2 7 Donnerstag, 3. April Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder dürch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle K 1. 4·6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhoſſtr.6, A 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Stenz Zwiſhenfall in Kehl Abend ⸗ Ausgabe Ein angeblicher Holländer von einem deutſchen Gendarm erſchoſſen Bei der Eiſenbahn⸗Kontrolle Der„Petit Pariſien“ berichtet aus Straßburg über einen Zwiſchenfall, der ſich an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze bei Kehl zugetragen haben ſoll. Als ein aus Deutſchland kommender Eiſenbahnzug in Kehl eintraf, verlangte ein deutſcher Grenzgendarm von einem Reiſenden die Auspeis⸗ papiere. Als der Reiſende ſich auf frauzöſiſches Gebiet flüch⸗ ten wollte, wurde er von deutſchen Eiſenbahnbeamten und Gendarmen eingeholt und nach der Polizeiſtation gebracht. Der Verhaftete gab au, Kaufmann zu heißen und hol⸗ ländiſcher Staatsbürger zu ſein. Er wurde nach dem zu⸗ ſtändigen Gefängnis überführt, unternahm aber unterwegs einen Fluchtverſuch, wobei er durch einen Revolverſchuß von einem deutſchen Gendarmen getötet worden iſt. Zur Beurteilung des Falles wird man nähere Aufklärun⸗ gen abwarten müſſen, da aus der Meldung des Pariſer Blattes nicht hervorgeht, ob die Verhaftung auf franzöſiſchem oder deutſchem Gebiet erfolgt iſt. 5 In Preußen erlaubt- im Reich verboten? Die Parteien und die Preſſe der Linken haben ein ganz auffallendes Geſchick, auch den kleinſten Splitter im Auge des andern zu ſehen, dagegen von dem Balken im eigenen Auge nichts zu merken. Sie betrachten die parteipolitiſchen Ma⸗ növer der preußiſchen Koalitionsregierung als etwas ſelbſt⸗ verſtändliches, ja ſie ſpenden ihnen Lob und Anerkennung, verdammen aber jede Handlung deutſchnationaler Reichs⸗ miniſter, die ihnen nicht in den Kram paßt, als eine partei⸗ politiſche Nichtswürdigkeit in Grund und Boden. Ein paar Beiſpiele aus jüngſter Zeit. Der preußiſchen Regierung hat es gefallen, von einer preußiſchen Geſetzesbeſtimmung Ge⸗ hrauch zu machen und aus einer Reihe von preußiſchen Regie⸗ rungspräſidien die Vizepräſidenten zu entfernen, weil dieſe Beamten nicht nach dem Guſto der Weimarer Koa⸗ lition parteipolitiſch abgeſtempelt ſind. Wie der„Vorwärts“ mit verſtändlicher Genugtuung feſtſtellt, ſind Genoſſen in die freigewordenen Stellen nachgerückt. Man kann zweifelhaft ſein, ob es von der preußiſchen Regierung ſehr klug gehandelt war, noch kurz vor den preußiſchen Neuwahlen der Oeffent⸗ lichkeit zu beweiſen, daß ſie den politiſchen Beamten gegen⸗ über die Anwendung ſchärfſten Gewiſſenszwanges für an⸗ gebracht hält. Dieſer Terror könnte auf die Beamtenſchaft, der in der Verfaſſung die Freiheit parteipolitiſcher Betätigung zugeſagt iſt, ſehr leicht abſchreckend wirken. Aber wie dem auch ſei— in Preußen wird jedenfalls unter den Beamten auf den politiſchen Stellen furchtbare parteipolitiſche Muſterung gehalten und wehe dem, der nicht das Partei⸗ buch der Weimarer Koalition beſitzt! Das iſt alles in Ord⸗ nung und höchſt lobenswert. Wenn aber der Reichsminiſter von Keudell oder einer ſeiner deutſchnationalen Kollegen eine Beamtenerneuerung vornimmt, ſo wird ſte ihm als eine varteipolitiſche Niedertracht erſten Ranges an⸗ gekreidet, obgleich bisher noch nicht der Beweis erbracht worden iſt, daß parteipolitiſche Erwägungen bei ſolchen Er⸗ nennungen den Ausſchlag gegeben haben. In einem zweiten bezeichnenden Falle fehlt das Gegen⸗ ſtück des Reiches, es läßt ſich aber leicht hinzudenken. Die preußische Regierung hat überall im Lande die Regierungs⸗ zmter angewieſen, den Rechenſchafts bericht des Kabi⸗ netts über die Leiſtungen der Braunſchen Regierung, den Miniſter Serſiefer im Landtage bei der dritten Leſung des Etats vorgetragen hat, als bezahlte Zeitungsbeilage nach Möglichkeit zu verbreiten. Wahlmanöver bringen die preußiſchen Steuerzahler auf. Man ſtelle ſich einmal vor, das Kabinett Marx wäre ähnlich vor⸗ gegangen und hätte die Oeffentlichkeit über die Verdienſte der bürgerlichen Koalition im Reiche auf dieſelbe Weiſe unter Aufwendung öffentlicher Gelder aufgeklärt und man hört ſchon das Zeter und Mordto, das die Linkspreſſe in dieſem Falle angeſtimmt hätte. In Preußen aber darf aus öffent⸗ lichen Mitteln Wahlpropaganda für die Linke ge⸗ trieben werden. Einſpruch gegen die Eiſenbahntarif Erhöhung Reichsverband des deutſchen Hand⸗ werks hat gegen die beabſichtigte Erhöhung der Eiſenbahn⸗ tarife in einer Eingabe an das Reichsverkehrsminiſterium lebhaften Einſpruch erhoben. Zur Begründung der ablehnen⸗ den Stellungnahme wird darauf verwieſen, daß eine Er⸗ höhung der Tarife ohne jeden Zweifel eine verhängnisvolle Teuerungswelle nach ſich ziehen werde. Wenn in dieſem Zuſammenhang auch auf die unlängſt erfolgte Er⸗ höhung der Poſttarife Bezug genommen werde, ſo entbehre dieſer Hinweis doch jeden Beweggrundes, da die Tarife der Reichsbahn ſchon längſt der Geldentwertung und dem all⸗ gemeinen Teuerungsſtand angepaßt worden ſeien. Die Ein⸗ gabe verlangt mit aller Entſchiedenheit im Intereſſe der ge⸗ ſamten Volks wirtſchaft eine Ablehnung der beabſichtigten Erhöhung. Der * Auf Oſterurlaub. Reichs fuſtizminiſter Dr. Hera 5 und Reichsarbeitsminiſter Dr. Braun haben Berlin verlaſſen, um einen Oſterurlaub anzutreten. Das Geld für dieſes Der deutſche Spion! Lück wieder in Freiheit Der kurz vor den polniſchen Seimwahlen im Zuſammen⸗ hang mit der Hausſuchung bei der Deutſchen Kreditaenoſſen⸗ ſchaft in Luck in Wolhynien verhaftete deutſche Seimabgeord⸗ nete Dr. Lück iſt gegen Stellung einer hohen Kaution jetzt endlich freigelaſſen worden, weil ſich alle gegen den Verhafteten verbreiteten Gerüchte als frei erfunden erwieſen haben. Es ſtellte ſich heraus, daß Lück nicht die gerinaſte ſtrafbare Handluna begangen hatte. Man hatte ihm unter anderm auch Spionage vorgeworfen, die er zuaunſten Deutſch⸗ lands getrieben haben ſollte. Die Tätigkeit Dr. Lücks, der ſich für die Rechte der deutſchen Minderheit und die Wahrung der Intereſſen der deutſchen Grenzland⸗Gutsbeſitzer einſetzt. iſt den Polen ein Dorn im Auge. Daher wohl ſtrengte man das Verfahren gegen ihn an. Dr. Lück hat übrigens zahlreiche Drohbriefe von Polen erhalten. N e 1 Die Fürſorge für die verhafteten deutſchen Ingenieure Nach vielen Bemühungen iſt es endlich gelungen, die Ver⸗ bindung zwiſchen der deutſchen Botſchaft in Moskau und den verhafteten deutſchen Ingenieuren in Roſtow herzuſtellen. Legationsrat Schliep hat die drei Deutſchen beſucht und über ſeine Ermittlungen Bericht exſtattet. Es geht daraus hervor, daß die deutſchen Bemühungen nicht er⸗ folglos geblieben ſind. Bis zum 15. März ſind die drei Reichsdeutſchen in der Haft ebenſo ſchmählich behandelt wor⸗ den, wie der Ingenieur Goldſtein in den erſten Tagen ſeiner Gefangenſchaft, Erſt ſeit jenem Tage ſind ihnen Einzelzellen zur Verfügung geſtellt worden, die wenigſtens einigermaßen befriedigend ſind. Daß die verhafteten. Reichsdeutſchen unter der Mißhandlung durch die ruſſiſchen Gefängnisbehörden kör⸗ perlich und ſeeliſch gelitten haben, iſt nicht zu verwundern. Der Ingenieur Goldſtein litt noch bei ſeiner Ankunft in Ber⸗ lin ſehr ſtark unter den Nachwirkungen der Behandlung, die er ſich hatte gefallen laſſen müſſen. Der Deutſche, Maier, hat infolge der ungeheuren Aufregung einen Schlaganfall erlitten. Es hat erſt des Eingreifens des deutſchen Legationsrates Schliep bedurft, um ihm eine ärztliche Behandlung im Kran⸗ kenhaus zu ſichern. Alle dieſe Ermittlungen beweiſen zur Genüge, daß die ruſſiſchen Behörden alle Pflichten der Menſch⸗ lichkeit gegenüber den verhafteten Deutſchen mißachtet haben und daß es erſt der dringenden Vorſtellungen des deutſchen Botſchafters in Moskau bedurfte, um die Ruſſen zur Beob⸗ achtung ihrer Vertragspflicht anzuhalten. Das Wichtigſte bleibt allerdings noch zu tun. Wenn die Ruſſen ſich nicht ge⸗ ſcheut haben, die verhafteten Deutſchen in ſchmählichſter Weiſe zu behandeln, ſo werden ſie ſich auch nicht ſcheuen, ihnen weiter ſchweres Unrecht zuzufügen, um ihren kommuniſtiſchen Parteifanatismus zu befriedigen. Gegen dieſe Gefahr ſind die deutſchen Ingenieure bis jetzt noch nicht geſchützt. Wir ſind aber der feſten Ueberzeugung, daß die deutſche Regierung nicht ruhen wird, bis auch hier der Vertragspflicht und der Gerechtigkeit Genüge geſchehen iſt. Wenn Kommuniſten Arbeitgeber ſind Die kommuniſtiſche Piskatorbühne ſcheint ſeltſame Arbeits bedingungen zu haben. Ein am Berliner Arbeits⸗ gericht laufender Prozeß gibt darüber Auskunft. Dreiund⸗ zwanzig Statiſten ver langten von der Theaterleitung eine Gage, wie ſie bei anderen Theatern anerkannt und üblich iſt. Piskator und ſein Direktor Katz lehnen jedoch dieſe Forderung ab mit der Begründung, ſie müßten den Ueberſchuß an die Rote Hilfe abführen. Der Ueberſchuß wird alſo auf Koſten der Statiſten erzielt, indem man ihnen den verdienten Lohn kürzt. Das iſt ein merk⸗ würdiger Kommunismus. Die Statiſten haben in dem Stück: „Singende Galgenvögel“ Abend für Abend wahrſcheinlich mit Ueberzeugung den Vers geſungen: „Doch wir wollen nicht, geknechtet, ſchuften mehr 5 für Hungerlohn, Kämpfen werden wir und ſiegen für die Rote Weltunion.“ Ein packendes Lied! Aber die kommuniſtiſche Praxis iſt anders. Als die 23 Statiſten ihre Forderung ſtellten, wurden ſie ohne Kündigung entlaſſen. Die Statiſten waren nicht organiſiert, und daher glaubte der kommuniſtiſche Direk⸗ tor, nach Belieben ſchalten zu können. Das nennt ſich dann Rote Hilfe! a Der Autonomiſtenprozeß — Straßburg. 5. April. Der große Prozeß gegen die elfäſſiſchen Autonomiſten wird am 8. Mai vor dem Kol⸗ marer Schwurgericht beginnen. Es verlautet, daß er mindeſtens 14 Tage in Auſpruch nehmen wird. Das Intereſſe der Preſſe für dieſen Prozeß iſt außerordentlich groß, allein von ausländiſchen Journaliſten ſind bisher bereits über 150 Preſſekarten angefordert worden. Die Ueberführung der An⸗ geklagten nach dem Kolmarer Gefängnis wird in den nächſten Tagen ſtattfinden. 1 Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfg. 1928 Nr. 164 II Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34 R. M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dur Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Politiſches Oſter⸗Panorama Zwei, drei Tage vor dem Oſterfeſte iſt allenthalben das politiſche Intereſſe nur gering. Man hat in den letzten Wochen auf innen⸗ und außenpolitiſchem Gebiete ſo viel auf⸗ regendes oder auch nur künſtlich aufgebauſchtes über ſich er⸗ gehen laſſen müſſen, daß man überall herzlich froh iſt, wenigſtens in dieſer ſtillen Karwoche von allem, was nach Politik ſchmeckt, nur wenig vorgeſetzt zu hekommen. Nach dem trübſeligen Wetter, das wir ſo viele Tage hindurch erdulden mußten, bringt man der eifrig erörterten Frage nach dem Oſterwetter faſt überall viel mehr Intereſſe entgegen als aller Politik- Hindenburg und viele Miniſter ſind bereits auf Oſterurlaub gegangen und wer es irgend einrichten kann, der wird die Feiertage, wenn auch nicht zu größeren Reiſen, ſo doch zu Ausflügen in Gottes freie Natur benutzen und wenn das trotz dem heute wieder herrſchendem verheißungsvollem Sonnenſchein, ſchließlich doch nicht möglich ſein ſollte, zur friedlichen Entſpannung und Selbſtbeſinnung in ſeinem Heim, Doch gerade weil wir allen unſeren Leſern wünſchen möchten, daß ſie ſich die Feiertage über möglichſt fernhalten ſollen von allem, was mit Politik zuſammenhängt, erſcheint es uns empfehlenswert, vorher noch einmal in großen Zügen einen zuſammenfaſſenden Ueberblick über die poli⸗ tiſche Geſamtlage zu geben. Daß man dabet mit der Innenpolitik anfängt und zunächſt auf die bevorſtehen⸗ den Reichstagswahlen zu ſprechen kommen muß, iſt un⸗ umgänglich, obwohl wir gerade über dieſes Thema im un⸗ mittelbaren Anſchluß an die Auflöſung des Reichstages die nun entſtehenden Fragen von den verſchiedenſten Geſichts⸗ punkten aus beleuchtet haben. Etwas ſehr wichtiges und grundlegendes iſt jedoch dabei noch nicht angeführt worden, und zwar wahrſcheinlich deshalb nicht, weil man ſolche grund⸗ legenden Kenntniſſe ſehr optimiſtiſcherweiſe überall als be⸗ kannt vorausſetzte. Nach unſeren Erfahrungen iſt das jedoch durchaus nicht der Fall und wir glauben deshalb nichts über⸗ flüſſiges zu tun, wenn wir unſeren Leſern als Material für die nach den Feiertagen ſich entwickelnden Wahldebatten im folgenden noch einmal mit, einigen Zahlen au die Hand gehen. Wieviel Wählerſtimmen und Mandate erhielten die ein⸗ zelnen politiſchen Parteien bei der letzten Reichstagswahl im Dezember 1024? Die Sozkaldemokr aten konnten 7,8 Millionen Stimmen für ſich buchen und erhielten darauf⸗ hin 131 Mandate. Dieſer Zahl am nöchſten kamen bie Deutſchnationalen, mit 6,7 Millionen Stimmen und mit 111 Mandaten die größte bürgerliche Partei im Reichstag. Das Zentrum erhielt 4,1 Millionen Stimmen und 69 Mandate, die Deutſche Volkspartei 30 Millionen Stimmen und 51 Mandate, die Kom mu⸗ niſten 2,7 Millionen Stimmen und 45 Mandate, die Demokraten 19 Millionen Stimmen und 32 Mandate, die Bayeriſche Volkspartei 1, Millionen Stimmen und 19 Mandate, die Wirtſchaftspartei 12 Mil⸗ lionen Stimmen und 21 Mandate und die Nattonal⸗ ſozialiſten 0,9 Millionen Stimmen und 14 Man date. Hierüber genau im Bilde zu ſein, iſt ſelbſtverſtändlich von grundlegender Wichtigkeit für jedermann, der bei dem nun einſetzenden Wahlkampf mitreden und mitwählen will. Solche nackten Wahrheiten immer wieder einmal aufzu⸗ tiſchen, ſelbſt auf die Gefahr hin, vielen etwas ihnen ſchon be⸗ kanntes zu ſagen, erſcheint uns auch im Hinblick darauf er⸗ forderlich zu ſein, weil ja bekanntlich die Mehrzahl aller Wahlberechtigten dem weiblichen Geſchlechte angehören, bei dem man im allgemeinen für Zahlen kein ſo gutes Ge⸗ dächtnis vorausſetzen kann, wie bei den ſogenannten Herren der Schöpfung. Außerdem muß man ſchon bei den vorberei⸗ tenden Phaſen des jetzigen Wahlkampfes und u. E. gerade bei ihnen, ſtets im Auge behalten, daß diesmal nicht weniger als 3 Millionen Jungwähler zum erſten Male zur Wahlurne gehen werden. Sicherlich werden alle Parteien ſich nach allen Regeln der Kunſt bemühen, einen möglichſt großen Teil dieſer erſtmaligen Wähler für ſich zu gewinnen. Denn 115 wiſſen wir ja: Wer die Jugend für ſich hat, hat die Zu⸗ unft! Doch bevor es zum Austrag der großen Wahlſchlacht mit dem Stimmzettel kommt, werden wir auf innerpolitiſchem, genauer geſagt auf lohnpolitiſchem Gebiete noch auf zahlreiche mehr oder minder heftige Auseinanderſetzungen ge⸗ faßt ſein müſſen. Die bereits in den letzten Wochen ant, dieſem Felde ausgefochtenen Kämpfe konnten erfreulicher⸗ weiſe ſo geregelt werden, daß für den Staat und für das Volksganze kein Schaden daraus entſtand und hoffentlich in der weiteren Auswirkung der vereinbarten Regelungen auch nicht entſtehen wird. Mögen auch alle anderen uns noch bevorſtehenden lohnpolitiſchen Auseinanderſetzungen auf bei⸗ den Seiten von der verſtändnisvollen Einſicht getragen ſein, daß Kapital und Arbeit aufeinander angewieſen ſind, wie die Glieder ein⸗ und desſelben Körpers, wie Kopf und Hand. Wenn wir nun noch einen kurzen Rundblick auf die Außenpolitik werfen wollen, ſo gebietet es ſchon die Höflichkeit, daß wir ihn zunächſt auf unſere Nächbarn lenken. Mit verſchiedenen von ihnen haben wir ja zwar die ſchönſten Verträge geſchloſſen, ſo mit Frankreich bekanntlich den von Locarno und mit Rußland ben von Rapallo und Ber⸗ lin, trotzdem ſind wir aber leider immer noch weit entfernt davon, von dieſen Nachbarvölkern als von„lieben Freunden, getreuen Nachbarn und dergleichen“ reden zu können. Augen⸗ blicklich beliebt es unſerem franzöſiſchen Nachbarn wieder ein⸗ mal, allerlei Verſuchsballons in der Repara⸗ 1 tivnsfrage und einer ihm offenbar ſehr am Herzen lie⸗ genden Verquickung der Daweszahlungen mit dem inter⸗ alliierten Schuldenproblem, in die Welt zu ſchicken. Von der Räumungsfrage aber, die uns nieltauſendmal mehr am 2. Seite. Nr. 164 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. April 1928 Herzen liegt, als alles andere, iſt es ſchon ſeit längerer Zeit ſehr befremdlich ſtill geworden in Frankreich. Statt deſſen benutzen einige franzöſiſche Hetzzeitungen den Konflikt, den wir augenblicklich mit unſeren ruſſiſchen Nachbarn haben, dazu, um in lächerlich⸗perfider Weiſe von den heimlichen Kriegsrüſtungen zu phantaſieren, die wir angeblich in Rußland ſchon ſeit Jahr und Tag betreiben. Diooch weit über die Grenzen Deutſchlands iſt man ſich ja längſt darüber klar, daß all dieſe ſyſtematiſchen Verleum⸗ dungen den Franzoſen nur als Vorwand dienen, um nicht abrüſten zu brauchen. Nachdem jetzt auch noch die Abrüſtungs⸗ beſprechungen zwiſchen Frankreich und England mit einem Fiasko geendet haben und Frankreichs Paktverhandlungen mit Amerika langſam aber ſicher im Sande zu verlaufen dro⸗ Hen, gehört ſchon ein großes Maß von Optimismus dazu, an⸗ geſichts der Rüſtungswahn⸗Beſeſſenheit der für den Welt⸗ frieden verantwortlichen Völker nicht an einer beſſeren Zu⸗ kunft der Menſchheit zu verzweifeln. Was unſere engliſchen Vettern angeht, ſo iſt be⸗ kännt, daß ſie ſich gegenwärtig wieder einmal in nicht un⸗ weſentlichen außenpolitiſchen Nöten befinden. Nicht nur in Aegypten, ſondern auch in Arabien und in Indien gärt es verhängnisvoll. Auch in ſozialpolitiſcher Beziehung hat England augenblicklich mit ernſten Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch in dieſer Hinſicht mögen vielleicht Viele, nicht nur in England, ſondern auch bei uns in Deutſchland einen ge⸗ wiſſen Troſt darin erblicken, daß ſelbſt in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, das bei uns in Europa und heſonders im verarmten Deutſchland den Meiſten als das Land erſcheint, in dem Milch und Honig fließt, eine kataſtrophale Arbeits loſigkeit eingetreten iſt. Der amerikaniſche Gewerkſchaftsbund ſchätzt, daß etwa 18 Prozent ſämtlicher Arbeiter in den Vereingten Staaten arbeitslos ſind. Bei einer Geſamtziffer von 40 Millionen Arbeiter käme man darnach auf eine Arbeitsloſenziffer von 7,2 Mil⸗ lionen. 5 Darüber gewiſſermaßen ſchadenfroh zu ſein, wäre bei der heutigen innigen Verflochtenheit der geſamten Weltwirtſchaft i ziemlich das törichſte, was man tun könnte. Doch immer⸗ hin mag es uns Leidgeplagten ein Beweis darüber ſein, daß alles auf Erden dauernder Veränderung unterworfen iſt. Nicht nur in wirtſchaftlicher Hinſicht iſt es ſo, ſondern auch auf politiſchem Gebiete herrſchen dieſe ewigen Geſetze. Aus die⸗ ſer Erkenntns mögen wir in ber jetzigen Paſſionszeit des deutſchen Volkes die Gewißheit ſchöpfen, daß auch für Deutſch⸗ land einmal ein Tag der Auferſtehung anbrechen wird. H. A. M. Das Verdon Bauprofekt Nach langen Verhandlungen iſt jetzt, wie gemeldet, im Rahmen des Reparationsſachlieferungsverkehrs der Vertrag über das Verdon⸗Bauprojekt zuſtande gekommen. Das Un⸗ lernehmen betrifft die Errichtung einer Talſperre bei dem in der Nähe von Nizza gelegenen Ort Verdon; durch die Regu⸗ lierung eines kleinen Gebirgsfluſſes in den ſüdfranzöſiſchen Alpen und den Bau eines Staubeckens ſoll die Vorausſetzung für die Errichtung eines Waſſerkraftwerkes geſchaffen werden. Von dem für das Verdon⸗Profjekt bereitgeſtellten Kredit gehen 18 Millionen über Reparationskonto, der reſtliche Anteil muß nach den Verfahrensvorſchriften in bar gezahlt werden. s sollen etwa 500 Arbeiter aus Deu tſchland an Ort und Stelle beſchäftigt werden. Auf deutſcher Seite iſt Reihe von Firmen an dem Profekt intereſſtert. Disziplinarverfahren gegen v. Jagow Nach einer Meldung des ſozilaldemokrattiſchen Preſſe⸗ lenſtes hat die preußiſche Regierung von der letzten Möglich⸗ eit, dem am Kapputſch beteiligten früheren Polizeipräſtden⸗ ten v. Jagow keine Penſion zahlen zu müſſen, Ge⸗ brauch gemacht und das Diſziplinarverfahren gegen ihn ein⸗ geleitet. Bekanntlich erging kürzlich ein Urteil des Reichs⸗ richts, das den preußiſchen Staat zur Zahlung einer hohen Jenſion an Jagow verurteilte. Das Reichsgericht hatte es der preußiſchen Reglerung aber in der Urteilsbegründung freigeſtellt, auf dem Wege des Diſziplinarverfahrens gegen Jagow vorzugehen. Die nächſte interparlamentariſche Konferenz. Wie aus Prag gemeldet wird, beſchloß der Vorſtand der interparla⸗ menkariſchen Union, die nächſte Konferenz am 26. Au guſt in Berlin abzuhalten und Dr. Wirth mit der Bericht⸗ Erſtattung über die gegenwärtige Entwicklung des parla⸗ mentariſchen Syſtems zu beauftragen. nicht gebilligt. Die Organiſierung des Notprogramms Im Reichs miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft fanden am Mittwoch Beſprechungen mit den beteiligten Orga⸗ niſationen der Landwirtſchaft, des Handels, der Fleiſcher und der Verbraucher über eine aufarund des Notprogramms für die Organiſation und Förderung des Abſatzes von Schlachtviehund In Bezug auf den fachlichen Anhalt der vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft vorgeſchlagenen Richtlinien herrſchte bei allen Beteiligten völlige Uebereinſtimmung. Hin⸗ gegen konnte über die anteilmäßige Zuſammenſetzung des Verwaltungsrates der zu gründenden Geſellſchaft eine Eini⸗ gung bisher noch nicht erzielt werden. Die Verſchwendung der Krankenkaſſengelder für koſtſpielige Prunkbauten wird immer ärger, Auch für die Ausſtattung der Innenräume werden Aufwendungen gemacht, die den luxuribſeſten Privaträumen nichts nach⸗ geben. So leiſtete ſich die Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe Köln neuerdings einen Neubau von 4 Millionen Mark. Es wurden allein für 80 000% Marmor( und anderer Kunſtſtein verarbeitet. Auch die allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe Leipzig beſitzt einen neuen Verwaltungs⸗ palaſt, der über 5 Millionen Mark koſtet. Die ebenfalls ſozia⸗ liſtiſch verwalteten Ortskrankenkaſſen in Danzig und Nürnberg verausgabten für Neubauten etwa 2,5 und 3 Millionen Mark. Anſtatt die Ueberſchüſſe der Kaſſe im In⸗ tereſſe der minderbemittelten Mitglieder zu verwenden, in⸗ dem man die Unterſtützungsſätze erhöht oder die Beitrags⸗ leiſtungen herunterſetzt, ſpekultiert man in in großzügiger Weiſe mit den Ueberſchüſſen; deres iſt es, wenn beiſpielsweiſe dſe Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe in Magdeburg