—. * WMonkag, 16. April Bezugspreiſe: In 3 u. Umgebung frei ins Haus 1 oder durch die Poſt mona 1 R. Meg. ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6. Se e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben 85 Morgen ⸗ Ausgabe 8 9 Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfg. 1928 Nr. 176 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 40 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden 10 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, e uſw. berechtigen zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht kikaflug der Widerhall des historischen Ereigniſſes und die neueſten Nachrichten Auf Greenly⸗Island Die neueſten Meldungen beſtätiaen, daß die Beſchädi⸗ a ungen der„Bremen“ nur leichter Natur ſind. Haupt⸗ mann Köhl kann auf der Inſel keinerlei Hilfe erhalten, um das Flugzeug zu reparieren. Angeblich ſollen die Flieger erſt nach ſtundenlangem Herumirren im Schneegeſtöber nieder⸗ gegangen ſein, nachdem ſie bemerkt hatten, daß ſich in der Nähe eine Funkſtation befindet. Allerdings landeten ſie in einiger Entfernung von Point Amoür und mußten Hundegeſpanne be⸗ nutzen, um ihre Nachrichten dem Funker übermitteln zu kön⸗ nen. Im übrigen könnte von einem Aufſtiea der„Bremen“ von der Inſel ſelbſt dann keine Rede ſein, wenn es ge⸗ länge, ſie an der Landungsſtelle in Ordnung zu bringen. Die Hügelige Felſeninſel iſt für den Start aänzlich ungeeignet. Im äußerſten Falle müßten ſich die Flieger in Hundeſchlitten nach Genev Leve begeben und von dort bis nach der Oſtküſte Neu⸗ fundlands fahren, wo ſich die nächſte Eiſenbahnſtation befindet. Der Beamte der Telegraphenſtation von Point Amour will das niedergehende Flugzeug von fern geſehen haben. Nach ſei⸗ nen Angaben hat ſich die„Bremen“ auf den Kopf geſtellt. Die Daufräder ſind anſcheinend in dem Boden ſteckengeblieben, ſo⸗ daß ſich die Maſchine infolge ihrer Geſchwindigkeit überſchlua. In rund 35% Stunden haben die Flieger etwa 3 400 Kilometer überwunden. Sie mußten alſo entweder mit fehr ſtarken Gegenwinden kämpfen, ſodaß ſie nur knavy 100 Kilometer in der Stunde durchſchnittlich bewäl⸗ tigen konnten. oder ſie ſind eben zur Umgehung von Wolken und Nebel mit erheblichen Umwegen von der geraden Luft⸗ linie geflogen. Die Orientierung iſt augenſcheinlich eine äußerſt ſchwere geweſen, da ſich ſa kein Funkapvarat an Bord befand und die Orientierung nur vermittels des Fernkompaſſes und durch zwei niſuelle Kompaſſe, einen Horizontal⸗Kreiſel und durch einen Längseignungsmeſſer erfolgen konnte. Die Not⸗ wendiakeit, aegen kräftigen Wind auzufliegen, nahm weiterhin den Piloten die Möglichkeit, die Sparvorrichtuna des„L 5 Motors“ voll auszunutzen. So mußte der Vorrat an Betriehs⸗ ſtoff ſchneller zuſammenſchmelzen. Er wird jedenfalls über den veranſchlagten Reiſedurchſchnittsverbrauch von 56 Ka. pro Stunde hinausgegangen ſein. Um das Ausmaß des Mehrver⸗ Hrauches überſehen zu können. wird der Bericht der Beſatzuna abgewartet werden müſſen. a 15 5 5 Nach einem Funkſpruch aus Ottawa wurde in einer Konferenz zwiſchen dem kanadiſchen Wehr⸗ miniſter und dem Miniſter für Marine und Fiſcherei beſchloſ⸗ ſen gas der Regierung gehörige große Flugzeug von Shirley⸗Bay nach Greenly⸗Island zu ſenden, falls es dem Dampfer„Montreal“ nicht gelingen ſollte, die Inſel zu erreichen. Das Flugzeug iſt unterdeſſen abgegangen. Es wurde erwartet, daß es am ſpäten Samstag abend auf Greeuly eintreffe. Nachrichten über die Landung liegen aber bisher noch nicht vor. Die Flieger haben die erſte Nacht im Leuchtturm gut verbracht. Sie ſind gegenwärtig mit der Reparatur der Maſchine beſchäftigt, ſoweit ſie dafür keine Erfatzteile, die herangeſchaft werden müſſen, benötigen. Iu⸗ folge der andauernd ungünſtigen Witterung iſt bie Funkverbindung mit Greenly⸗Island ſehr erſchwert, und es kann zur Stunde noch nicht geſagt werden, ob und wann Köhl mit ſeinen Begleitern in der Lage ſein wird, den Flug fortzuſetzen. ö ö 5 Ueber den Flugverlauf fehlen bisher noch alle Einzelheiten. Das einzige, was be⸗ kannt wurde, iſt, daß die„Bremen“ vier Stunden lang in dichtem Nebel gekreuzt hat, bevor die Landung auf der Inſel unternommen wurde. Der Nebel war ſo ſtark, daß die Flieger nicht einmal den 5080 Meilen breiten Land⸗ ſtreifen des oberen Arms von Neufundland bemerkten, über welchen ſte unbedingt geflogen ſein müſſen. Nach einem weiteren Funkſpruch iſt ein Flugzeug mit Skiern unter dem Piloten Dr. Cukſinier von der Murray⸗ Bucht(Quebec) geſtartet, um die Flieger zu erreichen. Das Tagesgeſpräch von Newnork Der Flug der„Bremen“ iſt nach wie vor das Tages⸗ geſpräch Newyorks. Die Zeitungen bringen ſpaltenlange deutſche Glückwunſchtelegramme, und zwar vielfach in deut⸗ ſcher Sprache und dahinter in Klammern die engliſche Ueber⸗ ſetzung. Die geſamte Preſſe fährt fort, Berichte über den Flug in großer Aufmachung zu veröffentlichen.„Gvening World“ ſchreibt, daß nunmehr die Welt erfahren werde, warum ſo viele Flieger auf der Oſt⸗Weſtronte verunglückten und in der Zwiſchenzeit könnten ſich zwei Kontinente und Millionen von Menſchen in großer Freude vereinigen, daß die tapferen Flieger gerettet worden ſeien.„Evening Poſt“ ſchreibt, Amerika habe von vornherein Vertrauen auf die„Bremen“ und ihre Mannſchaft gehabt, da man ge⸗ fühlt habe, daß es ſich diesmal um Vorbereitungen i e Sachverſtändige handelte. Die deutſche Gründlichkeit und das iriſche Draufgängertum hätten geſtegt. * Sprachforſcherkongreß im Haag. Unter dem Vorſitz von Profeſſor Dr. Uhlenbeck begann im Haag der erſte internatio⸗ dale Sprachforſcherkongreß, der bis zum 15. April dauern ud. Aus allen größen Ländern ſind Vertreter erſchienen N Die Freude in Irland Ganz Irland feierte in größter Freude das Gelingen des Ozeanfluges. Präſident Cosgrave erklärte:„Wir ſind ſehr erfreut, daß dieſe tapferen Männer glücklich gelandet ſind. Wir ſind ſtolz, daß der erſte erfolgreiche Berſuch, den Atlantik zu überfliegen, von Baldonnel aus gemacht wurde und daß ein Mitglied der iriſchen Luftſtreitkräfte an dieſem großen Unternehmen beteiligt war.“ ö 8 An die Gattin des Majors Fitz Maurice wurde ein Glück⸗ wunſchtelegramm geſandt, in dem die Teilnahme des Majors an dem Fluge als eine Ehre für Irland bezeichnet wird. Frau Fitz Maurice durchwachte die ganze Nacht, bis ſie endlich die Nachricht erhielt, daß ihr Mann glücklich gelandet ſei. In Dublin wurden große Freudenkundgebungen veranſtaltet. Der Einoͤruck in England Der Ozeanflug der„Bremen“ hat in England gewaltigen Eindruck gemacht. Spaltenlange Artikel in den Zeitungen berichten eingehend über den Flug und ſeine glückliche Be⸗ endigung. Der deutſchen Botſchaft in London ſind zahlreiche Glückwünſche zu dem Flug übermittelt worden. Der Privat⸗ ſekretär des Königs ſandte an den Botſchafter folgendes Schreiben: „Lieber Botſchafter! Der König hat mich erſucht, Euer Eyzellenz zu heglückwünſchen, daß der deutſche Eindecker „Bremen“ den Atlantiſchen Ozean überflog und ſeine Mann⸗ ſchaft in Sicherheit gelandet iſt. Der Erfolg des Fluges iſt umſo bemerkenswerter angeſichts der Jahreszeit und des 8 ungünſtigen Wetters. Der Widerhall in Paris Der„Matin“ ſchreibt:„Dieſe Leiſtung iſt ſehr ſchön, denn ſie iſt mit dem Mut und der Todesverachtung unter⸗ nommen worden, die auch Nungeſſer und Coli aufbrachten, als ſie letztes Jahr das gleiche Ziel erreichen wollten. Gleich⸗ wohl bleibt aber der Flug von Europa nach Newyork, das höchſte Ziel aller europäiſchen Flieger, noch zu voll⸗ bringen. Es iſt wahrſcheinlich, daß die„Bremen“ durch ungünſtige Winde pon ihrem Ziel abgedrängt worden iſt. Das gero⸗dynamiſche Problem der Luftreiſe von Europa nach Newyork iſt nach wie vor ungelöſt. Es ſcheint nutzlos, es praktiſch löſen zu wollen, wenn man nicht über ein Flugzeug verfügt, das mindeſtens eine normale Geſchwindigkeit von 200 Km. aufweiſt.: Der„Excelſior“ ſchreibt, daß die Fahrt der„Bremen“ unter ganz beſonders ungünſtigen Bedingungen durchgeführt worden ſei. Der Flug ſei nicht zu Ende geführt worden, nachdem Newyork das Ziel der Flieger war. Gleichwohl könne man aber ſagen, daß der Flug geglückt ſei, denn zum erſten Mal ſei der Atlantiſche Ozean ohne Zwiſchenlandung in der Oſt⸗Weſt⸗Richtung überflogen worden. Weitere Auslandsſlimmen Prag, 15. April. Die tſchechiſche Preſſe kommentiert den gelungenen Ozeanflug der deutſchen Flieger mit anerkennen⸗ den Worten. Die Nachricht von dem Flug habe in der ganzen Kulturwelt Bewunderung und Anerkennung für die Uner⸗ ſchrockenheit und Tapferkeit der Flieger erweckt. Die deutſche Technik und der deutſche Glaube an die Ehrlichkeit der Ma⸗ ſchine hätten wieder einmal triumphiert. Man mütſſe den Deutſchen ihren großen Erfolg aufrichtig und ohne Neid gönnen. 0 Budapeſt, 15. April. In der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung feierte der Oberbürgermeiſter die Landung der„Bre⸗ men“ in einer begeiſterten Kundgebung. Als er die„Bremen“ nannte, erhoben ſich ſämtliche Stadtverordnete und brachen in langanhaltende brauſende Eljenrufe auf die deutſchen Flie⸗ ger aus. i f i — Wien, 15. April. In Wien und in den öſterreichiſchen Bundesländern wurde die Landung von der„Bremen“ mit der größten Begeiſterung aufgenommen. Der erſte Ozeanflug Oſt.—Weſt wird als Beweis für die hervorragende Leiſtungs⸗ fähigkeit der deutſchen Induſtrie hervorgehoben. Kann die„Bremen“ doch weiterfliegen? Dem Newyorker Büro des Nordbdeutſchen Lloyd iſt eine Nachricht von der Beſatzung der„Bremen“ zugegangen, die, wie verlautet, beſagt, daß mit der Ausbeſſerung des Flug⸗ zeuges begonnen worden ſei, daß es aber zwei bis drei Tage dauern werde, ehe der Weiterflug möglich ſei. Aus dieſem Grunde ſei der Zeitpunkt des Fluges noch nicht feſt⸗ gelegt. * Die deutſche Sprache in der Tſchechei. Der Oberſte Verwaltungsgerichtshof in Prag hat entſchieden, daß die Be⸗ ſtimmungen der Sprachen verordnung in der Tſchechoflowakei ungültig ſind, daß alſo in Zukunft kein Sprachenzwang mehr für deutſche Gemeinden in der Tſchechoſlowakei beſteht, ſie alſo ihre Eingaben, Urkunden und Protokolle in deutſcher Sprache ſtatt bisher in tſchechiſcher, ausfertigen können. wärts“ ankündigt, Bau großer Ozeanflugmaſchinen Berlin. 15. April.[Von unſerem Berliner Büro.] Der Jubel über das Gelingen des Ozeanfluges iſt in der Berliner Preſſe natürlich aroß. Daß dieſer Erfolg im Verein mit dem triſchen Gaſt von Deutſchen erzielt wurde. erweckt frohe Ge⸗ nugtuung. Der Flug der„Bremen“ beweiſt, daß Deutſchland trotz der langjährigen Feſſelung durch den Verſailler Vertrag den Vorſprung der andere Mächte auf dem Gebiete der flua⸗ techniſchen Entwicklung eingeholt hat. Das iſt der weſentliche. reale Hinterarund des waghalſigen Unternehmens. Gerade von den Amerikanern erwartet man. daß ſie durch Anerken⸗ nung der deutſchen Leiſtung dazu beitragen werden. daß Deutſchland ein Stück der alten Weltgeltuna ſich zurückerobert. Bei aller Anerkennung der kühnen Tat und aroßartigen Sportleiſtung verſchließt man ſich in den Blättern keineswegs der Erkenntnis, daß für die Verwirklichung eines ſtändigen Luftverkehrs zwiſchen Europa und Amerika die Bedeutung des Fluges nicht überſchätzt werden darf. Mit Recht bezeichnet die „Germania“ als zunächſt zu löſende Aufgabe die Kon⸗ ſtruktion eines betriebsſicheren Ozeanflug⸗ zeuges. Solange dieſes techniſche Problem nicht gelöſt ſei, ſollte mit den gefahrvollen Exverimenten der Ozeanüberaue⸗ rung Schluß gemacht werden. Solche Gedankengänge kehren in den Kommentaren immer wieder. In den nächſten Tagen werden wie der Vor⸗ auf einer deutſchen Flugzeugwerft die erſten wirklichen Ozeanflugmaſchinen fertig ge⸗ ſtellt und ihre Probeflüae beginnen können. Sie ſind ſo be⸗ rechnet, daß ſie nicht wie bisher als fliegende Tanks den Ozean übergueren werden. Erſt dann, weun wirkliche Ozeanflug⸗ maſchinen zur Verfügung ſtehen. die unter Umſtänden auch auf offener See niedergehen können ohne zu ſinken. auch darüber hinaus genügend Ladunasfähtakeit haben, wird von einem Anfang des Ozeanfluaverkehrs geſprochen werden können. 1255 b a 5 England zu Kellogs Note S London, 14. Abril.(Von unſerem Londoner Vertreter Der amerikaniſche Botſchafter hat geſtern dem Sigatsſekretär [Ty rell in Abweſenheit Sir Auſton Chamberlains die Note des amerikaniſchen Staatsſekretärs mit ſamt der franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Korreſpondenz über die internationale Frie⸗ densdeklaration übergeben. Darin hat der Plan, der in enali⸗ ſchen Kreiſen bisher verhältnismäßig leicht und ſkeptiſch auf⸗ genommen worden war, eine Form angenommen. die zur Ent⸗ ſcheibung zwingt. Es bedarf keiner Betonuna, daß die enaliſche Regierung ebenſo wie alle anderen europäiſchen Regierungen vrinzipiell ihre Sumpathie mit den hohen Zielen des Vorſchlages erklären wird. Gleichzeitig ergeben ſich feboch ſehr eruſte Zweifel und Bedenkeeen Die„Times“ fühten aus. daß die Briand'ſchen Vorbehalte, ſoweit ſie den Völkerbund und Locarno betreffen. nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen ſeien. Genf und Locaruy ſeien zwei Elemente des europäiſchen Friedenswerkes, aun denen Enaland führend mitaearbeitet habe. Es dürfe kein Widerſpruch zwiſchen den Verpflichtungen in den früheren Verträgen und den neuen Abmachungen beſtehen. Kelloga ſelbſt habe im Verlaufe des Notenwechſels die Meinung ausgedrückt, daß ſeine Regieruna mit dem Völkerbund an der Befeſtiaung des Friedenswerkes zuſammen zu arbeiten wünſche. Man dürfe demgegenüber nicht veraeſſen. daß ſowohl der Bölker⸗ bund als auch Locarus. die Möbalichkeit des Krieges als letztes Mittel zur Er⸗ haltung des Friedens i 80 offen laſſen. Dieſe Möalichkeit bedeute fedoch keineswegs, daß die Staaten, die Sanktionen ausführen, den Krieg als Inſtru⸗ ment ihrer nationalen Politik anſehen. Wenn dieſer Stand⸗ punkt von Waſhinaton anerkannt werde, ſy ſeien die prak⸗ tiſchen Verpflichtungen mit den früheren nicht vereinbar. Ena⸗ land müſſe jedoch genau wiſſen, worauf es ſich feſtlege. Das Blatt ſtellte folgende Fragen an Kelloga, die den enaliſchen Vorbehalten entſprechen: 1. Soll der Berzicht auf Kriege auch reine Verteidigunas⸗ und Poltzeimaßnahmen um faſſen? 2. Schließt der Vorſchlag Völkerbundsſanktionen ein oder aus? 3. Wird die Unterſchrift der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten das amerikaniſche Volk in aleichem Maße auf die Ausführung der Friedensdeklaration wie die anderen Signatarmächte feſtlegen? Wenn alle dieſe Fragen geklärt ſeien, ſchreibt das Blatt. ſo kann man mit aroßer Hoffnung dem Fortgana dieſer Dis⸗ kuſſion entgegenſehen, die zu einem Wendepunkt der Weltpolitik führen könne. 2 5 Der Artikel der„Times“ läßt deutlich erkennen. daß die engliſche Außenpolitik durch den Kelloga'ſchen Vorſchlaa ſich 5 an ihrer Achillesferſe getroffen fühlt. Seit langem aibt es in der britiſchen Politik kein Problem, das auch nur annähernd ſo wichtig und beſtimmend wäre, wie das Verhältnis zwiſchen den Beziehungen zu Genf ung den Beziehungen zu Waſhinaton. Der Zuſammenbruch der Seeabrüſtunaspläne hängt mit dieſen Schwierigkeiten zu⸗ ſammen, ebenſo wie die unveränderte Zurückhaltung Enalands gegenüber dem Völkerbund auf die Sorge zurückgeht, daß etwa die Völkerbundsſanktionen zu einem Krieg mit Amerika führen würden. 5 ö Die„Daily News“ rühren an den Grund der Probleme, wenn ſie ſchreiben:„Es iſt heute völlig klar, datz der Völker⸗ bund niemals ſtark genug ſein wird, große Taten zu unterueh⸗ men. wenn nicht die Vereinigten Staaten mit ſeinen Aktionen entweder verbündet oder mit ihnen einverſtanden ſind.“ Die engliſche Regierung wird jedenfalls die Gelegenheit zu benutzen ſuchen, um die Beziehungen zu Anne rika zu klären und dadurch, die Außenpolftik erleichtern. 2. Seite. Nr. 176 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgaße) Montag, den 18. April 1928 Schweres Erdbeben in Bulgarien — Sofia, 15. April. Ein heftiger Erdͤſtoß zerſtörte geſtern popmittag mehrere Häuſer in dem Dorfe Cirpan, etwa 200 Kilometer nördl. von Sofia. Der Erdſtoß wurde auch in wei⸗ terer Umgebung des Dorfes verſpürt. Nach dem Beben, das be⸗ trächtlichen Schaden verurſachte, folgten ſchwächere Erdſtöße. Der Bevölkerung bemächtigte ſich eine große Panik. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſteht die Zahl der Todesopfer in dem völlig von der Außenwelt ab⸗ geſchnittenen Eirpan noch nicht feſt. In Boriſſiwarad ſüdlich von Eirpan wurden ſteben Perſonen getötet, in einem an⸗ deren Orte zwei. Auch in Philipoppel forderte das Beben zwei Todesopfer. Nach Cirpau, das im Zentrum des Erd⸗ hebens lag, wurden von allen Seiten Hilfsabteilungen ent⸗ ſandt. Miniſterpräſident Liaptſchew hat ſich in das Kataſtro⸗ phengebiet begeben. Eine ſpätere Drahtnachricht meldet: Im Erdbebengebiet bon Eirpan wurden bisher 15 Tote geborgen. