4 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder dürch die Poſt monatlich R⸗M. 3. 91 1 Bei entl. Aenderung der wittſchaftlichen Verhältniſſe Nach. forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17500 Karlsruhe gupt⸗Geſchäftsſtelle E 6,2. Haupt⸗Nebenſtelle R.46. Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm. Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfg. 1928 Nr. 174 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolbneltelle für Allgem. Anzeigen 940 Net Retlamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Recht Sithere Nollandung der„Bremen“ in Neu⸗Sthottland-Die Flieger wohlbehalten Endlich Gewißheit Newyork, 14. April. Nachdem bereits gegen 3 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit von verſchiedenen Seiten Funkmel⸗ dungen eingetroffen waren, nach denen die„Bremen“ ſüd⸗ lich von Labrador zwiſchen Kanada und Neufundland geſichtet ſei, gab kurz nach 4 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit die Radio Marine Corporation die Beſtätigung, daß die deutſchen Ozean⸗ flieger f a auf der Greenley⸗IJnſel in der St. Lorenz⸗Bai notgelandet ſind. Das Flugzeug wurde bei der Landung leicht be⸗ ſchädigt. Die Flieger ſind jedoch wohlauf. Die Flieger hatten nicht die gewöhnliche Dampferroute nach Amerika genommen. Jufolge der Wetterlage hatten ſie eine nördlichere Ronte vorgezogen. So konnten ſie auch von keinem der gerade auf der Ueberfahrt befindlichen 26 Dampfer auf hoher See geſichtet werden. Kurze Zeit nach dem Abflug von Irland hatte ſich das Wetter in der Mitte des Ozeans ſehr verſchlechtert. Sie müſſen durch Nebel, Regen 8 Nordweſt 400 Km. von ihrer Route abgetrieben worden e London, 14. April.(Eig. Ber.) In London ſind heute früh Funk meldungen eingegangen, die übereinſtim⸗ mend besagen, daß die„Bremen“ bei Greeuley⸗Island im Schuneeſturm notgelandet ſei. Die Inſaſſen befänden ſich wohlauf. Ein Telegramm Hünefelos Re wur k, 14. April. Direktor Schröder vom Nord⸗ deutſ chen Lloyb erhielt folgendes Telegrümm: Sichere Zwiſchenlaudung auf Greenley Island Strait of Belle Island notwendig geworden durch Breu n⸗ ſtoffmangel, der infolge ſtarker während des Fluges ein⸗ ſetzender Gegenwinde verurſacht wurde. 55 ö Baron von Hünefeld. 5 Weitere Einzelheiten Die Flugdauer der Bremen“ wird auf authentiſcher amerikauiſcher Seite auf 40 Stunden geſchätzt. Die Landung auf Greenley⸗Island geſtaltete ſich 3 außerordentlich ſchwierig. da alles in Schnee und Eis lag. Die Flieger mußten mehrere Stunden über der Inſel kreuzen, um einen geeigneten Lan⸗ dungsplatz zu finden, bis ſie ſich dann wegen Benzinmanagels zum Niedergehen entſchloſſen. a Fräulein Junkers ſtartet heute morgen von Ney⸗ vork mit dem Junkers⸗Mechaniker Melchior, um die„Bre⸗ men“, vorausgeſetzt, daß die Beſchädigungen nicht ernſter Natur ſind, an Ort und Stelle zu reparieren und die Ozean⸗ flieger im eigenen Flugzeug nach Newyork zu leiten. Der deutſche Botſchafter hat einen Willkommengruß an die Flieger erlaſſen, worin er zum Ausdruck bringt, daß die Flieger Wind und Wetter getrotzt und den Ozeanflug glücklich beendet hätten, ſo daß durch dieſe Leiſtung die beiden Völker wieder einander näher gekommen ſeien. An Hauptmann Köhl richtete er einen be⸗ ſonderen Willkommengruß und hofft, ihn bald in New Pork begrüßen zu können. 5 Hauptmann Köhl wird morgen in Amerika ſeinen 40. Geburtstag als den ſchönſten Tag ſeines Lebens begehen können. V 2** Die Lage von Greenly Island Greenly⸗Island iſt eine kleine Inſel am Eingang der Strait of Belle⸗Isle an der Nordweſtküſte von Neu⸗Fundland. Zehn Meilen von Point Arrow entfernt. Es befinden ſich auf ihr große kanadiſche Fiſcherei⸗Niederlaſſungen. Die Süd⸗ küſte iſt ein kahler Felſen. Die Inſel hat 73 bis 85 Fuß hohe Hügel. Auch die Nordküſte iſt felſig. 0 Die große Handelsfirma Job Brothers in St. Johns (Neu⸗Fundland), die eine Station in Greenly⸗Island beſitzt, erklärte, die deutſchen Flieger würden reichlich Lebensmittel und bequeme Unterkunft auf der Inſel finden. Das Mißverſtändnis der angeblich geglückte! Landung iſt nunmehr aufgeklärt. Im Laufe der letzten Abendſtunden waren zahlreiche Funkſprüche aus Amerkka eingetroffen, die vun einem günſtigen Verlauf des Fluges von Neuſchottland aus entlang der amerikaniſchen Küſte zu berichten wußten. Wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, haben die auf den nord⸗ amerikaniſchen Flugplätzen ſtationierten Flugzeuge deutſcher Herkunft und namentlich die Ju ukersmaſchin e, mit der 4 her nur den Deutſchen Ein deutſcher Sieg Nachdem nicht nur das deutſche Volk in allen ſeinen Schich⸗ ten, ſondern auch die ganze an dem Amerikaflug intereſſierte Welt alle Stadien der Begeiſterunga und der Enttäuſchung hat durchleben müſſen, iſt die Kunde von der Notlandung eine Er⸗ löſung von quälendem Druck. Mit ſtolzer Freude be⸗ grüßen wir den herrlichen Erfolg der deutſchen Flieger, der auch dadurch nicht verringert wird, daß es ihnen nicht gelungen das Mitchiel Field zu erreichen. Das Bleibende und nunmehr in der Geſchichte der Flugfahrt Unvergeßliche iſt die Ueber⸗ win dung des Ozeans vom Oſten nach dem Weſten. die bisher keinem geglückt iſt. Auch Lindberah und Chamberlin. denen der Flug vom Weſten nach dem Oſten gelungen war. ſind zu Schiff über das große Waſſer zurückgekehrt. Aber auch die Totenliſte der Helden, die es in kühnem Wagemut unter⸗ nahmen, von Europa nach Amerika zu fliegen, weiſt bisher 17 Namen derer auf, die ihr kühnes Unterfangen mit dem Le⸗ ben bezahlen mußten. Um nur einige zu nennen: Am 5. Mai 1927 ſtiea die franzöſiſche„Goliath“ mit Saint⸗Roman. Petit und Mouneyres zum Fluge nach Südamerika auf, am 8. Mai 1927 der„Weiße Vogel“ mit Nungeſſer und Coli zum Ozean⸗ flug, am 31. Auauſt„St. Raphael“ mit Hamilton. Minchin und der Prinzeſſion Löwenſtein zum Ozeanflug, am 7. September „Old Glory“ mit Bertaud, Hill und Bayne zum Ozeanflug, am 8. September„Six John Earling“ mit Tully und Matcaffe zum Ozeanflug, im Winter die amerikaniſche„Dawn“ mit Mrs. Grayſon und Omdal zum Ozeanflug, am 14. März 1928 die„Endeavour“ mit Hincliffe und Mrs. Elſii Makay zum Ozeauflua. Unter dieſen 17 ſtand bisher gottlob kein deutſcher Name. Ein gnädiges Geſchick hat es gefügt, daß die beiden deutſchen und der iriſche Flieger dieſe Liſte der Tapferen nicht fortzu⸗ ſetzen brauchten. Darum iſt unſer Herz mit Freude erfüllt, daß das tollkühne Wagnis— denn das war es in der Tat!— geglückt iſt. Berechtigter Stolz auf den deutſchen Namen und deutſches Können darf heute eines jeden Deutſchen Bruſt durchziehen, wenn er ſich der Tatſache bewußt iſt, daß es bis⸗ gelungen iſt, von Europa nach Amerika durch den Luftozean zu gelangen: Eckener mit dem Lufkſchiff, Köhl und Hünefeld mit dem Flugzeug. Ihre Taten gehören fortan der Geſchichte und prangen in der Walhalla, in der die Namen aller kühnen Entdecker und Ueberwinder ver⸗ ewigt ſind. 5 85 So buchen wir nach langen Jahren wieder einmal einen deutſchen Sieg, nicht auf blutigem Schlachtfeld und um⸗ brauſt vom Grauen der Zerſtörung und Vernichtung, ſondern im friedlichen Wettkampf der Errungenſchaften von Kultur und Technik, bei denen der Geiſt ſich die Materie dienſtbar machen muß. Darum iſt der geglückte Amerikaflug auch als Zeugnis deutſchen Lebenswillens zu bewerten, der der Welt beweiſt, daß Niederlage und Zuſammenbruch uns nicht tödlich getroffen hat, ſondern neue Lebensenergien geweckt hat. d Welt! Nach ſoviel Leid und gewollter Zurückſetzung freuen wir uns des großen deutſchen Sieges! 8 Fräulein Herta Junkers am Freitag nachmittag auf dem Flugplatz Mitchellfield eintraf, zu Verwechſlungen mit der „Bremen geführt. Dies hat den Anlaß zu den vielen Funk⸗ ſprüchen über die glückliche Ankunft in Amerika gegeben. Es iſt in höchſten Grade bedauerlich, daß durch eine derartige auch vom Rundfunk— namentlich in der um 9 Uhr„An Alle!“ von Nersbeich ausgeſandten in alle Hörer verbreitete Nachricht die Oeffentlichkeit in ſolcher Weiſe getäuſcht werden konnte, daß nicht nur in Berlin, Köln, Frankfurt uſw. ſondern bis in die kleinſten Orte Extrablätter erſchienen, die Glocken läuteten und freudige Erregung in jedes Haus getragen wor⸗ den iſt. Leider iſt es nicht das erſte Mal, daß gerade bei Ozeanflügen derartige Vorgänge ſich ereignen; bei Nungeſſers und Colis Flugverſuch und bei Byrds eben geglückten Aben⸗ teuer wären die gleichen Erſcheinungen zu beobachten. Gott⸗ lob braucht nunmehr dem frohen Jubel, der verfrüht war, nicht düſtre Trauer hinterher zu folgen. In London § London, 14. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Geſtern abend verbreiteten Extrablätter in London die Nach⸗ richt, daß die deutſchen Flieger in Amerika angekommen ſeien. Die Begeiſterung der Bevölkerung war ſo groß, daß die Enttäuſchung über die Widerrufung der Nachricht ſich überaus bemerkbar machte. Nachdem heute nacht 45 Stunden verfloſſen waren, für die die„Bremen“ Brennſtoff mit ſich führte, ſchwand allmählich die Hoffnung, daß die deutſchen Flieger glücklicher als ihre Vorgänger ſein würden. Ein ſchwacher Hoffnungsſchimmer wurde in den frühen Morgen⸗ ſeünden durch das Eintreffen der Nachricht aus Neufundland erweckt, nach der die„Bremen“ auf der Greeuly⸗Inſel ge⸗ ſichtet worden ſein ſoll. 5 N So klingt heute deutſcher Ruhm über die Milchel-Jeld in Erwartung Newyork, 14. April. Bereits um 3 Uhr nachmittags Me (9 Uhr v. m. amerika. Zeit) traf das Bearüßungskomitee nach und nach auf dem Flughafen Mitchel⸗Field ein, unter ihnen auch zwei Verwandte Köhls die dieſen nahezu dreißig Jahre nicht mehr geſehen haben. Die Preſſevertreter ſuchten ſich die wenigen vorhandenen Telephone zu ſichern. Eine Stunde ſpäter waren alle Empfanasdelegationen auf dem Flugplatz anweſend. Gegen mittag ſteigerte ſich die Menſchen⸗ menge auf dem Flugplatz. Sie ſtaute ſich auf der breiten Fahr⸗ ſtraße, die den eigentlichen Flugplatz von den Schuppen trennt. Rings um den Flugplatz hatten Schutzleute mit Motorrädern in Abſtänden von ſechs bis acht Metern Aufſtellung genommen. um nach erfolgter Landung ſofort konzentriſch auf die„Bre⸗ men“ zuzufahren und ſie vor der etwa andrängenden Menge zu ſchützen, ebenſo um den Fliegern den Zutritt zum Kaſino zu ermöglichen, in dem die Empfangsfeierlichkeiten vor ſich gehen ſollten. Botſchaftsrat Kie p war ebenfalls auf dem Flugplatz eingetroffen. Die auf dem Flugplatz Mitchel Field verſammelte Men⸗ ſchenmenge begann ſich dann um.40 Uhr zu zerſtreuen, nach⸗ dem ein Offizier mitgeteilt hatte, es beſtehe keine weitere Mög⸗ lichkeit, daß die„Bremen“ in Mitchel Field landen werde. Bürgermeiſter Walker verweilte mehrere Stunden auf dem Flugplatz. Trotz der ungünſtigen Nachrichten über das Schickſal der„Bremen“ weigerte er ſich, den Glauben an dus Gelingen des Fluges der„Bremen“ aufzugeben.„Mögen auch die deutſchen Flieger, ſo erklärte er, Newyork nicht erreichen, ich fühle dennoch, daß die Flieger der„Bremen“ auf dieſem Kontinent weilen“. Später gab Bürger⸗ meiſter Walker durch den Rundfunkſender folgende Erklärung ab:„Die Loyalität und Treue der vielen Tauſend Mönner und Frauen, die hier ſeit dem frühen Morgen in Erwartung der Ankunft der„Bremen“ verſammlt ſind, iſt die ſchönſte Kundgebung, die ich je erlebt habe. Ihr Vertrauen auf die Männer im Flugzeug und ihr Glaube an die allmächtige Vor⸗ ſehung iſt ein großer Tribut an die Menſchheit. Ich perſönlich weiß, daß die Flieger kommen werden. Dies iſt mein perſönlicher Entſchluß und ich betrachte dies als meine offizielle Pflicht.“ 0 Bürgermeiſter Walker trug bei ſeinem Aufenthalt in Mitchel Field die deutſche Rote Kreuz⸗Medaille an der Bruſt. Seine Zuverſicht hat ihn, wie wir jetzt wiſſen, nicht getäuſcht. In Verlin zl Berlin, 14. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach der geſtrigen Meldung von der angeblichen Sichtung der„Bremen“ bei Neuſchottland wartete man in Berlin mit Spannung auf weitere Nachrichten. Von den Depeſchenbüros der großen Blätter im Zentrum und in der City ſammelten ſich in den Abendſtunden Menſchen an, die erregt die Aus⸗ ſichten des Fluges beſprachen. Als aber eine Beſtätigung ausblieb und ſogar Zweifel auftauchten, ob die Beobachtun⸗ gen richtig geweſen ſeien, fang man langſam an die Hoff⸗ nungen auf das Gelingen des Fluges aufzugeben. Die Stimmung ſchlug um und machte in den vorgerückten Nachtſtunden einer tiefen Niedergeſchlagenheit Platz. Die Zuverſicht ſank mehr und mehr. Um 1 Uhr nachts immer noch keine Nachricht. Nun hatten die Zweifler, die es wie immer vorausgeſehen hatten, das große Wort. Einzelne, die auf⸗ geblieben waren, um weitere Meldungen abzuwarten, be⸗ gaben ſich wieder nach Hauſe. In den frühen Morgenſtunden traf die Nachricht, daß die„Bremen“ das Feſtland von Neu⸗ ſchöttland glücklich erreicht habe und ſomit die Ozeanftber⸗ querung vollbracht habe, hier ein. Die Meldung erreichte vorerſt nur die ſpäten Nachtſchwärmer und die erſten Früh⸗ aufſteher, die ſich auf dem Wege zu ihrer Arbeitsſtätte be⸗ fanden. Ueberall wohin die Kunde drang, wurde ſie mit er⸗ heblicher Begeiſterung aufgenommen. a Doch noch Tariferhöhung bei der Reichsbahn?. Berlin, 13. April.(Von unſerem Berliner Büro) Wie das„Berliner Tagblatt“ von zuverläſſiger Seite hört, hält die Reichsbahn trotz dem Widerſpruch der Reichsregierung und des Reichstags an dem Plan der Tariferhöhung feſt und läßt zurzeit im Sinne einer ſolchen Erhöhung eine Bearbeitung ſämtlicher Tarife vornehmen. Die Reichsbahn hofft ſogar, die Tariferhöhung bereits am 1. Juni in Kraft ſetzen zu können. Sie möchte alſo offenbar noch den dies jäh⸗ rigen ſommerlichen Reiſeverkehr ausnutzen. 5 Bemerkenswert iſt, daß die Reichsbahn verwaltung ſich, um bei der Arbeiterſchaft einen Rückhalt zu finden, nachträglich bereit erklärt hat, über den urſprünglichen Schiedsſpruch der Lohnerhöhung für Angeſtellte und Arbeiter noch hinaus zugehen. Im allgemeinen Intereſſe muß gegen eine ſolche Ver⸗ quickung von Tarif⸗ und Lohnpolitik ſchärfſte Ver wah⸗ rung eingelegt werden. 8 8. Seite, Ni, 174 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe]; Samstag, den 14 Abort 1 Ein Dokument weltpolitiſ her Vedeutmg Die Antikriegspakt⸗Note der Vereinigten Staaten Bodingungsloſer Verzicht auf den Krieg? Der Botſchafter der Vereinigten Staaten in Berlin Dr. Schurman hat am Freitag nachmittag 4 Uhr dem Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen Dr. Streſemann zugleich mit dem Eutwurf eines mehrſeitigen Kriegsverzichtsvertra⸗ ges und den in dieſer Angelegenheit gepflogenen Gedanken⸗ Austauſch zwiſchen der franzöſiſchen und der amerikaniſchen Regierung eine Note überreicht, in der es heißt: Die Regierung ber Vereinigten Staaten hat, wie ſie in ihrer Note vom 27. Februar 1928 feſtſtellt, den Wunſch, den Krieg als Juſtitution abgeſchafft zu ſehen. und iſt bereit, mit der franzöſiſchen, britiſchen, dentſchen, italieniſchen und japaniſchen Regſerung einen einzigen vielſeitigen Vertrag ab⸗ zuſchließen, dem in der Folgezeit noch beizutreten jeder Re⸗ gierung und allen anderen Regierungen freiſteben foll, und der den Vertragsparteien die Verpflichtung auferlegt, untereinander nicht zum Mittel des Krieges zu greifen. olchen Mächten, die Mitglieder dez Völkerbundes, Teil⸗ nehmer der Locarno⸗Verträge oder Vertragsteilnehmer an⸗ derer Verträge zur Garantierung der Neutralität ſind, im Ange behalten werben müſſen. Meine Regierung hat ſich nicht zu dem Standpunkt bekannt daß derartige Ueberlegun⸗ gen irgendwelche Abänderungen ihres Vorſchlages über einen gegenſeitigen Vertrag notwendig machen, und iſt der Mei⸗ ö daß jede Nation der Welt unter gebührender Rück⸗ me auf ihre eigenen Intereſſen ſowohl als auch auf itreten kann. Sie glaubt außerdem, daß der Abſchluß Vertrages. der feierlich zu Gunſten der friedlichen Bei⸗ legung interngtionaler Streitigkeiten auf den Krieg Ver⸗ zicht leiſtet, durch Frankreich, Großbritannien, Deutſch⸗ Land, Italien. Japan und die Vereinigten Staaten eine ungeheure moraliſche Wirkung haben und ſchließ⸗ Lich dazu führen wird, daß alle anderen Länder der Welt dem Vertrag beitreten. Der Meinngsaustauſch der zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten ſtattgefunden hat, hat ſo einen Punkt erreicht, wo es wichtig erſcheint, wenn ein ſchließlicher Erfolg erteicht werden ſoll. der britiſchen, deutſchen, italjeniſchen und japauiſchen Regierung Gelegenheit zu geben, ſich in aller Form darüber ſchlüſſig zu werben, inwieweit, wenn über⸗ Haupt ihre bereits beſtehenben vertraglichen Bin⸗ Düngen ein Hindernis dafür darſtellen, daß ſie gemein⸗ ſam mit den Vereinigten Staaten ſich an dem bedingungsloſen Verzicht auf den Krieg beteiligen. Unter dieſen Umſtänden hat die Regierung der Vereinigten Staaten, nachdem ſie mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung über dieſes Vorgehen zu vollkommener Uebereinſtim⸗ mung gekommen iſt, mich formell inſtrniert, hiermit Ihrer Regierung den Text von Herrn Briands urſprünglichem Vor⸗ ſchlag vom vergangenen Juni ſowie Abſchriften in der Folge⸗ zeit zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten über die Frage eines vielſeitigen„ gewechſel⸗ ten Noten zur Prüfung zu überreichen. Ich bin ebenſo von meiner Regierung inſtruſert worden, Rermit den Vorentwurf eines Vertrages zu unter⸗ Preiten, der in den Hauptlinien die Vertragsform barſtellt, die die Regierung der Vereinigten Staaten gemeinſam mit der fraugöſiſchen, britiſchen, deutſchen, italieniſchen und japaniſchen Regierung, ſowie jeder anderen von ähnlichen Geſinnungen erfüllten Regierung zu unterzeichnen bereit iſt. Es ſei feſt⸗ gestellt, daß die textliche Form der Artikel 1 und 2 des vor⸗ liegenden Vertragsentwurſes ſo gut wie identiſch mit der Form der entſprechenden Artikel des Vertragsentwurfes iſt, 0 Herr Briand den Vereinigten Staaten vorgeſchla⸗ gen ha Die Regierung der Vereinigten Staaten würde ſich ſehr freuen, wenn ſie ſo bald als augängig darüber informiert würde, ob die Regierung Ew. Exzellenz in der Lage iſt, den Abſchluß eines Vertrages wie der hiermit übermittelte in günſtige Erwägung zu ziehen, und wenn dies nicht der Fall ſein ſollte, welche Aenderungen des Textes im beſon⸗ deren den Vertrag für ſie annehmbar machen würden. Der Note ſind acht Anlagen beigefügt. Entwurf des vorgeſchlagenen Vertrages (Gekürzte Faſſung.) Der Präſtdent ber Vereinigten Staaten von Amerika, der Präſibent der franzöſiſchen Regierung. S. M. der König von Großbritannien, Irland und den britiſchen Dominions in Ueberſee, Kaiſer von Indien, der Präſident des Deutſchen Reiches, S. M. der König von Italien, S. M. der Kaiſer von Japan f Haben, tief durchdrungen davon, daß ihr hohes Amt ihnen eine feierliche Pflicht zur Förderung der Wohlfahrt der Menſchheit auferlegt, beſchloſſen, einen Vertrag zu ſchließen, und zu dieſem Zwecke ihrer Bevollmächtigten ernaunt, die nach e ihrer Vollmachten die folgenden Artikel verein⸗ arten: Artikel 1: Die Hohen Vertragſchließenden exklären feierlich im Namen ſhrer Völker, daß ſie die Inanſpruchnahme des Kriegs zur Löſung internationaler Streitigkeiten ver⸗ urteilen und auf ihn als Werkzeug ſtaatlicher Politik in ihren Beziehungen zueinander verzichten. Artikel 2: Die Hohen Vertragſchließenden vereinbaren, daß die Regelung oder Löſung aller Streitigkeiten oder Kon⸗ flifte, welcher Art oder welchen Urſprungs ſie auch ſein mögen, die zwiſchen ihnen entſtehen, uie anders, als durch friedliche Mittel angeſtrebt werden ſoll. Artikel 3: Der gegenwärtige Vertrag ſoll von den in der Präambel genannten Vertragſchließenden entſprechend den Erforderniſſen ihrer Verfaſſungen ratifiziert werden und ſoll zwiſchen ihnen in Kraft treten, ſobald alle Ratifikations⸗ urkunden in niedergelegt ſind. Dieſer Vertrag ſoll nach ſeinem entſprechend den Vor⸗ ſchriften des vorangegangenen Abſatzes erfolgten Inkraft⸗ treteus ſolange wie notwendig dem Beitritt aller anderen Mächte der Welt oſſen ſtehen. Jede Urkunde über den Bei⸗ tritt einer Macht ſoll in... niedergelegt werden und der Vertrag ſoll ſofort nach der Niederlegung ee der ſo bei⸗ getretenen Macht und der anderen an ihm beteiligten Mächten in Kraft treten. Es wird Sache der Regierung von ſein, jeder in ber Präambel genannten und jeder ſpäter dem Vertrag bei⸗ tretenden Regierung eine beglaubigte Abſchrift des Vertrages und jeder Ratifikations⸗ oder Beitrittsurkunde zu übermit⸗ leln. Es wird auch Sache der Regierung von. ſein, dieſe Regierung ſofort telegraphiſch von der Niederlegung jeder Ratifikations⸗ oder Beitrittsurkunde zu verſtändigen. Zu Urkund deſſen haben die Bevollmächtigten dieſen Ver⸗ trag, deſſen franzöſiſcher und engliſcher Text gleich maßgebend It, unterzeichnet und ihre Siegel beigefügt, f Ein amerikaniſches Communigue Staatsſekretär Kellogg gab anläßlich der Ueberreichung der Antikriegspaktnote an Deutſchland, England, Ita⸗ lien und Japan ein Communiqué aus, in dem es heißt, daß der Schritt mit vollem Ein verſtändnis der frau⸗ zöſiſchen Regierung unternommen worden ſei, ohne je⸗ doch Frankreich dadurch auf den amerikaniſchen Entwurf irgendwie feſtzulegen. Die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten lege den jetzt eingeleiteten Verhandlungen mit den fünf Mächten allergrößte Bedeutung bei und hoffe ernſt⸗ lich, daß das Studium der darin aufgeworfenen Fragen von Erfolg gekrönt ſein und zu einem baldigen Vertrags⸗ abſchluß führen werde. Die Regierung der Vereinigten Staaten werde jedenfalls nichts unverſucht laſſen, um zur Löſung etwa auftretender techniſcher Schwierigkeiten bei⸗ zutragen, und vertraue darauf, daß die anderen Regierungen gleichfalls alles in ihren Kräften Stehende tun werden, um eine Einigung über den Vertragstext zu erleichtern. JJ Berlin, 14. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett wird ſich in ſeiner heutigen, vermutlich letzten Sitzung vor den Wahlen mit dem Kelloggſchen Paktvorſchlag und der Note Shurmans beſchäftigen. Eine endgültige Stel⸗ lungnahme kann natürlich noch nicht erwartet werden. Die Antwort wird erſt möglich ſein, wenn die ganze Materie ein⸗ gehend geprüft worden iſt. Prizipiell hat, worauf hier ſchon mehrfach hingewieſen wurde, die Reichsregierung dieſer bereits ſeit längerer Zeit eingeleiteten Aktion der Waſhing⸗ toner Regierung von Anfang an ihre Sympathien verſtchert. Es wird indes wohl noch eines ſehr eingehenden diplomatiſchen Meinungsaustauſches bedürfen, um die durch den amerika⸗ niſchen Vorſchlag aufgeworfene Frage zu klären. Man ver⸗ hehlt ſich in Berliner amtlichen Kreiſen nicht die Schwie⸗ rigkeiten und Hemmungen die der Verwirklichung des Paktes entgegenſtehen. Das gleiche kommt auch in den Kommentaren zum Aus⸗ druck, die ſich vereinzelt bereits in der Berliner Preſſe finden. Man begrüßt den amerikaniſchen Plan, hält aber andererſeits nicht mit den Bedenken zurück, daß dem Pakt doch ſchließlich nicht mehr als eine platoniſche Bedeu⸗ tung zukäme. Namentlich wird auf den Zuſammenhang mit dem Abrüſtungsproblem hingewieſen.„Wenn der Krieg“, ſo meint die„Germania“,„wirklich praktiſch aus den Kom⸗ binationen der Völker ausgeſchloſſen wird, ſo hat die Kriegs⸗ rüſtung keinerlei Sinn und Zweck mehr und der Abbau der ungeheuren ſtehenden Heere und die Verminderung der Flotte müßte die natütrliche Folge ſein.“ Das Zentrumsorgan be⸗ zeichnet als einen wunden Punkt der ganzen Friedens⸗ diskuſſion, der auch die Verhandlungen zwiſchen Briand und Kellogg bereits an den Rand des Scheiterns gebracht habe, die Frage, wer iſt der Angreifer und wer iſt der Angegriffene. Die„Tägliche Rundſchau“ bezweifelt, ob der ame⸗ rikaniſche Antikriegspakt dazu angetan ſei, den Frieden zu fördern, ſolange die Friedensverträge nicht revidiert und in der Abrüſtungsfrage die bisherigen Ungleichheiten nicht be⸗ hoben ſeien, ſo lange könne von einer friedlichen Entwicklung nicht die Rede ſein. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſtellt feſt, daß der Vorſchlag Kelloggs in allen nationalen Kreiſen zwieſpältige Empfindungen auslöſen müſſe. Neue Garantien Deutſchlands für die ewige Ausſchaltung des Kriegs müßten mit neuen Möglichkeiten auf friedlichem Wege die noch beſtehenden Un⸗ gerechtigkeiten aus der Welt zu ſchaffen, verbunden und von dieſen abhängig gemacht werden. Der„Lokalanzeiger“ gibt immerhin die Möglichkeit zu, daß die Aktion der amerikaniſchen Regierung einen neuen Abſchnitt der Völkergeſchichte einleiten könnte. Pariſer Vorbehalte und Bedenken V. Paris, 14. April,(Von unſerem Pariſer Vertreter) Die Pariſer Morgenblätter machen einſtimmig darauf auf⸗ merkſam, daß der Entwurf für einen Antikriegspakt, der en den Regierungen in Berlin, London und Tokio im Zuſammenhang mit der in dieſer Frage zwiſchen Amerika und Frankreich ausgetauſchten diplomatiſchen Korreſpondenz ausgegeben wurde, ausſchließlich ein Niederſchlag der ameri⸗ kanſſchen Auffaſſung darſtelle und keineswegs die Zu⸗ ſtimmung des Quaid Orſay finde. Das franzöſtſche Außenminiſterirum hätte zwar ſeine Einwilligung für die Unterbreitung dieſes Projekts gegeben, aber Hleich stein den intereſſterten Regterungen mitkeilen kaſſen, daß ihnen in nächſter Zeit auch noch ein franzöſiſcher Entwurf vorgelegt werde. 8 5 Aus dieſer Doppelſpurigkeit iſt deutlich erſichtlich, daß die Differenzen, die zwiſchen Paris und Washington in dieſer Frage von Anfang an beſtanden, im Verlaufe der diplomatiſchen Verhandlungen in ſehr geringem Maße be⸗ hoben werden konnten. An hieſtger offizieller Stelle wird in dieſer Hinſicht folgendes mitgeteilt: Trotzdem die letzte Note Briands in Amerika einen günſtigen Eindruck hervorrief ſchien es Staatsſekretär Kellogg und dem franzöſtſchen Botſchafter Clauzel nicht mög⸗ lich, einen gemeinſamen Text aufzuſtellen. Um jedoch die Angelegenheit einen Schritt vorwärts zu bringen, ließ Kellogg die franzöſiſche Regierung anfragen, ob ſie etwas da⸗ gene einzuwenden habe, wenn er bei den in Frage kommen⸗ en Großmächten eine indiyiduelle Demarche unter⸗ nehmen laſſe und ihnen anläßlich der Uebergabe der Korre⸗ ſpondenz einen Paktentwurf zu unterbreiten, dem die ameri⸗ kaniſche Auffaſſung zu Grunde liegt. Kellogg verpflichtete ſich, in ſeinem Vorſchlag ausdrücklich darauf hinzuweiſen: 1) daß die amerikaniſche Regierung den 1 auf eigene erantwortung mache, 2) daß die franzöſiſche Regierung uch ole amerikaniſche Demarche keineswegs verpflichtet iſt, 5 dem amerikaniſchen Standpunkt anzuſchließen, 3) daß 28 er en e Regierung fretſteht, den intereſſierten Mächten ebenfalls einen beſonderen Entwurf zu unterbreiten. Der Quai d Orſay gab unter dieſen drei Be⸗ dingungen ſeine Einwilligung zu dem Vorgehen Ameri⸗ kas, ließ jedoch durch ſeine diplomatiſchen Vertreter, wie er⸗ wähnt, die Ueberreichung eines beſonderen franzhſiſchen Projekts ankündigen und erſuchte die intereſſterten Regierun⸗ en gleichzeitig, in der Angelegenheit keinen endgültigen Standpunkt einzunehmen, ohne im Beſitz der fransöſiſchen Note zu ſein. 5 Der„Matin“ ſtellt feſt, daß in Wirklichkeit die fran⸗ zöſiſche und die amerikaniſche Regierung ſich nach einer zehn⸗ monatigen Kontroverſe nicht einigen konnten. an werde überall die vortrefflichen Abſichten Kelloggs anerken⸗ nen müſſen, aber es ſei anzunehmen, daß man Abänderungen an dieſem Plan vorſchlagen werde:„Uebrigens erklärt ſich die Waſhingtoner Regierung bereit, jede vorgeſchlagene Ab⸗ änderung in verſöhnlichem Geiſte zu prüfen. Die drei Vor⸗ behalte, die Briand am Schluß ſeiner letzten Note machte, er⸗ 8 ſich aus dem geſunden Menſchenverſtand. Dieſe Vor⸗ ehalte ſind folgende: 1 Das Recht der Notwehr muß gewahrt bleiben,)) der Pakt muß univerſell geſtaltet werden, 3) die Unterzeichner müſſen ihre volle Freiheit be⸗ wahren können, wenn der Pakt von einem Staat gebrochen A Die Reichsbehörden und der l. Mai Das Reichskabinett hat beſchloſſen, den Dienſt der Reichs behörden und Reichs betriebe am 1. Mai in der gleichen Weiſe wie in den Vorfahren nach folgenden Richt⸗ linien zu regeln:. 