1 Montag, 26. Mär; Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,-6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der W̃ dus Finsko der A Mannheimer General Anzeiger elt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht rüftungskonferenz Scharfe Erklärungen des Grafen Vernſtorff und Litwinows Das Hornberger Schießen in Genf Genf, 25. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion hat nach zehn⸗ tägigen Verhandlungen am Samstag ſpät nachmittags ihre fünfte Tagung abgeſchloſſen. Fragt man nach dem Ergebnis dieſer Tagung, ſo muß die Antwort lauten: Gar keines! Auf der Tagesordnung ſtanden bekanntlich drei Fra⸗ gen: 1. Der Stand der Arbeiten des Sicherheitskomitees. 2. Der ruſſiſche Konventionsentwurf über eine ſofortige und vollſtändige Abrüſtung. 3. Der Stand der Arbeiten der vor⸗ bereitenden Abrüſtungskommiſſion. Zum erſten Punkt der Tagesordnung wurde ſchon am erſten Verhandlungstage eine Reſolution angenommen, in der feſtgeſtellt wird, daß die Kommiſſion mit Befriedigung von dem bisherigen Ergebnis der Arbeiten des Sticherheits⸗ komitees Kenntnis nimmt und ſie den Regierungen zur Prü⸗ fung überweiſt. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung wurde am Samstag eine Reſolution angenommen, in der es heißt, daß der ruſſiſche Konventionsentwurf für eine allgemeine und ſo⸗ fortige Abrüſtung undurchführbar ſei. Der geſtern von der ruſſiſchen Delegation eingebrachte neue Konventions- entwurf für eine teilweiſe Abrüſtung wurde ohne Diskuſſion auf die nächſte Tagung der Kommiſſion verſchoben. f Ueber den dritten Punkt wurde geſtern ebenfalls eine Reſolution angenommen, in der vor allem auf die zweite Leſung des vor einem Jahre ausgearbeiteten Konventions⸗ entwurfes der Abrüſtungskommiſſion ſelbſt noch in dieſer Tagung Verzicht geleiſtet und dieſer auf die nächſte Tagung verſchoben wird. Das Datum der nächſten Tagung iſt dabei von der Kommiſſion nicht feſtgelegt worden, ſondern wurde dem Präſidenten überlaſſen. In der Reſolution heißt es über dieſen Punkt:„Die Kommiſſion iſt an einem dem Präſidenten geeignet erſcheinenden Zeitpunkt einzuberufen und zwar noch mög lichſt vor der nächſten Völkerbundsverſammlung.“ Auch der Antrag des Grafen Bernſtorff, der Rat ſei zu erſuchen, die Abrüſtungskonferenz ſelbſt mög⸗ lichſt raſch einzuberufen, wurde abgelehnt. Es war daher nicht zu verwundern, daß die deutſche und die ruſſiſche Dele⸗ gation gegen dieſe Reſolution ſtimmten. Graf Bernſtorff verlas vor der Abſtimmung eine lange Erklärung, in der er u. a. darauf hinwies, daß die vorbereitende Abrüſtungs⸗ kommiſſion die durch den Völkerbundspakt und die Deutſch⸗ land auferlegten Friedensverträge verſprochene allgemeine Abrüſtung bis jetzt nicht durchgeführt hat. Graf Bernſtorff erklärte weiter, das Arbeitstempo der Kommiſſion zeige einen beklagenswerten Mangel an Schwung. Wie lange die deutſche Regierung dieſe Unfruchtbarkeit der Kommiſſionsarbeiten mit anſehen werde, ſtehe dahin. Die deutſche öffentliche Meinung habe dieſe Frage bereits wieder⸗ holt geſtellt. Die deutſche Regierung wünſche dringend, daß nicht etwa ſie für die Untätigkeit der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskommiſſion vor der Welt verantwortlich erſcheine. Es bleibe ihm nichts anderes übrig, fuhr Graf Bernſtorff fort, angeſichts des Abſchluſſes der fünften, wiederum ergeb⸗ nisloſen Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion gegen dieſen Stand der Dinge Berufung an die Vollverſammlung im Herbſt dieſes Jahres einzulegen. Noch ſchärfer war die Erklärung des ruſſiſchen Delegierten Litwin ow, der ebenfalls betonte, daß die ruſſiſche Delegation für das Mißlingen der Abrüſtungs⸗ arbeiten die Verantwortung der Kommiſſion überlaſſen müßte. Der Präſident der Kommiſſion, Loudon, verſuchte in ſeiner Schlußrede auf die Bedeutung dieſer Tagung hinzu⸗ weiſen. Seine Ausführungen blieben indeſſen wirkungslos. Der Widerhall in Verlin Berlin, 25. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das energiſche Auftreten des Grafen Bernſtorff auf der Genfer Abrüſtungskonferenz. in deren Verlauf er mit Nachdruck und Würde das deutſche Anrecht auf die Abrüſtung auch der anderen proklamierte, findet in der Berliner Preſſe lebhaften Widerhall und wird auch von den Blättern der Linken entſprechend ge⸗ würdigt. Es iſt kein Wunder, daß nach dieſem erneuten Fiasko auch die Anhänger der Abrüſtungsidee ſich ernſtlich die Frage vorlegen, wie lange Deutſchland dieſes klägliche Spiel nochmitmachen wolle. Die„Voſſiſche Zta.“ bezeichnet das Ergebnis der Kon⸗ ferenz als einen„bedenklichen Schritt nach rückwärts.“ Und das mit Recht. Hat doch Paul⸗Boncour ſelbſt einmal erklärt, daß Deutſchland nicht nur moraliſch, ſondern auch juriſtiſch die Durchführung der Abrüſtunaverlan⸗ gen kann. Auf dieſes Anrecht kann und wird Deutſchland nicht verzichten. Daraus eraibt ſich automatiſch unſere Stellung⸗ nahme zu den Vorſchlägen der anderen. Wir haben aus dem Verfſailler Vertrag nur wenſae Rechte und dieſe wenigen auf⸗ zugeben, können wir uns ſelbſtverſtändlich nicht bereit finden. Es ſei in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß ſelbſt Elemenceau im Jahre 1919 erklärt hat, daß die Abritſtung das beſte Mittel zur Verhütung des Krieges. vernünftigen Theſe hat man ſich allmählich immer weiter entfernt. Geſtern haben die Verhandlungen mit einem offenen Mißerfola geendet. Was weiter werden ſoll. liegt zur Zeit noch völlig im Dunkeln. Jedenfalls wird man es Deutſchland nicht verübeln dürfen, wenn ihm zur Fort⸗ ſetzung dieſer Art Veranſtaltungen nachgerade die Luſt vergeht. Von dieſer Vertagung auf den Nimmerleinstag? Genf. 25. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Das „Journal de Gendve“, das ſonſt als völkerbundsfreund⸗ lich gilt, nimmt heute in einem Artikel Stellung zu der ſoeben abgeſchloſſenen Tagung der Abrüſtungskommiſſion. Es heißt darin, die Ahrüſtungskommiſſion habe ihre Arbeiten am Sams⸗ tag in einer Atmoſphäre der Nervoſität und der Mattigakeit abaeſchloſſen. Die Delegierten ſtanden unter dem Eindruck, daß ſie nicht mehr die Gewißheit haben werden. ſich von neuem zu verſammeln. Der Präſident wurde beauf⸗ tragt, die Kommiſſion ineinemaceianeten Moment“ einzuberufen. Viele der Delegierten alauben aber, daß dieſer„geeignete Moment“ niemals kommen werde, Das„Journal de Gendve“ kommt nach dieſen Ausführun⸗ gen zu dem Schluß, die Taaung ſei diylomatiſch nicht genügend vorbereitet geweſen. Es ſei jetzt an den Außenmintſtern Cham⸗ herlain, Briand und Streſemann, in der Junitagung des Völ⸗ kerbundsrates die ganze Abrüſtungsfrage auf eine neue Grund⸗ lage zu ſtellen. Ein engliſcher Secabrüſtungsvorſchlag Genf, 25. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Unſere Meldung, daß in der letzten Zeit Verhandlungen zwiſchen den Marineſachverſtändigen der in der vorbereiten⸗ den Abrüſtungskommiſſion vertretenen Delegationen der Seeſtreitmächte ſtattgefunden haben, hat geſtern eine amtliche Beſtätigung erhalten. Die engliſche Dele⸗ gation veröffentlichte geſtern abend ein Kommuniqué, in dem erklärt wurde, daß Lord Cuſhen dun, der Führer der eng⸗ liſchen Delegation, an die Vertreter der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Italiens(der Signatarmächte des Waſhing⸗ toner Abkommens) eine Note gerichtet hat, in der England den genannten Seemächten vorſchlägt, den. Umfang der Großkampfſchiffe von 35 000 auf 30 000 Tonnen herabzuſetzen. Die Kanonen ſollen nach dem engliſchen Vorſchlag von 16 Zoll auf 13,5 Zoll herabgeſetzt und die Lebensdauer dieſer Groß⸗ kampfſchiffe von 20 auf 26 Jahre erhöht werden. Dieſes Abkommen könnte nach Anſicht der engliſchen Re⸗ gierung als erſter Schritt auf dem Wege zur Abrüſtung gelten. Der amerikaniſche Marineſachverſtändige, Admiral Jones, iſt geſtern in Genf eingetroffen, nachdem die vorbereitende Ab⸗ rüſtungskommiſſion ihre Tagung abgeſchloſſen hat. Das „Jburnal de Geneve“ verbreitet das Gerücht, daß Admiral Jones zuſammen mit den Marineſachverſtändigen der Ver⸗ einigten Staaten und Japan in Verhandlungen eintreten werde, zu dem Zweck, eine neue Seeabrüſtungs⸗ konferenz einzuberufen. Nach unſeren Erkundigungen wird in den hieſigen poli⸗ tiſchen Kreiſen dieſe Nachricht nicht beſtätigt. Es wird in dieſen Kreiſen hauptſächlich darauf hingewieſen, daß die Haupt⸗ delegierten Genf bereits verlaſſen haben, ſo daß es unwahr⸗ ſcheinlich erſcheine, daß die Sachverſtändigen dieſe wichtige Frage allein behandeln könnten. Rumänien lehnt die Entſcheidung des Völkerbundrates ab In der rumäniſchen Kammer und im Senat gelangte eine ſchriftliche Erklärung des krankheitshalber noch in Genf weilenden Außenminiſters Titulescu zur Verleſung in der Tituleseu ausführt.„daß die vom Völkerbundsrat im März angenommene Entſcheidung ein Fehler war, der vom Rat in dem Glauben gefaßt wurde. daß hierdurch die Optan⸗ tenfrage gelöſt werden könne. Dieſe Entſcheſdung wurde in Rumänien fälſchlich als eine Iſolierung Rumäniens inter⸗ pretiert. Rumänien iſt nicht iſoliert und hat noch alle ſeine Freunde. Die Außenpolitik Rumäniens. die Titulescu bisher vertreten und verfolgt hat, iſt eine Politik der Mitarbeit der Alliierten und der Kleinen Entente, eine Politik der Freund⸗ ſchaft im Rahmen der Friedensverträge mit allen Staaten. Die Haltung der rumäniſchen Regierung in der Optantenfrage ent⸗ spricht der Haltung des ganzen rumäniſchen Volkes, das auf dem Standpunkt der vom Völkerbundsrat am 27. September 1927 gefaßten Empfehlungen ſteht, die von 56 Autoritäten des Völkerrechts als einzig richtig befunden wurden. Rumänien bekennt ſich zu dieſen im September vom Rat angenommenen Empfehlungen und iſt entſchloſſen, die Entſcheidung vom Monat März, die mit dem Souveränftätsprinziv des Staates in Widerſpruch ſteht, nicht anzunehmen.“ Dieſe Erklärungen Titulescus wurden im Parlament mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen und bierauf dem Außen⸗ miniſter das Vertrauen des ganzen rumäniſchen Volkes aus⸗ geſprochen. j Preis 10 Pfg. 1928 Nr. 143 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ malt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. 2 2 E Die Phöbus⸗Lohmann⸗ Affäre Verluſte des Reichs: 25,9 Millionen Der Unterausſchuß des Haushaltsausſchuſſes des Reichstags, der zur Unterſuchung der Lohmann⸗Au⸗ gelegenheit eingeſetzt worden war, legte am Samstag dem Haushaltsausſchuß ſeinen Bericht vor. Der Ausſchuß hat ſich mit drei Fragen beſchäftigt: den Geldquellen der Lohmann⸗Unternehmungen, den Vo l machten des Kapitäns Lohmann und den Funktionen der Lohmann⸗ Unternehmungen. Nach dem Bericht erklärte der Reichswehrminiſter Groener über die Geldquellen: „Der Sonderfonds des Kapitäns Lohmann wurde aus drel Quellen geſpeiſt. Einmal handelte er ſich um Beträge, die nicht zu den planmäßigen Haushaltmitteln der Marine ge⸗ hörten. Ich denke dabei an die dem Ruhrfonds entſtam⸗ menden Gelder, ſodann an den Reſtbetrag aus dem ſogen. Tokio⸗Fonds für Kriegsgefangenentransport, ferner an Erlöſe aus dem Verkauf von Priſenſchiffen und Geräten. Die zweite Gruppe der Lohmann⸗Mittel iſt dem Marinehaushalt entnommen. Die dritte erfaßt diejenigen Beträge, die von Kapitän Lohmann auf dem Kreditwege aufgebracht wor⸗ den ſind. Die dritte macht es verſtändlich, wie es zu der ganzen Geldwirtſchaft des Kapitäns Lohmann gekommen iſt.“ Die Ein nahmepoſten für den Lohmann⸗Fonds beim Reichsmarineamt ſetzen ſich wie folgt zuſammen: 1. Ruhr⸗ fonds rund 10 Millionen Mark, dazu Rückflüſſe 340 000 M. 7 2. Reſtgelder aus dem Kriegsgefangenentransport 924 790 Mark; 3. Erlöſe aus dem Verkauf von 3 Priſenſchiffen 152 000 Mark; 4. Erlöſe aus dem Verkauf von Geräten 150 000 Mk.; 5. Mittel aus dem Marinehaushalt, und zwar für Herbſt⸗ übungen der Motorboote, 145000 Mark, für Schnellboot⸗ zwecke 995 000 Mk.; 6. Kredite 1926 6 950 000 Mk., insgeſamt rund 19 700 000 Mk. Von den Krediten entfallen auf eine Hypothek auf ein Tiergartengrundſtück 1750 000 Mk., auf die Bremer Antioqufa⸗Bank 900 000 Mk., auf die Girozentrale 1300 000 Mk., auf die Seehandlung 3 Millionen Mk. a Die Beſprechung ergab, daß die Ueber weiſun g der erſten 10 Millionen Mark Mittel an den Lohmann⸗Fonds auf die Art vor ſich gegangen iſt, daß das Reichswehrmini⸗ ſterium aus den ihm zugefloſſenen Mitteln des Ruhrfonds dieſe Summe ſelbſtändig dem Reichsmarineamt überwies. Dem Kabinett Streſemann iſt von dieſer Abzweigung nichts bekannt geworden. Außerhalb des Reichswehr⸗ miniſteriums wurde die Exiſtenz der Lohmann Unterneh⸗ mungen im Jahre 1926 dem Reichsfinanzminiſter Dr. Rein⸗ hold bekannt, als er um weitere Mittel angegangen wurde. Ueber Zuflüſſe an den Lohmann⸗Fonds vor dem Miniſterium Cu nv 1923 iſt, wie der Reichswehrminiſter Gröner ausdrück⸗ lich erklärte, nichts feſtgeſtellt worden. Die 3 Millionen Mark Kredit der Seehandlung entnahm Lohmann, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, ſelbſtändig einem größern, im Einvernehmen mit dem Reichswehr⸗ miniſterium eröffneten Kredit zur Unterſtützung des Tank⸗ ſchiffbhaus. Er hat dieſen Kredit in Höhe von 10 Millionen Mark und die Bürgſchaft für einen weiteren von 7,9 Millionen Mark bei der Bremer Schröder⸗Bank zum gleichen Zweck i m Ein verſtändnis mit dem Reichswehr min iſte⸗ rium aufgenommen bzw. gegeben. Das Reichswehrmini⸗ ſterium vertritt den Standpunkt, daß der Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold die Bürgſchaft genehmigt habe. Von demokra⸗ tiſcher Seite wird dem widerſprochen. Der Zufluß von Geld aus Induſtrie⸗, Handels⸗ oder Bankkreiſen iſt nach Angabe des Reichswehrminiſters nicht feſtgeſtellt worden. Ueber die Vollmachten Lohmauns erklärte Admiral Zencker, ſein Vorgänger, Admiral Bencke, habe dem Kapitän Loh⸗ mann beſtimmte Anweiſungen und Richtlinien erteilt. Frei⸗ heit habe Lohmann nur in der Wahl der zweckmäßigſten Wege und Maßnahmen gehabt. Den Lohmann⸗Fonds durch die Haushaltsabteilung verwalten zu laſſen ſei aus militärpoli⸗ tiſchen Gründen zuerſt während der Ruhrbeſetzung vermieden worden. Für die erſte Gruppe der Unternehmungen träge die Marineleitung die volle Veranwortung. Sie ſeien mit Billigung des Miniſters auch nach der Erledigung des Ruhrkampfes beſtehen geblieben. 5 Darin erblicken die Sozialdemokraten eine Haushalk⸗ widrigkeit. Andre Parteien meinten dagegen, es ſei un⸗ zweckmäßig geweſen, die aus dem Ruhrfonds mit erheblichen Aufwendungen geſchaffenen Einrichtungen ſofort aufzugeben. Auf ſozialdemokratiſche Frage wurde feſtgeſtellt, daß Loh⸗ mann niemals eine Abrechnung oder einen parlamentariſchen Beirat gewünſcht habe. Es iſt auch nie ma Is eine Reb i⸗ ſion erfolgt. 5 5 Bei der Prüfung der Funktionen der Unternehmungen wurden Einnahmen des Lohmann⸗Fonds von insgeſamt 10,7 Millionen Mark feſtgeſtellt. Eine Zuſammenſtellung der Zah⸗ lungen und Verpflichtungen des Lohmann⸗Fonds ergab ſol⸗ gendes Bild: 1. Zahlungen des Kapitäns Lohmann rund 190 Millionen Mark. 2. Zahlungen der Abwicklung bis 15. März 1928 rund.7 Millionen Mark, 3. Verpflichtung an die See⸗ handlung. 1981 fällig, 3 Millionen Mark; 4. Nachtragshaushalt 1928 7 Millionen Mark, ins geſamt 34,6 Millionen Mark. Hinzu kommen Bürgſchaften und Eventnal⸗Verpflich⸗ tungen: Phöbus 7 Millionen Mark. Tankdampferbau 179 Millionen Mark, Nordlloyd und Deſchrmag 12 Millionen Mark. Caſpar⸗Vertraa 0,24 Millionen Mark. zuſammen alſo 28,88 Millionen Mark. Die aus den Lohmann⸗Büraſchaften entſtan⸗ denen Zahlungen und Verpflichtungen ſind in den 34.6 Milliv⸗ nen Mark enthalten. Die Phöbus⸗Bürgſchaften ſind zum Tell abgedeckt. zum andern Feil auf den Nachtraashaushalt über⸗ 2. Seite. Nr. 145 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. März 1928 nommen. Den Verpflichtungen aus Tankdampferbauten von noch.3 Millionen Mark und gegenüber der Seehandlung von noch 7 Millionen Mark ſtehen entſprechende Ge genwerte an Schiffstonnage gegenüber. Der Reſt des Seehandlungskre⸗ dits in Höhe von 3 Millionen Mark, den Lohmann ſelbſtändia abgezweigt hat. iſt 1931 fällig. Aus der Bewertung der Aktiven und der Rück⸗ zahluna der Darlehen ſind zu erwarten: Sirius 600 000 Mark, Trayag 80 000 Mark, Gelände Travemünde 200 000 Mark, Tiergartengrundſtück 3 Millionen Mark. Lützow⸗Ufer⸗Grund⸗ ſtück 800 000 Mark, Berliner Bankverein 500 000 Mark. Segel⸗ ſchiffs⸗Reederei 50 000 Mark, Jachtklub 60 000 Mark, Phöbus 4 Millionen Mark, insgeſamt 9 290 000 Mark. Von den Laſten des Reichs in der Höhe von 23.9 Millionen Mark ſind 12,7 Millionen Mark Ausgaben nach Zweckbeſtimmung des Ruhrfonds gemacht. Sieben Millionen Mark werden durch den Nachtragshaushalt 1928(Phüöbus) gedeckt. Drei Millionen Kredit bei der Seehandlung ſtehen noch offen. Sie ſind 1931 fällig. Der Reſt des Fehlbetrags in der Höhe von etwa drei Millionen Mark ſoll nach Möglichkeit dadurch gedeckt werden. daß diejenigen Poſitionen, aus denen die Reichs marine einen Nutzen gezogen hat, auf den Marinehaushalt übernommen werden. 