteilung vom 20. Februar ſind 852 Bauſparer mit 13 465 000 Bau⸗ eld zugeteilt worden. Auch in die hieſige Gegend iſt eine Reihe von Baugeldern gefloſſen. Man muß alſo, wenn auch dieſe Beträge gegenüber der allgemeinen Wohnungsnot nur einen heißen Stein darſtellen, doch die fortdauernd günſtige Entwicklung der Gemeinſchaft der Freunde und deren Wach⸗ ſen abſoluk anerkennen. In neuerer Zeit machen ſich auch andere Bauſparkaſſen bekannt, von denen aber weſentliche Erfolge bis fetzt noch nicht mitzuteilen ſind, was an der Feu der Wenden emen N Aber dann war auch der September zu Ende. Morgens und abends wurde es kalt. Liſelotte drängte zur Abreiſe. Daheim mußte viel geordnet werden. Weder ſie, noch das Kind waren für den kalten Herbſt gerüſtet. Die Baronin und Dieter waren ratlos. Sollte ſie wirklich endgültig zu Ende ſein, die herrlich ſchöne Zeit?. „Kommt Ihr doch nach Berlin zu uns“, ſchlug Liſelotte vor.„Du, Mutter, und der Doktor.“ Und wieder war es die Baronin, die ſich zum Handeln entſchloß. Sie zupfte Liſelotte am 1„Sagſt du noch immer Doktor zu ihm? Dieter heißt er. Merk dir das!“ Liſelotte wurde rot wie ein Schulmädchen.„Gut alſo! Du und Dieter kommt mit zu uns! In meiner Villa iſt reich⸗ lich Platz!“ 5. 5 56h nicht, Liſelotte,“ rief die Baronin.„Dieter muß dieſen Winter täglich nach Kopenhagen. Soll dort die Land⸗ wirtſchaftliche Hochſchule beſuchen. Und ich habe hier reichlich zu tun.“ 5 „Schade— na— da machen wir's ſo: Wir drei fahren jetzt nach Berlin. Ordnen dort alles— und wenn wir's vor Sehnſucht nach euch nicht mehr aushalten, dann kommen wir halt wieder her.“. 5 „Und wann wird das N fragte die Baronin. „Zu Weihnachten, Mutter.“ 3 An dieſem letzten linden Oktobermorgen gingen Liſelotte und Dieter mit Evychen durch den herbſtlichen uchenwald. Beide ſprachen in freundſchaftlicher Offenheit miteinander, nur daß— dann und wann— im Blick— im Ton— ein wärmeres Gefühl durchdrang und dann beide verlegen machte. Von der Reiſe ſprachen ſie, die morgen angetreten werden ſollte. 5 „Ich bringe euch bis Gjedſer, Liſelotte. Das werden Sie mir doch erlauben?“ 5 „Warum fragen Sie, Dieter? Sie wiſſen doch, wie lieb mir Ihre Geſellſchaft iſt!“ 5 Euchen war nebenher getrottet, ihren gelben Lieblings⸗ bärn im Arm. Jetzt zupfte ſie Liſelottet am Mantel. Und rief lauk:„Mutti— warum ſagſt du denn„Sie“ zu Papi?“ Mit einem Ruck blieben die beiden ſtehen. Sahen ſich zu⸗ erſt erſchrocken an, lachten dann laut auf. Dieker bückte ſich zu Evchen nieder, ſtreichelte ihr das Haar und ſagte, noch immer lachend:„Du kleines Evchen, deine Eltern bezeugen dir hiermit, daß du heute ſchon viel klüger biſt, als ſie alle beide zuſammen.“ Er richtete ſich wieder auf, ſtand vor Liſelotte und ſah ſie an. Zum erſten Male ohne Scheu ſeine Zuneigung zu ver⸗ bergen. Und ein Leuchten zog über ihr Geſicht. 1 Dann neigten ſich ihre Köpfe einander zu. Dieter breitete die Arme, zog ſie an ſich und küßte ſie lange— lange Evchen ſtand daneben und klatſchte vor Freude in die 1 1 Unbeachtet lag der gelbe Bär auf dem Bauche im Mooſe. Da knackte ein trockener Zweig Dieter ließ Liſelotte los, ſah ſich verlegen um, glaubte in der Ferne hinter Bäumen Lillemor Thoreſen geſehen zu haben. Er rief, lauſchte, aber alles blieb ſtill. Zum Abſchiedeſſen, zu dem die Damen aus Thalaſſa ge⸗ laden waren, erſchien nur Froeken Gregerſen. Sie entſchul⸗ 5 Lillemor— die läge mit einer böſen Migräue im Als Dieter am nüchſten Morgen ſehr zeitig die zwei Ber⸗ linerinnen und das Kind im Auo nach Kopenhagen fuhr, irrte die Baronin durch die verödeten Räume ihres Hauſes und litt unter dem Schweigen, das ſie doch ſo lange Jahre um⸗ geben hatte, grenzenlos. Na— Gott ſei Dank— dachte ſie— zu Weihnachten ſpäteſtens, ſind ſie wieder da. Liſelotte tund Ruth und das Kind kehrten aber ſchon im November nach Bobakke zurück und brachten einen ſolchen Haufen Gepäck mit, daß ſie erſichtlich planten, nicht ſo hald wieder abzureiſen. 5 i Am Weihnachtsabend, unter dem brennenden Tannen⸗ baum verlobten ſich Dieter und Liſelotte. Am Palmſonntag wurden ſie in der kleinen Fiſcherktrche von Horubaek getraut. Und nun leben ſie auf Bobakke in Glück und Frieden. 5 1 I Montag, den 5. März 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 110 Aus den Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 6. März Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Könlgswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Uebertragung„Der Ring der Nibelungen“. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Florenza. Frankfurt(Welle 428,6) 12.30 Uhr: Uebertragung von Kaſſel, Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr:„Nin“, eine Alltags⸗ tragödie, anſchließend Schallplatten. amburg(W. 394,7) 20 Uhr: Mein Leopold, 22.30 Uhr: Jazzband. önigsberg(Welle 329,7) 20.05 Uhr: Dichter des Barock, dann Funktanzſtunde, 22.30 Uhr: Spätkonzert. Langenberg(Welle 468,8 20.15 Uhr: Ue. v. Münſter,„Spuk“. Seip ig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Die Roſe von Stambul, Operette, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. MRünchen(Welle 585,7 20.30 Uhr: Konzert, 22.20 Uhr: Konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Schwäbiſcher Abend, 22 Uhr: Uebertragung von Freiburg, Mandolinen⸗ und Gitarrenkonzert. Ausländiſche Seuder: niry(Welle 1604) 17.30 Uh: Konzert, 20.45 Uhr: Konzert, 21.80 Uhr: Orgelkonzert. o Paris(W. 1750) 16.25 Uhr: Konz., 21.80: Abendveranſt. ang(Welle 550) 20.50 Uhr: Abendkonzert, Schubertabend. (Weſte 450) 20.45 Uhr: Abendkonzert. Welle 411) 20.50 Uhr: Cello⸗Quartett, 21.20 Uhr: Orcheſter. (Welle 588,2) 20 Uhr: Grotesken und Parodien, 21.10 Uhr: leder⸗Abend, 22.10 Uhr: Schallplatten. (Welle 517,2) 20.10 Uhr: Hiſtor. u. mod. Fanfaren u. Märſche (Welle 348,9) 20.10 Uhr: Heitere Stunde, 21.10 Uhr: Konzert, 22.20 Uhr: Tanzmuſik. Radio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Ihr Radio⸗Apparat trennt die Stationen ſchlecht? Laſſen Sie ſich von uns beraten, vor allen Dingen aber verwenden Sie unſere neue amerikaniſche Sperrkreisſpule. Sie werden von deren Wirkung verblüfft ſein. Aus dem Lande Der Schriesheimer Mathaiſe⸗Markt Schriesheim, 4. März.(Unlieb verſpätet.) Herrliches Frühlingswetter begrüßte dieſes Jahr den Mathaiſe⸗Markt. Am Dienstag(Haupttag) ſtrömten in aller Frühe aus allen Segenden der Ebene und des Odenwaldes die Menſchen zum Mathaiſe⸗Markt herbei. Am Rathausplatze ſtanden die zum Verkauf e Pferde in der ſtattlichen Zahl von 56 Stück. Am Vormittag traf Landrat Dr. Guth⸗ Bender mit zwei Regierungsräten in Schriesheim ein, die von Bürgermeiſter Rufer, Bezirksrat Baumann und einigen Herren des Gemeinderats am Bahnhof empfangen wurden. Später kam noch Landeskommiſſär Geheimrat Hebting. Nach Beſichtigung der Ausſtellung fuhren die Geſpanne zum Wettbewerb auf. Die Herren nahmen an den Fenſtern des Hauſes des Bürgermeiſters Platz und ließen die Fuhrwerke un ſich vorüberziehen. Nach einer kurzen Sitzung der Preis⸗ Trichter wurde vor dem Rathaus die Prämiterung vor⸗ genommen. Bürgermeiſter Rufer begrüßte hier zunächſt alle Marktbeſucher, dann beſonders Geheimrat Hebting, der zum erſten Mal auf dem Mathaiſe⸗Markt war und Landrat Dr. Guth⸗Bender, der ein gern geſehener Gaſt hier ſet, ferner alle Veterinärräte der Gegend. Alsdann wies der Redner auf die verſchiedenen Beſtandteile des Marktes hin und wünſchte, daß alle Beſucher in Schriesheim frohe Stunden erlebten. Mit einem Hoch auf die Heimat, das Pfälzer Land und Baden ſchloß der Bürgermeiſter. Hierauf nahm der Landeskommiſſär die Preisverteilung für den Fuhrwerks⸗ weltbewerb vor. Es erhielten in den drei Klaſſen: Luxus⸗ eſpanne: Ch. Schowalter, Roſenhof, 1. Preis; gewerbliche eſpanne: 1. Preis Georg Berg, Schriesheim, 2. Preis Math. Appel, Doſſenheim, 3. Preis A. Hartmann, Schriesheim, 4. Preis Gg. Egler, Schriesheim, 5. Preis Riehl, Schriesheim, 6. Preis Karl Haberkorn, Doſſen⸗ heim; Diplome erhielten: Neubrecht, Doſſenheim, Gebr. Fritz, Schriesheim, Georg Miltner, Doſſenheim, Georg Rothermel, Einſpänner, Schriesheim; landwirtſchaftl. Geſpanne: 1. Preis Schmitt Altenbach(Odenwälder Kuhgeſpann), Sandel, Schriesheim; Diplom: Müller, Urſenbach. Die Prämiierungs⸗ kommiſſion für Pferde konnte folgende Preiſe zuerkennen: 1a. Preis Firma Theodor Bohrmann, Ludwigshafen, Auftrieb 13 Pferde, 1b. Preis Firma Ludwig Löſch, Mann⸗ Heim, Auftrieb 12 Pferde, 2a. Preis Firma S. u. M. Marx, Mannheim, Auftrieb 7 Pferde; 2b. Preis Firma Hermann Buchheimer, Großſachſen, Auftrieb 5 Pferde. Der Pferde⸗ Handel war, wie man hört, ſehr lebhaft. 28 Pferdekäufe wur⸗ den getätigt. Die Lotterie ⸗ Ziehung begann am Dienstag mittag 12 Uhr und dauerte bis 4 Uhr. Die beiden Haupt⸗ gewinne ſind der Gemeinde wieder anheim gefallen. Am Dienstag(dem Haupttag) wurden nahezu 5000 Eintrittskarten verkauft. Der Markt wurde über die drei Tage von mehr als 15 000 Menſchen beſucht. Der diesjährige Erfolg hat ſomit die Ergebniſſe gegenüber den Vorjahren weitaus übertroffen. b ο 2 E* * ineo 8 2 Eine Familientragödie— Ein Bater erſticht ſeine zwei Söhne s Gündenhaunſen bei Schopfheim. 5. März. Die beiden Söhne des Landwirts Paul Zie ara kamen am Sonn⸗ tag früh beirunken nach Hauſe und gerieten mit ihrem im Bett liegenden Vater, der ſie zur Rede ſtellte, in Streit. Im Laufe des Wortwechſels, der in eine aroße Meſſer⸗ ſtecherei auartete, tötete der Vater leinen 19 Jahre alten Sohn Robert durch einen Meſſerſtich in die Herz⸗ gegend. Auch ſein anderer Sohn Peter erlitt derartige Verletzungen, ſodaß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtar b. In der Familie beſtehen ſeit längerer Zeit Streitigkeiten. 5 * Schriesheim, 2. März. Wo ſo viele Menſchen zuſam⸗ menkommen wie auf dem Mathaiſe⸗Markt in Schries⸗ heim, läßt ſich natürlich nicht vermeiden, daß auch uner⸗ wünſchte Elemente ſich darunter miſchen, So haben ſich dies⸗ mal zwei ſehr unerquickliche Vorfälle ereignet. Am Dienstag nacht 12 Uhr gerieten einige Burſchen aus Fried⸗ richsfeld mit fremden Burſchen in Schriesheim vor dem Gaſthaus zum Ratskeller in Streit, in deſſen Verlauf zwei Friedrichsfelder geſtochen wurden. Der eine mußte ins Krankenhaus gebracht werden, während der andere noch nach Hauſe konnte. Eine andere ſehr gemeine lausbuben⸗ hafte Tat wurde in der gleichen Nacht verübt. Polſter⸗ ſitze und Rückwand eines ausgeſtellten Autos wurden voll⸗ ſtändig zerſchnitten, ebenſo wurde das von Sattler⸗ meiſter Moos ⸗ Heddesheim ausgeſtellte Pferdegeſchirr mit einem Meſſer zuſammengeſchnitten. * Friedrichsfeld, 4. März. Am Sonntag konnte der Töpfer Jakob Kuhn in Friedrichsfeld das Jubiläum ſeiner 50jähri⸗ gen Tätigkeit bei der Deutſchen Steinzeugwaren⸗ fabrik feiern. Am 25. Oktober 1859 in Fußaönheim in der Pfalz geboren, iſt der Jubilar 68 Jahre alt. sch. Hockenheim, 2. März. Im„Stadtpark“ fand eine gut beſuchte Verſammlung ſtatt, die über das Weſen der badiſchen Jugendherbergen Aufklärung geben ſollte. Nach kurzen Begrüßungsworten des Verſammlungsleiters, Hauptlehrer Strauß, nahm der Redner des Abends, Ge⸗ ſchäftsführer Friedrich Fahrenbruch⸗ Karlsruhe, das Wort, um in einem Lichtbildervortrag die Zwecke des Jugend⸗ herbergsweſens, insbeſondere des badiſchen, hervorzuheben. Um auch in Hockenheim für dieſes überaus wichtige geſund⸗ heitliche Jugendwerk zu wirken, wurde anſchließend eine Ortsgruppe der badiſchen Jugendherbergen gegründet. Die beiden hieſigen Turnvereine(Turnerbund und Turn⸗ verein 1886) ſind gleich korporativ der neuen Ortsgruppe bei⸗ getreten, deren Arbeiten vorläufig die Hauptlehrer Strauß, 34155 und Schumann übernommen haben.— Ein hieſiges Fabrikmädchen hatte einen 50⸗Markſchein verloren. Auf eine Anzeige hin meldete ſich als Finder die Familie Marquetant, Unter Hauptſtraße, hier; ein Zeichen dafür, daß es doch noch immer ehrliche Leute gibt.