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt. In Philippopel ſtürzte eine Moſchee ein und begrub eine große Anzahl von Perſonen Unter ſich. Zahlreiche Häuſer ſind in den betroffenen Städten und Dörfern eingeſtürzt. Auch in Saloniki wurde ein ſtarkes Beben verſpürt. Es entſtand eine Panik und die Bevölkerung flüchtete auf die Straße. Das Erdbeben hat hier nur geringen Sachſchaden angerichtet. Der Reichswahlvorſchlag der D. B. N. Der Reichswahlporſchlag der Deutſchen Volkspartei weiſt folgende Namen auf: J. Reichsminiſter Dr. Streſemann(Berlin), 2. Reichs⸗ miniſter a. D. Dr. Scholz(Charlottenburg), 3. Reichs⸗ miniſter Dr. Curtius(Berlin⸗Dahlem), 4. Geheimer Juſtiz⸗ Trat Profeſſor D. Dr. Kahl(Berlin⸗Wilmersdorf), 5. Frau Oberſtudiendirektorin Dr. Matz Stettin), 6. Gewerkſchafts⸗ vorſttzender Thiel(Berlin⸗Wilmersdorf), 7. Reichsminiſter . D. Dr. Becker(Darmſtadt), 8. Staatsſekretär z. D. Kempkes(Charlottenburg), 9. Landwirt Hamkens(Har⸗ redder in Holſtein), 10. Poſtamtmmann Morath(Berlin⸗ Zehlendorf), 11. Geheimer Fuſtizrat Dr. Zapf(Zweibrücken), 12. Bergmann Winnefeld(Günnigfeld, Kreis Gelſen⸗ kirchen), 18. General⸗ Direktor Köngeter(Düſſeldorf), 14. Malermeiſter Havemann(Hildesheim), 15. Syndikus Kleinath(Berlin), 16. Frau Clara Mende(Berlin⸗ Tempelhof), 17. Staatsſekretär a, D. Walther(Berlin), 18. Rittergutsbeſitzer Reichsminiſter a. D. Graf Kani ttz (Podangenf, 19. Stadtmedizinalrat Dr. Schnell(Halle a..), 20. Reichsbahn ⸗Oberſekretär Fahrenholz(Hannover), 21. Pfarrer Dr. Luther(Charlottenburg), 22. Sberſteuer⸗ iuſpektor Binge(Hamburg), 28. Oberregierungsrat a. D. Dr. Tiburtius(Berlin⸗Lichterfelde), 24. Frau Dr. Eliſa⸗ eth von Roon, geb. Baſſermann(Berlin), 25. Direktor Diplomingenieur Dr. Hillmann(Magdeburg), 26. Ober⸗ oſtſekretär Kochmann(Berlin⸗ Wilmersdorf), 27. Frau Dr. Gertraud Wolf(München), 28. Stadtrat a. D. Jurſch (Berlin⸗Lichterfelde), 20. Rechtsanwalt Dr. Faehre(Dort⸗ mund), 30. Regierungspräſtident a. D. D. Dr. v. Campe (Hildesheim).. Hierzu bemerkt die Nationalliberale Korreſpondenz: Bei Würdigung des vorſtehenden Reichswahlvorſchlags der Deut⸗ ſchen Volkspartei iſt zu berückſichtigen, daß die Herren Streſe⸗ mann, Scholz, Curtius, Thiel, Becker, Hamkens, Zapf, Winne⸗ feld, Havemann, Frau Mende und Graf Kanitz gleich⸗ Jeitig auf Wahlkreisliſten kandidieren und dort im Fall ihrer Wahl das Mandat annehmen, ſo daß dieſe Kandi⸗ daturen die Reichsliſte nicht oder doch nur zu einem ganz 9 Teil belaſten, ſoweit der eine oder andre Kandidat im Wahlkreis nicht die volle Stimmenzahl erreicht haben ſollte. Schaltet man bieſe Kandidaten aus, dann verbleiben als Kandidaten für die ausſichtsreichſten Stellen der Reichs⸗ liſte folgende: Geheimrat Dr. Kahl, Frau Dr. Matz, Staals⸗ sekretär Kempkes, Poſtamtmann Morath, General⸗ Direktor Köngeter(Düſſeldorf), Syndikus Keinath, Staatsſekretär Walther(Berlin) und Stadtmedizinalrat Dr. Schnell(Halle). Der Reparationsrat in Rom Das diplomatiſche Oſterfeſt, das Herr Muſſolini in dieſen Tagen veranſtaltete, hat den politiſchen Rätſelratern allerhand Nüſſe zu knacken aufgegeben. Bemerkenswert bleibt als Nachſpiel, daß der Reparationsagent Parker Gilbert ſeinen Aufenthalt in der italleniſchen Hauptſtadt noch bis zum Samstag ausdehnen wird, und daß während dieſer Zeit er⸗ neut Beſprechungen des Reparationsagenten mit dem Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Köhler und dem italieniſchen Finanz⸗ Miniſter Grafen Volpi ſtattfinden werden. Es bedarf keiner übermäßigen Kombinationsgabe, um gus dieſer Tatſache den Schluß zu ziehen, daß in erſter Linie ie Frage der Schulden regelung und der deutſchen Re⸗ Aratibnen bei den Konferenzen in Rom zur Beratung ſteht. Die beachtenswerte Energie, mit der Parker Gilbert die Erörterung dieſes ſchwierigen Fragenkomplexes in Fluß hält, darf jedoch keineswegs zu voreiligen Hoffnungen Anlaß geben. Die internationalen Probleme, die mit dieſer Frage in Zu⸗ i ſich aufs entſchtebendſte gegen ein ſolches Opfer und iſt bereit, ſammenhang ſtehen, ſind ungemein kompliziert, daß die Auf⸗ 3 des gordiſchen Knotens nach der zutreffenden Auf⸗ faſſung des Reparationsagenten bei Zeiten vorſichtig in An⸗ kiff genommen werden muß. Denn auch der große Sieger in dem großen Weltringen, Amertka, hat nicht die 77 ſte Neigung ober Veranlaſſung, nach dem Rezept Alexanders des Großen zu verfahren. Herr Gilbert hat in Washington mit Schatzſekretär Mellon, mit dem Präſidenten Coblidge und den amerikaniſchen Finanziers die Angelegenheit ver⸗ kranlich beſprochen, er hat auch mit Ppincars und Ehur⸗ chill verhandelt und er iſt nun mit der Bearbeitung des ſtalieniſchen Finanzminiſters beſchäftigt, wobei natürlich für Deutſchland der Umſtand von Intereſſe ſein muß, daß zu Fieſer letzteren Beſprechung auch Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hinzugezogen wurde. Man muß den diplomatiſchen Takt anerkennen, mit dem ber Reparationsagent an die Entwirrung des Knotens geht, Andererſeits jedoch immer wieder unterſtreichen, daß entſchel⸗ dendere Schritte vor den Wahlen in den einzelnen Ländern, namentlich vor der Präſidentenwahl in den Vereinigten Staaten, keinesfalls erwartet werden können. Der Wert der von Zeit zu Zeit in Paris abgelaſſenen Verſuchs ballons Wird am beſten illuſtriert durch ein offiziöſes Pariſer Dementi, in dem erklärt wird, daß zwiſchen ausländiſchen Bankiers prtvate Beſprechungen begonnen haben— hierbei Iſt insbeſondere auf die Beſprechung zwiſchen Poincaré und Morgan hinzuweiſen—, daß jedoch dieſe Beſprechungen noch keinen amtlichen Charakter angenommen haben. Weiter beſagt die Verlautbarung, daß über eine Abänderung des Dawesplanes zwiſchen den Regierungen noch nicht verhandelt wurde; vor allem aber beſagt ſie, daß die deutſchen Kriegs⸗ ſchulden vorläufig auf 132 Milliarden Goldmark n bleiben. Die unſinnige Fiktion einer ſo phantaſti⸗ chen Zahl wird alſo ſehr bewußt zur Stärkung der taktiſchen Pyſitton in Paris aufrecht erhalten. Man möchte in Paris alſo offenbar die Dinge ſo ſchieben, daß man die Initiative für die Abänderung des Dawesplanes den Vereinigten Staaten oder Deutſchland aufzwingt. Daß man deutſcher⸗ ſeits nicht daran denkt, ſich jetzt noch in irgend einen Kuh⸗ Handel hinſichtlich des Rheinlandes in Verquſckung mit der Reparatious⸗Endſumme einzulaſſen, muß ebenſo unterſtrichen werden wie die Feſtſtellung, daß auch eine etwaige Repara⸗ tions⸗Endſumme von„nur“ 92 Milltarden Goldmark für das Rusgepoawerte Deutſchland eine umöglichkeit bedeutet. Rheinland zu gehen. Der Schiedsſpruch im Ruhrbergbau 8 v. H. Lohnerhöhung Am Samstag fällte in Eſſen die paritätiſch zuſammen⸗ geſetzte Schlichterkammer folgenden Schiedsſpruch: I. Das Arbeitszeitabkommen vom 18. März 1927 tritt vom 1. Mat an mit folgender Maßgabe wieder in Kraft: Zu Ziffer 10: Die Arbeitszeit über Tage, ſoweit ſie un⸗ mittelbar mit der Förderung zuſammenhängt, beträgt acht Stunden. An der Förderung unmittelbar beteiligt gelten Anſchläger, Hilfsanſchläger, Aufſchieber und Abnehmer. Zu Ziffer 20: Die tägliche Arbeitszeit in den übrigen durch⸗ gehenden Tagesbetrieben beträgt vom 1. Mai 1928 an 9½ Stunden bei elfſtündiger Schichtzeit und vom 1. Auguſt 1928 an neun Stunden bei zehnſtündiger Schichtzeit. Das Abkommen iſt bis zum 28. Februar 1929 un⸗ kündbar. Von da an iſt Kündigung mit zweimonatiger Friſt zum Monatserſten zuläſſig. Den Parteien wird aufgegeben, zur Unterſuchung der Frage, ob und in welchem Umfang eine Arbeitszeitverkürzung im Ruhrbergbau wirtſchaftlich möglich und aus ſozialen Gründen erforderlich iſt, einen paritätiſchen Ausſchuß aus je vier Mitgliedern zu bilden. Zum Vorſitzenden dieſes Aus⸗ ſchuſſes wird der Oberbergamtsdirektor Weiſe(Dortmund) beſtimmt. II. Das LTohnabkommen vom 26. April 1927 wird ab 1. Mai 1928 wieder mit der Maßgabe in Kraft geſetzt, daß ſich ſämtliche Schichtlöhne und die Lehrlingslöhne ums v. H. erhöhen. Die Abrundung der einzelnen Sätze und die Er⸗ rechnung des Vollhauerdurchſchnittslohns erfolgt in der bis⸗ her üblichen Weiſe. Sollte in der Laufzeit des Lohnabkommens eine Er⸗ höhung der Kohlenpreiſe eintreten, ſo iſt die Kün⸗ digung des Lohnabkommens mit einmonatiger Friſt am Monatserſten zuläſſig. Sonſt iſt es bis zum 31. März 1929 unkündbar, von da an kündbar mit einmonatiger Friſt. III. Die unter J. und II. feſtgeſetzten Abkommen können jedes für ſich angenommen und abgelehnt werden. Erklä⸗ rungsfriſt bis 18. April 1928, abends 6 Uhr. Der Zechenverband zum Schiedsſpruch Der Zechen verband ſtieht in dem von der Schlichter⸗ kammer gefällten Schiedsſpruch in keiner Weiſe eine tragbare Löſunga der ſchwebenden Streitfragen im Ruhr⸗ berghau. Eine durchgehende Lohnerhöhung von 8 v. H. bedeute eine Mehrbelaſtung der Lohnkoſten ſe Abſatztonne von rund 75 Pfennig. Dabei ſei noch nicht berückſichtigt, daß ſich auch aus der Neuregelung der Arbeitszeit über Tage erhebliche Mehr⸗ belaſtungen ergeben. Es ſei völlig ausgeſchloſſen, daß bei der heutigen Lage des Ruhrberabaus eine ſolche Selbſtkoſten⸗ erhöhung überhaupt durchführbar ſei. Der Zechenverband ver⸗ weiſt dieſerhalb auf die bekannten Unterſuchungen des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters, die unter Einrechnung der Gewinne aus Nebenerzeugniſſen nur einen Gewinn von 36 Pfa. je Tonne feſtgeſtellt hätten, wobei noch ein ganz ungenügender Abſchrei⸗ bungsſatz in Anrechnung gekommen ſei. Baldige MRheinland⸗Räumung? Berlin, 14. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Neuerdings werden auf deutſcher Seite wieder Stimmen laut, die ſich hoffnungsvoll über die Ausſichten der Rheinlandräumung ausſprechen. So ſind dieſer Tage Aeußerungen einer angeblichen inſormierten deutſchen Per⸗ ſönlichkeit verbreitet worden, die eine Räumung des Rhein⸗ landes bis zum Schluß noch dieſes Jahres als möglich be⸗ zeichnet. Uns ſcheint, daß vor ſolchem Optimismus, von dem wir nicht annehmen können, daß er an den maßgebenden Ber⸗ liner Stellen geteilt wird, doch bet Zeiten gewarnt werden muß. Es geht zu weit, wenn man aus der letzten Poin⸗ caré⸗ Rede die Geneigtheit herauslieſt, vor 1935 aus dem Dieſe Rede iſt— wir haben es ſ. Zt. hler ausdrücklich betont— vorwiegend von innerpolitiſchen Rückſichten eingegangen worden, und es wäre verfehlt, ſie bei der Beurteilung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen als etwas Ppſitives in Rechnung zu ſtellen. Gerade in der gegen⸗ wärtigen Situgtion, da hüben wie drüben ſich alles in der Schwebe befindet, iſt es äußerſt gewagt, derartige Prognoſen zu ſtellen. Weder in Berlin noch in Paris weiß man, wie ſich nach den Wahlen die Dinge entwickeln werden. Möglich, daß es zu einer Räumungsdiskuſſion kommt, der uns zu entziehen wir natürlich keinen Anlaß haben. Eine Aufrollung der Räu⸗ mungsfrage iſt aber nur denkbar im Zuſammenhang mit dem geſamten Problem der Sicherheit und der Abrüſtung. Nur iſt, falls es zu einer ſolchen Diskuſſion kommt, zu be⸗ fürchten, daß von uns Kongeſſionen verlangt werden, zu denen wir uns nicht bereitfinden können. Die Forderungen Frankreichs ſind ja bereits angedeutet worden. Sie beziehen ſich einmal auf die elements stables, zum zweiten auf die Mobiliſierung der Eiſenbahnobligationen. Während in dieſem Punkte eine Einigung wohl denkbar wäre, iſt die Erfüllung der erſten Forderung ausgeſchloſſen, gleichgültig, ob die jetzige Reichsregierung durch eine mehr linksgerichtete abge⸗ löſt wird oder nicht. Gerade im Rheinland ſelbſt wendet man die Laſten der Beſatzung bis zu dem im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Endtermin zu tragen, ſofern es das Reich ſonſt an großzügiger Unterſtützung nicht fehlen läßt. Es iſt unter ſolchen Umſtänden nicht einzuſehen, wprauf ſich die Hoff⸗ nungen auf eine balbige Rheinlandräumung ſtützen, voraus⸗ geſetzt, daß wir nicht zu neuen Bedingungen bereit ſind, die in keinem Verhältnis zu der Abkürzung der Beſatzungs⸗ periode ſtehen würden. Jedenfalls hat man in Berliner voli⸗ tiſchen Kreiſen nicht den Eindruck, daß Frankreich gewillt iſt, die Rheinlandräumung für zu uns annehmbaren Bedingungen zu vollziehen. Ruſſiſche Todesurteile Der Oberſte Gerichtshof in Moskau ſchloß nach 28tägiaer Verhandlung den Prozeß gegen zwei Moskauer Pri vataeſellſchaften und erkannte. daß die Angeklagten der Gegen revolution auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet ſchuldia ſind, die ſich äußerte in ſyſtematiſchem Betrug gegenüber den ſtaatlichen Inſtitutionen zwecks ungeſetzlicher Erlangung von Krediten zu Spekulationsgeſchäften, ſowie in der Ueberflutung des Finanzmarktes mit ungedeckten Gefäl⸗ liakeitswechſeln und ſcheinbar akzeptierten Schecks. Von 42 Angeklagten wurden zum Tode verurteilt: ſechs Verwaltunasmitalieder der erwähnten Ge⸗ ſellſchaften und der Vizedirektor des Wirtſchaftsbüros der Staatsbank, Nikolafewski. Die übrigen Angeklagten wurden zu Gefänanisſtrafen von 6 Monaten bis zu 9 Jahren verurteilt. Eine Spur der Mailänder Attentäter Die italieniſchen Blätter melden, daß die Polizei in Bru⸗ nate(Como) einen Mann verhaftet habe, der unter falſchem Paſſe reiſte. Er verſuchte zu fliehen, was ihm aber nicht ge⸗ lang. Man fand bei ihm den Plan eines piereckigen Platzes, in den verſchiedene Kreuze eingezeichnet waren und vermutet nun, daß dieſer Plan den Julius Cäſar⸗Platz in Mailand darſtellen ſoll, auf dem bekanntlich der Bombenanſchlag gegen den König verübt wurde. — Bomben auf den Gleiſen der Gotthardbahn 2 Luzern, 15. April.(Von unſerem Schweizer Vertreter Auf der Bahnlinie der Gotthardbahn zwiſchen den Ortſchaften Küßnacht und Immenſee wurden au einem Tunnelausgang heute vormittag durch einen patronillierenden Streckenwärter zwei mit ſtarkem Spreugſtoff gefüllte Bomben gefunden. Glücklicherweiſe waren ſie inſolge Verſagens der Zün⸗ dung bei der Durchfahrt des Gotthard⸗Expreß nicht zur Exploſton gelaugt. Man hegt den beſtimmten Verdacht, daß es ſich bei des Bombenlegung wiederum um ein anarchiſtiſches Atten⸗ t at handelt, das gegen einen der mit FItalienreiſenden über⸗ füllten Gotthardzüge gerichtet war. Die zuſtändigen Behör⸗ den haben ſofort eine umfaſſende Unterſuchung eingeleitet, die jedoch bis zur Stunde keinerlei Anhaltspunkte über dis Täterſchaft gebracht hat. Dritte Landesangeſtelltentagung der Deutſchen Volkspartei Unter dem Vorſitz des Stadtverordneten Menth fand am Sontag vormittag im Kaufmannsheim die 3. Landes⸗ angeſtellten⸗Tagung der Deutſchen Volks⸗ partei ſtatt. Der Verſammlung wohnten u. a. als Vertreter der Landtagsfraktion Baden Landtagsabg. Dr. Waldeck und als Vertreter des Landesverbandes Stadtrat Ludwig bet, der in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender gleichzeitig den Ortsverein der D. V. P. Mannheim vertrat. Ferner waren erſchienen: Stadtrat Dr. Wittſack und Stadtverordneter Walther. Der Verſammlungsleiter hob in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache die Bedeutung der Tagung hervor, gab einen kurzen Ueberblick über die Regierungskriſen der letztem Jahre und betonte, daß die Stellung der Angeſtelltenſchaft ſich in den beiden folgenden Referaten kriſtalliſiere. Stadtraß Ludwig überbrachte die Grüße der von ihm vertretenen Gruppen und wünſchte den Verhandlungen einen erſprieß⸗ lichen Verlauf. Stadtverordneter Meuth verbreitete ſich über das Thema:„Die ſogialpolitiſche Lage desletzten Jahres und unſere Forderung für die Zukunft“. Er zog in ſeinen Ausführungen einen zahlenmäßig belegten Vergleich zwiſchen einzelnen Gewerk⸗ ſchaften und ihrer Entwicklung in den letzten Jahren. Im Gegenſatz zu den Freien Gewerkſchaften, die ſpeziell auf die materiellen Geſichtspunkte eingeſtellt ſind, ſchteben die chriſtl. Gewerkſchaften, denen der D. H. V. angehört, die ethiſchen und ideellen Werte in den Vordergrund, ohne jedoch die andere Seite zu vergeſſen. Sie ſind beſtrebt, den Menſchen in ſeiner Geſamtheit zu erfaſſen. Der Redner warf für den kommen⸗ den Wahlkampf drei Fragen auf: 1. Hat die D. V. P. ihre Pflicht getan? Hat ſie in ſozialpolitiſcher Hinſicht ihr Ver⸗ ſprechen gehalten? 2. Hat die D. V. P. die Wirtſchaft nicht zu ſtark belaſtet, fördert oder hemmt ſie den Arbeitswillen vom Standpunkt der Weltwirtſchaft aus? 3. Dient die Sozialpolitik der Volksgemeinſchaft? 3. Stärkt ſie die Kraft und den Willen zur deutſchen Freiheit? In der Beantwortung dieſer Fragen kam der Redner zu dem Schluß, daß die Sozfalpolitik der ver⸗ gangenen Legtslaturperjode eine große Anzahl von Geſetzen hervorgebracht hat, die die Lage der Arbeitnehmer verbeſſerten, daß dieſe Beſſerung zwar eine Belaſtung der Arbeitnehmer⸗ ſchaft und der Wirtſchaft im Gefolge hatte, daß aber gleich⸗ zeitig dieſe Sozialpolitik eine unabwendbare Vorausſetzung war für das Zuſammenhalten der Kreiſe, die durch ihre Ge⸗ meinſchaftsarbeit das deutſche Volk ſeit ber Stabiliſierung vor ſtarken innerpolitiſchen Erſchütterungen bewahrt haben. Nach einigen ſtatiſtiſchen Ausführungen kam Stadty, Menth auf die ſoziale Geſetzgebung, beſonders auf Kriegsbeſchädigtenfürſorge, Renten⸗, Invalidenverſicherung und Krankenkaſſe zu ſprechen. Die Finanzpolitik der letzteren unterwarf er einer mit großem Beifall aufgenommenen Kritik. Der Redner ſchloß ſeine in⸗ tereſſanten Ausführungen mit dem Hinweis, daß die D. V. P. in der hinter uns liegenden Reichstagsperiode getreu ihrer Einſtellung als Volkspartei erfolgreich beſtrebt war, die wider⸗ ſprechenden Meinungen auf einer mittleren Linie zuſammen⸗ zubringen. Grſchäftsführer Merkel⸗Karlsruhe ſprach über das Thema: Volksparteioder Klaſſen⸗ partei.“ Er gab zunächſt einen kurzen Keberblick über die innere Struktur der Staatsformen der Vergangenheit und die Beſtrebungen, die ſich innerhalb des Staatsweſens geltend machten. Der Redner beleuchtete ſchlaglichtartig die großen Schäden der Gruppenintereſſen, die leider ſehr oft über das Volksganze geſtellt werden. Seine Ausführungen konzen⸗ trierten ſich in der Forderung, daß das Fortbeſtehen des Staates und des Volkes auf einer geſunden Grundlage nur dann möglich ſei, wenn die Erkenntnis Gemeingut geworden ſei, daß die Zukunft von der Einſtellung des Einzelnen zu der Geſamtheit abhängig ſei. Es gibt nur ein Deutſchland, und in dieſem müſſen wir zuſammenleben. Nicht Klaſſenkampf, ſondern Gemeinſchaftsgeiſt muß Grundlage des neuen Deutſchland ſein. Nicht der Vorteil für eine Klaſſe, ſondern der Ausgleich der Gegenſätze ſei unſer politiſches Ziel. Nicht eine Klaſſe rettet Deutſchland, es kommt nur als. gemeinſchaft hoch, oder es geht als Klaſſenſtatt unter. Landtagsabg. Dr. Waldeck überbrachte die Grüße der Saudtagsfraktiovn und nahm zu den beiden vorzüglichen Refergten Stellung, deren einzelne Pyſitionen er beſonders unterſtrich und erläuterte. Er hob die Perſönlichkeit Dr. Streſemanns hervor und betonte, daß die DVP. für das Fallen des Schulgeſetzes voll verant⸗ wortlich wäre und mit dieſem„„ bewußt in den Wahlkampf eintreten würde. Der Redner richtete am Schluſſe ſeiner intereſſanten n an die Verſamm⸗ lung den Appell zur intenſiven Mitarbeit im kommenden Wahlkampf, damit die DBpP., die ſchon einmal des Reiches Gründerin geweſen iſt, auch des Reiches Erneuerin ſein Hröge. An der Diskuſſion beteiligten ſich die Herren Neu⸗ reuther, Chriſtoph, Schuler, Hoffmann und Schmidt. In ſeiner Schlußanſprache faßte der Verſamm⸗ lungsleiter noch einmal alles zuſammen, dankte den Au⸗ weſenden für ihr Erſcheinen und bat ſie, die Anregungen des Tages hineinzutragen in die breite Oeffentlichkeit. Dz. Schneetreiben in Berlin 2 Bexlin. 