5 Der Beſtechungsſkandal bei der Reichsbahn Berlin, 25. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Beſtechungsſkandal im Reichsbahnzentralamt droht weit größere Dimenſionen anzunehmen, als man urſprünglich ver⸗ muten konnte. Oberbaurat Schulze ſoll der paſſiven Be⸗ ſtechung bereits überführt und geſtändig ſein, doch ſcheint, daß der Fall Schulze nur eine Epiſode in dem Verfahren bil⸗ den wird. zu den Beamten des Zentralamtes der Reichsbahn un⸗ lautere Beziehungen unterhalten. Das hat ſich dann bei der Vergebung von Aufträgen zu Gunſten ihrer Firmen aus⸗ gewirkt. Die Aufklärung dürfte ſich auch auf noch weiter zurück⸗ liegende Vorwürfe gegen das Zentralamt erſtrecken. Man erinert ſich in dieſem Zuſammenhang, daß die Beſchaffungs⸗ abteilung im Auslande Holzſchwellen zu auffallend hohen Preiſen gekauft hat, obwohl billigere Angebote von deutſchen Firmen vorlagen. Die kommuniſtiſche„Welt am Abend“ bringt die Be⸗ ſtechungsaffäre in Verbindung mit einem Brand, der Sams⸗ tag abend im Gebäude des Beſchaffungsamtes entſtand und angeblich auf fahrläſſige Brandſtiftung zurückzuführen iſt. Das Blatt deutet an, daß vielleicht die Beamten, die mit in die Affäre verwickelt zu werden fürchten, auf die Art die Beſettigung von Akten verſucht haben. Aus dem gähnend leeren Reichstag Berlin, 25. März.(Von unſerem Berliner Bürv.) Im gähnend leeren Reichstag, den die Mehrzahl der Ab⸗ gehrdneten ſchon in den frühen Nachmittagsſtunden verließ, wurde am Samstag die innerpolitiſche Ausſprache fortgeſetzt. Herrn v. Keudell, um beſſen Perſönlichkeit be⸗ reits geſtern der Streit entbrannt war, enſtanden heute Ver⸗ teidiger in den Reihen der Wirtſchaftlichen Vereinigung, der Bayriſchen Volkspartei und ſogar der Nationalſozialiſten. Für ſie ſprach Herr Kube, der in ſeiner bekannten redeluſtigen Manier auf Republik und Republikaner loswetterte. Er höhnte über das„Pazifatzkentum“ und warf dem preußiſchen Kultusminiſter Becker vor, in den Fällen Helfritz und Leſſing mit zweierlei Maß gemeſſen zu haben. Dem Innenminiſter, der ihn am Freitag replizierte, trat geſtern der Sozialdemokrat Sollmann erneut entgegen Er bedauerte das„bedauerliche Feſthalten“ des Minfſters an ſei⸗ nem Unrecht den Herren Badt und Brecht gegenüber und betonte nochmals mit dogmatiſcher Strenge den Standpunkt ſeiner Partei zu Ordensfrage. Den Deutſchnationalen hielt er Privatkolleg über Geſinnungsterror einſt und jetzt. Der württembergiſche Demokrat Dr. Heuß ſetzte ſich mit einer Reihe vorwiegender Kulturprobleme auseinander. An Einzel⸗ themas war kein Mangel: Wahlgeſetz, Einheitsſtaat, Kur⸗ Pfuſchertum, Alkoholmißbrauch, Film und Rauſchgift ſeien als Spitzen herausgegriffen. Man kann freilich nicht behaupten, daß bei der Behandlung dieſer Dinge durchweg Brillanten ge⸗ ſprochen wurden. Dem Grafen Reventlow blieb es vor⸗ behalten, ein Ausnahmegeſetz gegen die Juden zu verlangen. Ein Maſchinengewehr bei einem Polizeioffizier beſchlagnahmt — Berlin, 25. März. Beamte der Abteilung 14 heſchlag⸗ nahmten in der Privatwohnung des Polizeimajors Va Baume in Berlin⸗Zehlendorf ein ſchweres Maſchinengewehr niit Zubehör. Der Beamte, der erſt kürzlich zum Major beför⸗ dert wurde, iſt vorläufig ſeines Dienſtes Gleichzeitig iſt gegen ihn ein Strafverfahren wegen Verſtoßes Offenbar hat noch eine große Reihe von Firmen enthoben worden. Zum Konflikt mit Rußland Goldſteins Bericht Berlin, 25. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch den Bericht des freigelaſſenen Ingenieurs Gol d⸗ ſtein, den er dem Auswärtigen Amt und zwar nicht, wie es vielfach hieß, ſchriftlich, ſondern lediglich mündlich erſtattet hat, wird die an ſich ſchon dunkle Affäre im Done z⸗ gebiet noch dunkler. Goldſtein hat angegeben, daß er in der Nacht vom 6. März verhaftet wurde. Man nahm eine eingehende Hausſuchung bei ihm vor und beſchlagnahmte ſämt⸗ liche Sachen, worauf er zur nächſten Kreisſtadt Stalingrad transportiert wurde. Dort hielt man ihn 24 Stunden in Ge⸗ wahrſam, brachte ihn dann nach Charkow und am nächſten Tage nach Roſtow am Don. Hier iſt er bis zur Freilaſſung, die am 17. März erfolgte, geblieben. Während dieſer ganzen Zeit hat Goldſtein ſich unter den allerhärteſten Bedingungen befunden. Er war mit 6 anderen Gefangenen in einer Zelle zuſammengepfercht. Die Zelle ſtarrte von Schmutz und Un⸗ geztefer und hatte nur ein Ausmaß von 4 Meter Länge und 1,70 Meter Breite. Goldſtein, dem man noch die ausgeſtandenen Strapazen anſieht, hat, wie ſich denken läßt, ſchwer unter dieſen Verhält⸗ niſſen gelitten. Bis zum 14. März befand er ſich in völliger Unklarheit über den Grund ſeiner Verhaftung. Erſt an die⸗ ſem Tage erfolgte das erſte Verhör. Bis dahin war ihm keine Gelegenheit gegeben, ſich mit der Umwelt, geſchweige denn mit dem deutſchen Generalkonſul in Verbindung zu ſetzen. Die Sowjetregierung hat lediglich die eine Verpflichtung aus dem deutſch⸗ruſſiſchen Abkommen erfüllt, die ihr auferlegt, ſofort Mitteilung von der Verhaftung zu machen. Dagegen hat ſie, wie bekannt, unterlaſſen, über Perſonalien und namentlich den Grund der Verhaftungen irgend welche Auskunft zu ge⸗ ben. Auch der vorgeſchriebene Beſuch der Gefangenen durch Vertreter Deutſchlands iſt bisher ebenſo wenig erfolgt, wie das Zurverfügungſtellen eines deutſchen Verteidigers für die Angeklagten. Bis heute weiß Goldſtein noch nicht, weshalb er eigentlich verhaftet wurde. Beim erſten Verhör iſt indeſſen ein Moment zutage getreten, das vielleicht den Grund er⸗ kennen läßt. Es ſcheint darnach, daß ein Bericht, der von einem der Monteure an Goldſtein gerichtet wurde, in die Hände der G. P. Hl. geraten. Dieſer an ſich durchaus ſachliche Bericht iſt offenbar durch einen„ſchlechten“ Ueberſetzer ſeinem Sinn nach ö aufs ſchwerſte entſtellt worden, ſodaß Goldſtein den Eindruck hatte, daß aus dieſer Ueber⸗ ſetzung in der Tat ein Sabotage verdacht heraus ⸗ konſtruiert werden könnte. In dem Bericht wird über den ſchlechten Zuſtand der Maſchinen geklagt und erklärt, daß man die Verantwortung für die Montage nicht übernehmen könne. Das iſt von dem Ueberſetzer ſo gedeutet worden, als ob die Deutſchen die Abſicht hätten, die ordnungsmäßige Uebernahme zu verweigern, damit etwas paſſiere. Bei ſeinem Verhör hatte Goldſten ſofort den Widerſpruch erkannt, ſodaß es ihm ein Leichtes war, an Hand van Originalſchriftſtücken nachzuweiſen, daß die ganzen Verdachtsgründe ſich aus der falſchen Ueberſetzung des Monteurberichtes ergaben. Nach dieſem Verhör trat dann auch ſofort in der Behandlung Goldſteins eine Aenderung ein. Er wurde am nächſten Tage in eine andere und beſſere Zelle gebracht und höflich, ja liebenswürdig behandelt. Ebenſo iſt es dem Monteur ergangen, der am 15. März gleichfalls in eine audere Zelle kam und dann am 17. März zuſammen mit Goldſtein aus der Haft entlaſſen wurde Ueber das Schickſal der übrigen Verhafteten iſt an zu⸗ ſtändiger deutſcher Stelle noch immer nichts bekannt. Man meiß nur, daß ſie ſich noch in Roſtow am Don befinden. Die Ruſſen haben erklärt, daß ſie konkrete Angaben über die Be⸗ ſchuldigungen, die gegen die Gefangenen erhoben wer⸗ den, erſt machen werden, wenn die Vorunterſuchung beendet ſein werde. Sie haben zwar verſichert, daß die Vorunter⸗ ſuchung beſchleunigt werden würde, doch muß angenommen werden, daß die Unterſuchung noch min deſtens 10 bis 14 Tage dauernd wird. Es fragt ſich, ob die Reichsregierung ſolange Geduld üben wird. Urſprünglich war Goldſtein, ähnlich wie man auch hier die Dinge auffaßte, der Anſicht, daß die Verhaftungen mit Reibungen zuſammenhingen, die bei der Uebernahme der be⸗ ſtellten Maſchinen erfolgt ſind. Goldſtein iſt aber zu der Mef⸗ nung gekommen, daß dies nicht der entſcheidende Grund für die Verhaftung ſein könnte. Die neue Waffenſchmuggelaffäre aufgeklärt — Bukareſt. 25. März. Zu den Meldungen betreffend die Anhaltung non 22 Waggons mit Munitions⸗ und Krieas⸗ material in Maria Thereſiopol wird offiziell erklärt, daß der Transport von der rumäniſchen Regierung in Italien beſtellt worden ſei und daß die Sendung, nachdem ſie zwei Tage lang in Jugoſlawien zurückgehalten worden war bereits auf rumä⸗ niſchem Gebiet eingetroffen iſt. ere. Der Schiedsspruch im Buchoͤruckgewerbe Die Verbindlichkeitserklärung Die im Buchdruckgewerbe ſchwebenden Lohnverhandlun⸗ gen ſind am Samstag durch die Verbindlichkeitserklärung des Reichsarbeitsminiſters zum Abſchluß gekommen. Es kommt eine Lohnerhöhung von 3,50 Mark pro Woche in Frage. Der Deutſche Buchdruckerverein hat daraufhin eine Er⸗ höhung der Preiſe für Druckarbeiten um 5 Prozent beſchloſſen. In ſeiner Begründung des Schiedsſpruchs ſagt der Reichsarbeitsminiſter: Die in dem Schiedsſpruch vorgeſehene Realung ſieht eine Erhöhung der tariflichen Wochenlöhne in der Ortsklaſſe 4 von 52,50 Mark auf 56 Mark und in den übrigen Ortsklaſſen eine entſprechende Lohnerhöhung vor. Aus der geſamten Lohnlage, wie ſie tatſächlich im Buchdruckgewerbe beſteht, kann nicht gefolgert werden, daß dieſer Vorſchlag die ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe ungenügend berück⸗ ſichtige. Dies gilt um ſo mehr. als es ſich auf Arbeitgeberſeite um einen Verband handelt, der ſich auf das ganze Reich er⸗ ſtreckt. und der neben großen und leiſtungsfähigen Betrieben auch eine große Anzahl von mittleren und kleinen. in ihrer Finanzkraft beſchränkten Betrieben umfaßt. Bel einheitlicher Beurteilung des geſamten Gewerbes muß daher berückſichtiat werden, daß ſchon die im Schiedsſpruch vorgeſchlagene Lohn⸗ erhöhung für viele dieſer mittlern und kleinen Betriebe eine Belaſtung iſt, die die Grenze ihrer Lei⸗ ſtungsfähigkeit bedeutet. In den Nachverhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium war eine Annäherung der Parteien nicht zu erzielen. Die Ge⸗ genſätzlichkett der Meinungen läßt eine Verſtändigung als aus⸗ geſchloſſen erſcheinen. Es iſt zu erwarten, daß ein tarifloſer Zuſtand im Buchdruckgewerbe zu Schwierigkeiten führen wird, deren Auswirkungen ſowohl für das Buchdruckgewerbe ſelbſt wie für die Allgemeinheit, insbeſondere in der jetzigen Zeit, un⸗ erträglich wären. Die Verbindlicherklärung des Schieds⸗ ſpruchs war daher erforderlich. Letzte Meldungen Schweres Autounglück s Kaſſel, 25. März. Auf der Fahrt von Bettenhauſen nach Kaſſel fuhr in der vergangenen Nacht ein mit zehn Per ⸗ ſonen beſetztes Vierſitzerauto gegen einen Leitungsmaſt der elektriſchen Straßenbahn, wobei das Hinterteil des Wagens zertrümmert wurde. Trotzdem fuhr der Wagen noch etwa 30 Meter weiter und ſtieß gegen ein Haus, wo er ſchwer be⸗ ſchädigt ſtehen blieb. Ein 22jähriger Inſaſſe des Wagens wurde getötet. vier andere ſchwer und zwei leicht verletzt. Blutiger Kampf zwiſchen Polizei und Einbrechern — Recklinghauſen, 25. März. Bei der Feſtnahme dreier Einbrecher, die vor drei Wochen in das Pfarrhaus in Eilſen eingedrungen waren, kam es zwiſchen den Verbrechern und dex Polizei zu einem Feuergefecht, bei dem einer der Beamten erheblich verletzt wurde. Einer der Einbrecher wurde durch einen Kopfſchuß getötet, ein anderer durch einen Bruſtſchuß ſchwer verletzt. Abſturz eines Flugſchülers — Berlin, 25. März. In der Nähe des Flugplatzes Staaken ſtürzte Samstag mittag der Flugſchüler Erich Lang⸗ feld bei einem Schulflug tödlich ab. Das Flugzeug befand ſich in etwa 500 Meter Höhe, als es ſich plötzlich zur Seite neigte. Dem Flieger gelang es anſcheinend nicht mehr, die Gewalt über die Steuerung wieder zu erlangen. Der Appa⸗ rat ſauſte auf die Erde und wurde vollkommen zerlrümmert. Langfeld, der ſeinen dritten Alleinflug ausführte, war ſofort tot. Die Reichs⸗Gaſtwirtsmeſſe in Berlin Berlin, 25. März.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die diesjährige Reichsgaſtwirtsmeſſe iſt am Sonntag mittag in Gegenwart von Vertretern von Behörden, Verbänden und Preſſe feierlich eröffnet worden. Sie hat auch in dieſem Jahre ihren Umfang beträchtlich erweitern können. Ueber 100 Firmen konnten mit ihren Anträgen auf Ueberlaſſung von Ständen überhaupt nicht mehr berückſichtigt werden, ſo daß die Ausſtellungsleitung im nächſten Jahre eine neue Halle hinzu⸗ nehmen will. Der Andrang des Publikums war bereits in den erſten Stunden außerordentlich ſtark. Marſchall Foch klagt gegen einen Kommuniſten — Paris, 25. März. Vor der Pariſer Strafkammer hat geſtern ein Prozeß des Marſchall Joch egen den Kommu⸗ niſten Marty begonnen, der behauptet hakte, daß TFoch der Botſchafterkonferenz den Vorſchlag gemacht habe, ihn an die Spitze einer alliierten Armee zu ſtellen, mit der er Moskau in kürzeſter Friſt einnehmen und die Sowjfetregierung ver⸗ jagen würde. Foch erklärt dieſe Behauptung für unwahr und hat deshalb gegen Marty Verleumdungsklage erhoben. Der Prozeß, der geſtern noch nicht zu Ende gebracht werden konnte, geht weiter. gegen 87 Ziffer 6 des Republikſchutzgeſetzes eingeleitet worden. — eee Mufit in Verlin Von Oscar Bie Es ſind nur noch wenige Wochen bis zur Eröffnung der umgebauten Linden⸗Oper. Man wird eine dreitägige Eröffnung vornehmen, mit der Zauberflöte unter Kleiber be⸗ ginnen, dann den Roſenkavalier unter Strauß ſelbſt folgen laſſen, und endlich die Meiſterſinger unter Blech geben, mit denen man meiner Anſicht nach hätte beginnen ſollen. Aber man will in der Zauberflöte die techniſchen Möglichkeiten der neuen Bühne vorführen und hält das für wichtiger als den gewohnten feierlichen Ton der Meiſterſinger. Alles wird von Grund aus neu ausgeſtattet, Aravantinos, der uns leider nächſtes Jahr verläßt, macht die Zauberflöte, Roller den Roſenkavalier, Pankok die Meiſterſinger. Man iſt natürli ſchon ſehr geſpannt. Der altgeliebte Zuſchauerraum wir auch ganz neu aufgeputzt und wie ſchon erwähnt am Pros⸗ zenium eine kleine Aenderung erfahren, über die man ſich nicht zu ſehr den Kopf zerbrechen ſoll. Nur ſchwache Zeiten leiden an Pietät. Schwieriger wird die Frage der Akuſtik werden, über die kein Menſch vorher Beſcheid weiß. Wenn dann die Linden⸗Oper ſpielt, was wird da eigentlich aus Kroll werden? Es war gedacht als eine Art Volksoper ullter der Leitung Klemperers und der Aſſiſtenz von Zem⸗ linsky und Zweig. Aber was wird man ſpielen? Dieſe Opern⸗ gruppe hat bisher nicht genügend Raum gehabt, ſich zu einem Repertoire zu entfalten. Mit dem Don Giovannt, Fidelio, Kuß, Arzt wider Willen, Luiſa Miller kann man keine Oper füllen, mit Oedipus erſt recht nicht. Zudem iſt das Intereſſe für dieſes Enſemble nicht ſehr ſtark. Klemperer hat zu viele Feinde. Die Statiſtik des Beſuchs von Fidelio iſt jetzt ſchon zecht kläglich. Klemperer hat einen Urlaub bekommen, er war nrit den Nerven fertig und man hatte doch gedacht, er würde alle an⸗ deren Berliner Opernhäuſer an die Wand drücken. Er hat im Konzert mehr Erfolge gehabt, als in der Oper. Da war er nur auf ſich angewieſen, nicht auf die Bühne. Mäßige Sänger geben nicht den Ueberſchuß an Schönheit und Gefühl, den er zu ſeiner ſtrengen Art braucht. Ja, er iſt ein ſtarker Willens⸗ menſch, unerbittlich in den Proben und in der Regie. Er braucht ſeine Zeit, um ſich mit der Berliner Atmoſphäre aus⸗ einanderzuſetzen. Er kenut dieſe Stadt noch nicht. Sie ſchreit nach einem Dirigenten und läßt ihn dann fallen oder nimmt ihn durch einen Zufall wieder auf, wie es grade die Konjunk⸗ kur mit ſich bringt. Da muß man ſehr ffark ſein oder ſehr ... ͤ ˙ ˙ TT ſchmiegſam. Vor allem muß man ein begrenztes Tätigkeits⸗ feld haben, das genügend in ſich fundiert iſt. Er hat das Pech gehabt, zu früh hierher zu kommen, ehe noch die Lindenoper fertig war. Sonſt hätte er beſſer von Grund auf bauen können und hätte ſich ſchneller akklimatiſiert. Er iſt ein ſo großer Künſtler und eigner Menſch, daß er bei richtiger Behandlung durch Miniſterium und Publikum auch dieſe Schwierigkeiten überwinden und der wertvolle Opernleiter werden wird, den wir uns vorgeſtellt haben. Indeſſen arbeitet die Städtiſche Oper mit größerer Ruhe weiter, obwohl auch hier die Stellung von Walter, deſſen Kontrakt fetzt abläuft, noch nicht ganz geſichert iſt, da ſich zwiſchen ſeinen Wünſchen und den Forderungen der Stadt Widerſprüche ergeben. Hoffentlich führen ſie nicht zu demſelben Mißerfolg wie einſt in München, wo ſeine Sehnſucht nach Gaſtſpielen, die nun einmal in ſeiner Natur liegt, mit zu ſeinem Sturze führte. Es wäre in der Konfuſion, in der unſere Opernhäuſer liegen, nicht auszudenken, was paſſierte, wenn uns ein ſolcher Mann genommen würde. Tietjen ſchwört, alles zu tun, ihn zu halten. Er aber arbeitet mit ſtillem Fleiß weiter, hat auch ſeine Schwierigkeiten zu über⸗ winden, hat auch ſein Theaterpech. Er wollte ſchon voriges Jahr den„Figaro“ bringen, da kam ihm die Staatsoper unter Kleiber zuvor. Er hatte ihn dieſes Jahr angeſetzt, da wurde die Jvogün krank. Er verſchiebt ihn acht Tage, da ſtirbt eine nahe Verwandte der N und ſie kann wieder nicht fingen. Er nimmt für ſie Maria Rajdl, die vom Cor⸗ regidor her rühmlichſt bekannt iſt, eine ſehr aparte, beweg⸗ liche, bühnenbegabte, reizvolle Sängerin mit kleiner, gut be⸗ handelter Stimme, aber ein Erſatz iſt ſie natürlich nicht. Er hat noch die Lotte Schöne als Cherubin, die als Page ſich nicht ganz zu Hauſe fühlt. Und Grete Stückgold als Gräfin, die ein wenig indisponiert iſt. Die Männer ſind mäßig. Preetorius, alter Münchener Freund, macht ihm die Deko⸗ rationen und Koſtüme, viel zu derb und ohne Mozartſche Laune, ohne ſpielende Phantaſie. Martin führt die Regie, ohne diesmal ganz den Weiſungen der Muſik im Dekajil zu folgen. 