1 R * Mittwoch, 4. April Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1, 46, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend ⸗ Ausgabe nlannheimer Genen Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Unterhaltungs⸗Boilage Preis 10 Pig. 1928 Nr. 162 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 9 0 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Man geht dort jetzt ſogar ſo weit, den deutſchen Bewohnern in dem abgetrennten Nordſchleswig den Charakter der Minderheit überhaupt abzuſprechen. Es wird erklärt, nach den Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages köune das Vorhandenſein einer nationalen Minder⸗ heit nur dann anerkannt werden, wenn ein Unterſchied in der Raſſe, in der Sprache und in der Religion gegeben ſei. Dieſes Merkmal treffe aber auf die deutſchen Bewohner Nordſchleswigs nicht zu, denn in der Raſſe und in der Re⸗ ligion ſei kein und in der Sprache nur ein kleiner Unterſchied zwiſchen ihnen und den Dänen. 5 Dieſe Anſicht hat neuerdings ſogar ein däniſcher Miniſter in einem Interview vertreten. Läßt man ſie gelten, ſo iſt man damit auch jeder Pflicht überhoben, auf die nationale Minderheit Rückſicht zu nehmen. Auf dieſen Zweck kommt es den Dänen vor allem an. Man ſcheint aber gar keine Empfin⸗ dung dafür zu haben, wie ſehr dieſe Argumentation letzten Endes ſich gegen die däniſchen Abhſichten richtet. Denn wie kann man die Losreißung Nordſchleswigs von Deutſch⸗ land überhaupt noch rechtfertigen, wenn Raſſe, Religion und Sprache diesſeits und fenſeits der Grenze ſich durch nichts oder doch nur ſehr wenig unterſcheiden. Dann hatte Däne⸗ 5 Aeber den Krieg der Zukunft Vortrag des Generals von Seeckt Der frühere Chef der Heeresleitung, General von Seeckt, hielt in Berlin am Dienstag abend in der„Deutſchen Geſellſchaft von 1914“ einen Vortrag über das Heer und der Krieg der Zukunft. Der General führte u. a. aus: Der Krieg wird mit dem gegenſeitigen Angriff der Luftflotten beginnen. Erſt nach der Ueberwindung der gegneriſchen Luftſtreitkräfte richtet ſich der Angriff gegen die anderen Ziele. Alle großen Truppenanſammlungen ſind wertvolle und leichte Angriffsziele. Die Störung der per⸗ ſpnellen und materiellen Mobilmachung iſt eine der Haupt⸗ aufgaben des Fliegerangriffs. Der durch die Luftwaffe ein⸗ geleitete Angriff wird von den verwendungsbereiten Truppen, alſo im weſentlichen von dem Friedensheer, mit möglichſter Beſchleunigung übernommen werden. Während die mobilen Kräfte um die erſte Entſcheidung kämpfen, beginnt hinter ihnen die Aufſtellung der Verteidigungskräfte des Landes. Der im erſten Akt des Krieges Siegreiche wird verſuchen, die ihm an Zahl überlegene, an Qualität unterlegene Maſſe nicht zur Entfaltung ihrer Kräfte, vor allem nicht zum Bilden ge⸗ ſchloſſener Materialfronten kommen zu laſſen. Die Zukunft der Kriegführung ſieht General v. Seeckt in der Verwendung hochwertiger und bewegungsfähiger, alſo kleinerer Heere, deren Wirkung durch die Luftwaffe eine weſentliche Steigerung erfährt, und weiter in der gleich⸗ mäßigen Bereitſtellung der geſamten Wehrkraft, ſei es zur Nährung des Angriffs, ſei es zur aufopfernden Verteidigung der Heimat. Das Friedensheer hätte aus längere Zeit die⸗ nenden Berufsſoldaten, möglichſt aus Freiwilligen, zu be⸗ ſtehen. Die Dienſtzeit wäre länger bei hochwertiger tech⸗ niſcher Verwendung des Mannes, während für andere Trup⸗ pengattungen möglichſt Jugendfriſche wünſchenswert wäre. In innigſter Verbindung mit dieſem Heer ſtände ein aus Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften zuſammen⸗ geſetzter Ausbildungsſtamm, durch deſſen Uebungs⸗ formationen und Schulen die geſamte waffenfähige Jugend hindurchliefe mit kurzer erſter Ausbildungszeit und Wieder⸗ holungskurſen. Man erhielte dadurch eine militäriſche Maſſe, welche zwar für den Bewegungskrieg und offenſive Schlacht⸗ entſcheidungen nicht geeignet, wohl aber imſtande wäre, nach notdürftiger Vervollſtändigung ihrer Ausbildung und bei entſprechender Bewaffnung die Verteidigung der Heimat zu übernehmen. Für die Maſſenbewaffnung müßte der Typ der Waffe feſtgeſtellt und die Maſſenanfertigung im Bedarfsfall vorbereitet werden durch dauerndes Studium in Verſuchs⸗ auſtalten und itebungsplätzen. Die Vorbereitung der Um⸗ ſtel lung der Fabriken von Friedens⸗ zum Kriegsbetrieb, Beibehaltung von Material und Maſchinen würden natur⸗ gemäß ſchon im Frieden ſtaatliche Subventionierung ver⸗ längen, die aber für den Staat noch immer vorteilhafter ſein würde als die Beſchaffung und Unterbringung von großen Rüſtungsvorräten, die veralten. f nationale Recht, deutſchen Boden an ſich zu reißen. Aber wie dem ſein möge— die deutſche Bevölkerung Nordſchleswigs fühlt ſich nicht als ein Teil des Dänentums und verlangt die Anerkennung ihrer nationalen Kulturrechte. So ſehr ſich die deutſche Bevölkerung Nordſchleswigs als entrechtete nationale Minderheit fühlt, ſo richtig iſt es auf der andern Seite, daß die geſamte Bevölkerung des abgetrennten deutſchen Gebietsteiles noch ihre Einheit nament⸗ lich in wirtſchaftlicher Beziehung gewahrt hat. Das gilt auch für diefſenigen Kreiſe, die ſich als Dänen betrachten. Daraus erklärt es ſich, daß in Nordſchleswig eine Bewegung immer mehr an Boden gewinnt, die Autonomie, namentlich in wirtſchaftlichen Fragen verlangt und die wahrſchein⸗ lich ſchon bald mit ihrem Programm in die Oeffentlichkeit treten wird. Wie in Oberſchleſien, ſo rächt es ſich auch in Nordſchleswig, daß man ein Wirtſchaftsgebiet aus einer jahr⸗ hundertelangen Zuſammengehörigkeit mit Deutſchland ge⸗ trennt hat. Infolge dieſer willkürlichen Trennung liegen in Nordſchleswig die wirtſchaftlichen Verhältniſſe denkbar un⸗ günſtig. Die früheren Verbindungsfäden ſind zerriſſen wor⸗ den und es hält ſchwer, neue Fäden anzuknüpfen. Es beſteht deshalb in ganz Nordſchleswig das Verlangen, zu dem Deut⸗ ſchen Reich wieder in ganz enge wirtſchaftliche Be⸗ ziehungen zu treten und man verlangt zu dieſem Zweck in Wirtſchaftsfragen größere Selbſtändigkeit und Unabhängig⸗ keit, als ſie mit der ſtaatlichen Zugehörigkeit zu Dänemark verbunden ſind. Die deutſchen Bewohner Nordſchleswigs haben dieſe Forderung ſchon immer vertreten. Jetzt erhalten ſie auch aus den däniſch geſinnten Kreiſen Zuzug und ſie können daraus den klaren und deutlichen Beweis ableiten, daß das gegenwärtige däniſche Syſtem in Nordſchleswig der geſamten Bevölkerung ſchweren Schaden zufügt und deshalb mark auch von ſeinem Standpunkte aus nicht das geringſte] unhaltbar iſt. Hindenburg N und die Frage des Zuſammenbruchs Reichspräſident v. Hindenburg hat an den Vorſitzen⸗ den des Ausſchuſſes zur Unterſuchung der Frage des Zuſam⸗ menbruchs nach Abſchluß der Ausſchußarbeiten folgendes Schreiben zugeſandt: „Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Für die Ueberſendung der weiteren fünf Bände des Werkes des Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes ſage ich Ihnen meinen verbindlichſten Dank. Ich habe mit Befriedigung dayon Kenntnis genommen, daß hiermit und mit dem Bericht des Zwanziger⸗Ausſchuſſes die parlamen⸗ tariſche Unterſuchung über die Urſache des deutſchen Zuſam⸗ menbruches im Jahre 1918 zum Abſchluß gekommen iſt. Ich glaube, daß dieſer Abſchluß aceſanet iſt, alte Streitſtoffe innerhalb unſeres Volkes zu beſeitiaen und den inneren Frieden zu fördern. Daß der Abſchluß und die Endabſchlüſſe erreicht werden konnte, dafür ſpreche ich dem Ausſchuß und insbeſondere Ihnen, dem langlährigen Vor⸗ ſitzenden desſelben, meinen aufrichtigen Dank aus. c dez. v. Hindenburg. Reparations- Bauvertrag mit Frankreich Einer Pariſer Meldung zufolge iſt der erſte franzöſiſche Reparationslieferungsvertrag durch die Reparationskommiſ⸗ ſion und das Transferkomitee gebilligt worden. Es handelt ſich um den ſogenannten Verdon⸗ Bauvertrag, in dem das franzöſtſche Finanzminiſterium der Socistés du Verdon Sachlieferungskredite von 17,2 Millionen/ zur Ver⸗ fügung geſtellt hat und der nur deutſche Arbeitskräfte für die Arbeiten in Frankreich zuläßt. Ein Berliner Baukonſortium iſt Träger des Vertrages zuſammen mit vier in Arbeitsgemeinſchaft mit ihr ſtehenden deutſchen Firmen. Berlin, 4. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem Verdon ⸗ Vertrag, deſſen Abſchluß geſtern be⸗ kannt wurde und der den erſten Reparationsbauvertrag unter weitgehender Verwendung deutſcher Arbeitskräfte in Frankreich darſtellt, erfahren wir noch folgende Einzel⸗ heiten: Bei den Arbeiten handelt es ſich um die Regulie⸗ rungsarbeiten eines kleinen Flüßchens in den ſüdfranzöſiſchen Alpen zu einem Stauwerk, um die an⸗ geſammelten Waſſermengen zu dem Betrieb eines Elektri⸗ zitätswerkes zu verwenden. Der Plan, dieſe Stauarbeiten und die Kraftaulagen durchzuführen, iſt ſchon ſeit mehreren Jahren projektiert. Seine Durchführung iſt jedoch ſtets an die Möglichkeit ſeiner Finanzierung geſcheitert. Erſt jetzt iſt durch die kürzlich er⸗ folgte Annahme des Geſetzes zur Erweiterung von Repara⸗ tionsarbeiten durch die franzöſiſche Kammer möglich gewor⸗ den, die Widerſtände, die von Seiten der franzöſiſchen Unternehmerſchaft, die ſich in beträchtlicher Stärke geltend gemacht haben, zu beſeitigen und den Bau mit den Mitteln der deutſchen Reparationszahlungen zur Ausführung zu bringen. 5 * Ein chileniſcher Botſchafter in Berlin. Aus Anlaß der Erhebung der deutſchen Geſandtſchaft in Santiago de Chile zum Rang eines Botſchafters hat die chileniſche Regierung ihrerſeits Lui Porto Seguro zum Botſchafter in Berli ernannt. 5 5 Aſiatiſch Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Wenn man erfährt, wie ſich die Ruſſen von heute auf wehrloſe Ausländer ſtürzen, obwohl dieſe auf Wunſch und im Intereſſe Rußlands dort tätig ſind, oder wie ſie ihre eigenen Landsleute maſſenweiſe hinrichten, nur um ſich als regierende Kaſte zu behaupten und die Folgen ihrer grenzenloſen Beſtech⸗ lichkeit, Trunkſucht und wirtſchaftlichen Ausbeutung nach außen hin zu verdecken, ſo empfindet man das in Europa als „aſiatiſch“ und nennt es vielfach auch ſo. Das iſt jedoch kein geringerer Fehler als der, einen Verbrecher„vertiert“ zu nennen. Man beleidigt dadurch die lieben Haustiere wie die Tiere des Waldes, die, ohne verantwortliches Selbſtbewußt⸗ ſein, alſo ohne Schuld, Verbrechen garnicht begehen können. Wer Aſiaten kennt, weiß, daß ſie in der Regel nicht minder gut und anſtändig ſind als Europäer. Und wer jahrelang in Aſien gelebt hat, erinnert ſich nur ſelten eines Verbrechens, das nicht aus Familienſinn oder infolge ausländiſcher Ein⸗ flüſſe zu erklären geweſen wäre. Von den Untaten der ruſ⸗ ſiſchen Kommuniſten aber ſagen die Oſtaſiaten:„So tief können nur Europäer ſinken!“ Jüngſt las ich in einer führenden japaniſchen Zeitung, die von der Ankunft des neuen Sowjet⸗Botſchafters Troyanowsky und ſeinen Kulturphraſen in Tokio lakoniſch Notiz nahm, einen längeren Artikel über die Sowjet⸗Ruſſen, wo den Ja⸗ panern der gute Rat gegeben wird, mit den Kommuniſten ruhig Geſchäftsverträge abzuſchließen, das Vereinbarte aber nicht etwa als aſiatiſch zuverläſſig anzuſehen, vielmehr immer das Schlimmſte bei kommuniſtiſchen Kontrahenten voxaus⸗ zuſetzen:„Wirf nicht deine Perſon und dein Kapital in die Wagſchale, ſondern deine Geduld und deine Reſignation, wenn du mit Sowjetbürgern verhandelſt.“ Freilich darf der Euro⸗ päer bei Oſtaſiaten auch Begriffe europäiſcher Zuverläſſigkeit nicht vermuten. Aber ſo beraten, werden ſich Japaner von ruſſiſchen Kommuniſten weniger leicht als Europäer fangen laſſen, auch wenn der fapaniſche Graf Goto noch ſo hübhſche⸗ Privatgeſpräche in Moskau führt, oder vielmehr: daun erſt recht nicht. Die Nachbarn im Oſten kennen einander und lächeln. 827880 i Was aſiatiſch und was europäiſch iſt, weiß immer noch am beſten der Brite, der den Empfang des Afghanenkönigs in England von Anfang bis zu Ende kinematographiſch auf⸗ genommen hat, denn dieſer Film, in Afghaniſtan vorgeführt, wirkt auf die aſiatiſchen Kinder und bedeutet ein großes bri⸗ tiſches Propagandageſchäft. Was wäre heute die amertkaniſche Miſſion in Oſtaſien ohne die Verfilmung chriſtlicher Ehen! Die ruſſiſchen Kommuniſten dagegen ſind keine naiven aſta⸗ tiſchen Kinder. Für ſie hat England entweder ſchlechte Be⸗ zahlung oder Hinauswurf bereitgeſtellt. Daß ſich das heutige Rußland unter ſolchen äußeren Um⸗ ſtänden und bei ſo hoffnungsloſer innerer Zerrüttung über⸗ haupt noch hält, verdankt es ſeiner Geographie. Was es braucht, wird von ihm ſelbſt erzeugt. Wer könnte ſich von außen einmiſchen und wie? Weder eine Blockade noch eine Strafexpedition iſt denkbar; und inſofern iſt es allerdings aſiatiſch. Das mag Herr Trotzki, fetzt in Wiyernyi an der turkeſtaniſchen Grenze erleben, durch die ſogenannte Hunger⸗ ſteppe, die ſo groß iſt wie Deutſchland, von der kommu⸗ niſtiſchen„Ziviliſatton“, und durch die Himmelsgebirge Pamirs und des Hindukuſch, von der aſiatiſchen Kultur geſchieden; an⸗ ſchaulicher erleben jedenfalls als in ſeinen früheren zariſtiſchen Gefängniſſen von Odeſſa und Irkutsk. Froniſch ſehen die wirklichen Aſiaten der kommu⸗ niſtiſchen Selbſtvernichtung zu. In einem anderen japaniſchen Artikel leſe ich ſoeben:„Solange nicht jeder Menſch dem Idegl Buddhas oder Chriſti entſpricht, iſt Kommunismus undenk⸗ bar; alſo kann er nur nach dem Ausſterben des Menſchen⸗ geſchlechts praktiſch erprobt werden.“ Man ſieht, daß es den Aſiaten weder an Klarheit noch an Witz fehlt, und daß ſede f auf Oſtaſien geſtützte Sowjet⸗Rechnung haltlos und lächerlich iſt. Sollte es in Europa hierin noch Dummgläubige geben: in Aſien ſicher nicht, denn auch die Dummheit als eine der pſucho⸗ logiſchen Grundlagen rufſtſcher Bolſchewiſten iſt nicht aſiatiſch Gewiß werden weder die Völker als Ganzes noch ihre führenden Geiſter durch ſolche Korruptionsperioden innerhalb der Menſchheit in ihrem Kern verändert oder in ihrem gegen⸗ ſeitigen Verſtändnis gehemmt. Tolſtois Briefwechſel mit dem Inder Gandhi iſt nun auch den Oſtaſiaten zugänglich gemacht. Wie ſich da der Aſiate für das Chriſtentum der Ruſſen interef⸗ ſiert, ſo ſtudierte dieſer eifrig Konfuzius, Laotſe, Buddha und die Brahmanen. Sie machten einander auch auf weſt⸗ europäiſche Verderbtheiten aufmerkſam. Nur ſind die Rollen heute vertauſcht. Aſien hat gelernt, Rußland hat verlernt. Am 5. Juni 1928 findet, zum erſten Mal in der Geſchichte Japans, eine viertägige Religionskonferenz in Tokio ſtatt, an der ſich ungefähr 1000 budoͤhiſtiſche, ſchintoiſtiſche und chriſtliche Dele⸗ gierte beteiligen werden zu einer Ausſprache über ihre ethiſchen Ziele und zu einem gemeinſamen Arbeitsplan über ihre ſoziale Liebestätigkeit. d. h. europäiſch für Tolſtoi, aſiatiſch für Gandhi. i Das gebildete nicht⸗chriſtliche Japan erkennt Leute außer⸗ halb der übernationaliſtiſchen, europafeindlichen Kreiſe objek⸗ tiv an, daß Chriſtus in Japan die Entwicklung des Individuums, im beſonderen der Frau, gefördert, damft auch den alten konfuzianiſchen Satz erſchüttert habe:„Der Maun iſt hoch wie der Himmel, die Frau niedrig wie die Erde.“ Um ſo weniger verſteht das moderne Japan das bolſchewiſtiſche Maſſenideal, das auf die Zerſtörung des In⸗ dividuellen gerichtet iſt. Das heutige Rußland, losgelöſt von europätſchen wie aſiatiſchen Idealen, verfällt im Fernen Oſten Iſt das aſiatiſch? Bolſchewiſtiſch⸗ruſ⸗ ſiſch jedenfalls iſt es nicht, wohl aber chriſtlich⸗⸗kommuniſtiſch!? Mittwoch, den 4. April 1928 A Leite. Nr. 102 ſchon ſeit langem viel tieferer Verachtung als im Weſten und Nie Gleichſetzung„ru fſiſch“ mit„aſiatiſch“ gilt in ſtaſien als Beleidigung. Das hindert die Japaner ebenſowenig wie die Angel⸗ ſachſen, jedes nur irgend mögliche ruſſiſche Geſchäft zu machen. Geglückt iſt es ihnen mit Oel, Kohle und Holz. Glücken wird es ihnen demnächſt mit dem Geſamtproblem der Fiſcherei. Ebenſo warten Engländer und Amerikaner nur darauf, in irgendeine, z. B. deutſche, Lücke zu ſpringen, dabei ohne die mindeſte Achtung für den jenſeitigen Geſchäftspartner, von dem ſie ja wiſſen, daß er nötigenfalls Verträge ignoriert, Schulden nicht bezahlt, Fundamental⸗Geſetze der Menſchlich⸗ keit, die ſeit Jahrtauſenden internationale Geltung ſogar bei wilden Völkerſchaften hatten, für ſich nicht anerkennt. Wir Deutſchen arbeiten immer noch ein bißchen zuviel mit der Vorausſetzung ausländiſcher Biederkeit. Auf unſern Erfolg kommt es an, nicht auf den Charakter der andern. Amerikaniſcher Petroleumkauf in Rußland Der Vertreter der ruſſiſchen Handelsorganiſation in den Vereinigten Staaten. Saul Bron, hat mitgeteilt, daß die ame⸗ rikaniſche Petroleumgeſellſchaft Vacuum Oil Company einen Vertrag mit der Sowjetregierung abgeſchloſſen habe, worin ſie ſich verpflichtet, während ſechs Jahren für 10 Millionen Dollar Petroleum in Rußland zu kaufen. Dieſes Petroleum ſoll für den Verkauf in Aegypten und Südafrika beſtimmt ſein. Cambons JFeinoͤſchaft gegen Angarn * Paris, 4. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Vizepräſident der Botſchafterkonferenz, Jul. Cambon, mar auf Ungarn niemals gut zu ſprechen. In der„Revue de du Monde“ erhebt er gegen das durch den Friedensvertrag von Trianon verſtümmelte Ungarn den Vorwurf, die beſte⸗ henden Grenzen noch immer nicht anerkannt zu haben. Er verlangt ſcharfe Maßnahmen in der Waffenaffäre und meint, daß das Anſehen und die Autorität des Völkerbundes ernſtlich in Frage geſtellt würden, falls man nicht imſtande wäre, wirk⸗ ſame Entſcheidungen zu fällen. Glücklicherweiſe find auf der Genfer Ratstagung bereits die Richtlinien zur Erledigung der Waffenaffäre feſtgelegt worden und die Gefahr, durch eine Uebertreibung dieſes Vor⸗ falles neue Schwierigkeiten hervorzurufen, iſt ſo gut wie be⸗ ſeitigt. Der Vizepräſident der Botſchafterkonferenz verſucht Del ins Feuer zu gießen. Aber glücklicherweiſe kommt er zu ſpät. Eine ſchwediſche Stimme über Südtirol Svenska Dagbladet“ hat einen Mitarbeiter nach Süd⸗ tirol geſchickt und veröffentlicht nunmehr eine Artikelſerie, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Unter der Ueberſchrift„Unter Muſſolinis Eiſenhand“—„Nicht einmal im Grabe hat man Ruhe“ erhebt der Korreſpondent des Blat⸗ tes ſchwere Anklagen. U. a. heißt es: „Die Südtiroler ſind den Behörden vollkommen ausgelie⸗ fert und haben niemanden, bei dem ſie Schutz ſuchen können. Das Briefgeheimnis iſt aufgehoben, obwohl man dies auf der fafziſtiſchen Seite beſtreitet.“ Es folgen die Beweiſe für die Behauptungen des Korreſpondenten. Am Schluß des durchaus objektiv geſchriebenen Artikels heißt es dann u..: Muſſolini nimmt einen Standpunkt ein, wie es vordem nur die Bolſchewiken getan haben.“ Ablehnung faſziſtiſcher Symbole Die Wiener„Arbeiter⸗Zeitung“ berichtet aus Inns⸗ bruck über einen Plan zum Bau eines italieniſchen Kon⸗ ſulatsgebäudes, für das die italieniſchen Behörden in Inns⸗ bruck das notwendige Gelände gekauft haben. Nachdem ein erſtes Projekt abgelehnt worden ſei, habe die Baubehörde auch ein zweites Projekt vor einigen Tagen abgelehnt, weil der Eingang zum Konſulatsgebäude zwei 5 Meter hohe Faſsiſtenabzeichen flankteren ſollen. Schon beim erſten Pro⸗ jekt fand das geplante Liktorenbündel mit dem Beil den Widerſpruch der Behörde.. Auf Grund dieſes Einſpruchs beſtehen nun die Italiener, wie das Blatt berichtet, auf der Anbringung beſonders großer Faſziſtenabzeichen. Als in der entſcheidenden Kommiſſions⸗ ſitzung die Vertreter der Stadtgemeinde dem italieniſchen Rechtsvertreter erklärten, daß die Bewilligung zur An⸗ Hbringung der faſziſtiſchen Symbole nicht gegeben werde, ver⸗ ließ dieſer mit dem Bemerken den Saal, das ſei eine Belei⸗ digung des italienſſchen Staates und die italie⸗ niſche Regierung werde die Anbringung der Faſziſtenabzeichen bei den öſterreichiſchen Bundesbehörden unter allen Um⸗ ſtänden durchſetzen. 1 6* Der Cavellfilm, Nach einer Mitteilung der holländiſchen Filmprüfungskommiſſion iſt die öffentliche Vorführung des Cavyellfilmes in Holland verboten worden. ſoll. Rene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Zum Abſchluß der polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen Nach dem Austauſch einer Reihe von Reden ſind die pol⸗ niſche und litauiſche Delegation in Königsberg zu einem praktiſchen Ergebnis gelangt. Man hat drei Kommiſſio⸗ nen eingeſetzt, die eine für Wirtſchafts⸗ und Verkehrsfragen, die zweite für Sicherheitsfragen und die dritte für örtliche Verkehrsfragen. Damit ſind die Verhandlungen vorläufig ab⸗ geſchloſſen worden. Am 20. April wird man in Berlin weiter beſchließen, wo die Kommiſſtonen tagen und nach wel⸗ chem Arbeitsplan ſie verfahren ſollen. Man hofft, daß dann nach Abſchluß der Kommiſſionsarbeiten die Möglichkeit ge⸗ geben ſein wird, in einer neuen Vollkonferenz in Königsberg das Fazit zu ziehen. Die Königsberger Konferenz hat mehr gehalten als ſie anfangs verſprach. Nach dem Verlauf der erſten Tage ſchien ein Abbruch der Verhandlungen in den Bereich der Möglichkeit gerückt zu ſein. Das Geſpenſt des polniſchen Handſtreiches gegen Wilna ſaß immer mit am Verhandlungstiſch und drohte die Aufnahme praktiſcher ſachlicher Beratungen zu verhindern. Aber der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat dann ſchließlich doch nachgegeben. Die Heldenpoſe, in der er ſich in den erſten Tagen der Konferenz in einem Interview der Oeffentlichkeit zeigte, iſt nicht bis zuletzt aufrecht erhalten worden. Der polniſche Außenminiſter Zaleski hat ein jedes Eingehen auf die Wilna⸗Frage abgelehnt und ebenſo jede Diskuſſion einer territorialen Neuregelung. Woldemaras war gleichwohl mit der Einſetzung von Ausſchüſſen und mit dem Beginn der ſachlichen Beratungsarbeit einverſtanden. Mit der Ueberwindung der Anfangsſchwierigkeiten iſt der end⸗ gültige Erfolg der Konferenz natürlich noch keineswegs ſicher⸗ geſtellt. Man wird vielmehr in den Ausſchüffen auf neue Hemmungen ſtoßen, je eingehender man ſich mit den eigent⸗ lichen Streitfragen befaßt. Die Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ und Verkehrsfragen muß Klarheit darüber ſchaffen, bis zu welchem Grade Litauen den Kriegszuſtand an der polniſch⸗ litauiſchen Grenze abbauen und wieweit es dem gegenſeitigen Reiſe⸗ und Wirtſchaftsverkehr freie Bahn gewähren will. Bei der Erörterung der öffentlichen Sicherheitsfrage und der VBerkehrsfrage handelt es ſich in der Hauptſache um die unmittelbaren Grenzverhältniſſe, die gegenwärtig die denkbar unſicherſten ſind, wie ein von Woldemaras in Königsberg erwähnter Grenzzwiſchenfall von neuem beweiſt. Auch hier ſteht faſt überall die Wilna⸗Frage im Hintergrund, da Litauen Erzeugniſſe aus dem Wilna⸗Gebiet nicht nach Li⸗ tauen gelangen laſſen will und die Notwendigkeit betont, gegen die Möglichkeit eines neuen polniſchen Handſtreiches geſchützt zu ſein. Zaleski hat Woldemaras noch am letzten Konferenz⸗ tage den Abſchluß eines Nichtangriffspaktes angeboten, um die Verhandlungen zu erleichtern. Dem Fortgang der Ver⸗ handlungen drohen aber trotz dieſes polniſchen Bemühens noch ſo viele Gefahren, daß man die Möglichkeit eines erfolgreichen Abſchluſſes ſehr ſkeptiſch beurteilen muß. Die ſranzöſiſch amerikaniſchen s Paklverhandlungen Im Anſchluß an die fünaſte Note Briands zum Anti⸗Krieags⸗ vakt ſind am Dienstag in Waſhington die Beſprechungen zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter Claudel und dem amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg wieder aufgenommen worden. Sollte es gelingen, die amerikaniſchen Bedenken gegen die Vorbehalte Briands zu beſeitigen. ſo dürfte zunächſt den Mächten ein Vertragsentwurf unterbreitet werden. Die amerikaniſche Auffaſſung geht dahin, daß man nicht optimiſtiſch ſein dürfe. Nicht amtlich wird erklärt, Amerika ſei bereit, einen Ver⸗ trag ohne alle Vorbehalte abzuſchließen. Amtlicherſeits verhält man ſich immer noch ſehr zurückhaltend. Man alaubt, daß der Senat einem mit Vorbehalten durchſetzten Friedenspakt ſeine Zuſtimmung nicht geben werde, während andererſeits die Anti⸗ Krieasformel Kelloggs die Billiaung des Senats finden werde. Kellogg wird ſich vorerſt mit Borah über die Angelegenheit be⸗ ſprechen. Zum deutſch⸗ruſſiſchen Zwiſchenfall Berlin, 4. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören. wird Legationsſekretär Schliep heute mittag in Moskau eintreffen und in der deutſchen Geſandtſchaft über ſeine Reiſe Bericht erſtatten. Dieſe authentiſche Darſtellung dürfte, wie man hier annimmt, heute abend oder ſpäteſtens morgen früh im Auswärtigen Amt vorliegen. Attentat auf Trotzki? [Berlin, 4. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Newyork Herald“ veröffentlicht, wie der„B..“ aus Paris gedrahtet wird, eine allerdings nicht beſtätigte und mit großer Vorſicht aufzunehmende Nachricht, nach der Trotzki von einem Armenier, angeblich einem Anhänger Stalins, durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt worden ſein h e Theater und Muſik „ Kergl⸗Onartett. Letzter Abend. Hans Pfitzners ESEtkeichquaxtett Cis⸗moll. Werk 36— Franz Schuberts A⸗ maoll⸗Quartett als Gegenbild. Der Beifall galt zunächſt weniger Pfitzner und ſeiner herben, ſchwer eingänglichen Muſik als unſern bewährten Quartettiſten: Max Keral. Bernhard Conradi lder bedeutend und als vortrefflicher Muſiker in den Mittelſätzen hervortrat), Franz Neumaier und Karl Müller. Zunächſt! Man hört aus dem Beifall deraleichen leicht heraus. Und wer könnte ſagen, daß ihm beim erſten Hören Pfitzners lineare Denkweiſe gefallen habe? Täuſchen wir uns nicht: Pfitzners Cis⸗moll⸗Quartett wird ſich ſchwer einführen. Der Meiſter, ob wir nun vorwärts denken oder rückwärts grübeln, oder wir ſeeliſches Verſtändnis aufbringen oder keine Gefühlsverwandtſchaft hegen, macht es uns ſchwer, 5 zu ſeinem 36. Werke zu gelangen. Es iſt weniger der lineare 1 Kontrapunkt. der bis ins Niederländiſch⸗ mittelalterliche zu⸗ 0 rückgreifk, es iſt weniger das„Quartettwidrige“, das bereits 135 in der Tonart Cis⸗moll verborgen iſt. es iſt der Peſſimis⸗ mus dieſer Tondichtung von 1925. Iſt es nicht derſelbe Peſſi⸗ mismus, der uns aus den Schriften Hans Pfitzners entgegen⸗ klingt? Freilich, denn auf den leidenſchaftlich bewegten erſten Satz folgt ein bitter⸗ſatiriſches Gedicht in kis⸗moll. Hier gibt es keinen Scherz, keinen Humor mehr, und die Wogen der Er⸗ hebung verebben ſehr bald. Der langſame Satz hat edle Hal⸗ tung und der Schlußſatz manche Schönheiten. Gewiß es wird 9 auch Dux“. Aber iſt es nicht mehr Reſignation als Erhebung 5 über das Leid? Iſt es nicht wieder des Meiſters Paleſtring⸗ Erlebnis? Trotz alledem, er iſt ein deutſcher Meiſter, von deutſcher Seele ſei auch heute unſere Verehrung... Es hat 1 ſeine natürlichen Urſachen. warum dies Streichauartett klana⸗ 1 lich hinter Schumann und Brahms zurückbleibt. Wir müſſen . ſie erwähnen, um dem Keral⸗Quartett unſere höchſte Anerken⸗ g nung zu widmen. Es war nicht nur eine Erſtaufführung, ſon⸗ 1 dern auch ein Ereianis. Und klana uns nicht nach dieſem 1 asketiſchen Cis⸗moll⸗Quartett Franz Schuberts A⸗moll— im Anfang des Allegro non troppo wohl etwas zu„dehnſüchtig“ genommen— nicht beinahe locker⸗leichtſinnig? Nun, beide Teile mußten ſich wohl„umſtellen“, aber vom dritten Satze au waren Verbindung und Fühlung wieder hergeſtellt. Und ſo wurde der letzte Abend der ſchönſte der ſchönen Quartettabende unſexes Kergl⸗ Quartetts! n Händels„Meſſias“ in Ludwigshafen a. Rh. Zwei Aufführungen des bedeutendſten Händel'ſchen Oratoxfſums im 2 großen Saale des Vereinshauſes der J. G. Farbeninduſtrie * Neue Eröſtöße in Smyrna Die unglückliche Stadt Smyrna wurde am Dienstag aber⸗ mals von fünf Erdſtößen heimgeſucht, die eine neue Panik unter der verzweifelten Bevölkerung hervorriefen. Gleichzeitig trifft aus Adana die Schreckenskunde ein, daß die Stadt von einer furchtbaren Ueberſchwemmung bedroht iſt. Infolge der Erdſtöße iſt der Fluß Zamanti, der Haupt⸗ nebenfluß des Seihan, aus den Ufern getreten. Eine gewal⸗ tige Flut wälzt ſich zu Tal. Bereits mehrere Ortſchaften ſind zerſtört worden. Totes Vieh und Trümmer von Häuſern trei⸗ ben auf den Fluten. Berittene Patrouillen eilen der Flut voraus und mahnen die Bevölkerung der Uferdörfer, ſich ſchleunigſt in Sicherheit zu bringen. Nach den letzten Meldungen aus Smyrna beträgt die Zahl der Toten jetzt über 50. Alle Hoſpitäler und Feldlazarette ſind überfüllt. In der Stadt und in der näheren Umgebung ſind über 600 Häuſer zerſtört worden. Geſtern waren zum erſtenmal in Smyrna die Zeitungen wieder erſchienen. Sie ſind mit Trauerrand verſehen. Die Schulen ſind noch ge⸗ Letzte Meloͤungen Metallarbeiterſtreik in Sachſen — Dresden, 4. April. In der ſächſiſchen Metallinduſtrie iſt ein Streik der Metallarbeiter ausgebrochen. Es ſtreile ungefähr 20000 Metallarbeiter in Dresden, Bautz Chemnitz, Plauen und Zwickau mit Zuſtimmung der 8 i⸗ ſationen. Am Donnerstag werden die Arbeitgeber zur Lage Stellung nehmen und eine eventuelle Geſamtausſperrung be⸗ ſchließen. f Der Berliner Schulkonflikt — Berlin, 4. April. Geſtern fand im Preußiſchen Mini⸗ ſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung eine Beſprechung über den Berliner Schulkonflikt ſtatt, an der neben Vertretern des Provinzialſchulkollegiums und der Städtiſchen Schuldeputation auch Delegierte des Evangeliſchen Reichselternbundes und der Freien Schulgemeinde, der An⸗ hängerſchaft der weltlichen Schulen, teilnahmen. Der Ver⸗ treter des Miniſteriums verſprach, die Rechtslage auf das ge⸗ naueſte zu prüfen. 5 8 5 Die neue Zeit in der Türkei — Berlin, 4. April. Nach einer Meldung aus Angora haben zahlreiche Abgeordnete in der Kammer einen Antrag eingebracht, der die Aufhebung des Geſetzes fordert, nach dem die türkiſche Staatsreligion der Iflam iſt. Kurzſchluß⸗Unglück — Wien, 4. April. Durch einen Papierdrachen wurde ein Kurzſchluß herbeigeführt, wodurch die Elektrizitätsverſorgung eines Stadtteils geſtört, eine Perſon getötet und mehrere an⸗ dere verletzt wurden. Exkaiſerin Zita ſchwer erkrankt — Paris, 4. April. Aus San Sebaſtian wird gemeldet, daß die Exkaiſerin Zita ſchwer erkrankt in eine Klinik über⸗ führt worden ſei. Cholera an Bord — London, 4. April. Der japaniſche Dampfer„Havail Maru“ lief in Singapore ein, weil an Bord eine Cholera⸗ Epidemie ausgebrochen war. Der Epidemie ſind bereits ſieben Perſonen zum Opfer gefallen. Der Dampfer hatte 780 japaniſche Auswanderer an Bord. Wettwanderung um die Welt — London, 4. April. Aus Tokio wird gemeldet, daß geſtern früh dort im Auftrage einer Zeitung zwei Japaner namens Araki und Matſui Tokio verlaſſen haben. um in entgegengeſetzter Richtung, alſo der eine nach Weſten. der andere nach Oſten, um die Welt zu wandern. Die Reiſe wird von der Zeitung finanziert. Wer zuerſt wieder in Tokio ein⸗ trifft. erhält einen großen Geldpreis. Japaniſche Abrüſtung gefordert — London, 4. April, Nach einer Meldung aus Tokio hat die liberale Partei im Hinblick auf die Wahlen ihr Programm veröffentlicht. Sie fordert darin die Einführung des Frauenſtimmrechts und eine Herabſetzung der Land⸗ und Seerüſtung um 20 Proz. Dadurch könnte eine jährliche werb von fünf. Millionen Pfund Sterling erzielt werden. 8 Zwei Miſſionare in Transjordanien ermordet — Jeruſalem, 4. April. In Es Salt in Trans jordanien ſind, wie aus arabiſcher Quelle gemeldet wird, zwei Miſſionare von Beduinen ermordet worden. 1 durch den Beethoven⸗Chor Ludwigshafen unter der ausge⸗ zeichneten Leitung von Fritz Schmidt und zwei ausver⸗ kaufte Häuſer— der ſchlagendſte Beweis für das überaus große Intereſſe, das man den künſtleriſch ſtets hochſtehenden Veranſtaltungen dieſes Vereins entgegenbringt, Beweiſes genug auch, daß die dramatiſche Oratorienkunſt Händels auch heute noch eine große Wirkung auszuüben vermag. Die Forderung entſprechender Kürzung, wie ſie bei modernen Aufführungen vorgenommen werden muß, wenn das drama⸗ tiſche Weſen der Händelſchen Oratorien wirklich zur Geltung kommen ſoll, hat natürlich Fritz Schmidt auch erfüllt. Sein beſonderes Verdienſt iſt es aber, daß er dem Chore, der ja bei Händel erſt zum innerſten Lebensnerv, zum dramatiſchen Kernpunkt der Oratorienform wird, eine Ausdeutung ab⸗ zuringen vermag, wie es nur einem Vollblutmuſiker vergönnt iſt, der zugleich Fachmann auf ſtimmtechuiſchem Gebiet iſt. Dieſer Beethoven⸗Chor iſt rein geſanglich auf einer Höhe, wie ſie nur wenig Chorvereinigungen aufweiſen dank der fach⸗ tüchtigen Schulung von Fritz Schmidt, in deſſen Hand diefe 240 Stimmen zu einem Ideal⸗Inſtrumente werden. Man muß ſie gehört haben, um an die Selbſtverſtändlichkeit zu glauben, mit der die Koloraturen geſungen werden, wie ſie der Chor„Der Herde gleich, vom Hirten fern“ vorſchreibt. Man muß dieſes„Halleluja“ gehört haben, um die elementare Klangpracht der Händelſchen Tonſprache voll erfaſſen zu können. Oder das Schluß„Amen“— alles war im Sinn und Geiſte des Meiſters techniſch und muſikaliſch vollendet.