15. April. Seit Sonntaa moraen herrſcht in Berlin heftiges Schneetreiben bei Temperaturen, die ſich um den Null⸗Punkt bewegen. Schueeſturm in Chile — Newyork, 15. April. Wie aus Santlago gemeldet wird, wurden im Tal Los Girones durch heftige, drel Tage an⸗ dauernde Schneeſtürme etwa 200 Bewohner von der Außen⸗ welt abgeſchnitten. Man beflürchtet, daß zahlreiche Perſonen dabet den Tod gefunden haben.. Erdbeben auch wieder in Smyrna — Berlin, 15. April. Nach Meldungen aus Konſtantinopel iſt Smyrna wiederum von äußerſt heftigen Erdbeben heimgeſucht worden, die an Stärke die letzte Kataſtrophe bei weitem übertreffen. Ueber 30 Häuſer ſind eingeſtürzt. Men⸗ 5 ſind nach den bisherigen Meldungen nicht zu be⸗ lagen. Auch in Rumänien und Südungarn ſind die Beben ver⸗ ſpürt worden, doch iſt dort der Sachſchaden geri Meuſchen⸗ leben ſind, ſoweit bisher bekannt, nicht 3¹¹ beklagen. 1 4 8 A SNA Naa An n A* * en 7. * 2* u reren reren deen de. ere en r e es 1 — * eee ere Flaggenſchmucke, Montag, den 18. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] g. Seite. Nr. 176 75 Jührfeier der Aus der Stadt- Geſchichte Die Stadt weltberühmter induſtrieller Firmen prangt im u denn ſie beging in dieſen denkwürdigen Tagen des transozeaniſchen Fluges der„Bremen“ von Europa nach Amerika und bei goldenem Sonnenſchein das Jubiläum ihres 75 jährigen Beſtehens. Im Pergleich zu ihrer Nachbarſtadt Mannheim iſt Ludwigshafen, deren Vorgängerin die 1606 zugleich mit der Erbauung der Feſte Friedrichsburg Mannheim erſtellte„Rheinſchanze“ iſt, von noch friſcher Jugendlichkeit. Wie Maunheim, mit der ſie viele gemeinſame Beziehungen hat, ſo wurde auch die „Rheinſchanze“, das linksrheiniſche Bollwerk, deſſen Erbauer Wurfürſt Friedrich von der Pfalz war, im Laufe der Jahr⸗ hunderte von der Kriegsfurie wiederholt zerſtört und dem Erdboden gleichgemacht. Intereſſant iſt dabei die Tatſache, Haß ein Mannheimer Kaufmann die erſten Gebäude auf der„Rheinſchanze“ erbaute. Der 1673 ausgebrochene Oxrleaniſche Krieg verwüstete nicht nur die Pfalz und die Rheinſchanze„ſondern auch einen großen Teil von Mann⸗ heim. Was neu aufgebaut wurde, brandſchatzte und ſprengte 1693 der Mordbrenner Melae. 1713 fiel die„Rheinſchanze“ nach heftiger Beſchießung abermals in Schutt und Trümmer. 1794 erfolgte ihre Erſtürmung durch die Franzoſen. In den Jahren 1834/0 wurde ſie von dem Gründer der Mann⸗ heimer Reſidenz, dem Kurfürſten Karl Ludwig und ſpäter unter Karl Theodor wieder neu aufgebaut. Im Jahre 1841 taufte Ludwig I. von Bayern die„Rheinſchanze“ in Jud⸗ wigshafen um, das damals 90 Einwohner hatte. Am 15. April 1853 wurde ſie mit 1500 Seelen zu einer ſelb⸗ ſtändigen politiſchen Gemeinde erhoben, welcher Tag die Geburtsſtun de der Gemeinde verwaltung von Dudwigshafen iſt. Beim 50 jährigen Stadtjubiläum im Jahre 4903 war die Einwohnerzahl bereits auf 71 000 angeſtiegen, welche Zahl bei dem fetzigen 75 jährigen Jubiläum auf 405 000 angewachſen, wodurch Ludwigshafen in die Reihe ber deutſchen Großſtädte eingetreten iſt. So kurz die Geſchichte der Stadt, ſo bedeutungsvoll iſt ſie. hr Aufſtieg fällt in bbe letzten Jahrzehnte des e 8 „ den Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts. Aus der Kleinen Rheinſchanze iſt eine Staht der Arbeit e beren Symbole weithin ſichthar ſind und ſich in en Fluten des Rheins widerſpiegeln. So gewaltig ihr Auf⸗ kieg, ſo groß iſt ihre induſtrielle Entwicklung. Sie iſt die ingangspforte in das beſetzte Gebiet, ein Bollwerk deutſcher Kraft und Stärke, die wie die Rheinlande dem Mutterlande in ſchwerſter Zeit und Bedrängnis die Treue gehalten hat. Die Stadt iſt durch die Tatkraft und den Weitblick ihrer Bürgerſchaft, namentlich der an ihrer Spitze ſtehenden Män⸗ mer, vorwärts und aufwärts geſtiegen. Sie ſtreckte und reckte ſich an allen Ecken und Enden und hat ſich gerade in den letz⸗ ten Jahren trotz aller Bedrängniſſe zu einem modernen, von roßzügigen Geſichtspunkten geleiteten Gemeindeweſen ent⸗ altel, Für Eiſen bahn und Schiffahrt iſt die Stadt Knotenpunkt und e Ihre modernen Haſen⸗ anlagen haben die Stadt mit in die vorderſte Reihe der deutſchen Binnenhäfen geſtellt. Das Qafengebiet hat 18 Km. Rutzbare Uferlänge, darunter 4,8 Km. Quaimauern, 84 Hektar Lagerplätze, 5 Getreidelagerhäuſer, 27 Lagerhallen, 64 elek⸗ kriſche und andere Dampfkrähne. Tag und Nacht rauchen die Schlote der Stadt und ſenden ihre nicht immer angenehm empfundenen 1 9 der Nachbarſchaft Mannheim. Ueber 8255 v. H. ihrer Bevölkerung leben von Handel und Induſtrie. Die chemiſche Induſtrie von Ludwigshafen hat Weltruf, wie guch alle anderen Induſtriegebiete. Wir wünſchen unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen in der ſchönen, deutſchen ſonnigen Pfalz, daß ihr bald die Sonne der Freiheit erſtrahle, ſich kräftig weiter entwickle, um wie bisher ſo auch fernerhin treu die Wacht am Rhein zu halten. f Erſte Amtshandlung des neuen Mannheimer 1 Oberbürgermeiſters Faſt alle deutſchen Städte haben Ludwigshafen zu ſeinem ubfläum herzliche Glückwünſche geſandt, ſo Berlin, Ham⸗ urg, Bremen, Breslau, München, Magdeburg, Aachen, Dresden, Chemnitz, Königsberg, Nürnberg, Augsburg und Koblenz. Auch vom neuen Oberhbürgermeiſter der Stadt Mannheim, Dr. Heitmerich, erhielt die Juhiläumsſtabt ein Glückwunſchſchreiben, in dem es u. a. heißt:„Bei meinem Amtsantritt in Mannheim, der gerade mit dem 75jährigen Stadtjubiläum Ludwigshafens zuſammenfällt, iſt es mir ein herzliches Bedürfnis, auch Ludwigshafen und ſeine Bevölke⸗ rung zu grüßen und Glück zu wünſchen zu dem feſtlichen Tage des Stadtjubiläums. Dieſe Grüße und Wünſche bringt der bayeriſche Landsmann; vor allem aher ſollen ſie zeugen de Ludwigshafen am Rhein von dem freundnachbarlichen Geiſte, der hoffentlich auch wäh⸗ rend meiner Amtszeit zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen herrſchen wird. Die beiden Städte bilden ein gemein⸗ fames Wirtſchaftsgebiet; tauſend Fäden ſpinnen ſich von der einen zu der anderen Stadt; der Rhein iſt der ge⸗ meinſame Strom, der nicht trennt, ſondern verbindet. Es gilt, in voller Achtung der gegenſeitigen Gleichberechtigung, gute Kameradſchaft zu halten und überall zuſammenzuwirken, wo ſich gemeinſame wirtſchaftliche, ſoziale oder kulturelle Auf⸗ gaben fördern laſſen. Ich hoffe, daß dieſe Zuſammenarbeit noch dadurch gewinnen wird, daß mich ſchon einmal, in ſchwe⸗ rer Kriegszeit, eine fruchtbare Arbeitsgemein⸗ schaft mit dem derzeitigen Oberbürgermeiſter von Ludwigs⸗ hafen verbunden hat.“ Die Jubiläumsfeierlichkeiten Eröffnet wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten am Samstga abend mit einer gut beſuchten Vorſtellung der pfälziſchen Städte⸗ Hundoper Kaiſerslautern. Zur Aufführung gelangte„Der Brautſchu“, ein heiteres pfälziſches Sinaſpiel in 2 Akten mit drei Bildern unter der muſtkaliſchen Leitung von General⸗ muſikdirektor Dr. Müller⸗Prem. Das Stück ſpielt in Heidel⸗ berg⸗Neuenheim, iſt voll von pfälziſchem Humor u. erzielte dank ſeiner trefflichen Wiedergabe einen großen Erfolg. Die Muſik iſt hübſch, melodiös und von reizendem Charme. Nach jedem Akt gab es lebhaften Beifall und zum Schluß viel Blumen. Der Brautſchuß i ſt ein echt pfälziſches Hefmatſtück, das zuerſt in Kaiſerslautern und nun in Ludwigshafen gegeben wurde. nach⸗ dem es in Aachen ſeine Uraufführung erlebte. Die akademiſche Feier im Vereinshaus der J. G. Farben⸗ induſtrie nahm am Sonntag vormittag 11 Uhr in Gegenwart einer aro⸗ ßen Anzahl geladener Gäſte ihren Anfang. Von den Emporen grüßten die Fahnen der Vereine von Ludwigshafen, in der Mitte des Saales ſaßen die Ehrengäſte und die Vertreter der Stadt nebſt 72 alten Leuten deren Geburtsdatum in die Zeit ber Stabtaründung ftel. Auf dem Podium befand ſich das Landes⸗Symphonieorcheſter und der Beethovenchor. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir u. a. Miniſter Dr. Stüzel⸗ München, Miniſterialrat Profit⸗ Berlin, Regierungspräſt⸗ dent Mattheus Speyer, Landeskommiſſär Geheimrat Hebting, Oberſtaatsanwalt Mickel, Poltzeidtrektor Dr. Bader, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Böttger. Handelskammerpräſtdent Richard Lenel, Generaldirektor Löwit, Oberbürgermeiſter Dr, Walz Heidelberg, den evang. und kath. Kirchenpräſtdenten der Pfalz, die Bürger⸗ meiſter der pfälziſchen Städte, eine Anzahl prominenter Ver⸗ treter der pfälziſchen Induſtrie und Handelswelt und die Ver⸗ treter der Preſſe von Mannheim und Ludwjiashafen. Nach dem machtvoll erklingenden Feſtmarſch von Richard Wagner. in künſtleriſcher Feinheit vom Landesſymphonieorcherſter unter Generalmuſikdirektor Prof, Böhle ses Leitung in prächtiger Ausarbeitung zu Gehör gebracht, folgte die von hohen Zielen getragene Feſtrede von Oberbürgermeiſter Dr. Weiß, der zunächſt einen hiſtoriſchen Rückblick über die wirtſchaft⸗ liche und kulturelle Entwicklung der Stadt von ihren kleinſten Anfängen an gab. Die Entwicklung der Stadt hat ſich, ſo führte der Redner u. a. aus, faſt amerikaniſch vollzogen und der Stadt den Namen eines pfälziſchen Chicagos eingetragen. Trotz Krieg und Nachkriegszeit iſt die Entfaltung nicht ſtehen geblieben, wie beſonders die der Ludwigshafener Induſtrie, vor allem die der chemiſchen Induſtrie zeigt. Aelter als Ludwigshafen ſind die Gemeinden Mundenheim und Frieſen⸗ heim, aber das junge, aus alten alten Rheinſchanze geborene und durch einen mit Scharfſblick angelegten Rheinhafen in die Entwicklung geſchleuderte Ludwigshafen überflog ſie alle und nahm ſie ſpäter in ſich auf. Nachdrücklich betonte der Redner, daß Ludwigshafen an ſeiner Zugehörigkeit zu Bayern nicht rütteln wolle und werde. Die Stadt habe vom bayeriſchen Staat ſtets das größte Wohlwollen erfahren und er hoffe, daß auch in Zukunft der Staat und die Parlamente auf die gemeindlichen Aufgaben im Rahmen der Selbſtver⸗ waltung genügendes Intereſſe richten. Auch für die Zukunft hege die Stadt große Pläne, wobei vor allem der Neubau des Juſtizgebäudes, eines Gymnaſiums und des Hafenamtes zu nennen ſeien. Das Hinauswachſen der Stadt über ihren gegenwärtigen Flächenraum weiſe auf eine großzügige Stabdterweiterungspolitik und Landesplanung hin, ſowie auf die Erſchließung des geſamten Gebietes, das eine wirtſchaftliche Einheit darſtelle. An die bayeriſche Staats⸗ regierung richtete Dr. Weiß die Bitte, auch in Zukunft zur Vollendung dieſer Aufgabe der Stadt ihre Unterſtützung angedeihen zu laſſen. Auch die Preſſe erſuchte der Redner, als Spiegel des öffentlichen Gewiſſens auf dem ſchweren Wege, den Volk und Stadt noch zu gehen haben, hilfsbereit und ſelbslos Ratgeber zu ſein und mit der Tat zur Seite zu ſtehen.. Mit beſonderer Betonung und unter ſtarkem anhaltendem Beifall ſchloß der Redner mit dem höchſten Wunſch des Ge⸗ burtstagskindes auf eine baldige endgültige Befreiung des beſezten Gebietes, die nicht erbeten, ſondern als verbrieftes Recht gefordert werde. Keine Gewalt der Erde könne uns vom deutſchen Mutterlande löſen. Die Feſtrede klang mit einem begeiſtert aufgenomme⸗ nen Hoch auf das deutſche Vaterland und die deutſche Repu⸗ blik aus, worauf das Deutſchlandlied geſungen wurde. Nun folgten die Gratulanten. Als erſter überbrachte der bayeriſche Junenminiſter Dr. Stützel die Glückwünſche des bayeriſchen Staatsminiſteriums. Er würdigte die beſonderen Verdienſte des anweſenden früheren Oberbürgermeiſters der Stadt, Geheimrat Krafft, und des jetzigen Sachwalters Dr. Weiß. Die Kraft, mit der die Stadt Ludwigshafen die Leiden des paſſiven Widerſtandes und der Beſatzung geduldig ertragen habe, beweiſe ihre innere Lebenskraft. Der Miniſter gab die Zuſage, daß die baye⸗ riſche Staatsregierung auch künftighin der Stadt ein ganz be⸗ ſonderes Wohlwollen und beſondere Fürſorge auge⸗ deihen laſſen werde und ſchloß mit dem Wunſche, daß Lud⸗ wigshafen eine glückliche Zukunft beſchleden und ſie vor allem bald eine freie Stadt am freien deutſchen Rhein ſein möge. Miniſterialrat Profit ſprach im Namen des Reichs miniſteriums füt die beſetzten Ge⸗ biete. Ludwigshafen habe zwar keine romantiſchen Gäßchen wie die anderen Städte den Rhein hinauf und hinunter, ſon⸗ dern es ſei eine Stadt, in deren Straßen der Rhythmus der Arbeit ſchwebe. An der Bildung der Stadt habe ſich die ganze Pfalz beteiligt. Möchte der Optimismus, der ihr Geſchick bisher geleitet habe, auch in Zukunft ihr Leitſtern ſein. Landeskommiſſär Geh. Reg.⸗Rat Hebting⸗Mannheim bemerkte, daß ihn der Her Staatspräſident beauftragt habe, die freundnachbarlichen Grüße der Stadt Ludwigshafen zu ütber⸗ mitteln. Die Wünſche gelten in erſter Reihs der Stadt Jud⸗ wigshafen, die unmittelbar vor dem Tore unſerer größten badſſchen Stadt innerhalb 78 Jahren zu einem bochbedeut⸗ ſamen Gemeinweſen ſich entwickelt hat. Mit unſerer Bewun⸗ derung für die Vergangenheit verbinden wir Badener den Wunſch auf eine weitere Ausgeſtaltung dieſer betriebſamen Stadt und der gottbegnadeten ſchönen Pfals. Oberbürgermeiſter Dr. Hipp⸗ Regensburg ſprach im Namen des Deutſchen Städtetages des Bayeriſchen Städtebundes und der bayeriſchen Städte und gab dem Wunſch Ausdruck, daß Ludwigshafen nach weiteren 25 Jahren als bayeriſche Stadt auf einen glücklichen Aufſchwung des Bayern⸗ landes und als deutſche Stadt auf ein freies großes deutſches Vaterland blicken möge, das alle deutſchen Stämme umfaſſe. Als letzter Redner ſprach Geheimrat Artmann im Namen der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigsafen und als Vorſitzender des Verbandes pfälziſcher Induſtriellex In treuer Schickſalsgemeinſchaft hätten Stadt und Wirtſchaft in ſchweren Zeiten feſt zuſammengehalten. Ein Symbol da⸗ für ſei die Tatſache, daß das Jubiläum der Stadt in den ſchönen Räumendes bedeutendſten Induſtrieunternehmens ge⸗ feiert werde, das Ludwigshafens Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht habe. Gewiß ſei Ludwigshafen keine Stadt der ſentimentalen Romantik verflogener Zeit: Aber ein Bild von gewaltiger Schönheit und Erhabenheit ſei gewiß auch die Reihe von blühenden Werken und Fabriken, die ein Zeichen von deutſchem Arbeitsgeiſt und deutſchem Zukunfts⸗ vertrauen ſei. Möge ſich die Stadt Ludwigshafen in dieſem Zeichen weiter entwickeln. Mit dem ſtimmungsvollen Vortrag des Hallelufah aus dem Meſſiasoratorium von Händel, von dem Beethovenchor unter Orgek⸗ und Orcheſterbegleitung geſungen, erreichte die würdig verlaufene Feier nach zweiſtündiger Dauer ihr Ende. An die akademiſche Feier ſchloß ſich ein Imbiß im Kaſino der J. G. Farbeninduſtrie, bei dem eine Reihe von Tiſchreden gehalten wurden. Bürgermeiſter Kle⸗ foth⸗Ludwigshafen dankte der J. G. Farbeninduſtrie für die Ueberlaſſung der ſchönen Räume. Direktor Dr. Otto Se i⸗ del von der Verwaltung der J. G. Farben erinnerte an die Zeit der erſten Anſtedlung der Anilin in Ludwigshafen. Oberbürgermeiſter Röſinger⸗ Zweibrücken ſprach namens Dr. Weinreichs Mottenäther G cslſcherer Schutz gegen Mottenfras 5 N Nationaltheater Mannheim Haus Bahlings Jubiläum:„Der fliegende Holländer“ Dieſes Jubiläum begann ſchon im Vorverkauf. Stunden⸗ lang ſtanden die Operu⸗ und Bahlingfesunde, um ſich ihre Schiffskarten für den„Fliegenden Holländer“ zu ſichern, der am Samstag auf die hohe See der Feſtes wogen ging Keine Außermietevorſtellung in dieſer Spfkelzeit, die Straußabende ausgenommen, zeigte ein derart ausperkaufte Haus, und vielleicht iſt das ein Anlaß, die Perſonalpalttik des Theaters ſo einzustellen, daß ſolche Fubelahende in den nächſten Jahr⸗ zehnten wieder etwas häufiger werden können als es die der⸗ zeitige, doch ſchon etwas geringer gewordene Unraſt des Kom⸗ mens und Gehens im Hauſe am Schillerplatz zuläßt. So trat denn Hans Bahling⸗Holländer vor ein feſtlich eſtimmtes Auditorium mit den Worten des geſpenſtiſchen eefahrers: die Friſt iſt um. Das erſte halbe Jahrhundert ſeines Lebens liegt hinter dem Menſchen Bahling, ein Viertel⸗ jahrhundert gehört der Künſtler Bahling der Welt des Theaters und Geſanges an, und zwei Jahrzehnte wirkt er in Mannheim, ſeiner zweiten Heimat. Das iſt gewiß ein Ab⸗ ſchnitt ähnlich der Spanne Zeit, die dem Holländer gegeben iſt, um an Land zu gehen. Wie Haus Bahling zurückhlickt auf das Meer ſeines Lebens und ſeiner künſtleriſchen Lauf⸗ bahn, hat er unſern Leſern in der Freitagabendausgabe ſelbſt Zeſchildert, was er uns allen Eedeutet, können wir erſt recht wieder nach dieſer Vorſtellung ſagen, in der er ſeine ſtarke künſtleriſche Individualität in hershafter Friſche entfaltete. Bahlings Holländer iſt die Bewähr, daß bei einem Bühnenkünſtler, zumal beim Sänger, der unbeirele Inſtinkt den Ausſchlag gibt. Wenn dieſer ſtattliche bleiche Mann in der ſchwarzen ſpaniſchen Tracht ſeinen Monolog hält von Fluch, Irrfahrt und Verdammnis, wenn er ſich zum Himmel wendet und das Ende ſeiner Qual erfleht, dann ſpricht aus dieſer geſanglichen Geſtaltung zunächſt die tiefe Empfindung des Menſchen, der nicht lange in der Erörterung deſſen verharren muß, was er verkörpert, der vielmehr nur er ſelöſt zu ſein braucht, um in ſeinen Geſtalten alles zu werden. 9 wird aus dem Sänger Bahling der Geſangsdramatiker, der ſich auch in der Darſtellung kraftvoll auswirkt, wobet er mit ungewöhn⸗ licher Ausdauer das nicht immer ungefährliche Hindernis einer ſchweren Kurzſichtigkeit überwindet. 