5 Walter allein fühlt und bringt Mozart. Es iſt nicht über⸗ trieben zu ſagen, daß ihm kein lebender Dirigent die flüſſige Klarheit der Oupertſtre und den dramatiſchen Bau der En⸗ ſembles nachmacht. So weit ſein Geiſt das Orcheſter und die Stimmen auf der Bühne umfaßte und regelte, war das Glück in Mozart geſichert. Es bleibt unzerſtörbar in allem Wandel der Opern und der Opernhäuſer. Theater und Muſik O Opern⸗ Uraufführung in Münſter. W. Franz Lud⸗ wig, der Komponiſt der luſtigen Oper„Schlag 12“, erhielt einſt bei Abſchluß ſeiner Studien auf dem Leipziger Konſer⸗ vatorium als Schüler Pembaurs, Degers und Riemanns den Nikiſch⸗Preis für Komposition. Der im Jahre 1889 im Sude⸗ tenland geborene Komponiſt hat ſich als gediegener Kammer⸗ muſiker bereits ſeine Sporen verdient. In ſeinem Opern⸗ erſtling beweiſt Ludwig ſein in Theorie und Praxis ſattel⸗ feſtes Können. Mit„Kapellmeiſterſchaft“ beherrſcht er die muſikaliſchen Formen, alle Stilarten ſind ihm geläufig— bis auf die eigene, die man vorläufig nur als problematiſche Eklektik bezeichnen kann. Der hinreißend temperamentvolle Einfall fehlt und das eigentlich Muſikaliſche lebt ſich im Nebenher aus. Geſangswalzer und parodiſtiſche Märſche ſind in leichter flüſſiger Struktur gezeichnet. Im Lyriſchen nimmt die Melodik wärmere Geſtalt an. Und die Muſik klingt, weil jedes Inſtrument mit vollendeter Beherrſchung ſeiner klanglichen Möglichkeiten behandelt iſt. In den Chören lebt etwas von böhmiſcher Volksmuſik, wie ſie von Smetang auf eine höhere künſtleriſche Form gebracht wurde. Das Libretto der Oper von H. von Hagen iſt ebenſo einfach wie harm⸗ los. In einem Duodezherzogtum treiben ſich allerhand komiſche Typen und Originale herum, die durch kleine Liebes⸗ affären verkettet werden. Angefangen beim abenteuerluſtigen Herzog und ſeinem Narren bis zum Amtmann und dem aber⸗ gläubiſchen Müller ſind die Geſtalten bühnenſicher gezeichnet. Von einer Wolfsſchlucht⸗Parodie abgeſehen ſind alle groben Zeniſchen Effekte vermieden. Der Titel der Oper? Um Schlag 12 ſoll der Amtmann hingerichtet und der Müller vom Teufel geholt werden. Am Ende ſtellt ſich all das als Scherz des Herzogs dar. Die allzu bewußte Naivität der Handlung, die wie die Muſik unentſchieden zwiſchen Spieloper und Operette ſchwankt, wagt nicht Farbe zu bekennen und zerrinnt allmählich in obligatoriſcher Langeweile. Die Aufführung als ſolche hatte Qualität. Hans Nikolaus Mangs phankaſie⸗ volle Szenengeſtaltung ließ das Volkstümliche in bunten Farben erblühen und das Parodiſtiſche derbdraſtiſch in den Vordergrund treten. Guſtav Schle mm dirigierte mit kraft⸗ vollem Schwung. Der Komponiſt wurde begeiſtert gefeiert. Hzg. 1—— 2 . Montog, den 26. März 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabeß 8. Sekte. Nr. 143 Städtiſche Nachrichten Vom Sonntag Judika Obwohl bereits geſtern früh das Barometer auf Sturm und dann auf Regen ſtand, ſo hielt zur Freude der vielen Konfirmanden und der vielen Spaziergänger glücklicherweiſe die milde Frühlingstemperatur und die ſchöne Witterung den ganzen Tag über an. Zeitweiſe ſtrahlte heller Sonnenſchein, zeitweiſe war der Himmel aber auch ſtark bewölkt. Dazwiſchen pruſtete der Märzwind mit vollen Backen. Der warme Regen der letzten Tage war von außerordentlich wohltätigem Ein⸗ fluß auf die geſamte Vegetation. In den ſtädtiſchen Anlagen ſind die Knoſpen der Magnolien am Aufbrechen, während die goldgelben Blätter der Forſythia⸗Sträucher unwillkürlich die „ der vorbeieilenden Straßenpaſſanten auf ſich enken. Am geſtrigen Sonntag wurden die letzten Kon⸗ Krmationsfeiern in dieſem Jahre abgehalten. Die Teilnahme der Gemeindeglieder an dieſen eindrucksvollen Feiern war wie immer ſehr groß. Wie in ganz Baden in Dorf und Stadt ſo wurde auch hier in Mannheim eine Haus⸗ und Straßenſammlung für ein Hilfs⸗ und Liebeswerk veranſtaltet, dem die Bevölkerung ſympathiſch gegenüberſteht und deshalb auch gerne und willig ihr Scherflein gab. Die Sammlung war für die badiſchen Taubſtummen beſtimmt, denen eine Heimſtätte ge⸗ gründet werden ſoll. Es zeigte ſich, daß an den Opferſinn und an die Nächſtenliebe der Mitbürger nicht vergeblich ap⸗ pelliert wurde. Den Helfer⸗ und Helferinnen, die ſich frei⸗ willig dieſem ſchönen Liebeswerk zur Verfügung geſtellt hat⸗ ten, wurde freudig eine Spende gegeben. Was den Ausflugs verkehr anbelangt, ſo war dieſer am geſtrigen Vormittag ſchwach, während er nachmittags etwas ſtärker einſetzte. Die beiden beſchleunigten Perſonen⸗ züge Richtung Würzburg und Freiburg waren gut beſetzt, was vermutlich auf die Konfirmationen im Lande zurückzuführen iſt. Als in den geſtrigen Nachmittagsſtunden die Sonne vom nahezu wolkenloſen blauen Himmel herunterſtrahlte, zog es die Großſtädter hinaus ins Freie. Bevorzugt wurde der Waldpark, in dem es von Spaziergängern wimmelte. Die Buſchwindröschen und die reizenden Sternhyazinthen haben ſich gleichſam über Nacht mit ihrem weißen und blauen Früh⸗ lingskleid herrlich geſchmückt. Im Stadion, wo Sportverein Waldhof und Stuttgarter Kickers einander gegenüberſtanden, war Großbetrieb. Später ergoß ſich der Menſchenſtrom auf das Rennplatzgebiet. Als um 7 Uhr abends leichter Regen einſetzte, kamen die Ausflügler in Scharen wieder in das Stadtinnere, wo ſich dann noch ein lebhafter Verkehr ent⸗ wickelte. Polizei und Berufsfeuerwehr meldeten vom geſtrigen Sonntag keine beſonderen Ereigniſſe. c. Sommertagsumzüge in Mannheim Während in der Altſtadt zum Leidweſen der Kinder kein Sommertagszug zuſtande kam, veranſtaltete, wie bereits be⸗ richtet, der Lindenhof ſchon am vorletzten Sonntag ſeinen Zug, während geſtern noch zwei andere Kinderumzüge ſtatt⸗ fanden, über die wir nachſtehend berichten: Der Sommertagsgug Nenoſtheim verdient die Note„klein aber fein“. Fröhlichen Herzens tru⸗ gen die Kinder ihre bunten Sommertagsſtecken und brachten Feſtesſtimmung in den ſich reckenden und ſtreckenden Stadtteil. ie im Vorjahre, ſo war es auch diesmal wieder der Mann⸗ heimer Kauuſport⸗Oſt, der die Vorbereitungen und die Durchführung des originellen mit künſtleriſchem Einſchlag zuſammengeſtellten Zuges bewerkſtelligte. Seine Grundidee „Spiel, Märchen, Sport“ fänd eine angenehm über⸗ raſchende Ausdeutung, denn all die ſchönen Märchengeſtalten aus der Kinderzeit erlebten zum Ergötzen der Kleinen und Großen ihre Auferſtehung, um ſich an dem Sommertagszug Zu beteiligen, den Herolde hoch zu Roß eröffneten. In bunter Abwechſlung folgten radfahrende Kinder, Kinder mit Reifen, ein rieſiger Tanzknopf und Ballſpielerinnen, Eine beſondere Sehenswürdigkeit bildete der mit friſchem Grün geſchmückte Sonnenwagen, auf dem eine hübſche Sonnengöttin thronte. Dieſem geſchmackvoll ausgeſtatteten Wagen folgten Fahnenſchwenker, dann wieder eine Anzahl Kinder mit ihren bunten Stecken, ein maleriſcher Feſtwagen mit Schneewittchen und den ſieben Zwergen, ein großer Froſch und ein noch größerer Storch mit rieſig langen Beinen und mächtig großem Schnabel. Eine ebenſo originelle wie feinſinnige Darſtellung war der Feſtwagen mit dem lebenden Tulpenbeet, wobei die Kinder in grüne Kleider geſteckt und große rote Blütenblätter um den Kopf trugen. Gleich 2 Beifall errangen die Sportwagen, ſo vor allem der Kanufeſt⸗ wagen und der Winterſportwagen. Heitere Abwechſlung brach⸗ ten der Struwwelpeter, Max und Moritz, der geſtiefelte Kater, die ſteben Schwaben mit dem Seehäschen u. g. m. Den Schluß des harmoniſch zuſammengeſtellten Zuges bildeten Kinder auf hübſch geſchmückten Fahrzeugen, wobei ſich das Münchner Kindl auf einem Bierfäßchen ſitzend und ein kleiner Knirps auf blumengeſchmücktem Dreirad ganz reizend ausnahmen. Mehrere Muüftkabteilungen der Kapelle Schönig ſpielten die bekannten Frühlingslieder. Der Sommertagszug fand überall eine ſympathiſche Aufnahme und gefiel allgemein. Nach Auf⸗ löſung des Zuges war gemütliches Beiſammenſein im neuen Bootshauſe des Mannheimer Kanuſport⸗Oſt bei Kaffee und Kuchen. 4 ch. In der Schwetzingerſtadt Die Eltern hatten heute Funktion. So ein Sommertaas⸗ zug iſt eine Angelegenheit für ſich und Vater und Mutter wer⸗ den da einfach dirigiert. Aber ſte taten es gern. Erinnerten ſie ſich doch ihrer eigenen Kindheit. Die ſtrahlenden Augen ihrer Lieblinge war ihnen reicher Dank für das kleine Opfer des verſäumten Sountaanachmittagsſchläfchens. Zum erſten Male ſeit vierzehn langen Jahren bewegte ſtith am Sonntag nachmittag wieder der Sommertägszug durch die Straßen der Schwetzinger⸗Vorſtadt. Die„Freie Tuxnerſchaft Maunheim“ hatte ihn veranſtaltet und die Geſchäftsleute des Schwetzinger Stadtteils hatten die Geſpaune geſtellt. Zwei Herolde und der Radfahrerverein Solidarität erbifneten den Hrächtigen Zug, der den Zuſchauer anmutete wie ein ſchönes Ueberbleibſel aus einer poeſiereicheren Zeit. Aus allen Stra⸗ ßen waren die Kinder herbeigeeilt, um, mit dem traditionellen „Summertagsſtecken“ bewaffnet, an dem Umzuge teilzunehmen. Die einzelnen Gruppen waren ſehr maleriſch zuſammen⸗ geſtellt und die unendlich vielen buntgeſchmückten Stecken gaben ein prächtiges Bild. Beſonders der Winzer wagen, wo auf einem rieſigen Faß Gott Bacchus ſaß mit rotleuchtender Naſe und einem mächtigen Humpen in der Hand, wurde all⸗ gemein bewundert. Aber auch die übrigen Wagen und Gruppen waren ſehr ſchön. Direkt hinter der Kapelle der Freien Turner⸗ ſchaft wanderte der Strohmann und nebenan ritt auf einem reichgezäumten Eſelchen ein kleiner Michel. Dem Eſel muß die ganze Geſchichte etwas eigenartig vorgekommen ſein, denn er ließ ſich nur mit ſichtlichem Widerſtreben von dem kleinen Zigeuner führen und bewegte bei den Schlägen der Pauke die langen Ohren mit deutlichem Mißfallen. Aber er zog geduldig mit. Vielleicht ahnte er, daß ſeine Anweſenheit den Kindern eine Freude bereitete. Die Kleinen hätten noch etwas mehr initſingen ſollen; anſcheinend iſt ihnen der Umzug noch etwas fremd. Hoffentlich bleibt dieſer ſchöne Brauch beſtehen und wenn es nächſtes Fahr wieder durch die Straßen geht, dann wird beſtimmt auch das„Strih, Strah. Stroh“ lauter durch die Gaſſen ſchmettern. Kinder, das nächſte Mal müßt ihr ſingen, daß die Häuſer wackeln und der Winter vor lauter Schreck einen Ohnmachtsaufall nach dem andern bekommt. damit der kalte Geſelle recht deutlich merkt. daß es mit ſeiner Herrſchaft endgültig vorüber iſt. 0 0 D. Philipp Krug's letzter Gang Die Halle des Krematoriums war am Samstag nach⸗ mittag bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter einer Fülle von Blumen aufgebahrt, ſtand der Sarg, der die ſterblichen Reſte des in der Mittagshöhe des Lebens verſtorbenen Mannes umſchloß. Weihevolle Harmoniumakkorde durch⸗ zogen die Stätte des Todes und ſtrichen liebkoſend über die Blüten, die die Liebe als letzten Gruß der Hinterbliebenen ſpendete.„Herr, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte der Jahre—“ waren die Pſalmworte, die Stadtpfarrer Dr. Klein ſeiner ergreifenden Grabrede zugrunde legte. Wieder erklang das Harmonium, langſam ſenkte ſich der Sarg und dann traten die Freunde des Verſtorbenen heran, um ihm die letzten Worte nachzurufen. Die Angeſtellten und die Be⸗ legſchaft der Firma J. Ph. Walther widmeten ihrem Chef warme Worte des Dankes und der Liebe. Der Vorſitzende des Bezirksvereins Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Buch⸗ druckervereins, Buchdruckereibeſitzer Willtam Maſur, ſtreifte in ſeinem Nachruf die hohen menſchlichen Qualitäten des Ver⸗ ſtorbenen, mit dem er im Vorſtand des Bezirksvereins mehrere Jahre zuſammen gearbeitet hatte. Weitere Kranznieder⸗ legungen erfolgten durch den Zweierklub Mannheim, durch einen Vertreter des Mannheimer Rudervereins„Amieitia“ und zum Schluß von einem Freunde. Sämtliche Nachrufe waren getragen von einem tiefgefühlten Schmerz und dem Verſprechen, daß das Andenken Philipp Krug's, der als Menſch, wie auch als Arbeiter allen ein leuchtendes Vorbild geweſen war, fortbeſtehen werde. Dz. * * Wahl der Verſicherungsvertreter als Beiſitzer der Ver⸗ ſicherungsämter. Im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe ſind die Vorſchlagsliſten für die Wahl der Verſiche⸗ rungs vertreter als Beiſitzer der Verſicherungs⸗ ämter veröffentlicht. Die Wahl findet am Sonntag, 1. April, ſtatt. Näheres ſiehe Anzeigenteil. * Höhere Handelsſchulen Mannheim. Die Wertſchätzung einer guten wirtſchaftlichen Ausbildung, die in immer wei⸗ teren Kreiſen Platz greift, läßt den Beſuch der Höheren Han⸗ delsſchule auch für ſolche junge Leute beiderlei Geſchlechts wünſchenswert erſcheinen, die nicht gerade auf Ergreifung eines Berufes angewieſen ſind, aber ihre Allgemeinbildung durch ſchätzenswerte praktiſche Kenntniſſe unterbauen und er⸗ weitern wollen. Der erfolgreiche Beſuch der Höheren Han⸗ delsſchule befreit von jeder weiteren Schulpflicht. Den Ent⸗ laßſchülern mit Oberſekundareife und der Abgangsnote gut iſt die Zulaſſung zu den Diplomprüfungen der Hochſchule da⸗ durch erleichtert, daß ihnen die Fachprüfung erlaſſen wird. Die Höhere Handelsſchule bietet daher für Nichtabiturienten die zweckmäßigſte Vorbereitung für das Handelshochſchul⸗ ſtudium.(Weiteres Anzeige.) * Tapeziererſtreik in Mannheim und Ludwigshafen. Da nach Ablauf des letzten Lohnabkommens am 15. März die Tapezierermeiſter⸗Zwangsinnung Mannheim und die Lud⸗ wigshafener Innung Verhandlungen über den Abſchluß eines neuen Lohnabkommens abgelehnt haben, beſchloß eine Ver⸗ ſammlung der Arbeitnehmer, am heutigen Montag in den Ausſtand zu treten. 