1 In den Ländern. in denen der 1. Mak als geſetzlicher Feter⸗ tag landesrechtlich anerkannt ist.(5. h. in den Ländern Sachſen⸗ Hamburg. Lübeck und Schaumburg⸗Livpe), iſt auch in den Reichsbehörden und Betrieben auf die Landesgeſetzgebung Rückſicht zu nehmen. 5 In den Ländern, in denen der 1. Mai nichtals geſetz⸗ licher Feiertag ailt, haben Beamte Angeſtellte und Ak⸗ beiter, welche zwecks Teilnahme an einer Feier am. Mat dem Dienſte oder der Arbeit fern bleiben wollen. rechtzeitia bes ihrem Dienſtvorgeſetzten um Befreiung vom Dienſte nach⸗ zuſuchen. Solchen Anträgen iſt arundſätzlich überall ſo weit zu entſprechen, als dadurch die notwendige Fortführung des Dienſtbetriebes nicht in Frage geſtellt wird. Bei der Entſchei⸗ dung über derartige Geſuche ſoll nicht enaherzig verfahren werden. Die hiernach beantragte und bewilligte Freizeit iſt bel Be⸗ amten und Angeſtellten auf den Erholunasurlaub anzurechnen. Das Gleiche kann auf Wunſch bei Arbeitern geſchehen. Wird von Arbeitern nicht ausdrücklich um Anrech⸗ nung auf den Erholungsurlaub nachgeſucht. ſo wird für die Dauer der Arbeitsverſäumnis Lohn nicht gewährt. Von der Anrechnung auf den Erholungsurlaub oder Lohn⸗ kürzung kann abgeſehen werden, wenn die Nachholung der ver⸗ fäumten Arbeitsſtunden anderweitig ſichergeſtellt wird. In den Betrieben, in denen zur Befriedigung religiöſer Bedürf⸗ niſſe an ſtaatlich nicht anerkannten Feiertagen ohne Anroch⸗ nung auf den Erholungsurlaub und ohne Lohnkürzung Zeit gewährt wird. gilt das Gleiche auch für Dienſtbefreiungen am 1. Mai. Der Konflikt in der ſächſiſchen Metallinduſtrie Die Zahl der bisher ausgeſperrten Arbeiter in der ſäch⸗ ſiſchen Metallinduſtrie beläuft ſich auf run d 1790900 bei einer Geſamtzahl von rund 250 009 beſchäftigten Arbeitern. Von der Ausſperrung einſtweflen nicht betroffen ſind etwa 23000 Arbeiter der Betriebe des Arheitgeberſchutzverbandes der Metallinduſtrie im Freiſtaat Sachſen. Dieſer wird ſeine endgültige Entſchlteßung in der Frage der Ausſperrung erſt am kommenden Mittwoch in ſeiner Mitgliederverſammlung treffen. Ferner ſind etwa 40 000 Arbeiter der Betriebe des Verbandes der Metallinduſtriellen des Weſt⸗Erzgebirges von der Ausſperrung nicht betroffen, da für ſie ein Sondertarif⸗ abkommen beſteht. Auch bei den reſtlichen 17000 von der Aus⸗ ſperrung nicht betroffenen Arbeitern liegen Sondertarif⸗ abmachungen vor. Letzte Melöungen Drei Arbeiter erſtickt — Erfurt, 13. April. In den Anlagen der Oel⸗ und Brennſtoffgroßhandlung Auguſt May in Erfurt⸗Nord er⸗ eignete ſich ein ſchweres Unglück. Einer der großen Tanks mußte gereinigt werden. Der entleerte Behälter war zur Verhütung einer Entzündung etwa noch darin vorhandener brennbarer Gaſe mit Stickſtoff gefüllt. Bei der Arbeit fiel der 26jährige Arbeiter Max Federwiſch in die Tanköffnung. Sein Arbeitskollege Stäber wollte ihn retten und begab ſich ohne Gasmaske in den Tank. Auch er wurde durch den Stick⸗ ſtoff betäubt und zu Boden geworfen. Er wurde zwar durch einen anderen Arbeiter, der mit Gasmaske verſehen war, herausgeholt, Wiederbelebungsverſuche hatten aber keinen Erfolg. Ein Verſuch, den zuerſt in den Tank geſtürzten Arbeiter zu retten, mißlang, da der Retter die Gasmaske ver⸗ lor. Auch er wurde durch den Stickſtoff getötet. N Zu den Schlichtungsverhandlungen im Ruhrbergbau — Eſſen. 13. April. Die Verhandlungen über den Lohn⸗ und Arbeitszeit⸗Streit im Ruhrberabau, die zum Schluß vor der Schlichterkammer geführt wurden, ſind in den ſpäten Abendſtunden abgebrochen und auf morgen vormittag 11 Uhr vertagt worden. Zur Moabiter Gefangenenbefreiung — Berlin, 13. April. Der kommuniſtiſche Schriftſteller Otto Braun, ſeine Geliebte und ihre Helfershelfer, die ihn aus dem Moabiter Kriminalgerichtsgebäude befreiten, be⸗ finden ſich immer noch auf freiem Fuß. Man nimmt an, daß ſie ſich noch auf deutſchem Gebiete befinden und von Partei⸗ freunden verſteckt werden. Sämtliche Grenzübergänge ſind be⸗ wacht. Die Angabe des verhafteten Philipps, er habe keine Ahnung von dem Anſchlag gehabt, wird von den beteiligten Stellen nicht geglaubt, man ufmmt vielmehr an, daß der Plan hiorze ſchon von langer Hand her durchdacht und vorbereitet worden iſt. Internationale Induſtrie⸗Konferenz — Berlin, 14. April. Aus Induſtriellen⸗Kreiſen wird be⸗ richtet, daß die Vertreter der Induſtriellen⸗Spitzenorgani⸗ ſatſonen verſchiedener Länder übereingekommen ſind, in den nächſten Tagen in Rom zuſammenzutreffen, um einen Ge⸗ dankenaustauſch über Probleme der Produktion und der wirtſchaftlichen Expanſion zu pflegen. Vertreter aus Deutſch⸗ land, England, Frankreich, Spanien, Schweden, Belgien, e und Jugoslawien werden an der Tagung teil⸗ nehmen. Verurteilte Kommuniſten — Leipzig, 14. April. Das Reichsgericht hat geſtern ſechs Kommuniſten wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen erſchwerten unerlaubten Waffenbeſitzes zu Gefängnis⸗ ſtrafen von neun Monaten bis zu einem Jahr neun Monaten verurteilt. 23 Tote in Mailand — Mailand, 14. April. Die Zahl der Toten bei dem Attentatsverſuch auf den König beträgt nunmehr insgeſamt 23. Einige von den Schwerverletzten befinden ſich noch in Lebensgefahr. Bisher ſind im Zuſammenhang mit dem Atten⸗ tat etwa 200 Perſonen verhaftet worden. Titulescn tritt zurück — Bnukareſt, 14. April. Tituleseu hat aus Genf an Innen⸗ miniſter Duca einen Brief gerichtet, in dem er ſeine Abſicht mitteilt, ſich aus geſundheitlichen Gründen ins Privatleben zurückzuziehen. aun 25 deutithe Volkspartei Am Sonntag, den 15. April, vormittags 9% Uhr pünktlich, findet im Kaufmannsheim, C 1, 10/11, die 3. Landesangeſtelltentagung mit nachſtehender Tagesordnung ſtatt: 1. Sozialpolitik des letzten. und unſere For⸗ derungen für die Zukunft.(Eduard Meuth). f 2. Volkspartei oder Klaſſenpartei(Merkel⸗ Karlsruhe]. Z. Ausſprache. 4. Veiſchiedenes. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. E en 1* d Se ee 2 r u 8* . 3 r 1 — 4 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. April 1928 Städtiſche Nachrichten Ozeanfliegeraufregung Wer geſtern abend das Straßenleben beobachtete oder ſich in einer Wirtſchaft aufhielt, wurde unwillkürlich von dem Erwartungsfieber, das die Mannheimer Bevölkerung ſeit dem Start der Ozeanflieger in Irland befallen hat, angeſteckt. Jeder einzelne machte das Schickſal der drei kühnen Männer zu ſeinem eigenen. Das ſchwirrte nur ſo vno Fragen hin und her.„Sind ſie drüben?“—„Wo ſind ſie?“—„Sind ſie geſichtet worden?“ Es war beinahe wie in den Kriegstagen, wenn die Menſchen ruhelos durch die Straßen wanderten und hoffnungsmfroh auf einen Sieg warteten. Ueberall, wo unſere Boten auftauchten, wurden ihnen die Extrablätter aus den Händen geriſſen. Jeder wollte der erſte beim Leſen der neueſten Nachricht ſein. Wetten wurden geſchloſſen. Mancher trank einige Glas mehr à Conto Vorfeier. Bis zur Feier⸗ abendſtunde waren viele Wirtſchaften voll beſetzt. Der Betrieb kann nur mit der Begeiſterung verglichen werden, die die glückliche Ankunft des Zeppelinluftſchiffes in Amerika hervor⸗ gerufen hatte. Da— wieder ein Extrablatt— gelandet! Der Durſt wurde immer größer, und als die Stunde der Heimkehr ſchlug, zeugte gar mancher unſichere Schritt von allzu intenſiver Siegesfeier. Leider war alles etwas verfrüht, denn wie ſich ſpäter herausſtellte, fehlte den Meldungen die amtliche Be⸗ ſtätigung der glücklichen Landung der Flieger in Newyork. Sturm in den Telephonen! Das war geſtern wieder einmal ein Tag für die Zei⸗ tungen! Einige beſonders beſorgte Leſer hatten ſchon im Laufe des Tages ſich ans Telephon gehängt, um die Zeitung um Auskunft über die Flieger zu befragen. Man konnte ihnen nichts ſagen. Nach Durchſtickern der erſten Nachrichten begann jedoch ein Sturm auf die Telephone. Es gab um ſieben Uhr Zeiten, in denen man doppelt ſoviele Leitungen benötigt hätte. Die Zahl der Anrufe blieb dann gleichmäßig den ganzen Abend bis zur Meldung der, wie man jetzt weiß, irrtümlichen Landung in Mitchel⸗Feld. Intereſſant waren die Einleitun⸗ gen, mit denen die Frager die Telephonbedienung beglückten. Mancher bezog ſich auf ſeine langjährige Leſerſchaft, während andere erſt mit einem gemütlichen Guten⸗Abend⸗Gruß die wie auf glühenden Kohlen ſitzende Telephonbedienung mar⸗ terten. Aber dann, die Ausrufe des Entzückens, als man etwas von der Sichtung über amerikaniſchem Feſtland er⸗ fuhr! Dabei wurden übrigens bei manchen die geographi⸗ ſchen Kenntniſſe blitzartig beleuchtet. Eine Leſerin fragte ent⸗ täuſcht, als die Auskunft über Sichtung über Neu⸗Schottland gemeldet wurde:„Neu Schottland? Sind ſie denn wieder Bi Aber viel größer war wohl die Zahl der Hellbegeiſterten, als man das Wort„Sichtung über Amerika“ uberhaupt hörte.„Fein, hoffentlich kommen ſie an.“— Frollein, jetzt hab ich 5 Liter Wein gewunne!“ Andere riefen Urra! Gloria Viktoria! Beſonders die Frauen beherrſchten die Skala des Entzückens„O wie ſchön, wie herrlich, wie fein“ und einige durch Buchſtaben unzubezeichnende Freuden⸗ ausbrüche entrangen ſich ihren Lippen. Und wer fragte nicht alles an! Die Leſer und Schwarz⸗ Iſer, die Gaſtwirte, die Stammtiſche, die Kinos; man kann e gar nicht alle aufzählen. Es waren ja ſogar Dauerfrager darunter, die alle Viertelſtunden etwas Neues wiſſen wollten und die man dann mit den neuen Meldungen(wenn ſie auch ſich nachträglich als unrichtig herausgeſtellt haben) füttern konnte. Gegen 10 Uhr fielen die Klappen dann ſeltener. Es hatte ſich herumgeſprochen und nur vereinzelt kamen Anrufe in die rtvatwohnungen der durchgeſteckten Leitungen und ſtörten e Angerufenen ſogar aus ihrem Schlaf. . n Rückgang der Erwerbsloſenzahl. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden betrug am 4. April 12 276(8810 männl., 3466 weibl.); davon entfallen 9768(6801 männl., 2967 weibl.) auf den Stadtbezirk und 2508 (2009 männl., 499 weibl.) auf den Landbezirk. Von den Haupt⸗ Anterſtützungsempfängern erhalten 5814(4289 männl., 1025 95151 Arbeitsloſenunterſtützung und 1383(1108 männl., 275 weibl.) Kriſenunterſtützung. Da am 28. März die Zahl der Erwerbsloſen auf 12 418 ſich belief, iſt ein weiterer Rück⸗ 8 um 142 eingetreten. Die Beſſerung des Arbeits⸗ marktes hat in den Berufsgruppen, die regelmäßig durch das Oſtergeſchäft eine ſtarke Belebung des Geſchäftsganges er⸗ fahren, leichte Fortſchritte gemacht, während andererſeits ein weiterer Rückgang der Beſchäftigungsmöglichkeiten in den pon Lohn⸗ und Tarifbewegungen berührten Induſtrie⸗ und Gewerbezweigen beobachtet wurde. Das Baugewerbe iſt über den Bedarf der Vorwoche, der ſich auf Maler, Tüncher Und Erdarbeiter beſchränkte, nicht hinausgegangen. Funkbaſtelausſtellung im Roſengarten Urſprünalich ſollte ein Funkball daraus werden. Aber die Ereigniſſe haben ſich etwas überſtürzt. der Saal wurde nicht rechtzeitig frei uſw. uſw. Nun wurde eine Funkbaſtelſchau daraus. die die ͤRadiotechniſche Geſellſchaft im Ver⸗ ſammlungsſaal inſzenierte. Alle mößalichen Apparate ſind aus⸗ geſtellt. Das Radioherz ſchwelat nur ſo. Der Vorſtand der Geſellſchaft und Führer durch die Ausſtellung fonalierte geſtern nachmittag mit Fachausdrücken, daß es dem Laien anaſt und bange werden konnte. Die Schau iſt in allen Teilen ge⸗ alückt und außerordentlich intereſſant. Der Beſucher ſieht ſehr viel Neuerungen und, was der Zweck der ganzen Sache iſt. be⸗ kommt Anregungen, die er daheim wieder für ſeinen Apparat verwerten kann. Dr. Pechau eröffnete die Ausſtellung mit einem kleinen Vortrag, in dem er einen Ueberblick über die Entwicklung der Radiotechniſchen Geſellſchaft und der Baſteltätigkeit überhaupt gab. Die Geſell⸗ ſchaft beſteht, wie er ausführte. ſeit 1925 und hat heute einen Mitgliederſtand von über 600 aufzuweiſen. Mit dem Rückgana der Preiſe war ſelbſtverſtändlich auch die Baſteltätiakeit zu⸗ rückgegangen. Nach wie vor aber lohnt es ſich zu baſteln. wenn man einen aroßen Apparat haben will. Ein aroßer Nach⸗ teil für das Radioweſen iſt in den Störungen zu ſehen. deren Abſchaffung ſich die Funkwacht zur Aufgabe gemacht hat. Leider iſt es nicht möglich, weniaſtens heute noch nicht. gegen die Störungsherde ohne weiteres vorzugehen, weil ver⸗ ſchiedentlich die techniſchen Vorausſetzungen nicht gegeben ſind und andererſeits diesbezügl. Verſuche vielfach an dem Wider⸗ ſtand der betr. Kreiſe ſcheitern. Es iſt gewiß erfreulich, daß die Hörerzahl in Mannheim inzwiſchen auf etwa 3 500 geſtie⸗ gen iſt. Wenn man aber bedenkt, daß die Stadt eine Viertel⸗ million Einwohner hat, ſo will das garnichts bedeuten. Eine große Anzahl von Störungen iſt ſa durch das Anbringen von Metallbügeln an der Straßenbahn beſeitiat, aber es gibt immer noch ſehr viel auf dieſem Gebiete zu arbeiten. Das Ideal iſt zweifellos ein eigener Sender in Mannheim. Sollte das nicht erreicht werden können, dann müßte man darauf dringen, daß einige andere Sender abgebaut werden. Der Badenſender in Freiburg iſt in Mannheim nicht zu hören, weil die Welle von Wien ll überlagert iſt. Auch Kaiſerslautern hat enttäuſcht. Der Sender iſt mit Detektor nur am Platze ſelbſt zu hören. Auszeichnungen In Anerkennung ihrer Verdienſte um das Funkweſen hat der Funktechniſche Verband bereits vor einiger Zeit den Herren Dr. Pechau und Telegraphenbaudirektor Oettli die ſil⸗ berne Ehrennadel überreicht. Aus Anlaß der Ausſtel⸗ lung wurden folgende Herren mit dem gleichen Ehrenzeichen ausgezeichnet: Stadtrat Dr. Wittſack, Lehrer Bürkel, Rudolf Donath, Obertelegraphenſekretär Gräßlin, Fritz Dreyfuß. Hans Rheinnecker, Fritz Schmidt. Franz Koch, Dr. Gmelin, Dipl.⸗Ing. Schimmer. Der Aus⸗ ſtellungseröffnung wohnten u. a. bei Poſtrat Rothe von der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, Oberpoſtrat Glauning, Speyer. Oberbaurat Schmittſpahn von der Reichsbahn⸗ verwaltung Mannheim, Ingenieur Brunnabend vom V. D. J. und Oberbaurat Schräder vom Elektrotechniſchen Verein. Neben trennſcharfen Geräten aller möglichen Arten enthält die Ausſtellung als Clou einige Panzergeräte und einen von Ingenieur Markwardt erbauten Aetherwellenmuſik⸗ apparat nach Theremin. Der Beſuch der Ausſtellung iſt un⸗ bedingt zu empfehlen. 1 DZ. * Die mittlere Jahresbepölkerung betrug nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim im Jahre 1927: 251 300 Seelen. * Starke Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 1. April bis 7. April wurden 11394 Badekarten aus⸗ gegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4787 (Männer 2902, Familienbad 1137, Wellenbad 342, Schülerkar⸗ ten 406), Frauenhalle 1921(darunter Schülerkarten 332), Halle 3 937, Wannenbäder 1. Klaſſe 791, Wannenbäder 2. Kl. 1600, Dampfbäder 273, Lichtbäder 11, Kohlenſäurebäder 4, Krankenkaſſenbäder 1070(Dampfbäder 244, Lichtbäder 34, Fichtennadelbäder 697, Solbäder 60, Kohlenſäurebäder 26, Schwefelbäder). * Zur Oſterbeſcherung in der evangeliſchen und katholi⸗ ſchen Kleinkinderſchule Waldhof ſtifteten die Vereinigten Kaninchen⸗ und Geflügelzüchter Waldhof aus ihren Mitgliederkreiſen 320 Stück friſche Eier, die von den Schweſtern gefärbt, bei der Verteilung mit den ſonſtigen Oſtergaben den kleinen Kindern viel Freude machten. * Ein Brand entſtand geſtern nachmittag in Q 7, 17 b durch Herausfallen von brennendem Ruß aus einem Ofen⸗ rohr in einem Raum, in dem Holzwolle und Packmaterial gelagert ſind. Das Feuer wurde durch die um.20 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung ge⸗ löſcht. Die Rauchentwicklung war ſo ſtark, daß die Feuer⸗ wehrleute mit Gasmasken arbeiten mußten. Der Schaden iſt unbedeutend, da nur Holzwolle und Packmaterial ver⸗ brannten. F 8. Seite. Nr. 174 Vum ſchwarze Mann Der Kaminfeger iſſ doch e bekannte Perſenlichkeit. Jedes kleene Kind dut'n kenne. Er bſucht regelmäßig jedes Haus unn vergißt keenes. Ich habb ſchun manchen ſchwarze Mann kenne lerne, awwer daß ich eener gedroffe hett, der e beeſes 'ſicht gemacht hett oder ſchlecht uffgelegt wax, des hotts noch nit gewe. Alle ſinn froher Laune unn loſſe ſich die nit nemme. Awwer bei dene viele, do iſſ eener debei, der nimmt ſei 'ſchäft genau unn ruft dreimvol noochenanner, daß morche 'fegt werde dät. Vorher ſchellt er alle Leit unn dann krakeelt ir de Hausgang voll. Unn wenn er dann zum Fege kummt, dann ſchreit r, noochdem ir ge'ſchellt hott, aach widder drei⸗ mool: Hallo, de ſchwarze Mann iff do. 4 Dann werde die Kaminlöcher umwickelt unn jedes iſſ froh, wenn alles vorbei'gange iſſ, ohne daß die Schdubbe voller Ruß ſinn. 5 g b Unn grad ſeller Kaminfeger kummt in e Haus, wo im erſchde Schdock en Mann wohnt, der nix anneres zu ſchaffe hott, als zu ſchenne. Er ſchennt iwwer Sache, die n gar nix aln)gehe unn regt ſich iwwer jede Kleenigkeit uff. Wenn gfegt werde ſoll, dann hott'r jedesmool iwwer e annere Sach mit m Kaminfeger zu diſchbhudiere. Der ſagt gar nix dazu unn denkt ſein Deel. Awwer neilich do iſſ'm die Sach doch zu dumm worre unn er hott gedenkt, daß er eigentlich dem Mann emool ebbes alnjdue kennt, damit er aach en richdige Grund zum ſchenne hett. Wie r alſo do grad ſchreit, daß 5 Fege losgeht, do kummt der Mann raus unn froogt, was r denn eigentlich ſaage dät; er ſoll deitlicher redde, denn kee Menſch kennt verſchdehe, was ir do babble dät. Unn als m dann heeflich'ſaagt werd, er ſoll ſei Offelecher umwickle, do hott'r'ſaagt, deß hett er nit nedig unn er dät ſich die Schreierei for die Zukunft verbidde. Unſer ſchwarzer Mann ſaagt iwwerhaupt nix unn geht ſchdillſchweigend an die Ar⸗ weit. ſunſcht: Frieher do hott'r immer ſachte ſein Beſe mit dir Kugel in de Schornſchdein nunner geloßt unn hott ſei Sach gemacht, wie ſich's'hört. Awwer diesmool wickelt er erſcht ſei Schnur ganz uff unn loßt ſe dann mit eem Satz in den Kamin nunnerſauſe, wo dorch des Zimmer geht, wo der alte Knodderpeter wohnt. Was dann kumme ißf, kann mir ſich leicht ausdenke: Die Kugel iſſ unne uffgebumbſt unn hot de greſchte Haufe Ruß in die Höh gedrickt. Der iſſ zum erſchte beſchte Loch naus⸗ gewirwelt— unn des war grad des Offeloch bei ſellem liewe Mann. Wie's im Zimmer ausg'ſehe hott, des kann mir ſich aach leicht denke unn daß r'ſchrie hott, daß mir hett meene kenne, daß r am Meſſer wär, des war aach kloor. Trotzdem iſſf awwer de Kaminfeger runnerkumme unn hott'froogt, was'r wollt. Awwer beinah hetter laut nauslache miſſe, als 'r'ſehe hott, wie die Glatz vunn dem Mann ee ſchwarze Fläch war, ſo dick iſſ do de Ruß druffgelege. Er hott ſich awwer noch emool beherrſcht unn hott den Mann uffgeklärt, daß es doch beſſer wär, wenn en Lumpe rumgewickelt wär, denn'r kennt nie wiſſe.. Unn der Mann hott n gebete, er mecht's negſchte Mool doch widder rufe, wenns losgeht, denn ſo ebbes meſcht er nit nochemool erlewe. 2 * „ Prüfung von Anſchriften durch die Poſt. Wie hekaunt, beſorgt die Poſt die Prüfung und Berichtigung von Anſchrif⸗ ten. Die Beſtimmungen hierüber ſind in neuerer Zeit ge⸗ ändert und im Amtsblatt des Reichspoſtminiſteriums vom 30. Märs veröffentlicht worden. Das weſentliche iſt nach⸗ ſtehend wiedergegeben: Die Anſchriften, deren Prüfung und Berichtigung gewünſcht wird, ſind einzeln auf Karten oder Zetteln in der ungefähren Größe der Poſtkarte anzubringen; auch Briefumſchläge und Streifbänder können zur Nieder⸗ ſchrift der Anſchrift gewählt werden. Ebenſo iſt es zuläſſig, vom Auftraggeber geführte Anſchriſtenkarteien ſowie An⸗ ſchriftenliſten zur Prüfung vorzulegen, wobei jedoch jede Liſte nur den Bereich eines Poſtamtes, einſchließlich der zugeteik⸗ ten Poſtagenturen, umfaſſen darf. Die Sendungen mit den Anſchriften ſind an das Poſtamt zu richten, das die Prüfang ausführen ſoll. Die Gebühr für das Prüfen von Anſchriften beträgt 2 Pfg. für das Stück unter Aufrundung des Geſamt⸗ betrages auf volle 10 Pfg., mindeſtens 20 Pfg. für jede Sen⸗ dung nach ein und demſelben Poſtamt. Für die Hin⸗ und Rückſendungen ſind beſondere Gebühren nicht zu entrichten; ſie ſind in die f deen einberechnet. Außer ſolchen Sammelſendungen werden auch einzelne Aufträge auf Poſt⸗ kartenformblatt nach vorgeſchriebenem Muſter zugelaſſen. Derartige Karten ſind mit 3 Pfg. freizumachen; für ihre Rückſendung nach der Prüfung wird keine beſondere Gebithr erhoben. Ueber die Einzelheiten des Verfahrens geben die Poſtanſtalten Auskunft. Tapefen, Linoleum Teppiche H. Engelhafd Nachf. N 3. 10, Kunststrage ——— Wenn Frauen ſtreiten— Ein Kapitel von ſcharfer Zunge und raſchen Worten Von Käthe Bruſtat⸗Schnedermann Und hüte Deine Zunge wohl— Bald iſt ein ſchlimmes Wort geſagt „O Gott, es war nicht bös' gemeint“ Der Andere aber geht und klagt— „Frauen können keinen Frieden halten!“ Und„Frauen ud unverträglich!“ Das hört man ſo oft, wenn vom Zuſam⸗ enleben mit Geſchwiſtern, mit Eltern, Schwiegereltern, von Nachbarſchaften und Freundſchaften die Rede iſt. Wie heißt es immer?„Die Männer ach, die vertragen ſich ſchon, aber die Frauen. die Frauen!“ Da aibt es alle Augenblicke Streit und Aufregung. Eine iſt eiferſüchtig auf die andere, eine fühlt ſich herabgeſetzt oder übervorteilt von der anderen. man wittert Höſe Abſichten und Meinungen hinter jedem Wort, jeder Hand⸗ kung. Und wenn es vollends zum offenen Ausbruch der Feindſeligkeiten“ kommt. dann iſt der Teufel los! Man muß Kur einmal hören, wie Frauen ſich ſtreiten. was ſie ſich alles an harten, böſen Worten ſagen. und wie jede ſich bemüht, etwas u erdenken und zu finden. womit ſie die andere ſo recht bis Euts Blut peinigen und ihr wehe tun kann... Wer das be⸗ Bbachtet, der kann nur den Koyf ſchütteln und ſagen:„Der⸗ gleichen iſt uns Männern doch fremd! Wir ſtreiten uns auch Mal, das iſt gewiß, und es geht auch oft recht hitzig dabei her gber ein ſolches mit vergifteten Waffen kämpfen gibt es doch Bei uns nicht!“ Leider muſt zugegeben werden. daß dieſe Kritik im aroßen zanzen zutreffend iſt. Faſt immer ſind, wenn irgendwo die Fintracht geſtört würde, wo Familien oder Mitglieder einer demeiſchaft zuſammenleben, Frauen die aktiven oder paſſtven Urheberinnen, und ebenſo iſt es bei ehelichen Szenen in den weitaus meiſten Fällen die Frau, die mit dem Streit anfänat. Sie iſt es auch, die im Verlauf einer ſolchen Auseinander⸗ ſetzung— die vielleicht ganz harmlos beginnt, um eine Kleinia⸗ keit, ein Nichts. nicht wert, ſich darum zu ſtreiten— Dinge, Gedankengänge und Verhältniſſe zur Sprache brinat und Bineinmiſcht, die garnichts mit dem eigentlichen Anlaß des Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zu tun haben. Und dann verliert eine ſolche Frau beim Streit bisweilen jede Haltung und jedes Maß. Sie kennt ſich ſelber nicht mehr, und ſie weiß kaum. was ſie eigentlich ſagt. Und ſo oft fallen dann die böſen Worte bei ſolcher Gelegenheit, die man ſo gerne zurücknehmen möchte. wenn man ſich ihrer ſpäter, bei ruhigerer Ueberlegung wieder grinnert. Wie konnte ich nur ſo etwas ſagen?“ Denkt man dann wohl, und man tröſtet ſich damit, daß im Eifer bald ein⸗ mal etwas hingeſagt wird, was man nicht ſo böſe gemeint hat. und daß dies böſe Wort nachher, wenn man ſich wieder aus⸗ geſöhnt und vertragen hat, ebenſo ſchnell vergeſſen werde, wie es uns entſchlüpft war——— Aber das iſt ein Trugſchluß und ein oft folgenſchwerer Irrtum! Man ſollte nie. auch in der größten Aufregung nicht, ſich hinreißen laſſen, etwas zu ſagen, um den anderen zu tref⸗ fen und ihm mit Abſicht wehe zu tun. Es iſt dabei garnicht von Belang, ob man tatſächlich im Recht iſt, oder nicht, und es iſt grundverkehrt, zu glauben, daß das böſe Wort vergeſſen ſei, wenn man ſich ſachlich geeinigt hat und wenn äußerlich wieder das beſte Einvernehmen herrſcht. Es bleibt ein Stachel zurück: es bleibt der Gedanke des anderen:„Du konnteſt es fertig bringen, mir dies zu ſagen, von dem Du wußteſt, wie es mich treffen mußte— und da ſoll ich Dir alauben, daß Du mich lieb haſt?“ Dieſer Gedanke wird vielleicht nicht ausgeſprochen. ja, vielleicht macht man ihn ſich ſelber garnicht recht klar. Aber er iſt da, und er bleibt auf dem Grunde der Seele liegen. ſo gut, wie das böſe Wort— und eines Tages kann er Geſtalt au⸗ nehmen und Wirklichkeit werden.— Wenn manche Frau wüßte, wie ſehr ſie das Glück ihrer Ehe, ihres Familienlebens gefähr⸗ det, weil ſie ſich im Streit les braucht nicht einmal der mit dem Gatten zu ſein, es kann auch der mit anderen, im Hauſe, in der Nachbarſchaft uſw. ſein), nicht beherrſchen kann, ſie würde erſchrecken. Und gerade Männer vergeſſen deraleichen nie. mögen ſie auch vielleicht nie darauf zurückkommen. Das hat ſeinen tiefen Grund: Der Mann liebt viel mehr mit der Phan⸗ taſie, als die Frau. Der Mann der eine Frau liebt, macht ſich ein Bild von ihr, das bisweilen garnicht der Wirklichkeit ent⸗ ſpricht. Trotzdem kann manche Frau dieſe Illuſion ihr Leben lang aufrechterhalten, und das ſind die Frauen, die noch im Alter geliebt werden, die oft weder ſchön, noch elegant— ja vielleicht noch nicht einmal klug ſind und doch den Mann be⸗ zaubern! Aber wenn ein Mann eine Frau ſtreiten ſieht, ſie böſe, giftige Worte ſagen hört, fällt der Schleier von dieſem Bilde, und dieſe Zertrümmerung ſeines Ideals überwindet oder vergißt er nie.