* 8 Wonkag. 19. März Bezugspreiſe: In Mannherm u Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich R..2 080 ohne Se tellgeld Bei eptl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach. forderung vorb Haupi⸗Geſchäſtsſtelle E6, 2 Haupt⸗Nebenſtelle R 1.-6. (Baſſermannhaus). Geichäfts⸗Nebenſtellen Waldhofftr 6. Schwetzingerſtr 19½20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm⸗ Aareſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. alten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe 42 mal. Fernſprecher 24944. 24945. 24951.24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs- Das gespannte Verhältnis zu * WMorgen⸗ Ausgabe Mannheimer Henenal Anzeiger Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Seſetz und Recht Preis 10 Pig. 1928 Nr. 133 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 1 einſg. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34 N. M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte usgaben. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand it Maanheim⸗ 0 Verſuchen die Ruſſen einzulenken? Kundgebung der Deutſchen Wirtſchaft Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat am 17. März 1928 ſein Präſidium und den deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsausſchuß, ſowie befreundete Wirtſchaftsverbände zuſammenberufen, um zu der durch die Verhaftung deutſcher Ingenieure in Rußland geſchaffenen Lage Stellung zu neh⸗ men. Die Verſammlung faßte einmütig die folgende Ent⸗ 5 ſchließ ung: 0 — (ter Tätigkeit in Rußland bereitfinden wird. Auch kann . * l Die Verhaftung von Ingenieuren und Monteuren deut⸗ ſcher Firmen in Südrußland(Rätegebiet) hat in allen deut⸗ ſchen Wirtſchaftskreiſen größte Entrüſtung hervorge⸗ rufen. Die deufſche Wirtſchaft hat im Laufe der letzten Jahre die Räteunion in ihrem wirtſchaftlichen Aufbau trotz ge⸗ wichtiger Bedenken unterſtützt. Die einzelnen induſtriellen Firmen haben auf beſondern Wunſch der Räteregierung be⸗ währte und zuverläſſige Ingenieure und Monteure zur Mon⸗ tage und Inbetriébſetzung von Maſchinen und ganzen Ln⸗ dagen nach Rußland entſandt. Dies konnte nur unter der Vorausſetzung geſchehen, daß Leben und Eigentum dieſer Perſonen auch in Rußland geſichert ſei. Durch das Vorgehen der Räteorgane gegen deutſche In⸗ genieure und Angeſtellte iſt dieſes Vertrauen, das die Vorausſetzung für jeden geſchäftlichen Verkehr bildet, aufs ſch werſte erſchüttert. Der praktiſche Wert der mit der Räteunion unter großen Opfern der deutſchen Wirtſchaft ab⸗ geſchloſſenen Staatsverträge, insbeſondere des Abkommens äber Niederlaſſung und allgemeinen Rechtsſchutz, iſt dadurch in Frage geſtellt. 0 N 25 f Die unterzeichneten Wirtſchaftsorganiſationen erheben nachdrücklich Einſpruch dagegen, daß bewährte Perſonen, die im Intereſſe der ruſſiſchen Wirtſchaft tätig ſind, unter Vorenthaltung von Gründen ihrer Freiheit beraubt und in Kerkerhaft enommen werden. Sie bitten die Reichsregie⸗ rung, die ſofortige Freilaſſung der Verhafteten zu erwirken und den betroffenen Perſonen Genugtuung zu ner⸗ ſchaffen. Es muß ferner Sicherheit gegeben werden, daß deutſche Reihsangehörige in Zukunft derartigen Willkürakten nicht mehr ausgeſetzt werden. Die Wirtſchaftsorganiſationen billigen ausdrücklich die von der Reichsregierung angeordnete Anterbrechung der gegenwärtig ſchwebenden Wirtſchaftsver⸗ Handlungen. 5 5 Bezüglich der Fortſetzung der Tätigkeit der in Rußland befindlichen Angeſtellten deutſcher Firmen wird das Ergebnis der von der Reichsregierung unternommenen Schritte abge⸗ wartet. Was die Entſendung weiterer Spezialiſten nach Rußland angeht, ſo ſind die unterzeichneten Wirtſchafts⸗ organiſationen einmütig der Ueberzeugung, daß bis zur völli⸗ gen Klärung der Angelegenheit ſich niemand zur Aufnahme unter den vorliegenden Verhältniſſen keiner deutſchen Firma die Verantwortung zur Entſendung von Perſonal nach Ruß⸗ land zugemutet werden. 5 1 Reichsverband der deutſchen Induſtrie, Weutſcher In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag, Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberfechandels, Zentralverband des deut⸗ ſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes, Reichsausſchuß der deutſchen Laudwirtſchaft, Deutſch⸗Ruſſiſcher Verein. Am die Freilaſſung Goloſteins Die in Berlin wohnhafte Familie des Oberingenſeurs Frauz Goldſtein hat das folgende in Roſtow am Don aufgegebene Telegramm erhalten:„Rückkehre nach Erledigung Paßformalitäten Ende Woche. Drahtet Dienstag Befinden nach Charkow, Hotel Aſtoria. Franz.“ i Das Telegramm iſt Samstag vormittag 10.18 Uhr durch Moskau aufgenommen worden. Auf dieſes Telegramm iſt augenſcheinlich die Meldung von der Freilaſſung Goldſteins zurückzuführen. a 5 Uebrigens hat auch die AEG. ein gleichlautendes Tele⸗ gramm erhalten:„Rückkehr nach Erledigung der Paßformali⸗ täten. Goldſtein.“ Wie es mit den anderen Verhafteten ſteht, darüber hat die AEG. bis zur Stunde noch keinerlei Nachricht. Jugenieur Hille, der nicht mitverhaftet wurde, wird voraus⸗ ſichtlich Sonntag zurückkommen. f Auch der Monteur Wagner freigelaſſen Wie wir von unterrichteter Seite in Berlin hören, iſt auch der Monteur Wagner freigelaſſen worden. Nach einem im Auswärtigen Amt eingelaufenen Telegramm bemüht ſich Tſchitſcherin, auch die Freilaſſung der vier übrigen Ver⸗ hafteten zu erwirken. Fürs erſte glaubt er, mindeſtens durch⸗ ſetzen zu können, daß der deutſche Generalkonſul in Charkow die Leute beſuchen darf. Die Freilaſſung Goldſteins und Wagners iſt als Erfolg der geſtern von dem deut ſchen Botſchafter unternommenen Demarche anzu⸗ ſehen. Gold für Frankreich — Paris, 18. März. In Le Havre kam geſtern an Zord des Dampfers„Rochambeau“ aus Amerika eine neue Goldſen⸗ Hoffnung beſteht, den noch hinter 0 Befindlichen eine Verbindungsmöglichkett mit dem deutſchen dung für die Bank von Frankreich an, nämlich 214 Fäſſer im Werte von 11902534 Dollar. Die Auffaſſung in Berlin J Berlin. 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Fretlaſſung von zwei, nach anderen Meldungen ſogar von drei im Donezgebiet Verhafteten hat eine gewiſſe Entſpan⸗ nung herbeigeführt. Man darf daraus wohl ſchließen. daß man ſelbſt im Bereiche des roten Terrors nachgerade ein wenig Angſt vor der eigenen Courage bekommen hat. Demnach waren die kühnen, manche finden auch dreiſte Wendungen in einem Moskauer Kommuniqus über die letzte Unterredung zwiſchen Brockdorff⸗Rantzau und Tſchitſcherin nur noch als ruſſiſche Schlußkanonade zu bewerten. Immer⸗ hin bleiben vier oder je nachdem drei verhaftete deutſche In⸗ genleure immer noch im Gewahrſam der G. P.., und es iſt ein ſchlechter Troſt, daß die(von Herrn Tſchitſcherin genährte) ruſſiſchen Kerkermauern Generalkonſul in Charkow zu gewähren. Ueber den Anlaß für die Verhaftung der deutſchen Ingenieure ſchwebt nach wie vor tiefſtes Dunkel. Das in Berlin erſchei⸗ nende Emigrantenblatt„Rulj“ berichtet: 5 Auf der Arbeitsſtätte der Deutſchen ſei angeblich im Auf⸗ trage der G. P. U. ein gewiſſer Ingenieur Lipſchütz erſchie⸗ nen, um eine Reviſion vorzunehmen. Der Oberingenteur der Bergwerke⸗Wilenko, hätte ihm aber den Zutritt ver⸗ weigert und ſich gegen die Einmiſchung der.P. U. in die techniſchen Arbeiten verwahrt. Die deutſchen Ingenieure hätten ſich an die Seite Wilenkvs geſtellt und gleichzeitig er⸗ klärt, daß die Kontrolleure der..U. nichts von den In⸗ genieurwiſſenſchaften verſtänden. Gleich darauf ſeien dann Wilenko und die deutſchen Ingenſeure verhaftet worden. In Berliner politiſchen Kreiſen kurſiert eine andere Variante. Darnach ſollen die Verhafteten ſich dadurch schuldig gemacht haben, daß ſie Beef der früheren Beſitzer der Werke zur Beförderung und Weiterleitung übernommen Die Vaxkante läuft hier, wie geſagt, in durchaus ernſt⸗ haften Kreiſen, doch halten wir es nicht gerade für wahrſchein⸗ lich, daß ſich bald ein halbes hundert Leute an dieſer Brief⸗ beſtellung beteiligt haben könnten. Die Leitung der A. E. G. iſt nach wie vor davon überzeugt, daß ein korrektes Unterſuchungsverfahren auch nicht den geringſten Verſtoß ihrer nach Rußland entſandten„Spezialiſten“ ergeben würde. Allen Werkmeiſtern und Ingenieuren ſei äußerſte Zurückhal⸗ tung im mündlichen und ſchriftlichen Verkehr zur Pflicht ge⸗ macht und die Nachprüfung der Korreſpondenz, die die In⸗ genieure und Werkmeiſter mit ihren deutſchen Angehörigen geführt haben, hätte gezeigt, daß ſie ſich dieſer Verpflichtung auch im intimen brieflichen Verkehr ſtets bewußt geblieben ſeien. 5 5 5 25 Auf alle Fälle iſt, was auch der„Vorwärts“ unter⸗ ſtreicht, ſchon durch die bisherige Freilaſſungen erwieſen, daß die urſprünglichen Beſchuldigungen unhaltbar: waren. Umſo mehr dürfte es ſich für Deutſchland und die Deutſchen empfehlen— hier und da zeigt ſich ſchon eine Nei⸗ gung dazu— ſelbſt nach völliger Bereinigung des Donezfalles nicht gleich wieder das volle Herz an die Sowjfetruſſen zu ver⸗ ſchenken. In den Kreiſen der am Rußlandgeſchäft beteiligten Unternehmungen zeigt ſich, was wir ausdrücklich feſthalten möchten, nur noch ſehr wenig Luſt, die früheren Beziehungen fortzuſetzen. Man hat das Gefühl, einem Phantom nach⸗ gejagt zu ſein und hat genug davon. Man gibt letzt auch offen zu, daß wenigſtens bis heute die Deutſchen nur die Laſt von dieſem Geſchäft gehabt haben. So wird es intereſſieren, zu erfahren, daß beiſpielsweiſe die A. E. G. für das Recht, in Sowjetrußland Geſchäfte zu betreiben, in ihren deutſchen Be⸗ trieben 50 ruſſiſche Kommuniſten auſtellen mußte. Ruſſiſche Rechtfertigungsverſuche Die Moskauer„Prawda“ ſchreibt zur Verhaftung der deutſchen Ingenieure u..: Es handelt ſich um lebenswichtige notwendige Akte des Selbſtſchutzes der Sowjetunion gegen konterrevolutionäre Verſuche. Die Sowjetregierung trägt keine Schuld daran, wenn einzelne ausländiſche Bür⸗ ger an dieſen Verſuchen teilnehmen. Es iſt die Pflicht der mit der Sowjetunion befreundeter Regierungen, die einer Ein⸗ miſchung ihrer Bürger in die inneren Angelegenheiten der Sowjetunion ein Ende bereiten wollen, die Sowjetregierung dabei zu unterſtützen. Der Beſchluß der Sowjetregterung, die Teilnehmer an dem Komplott tm Donezbecken den öffentlichen Gerichten zu übergeben, bietet eine Gewähr dafür, daß die öffentliche Meinung des Auslandes die Möglichkeit haben wird, genügenden Einblick in das Anklagematerial zu erhalten. — * Polniſche Kolonialſehnſucht. Im polniſchen Handels⸗ miniſterium wurde unter dem Nauen„Ve band der Kolonial⸗ pioniere“ eine Organiſation ins Leben gerufen, die im Aus⸗ lande die Idee verbreiten ſoll, Polen den Ererb von über⸗ ſeeiſchen Kolonlen zu gründen. Unter den Mitgliedern befinden ſich höhere Regierungsbeamte. ehemalige Abge⸗ ordnete und Offiziere. Die Propaganda foll in erſter Linie in Frankreich, England und den Vereinfaten Stagten mit Nachdruck betrieben werden. Aus dem Reichstag 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In ſeiner kurzen Samstagsſitzung erledigte der Reichstag wei⸗ tere Teile des Notprogramms, zunſchſt das Geſetz, durch das die Leiſtungen der In validen⸗ und An⸗ geſtelltenverſicherung geſteigert werden. Um die Erhöhung der Kinderzulagen, die der Ausſchuß noch von ſich aus beſchloſſen hat. entſpann ſich eine Debatte, in der die Haltung des Gründers der Chriſtlich⸗Nationalen Bauern⸗ partet einiges Befremden errege. Herr Döbrich lehnte nämlich die in dem Entwurf den Sozialrentnern gewährten Vergünſtigungen ſchroff ab und zwar mit der Begründung: Die erforderlichen Mittel ſollen aus den Zolleinnahmen entnommen werden. Die Zölle beruhten aber auf falſcher Wirtſchaftspolitik. Früher oder ſpäter müßten ſie fallen. Dauernde Ausgaben könnten aus ihnen nicht beſtritten wer⸗ den. Ergot Ablehnung! 8 Ein ſtarkes Stück nannte der Demokrat Ziegler dieſe Art von Beweisführung und die Linke ſtimmte ihm zu. Trotz des agrariſchen Einſpruchs wurde das Geſetz und zwar auch gleich in dritter Leſung angenommen. e ö Dasſelbe geſchah mit dem Entwurf, der eine Ber⸗ bkängerung der Kriſenfürſorge auf 3 Monate vorſieht. J 8 f i f Für die Aufmerkſamkeit des Hauſes gerade kein glän⸗ zendes Zeugnis war es, daß man irrtümlicherweiſe noch dem Initiativantrag des Reichsrates, die Koſten der Kriſen⸗ fürſorge dem Reich aufzubürden, zuſtimmte, obwohl der Aus⸗ ſchuß die Ablehnung empfohlen hatte. 9. Verabſchiedet wurde dann noch im Eiltempo der Etat des Reichspräſidenten und das Ueberleitungsgeſetz zur Strafrechtsreform. Da es als verfaſſungsänderndes Geſetz einer Zweidrittelmehrheit bedarf, iſt allerdings noch eine Schlütßahſtimmung notwendig.. 3333 Montag(heute) kommt der Haushalt der Finanzen an die Reihe. VER f 9 5„ Die Baupläne des Reichstages Der Reichstag braucht einen Erweiterungsbau, In dem Monumentalbau am Platze der Republik wird os nicht nur für die Bibliothek und die Reichstags verwaltung, ſondern auch für die Abgeordneten ſelbſt zu eng Der vor⸗ handene Raum reicht für die Arbeitszimmer der Parlamen⸗ tarier nicht mehr aus. Für einen Erweiterungsbau ſind alſo ſtichhaktige Gründe vorhanden. Die Durchführung des Bau⸗ planes ſchien auch bisher keine großen Schwierigkeiten zu bieten. In unmittelbarer Nähe des Reichstages liegt am Reichstagsufer ein Stück unbebautes Gelände, das den not⸗ wendigen Erweiterungsbau bequem aufnehmen kann. Auch die Verbindung mit dem Reichstag ohne Straßenüberſchrei⸗ tung läßt ſich leicht ermöglichen. In den vorliegenden Plänen iſt ein oberirdiſcher Verbindungsgang vorgeſehen.. Aus dieſem Punkte hat ſich aber nun eine ſogenannte ſtäbtebauliche Frage entwickelt. Bauſachverſtändige behaupten, der Wallotbau müſſe vollſtändig frei nach allen Seiten ge⸗ halten werden und jeder Verbindungsgang ſtöre die Harmo⸗ nie. Was alſo ſoll nun werden? Es bedurſte offenbar nun dieſes Einwandes, um die Phantaſte zu kühner Betätigung anzuregen. Vorſchläge aller Art tauchten auf und wurden vom Reichstagspräſidenten erwähnt. Einer der vielen Vor⸗ ſchläge geht dahin, ein zweites großes Monu men talgebäude, das etwa dem Format des Reichstages eut⸗ ſpricht, auf der anderen Seite der Charlottenburger Chauſſe⸗ mitten in den Tiergarten zu ſtellen und im Anſchluß daran dort ein großes Regterungsviertel neu entſtehen zu laſſen. Mjt Recht iſt vor ſoſchen Plänen in der gemeiniſcheft⸗ lichen Sitzung des Aelteſtenrates und des Haushaltsgus⸗ ſchuſſes gewarnt worden. In einer Zeit der ſchwerſten Woß⸗ nungsnot und der größten Geldknappheit iſt es bedenklich, ſchon mit dem Gedanken ſolcher Lurusbauten für Reichstags⸗ und Reichszwecke zu ſpielen. Wenn der oberirdiſche Ver⸗ bindungsgang ſtörend wirkt, ſo läßt ſich mit Hilfe von Fahr⸗ ſtühlen und andenen techniſchen Mitteln ein durchaus be⸗ guemer unterirdſſcher Verbindungsgang herſteſlen. Von A Berlin. dem gegenwärtigen Reichstag wird dieſe Frage ja nicht mehr entſchieden werden. Aber man ſollte doch darauf achten, daß ſchoͤn bei der ganzen Planung des Neubaus und bei den not⸗ wendigen Vorbereitungen die Grundſätze äußerſter Sparſam⸗ keit gewahrt werden, die man nur mit Erfolg predigen kann, wenn man ſie ſelbſt befolgt.. f Kommunaler Anleſhebedarf Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Beratungsſtelle im Reichsfinanzminiſterium hat in den beiden letzten Tagen über vier Anleiheanträge deutſcher Großſtädte beraten und zwar handelte es ſich um München, Frankfurt a.., Breslau und Dresden. Die Be⸗ ratungsſtelle iſt, wie wir dem„Börſenkurier“ entnehmen, zu dem Ergebnis gekommen, daß der Finansbedarf der Stidte in der von ihnen angegebenen Höhe berechligt iſt, eine Auf⸗ legung der Anleihe im Auslande kann trotzdem noch nicht erfolgen, da noch zu erörtern iſt, wieweit die Auflegung der Anleihe mit der Währungs⸗ und Wirtſchaftslage Deutſchlands vereinbar iſt. f il Es iſt dies eine der oberſten Richtlinien, nach denen die Beratungs ſtelle vorzugehen gehalten iſt. Sie wird ſich übri⸗ gens in den nächſten Tagen mit einer Anzahl weiterer kommunaler Einzelanträge unter beſonderer Berückſichligung kleinerer und mittlerer Städte beſchäftigen. Etwa in ſechs Wochen dürfte die Entſcheidung darüber fallen, ob bie An⸗ leihen in voller Höhe genehmigt werden. 2. Seite. Nr. 133 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 19. März 1928 Frankreich im Wahlkampf . Paris, 18. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtrige Schlutzſitzung der Kammer hat den Feldzug für die Reuwahlen in ſein aktives Stadſum über⸗ geleitet., Der heutige Sonntag ſtand im Zeichen der Wahl⸗ keden in denen die auf die Wiederwahl hoffenden Deputier⸗ ten in ihren Wahlkreiſen mit den politiſchen Perſönlichkeiten And den Wihlermaſſen Fühlung nahmen. Im ganzen Lande herum wurden politiſche Bankette, Wahlkundgebungen und 2 ahluerſammlungen politiſcher Parteien abgehalten, um den „ Gelegenheit zur Darlegung ihrer Programme zu eben. „Im Gegenſatz zu Krieasminiſter Palnle ve. der die Zn⸗ zammenarbeit der Radikalen mit den Rechtsvarteien in hell⸗ „tem Lichte darſtellte(ſiebe die nächſte Meldung. D. Schriftl.). itt der ſozialiſtiſche Deputierkte Renaudel in einer Wahl⸗ verſammluna in Perpianan eine ſcharfe Attacke gegen die nallonale Union. Sie bilde. ſo erklärte der Sozialiſten⸗ führer. ein Hindernis gegen den Fortſchritt und eine Gefahr für den Frieden. Es wäre ein aroßes Unalück für Frankreich. wenn bei den kommenden Fahlen wieder eine volitiſche Kom⸗ Uinatton zuſtandekäme. in ee die Rechtsparteien notwendiger⸗ weiſe den Ton angeben Renaudel bekannte ſich als ein eifriger Anhänger der franzöfſſch⸗dentſchen Verſtändi⸗ aun a die die Grundlage des enropfiſchen Friedens darſtelle. Er ſprach die Hoffnung aus. der Wille der Sozialiſten in den beiden Ländern möge zu einer Förderung dieſer Annäherung beitragen. „ Wahlre de des franzöſiſchen Kriegsminiſters Genf, 18. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der Völkerbundsſtabt herrſchte heute tiefe Stile. Die Jour⸗ naliſten zogen es deshalb vor, in das nahegelegene Tho! rh zu fahren, um die Rede des franzöſiſchen Kriegsminiſters Paiuleve anzuhören, der im Wahlkreis Gex als Kandidat gufgeſtellt worden iſt. Auf dem Bankett der republikaniſchen Wähler in Thoiry hielt Kriegsminiſter Painlevé eine Wahl⸗ rede, in der er ſich u. a. über die Friedensprobleme und die Beziehungen Frankreichs zum Ausland verbreitete. Er be⸗ Jonte, die wichtigſten Taten der franzöſiſchen Außenpolitik der Nachkriegszeit ſeien der Dawesplan, Locarno und Tholiry. Er ſei ſtolz darauf, daß er. Painleve, in ſeiner damaligen Eigen⸗ ſchaft als Miniſterpräſident ſeine Unterſchrift unter den Socarnopertrag geſetzt habe. Painlevs erwähnte auch das Genfer Protokoll, das leider nur ein ſcheinbarer Triumph war And erinnerte daran, daß er derfenige Staatsmann war, der nach Genf kam, um anſtelle des Protokolls die Reglonalver⸗ rige zu empfehlen, aus denen dann der Locarnovertrag ent⸗ ſtanden ſei. Die Worte Deutſchlend und Rheinland wurden in ber Rede nicht erwähnt, Hingegen zollte Painlevée Briand Lob als demjenigen Staats⸗ mann, der für den europäiſchen Frieden arbelte. Polncars verkörnere den franzöſiſchen Patriotismus, Briand den envoväiſchen Friedenspolitiker. Der franzöſiſche Kriegs⸗ miniſter ſuchte nun die neuen Geſetze für die Reorganiſation der franzöſiſchen Armee, die er in der Kammer eingebracht hat, dadurch mit der franzöſiſchen Friedenspolitik in Einklang an bringen, indem er erklärte, daß eine Farke franzöſiſche Armee den Intereſſen des Friedens diene, wogegen ein ab⸗ nevffſtetes Frankreich eine Gefahr für den Frieden bedeuten würde Infolgedeſſen ſei er Anhänger der neuen Geſetze für die nationale Verteidigung Frankreichs, denn es gebe überall dunkle Kräfte der Minderheiten, die auf einen Umſturz des Friedens hinarbeiten. Infolge⸗ deſſen ſei eine ſtarke franzöſiſche Armee notwendig, Auf die Abruſtungsprobleme ging Painlenes überhaupt nicht ein. Die Rede des franzöſiſchen Kriegsminiſters machte auf die Zuhörer ſichtlichen Eindruck. Das Bankett fand in einer Vorhalle des bereits hiſtoriſch gewordenen Hotels Leger ſtatt, in dem die berühmte Zuſammenkunft Briand⸗Streſe⸗ mann im Sentember 1928 zuſtande kam. Das Gerücht, das letzte Woche in Genf verbreitnt wurde, daß Painlevs nach Genf kommen würde, um einer Sitzung der Aßrüſtungskommiſſion beizuwohnen, ſtellt ſich als ein Pfßan⸗ kaſſegebilde beraus. indem der franzöſiſche Kriegsminiſter keineswegs die Abſicht hat, Genf zu beſuchen. Der luͤrkiſche Außenminiſſer in Genf Genf. 18. März.(Von unſerem eigenen Vertreters Kom⸗ mende Nacht wird mit dem Orienteryreß der kürkiſche Außen⸗ miulſter Tewfik Ruchdy Bein Genf eintreffen. Man iſt in hieſigen volitiſchen Kreiſen geſpannt auf die kfürkiſche Hal⸗ tung, die zum erſten Male durch einen eigenen Vertreter an den Arbeiten der Abrüſtungaskommiſſſon des Völkerbundes tellnimmt. Vor allem mißt man der lürkiſchen Haltung aegen⸗ über dem ruſſiſchen Abrüſtunasplan aroße Bedenkung hes. In Fragen der Grenzgebiete Haushaltsausſchuß des Reichstages ſteriums geſtellten, dem Unterausſchuß überwieſenen Anträge zu Gunſten der Grenzgebiete. Man ſeſ ſich einig geweſen, daß für alle Grenzgebiete, und auch für die von Waſſerkata⸗ ſtrophen heimgeſuchten, etwas geſchehen müſſe. Man könne aber die Höhe der Mittel, die zur Verfügung ſtehen, erſt in träge unverändert laſſen. Infolgedeſſen wurde nur folgende Entſchließung angenommen: Die Reichsregierung möge ſofort mit den Ländern in Verbindung kreten zur Regelung der Polizeilaſten der Ge⸗ meinden des beſetzten Gebietes unter Uebernahme derjenigen Polizeilaſten auf das Reich, welche als Sonderbelaſtung der Gemeinden dadurch entſtehen, daß eine Verſtaatlichung der Polizei infolge Einſpruchs der Alliierten verhindert wurde oder Uebereinſtellungen von Polizeikräften infolge der Be⸗ ſetzung erfolgen müßten. Eine Reihe von Titeln des Reichsinnenminiſteriums wur⸗ den auf Antrag des Unterausſchuſfes genehmigt. Ange⸗ nommen wurden auch zu Gunſten der beſetzten Gebiete folgende Anträge:„In Anbetracht der außerordentlichen Notlage der Saargänger wird ab 1. Februar ds. Is. die Saargängerunterſtützung in dem früheren Umfange von monatlich 14 Mark für Verheiratete und? Mark für Ledige bis auf weiteres wieder gewährt. Die dazu erfor⸗ derlichen Mittel ſind im Nachtragsetat für die beſetzten Ge⸗ biete einzuſetzen. Dieſelbe Unterſtützung ſollen die Luxe m⸗ burg⸗ und Elſaß⸗Lothringen⸗Gänger erhalten. Wirtſchaft und zur Beſeitigung eines Dauernotzuſtandes im Saargrenzgürtel das Profekt ber Oſtertalbahn und den Ausbau des Straßennetzes Baumholder—Oberſtein mit allen der Dringlichkeit entſprechenden Mitteln zu fördern und der Autobuslinie St. Wendel die Aufrechterhaltung des Betriebes zu ermöglichen. Eine andere Entſchließung fordert von der Reichsregierung Unterſtützung der Bemühungen auf Meohrabnahme von Saarkohle in Deutſchland und im Einvernehmen mit den Ländern ſofortige Notſtandsarbeiten im Saar⸗ grenzgebiet. Schließlich wird die Regierung erſucht, den Wünſchen der heſſiſchen Regterung und der Stadt Mainz auf Gewährung eines erheblichen Zuſchuſſes zu den Koſten der Verbreiterung der Straßenbrücke über den Rhein in Mainz wohlwollend entgegenzukommen und im Nachtrags⸗ haushalt für 1928, ſpäteſtens im Haushalt für 1929, Reichs⸗ mittel in angemeſſener Höhe vorzuſehen. Genehmigt wurde ferner der Etat des Reichstages. Vom Nachtragsetat für 1927 wird der Artikel 1, der die Summen des Nachtragsetats aufzählt, bis zum Etat der allgemeinen Finanzrerwaltung zurückgeſtellt. Von Titel 2 wurden die Beſtimmungen genehmigt, die den Finanzminiſter ermäch⸗ tigen, die Garantie dafür zu ſtbernehmen, daß auf einen Be⸗ trag von 225 Millionen G. Vorzugsaktien der Deutſchen Reichs bahn⸗Geſellſchaft bezw. für die darüber aus⸗ zuge!enden Zertifikate eine Dividende von 7 v. H. jährlich gezahlt wird und ferner zur Beſchaffung von Düngemitteln für die von Unwetterſchäden betroffenen Gebiete Pommerns Garantien bis zu 3,5 Millionen zu übernehmen. Die Ermächtigung, zur Rationaliſierung induſtrieller Be⸗ triebe in beſonders gefährdeten Grenzgebieken Garantien bis zu 12 Millionen Mark zu übernehmen, wurde dem Unter⸗ ausſchuß überwieſen. Die deutſchen Herzöge von Afghanistan e Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.] Der „Vorwärts“ und die ihm befreundete Preſſe hat mit un⸗ geheuerer ſittlicher Entrüſtung darüber berichtet, daß Hinden⸗ burg und Marr die afahaniſche Ordensauszeichnung und die afghaniſche Herzoaswürde angenommen hätten. Nur der Reichstagspräſident Löbe. ſo war es noch am Samtsag abend dort zu leſen, hätte den Herzogsmamel abgelehnt. Nun ſtellt ſich aber heraus. daß auch noch andere Leute derſelben Sünde bloß geworden ſind. nämlich der preußiſche Miniſterpräſident Braun, ber Berliner Oberbürgermeiſter Böſß und der preußiſche Staatsſekretär Welß mann. Die Herren Braun und Böß ſind genau ſolche Herzöge geworden, wie Hindenburg und Marx. Die„Germania“, und das ſcheint uns immerhin bemer⸗ kenswert. empfiehlt, ruhig die Verfaſſung zu ändern und „legale Möglichkeiten dafür zu ſchaffen, daß man den inter⸗ nationalen Gepflogenheiten genügend gerecht werden kaun.“ Das amerikaniſche Marinebanprogramm augenommen — Waſhington, 18. März. Das Repräſentantenhaus ge⸗ nehmigte mit 287 gegen 57 S das Marinebaupro⸗ 57 Slimmen hleſtgen Kreiſen befürchtet man elne ruſſiſch⸗türkiſche Zufam⸗ menarbeit. 2 r. ͤ KK gramm, das eine Aufwendung von 274 Millionen Dol⸗ lar erfordert. Die Vorlage geht nunmehr dem Senat zu. 2...—— Im Haushaltsausſchuß des ſteichstages berichtete zunächſt namens des ſtändigen Unterausſchuſſes Abg. Dr. Schreiber(.) über die zum Haushalt des Innenmini⸗ etwa zehn Tagen überſehen; bis dahin möge man die An⸗ Ferner wird die Reichsregierung erſucht, zur Hebung der Letzte Meldungen Strafverfahren gegen Bergmann — Berlin, 18. März. Zu dem Strafverfahren gegen den Lombardhausbeſitzer Bergmann und ſeine Helfer, ins⸗ beſondere auch Staatsanwaltsſchaftsrat Jacoby, wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die Vorunterſuchung ſoweit gediehen iſt, daß Ende näüchſter Woche mit ihrem Abſchluß gerechnet werden kann. Mit der Anberaumung der Haupt⸗ verhandlung wird auf Mitte April gerechnet. Aufreizung zum Steuerſtreik — Schwerin, 18. März. Der hieſige Oberſtaatsauwalt des Landgerichts Schwerin hat gegen den Geſchäftsführer des Kreislandbundes Schwerin, Bremer, ein Verfahren wegen eines Verſtoßes gegen die Verordnung über Aufreizung zum Steuerſtreik eingeleitet. Die Staatsanwaltſchaft ſieht in der Entſchließung des Landbundes, in der es heißt,„wir können und wollen nicht mehr Zahlungen an die öffentliche Hand leiſten“, ſowie„wir ſind nicht gewillt, Zwangsmaßnahmen weiterhin zu ertragen“, einen Verſtoß gegen die oben au⸗ geführte Verordnung. Südtirol — Wien, 18. März. Das Appellationsgericht in Trient hat das Urteil des Bezirksgerichts in Neumarkt beſtätigt, wo⸗ nach zwei deutſche Lehrerinnen Südtirols, die deutſchen Privatunterricht erteilt haben, zu ſe fünf Tagen Arreſt und 50 Lire Geldſtrafe verurteilt wurden. Der frü⸗ here Lehrer Alois Klot iſt aus dem gleichen Grunde zu einern Geldͤſtrafe von 100 Lire und Erſatz der Prozeßkoſten verur⸗ teilt worden. Myſteriöſer Tod eines Deutſchen 2 5— Paris, 18. März. Im Walde von Saalis wurde im Gebüſch verſteckt die Leiche eines ungefähr 50 Jahre alten Mannes entdeckt, die nach den gerichtsärztlichen Feſtſtellungen ſchon etwa einen Monat dort gelegen haben muß. Aus der Art der Beſohlung der Schuhe und dem Fabrikmuſter der Krawatte einer Münchener Firma geht hervör, daß es ſich um einen deutſchen Staatsangehörigen handelt. Die Leiche wies einen Schuß in die Schläfe auf, während die rechte Hand noch den Kolben eines Revolvers umklammerte. Wetterſturz in Oberitalien — Mailand, 18. März. In Oberitalien iſt ein Wetterſturz eingetreten und die Winterkälte zurückgekehrt. In den Alpen und den Apeninnen iſt wieder reichlich Schnee gefallen, ſodaß endlich einige Skirennen ſtattfinden können, die im Februar wegen Schneemangels abgefagt werden mußten. Aus Mantua wird Schueegeſtöber bei eiſigem Winde gemeldet. Der Froſt erſtreckt ſich bis Umbrien. In Trieſt weht ſeit einigen Tagen die Bora ſo heftig, daß z. B. ein Mann gegen 7 Mauer geſchleudert wurde, wobei er einem Schädelbruch erlag. U P 4 —. Waſhington, 18. März. Im Senat iſt ein Zuſatzantrag zum Einwanderungsgeſetz eingereicht worden, wonach Ver⸗ wandte von amerikaniſchen Staatsbürgern in die Ber⸗ einigten Staaten einwandern können, ohne den Quoten zu unterliegen. 92 Tote — Newyork, 18. März. Aus Santos wird gemeldet, daß die Zahl der bei dem Erdrutſch des Montserrat Getöteten letzt offiziell mit 92 angegeben wird. Europareiſe Pierpont Morgans? — Newyork, 18. März. Der bekannte Bankier J. V. Mor⸗ gan hat ſich geſtern an Bord der F nach Europg ein⸗ fenen, wo er Beſprechungen mit den bedeutendſten Finanz⸗ 12 1 5 Frankreichs, Englands und Deutſchlands haben wird. Ueberſchwemmungen im Staate Minas Geraes — Buenos Aires, 18. März. Nach Meldungen aus Cor⸗ doba iſt im Gebiet von Minas Geraes der Fluß Guaſa⸗ pampa über die Ufer getreten und hat große Strecken Landes überſchwemmt. Die geſamte Ernte ſei vernichtet. Zahlrelche Häuſer ſind eingeſtürzt und viele Menſchen ums Leben ge⸗ kommen. Die Geſamtzahl der Opfer iſt noch nicht bekannt. Hunderte von Einwohnern ſind ohne Unterkunft. 