— Bei der Wirtſchaft zur„For⸗ tuna“ ereignete ſich geſtern ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorrad. Der Motorradfahrer und ſein Beiſitzer wurden vom Rade geſchleudert, wobei dieſes be⸗ ſchädigt wurde. Ernſtere Verletzungen haben die beiden nicht davongetragen. U Laudenbach, 4. März. Auf dem Kreuzberge bei Lauden⸗ bach entſtand aus unbekannter Urſache ein Waldbrand, der zum Glück bald gelöſcht werden konnte, ſo daß kein nam⸗ hafter Schaden angerichtet wurde. Bei ſtarkem Winde wäre dieſer aber ſehr bedeutend geweſen. st. Aus dem Neckartal, 2. März. Der anhaltende Oſt⸗ wind hat die Felder ſchon ſo gut abgetrocknet, daß mit dem Säen des Sommerweizens und des Hafers begonnen werden konnte, Die Wieſen werden mit langem Stallmiſte gedüngt, damit Märzwind den Wieſenboden nicht zu ſtark austrocknen kann. Die Winterſgat iſt gut durchgekom⸗ men. Ueberall ſieht man jetzt die Landwirte Kunſtdünger ſtreuen. Die Obſtbäume werden ausgeputzt und die nötigen Edelreiſer geſchnitten. Die guten Einnahmen aus dem Obſt haben viele Obſtzüchter veranlaßt, große Neuanlagen von jungen Obſtbäumen zu ſchaffen. Manche Gemeinden haben über 10000 Zentner Obſt verkauft. Die erſten Früh⸗ lingsboten zeigen ſich auch ſchon. Der Seidelbaſt blüht roſarot und die ſtinkende Nieswurz hat ſchon verblüht. Die Fiſchreiher ſind in die beiden Fiſchrelherkolonien bereits zurückgekehrt. Leider fehlen die Störche im ganzen Neckar⸗ tal, da die Altwaſſer faſt nicht mehr vorhanden ſind. Die Bienen haben ihren großen Reinigungsflug gehalten, die Ruhrgefahr iſt ſo beſeitigt. Haſel und Schneeglöckchen ſpenden und Korporationen, die 5 der Gefallenen und das Publikum in großr Zahl eingefunden hatten. Mit Chopins Trauermarſch leitete die Feuerwehrkapelle die Feier ein, nach deſſen Berklingen der Liederkranz„Frohſinn“ Schuberts „Sanktus“ zu Gehör brachte. Die Gedächtutsanſprache hielt Konſiſtorialrat Baltzer, der für die im Weltkriege Gefalle⸗ nen ergreifende Worte des Gedenkens fand. Namens der Stadtgemeinde Baden⸗Baden legte hierauf Oberbürgermeiſter teſer einen Kranz nieder zum Andenken an die, die im Kampf fürs Vaterland den Tod gefunden haben. Mit einem ſtillen Gebete, während deſſen ſich die Fahnen ſenkten, und mit Mozarts„Ave“ fand die Gedächtnisfeier ihren Abſchluß⸗ die gerade wegen ihrer Schlichtheit auf alle Teilnehmer einen tiefen Eindruck machte. Das Wetter war der Veranſtaltung ſehr günſtig, denn während des ganzen Tages leuchtete aus blauem Himmel auf Berg und Tal Sonnenſchein herab. Auch nachmittags pilgerten viele Einwohner dem Friedhof zu, um an den Gräbern der Gefallenen Gebete zu verrichten. Gerusbach, 2. März. Eine hiſtoriſche Begebenheit wurde auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters von Gernsbach vor völ⸗ liger Vergeſſenheit bewahrt; denn es wurde in Erinnerung an das Gefecht bei Gernsbach am 28. Juni 1849 zwiſchen Frei⸗ ſchärlern und Regkerungstruppen und zum Andenken an die dabei Gefallenen ein aus einem mächtigen Granitblock beſtehen⸗ des würdiges Denkmal an der Stelle des evangeliſchen Friedhofes errichtet. wo die bei dem Gefecht ums Leben gekom⸗ menen 8 Freiſchärler und 6 unbeteiliate Bürger ſeinerzeit be⸗ erdigt wurden. 0 Nonluag 4 755 Zeder; Had 2 Vn. D 7 7 — F 7. S n 8 9 S— O wellenbas. G beter O dab dededt. d eng O bebe. o Regen. G Sraupeln.— Nebel. K Sewittet O Winbſune.. ehßt leichter Oft. H mätziger Südſabweß. E ſtürmiſcher Nordweſt. e Schnee Die Pfelle fliegen mit dem Winde. Ole del den Statlonen ſtehenden Zahlen geben dle Tempe ratur an. Die Ainlen verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck WMetternachrichten der Karlsruher Landeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Ser. Luft, Tem Se g z Winz 883 bob. e e S eee Wette 8882 m mm( Ses Sus icht. Stärke 88 Wertheim 151— 1 11 1 N fleſchiſ Nebel Königſtuhl] 568 765,3 1 9 1 80 ſchw. wolken. Karlsruhe 120 765,4 0 11 0 till heiter Bad.⸗Bad 213 765.2—- 1 9—2 SFM leicht halbbed. Villingen 780 767. 4% 2 les leich t Feldbg. Hof 1275 63% 3 W 1 S 05 Badenweil.“ St. Blaſien 780— 1 13—2 80„ heiter Höchenſchw!— Der hohe Druck im Oſten iſt leicht zurückgegangen. Gleich⸗ zeitig hat ſich über Frankreich eine ſchwache Druckrinne ge⸗ bildet. Für morgen ſteht daher leichte Bewölkungszunahme bei ſonſt wenig verändertem Wetter bevor. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, 6. März: Im allgemeinen fortdauernd mild und meiſt trocken bei geitweiſe leichter Bewölkungszunahme, Nachtfröſte. 2—.!........ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febr. März ihnen den erſten Pollen. Rhein Pegel] 28. 29.] 2. 8. 5. Nedar-Pegelſ 28. 28. 1. 2. 3. 8. rr. Baden⸗Baden, 4. März. Wie im ganzen Reiche war Wardahne- f f heute auch hier Volkstrauertag. Viele Gebäude hatten] Schuſterinte 1 6099889 Jaa.40 184 aus dieſem Anlaß die Flaggen halbmaſt geſetzt. Mittags Meta e e fand auf dem Ehrenfriedhof eine Krieger⸗Gedächtnis⸗ Maunbein 0.47 3,56.282128 feier ſtatt, zu der ſich die Waffenvereine, andere Vereine Taub.88 2742,85 2,550,455, 30 Köln„38.10.93 2,782.88 2,42 5 Dr. S Rayſet— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schoner— vort und Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelstell: Kurt— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher 2 5 Mat Fille 5 8 en ne 5 N ſpielen Sie doch die Karen dazu finden Zigareſe ne nette Abendonterhaſtunq SDH QUOTE der neuer charałſervollen . 86 PF* 7 9 Sie in den Schachteln von 6 0 An 6. Sekte. Turnen Der Akademiſche Turnerbund beim 14. Deulſchen Turnfeft 2 Unter allen Vereinen und Gauen, die am 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln teilnehmen, nimmt der Akademiſche Turn⸗ bund— ATB.— eine beſonders eigenartige Stellung ein. Die ſtudentiſchen Korporationen des ATB ſind über ſämtliche deutſche Hochſchulen zerſtreut, gehören alſo innerhalb der D. den verſchiedenen Gauen und Kreiſen an. Trotzdem iſt aber der ATB ein in ſich feſtgefügtes Gebilde; ein Verband, welcher wie alle anderen ſtudentiſchen Verbände, ſein beſonderes Ge⸗ präge hat. In Köln will der ATB. ſeine Zugehörigkeit zur DT. kraftvoll zum Ausdruck bringen. Drei Möglichkeiten ſind ihm dazu gegeben. Die erſte iſt das geſchloſſene Auftreten, gewiſſermaßen als beſonderer Kreis. Die Genehmigung hierzu hat der ATB. auch diesmal wieder erhalten. Der Bund will durch die ganze Art ſeines Auf⸗ tretens nicht den Gedanken erwecken, daß„die Akabemiker wieder einmal eine Sonderſtellung einzunehmen wünſchen“. Davon kann gar keine Rede ſein! Der ATB. hat es ſtets mit den Turnern gehalten. Die zweite Möglichkeit iſt eine recht ſtarke Beteiligung. Sowohl junge Studenten wie„Alte Herren“ werden in großer Zahl nach Köln kommen und zu ihrem Teil beitragen, daß viele Hunderttauſend deutſche Turner am Rhein ver⸗ ſammelt ſind. Die dritte Möglichkeit aber beſteßt darin, daß die aka⸗ demiſchen Turner auch praktiſch etwas leiſten. Abgeſehen von Kampfrichtern, Verwaltungsleuten und ſonſtigen Hilfskräften wird der ATB. turneriſch vielſeitig tätig ſein. Ein Teil ſeiner Mitglieder wird ſogar im Ruder⸗ und Paddelbovdt der Feſt⸗ ſtadt zuſtreben und baburch daraufaufmerkſam machen. daß im ATB. Leibesübungen im weiteſten Sinne getrieben werden. Dieſe drei Möglichkeiten ſind das Ziel, für die D. einzu⸗ treten und zu werben. Der ATB. wird ſich auch an Kreisvor führungen beteiligen. Dieſe werden beſtehen in gemeinſamen Pflicht⸗ frelübungen nach Niels Bukh Riegenübungen der einzelnen Korporatſonen, Bodenübungen. Die Vorarbeiten und Vorübungen ſind ſchon längſt im Gange. Eine beſondere Hauptprobe der gemeinſchaftlichen Uebungen wird der ATB. zu Pfingſten in Jena veranſtalten, wo ser ſich aus Anlaß des 70. Stiftungsfeſtes ſeiner älteſten Bundeskorporatton, der ATV. Gothanig, zuſammenfindet. Da ber Bund aus 44 Korporationen beſteht, iſt in Köln mit epa 1000 Teilnehmern zu rechnen. Auch das Riegenturnen wird ein buntes, abwechſlungsreiches Bild geben. Nicht Gipfelleiſtungen ſollen gezeigt werden, ſondern„hoher Durch⸗ schnitt“, Schließlich ſollen die Bodenübungen zeigen, daß die AT Ver„tummelhafte Kerle“ ſind. Nicht angekränkelt von irgendeinem Dünkel, werden ſte das Bild eines turneriſchen Betriebes darſtellen, ſo wie ihn Jahn verwirklicht hat, und wie er ſich wohl das Leben und Treiben der von ihm ge⸗ gründeten Burſchenſchaft auf dem Turnplatz gedacht hat. Außer an dieſem gemeinſchaftlichen Auftreten beteiligen ſich auch ſehr viele Bundesbrüder an dem Geräteturnen und an den Sondervorführungen ihrer Kreiſe. Ueber die Stärke dieſer Beteiligung ein klares Bild zu bekommen, wird ſehr ſchwer ſein, weil außer den Aktiven ſehr viele Alte Herren Mitglieder in den Turnvereinen der DT. ſind und nun gar⸗ nicht mehr als„Akademiker“ auftreten, alſo auch dem Bunde bisher noch keine Sonderanzeige über ihre Beteiligung er⸗ ſtattet haben. Die Unterkunftsfrage wird für den ATB. eine beſondere Löſung inſofern finden, als der geſamte Bund Stand⸗ quartier in Bonn, dem Sitz des derzeitigen Vorortes des ATB. der ATV. Suevla nehmen und täglich im Sonderzug nach Köln herüberfahren wird. C. A. Lange, Berlin. Rugby Rugby in Heidelberg Heidelberger Turnverein— Frankfurter Turnverein 1890 10g Das Freundſchaftsſpiel der beiden Mannſchaften auf dem idealen Gelände des Turnvereins war recht mäßig beſucht. Der neugebackene Staffelmeiſter Turnverein 1830 Frankfurt, der vor kurzem in der Zwiſchenrunde die Heidelberger Ruder⸗ eſellſchaft mit dem ſenſationellen Ergebnis 918 ſchlagen onnte, hat, wenn man die angeblichen ſteben Erſatzleute vom . Standpunkt nicht beurteilt, mit ſeiner Spielweise ſtark enttäuſcht. Wenn man auch zugeben muß, daß dieſe Deute erſtmals in der erſten Mannſchaft mitwirkten, ſo bür⸗ ken doch derartige Regelverſtöße einfach nicht vorkommen. Der eiter des Spieles, Schuppel vom H. R. Cl. behielt ſeine kühle ſtuhe und damit auch den Kampf in der Gewalt. Unerbittlich und mit vollem Recht verhängte er Straftritt auf Straftritt, gleich, ob die Parteten ſich mitten im Felde oder an dem Mal hefanden. Wenn die Meinung auftauchte, der Schiedsrichter habe mit ſeinen 16 Straftritten das Spiel zerpfiffen, ſo kann man dem nicht beipflichten, Denn beharrliches Abſeitsſpiel und zu langes Ballhalten öffneten das Spiel nicht ſo, wie es der Zuſchauer zu ſehen wünſcht. Heidelberg zeigte ohne Zwei⸗ fel das ſyſtemvollere Spiel; es wurde mitunter ſchön gepaßt, das auch zu Erfolgen führen mußte. Genaueres Zuſpiel von den Halbs zu den Dreivierteln iſt noch erforderlich. Die Ar⸗ heit der Stürmer in der Gaſſe befriedigte; im offenen Feld⸗ ſpiel wurde die ſichere Zuſammenarbeit vermißt. Der Schluß⸗ ſpieler hatte in der erſten Halbzeit wenig einzugreifen; nach der Pauſe unterband er manchen Angriff und erzielte jeweils durch gute Marktritte für ſeine Partei Feldgewinn. Frank⸗ furt war in der erſten Halbzeit bis auf wenige Augenblicke nur Defenſivpartei. Erſt ſpäter konnte es ſeinen Gegner längere Zeit in ſeinem Lager feſthalten und konnte durch schnelles Nachſetzen den einzigen Verſuch auf ſein Konto ringen. Das Dreiviertelſpiel befriedigte abſolut nicht, der Ball fand kaum ein regelrechtes Durchpaſſen der Läufer, durchweg wurde ſchon vom erſten oder zweiten Spieler in die Mark getreten. Alle Schuld an der Niederlage kann freilſch den Läufern nicht beigemeſſen werden, da ihre Kraft durch ſtändige Verteidigung verzehrt wurde und überdies Kirſch in unverſtändlicher Weiſe immer wieder verſuchte, im Alleingang die Hintermannſchaft zu überrumpeln. Bei etwas mehr Tak⸗ tik im Angriff hätte Frankfurt in der kurzen Drangperiode zu Erfolgen kommen müſſen. Von Anfang an bekam man nur Stürmerſpiel zu ſehen. Heidelberg fand ſich beſſer zuſammen und kann den Gegner zurückdrängen. Die Straftritte, die Heidelberg zugeſprochen werden, können, obwohl ſchön getreten, nicht verwandelt wer⸗ en; zweimal hintereinander prallt der Ball an der Stange 5 und landet im Spielfeld. Ein ſolcher verunglückter Straf⸗ kingt Heidelberg durch ſchnellen Eutſchluß den erſten Verſuch ein. Dem kurz darauf ein zweiter Verſuch folgt. Frankfurt kommt dann durch 5 zu einem Erfolg. Nach der etwas mebr dom Solel, obne uſe bat Frankfur etwas zu erreichen. Heidelberg kann dann kurze Zeit drän⸗ gen. Die Gelegenheit nutzt Forſtmeier gut aus und ſetzt einen ſchönen Sprungtreffer zwiſchen die Stangen. Trotz größter Anſtrengungen auf beiden Seiten wird bis zum Schlußpfiff nichts Zählbares mehr erreicht. We, Tus ball Herta Berliner S. C. ſiegt im erſten Gang um die Berliner Meiſterſchaft Tennis Boruſſia:2(:1) geſchlagen. 