— Es gibt natürlich vielerlei Entſchuldigungen auch in dieſer Hinſicht für die Frau. Eine der wichtiaſten iſt vielleicht die, daß die heutigen Verhältniſſe es den meiſten Menſchen unmög⸗ lich machen, Abſtand von einander zu halten. Wenn die Gatten. Familien, Nachbarn uſw. nicht ſo dicht zuſammengepfercht wären, würden ſie ſich beſſer vertragen, denn alles wird leich⸗ ter und klarer, wenn man es aus einer gewiſſen Entfernung ſieht. Auch ſonſt iſt die ſogenannte Unverträalichkeit der Frauen und ihre Hemmungsloſigkeit bei Streitiakeiten in den weitaus meiſten Fällen viel weniger auf eine Charakteranlage zurückzuführen, als ganz einfach auf ein Verſagen ihrer über⸗ reizten und gemarterten Nerven. Männer haben unter den Nadelſtichen des Lebens gemeiniglich viel weniger zu leiden, als die Frauen, die immer wieder und immer von Neuem den zermürbenden und ſo oft fruchtloſen Kampf um und mit Klei⸗ nigkeiten ausfechten müſſen, um und mit Belanaloſigkeiten, die doch vielfach von ſo ungeheurer Tragweite ſind. Das ſollte immerhin als Erklärung und Entſchuldiaung gelten, aber natürlich enthebt es die Frauen nicht der Pflicht, ſich in der Ge⸗ walt zu haben und zu beherrſchen, wenn die Nerven mit ihnen durchgehen wollen. Wer das gelernt hat und zu üben gewohnt iſt, wird die ſegensreiche Wirkung ſehr bald an ſich ſelbſt und an ſeiner Umgebung ſpüren und wird ſich nicht vielleicht eines Tages bittere Vorwürfe machen müſſen über ein zuviel geſag⸗ tes oder ein böſes Wort, das ja garnicht ſo gemeint war— Es gibt nichts Quälenderes, als dieſe Gewiſſensbiſſe. wenn es zu ſpät iſt, wieder aut zu machen; laßt uns lieber zehnmal ſtill⸗ ſchweigend ein Unrecht dulden, als einmal ein unrechtes Wort ſagen, das wir vielleicht eines Tages nie, nie wieder zurückneh⸗ men können!—— Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Unter Be⸗ nutzung einer vom Intendanten Theo Modes geſchaffenen dramaturgiſchen Bühneneinrichtung gelangen hier gegenwär⸗ tig beide Teile von Gvethes„Fauſt“ zur Aufführung. Für diesmal ſahen wir den 1. Teil, deſſen Wiedergabe leider kein Erlebnis für die Theaterbeſucher zeitigte, wohl aber wehmütige Erinnerungen an ein ſolches wachrief, das uns vor zwanzig Jahren Max Marterſteigs meiſterliche Fauſt⸗ Inſzenierung bereitete. Werks ſtellt bekanntlich immer ein kühnes Unternehmen dar. Modes' Arbeit, die ihren Hauptzweck darin ſah, dem Publikum mit einem nur dreieinhalb Stunden in Anſpruch nehmenden „Fauſt“ aufzuwarten, war zweifellos eine ſehr eifrige und nichtliterariſchen Theaterbeſuchern bis zu gewiſſem Grade dienende, eine im ſtrengern Sinne wirklich liebevolle aber war ſie nicht. Mit dem Zuſammenſtreichen der Dichtung iſt Modes mehr willkürlich als geſchickt vorgegangen, fielen doch Auerbachs Keller, die Szene Mephiſtos mit dem Schüler, die ganze Walpurgisnacht und manches andere mehr dem An⸗ paſſungsbedürfniſſe au einen ſpießbürgerlichen Theaterabend zum Opfer. Die von Ludwig Sievert entworfenen Bühnen⸗ bilder ließen Wohlgelungenes neben Unzulänglichem ſchauen Ein unbegreifliches Hauptſtück, faſt das einzig Sichtbare in Fauſts Studierzimmer, war ein knapp bemeſſenes Katheder, das den Darſteller erſichtlich in ſeinen Bewegungen beengte, ſo daß die Arbeitsutenſilien nach allen Seiten herunterflogen. Von einem größern Teile der Spielenden wurden Goethes Uff'm Dach, do machk rs awwer emool anners wie Eine Neueinrichtung des erhabenen * ekte. Nr. 174 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. April 1928 Kommunale Chronik Brühl, 9. April. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Dem Antrag der Zentrums⸗ 172 25 auf Streichung der 88 15 und 17 der Gemein de⸗ 0 A für Gemeindebeamte— Bemeſſung der Be⸗ ſoldungsbezüge nach den Beſtimmungen der Reichsbeſoldung wurde zugeſtimmt. Dagegen iſt ein Abänderungsantrag Dieſer Partei zur Beſoldungsfrage der Gemeindebedienſteten abgelehnt worden. An Ziegeleiarbeiter Peter Schim⸗ me be hier wird der gemeindeeigene Bauplatz Lab. Nr. 334⸗33 an der Friedrichſtraße zu den üblichen Bedingungen ab⸗ 1— Von Kaufmann Theodor Wieland werden— vor⸗ Nehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— die rundſtücke Lgb. Nr. 713 und 714 Hausgartengelände in⸗ mitten der Hofſtraße in Rohrhof zum Zwecke der Verwen⸗ dung als Marktplatz käuflich erworben.— Die Badiſchen Jugendherbergen erhalten einen Jahresbeitrag.— Von der „Firma Friedrich Alles, Metallwerk in Wallſtadt, ſoll ein Sarg⸗Verſenkungsapparat um das Angebot bezogen werden. — Zum Löſch⸗ und Hilfsmannſchaftsdienſt in hie⸗ ſiger Gemeinde ſind für das Jahr 1928 die Altersjahrgänge 1907, 1908 und 1909 heranzuziehen.— Der Gemeinderat nahm Kenntnis vom Miniſterialerlaß über den Einzug und die Be⸗ treibung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer.— Anläßlich des Ausſcheidens des Polizeiwachtmeiſters Johann Schimmele gus dem Gemeindedienſt wird ihm ein Anerkennungs⸗ ſchreiben der Gemeinde übermittelt.— Die Waſſerlieferung der Waſſerwerksgeſellſchaft Mannheim an die Gemeinde im Februar betrug 4572 Kubikmeter.— Mit dem vom Kraft⸗ werk Rheinau am 1. April in Kraft getretenen Grund gebührentarif für die Stromabnehmer erklärt der Gemeinderat hinſichtlich der Gemeindeanſtalten ſein Ein⸗ nerſtändnis.— Für die Polizei iſt eine Stoppuhr zur Feſt⸗ ſtellung der Geſchwindigkeit von Kraftfahrzeugen aller Art zu beſtellen. Schriesheim, 18. April. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde die Erhöhung der Beſoldung der Be⸗ amten und Angeſtellten nach dem Beſoldungsgeſetz vom 24. Februar 1928 von der Stelle 6 an abwärts genehmigt. Mit den übrigen Beamten ſoll in Verhandlung getreten wer⸗ den. Durch die Volkswirtſchaftl. Vereinigung wurde nur für die Erhöhung der Beſoldung der Feldhüter geſtimmt.— Die Weganlage zwiſchen kleiner und großer Mönch wurde mit der Maßnahme genehmigt, daß der Weg anſtatt 9 nur 6 Meter breit werden ſoll,— Die Gemeinde erwirbt von den Erben des nerſt, Landwirts Gg. Schmitt y deſſen Hausgrundſtück Tah. Nr. 89. 1 Ar 41 Qm. Hofraite mit Gebäulichkeiten, im Ortsetter an der Kreuzſtraße um 6000 Mk. Der Kaufpreis wird nach Laſtenfreiheit bar bezahlt. Die Koſten werden durch Kapitalaufnahme gedeckt.— Dem Schuldiener Philipp Grüber ſoll für Wohnung, Heizung und Beleuchtung all⸗ monatlich die runde Summe von 52 Mk. in Anrechnung ge⸗ bracht werden.— Im Umgrabungsgebiet des Friedhofes wur⸗ den einige Gräber gegen Zahlung von je 100 Mk. auf weitere 30 Jahre den Angehörigen überkaſſen.— Gegen die Frei⸗ ſprechung des Polizeidieners Mohr ſoll Berufung eingelegt werden.— Die Friedhofgebühren⸗Ord⸗ kung wurde genehmigt.— Sämtliche Lieferungen für die Schule ſind im Angebotsverfahren zu vergeben.— Für Adam Bauer, Metzger⸗Eheleute hier, übernimmt die Gemeinde die Bürgfchaft bis zu 15 000 Mark zur Erſtellung eines Neu⸗ baues.— Eine aus Weinheim zugezogene Familie, die hier kein Wohnrecht hat, ſoll hier nicht zugelaſſen werden.— Der Zuzug von zwei auswärtigen Mietern wird nicht zugelaffen. — Bezügl. der Bau⸗ und Straßenfluchtfeſtſtellung in Paſſein ſteht der Gemeinderat nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Straßenkoſten von den Grundſtückseigentümern zu tragen ſind.— Das Ortsſtatut über den Beizug der Angren⸗ zer zu den Straßenherſtellungskoſten wird da⸗ hin geändert, daß die Gemeinde die Koſten der Straßenher⸗ ſtellung übernimmt, ſoweit die Straße die Breite von 10 Metern überſchreitet.— Für die Reichstagswahl ſoll die Gemeinde in vier Wahlbezirke eingeteilt werden. E. D. Walldorf, 13. April. Der hieſige kommuntſtiſche Ge⸗ meinderat Franz Hemmer wurde in der letzten Bezirksrats⸗ ſitzung am 17. März wegen ungehührlichen Benehmens in und außerhalb der Sitzungen des Gemeinderats ſeines Am⸗ tes enthoben. An ſeine Stelle tritt der Telegraphen⸗ aſſiſtent Wilhelm Heß.— Wie nicht anders zu erwarten war, macht die Einweiſung der Mieter, die bisher keine Miete be⸗ zühlt haben, in die beſchafften Eiſenbahnwagen Schwierig⸗ keiten. In einer Verſammlung der betr. Mieter wurde be⸗ ſchloſſen, unter keinen Umſtänden die jetzigen Wohnbaracken zu verlaſſen, da man ſich immer noch als Menſch fühle und Eiſenbahnwagen als Wohnungen für ſie keineswegs in Frage kämen. Die Gemeinde möge ihnen Arbeit verſchaffen, damit 3 Heddesheim, 10. April. In der füngſten Ge meinde⸗ ratsſitzung wurde von dem miniſteriellen Erlaß bezügl. der Eingemeindungsfrage hinſichtlich der abgeſonderten Ge⸗ markungen Kenntnis genommen.— Drei Urkunden auf Uebernahme der Ueberbürgſchaft für Bauluſtige hier wurden unterzeichnet.— Die vom Verwaltungsrat der Freiw. Feuerwehr Heddesheim eingereichte Vorſchlagsliſte über Verleihung von Ehrenzeichen an Mitglieder wurde unterzeichnet und ſoll Bad. Bezirksamt befürwortend vor⸗ gelegt werden.— Wegen Verbreiterung der Kreis⸗ ſtraß e Nr. 146 ſoll mit einigen Angrenzern in der Ober⸗ dorfſtraße Rückſprache genommen werden.— Verſchiedene Verſteigerungen z. B. das Fahren des Sprengwagens für das Rechnungsjahr 1928/29. das Fahren des Leichenwagens, Schotterfahren, die jährlichen Gemeindefuhren für innerhalb und außerhalb der Gemarkung und eines Schulgartens wur⸗ den genehmigt.— Von dem Schreiben der Bad. Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion in Karlsruhe vom 24. v. Mts. wegen Durchführung der Folgeeinrichtung auf Gemarkung Heddes⸗ heim wurde Kenntnis genommen und die vorliegenden Dar⸗ lehensverträge unterzeichnet. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Tauberbiſchofs⸗ heim befaßte ſich in ſeiner füngſten Sitzung u. a. mit der Er⸗ richtung einer Entwäſſerungsanlage für das neue Schülerheim der Aufbaurealſchule und der Volksſchule mit einem Koſten⸗ aufwand von 15 000 Mk. Da aber zwei Vorſchläge hierüber unterbreitet wurden, wonach die Entleerung einmal in den Gewerbekanal, das anderemal in den Brehmbach erfolgen ſollte, ſo wird noch einmal darüber zu beraten ſein. Die Ausbeſſerung des Schulabortes mit einem Koſtenaufwand von 2600 Mark wurde genehmigt. Der vom Büraerausſchuß Wehr beratene Vor⸗ anſchlag zeigt in Einnahmen 305 637 Mk., in Ausgaben 393 072 Mk. Der ungedeckte Aufwand von 87 435 Mk. wird durch Umlage gedeckt. Der Voranſchlag wurde einſtimmig genehmigt. Angenommen wurde auch die Erhöhung des Waſſerzinstarifes gegen eine Stimme. Der Bürgerausſchuß Gengenbach genehmigte den Voranſchlag mit 28 gegen 6 Stimmen. Die Einnahmen be⸗ tragen 409 411 Mk., die Ausgaben 400 456 Mk. Zur Deckung des Fehlbetrages in Höhe von 81 456 Mk. wird eine Umlage von 275 Prozent der Steuerbeträge erforberlich. ——— Tagungen Kartell deutſcher Gläubigerſchutzverbände In Nürnberg fand im großen Feſtſaal der Induſtrie⸗ und Handelskammer eine außerordentliche Tagung der Delegierten des Kartells deutſcher Gläubigerſchutz⸗ verbände ſtatt, das 18 deutſche Gläubigerſchutzverbände um⸗ faßt. Die Tagung, die unter Leitung von Haudelsgerichtsrat Hugo Jacoby⸗Elberfeld, ſtand, nahm entſprechend der Ausdehnung und Wichtigkeit der zur Beratung ſtehenden Tagesordnung einen anregenden Verlauf. Das Kartell nahm nach einem eingehenden Referat des Rechtsanwalls Dr. Mook⸗ Elberfeld, insbeſondere Stellung zu den beabſichtigten Aende⸗ rungen der einſchlägigen Geſetzgebung. Eine eingehende Debatte fand inszeſondere über die bekannten Vorſchläge der Induſtrie⸗ und Handelskammer Köln betr. die Aenderung der Konkursordnung ſtatt. Gemäß dem Vorſchlag des Refe⸗ renten wurde die Notwendigkeit einer geſetzgeberiſchen Aende⸗ rung der Konkursordnung anerkannt, wenn auch die Ver⸗ ſammlung ſich dem genannten Gutachten der Kölner Kammer nicht in allen Teilen anſchließen zu können glaubte. In Anſchluß daran referierte Syndikus Jauch vom Nürnberger Gläubigerſchutzverband tber den Entwurf eines deutſchen Strafgeſetzbuches, ſoweit die einſchlägigen Beſtim⸗ mungen betreffend den Gläubigerſchutz in Frage kommen. Der Redner brachte wertvolle Anregungen über die Erfaſſung des Kreditbetruges, erörterte den Verſtrickungs⸗ und Siegel⸗ bruch, die Vollſtreckungsvereitelung, den Partelverrat und das Gebiet der Eidesverletzung. Amtsgerichtsrat Dr. Schu⸗ manns Leipzig hielt einen mehrſtündigen Vortrag über das 5„Die Vergleichsordnung vom 3. 7. 1927 im Lichte der raxis“. Den wichtigſten Teil der Beratungen nahm die Aus⸗ ſprache über die für die N Wirtſchaft unbedingt not⸗ wendige Ausdehnung der Gläubigerſchutzbewegung ein. Ge⸗ rade die letzten Jahre folgenſchwerſten Niederganges der deutſchen Wirtſchaft haben die Richtigkeit und Notwendigkeit der jahrzehntealten Beſtrebungen des Kartells erkennen und vor allen Dingen klar zutage kreten laſſen, daß nur der ſelbſt am Ausgang jedes Verfahrens finanziell völlig unintereſſierte Gläubigerſchutzverband wirkſame Intereſſenvertretung aus⸗ ſie ihre Miete zahlen könnten. er r liben kann. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Prof. Dr. Johannes Sölch an der Univerſität Innsoruck mit Wirkung vom 1. April 1928 an zum ordentlichen Profeſſor der Geographie an der Univerſität Heidelberg. 5 8 8 Planmäßig angeſtellt wurde Finanzoberſekretär Karl Metzinger im Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Gewerbelehrer Gottfried Grimmer an der Gewerbeſchule in Walldürn an jene in Lahr i. B. Razzia im Fremersberg⸗Wald bei Baden⸗Baben * Baden⸗Baden, 13. April. Geſtern nachmittag unter⸗ nahmen 32 Polizeibeamte und Gendarmerſebeamte mit drei Polizeihunden eine Razzia im Fremersberg⸗Wald in der Umgebung des Hofgutes Fremersberg. Zweck des Aus⸗ marſches war die Fahndung nach dem ſeit Faſtnachts⸗ ſonntag verſchwundenen Hilfsgärtner Wilhelm Schröckle aus Karlsruhe⸗Daxlanden, der auf dem Hofgut Fremersberg beſchäftigt war und ſich ſeit längerer Zeit mit Selbſtmord⸗ gedanken abgegeben hatte. Die Razzig war erfolgreich. 400 Meter oberhalb und in weſtlicher Richtung des Hofguts Fremersberg wurde der Vermißte in einem niederen Tannen⸗ dickicht erhängt aufgefunden. Den Sohn im Streit erſchoſſen * Laugenwinkel(A. Lahr), 13, April. In angetrunkenem Zuſtande geriet geſtern abend 9 Uhr der 50 Jahre alte Eiſen⸗ bahnarbeiter Friedrich Dreher mit ſeinem 20 Jahre alten Sohn Fritz in einen Wortwechſel. Er gab auf den jungen Mann aus einer kleinen Piſtole zwei Schüſſe ab. die dieſen in Bruſt und Rücken trafen und ſchwer verletzten. Der Getroffene, der zu ſeiner Mutter eilen wollte, brach kurz darauf tot zuſammen. Der Getötete war Schriftſetzer von Beruf und ein ſtiller, fleitziger und braver Menſch. Der Vater, der gern dem Alkohol zuſprach, wurde ver⸗ haftet. Aufregende Fahrt durch den Sommerautunnel * St. Georgen i. Schw., 13. April. Als am Dienstag der Schwarzwaldſchnellzug(Konſtanz ab 17 Uhr) durch den großen Sommerautunnel fuhr, war die Tür eines Zweiterklaſſe⸗ wagens nicht richtig geſchloſſen. Sie öffnete ſich, ſodaß ſie gegen die im Tunnel angebrachten Gerüſtſtützen ſchlug. Den Reiſenden im Wagen flogen zum offenen Fenſter Glas⸗ und Steinſplitter herein. Erſt, nachdem der Zug den Tunnel paſſiert hatte, wurde feſtgeſtellt, daß der kleine, ſür die Reiſenden aufregende Zwiſchenfall von einer Tür her⸗ rührte. Durch den fortgeſetzten Anſchlag an die Gerüſthalken hatte ſich die Tür nahezu völlig gelöſt und hing nur noch loſe im unteren Scharnſer. c Schwetzingen, 13. April. Mit dem diesjährigen Spar⸗ gelfeſt wird wahrſcheinlich eine reichhaltige pargel⸗ ausſtellung verbunden werden. Der verſtorbene Garten⸗ inſpektor Unſelt hat durch ſeine bedeutſamen Züchtungen wertvolles Material für eine Spargelſchau geſchaffen. n * Heubach bei Wolfach, 11. April. Unter dem Verdacht des Kindesmords wurde die 21jährige Notburga Eckert ver⸗ gaftet und in das Bezirksgefänanis nach Waldshut verbracht. Die Verhaftete wird beſchuldigt, ihr neugeborenes Kind beim Haus veraraben zu haben, wo es auch gefunden wurde. Oberkirch bei Villingen, 11. April. Geſtern vormittag wurde unweit des Gaſthauſes„zum Kreuz“ der 70fährias Schuhmacher Theodor Schuler aus Schlatt vom hohenzoller⸗ ſchen Oberamt Hechingen tot aufgefunden. Schuler war ſtän⸗ dig auf der Wanderſchaft und dürfte fetzt durch einen Schlaa⸗ anfall den Tod auf der Straße gefunden haben. * Bankholzen bei Konſtanz, 11. April. Im„Sternen“ zech⸗ ten zwei Handwerksburſchen. Als der eine nichts mehr zu trin⸗ ken erhielt, griff er zum Meſſer und ſtach wütend um ſich. Dabei verſetzte er ſeinem Wandergenoſſen, Friedrich Schäufele aus Markdorf, drei ſchwere Meſſerſtiche in den Kopf, ſo⸗ daß dieſer zuſammenbrach. Der Täter, Reinhold Gſell, aing dann nach Moos, mo er vor der Wirtſchaft zum„Grünen Baum“ Radau machte. und ein vor der Wirtſchaft ſtebendes Motorrad demolterte, bis er dann abgefaßt wurde. Fre bananen. Berl 175 Nw- l, Quitzowestr. 13%40 naben Weltruf! 840 eee 5 N Verſe gar ſchlecht geſprochen und vieles ging dem Ohre ver⸗ Keuſchheit und Zartheit, in der Innerlichkeit der Empfin⸗ loren. Für die Rolle des Fauſt war ohne jede Notwendigkeit dungen an wie das Geneſungslächeln eines Kindes. Ein ue auswärtige Kraft herangezogen worden in Geſtalt des Herrn Rudolf Wittgen von Stuttgart, der für den alten Fauſt ein ſchönes Temperament und ausdrucksvolle Rhetorik einſetzte, nach der Verfüngung jedoch im ganzen nachließ. Die junge Elvira Erdmann mußte ob ihrer Unreife als Gretchen verſagen, bei welcher Feſtſtellung ihr kürzere gute Momente nicht beſtritten werden ſollen. Seinen ſchon bei Marterſteig dargebotenen, sprachlich ſtets eindrucksſtarken und im Humor köſtlich natürlichen Mephiſto hatte Paul Sen den glücklicherweise in bie fetzige Aufführung hinübergerettet, während Elſa Baumbach für die erſtmalig gegebene Marthe ein gutes Teil feiner Charakteriſterungskunſt bereit hielt. (Mephiſto und Marthe werden auch von Hellmut Pfund und Minna von Seemen geſpielt.) Dem Valentin war Otto Bra ml nicht gewachſen; im übrigen ſeien noch Richard A ß⸗ mann als witrdiger Vertreter der Stimme des Herrn beim Prolog im Himmel und Otto Brodowſkt als löblicher Famulus erwähnt. Als auf Stimmung bedachter Inſzenator hatte Modes mit weit mehr Sicherheit im Sinne des Fauſt⸗ werks gewaltet, denn als dramaturgiſcher Neuerer. 5 Paul Hiller, Beethoven's Miſſa Solemnis Von Arnold Schattſchneider zur Aufführung f am 16. April Die„Miſſa“, eine Offenbarung Beethovenſchen Geiſtes, in welcher er ſelbſt„des Hochamtes waltet“, iſt ein muſi⸗ kaliſches Koloſſalgemälde, das er mit Hilfe eines mächtigen Chores, eines großen Orcheſters, eines Soloquartetts und einer Orgel zeichnet, und in dem ſein deklamatoriſcher Vor⸗ trag das Unfaßbare dem Menſchen begreiflich macht. Himmelanſtrebend mahnt das„Kyrie“ mit ſeinem ge⸗ waltig anhebenden Orcheſtermotiv und dem dreimaligen Rufe des Chores„Kyrie“!— Sursum corda!(Erhebet die Herzen!) — und ſchafft unmittelbar die für das„Kyrie“ erforderliche Andachtsſtimmung. Die Soloſtimmen, die wie ein Echo aus dem Chore herauswachſen, geben dem Ganzen ein ungemein mMyſtiſches Gepräge und löſen eine Empfindung aus, die inner⸗ lich auf die Knie zwingt. Das ſtrahlende„Gloria“ gleicht loderndem Himmelsſeuer, die kurz hineingeſchlenderten Motive ſind zuckende Strahlen⸗ bündel, die die Begeiſterung immer mächtiger entflammen. Das iſt Himmelsfreude, Himmelsglanz, dem ein Hauch von Erdenglück— paß hominibus(Friede auf Erden)— gegen⸗ Rieſentonmeer, mit welterſchütterndem Dröhnen das Macht⸗ ehiet des Unendlichen zeichnend, breitet ſich bei der Stelle bater omnipotentem(Allmächtiger Vater) aus und zerteilt ſich allmählich wieder, als ſich die Gedanken dem kröſtenden Het⸗ lande in ſanften Herzenstönen zuwenden. Tränen heiltger Rührung fließen.— In das Qui tolſis peccata mundi(Der du trägſt die Sünden der Welt) der Soloſtimmen miſcht ſich das Gebetsmurmeln des Chores: miserere nobis erbarme dich unſer), eine unendliche Wärme der Empfindung, ein unter Tränen leuchtender Blick des Vertrauens auf die Güte Gottes, der ſich in dem Jui sedes ad dexteram patris(der da ſitzet zur Rechten Gottes) mit dem ſich gewaltig erhebenden Orcheſter und den in die höchſten Regionen ſteigenden Chor⸗ ſtimmen zur flammenden Zuverſicht ſteigert. Ihm folgt ein Notſchrei, ein geſtammeltes miserere nobis(erbarme dich), der Hilferuf von zitternden Lippen aus dem Chaos des Welt⸗ unterganges,— aus dem ſich wie eine„Offenbarung ein neues Reich des Glaubens“ erhebt. Quoniam ſu solus sanctus(denn du allein biſt heilig, tu solus altissimus(du allein der Höchſte) o brauſt es in bezwingender Macht in das All, unisono von den Chorſtimmen unter gewaltiger Erregung des ganzen Or⸗ cheſters wie von brandenden Tonwellen begleitet, die aber den Chor nicht zu übertönen vermögen. Nach kurzer Atem⸗ pauſe tut ſich der Himmel auf, in Siegesjubel, in Freude und Glückſeligkeit erheben ſich die Stimmen, in feuertrunkener Steigerung jagt eine hinter der anderen her zu gewaltiger Wucht ſich erhebend, zu rieſenhafter Größe anwachſend, zum Lobe des dreieinigen Gottes. Im dritten Satz dem„Credo“ kommt das perſönliche Glaubensbekenntnis Beethovens zum Ausdruck, das feſt wie auf Felſen gegründet daſteht. Machtvoll verkünden die Bäſſe Credo in unum Deum lich glaube an einen Gott), mächtig drängt die Tonflut der Stimmen unaufhaltſam aufwärts, die Soprane ſchwingen in unendlicher Höhe, und welterſchütternd klingt das Omnipotentem(Allmächtigen). Hier läßt Beet⸗ hoven vermöge ſeiner Darſtellungskunſt, den Hörer mit ihm einen Blick in das Land des Unſagboren tun. Gehelmnisvoll, ſchattenhaft, gedämpft erklingt das et invisibilum(und Un⸗ ſichtbaren) und ante omnia saecula(vor allen Zeiten), deſſen Schleier Beethoven nicht zu lüften wagt. Die Menſchwerdung Jeſu et incarnatus est(und Fleiſch geworden iſt! iſt ein Stimmungsbild von unausſprechlichem Zauber: Vorweih⸗ nachtsſtimmung, Zwielicht. andächtig lauſchende Kinderaugen! — Von gleicher n iſt das folgende Crueifixus(ge⸗ kreuzigetl.„Melia vita in morte sumus“(Mitten wir im Leben ſind vom Tod umgeben]. Vernichtende Schläge ſchallen üherſteßt, bis ſich in einem„Feuergeſaug der Seligpreiſungen Himmel und Erde vereinen.“ Das Gratias mutet in ſeiner an unſer Ohr.— Jeſus wird ans Kreuz geſchlagen!— An Gericht, das die zitternde Menſchheit in lähmender Angſt erwar⸗ tet.— Erlöſt und in ſeliger Himmelsfreude wetteifern Chor u. Orcheſter in der folgenden Doppelfuge et vitam venkuri(und ein ewiges Leben) in der Schilderung der Herrlichkeit Gottes; das erſte Thema erhaben mit langen Noten, das zweite be⸗ wegt. Hoch gehen die Wogen der Begeiſterung; ſchon auf Erden feiert die Seele eine Himmelfahrt, und die Menge der himmliſchen Heerſcharen ſingt das Amen. Ein herrlicher Frie⸗ densgruß weht aus dem Credo herüber. Im Benediktus erſchlteßt ſich unſeren Herzen die erd⸗ endrückte Seligkeit der Erlöſten. Die Solovioline, einer Frie⸗ denstaube gleich, ſchwingt ſich in ihren füßen Weiſen hernieder. Die hehre Wundererſcheinung des Friedebringers wird von lich entquillt den übervollen Herzen der n Feſtgruß; Osanna in excelsis(Hoſianna in der Höh) in unbeſchreiblicher Schönheit. g Im letzten Satze dem Agnus Dei erklingt die ergreifende Bitte um Erbarmen Dona nobis pacem(Gib uns Frieden, Wir ſtehen vor der Entſcheidung.— Gnade oder Verderben, das letzte Stündlein iſt gekommen!— Wir durfen einen tiefen Blick in das Unendliche werfen und hören die glücklichen Weiſen der in den Himmel Aufgenommenen. Angſtvoll er⸗ warten wir unſer Schickſal und flehen miserere nobis, dona pacem lerbarme dich unſer, gib uns Frieden)— Immer mehr weitet ſich der Blick in das Jenſeits, wir ſehen die Se⸗ ligen in feſtlich bewegtem Zuge unter den Klängen der Oim⸗ ntelsfanfaren dem ewigen Lichte entgegenſchreiten und mit der Bitte dona pacem(gib Frieden) dürfen auch wir uns, er⸗ löſt, dem Reigen ſeliger Geiſter anſchließen. 3* Die Mannheimer Volksſingakademie veranſtaltete zu Anfang dieſes Monats in Karlsruhe ein Konzert, in dem ſie die Liſzts„Legende von der heiligen Gliſabeth“ mit aroßem Erfolg aufführte, Der bekannte Muſtkſchriſtſteller Anton Ru⸗ deo luh ſchrieb im Karlsxußer Tageblatt“ über den Chor: „Wird ein Konzert der Volks⸗Sinaakademie Mannbeim an⸗ gekündigt, ſo„erwartet ſich jedermann ein Feſt“. Vor allem freut man ſich auf den herrlichen Chor, den Proſeſſor Arnold Schattſchnei ger zu einem der beſten nicht nur in Deutſch⸗ land, herausgebildet hat. Hier wird gezeiat und bewieſen, wie weit Material veredelt werden kann, jenes einzigartige Ma⸗ terial, das die Natur ſo ziemͤlich allen Menſchen verleiht, dem einfachen Manne. mie dem Gebildeten. Dieſer Volks⸗Chor ſingt und muſtziert künſtleriſch ariſtokratſſch. er verkörpert ein Stück Kultur das der beſten klaſſiſchen Zeit angebören könnte Ex führt uns nor Aug und Obr. daß im Volke alles da ft: Stim⸗ men. Verſtändnis Eifer. Hingabe wenn nur die rechten Män⸗ den Stufen zum Throne des Höchſten harrt unſerer nun aber das ner gefunden werden. dies alles zu mecken und zu pflegen. Um Arnold Schattſchneider iſt Mannheim zu beneiden.“ Soloſtimmen und Chor in tiefſter Ehrfurcht begrüßt, und end⸗ * 1 „ u null e A e eee 1 1 4 4 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 174 Samstag, den 14. April 1928 Veranſtaltungen f Samstag, den 14. April 1928 Theater: Nationaltheater:„Der fliegende Holländer“. .30 Uhr.— Apollo:„Singers Midgets Revue“.15 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. n Muſenſaal: Liederabend Heinr. Schlusnus. .00 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Die Sache mit Schor Capitol:„Schwejk“.— Glortapalaſt:„Evas T5 Palaſttheater:„Die letzte Galavorſtel Zirkus Wolfſon“.— Scala⸗Theater:„S Schauburg:„Alraune“.— Ufa⸗Theater:„S Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: 10—1 u. 85 Uhr S——— 2 DD ee Briefmarken ⸗Allerlei Von Germanikus Das erſte große philateliſtiſche Ereignis dieſes Jahres war die Briefmarken ⸗Ausſtellung in Monaco. Hunderte von Sammlern waren aus allen Himmelsrichtungen nach Monaco hin geeilt und keiner war enttäuſcht. Ein über⸗ aus prächtiges Ausſtellungsmatertal war vorhanden. Die ſeltenſte Marke der Welt— die Britiſch Guyana 1 Ct., einſt Beſitz des Barons Ferrari— fehlte nicht. Von den 24 bekannten Mauritius Poſt Office, die die meiſten Sammler immer fälſchlich als die teuerſte Marke anſehen, waren allein 9 Stück ausgeſtellt, von den andern Seltenheiten gang zu schweigen. Gleichzeitig gaben ſich die Beſitzer dieſer Schätze, Sammler aus allen Erdteilen, ein Stelldichein. Auch die Händler waren vertreten und manch bedeutendes Geſchäft iſt abgeſchloſſen oder angebahnt worden. Großen Anklang fan⸗ den auch die abendlichen Kinovorſtellungen mit einem Brief⸗ markenſammler⸗Film. Der Erfolg dieſer erſten Veranſtaltung des Jahres 1928 ſoll als gutes Vorzeichen betrachtet werden für den Erfolg der weiteren großen philateliſtiſchen Ereigniſſe des Jahres, vor allem der Philateliſtentage in Wien vom.