77 cen, Jeutſche Volkspartei Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß 2 wir am Dienstag, den 20. ds. Mts., unſere Geſchäfts⸗ ſtelle nach R 7, 23 verlegen. Der Vorſtand. eee * 3 Schl'da an der Themſe [Von unſerem Londoner Vertreter) Wenn es ſemanden intereſſtert. zu erfahren, wie ſich Lon⸗ don von anderen europäiſchen Großſtädten unterſcheidet, ſo kaun ter nichts beſſeres tun. als ſich in die ſtädtiſche Stattiſtik. beiſptelswetſe in die der hauptſtädtiſchen Elektrizitätsverſor⸗ aug zu vertiefen. Da kann man folgende Zahlen finden: Das Londoner Stromgehiet umfaßt etwa 700 Qnuadratmeilen. guf benen faſt 8 Millionen Meuſchen leben. Dieſe beziehen ihren Strom von 65 verſchledenen Behörden. die rund 50 ver⸗ schiedene Netzſuſteme— vielfach ſich überſchneidende— über die Stadt geſvannt haben. Nicht weniger als 70 Genergtor⸗ Stationen vertellen elektriſchen Strom in über 20 verſchie⸗ denen Voltſtärken und berechnen den Verbauch nach Über 70 Unterſchledlichen Tarifen und Preiſen Warum haben wir Deutſchen, die wir in London leben. es giaenklich ſo ſchwer, unſern Beſuchern aus der Heimat klar⸗ zumachen, daß dies die aemütlichſte Stadt der Welt iſt? Die Keßhrſeite der Medaille iſt allerdinas die nicht allgemein bekannte Tatſache, daß London— wie gaanz Enaland— einer teflweiſen Prohibition unterliegt. Das iſt ein Ueberreſt aus der Kriegszeit, und man bat ſich die Wirkung etwa ſo vorzu⸗ stellen, als wenn es in Deutſchland noch heute Brotkarten gäße. zowohl Brot genug vorhanden iſt. Eine der tiefſten Habtonal⸗enaliſchen Etigenſchakten iſt der inſtinktive Wider⸗ ſtand gegen Beſeitigungen. Man könnte hundert, tauſend kürluſe Sitten und Gebränche aufzählen, die nur deshalb erl⸗ ſtiexen. weil man ſie nicht beſeitigen will. Aber die Proßſßitton iſt das Schtimmſte: ſie beſteht darin. daß Alkohol. Tabak und einige andere Genußmittel uur iu beſtimmten Stunden des Isos verkauft werden dürfen. Da aber die Verfſiaung fiber die Stunden den einzelnen Bezirksämtern ſtherlaſſen bleibt kommt es vor. daß ein Lokal um ſechs Uhr nachmittags „trocken“ iſt. während ein anderes. das nur weufae Schritte entfernt. aber in einem anderen Bezirk liegt. zur aleichen Zeit Alkohol ausſchenkt. Noch ſeltſamer ſind die Verhältniſſe am Abend. Die Lizenz für den Ausſchank endet bei vielen Lokalen um zehn Uhr. bei anderen erſt um elf Uhr. Nach dieſer Zeit arf aber weiter Alkohol verkauft werden. falls er zualeich 8 konſumiert wird. Will man beiſvielsweiſe nach zehn 11 aber reſiantert:„dann geben Ste mir ein Butterbrot“.— dann erhält man zur Antwort:„Ja. dann können Sie auch die Zigarre und den Schnays haben“. Ein auderer Fall: Nach Ladenſchluß dürfen auch Reſtaurants keine Tabakwaren mehr verkaufen. Man erhält daun Zigaretten nur aus den vielen Automaten, die auf den Straßen herumſtehen. Zieht man aber daraus eine Schachtel ungenießbaren Krautes, ſo kann man in ein Lokal gehen und ſie gegen die gewünſchte Sorte um⸗ tauſchen“. Dieſe Dinae laſſen ſich die Londoner genau ſo ruhia gefallen wie die mittelalterlichen Verkehrsverhältniſſe. die in dem Dorf an der Themſe zur Nachtzeit herrſchen. Iſt es möa⸗ lich, ſich vorzuſtellen, daß in London nach Mitternacht weder Autobus noch lintergrund⸗ noch Straßenbahn verkehren? Let⸗ der iſt das buchſtäblich wahr, und wer um halb eius eine Ge⸗ ſellſchaft verläßt. muß. wenn er nicht ein eigenes Auto hat oder ein Tarl bekommt, nach Haus wandern. Das Seltſame iſt, daß niemand etwas Beſonderes dabei findet. Obwohl die Zeitungen ſchon ſeit Fahren gegen die Kriegs⸗Notgeſetze denen dieſe Dörflichkeiten entſtammen, anrennen. geſchießt nichts. Man wundert ſich kaum noch. wenn ſich Fälle erelanen wie dieſer: Vor einem ſtädttſchen Gericht erſchien dieſer Tage ein Re⸗ ſtaurateur, der eines ſchweren Vergehens gegen das Geſetz be⸗ zichtigt wurde, Er hatte weniae Minuten nach zehn Uhr einem kleinen Jungen für einen Penny laleich acht Pfennige!) Schokolade verkauft. Ein Poliziſt, der dieſes ſah. erſtattete An⸗ zeige, und der Mann wurde mit einer Geldſtrafe von zwanzig Mark belegt. Das ſind ein paar Geſchichten aus dem enaliſchen Schilda. Man könnte ſie beliebig vermehren. und wir werden das auch gelegentlich tun. Denn dieſe Dinge ind in mancher Hinſicht wichtiger zum Verſtändnis Englands, als die Voraäuge der hohen Polttik. Auch da wirkt ſich ſa das merkwſirdige Parador aus, das immer wieder allen Erklärungsverſuchen widerſteht: daß das verroſtete Uhrwerk immer noch beſſer läuft als piele nagelneue Präziſtonswerke. Theater in Bed Mergentheim. Zwiſchen der Kurver⸗ waltung Bad Mergenthein und dem Stadttheater Würzburg wurde einde Theatergemeinſchaft geſchloſſen. Das Stadttheater Würzburg wird unter Leitung ſeines In⸗ tendanten Paul Smolnh in Bad Mergentkeim während der Saiſon 1928s Operetten, Schauſpfele und Schwänke ſpielen. hr in einem Bahnbofreſtaurant eine Zigarre und einen os kaufen. ſo pürd dies böflich verweigert. man Die Theatergemeinſchaft i für eine Reibe von Jahren nor⸗ geſehen. 5 5 Aus unſerem Raritätenkaſten Der Reichtum Nordamerikas an Waſſerkräften iiſt unge⸗ heuer. Sachverſtändige haben berechnet, daß in den Ver⸗ einigten Staaten die Ausnutzung der Waſſerkräfte zur Er⸗ zeugung von Elektrizität ein Ergebnis von 100 000 000 PS zeitigen würde, wovon 50 000 000 ohne beſondere Schwierig⸗ keiten nutzbar gemacht werden können. * Das Areal der Stadt London iſt faſt gomal ſo groß, wie das der Stabt Berlin. 8 E Nach aſtronomiſchen Berechnungen nimmt bas Gewicht der Erde alljährlich um 70 000 Kilogr. infolge der ununter⸗ brochenen Sternſchnuppenfälle zu. Mau hat die jährliche Zahl der Sternſchnuppen auf 146 Milliarden berechnet. * N Nach Galli beſaſſen die Etrusker ſchon vor 2300 Jahren Zahntechniker. welche, wie er bereits an einem bei Falerit aufgefundenen Schädel nachzuwelſen vermochte, bereits kunſt⸗ gerechte Goldbrückenarbeiten zu machen verſtanden.. 8 Indien muß jährlich rund 1600 Millionen Mark nur allein an Gehältern für engliſche Beamte, Offiziere und Soldaten aufbringen. welch letztere dort angeblich zum Schutze Indiens für engliſchen Nutzen gehalten werden. Ein Gobelin⸗Muſeum. Auf Anordnung des Königs gon Spanlen ſoll in dem hiſtorlſchen Palaſt der früheren Sommerreſtdenz Aranfſuez ein Mufeum der herrlichen Sammlungen von Wandteynſchen eingerichkek werden die der Madrider Hof beitzt. Das Muſeum iſt nach dem„Ciserone“ das erſte ſeiner Art und wied wohl auch das reichhaltlaſte bleiben. Was die Zahl der Tepoſche anlangt, die zur Ver⸗ fügung ſtehen, ſo würden ſie. aneinandergereiht, eine Strecke von mehreren Kilometern füllen. Es gibt da neben den Er⸗ zeugnſſſen ſpäterer Epochen bis hinauf zu den bekannten, nach Entwürfen Goyas hergeſtellten Teppichen, ſeltene gotiſche Eremplare aus dem 14., fa ſogar 13. Jahrhundert und nicht minder wertvolle Seren im Stil der Renaiſfance aus der Zeit Karls J Die Verbindung mit dieſer außerhalb der Hauptſtadt gelegenen Sammlung wird durch eine neu an⸗ zulegende Autoſtraße Maßdrid⸗Aranfuez⸗Toledo 111. leichtert werden. ines weſentlich er Aenderung im amerikaniſchen Einwanderungsgeſetz „eee 352 S c. ie reer 2— 92— 2„ 2 = ng Dyar. ne — S373 1 N. 77 5 Montag, den 19. März 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabej . Seite. Nr. 133 — Slädtiſche Nachrichten Sonntag Lätare „Ein herrlicher Frühlingstag. an den man noch lange froh⸗ geſtimmt zurückdenken wird. In den Vormittagsſtunden ge⸗ ß ſtraglender Sonnenſchein die vielen Konfirmanden und das eee und nachmittags bereitete . zahllgen Spaziergängern ungetrübten Ge⸗ uu. Die Temperatur war ſelbſt zu ausgedehnten Wan⸗ derungen ſehr geeignet. Geſtern früh zeigte das Thermometer .4 Gr. C. unter Null an gegen.3 Gr. C unter Null am Sams⸗ taa morgen. In der Nacht zum Sonntag aging die Temperatur bis auf 1,8 Gr. C. unter Null zurück gegen.4 Gr. E. in der Nacht zum Samstag. Die Badiſche Landeswetterwarte hat alſo mit der Ankündigung weiterer Nachtfröſte recht behalten. Im Laufe des geſtrigen Tages ſtieg die Temperatur bis auf 10,8 Gr. C. üher Null gegen 9,8 Gr. C. am Samstag. 85 Gaben die vielen Konfirmationen ſchon dem Sonntag Tätare ein beſonders eindrucksreiches Gepräge, ſo iſt als wei⸗ teres Charakteriſtikum die Veranſtaltung des Sommertaaszuges im Stadttell 5 Lindenhof zu reaſſtrieren, an dem ſich hunderte von Kindern betelligten. Die Große Karnevalaeſe llſchaft Lindenhof hatte bei der Vorhereituna des Zuges weder Mühe noch Koſten geſcheut. Die tauſende von Zuſchauern, die in den Straßen. die der Zug paſſierte, Spalier bildeten. waren auf das an⸗ genehmſte überraſcht. Man ſah zwiſchen der gewaltigen Kin⸗ derſchar die charakteriſtiſchen Flauren Sommer und Winter, Aber auch meſirere recht oriainelle und geſchmackvoll hergerich⸗ Alete Wagen, von denen der des Blumenhauſes Räch unſtrei⸗ tig am wirkungsvollſten war. Zwiſchen Palmen. Lorbeer und Jonſtigem immergrünen Schmuck thronte die von mehreren Mädchen umgebene Blumenaßttin. Sehr nett war auch die Winzergruppe die die Schriesheimer geſchickt hat⸗ ten. Auf einem Wagen ſchwenkte Gott Bacchus vor einem mächtigen Weinfaß den Pokal und auf einem zweiten war ein gar fröhliches Völkchen mit dem Auspreſſen der Schriesheimer Trauben beſchäftigt. Das feuchtfröhliche Bild, das die Schries⸗ heimer boten trug nicht wenia zur Belebung des Zuges bei. der von mehreren Reitern in altertümlicher Tracht mit der Standarte der Lindenhöfler Karnevalgeſellſchaft eröffnet wurde. Auf einem Wagen ließ ein Flugzeug den Propeller ſchnurren. Im Fluge dem Frühling entgegen!“ konnte man ter leſen. Auf einem von dem Kanuklub Mannheim E. V. geſtellten Wagen wurde mit einem Zelt das luſtige Lagerleben illuſtriert das die Waſſerſportler pflegen. Vier Wagen ver⸗ ſinnbildlichten die vier Jahreszeiten in ſinniger Weiſe. Meh⸗ rere fugendliche Matroſen zogen das Segelhobt„Rhein“. Den Abſchluß des Zuges bildete der Wagen des Elferrats. auf dem die Sitze amphitheatraliſch angeordnet waren. Die Elf krugen 3 Gehrock und Zilinder mit einem Orden am grünen Bande. Mehrere Muſikkapelſen ſpielten die bekannten Frühlingslie⸗ der. in die leider die tauſendköpfige Kinderſchar nicht ein⸗ ſtimmte. Hat die Jugend das Singen verlernt? Kann ſie nicht mehr einſtimmen, wenn die Muſik ſpielt: Strih, ſtrah. ſtroh. Der Summertaa iſt do! Sommertaaszua in Feudenheim Im Vorort Feudenheim veranſtaltete geſtern der Ge⸗ fanaverein„Germania“ ⸗Feudenheim den übli⸗ chen Sommertaaszug. Die Teilnahme der Kinder war bei dem prächtigen Frühlinaswetter erfreulich aroß. Einiae Wa⸗ gen ſomie die Gruppen Sommer und Winter ſowie die vielfar⸗ biaen Sommertaasſtecken belebten das Bild. Zwei Muſik⸗ kapellen ſvielten unermüdlich Frühlinaslieder. Der Zua, der in der Wilhelmſtraße abbog und das neue Stadtyiertel nicht berührte, war für Groß und Klein in dieſem Gebiet eine Ent⸗ täuſchung. Der Waldpark war nachmittags wie im Sommer be⸗ lebt. Im Waldparkreſtaurant„zum Stern“ und bei Ruffler im Rheinkaffee gab es ſchon in der vierten Stunde keinen Sitz⸗ platz mehr, ſodaß Viele im Freien im warmen Sonnenſchein ſaßen. Der Ausfluas verkehr war ſchon vormittags zlemlich ſtark. Nachmittags konnte von einem Maſſenverkehr nach Heidelbera und ins Neckartal geſprochen werden. Der Perſonenzua. der 2,15 Uhr hier ab⸗ geht, mußte doppelt gefahren werden. In Richtung Schwetzin⸗ gen und Beraſtraße war der Verkehr weniger ſtark. Sch. * * Primißfeier. Unter den 30 Neuprieſtern. die am 11 März von Erzbiſchof Dr. Carl Fritz geweiht wurden, befinden ſich auch drei Herren aus Mannheim. Zwei von ihnen feierten am geſtrigen Sonntag ihre Primiz und zwar Neuprieſter Gottfried Moll, Sohn von Amtsgerichtsdirektor Moll, in der Feſuiten⸗ kirche und Neuprieſter Karl Schnorr. Sohn des Eiſenbahn⸗ eamten Fidel. Schnorr, in der Liebfrauenkirche. Am nächſten Sonntag primiziert Neuprieſter Joſef Gerſitz, Sohn des Bankbeamten Gerſitz. im Hauytaottesdienſt der Jeſuitenkirche. * Freauenz des ſtädtiſchen Leihauts. Ende Januar be⸗ trug der Pfänderbeſtand 20627 Stück mit einem Werte von 293 944 RM. Im Februar belief ſich der Zugang auf 11 830 Stück mit einem Werte von 98 446 RM. der Abgang auf 10667 Stück mit einem Werte non 87037 RM. ſodaß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende Februar auf 30 700 Stück mit einem Werte von 302 333 RM. ſtellte. Ehrung von Pflegemüttern Am Freitag fand im Verſammlungsſaal des Roſengartens eine vom Stadt⸗Jugendamt veranſtaltete ſchlichte Feier ſtatt, zwecks Ehrung von Pflegemüttern, die ſich um die etreuung und Erziehung ihrer Pflegebefohlenen in vorbild⸗ ü cher Weife bemüht haben. Bürgermeiſter Böttger hielt eine längere gehaltvolle Anſprache. Alljährlich, wenn ſich der Frühling anſchicke, ins Land zu Lenden dränge es uns, denen eine Wei eſtunde zu widmen, denen wir unſer Leben zu verdanken hätten. Wenn wir das Wort Mutter ausſprechen würden, dann erfülle ſich unſer Herz mit Ehrfurcht; es ſei ein heiliger Name. Glücklich ſei der Menſch, der auf eine glückliche Jugend zurückblicken könne und glücklich ſei der, der noch eine Mutter habe. Gewiſſermaßen als Vorbote für den kom⸗ menden allgemeinen Muttertag jolle heute der Pflegemütter gedankt werden, die ſich in ſelbſtloſer Weiſe in den Dienſt der öffentlichen Jugendfürſorge geſtellt hätten. Heute ſeien dieſe Mütter nicht vor das Jugendamt geladen, ſondern zu einer Feierſtunde verſammelt. Herzlichen und auf⸗ richtigen Dank ſage er den Pflegemüttern für die Liebe und Güte, die ſie den mutter⸗ und vaterloſen Kindern entgegen⸗ brächten. Unter den 99 zu ehrenden Müttern würden ſich ſo⸗ gar 41 befinden, die ihre Pflegekinder ohne ede Vergütung Unterhalten. Auch die Pflegemütter würden durch ihre prak⸗ tiſche Arbeit am Wiederaufbau unſeres Volkes mitarbeiten. Im Anſchluß an die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Bürgermeiſters Böttger gab Direktor Köbele die Namen der Mitter bekannt, denen die Ehrung zuteil wurde. Die Veranſtaltung nahm dank der prächtigen Liedervorträge durch Schülerinnen des Hauptlehrers Weber von der Dieſterwegſchule einen erhebenden Verlauf. Auch die Spiele und Gedichte, die von Kindern der ſtädtiſchen Kin⸗ derhorte beſtritten wurden, fanden außerordentlichen Anklang. Die Pflegemütter vergaßen die Alltagsſorgen und die Kinder ſtrahlten vor Freude. Nur zu ſchnell waren die zwei Stun⸗ den verflogen. Doch im Mal kommt der allgemeine Mutter⸗ tag, wo wir wieder unſerer teuren Mutter ehrfurchtsvoll gedenken werden. 5 8 Grund ſteinlegung zur St. Peterskirche Vom herrlichſten Wetter begünſtigt, fand am geſtrigen Sonntagnachmittag die Grundſteinlegung zur katho⸗ liſchen St. Peterskirche an der Augartenſtraße unter gewaltigem Zudrang der Gläubigen in feierlicher Weiſe ſtatt. Der Kirchenbau, der ſchon ziemlich weit vorgeſchritten iſt, prangte wie die Häuſer der nächſten Umgebung in Flaggen⸗ und Guirlandenſchmuck. Begleitet von einer ſtattlichen Zahl von Fahnendeputationen der katholiſchen Vereine und zahl⸗ reichen Ehrengäſten, unter denen wir u. a. die Herren Stadt⸗ räte Gulden und Reidel bemerkten, traf um halb 4 Uhr Prälat und Stadtdekan Bauer mit der amtierenden Geiſt⸗ lichkeit zur Weihehandlung ein. Prälat Bauer nahm unter Aſſiſtenz der Kapläne Maurer und Fuchs zunächſt die Weihe des durch ein hochragendes Kreuz gekennzeichneten Platzes 1515 1 dem der künftige Hochaltar der Kirche zu ſtehen ommt. Hierauf hielt der Stadtpfarrer von Hl. Geiſt. Emil Matt, die Feſtpredigt, die mit der Verleſung der Grund⸗ ſteinsurkunde abſchloß. In der Urkunde wird ausgeführt, daß unter der bei der letzten Volkszählung vom 16. Juni 1925 ermittelten Mannheimer Geſamtbevölkerungsziffer von 247 486 Seelen 102 526 Katholiken gezählt wurden. Die kath. Hl. Geiſtgemeinde der Schwetzingerſtadt zählte damals bereits 15993 Seelen. Der Stadtteil hat ſich aber auch in den ver⸗ floſſenen beiden Jahren weiterhin ſtark entwickelt, ſodaß die Erbauung einer weiteren Kirche notwendig wurde. Die Kirchenbehörde hat für dieſe nunmehr achte katholiſche Kirche in der Innenſtadt den Bauplatz an der Augartenſtraße zwi⸗ ſchen Burg⸗ und Krappmühlſtraße vom Evang. Bürgerhoſpi⸗ tal erworben und einen Baukredit von 575 000 Mk. bewilligt, der hauptſächlich aus der örtlichen Kirchenſteuer aufgebracht werden ſoll. Die Kirche ſtellt einen Hallenbau dar mit einer Geſamtlänge von 48 Metern und einer Breite von etwa 20 Metern; ſie erhält je 800 Sitz⸗ und Stehplätze, der Turm eine Höhe von 51 Metern.— In den Grundſtein wurden außer der Urkunde und mehreren Druckſchriften aus der Katholi⸗ ſchen Gemeinde auch je ein Exemplar der ſämtlichen Mann⸗ heimer Tageszeitungen, ſowie Münzen und Geldſcheine aus der Inflationszeit gelegt. Bei der Schließung des Grund⸗ ſteins kam wieder der ſilberne Hammer zur Verwendung, den Kurfürſt Karl Philipp einſtens bei der Grundſteinlegung zur Jeſuitenkirche benutzte. Mit dem Segen und dem Ambraſia⸗ niſchen Lobgeſang fand die Feierlichkeit ihren Abſchluß. Man hofft, die St. Peterskirche noch in dieſem Jahre im Rohbau fertigſtellen zu können. 9 Veranſtaltungen Ingendlicher Sängerbeſuch in Mannheim. Der Kna⸗ benchoör der Helmholtz⸗Oberrealſchule aus Frank⸗ fürt a.., der im heutigen Sinfoniekonzert des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege aus Anlaß der ſoliſtiſchen Mitwirkung von Profeſſor Braunfels deſſen Chorwerk„Die Ammenuhr“ ſingen wird, trifft heute vormittag kurz nach 8 Uhr in Mann⸗ heim ein. Im Anſchluß an die Generalprobe wird eine Be⸗ ſichtigung der Stadt in Sonderwagen der Straßenbahn und des Schloßmuſeums stattfinden. * * Feuerio⸗Tropfen. Samstag vormittag hat im„Habereckl“ der Ausſchank der Feuerio⸗Tropfen begonnen Es bedarf nicht erſt der Verſicherung, daß der im bürgerlichen Brauhaus in O4 hergeſtellte Stoff auch diesmal nicht enttäuſchen wird. Ein ſtgtt⸗ liches Sachverſtändigen⸗Kollegium mit Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer an der Spitze hat bereits am Mittwoch bei einer unter Leitung des Feuerio⸗Präſidenten Bleber im feſtlich ge⸗ ſchmückten Bankettſaal der Narrenſtammburg veranſtalteten Vorprobe mit traditioneller Gewiſſenhaftiakeit feſtgeſtellt. daß Herr Dingeldeln mit dem diesjährigen Märzbock ſich wieder ein glänzendes Zeugnis ſeiner brautechniſchen Lei⸗ ſtungsfähigkeit ausſtellt. Und ſo werden ſich die behag⸗ lichen Räume des„Habereckl“ wieder als viel zu klein er⸗ weiſen zur Aufnahme der frohen Zecher, die den ſüffigen Stoff mit der aleichen Gründlichkeit wie der kleinere Kreis am Mitt⸗ woch probſeren möchten. Der Andrang am Samstag und Sonntag war ſchon ungewöhnlich ſtark. Kommunale Chronik Vorlagen an den Heidelberger Bürgerausſchuß Der Heidelberger Bürgerausſchuß iſt auf Freitag, den 30. März zu einer Sitzung eingeladen, deren Tagesordnung ſteben Punkte aufweiſt. Der Stadtrat will von ſeinem Rechte der Einführung einer Wertzuwachsſteuer in An⸗ betracht der geſpannten Finanzlage Gebrauch machen, hat ſtch dei Faſſung der Einzelvorſchriften der neuen Ordnung an den von der Stadt Mannheim aufgeſtellten Entwurf angeſchloſſen, über deſſen Inhalt bereits mit dem Miniſterium verhandelt wurde. An den bisher geltenden Steuerſätzen iſt nichts ge⸗ ändert worden 4 Gewerbeſchule ſollen die Lehr⸗ und Arbeitsherren zur Entrichtung des Schulgeldes für die Arbeitnehmer, ſoweit ſie die Gewerbeſchule befuchen müſſen, verbunden werden. Die britte Vorlage befaßt ſich mit den Klinikbauten in Heibelbarg. Der Stadtrat hat beſchloſſen: Zu dem Geſamtaufwand des Landes für Erneuerung und Erweiterung der Kliniken der Univerſität Heidelberg wird ein aus Anlehensmitteln zu be⸗ ſtreitender ſtädtiſcher Zuſchuß von einer Million Reichsmark gewährt. Von dieſem Zuſchuß wird ein Teilbetrag von 170 000% für die Erſtellung eines Erweiterungsbaues(Ab⸗ fonderungsgebäudes] der medizlniſchen Klinik in vier gleichen Raten, fällig auf 1. Juni, 1. September, 1. Dezember 1928 und 1. März 1920 zur Verfügung geſtellt; im Uebrigen erfolgt die Zahlung des Zuſchuſſes im Verhältnis des Fortſchreiteus des Baues der neuen kliniſchen Anſtalten. In dem Vertrag, der über die Leiſtung eines ſtädtiſchen Zuſchuſſes von einer Million Mark zu dem auf drei Millionen Mark geſchätzten Aufwand für den Neubau der mediziniſchen Klinik und Um⸗ und Erweiterungsbauten der chirürgiſchen und dermato⸗ logiſchen Klinik 1912 abgeſchloſſen war, heißt es u..:„Die Unterrichtsverwaltung verpflichtet ſich, der Stadt Heidelberg an der neu zu erbauenden mediziniſchen Klinik Miteigentum grundbuchmäßig einzuräumen; die Anteile des Staats und der Stadt beſtimmen ſich nach dem Verhältnis des Betrags der ſtaatlichen Aufwendungen für den Neubau der medi⸗ ziniſchen Klinik zu dem ſtädtiſchen Beitrag von einer Million Mark, der Staat bringt hierbei außer dem ihm verbleibenden Baukoſtenbetrag den Wert des Baugrundſtücks in Anrech⸗ nung, der durch Schätzung einer Kommiſſoin beſtimmt wird. Die Unterrichtsverwaltung verpflichtet ſich: a) vom 1. Januar 1913 ab der Stadt Heidelberg für die aus ſtädtiſchen Mitteln zu deckenden Verpflegungskoſten des akademiſchen Kranken⸗ hauſes keine höheren Sätze zu berechnen, als dies anderen Gemeinden oder Korporationen Legau geſchieht oder in Zukunft geſchehen wird: d) bei der baulichen Erneuerung des akademiſchen Krankenhauſes die Bettenzahl ſo reichlich zu be⸗ meſſen, daß Zurückweiſungen oder vorzeitige Entlaſſung von Kranken wegen Platzmangels vermieden werden; e) zur neuen mediziniſchen Klinik ein hinreichend aroßes Fſolier⸗ haus zu errichten; d) bei ſnäterer Verlegung der pfuchiatri⸗ ſchen Klinik über den Neckar von der Stadt einen Zuſchuß zu den Koſten dieſer Verlegung nicht zu fordern. 5 Die vierte Vorlage befaßt ſich mit dem Verkauf eines ſtädtiſchen Grundſtücks, ehenſo mit einem Ankauf durch die Stadt. Das anzukaufende Gelände wird zur Verbreiterung der Schlierbacher Landſtraße benötigt. Durch eine Aenderung des Statuts für die Verlängerung der Gashauptleitung in der L Aus den Rundfunk⸗Programmen Mond ag. 19. März Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 8 19.30 Uhr:„Der Arzt wider Willen“, Oper, anſchließend: Dal Wandern iſt des Müllers Luſt. Breslau(Welle 322,6) 20,10 Uhr: Liederſtunde, Frankfurt(Welle 428,6) 12.30 Uhr: Uebertragung von Kaſſel Mittagsſtändchen, 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr:„Wenn dil Toten erwachen“, Trauerſpiel. 5 Hamburg(Welle 894,7) 20 Uhr: Geiſtliche Muſik in der St. Gg. Kirche. Königsberg(W. 329,7) 20.10 Uhr: Deutſcher Volkston u. Bauad. Langenberg(Welle 469,8) 20.15 Uhr: Uebertragung von Köln, Collegium muſicum, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Das Lied der Völker, 21.15 Uhr: Tanzmuſik. N München(Welle 535,7) 20.05 Uhr: Ue. v. Nürnberg, Militärkonz⸗ Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Schwäb. Luſtſpielabend, Unterhaltungskonz⸗ Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 16043) 12 Uhr: Schallplatten, 17 Uhr: Konzerk, 22.35 Uhr: Konzert, 23.30 Uhr: Klavierkonzert. Radio Paris(Welle 1750 13.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Sendeſpiel„Mamſell Angot“, Operette. Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Kurſaalorcheſter. Zürich(Welle 588,2 20 Uhr: Sumohoniekonzert, 21.20 Uhr Konz⸗ Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr;:„Tritico Francescano“, Konzert, Mailand(W. 550) 21 Uhr: G⸗Glacoſa Sendeſpiele, Quinteitmuſik Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Leichte Muſik. Prag(Welle 348,0) 19.90 Uhr:„Mamſell Nitouche“, 22.20: Schallpl. Radio- Spezialhaus Gebr. Heitergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Das Beſte vom Beſten! Valvo H 106 D. die neue Schirm⸗ gitterröhre, 16 /, die erſte auf dem deutſchen Markt: Lats De Lautſprecher Höchſtleiſtungsröhre, 19 /, noch ſteiler, noch beſſer, eingetroffen. N N Dienſt⸗ und Beſoldungsverhältniſſe von ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten Der Stadtrat hat am 15. Febr. beſchloſſen, mehrere Inhaber näher bezeichneter Dauerſtellen in das außerplanmäßige bezw. planmäßige Beamtenverhältnis zu überführen. Ebenso wurde die Höhergruppierung näher bezeichneter Be⸗ amtenſtellen mit der Maßgabe beſchloſſen, daß die höheren Bezüge im Einzelfalle, ſoweit die Stellen bisher den Beſol⸗ dungsgruppen—6 angehörten, ab 1. 4. und im Uebrigen ab 1. 10. 27 zuſtehen. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Zu⸗ ſtimmung erſucht. Der Mehraufwand für die Höherſtufungen beträgt für das laufende Geſchäftsjahr 17 000%, für das Ge⸗ ſchäfstjahr 1928 rd. 27 000. Die Deckung erfordert keine be⸗ ſonderen Maßnahmen. In der 6. Vorlage wird eine neue Beſoldungs⸗ ordnung für die ſtädk. Beamten und Angeſtell⸗ ten lebenſo Diäkenordnung) dem Bürgerausſchuß vorgelegt, die bei Beibehaltung der bisherigen Gruppenbildung(drei⸗ zehn Gruppen) ſich eng an die Beſoldungsordnung des Reiches und des Landes anlehnt. Der Geſamtmehraufwand wird ſich auf monatlich rund 41 250 ½/ belaufen.— Die 7. und letzte Vorlage ſetzt die Bezuge der Bürger melſter neu feſt. Es ſollen erhalten: Oberbürgermeiſter 22 200 22 Grundgehalt und 2160% Wohnungsgeloͤzuſchuß, 1. Bürger⸗ 1 8 18 000% und 2160 /, 2. Bürgermeiſter 14 000 1 1800 J. 1 Rücktritt des Bürgermeiſters von Rippenweier Rippenweier i.., 18. März. Bürgermeiſter Fah tritt am 1. April aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Amte zurück. Welcher Beliebtheit er ſich zu erfreuen hat, haben die geradezu überwältigenden Beweiſe von Liebe und Anhäng⸗ lichkeit gezeigt, die ihm bei ſeinem 40 jährigen Berufsjubiläum als Bürgermeiſter der Gemeinde Rippenweier von nah und fern zuteil geworden ſind. 5 Eine neue ſelbſtändige Gemeinde Die Regierung hat dem Landtag einen Geſetzentwurf über die Umwandlung der abgeſonderten Gemarkung Broun⸗ bach lAmt Wertheim) in eine Gemeinde vorgelegt, Schon im Fahre 1924 war vom Landtag ein Erſuchen in dieſem Sinne an die Regierung gerichtet worden. Bronnbach zählt 105 Ein⸗ wohner in insgeſamt 29 Haushaltungen. Die Fläche der Ge⸗ markung beträgt 1180 Hektar. Die gemeindeſteuerpflichtigen Steuerwerte des Grundvermögens für 1926 betragen 3017 500 Mark(70 Prozent davon 2112 200 Mk.). die Steuerwerte des Betriebsvermögens 370 300 Mk. und die Gewerbeerträge 10 700 Mark. Die Bedenken, die gegen die Errichtung neuer Zwera⸗ gemeinden ſprechen, ſind nicht gering zu achten! doch muß nach der Begründung der Regierungsvorlage zugegeben werden, daß es im Lande eine ganze Anzahl von kleinen Gemeinden gibt, die in jeder Hinſicht wenjger leiſtungsfähig ſind, als es die Gemeinde Bronnbach ſein wird. Bronnbach ſoll mit dem 1. April d. F. eine kleine Gemeinde im Sinne des 8 J Abſatz 1a der Gemeindeordnung werden: ein Bürge rausſchuß iſt alſo nicht zu bilden. Die Zahl der ehrenamtlichen Gemeinderäte ſoll vorerſt auf 6 feſtaeſetzt werden.. ** sch. Hockenheim, 14. März. Aus der letzten Gemeinbe⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Genehmigt wurden: a) die ub wigſtraße, ſozte 6. Konzert, die Neuanlage einer Leitung nach dem Tiefen Weg; b) die Inſtandſetzung einer Mietwohnung. Die Arbeiten ſollen zur Vergebung ausgeſchrieben werden.— Der vom Gemeinderat gefaßte Beſchluß vom 28. September 1927, betreffend Ver⸗ gütung der Schulärzte, wird dahin geändert, daß die Vergütung der Schulärzte auf 1 Mark feſtgeſetzt und für jedes unterſuchte Kind berechnet wird.— Die Lerumittel der hieſigen Volksſchule für das Jahr 1928/29 werden vergeben.— Die von den Schulärzten ausgeſuchten erholungsbe⸗ dürftigen Kinder ſollen wieder auf dem Heuberg unter⸗ gebracht werden.— Die Lieferung der Uniform für das Feld⸗ hutperſonal wird der Firma Holzwarth in Karlsruhe über, tragen.— Für das zwiſchen der Oberen Hauptſtraße, Park⸗ Hubertus⸗ und Waldſtraße neu feſtgeſtellte Baugeläud ſoll das Umlegeverfahren eingeleitet werden.— Das( lände links der Karlsruherſtraße bis zur Eiſenbahn ſoll als Bau⸗ gebiet erklärt werden.— Der neu hergerichtete Feldweg (Ketſchau) ſoll gewalzt werden. N P. P. Walldorf, 15. März. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1927/28 iſt in der Sitzung am 13. Februar 1927 mit allen Stimmen der Bürgerausſchußmitglieder abgelehnt worden. Der Voranſchlag ſah als Gemeindeſtener eine Um⸗ lage von 2,29% ſe 100/ Steuerwert vor(gegen.30% i..). An Gewerbeertrag war die Erhebung von 16,10% je 100, norgeſehen. Daß inſolge dieſer rapiden Steigerung der Ge⸗ meindeſteuern es an heftigen Kritiken nicht fehlte, darf als ſelbſtverſtändlich betrachtet werden. Nun hat der Bezirks ⸗ rat in ſeiner Sitzung am 7. März das letzte Wort über den hieſigen Voranſchlag geſprochen und die Umlage auf 2,64% und Gewerbeertrag auf 19,50“ feſtgeſetzt. Der Bezirkrat iſt alſo über die vom Gemeinderat veranlagten Sätze hinaus⸗ gegangen. Er hat ganz gewiß nach rechtlichen Grundlagen gehandelt und mußte zu dieſen Sätzen kommen. Eine weitere Frage iſt natürlich die und bedarf noch der Klärung, warum der Gemeinderat dem Bürgerausſchuß einen unvollſtändigen Vorauſchlag zur Genehmigung vorgelegt hat. Alle Parteien verlangen Klarheit. Die in letzter Zeit abgehaltenen inter⸗ fraktionellen Sitzungen des Bürgerausſchuſſes ließen es an ſcharfen Kritiken nicht fehlen. N 4. Seite. Nr. 139 Nene Mannheimer Zeilung(Morgen⸗Ansgabe) Montag, den 19. März 1928 Veranſtaltungen Montag, den 19. März 1928 Theater: Nationaltheater“ Für bie Theatergemeinde der Freien Volksbühne:„Schinder hannes“..80 lihr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der alte Fritz“ l.— Capitol:„Wed⸗ digen“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Kuban Koſaken⸗Chor“.— Pala ſt⸗ Theater:„Varieté“.— Scala Theater: „Weddigen“— Schauburg:„Die letzten Nächte der Mrs. Orchard“. Ufa⸗Theater:„Die erwachende Sphinx“. Aus dem Lande Stand der Arbeiten beim Kraftwerksbau Niederſchwörſtadt * Niederſchwörſtadt, 16. März. Der jetzt veröffentlichte erſte Jahresbericht des Rheinkraftwerkes Ryburg⸗ Niederſchwörſtadt, der den Zeitraum von September 19286 bis September 1927 umfaßt, kann darauf hinweiſen, daß ſo⸗ wohl auf der ſchweizeriſchen Seite die Herſtellung einer Zufahrtsſtraße vom Ortsteil Ryburg nach der Bau⸗ ſtelle fertig werden konnte, wie auf der badiſchen Seite eine ſolche von der Landſtraße Baſel⸗ Waldshut nach der Bauſtelle abzweigt. Die Kraftverſorgung der Bau⸗ ſtelle geſchieht durch eine beſondere Fernleitung vom Kraft⸗ werk Rheinfelden. Die beiden Bauſtellen rechts und links des Rheins ſind durch eine Seilfähre für den Perſonen⸗ verkehr verbunden. Im Februar konnten die Arbeiten für die Herſtellung des Stau wehrs und des Kraftwerk⸗ hauſes vergeben werden. Durch eingehenden Verſuch in dem Flußbaulaboratorium der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe, konnte auf die Errichtung eines Einlauf ba u⸗ werkes mit Rechenanlagen verzichtet werden. Die Ver⸗ gebung der Bafler Bauarbeiten erfolgte an eine Lieferungs⸗ da, der fünf ſchweizeriſche und die deutſche Firma aſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg angehören. Die Bau⸗ inſtallation und die Planierung der Bauplätze ſind im weſentlichen durchgeführt. Die erſte Baugrube iſt inzwiſchen trocken gelegt. Auf der ſchweizeriſchen Seite wurden zwei Doppelhäuſer mit vier Dienſtwohnungen errichtet. Auf hadiſcher Seite wird bald in gleicher Weiſe vorgegangen werden. * Weinheim, 18. März. Von ſonnigem Wetter be⸗ günſtigt, veranſtaltete heute nachmittag der Gemein⸗ nützige Verein Weinheim unter gewaltiger Beteili⸗ gung ſeinen diesjährigen Sommertagszug. Eine Reiter⸗ gruppe des Vereins Alt⸗Weinheim nebſt Fanfarenbläſern in altdeutſcher Tracht und Trägern mit Rieſenbrezeln eröffneten den Zug, der viele dem Frühling huldigende, ſehr ſchöne Feſt⸗ gruppen enthielt. Ueber 1200 Schulkinder marſchierten im Zuge, bewaffnet mit Sommertagsſtecken und die Lieder ſin⸗ end:„Alle Vöglein ſind ſchon da“ und„Ri⸗ra⸗ro, de ummerdag is do“. Auf dem Marktplatze fand der Schluß⸗ akt ſtatt, wobel Hauptlehrer Otto Falk vom Balkon des Rathauſes herab eine Anſprache hielt, die in ein dreifaches Hoch auf Weinheim ausklang. Unter großem Halloh wurde dann der Wintermann verbrannt, an deſſen Stelle ſich triumphierend der Sommermann erhob. * Lauda, 15. März. Eine amtliche Unterſuchung der hier erſchloſſenen Mineralquelle ergab pro Liter folgendes Reſultat: 1288 Gramm Koch⸗ und Bitterſalz, 65,2 Gramm Chlor, 8,32 Gramm Schwefelſäure, 1,33 Gramm Calzium, 2,32 Gramm Magneſia..33 Gramm Kohlenſäure. Die Unter⸗ ſuchung ergab alſo bezüglich des Gehaltes an Koch⸗ und Bit⸗ terſalz ein äußerſt günſtiges Reſultat, ſo daß der weitere Ausbau der Mineralguelle in Aus ſicht genommen werden kenn n ue :: Bad Dürkheim, 16. März. Die Stadt Bad Dürkheim hatte zur Erlanaung von Werbeplakaten für das Bad und den Dürkheimer Wurſtmarkt ein Preisausſchreiben veranſtaltet. Zur Beteiliaung war nur eine beſchränkte Zahl einheimiſcher und pfälziſcher Künſtler aufgefordert worden. Das Preisgericht unter Vorſitz des erſten Bürgermeiſters Dr. Dahlem hat wie ſolat entſchieden: Wettbewerb für das Bad⸗ Plakat 1. Preis Entwurf„Mariette“(Kunſtmaler Semar⸗Kai⸗ ſerslautern] 2. Preis Entwurf„Floreat“(Kunſtmaler Dolle⸗ ſchal⸗Seebach). Wettbewerb für das Wurſtmarkt⸗Plakat: 1. Preis nicht zuerkannt. 2. Preis De Derkemer Münch⸗ hauſen“(Kunſt maler Dolleſchal⸗Seebachl. Anerkennungspreiſe erhielten der Entwurf„Volksfeſt“(Kunſtmaler Ernſt⸗Nürn⸗ bera) und der Entwurf„Winzer Valentin“ von Dirion⸗Bad⸗ Dürkheim. f * Hardenburg, 17. März. In der Nacht zum Freitag brach in dem Arbeiterwohuhaus der Firma Bachmann, das etwa 500 Meter von der Papierfabrik entfernt liegt, ein Schade n⸗ feuer aus, durch das der Dachſtuhl zerſtört wurde. Die Be vohner konnten ihr Mobiltax rechtzeitig in Sicherheit brin⸗ gen. Als Urſache iſt vermutlich Kaminbrand anzunehmen. Beilage Nr. 77 Montag. 19. Mäx 1928 Partie Nr. 374 (Gespielt im Berliner Jubilaàumsturnier am 16. Februar 1928) Weiß: L. Steiner Schwarz: Nimzowitsch 1. e2 e4 2 eß 21 Le xhs Se 15 2. d2- d 47- d 22. Lhõs 17 SiS& 7 3. Sb ca LIS= ba 23 LI x et St/ ve 4. el es C7 c 24 Sg 7 Sg8 16) 5. Lei- d2) Sg.- e7) 25. eõ f Se f 6. 22 83 Lb xc 26. Sf7—85 Sto h 7. bz ca C544 27 Dad- e3 Les- d7 8. bh2 h-5 9) 28. Des es. Ke7 b 9 Lene Se7 5 29. Des de. Ld7- cs 10 823 g7 69 30. Ke dz 21—46) 11. Ldz2- g5 Dds a5 31. Sg X eo Kh6—a7 12 Ddi- da Sbg-es 382. Ial—-g1 Jas-es 13. LgS 16 1h66 33 121—g6 Tes cg 14. Sg h3 Kess d7 34. Ih1—g1 Das bs 15. S3 85 Sks— bs 35. 0d6—b4) Tecs- h8 16. 12— 13 Kd 7 36. Db b5 ab bõ 17. 83-84 Tg—es 37. f4—15 Tha-h7 18. L687 Sho g 38 f5— 16 Leb- es 19. 4K h5 Ah 39. Seb 85 5) Th7-e7 20. f3—f4 Seb e7 40, Tgo- s Schwarz gibt auf 1. Droht Scg—bö.— 2. Nimzowitsch hätte besser daran getan, c& dd zu iehen und es auf Sb5—d5 t ankommen zu lassen.— 3. Es ist unbegreiflich, daß ein so gewaltiger Recke, Wie der Sieger Nimzowitsch auf die ziemlich plumpe Falle des Gegners gatt hereinfällt und dadurch die Partie in Frage stellt. Es hätte hh völlig ausgereicht.— 4. Hiermit hat Steiner, der Ueber winder der Schachkoryphäen, seine Absicht erreicht und in der feindlichen Königsstellung eine schwere Blöße auf Punkt 6 geschaffen. Für Nimzowitsch ist mit- hin die Partie bereits in der Entwieklung verloren.— 5. Nun hat Steiner sein strategisches Ziel erreicht, indem er auf der -Lini einen Freibauern besitzt, der zuletzt die Partie ent- scheiden muß.— 6. Nimzowitsch hat keine andere Möglich- keit, um das Vordringen des-Bauern aufzuhalten.— 7. Das notwendige Luftloch.— 8. Nun siegt die rohe Gewalt. Mit seinen zwei Freibauern hat Steiner den Gewinn sicher. Stei- ner hat diese Partie, die zu den schönsten des Jubiläums⸗ tkurniers gehört, genial angelegt und seine Ueberlegenheit mit eiserner Zähigkeit ausgenutzt. Nur schade, daß Steiner recht ungleichmäßig spielt und gerade gegen die letzten Tabellen- meister häufig verliert.— 3. Eine ausgezeichnete Antwort. — 10. Der Grobmeister hätte die unrettbare Partie getrost schon erheblich früher aufgeben dürfen. Der Widerstands- versuch War nutzloses Kopfzerbrechen. Immerhin war Nim- zowitsch vom Glück begünstigt, indem er trotz dieser Nieder- lage mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem weniger glücklichen Rivalen Bugoljubow an erster Stelle landete. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 104 (Gespielt auf dem 24. Kongreß des deutschen Schachbundes in Breslau 1925) Weis: Fuchs Schwarz: Kaltheuner 1. e2— e“ 27 es 12. Sfa& eõ 118— e8 2. S813 Sb. 06 13. da da Das— 6* 3. Spies Sg8— 6 14. If! et S= 5 4. Lie! So cel 15. Lel-es) Ldt ves 5 Sc e“ d- ds 16. daes les e5 6 Les d ds e 17. Dez- d⁊ 9 Taß-eB 7. Lada x ed Lis de 18. Dda-es 76 g6 3. d2— d3) H7-h 19. 82— 3 Dg6- e 9. Ddt— ez—0 F Ted- ds 10. Let cs bꝰ7 xc 21. Weiß gibt auf 11.—0 Les b7 1. Besser de- dd.— 2. Das Beste.— 3. Auf 76 ant⸗ wWẽortet Weiß mit Ded.— 4. Weiß gibt notgedrungen den er- oberten Bauer wieder zurück.— 5. Ein Positionsfehler. Weiß mußte f2—f3 und De2—2 ziehen. Partie Nr. 103 (Gespielt auf dem 24. Kongreß des Deutschen Schach- bundes 1928 Weiß: Bergmann Schwarz: Schmitt 1. d2- da 888 16 11 Sf3—85 g7 86) 2. S813 e7-es 12. 12—13 2 26- e5 e LfS—e 7 13. L483 Sf= dõ 4. e2 es b7= b 14 52-4 Sd e J. If. d3 Led b7 15 Dez ba Lb7- d5 6. Spi d2 0 0 16. Ida Segel 7 23 d7- ds 17 Sdz xc. 67- 06 5% 3. 041-02 Sbs= di 18. 32— a4 Tas- bg 9. Sr5—14 Ti es 19. Dbs 54 a7 a5 10.——0 Leis 20. Weiß gibt auf) 1. Schwarz will den LIS e entwickeln.— 2. Ein rober Bock, der einen Bauern und die Partie kostel.— 3. ine Drohung, gegen die Weiß keine Verteidigung mehr hat. — 4. Offiziersverlust ist für Weiß nicht zu vermeiden. 1. April. Aus dem Schachleben * Capablanca spielt simultan. Von Buenos Aires kom- mend, haf Capablanca in Brasilien einen Gastspielzyklus ge- geben. Er spielte in Rio de Janeiro im Ganzen 101 Parlien, von denen er 80 gewann, 9 verlor und 12 unentschieden machte. In der brasilianischen Schachwelt ist angeblich eine Zusammenkunft der drei Schachsterne Emanuel asker, Dr. Aljechin und Capablanca gedacht. Eventuell sollen noch Nimzowitsch und Bugoljubow zugezogen werden. Von Rio aus schiffte sich Capablanca mit dem Dampfer„Voltaire“ nach Newyork ein. 8 * Turnier in Helsingfors. Aus Anlaß der Anwesenheit des Berliner Schachmeisters Ahues fand in Helsingfors ein kleines Turnier statt, an dem sich 6 der besten Spieler des lünnischen Schachverbandes beteiligten. Den ersten Preis er- rang in überlegener Weise Meister Ahues, der von 6 Partien 5% gewann. * Pfälzischer Schachkongreſ Ostern 1928. An den Oster- tagen findet in Zweibrücken der Pfälzische Schachkongreß statt. Die Wettkämpfe werden in einem Meister-, Meister- schafts-, Haupt- und Nebenturnier bestehen. Zum Meister- lurnier ist nur zugelassen, wer den Titel„Pfälzischer Meister“ bereits einmal erworben hatte. Voraussetzung zur JLeilnahme ist, daß der Spieler mindestens 3 Monaten dem Bunde oder einem Bundesverein angehört. Die Kongreß vorbereitungen hat der Schachverein Zweibrücken übernom- men. Am Karfreitag beginnt das Meisterturnier, und am Karsamstag nehmen die übrigen Turniere ihren Anfang. Eine starke Beteiligung ist gesichert. * Anfängerkurse. Im Schachklub Ludwigshafen wird bald nach Ostern ein Anfängerkurs beginnen. Ebenso wird der Schachklub Mannheim demnächst einen solchen Kurs ins Leben rufen, der für die Teilnehmer vollständig unentgelt⸗ lich ist. Ein Kurs für vorgeschrittene Spieler Wird sich an- Schlieben. Durch diese Bestrebungen soll beizeiten für schachlichen Nachwuchs Sorge getragen werden, um dem Königlichen Spiele in immer weiteren Kreisen Eingang zu verschaffen. * Der Niederelbische Schachbund unternahm einen Wett- kampf gegen Dänemark. Der Wettkampf ist zurzeit noch un- entschieden, da eine Partie durch Euwe abgeschätzt werden mußt; sollte diese Partie als unentschieden angesehen wer⸗ den, so wäre der Wettkampf mit 5½:5½ remis. Beim Ver- lust der Partie würde Dänemark mit 62:57 Sieger sein. Im einzelnen betrug das Resultat: Hamburg:3, Bremen 13, Kiel:8. Der Preis ist der kostbare Robinow-Pokal. * Internationales Meisterturnier in Wien. Zu Ehren des Präsidenten des Sportklubs„Hakoah', Herrn Dr. J. Körner, Wird zurzeit in Wien ein Meisterturnier ausgespielt, an wel⸗ chem teilnehmen: Spielmann, Tartakower, Reti, Grünfeld, Becker, Leutum, Dary, Glaß, Kmoch, Igel, Lichtenstein, Mül⸗ ler. Takacz und S. R. Wolf. Die Preise gehen von 600 bis herunter zu 50 Schilling, sowie Spezialpreise. Das Turnier indet im Wiener Café Central statt. Ueber das Ergebnis werden wir berichten. * Freiburger Winterturnier. Unter Leitun Köbele wurde das Winterturnier des Schachklups Freiburg 1. Br. zu Ende geführt. Die Beteiligung war bedeutend. Es wurde der Spielstärke nach in 3 Klassen gespielt. Die erste Klasse wies neun Teilnehmer auf. Als erster Sieger ging Klucker mit 7 Gewinnpunkten hervor. Es erwarb hiermit die Klubmeisterschaft für 1928. In der zweiten Klasse siegte Prof. Köbele mit 9 Punkten. Schachliteratur — Wiener Schach-Zeitung. Mit der Nummer 4 ist ein Schritt unternommen worden, um dem Humor im Schach zur Geltung zu verhelfen. Die Nummer ist erfüllt von köst⸗ licher und liebenswürdiger Satire. Kaum eine hervorragende Persönlichkeit der an Originalen so reichen Schachwelf ent⸗ geht dem treffsicheren Stiffe H. Kmochs, der sich dabei als Menschenkenner und Humorist entpuppt, was bisher nur denen bekannt war, die mit ihm in persönlicher Berühruno standen. Alle Schächer, die die großen und noch mehr die kleinen Ereignisse des letzten Schachjahres verfolgt haben, Werden durch diese Nummer der Wiener Schach-Zeitung Stunden frohesten Lachens erleben. — Kagans Neueste Schachnachrichten. In Heft 3(März) berichtet Schachmeister Bernhard Kagan über die schach- lichen Ergebnisse seiner Reise nach Schweden und Däne⸗ mark, sowie nach Finnland in anschaulicher Weise. Das Heft bringt außerdem das neueste Partienmaterial sowie einen Nachtrag zur Widerlegung des Königsgambits von Dr. A. von Claparède. Das neueste Heft erscheint pünktlich am von Prof. —* L 83 0 2 ö e for ons eſcha S0 mild, soss und aromatisch ist SUPER die neue charakfervolle Jiareſſe 05 en an 9 4 72 *. * 4 * 4 — Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 139 wel Siege, eine Niederlage Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Runde der Meiſter Sp. Va. Fürth— S. V. Waldhof:1(:1 Eintracht Frankfurt— Stuttaarter Kickers 90: Wormatia Worms— Banern München:2(:0 F. V. Saarbrücken— Karlsruher F. V.:0(:). * Die Ueberraſchung des Sonntags: Saarbrücken ge⸗ winut gegen den Karlsruher F. V. die erſten Punkte und Eintracht Frankfurt kann gegen die Stuttgarter Kickers nur unentſchieden ſpielen. Bayern München errana ſich gegen Worms, wie vorauszuſehen war, einen knappen, aber ſicheren Sieg. Fürth konnte Waldhof mit :1 nach Hauſe ſchicken. Nach dem Halbzeitergebnis ſcheint Waldhof die erſte Spielhälfte wieder ein ganz ausgezeichnetes Spiel geliefert zu haben, der Zuſammenbruch kam dann erſt wieder nach Halbzeit. Der Karlsruher F. V. der gegen Saar⸗ brücken im Vorſpiel ein:2 Ergebnis erzielen konnte, mußte diesmal beide Punkte abtreten. Karlsruhe iſt durch dieſen Punktverluſt weſentlich zurückgefallen und liegt jetzt zuſammen mit den Stuttgarter Kickers an 4. Stelle. Bauern München Hat die Führung mit 2 Punkten vor Eintracht Frankfurt und der Sp. Vg. Fürth. die 12 Punkte hat. Fürth ſcheint ſich jetzt bewußt zu ſein. um was es geht. Wenn es vorausſichtlich auch nicht mehr zur Meiſterſchaft reicht, ſo genüat doch ſchon der 2. Platz. um an den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft teilnehmen zu können. Ob ſich aber Eintracht Frankfurt ſo ohne weiteres auf den 3. Platz verweiſen läßt. wird erſt der Ausaana der noch ausſtehenden Spiele erbringen müſſen. Die übrigen Vereine haben kaum mehr Ausſichten für einen der erſten Plätze in Frage zu kommen. Waldhof muß froh ſein, wenn es vom vorletzten Platz aufrücken kann. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele unentſch. verloren Tore Punkte gew. Bayern München 9 6 3— 25:11 15 Eintracht Frankfurt 9 5 3 1 25:18 13 Sp., ⸗Vg Fürth 9 4 4 1 29:7 12 Karlsruher F. V. 9 4 1 4 25:17 9 Kickers Stuttgart 9 8 8 3 18.16 9 Wormatia Worms 9 2 8 4 17:26 12 S. V. Waldhof 9 2 1 6 17:29 5 FJ⸗V. Saarbrücken 9 1— 8 12:46 2 Waldhofs große Niederlage Sp.⸗Vgg. Fürth S. V. Waldhof:1(:1 Diesmal enttäuſchten die Fürther auf eigenem Platze auf angenehme Weiſe. Das mangelnde Intereſſe des verwöhnten Nürnberg⸗Fürther Sportpublikums kam in der ſchwachen Zu⸗ ſchauerzahl von nur 3000 Zuſchauern zum Ausdruck. Man konnte aber am Sonntag im Rohnhof den Eindruck gewinnen, daß die Kleeblättler gewillt ſind, ſich allmählich wieder zur Geltung zu bringen und ihren beinahe ſchon verlorenen Ruf zu wahren. Die überaus knappen Ergebniſſe während den fünddeutſchen Meiſterſchaftsſpielen fanden bisher nur einmal in Saarbrücken eine Abwechslung. Nun mußte auch Waldhof mit 6 Toren Differenz daran glauben und das, ohne techniſch viel ſchwächer zu ſein. Bis zur Pauſe fiel auf jeder Seite nur ein Tor, durch Engelhardt und Rupprecht. Nach dem Wechſel kam mit dem Rückenwind der Torſegen für Fürth, Kißling und Franz waren mit je drei Toren die erfolgreichſten Schützen. Schuld an der hohen Niederlage trug in erſter Linie die Waldhöſer Läuſerreihe, die ihrer Aufgabe nicht ge⸗ wachſen war. Die Fürther hatten in der erſten Halbzeit den Wind gegen ſich und kamen daher nicht ſehr zur Geltung. Waldhof war in dieſer Spielhälfte auch überlegen. Dieſe Ueberlegenheit reichte aber nicht zu Toren aus. Lediglich in der 22. Minute konnte der Halblinke Engelhardt ein Tor vor⸗ legen, das aber ſchon 3 Minuten ſpäter durch Rupprecht ausgeglichen wurde. Auf beiden Seiten boten ſich Torgelegen⸗ heiten genug. Ihre Auswertung aber unterblieb. Als nach dem Seitenwechſel Fürth den Wind im Rücken hatte, kam ein ganz anderes Leben in den Angriff. Die Flü⸗ gel waren es vor allem, die den Sturm nach vorne riſſen und die auch verſchiedene Tore vorlegten bezw. ſelbſt er⸗ zielten. Beſonders Kißling tat ſich hier hervor. Kurz nach⸗ einander erzielte er zwei Tore. Franz legte zwei weitere Tore vor u. gegen Schluß war Kißling noch einmal und dann Franz erfolgreich, ſodaß das Ergebnis 71 endete. Die Waldhof⸗Mannſchaft hat aus ihren zahlreichen Nie⸗ derlagen immer noch nicht die notwendigen Konſequenzen ge⸗ zogen, oder vielmehr nicht ziehen können. Nach wie vor leidet der Sturm an Ueberkombination und entbehrt jeglicher Durchſchlagskraft. Rein techniſch iſt das Spiel der Mann⸗ schaft für das Auge ſchön, aber unproduktiv. Den ſchwächſten Mannſchaftsteil gab die Läuferreihe ab, die weder im Angriff noch in der Abwehr eine große Linie verriet. Ihr Aufbau war nicht ſyſtematiſch genug, um den Sturm anzuregen, der indes einer ſolchen Anregung ſehr dringend bedarf. In der Abwehr genügte die Deckung nicht. Die notwendige Folge war, daß die an ſich gute Verteidigung überlaſtet war und unter der Wucht des gegneriſchen Angriffs zuſammenbrach. Sy iſt das:1 Ergebnis nicht einmal erſtaunlich. Den beiden Verteidigern und dem Torhüter iſt kein Vorwurf zu machen. Bei Fürth waren die Flügelſtürmer, beſonders Kißling die beſten Leute. Der Innenſturm ging an. Er wußte wenigſtens jeweils etwas mit dem Ball anzufangen. Die Läuferreihe war nicht ganz auf der Höhe. Sie hätte gegen einen ſtärkeren Gegner entſchieden ihre Laſt gehabt. Auch in cher Verteidigung zeigten ſich einzelne Schwächen, während der Torhüter Neger nicht ſehr viel zu tun bekam. Zwol gleichwertige Gegner Eintracht Frankfurt— Kickers Stuttgart 90:0 Das Ergebnis überraſcht nicht, ſo ſehr wie es der Papier⸗ form nach vielleicht müßte. Die Kickers, die ſchon das Vor⸗ ſpiel unentſchteden geſtalteten, haben ſich nicht unweſentlich perbeſſert, und da Frankfunt den anſtrengenden Kampf von München hinter ſich hat und zudem noch mit 2 Erſatzleuten (für Schaller und Kübert) antreten mußte, konnte eine Fa⸗ voritſtellung der Frankfu zer nicht ſo ohne weiteres ange⸗ nommen werden. Das Ergebnis wie auch der Spielverlauf bewieſen die Richtigkeit dieſer Annahme Eintracht erreichte nicht die gewohnte Spielſtärke ſie war den Kickers zuweilen ſogar ſpieleriſch unterlegen. Dieſe wiederum waren nicht in der Lage, Tore zu ſchießen. Der Sturm konnte ſich nicht durchſetzen. So hatte Eintracht die beſſeren Torgelegenheiten. die Kickers das beſſere Feldſpiel. Das Eckenverhältnis war :1 für Eintracht. Die Hauptlaſt des ganzen Spieles ruhte auf den beiden Hintermannſchaſten, deren Arbeit auch ent⸗ ſchieden die beſte war. Im allgemeinen wurden die 15 000 Zuſchauer im Frankfurter Stadion ziemlich enttäuſcht, das Spiel war nicht dazu angean. zu begeiſtern. et und Die Bayern gewinnen knayy Wormatia⸗Worms— Bayern⸗München:2(:0) Die Münchener liefen in der erſten Halbzeit zu ihrer Hochform auf. Bei allen Kämpfen um den Ball blieben ihre techniſch vorzüglich geſchulten und wendigen Leute Sieger. Sie zeigten ein blendendes Zuſammenſpiel und einen durch größte Schnelligkeit unterſtützten Draug auf das Tor des Gegners. Trotzdem blieben ihnen aber Erfolge verſagt, weil die Wormſer Mannſchaft mit größter Bravour kämpfte. Schneidige Abwehr der Verteidigung und raſche Vorſtöße des Sturmes warfen die Bayern immer wieder zurück. So en⸗ dete die erſte Halbzeit torlos. a 5. Nach dem Wechſel wurde der Kampf geradezu dramatiſch. Mit ſtürmiſchen Angriffen warfen zunächſt die Wormſer die bayriſche Verteidigung immer wieder durcheinander, aber ſie hatten Pech, zweimal ſchoß L. Müller auf 10 Meter Entfer⸗ nung freiſtehend den Ball Bernſtein in die Hände. Dann wurde Bayern agreſſiver. Im Anſchluß an die 6. Ecke(713 fiir Bayern) konnte der Mittelläufer Goldbrunner einen un⸗ erwarteten Fernſchuß anbringen. Worms griff aber immer wieder an. Dann aber kam der Fehler des Schiedsrichters Uhl, er überſah ein glattes Handſpiels eines Müncheners, der Wormſer Verteidiger W. Müller blieb ſtehen und rekla⸗ mierte Hand und glaubte, Uhl würde abpfeifen, aber nichts geſchah. Ehe man es ſich verſah, hatte Schmidt 2 eingelenkt. In dem Gefühl, daß die Wormſer bereits ſicher geſchlagen ſeien, wanderte ein Teil der 15000 Zuſchauer ab, aber es gab noch einen großen Endſpurt der Wormſer, der bewirkte, daß die geſamte Mannſchaft der Bayern im Strafraum ver⸗ ſammelt war. Es fiel aber nur noch ein Treffer, und zwar verwandelte L. Müller in der 38. Minute einen Handelfmeter. Die Mannſchaften. In ihrer techniſchen Vollendung und der blitzartigen Ein⸗ leitung ihrer Aktionen hinterließ die bayeriſche Mann⸗ ſchaft in Worms einen weſentlich beſſeren Eindruck als die Fürther. Schwach war in dieſer Mannſchaft niemand. Beſon⸗ ders gefallen konnte Hutſteiner als Erſatzrechtsaußen für Welker. Hofmeiſter war durch Keller erſetzt worden, der ſich als beſter Läufer der Bayern präſentierte. Die große Sicher⸗ heit Bernſteins im Tor bewahrte die Bayern vor einem Un⸗ entſchieden. Pöttinger war wieder ganz der Alte, aber doch zeigte ſich Schmidt II als der gefährlichſte Stürmer. Die beſten Leute bei Worms waren Giesberts, Völker und Kiefer. Auch die Läufer leiſteten gute Arbeit. Im Sturm war Winkler zu ſtark überlaſtet, da ſein Nebenmann verſagte. Der alte Internationale Philipp litt noch unter den Folgen ſeiner Erkrankung. L. Müller verlor zu oft ſeine Nerven. Saarbrückens erſte 2 Punkte F. V. Saarbrücken— Karlsruher F. V.:0(:0) Beide Mannſchaften wurden bei ihrem Erſcheinen vom Publikum lebhaft begrüßt und die Karlsruher durch Ueber⸗ reichung eines Wimpels geehrt. Karlsruhe ſpielte zunächſt gegen die grelle Sonne und fand ſich nicht zuſammen. Aber auch bei den Einheimiſchen fehlte es an klaren Aktionen. So kam es zu einem ausgeglichenen Feldſpiel, in dem die Saar⸗ brücker die größte techniſche Reife die Gäſte durch rieſfigen Eifer nicht nur ausgleichen, ſondern ſtellenweiſe ſogar weit mehr vom Spiel hatten. Es entſtanden vor beiden Toren kritiſche Situationen, die aber von beiden Torwächtern mit⸗ unter hervorragend geklärt wurden. Saarbrücken hatte die klarere Torgelegenheit, konnte davon aber lange Zeit keine auswerten. Ein Vorſtoß in der 35. Minute brachte Saar⸗ brücken eine Ecke ein. Dieſe wurde gut hereingehracht, von dem Karlsruher Torwart Waßmann dorf aber ſchlecht ge⸗ wehrt und von dem Saarbrücker Mittelſtürmer zum einzigen und ſiegbringenden Tor eingedrückt. Der Reſt der erſten Spielhälfte verlief weiterhin ausgeglichen. Auch die zweite Halbzeit brachte ausgeglichenen. wechſel⸗ vollen Kampf. Die aufopfernde Arbeit der Hintermannſchaften. in denen neben den Torhütern bei Karlsruhe Trauth und bei Saarbrücken Siealina beſonders hervortraten. verhinderte aber jeden Erfolg. Zudem konnte ſich aber keine der beiden Mannſchaften zuſammenfinden. Saarbrücken ſchraubte bis zum Schluß das Ecken verhältnis auf 710. Der Kampf wurde gegen Schluß immer härter, ohne daß der äußerſt ſchwache Schiedsrichter Happ eingriff. Er ließ ſich auch vom Publikum zu ſehr beeinfluſſen, das nach der Pauſe gegen die Karlsruher Mannſchaft ſehr ausfällig wurde, namentlich gegen Bekir, den es mit wenig ſchönen Schmährufen bedachte, 5 5 Kritik a Die Saarbrücker Mannſchaft hatte. trotzdem ſie ohne die beſtraften Spieler Zeimet und Bensmüller antrat. einen ſehr auten Tag: ſie konnte durchweg aut gefallen. Beſonders hervorragend war wieder der Torwächter Dahlheimer. der linke Verteidiger Siealina. der Mittelläufer Kalkoffen und der geſamte Sturm. Bei Karlsruhe war neben dem Torwart Wasmanns⸗ dorf, der ſich wieder ausgezeichnet ſchlug. der Verteidiger Trauth am beſten. Schwach dagegen war die geſamte Läufer⸗ reihe, auch der Sturm konnte ſich nicht zuſammenfinden. Karls⸗ ruhe wurde inſofern geſchwächt. als der rechte Verteidiger Huber in der erſten Halbzeit verletzt wurde und in der Folge vollkommen ausfiel. Runde der Zweiten und Dritten Gruppe Nord weſt V. f. L. Neckarau— F. S. V. Frankfurt 311(:0 F. S. V. Mainz— Indwigshafen 03:3(:3) V. f. L. Neu⸗Iſeuburg— Saar 03 Saarbrücken:2(:1) E Die beiden Vertreter des Rheinbezirks konnten ihre Spiele gewinnen: Neckarau ſchlug den gefürchteten FSV. Frankfurt mit:1 und Ludwigshafen 03 gewann gegen Mainz 05 knapp mit:4. Neu⸗Jſenburg konnte auch gegen Saar 05 Saarbrücken nur ein unentſchieden:2 erzielen. Durch ihre Siege ſind die beiden Rheinbezirks⸗ vertreter mächtig aufgerückt. Neckarau liegt jetzt recht günſtig hinter dem FSV. Frankfurt. Ludwigshafen hat mit 8 Punk⸗ ten aus 7 Spielen den 4. Tabellenplatz inne. Saarbrücken ſcheint langſam in Schwung zu kommen. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte F. S. V. Frankfurt 10 7 2 1 16 V. f. L. Neckarau 8 4 2 2 10 605 Mainz 8 4 1 3 9 03 Ludwigshafen 7 4— 3 8 V. f. L. Neu⸗ Iſenburg 8 1 8 1 8 Rotwelß Frankfurt 7 1 4 2 6 05 Saarbrücken 8 2 2 4 6 Boruſſia Neunklirch. 8— 1 7 1 E el das Wüthligſte vom Sonntagfport Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft: Waldhof ver⸗ liert gegen Fürth. Neckarau gewinnt gegen F. S. V. Frankfurt und Ludwigshafen gegen Mainz. * Deutſchland verliert den Frankreich in Hannover mit 9214. Rugby⸗Länderkampf gegen Südweſtdeutſche Amateurboxmeiſterſchaften in Karlsruhe: Der Bezirk Württemberg⸗Baden erringt 2 Meiſterſchaften. * Berufsboxkämpfe in Stuttgart: Ziemdorf Deutſcher Ban⸗ tamgewichtsmeiſter. 2 Berufsboxkämpfe in Magdeburg: Breitenſträter ſiegt weiter. * Die Waldlaufmeiſterſchaften in Friedrichsfeld: V. f. L. Neckarau Mannſchaftsmeiſter. f * Ringkämpfe in Ludwigshafen: Gehring verliert durch einen Unfall. ** Eröffnung der Galopprennen: Rennen in Dortmund. E 2 Die erſte Niederlage des Favoriten V. f. L. Neckarau— F. Sp. V. Frankfurt:1(:0) Für die beiden Mannheimer Vertreter Waldhof und Neckarau ſteht unzweifelhaft feſt, daß ſie zu ſpät in Schwung gekommen, d. h. Maßnahmen getroffen haben, die den immer wiederkehrenden Niederlagen handfeſt entgegengearbeitet hät⸗ ten. Spät, ſehr ſpät hat man zu durchgreifenden Maßregeln gegriffen, die bei Neckarau offenbar erkenntlich ihre Auswir⸗ kungen haben, aber doch nicht ſo weit gediehen ſind, im Hand⸗ umdrehen nun mit einmal und aus eigenem Vermögen alles wieder einzuholen, aber es iſt ſchon viel gewonnen, daß man einen zielbewußteren Kurs eingeſchlagen hat. Dieſen kon⸗ ſtatierte Neckarau erneut in ſeiner ſonntäglichen Begegnung mit dem Hauptanwärter F. Sp. V. Frankfurt auf dem Platz an der Altriper Fähre, der ſehr gut beſucht war und den etwa 7000 Zuſchauern einen harten, abwechflungsreichen und in Spannung haltenden Kampf bot. Er war der Schnittpunkt zur eventuellen unanfechtbharen Meiſterſchaft der Frankfurter und zugleich der Wiedererſtehung Neckaraus zu ſeiner frühe⸗ ren Bedeutung. Die Vereinsleitungen hatten in Anbetracht der Lage ihre zur Zeit verfügbar beſten Kräfte vorgeſchickt und ſtellten: 5 Neckarau: Brucker; Dern, Broſe; Wilbs, Gaſt, Kaiſer; Keck, Dorſt, Zeilfelder, Schmitt, Ott. Frankfurt: Krieger; Fritz, Heinig; Eſchenlohr, Pache, Heiß; Krebs, Brettville, Klumpp, Strehlke, Brück. Frankfurt hatte alſo auf ſeine frühere bewährte Aufſtel⸗ lung ſeit langem wieder zurückgegriffen, der Erfolg Neckaraus iſt daher um ſo höher anzuſchlagen. Deſſenungeachtet hat der letztſährige Rheinmeiſter noch ſeine fühlbaren Schwächen. Die auffallendſte war das immer wiederkehrende Zurückweichen und paſſive Verhalten von Läufern und Verteidigern, die bei Gegenſtößen faſt ſtets das Angreifen vergeſſen; dann im Rechtsaußen, der mindeſtens zwei klare Tore ausließ und auch ſonſt abfiel. Von zeitweiſer Langſamkeit und etwas Be⸗ quemlichkeit des Matadors Zeilfelder ebenfalls abgeſehen, zeigte der Angriff im übrigen Zug und Schlag und mütſſen dann Haiſer und Brucker wegen ihrer ausgezeichneten Leiſtung hervorgehoben werden. Namentlich Kaiſer ſah man nie ſo ſpielen. Auch Gaſt ſehr gut. Wilbs, Dern und Broſe ſchwank⸗ ten zwiſchen ſehr guten Momenten und Schnitzern. Als Ganzes erweckte der Kampf der Neckarauer einen ſtarken Ein⸗ druck, es herrichte Eifer und Geiſt und nur das bedenkliche zeitweiſe Nachlaſſen nach der Pauſe ſchwächte die Rundung ab. Frankfurt hatte in Pache als Mittelläufer den beſten Mann. Sonſt war von beſſeren Einzelleiſtungen wenig zu ſehen, aber das Zuſammenſpiel wuchs z. B. nach der Pauſe zu imponierender Höhe, und wenn es mit dem Schießen bei den ſieggewohnten Gäſten beſſer beſtellt geweſen wäre, hätte der Ausgang fraglich ſein können. Frankfurt wählt gegen die Sonne, aber mit Rückenwind und nachdem die anfängliche begreifliche Aufregung überwun⸗ den, kommen auch die Torchancen; Zeilfelder, dem die erſte geboten iſt, feuert aber darüber und auch die erſte Ecke Neckarau verläuft ergebnislos. Da gibt Gaſt bei Strafſtoß das Leder präzis an den ungedeckten Dorſt, der unmittelbar und unter der Latte einſchießt. Der exſte Schlag iſt gefallen, aber man traut Frankfurt die Antwort noch zu. Auf beiden Seiten wird nun auch voll aus ſich herausgegangen und ſchon flitzt ein Ball von Klumpp an die Außenſeite des Tores. Ein kurzer Paß Keck an Zeilfelder, und unhaltbar ſtellt dieſer:0. Pache ſetzt auf Frankfurts Seite vergeblichen Fernball und Gaſt verſchießt zu unſicher anſetzend bei einem Strafſtoß. Kurz vor der Pauſe beherrſcht dann Keck die klare Situation 9270 und ſchickt den Ball aus nächſter Nähe Krieger in die Hände. 