5 F Wikkwoch, 28. Mär; eue Mannheimer SGeilu Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage: Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Der die Poſt monatlich R⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. ing der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ f l Poſtſchecklonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.46, aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Wetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Die Finanzpolitik des Neiches Der Elat der allgemeinen Finanzverwaltung vom Reichstag angenommen 8 2— 3 Defizit von 853 Millionen? Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Reichstagsſitzung, die wiederum um 10 Uhr begonnen hat, ſteht der Haushalt der allgemeinen Finanz⸗ verwaltung zur zweiten Leſung. Die Oppoſition benutzt dieſe ſich vor dem Wahlkampf darbietende letzte Gelegenheit, um die Finanzpolitik des gegenwärtigen Kabinetts als ver⸗ fehlt nachzuweiſen. Da ſie wahrſcheinlich die Erbſchaft über⸗ nehmen wird, hat ſie natürlich ein lebhaftes Intereſſe daran, die Verantwortung der Regierung Marx Schiele für den augenblicklichen Stand der Finanzen auf das nachdrücklichſte feſtzuſtellen. Der Sozialdemokrat Hilferding, der im erſten Kabinett Streſemann die Finanzen verwaltete, rechnet trotz der Reinhold⸗Anleihe ein Defizit von nicht weniger als 853 Millionen heraus, für die keine Deckung vorhanden ſind. Er rügt an dem Etat, daß er auf unſozialen Geſichtspunkten aufgebaut ſei. Hilferding tritt einerſeits für eine Stärkung der Stellung des Finanzminiſters ein, lehnt aber auf der anderen Seite eine weitere Beſchränkung des Etatsrechtes des Reichstages ab. Am Schluß ſeiner Bilanz erklärt er, daß die Sozialdemokratie den Etat 1928 ablehnen würde. Eine gleiche Erklärung gibt im Namen der Demokraten der Abg. Dietrich⸗Baden ab: Auch die Demokraten werden gegen den Etat ſtimmen. Dieſer Beſchluß der Demokraten hat einiges Befremden im Reichstag erregt. Es ſcheint auch nicht, daß er vollkommen einmütig gefaßt wurde und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Ablehnung des Etats aus rein finanz⸗ techniſchen Erwägungen erfolgte. Dietrich rügt insbeſondere die widerſpruchsvolle Haltung des Finanzminiſters, der ſein Urteil über die Wirtſchaftslage ſtändig geändert hat. Für die Deutſche Volkspartei erklärt Dr. Cre⸗ mer ſchweren Herzens und mit ſichtbarem Widerſtreben, daß ſie die Mitverantwortung für die Finanzen über⸗ nehme. * Der Neichsfinanzminiſter ſelbſt unternahm noch einmal den Verſuch, ſeine vielfach an⸗ gefeindete Finanzgebarung zu rechtfertigen. Er verſchanzt ſich hinter der an ſich nicht zu beſtreitenden Tatſache, daß die Höhe der Reparationslaſten eine geſunde Finanzwirtſchaft nicht geſtatte. Dr. Köhler kam dann noch einmal eingehend auf die Anleihepolitik zu ſprechen. Prinzipiell erklärt er Aus⸗ landsanleihen des Reiches und der Länder gegenwärtig für inopportun. Darnach wird ſein Etat gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Demokraten angenommen. Das Haus beſchließt weiter, einen 28gliedrigen Ausſchuß ein⸗ zuſetzen, der die Durchführung des landwirtſchaftlichen Not⸗ programms überwachen ſoll. Dann kann man ſchon um die zweite Mittagsſtunde be⸗ reits die Beratung über die Renten bankkreditanſtalt aufnehmen. Der Ausſchuß ſchlügt die unveränderte Annahme der Faſſung vor, die der Entwurf im Reichsrat gefun⸗ den hat. Die Reichspoſwerwaltung als Venzinproduzentin Der„Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag“ teilt mit: Sicherem Vernehmen nach hat der Verwaltungsrat der Reichspoſt 2,6 Millionen Mark für die Beteiligung der Reichspoſt an einem deutſchen Braunkohlenunternehmen be⸗ reitgeſtellt, das einen neuen Betriebsſtoff aus Braunkohle herſtellen will. Maßgebend für die Bewilligung ſoll geweſen ſein, daß die Reichspoſt ſich für ihren Benzinbedarf vom Auslande unabhängig machen will. Es iſt ihr an⸗ geblich in Ausſicht geſtellt worden, daß durch ihre Beteiligung eine ſehr weſentliche Verbilligung des neuen Betriebs⸗ ſtoffes erreicht werden würde, und daß in dem Braunkohlen⸗ unternehmen in ganz kurzer Zeit das Anlagekapital wieder herausgewirtſchaftet werden könne. Von Seiten deutſcher Induſtriekreiſe wird das Vorgehen der Reichspoſt ſtark kritiſiert, da aus Braunkohle nur etwa —2% Benzin gewonnen werden könnten, für die Verwer⸗ tung der übrigen bei der Benzinherſtellung anfallenden Stoffe für die Reichspoſtverwaltung aber keine Verwendungsmög⸗ lichkeit beſtehe, ſo ſtelle die Beteiligung der Reichspoſt an dem Braunkohlenunternehmen ein höchſt un lukratives Ge⸗ ſchäft dar, zudem ſei eine Benzingewinnungsanlage nicht unter—8 Millionen Mark herzuſtellen, ſodaß ſich die Reichs⸗ poſtverwaltung bis zur Fertigſtellung und zur Inbetrieb⸗ . der Anlage noch auf beträchtliche Nachſchüſſe einſtellen müſſe. Wann iſt Auflöſung des Preußenparlaments? Berlin, 28. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Frage der Auflöſung des preußiſchen Landtages wird vorausſichtlich am kommenden Freitag vom Plenum entſchie⸗ den werden. Vermutlich wird ein Antrag ſämtlicher Parteien angenommen werden, der die Auflöſung auf einen Tag vor den Wahlen, alſo für den 19. Mai ausſprechen wird. Muſſolini- England Südtirol § London, 28. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Daily Mail“ veröffentlicht ein Interview ihres Ver⸗ legers Lord Rothermer mit Muſſolini, in dem der italteniſche Diktator ſeinem treuen Freund und Anhänger die Friedenspolitik Italiens aufs eindringlichſte klar macht. Ganz zu Unrecht verdächtige man Italien kriegeriſcher Ab⸗ ſichten. Erſt kürzlich habe es einen Beweis ſeiner Friedens⸗ liebe gegeben, indem es mit ſeinem früheren Rivalen Jugo⸗ ſlawien einen Freundſchaftstvertrag abgeſchloſſen habe, der bisher nur von italieniſcher Seite ratifiziert worden ſei. Auf das Spezialgebiet des engliſchen Preſſelords, nämlich den Landbeſitz ſeiner Freunde, der ungariſchen Magnaten, über⸗ gehend, erklärte Muſſolini, daß er die Ritterlichkeit der Un⸗ garn reſpektiere, Er verfolge mit Sympathie Lord Rother⸗ mers Bemühungen für die Revtſion des Vertrages von Tria⸗ non, durch den große Teile der ungariſchen Bevölkerung Knſtlich anderen Staaten einverleibt worden ſind. Der Duce eilte ſich jedoch hinzuzufügen, daß Ungarn keine natürlichen (engen habe wie Italien, denn im Falle des Breuner⸗ boſſes ſei die Lage natürlich ganz anders. Die Brenner⸗ a enze ſei eine natürliche geographiſche Grenze. Gegenüber „ ſolchen könnten die Anſprüche von 200 000 Bauern öſter⸗ Telchiſcher Herkunft nicht in Betracht kommen. Unmöglich könne er geſtatten, daß wegen dieſer kleinen Gruppe die geo⸗ gvaphiſche Einheit und Sicherheit einer Nation von 42 Mil⸗ lionen Einwohnern gefährdet würde. Die Anſchuldigung, daß dieſe Oeſterreicher unter dem italieniſchen Regime einer zwangsweiſen Italieniſierung ausgeſetzt ſeien, entbehre jeder Begründung. Es gelten für ſie die gleichen Geſetze wie für die ganze Nation. Es werde kein Unterſchied gemacht. Als Beweis für die Beziehungen, die ſich zwiſchen dieſen Minori⸗ täten und dem faſziſtiſchen Staat angebahnt haben, erzählte Muſſolini, daß er gerade an jenem Morgen, am 21. März, dem Begräbnis eines jungen italieniſchen Offiziers beige⸗ wohnt habe, der in der Cyrengica für Italien gefallen ſei. Sein Name ſei Siegfried Wacker nel, er ſtamme aus Me⸗ ran und ſei öſterreichiſcher Herkunft. Im intereſſauten Gegenſatz zu dieſem Interviem ſtehen die Berichte, die jetzt faſt täglich von den Sonderkorre⸗ gpondenten der Londoner Blätter aus Tirol veröffentlicht werden. Heute bringen die„Daily News“ einen Bericht, in dem die„brutale Koloniſation Italiens in Südtirol“ in grellſtem Lichte geſchildert wird.„Für alle Freunde der Freiheit, Geechtigkeit und des Fair play ſind dieſe Zuſtände hörhſt ſchmerzlich,“ ſchreibt das Blatt in einem Leitartikel.„Es iſt keine Entſchuldigung, daß der Landſtrich, in dem eine ſolche Methode angewandt wird, ſehr klein iſt. Das Südtiroler Problem hat alle Elemente einer künftigen internationalen Kriſe in ſich.“ Das liberale Blatt bedauert, daß keiner der Außenmini⸗ ſter der Völkerbundsmitgliedſtaaten den Mut aufbringe, im Intereſſe der Allgemeinheit ein Wort für dieſe Bevölkerung einzulegen. England dürfe nicht ruhig zuſehen, wie Muſſolini in Südtirol ein neues Elſaß⸗Lothringen ſchaffe. Der Widerhall in Paris V Paris, 28. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der heutigen Kontinentalausgabe der„Daily Mail“ rühmt Lord Rothermer, der Mitbeſitzer dieſes Blattes, die Per⸗ ſönlichkeit Muſſolinis, der ihm übex verſchiedene euro⸗ päiſche Fragen Erklärungen abgab. lini äußerte ſich zum erſten Male über die heutigen Grezen Ungarns, deren Unhaltbarkeit Lord Rothermer proklamiert hat. Die Bekräf⸗ tigung der Propaganda Lord Rothermers durch den Duce wird in hieſigen Regierungskreiſen ſehr unangenehm empfunden. Man fragt ſich, ob Muſſolini nicht in nächſter Zeit vielleicht unter Hinweis auf Artikel 19 des Völkerbunds⸗ paktes eine Aktion zu Gunſten einer Reviſfſon der ungariſchen Grenzen in die Wege leiten wird. Man erwartet mit Ungeduld, was Prag und Bukareſt zu den Erklärungen Muſſolinis ſagen werden. Andererſeits werden die beruhigenden Mitteilungen des Duce über die italieniſch⸗ jugoſlawiſchen Beziehungen mit Genugtuung aufgenommen. Das Blatt weiſt auf den Gegenſatz zwiſchen der Behandlung Ungarns und derjenigen Deutſch⸗Oeſterreichs in Südtirol hin und meint, daß das, was für die Reviſion der Grenzen Ungarns geltend gemacht werde, ohne Zweifel auch ein Argu⸗ ment für Südtirol bilden könne. Die Tangerkonferenz V Paris. 28. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Am Quai d' Orſay erhielten geſtern die Journaliſten, die ſich nach dem Stand der Tangerkonferenz erkundigten, die Mit⸗ teilung. daß die Verhandlungen„infolge der übertriebenen Forderungen Italiens“ ſehr ſchwierſia geworden ſeien und momentan die Gefahr einer Stockung vorliege. Ueber den Gang der Beſprechung, die der franzöſiſche Botſchafter in Rom. 'Orſay ſehr unzufrieden. Beaumarchaiſe, mit Muſſolini führte, zeigt man ſich am Qua: Preis 10 Pg: 1928. Nr. 150 8 Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 6,40.-M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ malt, Streiks Betriebsſtörungen uſw, berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Schluß mit der Räumungsdiskufſion? Von Richard Bahr In Wahlzeiten pflegt die auswärtige Politik in die Ferien geſchickt zu werden. Das liegt nicht nur aran, daß ſtärker noch als ſonſt aller politiſcher Betätigungsdrang von den inneren Dingen und dem Streit der Parteien abſorbiert wird. Liegt weit mehr an der Struktur des parlamentariſchen Regimes. Einem Kabinett, das ſchwermütig darüber nach⸗ ſinnt, wie nahe ihm ſein Ende, fehlt der ſeelſſche Schwung, fehlt vielleicht auch die Berechtigung, ſich in Aktionen zu ſtütr⸗ zen, von denen es nicht weiß, ob es ſie durchzuführen über⸗ haupt in der Lage ſein wird. Und wenn es ſelber auch voll Mut und Spannkraft ſich an derlei Aufgaben heranmachen wollte, es würde kaum einen Partner finden, der ernſthaft be⸗ reit wäre, mit ihm die Partie weiterzuſpielen. In ſolcher Situation wird auf der ganzen Linie„gemauert“. Die frem⸗ den Regierungen werfen, eine nach der anderen, die Karten zuſammen und ſprechen:„Ich paſſe“. Und harren im übrigen — wir haben das ja erſt letzthin ganz deutlich bei den Ver⸗ handlungen mit Polen wahrnehmen können— der Dinge, die nach den Wahlen kommen möchten. Auch die Unterhaltungen, die wir— ach, wie lange ſchon — mit Frankreich über die Frage der Rheinland⸗ räumung führen, ſind dergeſtalt unterbrochen worden. Bei Licht beſehen waren ſie längſt auf den toten Strang geraten. Aber in Genf hat Briand als höflicher Mann gemeint: man werde nach den franzöſiſchen Wahlen wieder über die Rhein⸗ landräumung ſprechen können. Und Streſemann hat, klug berechneten Gleichmut ein wenig mit Ironie miſchend, er⸗ widert; das hätte Herr Briand ja wohl ſchon häufiger geſagt. Damit war für Genf— und vermutlich nicht nur für Genf— dies Thema erledigt. Zwiſchen den franzbſiſchen und den deutſchen Auffaſſungen in dieſen Stücken klafft ein Spalt, von dem einſtweilen nicht abzuſehen iſt, wie er zu überbrücken wäre. Die in Frankreich Maßgebenden hängen, mit Axiſtide Briand, an der Formel: do ut des. In Deutſchland indes ſind alle, aber auch alle, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß wir kaum noch etwas zu geben haben und daß wir genug er⸗ füllten, um der von Briand uns mehrfach verheißenen Sens rosité teilhaftig zu werden Es ſchaut nicht gerade ſo aus, als ob in der Beziehung über kurz oder lang hüben oder drüben ein grundſätzlicher Wandel der Auffaſſungen eintreten könnte. Selbſt ein aus⸗ geſprochenes Linkskabinett in Deutſchland und eine Mehrheit der Linken im Reichstag, auf die in ſeiner Rede vor dem Senat Briand ſeine Hoffnungen zu ſetzen die Güte hatte, wer⸗ den kaum geneigt ſein, der deutſchen Zukunft neue Ruten an⸗ zubinden und in Sonderbeſtimmungen zu willigen, die, zu⸗ gunſten der franzöſiſchen Sicherheit oder deſſen, was man in Frankreich darunter zu verſtehen beliebt, auch die Zeit nach 1935 belaſten möchten. Aus ſolchen Erwägungen iſt es zu be⸗ greifen, wenn man mehr noch als bisher der Frage nach⸗ zugrübeln beginnt: muß es denn überhaupt ſein? Hat es Sinn, dieſe Unterhaltung fortzuſpinnen oder in gemeſ⸗ ſener Friſt wieder aufzunehmen? Verſpricht es, über den flüchtigen Augenblickserfolg hinaus, wirklichen politiſchen Ex⸗ trag, wenn wir fortfahren wollten, unſere Nachbarn auf dem anderen Rheinufer mit Vorſchlägen zu bedrängen, auf die ſie all die Zeit über doch nur mit neuen, für uns untragbaren Gegenvorſchlägen zu antworten wußten? Wozu noch drauf zahlen für etwas, das in ſieben Jahren uns doch zufal⸗ len muß? Warten wir ab. Wir können es. Dieſe Fragen ſind zuerſt im Kreis der Nächſtbetetligten aufgeworfen worden und auch heute werden ſie dort, den ſchwer geprüften Rhein entlang, am lebhafteſten erörtert. Schon das Inveſtigationsprotokoll vom Dezember 1926 hatte man mit einigem Unbehagen aufgenommen. Man empfand eine undefinierbare, doch nach jahrelangem Erleben nur zu erklärliche Angſt vor dieſen„Elements stables“, die als eine ferne Möglichkeit über der entmilitariſierten Zone aufgehängt wurden. Man ſagte ſich und man ſagt ſich's auch noch im be⸗ ſetzten Gebiet: das gibt wieder eine Kommiſſion und wir wif⸗ ſen, was wir mit denen für Erfahrungen gemacht haben. Die kamen für einen Moment, für eine genau umſchriebene, zeit⸗ lich und fachlich beſchränkte Aufgabe und blieben dann, wie die Militärkommiſſion, durch Jahre. Darüber hinaus aber — man ſoll unter verſtändigen Leuten, die Menſchen menſch⸗ lich zu nehmen lernten, ganz offen davon reden— bedeuten, ſelbſt wenn ſie„durch Abkommen zwiſchen den beteiligten Re⸗ gierungen“ beſtellt würden, dieſe„beſonderen Elemente“ eine dauernde Bedrohung des ſittlichen Status der Bevöl⸗ kerung. Wir ſind nun einmal nicht alle Engel. Wo eine Tyrannis aufgerichtet wird, eine einheimiſche oder eine Fremde, bei der man ſich Liebkind machen und durch Ge⸗ ſchichtentragen Begünſtigungen erſtreiten kann, gebricht es nie e 2, Seite. Nr. 150 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8 Mittwoch, den 28. Mürz 1028 ganz an jener Gattung minderwertiger Mitbürger, auf die der alte Demokratenſpruch vom„größten Schuft im ganzen Land“ gemünzt ward. Kurz und gut: man fürchtet im Rhein⸗ land, eines ſchönen Tags, wenn die europäiſche oder, beſſer, die weltpolitiſche Konſtellation ſolchem Vorhaben günſtig wäre, und bei einer neuen Verſchiebung der Kräfteverhältniſſe irgendein günſtiger Wind ſeine Uebermacht noch ſtärker an⸗ ſchwellen ließe, möchte Frankreich das Rheinland doch noch vom Reich loslöſen und ſo durch die„Elements stables“ ex⸗ reichen, was ihm durch die bisher bevorzugten Methoden zu erreichen nicht möglich war. Nicht durch den Verſuch, dem man anfangs huldigte, vollendete Tatſachen zu ſchaffen, nicht durch die Kulturpropaganda, der man ſpäter ſich hingab und auch nicht durch die mittlerweile gründlich diskreditterten und zu⸗ ſammengebrochenen Separatiſtenunruhen. Ueber 1935 hinaus ſieht der Verſailler Vertrag keinerlei Jlveſtigationen nor. Nun glauben zwar viele(und ich ſelber, leider, muß zu ſolchem Kleinmut mich bekennen], daß die Franzoſen nicht ohne weiteres uns werden freigeben wollen. Daß ſie im Grunde leuchtet das aus jeder franzöſiſchen Rede— nach irgendwelchen Mitteln ſuchen werden, in irgend⸗ eier Form die Herrſchaft im Rheinland, zumindeſt in der ent⸗ militgriſterten Zone, aufrecht zu erhalten. Dann erſt recht, dünkt mich, ſollte man an dieſe Dinge vorerſt nicht rühren. Die Zeit ſteht nicht ſtill. Es wird 1935 ſchwerer ſein, In⸗ veſtigatianen zu beſchließen als heute. Doch ſeloſt 1935 wird es nicht leicht ſein, elements stables zu beſeitigen, die, um dis Befreiung des Rheinlands zu erkaufen, einmal eingeführt wurden. Aus dem beſetzten Gebiet ſchreibt man mir wieder⸗ holt: wir wollen keine vorzeitige Räumung, die uns und die deutſche Geſamtheit belaſtet. Das einzige, was wir erſehnen, und mit dem für die Gegenwart uns gedient wäre, iſt eine erhöhte Fürſorgetätigkeit von Reich und Staat. Erhöhte Fürſorge für die Schäden, die aus der Beſatzung er⸗ wuchſen und fort und fort noch erwachſen, verſtändnisyolle Fürſorge auch auf kulturellem Gebiet. Dann harren wir ſchon aus bis zur Schlußlöſung. Dieſe Gravamina des beſetzten Gebiets, Gravamina und deutſche Bekenntniſſe zugleich, wei⸗ terzugeben, ſchien mir Pflicht. Zum Konflitt mit Rußland Berlin. 