— Ein bedauerliches Minus der Aufführung bedeutete das Soliſten⸗ guartett, das gegen dieſen Chor abfallen mußte: vier durch⸗ ſchnittlich bedachte Stimmen, von denen keine vollauf imſtande war, die überreichen Schönheiten gerade dieſer Händel⸗Arien hervorleuchten zu laſſen. Rein ſtimmtechniſch ſchnitt wohl noch am beſten die Alitiſtin Hedwig Rode⸗ Osnabrück ab, obwohl das Organ keine beſonderen klanglichen Reize auf⸗ zuweiſen hat. Letzteres gilt auch von der Sopraniſtin Elſe Suhrmann⸗Gelſenkirchen, die es zudem noch an Locker⸗ heit der Tongebung fehlen ließ, während ſie andererſeits ihre Koloraturen und Piano⸗Töne lallerdings oft eine Schwebung zu hoch] recht gut zu ſetzen wußte. Am wenigſten konnte der Tenor Auguſt Rapold⸗Stuttgart befriedigen, dem eine ge⸗ quälte 1 jede melodiſche Linie verſagte. Der Baſſiſt Karl Burchard Kaiſer⸗Düſſeldorf wußte, zumal gegen Emde des Abends, anzusprechen; ſchade, daß ſein an und für ſich ſympathiſches Organ nicht beſſer gepflegt iſt. Die Höhe vor allem iſt nahezu unbrauchbar. Im übrigen aber verdienen die vier Soliſten unbedingt ein Lob für muſikaliſche Sicher⸗ heit und geſchmackvolle Darſtellung. Ein weſentlicher Anteil am großen Erfolg des Abends gebührt zweifellos dem Pfalzorcheſt er, das mit vollem 0 ſeiner künſt⸗ leriſchen Kräfbe ſplelte. Ferner Bruno Aulich am Flügel und Willi Poſchadel⸗Bonn an der Orgel. Der begeiſterte Beifall am Schluß galt aber in erſter Linſe Fritz Schmidt, der den ganzen großen Apparat mit imponierender Sicherheit und feuriger Energie lenkte. D. Wilhelm Furtwänglers Abſchiedskonzert im Leipziger Gewandhaus. Der heurige Gewandhauswinter ſchloß wie alljährlich mit Beethovens neunter Sinfonie. Merkwürdig paradoxes Zuſammentreffen: Fuxtwänglers Rücktritt als ſtändiger Konzertleiter mit dem Liede von der Freude. Wie ungern ihn die Leipziger ziehen laſſen, wurde an dieſem Abend beſonders offenbar. Die ſonſt ſo zurück⸗ haltende Beſucherſchaft geriet am Schluſſe der ſchön geſchloſſe⸗ nen, im letzten Satze geradezu hinreißenden Wiedergabe des Werkes völlig in Ekſtaſe. Immer und immer wieder ver⸗ langte man den Meiſterdirigenten zu ſehen. Dem Brauche im Gewandhauſe ganz entgegen erhielt er Lorbeer⸗ und Blumenſpenden. Wiederholt ließ er das Orcheſter, den Chor und die Soliſten(die Damen Peltenburg und Dierolf, die Herren Beinert und Roſenthal— ein ganz erleſenes Quar⸗ tett) am Danke teilnehmen, und endlich mußte er ſich ent⸗ schließen, einige Abſchiedsworte an die Zuhörer zu richten. Sie erſchöpften ſich in dem kurzen Ausdruck der Freude, des Dankes und des Bekenntniſſes, wie ſehr er in Leipzig heimiſch geworden ſei, und ſchloſſen mit einem:„Vielleicht einmal auf Wiederſehen!“— was die Leipziger gern als eine Ausſicht auf eine baldige erneute Bindung Furtwänglers ans Ge⸗ wandhaus deuten möchten. In der Tat ſoll eine ſolche Aus⸗ ſicht vorhanden ſein.— Es ſei bei dieſer Gelegenheit noch betont, daß entgegen verſchiedenen Mitteilungen eines Teiles der Leipziger Preſſe die Gewandhaus direktion alle Hebel in Bewegung geſetzt hat, Furtwängler pon ſeinem Riicktritts⸗ plan abzubringen. Leider iſt es ihr aber nicht geglückt. 8 „ Schaljapins Villa ein Kinderheim. Der berühmte ruſ⸗ ſiſche Baſſiſt Schalfapin iſt bekanntlich in Moskau in Ungnade gefallen, ſeitdem er einmal in Paris ruſſiſchen Emigranten zuliebe geſungen hat. Der dem„Sänger des Volkes“ aus⸗ nahmsweiſe bewilligte Prinatbeſitz wurde beſchlagnahmt. Seine prächtige Villa iſt der bolſchewiſtiſchen Kinderfürſorgebraani⸗ ſation übergeben worden, die dort ein großes Säuglingshßeim einrichten will. Nachdem Schaljapins voluminöſer Baß wohl für immer an dieſer Stätte„verſungen und vertan“ hat, wird alſo jetzt ein vielſtimmiaer Chor höchſten Diskant ſeine erſten Geſangübungen ins junge Leben hinein kräben. — 1 * * 7 5 2 5 2 ln 4 3 8 0 Vollath. Mittwoch, den 4. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „. Seite. Nr. 162 Stäoͤtiſche Nachrichten Die Mannheimer Sängervereinigung Städtegau Mannheim des Badiſchen Sängerbundes, hielt am 2. April im Geſellſchaftshaus der„Flora“ eine Sitzung des erweiterten Ausſchuſſes ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Gauvorſitzende, Direktor Vol⸗ la th, dem vorige Woche unerwartet raſch verſchiedenen lang⸗ jährigen Vorſitzenden des benachbarten Pfalzgaues, Haupt⸗ lehrer Philipp Stein, ſowie dem langjährigen früheren Vorſitzenden der„Liederhalle“ Herrn Walter, einen ehren⸗ den Nachruf. Der Vorſitzende verbreitete ſich ſodann über die Vorbereitungen zum Deutſchen Sänger⸗Bundesfeſt in Wien. Da der Badiſche Sängerbund in einer Sonderhauptauffüh⸗ rung zum Vortrag von zwei Chören zugelaſſen iſt, fällt es auch nötig, die Geſamtmaſſenchöre mitzuſingen. Hierzu iſt aber, ſoweit nicht ſchon in Händen, der IV. Band des Lieder⸗ buches des Deutſchen Sängerbundes anzuſchaffen. Die Ver⸗ einsvorſitzenden erklärten ſich einſtimmig auf Vorſchlag Direk⸗ tors Vollath damit einverſtanden, in den Vereinen ſich dafür einzuſetzen, daß die Wienfahrer das Liederbuch ſich beſchaffen. Weiterhin wurde durch die Gauvorſtandſchaft in Ausſicht ge⸗ ſtellt, daß zur Einübung dieſer Chöre die Wienfahrer geſon⸗ dert nach Stimmen unter einem Dirigenten vereinigt werden. Die Vereinsvertreter verpflichten ſich, bis längſtens 15. April die Sänger geordnet in Stimmen dem Gauſchriftführer mit⸗ zuteilen. Hinſichtlich des Sonder zuges wurde der Wunſch zum Ausdruck gebracht, die Leitung des Badiſchen Sängerbundes, Kaſſier Maijer⸗ Offenburg, möge veran⸗ laſſen, daß der Sonderzug ſowohl in München wie in Salz⸗ burg einen Aufenthalt von mindeſtens—2 Stunden nehme. Hinſichtlich der gleichen Kopfbedeckung wurde mit Stim⸗ menmehrheit beſchloſſen, ſich für die Anſchaffung der bekann⸗ ten Deutſchen Sängerbundes⸗Mütze einzuſetzen. Ueber die Luſtbarkeitsſteuer nach den vom Badiſchen Sängerbund gepflogenen Verhand⸗ lungen mit dem Miniſterium berichtet ebenfalls Direktor Die Gemeinnützigkeit ſei, weil ſämtliche Gauvereine von Mannheim nur Stuhlkonzerte veranſtalten und ein Geſchäft dabei auf keinen Fall gemacht wird und auch nicht gemacht werden ſoll, gegeben. Auch die kleinen Vereine erfüllen mit ihren Vereinskonzerten für unſer Volksganzes hohe ethiſche Aufgaben, ſodaß es nicht mehr wie recht und billig ſei, im Hinblick auf den Kunſtwert der Leiſtungen und die Gemeinnützigkeit dieſer Unternehmungen künftighin ſteuerfrei zu belaſſen. In dieſem Sinne ſoll dem Bundes⸗ obmann Dr. Metzger Bericht erſtattet werden mit der Bitte, das Weitere nach Karlsruhe. Kultus⸗Miniſterium zu veranlaſſen, 5 Reichsbahn und Oſterverkehr 200 Sonderzüge uſw. 4. bis 10. April Im Bereich der Reichsbahndirektion Karlsruhe ſetzt mit dem Mittwoch vor Oſtern die Reihe der Maßnahmen ein, die vorgeſehen ſind, um den alljährlich auftretenden Verkehrs⸗ andrang über die Oüerfeiertage zu bewältigen. Angeſichts der von Gründonnerstag mittag 12 Uhr bis einſchließlich Oſterdienstag vormittag 9 Uhr ausgedehnten Benützungs⸗ möglichkeit der Sonntagskarten, womit ein erheblicher Anreiz auch für Fernreiſen gegeben iſt, wird mit einem ſtarken Anſchwellen des Verkehrs zu rechnen ſein. Die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe hat außerordentlich weitgehende Maßnahmen für beſondere Zugsleiſtungen vorgeſehen, um jedweden Anforderungen gerecht werden zu können. Es iſt ein Wort, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß über die Zeit von 4. April bis einſchließlich 10. April nicht weniger als 200 Züge, ſei es in Form von Oſterſonder⸗ oder Vorzügen, ſei es in Zugsverlängerungen beſtehender Verbindungen, auf dem Programm der Wahrſcheinlichkeitrechnung enthalten ſind, auf das die Reichsbahn ſich für dieſe Tage eingeſtellt hat. Es han⸗ delt ſich dabei in gleicher Weiſe um Bedienung des großen Fernverkehrs zwiſchen Frankfurt und Baſel wie auch um den engeren Verkehr. Die Maſſe der Zugsmehrleiſtungen entfällt natürlich auf die Tage Karſamstag, Oſterſonntag und Oſtermontag, außer⸗ dem vor allem im Fernverkehr, auch auf den Gründonners⸗ tag, der infolge des vielfachen Arbeitsſchluſſes am Karſamstag als Reiſetag weſentlich in Betracht kommt. Mit dem Mittwoch vor Oſtern ſetzt die Zugsvorſorge langſam ein, indem eine ugsleiſtung mehr auftrit, desgleichen in der Nacht auf ründonnerstag. Am Gründonnerstag wächſt die Zahl der Mehrleiſtungen ſchon auf ſechzehn an, geht in der ruhigen Nacht auf Karfreitag und am Karfreitag ſelbſt auf fünf zu⸗ rück, ſchwillt dann am Karſamstag an auf 44, ſieht in der Nacht auf Oſterſonntag eine Leiſtung, am Oſterſonntag dagegen 50, am Oſtermontag als Hauptverkehrstag für die Heimfahrt 64 Zugsmehrleiſtungen vor. In der Nacht zum Oſterdienstag ſtehen vier Mehrleiſtungen im Plan und am Oſterdienstag ſelbſt ſteigt die Zahl noch einmal auf dreizehn an. Zu den Sonderführungen treten dann noch die vielen Verſtärkungen nach Bedarf, ſodaß man als Ganzes die Vorkehrungen der Verwaltung als ſehr weitreichend anſehen muß. OE⸗ * Weiterer Rückgang der Erwerbsloſenzahl. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden betrug am 28. März 12 418(8823 männliche, 3595 weibliche). Davon entfallen 9994 (6848., 3146.) auf den Stadtbezirk und 2424(1975., 449.) auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungs⸗ empfängern erhalten 5573(4486., 1087.) Arbeitsloſen⸗ unterſtützung und 1408(1144., 264.) Kriſenunterſtützung. Da am 21. März d. Is. die Zahl der Erwerbsloſen auf 12 860 ſich belief, iſt ein weiterer Rückgang um 442 einge⸗ treten. In der Berichtswoche brachte das Oſtergeſchäft wiederum einzelnen Berufsgruppen erhöhte Geſchäftstätig⸗ keit, die ſtärkere Anforderungen von Arbeitskräften zur Folge hatte, wie z. B. im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, im Vervielfältigungsgewerbe, im Gewerbe für Geſundheits⸗ und Körperpflege ſowie im Bekleidungsgewerbe. Der Rückſtrom von Arbeitsſuchenden zur Beſchäftigung im Baugewerbe, der mit dem Einſetzen der wärmeren Witterung in größerem Umfang erwartet wurde, geht nur ſehr langſam vor ſich. Infolge Beendigung von Arbeiten an der Stauſtufe Laden⸗ burg am Neckarkanal ſind etwa 40 Arbeiter entlaſſen worden. * Ihren 85. Geburtstag begeht am morgigen Grün⸗ donnerstag Frau Anna Barbarin geb. Harras, die äl⸗ teſte Inſaſſin des Altersheimes auf dem Linden⸗ hof, in dem hohen Alter entſprechender geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit. Veranſtaltungen Das Mandolinenorcheſter 1925 Gartenſtadt hielt am Sonntag ſein Frühjahrskonzert im großen Saale des Kaſinos von Bopp u. Reuther in Waldhof ab. Die Veranſtaltung war nicht nur von der Waldhöfer Bevölke⸗ rung, ſondern auch aus den Kreiſen der Gauvereine von Mannheim und Ludwigshafen ſehr gut beſucht. Das von dem noch verhältnismäßig jungen Orcheſter Gebotene ver⸗ dient alle Beachtung. Das Programm war mit Geſchick zu⸗ ſammengeſtellt. Eine beſonders glückliche Hand hatte der Verein, als er das„Flora⸗ Quartett“ aus Männheim verpflichten konnte. Der überaus herzliche Beifall veranlaßte die Sänger zu verſchiedenen Dreingaben, die ſehr dankbar aufgenommen wurden. Der Dirigent des Mandolinen⸗ orcheſters erfreute die Konzertbeſucher durch den Vortrag des Konzertſatzes für Zither von Ludwig. Die Wiedergabe zeigte, daß Herr Riehl durchaus als Meiſter des Inſtrumentes angeſprochen werden kann. Auch ihm wurde herzlicher Beifall gezollt. & 3 Hanns Glückſteins„Lindenwirtin, du junge.“ mit der volktümlichen Muſik von Karl Fiſcher⸗Bernauer hat als Preislied der Pfalz und des Pfälzer Humors im Laufe der letzten Jahre im In⸗ und Auslande etwa 500 Aufführun⸗ gen erlebt. Unter den Aufführungsplätzen marſchieren die Pfalz, das Rheinland und Rheinheſſen an der Spitze, doch haben auch Städte der Grenzgebiete, in Oſtpreußen zum Bei⸗ ſpiel, dann Tirol, Böhmen, endlich deutſche Geſellſchaften in der Schweiz und in Amerika dem Heimatgefühl, das ſich in dieſem Singſpiel offenbart, eine freundliche Aufnahme be⸗ reitet. Die Uraufführung fand bekanntlich im Nihelungen⸗ ſaal des Mannheimer Roſengartens ſtatt. Aus Anlaß dieſes bemerkenswerten Erfolges ſind nun im Roſengarten für die Abende der beiden Oſterfeiertage zwei Jubiläums⸗ Aufführungen von„Lindenwirtin, du junge“ an⸗ geſetzt, zu denen beliebte Pfälzer und einheimiſche Kräfte zur Mitwirkung herangezogen wurden. Film⸗Rundſchau Capitol und Scala:„Panik“ Harry Peel iſt eine Zugnummer. Seine Filme ſind Senſation und der Zuſchauer hat das Angenehme, die gruſe⸗ ligſten Sachen von der ſicheren Warte ſeines Seſſels aus er⸗ leben zu dürfen. Der Film iſt ausgezeichnet aufgemacht. Handlungen von ganz unerhörter Spannung gleiten vorüber und der Beſucher atmet ordentlich auf, wenn ſich am Schluſſe die ganze Geſchichte in eitel Wohlgefallen auflöſt. Das Fabel⸗ hafteſte aber ſind die prächtigen Tierdreſſuren, die von den einzelnen Darſtellern ſo eine Art Gladiatorencbourage ver⸗ langen. Da iſt z. B. ein wundervoller Königstiger, ein ſelten ſchöner und großer Burſche, mit dem Harry umgeht, als handle es ſich um die Miezekatze ſeiner Großmutter. Aber trotz alledem iſt das ganze etwas unlogiſch aufgebaut. Es iſt z. B. nicht einzuſehen, weshalb Harry ſich in die gewiß ge⸗ ſchmackvolle Maske eines Rajah von Lahore wirft. Der ein⸗ zige Grund iſt, daß die bildliche Aufmachung etwas abwechſ⸗ lungsreicher wirkt, und da Indien nun einmal das Land der Geheimniſſe iſt———. Auch der verbrecheriſche Plan des geſuchten und gefürchteten Gauners wirkt etwas anfänger⸗ haft. Es gehört ſchon eine ausgekochte ſchwarze Verbrecher⸗ ſeele dazu, um auf den Gedanken zu kommen, in einen voll beſetzten Saal wilde Tiere hineinzutreiben und die ent⸗ ſtehende Panik zu einem ausgiebigen Raube zu benutzen. Aber, die Zoologie lehrt, daß Löwen, Tiger und wie die an⸗ genehmen Vierfüßler alle heißen mögen, wenn ſie erſt ein⸗ mal Blut gerochen haben, alles hinmorden, was in ihre Nähe kommt. Der Vater des Gedankens läuft alſo Gefahr in dem Kommunale Chronik Gasfernverſorgung der Pfalz —2— Ludwigshafen, 2. April. Der Plan der Gas fern ⸗ verſoraung der Pfalz wird durch die jetzt erfolgte Gründung der Pfälziſchen Gas A. G. Ludwias⸗ hafen verwirklicht. Gründer ſind die Kreisgemeinde der Pfalz ſowie die Städte Ludwigshafen, Kaiſerslautern, Pir⸗ maſens, Frankenthal, Speyer, Neuſtadt, Landau. Zweibrücken ſowie Homburg und St. Ingbert in der Saarpfalz. Sie über⸗ nehmen das geſamte, vorläufig auf 50 000 Mark feſtgeſetzte Aktienkapital, das ſich auf 100 Aktien verteilt. Davon über⸗ nimmt der Kreis Pfalz 21.500 Mk., der Reſt verteilt ſich auf die Städte Ludwigshafen mit 26 Aktien, Kaiſerslautern mit 6. Pirmaſens mit 4 und die übrigen 7 Städte mit je 3 Aktien. Der Gegenſtand des gemeinnützigen Unternehmens iſt die Verſorgung der Pfalz und anſtoßender Gebiete mit Gas. Zu dieſem Zweck kann die A. G. Gaswerke errichten oder erwer⸗ ben, Gas beziehen, Leitungen und ſonſtige Einrichtungen er⸗ ſtellen und ſich an Unternehmen beteiligen, die Gas erzeugen oder verteilen. In den Aufſichtsrat entſenden auf die Dauer ihres Aktienbeſitzes die Kreisgemeinde und die Stadt Lud⸗ wigshafen je 4. die Stadt Kaiſerslautern 2, die übrigen 8 Grün⸗ der je einen Vertreter. Ferner ſollen dem Aufſichtsrat ein Ver⸗ treter der mittleren Städte und der Landgemeinden angehören. Der Bezugspreis für Gas ſoll für die Gründer ſo bemeſſen werden, daß er die Selbſtkoſten der Geſellſchaft deckt und an⸗ gemeſſene Abſchreibungen, Rücklagen und Verzinſung des Aktienkapitals bis zu 5 Prozent geſtattet. Die Gründer ver⸗ pflichten ſich, die in Frage kommenden Wege und Straßen zur Verlegung der Rohrleitungen ohne Entgelt benützen zu laſſen. Die Mitglieder des Vorſtandes werden vom Aufſichtsrat be⸗ ſtimmt. Die Mitglieder des Aufſichtsrates verwalten ihr Amt als Ehrenamt; ſie erhalten lediglich Aufwandsentſchädigung und Erſatz der Reiſekoſten. Gasfernverſorgung in Heſſen Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat die Stadt Erbach i. O. in Erkenntnis und Würdigung der ſeither von dem Heſſiſchen Staat für die Gasverſorgung Heſſens ge⸗ leiſteten Arbeit ſich entſchloſſen, demnächſt einen Gas liefe⸗ rungsvertrag mit der Hekoga abzuſchließen. Eingemeindungsfeier in Oppau :? Oppau. 