27 Ein Denkmal für Blindenhunde. In den Reihen der Kriegsblinden Berlins iſt der Gedanke und der Wunſch ent⸗ ſtanden, ihren treueſten Lebensgefährten und vierbeinigen Freunden ein Denkmal zu ſetzen. Der Deutſche Tier⸗ ſchutzverein hat dieſer Idee aus vollſter Ueberzeugung ſeine Förderung zugeſagt. Er erblickt in der Errichtung des Denkmals für die Hunde, die den bedauernswerten Opfern des Krieges den gefahrvollen Weg durch ewige Nacht und Finſternis weiſen, die unſeren Kriegsteilnehmern als Sant⸗ täts⸗ und Meldehunde unerſetzliche Dienſte geleiſtet haben und heute als Wachhunde vielen Leben und Eigentum rette⸗ ten, nicht nur ein Werk von Dankbarkeit gegen dieſe, ſondern auch eine Förderung des Gedankens der Liebe zu den Tieren unter unſeren Mitmenſchen. Das Denkmal ſoll nach einem Entwurf des Bildhauers Profeſſor Otto Richter ⸗Berlin in Bronce erſtehen. Der Sedalth Tierſchutzverein bemüht ſich, weitere Kreiſe für den Gedanken zu gewinnen. Iilm⸗Rundſchau Gloria⸗Palaſt:„Der Bettler vom Kölner Dom“ Ein guter Kriminalfall wird immer den Beifall des Publikums finden, zumal wenn er in logiſch aufgebauter Handlung einen Fall behandelt, der durchaus im Bereiche der Möglichkeit liegt. Aber das Neue an dieſem Film iſt, daß er geſchickt eingeflochten in die Handlung gut gelungene Bilder vom Kölner Karneval bringt, der nicht nur das Ziel ver⸗ gnügungsluſtiger Menſchen iſt, ſondern auch gerne von inter⸗ natihnalen Hochſtaplern zur Ausübung ihrer Tätigkeit ver⸗ wendet wird. Und die Tätigkeit einer ſolchen Geſellſchaft wird uns hier gezeigt, die es auf eine reiche Amerikanerin, zugleich aber auch auf die Schmuckkaſſette eines indiſchen Naäbob abgeſehen hat, wobei die Bande aber an den Unrechten gerät und ſchließlich hinter Schloß und Riegel gebracht wird. Dieſe Handlung, die reich iſt an Ueberraſchungen, aber auch an köſtlichen, humorvollen Szenen und ſich vor Uebertrei⸗ bungen hütet, wird in flottem Tempo abgerollt, ſo daß die Spannung bis zum letzten Moment anhält. Daß der Film ſich dahei von jeder Rührſeligkeit freihält, iſt auch ein Vor⸗ teil. Die Verkörperung der Hauptrollen liegt in denkbar beſten Händen. Es ſei nur Carl de Vogt als Bettler ge⸗ nannt, der ſeine Rolle mit außerordentlichem Geſchick ſpielt. Wo ſich ſo, wie in dieſem Film, Spannung und Humor in gut abgeſtimmter Weiſe paart, iſt der Erfolg von vornherein geſichert. Aus dem üblichen Beiprogramm ſei noch die Groteske „Wenn man abergläubiſch iſt“ erwähnt, die in echt amerikaniſcher Weiſe die Heilung eines Abergläubiſchen in luſtigen Bildern behandelt. Die muſikaliſchen Darbietungen unter Leitung von Kapellmeiſter T. v. Placsko ſind un⸗ dingt anzuerkennen, doch ſollte man nicht aus dem Auge laſſen, daß man in erſter Linie ins Kino geht, um etwas zu ſehen, ſo daß allzuviele Muſikpauſen leicht das Gefühl der Angeduld aufkommen laſſen.. Schauburg:„Die Kameliendame“ Ein anmutiger Film, nicht ohne ſentimentale Tragik. Er hält ſich an die bekannte Liebesgeſchichte Alexander Dumas, der mit ſeinen großangelegten Romanen ſchon oft Stoff für Filme liefern mußte. Ein Mädchen das Kamelien verkaufen mußte. fällt durch ſeine Schönheit einem Lebemann auf, zu dem es auch nach einer Mißhandlung durch den Vater läuft. Daun beginnt ein ſchneller kometenhafter Aufſtieg. Der letzte Lieb⸗ haber iſt ein Herzog. Im Grunde fehlt der Kameliendame etwas: die echte Liebe. Mit Macht zieht es die Kameltendame [Norma Talmadgeß zu einem fungen Mann(Gilbert Ro⸗ land), der ihre wahren Gefühle zuerſt verkennt. dann aber doch in ihre Arme getrieben wird. Die Trennung erfolgt bald durch den Vater des fungen Mannes(Armand) und die Ka⸗ meliendame kehrt wieder zu ihrem erſten Liebhaber zurück. In einer Geſellſchaft ſieht Armand ſeine immer noch geliebte Marguerite wieder. Es kommt zu einem Auftritt, in deſſen Verlauf er ihr Vorwürfe macht, die ſie ſeeliſch zuſammenbre⸗ chen laſſen. Die Reue Armands kommt zu ſpät, ſeine Geliebte ſtirbt; er kann nur noch auf der Nachlaßverſteigerung ihr Tagebuch, das ihm über ſeine falſchen Anſchuldigungen Auf⸗ ſchluß gibt, und ein lebensgroßes Bild von ihr erwerben. Herrlich ſind die verſchiedenen Szenen. die aus dem Tagebuch den jungen Menſchen noch einmal alles erleben laſſen. Dayon geht der Film aus und damit ſchließt er auch. Der Film bildet ein abgeſchloſſenes Ganze mit feiner Wirkung. Angenehm und unaufdringlich ſpielt ſich das bewegte Leben einer der arößten Veranſtaltungen Montag, den 28. März 1928 Theater: Natlonaltheater:„Schinderhannes“.30 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerplele„Libelle“ 8 Uhr.. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Der Bettelſtudent“.— Capitol: „Schinderhannes“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Bettler vom Kölner Dom“.— Palaſt⸗ Theater:„Die Scala⸗Theater:„Schinderhannes“.— Schauburg: „Die Kamellendame“— Ufa⸗Theater:„Frau Sorge“. Aus den Rundfunk⸗ Programmen Montag, 26. März Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen 20.30 Uhr: Arien, 22.30 Uhr: Nachtmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Kammermuſik, Vom Sinn des Lebens. Frankfurt(Welle 428,6) 12.30 Uhr: Uebertragung Mittagsſtändchen, 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: 5 Mikrophone, Dialektaustauſch, anſchl. Schallplatten.. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr:„Don Juan und Fauſt“, Tragbd. Königsberg(Welle 329,7) 21.10 Uhr: Kammermuſtk. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Uebertragung von Köln, Collegium muſicum, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Uebertragung von Dresden Heiteres Konzert, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 535,7) 30.35 Uhr: Heut komm' ma'ſamml. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Abend der 5 Sender. Ausländiſche Sender Daventry(Welle 1604,3) 13 Uhr: Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20.45 Uhr: Klavierkonzert, 22.35 Uhr: Leichtes Orcheſterkvnzert. Radio Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Konzert. Mafland(Welle 550) 21 Uhr: Uebertragung einer Operette. Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Leichte Muſik. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Gedächtniskonzert Schubert, Uebertr. Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Uebertr. v. Lauſanne, Symphoniekonz. Zürich(Welle 588,2) 21 Uhr: Operetten und Schlagerabend. Prag(Welle 348,9) 20.30 Uhr: Konzert. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Nora Lichtnetzempfänger arbeitet ohne Acen, ohne Auoden⸗ batterie glänzend an jeder Lichtleitung. Alle die ihn haben ſind entzückt. Vorführung jederzeit. (Welle 1250) 21.10 Uhr: non Kaſſel, Abend der franzöſiſchen Lebedamen ab. dazwiſchen das ehrliche Liebesſpiel mit dem jungen Menſchen. Die Leiſtungen von Norma Tal⸗ madge und Gilbert Roland ſtehen ſich in nichts nach; ſie verſtehen es. ihre Rollen glaubhaft zu machen; man muß mit dieſen beiden Menſchen mitfühlen. Auch für die Kameliendame kann man nur ein Gefühl des Bedauerns aufbringen. Was hätte das für eine prächtige Frau und Mutter geben müſſen. wenn ſie aleich in die richtigen Hände gekoammen wäre. Ihr Spiel hat gar nichts von einer großen Lebedame an ſich. Alles ſo natürlich und ungekünſtelt, daß man ſofort für ſie eingenom⸗ men wird. Eine große Leiſtung der beiden Gegenſpieler. Die geſamte Aufmachung des Films iſt erſtklaſſig. 5 Ufatheater:„Frau Sorge“ Es aibt Menſchen, hinter denen tagaus tagein das grin⸗ ſende Geſicht von Frau Sorge ſteht, die ſich mühen und ſchaf⸗ fen und mit heißem Sehnen auf ihren Anteil am Glücke warten. Ein ſolches Lebensſchickſal beſchreibt Hermann Su⸗ dermann in ſeinem Roman„Frau Sorge“, deſſen Motive in dem gleichnamigen Filmwerk der Deutſchen Filmunion ihre Auferſtehung feiern. Robert Land hat als Regiſſeur aus dem Stoff herausgeholt,, was nur irgendwie herauszuholen war. Das Darſtellermaterial hätte nicht beſſer zuſammengeſtellt werden können. So iſt in Verbindung mit einer guten Auf⸗ nahmetechnik ein Film entſtanden, der weit über dem Durch⸗ ſchnitt ſtehtl. Da iſt in erſter Linie Fritz Kortner als Mey⸗ höfer ſen. Neben der Rolle des Erpreſſers in„Die Aus⸗ geſtoßenen“ dürfte dieſe Figur eine der beſten ſein, die der bekannte Charakterdarſteller bis ſetzt verkörpert hat. Die Ge⸗ ſtalt des Phantaſten und Alkoholtkers kann man nicht heſſer zeichnen. Seine Partnerin Mary Carr iſt mit ihm Ppf⸗ gerin und Mittelpunkt der Handlung. Sie hätte Jean Paul als Vorbild für die Linette ſeines„Siebenkäs“ dienen kön⸗ nen. Etwas Gebücktes, Magdͤhaftes beherrſcht ihr Spiel, Das Leben hat ſie zur Dulderin gemacht. Schweigend geht ſie den ſteinigen Pfad, an dem grinſend Frau Sorge ſteht. Nur ab und zu, wenn die Not kommt, rafft ſie ſich zur Heldengröße der Frau und Mutter empor. Ihre Rolle hat im Leben un⸗ endlich viel Parallelen. Weil der Zuſchauer das weiß, macht ihr üherzeugungstreues Spiel einen umſo intenſiyeren Ein⸗ druck. Kamerad ihrer Sorge iſt ihr Sohn Paul, der von Wilhelm Dieterle nicht minder aut verkörpert wird. Käthe Meyhbfer(Grete Mosheim) hat das leichtſinnige Blut ihres Bakers geerbt und erhöht den Sorgenkomplex von Mut⸗ ter und Bruder. In den übrigen Rollen ſind Carl de Vogt, Hermine Sterler uſw beſchüftigt. Alles in allem: der Film iſt kein phantaſtiſcher Roman, deſſen Handlung ſich in erd⸗ ferner Wirklichkeit abſpielt, ſondern ein Ausſchnitt aus dem tatſächlichen Geschehen, der gerade durch die beinahe zur Selbſtverſtändlichkeit gewordene Einfachheit der Darſtellung die ſtärkſten Eindrücke hinterläßt. a a 1 Alhambra:„Der Bettelſtudent“ Harry Liedke hat das Feld ſeiner Tätigkeit einmal ausnahmsweiſe nach Rußland verlegt. Der Boden ſcheint ihm wegen ſeiner vielen Liebesabenteuer etwas zu heiß geworden zu ſein.(Damit ſind natürlich nur ſeine Flirts innerhalb der Filmhandlung gemeint.) Er iſt auch etwas be⸗ ſcheidener geworden, denn er begnügt ſich in dem vorliegen⸗ den Falle mit einer einzigen. Was ſich bei ihm aber nicht ge⸗ ändert hat, iſt das ſörgenlos freche Sanguintkertum des Lebenskünſtlers. Als Bettelſtudent macht er mit ſeinem Ka⸗ meraden vom gleichen Metier Jan(Exuſt Verebes) einen ruſſiſchen Marktflecken unsicher, Es gehört ſchon eine göttliche Frechheit dazu, zuerſt Kartoffeln zuſammenzubetteln, um dieſe dann direkt neben den Ständen der milden Spender zu ver⸗ kaufen. Hier erwiſcht die beiden die heilige Hermandad und transportiert ſie in das Gefängnis, deſſen Oberſt Ollendorf von keinem geringeren als dem prächtigen Haus Junker⸗ mann verkörpert wird. Er ſcheint ſich in der ruſſiſchen Unt⸗ form nicht wohl zu fühlen, denn ſein Spiel erreicht auch nicht annähernd die Leiſtungen des Feldherruhügels, der toten Ex⸗ zellenz uſw. Dagegen iſt Hermann Picha als Gendarm Eu⸗ terich im richtſgen Fahrwaſſer. Wer bei der Szene, in der der Brave ſich aufmacht, um ſeinen entſprungenen Häftling zu ſuchen, ihn in einer Kneipe findet, einen Kanonen rauſch angebunden bekommt, während ſein Bajonett mit Aepfeln vollgeſpteßt wird und er dann von eben dem Häftling brüder⸗ lich ins Gefängnis zurückgebracht wird, nicht lacht, für den iſt Lachen überhaupt ein Fremdwort. Verebes iſt Liedtke ein würdiger Genoſſe und, was Durchtriebenheit anbelangt, dieſem womöglich noch über. Maria Paudler iſt als Brontslawa wie immer der freche, goldige Backfiſch, der in dem Hauſe ſeiner Mutter der Gräfin Nowalska(Ida Wü ſt), neben det etwas ſtillen Schweſter Laura 2 Eſterhaz y) die trei⸗ bende Kraft bildet, Es iſt kein Wunder, daß ſich Bronislawa zu dem ſorgloſen Jan hingezogen fühlt, der bei ſeiner Ver⸗ haftung wegen der Kartoffelgeſchichte ſogar die Frechheit auf⸗ brachte, dem Gefängnisoberſten den Raſierapparat zul klauen, um damit ſeine Zellengenoſſen einer allgemeinen Raſur zu unterziehen. Die Zuhörer quittteren die Darbietungen ift dem verdienten Lachen. D. Landgräfin“. Wiens 7 ö N 4. Seite. Nr. 148 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 28. März 1928 Aus dem Lande Verhaftung zweier Geiſterbeſchwörer Hier fielen zwei Burſchen namens und Joſef Mater Haßlach, 25. März. RN Hermann ö fert haben, der Polizei 0 aingen; hen könnten. das Geif 5 Sie behaupteten noch. Vieh verhert habe. 125 0 ge herein und vergruben ben ihre Hexenarbeit Sb wurde die Frau bis die Leute nochmals 120 Mark den Sie liehen ſich das Geld beiden Burſchen und nahm ſich ihrer an. Schlimme Folgen des Krieges bei Schulkindern Wie in dem Jahresbericht der jule(Mädchenrealſchule mit Gymnaſtum und Real⸗ das Schuljahr 1927/8 vermerkt iſt, hat ſich 8zuſtand der Schülerinnen gegen die In Sexta bis Quarta, machen ſich aber die ſchlimmen Folgen des Krieges noch ſehr bemerkbar. nahmen ſind die rund 260 Kinder dieſer * Karlsruhe, 23. März. Leſſ gymnaſium) über der Geſundhei letzten Jahre Klaſſen, weſentlich gebeſſert. 1 ſich die Beiden in Wolfach geleiſtet. Sie brachten hrung. daß es in einem Haus ſpuken ſollte. Sie 5 en aberaläubigen Leuten hin und verſicherten die⸗ ß ſie unter gewiſſen Bedingungen den Gei ſt austrei⸗ daß der Unter anderem verlangte der böfe ſo behaupteten ſie, daß 100 Mark in neuen Silber⸗ münzen auf dem Friedhof zwiſchen 12 und 1 Uhr nachts vergraben würden. Die leichtgläubigen Leute 8 die 100 Mark. en aber in der Folgezeit noch mehr Geld zu erpreſſen und und ihre Beſchwörerei nachts einmal von dem böſen Geiſt ge⸗ hörig durchaeprügelt. Die Hexerei hörte aber nicht auf. n ſi eld zum Teil von Verwandten und unten. Endlich kam die Polizei hinter die„Geiſterei“ der kinder und faſt alle in Karlsruhe geboren, das, von aller Not abgeſehen, unter den pielen Fliegerüberfällen zu leiden hatte. Dieſe Kinder befinden ſich zum größten Teil noch in nervöſer Erregung und ſind nicht imſtande, auch nur kürzere Zeit hindurch in geſpannter Aufmerkſam⸗ keit dem Unterricht zu folgen, auch ermüden ſtie geiſtig und die verſchiedene körperlich ſehr raſch. 1 in die Hä Das N 5? Heddesheim, 25. März. Am heutigen wurden in der hieſigen ev. Pfarrkirche 31 Mädchen konfir miert. Weinheim, 23. März. Um den Kriegsbeſchädigten, die im Genuſſe einer Rente ſind, und Kriegerwitwen das Bauen einer eigenen Wohnſtätte zu erleichtern, hat der hieſige Stadtrat folgenden Beſchluß gefaßt:„Jedem rentenberechtigten Kriegsbeſchädigten, der ein Wohnhaus baut, wird neben dem üblichen Baudarlehen ein Zuſatzda rlehen von 400 Mark gewährt. Dieſe Vergünſtigung wird auch den Kriegerwitwen eingeräumt. Der vorſtehende Beſchluß ſoll auch auf die Bau⸗ weiter fort. ten der neuentſtandenen Siedelung der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen am Südweſtende der Roſenbrunnen⸗ ſtraße rückwirkend ausgedehnt werden. * Karlsruhe, 22. März. Wegen M ilchfälſchung ge⸗ langten 4 Perſonen aus Bauerbach und eine Perſon aus Bietigheim zur Anzeige, weil ſie gewäſſerte Milch als Voll⸗ milch an die Milchſammelſtelle abgeliefert haben. * Schöllbronn im Albtal, 23. März. Geſtern abend zwi⸗ ſchen 5 und 6 Uhr wurden einer Wit w e 590% geſtohlen. Man vermutet als Dieb Stoff hänler, die im Dorfe Stoffe zum Verkauf anboten und in der Frau einen Käufer gefunden hatten. Als die Frau den Betrag von 14% bezahlte, ſahen die Hauſierer, daß dieſe noch mehr Geld in ihrer Schublade hatte. Unterdeſſen ging die Frau in den Hof und als ſie zu⸗ rückkam, bemerkte ſie zu ihrem großen Erſtaunen, daß ihr der Mit wenigen Aus⸗ Betrag von 590% fehlte. Sie verſtändigte ſofort die Polizei. Sonntag Judika Knaben und 19 böſe Geiſt auch ktelen auf dieſe Die Beſchwörer Gaunern bezahlt hat⸗ drei den unteren Nachbargebiete * Darmſtadt, 22. März. Als auf der Heimfahrt vor Darmſtadt nach Neu⸗Iſenburg der 28fährige Motorradfahrer Georg Müller einem entgegenkommenden Radfahrer aus⸗ weichen wollte, verlor er die Gewalt über ſeine Maſchine und ſauſte mit voller Wucht gegen einen eiſernen Laternenpfahl. Müller erlitt derart ſchwere Verletzungen, daß er kurz nach ſeiner Einliferung ins Krankenhaus verſtarb. * Saarbrücken, 23. März. In dem nahen Bergmannsort Heusweiler fuhr geſtern abend ein Laſtwagen in eine Gruppe von der Arbeit kommender Bergleute, wobei ein Arbeiter auf der Stelle getötet und ein anderer ſchwer verletzt wurde. Obwohl der Chauffeur weiter⸗ ſuhr, um ſich der Ergreifung zu entziehen, gelang es, ihn noch in der Nacht zu verhaften. 