ihren Grundbeſitz in den letzten zwei Jahren um 850 000/ ſteigerte. Die Allg, Ortskrankenkaſſe in Düſſeldorf hat einen rieſigen Neubau ſaſt beendet. Das Objekt erfordert mehrere Millionen Mark. Gegen die Stimmen der Arbeitgeber be⸗ ſchloß man in Frankfurt a. M. einen gewaltigen Neubau. Koſtenanſchlag rund 5 Millionen Mark. Der Bericht dieſer Kaſſe über das Jahr 1926 verzeichnete einen Ueberſchuß von 3417 648„/. Weiter erfahren wir, daß die 28 000 Mitglieder zählende Allg. Ortskrankenkaſſe Bielefeld einen Rieſen⸗ bau im Werte von 1,2 Millionen Mark errichtet hat. Mit welchen unglaublichen Argumenten man die Verſchleuderung von Mitgliedsbeiträgen zu decken ſucht, zeigt ſich in der Begründung, die die Allg. Ortskrankenkaſſe in Bitterfeld gibt. Der bisherige Bau enthalte menſchen⸗ unwürdige Räume. Doch wohnt heute die vorgeſetzte Verſicherungsbehörde in eben den ſo gekennzeich⸗ neten Räumen. Die Allg. Ortskrankenkaſſen in Bünde(Weſt⸗ falen), Oppenheim, Beuel, Brechtesgaden und Wilsdruff, alles kleinere Orte mit geringen Mitgliederbeſtänden, haben ſich wahre Luxusbauten mit ebenſolchen Einrichtungen zu⸗ gelegt, deren Wert zwiſchen 80 000 und 300 000 ſchwankt. Da die Verwaltung dieſer Krankenkaſſen durchweg aus Sozialiſten zuſammengeſetzt ſind, ſind die angefügten Beiſpiele hervorragende Belege für Theorie und Praxis. Finanzſorgen in der engliſchen Arbeiterpartei In einer außerordentlichen Sitzung der Arbeiterpartei, in der die finanzielle Vorbereitung der Neuwahlen des kommen⸗ den Jahres beſprochen wurde, teilte Macdonald mit, daß die Finanzlage der Arbeiterpartet und der Gewerkſchaften ziem⸗ lich kritiſch ſei, da die Normal⸗Jahreseinnahme der Partei für politiſche Zwecke nur 50 000 Pfund ausmache und in den letzten Monaten ein ſo ſtarker Einnahmerückgang erfolgte, daß man im laufenden Jahre nur 25 000 Pfund verfügbar habe, falls ſich nicht neue Einnahmequellen erſchließen ließen, Der Einnahmenausfall iſt in der Hauptſache auf den ſtar⸗ ken Rückgang der Beiträge aus den Kreiſen der Gewerkſchafts⸗ mitglieder zurückzuführen. Teilweiſe iſt dies eine Folge des ſtarken Rückganges der Mitgliederzahl als ſolcher, daun aber auch eine Folge des von der Regierung Baldwin durchge⸗ drückten neuen Gewerkſchaftsgeſetzes, nach welchem nur von ſolchen Mitgliedern der politiſche Beitrag eingezogen werden kann, die einen entſprechenden ſchriftlichen Antrag ſtellen. Terrorakte in Jugoſlawien — Belgrad, 5. April. Nach einer Meldung aus Marburg an der Drau, wurden von floweniſchen Faſziſten die deut ⸗ ſchen Aufſchriften beim Sekretariat des politiſchen und wirtſchaftlichen Vereins der Deutſchen und der deutſchen Völ⸗ kerbundsliga gewaltſam entfernt, nachdem ſie kurz vorher von der Polizei bereits beanſtandet worden waren. Es liegt nahe, die gewaltſame Entfernung, die jeder geſetzlichen Handhabe entbehrt, auf die Polizei ſelbſt zurückzuführen. Wie es heißt, wird der Vorfall in Belgrader Regierungskreiſen D Fleiſch zu gründende Geſellſchaft ſtatt. Magdeburg denn nichts an⸗ Letzte Meldungen Der Lohnkonflikt in der ſächſiſchen Metallinduſtrie — Dresden, 5. April. Die Einigungsverhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium mit dem Ziel einer Verbindlichkeits⸗ erklärung des Manteltarifſchiedsſpruches für die ſächſiſche Metallinduſtrie haben kein Ergebnis gezeitigt. Die Eut⸗ ſcheidung liegt nunmehr beim Reichsarbeitsminiſter. Die Streiks der ſächſiſchen Metallarbeiter drehen ſich lediglich um die Lohnfrage. Das Lohnabkommen lief Ende März ab und wurde nicht erneuert, da die Unternehmer keine Lohnzuſchläge machen wollten. Es herrſchte alſo ein tarifloſer Zuſtand, der die Arbeiterſchaft einzelner Betriebe in den Stand verſetzte, nach Ablehnung ihrer Lohnforderungen durch einzelne Unter⸗ nehmer in den Streik zu treten. Der Konflikt im Baugewerbe — Berlin, 5. April. Der vom Schlichter für das Bauge⸗ werbe kürzlich gefällte Schiedsſpruch, nach dem vom 1. April ſan eine Lohnerhöhung um 6 Pfg. pro Stunde für alle Bau⸗ arbeiter eintreten ſoll, iſt von beiden Parteien abgelehnt wor⸗ den. Nunmehr wird in der nächſten Woche das Haupttarifamt für das Baugewerbe zuſammentreten und die endgültige Ent⸗ ſcheidung über eine Verbindlichkeitserklärung treffen. Bankier Levy verhaftet — Berlin, 5. April. Der wegen Konkursvergehens, Unter⸗ ſchlagung und Betrug von der Berliner Staatsanwaltſchaft geſuchte Berliner Bankier Levy, Inhaber des Bankgeſchäftes Landgraf und Schneider, der nach dem Zuſammenbruch ſeiner Firma ins Ausland geflüchtet war, iſt in Riga von der let⸗ tiſchen Kriminalpolizei verhaftet worden. Eine Naphthaquelle in Oſtoberſchleſien — Pleß. 5. April. Vor einigen Tagen erfolgte auf dem Gelände um Pleß bei Altdorf der Ausbruch einer Naphta⸗ quelle, der ſich alle 20 Minuten wiederholt. Zur Zeit iſt eine Spezialkommiſſion an der Arbeit, die Ertragfähigkeit dieſer Quelle zu unterſuchen. Grauſige Familientragödie — Kopenhagen, 5. April. Ein furchtbares Familiendrama trug ſich vorige Nacht in Biergſtedt bei Inderup zu. Gegen Morgen bemerkten Anwohner, daß in dem Hauſe eines ruſſi⸗ ſchen Emigranten Feuer ausgebrochen war. Man drang in das Haus ein und entdeckte, daß mit Petroleum übergoſſenes Stroh in den Zimmern angezündet worden war. Es gelang, den Brand zu löſchen. Die Frau des Ruſſen, eines In⸗ genieurs Votkewitch, ſein 19 jähriger Sohn, ſeine Tochter und ſeine Schwiegermutter lagen kot in ihren Betten. Sie waren durch Beilhiebe getötet. Der Ingenieur; ſelbſt hatte ſich auf dem Dachboden e t. Man nimmt an, daß er die grauſige Bluttat wegen wirt haftlicher Notlage begangen hat. Revolverattentat — Wien, 5. April. Gegen den Direktor des Lemberger ukrainiſchen Gymnaſtiums wurde von vier maskierten Studenten ein Revolverattentat verübt, wobei der Direk⸗ tor jedoch nur leicht verletzt wurde. Die Studenten, die ver⸗ haftet wurden, wollen das Attentat wegen des Verbots einer Schezenko⸗Feier durch den Direktor verübt haben. Muſſolini amneſtiert — Nom, 5. April. Aus Anlaß des Oſterfeſtes hat Muſſo⸗ lini eine Amneſtie für Vergehen gegen das faſziſtiſche Regime erlaſſen. Von ihr werden 500 Perſonen betroffen. Der albaniſch⸗jugoſlawiſche Konflikt — Belgrad, 5. April. Der engliſche und der franzbſiſche Geſandte haben geſtern im Außenminiſterium vorgeſprochen, um ſich über die Lage an der albaniſchen Grenze zu unter⸗ richten. Die albäniſche Gren zſperre gegen Jugoflawien wird ſeit einigen Tagen ſtreng gehandhabt. Zwiſchenſälle haben ſich bisher an der Grenze noch nicht ereignet. Auch Jugoflawien beabſichtigt, Maßregeln an der Grenze zu er⸗ greifen, um Zwiſchenfällen vorzubeugen. Erdbeben in Südſchweden — Göteborg, 5. April. Ein heftiger Erdſtoß wurde geſtern früh in Maln bei Lyſekil und an anderen Stellen der Um⸗ gebung Göteborgs verſpürt. Die Erſchütterung war ſo ſtark, daß Schornsteine einſtürzten. Im Laufe des Vormittaas er⸗ eigneten ſich dann noch weitere Erdſtöße. Engliſche Kohlenabſatzſchwierigkeiten — London, 5. April. In England ſind ſeit dem 1. Oktober des Vorjahres 300 Kohlengruben mit einer Belegſchaft von 40 000 Mann geſchloſſen worden. Ein ruſſiſches Dementi — Moskau, 5. April, Amtlich wird die in Paris auf⸗ getauchte Preſſemeldung über eine deutſch⸗ruſſiſche „Intereſſen⸗Gemeinſchaft“ im Donez⸗Gebiet zur Herſtellung von Kriegsmateriab als erfunden bezeichnet. 5 Vom Sterben, Auferſtehen und Schöpfertum »Von Evamaria Blume es gibt nur einzelne Menſchen, von deren Leben wir ganz ſtark den Eindruck des Schickſalhaften haben, als ob eine groß denkende, planvolle Macht dahinter ſtände, deren f Adern dieſes einzelne Leben wie unter Zwang herauszuſtellen Angetrieben wird. Im Künſtler haben wir den e 97 diefes Angetriebenen, wie ihn ein Goethe empfunden Anz gekennzeichnet hat:„Sp mußk Du ſein, Dir kannſt Du nicht entfliehen!“ So ſſtark ſpürt er den Plan in ſeinem Ge⸗ ſchick, daß er es als„geprägte Form“ anſpricht,„die lebend ſich entwickelt.“ Ob dieſe Entwicklung ſeinem eigenen Ge⸗ ſtgaltungsvermögen 1 oder nicht, bleibt ihm eine offene Frage, wie er denn immer wieder bekannt hat:„Viel⸗ leicht die Götter wiſſen allein, was ſie wollen und was ſie Mit uns wollen, ihr Wille geſchehe“ Wenn wir nun auch im Künſtler die höchſte Steigerung des Typus Menſch, den ſchöperiſchen, den Schickſalsmenſchen ſehen, ſo lebt doch in ſedem feiner organiſierten Menſchen ein Sſlück Geſtaltungskraft von ganz verwandter Art. Ein Bruch⸗ tell vom großen geiſtigen Schöpfungswillen, der aus dem Weltplan für alle kedek, die ſich vor der darwiniſtiſchen Seuche des letzten Jahrhunderts zu bewahren wußten, findet ſſch auch in ſedem perſönlichen Ringen. Gelſt, den letzte Fragen bewegen und nicht ruhen laſſen: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Gibt es einen Sinn des Lebens? N. Der ſchöpferiſche Menſch 8 alſo nicht ſchlechthin nur der Künſtler 28 hat ganz unſchöpferiſche Künſtler gegeben deren Talent nur über das Weſen ihres Künſtlerkums hinweg⸗ Akäuſchte. Einzig die Art, aus welcher heraus wir unſer Leben formen, d. h. wie wir das, was uns begegnet, auf⸗ 1 und umwandeln, iſt ein rechtmäßiges Zeugnis für unſer Tun und Laſſen. Die Affekte, die bel uns in Schwin⸗ gung geraten, ſtellen im Grunde einge ganz ungewollte Er⸗ e dar, find Gegenwirkung, Reſonanz, mögen ſie ſich noch ſo ſeidenſchaftlich gebärden. Mag auch der echte Künſtler immer der Träger gewaltiger Leidenſchaften ſein— auf dem Leiden liegt bier alles Schwergewicht. Die Affekte ſind noch nicht das ſchöpferiſche Element an ſſch, ſondern deſſen Grund⸗ lage. Darum hat der leidenſchaftlich erxegbare Menſch die ſtärkeren Vorgusſetzungen des Schöpferiſchen in ſich; damit in jedem ſchaffenden bruch kommt, die ihrem ordnenden, geſtaltenden Willen Schweigen verſchafft. Kosmiſche und chaotiſche Mächte ſind die beiden Pole der Menſchheit, wie ſie die des Einzellebens find. Ungeformkes und Formendes ruhen wie die Wagerechte unter dem Senkrechten im All, und als hohes Symbol ſchrei⸗ tet der Menſch, der die Wagerechte des Tieres überwunden hat, und legt den Urquell alles Hohen und Erhabenen, was er je empfunden, in das geſtirnte Firmament zu ſeinen Häuptern. Alle Erlebniſſe und Begegniſſe, alle Schickungen, die ohne reger unſeres Weſens. Wie weit wir ihnen eine Auswirkung bis ins Schickſalhafte gewähren, d. h. ſie der Idee im kos⸗ miſchen Grunde dieſes einen Lebens einzuordnen vermögen, das hängt von dem Grade ab, in welchem wir das Chaptiſche in uns bereits mit dem Kosmiſchen überbaut und durch⸗ drungen haben. Nicht als wir nun einen fertigen Schilb für ſeden Auprall bereit hätten, der uns des Ringens mit dem Ungeformten, dem Chaoktiſchen entheben dürfte. Schick⸗ ſal ſchont nicht— aus Liebe. Mit dem Schwert tritt es uns uns an— nicht mit dem W Die Wagerechte iſt und bleibt der Kamofplatz, auf dem aus Siegen und aus Nieder⸗ lagen eine höhere Welt ſich baut, d. h. Stekgerung zu Idee und Schickſal ſich vollziehen. Wäre unſer modernes Ohr nicht ſo verdorben für die Schlichtheit und Tiefe einer ſakralen Sprache, wir verſtünden ohne ſolche Umwege den Sinn jenes „Denen die Gott lieben, müſſen alle Dinge zum Beſten dienen.“ Der Dualismus des Weltganzen— hier iſt kein Wider⸗ ſpruch— geht als tiefe Leidenslinie mitten durchs Weſen des ben Menſchen. Er iſt der Unterworfene und der Siegende, der Chaotiſche und der Kosmiſche, der Sterbende und der Auferſtehende zugleich. Und aus der überragenden Perſpektive Ehriſt iſt über allens Menſchringen das un⸗ ulllliche Wort geſprochen:„Es ſei denn, daß das Weizen⸗ korn in die Erde falle und ſterbe— ſonſt bringt es keine Frucht!“ Das große Stirb und Werde iſt Kriterkum alles Schöpferiſchen und berührt ſich mit dem Religiöſen. Die 1 99 Gewalt reltgibſer Epochen legt eindeutig Zeugnis afür ab. 5 Nie hat die Welt ein erhabeneres Symbol für ihr gött⸗ liches Geheimnis, die religo, d. h. die Wiederverbinhung von Himmel und Erde— gefunden, als die Wagerechte»hüht an der Senkrechten, das Kreuz des ſterbenden und auferſte⸗ henden Weltheilandes. Hier iſt der Angelpunkt einer Welt⸗ wende. Angel⸗ und Wendepunkt immer noch für jedes ein⸗ allerdings auch die weit größere Gefahr, daß im Chaos brau⸗ fender mpfindungen nicht jene höhere Stimme zum Durch⸗ zelne Leben, das der Erlöſung teilhaft geworden, zu ſchöpfe⸗ riſchem Aufſtieg gelangt. In dieſem Wort von der Erlöſung unſer Zutun heran dringen, ſie alle ſind die Mahner und Er⸗ geht es um allen Tieſſinn, alle Gewalt dieſer religio, in der göttliche und menſchliche Weſenheit zu myſtiſcher Vereinigung gelangen und das neue, das eigentliche, das ſchöpferiſche Leben offenbaren, für das alles Vergängliche nur ein Gleichnis iſt. O Karfreitagskonzert im Mannheimer Rundfunk Die hieſige Beſprechungsſtelle bringt Karfreitagmittag 1230 über die Sender Stuttgart und Frankfurt a. M. das Oratorium „Der Tod Jeſu“ von Joſeph Martin Kraus zur Auf⸗ führung. Das Werk iſt für Soli, Chor, Orcheſter und Cembalo von J. St. Winter bearbeitet, der auch die muſika⸗ liſche Leitung übernommen hat. Dem Konzert geht ein ein⸗ führender Vortrag von Dr. H. Holzbauer voraus. Die Beſetzung des Heidelberger Intendantenpoſteus mit Erwin Hahn, dem bisherigen Leiter des Rudolſtädter Landestheaters wurde in der geſtrigen Sitzung des Heidel⸗ berger Stadtrats genehmigt. Damit iſt das letzte Wort in der Heidelberger Intewdantenfrage geſprochenn?! e Muſtik mit Koſtüm begleitung. Dies iſt der neueſte Clou im Konzertleben, der natürlich von Amerika ſeinen Ausgang nimmt. Man kennt zwar den umgekehrten Begriff, Koſtüme (bezw. Modenſchauen!) mit Muſikbegleitung, aber die oben⸗ erwähnte Neuerung war einer amerikaniſchen Pianiſtin, Miß Margaret Shofwell, vorbehalten, die kürzlich in einem Kon⸗ gerte ihr Publikum damit überraſchte und entzückt.— Jedes Muſikſtück braucht ſein paſſendes Gewand!“ war ihr Motto. So erſchien ſie in einem ſauftfließenden, zeitloſen Gewande aus weißer Seide, um eine Sonate von Chopin vorzutragen; aber ſeine Nokturnes ſpielte ſie in einem Sammetkleide von düſter flammendem Rot. Moderne Komponiſten brachten ſie in goldbrauner Charmeuſe mit Federbeſatz zu Gehör, und List ſpielte ſie in roſa Chiffon mit Silber, Beethoven dagegen er⸗ forderte ihrer Meinung nach königsblauen Sammet mit wei⸗ ßem Pelsbeſatz. Sie erklärte, daß es zwar eine Vergrößerung der Unkoſten für eine Künſtlerin ſei, ſolchermaßen für jeden der Komponiſten ihres Programms das paſſende Koſtüm an⸗ zulegen, daß ſie aber die größten künſtlerſſchen Erfolge damit erringen werde, denn das Gefühl, dem Weſen des betreffenden Muſtkſtückes entſprechend gekleidet zu ſein, erleichtere ihr das Sich⸗Einfühlen in die Intentlonen des Komponiſten ganz un⸗ geheuer. Solange ſie ein ganzes Programm in ein und dem⸗ ſelben Koſtüm vorgetragen habe, ſei ſie hinterher vollkommen erſchöpft geweſen, während ſie jetzt trotz des anſtrengenden raſchen Kleiderwechſels zwiſchen den einzelnen Konzert⸗ nummern keinerlei Ermüdung ſpüre, ſelbſt wenn ſie eine lange uud ſchwierige Spielfolge durchgeführt habe. i 1 1 1 5 EN Donnerstag, den 5. April 1928 Neue Maunßeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 5 g. Seite. Nr. 164 Karfreitag 5 Karfreitag iſt morgen. Es gibt unter den kirchlichen Ta⸗ gen und Feſten wohl keinen Tag im Jahr, der immer noch ſich ſolcher Beliebtheit und ſo großen Verſtändniſſes erfreut wie eben dieſer Tag. Nehmt ihn weg, und wir verarmen, verrohen vollends, ſtreicht ihn durch in den Blättern euerer Kindheit und Jugendzeit und ihr beraubt euch des Großen und Erhabenen. Tragt ihn fort, den Kruzfixus, wenn ihr könnt, und ihr nehmt euch den letzten Halt und die letzte Zu⸗ perſicht! Wenn ihr könnt, ſage ich. N Einſtweilen iſt dafür geſorgt, daß es bleibt, das Kreuz. Nicht als ob ich dabei des Staates gedächte, als des Schirm⸗ herrn von Religion und Altar. Nicht als ob ich der Geſetz⸗ gebung vertraute als der Behüterin und Beſchützerin des Chriſtentums und ſeiner Schule— nein, was ſind Menſchen und ihr Tun, was ſind Staaten, Parlamente, Körperſchaften und Vertretungen— mit unerbittlicher Streuge und Währ⸗ haftigkeit wird ihr Bild in der Paſſionsgeſchichte an geeigneten Stellen gezeichnet. Und dies Bild iſt kein freundliches und kein erfreuliches. Verräter an der Menſchlichkeit ſind ſo oft die Vertreter der Menſchheit. Das Kreuz aber bleibt. Der atheiſtiſche oder religionsloſe Stagt wird es nicht zerſtören, und der ſogenannte chriſtliche wird ſeinen Ruhm nicht ver⸗ mehren. Das Kreuz erhält ſich ſelbſt, es bedarf unſeres Ar⸗ mes nicht, weil ſeine Arme reichen und ausreichen bis an das Ende der Tage. Es bleibt, ſchreibt einmal A. Lange, eine weltgeſchichtliche Macht durch Jahrhunderte, ſolange noch der Nerv eines Menſchen unter dem Schauer des Erhabenen er⸗ zittern kann. „Die Frage iſt nur, ob wir ſelbſt und unſer Geſchlecht den Willen und die innere Kraft haben, dem Karfreitag und ſei⸗ nem Kreuz ſeine adäquate Deutung zu geben. Denn mit Rührſeligkeit und bloßen Stimmungen iſt's hier nicht getan. Die neuteſtamentlichen Quellen reden eine ſo furchtbare und entſetzliche Sprache, daß man aufs Neue vergeht, wenn man ſich mit ein wenig Rührung vom grauſamen Eruſt der Dinge loskauft.„Weint nicht über mich“ bat der ſterbenswillige Herr. Damit werden wir der Sache auch nicht gerecht, daß wir dem Kruziftrus Heldenverehrung zollen und ihn zu einem idegliſtiſchen, am Ende gar ſozfaliſtiſchen Märtyrer machen. Das hieße aufs Neue, ihn verſpotten und ihn der derrlichkeit entkleiden. Nein, die Sphäre des bloß Menſch⸗ ichen genügt hier nicht. Die Kategorien unſeres Vergleichens wund Denkens reichen hier nicht aus. Der Dornengekrönte und ſein einzigartiges Dulden und Sterben macht alle e die wir ſo gerne ziehen, zunichte. Er paßt nun einmal nicht zu uns, drum haßten ſie ihn, die alten und neuen Chriſtushaſſer. Er iſt nun mal gegen unſer Denken und ſeine von unten her beſtimmte Qualikät, drum kehnten ſie ſich auf, die alten und neuen Kritiker und Nörg⸗ ker. Es iſt darum zwar billig, aber ungemein gedankenlos, wenn immer wieder in Zeitungen und Aufſätzen, in Pre⸗ digten und Betrachtungen moraliſtiſches Gerede aufgelöſt wird etwa ſo, daß es heißt: er war treu, ſei du es auch! Er liebte die Menſchen, liebe du ſie auch, er war gut, ſei du es auch! Wer ſo redet, der vermenſchlicht, der entweiht das Hei⸗ ligtum, denn der Gekreuzigte und wir ſind zwei Welten. Er iſt wirklich der„König der Könige“, auch am Fluchholz, und da erſt recht, er iſt wirklich der Sieger über Hölle, Tod und Teufel, auch im ſcheinbaren Unterlſegen und da beſonders; ex iſt wirklich der Retter der Welt in dem Augenblick, da ſie ihn verwirft und in ihm erſt ganz. So nur werden wir dem Karfreitag gerecht und ſo nur deuteten ihn die Jahrhunderte, von denen wir ihn überkommen haben. Und ſo nur, das muß hinzugefügt werden, braucht ihn das entwurzelte, geiſtig heimatloſe Geſchlecht unſerer Tage. Wollen wir ihn ſo? Jedenfalls ſind viele in unſeren Tagen des Relativen müde; mit Macht regt ſich der alte Zwang zur Metaphyſik, der Hunger nach dem Abſoluten, der Sinn für das Seiende bergen dae es den ede Hare uns den Vertreter des Ewigen, zeigt uns den Offen⸗ arer des Abſoluten, zeigt uns den Träger wahren Lebens und wirklicher Macht. Und weiter ſind viele unter uns des Menſchlichen und Allzumenſchlichen überdrüſſig. Sie machen Stãaoͤtiſche Nachrichten Das Landheim 55 unſere lieben Jungens und Mädel Zerbrechen ſich unſere Alten den Schädel. Vor Kämpfen, Haſten, Hüten und Sorgen Sehn ſie gar oft nicht den ſonnigen Morgen, Der lachend aus fröhlichen Augen ſpricht Und uns, die wir immer nur reden von Pflicht, Erinnern an unſere Jugendzeit, Des Lebens, der Kindheit, Glückſeligkeit Die wir in jeden Tagen gekoſtet, So ſind wir denn wirklich ſchon eingeroſtet Und können und wollen es nicht verſtehn Daß der Dinge Lauf jetzt auch anders kaun gehn. Die Jungen von heute wollen eutfliehn, b Sich dem grauen Alltag der Großſtadt entztehn, Und ſich im„Landheim“ in frohem Verein, Ihres jungen, ſprühenden Lebens erfreun. Wer bort ſie geſehn, ſo frank und ſo sei In dieſer idylliſchen Einſiedelei, Wie ohn Ermüden mit Spaß und Scherzen Sie im Spiel gewinnen der Lehrer Herzen. Mit geröteten Wangen, Groß und Klein, Hau'n in leckere, duftende Schüſſeln ein, Und dann zu Hauſe auf alle Fragen Wiſſen nur frohe Geſchichten zu ſagen. Und uns mit viel Begeiſt' rung erzählen Von den Tagen, da keine Sorgen quälen, Der fühlt, daß das Landheim der Jugend ſchafft, Viel Freude, viel Glück, auch Geſundheit und Kraft. Und gibt ihnen gerne, was da noch fehlt, Was das Dach, den Tiſch, die Kammer erhält, Gibt ein paar Moneten ins Oſterei Für die herrliche Landheimſiedelet. * C. R. * Schädelbruch durch Sturz von der Leiter. Ein 20 Jahre alter Maler der geſtern vormittag im Treppenhaus eines Hauſes der Colliniſtraße mit Malerarbeiten beſchäftigt war, kruütſchte mit der Leiter aus und fiel aus 2% Meter Höhe auf den Boden. Der Verunalückte. der einen Schädelbruch davontrug, wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. e Armbruch beim Spiel. Durch ſpielende Kinder wurde vorgeſtern nachmittag auf dem Augartenplatz ein aus Markt⸗ dielen und Böcken errichteter Stapel umgeworfe n. Dabei kam ein 7 Jahre alter Knabe unter den Bretter⸗ haufen zu liegen und erlitt einen Bruch des linke n Unterarmes. Der Verunglückte wurde ius ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. das Reden vom Glauben an Menſch und Volk micht mehr mit, ſie haben zuviel Erbärmlichkeit geſehen, zuviel Schmutz und Gemeinheit geſchaut, oben und unten, zuviel— ſoll ich ſagen Teufel am Werke geſpürt, als daß ſie weiterhin die Optimiſten von einſt ſein könnten. Dazu ſind ſie erwacht vom alten, böſen, materialiſtiſchen Schlummer, Fragen werden lebendig, für die ſie noch keine Antworten haben; das Woher und Wohin, das Leben und der Tod quält in ſtillen Mo⸗ menten Geiſt und Gemüt und niemand iſt, der ſie beruhigt, weder die Ideen der Großen und ihre Syſteme, denn ſie wan⸗ deln ſich von Jahrhundert zu Jahrhundert, noch die Ideale der Starken, denn ſie verſagen öft in ihrem eigenen Leben. Ob da nicht der Boden, in dem daß Kreuz wurzelt, doch das einzige Fundament iſt, das trägt? Und Freunde, Rettung aus den teufliſchen Gebundenheiten unſerer Zeit, aus den fürchterlichen Leidenſchaften in uns und unter uns, Rettung vor allem von uns ſelbſt, von unſerer Angſt und Sorge, von dem, was uns alle bändigt und alle be⸗ laſtet, das Gemeine und die Schuld— iſt einer unter uns, der des Retters nicht bedurfte? Beſonders dann, wenn alle einmal weichen und wir alles dahinten laſſen, wenn Nacht uns umgibt und das Scheiden ſo ſchwer wird, wenn wir Hoff⸗ nung brauchen und feſte Zuverſicht, wenn wir nach Frieden hungern, ſichere Heimat begehren und Gnade des lebendigen Gottes! Mit frommen Redensarten gehts da nicht, mit mora⸗ liſchen Sprüchlein iſts dann nicht getan und, was man Re⸗ ſignation nennt, iſt dann ſopiel, wie ſeeliſcher Bankerott. Das „Haupt voll Blut und Wunden“ iſt hier allein letzte Zuflucht, denn er iſts, von dem es mit Recht heißt: rettet von Sünd und Tod! Es wäre Zeit, daß wir über uns und unſere Lage ſehend würden. Mag ſein, daß alles umſonſt iſt und daß wir reif ſind für das Verderben. Manche Anzeichen ſprechen dafür, manche vielleicht auch nicht. Nun, das Geſchick des Ganzen liegt in eines Höheren Hand. Sorgen wir nur dafür, daß wir Halt haben und daß wir wiſſen, wo wir im Kampf der Geiſter ſtehen müſſen. Möge der morgige Tag uns ſtille, ernſte Einkehr ſchenken und möge er uns da finden, wo wir letztlich hingehören im Leben und Sterben, hingehören dür⸗ ſtanden iſt! Dreh. fen: zu dem, der für uns geſtorben und auferf Golgatha Das Kreuz war bereit, und die Todesſtunde des Herru gekommen. Dumpf dröhnten die Hammerſchläge, und jeder Schlag 5 trieb tiefer Den Eiſenzahn ins Fleiſch. Es quoll das Blut, Und Tropfen um Tropfen rieſelte über Hände und Füße. Ein Schmerzensſchauer rann durch den hagern Leib, Und die Lippen hauchten kaum vernehmbar: „Vater im Himmel, wie bitter iſt der Tod!