—9. Juli. Wien, das ſchon aus Anlaß der Sängerfeſte Ziel vieler vieler Reichsdeutſcher im Sommer ſein wird, wird ſo auch zum Anziehungspunkt der Briefmarkenſammler. Es iſt leicht mög⸗ lich, daß die öſterreichiſche Poſtverwaltung bis dahin auch mit einer neuen Ausgabe Wohltätigkeitsmarken herauskommt. Dem Vernehmen nach werden dieſe Wohlfahrtsmarken auch auf das 10fährige Beſtehen der öſterreichiſchen Republik Be⸗ zug nehmen. Erfreulich iſt es, daß Oeſterreich keiner An⸗ regung zur Ausgabe beſonderer Gedenkmarken Folge leiſtet. Nur für den Ganzſachenſammler ſchafft Oeſterreich ab⸗ und 85 gußergewöhnliche Sammelobjekte. Im Vorjahre war es die Beethovenkarte— dann kamen die herrlichen Bildpoſtkarten. In dieſem Jahre feiert man Schuberts Gedenken durch eine gleich prächtige Karte wie die Beethovenkarte und im Herbſt Allerdings erſt kommt eine neue Reihe von Bildpoſtkarten. Die Auswahl dieſer Landſchaftsbilder erfolgt rein vom künſt⸗ 5 Standpunkte aus, im Gegenſatz z. B. zur deutſchen erwaltung, die ſich dieſe Reklame bezahlen läßt und gegen We ee bringt, die jedes Reizes entbehren. Von den letzten Neuheiten des Monats ſind die inter⸗ eſſanteſten die Hollands aus Anlaß der Olympia. Olympta⸗ marken ſind nichts Neues, Griechenland und Belgien haben ſchon früher zu Ehren dieſer Kampfſpiele Marken heraus⸗ geben, Uruguay hat ſogar eine aus der Olympta ſtegreich imkehrende Mannſchaft durch Gedenkmärken gefeiert. Die meiſten dieſer früheren Olympiamarken haben ſich anttke Sportleute als Vorbild genommen. Dagegen zeigen die hol⸗ fändiſchen Olympiamarken 1928 Sportsleute aus dem heutigen Leben. Die 1 Ets. zeigt den Ruderer, die 2 Cts. einen Fechter, die 3 Cts. den Fußballer, die 5 Ets. eine Segeljacht, bie 775 Ets. einen Sportsmann beim Kugelſtoßen, die 10 Cts. Einen Wettläufer, die 15 Cts, den Reiter und als Krönung des Ane eine 30 Cts. mit dem Boxer. Eine Ueberraſchung ſteht den Briefmarkenſammlern in a Baden, das bisher im Europa⸗Album die 1 Stelle einnahm, ſoll verdrängt werden. Wie iſt denn das möglich? fragt man ſich, denn wer kennt einen euro⸗ päiſchen Staat, der bisher keine Marken herausgab? Es iſt die kleine Republik Andorra in den Pyrenäen. Im Seeger iſt ſie faſt dreifach ſo groß wie das andere E Kürze bevor. Zwergſtaatlein Liechtenſtein, ſie hat aber nur die Hälfte der Einwohnerzahl Liechtenſteins. Es ſind ungefähr 6000 Be⸗ wohner, die zu Andorra gehören. Verwaltet wird die Poſt Andorras von Spanien, bisher wurden auch die Marken Spantens benutzt. Aber die Regierung— der Rat der 24— iſt ſchon in Madrid vorſtellig geworden. Da werden die Marken nun nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. In Eſtland und Litauen ſind die Erinnerungsſerien aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens bereits erſchienen. Die litauiſchen in eigener Zeichnung, die eſtländiſchen durch Ueberdruck. Dabei iſt der Wert in die neue Landeswährung Sent geändert. Aus der Pfalz Das Ludwigshafener Stadtjubiläum * Ludwigshafen, 14. April. Der Pfälzer Sender in Kaiſerslautern wird die Feier anläßlich des 75fährigen Beſtehens der Stadt Ludwigshafen verbreiten. Der Feſtmarſch von Richard Wagner wird den Feſtakt ein⸗ leiten, darauf hält Oberbürgermeiſter Dr. Weiß die Feſt⸗ anſprache. Nach weiteren Reden wird das Halleluja von Händel(aus dem Oratorium„Meſſias“) die Feier beſchließen. Die Uebertragung wird aus dem großen Saal des J..⸗ Farbeninduſtrie⸗Vereinshauſes erfolgen. * :: Pirmaſens. 13. April. Ueber die beiden Oſterfeiertage ſind innerhalb des Stadtgebietes mehr als 40 Anzeigen wegen unzuläſſiger Geſchwindigkelt von Kraftfah⸗ ren beim Polizeimt eingelaufen; rund 80 Prozent dieſer Anzeigen beziehen ſich auf Motorradfahrer. Die Polizei wird, nachdem ſie in letzter Zeit viel Nachſicht geübt hat, nun⸗ e mehr mit größter Schärfe gegen dieſe unſinnige Verkehrs⸗ gefährdung vorgehen und die Uebertretungen insbeſondere mehr wie bisher mit der Entziehung des Führer⸗ ſcheines bis zu einem Jahr ahnden. Nachbargebiete Haftbefehl gegen einen Arzt ( Frankfurt a. M. 13. April. Gegen den hier anſäſſigen Arzt Dr. Otto Fänicke wurde ein Haftbefehl erlaſſen. da er zu einem Termin, in dem er ſich wegen Vergehens gegen das Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten zu ver⸗ antworten hatte fernblieb. Die Ermittelungen ergaben, daß er, obwohl ihm der Termin rechtzeitig bekannt gegeben worden war, eine achttäglge Erholungsreiſe angetreten hatte. * 18. April. Am Mittwoch erſtattete der ändler Auguſt Hellenthal aus Salzach bei der Landes⸗ riminalpolizei Anzeige, daß ſeine Ehefrau ſeit 6. ds. Mts., an welchem Tage er mit ſeiner Frau nach Straßburg reiſte, vermißt wird. Bei Ankunft in Sttaßburg begab ſich Hellenthal zu einer Beſorgung in den Warteſaal. Als er nach etwa zehn Minuten zurückkehrte, war ſeine Frau ver⸗ ſchwunden. ** Saarbrücken. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Zuchthaus für einen Manteldieb Der Taglöhner Hermann war beſonders auf den Diebſtahl von Mänteln eingearbeitet. Trotzdem er hierfür bereits eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren abgeſeſſen hatte, nahm er alsbald nach ſeiner Entlaſſung ſeine Liebhaberei wieder auf. Das hieſige Schöffengericht ſchickte ihn nunmehr wieder auf ein Jahr in das Zuchthaus. Doppelehe und eine falſche Ueberſetzung Nach ſeiner geſchiedenen erſten Ehe verheiratete ſich der 52 Jahre alte Ingenieur Georg H. aus Worms zum zweiten Male 1917 mit einer Emma Hahn in Kenſington in England, wo er deutſche Vertretungen hatte. Am 16. November 1918 ging er in Mannheim eine neue Ehe ein. Als dieſe Frau die Eheſcheidungsklage einreichte, entdeckte man, daß die Ehe in England noch nicht geſchieden war. Der Angeklagte machte vor dem Großen Schöffengericht Mannheim geltend bei der Ladung vor den Richter in England habe er das Wort Se⸗ paration gehört, woraus er die vollzogene Scheidung abge⸗ leitet habe. Er habe das Engliſche damals noch nicht ganz beherrſcht. Das Wort heißt aber im engliſchen Gerichtsver⸗ fahren nur einſtweilige Trennung, während„Divorce“ Schei⸗ dung bedeutet. Er habe darum in völlig gutem Glauben ge⸗ handelt. Das von einem Dolmetſch verleſene Schriftſtück ſpricht tatſächlich keine Scheidung aus. Das Gericht vermochte einen Gegenbeweis ſeiner Behauptungen nicht zu führen, da auch die in Scheidung ſtehende Frau die Ausſage verweigerte, und ſprach den Angeklagten frei. Schöffengericht Maunheim Der im Jahre 1899 geborene Gelegenheitsarbeiter Jakob W. von Mannheim macht ſeinere Vaterſtadt wenig Ehre. Er iſt ſchon 10 mal vorbeſtraft, darunter mit ſchweren Zucht⸗ hausſtrafen. Seit ſeiner Entlaſſung aus der Strafanſtalt 1925 hat er ſich gut geführt und auch von ſeinem Arbeitgeber ein gutes Zeugnis erhalten. Er beteuert heute ſeine Un⸗ ſchuld mit den vor Gericht üblichen Phraſen, daß ihn der Schlag treffen ſolle, wenn er die Unwahrheit ſpreche uſw. Der Vorſitzende winkte aber ab, da man ſolche Sprüche vor Gericht ſchon kenne. Der Angeklagte wird beſchuldigt, in der Nacht 95 21. Juli 1920 mit zwei nicht ermittelten Per⸗ ſonen in tſſeldorf im Anweſen des Guſtav Schmidt in der Antwerpenerſtraße, in der Abſicht einzuſteigen, an einem Fenſter den Kitt von der Glasſcheibe gelöſt zu haben, bis Schmidt— durch das Geräuſch erwacht— auf den fliehen den W. einen Schuß in die Ferſe abfeuerte und ihn darnach feſtnahm. Der Angeklagte beſtreitet dieſe Darſtellung und erzählt eine längere Geſchichte, nach der er mit zwei ihm unbekann⸗ ten Komplizen auf einem Acker in der Nähe von Düſſeldorf geſchlafen und dabei von den beiden beſtohlen worden ſei. Er ſei dann an das Haus geraten, wo der Diebſtahlsverſuch W wo ihn der Wirt angeſchoſſen und feſtgenom⸗ men hat. Die Sache kam dadurch ans Licht des Tages, daß der wegen Totſchlags bei einem Raubmord zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Raub⸗ mörder Simpig aus Wilsdruff bei Dresden in der Straf⸗ anſtalt Münſter dazu übergegangen iſt, über ſeine ſchweren Vergehen und Verbrechen Aufzeichnungen zu machen, in denen W. ſo ſchwer belaſtet wird, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft Mannheim ſeine Verhaftung anordnete. Simpig, der erſt 28 Jahre alt iſt und einen braunen Drillichſträflings⸗ anzug anhatte, weigerte ſich anfänglich, Ausſagen zu machen, ja er wollte nicht einmal aus ſeiner Zelle heraus. Endlich ließ er ſich zu längeren Ausführungen bewegen. Er erkannte den Angeklagten, dem er ſogar einen Brief geſchrieben, ſo⸗ fort wieder und gab dann eine eingehende Schilderung des verſuchten Diebſtahls. Simpig, dem gegen 80 Einbrüche nachgewieſen ſind, wurde unter ſchärfſter polizeilicher Be⸗ wachung vorgeführt. Seine Ausſagen waren beſtimmt und klar. Auch der als Zeuge geladene Guſtav Schmidt aus Düſſeldorf erkannte den., auf den er geſchoſſen und feſt⸗ genommen hat. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel bezeichnet den Angeklagten als einen Menſchen, der früher zu den ſchwerſten Gewohnheitsverbrechern gehörte und beantragte eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Der Verteidiger.⸗A. Pfeiffen berger erſuchte um eine mildere Beſtrafung, da eine Beteiligung ſeines Mandanten an dem Diehſtahls⸗ verſucht ja nicht feſtſtehe und der Mann in den letzten 1 einen Strich unter ſein bewegtes Leben gemacht und ſich ge⸗ beſſert hat. Das Urteil Der Angeklagte wird wegen verſuchten Einbruchsdieb⸗ ſtahls im Rückfalle zu? Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft und zu den Koſten verurteilt. ch. * Der Wert der„Kiepirolkuren“ Ein Heilkundiger vor Gericht Ueber die Zweckmäßigkeit der Klepirolkuren“ iſt an den Gerichten in Frankfurt a. M. ſchon viel 9 8 0 worden, ſowohl ſeitens des Begründers dieſer Methode, Bruno Kiep, als auch von Medizinern. Trotz fühlbarer Belehrungen, die die Gerichte K. durch hohe Geldſtrafen gaben, will er heute noch von der„Wunderkraft“ ſeiner Kur überzeugt ſein. In großen Flugblättern z. B.„Die Sonne geht auf“ läuft er Sturm gegen den„Pfuſch der mediziniſchen Schulweisheiten“, Er fordert Leute auf, die jahrelang von Aerzten behandelt wurden, eine Kieptrolkur durchzumachen, die alles heile. Eine ſeiner beſonderen Methoden iſt die Fern behandlung.„Menſchen, die am anderen Ende der Welt wohnen, können durch meine Fernbehandlung ge⸗ heilt und gerettet werden,“ ſo behauptet er kühn in Flugſchriften, die er in Frankfurt und Höchſt in Krankenhäu⸗ ſern und auf der Straße verteilen ließ, oder in die Brief⸗ käſten der Wohnungen warf. Der Kreisarzt machte durch eine Anzeige bei der Staats⸗ anwaltſchaft ſeinem Treiben ein Ende. Gegen Kiep wurde ein Strafbefehl wegen unlauteren Wettbewerbs und wegen Führung eines Titels, der zur Irreführung des Publikums geeignet iſt, erlaſſen. Auf ſeinen Einſpruch gegen den Straf⸗ befehl verurteilte ihn der Einzelrichter wegen des letzteren Falles zu mehreren hundert Mark Geldſtrafe. Kiep hatte ſich nämlich als nicht approbierter Naturarzt bezeichnet. Das Urteil wurde nach einer Berufungsverhandlung vom Straf⸗ ſenat des Oberlandesgerichts beſtätigt. Später wurde dann gegen Kiep ein zweites Verfahren eingeleitet wegen un⸗ lauteren Wettbewerbs, das in erſter Inſtanz mit einer Geld⸗ ſtrafe endete. 5 Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft u. des Angeklag⸗ ten wurde dieſes Urteil aufgehoben und Kiep wegen unlaute⸗ ren Wettbewerbs zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, wo⸗ bei das Berufungsgericht beim Strafmaß berückſichtigte, daß durch das Vorgehen des Angeklagten viele Kranken abgehal⸗ ten werden, einen Mediziner aufzuſuchen. Als mildernd wurde berückſichtigt, daß der Angeklagte an einer pfychopathi⸗ ſchen Selbſtüberhebung leitet. Gegen dieſes Urteil legte Kiep abermals Reyiſton ein. In der Verhandlung vor dem Strafſenat des Oberland⸗ gerichts ergab ſich jetzt, daß eine Beſtrafung des K. wegen unlauteren Wettbewerbs rechtlich nicht möglich war. Die ſtrafbaren Handlungen liegen in den Flugblättern begründet. Zunächſt wurde K. wegen Vergehens gegen die Gewerbe⸗ ordnung verurteilt. Das Urteil hat inzwiſchen Rechtskraft erlangt. Zwiſchendurch lief das zweite Verfahren wegen des unlauteren Wettbewerbs. Da es ſich um einen geſchichtlichen Vorgang handelt und beide Vergehen ideell konkurrieren und weiterhin der Richter in dem erſten Verfahren in der Lage war, beide Vergehen zur Aburteilung zu bringen, iſt es rechtlich unmöglich, nachdem das erſte Verfahren Rechts⸗ kraft erlangt hat, eine weitere Beſtrafung erfolgen zu laſſen. Der Strafſenat mußte nun das Verfahren auf Koſten der Staatskaſſe einſtellen. Auf dieſe Art wurde Kiep eine nier⸗ 1 Gefängnisſtrafe los, obwohl er ſelbſt nichts dazu onnte. * § Die Narreuplaketten der Großen Freiburger Karnevals⸗ geſellſchaft. Die Freiburger Große Karnevalsgeſellſchaft hatte vor Faſtnacht durch Vermittlung des Arbeitsamtes Freiburg 50 Arbeitsloſe zum Vertrieb der Narrenplaketten engagiert. Ein Mitglied des hohen Elferrates händigte ſedem der Fünf⸗ zig 200 Plaketten aus, die zum Preis von 50 Pfg. pro Stück zu vertreiben waren. Für jedes verkaufte Stück konnte der Verkäufer 10 Pfg. einbehalten, ſodaß er bei vollem Abſatz 20% verdienen konnte. Nach den Bekundungen, die vom Elferrat vor dem Schöffengericht Freiburg gemacht wurden, haben bisher noch nicht die Hälfte abgerechnet, obwohl dieſe Abrechnung am Faſtnachtsdienstag vormittag vor ſich gehen ſollte. Der 32 Jahre alte Kaufmannsgehilfe Arnold B. ſtaud nun als erſter vor dem Amtsgericht Freiburg wegen Un⸗ terſchlagung. Er erhielt 1 Monat und 1 Woche Gefängnis, Von einer weiteren Anklage des Straßenraubs wurde er fret⸗ geſprochen, da ſich hier mit Sicherheit ſeine Täterſchaft nicht nachweiſen ließ. Sportliche Rundſchan Mannheimer Mai⸗Pferderennen Hervorragender Nennungsſchluß für die Altersgewichte Der Nennungsſchluß am Oſterdienstag brachte für die 15 Altersgewichtsrennen die außerordentlich hohe Zahl von 435 Unterſchriften, ſodaß alſo mit den Ausgleichen insgeſamt 627 Nennungen abgegeben wurden. Erfreulicherweiſe haben die drei großen Jagdrennen bei den Ställen im Süden, Norden und Weſten des Reiches den ſtärkſten Beifall gefunden, erſcheint doch der Preis der Stadt Mann ⸗ heim mit 42, das Rieſe⸗Jagdrennen mit 39 und der Rheingold⸗ Pokal mit 32 Pferden. Die Möglichkeit, für die beſten Pferde innerhalb einer Woche drei Rennen über verſchiedene Diſtanzen und unter günſtigen Gewichts⸗ verhältniſſen zu haben, hat hiernach eine große Anziehungs⸗ kraft auf die Ställe ausgeübt. Die großen Mannheimer Steherprüfungen auf der Flachen, der Frühjahrspreis über 2400 Meter, fand mit 36 Nennungen, das Neuwſeſen⸗Rennen über 2000 Meter ſogar mit 47 Unterſchriften, eine ſo gute Beſetzung, wie ſie in ſolchen Rennen für die beſte Klaſſe nur ſelten er⸗ reicht wird. Als einziger ſüddeutſcher Rennplatz hat Mann⸗ heim einige Rennen nur für Dreijährige Pferde aus⸗ geſchrieben, darunter den bekannten Prüfungspreis für die beſte und das Rhein au⸗Rennen für die mittlere Klaſſe. 50 dieſe Rennen erzielten mit 27 bezw. 22 Pferden bei den nord⸗ und weſtdeutſchen Ställen eine über Erwarten große Beteiligung. Von den Rennen für Meilenpferde hat das Roſengarten⸗Rennen mit 31 Nennungen die ſtärkſte Beteiligung gefunden. Die übrigen Rennen erhielten mit einer Ausnahme zwiſchen 20 und 30 Unterſchriften. Mit der ſtattlichen Zahl von 46 Pferden erſcheint das für Pferde aller Länder offene Oden wald⸗Jagdrennen am Schlußtage, das ſich an die beſſere Klaſſe wendet, aber den Siegern der Vortage beſondere Gewichtszulagen gibt und da⸗ durch den Charakter eines Troſtrennens erhält. 5. Die den Herrenreitern vorbehaltenen vier Hinder⸗ nisrennen erzielten 111 Unterſchriften und damit einen Durchſchnitt von 28 Pferden, bleiben alſo nur wenig hinter Pie 995 0 eyrennen zurück, für die der Durchſchnitt dreißig sferde iſt. f Nach dem glänzenden Ergebnis der erſten Nennungen iſt zu erwarten, daß die Mannheimer Mairennen durch das Zuſammentreffen der chancenvollſten Pferde aus den ſüd⸗ deutſchen Ställen mit dem zahlreichen Aufgebot der weſt⸗ und norddeutſchen Ställe ihre eigene Note erhalten und insbeſon⸗ dere die Hindernisrennen von der beſten Klaſſe heiß Kn⸗ ſtritten werden. Pferderenntermine 1928 Baden— Pfalz— Saargebiet— Heſſen In dieſem Jahre werden auf 28 Rennplätzen in Baden der Pfalz, im Saargebiet und in Heſſen Pferderennen abgehalten. Davon entfallen auf Baden 14, Pfalz 9, Saargebiet 5 und Heſſen 6. Das Hauptintereſſe beanſpruchen naturgemäß die beiden Rennplätze Baden⸗Baden und Mannheim. Daneben ſind zu nennen Achern, Haßloch und Zweibrücken, wo öffentliche Vollblut⸗ und Halbblutrennen abgehalten werden. Die übrigen Bahnen vertreten den kleinen Sport. Von den badiſchen Plätzen hat Seckenheim am Oſtermontag den Reigen mit Eagenſtein b. Karlsruhe eröffnet. Der Badiſche Renn⸗ verein hält ſeine zwei Meetings im Frühjahr und im Herbſt ab. Der Internationale Club von Baben⸗Baden bringt ſeine fünf Renntage vom 24. Auauſt bis 9. September zur Durch⸗ führung. Die ländlichen Rennen werden in Iffezheim am 9. September gelaufen. Der Karlsruher Rennverein hat ſeine beiden Renntage auf den 24. Juni und 23. September feſtgeſetzt. In der Pfalz werden die erſten Rennen in dieſem Jahre am 22. April in Landau abgehalten. Der neugegründete Süd⸗ pfälziſche Rennverein beabſichtigt im Herbſt Rennen zur Durch⸗ führung zu bringen, jedoch iſt noch kein beſtimmter Termin feſtgelegt worden. Die Haßlocher Rennen ſchließen ſich an die Mannheimer Rennen an. Der Vorderpfälziſche Pferdezucht verein hat ſich dem Reichsverband für Zucht und Prüfung au⸗ geſchloſſen und wird ſeine Rennen am 1. Juli und 30, Septem⸗ ber zum Austrag bringen. Im Saargebiet werden fünf Renn⸗ bezw. Reiterver⸗ eine den Pferdeſport vertreten. Bereits nach dem Landauer Reunen nimmt am 29. April die Rennſaiſon ihren Anfang. Im Anſchluß daran folgt Saarbrücken am 6. Mai, Blieskaſtel und Wiebelskirchen haben ihren Renntag im Juli. Die Rennen N ſich auf Baden, Pfalz. Saargebiet und Heſſen wie olat: Baden: Achern: 15. Juli und 19. Auauſt; Baden⸗Baden: 24. 26. 28. 31. Auguſt und 2. September; Heddesheim: 6. Mat; Iffezheim: 9. September; Lahr: 10. Juni; Karlsruhe: 23.24. September! 29. Avril,„ und Sand⸗ Knielingen: 3. Juni; Mannheim: 6. Mai, 9. 12., 16. September: Offenburg: 17. Juni: hofen: 28. Mai: Schwarzach: 1. Juli: Willſtätt: 8. Juli. Pfalz: Landau: 22. April; Haßloch: 17. und 20. Mat. 30. Septem⸗ ber(): Herrheim: 10. Juni und 29. Juli: Mieſau: 28. Mai; Altenglan: 1. Juli: Martinshöhe: 24. Funi; Weiſenheim a..: 1. Juli und 30. September: Zweibrücken: 8. Juli und 12. Juli. Saargebiet:. Fraulautern: 29. April; Saarbrücken: 6. Mai; Neunkirchen: f 13. Mai: Blieskaſtel: 15. Fuli; Wiebelskirchen: 29. Juli. 5 Heſſen: ö 1 5 Frankfurt: 15., 19., 22. April; 3. 7, 10. Juni 19. 21. Auguſt ., 10., 14. Oktober; Bad Kreuznach: 27. und 28. Mat: Wies baden: 5. und 12. Auguſt. 3 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haag Neue Maßgheinne eitung G. m. 10 H. e E 6. 2 Direltion Ferdinand Heyme. 2 Saale Kurt Fischer— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner- Ailleton: Dr. S. Rayſer— kommunalpolltit und Lokales diichard Schönſelber— vort und Neues aus aller Welt; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer a Gericht unb alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: Max Filtet 9. Seite. Nr. 174 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. April 1928 5— Der Mansfeld-Abſchluß Der Bericht der Mansfeld AG. weiſt darauf hin, daß an dem chun im Vorfahr aufgeſtellten Programm des weitern Aufbaus und er weiteren Rationaliſierung durch Zuſammenfaſſung aller über⸗ flüſſigen Produktionsſtätten und durch Zuſammenfaſſung der Kon⸗ ermintereſſen, wurde auch im Jahre 1927 mit Erfolg egarbeitet. Die reinigung der Mansfeldſchen Metallhandel Ac. mit der Mans⸗ feld Ach. wurde im Berichtsjahr durchgeführt, die Geſchäfte unter dem Namen Mansfeldſcher Metallhandel, Abteilung der Mansfeld AG., weitergeführt. Die Option auf die reſtlichen 40 v. H. der An⸗ teile der Montangeſellſchaft mbH. in Berlin wurde im Berichtsjahr ausgeübt, was einen Geſamtertrag von 12,67(9,95) Mill./ brachte. Die allgemeinen Unkoſten ſind von 4,17 auf 6,22 Mill. 1 ge⸗ ſtiegen. Dieſe Vermehrung beruht aber aber, wie mitgeteilt wird, nicht auf einer tatſächlichen Steigerung der Unkoſten im Konzern, ſyndern iſt durch organiſatoriſche Aenderungen und durch die Fuſion Arlt der Mansfeldſchen Metallhandel AG. hervorgerufen worden. Nach erhöhten Abſchreibungen von 3,64(3,04) Mill. 4 bleibt ein⸗ ſchließli chVortrag ein Reingewinn von 2864 897,(2 775 997) Daruas werden, wie bereits gemeldet, wieder 7 v. H. auf 37,50 Mill. Mark Kapital, 6 v. H. auf die VA. und 2 v. H. auf Genußrechtſcheine in Höhe von 868 900„ verteilt. Zum Vortrag verbleiben 106 223 Mark(44941 //). In der Bilanz hat die Uebernahme der Mansfeldſchen Metall⸗ handel AG. in Berlin exhebliche Aenderungen hervorgerufen. Ins⸗ beſondere ſind die Verpflichtungen außerordentlich ſtark geſtiegen. Am langfriſtigen Bankkrediten und Rembouskrediten werden 22,60 Mill.„ angeführt gegen nur 17,81 Mill. 4. Dafür find die Bürg⸗ fts⸗und Sicherheitsleiſtungen von 22,10 auf 2,97 Mill. 4 er⸗ i Die Dollaranleihe von 1926 iſt infolge der Tilgung von Dollar auf 12,81(12,60) Mill. zurückgeangen. Auf der an⸗ Site betragen die beſonders vorſichtig bewerteten Vorräte noch 2) Mill.. Die Verringerung ſei durch beſonders ſpar⸗ chaft hervorgerufen worden. Die Außenſtände ſind von 18,25 auf 26,22 Mill.„ geſtiegen. Zum Teil beruht die Steigerung auch auf dem lebhaftern Geſchäftsgang. Wertpapiere und Beteili⸗ gungen erſcheinen ebenfalls ſtark erhöht mit 17,47(7,99) Mill. I. Von Mansfeld wurden dabei übernommen 0,46 Mill. /; ferner wurden, wie bereits erwähnt, die reſtlichen 49 v. H. Anteile der Montan Gmb übernommen und ſchließlich ein größerer Betrag von ungefähr 2 Mill.„ Solberger Zink⸗ Aktien erworben. Kaſſe, Bankguthaben, ſowie Wechfel machen etwa 6,10 Mill. aus gegen nur 9,28 Mill. i. V Von dem Disagio auf die Dollaranleihe würden weitere 250 000/ abgeſchrieben. Vorratsaktien(i. V. noch 400 000„) ſind nicht mehr vorhanden, da dieſe im Zufammenhang mit der Amerika⸗Anleihe optionsweiſe bezogen wurden. Für den Reſt der noch für die Anleihe benötigten Aktien wollen Groß⸗ aktlonäre eintreten. Die Anlagen erfuhren einen Zugang von insgeſamt 5,10 Mill. J. Die Hauptpoſten entfallen auf Oefen und Apparate mit 1,32 Mill. und auf Maſchinen mit 1,90 Mill. J. Nach 9,1(0,06) Mill./ Abgang und 3,64(3,04) Mill. Abſchreibungen ſtehen die Geſamtanlagen mit 45,21(43,95) Mill./ zu Buch. Ueber die Gransaktionen mit Stolberger Zink wurden An⸗ gaben dahin gemacht, daß irgendwelche Verhandlungen mit Stol⸗ berger Zink im Augenblick nicht ſchweben. In der HV. von Stolberger Zink ſoll indes die Gruppe Wolff⸗Mansfeld im Auf⸗ ſichtsrat bet Stolberg durch Zuwahl von drei neuen Vertretern erheblich verſtärkt werden, während die Gruppe Metallbank einen Vertreter in den AR. entſendet. Ob die weiteren Verhandlungen dahin führen, daß Mansfeld auch die Erzeugung von Stolberger Zink vertreibt, oder ein engerer Zuſammenſchluß herbeigeführt wird, ſteht dahin. Bezüglich des europäiſchen Zinkſyn⸗ dikals ſeien die Dinge im Fluß. Der Geſchäftsgang im lau⸗ fenden Jahre habe ſich befriedigend angelaſſen. Keine internationalen Abmachungen in der Zellſtoffinduſtrie ſchwediſcher Wettbewerb— Gute Beſchäftigung aber gedrückte Preiſe der deutſchen Fabriken Nachdem bereits der Vorſitzende der ſchweizeriſchen Zellſtoff⸗ Beteinigung, Konſul Lundgren, eine dahingehende Meldung demen⸗ kert hat, hören wir aus führenden Kreiſen der beutſchen Zellſtoff⸗ induſtrie mit Beſtimmtheit, daß keine internationalen Verhandlungen zwiſchen deutſchen, ſchwediſchen und finni⸗ ſchen Zellſtoffabriken ſtattfinden, daß ſolche Verhandlungen auch nicht ſtattgefunden haben und daß ferner auch nicht das geringſte darüber bekannt iſt, ſolche etwa einzuleiten. Im Gegenteil: ſeit Schweden nach Beendigung des Ausſtandes den Betrieb in den Zellſtoffabriken wieder aufgenommen hat, iſt ſeine Konkurrenz außerordentlich ſtar k fühlbar geworden. Die deutſchen Fabriken ſind zwar noch gut beſchäftigt, die Verkaufspreiſe bei neuen Ab⸗ ſchlüſſen ſind jedoch gedrückt.(Wenn die Idee eines internatio⸗ nalen Abkommens, von Schweden ausgehend, ventiliert werden würde, dann dürfte dieſer Gedanke in Deutſchland wahrſcheinlich güunſtig aufgenommen werden, wenngleich nicht zu überſehen iſt, daß die deulſchen Fabriken unter ſich ſelbſt keineswegs einig ſind Bis jetzt ſind jedoch keine Anzeichen für eine derartige Abſicht der ſchwe⸗ diſchen Zellſtoffinduſtrie vorhanden. Die fetzige Hochbewegung der Kurſe von Zellſtoffaktien muß ſomit wohl als übertrieben ange⸗ ſehen werden, zumal man ſich bei der Dividendenbemeſſung über⸗ lieferungsgemäß konſervativ verhalten dürfte. 5 Scharfer Die Gründung eines engliſch⸗amerikaniſchen Finauztruſtes. Zu der geſtern gemeldeten Bildung eines großen engliſch⸗amerika⸗ Riſchen Finanztruſtes iſt noch nachzutragen, daß der neue Konzern den Namen trägt„Finance Compauy of Great Britain and Ameriea Lid.“ Eine öffentliche Emmiſſion der Aktien findet nicht ſtatt. Das Nomiualkapital von 2 040 000 Pfund Sterling iſt in 2 Millionen StA. von je 1 Pfund Sterling und 800 000 VA. von 1 ſh. eingeteilt iſt. Das Stammaktienkapital wird zu gleichen Tei⸗ len von der engliſchen„Imperial Chemical Induſtries Eid.“ und der„Chaſe Securities Corporation of New York“ übernommen. Der Direktorenrat beſteht aus Sir Alfred Mond Vorſttzender, Sir Harry Megowan, ſtellvertretender Vorſitzender, Mr. Albert Wiggin, Präſident der Chaſe National Bauk of America, Marquis of Reading, Lord Colwyn, Mr. Clarence Graff und Mr. James Gannon, Vizepräſident der Chaſe National Bank. Die beiden letzt⸗ genannten Herren werden gemeinſam als geſchäftsführende Direk⸗ toren die Intereſſen der amerikaniſchen Aktionäre vertreten. 1 7 ner iſt ein amerikaniſches Komitee gebildet worden, das die Ver⸗ bindung mit dem engliſchen Direktorium aufrecht erhalten ſoll. Schleſiſche Bergwerks und Hütten AG. in Beuthen.— Wieder 12 v. H. Dividende. Bei einem Rohgewinn von 5,09(4,4) Mill. 4 weiſt die G. für das abgelaufene GJ. einen Reingewinn von 3,2 (2,03) Mill.„ aus, woraus, wie i. V. 12 v. H. Dividende zur Aus⸗ ſchüttung gelangen ſollen. 