8 5 * Straßburg, 21. März. In Oberhoffen im Unterelſaß riß ſich der Gemeindeſtier los und ſtürmte in den Sitzungs⸗ ſaal des Bürgermeiſters hinein. Die dort anweſenden Leute nahmen ſchleunigſt Reißaus. Das Tier wandte ſich als⸗ dann dem Büro des Gemeindevorſtehers zu, er ſich noch ſchnell einriegeln und dann durch das Feuſter ſich retten konnte. Als das Tier zum zweiten Male die Rathaustreppe hinaufrannte, brach die Treppe unter der ungewohnten vaſt zuſammen. Der Führer des Stieres wurde bei ſeinen Be⸗ mühungen, das wildgewordene Tier wieder einzufangen ſo übel zugerichtet, daß er ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. (Mülhauſen i. E. 22. März. In der Elektrizitätszentrale einer Fabrik war infolae Kurzſchluß ein Kleider⸗ ſchrank in Brand geraten. Bei näherer Unterſuchung fand man in den Schaltanlagen eine tote Katze die mit den elek⸗ triſchen Leitungen in Berührung gekommen war und dadurch Calle ien Mau ift dem Diebe bereits auf der Spur. Dur zich luß und den Brand verurxfacht hatte. r a 3 7 Tae 2 4 US QAN 5 Setzt worden. und dankbares Andenken. Durch das Hinscheiden des Herrn Josef Rüchler Alisſadirai und Archiieki in Mannheim am 23. März 1928 ist unsere Gesellschaft in tiefe Trauer ver- Her Verstorbene hat unserem Unternehmen seit mehr als 20 ſahren als Mitglied des Aufsichtsrates angehört. Er hat uns mit seinen reichen Erfahrungen in eifriger Förderung unserer Interessen treu zur Seite gestanden; der stets gerechte Sinn und die unermüdliche Schaffensfreudig- keit, die wir in den langen jahren des Zusammenarbeitens in dem Dahin⸗ geschiedenen kennen lernten, sichern ihm in unseren Herzen ein dauerndes Der Aufsichtsrat und Vorstand der Tonwaren- Industrie Wiesloch 4052 Aktiengesellschaft in Wiesloch Die 6 Tennisplätze am Südrand der . 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Nach dem Wechſel ſah es faſt ſo aus, als ob Waldhof wie immer erledigt ſei, da ſich der Sturm am An⸗ fang nicht mehr recht zuſammenfand und Engelhardt, der ſchon bald nach Spielbeginn wegen Verletzung ausſcheiden mußte, auch in der zweiten Spielhälfte vollkommen ausfiel. Es iſt verſtändlich, daß die Zuſammenarbeit des geſamten Sturmes darunter leiden mußte. Wenn Waldhof trotzdem zuerſt das Spiel auf:1 ſtellen und dann unentſchieden halten konnte, ſo iſt das ein Beweis, daß Waldhof tatſächlich aus den letzten Niederlagen gelernt hat. Die Mannſchaft war techniſch mindeſtens ebenſo gut wie die Stuttgarter, dieſe jedoch waren körperlich ganz entſchieden im Vorteil, was ſie auch weidlich ausnützten. Ihr Spiel war manchmal ſehr derb, um keinen ſchärferen Ausdruck zu gebrauchen. Mit dem Ergebnis muß Waldhof aber zufrieden ſein. Nur noch ein Punkt trennt es jetzt von der Wormatia Worms. Der Karls⸗ ruher Fußballverein mußte ſich auf eigenem Platze dem beſſeren Spiel der Frankfurter Eintracht beugen Und hat jetzt keine Ausſichten mehr, einen der erſten Plätze zu erringen. Eintracht Frankfurt dagegen bleibt dem Tga⸗ bellenführer Bayern München, der erwartungsgemäß 12 f gegen den F. V. Saarbrücken:2 gewinnen konnte, hart . auf den Ferſen. Dicht hinter Eintracht liegt die Sp. Bg. Fürth auf dem dritten Platz mit nur einem Punkt weniger. Fürth konnte die gefürchtete Mannſchaft Wormatia Worms, die ſich ſehr gut hielt, mit:1 beſiegen. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch, verloren Tore Punkte Bayern München 10 75 3— 32:13 17 Eintracht Frankfurt 10 6 8 1 27114 15 Sp. ⸗VBg. Fürth 10 5 4 1 26.8 14 Kickers Stuttgart 10 5 4 3 20.18 10 Karlsruher F. V. 10 4 1 5 26:19 9 Wormatia Worms 10 2 3 5 18:29 7 S. V. Waldhof 10 2 2 6 19·31 6 -V. Saarbrücken 10 1— 9 14.50 2 Ein verſchenkter Sieg des Rheinmeiſters S. V. Waldhof— Stuttgarter Kickers:2(:1) Der letzte der Gegner von Ruf ſtattete mit Stuttgarter Kickers am geſtrigen Sonntag im Stadion ſeinen Beſuch ab. Im allgemeinen wurde nach der mächtigen Abfuhr in Fürth mit einer weiteren Niederlage für Waldhof gerechnet und muß das Ergebnis nach außen überraſchend wirken. Und doch entſpricht es der Tatſache, wenn man behauptet, daß der Rheinvertreter wieder einmal einen ſicheren Sieg aus der Hand gab. Erſt knapp vor Schluß gelang es Kickers, einen immer wiederkehrenden Fehler der Waldhöfer Tordeckung be⸗ ſunnen zu nützen und den von der auf gleicher Höhe und zu weit aufgerückten Verteidigung verlaſſenen, aber auch unſiche⸗ ren Rihm zu überwinden und das Unentſchieden herzuſtellen. Schon das Führungstor der Kickers in der erſten Hälfte war von Rihm eine verſchenkte Sache, und wenn man die aus⸗ geſprochene Ueberlegenheit der Mannheimer vor der Pauſe hexückſichtigt, iſt das Wort vom verſchenkten Sieg keine Ueber⸗ hebung. Allerdings kam Waldhof, das abſchnittweiſe glänzend ſpielte und ſchoß, der Umſtand entgegen, daß die Seele der Kickersmannſchaft— Niederbacher— kurz nach Beginn ſchon verletzt wurde, auf den Linksaußenpoſten als Statiſt ging, ſodaß überhaupt kein Aufhau und Zuſammenhang wie auch keine geſchloſſene Deckung bei den Stuttgartern aufkam. Sel⸗ ten ſah man ſo die Kickers und lag die Enttäuſchung dieſes⸗ mal auf der Gäſteſeite. Nur etwa Haarer im Tor, Höſchele und Michalek in der Verteidigung, dann Niederbacher, ſoweit ex eben konnte, und vereinzelt Wunderlich wären beſonders zu erwähnen. Der Ausfall des verletzten Mittelläufers Nie⸗ derbacher zeigte aber doch zu bedenklich, wie ſehr die Stutt⸗ garter auf dieſen Spieler angewieſen und eingeſtellt ſind. Die Waldhöfer in einer Umſtellung unter Heranziehung non Rihm und Kohl zeigten im erſten Spielabſchnitt, daß das dem zugyvoll, zielſicher und auch einmal wieder ſchußentſchloſſen arbeitenden Gegner in der erſten Spielſpanne gegenüber. Engelhadt, wie Engelhardt Ul und Decker waren voll auf der Höhe; Kohl am rechten Flügel ſetzte Druck, ebenſo Schäfer in der Verteidigung und nur Skutlareck ſchien nicht in beſter Verfaſſung. Walz gab ſich alle Mühe, auch Brückl als Mittel⸗ läufer. Nur die angeführten ſtarken Verſager des Verteidi⸗ gungstrios belaſten in der Leiſtung, wie im Reſultat, das Ganze. Einen winkenden Sieg energiſch und allen Ernſtes zu halten, das fehlt eben Waldhof doch Der knappe Umriß des Spiels. Vom Anfang weg liegen die Waldhöfer in allmählicher Steigerung im Angriff, aber erſt als Niederbacher ausfällt, lockert ſich das Kickersſpiel immer mehr, ſodaß Waldhof, das mit großem Eifer kämpft, zu einer ſehr guten Form aufläuft und Kickers ſtark bedrängt. Dennoch kommen dieſe in Füh⸗ rung, als Rihm zu weit vorn poſtiert, einen hohen Ball aus den Händen über ſich hinweg aufs Tor rollen läßt und der Stutgarter Halbrechte ſchiebt ins leere Netz. Mit außerordent⸗ lichen Elan ſucht Waldhof aufzuholen, einige Paſſes und Schüſſe ſteigen, aber immer iſt es Haarer der als letztes Hin⸗ dernis ſtandhält, bis es dann Engelhardt II auf erneute Her⸗ eingabe von Kohl gelingt, mit ſofortigen ſcharfem Schrägſchuß auszugleichen. Faſt dauernd werden Kickers in ihrer Hälfte gehalten und hält das Drängen der Mannheimer mit periodi⸗ ſchen Unterbrechungen bis zur Pauſe an. Nach Seitenwechſel bringt Waldhof aber den vorausge⸗ gangenen, Zug nicht mehr auf und ſuchen wechſelnde Umſtel⸗ fungen die Schwächen zu beheben. Unter Niederbachers Initiative entwickelt daun Stuttgart einen Gegendruck, der das Spiel verteilt geſtaltet, aber ein feiner Kombinationszug Waldhofs erreicht, trotz momentan verſtärkter Kickersver⸗ teidigung, durch Decker mit tadelloſem Eckenſchuß, die Führung l. Unter ſcharfſem Einſetzen der Schwaben entſtehen auch . immer noch vorhanden. Faſt machtlos ſtanden Kickers Der Nheinbezirk elkluſcht wieder für Waldhof härtere Momente und kurz vor Schluß iſt die wieder einmal vollkommen umgeſtaffelt ſtehende und aufge⸗ rückte Verteidigung überholt und auch der herauslaufende Rihm iſt nicht imſtande den aufs Netz gegebenen Ball zu er⸗ reichen.:2. Kickers: Haarer; Michalek, Höſchele; Schmidt, Niederbacher, Kurz; Wunderlich, Grünfeld, Welz, Maneval, Liebe. Waldhof: Rihm; Hauth, Schäfer; Engelhardt l, Brückl, Bretzing Il; Kohl, Decker, Walz, Engelhardt II, Skut⸗ lareck.— Sehr mäßig war die Leitung durch Huſſ el⸗Nürn⸗ berg und war es kein Wunder, daß ein Teil der Zuſchauer zum Pfeifkonzert ſeine Zuflucht nahm. Die rund 8000 Be⸗ ſucher verließen wohl kaum enttäuſcht das Stadion. Und doch hätte es ein vollverdienter Sieg ſein können. Die Schüler⸗Städte⸗Mannſchaften Mannheim Ludwishafen unterhielten die Zuſchauer vor dem Haupttreffen im Stadion in einem ſehr fair und eifrig durchgeführten Spiel, das die Mannheimer Vertreter knapp— aber durch die doch auch beſſere Leiſtung— verdient:0 entſchieden. Es kam ja weni⸗ ger auf das Ergebnis an, als darauf, die Art kennen zu lernen, mit der der junge Nachwuchs ſeine Aufgabe auffaßt und da muß man ſchon ſagen, daß wirklicher Sportsgeiſt und echte Sportfreunde herrſcht. Auch an erheiternden Szenen fehlte es nicht. Die Aufſtellung. Mannheim: Vogelmann (07); Gremm, Schüßler(Vf.); Leibold(VfR.), Wenzelburger (Bfs.), Rasmus(Waldhof); Bühler, Hermann(Phönix), Billmeier, Groß(Waldhof), Heinz(Phönix). LZudwigs⸗ hafen: Oſtern(Phönix), Bez(Pfalz), Ehriſt(Union), Grau Forſtner(Phönfx); Oberfrank, Harder, Freuch(Pfalz); Müller, Fritz; Abele(Phönix).(Ein genauerer Bericht folgt an anderer Stelle.) Aug. Mü le. Verdienter Punktgewinn in Karlsruhe Karlsruher F. V.— Eintracht Frankfurt:2(:2) Zu dieſem bedeutenden Treffen hatten ſich auf dem K. F..⸗Platze 10000 Zuſchauer eingefunden. Als Schiedsrich⸗ ter fungierte Fritz⸗Oggersheim, der gegen die beiden Kampf⸗ leiter, die an den beiden letzten Sporttagen in Karlsruhe Spiele leiteten, ſehr günſtig abſtach. Das Spiel ſelbſt war wenig ſchön. Beide Mannſchaften ſpielten etwas zu ſehr verkrampft. Während die Eintracht in der faſt ohne Unter⸗ brechung dominierte und auch durch Ehmer und Dietrich zwei Treffer erzielen konnte, mußte ſie ſich in der zweiten Halb⸗ zeit faft ganz auf die Verteidigung beſchränken. Die im Tor⸗ ſchuß wieder fehr unſicheren K. F..⸗Stürmer konnten aber nur einen Treffer einholen und mußten ſo den Gäſten aus Frankfurt, die wieder mit Erſatz für Schaller ſpielten einen knappen Sieg überlaſſen, der allerdings der beſſeren Geſamt⸗ leiſtung nach auch verdient war. Bei den Frankfurtern war Trumpp im Tor wieder einmal glänzend. Schütz und Kirchheim zeigten verſchiedent⸗ lich Unſicherheiten, waren aber ſonſt gut. In der Läuferreihe zeigte Goldammer während der erſten Halbzeit ein glänzen⸗ des Spiel, Nach der Pauſe mußte er ſich mit ſeinen beiden Nebenleuten faſt ganz auf die Abwehr beſchränken. Der An⸗ griff war in dieſer Spielphaſe auf ſich allein angewieſen. Im Sturm boten Dietrich und Kiſſinger ausgezeichnete Leiſtungen, Kellerhoff ſah man ſchon beſſer, Döpfer ging an, Ehmer gefiel durch ſeine wuchtigen Schüſſe. Der Karlsruher F. V. lieferte zeitweiſe ein mäßiges Spiel. Die Verteidiaung war in der erſten Halbzeit ſehr un⸗ ſicher, nach der Pauſe beſſer. Die Läuferreihe erreichte nicht ihre gewohnte Form. Im Sturm war Vogel ſchwach, Bekir und Link, ſowie zeitweiſe auch Quaſten ſehr gut. Fürth wird wieder beſſer Sp. Vg. Fürth— Wormatia Worms 321(:0) In Fürth ſcheint ſich allmählich wieder das Vertrauen zu den Einheimiſchen und der Geſchmack an den füddeutſchen End⸗ ſpielen einzuſtellen. Jedenfalls wollten 8000 Zuſchauer das Auftreten der Wormſer Ueberraſchungsmannſchaft ſehen, die Fürth im Vorſpiel einen Punkt abgenommen haben. Die wieder zu ſich ſelbſt gekommenen Fürther führten aber in der erſten Halbzeit ein ſolch beſtechendes Spiel vor, daß Worms ſich bis zur Pauſe dreimal geſchlagen bekennen mußte. Nach dem Wechſel kam wie immer die große Leiſtung der Gäſte, die umſo höher einzuſchätzen iſt, als ſie durch die wieder auftretende alte Verletzung ihres Sturmführers Winkler in ihren Aktionen ſtark behindert waren. Worms konnte durch einen Faulelfmeter durch Müller das Ehrentor erzielen. Die Wormſer Mannſchaft hinterließ in Fürth einen recht guten Eindruck. Ihre beſten Spieler waren die Läufer, die eine glänzende Arbeit leiſteten. Die Verteidigung da⸗ gegen machte verſchiedentlich einen unſicheren Eindruck und ließ befreiende Schläge vermiſſen. Der Wormſer Sturm zeigte erſt nach der Pauſe, was er kann. Leider blieb der gefährliche Sturmführer und Durchreißer Winkler die meiſte Zeit Statiſt, da ſich ſeine alte Verletzung hald wieder bemerk⸗ bar machte. Damit war den Aktionen der Gäſte die Schärfe genommen. 5 Fürth spielte in der erſten Halbzeit ganz hervorragend und erinnerte in ſeinen Leiſtungen an ſeine beſten, längſt ver⸗ gangenen Tage. Beſonders Franz im Sturm hatte einen großen Tag, desgleichen die beiden Verteidiger Kubpfle und Hagen. Kraus l ſtand, wie man hört, aus diſßiplinariſchen Gründen nicht in der Elf. Die Läuferreihe arbeitete defenſiv ſehr gut, offenſiv indes durchaus ungenügend, hierdurch wurde der Sturm vielfach lahmgelegt. Schiedsrichter Rettelbach lieferte keine ſchlechte Leiſtung, ſchien aber nach Anſicht der Zuſchauer einſeitig zugunſten der Wormſer brientiert und mußte verſchiedentlich Pfeifkonzerte einſtecken. Bayern München weiter in Front F. V. Saarbrücken— Bayern München:4(:1) Die Fußballgemeinde des Saargebietes hatte wieder ein⸗ mal ein Ereignis. Von nah und fern ſtrömten die Maſſen herbei um den wahrſcheinlichen ſüddeutſchen Meiſter ſpielen zu ſehen. 15000 Zuſchauer umſäumten ſchließlich den Platz am Ludwigspark und boten im Verein mit dem milden Frühlingswetter dem Großkampf einen würdigen Rahmen. Die Ueberraſchung war aber nicht etwa die imponierende Leiſtung der Bayern, ſonden das ſehr gute Spiel der Saar⸗ länder, die noch weit beſſer als am vergangenen Sonntag gegen den K. F. V. ſpielten. Die Bayern mußten ihr Letztes aus ſich herausgeben, um die in Angriff und Verteidigung gleich gut ſpielenden Saarländer:4(:1) ſchlagen zu kön⸗ nen, Beſonders verdient machte ſich bei Saarbrücken um das ehrenvolle Ergebnis der vorzügliche Torwart Dahlheimer und der wieder ſpielende Zeimet, der als rechter Läufer den ge⸗ fährlichen linken Flügel der Bayern im Schach hielt. Die Bayern ſpielten nicht ganz den Erwartungen entſpre⸗ chend. Wohl zeigten ſie ein kechnſſch und taktiſch hervorragen⸗ das Withligſte vom Sonntagiport Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft: Waldhof ſpielk gegen die Stuttgarter Kickers unentſchieden. V. f. L. Neckarau in Mainz geſchlagen. 1860 München kann auch gegen den 1. F. C. Nürnberg ſiegen. Sonſt gewinnen die Favoriten ihr Spiele. * Süddeutſchland gewinnt den D. S..⸗Handballpokal. Ruderklub Heidelberg Süddeutſcher Rugbymeiſter: 88 ſchlägt den Frankfurter T. V. 90 Amateurboxkämpfe in Mannheim: Die Boxabteilung des V. f. R. ſiegt gegen eine kombinierte franzöſiſche Mannſchaft mit :2 Punkten. 4 Frühjahrswaldlauf der Mannheimer Turner: Schöne Leiſtungen. Weitere Siege des Deutſchen Waſſerballmeiſters, Waſſer⸗ freunde Hannover. Radrennen im Reich. Nürnberger Turner⸗Hallenſportfeſt: Gute Leiſtungen. des Spiel, waren blendend in der Ballbehandlung und äußerſt ſchnell, ſie ließen aber auch manche Schwächen durchblicken. Die Hintermannſchaft war zeitweiſe ziemlich unſicher und die Läuferreihe kam auch über ein Durchſchnittsſpiel nicht hin zus. Der beſte Teil der Mannſchaft war der Angriff, in dem be⸗ ſonders Zöttinger hervorragte. Saarbrückens Mannſchaft ſpielte im großen und ganzen gut. Alle bemühten ſich nach Kräften und Können. Beſonders zeichneten ſich Dahlheimer und Zeimet aus, aber auch die Verteidigung und der An⸗ griff warteten mit ſehr guten Leiſtungen auf. Schneider⸗ Niederrad leitete einwandfrei. Runde der Zweiten und Dritten Gruppe Nord weſt F. S. V. Mainz 05. V. f. L. Neckarau:1(:0) Boruſſia Neunkirchen V. f. L. Neu⸗Iſenburg 223(:1) Rot⸗Weiß Frankfurt Saar 05 Saarbrücken:2(:1) 15 V. f. L. Neckarau, der am vergangenen Sonntag den Ta⸗ bellenführer, F. S. V. Frankfurt, glatt 311 ſchlagen konnte, mußte ſich diesmal dem F. S. V. Mainz 05 mit dem gleichen Ergebnis beugen. Neckarau dürfte ſich durch dieſe Niederlage endgültig die Ausſichten auf die Führung verſcherzt haben. Mainz konnte durch dieſen Sieg den 2. Tabellenplatz erringen und liegt relativ mit 3 Punkten hinter dem F. S. V. Frankfurt. Boruſſia Neunkirchen, die gegen den V. f. L. Neu⸗ Iſenburg im erſten Spiel ein Unentſchteden und damit den erſten Punkt erzielen konnte, unterlag geſtern mit 223 Toren. Rot⸗Weiß Frankfurt wurde durch Saar 05 Saarbrücken knapp mit:2 beſiegt und iſt dadurch auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. 