“ Und er ſah die Menge zu ſeinen Füßen. Abgeſtumpft, mit verhärteten Herzen Stierten ſie zu dem empor, der für ſie ſtarb. Und der Verſucher neigte ſich zu ihm, Grauſam höhnend:„Sind die das Opfer wert?“ Und der Leib zuckte, und die Seele wand ſich in Qualen, Da vernahm der Gemartete die Worte des Schächers: „Herr gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommſt!“ Und die Stimme klang ihm wie Gottes Stimme Und gab ihm Kraft zu überwinden Tod und Verſuchung. Noch einmal hob der Gekreuzigte das Haupt, Und ein Strahl voll Liebe und Erbarmung brach aus ſeinem Auge Und glitt zu dem Schächer zu ſeiner Rechten Und über die Menge zu ſeinen Füßen, Und es war des Erlöſers und Ueberwinders Stimme, die alſo ſprach: „Vater, ich habe für ſie gelitten, ſie ſind mein“. Dann neigte er das Haupt und verſchied. A. Weber. n Zur Aebeitsniederlegung in der Mannheimer Metallinsuſtrie wird uns von induſtrieller Seite geſchrieben: „Der am 20. März durch die vereinbarte Schlichtungsſtelle der Metallinduſtrie gefällte Schiedsſpru ch bringt den Metallarbeitern eine Erhöhung der Tariflöhne von 5 Pfg. und zwar nicht nur für den Spitzenlohn des gelernten Fach⸗ arbeiters, ſondern in der Spitze für alle Berufsgruppen. Ferner iſt eine Herabſetzung der Höchſtaltersgrenze von 28 auf 24 Jahre vorgeſehen, was für dieſe Altersgruppe wie⸗ derum eine weitere Lohnerhöhung bedeutet. Ueber die Akkordfrage ſollen die Parteien zunächſt verhandeln und können, wenn eine Einigung nicht zu erzielen iſt, vom 1. Juli ab die Schlichtungsſtelle hierzu erneut anrufen. Obwohl ſich diefer Spruch durchaus im Rahmen der bisher in der Metall⸗ industrie gefällten Schiedsſprüche und insbeſondere auch im Rahmen der durch den Reichsarbeitsminiſter in dem Kampf in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie getroffenen Entſchei⸗ dung bewegt, die ebenfalls eine Erhöhung von 5 Pfg. vorſteht, haben die Metallarbeiter den Schiedsspruch abgelehnt, wäh⸗ rend die Metallinduſtriellen unter dem gegebenen Zwang der Verhältniſſe ſich für eine Annahme und weiter für die Bean⸗ tragung der Verbindlichkeitserklärung entſchieden haben, ob⸗ wohl eine innere Berechtigung zu dieſer Erhöhung nicht an⸗ erkannt wird. ö Ohne den Gang dieſes den geſetzlichen Vorſchriften ent⸗ ſprechenden Verfahrens abzuwarten, haben die Funktionäre der Metallarbeiter beſchloſſen, für 6000 Mann die Kündigung auszuſprechen und damit den Kampf aufzunehmen. Infolge⸗ deſſen iſt bei zwei Betrieben und zwar Heinrich Lanz AG. und Brown, Boveri u. Cie. AG,, ſeitens der Belegſchaften die Kündigung des Arbeitsverhältniſſes ausgeſprochen worden. Wie wir erfahren, hat der Schlichter für Baden die Parteien auf Dienstag, 10. April, vorm. 10 Uhr, nach Karls⸗ ruhe geladen, um über den von metallinduſtrieller Seite ge⸗ ſtellten Antrag auf Verbindlichkeitserklärung zu verhandeln.“ N * Erhebung der Beiträge der Tierbeſitzer für die Ente ſchädigung bei Seuchenverluſten. Landwirte, Pferdebeſitzer! Die Verordnung des Miniſters des Innern vom 27. Septbr. 1927(bad. Geſetz⸗ und Verordnungsblatt 1927 Seite 193) hat den Gemeinden die Erhebung der von den Tierbeſitzern für die Entſchädigungen bei Seuchenverluſten zu leiſtenden Bei⸗ träge(der Viehverſicherungsumlage]) übertragen. Für die Stadt Mannheim beſorgen die ſtäbtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitätswerke, K 7, die zur Zeit die Forderungszettel den Zahlungspflichtigen zuſtellen, den Einzug dieſer Um⸗ lage. Die Berechnung der Viehverſicherungsumlage geſchieht durch das Bezirksamt auf Grund eines vom Miniſterium des Innern feſtgeſtellten Beitragsſatzes, die Gemeinde übernimmt lediglich dis Beitragseinzugsgeſchäft im Auftrage des Landes. * 90. Geburtstag. Herr Peter Fohr, 8 3, 4 wohnhaft, begeht aum Sſterſonntag ſeinen 90. Geburtstag. Herr Fohr war bis zu ſeinem 87. Lebensjahre als Heizer bei der Mann⸗ heimer Lagerhausgeſellſchaft tätig. Das Ergebnis der Mattenvertilgung Von amtlicher Seite wird uns geſchrieben: Das Ergebnis der dies gabrigen Rattenvertilgungsaktion iſt befriedigend. Als Bekämpfungsmittel wurde in der Hauptſache Phosphorlatwerge verwendet. Die Kontrolle wurde in der Weiſe ausgeübt, daß in rund 500, auf das ge⸗ ſamte Stadtgebiet verteilten Grundſtücken feſtgeſtellt wurde, wieviel Giftbrocken ausgelegt und wieviel davon auf⸗ oder an⸗ gefreſſen waren. Im Durchſchnitt wurden von den auf den 500 Grundstücken ausgelegten 27 000 Giftbrocken etwa 40 Proz. von den Ratten aufgenommen oder angefreſſen. Zuverläſſige Zahlen über die Auzahl der getöteten Ratten laſſen ſich micht ermitteln, da ſich erfahrungsgemäß die meiſten Ratten nach Aufnahme des Giftes in ihre Schlupfwinkel zurückziehen und dort verenden. Nur in wenigen Fällen kommt es vor, daß derartige Schlupfwinkel gelegentlich beſonderer Arbeiten ent⸗ deckt werden. Soweit bis jetzt bekannt wurde, ſind an Hau s⸗ tieren 1 Huhn, 1 Hund, 1 Faſan und 6 Katzen eingegangen, deren Eigentümer die entſprechenden amtlichen Warnungen, Tiere während der Vertilgung geeignet zu verwahren, unbe⸗ achtet gelaſſen hatten. * * Warnung vor einem Schwindler! Ein falſcher Finanz⸗ beamter, angeblicher Bayer,— er aibt an. Berger oder Klein zu heißen und Finanzinſpektor zu ſein— revidierte in letzter Zeit in verſchledenen Städten Süddeutſchlands Geſchäfts⸗ und Umſatzſteuerbücher und erhob anſchließend rückſtändige Umſatz⸗ ſteuer bis zu 100 Mark. Er bevorzugt kleinere, von Frauen geführte Geſchäfte und ſtellt Empfangsbeſcheinigungen aus. Der Schwindler iſt etwa 45 Jahre alt..701,75 m aroß, hat kräftige Figur, geſundes Ausſehen, geſtutzten Schnurrbart. blondes Haar, trug arauen Anzug, hellen Covercbatmantel und ſpricht badiſche Mundart. Beim Auftreten ſofortige Verſtän⸗ digung der Fahndungspolizei oder der nächſtgelegenen Polizei⸗ wache erbeten. * Das Jubiläum 25 jähriger Tätiakeit bei der Fa. Rheiniſche gapiermanufaktur Hermann Krebs feierte am 1. April Pro⸗ kuriſt Julius Härle. Eine Reihe von Ehrungen wurden dem Jubilar von den Fuhabern, Mitarbeitern und Beamten zuteil. Er fand ſeine Arbeitsſtätte feſtlich dekoriert. Neben einem reichen Blumenflor waren eine Anzahl wertvoller Geſchenke aufgeſtellt. Der Seniorchef, Konſul Roſenfel d, hielt eine Anſprache, die tiefen Einbruck auf die Anweſenden machte. Ebenſo feierlich verlief vor etwa 14 Tagen das 25 fährige Dienſt⸗ jubtläum des Werkmeiſters Guſtav Bley bei der gleichen Firma. Marktbericht Der heutige Markt hatte neben einer guten Boſchickung auch einen reichlichen Beſuch vonſeiten der Käufer aufzu⸗ welſen. Der Hauptandrang war bet den Fluß⸗ und See⸗ fiſchen und das Verkaufsgeſchäft dürfte hier befriedigt haben. Bei den Eierſtänden erzählten buntgefärbte Eier, daß ſich der Sſterhaſe die letzten Tage koloſſal angeſtrengt hat, um den großen Bedarf zu decken. Auf dem Gemſtſemarkt war der Spinat am begehrteſten und in großen Mengen an⸗ geboten. Aber auch die anderen Gemüſeſorten waren reich⸗ lich vertreten, während Wirſing nunmehr endgültig von der Bildfläche verſchwunden iſt. Zum erſten Male waren heute morgen auch Kohlrabi zu ſehen. Der Obſtmarkt zeigte das gewöhnliche Bild. Die Fleiſch⸗ und Geflügelſtände waren ür wenig beſucht, Hier kommt das Hauptgeſchäft am Samstag. f Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver- ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts auderes vermerkt iſt, in Pfennig für ein Pfund. Kartoffeln 56; Salatkartoffeln 12—15, Rotkraut 3540; Weißkraut 1620; Blumenkohl, Stück 100160; Karotten, Bſchl. 4075; Gelbe Rüben 20.25; Rote Rüben 1520; Grüne Bohnen 450500; Meerrettich, Stück 2080 Spinat 2530; Zwie⸗ beln 2225; Kopffalat, Stück 3550; Feldſalat 100120 Kreſſe 60 bis 100; Lattich 100120; Radieschen, Bſchl. 1220; Rettich, Bſchl. 20—50; Rettich, Stück 830 Suppengrünes, Bſchl. 1215 Schnitt⸗ lauch, Bſchl. 810 Peterſille, Bſchl. 1520 Kohlraben, Stück 40; Rhabarber 3040; Aepfel 15—55; Ausl. Aepfel 80—100; Birnen 2 bis 45; Orangen 9040; Zitronen, Stlick—12; Bananen, Stick 1020; Süßrahmbutter 220260; Landbutter 190200; Weißer Käſe 5056; Honig mit Glas 150250; Eier, Stück—15; Hechte 180; Barben 120140, Karpfen 160; Schleien 180; Breſem 100140 Back⸗ fiſche 6080, Kabeljau 5060; Schellfiſche 5080 Goldbarſch 50 Seehecht 80; Stockfiſch 507 Hahn, geſchlachtet, Stück 250800; Huhn, geſchlachtet, Stück 250800; Enten, geſchlachtet, Stück 600 Tauben geſchlachtet, Stück 1001507 Rinbfleiſch 110; Kuhflelſch 70807 Kalb⸗ fleiſch 10140 Schweineflelch 90100, Gefrierfkeiſch 687 Zicklein 100. Partei⸗Nachrichten Deutſche Volkspartei, Bezirksverein Neckarſtadt Am Mittwoch abend fand im Reſtaurant„Dörſch“ eine außerordentlich ſtark beſuchte Mitglieder verſamm⸗ kung des Bezirksvereins Neckarſtadt ſtatt. Nach herzlichen Worten der Begrüßung durch den Vorſitzenden, Be⸗ kriebsinſpektor Merzinſky, ergriff Stadtrat Ludwig das Wort, um über die kommenden Reichstagswahlen zu ſprechen. Reicher Beifall belohnte den Redner für ſeine Aus⸗ führungen. An der äußerſt anregenden Ausſprache beteiligten ſich dle Stadtverordneten Dr. Martin und Walther, ſowie die Herren Kloſe, Me Künkele, Dahms, Moſer und Kolb. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung, die dem Ortsverein zahlreiche Mit⸗ glieder brachte, mit herzlichen Worten des Dankes au die Redner und mit der ſicheren Ueberzeugung, daß die Deutſche Volkspartei den kommenden Wahlen mit froher Zuverſicht entgegenſehen kann.; letzter Austen def Oster-AMMeigen fl Verlobte UBermorgen, Famstag vorm. 10 hr ißner, Ehriſtoph, Kun g, ſcheiden ſich ſelbſt genügend 4. Seite. Nr. 164 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. April 1928 Margen garfreüng erstem keine geln Am Karſamstag erſcheint nur eine Ausgabe um 1 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Bezug und Offerten bleiben bis 2 Uhr geöffnet. CCTV Im Dienſte det Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft Die vor ungefähr Jahresfriſt gegründete Orts gruppe der Deutſchen Lebensrettungs⸗ Geſellſchaft konnte am Sonntag ihren erſten öffentlichen Rettungs⸗ kurs beendigen. Schon längſt war man ſich klar darüber, daß für den kommenden Sommer ordnungsgemäß ausgebil⸗ dete Rettungsſchwimmer zur Verfügung ſtehen müſſen, um ihren Mitmenſchen im Falle der Ertrinkungsgefahr ſach⸗ gemäße Hilfe zuteil werden zu laſſen. Leider hat die hieſige Ortsgruppe der DRG. trotz eifriger Arbeit nicht zuwege bringen können, daß die Mannheimer Bevölkerung durch Beitritt(mit dem niedrigen Jahresbeitrag von 1 Mark je Einzelmitglied) die edlen Beſtrebungen unterſtützt. Endlich, nach langer, zielbewußter Arbeit, haben die wenigen Ge⸗ treuen einen ſchönen Erfolg erreicht, der dem badenden Pu⸗ hlikum am herrlichen Strandbad der Reißinſel nicht nur von denkbarſt aroßem Nutzen ſein dürfte, ſondern den Fernſtehen⸗ den doch zu denken geben ſolle. Man war ſich ſchon lange klar darüber, daß die hieſige Ortsgruppe durch Stellung von Strandwachen die Aufmerkſamkeit der Behörden ſowie der Mannheimer Bürger auf ſich lenken wird. Nach einer gründlichen Vorbereitung und Aufklärung iſt es nun gelungen, einen kurzen Lehrgang am 11., 18. 25. März und 1. April in der Halle III des Herſchelbades unter Beteiligung des Kanu⸗Vereins, Turnverein 1846. Sani⸗ täter Neckarau bezw. Feudenheim ſowie einiger Einzelmit⸗ glieder durchzuführen, während den techniſchen Leitern der Ortsgruppe, den Herren Bahnmayer und Lang, uner⸗ müdlichen Pionieren auf dieſem Gebiet, die Oberleitung an⸗ vertraut war. Zeichenlehrer Schult(Inhaber der Rettungs⸗ medaille) konne ſich durch ſeine ganz hervorragende Lehrweiſe damit den Lehrſchein der DRG. erwerben, ſomit der achte Mann im Bunde in Mannheim. Während in den angeſetzten 4 Uebungsſtunden der praktiſche Teil des Rettungsſchwim⸗ mens behandelt wurde, vermittelte Dr. med. Sauer⸗Nek⸗ karau in der kleinen Halle des Turn⸗Vereins 1846 in drei Abendſtunden ſein Wiſſen„über erſte Hilfe“ ſowie das Ge⸗ biet der Wiederbelebung den Beſuchern. Das erfreulichſte Reſultat iſt, daß ſämtliche Teilnehmer die zum Teil ſehr ſchweren Prüfungsaufgaben glänzend beſtanden. Man kann freudig überraſcht ſein, daß in der verhältnis⸗ mäßig knappen Zeit ſolch ſchöne Leiſtungen erzielt werden konnten. Die techniſchen Leiter Bahnmayer und Lang dankten Dr. Sauer und ſeinen raſtloſen Sanitätern für die große Mühe, wie auch Herr Schult für ſeine vorzügliche Arbeit vollſte Anerkennung fand. Herr Schult bedankte ſich bei den Kursteilnehmern warm für die Aufmerkſamkeit und betonte hierbei ganz richtig, daß das Gelernte immer und im⸗ mer wieder geübt werden muß, damit im gegebenen Augen⸗ blicke der ſichere Retter de Pflicht der Nächſtenliebe erfüllen kaun. Weiter bat er die Teilnehmer, fernerhin bei der Stange zu bleiben, um beim Aufruf zur Abhaltung von Strand⸗ wachen ſeinen Mann zu ſtellen, zum Wohle unſerer Mitbür⸗ ger und zur Ehre der Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft. r. Bewältigung des Oſterverkehrs. Sollten die vorgeſehe⸗ nen Sonderzüge nicht ausreichen, ſo ſtehen bei außergewöhn⸗ lichem Andrang von Reiſenden weitere Wagen in Bereitſchaft. Sobald ein Vorzua beſetzt iſt. werden die Reiſenden auf den Hauytzug verwieſen, damit keine unnötigen Verſpätungen ent⸗ ſtehen. Im Intereſſe der alatten Regelung des Feſtverkehrs, der an das Bahnperſonal die größten Anforderungen ſtellt. liegt es, wenn auch das Publikum ſelbſt den Bahnbeamten ihren Dienſt durch unnötige Fragen und Beſchwer⸗ den nicht erſchwert. f bv. Veranſtaltungen Frühjahrskonzert der„Sängerhalle Germania“ Neckarau Der der Mannheimer Sängervereinigung und dem Bad. Sängerbund angehörige größte Neckarauer Geſangverein hielt am Palmſonntag nachmittag im„Muſenſaal“ des Roſengar⸗ tens ein Konzert größeren Stils ab, das von etwa 1300 Perſonen beſucht war. Der 175 Sänger zählende Chor ſteht ſeit Jahresfriſt anſtelle des nach Lahr verſetzten Muſiklehrers Bergmann unter der energiſchen Leitung des Gaudirigenten der Mannheimer Sängervereinigung, Chordirektor Emil Hartmann, der bei dieſem erſten Auftreten eine vornehme Vortragsfolge zuſammengeſtellt hatte. Mit Schubert's gewal⸗ tigem Chor„Die Allmacht“ leitete das Konzert ein. Es folgten„Landerkennung“ mit Klavierbegleitung von Krieg. Die Soloſtelle„Hier gefunden“ wurde von den Chormitglie⸗ dern Mitteldorf und Vogelbacher einwandfrei wie⸗ dergegeben. Die ſchwierigſte Leiſtung bot Gößler's gefähr⸗ liche Klippen bergender Chor„Schiedung“, deſſen Anfor⸗ derungen gut gelöſt wurden, wennſchon einzelne Schwankungen durch eine oder zwei Proben mehr noch hätten behoben wer⸗ den können. Weitere Chordarbietungen brachten noch „Ständchen“ und„Bunte Blumen“, zwei alte Volksweiſen, ferner„Ueber's Jahr“ von van der Stuken und„Im Krug zum grünen Kranze“ von Zöllner. Zu den Geſamtleiſtungen darf geſagt werden, daß ein ausgezeichnetes Stimmaterial, ge⸗ pflegte Ausſprache, vorzügliche Tonreinheit und gute dyna⸗ miſche Ausgleiche zu erkennen waren. Der Verein hat durch ſeine Leiſtungen ſeine Fähigkeit zu größeren Unternehmungen gezeigt. Der Chorleiter Hartmann hatte gleich zu Anfang führe guten Tag; er wird ſeine Sänger zur Höhe weiter⸗ ühren. Soliſtiſch betätigte ſich das Mitglied des Mainzer Stadt⸗ theaters, Hans Höflin, deſſen Vortrag ſehr anſprechend wirkte. Der Sänger verfügt über eine recht gute Tenor⸗ ſtimme. Das Publikum ſchenkte ihm gleich zu Beginn ſeine Sympathien. Drei Lieder von Schubert und drei von Grieg geftelen ſo ſehr, daß Höflin eine Dreingabe ſpenden mußte. Als Meiſter der Geige durften wir Max Kergl genießen. Es erübrigt ſich, über dieſen Künſtler Worte zu verlieren. Er ſpielte das„Violinkonzert in E⸗dur“, op. 10, 2. und 3. Satz, von Vieuxtemps und ſpäter„Romanze“ von Schumann, Humoreske“ von Dvorak ſowie dem„Walzer“ in A⸗dur von Brahms. Den ſtürmiſchen Hervorruf quittierte der Künſtler durch„Rondino“ von Beethoven. Am Flügel begleitete mit müheloſer Technik Adolf Schmitt. Die große Zuhörer⸗ ſchaft, worunter wir auch den Ehrenchormeiſter des Vereins, Oberlehrer Heiß und den ſeitherigen Leiter, Muſiklehrer Bergmann aus Lahr, bemerkten, kargte nicht mit Dank⸗ ovationen. M. Unterhaltungsabend des Jungſtahlhelm Um dem Junaſtahlhelm Gelegenheit zu geben, mit ſeinen Familienangehörigen einige ſchöne Stunden zu verbringen und zugleich des Geburtstages des eiſernen Kanzlers zu ge⸗ denken, veranſtaltete der Jungſtahlhelm dieſer Tage im Ball⸗ hauſe einen gut beſuchten Unterhaltungs⸗ und Fa⸗ milienabend. Hohenfriedberger⸗ und Keſſelsdorfermarſch leiteten den Abend ein. Nachdem der Führer des Jungſtahl⸗ helm, Haupt, Gäſte und Kameraden begrüßt hatte, gedachte er des Mannes, der das Deutſche Reich auf eine Höhe ge⸗ bracht hatte, wie nie zuvor. In demſelben Verſailles das uns jetzt durch den Schandvertrag in nicht angenehmer Erin⸗ nerung ſteht, wurde das Reich geboren. Wir alle zehren noch von dem Werk, das Bismarck 1870 vollendet hat. Wenn dieſes Werk nicht von dieſer wuchtigen Struktur geweſen wäre. ſo würde das Reich ſeit 1918 nicht mehr beſtehen. Wir haben allen Grund, des Mannes zu gedenken. Er ſoll uns Vorbild ſein. Es gibt Leute, die glauben, einem Menſchen einen Schimpf anzutun, wenn ſie ſagen: Hitler, Stahlhelmer, blöde Idioten. Dieſe Leute ſind für uns verloren. Denn was die draußen wollen, iſt uns gleichgültig. Das Ausland hat uns im Kriege nicht geholfen und hilft uns jetzt ebenſowenig. Der Jungſtahlhelm hat die Aufgabe übernommen, das Erbe der Frontſoldaten anzutreten. Darum iſt ſein Gebot: Arbeit und nochmals Arbeit im nationalen Sinne für das Vaterland! Man ſang hierauf das Bundeslied. Herr Haupt verbreitete ſich darnach über die Ziele des Jungſtahlhelm. Den beiden Gedichten von Theod. Körner: „Was uns bleibt“ und„Die Eichen“, von Stahlhelmmann Müßig ſehr ſchön zu Gehör gebracht, folgte„Die Wacht am Rhein“ Ein Kamerad von der Kreisgruppe trug das Gedicht „Die Trikolore“ vor. Volks⸗ und Soldatenlieder, die mit dem Deutſchlandlied ihren Abſchluß fanden, folgten. Wie es beim Stahlhelm Sitte iſt, ehrte man die gefallenen Helden durch ſchweigendes Gedenken. Darauf begrüßte der Adjutant der Ortsgruppe. Joſt, die Verſammelten namens der Orsgruppenleitung. Der Jungſtahlhelm ſolle nicht ler⸗ nen, führte der Redner u. a. aus, wie man Charleſton tanze, ſondern wie man ein deutſcher Mann werde. Es werde dem Stahlhelm oft zum Vorwurf gemacht, er würde Kanonenfut⸗ ter aufziehen. Das ſei eine Infamie. Denn der. der an der Front war, weiß, daß der Krieg verabſcheuungswürdig iſt. Wenn es aber gelte, die Heimat zu verteidigen, dann würde der Stahlhelm mit ſeinem Blute einſtehen. Nach den beifällig aufgenommenen Ausführungen des Herrn Joſt ging man zum gemütlichen Teil über, der launige Vorträge, Pfälzer Mundartgedichte und ähnliches in ſeinem Programm enthielt. Dem Jungſtahlhelm aber alle Anerkennung für den ſchönen Abend! 7 Aus der Pfalz Ueberfall auf einen Gendarmen * Kuſel bei Kaiſerslautern, 4. April. Wie erſt jetzt be⸗ kannt wird, wurde am Abend des 29. März ein hieſiger Gendarmeriebeamter in der Nähe einer benachbarten Ortſchaft von zwei Strolchen überfallen. Der Gen⸗ darm befand ſich gerade auf einem Patrouillengang. Auf der freien Landſtraße begegneten ihm zwei Handwerksburſchen. Als er ſie anhielt und kontrollieren wollte, widerſetzten ſich beide, ſodaß der Beamte zu ihrer Feſtnahme ſchritt. Darauf packte der eine den Gendarmen vom Rücken an. Trotz Zu⸗ hilfenahme ſeiner Schußwaffe gelang es dem Beamten nicht, dem Angriff erfolgreich entgegenzutreten. Der andere Hand⸗ werksburſche bemächtigte ſich der Schußwaffe und feuerte mehrere Schüſſe ab, die glücklicherweiſe nicht trafen. Beide Strolche ergriffen darauf die Flucht in der Richtung nach dem Saargebiet. Nach den Feſtſtellungen handelt es ſich um verdächtige Verbrecher, die etwa 20 bis 25 Jahre alt ſind. Ihre Größe wird auf 1,65 bis 1,70 Meter geſchätzt. Sie trugen alle beide Mäntel und entkamen unerkannt. * * Bab Dürkheim, 3. April. Die im letzten Jahre von Be⸗ zirksbaurat Philippi aus Bad Dürkheim, in den Eigen⸗ tumsfeldern der rechten Straßenſeite Wachenheim⸗Bad Dürk⸗ heim teilweiſe angelegte Mandelbaum ⸗ Allee, wurde dieſes Jahr bis zur Dürkheimer Grenze ausgebaut. Auch die Felder der linken Straßenſeite Wachenhnim⸗Dürkheim ſollen mit Mandelbäumen bepflanzt werden. Dias grüne Monokel 23) Roman von Guido Kreutzer „Ich erwarte Ihre Rückkehr hier in Amſterdam?“ 5„Wenn ich bitten darf, Herr von Traß. Meine Abweſen⸗ heit dürfte längſtens achtundpierzig Stunden dauern. Und ſchon heute“. John Kerridge war ſehr ernſt..