Preis 10 Pfg. Donnerstag, 12. April Abend⸗ Ausgabe 1928 Nr. 171 Bezugspreiſe: In n u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt e.⸗M. 3.—ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung fte Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Daupt⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. aupt⸗Nebenſtelle K 1 46, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Bie ere 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Neue Mannheimer Geil Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun 1 Alp 9* ann eimer General Anzeiger 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ Beilagen: Sport und Spiel, Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Der Flugplatz von Baldonnal glich vom frühen Morgen an einem einzigen Bienenkorbe und um.35 Uhr war alles für den Start bereit. Das Wetter war ſchön, der Himmel wolkenlos und die Bedingungen für den Abflug ideal. Wäh⸗ rend die Flieger auf die Stunde der Abfahrt warteten, trafen die Mechaniker die letzten notwendigen Vorbereitungen in dem hellen Licht der Scheinwerfer. Nach einem letzten Ab⸗ ſchtednehmen beſtieg Köhl den Führerſitz und auch ſeine Be⸗ gleiter nahmen ihre Plätze ein. Die Flugzeuge des iriſchen Freiſtaates, die die Eskorde bildeten, ſtiegen zuerſt auf und ihnen folgte die„Bremen“. „Die deutſchen Flieger haben vor dem Start eine Dan⸗ keskundgebung veröffentlicht, in der es heißt, daß ſie in Irland mehr als Rat und werktätige Hilfe gefunden hätten. Von den Behörden und der Bevölkerung ſeien ihnen wohl⸗ tuende Beweiſe der Sympathie entgegengebracht worden, ſo⸗ daß ſie es ſich zu einer ganz beſonderen Freude und Ehre an⸗ rechnen, gemeinſam mit dem Komman danten der iri⸗ ſchen Luftſtreitkräfte den Flug antreten zu können. In Irland hat die Teilnahme des bekannten iriſchen Piloten an dem Flug große Begeiſterung ausgelöſt. Herzlichen Worten würdigen die ſriſchen Zeitungen die deutſch⸗triſche Zufammenarbeit, die in dem gemeinſamen Flug beredten Aus⸗ druck findet.„Iriſh Times“ ſchreibt: Die Teilnahme eines iriſchen Piloten mache den Flug zu einer gewaltigen iriſchen nationalen Sache, die man nicht genug Aunterſtützen könne. Außerdem ſei auch die Größe der politi⸗ ſchen Demonſtration zu beachten, die zeige, daß Deutſchland und Irland zuſammengehen müſſen, denn ihr Schickſal ſei verwandt. Anterredung mit Fitz Maurite Fitz Maurice hat kurz vor dem Abflug dem Vertreter der Aſſveiated Preß eine Mitteilung für Amerika übergeben, in der er ſeine Freude darüber äußert, daß es ihm durch die Großmut des Freiherrn von Hünefeld vergönnt ſei, an dem Amertkaflug teilzunehmen und die Ehre hervorhebt, zu⸗ ſammen mit Hauptmann Köhl das Flugzeug„Bremen“ ſteuern zu dürfen. Die„Bremen“ ſei ſeiner Anſicht nach das beſte Flugzeug, das die Technik für den Flug über den atlan⸗ tiſchen Ozean herzuſtellen vermochte. 1885 Die Bremen über dem Ozean Nach einer in Berlin eingetroffenen Meldung hat das Flugzeug„Bremen“ um.05 deutſcher Zeit die iriſche Küſte verlaſſen. Das Flugzeug hat mithin die Strecke Baldonal bis zur Küſte, die 175 Kilometer beträat. in einer Stunde. 27 Minuten zurückgelegt. Dies entſpricht einer Stunden⸗ aeſchwindigkeit von etwa 120 Kilometern. Eine Strecke von 4800 Kilometern Die Entfernung von Baldonal nach dem Flugplatz Mit⸗ chellfteld bei New York beträgt etwa 4800 Kilometer, ſo daß unter günſtigen Umſtänden mit der Ankunft der Flieger in Mitchellfield am Freitag nachmittag gerechnet wer⸗ den kann. Nach Funkſprüchen aus New Vork iſt die Nachricht über den Start der deutſchen Flieger völlig unerwartet eingetroffen und durch Extrablätter be⸗ kannt gegeben worden. Der„Bremen“ ſollen einige Flug⸗ zeuge entgegengeſchickt werden. Auf dem Landungsplatz werden in aller Eile die Vorbereitungen getroffen. Flugzeug ⸗Landungshäfen im Ozean Am Mittwoch wurden in Newyork Verhandlungen zur SGründuna eines Syndikats abgeſchloſſen. das mit einem Ka⸗ pital von.5 Millionen Dollars eine Kette von acht Lan⸗ du nasinſelhäfen auf dem Atlantiſchen Ozean auslegen will. Im Zuſammenhana damit ſoll ein reaulärer Flua⸗ dienſt Europa Amerika aufgenommen werden, der für jeden Flug 36 Stunden dauern ſoll. Der erſte Landunas⸗ abteilung des Reichsverkehrsminiſteriums. Ein Haſardſpiel Man ſchreibt uns aus flugtechniſchen Kreiſen: Der neue Verſuch der kühnen Flieger Köhl. v. Hünefeld und Spindler, den Atlantik in der Richtung Oſt⸗Weſt zu über⸗ queren, iſt ohne jede Hilfe deutſcher Behörden vorbereitet worden. Die Deutſche Lufthanſa, die auch mit den vorfähriaen Unternehmungen nichts zu tun hatte. rückte ausdrücklich von dem Plan ab, indem ſie erklärte: Wir ſtehen wie im Jahre 1927 auf dem Standpunkt, daß Flüge mit den bisherigen Landflug⸗ zeugen über den Ozean in keiner Weiſe zu verantworten ſind, mögen auch die Glückszufälle eines Lindberah und Chamberlin dagegen ſprechen... Aehnlich äußerte ſich auch die Luftfahr⸗ Man muß umſo⸗ mehr die Tatkraft bewundern, mit der beſonders Freiherr v. Hünefeld zu Werke aing. Seit September vorigen Jahres lief er von Pontius zu Pilatus, um das Geld zum Ankauf einer neuen„Bremen“ zuſammen zu bringen. Die Junkersmaſchine„. 33“, ähnlich gebaut wie das bekannte vier⸗ ſitzige Kabinenflugzeug Junkers„F 13“ koſtete das runde Sümmchen von 800 000 Mark. Sie erſchien den Fliegern für ihren Ozeanflug dadurch beſonders geeianet, daß ſie von den Junkersflugzeugen den kleinſten Betriebsſtoff⸗Verbrauch auf den geflogenen Tonnenkilometer erfordert. Auch hat die⸗ ſer Typ eine ſehr ruhige Lage in der Luft und wird deshalb gern als Lichtbild⸗Maſchine verwendet. Am 27. Februar reiſten Hauptmann a. D. Köhl und von Hünefeld nach Irland, um dort den beſten Startplatz aus⸗ findig zu machen. Sie ſetzten ſich mit den iriſchen Militär⸗ behörden in Verbindung und dieſe ſtellten ihnen den Flug⸗ platz Baldonal bei Dublin bereitwilligſt zur Verfügung. Die beiden deutſchen Flieger hatten ja ihre Erfahrungen vom vorigen Jahre. Damals brachten ſie eine furchtbare Nacht bei Sturm und Schneetreiben über den Küſten zu, und Kenner der dortigen Verhältniſſe wundern ſich heute noch, wie es den Fliegern gelungen iſt, aus dem Keſſel, den Irland bildet, herauszukommen und wieder nach Deutſchland zurückzugelangen. Jetzt handelte es ſich darum, den Start zum Flug über das Meer dort an⸗ zuſetzen. Der große Brennſtoffvorrat wurde bereitgeſtellt, ein deutſcher Mechaniker zur Bewachung zurückgelaſſen, und dann erſt begaben ſich die Flieger nach Berlin zurück, um in aller Heimlichkeit mit dem Mechaniker Spindler, alſo zu Dritt, in neunſtündigem Ueberlandfluge nach Dublin zu jagen. Daß die erſte Etappe des Unternehmens glatt erledigt wurde, bietet natürlich noch keine Gewähr für das Ge⸗ lingen des Ozeanfluges. Von Berlin bis an die Weſtküſte von Irland beträgt die Entfernung 1800 Kilometer, iſt alſo nicht größer als die Strecken, die von den Flugzeugführern der Lufthanſa ſchon mehrfach zurückgelegt worden ſind. Das Wagnis beginnt erſt mit 7 dem Flug über dem Meere. Das tragiſche Schickſal des verſchollenen engliſchen Fliegers Hincheliffe und ſeiner Begleiterin Mac Kay hat wieder gezeigt, daß die Bedingungen für das Gelingen eines Ozean⸗ fluges von Europa nach Amerika noch viel ungünſtiger liegen als für einen Flug in umgekehrter Richtung. Selbſt wenn der Motor dreißig Stunden und länger— Köhl nimmt 1250 Kilogramm Brennſtoff mit, um ſich auf der ungefähr 8000 Kilometer langen Waſſerſtraße ſchlimmſtenfalls 45 Stunden in der Luft zu halten— ſeine Schuldigkeit tut, können die Wetterverhältniſſe allein ſchon zur Kataſtrophe füh⸗ ren. Ueber dem mittleren und weſtlichen Atlantik wehen ſtändig Weſtwinde. Vor Neufundland befinden ſich die denk⸗ bar ſchlimmſten atmoſphäriſchen Störungszentren. Auf der ganz offenen Meeresſtrecke fehlen Wetterſtationen. Infolge der mangelnden Sicht bei Nacht und der wechſelnden Luft⸗ ſtrömungen müſſen die Flieger höhere Juftſchichten aufſuchen. Oben herrſcht ſibiriſche Kälte. Die Tragflächen vereiſen. Das Flugzeug wird überlaſtet und ſinkt. Das Unheil iſt da. So muß man ſich den Untergang der Mehrzahl der 19 Men⸗ ſchenleben vorſtellen, die das naſſe Element bei dem Flugverſuch von Oſt nach Weſt bis heute in ſeine Tiefe ge⸗ zogen hat. Die Stimmen der erfahrenen Flugkapitäne, die davor warnten, den Ozeanflug mit leichten einmotorigen Land⸗ maſchinen zu wagen und ſich in ein ſo tückiſches und un⸗ erforſchtes Wettergebiet zu begeben, ſind nicht durchgedrun⸗ gen. Ihr Rat wird auch von den drei tollkühnen Deutſchen in den Wind geſchlagen. Wir ſtellen feſt: An Bord der Bre⸗ men befinden ſich weder Rettungsgürtel noch Gum miboot, keine Radidanlage, jedenfalls kein Sender, keine eiſernen Rationen, nur Brenuſtoff und Schmieröl. Es gibt ſicherlich niemanden im deutſchen Vaterland, der dieſen drei wagemutigen Männern nicht alles Glück und Gute wünſcht. Aber es iſt ein Haſardſpiel, deſſen etwaiger Erfolg in keinem Verhältnis zum Einſatz ſteht. * Die deutſch⸗litauiſchen Verhandlungen verſchoben. Die deutſch⸗litauiſchen Handelsvertragsverhandlungen, deren Be⸗ Wandern und Neiſen Geſetz und Recht lik Die Bremen“ unterwegs ſrlands beſter Flieger an Vord-Empfangsvorbereitungen in Amerika Das Wetter über dem Ozean Die deutſche Seewarte in Hamburg teilt über die Wetterlage auf dem Ozean mit: Das Tiefdruckgebiet, das ſeit einiger Zeit zwiſchen Island und Irland lagert, hat ſich langſam nach Norden verlagert und etwas aufgefüllt. Es brachte dadurch erhebliche Wetterverbeſſerung über den bri⸗ tiſchen Inſeln jedoch liegt jetzt ein zweites Tiefdruckſyſtem ſüdlich von Grönland. Der Kaltlufteinbruch auf deſſen Rückſeite iſt heute früh ſchon bis 40 Grad Nordbreite und 40 Grad Weſtlänge geſtoßen, ſodaß auf der Schiffahrts⸗ route nordweſtliche Winde und ſtarke Regen⸗ und Graupel⸗ ſchauer anzutreffen ſind. 6 5 Ferner liegt heute morgen ein ſehr lebhafter Tief druckwirbel vor der amerikaniſchen Küſte bei ea. 38 Grad Nord und 70 Grad Weſt. Dieſer Tiefdruckwirbel wird ſchnell nordoſtwärts abziehen und auch über Neufundland eine er⸗ hebliche Wetterverſchlechterung bringen. 5 Der„Exchange Telegraph“ meldet aus Neufundland, daß das Wetter dort klar mit einem leichten weſtlichen Winde ſei, aber daß nach den dortigen Vorausſagen öſtliche Stürme mit Regen zu erwarten ſind. Vombenanſchlag in Mailand 14 Tote * Bern, 12. April. Die Schweizer Depeſchenagentur meldet aus Mailand: Am Donnerstag gegen 10 Uhr, kurz vor der offiziellen Eröffnung der Mailänder Muſter⸗ meſſe explodierte auf einem öffentlichen Platze eiue Bombe, die von unbekannter Seite neben eine Straßen⸗ laterne gelegt worden war, 14 Perſonen wur den getötet, etwa 40 weitere leicht verletzt. g Trotz dieſes Anſchlages eröffnete der König die Meſſe und beſichtigte programmgemäß die wichtigſten Stände. Eine Unterſuchung zur Ergreifung der Schuldigen iſt eingeleitet. nach Mailand gereiſt. Der Podeſta von Mailand hat eine Belohnung von 100000 Lire auf die Ergreifung der Täter ausgeſetzt. 5 Geplantes Attentat auf Muſſolin: ug ano, 12. April. Dem„Corriere della Sera“ wird aus Como gemeldet: Auf der Eiſenbahnlinie, die der Zug mit dem nach Rom zurückkehrenden Miniſterpräſidenten Mufſolini benutzen ſollte, entdeckte man vor der Durch⸗ fahrt des Zuges eine ſchwere Exploſivbombe, an der ein Draht befeſtigt war, der von einem in einem Verſteck liegenden Mann gehalten wurde. Der Mann wurde feſt⸗ genommen. 8 —— Zur Moabiter Gefangenen Veſreiung i Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verfolgung der flüchtigen Kommuniſten und ihrer Be⸗ freier iſt bisher ergebnislos geblieben. Sie ſind vom Kriminalgebäude aus in bereitſtehenden Autos weggefahren. Seither hat man nichts mehr von ihnen geſehen. Bedeutender Rückgang der Arbeitsloſigkeit Obwohl die genauen Ziffern über den Stand der Arbeits⸗ loſigkeit in der Zeit vom 15. bis 31. März noch nicht vorliegen, gilt doch bereits als feſtſtehend, daß die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung in dieſem Zeitraum um mehr als 100 000 zurückgegangen iſt, was gegenüber den bisherigen Abnahmeziffern von 40—50 000 als ein erfreulicher Fortſchritt zu bezeichnen iſt. 5 Den ſtärkſten Rückgang weiſen die ländlichen Bezirke, be⸗ ſonders in den oſtelbiſchen Gebieten auf, während unter den Induſtriebezirken Sachſen an erſter Stelle ſteht. Verſchiebung des Zngenieurprozeſſes Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.] Wie wir hören, iſt der Prozeß gegen die in. Moskau gefangen ge⸗ haltenen deutſchen Ingenieure auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ ſchoben worden. Das wird unter anderem mit der Feier des ruſſiſchen Oſterfeſtes begründet, das auch heute noch unter dem kommuniſtiſchen Regime mehrere Tage in Anſpruch nimmt. Ob auch andere Erwägungen politiſcher Natur bei dieſem Be⸗ ſchluß eine Rolle ſpielen, läßt ſich zur Stunde noch nicht über⸗ Gerichtshof in Moskau zugelaſſenen Körperſchaft von rufſi⸗ ſchen Rechtsanwälten entnommen werden, ſodaß die Nomi⸗ nierung eines bdeutſchen Vertreters nicht zugelaſſen werden wird. Die deutſche Botſchaft wird jedoch einen Juriſten, der auch mit den ruſſiſchen Verhältniſſen vertraut iſt, nach Moskau ginn urſprünglich auf den 16. April angeſetzt war, ſind bis hafen ſoll innerhalb zehn Monaten in einer Entfernung von 300 Meilen von Newvork errichtet werben. auf weiteres verſchoben worden. kommen laſſen, um ſich von ihm in den Prozeßangelegenheiten beraten zu laſſen. — . Zahlreiche Inſpektoren der Sicherheitspolizei ſind von Rom ſehen. Bekanntlich wird der Verteidiger der bei dem Oberſtenn a 2. Seite. Nr. 171 Neue Maunheltmer Zektung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. April 1928 Zentralvorſtandstagung der D. B. P. Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deutſche Volkspartei wird den Wahlkampf Reich mit einer Sitzung ihres Zentralvorſtandes am 21. Appil in Berlin einleiten, bei der der Wählerſchaft feſtgeſtellt werden wird. Am Sonntag, den 22. April ſchließt ſich eine große Wahlkundgebung in der Phil⸗ harmonie an, bei der neben den Vertretern der verſchiedenen Parteiorganiſationen aus dem Reich auch der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann und Geheimrat Kahl An⸗ ſprachen halten werden. Gegen Tariferhöhung der Reichsbahn Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen die Abſicht des Reichseiſenbahnamtes die Tarife zu erhöhen, hat die Fraktion der Deutſchen Volkspartei noch vor Auflöſung des Reichstages einen Entſchließungs⸗ antrag eingebracht, in dem die Reichsregierung erſucht wird, auf die Reichsbahn verwaltung in dem Sinne einzuwirken, daß die geplante Tariferhöhung unterbleibt und ſo eine neue h e eng der geſamten deutſchen Wirtſchaft vermieden wird. Das Wahlprogramm des Zentrums Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsausſchuß der Zentrumspartei iſt heute Don⸗ nerstag morgen im preußiſchen Landtag zur Feſtſetzung des Wahlaufrufs und des Wahlprogramms zuſammengetreten. Die Führer der Partei waren nahezu vollzählig erſchienen. Reichskanzler Dr. Marx eröffnete die Sitzung mit einer An⸗ ſprache, in der er unter anderem ausführte: „Das Zentrum geht frei in die kommenden Wahlen ohne jede Bin duna nach rechts oder links. Wir werden unſere Kraft auch ſpäter wieder für die Regierung zur Ver⸗ fügung ſtellen, wenn nicht unvorhergeſehene Gründe grund⸗ ſätzlicher Art entgegenſtehen. Wir werden mitallen Parteien zuſammenzugehen bereit ſein, die mit uns für das Wohl des Staates und des Volkes einzutreten bereit find.