2. April. Aus Anlaß der Einaemein dun a von Edigheim nach Oppau, die mit dem geſtrigen Tage in Wirkſamkeit trat, fand im Saale„Zum roten Löwen“ ein von den Gemeinderäten beider Gemeinden veranſtalteter Feſtakt ſtatt, dem im Auftrag der Regierung Bezirksamt⸗ mann Waibel ⸗ Frankenthal beiwohnte. Bürgermeiſter Dr. Zorn würdigte in einer Anſprache die Bedeutung des Tages und ſprach die Hoffnung aus, daß er den beiden nunmehr ver⸗ einigten Gemeinden zum Segen gereichen werde. Bürger⸗ meiſter Fries ⸗Edigheim ſchloß ſich dieſem Wunſche an. Er wies beſonders darauf hin, daß Edigheim der Not, nicht dem Zwang gehorchend, ſein Eigenleben aufgegeben habe. Die Glückwünſche des Bezirksamts Frankenthal überbrachte Be⸗ zirksamtmann Waibel, der zum Schluß ſeiner Ausführun⸗ gen die Eingemeindung für vollzogen erklärte. c Neckarhauſen, 3. April. Der Burgerausſchuß hat in ſeiner jüngſten Sitzung folgenden Vorlagen des Gemeinderats einſtimmig ſeine Zuſtimmung erteilt: 1) Auf⸗ nahme von weiteren 30 000„ zur Hingabe von Ge⸗ meindebau darlehen an Private; 2) Aufnahme von 3000 Mark zur Ortsſtraßenherſtellung; 3) Ankauf von 4,20 Ar Gelände für eine Ortsſtraße; 4) Uebernahme einer Ge⸗ meinde bürgſchaft für einen Neubau im Betrage non 2000 ¼/; 5) Aenderung des Waſſer zinstarifs. Aus der Mitte des Bürgerausſchuſſes heraus wurde auf die durch den Neckarſtau verurſachten unhaltbaren Zuſtände in der Kiesgrube aufmerkſam gemacht und nach entſpre⸗ chenden Ausführungen des Bürgermeisters der Gemeinderat beauftragt, mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln das Neckarbauamt zu zwingen, dieſe Mißſtände zu beſeitigen. Kleine Mitteilungen Der Kreisrat Karlsruhe hat vorbehaltlich der Zuſtimmung der Kreisverſammlung ſich mit der Errichtung einer Kreiswinterſchule ſowie mit der Schaffung einer Wanderherberge in Bretten einverſtanden er⸗ klärt. In beiden Fällen wird ein Aufwand von je 30 000% erforderlich. i Die Stadt Breiſach hatte beſchloſſen, den Wohnungs⸗ inhabern, die trotz ergangener Mahnung die Waſſergebühren nicht bezahlten, die Waſſer zufuhr zu ſperren. Auf die Einſprache eines davon Betroffenen hat das Amtsgericht in einer einſtweiligen Verfügung die Maßnahme der Stadt für unzuläſſig erklärt. Der Gemeinderat ſoll gewillt ſein, eine endgültige Entſcheidung herbeizuführen. Mit Genehmigung des Staatsminiſteriums des Innern und der Finanzen und der Beſchlüſſe der Gemeinderäte Edig⸗ heim und Oppau iſt mit dem 1. April die Eingemein⸗ dung Edigheims zu Oppau in Kraft getreten. Der Bezirkstag Annweiler hat zur Führung des Be⸗ Augenblicke, da er ernten will, von einem ſeiner Helfexs⸗ helfer als willkommene Nachſpeiſe verzehrt zu werden. Dz. zirkshaushaltes im laufenden Jahre die Aufnahme eines Kredites in Höhe von 50 000/ beſchloſſen. eee N Georg Joachim Göſchen Zum 100. Todestage des berühmten Verlegers am 5. April Georg Jvachim Göſchen wurde am 22. April 1752 in Bre⸗ men geboren. Sein Vater war ein wohlhabender Kaufmann, verlor ſein Vermögen und verſcholl in der weiten Welt. Da auch die Mutter des Knaben früh geſtorben war, gaben ihn Verwandte zu einem Buchhändler in die Lehre. 1772 trat er als mittelloſer„Handlungsdiener“ ſeine Lebensreiſe an. Die „Buchhandlung der Gelehrten“, ein Unternehmen, das den Selbſtverlag der Autoren unabhängig von Verlegern betrei⸗ ben wollte, ſicherte ſich die Dienſte des jungen Buchhändlers. Aber der Verlag florierte nicht. 8 5 Göſchen war nun ſelbſtändig geweſen, wollte es bleiben und gründete 1785 in Leipzig ſeine eigene Firma, gefördert und pekuniär unterſtützt von ſeinem Freund, dem fungen Privat⸗Dozenten Chriſtoph Gottfried Körner, dem Freunde Schillers. So bahnten ſich die Beziehungen zu dem großen Dichter an. Göſchen erwarb Schillers Zeitſchrift „Die Rheiniſche Thalia, verlegte den„Don Carlos“ in der Umarbeitung und den„Kalender für Damen“, in dem Schillers„Geſchichte des 90jährigen Krieges“ und der „Geiſterſeher“ erſchienen ſind. Später lockerten ſich die ge⸗ ſchäftlichen Beziehungen zwiſchen Schiller und Göſchen, ob⸗ wohl die freundſchaftlichen beſtehen blieben. f Auch ſonſtige Fäden mit der Dichterſtadt Weimar hatten ſich geſponnen. Im Jahre 1785 konnte Göſchen die erſte Ge⸗ ſamtausgabe der Schriften Goethes unter feiner Firma herausbringen. Durch dieſe Verbindung hob ſich das Anſehen ſeines Verlages ungemein. Leider aber mußte Göſchen aus finanziellen Gründen die ihm von Goethe ange⸗ botene Abhandlung über die„Metamorphoſe der Pflanzen,, und 1797 ein neues Werk Goethes,„Hermann und Dorothea“, ausſchlagen und verſcherzte ſich damit die Gunſt des Dichters. Göſchens Hauptautor aber, für den er ſich mit Begeiſte⸗ rung und mit einem Wagemut ohne gleichen einſetzte, war der Dichter Wieland. Im Jahre 1786 hatte Göſchen in Weimar die perſönliche Bekanntſchaft des Dichters gemacht, beide Männer hatten zueinander große Sympathie gefaßt und Wieland bot dem jungen Verleger die Geſamtausgahe ſeiner Werke an! Göſchen hat in dieſer Ausgabe ein Meiſter⸗ werk der Typographie geſchaffen. Ein monumentum sere perennius wollte er dem Dichter ſetzen, er hat ſich damit ſelbſt eins geſchaffen. 5 Der Verlag der Schriften Wielands iſt der Höhepunkt in Göſchens Tätigkeit. Mit ſeltener Rührigkeit ſuchte er aber auch in den folgenden Jahren Werke aufſtrebender Dichter ſeiner Firma zu ſichern. Noch mancher Erfolg, neben unaus⸗ bleiblichen Enttäuſchungen, war ihm beſchieden. Im Jahre 1790 verlegte er des ſachſen⸗coburgiſchen Mi⸗ niſters v. Thümmel berühmt gewordene„Reiſe in die mit⸗ täglichen Provinzen von Frankreich.“ 1791 knüpfte er die Beziehungen zu Iffland und ſicherte ſich durch einen Ver⸗ trag„was der Herr Verfaſſer für das Theater oder über⸗ haupt in dramatiſcher Form geſchrieben hat oder noch ſchrei⸗ ben wird.“ Die Napoleoniſchen Kriege ſchadeten dem Buchhandel un⸗ gemein, auch Göſchen mußte ſeine Tätigkeit einſchränken. Später hatte er beſonderen Erfolg mit den beliebten Erzäh⸗ lungen und Romanen des Dresdener Dichters Friedrich Kin d, die von 1814 an in ſeinem Verlage erſchienen. In⸗ tereſſant iſt vielleicht, daß der 15 ½ jährige Grabbe 1817 dem „Verleger der Meiſterwerke Deutſchlands, dem Unterſtützer eines Schiller“ ſein Drama„Theodora“ anbot. Göſchen lehnte ab. Grabbe hat ſich dadurch gerächt, daß er in ſeinem Luſtſpiel„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ Göſchens Autoren, namentlich Kind, verſpottete. Auch die Schickſalstragödie iſt bei Göſchen beheimatet ge⸗ weſen. Adolf Müllner ließ dort ſeine bezeichnendſten Dramen „Die Schuld“ und„König Yngurd“ erſcheinen. Ernſt v. Hou⸗ waldt rechnete es ſich zur ganz beſonderen Ehre an, bei Gö⸗ ſchen ſeine Schriften verlegen zu dürfen. Das Streben, Werke von Dauer zu ſchaffen, hat Göſchen dazu geführt, auch die Schriften antiker Klaſſiker in neuen muſtergültigen Ausgaben zu verlegen. Ein günſtiger Stern leuchtete allerdings dieſen Plänen nicht, aber die von dem berühmten Friedrich Auguſt Wolf veranſtaltete Prachtaus⸗ gabe der Werke Homers machte Göſchen zu einem der erſten Verleger ſeiner Zeit. Charakteriſtiſch iſt, daß Göſchen im letzten Jahrzehnt ſeines Lebens den Werken Shakeſpeares in einer deutſchen Ausgabe ſein Hauptintereſſe zuwandte. Als am 5. April 1828 ein Schlaganfall ſein Daſein im 76. Lebensjahr endete, lag ſeine Lebenslinie innerlich und äußerlich rein und klar da. Klaſſikern der Vergangenheit und Gegenwart hatte er vor allem ſeine Lebensarbeit gewidmet. Muſſolini ſchreibt über Platen. Anläßlich der Grün⸗ dung einer Ortsgruppe Erlangen⸗Nürnberg⸗Fürth der Deut⸗ ſchen Platengeſellſchaft konnte der Präſident der Geſellſchaft, Hans von Hülſen, mitteilen, daß Bonvenuto Muſſolin i einen Eſſay über Auguſt von Platen in italieniſcher Sprache verfaßt und dieſen der Platengeſellſchaft zugeeignet habe. Weiterhin machte er Mitteilung, daß das Platen⸗ Archiy aus dem Platenhäuschen bei Erlangen nach Er⸗ langen ſelbſt verlegt werde, wo die Stadt zwei Räume zur Verfügung geſtellt habe. N. Handelskammern und klaſſiſche Sprachen. Im„Sep⸗ tentrion“ von Lille, einer literariſchen Zeitſchrift, ſtehen un⸗ gewöhnliche Antworten von Technikern, Induſtriellen und Kaufleute auf die Rundfrage: Hat das Studium der klaffi⸗ ſchen Sprachen in unſerem Zeitalter der Sachlichkeit noch einen Sinn? Faſt alle eingelaufenen Antworten ſagen ja. Ein führendes Mitglied der Liller Handelskammer, Herr Descamps, meint: Wer ſein Latein und ſein Griechiſch intus hat, iſt allen andern überlegen. Das klaſſiſche Studi n m macht den Verſtand geſchmeidiger und den Geiſt klarer als jede andere Disziplin. Pinaud, der Syndikus des Comité des Forges(des franzöſiſchen Stahlwerksver⸗ bandes), verkündigt: Jeder erſtklaſſige Induſtrielle bei uns hat auch eine klaſſiſche Ausbildung, noch mehr, das Sich⸗ abgeben mit den geliebten Klaſſikern gibt den Männern der modernen Praxis und Atemloſigkeit die beſte Gelegenheit zur Ruhe und zum neuen Kräfteſammeln. 0 * Die Oſternummer der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung gelangt ſoeben zur Ausgabe. Oeſterlich geſtimmt ſind darin einige ſchöne Bilder von den Kreuzfahrern in Paläſtina, Oſter⸗ und Frühlingserzählungen, wie denn überhaupt das Jahreszeitliche in Bild und Inhalt einen beſonderen Raum einnimmt. Daneben werden wieder ein paar ſehr gelungene Bildartikel intereſſieren, ſo der reich illuſtrierte Aufſatz Mädchen, Mütter, Kinder, der Momentbilder aus China bringt, ferner„Kampfſpiele in der Jährlingskoppel“, der alle Pferdefreunde auch durch die ſchönen Aufnahmen feſſeln wird. Das Rheiniſche Städtebundtheater wird in einer Repue seiner Leiſtungen vorgeführt, die jüngſten Ereigniſſe aus aller Welt, aus Sport, Technik uſw. ſind im Bild feſtgehalten, außerdem bietet der Textteil den gewohnt guten Unterhaltungsſtoff. Er war ſelbſt der klaſſiſche Verleger ſeiner Zeit geworden. — (Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige.) vormittag im Muſenſaal ihre 4 Seite. Nr. 102 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Aprkl 1928 Abſchied vom alten Schuljahr Gewerbeſchulen I, II und III Mannheim Die drei hieſigen Gewerbeſchulen hielten am Samstag 0 gemeinſame Schuljahr⸗ ſchlußfeſer ab, an der etwa 1400 zur Entlaſſung kommende Schüler und die Lehrerkollegien der drei hieſigen Gewerbe⸗ ſchulen teilnahmen. Eine große Zahl von Gäſten, darunter auch viele Eltern und Arbeitgeber der Schüler, wohnten der Feier an, ſodaß der Muſenſaal dicht beſetzt war. Die Feier wurde durch einen weihevollen Orgelvortrag des Gewerbe⸗ lehrers Schenkel und zwar des Präludiums G Dur von J. S. Bach eingeleitet. Darauf begrüßte Direktor Herbold die Feſtverſammlung. Unter den erſchienenen Gäſten ſeien beſonders hervorgehoben: Der Vertreter des Unterrichts⸗ miniſteriums Regierungsrat Maier, Landrat Dr. Guth⸗ Bender, der Vertreter des Beirates der drei hieſigen Ge⸗ werbeſchulen, Stadtverordneter Malerobermeiſter Karl Fritz, der evangeliſchen Kirchengemeinde Mannheim Stadtpfarrer Frantzmann, des Stadtſchulamtes Mannheim Schulrat Herkel, des ſtädtiſchen Maſchinenamtes Oberbauinſpektor Wiedersberg, des Arbeitsamtes Mannheim Direktor Kaſten, des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes Al⸗ bert Wolf, der verſchiedenſten Organiſationen von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern, der hieſigen Handelsſchulen, ſowie verſchiedener Induſtriefirmen, wie Daimler⸗Benz, Heinrich Lanz, Süddeutſche Kabelwerke, Zellſtoff⸗Fabrik u. a. Im An⸗ ſchluß an die Worte der Begrüßung dankte Direktor Herbold allen bei der Feier Mitwirkenden und gab ſodann einen Ueberblick über die vielgeſtaltigen Aufgaben und Ziele der Gewerbeſchulen ſowie über die Gliederung des hieſigen Ge⸗ werbeſchulweſens und über den Beſuch der drei hieſigen Ge⸗ werbeſchulen. Sodann gedachte er der zahlreichen Schüler, die dank der von der hieſigen Stadtverwaltung zur Verfügung geſtellten Mittel mit Preiſen und Belobungen bedacht werden könnten, und auch der Schüler, die dank der durch Kreisaus⸗ ſchuß Mannheim, Handwerkskammer und Handelskammer Mannheim, Gewerbeverein und Handwerkerverband Mann⸗ heim und verſchiedene hieſige gewerbliche Organiſationen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemachten Stiftungen für hervorragend gute Lehrlingsarbeiten prämiiert werden konn⸗ ten. Auch denen, die bei der Begutachtung der Lehrlings⸗ arbeiten mitgewirkt haben, wurde herzlichſter Dank aus⸗ geſprochen. Beſonders wurde von Direktor Herbold auch auf die Notwendigkeit einer möglichſt baldigen Be⸗ hebung der Raumnokt der drei hieſigen Gewerbeſchulen und auf die Dringlichkeit der Einführung der Gewerbe⸗ ſchulpflicht in Mannheim hingewieſen. Auch auf die Not⸗ wendigkeit einer intenſiveren fachlichen Ausbildung des ge⸗ werblichen Nachwuchfes und auf die ſo ſehr erwünſchte Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Schule, Elternhaus und Lehrwerkſtatt wurde hingewieſen. Mit zu Herzen gehenden Worten der Ermahnung und der Ratſchläge an die zur Entlaſſung kom⸗ menden Schüler ſchloß Driektor Herbold ſeine mit großem Beifall aufgenommene Anſprache. Sodann bot Gewerbelehrer Dipl.⸗Ing. Krott einen künſt⸗ leriſch vollendeten Violinvortrag und zwar die Sonate-Dur von G. F. Händel, Gewerbelehrer Schenkel übernahm die Orgel⸗ begleitung. Die Wiedergabe des Gedichtes„Wanderlied“ von Leiſtikow leitete zu dem Vortrag mit Lichtbildervorführung „Eine Schwarzwald⸗Wanderung“ von Gewerbeſchul⸗Aſſeſſor Dipl.⸗Ing. Glockner über, der in ſeinem Vortrag eine ſehr anſchauliche Schilderung einer Jugendwanderung durch das Untere Murgtal gab. Darnach trug Gewerbelehrer Schen⸗ kel auf der Orgel die Kompoſition„Viſton“ von J. Rhein⸗ Herger in feinſinniger Weiſe vor. Wohlgelungene Violin⸗ vorträge mit Klavierbegleitung folgten und zwar„Serenade“ von Waldau,„Träumerei“ von Schumann und„Serenata“ von Toſelli, wiedergegeben durch die Gewerbeſchüler Bauer, Frank und Pape, ſowie der Vortrag des Gedichtes „Heimat“ von Fr. Buſſe. Eine künſtleriſch hervorragende Veiſtung bot ſodann das Schülerorcheſter unter Leitung des Gewerbelehrers Eggſtein durch den wundervollen Vortrag der Kompoſition„Frühlingserwachen“ von E. Bach, wobei Gewerbelehrer Schenkel die Orgelbegleitung in meiſter⸗ hafter Weiſe übernahm. Daran reihten ſich ein ſchöner Violinvortrag mit Klavierbegleitung, die Kompoſition„Gon⸗ delfahrt,“ von Slunicko, durch die Gewerbeſchüler Schader, Geil und Pape geſpielt, und die Rezitation des Gedichtes „Mannem aus der Vogelſchau“ von Glückſtein. Die Phantaſie über„Nun danket alle Gott“ von Barner gab dem Gewerbe⸗ lehrer Schenkel nochmals Gelegenheit, ſein meiſterhaftes Können auf der Orgel und ſein feines muſtkaliſches Empfin⸗ den zur Geltung zu bringen. Damit ſchloß die wohlgelungene Feier.