„ſchon heute bin ich geſpannt, wie wir uns wiederſehen werden!“ VIII. Eigentlich beſaß Hoſea Bruce der Präſident des„United Dil Truſt“ nicht die mindeſte Aehnlichkeit mit jenem abge⸗ griffenen Kliſcheebilde, das die Oeffentlichkeit ſich von einem der Dollarmillionäre Wallſtreets macht. Kein ſchlohweißes Haupthaar, kein betont puritaniſch ſchlichter Gehrock, keine eingekniffenen, von hakiger Geiernaſe überſchatteten Lippen. Ebher ſchon erinnerte er— mit ſeinem den Kragen über⸗ wulſtenden Stiernacken, ſeinen rieſigen Schultern, ſeinen teller⸗ förmigen, kaum gepflegten Händen und dem vorſpringenden Unterkiefer, der die einzelnen Worte zwiſchen eiſenfeſten Zähnen förmlich zermalmte— an einen früheren Schwer⸗ gewichtsboxer, Champion ok the world, brutaler Fighter, der jeden Gegner mit ſchmetterndem Kinnhaken„für die Zeit“ zu Boden gebracht und es nie nötig gehabt hatte, über die Di⸗ ſtanz zu gehen. a Dies ungefähr war der erſte Eindruck, den ſeine heraus⸗ fordernd maſſige Körperlichkeit erweckte: elementare, von keinem Intellekt degenerierte Urkraft. Allerdings nur ſo lange, bis er den Mund öffnete. Daun hewieſen ſchon die erſten Worte, daß Hoſea Bruce ſeine Dollar⸗ milliarden weiß Gott nicht im Schlaf und nicht mit den Vier⸗ Unzen⸗Handſchuhen zuſammengeholt hatte, ſondern mit dem, was hinter ſeiner Stirn arbeitete. Gab es„drüben“ in den Staaten— von Newyork bis Frisko und vom Kanadiſchen Kupferfluß bis Feuerland— einen Mann, der jemals mehr Exiſtenzen vernichtete, mehr Menſchen in die nackte e e getrieben, mehr be⸗ es Glück zerſtört, mehr Tränen geerntet hatte— als den Präſidenten des„United Oil Truſts“? Es focht ihn nicht an. Das wehleidige Gewinſel und hei⸗ ſere Gekläff derer, die mit zerſchnittenen Feſſeln an ſeinem Wege liegen blieben, hörte er gar nicht. Laſſet die Toten ihre Toten begraben! Vorwärts, nur immer vorwärts! Zurück⸗ ſchauen ſchafft Unſicherheit. Nerven gleich Stahltroſſen klingen nicht an wie die Saiten einer Aeolsharfe. Mitleid iſt Luxus. Er konnte ſich ſolchen Luxus nicht leiſten. Dazu war er nicht ntehr jung und nicht mehr arm genug. Alter und Reichtum verpflichten und treiben wie mit Hetzpeitſchen vorwärts. Er mußte arbeiten— arbeiten— jede Stunde nutzen. Trotz Bo⸗ ronoff und Steinach blieb die Zeit tückiſch und erbarmungs⸗ los. Jede Stunde riß einen neuen Stützbalken aus dem Ge⸗ füge ſeines Lebens. Heute ein Sechziger— in zehn, in zwanzig Jahren ein erledigter Tapergreis, über den die Jugend hohn⸗ lachend wegſtürmen würde. Noch aber war's nicht ſo weit, daß der Begriff des Namens Hoſea Bruce— je nachdem zu einem Ammenmärchen und Kinderſchreck geworden wäre; oder zu einem ſtummen Sſulenheiligen im Pantheon der wirtſchaftlichen Entwicklung Amerikas. Noch nicht! Noch ſtand er auf der Kommandobrücke, lenkte den Lauf ſeines Schiffes und griff, falls nötig, ſelbſt noch mit nerviger Hand ins Steuer, wenn brüllende Wogenbrandung es den anderen entreißen wollte— den anderen, ſeinen„Mitarbeitern“, ſeinen Krea⸗ turen, ſeinen Lakaien, ſeinen Heloten, die nur von der Gnade ſeines Geiſtes und ſeines Willens lebten; die ſich ſcheu hinter ſeinem rieſigen Schatten verkrochen, wenn die gequälte Maſſe der Entrechteten und Ausgelaugten wieder einmal haßirr aufröchelte, weil ſeine gepanzerte Fauſt ihnen die Kehle droſſelte. Keinen Blick rückwärts— arbeiten, ſchaffen, den Weg gehen, den er als Schickſalsbeſtimmung und meinetwegen als Gottesgeißel in ſich trug. Ein Ziel ſchwebte ihm vor— phantasmagoriſch, lockend, leuchtend, gigantiſch: Nicht mehr Präſident des United Oil Truſts of America, ſondern Herr des United Oil Truſts of the world! Diktator über das Oelvorkommen der ganzen Welt, über die geſamten Oelproduktionen des Erdballs!. Irgendwo in der Zukunft dämmerte die Verwirklichung dieſes Traumes auf. Jahre würde er noch brauchen, Heta⸗ komben von Menſchen noch opfern müſſen, die Flut von 1 78 um ſich her vielleicht bis zu ſeinen Schultern ſteigen ehen. 2 Doch was tat es? 2 Gehörte er nicht zu der Geheimkaſte jener Männer, deren Portefeuilles die Regierungen der ſogenannten Kulturvölker wie Marionetten tanzen ließen? Lohnte es wirklich ſolches Aufhebens, wenn man die Jugend der Nationen zuropas in einem zweiten Weltkriege auf den Schlachtfeldern Flanderns, Podoltens und der Mandſchurei noch einmal über die Klinge ſpringen ließ? Wirklich— was tat es? Jeder der dreißig heimlichen Herrſcher des Erdballs hatte doch ſein ganz eigenes perſönliches Ziel. 6 Dasjenige Hoſea Bruces war nicht das geringſte unter ihnen. Und er würde es ſchaffen! * Vor drei Tagen war er aus Newyork gekommen und in Southampton gelandet. Hatte vorgeſtern in London, geſtern in Paris Verhandlungen gepflogen. Zu heute war die Brüſſe⸗ ler Konferenz angeſetzt. Furz mußte ſie ſein, ein, zwei Stun⸗ den dieſes Nachmittags. Denn am Abend wollte er mit feinen Sekretären arbeiten und morgen ſchon bei Sonnenaufgang ſtarten. In ſeinem eigenen, mit raffiniertem Komfort aus⸗ geſtatteten Privatflugzeug. Seit Jahresfriſt beſaß er es. Ständig lag es in Southampton für ihn bereit zu einem ſeiner häufigen Europatrips. So hatte er ſich von den öffentlichen Verkehrsverbindungen unabhängig gewacht. 8 Ja— ein, zwei Stunden. Limited! Nicht mehr! Aber ſie würden genügen. Mit dieſer Ueberzeugung hatte er in der Halle des Palace⸗ Hotels den Fürſten Uwaroff begrüßt und einen in ſeiner Ge⸗ ſellſchaft befindlichen langen dünnen Herrn als„Miſter Sher⸗ wood, mein Mitarbeiter“ vorgeſtellt.. Das kleine Konferenzzimmer mit den ſchalldichten Wänden war bereit. 8 5 Man ſchloß die Tür und nahm in lederbezogenen hohen Lehnſtühlen um den glatt polierten Tiſch Platz. e Die Aktentaſche, die Miſter Sherwood unterm Arm ge⸗ tragen, legte er, vorerſt noch geſchloſſen, auf den Platz ſeines Chefs und lehnte ſich dann ſtumm in ſeinen Stuhl zurück als ſchaffe er vom erſten Moment an dem Abſtand des Hand⸗ lagers, auf den es hier nicht ankam. „Durchlaucht“.. begann Hoſea Bruce mit der ungewöhn⸗ lich kalten Sicherheit eines Mannes, der ſeit langem gewohnt iſt, daß man ſeinem Worte mit höchſter Aufmerkſamkeit lauſcht...„ich vermute ohne weiteres, daß Ihre Zeit noch koſtbarer iſt als die meinige, ſo nehme ich mir die Freiheit, an die Klarſtellung des Problems, das uns hier zuſammen⸗ führt, nur die unbedingt notwendigſten Worte zu wenden: „Die einzigen, bisher noch nicht der freien Wirtſchaft zu⸗ gänglichen Oelvorkommen Europas beſitzt Ihr Vaterland, das ſie jedoch nicht ſelbſt auszubeuten, ſondern einem entſprechend kapitalkräftigen fremdländiſchen Konzern auf die Dauer von der Durchführung dieſer Verhandlungen hat die Republik Georgien nicht einen beſonderen Experten, ſondern ihren Ber⸗ liner Geſchäftsträger betraut. Alſo Sie ſelbſt, Durchlaucht.“ Der vornehme Herr ihm gegenüber neigte beſtätigend den Kopf. 5 a ö Hoſeg Bruce fuhr fort: „Vor etwa vier Monaten— genau fixiert: am 27. Mai eröffneten Sie die Verhandlungen. Aus Gründen, die ſich meiner Beurteilung entziehen und ſelbſtverſtändlich auch meiner Kritik nicht unterliegen, hatte die Regierung in Tiflis davon Abſtand genommen, einen freien Wettbewerb auszu⸗ ſchreiben, um auf dieſe Weiſe erſt einmal das Höchſtgebot der verſchiedenen in Betracht kommenden Intereſſentengruppen ſeſtzuſtellen. Vielmehr handelten Sie, Durchlaucht, unbedingt auf ſtrikte Tifliſer Anweiſung, als Sie Ihre Verhandlungen ausſchließlich auf Deutſchland und deſſen Reichswirtſchafts⸗ miniſterium konzentrierten. Letzteres gab die Sache bald an die Oſt⸗Europa⸗Abteilung V des Auswärtigen Amts ab und deſignierte von ſich aus mit Genehmigung des Reichskabinelts als Sonderdezernenten den ehemaligen Chef der Reichskanzlei und gegenwärtigen Staats⸗Wirtſchaftskommiſſar Dr. Heinſius Ihnen gegenüber als Beauftragten und Verhandlungs- partner.“ (Fortſetzung folgt) vorerſt neunundneunzig Jahren zu verpachten gedenkt. Mit e Sg= e Ke nne e. e Se — 5 288 n? erer en ess rr . —— 5 Mittwoch, den 4. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 8 5. Seite. Nr. 1 Kommunale Chronik 25 Bürgerausſchuß Weinheim 1 Weinheim, 4. April. In der vierſtündigen Abend⸗ ſitzung des Bürgerausſchuſſes wurden für den Bau eines Sammelkanals von der Vereinigung des Kanals in der Stahlbadſtraße mit dem im Suezkanal bis zur künf⸗ tigen Kläranlage im Gewann Allmendäcker 125 000 Mark be⸗ willigt. Es wurde ferner beſchloſſen, jedem rentenberechtigten Kriegsheſchädigten, der ein Wohnhaus baut, neben dem üb⸗ lichen Baudarlehen ein Zuſatzdarlehen von je 400 Mark 3 gewähren. Dieſe Vergünſtigung wurde unter der gleichen Vorausſetzung auch den Kriegerwitwen eingeräumt.— Zur baulichen Erſchließung von 34—36 Bau pla tzen im Stadt⸗ teil Müll beſchloß der Stadtrat den Ankauf des 15 700 qm Deuring in der großen Geländes des Kaufmannes Albert Mitllheimer Talſtraße zum Preiſe von 30 000 Mark.— Der vom Stadtrat vorgeſchlagenen Neuregelung des Vertrags⸗ verhältniſſes mit dem Leiter des Krankenhauſes Dr. Kauert ſtimmte der Bürgerausſchuß zu. Die Beſoldungsord⸗ nung für die planmäßigen Beamten der Stadt Weinheim ſand nach Maßgabe des vereinbarten Anpaſſungs⸗ tarifes an die neuen Gruppen der Reichsbeſoldungsordnung Gährliche Mehrbelaſtung 60 000 Mk.) ebenfalls die Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes, ebenſo die beantragte Regelung der Gehaltsverhältniſſe des Oberbürgemeiſters Huegel und des Bürgermeiſters Dr. Meiſer. Behufs Ablöſung be⸗ ſtehender Verbindlichkeiten der Stadt Weinheim genehmigte der Bürgerausſchuß die Aufnahme eines Anlehens von 2 Millionen Mark. Für den endgültigen Abſchluß des Dar⸗ lehensvertrages bleibt die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vorbehalten. 5 i Ehreuvolle Berufung von Oberbaudirektor Sterulieb „Ludwigshafen, 4. April. Oberbaudirektor Sternlieb iſt mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters in die Reichs⸗ forſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeft im Bau⸗ 11 1 d Woh nungsweſen als Mitglied berufen worden. Dieſe Geſellſchaft, die in Berlin ihren Sitz hat, iſt mit der Aufgabe betraut, wirtſchaftliche Verfahren für Gelände⸗ erſchließung, Koſtenberechnung, Bauausführung, überhaupt die höchſte Wirtſchaftlichkeit im Bau⸗ und Wohnungsweſen zu ermitteln und zu verbreiten. Zu dieſem Zweck iſt ein Betrag von 10 Millionen I bereitgeſtellt worden, der vom Reichs⸗ arbeitsminiſter im Benehmen mit der Reichsforſchungsgeſell⸗ ſchaft für Arbeiten und Verſuche zur Verbilligung und Verbeſſerung des Wohnungsbaues verwendet wer⸗ den ſoll. Zu Mitgliedern dieſer Geſellſchaft werden nur Per⸗ ſönlichkeiten berufen, die beſondere Leiſtungen im Wohnungs⸗ 9 9 durch theoretiſche oder praktiſche Arbeit aufzuweiſen aben. Beitritt zur Pfälziſchen Gas⸗A.⸗G.— Die Landauer 2 Oberrealſchule TDandau, 4. April. In der geſtrigen Stadtrats⸗ fitzung wurde der Beitritt zu der von der pfälziſchen Kreis⸗ gemeinde und den pfälziſchen kreisunmittelbaren Städten ſo⸗ wie den beiden Saarſtädten zu gründenden Pfälziſchen Gas ⸗Aktiengeſellſchaft beſchloſſen. Von dem auf 50 000 RM. bemeſſenen Aktienkapital der Geſellſchaft ſollen die pfälziſche Kreisgemeinde 43 Aktien, die Stadt Ludwigs⸗ hafen 86, die Stadt Kaiſerslautern 6, die Stadt Pirmaſens 4 und die übrigen 7 Städte, darunter Landau, je 3 Aktien zu je 5000 Mk. erhalten.— Wie mitgeteilt, hat ſich das Staatsmini⸗ ſterium für Unterricht und Kultus im Einvernehmen mit dem Staatsminiſterium der Finanzen bereit erklärt, die Real⸗ ſchule Landau zur Oberrealſchule auszubauen, ſohald die Stadt in rechtsverbindlicher Form die vom Staats⸗ * * miniſterium verlangten Verpflichtungen übernommen hat. Der Stadtrat beſchloß einſtimmig, die geſtellten Bedingungen an⸗ zuepkennen. Darnach hat die Stadt u. a. die Lrforbexlichen geeigneten Räume zu beſchaffen und den infolge des Aus⸗ baues der Realſchule zur Oberrealſchule erwachſenden Auf⸗ wand für die Perſonal⸗ und Sachausgaben zu tragen.— Zu⸗ folge Eutſchließung des bayeriſchen Staatsminiſteriums für Handel, Induſtrie und Gewerbe vom 26. vorigen Monats wurde die vom Stadtrat beſchloſſene Verlegung des Sep⸗ tembermarktes auf den zweiten Sonntag und die darauffolgenden zwei Werktage im Oktober genehmigt.— Zu Ehren des Stifters der ſtädtiſchen Feſthalle, Dr. h. c. Auguſt Ludowici, beſchloß der Stadtrat die in der Nähe der Feſt⸗ halle gelegene Teichſtraße in Fu dowielſtraße“ umzu⸗ benennen! Auf Vorſchlag des Haupt⸗ und Finanzausſchuſſes wurde ferner beſchloſſen, aus Anlaß des 150. Geburtstages des Turnvaters die Kanalſtraße in„Jahnſtraße“ umzu⸗ benennen. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Neckarbiſchofs heim hieß in ſeiner jüngſten Sitzung den Vertragsentwurf zwiſchen den an der Nebenbahn gelegenen Gemeinden und den Kreiſen Mosbach und Heidelberg einerſeits, ſowie der Badiſchen Lokal⸗ Eiſenbahn⸗A.G. und dem Kreis Karlsruhe andererſeits gut, wonach der erſtere Teil bis zum Höchſtbetrag von 12000% fährlich für den Betriebsausfall der Bahn aufkommt, dagegen keinerlei Betriebseinſchränkung erfolgen darf. Der Vertrag gilt vorläufig für die Jahre 19261931. Auf die Gemeinde Neckarbiſchofsheim entfällt im ungünſtigſten Falle der Betrag von 2000 4. Zur Suspendierung der Eingemeindung von Höchſt EE Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Rheinlandkommiſſion hat, wie mitgeteilt, durch eine Ordonnanz die vom preußiſchen Landtag beſchloſſene Ein⸗ gemeindung nach Frankfurt a.., die ſich auch auf die im beſetzten Gebiete liegende Gemeinde Höchſt erſtreckt hätte, in ihrem Zuſtändigkeitsbereich außer Kraft geſetzt. Inzwiſchen hat, wie wir hören, der Rheinlandkommiſſar bei der Rhein⸗ landkommiſſion Vorſtellungen erhoben. Daraufhin iſt ihm mitgeteilt worden, daß man erſt endgültig zu der Anwendung des Geſamtgeſetzes Stellung nehmen könne, wenn die vom preußiſchen Miniſter des Innern angekündigten Aus füh⸗ rungsbeſtimmungen erlaſſen worden ſind. Es iſt gel⸗ tend gemacht worden, daß ſich für das beſetzte Gebiet in Fragen der Requirierung und Truppeneinquartierung da⸗ durch Schwierigkeiten ergeben könnten, daß die ſtädtiſchen Behörden, mit denen zu verhandeln wäre, nicht innerhalb des beſetzten Gebietes lägen. Dieſes Argument iſt recht dürftig. Ueberdies hat man, wie berichtet, preußiſcherſeits in Voraus⸗ ſicht dieſer„Schwierigkeiten“ durch den 8 40 des Eingemein⸗ dungsgeſetzes für Höchſt bereits die Einrichtung einer beſonderen Zweigſtelle der Stadtverwaltung an⸗ Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Fortbildungsſchul⸗Hauptlehrer Julius König in Durlach zum Rektor an der Volksſchule in Knie⸗ lingen, Amt Karlsruhe, und Polizeiwachtmeiſter Joſef Ra pp in Karlsruhe zum Polizeioberwachtmeiſter. Verſetzt wurde Handelslehrer Eugen Mauch von der Handelsſchule in Pforzheim an jene in Hornberg. Verliehen wurde den Privatdozenten an der Uni⸗ verſität Heidelberg Lic. theol. Artur Weiſer; Lie. theol. Dr. phil. Robert Winkler und Lie. theol. Theodor Oden wal d die Amtsbezeichnung außerordentlicher Profeſſor für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität Entlaſſen auf Anſuchen wurde, der ordentliche Profeſſor der klaſſiſchen Archäologie an der Univerſität Hei⸗ delbergbr. Ludwig Curtius auf 1. März 1928, der ordent⸗ ſiche Profeſſor der Chirurgie an der Univerſität Freiburg, Geheimer Medizinalrat Dr. Erich Lerer auf 1. April 1928. Zuruhegeſetzt auf Anſuchen wurden: Gendar⸗ meriekommiſſär Gottlieb Hoffert in Karlsruhe, Gendar⸗ meriekommiſſär Karl Mattmüller in Raſtatt, Gendar⸗ mexieoberwachtmeiſter Franz Heinrich Volz in Freudenberg und Gendarmerieoberwachtmeiſter Wenzeslaus Naber in Weingarten. Auf der Flucht erſchoſſen * Kehl, 5. April. Ein etwa 30jähriger Mann konnte ſich bei der Paßkontrolle am Bahnhof nicht ausweiſen. Auf das Gendarmeriebüro zur Feſtſtellung ſeiner Perſonalien gebracht, riß er aus, konnte aber wieder eingeholt und nach ſchwerem Widerſtand feſtgenommen werden. Jetzt ſollte der Unbekannte wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt unter der Eskorte zweier Gendarmeriebeamten nach dem Gefängnis transportiert werden. An der Gefängnis⸗ pforte in der Nibelungenſtraße angekommen, rannte er die beiden Gendarmen zur Seite und ergriff abermals die Flucht nach dem Rheine zu. Die Beamten verſuchten vergebens, den Flüchtigen einzuholen. Trotz mehrfachen An⸗ rufs der Beamten blieb er nicht ſtehen, ſodaß der Gendarm von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen mußte. Zwei Schüſſe ſtreckten den Flüchtling zu Boden. Ein Schuß hatte vom Rücken her die Bruſt durchbohrt und nach kaum drei Minuten den Tod zur Folge. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung konnte noch keine Klarheit über die Perſon des Toten ergeben. Nach ſeinen Angaben will er Emil Kauf⸗ mann, geboren in Smyrna, heißen, doch dürfte dies nicht der Wahrheit entſprechen, da er ſich andauernd in Widerſprüche verwickelte. 5 ſein und in Marſeille zu wohnen. Bei ſeiner Feſtnahme wurde er ausdrücklich auf die Folgen eines weiteren Flucht⸗ verſuchs aufmerkſam gemacht. Tr. Ladenburg, 4. April. Geſtern abend gaben die Schüler des Melanchtonſtiftes Wertheim in der hieſigen Stadtkirche ein gut beſuchtes Poſaunen konzert, das eine religiöſe Erbauung bot.— Kürzlich feierte ein treuer Feld⸗ hüter„Schütz Fiſcher“ ſeinen 80. Geburtstag in Friſche und Rüſtigkeit. Der Jubilar, der auch einen Sohn im Krieg verloren hat, iſt ein Original und verſah lange Jahrzehnte in großer Pflichttreue ſeinen Dienſt.— Im Nachbarort Neckar⸗ hauſen wütete in den letzten Wochen der Todesengel. Alt und jung holte ſich der unerbittliche Senſenmaunn in raſcher Reihenfolge, während unſere Gemeinde in dieſem Zeitraum unheimlichen Sterbens, keinen einzigen Todesfall zu verzeichnen hat.— Am geſtrigen Tage traten ein junger Mann, Karl Raſchke von hier und von Neckarhauſen ein Frl. Fuchs ihre Reiſe über den großen Teich, hinüber in das Land der Fleiſchtöpfe und des Dollarſegens, an. Es harren Vit weitere Auswanderungsluſtige auf die Erteilung des iſums. a * Baben⸗Baden, 3. April. Heute vormittag ſtürzte vom Dache des Hotels„Züricher Hof“ der Mitinhaber der Firma Klehe u. Söhne, Franz Klehe tödlich ab. Er wollte die von der Firma ausgeführten Spenglerarbeiten auf dem Dache des Hotels beſichtigen und verlor dabei das Gleichgewicht.. Weſter gab er au, Fremdenlegion är zu g 5 3 7 p. Aus dem Neckartal, 4. April. Die Frühtahrsſa 15 5 beginnt durch das Regenwetter bereſts zu keimen. Dur das ſchöne Wetter im März haben die Landwirte ihre Arbeiten ſchnell beendigen können. Jetzt werden die Kartoffelfelder vor⸗ bereitet, damit das Stecken ſchnell vorwärtsgehen kann, wenn der Boden die nötige Wärme beſitzt. Die Aprikoſen ſtehen in voller Blüte. Das ſonſtige Kernobſt iſt ſchon ſo weit ent⸗ wickelt, daß bei eintretendem Sonneuſchein die Früh hl n te da iſt. In den Rebbergen wird zurzeit feſt gearbeitet. Die Jagdausſichten ſind dieſes Jahr nicht ſchlecht. Der erſte Satz Haſen iſt ſehr aut hochgekommen. hat bereits die Mut⸗ tertiere verlaſſen, die zum zweiten Male tragen. Dieſe Früh⸗ jahrshaſen werfen dieſes Spätfahr noch, ſodaß dieſes Jahr wie⸗ der mit ziemlich Haſen zu rechnen iſt. Die Rehrudel halten ſich meiſtens an den warmen Halden der Neckarherge auf. Hier wächſt ſchon gutes langes Gras. Die Wildſchweiurudel ſind verſchwunden. Sie halten ſich jetzt im dichten Unterholz des Odenwaldes auf, wo die Sauen bald Junge werfen. Altenheim bei Kehl, 4. April. Aufarund eines Gerichts⸗ urteils ſollte geſtern vormittag auf dem hieſigen Rathaus der Traktor einer Landwirtswitwe zwangsweiſe perſtei⸗ gert werden. Die Verſteigerung konnte zunächſt jedoch nicht ſtattfinden, da die Frau und ihre Angehörigen, unterſtützt von einer großen Schar Arbeitsloſer, das zu verhindern wußten. Der Polizeidiener wollte die lärmende Frau zur Ruhe und ſchließlich zum Saal hinausbringen, erhielt aber von ihr eine Hand voll Pfeffer in die Augen geworfen, den ſie an⸗ ſcheinend zu dieſem Zweck bereitgehalten hatte. Erſt am Nach⸗ mittag konnte die Verſteigerung unter dem Schutze eines Gen⸗ darmerieaufgebotes von Kehl durchgeführt werden. Gegen die Attentäterin und ihre Helfershelfer iſt Strafanzeige erſtaktet worden. i * Achern, 5. April. Fabrikant Karl Stölzer wurde heute früh bet einem Rundgang durch die Fabrik von einer Hobelmaſchine erfaßt und an eine Säule gedrückt. Stolzer erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit ſtanr b. Die Familie hat erſt im Sommer einen Sohn durch einen Unglücksfall verloren. * Unterkirnach(bei Villingen), 4. April. Der bel dem Brand des alten Schwarzwälder Bauernhofes des Landwirts Winterhalter verurſachte Gebäudeſchaden beträgt 13 100 Mark, der Fahr nisſchaden 25 700 Mark. Der Beſitzer iſt durch Verſicherung gedeckt. Nach der Lage des verbrannten Großviehs zu ſchließen, muß es große Qualen in den Flammen ausgeſtanden haben. Die Brandurſache harrt noch der Auf⸗ Nachbargebiete Die Stadt mit den meiſten Bahnhöfen O. Sch. Frankfurt a.., 2. April. Wenn man von Berlin mit ſeinen zahlreichen Ring⸗„ Stadt⸗ und Untergrundbahn⸗ höfen abſieht, ſo iſt Frankfurt a. M. die Stadt, die mit ihren 21 Fernbahnhöfen über die meiſten Bahnhöfe aller deutſchen Städte verfügt. Frankfurt hatte, bis ihm Leipzig den Rang ablief, den größten Bahnhof Europas, heute ſteht es an zweiter Stelle. Bisher hatte Frankfurt 13 Bahnhöfe nämlich den Hauptbahnhof, Oſtbahnhof, Südbahnhof un Weſtbahnhof. Die Bahnhöfe in den Vororten Rödelheim, Oberrad und Niederrad, Goldſtein, Eſchersheim⸗ Heddernheim, Bonames, Bergersheim, Lutſa, und den Lokalbahnhof, der den Zugverkehr zwiſchen Frankfurt Süd und Offenbach vermittelt. Durch die Eingemeindungen kommen jetzt noch acht weitere Fernbahnhöfe hinzu und zwar: Griesheim, Nied, Höchſt, Schwanheim, Unterliederbach, Sindlingen⸗Zeilsheim, Soſſen⸗ heim und Fechenheim am Main.. 5 * * Darmſtadt. 