700 000 4 ſollen der Rücklage zugewieſen werden. Nach einem Bilanzauszug betragen die Gläubiger 3,15 %) Mill. gegenüber 7,56(5,71) Mill. Schuldner. Die Beſtände an Rohbzink, Zinkblech, Koen und Erz werden mit 0,41(0,34) Mill., die Matertalien mit 69(0,88) Mill., die Anlagen mit 12,86(14,16) Mill., Effekten und Beteiligungen mt 2,32(11,68) Mill. bewertet. Der Abſatz war in Steinkohlen, abgeſehen vom Dezember, befrie⸗ digend. Bei 1,55(1,3) Mill. To. Förderung konnten die Beſtände von 28 000 To. Ende Mai auf 18 000 To. am Jahresſchluß geſenkt werden. In Zinkblech ſei die Nachfrage ſchwankend geweſen. Im neuen Jahre hätten ſich die Beſtände wieder auf 30 To. Kohlen erhöht. Der Auftrags rückgang erſtreckte ſich auch auf die bisher ſchlank abgeſetzten gröberen Sorten. * Eifen⸗ und Stahlwerk Hveſch Ac. Dortmund— Bau eines Plattier⸗ und Bandkaltwalzwerkes. Das Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch in Dortmund iſt auf dem dem Werk gehörenden Gelände in der ſog. Stockheide mit dem Bau eines Plattier⸗ und Bandkalt⸗ ekes beſchäftigt. In dieſem Walzwerk ſoll zunächſt auf ge⸗ wh Eiſenblech in einem Verfahren auf beiden Seiten Alüminium, ſpäter auch andere Metalle aufgewalzt werden. Die hes auf dieſem Wege hergeſtellten Bleche in Aluminium⸗Aufwalzung ſoll der Weißblecherzeugung Konkurrenz machen. Verſuche mit Fertigerzeugniſſen, vor allen Dingen Konſervendoſen, ſollen ſehr Der Bau des ganzen maſchinellen Teiles des Werkes iſt Krupp AG. Gruſonwerke, Hamburg und Buckau, übertragen worden. In dieſem Zuſammenhange hören wir ferner, daß das Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch zum Studium der amsrikaniſchen Blechherſtellung ſchon vor einiger Jeu einige In⸗ genieure nach Amerika entſandt gut ausgefallen ſein. 8 der Fried. Von den ſüddeutſchen Waren und Produktenmärkten ei Hauſſe für Brotgetreide als Folge des ungünstigen amerikanischen und wenig günſtigen deutſchen Saatenſtandsberichtes Knappes Angebot von inländiſchem Getreide— Noch immer unbefriedigender Mehlabſatz. G. H. Mannheim, 13. April. Das große Exeignis der Berichtswoche war der ameri⸗ kaniſche Saatenſtandsbericht, der die bisher von den Vereinigten Staaten kommenden ungünſtigen Nachrichten noch übertraf. Man ſtand dieſen privaten Meldungen mit einer gewiſſen Skepſis gegenüber. Nunmehr lautet die amt⸗ liche Schätzung des Durchſchnittsſtandes für Winterweizen zum 1. April auf 68,8 v. H. einer normalen Ernte, während ſelbſt die ungünſtigſten Sachverſtändigenſchätzungen bisher immer noch auf 75,7 v. H. gelautet hatten. Noch am 1. Dez. v. Js. wurde der Stand mit 86 v. H. angegeben; am 1. April 1927 lautete die Schätzung auf 84,5 v.., 1926 auf 84,1 v. H. und erſt im Jahre 1925 kommt man auf eine der jetzigen annähernd ähnliche Schätzung von 68,7 v. H. Mit Ausnahme des Jahres 1925 hat die amtliche Schätzung in den letzten 10 Jahren nie⸗ mals niedriger gelautet als jetzt. In dem für Ausfuhrweizen beſonders wichtigen Staat Kanſas lautet die Schätzung auf 77 (i. V. 79, 1926 87) v.., in Oklahoma auf 80(85 bezw. 90) v.., in Illoinois ſogar nur auf 37(83 bezw 71), in Miſſouri auf 56(80 bezw. 72), in Indianit auf 29(87 bezw. 72), in Ohio auf 32(79 bezw. 96))v. H. Für Roggen wird der Durchſchnitts⸗ ſtand mit 79,3 v. H. errechnet gegen 89,3 v. H. am 1. Dez. v. J. und 86,4 v. H. am 1. April v. J. Auch die deutſche Saaten⸗ ſtandsſchätzung liegt mit 32 für Winterweizen unter dem Durchſchnitt. Im April v. J. lautete die Zahlennote auf 2,5 und für Winterroggen auf 2, gegen jetzt 3,3, für Wintergerſte auf 2,6 gegen 3,3 v. H. Auch aus Frankreich wird von der Notwendigkeit großer Umpflügungen berichtet. Der Saaten⸗ ſtand des Winterweizens muß ſonach ſowohl für Amerika, wie für große Teile Europas als unbefriedigend bezeichnet werden. Für den Getreidemarkt war die Folge eine lebhafte, von den Ver. Staaten ausgehende Aufwärtsbewegung, der ſich auch Argentinien inzwiſchen angeſchloſſen hat. Die Weizenofferten ſind innerhalb der letzten 2 Tage um 3045 Guldencents, je nach Herkunft, erhöht worden. An unſerem Markte halten jedoch Handel und Mühlen verhältnismäßig ſtark zurück, da der Konſum allem Anſchein nach reichlich ver⸗ ſorgt iſt, ſodaß der noch immer nicht gebeſſerte Mehlabſatz zur Folge hat, daß man der vom Ausland ausgehenden Be⸗ wegung nur zögernd nachfolgt, zumal für nahe Ware meiſt noch etwas billiger anzukommen iſt, als für entferntere Ter⸗ mine. Verlangt wurden für Inlandsweizen bei knappem Angebot 2828.25(Vorwoche 27.25 27.75)„, für Aus⸗ landsweizen, waggonfrei, 29.5032(2931.50) /, im Cif⸗ geſchäft für Manitoba II, Mai⸗Juni⸗Abladung, 16 Fl., desgl. III 15.20, desgl. IV 14.80 und desgl. V 13.75 Fl., für La Plata⸗ Weizen, Roſafé, 79 Kilogr., ſchwimmend, 13.85, auf Abladung April⸗Mai 14.10 Fl., für Baruſſo, 79 Kilogr., ſchwimmend, 13.75, April⸗Mai 14 Fl., eif Rotterdam, und für Auſtral⸗ Weizen 15 Fl., transborde Rotterdam Antwerpen. Auf dem Roggenmarkt machten ſich die ſchlechten Saatenſtandsberichte gleichfalls bemerkbar. Inländiſche Ware kommt wenig zum Angebot; in Norddeutſchland iſt Polen als Käufer am Markte geweſen. Hier lag das Ge⸗ ſchäft ſehr ruhig: Inlandsroggen koſtete 25,50(Vorwoche 27,50 bis 28); im Cif⸗Geſchäft verlangte man für Weſtern II 5 8 Fl., eif Mannheim, auf Abladung 14,60 Fl., cif Rot⸗ terdam. Der Mehlbedarf blieb trotz der Feiertage gering und das Angebot weiterhin reichlich. Die ſteigenden Brotgetreide⸗ preiſe haben zwar eine kleine Anregung gebracht, aber die Umſatztätigkeit blieb im Verhältnis zu der Brotgetreidehauſſe noch recht gering. Die Mühlen haben ihre Forderungen von vorwöchentlich 3838,75/ auf 38,75 39,25% für füdd. Wei⸗ zenmehl, Spezial 0, und für Roggenmehl, je nach Ausmah⸗ lung, von 37,25 39,25 auf 38,7540/ die 100 Kg. erhöht. Im Roggenmehlgeſchäft fehlt es noch mehr als im Weizenmehl⸗ geſchäft an Nachfrage. Norddeutſches Roggenmehl in 65proz. Ausmahlung war mit 39,25 39,75, franko Mannheim, rhei⸗ niſches noch eine Viertelmark billiger erhältlich. Der Gerſtenmarkt lag ruhig, da es an Angebot in⸗ ländiſcher Ware vollſtändig fehlt. Vom Ausland waren Chile⸗ und Anatol⸗Gerſte zu 33—36 /, Chevalier⸗Gerſte zu 3132% die 100 Kg., waggonfrei Mannheim, angeboten. Futtergerſte ſtellte ſich gegenüber der Vorwoche unveränder auf 24—25, die 100 Kg. Für Hafer hatten die Preiſe gegen dor Vorwoche eine weitere Erhöhung nicht mehr erfahren, gute Inlandsqualität bleibt jedoch wie bisher geſucht. Der Futtermittelmarkt lag weiterhin feſt, da der Anfall an Mühlenfabrikaten nur gering iſt. Verlangt wur⸗ den für die 100 Kg. Nachmehl, je nach Qualität. 21,3023 J, Weizenfuttermehl 17 /, Weizenkleie in mittelgrober Beſchaf⸗ fenheit 1515,50 J. Maisſchrot koſtete prompt 25,75 l, auf Lieferung Auguſt⸗Dezember 21,50 /. Sonſt verlangte man für die 100 Kg. Biertreber, je nach Qualität, 1818,50 J,, Malskeime 17.75—18,25 J, Trockenſchnitzel 13,75—14,25, Raps⸗ kuchen aus deutſcher Saat 1818,25 /, Erdnußkuchen, loſe, zu prompter Lieferung 23,25—23.75 und Kokoskuchen zu promp⸗ ter Lieferung 24— 24,25. Rauhfutter unverändert. Am Tabakmarkt lag das Geſchäft einmal wegen der Feiertage, dann auch wegen der Uebergangszeit zwiſchen der erſten und zweiten Fermentation in den Vergärungslagern ruhig. Einige Nachfrage zeigte ſich nach farbigem Schneide⸗ gut zu bisherigen Preiſen. Für Rippen erhielt ſich Nachfrage. Verlangt wurden für überſeeiſche Rippen, verpackt, ca. 10 l, für Pfälzer Rippen—5/ der Ztr. Ju der Rheinſchiffahrt war der Waſſerſtand gün⸗ ſtig. Der Cauber Pegel ſtand bei etwa 1951,98 Meter ſo⸗ daß die Schiffe von der Ruhr nach Mannheim mit 2,302.40 Meter und von Mannheim bis Straßburg mit 2— 2,10 Meter Abladetiefe gefahren werden konnten. Die Ankünfte an den Seehafen hatten normalen Umfang. Die Frachten blieben im allgemeinen unverändert. Für Getreide ſtellten ſich die Koſten je Tonne von frei Schiff Rotterdam bis frei Schiff Mann⸗ heim auf 1,50 Fl. Der Schlepplohn wurde von Rotter⸗ dam nach der Ruhr nach dem 25—27 Cts.⸗Tarif für die Laſt von 2000 Kg. berechnet. Er betrug für die Tonne von der Ruhr nach Mannheim 1 /, von Mannheim nach Karlsruhe .350,40/ und von Mannheim nach Straßburg.800,85. Der Talſchlepplohn ſtellt ſich zurzeit 25 Prozent über den Normaltarif. 1 Am die Exportpolitik des Ruhrkohlenſyndikats Unter den Mitgliedern des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlen⸗ ſyndikats beſteht bekanntlich ſeit langer Zeit keine einheitliche Auffaſſung in der Frage der Expoxtpolitik. Ein Teil der Bergwerks⸗ geſellſchaften, darunter vor allem die Harpener Bergbau AG., ner⸗ tritt den Standpunkt, daß eine Einſchränkung des Exports un⸗ zweckmäßig iſt, und zu einer derartigen Verteuerung der Selbſt⸗ koſten führen würde, daß dadurch die Vorteile einer Verminderung der Verluſtgeſchäfte im beſtrittenen Gebiet wieder kompenſiert wer⸗ den würden, während zugleich die Stellung des Ruhrkohlenberg⸗ baues bei eventuellen internationalen Verhandlungen geſchwächt werden würde. Auf der anderen Seite ſtehen die Bergwerksgeſell⸗ ſchaften, die auf Grund ihrer Selbſtkoſtenverhältuiſſe eine Beſchrän⸗ kung des Exports und damit der Geſamtförderung für weniger nachteilig halten als die Belaſtung, durch die als Ausgleich für die Mindererlöſe im beſtrittenen Gebtet erhobene Umlage auf den Geſamtumſatz. Es ſchweben bei dem Syndikat ſtändig Erwägungen, die darauf hinausgehen, zwiſchen dieſen beiden Auffaſſungen einen Mittelweg zu finden. Jeden Monat finden Kommiſſionsſitzungen ſtatt, in denen man ſich über die zu betreibende Exportpolitik zu verſtändigen ſucht. Neuerdings ſcheint ſich die Stimmung zugunſten einer gewiſſen Zurückhaltung im Exportkgeſchäft verſtärkk zu haben. Doch ſind bei den in den letzten Tagen abgehaltenen Kommifflonsſitzungen irgend⸗ welche Beſchlüſſe über eine Aenderung der Exportpolitik und der Höhe der Umlage nicht gefaßt worden. Es iſt vielmehr damit zu rechnen, daß die Umlage bei der kommenden Mitgliederverſamm⸗ lung des Syndikats auf der jetzigen Höhe von 1,38/ pro Tonne bleibt, wenn nicht die kurz vor der Verſammlung anzuſtellenden genauen Erlösberechnungen eine Aenderung notwendig machen ſollten. Weſentlich iſt jedoch, daß die Berechnungen auf der gleichen Grundlage wie bisher erfolgen und prinzipiell eine Einſchränkung des Exports nicht zu erwarten iſt. Von den Befürwortern einer Exporteinſchränkung wird übrigens neuerdings noch geltend ge⸗ macht, daß auch in Süddeutſchland, das offiziell als unbeſtrittenes Gebiet gilt, die Syndikatspreiſe infolge der verſtärkten engliſchen und holländiſchen Konkurrenz vielfach nicht mehr erzielt werden können. Dieſer Mindererlös bedeutet naturgemäß für ſämtliche Mitgliedszechen eine weitere Belaſtung. Beſonders iſt feſtzuſtellen, daß ſich die Konkurrenzverhältniſſe am ſüddeutſchen Markt bisher lediglich in den Preiſen, nicht aber in den Mengen ungünſtig aus⸗ gewirkt haben. und es iſt deutlich zu erkennen, daß das Syndikat bemüht iſt, in dieſem praktiſch jetzt auch„beſtrittenen“ Gebiet ſeine Stellung auf feden Fall und auch unter Preisopfern zu behaupten. —— * Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Ac. in Fraukfurt a. M. Bekanntlich nimmt die Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1926/27 mit 5 u. H. die Dividendenzahlung auf die Stel. neben der 7proz. Vorzugsaktiendividende wieder auf. Bei einer Umſatzſteigerung von 28,5 auf 47 Mill.„ verzeichnet das Unternehmen einen Roh⸗ gewinn von 5,87(i. V. 2,987) Mill. J. Handlungsunkoſten und Steuern beliefen ſich auf 3,249(2,301) Min. /. Abſchreibungen er⸗ forderten.62(0,771) Mill. 4, ſodaß einſchl. 48 287„ Vortrag ein Reingewinn von 1 048 980 verbleibt, von dem auf neue Rechnung 79 130% vorgetragen werden ſollen. Infolge der Senkung der Selbſtkoſten ſei es möglich geweſen, den Standard 6⸗Typ zu Preiſen herauszubringen, die noch vor Jahresfriſt für unmöglich gehalten wurden. Dieſe Preiſe ſeien neuerdings ſogar noch weiter ermäßigt worden. Binnen kurzem werde der ſechsſitzige Staudard 6 auf dem Markt erſcheinen. Die Verwaltung habe ſich vorgenommen, während der Wintermonate 1927/8 die Arbeit nicht einzuſchränken, einer⸗ ſeits um eine Erhöhung der Arbeitskoſten zu vermeiden, anderſeits um für ein recht lebhaftes Frühjahrsgeſchäft gewappnet zu ſein. Inſolgedeſſen ſei der Beſtand am 31. Oktober an Halberzeugniſſen verhältnismäßig beträchtlich geweſen. Der flotte Abſaß in den letzt⸗ vergangenen Monaten habe dieſe Maßnahme in erfreulichem Um⸗ fang gerechtfertigt. Das Fahrradgeſchäft ſei lebhaft geweſen. Ein neues Modell werde neuzeitlichen Wünſchen Rechnung tragen. Die Adler ⸗Schreibmaſchine bewahre ihren Ruf, beſonders die kleine Adlermaſchine. In der Bilauz erſcheinen bei unverändert 19,25 Mill. StA. und 21000/ BA.⸗Kapital die geſetzliche Rücklage mit 8,223(i. VB. 7,064) Mill. und das Hypothekenkonto unver⸗ ändert mit 50 Mill. 4. Das Gläubigerkonto in Höhe von 17,82 (866) Mill. umfaßt eine Bankſchuld von 4,781(8,238) Mill. 4, Warengläubiger in Höhe von 7,54(3,46) Mil.& und Anzahlungen von 6,668(0,156) Mill. 4. Die Akzepte und Verbindlichkeiten haben Llektro ſich von 1,443 auf 3,891 Mill. erhöht. Das Fabrikeinrichtungs⸗ konto weiſt mit 9,21 Mill./ eine Geſamterhöhung um 4899 Mill. Mark aus. Das Debitorenkonto hat ſich um 2,017 auf 5,30 Mill. erhöht. Das Effekten⸗ und Beteiligungskonto verringerte ſich von 1,776 auf 0,052 Mill., und zwar in erſter Linie durch die Be⸗ gebung von in Nennwert 2027 600„ Vorratsaktien an die der Geſellſchaft naheſtehende Bankengruppe, wodurch ein Kursgewinn von 1158 266/ entſtanden iſt. Dieſer Betrag iſt der geſetzlichen Rücklage gutgeſchrieben worden. Schließlich iſt noch das Wechſel⸗ konto abzüglich Diskont mit 1,666(2,224) Mill. ausgwieſen. * Preß⸗, Stauz⸗ und Ziehwerke Rud. Chillingworth Ach. in Nürnberg. In der Agt.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der GV. am 8. Mai die Wiederaufnahme der Gewinnausſchüttung auf die StA. mit 8 v. H. vorzuſchlagen. Auf die VA. entfallen wiederum die ſatzungsgemäßen 6 v. H. gewinn leinſchl. Vortrag) von 121 259% auf 328 182 geſtiegen. „ Schwediſche Zündholz AG. in Stockholm(Speuska Taend⸗ ſticks A..)— 15 p. H. Dividende. Die Truſtgeſellſchaft weiſt für 1927 einen Reingewinn von 40 436616 Kr. aus. Hierzu kommt noch der Vortrag aus 1926 mit 2 702 541 Kr. Der Verwaltungsrat ſchlägt der HV. folgende Verwendung des Geſamtbetrages vor: 18 Mill. Kronen ſollen als 10 v. H. Dividende für 1 800 000 ausgezahlt werden, was zuſammen mit der im Herbſt 1927 erfolgten Zahlung einer proz. Vordividende 15 v. H für das abgel. Gi. ausmacht. Der Reſt von 24 185 967 Kr. ſoll auf 1928 vorgetragen werden. In der zweiten Hälfte des laufenden Jahres ſollen auf das erhöhte AK. von 270 Mill. Kr. 5 v. H. Dividende vorausgezahlt werden. 3 Deutſche Zündholz⸗Verkaufsgeſell chaft., Berlin. Die deutſche Berkaufsgeſellſchaft des ſchwediſchen Zünd holztruſtes ver⸗ zeichnet, dem Vernehmen nach, für 1927 noch eine kleine Bergröße⸗ rung des vorjährigen Ver luſtes, der bekanntlich 164 288„ be⸗ trug. Da bis zum zweiten Halbfahr 1927 noch die alten Bedingungen in der deutſchen Zündholzinduſtrie und im Zündholzvertrieb in Geltung waren, konnte kein beſſeres Ergebnis erzielt werden. Das zweite Halbjahr 1927 hat ſich auf Grund der bekannten Neuregelung beſſer engelaſſen, ſo daß unter Vorbehalt für 1928 mit angemeſſe⸗ neren Erträgniſſen zu rechnen iſt. 5 8 * Wieder 10 v. H. Dividende der Ludwig Loewe u. Co. in 79 5 Die d n 0 19 9 110 15 GJ. 1927 wiederum einen Gewinnanteil von v. H. auszuſchütten. Der d a ſei zurzeit befriedigend. 5 e 27: Kammerkirch A. für Edelbraunntweine in Karlsruhe. Die o. GV. genehmigte die Regularien u. beſchloß die Verteilung einer Dividende von 5 v. H. Der Geſchäftsbericht zeigt eine befrie⸗ digende Tendenz Der Umſatz war im vergangenen Jahr um 40 v. H. höher als im Jahre 1923. Die Ausſichten für das Laufende Jahr 1 5. end. N 28 Neue Deutſch⸗Böhmiſche Elbeſchiffahrt Ach. in Dresden. Wie gemeldet wird, beſchloß der AR. für 1927 eine Dividende von 5 v. H. in Vorſchlag zu bringen. 5 a 8 Deviſenmarkt Im heutigen Früh verkehr notierten Pfunde gegen 3 128. 14.. 10. 14. em. Vork. 490 854384] Schweiz.. 28.830 28.33 Stocchelm 8,178] 18.19 Paris. 24.012402 Sofland:. 121075 12.71 4 28 b Mailand. 92.87 82.50[Kopenhagen 18.194 18.19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,18 und Pfunde mit 20,4125 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 13. April Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 5 13. Elektrolptkupfei 134.75 184,78 Aluminium in 8 Raſſinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,0 Blei——— Zinn ausl.—.——.— Rohzint Bb. Pr. Hüttenzinn—.——— 5 8.— Nickel.50.5 00 2 Animon.83.0. 00 Aluminium.10.10 Siſber für 1 0. 78 99.7880 7—78)85 London 183. April. Metallmarkt,(In Hſt. f. d. eng. t. v. 1018 Kg.) 3 12. 18. Blei 20,28 20,8 gupfer Kaſſa 61,55 61,78 beſtſelec 58.78 65,78 Jin 245 28 de. 3 Monat 87.— 81,88 Mickel—— ueckſtb. p. Fl. 72,50 22.80 61,88 87.—[ Zinn Kaſſa 282,18 280,80 Regulus—— Gegenüber dem Vorfahr iſt der Rein⸗ 2 5 9 en erkrerereergeree— 4 2 3 heimer Ausflügler, die ſich hier einige als es in ſeinen Fundamenten bedroht wurde. das Schlößchen, nicht bloß Seckenheim kamen in größte Be⸗ drängnis, alle Dörfer und Städte des Neckartals waren der Samstag, den 14. April 1928 Reue Mauuheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 174 —— 5 e eee eee are CCC 2e 9 eee Das Getkenheimer Schlößchen Von Karl Kolluig Schüchtern beginnt ein zartes Grün der erſten Blätter die alten, knorrigen Kaſtanienbäume im Garten des Secken⸗ heimer Schlößchens zu überziehen. Keck ſprengen die fungen Knoſpen die harzige Hülle, die ſie ſeither beſchützt hatte. Bald werden weiße und rote Blüten wie feierliche Kerzen das grüne Frühlingskleid zieren und werden dem ganzen Garten eine weihevolle Stimmung verleihen. Wie herrlich läßt ſichs dann im Schatten der alten Bäume ruhen, wenn der Blick auf den ruhig dahinziehenden Neckar fällt und hinüber⸗ ſchweift zu der nahen Bergſtraße, von deren Höhe Burg und Dörfer grüßen. Dann kommen auch die Scharen der Mann⸗ Stunden erholen wollen von der Arbeit und Sorge des Alltags. Ja wie fein wäre es nun, wenn die Bäume uns erzählen könnten, was ſie ſchon alles geſehen haben in dieſem Garten. Gewiß, ſie haben manchen Sturm ertragen und oft gar hat ein Blitz einen Aſt zerſchmettert. Wenn es Abend wird und die Sonne golden ihre letzten Strahlen in den Fluten des Neckars ſpiegelt und ein Windſtoß durch das Laub der Bäume fährt, dann iſt es oft, als ob das Rauſchen der Wipfel und das Aechzen der Aeſte die Sprache der Bäume wäre, dann iſt es, als ob ſie uns die Geſchichte des Seckenheimer Schlöß⸗ chens erzählen würden: Auf einem Hochufer des Rheins ließ im Jahre 1768 der Kurpfälziſche Stagtsrat Johann Georg von Stengel bei Seckenheim ein prächtiges Barockſchlößchen erbauen. Frei⸗ herr von Stengel war ein für Kunſt ſehr empfindſamer Menſch und dank ſeinen künſtleriſchen Studien iſt uns von ihm ein Bild des Seckenheimer Schlößchens erhalten. Er war der Beſitzer des an der Mannheim⸗Schwetzinger Straße gelegenen Stengelhof, aus dem das heutige Rheinau ſich ent⸗ wickelt hat. Seckenheim mochte damals ein Dorf mit nahezu 2000 Ein⸗ wohnern geweſen ſein. Trotzdem es in vielen Kriegen ſchwer heimgeſucht worden war, hatte der Seckenheimer Bauer in zähem Fleiß wieder Geld und Gut erworben. Ja nach einer alten Urkunde reichten ſeine„Auslands“⸗Beziehungen bis nach Köln, einem Abſatzgebiet für ſeinen Tabak. Damals war Seckenheim noch ziemlich abgeſchloſſen von der Reſidenzſtadt des Kurfürſten Karl Theodor. Eine Frau mit dem Korb auf dem Kopfe beförderte die Poſt in die Stadt. Erſt ſpäter ver⸗ kehrte ein„Omnibus“, der morgens um 8 Uhr ab⸗ und um 12 Uhr wieder zurückfuhr. Sechs Jahre erſt ſtand das freiherrliche Schlößchen, kaum hatten Wind und Wetter die Farben ſeines Anſtrichs getrüht, Nicht allein ſtetig wachſenden Gefahr der Ueberflutung durch den Neckar ausgeſetzt. Es war das unheilvolle Jahr 1784. Nach über⸗ mäßig reichlichen Niederſchlägen des Winters konnten die Bette der Flüſſe und Bäche zur Zeit der Schneeſchmelze die ungeheuren Waſſermaſſen nicht mehr faſſen. Von Tag zu Tag überſchwemmte auch der Neckar immer mehr ſeine Ufer, His er ſchließlich die Dörfer ſelbſt bedrohte. Ungeſchützt war Seckenheim und vor allem auch das Schlößchen den Fluten preisgegeben. Wie groß die Ver⸗ wüſtung geweſen ſein mag, kann uns die Tatſache erklären, Haß in den Straßen des Dorfes das Waſſer 1 Meter hoch ge⸗ ſtanden war. Kurfürſt Karl Theodor erkannte auch den Schaden und erließ in wohlwollender Berückſichtigung den Bewohnern Seckenheims eine bedeutende Abgabe auf viele Jahre hinaus. Nachdem das Schlößchen wieder hergerichtet war, konnte ein Beſitzer noch 14 Jahre mit ſeiner Familie darin ver⸗ bleiben, bis er am 10. Mai 1798 ſtarb. Sechs Jahre ſpäter verkauften ſeine Erben ſeinen geſamten Beſitz an den kur⸗ badiſchen Hofgerichtspräſidenten Karl Theodor Freiherr von Hacke. Dieſer ernannte den Hofkammerrat Franz Xaver Babo zu ſeinem Schloßverwalter(18051809). Zwiſtigkeiten aber waren die Urſache, daß Freiherr von Häcke die Verwal⸗ tung des Schlößchens wieder ſelbſt übernahm. Das aus⸗ ſchweifende Leben, das dieſer führte, zwang ihn ſieben Jahre ſpäter, den geſamten Grundbeſitz wieder zu verkaufen. Graf Karl von Luxbourg war nunmehr Beſitzer und be⸗ wohnte auch das Schlößchen faſt immer bis zu ſeinem Tode in dem Revolutionsjahre 1849, da auch Seckenheim unter dem Druck der Aufrührer zu leiden hatte. In dieſem Jahre war es auch, da ein Seckenheimer Bauernmädchen durch ihr heldenhaftes Auftreten eine Truppe des ſogenannten Volks⸗ heeres, das auf der Straße zu Seckenheim lagerte, vertrieb. 22 Ein deutscher Baukünſtler Zu Peter Behrens 60. Geburtstag am 14. April Von Paul Berglar⸗Schröer Als Peter Behrens, der nun Sechziglährige, von ſeiner Vaterſtadt Hamburg aus ſeinen künſtleriſchen Werdegang an⸗ trat, der ihn über die Zwiſchenſtationen der Akademien Karls⸗ ruhe und Düſſeldorf nach München führte, nahm er das ſtarke Erbgut niederdeutſcher Artung mit ſich: Klarheit, die erkennen und wiſſen will, was iſt; und unter dieſer Klarheit als deren verſchwiegene Komponente jenes typiſche oft aus träumeriſchen Bereichen fragend Suchende, warum es juſt ſo iſt und nicht anders ſein kann. Neben dieſer aus deutſchem Suchertum ſchwingenden Helligkeitsliebe ſteht dann fene rationale Kühle, die ſtets logiſch aus dem Erkannten die berechnete Nutzan⸗ mendung auf die beſte Zweckform zu ziehen weiß und die doch auch wieder des Irrationalen nicht entraten mag, da die Idee des künleriſch geſchauten Inhalts den Formenausdruck inner⸗ lich belebend mitberaten ſoll. Belebend und auch wärmend. Klare Kühle, die ſich zur Sinnfindung und Formung auf⸗ macht, muß aber immer, wie ſte ſelbſt ſchon aus ſich heraus zur Tatwerdung in der Wirklichkeit drängt, eben aus und in diefer Wirklichkeit das Werk⸗Weſentliche erſtreben, d..: Sie wird ſich nicht aufhalten oder einſeitig eng binden laſſen durch hiſtoriſch Gewordenes, ſondern ſie wird aus der Strahlen⸗ brechung des Vergangenen im Heutigen unter jener Pietät, die letztlich jedem wahrhaften Künſtler eigentümlich iſt, das noch Lebendige herausſchälen, es aſſimilieren und einſetzen in das zeit⸗ und zweckbedingt Notwendige. Und da ſtch dieſe Not⸗ wendigkeiten heute aks weſentlich andre erweiſen, als je zu⸗ vor, ſo werden ſie ſich ganz und gar dienend dem Heute er⸗ ſchließen. Wie es niederdeutſcher Art widerſpricht, ſich ins Unweſent⸗ liche zu verlieren oder weſentlich Erfaßtes durch brimborißſes Beiwerk im Charakter zu verwiſchen, durch Schmuckgefloſkel, das doch nur äußerliche Faſſade iſt, und wie es ihr darauf an⸗ kommt, lediglich die Wahrheit als Kern eder Erſcheinung herauszuſtellen, wobei aber die Gefahr gefühlloſer Nüchtern⸗ heit wieder vermieden wird durch- die wiſſende Gefühlsſchön⸗ heit des Wahren, ſy iſt es auch für die Baukunſt Peter Beh⸗ zens das unbedingt Charakteriſtiſche: Fort mit allem, was entgegen ſeiner Zweckbeſtimmeheit nur etwas ſcheinen will! Fort mit jenem Zierrat, der die Schönheit des Weſenskerns Ein Haufe drang in die Kronenwirtſchaft ein. Als ſie an der Wand die Bilder des Großherzogpaares erblickten, verlang⸗ ten ſie unter Drohungen und wildem Geſchrei die Ent⸗ fernung derſelben. Als dies verweigert wurde, legten ſie felbſt Hand dazu an. Durch dieſe Roheit empört machte ſich die 18jährige Tochter des Hauſes, Babette Bühler, durch den lärmenden Trupp Platz, hing kurzerhand die Bilder wieder an ihren Platz und rief die Rebellen zornerfüllt anblitzend: „Wer ſie anrührt, dem ſchlag ich den Schädel ein!“ Verdutzt räumten die Freiſchärler die Stube und ließen ſich nimmer blicken. Dem heldenhaften Mädchen aber wurde vom Groß⸗ herzog die ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. In den fünfziger Jahren kaufte Freiherr Ferdinand von Babo aus Weinheim das Schlößchen und wohnte mit ſeiner Familie darin bis zu ſeinem Tode im Jahre 1867. Er ſowohl wie auch ſeine Gattin liegen auf dem 1845 eröffneten Friedhof in Seckenheim begraben. Einſam und verlaſſen liegt jetzt ihre Ruheſtätte von Efeu überwuchert. Babo war der letzte adlige Beſitzer geweſen. Das Schlöß⸗ chen verlor an Friſche und äußerem Glanze, wogegen der Garten erſt ſeine Blütezeit erreichte. Mächtig und ſtark waren die Bäume geworden, die ſich dicht bis an die Straße drängten. Und ſchon von weitem grüßten ſie den Wanderer, der von der Bergſtraße Seckenheim zuwanderte. In den achtziger Jahren logierte ſich der Gründer der im Volksmund noch heute nach ihm benannten Steinzeug⸗ en Friedrichsfeld, Julius Eſpenſchied, im Schlöß⸗ en ein. Nach deſſen Wegzug wurde im Seitenbau vorübergehend eine Schulklaſſe eingerichtet, da die vorhandenen Schulräume der ſtändig ſich vermehrenden Schülerzahl nicht mehr ge⸗ nügten. Seckenheim hatte bis 1886 zwei Schulgebäude, eines für die katholiſchen(1796 erbaut), das andere(1823 erbaut) für die evangeliſchen Kinder. Nach der Vereinigung der beiden konfeſſionellen Schulen ſchritt man zum Bau einer neuen Schule in der Hauptſtraße. Auch dieſe konnte die große Schülerzahl nicht mehr aufnehmen, ſodaß man vorüber⸗ gehend, wie ſchon oben erwähnt, in den Seitenbau des Schlößchens einige Schulklaſſen unterbrachte. Das Hauptgebäude wurde von der Gräflich Oberndorff⸗ ſchen Brauerei zu Edingen in eine Wirtſchaft umgewandelt, zugleich wurde an das Haus eine offene Halle und ein Saal angebaut. Der erſte Wirtſchaftsinhaber war Herr Grünling, dem bald Herr Engelberger nachfolgte. Die Reihe der folgen⸗ den bis zum Kriegsausbruch waren: Nagel, Eberhard, Karlei und Schaaf. 5 Nachdem Seckenheim ſchon 1891 durch eine Dampfbahn mit Mannheim verbunden worden war, faßte man kurz vor dem Kriege den Plan, die Strecke Seckenheim Mannheim zu elektrifizieren. Dieſem Vorhaben fiel ein großer Teil des herrlichen Schloßgartens zum Opfer, da man an ſeiner Stelle eine Wagenhalle errichten wollte. Der Eingang, der ſeither in der Verlängerung der Schloßſtraße verlaufen war, erhielt nun eine denkbar ungünſtige Lage, was ſicher auch den Betrieb beeinträchtigte. Nun iſt aber dieſer Plan nicht durchgeführt worden, Seckenheim hat aber ſeinen Schloßgarten zum größten Teil verloren. Und wer heute wieder nach Seckenheim kommt, der wird erſtaunt ſein, denn die große Halle mitſamt dem Saal ſind abgeriſſen, um einen neuen zweckmäßigen Saal nach den Plä⸗ nen Mannheimer Architekten zu erſtellen. Die Gemeinde, die jetzige Beſitzerin des Schlößchens, hatte manche Schwierig⸗ keiten zu überwinden, bis der Antrag im Gemeinderat ge⸗ nehmigt wurde. Vor allem war es die Sozialdemokratie, die in dem Saalneubau eine Geldverſchwendung erblickte und die für das Baugeld Wohnungen und anderes wünſchte. Es waren aber nicht allein ſoziale und finanzielle Fragen, die die So⸗ zialdemokraten dazu bewegten, vielmehr ſuchten ſie zu er⸗ reichen, daß ein größerer Saal als der ihres Vereinshauſes gebaut würde, den zudem nur ein beſchränkter Teil der Seckenheimer Bevölkerung benutzt. Die elektriſche Bahn Seckenheim— Mannheim geht ihrer baldigen Eröffnung entgegen. Durch gewaltige Aufſchüttun⸗ gen wurde die Bahnhofanlage an das Ende des Dorfes ver⸗ legt, ſodaß das alte Bahnhöfchen bald verſchwinden wird. Vielleicht wird jetzt wieder der Schloßgarten vergrößert; es wäre eine große Freude für die kommenden Seckenheimer, aber auch für die Mannheimer, für die dann das Secken⸗ heimer Schlößchen, wie in den Tagen vor dem Kriege, ein be⸗ liebter Ausflugsort wird 5 5 zu überwuchern droht und ablenkt! Denn Andersſcheinen als das Soſein und Abſchweifen von dem Soſein iſt ja nichts au⸗ deres als Lüge! Lüge aber hat keinen Raum vor dem Wahr⸗ heitsſtreben! 