* Höhere Handelslehranſtalt u. Handelsſchule 1 Mannheim Die Jahresſchlußfeier wurde am Freitag vormit⸗ tag im Muſenſaal in einfach ſchlichter Weiſe abgehalten. Nach einem einleitenden Orgelvortrag ergriff der Anſtaltsleiter, Direktor Hauck, das Wort zur Begrüßungsanſprache. In erſter Linie galt ſein Gruß dem Vertreter des Handelsſchul⸗ beirats, Herrn Trumpp, dann dem Vorſttzenden des Dro⸗ giſten verbandes, Herrn Stoll, fernerhin konnte er Dekan Mahler und Pfarrer Bahr als Vertreter der evangeli⸗ ſchen und katholiſchen Kirchenbehörde, Direktor Kaſten Dom ſtädtiſchen Arbeitsamt, Direktor Kähny von der Han⸗ Delsſchule II, Direktor Kaltſchmidt von der Gewerbe⸗ ſchule III, ſowie eine Anzahl Herren Vertreter der verſchie⸗ denen kaufmänniſchen Verbände begrüßen. Nicht zuletzt galt ſein Willkommengruß den Eltern und Schülern ſelbſt. So⸗ daun wandte ſich der Redner an die ſcheidenden Schüler in warmen Worten, wobei er ganz beſonders auf die bevorſtehen⸗ den ſchweren Aufgaben hinwies, die nunmehr die ins Leben tretende Jugend erwarten, zu deren Bewältigung es aber nicht nur gediegener Sach⸗ und Fachkenntniſſe bedarf, ſondern vor allem einer ſtarken ethiſchen Grundlage. Damit iſt einerſeits erneut das erzieheriſche Moment der Fachſchulen ſtark in den Vordergrund geſtellt. andererſeits iſt aber auch das Gebot eines intenſiven, rechtzeitigen Zuſammenarbeitens zwiſchen Schule und Elternhaus von neuem wachgerufen. Nach Verleſung der Namen der mit Preiſen bedachten Schü⸗ ler und Schülerinnen entließ der Direktor ſie mit den beſten Glückwünſchen. Seine Worte fanden ſtärkſte Aufnahme be⸗ ſonders in dem jugendlichen Zuhörerkreis, was auch der be⸗ geiſterte Beifall zum Ausdruck brachte. Es folgten nunmehr verſchiedene Gedichtvorträge. Weiter bildeten ein ausgezeichnetes Cello⸗Solo des ehemaligen Schü⸗ lers Kolmorgen, auf dem Klavier von Handelsſchulkandi⸗ dat Henn beſtens begleitet, ſowie das durch das Schüler⸗ orcheſter, das unter der Stabführung des Handelsſchulaſſeſ⸗ ſors Gersbach weſentliche Fortſchritte gemacht hat, in treff⸗ licher Weiſe wiedergegebene Preſto aus der Sinfonie in D⸗dur Nr. 35 von Mozart den Uebergang zu der Feſtrede des Han⸗ delslehrers Hall. Der Redner behandelte in ſeinem Thema „Menſch und Maſchine“ die großen Gefahren für die menſch⸗ liche Arbeitskraft, hervorgerufen durch die ſtändig weiter⸗ ſchreitende Mechaniſierung in allen Betrieben. In ſtreng lo⸗ giſch aufgebauten und gut vorgetragenen Worten wies er darauf hin, daß aus der Maſchine letzten Endes doch nur des Menſchen Geiſt ſpricht und daß deswegen die Maſchine mag ſie auch mit allen techniſchen Neuerungen verſehen ſein und tauſendfache Mehrarbeit vollbringen, nur ein willfähriges Werkzeug in der Menſchenhand darſtellt. Sie iſt demnach in dieſem Sinne zu betrachten und zu verwerten, muß alſo dem Menſchengeiſt dauernd untergeordnet bleiben. Einige Ge⸗ dichte und ein durch ein Schülerquartett gut zum Vortrag gebrachtes Streichguartett von Haydn gaben dem Programm eine angenehme Abwechſlung, das durch das Finale aus der Sinfonie G⸗dur Nr. 6 von Haydn ſeinen Abſchluß fand.—n. Eliſabethſchule Auf 31. März batte die Eliſabethſchule zu ihrem Schluß⸗ akt in der Turnhalle eingeladen. ging eine kurze Feier für die Kleinen voraus. Mit ein paar friſchen Liedern und einer Anſprache von Frl. Prof. Dr. Ulm, die ſich in ganz reizender Weiſe dem Denken und Füh⸗ len der jüngeren Schülerinnen anzupaſſen verſtand, wurden die unteren Klaſſen in die lockenden Ferien entlaſſen. Nach ungefähr einſtündiger Pauſe folgte die Schlußfeier für die übrigen Klaſſen der Anſtalt. Eine beſondere Feſt⸗ ſtimmung laa über der Verſammlung, galt es doch, dem 1. Abiturienten⸗ Jahrgang der Oberrealabtei⸗ Unter den freudig begrüßten Gäſten befand ſich der frühere Leiter der Anſtalt. Direktor J. Bu ſch. der ſich gerade um die Schaffung lung Geleitworte auf den Lebensweg zu geben. der Oberreal⸗Abteilung Verdienſte erworben hat. Die ab⸗ wechſlungsreiche Vortraasfolge wurde von muſikaliſchen Dar⸗ bietungen, einem Feſtmarſch für Klavier und Geigenchor und dem prachtvollen Schubertſchen Chor„Gott in der Natur“ ein⸗ geleitet. Dann kam ein Dichter nichtdeutſcher Zunge, Shake⸗ ſpeare, in der Urſprache zu Wort. Aus den Dichtungen „Hamlet“ und„Julius Cäſar“ wurden von einer Oberſekun⸗ danerin und 2 Unterprimanerinnen beſonders eindrucksvolle Stellen mit viel Verſtändnis vorgetragen. Es folgten einige engliſche Lieder mit Lautenbegleitung. Die nächſte Pro⸗ grammnummer hieß:„Aus deutſchen Dichtungen“. Eine Schülerin aus O II rezitierte einen Teil des althochdeutſchen Hildebrandsliedes in ſeiner urſprünglichen kraftvollen Ge⸗ ſtalt. Nicht minder wirkungsvoll war das Gedicht„Muget ir ſchouwen“, eine Probe aus dem Schaffen Walthers von der Vogelweide. Dann kam ein Gedicht des frühneuhochdeutſchen Schuſtervoeten Hans Sachs, das in ſeiner ſchlichten Innigkeit gut zum Ausdruck gelangte. Zwei deutſche Lieder ſchloſſen ſich an. Geſpannt lauſchte man dann den ſtraffen, klugen Ausführungen der Abiturientin J. Hanſer, die Goethe zum Gegenſtand hatten. Auch unſerer Jugend, für die das Beſte gerade gut genug iſt ſoll er Führer ſein. Die Oberpri⸗ manerin zeigte an Hand von„Werther“,„Taſſo“ und„Fauſt“, wie ſich dieſer vielſeitigſte Genius der Deutſchen durch meh⸗ rere Uebergangsphaſen hindurch zu jener hohen Menſchlichkeit emporrang, die wir bewundernd an ihm verehren. Die Rede war umkränzt von zwei modernen franzöſiſchen Gedichten. Die Entlaſſung der 23 Abiturientinnen durch den Leiter der Anſtalt bildete das Kernſtück der denkwürdig ſchönen Feier. Direktor Bühn ſprach mit begeiſternder Eindringlichkeit von den Zielen der Mädchenoberrealſchule. Dieſe iſt auf die moderne Kultur eingeſtellt,„moderne“ als die Zeit von der Renaiſſance ab verſtanden. Von jener gei⸗ ſtig überreichen Epoche der Anregungen an, in der die Natur⸗ wiſſenſchaften mächtig aufblühten, ſollen ſich die Intereſſen der Mädchen⸗Oberrealſchule erſtrecken über das 17. Jahrhun⸗ dert, in dem franzöſiſches Kulturgut in das deutſche überzu⸗ ſtrömen begann, zum 18. Jahrhundert mit viel engliſchem Einfluß, um ſich als hohes Ziel immer wieder das Studium unſeres deutſchen Volkstums angelegen ſein zu laſſen. Der Deutſchunterricht ſei deshalb das Rückgrat des Lehrplans. Die Mädchen⸗Oberrealſchule ſoll keine naturwiſſenſchaftlich⸗ mathematiſche Fachſchule ſein., wenn auch Phyſik, Natur⸗ geſchichte, Geographie und beſonders Mathematik ſehr gepflegt werden. Geſchichte, Engliſch und Franzöſiſch behaupten ſich daneben mit Nachdruck, eine Tatſache, die bereits durch die Zuſammenſtellung des Feſtprogramms deutlich geworden war. Mit herzlichen Worten wurden dann den abgehenden Schü⸗ lerinnen gute Wünſche für ihr künftiges Streben dargebracht. Eine prächige Wiedergabe der Paktſzene aus Goethes„Fauſt“ ſowie ein Chor auf Schillerſche Verſe bildeten den Abſchluß der Feier. Aus dem Lande Ein Liebesdrama * Heidelberg, 4. April. Geſtern vormittag gab im Stadt⸗ teil Neuenheim ein Zfähriges Mädchen auf ſeinen Bräutigam einen 24 jährigen Lehrer, aus einer Selbſt⸗ ladepiſtole zwei Schüſſe ab. und verletzte ihn ſchwer. Daraufhin brachte ſie ſich ſelbſt einen Schuß in die Her z⸗ gegend bei. Beide wurden ſchwer verletzt in die Klinik ver⸗ bracht. Der Grund zur Tat dürfte in Liebeskummer zu ſuchen ſein. 1 * Von der Bergſtraße, 2. April. Die Fleiſchpreiſe in unſeren Ortſchaften haben ſich im Laufe des Frühjahrs wenig verändert; Rindfleiſch koſtet je Pfund 1,20 J, Kalb⸗ fleiſch 1,40 /. Schweinefleiſch iſt infolge des reichen An⸗ gebotes ſchlachtreffer Tiere weiter geſunken und koſtet 90 Pfg. bis 1,00% das Pfund; Lebendgewicht wird mit 54 bis 60 Pfg. das Pfund berechnet. Der Hauptveranſtaltung Tödlicher Unfall durch Bruch eines Flaſchenzuges * Pforzheim, 4. April. Heute morgen ereignete ſich im Neubau des Elektrizitätswerkſchalthauſes im Brötzinger Tal ein ſchwerer Unfall. Ein Monteur einer Baugeſellſchaft war mit dem Aufſtellen eines Gießturmes beſchäftigt, wobei er einige Hilfsarbeiter verwendete. Dieſe benützten zur Auffahrt auf die Höhe einen Schlitten, der die Betonmaſſen ſpäter hinaufbringen ſollte. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache zerſprang die Rolle, an der ſich der Aufzug be⸗ fand und der Schlitten ſauſte in die Tiefe. Der darin befind⸗ liche 25jährige Hilfsarbeiter W. Schroth von Brötzingen wurde dabei ſo fürchterlich zugerichtet, daß er nach wenigen Minuten den Verletzungen erlag. Schweres Spreugunglück beim Stollenbau * Badenweiler, 4. April. Die Lungenheilſtätte Friedrichs⸗ heim bei Marzell baut gegenwärtig als Verbindung mit der Heimſtätte Luiſenheim einen unterirdiſchen Stollen, der von beiden Seiten begonnen wurde und nun nahezu bis zur Mitte vorgetrieben iſt. Vergangene Nacht ereignete ſich nun bei dieſem Tunnelbau, als der Durchbruch erfolgen ſollte, e in ſehr ſchweres Unglück. Von der einen Seite war zur Beſeitigung der Scheidewand eine Sprengung angelegt. Auf der anderen Seite ſchafften noch die Arbeiter, um auch von hier aus möglichſt ſchnell mit den Anderen zuſammenzu⸗ ſtoßen. Anſcheinend ging die Sprengung zu früh los. Sie durchſchlug die noch verbliebene—3 Meter dicke Wand und traf die auf der anderen Seite noch nicht in Sicherheit ge⸗ brachten Arbeiter. Dem 28 Jahre alten verheirateten Arbeiter Beuerle von Heidelberg, der in Marzell wohnt, wurde der Kopf direkt vom Rumpfe abgeriſſen. Drei andere Arbeiter wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. In der ſonſt ſo ſtillen Gegend herrſcht über dieſes Unglück eine große Aufregung. Die Staatsanwaltſchaft hat bereits die Unterſuchung dieſer Angelegenheit aufgenommen. E * Walldorf, 2. April. Aus der Volksſchule wurden dieſes Jahr 105 Schüler entlaſſen, darunter 70 Evangeliſche und 35 Katholiſche. Am letzten Freitag abend fand im Saale zum eine eindrucksvolle Entlaſſungsfeier ſtatt, die von Muſik⸗ und Geſangsvorträgen umrahmt war. Der Leiter der Veranſtaltung, Rektor Grimm, hielt eine bedeutſame Rede an Eltern und Schüler und händigte den Letzteren den Ent⸗ laſſungsſchein aus.— In die hieſige Volksſchule werden nach Oſtern 165 Knaben und Mädchen aufgenommen.— Durch die vielen Hausſchlachtungen der letzten Tage ſahen ſich die hieſi⸗ gen Metzger gezwungen, den Preis für Kalbs⸗ und Schweine⸗ fleiſch von 1,30 auf 0,90/ herabzuſetzen.— Unter Leitung des hieſigen Gemeinnützigen Vereins bewegte ſich geſtern der Sommertagszug durch unſere Hauptſtraßen. Die vier Jahreszeiten waren ſchmuck⸗ und ſinnvoll dargeſtellt. Die Beteiligung der Kinder war gegenüber dem Vorfahre ſchwächer, was auf das ſchlechte Wetter geſtern zurückzuführen iſt.— Der Stand der Erwerbsloſen betrug am Ende des vergangenen Monats 207 Perſonen, darunter 22 weibliche. Groß iſt die Zahl der erwerbsloſen Bauhandwerker. Da in dieſem Jahre infolge Behebung der Wohnungsnot durch die Gemeinde keine Neubauten mehr finanziert werden und die private Bautätigkeit ganz minimal ſein wird, ſo werden ſich die Bauhandwerker wohl um andere Arbeitsplätze umſehen müſſen. 1 ee 1. April. Die Schlußfeiern an der hieſtgen Knabenfor bildungsſchule und Volksſchule verliefen glänzend. Nach einer kurzen Prüfung in der Fortbildungs⸗ ſchule ſprach Hauptlehrer Heybach an Hand guter Licht⸗ bilder über Albrecht Dürer. Bei der Feſer in der Volks⸗ ſchule erzählte Hauptlehrer Sturm aus dem Leben des Kalers. 1 1 8 und Lieder umrahmten die Sr N 7 die mit einer Anſprache des Bürgermeiſters Groß ſchloß⸗ Die fleißigen Mädchen erhielten von der Gemeinde Preiſs in Form von Gebrauchsgegenſtänden. terauf wurde die Ausſtellung eröffnet, die neben den weiblichen Handarbeiten die Zeichenarbeiten der Schüler, Proben von den Werken Dürers, Aquarelle des Mannheimer Künſtlers Franz Huber zeigte. Die Ausſtellung wurde gut beſucht. * Urloffen b. Offenburg, 2. April. Hier gerieten nach Noßhandel und Zecherei zahlreiche Zigeuner in Streit. Im Gaſthaus zur Kanone erreichte er den Höhepunkt; gegen⸗ ſeitige Revolverſchüſſe führten zwar nicht zur Einigung, aber zu erheblichen Verletzungen. Zur Abkühlung wurden fünf Zigeuner und eine Zigeunerin von der Gendarmerie dem Amtsgericht Offenburg zugeführt. 5 4 morgen neul Zu bezlehen in der Haupt- nebenstelle f, 4/6, in den Nebenstellen Waldhofsfr. ö, Schwetzingerstrage 19/20 und Maerfeldstrage ll, 80 wle dureh die Trägerinnen. Elnzefxerkaufspre ls: DiE 680385 NANNN⸗ ASO „Alf meinen seilhbstgeblacenen Osfer kuchen Segeisfere ich meine Lieben scton beim Sgfermorgen-Naſſee“ Wissen Sie, woher das kommt, liebe Leserin? Vom„Mondamin“! lch nehme nämlich statt! Pfund Mehl nur / Pfund Mehl und/ Pfund Mondamin und vermische beides gründlich durch mehrmaliges Sieben. umdrehen der lockerste, köstlichste Festkuchen bereitet, der je die Augen einer Familie aufleuchten ließ, Alle Kuchen, ob sie Neue Rezepte finden Sie in dem entzucken- den Mondamin Backbuch, das Sie bei ſnrem Naufmamm um 10 Pfennig erhalten. heißen, sind bei Dadurch ist im Hand- Napf-, Streusel Osterfladen, Wickelkuchen oder wie immer mir ohne Mondamin nicht zu denken. Manch- mal, so beim Nußkuchen und bei der Sandtorte, bleibt das Mehl sogar überhaupt fort, um eine biskuitartige Wirkung zu erzielen. Aber Kuchen ohne Mondamin— einfach undenkbar. Bine von den Millonen. die auf Mondamin scmod nes, Wilhelmsberg unter Anweſenheit der Eltern der Schüler b 5 2 5 3 22 Mittwoch, den 4. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 103 Aus den Rundfunk Programmen Donnerstag, 3. April 1 Deutſche Sender r Iin elle 488,9), Königswuſterhau e 125 20.80 Uhr: Paſſion. 5 5 5 e ee lau(Welle 322,6) 21.30 Uhr: Liederſtunde. furt(Welle 428,6) 13.30 Uhr: Mittagsſtändchen von Kaſſel, Uhr: Konzert, 16 Uhr: Ue. v. Kaſſel: Karfreitags⸗Myſterien, Uhr: Konzert. amburg(W. 394,7) 20 Uhr: Kl. Violinkonz., 21 Uhr: Volkslieder. bnigsberg(Welle 329,7) 20.10 Uhr: Jedermann, Das Spiel um Sterben. genberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Volkstüml. Muſik. pig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Johannes⸗Paſſion. nchen(Welle 535,7) 20.15 Uhr: Das Trauergeſpräch Chriſti am 51 5 tuttgart(Welle 379,7) 12.90 Uhr: Schallplatben, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Maria⸗Stuart Tiaterſtel 8 Ausländiſche Sender Daveniry(Welle 1604,83) 21.15 Uhr: Militärkonzert, 23.30 Uhr: Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Die Matthäus⸗Paſſion. Malland(Welle 550) 20.50 Uhr:„Ja Gioconda“, Oper. Ro m(W. 450) 20.40 Uhr: Die religiöſen Gebräuche in d. Karwoche. Wien(Welle 517,2) 20 Uhr:„Das Oſterſpiel von Kloſterneuburg, 21 Uhr: Chriſti am Oelberg. Bern(Welle 411) 20.20 Ühr: 22.20 Uhr: Kurſaalorcheſter. Zürlch(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Uebertragung aus der Stiftskirche, 21.30 Uhr: Konzert. Prag(W. 348,9) 20 Uhr: Konzert der Vereinigung f. Kirchenmuſik. 1 7 n e 1 . * K * W 1. Soliſten⸗ Konzert aus Genf, Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 25547 Sie ärgern ſich üher Ihren ſchlechten Empfang? Rufen Sie Tel. 26 547 an, laſſen Sie Ihr Gerät und Ihre Antenne von uns nachſehen, wir helfen Ih en. Aus der Pfalz Ein neues Poſtgebäude in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 2. April. Wie wir aus autentiſcher Quelle erfahren, wird die Reichspoſt in dieſem Jahre auf dem Kurfürſtenplatz noch ein weiteres größeres Poſt gebäude errichten, um das Hauptpoſtamt am Bahnhof, das dem Ver⸗ kehrsandrang nicht mehr gewachſen und räumlich nicht mehr erweiterungsfähig iſt, zu entlaſten. Neben der Errichtung dieſes Poſtneubaues iſt beabſichtigt, das alte Poſtamt ſo umzu⸗ geſtalten, daß es bei gleicher Raumausnützung eine wirtſchaft⸗ lichere und leiſtungsfähigere Arbeitsmöglichkeit bietet. Dieſem Bedürfnis ſoll durch Einführung von Förderanlagen für die Paketpoſt und andere Mechanuiſierungen Rechnung getragen werden. Da die Reichspoſt in abſehbarer Zeit auch über die derzeitige Pakethalle beim Bahnhof nicht mehr verfügen kann, weil die Reichsbahn Verkehrsänderungen im Bahnhofterrain plant, die eine Verwendung des von der Reichspoſt bisher beanf ruchten Geländekomplexes bedingen, iſt außerdem noch die Errichtung eines Poſtpaket⸗Lade bahnhofes ins Auge gefaßt. Eine definitive Entſcheidung in dieſer Frage iſt mit Rückſicht auf die noch ſchwebende Frage der Umverlegung des Bahnhofes noch nicht getroffen worden, obwohl bereits verſchiedene Möglichkeiten für die Erbauung des Poſtlade⸗ bahnhofes beſtehen. * e Ludwigshafen a. Rh., 3. April. Die Ludwigshafener ndexziffer iſt nach den Berechnnungen des Amtes für Wirt⸗ chaft und Statiſtik Ludwigshafen am Rhein im Monat März 1028 um 0,4 v. H. auf 156,6 geſtiege n. Die Ziffer des Vor⸗ monats betrug 155,9. 