3. April. Welche Bedeutung die Erſte füddeutſche Gaſtwirtsmeſſe in der Feſthalle zu Darmſtadt(pom 5. bis 10. Mai) in den Kreiſen der Ausſteller gefunden hat, erhellt aus der Tatſache, daß fetzt ſchon über 150 Aurel dehee haben, ſo daß nunmeht auch eine große Sonderhalle, die unmittelbar neben der Feſthalle errichtet werden ſoll. noch voll belegt werden dürfte. Unter den Ausſtellern ſind faſt alle deutſchen Firmen von Weltruf vertreten; ſie werden die neueſten Erzeugniſſe des Hotel⸗, Gaſtwirts⸗ und Kaffeehausgewerbes zeigen. Von einzelnen neuen Erfindungen auf dem Gebiet der Hygiene, der Her⸗ ſtellung von Speiſen, Getränken und Gebäck, der Kaſſenfüh⸗ rung und Bedienung bis zu Ausſtellungen von ganz moder⸗ nen Geſamteinrichtungen. wird alles zu ſehen ſein, was heute die einſchlägigen Betriebe modernen Anforderungen entſpre⸗ chend zu leiſten haben. Die Ausſtellung wird darum nicht nur für jeden Gaſtwirt, Hotel⸗ und Kaffeehausbeſitzer, ſon⸗ dern in erſter Linie auch für das geſamte Publikum, das a ohne jede Ausnahme an dieſem Gewerbe eng intereſſiert iſt, ſtärkſteg Intereſſe haben. FTT Alt bewährt bei Nieren- Blasen-, Harnleiden 5 Verbindun xen ER Uter Ne. 6. Tel. 26996.. Lieferung nur an anerkannte Händler aweie Reparatur- und Wulkaniater- A Cordſaden. zeug ohne 2 Nad B eligleei für den Reifen sind gleicimabiige Gummimischung ſund hocerlige Dura das ideale Zusammenwirken dieser Vorbedingungen, vereint mii uissenscayflichi errecinefer u. prak- isch ernrobfer Profilierung, wurde des heulige Meisferwerꝶ geschaffen. Kein vollkommenes Fahr- . „ e. Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. April 1928 Aus den Rundfunk⸗Brogrammen Freitag, 6. April 81 Deutſche Sender 5 Bertin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Belle 1250) 19.30 Uhr:„Requiem“, Uebertragung vom Schauſpielhaus. 55 es au(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Karfreitag⸗Konzert. rankfurt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeier, 12.15 Uhr: Ueber⸗ trügung von Ma Schallplatten, 17 Uhr: Geiſtl. Konzert, 18 Uhr: 5 72: Die Johannespaſſion, Ueber⸗ tragung von der Katharinenki Wamburg(Welle 394,7) 20 dem Karfreitag? Rönigsberg(Welle 3 Johanneskirche Dar Langenberg A feld, Konzert des Volkschors. Seipzig(W. 365,8) 19.30 Uhr: Orcheſterkonz., 21 Uhr: Kammerm. München(Welle 535,7) Keine Sendung. Sbultgart(Welle 979,7) 11.30 Uhr: Uebertragung aus der Mar⸗ kuskirche, 12.30 Uhr: Uebertragung von Mannheim, 13.15 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Kammermuſik, 20 Uhr:„Mariechen von Nymwegen“, 21.30 Uhr: Geiſtl. Volksmuſik. Ausländiſche Sender Saventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: Paſſionsgottesdienſt, 21 Uhr: Sinfoniekonzert. Rabio Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Mailand(Welle 20.50 Uhr: Karfreitagskonzert und Vorträge. Mom(Welle 450) 20.45 Uhr: Konzert religibſer Muſik. Wien(Welle 517,2) Keine Sendung. Bern(Welle 411) 19.30 Uhr: Dürer⸗Feier. Zürich(Welle 588,2) 20.20 Uhr: Ernſte Lieder und Arienſtunde. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Stabat Mater. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Unſere Spezialität! Antennenanlagen in jeder Ausführung, fachmänniſch, billig. 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Mfinchen(Welle 535,7) 20.05 Uhr: Oſtern, Paſſionsſpiel in 3 Akten Stultgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Kon⸗ zert, 20 Uhr: Uebertr. aus der Liederhalle Stuttgart, Feſtkonz. Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 104,3) 21 Uhr: Eine engliſche komiſche Oper, 23.30 Uhr: Tanzmuſik. 5 Radio Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Mailand(Welle 550) 21 Uhr: Konzert. Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Inſtrumental⸗ und Vokalkonzert. Wien(Welle 517,2] 20 Uhr:„Der Evangelimann“ Muſik. Schauſpiel. Bern(W. 411) 19.32 Uhr: Oſtern, Drama, 21 Uhr: Ernſte Muſik v. Baſel, 21.20 Uhr: Kurſaalorcheſter, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Zürich(W. 588,2) 20.45 Uhr: Soliſtenkonzert, 21.20 Uhr: Konz. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Oſter⸗Konzert, 22.25 Uhr: Tanzmuſik. fadio-Spezialhaus Gehr. Hettergott i Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Kleine Urſachen, große Wirkungen! Ihr Accu verſagt. Ihre Anodenbatterie iſt leer, Sie können dies zeitig feſtſtellen mit unſerem Voltmeter[p Meßbereiche 6/120.] Preis nur 6,50„/. Kaufen Sie ſolches noch heute, Sie ſparen viel Aerger. Gerichtszeitung ö Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Einer der gar nicht ſeltenen Fälle, wo der Vater eines Aunshelichen Kindes mit Arbeitsloſigkeit uſw. ſich ſeiner Unter⸗ haltungspflicht dem Kinde gegenüber entziehen wollte, kam in einer der letzten Sitzungen vor dem Amtsgericht unter Vor⸗ ſitz von Amtsgerichtsrat Säger zur Verhandlung. Es konnte konſtatiert werden, daß der Mann bei Ausnützung ſeiner Arbeitskraft ſehr wohl in der Lage geweſen wäre, die gar Mark für das Kind aufzubringen. Zur Beachtung und arnung möchten wir hier anfügen, daß die Strafen des Be⸗ zirksamts wegen Nichterfüllung der Unterſtützungspflicht meistens ſehr hart ſind. Im vorliegenden Falle blieb der Ankrag auf gerichtliche Entſcheidung erfolglos und die Haftſtrafe von 14 Tagen beſtehen. Ein hieſiger Kaufmann ſtand in dem Verdachte, daß er mehrere Jahre hindurch mit Kohlen aus fremden Kellern ſeine Wohnüng geheizt und es ſich dort am warmen Ofen gemütlich gemacht hat. Er tat dies ſolange, bis er ſchließlich von einer Beſtohlenen auf friſcher Tat ertappt wurde. Da der Richter mildernde Umſtände gewährte, gab es nur eine geringe Freiheitsſtrafe. Eein ſtreitſüchtiges Ehepaar verprügelte aus ge⸗ ringfügiger Urſache eines Tages auf dem Marktplatz einen Markthelfer, einen jungen Fuhrmann. Die Ehefrau half bei der Prügelei mit Beſen und Peitſche tüchtig mit, obgleich ſie garnicht wußte, um was es ſich handelte. Auch ein harm⸗ loſer Bürgers mann, der den Streit ſchlichten wollte, bekam von dem böſen Ehepaar eine Tracht Prügel. Da der Ehemann bei der Prügelei ſchwer betrunken war, und nicht gewußt haben will, was er tat, ſo wurde auf eine Geld⸗ 7 von 30 Mk., für ſeine Frau auf eine ſolche von 20 Mk. erkannt. In den ſchweren Kampf der Wirte in der Filsbach egen radauluſtige Gäſt e leuchtete eine Verhandlung vor mitsgerichtsrat Säger hinein. Ein Wirt war angeklagt, daß er eine Anzahl radauluſtiger jugendlicher Burſchen mit einem Farrenſchwanz aus ſeiner Wirtſchaft vertrieben And, nachdem die Radaumacher ſchon eine Straße weiter waren, in der Erregung noch einen ſcharfen Schuß abgefeuert Hatte. Dies hätte der Wirt natürlich nicht machen dürfen, weshalb er vom Gericht auch eine Geldſtrafe erhielt. Den Burſchen aber, die teilweiſe in unglaublicher Weiſe ſich auf⸗ eführt hatten, wurde vom Vorſitzenden ihr flegelhaftes Ver⸗ alten nachdrücklichſt vorgehalten. ch. 8 Das Urteil gegen Wagner rechtskräftig Frankenthal, 4. April. Nachdem Fabrikant 1 l durch eine ſchriftliche Erklärung auf das Rechts⸗ mittel der Berufung gegen das gegen ihn erkannte Urteil verzichtet hat und auch die Staatsgnwaltſchoft ihrerſeits keine Berufung einlegen wird, iſt das Urteil gegen Albert Wagner rechtskräftig geworden. Eine Stellungnahme der übri⸗ en Verurteilten iſt den Gerichtsſtellen bis jetzt nicht zu⸗ egangen. 1 Wegen Beleidigung der Thereſe Neumann verurteilt. her verantwortliche Redakteur R. Schauble der kommuniſti⸗ ſchen„Freiheit“ in Düſſeldorf wurde vom Amtsgericht Düſ⸗ eldorf wegen verleumderiſcher Beleidigung der Thereſe Albert Neumann aus Konnersreuth zu 300 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Das Blatt hatte abfällige Bemerkungen über den Lebenswandel der Thereſe Neumann gemacht, die ſich als völlig haltlos herausſtellten.— Vor einiger Zeit waren bei dem Spar⸗ und Bauverein Ratingen Unſtimmigkeiten feſt⸗ eſtellt worden. Die genaue Unterſuchung ergab Fehl⸗ eträge in einer Geſamthöhe von 30000 Mark. Wegen der Veruntreuung dieſer Summe hatten ſich jetzt der Ge⸗ ſchäftsführer der Kaſſe, ein Kaufmann aus Ratingen, ein Oberſtadtſekretär und ein Steueraſſiſtent zu verantworten. Der Stadtoberſekretär und der Steueraſſiſtent erhielten unter Berückſichtigung mildernder Umſtände 2 bezw. 1 Monat Ge⸗ fängnis. Der Kaufmann dagegen wurde in eine Strafe von 18 Monaten Gefängnis genommen. 5 Finale eines Liebesverhältniſſes. Das Strafgericht in Baſel verurteilte nach zweiſtündiger Verhandlung den ver⸗ heirateten Baumeiſter Joſef Gavarini, einen geborenen Italiener, der die Wäſchereibeſitzersehefrau Lüſcher, als ſie mit ihm das Verhältnis löſen wollte, tötete, zu einer Zuchthausſtrafe von neun Jahren. Dem Ehe⸗ mann der Ermordeten hat der Angeklagte als Genugtuung eine Strafe von 2000 Schweizer Franken zu bezahlen. Ferner hat der Angeklagte die Koſten des Verfahrens zu tragen. Sportliche Rundschau Mannheimer Mai⸗ Pferderennen Der Badiſche Rennverein Mannheim kann mit dem Nen⸗ nungsſchluß für die mit ſeinem dreitägigen Frühjahrspro⸗ gramm verbundenen 6 Ausgleichsrennen recht zu⸗ frieden ſein. Das hervorragendſte Handicap, das als Herren⸗ reiten ausgeſchriebene Rieſe⸗Jagdrennen, offen für jährige und ältere Pferde aller Länder, iſt für die beſte Steeplerklaſſe beſtimmt und vereinigt 39 Unterſchriften, da⸗ runter Stattliche, Namen, Dojan, Jugendliebe, Steinadler, Kritiſcher Tag, Coeur'Almée, Otavi. Im verfloſſenen Jahr wandte ſich dieſes Rennen an die zweite Klaſſe und wurde in prächtigem Verlauf von 8 Pferden beſtritten. Um für den Maimarktdienstag, der dieſes Jahr Feiertag iſt, ein hervor⸗ ragendes Ereignis zu haben, wurde das Sieggeld dieſesmal von 3000 Mk. auf 4000 Mk. erhöht und das Rennen als Aus⸗ gleich J proponiert. Da hiermit die 3 Kg.⸗Reiterlaubnis weg⸗ fällt, hat der Ausgleicher die Gewichtsſpanne von 63—80 Kg. zur Verfügung, die genügen dürfte, auch die beſten verpflich⸗ teten Pferde noch auszuhandicapen. Der beſte Ausgleich auf der Flachbahn, der 2000 Meter lange Maimarkt ⸗ Preis, erzielte 22 Unterſchriften und iſt als Inländer⸗Handicap für beſſere Klaſſe gut genannt, denn nur 4jährige und ältere In⸗ länder, die im Jahr 1927 mindeſtens in Sa. 3000 Mk. ge⸗ wonnen haben, ſind zugelaſſen. Der kürzere Luiſenpark⸗ Ausgleich läßt neben den älteren Pferden auch die Drei⸗ jährigen zu, wendet ſich aber als Ausgleich III an die weniger erfolgreiche Klaſſe. So konnte er 35 Kandidaten aufnehmen, von denen die Spitzen allerdings wohl Gewichte zudiktiert erhalten werden, mit denen ſie kaum ſtarten dürften. Der Schloßgarten⸗ Ausgleich, das Schlußrennen des Meetings, hat den Charakter eines Troſtrennens und ver⸗ einigt 46 Bewerber. Ein Novum für Mannheim iſt das dies⸗ mal als Ausgleich ausgeſchriebene, das Meeting einleitende Begrüßungs⸗Hürdenrennen. Da dieſes Rennen im Frühjahrs⸗Programm nur für Inländer geöffnet werden konnte und mit Altersgewichten vielleicht eine geringe Be⸗ ſetzung erfahren dürfte, wurde der Verſuch unternommen, es als Handicap auszuſchreiben. Man darf geſpannt darauf ſein, wie der Ausgleicher die 21 Nennungen bewertet. Den weniger erfolgreichen Hindernispferden iſt das General von Moßner⸗Jagdrennen geöffnet, das 29 Unter⸗ ſchriften erhielt. Zugelaſſen ſind 5jährige und ältere In⸗ länder. Das Rennen, das als Herrenxreiten gelaufen wird, iſt darauf zugeſchnitten, um auch dem Nachwuchs an Herren⸗ reitern Gelegenheit zu geben, ſich im Sattel zu betätigen. Deufscher Sport Jo? 2 10 8 8 38 38 ds 808 38 45 5 88 518 s 85 A165 S J Je i I e J a 5 S e N 75 1— 12. N. a 1 8 „% 8 88 8 88 2 8 2 2. 8 2 S 2 N — 3 2 2= — Il 2 S* 2 Ende der Motorrad⸗Länderfahrt Etappe Wien— Dresden (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Nun hat dieſe größte Motorradprüfung des Kontinents ihr Ende gefunden! Von 132 in Köln Geſtarteten haben 72 das Endziel nach Zurücklegung der 3500 Km. langen Strecke erreicht. 51 von dieſen ſind ſtrafpunktfrei. Das iſt ein in Anbetracht der unerhörten Schwierigkeiten der Fahrt außer⸗ ordentlich günſtiges Ergebnis, auf das wir in unſerm Schluß⸗ bericht noch zurückkommen werden. Die ADAcC⸗Motorrad⸗ Länderfahrt hat zur Hebung ſportlicher Beziehungen zwiſchen den Ländern Mitteleuropas fraglos beigetragen. In allen Ländern wurden die Länderfahrer ſehr herzlich aufgenommen. Der letzte Fahrtag war mit Ausnahme der Nachmittags⸗ ſtunden in Nordböhmen trüb; meilenweite Strecken waren nebelüberlagert, ſodaß die Fahrer ſehr vorſichtig fahren muß⸗ ten. Groß war der Empfang der AD AC⸗Fahrer vor den Toren Praas. Der Tſchechoflowakiſche Automobil⸗Club ent⸗ bot als Organiſator der Fahrt innerhalb des tſchechoſlowa⸗ kiſchen Gebiets den Länderfahrern ein herzliches Willkom⸗ men. Mit das ſchwerſte Stück der Fahrt— und das kam allen Länderfahrern reſtlos unerwartet!— war das zwiſchen Teplitz Schönau und der ſächſiſchen Grenze. Während es in Wien ſommerlich warm geweſen war, lag hier noch Schnee in den Bergwäldern und die Chauſſee war vereiſt und ver⸗ harſcht. Drum gab es mehrere Stürze. Und dann wieder wurde der Nebel ſo dicht, daß tatſächlich nur der das Endziel Dresden ſtrafpunktfrei erreichen konnte, der„auf Vorrat“ gefahren hatte. 10 Kilometer vor dem Dresdener Endziel der 3500 Km. Fahrt kam Werner Clauberg(Wald) mit ſeiner Ardie ſo ſchwer zu Fall, daß er infolge Bruchs des Fußſchen⸗ kels aufgeben mußte. Ausgeſchieden waren auf der letzten Etappe bis zur Landesgrenze Henn(Düſſeldorf) wegen Pleuelſtangenbruchs ſeiner NSU⸗Maſchine; er war ebenſo wie der gleichfalls auf tſchechiſchem Gebiet ausgeſchiedene Fritz Jakob(Fürth) auf Viktoria mit Seitenwagen bis da⸗ hin ſtrafpunktfrei geweſen. Toni Freitag(Köln), der trotz ſeines ſchweren Sturzes auf der oberſchleſiſchen Etappe ſich heldenmütig durchgefochten hatte, kam mit ſeiner Eſch⸗Rekord ſo ſchwer zu Fall, daß er aufgeben mußte. Mit M. Bauer (Nürnberg) auf Indian und Fr. Klipfel(Charlottenburg) auf Baier ſchieden heute zwei weitere Teilnehmer aus, die bis dahin ſtraſpunktfrei geweſen waren. Auch Bauers Indian hatte Pleuelſtangenbruch. Reifenſchäden gab es auch heute in großer Zahl. Das Ergebnis der Fünf⸗Länderfahrt wird noch bekannt gegeben werden. Doer schlag. Flugſport f Beginn der Segelflüge in Maunheim Das bereits vor einiger Zeit eingetroffene Gleitflugzeug des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins wird am Karfreitag ſeiner eigentlichen Beſtimmung übergeben. Am Vormittag wird auf dem Flugplatz in Neuoſtheim durch den bekannten Mannheimer jungen Segelflieger Hatry, der im vergangenen Jahre bei den Flügen in Roſitten große Erfolge erzielte, das Flugzeug auf ſeine Flugfähigkeit hin geprüft. Anſchließend werden dann bei Rheinau kleine Flüge durchgeführt. Dieſe Flugverſuche gelten als Vorbereitung für die Flüge, die am Oſterſonn⸗ und Montag bei Schriesheim durchgeführt werden ſollen. Die Flüge ſollen von den Steinbrüchen aus beginnen und nach der Rheinebene gehen. Bei einem Höhenunterſchied non 400 Metern rechnet man mit Flügen bis zu 4 Kilometer Länge. Literatur * Max Schwarzes letzte literariſche Arbeiten. Der allzu frühe Tod von Max Schwarze hat es ihm verſagt, die Herausgabe der von ihm vorbereiteten Schriftenreihe„Quellenbücher der Leibes⸗ übungen“ zu erleben. Eine der letzten Arbeiten von Max Schwarze war die Gliederung des geſamten Stoffes, die Feſt⸗ legung der Mitarbeiter und ein geradezu hervorragendes Vor⸗ wort, das er noch zu der Herausgabe des 4. Bandes„Die Deutſche Turnkunſt von Ludwig Jahn“ geſchrieben hat. Wie wir vom Wilhelm Limpert⸗Verlag hören, gelangen im Laufe des Monats April von der Schriftenreihe der 3. Band„Das Deutſche Volks⸗ tum von Ludwig Jahn“ mit einem Vorwort von Edmund Neuen⸗ dorff und der 4. Band„Die Deutſche Turnkunſt von Ludwig Jahn“ mit einem Vorwort von Max Schwarze ß zur Ausgabe. Für den Monat Mai iſt die Herausgabe des 1. Bandes der Schriften“ reihe„Die Gymnaſtik von Guts Muths“ mit einem Vorwort von Erich Harte vorgeſehen. Die weiteren Bände dieſer für das ge⸗ ſamte Schrifttum der Leibesübungen ſo wertvollen und bedbeu⸗ tungsyollen Schriftenreihe ſind noch im Laufe des Jahres 1928 vor⸗ geſehen. Wie wir hören, hat der Wilhelm Limpert⸗ Verlag den in Anlehnung an die Originalausgaben des vorigen Jahrhun⸗ derts hergeſtellten Werken eine ganz hervorragende Wertaus⸗ ſtattung gegeben, die dieſe Bücher nicht nur zum Schmuckſtück einer jeden Bibliothek machen, ſondern die endlich einmal die lange er⸗ wünſchten Geſchenkwerke aus dem Schrifttum der Leibesübungen ſchaffen. Wieder getrennte Führung der Fernſchnellzüge 7 5/6 Berlin-Leipzig⸗Frankfurt⸗Karlsruhe⸗Baſel Im zu Ende gehenden Fahrplan hatte die Reichsbahn die Fernſchnellzüge PD 163/164 Holland— Mannheim— Baſel— Schweiz und PD 5/0 Berlin— Leipzig— Frankfurt— Karls⸗ ruhe— Baſel auf der badiſchen Laufſtrecke derart zuſammen⸗ geſchloſſen. daß der urſprünglich zwiſchen Mannheim und Karlsruhe über Schwetzingen gehende Hollandzug über Heidel⸗ berg geleitet und dort mit dem Berliner Zug vereinigt bezw. getrennt wurde. Nach ſchweizeriſchem Urteil, die dieſe Züge ſüdlich Baſel zu übernehmen hat. wurde in dieſer Zuſammen⸗ ziehung in der Nord⸗Südrichtung eine gewiſſe Schwierigkeit geſehen, weil in Baſel durch das Rangiermanöver zwecks Aus⸗ einanderziehung der Zugskompoſition Zeitaufwendungen nötig waren, die ſich in der Hauptreiſezeit mit etwaigen Verſpätun⸗ gen doppelt fühlbar machten. Mit dem neuen Fahrplan wird nun der Berliner Fernſchnellzug auf der gan⸗ zen Laufſtrecke Berlin—Baſel und zurück ſelhſtän⸗ dig durchgeführt, ſodaß ſowohl die Ranaiermanöver in Heidelberg wie in Baſel weafallen oder verringert werden. Der bisherige holländiſche Flügelzug fällt in der bisherigen Form als Fernſchnellzug ohnehin infolge ſeiner Umwandlung in einen Schnellzug mit allen drei Wagenklaſſen für die Ver⸗ einigung aus. Er wird bekanntlich durch den erſten deutſchen Pullmannzug erſetzt, der in beſonderer Beſchleunigung auf dem alten Weg der kD⸗Züge 163/164 von Mannheim direkt nach Karlsruhe über Schwetzingen gefahren wird. Die Selbſtändigmachung der Berliner Züge iſt eine betriebliche und reiſetechniſche Erleichterung, da die gegenſeitige Bindung bei Verſpätungen wegfällt. Es handelt ſich um die jetzige Ver⸗ bindung Berlin Anh. B. ab.40, Leipzig ab.46, Frankfurt ab 15.32, Heidelberg ab 17.00, Karlsruhe ab 17.49, Freiburg an 19.57, Baſel an 20.54, Baſel ab.00, Freiburg ab.55. Karls⸗ ruhe ab 12.00, Heidelberg an 12.45, Frankfurt an 14.15, Leipzig an 20.01. Berlin Anh. B. 22.06 Uhr. Die Züge erhalten in die⸗ ſem Jahr Schnellzugsanſchluß über die badiſche Schwarzwald⸗ bahn nach Triberg—Konſtanz über die ganze Sommervperiode vom 15. Mai bis 6. Oktober gegen letztes Jahr nur vom 1. Juli bis 15. September. 125r. K 88 rn Wetternachrichten der Karisruherandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7s morgens] Luft⸗ Tem. S 8 8 8 See,— Wind cr e e e e ee ee m um( Ses Sts Nicht. Stärke 8 Wertheim 151— 7 18 6[SW mäß. bedeckt Königſtuhl 5638 760,1 8 9 2„ lleicht 5 Karlsruhe 120 760,44 9 15 6 5„ heiter Bad.⸗Bad. 218 760,60 7 14 6 9 7 wolkig Villingen 780 762,3 5 14 3 755 bedeckt Feldbg. Hof 1275 683,2—-3 3 3 Sy ſchw.„ 1 0 760,2 615 5„ lleichtſ wolkig St. Blaſien 7— Höchenſchw.!!“—— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S Kayſer— Kommunalpolitid und Lokales: Richard Schönfelder= Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter FP URSA AG. Blf SSENHOF r 2 r Albrecht Dürer Von Franz Pohl, Berlin Itakten. s bedeutungsvoll in der Geſchichte des deutſchen enius, wurde auch von größtem Einfluß auf das Denken und Schaffen Albrecht Dürers. Als er im Jahre 1505, vierunddrei⸗ Ziafähria, nach Venedig reiſte. galt er ſchon als hervorragen⸗ der Künſtler, er Hatte eine Anzahl religiöſer Bilder. ein paar bedeutunasvolle Selbſtporträts gemalt, vor allem aber ſich auf Dürer Dia Mer apokalyptischen Reiter 0 Transocean G. m. b.., Berlin N. 1 1 4 161 N e 1 E J ee een ce Bem ſchwlerlaen Geblete ber Holzſchnelbekunſt und des Kupfer⸗ ſtiches bewährt. Aber Dürer ließ noch erkennen. daß er einſt als Goldſchmied bei ſeinem Vater. einem aus Ungarn zu⸗ gewanderten biederen Handwerker, in die Lehre gegangen und ein Schüler des Altarmalers Michael Wohlgemut geweſen war. Herb und ſtreng. oft ſogar eckia in den Formen. beſaßen ſeine Werke noch zu viel von der gotiſchen Manier. Daran Batte auch eine Reiſe durch Deutſchland bis in die Schweig nichts geändert. denn überall konnte Dürer nur Werke ſeiner künſtleriſchen Auffaſſung ſehen. und in Nürnbera ſelbſt. wo er lebte, war eine zwar tüchtige, aber noch handwerksmäßia be⸗ dingte Kunſt zuhauſe.— Da kam Dürer nach Italien! In das Italien der Renaiſſance, der Wiedergeburt der antiken For⸗ menſchönheit, der Gedankenwelt und Lebensfreude des Alter⸗ tums! Und Venedig überbot alle anderen Städte an Pracht⸗ entfaltung. Dieſe Stadt. die auch beute noch in ihrer traum⸗ i Gehäus, Dürer Der hallige Hlerony ms, C. 1. b. H. gaften Schönheit die Menschen anlockt. erfreute ſich damals 9177 unerhörten Blüte, die den ſtärkſten Ausdruck in der Funſt fand: Giovanni, Bellini. Tizian und Gioraione lebten dort. Maler, die mit vollendeter Grazie der Linien wunder⸗ baren Glanz der Farben verbanden. Dürer hatte ſchon manch⸗ mal in Deutſchland Skizzen italieniſcher Künſtler zu Geſicht bekommen und in grübleriſchen Unterſuchungen das Gebeim⸗ nis von Farbe und Form der maniera dolce, der holden. italieni⸗ ſchan Malweise, zu ergründen verſucht. Jetzt ſtand er in den Werkſtätten der Meiſter, war überall. wo er aina und ſtand. von ihren herrlichen Werken umgeben, die heiteren, liebens⸗ werdigen„Welſchen“ nahmen ihn. der auch ein ſchöner. geiſt⸗ 1528— 6. April— 1928 veicher Mans wor. wit offenen Armen auf— it es ein Wun⸗ der, wenn Dürer in ſeinen Tagebüchern und in den Briefen an den ihm befreundeten Nürnberger Humaniſten und Pa⸗ trizier Pirkheimer dieſe Zeit als die alücklichſte ſeines Lebens bezeichnet?