2 Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte F. S. V. Frankfurt 10 0 2 1 30.18 15 05 Mainz 9 5 1 8 30121 41 V. f. L. Neckarau 9 4 2 3 31¹22 10 V. f. L. Neu⸗ 5 Iſenburg 9 2 6 1 18:18 10 03 Ludwigshafen 7 4— 3 18:16 8 05 Saarbrücken 9 3 2 4 14:24 8 Rotweiß Frankfurt 8 1 4 3 12.14 6 Bo ruſſia Neunkirch. 9— 1 8 15˙35 1 Neckarau unterliegt in Mainz F. S. V. Mainz. V. f. L. Neckarau 921(:0) 5000 Zuſchauer ſahen ein typiſches Punkteſpiel, das aber ſtets ſehr intereſſant war, ſodaß die Zuſchauer bis zum Schluß im Bann gehalten wurden. Der Sieg der Mainzer fiel, wenn er überhaupt verdient war, etwas zu hoch aus. Neckarau hatte ungewöhnlich viel Pech. Beſonders in der erſten Halbzeit gingen ſehr zahlreiche Schüſſe gegen die Lat⸗ ten oder knapp neben die Pfoſten. Im Feldſpiel waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig. in ſeinem ausgezeichneten Torwort. Lautner ſtand wieder zwiſchen den Pfoſten der Rheinheſſen und ihm allein iſt es faſt zu danken, daß die Gäſte nicht zu dem verdienten Aus⸗ gleich kamen. Lipponer gab den Mainzern in der 28. Minute nach einer ſchönen Vorlage durch Kaiſer die Führung. Zahlreiche gut durchgeführte Vorſtöße der Neckarauer ſcheiterten an verſchie⸗ denen Hinderniſſen. Vor allem hielt ſich Lautner im Mainzer Tor ganz hervorragend. Fünf Minuten nach dem Wechſel ex, höhte Lipponer durch direkte Verwandlung eines Straf⸗ ſtoßes auf:0 für Mainz und in der 17. Minute konnte der Mainzer Mittelſtürmer Neiſche ſogar ein drittes Tox erzielen, Dann wurden die Gaſtgeber ganz in die Verteidigung ge⸗ drängt. Jedoch gelang es Neckarau erſt zwei Minuten vor Schluß durch den Halbrechten eine Flanke des Linksaußen zum Ehrentor zu verwandeln. 0 5 — 2 2 2 1 Die zweite Niederlage von Neu Iſenburg Boruſſia Neunkirchen— Bfeè Neu⸗Iſenburg 2238(221) Die Saarländer mußten den Kampf mit zwei Erſatzleuten im Sturm beſtreiten. Beſonders vermißt wurde der talen⸗ tierte Mittelſtürmer Deine. Der Kampf war ſehr intereſſant und ſehr ſchnell. Angenehm fiel auf, daß die beiden Maun⸗ ſchaften ſich einer ſehr fairen Spielweiſe befleißigten. Boxuſſiß hatte in der erſten Halbzeit etwas vom Spiel. Später war aber dann Neu⸗Iſenburg tonangebend. Die Gäſte konnten ſich zuerſt nicht durchſetzen und begingen auch in der Verteidt⸗ gung ſchwere Fehler. Dadurch war es dem Mittelſtürmer der Boruſſen Schneider möglich, in der 7. und in der 22. Minute zwei ſchöne Tore zu erzielen. Gegen Ende der erſten Halbzeit wurde Neu⸗Iſenburg beſſer. Fünf Minuten vor der Pauſe holte der Linksaußen Weider ein Tor auf.. was ſich beſonders bei Neu⸗Iſenburg vorteilhaft bemerkbar machte. Die Mannſchaften lagen ſtark im Angriff und koyun⸗ ten das Ausgleichstor erzielen. binatibuen der Gäſte fiel in der Mitte der Halbzeit, durch den Halblinkeu, auf Flanke von halbrechts das ſiegbringende Tor. Gegen Spielende kam Neunkirchen wieder ſtark auf, Alle Angriffe ſcheiterten jedoch an dem Neu⸗Iſenburger Torwart Blum, der die Bälle hervorragend meiſterte. Mainz hatte ein großes Plus Nach dem Wechſel hatten beide Mannſchaften umgeſtellt, Nach weiteren ſchönen Kom. 5 T 8. Seite. Nr. 148 Reue Mannhekmer Zektung(Morgen⸗Ansgadey 1 Montag, den 28. März 1928 Saarbrücken kommt auf Rot⸗Weiß Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken 12 021) Die Mannſchaften lieferten ſich einen flotten und erbitter⸗ en Kampf, den Rot⸗Weiß durch die Leichtſinnigkeit des Tor⸗ 1 8 hüters Kreſſe, der ſich allzuweit vor das Tor wagte, in letzter Minute verlor, als ein haltbarer Ball die Torlinie paſſierte. Es zeigte ſich erneut, daß ſich Saarbrücken verbeſſert hat. Frankfurt dagegen lieferte ein herzlich ſchwaches Stürmerſpiel, das beſonders darunter litt, daß der neue Halbrechte Weigand ſchon bald nach Spielbeginn verletzt wurde, nachher nicht mehr Boll zur Geltung kam und als Rechtsaußen mitwirkte. Das Spiel ſelbſt ſah die Frankfurter im allgemeinen mehr im An⸗ griff, dagegen war Saarbrückens Anariffsreihe viel gefähr⸗ licher und durchſchlagskräftiger. Der Schiedsrichter Diſtler⸗ Fürth, der ein leichtes Amt hatte, befriedigte. Dem Treffen wohnten 2000 Zuſchauer bei. Gruppe Sübdoſt S. V. München 18601..C. Nürnberg 110(:0) Union Böckingen S. C. Freiburg:0(:0) EY Die Münchener haben das Kunſtſtück fertig gebracht, beide Tabellenerſten einwandfrei zu ſchlagen. Nachdem am verganenen Montag erſt Wacker München:2 geſchlagen wurde, erlitt der 1. F. C. Nürnberg eine:0⸗Niederlage. Dieſe erneute Niederlage dürfte dem Deutſchen Meiſter jede Ausſicht auf Erringung des erſten Tabellenplatzes genommen haben. Wacker München wird wohl im Kampf um den 3. Platz die Gruppe Südoſt vertreten. Union Böckingen konnte S. C. Freiburg klar 410 ſchlagen. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Wacker München 9 6 2 1 38.14 14 1. F. C. Nürnberg 10 5 2 8 24.11 12 1860 München 10 5 1 4 18:23 11 Unton Böckingen 9 0 2 3 22218 10 S. C. Freiburg 10 3 4 8 20:18 10 B. f. B. Stuttgart 8 3 2 8 25:19 8 V. f. R. Fürth 9 2 2 5 17:21 6 Mhßnir Karlsruhe 9 1 1 6 9˙86 3 * München ſchlägt auch den Deutſchen Meiſter München 1860— L. F. C. Nürnberg:0(:0) Der Deutſche Meiſter vermochte vor 18 000 Zuſchauern nicht die letzte aroße Chance, die ihm die Niederlage Wacker durch 1860 München am letzten Montag verſchaffte, zu nutzen und die 1860er haben die große Befriedigung, nun doch die beiden Ta⸗ bellenführer zur Strecke gebracht zu haben. Das Treffen ſtand unter der ausgezeichneten Leitung des Schiedsrichters Wein⸗ gärtner⸗Offenbach, enttäuſchte aber faſt auf der ganzen Linie. Die Leiſtung der Nürnberger bewies, daß ſie z. Zt. wirklich für einen erſten Tabellenplatz nicht reif ſind. Ueberkombination in allen Mannſchaftsteilen, mit dem ſtets aleich bleibenden Eraeb⸗ ulis, daß die Münchener Hintermannſchaft die Ausſichten zer⸗ ſtören konnte. Aber auch Münchens Sturm befriediate nicht. Er zeigte bei totſicheren Torgelegenheiten mangelndes Schuß⸗ * vermögen. Daß unter dieſen Umſtänden die erſte Halbzeit tor⸗ los endete, kann nicht wunder nehmen, aber auch in der zweiten Halbzeit kann München nur einmal in der Mitte des Spiels durch Hornaß ein Tor und damit den Sieg erringen. Mit dieſem knappen Ergebnis aina der Kampf zu Ende. Böoͤtkingen rückt vor SC. Freiburg:0(:0) Das Treffen brachte inſofern eine Ueberraſchunag, als die gefürchtete Freihurger Elf eine-derartig hohe Niederlage hin⸗ nehmen mußte, die in dieſem Ausmaß ſedoch keinesweas ver⸗ dient war, denn die Gäſte waren den Einheimiſchen nicht ſo ſtarß unterlegen. Sie lieferten ſich ein ſehr autes Feldſpiel, da⸗ gegen verſagte der Angriff vor den Toren völlig. Ganz anders hei den Böckingern. Hier war neben dem ſchier unüberwind⸗ lichen Schübel im Tor der Sturm der beſte Mannſchaftsteil. Er erwies ſich als außerordentlich gefährlich und konnte dem ge⸗ miß nicht ſchlechten Freiburger Torwart Sauer nicht weniger als viermal das Nachſehen geben. Bis zum Halbzeitpfiff hatte der Halblinke Sammet bereits zwei Tore vorgelegt und erhöhte bald nach dem Wechſel auf:0. Schließlich kandete noch ein vierter Treffer durch Grau. Dem Spiele wohnten 3000 Zu⸗ ſthauer bei. Union Böckingen Germania Friedrichsfeld— V. f. R. Kaiſerslautern 411 5 Germania Friedrichsfeld hatte ſich für dieſen Sonntag den einſtigen Hinterpfalzkreismeiſter.f. R. Kaiſerslautern verpflichtet. Hat der.. R. auch von ſeiner einſtigen Spiel⸗ ſtärke manches eingebüßt, ſo iſt die verfüngte Mannſchaft doch jetzt wieder auf dem beſten Weg, an die ſchönen Erfolge früherer Jahre anzuknüpfen. Die Elf iſt körperlich recht gut dürchtrainiert, ſehr ausdauernd und eifrig, insbeſondere die Läuferreihe, die aber in taktiſcher Beziehung noch manches zu lernen hat. Taktiſch iſt überhaupt noch die Schwäche der Hinterpfälzer, deren Hauptſtärke neben zwei ſchnellen Außen⸗ ſtürmern vor allem die ſchlagſichere Hintermannſchaft bildet. So konnte der V. f. R. Kaiſerslautern auch das Halbzeitergeb⸗ nis von:1 bis faſt auf die letzte Viertelſtunde halten. Die Gäſte waren in Führung gegangen, Friedrichsfeld hatte auf einen Strafſtoß hin gus dem Gedränge heraus ausgeglichen Und war von da ab faſt bis Schluß mehr oder weniger ſtark überleßan gablieben. Doch Kaiſerslautern perſtärkte vor allem nach der Pauſe ſeine Abwehr und verteidigte das Unentſchie⸗ den mit Geſchick, während ſich der Sturm auf gelegentliche durchbruchartige Vorſtöße beſchränken mußte. Auf die Dauer konte die Abwehr aber doch nicht dem ſtändigen Druck ſtand⸗ halten. Als Sehlbach erſt einmal die Führung errungen hatte, folgten alsbald zwei weitere Treffer, die den Sieg in dem der heiderſeitigen Spielſtärke beſſer entſprechenden:1 End⸗ Ergebnis feſtlegten. Heitzler hatte auf:1 erhöht und ſchließ⸗ lich Brümmer noch wenige Minuten vor Schluß ein 4. Tor Angereiht. Das faire und gut geleitete Spiel wußte aller⸗ seits zu gefallen. W. * 1908 Mannheim Sp. Vgg. Freiburg:1 Mit den Gäſten aus Freiburg hatte Lindenhof einen nicht allzu ſtarken Gegner verpflichtet. Es fiel den Einheimiſchen keineswegs ſchwer, infolge techniſcher und taktiſcher Ueber⸗ legenheit einen einwandfreien Steg davonzutragen, der bei etwas größerer Kampfesluſt leicht noch hätte weit höher aus⸗ fallen können. Schuld an der relatiy noch geringen Tor⸗ ausbeute trägt in erſter Linie der Innenſturm der Platz⸗ herren, der durch ſtändige Ueberkombination dem Gegner im⸗ mer wieder Zeit zu neuer Sammlung und erfolgreicher Zer⸗ ſtöxungsarbeit gab. Freiburgs junge Elf gefiel durch großen Eifer, wird ſich aber erſt noch Routine ſowie techniſche Voll⸗ kommenheit zueignen müſſen. Bereits in der 1. Minute können die Gäſte überraſchender Weiſe in Führung gehen, ein billiger Erfolg, da Zepp den Schuß des gegneriſchen Halblinken ins eigene Netz lenkte. Auf Flanke von rechts ſtellte 1908 durch Huther den Ausgleich her. Bis zum Wechſel erhöhten Staab und Theobald auf:1. Nach der Pauſe iſt 1908 Mannheim auch weiterhin klar in Front, doch läßt ſtändige Ueberkombination die Platzherren nur noch einmal durck Feufel erfolgreich ſein. Beſuch ſchwach. P. Südoͤentſchland gewinnt oͤen D. S. B. Handball⸗Pokal Süoddeutſchland ſchlägt Brandenburg 13:6 Endlich iſt Süddeutſchland der große Wurf gelungen. In einem ſchönen Kampf gegen Brandenburg, das bislang im deutſchen Handballſport eine dominierende Stellung einnimmt, konnte mit 13:6(Halbzeit:4) Treffern dank der hervorragen⸗ den Leiſtungen des ſüddeutſchen Angriffs und des Torwarts Bender der wertvolle Handballpokal der Deutſchen Sport⸗ behörde gewonnen werden. Das Endſpiel um den Handballpokal war für Darmſtadt ein geſellſchaftliches Ereignis. Bei ſchönem Wetter fanden ſich 7000 Zuſchauer ein. Beide Mannſchaften traten in den zuletzt gemeldeten Aufſtellungen an, d. h. Brandenburg ohne die Leute des Deutſchen Meiſters, des Polizeiſportvereins Berlin, dafür aber mit den Spielern des Deutſchen Handballklubs, die den Polizeiſportverein im erſten Entſcheidungsſpiel um die Berliner Metſterſchaft ſchlagen konnten. Süddeutſchland hatte inſofern eine kleine Umſtel⸗ lung vorgenommen, als Dietz Linksaußen und Hennemann dafür Halblinks ſpielte. Die Mannſchaften Süddeutſchland: Tor: Bender(V. f. R. Schwan⸗ heim); Verteidiger: Roſen(Schwaben ⸗ Augsburg), Reuter (S. V. 98); Läufer: Gebhardt(S. V. Fürth), Böhm(P. S. V. Babenhauſen), Voß(P. S. V. München); Stürmer: Fiedler, Werner, Jans, Dietz, Hennemann(alle S. V. 98). Brandenburg: Tor: Gramſch(Brandenburg); Ver⸗ teidiger: Kopiſchke(D. H..), Stagge(Brandenburg); Läufer: Schlegel(S. C..), Preuß(D. H..), Arndt(D. H..); Stürmer: Klatt(S. C..), Zabel, Schelenz, Kaundynia(D. H..), Heine (Siemens). Der ſehr fair durchgeführte Kampf brachte auf beiden Seiten techniſch und taktiſch hervorragende Leiſtungen, im Feldſpiel waren ſich die Mannſchaften gleichwertig, aber vor dem Tore war der in Hochform ende außerordentlich 1 P 2 — Schülerſtädteſpiel Mannheim⸗Ludwigshafen:0 Die Schülerſpiele zwiſchen den Städtemannſchaften Mann⸗ heim und Ludwigshafen haben bereits eine über zehnjährige Tradition und zählen ſo zu den gern geſehenen und auch mit Intereſſe verfolgten Begegnungen unſeres jungen Nach⸗ wuchſes. Spiele vor großen Kämpfen zur Durchführung zu bringen, um ſo Propaganda für den Schüler⸗ und Jugenbſport über⸗ haupt zu machen. Wenn dies auch heute der Zweck dieſes wei⸗ teren Städteſpiels geweſen iſt, ſo kann man mit Freude feſt⸗ ſtellen, daß dieſer Zweck wieder einmal mehr voll und ganz erreicht ſein dürfte. Beide Mannſchaften ſpielten mit großer Hingabe, rangen unverdroſſen um den heiß begehrten Sieg, der ſchließlich in der letzten Viertelſtunde an die einheitlichere Mannſchaft von Mannheim fiel. Knapp, ſehr knapp blieb Mannheim, wenn auch den Geſamtleiſtungen nach durchaus verdient Sieger, aber Ludwigshafen hatte auch ſeine Haupt⸗ ſtütze in dem ganz famos haltenden Torwart und einer recht ballſicheren Abwehr. Zudem vergaben die Stürmer wie aüch die der Gäſte manche große Chance. Einige Male iſt auch nur die Latte letzter Retter in der Not und mit verdoppeltem Eifer jagen die jungen Leute erneut dem Ball nach, die einem froh der guten Hilfe in letzter Not, die andern, um heim nächſten Mal beſtimmt des Erfolges gewiß zu ſein. Und ſo wurde die Begegnung zu einem einſtündigen Propaganda⸗ ſpiel in des Wortes wahrſter Bedeutung und ließ uns ſchließ⸗ lich auch die weniger ſchönen Momente aus dem nachfolgenden Meiſterſchaftskampf vergeſſen, zumal man gerade hier bei dem fairen und dabei nicht weniger ernſten Ringen um den Sieg eben bei der Rltterlichkeft der jungen Kontrahenten wieder einmal einen Einblick in die ohne Zweifel nicht geringen Vor⸗ teile eines friſch⸗fröhlichen Kampfes um die Lederkugel bekam; hier konnte man Kampfeswille und willige Einordnung in das Mannſchaftsganze bemerken und da in Pfoſch⸗Mannheim auch ein ausgezeichneter Leiter zur Stelle war, ſo brachte die Be⸗ gegnung allen ungetrübten Genuß. Und der Beweis, immer lebhafter wurde die Anteilnahme des doch vor allem des Meiſterſchaftskampfes wegen erſchienenen Publikums, das ſich doch nicht dem Reiz dieſes luſtigen Kampfes zu verſchließen wußte.. B. Frühjahrswaloläufe der Mannheimer Turner Im Gegenſatz zu den beiden letzten Jahren, in denen der Mannheimer Turngau das ideale Gelände des Rheinauer und Käfertaler Waldes zum Ort ſeiner Waldläufe gemacht hatte, wurden die am geſtrigen Tage ausgetragenen wieder einmal ins Stadtinnere gelegt. Die Mannheimer Turn⸗ geſellſchaft hatte die Vorbereitungen übernommen und für eine reibungsloſe Durchführung Sorge getragen. Kreuz und quer ging der Weg durch den Schloßgarten und führte die Läufer der beiden Jugendklaſſen über 2,5 Km., die älteren Turner über 3,5 Km., die Anfänger und die Turner im Hauptlauf, der ſich bis an das Stefanienufer erſtreckte, über etwa 5 Km., ſo daß den bei der günſtigen Witterung ſich zahl⸗ reich unterwegs befindlichen Spaztergängern ein frohes Bild leichten Schrittes dahineilender Läuferſcharen entrollte. Der Verlauf der Veranſtaltung war beſonders dadurch flott, als ſchon das nächſte Feld abgelaſſen wurde, während ſich das vorher abgegangene noch auf dem Rückweg befand. Obwohl die ziemlich ſcharſe Luft den Läufern zu ſchaffen machte, erreichten ſie beinahe vollzählig in friſchem Zuſtand das Ziel auf dem M. T..