8 1 Dieſe unmittelbare Geſtaltung umgibt beſonders die Wagnerrollen Bahfings, ſeinen Sachs, ſeinen Wotan und nicht zuletzt ſeinen Holländer mit der eigentlichen Atmoſphäre des Werkes. Der erſte Akt iſt Sehnſucht, der zweite Akt Hoff⸗ nung. Wie ſich hier im legeſang mit Senta die Slimme zuitwandelt, noch innigere Färbung annimmt, wir noch nie ſo ſtark empfunden wie am letzten Samstag. Dann der dritte Akt; gerade hier zeigt ſich die ganze künſt⸗ leriſche Größe Bahlings. Die Partie des Holländers ſcheint hier etwas zu kurz gekommen zu ſein; aber ſie ſcheint es wirklich nur, denn in e Geſtaltung dieſes letzten Aus⸗ bruchs ſpielt ſich das Sau beg 1550 einmal ab. Die wingende Ausdrucksgewalt des Künſtlers bringt das inne vſte eſen des Werks zur Offenbarung. Der Sänger war in prächtiger Verfaſſung und hatte in Gertrud Binder nagel eine Partnerin gefunden, deren Senta ſich ihren übrigen Partien durch den Glanz der Stimme und die triumphale Führung des Geſanges würdig zur Seite ſtellt; e e war dieſe Senta, die heute wohl nur eine Sängerin nach allen Seiten ideal verkörpert: Barbara Kemp, von einer erfriſchenden Einfachheit. Fentens mit feinem Humor geſtalteter Daland, Loeltgens prächtiger Erik, den der Sänger entgegen der ſonſtigen Darſtellung dieſes Stief⸗ kinds des Werks ſtark zu profilieren weiß, und Neuge⸗ bauers Steuermann ſind noch neben der ſchön geſungenen Mary von Margarethe Kloſe als dankenswerte Stützen der Vorſtellung zu nennen, die unter Orthmanns muſikaliſcher par force⸗Leitung ſtand, vor der ſich ſogar die Generalpauſe der Ouvertüre beugen mußte. Bereits nach dem erſten und zweiten Akt wurde der Jubilar inmitten der Darſteller ſehr gefeiert. Am Schluß brach ein ungewöhnlicher Jubel los, Blumen fielen von den Rängen hernieder, Kränze wurden auf die Bühne gebracht, vor die Hans Bahling mit den— endlſch einmal richtig zitierten— Worten Hans Sachſens trat: Euch wird es leicht, mir macht ihrs ſchwer, gebt ihr mir Armen zuviel Ehr! Such' vor der Ehr ich zu beſtehn, ſeis mich von euch gellebt zu ſehn! Erhalten Ste mir, ſo ſetzte er ſchlicht und gerührt hinzu, Ihre Liebe und Treue, ſo wie ich ſie Ihnen er⸗ halten werde... Aus dem brauſenden Beifall löſte ſich dann eine Stimme im Zuſchauerraum, die im Namen der Freunde Bahlings von dieſer ungewohnten Stelle aus an die Inten⸗ danz die Bitte richtete, auf die Ernennung Bahlings zum Kammerſänger hinzuwirken, was feder als eing! gerechten Lohn für den Künſtler empfinden mürde. Als dann die Wogen des Beifalls ſich gelegt hatten und der Holländer in die Feſtkajüte des Thaters ſteigen konnte, erwarteten ihn dort ſeine Kollegen, das Perſonal und die leitenden Perſönlichkeiten des Theaters. Hugo Voiſin trat hervor und richtete an den Jubilar eine in launigen Verſen gehaltene kuſprache. Der Jutendant beglückwünſchte ihn, zu⸗ gleich im inblick auf die in füuf Jahren bevorstehende ſilberne Hochzeitsfeier Bahlings mit dem Mannheimer National⸗ ihre ubſtan⸗ theater. Der Künſtler war von all den vielen Ehrungen tief gerührt. Draußen wartete das Publikum in Wind un telle Kraft ganz in die Lyrik des Ausdrucks umſegt, haben Wetter faſt eine Stunde, um nuch einmal den Künſtler hul⸗ digend zu empfangen, dem dieſer Ehrenahend gewiß eine ſchöne Genutuung bleiben wirb. e Sieber ⸗ und Arienabend Heinrich Schlusnus(Berlin) Am Amerikaner⸗Steinwan([K. Ferd. Heckel! der treffliche Begleiter Franz Rupp. Aber von ihm reden wir heute nicht. ſondern vom großen Sänger.. Stimme. Geſangstalent und Kultur ſind die Dreiheit des aroßen Sängers. Eine aroße Stimme, ein großes Geſangstalent und die klare bildende Ge⸗ ſamtfunktion des Geſangs⸗Organismus ſind die Grundlagen einer großen Wirkung. Die„aroße“ Stimme iſt es aber nicht allein, ſondern die ſchöne; das Geſangstalent(Kraft, Saft und Innigkeit) muß binzukommen. Endlich die Kultur! Der übliche Dilettantismus und ſein Gegenbild, die falſche Vir⸗ tuoſenart mißfallen nämlich auf die Dauer. Man läßt ſich ein⸗ oder zweimal verblüffen, man hört ein⸗ oder zweimal hinweg über Naturalismen oder Unnatur, aber nur der Dauerwert entſcheidet. Beiſpiele liegen nahe genug... Was iſt nun das Weſen der ſchönen Stimme? Iſt es nur der aroße Ton? Nein. es iſt die eigentümliche Klaungfarhe, das Eigentum eben dieſes Sängers. Es kommt hinzu die ſtrahlende Höhe, dann aber auch die Schönheit der weichen Tongebung: das Mezzo⸗ hiau bo. Ohne dieſen Zauberklang keine volle Wirkung, Die Kunſt des Vortrags, das gewiſſe Etwas it dem großen Sänger unbewußter Drang. Unbewußt iſt er ſich der rechten Wirkung wohlbewußt. Der Sänger und ſein Publikum hilden eine Einheit: ſein Publikum fraat nicht nach dem Urteil des Kunſt⸗ richters, ſein Geſchmack iſt erſte und letzte Inſtanz. Iſt nun der Tenor noch ein ſchöner Mann, ſo iſt die Freude vollkommen. Nun iſt Heinrich Schlus nus ſeit langen Jahren in der ganzen Kunſtwelt als aroßer Sänger beglaubigt. Er iſt frei⸗ lich kein Tenor, wohl aber ein Mezzotenor. In dem⸗ ſelben Sinne ein„Mezzo“, in welchem man auch das Wort Mezzoſopran anwendet. Die As⸗Grenze der hohen Quarte die hohe Quarte(„vom Es bis As“) iſt das Reich ſeiner Triumphe, die ſtrahlende Höhe dieſes Mezzotenorklanas das Einzige Was er geſungen hat? Seltene Lieder von Brahms(darun⸗ ter das„Tambourlied“ nach Candtdus, und Marx von Schen⸗ kendorffs„An die Tauben“, Geſänge von Sinding und Kaun (Publikumszauber), beliebte Lieder von Hugo Wolf, dann Arien von Verdi und Giordano(dem Ausläufer der Mascaani⸗ Bewegung]. Und zuletzt die Menge der Zugaben] mit dem neuitalieniſchen Roſſinf⸗igarv in prächtiger Sprachgeſanas⸗ technik und mit einem Richard Strauß ⸗ Finale. Es war bei⸗ nahe eine unheimliche„Heimliche Aufforderung“.. Ein ſehr lebhaftes Treiben, und wir alle trieben mit! A. Bl. 4. Seite. Nr. 176 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) Montag, den 16. April 1928 der pfälziſchen Städte und Oberbürgermeiſter Dr. Schoel⸗ ken s⸗Mainz im Auftrag der Städtevereinigung für das be⸗ ſetzte Gebiet. Miniſter Stützel toaſtete auf Ludwigshafen und die ſchöne ſonnige Pfalz. Erſter Bürgermeiſter Dr. Walli⸗Mannheim kleidete den Glückwunſch der Nachbarſtadt Mannheim in hei⸗ tere Worte. Ludwigshafen und Mannheim ſind, ſo betonte er, durch natürliche und künſtliche Grenzen durch den Rheinſtrom und die Zugehörigkeit zu verſchiedenen Ländern getrennt, aber durch die wirkſchaftlichen Beziehungen doch miteinander verbunden. Er meine, daß Mannheim wohl als die Mutter von Ludwigshafen betrachtet werden dürfe, denn ein Mann⸗ heimer Bürger war es, der das erſte Gebäude auf der Rhein⸗ ſchanze, dem ſpäteren Ludwigshafen, errichtet hatte. Dir Stadt Ludwigshafen habe ihren Weltruf in erſter Linie den Manun⸗ heimer Gründern der Badiſchen Anflin⸗ und Sodafabrik zu danken. Unſere Vorfahren in Mannheim haben ſich vielleicht doch eine kleine Kurzſichtigkeit zuſchulden kommen laſſen. Beide Städte ſind durch die Rheinbrücke, die Straßenbahn und die Rhein⸗Haardt⸗Bahn miteinander verbunden. Den Wunſch von Oberbürgermeiſter Weiß nach weiterer gemeinſamer Be⸗ tätigung erfüllen wir gerne, ſo namentlich in bezug auf die Errichtung einer neuen Rheinbrücke. Die Stadt Mannheim ſieht neidlos auf den Aufſtieg von Ludwigshafen, obwohl ſie Abnehmer der ſchönen Düfte von dieſer Stadt ſind. Wenn Sie nun vor den Toren vor Mannheim ein neues Theater er⸗ bauen, ſo entheben Sie uns damit der Mühe, ſelbſt ein zwei⸗ tes Theater zu bauen.(Große Heiterkeit.) Die Anſprache ſchloß mit den herzlichſten Glückwünſchen für das fernere Wohlergehen der Stadt. Als ſich die Gäſte noch in das goldene Buch der Stadt eingetragen, erfolgte ein Beſuch des Ebertparkes, womit die ſchön und allſeits befriedigend verlaufenen Jubiläumsfeier⸗ lichkeiten ihr Ende erreichten. ch. Stäßtiſche Nachrichten Mannheim auf der Frankfurter Ausſtellung „Der Fremdenverkehr“ Im Rahmen der Frankfurter Frühjahrsmeſſe veranſtaltet das Frankfurter Meßamt in der Zeit vom 15.—25. April in der Halle auf dem Frankfurter Meßgelände in Frankfurt a. Main eine Sonderſchau„Der Fremdenverkehr“. Auf dieſer Ausſtellung, die von einer großen Anzahl von regionalen Verkehrs⸗Verbänden und Städten beſchickt wird, iſt auch Mannheim vertreten. Verkehrs⸗Verein Mannheim hat zahlreiche wohlgelungene Photographien der ſchönſten Motive aus dem Stadtbild Mannheims. ſowie eine Relhe künſtleriſch wertvoller Radierungen und Aquarelle für dieſen Zweck zuſammengeſtellt. Man darf damit rechnen, daß dleſe Ausſtellung, die mit einer großen Beſucherzahl rechnet, in hervorragendem Maße auf die Schönheiten des Mann⸗ heimer Stadtbildes und auf die Bedeutung Mannheims als Wirtſchafts⸗ und Verkehrsmittelpunkt aufmerkſam macht und iſe geeignet iſt, der Verkehrsförderung * Der in ausgezeichneter Weiſe und ⸗belebung unſerer Stadt zu dienen. Der weiße Sonntag machte mit ganz beſonderer Eindringlichkeit darauf aufmerk⸗ ſam, daß man im April mit ſchnellem Witterungswechſel rech⸗ nen muß. Wer hat damit gerechnet, daß man in der Lage ſein werde, am Nachmittag den ſchönſten Ausflug zu unter⸗ nehmen? Als es am Samstag abend und in der Nacht zum Sonntag regnete, als ſelbſt geſtern früh der himmliſche Gieß⸗ apparat noch nicht abgeſtellt wurde. reſignierten ſelbſt die Sotimiſten. Ganz wider Erwarten blieb der Vormittag trocken. Dafür ſorgte vor allem ein ſehr heftiges Frühlings⸗ lütfterl, das ſogar nach und nach den Himmel blankputzte. Die Regenwolken zogen ab, die Sonne kam zum Vorſchein und ſo herrſchte von 2 Uhr ab bis zum Abend das herrlichſte Wetter. Zur nicht geringen Freude der Erſtkommuni⸗ anten und ihrer Angehörigen, die ſchon in der Frühe nicht gezwungen waren, im Schutze des Regenſchirmes zum Gottes⸗ Haus zu wandern. Möge der ſtrahlende Sonnenſchein, der den Nachmittag verſchönte, ſymboliſch für das ganze fernere Leben der jungen Menſchenkinder ſein. Man wird am beſten die Intenſität des Witterungsumſchwunges ermeſſen können, wenn wir mitteilen. daß die Höchſttemperatur geſtern 17 Grad C. betrug gegen 9,5 Grad C. am Samstag. In der Nacht zum Sonntag ging die Temperatur bis auf.3 Grad C. zurück(gegen 6,2 Gr. C. in der Nacht zum Samstag). Geſtern früh zeigte das Thermometer 9,8 Grad C.(gegen 6,6 Grad C. Samstag früh) an. 5 Für die Ausflügler war der erſte Sonnenſtrahl, der durch die Wolken drang, das Signal zum Aufbruch. Nach Heidel⸗ berg und der Bergſtraße bewegten ſich wieder die Haupt⸗ ürdne der Luftſchnapper. Die Baumblüte hat ſich in der verfloſſenen Woche zu ihrer vollen Schönheit entwickelt. Man glaust durch ein Märchenland zu ſchreiten, wenn man an der Bergſtraße entlang wandert. Viele fuhren mit der Rhein⸗ Haardtbahn nach der Pfalz, um ſich an der Baumblüte zwi⸗ ſchen Maxdorf und Freinsheim zu erfreuen. Wer daheim blieb, ergötzte ſich an dem friſchen Grün und den erſten Blu⸗ men des Wald⸗ und Luiſenparkes. Ungezählte Tauſende be⸗ völkerten nachmittags die Anlagen. Der Regen hatte dafür geſorgt, daß die Wege völlig ſtraubfrei waren. In den Gar⸗ tenwirtſchaften herrſchte ebenfalls reger Betrieb, da man es wagen konnte, im Ueberkleid im Freien zu ſitzen. Sch. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Bruchſaler Frauenvereine und Frauenvereinigungen haben erſucht, durch öffentliche Satzung das 9. Schuljahr für die Mädchen, die eine Volksſchule beſuchen. obliga⸗ toriſch einzuführen. In der fünaſten Stadtrats⸗ fitzung wurde beſchloſſen, dieſen Antrag zunächſt dem Schul⸗ ausſchuß zur Prüfung und Begutachtung zu überweiſen.— Der im Entwurf vorliegenden neuen ſtädt. Bauordnung wurde zugeſtimmt, da ſie den modernen Anforderungen weit eher ent⸗ ſpricht als die ſeitherige.— Die Einführung der Verdinaungs⸗ ordnung für Bauleiſtungen nach dem vom Reichsverdinaunas⸗ ausſchuß aufgeſtellten, der badiſchen Verdinaungsordnung ent⸗ ſprechenden Muſter wurde beſchloſſen. Im Einvernehmen mit dem Verband badiſcher Groß⸗ gartenbaubetriebe hat der Freiburger Stadtrat eine Garten bauberatungs ſtelle eingerichtet, die den Zweck verfolgt, der Bevölkerung im Einzelfall unentgeltlich Aufklärung zu geben, wie mit wenig Mitteln einwandfreie geſchmackvolle Vorgärten geſchaffen werden können. Die Be⸗ ratungsſtelle will ihr Augenmerk darauf richten, daß ungeeig⸗ nete Anpflanzungen, vor allem hohe Waldbäume, aus den Vorgärten verſchwinden und durch Zierpflanzen und Sträu⸗ cher erſetzt werden. Bei einer Besprechung der Gemeinderäte ſämtlicher an dem Gasverſorgungsverband mittleres Wie⸗ ſental beteiligten Gemeinden in Schopfheim wurden die vorgelegten Satzungen und der Pachtvertrag mit dem Gaswerk Schopfheim mit einigen Aenderungen genehmigt. Nur die Gemeinde Atzenbach hat ſich die Beſchlußfaſſung noch vorbehalten. Aus dem Lande Großes Schadenfeuer im Markgräflerland „ Britzingen bei Müllheim, 14. April. In der Nacht auf Freitag vernichtete ein Schadenfeuer in kurzer Zeit drei große Oekonomiegebäude. Aus der ganzen Um⸗ gebung eilten die Feuerwehren herbei, denen es gelang, wenigſtens die Wohnhäuſer vor der Einäſcherung zu be⸗ wahren. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht und die Fahrniſſe teilweiſe gerettet werden. Die Geſchädigten ſind die Witwe Georg Gieſel, die Witwe Kurz und die Geſchwiſter Traris; ſie ſind verſichert. Ueber die Brandurſache läßt ſich noch nichts Beſtimmtes ſagen. * v. Ladenburg, 13. April. Geſtern abend ſprang eine 50⸗ jährige Frau aus Mannheim hier in den Neckar in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. Ein zufällig in der Nähe ſich aufhaltender Mann eilte hinzu und konnte ſie noch faſſen; doch gelang es ihm zunächſt nicht, ſie herauszuziehen, da ſie ſich wehrte und bat, ſie doch loszulaſſen, ſie wolle nicht mehr kleben. Erſt nach 20 Minuten konnte der Mann, der ſchon über 70 Jahre alt iſt, die Lebensmüde wieder ans Üfer bringen. Von der Polizeiwache wurde ſie in der Nacht von ihrem Sohne, der telephoniſch verſtändigt worden war, mit dem Auto nach Heidelberg zu Verwändten gebracht. Häusliche Zwiſtigkeiten ſollen der Beweggrund zu der un⸗ glückſeligen Tat ſein. Nachmittags war die Frau noch am Grabe ihrer Mutter auf dem Ladeuburger Friedhof.— Sämtliche Polizeidiener von Mannheim⸗Land waren geſtern in Ladenburg verſammelt, um Erläute⸗ rungen zu den neuen Kraftfahrverkehrsbeſtim⸗ mungen durch Oberwachtmeiſter Weilbacher aus Mann⸗ heim entgegenzunehmen. Anſchließend fanden Uebungen mit einem Mannheimer Polizeikraftwagen auf der Landſtraße ſtatt. Im Werk der Fa. Benz Söhne wurden die Polizei⸗ beamten mit dem Bau eines Autos vertraut gemacht. Oberflockenbach, 15. April. Infolge Blitzſchlags wurde das Anweſen des Gemeinderats Georg Nik. Schmitt hier eingeäſchert. Der Schaden iſt beträchtlich. * Malſch bei Ettlingen, 14. April. Wie jetzt erſt bekannt wird, trug ſich während des Gewitters am letzten Mittwoch nachmittag in der Nähe von Malſch ein bedauerlicher Unfall zu. Der Landwirt Zimmer und ſein Sohn waren auf dem Hartfelde mit Pflügen beſchäftigt, als ſich das Gewitter über ihnen entlud. Ein Blitzſtrahl ſchlug in die Gruppe, tötete das Pferd und verletzte den das Pferd am Zügel führenden Sohn. Die Verletzungen waren glücklicherweiſe nicht lebens⸗ gefährlich. Veranſtaltungen Montag, den 16. April 1928 Theater: Nationaltheater: Coeur Bube“..00 Uhr.— Apollo: „Singers Midgets Revue“..15 Uhr. Konzerte: Roſengarten: Nibelungenſaal: Volksſingakademte„Miſſa ſolemnis“..00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ 8(Uhr. Licht pieltheater: Alhambra:„Die Sache mit S chorrſiege“. Capitol:„Schwejk“.— Gloriapalaſt:„Evas Töchte 1.— Palaſttheater:„Panik“.— Scala⸗Theater:„S ch we“. Schauburg:„Alraune“.— Ufa⸗Theater:„Spione“. Gerichtszeitung — 1 2 2 e222 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Kleine Strafdelikte Der Angeklagte A. Dumm iſt ein Mann mit 22 Vorſtrafen, worunter ſich mehrere Verurteilungen wegen Die bſtahls befinden. Neuerdings hat er in etwas vorgeſchrittener Trun⸗ kenheit einem Mannheimer Poſtinſpektor ſein vor einer Wirtſchaft ſtehendes Fahrrad entwendet und dieſes auf einer ziemlich abenteuerlichen Heimfahrt arg verbeult. Der Angeklagte redet ſich damit heraus, daß er infolge eines im Kriege erlittenen Kopfſchuſſes ſchon bei mäßigem Alkohol⸗ genuß nicht mehr wiſſe, was er tue. Wegen der Betrunken⸗ heit des Angeklagten und wegen des geringen Werts des ge⸗ ſtohlenen Gegenſtandes kam der Angeklagte mit 4½ Monaten Gefängnis davon. Einzelrichter Säger ermahnte ihn aber, vom Alkoholgenuß abzulaſſen, wenn er ihm ſchädlich ſei und er ſich nicht beherrſchen könne. Ein hochbetagter auswärtiger Maurer war vor einiger Zeit im hieſigen Hauptbahnhof durch Beläſtigung der Reiſen⸗ den unliebſam aufgefallen. Die hierwegen vom Bezirksamt ausgeſprochene Haftſtrafe wollte er nicht annehmen. In der Verhandlung vor Einzelrichter Säger ſchwor er hoch und heilig, in Zukunft nur noch Waſſer zu Erin en, eine Verſicherung, von der noch nie viel zu halten war. Wegen des hohen Alters des Angeklagten wurde im Gnaden⸗ wege die Haftſtrafe in Geldſtrafe umgewandelt. Ein pflichtvergeſſener Vater Ein in einem Mannheimer Vorort 1 Spengler⸗ meiſter war angeklagt, daß er für ſein aus er ter Ehe ſtam⸗ mendes Kind, das aus familiären Gründen ſich im H aushalt der Großmutter aufhält, der geſetzlich vorgeſchriebenen Unter⸗ haltspflicht trotz mehrfacher Aufforderung nicht nachgekom⸗ men iſt. Der Handwerksmeiſter ſucht ſich nun damit heraus⸗ zureden, daß ſein Geſchäft ſchlecht geht. Dagegen ſprechen einerſeits die Ausſagen der Zeugen, wonach der Angeklagte für ſeine perſönlichen Aufwendungen offenbar genug ver⸗ dient, anderſeits aber die Tatſache, daß er vom Finanzamt auf 5000% Jahresverdienſt eingeſchätzt iſt. Der Vorſitzunde, Amtsgerichtsrat Säger, verwies den Angeklagten auf das Un verantwortliche ſeines Handelns. Die erkannte Strafe von 2 Wochen Haft kann in allen ähnlich gelager⸗ ten Fällen zur Warnung dienen. Der vorliegende Fall iſt beſonders kraß, weil es ſich um ein eheliches Kind handelt, das ſich nicht im Haushalt des Vaters aufhalten konnte, weil das Verhältnis zwiſchen Stiefmutter und Kind nicht ſo war, wie es ſein follte. ** § Ein biſſiger Ehemann vor Gericht. Vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſtadt hatte ſich der Arbeiter Michel Harb von Lampertheim zu verantworten, der durch einen hinterliſtigen Ueberfall ſeine Frau in die Naſe gebiſſen hat. Das Bezirksſchöffengericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten abzüglich ein Monat Unterſuchungshaft.