“ Dr. Marx gab dann die geſtern vom Parteivorſtand aufgeſtellte Reichsliſte bekannt. Im Zuſammenhang damit erklärte er, daß der Parteivorſtand an die Spitze der Reichsliſte eine Reihe von Namen geſetzt habe, die ben politiſchen Charakter und die volkstümliche Zuſammenſetzung des Zentrums zum Ausdruck bringen ſollen. Der Name Dr. Wirths auf der Reichsliſte zeige, daß allſeitig der Wille beſtehe, den Grundſätzen und der Uebe rlteferung der Partei gemäß innerhalb von Partei und Fraktivn wieder einheitlich und geſchloſſen zuſammen zu arbeiten. Zum Schluß begrüßte Dr. Marx das an der Tagung teil⸗ nehmende Mitglied des öſterreichiſchen Nationalrates, Spa⸗ lo ws ki. Sodann trat die Verſammlung in die Ausſprache ein. Stahlhelm und Sozialdemokratie EJ Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Führer des Landesverbandes Braunſchweig des Stahlhelms, Schraßher, iſt, wie der„Jungdeutſche“ erfährt, zur alten ſo⸗ ztaldemokratiſchen Partei übergetreten. Er folgt damit dem Oberpräſidenten a. D. Winnig, der in den letzten Monaten wiederholt in Stahlhelmverſammlungen geſprochen hat. Schrader wird demnächſt auf die Führung des Landesver⸗ bandes verzichten. Gewaltakte bei amerikaniſchen Wahlen Bet den Vorwahlen in Chicago und Illinois, bei denen es ſich darum handelt, ob der jetzige Oberbürgermeiſter Chicagos, Bill Thompſon, genannt Big Bill, weiter der politiſche Führer der Stadt bleiben ſoll, hat die Thompſon⸗Gruppe eine Niederlage erlitten. Der Gegenkandidat des jetzigen Gou⸗ verneurs, Small, führt zurzeit mit einer Mehrheit, von 200 000 Stimmen. Einen gleichen Vorſprung konnte ſich Otis Gleun von der oppoſttionellen Deneen⸗Gruppe vor dem Kandidaten Smith ſichern. Auch bei der Wahl des General⸗ ſtagtsanwalts iſt Swanſon von der Deneen⸗Gruppe mit un⸗ gefähr 6000 Stimmen in Führung. Außer zahlreichen Entführungen und Schlägereien iſt ein Negerpolitiker getötet worden. Der Neger, ein be⸗ kannter Anwalt und Gegner Thompſons, wurde von ſechs Männern in einem Automobil verfolgt und erſchoſſen. Trotz der 25000 Mann ſtarken Bewachung haben zahlreiche Zu⸗ ſammenſtöße und mehrere Bombenerploſionen ſtattgefunden. Das Rote Kreuz hatte alle Hände voll zu tun. Pacellf beim Papſt — Rom, 12. April. Nuntius Pacelli iſt hier eingetroffen für das ganze Die International News Service läßt ſich aus Berlin mel⸗ Aufruf an die Der Cavellfilm in Amerlka . Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro) den, daß die Reichsregierung beabſichtige, wegen der Vorfüh⸗ rung des Cayvellfilms in Washington Proteſt einzulegen. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt die 1 90 in dieſer Form unzutreffend. Es liegt auf der Hand, daß das Berliner Auswärtige Amt, das in anderen Ländern nicht ohne Erfolg auf indirektem Wege der Aus⸗ beutung des Cavellfilms zu einer neuen Hetze gegen Deutſch⸗ land vorgebeugt hat, nun nicht ausgerechnet in Amerika einen offiziellen Schritt unternehmen wird. Dagegen iſt wohl ſelbſt⸗ verſtändlich, daß der deutſche Botſchafter in maßgebenden Kreiſen unter der Hand auf die ſchäbigende Wirkung des Ca⸗ vellftlms aufmerkſam machen dürfte. Dies iſt umſo mehr anzunehmen, als 1 im Intereſſe der zunehmenden freundſchaftlichen Entwicklung der Beziehungen beider Völ⸗ ker es außerordentlich zu bedauern wäre, wenn die Gegen⸗ ſätze des Krieges aufs neue aufgerührt würden. Bei der Einſtellung Amerikas Deutſchland gegenüber darf wohl erwartet werden, daß dieſer freundſchaftliche Hin⸗ weis die entſprechende Beachtung finden wird. Es läge ja durchaus nicht in der Linie der amerikaniſchen Politik, wenn durch eine ſolche unzeitgemäße Filmpropaganda die guten Beziehungen der beiden Völker geſtört würden. Der Bürgerkrieg in China 5. London, 12. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mit dem Beginn des Frühlings hat in China die allfähr⸗ liche Bürgerkrieg ⸗Saiſon wieder begonnen. Tſchangtſolin, der Diktator von Peking, hat einen Vorſtoß gegen die Armee des chriſtlichen Generals Feng in Nord⸗ Honan unternommen. Die Truppen Fengs hatten vor einigen Wochen die ſtarken Bauernorganiſationen der„Himmliſchen Tore“ angegriffen, die in Nordchina etwa die gleiche Rolle ſpielen, wie die„Roten Speere“ im Süden. Es iſt bezeichnend für die neue Situation in China, daß es den bewaffneten Bauern gelang, die Axmee Fengs abzuwehren. Die aus den Kämpfen der letzten Jahre bekannten Generale verlieren immer mehr ihren Rückhalt im Lande und damit auch ihre 1 für die Entwicklung in China. Gleichzeitig ge⸗ Winn ein unüberſehbares Netz von eigenartigen Organiſationen, die teils monarchiſtiſch, teils revolutionär ſind und in einzelnen religtös⸗phantaſtiſche Ziele haben, immer mehr an Bedeutung. Nachdem die„Himmliſchen Tore“ den An⸗ griff Fengs erfolgreich zurückgeſchlagen hatten, nützt Tſchang⸗ tſolin dieſe Blöße ſeines alten Feindes zu einer Offenſive aus. In den letzten Tagen haben mehrfach heftige Ge⸗ fechte ſtattgefunden. Die Armee Fengs ſoll ſich vor den angreifenden Pekinger Truppen auf dem Rückzuge befinden. In Peking kommen ununterbrochen Verwundetentransporte von der Front an. Tſchangtſolin hat gleichzeitig als Flanken⸗ deckung einen Angriffe gegen den Gouverneur von Schanſi, Nenſhiſchau, unternommen, deſſen Truppen im vorigen Jahre bereits bis vor die Mauern von Peking vordrangen. Offen⸗ bar beabſichtigt Tſchangtſolin die Schanſitruppen über die Berge zurückzudrängen und ſie dort ſo lange feſtzuhalten, bis der Kampf mit Feng entſchieden iſt. Inzwiſchen liegen im Süden die nationaliſtiſchen 0 marſchbereit und die Führer erwarten den Ausgang der nördlichen Kämpfe, um die Situation für den geplanten Angriff auf Peking aus⸗ zunutzen. General Tſchangkaiſcheck reiſt ununterbrochen zwi⸗ ſchen Haitſchuan und Sutſchaufu hin und her, um ſeine Trup⸗ pen zu beſichtigen und die letzten Vorbereitungen für eine Offensive zu treffen. Da dieſe Offenſive nunmehr ſeit Wochen angekündigt wird, iſt man in China vielfach erſtaunt, über die lange Untätigkeit der Südarmee. 5 Die abwartende Haltung Tſchangkaiſchecks erſcheint jeboch auch abgeſehen von den erwähnten militäriſchen Gründen aus ſeiner ſchwierfgen Stellung innerhalb der Nankinger Re⸗ gierung verſtändlich. Ein voreiliger Schritt oder ein Miß⸗ erfolg würde ihn um ſein Preſtige bringen und damit ſeinen Gegnern die erſehnte Gelegenheit geben den verhaßten Ge⸗ neral zu ſtürzen. In Hankau, wo während der letzten Tage eine ſcharfe Spannung zwiſchen den Franzoſen und deu chineſiſchen Behörden entſtanden war, iſt nach den neueſten Meldungen eine fried⸗ liche Löſung gefunden worden. Der franzöſiſche Konſul hat ſich bereit erklärt, die in die franzöſiſche Niederlaſſung ge⸗ flüchteten weiblichen Kommuniſten, deren Ausliefe⸗ rung die Chineſen unter heftigen Drohungen verlangten, herauszugeben. Der Konſul hat dabei die Bedingung geſtellt, daß die Verfolgten vor ein ordentliches Gericht geſtellt wer⸗ den. Die chineſiſchen Behörden haben ſeitdem ihren Einfluß zur Beruhigung der Stimmung eingeſetzt. Man glaubt, daß keine weiteren Zwiſchenfälle zu erwarten ſind. Ueberſchwemmung in Angora — London, 12. April. Aus Konſtantinvpel wird meldet, daß der Fluß Seyhan, der Angora durchfließt, über die Ufer getreten iſt. Es wurde großer Sachſchaden ver⸗ urſacht. Am Oberlauf des Fluſſes ſind große Viehbeſtände und vom Papſt und vom Staatsſekretär Gaſparri in Privat⸗ audienz empfangen worden. 5 CC.. ⁵²˙ cc umgekommen. .— e Aus der Feſtrede Wölfflins über Dürer bei der Dürergedenkfeier im großen Nürnberger Rathaus⸗Saal a Jedes Zeitalter faßt Dürer anders auf. Vor hundert d verlangte Cornelius zum Schmuck des Nürnberger athausſaales ein Bild, das Dürer mit Raffael zuſammen vorſtellte, wie ſie ſich por dem Thron der Kunſt die Hände reichten. Dieſe Auffaſſung iſt uns fremd geworden. Wir ſehen in der Fühlungnahme Dürers mit der italieniſchen Kunſt eher etwas Ungehöriges, was hätte vermieden werden ſollen, weil es den e Gang der Entwicklung ſtörte. Aber tun wir recht daran? Sollen wir wirklich bedauern, daß Dürer aus der e e heimatlicher Ueberlieferung heraustrat und ſich neue Horizonte öffnete? Es iſt immer eine Bereicherung den Umkreis des Begriffes Menſch zu er⸗ weitern, vorausgeſetzt, daß man über dem Fremden nicht das Eigene verliert, Aber 1 davon: Wäre es denkbar, daß Dürer auf italieniſche Eindrücke ſo lebhaft reagiert hätte, wenn nicht das„Italieniſche“ in ſeiner Natur irgendwie vor⸗ gebildet geweſen wäre? Wenn nicht wenigſtens einzelne Züge in der italieniſchen Kunſt ihn als weſens⸗ verwandt angeſprochen hätten? Wie ſich Germaniſches und Romaniſches anziehen und abſtoßen, iſt ein Problem, deſſen Bedeutung weit über den Jalf Dürer hinaus reicht. 1. Ditrer bringt in die deutſche Kunſt die geklärte plaſtiſche Auſchauung. Nicht daß ſie in der Tradiſar vollkommen ge⸗ fehlt hätte, aber die ſpätgotiſche Kunſt baſtert auf der Form⸗ verflechtung, dem Figurenknäuel auf einer Zeichnung, wo das Allgemeine der Linlen⸗ und Lichtbewegung das Weſent⸗ liche iſt. Man ſcheut ſich nicht vor dem Grundſätzlich⸗Unf iß⸗ baren. Indem Dürer auf die beſtimmte Einzelform drängt und an Stelle des ſuggeſtiven Ungefähr die plaſtiſch⸗kontrol⸗ lierbare meßbare Größe ſetzt, ändert ſich das Weltbild von Grund aus. Italien war hier vorangegangen. Aber der deutſche Weltinhalt kann nie aufgehen in plaſtiſch⸗reiner Figur. Es gibt Viſionen, Stimmungen, die einen anderen Ausdruck verlangen. Dürer iſt auch ihnen gerecht geworden un erſt in dieſer Verbindung des Gegenſäßlichen pollendet er ſich. Ein Blatt wie der„Hieronymus im Gehäus“ iſt klar in allem einzelnen, aber die Lichtbewegung des Ganzen bleibt etwas Unfaßbares. ftalieniſche Renaiſſauce 2. Die Dürerſche Zeichnung hat eine eigentümliche Wärme und Beweglichkeit. Was er in Italien ſah, die ſtille Dinie, die milde Modellierung, die ruhige Figurenſchichtung, muß ihm unſchmackhaft vorgekommen ſein, wenn er auch in der Folge die Würde der beruhigten Erſcheinung anerkennt, Aber bei ihm iſt grundſätzlich alles Spannung und Aktion: es iſt wunderbar, wie der Grashalm ſich ſtreckt und wie die Aten ſtoßen, und das geht hinauf bis zur unerhörten ntenſität in der Erfaſſung der geiſtigen Funktionent der „Dürerblick“ hat nicht ſeinesgleichen. Das Perſönlich⸗Bezeich⸗ nende(ſeinen Zeitgenoſſen gegenüber) iſt dabei die Gehalten⸗ heit in aller Bewegung, das innere Glühen, das ihm mehr entlpricht. als der leidenſchaftliche Bewegungsausbruch. Nichts n als 11 05 ſpäten Bildniſſe. 5 3. Gerade wegen dieſer Gehaltenheit des Charakters mußte Dürer empfänglich ſein für die ſtrengen Ordnungs⸗ formen der italieniſchen Kunſt. Was aber hier mehr Re⸗ präſentation und Ausdruck erhöhter Lebensgefühle iſt, be⸗ kommt bei Dürer leicht einen Stich ins Ethiſche. Die ſtrenge orm wird Ausdruck der zuſammengenommenen Halkung es ſittlichen Menſchen. Schon das Durchſchlagen der Verti⸗ kale und Horizontale als Normrichtungen im Bild kann in dieſem Sinne wirken. von Haus aus mehr nach dem Atektoniſchen und Freirhyth⸗ miſchen drängt. Grünewald iſt hier der bezeichnendſte Gegen⸗ ſatz zu Dürer und der Unterſchied geht hinauf bis in die geiſtige Faſſung des Chriſtusbildes, 5 4. Am meiſten hebt ſich Dürer von ſeinen deutſchen Zeit⸗ genoſſen dadurch ab, daß ihm das Einmalig⸗Wirkliche nicht genügen wollte, daß er nach dem Notwendigen verlangte, nach einer letzten pollkommen abſoluten Form. Die Möglichkeit, den ſchönen Menſchen nach einem Proportionsgeſetz zu konſtruieren, wie die Italiener ſie als altes Erbe zu beſitzen ſchienen, beglückt ihn mehr als alles andere. Und wenn er ſpäter den Glauben an eine abſchließende Idealform aufgibt, ſo rettet er ſich doch den Begriff einer durchgehenden Formen⸗ einheit in den naturgemäßen Bildungen als koſtbarſten Be⸗ ſitz. Es iſt aber bezeichnend für den Deutſchen, daß in der Geſamtſumme von meinerte den Ausſchlag gibt, das ſondern ndividntell⸗ Einmalige in ſeiner unüberſehbaxen Mannigfaltigkeit.„Bei u den Deutſchen will jeder ſeine beſondere Faſſon haben“ ſagt er ſelbſt gelegentlich. N 5.„Die Kunſt ſteckt in der Natur.“ Mit dieſem Worte be⸗ kennt ſich Dürer zur gleichen Grundanſchauung, die die vertritt. Natura optima artifex; Um ſo mehr, als die deutſche Kunſt S ürers Kunſt nicht das Typiſch⸗Verallge⸗ M Die Arbeits und Lohnkonflikte . Eſſen, 12. April. Heute vormittag um 10.15 Uhr be⸗ gann die Schichterkammer für den Lohn⸗ und Arbeitszeit- konflikt im Ruhr bergbau ihre Tätigkeit. Die Kammer beſteht aus je fünf Herren der beiden Parteien und tagt unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen, Breſch. Bei der Schwierigkeit der Materie und den weit auseinandergehenden Anſchauungen der beiden Parteien, iſt kaum damit zu rechnen, daß heute noch ein Schiedsſpruch ergehen wird. — München, 12. April. In den Teytilbetrieben einiger ſüdbayeriſcher Provinzſtädte, wie Kauffbeuren, Füſſen uſw. ſind etwa 3000 Arbeiter in den Streik getreten. Falls im Laufe dieſer Woche keine Einigung zwiſchen den Arbeit⸗ nehmern und Arbeitgebern zuſtande kommt, muß damit ge⸗ rechnet werden, daß der Streik eine weitere Ausdehnung an⸗ nimmt, da am 17. April die Kündigungstermine in den be⸗ deutenderen Betrieben ablaufen.. 0 — Berlin, 12. April. Im Streik der Berliner Möbel⸗ transportarbeiter iſt geſtern durch Verhandlungen zwiſchen den Parteien unter dem Vorſitz des amtlichen Schlichters eine Vereinbarung erzielt worden, die die Hoffnung auf eine bal⸗ dige Beendigung des Ausſtandes im Berliner Speditions⸗ gewerbe zuläßt. N — Hamburg, 12. April In den geſtrigen Verhandlungen vor dem Schlichtungsausſchuß Hamburg über die Hafen⸗ arbeiterlöhne fällte der Vorſitzende einen Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der Hafenarbeiterlöhne ab 1. Mai 1928 von .20/ auf.60„ für die erſte Schicht vorſteht. Dieſe Lohn⸗ regelung ſoll erſtmalig zum 31. Oktober d. Js. kündbar ſein. Die Parteien haben ſich zu dem Schiedsſpruch bis zum Diens⸗ tag, den 17. April 1928 zu erklären. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die urſprünglich auf den 16. April feſtgeſetzte Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Handelsveſprechungen iſt auf den 18. April verſchoben worden. Heute treffen ſich in Wien der polniſche Bevollmächtigte Twardowfſki und der Leiter der deutſchen Handelsvertragskommiſſion Dr. Hermes. Bei dieſer Begegnung, die ſchon ſeit längerer Zeit geplant iſt, wird kommenden Kommiſſtonen und über den Ort der nächſten Ausſprache einig zu werden verſuchen. Reiſe des rumäniſchen Innenminiſters nach Italien Wie Havas aus Bukareſt berichtet, wird ſich heute (Donnerstag) Innenminiſter Duka, der während der Ab⸗ weſenheit Titulescus ſtellvertretender Außenminiſter war, nach Italien, angeblich Florenz begeben, um dort ſeine Ferien zu uverhringen.— Nach der Information hat die Reiſe Dukas angeſichts der inneren politiſchen Lage große Beachtung, ſelbſt in Rumänien, gefunden, da man, wie es in der Nachricht geißt, nicht zulaſſen könne, daß angeſichts der vorhandenen S rigkeiten der Miniſter im jetzigen Augenblick ſeine Ferien⸗ reiſe unternimmt. Letzte Meldungen Kelloggs Paktnoten in Berlin noch nicht überreicht wir hören, hat bis jetzt der amerikaniſche Botſchafter in Berlin den Text des franzbſiſch⸗amerikaniſchen Notenwechſels noch nicht überreicht. Man rechnet in Berliner volitiſchen Kreiſen auch nicht damit, daß das heute oder morgen geſchehen wird, Heute iſt überdies der Reichsaußenminiſter auch nicht in Berlin anweſend. Dr. Streſemann hat ſich nach Kaſſel begeben. Großer Waldbrand in Lothringen — Metz. 12. April. Zwiſchen Ars und Aney ſur Myſelle in der Nähe von Metz ſind geſtern etwa 60 Hektar Wald durch eine Feuersbrunſt vernichtet worden, die durch die Gx ploſion einer im Verlaufe non Flugzeugmanövern abge⸗ worfenen Bombe hervorgerufen wurde. Der Waldbrand erreichte eine Breite von etwa zwei Kilometern. Der Metzer Garniſon gelang es ſchließlich, unter Hilfeleiſtung der Be⸗ wohner der beiden Ortſchaften, das Feuer im Laufe der Nacht zu löſchen. Der Schaden iſt bedeutend. Der Aufſtand in Venezuela — New Nork, 12. April. Aus Venezuela wird gemeldet, daß der Präſident Gomez Truppen zuſammengezogen hat, um den Regierungspalaſt vor den Aufſtändiſchen zu ſchützen. Auch in den e e e ſind die Truppen mobil ge⸗ macht worden, um die 5 gegen die e de zu wahren. Der Aufſtand ſcheint noch keines⸗ weg ſchein, als oß er ſich noch weiter auszudehnen drohe. Die Zenſur beſteht immer noch. d Deutſche ein gewiſſes Recht freilich immer wieder zuzugeſte⸗ hen geneigt ſein wird). Sicher, daß Italſen mitgewirkt hat, gewiſſe Vorſtellungen von Schönheit und Größe in Dürer zu entbinden, aber der Ernſt der Lebensauffaſſung bedingt einen bleibenden Unterſchted. In dieſer unergründlich ſchönen Welt leht der nordiſche Menſch nicht frei und aufgerichtet als das beglückteſte Geſchöpf: er ſteht unter dem Druck der Vor⸗ ſtellungen von Sünde und ewigem Tod. Gerade Dürer hat, nach eigenem Zeugnis, große Aengſte e und leiden⸗ ſchaftlich klammert er ſich an die Botſchaft, die allein Erlöſung verheißt. Darum iſt nicht der ſchöne Menſch, ſondern die große ſittliche Charakterfigur die eigentliche Schöpfung Dü⸗ rers geworden. 