2 Speyer, 27. März. Die älteſte Stadt der Pfalz iſt nach der Forſchung von Muſeumsdirektor Dr. Sprater die Kreishauptſtadt Speyer. Ihr Urſprung geht nach Ueber⸗ lieferung aus archivarlichen Quellen bis in die Zeit vor Ehriſti Geburt zurück. Der keltiſche Name Nopio⸗ magus muß ſchon im letzten Jahrhundert vor Chriſtus be⸗ kannt geweſen ſein. Aber die Funde in und bei Speyer be⸗ richten aus noch viel älteren Zeiten. Knochenreſte non Mam⸗ muth, Rieſenhirſch, Biſon und Nashorn ſtammen aus dem Tierreich der Eiszeit; Steinzeit, Bronzezeit und Eiſenzeit werden durch Gräberfunde feſtgeſtell. die in Einzel⸗ und Maſſengräbern menſchliche Skelette, Gebrauchs⸗ und Schmuck⸗ gegenſtände liefern. Die Kanaliſationsarbeiten ließen Kaſtell⸗ graben und Wall aus römiſcher Zeit feſtſtellen, was außerdem noch Fundſtücke arretintſcher Terraſigillata und verſchiedene Gefäße bezeugen. Die Stadt hat zwei Römerſtraßen, eine in nordfüdlicher und eine in weſtöſtlicher Richtung. Und an dieſen Straßen lagen die römiſchen Siedelungen und Gräber. Dr. Sprater begründete ſeine Anſicht, daß der erſte Dom, dem Hg. Stephanus geweiht, ungefähr zwiſchen Kreisarchiv und Muſeum und nicht an der Stelle des fetzigen Domes geſtanden haben muß. Er vermutet als Standplatz der Speyerer Pfalz den Schnittpunkt der Pfaffen⸗ und Johannisſtraße, alſo unge⸗ fähr die Stelle, wo heute das Präſtdfalgebäude ſteht. „ Kaiſerslautern, 2. April. Zu einem blutigen Streit 10 5 Nachbarsleuten kam es am Enkenbacherweg. Die itwe Jakob Nauerz, deren Mann in der Nacht auf den 5. Mai 1927 von ſeinem Bruder Albert erſtochen worden war, verſetzte mit einem Meſſer einem Fuhrmann 3 Stiche in die Bruſt und in die Magengegend. Ein Stich verurſachte eine ſchwere Hautmuskelwunde an der linekn Bruſt, ſodaß der Verletzte ins Krankenhaus transportiert werden mußte. Poli⸗ zeiliche Erhebungen ſind im Gange. * Landau, 3. April. Am Dienstag ereignete ſich am Orts⸗ ausgang von Schwegenheim ein tragiſcher Autounfall. Der Krankenkraftwagen Landau von der freiwilligen Sant⸗ tätskolonne vom roten Kreuz hatte einen dringenden Krankentransport nach Heidelberg auszuführen. Auf der kurvenreichen Straße zwiſchen Schwegenheim und Speyer kam ein anderer Perſonenkraftwagen entgegen. Beim Aus⸗ weichen ſtieß das Krankenauto mit aller Wucht gegen einen Bau m. Der mitfahrende Sanitäter Hoffmann aus Landau wurde durch die Wucht des Anpralles vom Führerſttz gegen einen Rand ſtein geſchleudert und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Wie durch ein Wunder entkam der transportierte Kranke und der Kraf 5 cr einer ſchweren Verletzung, ſie kamen mit leichten Abſchürfungen und dem Schrecken davon. Der Krankenkraftwagen erlitt ſchwere Beſchädigungen und der Kranke und der Verletzte wurden durch das aus der anderen Richtung kommende Perſonenauto weiter abtransportiert. Für K Ein Urteil von Vielen:„ keine Schmeickelei sein, sondern lediglich nur das zum zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk., 1 kleine Tube Zahnpaste, 1 Kinder- Zahnbürste, 1 Kinder- Mundspülglas. Notar hinterlegt.)— Uberzeugen Sie sich Geschenk-Karton.60 Mk., enthaltend: s ſtahl 9 8 2— .. Jung gewohnt ist alt geta mir die Mutter schon immer obige Paste und ich weiß mich kaum jemals zu erinnern, eine andere ge anderen Präparaten die Oberzeugung gewinnen, daß sie an Güte gleich Ihrer Chlorodont-Zahnpaste sind. 75 Zusdruck gebracht werden, was der Wahrheit entspricht....... HI., Bdn., J. Matthay.(Orisinalbrief bel unserem Chlorodont-Zahnbürste.25 Mk., für Kinder 70 Pi. Kinder- Nachbargebiete 3, Lampertheim, 30. März. Nachdem am 21. ds. Mts. die schriftliche, legten letzten Mittwoch 55 Lehrlinge ihre mündliche Geſellenprüfung ab. Der Vorſitzende des Prüfungs⸗ ausſchuſſes, Zimmermeiſter Joſef Weidenauer, eröffnete um 2 Uhr die Prüfung mit einer Begrüßungsanſprache und dankte beſonders den Rektoren Niebler und Wendel, dem Vertreter der Gemeinde, Bürgermeiſter Keller, und den Mitgliedern des Berufsſchulvorſtandes und des Ge⸗ meinderats, der Prütfungskommiſſion und den Meiſtern für ihr Erſcheinen. Danach gab er die Leitung der Prü⸗ fung an Berufsſchullehrer Weber ab. Dieſer wies in wenigen Worten auf die Bedeutung der Prüfung hin und gab bekannt, daß das Ergebnis der ſchriftlichen Prüfung ſehr zu⸗ friedenſtellend ſei. Auf ſeine Bitte begann nun Berufsſchul⸗ lehrerin Kauth mit der Prüfung der Schneiderinnen, die ihre Sache vortrefflich machten. Berufsſchullehrer Ingenieur Dries prüfte in eingehender Weiſe die Bauhandwerker auf Herz und Nieren, die zum größten Teil ihren Mann ſtanden. Berufsſchullehrer Niebler folgte dann mit der Prüfung der Bauhandwerker, Bäcker, Metzger und Friſeure in Sozial⸗ geſetzgebung, Buchführung uſw. Alles in allem waren die Leiſtungen gut— der beſte Lohn für die aufgewandte Zeit und den Fleiß von Lehrer und Schüler. Ingenieur Dotter prüfte ſodann die Metallarbeiter und Elektriker. Er durch⸗ ſtreiſte das ganze Gebiet der Material⸗ und Werkzeugkunde und ſchonte ſeine Zöglinge in keiner Weiſe. Herr Weber prüfte die Schüler in Geſetzeskunde, insbeſondere behandelte er ein⸗ gehend das Vertragsweſen und überleitend über die Geſetz⸗ gebung zur Reichsverfaſſung beleuchtete er die verſchiedenen Staatsformen und ſchloß mit der Einleitung der Reichsverfaſ⸗ ſung. Herr Weidenauer ſchloß um 5,20 Uhr die Prüfung. mmenfaſſend kann geſagt werden, daß die Leiſtungen ganz reſpektabel waren und Zeugnis für die von der Berufsſchule geleiſtete Arbeit ablegten. Die den Prüflingen geſtellten Fra⸗ ren für viele Zuhörer ſehr lehrreich, wie unumwunden anden wurde. Im Intereſſe des Handwerks iſt e 5 en, daß mit aller Strenge Ausleſe unker dem Nacho gehalten wurde. Von den 55 Prüflingen be⸗ ſtanden 48. N 33 5 28 5 Heriehltszeitun Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Beleidigungsprozeſſe Unter dem Vorſitze von Aſſeſſor Göbels wurde heute morgen das Urteil in der Beleidigungsklage Appolonia Schenk gegen Paul Langner verkündet. Der Angeklagte hatte ſeinerzeit als Begründung für den Ausſchluß der Appolonia Schenk aus der K. P. D. der Klägerin Unter⸗ ſchlagung von Partei⸗ und anderen Geldern vorgeworfen. Für dieſe Behauptungen mußte er in der Hauptverhandlung den Beweis antreten, der dem Gericht in einem Falle als völlig erbracht erſchien. Der Angeklagte wurde daher fre ti⸗ geſprochen. Das Gericht ſtellte ſich in ſeiner Urteils⸗ begründung auf den Standpunkt, daß Langner bei dem Aus⸗ ſchluß im Inteſeſſe ſeiner Partei gehandelt habe. Von einer perſönlichen Beleidigung könnte daher keine Rede ſein.— In der zweiten Klageſache Jakob Mohr gegen Paul Langner wurde der Angeklagte wegen Beleidigung zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er nicht beweiſen konnte, daß ſein Artikel in der Arbeiterzeitung, in dem er den Kläger Mohr beſchuldigte, noch während ſeiner Zugehörigkeit zur K. P. D. bereits vertrauliche Mitteilungen zur„Volksſtimme“ herübergebracht zu haben, auf Wahrheit beruht. DZ. Mutter und Sohn— der Hundefänger von Mannheim u. a. mehr Ein Wirt, dem vom Bezirksamt die Abhaltung eines Kellerfeſtes verboten wurde, hat dieſes Verbot in ſchlauer Weiſe inſofern umgangen, als er einem Verein ſeinen Keller zur Abhaltung eines Feſtes überließ. Er erhielt des⸗ halb vom Bezirksamt einen Strafbefehl in Höhe von 150 l,, die auf ſeinen Einſpruch hin vom Amtsgerichtsrat Strübel auf 75% ermäßigt wurden.— Die Familie D. lebte in Schei⸗ dung. Von ihren zwei Söhnen hält der eine zum Vater, der andere zur Mutter. Nun geriet die Mutter mit dem zu ihr haltenden Sohn in einer Wirtſchaft in Streit, in deſſen Ver⸗ lauf ſie ihren Liebling mit einem Revolver bedrohte. Die Sache kam zur Anzeige, wobei es für Mutter und Sohn je einen Strafbefehl gab. Während der Sohn ſich damit zufrie⸗ den gab, legte die Mutter Einſpruch ein, den ſie bei der Ver⸗ handlung aber zurückzog, weil ſie ſich ſchwer verbabbelt hatte. Es bleibt daher bei dem Strafbefehl von 75/ eetl. 15 Tage Gefängnis.— Wenn der Hundefänger von Mann⸗ heim einen Hund abholen ſoll, kommt es meiſtens zu einem Krach. Der Hundefänger geht daher ſehr vorſichtig zu Werke und nimmt ſich in ſchwierign Fällen gleich einen Schutz⸗ mann mit. Aks die beiden nun zu einer Familie in Käfertal kamen, gab es die üblichen Auseinanderſetzungen, gröbliche Beleidigungen und ſchließlich noch Bedrohungen. Die Folge war ein Strafbefehl in Höhe von 3 Monaten für den Mann und zwei Monate Gefängnis für die Frau. Beide Ehegatten legten Berufung ein. Sie hatten jedoch keinen Erfolg damit, denn Amtsrichter Strübel verhängte die gleichen Strafen, wie im Strafbefehl. 8 Ein Dienſtmädchen hatte bei ihrer Dienſtherrin, als ſie die Stellung wechſelte, verſchtedene Gegenſtände, darunter auch ein Paar neue Schuhe, in ihrer Mädchenkammer zurückge⸗ laſſen, um die Sachen ſpäter abzuholen. Als ſich das Mädchen drei Wochen lang nicht blicken ließ, glaubte die Dienſtherrin, das Mädchen kümmere ſich nicht mehr um ihre Sachen und verkaufte die Schuhe. Als ſich das Mädchen dann einſtellte, waren die Schuhe nicht mehr vorhanden, worauf gegen dle Frau Anzeige erſtattet und ſie mit einem Strafbefehl von 50„ bedacht wurde, wogegen ſie Einſruch einlegte. In der Gerichtsverhandlung wollte die Frau anfänglich von den Schuhen nichts wiſſen, gab aber den Tatbeſtand doch zu, und entſchuldigte ſich mit ihrer großen Notlage. Amtsgerichtsrat Strübel ermäßigte die Strafe auf 35 V eptl. 7 Tage Ge⸗ fängnis. Ein Zigeuner liebte eine Zigeunerin, fing mit ihr ein Verhältnis an und lebte auch lange Zeit mit ihr in Mann⸗ heim, ohne getraut zu ſein. Schließlich aber haben die Ge⸗ fühle des muſtzierenden Zigeuners für ſeine Braut ſo nach⸗ elaſſen und ſich ſo erkältet, daß er eines Nachts, als das Zigeunermädchen im tiefſten Schlafe lag, ihr 60/ aus den Kleidern ſtahl, damit verduftete und die Braut im Stiche ließ. Der Zigeuner wurde bald gefaßt und muß nun für den Dieb⸗ onate hinter Gefängnismauern brummen. ch. . Nan verlange nur echt Chlorodont und weise jeden Ersatz dafür zurück. Die Verhandlung gegen den Frankfurter Bücherdieb Frankfurt, 91 1 8 5. N 11 hieſige Privatgelehrte r. Kögler au er 6 bibliothek eine Werke ent⸗ roße Anzahl wertvoller f Althändler verkaufte. Die nun⸗ wendet, die er an. 7 hat ergeben, daß es ſich da⸗ mehr abgeſchloſſene Unterſuchung bei um 154 der ſeltenſten Werke gehandelt hat, die einen Wert Mark beſitzen. Glücklicherweiſe konnte mehr als die Hälfte dieſer Bücher bei verſchiedenen Antt⸗ quaren beſchlagnahmt werden. Die Aburteilung Dr. Kog⸗ lers ſteht in Graz, ſeiner Heimatſtadt, unmittelbar bevor. von zuſammen 70 000 Milt moeſß, 17 N. Horil I ea vorm.— 1 2 Wr I— n N 4 cn. — ˖ — O wolkenlos. O heiter. O halb dedeckt. wolkig O bedeckt. 6 Regen, A Graupeln. Nebel.. Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oft. O mäßiger Südſudweſt. O ſtürmiſcher Rordweſt.* Schnee. inien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Die Pfelle fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tentpe⸗ 9 ratur an Die Metternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens aur: Luft. T S2 22 9 L 2 geb. ee m n et Ses Seis Nacht. Stärke 888 Wertheim 1511— 7 3 1 SW ſchw.“ bedeckt Königſtuh!l 568 758,0 4 55 8 5„ wolkig Karlsruhe 120 757,90 710 3 still 15 Bad.⸗Bad. 213 757.8 7 2 8 NW leicht bedeckt Villingen 780 760,4 3 5 2 W 1 Felöbg. Hoi 1275 6822 0 0 8 mäß. Nebel Vadenweil.— 758,7 8 8 4[S leicht wolkig St. Blaſien 780— 8 6 3;ſtill* Höchenſchw!— Das Tiefdruckgebiet, deſſen Kern auch heute bet Island liegt, beherrſcht jetzt die Witterung ganz Weſt⸗ und ttel⸗ europas. Mit einſetzenden Sübweſtwinden iſt daher bei uns ſchon leichte Erwärmung eingetreten. Im Weſten folgt ein Regengebiet, deſſen Durchzug noch heute bevorſteht. Nach der allgemeinen Luftdruckvertellung iſt anhaltende e vom Ozean zu erwarten, ſo daß für morgen weitere Nieder⸗ ſchläge in Ausſicht ſtehen. Witterungsausſichten für Donnerstag, 5. April, nachts 12 Uhr: Wolkig und anhaltend mild bei ſüdweſtlichen Winden, zeitweiſe auch Regen. N Herausgeber: Drucker und 0 55 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 1 a2 i e eee d 8 4. Meiner Chefredakteur Kurt er— Verantwortl. Redakteure: Ii Polltik: H. A. r e Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteſl: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter * verlobte verw/elsen wir suf unseren Uster. leriubunms-Anriner der am Ostersamstag erscheint Dle Neue Mannheimer Zeitung Ist zur schnellen u. größten Verbreſtung des beste Hilttel Rechtreſtige Aufgaus erwünscht! * 2 Kleines Fed.. F. Großes feld. k 10. nl So heißt's im Sprichwort und so bin ich auch mit Ihrer Chlorodont-Zahnpaste gefahren. Als Knabe kaufte braucht zu haben.— Nun möckife ich auch gern von hren Wenn ich einige Worte dazu schrieb, so sollte es Zu haben in allen Chlorodont- Verkaufsstellen. Mill.„ ausgewieſen. anſprüche aus der Wirtſchaft heran, nberg. Deſterr. 25 Pf + rtf, R. u. Mitv. 13.50 Wochumer Gutz.—.. 5 ö em. Berg. ict e g 95 Bergw. 202 0 Taoklſenk. Berg. 187,5 Mittwoch, den 4. April 1928 Außerordentlich ſtarke Inanspruchnahme der Reichsbank am Quartalsultimo Erhöhung des Wechſelbeſtandes um 777,8 Mill.„— um 769,7 Mill./ geſtiegener Notenumlauf— 21,81 Mill. Goldzugänge und etwas größerer Deviſenabgang Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. März hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Efekften um 777,8 auf 2830,9 Mill./ erhöht. Im einzelnen ſind die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 724,4 auf 2652,0 Mill., diejenigen an Lombards um 53,5 auf 84,9 Mill.„ angewachſen. Die Anlage in Effekten blieb mit 94,0 Mill./ annähernd unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 769,7 Mill.„ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Um⸗ Jauf an Reichsbanknoten um 750,1 auf 4513, Mill.„, derjenige an Rentenbankſcheinen um 19,6 auf 616,0 Mill./ erhöht. Dement⸗ ſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 23,2 Mill./ vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit 532,6 Mill. eine Zunahme um 37,4 Mill. /. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind insge⸗ ſamt mit 2119,6 Mill., im einzelnen Gold mit 1930,7(1908,9) Mill. Mark, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 188,9(226,8) Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 42,8 v. H. gegen 50,7 v. H. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen 47,0 v. H. gegen 56,8 v. H. — Sübdeutſche Distonto⸗Geſellſchaft Geſtiegener Umſatz im nenen Jahre— Lebhafte Kredit⸗ anſprüche der Wirtſchaft Gutes Plazierungsgeſchäft Der in Nr. 131 der NM. beſprochene Abſchluß des Inſtitutes fand in der heute unter dem Vorſitz von Herrn Fd. Laden bur g abgehaltenen o. GB., in der ein Ask. von 8 072 200% vertreten war, einſtimmige Genehmigung. Nach dem Beſchluß der GV. gelangen wieder 8 v. H. Dividende zur Ausſchüttung. In den Adi. wurde für den verſtorbenen Kom.⸗Rat Dr. Haus Klemm deſſen Bruder Otto Klemm gewählt und neu hinzu Direktor Karl Haber von der Südd. Zucker AG. in Mannheim. Ueber das fd. Geſchäftsjahr teilte Direktor Ludwig Fuld mit, daß ſich der Umſatz der erſten 3 Monate im Vergleich zum Vorjahre wiederum erhöht habe. Es treten an die Bank ſehr große Kredit⸗ ein Zeichen dafür, daß man immer noch mit einem lebhaften Beſchäfkigungsgrad zu rechnen ſcheint. Das Börſengeſchäft iſt nach wie vor ſehr gering. Die in den letzten Tagen eingetretene kleine Belebung habe wohl etwas größeres Geſchäſt gebracht, aber an eine weſentliche Steigerung ſei wohl zunächſt kaum zu denken. Nicht ungünſtig habe ſich das Pla⸗ gierungsgeßhäft entwickelt. Es werden im Inlande jetzt wieder An⸗ leihen in R. herausgegeben, deren Unterbringung z Zt. befrie⸗ digend ſei. Mehr laſſe ſich im Augenblick über die Lage nicht ſagen. Ludwigshafener Walzmühle. Die o. GV., in der 575 000 VA. mit 6900 Stimmen u. 2888 500 StA. mit 5777 Stimen ver⸗ treten waren, genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache den in Nr. 147 mitgeteilten Abſchluß. Aus dem Reingewinn von 665 678 (485 377„ werden für 1927 10(i. V. 8) v. H. Dividende auf die Sta, und wieder 6 v. H. auf die VA. ausgeſchüttet und der Reſt von 40 678(21 977) 4 auf neue Rechnung vorgetragen, Zu der im Ge⸗ chäftsbericht angeſchnittenen Frage der Konzernbildung im deutſchen ühlengewerbe führte der Vorſtand ergänzend aus, daß dieſe Be⸗ wegung inſofern eine ungünſtige Auswirkung gezeitigt habe, als be⸗ reits von parteipolitiſch linksſteheuder Seite der Antrag auf So⸗ zlaliſierung des deutſchen Getreidehandels u. des geſamten Müllerei⸗ gewerbes erhoben wurde Die Forderungen liefen letzten Endes darauf hinaus, den Brotpreis zur Wahlparole zu machen. Der Vor⸗ ſitzende, RA. Dr. Kahn, äußerte ſich zu dem Erträgnis 1927. Wohl ache der effektive Gewinn gemeſſen am Umſatz nur einen geringen eie aus, aber der Divibendenſatz ſei als durchaus befriedi⸗ Felt anzuſprechen. Dies umſomehr, als ja die Aktionäre bei der eldumſtellung mehr als ihren Friedensbeſitz erhielten, weil die re der Mühle keine Werte einbrachte. Die Ab⸗ ſchreibungen ſeten nicht höher vorgenommen worden, um ange⸗ meſſeue Abichreibungen mit ausreichender Dividende zu verbinden.