30 000 Zuſchauer Dem erſten Entſcheidungsſpiel um die Berliner Meiſter⸗ ſchaft zwiſchen den beiden Abtellungsmeiſtern wohnten am Sonntag im Berliner Poſtſtadion 50 000 Zuſchauer bei, eine für ein derartiges Spiel in Berlin noch nie geſehene Menge. Beide Mannſchaften kamen mit ihren ſtärkſten Vertretungen. Das:2(:1) für Herta ausgegangene Spiel entſpricht nicht dem Spielverlauf. Ein Unentſchieden wäre. gerechtfertigter geweſen, Tennis Boruſſia hatte viel Pech. Boruſſia verlor bereits in der Mitte der erſten Halbzeit den ſehr auten Rechts⸗ außen Schlöder durch eine Verletzung. Mit nur 10 Mann lieferten die Boruſſen trotzdem noch ein ſehr autes Spiel. Es dauerte lange, bis ſich die Nervoſität hei beiden Mannſchaften gelegt hatte. Beſonders die Boruſſen verſcherzten viel Tor⸗ ſchancen, kamen dann aber in der 25. Minute durch Hand⸗ ſchuhmacher zum J. Treffer. f Kirſey ſchoß in der 37. Minute für Herta den Ausgleich. Nach der Pauſe verwandelte Sobeck einen Hand⸗Elfmeter für Herta. Kirſey erhöhte etwas ſpäter auf:1. Die Boruſſen ſtrengten ſich fetzt mächtig an, konnten auch kurz vor Schluß durch Rauer einen Treffer aufholen. Aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Herta braucht alſo bei dem in 14 Tagen ſtattfindenden Spiel nur noch einen Punkt, um Sieger zu ſein. 11 Firmenſpiele Darmſtäbter und Nationalbank Mannheim—Darmſtädter und Nationalbank Frankfurt 21. Neue Mannheimer Zeitung— Engelhorn& Sturm 16:0. Rhenania⸗Oſſag Kahn& Mayer 518. Stadtverwaltung Ludwigshafen— Heinrich Schlerf:9. Stotz— Friedrich Lux, Ludwigshafen:2. Mannheimer Tageblatt—Pfälziſche Eiswerke 310. Reis, Friedrichsfeld—Heinrich Jacobi 221. Handball Stuttgarter Kickers— D. S. V. München:8 Die 1000 Zuſchauer dieſes Spieles hatten ihr Kommen nicht zu bereuen, ſie ſahen ein ſchönes. ſpannendes Spiel, Die Kickers waren zuereſt etwas im Vorteil, ſie konnten äber die vielen Torgelegenheiten nicht auswerten, da ſie auf eine ener⸗ giſche Abwehr trafen, in der beſonders der Torwart alänzte. München ging durch ſeinen Linksaußen in Führung. Mayer glich für Stuttgart aus und ſchoß auch ein 2. Tor, doch kam auch München noch vor der Pauſe zum 2. Treffer. Die er⸗ wartete Ueberlegenheit der Kickers in der zweiten Halbzeit blieb aus, da der Mittelläufer vollkommen abfiel. München erhöhte durch den Halbrechten guf:2. aber die Kickers konnten durch Haidt den verdienten Ausgleich erzielen. Boxen 5 Iwifcheneunde der Südweſtoemſchen Box ⸗Meiſterſchaften Der Caſino⸗Saal war am letzten Sonntag abend viel zu klein, um all die Schauluſtigen zu faſſen, die gekommen waren, um Zeuge der boxſportlichen Ereigniſſe zu ſein, die ſich unter der Aegide trefflichſten Fauſtkampfſportes dort abſpielten. Der Verein für Raſenſpiele hatte es im Verein mit der FG. 08 Lindenhof übernommen, dieſe großzügige Veranſtal⸗ tung durchzuführen. Beide Vereine unterzogen ſich dieſer Aufgabe ohne jeden Tadel, ſodaß alles wie am Schnürchen klappte. Intereſſante Paarungen waren es diesmal, die außerordentlich großen Sport. an Technik und Feinheit lange nicht mehr geſehen, boten. Da ſei vor allem der Kampf Mielke⸗Frankfurt contra Häuſer⸗VfR. genannt, dem techniſch gleichwertig war das Zuſammentreffen Roeders von Frank⸗ furt mit Haas⸗Stuttgart. Einen ganz ſenſationellen und bei⸗ nahe unerwarteten Verlauf nahm wieder einmal das Re⸗ contre Kriegers mit Zimmermann II⸗Landſtuhl, dem man nicht viele Chancen gegeben hatte, der dann aber doch bewies, daß die Papierform nicht immer die richtige kſt. Jedenfalls lieferte er Krieger ein durchaus ausgeglichenes Treffen, ſo⸗ daß dieſer, wenn auch einſtimmig, ſo doch nur knapp als Punktſteger erklärt wurde. Allmäßlich wirft ſich die Frage auf: iſt Krieger im Rückgange begriffen, hat er ſeine Glanz⸗ zeit ſchon erreicht, oder ſind ſeine Konkurrenten im Wachſen? Die Antwort darauf werden die nächſten Kämpfe Kriegers bringen, auf die man mit Recht ſehr, ſehr geſpant ſein darf. Dank der vorbildlichen Organiſation und des guten Hand⸗ in⸗Hand⸗ Arbeitens aller Beteiligten nahm das ſehr reich⸗ haltige Programm, das außer fünf Meiſterſchaftskämpfen auch noch vier Einlagen vorſah, einen flotten und anregenden Verlauf. Die Meiſterſchaftskämpfe. Bantamgewicht: Wißler⸗VfR.— Zott⸗Phß. Kaſſerlautern. Nach ſeiner Geneſung zeigt W. wieder die alte Ruhe und hat ſchon die erſte Runde für ſich. Gut kommt er auf die unteren wie auch oberen Partien's ein, der kaum zu Wort kam. Auch in der Zweiten Runde war W. Herr der Lage. Zott gibt dann inmitten der Runde, ſchwer angeſchlagen, auf, um einem Ausſchlag zu entgehen. Federgewicht: Mielke⸗Frankfurt— Häuſer⸗VfR. Hier vro⸗ dußzteren ſich zwei ausgeſprochene Techniker von reinſtem Waſſer, dabei beide jahrelange und erfahrene Kämpfer.., der gute VfR.ler, kommt bei Mielke, dem altbekannten Riva⸗ len des verſtorbenen Grokenberger, bei leichtem Angriff ſtets gut an den Mann, ſodaß Mielke ſelten ein klarer Schlag ge⸗ lingt. Nach drei Runden, muß M. den Mannheimer als Sieger anerkennen. Leichtgewicht: Roeder⸗Frankfurt— Haas⸗Stuttgart. An Technik ſteht dieſes Treffen dem Vorkampfe in nichts nach, doch iſt der Frankfurter diesmal ſeinem Konkurrenten gegen⸗ über der Beſſere. Obwohl Haas ſein Beſtes zeigt, endet die mteiſt im Naßkamyf abſolvierten dretl Runden mit einem guten Punktſieg Roeders, deſſen Sieg nich in Zweifel ſtand. Weltergewicht: Zimmermann II⸗Landſtuhl— Krteger⸗ BfR. Kriegers Anhänger erlebten zunächſt eine Enttäuſchung. Z. erwies ſich als ebenſo ſchneller wie genauer Mann, dem es gelang, Krieger in der erſten Runde zweimal auf die Bretter zu ſchicken. Im Kontern kam Krieger nur ſchwer an. da 3. mit Ellenbogendeckung äußerſt zweckmäßig die Geſichtspunkte ſchützt. Die Erregung im Hauſe wächſt, als ſich Z. guch in der zweiten Runde als Mann der Tat zeigt; doch gelingt es nun Krieger, leicht an Boden zu gewinnen und dieſe Runde aus⸗ zugleichen. In der Finale wankte das Kampfesglück bin und r, das zu Anfang dem Gaſt, dann aber mehr und mehr Krieger hold war. Mit einem einſtimmigenPunktſiege zog Kr. nach hartem, ſchwerem Kampfe von dannen. Mittelgewicht: Zimmermann l⸗Landſtuhl— Bernlöhr⸗ Stuttgart. Zimmermanns ſtarke Angriffsfreudigkeit, die allerdings noch behinderte Reinarbeit aufwies, konnte ſich nicht gegen Bernlöhrs Technik und Schlagkraft länger als zwei Runden durchſetzen, dann gab der Pfälzer nach der zweiten Runde auf. 5 Einlagen: Fliegengewicht: Huber ⸗Is— Paché⸗O0g Ludwigshafen. Nach ſchönem wechſelvollen Kampf ſiegt der genauere und ſchlag⸗ ſichere Huber gut nach Punkten. Federgewicht: Heuberger⸗I8— Henſel⸗VfR. Ein ſchöner Diſtanzkampf, der beweiſt, daß beide ſehr ebenbürtig ſind, Beide ſchlagen viel im Sprung, ohne jedoch die durch den Kör⸗ pergewichtsnachdruck erhoffte Wirkung zu erzielen. Vor⸗ wiegend auf halber Diſtanz kämpfend, trennen ſie ſich mit dem einzig richtigen Reſultat: Unentſchieden. Heuberger, der 15 ſeinen 30. Kampf durchführte, wurde durch Ehrengaben gefeiert. Leichtgewicht: Barth⸗0s— Philtpp⸗VfR. Barth ſteht zu⸗ nächſt wie eine Mauer, dabei leicht im Angriff treibend, wäh⸗ rend Ph. von ſeiner größeren Reichweite reichlich und mit Erfolg Gebrauch macht. Ernſtlich gefährden kann er Barth fedoch nicht, da dieſer zu ſehr auf der Hut iſt. Die beiden erſten Runden hat Ph. aber immerhin ein leichtes Punktplus für ſich, das durch Barth am Ende nicht mehr aufgeholt wer⸗ den kann. Das teilweiſe mit Proteſt aufgenommene Urteil: Sieger Philipp, ging darnach ganz in Ordnung, ſo unwahr⸗ ſcheinlich es vielleicht ausſehen mochte. Weltergewicht: Hanſen⸗ Is— Stetter⸗VfR. Nach anfäng⸗ licher Gleichwertigkeit und forſchem Tempo faßt der taub⸗ ſtumme Hanſen kurz vor der zweiten Runde einen harten linken Haken auf die kurzen Rippen rechts und wird, am Boben liegend, ausgezählt. Das Kamyfgericht(lim Ring: Tuch⸗Würzburg: Löffler und Hammel⸗Würzburg und Werle⸗Mannheim, der auch als Sprecher fungierte) war ſeiner Aufgabe gut gewachſen. Die Endkämpfe um die Meiſterſchaften finden am 18. März in Karlsruhe ſtatt. f Sch. Radſport Sawall ſiegt in Dortmund Rabrennen in der Weſtfalenhalle Nach längerer Pauſe trat die Dortmunder Weſtfalenhalle wieder einmal mit einem Radrenntag an die Oeffentlichkeit und fand auch ſehr regen Zuſpruch des radſportlichen Pub⸗ likums. Die Geſchehniſſe in der Halle gruppierten ſich um den Großen Weſtfalenpreis, ein Dauerrennen über 2 K 30 km, das dem deutſchen Stehermeiſter Walter Sawall einen klaren Sieg brachte. Der Franzoſe Pariſot und der Amerikaner Kee⸗ nan enttäuſchten etwas, während Dederichs im erſten Lauf durch Defekte zurückgeworfen wurde. Keenan kam im zweiten Lauf zu Fall, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Ein anſpre⸗ chendes Debüt gab der Dortmunder Dülberg im Kleinen Weſtfalenpreis, wo er in beiden Läufen ſiegte. Ein flottes Stunden⸗Mannſchaftsfahren für Amateure, das mit dem Siege von Benninghof—Holſt endete, Programm. Die Ergebniſſe: Großer Weſtfalenpreis: 1. Lauf 30 km: 1. Sawall 32:04 Minuten; 2. Pariſot 110 Mtr.; 3. Keenan 185 Mtr.; 4. De⸗ derichs 1300 Mtr. zurück(Defekte).— 2. Lauf 30 km: 1. Sawall 32:13,7 Min.; 2. Dederichs 260 Mtr.; 3. Pariſot 700 Mtr.; 4. Keenan 2450 Mtr.(geſtürzt), Geſamtergebnis: 1. Sawall 60 km: 2. Pariſot 59,190 Em; 3. Dederichs 58,440 km; 4. Kee⸗ nan 57,365 km. Kleiner Weſtfalenpreis: 1. Dülberg 25 km; 2. Bragard 24,350 Em; 3. van den Boſch 24 kʒmz; 4. Fiſcher 23,920 km. Stundenrennen für Amateure: 1. Benninghoff—Holſt 40,400 km, 30 Punkte; 2. Bernhard.—Köſter⸗Hannover 13.; 8. Kilian Pützfeld 9.; 4. Rauch Dornbach 7 P.— 1 Runde zurück: 5. Drothen—Schorn 7 Punkte. 2 vervollſtändigte das b * Ein neuer Dauerfahrer auf„Dürkopp“. Der ehemalige Schweizer Amateur⸗Straßenfahrer Bohrer iſt ins Lager der Dauerfahrer übergetreten und von den Dürkoppwerken A.., Bielefeld, verpflichtet worden. Bohrer hatte als Straßen⸗ ſahrer nicht nur in ſeinem Heimatlande, ſondern auch im Aus⸗ lande zahlreiche Erfolge aufzuweiſen. U. a. belegte er bei der Straßenweltmeiſterſchaft für Amateure 1926 in Mailand den 4. Platz mit nur knapp 2 Radlängen Rückſtand hinter dem Sieger Dayen. Die Führung Bohrers hat der bekannte Schrittmacher Rüttlimaun übernommen. a Lawn⸗Jennis Tennisturuſer in Monte Carlo Weitere deutſche Niederlagen Das Tennisturntier in Monte Carlo ſteht jetzt vor ſeinem Abſchluß. Das Herreneinzel iſt bis zur Schlußrunde gediehen. Oben kam Henri Cochet durch einen:6,:1.:2 Sieg über den Tſchechen Jan Kozeluh in die Schlußrunde, in der unteren Hälfte qualifizierte ſich de Buzelet:5, 63 über Aron für das Final Im Herrendoppel um den Butler⸗Pokal iſt die Ent⸗ ſcheidung bereits gefallen. Cochet/ de Buzelet gewannen hier das Endſpiel, nachdem ſie in der Vorſchlußrunde die beiden Deutſchen Dr. Kleinſchroth/ Dr. Buß 316,:4, 678,:2 aus dem Rennen geworfen hatten. Dr. Buß unterlag im Gemiſchten Doppel mit der Amerikanerin Miß Endricott 36, :6 ͤ gegen Miß Saunders/ Scowell. Frl. Kallmeyer⸗ Oeſterberg unterlagen 426. 57 gegen Mlle. Contoſtlavos⸗ Lord Cholmondeley, die kampflos über Miß Ryan/ Worm in die nächſte Runde kamen. Im Herrendoppel der Klaſſe K ſtegte Dr. Kleinſchroth zuſammen mit dem Dänen Axel Peter⸗ ſen:0,:2 gegen die Engländer Peters/ Cable, dagegen wur⸗ den Dr. Buß/ Gaslini:6,:7 von Worm Aeſchlimann aus dem Wettbewerb geworfen. Cochet/ Wallis Myers ſchlugen die Tſchechen Rohrer/ Menzel:3, 16,:7. Im Herrendoppel B ſind die Siege von Dr. Kleinſchrothſvon Kehrling:2.:0 über Lord Cholmondeley/ Garell und von Hillyard/ Jan Koze⸗ luh:3,:3 über Artens/ de Stefani, ſowie:2. 