0 5 Wie anders als heute hat Dürer die Aufgabe des Künſt⸗ lers 1 5 Der Maler gibt nicht die bloße Erſcheinung, ſondern das Weſen der Dinge. Sein Darſtellen iſt ein Erkennen der Na⸗ tur. Als der beſtellte Verwalter der Sichtbarkeit iſt er Gott dem Schöpfer verantwortlich. Was perſönliche Auffaſſung heißen kann, tritt ganz zurück hinter dem Dienſt an der ache. Die erhabenſte Aufgabe aber iſt, die in der Wirklich⸗ keit verſchüttete Schönheit wieder an den Tag zu bringen und die reinen Gedanken Gottes noch einmal zu denken. Oder ſoll man die andere Aufgabe des Künſtlers die er⸗ habenere nennen: Erzieher der Menſchheit zu ſein? Daß die Malerei, um Intereſſe verzichten müſſe, dieſe Forderung wäre damals nicht verſtanden worden. Der Künſtler füllt ſich mit dem In⸗ halt ſeiner Zeit, um dieſer Zeit biloͤneriſch Aus druck zu geben, mehr, um geſtaltend auf ſie zurückzuwirken. Die ziefſte Be⸗ wegung der Dürerzeit iſt eine religſöſe geweſen. Mit ſeiner Tunſt arbeitet er mit, die Bibel verſtehen zu lernen. Sein Chriſtustypus war eine Sg Tat. Auch die pier Apoſtel ſind als programmatiſche Erklärungen in einer Zeitfrage auf⸗ zufaſſen. Man kann das Beſondere der Erklärung beiſeite laſſen: es bleibt als Schöpfung Dürers enſchen, der vorher nicht da war.. f Zweifellos hier ſpricht mehr als das bloß Küntrerſſche. m für den großen Menſchen die Form finden zu können, Nicht als äſthetiſche Natur, ſondern durch das Ganze ſeines menſchlichen Weſens iſt Dürer unſer volkstümlichſter Maler alles Schöne, alles Große kann nur aus dem Natürlichen in dieſer Gedächtnisſtunde verehrend, liebend, dankend uns verneigen. man ſich über die techniſchen Angelegenheiten der Fortführun⸗ i gen der Handelsvertragsverhandlungen über die in Frage wie⸗ ſeJ Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Bürv.) Wie beendet zu ſein, ſondern es hat immer mehr den An⸗ entwickelt werden(das andere iſt„Traumwerk“, dem der „reine“ Kunſt zu ſein, auf das gegenſtändliche eln Typus des großen mußte Dürer ſelbſt zum großen Menſchen ſich erzogen haben geworden, das Urbild des deutſchen Künſtlers, vor dem wir 4 SD SSS SS SSS S Ss SG RBS K eee ee a len 8 a 6, 4 Donnerstag, den 12. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 171 Wirtſchaftliches. Soziales Ein ſchlimmes Schlagwort Bon induſtrteller Seite wird uns geſchrieben: Das Hauptſchlagwort, mit dem die Gewerkſchaften ihre ſtändig ſteigenden Lohnforderungen begründen, iſt die„Rationali⸗ lierung“, die, als eine Art Zauberſpruch, alle vorhandenen Schwierigkeiten löſen und jede Lohnſteigerung ermöglichen ſoll. Derartige Schlagworte haben etwas ungemein gefähr⸗ Liches, denn ſie verdunkeln die Einſicht in die primitipſten Vorgänge des Wirtſchaftslebens. Schon das Wort„Ratio⸗ naliſierung“ erſcheint als ein recht zweifelhafter Begriff, denn im Grunde handelte es ſich bei den Verbeſſerungs⸗ maßnahmen, die die deutſche Induſtrie ſeit der Stabili⸗ ſterung durchgeführt hat, nicht um neue Erfindungen und unerhörte Umwälzungen, nicht um ſchöpferiſche Neugeſtaltung, ſondern lediglich um die ſo dringend notwendige Anpaſſung der deutſchen, durch die Kriegs⸗ und noch mehr durch die Nachkriegszeit außerordentlich zurückgebliebenen Wirtſchaft an die Notwendigkeiten der Gegenwart. War es von vornherein unangebracht, von dieſer„Rationaliſierung“ einen phantaſti⸗ ſchen Aufſchwung und erhöhte Rentabilität der Geſamtwirt⸗ ſchaft zu erwarten,— umſomehr, als die Ergebniſſe der durch die Rationaliſierung erzielten Produktionsſteigerung überall den Arbeitern in Geſtalt erhöhter Löhne zugute kamen, anſtatt zur Bildung induſtriellen Eigenkapitals verwendet zu werden,— ſo muß man heute mit aller Deutlichkeit feſt⸗ ſtellen, daß für den größten Teil der deutſchen Induſtrie die Möglichkeit, im gleichen Umfange wie bisher neuentſtehende Belaſtungen durch techniſche und organiſatoriſche Aenderungen igleichen, nicht mehr beſteht. Die Gewerkſchaften ſind offenbar der Meinung, daß neue Aufwendungen, die jetzt noch gemacht werden könnten, das gleiche finanzielle Ergebnis be⸗ zliglich der Senkung der Selbſtkoſten haben müßten, wie die bisherigen Aufwendungen. Das iſt ein völliger Irrtum. Selbſt wenn weitere Aufwendungen vielleicht noch eine weitere Senkung der Selbſtkoſten zur Folge haben würden, muß man ſich doch vor allem fragen, ob dieſe Senkung der Selbſtkoſten über die durch die neue Verſchuldung verurſachte Belaſtung hinausgeht. Schon ſeit längerer Zeit weiſen die Betriebs⸗ wiſſenſchaftler der Induſtrie auf die Notwendigkeit hin, bei Prüfung von Rationaliſierungsmaßnahmen ſorgfältig zu be⸗ rechnen, ob die notwendigen Aufwendungen in richtigem Ver⸗ hältnis zu dem vermutlichen Ertrage ſtehen werden, und die Erfahrung der letzten Jahre hat die Induſtrie darüber be⸗ lehrt, daß durchaus nicht jede techniſche Neuerung, nicht jede Anpaſſung von Betriebsorganiſation an allerneueſte Methoden in ſfedem Falle rentabel ſein muß. Gerade dieſer Gedanke wird das weitere Tempo der Rationaliſierung erheblich verlangſamen, denn was nutzt ſchließlich die muſter⸗ hafteſte Betriebsorganiſation, wenn die Belaſtung aus Zinſen durchweg auftretenden Kapitalverluſtes— ſo groß iſt, daß der durch die Umſtellung erzielte Erlös in keinem Verhältnis zu dieſen neuen Verpflichtungen ſteht? Im übrigen vergeſſen die Gewerkſchaften, wenn ſie ſich an dem Schlagwort der Rationaliſierung berauſchen, regelmäßig, daß jede Möglich⸗ keit, Aufwendungen für Rationaliſierungen zu machen, voll⸗ ſtändig abhängig iſt von der Verfaſſung des Kapitalmarktes und der Höhe des Zinsſatzes, und daß, ſolange das bekannte Mißverhältnis zwiſchen indu⸗ ſtrieller Rente und der Rente feſtverzinslicher Werte beſteht, der induſtrielle Kapitalmarkt immer außerordentlich knapp und der weitere Ausbau des induſtriellen Produktions⸗ apparates nur in ſehr begrenztem Umfange möglich ſein wird. Man ſollte deshalb möglichſt wenig von Rationaliſierung und lieber etwas mehr von Verzinſung, Kapitalrente und ähnlichen Dingen ſprechen, was freilich ſchwieriger iſt und mehr Sachkunde erfordert. Städtische Nachrichten Die Differenzen in der Metallinduſtrie Noch keine Eutſcheidung der Funktionäre des Metallarbeiter verbandes Die Funktionäre des Deutſchen Metall⸗ arbeiter verbandes nahmen geſtern abend zu dem ver⸗ bindlich erklärten Schiedsſpruch vom 29. März Stellung. Da über den Gang der Verhandlungen über den Punkt 2 des Schiedsſpruches, der die Regelung der Akkordſätze vorſieht, noch kein endgültiges Ergebnis vorlag, beſchloſſen die Funk⸗ tionäre, die Entſcheidung über den Schiedsſpruch vorläufig noch auszuſetzen. Die für morgen ausgeſprochenen Entlaſ⸗ fungen bei den Firmen Lanz und Brown, Boveri u. Co., von denen 6000 Metallarbeiter betroffen werden, wurden um acht Tage verſchoben. Ein neuer Schiedsſpruch Die vereinbarte Schlichtungsſtelle der Mannheimer Metall⸗ induſtrie hat geſtern, wie dem„N. Mannh. Volksbl.“ vom Chriſtlichen Metallarbeiterverband mitgeteilt wird unter dem Vorſitz von Profeſſor Dr. Erdel zur Ergänzung des nicht eee verbindlich erklärten Teils des Schiedsſpruchs der Akkord⸗ löhne einen einſtimmigen Schiedsſpruch gefällt. Da⸗ nach ſollen die Verhandlungen über die Neufeſtſetzung der Akkordſätze ſpäteſtens am 15. Mai beginnen. Bis zu dieſem Anfangstermin gilt folgende vorläufige Regelung:„Der Akkordmultiplikator für die gelernten Arbeiter(Lohngruppe A) erhöht ſich von(jetzt) 72 Pfg. auf(neu) 74,4 Pfg.; die übrigen Multiplikatoren erhöhen ſich entſprechend dem bisherigen Schlüſſel.“ ** * Totgedrückt. Der Polizeibericht gibt von dem tödlichen Unglücksfall, der ſich geſtern im Waldhofer Hafengebiet er⸗ eignete, folgende Darſtellung: Geſtern nachmittag hat ein 13 Jahre alter Volksſchüler unberechtigt den durch Einfriedigung abgegrenzten ſtädtiſchen Verladeplatz und die Schienenanlage am Kranen 3 beim Waldhofbecken betreten, um vermutlich an das Waſſer zu gehen. Dabei wollte er in dem Augenblick zwiſchen zwei abgekoppelten Eiſenbahnwagen hindurch, als dieſe zuſammengezogen wurden. Der Knabe geriet zwiſchen die Puffer der beiden Wagen, wobei ihm der Bruſtkor b eingedrückt wurde. Der Tod trat alsbald ein. * Vom Eiſenbahnwagen geſtürzt. In einem Betriebe an der Hafenbahnſtraße ſtürzte geſtern nachmittag ein 28 Jahre alter Taglöhner bei Verladearbeiten von einem Eiſenbahnwagen. Der Verunglückte, der ſich eine Prellung des rechten Hüftgelenks zuzog, wurde ins Allgem. Kranken⸗ haus verbracht. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein zweiräderiger, graugeſtrichener Handwagen mit Patentachſen und der Aufſchrift„Rudolf Heim, Spengler⸗ meiſter, Mannheim, G 3, 2, Teleph. 30 292“ aus dem Hofe des Hauſes T 6, 13.— Ein zweiräderiger Handwagen, ſchwarz geſtrichen, mit der Aufſchrift„F.., K 2, 25“ auf der Straße zwiſches ki und J 2.— Eine mittelgroße Feldſchmiede in Necty n.— Ein ſchwarzer Herren⸗Marengomantel mit S(tagen und der Firmenbezeichnung„O. Schmalfuß, Dresden“, ſowie ein Paar braunlederne Handſchuhe in einem Lokal in K 1.— Aus einem Fabrikgebäude in Neckarau nachts 11 neue Meſſingröhren(Paßſtücke), 250 Millimeter lang, 26 Millimeter im Durchmeſſer. Platzkonzert der Polizeikapelle. Am morgigen Freitag wird die Badiſche Polizeikapelle nachmittags in der Zeit von—5 Uhr auf dem Meßplatz ein Platzkonzert veranſtalten. * Die neue Augeſtellteurente. Nach dem vom Reichstag über Aufwertung alter Invalidenmarken verabſchiedeten Ge⸗ ſetz wurden auch die Steigerungsbeträge für Rentenbezieher der Angeſtelltenverſicherung nach dem gleichen Verfahren wie bei der Invalidenverſicherung erhöht. Dieſe betragen in der Gehaltsklaſſe A 0,50 Mk., B 0,75 Mk., C.00 Mk., D 1,25 Mk., E.00 Mk., F.00 Mk., EI.00 Mk. und 1.00 Mk. Die Neufeſt⸗ ſetzung der Kindergelder bewegt ſich auf der gleichen Baſis wie für Invalidenrentner. Nachdem von der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt den maßgeblichen Landesanſtalten die Erläuterungen für die Umrechnung der Rente bereits zugegangen iſt. wird dieſe zur Vermeidung einer verſpäteten Auszahlung unver⸗ zögert erfolgen. Marktbericht Der heutige Markt hatte eine recht gute Beſetzung und Beſchickung aufzuweiſen, während die Nachfrage etwas zu wünſchen übrig ließ. Der Verkehr war in den erſten Markt⸗ ſtunden nur ſchwach. Später wurde er alsdann etwas beſſer, aber immer noch nicht ſo, daß von einem befriedigenden Ge⸗ ſchäft geſprochen werden kann. Der Gemüſemarkt zeigte beſonders große Mengen Spinat, der auch aus dieſem Grunde billig zu haben war. Auch die anderen Gemüſeſorten waren reichlich vertreten. Zum erſten Male gab es heute morgen Mangold. Seit Sams⸗ tag ſtehen auch deutſche Spargeln zum Verkaufe, die in der Hauptſache aus Käfertal zugeführt waren. Ein geringes Quantum ſtammte aus Seckenheim. Erſtmals gab es heute morgen Morcheln. Der Obſtmarkt zeigt noch immer das⸗ ſelbe Bild. Das Angebot in Fluß⸗ und Seefiſchen war gut. Eier und Butter hatten wie immer eine gute Zufuhr. Die Preiſe haben ſich nicht verändert. a Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für ein Pfund. Kartoffeln—6; Salatkartoffeln 14—15; Mangold 25 bis 30; Rotkraut 35—40; Weißkraut 18—20; Blumenkohl, Stück 50 bis 180; Gelbe Rüben 20—25; Rote Rüben 15—20; Grüne Bohnen 350—400; Meerrettich, Stück 30—70; Spinat 10—15; Zwiebeln 20 bis 25; Kopfſalat, Stück 35—45; Feldalat 100—120; Kreſſe 60—100; Lattich 80—120; Radieschen, Bſchl. 15—20; Rettich, Bſchl. 20—40; Rettich, Stück 20—25; Suppengrünes, Bſchl. 12—15; Schnittlauch, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl. 15; Spargeln 120— 220 Kohlraben, Stick 40; Rhabarber 20—30 Aepfel 18—45; Nüſſe 50; Orangen 30 bis 40; Zitronen, Stück—12; Bananen, Stück 10—20; Süßrahm⸗ butter 220—260; Landbutter 180—200; Weißer Käſe 50—55; Honig mit Glas 150250; Eier, Stück—15; Aale 180; Hechte 160180; Barben 100—120; Karpfen 140—160; Schleien 160—180; Breſem 100 bis 120; Backfiſch 60; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 40-60; Gold⸗ barſch 50; Seehecht 60; Stockſiſch 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—800; Enten, geſchlachtet, Stück 500—700; Tauben, geſchlachtet, Stück 100150 Rindfleiſch 110; Kuh⸗ fleiſch 7080; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 90—100; Gefrier⸗ fleiſch 68; Zicklein 100. Tödlicher Autounfall beim Oſterausflug Wie wir in letzter Nummer mitteilten, iſt ein Mann⸗ heimer Ehepaar bei einem Ausflug mit dem Auto in der Nähe von Nizza verunglückt. Es handelt ſich, wie nun⸗ mehr feſtſteht, um den Direktor Schmidt von der Firma Heinrich Lanz und deſſen Gattin. Das Auto, das von einem Chauffeur der Firma geſteuert wurde, ein großer offener Auſtro⸗Daimler, iſt ein Geſchäftswagen. Direktor Schmidt, der ſeit längeren Jahren kaufmänniſches Vorſtandsmitglied der Firma Heinrich Lanz iſt, fuhr am Gründonnerstag von hier in der Abſicht fort, durch die Schweiz die franzöſiſche Riviera aufzuſuchen. Er hatte zu dieſem Zweck Urlaub ge⸗ nommen, der ſich noch auf die nächſten Tage nach dem Oſter⸗ feſt erſtrecken ſollte. Ueber die Einzelheiten des bedauerlichen Unglücksfalles, der Frau Direktor Schmidt das Leben koſtete, liegen bei der Firma Heinrich Lanz noch keine Mitteilungen vor. Da aber ſowohl Direktor Schmidt wie der Chauffeur in der Lage waren, ſelbſt zu telegraphieren, dürfte die Nachricht zutreffen, daß erfreulicherweiſe Beide mit leichten Verletzungen davon⸗ gekommen ſind. Beide haben auch ſchon die Heimreiſe an⸗ getreten. Die Leiche von Frau Direktor Schmidt wird nach Mannheim überführt. Die Nachricht von dem tragiſchen Aus⸗ gang des Oſterausfluges des angeſehenen, beliebten Ehe⸗ paares dürfte überall herzliche Anteilnahme auslöſen. Partei⸗Nachrichten Der Bezirksverein Neckarſtadt der Deutſchen Volkspartei veranſtaltete Mittwoch abend eine gutbeſuchte Mitglieder⸗ verſammlung im Reſtaurant„Dörſch“, an der diesmal die Damen in befonders großer Zahl teilnahmen. Nach herz⸗ lichen Begrüßungsworten des Bezirksvereinsvorſitzenden, Be⸗ triebsinſpektor Merzinsky, ergriff Stadtrat Haas das Wort. Er wandte ſich in ſeinen Ausführungen ganz beſon⸗ ders an die deutſche Frau, die es nicht vermeiden darf, ihr Wahlrecht auszuüben, da ein Recht zugleich eine Pflicht be⸗ dingt. Vor allem wies Stadtrat Haas auf die aktive Be⸗ tätigung der Frau auf kommunalem Gebiet hin. Er ſteht als beſonders wichtig die Arbeit an, die in den Ausſchüſſen ge⸗ leiſtet wird. Aber neben der kommunalen Politik muß ſich die Frau auch mit der Reichspolitik befaſſen. Es iſt die Auf⸗ gabe des Mannes, ſeine Frau auch für dieſe Gebiete zu intereſſieren und den liberalen Gedanken in die Familien hineinzutragen. Die Frau, der vor allem die Erziehung der Jugend obliegt, muß ihren Einfluß dahin geltend machen, daß die Jugend in ihrer Begeiſterung nicht ins extreme Fahr⸗ waſſer gerät, ſondern ſich dem Einfluß des liberalen Gedan⸗ kens hingibt. Am Ende ſeiner Ausführungen wies Stadtrat Haas nochmals auf die Schulfrage hin, die für die Frau ein ganz beſonderes Intepeſſe hat. Der Bezirksvereinsvorſitzende Merzinsky daukte in ſeinem Schlußwort dem Redner für ſeine eingehenden Aus⸗ führungen, indem er nochmals beſonders auf die Bedeutung der Jungwähler hinwies, die dieſes Mal einen ganz be⸗ ſonderen Einfluß bei den Reichstagswahlen ausüben werden. An der anſchließenden Debatte beteiligten ſich u. a. Stadt. Walther und die Herren Meißner, Kloſe u. Mud rg Kölnische Ulustrierte Zeitung Zu beziehen in der Haupt- ö 3 nebenstelle f 1, 4/6, in den Morgen nau! Habenstelſen Waldhofstr. 