— Dürer fühlte eine neue Welt in ſich erſtehen. die bildhafte Geſtalt annehmen mußte: er reiſte noch nach Bologna. der Stätte theoretiſcher Weisheit, und dann begann er zu malen. Und das Wunder geſchah, daß durch dieſen Deutſchen nordiſche Tiefe mit ſüdlicher Schönheit vereinigt wurden: Das „Roſenkranzfeſt“, 1506 auf Beſtellung der deutſchen Kaufmann⸗ ſchaft in Venedig gemalt, iſt das Werk, das zuerſt Dürers über⸗ ragende Bedeutung bewies und ſeinen Ruf begründete. Alles. was in Venedig etwas galt, vom Dogen angefangen, kam. um dies Wunderwerk der Malerei zu betrachten und ſeinen Schöpfer zu ebren. Dürers Selbstbildnis Fhotogt. Babette Treumenn, Fürth Als Dürer im Naßhre 1507 wieder in Nürnberg angelangt war, begann die glänzende Laufbahn ſeiner Meiſterſchaft, die ihn unſterblich gemacht hat. Altargemälde, mythologiſche Dar⸗ ſtellungen, Bildniſſe berühmter Zeitgenoſſen reihen ſich an⸗ einander, Werke reifſter künſtleriſcher Ueberlegung, die die klar aufgebaute Kompoſition, die leuchtenden Farben der Ita⸗ liener aufweiſen, aber nichts von der tiefen poetiſchen Anlage, der Gedankenfülle des Deutſchen vermiſſen laſſen. Den ganzen Reichtum des Dürer'ſchen Genies lernt man aber aus ſeinen Handzeichnungen kennen, die ſich in großer Zahl wohlerhalten in allen großen Sammlungen der Welt, insbeſondere in der Albertina in Wien, befinden. Waren Kupferſtich und Holz⸗ ſchnitt unter Dürers Vorgängern noch nicht über die erſten Stufen techniſcher Ausführung hinausgekommen, ſo erhob ſie Dürer zu einer Vollendung, die bis heute nur wenige wieder erreicht haben. Ein beſonders glücklicher Umſtand war es, daß Dürer Fürſten fand, die ſeine Kunſt verſtanden und ehrten, ſo Friedrich den Weiſen von Sachſen und vor allem Kaiſer Maximilian, für den Dürer u. a. ſeine bedeutenden Holzſchnittfolgen, den„Triumphzug“ und die„Ehrenpforte“ zeichnete, und deſſen Gebetbuch er mit Randzeichnungen verſah. Am meiſten bekannt und Beſitztum des ganzen deutſchen Vol⸗ kes geworden ſind aber ſeine ergreifenden Darſtellungen der „Großen Paſſion“ und der„Kleinen Paſſion“,„Das Marien⸗ leben“, 20 kleinere Blätter voll Poeſie und Innigkeit, und die vielen Skizzen nach der Natur, die durch köſtliche Friſche und ſchärfſte Wiedergabe der kleinſten Einzelheit überraſchen. Be⸗ Das Grab Dürers auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg Photogr. Babette Treumann, Fürth rühmt ſtub auch die ſymboliſchen Blätter„Ritter, Tod und Teufel“,„Der heilige Hieronymus in der Zelle“ und„Die Melancholie“, die in ihrem tiefſinnigen, phantaſtiſchen Gehalt zu vielen Deutungen Anlaß geben. Im Höhepunkt ſeines Lebens angelangt, im Juli 1520, machte Dürer noch eine Reiſe nach den Niederlanden, auf der er, wie ſeine Reiſetagebücher ausweiſen, ſehr gefeiert und künſtleriſch bereichert wurde. Doch auf dieſer Reiſe holte er ſich eine Erkältung, die den Grund zu dauernden, immer quälender werdenden Leiden legte. uch hier, wie ſo oft im Leben großer Männer, zeigt es ſich, daß, gleichfam von Todesahnungen getrieben, das Genie ſich noch in den letzten Lebensjahren zu größten Anſtrengungen aufrafft, und Werke entſtehen, die zuſammengefaßt in reifſter Form die ganze Perſönlichkeit, das ganze Können ihres Schöpfers beweiſen. Dürer ſchließt noch ſeine bedeutenden theoretiſchen Arbeiten ab: 1525 die„Unterweiſung der Meſſung“ und 1528„Vier Bücher von menſchlicher Proportion“, dann äber, neben aus⸗ drucksvollſten Männerbildniſſen, entſteht das Hauptwerk ſeines Lebens und eins der herrlichſten Gemälde deutſcher Kunſt:„Die vier Apoſtel“, in Lebensgröße auf zwei hohen Tafeln gemalt, mächtige Geſtalten, in prächtiger Gewandung, von einer Charakteriſtik, wie ſie großartiger ſelten ein Künſt⸗ lergeiſt geſchaffen hat. 5 Albrecht Durers Kamp Von Georg Wagener, Hannover Bewundernd ſtehen wir heute, vierhundert Jahre nach Albrecht Dürers Tod, vor den Werken des Meiſters und preiſen ihn als den Bahnbrecher und Gründer der neueren deutſchen Malerei, ohne viel zu ahnen von den Kämpfen, die er beſtand, um ſich aus der Enge mittelalterlicher Dogmatiß zu einer genialen, perſönlichen Auffaſſung ſeiner Kunſt durch⸗ Dürexs Der heilige Eustachius 5 Transocean G. m. b.., Barlin zurtngen. Geboren in ber Wende einer neuen geit, ſchwaukß er zwiſchen den Anſchauungen fränkiſcher Spätgotik und funger Renaiſſance. Der Kampf hat ihn, der ſeine künſt⸗ leriſche Sendung ernſter auffaßte als andere Künſtler ſeiner Zeit, viel Herzhlut gekoſtet und ihm dennoch keinen klaren, entſcheidenden Sieg gebracht. i 1 85 Die Sehnſucht nach einer der rein handwerksmäßigen Kunſt entfliehenden höheren Idealität treibt Dürer früh aus 5 der engen, philiſtröſen Nürnberger Umwelt. Er glaubt in 1 Italien, der Heimat neuerſtandener Werte auf allen Gebieten 7 geiſtigen Schaffens, die Anregungen zu finden, nach denen er ſich ſehnt, und kehrt nur ärmer um manches Ideal und um die ruhige Zuverſicht zu ſeiner eigenen Kraft in die Heimat zurück. Mit wilder, übertriebener Energie müht er ſich nun um die Verwirklichung der Ideale, die er im Stiden kennen aber nicht erfaſſen lernte, und verliert dabei die ihm vorher Das Dürerdenkmal in Nürnberg„ l Tranzocean G. m. b.., Berlin eigene Natwttck ſelöſtſtcherer Erfindungsgabe. Seine Weld⸗ anſchauung, der Humor, der von der innigen, gemütstiefen Belauſchung des Unſcheinbarſten bis zu herzhafkeſter derber Freudigkeit alle Stufen des Ausdrucks durchläuft, wird gelegentlich durch akademiſche, meiſt rein mathematiſchs Reflexionen getrübt. g 5 f e Bis zu ſeinem Tode tobt dieſer Kampf in Albrecht Dürers Bruſt, bis zuletzt weiß er ſelbſt, daß er ſich nicht zu einer klaren Auffaſſung durchgerungen hat, und trägt ſchwer an der Erkenntnis, nicht den Sieg über ſich ſelbſt davongetragen zu haben. Am Ziel ſeines Wirkens bedauert er es, den phan⸗ taſtiſchen Zug ſeines Weſens nicht genügend in Schranken ge⸗ 8. Seite. Nr. 164 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. April 1928 halten und erſt jetzt in der Einfachheit die höchſte künſtleriſche Ausdrucksfähigkeit erkannt zu haben. Doch nie läßt er ſich Bon immer wiederkehrenden Enttäuſchungen niederdrücken; er gibt ſich nie mit einer erreichten Stufe zufrieden, ſondern ſucht mit ſtets unverdroſſener Raſtloſigkeit dem höheren Ziel Nachzujagen. Auch äußerliche Umſtände hemmen Dürers klare Ent⸗ wicklung. Er iſt gezwungen, inmitten eines beengten, klein⸗ bürgerlichen Lebens zu ſchaffen, es fehlt ihm die Unterſtützung verſtändnisvoller Gönner, nur ſpärlich erhält er im Gegenſatz zu den italieniſchen Künſtlern ſeiner Zeit fürſtliche Aufträge. Erſt ſpät tritt Maximilian I. in nähere Beziehungen zu Ditrex. Aber auch dann noch beſchränkt ſich die Gönnerſchaft des Kaiſers vorzüglich darauf, Zeichnungen von Triumph⸗ pforten und Triumphzügen mit halb mittelalterlichen, halb humaniſtiſch beeinflußten Allegorien und Symbolen zu be⸗ ſtellen, die eine freie und aus dem Innerſten heraus kom⸗ mende Entwicklung nicht fördern können, weil ſich der Künſt⸗ ler nur zu ſehr dem ſchulmeiſternden Willen des Kaiſers und ſeiner weltfremden, gelehrten Ratgeber fügen muß. Erſt Das kaiſerliche Gebetbuch gibt Dürer Gelegenheit, ureigenſte Schöpfungen erſtehen zu laſſen und bald Geſtalten düſteren, Lindrucksvollen Ernſtes, bald humorvolle Szenen perſönlicher Erfindung zu zeichnen. Ein weiterer Umſtand, der wenig günſtig auf Dürers künſtleriſche Entwicklung einwirkt, iſt die Vielſeitigkeit ſeines Genies, die ihn zum deutſchen Leonardo da Vinci macht. Er Hetätigt ſich nicht nur als Maler und Zeichner, ſondern auch als Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Schriftſteller. Auch guf dieſen Gebieten leiſtet er Außerordentliches, für ſeine Zeit Bahnbrechendes, doch lenken ihn derartige Intereſſen zu ſehr von ſeiner eigentlichen Lebensaufgabe, der Malerei, ab. Wie gefährlich gerade dieſe Abſchweifungen ſeines Genies ſeiner Kunſt geworden ſind, zeigt die irrtümliche Anſicht von Zeit⸗ genoſſen, die rühmen, daß die Malkunſt die unbedeutendſte Unter ſeinen Naturgaben geweſen ſei. Erſt der Nachwelt blieb die Behebung dieſes Irrtums vorbehalten. Dieſe Mißgunſt äußerer Umſtände iſt die Tragik in Dürers Leben. Um ſo bewunderswerter ſind die trotz aller Hemmungen erreichten Leiſtungen. Hätte ihm das Geſchick vergönnt, in einer Zeit mit klar erkenntlicher Kunſtrichtung geboren zu werden, ſo würden wir Deutſche vielleicht in Albrecht Dürer den größten Maler aller Zeiten beſitzen. Un⸗ vergleichlich iſt ſeine Erfindungsgabe, der Reichtum ſeiner Formen, ſeine Schöpferkraft, die Ausdrucksfähigkeit ſeiner eſtalten. Sein höchſtes Verdienſt iſt, daß er der Malerei das rein Handwerksmäßige genommen und ſie zur Kunſt erhoben hat. Darum kann Nürnberg heute mit Stolz ſeines größten Sohnes gedenken. Dürers Gattin und Mutter Von Dr. Robert Corwegh Was in Dürer⸗Romanen in letzter Zeit über das Ver⸗ hältnis von Dürer zu den Frauen gefabelt wurde, entſprang Alles der Phantaſte unſerer Zeitgenoſſen, die auf die erotiſche Atmoſphäre eines Künſtlerlebens weit größeren Wert legen, als es Dürer und ſeine Zeitgenoſſen getan haben. Schon durch ihre ſtrenge Gläubigkeit im Rahmen der katholiſchen Kirche war ihnen die Ehe ein Sakrament, und die kleinen Ab⸗ krrungen vom Wege der ehelichen Treue nicht bedeutungsvolle Exlebniſſe. Das erſehen wir aus den Briefen Dürers an Willibald Pirkheimer während ſeines Aufenthaltes in Italien. Tatſache iſt es, daß die Wahl Dürer's keine freiwillige ge⸗ weſen iſt, ſondern dem Brauch der Zeit entſprechend, hatte der Vater Albrecht Dürer, der Aeltere, mit dem Vater der Agnes Frey wegen der Mitgift verhandelt, und dann die Schritte zur Ehe eingeleitet. Die Zeichnungen von Dürer's Gattin aus den erſten Nate der Ehe verraten uns allerdings, daß das Ehegemahl Hieſes großen Schönheitſuchers in keiner Weiſe dem Ideal der ſchönen Proportionen entſprach. Daß außerdem dieſe Ehe Unfruchtbar blieb, dürfte nicht zu einer iuntigeren Verbindung Der beiden Menſchen beigetragen haben. Von Seiten Dürer's spüren wir aber aus ſeinen Briefen ſtarkes Verantwortungs⸗ gefühl und echte haus väterliche Fürſorge für die Gattin. Der schlechte Leumund von Agnes Dürer entſtammt Bemerkungen irkheimers, der ſich bei ihr einen Korb geholt hat, als er bei der Abweſenheit Dürerſs in Venedig dieſem das Geweih Kufſetzen wollte. Die letzte Zeichnung, die Dürer von ſeiner Gattin anfertigte, während der Reiſe nach den Niederlanden, zeigt ſie uns, als behäbige Matrone, mit harten Zügen, aber man merkt ihr an, daß ſie ordentlich im Leben gearbeitet hat. Und wir beſitzen auch Zeugniſſe darüber, wie ſie mit Dürer's Holzſchnitten auf die Märkte gezogen iſt und für das Vor⸗ wärtskommen geſorgt hat. In ganz anderem Lichte ſteht die Mutter des Meiſters vor uns, von der wir vor allem eine Kohlezeichnung aus den letzten Jahren ihres Lebens beſitzen. Eine Zeichnung, die in keinem deutſchen Hauſe fehlen ſollte. Die Bilder, welche die Künſtler von ihren Müttern geſtalten, gehören meiſt zu den ktefſten ihrer Werke. Aber kaum eines, weder das Bild FJeuerbachs, noch das Max Liebermann's, erſchöpft in wenigen Strichen ſo das ganze Weſen eines Menſchen und vermag die Häßlichkeit abgemergelter, vom Leben zermürbter Züge ſo zu Adeln. Wir ſehen trotz des noch nicht zu hohen Alters von Jahren, eine Greiſin vor uns, mit eingefallenem Hals, Zahnloſem Munde, Augen, die vom Weinen gerötet ſind, aber Alle dieſe Schäden, die ein Lebensweg mit den Geburten von 18 Kindern gezogen, verſchwinden, wenn man ſich in das Ge⸗ füge dieſer Linien verſenkt und aus ihnen die unendliche Liebe, 25 unermüdlichen Schaffensdrang für die Ihren und den 1 5 zur Hingabe und Aufgabe des eigenen Ichs heraus⸗ Lieſt. So wird das Bild von Dürer's Mutter zum Abbild echter Mütterlichkeit. Auch über dem Lebensweg von Bar⸗ bara Dürer, geborene Holper, wiſſen wir ſehr wenig. Wir kennen den Namen ihres Vaters, des Goldſchmiedes Holper, kennen das Jahr ihrer Vermählung mit Albrecht Dürer, dem Aelteren, und aus Dürer's Familienchronik die Namen ihrer ſämtlichen Kinder. Einzelne Briefſtellen Dürer's verraten ſeine Sorge um ihr Wohlergehen, während ſeiner Abweſenheit von Deutſchland aber nicht die zärtliche Liebe des Sohnes, wie ſie uns dieſe Zeichnung offenbart. Es ſind nicht die ſchlechteſten der Heldinnen, deren Leben in der Dunkelheit eines ſcheinbar alltäglichen Frauenlebens dahingeht, deren Heldentum aus tauſenden von kleinen Opfern zuſammen⸗ Beſetzt iſt, und die über der Sorge für andere das eigene Glück vergaſſen oder ihr Glück darin ſuchten. So können wir von den Frauen, die Dürer am nächſten ſtanden, außer ihren Zeichnungen von Dürer's Hand nur ganz Weniges, und doch iſt das Wort ſeines Bleiſtifts ein⸗ druücksvoller und vielſagender als alle Fabeln, die heute Dichter erſinnen können über das große Rätſel: Dürer und die Frauen. 1 Worte Albrecht Dürers Wenn man uns rühmt, ſo recken wir die Hälſe in die She und glauben es. Indeſſen ſteht vielleicht ein boshafter ecker dahinter, der unſer ſpottet. Darum glaubt nur nicht, wenn man euch lobt. Ich will lieber in dieſer ehrbaren Stadt(Nürnberg) als meinem Vaterlande iv arttleren Verhältniſſen leben, als in anderen Orten reich und groß gehalten zu werden. . Ich ſelbſt Hätz' meine Kunſt ganz klein; denn ich weiß, was ich für Mängel habe. . N Sich tu', ſopiel ich kann, aber mir ſelbſt nicht genung. i Zwei Tage nach dem Margarethentag des Jahres 1521 hielt an der Kölner Stadtmauer dicht bei der Ulrepforte ein hochbeladener Reiſewagen. Der rheiniſche Fuhrmann nach ſeinem Fahrgaſt, der ihn geſtern morgen in Aachen für dieſe Reiſe gedungen hatte und der jetzt, dicht vor dem Ziel, plötzlich halten ließ. Nun ſaß der vornehme Meiſter mit lang⸗ wallendem Künſtlerhaar— es zogen ſich ſchon Silberfäden durch das Gelock— unter einem alten Birnbaum an der Land⸗ ſtraße und zeichnete mit ſpitzem Stift Linien in ein Büchlein, richtet, die, an der Stadtmauer ſitzend, ihrem Jüngſten, einem derben Buben, zu trinken gab. Dieſer mit Begeiſterung befohlene unerwartete Aufenthalt erſchien um ſo verwunderlicher, als der Künſtler während der Fahrt ſehr ſchweigſam geweſen war und wohl kaum zehn Worte mit ſeinem Weibe und der jungen Magd, die beide noch gleich⸗ gültig im Wagen ſaßen, gewechſelt hatte, Albrecht Dürer aber ſaß und zeichnete und hatte die Um⸗ welt völlig vergeſſen. Wie ein Blitz packte ihn, den Fünfzig⸗ jährigen, genau ſo heftig wie vor Jahrzehnten das Thema, das unerſchöpflich und ewig jung ſein Herz aufs neue rührte: Mutter und Kind! Mochte jene breithüftige Frau an der Mauer längſt ihre Jugendſchöne verloren haben, ehrfurcht⸗ heiſchend und beglückend nah zwang ihm dieſe Verkörperung des höchſten irdiſchen Berufes den Griffel in die Hand. Eben, als ein leiſer Oſtwind die Veſperglocken von St. Martin herüber trug und er, vom himmliſchen Geläute angerührt, ſeiner bäuriſchen Madonna einen lichten Sternen⸗ kranz zeichnen wollte, da zerrte ihn eine ſcharfe Frauenſtimme in den Alltag zurück. Frau Agnes und die Magd im Wagen hatten inmitten des umfangreichen Reiſegepäcks bislang ſich die Zeit zu ver⸗ treiben geſucht. Was ſchleppten ſie nicht alles von ihrer lan⸗ gen niederländiſchen Reiſe mit heim Wenn man auch wohl das meiſte ſchon mit einem Boten vorausgeſchickt hatte, der Wagen barg noch genug: elfenbeinerne Totenköpfe, Büffel⸗ hörner und Elensfüße, dazu noch viele andere Kurioſa aus dem neuentdeckten Kontinent, für die Dürer, der ſonſt jeden Weißpfennig und Stüber im Tagebüchlein haushälteriſch auf⸗ zeichnete, manchen Gulden ihr zu Leide verausgabt. Der Dürerin war dieſe Laune ſchließlich ſehr bedenklich vorge⸗ kommen, und nur die beiden grünen Sittiche, die ihr Herr Ruderigo aus Antwerpen füngſt verehrte, fanden Gnade vor ihren Augen. Während der Raſt hatte ſie einem der ſeltſamen Vögel immer wieder„Nürnberg“ vorgeſagt und vergeblich verſucht, damit die eiferſüchtigen Gedanken zu bannen, die ihr zuraun⸗ ten: Dürer malt dort eine Mutter. und ich— die kinderloſe hab' ihn nie ſo voll Eifer an meinem Konterfei ſchaffen ſehen! Plötzlich brach die innere Glut ihres Grolles lavaheiß empor, ſo daß er nur verſteckt hinter der ſcheinbar fürſorglichen Mahnung glimmte:„Biſt Du mit dem Stricheln bald am Ziel? Die Luft wird kühl: ich fürchte, Dein altes Fieber kehrt zurück: Du ſiehſt ſo gelb aus! Steig auf. Du läßt den Vetter Niklas lange warten.“ Jäh zuckte der Meiſter zuſammen und ſchlug das Büchlein 5 Mit einem Seufzer ſtieg er ein, der Fuhrmann zog wie⸗ er an. Vor dem Hauſe des Goldſchmiedes Niklas Dürer den die Kölner den Ungar nannten, ſtand des Malers kleine Nichte, aß ein Spitzwecklein und rief als der Reiſewagen in die Gaſſe bog. den Vater ſchnell herbei. Bis aher die Anwohner der Gaſſe alle herbeigeeilt waren, um den Einzug des berühmten Gaſtes. mit dem Meiſter Niklas in der Nachbarſchaft und im Zunftrat nicht wenig prunkte, zu betrachten, waren die beiden ſchon längſt in dem hochgiebligen Hauſe verſchwunden. Der Aachener Fuhr⸗ mann ſah unnahbar über alle hinweg und ſuchte mit dem Ge⸗ ſpann die Herberge auf.— Im unſicheren Licht der ſpärlichen Straßenbeleuchtung ſchritten ein paar Stunden ſpäter zwei Männer in der Rich⸗ tung zum Rhein eilig durch die engen Gaſſen. Der Vetter Niklas ließ es ſich wie im vergangenen Spätherbſt auch dies⸗ mal nicht nehmen, ſeinen berühmten Gaſt mit in die Trink⸗ ſtube der hochangeſehenen Goldſchmiedezunft zum Wein ein⸗ zuladen. Dürer unterbrach das Schweigen:„Und morgen, Vetter, laßt Ihr mir als glückhaftes Ende meiner Reiſe noch einmal Meiſter Lochners große Schilderei öffnen, die in dem Rathaus ſteht. Von allen Herrlichkeiten, die ich in dieſen Mon⸗ den ſah, gebührt ihr der Preis, und dann langt noch die Zeit— bringt Ihr mich nach St. Urſula. das güldene Heilig⸗ tum erſchien mir mehr als einmal im Traum.“ Dürer ⸗Anekdoten Der Kreis aus freier Hand. Herr Willibald Pirkheimer war gerade von einer Reiſe zurückgekommen und hatte Nürnbergs Künſtler zu ſich ge⸗ laden, die mit ſichtlichem Vergnügen ſeinem heiteren Plau⸗ dern lauſchten. In Rom, ſo erzählte er, ſei ein Mann vom päpſtlichen Hofe zu dem Maler Giotto gekommen: der Papſt ſchicke ihn; er möge ihm eine Probe ſeiner Kunſt geben, auf daß man ſehe, ob er würdig ſet, die neuerbaute Peterskirche mit Fresken zu ſchmücken. Der Höfling erzählte, daß er ſchon bei ſo manchem Maler geweſen ſei, und jeder habe ihm gar Kunſtvolles mit auf den Weg gegeben. Da nahm Giotto einen Bogen Papier und tauchte den Pinſel in die Farbe. Ohne auch nur abzuſetzen, beſchrieb er ſodann aus freier Hand einen Kreis, einen fehlerloſen Kreis. Der Höfling war der Mei⸗ nung, dies ſei keine hinreichende Probe von Giottos Kunſt. Dieſer aber erwiderte ihm, daß keiner der anderen Meiſter dieſes könne: Und wirklich! Der Papſt, der ein Kenner war, entſchied, Giotto ſei der geſchickteſte Maler und ſei berufen, die Peterskirche auszumalen.— Als Pirkheimer dies erzählt hatte, meinten manche der Nürnberger Künſtler, wenn der Papſt den Kreis mit dem Zirkel nachgemeſſen hätte, ſo hätte er ſicherlich manche Abweichung gefunden. Dürer hörte dies ſchweigend an, holte ſich einen großen Bogen Papier, nahm aus dem Kamin eine Kohle, und beſchrieb aus freier Hand auf dem Papier einen Kreis.„Nun holet den Zirkel!“ ſagte er, und ſetzte auch noch den Punkt in die Mitte.„Kein Fehler darf daran ſein!“— Man holte den Zirkel, und wahrlich, der Kreis wurde als vollkommen einwandfrei befunden. Willi⸗ bald Pirkheimer aber erbat ſich das Blatt zum Angedenken, und ſchrieb darunter den Vers:„Albrechts fehlerloſer Kreis, wenn euch nur mit Kohle gezeichnet, Noriſche Jungfrau(ge⸗ meint iſt die Jungfrau im Wappen der Stadt Nürnberg), er⸗ glänzt Dir an den Fingern als Reif.“ * Albrecht Dürers Pinſel Während Dürers Aufenthalt in Venedig wurde er gut reund mit Giovanni Bellini. Als nun Dürers Abſchieds⸗ ſtunde nahte, da offenbarte Bellini Dürer, daß er eine große Bitte auf dem Herzen habe: er möge ihm doch zum Angedenken und als Unterpfand der Freundſchaft die Pinſel ſchenken, mit denen er ſo wunderſam fein und ſcharf malen könne. Dürer griff nach ſeinen Pinſeln, und reichte ſie Bellini hin, er möge ö n ſaß ruhig auf ſeinem Sitz und ſchaute mit kindlicher Bewunderung das Auge dabei faſt unverwändt auf eine Kölner Bäuerin ge⸗ Albrecht Dürer in Köln Skizze von F. Kempf Niklas ſchickte ſich an, ſeine Bereitwilligkeit auszuſprechen. als ihnen aus dem erleuchteten Tanzhaus, dem Gürzenich. Fiedel⸗ und Flötenklänge lockend in die Ohren ſchmeichelten. Oben an den offenen Fenſtern huſchten die dunklen Schatten der tanzenden Paare vorbei. Dem Maler kamen alte Erinnerungen: wie er im vorigen Jahr in der Sonntagsnacht nach Allerſeelen dort oben dem Fürſtentanz zugeſehen, den die Kölner dem jungen Kaiſer Kaxl zu Ehren veranſtaltet hatten, Während der ausgelaſſene Jubel, der doch der hiſpantſchen Mafeſtät kaum ein Lächeln abgezwungen, den Saal durchtobte, hatte der Meiſter umſonſt gehofft. endlich die Beſtätiaung des Gnadengehaltes, jenes huldvollen Teſtamentes von Kaiſer Max, ſeinem unvergeß⸗ lichen Gönner, zu erhalten. Nur Gott und er wußten, welche Müh' und Arbeit es ihn gekoſtet. wieviel Räte der Kanzlei er angegangen, bis ihm endlich Montag nach Martini ſeine„Con⸗ firmatio“ zugeſtellt wurde, womit er das Hauptziel ſeiner gan⸗ zen Reiſe glücklich in den Händen hielt. Von allen Gewaltigen dieſer Erde war doch der Tote allein ihm teuer. Das Herz wurde Dürer jetzt noch warm, wenn er daran dachte, wie leut⸗ ſelig der Kaiſer ſtets war und wie brüderlich er mit dem Mei⸗ ſter redete, als der ihn zu Auasbura hoch oben auf der Pfalz malte. ** 85 In der beſagten Julinacht hat ſich auch folgende merk⸗ würdige Begebenheit zugetragen, wenn auch keine Chronik davon berichtet. Kurz vor Mitternacht erhob ſich Dürer aus ſeinem Ehrenſeſſel in der Trinkſtube der Goldſchmiede, wo er den Abend geſeſſen und den Freunden, nicht ohne Selbſt⸗ bewußtſein, von den mannigfaltigen Ehrungen in den Nieder⸗ landen berichtet hatte. Er war immer wortkarger geworden und ſchritt nun aufrecht, ſtarren Blickes, zur Tür hinaus, deren Schwelle er zur wachſenden Verwunderung der Gäſte nicht wieder überſchritt. Was ihn bewog, den heiteren Kreis zu fliehen, hätte er ſelbſt kaum ſagen können. Löſte ſich eine bislang gewaltſam unterdrückte Reiſeübermüdung, quälte ihn die heimtückiſche, jüngſt erſt ſcheinbar ttberwundene Krankheit, oder ermattete enger umkreiſt und jetzt triumphierend gepackt hatte? Wie einen Nachtwandler trieb es ihn ungeſtüm bis zur Stadtmauer dicht am Rhein. Dort lenkten magiſche Kräfte ſeinen Fuß, mit den grüngoldenen, nimmer raſtenden Wogen ſtromabwärts zu ſchreiten. Ihm war, als wüchſen aus Sternengeflimmer und Windesrauſchen goldene Flügel, bis ihm plötzlich vor einem alles überragenden, ſteinernen Rieſen⸗ bau ein ſtummes majeſtätiſches Halt geboten wurde. Ein weißes Holzgerüſt ſaugte ſich in ſehnſüchtiger Um⸗ klammerung an das gigantiſche Mauerwerk, und oben um⸗ kreiſte unheimliches Nachtgetier den mächtigen Hebekran, der dort, wo die Türme erſtehen ſollten, ſchräg wie ein zur Ohn⸗ macht verdammter Wille in den Himmel klagte. 