— Für den auf ſein AR.⸗Mandat verzichtenden Kom.⸗Rat Ludowiei⸗ Heidelberg wurde deſſen Sohn, Dipl.⸗Ing. Wilh. Ludowiei dem Act. hinzugewählt. Nürnberger Lebeusverſicherungsbank.— Wieder 10 v. H. Im GJ. 1927 betrugen die Geſamteinnahmen 18 621 495, die Gefamt⸗ ausgaben 17 705077 J, ſo daß ein Ueberſchuß von 916 418 (788 349)„ verblieb. Der AR hat beſchloſſen, der HV. am 23. April Vorzuſchlagen, für das verfloſſene G. wieder 10 v. H. Dividende zu verteilen und der Gewinnrücklage der Lebensverſicherten 762 425% das ſind mehr als 100 v. H. des in Lebensverſtcherungs⸗Abteilung 22 7 227 22: Dividendenerhöhung auf 7,2 v. H. bei Riebeck Montan. Die zum Konzern der J. G. Farbeninduſtrie gehörigen Riebeck ſchen Montanwerke verteilen für das am 31. März abgeſchloſſene Ge⸗ ſchäftsjahr 7,2 v. H. Dividende. Sie iſt bekanntlich im Verhält⸗ lich 6210 abhängig von der Dividende der J. G. Farbeninduſtrie. Die zum gleichen Konzern gehörigen Wallen dor fer Kohlen⸗ werke.⸗G. bleiben wieder dividendenlos. jü( Sicco AG., Chemiſche Fabrik in Berlin. Temmler. Die Aktien dieſes ſeit 28 Jahren nehmens(chemiſch⸗pharmazeutiſche Fabrik) ſind durch Kauf in die Hände von Komm.⸗Rat Hermann Temmler„Inhaber der Temmler⸗Werke, Vgt. chemiſche Fabriken in Berlin ⸗ Johannisthal, übergegangen. Der neue AR. fetzt ſich zuſammen aus:.⸗Rat Temmler(Vorſ.), Geh. Rat Prof. Dr. S chütte(ſtellv. Vors.), Reg.⸗Rat Dr. Richard Krüger und Kaufmann Heinrich Sel ka, ſämtliche in Berlin 12: Gebrüder Goedhard.⸗G. in Düſſeldorf.— Dividendenver⸗ doppelung. In der.⸗R.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf 8. Mai einzuberufenden.⸗V. aus einem Reingewinn von 505 340(i. V. 214 396% nach reichlichen Abſchreibungen ſowie Ueberweiſung von 100 000% an den Reſervefonds eine Dividende von 10 v. H.(5 v..) in Vorſchlag zu bringen. 25: Ph. Holzmann AG. in Frankfurt a. M.— Wieder 7 v. H. Die Geſellſchaft ſchließt nach 1221 416(1065 867)% Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 1670 745(i. V. einſchl. 1425 845/ Vor⸗ trag aus 1925 2684 989)/ Auf Beſchluß des Adi. ſoll für das ab⸗ gelaufene Jahr wieder eine Dividende von 7 v. H. auf 20 Mill. Mark StA. und von 6 v. H. auf 90 000% BA. vorgeſchlagen werden. J. V. wurden bekanntlich außer 7 v. H. Gewinnanteil für 1926 5 v. H. als Entſchädigung für den Dividendenausfall 1925 vergütet. Die Ausſichten für das laufende Jahr werden als befriedigend bezeichnet. 25: Kapitalserhöhung im Konzern der AG. für Verkehrsweſen Berlin.— Zu ummengehen mit Dyckerhoff u. Widmann. In der .⸗Sitzung der AG. für Verkehrsweſen wurde beſchloſſen, der GV. eine Dividende von 11(10) v. H. vorzuſchlagen. Ferner wird die Erhöhung des Aktienkapitals um 6 auf 30 Mill.% beautragt. Die jungen Aktien ſollen den Aktionären im Verhältnis 411 zu einem von der GV. zu beſtimmenden angemeſſenen Kurs angeboten wer⸗ den. Außerdem wird die Fuſion mit der Weſtdeutſchen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft vorgeſchlagen.— In der AR.⸗Sitzung der Allgemeinen Baugeſellſchaft Lenz wurde der Abſchluß für 1927 genehmigt, der 10 v. H. Dividende vorſieht. Der GW. ſoll ferner die Erhöhung des Kapitals um 27% auf 79 Mill.„ vorgeſchlagen werden. Die gefamte Kapitalserhöhung ſoll den Aktionären im Verhältnis:1 zu einem eſtimmenden angemeſſenen Kurs zum Bezuge an⸗ von der GW zu b geboten werden. Wie ferner mitgeteilt wird, ſteht die Geſellſchaft in ausſichtsreichen Verhandlungen mit der Firma Dyckerhoff und Widmann in Biebrich zur dauernden Jutereſſennahme der Allge⸗ meinen Baugeſellſchaft Lenz u. Co. an verſchiedenen der Firma Dyckerhoff u. Widmann gehörenden im Ausland arbeitenden Tochter⸗ geſellſchaften. Der Adt beſchloß, der — Beſitzwechſel au beſtehenden Unter⸗ : Boswan u. Knauer AG. in Berlin. o. GV. die Verteilung einer Dividende von 7 v. H. auf die VA. und von 10 v. H. auf die StA.(wie i..) vorzuſchlagen. () Zur Konzentrationsbewegung in der Mühleninduſtrie. Die Meldungen von dem Abſchluß der Verſchmelzungsverhandlungen von einer der Deutſchen Mühlenvereinigung AG. in Berlin naheſtehen⸗ den Gruppe mit der Roſiny Mühlen AG. ſowie der Wei z e n⸗ mühlen Simons AG., Duisburg und Neuß ſind nach den Erkundigungen der KZ. nur zum Teil richtig. Wir konnten be⸗ reits vor einiger Zeit mitteilen, daß die Rofiny⸗Mühlen AG, aller⸗ dings an den Scheuer⸗Konzern übergegangen iſt. Wie verlautet, ſchweben bei dieſem Konzern noch weitere Ausdehnungspläne, doch kann man von einem Abſchluß der Verhandlungen mit der Weizen⸗ mühle Simon, Neuß, noch nicht ſprechen. 2; Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittelrhein erzielten Gewinns, zuzuführen. Die Geſchäftsentwicklung im Jahre 1928 iſt ebenfalls als günſtig zu bezeichnen. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanteihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werts ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. April 3. 4. Bad. Aſſekuranz 240,0 242,0 älz. Hypoth. B.—.——,— Continent. Verf. 100,0 . 11„Bk.—. i Mannh. Verſich. 147,0 „Erebſtbank. 125,0 Bberrh. Verſich. 160.0 dd. Disconto 140,0 5 b.-G. f. Seilind. 77.— rlacher Hof 140,0 Brown, Bov.& C. 155,0 einlein Heiblb. 188,0 J. G. Farben 257,0 wigsh. A. Br. 282,0 Rhenania wartz Storch. 168,0 168,0 Gebr. Fa Worms 170,0 Deutſche 3. Rarlsri Maſch 15.— 0 E. 5. Knorr„ 168,0 149.0 Mannh. Gummi 26,.— 160,0 NeckarſulmFhrz. 57,.— fälz. Mühlenw. 166,0 77 Portl. Zem Heid. 149,0 157,5] Rh. Elektr..⸗G. 158,0 257,0 Rheinmüßhlenw. 140,0 . Wayß 12 0 tag 140,0 138,0 8 51.50 52,.— Zellſtoff Waldhf. 280.0 inol. 265.0 265,0] Südd. Zucker 136,0 Frankfurter Vörſe vom 4. April ISelſenk. Gußſt. 2 J Baſt.-G. Vaule-Aletien. IHarp. Bergbau 178,5 178,5 Bahriſch Spieg. 64.50 TIlſe dg. b. St A. 289,0 Beck& Henkel 70, 70.— Jalil Aſchersleb. 177,2 WPerame Glektr. 182,0 180,7 5 IKali 1. 187.01 Bing Metallw.—.—. Mannesm„R. 159,0 152,0 Brem.⸗Beſig. Oel 84.— I Mansfeld Akt. 124, Ch. Brock..⸗W. 94. 18berſchl G. Bed 104.0 Cement Heidelb. 148.5 1 A. 1005 4760 Cement arlſt.. 178,0 1 e N Chamott.Annw.— n. Braunk. 290,0 102.0 Salzw. Heilbr. 198,0 Chem. W. Albt. 102, 185 5 Cont.Nürnd. Bg.—.— Tellus Bergbau 112,0 1 75,074.75 IDaimter Motor 92. K. u. Laurab.75 D,Gold-u S. Aft. 18570 Crausp ort⸗ Aktien. Dyckerh. KWibm——. 9 5——5 62550 Schantungbahn. 7,25 UrkoppwerkSt. 82, 11 95 8 163,01 Düßftd⸗RatDürr 60,.— 60,.— 182,0 Tord. slopd 158,0 153.0 Eiſen Kaiſersl. 27,60 Oeſterr. ⸗U. St. B.—.— IElektr. Licht u. K 220.2 Baltimor.& Ohio 118.0 8 lle uduſtrie⸗ Aktien. Eichb.⸗Mann. 275.0 5 Rempf⸗Stern. 178,0 alnzer St.⸗A. 258,0 Schöfferh. Bind. 345,0 Schwartz ⸗Storch 185,5 Merger 20 8. ab. Van 136,0 IDarmft. u. Nb. 248.0 Hypothekenbk. 140,0 Deutſche 88,0 168 D. Effekt. u. Wech. 122,0 .lleberſee⸗Bf.. 106,5 D. Vereinsbank 101,5 IDiseonts⸗Geſ. 158,2 e Tfrt.„Bk. 145, ene 138,8 IDiltteld. Ed.. 214,0 1.⸗B. 160,0 5.— Elſ. Bad. Wolle—— Emag Frankf.. 89, EmalfllSt.Uürich. Enzinger ⸗Union 47. Eßlinger Maſch. 68,75 88.— Ettling. Spin. + 288,0 3 fas Joh. Blei 78, P. k. N90 Treditbk.—, Reichsbank. 192,8 Rhein. 1 190.0 Südd. Disconte 189,5 Wiener 1 9 165 NO * aber& Schleich 102,01 178.0 J. G. Farben 256,2 e Adt, Gebr.—.— 50 elt. Guik Cls. 5 0„ .. 225,0 Feinmech. Jetter 90,50 90. Wiler leer 88.— aher Wit. 74,75 Fuchswaggon. 150,0 TGoldſchmidt T. 112.0 179,2 Gritzner N. Durl 136,0 Grkrftro. M. 69% 13,40 Grün, Bilfinger 182,0 ** * F rankf. Al. Berf. 180,0 Be Verf d. 1 Ir —* 102.0 BVergwerk⸗ Aktien. uſchaff. Aſchaff. Zellſtoff 180, Bahnbd. Darmſt.——. Badenia Weinh.—.— Bad. Elektr. s Eiſen 97,50 47.— geweſen. . 3 50 Reichsbank. 194, 2.— Vörſenberichte vom 4 April 1928 Frankfurt etwas feſter Nachdem ſich an der geſtrigen Abendbörſe Realiſationsbedürfnis geltend gemacht hatte, eröffnete die heutige Börſe in wieder fe⸗ ſterer Stimmung. Bei den Banken ſollen weiter Ka u f ordres vom Publikum vorgelegen haben und auch das Aus lan d beteiligte ſich wieder am Geſchäft. Die Umſatztätigkeit war jedoch merklich kleiner als an den Vortagen, da die Spekulation in Anbetracht der mehrtägigen Unterbrechung des Börſengeſchäfts durch die Oſterfeiertage nun doch etwas größere Zurückhaltung übte. Verſtimmend wirkte ferner der Reichsbankausweis, dagegen machte einen günſtigen Eindruck die anhaltende Beſſerung dere Ar⸗ beitsmarktlage, außerdem der Monatsbericht der Metallinduſtrie, wonach die Beſchäftigung weiter befriedigend iſt. Da wleder ver⸗ ſchiedentlich von ſeiten der Spekulation Glattſtellungen erfolgten, war die Kursentwicklung nicht einheitli ch; für die letzttägigen Favoriten ergaben ſich jedoch meiſt Kursbeſſerungen von 1 bis 2 v. H. So am Mont a nmarkt für Rhein. Braunkohlen 2,5 v.., Rhein⸗ ſtahl 1, und Phönix 2; von Elektrowerten Geſfürel 3, ACG. 25, Siemens und Felten Guilleaume 1,5 v. H. höher. J G. Farben eröffneten gut behauptet, Bonds 145,25 bis 145,5, aber Scheideanſtalt 2,5 v. H. und Holzverkohlung 1,5 v. H. ſchwächer. Zell Wal dh o f lagen leicht erhöht. Philipp Holzmann gaben auf die ent⸗ täuſchte Dividende von 7 v. H. erneut ö. 1 v. H. nach. Banken ſtill und wenig verändert; nur Darmſtädter Bank 2,5 v. H. ſchwächer. Reichsbank dagegen 1,25 v. H. höher S chiffahrtswerte blieben Inapp behauptet. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft allgemein ſehr ruhig. Größere Kurs veränderungen traten meiſt nicht mehr ein, nur Karſtadt blieben verlangt und zen, nachdem ſie mit 6,25 v. H. Gewinn eröffneten, erneut 1,25 v. Z. an. Der Gel d⸗ markt war wenig verändert; Tägl. Geld 8 v. H. Berlin nicht einheitlich—Spezialwerte feſt Trotzdem man noch vorbörslich ullgemein der Anſicht geweſen war, daß es zu den erſten Notierungen eher ſchwächer werden würde, war der offizielle Beginn recht widerſtandsfühig. Die vorliegenden ungünſtigen Momente wie Reichsbankausweis, Meldungen über Lohnverhandlungen und Ausſperrungen, das Dementi über die Ver⸗ handlungen des Dawesplanes uſw. wurden übergangen, da neue Auslandkäufe anregten. Die bevorſtehende Oſter⸗Unterbrechung des Verkehrs hatte zwar das Geſchäft weſentlich ruhiger werden laſſen und die Spekulation zu Glattſtellungen veranlaßt, ohne daß dies in den Kurſen ſtärker zum Ausdruck kam. Bevorzugt lagen heute Elektropapiere, beſonders ACG. Shade⸗Aktien und Geſfürel, die bei großen Umſätzen—4 v. H. höher notierten. Sonſt waren noch Kar⸗ ſtadt 3 v. H. feſter, auch Conti⸗Cautchoue konnten 3,5 v. H. gewin⸗ nen, Rhein. Elektrizität plus 3,75 v.., während andererſeits Mit⸗ teldeutſche, Metallbank, Polyphon und Schleſiſche Bergwerke Beuthen ca. 3 v. H. verloren. Angeregt durch die Bewegungen in Spezial⸗ papieren wurde es im Verlaufe allgemein lebhafter und feſter. Lud⸗ wig Löwe gewannen im Zuſammenhang mit der Steigerung der Geffürel⸗Aktien vorübergehend 6 v.., Phoenix, die ſchon zu Beginn 125 v. H. höher lagen, waren durch Dividendenhoffnungen von 6 v. H. netto äußerſt lebhaft. der Spekulation bis 233 an, während Glangſtoff unter Schwankun⸗ gen bis auf 716 v. H. nachgaben. Anleihen ruhig, Ausländer über⸗ wiegend feſter. Pfandbriefe freundlich, Farbenbonds 145/45. Gelb etwas leichter, Tagesgeld 75 bis 9 p.., Sonſt unverändert. Der Kaſſamarkt zeigte geteilte Haltung, war aber meiſt—3 v. H. feſter. Im weiteren Verlauf war die Tendenz ſehr uneinheitlich, für Spe⸗ zialitäten aber ausgeſprochen feſt. Mit Kursgewinnen bis zu 5 v, H. ſchloſſen Charlottenburger Waſſer, Deſſauer Gas, Karſtadt, einige Elektrowerte und Spenska. Polyphon lagen faſt 10 v. H. über Au⸗ fang, während Berger 3,5 v. H. verloren. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lomb ard 8, privat 6% v. 5. 9. Uhrenfbr. Furtw.—— 53.— Ver. deutſch. Oelf. 71.— B. f. ch. Jd. Mainz 97,7597, 75 IVer. Stahlwerk—.— Ver. Ultramarin. 143,0 Ver. Zellſt. Berl. 142,0 Vogtl. Maſch. St. 69— Voigt& Häff. St. 178.5 8. Reckarf. Fahrzg. 60. Nrh. Leber Spier 100,0. PetersUniongrf. 102,5 Pf. Nähm., Kayſ. 52,75 Philipp. A.. Fk.—.— Porzellan Weſſel 28.— 9. Hanfwerk. Füßen 145 5 ilpert Armat. 91.509 Hirſchftupf u. M. 116,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 80.— 80. Holzmann, Phil. 164.7 Holzverkohl.⸗Id. 80.50 79.— Junghans St. A. 87.50 Manet 99.— Kamm. Kaiſersl.—.—— heinelekt. S. A 157.0 N Karlsr. Maſch.—.——.— Ah. Maſch. Leud. 21,— 21,— Volth. Seil. u. K. 70.— 6 Keinp, Stettin—.— 11 18 5 68,75 5 Wayß& Freytag 138.2 Klein, Sch.& Beck. 105,0 lebe ontan—.——.— gen. St Kuceren 166˙0 ene e.—— Zen. Waldg. St 280,0 onſerv. Braun 66,5 obberg Darmſt.—.— Krauskeco. Lock. 49,.— e 131.7 Freiverkehrs⸗Kurſe. ILahmeyer Co. 167,0 üttgerswerke 102,7 Benz Lech Augsburg 120.0 120,0 Schlinge. 56g.—.— Brown, Bov. KC.—.— Lederwerk Rothe—.——.— Schnelpr. Frkk. 68,— Raſtatter Wagg.—, Judwigsh. Walz. 139,0 Schramm Lackf. 125,0 Ufa. 90. Lutz Maſchinen. ISchuckert, Nrög. 182.7 Luß'ſche Induſt.—.——.— Schuhf. Berneis 82.50 Mainkraftwerke. 117.0 e a 17.75 Metallg. Frankf. 180.0 eilinduſt Wolff 78,— Meg 85 Siem.& Halske 286,0 Mia Südd. Draht.—.—— 95 S. Led. St. Ingb.—— —Südd. Zucker. 135,0 184,0 D. Anl Age 15,85 10% Mh. Stadt 25 108,01 8% Mh. Stadt. 28 85.— 89% R HyGldpfö /? 58,.— 8% PopGlopf 5 98,75 4% D. Schutzg. 08.10 4% D. Schung. 14. April hem. Albert. 100.0 Concord. Spinn. 187,5 188,0 JDaimler Benz 92.50 IDeſſauer Gas. 195,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 124,0 126,0 I tſch.⸗Luxbg..—— D. Eiſenb.⸗Sign.—.— IDeutſche Erdöl 133.2 Diſch. Gußſtahl. 100,0 DeutſcheKabelw. 88,.— 84, —] Deutſche Nali.—— 1 5 Maſch. 54.25 IDtf e Steinzg. 251.0 Deutſche Wollw. 83, Deutſch. Eiſenh. 89,.— Donnersmarckh.—.— Dürener Metall 201,2 Dürkoppwerke 61,65 Dynamit Nobel 124,0 Elektr. Lieferung 179,8 3 TEllte-Licht.. 221.0 —— Emaille Uurich 16,.— Enzinger⸗Union 46.— Eſchw. Bergwerk 203.0 5 — Aadie Liſtk Co. 19,7 J. G. Farben. 2572 752 mühle Pap. 193,7 Felten& Guill. 125,8 R. Friſter 114.2 112,5 Juchs Waggon—.— Bau- Alctien. Bank f. Brauind. 186,0 Barm. Bankver. g Bank f. el. Werte 160. Induſtrie⸗Aktien. Accumulatoren. 154,0 Adler& Oppenh 280,0 Adlerwerke 89,15 A- G. f. Verkhrw. 197,7 Alexanderwerk 70,— 69,85 TAllg. Clektr.⸗G. 161,8 5 Ammendf. Pap. 225,0 222,0 Anglo⸗ C. Guan.—.—. Anhalt. Kohl.. Annener Gußſt.—.— e 171.0 Augsb. N. Maſch. 110,0 108 8 Salcke Maſchin. 1270 „ 20.50 J. P. Bemberg 515,7 Bergmann Elk. 181,5 Berl.⸗Gub. Hut. 357,03 Berl. Karls. Ind. 78,50 1 Berlin. Maſchb. 181.7 Hing Nürnberg—— IBochum. Gußſt.. Gebr. Böhler KE.—.— Braunk. u. Britet 178,0 78 Br.⸗Beſigh. Oelf. 63. Brem. Linoleum—.— Bremer Vulkan 148,0 Bremer Wolle 224,0 Brown, Bov.&. 158,0 189,0 8 BuderusEiſenw. 97.75 Com. u. Pripib. IDarmſt. u. N B. J Deutſche Bank It. Ueberſee Bt. 105, IDiscontComm. 151,2 1 Dresdner Bank 163,0 rankf. Allgem. 180,0 Mitteld. Kredb. 217.7 Oeſterr. Creditbk. 87.— Mannh. Verſich.— 88885 88888 Ame . 5 2 Rhein. Creditbk. 125,0 Süddeutſch. Dis. 141.5 Trausport⸗Aktien. 5 71 55—— ſantungbahn. 7, Allg. Lok. u Str. 209,0 208,0 Aachener Kleinb.— Südd.Eiſendahn 88.— Baltimore. 117,2 J Deutſch⸗Auſtr. IHapag. 164, I. Südamerika 229,0 IHanſa'ſchiff 230,7 JNordd. Llond 154.8 E 7 2 2 do Sawan Nm. 47, 8d. Maſch. Dur. 141.8 14.0] Pammerſen. 179,0 170,0 IHoeſch E Düſſeldorf. Die Geſellſchaft, die mit der Preußiſch⸗Rheiniſchen Arpilſch J. Apel. Törif Va Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft in 0 unter der Firma„ in..-M. für G. B. G. 2 N. abe dorfer Dampfſchiffahrt durch eine Intereſſengemeinſchaft verbunden Holland. 100 Gulden 188,24 168,58 168,32 168,60 168.7 5 iſt, bringt für 1927 eine Dividende von 10 v. H.(wie l..) Athen e n.544 5,558 87854 15 850 5 15. in Vorſchlag. Drüſſel. 100 Velga 500 5„Fr. 88.288 88,405 8255 86,44 87 4 1 Dunlop Nubber Co. 25 v. H. Dividende. Die G. kündigt Helſingtors: 1 0 105 10.505 10510 19.580 5 abermals eine Dividende⸗Erhöhung auf 6,86(6,76) Mill. Eſtr. StA. Italen. 100 Dire 22,085 22,105 22,08 22,12 81, 0 an.(1026: 20 v.., 1925: 15 v..). 500 000 Eſtr. ſollen wieder der Sud lawien„„. 100 Dinar 7,848.86.8855 7,369 81, 7 . f Rücklage zugeführt werden, doch befinden ſich darunter diesmal Kopenhagen... 