5, 5 Schwetzingerstraße 19/20 8 und Meerfeldstraße 11, so- We durch die Trägerinnen Preis 20 Pfennig 0 0 a 3 5 5 Früh ingsleuchten Von Thea Laue Zahlloſe Schleier decken das Land Mit weichem Hauche der Frühlingsluft, Streuen mit reichgefüllter Hand Erſten, kaum erwachten Blumenduft. Im frühen Schmucke glühen die Wälder Und recken ſich hoffend dem Licht entgegen. Im bunten Teppich liegen die Felder, Ein ſtilles Leuchten auf allen Wegen. Und tauſend Wünſche tragen die Hände Weit in die junge Frühlingswelt, 5 Danken dem Schöpfer, der Zeit ohn Ende, Daß er ſo reich das Land beſtellt! Kunſt und Wiſſenſchaft 2 Kotzebue auf der Preſſa, eine Ausſtellung der Maun⸗ 85 Schloßbacheret Auf der großen Preſſe⸗Ausſtellung zu Köln ſoll dem ſournaliſtiſchen Wirken Auguſt v. Kotze bu es eine eigene Abteilung gewidmet werden. Die Städt. Schloß⸗ bücherei, die über die bedeutendſte Spezialſammlung zeit⸗ genöſſiſcher Ausgaben Kotzebues verfügt und auch das Schrift⸗ tum über und gegen Kotzebue in beinahe lückenloſer 1 75 ſchloſſenheit beſitzt, iſt von der kulturhiſtor ſchen Fehgen er Preſſa dazu aufgefordert werden, die wiſſenſchaftliche Bearbei⸗ tung und Zuſammenſtellung dieſer Kotzebue⸗Abteilung 15 übernehmen. Sie wird demnach aus den zahlreichen 7 5 ſchriften, Pamphleten und Pasquillen, als deren Ziel⸗ und Mittelpunkt der vielumſtrittene Kotzebue erſcheint, ein auf⸗ ſchlußreiches Bild jener journaliſtiſchen Fehden erſtehen laſſen, die im Jahre 1819 zu Mannheim ihren gewaltſamen Abſchluß gefunden haben.. N f 5 Eröffnung der Dürer⸗Ausſtellung in Nürnberg. 5 Feierlichkeiten anläßlich des Nürnberger Dürerjahres wur 5 geſtern eingeleitet durch die Eröffnung der großen Albrech jenen ſeinen Gruß, waren, in erſter Linie Reichsinnenminiſter Dr. v. Keudell als Vertreter des Reiches, dem Vertreter Bayerns, Staats⸗ miniſter Dr. Golden berger, dem preußiſchen Kultus⸗ miniſter Dr. Becker, dem Reichstagspräſidenten Loebe, dem Präſidenten des bayeriſchen Landtags König bauer, dem Präſidenten des Deutſchen Städtetages Mulert und zahlreichen Vertretern der deutſchen Kunſtwiſſenſchaft. Mit beſonderer Freude bewillkommnete er auch die Vertreter der fremden Länder wie Ungarns, Italiens, Frankreichs, Portu⸗ gals und Schwedens. Aus allen Kulturländern ſeien die Dürerſchen Meiſterwerke herbeigebracht worden. Namens der Stadt Nürnberg danke er darum vor allem allen Leihgebern. Namens der bayeriſchen Staatsregierung entbot Staats⸗ miniſter Dr. Goldenberg er den Gäſten herzlichen Will⸗ kommengruß auf bayeriſchem Boden. Reichsminiſter v. Keu⸗ dell ſprach allen jenen, die ſich um das Zuſtandekommen der Ausſtellung verdient gemacht haben, den Dank der Reichs⸗ regierung aus. Der nächſte Redner, Geheimrat Dr. Zim⸗ mermann, der Direktor des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg, dem vor allem das Zuſtandekommen der Aus⸗ ſtellung zu danken iſt, erklärte hierauf die Ausſtellung für er⸗ öffnet. Eine„Schule der Volkſchaft“. Der bekannte katholiſche Dichter und bayriſche Landtagsabgeordnete Leo Weis⸗ mantel veröffentlicht einen Aufruf zur Gründung einer „Schule der Volkſchaft“. Dieſe Schule der Volkſchaft wird zu⸗ nächſt zu Marktbreit am Main durch Weismantel eine Axt Landheim einrichten, als„Forſchungsinſtitut“ für Volkskunde und Erziehungsweſen, vornehmlich für Erwachſenenbildung. Nach dem Programm, das Leo Weismantel vorlegt, erinnert ſeine Schule der Volkſchaft an Kayſerlings Darmſtädter „Schule der Weisheit“. Die Schule wird zunächſt Führer⸗ tagungen abhalten, weiter auch durch„Fernſchulung“ wirken. In katholiſchen Kreiſen findet dieſe Gründung ſtarke Beach⸗ tung. — ͤ äämñ— Nicht nur Waſſer Ein Binnenländer, der zum erſtenmal an der Waſſer⸗ kante war und nun die Nordſee zu bewundern Gelegenheit hatte, kam auch nach Cuxhaven. Abends angekommen, iſt am frühen Morgen ſein erſter Gang zum Deich. Stumm vor Staunen ſieht er eine Weile über die weite Waſſerfläche und kann ſich ſchier nicht ſatt ſehen. Von ungefähr kommt ein biederer Fiſchersmann des Weges, den ruft der Fremde an und ſagt:„Sagen Sie mal, mein Lieber, iſt das alles Waſſer?“ Erſtaunt blickt der ihn an, ohne zunächſt ein Wort heraus⸗ zubekommen, bis der Fremde ſeiner Verwunderung nochmals mit den Worten Ausdruck verleiht:„Alles Waſſer!?“ In weitem Bogen ſpuckt der Fiſcher erſt ſeinen Priem in das rätſelhafte Waſſer, dann erwidert er kopfſchüttelnd:„Nee, dor ſind ok Fiſch mankl“ Literatur * Kölniſche Illuſtrierte Zeitung Nr. 15 erſcheint ſveben. Die Ausgabe iſt beſonders reichhaltig, nicht nur an Auf⸗ nahmen vom Tage, vor allem auch durch eine Reihe von Bildartikeln, die außerordentlich intereſſante Themen behan⸗ deln. Da ſieht man ſich in das größte Pariſer Auktiouslokal geführt, oder zum Fräulein vom Amt, das auch noch exiſtiert, auf den Aetna, den lebenden Berg, vor das Repertoire des neuen ruſſiſchen Theaters, zu den Sportleuten nach dem Kampf(mit beſonders intereſſanten Aufnahmen), in die rätſelvolle Welt der Nilquellen, zum Luftexpreß uſw. uſw. Auch der Textteil bietet wieder reiche Abwechſlung, wobei auch die Frühfahrsmode nicht vergeſſen iſt.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige.) 5 Dr. Walther Kamm, Abgeordneten herufe und Par⸗ lament. Ein Beitrag zur Soziologie des Parlamentarismus. (Sozialwiſſenſchaftliche Abhandlungen IV) IV, 68 Seiten, Verlag G. Braun, Karlsruhe.— Die deutſche parlamentariſche Repräſen⸗ tation macht zweifellos ſeit Beginn des Jahrhunderts eine Krise durch, die von den hiſtoriſchen Begebenheiten der letzten acht Jahr⸗ zehnte bedingt wird. Zu unterſuchen, welche Wirkung die berufliche Gliederung der Abgeordneten deutſcher Parlamente auf die Parlo⸗ mentsarbeit und die Regierung ausübt, aber auch auf welche Weiſe Intereſſentendenzen wirtſchaftlich⸗kulturell⸗ſozialer Art, durch Krieg und Kriegsende oft zur Brutalftät geſteigert, die Berufsgruppierung zuweg bringen, iſt die Aufgabe dieſer Arbeit. 4. Seite. Nr. 171 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Aurel 1928 Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 13. April Deutſche Sender: Bertin(ele 488,0), Könlgswuſterhauſen(Welle 1280) 20.80 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Die deutſche Volksliederſpende, 22.90 Uhr: Tanz mit Geſang. 3(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Sinfonlekonzert. rankfurt(Welle 428,6) 18 Uhr: Schallplatten konzert, 16.30 Uhr: Hausfrauennachmittag, 20 Uhr: Konzert der Frankf. Muſeums⸗ geſellſchaft, anſchließend Spätkonzert. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Konzert ber Ordnungspolizei, 28.30 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 30g) 21.13 Uhr: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Bauernabend, anſchließend Konzert aus Eſſen. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Flotom, 22.153 Uhr: Funkbrettl. München(Welle 595,7) 20.05 Uhr: Sinfoniekonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 16 uhr: Konzert, 20 Uhr: aus Frankfurt, anſchließend Tanzmuftk. Ausländiſche Sender: Danven try(Welle 1604,3) 14 Uhr: Konzert, 16 Uhr: Tanzmufik, 17 Uhr: Nachmittagskonzert, 19.45 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Sin⸗ ſoniekonzert,.20 Uhr: Tanzmuſik. Aleſſandro Stradella, Oper von Uebertragung Rado Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Opernkonzert, Tannhäuſer. Malland(Welle 526,3) 20.50 Uhr: Abendkonzerk. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Italieniſcher Operettenabend. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Oeſterreichiſche Komponiſten. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Münchner Guitarren Kammer⸗Trivo, 20.30 Uhr: Konzert. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Neuere franzöſiſche Muſik, 21.25 Uhr: Konzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Bunter Abend, 21 Uhr: Konzert. fadio-Spezialhaus Behr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Ohne Acen, ohne Anodenbatterie, direkt an der Lichtleitung Uören Sie gauz Europa im Lautſprecher mit unſerem Nora⸗ Lichtnetzempfänger. Vorführung unverbindlich. Preis 145%. Aus dem Lande Zur großen Armee eingerückt „„ Ladenburg, 11. April. Die Zahl der noch lebenden Kämpfer von 187071 wird immer geringer. Geſtern haben ſie hier wieder einen begraben, den kreuen, wackeren Vete⸗ ranen Bernhard Bremer, der kurz vor Vollendung des 80. Lebensjahres ſtarb. Er hatte bei der 4. Kompagnie des Babiſchen Grenadier⸗Regiments 110 in den Jahren 1868⸗71 gedient, den Fal dent Geſech Frankreich mitgemacht und an vielen Schlachten und Gefechten teilgenommen; ſo war er bei Wörth, bei Dijon, bei Nuits dabei. Sein Leben lang blieb er begeiſterter 110er und erzählte gerne aus jener glorreichen eit. Die Kriegervereine, die 110er Kameradſchaft, der Rhein⸗Neckar⸗Gauverband und der 110er Verband legten Kränze nieder, die Firma Lenel⸗Benſinger, bei der der Verſtorbene Werkmeiſter war, Frl. Trippmacher und Herr F. Engelhardt widmeten ihm letzten Blumengruß; ein Kranz in den Farben des alten Reiches wurde auf den Sarg gelegt. Die Muſtk, die Kapelle Mohr aus Mannheim, ſpielte des Veteranen Leiblied:„Es geht bei gedämpfter Frommel Klang“, drei Ehrenſalven rollten über das Grab, das ſich dann über einem kernigen deutſchen Manne ſchloß, einem der letzten Mithelfer an der Einigung des Reiches. * Tr. Ladenburg, 10. April. An der großen Sänger⸗ fahrt nach Wien werden ſich auch die heiden Geſang⸗ vereine„Liederkranz“ mit etwa 18—20 Sänger und die Sänger⸗Einheit“ mit etwa—6 Sänger beteſligen.— Am Oſterſonntag feierte ein hochbetagter Odenwälder, der in Rippenweier geborene Peter Helfert ſeinen 85. Ge⸗ Durtstag. Es iſt von der Tochter, die ſelbſt eine arme Kriegerwitwe und noch ein Töchterlein 1 hat, ben anzuerkennen, daß ſie den alten Vater, der keinerlei ente uſw. beſitzt, voll und gang erhält und verpflegt— ein Bild von echtem Kindesdank und Seelengrößel Als ihr im Jahre 1917 der Mann im Krieg fiel und die Mutter ſtarb, holte ſie den treuen Vater und betreute ihn. Der Jubilar iſt noch kräftig und friſch. * Heidelberg, 11. April. Am Dienstag wurde hier die Leiche des 27jährigen Buſch aus Ruppertsweiler aus dem Neckar geländet. Buſch wurde bereits ſeſt dem 17. März ver⸗ mißt. Man nimmt an, daß Buſch aus Verzweiflung darüber in den Tod gegangen iſt, daß er die Sehkraft ſeines Auges ebenfalls einbüßen werde, nachdem er bereits im Kriege ein Auge verloren hatte. * Malſch, 11. April. Am Karfreitag abend trafen hier die erſten Schwalben ein; ein Landwirt, der im vergangenen Jahre an das Füßchen einer Schwalbe ein kleines Zeichen angebracht hatte, konnte feſtſtellen, daß die Schwalbe ihr altes Neſtchen wieder aufgeſucht hatte. Aus der Pfalz 25 Jahre Pfälzerwald⸗Verein * Ludwigshafen, 10. April. Wie bereits mitgeteilt, be⸗ geht am 2. und 3. Juni Ludwigshafen das 25jährige Stif⸗ tungsfeſt des Pfälzer Wald⸗ Vereins. Als Feſt⸗ kapelle iſt die Bergmannskapelle St. Ingbert verpflichtet. Außerdem iſt die Mitwirkung des Pfalzorcheſters geſichert. Die Vorfeler beginnt am Samstag, den 2. Juni. Im Mittel⸗ punkte ſtehen die Dekorierung der Gründungs mitglieder und die Einweihung der von den Damen der Ortsgruppe geſtif⸗ teten Standarte. Am Sonntag nachmittag bewegt ſich ein Feſtz ug durch die Stadt. Der 175 Teil iſt Ludwigs⸗ hafens geſchichtlicher Entwicklung gewidmet. * * Speyer, 10. April, Am Oſtermontag fuhr ein Fräu⸗ lein aus Ludwigshafen durch die Wormſer Landſtraße ſtadteinwärts. Dabei wurde ſie von einem Radfahrer, der verbotswidrig zuerſt den Bürgerſteig benützte und dann plötz⸗ lich die Straße überguerte, umgeraunt. Beide ſtürzten zu Boden, wobei das Fräulein eine nicht unerhebliche Beinver⸗ letzung davontrug. Der Radfahrer, ein Junge von etwa 15 Jahren, ergriff die Flucht und ließ dabel ſein Fahrrad im Stich. Es wird vermutet, daß es ſich um ein geſtohlenes Fahrrad handelt.— Im Rhein auf badiſcher Seite oberhalb der Schiffbrücke iſt eine Leiche angeſchwemmt worden, die durch einen Angler an Land gebracht wurde. Die Hockenheimer Gendarmerie ſtellte feſt, daß es ſich um ein neugeborenes männliches Kind handelte, das von der Mutter getötet, in einen Sackeingenäht und dann ins Waſſer gewor⸗ fen wurde. Das Bündel dürfte bereits mehrere Tage im aſſer getrieben haben. Neunſtabdt a. d.., 11. April. Vor anderthalb Jahren iſt im Pelzwarengeſchäft Götz hier ein großer Einbruchs ⸗ diebſtahl verübt worden. Als mutmaßlicher Täter iſt ſetzt ein Hilfs wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, Phil. Röhl, in Landau verhaftet worden.— Der Bahnhof⸗ blaß Neuſtadt erfährt zurzeit eine Umm andlung an der Stelle des Verkehrsobeltsk. In der Mitte wird eine große Verkehrsinſel errichtet. Auch die Zu⸗ und Abfahrten e e ſodaß alſo in Zukunft geordnete Verhältniſſe chen werden 5 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim Wie ſchon gemeldet, beginnt am Montag, den 23. April vor dem hieſigen Schwurgericht unter Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Weiß die Verhandlung gegen den Gelegenheits⸗ arbeiter Friedrich Kettner wegen Mords. Wie noch er⸗ innerlich, hat Kettner im Oktober ſeine Geliebte, die 20 Jahre alte Kontoriſtin Anna Becker im Käfertaler Walde ver⸗ mutlich wegen verſchmähter Liebe erſchoſſen. Der Mörder flüchtete nach der Tat nach Saarbrücken, wo er um Mit⸗ ternacht in der Wohnung ſeines Bruders von Mannheimer und Saarbrückener Polizeibeamten verhaftet wurde. Für die Gerichtsverhandlung ſind zwei Tage vorgeſehen. Die Ver⸗ teidigung des Angeklagten hat Rechtsanwalt Dr. Katz ſen. übernommen. Am Mittwoch, 25. April, wird unter Vorſitz von Land⸗ gerichtsrat Dr. Köhler gegen Gottfried Philipp Geiß ner aus Friedrichsfeld wegen Brandſtiftung und am Nach⸗ mittag um 5 Uhr gegen den Angeklagten Kenzler aus Mannheim wegen Beleidiauna durch die Preſſe ver⸗ handelt. Den Schluß der Verhandlung dürfte jedenfalls die Anklage gegen die Lydia Schick aus Mannheim wegen Kindes⸗ mor ds bilden. 