5 Der Elan Neckaraus läßt noch ſtarke Hoffnung, aber bei nun tiefer ſtehender Gegenſonne wendet ſich die Sache unter dem in zeitweiſe blendendem Stil vor ſich gehenden Zuſam⸗ menſpiel Frankfurts ganz bedenklich. Das Unheil will, daß Dern⸗Brucker bei einer Flanke von Krebs gleichzeitig auf der Torlinie eingreifen wollen, ſich heinmen und als Effekt iſt der Treffer Frankfurts fertig. Dern lenkt ſelbſt ein. 271, Mächtig zieht nun Frankfurt an. und Läufer wie Verteidi⸗ gung Neckaraus vergeſſen faſt ſtändig das Angreifen. Erſt als bei Neckarau die Schwächeanwandlung überwunden und Keck mit Kopfball äuf Flanke Ott den zu weit vorn poſtierten Krieger mit einem Treffer überraſcht, iſt der harte und gegen Ende auch ſehr ſcharfe Kampf für Neckarau verdient entſchteden.— Müller⸗Beiertheim hatte es mitunter in der Spielleitung nicht leicht, meiſterte aber ſchließlich doch die Sache. Die Auswirkungen des bedeutſamen Spieles müſſen nach beiden Seiten hin abgewartet werden, aber fest ſteht heute wohl ſchon, daß die wiederholt nur ſehr knapp und mit teilweiſem Glück errungenen Erfolge Frankfurts die erſte Korrektur erfahren haben.— Ein kleines Bankett Neckarxaus, für die Gäſte veranſtaltet, beſchloß den Abend. A. Müssle. LEuswigshafen nimmt Revanche F. S. V. Mainz 05— Ludwigshafen 93:5(378) Die Mainzer beſtritten dieſen vor 4000 Zuſchauern aus⸗ getragenen Kampf mit einem Erſatzmann für Dreisbach, an ſeiner Stelle ſpielte Lipponer. Die Gäſte hatten dagegen ihre vollſtändige Mannſchaft zur Verfügung. Sie ſtegten verdient und boten die geſchloſſenere Leiſtung. Sie waren ſchnell am Ball und brachten vor allem durch planmäßiges Flügelſpiel die Mainzer Hintermannſchaft in Verwirrung. Bei Halbzeit ee e 828. 5 ereits in der 4. Minute konnte Feſer für Ludwigshafen das erſte Tor erzielen. In der 17. Minute gelang dem Maln⸗ zer Mittelſtürmer der Ausgleich. In der 20. Minute brachte der Halbrechte Ludwigshafen mit 21 wieder in Führung.. 6. Seite. Nr. 133 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabef Montag, den 19. März 1928 Minuten darauf erhöhte Feſer auf:1. Die Mainzer konnten durch eine prächtige Einzelleiſtung Lipponers ein 2. Tor auf⸗ holen und noch kurz vor dem Wechſel auf 318 ausgleichen. In der zweiten Halbzeit kam Ludwigshafen durch Koch in Führung. Ein Handelfmeter brachte den Mainzern durch Lipponer wieder den Ausgleich. Den ſiegbringenden Treffer erzielte für Ludwigshafen Koch. Kritik Die Ludwigshafener gefielen ſehr gut. Sie glänz⸗ ten durch gutes Zuſammenſpiel und große Schnelligkeit. Als beſonders gefährlich erwies ſich der linke Flügel Feſer Koch, aber auch der Rechtsaußen Schreier konnte gut gefallen. Ne⸗ hen dieſen verdient die Abwehr noch beſondere Erwähnung. Bei Mainz verſagte vor allem der linke Verteidiger Seck, aber auch die Läuferreihe war nicht auf der Höhe. Im Sturm konnte ſich Lipponer auf dem ungewohnten Poſten nicht recht entfalten, auch die übrigen Spieler konnten nicht gefallen. Der Schiedsrichter, Schäfer⸗Rürnberg, war nicht ſchlecht. Neu Iſenbueg ſpielt wieder unentſchieden V. f. L. Neu⸗Jſenburg— Saar 05 Saarbrücken:2(:1 5 Es wäre beinahe gegen die Tradition, wenn ein Spiel in Neu⸗Iſenburg nicht unentſchieden ausginge. Auch gegen Sgar 05 wich man nicht von dieſer Uebung ab, und ſo erleb⸗ ten die 2000 Zuſchauer ein:2 Ergebnis. Saar ging ſchon gleich nach Beginn in Führung. Die Abwehr war ſo gut, daß der Ausgleich erſt kurz vor der Pauſe fiel. Nach dem Wech⸗ ſel konnte Saarbrücken zuerſt auf 211 erhöhen und Iſenburg reichte es nur noch zum Ausgleich. Der von Neuweiler ⸗Piorzheim geleitete Kampf brachte keine erhebenden ſpieleriſchen Momente. Ganz her⸗ vorragend war die Verteidigung der Gäſte einſchließlich des Torhüters. Der Sturm ſpielte reichlich zerfahren und konnte nur teilweiſe gefährlich werden. Neu⸗Jenburg war im Auf⸗ bau einheitlicher, die Verteidigung aber nicht immer ganz ſicher. Der Sturm ſtützte ſich auf die Flügel, vor allem auf den Linksaußen. Sehr gut war die Läuferreihe. Gruppe Süßoſt 1. F. C. Nürnberg— S. C. Freiburg:1(:1 Phönix Karlsruße— Union Böckingen:2(:0) V. f. B. Stuttgart V. f. R. Fürth:1(:1) * Nürnberg hat entſchieben Pech, aus diesmal reicht es nicht zu beiden Punkten. Die zähen Freiburger konn⸗ ten ſich auch in Nürnberg gegen den Meſſter behaupten. Phö⸗ nix Karlsruhe hat ſich gegen Union Böckingen trotz ſeiner ſchwachen Mannſchaft ſehr gut gehalten, die Mannſchaft ſcheint ſich langſam einzuſpielen. VfB. Stuttgart konnte gegen BfR. Fürth glatt mit:1 gewinnen. Wacker München wird wohl kaum mehr eingeholt werden können, ſobdaß er an den Ausſcheidungsſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft teilnehmen wird. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Wacker München 8 6 2— 3111 14 1. F. C. Nürnberg 9 5 2 2 25 11 12 S. C. Freiburg 9 3 4 2 17:19 10 . f. B. Stuttgart 8 3 2 3 25:19 8 Union Böckingen 8 3 2 8 18˙18 8 1860 München 8 3 1 4 14•21 7 B. f R. Fürth 2 2 2 5 17121 0 Phönix Karlsruhe 9 1 1 6 9˙36 8 Nürnberg kann nicht mehr ſiegen 1..C. Nürnberg— S. C. Freiburg:1(:1) Mit dieſem neuerlichen Punktverluſt des 1..C. Nürn⸗ berg ſind deſſen Ausſichten in der Troſtrunde jetzt faſt aus⸗ ſichtslos geworden. 7000 Zuſchauer erwarteten vergebens einen Sieg der Einheimiſchen, die das Vorſpiel in Freiburg verloren hatten. Aber diefer Sieg blieb aus, da der Sturm nicht in der Lage war, ein ſolches Spiel zu gewinnen, ſelbſt gegen einen Gegner, der wie die Freiburger keine überragen⸗ den Leiſtungen bot. Freiburg war produktiver. Mater brachte die Gäſte vor der Pauſe in Führung, dieſer Vor⸗ ſprung konnte immerhin bis zur Mitte der zweiten Spiel⸗ hälfte gehalten werden, wo erſt ein Fehler der Freiburger Abwehr durch Schmidt II den Ausgleich brachte. Phönix kommt wieder auf Phönix Karlsruhe— Union Böckingen:2(:1) Vor ungefähr 1000 Zuſchauern wickelte ſich vor allen Din⸗ gen von der Phönix⸗Mannſchaſt ſehr gut durchgeführtes Tref⸗ fen ab. Phönix hatte ſeine Mannſchaft mit 5 Spielen der ehe⸗ maligen Mannſchaft verſtärkt und zeigte in allen Teilen ein gutes Spiel. Das Spiel ging unverdient verloren, einerſeits durch die mangelnde Schußkraft des Phönixſturmes. anderer⸗ ſeits durch den Schiedsrichter Joſe⸗Sgarbrücken, der Phönir in der unglaublichſten Weiſe benachteiligte. Bei Halbzeit ſtand das Spiel noch:0. Nach der Pauſe kamen die Gäſte zu zwei Erfolgen, wührend Phönix einmal ſkoren konnte. Fürth verliert auch in Stuttgart . f. B. Stuttgart-.. R. Fürth:1(:1) Die erſchienenen 4000 Zuſchauer wurden von dem Ge⸗ botenen ſtark enttäuſcht. Beide Mannſchaften voltbrachten nur mäßige Leiſtungen. Vor allem konnte Fürth mit ſeiner flauen Spier weiſe in keine Spytelpßaſe auen man ſah nichts von dem ſonſt gerühmten Können der Mannſchaft. Aber auch bie Bewegungsſpieler ließen ſich von der Fürther Spielweiſe Anſtecken und zeigten nichts von ihrem gewohnten Kampfgeiſt. Bei der Pauſe lagen die Stuttgarter bereits mit 211 in Füh⸗ rung und erhöhten in der 2. Halbzeit auf 421. Stuttgart hatte ſeinen beſten Mann in dem Rechtsaußen Becker. Sehr gut war auch die geſamte Verteidigung. Die Läuferreihe war beſſer als ſonſt,. Im Tor war Meier ſehr Laſch und entſchloſſen. Die beſten Leute von Fürth waren die beiden Verteidiger, der Mittelläufer und Bratſteiner. Auch die Flügelſtürmer gingen an. Als Schiedsrichter amtierte Müller⸗Mutterſtadt in vortrefflicher Weiſe. Städteſpiel in Ludwigshafen Süd ſchlägt Nord:0(:0) 5 Eigentlich müßte man das Treffen„Stadtteil“⸗Spiel nen⸗ nen, doch genau ſo traditionell wie dieſe allfährliche Begeg⸗ nung iſt auch ihr Titel„Städteſpiel“ geworden. Guter Beſuch zeugt von der Beliebtheit dieſer Trefſen, das ſich diesmal allerdings recht weſentlich von ſeinen Vorgängern unterſchied. Hatte man ſonſt in beiden Lagern meiſt mit beſonderer Sorg⸗ falt die ſtärkſten Mannſchaften ausgewäßlt. ſo war dies dies⸗ mal beſtimmt nicht der Fall. Die Nord⸗Mannſchaft war natür⸗ lich durch das Fehlen der Spieler der erſten Elf von 1903 ODudwigshafen, die in Mainz einen beachtlichen Sieg errang, nicht unweſentlich benachteiligt, zog ſich aber dennoch ſehr gut aus der Affäre; die Spieler von Oppau, kombiniert mit eini⸗ gen Leuten der lb. Maunſchaft von 1903 und 1904 Ludwigs⸗ hafen zeigten einen vorbildlichen Eiſer bei netten Leiſtungen und recht gutem Zuſammenſpiel. Techniſch überlegen waren natürlich die Ligaſpieler der Süd⸗Mannſchaft, die in den Leu⸗ ten von Phönix⸗Ludwigshafen, allen voran Hahn und Hörnle, ſowie Urban(Pfalz Ludwigshafen;z) im Tor ihre Hauptſtützen lte. Etwas ſchwächer waren dagegen die Mundenheimer mer, wie überhaupt im Sturm Steilvorlagen und Flan⸗ wechſel ſtark vermißt wurden. Die Nordmannſchaft vergab allzu große Unentſchloſſenheit vor dem Tor ihte beſten Chancen, ſonſt hätte es vielleicht zu einem Unentſchieden ge⸗ reicht, doch war auch Urban im Tor des Südens wieder in ganz großer Form. Die beiden einzigen Tore— in jeder Halbzeit eines— erzielte Handwerker von Sp. Vgg. Munden⸗ heim. Mit der Leitung des Unparteiiſchen konnte man reſtlos zufrieden ſein. W. * Sp.⸗Vgg. Sandhofen—903 Fechenheim 10:0(:0) Ein zweiſtelliges Reſultat zeugt im allgemeinen von einem Klaſſenſtunterſchied. Legt man nun das 328⸗Ergebnis des Vorſpiels in Fechenheim zugrunde, ſo kann man eigentlich von einem Klaſſenunterſchied kaum ſprechen. Für heute muß dieſe Tatſache aber unbedingt feſtgeſtellt werden. Sandhofen war ſeinem Gegner in jeder Beziehung überlegen. Es klappte aber auch in allen Reihen reſtlos. Der Sturm verſtand ſich mit der Läuferreihe ganz ausgezeichnet und hatte dabei noch Pech, da mehrmals die Latte letzter Retter in der Not war. Auf der Gegenſeite wurde allerdings auch der Ehrentreffer durch den Pfoſten verhindert; die übrigen Chancen vereitelte die Hintermannſchaft, wenn nicht ſchon die Läuferreihe die wenigen, uneinheitlich vorgetragenen Angriffe vorzeitig ab⸗ ſtoppte. Die Gäſte zeigten dem Ergebnis entſprechend herzlich menig und hatten bis auf zehn gute erſte Minuten faſt nichts zu beſtellen. Leider verſcherzten ſie ſich durch allzu häufige Reklamationen noch die Sympathien der Zuſchauer. Die ge⸗ rechte Strafe war ein reicher Torſegen. In der 10. Minute begann der Reigen und damit, als gleich ein weiterer Treffer folgte, die klare Ueberlegenheit der Platzherren. Zwei wei⸗ tere Treffer ſtellten das Halbzeit⸗Ergebnis auf:0. Bis Schluß folgten noch ſechs weitere Treffer, an denen vor allem Maier als glänzender Schütze in hervorragendem Maße 6 teiligt iſt. Die Leitung des Kampfes lag bei Röth⸗ Mannheim in beſten Händen. *. Kreis Unterbaden S. C. Käfertal— Alemannig Rheinau 9. Das letzte Verbandsſpiel im Kreis Unterbaden ſollte die Eutſcheidung in der Beſetzung des 2. Tabellenplatzes bringen. Käfertal entſchied die Frage ſehr eindeutig zu ſeinen Gunſten. Während die Ueberraſchungs⸗ und Stinmungsmannſchaft der Rheinauer Alemannen ein recht ſchwaches Spiel lieferte und vor allem im Sturm gar keinen Zuſammenhang zeigte, ſpielte der Neuling Käfertal, der lange Zeit ſogar den Meiſter Viernheim bedrängte einen hohen und eindeutigen Stieg. Flottes Spiel der Fünferreihe der Platzherren erbrachte bis zum Wechſel durch ſechs Treffer bereits die Gewißheit des Endſieges. Nach der Pauſe kam Käfertal gegen die ver⸗ ſtärkte Abwehr des Gegners nur noch zu weiteren drei Er⸗ folgen. während Rheinau ſelbſt das Ehrentor verſagt blieb. Vorderpfalzkreis Revidia Ludwigshafen— Herxheim 320 Dem einzigen Spiel des Vorderpfalzkreiſes— man hatte wegen des Waldlauſes und des Städteſpieles in Ludwigs⸗ hafen die übrigen Begegnungen abgeſetzt— kam beſondere Bedeutung zu; Revidia konnte ſich durch einen Sieg bereits heute endgültig in Sicherheit bringen und dann von den drei letzten nicht mehr erreicht werden. Dem Kreisliganeuling und zugleich älteſten— 1900— Ludwigshafener Fußballverein iſt die Rettung vor dem Abſtieg geglückt. Unentwegt kämpfte die Elf um den Sieg. Nach einer ſchwachen erſten Halbzeit hatte man den Kampf immerhin torlos zu halten vermocht, nach dem Wechſel kam dann aber der Kontakt zuſtande. Bei recht guten Leiſtungen wurden drei Tore erzielt und ſomit der Verbleib in der Kreisliga geſichert. Während Schifferſtadt dem Abſtieg verfallen iſt, hat von Landau, Neuhofen und Union Ludwigshafen nur noch ein Verein die Möglichkeit, dem Verhängnis zu entrinnen. Tabelle. Bereſne 5 5 Splele Punkte Mundenheim 24 48:2 1904 Ludwigshafen 22 30:14 Frankenthal 24 80:18 Oppau 23 28:18 Rheingönheim 28 27:10 Oggersheim 24 23725 Frieſenheim 3 21:25 Herxheim 24 21:27 ſteveidig Ludwigshafen 23 19:27 Landau 22 16:28 Neuhoſen 23 16280 Unſon Ludwigshafen 23 16:90 Schiſferſtadt 2² 8258 Hocken Olympia⸗Answahlſpiel in Frankfurt Der Frankfurter S. C. 80 ſpielt gegen die Auswahlelf unentſchieden:1(:0 Nach zwei Uebungsſpielen der Olympiaauswahlelf, in denen die Städtemannſchaften von HSambura und Han no⸗ ver geſchlagen wurden ließ am Sonntaa der Deutſche Hocken⸗ Bund im dritten Vorßereitunasſyiel für das olympiſche Hockey⸗ turnſer eine Auswaßlmannſchaft in Frankfurt a. M. gegen den Frankfurter S. C. 80 ſpielen. In der Auswahlelf war diesmal die Läuferreiße zwekte Garnitur. Sie ſollte auf ihre Eianung als Erſatz für Amſterdam erprobt werden, beitand dieſe Probe aber ſchlecht, denn die Läuferreihe Reyßera(Leiy⸗ zig), Heymann(Berlin! und Schäfer(Eſſen) waren der ſchlech⸗ tere Mannſchaftsteil. Unter ißrem ſchſechten Spiel litt auch der Anariff von Horn(Heidelberg). Müller(Berlin!. Hoheim (Hannover], Weiß(Berlin) und Wollner([Lein⸗ia), Aber auch die Stſtrmer ſelbſt zeſaten ſich diesmal, von Weiß abaeſeßen. nicht überragend. Die Flügel wurden vernachläſſigt und das Innenſpiel übertrieben. Ganz ausgezeichnet war dagegen der Tormann Brummer(Leinzig) und die Verteidiger Hausmann (Heidelberg! und Karſt(Leſyzſch. Die in letzter Zeit wieder ſehr ſtark nerbeſſerte Frankfurter Mannſchaft erſetzte das, was manchen Einzelkräften an Technik fehlte, durch arößeren Kamufgeiſt. Dank der überragenden Leitung non Theo Haaa als Mittelläufer war auch das Zuſammenſyiel etwas beſſer, als bei der Auswahlelf. Leider wurde die Mannſchaft bereits nach wenigen Minuten dadurch geſchwächt. daß der Halblinks⸗ ſtürmer Harleſſem mit einer ſchweren Kieferverletzung ans⸗ ſcheiden mußte. Das vor 2000 Zuſchauern ausgetragene Sufel ſtand auf hohem Niveau und war äußerſt ſpannend. In der erſten Halbzeit hatten die 8er bei flüſſigem Sniel mein ein kleines Plus. Diehl konnte auch kurz vor der Pauſe das Führunastor erzwingen. Nach der Pauſe war der Kampf aus⸗ gealichener. Weiß ſchoß ſchon bald nach der Pauſe für die Aus⸗ wahlelf das Gegentor. 4 0 5 Hockey⸗Uebungsſpiel M. T. G Mannheim— V. f. R. Mannheim 228[:0] Uebunasſviele ſind eine ebenſo nützliche wie auch notwen⸗ dige Einrichtung in unſerem Sportbetrieb und zualeich eine wertvolle Ergänzung des Trainings, ſodaß dieſer erſte Ver⸗ ſuch gewiß alsbald Wiederholungen erfahren dürfte. Natürlich muß auch wie heute das rein zahlenmäßige Abſchneiden der Mannſchaften von ſekundärer Bedeutung ſein: wie heute müſ⸗ ſen Technik, Taktik und ganz beſonders Fairneß im Vorder⸗ arund des beiderſeitigen Intereſſes ſtehen. denn nur ſo können die Mannſchaften auch von dieſen Uebunasſpielen profitieren. nur ſo werden dieſe freundſchaftlichen Kämpfe beiden zum Nutzen gereichen. f i Daß recht häufiner Spielbetrieb bei uns dringend nötia iſt. bewies das Spiel zur Genüge. Keine der Mannſchaften wußte V 2 zu überzeugen, es fehlt noch an vielem, was eine wirklich erſt⸗ klaſſige Mannſchaft ausmacht. Konnte man bei den Gäſten noch in Bezua auf Technik zufrieden ſein, ſo lieferte doch der An⸗ ariff ein direkt ſchlechtes Spiel: kein Flankenwechſel— auch ein Kardinalfehler des Mittelläufers— und eine überaroße Unſicherheit im Schußkreis. Am beſten ſchlug ſich die Abwehr. die allerdings auch keinen allzu einheitlich ſpielenden Sturm gegen ſich hatte, was gleichermaßen von der Gegenſeite ailt. Erwähnen wir noch, daß die Läuferreihe der Platzherren das Tempo nicht durchhielt, ſo haben wir eine Kritik in großen Zügen.— Ziehen wir die Lehren aus dem Uebunasſpiel, ſo muß vor allem der V. f..⸗Angriff durch jüngere und ſchnellere Leute verſtärkt werden, wäßrend ſich der ſchnelle M. T..⸗ Sturm präziſeres Zuſpiel und heſſeres gegenſeitiges Verſtänd⸗ nis bei weit weniger Einzelſpiel zu digen machen uß. Solche Treffen ſind nicht zuletzt auch aute Prüfungsſpiele für Schieds⸗ richter, haben wir doch gewiß keinen Ueberfluß an wirklics auten Unvarteiiſchen— Abſeitsregell!—. Geben wir zum Schluß noch kurz den Verlauf des Spieles wieder. Da iſt vor dem Wechſel B. f. R. bei meiſt ausgealiche⸗ nem Spiel doch hie und da etwas mehr im Vorteil., doch der Sturm kann ſich gar nicht zuſammenfinden. So kann es auch nicht überraſchen, daß M. T. G. durch ſeinen eneraiſcheren Sturm bis zum Wechſel ein Tor vorlegen konnte. ſa nach der Pauſe noch auf 210 erhöhte. Jetzt erſt wurde im V. f..⸗Sturm planvoll zufammengeſpielt. Die Folge war eine Unmenge von Chancen, von denen aber ledialich drei zu Toren führten, die überwiegende Mehrzahl aber direkt verſchenkt wurde. tyviſch für Leiſtungen und Verlauf des ganzen Kampfes. H. B. Handball Die Süddeuſche Damenhandball⸗Meiſterſchaft V. f. R. Mannheim Sportfreunde Landau:2(:0) Daß die Damen des V. f. R. Maunheim in ihren bis⸗ herigen Spielen von Pech verfolgt waren, ſah man bei dem Rückſpiel am Sonntag gegen die Landauerinnen, die im Vor⸗ ſpielt mit:1 Toren ſiegten. Sowohl in Technik als auch in Taktik erwieſen ſich Mannheims Vertreterinnen nicht nur als ebenbürtig, ſondern ſogar überlegen. Nach dieſem Spiel bürfen die Damen des V. f. R. ruhig das Rückſpiel gegen Frankfurt erwarten. Die Revanche für das in Landau verlorene Vorſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft iſt den Mannheimerinnen ge⸗ lungen. Das Spiel begann mit einiger Verſpätung. Sofort nach Anſpiel bemächtigt ſich Mannheim des Balles und drückt auf das gegneriſche Tor. Die Landauer Verteidigung iſt je⸗ doch auf dem Poſten. Erſt ein durc) unfaires Spiel ver⸗ wirkter 13 Meter⸗Ball bringt Mannheim durch Halbrechts das erſte Tor. Kurze Zeit nachher iſt es dieſelbe Spielerin, die durch prächtigen Alleingang und abſchließenden Wurf in die linke untere Torecke, das zweite Tore erzielt. Mit:0 für Mannheim geht es in die Pauſe. Nach Beginn der zweiten Spielhälfte geht Landau etwas mehr aus ſich heraus. Beſonders die Mittelläuferin zeigt ſehr gute Leiſtungen. Bald haben ſie auch ein Tor aufgeholt. Jedoch nur kurze Zeit währt es, da ſteht die Mittelſtürmerin von Mannheim frei und ſchon lautet das Reſultat:1 für Mannheim. Die V. f..⸗Damen ſpielen weiterhin überlegen, müſſen aber bei einem Durchbruch der Pfälzerinnen ein mehr als zweifelhaftes Tor hinnehmen. Mit dieſem Reſultat ſchließt das Spiel, das von Schwarz⸗Höchſt a. M. in einwandfreier Weiſe geleitet wurde. 8 Die Mannheimerinnen haben das Spiel verdient ge⸗ wonnen. Beſonders die Hintermannſchaft war ſehr gut. Aber auch der Sturm wußte zu gefallen. Bei Landau gefiel haupt⸗ ſächlich die Mittelläuferin. Verteidigung, ſowie Sturm waren manches Mal nicht ganz auf der Höhe. *. 1. Endſpiel um die Süddentſche Handball⸗Meiſterſchaft S. B. 98 Darmſtadt ſchlägt D. S. V. München 774(:2 Nicht weniger wie 5000 Perſonen kamen am Sonntag zu dem in Darmſtadt ausgetragenen Endſpiel um die Süd⸗ deutſche Handballmeiſterſchaft der Deutſchen Sportbehörde. Die beiden Gruppenmeiſter lieferten ſich einen großen Kampf. Beide Mannſchaften zeigten techniſch und taktiſch Vorzügliches. Sie ſpielten fair und waren im allgemeinen ziemlich gleich⸗ wertig und riſſen die Zuſchauer immer wieder mit. Die größere Schnelligkeit, reichere Spielerfahrung und das beſſere Wurfvermögen brachte ſchließlich den Darmſtädtern einen verdienten:4 Sieg. Darmſtadt braucht alſo am 1. April in München nur unentſchieden zu ſpielen, um abermals ſüd⸗ deutſcher Meiſter zu ſein. fallen, in München zu ſiegen, denn der D. S. V. entpuppte ſich als eine ganz überraſchend gute Mannſchaft. Leichtathletik Waldlauf ⸗Meiſterſchaſten V. f. L. Neckarau Maunſchaftsſteger. Selbach⸗ Friedrichsfeld, Einzelſieger i Ein wunderſchöner Märztag begünſtigte am Sonntag die Abhaltung der diesjährigen des Kreiſes Unterbaden in Friedrichsfeld. in frohes und buntes Treiben entwickelte ſich auf dem Platze des F. C. Germanſa Friedrichsfeld, von wo aus alle Läufe ihren Anfang nahmen und ihre Beendigung fanden. Nahezu Der Werbezweck 400 Teilnehmer fanden ſich am Start ein. der Veranſtaltung war dadurch voll gewahrt. Da auch der gebotene Sport in allen Klaſſen ein vorzüglicher geweſen war, ſo kamen die zahlreichen Beſucher voll und ganz auf ihre Koſten. Nicht ſo ganz zufrieden waren die Teilnehmer am Waldlauf ſelber, denn die Organiſation und hier ganz beſon⸗ ders auf der Laufſtrecke ſelbſt war nicht immer ſo, wie man das hätte erwarten dürfen. Nachdem die unteren Klaſſen geſtartet waren wobei vor allem der.f. R. Mannheim und der..L. Neckarau gute Leiſtungen boten, wurde die Meiſterklaſſe auf die Strecke ge⸗ ſchickt, die 7 Kilometer lang war. Wie kaum anders zu er⸗ warten, ſiegte auch in dieſem Jahre wieder der Friedrichs⸗ felder Selbach. Allerdings machte ihn Schönherr⸗M. T. G. den Sieg nicht allzu leicht und im nächſten Fahre wird der Waldlaufſieger wohl anders heißen. Die Ueberraſchung der Veranſtaltung war die Mannſchaft des Vf. L. Neckarau, die gegen die Erwartungen ſich den Mannſchaſtsſieg erkämpften. M. V. G. und V. f. R. endigten im geſchlagenen Felde. Die Ergebniſſe: f Meiſterklaſſe, Manunſchatfslauf:; 1. Pf. Neckarau; 2. MTG. erſte Mannſchaft; 3. BfR. Mannheim. Meiſterklaſſe, Einzelſteger: E Fried⸗ richsfeld; 2 n MTG.; 3. Schairer Vs. Neckarau; 4. Abel Bſe. Neckarau; 5. Schönberger BR. Mannheim. Junioren(Fußball 1. OR. Mannheim.— Junſoren (Fußball): 1. Rößle Nin. 2 Klein BR.; 3. Ries VfR.— Junioren(Leichtatpietttz: 1. Sportpekein Schwetzingen: 2. VfR. Mannheim; 3. VR. 3. Mannſchaft.— Junioren (Leichtathletik): 1. Diehl VfR. Mannheim; 2. Sch vahl Sport⸗ verein Schwetzingen; 3. Morgen VfR. e Jugend A(Fußball): 1. VfR. Mannheim: 2. Bf. Neckar⸗ au; 3. Phönir Mannheim.— Jugend A(Fußball]: 1. Wil⸗ lier VfR. Mannheim;: 2. Stoll Phönix Mannheim; 8. Heiß Vf. Neckarau.— Jugend A(Leichtathletik): 1. MTG. 1. Mannſchaft; 2. BfR. Maunheim 3. Mannſchaft; 3. Bft. 1. Mannſchaft.— Jugend A(Leichtathletik): 1. Haſenfuß MG.; 2. Schober MG.; 3. Acherainer Me.; 4. Böhler [R.— Jugend 7 Es wird ihnen aber nicht leicht Kreis⸗Walblauf⸗Meiſte ſchaften B(Fußball): 1. VfR. Mannheim. ö 1 1 4 + Montag, den 19. März 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 133 Deulſchlands Rugby Niederlage Der Rugby ⸗Länderkampf in Hannover Deutſchland— Frankreich:14(:3) Wie nicht anders zu erwarten war, haben ſich die Fran⸗ zoſen die Gelegenheit, das Frankfurter Ergebnis zu korrigie⸗ ren, nicht entgehen laſſen. Die 12000 Zuſchauer, die am Sonn⸗ tag in der Radrennbahn zu Hannover waren, rechneten auch nicht im entfernteſten mit der Möglichkeit, daß der Frank⸗ furter Sieg im Länderkampf gegen Frankreich ſich wiederholen würde, ſchon deshalb nicht, weil die Franzoſen diesmal ihre ſtärkſte Vertretung aufgeboten hatten. Die Mannſchaften spielten in der veröffentlichten Aufſtellung. Nur in der 2. franzöſiſchen Stürmerreihe war Gallia durch Lacaze erſetzt worden. Die deutſchen Vertreter hielten ſich wieder recht gut. Man muß ſich darüber klar ſein, daß ein Ergebnis von 14:3 für Frankreich dem wirklichen Stärkeverhältnis entſpricht und gegen eine ſo ſtarke Mannſchaft, wie ſie Frankreich ſtellte, keine Schande iſt. Sowohl die Kataſtrophe von 30:5 in Paris wie auch der ſpieleriſch nicht verdiente 17:16⸗Sieg Deutſchlands in Frankfurt ſind damit richtig geſtellt worden. In der erſten Halbzeit waren die Deutſchen ſogar ziemlich gleichwertig. Einen Verſuch von Houdet ſetzte Botzong einen Straftritt ent⸗ gegen. Dann aber waren die Franzoſen nicht mehr zu halten und erhöhten durch Verſuche von Andre Behoteguy lerhöht), Houdet, ſowie einen Stürmerverſuch auf 14:3. Der Verlauf des Kampfes: Schon in der 5. Minute konnte Jaureauy nach ſchönem Pas zum erſten Mal einlaufen, berührte aber die tote Linie, ſodaß der Verſuch nicht gegeben werden konnte. Die Franzoſen zeiaten wundervolle 4 Läufe, ließen aber oft Unſicherheiten erkennen, die Erfolge verhinderten. Erſt die 26. Minute brachte ihnen nach einem Gedränge durch ein Pasſpiel Dupont⸗Ber⸗ ger⸗Gebrüder Behoteguy⸗Houdet durch letzteren. der an We⸗ ſtermann und Sing vorbeilief, einen Verſuch. Schon 6 Minu⸗ ten ſpäter konnte Botzang durch einen Straftritt ausgleichen. Die Deutſchen griffen jetzt ſtark an und es entſtanden viele be⸗ denkliche Situationen vor dem franzöſiſchen Mal. da dieſe ſogar 8 N ugend B(Fußball): 1. Caſper BfR.; 2. Siebert BfR.; Kornblum VfR.— Jugend B(Leichtathletik): 1. MTG. Mannſchaft; 2. VfR. Mannheim; 3. VfR. 2. Mannſchaft.— Jugend B(Leichtathletik): 1. Schwan MTG.; 2. Pfiſter MTG.;: 3. Schmitt VfR. Schüler(Fußball): 1. Germania Friedrichsfeld; 2. VfR. Schüler(Fußball): 1. Gottmann Friedrichsfeld; 2. Brüm⸗ mer 2 Friedrichsfeld; 3. Fröcker VfR.— Schüler(Leicht⸗ athletik: 1. Vi. Neckarau; 2. VfR. 1. Mannſchaft; 3. VfR. 2. Mannſchaft. Schüler(Leichtathletik): 1. Lüttinger Bf.; 2. Möllinger 1 Vfs.; 3. Möllinger 2 Bf. Damen: 1. VfL. Neckarau.— Damen: 1. Frl. Striehl Vfe.; 2. Frl. Braun Bf.; 3. Frl. S heerer VfL. Alte Herren: 1. Prof. Dr. Ries VfR. Mannheim. Boxen Südweſtdemſche Amateurbormeiſterſchaften in Karlsruhe Im Friedrichshof zu Karlsruhe wurden am Samstag ahend die Endkämpfe um die ſüdweſtdeutſche Amateurbox⸗ meiſterſchaft ausgetragen. Die gut organiſierte Veranſtaltung wies einen ſehr guten Beſuch auf und da auch der ſportliche Zerlauf der einzelnen Kämpfe befriedigte, dürfte die Veran⸗ ſtaltung als Werbeveranſtaltung für den Amateurboxſport Erfolg gehabt haben. Der erfolgreichſte Bezirk war der Main„Bezirk, der von den 8 Titeln nicht weniger als fünf an ſich riß. Baden⸗ Württemberg entführte zwei Meiſterſchaften, während auf den Bezirk Pfalz⸗Saar nur ein Titel entfiel. Die neuen Meiſter Fliegengewicht: Wieland, Frankfurter Turnverein 60; Bantamgewicht: Mitzel, 1. Mainzer Boxklub; Feder⸗ gewicht: Erler, Frankfurt⸗Bockenheim; Leichtgewicht: Röder, Sparta Frankfurt; Weltergewicht: Krieger, VfR. Mannheim; Mittelgewicht: Bernlöhr, 1. Stuttgart Box⸗ klub; Halbſchwergewicht: Krimmel, Mainz; Schwer⸗ gewicht: Harius, 03 Ludwigshafen. i Verlauf der Kämpfe Fliegengewicht: Schetterle und Wieland lieferten ſich einen ſehr harten Kampf. Schetterle ſchlug hart aber un⸗ genau. Wieland war der beſſere Techniker und konnte nach unentſchiedener erſter Runde, bald das notwendige Punkt⸗ plus ſammeln. Bantamgewicht: Der ſpannende Kampf zwiſchen Wißler.f. R. Mannheim und Mitzel, brachte ſchon in den erſten Runden einen harten Schlagwechſel. Mitzel mußte zu Boden, griff dann aber härter an und ſchlug Wißler zweimal inunter. Auch in der zweiten Runde ſchwerer Schlagwechſel. kitzel muß zu Boden. In der dritten Runde macht ſich die größere Kampferfahrung von Mitzel geltend. Er ſchlägt den hoffnungsvollen Wißler noch zweimal nieder und ſiegt nach Pünkten. a Federgewicht: Häuſer.f. R. Mannheim brachte drei Pfund Uebergewicht, wodurch Erler⸗Frankfurt⸗Bocken⸗ heim kampflos Meiſter wurde. In dem dann außer Konkur⸗ renz doch noch ausgetragenen Treffen gab es nach lebhaftem Verlauf und hartem Schlagwechſel ein Unentſchieden. Leichtgewicht: Schneider 03 Ludwigshafen war dem Frankfurter Röder techniſch und taktiſch nicht gewachſen trotz⸗ dem dieſer ſtark erkältet war. Röder errang einen einſtimmig abgegebenen Punktſieg. Weltergewicht: Krieger und Eckert vom erſten Mainzer Boxelub begannen ſehr vorſichtig Krieger zeigte ſich in der Diſtanz beſſer und hatte die erſte Runde leicht für ſich. In der zweiten Runde hatte Krieger einen leichten Schwäche⸗ anfall. Eckert konnte etwas aufholen. Sehr hart verlief die dritte Runde, in der beide Boxer die Entſcheidung ſuchten. Eckert gab bis zur letzten Minute einen famoſen Endſpurt, mußte aber trotzdem an Krieger einen knappen Punktſieg überlaſſen. 