622 über Worm/ Aeſchlimann zu erwähnen. Seichtathletik Deutſcher Leichtathletikſieg in Amerika Der ausgezeichnete jugendliche Düſſeldorfer K. Lefebre weilt ſeit einigen Monaten beruflich in Newyork. Er geht auch hier ſeinem Training ſehr eifrig nach und dürfte mit wertvollen Erfahrungen zurückkehren. Er trat zum erſten Mal in einem Hallenlguf über 1000 Yards an die Oeffentlich⸗ keit und trug einen bemerkenswerten Sieg in der ganz vor⸗ züglichen Zeit von 2717.6 Minuten davon und unterbot damit weſentlich die von Dr. Peltzer in Newyork beuötiate Zeit für dieſe Strecke. Gegenüber dem ungünſtigen Abſchneiden des deutſchen Weltrekordmannes Peltzer iſt dieſer Sieg des talen⸗ tierten Düſſeldorfer Mittelſtrecklers ſehr zu begrüßen. 8 * * 2 1 ernd dem gleichen Betrage wie im Vorfahre. Hierbei iſt zu be⸗ ge 4 erſte Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 26 457 355/ ergeben hatte. Montag, den 3. März 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) irtſchakt⸗ Der Abſchluß des Stahlvereins Wieder 6 v. H. Dividende In der AR.⸗Sitzung der Vereinigten Stahlwerke AG. wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das mit dem 30. Sep⸗ tember 1927 abgelaufene zweite GF. dieſer Geſellſchaft vorgelegt. Er wird eine Dividende von 9 v. H. vorgeſchlagen. In der Bilanz weiſen die„Bergwerks⸗ und Hüttenanlagen“ weſentliche Ver⸗ änderungen gegenüber dem Vorjahre auf. Sie ſind mit 1207 958 000 Mark aufgeführt gegenüber 1135 882 535& i. V. Der bilanzmäßige Zugang beträgt mithin über 72 Mill. 4; der tatſächliche Zugang iſt um etwa 21 Mill. höher, es ſtehen ihm aber Abgänge an Werks⸗ anlagen, insbeſondere im Zuſammenhang mit der Gründung der Mitteldeutſchen Stahlwerke und der Deutſchen Edelſtahlwerke gegenüber. Nach Abzug der Abſchreibungen ſtellten ſich die Werks⸗ anlagen auf 1 096 356 000/ gegenüber 1 109 747 000„ am 30. Sep⸗ tember 1026, ſie ſtehen mithin, krotz der annähernd 100 Mill. 4 aus⸗ machenden Neubauten, um über 13 Mill. 4 niedriger zu Buch als vor einem Jahre. An Beteiligungen und Wert⸗ papleren ſind ausgewieſen 295 159 000(199 804 460), alſo etwa 95 Mill. 4 mehr als im Vorfahre. Die weſentliche Erhöhung dieſes Kontos beruht auf den im Berichtsſahre übernommenen Beteiligun⸗ gen bei den Mitteldeutſchen Stahlwerken. den Linke⸗Hofmann⸗ Werken, den Deutſchen Edelſtahlwerken, der Concordia Bergbau AG. der Vereinigten Holzgeſellſchaft m. b. H. in Eſſen, der AG. für Kohle⸗ verwertung, ferner auf Kapitalerhöhungen bei den verſch. Hand.⸗Geſ. der Vereinigten Stahlwerke. Warenbeſtände ſind in der Bilanz mit 203 624 000(203 878 681) 4 ausgewieſen, alſo mit an⸗ rückſichtigen, daß in den zum 30. 9. 1926 ausgewieſenen Vorräten auch noch die Vorräte der auf die Demag AG., die Mitteldeutſchen Stahlwerke und die Deutſchen Edelſtahlwerke übergegangenen Be⸗ triebe enthalten waren. An Forderungen ſind 245 385 000 4 auf⸗ geführt, an Bankguthaben 86 844 000„4. Im vorigen Jahre waren an Forderungen insgeſamt 269 681 148, ausgewieſen, worin damals aber das Bankguthaben von rund 28 700 000/ enthalten war.— Aktiv⸗Hypotheken erscheinen mit 485 00—) J, Wechſel⸗ und Scheck⸗ beſtände mit 8 146 000(5 818 743), Kaſſen⸗, Reichsbank⸗ und Pyſt⸗ ſcheckbeſtände mit 1379 000(2 832 004) 4 und Patente, Lizenzen uſw. mit 1000 J. Auf der Paſſipſeite erſcheint neben dem unverändecten AK. von 800 Mill.& und der geſetzlichen Rücklage in Höhe von 80 Mill. unter Anleihen ein Geſambetrag von 523 580 000. Die langfriſtigen Verpflichtungen ſtellen ſich auf 165 382 000 (144 572 785)„, ſind alſo um etwas über 20 Mill. angeſtiegen. Die kurzfriſtigen Verpflichtungen ſind mit 110 710 000(86 577 423) ausgewieſen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt einen Roh⸗ überſchuß von 280 398 000(74 784 626), wozu der Vortrag aus dem Vorfahr mit 2 402 000 4 kommt. Die Sollſeite weiſt an Anleihe⸗ ginſen 29 207 000& aus, an ſozialen Aufwendungen 53 849 000 4, an Steuern 61 345 000 4, an Abſchreibungen auf Werksanlagen den bereits genannten Betrag von 85 461000 4 und einen Rein ⸗ winn von 52 938 000 4, während das bekanntlich nur kurze Dividendenſteigerung der Mannheimer Verſicherungs⸗ Gruppe Die Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim erzielte im GJ. 1927 einen Gewinn von 636 787„(. V. 556 931%). Der AR. beſchloß, der auf 29. März einberufenen GV. vorzuſchlagen 15 v. H. Dividende(i. V. 12 v..] zu verteilen, dem Penſionsfonds 20 000„(30 000 4) zu Überweiſen und 200 000 4(150 000 4) auf neue Rechnung vorzu⸗ einberufenen GV. vorzuſchlagen, [i. V. 12 v..] zu verteilen, dem Penſionsfonds wieder 5000 4, dem Kapitalreſervefonds wieder 15000„ zu überweiſen und wieder 50 000 4(87 500) auf neue Rechnung vorzutragen „ Badiſche Bank in Mannheim. Die heute unter dem Vorſitz vor Dr. B. Weil abgehaltene b. GV., in der 6 539 900 4 AK., darunter 300 000, VBA., vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Regularien. Antragsgemaß beſchloß die GV. die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende auf die St. A. und von 6 v. H. auf die V. A. Das ſatzungsgemäß ausſcheidende AR.⸗Mitglied, Dr. G. Hohenemſer⸗Mannheim, wurde wieder⸗ und Bankdirektor Dr. Kurt Baſſermann(Südd. Diskontoceſellſchaft)ö⸗Mannheim neu hinzugewählt. : Um die Dividende von Harpener Bergbau. Wie ſchon in den Börſenberichten vom Samstag erwähnt, hat die angebliche Abſicht, daß in der Verwaltung der Harpener Bergbau AG. eine Di⸗ videndenermäßigung auf 6(8) v. H. ernſtlich erwogen werde und daß man eine Auslandsanleihe plane, ſehr verſtimmt. Dazu erklärt die Verwaltung, daß es ſich dabei um Gerüchte handle, zu denen keine offizielle Stellung genommen werden könne. Die Geſtaltung der Bilanz laſſe beide Möglichkelten zu, doch ſoll die Entſcheidung erſt in der AR.⸗Sitzung am 8. d. M. fallen. Lan 3 7. Sefte. Nr. 110 elszeitun 0 Dividendenerhöhung der Maſchinenfabrik Durlach A. G. in Durlach. Die ſeit einem Jahre in Intereſſengemeinſchaft mit der Deutſchen Nähmaſchinenfabrik vorm. Joſef Wertheim A.., Frank⸗ furt a.., ſtehende Geſellſchaft wird, wie wir erfahren, für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr eine Erhöhung der Dividende von 7 auf 11 v. H. vornehmen. Der Geſchäftsgang der Maſchinenfabrik Durlach iſt, wie uns weiter mitgeteilt wird, aut. (N. S. u. Abbruch der Dollar ⸗ Anleihe ⸗ Verhandlungen. Die N. S. U. Vereinigte Fahrzeugwerke Aktien ⸗Geſellſchaft in Neckarſulm hat die Verhandlungen wegen Aufnahme einer amerikaniſchen Anleihe abgebrochen, da die Auflegung nicht inner⸗ halb der von ihr verlangten Friſt möglich war. Die für das Fa⸗ brikationsprogramm erforderlichen Geldmittel ſind von den im Auf⸗ ſichtsrat vertretenen Banken zur Verfügung geſtellt worden. J6( Portland⸗Zement⸗Werke Mannheim Heidelberg ⸗ Stuttgart. Wie wir erfahren, wird der AR. der Generalverſammlung voraus⸗ ſichtlich die Verteilung einer Dividende von 10(8) v. H. vorſchlagen. 2: Norddeutſcher Lloyd.— 8 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der o. GV. die Ausſchüttung von 8(6) v. H Dividende in Vorſchlag zu bringen. Das Konjunktur⸗Inſtitut rechnet mit langſamem Abgleiten der Konzunktur Das Konjunktur ⸗Inſtitut veranſtaltete einen Preſſe⸗ empfang, auf dem Geheimrat Wagemann, der Leiter des Inſti⸗ tutes, die augenblickliche Wirtſchaftslage ſkizzierte. Die Entwicklung der letzten Zeit berechtigt uns zu der Frage, ob wir bereits eine ge⸗ wiſſe Stabiliſterung der Konfunktur erreicht hätten, oder ob die Lage als labil anzuſehen ſei. Tatſächlich haben wir in der letzten Zeit einen Rückgang in der wirtſchaftlichen Aktivität feſtgeſtellt, der aber teilweiſe auf ſaiſonmäßige Einflüſſe zurückzuführen ſei. Seit Ende Oktober ſei der Beſchäftigungsgrad der Produktionsmittel⸗Induſtrie um 2,3 v.., der Konſumgüter⸗Induſtrie dagegen ſtärker, um 4,8 v. H. zurückgegangen. War unſere Konjunktur noch vor drei Jahren weſentlich durch die Kapitalverſorgungen beſtimmt, ſo ſeien heute mit dem Anſchluß Deutſchlands an den internatio⸗ nalen Kapitalmarkt auch die anderen Faktoren wieder von maßgebendem Einfluß, ſo daß die damals im weſentlichen völlig gleichartige Konjunkturbewegung in allen Wirtſchaftszweigen heute elner größeren Verſchiedeuheit Platz gemacht habe. Der Rückgang in einem Erwerbszweige werde teilweiſe durch eine entgegengeſetzte Bewegung in anderen Erwerbszweigen in ihrer Wirkung für die Geſamtwirtſchaft abgeſchwächt(die Berſchärfung der Saiſonbewegun⸗ gen wirkt in derſelben Richtung), ſo daß ſich ſchon dadurch— wle wir es in Amerika beobachten können— eine leichte Tendenz zur Stabiliſierung der Konſunktur ergebe. Von einer Entſpannung der Lage könne jedoch noch nicht die Rede ſein. Die Lagerbeſtände ſeien im Textileinzelhandel auf ihr wirtſchaftlich zuläſſiges Maximum(3,3 bis 3,5 Milliarden gleich ein Drittel des Jahresumſatzes) angeſchwollen, ſo daß zu⸗ läſſige Mengen kaum Abſatz finden werden. Auch auf dem Geld⸗ markt ſei eine Entſpannung nicht eingetreten; zwar zeigen die Wirtſchaftskredite der Reichsbank eine leichte Tendenz der Abnahme, doch haben gleichzeitig die Wechſelbeztehungen der Wirtſchaft zuge⸗ nommen. Die Hoffnungen auf eine Entſpannung der Konſunktur durch vermehrte Ausfuhr ſei, da die Ausfuhr lediglich von der Welt⸗ konjunktur abhängig ſei, unbegründet. Die Anſicht von einer unveränderten Fortdauer der guten Konjunktur ſei zu optimiſtiſch. Zwar ſei es übereilt, aus der gegen⸗ wärtigen Lage auf den baldigen Eintritt einer Kriſe zu ſchließen, doch müſſe man mit einem laugſamen Abgleiten der Konjunktur rechnen, das aber, da die Saiſonbewegung in ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaſtszweigen in der nächſten Zeit günſtig auf die Wirtſchaftslage einwirken werde, ziemlich milde verlaufen dürfte. Der bei der Gründung des Inſtituts ins Auge gefaßte Plau der Wochen berichte kommt nunmehr zur Verwirklichung. An⸗ geſichts der durchaus labilen Konfunkturlage iſt das natürlich im gegenwärtigen Zeitpunkt beſonders zu begrüßen. Die Wochenberichte mit ihrer laufenden Berichterſtattung ſollen der Wirtſchaftspraris dienen. In den Wochenberichten werden die allgemeinen Sumptome des Beſchäftigungsgrades, ſowie die drei Märkte des Harvard⸗ Barometers unterſucht. Schließlich ſoll jeder Wochenbericht auch noch ein Sondergebiet behandeln. 25: Rekordbeſuch der 931895557 Meſſe. Der erſte Tag der Leip⸗ ziger Meſſe hatte einen Rekordbeſuch auſzuweiſen. Zehntauſende von Meſſebeſuchern zeigten ſich auf dem Ausſtellungsgelände. Noch nie hat eine Meſſe einen ſolchen Rekordbeſuch aufzuweiſen gehabt. Die ganze Stadt iſt feſtlich Ne Beſonders zahlreich ſtrömten die Beſucher in die neue Meſſehalle, die größte Europas. Bei der Begrüßungsfeier im alten Nathaus ſprach eine ganze Reihe Miniſter der deutſchen Länder, die Vertreter faſt aller ausländiſchen Miſſionen in Berlin. Anweſend waren ferner Vertreter der Reichsbahn und der Reichsbank. Der ſächſiſche Miniſterpräſident Heldt bies die Ehrengäſte namens der ſächſiſchen Regierung willkommen. Der Direktor des Meſſeamtes, Köhler, gab einen Ueberblick über die Be⸗ deutung der Meſſe. Man rechnet mit einem Rekordbeſuch von 90 000 ausländiſchen Meſſekäu fern. Aus der Tſchecho⸗ flowakei ſind 4000 Einkäufer erſchienen. »Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung d Auslandsanl 1 dei Stückenot im Mark ſe Stug Ve a. T e a. Wes dan anne 5 ſch de alt T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. März 3 . J 8. 3. 8. 5 ab. Bank. 170,0 170,00 Bad. Aſſekuranz 240,0 240,0] Karlsruh.Maſch. 15.— Salz nv g, d. 188.0 187,0 Continent. Verf. 92.—.— C. 5. Knorr 165.0 h. 8 Bk. 175.0 180,0 Mannh. Verſich. 150.0 150.0 Mann. Gummi 30,.—80.— Rh. Creditbank, 130.0 180,0 Oberrh. Verſich 189.0 163.0 Neckarſulmehrz.— 5 Südd. Disconto 144. Pfälz. Mühlenw. 106,0 168,0 A. ⸗G. f. Seilind. 75.78, Port. Zem Heid. 141,0 Brown, Bov.& FC. 130.0 150,0 Rh. Elektr. A. G. 158,0 152.0 „G. Farben 256,5 255.00 Rheinmühlenw. 140,9 140,0 henaula. 54,— 54,— Wayß e Freytag 132,0 120,0 Gebr. Fahr 52.— 52.50 Zellſtoff Waldhf. 258.0288, o Deutſche Linol. 265.0 265,01 Südd. Zucker 135,0 1 134.0 Frankfurter Vörſe vom 5. Maͤrz ITGelſenk. Gußſt. 188.2 139,0 Baſt.⸗G. 28,8285, Baukk-Akellen. 5 1 2 Beg 32 9 8 80 4 He 71— 89— Tull. D. Credilb. 144,0 143,5 JAlſe Bgd. e enkel 71.69. Badiſche Bank.. 179.0 Tal 0. 125.5 24.9 Bank f. Brau. Id. 170,8 0 IKali Weſtereg. 178. 1487 5 8 15. Bayr. Bod. Cr. B.—.——— IMannesm R. 11 rem.⸗Befig Oel 70,.