0 Das Große Schöffengericht Mannheim(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Schmitt) verurteilte in ſeiner geſtrigen Sitzung den Reiſenden Emil Boaner aus Pforzheim wegen Betrugs und Unterſchlagung zu 7 Monaten Gefänanis ohne An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft. Boguer hat in zahlreichen Fällen beim Inkaſſo für ſeine Firma, die den Vertrieb von Rabattmarken betreibt. unbefugterweiſe Beträge für ſich zurückbehalten. Der Angeklagte iſt ſchon 19mal vorbeſtraft, darunter auch mit Zuchthaus. Im vorliegenden Falle wurde aber trotzdem zu ſeinen Gunſten berückſichtigt, daß ihm ſeine Betrügereien inſofern erleichtert wurden, als die Geſchä⸗ digten ihm die Gelder ausgehändigt hatten. obwohl auf den Beſtellſcheinen und den Rechnungen ausdrücklich vermerkt war, daß nur bis zu einem gewiſſen Betrage an Bogner bezahlt werden darf. Ferner zog das Gericht ſtrafmildernd in Be⸗ tracht, daß ſeine Arbeitgeberin, die Pforzheimer Firma, obwohl ſie ſeine Vergangenheit und ſeine Neigung zu Betrügereien und Schwindeleien gekannt, ihn wieder eingeſtellt, ihm aber nur die Hälfte deſſen auszahlte, was er an Proviſion zu be⸗ anſpruchen hatte, um dadurch Verluſte, die ſie durch frühere Unredlichkeiten des B. erlitten, wieder hereinzubekommen. Unter Berückſichtigung all dieſer Umſtände wurden die Ver⸗ fehlungen des Angeklagten milder beurteilt. Ein Maurer hat ſich am 4. November 1927 unter der fal⸗ ſchen Behauptung, daß er Arbeit habe und wöchentlich 4 Mark bezahlen könne, ein Bild mit 4 Mark Anzahlung heraus⸗ geſchwindelt. Da er außer dieſer Anzahlung nichts weiter von ſich hören ließ. kam die Sache vors Gericht, wo er behaup⸗ tete, das Bild als Hochzeitsgeſchenk verwendet zu haben. Er weigerte ſich aber beharrlich, den Namen des Hochzeits⸗ paares zu nennen. Dadurch geriet er immer mehr in den Verdacht des Betrugs. Gerichtsaffeſſor Güde ſchenkte ſeinen Beteuerungen keinen Glauben, nahm vielmehr an, daß er das Bild verkauft hat und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. ch. * Sechs Sack Lumpen Auch ſechs Sack Lumpen können ihre Geſchichte haben. An einem ſtürmiſchen Novemberabend vorigen Jahres luden zwei junge Burſchen ſechs Sack Lumpen bei einer biederen Landfrau in Auggen bei Freiburg ab und verſprachen, ſie anderentags wieder abzuholen, Kurz vor Weihnachten er⸗ ſchienen der 20 Jahre alte Händler Johann Trapp und der 22 Jahre alte Händler Heinrich Seibel, beide in Endingen wohnhaft, nach Meinung der Landwirtin die gleichen, die die Lumpen eingeſtellt hatten, nach ihren Ausſagen jedoch nicht, und nahmen die Säcke mit. Sie verſandten ſie an eine Lumpenſortieranſtalt nach Emmendingen, die gegen Duplikat⸗ frachtbrief einen Vorſchuß von 17,90 Mk. auszahlte. Dieſen Duplikatfrachtbrief und auch die Quittung unterſchrieb T. mit dem Namen ſeines früheren Arbeitgebers, des Lumpenhänd⸗ lers., für den er früher Quittungen mit deſſen Namen unterſchrieben hatte. weil L. nicht ſchreibhen konnte. All das wäre nicht herausgekommen, wenn nicht die Säcke anſtatt Lumpen verfaultes Gras, verweſte Erdäpfel und Kohlſtrünke, verdorbenes Leder, elektriſchen Leitungs⸗ draht u. a. enthalten hätten. Die Sache kam zur Anzeige und das Schöffengericht Freiburg verurteilte T. und S. wegen Betrugs und erſchwerter Urkundenfälſchung zu 8 bezw. 2 Wochen Gefängnis. Gt. Sporiliche Nundſchau Mannheimer Mai⸗Pferderennen Der Nennungsſchluß für die Ausaleichsrennen Der erſte Nennunasſchluß für die Mairennen wird immer mit beſonderer Spannung erwartet; kann man doch aus ihm ſofort die Abſichten der Ställe erkennen und ſehen, wer in erſter Linie für die Rennen disponlert hat, aus welchen Ställen man Expeditionen nach Mannheim und demgemäß mit welchen Fel⸗ dern man rechnen kann. Der erſte Nennunasſchluß kann in dieſer Hinſicht vollkommen befriedigen, er zeigt wieder, viel⸗ leicht noch in verſtärktem Maße, das in Mannheim gewohnte Bild des Zuſammentreffens von Nord. Süd und Weſt ſtarke Felder und gute Pferde auf der ganzen Linie: denn nicht weni⸗ ger als 131 Pferde ſind mit 189 Engagements in den 6 Ausaglei⸗ chen verpflichtet. Der erſte Tag kann beſonders mit einer Attraktion im General von Moßner⸗Jagdrennen aufwarten, denn hier trifft man ſo viele gute Steepler an, daß in jeder Hinſicht ein vortreffliches Feld zufammenkommen muß. Der bekannte Herrenreiter, Herr Baumgärtner, hat wieder ſeine Neulichs genannt, aus dem Weſten ſind außerdem zu erwarten das Geſtüt Lauvenburg Rambla, Maanus. Arion, ſehr erfreulich, daß der Stall Mitzlaff, der eben erſt in Berlin den Oſteryreis gewonnen hat, eine Expedition ernſtlich ius Auge gefaßt hat, was die Nennung von dielen Pferden in allen Rennen zeigt; aus dem Süden vertreten beſſere Klaſſe Jahn, Petronius. der Münchener Sieger Kreuth, ebenſo Opanke, die zu alter Popularität wieder auferſtanden iſt. Embrocation. Sternfels. Iſonzo u. a. m. Im Bearüßungs⸗Hürden⸗ rennen ſtößt man auf Pferde wie Glockner, Imperator. Do⸗ jan. Herzkönig: ſehr intereſſant die Nennungen der noch icht üher Hürden gelgufenen auten Falkner, Jſonzo, Perfekt. Süd⸗ wind, dazu von Berlin die ſchnelle Veleda und Lucrezia, um nur die beſſeren zu nennen. N Im Luiſenpark⸗Ausaleich trifft ſich die beſſere Klaſſe der Flachpferde. Auch hier wird ein ſcharfes Duell zwi⸗ ſchen Norden und Süden ausgefochten werden, in das ein⸗ zugreifen auch der Weſten ſcharfe Waffen beſitzt. Caniv, Pedro, Perfekt, Strug, Original. Flüela ſind alte Bekaunte, ebenso die Opelſchen Vertreter Lichtelfe. Daltbor, Fafner, Grimm, deren ganzer Stall exſt an Oſtern gezeigt hat. in welch guter Form er ſich befindet. Irrwiſch, Irrlicht, Reiherbeize, Oi Straßburg. Diavolo Phönix heben wir noch aus der Reihe der nicht weni⸗ ger als 35 Nennungen hervor Für den Maimarktdienstag hat das Rieſe⸗Jagd⸗ rennen go Unterſchriften gefunden, unter denen kaum einer der Steepler von Rang fehlt, die nicht nur in Süddeutſchland. ſondern auch auf allen anderen Bahnen in dem Reiche ſich in letzter Zeit auszeichnen konnten. Da iſt vor allem der Sieger des Karlshorſter Oſterpreiſes Namen und ſein in Mann⸗ heim wohlbekannter Stallgefährte Fateider, der Dritter hinten ihm war. Auch der Vierte dahinter in dieſem bisher größten Rennen der Saiſon. Lord Val, fehlt nicht, damit allein ſchom eine ſeltene Beſetzung verbürgend. Von dem übrigen Felde arade dieſes großen Rennens findet man noch Dada I. La⸗ valetta und Credulite, die ſich hier Revanche holen können. Der Stall Baumgärtner iſt mit Stattliche vertreten. Mannheimer Farben tragen My Lord Ul und Contrahent, von den guten Münchenern ſtehen in erſter Reihe Petronius. Sturm. Sans paragil, Aviator, Tango, Cupido, Dojan und Glockner, aus dem Weſten kann man geſpannt ſein auf Steinadler, Jugendliebe. Lohgerber, die Zentrale entſendet noch Coeur d Almse, Giger! und des paſſionierten Frhr. von Lotzbeck Kritiſcher Tag. Im ganzen alſo ein Rennen, wie wir es ſelten in dieſer Qualität irgendwo vorfinden werden. Nicht weniger als ein volles Dutzend Pferde, die für den Karlshorſter Oſterpreis gemeldet waren, ſind für die wertvolle Entſcheidung verpflichtet. Der Maimarkt⸗ Preis, das Flachrennen des gleichen Tages, das als Ausgleich ſchon jetzt ſchloß, erhielt mit 22 Unter⸗ ſchriften einen auten und der Ausſchreibung entſprechenden Durchſchnitt, aus dem vielleicht beſonders hervorragen Se⸗ baſtiauo, Amenophis, Leibküraſſier, Caro Bube, Helmzier, Ru⸗ zilo, Protheus, Original und Excellenz. Vom letzten Tag ſchloß nur ein Rennen, der Schloß ⸗ garten⸗ Ausgleich, der aber gleich mit 45 Unterſchriften. Allein der Stall Opel hat hier ſieben Pferde verpflichtet, im übrigen handelt es ſich naturgemäß um das gleiche Material, das an den vorderen Tagen ſchon engagiert war. lugſport Mannheimer Flugſport Die Mannheimer Jungfliegergruppe des Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſchen Luftfahrtvereins hat am Oſtermontag in Frankfurt a. M. einen großen Erfolg errungen, denn anläßlich des Ausſchei⸗ dungsflügens für den Modellflugwettbewerb der vom Deut⸗ ſchen Luftfahrt⸗Verband am 24. Juni in Kaſſel ſtattfindet, gelang es den drei Mannheimer Bewerbern, Hauptlehrer Laddey und den Herren Höhne und Gramlich, die mit verſchiedenen Modellen anweſend waren, von den ausgeſetzten Preiſen die Hälfte nach Mannheim zu holen. Herr Laddey erhielt außerdem einen Freiflug für Köln, Nürnberg, oder München. An den Ausſcheidungsflügen, betetligte ſich als Sportprüfer, Herr Ing. Doll, der die Verſuche auf Strecke und Dauer abzunehmen hatte. Im Ganzen waren 14 Modelle vorhanden und zwar von Mannheim, Frankfurt, Darmſtadt und Hanau. Die Mannheimer Herren überragten mit ihren. Apparaten an Sauberkeit und präziſer Werkſtattausführung ſämtliche Modelle. Hauptlehrer Laddey errang den erſten Preis im Streckenflug und die Herren Höhne und Gramlich den zweiten und dritten Preis. Mit dieſen Erfolgen kann der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein ſehr zufrieden ſein, er hat damit bewieſen, daß er im Modellflugbau in Südweſtdeutſch⸗ land wieder führend iſt. Ruderſport Trainings verpflichtung beim Waſſerſportverein „Vorwärts“ a Am vergangenen Samstag abend hielt der Waſſerſport⸗ verein„Vorwärts“ Mannheim in dem feſtlich geſchmückten Saale ſeines Bootshauſes die diesfährige ſtrenge Trainings⸗ Verpflichtung der Ruderer ab. Es ſtellten ſich der Trainings⸗ leitung 20 Herren zur Verfügung. die zum größten Teile auf eine ein⸗ oder mehrjährige Renntätigkeit zurückblicken und ein gutes Wintertraining hinter ſich haben. Einen beſonderen An⸗ ſporn zur Trainings verpflichtung mag die zum Beſuch in Aus⸗ ſicht genommene Berliner Regatta des Deutſchen Renn⸗ und Wanderruderverbandes gegeben haben, wie auch die Tatſache, daß ſich der Südd. Ruderverband an den Ausſcheidungskämpfen für die olympiſchen Spiele beteiligen wird. Woetternachrichten der Karlsruher Landeswellerwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen E morgens) Luft⸗ Tem. 8 5 2 1 See Se Wind 88 8 böbe ge da e Wetter 8 8 88 m; wm. S S Richt. Stärke Ss Wertheim 1511— 8 18 4 still bedeckt Königſtuhl 568 753,5 4 15 4 SW lleicht bedeckt Karlsruhe 120 753.4 10 20 7 WSW„ 80 Bad.⸗Bad. 218 759, 0 18 FSW„ wolkig Villingen 780 75%7 315 3 W 2 8 Feldbg. Hof 1275 621, 1 6 2 S ſtart Nebel Vadenweil[— 753,6 ſ8 18 6 S lleicht wolkig St. Blaſien 780— 83 15 3 ſtill 7 Höchenſchw!— 5 Unter dem Einfluß kleiner Tiefdruckreſte, die ſich noch über dem Feſtland erhalten haben, kam es geſtern bei ſonſt ziemlich heiterer Witterung allenthalben zu leichten Gewit⸗ 1 5 Auch morgen iſt noch mit unbeſtändiger Witterung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung für Freitag, 13. April: Kühler, unbeſtändig und zeitweiſe Regen.(Hochſchwarz⸗ wald Schnee). Herausgever: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. mb., Mannheim, b 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. 3 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner— e Dr. S Kayſer— Kommunalpolltit und Lokales“ Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt; Willy Müller— Handelsteſf: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige; Franz Kircher— Anzeſgen! Max Filter 1 1 4 1 1 g f i 0 b l t f f l a * 0 1 8 5 b f 1 2 — 1 d d deen * u Kren Enn A„ e A* 5 Donnerstag, den 12. April 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 5. Seite. Nr. 171 in lick über die Der geraubte Sohn Von unſerem römiſchen Korreſpondenten Heute findet man nur noch in kleinen Leihbibliotheken, verſteckt hinter Marlitt und Courths⸗Maler, die dicken, abge⸗ riffenen und beſchmtierten Serienbände der wildromantiſchen Hintertreppenphantaſie. Schon das neuzeitliche Reinigkeits⸗ gefühl— auch Hygiene und Tuberkelſchutz genannt— mag mit ihnen nichts zu tun haben, ganz abgeſehen davon, daß unſere realiſtiſche„Weltanſchauung“ ihren Inhalt als unzu⸗ treffend und ſchlecht erfunden ablehnt. Der Kindesraub in finſterer Nacht durch fluchwürdige Zigeuner, das Räuberleber in unwirtlichen Gebirgsgegenden, das bunte ſchillernde Schei daſein der Zirkuswelt, der Schmerz einer verzweifelten Mut⸗ ter und endlich, endlich das heißerſehnte Wiederſehen mit dem geraubten Sohne, wirs müſſen ſchon im Werdegang des Hintertteppenromans bleiben, um der Wirklichkeit gerecht zu werden, die in dieſen Tagen die ſtztlianiſchen Zeitungen im höchſten Maße beſchäftigte Zigeuner ziehen in Syrakus ein, mit dem ganzen arm⸗ ſeligen Flitterkram ihres Gewerbes, Zirkusleute, ſchlanke behende Akrobaten und Seiltänzer, ſchöne braune Mädchen mit goldenen Ohrgehängen und farbigen Seidentüchern, Tänzerinnen und Kunſtreiterinnen. Und ſchon iſt das Zelt aufgeſchlagen; Paukenſchlag tönt in die Abenddämmerung und eine Geige ſchluchzt ſüß und beklommen in das ſchnal⸗ zende Peitſchenklatſchen hinein. Alles wie immer. Nichts verrät, daß ein dramatiſcher Zwiſchenfall für diesmal das gewohnte Bild unterbrechen wird. Doch da ſitzt eine gealterte Frau, arm und vergrämt, in der oberſten Zuſchauerreihe, ſtarrt wie verloren in das grelle Lampenlicht und weiß nicht recht, was ſie hier zu ſuchen hat. Vor genau 25 Jahren iſt ihr von einer durchreiſenden Zigeunerbande der dreijährige Sohn geraubt worden. Seither war ihr Leben ein Suchen und Warten; nie hatte ſie die Hoffnung aufgegeben, den Sohn wiederzufinden, obgleich ihr Mann über dieſer Hoffnung geſtorben war. Jedesmal, wenn die Zigeuner in Syrakus auftauchen, treibt ſie eine bange Erwartung in den bunten Lärm des Zirkuszeltes. Und ſo ſitzt ſie auch jetzt auf der hölzernen Bank und ſtarrt verloren in das kalte Licht, auf die flinken jugendlichen Geſtalten der Akrobaten und— ſchreit plötzlich auf, verwirrt und glückſelig. 8 Deutſchlaud „Eilige“ Käufer mit großen Geldſcheinen Zweit Wechſelfallenſchwindler, die Hand in Hand arbeiten, 1 in den letzten Tagen im Weſten Berlins eifrig und mit erfolg tätig geweſen. Der eine erſcheint zunächſt allein in einem Geſchäft, kauft eine Kleinigkeit und gibt einen Hundert⸗ markſchein in Zahlung. Dann kommt der zweite und macht es ebenſo. Er hates ſehr eilig und wünſcht 20⸗Markſcheine als Wechſelgeld. Der andere bittet dann um Silbergeld und ſo richten beide nach Verabredung einige Verwirrung n, und benutzen ſie, außer dem Wechſelgeld auch die großen cheine einzuſtecken. Am Mittwoch ſuchten die Gauner auf dieſe Weiſe kurz hintereinander zwei Geſchäfte in der e heim. Am Karfreitag erbeuteten ſie in der Norgenſtunde am Kurfürſtendamm in einem Geſchäft 110, in einem zweiten 220 und in einem dritten 140 Mark. Durch eine Schlägerei im Gerichtsſaal entkommen Im Verlauf einer dreitägigen Verhandlung vor dem Schöffengericht Münſter gegen eine Einbrecherbande gelang es einem der Hauptbeſchuldigten, aus dem Gerichtsſaal zu ent⸗ kommen, als zwei ſeiner Komplizen ſich aegenſeitia Straftaten vorhielten und ſchließlich eine Schlägerei begannen. Das Gericht traf daraufhin beſondere Vorkehrun⸗ gen, durch die man die Verhandlung ohne weitere Zwiſchenfälle zu Ende führen konnte. Von den 20 Angeklagten, die in den Fahren 1925 bis 1927 das Münſterland und deſſen weitere Um⸗ gebung heimgeſucht haben ſollen, wurden 15 verurteilt, und zwar zu insgeſamt 307 Jahren Zuchthaus und 5 Fahren 9 Monaten Gefängnis. Faſt alle Verurteilten nah⸗ men ihre Strafen an. Einbrecher⸗Oſterfahrt nach Magdeburg Berliner Geldſchrankeinbrecher benutzten den erſten Feier⸗ tag, um in einem Magdeburger Warenhauſe einen großen Schlag auszuführen. Wie bisher feſtgeſtellt worden iſt, beſuchten ſie am Samstag abend das in der Otto⸗von⸗Guericke⸗ Straße gelegene Warenhaus in der Maske von Kunden, ge⸗ Jangten auf den Boden und ließen ſich dort einſchließen. Wäh⸗ rend des erſten Feiertages durchbrachen ſie den Fußboden und kamen ſo in die darunterliegenden Räume. Dort ſchweißten ſie einen großen Geldſchrank auf und fanden darin 20⸗ bis 21 000 Mark Bargeld. Durch einen Notausgang, den ſie mit Nach⸗ ſchlüſſeln öffneten, konnten ſie unbeobachtet verſchwinden. Ihr Einbruchswerkzeug, u. a. auch Handſchuhe, die ſie bei der „Arbeit“ benutzt hatten, ließen ſie am Tatort zurück. Der Ein⸗ bruch wurde Montaa früh von einem Wächter entdeckt. Ungarn Die Spielhölle im Trauerhaus Aus Bubapeſt wird gemeldet: Bei der Ueberwachungs⸗ gruppe für Kommuniſten in der Budapeſter Oberſtadthaupt⸗ maunſchaft war eine vertrauliche Meldung eingetroffen, daß ſich im Hauſe des Grundbeſitzers Joſef Horvath allnächtlich elegant gekleidete Damen und Herren treffen, die in Autos vorfahren, daß es ſich vermutlich um politiſche Beratungen handle. Die Polizei ſtellte feſt, daß Horvath den größten Teil ſeiner Wohnung an enen franzöſiſchen Grafen Laveaul permietet habe. Kriminalbeamte umſtellten in ber nächten Nacht das Haus. Auf das Läuten öffnete ein livrierter Die⸗ ner, ber beim Anblick der Polizei flüchten wollte, aber ſofort verhaftet wurde. Als die Detektivs nun mit vorgehaltenen Revolvern in den hell erleuchteten Saal eindrangen, ſahen ſie mit einem Blick, daß ſie nicht eine kommuniſtiſche Verſchwö⸗ rung, ſondern eine geheime Spielhölle vor ſich hatten. Um den grünen Tiſch ſaßen Herren im Frack und Smoking und Damen in eleganter Abendtoilette. Man fand eine Roulette und der franzöſiſche Herr Graf hielt eigenhändig die Bank. Bei der Durchsuchung der Wohnung ſtießen die Kriminal⸗ beamten auf ein völlig verdunkeltes Zimmer. Als ſie dort bot ſich ihnen ein erſchütternder Anblick, Auf dem Belte aufgebahrt lag die Leiche einer Frau, und davor ſaß, ſtumpf vor ſich hinſtterend und völlig gebrochen, ein Menn. Die Tote war die Frau des Großgrundheſitzers Hor⸗ vath und er ſelbſt hielt neben der Leiche die e Licht machten, Italien Zehn Perſonen im Comer⸗See ertrunken Ein mit 20 Ausflüglern beſetztes Motorboot kenterte in⸗ folge Steuerſchadens auf dem Comer⸗See. Etwa 10 Perſonen erkranken. Von dem Bootsunglück werden folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Während der Fahrt des Motorbootes löſte ſich das Steuer. Zwei erſchreckle Frauen ſtürzten ſich in den See. Bel dem Verſuch einiger Paſſagiere, ſie zu retten, und