10 e Mittelgewicht: Bernlöhr vom erſten Stuttgarter Boxelub, der das Zeug zu einem deutſchen Meiſter in ſich hat, beherrſchte ſeinen Gegner, den Mainzer Beſt während des gallen Kampfes überlegen. Nach heftigem Schlagwoechſel mußte Beſt in der dritten Runde zunächſt bis 9 zu Boden. Gleich darauf traf ihn ein rechter Magenhaken, der ihn für die Zeit zu Boden warf. Halbſchwergewicht: Da Erkrankung wegen nicht antreten konnte, Mainz kampflos Sieger. 1 W Schwergewicht: Harius⸗Ludwigshafen 03 zeig im 1 1 Rodemſch⸗Malnz als überaus hart im Ge⸗ ben und im Nehmen. Rodemich griff anfangs wie ein Sieger an. Aber dank ſeiner größeren Ringerfahrung kounte Harius mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Ein größeres Steh⸗ vermögen und die ſtärkere Körperkraft machten ſich beſonders in der letzten Runde bemerkbar, über die Rodemich nur mit Hängen und Klammern kam, was ihm mehrere Verwarnun⸗ gen eintrug. Harius ſiegte glatt nach Punkten. Kröhner⸗Landshut einer wurde Krimmel⸗ vor dem eigenen Mal paßten. anſtatt ſich durch Tritte Luft zu verſchaffen. Ein Sprungtritt Botzanas verfehlte knapp ſein Ziel. Die kritiſchen Augenblicke gingen vorüber. Halbzeit:3 War der Kampf in der erſten Spielhälfte ziemlich verteilt. ſo hatten von nun an die Franzoſen eine klare Ueberlegenheit. In wundervoller Art wurden immer wieder Anariffe vor⸗ getragen und Sing als Schlußmann mußte hart arbeiten. um der Angriffe Herr zu werden. In der 25. Minute mußten die Deutſchen zum erſten Mal Hand auf machen. die folgenden 1 Angriffe wurden durch Vorwürfe meiſt unterbrochen. bis endlich Andre nach einem Stürmeranariff einlegen konnte. Der Verſuch wurde erhöht. Frankreich führt 813. Dann miß⸗ lana Senning ein weiter Tritt, der die Gaſſe nicht erreichte. Houdet fing ab und vaſſierte in vollem Lauf die Linie. Eine Unaufmerkſamkeit der deutſchen Hintermannſchaft knapp vor dem Mal nutzten die Franzoſen kurz vor Schluß zu einem weiteren Stürmerverſuch aus. der das Endergebnis von 14:3 herſtellte. 5 Wie ſie ſpielten: Die Franzoſen rechtfertigten ihren Ruf als glänzende Techniker und Taktiker. Sie begingen nur den einen Fehler, ſie paßten zu viel. Ganz hervorragend waren die beiden Halbſpieler. Die 3½ Reihenſpieler waren oft etwas unſicher. Sehr ſchnell war Houdet, er litt unter einer Verletzung, war aber doch ganz hervorragend. Jaureguy enttäuſchte etwas. Bewundernswert war die Schnelligkeit der Franzoſen über⸗ haupt. Der Sturm war im offenen Spiel den Deutſchen gegenüber etwas im Nachteil, im Gedränge aber beſſer. Bei den Deutſchen war Sing am Schluß der beſte Mann, er trug die Hauptlast des Spieles. In der* Reihe war Botzong manchmal unſicher. Von den Außen war Un⸗ behauen der beſſere. Sehr gut gefiel Pfersdorff als Flügel⸗ halb, dagegen konnte Sander gar nicht überzeugen. Im Sturm überragte die 3. Reihe mit Meyer. Lücke ſowie H. Lei⸗ pert. Die übrigen Spieler zeigten guten Durchſchnitt. Der ee Wilkens England befriedigte einiger⸗ maßen. Boxkämpfe in Stuttgart Otto Ziemdorf deutſcher Bantamgewichtsmeiſter Die Stuttgarter Stadthalle hat bei Berufsboxkämpfen ſchon wiederholt—7000 Zuſchauer geſehen. Am Samstag abend waren es nur 1500. Das Programm war alſo den Schwaben ſcheinbar doch nicht gut genug, obwohl als Haupt⸗ nummer ein deutſcher Meiſterſchaftskampf figurierte. Felix Friedmann hatte ſeinen Titel eines deutſchen Bantam⸗ gewichtsmeiſters gegen Otto Ziemdorf, Berlin zu vertei⸗ digen. Er tat das ohne Erfolg, denn Ziemdorf konnte nach Ablauf der feſtgeſetzten 15 Runden einen allerdings ſtark au⸗ gezweifelten Punktſieg verbuchen und damit den Titel an ſich reißen. Friedmann zog ſich bereits in der erſten Runde einen Bruch ſeines linken Mittelhandknochens zu und erlitt außer⸗ dem in der neunten Runde eine Verletzung oberhalb des linken Auges. Sonſt brachte der ſchnelle und techniſch gut durchgeführte Kampf keine beſonderen Ereigniſſe. Hatte an⸗ fangs Ziemdorf mehr im Angriff gelegen, ſo war zum Schluß Friedmann aggreſiver. In der letzten Runde hatte der Herausforderer ſogar ziemlich Mühe, ſich auf den Beinen zu halten. Man war daher allgemein enttäuſcht, als das Urteil verkündet wurde, da man zumindeſt mit einem Unentſchieden gerechnet hatte. Das Rahmenprogramm war nicht gerade überragend. Muſer, der ehemalige ſüdafrikaniſche Mittel⸗ gewichtsmeiſter konnte trotz ſeines Uebergewichtes von 12 Pfund gegen den noch ziemlich unbekannten Sachſen Ploe⸗ niſch nur ein Unentſchieden erzielen. Fiſcher⸗Köln ſchlug den Leichtgewichtler Hugentobler über 8 Runden knapp nach Punkten. Als Gegner für Dühring Stuttgart(184 Pfund) verpflichtete Belgier Steppe blieb aus. Für ihn ſprang der gänzlich untrainterte Würzburger Mehling ein, der in der zweiten und in der vierten Runde wiederholt zu Boden mußte und in der vierten Runde den ausſichtsloſen Kampf aufgab. Richter im Ring war Mügge⸗Köln.. * Die Berufsboxkämpfe in Magdeburg Hans Breitenſträter zwingt Shaw zur Aufgabe Die internationalen Berufsboxkämpfe in Magdeburg, die eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden hatten, erfreuten ſich eines guten Beſuches. Rund 4000 Zuſchauer waren Zeugen intereſſanter Kämpfe. Die Organiſation der Veranſtaltung durch die Deutſche Boxſport⸗Zentrale unter techniſcher Leitung von Fritz Relauf klappte vorzüglich und die Abwicklung der Kämpfe erfolgte glatt und einwandfrei. Im Hauptkampf des Abends ſtanden ſich der Deutſche Ex⸗ Schwergewichtsmeiſter Hans Breitenſträter, der be⸗ kanntlich geborener Magdeburger iſt, und die engliſche Schwer⸗ gewichtshoffnung Jimmy Shaw gegenüber. Breitenſträter fand ſich in der erſten Runde mit der Rechtsauslage ſeines, Gegners noch nicht zurecht und boxte verhalten. Von der zweiten Runde ab aber wurde er zuſehends ſicherer und dik⸗ tierte den Kampf. Schon in der gleichen Runde ſchlug er dem Engländer das rechte Auge auf. Breitenſträter, der wieder eine recht gute Form beſitzt und beſtimmt wieder von ſich reden machen wird, lag auch in den nächſten Runden ſtändig im Angriff und Vorteil. Ende der fünften Runde erſchütterte er ſeinen Gegner nach hartem Schlagwechſel ſchver und ſchon bald nach Beginn der ſechſten Runde ſtreckte Shaw die Waf⸗ fen. Der Sieg des„blonden Hans“ über ſeinen gewiß nicht ſchlechten Gegner wurde vom Publikum lebhaft applaudiert. Auch das Treffen im Halbſchwergewicht zwiſchen dem Ex⸗ Amateur⸗Eurovameiſter Hein Müller⸗Köln und dem be⸗ kannten Belgier Saß verlief ſehr intereſſant. Müller, der ſich in der letzten Zeit alänzend entwickelt und wohl bald zu unferen erſten Kräften in den ſchwereren Gewichtsklaſſen zäh⸗ len wird, ließ ſeinen Gegner nie zu Wort kommen. Ledialich der großen Härte ſeines Geaners war es zuzuſchreiben. daß der Kampf über die Runden ging. Müllers haushoher Punkt⸗ ſieg wurde ſehr beifällig aufgenommen.— In einem Ausſchei⸗ dunaskampf um die Deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft trenn⸗ ten ſich Stamms⸗Deſſou und Schumacher ⸗ Berlin mit einem Unentſchieden. Ex⸗Fliegengewichtsmeiſter Harry Stein konnte den Berliner Kühne klar nach Punkten abfertigen. Athletik Lokal-nattonale Ringkämpfe in Ludwigshafen Europameiſter Gehring beſiegt Mit einem außerordentlich reichhaltigen Programm trat am letzten Samstag abend der Stem m⸗ und R ng⸗Club Ludwigshafen im gutbeſuchten Saale des Geſellſchafts⸗ hauſes an die Oeffentlichkeit. Wie ſeit langem nicht mehr, hatte man diesmal wieder Gelegenheit, ſchönen, techniſch ein⸗ wandfreien und fairen Ringſport zu bewundern. Leider ſollte der Abend nicht ohne Unfälle und eine große Ueber⸗ raſchung bleiben. Zwei leichtere Unfälle ereigneten ſich bei den Kämpfen Adam⸗Impertro und Muß⸗Gehring, die ohne weſentliche Folgen blieben, im letzteren Falle allerdings den Europameiſter Gehring den Sieg koſtete, während im dritten Falle Braun ⸗Oſtersheim der linke Arm ausgekugelt wird und er kampfunfähig von der Ambulanz weggeſchafft werden mußte. Durch dieſe Zwiſchenfälle benachteiligt, brachte der veranſtaltende Verein nur fünf Siege auf ſeine Seite. Der Verein hatte ſich alle Mühe gegeben, den zahlreichen Beſuchern einen ſportlichen Genuß zu bereiten, und das dürſte ihm, abgeſehen von den bedauerlichen Unfällen, die fa nicht vorauszuſehen waren, in voller Hinſicht gelungen ſein. Der Stemm⸗ und Ring⸗Club hatte für ſeine beſtbekannte Mann⸗ ſchaft erſtklaſſige Leute aus der näheren und weiteren Um⸗ gebung verpflichtet und für den Europameiſter Gehring einen ebenbürtigen Gegner, Muß, Athletenklub Hörde, Europameiſter 1926, engagiert. Gerade aber dieſer Haun d⸗ kampf war es, der die meiſte Enttäuſchung bereitete. Mit einem ſo einfachen Siege Gehrings hatte man von vornherein nicht gerechnet, denn ſein Gegner war von ebenſo außerordent⸗ licher Klaſſe als er ſelbſt, zudem hatte Muß noch ein nicht zu verkennendes Plus an Körpergewicht Gehring voraus. Die beſten Hoffnungen wurden aber im Anſatz erſtickt, denn ſchon nach zwei Minuten war der Hauptkampf beendet und Gehring, allerdings nach vorausgegangener körperlicher Behinderung, beſiegt. Nach einer Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden Tri e bitz betrat das Fliegengewichtspaar Eſchelbach⸗V. f. R. Mannheim und Eugen Winkes⸗Ludwigshafen die Matte. Um es gleich von vornherein zu ſagen, dieſer Kampf war einer der ſchönſten des ganzen Abends. Zunächſt iſt der kleine E. im Stand und auch in der Bodenlage überlegen. Plötzlich fällt E. durch einen Selbſtſtürzer und muß in die Brücke, kommt jedoch wieder klar heraus. Einen gegneriſchen Aus⸗ heber aus dem Stande dreht E. hervorragend ab und beweiſt ſo defenſiv wie offenſiv die gleiche Stärke. Auch Winkes iſt ein routinierter Kämpfer, der mit hervorragendem Können aufwartet. Sein ohne Zweifel vorhandenes Mehrgewicht kann er jedoch nicht ausſchlaggebend in die Wagſchale werfen, bis es ihm in den zweiten zehn Minuten gelingt, etwas mehr vom Kampfe für ſich buchen zu konnen. So ſiegt er denn ſchließ⸗ lich nach einem ganz ſelten ſchönen Treffen knapp nach Punk⸗ ten über den ebenbürtigen Eſchelbach. 5 Im erſten Bantamgewichtskampf ſtößt Adam ⸗V. f. L. Neckarau auf Impertro⸗Ludwigshafen. Adams Angriffe ſchei⸗ tern zunächſt an dem großen Standvermögen des Pfälzers. Plötzlich muß J. in die Brücke, wird aber hier wie durch einen Ausheber nicht bezwungen. Im zweiten Gang kommt es, nachdem J. nach einem Ueberſtürzer wieder hoch will, zu einer Kampfunterbrechung, daß J. durch A. unvorhergeſehen und unbeabſichtigt einen Schlag erhält. Nach kurzer Paufe ſiegte dann ſchließlich der durchweg beſſere Adam klar nach Punkten. Zwei weitere Bantamgewichtler treffen ſich in Streit⸗Weingarten und Carl Winkel⸗ Ludwigshafen. Alsbald nach Betreten der Matte wird Streit durch einen Arm⸗ ſchulterſchwung aus dem Stand auf beide Schultern gelegt und damit ſchon nach einer halben Minute heſiegt. Krauſe⸗Schifferſtadt iſt der Gegner Babelotzkys⸗Ludwigs⸗ hafen im erſten Federgewichtskampf. Winkes iſt techniſch und taktiſch ſtets Herr der Lage, er kann aber ſeinen ſchlüpfrigen Gegner, der viel den Mattenrand aufſucht, lange nicht entſcheidend faſſen, bis es ihm nach 12,33 Minuten ge⸗ lingt, ihn auf belde Schultern zu legen.. Das zweite Federgewicht bringt Lochner Schifferſtadt und Steuernagel⸗Ludwigshafen zuſammen. Beide ſtark und ſtämmig, beweiſen äußerſte Ebenbürtigkeit, bis Steuerungel durch eigene Schuld in die Brücke muß, aus der ihn Lochner nicht' mehr herausläßt. Mit ſeinem ganzen Körpergewicht drückt er ihn auf beide Schultern. So war Steuernagel nach 7,13 Min. erledigt. 5 Das Auftreten der Zwei⸗Zentner⸗Riege brachte dann etwas Abwechſlung. Die fünf Gewichtheber Streitenberger, Vogel, Sperling, Riedinger und Kunz vollbrachten ganz an⸗ ſehnliche Leiſtungen. Im einarmigen Reißen wurden 130, im einarmigen Stoßen 140 und im beidarmigen Stoßen bis zu 210 Pfund zur Hochſtrecke gebracht. Reicher Beifall lohnte auch dieſe Darbietungen. 5 Carl Stahls(Ludwigshafen) energiſcher Siegeswille und entſchloſſene und konzentrierte Angriffskraft brachte es im Leichtgewicht 1 ſchon nach 251 Minuten zu Wege, durch einen Untergriff von vorn Führer⸗Vfe. Neckarau nach kurzem Standkampf zu beſiegen. 4 5 Das zweite Leichtgewichtstreffen brachte leider das ſchon eingangs erwähnte Malheur. Nach kurzem Ge⸗ plänkel im Stand muß Braun an den Mattenrand, dabei wird ihm im Schwung der linke Arm ausgekugelt. Eine Entſchei⸗ dung über dieſem Kampf wurde nicht gefällt. Einen Ueberraſchungsſieg landet Meirner⸗Ludwigshafen gegen Rettig⸗1884⸗Manunheim, im Leichtmittel. Beim Angriffs⸗ verſuch im Stand gleitet M. an Rettig ab und muß in die Bodenlage, wo es ihm anfangs brenzlich geht. Dann kann M. plötzlich einen Armzug am Boden erfolgreich anſetzen und ſo wird Rettig, der den Sieg ſchon ſicher ſah, nach.15 Min. aus dem Felde geſchlagen. Noch ſchneller geht der Leichtmittelkamyf Häußler⸗ Schifferſtadt und Theo Stahl⸗Ludwigshafen zu Ende, denn 6 nach.40 Min erliegt Stahl einem Ueberſtürzer am oden. Im Hauptkampf treffen ſich im Schwergwicht Muß Hörde, Europameiſter 1926, und Gehring ⸗Lud⸗ wigshafen, Europameiſter 1927. Muß geht mit großem An⸗ griffsgeiſt in den Kampf, doch kann ihm Gehring ſeine ruhige Kampfesweiſe ſofort aufzwingen und ihn zurückdämmen. Plötzlich muß G. beim Anſtoßen mit dem Koyfe eine leichte Betäubung erlitten haben, denn ſedenfalls ſofort hinterher gelang es Muß, Gehring durch hitergriff zu faſſen und ihn mit einem gewaltigen Krach auf beide Schultern zu legen. Gehring entfernte ſich darauf, den Kopf in die Hand ſtſitzend, non der Matte. Der Aufforderung, weiter zu ringen, kommt Muß nicht nach, da er nach ſeiner Anſicht gewonnen hat. Da⸗ mit iſt, was auch vom Kampfgerſcht unter Leitung des Herrn Schopf⸗Mannheim heſtätigt wird, Geßring nach etwa zwel Minuten beſiegt. Eine große Enttäuſchung im Publikum mar das Ergebnis dieſes letzten Kampfes, dem man das größte ganz unprogrammäßig verlief. Vferdelvert Dortmund N 1. Willkommen⸗Hürdeurennen. 2200. 2800 Mtr. 1. E. Bormetz Diavolo(W. Laſſe), 2. Merrur, 3. Eylimi. 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Ferner lieſen: Goldat, Timgad, Szekely, Sun Orb, Holda. Tot.: 100710; Pl. 29, 31, 37:10. 7. Brackeler Hürdenrennen. Ausgleich 2. 2500. 2800 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Brigant(F. Broda), 2. Peruanerin, 3. Sankt Gotthardt 2. Ferner liefen: Sirokko, Artus, Staffelei. Tot.: 37:10; Pl. 17, 15.10. 2. xu———....̃̃88̃ä ä Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim. E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fischer— Verantwortl. Redakteme: Fur Pollttk: H. A. Meitner 5 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer 1 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Intereſſe entgegengebracht batte, und der wider Erwarten ſo 8. Seite. Nr. 133 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabes Montag, den 19. März 1928 Gerichtszeitung 50 Mark Porto für einen Kaſſiber Der Hilfsgefangenenaufſeher Max Werthen hatte ſich vor dem Großen Schöffengericht Berlin Mitte wegen Beſtechung zu verantworten. Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, daß er für Gefangene im Unterſuchungsgefängnis einen ſchwunghaften Kaſſiberverkehr mit der Außenwelt vermittelt habe. Unter ſeinen Kunden ſoll ſich eine Reihe von Perſönlichkeiten befunden haben, die in große Strafverfahren verwickelt waren. im Verdacht, an dem Ausbruch des berüchtigten Ein⸗ und Ausbrechers Spang aus dem Unterſuchungsgefängnis beteiligt geweſen zu ſein, was er jedoch entſchieden beſtreitet. Flucht Spangs iſt noch immer unaufgeklärt. Sie erfolgte Anter rätſelhaften Umſtänden, als Spang nach dem erſten Verhandlungstage aus dem Schwurgerichtsſaal ins Gefäng⸗ Ais zurückgeführt wurde. Dort wurde er nicht mehr einge⸗ liefert und blieb monatelang verſchwunden, bis er durch einen Zufall wieder aufgegriffen wurde Es beſteht der be⸗ gründete Verdacht, daß Spang im Beſitz von Nachſchlüſ⸗ ſeln geweſen ſei. Er hat aber bisher jede Aufklärung ver⸗ weigert. Mitangeklagt war ein Kaufmunn Leopold Balſon und eine Friſeuſe Minna Graetz. Erſterer war Unter⸗ ſuchungsgefangener und hat durch Werthen Kaſſiber hinans⸗ geſchickt. Die Angeklagte Graetz ſtand mit einem anderen Unterſuchungsgefangenen in Verbindung. 5 In der Verhandlung behauptete der Verteidiger von Balſon, daß dieſer der Verführung durch Werthen unter⸗ legen ſei. Werthen ſei von Zelle zu Zelle gegangen und habe Werthen ſteht auch Die kaſſe ein Konto eigens für die Verkaufsraten eingerichtet hatte. ſich er boten, den Verkehr mit der Außenwelt zu vermitteln. Als Briefporto habe er durchſchnittlich für jeden Kaſſiber 50/ verlangt. Balſon behauptete auch, daß der Gefangenen⸗ aufſeher nachts in ſeine Zelle gekommen ſei und von ihm ein Darlehen von 500 4 verlangt habe. Ein Mitgefangener habe ihm zugeraten, indem er eine Handbewegung machte: „Mit dem kann man etwas machen, der iſt gut.“ Der Ange⸗ klagte Werthen entſchuldigte ſich damit, daß er nur 175% Monatseinkommen gehabt habe und damit nicht aus⸗ kommen konnte. Der von ihm vermittelte Verkehr ſei harm⸗ loſer Natur geweſen. Von der Angeklagten Graetz hat Werthen 950/ erhalten, angeblich als Darlehen. Auch andere Geſchenke hat der Beamte erhalten. Das Schöffengericht Berlin verurteilte den Max Werthen zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis unter Anrech⸗ nung von 4% Monaten Unterſuchungshaft. Die Mitange⸗ klagten Balſon und Graetz wurden wegen mangelnder Be⸗ weiſe auf Staatskoſten freigeſprochen. Der Gutsverkauf der Sängerin Im November 1924 verkaufte die Sängerin Aloyſta We⸗ ber aus Oppeln ihren im Prechtal gelegenen Gutshof durch Vermittlung des Gütermaklers Karl Speth in Frei⸗ burg i. Br. um 45000 Mk. Das Geld ſollte in vier Raten gezahlt werden. 5000 Mk. erhielt Frl. W. ſofort, 10 000 Mk. aber nur brockenweiſe. Sie als in geſchäftlichen Dingen Un⸗ erfahrene beauftragte nun den Sp., die Eintreibung dieſer Rate zu übernehmen. Der Käufer zahlte ſehr langſam, aber der Einzieher lieferte noch viel langſamer das Geld an Frl. W. ab. Er ließ das Geld vielmehr erſt über ſein Konto bei einer Freiburger Bank gehen, obwohl Frl. W. bei der Spar⸗ N 0 Noc N 1 f 9 5 g 1 N N 3 4 . W Garnituren Garnituren ellis, dunkel N Wr N N ö Halbs!ores austegek Gard.-Mulle GARBINEN: Garnituren fl“, Btamlu unc Ztellig, hell Madras in vorsoh. 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Verlumpt hat er das Geld, ſagte ſeine Frau. Als er ſah, daß die Sängerin nicht gutwillig auf ihre 12 000 Mk. verzichten wollte. bequemte er ſich, einen Schuld⸗ ſchein über ein Darlehen in dieſer Höhe zu unterſchreiben und ſich zu ſehr mäßigen Ratenzahlungen zu verpflichten. Schließlich blieben dieſe aber auch aus. Frl. Weber, die in⸗ zwiſchen Oppeln engagiert war, übergab die Sache ein en Rechtsanwalt, der Strafanzeige wegen Unterſchla⸗ gung erſtattete. Der Angeklagte verſuchte ſich vor dem Schöffengericht Freiburg damit herauszureden, daß Frl. W. ihm ein Darlehen gegeben habe. Es wird aber feſtgeſtellt, daß er ſchon, bevor die nach ſeinen Angaben erteilte Erlaub⸗ nis ausgeſprochen ſein ſoll, 4100 Mk. in kleineren Beträgen abgehoben hatte. Die ganze Art des Vorgehens des Ange⸗ klagten, indem er vom Schuldner mehrmals unter Vorlegung des gleichen Telegramms Geld für die Gläubigerin verlangte, es auf einem beſonderen Konto anlegte und ähnliches laſſen mit Sicherheit den Schluß zu, daß der Angeklagte niemals von Frl. W. ein Darlehen erhalten hat. Er wird deshalb zu acht Monaten Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände verurteilt. Dieſe werden in ſeiner bisherigen Un⸗ heſtraftheit geſehen und in der Unbekümmertheit, mit der Frl. W. ihre Geldangelegenheiten dem Angeklagten anvertraute. Seis das Heuesie billig bringen ist die Spezialität der off-Etage Die große Nachfrage nach unseren schönen Frühjahrs- Hantel Stoffen ist der beste Beweis unserer Lelstunss fähigkeit LKasa. Bordüren/ das Neueste für das Ffühſahr 5 Extra billig.„Meter nur Mk. Neue 8 Waseh- Seide 1“ nur Mk. HERREN- STOFFE batte I AI verkauf f D, 1 eve noch D 1, 1 den Hdgusur im Kasine, N 1, 1(Marktplatz) am Mittwoch, den 21. un! Donnerstag. den 22. 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Angaben, d) der Straßenplan, aus dem die Lage der Grundſtücke erſichtlich iſt, e Während 14 Tagen vom 19. März 1928 ab im Rathaus N 1 hier, 2. Stock, Zimmer 39, gur Einſicht öfſentlich aufgelegt.. Dieſes Verfahren ſtellt lediglich eine Er⸗ enerung der mit Gemeindebeſchluß vom 27. Februar 1912 bekeits ſeſtgeſtellten Beitrags⸗ pflicht der Angrenzer dar und iſt dadurch not⸗ 1 daß— wegen der in⸗ gwiſchen eingetretenen Aenderung der Wäh⸗ Fungsverhältniſſe— das bisherige Verfahren keine geeignete Unterlage für die Bemeſſung 5 Zahlungspflicht der Angrenzer mehr dar⸗ lellt. Einwendungen müſſen innerbalb einer wöchentlichen Friſt, die am 19. März 1928 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht wer⸗ den. Mannheim, den 8. März 1928. 5 5 Der Oberbürgerme ter. Die Fuhrwerkswaage an der Frledrichs⸗ brücke iſt ab 21. 3. 1928 wegen Reparatur auf ra. 8 Tage geſperrt. 34 5 Städt. Maſchinenamt. f 1 ie lndu. Drucksachen e Geer brenn wanne br. Hass, 6... b. H. 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Nr. 133 Das erſte Franenkommiſſariat in Deutſchlaud— Die Aufgaben Frankfurt, Hannover, Magdeburg, Köln uſw.— D Als vor ungefähr einem Menſchenalter der enaliſche Schrift⸗ veröffentlichte hat beſtimmt weder er. noch einer einer erſten Leſer mit der Möglichkeit gerechnet, datz nur zweieinhalb Jahr⸗ zehnte ſpäter der weibliche Kriminalbeamte zur Wirklichkeit werden ſollte. Neben dem weiblichen Verwaltunasbeamten. dem weiblichen Mediziner und dem weiblichen Juriſten iſt der weibliche Kriminalbeamte heute keine ſeltene Erſcheinung mehr. Er hat inſofern ſeine Exiſtenzberechtiaung. wenn nicht wiſſer ſozialer und anderer Probleme für den Mann außer⸗ ordentlich ſchwer wird in dem Augenblick, wo dieſe Probleme in die weibliche Intereſſenſphäre übergehen. Wir wollen gleich zn Beginn unſerer Ausführungen die Zweckmäßigkeit einer weiblichen Polizei an einem praktiſchen Beiſpiel beweiſenn Ein 12—13jähriges Mädchen wird in den öffentlichen Anlagen von einem Unhold beläſtigt, der einige Tage ſpäter von der Kriminalpolizei wegen ähnlicher Delikte verhaftet wird. Es bedarf nun kaum einer beſonderen Ver⸗ ſicherung, daß eine gebildete weibliche Beamtin zum Verhör dieſes Mädchens im Allgemeinen geeigneter ſein dürfte, als legen, als eines männlichen Beamten. Die gelegentliche Ver⸗ wendung von Frauen im inneren und äußeren Polizeidienſt iſt natürlich nicht allerneueſten Datums, aber die Einrichtung ſogenannter geſchloſſener Frauenkommiſſariate iſt eine Errungenſchaft der allerletzten Jahre. Bereits im Jahre 1903 wurde in Stuttgart die Stellung einer Polizeifürſorgerin geſchaffen. Im Jahre 1925 wurde die bis⸗ ber in der Kölner Fürſorge tätig geweſene Frau Erkens mit der Bildung eines Frauenkommiſſariats beim Polizeivpräſi⸗ dium Frankfurt beauftragt. In Fraukfurt befindet ſich heute noch die ſogenannte Ausbildungsſtelle. Auf dem Frankfurter Frauenkommiſſariat ſind ſtets-10 Damen beſchäftigt. Der Staat ſtellt an die Vorbildung der weiblichen Poltzei⸗ beamten erhebliche Anſprüche. Die Damen müſſen die ſtaat⸗ liche Anerkennung als Woßlfahrtspflegerin beſitzen, eine höhere Schule und ein zweifähriges Studium der ſozialen Frauenſchule nachweiſen können und mindeſtens 3 Monate lang in der offenen oder geſchloſſenen Gefährdetenfürſorge tätig geweſen ſein. Die Arbeit der Frauenkommiſſarigte in Film⸗Rundſchau „Die erwachende Sphinx“ Colin Roß und ſein Film im Ufa⸗Theater, Euge Planken. Als Colin Roß vor etwa zwei Jahren irgendwo tief im Kongo weilte, ſandte er der Redaktion der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ eine ganz moderne Anſichtskarte mit einer wunderſchönen Briefmaxte. Beide als Zeichen der fortge⸗ ſchrittenen Ziviliſation zu werten, wäre aber doch verkehrt geweſen. Es handelt ſich im Großen und Ganzen doch nur um Spritzer europäiſcher Kultur. 8 5 Das große, dunkle Afrika enthält noch ſo viele Ge⸗ heimfiiſſe und Rätſel, daß Colin Roß durchaus echt hat, wenn er von Afrika im Ganzen pon einer Sphinx ſpricht, vor deren Film ſo angenehm macht, iſt dis von aller wiſſenſchaftlichen Schwere befreite, aber darum nicht etwa oberflächliche Art der mündlichen und bildlichen Berichterſtattung. Colin Roß kommt aus dem Journalismus, und dieſe Abſtammung ſichert ihm jene intuitive Selbſtverſtändlichkeit des Herausfindens⸗ deſſen, was den Europäer feſſelt. Er iſt auf einer Reiſe vom Kap nach Kairo ungefähr den Wegen nachgeſpürt, die Cecil Rhodes in ſeinen gigantiſchen Plänen der techniſchen Verbin⸗ dung des äußerſten Nordens mit dem äußerſten Süden vor⸗ geſchwebt haben mögen. Der Unterſchied zwiſchen damals und heute beſteht vornehmlich darin, daß der Urplan einer Eiſen⸗ bahn verbindung zu Gunſten einer idealen Autoſtraße oder zu mindeſtens einer Verkoppelung zwiſchen beiden Verkehrs⸗ möglichkeiten ſich den techniſchen Errungenſchaſten der Neuzeit angepaßt hat. Colin Roß hat ſich aber nun nicht nur auf die Schilderung deſſen beſchränkt, was er auf dieſem Wege traf, er hat auch rechts und links vom Wege Blumen gepflückt und Edelſteine aufgeleſen, deren Pracht aus den Filmbildern auf Beſchauer zurückſtrahlt. Wir müſſen es uns verſagen, die einzelnen Etappen der Reiſe in Wort und Beſchreibung zu ſchildern, es mögen die Stichworte, Kapſtadt, Kimberley und Lichtenburg, Portuginſiſch⸗ Oſtafrika und Nyaſſa⸗Land, Rhodeſien und Belgiſch⸗Kongo, Oſtafrika und Sanſibar, Mombaſſa und Kenya genannt ſein. Den Abſchluß bildet das geheimnisvolle Land der Pyramiden. Beſonders eingehend wird das verlorene deutſche Lan d in Weſt⸗ und Oſtafrika gezeigt. Tlere und Menſchen ſtehen natürlich im Vordergrund der Darſtellung. Herrliche Natur⸗ bilder bilden die Zwiſchenakkorde in den gewaltigen Sätzen dieſer gewaltigen Symphonie, und was Colin Roß an klugen und ernſten Worten über die Zukunft der ſchwarzen Raſſe zu ſagen weiß, wird zweifellos manchen, der dieſen Dingen bis⸗ lang ferner gegenüberſtand oder garnicht ihr Vorhandenſein ahnte, aufrütteln aus ſeiner Gleichgültigkeit. 5 Trotz der akuſtiſch ungünſtigen Verh ltniſſe im Ufa⸗ Theater feſſelte Colin Roß ſeine Hörer vom erſten bis zum letzten Augenblick, ſodaß ihm reicher und herzlicher Beifall zuteil wurde. Man wird daher mit Recht annehmen können, daß jeder die dem Inhalt des Films entſprechend umge⸗ wandelte Pforte des Theaters mit Befriedigung, aber auch mit. Spannung auf weitere Kenntniſſe und Erkenntniſſe ver⸗ laſſen wird. a Fr. Gloria⸗Palaſt: Kuban⸗Koſaken.—„Der 11 Das Wertvollere an dem diesmaligen Programm ist weifellos der Kuban⸗Koſaken⸗Chor. Zum dritten ale ſind dieſe prominenten Vertreter des Männerchor⸗ geſanges in Mannheim eingekehrt; ſie werden auch an dieſer Stätte den Erfolg haben, der ihnen gebührt.. Freude und ein Genuß, dieſe gutgeſchulten Männerſtimmen zu hören, die in ſeder Tonlage, vom Tenor bis zum Baß, rein und klar erklingen. Gern läßt man ſuß in fene ſenti⸗ mental⸗ſchwermütige Stimmung verſetzen, die von ihren Volksweiſen ausgeht. Das Publikum kargte nicht mit Beifall. Auch der Film geht über den Durchſchnitt hinaus, wenn es auch die Ruſſen nicht laſſen können, in all ihren Filmen eine Verherrlichung des Heldenmutes der Rotgardiſten mit hineinzuverflechten.„Der 41.