5 Eine eherne Stille laſtete über dem Gotteshaus, und unwiderſtehlich trieb es den Meiſter näher zu treten, als göttlicher Klarheit entſtegelt werden. Ein Pförtlein ſtand geöffnet, und langſam— laut pochte ſein Herz— taſtete der Meiſter ins Kirchenſchiff.— Unendlich die offenen Kreuzrippen der nächtliche Sternenhimmel den Teppich wirkte. 5 8 „Der Dom biſt Du!“ Nie fertig, raſtlos Quader auf Quader ſchichtend, ſtreben wir allzeit dem Lichte zu. Des Lebens unendliche Fülle durch⸗ flutet in wechſelnden Farben, Geheimniſſe und Wunder ver⸗ ſchwenderiſch offenbarend, die deutſche Seele— die hier im Stein ihr Sinnbild findet. Form, die alles in Ruhe und Ebenmaß gliedert? Wo leuchtet die Sonne, die einzigklare, die allen Spuk und alle Melan⸗ cholie des Nordens in Licht und harmoniſches Klingen wandelt? Vergeblich ringt die Inbrunſt in qualvollem Suchen nach letzter Vollendung, doch ach— es entſchweben das Ziel und die Antwort, und nieder zur Erde beugt ſich der Staub⸗ geborene. Wozu das Bemühen! Wohl winkt diesmal, ich fühle es— wird endlich mein Wollen in edelſte Formen geleitet. Allein in Zweifek und Zwieſpalt ſchließt ſich mein Kreis— ſo will es mein Schickſal 8 Im Morgengrauen fand der Vetter Niklas mit einigen Freunden, die den Maler lange vergeblich geſucht hatten, Al⸗ brecht Dürer im Schlafe zuſammengeſunken auf einer Bank im unvollendeten Dom. Auf ſeinem bleichen Antlitz lag ein ſtilles Lächeln. 5 i wolle ſo einen, mit denen Dürer die langen und feinen Striche des Haares male. Dürer verſicherte dem Freunde, daß er keinen anderen Pinſel benutze. Der aber wollte es nicht glau⸗ ben, ſo daß Dürer es ihm durch die Tat beweiſen mußte. Oft jedoch erzählte Bellini, daß er Dürers Worten keinen Glauben geſchenkt hätte, hätte er nicht mit eigenen Augen geſehen, daß 31 N mit gewöhnlichen Piuſelu ſeine herrlichen ilder male. Zu unſern Dürerbilbern Das Selbſtbildnis Dürers, das die Mitte der umſeitigen Wiedergaben nimmt, befindet ſich in der Münchner Alten Pinakothek; mit ihm verknüpft ſich am meiſten die populäre Vorſtellung von Dürers Erſcheinung, doch ſpiegelt eine idealiſierende Sphäre erhebt. Starr iſt der Blick der leuchtenden Augen, feierlich frontal die ganze Anlage des Bildes, das an Chriſtusdarſtellungen erinnert. Der Meiſter hat ſpäter die Jahreszahl 1500 auf das Bild geſetzt, und man nimmt an, daß es damit richtig datiert iſt, weil ſeine hierarchiſche Art noch nichts von den Einflüſſen des ſpäteren italieniſchen Aufenthalts kennt. Der.„Die vier apokalyptiſchen Reiter“ ſtammt aus dem Jahre 1494. Die Jahrhundert⸗ wende und die Mitte des Jahrtauſends ſtand bevor: 15001 Weltuntergangsſtimmung legte ſich. Gemüter, allerlei Zeichen deuteten auf das Ende der Tage, und aus dieſer apokalyptiſchen Atmoſphäre iſt auch dieſer Holsſchnitt Dürers, der damals 23 Jahre alt war, in einer Folge von vierzehn Blättern zur Offenbarung Johannis entſtanden.— Der Kupferſtich„Der heilige Euſtachſus“(um 1500) zeigt dagegen die Ruhe ber Landſchaft, die ſich in der Haltung des Märtyrers wie in den Tieren ſpiegelt, die zugleich Euſtachius als einen Schutzpatron der Jäger ſymboliſteren. Die Land⸗ ſchaft zeigt die wundervolle Klarheit und Phantaſie dieſer Dürerſchen Blätter, deren Tiefe und Weite immer wieder den Blick feſſeln und hin zur Höhe lenken wie ein Kirchenbau. Der„Heilige Hieronymus im Gehäuſe“(1514) atmet ganz Frieden und Ruhe. Der fromme Kirchenvater ſitzt in ſonntäglich ſtiller Stube, in die durch die Butzenſcheiben das Licht des Tages fällt, über ſeinen theologiſchen Studien. ſich etliche auswählen oder auch alle behalten. Bellini aber Der Ihwe blinzelt behaglich aus den ſchläfrigen Lidern her⸗ vor. Alles in dieſem Raum iſt gläubige Beſchaulichkeit. i er in einer Melancholie, die ihn wie ein Nachtgeſpenſt ſtetig i müßte ihm im Inner undes Domes ſeines Lebens Wirrſal in a ſtiegen die Säulen in ſchwindelnde Höhen bis dort, wo durch Da kam Dürer wie eine Erleuchtung die Erkenntnis: Verwirrender Strom, wo iſt die die Werkſtatt, und wies ſie zurück, da es ja ganz gewöhnliche Pinſel ſeien. Er es weniger getreu deren Aeußeres als es ſich vielmehr in 5 eie Wande 18 eee eee een een ee tn rec 27 8 Ferwerbenden Kreiſe gegenüber den Steuerlaſten viel ſchärſer als 15 0 Donnerstag, den 5. April 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 164 dirtſehakts · un — Die Lage der Metallinduſtrie im März Befriedigende Inland⸗, mäßige Auslandaufträge Nach dem Bericht des Reichsbundes der deutſchen Metallwaren⸗ induſtrie war der Beſchäftigungsſtand unverändert, befriedigend in vernickelten Tafelgeräten, Blech⸗Lackierwaren, Draht⸗ waren, Aluminiumwaren und ſonſtigen Haus⸗ und Küchengeräten, ferner in der Uhren⸗ und Harmoikainduſtrie. Ein guter Geſchäfts⸗ gang ließ ſich nach wie vor in Alpaka polierten und Alpaka ver⸗ ſilberten Beſtecken, Hotel⸗ und Tafelgeräten ſowie in Einkoch⸗ apparaten und Konſervengläſern feſtſtellen. Die Warennachfrage und Auftragseingänge waren in den einzelnen Induſtriegruppen ver⸗ ſchieden. Während die Anfang des Jahres einſetzende Reiſetätigkeit den Eingang der Inlandaufträge zumeiſt günſtig beeinflußte, hielten ſich die Aus landaufträge in mäßigem Rahmen. Das geſchäftliche Ergebnis der Leipziger Meſſe war im allgemeinen be⸗ friedigend; es überwogen allerdings die kleinern Aufträge, und zwar in billiger oder mittlerer Preislage. In einzelnen Gruppen wie in Kleinmetallwaren, Metallkapſeln und Tuben ſowie auch in der Alpaka⸗Induſtrie ließ die Nachfrage des In⸗ und Auslands ein wenig nach. Gläſer entwickelten ſich. In einzelnen Gruppen der Metallwaren⸗Induſtrie ſind bereits Preiserhöhungen vor⸗ genommen worden, in andern Gruppen ſind gleiche Maßnahmen im Gang. Hier und da machen ſich auch Konventionsbeſtrebungen be⸗ merbbar. Aber auch ſchärfſte Preisunterbietungen waren zu beobachten, vor allem in Petroleumöfen, Metallkapſeln und Tuben ſowie Harmoikas. Die Zahlungseingänge haben ſich weſentlich ver⸗ ſchlechtert. Die von der Reichsbahn geplante Tariferhöhung würde für die nach dem Normalgütertarif zu verfrachtenden Waren eine Frachterhöhung von etwa 17 v. H. ausmachen. Der Handels⸗ vertrag mit Griechenland hat für Metallwaren annehm⸗ bare Zollherabſetzungen gebracht. 2e: Oeſterreichiſche Bodenkreditanſtalt.— Die Wirtſchaftslage Deſterreichs. In der GV. führte Präſident Dr. Sieghardt über die Eutwicklung der öſterreichiſchen Wirtſchaft im Jahre 1927 und im erſten Vierteljahr 1928 u. a. aus, daß der Schrumpfungsprozeß der Wirtſchaft abgeſchloſſen ſcheint. In den Produktions⸗ und Abſatz⸗ möglichkeiten ſeien keine weitere Einbußen zu verzeichnen und die Grundlagen der Wirtſchaft ſeien als endgültig und ſtabil anzuſehen. Der Oberbau der öſterreichiſchen Wirtſchaft ſei noch immer zu breit im Verhältnis zu den Grundlagen. Es wird nötig ſein, ganze Branchen weiter zu organiſieren. Das Bankgewerbe ſei der Indu⸗ ſtrie auf dem Wege der Zuſammenfaſſung vorausgegangen und die nduſtrie werde über eine energiſche Rationaliſierung nicht hinweg⸗ ommen. Was die ſozialen Laſten betreffe, muß die Einſtellung der bisher ſein. Die Wiener Börſe ſei verödet. Die Banken kämpfen unter Anſpannung aller Kräfte ums Daſein. Aber der kommunale Steuerfiskus belaſte die Bankinſtitute rückſichtslos mit einer Zuſatz⸗ ſteuer, die viellelcht während der Inflationskonjunktur der erſten Nachkriegsjahre einen Schein von Berechtigung hatte, heute aber nicht einmal mehr mit Bedürfniſſen parteipolitiſcher Agitation ver⸗ treten werden könne.— Hierauf wurden die Rechnungsabſchlüſſe für das Geſchäftsfahr 1927 genehmigt. Die Dividende für 1927 be⸗ trägt 7,50 S. für jede ganzjährige dividendenberechtigte Aktie bezw. 3,75 S. für jede ab 1. Juli 1927 dividenden berechtigte Aktie. -2 Dividenden des Burbach⸗Konzern. Von den zum Burbach⸗ Konzern gehörenden Aktiengeſellſchaften nehmen die Kaliwerke Krügershall und die Bergbau⸗AG. Wittekind für 1927 10 v. H. bezw. 6 v. H. Dividende(wie i..) in Ausſicht, während ich bei der Niederſachſen Ac die Dividende auf 8 v. H.(6 v..) erhöhen wird. „2: Ausbeuten in der Kaliinduſtrie. Wie der„Hann. Kur.“ er⸗ fährt, werden von den zum Aſchersleben⸗ Konzern ge⸗ hörenden Gewerkſchaften Heimboldhauſen 100 /, Habig⸗ ho r ſt 70, Raus bock 140 4, Mari ag lüſck 250% und Neu⸗ ſollſtedt 120/ Ausbeute ſe Kux ausſchütten. Die 9 Konzern der Adler⸗Kaliwerke AG. gehörende Kaliwerke Adolfs⸗ 3lück AG., deren Stillegung erſt am Schluß d. J. beendet iſt, ſchloß mit einem Verluſt ab, bleibt alſo wieder dividendenlos. 22: Dividendenloſigkeit bei der Royal Shell. Zu Gerüchten über die Nichtverteilung einer Dividende bei der Shell wird uns auf Anfrage bei den zuſtändigen Stellen im Haag und in London mit⸗ geteilt, daß die Verwaltung nicht in der Lage ſei, zu dieſen Mel⸗ dungen Stellung zu nehmen. In Kreiſen der Anteilbeſitzer haben die Gerüchte über die Dipidendenloſigkeit große Nervoſttät hervor⸗ gerufen. 3 (6) Chriſtoph u. Unmack AG. in Niesky(Ober⸗Lauſitzl. Für das Geſchäftsfahr 1926⸗27 bleibt das Unternehmen bekanntlich wiederum ohne Dividende. Bei einem Geſamterträgnis leinſchl. Vor⸗ trag) von 7 576 439(k. B. 7 137 106), ergibt ſich nach Vornahme von 504 090(389 366)/ Abſchreibungen ein Reingewinn von 356 264 (217 285) 4.— Nach dem Bericht iſt im verfloſſenen GJ. die er⸗ e merkenswerte Umſatzſteigerung ergeben. Das Unternehmen ſei für die Abteilung Waggonbau der Deutſchen Wagenbau⸗Vereinigung bei⸗ getreten. Es ſei vor allem im Straßenbahnwagenbau gelungen, auf Grund von Spezialkonſtruktionen den Kundenkreis zu erweitern. Im Motorenbau ſei das vorgeſehene Fabrikationsprogramm durch⸗ geführt worden. Neben den bisher gebauten liegenden Viertakt⸗ Dieſelmaſchinen werden nunmehr ſtehende Zweitakt⸗Dieſel⸗Motoren für Land⸗ und Schiffsbetrieb hergeſtellt. Der Holzhausbau wurde durch Einführung einer feuerhemmenden Innenbekleidung(Lignat), die nach einem geſchützten Verfahren im eigenen Betrieb hergeſtellt wird, vervollkommnet. Im Brückenbau ſei die ſchwierige Montage der Norderelbebrücken friſtgemäß zu Ende geführt worden.— Im neuen GJ. ſei der bisherige Auftragseingang gut. Es werde mit einem günſtigen Ergebnis gerechnet. * Daimler⸗Benz.⸗G. Die genehmigte Bilanz auf 31. Dez. 1927 wird im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer veröffentlicht. * Schriftgießerei D. Stempel AG. in Frankfurt a. M. Wie ver⸗ lautet, iſt für 1927 eine Dividendener höhung auf 9(i. V. 8) v. H. in Ausſicht genommen. :2? Der Jahresabſchluß der Gillette Safety Razor Comp. Die G. weiſt für 1927 einen Rohgewinn von 16,67 Mill. Dollar auf, Nach Abzug der Steuern verbleibt ein Reingewinn von 14,58(13,31) Mill. Dollar. Es gelangt eine Dividende von 5 Dollar je Aktie zur Ausſchüttung. 22 Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Köln. Die Verwaltung bringt wieder eine Dividende von 8 v. H. auf 1,4 Mill./ AK. der GV. am 27. April in Vorſchlag. Ji AG. Schloßhotel und Hotel Bellevue in Heidelberg. Die Verwaltung ſchlägt wieder eine Dividende von 8 v. H. vor. * Verlängerung des Altmetallhandelsgeſetzes. Mit dem 30. Juni ds. Is, wäre das Geſetz über den Verkehr mit unedlen Me⸗ tallen außer Kraft getreten, wenn nicht rechtzeitig ſeine Verlänge⸗ rung durch den letzten Reichstag beſchloſſen worden wäre. Das iſt gemäß einem Antrage des sieichstagsabgeordneten Dr. Moſt ge⸗ ſchehen. Danach bleibt das Altmetallhandelsgeſetz bis zum 31. De⸗ zember 1928 in Geltung. Lediglich wird der§ 1 Abſ. 5 durch fol⸗ genden Zuſatz ergänzt:„Ausgenommen ſind ferner Eiſen⸗ und Stahlſchrott, Eiſengußbruch und alle anderen Arten von Eiſen⸗ und Stahlabfällen einſchließlich der verzinunten und verzinkten Abfälle“. Damit iſt einem langjährigen Wunſche, insbeſondere des Eiſenſchrott⸗ großhandels, Rechnung getragen, deſſen Berechtigung trotz mancher entgegenſtehender Bedenken wegen der bei der praktiſchen Durch⸗ führung entſtehenden Schwierigkeiten von der Niederrheiniſchen Jn⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel und den übrigen Kammern der Arbeitsgemeinſchaft der Ruhr⸗ und Niederrhein⸗ kammern in ihren beim Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag ge⸗ ſtellten Anträgen anerkannt worden war. In den kommenden Mo⸗ naten wird im Zuſammenarbeiten mit allen intereſſierten Wirt⸗ ſchaftskreiſen erneut zu prüfen ſein, ob das Altmetallhandelsgeſetz und bejahendenfalls in welchem Umfange noch weiterhin beizu⸗ behalten iſt. Börſenberichte vom 5. April 1928 Frankfurt freundlich Wie man es erwarten konnte, war die letzte Börſe vor den Feiertagen allgemein ſtiller, die Stimmung blieb jedoch im Grundton feſt. Nach den verſchiedenen Spezialwerten machte ſich weitere Nachfrage bemerkbar. Sowohl das Ausland als auch die Privatkundſchaft ſollen wieder mit Kaufordres am Markt geweſen ſein, während die Spekulation weiterhin Gewinn⸗ ſicherungen vornahm. Etwas zur Zurückhaltung mahnte dabei die Tatſache, daß am Geldmarkt kurzfriſtiges Geld immer noch ge⸗ ſucht war. Die geſtern etwas vernachläſigten Farbenaktien traten heute mehr in den Vordergrund. J. G. Farben eröffneten 298 v. H. höher, auch Farbenbonds mit 146—146,5 feſter. Lebhaft ge⸗ fragt blieben die Elektrowerte, für die ſich vor allem weiter ſtärkeres Auslandsintereſſe zeigt. Siemens gewannen erneut 1 v.., Schuckert 2,25, Licht und Kraft v.., Geſfürel jedoch nach der Steigerung an der Abendbörſe durch Realiſationen 1 v. H. ge⸗ drückt. Stärker beachtet waren an dieſem Markt heute die Neben⸗ werte, von denen Lahmeyer 5 v. H. anziehen konnten. Deutſche Erdöl 2,25 v. H. Am Montanmarkt lagen Laurahütte 4 v. H. höher; ſonſt gab es hier meiſt nur kleine Kursgewinne bis etwa 1 v. H. Merklicher erholen konnten ſich Holzmann mit plus 5,5 v. H. Von den Zellſtoffwerten lagen Waldhof 2,25 feſter, Banken und Schiffahrtswerten lagen ſtill und wenig verändert. Miag 4 v. H. höher. Am Anleihemarkt war das Geſchäft ſtill. Gleich nach den erſten Kurſen konnte ſich die Tendenz weiter etwas befeſtigen. Späterhin ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zu⸗ ſammen und die Kurſe bröckelten verſchiedentlich leicht ab. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7,75 v. H. geringfügig leichter. Berlin feſter Trotz der bevorſtehenden Unterbrechung des Börſenverkehrs war der offizielle Beginn wieder ziemlich lebhaft. Schon vor⸗ für dieſe Werte genannten hohen Kurſe konnten ſich im allgemeinen behaupten. Nur Polyphon enttäuſchten ſtark, auf die guten Abſchluß⸗ ziſfern war der Kurs im Freiverkehr bis 360 v. H. geſtiegen, während ſich die erſte Notiz auf 353 v. H. ſtellte. Wieder waren Kaufaufträge des Auslandes eingetroffen, auch die Provinz bekun⸗ dete eher Kaufneigung, während die ſogenannte Wechſelſtuben⸗Kund⸗ ſchaft kaum vertreten geweſen ſein dürfte. Die internationale Spe⸗ kulation, die durch die ſtarken Schwankungen an den internationalen Börſen(beſ. in Newyork) etwas unſicher geworden ſei, ſcheint ſich wenigſtens nach Anſicht der Börſe, wieder ſtärker für deutſche Aktien zu intereſſieren. Im allgemeinen—2 v. H. höher konnten Speziali⸗ tälen wie Mansfelder, Maxhütte, Farben, Geſfürel, Miag, Waldhof Spritwerte, Deſſ. Gas, Erdöl, Karſtadt, Berger, Holzmann, Hammer ſen und Nordwolle bis 6 v. H. gewinnen. Anleihen freundlich, Ausländer ruhig. Pfandbriefmarkt ſtill aber freundlich, Farbenbonds 146. Geld unverändert, Tagesgeld 7,5 bis 9, Mo⸗ matsgeld 7,5 bis 8,25, Warenſätze ca. 7 v. H. Im Verlauf wurde die Tendenz ſehr uneinheitlich, einige Spezialwerte blieben lebhaft und feſt, wenn zumeiſt auch Realiſationen zu den Feiertagen vor⸗ genommen wurden. Der Kaſſamarkt war bei lebhafteren Um⸗ ſätzen vorwiegend feſter. Von Glanzſtoff ausgehend, die auf plötzlich einſetzende Käufe einer Privatbank um ca. 20 v. H. anzogen, wurde es im Verlaufe der zweiten Börſenſtunde wieder freundlicher, doch waren die Schlußkurſe immer noch nicht einheitlich und eine gewiſſe Realiſationsneigung der Spekulation blieb unverkennbar. Bis 5 v. H höher ſchloſſen AG. für Verkehr, Chadeaktien, Gold⸗ ſchmidt, Salzdetfurth, Schultheiß, Accu, Maxhütte, RhWéE., Spenska und Wicking Zement. Sonſt waren die Abweichungen gegen den An⸗ ſang nur gering. Glanzſtoff ſchloſſen 738 nach 718,5 v. H. Im Deviſen verkehr ſind die Kurſe unverändert; der Dollar notiert.1810. Infolge der bevorſtehenden Feiertage blieben die Umſätze klein. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. H. Amilſch T Vyrft B. Iprtt N au in. R. M. für G. 8. G. 1. 5 M. Iätze. Holen?! 100 Gulden 168,32 169,68 168,31 168,65] 168,74 4,5 AR Drachmen 5,554] 5,566].544„5560 81.— 15 5 8,5 Helſingfors g 8 Italien.. 100 Lire 22,08] 22,12 22,06 22,1081,— 0 Südflawien„ 100 Dinar 7,355] 7,36 7,351.365 81.— 7 Kopenhagen 100 Kronen 112,04 112,26 112,10 112,32 112,50 5 Liſſabon 100 Eskudo] 17,83 16.87 17,78 ⁴ 17,7 453,57 8 Oslo 100 Kronen 111,88 111,80 111,61[111,83 112.50 5,5 Paris 100 Franken 16,45 16,49 16,45 16,49 81,.— 35 Prag 100 Kronen 12.88 12,40 12,378 12,398 85,06 5 Schweiz„ 100 Franken] 80,505 80,665 80,49] 80,65 81,20 8,5 Sofia 100 Leva 3,019] 3,025 3,019] 3,025 81,.— 10 Spanien. 100 Peſeten 70,27 70,41 70,80 70,4451, 8 Stockholm 100 Kronen 112,19[112,41 112,14 112,38 J 112,50.5 Wien 100 Schilling 58,76 58,88 58,78 58.90 39,07 6 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 72,96] 73,10 72,86 78,10 73,42 8 Buends⸗Aires 1 Pef..788 1790 1,786 1,7900 1,782 0 Canada. 1 Canad. Dollar 4,190] 4,188 4,180] 4,188 4,1980— Sn 2,002] 2,006] 2,002] 2, 2,092 5,8 Ss. 1 Pfd.] 20,925 20,965 20,92 2115 20,092— Konſtantinopel.. türk. Pfd. 2,118 2,122 2,120] 2,124] 18,488 10 Londen 1 Pfd.] 20,397] 20,437] 20,397] 20.437] 20,43 4,5 New Vork.. 1 Dollar 4,1775] 4,1855 4,1775] 4,1858] 31980 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,5085 0,5055 0,5025.5045] 1,862 Urugu ag... I Gold Pe.] 4,8211.329 4,821 4,329 4,84 Literatur * Erde und Wirtſchaft. Schon im Herbſt konnten wir an dieſeg Stelle darauf aufmerkſam machen, daß die rührige wirtſchafts⸗ geographiſche Zeitſchrift„Erde und Wirtſchaft“(Herausgeber Prof⸗ Braun⸗ Greifswald, Verlag Weſtermann⸗Braunſchweig)! dem wich⸗ tigen Problem der territorialen und wirtſchaftlichen Gliederung des Deutſchen Reiches beſondere Aufmerkſamkleit widmet. Das Doppel⸗ heft/ der Zeitſchrift bringt einen beachtenswerten Aufſatz von Miniſterialrat Dr. G. Kaiſenberg⸗Berlin„Die Zentralſtelle für die Gliederung des Deutſchen Reiches“ und wieder eine Reihe von Gliederungskarten. Es iſt ein wertvolles Informations material. *„Der deutſche Kaufmann im Auslande“, die Zeitſchrift der aus⸗ landsdeutſchen Kaufmannsgehilfen(Herausgeber Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband, Hamburg)] erſcheint im ſechzehnten Jahrs gang. Sie bietet Belehrung und Auskunft über volks⸗, welt⸗ und berufswirtſchaftliche Fragen aus erſtklaſſigen ſachverſtändigen Federn in kurzen, aber inhaltvollen Notizen. Auskunft über die Eignung oder Nichteignung der fremden Länder als Wanderungsziel für Kaufmannsgehilfen, über Gehälter, Anſtellungsverhältniſſe und Le⸗ benshaltung, Tauſende von deutſchen Auslandskaufleuten arbeiten daran mit und liefern ein auch amtlich vielfach verwertetes Material, dazu eine Ueberſicht über Arbeits⸗ und Lebensverhältniſſe der Kauf⸗ mannsgehilfen daheim; ferner zuſammenfaſſende Ueberſichten über die weltwirtſchaftliche und volkswirtſchaftliche Leiſtung der deutſchen Ar⸗ beit daheim und in der Fremde; ſchließlich genaue und zuſammen⸗ faſſende Ueberſichten über das deutſche Volk in ſeiner Politik, ſeinem Volkstum und ſeiner Kultur in allen Ländern der Erde. Außerdem 5 andelszeitung 5 85 wartende Geſchäftsbelebung eingetreten. Es habe ſich eine be⸗ mittags konnte man für Spezialitäten Intereſſe bemerken und die[pflegt ſie einen gediegenen Unterhaltungsanhang. * 1 f 4.[ 5. 4. J 5. 4. 5. 4. 5. 4. J 5. 4.[ 85 * Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Saab aer b te geg 888 e 50 5050 Uprenfbr uttw. 88.* 1205 Waere: len 1800 8 J 1——. L ier—.—. elſenk. Be arkt⸗ u.. 5 Auen und Auslandsanleihen in Prozenten, pet Studenotkerungen in Mork je Stüc irſchekuef. N. 115.5.—.— Pebersunton gr. 109 0 10 0 B. S hon 755 47 25 JG elſenk Guß. e e Rech Bes. Bud. 240.7 2400] Wieseth, Kone ed 90 Die mit T verſehenen Werte 5 Terminkurſe während ſich die mit= verſehenen Hoch⸗ u. Tiefbau 80.—. Pf. Nahe 900, 54.75 57.80 N 97,75 97,25 Genſchow& Co. 100,5 101,0 Mes Söhne. 70, 70,25 Wiſſener Metall 18755 142.2 VBVoch in V% verſtehen, 3 Holzmann, Phil. 158,2 150,5 Philip A G l. 4550 4657 f rk ee Gern Portl.⸗Z. 212,0 211,7] Miag⸗Mühlen. 135,5 143,5 Ditiener Gußſt. 4,— 68,80 Holzverlohl.- J. 79,— 78.— Porgelan Weſſel 26. 28.— Fer. Beilft. Berl. 443'0 144.0 Perreshel. Glas 12.0 Ja. Mir& Gene 1495 1509 Wolf, Bucau. 88 8a f ktenbs vom 5 il 1 5 ö iti Mach. St. 70 70 IGeſ⸗ f. elkt. Unt. 281,0 290,0 Motoren Deutz 62,25 62,25 genſtoff Verein 144 5 145,8 eimer 2 rſe vo.* Jungdens er u. 3850 65,— fan. CerdeSch 9e. 289 Heß r 1c. S. 1085 1770 Je Gebhardt 109, 470.0 Neteren Nh ee 157„ 1 ..8 4. J 5. 11....! ̃ ̃ͤ0ũ, ̃ ö ĩ7,.. eh 5 1 15. 18.— Karlstr. Maſch.—.——.— Rh. Seud. 21,.—21.— 5 K. 69, ders c e 5 8 80, 58,— l Suse 5. 5 3 Tenzin Ber 460.0 1010 8 1670 Aenne dec. 1150 55 1 18 55,25 67,.— Wayß ee Freytag 137,0 187.5 Seiner Mach—.——.—Mordd. Wollt. 204,5 215,0 e e 0.—* 7 H.** ein 8 e f——.— f 5 5„62532395 1 FTT. 12 7 1 1 5 8 0 5 8 30 Konſerv. Braun 88,25 86.— Rodberg Darmſt.—.—— 25 8„89. 5 eutſche Petrol. 69.— „„.-G. f. Seilind. 77. 78. abel gem es 1450 143.00 Krausz, Jack. 49,—, 50.— Sete. Roeder d. 13 1877 Steiverzzehrs Kue. Seine Sanger 1885 1610 Orenſtek Kopp. 1970 138,00 Diamond.... 17,8 J, Durlacher Hof 140,0 140,0] Brown, Bop.. 1575 160,0] fh. Elektr..-G. 162.0 168,0 Teahmever Eo. 167.0 178.0 7 Rüttgerswerke 101, 101,9 enz. Gruschwitz Textil 104.0 106,5 TPoönix Bergb. 102,0 101,7] Heldburg 175 12 inlein Hei 0 1 5 270 N Schlinckec. bg.—— Brown, Bov.&.—.— 81.— 81. Hochfrequenz 184,0 161.0 Kleinlein Heidlb, 188.0 188,0 J. G. Farben 257.0 259,0] Rheinmüßlenw. 140,0 140,0 Lech Augsburg 120,0 120,0 nd. 5g.—,——, 2 TRathgeb. Wag. 91 81 5 1450 1430 Ludwigsh. A. Or. 232,0 233.0] Rhenania... 88, Wayß E Freytag 138,0 138,0 Federwerk Roche—. Schnelpr. Fri. 66,30 68,— Rastatter Wagg...— 5 Draht.59947 Reisholz Papier 248.0 248,0 fe gersgall. 