— Einen fahrläſſigen Falſcheid ſoll der 1895 geborene Guſtav Adolf Dur ſt 5 haben, indem er vor dem Amtsgericht Bensheim falſche Angaben bezüglich ſeiner Perſonalien unter Eid machte. Jedenfalls hat er ein recht abenteuerliches Leben geführt. Er gab z. B. an, Zirkuswärter bei Sarraſani zu ſein. Das Gericht erkennt auf ſechs Monate Gefängnis, abzüglich vier Monate Unter⸗ ſuchunghaft. § Franzöſiſches Kriegsgerichtsurteil. Der Arbeiter Karl Robert Schäfer aus Mainz, der wegen mehrerer Ein⸗ bruchsdiebſtähle zum Nachteil von Angehörigen der franzöſiſchen Beſatzungstruppen in Mainz verhaftet, aus der franzöſiſchen Unterſuchungshaft in Mainz geflüchtet war und ſpäter in Frankfurt a. M. wegen Einbruchsdiebſtahls im unbeſetzten Gebiet feſtgenommen wurde, iſt, nachdem die deut⸗ ſchen Behörden die Auslieferung an die Franzoſen ver⸗ weigert hatten, vom Kriegsgericht des Hauptquartiers der franzöſiſchen Rheinarmee in Main z in Abweſenheit zu 10 Jahren Zuchthaus()) und 10jährigem Verbot des Aufenthalts im beſetzten Gebiet verurteilt worden. ch. * — * Montag, den 16. April 1928 —TTTCTCTCTCTCTCTCTTT Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Sekte. Nr. 178 Der Fußball⸗Länderkampf in Vern Deutſchland— Schweiz:2(:0) Deutſchland hatte im Berner Stadion vor 15 000 Zuſchauern den Länderkampf gegen die Schweiz einwandfrei und ver⸗ dient mit:2 gewonnen. Die Tordifferenz iſt knapp, zu knapp angeſichts der eigentlichen deutlichen Ueberlegenheit der Deut⸗ ſchen, die nicht nur techniſch und taktiſch faſt um eine Klaſſe beſſer waren, die nicht nur an Schnelligkeit und Elan den Schweizern mindeſtens ebenbürtig waren, ſondern auch faſt durchweg das Spiel beherrſchten und ſich erſt in den letzten fünf Minuten überrumpeln ließen. Techniſch gaben die Deut⸗ ſchen den Schweizern eine regelrechte Lektion. Sie waren aber auch körperlich in beſſerer Verfaſſung und zeigten die raſchere Spielauffaſſung. Die deutſche Elf ſpielte ſehr einheit⸗ Iich. Die beſten Leiſtungen boten der kleine Cornauer und der linke Verteidiger Müller. Von den übrigen Spielern ſtach keiner weſentlich hervor. Die Schweizer verſagten teilweiſe. Die Zeit, in der ſie das Plus der Deutſchen an Technik wie an Schnelligkeit durch größeren Elan ausgleichen konnten, ſcheint endgültig vorbei zu ſein. Die Mannſchaftsaufſtellung: Schweiz: Seéchehaye (Etoile Genf/ Facchinetti Ramſeyer (FE. Contonal)(FC. Bern) Heinrich Battenberger Heine 11 (SC. Zürich)(Grashop. Zürich)(Nordſt. Baſ.) Tſchirren Jäggi IV Raſello Abegglen II Bailly (Grash. Zür.)(Serv. Genf)(Sp. Genf)(JC. Lugano)(S. Genf, Hoffmann Hofmann Pöttinger Hornauer Albrecht (B. Münch.)(Spv. 07 Meer.)(B. Münch.)(60.)(Fort. Düſſ.) Berthold Leinberger Knöpfle DS.)(Spog. Fürth)(Spvg. Fürth) Kutterer Müller (Bay. München)(F. V. Würzb., Deutſchland: Wentorf (V. f. L. Altona 93) Der Verlauf des Kampfes:„ Die Deutſchen begannen ſofort mit planvoller Arbeit. Sofort nach dem Anſtoß mußte Ramſeyer eingreifen und gefährliche Angriffe des rechten deutſchen Flügels Hofmann— Hoffmann zerſtören. Deutſchland beherrſcht das Feld mit plan⸗ vollem Flachſpiel, während die Schweizer halbhoch arbeiten. Erſt nach einer Viertelſtunde mußte Wentorf im deutſchen Tor zum erſtenmal eingreifen. Ein ſcharfer 40 Meter⸗Schuß Ramſeyers meiſterte der Norddeutſche glatt. Auf der an⸗ deren Seite mußte Sschehaye viel häufiger eingreifen. Der Weſtſchweizer zeigte ſich dabei in verſchiedenen oft heiklen Lagen als ein Meiſter ſeines Fachs. Nachdem der Kampf dann eine Weile verteilt geweſen iſt, ſpielen ſich die Deutſchen in der 25. Minute prächtig durch, ein Tor lag in der Luft. Auch die Schweizer ſpürten, daß diesmal die Gefahr nicht mehr zu bannen ſei und ließen die deutſchen Stürmer faſt ohne Gegen⸗ wehr ziehen. Mit einem erfolgreichen Torſchuß Hofmanns würde der prächtige Angriff abgeſchloſſen und gekrönt. Deutſchland führt:0 Im Gegenſtoß der Schweiz kam Abegglen 2 in eine aus⸗ ſichtsreiche Stellung, aber Müller rettete. Deutſchland lag dann wieder anhaltend im Angriff, die Schweizer Verteidi⸗ gung wurde ſtark in Schweiß geſetzt. Bei den wenigen Gegen⸗ Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Runde der Meiſter Karlsruher F. V.— S. V. Waldhof:2(:1) Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt:1(:0) * Den Ausgang dieſer Spiele kann man als normal be⸗ zeichnen, wenn man Waldhof vielleicht auch einen Sieg zu⸗ getraut hätte. Eintracht Frankfurt kam durch dieſen Sieg wieder auf den zweiten Platz in der Tabelle, hat allerdings auch 12 Spiele. Waldhof hat durch dieſes Unentſchieden gleiche Punktzahl mit Worms erreicht. Tabellenſtaud der Meiſter Vereins Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Bayern München 11 8 3— 3414 19 Eintracht Frankfurt 12 7 3 2 30:17 17 Sp. ⸗Bg. Fürth 11 6 4 1 29:10 16 Karlsruher F. V. 11 4 2 5 28121 10 Kickers Stuttgart 11 3 4 4 20.19 10 Wormatia Worms 11 2 8 8 18:30 2 S. V. Waldhof 12 2 8 15 22.85. FB. Saarbrücken 10 2— 9 15˙50 4 Wieder einen Sieg verſchenkt Karlshruher F. V.— S. VB. Waldhof:2(:1 Beide Mannſchaften enttäuſchten die 4000 Zuſchauer ſtark. Karlsruhe hatte allerdings für Bekir, Kaſtner, Grocke und Reeb Erſatz einſtellen müſſen und hatte außerdem das Pech. ſchon in der 12. Minute ſeinen vorzüglichen Verteidiger Trauth wegen Verletzung ausſcheiden zu ſehen. Hierdurch wurde Quaſten in Sie Verteidigung zurückgenommen. ſodaß der Sturm mit 4 Leu⸗ Jen gegen die gute Hintermannſchaft der Waldhöfer einen ſehr ſchweren Stand hatte. Waldhof erzielte erſt in der 40. Minute den Führungstreffer. Noch vor der Pauſe fiel der Ausgleich. Nach dem Wechſel erhöhte Karlsruhe zunächſt auf:1. Ein Elfmeter brachte den Gäſten den verdienten Ausgleich. Den Sieg verſcherzte die Waldhöfer Anariffsreihe. Karlsruhe war durch das Ausſcheiden des ausgezeichneten Verteidigers Trauth von der 12. Minute ab ſtark gehandicapt, zudem war der andere Verteidiger Huber ein großer Verſager. Auch Waßmannsdorf im Tor war durchaus nicht auf der Höhe. Die Läuferreihe, in der ſeit langem wieder Finneiſen mit aro⸗ zem Erfolg als Mittelläufer ſpielte, war der beſte Mann⸗ ſchaftsteil. Die beiden Außen Lange und Cage aſſiſtierten Finn⸗ eiſen ſehr aut. Der Sturm hatte in Link und Siccart 2 äußerſt wendige und techniſch hervorragend veranlagte Leute. Witrz⸗ burger und Vogel kamen wenig zur Geltung und vermochten ſich nicht durchzuſetzen. Die Waldhof⸗Mannſchaft war, wie bereits geſagt. in der Hintermannſchaft am beſten. Beſonders die Verteidiger und die beiden Flügelläufer befriedigten durch glänzendes Arhei⸗ ten. Aber der Sturm bildete eine wahre Kataſtronbe.(Wie immer!] Es vaſſterte ihm 3 als dreimal aus 2 m Karls Tor, wo dazu noch der Tor⸗ Entfernung vor dem Kar 5 haushoch über das Tor zu ſchießen. Im wart gefallen war, 2 n digt die Schweiz ſtößen der Schweizer zeigte ſich Abegglen 2 immer als ge⸗ fährlichſter Mann. Die deutſche Hintermannſchaft bewachte ihn aber zu gut. In der 38. Minute mußte der ſchweizeriſche Mit⸗ telſtürmer verletzt ausſcheiden, für ihn ſprang der urſprüng⸗ lich für die Elf vorgeſehene Wintermann ein. Beide Mann⸗ ſchaften hatten bis zum Wechſel noch einige Torgelegenheiten, doch reichte es nicht zur Auswertung. Nach der Pauſe lag Deutſchland ſofort wieder im Angriff. Schon in der zwei⸗ ten Minute konnte Hornauer eine prächtige Kombination zum zweiten Treffer abſchließen. Die Verteidigung der Schweiz wurde bei der fortgeſetzten Belaſtung durch die ſchnellen deut⸗ ſchen Angriffe mehr und mehr nervös, hielt ſich aber oft mit Glück. Deutſchland erzielte durch Hofmann⸗Meerane bald ein drittes Tor, das aber nicht gewertet wurde, weil der Schieds⸗ richter vorher Handſpiel gepfiffen hatte. Ein Faul von Lein⸗ berger brachte den Schweizern einen Strafſtoß ein, den Ram⸗ ſeyer aus 40 Meter Entfernung wuchtig neben die Latten ſetzte. In der 30. Minute ging Albrecht allein durch, und es gelang ihm auch nach ſchönem Umſpielen mehrerer Schweizer das dritte Tor für Deutſchland zu buchen. Dentſchland führt:0 Es hatte faſt den Anſchein, als ſollte Deutſchland mit einem ganz klaren Erfolg in Front bleiben. Aber es kam doch noch anders. Angefeuert vom Publikum, drehten die Schweizer plötzlich zu einem ſehr kräftigen Endſpurt auf, die Eidgenoſſen wuchſen plötzlich über ihre bis dahin recht mäßi⸗ gen Leiſtungen hinaus und erzielten auch noch zwei Gegen⸗ treffer. Zunächſt konnte Jäggi 4 fünf Minuten vor Schluß ein Tor aufholen und dann war in der 43. Minute Abegglen noch einmal erfolgreich. Die Mannſchaft und ihr Spiel: In der deutſchen Mannſchaft waren gerade die Leute, von denen man ein Verſagen befürchtet hatte, ſehr gut. So der kleine Hornauer, der Düſſeldorfer Albrecht und der Dresdener Berthold. Sie alle lieferten ein techniſch reifes Spiel mit vollem Einſatz ihres Könnens und ihrer Kraft. Leinberger iſt natürlich kein Mittelläufer von Format, an techniſch und ideenreichem Spiel wurde er von ſeinen Neben⸗ leuten übertroffen, aber dafür arbeitete er in der Zerſtörung mit letzter Hingabe. Ohne Tadel ſpielte das Schlußdreieck. Müller iſt wieder zu ſeiner allerbeſten Form aufgelaufen. Der Sturm ſpfelte nicht nur ſehr gut zuſammen, er verſtand auch ſich durchzuſetzen. Die Verſtändigung von Mann zu Mann war ſehr gut. Die Schweiz krankte wieder an ihrem alten Uebel, ſie beſaß keine. Der Mittelläufer fiel ganz aus und auch das Spiel der übrigen Leute war eine Kataſtrophe. Der Sturm ſpielte nur mittelmäßig, ſein Spiel war zu ſehr auf Zufälligkeiten aufgebaut. Im Mann zu Mannkampf waren die Schweizer faſt ſtets die Unterlegenen, da ihre Ballbehand⸗ lung um eine Klaſſe ſchlechter war als die der Deichen. Außerdem mangelte es ihnen aber auch an der körperlichen Beweglichkeit. Gut war bei der Schweiz allein die Verteidi⸗ gung und der Tormann. Der Schiedsrichter Rous⸗England war ein typiſch eng⸗ liſcher Schiedsrichter, ſehr korrekt, beſtimmt und zuverläſſig. Etwas Statiſtik Deutſchland und die Schweiz haben jetzt insgeſamt drei⸗ zehn Spiel ausgetragen. Sieben mal war Deutſchland ſieg⸗ reich, vier mal die Schweiz, zwei Treffen endeten unentſchie⸗ den. Das Torverhältnis ſtellt ſich auf 30:25 für Deutſchland. Nach Punkten gerechnet führt Deutſchland mit 16210.. Feldſpiel war die Stürmerreihe ſehr aut. vor dem Tore aber grauenhaft. Schiedsrichter Maul ⸗Nürnberg war in ſeinen Entſchei⸗ dungen aut, er ließ ſich aber zu ſehr von den Spielern an⸗ ſchreien. Eintracht gewinnt mit Glück in Worms Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt 971(:0) Die Legende von der Unbeſiegbarkeit der Wormſer auf eigenem Gelände wurde zum zweiten Male zerſtört. Bayern München und Eintracht Frankfurt waren die beiden Mann⸗ ſchaften, die gegen Worms gewinnen konnten. aber es erwies ſich dabei doch, wie ſchwer das Gewinnen in Worms iſt. Aehnlich wie die Bayern brachte auch die Eintracht mit viel Glück den Sieg zuſtande Der ſtrömende Regen am Samstag und in der Nacht zum Sonntag hatte viele Zuſchauer abgehal⸗ ten, ſo daß nur 6000 Perſonen zugegen waren, um zu ſehen, ob Frankfurt den Anſchluß an die Spitzengruppe halten würde. Auf beiden Seiten wurde ſo aufgeregt geſpielt, daß der Kampf ſelten ſo in Fluß kam. wie die Zuſchauer es gern geſehen hätten. Auf beiden Seiten boten ſich mehrfach Tor⸗ gelegenheiten, die aber nicht ausgewertet werden konnten. Der Spielverlauf war durchweg verteilt. Als hervorragenden Moment konnte man feſtſtellen. daß die Hintermannſchaften ſehr ſicher ſpielten, während im Sturm das Verſtändnis fehlte. So gab es zwar viel Feldſpiel und auch gefährliche Angriffe, aber wirkliche kritiſche Torkämpfe. Das torloſe „ der erſten Halbzeit entſpricht ganz dem Spielver⸗ auf. In der erſten Minnte nach Wiederbeginn brannte Schaller durch und erzielte mit ſcharfem Schuß das Führungstor, das auch das einzige des Tages bleiben ſollte. Von der ſechſten Minute ab mußte Worms mit 10 Mann ſpielen, da der rechte Verteidiger W. Müller ſich eine Zerrung zugezogen hatte, die ſein Ausſcheiden notwendig machte. Damit war das Spiel ſo gut wie verloren, obwohl gerade in dieſer Spielhälfte die Wormſer weit mehr vom Spiel hatten. Eintracht war zu härteſter Defenſtve gezwungen und oft hatten die Wormſer Ausgleichsgelegenheiten. Zweimal ging ein Schuß gegen die Latte und zweimal vereitelte die Unentſchloſſenheit der Stür⸗ mer den Ausgleich. Ueberragende Leiſtungen wurden auf beiden Seiten nicht geboten. Eintracht war inbezug auf Schnelligkeit und Wen⸗ digkeit wohl überlegen, zeigte aber im Angriff, Aufbau und Taktik nichts beſonderes. Schaller war im Sturm der beſte Mann. Das Fehlen von Dietrich riß den Sturm auseinander. Dietrich, der als Mittelläufer zwar ganz gut ſpielte, konnte ſich aber nicht nach ſeinem Willen durchſetzen, da es ihm an körperlicher Behendigkeit fehlte. Die Verteidigung arbeitete ſicher und zuverläſſig. Eintracht hatte Erſatz für Goldammer und Kübert. Bei Worms fehlte der erkrankte Rechtsgußen Kiefer. Auch Worms präſentierte ſich nicht in Hochform. Der ſchwache Mittelläufer, wie auch das Ausſcheiden von W. Müller be⸗ nachteiliget die Mannſchaft. Die Verteidigung war ſicher und der beſte Mannſchaftsteil. Dagegen wies die Fäuferreihe Schwächen auf, unter denen auch der Sturm zu leiden hatte. Der Schiedsrichter Seelmacher⸗Nürnberg leitete ſehr gut, n vor dem ſich wet 2 Das Withtigfte vom Sonntagſport Deutſchland gewinnt überlegen den Länderkampf gegen die Schweiz. —: rr um die Süddeutſche Fußball meiſterſchaft: Ein Sieg und zwei Unentſchieden der Rheinbezirksmeiſter. Wacker München muß mit Freiburg die Punkte teilen. Eintracht Frankfurt ge⸗ winnt mit Glück gegen Wormatia Worms. * Magdeburg: Heinrich Mithe ſtellt Im all⸗ Olympia⸗Prüfungen der Turner in Leipzig ſchwimmt neuen deutſchen Rekord und Frl. einen neuen Weltrekord im Bruſtſchwimmen auf. gemeinen ausgezeichnete Leiſtungen. * Engliſche Hockeyſpieler in Frankfurt: Ein Unentſchieden und ein Sieg. * Südbdeutſche Waldlaufmeiſterſchaften in Fürth: Helber⸗ chaten Einzelſieger..f. B. Stuttgart Sieger im Mann⸗ aftslauf. * Länderkampf im Amateurboxen Deutſchland Schweiz in Genf. Deutſchland ſiegt mit 13:3. 3 f Pferdeſport im Reich: Frankfurt a.., Karlshorſt und Dortmund. Hannover ausgefallen. Hauptausſchußſitzung der D. T. in Karlsruhe. * 13 Feier des 100. Geburtstages von Alfred Maul in Karls⸗ ruhe. * Athletik⸗Werbeahend des.. R. Mannheim. 7 Runde der Zweiten und Dritten Gruppe Nordweſt Ludwigshafen 03— Not⸗Weiß Frankfurt 220(:). Saar 05 Saarbrücken— V. f. L. Neckarau:2(:2 F. S. F. Frankfurt— V. f. L. Neu⸗Iſenburg 521(211). Boruffia Neunkirchen— F. S. B. Mainz 05:2(020). * Hier überraſcht nur das Unentſchieden des V. f. L. Neckarau gegen Saarbrücken. Man hatte Neckarau von vorn⸗ herein als beſtimmten Sieger angenommen. Neckarau iſt durch dieſen Punktverluſt wieder weiter zurückgefallen. 03 Ludwigshafen ſchlug erwartungsgemäß Rot⸗Weiß Frankfurt und liegt verhältnismäßig noch günſtig im Rennen. Es wird aber kaum mehr reichen, den F. S. V. Frankfurt einzuholen, der durch ſeinen 5171⸗Sieg gegen Neu⸗Iſenburg gezeigt hat, daß er wieder ſtark im Kommen iſt. Boruſſia Neunkirchen konnte auch Mainz nicht überwinden. Mainz liegt fetzt an zweiter Stelle in der Tabelle. 85 5 Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore F. S. V. Frankfurt 12 9 2 1* 3720 20 05 Matnz 12 7 2 8 88:24 18 V. f. L. Neckarau 11 5 8 3 35:24 13 03 Ludwigshafen 9 5 1 3 22:18 11 V. f. L. Neu⸗ Iſenburg 11 2 7 2 211ʃ25 11 05 Saarbrücken 11 3 8 5 171.28 9 Rotweiß Frankfurt! 1 4 8 13.22 6 Boruſſia Neunkirch. 12 2 2 9 8 Ludwigshafen ſammelt weiter Punkte f Ludwigshafen— Rot⸗Weiß Frankfurt:0(:00 Wenn auch die Rheinaruppe auf Meiſterſchaftsehren. wie auf ſonſtige wichtige Plätze in der Tabelle verzichten mußte, ſo ſtehen die reſtlichen Kämpfe ſämtlicher Runden doch unter dem Druck des Preſtiges der Vereine und werden Ehrentreffen bis zum Schlußpfiff des letzten Spieles bleiben. Unter dieſem Geſichtspunkt behält auch der Reſt der Verbandsſerie ſeine ae⸗ wiſſe Bedeutung und es iſt nur zu bedauern— wenn auch ſchließlich zu verſtehen— daß die breite Maſſe der Zuſchauer. wo„nichts mehr los iſt“, den Spielplätzen fernbleibt. Der nackte Erfolg bleibt nun einmal im Sport das Barometer des Intereſſes und Befuches. Der Zulauf zu obigem Rekontre war wohl in Auswirkung des Schwindens der letzten Ausſichten von 903 ein ſchwacher und ſelbſt die Wahrſcheinlichkeit eine Sieges der Ludwigshafener auf Grund des Vorſpiels(:2 konnte daran nicht viel ändern. Der Kampf ſelbſt war einer der am weniaſten feſſelnden der Spielzeit, was weniger am Willen der Spieler als an der Atmoſphäre der ganzen Sache lag. Als die Ludwigshafener das 210 erreicht hatten, war der Kampf bereits entſchieden und keine der Mannſchaften konnte zu beſonderen Taten mehr hin⸗ geriſſen werden. Frankfurt, das verdient unterlag, kam trotz allem noch glimpflich weg und hat dies in erſter Linie dem bekannten und wirklich ſehr guten Torwart Kreß zu danken. Weder techniſch noch taktiſch zeigte Rot⸗Weiß Bemerkbares und wußte man weder im Sturm noch in der Läuferreihe die Vorteile des kräftigen Rückenwindes ſpieleriſch auszunützen. Neben Kreß muß noch der Mittelläufer Maier bei Frankfurt erwähnt werden. Ludwiashafen kämpfenden Mann in Scherer, der leider am linken Flügel ſeine eigentliche Fähigkeit nicht voll zum Ausdruck bringen konnte. Innen wäre er nützlicher geweſen. Gut waren auch Galler als Mittelläufer, zeitweiſe auch Feſer und Jülly, Im übrigen hatten beide Mannſchaften mehrfachen Erſatz und ſtan⸗ den: Rot⸗Weiß: Kreß Kornrumpf, Ludwitz: Kraushaar. Maier, 5 Witte; Joſt, Klaus, Fritz. Tümpfel, Mayer II.— Ludwigs hafen: Walter; Breunig. Heckel; Links. Goller. Müller Schreier, Jülly, Swantſchina, Feſer. Scherer.. Obwohl den böigen und ſtarken Wind im Rücken. werden ſeine erſten Angriffe abgewieſen und 93 ſetzt den erſten, aber zu direkten Schuß durch Schreier auf den Frankfurter Hüter, Es liegt wenig Schwung im Ganzen und erweiſt ſich der An⸗ griff von Rot⸗Weiß bei mangelhafter Stützung durch die Läu⸗ ferreihe als direkt hilflos. Auch der Pfälzer Sturm hat nicht genügende Entſchloſſenheit und Durchſchlagskraft, und erſt ein friſch gewaater Fernſchuß von Goller findet bei verſperrter Ausſicht unter Kreß hindurch das Netz. Kurz vor der Pauſe iſt es wieder die Fnitiative eines Läufers.(Müller! die ſcharfen Schuß bringt: der Kreß entaleitende Ball wird von Fülly eut⸗ ſchloſſen nachgeſchoſſen.:0. 