“ iſt nicht etwa der 41. Film der Ruſſenproduktion. Damit hat es eine andere Bewandt⸗ nis. Es handelt ſich um eine Epiſode aus den Kämpfen der Sowfels gegen die Weißgardiſten in Südrußland. Auf der Seite der Roten kämpft Tatjana, die es ſich gewiſſermaßen zum Sport gemacht hat, weihruſſiſche Offiziere abzuſchießen, worüber ſie auf dem Gewehrſchaft getreulich Buch führt. Und der 41., den ihre Kagel verfehlt, der aber dann von ihrer Abteilung auf dem Marſch durch die Wüſte gefangen genom⸗ men wird, wird ihr Schickſal. Auf dem Transport zum Hauptauartier gerät das Schiff auf dem Meer in enen Sturm. Nur Tatfaua und Leutnant Otrock retten ſich ans Es iſt eine Fillen griminalſekter der weiblichen Polizei— Die Frauenkommiſſarfate in Berlin, er Wert der weiblichen kriminaliſtiſchen Tätigkeit Preußen gliedert ſich in zwei Teile. In die Fürſorge als ſolche, greift die Frauenpolizei nicht ein. Ihr Dienſt beſteht in einer der Fürſorge zuleitenden Tätigkeit, die in engſter Zuſammenarbeit mit dem Wohlfahrts⸗ und Jugendamt aus⸗ geübt wird. Bei eventuellen Streifen der Frauenpolizei, die abends nach Schluß der Aemter durchgreifen, werden im Gegenſatz zu früher weibliche Jugendliche nicht mehr in die Polizeigefängniſſe eingeliefert, ſondern— eine begrüßens⸗ werte ſoziale Neuerung— vorläufig in einem Heim unter⸗ gebracht. Der kriminalpolizeiliche Dienſt der Frauenkom⸗ miſſariate beſteht in der äußerſt wichtigen Vernehmung von Kindern und weiblichen Jugendlichen als Beſchuldigten und weiblichen Perfonen und Kindern als Verletzte und Zeugen. Die Vernehmung von erwachſenen Weiblichen als. Be⸗ ſchuldigte wird durch das Frauenkommiſſarkat nur dann vor⸗ genommen, wenn ſie aus fürſorglichen Geſichtspunkten wün⸗ ſchenswert ſein ſollte. Die Beamten des Frauenkommiſſariats übernehmen die Vorführung und den Transport von Kin⸗ dern, ſie verhüten den Straßen⸗ und Hausbettel von Kindern und Jugendlichen und überwachen die Tätigkeit im Straßen⸗ handel, ſoweit Kinder und Jugendliche in Frage kommen. Das Frauenkommiſſariat unterſteht unmittelbar der Krimi⸗ naldirektiun, das nur von Männern beſetzt iſt. Dort werden die gleichen Delikte, wie im Frauenkommiſſariat bearbeitet, ſoweit Männer als Zeugen oder Beſchuldigte in Frage kom⸗ men. Da das Frauenkommiſſariat ſtändig in engſter Füß⸗ lungnahme mit dem Jugendamt, dem Jugendgericht und dem Wohlfahrtsamt ſteht, und in keiner Weiſe bürokratlſch ar⸗ beitet, hat es ſich derart bewährt, daß nach und nach in ſämtlichen deutſchen Großſtädten Frauen⸗ kommiſſariate eingerichtet werden. Außer in Frankfurt beſtehen Frauenkommiſſariate heute ſchon in Berlin. Hannover, Breslau, Magdeburg, Köln und Eſſen. Die weiblichen Poliziſten ſind genau wie ihre männlichen Kollegen Beamte, mit Marke und Ausweis verſeßen und führen den Titel eines Kriminalſekretärs, deſſen Bezüge ſie auch haben. Von einer uniformierten Frauenßolizei, wie ſie beiſpielsweiſe Sachſen beſitzt, glaubt man in Preußen vorerſt abſehen zu können. Die Einrichtung der weiblichen Kriminal⸗ polizei hat ſich aber nicht nur überall Vertrauen geſchaffen, ſondern auch derart bewährt, daß man ſie nicht mehr gern entbehren möchte. O. Sch. 77 5 als ſie den Mann zu verlieren glaubt, erſchießt ſie ihn. Die Regie hat gut gearbeitet und auch die Darſteller ſind aus⸗ gezeichnet, ſo daß die Spannung bis zum letzten Moment anhält. Kampfſzenen werden abgelöſt durch gut gelungene Bilder von dem Leidensmarſch durch die Wüſte bis zur glück⸗ lichen Ankunft am rettenden Meer. Nebenher läuft noch ein Luſtſpiel und die Wochenſchau, während die Kapelle die bildliche Darbietung muſikaliſch wirkungsvoll untermalt. Im ganzen nicht nur ein gutes, ſondern auch ein reichhaltiges Programm. 3 Schauburg:„Der Anwalt des Herzens“(Die letzten e Naächte der Mrs. Orchard) Immer mehr wird der Film in den Intereſſenkreis der Soßziakpolifkk, der Polikfk überhaupt hineingezogen. Soziale Probleme werden mit irgend einer ſpannenden Handlung ver⸗ knüpft und tragen ſo den Kampf aus der engeren Sphäre der intereſſterten Parteien hinaus in die breiteren Schichten des Volkes, um dort pro oder contra Stimmung zu machen. Im vorliegenden Falle handelt es ſich um die Abſchaffung oder Beibehaltung der Todesſtraſe. In äußerſt draſtiſcher Weiſe wird hier für die Abſtchaffung plafbiert, viel eindringlicher, als die Parlamentsrede eines Prominenten es erreichen könnte. Man ſieht die qualvollen Stunden der letzten Nacht eines dem Tobe Geweihten ſchaut den furchtbaren Jam⸗ mer der Familie des Mannes, der einen anderen aus der bit⸗ teren Not heraus getötet hat. Während draußen im Gefänanis⸗ hof das Blutgerüſt errichtet wird, ſtreiten einige Häuſer weiter die Juriſten um die Frage der Abſchaffung. Dr. Robert Lingh (Jean Murat] übertönt die Worte ſeines Vorredners und die Todesſtrafe wird beibehalten! Bis dahin iſt der Film aut, aber was jetzt kommt, iſt zu phantaſtiſch., um noch wirkunas voll ſein zu können. Dr. Linah ſoll in Rio eine⸗Rede halten. Auf der Fahrt lernt er eine Frau kennen(Lil Dagoverſ. die ſeine Sinne reſtlos gefangen nimmt. Zu ſeinem Entſetzen muß er erfahren, daß ſie eine Mörderin iſt. Da ſchreckt er ſelbſt vor den letzten Konſeguenzen, Mord und Beſtechung, nicht zurück, um die geliebte Frau für ſich zu retten. an deren Händen doch das Blut eines anderen klebt. Bei der Landuna verliert er ſte aus den Augen und bei dem Kongreß redet er, der fanatiſche Gegner der Milde, erſchüttert von dem Erlebnts, für die Ab⸗ ſchaffung. Nach ſeiner Rede muß er vernehmen. daß er das Opfer ſeiner Gegner geworden iſt. die ein Spiel mit ihm ge⸗ trieben haben, um ihn zu einer Prorede in Rio zu zwingen. Trotzdem verlobt er ſich auf der Rückfahrt mit der vermeint⸗ lichen Mörderin. Die Handlung iſt zum allermindeſten inkon⸗ ſeauent. Das Spiel ſelbſt iſt außerordentlich flüſſig und die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen geben zuſammen mit einer guten Photographie ein abgerundetes Bild. 25 i Aus der Pfalz Ludwigshafen, 17. März. Unter 255 Teilnehmern be⸗ 5 der Gerichtsaſſiſtent Georg Roth vom Amtsgericht hier ie Prüfung für den mittleren Juſtizſtaatsdienſt als erſter von ganz Bayern und als erſter von der Pfalz. * Oggersheim, 16. März. In der Wingertſtraße wurde bei Fundamentarbeiten das Skelett eines Kindes, das zwei bronzene Armreifen trug, aufgedeckt. Das Grab enthielt auch noch Stücke einer größeren Ur ne. Dieſer Fund ſtammt vermutlich aus der älteſten Eiſenzeit(etwa 100) v. Chr.). In der gleichen Straße wurde kurz vorher ebenfalls eine Urne mit vielen Knochenreſten entdeckt. Da die Bei⸗ gaben hierzu von den Arbeitern unvorſichlig behandelt wur⸗ den, iſt eine Altersbeſtimmung nicht mehr möglich. * Neufladt a. d.., 13. März. Der ſteckbrieflich verfolgte Ingenieur Ernſt Adolf Roebel aus Weinſchütz(Thür.) wurde hier verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis einge⸗ liefert. Roebel, der ſich wegen Urkundenfälſchung, Diebſtahl uſw. zu verantworten hat, hat ſich längere Zeit in verſchte⸗ denen Städten unter falſchem Namen als Arzt ausgegeben. Er trug eine große Summe Geld bei ſich. N * Germersheim, 16. März. Der Arbeiter Heinrich Diet⸗ rich aus Sondernheim ſtarb hier am 13. d. M. im Kranken⸗ haus, nachdem er ein paar Tage vorher wegen Alkohol⸗ vergiftung eingeliefert wurde. Dietrich ſoll nach ärztlicher Feſtſtellung keinen beſonders größen, jedoch rätſelhaften und tödlich wirkenden Trunk genoſſen haben. Wie verlautet, hat nun die zuſtändige Staatsanwaltſchaft zur Aufklärung des rätſelhaften Vorganges gegen die Gäſte und den be⸗ in einſamer Gegend und in dieſem Robinſonleben e Tallane das Weib, die Liebe zieht in ihr Herz und treffenden Wirt eine Unter ſuchung eingeleitet. konnte durch Aus dem Lande I. Walldorf, 16. März. Eine große Seltenheit iſt wohl zu nennen, wenn drei Geſchwiſter zuſammen ein Alter von 252 Jahren erreichen und jedes von ihnen das 80. Lebensjahr überſchritten hat. Das älteſte von ihnen, Frau Frauz Ettner Wwe., kann heute ihren 88. Geburtstag bes gehen. Der Bruder, Peter Nauert, iſtſt 84 Jahre alt und die andere Schwester, Frau Dietr. Kief Wwe., S1 Jahre. Die Jubilarin iſt die zweikälteſte Einwohnerin der Stadt. s Krautheim bei Adelsheim, 16. März. Im Anweſen des Julius Weirether brach dieſer Tage Feuer aus. Die Scheune mil Stroh und Heu, Dreſchmaſchine und anderem Gerät, brannte vollſtändig nieder. Das Wohnhaus zielbewußte Arbeit der Feuerwehr gerettet werden, ebenſo das Vieh. 5 * Lauda bei Walldürn, 15. März. Am Dienstag abend brach in der Scheune des Landwirts Longin Sack in Ober⸗ lauda auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe Feuer aus, das auch auf die Scheunen der Landwirte Heinrich Ebert. Stefan Wöppel und Johann Haas übergriff. Dem verheerenden Element bot das lagernde Heu und Stroh reiche Nahrung, ſodaß auch die benachbarten Wohnhäuſer ſehr gefährdet waren und durch Feuer- und Waſſer beſchädigt wurden. Da die Feuerwehren bald zur Stelle waren. konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchräukt werden. 775 „ Karlsruhe. 15. März. In den letzten Tagen treibt ſich in Karlsruhe und Durlach ein etwa 20—23jähriger Un be⸗ kannter umher, der kleine Kinder im Alter von—6 Jahren, die von ihren Eltern zum Einholen von Waren fortgeſchickt werden, unter falſchen Vorſpiegelungen das zum Einkauf beſtimmte Geld abnimmt. * Bieligheim(Amt Raſtatt), 16. März. Von auswärts war hier ein Mann eingezogen, der verſchiedenes auf dem Kerbholz hat. U. a. wird er der Doppelehe beſchuldigt. Als man ihn verhaften wollte, ſchien er ausgeflogen. Bet einer Hausfuchung ſtöberte man ihn aber auf: er hatte ſich in das untere Fach des Küchenſchrankes eingezwängt. Kehl, 16. März. Die neue Straßburger Hafen: brücke über das Wallbaſin hinter dem Kehler Tor iſt geſtern vormittag offiziell dem Verkehr übergeben worden. Sie heißt Antwerpener Brücke. Sie iſt eine Bogenbrücke mik pfeilerloſer Spannung von 70 Meter, und kann von den größten Rheinſchiffen paſſiert werden. Die Brückenſtraße iſt 12 Meter breit, ſo daß zu gleicher Zeit zwei Straßenbahn⸗ wagen, zwei Reihen Laſtautomobile nebeneinander in einer Front die Brücke übergueren können Jeder Bürgerſteig iſt 4,50 Meter breit. Sie wiegt über eine Million Kilogramm und kann als Höchſtbelaſtung 15000 Zentner tragen, was un⸗ gefähr das Gewicht des größten Güterzuges ausmacht. * Singen a.., 15. März. In etwa zwei Wochen wird zwiſchen dem Hohentwiel und dem Hohenkrähen eine Ge⸗ flügelmuſterfarm großen Stils unter dem Namer „Farm Tannenberg“ mit vorerſt 2000 amerikaniſchen Leg⸗ hühnern dem Betrieb übergeben werden. Leiter der Farm iſt der Diplomlandwirt Dr. Faßbender⸗Stuttgart. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Die falſche Gräfin mit den 20 Vorſtrafen Der Gräfin Anna Barbara Rataeb geb. Eiſel von Lud⸗ wigshafen ging es auf ihrer Reiſe durch die Welt nicht immer gut. Sie mußte am eigenen Leibe erfahren daß feit der Revo⸗ lttion ikälicher Standesunterſchied aufgehört und daß man den Pumpverſuchen ſelbſt einer Gräfin recht mißtrauiſch gegenüberſteht. Als ihr Grafentitel nicht mehr zog. wurde ſie Baroneß, dann Diakoniſſe und ſchließlich Mitalied der Geſell⸗ ſchaft eruſter Bibelforſcher. Trotz alledem fiel ſie bei ihren Gaſtſpielen von Stufe zu Stufe, denn überall gabs freiwilligen Aufenthalt hinter ſchwediſchen Gardinen. Gli ck hatte ſie ledig⸗ lich in Berlin, wo ſie aufarund ihrer Beziehungen zu den Bibelforſchern ſich mit einem Bierbrauereidirektor verheirg⸗ tete. Aber diefes Glück dauerte nicht lange, denn als ſie zur Verbüßung einer Sträfe von der Polizei geholt wurde, leitete der Mann die Scheidung ein. Nun aina es mit der Gräfin rapid bergab. Raſt⸗ und ruhelos flüchtete ſie vor der ſie verfolgenden Kriminalpolizei vom Norden des Reiches nach dem Süden. Selhſt in der Schweiz, in Lugano und Zürich, fühlte ſie ſich nicht ſicher. Als ſie bei einem nächtlichen Stell⸗ bichein einem Herrn 200 Franken ſtahl, machte die Schweizer Behörde kurzen Prozeß. ſteckte ſie zunächſt auf drei Mongte 1 und beförderte ſie dann ver Schub nach Deutſch⸗ and, n Vor dem hieſigen Amtsgericht hatte ſich die 34 Fahre alte Ratgeb nun wegen ihrer Betrügereien zu verantworten. wobet ſich die Frau Gräfin als eine geriſſene Gaunerin mit zwanzig Vorſtrafen entpuppte. Durch ihre Beziehun⸗ gen zu Bibelforſchern wußte ſie ſich in Sandhoſen deren Ver⸗ trauen zu erſchleichen. Sie erzählte vor Gericht. daß ſie dürch eine Wärterin in der Strafanſtalt Altona zu den Grundſätzen der Bibelforſcher bekehrt wurde. Bei ihren Pumpyerſuchen machte ſie den Leuten vor. daß ſie nach Berlin müſſe. um die 6000 Mark Abfindung des Brauereidirektors zu holen. Mit dem zuſammengevumten Gelde fuhr ſie auch nach Berlin, um dort noch einen Mann hereinzulegen, indem ſie dieſem vor⸗ machte daß ihr das Geld geſtohlen wurde und daß ſie ſchon ihren Eltern telegraphiert. daß dieſe aber auf einer Reise zu den Großeltern nach deren Gut unterweas ſeien. i Die als Zeugen vernommenen Bibelforſcher wußten, daß ſie es mit einer Gaunerin zu tun hatten, trotzdem aber haben ſie ihr in vorbildlicher chriſtlicher Nächſtenliebe immer wieder geholfen. Infolge ihrer Ausſagen mußten von den ſieben Be⸗ trugsfällen zwei geſtrichen werden. Das Gericht. Einzelrichter Amtsgerichtsrat Säger verurteilte die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten und 3 Jahren Ehrverluſt. Die Frau beteuerte unter Tränen, daß ſie ſich fetzt beſſern wollte und zum letzten Mal vor Gericht ſtehe, ein Verſprechen, das ſchon viele gegeben, aber nur in den ſeltenſten Fällen gehalten haben. eh. * Der verheiratete Arbeiter F. F. ſaß wegen verſchiedener Fahrradſchwindeleien in Feudenheim und Neckarau ſeit 27. Ok⸗ tober v. J. in Unterſuchungshaft. Er hat im Auguſt 1927 ein Fahrrad, das ihm zur Aufbewahrung übergeben wurde und einen Wert von 50 Mark hatte. vollſtändig umgearbeitet und für ſich behalten. Ferner hat er im Auauſt eine Qufttung mit einem falſchen Namen verſehen und im Oktober in der Schul⸗ ſtraße in Neckarau einem Wirt ein Fahrrad im Werte von 90 Mark entwendet. In einer früheren Verhandlung tauchten Zweifel über den Geiſteszuſtand des Angeklaaten auf, weshalt F. in die pſychiatriſche Klinik nach Heidelberg kam. Dieſe be⸗ zeichnete ihn als einen haltloſen. erblich belaſteten Menſchen. deſſen Vater ein Trinker war. Doch ſei er für dieſe Schwin⸗ deleien immerßin verantwortlich zu machen. Der Verteidiger. R. A. Dr. H. Meyer beantragte aufarund dieſes Gutachtens eine geringe Strafe. Das Gericht. Einzelrichter Amtsgerichts⸗ rat Burger erkannte auf 4 Monate Gefänauis dis durch die Unterſuchunashaft verhüßt ſind. 5 Wegen Ermordung der Geliebten zum Tobe verurteflt, Nach dreitägiger Verhandlung wurde der Dienſtknecht Se⸗ häſtian Faltenmeier der ſeine Geliebte. die 24jährige Dienſt⸗ magd Marie Eckart er würgte um ſich ſeinen Vaterſchafts⸗ 1 1 zu entziehen, vom Schwurgericht Landshut zum Tode verurteilt. 12. Seite. Nr. 182 Samskag, den 17. März 1028* Aus den Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 18. März i Deutſche Sender Bertin(Gene 48,9), Ab nigswuſterhauſen(Welle 1230) 20.30 Uhr: Dem Gedächtnis Joſens, 28.30 Uhr; Tangmuſik. res lau(Welle 322,6) 20.10 Uhr:„Hallol Hier Welle Erxdball!“, d. Wunſchkonzert und Tangmuſik. kankfur!(Welle 428,6).80 Uhr: Morgenfeler, 12 Uhr: Ueberkr. von Breslau, Kenzerf, 17 Uhr: Studienmuüſik, 20.80 Uhr: Kunſt⸗ dran vorbei, 21.80 Uebertragung von Stuttgart, dann Tanzmuſik. Hambu r(Welle 394,7 20 Uhr:„Der Vogelhändler“, Operelle, 28.30 ihr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 329,7) 20 Uhr:„Die Poſtmeiſterin“, Operette, 28,0 Uhr: Uebertragung von Danzig, Tanzmuſik, angen berg Welle 468,8) 20.15 Uhr: Uebertragung von Köln“, „Der Oberſteiger“, Operelte, anſchl. Nachtmuſik. Seipzig(Welle 505,8) 19.80 Uhr: Operetten⸗Abend, 22.80 Uhr: Uebertragung von Berlin. München(Welle 538,7) 20 Uhr; 22.30 Uhr; Konzertmuſik, Stultgart(Welle 379,7 11.15 Uhr: En. Morgenfeier, anſchließ. Promenabekonzert, 17 Uhr; Konzert, 20.80 Uhr: Uebertragung von Frankfurt, 21.30 uhr: Volkstüml. Abend, Ausländiſche Sender Daventry(Welle 1603, 16.80 Uhr; Konzert, 20,58 Uhr: Glocken ſplel, 22.05 Uhr: Symphoniekonzert. Zirkus Rabloni kommt wieder, Radio Paris(Welle 17500 16 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Tanzm. Mailand[Welle 550] 20.45 Uhr:„Die Puritaner“, Opernübertr. Rom(Welle 450] 20,45 Uhr: Inſtrumentalkonzert. Wien(Welle 517, 10 ihr: Kammermuſik, 20 ur:„Berkeley Squgre“ Myſtiſches Splel. Bern(Welle 4110 20.30 Uhr: Kurfaakorcheſter, Zür uch(Welle 588,2 20.30 Uhr: Wunſchkonzerk. rag(Welle 348,0] 20 tor: Konzert, 22.50 ÜUhe: Uebertragung von Brünn, Militärkonzert. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 28547 Sie ärgern ſich immer wieder, wenn Ihre Anpden batterie und Ir Aren gerade verbraucht ſſt, wenn Sie hören wollen. Unſer Nora⸗Lichtnetzempfänger arbeitet ohne Anodenbatterie Aud ohne Aeen glänzend an ſeder Lichtleſtung. Preis 143% eme,. ee. Marktbericht Der heutige Markt batte wiederum eine reiche Zufuhr an Obſt, Gemüſe uſw. aufzuweiſen. In den erſten Morgen⸗ ſtunden war bas Verkaufsgeſchäft ſehr minimal. Erſt gegen 10 Uhr ſtellten ſich ziemlich Käufer ein, ſodaß ſich die etwas nttäuſchten Mienen der Verkäufer wieder aufhellten. Viel⸗ leicht iſt an dem etwas ſtärkeren Verkehr der morgige Kon⸗ firmationstag ſchuld. Rege Nachfrage und Kaufluſt herrſchte Hel den Fleiſchverkaufsſtänden. Dagegen war es bei den Fiſch⸗ kottichen ziemlich ruhig. Dies iſt für die Faſtenzeit etwas verwunderlich. Der Verkauf in Obſt und Südfrüchten war leidlich. Auf dem Gemüſemarkt iſt immer noch kein Preis⸗ rückgang zu verzeichnen. Hoffentlich bewirkt die warme Früth⸗ Ungsſonne eine baldige Aenderung. Im übrigen bot der arkt ſo ziemlich dasſelbe Bild wie immer, nur die Blumen marſchieren in immer reichlicherer Fülle auf und wenn dann noch ſo wie heute die Sonne vom wolkenloſen Himmel her⸗ unte rlacht, wirkt die Farbenpracht doppelt ſchön. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ftehen ſich die Preiſe, wo wichis anderes vermerkt iſt, in Pfennig für ein Pfund. Kartoffeln 5— Salgtkgrtoffeln 15; Wixſing 35—40 Weißkraut 1820; Blumenkohl, Stück 100200; Rotkraut 3240: Selbe Rüben 20— 28; Rote Rüben 1215 Spingt 8040 Zwiebeln 5; e 90 70; Knoblauch, Stück 510, Kopffalat Stück 25.40; ſeldſalgt 100140; Freſſe 80120, Lattich 140160; ee Bſchl. 1225; Rettich, Bſchl, 8040; Meerkettich, Stück 7% Suppengrünes, Bſchl. 1215: Schnittlauch, Bſchl. 1012 Heterſilie, Bſchl. 13—20; Aepfel 16— 45; Nüffe 4070; Srangen 25 Dis 40, Zitronen, Stück 5— 10; Bananen, Stuck 100 Süßrahm⸗ Hutter 220200; Landbukter 170200; Weißer Käſe 5055; Honig mit Mas 150250; Eler, Stuck% Hechte 100, Barben 100120; Farpfen 180160 Schlelen 160180 Breſem 100120; Backfiſche 60 Kabefſau 3550; Scheſiſche 3570 Goldbarſch 4550; Silberlachs 60; Stockſiſch 50, Hahn geſchlachtet, Stück 250860; Huhn, geſchlachtet, Stück 300800; Enten, geſchlachtet, Stück 500 Tauben, ge⸗ Rinbfleiſch 110; Kußhfleiſch 7080: Kalb⸗ 100; Gefxierſleiſch 68; Zicklein 120. N „ Fonſularſſche Vertretung Ungarns. Die Zuſtändiakeit bes Tönfalich Unagriſchen Konſulats in München iſt nunmehr Zuf das geſamte badiſche Staatsgebiet einſchließlich des beſetzten anbesteils ausgedehnt worden. Der Königlich Ungariſche onſul in München, Herr Ladislaus von B elſes iſt darauf⸗ Fin au Stelle des bisher zugelaſſenen Generalkonfuls Herbſt in Köln zur Ausübuna konſulariſcher Amtshandlungen auch im keletzten badiſchen Gebiet zugelaſſen worden. 18 Stück 100150; leiſch 180; Schweinefleiſch Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabef Vor trage Mannheimer Altertums verein Im Vortraasſaale der Kunſthalle ſprach Archivrat Prof. Dr. Otto Cartelliler i, Karlsruhe, über„Das Ritter⸗ tum, Er ließ in einer raſchen Schau den glänzenden Anſtieg des Ritterſtandes und den ebenso plötzlichen Ahſtieg dieſes Kul⸗ türträgers vor einer zahlreſch erſchienenen Zußörerſchaft er⸗ ſteben. Der Rebner ang nicht auf die beſonderen Gründe die⸗ ſer Erſcheinung ein; ebenſo wurde die Frage nur geſtreift, wie neben dem Hochadel aus verſchledenen geſellſchaftlichen Schich⸗ ten die neue Ariſtokratie der Ritterſchaft wegen der beſonderen Aufgaben des Kampfes gegen bie Reiterſcharen der Ungarn und Normannen entſtand. Die mittelalterliche Kirche weiſt dieſem neuen Stande beſondere Aufgaben al, Aufgaben der Humanität(Frauenſchutz. Gefangenenſchutz und der Verteidi⸗ gung der Kirche[Kreuzzügeſ. Sie ſegnet den Ritter, der die Schwertleite empfängt; zum Schutzvatron der Gyttesſtreiter wird der heilige Georg. Die geſellſchaftlichen Formen, die die⸗ ſer Stand in reichem Maße ausbildet, ſind vorbereitet in der Provence. Sie kommen zu uns über Frankreich und die Nie⸗ derlande. In der Provenee finden wir auch zuerſt die Hervor⸗ hebung der Frau; mit dem Minnedienſt dringen auch alle anderen formen des Rittertums bei uns ein. Ihre Grund⸗ lage iſt die„courtoisſe“ die„hopeſcheit“;„durch den Tempel der Tugend in den Tempel des Ruhmes“, ſagt ein alter Ehroniſt. Wichtigſte Quellen für uns ſind mittelhochdeutſche Dichter, als erſte Heinrich von Veldecke und Friebrich von Haufen. In charakteriſierender Analyſe der Werke von Gottfried von Straßburg, Wolfram von Eſchenbach,. Walter von der Vo⸗ gelweide und Ulrich von Liechtenſtein zeigte der Redner die Entwicklung und den Wandel ritterlichen Geiſtes; es iſt die Zeit ber Hohenſtaufen. Mit ihren literariſchen Neigungen und Beſtrebungen löſt die ritterliche Geſellſchaft die geiſtliche ab, Das 15, Jahrhundert bringt eine kurze Nachblüte im Reiche Philipps des Guten von Burgund. Wir bedauerten, daß der Redner hier nicht auf prinzipielle Fragen einging, wo doch hier ſein eigentliches Forſchungsgebiet liegt. Zum Schluſſe wurden aut ausgeführte Lichtbilder vorgeführt, die eine willkommene Ergänzung zu dem Gehörten waren, ritterliche Tracht, ritter⸗ iche Sitten. ritterliche Kultur, ritterliche Wohnungen. auch Burgen unſerer Nachbarſchaft, wie Gorchsheim. Steinsberg, Menzingen. eine Kreuzfahrerburg aus dem Orient und Car⸗ caconnes im füdlichen Frankreich verlebendigten das geſpro⸗ 70 Wort. Der Vortrag fand bei den Hörern dankbaren 925 all. ö Neue Typographie Im Bildungs verband der deutſchen Buch⸗ drucker, Ortsgruppe Mannheim, ſprach am Frei⸗ tag abend Iwan Tſchichol d⸗München über„Neue Typo⸗ graphie“, Der alte Rathausfgal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Zuhöbrer verfolgten geſpannt die inter⸗ eſſanten Ausführungen des Redners, deſſen Darlegungen durch Lichtbilder illuſtriert wurden. Der Redner gab zu⸗ nächſt einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der Typographie und den Kampf der Maſchine mit der Hand⸗ arbeit. Er bezeichnete den Jugendſtil als einen Vorläufer der modernen Typographie. Der Weg war allerdings nicht direkt, Die Bewegung wurde vielmehr durch eine Reihe von Stationen unterbrochen. Der eigentliche Beginn der neuen Form fällt in die Mitte des Weltkrieges. Sie wurde dann von etwa 1920 an von einer Gruppe Maler wefter heraus⸗ geſchält. Der beſte Lehrmeiſter iſt und bleibt die Natur. Im Gegenſatz zur alten Typographie wird heute ein großes Augenmerk auf die Flächen wirkung gelegt. In der Sprache hervorgehobene Worte werben durch die Schrift⸗ größe ausgedrückt. Eine pfychologiſche Bedeutung hat die Farbe. Ein weiteres Kennzeichen iſt das Streben nach Harmonien. Sehr wirkungsvoll iſt die Phototechnik, mit der, wie die Beiſpiele zefgten, 917 Ergebniſſe erzielt werden können. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Red⸗ ners, der der Verſammlung manche neue Anregung ge⸗ geben hat. Da. Veranſtaltungen Einen Brucknerabend veranſtaltet am Montag, 19. März abends die Hochſchule für Muſſk(. 2. ga] im arxoßen Saale der Anſtalt. Der bekannte Brucknerforſcher Dr. Karl Grunsky⸗ Stuttgart wird im Verein mit Profeſſor Willy Rehberg ſeine Bearbeitung der Vierten(romantiſchen] Sin⸗ fonie von Bruckner für zwei Klaviere zum Vortrag bringen. Die Veranſtaltung wird in der Zeit des wachſenden Verſtänd⸗ niſſes für Bruckner gewiß aroßem Intereſſe begegnen.(Siehe Anzeige.) Duſolina Gianuini ſingt Dienstag, 20. März im Philharmoniſchen Verein, beleitet von Michae und Artenprogramm. Ranchelſen, ein reiches Lieder⸗ Reſpighi, Guarnferi, — erke von Gluck, Piceini, Eimaroſa, Sibella, Verdi und eine Serie vom Vater der Rünſtlerin eee bearbeiteter Italieniſcher Volkslieder füllen den Konzertabend. Wie nach dem letztjährigen Erfolg der großen Geſangsmeiſtexin zu erwarten war, erweckt ihr Wiedererſcheinen über die bei⸗ miſchen Grenzen hinaus lebhaftes Intereſſe. * Warunna vor Betrügern. Ein in Bochum als vermißt gemeldeter Heinrich Schermann. Geſchäftsinhaber der A. G. Lothringen. geb. 20. 6. 98 zu Duisburg, zuletzt wohnhaft in Bochum, Kaſtropperſtraße 139, beſucht ihm bekannte Firmen auf den Namen der A. G. Lothringen und verfſucht unter Vor⸗ ſpiegelung falſcher Tatſachen Geld zu erſchwindeln. In einem Falle iſt es ihm gelungen. 280 Mark zu bekommen. Bei Erſchei⸗ nen des Betrügers wolle die Fahndungspolizeſ oder dle nächſte Polizeiwache verſtändigt werden, unnalang gen ff N 2 LE 5 norm, ö— — 78— e 1255— .——8—— 5— 5 5 7 72 2 —— 4 8 2 5 2 2 O wolkenlos,& helter. G halb bedeckt. wolkig. S bedect, 6 Regen. 2 Graupeln. es Rebel, 8 Gewitter O Winpſeſue. Os fehr leichter Oz. moͤͤßiger Südſüdweſt, Eſturmiſcher Nordweſt. ze Schnes. Die Pfeile fliegen mit dem Winde, Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe ratur an Die Linien gerbinden Orte mit gieſchem auf Meeresſivean Unger echneten Lultdruc 3 Wetternachrichten der Karisruherbandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) ——— — 8 Luft Tem. Wind 8813 See i 22 322 ee e e eee m. u e S e c Sürt 88 8 Wertheim 15110 4 5 NO ſleichtwofkenk. 8 Königſtuhl 5687719 6 26 mäß. 5 Karlsruhe 120 774, 8 4 0(leicht geter Bad.⸗Bad. 216778 6 68(leicht 5 Villingen 780 776, 10 10 0„ wolken. Feldbg. Hoi 1275 640,4 4—5 1 f ſtark 2 Vaden weil.—— ö— St. Blasen 750„0(eich. Höchenſchw. 1 1 4 Geſtern hatte unſer Gebiet vorwiegend ee Wel⸗ ter, nachts bewirkte die krogene Oſtſtrömung im Verein mit ſtarker Ausſtrahlung [Baar; 10 Tieftempergtur.) Der Kern des hohen Drucks liegt heute früh über Polen und hat ſich durch Ausſtrahlung bis 780 mm verſtärkt, während die nach Island rückende Zyklone ſich vertieft hat. Die trockene, kühle Oſtſtrömung bei vorwiegend heiterem Wetter dauert daher an. Vorausſichtliche Witterung für Sonntag bis 12 Uhr nachts: Fortdauer des vielfach wolkenloſen, trockenen und kühlen Frülingswetters, mit zeitweise auffriſchenden Oſt⸗ winden. Nachts Froſt. überall ſcharfen Froſt. ear— Herausgeber: Drucker und Verleger Drucker Dr. Haag Reue Mafinheimer Zeitung G. n, b H. Mannheim. E.7 8 B 1 215 Wel 9. 4 Meibner Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Re akteure Für Politik: g. A.* züllleton: Pr. S Fobſer— Kommunalpollſit und Lokales: Ki ard Schönſelder dort und Neues aus aller Welt; Willys Müner: Handelstell:.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Max Fi * .. Friedrich Fels, Mannheim, N, 7 MWeliere Beszlrͤsve r kASufsstellen: Ae ahic. Gebr. Zimmarmann/ Delfelg/ fals: Meinrich Ascheter Straße%/ dernsbacht Gebr. Soldstein/ ider/ Nahe: wenn Rahm, Herrenstr. le/ gad Kreuznach! danfred Marx, Aer tan, anenburg l. B. 1 Aitred liel Haupisuage 7 Stuttgert! K. bre wales Gebe, Sher Worms/ ah.? dg. Herwebe, Römerstr. 43 4. e.. aanclerolee Naschinenfabrik Becker Keiserslsulern: gebr. Stoffel, Sallnsnstr. 18 Kenstanz Kensk Fahrseu a- Finale, Shstlettenpistz 8 (Sie bekommenfeizt schenden -Zylinder-NSU ah 5550 Mk.) „Als vir im Dezember 1027 unseren neuen 6030-PS- Sechszylinder heraus- brachten, hatten wir Fabrikationszahlen zugrunde gelegt, die der allge- meinen Geschäftslage auf dem Automobilmarkt entsprachen. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass die Nachfrage nad diesem Wagen weit höher war, als wir damals vorausgesetzt hatten. Dies zwang uns, unseren Masduinen- park sofort zu vergrössern, die Fliessarbeit weiter auszubauen und einè entspreciende Fabrikationsserie einzuleiten, die zwangsläufig eine neue Kalkulationsbasis ergab. So wurde diese Preissenkung möglich! Der NSU--Zylinder bereits ab 5550 Salftar, Franlefurtſeiaia Ruteheus Wu, dis ckter, Feckelstr. 10/ Karlsruher . und Sporthaus, Wilnelmstr. 