28. März.[Von unſerem Berliner Büro.] Auch in die deutſche Preſſe haben in den letzten Tagen Meldungen aus Kowno Eingang gefunden. in denen allerhand Einzel⸗ heiten über die Behandlung der verhafteten deutſchen In⸗ genieure berichtet werden. Es heißt darin, daß die Deutſchen gut untergebracht ſeien, ſich frei bewegen dürfen. Zeitungen und Pakete erhielten. Wir müchten demgegenüber feſtſtellen. daß an hieſigen amt⸗ lichen Stellen keinerlei derartige Meldungen vorliegen. Man Hefindst ſich hier nochimmerim Ungewiſſen über das Schlckſal der Verhafteten. Vor allem iſt es noch nicht gelungen. durchzuſetzen. daß dem deutſchen Konſularvertreter Gelegen⸗ Veit gegeben mird, mit den Verhafteten in Verbindung zu kre⸗ ken. Es entſteht der dringende Verdacht, daß es bei allen die⸗ ſen ſchön gefürbten Meldungen ſich um ruſſiſche Propa⸗ gandanachrichten handelt, die auf dieſem Wege in die deutſche Preſſe lanziert werden. Heute trifft in Berlin der Unterrichtsminiſter Luna char ski ein. Man weiß nicht. ob er dem Auswärtigen Amt ſeinen Beſuch machen wird. Sollte dies der Fall ſein. ſo wird er hei dieſer Gelegenheit über die deutſche Auffaſſung unter⸗ richtet werden. Von einer Abſicht Litwinows, auf der 8 in Berlin Aufenthalt zu nehmen, iſt hier nichts he⸗ annt. Mie ſteht's mit den Wirtſchaſtsverhandlungen mit Polen? Berlin, 28. März.(Von unferem Berliner Büro.) In dem Stand der deutſch⸗polniſchen Vertragsverhandlungen Fat ſich noch immer keine Veränderung ergeben. Wir wieſen nor einiger Zeit darauf hin, daß die deutſche Regierung Heabſichtige, in Warſchau um nähere Aufklärung über das reuzdekret im Zuſammenhang mit dem Nieder⸗ Jaſſungsabkommen zu erſuchen. Es iſt anzunehmen, Faß es von der Haltung der Warſchauer Regierung gegen⸗ über dieſer Frage abhängen wird, ob die Vertragsverhand⸗ lungen in Kürze wieder aufgenommen werden können. Spanien und der Völkerbund Dem Madrider Vertreter des„Exeelſior“ erklärte Primo de Rivera, daß der Botſchafter Spaniens in Paris. Quin o⸗ nes de Leon, Spanien im Völkerbund vertreten werde. Er ſelhſt habe vorerſt nicht die Abſicht, nach Genf zu gehen, doch chürde er gerne dort erſcheinen, wenn ſeine Gegenwart nützlich odey ußztig ſei. Spanien werde im September für den Rat kan⸗ didieren und er hoffe, daß die Völker begreifen würden, welch nützliche Rolle Spanien im Völkerbundsrat ausüben könne. Im übrigen erklärte ſich Primo de Rivera für die Herab⸗ krieg außerhalb des Ge 7 2 Die Akademiekonzerte 1927/8 Ein Rückblick Es gibt Städte in Deutſchland, die eine weitaus größere Einwohnerzahl als Maunheim haben und deren muſikaliſche Kultur längſt nicht die Mannheimer Höhe und den Grad der Anſprüche des Mannheimer Publikums erreicht hat. Unter den Muſtkſtädten in Deutſchland rangiert Mannheim an weit vorgerückterer Stelle als es ſeine Bevölkerungsziffer zuläßt. Manu weiß, womit das hiſtoriſch zuſammenhängt; das Macht⸗ wort der Geſchichte hat hier mitzuſprechen, und ſein Widerhall in der Muſikwelt läßt den Namen Mannheim immer noch mit einem beſonders ehrwürdigen Beiklang nennen. Immer noch? Nun, wir können nicht leugnen, daß wir in einem Zeitalter der Umwertung ſtehen. Zwar nicht aller Werte, aber ſo einiges hat ſich doch ein wenig gewandelt und dazu gehört neben an⸗ dern viel wichtigeren und nahrhafteren Dingen auch die Muſtk. Es hat immer Leute gegeben, die ihr das verühelt haben und die ihrem Bedauern darüber in mehr oder weniger kräftigen Schimpfworten Luft machten. Grillparzer, der gewiß ein ge⸗ ſcheſter Mann war, iſt in einer Weiſe über Webers Euryanthe hergefallen, als ſei dieſe Oper das erbärmlichſte Zeug und Schönberg hat, nicht ohne weiſe Vorausſicht, eines ſeiner ent⸗ ſcheidenden Werke einem kleinen Jungen gewidmet. Das iſt gewiß ſehr klug, da die Muſtk ſeit der Klaſſtkerzeit immer erſt ein Menſchenalter zu brauchen ſcheint, bis ſie ihr notwendigſtes Uebel findet, das Publikum. In Mannheim iſt man jetzt ſo langſam bei Bruckner an⸗ gelangt. Das ſöll kein Scherz ſein, nein, wir meinen das heilig Srnſt, denn es gehört zu den liebſten und ſchönſten Erinne⸗ rungen des eben abgeſchloſſenen Akademiewinters, daß Bruck⸗ ners achte Sinfonie heim Publikum einen ſo begeiſterten Widerhall gefunden hat. Man kaun gewiß nicht verlangen, daß der Konzertbeſucher, der mit dem berechtigten Anſpruch auf Erholung pünktlich und wohlgeklefdet ſeinen Akademie⸗ platz aufſucht, nun zugleich auch mit der allermodernſten Diſpaſitſon angerückt kommt. Und da wird ihm ſo ein Werk wie dfeſer ſchwere, lange Bruckner vorgeführt, und er nimmt es auf, ſteckt ſeine Eindrücke und nicht nur ſeinen Programm⸗ bettel ein, den er doch verliert oder verlegt; den Bruckner Wird er beſtimmt nicht mehr verlieren. Was ſo an einem end durch den Zufall der Programmwahl lund durch die der Zahnärzte betr Bad iſche Politik Aus dem Landtag Zu Beginn der heutigen Vormittagsſitzung, die Präſi⸗ dent Dr. Baumgartner erſt gegen 10 Uhr eröffnen konnte, weil der Plenarſitzung Beratungen des Haushaltsausſchuſſes bp rausgegangen waren, wurde eine große Anzahl neuer Ein⸗ 8 gänge bekannt gegeben. Darunter befanden ſich 52 Geſuche, die zumeiſt ihrer Dringlichkeit wegen ſofort den verſchiedenen Ausſchüſſen überwieſen worden waren. 8 Eine kurze Anfrage der Kommuniſten wünſchte von der Regierung Auskunft, was ſie zur Beſeitigung der gegen⸗ wärtigen ſchweren Gefahr durch das vorhandene Grun d⸗ waſſer, das in der Gemeinde St. Ilgen(bei Heidelberg) alle Keller überſchwemmt, zu tun gedenke. Anlegung von Kanälen und durch die künſtliche Hebung der Waſſerhöhe geſchaffen werden könne. Hieran knüpfte ſich i vorgerufen durch die Stellung eines Antrages der Deutſchen Volkspartei, eine Ausſprache üher die Etatsrede de miniſters auf die Tagesordnung zu ſetzen. Finanz⸗ 8 8 Di dieſes Antrages an, glaubten aber, daß zur Zeit die Miglich⸗ keit hierzu nicht gegeben ſei, weil das en ü zit des badiſchen Stgatshaushalts noch nicht feſtſtehe, ferner weil die nächſte Woche genügend Gelegenheit gehen würde, draußen im Lande die Etatsrede des Finanzminiſters zu er⸗ örtern. Das Haus ſprach ſich dann mit Ausnahme der Deut⸗ ſchen Volkspartei gegen den Antrag aus. Nach Eintritt in die Tagesordnung gab zum Fall Beh⸗ f ringer Abg. Obkircher(D. V..) als Berichterſtatter des Ausſchuſſes eine ausführliche Darſtellung(ſiehe unten! und S unterbreitete dem Hauſe einen Antrag, in dem zum Ausdruck kam, daß ohne Genehmigung des Landtages die Durchführung des Diſziplinarverfahrens gegen Behringer unzuläſſig war, daß der Landtag aber jetzt die Genehmigung dazu er⸗ teile. Dieſer Antrag fand die Zuſtimmung des Hauſes. Nachdem der Abg. Kleiber(Bürg. Vereinig.) erklärt hatte, dem Geſetzentwurf, die direkten und indirekten Steuern aus den Monaten April bis September nach den bisher gel⸗ tenden Geſetzen und Steuerſätzen zu erheben, nicht zuſtimmen zu können, wurde dieſer Geſetzentwurf ohne Ausſprache mit allen gegen 6 Stimmen der Bürgerlichen Vereiniaung bei Stimmenthaltung der Deutſchen Volkspartei in erſter und zweiter Leſung angenommen.. Auf die Tagesordnung wurde nunmehr die Eingabe des Freiburger Automobilklubs um Staatszuſchuß zur neuen Herſtellung der Reunſtrecke Breiſach⸗Oberrimſingen ge⸗ ſetzt. Der Haushaltsausſchuß beantragte, die Eingabe des Freiburger Automoßbilklubs der Regierung empfehlend zu überweiſen. Dieſer Antrag wurde angenommen. Abg. Kleiber(Bürg. Verein.) berichtete darauf über die Beratung des Geſetzentwürſes über das a Ortskirchenſtenergeſetz im Haushaltsausſchuß. Dieſer beantragt, dem Artikel 18 des Ortskirchenſteuergeſetzes einen Abſatz 3 anzufügen:„Die das Ortskirchenyermögen verwaltende Behörde kaun an⸗ erkennen, daß bis zur endgültigen Steuer Vorauszahlungen zu leiſten ſind.“ Das Haus ſtimmt dem zu. Ueber den Entwurf eines Geſetzes, das die Bürgſchaft des Landes Baden für ein Darlehen an die Zentrale der Lager⸗ 0 ö 0 5 0 haus.⸗G. in Tauberbiſchofsheim vorſieht, berichtete Abg. Föhr(te. Der Entwurf ermöglicht es dem Innenminiſter, die Bürgſchaft in Höhe von 550 000 Mk. mit Wirkung vom 1. 6. 1928 zu erneuern und bis zum 31. Dezember 1928 beſtehen zu laſſen. Das Haus ſtimmte dieſem Geſetzentwurf mit einer kleinen Aenderung mit 45 gegen 2 Stimmen bei 2 Stimm⸗ enthaltungen zu. 5 f Ein weiterer Geſetzenkwurf, der die Umwandlung der ab⸗ geſonderten Gemarkung Bronnenbach in eine Gemeinde vor⸗ ſieht, wurde ebenfalls angenommen. Die Zentrumsfraktion brachte einen Antrag ein, die Regierung müſſe geeignete Maßnahmen treffen, um Auswüchſe des Automobilverkehrs zu verhindern. In Verbindung damit wurde der Zentrums⸗ antrag über den Bau der Autoſtraße Hamburg Frank⸗ fur-Baſel zur Debatte geſtellt. In dieſem Antrag wird die Regierung erſucht, rechtzeitig alle Maßnahmen zu er⸗ greifen, um alle Schäden zu vermeiden, die durch den Bau der Autöſtraße der Bevölkerung entſtehen könnten und dafür Sorge zu tragen, daß die Wünſche der badiſchen Gemeinden wahrgenommen werden. Der Rechtspflegeausſchuß ſtellte ſich auf den Boden der beiden Anträge, deren Gedanken er durch redaktionelle Aenderungen noch unterſtrich. Der Zentrums⸗ antrag über die Aukoſtraße Hamburg.—Baſel wurde durch eine Erklärung der Regierung für erledigt erklärt, worin dieſe be⸗ tont, daß die badiſchen Gemeinden durch die Mitgliedſchaft des hadiſchen Stagtes bei der Hafraha genügend gewahrt werde. Die Anträge wurden in der vom Rechtspflegeausſchuß aufge⸗ ſtellten Faſſung angenommen. Schließlich wurde noch ein Geſetz des ſtgatliche Förderung l Zentralverbandes der Beſtrebungen e RR Interpretation natürlich) erreiſcht wurde, ſollte im ganzen Plan der Akademiekonzerte mit der ſtillen Abſicht eines plan⸗ vollen Aufbaus erreicht werden. Das Publikum darf gar nicht merken, was man mit ihm für ſchlimme Dinge der Ge⸗ winnung von Werken vorhat. Die Konzerte heißen Akademien und nicht Zwangserziehungsanſtalten. Aber das Bilden, das Heraubilden gehört nun einmal zum Akademiſchen, was gar nicht ausſchließt, daß es ſehr ungebildete Akademiker gibt Mit Rückſicht auf die Mannheimer Muſikkultur heißt das: es gab einmal eine Zeit des Mannheimer Konzertlebens, die ſehr viel von dein edlen Geiſt des Bildens beſaß, in der eine innere Anteilnahme ganz anderer Art herrſchte wie heute. Pſt, wir wollen das nur flüſtern, gar nicht ſo laut ſagen; daran ſind auch die Mannheimer nicht ſchuld, ſondern die im⸗ mer noch von ſeeliſchen Erſchüttterungen nicht befreite Zeit; aber wie das Jahr 1927 eine gewiſſe Befeſtigung im allge⸗ meinen Leben brachte, ſo ſcheint auch am Kunſthörizont ein Silberſtreiſen aufzugehen und neues Leben aus den kultu⸗ rellen Trümmern der ſchlimmen Nachkriegszeit zu blühen. Die kleine Konzertkultur lebt wieder auf, und auch die große wird folgen, Nur mögen es die maßgebenden Stellen mit Bedacht tun. Dazu gehört in Mannheim das Orcheſter des Nationaltheaters, deſſen Reſonanz ſein her⸗ gebrachter Ruf iſt, Nun vermag man mit dem eigenen Ruf noch keine Mufik zu machen, ſei er noch ſo gut, man kann nur dafür ſorgen, daß er ſich erhält. Das Orcheſter hat einige wichtige Kräfte, wie den erſten Oboer, erſetzen müſſen, und man muß geſtehen, daß unſer unvergeßlicher Meiſter Lor⸗ beer keine unwürdige Nachfolgerſchaft gefunden hat. Wir wol⸗ len uns nun nicht mit den Einzelheiten der Inſtrumental⸗ gruppen aufhalten, deren Vorzüge und auch Schwächen be⸗ kannt ſind, wir wollen nur daran erinnern, daß die Erhaltung des Klangs dieſes Orcheſters eine Aufgabe iſt, von der wir ſtets geſagt haben, daß ſie vom Orcheſter allein nicht gelöſt werden kann. Das iſt Sache des Dirigenten. Und da iſt es bedauerlich, daß das Orcheſter ſeinen Leiter Richard Lert gerade jetzt nerliert, wo er es ſich ganz zu ſeinem Werkzeug gehildet hat. Neben Richard Lert erſchienen in den acht Aka⸗ demfefynzerten noch zwei Namen unter den Dirigenten: Dr. Wilhelm Funtwängler, der wieder als Leiter des erſten Konzertes erſchien und darin eins ſeiner beſonderen Lieblings⸗ ſtücke, Besthonen ſiebte Sinfonie, brachte, und Proſeſſor Her⸗ mann Abendroth, der das zweite, fünfte und ſſebte Kon⸗ 2 . er ö r B 1 Von der Re- gierungsſeite wurde darauf erklärt, daß Abhilfe nur durch eine Geſchäftsordnungsdebatte, her⸗ . ö Sprecher! der verſchiedenen Parteien erkannten zwar die Berechtigung 7 ödgültige Defi⸗ auf enges Zuſammenarbeiten der Zahnärzte der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen.— Um 13 Uhr wurde dis Sitzung auf 15.30 Uhr vertagt. Der Geſchäftsordnungsausſchuß beſchäftigte ſich mit der Aufh Abgeordneten Behringer in dienſtlicher Vorkommniſſe in einem Di l dem dortigen Stadtrat verurteilt worden war. Der Aus⸗ ſchuß war der Auffaſſung, daß eine Aufklärung im Jutereſſe des Abgeordneten nicht verhindert werden ſolle und daß deshalb zur Durchführung des Verfahrens die Genehmigung ſeitens des Landtags zu erteilen ſei. Ferner ſtellte der Aus⸗ ſchuß feſt, daß nach ſeiner Auffaſſung auch Diſätplinarverfahren Baden⸗Baden, der wegen ſziplinarverfahren von gegen Abgeordneten nur unter Zuſtimmung des Landtags vorgenommen werden dürften. Mandatswechſel a 2 N Die Abg. Frau Beyerle ⸗Konſtanz(Ztr.) und Dr, Engler ⸗Karlsruhe, jetzt in Frankfurt(Soz.) haben ihre Mandate niedergelegt. Für die Abg. Beyerle wird Landwirt Kramer in Bachheim, für Abg. Engler wird Frau Trautwein in Pforzheim in den Landtag eintreten. — Dublin, 28. März. Wie bereits gemeldet, iſt wegen der ungünſtigen Wetterlage der Start zum Transozeanflug von der Beſatzung der„Bremen“ auf Donnerstag vormittag perſchoben worden. Die fflieger erklärten, ſie wollten de; Flug gegen 16 Uhr morgens antreten, um New York noh jei Tägeslicht zu erreichen. Hauptmann Koehl erklärte, er berechne die Entfernung pon Baldonnel nach New Pork an 36 Stunden, doch könne die Maſchine 40 Stunden in der Lu bleiben. Er glaube, daß ſeine Maſchine in 24 Stunden Ney fundland erreichen werde, doch ſei beabſichtigt, die etwas üden abgebogene kransatlantiſche Schiffsroute zu b Es verlautet, daß zur Verhinderung der Ei dung die ganze Maſchine mit einer Paraffin⸗Schicht übe! — zogen werde und daß auch ein völlig neuer Breunſtoff für den Flug benutzt werden ſoll, ö 33 Letzte Meldungen Wegen Mordverdachts verhaftet — Gladbeck, 28. März. Unter dem Verdacht, den Abi⸗ turienten Helmuth Daube ermordet zu haben, iſt am Diens⸗ tag abend der Abiturient Bußmann, ein Klaſſenkamerad des Getöteten, perhaftet worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß an den Kleidern des Verhafteten Menſchenblut haftet. Die Kopenhagener ſiameſiſche Geſandtſchaft nach Berlin übergeſiedelt — Kopenhagen, 28. März. Die ſtameſiſche Geſandtſchaft für Skandinavien iſt mit dem geſtrigen Tage aufgshoben wor⸗ den. Der geſamte ſiameſiſche Geſandſchaftsdienſt fr Skandi⸗ nayien ſoll künftig non Berlin aus geregelt werden. Der he⸗ vollmächtigte ſiameſiſche Geſaudte, Prinz Wipulna Smaſtt⸗ wongs, und Gemahlin, verließen geſtern mit dem geſamten Legatibusſtab Kopenhagen und begaben ſich nach Berlin. Drei Unfälle bei den frauzöſiſchen Luftmauövern Bei den Luftmanöpern bei Metz ereigneten ſich geſtern drei Fliegerunfälle. Zwei Flugzeuge ſtießen in einer Höhe non 1000 Metern zitſammen. Ein Fliegerkorporgl der im Fallſchirm abgeſprungen war, der ſich aher nicht öffnete, wurde getötet, während der zweite Pilot mit dem Fallſchirm unverſehrt auf dem Boden ankam. Kurz nachher ſtürzte ein drittes Flugzeug ab, deſſen Pilot nur leicht verletzt wurde, Neue Reparationsſchwindel⸗Affäre — Paris, 28. März. Das amtliche Organ der Pariſer Produktenbörſe bringt Enthüllungen tber eine neue Repo⸗ rations⸗Schwindeaffäre. Die Societe Franco⸗Marypeeaine habe 1927 30000 To. Zucker auf Reparationskonto bezogen. Der Liefervertrag ſei unter Umgehung des Miniſteriums ge⸗ nehmigt worden. Den ſchei been Verluſt von 10 Mill. Frances hei dieſem Geſchäft habe die Geſellſchaft durch ſpekulatiye Einwirkung auf die Pariſer Produktenbörſe und durch verſchiedene andere unfſau here Manöver gedeckt. Trotzdem ein höherer Preis für den Zucker gezahlt worden ſet als der Weltpreis, habe die Geſellſchaft ſo doch noch ein gutes Geſchäft gemacht. 