— 70, Bayr-Hyp. u. Wb. 156,0 155,0 1 Mansfeld Att. 117,118, Ch. Srock, N. 20. 80, 7275 J Barmer Bankv. 146,0 146,0 1 Oberſchleck. Bed. 101.5 108,0 Cement Heidelb. 143,5 149,0 TBerliner Hand. 264,0 262,5 1Otavi⸗Min. A. 43,7544.— Cement Karlſt.. 180,0 161,0 rivb. 174,2 173,2 TPhönie Bergb. 101.7 101,5 Chamott.Annw. 118.5 1170 I Darmſt. u. Nb. 227.0 225,0 Rhein. Braunk. 742,0 243˙5 Chem. W, Alb. 121,0 e e eee Deutſche Bank 1. f 5 80 92,75 D. Effekt. u. Wech. 121.0121, Bg. u. Laurah. 78,80 e 1300 185 5 .lleberſee⸗Bt. 107.5 104.5 e D. Vereinsbank 103,0 102,5 Erausport⸗Alekien. Dingler Zwelbr.—.—.— IDisconto⸗Geſ. 157,0 157,0 Dürkoppwere St. 67.— 67. Dresdner Bank 160,5 159,5 Schantungbahn. 155 Duſſid⸗Rar. Dürr 78,50 73,— Frefrt. Hyp.⸗Bk. 144,0 148, Tapag 2189.5 Safes 29 282925 TMlelall u MG. 1270 126,5 TRordd. Lloyd 155,0 153.5 Eiſen Kais 15 1 IMitteld. Cd ⸗Y. 214,0 218,0 Oeſterr.⸗U. St. B. JElektr. Licht u. R 215, 35 2 Nürnberg..⸗B. 172,0 5 7 5 Baltimor. 4 hio 118.0 116.8 Elf. Bad. Wolle—.— 85. Deſterr Ed. Anſt 87.50 Emag Frankf. 1. 98.— 93. Pfälz. Hyp.⸗Bk. 187,7—— Emalll St rich 18.— 18, Rhein, Creditbt 130,0 130,0 Induſtrie⸗Alkkien. Enzinger Union—.— 895 Reichsbank. 186,0 189,2 Eichb.⸗Mann. + 245,0 275,9 Eßlinger Maſch⸗ 69.— 6 Ahein. Hyp.⸗Bk. 180,0 150,0 5 Kempf⸗ Stern. 129.0 128,9] Ettling. Spin T 235,02 Südd. Disconte 142,0 140,0 Main er St.⸗A. 250,0 258.5 5 Joh. Blei—.— 5 55 ICom. u. Wiellen Bankver. 17.35 17.35 Schöfferh. Bind 375,0 325.0 Fader& Schleich. 105.0 Württ. Noienbk. 158,5 153,6 Schwartz ⸗Sꝛe 5 J. G. Farben 256.0 Manuh. Verſ.⸗G. 1 8 8 Werger. 163.5 168.0 e 7 t rantf. All. Verſ. 175,. 51.2851. Felt. Gu 11, bene erf 168.0 les. ft Agen. s Zenec. Jetter Frkf. R. u. Mitv. 15.——.— 84. tf, Bot.& Wit. 75.507 F. E. G. St.⸗A. 158.2 155.58 Vergwerke⸗Alktien. IBochumer Guß.—.— 1 Buderus Siſen 97,5098, 8— 225 ia Weinh. .„ Elektr. Went. Berg.. Maſch. Dur 18/1870 5 Fuchswaggon. Aſchaff. Vuntp. 164,5 164,0 T Goldſchmidt T. 111.7 110,0 Aſchaff Zellſtoff 173.0 171,0 Gritzner NM. Durl 133,0 142,0 1— Grkrftm. M. 6%— Hazußd. Daria 2e.— 8—, Grün, Bilfinger 181.5 183.0 Haide nen Nm 38.— 46.80 ammerſen.. 180,0 149,0 8..5..8. 3. Baufwerk Füßen 1438.5 143.10 Neckarſ. Fahrzg. 80,—78.— Uhrenfbr. Furtw. 50,.——.— Hilpert Armat.—.—90.— Arh. Leder Spier 104.0 104,0 Ber. deutſch. Delf. 80, 80.— Hirſchſtupfen. M. 119.0 110,0 Pf. Nahm. Kauf. 59,50 59.—.. ch. Ad. Malnz 94,25 84,50 Hoch⸗ u. Tiefbau 79.80 789.— Petersüniongrf. 103.0 108.0 T Ber. Stahlwerk—.— 85 1375 1382 Philipp. A G. Ft. 47.— 48.50 Ver ültramarin. 142,0 141.8 olzverkohl.⸗ Ib. 34,— 80.50 Porzellan Weffel—.— Ver. Zellſt. Berl. 151. 152.5 Junghans St. A. 84— 88.50 Rein, GebbeSch; 104.5 104,0 1 St.—— 7 Kamm. Kalſersl. 210.0 210.0] Tytheinelekt. S. A 158,5 183,0 12 5 5 St.—.— 176,5 Narlsr. Maſch.—.——.— Rh. Maſch. Send. 22. olkh. Seil. u. R. 70.507 Kemp, Stettin—.— Rhenania Aach. 58, 1083,10 Wayß e Freytag 1310 Klein, Sch. Keck. 107.0 107.0 Riebeck Montan—.——.— Tged. Waldh. St 288,9 256,0 Knorr,. 5 1 7 5 e—.——.—. * b un 89. 68.— Robberg Darmiſt.—. Krane Go. Loc 58.— 82,80 Pee 7700. 1 G0. 187,0 158,5 tigerswerke 58.— N, eñnñ— 880 116,0 116,0 Schlinckæc. Hog. 92,50 92.50 Brown, Bov. Lederwerk Rothe—.——.— Schneüpr. FIrkt. 72,.— 13.50 Raſtatter Wagg. Ludwigah. Walz 128.0 40— 195 5 Ks 1570 1170 Ufa 3 Lutz Maſchinen 38.— 40.— uckert, Nrög. 5 1 dus sche Induß..—.— Schuhf. Bernels 51.— 81,80] Feſtverzins ſiche Werte. Malinkraftwerte. 114.2 115,0] Schubſabris erg 27. 54.— D. Ant Adlöſaſch. 14.90 Metallg. Frankf. 175.0 174.5 Seilinduſt. Wolff 75,3078, 100% Ab Stab! 2 104.01 5 ne. Siem.& Halske 271.0 26/0 8% Nh. Siu ot. 27 88.——.— Mag, Mühld. 185,0 135.5 Süd. Draht t.—.— S R ocldpz/ 98.— 98, Moenus S. A. 61.— 80,30 S. Led. St. Angb. 8 772% S ele 98.— 98,75 Motoren Deuz: 64,— 68.— Sudd. Zucker. 138.0184 24H. Schugg. J8.20 Motor. Oberurſ.— 1—.— Triest. Beſig. PE..1% D. Schußg. 14-. Berliner Börſe vom 8. Maͤrz ubn Alctie Ghem. Albert 119.9 120,0 3 a 8 1200 b pe 60 135.0 Accumulatoren 1 Adler& Oppenh e e 1 Benz. 92,80 1 15 Adlerwerke. 38,25 32.— I Deſſauer Gas. 171.9189,5 A- G. f. Berthrw. 191.2 187.0 Disch. Atlant⸗K. 102.5 102.0 Alexanberwerk 88,80 68.75 Dt ee*— Tullg. Elektr.⸗G. 156,5 150,1 J. Eiſenb⸗Slgn. 127.5 Ammendf. Pap. 219,5 219,2 J Deutſche Erdöl 2290 55 Anglo⸗ E. Guan.—,. Disch. Gußſtanl 92,255. Andalt. Rohl.. 84,78 84,— Deuiſchefabelto. 88.— I Deutſche Nali— 1—. 5 85 80,85 — Baule ⸗ Aleklen. Bank f. Brauind. 171,171, Barm, VBankver. 145,5 Bank f. el. Werte 157,0 156 1Berl. Handelsg. 284.5263, Com. u. Privib. 174.0178, IDarmſt. u. N B. 228.4228, 1 Deutſche Bank 165,5 163, 1 Dt. Ueberſee Bk. 108.0 108, IDiscontcomm. 158.0157— . 1745 1195 Aſchaſſes llt. 81 Frankf. gem. 5 2. Ze——— 4125 Mitteld. Aredb. 214.0211775 Alge Welch 104,8 104,1 i— 0 254,8 Heine deten.. e Halte Meſchin.. 128, Seutich Eisen. 50,80 68.— Mann. Werſich. 185,8 195 U l eee 25,28 25,25 Donnersmarckh.—— Reichsbank bk. 180.0 130,5 1 P. 0 459.5 50,0 Dürener Metal 208.0 205,0 hein. Credits, 129 1420 JVergmann. lt. 179,0 172,0 Hürkoppwerke 67.50 68,— Süddeutuch. Dis 142.0 42.0 ert. ⸗Gub Fut 34472400 T DpnamftNodei 145.1 Berl. Karls. Ind. 79,15 81,50 Crausport⸗Aktien. I Berlin. Maſchb. 119.5 115,5 Elektr. Sleferung 186,0 168,0 ID. Reichsbahn—.— 7 TGochum. Gußft.—.—.— Emaille Bing Nürnberg—.——.—IEiktr. vi 1 el 3 1055 r„ Schanungbabn 3 200.5 Gebr. Bößler.. Enzinger⸗Unſon 43,.— 42.— Allg. Lol en Su. 200. Braun, u. Brite: 168.5 168,0 Eſchw. Bergwerk 203.5 205,0 Aachener Kleinb.—— J Br.⸗Beſigh. Delf.—.— 69.50 ee ee dec ee e a 8. e 8 8 a 118.. Bulk 1445 J. G. Farben. 257, deu ünfe 884850 Bremer Wolle 42 227 Pabmüße Pap. 2087 516 5 0 1 150,1 Bremer Wolle. 227.8227, Fellen& Gulll. 119,0 418 15. Südamerika 210.5 210,2 Brown, Bov.& C. 152,0 151.0 en uill. 119, 1 1 229,0 227,7 104, 9 e n= —.— Idiſche Maſch. 61. Waggon Buderus Eiſenw. 85,25 97,50 R. Friſter.. 103,0 ordd. Gloy 184.5 154,0 Chem. Heyden. 188 Berein Glbeſchiff. 72,25 74. Ebem. Gelſenk. 78.57. Gagnen e B.. 38.—, 44. 28 e eee 2— 2 5 Vörſenberichte vom 5. März 1928 Frankfurt behauptet Auch zu Beginn der neuen Woche bot die Börſe ein unveräu⸗ dertes Bild der Geſchäftsſtille. Das private Publikum blieb dem Markte weiter faſt vollkommen fern und auch die Spekulation hielt ſich ſtark zurück, da die Ausbreitung des Kampfes in der Ber⸗ liner Metallinduſtrie eine ziemlich unſichere Stimmung hervorrief. Verſtimmend wirtte weiter die Rede Muſſolinis. Außerdem verwies man auf den pefftmiſtiſchen Wirtſchaftsbericht der Diseonto⸗Geſell⸗ ſchaft und auf den Konfunkturbericht der Metallinduſtrie. Vor allem aber mahnte der weiterhin angeſpannte Geldmarkt, deſſen fernere Entwicklung nicht zu überſehen iſt, zur Zurückhaltung. Von induſtrleller und kommunaler Seite hält die Nachfrage unverändert an. Da aber nur in geringfügigem Maße Abgaben vorgenommen wurden, blieben die Kurſe bei der erſten Notierung mei ſt behauptet, wobei die Veränderungen gegen den Schluß vom Samstag nur in Sonderfällen über 1 v. H. hinausgingen. Im weiteren Verlaufe nahm die Spekulation einige Abgaben vor und die Tendenz ſchwächte ſich allge⸗ mein etwas ab. Die Kurſe gaben bis 1,5 v. H. nach. Harpener waren zu 169,5 v. H. weiter angeboten. Auch Farben verloren 1,5 v. H. Am Rentenmarkt waren Anatolier plötzlich ſtark gefragt und feſter. Der Satz für Tagesgeld mußte bei der herrſchenden Nachfrage wieder auf 8 v. H. erhöht werden. Berlin nicht einheitlich, Schluß ſchwach Die neue Woche brachte in gewiſſem Sinne eine Enttäuſchung. Schon im or mi ttags verkehr hatte man eine ſtär rere Unſlcherheit feſtſtellen können, ſo daß der Geſchäftsumſang äußerſt klein blieb und tcaum Kurſe zu hören waren. Nur das Aus⸗ land hatte für Spezialpaplere etwas Intereſſe. So wurde die Kursentwicklung nicht einheitlich, für Spezialwerte eher feſter, ſonſt überwiegend—2 v. H. ſchwächer. Ueber dieſen Rahmen hinaus verloren Harpener 7 v.., Schubert u. Salzer 6, und Stöhr 4,75. Als beſonders feſt ragten Thüringer Gas plus 3 v..,, Chadeaktien puls 3 /, Kali Aſchersleben plus 2 v. H. und Reichsbank plus 1,75 v. H. hervor, Im Verlaufe wurde es allgemein ſchwächer, da der Harpener Martt auch die übrige Börſe ver⸗ ſtimmte, und die Kurſe wichen um—2 v. H. zurück. Auch die an⸗ fangs noch höheren Notierungen gaben ihre Gewinne wieder her und ſanken unter die Samstagsabendſchlußkurſe. Stärkere Verluſte hatten Berger minus 7, Bemberg 7,5, Glanzſtoff 8, Waldhof 4, Spritwerte—4, und Harpener minus 4 v. H, Anleihen nach behaupletem Beginn leicht abbröckelnd. Ausländer geſchäftslos, nur Anatolier von der rFantfurter Arbitrage geſucht und zirka. v. H. höher. Der Pfandbrie fmarkt zeigte laum Geſchäft, die Kurſe waren wenig verändert. Einige Liguidationspfandbriefe und Ankeile hatten wieder Spezialbewegungen bei—1,5/ höheren Notierungen, Der Kaſſa markt zeigte bei ſehr ſtillem Geſchäft getilte Haltung. Die Schwankungen betrugen durchſchnkttlich—3 v.., wobei die Abſchwächungen überwogen. Auf die Erhöhung des Privat ⸗ diskonts um 74 auf 674 v. H. für beide Sichten ging die vorüber⸗ gehend eingetretene Erholung wieder verloren, und die Börſe ſchloß zumeiſt bei den niedrigſten Tages kurſen bei Ver⸗ luſten von—3 v. H. Harpener hatten 5,25 v. H. verloren, Schultheiß 4, Glanzſtoff 10, Berger 6, Chade minus 4 /, Nordd, Wolle 5. Schubert und Salzer 4 v. H. Infolge der anhaltenden Geldknappheit blieben Deviſen ge⸗ gen Reichsmark weiter angeboten. Der Dollar notierte.1845, Lon⸗ don etwas gefragt,.8782 nach.8776 Newyorker Uſance. Spanien bei kleinem Geſchäft 28.84, nach 28.87 gegen London. Italien ſchwä⸗ cher auf Grund der Diskontherabſetzung auf 6½ Proz., gegen Pfunde 92.38 nach 92.25. Mannheimer Viehmarkt am 5. März Preis für 80 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr.. 3605 Stück Ochſen. 182 St Kühe 22 St. Kälber 684 St. Schweine 38/7 St. ).. Mk. 43-61). Mk. 43—48)„Mk. al Mk. ).„„ 86-49„„ 38540)..„ I- 2600 b 3960 c..„ 32-38() 28528 c)..„ 66—170 J.„ 5889 4%„ 30-82 ch..„ 16-20 4)„ 6064 d„„„ 8687 Bullen.. 151 St. Färſen.„ 335 St. e.„-58„„8 2).. Mk. 51-53).. Mf. 60—61 Schafe 44 St. 1*„ 4832 )..„ 4247).„ 46—50„ 899.„ 4559 e.„„ 36822 Freſſer.— St. 9 14247 Arbeitspferde— St. d)„ 32-35 Mk. 5— Mk.——— Marktverlaäuf: mit Großvieh mittelmäßig, geringere Sorten kleiner Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. 10 Ziegen, das Stück 1022. * Mannheimer Produktenbörſe vom 5. März.(Eigenbericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt gut behauptet. Von Aus⸗ landwelzen iſt angeboten:(alles in hf. waggonfrei Mannheim), Manitoba 3 zu 14,65; 4 13,90; Auſtral 14,75; Kanſas 2 14; Baruſſo 79 Kilo 13,75; Nofafé 13,85.(In): Ji. Weizen 20,25—20,50 inl. Roggen 2820,50; ausl. Roggen 28,50, inl. Hafer 24—25,757 ausl. 25,50; bis 26,50; inl. Braugerſte 30,75—32,75; ausl. 32,50—35: Futtergerſte 23—24; Mais auf Bezugſchein 23,50; Biertreber 17,50 bis 18; Rapskuchen 18; Weizenmehl ſüdd. 37,50—37,75, Weizenbrot⸗ mehl, ſüdd, geſtrichen; Roggenmehl 60—70proz. 3637,50; Weizen⸗ 5 5 8 15,50—16; Weizenkleie fein 1414,50; Roggenkleie 15,28 8 15,50. 8. I Weſtereg. Alkal 178,0 1775 Wicking⸗Cement 152.0 152.0 Wiesloch Tonw. 98.758 Wiſſener Metall 186.6 188,7 Wittener Gußſt. 60. Wolf, Buckau 49,2580. ellſtoff Verein 184.0 185,8 Zellſt. Waldhof 256.7 288 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Abter Kall. Benz⸗ Motor 8 3. J 5. Sebharb Textit. 127.0—— T Mans fe. Akt. 117.8115. T0gelſent. Bere w 132.2 132.00 Markt⸗ u. Kühl. 170.0 185.47 IT Gelſenl. Gußſt.—.——.— Mech. Web. Sind. 222,5 222.5 Genſchow& Co. 97,58 98, Mez Söbne. 3. Germ Poril.⸗. 201.0 200,0 Miag⸗Müblen 189.5 140.0 Gerteshel. Glas 136.5 135.0 Mix& Geneſt„133,0 185.0 TGef. f. elkt. Unt. 258.5 256.2 Motoren Deutz 84.50 Hebr. Goebhardt 1400 141.7] Motoren Mhm.—.—. TGoldſchmidt T. 111.3 109,7 Mühlheim Berg. 122.0 120.5 Gerz C. B. Neckarſulm. Jhrz 80.—79.— Gothaer 1.—.—TRerdd Wollk. 205.5 208.0 Serre 225 1285.0 1858.5 J Operſchl. G. Bed. 104, 08.7 8 e ISberſchl. Nols. 54.15 93.— Deuiſche Petrol. 87.— 67, Gets g ner 1399 180.5 T renſt⸗ Nepp. 18.5 168.0] Diamend..15 Geuſchwitz Teztll 102.0 102,0 7 Pbonig Bergb. 