42„ NMusdschs; Agert: Rebert Michel, Kornbergstr 2 MWalldhere Würzburg: Krams, Kraftwagen und dsschlnen un eee möbl.,(Schwetzſtad.] i. 9 N f Spögest aut möbl. IM M ER mit el. Licht an beſf. — Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 132 — 13. Seite. Samstag, den 17. März 1928 Sporiliche Nundſchau Solitude ade! Aus Stuttgart wird gemeldet daß die Solitude G. m. 5. H. ſich aufgelöſt hat und daß in Zukunft keine Rennen auf der Solitude⸗Rennſtrecke mehr ſtattfinden werden. Eingeweihten war dieſer Abſchluß des Unternehmens bereits bekannt. Unternehmergeiſt, jedes fortſchrittliche Organiſationstalent fehlte, das allein in der Lage geweſen wäre, dies Unternehmen zu erhalten und rentabel zu geſtakten. Vergebens wandte ſich die Solitude G. m. b. H. an Reich und Staat. Das Reich hatte keine Veranlaſſung, der Solitude behilflich zu ſein. und der württemberiſche Staat. ex hat durch die unerhört hohen Gebühren, die er für ſeine Polizeitruppe anläßlich Traininas⸗ fahrten und Rennen verlangte, der Solitude eher einen Todes⸗ ſtoß verſetzt, als ihr auch nur im geringſten geholfen. Beim letzten aroßen Solituderennen hatten die Veranſtalter auf polizeiliche Abſperrungsmaßnahmen verzichtet. nicht nur, weil die württemberaiſche Polizei einen untraabar hohen Preis für jenen Ordnungsdienſt. zu dem ſie ja berufen geweſen wäre, verlangt hatte, ſondern auch weil dieſe von der Soli⸗ tude G. m. b. H. bezahlte Polizei auf der Solitude⸗Strecke ein Regiment geführt hatte, wie zu Vorkrieaszeiten, als das itzmanns⸗Schnauzen zum anbefohlenen Verkehrston ge⸗ hörte. Der Sportsmann wird dies unrühmliche Ende der So⸗ litude und ihrer Rennen bedauern: die Stutt- arter Bevöl⸗ kerung wird es gleichfalls bedauern. und der deutſchen Sport⸗ gemeinde bleibt nur ein Troſt: in Deutſchlands Weſten aibts ja eine noch weit beſſere Renn⸗ und Uebunasſtrecke für Kraft⸗ fahrzeuawettbewerbe. die behördlich unterſtützt wird. auf der große Wettbewerbe von internationaler Bedeutung ausgefoch⸗ ten werden, und die künftia Deutſchlands und Mitteleuropas einzige wirkliche Auto⸗ und Motorradrennſtrecke ſein wird: der von Landrat Dr. Creutz geſchaffene Nürburg⸗Rina! Schwimmen Der Deutſche Waſſerballmeiſter wieder geſchlagen Das Gaſtſpiel in Paris Der Deutſche Waſſerballmeiſter Waſſerfreunde Hannover mußte auf ſeiner Auslandsreiſe eine erneute Niederlage ein⸗ ſtecken. In Paris ſtellten ſich die Deutſchen einer Städte⸗ mannſchaft und perloren knapp mit:3 Toren. Die Fran⸗ zoſen gingen in der erſten Halbzeit ſehr forſch vor und führ⸗ ken bei der Pauſe:1. Dieſen Vorſprung konnten die Han⸗ 7 Der Kritiker ſtellt feſt, daß der Solttude G. m. b. H. der großzügige noveraner trotz aufkommender Ueberlegenheit in der zweiten Hälfte nicht aufholen. ch 8 ei 8 aber auch die Franzoſen waren noch einmal erfolgreich. Vor⸗ her wurden noch einige Wettbewerbe ausgekragen. Im 106 Meter Freiſtilſchwimmen ſiegte der Ungar Barany in 5 Hannoveraner Kunz. Im er Zeitz vor Lepage den erſten Platz. Die 150 Meter Staffel brachte Hannover in:47 Min. vor Paris mit zwei Zehntel⸗Sekunden Vorſprung an ſich. In der großen Staffel(560 mal 8) wurden die Hannoveraner da⸗ gegen geſchlagen. Paris ſtegte hier in:07 während Hannover 417,2 Min. benötigte. I —— Aus Handel und Wandel [(Hinweiſe auf Anzeigen) * Dixi. Der Gothaer Waggonfabrik.⸗G., Gotha gehören außer dem Gothaer Wert die unter dem Namen Fahrzeugfabrit beiſenach be⸗ kannten Dixi⸗Werke in Eiſenach, die früheren Eürlon⸗Automobilwerte A.., in Mylau i. Vgtl. und ein großes Werk in Fürth. Die ge⸗ nannten Betriebe ſind mit der Gothaer Waggonfabrik.⸗G. ſuſioniert und dieſe iſt— auch verwaltungstechniſch— Trägerin der geſamten Geſchäfte. Die Einzelbetriebe ſind alſo Zweigniederlaſſungen der Gothaer Waggonfabrik.⸗G. Nach nunmehriger Durchführung der inneren Organiſation hat ſich die Direktion entſchloſſen, ihre ſämt⸗ lichen Automobilerzeugniſſe unter dem alten, betannten Namen „Dixi“ zu führen. Jufolgedeſſen iſt der bisher unter dem Namen „Cyrlon“ gebrachte 6⸗Zylinder, 9⸗40 PS., am 1. März unter dem Namen„Dizi“ auf den Markt gekommen. Außer dieſem Typ erzeugt die Gothaer Waggonfabrit.⸗G. noch den 4⸗Zylinder, 315 PS., einen kleinen Wagen, für deſſen Herſtellung das Eiſenacher Wert auf Groß⸗Fabrikation(Fließarbeit) neu eingerichtet worden iſt, und die bekannten-27 und—3/½ To. Laſtkraftwagen. „Polyfar“⸗Schallplaiten. Unter der Schallplatten ⸗ Produktion der letzten Wochen ragt die„Polyfar“⸗Platten⸗Serie der Deutſchen Grammophon⸗Altiengeſellſchaft ſtark hervor. Das elektriſche Auf⸗ nahmeverſahren wirkt ſich hier in prägnanter Weiſe aus. Wunder⸗ voll in der Wiedergabe ſind die Vollslieder, die der Berliner Lehrer⸗Geſangverein auf die Platten gebannt hat und überwäl⸗ tigend die Tonfülle, die aus den Raumton⸗ Aufnahmen von Beethovens„Miſſa ſolemnis“ und der jetzt auf„Grammophon“ neuherausgebrachten Beetovenſchen IX. Symphonie dem Hörer ent⸗ gegenſtrömt. Das ſind Leiſtungen auf künſtleriſchem und techniſchem Gebigt, die wohl kaum überboten werden können. Eine Reiſe durch die Welt kann ſich kaum einer leiſten. Aber die Welt in packenden farbigen Bilbern kennen zu lernen, vermag heulte ein Jeder. In den Packungen der berühmten Eckſteln⸗ Zigarette„Ulmenried“— einer der führenden deutſchen 5 Pfg. Marken— finden ſich die ſchönſten Bilder aus allen Gegenden der Erde. Der Ulmenriedraucher kann ſich eine vollſtändige Samm⸗ lung diefer intereſanten Serie anlegen und ſie in handlichen Alben zu ſteter Erinnerung ſich zuſammenſtellen. 8 Es reichte zwar noch zu zwei Toren, Umſchlag als Veranſtaltungen Sountag, den 18. März 1928 Theater: Nationaltheater;„Schinder hannes“..80 Uhr. „Rigoletto“..80 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten: „Ein beſſerer Herr“..30 Uhr. 5 Konzerte: Nibelungenſaal: Francis Morés und Friedl Fels. .00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der alte Fritz“ I.— Capitol:„Wed⸗ digen“.— Glorla⸗Palaſt:„Der Kuban Koſalen⸗Chor“.— Palaſt⸗ Theater:„Ledige Mütter“.— Scala⸗Theafe es „Weddigen“,— Schauburg:„Die letzten Nächte der Mrs. Orchard“. Ufa⸗Theater:„Die erwachende Sphinz“, Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr, Muſeum für Natur⸗ und Bölkerkunde: 11—1 Uhr und 5 Uhr.— Planetarium: Vorführung 5 Uhr. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Ausrünfts können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. F. Fr. Käfertal. Sie haben recht, eine ſchriſtliche Meldung beim Bezirksamt genügt, außerdem müſfen Sie ſich noch perſönlich bei dem zuſtändigen Bezirtsamt anmelden. A. S. Neckarſpitze. Rechtsaustünfte gibt der Briefkaſten nicht. Seidenbau. Eine Adreſſe iſt uns nicht bekannt, vielleicht wenden Sie ſich einmal an die Handelskammer. G. Schw. Es kommt darauf an, als was Sie bel der Anſtalt eintreten wollen. Als Chemiker und Phyſiter iſt unbedingt afa⸗ demiſches Studium erſorderlich. E. K. W. N. Die Gebäudeſonderſteuer wird von dem durch das Finanzamt nach dem Stande der Wertverhältniſſe vom 1. April 1914 veranlagten Steuerwert erhoben. Iſt dieſer Wert für die Veranlagung zur allgemeinen Grundſteuer berichtigt worden, ſo gilt der berlchtigte Wert. Dieſer Wert ermäßigt ſich bei Gebäuden mit einem Steuer⸗ wert von mehr als 4500„ bis einſchl. 9000% um 60 v.., 9000% bis einſchl, 12 000„ um 50 v.., 12 000„ bis einſchl. 15 000, 40 v. H. Dieſe Gebäude werden nur mit dem ermäßigten Steuer⸗ werte zur Steuer herangezogen. Je nach der Verwendungsart der Gebäude und der Höhe der Belaſtung, letztere nach dem Stande hom 81. Dezember 1918 beträgt der Steuerwert 5 Pfg., 7,0 Pfg., 10 Pfg., 14. Pfg., 15 und is Pfg., für je 100„ des Steuerwertes. Gebäude mit einem Steuerwert bis zu 4500 4 ſind von der Gebäuderſonder⸗ ſteuer befreit. A. St. Dieſe Frage laſſen Sie am beſten gleich durch das Miet⸗ elnigungsamt beantworten. 77 dd Se Vermielungen Julgeb. Wirtschaft mit großem Saal Vorort Mannheim, an tüchtige kautlons⸗ füh. Wirtsleute krank⸗ heits halber ſofort zu vermieten. 498 Angeb. u. 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Sonſt aber — das ſchmale Oval der feinen Züge, der verhaltene Schwung der Brauen, die behutſam geſchnittene Lippenlinie, die raſſige Herbheit der Figur, ſogar die geſchmeidige zwangloſecGelöſtheit der Bewegungen. Die Diva des Eskorial⸗Theaters hätte jeder flüchtige Beobachter für Chriſta Varells gleichaltrige Zwil⸗ lingsſchweſter halten können. 8 Welch brutale Scherze ſich die Natur mitunter leiſtete! Dann glitten ſeine Gedanken wieder davon ab. Die zärt⸗ liche Verſchwiegenheit dieſes Raumes überſchmeichelte koſend ſeine zerſchundene Seele. Er wehrte ſich dagegen. „Eine letzte Galgenfriſt. Eine programwidrige Stilent⸗ gleiſung— dieſe Nachtſtunde im Boudoir einer umhuldigten Bühnenkünſtlerin. Eine romantiſche Farce, die man nachher Hurch eine Schulterbewegung abtut. Denn die Repetierpiſtole muß noch unter der Bank im Tiergarten liegen. Da kann ich ſie nachher finden. Nur wird man dieſem abſurden Scherz Hier erſt mit Takt und Haltung ein Ende zu machen haben. Denn für derart lächerliche und demütige Impromptus.“ Seine blutleeren Züge belebten ſich, und in den düſteren Augen irrlichterte flüchtiges Flackern auf. Wie Hohn und blutige Selbſtironie. „Galgenfriſt“.. das ihm da er ſprach das Wort aus, durchs Hirn geglitten..„Eine letzte Galgenfriſt. Und Sie rauchen ſich weiß Gott nicht zu entſchuldigen, gnädiges Fräulein, daß Sie um ein Haar Zeuge einer radikalen — Schlußbilanz geworden wären. mentales Paſtorentöchterchen.“ „Aber Sie müſſen ſehr unglücklich ſein?“ Wie ausweichend bog er den Kopf zurück. „Ich würde niemals wagen, Gnädigſte, Ihr Intereſſe für Dinge in Anſpruch zu nehmen, die nur mein perſönliches Schickſal berühren.“ Sie begehrte auf. „Sprechen Sie doch nicht ſo kalt, als ſäßen Sie mit mir in irgendeiner Hotelhalle beim Fünf⸗Uhr⸗Tee und unſere Begegnung wäre die gleichgültigſte der Welt und wir plauderten nur, um die Zeit hinzubringen.“ Henner von Traß hatte längſt die ſchamzerfreſſene Un⸗ ſicherhett der erſten Minuten überwunden. Jetzt war er wieder Herr der Situation. „Vielleicht darf ich vorſchlagen, ſolche Annahme trotzdem aufrecht zu erßalten. Bei einigem guten Willen könnten wir ſie uns beide ſuggerieren, und ſie hätte ihren Reiz. Für Sie, Gnädiaſte. zumindeſt den Reiz einer ſpäteren abſolut vrigi⸗ nalen Erinnerung. Mit einem Gentleman von Welt nämlich zwiſchen Leben und Sterben noch unmittelbar vor der Logik letzten Endes eine Zigarette zu rauchen und bei Mokka und Biskuit Dubouchs einen geiſtſprühenden Schlußdialog zu führen— alſo, ich weiß wirklich nicht, ob man Ihnen auf der Büßne je ſoſch fabelßafte Szene geben wird. Denn unſere deutſchen Operetten⸗Librettiſten und Textdichter ſind doch eine traditionell gottverlaſſene Horde fataler Analphabeten.“ „„Ihr Zynismus iſt unerträglich,“ flammte ſie ihm entgegen. „Zumindeſt bleibt er das einzige Mittel, um mich vor dem Fluch der Lächerlichkeit zu retten.“ Ich bin nun mal kein ſenti⸗ „Lächerlichkeit?... Inez Rionn erhob ſich haſtig. Es litt ſie nicht mehr in ihrem Seſſel. Sie kat ein paar zielloſe Schritte; verhielt; wandte ſich ſchnell zurück. Ihre Bruſt trieb in ſtoßenden Atemzügen.„Begreifen Sie denn nicht, daß es unfair iſt, in dieſer Form mit mir zu ſprechen? Noch immer ſchnürt mir das Grauen das Herz zuſammen. Noch immer kann ich nicht klar denken und muß mich zwingen, daß mir nicht alles wie ein wüſter Traum erſcheint. Denn wenn ich Minuten, wenn ich auch nur wenige Sekunden ſpäter die Allee paſſiert hätte, dann...“ Sein Einglas flimmerte ſardoniſch. „Sehr richtig, Gnädigſte; dann hätte Sie das der Mühe überhoben, ſich noch tief in der Nacht, wie es jetzt geſchieht, durch meine ebenſo unerwünſchte wie lebendige Gegenwart behelligen zu laſſen. Ein Regiefehler des Zufalls, für den Sie aber nicht mich zur Rechenſchaft ziehen dürfen.“ „Nein, ſondern den ich ſegne.“ Sie ſtand dicht neben einer niedrigen Vitrine, deren Auf⸗ ſatz Kopenhagener Porzellane zierten. Griff nach einer köſt⸗ lich modellierten Windhundfigur, hielt ſie in der zitternden Hand, ließ ſie plötzlich fallen, daß die erleſene Koſtbarkeit in Scherben zerklirrte. Es ſchien, als merke ſie das gar nicht. Reglos ſtarrte ſie zu ihrem Gaſt hinüber— bis ins Innerſte aufgewühlt; grübelnd in tiefbetroffenem Staunen; hypnotiſiert von der bizarr grotesken Schickſalslaune dieſer Begegnung. Wie die Gedämpftheit der unſichtbaren Deckenlichter ſie ſanft überfloß, wirkte ſie betörend. Nicht ſchön nach dem Maß⸗ ſtab ſeelenlos klaſſiſcher Antike— aber eine Frau, deren Nähe unwiderſtehlich bezauberte und ſich einem wie freſſendes Feuer ins Blut brannte. Aufreizend raſſiges Geſchöpf. Sieg⸗ gewohnte Overettendiva. Dekadente Luxusangelegenheit ſnobiſtiſchen Plutokratentums. Idealtyp der Repräſentantin letzter ſubtilſter Daſeinskultur. Diktatoriſche Modeſchönferin internationaler Prägung... Und über alles hinweg doch und doch wieder nur junges Weib, das durch eben dieſes Weibtum da am tiefſten faſziniert, wo es ihm am wehrloſeſten erliegt. Jetzt hob ſie langſam die Hand und ſtrich ſich unbewußt mit taſtender Bewegung über die Stirn, als preſſe ihr ſchmer⸗ zender Druck gegen die Schläfen. Lautlos bewegten ſich ihre Lippen. N Das verhaltene Schweigen ſang mit Milltarden feiner Stimmchen. Der Botſchaftsrat v. Traß zerfetzte es jäh. Ihm brannte der Boden unter den Füßen. Seine Nerven waren der Be⸗ laſtung mit dieſer unmöglichen Situation nicht länger ge⸗ wachſen. Es wurde Zeit, ihr ein Ende zu machen. „Gnädiges Fräulein,“ ſagte er konventionell,„ich bitte gehormſamſt um die Erlaubnis, mich nun verabſchieden zu dürfen.“ ö Das entriß ſie der traumhaften Unwirklichkeit. Bläſſe überflog ihre Wangen. „Was ſagen Sie da?“ Er hatte ſich erhoben. f „Daß ich es nicht länger vor mir ſelbſt verantworten könnte. Ihre Gaſtfreundſchaft zu mißbrauchen.““ „Sie wollen gehen?“ 17 5 „Wohin?“ Schweigen. Haſtig trat ſie auf ihn zu. Ihre Stimme flatterte. „Wohin, Herr von Traß? Wohin wollen Sie gehen?“ Er ſah an ihr vorüber. Seine Augen waren fremd und finſter. Und ein drittes Mal entrang es ſich ihren Lippen— fetzt nur noch wie ein Hauch: gäbe und zuließe, daß Sie wirklich „Wohin wollen Sie gehen?“ 5 5 1 „Gnädigſte werden ſelbſt nicht erwarten, darauf eine Antwort zu erhalten,“ lehnte er hochmütig ab, Sie bog ſich ihm entgegen. Flackerndes Geflamm ſchlug in den ſaphirenen Augen auf. „Ich brauche ſie auch nicht. Nein— ich brauche Ihre Ank⸗ wort nicht. Denn ich weiß auch ſo, daß Sie gehen wollen, um nun auszuführen, woran ich Sie vorhin hinderte. Doch das tue ich auch fernerhin.“ Er ſah ſie ſtumm mit einem Blick an, der Diſtanzen ſchuf. Das brachte ſie außer ſich. Eine Erſchütterung durchrann ihren Körper. Scharf ge⸗ zirkelte Flecke hektiſcher Röte brannten plötzlich auf ihren Wangen. Und die Worte überſtürzt, überhetzt, wie in keuchendem Ringen. „Ehe ich Sie jetzt fortſchicke, ehe ich Ihnen den Weg frei⸗ Glauben Sie denn, ich bin mit fünfundzwanzig Jahren ſchon ſo weit, daß ich mit⸗ anſehen könnte, wie ein Menſch aus kalter Ueberlegung her⸗ aus... Ehe ich das geſtatte— lieber ſchreie ich das ganze Haus zuſammen und rufe mein Perſonal und alarmiere die Polizei. Denn, daun.“ „Haltung, Gnädigſte!“. mahnte er tiert Sie, wenn Ihre Leute etwas hören.“ „Es kompromittiert mich, daß ich einen Menſchen nicht ſterben laſſen will?“. ſie lachte überreizt auf.„Krank ſind Sie, ganz einfach krank! Man muß Sie in ein Sanatorium bringen und Ihre Freunde benachrichtigen und Sie ſo lange unter Bewachung halten, bis Ste von ſelbſt wieder.“ Da ſchwankte ſie, griff mit den Händen ins Leere. Ge⸗ rade noch rechtzeitig ſprang Henner von Traß zu, um ſie aufzufangen. Ein paar Herzſchläge lag ſie in ſeinen Armen, ſelbſtvergeſſen, in ſüßer Willenloſigkeit. Dann raffte ſie ſich auf, entwand ſich ihm wieder, war mit wenigen Schritten an der Tür, neben der ſich der Emailleknopf der Klingel befand. „Gehen Sie zu Ihrem Seſſel, ſonſt iſt in der nächſten Minute eins der Mädchen hier!“.. ſtammelte ſie haltlos „Unter mir wohnt der Landforſtmeiſter Kletzin und über mir der Bankier Hergg. Mein Chauffeur muß auch noch in der Wohnung ſein, um mir wegen des Wagens Nachricht zu er⸗ ſtatten.— Nehmen Sie Ihren Seſſel wieder, oder ich tue, was ich Ihnen angedroht habe! Bei der erſten Bewegung, die Sie hier etwa gegen die Tür machen, drücke ich auf die Klingel.“ Wie dieſe Frau daſtand, hatte ſie in der ſprungbereiten Haltung ihres Leibes etwas von einer Raubkatze, die ſich vor dem Abſchnellen duckt. Ein Fluidum überſteigerten Temvera⸗ ments witterte um ſie. Ein Ahnen dunkel begehrlicher Lieder, die ihr fieberndes Blut wohl manchmal fang. Jetzt fühlte Henner die funkenkniſternde Suggeſtion, die allabendlich im Schimmer der Rampenlichter von einer Inez Rionn auf die Hunderte da unten im Zuſchauerraum überſprang und zu dieſer Nachtſtunde faſt auch ihm ſelbſt die Nerven rebellferte. Er empfand dumpf und verwirrt: die junge Diva des Es⸗ korial⸗Theaters— das war fauchzende Daſeinsbejahung und heiße Gier nach dem taumeltolſen Genuß der Stunde, nur un⸗ bekümmertes Begehren alles Erreichbaren und fanatiſiertes Anſichraffen des Lebens, wo es in wildeſter Wogenbrandung ſchlug und in orgtaſtiſchen Farbenſkalen gleißtel 3 5 Doch er ließ ſich nicht überrumpeln von der kuppleriſchen Verlogenkeit einer kitſchig⸗ſchwülen Situation, die vermutlich der Sehnſuchtstraum jedes pflaſtertretenden Blödtans war. Er dachte an die blonde Chriſta Varell, die ihn betrogen und verraten hatte und in den Tod jagte— und davor zerſtoß der Syuk. Wie ein blaßweißer Strich ſchimmerte in gelaſſenem Lächeln die Kette ſeiner Zähne zwiſchen den ſchmalen Lippen. (Fortſetzung folgt.) „Es kompromit⸗ „ ec Vokrmittsgs 11 Uhr noichmittegs.25 Ur 0 Prözlse Vorführung meiner Neuen FrühhehrSOleltion L NMAVER HEIDELBERG 18 ANMTLAGS 18 ee Aller Art mit neuzeitl. offenen ünd geschl. Privatwagen. Für Geschaſtsreisen, Stadtrundfahrten und Ausllüge, besonders für Familieptestlichkeiten wie Verlobungen. Hochzeiten. Taufen, Aber auch für Beerdigungen und Krankentransporte, UImortsverkehr: N 3, 11 Im Fernverkehr: 3660 Kleintarif. Tel. 32883 Sondertarif. Sohönes Wagenmaterlal— ſag- und Nachtbetrisb. 7 7 vermischtes pünktlich. 9748 Keiler, R 6, 5. vart. eee Mädchen, das franzöf. ſpricht. k. unentgeldl. das Klei⸗ fee e Vollkommenste Reinigung edes dermachen erl. Ang. u. 5 V 51 a. d. Gſchſt. d. d. E 5—— 6550= Geflügelfarm ſucht f. 5 ſeine wöchentl. anfall. 5— Irini geſtemp. 2 5— einen zahlungsfähigen 2 ſtändigen Abnehmer. Peil— Frhr. v. 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Sie können in ihr Werk das Wiſſen vom Ewigen, das vernunftgemäße Wiſſen und Wollen einſtrömen laſſen, aber ſie vermögen die Kräfte des Ewigen nicht zu geſtalten, nicht aus ihrem Werke ausſtrömen At laſſen, weil das Ewige nicht in ihrem Herzen, in ihrer Seele, in ihrem Blute, im Unbewußten und im Triebe wohnt, ſondern nur in ihrem Hirn, in ihrem Intellekt, in ihrem Willen, in ihrer Bewußtheit. So ſind ſie große Schriftſteller des Verſtandes, des Bewußten, aber nicht Dichter des Un⸗ bewußten, des Dämoniſchen, des urſprünglichen Seins, des Alls, nicht Stimmen Gottes. Sie ſind Genies der Einſeitig⸗ keit, aber nicht der Allſeitigkeit. Ibſen ſelbſt hat dieſe ſeine Weſenheit auch genau errannt und gewußt. Nur weil ſeine Zeitgenoſſen(wie dies meiſt und in jeder Zeit der Fall zu ſein pflegt) nicht ſo klar ſahen, weil die ſcharfe Trennung zwiſchen intellektualiſtiſchem Hirn⸗ ſchriftſtellertum der Zeitgemäßen und ürſchöpferiſchem Dichter⸗ tum der allfeitig Ewigkeitsverbundenen von der Maſſe Menſch immer wieder verſchleiert wird, hat man Ibſens Weſen, Werk und Wirkung nie eindeutig dargeſtellt und erklärt, Heute, da jeder neue Verſuch, Ibſens Dramen von der Bühne in die Gegenmpürt, auf heutige Menſchen zur Wirkung zu bringen, beweiſt, daß Ibſen hiſtoriſch und Teil der lite rariſchen Wiſſens⸗ bildung mewörden iſt, weshalb jeder neue Bühnenverſuch ohne Dauer noch meuſchliche Erſchütterung bleibt, heute fühlen wir auch die ungeheure Tragik in Ibſeus Leben und Schaffen nach. Denn dieſer am 20. März 1828(alſo zu Goethes Leb⸗ zeiten in, Skien von un vermögenden Eltern geborene Apothekérlehrling von Grimſtadt, der ſeine freie Zeit für das Examen artium, das er im Sommer 1850 beſtand, verwertete, wollte nüt Dichter im Sinne des Ewigen ſein. Er hatte als Jüngling und junger Mann, als Werdender und Reifender ja noch die große Geiſtigkeit der ſchöpferiſchen romantiſchen Epoche aufgenommen, So ſchrieb er nach Gedichten das Versdrama„Carikina“, die Dichtung„Das Hünengrab“, die 1850 auch in Chriſtiania aufgeführt wurde, und 1854 die hiſtoriſchen fünf Akte„Frau Inger auf Oſtrot“, die ſpäter nerleugnete Studie,„das Feſt auf Solhaug“ ung lim ſelben Fahrzehnt wie Wagner und Hebell] das Nibelungenſchauſpiel „der Helden auf Helgoland“(„Nordiſche Heerfahrt“). Er arbeitete als Theaterdichter, Inſtruktor, artiſtiſcher Direktor non 1857 bis 1863 am Theater in Bergen und Chriſtiania, ehe er 1865 mit einem Reiſeſtipendium nach Rom ging: 36 Jahre alt und nun noch immer dichteriſch ſtrebend, zum Allſeitigen Drama ſtrebend in den„Kronprätendenten“, in denen ſchon Jpſens innerer Kampf um ſein Dichtertum, der Zweifel an ſich Stimme wird im„Brand“(1866), darin er ſeine Heimat anklagt, weil ſie ſein„Alles oder nichts“ in ſeinen früheren Werken nicht anerkannt hatte, und in„Peer Gynt“(1869), darin er ſich ſelbſt als den im Irrtum woh⸗ nenden, nach Erlöfung ſich ſehnenden, durch die Liebe im Sinne der Ewigkeit erlöſten Menſchen zu geſtalten ſucht. Vierzig Jahre iſt er alt: aber noch immer wohnt er nicht kur Zeitgemäßen, ſondern in der Sehnſucht nach dem Ewigen. Das kleine moberne Luſtſpiel„der Bund der Jugend“ nach Gogols„Reviſor“ von 1869 iſt nur ein erſtes Auftauchen des Zeitgemäßen. Jahre gehören noch dem Verſuch, Ewigkeits⸗ ichtung zu ſchaffen: das Julian Apoſtata⸗Drama„Kaiſer und Galiläer von 187! bringt dann die Klarheit; ſo wie der römiſche Kaiſer durch Vernichtung des Chriſtentums und Wiedererrichtung des Heidentums Roms Größe aufzurichten ſuchte und ſchekkerte ſo ſcheitert Jbſen nun auch an der Ewig⸗ keitsdichtung: er bekennt ſich fortan zur Zeit, weil er der Zeit die Schuld am Mißerfolg des Ewigen gab und nicht.— ſich ſelbſt!„Es iſt⸗ umſonſt, für eine Weltanſchauung zu kämpfen, die ſich überleht hat. Je kräftiger Ihr Euch der neuen ent⸗ gegenſtemmt. um ſo ſchneller wird ſie über Euch triumphieren. Unſer Angeſicht ſei dem Kommenden entgegengewendet“, ſagte er damals. Bewußt lund nicht aus innerer Dä monie, ſondern Mühens um innerhalb de „Stützen „Wildente“ vom Meere“ mann“(1896) des greiſen achtziger, ne drei Jahrzeh biologiſche N Zufälligkeit? gauz ſubjekti Wen Hilde Erſt dan Gynt“, den Peſſimismus ſein geweſen war gemäßen. Er hatte dritten R weſentlichen kämpfen des ein Gerichtst gemacht und loren. D menſchlichen pflichtet ſein. Menſch wird Schickſals! kung wie in tiſchen Techn aus Enttäuſchung der Geſellſchaft“ (1879), der„Geſpenſter“ nur durch Mordſchuld zu höchſtem formt: im„Baumeiſter ſende Erkenntnis, daß Ewigen verraten hat, in„Klein Eyolf“ alen Förderung, in„John Gabriel. Borkmaun“ Ehrlichkeit des um ein im Sinne des Ewigen verlorenen Lebens. Man hat dies zur Zeit von Ibſens Tod— 23. das Wiſſen um das Ewige, um ſetzliche Erkenntnis, daß es fir das Zeitgemäße durch die ideale Forderung wandeln zu wollen; unter Aufgabe der Ewigkeitskunſt. erfolgreichſtes wandelt ſich nur für die das Ewige aber bleibt durch hatte er den ſubfektiven, relativen die Vernunft, die Einſicht zum Herrn muß dem Ja und Nein So iſt es denn auch 0 einſt berühmten Geſellſchaftsdramen Ibſens verrauſcht iſt. Sie haben keinen neuen Menſchen aufgebaut. Denn der gewandelt, ſondern von der Dort, wo dieſe f wirken begonnen hat, übt ſein Schaffen auch heute noch Wir⸗ über den Nichterfolg ſeines Ewigkeitsdichtung) wandte er ſich ſo dem moder⸗ nen Drama zu: als Fünfzigjähriger begann er nun in raſcher Folge die Auseinanderſetzung mit den Problemen der Zeit r Menſchen der Zeit. Denn die Geſtalten der (1877), von„Ein Puppenheim“ (1881), des„Volksfeindes“(1882) der 1884), von„Rosmersholm“(1886),„der Frau (1888),„Hedda Gabler“(1890), des„Baumeiſter Solneß“(1892),„Klein Eyolf“(1894),„John Gabriel Bork⸗ bis zu„Wenn wir Toten erwachen“, dem Epilog Dichters, ſind reale Menſchen jener ſiebziger, unziger Jahre; ihr Menſchentum, ihre Welt (meiſt die norwegiſche Kleinſtadtwelt und nichts anderes), ihre Probleme ſind Menſchlichkeit, Oertlichkeit, Problematik jener nte. Wen packt heute noch Noras Not?— ſieht doch die heutige Frau innerlich und äußerlich(ohne die der Nora auch fehlende Beziehung zum Ewigen) doch ganz anders aus! Iſt doch Noras Ehelüge nicht die Ehelüge ſchlechthin! Wen beeindruckt noch Konſul Bernicks Schiebertum, an die Erwerbslüge überhaupt rührt. das nicht Oswals Alwings ot, die die Elternlüge nicht im ewigen Weſens⸗ kern erfaßt, ſondern nur in einer medizinisch rektifisierbaren Wen der Kampf gegen die„Kompakte Majori⸗ tät“, im Zeitalter des Kommunismus? Wen Hedwig Ekdals Wen Rosmers und Rehekkas Adel zu entwickelnde Liebe? Hedda Gablers ve Enttäuſchung? Wangels Entſcheidung oder ranzige, makartähnliche Phantiſtik? n als Ibſen eigenes inneres Erleben wieder Solneß“ die dem b4jährigen zuwach⸗ er ſeine wahre Höhenſehnſucht zum das Erlebnis der ide⸗ die furchtbare Erkenntuts, daß er ein Leben der Liebe dem Kunſt⸗ Ruhmes⸗, Erfolgehrgeiz geopfert, und, vollends wir Toten erwachen“ der Verzweiflungsſchrei über das durch das Kunſtſtreben verſäumte wahre ſchüttert er uns wfeder ſeéliſch wie in„Brand“ und„Peer erſchütternd, in„Wenn Leben— erſt dann er⸗ aber wie Linſt durch die Jugendwerken. Nun die Tragik des Wiſſens Aufwätsringens durch genannt! Es war kein Peſſimismus: Es war das Ideal, es war ihn vergeblich geweſen war, Werk sub specie aetemitalis vergeblich : denn das Zeitgemäße der Generationenfolge Zeit, ohne tieferen, bleibenden Sinn; und wirkt ſich aus über allem Zeit⸗ das Ewige in ſich gefunden: jenen Traum vom eich, der nicht nur ein Traum, ſondern allen Menſchen ein Ziel und Inhalt des Lebens, die Erfüllung des Seins durch die Reclliſierung der abſoluten Geiſtigkeit in ſtrebendem Bemühen ihn verwirklichen zu können: indem iſt. Er hatte geglaubt, er das Leben als ein Be⸗ Spuks dunkler Gewalten in ſich, das Dichten als ag über ſein eigenes Ich angeſehen hatte. Da⸗ Verſtand, das Gehirn, des Lebens und Dichtens darüber das abſolute Leben und Dichten ver⸗ enn wer leben will, wer dichten will, darf Gottes dunkle Gewalt im Innern nicht unter das Gebot der nur Aufklärungse, der Urteilserkenntnis ſtellen, er. des Seins allſeitig und abſolut ver⸗ kein Wunder, daß die Wirkung der nicht von der Erkenntnis allein aufgebaut noch Geſamtheit ſeines Weſens und Geſamtheit in Ibſens Werk zu „Brand“, in„Peer Gnt“ und in„Wenn wir, Toten erwachen.“ Die Gegenwart wird Ibſens Werke viel⸗ leicht noch ſtudieren als Beiſviele einer beſonderen drama⸗ ik: nämlich der Rätſelauflöſung, der Charaden⸗ Mai 1906— Ibſens die ent⸗ Es war die Einſicht, daß Und auf dieſer Säule ſollte nichts ſpannung, der franzöſiſchen Dramenmechaniſtik mit nordiſcher Realiſtik. Die Gegenwart ſieht in Ibſen, dem Geſellſchafts⸗ dramatiker, heute den aufkläreriſch arbeitenden Norweger, der ſeine Heimat und ihre Menſchen real und im Sinne liberaler; Zeitideen als ziviliſatoriſch geſehene Figuren eines Spiels um eine nach ſeinem eignen Wort höchſtens zwanzig Jahre andauernde alſb relative Wahrheit dramatiſch verwandt hat, nachdem er vorher verſucht hat, Dichter des Abſoluten, des Ewigen zu ſein. Ibſens Grab Von Herbert Eulenberg Die Beerdigung Ibſens, die am 1. Juni 1906 ſtattfand, war jedenfalls die prunkvollſte Feierlichkeit, die Norwegen und Skandinavien bis dahin ihm dargebracht hatte. Selbſt ſeinen ſiebzigſten Geburtstag acht Jahre vorher hatte man nicht ſo feſtlich und würdig begangen wie dieſe Begräbnis⸗ feier. Er lebte ja damals noch in all ſeiner Ungemütlichkeit, und man konnte nie wiſſen, ob er nicht für eines der nielen Hochs, die man auf ihn ausbrachte, nur mit Vorbehalt danken oder eine ſtörende oder biſſige Zwiſchenbemerkung machen würde. Denn dieſe alte Schlange hatte ſich ja glücklicher Weiſe, wie Strindberg in Stockholm feſtſtellte, noch ihre Gift⸗ zähne erhalten. Aber nun war er tot, endgültig tot und konnte nicht mehr Einſpruch erheben, Vorbehalte machen, ſticheln und ſpotten. Und ſo begruben ſte ihn denn aufs prächtigſte, alle, die er geſchildert und in feinen Stücken auf⸗ geſpießt hatte, die Stockmann, die Helmer, die Bernick, die Mauders, die Mortensgaard, Hopſtad und Billing, und wie er ſie fonſt alle benannt hatte, dieſe Stützen der Geſellſchaft. In der größten Kirche der Stadt, der Dreifaltigkeitskirche zt Oslo, das damals noch„Christiania“ hieß, fand zunächſt ein Trauergottesdienſt zu Ehren des Toten ſtatt. Unter dei Verſammlung, die im Kirchenchor ſtand, bemerkte man nicht einen einzigen Herrn, der nicht dekoriert war, wie es Tags darauf in den Zeitungen hieß. In einem gewiſſen äußerlichen Sinne paßt alſo dieſe Geſellſchaft zu dem Feſt des Toten, der allbekanntlich die Orden faſt bis zur Nabrheit liebte. Der Pfarrer, der die Rede zu halten hatte, befaß den Takt, keine weiteren Lobſprüche zum Preiſe dieſes Freigeiſtes und Empörers, der nun eingeſcharrt werden ſollte, zu ſprechen, ſondern ſtattete einfach und pflichtgemäß Gokt ſeinen Dank dafür ab, daß er dem Lande Norwegen einen Mann wie Hentik Ibſen geſchenkt habe. Dann würden zählloſe Kränze auf den Sarg des Dichters niedergelegt, wobei ſich die meiſten Redner maßvoll nur auf wenige Worte beſchränkten, als fürchteten ſie, bei einer längeren Ehrung noch von dem Toten grimmig unterbrochen zu werden. 17 80 5 Dann zog der endlofe Zug zum Friedhof hinaus, wo das Grab, ſchon, für, dieſen„Anarchiſten und Nihiliſten“ ausge⸗ worfen war. Die Geiſtlichkelt vergaß wiederum den alten Groll und Hader mit ihm, demzufolge ſie das ſkandinaptſche Volk mehrfach vor die Entſcheidung geſtellt hatte„Chriſtus oder Ibſen!