15 Tote in Oberitalien — Rom, 28. März. Nach den letzten Meldungen aus Udine hat das neuerliche ſchwere Erdbeben bisher 15 Todes⸗ opfer gefordert, 50 Verletzte wurden in Udine in das — Paris, 28. März. Krankenhaus eingeliefert. Ein Paſſagierflugzeug abgeſtürzt N Mit der Berufung dieſes nortrefflichen Muſikers hat das Nationaltheaterorcheſter zugleich ein künſtleriſches Be⸗ kenntnis abgelegt, das ihm auch für die Zukunft wegweiſend ſein ſoll. Abendroths ehrliche, kundige und imponierende Muſikererſcheinung haben wir anläßlich ſeiner drei erfolg⸗ reichen Konzerte an dieſer Stelle mehrfach zu kennzeichnen verſucht; es wäre dabei noch des geſchickten Probentechnike ns Abendroth zu gedenken, deſſen Arbeit nicht wenig zur Stei⸗ gerung des orcheſtralen Ausdrucks beigetragen hat. Bruck⸗ ners achte Sinfonie war in dieſer Art eine hochachtboare Lei⸗ ſtung; auch Mahlers Lied von der Erde, das Lert dirigierte, ſei in dieſem Zuſammenhang nicht vergeſſen, ebenſo die Domeſtika von Richard Strauß und Tſchaikowskys ſech tte Sinfonie. Bei dieſen Programmen der von Lert dirigierte Konzerte war auch ſtets ein innerer Zuſammenhang gewahrt; ſie zeigten Einheitlichkeit und Aufbau und es paſſierte ihnen Uirgends eine ſo unſelige Verknüpfung wie die der Es- Dur-Sin⸗ fonſe von Mozert mit der achten Sinfonie von Bruckner. Nur fordern wir eben nicht nur in einzelnen Programmen, ſon⸗ dern im Geſamtaufbau der Konzerte eine gewiſſe Plau⸗ mäßigkeit. Daß eine Suite von Prokofieff() das einzige ſozuſagen moderne Werk bleibt, kann dann gar nicht mehr vorkommen, weil ein richtiger Aufhau mit einer ge⸗ wiſſen zarten Selbſtverſtändlichkeit in die Gegenwart führt. Und, nicht wahr, trotz der dreißig Jahre Verſpätung, darf ſo etwas dach gelegentlich einmal wieder geſchehen. Es tut be⸗ ſtimmt nicht weh.— Mit Soliſten waren die Konzerte wohlbedacht. Der Geiger Miſcha El man, der Celliſt Piatigorsky, die Pianſtin Frida Kwaſt⸗Hodapp heſtritten die inſtrumen⸗ tale Reihe, der noch Konzertmeiſter Max Kergl zuzuzählen iſt. Maria Müller und Hans Fideſſer vertraten das heutige Geſangs⸗Berlin; Magda Spiegel war die Weg⸗ genoſſin der Letztgenannten im, Lied von der Erde. Alles in allem: es war ein braves Konzertjahr, deſſen Abſchluß das Orcheſter am geſtrigen Abend auf beſonderer Höhe in der packenden Geigmtleiſtung zeigte. Verlangt man nuch neben dieſer Extenſitat ein wenig mehr intenſſpere Ar⸗ beit, gibt man dem Vuhltkum nicht nur dieſe entſet lich nüch⸗ ternen Programme, ſbndern noch etwas mehr in die Hand, was ſich mit ihm heſchäftigt und was ſeinen Beſchöftt üngs⸗ drang mit den muſikaliſchen Dingen weckt, dann fol nian ſehen, mie die Akademſen ihren Namen mit ganzem 4 be W tragen können! bung der Immunttät des * 2 2 8 b f 0 0 g 5 K 4 i 7 f 0 . f l a 1 g 0 1 1 * Wohnungen. 7 Mittwoch, den 28. März 1928 — Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — 5 8. Seite. Nr. 150 Stäsdtiſche Nachrichten „Mannem vorne“ im Wohnungsbau Während des vergangenen Jahres 1927 weiſen die fünf⸗ undvierzig deutſchen Großſtädte einen Reinzugang von 25 990 Gebäuden auf. Davon entfallen nach den jetzt vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlichten Tabellen 606 Ge⸗ bäude auf Mannheim. Und zwar hatte Mannheim im 1 1927 einen Reinzugang von 16 öffentlichen Gebäuden unter insgeſamt 315 in allen 45 Großſtädten), dann von 79 Gebäuden für gewerbliche und ſonſtige wirtſchaftliche Zwecke (unter insgeſamt 4086 in allen Großftädten), ſchließlich von 511 Wohngebäuden lunter insgeſamt 21589 in allen 45 deut⸗ ſchen Großſtädten). Der Reinzugang von Wohnungen in Mannheim beltef ſich im vergangenen Jahre 1927 auf 2427 Wohnungen unter einem Reinzugang von 85 963 Wohnungen in ſämtlichen deutſchen Großſtädten. Auf das Tauſend der Bevö[ke⸗ rung von Mannheim kam im letzten Jahr ein Reinzu⸗ gang von 9,8 Wohnungen. Im Durchſchnitt aller 45 deutſchen Großſtädte haben wir einen Reinzugang von 5,2 Wohnungen auf das Tauſend der Bevölkerung. Mannheims Rein⸗ zugang an Wohnungen im letzten Jahr ſteht alſp hoch über dem Durchſchnitt⸗Reinzugang aller deutſchen Großſt ä dite. Und zwar beſitzt Mannheim für en Reinzugang von Wohnungen im Jahre 1927 auf das Tau⸗ ſend der Bevölkerung die höchſte Verhältniszahl, ſteht an der Spitze aller deu tſchen Großſtädte in dem verhältnismäßigen Reinzugang an Wohnungen. An zweiter Stelle der Großſtädte kommt kier Karlsruhe, das im letzten Jahr einen Reinzugang von 83 Wohnungen auf das Tauſend der Bevölkerung auſweiſt. Ueber dem Reichsdurchſchnitt der Großſtädte von 5,2 liegen 17 deutſche Großſtädte mit ihrem Reinzugang an Wohnungen auf das Tauſend der Bevölkerung. Unter dem Reichsdurch⸗ ſchnitt von 5,2 treffen wir 28 deutſche Großſtädte und zwar geht die Verhältniszahl bei ihnen herunter bis auf einen Reinzugang von 1,2 Wohnungen auf das Tauſend der Be⸗ völkerung in Mainz. Allgemein in ſämtlichen deutſchen Groß⸗ ſtädten iſt der verhältuismäßige Reinzugang von Wohnungen im letzten Jahre 1927 größer als er im Jahre 1926 war. Denn gegenüber der Verhältniszahl von 5,6 im Jahre 1927 haben wir im Jahre 1926 im Durchſchnitt aller 45 deutſchen Großſtädte nur einen Reinzugang von 3,8 Wohnungen auf das Tauſend der Bevölkerung. Mannheim wies im Jahre 1926 einen Reinzugang von 5,9 Wohnungen auf das Tauſend ſeiner Bevölkerungs auf, hat alſo ſeinen Anteil an der allge⸗ meinen verhältnismäßigen Steigerung des Reinzugangs an Mannheim iſt im letzten Jahre in Der Reihe der deutſchen Großſtädte auch vor⸗ gerückt, denn im Jahre 1926 ſtand es mit einem verhältnis⸗ mäßigen Reinzugang an Wohnungen an zwe ithöchſter Stelle der deutſchen Großſtädte und zwar gemeinſam mit Karlsruhe. Während Karlsruhe im letzten Jahre 1927 an zweiter Stelle der Städte blieb, iſt Mannheim an die Spitze aller Großſtädte vorgerückt und hat Bremen, das im Jahre 1926 an oberſtem Platz der Großſtädte mit der Verhältniszahl 7,6 ſtand, von ſeiner höchſten Stelle verdrängt..— * * Lebensmüde. Im Notarreſt der Zentralwache verſuchte geſtern vormittag eine 24 Jahre alte Näherin kurz nach ihrer Einlieferung wegen Obdachloſigkeit ſich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Ein durch das Röcheln der Lebens⸗ müden aufmerkſam gewordener Beamter konnte noch rechtzeitig den Eintritt des Todes verhindern.— Auf einem im Rheinau⸗ hafen liegenden Schiff trank geſtern abend eine 43 Jahre alte Frau eine giftige Flüſſigkeit. Die beiden Lebensmüden wurden in das allgemeine Krankenhaus eingeliefert. In bei⸗ den Fällen iſt der Grund zur Tat noch unbekannt. * Schwerer Sturz von der Leiter. Ein 16 Jahre alter Malerlehrling, der geſtern bei Inſtandſetzungsarbeiten des Freibades im Induſtriehafen von einer Leiter zu Boden ſtürzte, erlitt einen Bruch des linken Oberſchenkels. Der Verunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Eine Bruſtqauetſchung trug geſtern ein 53 Jahre alter Schiffer davon, der in einer Holzhandlung am Mühlau⸗ hafen beim Verſchiehen von Eiſenbahnwagen zwiſchen einen Eiſenbahnwagen und einen Stoß Bretter geriet. Der Verun⸗ glückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus befördert. * Vom Straßenbahnwagen geſchleift. Ein 29 Jahre alter Bauarbeiter, der geſtern bei Arbeiten an der Straßen⸗ bahnſtrecke nach Sandhofen einem herannahenden Straßen⸗ bahnwagen ausweichen wollte, dabei aber mit einem Fuß an den Schienen hängen blieb, wurde vom Straßenbahnwagen mehrere Meter weit geſchleift. Der Arbeiter, der außer Hautabſchürfungen am Kopf und an den Gliedmaßen an⸗ ſcheinend auch innere Verletzungen davontrug, wurde Veranſtaltungen 8. Stiftungsfeſt der Vereinigung der Hauſeaten E. C. Maunheim i. S. V. C. Am vergangenen Samstag fand im vollbeſetzten Saale der Harmonie das 8. Stiftungsfeſt der Vereinigung der Hanſeaten ſtatt. Viele Farbenträger waren aus nah und fern herbeigeeilt, um am Feſtkom mers in jugend⸗ frohem Kreiſe teilzunehmen. So waren erſchienen, meiſtens in Vollwichs, Realia Neuſtadt, Propatria Ludwigshafen, Teu⸗ tonja Worms, St. V. Germania Ludwigshafen, Teutoboruſſia Frankfurt, Laetitia Raſtatt, Allemannia Ettlingen und der ſtatt⸗ liche Alt⸗Herren⸗Verband. In umſichtiger Weiſe leitete der Erſtchargierte Siegfr. Seitz den Kommers. Als er in treffen⸗ den Worten die Bismarck⸗Ehrung vornahm, da ſchlugen alle Herzen ſchneller in Begeiſterung. Das Trauerſilentium für die Toten der Korporation und des Weltkrieges war eindrucks⸗ voll und würdig. Alte Studentenlieder gingen der Feſtrede des Herrn Erich Riſt voraus, der ſinnig die Ideale der Kor⸗ poration chriſtlich und deutſch hervorhob. Mit aufrichtiger Freude nahmen beſonders die Ueberrheiner teil an dem er⸗ hebenden Beiſammenſein. Wie ein Gelöbnis klang es in die Nacht, als das Deutſchlandlied ſchloß:„Deutſchland über alles und im Unglück nun erſt recht.“ Gar zu ſchnell waren die Stunden verrauſcht, die Vielen noch lange in Erinnerung ſein werden. Die G. D..⸗Jugend Mannheim hatte Einladung zu ihrem am vergangenen Samstag im großen Saale der Liedertafel ſtattgefundenen Lehrlings⸗ und Elternabend ergehen laſſen. Eine große Zahl von Lehrlingen und Eltern war erſchienen. Die reichhaltige Vor⸗ tragsfolge wurde durch einen flottgeſpielten Marſch der Jugendkapelle eingeleitet. Die Jugend ſelbſt ſang ein Gruß⸗ lied, dem ſich herzliche Willkommensworte des Vorſtehers der Ortsgruppe Mannheim im GDA, Herrn Schönbein, an⸗ ſchloſſen. In begeiſterten Ausführungen ſprach Gaugeſchäfts⸗ führer Fuhrmann über das Thema„Der junge Menſch in der Volksgemeinſchaft“. Er wies darauf hin, daß der junge Menſch, der ſich für den Beruf des Kauf⸗ manns entſchieden habe, nicht ängſtlich an ſein Werk gehen ſoll, ſondern daß ihm der Drang nach dem Streben den rech⸗ ten Mut zum Schaffen geben muß Einen guten Eindruck hinterließ die dramatiſche Szene„Volkslied und Schlager“. Mit nicht endenwollendem Beifall wurden die Volkstänze aufgenommen; der Rüpeltanz mußte wiederholt werden. Auch die Mundartgedichte verdienen eine beſondere Würdigung. Exakt wurden die Leibesübungen, wie ſie in regelmäßigen Turnabenden gelehrt werden, gezeigt. Den Abſchluß des Abends bildete ein luſtiges Spiel von H. Steguweit:„Die Gans“. Die Träger der Rollen verſtanden es, trotz der ein⸗ fachen Handlung rechtes Jugendleben zu entfalten und da⸗ durch viel Freude und Heiterkeit auszulöſen. Film⸗Rundſchau Gloria⸗Palaſt:„Der feſche Erzherzog“ „Alt⸗Heidelberg“ hatte eine ganze Serie Variationen im Gefolge, die alle von der an den Hofſchranzen zerbrochenen Liebe gekrönter Häupter zu jungen Mädchen aus dem Volke erzählen. Gerade dieſe Nachkriegszeit hat ſich derartige Mo⸗ tiye mit Vorliebe zum Vorbilde genommen. Auch der„feſche Erzherzog“ hat ein Mädel aus dem Volke lieb gewonnen, aber hier bricht die Handlung mit der Tradition Alt⸗Heidel⸗ bergs, denn ſie führt die Siebe der beiden nach vielerlei Kämpfen zum endlichen Siege. Hier iſt es ein echter Wiener Film, der alle ſentimentale Rührſeligkeit des Völkchens um den Stephansdom und den ganzen ſorglosfrohen Leichtſinn des Praters in ſich vereinigt. Ernſt wechſelt mit Scherz, Heiteres mit Traurigem. So alt das Motip auch iſt, die Handlung nimmt gefangen und reißt mit und dazu erklingen die Schubert⸗ und Straußmelodien, die verträumt in den Winkeln der Stadt Franz Joſephs hängen, und all die anderen ſchönen Lieder, die in wein⸗ und liebesfrohen Augenblicken von gottbegnadeten Meiſtern ge⸗ ſchaffen wurden. St. von Placſke hat ſein Konzert⸗ programm völlig auf Wien eingeſtellt. Die ausgezeichneten lohnen einen Beſuch. „Kleinſtadtſünder“ Aſta Nielſen tritt in Darbietungen allein ſchon Capitol und Scala: zum das ſchauer kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. kommt noch das übrige gute Beiprogramm. ins ſtädtiſche Krankenbaus verbracht. PPP ˙ ATT* Propheten im Tierreich Von Hanus Fiſcher Bet der Fülle der allein in deutſcher Sprache wöchentlich erſcheinenden Bücher und Zeitſchriften iſt es für den Geiſtes⸗ arbeiter ſchier unmöglich, dich mit allen notwendigen Neu⸗ einſichten hinreichend vertraut zu machen. Trotzdem ſollte kein Denkender verſäumen, ſich auch mit den Werken der Ver⸗ gangenheit zu beſaſſen. Es wird oft eingewendet, daß ein ſol⸗ ches Vorhaben Zeitverſchwendung ſei, weil das Meiſte in älteren naturwiſſenſchaftlichen Werken überholt wäre. Dieſer Einwurf iſt nur bedingt richtig. Sehr oft läßt ſich feſtſtellen, daß Gedanken, die wir für völlig neuzeitlich halten, ſchon vor fünfzig, hundert oder nach mehr Jahren ausgeſprochen wur⸗ den. Außerdem weiſen die naturwiſſenſchaftlichen Werke, die älter als etwa achtzig Jahre ſind, gegenüber den neueren und neueſten einen ganz beſonderen Vorzug auf: Sie erſchei⸗ nen viel naturnäher, zeigen alfo eine innigere Naturkennt⸗ nis, während die Bücher der Neuzeit ſehr viel theoretiſcher gehalten ſind und die Neigung haben, eine Reihe von Tatſachen einfach zu übergehen, weil ſie unter dem Geſichtswinkel der augenblicklich geltenden Ueberzeugungen nicht erklärt werden könnn. So ſteht in einem älteren Buche:„Was aber den Pelz des Haſen.. im Oktober und Nopember dichter und wärmer macht, wenn im Januar und Februar ſtrenge Kälte bevor⸗ ſteht— das wiſſen wir nicht.“ Wer dieſer Angabe nachgeht, kann von erfahrenen Jägern und Forſtleuten beſtätigt erhalten, daß ſelbſt bei mildem No⸗ vember oder Oktober der dichtbepelzte Haſenbalg auf einen charfen Winter mit Sicherheit ſchließen läßt. Es dürfte von A ſein, auch ähnliche, andere Tiere betreffende Volks⸗ Stichhaltigkeit nachzuprüfen. Das Wetter weisheiten auf ihre i ge Beobachtungen außer⸗ der letzten Jahre war für derart 5 brdentlich 9 8 5 Ungewöhnlich milde Winter, im Jahre 1925 ein nahezu regenloſer Sommer, dem zwei überaus regen⸗ und wetterkataſtrophenreiche Sommer folgten— das waren Vorbedingungen, den konnten. Beſonders im Herbſt 1927 zeigten ſich in einſtimmende Erſcheinungen: Bienen verpichten die Fluglöcher ihrer Körbe; die Horniſſen zeigten ſich an den Bienenſtäuden im Oktober außergewöhnlich zahlreich die Spinnen fanden wie ſie beſſer gar nicht gedacht 5 er Tierwelt ganz eigenartige, mit dem Volkswiſſen völlig über⸗ zogen hoch gen Süden, und der Pelz des Haſen war ungewöhn⸗ lich dicht. Das alles ſind— auf Grund der„Bauernregeln“ trogen; 4 mometer zeigte mehr als 22 Grad unter N beſteht kaum ein Zweifel, daß die uralten Anſichten des Landvolkes von den Tatſachen f 5 Trotzdem muß leider zugegeben werden, daß uns bisher jede Möglichkeit fehlt, eine zureichende Deutung für dieſe ſtaunenswerten Fähigkeiten der Tiere oder die weiſe Ein⸗ richtung der Natur zu geben, welche Monate im Voraus die Tiere zweckmäßig handeln läßt oder ſie zweckmäßig beeinflußt. Hier von Inſtinkt zu reden, würde gänzlich abwegig ſein, zu⸗ mal dies nur ein Wort iſt, das ſich zur rechten Zeit dort ein⸗ ſtellte, wo uns jeder Begriff fehlte. Wir ſtehen hier vor einem Rätſel. Zweifellos aber werden uns die kosmiſchen Strahlun⸗ gen, deren Geheimniſſe die Forſchung ſich eben erſt anſchickt zu löſen, zumindeſt auf einen gangbaren Weg deswegen bringen, weil ſich ſchon heute zeigen läßt, daß zwiſchen ihnen, der irdiſchen Großwetterlage und dem Rhythmus der Erd⸗ ſtrahlen ein inniger Zuſammenhang beſteht. Vom menſchlichen Standpunkte aus geſehen, erſcheinen uns zahlreiche Tiere geradezu als Propheten, und zwar erfol⸗ gen derartige Wetter⸗Voherkündungen entweder in der vor⸗ erwähnten langfriſtigen Form oder ein, zwei oder drei Tage im voraus. J Eine beſonders intereſſante Tiergattung ſind in dieſer Hinſicht die Spinnen. Niederdeutſche Reime ſagen von ihnen: Wenn de Spinnen flietig weben, Schall't ok noch keen Regen geben⸗ [Wenn die Spinnen fleißig weben, Wird's noch keinen Regen geben.) Dieſes Sprüchlein bedeutet eine durchaus zuverläſſige Wettervorherſage. Wenn die Spinnen am Morgen„fleißig weben“, ſo darf man getroſt auch bei wolkigem Himmel auf einen regenloſen, ſchönen Tag rechnen. 