15 2 Schwartz Storch. 163.0 163,0 Gebr. Fahr 52.— 52.— Zellſtoff Waldhf. 278,0 280.0 Aae 140,0 129.0. 55 124,0 124,0 Ufa. 90. 90.— 1 17905 57 0 IRhein. Drank. 80 1 97— Ae 2,25 2, 7 i e eee ert, Nrbg. 1 5„0122. 8 8———.—— Deraer Worms 170,0 177,0] Deutſche Sinol. 288,0 265,0] Südb. Zucker„135,0 135,0 888 E Seſtverziusliche Werte. an 5 Egeſt. 61,— 82.50 1 b 151.0191 Seckau 15 55 9985 f 99 Schuhfabrik Herz 1750 17.— ann. Waggon—— Ad. Kraft 180,0 181,0 S 1885 Mainkraftwerke. 116,5 119.9 5. 7 15.65 16.15—.——.—] Bheinfeld. Kra„ Süd 40.— 40.— 5 Seilinduſt Wolff—— 76.— D. An! Ablöſgſch. 15, Hanſa Lloyd..,„ 22— 22. ſee Phosph. 5 Frankfurter Vörſe vom 3. April 1 176175. S. Halsbe 2870 290.0 0 t San 35 855%5 arte Bent 75— 7515 5 170 45 dla. 3 280,00. Miäg Mn 155 5 17 üdd. Draht..——.— 8% Mh. Stadt. 8 g8˙88] Harkort Bergwk.%%s TRbenania Ch. 68,25 68,50 E ich Staats Bank- Allien. Tchelſenk. Gußſt.— Han u- G.. 8850,80 ag, Maß. 180 148.0 S dez St Ingt.—.——— Sen Held.50 88.50 Harpen Bergs. 175,0 44770 Tf 144.0 145 0a) Neichs· u. Staats pap. 5 85 172 25 3695 0 5 1 30.— 79.— 9 5 6750—— Südd. Zucker 134,0 135,0 5% P p cldpf h 88,75 88,75 Harim. Maſchin. 3 22.30 5 Suite e 1 Dunk Ablöſgſch! 52,— 52,0 Baut Ban 15550 156.5 Hal uſchersleb. 1065 1808 Tera Elektr. 180,7 185,0 Rotor. beruf. 72.10 78.25 Trieot. Beſta. L.. 4% 2 Schu. 4.— e 5148172 Roſtber Pager 15 72, mani Bank f. Brau. 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Bankver 19,0 480.0 Adler& Oppenh. 2053 0 J Deſſauer Gas. 193,0 156,0] Föumboldt Mich——.f 346.0 845,0 8 Koggenwert g. g 111.0 111.0 160,0 164.0] Adlerwerke. 7,75 88,25 JHeſſauer Gas n,„: Schubert Salz 5% Roggenrentb 8,29 11!!! ³/ //... N fee 108, r 2 ipld. N exanderwerk 89,. ch.„ 1 119“ 5— n CCTCCCVJJJVJVCVCJJVVV%% Tiesto dae 150 895 Arten z wertSt..50 84,— Pot ideen. 105,7 105,0 Angle& Suat.. 2 Disch. Gußſtahl. 102.0 102.0 10.5 112,7] Stettiner Gulkan 2% er ganer—— 327 Dresdner Bank 162,2 154,5 Schantungbahn. 7,50 8,80 Dürkoppwer 8 0. 60.— It. Ueberſee Bk. 105,7 105,0] Anglo⸗ C. Guan.—.—. D 5 Rabel* 2 2 Kahla Por, ellan 110,„ 222.1 4½ Best. Schaga.— 33.28 J„. Dülffid. Rat. Dürr 60,— 60,— f 1 151,0 152,2 Anhalt. Kohl. + 88,— 83,.— Deutſchefabelw. 84,— 87,75 Tall 55 ers 174,5 178,7 Stoehr Kammg. 7 2 fag n.. 150 152 Nerds. dic 18370184 0 elſen Kaffee 2750 27 Dresdner Bunt 468. Jea.5 Annen Guß.. Perz da.. 8— Facler, Mag... Stec Nürſe 25570 2070 4½ Cone Ke 2— Tankred. Gb.. 244,0 216,5 Hefter. un, ee een ezine 23 2 front Augen. 110.4440 Auge 850 198.2 ISdiſche Swaſch. 587.0527 C. N. Lem r 2 Su der dn 102.0— 4⁰³ Zune.-B. 160,0 150,0 Balttmor. 2616 117,5 118.0] Giſ. Bad. Wolle 37— 97— Fal inlid Kerb 3045 3075 6, ces 60 0b a 1 e 160 1250 9 1 3 10 Deſterr. Cd. Anſt. 37.— 36.90 Emag Frankf. 4..8. Oeſterr. Ereditbk. 30, 750 Balcke Maſchin. 128.0 131,0 Deutſch. El 5 89 C. H. Knorr. eleph. nei 925 4% Türk. Ad. Anl. 10, 10, 1117717........ * 5„* 5* 5 2 2 1„ J 2 5 7 1—— 2 Naben 188,2 198.0 eich. Mann.. 275.0 275.0 Eßlinger Maſch. 88— 2800 den Cerdan 155 1450 Bergmann Gt. 175,0 186,0 Dülrkarrwerte. 8588 gelbe mer deen. 5750 88.— eee te 58,2 4% Kurtauniffelnl. Sdbd. ieee 18 5 1410 Fare 8 22302280 1 7 5 924 5 8 0 Süddeutſch. Bis. 141.5 44.8 e 78506 f 6eme 425,120 Krenbelnz Met. 12450 126,8 unten wert mic 100 90 des 27.— 2 s Disc 1 ainzer 1„ Faber, Joh. Blei 78.. Ind. 78, f 1 5 5 9 1 Wiener Bankver. 16.75 16.75 Schöfferh. Bind 348,0 348,0 ae ee 104.8 105,00 Crausport⸗ Aktien. IBerlin Maſchb. 133,0 182,2 Elektr. Lieferung 173,0 176.0] Koffhüuſ- Hütte 25.5075. Ser B e 89,75 410 2% Württ. Notenbk.———.— Schwarz ⸗Storch. 1710 J. G. Farben 256.0287.2 8 Bing Nürnberg—.———IElktr.vicht u. g. 219.7 225,0 Tsahmeyere Co. 487,5 17670 Ber. Chem. Chart 183,5%. 1 75 24.70 24.50 Mannh Berſ.⸗G.———.— Werger. 78,0 174.0 FabrGGebr. Pirm 58,— 53,78 1 D. Reichsbahn 8.— IBochum Guß.———— Emaille Ullrich 15,75 15.— Saurahütte 5,85 82,50 G. Diſch.Nickelw. 1825 7%„ Poldrte 23. 5 Bier Beef A. 18 0,182. b 80.— 50.— elt Gaig Glg. 255 181.0 Schaneugdbehn. 0.7 Gebr. Böhler ee.. Eaginger-Unton 48.— 44.— lade Em. 25,0 IB. Clanzitc o. 1720 2 2 8 1320 162,0 3 nh. 220.0 280 1 Jeinmec. Jetter 1 5 3 a 1 5„0413, i 2522 3779 Eſchw. Bergwerk 201,5 2020 Lindenderg 212 25 6 Schuhf Br 925 8% u K ch 2 kf. R. u. Mitv. 18.50 8 Frkf.Pok.& Wit. 78, 5 a 388˙75 40.— Br.-Beſigh. Qelf. 62. 8 TCTartͤindſtröm 421, 5 ch. Stahlwerke 99, a 9 2 a Adler Klezer.. 88.— 86.50 S 39.25 40,.— 0 D. Stahlwerke e. Goldpri.. Fuchsw n. Südd.Eiſenbahn 90, Brem. Linoleum—.—, Fnhlb., Liftck o. 1874 189,8 67,.—69.— 2 5„ 5 VBergwerke⸗Aleklen. 1 Sears 5 48 Tepee. 19 e See e, eee ee e a 187915575 Talete een 70 Vertd keramag 1488* *—* 9* 0 9 el* n remer olle, 2 5 22 72 Te! U 5 192 5 2 18. Loewe& Co. 0 el* f— 0 22 Aſchaff. Zellſtoff 179,2 180,0 Gritzner M. Durl. 137,7 136,0 Japa 154.2 156.0 2. 1 5 Felten& Gulll 5„„ 17 elegraph 5 3 Bochumer Guß.. Grkrftw. M. 65½—.— 13,.— Hapag... 3985 Brown, Bon. KC. 159.0159, a 128,0 131,0 C. Lorenz.. 103,0 101, S Haeffner 179.5 5 i e 92 9 Pebec Being.— Grü, Bülgage: 1855 180 e 230 269 Saber Elen. 55,7 87.5 Jus waggen: 1 2 Leb Bertl Cen, e Veglkänb e. 2085 eee . Lupem Berg.. e i 153. 1 den 5— 149, 75 188.0 20153. Elektr... Haibamen Nm. 47 47.— IRorbd. loyd 158,275 3 134,5 138 Magirus.-G. 4 Wanderer Werke 188 J ö. e 18507 1558 83. Maſe. 1410 0 8 470,01, Serein if. 74.— 7855 Clan.. 75,— 78.— Gaagenau B. 81.— 81.— 1 Dannemann 11 2550 A.—. 3 10. Seite. Nr. 104 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. April 1928 Günſtige Entwicklung des ſüdflawiſchen Hopfenbaues Anläßlich der in Petrovae ſtattgefundenen HV. des Verbandes der Hopfen⸗Händler, Kommifflonäre und Exporteure wurde feſtgeſtellt, daß der ſüdflawiſche Hopfenbau eine beträchtliche Entwicklung ge⸗ nommen hat. Während 1923 nur 2700 Kataſtralſoch mit Hopfen be⸗ pflanzt wurden, betrug die Hopfenbaufläche im Jahre 1927, den ſta⸗ tiſtiſchen Angaben des ſüdſlawiſchen Miniſterlums für Landwirtſchaft Zufolge, bereits 16 500 Kataſtraljoch. Dieſes raſche Auwachfen des Hopfenbaues in Südſlawien iſt zurückzuführen auf die hohen opfenpreiſe in den Jahren 1922—1925, in denen die Welt⸗Hopfen⸗ ſerzeugung geringer als der Bedarf war. Obwohl das Jahr 1927 mit der großen Hitze in den Monaten Juli und Auguſt dem Hopfen⸗ au wenig günſtig war, wurde doch eine Ernte von etwa 35 000 Meterzentnern erreicht, die allerdings qualitativ einiges zu wünſchen übrig ließ. Beſter Qualität waren etwa 25 v. H. der Geſamternte, während 20 v. H. ſchlecht und 55 v. H. mittlerer Qualität waren. Da der Inlandsverbrauch nur—3 v. H. der Geſamterzeugung aufzu⸗ mehmen vermag, ſtehen 98 v. H. der füdſlawiſchen Hopfenernte für die Ausfuhr zur Verfügung. Trotz der weniger befriedigenden Qualität ſetzte der Handel normal ein und die Preiſe für gute Ware bewegten ſich zwiſchen 45005000 Dinar je 100 Kg. Für ganz erſtklaſſigen Hopfen wurden in Ausnahmefällen ſogar bis zu 5600 Dinar und mehr bezahlt. 2 Bildung des europäiſchen Zinkkartells Mitte April? Die Ffranzöſiſche Fachpreſſe glaubt zu wiſſen, daß die Verhandlungen über ie Bildung eines europäiſchen Zinkkartells neue Fortſchritte ge⸗ macht haben. Die Vertreter der Zinkinduſtrie von Polen, Wroßbritannien, Deutſchland und Frankreich ſollen gegenwärtig damit beſchäftigt ſein, die letzten Schwierigkeiten, mamentlich die von den polniſchen Unternehmern erhobenen, zu löſen. Sitz des künftigen Zinkkartells ſoll Brüſſel ſein. Ein ſtatiſtiſches Büro ſoll dort die regelmäßig wiederkehrenden Berichte über die Erzeugung, Vorräte uſw. entgegennehmen. Die endgültige . 1 25 des Kartells ſoll wahrſcheinlich gegen Mitte April ſtatt⸗ finden. g 29: Amerikaniſcher Außenhandel. Nach den Angaben des Han⸗ delsdepartements belief ſich der Wert der Rohſtoffausfuhr aus den Ber. Staaten im Monat Februar auf 95 290 000 Dollar gegen 12 060 00 Dollar im Januar und 102 800 000 Dollar im Februar 1927. Die Ausfuhr von Halberzeugniſſen belief ſich auf 55 760000 Dollar gegen 68 850 000 Dollar bezw. 53 190 000 Dollar, die Ausfuhr von Fertigwaren auf 158 840 000 Doll. gegen 164 260 000 Dollar bezw. 151 340 000 Dollar. Eingeführt wurden im Febrtar Rohſtoffe im Wert von 130 900 000 Dollar gegen 133 220 000 Dollar im Januar und 114 810 000 Dollar im Februar 1927. Halb⸗ erzeugmiſſe im Wert von 64 300 000 Dollar gegen 61 060 000 Dollar bezw. N 130 000 Dollar und Fertigwaren im Wert von 72 210 000 Dollar gegen 66 300 000 Dollar bezw. 61 330 000 Dollar. : Deutſche Vereinsbank K. a. A. in Frankfurt a. MW. Das Unternehmen geht aus dem abgelaufenen GJ. mit einem Rein ⸗ gewinn von 670 262(i. V. 0,59) Mill.„ hervor, woraus wieder 5. H. Dipidende diesmal erſtmals auf das geſamte AK. von Mill.„ zur Ausſchüttung gelangen ſollen. Zinſen, Wechſel, Koupons und Sorten erbrachten 0,94(0,91) Mill. /, Proviſionen 0,87(0,61) Mill. /, Effekten und Konſortialgewinne 0,21(0,12) Mill. J. Andererſeits erforderten Unkoſten 1,386(1,25) Mill% und Steuern 0,236(0,19) Mill. 4. Nach dem Bericht konnte ſich das Rückgrat des Geſchäftes, der Kredit⸗ und Kontokorrentverkehr er⸗ freulich entwickeln. Durch Aufnahme neuer wertvoller Verbindungen war es möglich, die Geſchäfte des Inſtitutes in erheblichem Maße auszudehnen, wobei Verluſte in nennenswertem Unfange nicht ein⸗ traten. Weniger günſtig ſei das Börſengeſchäft geweſen. Die Effektenproviſionen konnten unter dieſen Umſtänden die Vorfahres⸗ höhe nicht erreichen. In der Vermögensaufſtellung erſcheinen bei 9 Mill.„ Ak und 0,5(0,4) Mill.„ Rücklagen, ſowie 9,2 Mill. Penſionsſtock Gläubiger mit 18,19(11,6) Mill./ und Akzepte und Schecks mit 3,49(2,29) Mill. 1, andererſeits 0,30(0,36) Mill. Kaſſe und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken, 4,75(2,88) Mill.„ Wechſel, 2,06(2,05) Mill./ Eigenguthaben, 1,24(2,13) Mill. J Report, 0,82(0,54) Mill.„ Warenvorſchüſſe, 2,3(2,14) Mill. Mark eigene Wertpapiere, 0,73(0,9) Mill./ Konſortialbeteiligungen 6,13(wie im Vorjahr) dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen, 19,03(11,73) Mill./ Schuldner und 1,259(1,44) Mill.„ Bankguthaben und ſonſtige Immobilien. 2: Bayeriſche Bodencredit⸗Anſtalt in Würzburg. Das Geſchäfts⸗ jahr 1927 ergibt einſchließlich 35 538/ Vortrag einen Reinge⸗ winn von 155 765/(i. V. 133 959), woraus, wie ſchon mitge⸗ teilt, 10 v. H.(8 v..] Dividende verteilt werden ſollen. Nach dem Bericht war am 31. Dezember 1927 ein Goldhyothekenbeſtand von 21,5 Mill. 4 vorhanden. An Feingoldhypotheken wurden im Berichtsjahr neu ausgeliehen 4 Mill. 4. Die Gläubiger der Kom⸗ munal⸗Schuldverſchreibungen werden durch eine einmalige Zahlung abgefunden.(V. 29. April). -9 Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrentenbank in Frankfurt a. M. Die beiden Inſtitute berufen auf den 2. Mat eine a. v. HV ein, in der durch Satzungsänderung die Erweiterung des Zwecks der Geſellſchaft beſchloſſen werden ſoll, und zwar im Hinblick auf den zu erlangenden Charakter eines„wiederaufbauenden Geſchä⸗ digten“. Damit ſollen die Vorbesingungen für die Entſchädigungen gemäß dem Kriegsſchädenliguidationsſchlußgeſetz erweitert werden, wie das bereits früher einmal beabſichtigt geweſen war. * Rhenania⸗Oſſag Mineralölwerke AG. in Düſſeldorf. Die zur Shell⸗Gruppe gehörende Geſellſchaft verzeichnet eine Ver luſt⸗ minderung um 1/05(0,19) Mill.„ 2,(4,08) Mill./ nach 10,43(2,93) Mill./ Abſchreibungen. Der Rohüberſchuß ver⸗ minderte ſich auf 50,77(95,88) Mill., aber noch ſtärker ſanken Unkoſten auf 38,38(92,76) Mill. 4. Bei 80 Mill.% Alk, von dem 30 Mill./ noch nicht eingezahlt ſind, und 40,68(20,20) Mill. Anleiheſchulden betragen Gläubiger 41,28(48,22) Mill., Amorti⸗ ſationskonto 19,02(8,50) Mill. /, andererſeits flüſſige Mittel und Wechſel 6,62(0,02 Mill., Schuldner 28,67(23,142) Mill., Vor⸗ räte 32,18(86,16) Mill. 4, Anklagen 71,55(45,35) Mill. /, Trans- portmittel 11,81(7,97) Mill., Bürgſchaftsverpflichtungen beſtehen in Höhe von 8,64(7,47) Mill.. z: Der vſtoberſchleſiſche Montauzuſammenſchluß perfekt. In der Ag.⸗Sitzung der zum Ober bedarf⸗ Konzern gehörenden Friedenshütte SA., die den in Oſtoberſchleſten befindlichen Beſitz des Oberbedarf⸗Konzerns zuſammenfaßt, ſind die Ver⸗ ſchmelzungs verträge mit den polniſchen Induſtrieunter⸗ nehmungen des Balleſtremſchen Beſitzes genehmigt wor⸗ den. Hauptſache Kohlengruben, Kotswerke, Unternehmungen für Kohlen⸗ nebenprodukte, landwirtſchaftliche und Waldſtücke ein. Zur Frie⸗ denshütte gehört die mit ihr vereinigte Baildonhütte und die Ac. Ferrum. Damit werden die Eiſenerzgruben, Hochofen⸗, Stahl⸗ und Walzwerke des vorerwähnten Konzerns auf die für ſie notwendige Kohlengrundlage gebracht. Der neue Konzern wird da⸗ mit eines der mächtigſten Induſtrieunternehmen in Polen mit einer Beſchäftigungsziffer von rund 17000 Arbeitern ſein. Nach Kattowitzer Meldungen wird vor chtlich der General⸗ direktor der Vereinigte Oberſchleſiſche Hüttenwerke AGG. Dr. Brennecke, zum Vorſitzenden des AR. der neuen G. beſtellt wer⸗ den. Der bisherige Generaldirektor der Friedenshütte, Dr. Glück, wird zugleich die Leitung der neuen G. übernehmen. * Deutſche Schiffs⸗ und Maſchinenbau Ac. in Bremen wieder dividendeulos. In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das GJ. 1927 vorgelegt. Einſchl. Vortrag aus 1926 von 412 722& ergibt ſich ein Rohüberſchuß von 4 758 112(2 836 863)%, wovon Sozial⸗ laſten mit 1 685 686(631983)„/ zu kürzen ſind. Ferner ſollen 2559 700(1 792 156)/ zu Abſchreibungen verwandt und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden. * Maunheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkte waren zugefahren: 122 Kälber, 10 Schafe, 121 Schweine, 284 Ferkel und Läufer, Bezahlt wurden für Kälber: Kl.]) 76—80; 70—74; 6064; für Schafe: Kl. e) 4246; für Schweine: Kl. e) 53-54; 5152, 48 bis 50; 42—48; für Ferkel bis 4 Wochen 12—16; über 4 Wochen 17 bis 20; für Läufer 22—28. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig lang⸗ ſam ausverkauft, mit Schweinen ruhig laugſam ausverkauft und mit Ferkeln und Läufer mittelmäßig. * Maunheimer Produktenbörſe vom 5. April.(Gigenbericht). Die Tendenz am Produktenmarkt iſt feſt, das Geſchäft jedoch klein. Von Auslandweizen iſt angeboten:(alles waggonfrei Mannheim in hfl.): Manitoba 3 zu 14,90; 4 14; Auſtral. 15, Kanſas 2 14,40; Baruſſo 79 Kilo 13,90; Roſafé 79 Kilo 14.(In.): Jul. Weizen 27,50—28,25 inl. Roggen 27,75— 28,25; ausl. Roggen 29,50—30; ausl. Hafer 27 bis 27,50 inl. Braugerſte 31—33, ausl. 32—36; Futlergerſte 24; Mais auf Bezugſchein 24; Biertreber 1818,50; Rapskuchen 18: Weizenmehl ſüdd. 37,70—38,50; Weizenbrotmehl 28,50 29,50; Rog⸗ genmehl 60—70proz. 38—40; Weizenfuttermehl 16,50—17; Weizenkleie fein 14,75—15; Roggenkleie 16,25. Schützen jederzeit vol Latarrh, Husten, Heiserlceit. (C oryfn- Bonbons: Rethylgslbycolssure-Neuffolester) Origimal-Packurg Ga, RIA.— und.80 2 guter Vater Sanft verschieden. Am 31. März ist mein lieber Mann, unser Mannheim(H 4, 20), 5. April 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Oehninger Die Beisetzung fand in aller Stille statt. Statt besonderer Anzeige! Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Frau 2162 Therese Dittmar wW e. ist heute im 72. Lebensjahre sanft entschlafen. Mannheim, den 5. April 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: In tiefer Trauer: Familie Hugo Dittmar 255 Die Beerdigung findet am Samstag, vormittags 10% von der Leichenhalle aus statt. Freunden und Bekannten, die traurige Nach- richt, daß meine liebe Ftau, unsere gute Mutter und Großmutter, Frau Anna Fuhrmann 5 geb. Reif neute morgen um 6% Uhr sanft entschlafen ist. MANNHEIM, den 5. April 1928 Rheinhäuserstr. 99 In tiefer Trauer: Anton Fuhrmann nebst Angehörigen. Die Beerdigung findet am Samstag, den 7. April vorm. 12 Uhr von der Leichenhaſſe aus statt. 218g 3 Wang Jen G. m. b.., 8, 2. Trauerbricic z * 2 Darmstädter u. Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien Bilanz per 31. Dezember 1927 Aktiva RM. Kaſſe, fremde Geldſorten. Ku⸗ pons und Guthaben bei Noten und Abrechnungs⸗(Clearing⸗ Banken 66 267 783,10 Wechſel und unverziusliche 5 Schatzanweiſungen 427 710 409,67 Noſtroguthaben bei Banken und Ban kfirme n 217656 628,84 Reports und Lombards gegen a börſengängige Wertpapiere 109 607 231,96 Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchiſfungen 130 687 335,50 Eigene Wertpapiere 28 214 781,80 Köhſortialbeteiligungen 2941 556,32 Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Bank⸗ Rll 21 491 676,82 Debitoren tlaufender Rechnung 727395 270,38 Bankgebäude 3 25 000 000.— 2107 Summa der Aktiva 1771972 674,30 Paſſiva RM. Akttenkap tall 60 000 000,— Reſerve n 50 000 000, Kreditoren 15863 908 407,52 ep 3 72 564 766,71 Lampensch.-Gestelſe] Penſions⸗Fonds für Beamten 3000 000,— Sonſtige Paſſi voa 6 228 947,08 Gewinn⸗Salde 5 16 270 558,08 Summa der Paſſiva 1771 972 674,39 Redüzlerſe Pr. f. Gewinn- und Verlust-Konto pro 1927 üb. O rersch. Modelle. 30 m Durchm..00 M. Soll RM. 50„„ 1580„ Verwaltungskoſten[55128 048,57 S%„ Steneern 9386 958,98 1 N 1 00 Gewinn ⸗Salddoe 1627055308 a. Japan, Seide.80 M. N la. Seidenbatist.60 M. 5 80 785 555,8 SowW. SäArritl. Besatzart 16——————— ò———̃ 5 5 Haben RM. Schnüre Rüschen. Provifiovnen 40461 618,32 Wickelbandu. fertige Mechſel u. Zinfen einſchließt. des Sehirme in groger] Gewinnes auf Kupons und Auswahl billig. 865 VVV 88 845 988,22 Lampenscliembedark Effekten ⸗ u. Konfortial⸗ Gewinne 5 000 000,.— 8. Schuster, E 3,7 Gewinn⸗Vortrag von 19268 2 277 952,09 Telephon: Nx. 33 825 80 785 555,58 Darmstädter und Nationalbank Nommanditgesellschaft auf Aktien. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gewinnanteil für das Geſchäftsjahr 1027 ür die Aktien a R. 100.— auf R/ 12.— ür die Aktien a R/ 120.— auf R 14.40 Aebaeke wurde. Die Auszahlung erfolgt vom 4. d. M. ab unter bug von 10% Kapitalertragsſteuer, alſo Ar die Aktien à R. 100.— mit N. 10.80, ür die Aktien à R. 120. mit R. 12.96 gegen Einreichung des Dividendenſcheines Nr. 2 zu den Aktien Nr. 1— 33 000 tber je R. 100.— der ehe⸗ maligen Nationalbank für Deutſchland Kommanditgeſell⸗ 5 ſchaft auf Aktien, Nr. 8 zu den Aktien Nr. 150 000 über je R./ 120.— der ehe⸗ maligen Nattonalbank für Deutſchland Kommandtitgeſell⸗ 5 ſchaft auf Aktien, Nr. 8 zu den Aktien Nr. 33 001190 000 äber je R. 100.— der ehemaligen Nationalbank für Deutſchland Kommandtit⸗ geſellſchaft auf Aktien, Nr. 15 zu den Aktien Nr. 1350 000 über je R. 100.— der ehe⸗ maligen Bank für Handel und Induſtrie 8 bei der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, Berlin W. 8, Behrenſtraße 68/70, und deren fämt⸗ lichen Niederlaſſungen. Die Diykdendenſcheine ſind auf der Rückſette mit dem Firmen⸗ wa bezw. dem Namen des Einreichers zu verſehen. Wir ſind auch jetzt noch bereit, die Aktten der ehemaligen Aktien⸗ geſellſchaft in Firma Natlonalbank für Deutſchland(ausgegeben vor dem J ahre 1920 ſowie die Gulden⸗Aktien der ehemaligen Bank für 5 Handel und Induſtrie Anſerer früheren Aufforderung entſprechend in Aktien nuſeres Inſtitutes umzutauſchen. S171 Berlin, der 4. April 198. a Darmstädter unt Nationafzank AFonmanditgeseſschaft auf Aktien. 5 4 Daimler -Benz A Berlin- Stultgart. 5. Ktiengesellschaft Bllanz für das Seschäftsfahr vom 1. Januar 1927 bis 31. Lerember 1927. Aktiva. RM. Grundſtücke 0 4* SFFFFCVVFVFVFVCTT 5 135 491. Gebäude Fe 18 466 792.85 Abſchreibun g NR 954 066.85 17 512 726. Maſchinen, Werkzeuge und ſonſtige Einrichtungen Ei 18 492 801.44 Abſchreibüng„ R. 3 410 158.44 12 082 143.— Kaſſe, Wechſel und Schecks,„ R. 365 603.06 Bankguthaben 189798127 2 178 594.88 Effekten FV 641 353.85 Beteiligungen 12 T 910 753.88 Avale und Bürgſchaften R. 8 125 895.90 6% Teilſchuldverſchreibungen⸗ Disagio und Speſen Re 2508 216.— Abſchreibun gg 216.— 2800 000.— Debitoren einſchließlich Forderung an Tochter⸗ J 5 geſellſchaf te 824547 Vorräte einſchl. Halb⸗ und Fertigfabrikate 52630 4890.74 108 698 958.27 . Paſſiva. RM. Aktkenkapital: N Stammaktien„R 509000 000. Vorzugsaktien, 360 000.— 50 860 000. Reſervefonds 2 9 750 000.— 675 Teilſchuldverſchreibungen 197 J2 000 000. Aufwertungsanleihen VVV 141 640.93 Shppihekensnsnsnms 8 1018 888.75 Avale und Bürgſchaften. R. 3 125 89590 Kreditertendn ns Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto„% 3 861 643.08 108 698 958.27 —— Sewing. und Verlust-Rechnüng, per 31. Dezember 1027. Soll. RM. Abſchreibungen T„%% 4364 2285.20 Halde l 861 643.03 5 225 868.32 —— ů ů Haben. NM. Gewinn⸗Bortrag von 193„ 478 227.15 Brutto⸗Gewinn obzüglich aller Geſchäftsunkoſten 4747 641.17 8 225 868.32 Sr————— Vorſtehender Rechnungsabſchluß nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Rechnung iſt in der heutigen ordentlichen Generalverſammlung ge⸗ nehmigt worden. Der Gewinn wird auf neue Rechnung vorge⸗ tragen. Die ſatzungsgemäß aus dem Aufſichtsrat ausgeſchtedenen Herren Dr. jur. Dr. Richard Broſien, Dr. G. von Döertenbach, Hans Eltze, Dr. Karl Jahr, Wilhelm Kleemann, Albert Krebs, Dr. A. Roſin, Otto Wolff wurden wiedergewählt. An Stelle des Herrn Dr. F. Baus back, der ſein Amt niedergelegt hat, wurde für deſſen reſtliche Amtsdauer Herr Hermann Köhler, Direktor der Württembergiſchen Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank, Stuttgart, gewählt. Neu hinzugewählt wurde Herr Karl Harter, Direktor der Commerz und Privat⸗Bank.⸗G., Hamburg⸗Berlin. An Stelle des Farrn Heinrich Wolf, Mannheim, hat der Betriebsrat den Herrn Eduard Seiberlich, Mannheim, in den Aufſichtsrat entſandt. Berlin, 5 Stultgart⸗Unfertürkheim, 30. März 1928. Der Vorstand. e n tiches Mittel Jahren von den berühmten griechiſchen Aerzten verordnete Hefe. Sie verwandten ſte geröſtet 7 5 alle Leiden, die aus unreinem Blute und verdorbenen Säften entſtehen. Die neuere wiſſenſchaftliche Forſchung 885 die Richtigkeit dieſer Ver⸗ ordnungen vollauf beſtätigt, allerdings wird fetzt die Hefe zecke mäßiger präpariert als damals. Chemiker Sybels Hefekur iſt zur Reinigung des Blutes unüber⸗ trefflich und nicht teuer. Schon nach wenigen Tagen zeigen ſich die wohltätigen Folgen. Verlangen Sie die koſtenloſe Broſchlre„Ein Weg zur Geſundheit“ und beginnen Sie die Kür ſofort. Sie werden überraſcht ſein, wie wohl Sie ſich nach kurzer Zeit fühlen. 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