durch die Panik der anderen Inſaſſen ſchlug das Boot um und ſank. Ein anderes Boot eilte ſoſort von Como herbet und nahm, die Schifförltchigen auf. Die beiden Frauen Und ſechs junge ente werden vermißt. a a g er Schon ſteht ſie mitten in der Arena, ſtürzt auf einen jungen Mann zu und umarmt ihn immer und immer wieder, zitternd vor Erregung und unverſtändliche Worte ſtammelnd. Man will die Wahnſinnige wegführen; doch da findet dieſe endlich Worte für ihr Glück und ihr ſeltſames Tun: Der junge Zigeuner iſt der geraubte Sohn; an einem untrüglichen Zeichen, einer eigenartigen Narbe auf der Wange, hat ihn die Mutter erkannt. Rührung bei den Zuſchauern, nähere Unterſuchung, Beſtätigung, Chroniknachrichten für die Zei⸗ tungen und Ende der Geſchichte, mit der Rückkehr des wieder⸗ gefundenen Sohnes zur glücklichen Mutter, wenn ... Wenn der Sohn etwas mehr wirklichkeitsfremd wäre und ſeine Rolle im Roman des Lebens zur vollen Zufrieden⸗ heit des Leſers ſpielen würde. So aber hat er eine junge ſchöne Frau unter den Zigeunern, iſt an das unbeſtändige Leben gewöhnt, liebt den Zirkus, die Pferde und die Ab⸗ wechflung, das ſchluchzende Geigenſpiel, die Abenteuer und den— Verdienſt. Und es erwarten ihn auch nicht als Grafen⸗ ſohn herrliche Schlöſſer und unermeßliche Reichtümer, ſondern als Kind einer armen mittelloſen Frau all die Langweilig⸗ keiten und minderen Sorgen des Handwerkerſtandes oder des intereſſanten jungen Mannes. Aber als anſtändiger Menſch bittet er die Mutter, mitzuziehen in die Ferne und das Leben des Abenteuers mit ihm zu teilen. Doch auch die Mutter überlegt ſich die Sache gut— und deshalb paßt auch ſie nicht mehr recht in den Hintertreppenroman hinein— ſte fühlt ſich alt und gebrechlich und will die Heimat nicht verlaſſen, das Meer, die Hütte und den Friedhof mit den verkrauten Grä⸗ bern. So verliert ſte zum zweiten Mal den Sohn an die Zigeuner, ſieht ihn wegzlehen mit ſeiner jungen ſchönen Frau, in ein buntes Leben, eine ferne Welt, die ſte nicht verſtehen kann. Das tſt ſchon Tragik und keine Schauergeſchichte mehr mit glücklichem Ausgang Vielleicht bemächtigt ſich Pirandello des Stoffes und macht ein neues Drama daraus. Zum Film eignet er ſich nicht. Deshalb ſei jedem davon abzuraten, der endlich eine glänzende Idee für ein Filmmanuſkript gefunden zu haben glaubt, denn wir leben nicht mehr vor 25 Jahren, als man noch Kinder raubte. 7 England Der Einbrecher⸗Don Inan Im allgemeinen werden ja K üſſe nicht als er ſchwe⸗ render Umſtand angeſehen, aber die engliſchen Richter haben in der Beziehung eine eigene Anſchauung. Neulich hatte ſich vor einem Londoner Gericht ein Einbrecher zu verantworten, deſſen Spezialität es war, die Schlafzimmer von Damen mit einem Beſuch zu beehren, natürlich nur von Damen, deren Männer ſich eines beſonderen materiellen An⸗ ſehens erfreuten. So etwas kommt öfters vor und iſt nichts Beſonderes. Aber unſer Einbrecher hatte noch ſeine eigene Nuance. Es gelüſtete ihn nicht nur nach Juwelen und ſon⸗ ſtigen Koſtbarkeiten, es verlangte ihn auch noch nach galanten Abenteuern. Wenn ſich irgendwie die Gelegenheit bot, und die Gelegenheit nur einigermaßen etwas Verführeriſches an ſich hatte, dann pflegte er von der Bewohnerin des Schlafzimmers außer den Juwelen auch noch einen Kuß oder auch mehrere zu rauben. Dieſe Küſſe, erklärte der Londoner Richter, ſeien eine beſondere Unverſchämtheit. Unter gewöhnlichen Um⸗ ſtänden wäre der Einbrecher mit drei Jahren weggekommen. Für ſeine Küſſerei erhielt er noch ein Jahr extra zudik⸗ tiert. Vielleicht legt er ſich, wenn das vierte Jahr ſeiner Strafzeit gekommen iſt, doch mit Bedauern die Frage vor, ob das bißchen Küſſen wirklich dieſes ganze Jahr weiterer Ge⸗ fangenſchaft wert geweſen war. Die Frau mit den Siebenmeilenſtieſeln Wie ein Märchen faſt klingen die Berichte einer wander⸗ luſtigen Engländerin, Miß Gertrud Benham, die in den Jahren von 1902 bis jetzt nicht weniger als ſechzig Weltreiſen gemacht hat, und zwar größtenteils zu Fuß. Miß Benham erzählte den Berichterſtattern über ihren eigenartigen Rekord folgendes:„Von jeher hatte ich eine Vorliebe dafür, zu reiſen und fremde Länder zu ſehen. Ich bin eine Vagabundennatur, die es nicht an einem Ort aushält und von Uunbezwinglicher Wanderluſt erfüllt iſt. Aber da ich nur über ein ſehr kleines und beſcheidenes Einkommen verfüge, konnte ich mir koſt⸗ ſpielige Reiſen nicht leiſten. Ich kam nun auf den Gedanken, mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, indem ich Fuß⸗ reiſen in wenig bekannte Gegenden unternahm und hierüber an Zeitungen und Zeitſchriften berichtete. Dieſes Syſtem be⸗ währte ſich auch vortrefflich. Ich bin ziemlich bedürfutslos und kann gerade immer ſoviel erwerben, wie ich brauche. Gleich⸗ zeitig aber kann ich meiner Liehblingsbeſchäftigung nachgehen und reiſen, ſoviel mein Herz begehrt. Ich benutze die Eiſen⸗ bahn oder ſonſtiges Verkehrsmittel nur in den alleräußerſten Notfällen; meiſtens durchſtreife ich die Welt zu Fuße, denn ſo bekommt man die genaueſten und unmittelbarſten Eindrücke von Land und Leuten. Ich reiſe immer allein und unbe⸗ waffnet, aber ich bin ſchon in Gegenden z. B. in Zentralafrika geweſen, die noch nie vor mir eines Weißen Fuß betreten hatte. Auch vor den wilden Tieren fürchte ich mich nicht. Es iſt, als ob ſie wüßten, daß ich nichts Böſes gegen ſie im Schilde führe; noch nie bin ich von wilden Tieren angefallen worden, obgleich ich manche Nacht in der Wildnis unter freiem Himmel zugebracht habe. e 8 e. 7 N S elt 18 Kinder aus Todesgefahr gerettet Am Oſtertage beſtiegen 13 Schulkinder den Gipfel des „Areſkutan“, eines der höchſten Berge Nordſchwedens, als ſie in der Dunkelheit von einem Schneeſturm überraſcht wurden, der ihnen die Rückkehr unmöglich machte. Einer Abordnung von Artillerieoffizteren gelang es nach vielen Mühen, ſämt⸗ liche Kinder außer Lebensgefahr zu bringen. Rußland Ein Heldenkampf gegen Wölfe Unter der Bevölkerung ganz Nordſibiriens, in dem die Sonne jetzt im beginnenden Frühling ganze drei Stunden am Tage ſcheint, iſt zurzeit nur für ein einziges Ereignis auf der ganzen Welt Intereſſe: der Helden kam pf des ſibi⸗ riſchen Bauern Konſtantin, der den größten Kampf des Jahres beſtanden und— verloren hat. Konſtantin geriet auf einer einſamen Schlittenfahrt durch die Steppe in ein großes Rudel Wölfe. Sein Pferd ging vor Angſt durch, der Schlitten ſtürzte um, und Konſtantin fand ſich in der ent⸗ ſetzlichen winterlichen Einöde den hu ngrigen Raub⸗ tieren ausgeliefert. Er verſchanzte ſich an einem Schneehügel und nahm unerſchrocken den Kampf auf. Dret der Wölfe erſchoß er auf einmal, und gewann dadurch Zeit, bis ſich die Wölfe, nachdem ſie ihre Kameraden aufgefxeſſen hatten, erneut gegen ihn wandten. Nach mehreren Tagen erſt wurde ſein Verſchwinden entdeckt und eine Hilfsexpedti⸗ tion ausgeſandt. Nach längerem Suchen entdeckte man die Stelle, an der Konſtantin den letzten Kampf ſetnes Lebens ausgefochten hatte. Neben ſeinem Gerippe fand ſich nur noch das Gewehr und einige Fetzen ſeiner Kleidung. Im Umkreis von vielleicht 30 Metern um ihn herum lagen die Leichen pon 24 Wölfen. Nach dem Befunde läßt ſich ſchließen, daß der tapfere Bauer ſich ſeiner Todfeinde ſo erwehrt hatte, bis ſeine Finger von der grimmigen Kälte erfroren waren und er ſein Gewehr nicht mehr laden kounte. Die Bauern der Umgegend planen, dieſem Helden, des Nordens ein Den k⸗ mal zu errichten. Ein Steinhaufen ſoll ſich aus der öden Steppe erheben, in dem das Gewehr Konſtantins vermauert wird. Die Spitze des Hügels wird ein Wolfsſchädel zieren. Griechenland Eine Trauernachricht für Zigarettenraucher In Piräus, dem Hafen von Athen, ſind in der letzten Zeit wiederholt große Ballen mit Zigarettentabak verbrannt Bet einem der letzten Feuer ging ein Lagerhaus mit mehr als 2200 Tonnen Zigarettentabak im Werte von etwa 80 Milliv⸗ nen Drachmen oder—5 Millionen„ vollſtändig in Flam⸗ men auf. Nur eine ganz geringe Zahl von Tabaksballen konnte noch gerettet werden. Alle dieſe Tabakbrände ſind wahrſcheinlich durch kommuniſtiſche Brandſtiftungen ver Urſacht worden. Die Abſicht der Kommuniſten beſteht darin, das Wirtſchaftsleben lahm zu legen. Afrika Ein Nälſel für die Kriminalpolizei In Johannisburg(Südafrika) beſchäftigt ſich die Polizeibehörde mit einem rätſelhaften Krſminäalfall. Vor mehreren Wochen wurde eine Eingeborene in einer Straße in Vrededorp ermordet aufgefunden. Sie war offenbar mit der Hand erwürgt worden. Die Polizei ſetzte ſich ſofort mit ihrem Mann in Verbindung, der dann auch erklärte, daß er ſeine Frau ſeit dem Tage vermiſſe, an dem die Leiche auf⸗ gefunden wurde. Die Leiche wurde beigeſetzt, nachdem der Mann die als die ſeiner Frau ohne jeden Zweifel erkaunt hatte. Es wurde dann feſtgeſtellt, daß ein Dorfbewohner mit der Frau verkehrt und ſie wiederholt bedroht hatte. Er wurde feſtgenommen, beteuerte aber ſeine Unſchuld. Die Umſtände ſprachen ſo ſtark gegen ihn, daß ſeine Verurteilung ſicher ſchien, als plötzlich die totgeglaubte Frau wieder guf⸗ tauchte. Sie erklärte ihrem Mann, daß ſie wegen eines Paß⸗ vergehens zwei Wochen im Gefängnis geſeſſen hahe. Der des Mordes angeſchuldigte Mann wurde ſofort entlaſſen. Seit⸗ dem hat die Polizei vergebens verſucht, die Identität der er⸗ mordeten Frau feſtzuſtellen. Indien MNitualmordgeſchichten in Indien Aus Bombay wird berichtet: In dem Fabrikort Ahmedabad brach infolge von Gerüchten über Kinder; raub eine Panik aus. Es wurde gemeldet, daß zwe Pathauns(zum Islam bekehrte Hindus) gefaßt wurden, als ſie verſuchten, Kinder wegzulocken. Bald waren Gerichte im Umlauf, daß Pathans hundert Knaben bei einer im Bau be⸗ findlichen Brücke vpfern wollten und daß die mohammeda⸗ niſche Khojas⸗Sekte Kinder ermordete, um ihr Blut mit Opferreis zu miſchen. Viele Sikhs und Mohammedaner würden vom erregten Pöbel übel zugerichtet. Zwei Mo⸗ hammedaner wurden von einer zweihundertköpfigen Menge geſchlagen in der Annahme, daß ſie Pathans wären. Einer von ihnen erlag im Krankenhaus ſeinen Verletzungen. Der andere befindet ſich in gefährlicher Verfaſſung. Die Behörden ſuchen die Erregung zu beſchwichtigen. Amerika Zugzuſammenſtoß auf der Newyorker Untergrundbahn b In Newyork fuhr ein Zug der Untergrundbahn, der die Signale überfahren hatte, in einen ſtehenden Zug hinein, wobei mehrere Wagen ineinander geſchoben wurden. Zwei Perſonen wurden getötet und mehrere ſchwer verletzt. Infolge der frühen Morgenſtunde waren die Züge nur ſchwach beſetzt, ſo daß größeres Unglück vermieden wurde. Auf der Jagd nach den Wiener Autobanditen Der nächtliche Ueberfall von Wiener Autobanditen auf die Frrenanſtalt in Bobs an der Donau ſcheint endlich die Wiener Polizei auf die Spuren der myſteriöſen Autobanditen geführt zu haben, die ſeit Wochen das Wiener Straßenleben beunruhig⸗ ten, und in der Ermordung des Chauffeurs Hornſtein in dem Altentat auf den Wachmann Retzl und in dem Raub⸗ üüberfall auf die Wechſelſtube Roſenberg auch bewieſen haben, daß ſie vor ſchweren Verbrechen nicht zurückſchrecken. Auf die Spur der Yöbſer Autobanditen führte die Tatſache, daß es bei ihrer Verfolgung gelang. die Nummer ihres Autos A. XIII 458 zu erkennen. Das konnte nur eine Wiener Auto⸗ nummer fein. Als Eigentümer dieſes Autos. eines Citroen⸗ wagens, wurde der 727 führige Textilaaent Johann Machala ausgeforſcht und in der Wohnung ſeiner Braut verhaftet. Machala, der ſcheinbar einen glänzenden bürger⸗ lichen Beruf ausübte— er verdiente als ſehr rühriger Agent 30005000 Schilling an monatlichen Proviſtonen—, erwies ſich bei näherer moraliſcher Durchleuchtung als ein gefährlicher und hartgeſottener Verbrecher. tſchechoflowakiſcher Nationali⸗ tät, der wegen Meſſerſtechereien und Einbrüchen in Oeſterreich vorbeſtraft und für dauernd ausgewieſen war. Machala, der bereits ein abenteuerliches Leben hinter ſich hat, als Matroſe auf einem Donaudampfer begannen hat, im Krigge deſerttert iſt uſw. leuanste hartnäckig, aber es gelang der Pultzet, indem ſie den Bekanntenkreis des Machala durchſieltte. drei ſeiner Komplizen bei dem Pöbſer Ueberfall zu ermitteln und zu ver⸗ haften, zwei davon in Bruck an der Leitha, wohin ſie ſich ge⸗ flüchtet hatten, alle drei„ſchwere Jungens“ den 2ährigen FFuhrwerksheſitzer Brandlmayer einen alten Einbrecher und berüchtigten Meſſerſtecher den 28 jährigen Loſina einen Gewohnheitsdieb und den 30fährigen Kinvoperateurgehilfen Seitz der an Gefährlichkeit ſeinen Komplizen in keiner Welſe nachſteht. f Die Polizei fahndet noch nach dem vierten Kompli⸗ zen Machalas. Die Polizei glaubt aber, mit der Aufdeckung dieſes Falles auch den Urhebern der übrigen Wiener Autos verbrechen auf die Spur gekommen zu ſein. So paßt die Ber⸗ ſonenbeſchretbung, die man von dem Mörder des Ehauffeurs Hornſtein hat, durchgus auf einen der Autobandften. Und de Revolverkugel, die Hornſtein das Leben koſtete iſt aleichen Ka⸗ libers, wie die Kugeln. die in Pobs verſchoſſen wurden Noch intereſſanter aber iſt, daß die Verhaftung des Agenten Machala ein Verbrechen wachruft. das ſeinerzeit in Wien ungeheures Auſſehen erregt hat und bisher unaufgeklärt geblieben iſt: das geheimnisvolle Verſchwinden des Tertilagenten Eduard Stricker, der beim Stoffhandeln hei den Sthiffern im Donauhafen spurlos verſchwunden iſt. Machala war ein hef⸗ tiger Konkurrent Strickers und in Machalas Bekanntenkreis erinnert man ſich ſetzt einer Aeußerung des Autabanditen er werde dem Stricker ſchon das Handwerk legen. Br. Gr; 8. Seite. e Nr. 171 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. April 1928 Wir tſehafts · und Hand Aeberſpekulation in Newyork Fast zwanzig Milliarden Mark Börſenkrebite in Newyork. nahmen gegen das übermäßige Auwachſen der darlehen? Die von den Maklern der Newyorker Stock Exchange aufge⸗ nommenen Lombarddarlehen erreichten Ende März den Rekord⸗ umfang von 4,64 Milliarden Dollar oder rund 19% Milliarden und haben ſomit im Laufe des vergangenen Monats eine Stei⸗ gerung um 317 Mill. Dollar erfahren. Im Vergleich zum ent⸗ ſprechenden Tage des Vorjahres weiſen die Maklerdarlehen eine Zu⸗ nahme um 1,35 Milliarden und gegenüber Ende März 1926 um 4,64 Milltarden Dollar auf. Die Entwicklung der Maklerdarlehen feit Anfang 1926 iſt nachſtehend veranſchaulicht(alles in Millionen Dollar): — Maß⸗ Newyorker Makler⸗ Monatsende 1927 1928 Januar 313 4420 Februar 8256 432 März 3290 4640 Juni 9569 September 3915 Dezember 4433 Die Statiſtik des Newyorker Börſenvorſtandes, der die vor⸗ tehenden Zahlen entnommen ſind, errechnet eine um mehrere Hundert Millionen Dollar höhere Darlehensſumme als die Wochen⸗ ſtik der Newyorker Federal Reſerve⸗Mitgliedsbanken, da letztere ie bei Privatbanken, bei den Agenturen ausländiſcher Banken uſw. aufgenommenen Darlehen nicht berückſichtigt. Das außerordentliche Anwachſen der Maklerdarlehen infolge der in den letzten Wochen beobachteten ſpekulativen Auswüchſe an der Newyorker Börſe dürfte den auf eine Aktion gegen die überhandnehmende Spekulation ab⸗ ztelenden Beſtrebungen neuen Impuls verleihen. Nach den uns aus Waſhington zugegangenen neueſten Meldungen erſcheint eine Aktion des Senats gegen das übermäßige Anſteigen der Maklerkredite im Gegenſatz zu den bisherigen Verlautbarungen h nicht ganz ausgeſchloſſen. Der Senator La Follette hat nämlich kündigt, daß er demnächſt die Frage der Börſenkredite er⸗ [t zur Diskuſſion ſtellen und der Bank⸗ und rungskommiſſion des Senats neues Beweismaterial für die inglichkeit einer Aktiyn zur Verfügung ſtellen würde. Die Se⸗ tskommiſſion ſcheint allerdings vorläufig noch wenig geneigt zu ſein, von ſich aus in dieſer Frage etwas zu unternehmen. (Barmer Creditbank in Barmen.