5 Fangt de Spinnen an, ehr Netz grotendeels to vernichten, Un an'm langen Draht na ehr Schluplöker to flüchten, So weet man— int Sömmer— ganz gewiß, Dat up Störm in Kört to reken is. Fangen die Spinnen au, ihr Netz großenteils zu vernichten Ind an dei langen Faden in ihre Schlup'löcher zu flüchten, Zo weiß man— im Sommer— ganz gewiß, Daß auf Sturm in Kürze zu rechnen 189 5 Oer erſte demſche Pullmann⸗Expreß ſoll„Rheingold heißen Der neue Fahrplan des Jahres 1928 wird für die Ent⸗ wicklung der deutſchen Eiſenbahnen inſofern ein Merkſtein ſein, weil zum erſten Mal ein deutſcher„Pullmann⸗Expreß“ geſchaffen wird, der längs der Rheinlinie zwiſchen Holland und Baſel verkehrt. Es war vor etlichen Monaten ſchon ein⸗ mal angeregt worden, den deutſchen ſchnellen Fernſchnellzügen in den verſchiedenen Teilen des Reiches prägnante beſondere Namen zu geben, ähnlich wie es teilweiſe auch im Ausland üblich iſt. Die damaligen verſuchsweiſen Ergebniſſe waren indes alles andere als ſacherſchöpfend oder gar für den Aus⸗ länder leicht eingehend. Man hatte dann auch weiter nichts von der Umſetzung dieſes Verſuchs in die Praxis gehört. Nunmehr tritt die Idee dieſer beſonderen Namens⸗ gebung mit der Schaffung des erſten deutſchen Pullmann⸗ Expreß⸗Zuges, der die Dienſtbezeichnung„FFP 101/102“ führt — infolge der voraus ſichtlichen Exkluſivität dieſer Züge wird der Volksmund bald eine vulgäre Ausdeutung finden, etwa „Feiner Fern⸗D-Zug“ oder, weil er ſo ſchön am Schwarzwald vorbeifährt„Fahrt Fein Durch“— wieder in den Vorder⸗ grund des Intereſſes. Dieſer erſte deutſche Zug dieſer Art, der aus ausgeſprochenen Wettbewerbsgründen gegen die weſt⸗ lichen Inflationsbahnen gefahren wird, ſoll den Namen „Rheingold“ führen, unter dem er auch in den Fahrplänen erſcheint ein Name, von dem erwartet wird, daß er ſich auch international einbürgert. R. ** * Eine Gehirnerſchütterung erlitt geſtern ein 27 Jahre alter KFohlenarbeiter in einem Kohlenlager in Rheinau durch die zurückſchlagende Kurbel einer Winde. Der Verun⸗ glückte kam ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Das Metzgermeſſer ausgerutſcht. Ins allgemeine Kran⸗ kenhaus wurde geſtern ein 33 Jahre alter Metzger eingelie⸗ fert, dem in einer Metzgerei der Innenſtadt ein Meſſer aus⸗ rutſchte und ihm in den rechten Oberſchenkel drang. Kommunale Chronik Ein 3 Millionen⸗Auleihe der Stadt St. Ingbert „ St. Ingbert, 24. März. Bet der Beratung des Voran⸗ ſchlages für das Jahr 1928—29 kam die zuſtändige Kommiſ⸗ ſton des Stadtrats zu der Ueberzeugung, daß eine Reihe von Arbeiten, die im Voranſchlag enthalten waren, zweckmäßiger⸗ weiſe mit langfriſtigen Anleihen durchgeführt werden ſollen. Man plant u. a. zunächſt, dem Beiſpiel vieler pfälziſcher Städte folgend, auf eine Reihe von Jahren verteilt, eine grö⸗ ßere Anzahl von Kleinſtwohnungen zu errichten, die nach der Erſtellung ſofort in das Eigentum von Liebhabern übergehen. Des weiteren iſt ein Ausbau der Kanaliſations⸗ anlage, des Waſſerwerkes ſowie die Errichtung eines Alters⸗ heimes und einer Turnhalle für die Volksſchulen geplant. Es ſoll bei der Aufſtellung des Anleihebedarfs auf die Steuer⸗ kraft der Bevölkerung Rückſicht genommen werden, damit eine nicht allzuſtarke Belaſtung entſteht. Das Anleiheprojekt wird der Bürgerverſammlung zur Beſchlußfaſſung pprgelegt. Der Stadtrat wird in ſeiner nächſten Sitzung dieſe Angelegenheit behandeln. Kleine Mitteilungen Nach einer amtlichen Bekanntmachung des Miniſteriums des Innern vom 20 März wurde den Beſchlüſſen der Stadt Baden und der Gemeinde Oos über die Vereinigung der Gemeinde Oos mit der Stadt Baden zu einer einfachen Gemeinde mit Wirkung vom 1. April 1928 die ſtaatliche Genehmigung kerteilt. ist die Eingengspforte füi Erkrankungen der Luft- 0 wege. Wollen Sie sich vol Ansteckungen schützen, so nehmen Sie die Arzilich snerkennten Panflavin- Pestillen. Sie hemmen des Wachs tum eindringender Krenkheitserreger, sind angenehm von Geschmack und unschzdlich für den Magen. Von ersten Fochgelehrten bestens empfohlen. Er- N hlflich in Apofheken u. Drogerien . Panflavin-Pastillen: Aeridiniumchlorlid. Jeder Naturfreund wird bestätigen, daß die Spinnen auch bei ſchönſtem Sonnenſchein beginnen, ihre Netze einzureißen, ſo daß nur noch die wenigen ſpaunenden Hauptfäden übrig⸗ bleiben. Dann nahen Ungewitter und Stürme. In der Wettervorfühligkeit ſcheinen ſogar feinere Unterſchiede zu be⸗ ſtehen, denn die Spinnen hören zuweilen nur mit dem Spin⸗ nen auf, ohne aber das bisherige Netz teilweiſe zu zerſtören. Sp meint denn ein anderer Reim: g Hollt de Spinnen ganz up to weben, Hebbt wi meeſt Wind noch to kregen. [Hören die Spinnen An auf zu weben, Haben wir meiſt Wind noch zu kriegen.) Wer nun aus dieſen Angaben ſchließen würde, daß die Spinnen nur bei ſchönem Wetter an der Arbeit ſind, der würde irren, denn auch bei Regen ſehen wir ſie ihre Schlapf⸗ winkel verlaſſen, um ihre Fangvorrichtung zu bauen. Tun ſie das, ſo treten bald Sonnenſchein und heiteres Wetter ein. Wer genauer zuſieht und regelmäßig gewiſſe Spinnen be⸗ obachtet, der entdeckt, daß bei Regen gewebte Netze bald ſorg⸗ fältig, bald flüchtiger ausfallen. Auch dieſe Erſcheinung hat ihre Bedeutung, denn wir können daraus auf die Dauer des nahenden ſchönen Wetters ſchließen. Eine weitere, für den Gärtner recht brauchbare Bauernregel lautet: Lat ſick lang Spinurb in't Feld ſehn inn Märt, Kriggt Vörfahr Beſtand un de Nachtfröſten makt Kehrt. (Laſſen ſich Spinnräder im Feld ſehn im März. a Kriegt das Frühjahr Beſtand, und der Nachtfroſt macht Kehrt.) Es dürfte durchaus ratſam ſein, ſelbſt bei der amtlichen Wettervorausſage außer den rein meteorologiſchen Anhalts⸗ punkten, wie etwa die Berückſichtigung der Wolkenformen, auch die Erſcheinungen des Lebens in Betracht zu ziehen. G Generaldirektor Ernſt Röchling Ehrendoktor. Wie wir erfahren, hat die Techniſche Hochſchule Karlsruhe dem General⸗ direktor der Heinrich Lanz A.., Diplomingenieur Ernſt Röchling, die Würde eines Dr.⸗Ing. ehrenhalber ver⸗ liehen in Anerkennung der Verdienſte um die Erfolge der größten deutſchen landwirtſchaftlichen Maſchinenfabrik. 8 Profeſſor Strecker 70 Jahre alt. Der ordentliche Hono⸗ rarprofeſſor für ſechniſche Phyſik an der Heidelberger Uni⸗ verſität, Präſident a.., Geh. Oberpoſtrat und vortragender Rat lin Reichs poſtamt, Dr. phil. Karl Strecker, beging geſtern ſeinen 70. Geburtstag. Er iſt 1858 in Mainz geboren. Zuletzt bar er Präſident der Telegraphentechniſchen Reichs anſtäll in Berlin und lebt ſeit einigen Jahren in Heidelberg. 1. Seite. Nr. 150 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. März 1928 Aus dem Lande Großfeuer in St. Leon Ein Wohnhaus und 7 Scheunen verbraunt 1 St. Leun, 28. März. Heute früh gegen 3 Uhr brach im Hauſe des Schreinermeiſters Philipp Eckert aus bisher un⸗ bekannter Urſache ein Brand aus. Das Feuer fand in den Holzvorräten der Schreinerwerkſtatt reiche Nahrung, breitete ſich ſchnell aus und ſprang auch auf die benachbarten Scheunen über. Das Wohnhaus Gckerts brannte vollſtändig nie⸗ der, ferner wurden ſteben Scheunen, die zum Teil mit Teſtlichen Erntevorräten gefüllt waren, eingeäſchert. Das Feuer wütete bis in die frühen Morgenſtunden des heutigen Tages. * kr. Heidelberg. 27. März. Eine hieſige Witwe hat durch Einatmen von Leuchtgas ihrem Leben ein Ende gemacht. Als Urſache wird Schwermut angenommen.— Nach einem Wortwechſel verſetzte ein Schneider hier einem Dofſenheimer Buchbinder mehrere Meſſerſtiche in den Hals, in die Bruſt und in die linke Hand. Der Verletzte mußte ins Akad. Krankenhaus verbracht werden. „Walldorf, 26. März. Geſtern abend 8 Uhr wurde auf der Wieslocherlandſtraße nahe am Ausgang des Ortes der 26 Jahre alte Konrad Heck von Wiesloch von einem nach der Bergſtraße zu fahrenden Perſonenauty erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod nach einigen Minuten ein⸗ trat. Die hieſige Gendarmerie nahm ſofort den Tatbeſtand alf. Die Gerichtskommiſſion erſchien alsbald am Unglücks⸗ Ort und machte mehrere photographiſche Aufnahmen, worauf die Leiche freigegeben wurde. Das Unglücksauto verbrachte den Getöteten ſelbſt nach der Leichenhalle nach Wiesloch. Die Schuldfrage ſteht noch offen. Bruchſal, 25. März. Auf der Landſtraße zwiſchen Stett⸗ feld—Langenbrücken ereianete ſich am Sonntag in den ſpäteren Nachmittagsſtunden ein noch alimpflich abgelaufener Auto⸗ mobilunfall. Ein von Karlsruhe nach Darmſtadt fahren⸗ der Kraftwagen verlor während der Fahrt einen Reifen. Der Kraftwagen kam ins Schleudern und ſtürzte ſchließlich um. Der Beſttzer des Kraftwagens, der den Wagen lenkte, wurde mit einer Gehiruerſchütterung ins Krankenhaus Hei⸗ delbera gebracht. Die übrigen Inſaſſen, ſeine Frau, Toch⸗ ter, deren Bräutigam und ein weiterer junger Mann kamen mit Schnittwunden und Hautabſchürfungen davon. * Karlöruhe, 27. März. In der letzten Zeit iſt feſtgeſtellt morden, daß der Turm der Evangeliſchen Stadtkirche, eine der Hauptbauten Wein hreuners, ſich um ungefähr 20 Zentimeter geſenkt hat, ſodaß zwiſchen dem Turm und dem angrenzenden Kirchengebäude erhebliche Lücken entſtanden sind. Die direkt am Turm vorbeiführende Kirchſtraße iſt für den Zaſtfahrverkehr geſperrt worden, auch darf die große Glocke, eine der älteſten und ſchwerſten des Lan⸗ des, vorläufig nicht mehr geläutet werden. Wahrſcheinlich wird ein neues Fundament für den Turm geſchaffen werden müſſen. Freiburg, 25. März. Auf dem hieſigen Hauptfriedhof er⸗ folgte heute vormittag die feierliche Ueberaabe des von der Städt Freiburg erſtellten Grabdenkmals für den ehe⸗ maligen Reichskanzler und Eßrenpräſidenten Konſtantin Fehrenbach. Der fFeter wohnten als Vertreter der Stadt Freiburg Bürgermeiſter Riebel, zahlreiche Stadträte und Stadtverordnete bei. Das Denkmal trägt auf hohem Sockel die Inſchrift: Konſtantin Fehrenbach 1852.—1926. Ihrem aroßen Bürger, die Stadt Freiburg. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein Einbrecher zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. b Gefeſſelt aus der Haft zur Verhandlung vorgeführt wur⸗ den heute vormittag der Einbrecher Hermann Schulz, Tag⸗ löhner aus Bad Dürkheim, und der Hehler Taglöhner Franz Greiner aus Mannheim. Vorſitzender des chöffen⸗ gerichts war Amtsgerichtsrat Schmitt; als Schöffen fun⸗ gierten Frau Margarete Merk, Apothekerswitwe und Schloſ⸗ ſer Karl Appel, beide von Mannheim. Der Angeklagte Schulz iſt 24 Jahre alt und hat verſchie⸗ dene Vorſtrafen. Um nach Hamburg und zur See gehen zu können beſtahl er i. J. 1922 ſeine Eltern und dann in Hamburg ſeinen Onkel und ſeine Tante. Wieder zurück⸗ gekehrt, wurde er wenige Zeit ſpäter vom Schöffengericht Mannheim wegen Diebſtahls von 21 Fahrrädern zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Aus dem Ge⸗ fäugnis entlaſſen, ſetzte er vom 8. Dezember 1927 bis Mitte Jauuar 1928 in xaffinierteſter Weiſe ſeine Diebereien weiter. Bei einem Einbruchsverſuch in der Werftſtraße wurde er daun von der Polizei, bevor er ſich mit einem Revolver er⸗ ſchtleßen konnte, geſchnappt und in Nummer Sicher ge⸗ bracht. Im ganzen konnten dem Schulz 22 Einbruchs⸗ diehſtähle in allen Stadtteilen nachgewieſen werden. Er ſtieg in der Rennershofſtraße ein, am Luiſenring, am Frie⸗ Hrichsplatz, in der Käfertalerſtraße, drückte die Fenſterſcheiben ein Und ſtahl wie eine freche Elſter. Bei dem Einhruch am Friedrichsplatz entwendete er Waren im Werte von über 4000 Mark und bei einem Einbruch in der Rennershofſtraße auf dem Lindenhof Gegenſtände im Werte von 600 Mark. Er ſtahl, was er erwiſchen konnte, wühlte die Behälter durch und [teß namentlich Schmuckwaren und Kleidungsſtücke mitlaufen. An einem verſchloſſenen Raum in der Pyramidenſtraße entfernte er das Schloß, ſtahl Wäſche, die für einen Umzug gepichtet war, und verſetzte dann die Gegenſtände. In der Tuüllaſtraße ſtieg er nom Hofe aus in eine Wohnung ein und holte ſich u. g. eine Herrenuhr mit Kette, zwei Eheringe und 10 Mark bares Geld heraus. Was er mit den Ringen ge⸗ macht hat, weiß er heute nicht mehr. In der Oberen Clignet⸗ ſtraße ſtieg er durch ein offenes Fenſter ein. In der Käfer⸗ talerſtraße holte er ſich einen Mantel und einen Rock. Nach einem Dießſtahl in einem Schreibwarengeſchäft im Kauf⸗ haus, wö fünf Füllfederhalter. eine Brieftaſche u. a. mehr ſein Intereſſe erweckten, ſtahl er in O 7, 8. Am erſten Weißnachtsfeiertag ſchnitt er in der Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ ein. Von hier aus gings noch am gleichen Tage nach einer Wohnung in H 7, 19. Einmal ſtieg er über einen Bretter⸗ zaun, ſchlug die Glastüre ein und verſchaffte ſich dann Einlaß in die Wohnung. In dem Hauſe Friedrichsplatz 8 kletterte er von einem Treppenhausfenſter auf einen Balkon, um in die Wohnung zu kommen, wo er reiche Beute ver⸗ mutete und auch fand. Da alle Fenſterläden heruntergelaſſen waren, nahm er an, daß die Herrſchaft verreiſt ſei. Darauf richtete er ſich gemütlich in der Wohnung ein, hat gegeſſen und getrunken, ſich im Badezimmer der Herrſchaft gewaſchen, im Bett des Dienſtmädchens geſchla⸗ fen, die Kleider des Wohnungsinhabers angezogen und ſeine alten im Badezimmer zurückgelaſſen. Die geſtöhlenen Kleider hat er bis kurz vor ſeiner Verhaftung getragen. Von den vorgefundenen Schmuckſachen hat er mitgenommen, was ihm gefallen hat. Vom Vorſitzenden gefragt, wohin er denn die vielen geſtohlenen Gegenſtände gebracht, erwiderte der Angeklagte, daß er dieſe teils verſetzt, teils verſchenkt und teils verkauft habe. Im übrigen iſt er geſtändig. Entwendet hat er bei ſeinen Einbrüchen u. a. einen Her⸗ renanzug, verſchiedene Herrenkleider, neun Herren⸗ und Damenmäntel, Brillen, ein paar Herrenuhren, Ringe, Schmuckſachen, Manicure, Wäſche, Herren⸗ und Damenſchuhe und Bargeld von zuſammen 300 Mark. Der Wert der ge⸗ ſtohlenen Waren beziffert ſich auf über 7000 Mark. Der am 5. April 1906 geborene, ebenfalls mehrfach vor⸗ beſtrafte Franz Greiner iſt der Hehlerei beſchuldigt, indem er die von ſeinem ſauberen Freunde geſtohlenen Sachen verſetzte und den Betrag nachher mit Schulz teilte. Bei ſeiner Verhaftung wurden noch drei Pfandſcheine in ſeinem Beſttz gefunden. Medizinalrat Dr. Schäfer bezeichnete den Angeklagten als einen haltloſen Menſchen, der ſtark unter Gemütsſtim⸗ mungen leide, aber für ſeine Vergehen doch verantwortlich ſei. Staatsanwalt Dr. Sauer kritiſterte die gemeingefähr⸗ liche Tätigkeit des Schulz und beanragte gegen ihn eine Ge⸗ fängnisſtrafe nicht unter 2½ Jahren und gegen Greiner eine Strafe von 8 Monaten. R. A. Woll plädierte auf mildernde Umſtände, bat von einer Zuchthausſtrafe Abſtand zu nehmen und nur auf eine geringe Strafe zu erkennen. Das Urteil: Gemäß dem Antrage des Staatsanwalts wird der Auge⸗ klagte Schulz zu 2 Jahren 6 Mouagaten und der Ange⸗ klagte Greiner zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf 3 Jahre aberkannt. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. weil die Angeklagten fluchtverdächtig ſind. ch. ** s Zehn Jahre Zwangsarbeit. Das Schwurgericht Metz verurteilte den in der Schweiz gebürtigen und in Wotpypy wohnhaften Arbeiter Kamber, der im Auguſt v. Is. auf der Arbeitsſtätte in Hagendingen ſeinen Arbeitskollegen Glock aus Metz, mit dem er in JFeindſchaft lebte, aus Rache überfallen und durch mehrere Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt hatte, daß alsbald der Tod eintrat, unter Verneinung der Schuld⸗ frage nach Mord, wegen Körperverleßung mit Todesfolge zu 10 858 ren Zwangsarbeit und 10 Jahren Aufenthalts⸗ verbot, 8 Hackfleiſch mit ſchwefelſaurem Natron. Bei einer im Monat Bebruar in St. Ingbert abgehaltenen Nahrungs⸗ mittelkontrolle würde bei einem Metzger auch eine Probe Hackfleiſch entnommen und der Unterſuchungsanſtalt in Saarbrücken zugeſtellt. Die Unterſuchung ergab einen Zu⸗ ſatz von ſchwefelſaurem Natron, um ein beſſeres Ausſehen vorzutäuſchen. Gegen den betr. Metzger wurde Strafanzeige erſtattet. Der Metzger wurde nun vom Schöffengericht St. Ingbert mit Rückſicht darauf, daß er wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz ſchon wiederholt vorbeſtraft iſt, zu einer Geldſtrafe von 300 Frs. verurteilt. Sportliche Rund ſchau Schach Mannheimer Kongreßnachklänge Am Sonntag, 25. März, abends, fand im Goldſaale des „Apollo“⸗Kaffees anläßlich des Abſchluſſes des Turniers der Arbeitsgemeinſchaft Mannheim⸗ Ludwigshafener Schachvereine ein Feſteſſen, verbunden mit Siegerverkündigung und Preis⸗ verteilung ſtatt. Der erſte Vorſitzende Dr. Joſef Trui, ſprach ſeine Genugtuung über den harmoniſchen Verlauf des Kongreſſes und deſſen ſchachſportliche Bedeutung aus. Er freue ſich über die dabei zutage getretene Solidarität und dürfe erklären, daß die Arbeitsgemeinſchaft auch weiterhin die ihr anvertrauten Intereſſen der angeſchloſſenen Schachvereine hochhalten werde. Der Redner begrüßte die zahlreich er⸗ ſchienenen Schachfreunde und ganz beſonders den ſtattlichen Damenflor. Den Turnierſiegern ſprach er ſeine Glückwünſche aus und ſchloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die neuen Meiſter und auf die Arbeitsgemeinſchaft. Herr Kirſch nahm dann in der ihm eigenen launigen und gemüt⸗ vollen Weiſe die Preisverteilung an die glücklichen Sieger vor, deren Namen von uns ſchon veröffentlicht worden ſind. Die durchweg ſehr geſchmackvollen hübſchen Ehrenpreiſe be⸗ reiteten den Empfängesn ſichtliche Freude. Herr Apotheker Fleißner ⸗ Ludwigshafen wurde als der Sieger im Meiſter⸗ turnier und erſte Träger des Titels eines Schachmeiſters der Ar⸗ beitsgemeinſchaft mit Recht ſehr gefeiert. Bei der ſtarken Kon⸗ kurrenz aus 5 Punkten 4½ Zähler herauszuholen, war in der Tat ein Meiſterſtück, das unbedingt erſtklaſſiges Spiel, Um⸗ ſicht, Kombinattonskraft und zähe Beharrlichkeit in der Durch⸗ führung der Kombinationen erforderte. Man freute ſich all⸗ gemein über dieſen ſchönen Erfolg, umſomehr, als Fleißner— obwohl er einer der ſtärkſten Amateure von Baden iſt— doch in der Regel in den Turnieren, die er nie verſäumt, von un⸗ beſchreiblichem„Pech“ verfolgt wurde, weshalb ihm oft gerade vor Toresſchluß der erſte Siegespreis ſozuſagen weggeſchnappt wurde, den er ſicher in der Taſche zu haben glaubte. Die für ihn günſtigen Ereigniſſe beim Winterturnier in Ludwigs⸗ hafen und jetzt wieder heim ſtarkbeſetzten Turnier der Arheits⸗ gemeinſchaft waren daher als eine Axt ausgleichender Gerech⸗ tigkeit anzuſehen. Für ſeine gegen Huſſong gewonnene Tur⸗ nierpartie erhielt Fleißner einen Schönheitspreis.(Wir wer⸗ den dieſe Partie noch veröffentlichen.) Gleichfalls einen Schön⸗ heitspreis erhielt der Landesſchachmeiſter Dr. Egon Meyer für ſeine Partie gegen Weinacht, die wir noch zur Veröffent⸗ lichung bringen. Mit beſonderer Genugtuung wurde die Er⸗ klärung von Dr. Trui aufgenommen, daß auf Grund der günſtigen Erfahrungen des erſten Kongreſſes der Arbeits⸗ gemeinſchaft das große Frühjahrsturnier zur regelmäßigen Einrichtung ausgeſtaltet werden ſoll. h. Leichtathletik Olympia⸗Vorbereitung der Leichtathleten Beginn der Frühjahrskurſe im Frankfurter Stadion Mit dem Frühling ſind auch die Leichtathleten wieder in das Frankfurter Stadion eingezogen. Am Montag ſetzte mit einem Kurs der Mittelſtreckler die Serie der Frühſahrs⸗Vor⸗ bereitungskurſe auf die Olympiſchen Spiele ein. Es braucht wohl nicht eigens betont zu werden, daß die Vorbereitungs- arbeit der Deutſchen Sportbehörde fetzt, da uns nur noch wenige Monate von den großen Ereigniſſen in Amſterdam trennen, in ihr entſcheidendes Stadium tritt. Die Frankfurter Kurſe gewinnen aber noch dadurch an Bedeutung, daß an ihnen auch Mitglieder der Deutſchen Turnerſchaft teil⸗ nehmen. Der Turnwart der Deutſchen Turnerſchaft, Schmidt, iſt im Frankfurter Stadion eingetroffen und er betonte in einer kurzen Anſprache, daß es nur ein Ziel gäbe, nämlich die deutſchen Farben in Amſterdam durch die Beſten vertreten zu laſſen. Die Leitung des augenblicklich laufenden Mittelſtrecklerkurſes liegt wieder in den Händen von Reichstrainer Waitzer, dem der Verbandsſportlehrer Hofmann zur Seite ſteht. Die Liſte der Teilnehmer umfaßt ſolgende Namen: Fredy Müller, Hermann Helber⸗Stuttgart, H. Walpert⸗Berlin, H. Böcher⸗Berlin, O. Kohn⸗Berlin, W. Boltze⸗Hamburg, S. Dieckmann⸗ Hannover, Fritz Schbemann⸗ Breslau, A. Kilp⸗Siegburg, H. Schuldt, H. Engelhard⸗Darm⸗ ſtadt, W. Zimmermann, C. Jenuwein⸗München, F. Schilgen⸗ Darmſtadt, H. Gorbach. Zur allgemeinen Ueberraſchung tauchte plötzlich auch Dr. Peltzer auf, der ſich nach kurzem Aufenthalt ſofort auf die Bahn begab und in einem kurzem Probelauf gleich eine beſtechende Form zeigte. Ohne beſondere Anſtrengung lief er die 800 Meter in:58 Min. Peltzer äußerte ſich übrigens dahin, daß er in Amerika ſein Beſtes getan habe, aber an verſchiedenen Umſtänden hätte ſcheitern müſſen. Er wolle ſich jetzt ganz darauf konzentrieren, für Amſterdam die Form ſeines Lebens zu erreichen.— Waftzer ſtellt übrigens die Kursarbeit jetzt bereits ganz nach dem Amſterdamer Programm ein, d. h. er läßt die Kursteilnehmer in der entſprechenden Zeitfolge zu den verſchtedenen Ausſchei⸗ dungskämpfen und Schlußläufen ſtarten, um ſie an die beſon⸗ deren Anforderungen der Olympiſchen Spiele zu gewöhnen. Yailtmocß, en 23 Natz 24* 6 i erm. 85 eee. 2 *— 2— N— 2 3 2— 1285 * 1 5 8— Jan 7ſayen.2 5——— EN 2 8 —— 5 8 2 5 2—— 1 5 . J V eee 1— F O wolkenlos. G heiter. G halb bedeckt. G wolkig. O bedeckt. o Regen. A Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. O ftürmiſcher Nordweſt. ze Schnee. Die Pfeile 1 en mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe ⸗ ratur an, Dle Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau uümgerechneten Lutdrug Wetternachrichten der Karlsruherbandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens] 8 Duft.] Tem- S 2 2 1 See · 2 834 Wind a druck vera 8 28 2 22 böbe S Wette . n S8 Mic. Stier 8285 Wertheim 151 6 15 5 still Nebel Königſtuhl[568 7577 6 11 6 lleicht bedeckt Karlsruhe 120 757,5 9 16 8 ſrill bedeckt Bad.⸗Bad. 218 7575 818 6 O(leicht Negen Villingen 280 758,4 5 11 4 5 5 0 Feldbg. Hof 1275 626,8—1 21 SW ſchw. 5 1 Ladenweil. St. Blaſien 780— 811 3 ſtin— Höchenſchw. Auf der Rückſeite des bei Schottland liegenden Wirbels dringen fortgeſetzt Störungen nach Mitteleuropa vor. Nach vorübergehender Aufheiterung haben 55 daher heute früh kurze leichte Niederſchläge eingeſtellt. abei iſt es warm und ſchwül. Eine über Kanal und Nordſee liegende Tiefdruck⸗ inne dürfte uns bei wechſelnd wolkigem, ſchwülem Wetter . örtliche Regenfälle bringen. Der unbeſtändige Witterungscharakter bleibt im allgemeinen erhalten. Wetterausſichten für Donnerstag, 29. März, bis 12 Uhr nachts: Vielfach wolkig mit örtlichen, e Regenfällen, Temperaturen wenig verändert, nach Weſten drehende Winde. Herausgeber: Drucker und e Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Tyeſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner= n Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter ſtraß die Fenſter einer Wohnung aus und ſtieg ins Zimmer zu Ostern ist in der Familie nur dunn vorhanden, wenn alles gut geklappt hat, Vor ullen Dingen muß der Fusiltiiclien gut geraben bein. Setren Sie also Ihre guten u. reichil. Zutaten nicht auſs Spiel, sondern backen Sie mit Dr. Oeſſtrers Badtenuiver„ Bacin das die ebenso wie Dr. Oetker s Puddingpulver, Vanillin-gudter, Gus tin usw. sies frisch in allen Geschäften erlialten.— Diele neut und wertvolle Anregungen zum Backen hietel Ihinen das nene farb. Illusix. Oetker Rezxenthucdi, Ausg. H, das 6 IH. in allen Caschãſten erhältlich ist. Sie er fakten aus dem Bucſie aucli Ma heres ber d. dong. Bactapparnt„ Huchienn under mit dem Sie auf kleiner Gas kocherflamme backen, braten u. kochen konnen. In bollsidiid. neuer Bearbefflung ist Dr. Oeiker s Schultock- buch, Ausg. C ieder erschienen. Das Buch ist mit seinen cd. 500 Koch, Bacb- u. Ein mache Negepten u. vielen farb. Tafeln für jede to frei Id. 8 1 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) r Frau Anna Von Elſe Steffen⸗ Heidelberg „Handlung“ ſtand ſchlicht an dem kleinen gelb geſtrichenen Häuschen, das ſich etwas ſchief an die Nachbarhäuſer lehnte. Da war links eine klein In der Handlung aber wurde alle bewohner und auch die brauchten. Da hingen an dem Deckel einer S zeigte freundlich„Maggi“; taſche, die als das Allerneueſ war. Wichſe leuchtete ne die braunen un E naſchhaften Penſion und rechts ein Bäckerladen. 8 feilgehalten, was die Dorf⸗ Mäulchen ihrer Kinder d ſchwarzen Schuhriemen chokoladenſchachtel. Eine runde Doſe darüber hing ben einem Rieſenglas Zuckerl. eine bunte Markt⸗ te aus der Stadt hereingekommen Ein Holländer Käſe gab ſeine rote Kugelform zur Verzierung des langer Reihe glänzten die Poſtkarten In Schaufenſters her. mit den Anſichten des Bergdorfes. Un die Scheiben ſah, verhieß das Dunkel des die braune Tür treten, dann ſchlug die nur durch Und Frau Anna war bereit, alles aus ihrem zugeben. Im Hintergrund des Ladens ſchlum rollen, die auch Frau Anna auf Wunſch ihr Mann paßte nun einmal nicht in da druß der kugelrunden gutmütigen Frau. beileibe nicht. weniger gutmütig geweſen wäre, nein die Dorfleute waren nun einmal ſo; denen mußte man auch mal energiſch kommen und die dem man ihnen etwas aufpries. Anna. Zum Beiſpiel, werk, wenn man ſtonsinhaberin ihre Tap zimmer. Man mußte einfach ſagen, ich nun genau, verlaſſen Sie ſich auf n. zehnte damit um. warten wollte, da käme eetn Nicht d was man nicht durch Ladens. Man mußte Glocke an. Lädchen her⸗ merten die Tapeten⸗ hervorholte. 8 Lädchen zum Ver⸗ Denn daß er Aber Wahl etwas leicht machen, in⸗ Und das konnte eben Frau man ſchlecht durch das Tag⸗ bis die kleine ſchmächtige Pen⸗ gefunden hätte für ihre Fremden⸗ liebe Frau Koch, das kenne rich; ich gehe doch Jahr⸗ In die kleine Hinterſtube paßt am beſten blau, und für das große Mittelzimmer mit den beiden Betten die Farbe der Liebe. Und für das Vor⸗ Da ſind keine Bäume nehmen ſie rot; das iſt derzimmer kommt nur grün in Frage. vor dem Fenſter, die Wirtſchaft verſperrt. ſtion von etwas Grünem.— man es genau ſo. daß ſie nun gleich nungen hatte, das blau gewöhnt. Gaſſe iſt eng und Da haben die Leute wenigſtens die Illu⸗ Und im nächſten Frühjahr machte Und Frau Koch hatte das Gute gewonnen, für ihre Zimmer die 6 e, rote, grüne. die Ausſicht durch die richtigen Bezeich⸗ So war man es ſchon Jahre war das ſo in bem Lädchen gegangen, daß Frau 6 Anna von morgens bis abends Oel und Käſe, Wichſe und Zuckerl und an die Sommergä karten und Kragenknö nebenher brav groß geworden und da das Geſchäft ging, pfe verkaufte. ſſig, eringe und te Anſichts⸗ Die Jungens waren hatte man Geld für ſie ausgeben dürfen. Eines Tages nun war das Häuschen leer. es, als habe man Sommergäſte Und darauf war Anna ſtalt in dieſem Wonnegefühl zum Lädchen. Und was Eine Kuh wollte gemol Kamen die Söhne aber zu Beſuch, ſo war da; richtige Herren waren ſie. beſonders ſtolz. Sie kugelte ihre Ge⸗ hatte ken ſein, dann ſollte doch immer alles blank ſein. Aber wie das ſo kommt; auf einmal war e Die Söhne hatten ihr ſolange zugere ſich eine Hilfe, ein funges Mädchen. ſie nun nicht immer kreppauf und ab doch froh, daß ſie nur noch ſam, es war manchma bücken, oben in den R Dann ſetzte ſie ſich hin herd und heimlich noch ſo kugelrund, fing ſtie wieder an, ſo ſchwer, egalen nach terher eine det. das Lädchen hatte. ſollte. es dann zu, daß ſie bisweilen im Laden bediente. Ihr Mann merkte Donnerstag ſtand Schürze, in den Händen. ſtützung ſeiner Werbetät mit. Ja, Frau Anng wo vor dem Häuschen. So wi gens ſollten ruhig ſehen, gen; am Abend war der Arzt Sie lag ſtöhnend da Beit. Klingel des Lädchens, Kuh muß verſorgt werd Petroleum beſtellen. nötig.“ So gin „die Jungens. Die Frau glänzte, dieſe Lädchen, ſie! Einige Wochen ſpäter war ſte tot. Sie Jungens das Bild, das der Reiſende gemacht, ge Bemerken„bald werde ich wie Bild ſtill beiſeite. Es tat weh. Söhne legten das die bald mit Flecken überſät es den ganzen Tag. Ste kamen und wu Herren, ihre Söhne. es nur langſam. Laden mit einer geſtreiften war, ſo zitterig war ſie Ein Reiſender kam und hatte zur Unter⸗ igkeit einen photographiſchen Apparat lte ſich gern photographieren laſſen e ſie war? Natürlich ſo, ihre 125 wie ſie arbeitete. Das war am Mor⸗ da. Eine hoffnungsloſe Krank⸗ und lauſchte auf nichts, als die das Hantieren in der Küche.„Die Du mußt ſie im auf Der Wolfshund der arbeiten en, denkt an die Hühner. Eine neue Tapetenauswahl iſt auch Und nach einigen Tagen: ßten bald, wie es ſtand. Ja das hatte noch den ſchickt mit dem können.“ dann noch ſchneller von der Stube ſie noch alles nebenher zu leiſten. das Federvieh verſorgt. Und 8 ihr zu viel. Und alſo Es kam ſie hart an, daß Dann war ſi Aber wie ſelt⸗ ich nach den Fäſſern zu en Tapeten zu langen. Weile ſtill an den Küchen⸗ etaſtete ſie ihren Leib. Er war immer aber in ihm arbelteten die Schmerzen. Dann 5 zu hantieren und atmete do Junge ihr die Arbeit aus der Hand nahm. R nahm ſie 18 ch auf, wenn die eſigniert ließ ſie Humoreske von Heinz Ludwig Raymann Der Loiſacher 8 von Tier, eine Seele hieß zudem„Tell“. u die nötigen Knoch ranzl noch arm. ſatt, die hohe Hundeſtener für den Hundes zu entled einer Tunnelbaukolonne, dem er Dynamitpatrone und eine Er mußte dem Schießmeiſter er die Patrone nur in einer mit der nötigen Sicherheit anbrenne. rſt porſichtig mit ur Exploſton 115 ſie ihn in ie kleine Meta ſie in die Hand roße geblümte Taſchen beſchloß, ſich des ſich vom Schießmeiſter mörberiſchen genügend lange Zündſchnur. hoch und einſamen Bene verſich egend und Außerdem müſſe er äuße Komme die Patrone v Atome. ſcheuer Ehrfurcht und wagte zorſichtig wickelte er das g 4 5 in die Taſche g ugenblicke ſtehen un chweißgebadet kam er zuhauſe an. die gefährliche Patrone draußen im Garten unter Nachts träumte er, Tell komme an Patrone im Maul. Morgen gab er dem H paar fauſtdicke Kno und ließ ſte noch vorſi Heimweg blieb er alle nach der Patrone. S verbare einem ſein Bett und habe die Am nächſten 5 0 glei 5 15 5 lichen Fleiſchfetzen 5 Er ſtürzte ſich wie ein hungriger Wolf auf das unver rühſtütck und verſchlang es krachend und ſchmatzend. Der arte holte inzwiſchen die D orſicht unter der ing i Ohr. Dann pfiff er d Forge 1 5 Die orgenſonne ſern. Der Wald we ranzl Zweck mitteilte, eine Loiſacher betrachtete tachelbeerſtrauch. dem Stachelbeerſt Rotgeblümte und ſetzte ſich Und freſſen konnte de wahre Pracht. Ganze Eimer Futter ging en und Fleiſchreſte. üßerdem hatte der Franz Tell zu be ern, daß orzeitig kaum, Tell wußte ynamitpa rauch hervor, w f 6 ch das Gamsbaxthütlein aufs die beiden ſchlenderten den im Glanz der chern und Grä⸗ em Tell und Allgäuer Alpen lagen ſtill Tau hing dickperlig an Sträu hatte einen Wolfs von Hund. Er war treu wie Gold und 1 Tell, das war eine en täglich drauf, da⸗ Das Bieſt fraß den Les ſchließlich ahlen, und er igen. Heimlich wuerden en nicht, te würzigen Hauch. kapſel u nehmen. uch darum leiten. Auf dem d taſtete ana 1 f hund, ein Bild ihr umgehen. und noch einmal chen mit ordent⸗ wie ihm geſchah. Iffte trone mit äußerſter ickelte ſie wie⸗ Die mit DD Zwei geitungsnotizen und eine ſchöne Frau Skizze von Paulrichard Henſel Mit gleichmäßiger Geſchwindigkeit fuhr der Nachtſchnellzug zwiſchen Budapeſt und Belgrad durch gähnende Einſamkeit ſeinen Weg. Die Scheiben klirrten leiſe, die Abteile waren teilweiſe verdunkelt, mancher Reiſende verſuchte durch Leſen den fehlenden Schlaf zu erſetzen. Henri Monnter blätterte in bunten Zeitſchriften, las immer wieder dasſelbe Zeitungsblatt, immer wieder die vor ſeinen Augen tanzenden. ins Groteske wachfenden Buchſtaben:„Entdeckt— auf der Spur— Die Grenzſtationen benachrichtiat—“ Es war alles gut gegangen. Monatelange Vorbereitungen hatten den Raub riſikolos gemacht. Ihm ſchenkte man das Ver⸗ trauen, die Ledertaſche mit dem Schmuck über die Grenze zu den wartenden Freunden zu bringen. Reicher Lohn winkte. Und nun— war es ein nicht berechnetes Mißgeſchick, war es Ver⸗ rat“— nun waren ſie ihm ſchon auf den Ferſen, wußten viel⸗ leicht gar, daß er dieſen Zug benutzte— bei jedem Schritt des Schaffners in dem Wagenkorridor zuckte er zuſammen— es gab keinen Ausweg. über ihm im Gepäcknetz lag die ver⸗ räteriſche Taſche, in ſeinem Mantel waren Briefe und Auf⸗ zeichnungen Es war Torheit, ſo übertrieben ängſtlich zu ſein. Er könnte wenn Gefahr drohte, die Papiere aus dem Fenſter werfen. vielleicht auch die Taſche, dachte er— aber das wäre Egoismus gegenüber den anderen, niemand würde es ihm alauben— und dann. Ihm gegenltber im Abteil ſaß ſchweiaſam und zurück⸗ gelehnt eine funge Frau, ſchön, wie ſie Henri ſelten geſehen hatte, mit der Eleganz und Sicherheit der Dame von Welt, die Reiſen und Selbſtändiakeit gewohnt iſt. Sie hatten ſchon ein paar unvermeidliche Worte miteinander geſprochen, auch alitt dann und wann ein Blick zu ihm herüber, der ihn verwirrte und ſeine eigenen Gedanken vergeſſen ließ.