71 5 8 4 N Aus ſolchem Weſen mußte Peter Behrens, als er aus Malerei und Kunſtgewerbe zur Baukunſt kam, revolutionie⸗ rend wirken. Denn die Zeit um ihn hatte ſich ſo ſehr mit leeren Gebärden belaſtet, war ſo ſehr in Veräußerlichung ge⸗ raten, und die war ſo ſehr zur Gewohnheitsmaske erſtarrt, daß man kaum noch ſah, was wahr und echt war. In dieſer Zeit war er der erſte, der in reiner Wahrheitsliebe ſich daran wagte, dieſen Berg von Schutt und Unrat abzutragen. Und als er, nach Darmſtadt berufen, dort ſein Haus baute, legte er Breſche in das zur konventionellen Lüge Gewordene: Er zeigte erſtmalig wieder den Sinn und Zweck des Wohnhauſes! Als Zuſammenfaſſung gleichgerichteter Gemeinſchaft unter dem eignen Dach! Eigentlich war das ja eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, aber man hatte ihrer ſo ganz vergeſſen, daß das Behrens⸗Haus gradezu epochal wurde! Wie hier, zeigt er auch in den ſpäteren Wohnhauten die niederdeutſche Weſensart: Das Innere des Heims, das wohligwahr und rein ſich in innigſte Beziehung ſetzt zu ſeinen Menſchen, birgt die ganze Hoheit des Familiengedankens, die keuſche Abgeſchloſſenheit der Ehe ſozuſagen, von der die laute Außenwelt fernzubleiben hat. N Selbſt da, wo er aus andrer Zweckgebung des bildneriſch gefügigeren Klinkers entraten muß 385 wo er ganz auf das konſtruktive Material unſrer Zeit angewieſen iſt: auf Beton, Stahl und Glas: die ſchon in ihrer materiellen Struktur ſich einer individualiſierten, gefühlsunterſtrömten Behandlung entziehen, um ſich zur reinen ſachlichen Typenformung ein⸗ ſetzen zu laſſen, zu der die alles weithin nivellierende In⸗ duſtrie nun einmal zwangsläufig drängt: Selbſt da noch ge⸗ lingt es der Gefühl⸗Vernunft⸗Syntheſe ſeiner Kunſt, dem ſachlich Typiſchen die jeweils ihm individuelle Schönheit mit⸗ zugeben, d. h. in der horizontalen und vertikalen Gliederung der Maſſen in ihrer Geſamtverlagerung, in dem in ihnen ſchwingenden Rhythmus auch jene rhythmiſchen Kräfte zum klingenden Ausdruck zu bringen, die im Inneren des Werks ſtungebend tätig find als ein Lied deutſchen Werkernſtes und Werkfleißes! Und in dieſer Sinngebung iſt Peter Behrens Vorbild und Befruchter weit über dieſe Zeit hinaus für die geſamte neuere deutſche Baukunſt! Schloß Neuburg im Neckartal Von Guſtav Heybach Vereinzelt pflügen auf den hellbraunen Feldern die Neckartalbauern. Die Sonne liegt über dem Tal des Neckars und der Elz. Die Staren beginnen ſchon ihr Minnelied. Wir ſchreiten über die Waſſerſcheide bei Mörtelſtein hinab ins Neckartal. In der Talmulde liegt das kleine Dorf, in dem noch Schindelmacher wohnen und einzelne Bauern reiche Sandgruben beſitzen, die den Bauſand für die nähere Um⸗ gebung ſpenden. Ueber dem Neckar liegt Binau mit ſeinem großen Schloß und unweit davon die Ruine Dauchſtein, um die eine liebliche Sage ihre Ranken wand. Wir wandern in halber Höhe auf einer zerfahrenen Straße. über uns den Schienenſtrang und unter uns reiches Feld und ſatte Wieſen und den Fluß, der im Sonnenglanz einem Silberband gleicht. Wir verlaſſen die Straße und ziehen querfeldein dem Ziel entgegen. Ein Haſe hoppelt hin und wieder von dannen, etwas unwillig über die Störung. Da taucht am Horizont das charakteriſtiſche Profil der Neuburg auf. Immer näher kommen wir, auch ohne den Fahrweg zu benutzen. Dann ſtehen wir auf der Berghöhe, die die öſtöckige Burg trägt. Ueber 200 Meter ſtehen wir über dem Neckar. Durch ein modernes Tor, geſchmückt mit einer Helmer und Kriegsemblemen, geht es in den breiten Hof des Schlof⸗ ſes. Wehmütig denken wir beim Ueberſchreiten der Beute der Vorinflationszeit, wo hier noch eine alte Zugbrücke den Uebergang geſtattete. Zur linken Hand liegt das 2teilige Schloß, deſſen alter Teil in breiter Faſſade zum Neckar blickt. ein Wahrzeicher für das Tal zwiſchen Hochhauſen und Obrigheim iſt. Der Anbau, der im rechten Winkel angelegt war, iſt verſchwunden, wir haben an dieſer Stelle einen prächtigen freien Platz. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts iſt ein Teil hinter die Burganlage geſtellt worden, den Treppen⸗ turm einſchließend. Eine breite barocke Freitreppe führt in ſchmucker Windung zur Treppentür, die uns in den Frei⸗ treppenſgal einläßt. Zwiſchen den beiden Treppen findet ſich eine große Tafel aus Sandſtein, die uns über die Geſchichte der Burg Aufſchluß gibt. Das Innere der Burg iſt, abgeſehen von den farben⸗ prächtigen Treppengängen ſchmucklos, weil die Räume in der Wohnungsnotzeit von Familien bewohnt waren. Auch ſonſt iſt aller Schmuck verſchwunden, weil in der Nachkriegszeit politiſch verhetzte Banden das Schloß, das unbewohnt war, ſtüirmten und wertvolle Dinge entwendeten oder zerſtörten, ſodaß die letzten Ueberreſte dem Muſeum in Amorbach über⸗ geben wurden. Noch heute ſieht man die Spuren von Kugeln an der Wand und die Stellen an der Freitreppentür, wo die Wappen abgeriſſen und vernichtet wurden. Weniger die Burg, als der Blick iſt es, der die Menſchen auf die Höhe lockt. Da liegt zu unſeren Füßen Neckarelz, wo die Dichterin Auguſte von Pattberg im Kellereigarten ihre Roſen pflegte, da liegt Diedesheim, das eine Schiffbrücke mit Obrigheim verbindet, da lugt aus der Ferne das Kirch⸗ lein zu Hochhauſen zu uns herüber und ganz in der Weite ſtrebt der Michaelsberg zur Höhe. Wälder zieren die Höhen und im Tal breiten ſich braune Ackerflächen, die reichen Segen bringen. Man ſetzt ſich in die Marienecke und blickt hinab ins Tal. Man ſchaut nach der Burg und möchte drin wohnen in den Zimmern, die ins Neckartal ſchauen, wo die Sonne ſo warm in die Fenſter blickt. Man möchte Schloßherr ſein und zum frühen Morgen der Vögel Lied belauſchen dürfen die in dem Geſträuch der Burganlage niſten und hauſen. Dann möchte man den Eichkätzchen zuſchauen, die im Schloß wohnen wenn ſte, flink wie ein Windhauch, durch die Baumkronen huſchen .. Es müßten ſchöne Stunden ſein, Stunden voll Ruhe und Stille in uns... Stunden, nach denen wir uns ſo oft ſchon ſehnten. Wenn wir um die Burg herumſchreiten und die maſſige Ringmauer betrachten und den breiten Halsgraben, ſo er⸗ wachen in uns die Erinnerungen an das Mittelalter mit ſeinem Burgenbau und ſeinem Rittertum und gerne blicken wir zurück in jene Zeiten, in denen der Mann noch etwas galt, wenn er ſeinen Mann ſtellte. Geſtalten treten uns vor die Seele wie Götz von Berlichingen, wie die Herren von Gemmingen und von Helmſtatt. Gerne ſchlagen wir das Buch der Geſchichte auf und blättern drin und ſehen nach, was über Neuburg zu erzählen iſt. Hohinrot nannten ſie die Alten. Ein Name voll ſeltſamen Klangs, erinnert an den Blick ins Morgenrot, denn die Staatszimmer lagen alle gen Oſten. Dann hören wir in alten Urkunden von Newen⸗ burg, heute Neuburg. Doch keine Urkunde meldet uns den Erbauer, noch das Baufahr. Auf der Tafel ſteht wohl manches, aber es iſt zu wenig, um ein genaues Bild zu geben. Einiges ſei erzählt. 5 „Dieſe Burg, die ſchon im ſogenaunten Mittelalter er⸗ baut wurde, und die offenbar Newenburg, in unſerer Sprache aber Neuburg genannt wurde, iſt übrig geblieben aus einer langen Reihe von adligen Geſchlechtern./ verſchiedenen Stam⸗ mes, darunter von Oberkeim von Goſſau, von Berlebach von Cloſſen, und andere genannt. Sie/ die Burg möchte 7 Jahr⸗ hunderte lang die Unebenheiten und Wechſel der Zeiten er⸗ fahren, da hatte im Jahre 1845 der Graf von Leiningen⸗ Billigheim ſie angekauft und von dem Untergang und der Vergeſſenheit gerettet, und in vielen Teilen erneuert und zuſammen mit ſeiner ſüßen Frau Ekiſabeth, der Tochter des Prinzen Sagan⸗Wittgenſtein⸗Berleb, zum Wohnſitz erkoren. Und ſo möge dieſe Burg unter Gottes Hilfe ein feſter und ewiger Sitz chriſtlicher Frömmigkeit, ſicher von jeglichem Un⸗ glück und Gefahr ein Troſt der Armen, ein Freund der Mu⸗ ſen ſein und ein Zufluchtsort der Freunde und eine Zierde des Vaterlands.“ Soweit die Inſchrift. Sie iſt nicht in allen Teilen zuverläſſig, zeigt aber doch den Wechſel der Beſitzer deutlich. Die Jahreszahl 1527 zwiſchen zwei leeren Wappenſchil⸗ dern gibt keine Bauzeit an, denn um dieſe Zeit werden keine Burgen mehr erſtellt die meiſten entſtanden vor dem 15. Jahrhundert und nach Brauer hat Otto der Zweite die Burg unter Wormſer Lehenshoheit gegeben. Während des 30 jähri⸗ gen Krieges beſaß der kurfürſtliche Kanzler Friedrich von Ifelbach die Burg, der ſie nach dem Weſtfäliſchen Frieden abtreten mußte. Zur Zeit der napoleoniſchen Fremoherrſchaft erhielt die Standesherrſchaft Leiningen die Burg als Ent⸗ ſchädtgung. Seither iſt ſie in Leiningenſchem Beſitz. Ein Bild aus dem Jahr 1834 zeigt uns die alte Burg mit einer an die Hauptburg angehängten Seitenburg, die aber anſcheinend bei dem Umbau 1845 verſchwand. Leider hat man das Efeu entfernt, das am Gemäuer emporgekrochen war; dadurch wirken die Außenwände kahl, doch iſt mau eifrig daran, die Burg zu erhalten und zu einem Schmuckkäſtchen auszubauen. Verſchiedene Anzeichen dafür ſind vorhanden, und es iſt erfreulich, daß man dieſes alte Bauwerk zu erhalten ſucht, das mit ein Wahrzeichen des Neckartals iſt, für alle, die ein⸗ mal durch das Tal fahren, wird der Blick nach der hohen Burg jenſeits des Neckars unvergeßlich bleiben. . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. April 1928 Seite. Nr. 174 8 Celbſterkenntnis Von R. Buttkus⸗Mannheim g Sich ſelbſt zu erkennen iſt wohl von altersher das Streben des tiefer denkenden Menſchen geweſen, denn von allen Geheimniſſen, die ihn umgeben, iſt er ſelbſt ſich das nächſte und rätſelvollſte., Schwer zu finden iſt der Weg zur Selbſterkenntnis, nur wenige ſuchen ihn wahrhaft und echt. Viele irren krampfhaft in teils ſelbſtgebauten Labyrinthen, weil die Furcht ſie dazu zwingt, den wahren Erkenntutsweg zu fliehen. Sie täuſchen ſich und andere geſchickt, um ihr Inneres zu verbergen. Sie wiſſen genau, daß die offene Er⸗ kenntnis ſie erſchlägt, deshalb muß die Lüge ſie am Leben er⸗ Halten. Tatſächlich iſt die Zahl derer ſehr gering, die kritiſch und zugleich rückſichtslos gegen ihr eigenes Ich vorgehen. Die Meiſten umgehen dieſe Mühe, entweder aus Bequemlich⸗ keit, Aengſtlichkeit oder aber fehlt ihnen ſchlechthin der Höhere Wertbegriff der Selbſterkenntnis. Man darf ſolchen Menſchen nicht damit kommen, daß der Hauptzweck des Lebens Höherentwicklung des Charakters nach der moraliſchen und ethtſchen Richtung iſt. Ihr Empfinden und Denken ſteht zu kief, ſie ſehen ihre niederen Inſtinkte und Triebe nicht als Schwächen an. Unſelbſtändigkeit, Unkultur, kraſſer Egoismus ind wohl die ausſchlaggebenden Weſenszüge dieſer unaus⸗ geglichenen Charaktere. Nicht Wenige ſind es, die behaupten, ihre Vorzüge und Nachteile genau zu kennen, doch wenn die Angaben der Ein⸗ zelnen über ihren Charakter genauer und praktiſch geprüft werden, wirkt die Tatſache verblüffend, daß das wahre Eharakterbild nur ſehr wenig zu ihrer Vorſtellung paßt. Juwieweit eine Selbſterkenntnis möglich iſt, und ob es überhaupt einem Menſchen gelingen kann, ſein wahres Ich zu erfaſſen, ſoll hier näher unterſucht werden. Um ſich annähernd richtig einſchätzen zu können, iſt vor allem Intelligenz und gründliche Schulung und Bildung not⸗ wendig. Beſchränkte und im Denken ungeſchulte Köpfe ſind aus leicht begreiflichen Gründen unmöglich imſtande, ausreichende Krltik und Geiſtesſchärſe zur Selbſterkenntnis aufzubringen, e fehlt ihnen auch hierfür das Verſtändnis. Erforderlich iſt gußerdem Vielſeitigkeit in den Erlebniſſen und Handlungen, Am ghſchätzen zu können, wie tief die Seele bei dieſen oder jenen Eindrücken empfindet, wieviel Schmerz Körper und Sksle zu ertragen imſtande ſind und was der Geiſt erkennt, bevorzugt und verachtet. Erſt im vielſeitigen Unternehmen, Handeln, Leiſten kann ſich praktiſch bheweiſen, wo die Fähig⸗ keit aufhört und die Unfähigkeit beginnt. Durch eine ihn pfelſeitig beanſpruchende und beeinfluſſende Umgebung kann der Menſch erſt dazu gelangen, zu zeigen, was er im Verhältnis 5 Anbern leiſtet, wie er auf die verſchiedenartigſten Einflüſſe Belehrungen, Verſuchungen u. a..) reagiert, ob er ſtand⸗ Hält, unterliegt oder ſich höher entwickelt, Wer jahrelang täglich die gleſche Arbeit verrichtet, dieſelben Menſchen um ſich hä und auch ſouſt wenig zu Geſicht bekommt, deſſen Denkart wird von dieſer Einſeitigkeit ſo mechaniſtert, daß ihm zu⸗ minbeſt die Hälfte ſeiner wahren Charakterverfaſſung unbe⸗ Launt bleibt. Wer nie in Gefahr geriet, weiß nicht, wie ſchwach upder ſtark ſeine Nerven ſind, wer nie recht gereizt wurde, 2 700 nichts von ſeinem Jähzorn, wer immer Geld hat, fühlt nicht, wie Armut drückt. Derjenige weiß nicht, wie Hoch⸗ ſtehende denken, der immer mit Niedrigſtehenden zuſammen⸗ lebt. Sollten die angeführten Beiſpiele nicht einleuchtend ge⸗ nung ſein, daß Selbsterkenntnis ſchwer, im engſten Sinne über⸗ haünt nicht zu erreichen iſt, ſo ſel noch Folgendes geſagt: Der menſchliche Charakter in ſeiner Geſamtheit läßt keine Eigen⸗ ſchaft für ſich, unabhängig von den andern beſtehen. Alle Eigenſchaften und Anlagen ſind untrennbar miteinander ver⸗ wachſen. Sie alle ſind an jeder Empfindung, an jeder Hand⸗ Jung betefligt, duch iſt deren Intenſität verſchieden. Keinem Moenſchen iſt es möglich, auch nur die gende Schwäche gänz⸗ lich abzulegen, wohl aber ſie zu unterdrücken und dadurch ver⸗ ſchwiegen zu halten, ebenſowenig gelingt es, gute Eigenſchaften und Fähigkeiten zu erlangen, wenn ſie nicht ſchon angeboren ſind, Der Charakter iſt in ſeiner Geſamtheit eine durch die Geburt übernommene Erbmaſſe, die durch äußere und innere Einwirkungen wohl Verſchiebungen unterliegt, doch deren Weſenskern davon unberührt bleibt. Wer nun ſeine Mängel und Vorzüge lediglich durch Selbſtbeobachtung erkennen will, ohne bei dieſem Experiment von ſeiner Umgebung auszugehen Und ohne die Kritik Anderer über den Wert ſeiner Eigen⸗ haften und Leiſtungen zu beachten, vergißt dabei, daß es die⸗ ſelben Mängel und Vorzüge ſind, die ihm das Reſultat ſeiner d Aeg en gehen, alſo muß ſein auf dieſe Art gewonnenes Urteil über ſeinen Charakter ein rein ſubfektives bleiben. ere n ſtammenden Der mit wenig Wohlwollen, aber mit ſehr viel Eigenliebe und Geltungstrieb Bedachte wird beſtimmt annehmen, er ſei gutmütig, und wenn er außerdem intelligent iſt, alle nur mög⸗ lichen, ſcheinbar ſehr triftigen Gründe für ſein egoiſtiſches Handeln bringen. Der willensſchwache, aber fehr phantaſtiſche und ehrgeizige Menſch wird nicht zugeben, wie nuentſchloſſen u. hilflos ſein Benehmen iſt, wenn von ihm Tatkraft und Aus⸗ dauer verlangt werden. Phantaſie und Ehrgeiz geben ihm ein unkritiſches Bild von ſeiner Perſönlichkeit. Er rechnet Andern die Schuld an, daß er ſich nicht behaupten und durch⸗ ſetzen kann. Es gibt eigenſinnige, hartnäckige, fanatiſche Charaktere, die nicht einen einzigen Mangel zugeben, geſchweige denn, daß ſte verſuchten, ihrer Umgebung auch nur einigermaßen er⸗ träglich zu ſein. Wer Ruhe vor ihnen haben will, muß ſie meiden oder ihnen in faſt Allem recht geben. Die angeführten Fälle ſind Alltäglichkeiten und es iſt nicht gewagt, zu behaupten, daß das wilde Durcheinander auf Erden im öffentlichen und häuslichen Leben überwiegend auf den Mangel an Selbſterkenntnis zurückzuführen iſt. Je geiſtreicher, moraliſcher und ſeelenvoller ein Menſch iſt, umſomehr kann er von außen Erkenntniſſe ſammeln, ſeinen Charakter von ſeiner Umgebung abſchätzen und auf dieſe Art his zur Höchſtleiſtung der perſönlichen Selbſterkenntnis ge⸗ langen. Nur der moraliſch und geiſtig Hochſtehende vermag, tiefgreifend über ſeine und die Schwächen Anderer nachzu⸗ denken und ſie zu verſtehen, deren Erkenntnis ihn dann zu wahrem Seelenadel führt. Ungeklärte, moraliſch und geiſtig nicht genügend gefeſtigte Charaktere geraten leicht, wenn ſie ernſtlich ſuchen, und dabei ihre Schwächen zum Teil ergrün⸗ den, in Minderwertigkeitsgefühle, die in eſuſeitige Grübelei und Schwermut ausarten können, Je ſtärker und gleich⸗ wertiger bei einem Meuſchen Moral, Wille und Geiſt zu⸗ ſammenwirken, umſomehr überragt er die Andern an Kritik⸗ fähigkeit, Gerechtigkeitsliebe, Beſonnenheit, Ruhe und Har⸗ monie. Je ungleichmäßiger die Stärke der einzelnen Charakteranlagen beim Menſchen verteilt iſt, umſomehr kom⸗ men Unkritik, Ungerechtigkeit und Disharmonie bei ihm zum Vorſchein. Wer ſeinen Charakter auf deſſen Mängel und Vorzüge richtig erkannt und erprobt hat, wird zugeben müſſen, daß er an ihm willkürlich nichts zu ändern vermag, wohl aber im⸗ ſtande iſt, ſeine Vorzüge dauernder und ſchärfer anzuregen und ſie bis zu einer beſtimmten Grenze zu kräftigen und zu verfeinern, ebenſo wird ihm klar ſein, daß durch Selbſt⸗ beherrſchung und Vorſicht die Schwächen wohl praktiſch herab⸗ gemindert, aber nicht beſeitigt werden können. Durch ein⸗ gehendes Forſchen und Vergleichen der äußeren Formver⸗ hältniſſe und Ausdrucksmerkmale des menſchlichen Körpers und deren Beziehung zu Seele und Geiſt wird gegenwärtig der Selbſterkenntnis ein neuer Weg gewieſen. Dieſe Art der Selbſterkenntuis iſt aber nur möglich durch eine intuitiv ſchauende, geiſtig hochſtehende und mit dieſem Forſchungs⸗ ſyſtem eng vertraute Mittelsperſon, die die typiſche Ausdrucks⸗ eigenart des erkenntnisſuchenden Charakters erfaßt und aus deren Erkenntnis das individuelle Charakterbild ſchafft. Natürlich ſind auch dem größten Wiſſenden Grenzen geſetzt. Das Rätſel Menſch ganz zu ergründen, wird keinem Sterb⸗ lichen gelingen. „Der größte Feind der Menſchheit iſt der Menſch,“ dleſe Worte werden noch ſo lange vernichtende Wahrheit bleiben, bis die Erkenntnis der Menſchen ſo welt greift, daß wirkliches und anhaltendes Glück nur dann ſein kann, wenn feder Ein⸗ zelne ausſchließlich auf das Wohl des Andern bedacht iſt, Franzöſiſch⸗deulſche Romane (Von unſerem Pariſer Vertreter) Die Erlebniſſe eines franzöſiſchen Kriegs⸗ gefangenen in Deutſchland haben Pierre Benoit, einem der erfolareichſten zeitgenöſſtſchen Schriftſteller in Frankreich, deſſen Romane„Atlantide“„Königsmark“ uſw. auch im Auslande ſtarke Verbreitung gefunden haben, dauk⸗ baren Stoff zu einem neuen Buche,„Axelle“ betitelt, geliefert. Es iſt eine Geſchichte aus einer düſtern Zeit, die Benoit darin erzählt; doch bilden die welterſchütternden Exeigniſſe der letz⸗ ten Frieasfahre nur den Hintergrund einer Schilderung, in der Benvit auf jeden äußeren Effekt verzichtet hat. Pierre Dumaine ein in Gefangenſchaft geratener franzöſiſcher Unter⸗ offizier, wird mit einigen Kameraden in ein Kriegsgefan⸗ genenlager geſchickt, das an der Bernſteinküſte, in einer ein⸗ ſamen, kroſtloſen Gegend des Samlandes errichtet wurde, In er Nähe des Lagers erhebt ſich das Schloß Reichendorf, der alte, verwahrloſte Sitz des aus preußiſchem Soldatenadel Generals von Reichendorf. Hier hauſt der im NN Kriegsdienſte alt gewordene Haudegen, deſſen vier Söhne als Offiziere im Felde ſteßen, einſam mit ſeiner Nichte Axelle von Mirrbach, Axelle iſt mit dem füngſten Sohne des Gene⸗ rals, Dietrich von Reichendorf, verlobt. Ihr Vater iſt im Kriege gefallen, das väterliche Schloß während des Feldzuges im Oſten vom Erdboden verſchwunden. In dem kaſtellartigen Schloſſe Reichendorf hat die Kriegswaiſe Zuflucht gefunden. Dumaine, der als Unteroffizier gewiſſe Erleichterungen ge⸗ nießt und von den ſchweren Arbeiten der Kriegsgefangenen befreit iſt, erhält von dem Kommandanten des Lagers den Auftrag, in dem alten Herrenſttze die elektriſche Beleuchtung einzurichten. Es gelingt ihm, das Vertrauen und die Achtung des Generals zu erwerben, indem er für das Steckenpfer des alten Soldaten Verſtändnis zeigt. In den Schauka des Schloßherrn von Reichendorf, in denen die großen Schlachten von 1870/1 durch Bleiſoldaten im kleinen dar⸗ geſtellt werden, bringt Dumaine zierliche Glühlampen an und ſtellt ſich dem General als williger Partner für ſeinen ein⸗ zigen Zeitvertreib, das Kriegsſpiel, zur Verfügung. In Wirklichkeit iſt aber dem franzöſiſchen Gefangenen mehr daran gelegen, im Schloſſe Reichendorf mit Axelle zu⸗ ſammenzutreffen. Aus der kalten, abweiſenden Gleichgültig⸗ keit, mit der ihm das Edelfräulein zuerſt begegnet, keimt lang⸗ ſam eine ſtarke, gegenſeitige Liebe auf. Dumaine könnte ſich dank der Protektton eines Freundes in der Schweiz inter⸗ nieren laſſen, das Kriegsgefangenenlager mit einem Kurort Uertauſchen, doch verzichtet er auf dieſe Gunſt, um in der Nähe Axelles bleiben zu können. Doch der Krieg geht zu Ende. Der alte General, der bis zuletzt an einen Sieg der Deutſchen glaubte, bricht vom Schlage getroffen zuſammen, als er die fürchterliche Nachricht von der Niederlage Deutſchlands er⸗ fährt. Dumaine muß Axelle mit dem kindiſch gewordenen General in dem haufälligen, düſtern Schloß zurücklaſſen. Er macht es ſich zur Ehrenpflicht, das Grab Dietrichs von Reichen⸗ dorf, der in den Argonnen gefallen iſt, aufzuſuchen. Dann kehrt er nach Reichendorf zurück, um Axelle zu ſagen, daß ſie fret iſt, daß ihrer Liebe nichts mehr im Wege ſteht. Aber Axelle bittet ihn, nach Frankreich zurückzukehren. Ste kann ſich nicht entſchließen, ihm anzugehören. Pierre Benypit hat das heikle Thema ſeines neuen Romans mit viel Taktgefühl behandelt und das rein Menſchliche in den Beziehungen der franzöſiſchen Gefangenen zu ihrer Umgebung in den Vordergrund geſtellt. Alles, was Groll und Haßgefühle zwiſchen den Angehörigen der kriegführenden Nationen, zwi⸗ ſchen Siegern und Beſtegten herbeiführen könnte, läßt er mit feinem Verſtändnis für die Notwendigkeit einer Ausſöhnung zurücktreten. Doch vermißt man in dem neuen Buche ein ge⸗ wiſſes Reltef, einen Schwung, der die Handlung ſnannender geſtalten würde. Die Liebe Axelles zu dem franzöſiſchen Sol⸗ daten, die logiſcherweiſe im Mittelpunkt des Geſchehens ſtehen ſollte, wird kaum angedeutet. Ihre pfychologiſche Begründung fehlt. Die Tatſache, daß Axelle und Dumaine, die nur flüchtia miteinander in Berührung kommen. ſich plötzlich lieben, er⸗ ſcheint nicht recht glaubwürdig. Unter allen Perſönlichkeiten, die Benoit darſtellt, iſt gerade die Titelheldin ſeines Romans am farbloſeſten gemalt: ſie wirkt nur als Silhouette. Andere Kapitel dagegen werden mit einer faſt unerträglichen Breite behandelt. Man kann die Familiengeſchichte der Reſchendorf und der Mirrbach oder die ſtrategiſchen Erörterungen des Schloßherrn von Reichendorf kaum durchgehen, ohne einige Seiten zu überſchlagen,(Findet ſich dieſer alte General, der in feſtem Glauben an die Unbeſteabarkeit ſeines Landes auf der Landkarte Stecknabelkriege führte und vom Schlage getroffen wurde, als ihm die Niederlage nicht mehr verheimlicht werden konnte, nicht bereits bei Maupaſſant?) Der Wert ſeines Bu⸗ ches wäre ſicherlich geſttegen, wenn Benoit ſich in dieſen Teilen kürzer gefaßt und dafür bei der Schilderung der Perſönlichkeit Axelles und ihrer Liebe kräftigere Farben auf die Palette age⸗ nommen hätte. 5*. Faſt gleichzeitig mit dem Buche Benofts iſt ein Roman von Pierre Fervacque erſchienen, der ebenfalls die Geſchichte der Liebe zwiſchen einer Deutſchen und einem franzöſiſchen Fg gefangenen darſtellt. Die beiden Romane ſind aller⸗ dings in ihrem Weſen grundverſchieden. Benvits„Arxelle“ iſt aus der Einbildungskraft eines geſchickten Romandichters eutſprungen. Die Geſchichte Fervaegues„Les Demi-Vipants“ (Die Halb⸗Lebenden) mutet eher als eine Schilderung eines Zeugen an, der ſie im Innerſten erlebt hat, wenn auch die Dinge, die dem deutſchen Feldwebel Fiſcher zugeſchrieben werden, dem Ganzen einen tendenziöſen Bei⸗ geſchmack verleihen. Käthe, die Braut des Unteroffiziers, durchqueren verſucht.(1) der die franzöſtſchen Gefangenen in der Feſtung Ingolſtabt ſchikanſert, verſucht vergeblich, ihn zur Mäßigung zu bewegen. Einer der Gefangenen, Lorin, faßt den Entſchluß, Käthe zu verführen, um mit ihrer Hilfe leichter aus der Feſtung ent⸗ fliehen zu können, Dieſer Plan führt ſedoch zu einer auf⸗ richtigen Liebe zwiſchen den beiden. Nichtsdeſtoweniger macht ſich Lorin die Aufopferung des Aaeleen Mädchens für eine Flucht zunutze. Unter den Kugeln der deutſchen Schild⸗ achen ſinkt die Unglückliche zuſammen, als ſie mit ihrem Geliebten den die Feſtung umgebenden Drahtverhau zu Clowns Eine kulturhiſtoriſche Studie von J. Frauk In ber langen Reihe derer, die die Natur erkor, die Men⸗ chen zum Lachen zu bringen, iſt der Clown das letzte Glied. Von Narr, Hanswurſt, Arlekino und Pierrot hat er ein Teil Lerßt, doch die Derbheit und Simplizität ſeiner lachenden Ahnen ging ihm verloren. Er iſt feiner, ziviliſterter geworden, Liu lachender Philoſoph, im Bereiche des Zirkus der einzige, der den Menſchen vorführt und das Menſchliche. Aus der eng⸗ liſchen Pantomime, der ſtummen Poſſe beredter Geſten ſorang Ein die Manege zwiſchen die Präzſſionsautomaten im Trikot und dies Pferde hoher Schule und fährt ſeitdem im wandernden Zelt Witz und Trapeſtie um die Welt fpazſeren. Der klaſſiſche Clown der alten enaliſchen Pantomime war Grimaldi geweſen, auf der Bühne eine Virtuoſe der Ge⸗ ſpägtakeit. Wenn er Proben ſeiner Vertflaunaskunſt gab, dann Fate das London des 18. Jahrhunderts. Es ſah ſich ſelöſt im lebenden Bild und ahnte nicht, daß es ein Pranger war. KAnüberſehbar iſt die Zahl der Clowns. die ſeitdem durch die Manege tollten. Einem ganzen Jahrhundert beſcherten ſie Launen und Lachen. Selbſt die Gerinaſten unker ihnen, die mit kungerndem Magen in Baſazzolumpen durch das ſchmutzige Sigemehl des Dorfzirkus vurzeln, haben eine Miſſſon: ſie ingen frohe Minuten in eine monotone Welt der Arbeit und Shrge. It ihr Talent auch klein, ſo hr Herhentum umſo arb⸗ ger; der Magen knurrt doch Geſicht, Mund und Glieder haben ich verpflichtet, zu beluſtigen. Auch die größten unter ihnen aingen einmal den Mär⸗ Prergang des lachenden Elends. Sei es, daß ſie im fahrenden Molte geboren wurden mft allen Flüchen und Segnungen des Wigantentums, ſei es daß eine 1 15 des Blutes ſie forttrieb An bürgerlicher Häuslichkeft, Bald aber ſagten ſſe ſich los von den traditlonellen Grimaſſen der Lachgenoſſen und ſchufen ſich eigene Formen der Clownerie. Guſſepve Chieſi erfand im Bünde mit Bellon und Cingueygkli die luſtige Akro⸗ bakik, Fortinelly dem Dickens ſeine Feder lieh, war der Erſte, der luſtia zu reiten verſtand, die Piuauds verſuchten Als erſte ihre ingenibſe Unfähtakeit an Muſtkinſtrumenten, in ihten Bemühungen um Disharmonie von krachenden Kanonen ud grunzenden Ferkeln wirkſam unterſtützt. Die Han on⸗ Lees führten die Kataſtrophe in den Zirkus ein. Ste ließen Maſtkutſchen in voller Fahrt zuſammenbrechen, raſende Eſſen⸗ Hahnzlige aufeinauderprallen und mitten aus Trümmern und eſchrei tanzten und volttgierten ſie in ſouveräner Präzi⸗ on ber Räder, Planken. Wracke hin. Bola. der Realiſt der[ein Clownvolk, jagte es hin u. Fedex, neigte ſich huldigend vor den Ueberrealiſten der Regie. Ihr Spiel war der lachende Triumph über den Dämon Maſchine. Die drei Brüder Fratellint, deren Enkel heute in der Manege ſtehen. ſchufen die Burleske, das Drama der Dumm⸗ heit, die Meuſchen und Götter zum Lachen zwinat. Als Beiſpiel nur einer ihrer Einfälle: Albert ſinat ein ſchwermütiges Lied, gans ergriffen von der Macht der eigenen Töne. Paul virſcht ſich an und ſetzt Alberts Zylinder in Brand. Albert ſinat. Franz. der dritte, ſieht die Rauchwolken vom Haupte des Bru⸗ ders gufſteigen. Zu retten was noch zu retten, eilt er fort und holt Kinderfeuerſpritze und Löſchrequſſiten. Albert finat und brennt weiter. Franz legt eine Leiter an den Bruder an, klimmt hinauf und treibt in den brennenden Kopf das Feuer⸗ wehrbetl. Albert ſingt. Erſt als der naſſe Strahl der Kinder⸗ ſpritze ihn trifft, bricht ex verdroſſen ah. Oeffnet ſeinen Schirm 5 geht brennend nach Hauſe, um ſich vor der Waſſerflut zu retten. Der Tup des klugen Dummen, des Weiſen im Narren⸗ kleid, der„dumme Auguſt“ ſtammt von dem Stallmeiſter Tom Beling. Er hat ihn nicht erfunden, er ſtieß auf ihn. 1868 im Berliner Zirkus Renz. Bellina ſtülvte zum privaten Spaß in der Pauſe vor ſeinen Kameraden eine ſchäbige Perücke auf, kußyfte ſeine Uniform ſchief zu und wagte ſich ſo, von einer Watte verlackt, hinunter in die Gänge. Der Direktor ertapple ihn und ſchickte ihn, begeiſtert von der Maske, hinaus in die Arena. Verwirrt ſtolpert Belling und fällt mitten in die Ma⸗ nege hinein. Das Publikum, das au den Eruſt des Spfeles glaubt. ruft ſtürmiſch:„Auauſt!