100 Kronen 111.99 112,21 112.04 112,26 112,50 5 113 000 Eſtr. Emiſſtonsagio; der Vortrag vermindert ſich von 665 456 8 5 1200 8 3 7 9 1 11 5 8 str, auf 578 000 Lſtr. Ein Ueberſchlag ergibt, daß der Gewinn für Paris„ 100 Franten 15,495 18.478 16,45 16,49 81.— 15 1927 den des Vorjahres von 2,30 Mill. Eſtr. um ungefähr 75 000 Lſtr. Prag.. 100 Kronen 12.375 12.305 12.88 12,40 85,08 Dividende⸗Erhöhung etwa 350 000 Eſtr. beanſpruchen wird.. 2 3 3 0 1 8 1 15 1 — Sofa eva 0. 5„. 755 f 25 1 S„„ 2„2100 t 70,28 70.87 70,27[70,41 61, 8 5 Mill. I Sproz. Schatzaunweiſungen der Stadt Heidelberg. Ein Sheets 1 150 112.12 112.34. 1121 1121 112.20 995 unter der Führung der Rhein. Creditbank ſtehendes Bankenkonſor⸗ Wien„ 100 Schilling] 38,765 58,8 58,76 88, 59, 8 tium, dann von Mannheimer Inſtituten die Badiſche Bank, Südd. Budapeſt 100 Pengzß 12500 Kr. 72,96 78,10 7298 78,10 73,42 6 Disconto, Dresdner Bank, Fil. Mannheim, Girozentrale und Marx Zuengs⸗Aires... I Peſ. 1175 8 1 5 7 125 1⁰ und Goloͤſchmidt und außerdem noch Heidelberger und Frankfurter Canada.. 1 Canad. Dollar 41„„„ 65 1 5 85 1: lf en 2,00 2,008] 2,002] 2,008 2,092 5,8 Inſtitute angehbren, hat 5 Mill.„ Fproz. Schatzanweiſungen der Karp 1 155 20,9120. 20.925 20,965 20,082— Stadt Heidelberg öbernommen. Die Schatzſcheine ſind innerhalb Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd..113 2117 2,118] 2122 18,488 10 drei Jahren zu geſtaffelten Kurſen rückzahlbar, und können in London„„ 4 20 426 1155 9 5 20,48 4ů5 proz. langfriſtige Heidelberger Stadtanleihe umgetauſcht werden.] New Dork 8 9 9575 1 1 5 1 4 Es waren noch Angebote von zwei anderen Konſortien eingereicht e 5 reis 1. 1 Gold Peſ. 9. IWeſtereg. Al kal 185,7 Wicking⸗Cement 179.0 Wiesloch. Tonw. 86.75 Wiſſener Metal 187,0 Wittener Gußſt. 61.— 64 Wolf, Buckau 52,78 ellſtoff Verein 145,7 Zellſt. Waldhof 279.0 45 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali N* 89— eu etrol. 69,— Diamond. 17,65 17,75 eldburrg. ochfregueng 77,0 rügershall 146,5 etersb. It. db. 2,85 onnenberg.—.— Ruſſenbank... 3,05 Sloman Salpet. 98,95 1 Phosph. 40,.— 40.— 8. Mansfeld. Akt. 124,7 Markt⸗ u. Kühlh. 170,0 Mech. Web. Bind. 240,0 Mez Söhne. 67.— 7 Miag⸗Müßhlen 138.5 Mix& Geneſt 148,6 Mokoren Deutz.—.— Motoren Mhm.—.— Mühlheim Verg. 119,5 Neckarſulm Fhrz 60,15 TNordd Wollk. 196.5 10berſchl. E. Bed. 105,0 1 Oberſchl. Koks. 100,8 89,— IOrenſt.& Kopp. 138.0 1 odnix Bergb. 100,2 IRathgeb. Wag.—.— 81. Reisholz Papier 247,5 IRbein. Braunk. 291,0 Rhein Chamotte 61,8060 e 157.5 Rheinfeld. Kraft 179,0 Nhei. Maſch.Led. 22. Igtheinſtahl... 158,5 IRhenanig Ch. 67,5068 1Riebeck Mont. 144,0 IRomb. Hütten—.— Roſitzer Braunk— Roſitzer Zucker 70,.— Rückforth. Ferd. 87.— 90 1Rütgerswerke 103,0 * Sachſenwerk. 123,5 ISalzbetfurth. 270,0 Sarotti... 179, Scheidemantel 27,25 ISchuberts Salz 345,0 85 bfabelk erz 190801 chuhfabritk Herz J TStem.& Halske 28 Sinner.⸗G.. 182,2, Stettiner Bulkan—— Stoehr Kammg. 223.5 Stoewer Nähm. 48,50 Stolberger Zink 202,7 Südbd. Immo bil. 105,0 Teleph. Berliner ThoerlOelfab. 15 Tietz, Leonhard 225.0 Transradio 148.0 Unionwerk Mſch 121.0 Varziner Papier 148.5 Ver..⸗Irkf. Gu. 89 75 Ver. Chem. Charl 163.0 B. Dtſch. Nickelw. 1650 TB. Glanzſtéldf. 7255 A Schuhf Br& 83.— 8 1B. Stahlwerke 9825 BStahl. v. d. Zyp— Ber. Ultramaxin, 145.0 e 89.5 0 9 Gebhard Textil. 137,0 IGhelſenk. Bergw 137,2 186,2 JGelſenk Gußſt.—— Genſchow& Eo. 101,0 Germ Portl.⸗Z. 210.0 Gerreshei. Glas 133.5 JGeſ. f. elkt. Unt. 285,5 Gebr. Goedhardt 168,0 1Goldſchmidt T. 119,0 111,8 Goerz C.... Gothaer Wagg.—.— Fritzner Maſch. 1870 Grkrftw. Mh. 5% 13,40—.— Geb. Großmann 88,— 9 Grüns Bilfinger 1835 Gruſchwig rextil 108,0 ackethal Draht 98,85 2 Maſch. 130,0 Hammerſ. Spin. 171,0 1 M. Egeſt. 60, ann. Waggon-. 11 5 Llevd — 2. .⸗Wien Gum. 89.— arkort Bergwk. 26,— Harpen, Bergb. 178,0 Hartm. Maſchin. 28.— 2 Hedwigshütte 108,0 werk Maſch. 91.— ind KAufferm. 105,0 irſch Kupfer 116.7 1 e l ed. 115,0 ſ. St. 147,7 . 98,259 Phil. Holzmann 164,6 orchwerke... 111,5 Humboldt Mſch———.— IIlſe Bergbau. 268,2 M. Judel& Co. 120,5 Gebr. Junghans 86,50 Kahla Porzellan 109,5 Taliw. Aſchersl 174,5 Karler. Maſch.—.——.— C. M. Kemp. löcknerwerke 122,0 C. H. Knorr. 159.0 Nollm.& Jourd. 83,75 Gebr. Körting.—.— 8 Koſtheimer Cell.—— Krauß Cie, Lok. 52,75 Kronprinz Met. 128,5 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 74.— IBahmeyer& Co. 186,0 Laurahütte 78,75 indes Eism. 157,8 Lindenberg Carl Lindſtröm 428,0 Folgt 0a. 65,.— 6 uke& Hoffm.—.. 18. Loewe& Co. 285.0 C. Lorenz 104,7 Loth. Portl. Cem.-. Ia2ð a) Reichs · u. Staatsyap. Dunk ubtöfgſch.! 52.— 52,— dto 1—.— ohne Auslöf sr. 18,75 6% Rel aanl 27 87,508 Goldanleihe„ 5,50 %%ůöB. Kohlenanl. 11,95 5% Prß.Kallanl..45 6, 10% Uh. Stadtzs 108,0 8% Mh. Stadt. 26 95,— 95.— 5% Roggenwert. 9,22 5% Roggenrentb 8,20 8 5% Landſch. Rog 6,22.28 b) Ausl. Nentenwerte. 5d Mexikaner 40.— % Deſt. Schatza.. 4%„ Goldrente-. 4%„ conv. Rte. 477% 1.10—.— — 4 ¼7/„ Papierrte- 4% Türk. Ad. Anl. 12,70 4% Bagd.⸗Eiſ. I— rern 4% Türk.unifunl—.— %, Bollob. 1911 12,70 0„ 400 ⸗F.-Los 26,75 %/ Vet. R191. 1785 4%„ Kronr. 8% De. ll. Stb. alte 3% e U NS 4% Oe. Goldpri. .00% Sdöck. a.—— 50 88.60%„ neue Pr.— SHaeffner 178„„Obligat.—.— Vogllän bh 12— 7 4½% Unat. Ser. 1 19,.— Chem. Kae 135,7 Verein Elbeſchiff. 72.85 Ebem. Gekſenk. 7778.— Gaggenau.-U. 91.25 Magirus.-G. 47. 7 Mannesmann 152,7 4 Wanderer Werke Weſer. Akt.⸗Geſ 8 5 5 Karſtadt zogen unter ſtarker Beteiligung * Mittwoch, den 4. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 162 Das grüne Monokel Roman von Guido Kreutzer „Widerſtandslos?!“... wiederholte der Botſchaftsrat, und trotz der Bronzefarbe ſeiner Wangen war er bleich bis in die Schläfen.„Widerſtandslos, Miſter Kerridge? Meinen Sie, daß man leichten Herzens auf etwas verzichtet, deſſen Verluſt man mit nüchternen Sinnen überhaupt nicht zu be⸗ greifen vermag? Ahnen Sie denn nicht, daß ich mich trotz allem immer noch mit letzter Kraft an weſenloſe Hoffnungen klammere, weil ich ſonſt niemals darauf verfallen wäre, Ihre Hilfe anzurufen? Können Sie ſich denn da nicht hineindenken, daß mir zumute iſt wie einem Menſchen, der über ſein eigenes Grab gegangen iſt?— Widerſtandslos. Miſter Kerridge? Welcher Mann läßt ſich widerſtandslos aus den Händen win⸗ den, was er als ſein koſtbarſtes Gut bis an ſein Lebensende behalten wollte?“ Der Detektiv neigte den Kopf. „Wenn Ihre innere Einſtellung zu Ihrem Fräulein Braut ſo ſtarker und bedingungsloſer Natur iſt, Herr von Traß, dann liegt für Sie um ſo mehr Veranlaſſung vor, ſich e Auffaſſung zu eigen zu machen. Ich perſönlich hatte er nicht das Glück, eine Frau zu finden, die mir ſo viel Trotzdem kann ich mich in Sie hineindenken. Denn es t eine ſtets wiederkehrende Erſcheinung, daß gerade die usſtärkſten, zielklarſten und von ſich ſelbſt überzeugteſten Männer ihre tiefſte Ergänzung und ihren letzten harmoni⸗ Ausgleich erſt in einer Liebe finden, die ihnen eine Rechtfertigung all ihres Strebens und Schaffens be⸗ lche Erkenntnis entſpringt wie geſagt. nicht meiner rfahrung, ſondern einer Kette ſtets wiederkehrender ingen, die mir meine Praxis aufzwang.— Fräulein mit dieſe Stellung in Ihrem Leben ein. Ihnen wie meiner ine iſt doch wirklich jede Schattierung ihres Cha⸗ rakters bekannt. Und nun ſollten Sie beide ſich von ihr ſo ange haben täuſchen laſſen? Ueberlegen Sie, welch eine vir⸗ e Komüdiantin Ihr Fräulein Braut hätte ſein müſſen, lche Doppelexiſtenz durchzuführen. Denn dazu gehört hr als kaltblütige Ueberlegung:— eine angeborene Ver⸗ eit der Geſinnung, ein geradezu pathologiſcher Trieb zum Verbrechen an ſich und eine Vagabundenhaftigkeit der Seele, die keine Schranken von Sitte und Konvention duldet. War die Verlobte des deutſchen Botſchaftsrats von Traß ein Geſchöpf voll derart niedriger Geſinnungen? Ich glaube es nicht. Und auch Sie ſelbſt halten das für völlig unmöglich. Denn ſonſt hätten Sie mich ja nicht rufen laſſen.“ „Aher die Löſung. Miſter Kerridge!“... murmelte der andere„Wann finden wir die Löſung dieſes Rätſels?“ „Vielleicht morgen.“ Henner von Traß ſtarrte ihn verſtändnislos an. „Morgen? Hier in Amſterdam?“ „Nein, ſondern in Brüſſel.“ e 22) „In 8 „Sie kennen den Fürſten Uwaroff?“ „Den— georgiſchen Geſchäftsträger in Berlin? Aller⸗ dings kenne ihn ich aus meiner diplomatiſchen Tätigkeit her.“ „Und meine Bekanntſchaft mit ihm datiert ſeit einer Weltreiſe, die ich vor einigen Jahren unternahm. Da waren wir zwiſchen Kapſtadt und Genua mal ein paar Wochen lang Kabinennachbarn auf einem engliſchen Steamer. Seitdem rafen wir uns hin und wieder— in Rom, in Tokio, in Stock⸗ holm. in Benares. Die Welt iſt ja zu einem Nichts zuſam⸗ mengeſchrumpft.“ John Kerridge ließ ſich einen zweiten Whisky⸗Soda brin⸗ gen. Er hatte eine prägnante Art zu erzählen, die mitunter völlig den angelſächſiſchen Anklang ſeiner deutſchen Aus⸗ ſprache verwiſchte. „Ein vollendeter Kavalier, der Fürſt Uwaroff. Nicht wahr, Herr von Traß? Ein Gentleman, den wirklich das Flair ab⸗ geſchliffener Internationalität umwittert. Deshalb freute ich mich auch, als ich ihn heute früh auf dem Tempelhofer Felde traf. Wir begrüßten uns, und er erzählte mir ſozuſagen noch ſchnell zwiſchen Tür und Angel, daß er nach der belgiſchen Hauptſtadt müſſe. Dahin riefe ihn ein dringendes Telegramm des präſidenten der Newyorker„United Oil⸗Truſts“! Es han⸗ dele ſich um eine deutſch⸗amerikaniſche Rivalität bei Vergebung der Ausbeutungsrechte der georgiſchen Oelvorkommen, übri⸗ gens der einzigen in Europa. Damit ſchüttelten wir uns die Hände und trennten uns. Denn unſere Flugzeuge ſtarteten gleichzeitig um 9 Uhr. Das ſeine über Magdeburg— Köln nach Brüſſel, das meinige über Hannover nach Amſterdam. Ich ſchätze, während wir uns hier unterhalten, trifft der Fürſt gerade im Palace⸗Hotel ein, wo übrigens auch, wie er mir er⸗ zählte, die Konferenz mit den Amerikanern ſtattfinden ſoll.“ Grregt trommelte der Botſchaftsrat mit den Fingern auf die Tiſchplatte. Er machte gar keinen Verſuch, ſeine tiefe Unruhe zu verbergen. 5 „In Berlin laufen Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amt, in Brüſſel gleichzeitig mit dem amerikaniſchen„United Oil⸗Truſt“, ohne daß wir bisher etwas davon ahnten? Miſter Kerridge, ich mache zum erſten Male die Erfahrung, daß der Fürſt Uwaroff unfair handelt.“ 5 „Vielleicht doch nicht, Herr von Traß. Denn er erwähnte: für geſtern ſei zwiſchen ihm und dem Staatswirtſchafts⸗ kommiſſar Dr. Heinſius in dieſer Angelegenheit eine Konfe⸗ renz geplant geweſen, aber vom Auswärtigen Amt im letzten Moment abgeſagt worden. Und zwar ohne Angabe ſtich⸗ haltiger Gründe. Uns beiden ſind ſie natürlich bekannt: der Aktendiebſtahl! Der Fürſt alſo beſitzt noch immer Freizügig⸗ keit in ſeinen Entſchlüſſen und folgt lediglich der Pflicht, durch Verhandlungen nach zwei Seiten hin das für Georgien gün⸗ ſtigſte Angebot feſtzuſtellen. Sie ſehen, welche Kreiſe das rätſel⸗ hafte Verſchwinden des Aktenſtückes bereits zieht.“ Henner von Traß wartete kaum, bis er geendet.. „Wenn Sie mir geſtatten würden, Miſter Kerridge, Ihre Mitteilungen über die Brüſſeler Konferenz nicht als ſolche privater Natur zu betrachten, ſondern den Herrn Unterſtaats⸗ ſekretär Dr. Heinſius drahtlich oder telephoniſch ſofort davon zu benachrichtigen, dann. „ dann, Herr von Traß, würde ich meine Hand zu einer Uebereiltheit bieten, durch die nichts gewonnen, unter Um⸗ ſtänden aber alles verloren ſein kann. Außerdem vergeſſen Sie, bitte, nicht, daß ich ſchon mit Rückſicht auf meine Stellung zum Foreign Office gezwungen bin, in der Rivalität um Ver⸗ gebung der georgiſchen Oelvorkommen ſtrengſte Neutralität zu üben. Deshalb intereſſierte mich die ganze Angelegenheit ſo lange nicht, bis ich durch Sie von dem rätſelhaften Akten⸗ diebſtahl hörte. Nun aber gewinnt das Problem eine völlig neue kriminelle Seite, die mir jetzt allerdings Veranlaſſung geben wird, aktiv einzugreifen. Denn nun vermute ſch gewiſſe Zuſammenhänge, deren Aufdeckung uns vielleicht die Zöſung des Rätſels bringt, welche Rolle Ihr Fräulein Braut in dieſer dunklen Affäre ſpielte. Damit“... er unterbrach ſich.. „Fräulein Varell und meine Kuſine ſind doch, ſoweit ich unter⸗ richtet bin, ſeit langen Jahren eng befreundet. Man ſoll immer auch die Stimme unbetetligter Dritter hören. Wie urteilt denn Gerrit über die Angelegenheit?“ „Ich habe ſie Fräulein Glynn gegenüber noch nicht erwähnt.“ „Nicht?“ „Nein. Geſtern im Flugzeug fand ich naturgemäß keine Möglichkeit. Und heute wollte ich erſt das Ergebnis unſerer Konferenz abwarten.“ John Kerridge wog ab. Dann neigte er zuſtimmend den Kopf. „In meinem Sinne, Herr von Traß. Und nunmehr habe ich folgende Anregungen: „Heute abend findet die Konferenz des Fürſten Uwaroff mit den Amerikanern ſtatt. Dazu muß ich rechtzeitig iu Brüſſel ſein. Da nachher das Flugzeug Amſterdam—Paris ſtartet, das eine Stunde ſpäter in Brüſſel zwiſchenlandet, ſo ſchaffe ich es glänzend. Gerrit nehme ich mit, um ſie unter⸗ wegs von dem Vorgefallenen zu unterrichten. So erſpare ich Ihnen das ſchmerzliche Gefühl, es ihr ſelbſt ſagen zu müſſen.“ „Sie wollten. „Well, ich will den Feind— wenn es der Feind iſt!— im eigenen Lager aufſuchen. Weiter reichen meine Pläne vor⸗ erſt noch nicht. Alles übrige ergibt ſich an Ort und Stelle aus der Sachlage. Meine Kuſine aber ſoll mich deshalb be⸗ gleiten, weil ſie mir vielleicht irgendwie von Nutzen ſein kann und überdies ihrem ganzen Temperament nach ſowieſo nicht fähig wäre, die Entwicklung der Dinge hier abſeits in Ruhe zu erwarten. Schließlich unterſchätzen Sie auch nicht den Elan, mit dem ſie ſich für die Rehabilitierung ihrer Herzensfreundin einſetzen wird. Ich vermute, wir werden eine weibliche Per⸗ bündete bitter nötig brauchen können. Denn der ganze Fall liegt allem äußeren Anſchein nach ſo kriſtallklar, daß ich ihn nicht für undurchdringlich verworren halte.“ (Fortſetzung folgt) Statt leder besonderen Anzeige! und Onkel Unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager Hermann Latzenberger ist heute frũh, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im nahezu vollendeten 73. Lebensjahre sanft verschieden. Mannhelm, Berlin, Franlcfurt a.., den 3. April 1928. im Namen der Hinterbliebenen: Oberreglerungsrat Dr. H. Katzenberger. Ueberkührung nach Mannheim; Beerdigung daselbst am Donners · tag, den 3. ds. Ms., nachmittags% 1 Uhr von der Friedhofskapelle aus. * 2088 Dixi macht es Ihnen erstaunlich feicht!i N Der kleine Dizi(Vierzylinder) der wirtschaft. Ulehste Kleinwagen letzt nur, 2383, 807 gap auf Teilzahlung und sofort lieferbar, Der grosseDiki(Sechszylinder) schon von.6178. an, Teilzahlung und sofort lieferbar. ii imme l Taegerbentaut Meine liebe Frau AlmaRichne ist am 2. April in Heidelberg nach kurzer Krank- heit unerwartet im Alter von 51 Jahren gestorben. Mannheim, den 4. April 1928 Julius Riehner u. Kinder Beerdigung Donnerstag 5. April, 2 nachmittags v. d. Kapelle des Bergfriedhofs Heidelberg aus, wegen Platzmangel verkaufe 4558 Sofa's in fſt. Manquett von Mk., 140.— an Chalselongues Woll und Lapok- Matratzen in beſter Verarbei⸗ tung ſpottbillig. 2051 een ber, P 8 e Die Geburt ihrer Tochter Liselotte zeigen an Carl. Sattinger und Frau Charlotte geb. Kolw. Mannheim, M 6, 16, den 3. April 1928. 1 Zt. Luisenheim. Emil Niltehe Bekanntmachungen Straßenſperre. Wegen Vornahme von Plaſterarbeiten wird der Kreisweg 10 im Ortsetter von Friedrichs⸗ feld ſtreckenweiſe polizeilich für den geſamten Fuhrwerksverkehr vom 1. 4. bis 16. 5. 1928 geſperrt. 17 Für den größten Teil der zu pflaſternden Strecke kann die Umleitung innerhalb Orts⸗ etter erfolgen. Soweit dies nicht möglich wird der Verkehr von Schwetzingen nach Edingen⸗Neckarhauſen über Grenzhof und der⸗ jenige von Schwetzingen nach Seckenheim über Rheinau umgeleitet. An den in Betracht kommenden Abzweig⸗ ſtellen der Umgehungsſtraßen werden Tafeln mit entſprechend. Aufſchrift aufgeſtellt werden. Mannheim, den 2. April 1928. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Haus 1, 12 t Abbruch In vegeben. Näheres E 6, 2. Seas! Int. ſerkfantichmam Hor laut Mannheim „mittags 11 Uhr, beim Tiefbauamt, Abteilung Sielbau arbeiten. Die Ausführung von ca. 240 lfö. Meter Stampfbetonſiel.20/2.00 Meter J. W. in der Eiſenlohrſtraße, ca. 850[fö. 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