— ſie war kaum Abenteurin genug. um es mit einem verſtehenden Schweigen zu übergehen, wenn er ſich im Augenblick der Gefahr ſeines Raubes durch das Fenſter entledigt hätte. Unwillkürlich er⸗ innerte er ſich an frühere Jahre, friedliche Ferienfahrten damals kamen die Worte von ſelbſt auf die Lippen. wenn ein hübſches Mädel das Abteil mit ihm teilte, und es wurde oft Lachen und Sonnenſchein und Freude für viele Wochen daraus. Damals als noch keine Steine auf ſeinem Wege laaen Und— mit einem Male wurde es ihm bewußt— das nun alles vorbei. Zärtliche Worte, ein wenig Tändelei, wenig Liebſein, Bedeutung im Herzen einer Frau.— Waren die tauſend Möglichkeiten zwiſchen Spiel und Ernſt in der Liebe nicht lockend genug.— herumzukehren oder halt zu machen, einen neuen Lebensweg zu ſuchen? Aber das war wohl töricht gedacht. Es muß ſchon ſchön ſein und kann eine ſeltene und gute Erinnerung geben, nur für dieſe paar Stunden nichts zu ſein als ein galanter, von der Schönheit einer Frau gehann⸗ ter Kavalier und zu ſpüren, daß es jenſeits von Haſt und Anaſt noch ein anderes Leben aibt. Nein, nicht davon träumen, nicht die Gedanken zer⸗ ſplittern. Die junge Frau würde nicht böſe ſein, hülfe er ihr, die Fahrt anders als im Schweigen zu verbringen. Aber was gäbe es ihm? Kein Gedanke an ein Wiederſehen— auf der nächſten Station ſchon erreichte ihn vielleicht ſein Schickſal da gab es kein Entrinnen, aber es ſollte auch keine Demütt⸗ gung werden. Henri Monnier ſchloß die Augen, . um Herz und Verſtand zu ſchützen— und nun hatte er nichts mehr zu tun als zu warten— Plötzlich ſchreckte er auf. mit hartem Blick vor ihm, ſchnitt herabgezerrt, die Hand am Knapp und ſcharf waren ihre Worte: „Mein Herr, haben Sie die Güte, mir zu geben. Ich zähle bis drei, dann bringe ich den Zug zum Stehen. Es wird nicht ſchwer zu glauben ſein, daß Sie mich überfallen haben. Wählen Ste die Verhaftung, oder die Mög⸗ lichkeit, einer Dame gefällig zu ſein— eins— zwei 80 Mit einem Male arbeiteten Henris Gedanken wieder mit der in harter Schule erworbenen Präziſion. Der erſte Ge⸗ danke: Herrgott, wie ſchön iſt ſie jetzt!— wurde ſchnell von einem unſagbar bitteren Gefühl ausgelöſcht. Sollte ſeine Fahrt an dieſer Banalität ſcheitern? Er brauchte nicht nach⸗ zudenken, welche Folgen die Beſchuldigung der Fremden, die Herbeirufung der Polizei für ihn haben würden. Aber aus⸗ liefern—? Die grauſam lächelnden Lippen der Frau formten ſich zum dritten Wort. Da ſprang er auf, riß den Arm der Fremden, der den Griff der Notbremſe hielt, mit einem Ruck herunter— ein Rütteln ging durch den Zug, knirſchend legten ſich die Bremſen an die Räder— daß er daran nicht gleich gedacht, dieſe Mög⸗ lichkeit überhaupt nicht erwogen hatte! Schon verlangſamte war ein Die Dame ihm gegenüber ſtand das Haar zerzauſt, den Halsaus⸗ Griff der Notbremſe. Ihre Brieftaſche Sohlen würde die Erdenſchwere r Und während die Frau, verblüfft über ſie ernſthaft gar nicht in Betracht ge⸗ zogen hatte, auf Henri ſtarrte, hatte dieſer die Handtaſche er⸗ griffen, die Abteiltür geöffnet=„ſchade, gnädige Frau“, ſagte er höflich mit einem leiſen Unterton von Verachtung— un ſprang von dem ſich auslaufenden Zuge in die Finſternis hinaus. Ein paar Minuten ſpäter hielt der Zug, Türen wur⸗ den aufgeriſſen, ſtrenge Beamtengeſichter ſahen den Reiſen⸗ den in die verſchlafenen Augen.— der Zug ſeine Fahrt. das Geſchehene, das Drei Tage ſpäter las Henri Monnier in einem Kaffee Belgrads dieſe Zeitungsnotiz: „Durch einen Zufall gelang es, im Schnellzug Belgrad⸗ Budapeſt der Hochſtaplerin Sonja Somlnoff habhaft zu wer⸗ den. Von unbekannter Hand war der Zug auf offener Strecke zum Stehen gebracht worden, und die anſchließende Reviſion der Fahrgäſte führte zur Entdeckung der lange Ge⸗ ſuchten, die, wie die offene Ahteiltür erkennen ließ, ſich gerade zur Flucht anſchicken wollte. Ohne dieſen Zufall hätte ſie un⸗ beachtet ein neues Wirkungsfeld für ihre Tätigkeit erreichen können.“— Nachdenklich, mit einer tiefen Falte auf der Stirn, legte er das Blatt fort. * Die Geburt des Dichters Von Albert Denzlinger Die Welten lagen in ihrer Vollendung vor den Augen des Meiſters. Feſtgefügt und unerſchütterlich ſtanden die Berge auf ihrem Grunde, als müßte ihr Sein Ewiakeiten über⸗ dauern. Die Meere waren gebannt in ihren Ufern und in ewigem Rhythmus folaten ſich Tag und Nacht. Da krönte der Unendliche ſein Werk und ſchuf aus einer Handvoll Erde den Menſchen nach ſeinem Ebenbilde. damit er Herr und Verwal⸗ ter ſei über das Geſchaffene. Und der Menſch wanderte durch den Garten der Erde. Ein großes Verwundern trat in ſeine Seele. Er hörte das ge⸗ heimnisvolle Raunen des Windes, das Fubilleren der Pögel und das Rauſchen der Wellen er vernahm die Laute der Natur und vermochte ihre Sprache nicht zu deuten. Traurig trat er zum Meiſter und ſprach:„Herr, was iſt das? Deine Welt iſt erfüllt von Tönen, die ich höre, aber nicht beareife. Meine Augen ſehen Dinge. die ſchön ſind, weil du ſie bauteſt, deren Sinn aber mein Herz nicht zu verſtehen vermag. O lehre mich deiner Schöpfung tiefſtes Weſen erfaſſen. a 1 Da ſtrich der Allerbarmer mit gütiger Hand über den Kopf des Bittenden:„Wenn ich deine Augen öffnen und deine Ohren erſchließen wollte, würde das Leid als immer⸗ währender Begleiter an deinem Wege ſtehen. Einſam müßteſt du deine Straße wandern denn deine Brüder und Schweſtern würden dich nicht verſtehen. Dein Herz müßte ich hinauf⸗ heben in die Aetherſphären der Ewigkeiten, aber an deinen haften bleiben, weil dein du ohne dieſen nicht Körper aus Staub geſchaffen wurde und Sprachrohr ſein kannſt für die Lebenden. Deine Seele würde erfüllt werden von brennenden Sehnſüchten, die un⸗ geſtillt bleiben müßten, weil deine Erbgebundenheit dem Höhenflug des glühenden Wollens nicht zu folgen vermag.“ Da brach der Menſch in die Knte und rief mit erhoßenen Händen:„Herr, laß mich ſchauen und hören, löſe meine Zunge und gib mir die Kraft des Wortes, damit ich der Ver⸗ künder deiner Güte werde. Ich will einſam ſein, denn ich habe den Reichtum deiner Welten.“ Ein Strahl des Mitleibs trat in die Züge des Meiſters: „Es ſet. Aus Erde biſt du, aber ich will in deine Seele die Glut der Himmel legen. Du wirſt die Sprache des Ge⸗ ſchaffenen verſtehen und die Herrlichkeiten meiner Schöpfung ſchauen. Der ſchlichte Grashalm, der unter Milliarden ſeiner Brüder auf der Wieſe ſteht, wird ſich dir im Werden und Ver⸗ gehen zum unfaßbaren Wunderwerk geſtalten. Aber nicht nur die Schönheit ſollſt du ſehen, hinunter wirſt du ſteigen in die Moräſte und Menſchenlet zehnfach verſchärft an dir ſelbſt empfinden. Ich ſehe die Tage kommen, wo Völker unter dem Tritt des Siegers nach dem ſeufzen, der durch die Gewalt des Wortes Feuerflammen in die Herzen ſendet und die Aermſten der Armen aus der Tiefe heraus nach Licht und Hilfe ſchreien. Dort ſei dein Platz. Nicht bei den pollen Schüſſeln der ei⸗ chen ſollſt du tafeln, die deines Geiſtes Gabe mit gelbem Golde kaufen. Troſt follſt du ſvenden den Armen un, Ver⸗ geſſen lehren den Leidenden. Dein Brot ſollſt du brechen mit allen die dich ſuchen.“ 5 Leiſe ſtrich der Meiſter über Augen und Menſchen.„Schau und hörel—— Und nun gehe, tue, dir ſagte und ich werde bet dir ſein.“ Da ſtand der Dichter auf, ſah die Schönheit der Welten und vernahm ihre Sprache. Mit erhobenen 7 und aus⸗ ee Armen wanderte er hinweg, aufwärts der Sonne entgegen.„ Ohren des wie ich N D 1 nicht übermäßigen Steigens kamen Nach zwei Stunden 1 deſſen die beiden an den Rand eines langgeſtreckten Tales, Sohle ein kleiner See wie mit blauem Glaſe füllte. Hier ruhten beide aus. Gern hätte der Franzl ſich eine Pfeife angezündet, aber er wagte es nicht wegen der Exploſtons⸗ efahr. So eine Dynamitpatrone iſt ein ſchauderhaftes Ding. ranzl ſchaute ſich um. Sier war es ſtill und einſam. Auf dem See lag ein Boot, in dem ein Angler unbeweglich ſaß. Sonſt weit und breit kein Menſch. Franzl ging mit bem Tell noch ein Stück weſter in den Bergwald hinein. Er blickte ſuchend umher. Endlich hatte er das Richtige. In Lichtung band er den Hund mit einer Leine an Vorſichtig holte er die Dynamitpatrone aus der Taſche und machte die Zündſchnur feſt. Dann befeſtigte er die Patrone dem Tell unter dem Schwanz. Schweratmend ſtand er auf, nahm den ſchönen Kopf des Tieres in die Hand und ſtreichelte noch einmal über das glatte Fell. Abgewandt ſtrich er nun ein Streichhölzchen an und ſetzte das Ende der Zündſchnur vorſichtig in Brand. Dem Hund rief er zu, er ſolle ſchön aufpaſſen, der Herr käme gleich wieder. Dann entfernte er ſich raſch. Der Hund ſchaute verdutzt, mit ge⸗ ſpitzten Ohren hinter ihm her. Kaum aus der Sicht des Hundes, lief der Franzl fort, o ſchnell er konnte. Alt er weit genug weg zu ſein glaubte etzte er ſich auf einen Baumſtumpf und erwartete zitternd en entſetztlichen Knall. Jetzt tat ihm der Tell doch leid, Schließlich konnte der Hund ja nichts dafür, daß die Steuer ſo unverſchämt hoch war. Zur Beruhigung zündete er ſich ein Pfeife an. Kaum hatte er einige Züge getan, als er ein Geräuſch hörte, ein Schleifen und Schnaufen. Er blickte auf: da kam der Tell mit abgeriſſener Leine, die Dynamitpatrone mit der brennenden Lunte am Schwanz, wütend und ängſt⸗ lich zugleich herbeigerannt Die brennende Zündſchnur hatte den Hund erſchreckk, ſo daß er ſich losriß und nun, indem er wiltend nach dem Schwanz biß, bei ſeinem Herrn Hilfe ſuchte, Der zu Tode erſchrockene Loiſacher ſah ſich ſchon in die Luft geſprengt, und er ſchrie dem Hund mit Donnerſtimme zurück! zu. Als das nichts half, lief er was das 915 hielt, davon. Aber ſein treuer Hund folgte ihm und war ihm mit Bellen und Winſeln bart auf den Ferſen. Frauzl lief mit einer kleinen einen Baum. dem Tod um die Wette, riß die Jacke ab, warf die Weſte weg und ſchrie dem Hund im Laufen zu, er ſolle ſtehen bleiben. Aber Tell blieb ihm auf den Feerſen und bellte immer ängſt⸗ licher. Jeden Augenblick mußte die Exploſion losdonnern. Der Franzl war ſchon halb kot, da ſah er den rettenden See. Unter Aufbietung aller Kräfke lief er auf das Ufer du und ſtürzte ſich ins ſeichte Waſſer. Doch der Hund ſprang eben⸗ falls ins Waſſer und ſchwamm hinter ihm her. Da lief der Franzl, obwohl er nicht ſchwimmen konnte, tiefer ins Waſſer Und ſchrie mörderlich um Hilfe. Plötzlich verlor der Gehetzte den Boden unter den Füßen und verſank. Da wähnte er ſein Ende gekommen. Als er nach einer Weile auftauchte, fühlte er, wie ſein Hund nach ihm ſchnappte und ihn an ben Hoſenträgern hochhielt. Da vergingen ihm die Sinne. Als der Loiſacher aus elner tiefen Ohnmacht erwachte, fand er ſich in einem Kahn liegen. Ein Mann kniete über ihm und vumpte ihm mit den bekannten Armbewegungen Luft ein. Neben ihm ſaß Tell und leckte ſeine Wange. Wa fuhr der Franzl hoch, ſchrte und zeigte auf den Schwanz des Hundes. Der Mann ſchaute betroffen, er nahm den Hunde⸗ ſchwanz in die Hand und erblickte erſtaunt die Zündſchnur. Franzl hauchte nur noch:„Dynamit!“ und machte den ſchwa⸗ chen Verſuch, wieder ins Waſſer zu ſpringen. Da hörte er ein lautes Lachen. Als Lotſacher blöd hochſchaute, hielt den Mann die Zündſchnur in der Hand und lachte unbändig. Sie war nämlich im Waſſer erloſchen. Franzls Retter warf Patrone und Lunte in den See. Da ſpuckte der Franzl das Seewaſſer aus und atmete erleichtert auf. Tell einen gehörigen Tritt. Wohl für und dafür, daß er ihn über Waſſer gehalten habe, meinte der Angler. Nun ſchämte ſich der Franzl. Kopf ſeines Hundes in die Hand und gelobte, zu laſſen. Der Angler reichte dem tapferen Franzl einen tüchtigen Schluck aus der Kognakflaſche und ſetzte beide an Land. 5. So geſchah es, daß der zum Tode verurteilte Hund einen Henker vom Waffertod erretten mußte. Das kommt avon, wenn man die Steuern zu hoch findet und ſeinen Hund ſtatt ſich ſelber in die Luft ſprengen will. i 1 f 5 1 Dann bekam der ſeine Anhänglichkeit Er nahm den ihn leben . Seite. Nr. 150 Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) — D eee Das Konzernkapital in Deutſchland Im Februarheft der Zeitſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ wird bas Konzernkapital in Deutſchland zahlenmäßig dargeſtellt. Das Nominalkapital ſämtlicher deutſchen Konzerngeſellſchaften beziffert ſich auf 14667 Mill. 4, von denen 9169 Millionen den führenden Konzerngeſellſchaften gehören. Vom Nominalkapital der abhängigen Geſellſchaften ſind wenigſtens 56,8 v.., höchſtens aber 69,0 v. H. konzerngebunden. In den einzelnen Induſtriezweigen ſind jedoch nicht unerhebliche Abweichungen feſtzuſtellen: Von 3714 Mill. Nominalkapital abhängiger Geſellſchaften in der Induſtrie ſind min⸗ beſtens 68 v.., höchſtens 70/6 v. H. lonzerngebunden, von 216 Mill. m Handel 50 bezw. 76,4 v.., von 439 Millionen in Banken und im onſtigen Geldhandel 47,6 bezw. 71,8 v.., von 138 Millioen in Beteiligungsgeſellſchaften 65,2 bezw. 79 v.., von 204 Millionen Im Verſicherungsweſen 92,7 bezw. 82,3 v.., von 640 Millionen im Berkehrsweſen 38,4 bezw. 52,8 v.., von 57 Millionen in ſonſtigen Gewerbegruppen 57,9 bezw. 71,9 v. H. Der Anteil des Konzernkapltals an dem Geſamtkapital der beutſchen Aktiengeſellſchaften betrug Ende 1927 in der Steinkohlen⸗ erzeugung rund 90 v. H, in der Braunkohlenerzeugung 96 v.., im Kalibergbau 100 v.., in den Unternehmungen, die mit dem Berg⸗ bau verbunden ſind, 98 v.., in der Großeiſeninduſtrie 82 v.., in Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahrzeugbau rd. 43 v.., in der elektro⸗ techniſchen Induſtrie 85 v.., in der chemiſchen Induſtrie 78 v.., in der Textilinduſtrie 37 v.., in der Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ induſtrie 36,5 v.., in der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätsgewinnung 86 v. H. + 7: Pfälziſche Wirtſchaftsbank, Gemeinützige AG. in Ludwigs⸗ hafen. Die heute unter dem Vorſitz von OB. Geh. Rat. O. Strobel Pirmaſens abgehaltene v. GV., in der 80 Aktionäre mit 1 640 100% A. verteten waren, genehmigte einſtim⸗ mig und ohne Ausſprache die Regularien. Zur Verteilung 5 1 9 5 ſomit aus dem Reingewinn von 102 802 J 5 v. H. Divi⸗ ende. Ueber das lfd. Geſchäftsjahr wurde in der mit reichlicher Verſpätung eröffneten GV. nichts mitgeteilt. * Commerz⸗ und Privatbank AG. Die 58. v. GV. wird im Au⸗ zeigenteil auf den 17. April einberufen. de? Abſchlüſſe im Konzern der Magbeburger Feuerverſicherungs⸗ eſellſchaft.— 232 459„ Verluſt bei der Magdeburger Hagel. Die agdeburger Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaft hat im Geſchäftsjahr 4927 bei einer Prämieneiunahme von brutto 21.862 968„/(i. B. 10 888 190) einen Reingewinn von 638 951 4(509 732) erzielt. Es wird vorgeſchlagen, als Dividende für die WA. 6 v. H.(6 v..) und für die Sta. 10 v. H.(8) auszuſchütten. Der o. Reſerveſonds bleibt mit dem ſatzungsmäßigen Höchſtbetrage von 2500 000% un⸗ verändert beſtehen. Die Prämienreſerve beträgt 4 345 899, 8 900 108), die Schabenreſerve 2159 290(1757 951).— Die Magde⸗ 5 175 Rückverſicherungs⸗AG. weiſt für das Jahr 1927 einen Rein⸗ gewinn von 63 625 4(i. V. 108 403) aus. Es wird die Verteilung einer Dividende von 6 v. H.(10 v..) beantragt. Dem geſetzlichen Reſervefonds ſind 3181 4(5174) überwieſen und 6091/(5687) wer⸗ den auf neue Rechnung vorgetragen.