“ und ging mit ſeiner Leiche zur letzten Stätte hinaus, unmittelbar hinter dem Sarge, der unter den rieſigen Kränzen und Blumenſpenden verſchwand, und hinter dem ge⸗ waltigen umfangreichen Ordensbrett, auf dem man alle die zahlloſen Auszeichnungen trug, die der Dichter des„Brand“ mit ſeinem Leitwort„Alles oder nichts!“, der verbittertſte (Feind aller Nachgiebigen und Weichen, fonderborerweiſe während ſeines Lebens geſammelt hatte:„Ein Menſch mit ſeinem Widerſpruch!“ An ſeiner offenen Gruft ſangen dann der Handelsſtand der Stadt, die Kollegenſchaft des Konſuls Bernick und deß Großhändlers Vigeland, und die Studentenſchaft von Ehriſtiania, während der von der Stadt zur Ausſchmückung des Grabes auserſehene Bildhäuer an Ort und Stelle ſchon lebhaft über ſeinen Plan nachdachte. Deſſen Ausführung ſollte folgendermaßen geſchehen: Ein niedriges, eiſernes Gitter mit den Anfangsbuchſtaben„H..“, Henrik Ibſen, ſollte um das Grab laufen, auf dem eine hohe Spitzſäule vorgeſehen war, 0 8 ſtehen, kein Name, kein Spruch, kein Zeichen, außer einem Hammer als Sinnbild für den großen Toten, der wie Nietzſche mit dem Hammer gedacht und gedichtet hatte. 0 Noch ſchöner aber als die ausgeſuchten Chöre der Handels⸗ herren und der Studenten war hernach, als der Trauer⸗ ſchwarm von dem Grab wieder zerſtoben war, das Lied, das ſaufte Solveig⸗Lied, das ein einſamer Blutfink in den Birken hinter dem Grabe Ibſens anſtimmte. Es klang ganz zart, leiſe und tief rührend, dies Vogellied. Wie die Stimme und Se le eines Dichters der von der Wucht, dem Ernſt und der Nüchternheit ſeiner Zeit verſchüttet worden iſt. Fbſen im Spiegel der Aneldote . Von Heinrich B. Kranz Ibſens Geburtshaus ſtand am Markt unmittelbarſter Nachbarſchaft von— Kirche, haus und Irrer zelle. In ſeinem Weſen wie in ſeinem Aeußeren war Ibſen alles eher als ein Dichter, ſofern man mit einem ſolchen noch Begriffe wie„genialiſches Gehabe, Boheme“ und dergleichen verknüpft. Er glich vielmehr einem Philiſter, vom elegant gebügelten Zylinder bis zu den ſorgſam gewichſten Schuhen, und hielt ſtreng auf Herkommen und Konvenienz. In der Ehe war er ein Muſtergatte. Seine Schweigſamkeit iſt bekannt. Am liebsten ſprach er noch über praktiſche Dinge. So erzählt man, daß er ſich einmal beſonders lebhaft in einen Streit darüber einließ, ob⸗ man beſſer auf der linken oder rechten Seite ſchlafe. Ein Gespräch:„Wie man Brot backe“ oder„Wie man Schuhe Anfertigt“ war ihm weitaus gelegener als ein literariſches Thema. Einmal wußte er einer Geſellſchaft beſonders leb⸗ häft die Fabrikation von Sliwowitz(Pflaumenbranntwein) mit fachmänniſcher Genauigkeit auseinander zu ſetzen. i War es Aberglaube? Oder nur Pedanterie? In Ibſens Wohnung ſtand auf dem Tiſch neben dem Tintenfaß ſtets ein Heines Brett, darauf einige kleine geſchnitzte Schweizer Bären, Ein ſchwarzes Teufelchen, einige kleine Hunde und Katzen aus Kupfer.„Ich ſchreibe niemals eine einzige Zeile, wenn nicht das Brett mit den Dingelchen vor mir ſteht“, ſagte er einmal. Es iſt ſonderbar, aber ich muß das Brett vor mir haben. Ich kann ohne dieſe Dinge nicht ſchreiben. Warum ich ſie brauche? Das iſt mein Geheimnis.“ Dabei lachte der Dichter. Niemand vermochte das Rätſel dieſer ſonderbaren Zuneigung zu enthüllen. N N Der„eiſige Magier“ war, ſo wenig man über ſeine Be⸗ ziehungen zu Frauen weiß, beſonders ſorgfältig in ſeinem Aeußeren, ja geradezu eitel. Im Zylinder trug er ſtets einen Spiegel, in den er hineinſah, ſo oft es nur ging. In jeder Geſellſchaft zog er einen kleinen Kamm aus der Taſche, um feine Haarmähne in die Höhe zu ſträhnen. Beſonders machte ihm die mitten auf der Stirne ſich wild aufbäumende Tolle zu ſchaffen. Sie ſah aus, als hätte eine entſetzliche Verzweif⸗ lung ſie zerzauſt. Wieriae Einwirkung von Kamm und Bürſte hatte ſie ihren nperachtenden Ausdruck gewonnen. von Skien. In Pranger, Arreſt⸗ Aber nur ünter Ibſens Hand, durch lang⸗ an einem Kl Laune ihres es weiß, neſt den. Beſonder beiten um. nie diktiert. würfen mit händig. Ueber da ſchlecht. Jugendwerk Mann dahin „Nora“ mach rechte. ſtreng. bezeichnende Sein Wahlſpruch lautete Zimmer, verſchloß die Tür gut, komiſchen wie unnötigen Vorbereitungen nähte er ſelbſt den Knopf wieder feſt, mit derſelben neues Drama ins Reine ſchrieb. Frauenzimmer verſteht es nie, einen daß er hält.“ er näht ſich ſelbſt Knöpfe gut halten, ſo iſt es mein Verdienſt; Aber laffen Sie ihn nur in glücklich macht.“ Am wohlſten fühlte ſich Vor der Straße hatte er wurde ihm zu Ehren in Augsburg„Rosmerhoölm“ gegeben.“ Durch Beifall auf die Bühne gerufen, mißtrauiſch um und fragte:„Kann mir Kopf fallen?“ 5——— Entwurf ſtellte die endgültige Briefe, die er täglich empfing, Widmungen ſchrieb er wohnte ſelten Aufführungen ſeiner Stücke bei. er:„Was gehen mich die Theater an, wenn kum hinein geht!“ Als Autor war er den 5 angenehm, weil er ihnen viel freie Hand ließ. Als man ein⸗ fal über einige Kürzungen der „Striche? immerzu! man überhaupt ö man ihn ſagen:„Alle Ueberſetzungen ſind gleich gut und Wenn ſie nur nicht ganz dumm find!“ Die Frauenfrage hat Ibſen ſtets iſt das Mächtigſte auf Erden. Aber gerade über g. 5 b Einer ſeiner Freunde erzählt darüber eine ebenſo „Selbſt ist der Mann“ Sprang Knopf los, ſo ging er auf ſein eidungsſtück ein und nach vielen ebenſo Einmal ſagte er:„Ein Knopf ſo feſtzunähen, Wie ſtellte ſich nun Frau Ibſen zu dieſer Mannes?„Es iſt wahr“, ſagte ſte einmal, an ſeine Kleider, aber wenn ſte ſo denn ohne daß Ibſen feſt, was Ibſen immer vergißt. le ich den Knopf 5 ſeinem Glauben, weil er ihn ſo Ibſen zwiſchen ſeinen vier Wän⸗ geradezu Angſt. Einmal ſah ſich Ibſen zuerſt da auch nichts auf den 8 ängſtlich ging er mit ſeinen literariſchen Ar⸗ Er beſaß niemals einen Sekretär und hat auch Alle Dramen wurden von ihm in drei Ent⸗ eigener Hand niedergeſchrieben, erſt der dritte Faſfung dar. Auch die vielen beantwortete er alle eigen⸗ ſtets mit goldener 1 6 ET 8 Theater dachte er nicht beſonders günſtig. E Einmal ſagte nur das Publi⸗ Direktoren ſehr „Nora“ ſprach, meinte er: Wenn nur ſo viel übrig bleibt, daß ſpielen kann.“ Und ein anderes Mal hörte beſchäftigt. In ſeinem Oeſtrot“ heißt es:„Die Frau In ihrer Hand liegt es, den ai leiten, wo Gott ihn haben will-“ Seine te ihn vollends zum„Vorkämpfer für Frauen⸗ Nora dachte er in Wirklichkeit ſehr „Frau Inger auf wie heitere Geſchichte: Sorgfalt, mit der er ein Als Ibſen ſich in München aufhielt, hatte eine verhei⸗ ratete Frau, die wie ihr Mann in Künſtlerkreiſen ſehr be⸗ kannt war, ihren Gatten verlaſſen und war mit deſſen Freund abgereiſt. Man erörterte diefes Ereignis, und Ibſen ver⸗ Uürteilte die Frau mit äußerſt ſcharfen Worten. Eine Dame meinte:„Wie können Sie, der die„Nora“ ſchrieb, ſo reden? Die geht doch auch von ihrem Mann weg.“ Ibſen erwiderte lakoniſch:„Ja, aber allein!]i xk 5 g Anläßlich der Einweihung des Suezkanals weilte er als Gaſt des Khedive in Aegypten. Als beſonderes Zeichen ſeiner Huld ſchenkte ihm damals der Fürſt— ein fünges Neger⸗ mädchen. Ibfens Verlegenheit war rührend. In einem Brief an ſeine ſittenſtrenge Gattin neckte er dieſe mit„dem ſchwarzen Kebsweib, das er mitbringen werde.“ Wohlweis⸗ lich führte er aber ſeine Drohung nicht aus. Gibt es einen Dichter, der„Kinder, Blumen und Muſik⸗ als die einzigen Dinge bezeichnete, aus denen er ſich nichts mache? Paulſen. Ibſens Freund, erzählt uns dieſes Ge⸗ ſtändnis des großen Dramatikers. Aber bis zu ſeinem 39, Lebensjahr beſchäftigte ſich Ibſen eifrig mit Malerel Bei der Wiener Weltausſtellung war er offizielles Jury⸗Mitglied in der Gruppe: Malerei und Bildhauerkunſt. 0 Dem Alkohol war Ibſen nicht abhold. Man erzählt, daß er manchmal alles eher als nüchtern durch die nächtlichen Straßen Münchens feinem Heim zugeſtrebt habe. Auch im Kaffee Maximilian, wo er jeden Nachmittag zu ſitzen pflegte, trank er täglich einige Gläschen Kognak. Bei Frauenrecht⸗ lerinnen waren nun die Gläſer, aus denen der„Norg⸗ Dichter“ getrunken hatte, als Andenken ſehr belieht. und es gibt da eine köſtliche Geſchichte von drei Dichtern, die einmal die Echtheit keines ſolchen Kognak⸗Gläschens durch ein Zerti⸗ fikat beglaubtigen. Es lautete: Aus dieſem Glas trank Henrik Ibſen, Wir ſah'n ihn ſelber es betipſen Und geiſtig ſich daraus beſchwipſen, Dann wankt' er heimwärts in Ellipſen. Es iſt wenig bekannt, daß eins ſeiner Stücke auch einen großen Heiterksitserfolg errang. Dies geſchah in New Vork. am Irving Place Theater, wo die„Frau vom Meere“ im Jahre 1906 erſtmalig in deutſcher Sprache zur Aufführung kam. Die Darſtellung war nämlich ſo unzulänglich, daß, wie der Kritiker einer der geleſenſten Newyorker Zeitungen da⸗ mals ſchrieb,„das Publikum vor Vergnügen johlte“ 5 8 e N Selle. Nr. 12 n S 5 5*—— Samstag, den 17. März 1928 . 2 „Schlafgeiſt Das ſeltſame Wort hat ein Pfarrer geprägt. Schon lange or dem Weltkrieg, ſo meint er, iſt ein Schlafgeiſt über die Gläubigen gefallen; ſie ſehen durch ſo vieles nicht mehr klar hindurch, ſie haben das geſunde, klare Urteil verloren. Die wahren Chriſten dürfen aber ſich nicht von den„Verhält⸗ niſſen und allerlei Umſtänden der Zeiten“ treiben laſſen. Sie müſſen vielmehr die Treibenden ſein, mithin nicht die Sklaven, ſondern die Freien. Die meiſten haben aber gar keinen„Tief⸗ blick“ mehr, werden daher leicht überrumpelt vom— Zeitgeiſt [Er ſagt: vom Satanas). Wir können, ohne dem Pfarrherrn zu folgen, der auch die moderne Frauenfrage„im Lichte der Bibel“ ſieht, das Kreuz der kleineren Gemeinſchaften als Wefamtabwendung von allen höheren Ideen erkennen. In der Kunſt offenbart ſich dieſe Abwendung ſchon lange, in der Tonkunſt wird ſie bereits an der Schwelle des 19. Jahr⸗ hunderts deutlich. Wir Deutſchen insbeſondere haben„nicht genug gewacht“! Da nun alles wachstümlich in der Welt zu⸗ geht, ſo ſieht man erſt lange hinterher das Verderben. Mit der Mißachtung unſeres Schiller wurde ſchon um 1880 der Anfang gemacht! Nietzſche war der Ritfer im Streit; er verwarf alsdann Wagner, weiterhin auch den„ſüßlichen Sachſen“(Sch u⸗ mann]. Der gute deutſche Michel folgte ihm auch in dieſen Dingen und verherrlichte Bizets Carmen; ſpäter machte Michel die Verrherrlichung der„Fledermaus“ und den Verdi⸗ Enthuſiasmus mit. Wir alle freuen uns an Bizet, an dem Wiener Walzer⸗Genie Johann Strauß, an Verbis„Traviata“ [deren Schluß das Schönſte iſt, was Italien uns bieten kann), aber bis zur Verherrlichung iſt noch ein weiter Weg. Michel merkte immer noch nicht, merkte auch dann noch nichts, als ſich die Bewegung gegen Brahms, Rich. Strauß Pfitzner und Reger wandte. Es geht nämlich im neuen Kunſt⸗ krieg gegen die deutſche Muſtk, gegen das Myſterium Parſifal, gegen den„Romantiker“ Richard Wagner, gegen die Welt der deutſchen Sagen. Mit Parfifal verfuhr man icgig noch ſanft, man ſpottete zwar über die deutſche Familie des Bür⸗ gertums, die noch in Religion„verankert“ ſet, aher man mäßigte ſich noch. Bedenklich wurde die Sache, als man Wag⸗ ners Nibelungen ⸗ Dramen einen„aufgelegten Jahr⸗ hHundertſchwindel“ nannte, als man Puceini pries und die „teutſche“ Muſtk zur Walküre“ nicht mehr ßören wollte. [Man meinte natürlich die deutſche Muſik.) Die„Monats⸗ Blätter“ des Bayreuther Bundes ber deutſchen Jugend, die dem„Lebenswerk des deutſchen Genus“ dienen ſöllſen, ver⸗ ratten ung noch mehr. Laſſen wir aber beiſeite, was Hans von Wolzogen zu einer Wagnerfeier von 1878 nieberſchrieb, faſſen wir zuſammen, was noch 1918 in jenen Kreiſen Geltung hatte: Wenn nie der Drang nach oben ſchwindet, Der nimmts mit allen Zeiten auf, Und ob ſein Weg im Tal ſchwindet, Am Ende führt er doch hinauf, 5 Der„Uhn“ von Berlin mit ſeinen„Gloſſen, Zoten und Hintertreppen Romänchen“ wir folgen Diio Daubes witzigen Ausführungen— ſagt uns, daß„nur für Spießer“ Wagners Parfſfal ein unentbehrliches Bühnenweih⸗Feſtſpfel ſei. Dagegen ſetzen die Bayreuther vom Jugendbunde„Ehr⸗ furcht und Liebe“ als unentbehrlich. Beide vertragen ſich im letzten Ziel auch mit Kritik. Wir aber ſchreiten aus dieſer „hn“ Bewegung, die weder Ziel noch Ende hat, zu einem andern„Problem“ unſerer Tage:„Muſlk und Serua li⸗ 141“. Während die Feindſchaſt gegen die deutſche Muſik in den Tageszeitungen ihren Samen ausſtreut, ſinden wir das neusſte Problem unſerer problemfüchtigen Tage in den Muüſtkzeitungen. Der Grundſinn des neueren Prohlems iſt leicht zu faſſen. Die kulturfeindlichen Triebe werden„ſu b⸗ IImfer!“ und ſo in den Dienſt der Kultur geſtellt. Die Grundlage ſo vieler Kunſtwerke iſt nämlich die Freude an der Entblößung[Erhibittonismus]). Was machen die Dichter anders als ſich und andere entblößen? Alle Kunſt iſt dem⸗ nach()„ſerxueller Herkunft“ Dles iſt nun etwas für den„Schlafgefſt“, Natürlich wird eln Dichter, der ſich etwa die„Leiden des ſungen Werther“ Ehn dex Sele geſchrieben hat, ſich von ſolchen„Impulſen zum Freitode“ befreit haben. Wer über dieſe Möglichkeiten nicht klar hindurchſehen kann, der wird bem Problem de e N W Neueſten anheim fallen. immer weiter entfernen. Aber wir Deutſchen ſollten uns doch nicht von jedem Problem gefangen nehmen laſſen; wir haben phnedies die Neigung, uns in das„Sinnieren“ zu verlieren. Ueberhaupt laſſen ſich viele von ihren Trieben kreiben, und die ganz Klugen meinen, man müſſe„doch mit der Zeit gehen.“ Daß man beim Mufiker die ſeruale Gehörempfindung noch nicht wiſſenſchaftlich nachweiſen kann, iſt vielleicht unſer Glück, Aber Künſtler und Neursotiker ſind doch keine Identi⸗ täten. Sicherlich ſind in unſeren Zeiten gewiſſe Künſtler nur Neurptiker, aber ebenſo ſicher iſt das unausweichliche Ende gewiſſer Kulturentwicklungen: die Hyſterie. Der Menſch, der dieſer Entwicklung verfallen iſt, wird ſeine Triebe eben nicht mehr„mit ſicheker Hand lenken.“ Er kommt vielmehr vun einem Problem zum andern, und ſo getangen wir tals Muſtkfreunde einmal„gewerket“) zur Pſychoanalyſe in der Muſik. Wir verſuchen alsdann ſeeliſche Vorgänge„bio⸗ logiſch“ aufzulöſen. Wir gelangen zum alten Materialis⸗ mus in neuer Aufmachung, Und von hier bis zu der Tendenz, Künſtler als kranke Menſchen darzuſtellen, bis zu der Folge⸗ rung, Kunſt ſei Neuroſe, iſt der bequemſte Weg der Ver⸗ ſtandestätigen. Aber die Muſik wird man ſchwerlich„pſychvanglyſieren“ können. Ohne höhere Ideen können wir nun einmal nichts höheres gewinnen! Und wenn neuerdings Beethovens Fidelio beiſeite geſchoben werden ſoll, weil das Hohelied der Gatten⸗ liebe heute, in der Zeit der Eheſcheidungen keine Bedeutung mehr habe— wie in der„B. Z. am Mittag“ zu leſen war ſo iſt dieſe Verleugnung der höheren Ideen ſehr begreiflich. Aber nun heißt es, nicht länger im deutſchen Schlummer krühen, ſondern erwachen und erwägen. A, C. M. v. Weber und das Mannheimer Thealer 1810 Im Jahre 1810 war Weber, wie bekannt, in Mannheim. Der Vierundzwanzigjährige, von dem die muſikaliſche Welt noch nicht viel vernommen hatte, war glücklich: er halte ſoeben ſein erſtes Werk, eine Oper vollendet. Nun mußte es aufgeführt werden! Darum ſchrieb er einen Brief an den damaligen Intendanten des Mannheimer Theaters, von Venningen, den Schwiegerſohn Dalbergs, und ſchickte ſeine Oper mit. Der hier teilweiſe mitgeteilte Brief iſt im hisſigen Thenferarchiv aufbewahrt,„Ich wage es“ heißt es da,„Ew. Epcellenz für das hieſige Hoftheater eine kürzlich vollendete Oper Silvana anzutragen und ſie hiebei Ew. Excellenz zur Durchſicht zu zuſenden. Ich ſchmeichle mir, daß meine Arbeit auch vr dem anerkannten Kennerauge Ew. Excelleuz Befall finden wird, denn nur der wahre Kenner kann den Künſtler ganz ſaſſen und verſtehen. Die Oper hat den Vorzug, mit großem Pomp und doch ohne Koſten aufgeführt werden zu können. Das Sujet iſt anziehend und wird gewiß die Oper zu einem Kaſſenſtück machen. Ich bin überzeugt, daß Ew. Exsellenz einen ſtrebenden Künſtler auf der Bahn der Kunſt zu unter⸗ ſtützen nicht perſagen werden.“ Ja, mein lieber Weber, was haſt du denn gedacht, von einem fungen unbekannten Men⸗ ſchen, der Muſik ſtudiert und ein paar Konzerte gegeben hat, führt der Nachfolger Dalbergs am Mannheimer Theater gleich eine Oper auf? Venningen ſchrieb natürlich ein höf⸗ liches kaltes Nein. So hoffnungsvoll der Brief des Bewer⸗ benden, ſo kühl die Antwort. So war es und wird es immer ſein! Man könnte geradezu ſagen, die Förißel, mit der man den Hoffenden abſpeiſt, iſt ſaſt zu allen Zeſten und überall dieſelbe. Der Intendank ſchrieb:„Ew. Woßlgeboren danke ich verbindlichſt für den mir gemachten Antrag Ihrer Oper Silvang und bedauere, daß ich keinen Gehrauch davon machen kann, indem das Theater bereits hinlänglich mit neuen Opern verſehen iſt.“ Leber Hugo Wolfs Vrieſe Von Friedrich Otto, Mannheim 8 Kürzlich, am 22. Februar ds. Is., waren es 25 Jahre, daß Hugs Wolf, der große Wiener Komponist, ſeine Augen für immer geſchloſſen hat. Da dürfte es von Intereſſe ſein, ſich fiber ſeine Brieſe zu verbreiten, die einen ſein innerſtes Weſen ſo richtig erkennen laſſen. Wir wollen uns hier mit den Briefen beſchäftigen, die Wolf an ſeinen Freund und Bahnbrecher, den Amtsrichter und ſpäteren Landgerichtsrat Dr. Oskar Grohe in Mannheim geſchrieben hat. Es ſind ihrer über ag Stück. Sie datieren aus den Jahren 1899 bis 1898 und ſind bald in Wien, bald im Landſitz Wolfs zu Rerch⸗ ſoldsdorf bei Wien, oder auch in Matzen/ Brixlegg(Tirol), wo der Komponiſt zum Sommeraufenthalt weilte, geſchrieben. Die handeln von ſeinen perſönlichen Angelegenheiten, von einen Komspoſitlonen von ſeinen Mannheimer und Berliner Kufenthalten, von den Freunden, die er ſich hier erwarb, von cinen(nicht immer glücklichen) Beziehungen zu ſeinen Ver⸗ gern wie auch von den guten Beziehungen zu Grohe, Wolf bricht ſich aus über die Aufführung ſeiner„Chriſtnacht“, über ſeinen„Feuerreiter“, wie auch über die Entſtehung des„Cor⸗ Tegidor, feiner einzigen Oper, die hier in Mannheim im Jahres 4896 zuerſt aufgeführt wurde. Er erwähnt auch die ammerfängerin Frau Sorger, die Darſtellerin der Donng Mereedes. Sein letzter Brief an Grohe, kurz vor ſeiner leider notwendigen Ueberführung in die Irrenanſtalt, iſt Aüsgeſtallt in Traunkirchen im ſchönen Salzkammergut, am 0. Juli 1898, Man merkt hier zuſebens mehr den Peſſi⸗ MRiſten: Faß Du dam Abgang den Frau Sorger von der Bühne ſolche Bedeufung beilegſt! Mich ließ dieſes Ereignis gänzlich gleichgiltig, wie mir überhaupt alles, was mit dem Theater zuſammenhängt, gleichgiltig wird.“ Auch an Großes anmutige Braut und Frau(die Tochter Jean Beckers, des Begründers des berühmten Florentiner 5 Quartetts] ſchrieb Wolf mehrere Brieſe, ſowohl nach Mann⸗ meinen Händen. Leider ſind die Ortginalbhriefſe Wolfs heute ptelſach zerſtreut und liegen nicht geſchloſſen vor. Sie zählen bereits zu den ſeltenen Wertſtücken und ſind geſucht. Der eine der mir vorliegenden Briefe ſpricht von der Familie des mit Wolf gleichfalls befreundeten Wiener Pro⸗ feſſors Mayreder, deſſen Frau Roſa die Verfaſſerin des Terk⸗ buches der Oper„Corrgidor“ von Wolf war. Dieſe Oper hat bekanntlich gerade wegen ihres Textes ſich nicht zu halten vermocht, obwohl die Muſik vorzüglich iſt. 0 Dieſer Brief lautet: f 5 8 5 5 „Matzen. Brivlegg. Tirol, den 12. Auguſt 1893. Mein lleber Freund! Den geſtrigen Tag verbrachte ich von 3 Uhr früh bis 5 nachmittag am Achenſee mit Mayreders, und zwar hei dem wunderſchönſten Wetter, Kapellmeiſter Röhr aber fand ich nicht mehr nor. Derſelbe reiſte ſchon vor 10 Tagen ab. Ich hatte die Abſicht, ihn nach Matzen einzuladen, um ihm mein Werk norzuſpielen. Wie ſehr aher war ich hei meiner Ankunft in Matzen überraſcht, als ich aus Ihrer Depeſche zu meinem Schmerz erfahren mußte, daß Sie be⸗ reits Einſicht in mein Werk genommen. Das war nicht wohl⸗ getan. Sie hätten doch wäßrlich die kürze Spanne Jeſt noch abwarten können bis zu unſerem Wiederſehen in Matzen. wo ich Ihnen mein Werk in ganz anderer Weiſe interpretiert haben würde, als Sie es imſtande waren. Wſe konnten Sie nur eine ſolche Unyorſichtigkeit begehen? Sie haben ſowohl ſich als mich durch dieſes Vorgehen eines großen Vergnügens beraubt.. Mich würde es ſehr freuen, wenn es Ihnen möglich wäre, zux ſelben Zeit[(Ende Augüſt] hier einzutref⸗ fen. In dieſer Erwartung begrüßt Sie herzlichſt Ihr ſehr betrübter Hugo Wolf.“ Eben im Begriffe, den Brief zu ſchließen, erpalte ich Uhre Zeilen. Jetzt iſt mir alles klar. Laſſen Sie den Kla⸗ pierauszug nur in Mannheim kopieren iſt, mitbringen Hlatur bin ich Ihnen berzlich dankbar. Brucknerſche Syum⸗ Bonien brauchen Sie nicht zu ſchicken, da dieſelben hier in Matzen aufliegen.“ heim, als auch nach Philippsburg Großes zeitweiſem Auf Man ſieht alſo aus zieſer Probe, bäß Wolf mitunter den enthalt.— Den erſten Brief Wolfs an Grohe vom 16. April 1894 durfte ſch neulſch im„Mann! Tagehl.“ veröffentlichen, dem Wolf in ſehr intereſſanter Weiſe von ſeinen vorhaben⸗ muſikaliſchen Arbeiten ſyricht. wie auch vom damaligen heimer Hoftheater⸗Kapellweiſter Weinggrinex und vom 8 Boden Mannheims fiberßaunt. Dieſer nden muſikaliſchen winhe auch zwel weiter unten angeführte befinden ſich Aufgersgten ſpielen konnte- eine beſondere Art ſeines Weſens. Der zweite Brief, den ich beſitze, iſt für Mannheim von beſonderem Intereſſe, da er den einheimiſchen Muſikverlag Heckel erwäßnt. Er lautet in ſeinen Hauytſtelſen:„Dieber Freund! Ich bin nun zu dem Entſchluß gelangt. Heckel die Sache zu übergeben Sage Heckel nur das eine. daß ich Er wird vom geſunden, klaren Urteil ſich eines Orcheſterdirekteurs uſcht unbeſetzt iſt“ lauten di Uiteratur an erſter Stelle ſteß tigſten Sätze„ſo müßte, um noch einen zweiten a eine neue Beſoldung erteilt werden, welche die Ka Weber wurde nicht Kapellmeiſter in Maunheim! wenig, wie in Mannheim in dieſem Jahr ſeine erſte Op geführt wurde! Man ſieht auch hier, wie ſchver es werdenden Künſtler gemacht iſt, ſich durchzufetzen. it die Wege zum Erfolg. hoch hängt, allzuhych oft der ſelbſt einen Kapellmeiſterpoſten zu finden, gelingt nicht den erſten Anlauf. Das iſt die Lage des Künſtl IN 2 We H. 8. SOpernelend in London. weder eine ſtändige, noch überhaupt eine Oper, die würdig iſt. Neulich verſuchte der bekannte Mangger Sir mas Beecham die endliche Finanzierung einer ſolchen O Die Weltſtadt London haf ar Dazu braucht er von ggnz Groß⸗Britannien, einſchließlich Bl. London mit feinen 5 Millionen Einwohnern, nur 150000 Leute, die ihm jährlich den Betrag von zehn Schilling garau⸗ tieren mit der Verpflichtung, ihm dieſelbe kleine Summe fünf Jahre lang zu zählen. Es meldeten ſich aher nur einige Hundert Infereſſentett. kuterdeſſen veranſtaltete eine ſoge⸗ nannte Britiſh Nationlal Opera Cümpanny im Hippodrom von Golders Green einen dreiwöchigen Zyklus Das Enfemble, deſſen Leiſtungen einen beſcheidenen Durchſchuitt nieht über⸗ trafen. präſentierte immerhin eine naue engliſche große Oper in vier Akten; Si nennt ſich The Lepers Flute“ Text von Pam Colpin, Muſik von Erneſt Bryfan Die Hauptrolle spielt ein Leprakranker, dey aus Eiferſucht ſeinen Nebenbuhler, dem er im Wald begegnet, mit ſeiner Flöte beſchenkt. Die Flöte iſt natürlich ängeſteckt und der Neßenbußhler, der ſie entzückt zan die Lippen eat, um ſich etwas porzublgſen finkt bald darauf entſeeft zu Boden. Dieſe fürchterliche Moritat iſt konventionell aher ganz geſchickt ihſtrcumentlert Sie war die einzige engliſche Neuheit in diefen Londoner Muſikwinter, Die Tſchechoflowakei gibt deutſche Volkslieder heraus. Auf Anregung des Komponiſten Leos Janzeek hat der kſchechiſche Unterrichtsminiſter eine Zumme für den Druck non drei Volksliederbändchen bewilligt, von denen zwel ſcchechiſchs Lieheslieber aus Mähren enthalten ſollen, während das dritte deutſche Lieder aus dem Böhmerwald bringt. Für weitere Peröffentlichungen ſollen jährlich 80000 Kronen in den Ver⸗ anſchlag des Miniſteriums eingeſetzt werden. Auleratur 2 Fhube ich der Maſtewiſſenſchaft. Herausgegeben von Knpeüſſtäts⸗ Roset„Ent Bücken Köln puter 5 Mud kn bon Privaldozent Sr. Beſſeler⸗Freiburs Prpf, Dr. W. Fiſcher⸗Wlen. Brivatdoß, Dr. R. Haas⸗Wien, Prof. Dr. Tg. Truner⸗Leinvzla, Prof Di. H. Mersmann⸗Berlkin, Pros. Dr. W. Sachs⸗Berlin. Dr. W. Helnitz⸗Hamburg. Dr. R. Lachmann⸗ Kiel und anderen Muſtkgelehrken. Mit etwa 1200 Roßbildungen in Doppeltondruck, etwa 1800 Notenheiſpieſen und vielen z. T. farbigen Tafeln. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion m. b. H. Wildvark⸗ Potsdam. Lieferung 7 u. 8: Dr. E Bücken Mufik des Rokoko und der Klafftk. Die beſondere Wirkuna dieſes Werkes liegt darin. daß es uns in ein perfön⸗ liches Verhältnis zu den muſikwiſſenſchaftlichen Problemen bringt daß es one Umſchweſſe in klarer überzeugender Weiſe mitten in die Dinge hineinführt. Die Uniperfalität des Ma⸗ terials, das uns gier im Bilde vorgeführt wird. beweiſt die Fortſchritte der Muſikwiſſenſchalk in iünaſter Zeit und zeigt die reichen Verbindungen auf. die zu den benachbarten Geiſtes⸗ wiflenſchaften hinüberführen! Richt nur vom tiiſſenſchaftlichen Standpunkt allein, ſondern auch vom Standpunkt des Empfin⸗ dens und des künſtleriſchen Kultuflebens iſt der umfangreiche Stoff. den die Forſchung der letzten Jahrzehnte getammelt hat, im einer ganz neuartigen Form verarbeitet worden. Dle Lie⸗ ſerungen zeigen überzeugend, daß das Handbuch der Muſik⸗ willenichaft unter den Erſcheinungen der modernen Muſik⸗ — mir das Recht vorbehalte die Oper wann immer einem an⸗ deren Bekleger zu verkaufen Bei gleichem Angebot würde Heckel natürlich den Vorzug haben und würde das Werk dann ihm verbleiben. Es wäre mir fehr er wünſcht, wenn er auch meine Lieder in Kommifſion nehmen wolle.„Von Schott habe ich zwar hoch immer keine Nachricht erhalten, aber ich bin nun eutſchloſſen, aus ſeinem Verlag auszuſcheiden. Teile mir umgehend mit oh Heckel auch die Lieder nehmen will. denn ohne Lieder keine Oper, und zwar die Lieder zu denſelben Bedingungen wie die Sper Die Druckkoſten werde ich tragen, doch wäre es mir natürlich ſehr erwünſcht. wenn der Erlüs der zu verkaufenden Klavler⸗ auszüge die Roſten erſtatten ſollte, Dieſer Vorſchlag Heckels. den er ſelber macht, findet meinen ungeteflein Beal Mit dem Druck bei Röder kann Heckel gleich beginnen Schreibe mir ſoſort, ob Heckel auf meſnen Vorſchlag eingeht „„ Herzlichſte Grüße von Deinem Hugo Wollt. Matzen. 3. Okt. 1895.“ Am 9. Okt. 1895 ſchreibt er unter anderem: heim! Dieſes verdammte Kae e e auabratiſche Neſt mächt ſeinem 7 10 11 8 1 5 5 85 5 ſchon. erloſchenen Sym⸗ hien asſelbe erwachten aufs neue. Kritik if natürlich wie überall eine Gans.“ e Es mag ſchließlich noch wiſſenswerz fein, Wolf in Mannheim geweſen ſſt. Folgende Tage ſind dies: 19. Okt. 1890, 9. Okt. 1891, 1 Febr. und 10. Dez. 1891 2427, 9900 1905 e*— 1 1 noch in Zlegelhauſen bei eldelberg lebende Kammerſänger Kromer w kl ein guter Wolf⸗ Interpret. a. zu hören, wann ö Zum Schluß möge noch eine kaur. Jeannette Große nude otiz der Fran in einem heute noch vorhandenen Notſzhuch Ende Auguſt Sugo Wolfs angeführt ſein. Sie nent ich rugre aber müſſen Sie mein Manuſkript, wenn es auch nicht fertig Berlin für Hugo Wolf⸗ 25 le übler duſch „Für Ihre freundliche Beſorgung der Ko⸗ führliches Programm und hat auf 26 Seiten ein fehr aus⸗ ſührliches Programm für Wolfs Berliner Beſuch nleder⸗ geſchrieben bezw. ſtelleuweiſe fhrem Femaßhf in die Feder diktiert. Die ſehr ins Detgll gehenden Ratſchlage geben geug⸗ nis von den rührenden Bemühungen des Ehepaares Grohe, dem zaghaften Hugo Wolf den Berkiner Aufenthalt ſo erfolg⸗ reich wie müglich zu geſtalten. Sie ſchliesk:„Jetzt fällt mir nichts mehr ein! Alſo viel Glück und Frechhelt, ſeſen Sie nicht entmutlat, wenn nicht gleich alles rosig ausſieht und klappt, wir werden die Daumen halten und recht an Sie den⸗ een; daun wird alles brillant gegen!! Schimpfen Sie bltte nicht ſtber Philippsburg, auch nicht über mich. Addio Ihre J. B. G.(= Jeannette Becker⸗ Grohe... Samstag, den 17. März 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 17. Seite. Nr. 190 . 4. 1 7 5 222 XN. 2 N 2 8 J N N N r W 70 f Stores und Gardinen Die schönen bunten Handarbeiten Deckchen, Kissen und Wandbehänge leuchten wieder in duftender Frische? durch Waschen in einfacher Kalferf Lauge!“ N Erhalten blütenweißes schimmerndes Aussehen durch einmaliges kurzes Kochen mit Persil. 3 VVVVVDVVNNN 1 35 die gründliche einigung N— 5 mob U 1 5 5 55 f 3 2 75 1 3 5 Weiglack n Kor unäbe 5 Bronce, Silber- und Kristallsachen 85 der Speisekammer e spiegeln, blitzen und giltzern vor 5„insbesondere des Elsschrankes, der . gibt N N Slanz, gen nur Persil innen gibt. 8 85 Vorratsglaser, Töpfe und Flaschen ist 3 1 a 5 f unerläßlich! Persil beseitigt alle muf:- tigen Gerüche u, desinfiziert zugleich. ist der unentbehrliche Helfer beim Frühjahrs-Hausputz! auch Hersteller der beliebten„Hnenko“ Wasch- und Bleich-Soda. Zum Ein weichen der Wäsche, zum Weichmachen des Wassers, für Putz- und Scheuerzwecke das Richtige. ä 18 e. 800. 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