— Dividendenermäßigung. Der Agi. beantragt eine Divibendenermäßigung auf 4 v. H. gegen 6 b. H. i. V. Zur Begründung erklärt die Verwaltung, daß der Rückgang hauptſächlich durch den ſchlechten Geſchäftsgang in der Barmer Induſtrie und ferner durch die Unrentabilität durch den Ankauf eines Hotels veranlaßt worden ſei. Für das laufende Jahr rechnet die Verwaltung mit der früheren Dividende. * Erſtmals Auflegung von Original⸗Dollaraktien eines Aus⸗ landskonzerns in Newyork. Die Bankfirmen A. Iſelin u. Co., Brown Brothers u. Co. und Schroeder Banking Co. legen dem⸗ nächſt 100000 Stück 6proz. Vorzugsaktien der Schwei⸗ Zeriſch⸗Amerikaniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft in Zürich(Swiß⸗ American Electrie Co.) im Nennwert von je 100 Doll. zur Zeich⸗ nung auf. Die.⸗A. ſind mit einem Stammaktienkaufrecht aus⸗ geſtattet. Die Auflegung dieſer 10 Mill. Doll. Vorzugsaktlen iſt die erſte Emiſſion von Original⸗Dollaraktien eines Auslands⸗ konzerns an Stelle der bisher üblichen Zertifikate. ze: Glänzender Abſchluß des Bauxit⸗Truſts. Wie von gut un⸗ terrichteter Seite verlautet, wird in den nächſten Tagen die Bilanz⸗ ſitzung des Bauxit⸗Truſts ſein. Der Tarif ſoll auf ein äußerſt gün⸗ ſtiges Geſchäftsjahr zurückblicken. Der Truſt erwarb alle Gebiete mit Bauxitvorkommen in Weſtungarn und will im Laufe dieſes Jahres an eine weitere Steigerung der Erzeugung gehen, da die Nachfrage nach ungariſchen Bauxit immer größer wird. Der Rein⸗ gewinn des Tuſts dürfte ſich auf faſt 3 Millionen Schweizerfranken belaufen, wovon 1,6 Millionen Schweizerfranken zu Dividenden⸗ gusſchüttungen verwendet werden ſollen. 222 Hapag— Norddeutſcher Lloyd. Wie verlautet, ſind zwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und dem Norddeutſchen Lloyd ernent Verhandlungen über eine Ausſchaltung der gegenſeitigen Konkur⸗ reuz eingeleitet worden. Auf welche Punkte ſich die Verhandlungen im einzelnen erſtrecken, kann heute noch nicht geſagt werden. Ge⸗ rüchte über die Abtretung eines der für den Norddeutſchen Lloyd im Bau befindlichen Rieſenſchiffes an die Hapag entſprechen, wie vom Norddeutſchen Lloyd zu erfahren war, nicht den Tatfachen. 2s: Erſte Deutſche Fein⸗Jute⸗Garnſpinnerei AG. in Branden⸗ burg a. H. Die Geſellſchaft erzielte nach 141644(129 398)/ Ab⸗ ſchreibungen einen Reingewinn von 138 1686(69 160), aus dem, wie gemeldet, 8 v. H.(4 v..) Dividende verteilt werden. Die Geſellſchaft war angemeſſen beſchäftigt, klagt aber über die Preiſe, beſonders in feinen Garnen, und über den durch beſonders niedrige Erzeugungskoſten möglichen Wettbewerb von ſeiten Belgiens, Frankreichs und Englands. Der Erzeugungsausfall eines 17 wöchigen Streiks habe das Jahresergebnis erheblich beeinträchtigt. Maſchinelle Neuanſchaffungen u. Umſtellungen wurden im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Mittel durchgeführt. Mit Rohſtoffen ſei die Geſellſchaft auf angemeſſene Zeit eingebeckt. Bei 0,24(0,27) Mill.„ Kreditoren betrugen die Vorräte 9,55 0,68) Mill.„ und die Debitoren 0,77(0,52) Mill.. ung lsze z: Julius Berger Tiefbau, Ach. in Berlin.— Der perſtſche Bahnbauauftrag. Die GV. ſetzte die ſofort zahlbare Dividende auf 20 v. H. feſt. Die Aufſichtsratstantieme wurde von 10 auf 7 v. H. des tantiemepflichtigen Reingewinns herabgeſetzt. Zur Geſchäftslage und beſonders zu den von einem unter Führung der Geſellſchaft ſtehenden Konſortium in Perſien vorgenommenen Erhebungen über den Bau einer Bahn vom Kaſpiſchen Meer zum Perſiſchen Golf teilte die Verwaltung mit, daß von den beiden Endpukten vorläufig eine Strecke von 100 Km. gebaut werden ſolle, um feſtzuſtellen, welche Koſten die geplante Bahn mit einer Geſamtlänge von 1700 Km. er⸗ fordere. Der Bau der kurzen Strecke würde etwa 1 bis 2 Jahre dauern. Danach würden Verhandlungen mit der perſiſchen Re⸗ gierung aufgenommen werden wegen der Geſamtübertragung des Baues der ganzen Strecke. Mit einem amerikaniſchen, belgiſchen und engliſchen Konſortium ſeien von dem deutſchen Konſortium Ver⸗ einbarungen getroffen worden, daß die ſüdliche Strecke von dem engliſchen Konſortium gebaut werden ſolle, vorausgeſetzt, daß die perſiſche Regierung ſich einverſtanden erklärt. Für die deutſche Wirtſchaft bedeute dieſer Bahnbau einen großen Erfolg. ze: Die Newyorker ausländiſchen Emiſſionen im 1. Quartal 1928.— Stark geſtiegener Kapitalexport nach Deutſchland. Aus Newyork wird gekabelt: Der Geſamtbetrag im erſten Quartal dieſes Jahres am amerikaniſchen Kapitalmarkte aufgelegten aus⸗ ländiſchen Emiſſionen betrug 331 Mill. Doll. und weiſt ſomit gegenüber dem gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres eine Stei⸗ gerung um 73 Mill. Doll. auf. Deutſchland, das im vorigen Fahre im erſten Quartal nur eine Anleihe im Betrage von 7 Mill. Doll. öffentlich aufgelegt hatte, iſt in dieſem Jahre mit neun Anleihen in Höhe von zuſammen 63,5 Mi ll. Doll. an den amevikaniſchen Kapitalmarkt herangetreten, (Preiserhöhung in der Uhreninduſtrie? Der Auftra g 3 eingang ſowohl in Großuhren als auch in Taſchenuhren konnte auch im Monat März als zufriedenſtellend angeſehen wer⸗ den. Im Inland zeigt ſich ein kleiner Rückgang, während das Ausland in demſelben Umfang beſtellt wie im Vormonat. An⸗ trieb zur Beſtellung mögen zum Teil Befürchtungen einer bepor⸗ ſtehenden Preiserhöhung ſein, die durch die ſchwebenden Lohn⸗ und Gehaltsbewegungen in der Ühreninduſtrie verurſacht ſein könnten. Die Fabriken, die maſſive Präziſtonsuhren herſtellen, klagen allerdings ſehr, da ſich ͤie Käufer immer mehr auf billige Maſſen ware umſtellen. In der Hauptſache werden billige Taſchenuhren, Metall⸗ und Holzwecker, dann Küchen⸗ und Rund⸗ uhren beſtellt. Wand⸗ und insbeſondere Hausuhren bleiben etwas zurück. Die Preiſe, namentlich für Holzuhren, werden als un⸗ günſtig bezeichnet, insbeſondere auf Grund der ſtändig ſteigenden Holzpreiſe. Sehr geklagt wird im allgemeinen über einen ſchlep⸗ penden Zahlungseingang. Die Arbeitszeit iſt noch normal, Vörſenberichte vom 12. April 1928 8 Frankfurt freundlich An der heutigen Börſe blieb die Grundſtimmung freundlich. Starke Nachfrage nach einigen Spezialpapieren wirtte anregend. Trotzdem war im allgemeinen eine ſtarke Zurückhaltung wieder 3 erkennen, da der Lohnkonflikt im Ruhrbergbau und die Ausſperrung der ſächſiſchen Metallarbeiter verſtimmten. Im Zuſammenhang mit der heutigen Medioliquidatlon kam etwas Prämienware heraus die auf manchen Markgebieten nur unter kleinen Kursabſchlägen auf⸗ genommen wurde. Demgegenüber waren die zwiſchen Hapag und Lloyd ſchwebenden Verhandlungen von günſtiger Wirkung: nach Hapag und Nordd. Lloyd beſtand einige Nachfrage und der Kurs konnte ſich um 1,125 bzw. 1,5 v. H. erhöhen. Davon angeregt, gewann AG. für Verkehr 1,5. Lebhafte Umſätze verzeichneten jedoch vor allem Zellſtoffwerte, trotzdem die Gerüchte über Verhandlungen in der internationalen Zellſtoffinduſtrie dementiert worden ſind. Waldhof lagen 5,75 und Aſchaffenburger 4,25 v. H. feſter. Eine ſtarke Kurs⸗ ſteigerung konnten Karſtadt erzielen mit plus 11 v. H. Am Montan⸗ markt ſetzten Oberbedarf ihre Kurserhöhung um 3,25 v. H. ſort. Laurahütie zogen weitere 4,5 v. H. an, desgl. Ilſe Bergbau, die un⸗ verändert eröffneten, plötzlich um 7 v. H. an. Sonſt war die Kurs⸗ entwicklung hier nicht einheitlich. Gelſenkirchen, Mannesmann und Rheinſtahl verloren etwa 1 v.., Rheiniſche Braunkohlen und Phönix waren leicht erhöht. Im übrigen war das Geſchäft klein. Am Anleihemarkt gaben Neubeſitzanleihe leicht nach. Von auslän⸗ diſchen Renten Rumänen und Mexikaner weiter gefragt und feſter. Nach den erſten Kurſen wurde die Tendenz, durch das Geſchäft in Spezialwerten angeregt. allgemein feſter und lebhafter. Schiffahrts⸗ werte konnten erneut etwa 2 v. H. anziehen. Karſtadt gewannen abermals 6 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld 6,5 v.., Geld bis Ultimo 7,5—8,5 v. H. Berlin lebhafter, Hauſſe in Spezialwerten— Privatdiskont⸗ ermäßigung Im heutigen Vormittagsverkehr blieb das Geſchäft klein. Die Spekulation übte Zurückhaltung, da die vorliegenden Mo⸗ mente, wie Tarifverhandlungen im Ruhrbergbau, Ausſperrung in Sachſen, politiſche Anſpannung am Balkan, nachwirkender Reichs⸗ bankausweis, Konflikt im weſtdeutſchen Eifenhandel uſw. eher ſchwächere Kurſe erwarten ließen. Auch die Abſchwächung der Grammophon⸗ und Kunſtſeidewerte an der Londoner Börſe hatte Beachtung gefunden und trug zu der Unſtcherheit bei. Wider Er⸗ warten war die Grundtendenz der Eröffnungskurſe recht wider⸗ ſtandsfähig und die Befürchtungen betreffs des Medios und des heutigen Liquidationstages ſchienen ſich nicht zu beſtätigen. Aller⸗ dings trat an einigen Märkten noch Angebot hervor, und kleine Ab⸗ ſchwächungen ließen ſich nicht immer vermeiden; doch war für die gleichen Werte ſchon zu Beginn per Ultimo Nachfrage feſtzuſtellen. Recht feſt lagen wieder Spezialitäten wie Waldhof, Berliner Han⸗ dels, Ilſe, Laura, Oberbedarf, Hammerſen, Charlotten Waſſer, Tietz. Polyphon und beſonders Karſtadt, bei denen die Gewinne bis 9 v. H. betrugen und wo man erneut Aus landsintereſſe beobachten wollte. Stärkere Verluſte hatten nur einige Papiere aufzuweiſen, ſo verloren Chade⸗Aktien auf die dementierten Kapi⸗ talerhöhungsgerüchte 11& und Goldſchmidt auf den enttäuſchenden Dividendenvorſchlag von wieder nur 5 v.., nachbem ſie zunächſt mit Minus⸗Minus⸗Zeichen erſchienen, 8,75 v. H. Das Neben⸗ einanderhandeln per Medio und Ultimo ſtörte zunächſt den Verlauf und die Tendenz war, abgeſehen von Spezialpapieren, unregel⸗ mäßig. Die anhaltende Nachfrage nach Ultimoware, verbunden mit den Spezialbewegungen, die zeitweiſe hauſſierten, ließ aber ſpäter algemin eine feſtere Stimmung aufkommen. Anleihen eher ſchwächer. Pfandbriefe ſtill und nur wenig verändert. Farben⸗ bonds ca. 145,5. Geldmarkt unverändert. Im Verlaufe der Börſe war Tagesgeld merklich leichter geworden und zum Satze von 78,5 v. H. kaum noch unterzubringen. Der Privatdiskont konnte eine Ermäßigung für beide Sichten um je auf 65s erfahren. Auch in der zweiten Börſenſtunde hielt die feſtere Stimmung unter Führung von Spezialitäten an. Anleihen erholt. Der Kaſſamarkt zeigt geteilte aber überwiegend feſtere Haltung. Die Liquidations⸗ kurſe wieſen durchweg Erhöhungen auf. Gewinne bis 15 v. H. waren keine Seltenheit. Die Spezialitäten der letzten Zeit waren bis 45 v. H. geſteigert. Auf die Ermäßigung des Privatdiskontes ließ die ſeſte Stimmung bis zum Schluß auf faſt allen Marktgebieten an⸗ halten. Die Tagesgewinne betrugen im Durchſchnitt 2 bis 5 und bei Spezialwerten bis 18 v. H. Im Deviſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark eher angeboten, der Dollar notierte 4,1805. Spanien ſchwächer, 29,05 nach 29,02 Londoner Uſance. Holland in folge der Geldverknappung geſucht, der Dollar wurde zu 2,4795 nach 2,4805 gehandelt. Verliner Jeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6/8 v. 5. Amtlich II. April 0 12. Aörtk ee in. R- M. für G8 B. G. B M. ſätze Holland. 100 Gulden 168,34 168,88 168,40 168,74 168,74 4,5 Ahe!!! 100 Drachmen 5,514] 5,526] 5,514 5,526 81,.— 10 Brüſſel 100 Belga 500 Fr. 58.33 88,45 58,34 88.48 58,37 Danzig.. 100 Gulden 81,52 81,68 81,52 81,68 81,72.5 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10,517 10,587 10,512 10,582 10,57 8 Italien 100 Lire 22,05 22,09 22,085 22,075 81, 8 Südſlawien. 100 Dinar.85.369 7,355 7,369 81. 7 Kopenhagen 100 Kronen 112.09 112,31 112,05 112.81 112,80 5 Liſſaboen.. 100 Eskudo 18,08 18.12 18,08 18,07 453.57 8 Oslo.„ 100 Kronen 111,62 111,84 111,62 111,84 112.50 5,8 Paris. 100 Franken 16,44 16,48 16,445 16,485 81,.— 1 5 Prag„„„„100 Kronen 12,378 12,898 12,376 12,896 85,08 Schweig„„„ 100 Franten 80,48„84 80,48 80,84 81,20.5 Sofia„„„ 100 Leg 3,019] 3,025 38,019 3,025 81. 10 Spanten... 100 Peſeten 70,31 70.45 70,18 70.8081, 8 Stockhom. 100 Kronen 112.22 112,44 112,21 112,43 112,50 3,5 Wien... 100 Schilling 58,755 38,875 58,78 58, 59,07 8 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 72,94 79,08 72,95 78,09 78,42 8 Buenos⸗Aires.. I Peſ. 1,786].790 1,7 1,780] 1,782 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,179 4,187] 4,178 4,184] 4,1988 ee 5 2,000 2,004] 2,000 2,004] 2,092 8,8 Karo. 1 Pfd. 20,918 20.959 20,92 20,98 20,082— Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,128 2,132] 2, 2,180 18,458 10 Londen 1 Pfd. 20,392 20.432 20,438 0,43.5 Nem Port 1 Dollar 4,1770] 4,1880 4,1765 92655.186 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,503].505 0,5025 0, 1,863 Uruguay.... Gold Peſ. 1.8211.829.821 329] 4,84 .—— “Mannheimer Produktenbörſe vom 12. April.(Eigenbericht) Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ſehr feſt, insbeſonde für effektive Ware. Von Auslandweizen iſt angeboten(alles in hfl. waggonfrei Mannheim): Manitoba 38 zu 14,907 4 14,88; Auſtral 15,25; Kanſas 2 15,50; Baruſſo 79 Kilo 14,35;(alles in RJ: Inf. Weizen 28,25— 28,50; inl. Roggen 27,75—28,25; ausl. 30 inl. Hafer 27— 27,50; ausl. 27,50—28; inl. Braugerſte 31—33; ausl. 3236; Futtergerſte 24,50; Mais auf Bezugſchein 24,50; Biertreber 18 bis 18,50; Rapskuchen 18; Weizenmehl ſüdd. 38,50—99,75; Weizenbrob⸗ mehl 30, Roggenmehl 60—70proz. 38,50— 89,50; Weizenfuttermehl 173 Weizenkleie fein 15; Roggenkleie 16,50. „Viehmarkt in Mannheim vom 12. April. Zufuhr insgeſamt 788 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 K Jebendgewicht in 4: 70 Kälber, b) 76—80; c) 68—74; d) f 9 Schweine, c) 56—57; d) 54—55, e) 50—52. 565 Ferkel und Läufer, das Stück 12—90. 4 Ziegen. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, laugſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. . 11. 180,0 Biel Alkal 190,0 Wicking⸗Cement 184.0 Wiesloch. Tonw. 91.— Wiſſener Metal 140,5 Wittener Gußſt. 80,80 Wolf, Buckau. 52, Peaugalf, Verein 144.5 Zellſt. Waldhof 288,0 11. Mansfeld. Akt. 129,0 Markt⸗ u. Kühlg. 171,0 Mech. Web. Sind. 245,0 243.5 Mez Söhne. 68,— Miag⸗Mühlen. 142,0 Mig& Geneſt. 148.0 Motoren Deutz 82,28 Motoren Mhm.—.— 11 Hebbarb Textil 140,0 ISelſenk. Bergw 187,0 IGelſenk. Gußſt.—. Jenſchow& Eo. 101,0 Serm Portl-Z. 214.7 Jerreshei. Glas 182,7 JGeſ. f. elkt. Unt. 289.0 Gedrechoedhardt 160.0 IGoldſchmidt T. 118.3 Mühlheim Berg. 1219 Goerg F. B...,, Neckarſulm Fhez 57,15 5 Jothaer Wagg.———.— TNordd. Woll. 210.0 Gritzner Maſch. 134,5 Toberſchl&. Bed. Grerftw. Mh. 5%———, IOberſchl. Koks. 5 Geb. Großmann 93.— 90 1 rents 80 8 Grüns Bilfinger 181 0 Gruſchwiz Textif 1075 Ibbönie Bergb. 99.75 Rathgeb. Wag. 86 acketzal Draht 83.— Reisholz Papier 8 0 alleſche Maſch. 180,0 IRdbein. Braunk. 2922 ammerſ. Spin. 1 0 Rhein Chamotte 84 ann. N. Egeſt. 82, Rhein. Elektriz. 159.2 ann. Waggon—— Rheinfeld. Kra 181.7 anſa Aloyd.... Apel, Maſch. ed. 22 .⸗Wien Gum. 68. ITRheinſtahl 150,0 arkort Bergmk. 27.— ITatgenania Ch. 889 Ibarven Bergb. 170,0 1Klebeck Mont. 1477 Hartm. Maſchin. 28.— IRomb. Hütten Hedwigshütte 108,0 Roſitzer Braunk.——— ee e 1e 1180 Rüiclaerüwerte 9 5 i erg Led. 0 1 6 St. 1480 IHohenloh.⸗We. 98,.— 1 Phil. Holzmann 156,2 orchwerke„. 110,5 Humboldt Mſch IIlſe Bergbau. 278,5 2 Judel 2 Ce. 126,0 Gebr. Junghans 65,25 Kahla Porzellan 118,7 Iftaliw. Aſchers!l 178,71 Karlstr. Maſch.—.— Jr C. M. Kemp. Klbcknezwerke. 121,5 C. H. Knorr. 186,0 Kollm.& Jourd. 83,50 Gebr. Körting 81,75 81,75 Koſtheimer Cell.—.— Kraußéecie, Lok.—,— Krongrinz Met. 130,0 KRyffhäuſ.⸗ Hütte 75.— Isahmeget& Co. 175,2 Laurahütte 8 Linde s Eism. 180 Lindenberg. ICarlsindſtröm 450,0 Lingel Schuhfad. 66. IStnte& Hoffm.—.— IS. Loewe& Co. 264.0 C. Lorenz. 101,7 Loth. Portl. Cem. ,. Magirus.-G. 47 Adler Kali Diamond. 17585 r ochfregu⸗*„ 0 145,5 145 Heterab. It. Fb. 2,45 2, Ronnend—˖—.— e Iman Sa„ 18 Phosph. 48,— „***ö 90. a) Reichs= u. Staats pap. Dun Ablöſgſch 1 52,— ane dlastösges. 10.88 85 9 6% Rei anf. f 87,50 Goldanleihe. 95,4085, 5% B. Rohlenanl. 11.80 % Urß. Kaltanl..45 6. 10% Mh. Stadtz8 108.0 88 8 855 TRütgerswerke 102.7 Sachſenwerk. 128.0 ISalzbetfurth. 276,0 Sarotti. 182,2 Scheidemantel 26,75 . TSchuderts Salz 380.2 5% Roggenwert. 9,75 5% Roggenrentb 8,21 8% Baudſch. Rog 8,30 5 b) Ausl. Rentenwerte. — 8¼ Mexikaner 40.— 4% Oeſt. Schatza.. 88 4%„ Goldrente 84.50. 4%„ conv. Rte,.15 108,0 4/8„ Silberrte.60 4775 6.„Papierrte.— ee 4% Türk. Ad. Anl. 10,28 %, Bagd.⸗Eiſ. 1 13,. 2 9 11 12, ere 8 ——, Bolle„ 5 Los 27,— 27, 6%%USt. 1913-.. 4%% 1914 4%„„ Goldrte 25,10 5 8 ur. 96.