— Die Magdeburger Hagelver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft hatte im Geſchäftsjahr 1927 einen aus dem Reſerveſonds zu deckenden Verluſt von 282 459% zu verzeichnen. Eine Dividende kommt demgemäß nicht zur Auszahlung(i. V. aus 88 561 4 Ueberſchuß 10 v. H. Dividende). Wie die Verwaltung aus⸗ hrt, war das Jahr 1927 für die deulſche Hagelverſicherung ein ataſtrophenjahr. In den Monaten Juni, Juli und Auguſt gingen kaſt täglich ſchwere und ausgedehnte Hagelwetter nieder, die Ent⸗ wicklung der Früchte und die Einbringung der Ernte wurden durch die Wikterungsverhältniſſe erheblich hinausgezögert und damit das Riſtko für die Verſicherer in ganz ungewöhnlicher Weiſe verlängert. Berſicherungsſumme und Prämieneinnahme der Geſellſchaft haben egenüber dem Vorfahre eine nicht unweſentliche Steigerung er⸗ hren. 2 Gründung ber Stahlhaus⸗Baugeſellſchaft. Die Verhandlungen Aber die Gründung einer Stahlhaus⸗Bauge ellſchaft durch führende Unternehmungen der weſt⸗ und mitteldeutſchen Eiſeninduſtrie ſind um Abſchluß gelangt, Jetzt iſt die offizielle Gründung der Stahl⸗ 75 Gmb, Düſſeldorf⸗Meiderich mit einem Stammkapital von 500 000 erfolgt. Gründer ſind die Vereinigten Stahlwerke AG., die Mitteldentſchen Stahlwerke AG., das Eiſen⸗ und Stahlwerk deſch AG. und Hentſchel u. Sohn, die mit je 125 000 beteiligt ſind. ie Geſellſchaft ſtelt das Produktlonsprogramm auf und übernimmt die Ausarbeitung der Konſtruktionspläne, wobei man ſich auf eine . Zahl von Typen beſchränken wird. Ferner erfolgt der Ver⸗ rieb der Stahlhäuſer durch die Geſellſchaft, während die Ausführung der eingehenden Aufträge einer Anzahl von Eiſenbaufirmen über⸗ tragen werden wird. Bisher iſt es noch nicht entſchleden, welche Un⸗ kernehmungen zur ſtändigen Mitarbeit herangezogen werden ſollen. Ob es mit den Firmen Gebrüder Achenbach, Bamag⸗Meguin und Harkort, die ſchon für die Vereinigten Stahlwerke Stahlhänſer ge⸗ aut haben, zu feſten Abmachungen kommen wird, iſt noch unde⸗ kimmt, Die außerordentlich zahlreichen Anfragen, dle ſchon ſeit np onaten eingehen, laſſen ein ſehr ſtarkes Intereſſe erkennen, doch Kurszettel der Neuen Mannbelmer Zeltung iſt es noch nicht zu überſehen, der neuen Geſellſchaft bewegen 7: Verein für Chemiſche Zuduſtrie Ac. in Frankfurt a. M. Im in welcher Höhe ſich die Produktion wird. Zuſammenhang mit den anſehnlichen Kurs rückgängen der Aktien des Vereins für Chemiſche Industrie AG. in Frankfurt a. M, waren Befürchtungen laut geworden, wonach die bereits anfangs Febr. er⸗ klärte Gewinnausſchüttung von 7 v. H. auf das erhöhte Ag. von 6½5 Mill.„ in Frage geſtellt ſei. Damit verbunden waren gewiſſe Mutmaßungen über die zurzeit ſchwebende Feſtſtellungsklage gegen die N. V. Allgemeene Norit Mij. in Amſterdam, die auf eine recht⸗ liche Sicherung der vor einem Monat erfolgten vorzeitgen Aufkün⸗ digung des ſeitherigen JG.⸗Vertrages hinausgingen. Wir erfahren hierzu von der Verwaltung, daß der Verlauf des Prozeſſes in keiner Weiſe die Erzeugung des Vereins für Chemiſche Induſtrie maßgeb⸗ lich berühre, und daß der Geſchäftsgaug nach wie vor zufriedenſtel⸗ lend ſei. Die nach Oſtern ſtattfindende AR.⸗Sitzung werde daran feſthalten, daß die Vorfjahresgewinnausſchüttung von 6 v. H. über⸗ ſchritten, alſo mindeſtens 7 v. H. zur Verteilung ſtehen werden. 2? Verein Chemiſcher Fabriken AG. i. L. in Zeitz.— 12,988 Millionen/ Verluſt bei 13 Mill. Aktienkapital. Die GV. geneh⸗ migte die Bilanz für 1926⸗27, die einen Ver ku ſt von 12 988 327 aufweiſt bei einem AK. von 13 Mill.. Die Geſellſchaft iſt be⸗ kanntlich eine reine Holding⸗Geſellſchaft, die nur den Grund beſitz des Vereins verwaltet und verwertet. Der geſamte Geſchäftsbetrieb iſt auf die Chemiſche Fabrik Rhonsdorf übertragen. Die vorhandenen Beſtände haben ſich nicht verändert, lediglich der Verluſt hat ſich durch die laufenden Unkoſten in Höhe von 7995% erhöht. 7e? Golo Schuhfabrik AG. in Frankfurt a. M.— Vertagung der Kapitalerhöhung wegen Unſtimmigkeiten. Die als wahrſcheinlich an⸗ gekündigte Vertagung der ao.., die über die Kapitalerhöhung von 1,35 Mill./ um 650 000/ auf 2 Mill./ beſchließen ſollte, iſt durch Beſchluß des Vorſtandes und AR. nunmehr erfolgt, da die Verhandlungen der beiden Aktionärgruppen, v. denen Herr Albert Mainz in Firma Mainz u. Co., Rohwollehandlung in Frankfurt am Main, durch die kürzliche Ausübung der ſeit 1½ Jahren be⸗ ſtehenden Option etwa 53 v. H. des AK. und Direktor Heilbrunn von der Geſellſchaft etwa 45 v. H. beſitzt, während etwa 2 v. H. noch an der Börſe ſchwimmen, nicht zu einem Ergebnis kamen. Ueber die Verteilung der neuen auszugebenden Aktien untereinander iſt noch keine Abmachung zuſtandegekommen. Wie wir erfahren, handelt es ſich darum, welche von den beiden Aktionärgruppen die endgültige Mehrheit erhalten ſoll. Der o.., die über den Abſchluß für 1927 ſowie Aufnahme der Dividenden zahlung mit 5 oder 6 v. H. beſchließen ſoll, ſoll der Antrag auf Kapitalerhöhung erneut unterbreitet werben. Gedacht ſei an eine Erhöhung auf 2 Mill. J, doch ſei es möglich, daß man vielleicht eine weitergehende Erhöhung des AK. vornehme. :e: Kapitalerhöhung der AG. für Strumpfwarenfabrikation vorm. Max Sigal in Berlin. Der HV. am 18. April wird eine Erhöhung des AK. um 460 000 auf 1 300 000/ vorgeſchlagen werden. Den Aktionären ſoll ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 eingeräumt werden. Der verbleibende Reſt von 40 000/ bleibt zur Verfügung der Verwaltung. Der Begebungskurs ſteht noch nicht endgültig feſt. * Internationale Rohſtahlgemeinſchaft Der Austritt der Skodawerke in Pilſen und der Poldihütte. Vor kurzem iſt die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft vom Austritt der Skoda⸗ werke in Prag⸗Pilſen und der Poldihütte in Prag verſtän⸗ digt worden. Es handelt ſich hierbei, wie die„K..“ mitteilt, vornehmlich um einen Formalakt. Beide Unternehmen ſind ſeinerzeit der Rohſtahlgemeinſchaft auf Wunſch des Tſchechoſlowa⸗ kiſchen Eiſenkartells beigetreten, obwohl ſie ihre Eiſenerzeugung im eignen Betrleb weiter verarbeiten. Durch die Anmeldung iſt jedoch die Kapazität der Martinſtahlwerke der Poldi⸗ hütte und des Hochofens der Skodawerke in Pilſen in die tſchecho⸗ ſlowakiſche Quote mit eingerechnet worden. Den Vorteil hatten die tſchechoflowakiſchen Eiſenwerke, die ſich auch verpflichtet hatten, die Mitgliedsbeiträge für die Poldihütte und die Skodawerke aus eigenem zu tragen. Nun iſt aber infolge der guten Beſchäftigung, insbeſondere der Poldihütte, die Erzeugung der Hochöfen der beiden Werke bedeutend geſtiegen. Sie hat weſentlich zur Quoten⸗ überſchreitung der tſchechoflowakiſchen Eiſenwerke beigetragen. Da die inländiſchen Eiſenherſteller natürlich auch die auf die Quvten⸗ überſchretitungen der Poldihütte und der Skodawerke entfallen⸗ den Strafgelder bezahlen müſſen, hat man die beiden Unter⸗ nehmen bewogen, aus der Rohſtahlgemeinſchaft wiederum aus⸗ zutreten. a Börſenberichte vom 28. März 1928 Fraukfurt etwas feſter Im Anſchluß an die feſtere Abendbörſe war die Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe weiter freundlich. Die glatte Ueberwindung der Ultimoliquldation befriedigte und man wies darauf hin, daß am Geldmarkt die Nachfrage nach kurzfriſtigem Geld bereits wieder nachgelaſſen hat. Die Umſätze bewegten ſich aber nach wie vor in engen Grenzen, da der Ordre⸗Eingang von außen her⸗ nicht merklich größer geworden iſt. Einige Spezialwerte waren wieder etwas lebhafter verlan g t. Bei der erſten Notierung waren überwiegend Kursbeſſerungen von 1— 2 v. H. zu J 28. 27 27. Neckarſ. Fahrzg. 52.75 Uhrenfbr. Furtw.. verzeichnen. Lebhafter gefragt wieder Kaliaktien, am Montanmarkt Stahlverein auf den erwarteten 6 v. H. Dividendenvorſchlag. Phönix, Rheinſtahl und Gelſenkirchen blieben nur behauptet. Schiff⸗ fahrtswerte gewannen etwa 1 v.., doch muß bei Nordd. Lloyd der Dividendenabgang berückſichtigt werden. J. G. Farben⸗Aktien lagen auf Realiſationen eher im Angebot und nur knapp behauptet, ebenſo Bonds mit 143 B. etwas ſchwächer. Am Elektromarkt waren auf die erhöhten Brüſſeler Kurſe Geſfürel, Bergmann, Schuckert und Siemens weiter gefragt, die—2 v. H. gewannen. Von Banken ge⸗ wannen erneut Commerz 2 v. H. und Danat 1 v. H. Zell Waldhof waren etwas lebhafter gefragt und 3/½ v. H. erhöht. Anleihen ſtill und wenig verändert. Ausländiſche Renten ebenfalls geſchäftslos. Im weiteren Verlaufe traten größere Kursveränderungen nicht ein. Das Geſchäft ſchrumpfte auf ein Minimum zu⸗ ſammen. J. G. Bonds waren auf 144 v. H. erholt, Farbenaktien jedoch weiter eher angeboten und g p. H. niedriger. Der Satz für Tagesgeld wurde auf 6 v. H. ermäßigt. Berlin ſchwankend Die verſchiedenſten Momente waren mitbeſtimmend für die heu⸗ tige Haltung der Börſe. Es wurde als eine Beruhigung empfun⸗ den, daß Dr. Schacht zwar geſtern in Königsberg geſprochen hat, aber nichts Ungünſtiges gegen die Börſe geſagt hat, daß der Lohn⸗ ſtreit bei der Reichsbahn durch eine Vereinbarung etwa auf der Baſis des Schiedsſpruches als beendet anzuſehen iſt, und daß der Ultimo bisher ſo glatt verlaufen iſt. Hinzu kam eine etwas ſtärkere Kaufneigung außenſtehender Kreiſe, beſonders des Auslandes für Spezialpapiere. Der Kreis dieſer Werte iſt größer geworden und hat ſich um einige Montanpapiere und Elektrizitätsaktien vermehrt. Bei der Kursentwicklung war heute zu berückſichtigen, daß die Limite zum größten Teil noch nicht erneuert waren und dadurch größere Ausſchläge entſtehen konnten, als es ſonſt der Fall geweſen wäre. Ueber die Durchſchnittserhöhungen von 12 p. H. hinaus waren Kaliwerte bis 5 v. H. erhöht; Rhein. Braunkohle, Chade, Geffürel, Schuckert, Zell Waldhof, Deſſauer Gas—4 v.., Siemens, Löwe, Berger, Oſtwerke, Schultheiß und Karſtadt 3— 7 v.., und Polyphon 9,25 v. H. höher. Letztere wurden ebenſo wie Chade⸗Aktien erſtmalig per Termin notiert. Auffällig ſchwach lagen Byk Gulden, die 3,25 v. H. verloren, und Kunſtſeidewerte, die ca. 5 v. H niedriger einſetzten Im Verlaufe war die Stimmung allgemein ſehr nervös. Die Kurſe ſchwankten ziemlich ſtark und neigten überwiegend zur Schwäche; nur einige Favoriten hatten bei lebhaften Umſätzen weitere Kursſteigerungen zu verzeichnen. Kunſtſeidewerte lagen weiter im Angebot und verloren erneut 8 bis 7 v. H. Anleihen behauptet. Ausländer ſtill. Bosnier feſter. Pfandbriefe gehalten und zumeiſt ohne größere Um⸗ ſätze. Liquidationspfandbriefe eher ſchwächer. Anteile geſucht und bis 2 v. H. höher. Geldmarkt unverändert. Tagesgeld—7, Monatsgeld 7,5—8,5, Geld über Ultimo 89,5, Warenwechſel 7 v. H. und darüber. Privatdiskont unverändert 675 v. H. Der Kaſſamarkt lag bei nicht ganz einheitlicher Haltung doch überwiegend feſter. Abſchwächungen bis zu 2 v. H. ſtanden Kursgewinne bis 4,5 v. H. gegenüber. Der weitere Verlauf ſtand im Zeichen der Hauſſe in Spezial werten. Zum Schluß ſchritt die Tagesſpekulation zu Gewinnmitnahmen, ſo daß die Börſe zwar feſter als Anfang, doch nicht zu den höchſten Tageskurſen, ſchloß. Jul. Berger plus 7,5, Karſtabdt plus 5,5, Tietz plus 5, .⸗G. f. Verkehr plus.5 v. H Am Deviſenmarkt blieben Deviſen gegen Reichsmark un⸗ verändert; Dollar notierten.1810. Die ſpaniſche Peſeta konnte ſich aut erholen; der Kurs ſtellt ſich gegen Pfunde auf 28.99 nach 20.08. Die übrigen Valuten ſind kaum verändert. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lomb ard 8, privat 6% v. 5. Milſch 2 5 2 Marz in. R⸗M. für G. 8 G. B Hollen? 100 Gulden Athen. 100 Drachmen Brüſſel 100 Belga= 500 P⸗Fr. Danzig„100 Gulden Helſingfors 100 finnl. M. Itaſien 100 Lire Südflawien„100 Dinar Kopenhagen„100 Kronen Liſſabon„„ 100 Estudo Oslo„100 Kronen Paris„100 Franken Prag 5 Kronen Schweig„100 Franken Sofia. 100 Leva Spanien„100 Peſeten Stockholm. 100 Kronen . 100 Schilling Budapeſt 100. Kr. 72,96 ar ita 810 M. IIäte. — 8 * 2 1 8 * = 2 — 8 8 80 8 ! * „%%„„„„ * 2 0 0 * * * . Canada att r Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. London New Vork Rib de Janeiro... 1 Milreis Uruguay 1 Gold Peſ. Sg nge 1 Den 0 5 27. 27. 27. Gebhard Textil. 180,0 IMans feld. Akt. 113,1 1Weſtereg. Alkal 178,0 * Bab. Bank Sfälz Hypoth. Mh. Hypoth. Bk. 183, 91 rebitbank. 129.0 dd. Disconto 140,0 Durlacher Hof. 140,0 Kleinlein Heiblb, 188,0 Zubwigsh. A. Br. 225,0 Schwarz Storch. 170,0 Worms 172,0 27. 2 156,0 8.—.— Auslandsanleihen in verſehenen Werts ſin 28. 155.0 noch in B1.% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. März 27. 27. Bad. Aſſekuranz 245.0 Continent. Vers. 102,5 Mannh. Berſich. 155,0 Oberrh. Verſich 160.0 .⸗G. f. Seilind. 77. Drown, Bop.&. 158,0 91 G. Farben 248,0 Rhenania. Gebr. Fahr. 51. Deutſche Linol. 284.0 28. 245,0 108,0 159.0 180,0 I Portl. gem Prozenten. del Stückenotierungen in Mark je Stück d Terminkurſe während ſich die mit Rarler: Maſch 15.— C. H. Knorr 157,0 Mannh. Gummi 29.— Neckarſulmfhrz. 55.— Pfälz. Muühlenw. 166,0 eld. 144,5 Rh. Elektr. l. ⸗G. 150,0 Rheinmühlenw. 140,0 Wayß& Freytag 128.0 158 Waldhf. 280.0 üdd. Zucker. 131,0 181.0 T verſehenen 27. F 141.2 Hilpert HirſchKupf. u. M. 112,0 Hoch⸗ u. Tiefbau—.— Holzmann, Phil. 143.0 Holzverkohl.⸗Id. 60,507 Junghans St. A. 90.— Kamm. Kaiſersl. 211.0 Karlsr. Maſch. Kemp, Stettin Klein, Sch. K Beck. 108,0 Knorr, Heilbr. Konſerv. Braun—.— Krauske Co., Lock. 48.— Iahmeyer Co. 188,0 Lech Augsburg 117.7 Lederwerk Rothe—. Lubwigsh. Walz. 188,0 Lutz Maſchinen. Armat. 88.— 8 50 Pf. Nähm. Kan.—.— Nrh. Leber Spler 100,0 Petersunionfrf. 95.— Philipp. A G. Fk. 48.28 Porzellan Weſſel 28.— Rein. Gebbesch; 97.— 99 IRheinelekt. S. A Rh. Maſch. eud. Rhenania Aach. Riebeck Montan Riedinger Maſch.. 3. Gebr. Roeber, D. 181.5 1 Rüttgerswerke 100.5 Schlinckeg. Hbg. 92.50 151.0 Schnellpr. Irkt. 68,— 69 Schramm Lackf. 122.0 140,0 Ser. deutſch. Oelf. 67.— Bf. ch. Id. Mainz 89,.— JBer. Stahlwerk—.— Ver. Zellſt. Berl. 142.0 Boigt& Häff. St.—.— Wayß& Freytag 127.8 TZell. Walbh. St 289.7 Bengz* Brown, Bon&.. Ber. Ultramarin. 187,51 Vogtl.Maſch. St. 70 Bolkh. Seil. u. K. 70,287 Freiverkehrs ⸗Kurſe. JGelſenk, Beraw 182,1 JGelſenk Gußſt.—.— Jenſchow& Co. 92,80 f Germ Portl.⸗Z. 195.0 Verreshei. Glas 183.0 IGeſ. f. elkt. Unt. 271.5 Gebr. Goebhardt 147.0 JGoldſchmidt T. 105.7 Geste 9*——. othaer 0 Gritzner Maleh. Grkrftw. Mh. 5%— Geb. Großmann 8975 Grüns Bilfinger 180.0 Gruſchwitz Textil 102,0 102.0 Hackethal Draht 91.50 Hale Maſch. 1100 Hammerſ. Spin. 174,0 Markt⸗ u. Kühlh. 166.0 Mech. Web, Bind. 224,7 Mez Söhne, Miag⸗Mühlen. 139,0 Mix& Geneſt. 187.0 Motoren Deutz 62,25 Motoren Mhm.—.— Mühlheim Berg. 119.0 Neckarſulm Fhrz 50.10 TRordd Wollk. 201,0 10berſchl. E. Bed. 97.— 1Oberſchl. Koks. 94.— JOrenſt.& Kopp. 128,5 Phönix Bergb. 99,85 Rathgeb. Wag. 78.— Reisholz Papier 285,0 Rhein. Braunk. 266.0 145.0 67— 67 Wicking⸗Cement 170,0 Wiesloch. Tonw 88. Wiſſener Metall 133,0 Wittener Gußſt. 61.— Wolf, Buckau. 51,50 Paugaf, Verein 143,5 Freiverkehrs⸗Kur Adler Kali. Deutſche Petrol. 62.— Diamond. 18, Heldburg Locken 175,0 rügershall Petersb. It. bb. 2,85 Zellſt. Waldhof 259.02 Benz⸗ Motor 137.51 . 2 1Schuckert, Nebg. 168,4 Schuhf. Bernels 88.— Schuhfabrik Her, 7. Sellinduſt. Wol 77,50 ISiem.& Halske 269,5 Ronnenberg 8 Ruſſenbank...20 Sloman Salpet. 9295 9295 5 Südſee Phosph 87.— ufs Rhein Chamotte 60,50 80. 5 150.0 Rheinfeld. Kraft 175.5 Abel. Maſch. Leb. 21.502 zus ſche Induſt.———.— Mainkraftwerke. 120,0 Metallg. Frankf. 170.2 Meg Söhne. ann. M. Egeſt. 57.58, ann. Waggon——. 10 25 Aond.., 208,7 Hö.⸗Wien Gum. 88, 9 Seſtverzins liche Werte. D. Anl Aplöſgſch. 14,75 10% Mh. Stadt 25, Frankfurter Vörſe vom 28. März D. Eredi Barmer Ban Berliner IDisconto⸗ Geſ. 157.5 I Dresdner Bant 157¼ 2 17 1 Hyp.⸗Bk. 142,5 Metall. u. M- G. 126,0 Ilitteld. Eb ⸗B. 206,0 Nürnberg..⸗B. 180,0 D E 97.— „Pyp.⸗Bk. 158,0 Abel. Eredilbk. 129,0 Reichsbank 5 1 162.0 8 5 rh. Berſ.⸗G. 5253 u. Wie. 1 ſumer Guß.—.— Varus Ken 54.80 „Lußfem. B e ſche Bank. 135.0 Bank f. Brau. Jd. 167.0 Bayr. Bod. Cr. B.—.— 5 aden 1b. 141,5 1865.2 kv. 145.2 153,7 erſ. 178,5 erg. 186,51 28k. 184.5 A 5 f 5 conte 141,0 iener Bankver. 16.80 Mürtt. Notenbk. 5 T Induſtrie⸗Aketien. 5 Schwarz Storch 110 TGelſenk. Gußſt. lſe 8g. b. St. A. 245,0 IKali Aſchersleb. 188,5 IKali Weſtereg. 177.5 Mansfeld Akt 118,7 JOberſchl. E. Bed 85.50 IOtavi⸗Min. A. 43 eilbr.. 196,0 Salzw. ergbau 110,5 Tellus BR. u. da Transport- Aktien. Schantungbahn.—.— Iapagg 148, INordd. Sloyd 149,8 Oeſterr.⸗U. St. B.—.— Baltimor.& Ohio 118.7 Eichb.⸗Mann. + 275.0 mea 175,0 alnzer St. ⸗A. 258,0 Schöffergh. Bind. 332,0 Werger Adt, Gebr. Adler Oppenh.. —* IA. E. G. St.-A. 151,1 Aſchaff. Buntp. 157,0 Aſchaff. Zellſtoff 158,0 Badenia Wei .—.— 12155 Bad. Elektr. Ae Ab. Maſch. 1286.5 1155 Bergbau 187,5 169,5 IMannesm ⸗N. 145,01 IPhönir Bergb. 98.50 99 o IRhein. Braunk. 268,0 ſurab.—.— 17. 45,7 15100 Adler Kleyer„85,2888 Bahnbd. Darmſt. 83.— 33.— 1440 118.0 5 ayr Spie, 3 Sec 15 & Henkel 64.— 64 IBergm. Elektr. 171.5 Bing Metallw—. Brem.⸗Beſig Oel 62.— Cu. Brock..⸗W. 85.— Cement Heldelb. 144.5 Cement Karlſt.. 175,0 Chamott.Annw. 119.0 Chem. W. Albi. 111,7 Cont.Nürnb. Bg.. Ioaimler Motor 88.— D. Golden S. Aſt. 190.0 Dyckerh&Wibm—.— Dingler Zwelbr.—.— DürkoppwerksSt. 85.— Düſſld. Rat. Dürr 60.— Elſen Kaiſersl. 27.— TElektr. Licht u. K 212.6 Elſ. Bad. Wolle 31.— Emag Frankf. 88—- Emaill St. Uürich 18.— Enzinger ⸗Unſon 48,.— Eßlinger Maſch. 64.— Ettling. Spin. 235,0 Jaber, Joh. Blei— Fader& Schleich 102.9 J. G. Farben 246.5 Fabrczebr. Pirm 51,25 Igelt. Gul Els. 118,2 Feinmech. Jetter 91.— 55& Wit. 72,.— Fuchswaggon. IGoldſchmidt T. 105.2 Gritzuer M. Durl 145,01. Grkeftw. M. 6%,— Grün, Bilfinger 180,5 2³⁵ 525 17872 Miag, Mühlb.