7 5 5 Ein auter Schuß von fFeſer landet kurz nach Seitenwechſel beim abſolut ruhig arbeitenden Kreß. Nach einiger Zeit zielt Ludwigshafen ſchärfer an und erreicht ſchließlich vollkommene Ueberlegenheit: doch Kreß verhindert in ſicherem Halten einer Anzahl Schüſſe weitere Erfolge Gegen Schluß entſtent noch einmal eine brenzliche Situation für Rot⸗Weiß, als Scherer Kreß den Ball noch erfaßt und an dis Querleiſte Aug. Mügle. hatte den ſchneidieg 8. Seite. Nr. 178 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 18. April 1928 Punkteteilung in Saarbrücken Saar 05 Saarbrücken— V. f. L. Neckarau 212(222 Das Spiel hatte zwei völlig verſchiedene Halhzeiten. In ber erſten ſahen die 4000 Zuſchauer einen feſſelnden, faſt aus⸗ geglichenen und auch ſchönen Kampf. Neckarau ſpielte beſſer zuſammen, hatte die feinere Ballbehandlung und war leicht Dnangebend. Sagr 05 wies dafür wieder mehr Eifer und Schnelkigkeit auf, ſo gelang auch in der 20. Minute der erſte Erfolg. Neckarau erreichte in der 36. Minute den Ausgleich, Aber Saar 05 riß nach drei Minuten die Führung wieder aun ſich. Neckarau glich drei Minuten vor der Paufe durch einen 3 5 Kopfball abermals aus. Nach der Pauſe flaute der Kampf ſtark ah. Beide Mannſchaften machten einen maden, ab⸗ gekämpften Eindruck. Im allgemeinen hatte Saar 05 jetzt mehr Vorteile und Torchancen, aber verwertet konnte nichts mehr werden. Der Kampf litt jetzt auch plel zu ſtarpk unter Der einſeitigen Einſtellung des Publikums, das fortgeſetzt den Schiedsrichter zu beeinfluſſen verſuchte. Neckarau trat mit Erſatz für ſeinen linken Verteidiger und für ſeinen Mittel⸗ ſtürmer Zeilfelder an. Saar 05 hatte dagegen. feine erſte Garnitur vollſtändig ſtehen. Trotzdem bot Neckarau die Beſſeren, zuweilen ſogar ſchönen Leiſtungen. Ganz ausgezeich⸗ net waren von den Gäſten der Mittelläufer und der Links⸗ außen Ott. Aber auch ſonſt war kaum ein ſchwacher Punkt in der Elf zu finden. Saar 05 hatte eine ſchwache rechte Deckungsſeite. Sowohl der rechte Verteidiger, wie auch der rechte Läufer waren ſehr ſchwach. Diesmal kein Anentſchieden J. S. B. Frankfurt—..L. Neu Iſenburg 511(211) Die Frankfurter zeigten ſich ſeit längerer Zeit wieder einmal in einer wirklich guten Form, ohne die zahlreichen Schwächen, die man in letzter Zeit wahrnehmen konnte. Die Spielweiſe der Frankfurter konnte diesmal wirklich impo⸗ nieren. Die Neu⸗Iſenburger ſind mit dem Ergehnis noch recht gut weggekommen. Nach einem verſchoſſenen Elfmeter und mehreren ausgelaſſenen Torgelegenheiten konnte Brück hintereinander zweimal einſenden. Walter holte bis zur Pauſe das Ehrentor. Nach dem Wechſel waren die Frank⸗ furter nicht mehr zu halten und die drei weiteren Tore waren eine logiſche Folge der ſpieleriſchen Ueherlegenheit. Ueberaus ſchwach war der Schiedsrichter Link⸗Stuttgart, der ſich das Spiel aus der Hand gleiten ließ und an einigen Zwiſchen⸗ fällen nicht ſchulölos i. Mainz rückt weiter auf Boruſſia Neunkirchen— Fuß ballſportverein Mainz:2(:0) Der Sieg der Mainzer war eindrucksvoller, als es das Reſultat beſagt. Boruſſia krankt zur Zeit im Sturm, ſodaß Wieder einmal eine neue Aufſtellung ausprobiert wurde. Mainz war in der erſten Halbzeit klar überlegen, kam aber ſeltſamerweiſe nicht zu Toren, ſodaß das torloſe Halhzeit⸗ Teſultat dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wird. Nach dem Wechſel war Boruſſia nach einer erneuten Umſtellung weſent⸗ Lich beſſer, aber diesmal erzielte Mainz durch ſeinen Mittel⸗ ſtürmer und durch ſeinen Rechtsaußen die heiden zum Ge⸗ 15 notwendigen Tore, Dem Treffen wohnten etwa 2500 uſchauer bei. Als Schiedsrichter amtierte Albrecht⸗Mann⸗ eim zufriedenſtellend. * Gruppe Südoſt 4 E. Rüruberg— Phönix Karlsruhe:1(:01 acker München— G.. Freiburg:2(:0 VB. f. R. Stuttgart— S. B. München 1880 24(:1) * N Bel Wacker München machen ſich die Anſtrengungen der ergangenen Spiele bemerkbar. Die Mannſchaft konnte gegen Freiburg mit Glück noch unentſchſeden ſpielen. Phönix Karls⸗ ruhe halte gegen Nürnberg wie voraus zuſehen natü elich Kichts zu beſtellen. München 1860 ſiegte diesmal mit dem glei⸗ 7 Ergebnis, mit dem im erſten Spiel Stuttgart gewonnen Hatte. Tabellenſtand der Gruppe Sſüdoſt Vereine Spiele gew. unentſch, verloren Tore Punkte Wacker München 11 7 8 1 39716 17 I. F. C. Nürnberg 3 7 2 8 98712 16 S. E. Freiburg 4 5 8 21220 13 1860 München 5 6 1 8 24:28 13 1 Böckingen 1 4 2 4 2222 10 „. B. Stuktgartic 8 2 8 27.20 8 172 R. Fürth 10 2 2 6 20.95 0 nix Karlsruhel! 2 1 7 14·44 5 Eine erwartete Riederlage der Karlsruhe . 1. 56. Nürnberg— Phönix Karlsruhe:1(220) Während ſich Wacker München in den letzten Wochen ver⸗ ſchlechtert hat, tritt beim 1. FC. Nürnberg eine Formverbeſſe⸗ kung in Erſcheinung, die beſonders beim Sturm deutlich wird. 4000 Zuschauer bekamen am Sonntag einen guten Eindruck. 20 w ſtellte keine beſonders gute aber ſehr fleißige 11, die zur letzten Minute ſtärkſten Widerſtand leiſtete. Mittel⸗ Hufer und Verteidigung waren ganz hervorragend. Der Klub ſpielte ohne Kalb und Schmid Il, halle aber dafür in Wieder einen ganz ausgezeichneten Mittelſtürmer, wogegen der Erſatzmittelläufer Geiger ganz vevſagte und ſpäter auf Dinksaußen ging. Die Ueberraſchung beim Klub mar der Sturm. Hochgeſang erzielte die beiden Tore noch vor der Dalbzeit. Nachdem der Karlsruher Linksaußen den Ehren⸗ treffer geſchoſſen hatte, wurde der Klub ganz überlegen und kam durch Wieder und Reinmann zu zwei meiteren Toren, Das von Mayer⸗Stuttgart gut geleitets Treffen wickelte ſich bel ſchönem Wetter ſehr abwechflungsreich ab. Wacker läßt nach Wacker München— S. C. Freihurg:2(:2) Ste drei Spiele in einer Woche(zwei gegen den jugo⸗ Hawiſchen Meiſter Hask Agram) haben ſich hei Wacker doch he⸗ merkbar gemacht. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Wacker Ruhe und Traſjning braucht, denn die Maunſchaft macht auch einen untrainierten Einbruck. In dem von 8000 Zuſchauern beſuchten Spiel fehlte Falk, der durch Dorer gut Epfetzt war, Außerdem hatte man den verletzten Linksgußen Hbörmiller umgeſtellt, der auch faſt ausfiel. Die komplette Elf der Freiburger hatte eine gute erſte, dagegen eine ſchwache gpweite Halbzeit. Die beiden Tore für Freiburg fielen vor der Pauſe durch Fehler von Klingseis. Die Ausgleichtore fielen gleich nach Wiederbeginn. Ein verdienter Sieg der beſſeren Mannſchaſt V. f. B. Stuttgart— München 18860:4(21) Der Kampf erbrachte gerade das umgekehrte Verhältnis des Borſpieles in München. Während dort die Bewegungs⸗ Ipleler einwandfrei ſtegten, mußten ſie heute eine verdfente Nisdertage hinnehmen. Nach einer ſehr guten erſten Halbzeit mußten ſie nach dem Wechſel den beſſeren Münchnern die Inftiatipe überlaſſen, die mit Erſatz für Hornguer und Har⸗ Lander ſpielten. Trotzdem Hrachten ſich die Göſte nach der Pauſe erheblich mehr zur Geltung als zunor die Stuttgarter, Bis zum Wechſel hatte Vallenthor zwei Tore für Stuttgart vorgelegt, denen die Rünchner nur einen Treffer entgegen⸗ Fellen konnten Iwei weitere Tore der Gäſte ſtehten den ver⸗ dienten Sieg ſicher. In Schmidt⸗Offenburg präſentierte ſich ein vorzüglicher Schiedsrichter und da ſich beide Mannſchaften einer fairen Spielweiſe befleißigten, wurde ihm das Amt noch erleichtert. Dem Spiele wohnten etwa 3500 Zuſchauer bei. Hertha Berliner Meiſter Tennis Boruſſia:0 geſchlagen Unter den denkbar ungünſtigſten äußeren Umſtänden kam am Sonntag im deutſchen Stadion in Berlin das Endſpiel um die Berliner Meiſterſchaft zum Austrag. Regen und Schnee hatten nicht nur das Spielfeld hart mitgenommen, ſie ſetzten auch den Spielen ſelbſt hart zu und beeinträchtigten außerdem den Beſuch. Während zu den beiden voraufgegange⸗ nen Endſpielen zwiſchen Hertha und Tennis Boruſſia je 40 00050 000 Zuſchauer erſchienen waren, kamen diesmal nur 13000. Tennis Boruſſia mußte mit einigen Erſatzleuten an⸗ treten, darunter auch für den Verteidiger Brunke. Hertha fand ſich ſchneller und beherrſchte faſt ſtets das Feld. Lebuk brachte die Hertha in der erſten Halbzeit mit zwei Treffern in Führung. Griſey ſchoß nach der Pauſe nach guter Vorarbeit durch Gülle die beiden anderen Treffer. Ein Elfmeter von Hertha konnte nicht verwandelt werden. W. f. R. Mannheim— Kickers Offenbach:1(:1) Obwohl in Mannheim kein einziges Meiſterſchaftsſpiel ſtattfand, hatte der...⸗Platz einen nur mäßigen Beſuch aufzuweiſen. Man war wohl von der guten Oſterkoſt geſät⸗ tigt. Allerdings konnten die Offenbacher Kickers auch keines⸗ wegs an die guten Leiſtungen eineg.f. B. Leipzig oder einer Viktoria Hamburg heranreichen. Das Spiel der Gäſte war reichlich ſyſtemlos ſodaß es der guten...⸗Läuferreihe und Ahwehr meiſt leicht war, die zuſammenhangloſen Angriffe ab⸗ zuwehren.— Der WV. f. R. erreichte allerdings gleichfalls nicht die ſehr gute Form nom Oſtermontag, immerhin wieſen die Angriffe doch einen planvollen Aufhau auf. Langenbein war wiederum ein geſchickter Sturmführer, der ſeinen Sturm mit Umſicht leitete. Von den ührigen wußte Hoßfelder am beſten zu gefallen, wenn er auch bei ſeinen Schüſſen vom Glück wenig begünſtigt war. Sehr gut ſchlug ſich die Läuferreihe, die die Hauptarbeit bewältigte und den Sturm vor allem nach dem Wechſel immer wieder nach vorn warf. Feth⸗Sandhofen war dem ſtets fairen Treffen ein guter Leiter. Nach verteiltem Feldſpiel, bei dem während der erſten Stextelſtunde ſich faſt keine Schußgelegenheit bietet, ging Pf. R. in der 22. Minute durch Langenbein in Führung. Eine Virtelſtunde ſpäter erhöht wiederum Langenbein auf 20. Wenige Minuten vor der Pauſe erzielt der Rechtsaußen der Gäſte das Ehrentor. Nach dem Wechſel wird.f. R. mehr und mehr überlegen. Ein ſeiner Strafſtoß von Fleiſchmann führt zum 3. Tor. Wenig ſpäter iſt wieder Langenbein erfolgreich, :4, während Hoßfelder kurz vor Schluß den fünften und letz⸗ ten Trefſer erzielt. Zuvor hatten die Gäſte nicht einmal die Chance eines Handelfmeters zu verwerten vermocht. W. * Sp. Vgg. Sandhofen— 1907 Maunheim:2 Sandhofen hatte zu dem Privatſpiel gegen die Neuoſt⸗ heimer ſeine Mannſchaft verfüngt. Man probierte verſchiedene neue Kräfte aus, die ſich jedoch noch nicht zurecht fanden, denen es vor allem noch an der nötigen Routine mangelt. Die kom⸗ plette erwies ſich als der beſte Mannſchaftsteil, hier arbeitete vor allem Staatsmann unermüdlich, doch konnte ſich insbeſon; dere das Innentrio gegen die gute Göſteverteidigung nicht durchſetzen. Trotz des günſtigen Eckballverhältniſſes von 15183 gelang den Platzherren nicht einmal der Ehrentreffer.— 1907 Mannheim gewann infolge des größeren Eifers verdient und bekam in jeder Halbzeit einen Treffer. Bei den Gäſten waren die beſten der Torwart ſowie die beiden Verteidiger. Im Angriff war der Halblinke die treibende Kraft. Da der beſtellte Schiedsrichter ausblieh, übernahm ein Herr von Sand⸗ hofen die Leitung des Kampfes, der bei der fairen Spiel⸗ weiſe beider Mannſchaften kein ſchweres Amt hatte.. * 1908 Mannheim— Alemannia Worms 22(:1) Ein Spiel der verpaßten Gelegenheiten von Seiten der einheimiſchen Stürmer, die ſich heute ſehr ſchlecht zuſammen⸗ fanden. Gegen ſonſt waren die Leiſtungen der vorderen Fünferreihe nicht wiederzuerkennen. Allerdings muß man hier berückſichtigen, daß ſich Aſſer bereits vor dem Wechſel verletzt hatte und ſchon vor dem Wechſel nur mehr Statiſt war. Die übrigen Mannſchaftsteile wußten gut zu gefallen, Spahr im Tor war recht gut erſetzt.— Worms wußte durch große Schnelligkeit und faires Spiel zu überzeugen, die ſtark berjüngte Elf iſt ein achtbarer Gegner. Die Gäſte konnten zunächſt ein Mißverſtändnis in der einheimiſchen Hinter⸗ mannſchaft geſchickt ausnützen und die Führung an ſich reißen. Doch Theobald erzwang noch vor der Pauſe den Ausgleich. In der zweiten Hälbzeit hatte 1908 wiederum die entſchieden beſſeren Torgelegenheiten, kann auch durch einen wunder⸗ vollen Fernſchuß von Teufel ſeinerſeits in Führung gehen, ohne aber den Vorſprung den Chancen entſprechend ner⸗ größern zu können. So glückt denn den glücklichen Gäſten noch in letzter Minute der durch den großen Eifer vielleicht doch verdiente Ausgleich,:9. Schiedsrichter war Delank⸗ Mannheim, der ſich bei der fairen Spielweiſe vor keine allzu ſchwers Aufgabe geſteſlt ſah.. V. f. R. Mannheim— T. G. 78 Heidelberg 226 Man war ſich darüber klar, daß die Heidelberger Turn⸗ gemeinde ſchon auf Grund der beiden gegen ihren Lokal⸗ rivalen H. C. H. errungenen Unentſchieden unbedingt als ſpiel⸗ ſtarker Gegner zu werten war. Dennoch iſt man hier eher geneigt, die Heidelberger Turner zu unterſchätzen, da ſie keine Jeute von beſonderem Ruf in ihren Reihen haben. Um ſo deutlicher trat dafür aber die Tatſache in Erſcheinung, daß eine ausgeglichene, gut eingeſptelte Elf auch ohne Kanonen über eine große Spielſtärke verfügen kann. Dies mußte am Sonntag nachmittag der V. f. R. Mannheim in recht ein⸗ deutiger Weiſe erfahren. Die ſich glänzend verſtehenden Hei⸗ delberger waren vor allem durch große Schnelligkeit und Stockſicherheit überlegen und kamen ſo zu einem klaren 612⸗ Steg. Mannheim hatte aber auch einen wirklich ſchwachen Tag. In allen Reihen klappte es lange nicht ſo gut wie in den letz⸗ ten Spielen, faſt jeder blieb, da kein Zuſammenhang zuſtande kam, unter der gewohnten Form. In der erſten Viertelſtunde des ſchnellen und ſpannenden Kampfes ging es noch an, da Mannheim hier ein völlig eben⸗ hürtiger Gegner war und ſo auch verdient zum Ausgleich —:1— kam. Dann machte ſich aber wieder die beſſere Ge⸗ ſamtarbeit der Gäſte geltend, der gut kombinierende Angriff erzielte bis zum Wechſel noch weitere zwei Tore.— Nach der Paufe iſt Heidelberg zunächſt überlegen, wieder iſt der ent⸗ ſchloſſene Angriff der Gäſte dreimal erfolgreich. Erſt jetzt ge⸗ lingt dem V. f. R. der zweite Gegentreffer. Die unteren Mannſchaften Weit beſſer hielt ſich am Vormittag die zweite Mannſchaft, die allerdings den Sieg hätte halten müſſen. Hier war Mann⸗ heim, das vor der Pauſe etwas mehr vom Spiel hatte, auch zweimal erfolgreich. Nach dem Wechſel iſt der Kampf wie⸗ derum meiſt ausgeglichen, Gegen Schluß geht der Mittelläufer in den Sturm vor. Seiner Energie und geſchickten Angriffs⸗ leitung haben die Heidelberger das Unentſchieden zu ver⸗ danken. Beide Tore fielen in den letzten fünf Minuten(:). Vurher hatte die 3. Mannheimer Elf, gegen die aller⸗ dings zum großen Teil aus Leuten der 2. Maunſchaft zuſam⸗ mengeſetzten 3. Mannſchaft der Heidelberger eine glatte 02¹⁴ Niederlage hinnehmen müſſen. 5 Weitaus am beſten ſchnitten Mannheims Damen ab, bis einen ſchönen:1⸗Sieg errangen. Kluge Taktik bei ſehr guter Deckung und beſſere Stocktechnik gaben Mannheim ein ſtets mehr oder weniger klares Uebergewicht. Drei Tore waren das Ergebnis guter Zuſammenarbeit. Nach der Pauſe ge⸗ langen gegen die verſtärkte Abwehr zwei weitere Tore. Erſt jetzt kommt Heidelberg beſſer auf. Bei ſchnellen Vorſtößen bringt ein ſcharfer Schuß den verdienten Ehrentreffer. H. B. Pferdeſport Saiſoneroſfnung in Frankfurt a. M. Der Beſuch des erſten Frankfurter Renntages litt unter dem ſtarken Regen, der bis zum Beginn der Rennen anhielt, Später wurde das Wetter dann ſehr ſchön, aber ein gewiſſer Ausfall ließ ſich nicht vermeiden. Im übrigen aber bewies der ſtarke Totaliſatorumſatz von nahezu 100 000& eine trotz⸗ dem rege Beteiligung des durch guten Sport angeregten Publikums. Allein drei Rennen gewann der neue Stall des ſüddeutſchen Rennſtallbeſitzers Herrn Daub mit Falkner, Pour le merite und Amenophis, während der ſteggewohnte Stall Opel diesmal leer ausging. Das Hauptrennen, der Früh⸗ jahrspreis, ſah Amenophis hald nach dem Start an der Spitze, die ſie nicht mehr abgab. Ein Angriff von Fonta wurde leicht abgeſchlagen. Sonſt bemerkte man noch Dollar und Exzellenz, die aber zum Schluß nicht ernſthaft zu finden waren. Erſt⸗ malig wurde die neue Sturzverſicherung eingeführt, die von 10 v. H. des Geſamtumſatzes in Anſpruch genommen wurde, Da aber nur ein Pferd fiel, das zudem als Außenſeiter ge⸗ ſtartet war, brauchte die Verſicherung nicht viel auszuzahlen. Die Ergebniſſe: 1. Stadion⸗ Hürden rennen. 2200, 2800 Meter: 1. A. Dauß, Falkner; 2. Metis; 3. Südwind. Ferner: Iſonzo, Embrocation, Amandus 2. Tot: 19:10. Pl: 15, 30:10. 2. Luiſapark⸗Rennen. 2200. 1400 Meter: 1. A. Daub, Pour⸗ le merite 2. Strug; 3. Prinz Eugen. Tot: 15110, Pl. 12, 13:10. 3. Preis von Reiſenberg. Verkaufsrennen. 2200. 1800 Meter: 1. Hptm. J. Bührer, Parades; 2. A Dalk; 3. Luſtgarten. Ferner: Cannebiere, Mardorius, Petravea, Eleonore, Pandora. Tot: 21710, Pl: 13, 15, 18:10. 4. Feldberg⸗Jagdrennen. 2300. sado Meter: 1. Frau O. Münch, Ueherläufer(Mahan],. Mumpitz, 3. Carla, F: Dofan, Opanke, Jſongo, Amandus. Tot: 4410, Pl: 21, 19:10. 5. Frühjahrs⸗Ausgleich. 5000 /. 1400 Meter: 1. A. Daub, Amenophis; 2. Fonta; 8, Dollar, Ferner: Waldmeiſter, Exeellenz, Dot: 62:10, Pl: 21, 14:10. 8. Rodenſtein⸗Jagdreunen. Ausgleich 2. 2800 4. 8800 Meter: 1. S. Kornblum, Kätherl 3; 2. Le Gerfaut; 3. Aviator Ferner! Contrahent, Glockner, Goldat, Snob, Bimont, Eſepel, Dame du Thill. Tot: 40:10, Pl: 16, 20, 16:10. 7. Preis von der Gerbermühle, Ausgleich 2. 2800. 1400 Met. 1. E. Sechſer, Sans Atout; 2. Lichtelfe; g. Goldelſe. Ferner: Ori⸗ ginal, Valor, Imperator, Grimm. Tot: 124:10, Pl: 22, 14, 14:10. Strausberg(14. April) 1. Gielsdorfer Jagdrennen. 2200. 3000 Meter: 1. Goldener Frieden(W. Heuer]; 2. Atout König; 8. Karodame. Ferner: Spitz⸗ bub. Tot: 14, Pl: 12, 13:10. 2. Lieberoſe⸗Flachrennen. 2200. 1800 Meter: 1. Trier(O, Schmidt); 2. Stummer Teufel; 3. Amana. Ferner: Roſen, Odaig, San Marco, Menelays, Hanuman, Tarnhelm, Valid, Heiliger, Narr, Fachterin. Tot: 37, Pl! 15, 72, 17:10. 3. Blumental⸗Jagdreunen. Ehrpr. und 3000 4. 3400 Meter 1. Die Königin(Hr. Schnitzer]: J. Cageſer 2; 3. Husdem. Fernet Dimant, Damherr. Tot; 14, Pl: 11, 19:10. 4. Frühjahrs⸗Ausgleich. 2200&. 2000 Meter: 1. Escorial(W. Tarras); 2. Kaſoek: 3. Fenja. Ferner: Dalberg, Ritornell, Moving, Quilon, Tot: 56, Pl: 14, 11, 18:10. 5. Gaugrafen⸗Hürbeurennen. 2200. 2800 Meter: 1. Heldraſtein (W. Hauſer); 2. Fliegender Fuchs; 3. Stephanie. Ferner: Mohn, Teifi, Jagannath. Tot: 30, Pl: 12, 11:10. 6. Waldmeiſter⸗Flachrennen. 2200% 1250 Meter: 1. Immortelle (DOD. Schmdit); 2. Ariane; 3. Opium. Ferner: Königskrone, Loki, Legende, Ferne. Tot: 17, Pl: 11, 18110.. N 7. Eggersdorfer⸗Jagbrennen. 2200&. 3400 Meter: 1. Barfuß (Klos), Quo vadis, J. Le Challenge. Ferner: Falter, Lelkes, Killewit, Gerwin, Lichtung, Kiß me quick. Tot: 95, Pli 26, 2, 31:10. Karlshorſt(15. April) 1. Schüler⸗Jagbreunen. Für Vierjährige. 3000. 1. G. Such⸗ lands Lockenkoßf(Klotz), 2. Franzig, 3. Fairy. Ferner: Brünne, Gunthrada, Vineta, Otfried, Der Nacker, Seelenfrieden. Tot: 34:10, Pl: 15, 19, 18:10. 2. Weißdorn⸗Jagbrennen. 4500. 3400 Meter: 1. H. Jlons und R. Immerwahrs Pommer(W. Wolff), 2. Magier, 3. Fauſtinus, Ferner liefen: Myron, Norge, Atlantin, Altpreuße, Erlkönig 2. Tot: 20710, Pl: 17, 41, 28:10. 3. Oſtermond⸗Hürdenrennen. Für Vierjährige. 4500 K. 8000 Metz 1. Freifrau v. Werthes⸗Malkaſten(. Bismark), 2. Das Lied, 8. Fläni Ferner: Rivalin. Tot: 24:10, Pl: 19, 19710 4. Wellgunde⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3700. 4000 Meter: 1. Heinz Stahls Vezua(H. v. Borcke), 2. Boros, 3. Mundſchenk, V Nordſee, Herzog, Baladin, Borgia. Tot: 32:10, Pl: 28215. 5. Refidenz⸗Hürdenreunen. Ausgleich 2. 