“ Ein neuer Zirkustyv war ge⸗ ſchaffen und der Name dafür zugleich. Immer luſtlaere Geſtalten wuchſen aus dem Boden der Areng, Von den komiſchen Tierdreſſeuren wird Clermont am höchſten gefeiert, Dieſer Lokomotivführersſohn aus Aathen iſt ernſter Tierpſychologe und lachender Tiervädagoge zugleich. Sein Pudel ſpielt Klavier, ſeine Hühner ſingen und ſeine Schweinchen tanzen Ballett, f Aus Amerika kamen die Tramus, die varictefähigen Strolche und die Excentriks, dieſe Virtudſen des Ueher⸗ ſchwanas mit aufleuchtenden Hoſenböden und huvenden Kör⸗ verteilen. Aus Frankreich ſtammen die Kaskadeure mit ihrem Repertolre der„Fallſucht“ Der 1924 nerſtorbene Lueien Gon dard, ſelbſt drittes Glied einer alten Familſe zirzenſiſchen Humors, ſchuf den loun autoritaire. Ex machte den Jähzorn, die Herrſchſucht, die krähte, brüllte, peintate ſeine Leute und ſich mit ihnen. Sein Spiel war eine arandioſe Tobfuchtsſtudie. Er ſtand in der Arena als Menſch gewordene Schikane. Auch das Publikum blieb von ſeinem geſpielten Tyrannentum nicht verſchont. Be⸗ trat er den Ring, ſo gebot er mit ßerriſcher Geſte Schweigen. Aus der Menge wagt ſich ein ſchüchterner beſtellter Pfiff, Gon⸗ dard ſtürzt wie ein Kamyfſtier in der Richtung des Widerſpen⸗ ſtigen. Eine Welle von Gelächter hrandet ihm entgegen. Er blitzt hin und her, ſnejt Flüche und Berwünſchungen, reist mit geballter Fauſt und geſtreckter Zunge das Audſtorium zum Kampf gegen ſich. Daß Publlkum geht zum Gegengnarlff über. Die ganze Arena gerät in tobenden Aufruhr, Gondard verſucht flebernd den Donner zu überſchreien. Kreiſcht nach der Po⸗ liget. droht mit Räumung, Sein ganzer Körper iſt epfleptiſche Wut. Von einem Ende des Zirkus zum andern heult ein Höllenſturm von Pfiffen. Gondard verneigt ſſch lächelnd. Ein Publikum, das ihn niederpfelft, iſt der höchſte Triumph feiner agareſſiven Kunſt. Der Uhrmachersſoßyn Andrien Wettach aus der Weſt⸗ ſchweiz iſt unter dem Namen Grocck eine Weltberühmtheit des Varietes geworden. Seine große Kunſt iſt die Clownerie der ſeelſſchen Hemmungen. Als Märtyrer der Tücke des Ob⸗ jekts reiſt er um die Welt, Mit ſeinen Kabinettſtückchen ver⸗ lorener Liebesmühe auf Violine und Klavier hat er ſich ein Haus in Paris und London und eine Villa in Italien erſylelt. Der Bühnenkünſtler ſtirbt guf der Szene tauſendmal den Tod des ſchönen Scheins, der Axtiſt ſieuk ſich mitten in der Arena oft vom wirklichen Tod umringt. Carlo Müller, ein deutſcher Clown brach ſich beim Springen das Genick, der Enaländer Warne ſtürzte in einem ſchleſiſchen Städtchen vom Dromedar mit einem drolligen Salto in den Tod, Trotz aller Gefahren des lachenden Berufes kann ſedoch der Clown von der bunten Welt nicht laſſen. in der das aben⸗ teuerliche Gauklertum ſich ein letztes fahrendes Afyl erhalten hat. Der Engländer Guy on ſchleppt ſich todkrank aus dem Spital in den Zirkus um noch einmal ſeine unſtete Helmat zu ſeben. Er erleſdet einen Herzſchlag und ſtirtzt glücklich mit ſcheidendem Blick auf den purzelnden Clown. George Formby, der einen Tölvel aus Lancafhire mimte. macht noch aus ſeinem aſthmatiſchen Würgen eine Clownerie, bis es ihn erſtickt. Und der berühmteſte aller däniſchen Clowns, Volkerſon ſteht noch mit 80 Fahren im Ring. Zu Purzel⸗ bäumen und Fallkünſten zu kraftlos läßt er ſich, von Dienern Deſpotenlaune zum(hegenſtand des Zirkusgelächters. Ein Pirtuos der Gereiztheit, der in allen Tönen und(ieſten der Mißgelauntheft wiltete. Wie ein gallſger Blitz fuhr er unter her, gab Befehle, widerrief ſie, geſtützt, ſanft und langſam niederaleiten. Und der Beifall der dem 0 der e zuteil wird, iſt. inniger, als ihn der Spaßmacher in der Vollkraft des Kt ö und Witzes ſe errungen hat. 1 ——... —— 4 2 7 4 * Samstag, den 14. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 174 . 282 8 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 15. April 1928. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling; 10 Predigt, Pfr. Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling. Hungbuſchpfarret: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vik. Dr. Schütz; 6 Pred. Vik. Schropp. Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Vikar Güß; 10 Predigt, Vikar Beiſel; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Güß. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Nußbaum. Johanniskirche:.30 Predigt, Vik. Zöbeley; 10 Predigt, Vik. Schropp. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Meerwein; 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Meerwein; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Zöbelen. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Fendenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfr. Mutſchler; 10.45 Kinder⸗ gottesd., Pfr. Mutſchler; 1 Chriſtenlehre f. Knaben, Pfr. Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre(Süd⸗ pfarrei, Neuaufnahme), Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Stober; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben. : uptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſtenlehre be f.30 Abendgottesdienſt, Vikar Kölli⸗ luskirche Waldhof:.30 Chriſtenlehre für die Knaben, Vikar Grimm;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Grimm. Wochengottesdienſte Mittwoch, 18. April, vorm. 7 jonkirche: 18., (Kirche). kirche Waldhof: Donnerstag, 19. April, abends 8 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Grimm. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Mittwoch, abends 8 Bibelſtunde, Pfarrer Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15: Sonntag 11 Sonntagſchule; 3 Verſammlung; 5 Jungfrauen⸗ verein: Dienstag 5 Frauenſtunde; 8 E. V. l..; Donnerst..15 Bibelſtunde.— K 2, 10: Sonntag 11 Sonntagsſchule; 5 Jung⸗ frauenverein;.15 Verſammlung: Dienstag.30 Frauenſtunde;: 8 Männerſtunde und C. V. j..; Donnerstag.15 Bibelſtunde; Samstag.15 Bibelſtunde C. V. J. M.— Schwetzingerſtraße 90: Sonnt. 11 Sonntagsſch.; 3 Verſamml.; 5 Jungfrauenver.; 8 E. V. j..; Dienstag 5 Frauenſt.; 8 Bibelbeſpr. f. Männer u. Jüngl.; Donnerstag 8 Bibelſtunde; Freitag 8 Jungfrauenverein; Samstag 8 C. V. j. M.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 1 Sonntagsſchule; 3 Verſammlung; 8 Jungfrauenverein; Dienstag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. j. M.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 1 Sonntagsſchule; 3 Verſammlung; Mittwoch .15 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. B. j. M.— Montag 8 Jungfrauenverein; Dienstag.15 Männerbibelſtunde; Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 4 Verſammlung; Montag 8 Jungfrauenverein; Donnerstag.30 Bibelſtunde.— Luzenberg, Gerwigſtr. 12: Sonntag 11 Sonntags⸗ ſchule;.30 Verſammlung; Freitag 8 Bibelſtunde.— Waldhof, Kinderſchule: Dienstag.15 Bibelſtunde— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 Bibelſtunde; Mittwoch.15 Bibelſtunde. Seckenheim, Kinderſchule: Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Neckar⸗ ſpitze, Kinderſchule: Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Ge⸗ meindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4, 10. 2 Zuſam⸗ menkunft des Jungmänner⸗Kreiſes, gleichzeitig Sonntagsſchule; 4 Jugendverein für jg. Mädchen;.30 Jungſchar⸗Kreis(14 bis 16jährige); 8 Evangeliſations⸗Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch 8 Männer⸗Verſammlung. Donnerstag 4 Frauen⸗Ver⸗ ſammlung; 8 Blaukreuz⸗Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗Hoim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein;.30—.30 Evan⸗ geliſations⸗ Vortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahr.— Freitag abend 8 Uhr Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt von Prediger Sauer aus Darmſtadt; 11 Sonntagsſchule.— Donners⸗ tag abend 8 Konfirmandenabend der Gemeinde. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12. Sonntag.30 und 4 Predigt⸗ gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule. Mittwoch abend.15 Bibelſtunde. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Lindenhofſtr. 34.— Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche.— Sonntag nachm..30 Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, junge Männer; 4 desgleichen für junge Mädchen; abends 8 Wort⸗ verkündigung, Gemeinſchaftspfleger Steeger.— Montag abend 8 Frauenſtunde.— Dienstag abend 8 Jugendbund für jg. Männer.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde für jedermann.— Donnerstag 8 Jugendbund für junge Mädchen. Blaues Kreuz, Ortsverein Mannheim I. Rheinauſtr. 6, Hinterhaus. Sonntag vorm. 9 Männerſtunde.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde f. Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11., .30: Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt: 11 Sonntagsſchule.— Vom 17. bis 19. April Diſtrikts⸗Konferenz.— Dienstag abend 8 Begrüßungsabend und Predigt.— Mittwoch nachm. 3 Bibelſtunde.— Donnerstag abend 8 Geſang⸗Gottesdienſt. Katholiſche Gemeinde. Weißer Sonntag, den 15. April 1928. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirchel. Sonntag von 6 an öſterliche Beicht; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe;.30 Erſtkommunion⸗ feier mit levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe; nachm. 3 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen; abends 7 Andacht zu Ehren der Muttergottes mit Aufnahme der Erſtkommunikanten in die Herz Mariä⸗Bruderſchaft. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit;.45 hl. Meſſe;.45 Prozeſſion der Erſtkommunikanten von der Bürgerſpitalskirche aus; 8 Feier der Erſtkommunion mit Predigt;.30 kein Gottesdienſt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; 3 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen u. Predigt; 11.45 hl. Meſſe; nachm..30 Corpor.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft; abds. 7 gemeinſ. Abendgebet der Erſtkommunikanten. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag.30, 6 und 7 hl. Meſſe; 8 feterl. Erſt⸗ kommunion der Kinder, Abholen der Erkommunik. in Prozeſſion von der Luiſenſchule, Feſtpredigt u. Hochamt.30⸗Gottesdienſt fällt aus; 10.30 hl. Meſſe: 11.15 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsand.;.30 Abendandacht für die Erſtkommuntk. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meffe; 8 feierliche Erſtkommunion der Kinder; 11 Singmeſſe; 3 Sakramentale Bruderſchaft u. Aufnahme der Erſtkommunfkanten in dieſelbe;.30 Andacht für die Erſtkommunikanten. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag 10 hl. Meſſe. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe und Bundeskommunion der Jünglinge; 8 feierliche Erſtkommunion der Kinder; 10.45 Kinoergottesdienſt. St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe mit Monatskommunton;.45 Prozeſſion der Erſtkommunikanten vom Schweſternhaus zur Kirche; 8 Hoch⸗ amt mit Feſtpredigt, Gelübdeerneuerung und Erſtkommunion der Kinder; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 feierliche Aufnahme der Erſtkommunikanten in die Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft; abends .30 Abendandacht der Erſtkommunikanten. It. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichtgelegenheit; 6,.80 u. 7 hl. Meſſen mit Austeilung der hl. Kommunion;.45 Abholen der Erſtkommunikanten im Schweſternhaus; 8 feierl. Erſtkommunion der Kinder; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft und Aufnahme der Erſtkommunikanten in dieſelbe; abends.30 Abendandacht der Erſtkommunikanten. St. Jakobuspfarrei Neckarau. Sonntag 6 und 7 Frühmeſſen;.80 feierl. Erſtkommunion der Kinder; 11 hl. Meſſe;.30 Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Aufnahme der Erſtkommunikanten in dieſelbe. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag.30 Kommunioumeſſe;.30 bl. Meſſe in der Kapelle der Spiegelfabrik; 8 Feier der erſten hl. Kommunion; 11 hl. Meſſe in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 hl. Meſſe; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Aufnahme der Erſt⸗ kommunikanten; 6 Abendandacht der Erſtkommunikanten. St. Laurentiuskirche in Käfertal. Sonntag 6 Beicht;.30 Frühmeſſe nit Kommunion s feierliche Erſtkommunion; 10.30 Singmeſſe⸗ .30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. Rheinau. Sonntag 6 Beicht; 7 Frühmeſſe; 9 Predigt und Hochamt mit feierlicher Erſtkommunſion der Kinder;.30 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Aufnahme der Erſtkommunikanten; abends 7 An⸗ dacht der Erſtkommunikanten. St. Peter und Paul, Maunheim⸗Feudenheim. Sonntag vorm..80 Hl. Beicht; 7 Frühmeſſe; s feierlicher Hauptgottesdienſt mit Erſt⸗ kommunion der Kinder; 10.30 Schülergottesdienſt;.30 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Aufnahme der Erſtkommunſikanten;.30 feierliche Abendandacht der Erſtkommunikanten. 8 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Weißer Sonntag, 15. April, vorm..30 Deutſches A 85 digt u. Feier der hl. Erſtkommunion; nachm. 6 e 1 ———TT—————TCT0T—————T— e.* F Vom Guten das Beste bekommst Du dort Drum ist's für Dich der richtige Ott! Zum Kauf von Fahrrädern: Adler, Presto, simson, Seidel& Naumann Germania etc. 8 207 Nähmaschinen: Seidel& Naumann. Kochs, Adler sow. Mundlos-Origifial- Viktoria. günsfigeste Zahlungsbedingungen, elgene Heparaturwerkstäfte dosef Schieber, 6 175 16 Mannheim Tel. 227 26 oßer, heller Raum, Nähe Waſſerturm und Ba nhof(Ring) per 1. Mai zu vermieten. Näheres unter N 2 5 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 12948 Mehrere helle Biiro, Souferrain u. Lager- Raume zuſ. od. geteilt ſofort oder 1. Mat zu ver⸗ mieten.(Bahnhofsnähe.)] Zu erfragen bei Emi6 Möſinger, L. 8. 11. 1757 in zentraler Lage ganz oder geteilt L 8, 2 6 Iimmer- Wohnung (Oſtſtadt) mit Manſarde und allem Zubehör per 1. Juli zu vermieten. Abdreſſe in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2696 Beschlagnahmefreie 2 Zimmer und Küche gegen Bauzuſchuß in Ludwigshafen⸗Garten⸗ ſtadt zu vermieten. 55 Angebote unter N VI an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 2935 5 2 3 Schön möbl. oßes Schön möhl. Zimmer f M 1 1 1 Nähe Neckarbrücke ſof. od. bis 1. Mai zu vm. Langſtr. 16, 3 Tr., l. 2762 Nähe Waſſerturm an beſſ. Herrn zu verm. 7, 13, 2 Treppen K 1, 14. III Möbliertes Zimmer (nächſt Friedrichsbr.) elektriſches Licht, zu vermieten.—2903 Gut möbl. Zimmer mit el. Licht an ſol. Herrn zu verm. Zu mit 2 Betten per ſo⸗ erfrag. Laugſtr. 32/34 fort zu verm. 52848 5. Stock ls. 2898 Muunſch. T I. 13. Burgſtr. 19, 2. St.., Möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. mit 1 od. 2 Betten p. 1 Mai zu verm. 2922 B 7. 16, 2. Treppen. dur mänl. Zimmer 1 Daniel, gut möbliert. 2 im me f Zimmer m. Balk. aun anſt Herrn od. Frl. p. 15. 4. zu vermiet. B1840 leer oder möbl. zu verm. G4. 18. 3. St. 2868 Vermietungen In d. Rhbeinſtr. D 7 2 Büro-Häume mit ca. 50 qm Keller⸗ raum ſof. zu verm. Angeb. u. N 0 88 an die Geſchſt. B86 f a u m mit el. Licht a. Lager oder Werkſtatt ſof, zu vermicten. B78 Wittner, 8 6. 43. Sehr ſchöne 3 Zimmerwohnung gegen Uebernahme e. Modell⸗Speiſezimm. zu vermieten. 2902 Adr. in der Geſchſt. Leeres ob. halb möbl. großes Erkerzimmer 1 Tr. hoch, mit ſepar. Eing., an achtb. Per⸗ Ihr Siegeszug ist unaufhaltsam.— mmer neue Bindungen und Effekte bringen die Fabrikanten.— mmer neue Vor- züge der Verarbeſtung und beim Tragen entdeckt dis Damen- Welt.— Vielseltig, wie kein anderes Gewebe, Wird Kunstselde heute verwendet.— Für Neidung und Leibwäsche, Tisch- wösche und Kræwatten, Strümpfe und Hendschuhe und vieles andere mehr.— Dabei ist Kunstselde der billigste Edelstoff. Das Kaufheus M. Hirschland& Co. will seinen Kundenkreis uber Kunstseide gründlich informieren und veranstaltet ab morgen eine grobzügige Kunst-Seiden- ſoche n der Entstehung. Verarbeitung, Wirkung und Be- ſönlichkeit per 1. Mat zu vermieten. Secken⸗ heimerſtr. 51, 1 Tr. r. B1819 kenngt möülertes Zimmer zu vermieten. 1487 Angeb. u. 7 X 174 an die Geſchäftsſtelle. but möbl. Zimmer ruhig geleg., ſof. od. per 1. 5. zu vermiet. Nachfragen—3 Uhr. Luiſenring 34, 2 Tr. 1788 Frdl. möbl. Zimmer mit el. Licht zu verm. Emil⸗Heckelſtr. 11g. part. rechts gegenüb. der Schillerſchule. 51825 Schön mäbl. Zimmer ab 1. Mat zu verm. Q 5. 18/19, 3 Treppen B1827 Schlafſtelle zu vermiet. Krapp⸗ mühlſtr 36, 4. St. l. 1830 In beſter Lage der Oberſtadt 1595 Beginn: Samstag, handlung der Runstseſde gezeigt werden sollen. PREISWERTE ANGEBOTE werden die Kunstseldenschau ergénzen. de n oh Amer 1. Stock, mit ſeparat. Eingang, geeignet für Rechtsanwalt o. Arzt. zu vermieten. Näher. Telephon Nr. 22 997. In gutem Hauſe gut möbl Wohn⸗ evtl. a. Schlafzimmer fofort zu vermieten. B1828 B 6. 18, part. Gut möbl. Zimmer d. 15. 4. 5b. 1. 5. z. v. Schimperſtr. 1, 1 Tr. r. 1770 gut möbl. Ammer mit elektr. Licht zu verntieten. B1785 D 5, 4 4. Stock IkEs. Einf. möbl. Zimmer an berufst. beſſ. Ar⸗ beter od. Fräulein of. zu verm. 32895 n Lenan⸗ ſtraße 38, 1 Tr. Lich. 14. Apr „Seite. Nr. 174 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) —— den 14. 5 1929 Telephon 33 369 Friihfahrsmänfel Fichse„ Besäfze Becker“ Sie vergiften sich ja selbst. wenn Sie nicht bei Zeit alle schädliche Stoffe, die sich in Ihrem Blute ansammeln, radikal beseitigen. Eine Frühjahrs-Blutreinigungs- kur ist das beste Mittel, Ihren Körper frisch und gesund zu erhalten. Alle Arfen Blufreinigungs-Tee erhalſen Sie bei ehaelis- Drogerie 58 Mannheim Weidner 4 VUeiss Merremmäüs ane Mananfertiaurig Gere Ur feiddellosen SIZ mdanſhrerfarbiqe und weilige Sfofle sind in allen Preislagen und grober Auswahl vorräflg. Niusik Apparafie NU 12 12 Egon Winter M212 Erstes Sanitätshaus 5 Tel. 30469 Gegründet 1846 Tel. 30469 E Friedrich Br nur Qu 2, 1 Mannheim nur Q 2, 1 SGUNMNMI-TEIBBIN DEN GUNMNMNI-STRUNPFEE PLATTFUSS-EINTAGEN mit individueller Spiegelbeleuchtung 8. 1 EINLTLAGEN nach Gypsmodell 25 Schokoladenhaus 2 NIibel Riadersnacler bhaiselongues H. C. Thraner 1 N 2, 7, linhnn. Tel. 31802— 55 1 5 1 8 0 onditorel- Kaffee r Er Fabrikate nur erster Fumen 0 Ati 1 a!„Th 5 5 ter mit und ohne Decken empfiehlt Aeltestes Bestellgeschäft Rötter H 8, 14 und 22 le Felsche, Rlaust, Facdora, Lindt, Caller, Gala-Beter Saroftl, Eszet, Waldbaur, u. 8. W. Wanderkarten, Autokarten, Reisgführor vorräung bel Brockhoff& Schwalbe, C1, 9 Schlafzimmer, schwer Elche Speisezimmer, Eiche Küchen, natur lasſert 200 Mk. A. Miltenberger, R 3, 4,(ein Laden Gre Auswahl Qualifäls- Apparafe Radio- Spezialhaus ingenieur Fr. Pilz, LU 1, 7 Mannheimer Dampf-Bettfedern- Reinigung Größtes und modernstes Unternehmen am Platze. NMeuzeltlichste Anlage— Langlähr. Erfahrung Auswahl in Bellfle dern zum Nach- oder Neufüllen I. all. Qualitäten, Farb. u. Breit. 1 6, 17 Wilhelm Dobler Tel. 23918 Beien erden aur Wach dhgg bolt u. wleter zugestellt.— felnigung erfolgt in Belsein f. Hunden. JInlettis DRUeKSAEHEN aller Art liefert prompt DRUCKEREI DR. HAAS „Neues Mannheimer Zeitung“ G. m. b. H. Spitzen-Haus ERNST BAUM Telephon 28197 M 1. 42 gparterre gegründet 1898 on glos en dete Spitzen, Stickereſen, Spltzendecken, Tülle für Stores etc. 3 A Täglich: Ti e U Fritz Lang der Schöpfer von „Or. Mabuse“ „Nibelungen“ und „Metropolis“ schuf mit „5 hione“ sein größtes und bestes Filmwerk, das mit Recht als Meisterwerk der ge- samten Filmkunst bezeichnet Wird. Ein seiten groger Erfolg! Bis Montag einschl. verlängert III 1 Hauptrollen: Serda Maurus Willy Fritsch Rudolf Klein- Rogge Lien Deyers Fritz Rasp Hertha v. Waſtner Paul Hörbiger F Craighall Sherr/ Louis Ralph Grete Berger Lupu Pick. usa. Ilustraton: Otto Harzer. Theater Spielplan vom 14. bis 22. April 1928: Samstag, den 14. April, 247. Vorſtellung Außer Abonnement(Vorrecht&), mittlere Preiſe: „Der fliegende Holländer“ Anfang 19.80 Uhr Sonntag, den 15. April, 248. Vorſtellung Nachmittags⸗Aufführung, kleine Schauſpiel⸗Preiſe: „Miß Chocolate“ Anfang 15.00 Uhr Sonntag, den 15. April, 249. Vorſtellung: Abonnement F 380, mittlere Preiſe: „Zar und Zimmermann“ Anfang 19.30 Uhr Montag, den 16. April, 250. Vorſtellung Abonnement G 30, kleine Preiſe: „Coeur Bube“ Anfang 20.00 Uhr Dienstag, den 17. April, 251. Vorſtellung Für die Theatergemeinde der Freien Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppe D, J, O und R: „Der Zigeunerbaron“ Anfang 19.30 Uhr Mittwoch, den 18. April, 252. Vorſtellung Abonnement D 30, mittlere Preiſe: „Der Evangelimann“ Anfang 19.30 Uhr Fortsetzung siehe nächste Seite In den e e D n Teppich- u. Linoleum-Haus F 3,9 BRUMLIK E 3,9 und vornehmstes Famillen- Kaffee „EVas Töchte- Das Paradies von heute— Ein Spiel rings um die Liebe. Jah Werktags ab 4 Uhr. Die höchste Auszelehnung Stastspreis des Deutschen Relches 1927 erhielt nur UrrTRAPHRDN. Das Feinste, das Vollkommene unter den neuesten Muslkplatten Wiedergabe- Instrumenten. 9 2 ALLREINVERRAUF Breitestraße 1, 4 N 1. 4 Tafeldekoratlonen Brautstràuge Brautkränze in bester Ausführung. Oskar Prestigarl N 3, 7/8 Tel. 23939 N 25 10 u.. 46/48 Cegr. 1877 Telephon 203335 Wasser Licht Warme Radio Bede Birprichifuriger Peleuctuemgskerper Koc U. Helzapper ste Weschilsche ſatenzahſungen zu den Bedingungen der städtſschen Werke gestattet. Ab heute A U ge x d e m: Der bekannte Wiener Insirumenfel-Virſuose Persönlich im Film und auf der Bühne. Eine einzigartige Verbindung von Fim und Wirklichkeit! St. v. PIacsk 6 dirigiert. Sonntags ab 2 Uhr. l 2 . — N 1 erregen re 0 Samstag, den 14. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Seite. Nr. 177 O 7, 10 NI ANNHE INI O 7, 10 Befferi urid Pet Werren ini der eker gufen QlifS fer Zu ruedrigsfem Preisen Eiger Febrik für Sfeppclecker, Dæeurierdecker, Mefreger, CHelselorigues Die n Ger Qualitat! Noelle 1 J Columpia- Spezlalhaus für Damen-Konfekſion Electric Kmefstr. O4, 1 l Steoe 5 Musik- Plaffen, Apparaſe : 2:; Schalt latten Ecke: 8 Stets Eingang von Flühjahrs-Neubeiten! N g I 1 Auf Odeon: Michael Bohnen in Flügel— Pianos— Eigne Mieiſe-Abfellung 5 NMzinfelmn Kleidern.5„ole Meistersinger von Nürnberg“. Mannheimer Musikhaus Kosfiimen u. Blusen 18 Fliedermonolog. O 7, 15 Heidelbergersfraße O 7, 13 i Dheinisdes Schwarzbrot in Scheiben geschnitten pro Paket- 15 3 erhältlich in sämtlich. Lebensmittelgeschäften Bäckerei L. Eisinger, B 2, 16 Tulds Nate stadtbekannt béster Pfund.80,.0,.—.80 b 10 Ati. N 4. 13 Kunstsfraße N 4, 13 al- Theater Palflophon- Musikhaus g. FBpielplan- Fortsetzung F.& f. Schwab L Fachgeschzff fur K 1 5b, brelsstrabe und Ludwigshafen, Wredestr. 10 a 1 9 So me Projektion D gtag, den 10. April, 28g. Vorſtellun ———.— eee,( aanhmn l aun Mastenpme L. Malen 98 Deien a Dödlein 5„Rigoletto“ Anfang 19.30 Uhr 8 Elastic · Vollgummi Seſt 1907 Freitag, den 20. April, 254. Vorſtellung 5 9 5 N OTHVWNU RF NACH F, Copth- Dunlop-Englehert- Exselslor- Firestone- Flsk ür die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne b. ku r ö Hemden nach Mag. Autogumml-Autazubehör-Vulkantsaton Kartenverkauf— Abtlg.—16, 3437, 60, 9498, 211—218, B 1. 6„ Tel. A9 2* boolhear- Miekellh- Pftell- P. U.- Pbbenhe U. 8 221, 281, 286, 241, 251—262, 201202, 420, 491—403, 801. 5 eee Neuprofinlerung Milann heim e g nach dem neuesten Verfahren Fernspr. 22 065 G 1, 13„Don Juan und Jau ſt“ Anfang 109.30 Uhr Bechstein, Bluthnes back 5 P14 VO Sehiedmaper&. Sohne, Stemnway s. Sons Kleine Ralen 1 Franlo Lieferung 2 hervorragend tonschöne Samstag, den 21. April, 255. Vorſtellung 5 5 75 1 Fabrikate, desgl. g 8 88 7 D— 5 a Fabrikate, 2 Abonnement F 31, mittlere Preiſe Cunstig im Preis, lier vorrag end an Nlang- 2 8 preiswert. 5 Neu einſtubiertt a 8 große. Hausmarbe Badenia und Heckel. S O HAAR F& HAU K 8 Anfang 20.00 Uhr Piano- und Flügelfabrik ö EK. Herd. C A4. 4 Mannheim 4, 4 K HECK EI n Sonntag, ben 22. April, 288. Vorſtellung Marin heim, O, 10 Kunststt Abonnement B 29, hohe Preiſe: N E C K A E 5 R O0 T.„Triſtan und Iſolde“ Aufang 18.00 Uhr Leh habe die Herstellung des beliebten Steinmetz- brotes neu aufgenommen.— loeh empfehle: 750 r. Stein metzbroi. In meinen Filialen, in den Verkaufsstellen von Johann Schreiber und allen durch Plakate er- kenutlichen Kolontalwaren-Gesehäften erhältlich. Erste Mannheimer Brotfabrik Paul Hennig. Bieber Sch. feine Herrer-sctwieiderei N. A, 18. TS. Sees ede Handschuhe Florentiner und Krawatten Bananen Maikäfer kauft man am besten Alabt Patiateape Anwendung vornehmlich gegen Fefifleibigkelf . 75 bas. a end- Kleid Nürnberger-Klöse im* rr de dans. f. 18.—, 28. sowie stets bestes Handschungeschäft 8 f 0 5 Das Wochenend 5 Janker!„„ del Rye, Spelse Eis Slam Eckert 19 d- aus 75 tür's Auto unentbehrlich... B. 28. Neuralgie, Gicht und Stoftwechselkrankheften, Aus- Kondiforel u. Cale 1 1875 155 Das Wochenend Kleldehe. e Auskunft 1 kostenſos bei Fr. meiner naher b S, 14 Mannheim f n an 0 e 5 Dlr. Heh. Schäfer, Lichthellinstitut„Elektron“ Fffsdrlehsplatz 12, Tel. 22 69 jetzt E 2, 16 D 3, 12 5 der LySia-Schuk tn alen Formen! Mannheim N 0 3 Teleph. 