102.0 101.8 e 71500 100.5 85.75 87,75 141 5 Hackethal Draht 37.50 88.— IRatogeb, Wag. 98, 5 rügershall 41.5 1410 8 Maſc 1400 1477 Nes heli paeer 270 2289 * 2.— 5 Petersb. It. db. 2,50 Ronnenberg Ruſſenbank..50 Sloman Salpet, 67908780 1 Phosph. 48,.— a— „25„„„ 1 Rhein. Braunk. 244,0 258 e 8 e. n. Elektriz. 151. 5 dane Send., be ned, Kat 276852145 . Led. 22,— 5b.⸗WSien Guta. 8688. 18 Pate mal Led. 1640102 * Hibenensg 8d. dere 28g e) dteiche· u. Staateyay⸗ 7 fc 24.30 2368 f Riebec Men 1482 146.0 In 5 Sebwigahlle. 400 106.0 peer e.. ee cf Halver Masch. 90. 91.88 deſther dear.=„e Ausibf 5 14.90 14,80 N 6·%% Reichsank 27 87.80 87,50 5 Roſißzer Zucker 70.70. ind EAufferm. 109.5 107.0 5— 5 Ruiertd Ferd. 0,59 Le. Goldanleihe 95,78 5% B. Kohlenanl. 12,15 TRütgerzwerke 99,75 98,35 Sachfenwerk.. 119,0 119.78 Brß.Kaliant.29 5 250, 10% Nh. Stadtas— 0 55 18 3 179,040 8⅛ Mh. Stadt. 26 85.8865 5% Roggenwert..10 5 8 IHohenloh.⸗Wk. 98.5098. Phil. Holzmann 136,5 137,7 Horchwerke„105,5 105,5 Humboldt Mſch.—- IIlſe Bergbau. 238,0 285,0 112 Judel* Co. 134.0133, 0 Gebr. Junghans 88,— 88.— Kahla Porzellan 100.7 105.0 Scheldemantel 24,28 29.85 FSchubert& Salz 253.0 5% Roggenrentd 8,20 Saadede eder 2 43430 5% Lanbfch. Res 6,18 Feed. Halske 271.0 26,1 b) Ausl. Nentenwerte. Sſuner A.. 88.— 81.85 8% Mexikaner 29,78 40,— Stettiner Vulkan 209.5 75 ½ Beſt. Schaßa.—— 5 200,7 Tgallw. Aſchersl 168,9 187,5 Stoehr Kamng.⸗ 0,4%„ Goldrente— Karlstr. Maſch. Stoewer Näbm. 4207 708,0 4„ cenv. Rte.—. 1,55 G. M. Remy.. Stolberger ink 100.2 30.% Silbertie 8,80 3,80 Klöcknerwerke 121, 11,2] Süd Immobil. 100.290,— 4¼%,Papierrte—-— . H. Knorr. 168.2 186,5 Teleph. Berliner 89.50 80,50 4% Türk. Ad. Anl. 10.— 10.28 Kollm.& Jourb. 84,8087. ThoerlOelfab. 4 89. 89.%, Bagd. Eis. 1 18,0 Gebr. Körting.. 85,50 Tlez, Jeondard 203.9 208,0 4½.„ 1 1288 Koſthelmer Cel.—, Transradis. 129.5 127,2 4% Türkun n—— Krauß Tie, Lok. 52.——.— Kronprinz Pet. 122.0 120.5 Koffhäuſ.⸗ Hütte 72,18 73.50 „ 80. 23 155.5 gurahünne 4. . Eism. 153,2 151.7 ndenberg. Tati indſtegn 39.0 585.0 Lingel Schuhfab. 88,— 68,— JLinke& Hoffm.— 18. Lewe& G0. 281.7249, C. Lorenz.. 106,21 Loth. Portl. Sem. 128,0 4% Bollob. 1911 42.90 12,90 „ 400.-Los 27.2527. 6/8/ USt. 11918 / 1914 4%„„ Goldrie 24,90 24.80 Union werk ich 127,0 Barziner Papier 139.0 1399 Ber..⸗Frkf. Gu. 91,50 91,25 Ver. Chem. Char! 152,510, V. Diſch.Nickelw. 161. 182,0%„ Kron. Tu. Glangſtclbſ. 663.2 808.0 6% el. Stb alle V Schubf Br s W 82. P50 8% Se. N Sr TB. Stahlwerke 103,7 103.2 4% Oe. Goloprl. Stahl. v. d. Zyp 189,0.0% Sböck. a B. Ver. Ultramarin. 140,141,.%% neue hr. e digt geffner 0 0%, at. Ser. I Dogtländ Maſch. 74.— 7 80 3— Wanderer Werke 180,2 180,7 5¼%„„1 13,5018, WMeſer. Akt. ⸗Geſ.. 1% Tebuantene- Magirus.-G. 50, I Mannesmonn 1502 1 8. Seite. Nr. 110 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgaße) Montag, den 5. März 1928 Aus der Pfalz Angriff auf die Polizei 27 Oggersheim. 3. März. Geſtern abend zwiſchen 8 und 749 Uhr bat ſich bier ein bedenklicher Zwiſchenfall ab⸗ geſpielt. Einige Rohlinge, teilweiſe ſchon erheblich vorbeſtraft, beläſtiaten in der Mannheimer Straße einen fremden Motor⸗ rabfahrer. Als kurz darauf der Polizeiwachtmeiſter Wen d⸗ Tina die Täter zur Rede ſtellte, wurde er angefallen und miß⸗ handelt. Wachtmeiſter Wendling wurde dabei zu Boden ge⸗ ſchlagen und am linken Auge erheblich verletzt. Die Täter ain⸗ gen mit dem abgenommenen Gummiknüvppel auf den Polizeiwachtmeiſter los. Als Haupttäter kommt ein gewiſſer Herbold und als Mitbetetliate Wenz und Hauſch in Frage. Die beiden Letztgenannten flüchteten nach Ludwlashafen und wurden geſtern abend dort verhaftet. Der Haupttäter iſt noch auf freiem Fuß, während ein vierter Beteiligter noch nicht namhaft gemacht werden konnte. Pfälziſche Landwirtſchaft und e : Speyer, 4. März. Der auf die Landwirtſchaft der Pfalz treffende Betrag von 540 000 Mark aus dem 30 Millionen⸗ Fonds wurde folgendermaßen verteilt: Kulturunter tehmun⸗ ö gen 138 000 Mk., Zentralverbände landw. Genoſſenſchaften zur Wiederbelebung einzelner Genoſſenſchaften 20 000 Mk. Flur⸗ bereinigung 30 000 Mark, Ermäßigung der Zinſenlaſt für Schuldner der Landeskulturrentenanſtalt 40 000 Mk., Kreis- bauernkammer zum Aufbau der Frauenſchule Geilweilerhof 55 000 Mk., 20 000 Mk., Schaffung ſtein ſe 15000 Mk., Alſenz Umbau 10 000 Mk.) 55 000 Mk. für Zwecke des Weinbaues 30 000 Mk. Landwirtſchaftlicher Kreis⸗ ausſchuß zur Förderung der Produktion 10 000 Mk., zur För⸗ derung a) der Gemüſeſamenzucht 5 000 Mk., bj des Bezugs von Frühkartoffelſaataut 5 000 Mk., an den Kreisackerbauver⸗ band für Maßnahmen für Verbeſſerung des Saatgutes 15 000 Mark, zur Hebung des Obſtbaues 10 000 Mk. zur Förderung des Tabakbaues 10 000 Mk., an den Kreisbienenzuchtverband zur Seuchenbekämpfung und Errichtung eines zentralen Muſterbienenſtandes 5 000 Mk., zuſammen 540 000 Mark. Einſchleppungsgefahr des Kartoffelkrebſes Edenkoben, 3. März. Nach einer Mitteilung des Be⸗ zirksamtes Landau iſt es in der letzten Zeit wiederholt vor⸗ gekommen, daß Winzer und Landwirte Stalldünger aus Be⸗ trieben des mit Kartoffelkrebs verſeuchten Elmſteiner Tales bezogen und in ihre im Bezirk Landau gelegenen Grundſtücke verbracht haben. Um eine Einſchleppungsgefahr dieſer gefähr⸗ lichen und ſchwer zu bekämpfenden Kartoffelkraunk⸗ heit zu verhüten, macht das Bezirksamt Landau darauf auf⸗ merkſam, daß der Bezug von Stalldünger aus dem ver⸗ ſeuchten Gebiet des Bezirkes Neuſtadt bei Strafe verboten iſt. * 2: Ludwigshafen, 8. März. Der Volkstrau ertag, der in Bayern im November begangen wird, wurde in den proteſtantiſchen Kirchen der Pfalz durch einen Gedächtnis⸗ gottesdienſt zur Erinnerung an die Gefallenen gewür⸗ digt. Von 1 Uhr bis 1% Uhr mittags wies Glockengeläute auf die Bedeutung des Tages hin.— Der als Pfälzer Mundart⸗ dichter bekannte Karl Räder ⸗ Ludwigshafen, liegt wegen einer Magenoperation unter der Behandlung von Sanitätsrat Dr. Simon z. Zt. im ſtädtiſchen Krankenhaus Ludwigshafen. Seine Geneſung ſchreitet normal voran, doch verlangt ſein Zuſtand Schonung.— Die Bezirksſparkaſſe Ludwigshafen hat ſeit heute ein eigenes Heim. Durch Umbau des früheren An⸗ von Suppen und Soßen weſens Rutſcher in der Kaiſer Wilhelmſtraße hat ſich die Kaſſe, die bisher im Bezirksamt untergebracht war, ein ſchönes Bankgebäude geſchaffen, das auf das neuzeitlichſte ein⸗ gerichtet iſt. Die Schlüſſelübergabe fand am Samstag vor einem Kreis geladener Gäſte ſtatt. In allen Anſprachen kam der Wunſch zum Ausdruck, daß die Kaſſe auch fernerhin blühen und gedeihen möge. Der ſeitherige Leiter der Kaſſe. Rech⸗ nungsrat Schmitt, wurde bei dieſer Gelegenheit zum Direktor der Kaſſe ernannt. :: Bad Dürkheim. 3. März. Die hier in den öſtlichen Lagen, am Neuberg eingelegten Pfropfreben haben ſich recht aut entwickelt. Man ſchätzt die Anwachſungen auf etwa 30 Prozent, was als autes Ergebnis betrachtet wird. Zur Zeit kommen dieſe Reben les handelt ſich um ungefähr 30 000 Stück) zum Pflanzen an Winzer zur Abgabe. * Neuſtadt a. d.., 1. März. Nach einer neuerlichen Be⸗ kanntmachung des zuſtändigen Notariatls ſoll das Haardter Schloßgut am Montag, 16. April zwangsweiſe verſteigert wer⸗ den, ebenſo ſämtliche in den Steuergemeinden Haardt und Neuſtadt liegenden Liegenſchaften von Albert Wagner. Speyer, 2. März. Geſtern vormittag kurz nach 7 Uhr brach in einem Schulhaus des hieſigen Magdalena⸗Kloſters ein Brand aus, der jedoch rechtzeitig entdeckt und durch ſtädtiſche Arbeiter mit Löſchapparaten gelöſcht werden konnte, ſodaß ein Eingreifen der Feuerwehr nicht mehr notwendig wurde. Verbrannt iſt ein Bücherſchrank mit ſämtlichen Büchern und ſonſtigen Schulutenſilien. Die Entſtehungsur⸗ ſache iſt noch nicht feſtgeſtellt.— Der Landesverband bayer. Tabakbauvereine beabſichtigt, demnächſt Spritzkurſe ab⸗ zuhalten, die auf eine wirkſame Bekämpfung der Beetkrank⸗ heiten bei Tabak hinztielen. Zu den Kurſen wird je ein Vertreter der dem Verband angeſchloſſenen örtlichen Tabak⸗ bauvereine herangezogen, die dann ſpäter innerhalb ihres örtlichen Mitgliederkreiſes ihre Erfahrungen bei den allge⸗ mein durchzuführenden Maßnahmen zu Nutzen machen. Nach kurzem schwerem Leiden ist am Sonntag morgen unser liebes Kind Jrene Rosa im Alter von 1¼ Jahren in die Ewigkeit hinüber gegangen. Mannhelm, 5. März 1928,(Eichendorffsti. 37). Die trauernden Hinterbliebenen: Familie doh. Maria Rosa. Dle Beerdigung findet am Dienstag 1¾ Uhr von der Leichenhalſe aus statt. 8013 41 1 Statt Karten. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme beim Heimgang meiner lieben Frau, spreche ch mit meinen Angehörigen innig sten Dank aus. Mannheim, den J. Marz 1928 + 4, 2 7912 Karl Weldner Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger u. herzlicher Teilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Ver- Juste unserer herzensguten Mutter 7918 Henriette Aberle Wwe, geb. Kaiser sprechen wir Allen unsern innigsten Dank aus. Insbesondere danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Kirchenrat v. Schöpffer. Mannheim(T 4a,), den 5. März 1928. In tiefer Trauer Haschwister Aberis, Famiile Kar! Ell. 8 Unsere Inge hat eln Auf 7943 e Schwastercnen Telzanlung A bekommen. 7975 schlag erhalten Sie von einem Speslal- 5 Geschäft) Teppiche DOiplomhandelslehrer Hermann Rögle u. Frau Mathiidde ged. Renscher Mannheim, Streuberstr. 34 Heintieh Lanz Krankenhaus Gardinen Stotes Mabra- GUarnuren! Gefl. Angebote unter UA 56 ap ſowie Einrichtungs gegenstände aller Art ſchnell ungut verkaufen will, wende ſichan uns. 15 5 ee Verſteigerungen u. Ver⸗ ufe au e Sand Lörstell.- U. Nermittungsbüro Tel. 27837 m. b. H. Tel. 27 337 Mannheim. I I. 1(Grünes Haus!. S77 die Geschäfts 5 stelle ds. BI Einladung zur ee ordentlichen Generalverſammlung Mannheimer Versicherungsgesellschaft auf Donnerstag, den 29. März 1928, vormittags 11½ Uhr, im Geſellſchaftshauſe, Ecke Werderplatz⸗Eliſabethſtraße ln Mannheim. Tagesordnung: „Vorlage der Bilanz per 31. Dezember 1927. Bericht des Vorſtandes. Bericht des Aufſichtsrates und der Rechnungsreviſoren. Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichts rates. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinnes. Wahl von Auſfſichtsratsmitgliedern(8 35 der Statuten). Wahl von Revpiſoren(8 15 der Statuten). „Statutenänderung, Beſchtußfaſſung Über folgende ſchaftsvertrages: J 15: Streichung des Abſatzes 1. Aenderung des Abſatzes 2 wie folgt:„Das Ge⸗ ſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr“. 9 20 5 0 9 des zweiten Abſatzes betr. Divpibenden⸗ verfall. 88: Aenderung des Abſatzes 2 über die Beſtimmung der Anlage des Vermögens. 52: Aenderung betr. die Art der Beſtellung von Pro⸗ kuriſten und Angeſtellten. 