6000„ 3000 Meter: 1. E. Danzigers Rinaldo(R. Derſchug), 2. Ilſenſtein, 3. Prince of Thule. Ferner: Mariza, Lohredner, Virradat, Rubel, Hazard, Tann⸗ künig. Tot: 48:10, Pl: 24, 45, 26:10. 9. Mars⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 8000, 870˙0 Meter: 1. Fray M. H. Hildebrandts Lapkvun(Hauſſer), 2. Herzog, 3. Poppard. Ferner: Iwan, Lichtenſtein. Tot: 31110, Pl: 16, 18:10. 6. Preis von Friedrichsfelde Herrenreiten. 3000. 2000 Meter: 1. C. Fellers Carl Ferdinand(Fr. Schnitzer], 2. Brite eus, 3. Ar⸗ kadlus. Ferner Obekjäger, Stomer, Amok, Wylge. Trumpf⸗König⸗ Tot: 10, Pl 12, 14. 10. Dortmund 1. Jungferu⸗Rennen. Für Dreijährige. 3000. 1 Meter: 1. Geſt. Röttgen Majeſto(Friedr.); 2. Gauner; 3. Byockſteinsein. Fern! Kaen, Maharadſcha, Pangerplatte, Tot: 52:10, Pl. 17, 19:10. 2. Rolaud⸗Reunen. 3000 l. 1600 Meter: 1. W. Potthoff, Allmacht; 2. Idealiſt; 3. Desdemona. Ferner: Chriſtmag Troyhle, Irene, Ruppſack, Moselkern, Peruanerin, Elga. Tot: 452:10, Pl; 68, 10, 4810 3. Windmühlen⸗Jagdrennen. 3000., 8000 Meter: 1. H. Zimmer⸗ manns, Lump: 2. Farren; 3. Waldo. Ferner: Merpur, Pfalzgraf, Giralda, Herzkönig. Tot: 85:10, Pl: 19, 15, 17:10. 4. Frühjahrs⸗Preis. Ausgleich 2. 4000. 1800 Meter: 1. Geſt. Röttgens Dietator; 2, Heidnuck; 3. Aſparggus. Ferner: Malevolio, Sonnenſcheing. Tot: 27:10, Pl: 27, 21:10. 9 5. April⸗Rennen. Verkaufsrennen. 2500 4. 1400 Meter: 1. H. Zimmermanns Iſelberg:(W. Eicke]; 2. Kabriſtian; 3. Rari, Ferner! Miami, Orizaba, Mira 3, Leierfrau, Stammheim. Tott 68:10, Pl. 18, 12, 1110. 6. Meiſterſtuger⸗Jagdreunen. Ausgleich 2. 4000„. 3680 Meter! 1. A. Gleitsmanns Tannenberg: 2. Daubenion; 3. Jeno. Ferner: Fechtmeiſter, Germane, Die Zuverſicht, Le Printemps. Tot: 63710, Pl: 18, 16, 31:10. 5 7. Weißdorn⸗Reunen: Ausgleich 3. 3000. 1600 Meter: 1. W. Schubert, Protheus; 2. Phoenix; 3. Ballaſt. Ferner: Endymion, Tuckhühnchen. Emilio, Melantho,'Straßbu'rg, Nina. Tot: 38110, Pl: 18, 23, 28110. Süddeutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft in Fürth Rund 40 Mannſchaften und Einzelläufer nahmen an den ſüddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften teil. Das Intereſſe des Publikums war nicht beſonders rege. Die Strecke führte über ea. 8 Kilometer und durch ſchwieriges Gelände. Die würt⸗ temberger Läufer waren die beſten, die Schwaben dominierten übevall. So gewann Helber⸗Stuttgart den Einzellguf ziem⸗ lich ſicher vor Engelbardt⸗Darmſtadt und Bertſch⸗Stutigart. Der Mannſchaftslauf war eine ſichere Sache für den...⸗ Stuttgart. der vor dem S. B. 98 Darmſtabdt und Kickers Stutt⸗ art als erſter durch das Ziel ging. Die Nürnberg⸗Fürther Läufer hatten überhaupt nichts zu beſtellen. Die Ergebniſſe. Einzellauf: 1. Helber⸗ Stuttgart 28:03; 2. Engelhardt⸗Darmſtadt Mauuſchaftslauf: 1. 28:28 und 3. Bertſch 1 5 1.. 80 . 8* 8 2. 8 und 3, 1800 München, f tigartt 2. S. B. 8 Stuttgart * n 1 . * . ee g 1 f Montag, den 18. April 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 1. Seite. Nr. 176 Karlsruher Tagung der Deutſchen Turnerſchaft Hauptausſchußſitzung am 14.15. April Die letzten Vorbereitungen für Köln im Mittelpunkt— Die Rheinſtaffel Baſel⸗Köln auf die Nebenflüſſe ausgedehnt— Theuau⸗ Mannheim und Blum Karlsruhe wird die höchſte Auszeichnung der D.., die Ehrenurkunde, verliehen . Der 100. Geburtstag Alfred Mauls war der Anlaß, die fällige Hauptausſchußſitzung der D. T. nach dem Süden des Reiches an die Wirkungsſtätte des großen Meiſters, nach Karlsruhe zu verlegen. n durchaus gaſtfreundlicher Weiſe hat die Landeshauptſtadt die Spitzen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft aufgenommen, wie auch die Staatsregierung durch leb⸗ hafte Anteilnahme ihre Wertſchätzung zum Ausdruck brachte. Während die Tagungsteilnehmer am Freitag abend als Gäſte der Stadt Karlsruhe der Vorſtellung„Mignon“ beiwohnten, waren die Führer der Turnerſchaft nach der Vorführung zu Unterrichtsminiſter Dr. Leers zu einem Imbiß gebeten. Beinahe vollzählig nahm der Hauptausſchuß an den Ver⸗ handlungen teil, bis auf den 2. Vorſitzenden Dir. Neuendorff, der erſt am Sonntag der Sitzung des H. A. mit dem Jugend⸗ ausſchuß beiwohnen konnte. U. a. vermißte man auch den neugewählten Kreisvertreter der Bayern Prof. Wüchner⸗ München, ſowie Dir. Weiß⸗Schwetzingen, den Vertreter des X. Kreiſes. Infolge ſeiner Verhinderung vertrat die Badener Kreisſchulrat Iſchler⸗Karlsruhe. Die zur Behandlung ſtehen⸗ den Tagungspunkte erforderten ferner die Anweſenheit ver⸗ ſchiedener Ausſchüſſe, ſo insbeſondere die Kölner Leitung, die durch den Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes Stadtverordneten Gödde⸗Köln, Reg.⸗Rat Becker ⸗Köln und den dortigen Gau⸗ oberturnwart Hermeſſen⸗Köln, vertreten war. Auch war der Preſſeausſchuß der D. T. zugegen. Im Verlaufe der Sitzungen war ferner Gelegenheit gegeben, den Leiter der Deutſchen Turnſchule Dir. Ohneſorge kennen zu lernen. g Eingeleitet wurde die arbeitsreiche Tagung, die ſich neben lebenswichtigen internen Fragen, in beſonderem Maße mit den bevorſtehenden turneriſchen Ereigniſſen beſthäftigte, be⸗ reits am Freitag mit einer Sitzung des Vorſtandes der D. T. und dem Wirtſchaftsausſchuß. Am Samstag vormittag nahm dann im kleinen Saal des Konzerthauſes die Ausſchußſitzung ihren Anfang. Den Vorſitz führte Dir. Dr. Berger⸗Berlin, der 1. Vorſitzende der D.., der vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung Max Schwarze, dem kurz nach dem Jahreswechſel verſchiedenen Oberturnwart, ehrende Worte widmete. Namens der Stadt Karlsruhe und der Badiſchen Turnerſchaft entbot Irſchler⸗Karlsruhe den Turnerführern den Willkommengruß. In nicht öffentlicher Sitzung wurden neben der Erledi⸗ gung einiger anderer Punkte zunächſt verſchtedene Ehrungen beſchloſſen. So wurde die Ehrenurkunde, die höchſte Auszeich⸗ nung, die die D. T. vergibt, an zwei verdienſtvolle badiſche Turner verliehen. Wie Dr. Berger bei der abends am Maul⸗ denkmal ſtattgefundenen Feier bekannt gab, ſind die Ausge⸗ zeichneten Oberturnwart Wilhelm Blum. Karlsruhe und Dir. Ernſt Thenau, Mannheim, der verdienſtvolle lang⸗ jährige frühere erſte Vorſitzende des Turnvereins Mannheim von 1846, der über vier Jahrzehnte zuerſt im Kreis Sachſen und dann in Baden für ſeinen Bezirk, Gau und ſeinen Verein hervorragendes geleiſtet hat. Die öffentliche Sitzung ließ in den Berichten über Einzel⸗ fragen, die Arbeit der verſchiedenen Unterausſchüſſe erkennen. Insbeſondere läßt die Tätigkeit des Auslandausſchuſſes auf große Rührigkeit ſchließen, die auch das Leben der Auslands⸗ turnvereine nach den Mitteilungen des Vorſitzenden erfreulich pulſtert. Auch dort hat die D. T. einem wackeren Kämpfer die Anerkennung nicht verſagt, und Herrn Friedrichs in Rio de Janeiro die Ehrenurkunde der Deutſchen Turnerſchaft für . 22— Gedenkfeier für Alfred Maul Die Turner ehren ihren Meiſter— Das Unterrichts⸗ miniſterium ſchafft eine Maul⸗Plakette Das 190 Denkmal des großen badiſchen Turnpäda⸗ gogen Alfred Maul, das vor der Wirkungsſtätte des Meiſters, vor der Landesturnanſtalt in Karlsruhe ſich erhebt, hatte am Samstag nachmittag Feſtſchmuck angelegt. Badens Turner⸗ ſchaft und mit ihr die Deutſche Turnerſchaft durch den Haupt⸗ ausſchuß, der ſeine Frühjahrsſitzung in der Landeshauptſtadt abhielt, vertreten, geſtalteten den 100. Geburtstag Alfred Mauls(13. April) durch eine eindrucksvolle Feierſtunde zu einer erinnernden Würdigung ſeines erſprießlichen Wirkens. Als ſich gegen 6 Uhr die Straßen um die Landesturnanſtalt belebten, rieſelte ein leichter Regen herab, der, nachdem die Fahnenabordnungen der Turnvereine aus Karlsruhe, Darm⸗ ſtadt, Mannheim mit dem Banner des 10. Kreiſes um das Denkmal Aufſtellung genommen hatten, immer ſtärker wurde. Trotzdem hatte ſich neben den Vertretern von Staat und Stadt und verſchiedener Verbände eine anſehnliche Menge aus Kreiſen der Turner aus dem Badnerland und der Bevöl⸗ kerung zu der Gedenkfeier eingefunden. 0 Nach einem Geſangsvortrag hielt der frühere Oberturn⸗ wart der D.., Kunath, Bremen, ein ehemaliger Schüler Mauls, die Gedenkrede. In trefflicher Weiſe zeichnete er das Lebensbild und die Lebensarbeit des Meiſters, deſſen Name untrennbar mit der geſchichtlichen Entwicklung der Leibesübungen iſt und bleiben wird. Unerreicht ſind ſeine e Verdienſte um die Ausgeſtaltung des Schul⸗, und Vereinsturnens. Ausgehend von ſeinen Entwicklungsjahren, die den aufrechten Turners⸗ mann ob ſeiner ehrlichen Ueberzeugung ins Ausland, in die reundſchaftliche Schweiz trieben, von wo er dann als junger eiſter zurückkehrte, um in Karlsruhe an der neugegründeten Landesturnanſtalt auf den richtigen Platz geſtellt zu ſein, an welchem er dann Großes leiſtete, ſehen wir heute an ſeinem 100. Geburtstag Alfred Maul, als ein leuchtendes Vorbild von Selbſtloſigkeit und Pflichtbewußtſein vor uns. Er, der mit den Grundſtein zur Deutſchen Turnerſchaft, deren ſpäterer Vorſitzender und Ehrenvorſitzender er geweſen iſt, legte, hat die turneriſche Stufenleiter von der unterſten bis zur oberſten, durchſchritten. Groß war das von ihm hinterlaſſene Erbe, zu einer Zeit, als das Turnen der Schule am Anfang einer neuen Entwicklung ſtand. Mit dem neuerlichen Gelöbnis in ſeinem Geiſte an dem begonnenen Werk weiter zu arbeiten, ſenkten ſich die Fahnen zum Gruß, als der Redner mit einem be⸗ geiſtert aufgenommenen„Gut Heil“ auf die Deutſche Turner⸗ ſchaft und das Deutſche Vaterland ſchloß. Als Vertreter der badiſchen Regierung ſprach hierauf Kultusminiſter Leers, daß man ſich bewußt ſei, das Erbe Mauls zum Segen der Jugend verwaltet zu haben und daß das Kultusminiſterium eine Maul⸗Plakette für die Tüchtigſten geſchaffen habe. 5 Für die Landesturnanſtalt Karlsruhe widmete deren der⸗ zeitiger Direktor Eichler dem Schöpfer des badiſchen Schul⸗ turnens ehrende Worte. Auch die Turnkreiſe Baden, Pfalz, Württemberg legten durch ihre Vertreter Kränze nieder, desgleichen die Deutſche Turnerſchaft. Hierauf folgten die Kranzniederlegungen des Karls⸗ ruher Turngaues, des Stadtausſchuſſes für Leibesübungen, der verſchiedenen Lehrerturnvereine, der Turnvereine aus Karlsruhe und Darmſtadt. Desgleichen des Turnverein Mannheim v. 1846, deſſen Ehrenmitglied Maul ge⸗ die ſich errungenen Verdienſte um die Turnſache im Ausland zugeſprochen. Auch am Deutſchen Turnfeſt in Köln werden die Auslandsdeutſchen in ſtattlicher Zahl vertreten ſein. Nach Erſtattung des Kaſſenberichtes durch Komm.⸗Rat Schill, Oſthofen und Genehmigung desſelben, nahm das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln einen breiteren Raum ein. Nach den Mitteilungen des ſtellv. Oberturnwarts der D. T. Steding⸗ Bremen, ſind die techniſchen Vorbedingungen, der einen rei⸗ bungsloſen Verlauf des Feſtes garantieren, reſtlos geſchaffen. Ueber die übrigen Vorbereitungen am Ort gab für den Kölner Ausſchuß Gödde Aufklärung. Im Ehrenausſchuß, mit deſſen Bildung man ſich z. Zt. beſchäftigt, ſind die Behörden von Reich und Staat vertreten. Die endgültigen Anmeldungen zum Feſt laufen in ununterbrochener Reihenfolge ein und haben bis heute aus 5400 Vereinen einen Stand von an⸗ nähernd 140 000 erreicht. Im Zuſammenhang damit konnte Gödde mitteilen, daß bis jetzt 155 000 Quartiere geſichert ſind. Noch nicht ganz zur Befriedigung der Leitung und Teilnehmer iſt die Frage der Beförderung durch die Reichsbahn, insbeſon⸗ dere die der Rückfahrt, gelöſt. Da die Verhandlungen wegen der Sonderzüge noch ſchweben, läßt ſich vielleicht doch noch etwas erhoffen. Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer⸗Köln wird ſich perſönlich dafür einſetzen. In weitblickender Weiſe iſt da⸗ gegen Köln beſtrebt den Wünſchen gerecht zu werden. Durch durchgreifende Verbeſſerung der Verkehrsmöglichkeiten, haupt⸗ ſächlich der Straßenbahn, hoffe man der Lage Herr zu werden. Eine würdige Einweihung erfährt das Kölner Feſt am 22. Juli durch die Enthüllung eines Jahn⸗Denkmals auf der Jahnwieſe im Stadion. Auch für die Durchführung des Feſt⸗ zuges ſind die letzten Schwierigkeiten behoben. Derſelbe wird ſich am Vormittag des Haupt⸗Sonntages in vier Stunden ab⸗ wickeln. Die große Rheinſtaffel Baſel—Köln, die zum Deut⸗ ſchen Turnfeſt geſchwommen wird, erfährt eine Erweiterung 1 7 Staffeln auf den Nebenflüſſen Saar, Moſel, Main und eckar. Vor der Mittagspauſe erſtattete dann noch der Leiter der Deutſchen Turnſchule in Berlin Bericht. Im letzten Winter⸗ halbjahr beteiligten ſich in ſieben Kurſen, die ſich auf ſämtliche Sparten der Leibesübungen erſtrecken, über 200 Teilnehmer. Neben dem Lehrkörper der Deutſchen und Preußiſchen Hoch⸗ ſchule für Leibesübungen teilten ſich auch verſchiedene Ver⸗ treter der D. T. in die Unterrichtsarbeit. 5 Die Nachmittagsſitzung genehmigte neben einem Ver⸗ tragsentwurf mit den Volksſportſchulen auch den Vertrag mit dem Deutſchen Reichsausſchuß über das Gelände und das Gebäude der Deutſchen Turnſchule. Auch wurden Mittel be⸗ willigt für den Ankauf eines Geländes in Leipzig zu Spielzwecken, worauf dann ſpäter die 2. Turnſchule zu ſtehen kommen ſoll. Ebenfalls vom Hauptausſchuß wurde die Schaffung eines Frauenbeirats der D. T. beſtätigt. Zum Eidgenöſſiſchen Turnfeſt in Luzern und zum hollän⸗ diſchen Turnfeſt in Utrecht wird die D. T. feweils eine Riege entſenden. Der Sonntag vormittag war der Sitzung des Hauptaus⸗ ſchuſſes mit dem Jugendausſchuß vorbehalten. Am Samstag abend gabe ſich die Karlsruher Turnerwelt mit ihren zahlreichen Gäſten aus der näheren und weiteren Umgebung und mit den Turnerführern in einer zwanaloſen Zuſammenkunft im Hotel Germania ein Stelldichein, zu wel⸗ chem auch als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Schneider erſchienen war. Dr. Berger dankte im Namen des Haupt⸗ ausſchuſſes für die herzliche Aufnahme in Karlsruhe und über⸗ reichte Blum Karlsruhe und Thenau⸗ Mannheim unter herzlichem Beifall die Ehrenurkunde. Neben muſikaliſchen Darbietungen gab der inhaltsreiche Vortrag des Herrn Dr. v. Löſch über die Bedeutung des Turnens für das deutſche Volkstum, eine beſondere Note. R. G. 8 Auch die Schweizer Freunde Mauls waren herbeigeeilt, um ſich durch eine Kranzniederlegung an der Gedenkfeier zu beteiligen, ebenſo ein Vertreter des T. V. Michelſtadt, der Ge⸗ burtsſtätte Mauls. Die Michelſtädter Turner haben zum Ge⸗ denktage die Ehrenplatte Mauls am Geburtshaus mit einem Kranz geſchmückt. Mit Dankesworten des 1. Vorſitzenden der D.., Dr. Ber⸗ ger, der ebenfalls dem großen Führer für den Vorſtand eine Kranzſpende widmete und bei dieſer Gelegenheit von der Ver⸗ leihung der Ehrenurkunde an Blum⸗Karlsruhe und Thenau⸗ Mannheim Kenntnis gab, ſchloß die Gedenkſtunde, zu welcher ſich auch zahlreiche ehemalige Schüler und Mitarbeiter, u. a. auch Geheimrat Dr. Sickinger, der frühere verdienſtvolle Lei⸗ ter unſeres Mannheimer Schulweſens, ein perſönlicher Freund Alfred Mauls, eingefunden hatten, mit einem Geſang des Doppelquartetts der Karlsruher Turnfreunde. R. G. Schwimmen Olympia⸗ Vorbereitungen der deutſchen Schwimmer in Magdeburg Ein neuer deutſcher Rekord am erſten Taa— Die Kämpfe vom Samstag Im Maadeburger Wilhelmsbad nahmen am Samstag abend die Olympia⸗Prüfungen der deutſchen Schwimmerelite ihren Anfang. Beſuch und Leiſtungen konnten ſehr befriedigen. Eine Ueberraſchung brachte das 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen für Damen. Die Meiſterin. Frl. Lehmann⸗Dresden, trat nicht an und die Rekordinhaberin Reni Erkenz⸗Oberhauſen aab nach 300 Meter auf, nachdem ſie von Frl. Schoenemann⸗Berlin vaſ⸗ ſiert worden war. Die Berlinerin beendete das Rennen in der mäßigen Zeit von:16.4. Im 100 Meter Damenrückenſchwim⸗ men rechtfertigte Frl. Anni Rehborn⸗Bochum ihren auten Ruf durch einen leichten Sieg über die Berlinerin Strubel. Sehr verbeſſert zeigte ſich der Kölner Budig, der im 200 Meter Bruſt⸗ ſchwimmen dem Weltrekordmann Erich Rademacher einen har⸗ ten Kampf lieferte und erſt im Endſpurt knapp geſchlagen wer⸗ den konnte. Budig paſſtierte die 100 Meter in:18,8 als Erſter und behielt bis 150 Meter die Führung. Rademachers Zeit von:50,4 für die 200 Meter kommt dem deutſchen Rekord gleich. Auch die anderen Teilnehmer in dieſem Rennen boten vorzügliche Leiſtungen. Den einzigen neuen Rekord des Tages ſtellte Heinrich⸗Leipzig auf im 400 Meter Freiſtilſchwimmen mit der Zwiſchenzeit von:45,1 für 300 Meter. Die Eragebniſſe: 400 Meter Freiſtil: 1. Heinrich⸗Leipzig:10,1(neuer deut⸗ ſcher Rekord): 2. Neitzel⸗Maadeburg:20.8: 3. Eckſtein⸗Leipzia :28,3.— 100 Meter Damen⸗Rückenſchwimmen: 1. Anni Reh⸗ born⸗Bochum:29,8: 2. Strubel⸗Berlin 134,4: 3. Pietſch⸗Ber⸗ lin 1234.8.— 200 Meter Bruſt: 1. Erich Rademacher⸗Maagde⸗ burg:50,4: 2. Budig⸗Köln:51.4: 3. Fauſt⸗Göppingen 252.2: 4. Schwarz⸗Göppingen:55,6: 5. Böckel⸗Spandau:55.6.— 400 Meter Freiſtil für Damen: 1. Schönemann⸗Berlin 6216.4. 9. Olympia⸗Elf⸗Magdeburger Stadtmannſchaft 57 22. Die Kämpfe vom Sonntag: Frl. Mühe⸗ Hildesheim ſchwimmt Weltrekord Der zweite Tag der olympiſchen Ausſcheidungskämpfe ſtand wieder im Zeichen ſportlicher hochintereſſanter Kämpfe und guter Leiſtungen. Leider gab es aber auch eine Anzahl von Abſagen. Bei den Freiſtilſchwimmern vermißte man den Köl⸗ ner Derich. Bei den Damen blieben Lotte Lehmann, Anni Reh⸗ born und R. Erkens krankheitshalber dem Start fern. Die beſten Leiſtungen des Tages kamen auf das Konto der Damen. Die in letzter Zeit ſtark nach vorne gekommene Lotte Mühe aus Hildesheim konnte im 200 Meter Bruſtſchwimmen die Europameiſterin Hilde Schrader erneut ſchlagen und mit 315.8 den von der Dänin Jacobſon mit:16.6 gehaltenen Weltrekord verbeſſern. Als ein ſehr vielſeitiger Schwimmer zeiate ſich der Gelſenkirchener Günther. Im Herrenkunſtſpringen konnte Europameiſter Riebſchläger zwar über ſeinen Titelvorgänger Mundt⸗Halberſtadt ſiegreich bleiben, aber Mundt war faſt eben⸗ bürtig. Die Ergebniſſe: 100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Schubert, Breslau 1208. 2. Günther, Gelſenkirchen:04, und 3. Schlüter, Magdeburg:03,1. Kunſtſpringen: 1. Riebſchläger Zeitz 178,86 Punkte, 2. Mundt, Hal⸗ berſtadt 176,88 und 3. Billaſch, Jena 153,14 Punkte.— Damen⸗ Kunſtſpringen: 1. Söhngen, Bremen 90,12, 2. Meudtner, Neuktlu 81,40 und 3. H. Rehborn, 76,98 Punkte. 200 Meter Freiſtil⸗ ſchwimmen: 1. Heinrich Leipzig 219,5, 2. Schubert„Breslau:28 und g. Neitzel, Magdeburg:25.