„ 195,5 Moenus St. ⸗A. 65,25 Motoren Deutz 63.— Motor. Oberurf. 73. 8% Mh. Stadt. 28 95,25 8% R Hychldpfs/? 98.— 8% PHpGldpf/ 98.75 4% D. Schutzg. 98.70 4% D Schuß. 14. Berliner Vörſe vom 28. März Baulk⸗Aletlen. Bank f. Brauind. 188,5 Barm. Bankver 145.0 Bank f. el. Werte 151.0 Berl. Handelsg. 280,0 TCom. u. Privib. 172,7 Darmſt. u. R B. 285,0 IDeutſche Bank 162.5 1 Dt. Ueberſee Bt. 105.2 Discont komm. 156,7 Dresdner Bank 158,0 We Allgem. 178,0 Mitteld. Kredb. 204.0 ann Ae 37.— unnh. Verſich.—.— Reichebant„187,0 Rhein. Creditbk. 128.7 Süddeutſch. Dis. 140.5 Crausport⸗ Aktien. 1D. Reichsbahn—.— Schantungbahn. 6, Allg. Lok. 1 5 198.0 Aachener Kleinb.—.— Südd. Eiſenbahn 87,75 Baltimore... 119,0 1Deutſch⸗Auſtr.— Hapag. 149,0 15. Südamerika 208,5 IHanſa Diſchiff 220,0 aid amen Nm-f 147,1 INordd. Sloyb 148.8 12800.5 eren Giseſc, 7 68 75, 5 Ammendf. Pap. 274,8 — Balcke Maſchin. 126,0 78 Br.⸗Beſigh. Oelf. 64,25 Bremer Wolle 211,0 Induſtrie⸗Alctien. Aceumulatoren. 148,0 Adler& Oppenh 228 5 Adlerwerte 5 A⸗ G. f. Verkyrw. 184.5 Alexanderwerk 69.— JAllg. Elektr.⸗G. 151,2 Anglo⸗ C. Guan.—.— Anhalt. Kohl. + 82,75 Annener Gußſt.—.— Aſchaffbg. Zellſt.—.— Augs b. N. Maſch. 98.— Bamag⸗Meguin 8. 1 P.. 516,5 Bergmann Elk. 171,0 Berl.⸗Gub Hut. 349,5 Berl. Karls. Ind. 78.— IBerlin Maſchb. 121,8 Bing Nürnberg—.— I Bochum. Gußſt.. Gebr. Böhler&.—— Braunk. u. Briket 168.5 Brem. Linoleum—.— Bremer Mulkan 141,0 Bromn, Bop. Se. 159.0 BuberuseEiſenw..75 685,50 80 Een. Set 72 188.1 0 Concord. Spinn. 50] Donners marckh. 0 TDonamithobel Faglb., Liſtc Co. 0 K 7 Ju Sbem. Albert. 12.0 188.5 IDaimler Benz IDeſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. J Btſch.⸗Luxbg. D. Eiſend.⸗Sign. IDeutſche Erdöl Diſch, Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Deutſche Nallt JOiſche d Maſch. IoOtſche Steinzg. 2 Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenh. Dürener Metall Dürkoppwerke. 65 Elektr. Sieferung JElktr. Licht u. fe. Emaille Uarich Enzinger⸗Union Eſchw. Bergwerk J. G. Farben. eldmühle Pap. Felten& Guill. MR. Fritten Waggon Gasgenon B. H. 92.50 Ihtheinſtahl.. 150.1 IRöenania Ch. 61.50 JRiebeck Mont. 141,0 TRomb. Hütten—.— Roſitzer Braunk—.— Roſitzer Zucker 88,50 Rückforth. Ferd 77,50 TRütgerswerke 100,2 Sachſenwerk 119,5 ISalzdetfurth. 257,0 Sarotti... 174.5 Scheldemantel 26,50 JSchubert& Salz 358,7 ISchuckert& Co. 167,5 Schuhfabrit Herz 16,25 95.— Harkort Bergwk 25,50 90.— Tparpen. Bergb. 168,2 Hartm. Maſchin. 22,.— 6,85 Hedwigshütte 97. Hilpert Maſch. 83.— 88,— 14 5 EAufferm. 100,0 lrſch Kupfer 111.0 1 0 Led 112,7 IHoeſch Elf. St. 1878 e 88,.— 90,50 Phil. Holzmann 144.0 otchwerke.. 108.0 Toumboldt Mich—.— IIlſe Bergbau. 244,0 —.— M Juüdel& Co. 125,0 124,0 Gebr. Junghans 89,85 96,25 82, 15 Stettiner Bulkan—.— Stoehr Kammg. 209.0 Stoewer Nähm.—.— — Stolberger Zink Albcnerwerke 115,7 .5 C. H. Knorr.. 157,5 Kollm.& Jourd. 81, Gebr. Körting 85,25 87.— Koſthelmer Cel.—.— —Krauß ste, Lot, 53,— Kronprinz Met. 122,0 Koffbäuſ.⸗ Hütte 78,— 75,— eee 154,0 aurahütte 72, Linde's Eism. 149,0 149,7 Lindenberg ICarlsinbſtröm 408,0 Lingel Schuhfab. 62,25 JOinte& Hoffm.—.— 5 I. Loewe& Co. 238.0 C. orenz. 100,01 Loth. Portl. Cem. Teleph. Berlinei 57.— Tietz, Leonhard 408,0 Transradio. 137.2 Unionwerk Mſch 122.0 Varziner Papter 137,5 170,0 218.2 Ber. Chem. Char!—.— V. Dtſch. Rickelw. 160,7 1B. Glanzſtélbf. 725,0 IB. Stahlwerke 102,7 BStahl v. d. Zyp 216,0 Vogel Telegraph 32,— Volgt& Haeffner 175.6 Vogtländqaſch. 71 Stem.& Halske 270.02 Sinner.⸗G.. 133,01 Südd Immobil. 97,2599 ThoerlOelfab. + 99,85 99 Ber..⸗Frkf Gu. 90.— 80 2 Schug Br 4 83,— 83 Ver. Ultramarin. 140,2 1 Magirus.-. 48,.— Wanderer Werke 179.0 Mannesmon, 145.5 Weſer Akt. ⸗Geſ 5 5% Roggenwert. 90% Sdöc a.—.— 7 4% Dunl Ablöſgſch. 52,.— dto 1 vane Auslöſgsr. 14,70 6t% Reichsanl. 27 87.50 Goldanleihe 5% B. Kohlenanl.—. 5⅜ Prß. Kalianl. 6,45 10% Mh. Stadt- 8% Mh. Stadt. 26 95,25 .25 5% Roggenrentb 8,27 5% Landſch. Rog 68,22 b) Ausl. Nentenw 5% Mexikaner. 4½ Oeſt. Schatza.—.— 4%„ Goldrente—. 4%„ conv. Rte..80 4%„ Siloerrte—.— 4½%„ Papierrte- 4% Türk. Ad. Anl.—.— 4% Bagd.⸗Eiſ.( 12,60 47 „„ 4% Türk unifüunl %, Zollob. 1911 12.25 —.— 4¼% USt. R1913—,— 4½%„„„ 1914 26.25 4%„„ Goldrte 25,40 4%„ Kronr..85 5¼ Oe. U. Stb.alte—.— 3% Oe. U XSr74 4% Oe. Goldpri.—.— 4%% nat. Ser. 17.50 4%%„„16,80 %%„„III 12,75 85,50 5 a) Reichs · u. Staats pap. 52,.— 37,15 400 ⸗F. Los 28.88 25.85 5% Tebnantevee 1 eee den 28. März 1928 Neue Maunhermer Zeitung[Abend⸗Ausgabey 7. Seite. Nr. 100 225 Verächtlich ſchürzte ſie bie friſchen Lippen. Im übrigen waren die breißig Minuten Zwiſchenlandung Das grune Monokel„Oh mein Herr— ſpotten Sie lieber nicht, ſondern ſchä⸗ in der Vahrenwalder Heide nunmehr abgelaufen. Die Paſſa⸗ N 6 f men Sie ſich, daß Sie ſich in unſern Herzensbund einge⸗ giere, ſoweit ſie nach Amſterdam oder London wollten, nah⸗ 15 oman von Guido Kreutzer ſchlichen haben wie der Wolf in die Lämmerherde. Wie ſehr men ihre Plätze wieder ein. Vom Turm kam das Start⸗ So verriet kein unkontrollterbares Muskelzucken, was in ihm norging, als er achſelzuckend ſagte: „Was hat eigentlich Ehriſta damit zu tun, daß Sie ſich als mein Opfer fühlen?“ „Alles hat ſie damit zu tun! Und eigentlich bin ich er⸗ ſtaunt, daß Ste als Diplomat und relativ kluger Menſch nicht verſtehen, was ich meine. Doch Sie wiſſen wahrſcheinlich nicht, wie unzertrennlich Chriſta und ich während all der Penſions⸗ jahre waren. Wie Loeſer und Wolff oder Haſenſtein und Vogler. Meinetwegen auch wie Pliſch und Plum aus meinem geliebten Wilhelm Buſch.“ „Sollte dieſer letzte Vergleich nicht ein ganz klein wenig mißglückt ſein?“ „Mag er das getroſt— er illuſtriert wenigſtens, was ich meine. Natürlich— alle Penſionsfreundinnen ſind un⸗ zertrennlich, doch ſo hald ſie ins Leben hinaustreten, wie es bei Ueberreichung des Abgangszeugniſſes immer heißt, ver⸗ fliegt das.“ „Erfahrungsgemäß.“ „Nur wir hatten dieſer ledernen Erfahrung geſpottet!“ triumphierte ſie.„Wir blieben auch nachher die Schweſtern. Kein Geheimnis hatten wir voreinander. Kaum ein Tag, wenn wir beide in Berlin waren, verging, wo wir uns nicht ſahen oder zumindeſt miteinander telephonierten. Oft reiſten wir auch zuſammen, und das war das Herrlichſte von allem.“ „Chriſta hat mir oft davon geſprochen.“ „Was ſie Ihnen aber wahrſcheinlich verſchwieg, war der elende Verrat, den ſie an mir beging.“ Auch an dir?.. dachte Henner von Traß, und ſeine Lippen preßten ſich aufeinander. Gerrit Glynn beachtete es nicht. Dazu war ſte viel zu ſehr in Schwung. Endlich konnte ſie ſich mal von der Seele herunterreden, was ſich an Empörung gegen dieſen ekelhaften crrroganten Botſchaftsrat aufgeſpeichert hatte. „Verrat!. Ich finde kein anderes Wort; ganz ſchäbiger Verrat! Nämlich zum zehnten Jahrestage unſerer Herzens⸗ freundſchaft hatten wir uns ganz gleiche Ringe anfertigen laſſen, die wir gegeneinander austauſchten. Entzückende gol⸗ dene, mit unſeren Namenszügen grapterte Stegelringe, deren Deckplatte ſich aufklappen ließ. In meinem Ring war Ehriſtas Bild und in Chriſtas Ring war mein Bild. Die ſchenkten wir uns gegenſeitig und erneuerten unſeren Freund⸗ ſchaftsſchwur, daß ſich nie ein dritter fremde Menſch zwiſchen uns drängen ſolle.“ „Ungemein romantiſch.“ 2h romantiſch oder nicht— jedenfalls waren wir ein edles Vorbild für die heranwachſende weibliche Jugend und kamen uns an dieſem Jubiläums tage höchſt feierlich vor. Das war vor drei Jahren. Dann aber brach das Unglück herein, als Chriſta Sie kennen lernte.“ „Der letzte Satz, gnädiges Fräulein, klang wie ein Film⸗ Zwiſchentitel“ Sie da ſchon gewütet hatten, entdeckte ich überhaupt erſt durch den Zufall. Als ich nämlich einmal ganz gedankenlos in Chriſtas Schlafzimmer ihren Siegelring, der auf dem Friſier⸗ tiſch lag, aufſpringen ließ und darin ſtatt meines Bildes das Ihrige entdeckte, Da geſtand ſie mir, daß ſie mit Ihnen heim⸗ lich verlobt ſei— ein unerhörter Zuſtand, der nachträglich wenigſtens durch Veröffentlichung dieſer Verlobung einiger⸗ maßen ſanktioniert wurde. Was ſeitdem iſt, wiſſen Sie wohl?“ „Im Gegenteil, gnädiges Fräulein, ich weiß es nicht. Aber Sie werden mir ſicher alles ſofort unter Begletterſcheinungen tiefſter ſittlicher Empörung erzählen.“ „Eine vollkommene Veränderung iſt ſeitdem mit Chriſta vorgegangen. Früher hatten wir doch noch beide eine Fülle gemeinſamer Intereſſen. Seitdem Sie aber in Chriſtas Leben ſind, iſt alles andere vergeſſen. Sie ſpricht nur von Ihnen, ſte denkt nur an Sie, ſie verkörpert alle Zukunftshoffnungen nur noch in Ihrer Perſon. Neuerdings ertappte ich ſie auch ein paarmal über trockenen politiſchen Büchern, durch die ſte ſich tapfer durchkämpfte. Weil ſie nach ihrer Behauptung auch innerlich als zukünftige Diplomatenfrau Ihrer beruflichen Intereſſenſphäre nahekommen müßte. Ein Wunder nur, daß ſie nicht— anſtatt ihren Kaffee bei Rumpelmeyer oder im Eden⸗ Hotel zu nehmen— jeden Nachmittag im Reichstag ſitzt und ſtatt Theater und Konzerte abends poltitiſche Parteiverſamm⸗ lungen beſucht. Nachgerade traute ich ihr alles zu. Und wenn ſte trotz dieſer Verirrungen nicht ein ſo entzückendes Geſchöpf und ein ſo wundervoller Charakter wäre So aber muß man ſich eben abfinden.“ Mit energiſchem Schwung ſchob ſte eine vorwitzige Locke unter die Lederkappe zurück. „Liebe? Alſo meinetwegen— wenn's denn durchaus ſein muß! Aber es will mir nicht in den Kopf, daß bei einem der⸗ art zurückhaltenden Menſchen, wie Chriſta Varell es ſeit jeher war, dieſe Liebe ſo ausarten kann, daß ſie beinahe ſchon an pathologiſchen Fanatismus grenzt. Wiſſen Ste, Herr von Traß, ich beſitze von ſeiten meines Vaters her einen ebenſo klugen wie berühmten engliſchen Vetter, auf deſſen Verwandtſchaft ich raſend ſtolz bin. Das iſt der Londoner Regierungsdetektiv John Kerridge. Der hält ſich gegenwärtig in Berlin auf und wohnt im Regent⸗Hotel. Mit ihm ſprach ich noch vorgeſtern nachmittag, als wir auf der Grunewald⸗Rennbahnterraſſe zum Tee waren, üher den hoff⸗ nungsloſen Fall„Chriſta Varell“, Aber er lachte nur und nannte mich koolish und erklärte: ich würde aus gekränktem Freundſchaftsneid die Weltgeſetze auch nicht auf den Kopf ſtellen können. Die Männer wären noch immer das Beſte, was man in der Art hätte und nach wie vor für uns Frauen die ſicherſte Garantie zum Glück. Bei euch ſogenannten Her⸗ ren der Schöpfung weiß man oft wirklich nicht, worüber man empörter ſein ſoll: über eure Arroganz oder den totalen Man⸗ gel an Berechtigung zu ſolch lächerkicher Selbſtgefälligkeit.“ zeichen. Die Motoren begannen auf Touren zu kommen, D 891 rollte an. Und abermals entfächerten ſich Perſpektiven und Pro⸗ ſpekte, abermals umfing die Fluggäſte des rieſigen Tief⸗ deckers der Zauber erdengelöſten Dahingleitens durch tauſend⸗ fach opaliſterende Sonnenſtrahlungen und phantaſtiſche Wol⸗ kengebilde. Selbſt Gerrit Glynn wandte ihr Intereſſe fetzt dem zu, was unten auf der Erde und rings im Aether ſich den Au⸗ gen bot. Nur der Botſchaftsrat hatte keinen Blick mehr bafür. Die Worte der Deutſchengländerin hatten in ſeiner Seele alle Wunden wieder aufgeriſſen, daß ſie neu zu bluten be⸗ 7 als wären ſie ihm erſt in dieſer Stunde geſchlagen worden. Lagen nicht vierundzwanzig qualzermürbte Stunden zwi⸗ ſchen dieſer Stunde und fenem grauenhaften Moment, als er auf ſeinem Schreibtiſch Chriſtas Brief gefunden und den nied⸗ rigſten, erbärmlichſten Verrat erlitten, den ſe ein Mann hatte kennen lernen müſſen? War ſeine Verlobte mit dem georgiſchen Aktenſtück nicht ſeitdem ſpurlos verſchwunden? Hatte nicht ſelbſt der Unterſtaatsſekretär Dr. Heinſtus mit Worten, die trotz aller behutſamen Zurückhaltung jedes Miß⸗ verſtändnis ausſchloſſen, Chriſta Varells Schuld gleichfalls als unwiderleglich erwieſen angenommen? Von der vorgeſtrigen brieflichen Beichte bis zu dieſem Zwangsurlaub, den er auf ausbrücklichen Wunſch, der einem Befehl gleichkam, hatte antreten müſſen— war Glied für Glied die Kette geſchloſſen. Letzte Zweifel, vage Hoffnungen, ſanguiniſcheſter Op⸗ timismus— alles mußte ſcheitern an dem ungeheuerltich freyel⸗ haften Vertrauensbruch, den die blonde Chriſta Varell be⸗ gangen und in einer letzten Regung überholter Reue ſelbſt eingeſtanden hatte, ehe ſie alles im Stich ließ und aus Berlin verſchwand, um ſich einem Manne auszuliefern, den Henner von Traß nicht kannte, Ein Labyrinth widerſpruchspollſter Unmöglichkeiten, die allem ins Geſicht ſchlugen, was die Zeit der Verlobung ig ſich getragen an tief verhaltenem Glück und fauchzendem Daſeins⸗ ütberſchwang und verträumtem Ahnen naher ſelig beſeligender Gemeinſchaft. Pah— wer vermaß ſich, in den Herzen der Menſchen, wer in der Seele eines jungen Weibes zu leſen, das mit ſeiner Tat vielleicht irgendwelchen dunklen Lockungen eines ihr bis⸗ her ſelbſt fremden Naturtriebes folgte und Vergangenheit und Gegenwart in der dämoniſch rauſchtrunkenen Erwartung phantaſtiſchen Zukunftsglückes betrog, das ſie wie eine Hyp⸗ noſe bannte und über alle Hemmungen hinwegriß? Ja— Chriſta war ihm verloren. (Jortſetzung folgt) Commerz- und Privat- Bank Aktiengesellschaft c TT———22... ̃ññ—ñ— Acktundfünfzigste lan. beeaahenammung der Aktionäre I Dienstag, dem 17. April 1928, 1 Uhr vormittags, im Sitzungsſsale ber ank in Ga m bur g, Neß Nr. 5. Tagesordnung: L. Geſchäftsbericht des Vorſtandes ſowie Bor⸗ legung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Werluſtrechnung und Vorſchlag zur Ge⸗ winn verteilung. g. Bericht des Auſſichts rats aber die Prüfung der Bilanz, der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung ſowie des Vorſchlages der Ge⸗ winn verteilung. A. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz und die Entlaſtung des Voörſtandes And des Aufſichtsrats ſowie über bie Ver⸗ teilung bes Reingewinnes. 1 Beſchlußfaſfung über Aenderung des 8 20 der Satzungen betreſſend Teilnahme an der Generalverſammlung, B. Wahlen zum Aufſtchtsrat, Dieſenigen Aktionäre, welche ſich an der Weneralverſammlung beteiligen wollen, haben ihre Aktien ſpäteſtens am 19. April 1928 während der üblichen Geſchäftsſtunden dei unſeren Nieberlaſfungen in Hamburg, Berlin oder Magdeburg, unſeren ſämtlichen Filialen und Zweigſtellen und außerdem für die Mit⸗ lieder des Girgeffektendepots auch bei der . Effekten⸗Giro⸗Bank, außerdem in Frauffurt a. M. bei unſerer Filiale und hei dem Bankhauſe J. Dreufus& Co., in Köln a. Rh. bei unſerer Fillale und bei dem Bankhauſe F. H. Stein, zn Amsterdam bel der N. B. Huge Kaufmann & Co. 3 Bank zu hinterlegen und bis zum Schluß der Gene⸗ baluerſammlung daſelbſt zu belaſſen oder die Hinterlegung bei einem deutſchen Notar oder der Reichsbank dadurch nachzuweiſen, daß ſie einer der genannten Anmeldeſtellen ſpäteſtens am 18. April 1928 einen ordnungs⸗ mäßigen Hinterlegungsſchein in Verwahrung geben! Hinterlegungsſcheine gelten nur dann als ordnungsmäßig, wenn darin die hinter⸗ legten Aktien nach Nummern genau bezeichnet find, und wenn überdies in den Hinter⸗ legungsſcheinen ſelbſt beſcheinigt iſt, daß die Aktien bis zum Schluß der Generalverſamm⸗ lung bei der Hinterlegungsſtelle in Verwah⸗ rung bleiben. Gegen Hinterlegung der Aktien oder Einreichung der notariellen Hinter⸗ legungsſcheine werden Eintrittskarten aus⸗ gehändigt. Die zu hinterlegenden Aktien können ohne Gewinnanteilſcheine und Er⸗ neuerungsſchein eingereicht werden. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungs⸗ mäßig erfolgt, wenn Aktien mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei einer anderen Bankfirma bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot gehalten werden. 4¹⁴⁰ Hamburg, den 19. März 1928, Der Vorſtanb. Int. Terdffenthehungen der gtalt Rae Arbeitsvergebung. Erde, Maurer⸗ und Betonarbeiten für Er⸗ keunns von Kleinſtwohnungen(Wohn⸗ garacken] an ber Oberen Riedſtraße. Nähere Auskunft im Baubürg, Käfertaler⸗ Fraße 98(Untergeſchoß!, wo Ausſchreibungs⸗ hebingungen, ſoweit vorrätfg, gegen Erſta⸗ tung der Selhſtfoſten orhältlich. 19 e für die Angoßhotes: Dnunersiag, 5 Uyrfk 1928, vormittags 9 Uhr Rathaus N 1, Zimmer 124. Huchbaunent. . 4 Für den Umban eines Bahnſteiatugnels im Perſonenbahnhof Mannheim, Aushud 1900 abm. Betonab⸗ bruch 80 sbm, Beton 820 ehm, Neckartal⸗ ſandſteingugberddebm Granit⸗Treppenſtufen 920 lfd. Meter, Eiſen⸗ bearbeitung 8500 Ke nach d. Verdingungs⸗ orbnung für Bau⸗ leiſtungen 1926 öffent⸗ I. zu vergeben. 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