⸗Platz, auf dem die Läufe auch ihren Anfang nahmen Trotzdem iſt die Frage aufzuwerfen, ob es nicht ratſamer wäre, die Waldläufe in den Herbſt zu ver⸗ legen, mit Rückſicht auf die kurze zur Verfügung ſtehende oft noch von der Witterung beſchnittene Vorbereitungszeit; denn ohne Zweifel bedeuten Wald⸗ und Geländeläufe eine immer⸗ hin nicht geringe Leiſtungsprüfung, die an manchen, ins⸗ beſondere aber an die Jugendlichen, ziemliche Anforderungen ſtellen. Wenn trotz des erwähnten Umſtandes die Beteiligung von über 100 Läufern gut zu nennen iſt, ſtellt dieſe Tatſache dem Turnermaterial das beſte Zeugnis aus. Die einzelnen Läufe geſtalteten ſich intereſſant und ab⸗ wechſlungsreich. Während in der Jugendklaſſe 12—13 der Sieger unangefochten durch das Ziel ging, wurde in der Klaſſe 11—12, bei ſtarker Beſetzung, der 1. Platz erſt im Endkampf entſchieden. Auch in der Altersklaſſe zeigte ſich der Sieger überlegen. Mit den Anfängern ging das ſtärkſte Feld auf die Strecke. Wohl ſetzte ſich der Sieger mit ziemlichem Vor⸗ ſprung durch, um die Plätze jedoch wurde bis ins Zielband gekämpft, was auch totes Rennen im Mannſchaftslauf zur Fol hatte, Durch die beſſere Plazierung des 4. Läufers mußte Tg. Rheinau dem T. V. 1846 den Vorrang laſſen. In unheimlichem Tempo zogen die Teilnehmer des Hauptlaufes von dannen. Nach wechſelnder Führung entſchied der Secken⸗ heimer Frey den Lauf im Endkampf für ſich, vor Hettig T. V. 1846, der mit gutem Vorſprung an der Spitze liegend, dieſen durch falſches Laufen einbüßte. Die Einzelergebniſſe: Jugend 12:13: 1. W. Wiedermann, Tod. Germanla, 10:39 Min. 2. H. Niebergall, Tbd. Germania, 10:5,8 Min., 3. E. Bierwirth, Tg. Rheinau, 4. Dorn, M. T. G. Mannſchaftslauf: 1. 21 Punkte. 5 Mannh. Turngef. Schon immer war man darauf bedacht, gerade dieſe e Möll, TV. Seckenheim. Mannſchaftslauf: ſchußkräftige ſüddeutſche Sturm beſſer und erfolgreicher. Bere lin ſtellte eine ſehr gute Mannſchaft, die aber in erſter Linie an der ganz hervorragenden Abwehr des ſüddeutſchen Tor⸗ hüters Bender ſcheitern mußte, außerdem reichten ihre An⸗ griffe aber auch nicht an die Durchſchlagskraft des ſüddeutſchen Sturmes heran, obwohl er techniſch gut war und unter der Führung von Schelenz auch taktiſch gutes leiſtete. In der ſüddeutſchen Elf gefiel, wie bereits geſagt, der Sturm ſehr gut. In der Läuferreihe war Böhm als Mittelläufer etwas ſchwach Ein großes Spiel lieferte Bender⸗Schwanheim im Tor. Der Verlauf des Spieles Schon in der 4. und 5. Minute fielen durch Dietz und Fied⸗ ler die beiden erſten Tore für den Süden. Der Linksaußen Berlins holt ein Tor auf, aber gleich darauf war Hennemann mit einem raffinierten Wurf für Süden wieder erfolareich. Nachdem Berlin durch den Halblinken ein 2. Tor erzielt hatte. fielen in gleichmäßigen Abſtänden durch Hennemann. Janus und Dietz 3 weitere Tore für Süddeutſchland. Dann kam Ber⸗ lin innerhalb einer Minute durch ſeine beiden Halbſtürmer noch zu 2 weiteren Toren. Die Berliner hatten dann eine Zeitlang mehr vom Spiel, doch erzielten ſie keine Erfolge mehr. Halbzeit:4 Gleich nach dem Wechſel verwandelte Berlin durch Halb⸗ links eine Flanke. Dann ſetzte wieder eine Erfolaſerie für den Süden ein. Hennemann, Dietz und wieder Hennemann erhöhten das Ergebnis auf 12:5. Im Anſchluß an eine Schelenzecke konnte Berlin noch durch ſeinen Halbrechten ein Tor aufholen. Aber trotz ſehr eifrigem und für eine Welle auch überlegenem Spiel blieben den Gäſten weitere Erfolge verſgat. Kurz vor Schluß ſtellte dann Dietz das Endergebnis von 1316 her. Der verdiente Steg Süddeutſchlands wurde von dem ſehr objektiven Publikum natürlich beifällig aufgenommen. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot der in großer Linie leitende weſtdeutſche Schiedsrichter Döthmann⸗Barmen. 3 n Jugend 10:11: 1. G. Engelhardt, Tg. Rheinau 9.1,2 Min., K. Fendler, T. V. 1846, 3 Fr, Ller, Tg. Rheinau, 4. E. Becker, 5 T. V 1846. Mannſchaftslauf: 1. Tv. Mannheim von 1846 16 Punkte. Altersklaſſe: 1. H. Kölle, Tg. Käfertal, 11:32,2 Min., 2. G. Mulen, Jahn Neckarau, 3. A. Mebes, TB. Waldhof, 4. Ph. Fritz, Tbd. Germania. Anfängere: 1. Fr. Windirſch, T. V. M. v. 1846, 14:28,4 Minn „ 2. Ullrich, MTV. Jahn Neckarau, g. H. Dollmann, Tod. Germania, 4. L. 5 1. TVM. v. 1840 18 Prle. Turner: 1. A. Frey, TV. Seckenheim 14,19 Min., 2. F. Hettig, TVM. v. 1846, 3. W. Fiſcher, TVM. v. 1846, 4. R. Dümig, Tg, Käſertal Mannſchaftslauf: 4. TVM. v. 1846 10 Punkte R. G. * Turner⸗Hallenſportfeſt in Nürnberg Der Sprintermeiſter der Deutſchen Turnerſchaft. Lam⸗ mers, ſtartete am Sonntag in Nürnberg bei einem Hallen⸗ ſvortfeſt in einem Sprinter⸗Dreikampf. Seine Konkurrenten waren alle aus dem Frankenlande. Es wurde über 30, 80 und 100 Meter gelaufen. Lammers belegte in allen drei Läufen den erſten Platz. Er bewältigte die 50 Meter in.7, die 80 Meter in .1 und 100 Meter in 11 Sekunden. Er ſiegte demnach im Ge⸗ ſamtergebnis mit drei Punkten vor Beck⸗Schweinfurt 6. vor Eichhorn⸗Ansbach 10 und Stöhr⸗Fürth mit 11 Punkten. Radſport Frankfurter Bahnrennen Dem Eröffnungsrennen der Frankfurter Stadionbahn wohnten bei ſchönem Wetter etwa 8000 Zuſchauer Et, obwohl das Rennen mit einer Ausnahme lokal beſetzt war. In allen drei Dauerrennen erwies ſich der Frankfurter Chriſtmann ſeinen Lokalrivalen und dem Holländer Dickenmann als ſtark überlegen. In allen Dreier⸗Radballſpielen ſchlug Wanderluſt Frankfurt Bockenheim den R. C. Oberrad knapp mit 322 Treffern. Die Ergebniſſe: Dauerrennen: 10 Kilometer: 1. Chiſtmann Frankfurt:81, 17:07. 20 Kilometer: 1. Chriſtmann, 30 Kilometer: 1. Chriſt⸗ mann. 23:43. Geſamt⸗Ergebnis: 1. Chriſtmann 60 Kilometer; 2. Böttge 4650 Meter zurück; 3. Dickenmann 5360 Meter gu⸗ rück; 4. Schäfer 5580 Meter zurück und 5. Huppertz 10 520 Meter zurück. Steherrennen auf der Berliner Olympiabahn Unter der neuen Leitung dez ehemaligen Schrittmachers Krüger eröffnete die Berliner Okympiabahn am Sonntag die deutſche Radrennſaiſon auf offenen Bahnen. Obwohl das Wetter nichts zu wünſchen übrig elaſſen hatte fiel der Be⸗ ſuch nicht übermäßig ſtark aus. In die drei Dauerrennen des Eröffnungstages teilten ſich Bauer, Roſellen und Lewa⸗ now. Den 15 Kilometer⸗Lauf hielt ſich Bauer, was ihm umfſo leichter fiel, als der Schrittmacher des in Führung liegenden Roſellen, Meixner, zu Fall kam, glücklicherweiſe ohne u verletzen. Roſellen hielt ſich dafür im 25 Kilometer⸗Lauf ſchablos. Bauer und Lewanow hatten viel unter Defekten zu leiden. Die 30 Kilometer holte ſich Lewanow von der Spitze. Catudal und Storm ſpielten nur Statiſtenrollen. Die Ergebniſſe: 15 Am.: 1. Bauer 14:49, 2. Lewanow 30 Meter, 3. Catudal 650 Meter. 4. Storm 2300 Meter und 5. Roſellen weit zurück. 25 Km.: 1. Roſellen 23:45, 4, 2. 400 Meter, 4. Catudal 7000 Meter und 5. Storm 3750 Meter zuritck. 30 Km.: 1. Lewanow 29:22, 2. Roſellen 120 Meter, 2. 24, Bauer 250 Meter, 4. Catudal 1110 Meter und 5. Storm weik zurück. Fliegerhauptfahren: 1. Grauer, 2. Mühlbach und 3. Heyen. Vorlage⸗Fahren: 1. Steinbach⸗Dresden. 2. Krüger und 3. Wette. Pferdeſport Düſſeldorf(vom 25. März) 1. Begrüßungs⸗Jagdren nen. 2100. 3000 Meter. 1. Et. M. Gert⸗ eis Embrocation(W. Franzke), 2. Orma, 3. Prophet Ferner liefen: Trumſcheit, Myrte, Staffelei, Marino. Tot. 87:10. l. 15, 13, 15:10. 2. Styrumer Hürdenrenuen. 2700. 2800 Meter. 1. H. Zimmer⸗ manns Iſelberg(Weber), 2. Tannenberg, 3. Helleſpont. Ferner liefen: Meteor, Arkadia, Roskilde, Eylimi, Seotch Whisky. Tot, 93:10, Pl. 20, 21:20. 3. Streithof⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 3000 /. 3000 Meter. 1. E. Bölger und Frau E. Sehrs Mozart(J Stangl), 2. Le Printemps, 3. Peruanerin. Ferner liefen: Jugendliebe, Woge, Neu⸗ lichs, Herzkönig. Tot. 52:10, Pl. 16, 21, 17:10. 4. Saarner Jagdrennen. 2700 J, 3200 Meter. 1. F. Sträters Fenelon(Kohl), 2. Farren, 3. Jenboe. Ferner lief: Mercator. Tot. 45:10, Pl. 19, 13:10. 5 5. Kahlenberg⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 2100 /. 3300 Meter. 1. Frl. E. Schwanenbergs Szekely(Vaas), 2. Hungaria, 3. Seba⸗ „ liefen: Szegenie, Legion, Merkur. Tot. 33:10, Pl. 20, 25:10. 6. Verkaufs⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen. 2100 J. 3200 Meter. 1, H. Goffs Mutter los(H. Beer), 2 Magnus, 3. Iſelberg. Ferner liefen: Timgad, Goldat, Leibfuchs, Sun Orb, Ingelheim, Marſchall, Broni, Wilbrafix. Tot. 44:10, Pl. 15, 16, 17:10. 7. Neudorf⸗Jagdrennen. 2100 l, 3800 Meter. 1 Heinrich und Her⸗ mann Baumgärtners Bandola(Herm. Baumgärtner), 2. Fafnir, „„ 2. Ferner liefen: Sapafus, Palmer. Tot. 872710, 7, 13.10.. Bauer 360 Meter, 3. Lewanow 1 N 1 ö 1 ö ö ——ů— Ruf, 7. Seite. Nr. 145 kfurt Das geſtrige Meiſterſchaftstreffen zwiſchen obigen Ver⸗ tretern fand in Heidelberg ungeheure Beachtung. Die ganze Heidelberger Rugbygemeinde, außerdem viele auswärige Augbyanhänger umſäumten das in tadelloſer Verfaſſung be⸗ findliche Spielfeld des Heidelberger Turnvereins und brach⸗ ten den Mannſchaften lauten Beifall für jede gute Leiſtung, deren es viele gab. Die Verſuche, die von beiden Parteien errungen wurden, waren das Ergebnis typiſcher Rugby⸗ aktionen die auf den laienhaften Beobachter diesmal ſicherlich auch propagierend einwirken mußten. Für Ruderklub galt es mit dieſem Spiel durch den Sieg die ſüddeutſche Meiſterſchaft zu erringen. Die Mannſchaft erſchien in ſtarker Aufſtellung, jedoch ohne Wiedmayer, für den Huckmann den Außendrei⸗ piertelpoſten einnahm. Die Dreiviertelreihe war wieder der beſte Mannſchafsteil und lief in der zweiten Spielhälfte zu großer Form auf. Man merkte ſofort das intenſivere Trai⸗ ning. Auch konnte der Sturm in jeglicher Hinſicht erfreuliche Arbeit ſchaffen. Die Halbs waren ſtets im Bild, ſodaß die ſchnelleren Dreiviertel reichlich in Tätigkeit traten. Von ihnen brachte Botzong eine ganz beſonders ausgezeichnete Leiſtung; auch Leipert konnte geſtern ebenfalls gefallen. Die Turner lieferten beileibe kein ſchlechtes Spiel, wie dies vielleicht aus dem Ergebnis herausgeleſen wird. Die Mannſchaft war in der erſten Halbzeit dem Gegner ſogar etwas überlegen und lag bis zur Pauſe mit:5 Punkten in Führung. Im Sturm hatte Frankfurt wie immer das größere Gewicht und hielt in der erſten Halbzit beſſer durch als die etwas leichteren Leute des Klubs, die die Geſchloſſenheit im Angriff vermiſſen ließen. Während die Chancen im Gedränge ziemlich verteilt waren und beide Seiten Bälle herausbrachten, machte der Frankfurter Sturm im offenen Spiel dem Gegner ſchwer zu ſchaffen und verurſachte manche kritiſche Situation. Er brach auch beim Einwurf aus der Mark beſſer durch als der Klub⸗ ſturm. In der zweiten Halbzeit wurden die Frankfurter voll⸗ ſtändig eingeſchnürt. Die Mannſchaft hatte ſich zu ſehr ver⸗ ausgabt und konnte dem ſcharfen Tempo der Ruderer nicht mehr ſtand halten. Der Schlußſpieler war auffallend langſam und manchmal zu unentſchloſſen. Die Dreiviertelreihe ſtand dem Gegner in Bezug auf präziſes und durchdachtes Paßſpiel merklich nach. Am beſten gefiel von der Hintermannſchaft noch Schleich, der ſowohl im Angriff als auch in der Abwehr gute Leiſtungen vollbrachte. Der Schiedsrichter Knolle⸗Han⸗ noyer wirkte unpartetiſch und gerecht in ſeinem bei der Schnel⸗ ligkeit des Spieles nicht leichten Amt. Der Ruderklub ſtellte: Leipert J. Rapp I, Botzong, Hückmann Meyer, Pfers⸗ N Internationale Voxveranſtaltung des VB. f. R. Der V. f. R. gewinnt mit:2 Punkten Der ſonſt nur friedlichen Auläſſen dienende Saal des Wartburg⸗Hoſpiz war am letzten Samstag die Stätte er⸗ bitterter Fauſtkämpfe. Kämpfe wurden da gezeigt, wie ſie Mannheim ſeit langer Zeit nicht mehr geſehen hat. Dem veranſtaltenden Verein für Raſenſpiele iſt mit dieſem ſeinem internationalen Box⸗Großkampftag ein glänzender Coup ge⸗ lungen. Das Veranſtaltungslokal erwies ſich als viel zu klein und hätte gut um den Platz, den der mitten im Saale aufgebaute Kampfring einnahm, größer ſein dürfen. In drang⸗ voller Enge mußten ſich die Beſucher diesmal ihren Weg bahnen und waren froh, endlich ihren Platz erreicht zu haben. Mit dieſem Andrang war wieder der Beweis erbracht, daß ein zugkräftiges Programm ſeine Wirkung nicht verfehlt. In ſportlicher Hinſicht ſah man das Beſte, was je zu ſehen war. Die Franzoſen, gute ausländiſche Klaſſe, ſetzten alle Mittel ein, um ſiegreich nach Hauſe zurückzukehren. Nur in zwei Fällen ſollte ihnen das jedoch nur gelingen, denn Henzel, Schuler und Krieger waren diesmal ausgezeichnet in Form und landeten klare Siege. Die Gäſte waren ausnahms⸗ weiſe von einem hervorragenden Kampfgeiſte beſeelt, was jedoch die VfR.⸗Favoriten nicht hinderte, meiſt tonangebend 5 In techniſcher und taktiſcher Beziehung waren nur ppel⸗Straßburg und Marcuola⸗Hayenge ihren Mannheimer Rivalen überlegen. Appel machte ſofort nach dem Gong⸗ ſchlag den Eindruck des mehr routinierten Kämpfers, doch war ihm leider nicht die Möglichkeit gegeben, ſein Können u zeigen, denn ſchon in der Mitte der erſten Runde wird ißler, der von einer Betriebsverletzung erſt kurz wieder erholt iſt, durch einen empfindlichen Schlag auf den verletzten Arm kampfunfähig gemacht. Marcuola hatte das Plus der Reichweite für ſich und kämpfte einen hervorragenden eng⸗ liſchen Diſtanzſtil, der von einer wirkungsvollen Körperarbeit nachhaltigſt unterſtützt wurde. So kam Häuſſer trotz aller An⸗ ſtrengungen als Sieger nie in Frage. Henzel hatte einen Mann in Gullier⸗Paris vor ſich, deſſen Siegeschancen nicht zu verleugnen waren. Doch ſiegte hier die genauere Treff⸗ ſtcherheit Henzels über die Ausdauer des Franzoſen. Pinard⸗ Thionville hatte bis zum dritten Rundenbeginn nichts ver⸗ loren und nichts gewonnen. Kurz vor Schluß iſt er aber der mörderiſchen Nahkampfarbeit Schulers nicht mehr gewach⸗ ſen; nach einem Magentreffer und einer Serie auf den Punkt gibt er unvermittelt auf. Den ſchwerſten Kampf hatte un⸗ zweifelhaft Krieger zu beſtehen, der als gutes Welter⸗ ein ſtarkes Mittelgewicht vor ſich hatte. Meriot iſt aber kaum in ͤr Lage, Kriegers Gewandtheit auch nur einigermaßen auszugleichen, doch zeigt er ein ſeltenes Nehmvermögen und hat Ktrotz allem viele gute Momente. Krieger hat mit dieſem Kampf gezeigt, daß er noch immer als erſte deutſche Klaſſe anzuſprechen iſt. Seine Ausſichten um die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft ſind nach dieſem Treffen wieder mehr geſtiegen. Mit dem Abend war auch eine Ehrung verdienter Kämpfer verbunden: Krieger leiſtete heute ſeinen 50., Wißler ſeinen 30. Kampf, Nach gebührender Ehrung durch Bezirk und Ver⸗ ein und Ueberreichung von Blumengebinden an die Gäſte gedachte der franzöſiſche Mannſchaftsführer des Beziksvor⸗ ſitzenden und Kampfrichtes Werle und überreichte ihm in Anerkennung ſeiner Verdienſte für die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung auf boxſportlichem Gebiete eine Ehrengabe. Ein wirkungsvolles Naßmenprogramm ab den internationalen Treffen einen würdigen Rahmen. Zwei Jugendliche, Wolfert und Schleider, beide vom Bf.., machten den Auftakt der ſportlichen Exeigniſſe und leiteten nach einem immerhin als ſchön anzuſprechenden Kampf, bei dem ſich beide durch ihren Ernſt auszeichneten, und bei dem Schleicher nach Punkten ſiegte, gut zu den Lokal⸗ und Natio⸗ nalkämpfen über. Im erſten nationalen Treffen hatte Philipp⸗ VfR den Leichtgewichtler Krauſe⸗Boxklub Speyer als Gegner. Ph. iſt als alter Ringſtratege von vornherein überlegen. Mit Unkem Geraden ſetzt er ein und kommt mit rechtem Haken nach. Kr. kommt nur unklar zum Kontern und bei dem ſchnelleren BfR. ler wenig ein. Das Treffen ſteht ſo dauernd im Zeichen des Einheimiſchen, der 0 f N Doppeldeckung treibt. Zum Schluß muß Ph. ſeine Offeubeit noch reichlich büßen, doch iſt er gleich wieder Herr der Lage und zwingt Krauſe, für den ſeine Sekundanten das Handtuch werfen, noch vor Schluß zur Aufgabe.. Klöpfer⸗ Bf. und Heuberger ⸗ 8 ſtehen ſich im Gemiſchtgewicht gegenüber. Kl, ſetſl den ihm ſchon ſeit Jahren legenden Diſtanzſtil einwandfrei durch, ſodaß H. bei dem Sſiddeutſch die Verwandlung eines Straftrittes durch Schleich. 