— 100 Meter Damen Freiſtik⸗ ſchwimmen: 1. Schönemann, Dresden 192.2, 2. Mörſchel Darmſtadt und Schneider, Neuköln 1220.3.— 100 Meter Rückenſchwimmen; 1. Küppers, Vierſen:13,7, 2. Günther, Gelſenkirchen 145,½1 un 3. Ohlwein, Eſſen 117,5.— 200 Meter Damenbruſtſchwimmen: 1. Lotte Mühe, Hildesheim:15,8(Weltrekord), 2. Schrader, Magde⸗ burg:17,4 und 3. Büns Hamburg 322,6. Waſferball: Olympia⸗Mannſchaft gegen Städtemannſchaft Magde⸗ burg:0(:). Boxen Voxländerkampf Deutſchland⸗Schweiz Die Deutſchen ſtiegen in Genf mit 18:3 Punkten Obwohl Deutſchlund zum Amagteurboxländerkampf mit der Schweiz nicht ſeine beſte Mannſchaft entſandt hatte, brachte der Kampf doch einen ſchönen Erfolg für die deutſche Form. Von acht ausgetragenen Kämpfen endeten ſechs mit einem Siege der Deutſchen. Ein Treffen endete unentſchieden und nur ein Treffen ging verloren. Im Geſamtergebnis ſiegten alſo die Deutſchen, die ſich beſonders durch Schnelligkeit und Schlagkraft auszeichneten mit 13:3 Punkten. Verſchiedene Schweizer konnten das vorgeſehene Gewicht nicht bringen. Im Fliegengewicht führte Anböck⸗München den Genfer André klar nach Punkten ab. Mit dem gleichen Ergebnis ſiegte der Weltergewichtler Markert aus Dortmund über Hal⸗ mann⸗Baſel und im Mittelgewicht Lang⸗München über Staub⸗Baſel. Lieber ⸗Chemnitz war im Bantamgewicht dem Genfer Blanc II um Klaſſen überlegen und gewann in der zweiten Runde durch Abbruch. Wieſer⸗ Bochum ſetzte dem Berner Burkhardt durch wirkſame Rechtsarbeit derart zu, daß der Kampf in der zweiten Runde ebenfalls abgebrochen wurde. Wenig Federleſen machte Schönrath aus Krefeld im Schwer⸗ gewicht mit dem erſtmals boxenden Gartmann aus St. Moritz, den er nach zweimaligen Niederſchlägen bereits in der erſten Runde für die Zeit zu Boden zwang. Schilling⸗Siegburg und Gobart⸗Lauſanne endeten im Federgewicht mit einem Unentſchieden. Den einzigen Sieg für die Schweiz errang Stebers⸗Genf im Halbſchwergewicht durch einen Punkterfolg über den Mainzer Grimmel. Nachtrag Engliſche Hockeyſpieler in Frankfurt SC. 80 Frankfurt— Dorſet Wanderers:2(:1 Das erſte Gaſtſpiel der engliſchen Hockeymannſchaft Dorſet and Hampfhire Wanderers beim S. C. 80 Frankfurt hat in an⸗ genehmſter Weiſe überraſcht. Man hatte der engliſchen Kom⸗ bination nicht ſoviel zugetraut, wie ſie faktiſch zeigte. Die Briten hielten ſich ausgezeichnet, ihre Spielweiſe konnte impo⸗ nieren. Ueberragend waren Mittelläufer und Mittelſtürmer, die Spieler ſtellten ſich gut frei und ihr Zuſammenſpiel war ſehr präziſe, wenn auch vielleicht etwas zu engmaſchig. Bei den Frankfurtern waren Verteidigung und Läuferreihe her⸗ vorragend, dagegen kam der Sturm trotz Willy Haag kaum zur Wirkung, ließ ſich zu ſehr abdecken und war vor dem Tore unentſchloſſen. Das vor etwa 300—400 Zuſchauern bei naß⸗ kaltem Wetter ausgetragene Spiel verlief ſehr intereſſant; auf beiden Seiten dominierten vornehmlich die Mittelläufer⸗ wobei rein ſpieleriſch der Engländer Theo Haag kaum viel nachſtand. Die Engländer erzielten den Führungstreffer, den Frankfurt in der Mitte der erſten Halbzeit wieder ausglich. Gleich nach dem Wechſel gingen die Wanderers durch den Mittelſtürmer erneut in Führung. Als die Frankfurter dann gegen Schluß etwas überlegen wurden, konnte Diehl wieder ausgleichen. Das unentſchiedene Reſultat wird den beider⸗ ſeitigen Leiſtungen am beſten gerecht. Die Engländer gewinnen das zweite Spiel mit 60. Die drei ſchweren Spiele in Folkeſtone und dann noch die zwei gegen die Dorſet and Hempfhire Wanderer müſſen fütr den 1880 Frankfurt doch eine zu harte Belaſtungsprobe ge⸗ weſen ſein. Nachdem ſchon am Samstag die Gäſte das 22 Spiel gut und gern hätten gewinnen können, boten ſie am Sonntag eine Ueberraſchung, die man nicht für möglich ge⸗ halten hätte Die:0 Niederlage wirkte geradezu kataſtrophal. Die Engländer ſpielten keinen ausgeſprochenen Hocke„ viel⸗ mehr paßten ſie ſich ſehr geſchickt den Bodenverhältni ſen an und verzichteten auf das engliſche Kombinattonsſpiel, um mit ſchnellen Durchbrüchen zu arbeiten. Da die Briten ſchneller und auch ſtockſicherer waren wie die Frankfurter und mit guten Einzelleiſtungen ohnedies ſchwer zu halten waren, konnten die zahlreichen Erfolge nicht ausbleiben. Der Halhrechte erzielte in der Mitte der erſten Halbzeit zwei Tore. Nach der Pauſe fügte zunächſt der Mittelſtürmer zwei weitere Tore an, dann kam der Rechtsaußen und zum Schluß wieder der Halbrechte zu Wort. Das Ehrentor der Frankfurter glückte trotz zahl⸗ reichen Gelegenheiten und ſtarkem Drängen nicht. Vorderpfalzkreis In welch' gewaltigem Ausmaß die Verſchiedenheit der Angriffsleiſtungen ein Ergebnis zu beeinfluſſen vermag, da⸗ für war die Begegnung zwiſchen den Landauer Sportfreunden und dem Sportklub 1910 Käfertal wieder einmal ein typiſches Beiſpiel. Im Feld waren ſich nämlich beide Mannſchaften durchaus ebenbürtig, ja die Platzherren hatten hier wieder⸗ holt ein klares Plus aufzuweiſen. Und dennoch errang Käfertal einen beachtlichen:1⸗Sieg. Es lag eben neben der etwas ſchwachen Leiſtung des linken Landauer Verteidigers vor allem auch an der weitaus größeren Entſchloſſenheit des Gäſteſturms, zum andern aber auch wieder an der famoſen Abwehr der Käfertaler Hintermannſchaft. Nach belderſeits verpaßten Torgelegenheiten gehen die Gäſte in Führung; ein Handelfmeter hat den 2. Treffer zur Folge. Nach der Pauſe holt Landau ein Tor auf, das aber auch der Ehrentreffer bleiben ſollte. In raſcher Folge kann Käfertal das End⸗ ergebnis durch weitere drei Tore auf 811 ſtellen, während ſich Landau vergeblich um eine Verbeſſerung des Reſultats be⸗ müht.— Der Fußballverein Frankenthal weilte am Samstag bei Alemannia Worms zu Gaſt. Nach wechſelvollem Verlauf erzielte Frankenthal in dem leider mitunter etwas unnötig harten Kampf trotz der:3⸗Niederlage(:1) einen Achtungs⸗ erfolg. a :——————... 8c Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannheim E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme⸗ ebakteur Kurt et— Berantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 82 7 Dr. S. 2— Kommunalpolitiß und Lokales: Richard Schönfelder e eu 95 und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles liebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter 8. Seite. Nr. 1709 Neue Mannheimer Zektung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 16. April 1928 Beilage Nr. 15 Momtag, 16. April 1928 Aus dem Schachleben 5 i Partie Nr. 377 (Sesplelt im Meisterschaftsturnier am 11. März 1928 im Goldsaale des„Apollo“) Weis: Fleigner Schwarz: Hussong 1. 12—14 47- ds 18. Lbz2— dad Sts—e5 2. 22—es Sg5 16 10. Idi Set xc da 5. 881—13 8 20. es dd Id x da 4. bbs 18 7 21. Sdz—e4 Sg N= 5. Lei bz 00 22, x es S808 6. LI— ez 9763 23. 28—e6 9 Tdax dt 7. 00 7b 24. Tei dt S6—es . SOfg.—es Les—-b7 28. Des 17—16 0 9. Le2—13 Dad. 7 26. Kgl—-h1 Dae 9 40. Sbi—a3 AT at 27. Tdi-d Tad= ds 11. 82— 04 116 dg 26. 5 ct Tds di 12. Tai ei St6—d7 5 29. gb de d 86—65 73. d2— d dg x ci 30. Df dz Ses 6 14. Sag xc b bs 31. Sea ci. O Red ns 15. Sc4— d Lb7 f. 32. Dd2 g De- ds 16. Ddi 3 Dei-a7 33, Si-es 10 Schwarz gibt auf 17. dixͤcs Sd7 18 1. Schwarz verteidigt sich mit doppeltem Flanchetto und Rent nicht schlecht.— 2. Dieser Zug wird durch den folgen- den Zug von Weiß widerlegt. Hussong hätte sich mit SbS d Korrekt weiter entwickeln sollen, Durch den Textzug bleibt der Sbs unentwickelt, was der gewandte Gegner sofort aus- zunutzen weiß.— 8. Ein fragwürdiger Zug, durch den sich te schwarze Stellung positionell bedeutend verschlechtert. Auch materiell erleidet Hussongs Partie die erste Einbuße. + 4. Besser Sdz—el. Durch den Textzug büßt Wein einen Bauern ein, behält aber den Druck auf die keindliche Stellung. = 5. Fin bedeutungsvoller Zug, der den Kampf um den Punkt d eröffnet.— 6. Dadurch fördert der Nachzlehende die Ab. Richten des Angreifenden. Aber tatsächlich handelt Hussong bereits unter dem 2 der Strategie des Gegners. Jung- meister Hussong hatte 4 Stunden über einen einzigen Zu Nachgedacht und ist nun infolgedessen andauernd in Zeitnot. — 7. Erzwungen.— 8. Dieser schwache Zug erklärt sich lediglich durch Zeimot. Mit Tas—es konnte sich Schwarz zungchst noch halten.— 9, Auch nach Der- ds wäre dieses Opfer erfolgt, das zur raschen Entscheidung führt. Schwarz dart das Opfer nicht annehmen, weil dle beiden vorge- Schobenen Freibauern dann übermächtig würden.— 10. Es bt dagegen keine Verteidigung, Fleibner hat diese Partie, ie einen Schönheitspreis bekommen sollte, in ganz großem Stile durchgeführt. Es dürfte die interessanteste Partie des ganzen Meisterschaftsturniers sein. * Kongreß des Sächsischen Schachbundes. Im Meister- kurnier des Sächsischen Schachkongresses in Leipzig wurde Erster Blümich mit 57½, Zweiter Blechschmidt mit 5, Dritter und Vierter Gilg und Wiarda mit je 4% Punkten. Den fünften und sechsten Preis teilen Helling und Steiner. Der siebente Preis fiel an Engert, Mieses und Kühn mit je 3½ Punkten. Im internationalen Zweizügerturnier von„Kagans Neueste Schachnachrichten“ hat O. Ackermann in Breslau V, Augustastraße 17, das Amt eines Schiedsrichters übernom- men, Die Beteiligung am Turnier ist sehr groß. Partie Nr. 878 Korrespondenzpartie, gespielt 1928 Weis! Dr. van Nünl.— Schwarz Schachvereinigung Mannheim(Spielführer Hans Ruchti) J. d2— d Sgs 16 14. eg—es ds en 2. 8g1—13 27— e 15. III— el 9 ne N35 3. e2— es b7-= bs 16. Dhs hs esel 4. LII— ds Leg-b? 17. Lds Ke7 f/ 5. G04 Ste 18. Ta- di LIS dt 6,—0(7-e 19. Dhs ds Tas x ds 7. Sb es Set es 20. dx es b e5 8. ba xe d7- ds 21. Lea 34 816—84 9. e3— e Sb-d 22. bz—-h3 S864 es 10. S13—g5—h6 9 29. La- Ses cc 11. Ss Nes 9 XE 24. Kg- hi1 e4-es 12. Ddi-hs Kess er 23. 12—13 Lb7- ds 13. Lei- Sd7—16 26. Weiß gibt auf 1. Augenscheinlich die Vorbereitung zu einem Opfer, von dessen Durchschlagskraft das Schicksal der Partie abhängt. — 2. Ruchti beweist mit diesem Zuge, daß er das Opfer des Gegners nicht fürchtet, es eher herauskorderf.— 3. Man muß annehmen, daß, wenn ein Meister wie Dr. van Nüh in einem krühen Stadium einer Korrespondenzpartie ein Offlziersopfer bringt, die Folgen ganz genau durchgerechnet sein müssen. Dennoch scheint die Kombination ein Loch zu haben. Wenig⸗ stens versteht es Hans Ruchti durch meisterhaftes Spiel, die Opferidee seines Gegners ganz kräftig zu widerlegen.— 4. Dr. van Nüß kann den Bes nicht schlagen, weil dann der.ds einsteht. Dies ist das Loch in der ganzen Kombination, denn nun behält Ruchti das materiell überlegene Spiel.— 5. Ent- scheidend.— 6. Die beiden Laufer der schwarzen Partie sind drohend gegen die weibe Königsfront gerichtet. Die ma- terielle Ueberlegenheit von Schwarz ist ze ins 7 fallend, da Nüß es denn auch mit Recht vorzieht, die Waffen zu 1 Ein schöner Erfolg der Sehach vereinigung Mann- m. * Partie Nr. 379 Gespielt im Meisterturnier der Arbeitsgemelnschaft im Gold- saale des„Apollo“ am 24. März 1928 Weis: Dr. Egon Meyer Schwarz: Weinacht-Feudenheim 1. e2— el di- ds 21. es 6. Des-es 2. e ds 8g8 16 22. Dez- dai 9 Sb d7 3. d2 da Skö cds 23. Taſ—-ei Sd xc 4. 2-c Sd5—b4 24. Tei x es es 5. 22—33 9) 8486 25. Dd- de Kes f/ 6. 881—13 Les-g 26. Kg-h Scs e! 7. LII— e Sb 6) 27. Dd6é- d7 Kf/ 1) 3. Lei- es 276 28. Dd7-d 865 9. 020 DdB d 29, Dd axe! 15—14 10. 52 b4 Sc-er 30. bsc Lds- bs 11. Sts eh Lg4 x e2 31. cb Tag- ds 12. Ddi xe Dd/ e8 32. Des- cs E Kiel 13. 8b es Ser g6 33. 4-es Lbö—as 14. 12—14 Ls—e7 34. 1I11—bf Tds- b5G 15. 14—15 0 Sg es 35. De- de—— Ke7 H/ 16. dies S6 5 36, 08—c6 Ths- es 17. Ses dt Lei- d5 37. co Las x 7 18. 64 b5 Sab 6) 38. Ddé 7. 19. Led-es 9) c= c u, Weiß gewinnt 20. Sds 1%.) gte Tieferschüttert bringen wir die Nachricht, daß unsere liebe gute Mutter, Oroßmutter, Schwieger⸗ mutter, Schwester und Tante fau Magdalena Lotter wWẽñI. geb. Hildenbrand am Samstag nachmittag 4½ Uhr nach längerem mit großer Jeduld ertragenem Leiden im 78. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Mannheim(Seckenheimerstr. 30), 16. April 1928. Die trauernden Hinterbliebenen: Bernhard Rapp und Frau geb. Lotter Richard Werr und Frau geb. latter Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. April nachmittags 2½, Uhr statt. Das Seelenamt findet Mittwoch, 18. April 7 Uhr in der Heiliggeistkirche statt. 25 Von der Reise zurle!k Dr. Martin Kaufmann Facharzt für Magen-, Darm- und Stoftwechselkrankheiten Emis 90 7. 4. 1 Ulobe Büros oder Pfausräumlichkeiten ganze Etage oder ge⸗ Von der Reise zurück t 8 e, Genen .⸗G., Heidelberger⸗ ſtraße. P 7. 19. 1593 Privatbüro parterre, ſepar., beſte Lage, zu vermieten. Angeb. unt. O N 10 an die Geſchſt. 2906 eee Helle ahi I. lag. fun mit dre ca. 400 Jm(ev. mehr) mit elektr. Licht und Kraft in günſtiger Lage ſofort zu ver⸗ mieten. Beteiligung u. Hausverkauf nicht ausgeſchloſſ. Näh. u. Dr. Max Rothschild E 3, 15 Tel. 33 444 1 1 Img C K Die. 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Er macht aber die Rechnung ohne den— Landes- schachmeister, der jetzt erst recht die Wucht seines Angriffes dem Gegner fühlbar macht und ihn nicht mehr zur Ruhe kom- men läßt.— 10. Eine Falle. Weiß darf selbstredend den Sci nicht schlagen, wegen LdS.-G.— 11. Dies kostel einen Off- zer. Aber Schwarz handelt fortgesetzt unter Zwang, und es Wird ihm keine Möglichkeit gelassen, sich zu befrelen,— 12. Für diese energisch durchgeführte, kombinationsreichs Partie erhielt Dr. Egon Meyer mit Recht einen Schönheits- preis durch die Turnierleitung zugesprochen. Ne * Ein Wettkampf Wien Berlin Wird für Pfingsten vor- bereitet. * Das Wiener Meisterturnier der„Hakoah“ hat mit einem Siege des Großmeisters Reti geendet, der in dem ganzen Turnier nur eine einzige Partie verlor, und zwar Kelten Tartakower in der letzten Runde. Das Turnier war be⸗ kanntlich zu Ehren des langjährigen Präsidenten des ange⸗ sehenen Sportklubs„Hakoah', Herrn Dr. Körner, durch die Wiener Schachsektion veranstaltet worden. Das Ergebnis ier folgendes: Reti 10%, Lichtenstein, Spielmann, Becker ung Pr, Tartakower je%, Kmoch 8, Grünfeld 74. Es folgen Müller 67½½ V. Döry, Igel und Takacs je%, Glaß 376, Beutum und S. R. Wolf je 3. * Grolimeister Reti hat seinen Wohnsitz in Amsterdam aufgeschlagen. Im Winterturnier der Vereinigten Amster⸗ damer Schachklubs erzielte Reti mit 8 Punkten aus 10 Runden den ersten Preis, während in einer anderen Gruppe Euwe mit 10 Punkten aus 10 Partien der Sieger ist. * Pfälzischer Schachkongre. Ueber Ostern fand iu Zweibrücken der VI. Pfälzische Schachkongren statt. I Meisterturnier ging als erster Sieger der Rheinmeister G. Weißgerber aus Grob-Rosseln(Saärgebiet) mit 6 Punkten aus 6 Partien weit überlegen hervor. rden e folgte in ziemlichem Abstande Weingerber hat eine Glanz leistung vollbracht, die seinen Meisterruf erneut bestätigte Im Meisterschaftsturnier siegte Stoffel-Saarbrücken mit 4½ Zählern, der hiermit den Titel eines Pfalzmeisters erhielt. Im Hauptturnier Wurde Erster Uhland- Zweibrücken. Im Neben- turnier trug der 14jährige L. Hohl-Ludwigshafen den ersten Preis davon. Der Pfälzische Schachkongreß 1920 findet in Landau statt. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten. Heft 4 45 enthält Kagans Bericht über das Jubiläumsturnſer der Ber- liner Schachgesellschaft und das entsprechende Partlen⸗ material, ferner das Dr. Körner-Turnier in Wien, sowie einen lehrreichen Artikel aus der Feder von R. Spielmann: „Ist der Anzug ein Vorteil?“ — Wiener Schach-Zeitung. Nr. 6 a die Bericht-⸗ aß über das Dr. Körner⸗Turnier der Wiener Hakoah mit dem Bildnis des Siegers Richard Reti, nebst dem umfang- reichen Partienmaterial. Von besonderer Bedeutung ist aus dem Inhalt der Nummer noch zu erwähnen: Aljechins schar- fer Brief an Capablanca, auf den wir unter der Rubrik„Aus dem Schachleben“ näher zu sprechen kommen. Danksagung Für die zahlreichen Beweise auf. richtiger Teilnahme, sowie für die vielen Kranz: und Blumenspenden anläglich des Heimganges unseres leben Gatten und Vaters sagen wir allen unseren innigsten Dank. Janz besonderen Dank Herrn Vi- kar Fleig für die zu Herzen ehen- den Worte, den Diak nen für ihre aufopternde Pfleg, den Ges-Ver, „Sängerhalle“, dem Verein f Rasen- spiele und den Haust ewoh lern für dle herrlichen Kranzspei den. Mannheim, 15. April 1928. Böckstr. 7 WIlnelmine Schöpfe W]es. und Kinder. Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat März 1928 ſind zur Zah⸗ neh fällig geworden: Mieteinigungsamts⸗ gebſthren, Wohnungsamtsgebühren, tefbau⸗ amtsgebühren, euerverſicherungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Baugebühren, Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ erichtsgebühren. Wir erſuchen um ahlung is ſpäteſtens A. April 1928. Die Ver⸗ Kauſgungsſteuer iſt ſofort zu ble, Wer teſe Friſten verſäumt, hal die geſetzliche Verſäumnisgebühr zu entrichten und die Zwangs vollſtreckung zu erwarten. Eine he⸗ ſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ Seatl. Totterfe- Einnahme nde n unde können auch Sie ein reicher Mann werden durch dieKlastenlotterie Zur Verlosung gelangen auch in der kommen- den Lotterie wieder über 58 Millionen Mk. Wagen Sie einen Glücks versuch und sichern Sie aich noch heute ein Los e .» n. 1A. 45. Lose in all. Einteilungen zu haben bei Höhler MANN K 1, 6 10350. en. 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Wahl der Vergnügungskommiſſion. 5. Vorbereitung um 100 jährigen Jubiläum. Zur Mitgliederverſammlung laden wir Mitglieder hiermit höfl. ein. Mannheim, den 16. April 1928. Vermietungen blogs Schreineworkstätte maſch. gut eingerichtet, zu vermieten. Evtl. kann küchtiger Schreiner als Teilhaber mit ca, 4000& eintreten. Angebote unt. L J 38 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 2723 Schöne 6 IAmmer-Woknung (Oſtſtadt) mit Manſarde und allem Zubehör per 1. Juli zu vermieten. Adreſſe in der Geſchüftsſtelle dieſes Blattes.* 2606 4982 Der Vorſtand. Schön möbl. Zimmer 2 gut möbl., ſonnige Sonterdpis tz à hegt, 1980 7 32283 8 Fachm. radtk. Beseitigung etl. Ungeziefers, Speziali⸗ ze tät in un Übertroff Wanzen⸗ vertilgung(Vergafungz. Sie werden gohlank g 5 Pake 395 17. g in zentr. Lage zu ver⸗ Zimmer, el. Licht, ſep. Eing., en. Küchen⸗ ben., Nähe Friedrichs ket M Sterchen-Dregerle, Marktplatz, d 15 18 N18 29 He 1 zu vermieten. f., * 1 ö A FT BAT . K nee . Monkag, den 16. April 1928 9. Seite. 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