9. Beſchlußfaſſung über dieſe durch die Generalverſammlung, die Stammaktionäre, die Vorzugsatltionäre in geſonderter Abstimmung, 10. Ermächtigung des Aufſichtsrates Aenderungen des Geſellſchaftsvertrages, die Faſſung betreffen. Für die Teilnahme an der Generalverſammlung iſt J 28 der Statuten maßgebend. Die Stimmkarten ſind n 2 in Mannheim: auf dem Büro der Geſellſchaft, bei der Rheiniſchen Crebitbank ſowie bei deren ſämtlichen Niederlaſſungen, in: Frankfurt a..: bel der Deutſchen Vereinsbank, Kommandit⸗ Geſellſchaft auf Aktien und der Filiale der Deutſchen Bank. in Berlin: bei der Deutſchen Bank und der Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit⸗Geſellſchaft auf Aktien. in München: bei der Filiale der Deutſchen Bank. Namens des Aufsichtsrates: Der Vorsitzende: Dr. Brosien. D NN REE Aenderungen des Geſell⸗ Statutenänderungen zut Vornahme von lediglich die 2 der Statuten „Wer an der Geueralverfſammlung perſönlich ober durch einen Vertreter teilnehmen will, hat die Aktien eine Woche nor der Verſammlung bei der Geſellſchaft oder bei einer der in der Einlabung zur Generalperſammlung hierzu bezeichneten Stellen vorzuzeigen und erhält dagegen eine Stimmkarte. Stellvertreter aben ſich als ſolche urkundlich zu lealtimieren. Es genügt auch ie Hinterlegung bei einem Notar. Erfolgt ſie, ſo iſt die Teil⸗ nahme an der Generalverſammlung nur zulähig, wenn die über die Hinterlegung ausgeſtellte notarielle Beſcheinlgung nicht ſpäter als am dritten Tage vor der Generalverſammlung bei der Geſellſchaft hinterlegt wird. Die notarlelle Beſcheinigung muß die Stückzahl und die Nummern der hinterlegten Aktien angeben“ Der Arzt beſtät'gt's. Seit ca. 400 Jahren iſt das„Köſtritzer Schwarzbier“ als wohlſchmeckender Stär⸗ kungstrunk bekannt und der Arzt beſtätigt immer wleder, daß dieſes Bier durch ſeinen außerordentlich hohen Gehalt an Nährſtoſſen für Kranke, Rekonvaleſzenten, Wöchnerinnen uſw. ein ausgezeichnetes Mittel zur Geſun⸗ dung und Kräftigung iſt. Das echte Köſtritzer Schwarzbier erhalten Sie durch Karl Köhler, Blergroßhandlg., Mannheim, Seckenheimer⸗ ſtraße 27, Fernſprecher 28 146, Xaver Berg⸗ bauer, Hemsbach, Bierhandlung Wilh. Wetzel, Hauptſtraße 119, Weinheim, Bierhandlung Kirchner, Viernheim, Rathausſtr. und Markt⸗ halle Roman, Ladenburg und in allen durch Schilder und Plakate kenntlichen Geſchäften. Das echte Köſtritzer Schwarzbier iſt nicht zu verwechſeln mit den obergärigen, durch Zucker gefüßten Malz⸗ und Weizenbieren. Ems Guten Nebenverdienst FE bietet kleineren Ladengeſchäſten für Mannheim Alle Bebisse u. Umgebung durch Uebernahme einer An⸗ kauft Berta Brzm Ww. Einladung zur breiundvierzigſten ordentlichen Generalverſammlung der Continentalen Versicherungs- Gesellschaft auf Donnerstag, den 29. März 1928, mittags 12 Uhr, im Geſellſchafts⸗ hauſe der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft, Ecke Werderplatz Eliſabethſtraße in Mannheim. Tagesorbnung: Vorlage der Bilanz per 31. Dezember 1927. Bericht des Vorſtandes. Bericht des Aufſichtsrates und der Rechnungsreviſoren. Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichts rates. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinnes, „Wahl von Auſſichtsratsmitgliedern(8 35 der Statuten). Wahl von Reviſoren(8 15 der Statuten). Für die Teilnahme an der Generalverſammlung iſt 8 28 der Statuten maßgebend. Die Stimmkarten ſind erhältlich: in Mannheim: auf dem Büro der Geſellſchaft, bel ber Rheinischen 1 Creditbank ſowie bei deren ſämtlichen Niederlaſſungen, in: Frankfurt a..: bel der Deutſchen Vereinsbank, Kommandit⸗ Geſellſchaft auf Aktien und der Filiale der Deutſchen Bank. in Berlin: bei der Deutſchen Bank und der Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit⸗Geſellſchaft auf Aktien. in München: bei der Filiale der Deutſchen Bank. Namens des Aufsichtsrates: Der Vorsitzende: Dr. Brosien. SNS 9 28 ber Statuten „Wer an der Generalverſammlung perſönlich oder durch einen Vertreter teilnehmen will, hat die Aktien eine Woche vor der Verſammlung bel der Geſellſchaft oder bei einer der in der Einladung zur Generalverſammlung hierzu bezeichneten Stellen vorzuzeigen und erhält dagegen eine Stimmkarte. Stellvertreter haben ſich als ſolche urkundlich zu legitimteren, Es genügt auch dte Hinterlegung bei einem Notar. Erfolgt ſie, ſo iſt die Teil⸗ nahme an der Generalverſammlung nur zuläſſig, wenn die über die Hinterlegung ausgeſtellte notarſelle Beſcheinigung nicht ſpäter als am dritten Tage vor der Generalverſommlung bei der Geſellſchaft hinterlegt wird. Die notarielle Beſcheinigung muß die Stückzahl und die Nummern der hinterlegten Aktien angeben“ Bekanntmachung betr. Barahlösung der Benußrechtsurkunden ger Brown, Bover!& Cie. Aktiengesellschaft in Mannheim Wir geben hiermit bekannt, daß wir uns entſchloſſen haben, die in Durchführung des geſetzlichen Aufwertungsverfahrens au die Alt⸗ . unſerer Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1907 und 1914 im Mai 1026 ausgehändigten 4½ und 5% igen Genußrechtsurkunden über je Hundert Reichsmark gemäß 8 18 Abſatz 2 und 8 44 des Auf⸗ wertungsgeſetzes ab 1. Juli 1928 in bar abzulöſen. Zur Feſtſtellung des Barablöſungsbetrages haben wir die Spruch⸗ ſtelle beim Oberlandesgericht in Karlsruhe angerufen. Die näheren Einlöſungs⸗Modalitäten geben wir bekannt, ſobald die Entſcheidung der Spruchſtelle vorliegt. 2899 Mannheim⸗Käfertal, den 3. März 1928. Brown, Boveri& Cie. Akctiengeseſlschaft Der Vorſtand. Miet- Gesuche Laden gesucht bis 15. April, gleich welche Lage. Angebote unter U 2 60 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 1141 Suche p. 1. April einen paſſend, Part.⸗Raum mit ſep. Eingang, w. mögl. mit Nebenraum, für Uhren und goldwaren nebſt Reparatur⸗Werkſtatt, evtl. klein. Laden im Zentrum. Angebote unter J B 82 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7999 2 bis 3 leere Räume für Büro und Lager in zentraler Lage für ſoſort gesucht. Angebote unter X X 200 an dle Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 2968 Seriöſe kl. Familie(8 erw. Perſonen) ſucht -5 Zimmerwohnung mit Zubehör für 1. April od, ſpüt. Dringt.⸗ Große 95⁵ Landeier 100 Stek. M. 10.50 Hommeiß H 1. 15 Echte Marmorschalen von M. 37 an Imit. Schalen v. M. 15 an weige Schalen M. 10. 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Infolge des mittelbaren Zuſammenhanges mit dem Kriegsſchuldenproblem verharrt die Erörterung des wirtſchaft⸗ lichen Fragen komplexes noch immer in der politiſchen Sphäre, und es ſind weder in der internationalen Schutzzollpolitik die notwen⸗ digen Erleichterungen ſichtbar geworden, noch entſprechen die Be⸗ bingungen, unter denen die internationalen Kapitalbewegungen ſich Bart den Geſetzen eines reibungsloſen weltwirtſchaftlichen Die Erhöhung des allgemeinen Wohlſtandes kann nur dadurch erreicht werden, daß man die Gütererzeugung und den inter⸗ nationalen Handel von Hemmungen befreit, die durch eine unge⸗ ſunde Erweiterung des Gedankens wirtſchaftlicher Autarkie ent⸗ ſtanden ſind. Die protektioniſtiſchen Beſtrebungen und Methoden lind nur zu ſehr geelgnet, die durch den Krieg und feine Folge⸗ erſcheinungen verürſachte Schwächung des internatlonalen Wirt⸗ ſchaſtsverkehrs, die vor allem Europa trifft, über das durch die Vergältniſſe gegebene Maß hinaus noch zu ſteigern. So notwendig wegen der Zerriſſenbelt des europätiſchen Wirtſchaftsgebietes die internationale Kartellpolitik erſcheint, ſo iſt auch ſie nicht ohne Be⸗ denten, ſoweit ſie nur einen Erfatz für den Protektlonismus bildet, ohne eine wirkliche Löſung der Konkurrenzfrage zu bieten, da plelfach an Stelle des Kampfes um den unmittelbaren Warenabfatz nur der Streit um die Kartellquote tritt. Es iſt eine paradoxe Erſchelnung, Jaß gerade die großen weſtlichen auf dem Kapftallsmus aufgebauten Kulturen infolge politiſcher Hemmungen ſeine wirtſchaftlichen Funk⸗ zionen nicht zu ihrer notwendigen Auswirkung kommen laſſen. So wird man auch in dem Freihandelsbekenntnis, das auf der letzten Woeltwirtſchaſtslonſerenz in Genf abgelegt wurde, nur dann einen Fortſchritt erblicken können, wenn es von den politiſchen Inſtanzen der Welt prattiſch ausgewertet wird. 5 Hätte es noch eines Bewelſes bedurft, daß die Entwlcklung der produktiven Kräfte von der Kapitalgrundlage abhängig iſt, ſo iſt er in der Wirtſchaftsgeſchichte der letzten Jahre dadurch erbracht wopden, daß die Vereinigten Staaten von Amerlka mit ihrer ge⸗ waltigen Kraft in den Mittelpuntt aller Erörterungen über die Ge⸗ ſundung der Weltwirtſchaft gerückt ſind. Zweifellos hat die Diskont⸗ And Kreditpolitit der Federal Reſerve Banken zu einer Verſtärkung ber amerikanſſchen Gold⸗ und Kapitalausfuhr beigetragen und damit Hle Entwicklung, lusbeſondere der europäiſchen Länder, weſentlich ge⸗ fördert. Die ameritaniſche Kapltalausfuhr iſt indeſſen im Zuſammen⸗ Hang mit der Handelspolitik der Vereinigten Staaten in geßwiſſem Sinne merkantiiüſtiſch, inſofern ſie die eigene Warenausfuhr fördert, dagegen ſremde Wareneinfuhr hemmt. Damit wird aber dle Eut⸗ ſcheibung über die Verwendung des ſtändig zunehmenden Ueber⸗ ſchuſſes der amerikaniſchen Zahlungsbilanz und über die güter⸗ wirtſchaftlichen Folgerungen aus dem Dawes⸗Plan und der Wie hier eſtörte Gleichgewicht zwiſchen ergeſtellt werden ſoll, kſt das Problem, ohne deſſen Vereinigung die Weltwirtſchaſt nicht zur Ruhe Lommen kann. Aus dieſem Grunde iſt auch die deulſche 3 nicht nur als eine innere Angelegenheit der unmittelbaren Inte⸗ zeſſenten arkannt worden, ſondern als einer der Komplexe, von dem mit ben Jahren immer ſtärkere weltwiriſchaftliche Ausſtrahlungen ausgehen und von deinen Entwirrung das Wohlergehen der anderen MNatlonen erheblich abhängt. Sies zeigt ſich in eindrucksvoller Welſe darin, baß die Schwierig⸗ Felten, die einem Abbau der Zollmauern entgegenſtehen, zum größten Tell einen Widerſtand der Empfängerländer gegen eine durch Re⸗ parationsleiſtungen erzwungene Güterbewegung darſtellen, während gleichzeitig der Vertreter der Gläubigerſtaaten, der Agent für Re⸗ Farationszahlungen, die Bedeutung elner entgegenlommenden Zoll⸗ politik des Auslandes für das Gelingen der Trausſerierung der aufgebrachten Reparationsgelder immer wieder betont hat. So wichtig die Traunsferfrage im Rahmen des Reparationsproblems iſt, 9 liegt doch die Vorausſetzung für die nach dem Dawes⸗Plan in Ausſicht genommenen Uebertragungen in der entſprechenden Stei⸗ gerung der deutſchen Produktion und ihrer Aufnahme durch die Gläublgerſtaaten, ſie iſt alſo güterwirtſchaftlicher Natur, Die bis⸗ herigen Transferterungen wird man wohl nur unter dem Geſichts⸗ punkte betrachten dürfen, daß zu gewiſſen Zeltpunkten Deviſen⸗ angebote vorlagen, die zum Umtauſch benutzt werden lonnten. Es iſt immerhin der Zweifel erlaubt, ob es richtig war, dieſe Trans⸗ ferierungen vorzunehmen; ſie haben, eben weil ſie nur techniſch und und nicht wirtſchaftlich begründet waren, mit zu den Stößen beige⸗ tragen, die der deutſche Geld⸗ und Kapltalmarkt im Jahre 1927 erlitten hat. Dleſelbe Rolle ſpielt die zwangsläufige Einbehaltung von Deviſen auf Grund des Reparation Recovery Aet. Die Phaſen der deutſchen Wirtſchaftsentwicklung ſind zum Teil Furch die notwendigen Umwandlungen der wirtſchaftlichen Struktur und durch bevölterungspolltiſche Tatſachen bedingt, zum Teil aber, wie ſich immer klarer abhebt, durch die Deutſchland in Erfüllung des Dawes⸗Planes vorgezeichnete Linle. Die Wirtſchaflsgeſchichte kennt kein Beiſplel für einen ſolchen Weg. Deshalb dürfen auch die einzelnen Entwicklungsabſchuſtte immer nur unter dem Geſichts⸗ punkt beurteilt werden, daß ſie beſtimmte Etappen eines großen Prozeſſes ſind, deſſen Ausgang noch im Ungewlſſen legt. Daß die Spannungs momente in der beutſchen Wirtſchaft im Jahre 1927 beſonders ſtark aufgetreten ſind und zum Tell eine kriſenhafte Zuspitzung erfahren haben, iſt natürlich. Denn das ver⸗ gangene Jahr brachte die erſte wirkliche Aufwärtsbewegung, die ſich Untet voller Einſetzung der produktiven Kräfte vollzogen hat. Eine Stelgerung der Umſätze um ca. 1415, innerhalb eines Jahres konnte nicht durchgeführt werden, ohne daß gewiſſe kritiſche Punkte Hervortraten. Selten hat die Weiterführung des Wiederagufbaues Weben aller grundſätzlichen Belaßung ſo viel Vorſicht erfordert, wie Eline Löſung zu finden iſt und wie das in dem verfloſſenen Jahr, Wenn ſich die Wirtſchaftskonjunktur, von einigen Schwankungen abgeſehen, gehalten hat, ſo iſt das nur ein Zeichen für ihre geſunden Grundlagen, die zum guten Teil auf einer Stärkung des inneren Marktes inſolge der Zunahme der Kaufkraft beruhten. Die Elnfügung von faſt 2 Millionen Arbeits⸗ loſen in den Produktionsprozeß mußte ſelbſt ohne weſentliche Ver⸗ änderung der Löhne zu einer Erwelterung der Nachfrage nach Ver⸗ brauchsgütern und zu einer entſprechenden Steigerung der Preiſe derſelben führen. Dabel blieben die Preiſe der Produktionsmittel und ihrer Roh⸗ und Halbſtoffe in der erſten Hälfte des Jahres von den Einflüſſen des Aufſchwungs faſt unberührt. Aus dieſem Charakter einer Konſumkonfunktur erklärt ſich auch, daß trotz erheblich geſteigerter Umſatzmengen und verbeſſerter Einrichtungen der Erfolg der Ratlonaliſterung in der Preisbildung noch nicht ſichktbar geworden iſt. War in den erſten Jahren nach der Stabili⸗ ſterung die Wirtſchaft trotz hoher Preiſe nicht in der Lage, rentabel u arbeiten, ſo war nunmehr nach Verbreiterung des