2 der den Pfälzer vielfach in Neue Maunheimer Zeitung([Morgen⸗Ausgabe) dorf, Leipert II, Rapp II, Leins, Schlatter, Schneider, Neu⸗ müller, Loos Wunderle. Für den Turnverein 1860 traten an: Haas, Fiſchbach, Knauer Kirſch, Wakowsky, Schleich, Hoff⸗ mann, Burkhard, Branngard, Töpfer, Wengeroth. Dietz, Der⸗ leth, Strank, Reichard. Frankfurt kommt durch Antritt vor. Aus der Gaſſe ziehen die Turner im Dribbling fort. Ein Sprungtritt jagt Schleich neben die Stangen. Der Sturm ſetzt alle Kraft ein und ſchafft ſo allmählich eine gewiſſe Ueberlegenheit über die Klubleute. Botzong kann einen zugeſprochenen Straftritt nicht verwandeln. Obwohl Frankfurt weiter im Angriff liegt, gelingt es ihr nicht. die Klubhintermannſchaft zu überwinden, die ſich durch befreiende Gaſſentritte Feldgewinn verſchafft. Das Tempo wird noch ſchneller. Botzong leitet einen An⸗ griff ein, der Ball wandert über Rapp zu Leipert, der ihn je⸗ doch verfehlt. Frankfurts Sturm ſtößt vehement vor. Der Ball wird aufgenommen. Wengeroth läuft mit Derleth blitz⸗ ſchnell heraus, doch Ruf klärt mit Gewandtheit und Schneid die breuzliche Situation. Auch Klub hat mit den Straftritten kein Glück, Botzong tritt den Ball knapp neben die Stangen. Nach einem Gedränge verfehlt Burkhardt den Ball, Botzong zieht deuſelben an ſich, ein Jaß durch die ganze Reihe bis zu Leipert, der in wunderbarem Lauf den erſten Verſuch für ſine Farben bucht. Botzong erhöht aus ſchwieriger Lage. Kurz darauf verwandelt Haas, Turnverein, einen Straftritt, das Ergebnis auf:5 ſtellend. In ſcharfem Tempo geht es weiter. Endlich kommen auch Turnvereins Dreiviertel in Funktion. Ein Angriff Schleichs führt zum erſten Verſuch; der in ſchönem Paßſpiel errungen wurde. Die Erhöhung ge⸗ lingt. Frankfurt führt mit:5 Punkten. Die große Kraft⸗ entfaltung einerſeits und die etwas ſchwüle Witterung an⸗ dererſeits laſſen das flotte Tempo abflauen. Kurz vor der Pauſe kann Ruf in beſtechender Weiſe einen.⸗Angriff zum Stehen bringen. Er befördert den Ball weit in die Mark. Wiederum hat ſich F. vorgearbeitet. Pfersdorf paßt im eigenen Mal, was leicht zu einem weiteren Verſuch für F. hätte führen können. Ein Straftritt wird von F. nicht verwertet. Die Spannung iſt jetzt auf dem höchſten Punkt. Wer wird die nächſten Punkte holen? Klub iſt es der durch einen ſchö⸗ nen Lauf von Leipert weitere 3 Punkte und durch einen Tritt von Botzong noch zwei Punkte erhält. Klub dreht nun mäch⸗ tig auf. Angriff auf Angriff rollt gegen das Frankfurter Mal, ſodaß kurz hintereinander noch zwei Verſuche durch Botzong und Leipert fallen. Frankfurt, das immer mehr ab⸗ gekämpfte Spieler in ſeinen Reihen ſah war nun ganz auf Zerſtörungsſpiel eingeſtellt und kam ſelten über die Mittel⸗ linie hinaus. Trotzdem gelingt ihm noch kurz vor 1 5 dauernd lang links und rechts ſchlagenden Kl. nur wenig lan⸗ den kann. H. hat es vor allem auf die kurzen Rippen ſeines Rivalen abgeſehen und holt in der Mittelrunde auf. Zum Schluß ſind die Chancen wechſelſeitig gut verteilt. H. reißt dann die Führung an ſich und treibt Kl. vor ſich leicht her. Kurz vor dem Schlußgong muß Kl. ſchließlich auf Kinntreffer noch dreimal zu Boden und verliert klar nach Punkten. Müller ⸗Boxklub Speyer iſt dem BfR.⸗Welter Wohl⸗ farth nicht nur an Kopflänge, ſondern auch an Taktik und Technik ſichtlich überlegen. In halber und ganzer Entfernung iſt Müller auf dem Poſten und hat auch bei dem wie immer offenen Wohlfarth leichtes Spiel. Die vergeblichen Diſtanz⸗ ſchlagverſuche löſen ſelbſt bei W. ein Lachen aus. Mit einem guten Punktſieg verläßt Müller den Ring. Lebhafter Beifall empfängt die Gäſtemannſchaft und ihre hieſigen Gegner. Nach der geſchilderten Ehrung und einigen Begrüßungsworten durch Verein, Bezirk und Gäſteführer zieht ſich Ringrichter Werle gemäß den internationalen e aus dem Ring zurück und das erſte aar erſcheint zu den internationalen Kämpfen. Appel ⸗ Straßburg, Elſaß⸗Lothringiſcher Meiſter 27/28, iſt der Gegner Wißlers im Fliegengewicht. Der flinke Franzoſe verfügt über einen genauen Schlag und es iſt augen⸗ ſcheinlich, daß er mit ſeiner großen Behendigkeit Wißler nicht über ſich ſiegen ſehen will. Plötzlich empfängt W. einen Treffer auf den noch nicht ganz ausgeheilten Arm und iſt kampfunfähig. Er wird ſtehend ausgezählt und überläßt ſo dem Franzoſen einen leichten und überraſchend ſchnellen k. o. Stieg. 0 Gullier Paris ſchlägt zunächſt wie ſein Partner Hen⸗ zel im Bantam lang, läßt aber dann, als er da auf Eben⸗ bürtigkeit ſtößt, ſofort nach und wird defenſiv. Dicht hinterher holt er jedoch mit genauen Punkttreffern wieder auf und en⸗ det das erſte Kampfdrittel gut ausgeglichen. Die zweite Runde ſieht den Franzoſen bei dem offenen Henzel links in Front. H. gleicht ſofort wieder aus und attackiert erfolgreich die kur⸗ zen Rippen und den Magen's. Das Ende kann H. außer⸗ ordentlich günſtig für ſich geſtalten und G. nach Belieben ſchla⸗ gen, der nur noch zwei Mal leicht aufflackert, im übrigen aber für den Sieg ausſcheidet. H. hält bis zum Schluß die Führung und ſiegt einſtimmig nach Punkten. Einen zweiten und letzten Sieg erringen die Franzoſen durch Marcuola⸗Hayenge, der gegenüber dem Feder⸗ gewichts⸗Bezirksmeiſter Häußer einen leichtflüſſigen Stil boxt und ſowohl im Nah⸗ wie Diſtanzkampf Vorteile hat. Der elegant kämpfende M. kann zudem viele erfolgreiche Treffer buchen. Beſonders auf die kurzen Rippen ſeines Geg⸗ ners legt M. ſein Hauptaugenmerk. H. hatte diesmal einen ſeiner ſchwerſten Kämpfe zu beſtehen, denn ſo defenſiv wie hier war er kaum zuvor. Er wehrt ſich zwar verzweifelt und ſam⸗ melt auch einige Punkte, iſt aber nicht in der Lage, das Ge⸗ ſamtbild zu ändern, das in dem Franzoſen den Beſſeren zei⸗ tigt. Mit einem guten Punktſieg ſcheidet der Franzoſe. Schuler gleicht das Uebergewicht und den Größen⸗ unterſchied, den der franzöſiſche Oſtmeiſter Pinar d ⸗Thion⸗ ville ihm voraus hat, durch blendende Technik aus und zeigt ganz hervorragende Nahkampfarbeit. Wie Kolbenſtöße praſ⸗ ſeln ſeine kurzen Rechten und Linken auf den Gaſt ein, der nicht recht weiß, was er dazu ſagen ſoll. Bis zur Mittel⸗ runde iſt Schulers Technik tonangebend, dann endlich macht P. von ſeiner Reichweite Gebrauch und arbeitet mit langen Linken und Rechten. Dann geht der Franzoſe zum Nahkampf über, indem er einen ganz ſtilreinen engliſchen Crouch anſetzt, den man in Deutſchland ſelten ſieht und der mit halber Knie⸗ beuge das Angehen des Gegners ermöglicht und durch Upper⸗ cuts(Aufwärtshaken) wirkſam gemacht wird. Der Kampf iſt bis jetzt ausgeglichen. Mit mörderiſchem, anhaltendem Schlagwechſel geht es dem Ende entgegen. An Körperarbeit iſt Sch. wirkſamer, mit einem rechten Magentreffer erſchüttert er den Gaſt derart, daß er, durch eine Serie auf die oberen Partien noch mehr wankend gemacht, auf das Knie herunter⸗ geht und ſtark angeſchlagen den nach Punkten ſchon verlorenen Kampf aufgibt. Mit großer Spannung ſieht man dem Schlußkampf ent⸗ gegen, der den ſtarken franzöſiſchen Mittelgewichtler Merfot⸗ Paris, Träger mehrerer Titel, mit dem Südweſt⸗ deutſchen Meiſter Krieger zuſammenbringt. Körperlich iſt M. dem daneben klein erſcheinenden Krieger bedeutend im Vorteil. Sofort nach dem Gongſchlag zieht Krieger vom Leder und deckt den verblüfften M. mit ſchweren Schlagſerien vollkommen ein. Im Handumdrehen hat Kr. wieder getrennt. Das wiederholt ſich verſchiedentlich. Leicht angeſchlagen kommt M. ſtber die erſte Runde, Dramatiſch für beide Teile verläuft 1 neiſter die zweite Runde, die ſchwere Brocken, Kr jedoch im ſtärkſten Schlagwechſel ein kleines Plus bringt. Zum Schluß iſt der Gaſt angeſchlagen und auch Kr. kann die Folgen dieſes mör⸗ deriſchen Fights nicht verleugnen. Sichtlich erſchöpft hängt er jedoch ununterbrochen an ſeinem Gegner. Die letzten Momente bringen für Kr. noch einige unangenehme Sachen, da es dem Franzoſen gelingt, Kriegers Magenpartien aus⸗ giebig zu bearbeiten. Sehr groß dürfte der Punkteunterſchied beider allerdings nicht geweſen ſein, aber beſonders der Au⸗ fang war für Kr. ſo überzeugend ſicher und wurde auch durch den weiteren Kampfverlauf beſtätigt, daß ſein Punktſieg als vollauf verdient angeſehen werden muß. Krieger hat durch dieſen bravouröſen Sieg, abgeſehen von ſeinem letzten Meiſter⸗ ſchaftskampf in Karlsruhe, ſeine Anwärterſchaft um dit Deutſche Meiſterſchaft aufs neue ins hellſte Licht gerückt. Die Leitung der Kämpfe lag bei dem Bezirksvorſitzender Werle wie immer in bewährten Händen und auch die Punktrichter Flach⸗03 Ludwigshafen, Groh ⸗ Phönix Lud⸗ wigshafen und Hoffmann ⸗V.f. R. waren ihrer Aufgabe vollkommen gewachſen. Schl. Hockey Hockey ⸗Klubkampf H. C. Heidelberg— BfR. Maunheim:1(220. 1 Der BfR. Mannheim hat bei ſeinen Klubkämpfen gegen den H. C. H. gewiß kein beſonderes Glück. Dies hatte ſich be⸗ reits beim Vorſpiel in Maunheim gezeigt. Da hatten die Platzherren mit:1 klar in Führung gelegen als Heidelberg die beiden Tore nicht nur aufholte, ſondern in einem fabel⸗ haften Spurt allerdings noch zwei weitere anreihte und ſo mit 513 einen dem Spielverlauf nach etwas zu hohen Sieg erfocht, Heute lagen die Dinge gerade umgekehrt; VfR. lag nach dem Wechſel nach einer etwa ausgeglichenen Halbzeit bei klarer Ueberlegenheit faſt ſtändig im Angriff, konnte aber nicht mehz als einen einzigen Treffer erzielen, während Heidelberg bei ſeinen Erfolgen recht ſtark vom Glück begünſtigt war. Der H. C. H. erreichte trotz der Verſtärkung durch Ueberle nicht dis Form des Vorſpiels und auch nicht die Leiſtungen der letzten Wochen. Man hatte den Gegner, der mit ſtark verfüngter Mannſchaft antrat vielleicht zunächſt unterſchätzt und die erſten Minuten gaben dieſer Anſicht vollkommen recht, denn im An⸗ griff der Gäſte wollte der Kontakt nicht zuſtande kommen. Ein Glück, daß die Abwehr ſo hervorragend ſchlug und daß auch die Läuferreihe in Zerſtörung der gegneriſchen Angriffe, wie auch im Aufbau, der eigenen gleich vorzügliches leiſtete, ſonſt hätte Heidelberg den VfR. in dieſer erſten kurzen Drang⸗ periode leicht überrumpeln können. Da wehrte Mannheims Torwartwiederholt ganz brillant— unter anderem eine ge⸗ fährliche Strafecke. Nach zehn Minuten gelang den Platz⸗ herren aber doch der Führungstreffer. Auf eine ſcharfe Flanke von Horn ſchießt Ueberle nach zu ſchwacher Abwehr ein,:0. Doch jetzt hatte ſich auch Mannheim gefunden, die nächſten An⸗ griffe gehören durchweg den Mannheimern; Wellenreuther hat mit ſeinen Schüſſen verſchiedentlich Pech, einmal rettet auch Hans Haußmann in höchſter Not. Endlich glückt Mann⸗ heim aber doch ein Treffer, den der Unparteiiſche aber wegen angeblichen Abſeits annulliert, eine klare Fehlentſcheidung, da der Ball zuletzt vom Gegner geſpielt war. Heidelberg iſt glücklicher und kommt in letzter Minute— hier allerdings aus Abſeitsſtellung— zum zweiten Treffer, Halbzeit 20. Die zweite Halbzeit gehört mit wenigen Ausnahmen den Maunheimern, die aber vor dem Tor zu unentſchloſſen ſind, zum andern in den Gebrüdern Haußmann und der vorzüg⸗ lichen gegneriſchen Läuferreihe ein faſt unüberwindliches Boll⸗ werk vorfinden. Nach einer von Mannheims Torwart wie⸗ derum famos abgewehrten Strafecke kann.f. R. nach weiterem Drängen nach einer halben Stunde endlich erfolgreich ſein; Mann lenkt ein. Die Ausſichten auf ein Unentſchieden ſind größer geworden, doch ſchon hat Heidelberg bei einem Deckungsfehler der Mannheimer Abwehr durch Ueberle mit einem dritten Treffer den Sieg endgültig geſichert. Die verfüngte Vf..⸗Elf hat die erſte große Probe ſehr gut beſtanden. Noch ſind einige ſchwache Stellen vorhanden. So fehlt vor allem Mann als Mittelſtürmer noch die Routine: das ſchnelle Platzwechſeln, das überlegte, ruhige und doch ent⸗ ſchloſſene Ausnutzen der Chancen ſind alles Dinge, die noch gelernt werden müſſen, wie überhaupt die Geſamtleiſtung des Angriffs am wenigſten zu befriedigen wußte. Ganz famos ſchlugen ſich dagegen Läuferreihe und Hintermannſchaft und hier ganz beſonders Graff II.— Heidelberg hat durch die vor⸗ erſt nur vorübergehende Rückkehr von Ueberle ohne Zweifel ſtark gewonnen. Die Elf enttäuſchte heute etwas. Die Stärke lag bei der Hintermannſchaft, neben der ſich vor allem noch Peter als rechter Läufer auszeichnete.— Den beiden Unpar⸗ teiiſchen unterliefen einige derart ſchwerwiegende Fehler, daß man mit ihren Leiſtungen nicht zufrieden ſein konnte. Vor dem Spiel der erſten Mannſchaften ſtanden ſich die Reſerven gegenüber. Nach wechſelvollem Kampf blieb Heidel⸗ berg mit:0(:0) Sieger, wenn auch Mannheim zumindeſt ein Tor verdient gehabt hätte, doch Schußunſicherheit und ins⸗ beſondere ganz hervoragende Abwehr des Heidelberger Tor⸗ warts verhinderten jeglichen Erfolg. Auf den Plätzen am Flughafen hatte zur gleichen Zeit die erſte Damenelf eine kombinierte Elf des S. C. 1880 Frankfurt zu Gaſt. Auch hier mußte ſich Mannheim nach anregenbem Verlauf mit:1 knapp geſchlagen bekennen— ein wenig glücklicher Tag für den.f.., der jedoch auf Grund der ge⸗ zeigten guten Leiſtungen keinerlei Grund zur 111 göbt. Nachtrag Straßenreunen Berlin—Kottbus Berlin Gläuzender Verlauf.— Nebe⸗Leipzig ſtegt bei den Berufs fahrern.— Ein B⸗ Fahrer fährt die beſte Zeit des Tages Der 19. Wiederholung der Straßenfernfahrt war ein Er⸗ folg beſchieden wie nie zuvor. Hervorragenden Anteil daran hatte natürlich in erſter Linie das ſchöne Wetter, das die Maſſen in nie geſehener Stärke auf die Beine gebracht hatte Schon beim Start in Treptow wimmelte es von Radfahrern und Fußgängern. was ſich aber beim Ziel in Wanuſee er⸗ eignete, war einfach nicht zu beſchreiben. Nur mit Mühe und Not konnte ein ſchmaler Pfad für die Fahrer freigehalten werden. Daß unter dieſen Umſtänden nicht alles reibungslos vonſtatten ging, braucht einem nicht weiter wunder zu neh⸗ men, zumal die verſchiedenen Gruppen jeweils mit einer legenen Teilen der Straßen war die Anteilnahme des Pußli⸗ kums ſehr groß. 1205 Die Ergebniſſe: Berufsfahrer: Il. Nebe⸗Leipzig(Diamant und Conti⸗ Reifen) 8 Stunden 19.1; 2. R. Huſchke; 3. Remald⸗Schwein⸗ furt, 4. R. Wolke⸗Chemnitz, 5. Brandes⸗Hannover 6. Mantey⸗ Berlin, 7. Feder⸗Berlin, 8. Nickel⸗Berlin, 9. Weyer⸗Berlin und 10. Dahmes⸗Berlin.— Amateure, 3 A: 1. Stöpel⸗ Berlin:11,32; 2. Metze⸗Bochum, 3. R. Hahn⸗Leipzig. Gruppe B: Stübbecke⸗Weſting(Weſtfalen) 8111,01 beſte Zeit des Tages); 2. Hahn⸗Berlin, 3. Jänecke⸗Berliunß 4. C. Schulz⸗Berlin; 5. W. Hoffmann⸗Berlin.— Gruppe W. Schmidt:24,49; 2. Stoff⸗Berlin.„„ 23232—§5?;—.——g.... 5 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6: E. Direktion Ferdinand Heyme. a e: Für Politik: H, A. Meißner Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Rebakt 5— 8 Dr. S. Kaner— Kommunalpolitik und Lokales; Richard Schönfelder- port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handbelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Mar Fier großen Streitmacht an der Spitze eintrafen. Auch auf den ent. — Nr. 145 4 27. Marz bis 3. Apr 1828 Grosse Tennls-Ausstellung Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) von den bedeutendsten Erzeugergruppen des In- u. Auslandes in der reichhaltigsten Form beschiekt. 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Direktor, Mannheim, Richard⸗ Wagnerſtraße 27. 17, Krauß Friedrich, Buchbindermeiſter, Ladenburg. 18, Bauer Hermann, Gipfermeiſter, Seckenheim. f Da von den Arbeitgebern nur eine Vorſchlagsliſte eingereicht wurde, ſo findet bei dieſer Gruppe keine Wahl ſtatt; es gelten die unter Ziffer—6 Genannten als Beiſitzer, die übrigen als Er⸗ ſatzteute in der Reihenfolge des Vorſchlags als gewählt.(8 12 Wahl⸗ D 9 8 täglich von—19 und 14—18 Uhr, aus, wird wieder wie neu gemacht. Alle Reparaturen an Herden Vorſchlagsliſte A der Verſicherten: mittags. Die 8. 8 Kennwort: A. D. G. B. Fe N deen auf, Gasherden u. Oefen, sowie Setzen, Putzen und Ausmauern. 1. Brixner Sebastian, Maurer 15 ah 567 e e N Die Direktionen: Garantie für Brennen und Backen. Verkauf von Herden, S 8 8 tellter beim Deutſchen Ver⸗ i ö . e Gewerkſchaftsange Urauftalig u. ont bekommen Erkue Hagge geagen 3 Gasherden und Oefen. Teilzahlung S1 Schwe a 1 lei bei Daimler⸗Beng, die Naturfarbe Wieder durch] der. 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