32320 egen Demen wsd J IIIa. heit U. Henin Pianos 1 Von der einfaehsfen bis zur elegantesten her Auswehl In verschiedenen Holzarten, ganz aparte 8 0„% Modelle aus ersten Kunstwerkstsiten in Kauf und in Miele ö VSscheheuus großer Auswahl, geußerst Blilig. Fr. Fiering i 18 Hay mann& v. Pfeiffer Knuͤnoie Zern, J 5, 10 2 77 6 7, 10 J. lege Telephon 289 28 Telephon 26923 ano-Lager Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 12. Seite. Nr. 174 Beim Heimgang unseres lieben unvergeßlichen Sohnes Kar aind uns 80 viele wohltuende Beweise aufrichtig mit- kfühlender Anteilnahme entgegengebracht worden, für die wir hiermit unseren innigsten Dank aussprechen. 4004 Mannheim-Feudenheim, den 12. April 1928. Körnerstraße 13 Gustav Sieber und Frau Ph. Hannstein und Frau. . Heclwig Stæuffer Peter RUruule Verlobfe NMerrhelrn April 102 1 Scrurrper sfr ehe 0 185 Parleririg 10 errichtet, und zwar: 4924 Neckarkies an der Friedrichsbrüccke .20 R. /t frei Schiff ſofort abzugeben. Badiſches Rhei —— zum Preiſe von nbauamt. frei, auch Aushilfe. Erdmeuger, Maun⸗ heim⸗Feudenheim, Neckarſtraße Nr. 18. Tel 92⁴ Leitenden Posten findet gebild. Kaufm. mit einigen tauſend Mark. Sicherheit. Angeb unt. O D 9 an die Geſchſt. 52904 papief- u. Schreibw.⸗Reiſend. * Hohlenhandels gesellschaft (Kontorsabnehmer) B17 78 l sucht 5 zwecks Ausdehnung ihres Geſchäftskreiſes für Mannheim einen bel der bad. Induſtrie⸗ und Händlerkundſchaft beſtens eingeführ⸗ Für das Ausliefe⸗ rungs⸗Lager Mann⸗ heim einer ſeriöſen Genoſſenſchaft wird goblgn. Persönlonkelt geſucht.—3 Mille Sicherheit Bedingung Gefl. ausführliche Angebote unter Poſt⸗ lagerkarte 5 Mann⸗ f i 2 Moſſe, Leipzig. Kontoristin 2gfährig, fleißig, beſcheiden, ſtrebſam, m. leichter Auffaſſungsgabe, ſtändig arbeitend, Inh. d. Führerſch. 3b (hat bisher 4 Typen gefahren) ſucht im Rheinl. geeigneten Poſten. 2 Angebote unter L 4A 752 an Rudolf . diskret behandelt werden, nur von Herren Bedingung entſprechen. Angeb. unt. CK ten Herrn. Stellung iſt mit Prokura verbunden; bei erſtklaſſigen o, Vertreter,. in Bad. Leiſtungen eytl. Teilhaberſchaft geboten. Zuſchriften, die ſtreng 160 an die Geſchäftsſtelle. eingeführt, geſucht. erbeten, die obiger an Aunoncen⸗Braſch, Frankfurt a. M. 1559 Kleinlehen 1 mit Monatszahlung Ifalz. Aud Sterbegelaversicherung mit Wochenzahlung Alte angeſehene Verſ.⸗Geſ. ſucht für obige Abtlg. je einen im Fach bewanderten Herrn als Inspektor für Baden und die Pfalz Geboten werden feſte monatl. Bez und Proviſton. Herren, welche ſchon für Sterbekaſſen, Kleinlebens⸗Verſichg. oder Zeitſchriften ſyſtematiſch gearbeitet haben, bevorzugt. Dauerſtellung, Direktionsvertrag. Ver⸗ trauliche Bewerbungen unter A M 112 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. DL für verſchiedene Plätze bezw. Bezirke zum Verkauf von Aufnehmer vergibt Weberei in Emsdetten i. W. an Herrn od. Firma, welche möglichſt bei der in Frage kommenden Kund⸗ ſchaft eingeführt ſind. Für Fabrikniederlage muß Barkapital von 4 500.— vorhanden ſein. Guter Verdienſt. 4908 Angebote unter 8 1845 an die Annoncen⸗ Exped. Aug. Rolef, Münſter i. W. Alte, bedeutende Firma der Berſiche⸗ rungszeitſchriften⸗ Branche ſucht zum weiteren Ausbau ihrer Mannh. Filiale tüchtige* 929 Obeneisende, Reisende auch Damen 9 gegen höchſte Bezüge, Fahrtſpeſen uſw. Meldung Samstag nachmittag zwiſchen 2 u. 4 Uhr u. Sonntag zw. 11 u. 12.30 im Bahn⸗Hotel National. Mannheim. Flänzender Verdienst, 30-40. tägl. Vertreter geſucht für Uebernahme der neuen Volks ⸗Schreibmaſchine„Geniatus“. Eine Gipfelleiſtung der Technik. Für Muſter⸗ maſchine 4 25.— erforderlich. Zu melden täglich—7 Uhr bei Hubertus, Ludwigs⸗ hafen, Mundenheimerſtraße 255, I. B1804 Journal-Buchhalter der au ein flottes Arbeiten gewöhnt iſt, mit ſauberer Handſchrift, perfekt im Mahnweſen, per ſofort geſücht. Ausführl. Angebote unter Angabe der bisherigen Tätigkeit u. Beifügung von Zeugnisabſchriften erbet. unter F V 146 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4890 I. H0.-feste Pntschaigung pro Noche erhalten redegewandte, unbeſcholtene Leute mit guten Umgangsformen. Alter nicht über 35 Jahre. Angebote unter M M 521 befördert Rudolf Moſſe, Mannheim. Emi6 58 Tüchtiger, wwlcheuanller Kaufmann für leichte Akgufsstions-Arhheft gesucht. Angebote unter O R 167 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 4790 Lehrling eſucht mit guter Schulbildung für Mann⸗ imer Holzhandlung. üge 4638 Sterbekasse] Anzeigen-Vertreter für eine bekannte ſüdweſtdeutſche Angeſtellten⸗ zeitſchrift mit ſehr hoher Auflage für Baden u. Pfalz geſucht. Günſtige Prov.⸗Bedingung. Vertreter, die ähnl. Zeitſchr. bereits vertret., werd. bevorz. Angeb. unt. W U 4848 an Au⸗ zeigen⸗Heubach, Ann.⸗Exp., Heidelberg. 4932 9 Wir ſuchen redegewandte Herren und Damen mit gutem Auftreten zum Werben von Abonnenten für eine leiſtungsfähige und beliebte Familienzeitſchrift mit Verſiche⸗ rung. Hohe Provpiſion und Fahrtſpeſen werden vergütet. Seriöſe Damen und Herren, welche bereits mit gutem Erfolg in der Branche gearbeitet haben, werden gebeten, ſich am Montag vormittag zwiſch. 9 u. 11 Uhr auf unſer. Büro vorzuſtellen. Haus Baſtian, Zeitſchriftengroßvertrieb, Mannheim, O 3. 8.*. 2928 Damenfriseur J. Kraft Damenfriseur Il. Kraft — n vrigls Angeb. u. L 2 1134 8 erbeten. 52965 Gesucht für die Verſand⸗Ab⸗ teilung einer Fabrik mit bedeutendem In⸗ u. Auslandsverſand ungerer, fchtiger Naulmaan aus der Speditions⸗ branche. Bewerbungen erbe⸗ ten unter Beigabe v. Zeugnisabſchriften u. Lichtbild nebſt Angab. üb. Familienverhält⸗ niſſe, Eintrittstermin und Gehaltsanſprüche unter G R 167 an die Geſchäftsſtelle. 4984 Akguiſiteur 5 Geſchäftsabſchluß Elektrobranche) Angeb u. an die Geſchſt. B1828 geſ. V 51 Anständ. Mädchen Saus& Hundegger, I 2, ö. Hieſige Eiſengroßhandlung ſucht zum möglichſt ſofortigen Eintritt Runtligen Kranführer der kleinere Reparaturen ſelbſtändig aus⸗ führen kann und gute Kenntniſſe in der Be⸗ dienung von Elektromotoren etc. beſtitzt. Angebote unter F L 136 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 4864 für die Revover- Drehere“ ſucht großes Werk einen tüchtigen und erfahrenen 4922 Werkmeister Gelernte Dreher oder Werkzeugmacher, die umfaſſende Fachkenntniſſe beſitzen u. ſich der Arbeiterſchaft gegenüber durch⸗ zuſetzen verſtehen, werden um Angebote unt. Beifügung von Lebenslauf, Zeug⸗ nisabſchriften u. Lichtbild unt. G P 165 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. gebeten. 5 duuſhendeehens ſucht zwei Lehrlinge aus guter Familie, mit höherer Schulbildung. Angebote unter G M 162 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 4916 Korrespondentin kaufmänniſch durchgebildet, mit vielſeitigen geſchäftlichen Erfahrungen, für ſelbſtändigen Poſten von Großhandlung geſucht. Selellendes lusführliche Angebote unter M M 67 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Für N81 ältere Dame ausſichtsreiche Poſition. 1835 für Küche auf 1. Mat geſucht.* 2889 Wirtſch. Gold. Gerſte, S 4.—9 Ad. Kerſchenſteiner Schulentlaſſ. ſauber. Mä d che nu für tagsüb. f. leichte Hausarb. geſ. Dasſ. kann aleichzettig das Nähen noch gründl. lernen. Adreſſe in d. Geſchäftsſtelle 2875 Suche für ſofort ein fleißiges 1832 Dienstmädchen für Geſchäfts⸗Haush. Angeb. u. M B 57 au. ie Geſchäftskele ichen das bürgerl. kochen und ſelbſtändig dem Haushalt vorſtehen kann. bei gut. Lohn u. Zeugn. geſ. Keine Reſtr⸗Küche. B1857 Adr in der Geſchſt. Ehrliches Mädchen welch. gut koch. kann, tagsüber in kl. Haus⸗ halt ſof, geſucht. Vor⸗ zuſt. v.—10, n.—3, abds.—8.* 2985 K 2, 15, part. Iks. * 2985 Geſucht für mehrere Stunden der Woche eine tücht. zuverläſſ. Stundenfrau ſowie eine im Flicken u. Weißnähen gew. Perſon. 1575 Sen belele Schriftl. Heimarh. Filialleiterin ferner Verkäuferin Es wollen ſich nur branchekundige, Kräfte melden, die Kaution ſtellen können. für Süßwarengeſchäft per ſofort geſucht. tüchtige geſucht. Gefl. Angeb. unter F X 148 an die Geſchäftsſtelle. 2914 Stutent(Kaufm.) ſucht für ea. 3 Mon. loder kürzer) Aus⸗ hilfsarbeit in Büro oder Betrieb. Angebote unter J S Nr. 97 an die Ge⸗ 8 N unter G Q 166 an die Geſchäfts⸗ eſes Blattes, 4930 Angebote mit genauem Lebenslauf und ſchäftsſtelle. 22593 Lichtbild unter G H 158 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 24 Lindergär tnerin Friseuse khrl. fleig. Mädchen Cap ram 4 nur 1. Kraft, geſucht. halbtags ſof. geſucht. ſucht auf 1. 5. Wir⸗ Angeb. m. Gehalts⸗ Schmuck Schimper⸗ kungskreis.* 9980 angabe u. M R 72 an ſtraße 19 TV. links. Angeb. u. G G 157 die Geſchäftsſt. 52868 2986 an die Geſchäftsſtelle. Sοαοοοοοοοοο,ẽ, ö οο,ꝓS&¶ e flott u. ſelb⸗ 4 2 2 Em 133 Aus guter Familie ſtammende* 2589 gebid. junge Dame 29., ev., m. auten Kenntn. im Haushalt auch etw. Schreibma⸗ ſchine, ſucht beſſere Stelle zur Unterſtüt⸗ zung der Hausfrau, a. im Geſchäft. Ang. u. J R 96 an Geſchſt. 42589 Tücht. anst. Frau in den Zoer Jahren, ſucht Stelle in frauen⸗ loſem Haushalt. Angeb. u. N L 91 an die Geſchſt. 2908 perf. Servierfräul. ſucht Dauerſtellung in Cafés od gut Reſtan⸗ rant. Angeb. u. N O 94 an die Geſchſt. 22918 Fräulein im Haush. erfahren, ſucht Stellung als Stütze, auch zu Kind. wo Mädchen vorh. Angeb. u. G K 160 an die Geſchſt. B1855 Verkaufe beschäftshaus mit Werkſtatt, Garten uſw. in Seckenheim wegen Wegzug bei 68000/ Anzahlung ſof. zu verkauf. Preis nach Uebereinkunft. Zuſchr. unt. N X 3 an die Geſchſt. 12938 Bau⸗ oder Lagerplatz, ca. 800 qm, gute Lage Neckarſtadt, an 2 Straßenfronten geleg., günſt. zu verk. Angeb. unter N N 93 an die Geſchſt. B1849 D- fad indian faſt neu, mit allen Schikanen, unt. gün⸗ ſtigen Zahlungs⸗Be⸗ dingungen billig zu verkaufen. 1573 Rich. Gutiahr, Indian⸗ Garage, Mannheim, Neckarvorlandſtr. 23. Telephon 22 443. Wer braucht 1 neues .20Benzgetriebe? Angeb. u. M P 70 an die Geſchſt. 52886 12 P obengeſteuert Motorrah zu verkauf. Manſar, .⸗Joſefſtr. 21. 2983 baureif, J Tel ae 2 Herrenräder faſt neu. zu verkauf. Rbeinvarkſir, 4. III. —9127 D Tacloneer Haan geſucht für Flaſchen⸗ biergeſchäft, womögl. mit Toreinfahrt und Innenſtadt erwünſcht. Angeb. unt. G E 155 an die Geſchſt. 2978 Helle Werkstatt für klein. Druckerei⸗ betrieb ſof. od. 1. Mat geſucht. Angebote unter N Q 96 an die Geſchäftsſtelle. 52928 Laden evtl. mit Wohnung in verkehrsreich. Lage der Neckarſtadt per ſo⸗ fort geſucht. Schriftl. Preisangabe erb. unt. M H 63 a. d. Geſchſt. B1834 Beschlagnahmefrele J- AUnmewobug. mit Zubehör per ſof. oder ſpäter geſucht. reie Lage bevorzugt. Ey. Baukoſtenzuſchuß. Angeb. unt. G N 163 an die Geſchſt. 1571 Vier zimmer Wohnung mit Bad u. Manſarde weg. Verſetzung nach Männheim zu mieten geſucht unt..⸗Tauſch gegen meine hieſige Dreizimmerwohnung m. Manſarde i. ſchön⸗ ſter Lage. B1803 Heidelberg. Berg⸗ ſtraße 19, Juſtizober⸗ inſpektor Arnold. -3 Zimmerwonng. von kl. Fam.(3 Perſ.) bei Mietevorauszahlg. geſucht. Gefl. Angeb. fee b Mapien pile Samstag, den 14. April 1928 K Teure Matahn knen Zahlstellen 53 1. im Stadtteil Neuoſtheim 12 im Kolonialwaren⸗ und Milchgeſchäft des Herrn Wilh. Ziegler, Dürerſtr. 6 2. im Herzogenried⸗Gebiet 5 im Bäckereigeſchäft des Wieße, Waldhofſtr. 140;. g. in den 8⸗,-, U⸗ Quadrate i in der Kunſt⸗ u. Papierhandlung des Herrn Valentin Hepp, I 3. 4. 3 Bei dieſen Zahlſtellen können während der üblichen Geſchäftsſtunden Einlagen und Rückzahlungen mit gleicher Wirk⸗ ſamkeit wie bei der Sparkaſſe ſelbſt voll⸗ zogen werden. Wir empfehlen rege Be⸗ nützung dieſer neu errichteten Zahlſtellen Herrn Emil 5 3 2 5 r Feng ar dad. te Am Sonntag, den 15. April, abends 8 Uhr im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes Familienabend. Vortrag von Herrn Profeſſor Hanns Schmiedel aus Heidelberg über„die Familie u. die Zugend“, muſikaliſche und rezitatbriſche Darbietungen. Die verehrl. Mitglieder, ja alle Glieder der evang. Gemeinde ſind dazu freundlichſt eingeladen. 4886 Der Vorstand. Miet Cesuche? Tausche ſchöne 3 Zimmer⸗ Wohnung gegen 2 Zimmer ⸗ Wohnung. Angeb. unt. G F 156 an die Geſchſt. 2979 Tau ſch Geboten: ſchöne 2 od. 4 Zimmer u. Küche. Geſucht: 2 od. 3 Zim. Schwetzingerſtadt od. Lindenhof. Näh. Au⸗ gartenſtr. 64. Laden. 2799 Sauber. möbl. Zim. ungeſt., mit ſeparat. Eing. bevorzugt, von gut bürgerl. berufst. Dame p. ſof. geſucht. Ang. m. Preisang. u. N P95 an d. Geſchſt. Vermietungen broßber Laden Nähe Marktplatz, zu bill. Preislage auf 1. 5. zu verm. Ang. u. N J. 99 an d. Geſchſt. * 2982 a Laden Nähe Markt(2 Fenſt.) und Nebenraum zu vermiet. Angeb. unt. N U 100 a. d. Geſchſt. * 2934 an beſſere Herren, m. el. Licht ſof. od. 1. 5. zu vm. M 5. 11, 3. St. * 2940 Hübſch möbl Zimmer m. Tel.⸗Anſchl., Nähe Bahnhof, per ſof. od. ſpäter zu vermieten. Tatterſallſtr 6. 1 Tr. * 2971 Frdl. möbl. Zimmer mit elektr. vermieten. G 7. 1. 2 Tr. rechts gut möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. E 7. 15, 3 Tr. rechts 2953 but möbl. Zimmer in O 4. 1 zu vermiet⸗ Zu erfragen bei 42951 Frau Kaubeck⸗ kichelsheimerstr. 7 4 Treppen rechts irdl. möbl. Zimmen billig zu vermieten. 22920 S 6, 35 1. Stock rechts ſchön at. möbl. Zim. mit Licht nur an beſf⸗ Herrn ſof. zu verm. 12921 4 Zimmerwohnung i. aut. Hau 5 un Zimmer-Wohnungen in Neubau zu ver⸗ mieten. Näh. 2982 Seybold, H 1. 1. Möbliertes Zimmer an berufst. Herrn od. Dame ſof. od. ſpät. zu verm. Dammſtr. 18, 1 Treppe. 92771 Sehr ſchön mbl. Zim. mit elektr. Licht und Chaiſelongue an beff. Hrn. zu vm. Stamitz⸗ ſtraße 8, 3 Tr. r. 2809 but mähl. Zimmer mit el. Licht ſof od. ſpät. zu vm. Wald⸗ parkſtr. 26 part. ks. *ͤ 2915 gut möhl. Zimmer mit el. Licht per 1. 5. 28 zu vermiet. Lge.⸗ Rötterſtr 1, 1 Tr. l. B1853 unter O B 7 an die Geſchäftsſtelle. 52948 flauio-Anlage kpl. 4 Röhr., groß. Kaſtenlautſpr. neueſt. Ausführg. etc, um⸗ ſtändeh. billig zu ver⸗ kaufen. 2937 Ruf Nr. 21 346. Herru⸗Ulebergangs⸗ Mantel für ſtärkere mittl. Figur zu ver⸗ kaufen. Zu erfr. in der Geſchſt. 27183 Maft-Anzug neu, ganz modern, Gr. 170 m. ſehr bill. zu verkaufen. 2999 D 3. 2, 1. Etage. ſielegenpeftskauf Fast neuer achenchrant Itürig, beſte Arbeit billig zu verkaufen. Anton Oetze! P 38, 12, 4568 eine ſchöne 4 Zim⸗ merwohnung m. Bad, 3. Stock, in der Nek⸗ Folöne Schlafsteſle karſtadt geg. 3 Zim. u. Küche, part. od. 1. Stock in der aleichen Lage. Angeb. u. G J Nr. 159 an d. Geſchſt. (2 Zim. u Küche od. Küchenbenützung, ev. mit Bad) von fung. Ehepaar geſucht. Angebote unter P. T Nr. 144 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B1842² Staatsbeamtin ſucht z. 1. Mai ds. Is. ein mbl. gemütl Zimmer nur in autem Hauſe, Nähe Planken. Ang. bis 23. d. M. u. B H ſol. Herrn p. 1. Mai Tau ſ che zu vermieten. Näher. gut möbl. Zimmer beſte Lindenhoflage, a. Pfalzplatz 20, prt. lks. 2989 mit Penſtion an jung. Bürobangeſtellt. bill. zu vermiet. Stamitzſtr. 9, 1. Etage r.* 2941 S 3, 6b, 3 Tr. rechts Stadtzentrum] ſchön möbl. Zimmer zu vermieten. 72981 Möbliertes Zimmer zu vermieten. 12977 Winter Kobellſtr. 3. Schön möbliertes Bal kon zimmer ſof, zu verm. 2973 Waldparkdamm 3, hochvart. ks. Möbliertes Zimmer Nr. 133 an d. Geſchſt. F Servierfräulein ſucht gut möpl. Zimmer per 1. Mai, evtl. mit ſep. Eing. Ang. unt. O A an die Geſchſt. 22946 ſepar., an berufstät. Herrn zu verm. 12967 U 4 27, vart. * 2967 Schän möbl. Zimmer: an berufst. Herrn od. Dame zu verm. 2931 Lindenhof: Gut möblz; Zimmer m. el. L. b. 1. Mai an beſſ. ſol. Herrn zu vm. Land⸗ teilſtr 6, 1 Tr. rechts 2898 Hübſch möbl. Zimmer m. Tel.⸗Anſchl., Nähe Babnhof, per ſofort oder ſpäter zu verm. Tatterſallſtr. 6. 1 Tr. 42997 föbltertes Zimmer zu vermieten. 2861 B 5, 12. paxterre. Möbliertes Zimmer an beſſ. berufst. Frl. preisw. zu verm. K 2. 19. II. links. 2858 8 Möbliertes Zimmer mit el. Licht in ruh. Hauſe zu vermieten. *2998 L 11. 24, part. „ eskarau Möbliertes Zimmer mit el. Licht Nähe d. Straßenbahn, zu ver⸗ mieten. Fiſcherſtr. la 2 Treppen. 2990 Darlehen oder Tahar ſtill oder tätig, mit .25 000 Einl. zum Ausbau e. grundreell. Verkaufsunterne. m. groß. zahlungsſicher. Stammkundſch. ſoſort geſucht. Saiſonbeginn! Eilangeb, u. E P Nr. 115 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1549 Unterribnt Englisch 8 Wer ſchnell und ſicher engliſch lernen will, geht nach C 2, 2, 1 Tr. Kursbeginn 18. April. 3 Klavierlehrerin ert gewiſſenh aründ⸗ lichen Unterricht nach beſter Meth., mäßig. Hon. Das iſt Gelegen⸗ heit z. Ueben gebot. Angeb u N 8 98 H 5 8, 2 Treppen. an die Geſchſt. 82980 4 r Nr. 174 % een ent e ene Mannheimer geituag(ittag Ausgabe)— 19, Seite. 9 National-Theater Mannheim. 5— ä„555 Vorstellung Nr. 247, auß. Miete Vorrecht A Samstag, den 14. April 1928. Der fliegende Holländer Romantische Oper in drei Aufzügen von Rich Wagner— Spielltg.: Richard Hein.— Musika lische Leitung: Erich Orthmann Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: PDaland, ein norwegischer Seefahrer Wilhelm Fenten Senta, seine Tochter Gertr. Bindernagel Erik, ein Jäger Adolf Loeltgen Mary, Sentas Amme Margarete Klose Der Steuermann Dalands Helm. Neugebauer Der Holländer Hans Bahling Nur noch neute und morgen! Täglich ab 3 Uhr der aktuelle Roman-Film der er Illustrirten Zeitung“ Hauptdarsteller: Walter Rilla Bernhard Goetzke Anita Dorris Helga Molander Zahlungsaufforderung. Die 9. Rate der Platzmiete für 1927/28 war am 1. April fällig. Mieter, die bis 17. dſs. Mts. nicht zahlen, ſind im Verzuge. 82 Nationaltheater. Friedrichspark Ermägigtes Abonnement elltig April- Oktober ö die erste Karte 10.— Mk., jede weitere.— Mk. Nach dem Roman von Hanns Meinz Ewers Dem Regisseur Jaap Speßer ist hier ein Film gelungen, der alle Leser u. Nichtleser des Romans Sonntag, den 5. Abr, 6 bn 1 e annfag, den 13. April,—6 Uhr auſergewöhnleher ö h K 0 85 2 E 22 + 8 spannt und befriedigt. Film! h. schönem Wetter im Freien, bei ungünst. im Saal 55 0 nm Ein 1 12 aufbergewönnlicher 4* Zum Alpenjäger Beip rogramm! a 0 5 Fig . U B5, 16 am Ring Tel. 209 06 5 f Heute Schlachtfes: N Anfangszeiten: Anfangszeiten: 950 7 e 3,.50,.40,.40 Uhr in bekannter Güte.— Eichbaum Export.— 5 Freinsheimer Riesling.— Kallſtadter Horn 5 5 e N (Natur), wozu höfl. einladet 15 2987 Kaspar Nagel. 2 gleuesccmocell Anfache Umscha fung 2898 evſieht 20 Uhr fosengarten aussns aal Einziger Lieder- und Arien-Abend Deutschlands gefeiertster Sänger Kammersänger Neinrieh 2 ee 5 75 Am Flügel: ae Königin det .* Bariton Staatsoper Berlin ö f ö Franz ſterb. Deer Fe Schumann, n igt in Ihrer Hand. Wagen Sie nur Heinschraibmaschinen i Verdi, Gi 5 5 5 Berlin. Dvorak, Hugo Wolf, Verdi, Giordano einen Versuch in der Generalvertreter Ronzertſlügel; Steinway& Sons aus dem Pianohaus R. F. Heckel, Mannheim. Karten In Mannheim bel K. Ferd. Hecke u, Im Mannheſmer Musſkhaus; in Ludwigshakan; Im Hlusſehaus Kurpfale, efsebüra Kogler u. Im Kiosk 5 am Ludwigsplatz, sowie an der Abendkasse, [W. Lampert Mannheim, L 6, 12 fel, 300 4 Günst. Zahlungsbed, S114 5 Schlusnus der mit seiner Stimme und seiner Runat das Beste darstellt, das sein Land uns bieten kann. 2717 Chicago Herald and Examiner. 3. Nov 27. Vereins- Fangen Sehleffen, Schär pen, Pokalo, Dinlome, Kränze, Festbsdgkt, Kunstst. Helcsſb,Fahnepfahr. fohrdstherzty. 20 Mannbelm, b 2, 19 8 3— Planes Rauf I Hlete Auch ihnen Kkanp das das groe Les beschieden sein. A neun ve nun nume annme nnnmanonnlgibhͤnen am eimnntplne n szünpefmnmünlenm Wirtschafis- Eröffnung Dem verehrlichen Publikum von Mannheim u. Umgebung sowie sämtlichen Freunden u. Bekannten zur gefl. Kenntnis- nahme, daß wir ab heute Samsiag, den 14. April das bedenke. Ill Mohrenkopk“ n F 2, 16 übernommen haben. Zum Ausschank gelangt: 55 Lospreis 18 4 15* 1 Doppellos RNA. 5. 1 14. 48.— Lose in allen Einteilungen empfielt llkees tete tern g 0 fil ieee etws tlie egen utter Dortmunder- Union-Pilsner e en Sous Sennloßgsbräurhüngen- Würzburg de 817 g S desgleichen besigepſlegie Weine erster Firmen. Für gule Staatliche Lotterie- Einnahme He ek 2l 5 4 S u. prelswerie Küche ist bestens gesorgt. MANN NEIN Plaue., 1 e— no-Lager 5 K 1. 6 2 Breitestragse Postscheckkonto Karlsruhe 18330. Herschelbad s ese mit ers klassigen Privatwagen 5 geschäfts- und 1e J 5 2 3 97 3 Ausflugsfahrten Ver in Manpbeimer 1 i bſpat-Aulg-Jenmieung J. „Um gütigen Zuspruch bittend, zeichnet hochachtungsvoll S 4006 Aclolf Morn u. Frau. 0 3, 10. Ae c Neu- Der verehrlichen Einwohnerſchaft von Mannheim und Umgebung zur Kenntnis, daß wir mit dem Heutigen, die modern ausgeſtatteten Wirtſchaftsräume 2958 Kronprinzenstr. 54 unter dem Namen„Bensheimer Hof“ abenbs 6 Uhr eröffnen werden. f Zur Eröffnung großes Schlachtfest, verbunden mit Konzert. Zum Ausſchank gelangen die beſtbekannten Gnuntrum⸗ Biere. Weine aus erſten Hänſern, warme Küche zu jeb. Zeit. Um gütigen Zuſpruch bittet: Jakob Nfünstermann u. Frau TIN Restaurant Harmonie Lindenhof 2 29 88⁰ Schloß garten Tel. 29 880 5 lager. Bogensee um Gohl, Thünmef Mͤttag- u. Abendtisch- Bestgepflegte Welne. Pianofortefabriken * Schöner Saal zur Abhaltung von Meissen i. Sa. Festlichkeiten u, Kaffeekränzchen gegr. 1834 Jeden Sonn- und Feiertag Konzert. D 8 N 88s 7——lügei Tanzschule Ffisdrich Hose Pere ser e Mercedeshaus P 1, 9a Paradeplatz 100 jährigen Erfahrung. Alleinige Niederlage Einen beispiellosen Frfolg erzielie STANDARD morgen Sonntag Wellenbad: U bei der K DAC. Langer fahrt ven Köln— Über Bremen— Ham- burg— Lübeck— Rostock— Danzig— Breslau Krakau Budapest Wien— Dresden über 3400 Km. Von 167 Fahrern kamen nur 50 strafpunktfrei ans Ziel, darunter STANDARD . 5 5 Standard beweist dauernd, daß Qualitt und Leistung Am Dienstag, den 17. April beglunt ein Pfeiffe 7 3 5 unübertroffen ist. Darum Kaufen aueh 816 nur 8 7270 neuer Tanzkurs e Ke 3 STANDARD 1 F 3 5 Mannheim, N 211 Dru ck 8 3 chen in Aus!. 19 prospekte und Vorführung unverbindlioh. günstige Zaplungsbaaingungon. 5 g 5 N„ 8 8 1 2 Autemob is. gegengenommen,„ liefert promp! K 2 F J 1. Ge N le L Motorräder „ Druckerei Dr. Haas 6. m. b.., Mannheim„ 6, 21] Tel. 22 Hau D 4% 8 — 14. Seite. Nr. 174 Neue Mannheimer Zeitung[Mitiag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. Aprik 1998 4* N ,,, 8 Dede, neee Trench- Coat Mäntel 28 S S N N die richlige Form ſeils auf Futter und Oeleinluge 25˙*⁵ 370 45. 6950 Rips- und Kasha- Kleider teils auf Crepe de chine und Kunstseide- Fuller 19˙⁵ 29⁵⁰ 33 ⁰⁰ 47⁵⁰ 35. 68. und höher Herrenstofl.Müntel dar unter auch eælra lange und weile Formen 11⁵⁰⁰ 2555 387 48⁵⁰ 63. 78²⁵ĩ und höher Seiden- Gummi- Mntel in reizenden modernen Karos 17 2575 37⁵⁰ 48˙⁰⁰ 59³⁵⁰ und höher Scharzseidene Mäntel 8 8 e 255 2 225 Frauen- Mäntel 95 125 2222 N 5 2 4. 22 2 . 85 2 8 5 92 25 950 2 50 27 0 ee ee 2 A 5 4. 755 n — 2 8. 5 n de N mod. Formen, mit aparien Kragen 13˙⁰ 195 2750 357 4880 d bsher in Rips, Seide, Alpacca, Tueſi eie. je nach Quali- tät. Für die stärkste Figur passend 2750390 4880 58. und höhe- a Kasha- Kleider Jumper- Form, uni u. gemusteri 147 19 25503250 Eins. Kleider 39⁰ und höher in marine, rot, beige, blau und schwar 145 195 240 2950 Veloutine- Kleider in allen Modefarben 37⁵⁰ und höher 27⁰ 3575 45. 57⁵⁰ 68. und höher Crèpe- Satin- Kleider Frauen- Kleider bis zu den größten Weiten 2950 375⁰ 48. 65. und höher die elegantesten Fos men, in den neuesten Furbibnen 4950 3950 65. 78. 85.— und höher in Rips, Velouline, Ctépe de chine, Crepe Salin, Georgeite, uso. ſe nach Qualitãt 78. Besonders gui Solierte Spezial- Ableilungen für: Kleine Figuren u. Starke Damen 7 Marktplatz Luftgewehre v..50 an Flobertgewehre v. 11. an, Autom. Piſtolen 18.— Stilettmeſſer, Jagbmeſſer, Taſchen⸗ meſſer u. Scheren all. Art, Raſterapparate. Sämtl. Hundeartikel. Eigene Reparatur⸗ werkſtatt. S890 Kegelhahn (Geſellſchaftsbahn Samstags zu vergeb. Angeb. u. M X 79 an die Geſchſt. B1839 Ppotcarheiten fertigt Spezialiſt für Amat.⸗Aufn. ſehr bill. an Maier, U 4. 19 51732 long cat Nun heißt's: hinaus ins Freie, wo Frühlingsluft und Blumenduft locken! Mag heut auch Waſchtag 8 ſein. Sie werden ſchneller fertig. Ihr Helfer ſorgt für freie Stunden 5 9 0 0 Seibenſchirme. Ke immerkrons. achttiſchlampven. Ventilatoren zu außergewshulich ermäßigten Preiſen finden Sie im 1568 Laden. F 2, 11. w, amerik. FLeghorn, * RM. 56.—, Elite⸗ ſtämme Über 200 Eier 2 RM S2¹¹⁰ Geſlügelſarm Mann⸗ Sehen Sie sich Vicloris-Molotröder on, die schon viele Jehre long in engesſrenglem Belrieb und: Wie gulf diese Nsschinen düszehen]. Wie ruhig zie laufen!. Wie zufrieden dot Besiket isl!. Vieloris-Mototräder sind unverwüstlich! Konkutrenzlose Modelle!* Kenkurtenzlese Pyeisel Vieloris K. R.&, 00 cem,(decke Behn-U. Solo- Mosch) Kassapt. Nfl. 896.— Oniginsl-Seilenwegen ſüt Jouren- und Spetzwecke, Kestepreis Nik. 369. Vietorie K. N. 35, 350 cem, das idesle õporl- u. Solo- Molontod, Kosopfeis Nx. 1018.— Kart Lövenich, Mannheim D 4, 8 Tel. 22835 gegenüber der Börse — Zeige durch eine Anzeige an, wWas Du zu verkaufen hast Ein Slick In elne schöne Wohnung gewährt Genuß u. Freude Ein zwangloser Rundgang durch unsere Ausstellung zeigt ihnen die neuesten Modelle bei niedrigste Preisgestaltung MANNNEIN 05.1 0 Gockelsmarkt Mannheim, Karlsruhe, Pforheim Freiburg l. Br., Konstanz, Rastatt Frankfurt am Maln, Stuttgart obzurscnE Mosgt-IMDbusrRIE DR. TREFZ SER G. M. B.., RASTYATT 800 Arbelter und Angestellte Trefzger-Möbel Id. Ober-Beiten Decken, SCDd eden. Kissen Kleine Anzahlung, 3 Mk. wöchentl. Ver- treterbesuch jederzeit,. Zuschriften unter W G 183 an die Geschäftsstelle. S132 215 2 6. E 9 E ö 2 kpl., preisw. zu vk. 16 Seckenheimerſtr. 52, 1. Etg. anzuſ. 37. a 291g 1 altes celle Halte Viola[Bratsche] preiswert zu verkauf. Abends ab 6 Uhr. E I 28, part., links. B1847 1 Bandonion mit Schule, 1 Reißzeug. aut erh., zu verkauf. Bürgerm.⸗Fuchsſtr. part., links. 2944 heim⸗Sandhofen. N Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer E. V. im Verband Deutscher Raturwelnverstelgerer E. V. läßt in der Zeit vom 10. Mai einschl. bis 24. Mal einschließlich insgesamt ca. 500 Hummem der Jahrgangs 4907, 1920, 192, 923, J924, 925, 4028 und 1927, sowie einige tausend Flaschen aus 1920 und 192ʃ Vorstsſgern; es befinden sſoh darunter etwa 40 NRummem Admanns⸗ Hauser Rotweine und ganz heryotragende Edelgewächse. Alle weiteren Auskünfte durch die Geschäftsleitung: Syndikus Dr. Bieroth, Mittelheim Rhg. Tel. Amt Osstrich 191 Ber fe OpPEheimer . 5 85 5 elegenſe Deamerhüfe Bandeisen gebraucht, aber gut erhalten. billig abzugeben Näheres zu erfragen in der Geſchäftsſt. ds. Blattes. Ses Die schönsten Schlafzimmer Herrenzimmer Speisezimmer. Detzel, P 3, 12 vroge Auswahl, größt. Entgegenkommen geek. Ware wird kostenlos gelagert. 9 werd. in wenigen Tagen Men durch meine Warzentink⸗ i tur beſeitigt. Fl. 75 Pfg. Storehen- Drogerie, Marktplats, K 1. 8 4500 een emn en