inneren Ab⸗ n zuerſt elnmal die Möglichkeit geſchaffen, durch eine ver⸗ hältnismäßige Herabſetzung der allgemeinen Unkoſten, die in der Regel bei Maſſenerzeugung eintritt, eine rentablere Grundlage für die Produktion zu erreichen, wodurch erſt die Mittel für eine Weiter⸗ führung der zur Ratlonallſierung notwendigen Inveſtitionen ge⸗ ſchafſen wurden. Dabei muß man ſich den Satz zu eigen machen, daß die Stärke der deutſchen Induſtrie, die mehr und mehr eine Export⸗ induſtrie werden muß, nicht in der Pflege der ſtandardiſterten Mittel⸗ mäßigkeit beruhen darf, ſondern auf die Dauer nur in der Qua⸗ litätserzeugung zu finden ſein wird. In der Tat hat die Tendenz zur Ratlonallſierung, die durch die Konſumkonſunktur zuerſt zurück⸗ gedrüngt- war; in den letzten Monaten des Jahres ſich wieder durch; geſetzt, wie ſich aus der Erhöhung des Index für die Probuktions⸗ güter ergibt. Die Wlirtſchaft iſt ſo in der zweiten Hälfte des Jahres in eine In veſtltlonskonſunktur eingetreten. Indeſſen hat in der letzten Zeit die Preisentwicklung in den Schlüſſelinduſtrien dadurch, daß ſte im weſenklichen durch die Lohn bewegung zwangsläufig beſtimmt wurde, einen bedenklichen Zug erhalten, der für die Fortſetzung der Konfunktur maßgebend werden kann. Ueber die bisher betriebene Steuer⸗ und Sozlal politik zu ſchreiben, erſcheſnt beinahe müßig, da die ſeit mehreren Jahren aus allen Kreiſen der Geſchäftswelt laut gewordenen Klagen eine Beſſerung nicht herbeigeführt haben, und doch wird die weitere Ent⸗ wicklung der deutſchen Wirtſchaft von den Maßnahmen auf dieſem Gebiete entſcheidend beeinflußt werden. e wird es von ihnen abhängen, ob die großen, für die Rationaliſterung aufgewen⸗ deten Koſten eine genügend hoße Rente ergeben werden, um die weitere Inveſtierung von Kapital zu rechtfertigen. Wenn man berück⸗ sichtigt, daß neben einer unerträglichen Beſteuerung bereits im Jahre 1925 in Deutſchland allein die Sozialbelaſtung 59,36 R. auf ſe 1000 R. Volkseinkommen betragen hat gegenüber 36,75 R. in England und im vergangenen Jahre bieſe Belaſtung für Deutſchland ſogar auf 82 R. geſtiegen iſt gegen 37.“ in England, ſo wird man zugeben müſſen, daß eine derartige Politik in einem kapltalarmen Lande auf die Dauer unmöglich kt. Die Maßnahmen der Steuer, Sozial⸗ und Lohnpolitik in Deutſchland tragen auch mit Schuld an der Lage der Landwirt⸗ schaft, da ſie iu erſter Linie für die induſtrielle Preisentwicklung in der letzten Zeit verantwortlich zu machen ſind, während die Agrar⸗ produkte, deren Preiſe vom Weltmarkt abhängen, dieſer Bewegung nicht folgten. Beſtände ein normales Nreisverhältnis, ſo würde eine Erholung der Land wirtſchaft eher möglich ſein und das Prohlom ſchneller einer Löſung zugeführt werden können. Das Heilmittel kann allerdings nicht in einer Preisſteigerung für landwirtſchaftliche Probukte auf Grund einer ſchematiſchen Erhöhung der allgemeinen Kaufkraft beſtehen, ſondern nur in der Abſenkung ber Unkoſten, die im wefentlichen durch die finanziellen Laſten bedingt ſind. Es beſteht ein öffentliches Intereſſe daran, daß dieſe Laſten, die vielfach aus einer zu hohen Verſchuldung und beſonders aus einer für land⸗ wirtſchaftliche Verhäſtniſſe zu hohen Verzinſung ſich ergeben, den natürkichen Produktions⸗ und Abſatzmöglichkeiten der Landwirtſchaft angepaßt werden. Mehr als ölsher wird dieſe künftig die Zweck⸗ mäßigkeit feder Kapitalaufnahme vom Standpunkt der Rentabilität aus ſorgſam zu prüfen und bei der Rattonaliſierung neben der kech⸗ niſchen auch die finanzielle Seite zu berückſichtigen haben. So wichtig es iſt, eine geſunde Grundlage für die Nahrunasmittelbeſchaffung im eigenen Lande zu ſichern, ſo bark andererſeits nicht überſehen werden, daß das deutſche Reich eine vollſtändige landwirtſchaftliche Eigenbedarfsdeckung, namentlich nach dem Vertrag von Verſailles, der es weſentlicher landwirtſchaftlicher Provinzen beraubte, einſt⸗ weklen nicht betreiben kann. Seine fetzige Wirtſchaftsſtruktur drängt daher ſtärker als früher auf den Güteraustauſch mit anderen Län⸗ dern, und ſein Nahrungsmittelſpielraum wächſt in dem Maße, in dem die eigene Ausfuhr an Induſtrieprodukten ihm die Möglich⸗ keit dazu gibt. Aus dleſem Grunde iſt den Wandlungen in der Zuſammenſetzung tnſeres Außenhandels ein beſonderes Augenmerk zuzuwenden. Die Tatſache, daß die Entwicklung unſerer Ausfuhr nach der Sefte der Fertigfabrikate ſtrebt iſt für eine Reihe wichtiger induſtrfeller Erportzweige bereits feſtgeſtellt worden und wird auch durch die Steigerung der Fabrikateausfuhr im Jahre 1927 beſtätigt. Sicherlich hat hierzu neben der Herabſetzung der Generalunkoſten infolge des guten Ahſatzes im Inlande und die hierdurch ermbalichte Anvaſſung an den Weltmarkt die Beſſerung der handelspolitſſchen Lage Veutſch⸗ lands beigetragen. Hoffentlich gelinot eine weſtere Verbeſſerung und Vereinheittſchung der handelspolltſſchen, Verhältuiſſe Eu ronas. ſo daß es Deutſchland mit der Zeit möglich wird, den Paſſipfaldo der Handelsbilanz auszugleichen. Da es auf die Art der Verwendung der aus dem Ausland in die Wirtſchaft ſtrömenden Güter ankommt, ſo iſt im gegenwärtioen Augenblick allerdings die Kernfrage weniger die Paſſivſtät des Außenhandels, als die Produktivität und Renta⸗ bilität der Wirtſchaft. Damit ſoll nicht beſtritten werden. daß die deutſche Wirtſchaft es unter allen Umſtänden vermeiden muß. in eine allzu meſtgehende Abbängiokeit vom Auslandskanftal zu beraten, Wir ſtehen auf dem Standnunkt, daß bei voller Wahrung berechtigter Intereſſen eine gewiſſe Diszivlinierung in der Kanital⸗ nachfrage erreicht werden muß. In dieſer Hinſicht bat allerdings das Jabr 1927 gezeißt. daß eine beſondere Schwiertoteit für die Löfung des innerdentſchen Kayftaſproblems in ſeiner Beeinfluſſung durch die Finanzpolitik des Reiches und der öffentlichen Körper⸗ e, ſchaften beſteht, denn bei der heutigen Kapitalknappheit Deutſchlauds bedeutet ſede Erhöhung der Ausgaben und der Anleihetätigkeit der öffentlichen Hand von vornherein einen verſtärkten Wettbewerb für die Privatwirtſchaft. Er erhöht die Koſten der Kapital beſchaffung im Inland und bietet damit einen neuen Anreiz zur Auslands- verſchuldung. Unter dieſem Geſichtspuntt muß auch die Ausdehnung des wirtſchaftlichen Aufgabenkreiſes öffentlicher Unternehmungen bekämpft werden, zumal vom Standpunkt des Konſumenten aus weſentliche Vorteile gegenüber den gleichen Betrieben der Prival⸗ wirtſchaft nicht vorhanden ſind. Am ſichtbarſten wurde die Börſe von den Schwankungen des Kapitalmarktes betroffen. Bis zum Mai gab die Geldflüſſigkeit die Grundlage für eine Kursentwicklung ab, die, losgelöſt von der Ren⸗ dite, ihren eigenen Weg zu gehen ſchlen. In dieſer Bewegung kam das Vertrauen zu einer unverhofft ſchnellen Konſolidierung der deutſchen Kapitalverhältniſſe zum Ausdruck. Der Umſchwung wurde etzwungen durch die Erkenntnis, daß die kreditpolitiſche Lage und die Angeſpanntheit der Devlſenbilanz dieſen Optimismus nicht recht⸗ fertigten. Wenn 125 der in ber zweiten Hälfte des Jahres vors genommenen Einſchränkungen die erhoffte Entlaſtung nicht eintrat, ſo lag dies zum Teil daran, daß die Tragfähigkelt des deutſchen Kapitalmarktes den durch die Entwicklung der Wirtſchaſt bedingten Anforderungen doch nicht entſprach, alſo auch durch Diskonterhöhung und Kreditreſtriktlon ohne Abſchnürung ber Konjunktur dem Kapltal⸗ markt ſein Gleichgewicht nicht gegeben werden konnte. Daher kamen, nachdem die wirkliche Lage enthüllt war, die Demmungen auf dem Kapitalmarkt in einem ſtarken Hin⸗ und Herſchwanken der Geldſätzs 555 e 8 3 für den Reſt des Jahres auch entſprechend tark auf die Börſe zurück JJ 1 Im Rahmen 14175 geſchllderten Verhäliniſſe und der plekfach widerſpruchsvoll verlaufenden Bewegungen erwuchs den Banken die Aufgabe, den finanzlellen Anſprüchen der in raſchem Tempo vor⸗ wärtsdrängenden Wirtſchaft gerecht zu werden. Da die Geldzuflüſſe aus dem Inland nicht genügten, um das ſteigende Kreditbedürſnis auß reichend zu decken, wurde die Heranziehung von Auslandskapttal wichtig. Der vermittelnden Tätigkeit der Banken iſt es zu verdanken, wenn die Konfunktur vor den vielen Klippen auf dem Kapftalmarkt bewahrt werden konnte. Als Ergebnis zeigt unſere Bilanz namentlich weſentlichs Steigerungen der Debitoren und Vorſchüſſe. Die lebhafte Elnfuhr⸗ tätigkelt führte zu einer erhöhten Beanſpruchung von Rembours⸗ krediten, während wir gleichzeitig das laufende Kreditbedürfnis unſerer Kundſchaft in möglichſt weitgehendem Maße zu befriedigen hatten. Dagegen haben die Reports und Belelhungen börſengängiger Wertpapiere im Zuſammenhang mit der im Mai vorigen Jahres eingetretenen erheblichen Einſchränkung des Börſenverkehrs eine nennenswerte Verminderung erfahren. Die im vorfährigen Berſcht ausgeſprochene Hoffnung, daß eine weitere Senkung der Unkoſten auf Grund der fortſchreltenden Mechaniſterung des Betriebes möglich ſein würde, hat ſich nicht er⸗ füllt, weil krotz eines allerdings verhältnismäßig nur ſehr gering⸗ fügigen Rückganges der Beamtenzahl durch Tariferhöhungen und Einrücken vieler Beamter in höhere Gehaltsklaſſen der Perſonaletaß angewachſen iſt und auch die fachlichen Unkoſten ſowie die Steuern eine Steigerung zeigen. Nach den gemachten Erfahrungen iſt ſeſt⸗ zuſtellen, daß dem Rattonaliſierungsprozeß im Bankweſen gewiſſe Grenzen gezogen ſind, über bie ſich die künftige offiztelle Lohnpvolktik nicht wird binwegſetzen dürfen. Die Mehraufwendungen im ver⸗ floſſenen Jahr konnten von unſerem Inſtitut dank einer erheblichen Vermehrung der Einnahmen auf Zinſen⸗, Wechſel⸗ unb Proolſlons⸗ Konto ausgeglichen werben. Die Anzahl der in unſerem Betriebe beſchäftigten Beamten belief ſich Ende 1927 auf 8470 gegen 80622 Ende 1926, bie Zahl det bei der Bank geführten Konten auf 270 366 Ende 1927 gegenüber 259 777 Ende 1926, ber Umſatz auf einer Seite bes Hauptbuches betrug 1 5 785 Milllarden R. gegenüber 141, 5 Millarden R. und Zorfahre. Unſere Fillalen an den Plätzen Bückeburg und Göftingen gaben wir geſchloſſen. Durch Verkauf der Bankgebäude iſt das Konto Bank⸗ gebäude um R. 200 000.— ermäßigt worden. Der Rückgang auf dem Konto Grundbeſitz erklärt ſich ebenfalls durch Abſtoßung von Grundſtücken. Die uns naheſtehenden Banken haben im allgemeinen befriedigend gearbeitet, ebenſo wie unſere Amſterdamer Kommandite, die Bank⸗ firma Prochl& Gutmann, deren Remboursgeſchäft einer bemerkenswerten Umfang angenommen hat. Die Deulſch⸗Süd⸗ amerikanlſche Bank ſowohl wie die Deulſche Orlen t⸗ bank dürften für das abgelaufene Jahr eine Dioldende von ſe 5 0 verteilen. Die in der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung angegebene Ein⸗ nahme aus dauernden Beteiligungen ſtellt die Erträgniſſe des Jahres 1926 dar; dieſenigen des Jahres 1927 werden in der nüchſtfährigen Bilanz zur Verrechnung gelangen. Der Ertrag des Effekten⸗ und Konſortial⸗Kontos wurde zu Abſchreibungen verwandt. Unter vorſichtſger Bewertung aller Aktiven ergibt ſich ſaut Ge. winn⸗ und Verluſt⸗Rechnung ein Ueberſchuß von RM. 77 222 486.88 und nach Abſetzung der Handlungsunkoſten mit. RM 56 658 1482 Steuern mit Nm 7491 780.14 RN 64 149 922 99 verblelbt ein Reingewinn non RM 13 072 584. deſſen Verteilung wir wie folgt vorſchlagen: Zuweifung zur geſetzlichen Rücklage RM 1 600 000. Zuwetlſung zum Venſionsſonds NM 9300 000. 4% Dipidende auf RM 100 000 000.— RM 4000%— Ren t ga oog. RM 7172 564... Tantiem⸗ an den Auſſichtsrat. RM 486 488. 6% Superdſufdende auf R„„„„ MRM 6 000 900. Vortrags Nm 3688 078— RM 7172 684. Dresden, im Februar 1928. Der Vorſtand Walther Friſch. Gerbert M. Gutmann. Carl Frdins, Wilhelm Kleemaun. Georg Mosler. Heury Nathan. Paul Schmitzt⸗ Brandes, 100 000 000.— mig 10. Seite. Nr. 110 9 8 Schlüpfer/ in bekannt guten Qualltäten. Frühjahr 0 F 270 ö hrauclit N ö N . jede 18 Dame ein oder Strumpfhalter-Gürtel Büstenhalter Strümpfe Billige Preise, Leah Mees E. Albers Neuß Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe; 5 den 3. Mürz 1928 N Nur P 7, 18 g f Breiſe Heidelbergerstraße. 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