— 5/0. Stb alte 98,.— 8% De. UX S .0% Oe. Goldpri. 200% Sdöck. 6. B. .60¼„ neue Pr.- 3%„ Obligat.. 4%% Unat. Ser. I 18, 80 43. 17.90 Stoehr Kammg. 219.7 Stoewer Nähm 45,50 45 Stolberger Zink 195,0 Südd Immobil. 108,2 Teleph. Berlinei 61, ThoerlDOelfab.. 96,97, Tietz, Leonhard 280,0 Transradio. 146.0 Unionwerk Mſch 119,7 Varziner Papter 144.7 0 Ver..⸗Frkf. Zu. 89,75 80,.— Ver. Chem. Eharl 158,0 e Glanz 744.5 8 Schuhf r 48 280 1B. Stahlwerke 9715 VStahl. v. d. Zyp 221,5 2 Ver.⸗ Ultramarin. 153,5 Vogel Telegraph. 89.— Boigt es Hgeffner 182.0 —— Bogtländ Maſch. 70,14 Wanderer Werke 187.0 8 1 11. J 12. 11 J 2.. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeltung 2CCCCCTCTTCCCTCTCTTCCCTCCCC 85 1 ilper tmat.—.— 90, 5 pier—— Ver. deutſch. Oelf. 71.71. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück 8: u. M. 01189 l N. 79 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurfſe während ſich die mit. verſehenen Feten 0 9 Ff. aße af 95 30 8 1 888—.——— e JV I..— 18,— Porzellan Weſſel 28.— 27.„Zellſt. Ber 5 f Mannheimer Effektenbörſe vom 12. April Pngbens Sz.—— ee Rein. GesgSeh 91.— 5. Bol e.8. 60 Kamm. Kaiſersl.————Iheinelekt. S. A 165.5 160,0] Joigt Haff. St. 178, 178,0 Bab. Bank 1880 570 Dad ufer gam 2470 2440 Zarler! Maſch 15 35 Saler. fesch.———— gb. Kaſch zend. 21.— en — 22„ 1 5„ 1 A N 1 7 2 oe..—— Sentiment Lee. 185188 8 b. Kreer„880 des o gien ch Adee. 7080 108.0 Nich denten 6680 Maus i greptan 137.5108 o Ab. Gisela. 28 7280 Nannb. Nerſich. 85.5 188.5 Mann Surat 28.—28.— Kusan:Sgedts 1682 168.2 Niedinger Rasch.—. Ten. Waldh. St 286,0 296, 7 98s. Digtang 1330 122.0 Sbercb. Berſich 188.5 188.5] Nes ariuien orb..57 2 0 80 a 0 0 0 555 5 Süldd. Disconto 133.0 184.0 41 Selin. J6.—- 16.— Fit da 8 1450140 0 Kenna be, ld. gern. Noeber, b. 170(185 Sreiverkehrs Rurſe. .-G. f. nd. 78.— 78. Portl. gem Heid. 149,. ee e 1 e 5 Durlacher Hef„149.9 149,90 Srown, Bop. E. 180,0 155.0] Rh. Elektr. A. ⸗G. 181,0] 180,0 TLahmeyer Eo. 178,0 175,0 1 Rüttgerswerke 102,0 101.2 8582. Zleintein ieh 1s. 0 18.0 J. G. Jarden 285,0 2800 Nheinmüßlenw. 140.0 140.5 Lech Augeburg 121,0 120,5 Schlinge d. 558.—.——,— Rastatter 28* Su wigeh eu. 282.0 482.0] Mbenania: 8,— 88,50 Wanß 4 Freytag 139,0 185.0 Federwerk Rothe———.—, Schnellpr. Frkt. 74.— 74.— eee Schwartz Storch. 170,0 173,0] Gebr. Fahr.. 52.— 84.— Sad zaldöf, 207.0 204.0 Sudwigsh. Walz. 129,0 128.0. Lackf. 124.0 124,0 Ufa...—90.— Werger Worms 170,0 170,0] Peutſche Sinol. 268.0 285,0. 4 140,0 Lutz Maſchinen..—.—Schuckert, Rrög. 187.0 188.0 Zuß ſche Induſt.——. 8 W 1075 86,50 Feſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke. 119.0 118,7 Senda,.25 D. Ant Abts faſch. 18.80 16,55 Frankfurter Börſe vom 12. April 212 8e Le 1 Paal 7 18 d Sah 4 92 88 3 8 ne... Südd. t 8% Ng. Stadt. 15 88.— 85,— Bau- Allien. 3 789,0 159.0 Baß. Sieg 9 Miag, piübch. 1487 148.5 Sed S Je.=S pclopfz 8750 88,— f n. Spies 6— ns St.⸗A. 58.50 88.50 Sid 8285 138.5 139.5 8% S Gldpf 9 98,7586, 75 Nabg edke. 25751803 Tela geate. 178,0 179.0 PS 5 F 18870 130 Nteren Denz 68— 64, Südd.. 5% Schug. 00.50.50 Aas Bank. 181.5185 Tan erskes. 109 130.0 JSergn Kleku..0 182,0 Nioter. Oberurf.———.—, Triest. Befig.-—— 40% D. Schußg.“———.— Dankf. Brau. Id. 191,0 183,5 5 5 3 1 191——— 5 5 7 8 5 g Bayr. Bod. Er B. annesm„K. 180,„1 Drem.⸗ 5, Saur Sup u. Wb. 188.7 15,0 fPtansfeld Akt 128.5 129.0 Ci, Brock...-. 88.25 88.— Berliner Börſe vom 12. April e e e e e e Destin, adele Allen, ger Wes, 29 Berliner Hand. 285, N„Min. A 2,— 45. 170, em. 3 Jem ae Feige 38 ages s kedene, Berge. 10070 30.e Shane Kue 1180 aſtrie⸗„ Leneord. Spina, 440,7 160.2 1 Dara k. Nö. 2250 248,0 Nein Braunk. 293,0 283,0 Chem. W. Albt. 101,0 108.5 Sank f. Brauind. 190,5 187,5] Aceumuldtoren. 188,5 168.2 Talaler Benz. 82.25 90,80 IJCCCCCCCCC0CCCCc Deutſche Dan 9 8 5 0 ant f. e 5 8 25 2 5 188 ). ͤ o/ D. Ueberſee⸗Bt. 105.„ im. Iom. u. Privib. 182, 5 anderwerk 66,— 68.— e . 110 1280 Crausport⸗Alelien. e 3 5 5 5 85 5 1850 150 55 3 5 2 5 5 Disconto Gef. 8 8, 1 f— eutſche Bon. 5 mmendf. Pap. 214,. 5* 5 1 dresdner Ban 184.0 184.) Schantungbahn..40. 8 2.— Heutbersee Bt. 208.9 108,5 Angle, E. Guan.—. e n 8 71 5 Arkfrt. Hyp⸗Bk. 140,7 148.0 THa pag. 182, 188½ Bullld-Rat Dürr 5 Discontc mm. 151.5 151,5 Anhalt. Kohl..—.— 88,50 Dauſche NB Metaſl u. MG. 183,5 182.2 INordd. Sloyd. 151,7 154,0 Eiſen Kaiſersl. 28,50 5 75 Dresdner Bank 153,5 155,0] Annener Gußft.—— 1001 52 Mee. 58.— 40.25 1 Ritzeld. Cd B. 218,5 214.5 Oeſterr.. Ul. St. B.—.. IElekte Sicht u. K 227.0 225.0 tun add. 21510 1140 Uu e 108.0 1070 TDoſche e alt. 288.9 250.5 Nürnberg. B. ⸗B. 1800 486,0 Baltimor.& bis 118.7 119.0 Elf Bad. Wolle.—. TOlitteld. Kredb. 218.0 214,0 Auge b. N. Maſch. 109,0 107,0 5 1 8 n Deſterr Ed. Anſt. 36.80 87.—. 5 88.—.— Seſterr. Greditek 87,— 88,75 Halt Maſchin. 13575 188.0] Deutſch. Eiſenb. 90,— 89.— Rite Fort 7550 128 Induſtrie⸗Aletien. Senger Unten 08.. Neg. ur. 1800 1843 Jarncg-Meguim 28,28 28 Donneremardh.—.——.— 9220 95 355 18445 89 Eichb.⸗Mann.- 235,0 275,0 C5 inger Maſch. 88.10 84.— 5 Credit. 124,5 1250 der* le. 0 1 Fürkvooerte 280 88 11 94. 1„* 2.* 0 75 2 7 4 5 9 2 1. dü— N d. Kempf⸗Stern. 128,0 178,0 Ettling. Spin. J. 235,0 285.0 Süddeutich. Dis. 184.0 185.0 Berl. Gub, Hut. 859,0 355.0 Tonztgerdei 1267 12572 8 00 5 W158. 254,0 115 ee 7950 1350 8* Poren ad. 20. N 8 erh. Bind.. 102, 2 ansport- tien. Berlin Maſchb. 1810 131,2 Elektr. Lieferung 172,0 172 5 5— Schwartz ⸗Storch 143,012.09 89. G Farben 259,2 289.2 5 Bing Nürnberg—.——.— Titer Licht 2287 22875 Mannd Ber ⸗G.—.——— Werger. 172.0 17,0 eren 52,80, 1. Reichsbahn 1 IBochum Guß.—.——.— Emaille Uurich 14,1514. 15 Frankf.. Berſ. 188.0 188,0 Adt. Gebr. 50.— 30. Jalt Guig eis. 130,0 128.9 Schantungbahn. 1105 Seb Böhler 86.———— Enzinger⸗Union 49.50 49,85 ber. Ber. 182.0 182.0 f. 280.0 230.0 3 Jetter 88, 88.30 Alg. Lok u Str. 118.3 218,5 Braunk. u. Brilet 17 017850 Eſchw. Bergwerk 204.0 202,0 Irtf. R. u. Mitv.—— 1880 Adler 14 80.30 90.25 Jrtf. Pok.& Wit. 79. 78,50 Aachener Rleind.. Br.⸗Beſigh. Delf. 63,— 68.25 J TA. C. G. St.- A. 168.7 165,5 Juchswaggan... Südd. Eiſensahn 40.— 40.— Brem. Stolen 5 adler Lista Go. 127.1187, Bergwerk ⸗Aletien. Aſchaff. Suntp. 158,0 158.0 IGoldſchmidt T. 117,0 108.0 8 8 2 19.9 Bremer Vulkan 143,8 143.7 J. G. Farben. 259,5 250.0 Aſchaff genſtaff 184.0 1600 Zrißner d Put 185,0 1885 I Heuiſch Außer. 18.5 Sremer Wolle 230.0228 Fan e 80 ochumer Guß e e e Seinen n. le e e ee 2 2220 Brown, Bon. Kc. 1570 48.0 JFelten& Guil. 128,2 127,7 Iuperus Siſen a8.— 88.— Baßndd.Darmſt.———.— Grün, Bilfinger 178.0 182.5 15. Südamerika 21,8 222,0 Buderuseiſenw. 92.35 97,25 N. Fristen 113,5 112,0 f ñð.. 208.0205, ad..— 8—— ordd. Lloyd. 135, 5 We, 8 801188 88 esd. Sur. Lad 45 Vermeer. Hfröl r Pain Edbefeig. 25 8 18,45 Ser. Schenk: f. W agg. 1. 50.— 25,50 * T Nennsamann 180,0 Beſer. fir Sef% ede Benz⸗Motoe 8% Mh. Stadt. 26 95,.— 85, 0 5 * * * 4 8 f Donnerstag, den 12. April 1928 Das grüne Monokel Roman von Guido Kreutzer „Nün aber ging das auch nicht mehr. Nun blieb er allein hier mit dem Präſtdenten. Und deſſen vierſchrötig wuchtende Geſtalt ſperrte ihm den Weg zur Türe. Was jetzt geſchehen würde, ließ ſich nicht ausdenken. Ir⸗ gend etwas Gräßliches mußte es ſein; etwas, wovor den Menſchen, die es nachher hörten, der Atem ſtockte. Denn Hoſeg Bruce war eine nur durch ſeinen kalten Verſtand ge⸗ zügelte Urkraft. Was aber, wenn dieſer Verſtand verſagte? Wenn der Vulkan ausbrach, der tiefſt in der Seele dieſes Rieſen ſtändig auf der Lauer lag? Dem Präſidenten des „United Oil Truſts“ war ohne weiteres zuzutrauen, daß er, 9 alle anderen Argumente verſagten, mit einem einzigen Fauſtſchlag einen Menſchen zerſchmetterte. Oder ihn ſonſt irgendwie vernichtete—— John Sherwood ſtand in ſchwacher Deckung hinter ſeinem Stuhl und maß mit gehetztem Blick die Entfernung zwiſchen ſich und dem da drüben, deſſen niedriger Helot er war und den er in dieſer Stunde doch, aus dem Bewußtſein der eige⸗ nen Schwäche heraus, glühend haßte. Was brachten die nächſten Sekunden? Was geſchah jetzt.. Der Uſurpator der Newyorker Wallſtreet war reglos Ait bis die Schritte des Georgiers draußen er⸗ oſchen. Nun hob er den maſſigen Schädel, ſchien erſt jetzt zu be⸗ merken, daß dies Nichts von einem Individuum da noch immer wagte, die gleiche Luft mit ihm zu atmen. Seine bleifarbenen kleinen Raubfiſchaugen glitzerten zwi⸗ ſchen ſchweren Tränenſäcken auf— tückiſch, eiſig, rachgierig. „Nun zu Ihnen!“.. und das war das Schrecklichſte: dieſer unbewegte monotone Klang ſeiner Stimme, als ſtände gar kein lebender Menſch vor ihm, ſondern er ſpräche in die Luft hinein.„Wir haben uns heute zum letzten Male geſehen. Sie tauchen ſpurlos unter und ſorgen dafür, daß ich nie mehr an Ihr Vorhandenſein erinnert werde.“ „Miſter Bruce, ich..“ „Ihre Rolle als einer meiner Handlanger iſt ausgeſpielt. Worauf es ankommt, weun man für mich arbeiten will, haben Ste entweder nicht begriffen oder nicht zu meiſtern vermocht. Damit entfällt Ihre fernere Exiſtenzberechtigung.“ „Miſter..“ Jetzt geſchah es, daß der Präſident dem hinter dem Stuhl Stehenden einen Schritt nähertrat. „Erinnern Sie ſich: als ich Sie anfangs dieſes Jahres nach Florida auf meinen Landſitz kommen ließ, da ſagte ich Ihnen:„Dieſe Aufgabe teile ich Ihnen zu. Erfüllen Sie ſie, aber laſſen Sie mich nie die Mittel wiſſen, mit denen Sie es tun. Mich intereſſieren Ergebniſſe, nicht Entwickelungen.“ Zehntauſend Dollar erhielten ſie als Handgeld, weitere neun⸗ zigtauſend Dollar waren Ihnen für den Tag zugeſagt, wo der Vertrag zwiſchen dem United Oil Truſt und der Geor⸗ giſchen Republick unterzeichnet ſein würde. Was aber taten Sie ſtatt deſſen?“ Der andere bewegte die Lippen. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] „Sie ſind kein Mann, ſondern ein Narr und ein Lump. Ein Narr, weil Sie mit tölpelhaftem Ungeſchick ſich von einer Frau wertloſe Makulatur aufſchwatzen ließen, die Sie mir triumphierend nach Southampton entgegenſchickten. Und ein verwegener Lump, weil Sie meinen Namen in eine ſchmierige Diebſtahlsaffäre verwickelten.“ Sein Gegenüber ſtammelte: „Aber Miſter Bruce, Sie wußten doch ganz genau, auf welchem Wege allein Ein paar Worte weiter— und ein Fauſthieb zwiſchen die Augen hätte ihn vielleicht zu Boden geſchleudert. Der Präſtdent war auf ihn zugeſprungen und hatte halb die Hand gehoben. Sein Atem keuchte wie ein Blaſebalg. Im nächſten, im allernächſten Moment mußten die Scharniere ſich lockern und die Dämme brechen. „Wenn Sie es wagen ſollten, Ihren Satz zu vollenden, N Sie, fünf Minuten ſpäter verhaftet!“ keuchte er. Der „VBerhaftet— Frank Mecsornick!!“ Ein abgeriſſener röchelnder Aufſchrei brach von den Lip⸗ pen des, der ſich John Sherwood nannte. Mit beiden Händen griff er an die Schläfen und wich einen Schritt zurück. Seine glaſigen Augen verfingen ſich in dem erbarmungsloſen Blick des Milliardärs. Deſſen tobende Erregung verebbte ſchon wieder. „Well,“ ſagte er, und die Worte ſchnitten wie ſchwirrende Peitſchenhiebe,„daß Sie Frane MeCornick ſind, weiß ich nun auch. Nicht durch Zufall, ſondern weil ich doch mal feſtſtellen wollte, was eigentlich hinter Ihnen ſteckt. Zwei Tage, bevor ich nach Europa abfuhr, hatte ich meine Information. Aber da war es bereits zu ſpät, die Verbindung mit Ihnen zu löſen. Außerdem bin ich kein Handlanger der Polizeibehörden in Montreal, New Orleans, Sidney, Berlin, Bukareſt und Madrid, von denen allen Sie gefucht werden. Ich hätte Ihnen ſogar Ihre neunzigtauſend Dollar auszahlen laſſen, wenn Sie Ihre Arbeit ehrlich erledigt hätten. Denn als ich mein Ab⸗ kommen mit Ihnen ſchloß, hatte ich von Ihrem Doppelleben keine Ahnung, ſondern kannte nur den Miſter Sherwodd. Dieſe Verſion würde auch in Geltung geblieben ſein bis zur Unterzeichnung des georgiſchen Vertrages. Nun kann von den neunzigtauſend Dollars keine Rede mehr ſein. Im Gegenteil.“ Er wies mit dem Kopf nach dem Tiſch. „Tun Sie Ihr Aktenſtück in die Mappe zurück und nehmen Sie es wieder an ſich. Ich habe damit nichts zu ſchaffen.— Ste werden aber mich jetzt in meine Zimmer hinaufbegleiten. Keiner meiner Sekretäre wird zugegen ſein. Nur wir beide allein. Denn nun haben wir noch ein Privatgeſchäft zu erledigen.“ „Ein Privatgeſchäft?“ „Ich werde Ihnen ein Schriftſtück diktteren, das ein Be⸗ kenntnis Ihrer geſamten Straftaten enthält. Sie werden es eigenhändig ſchreiben und mit Ihrem wahren wie vorgetäuſch⸗ ten Namen unterzeichnen.“ „Ich— muß— ſelbſt „Weigern Sie ſich, ſo ſind Sie binnen fünf Miuuten ver⸗ haftet. Sonſt bleibt die Sache ein Geheimnis zwiſchen uns. Von dieſem Schriftſtück wird ſolange niemand erfahren, bis Sie es etwa wagen ſollten, bei einer Ihrer künftigen— Transaktionen mich als— Referenz anzugeben. Damit ſind 2 Dee N 2 N— DN 7. Seite. Nr. 171 Sie ein toter Mann Nehmen Sie die Mappe und Ihr Aktenſtück und kommen Sie. Ich habe nur noch zehn Minuten Zeit. Und heute nacht werden Sie aus Brüſſel verſchwinden. Der Mann, der Hoſea Bruce folgte, hatte die blaufahle Bläſſe eines Abgeſchiedenen., Im ſelben Motten aber, als ſie das Veſtibül des Hotels durchquerten, um zum Lift zu gelangen, ertönte aus einer etwas abſeits ſtehenden Gruppe der ſchwache Aufſchrei einer Frauenſtimme.„ 5 Weber Hofea Bruce noch der Mann, der Megornick hieß, achteten darauf. Denn gerade ſchloß ſtch die Fahrſtuhltür hinter ihnen. 1 5 „Was haſt du denn?“ fragte John Kerridge erſtaunt. Doch Gerrit Glynn gab nicht ſofort Antwort. Mit. über⸗ weiten Augen ſtarrte ſie dem aufwärtsſchwebenden Lift ſo lange nach, bis er hinter dem Treppenabſatz des erſten Stock⸗ werks verſchwand. Dann atmete ſie tief auf und warf „Weißt du, wer das war, John?“ „Wen meinſt du denn?“ 55 „Den zweiten der beiden Herren, der zuletzt den Lift be⸗ trat. Dieſen überlangen, hageren Menſchen, mit dem bleichen Geſicht, der in ſeinem Aeußeren irgendwie eine prägnante Aehnlichkeit mit dir hat.“ „Ueber den biſt du ſo erſchrocken?“ 27) erregt den Kopf herum. a. 5 „Da kann ich Auskunft geben, Madame“, verſetzte der Fürſt Uwaroff.„Denn mit dieſen beiden Gentlemen hatte ich vorhin jene Verhandlung, in die Ihr Herr Vetter durch ſeine Mikteilungen eingriff: der weißhaarige Rieſe war der be⸗ rühmte Newyorker Milliardär Hoſea Bruce, und den anderen Herrn ſtellte er mir als einen Miſter Sherwood, ſeinen Mit⸗ arbeiter, vor. Letzterer übrigens iſt es, der von der Braut eines Botſchafters im Berliner Auswärtigen Amt das ent⸗ wendete Aktenſtück erhielt.“ Die Deutſch⸗Engländerin proteſtierte entſetzt: „Durchlaucht— das iſt— unmöglich!“ 5 „Ich vermag nicht zu beurteilen, Madame, weshalb das unmöglich ſein ſollte.“ 5. „John“, ſagte das Sportgixl auſgelöſt,„wenn dieſe Mit⸗ teilung tatfächlich zutreffen ſollte, dann befindet ſich Chriſta in der Hand eines ſkruppelloſen Schwerverbrechers.“ John Kerrtioge witterte Morgenluft.. „Mir ſcheint, Kleine, du haſt uns intereſſante Geſchichten zu erzählen. Wir waren gerade im Begriff, zu Francois auf⸗ zubrechen. Aber unſer Sbuper läuft uns nicht davon. Wenr es Ihnen recht iſt, Durchlaucht, dann nehmen wir dort drüben die kleine Sofaecke, und Miß Glynn berichtet uns, worum es ſich handelt. Weil doch unter Umſtänden ſchnelle Eutſchlüſſe notwendig ſein könnten.“„„ „Unbedingt ſind ſie notwendig. Welch ein Glück, John, daß du mich aus Amſterdam mit hernahmſt. Vielleicht werden wir der armen Chriſta doch noch helfen. Du mit der Autorität deines Namens. Kommt in die Ecke. Ich erzähle euch. Es iſt nur eine ganz kurze Story.“. Schnell ging ſie voran. Vermochte kaum die Zeit zu er⸗ warten, bis die beiden Herren rechts und links von ihr Platz genommen. Fortſetzung folgt.) N ſtumm 2 In. Jerbkentlehenumn dür dan gemtenn Zum Zwecke der ee der An⸗ grenzer zu den Koſten der iu Ausſicht ge⸗ nommenen Herſtellung der 9 a] Voltaſtraße zwiſchen der Rheintalbahn und der Floßwörthſtraße, b] Heiurich⸗Hertzſtraße von Strecke FF 1 ed— E Patente verwertet i. Ausland günſtig u. ſchnell. 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