* N 1 Aonkag, 23. April Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ius Haus oder durch die Poſt ape.⸗M..—ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach- forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Vom EG. 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1.-6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 10/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945. 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfg. 1028. Nr. 189 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kulongdzele für Allgem. Anzeigen 00 N.. Hammes -4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher N Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Der überwiegende Teil der gewählten Linksrepublikaner, auch die der Richtung Daladier, haben nach ihrer Wahl Er⸗ klärungen zu Gunſten der nationalen Einigung und Poincarés abgegeben. Nachzutragen ſind noch folgende Ergebniſſe: Der Sozialiſt Comperés⸗Morell befindet ſich in der Stichwahl unter ſehr ſchwierigen Verhältniſſen, ebenſo der Führer der ſüd⸗ franzöſiſchen Radikalen Cazals und der Univerſitätspro⸗ feſſor Emil Borel. Eines der geſchätzteſten Mitglieder der früheren Deputiertenkammer, der radikalſozialiſtiſche Abge⸗ ordnete Grouſſier, Großmeiſter der Freimaurerloge Grand d Orient, iſt gleichfalls in der Stichwahl. 8 Heute abend findet eine Beſprechung des Exekutivaus⸗ ſchuſſes der Radikalen und Radikalſozialen Partei in Paris ſtatt. Es ſoll der Verſuch gemacht werden, die Richtlinien für den Aufmarſch am nächſten Sonntag feſtzulegen.„Die Revanche wird heute in einer Woche ſtattfinden. Ein Wahl⸗ bündnis nach der Rechten hin gibt es nicht.“ Dieſe Sätze lieſt man heute auf den Anſchlagzetteln der in die Stichwahl ge⸗ langten linksrepublikaniſchen Kandidaten. Das Stimmenver⸗ hältnis der unentſchiedenen Wahlen gibt den Anhängern der Union nationale viel größere Ausſichten als deren Gegnern. Der erſte Eindruck in Verlin Berlin, 23. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die franzöſiſchen Wahlen haben, wie man die Dinge in Berliner politiſchen Kreiſen anſieht, im allgemeinen keine großen Ueberraſchungen gebracht. Es war zu er⸗ warten, und das bisherige Wahlergebnis beſtätigt es, daß Poincaré eine Mehrheit erhalten wird und ſo in der Lage ſein wird, das angekündigte Finanzprogramm durch⸗ zuführen. Ein abſchließendes Urteil jedoch läßt ſich noch nicht gewinnen, da erſt in kaum einem Viertel der Wahlkreiſe die Kandidaten endgültig gewählt ſind. Eins aber dürfte immer⸗ hin ſchon fetzt feſtſteßen: Der Sieg der Rechten, wenn er überhaupt nach der endgültigen Entſcheidung noch zu konſta⸗ tieren iſt, wird bei weitem nicht ſo un verhältnismäßig groß ſein, wie ihn die Zahl der bisher gewählten Deputierten er⸗ ſcheinen läßt. Die franzöſiſche Rechte hat in den Kreiſen, die 2 n 1 5 Der„Vorwärts“ veröffentlicht den vom Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deulſchlands unterzeichneten Wahlaufruf der Sozialdemokratie für die Reichstagswahlen. In dem Aufruf heißt es 5. „Die Regierung des Bürgerblocks bedeutet den Stillſtand in der auswärtigen Politik. Die nächſte Zukunft ſtellt uns vor dringende Aufgaben. Die Befreiung der Rheinlande von fremder Beſatzung iſt unaufſchiebbar. Die Reparations⸗ zahlungen müſſen erleichtert und endgültig begrenzt werden, der Völkerbund muß demokratiſiert und zu einem wirkſamen Inſtrument der Friedensſicherung geſtaltet, der Krieg als Mittel der Politik geächtet werden. Der ſiegreiche Vormarſch der Arbeiterklaſſe allein verbürgt dieſe Menſchheitsziele. Ent⸗ ſcheidet, Wähler und Wählerinnen, am 20. Mai gegen Mili⸗ tarismus und Kriegsgefahr, für die Befreiungspolitik und die Friedensſicherung! Aus Preuſ en, der reaktionären Feſte des Dreiklaſſenwahlrechtes, ſchuf die So: ialdemokratie den Hort der Republik. Eine Machtpoſition nach der anderen wird den Junkern entriſſen. Gedenkt. Wähler und Wihlerinnen, am 20. Mai des Werkes von Braun und Severing, erringt euch in den Ländern neue Macht! ö Das große Aufbauwerk des Sozialismus kann nur vollendet werden von einer einigen, geſchloſſenen Arbeiterpartei. Die Kommuniſten haben die Arbeiterbewegung geſpalten. Der Kommunismus bedeutet Schwächung und Desorganiſation und nur die Sammlung unter der Fahne der großen Partet der Sozialdemokratie kann der Arbeiterſchaft helfen. Für dle Befreiung der Arbeiterklaſſe, für Weltfrteden und Sozialts⸗ mus!“ — Tokir. 28. April. Der favaniſche Multimillionär Baron Akura iſt im After von 91 Jahren geſtorben. auf Grund ihrer ſozialen Struktur ſekt jeher ziemlich einheit⸗ lich wählen, ihre Kandidaten durchgebracht. In einem ſehr großen Teil der induſtriellen Bezirke aber, in denen am Sonntag noch Stichwahlen ſtattfinden, ging der Kampf in erſter Linie zwiſchen der Mitte und der Linken und wird weiter zwiſchen dieſen beiden Lagern gehen. In acht Tagen werden die Dinge ſich ſomit noch recht erheblich wandeln können. Die Wahlreſultate im Elſaß I- Berlin. 23. April.(Von unſ. Berliner Büro.] Wie der „B..“ aus Straßbura agedrahtet wird. ſchreibt die demo⸗ kratiſche, ausgeſprochen franzöſiſch eingeſtellte„Straßbur⸗ ger Neue Zeitung“: Auch wer die Wahlverſammlungen in den letzten Wochen von Dorf zu Dorf verfolat hat und mit allerlei Ueberraſchungen rechnete, wird geſtehen müſſen. daß die Wahl⸗ reſultate im Elſaß die ſchlimmſten Erwartungen übertreffen. Es hat keinen Sinn. mit allen möalichen Ent⸗ ſchuldigungen um dieſe Tatſache herumreden zu wollen. Die Reſultate des Unterelſaß geben mit denen des Oberelſaß zu⸗ ſammengenommen den Wahlen den Charakter von Oppo⸗ ſitionswahlen, einer Oppoſition gegen eine Politik. die wir von jeher an dieſer Stelle als verhänanisvoll bezeichnet haben, die aber durch den Wahlausfall vom 11. Mai 1924 be⸗ reits Oberwaſſer erhielt. Die Reſultate im Oberelſaß ſtehen noch ſtärker als jene im Unterelſaß unter dem Einfluß der Autonomiſtenaffäre.“ Das nationaliſtiſche„Jnurnal de lEſt“ ſchretbt:„Wir wol⸗ len nicht verhehlen, daß uns der Ausfall der Wahlen vom geſtriaen Sonntag zu den ſchwerſten Bedenken Anlaß gibt. Es zeiat ſich, daß in den verſchiedenen Kreiſen alles ge⸗ ſchehen muß, um nicht ein Nachlaſſen der franzöſiſchen dee Elfaß anzudeuten.“ 8 Die Pariſer Begleitmuſik Das„Journal“ glaubt heute ſchön ſagen zu dürfen, daß die Mehrheit der künftigen Kammer dem Miniſterpräſi⸗ denten die Fortſetzung und Vollendung ſeiner Finanzſanie⸗ rungspolitik ermöglichen wird. Der„Matin“ ſchretbt, alle Hoffnungen ſeien geſtattet, der Weg zum Siege der unter der Aegide Poincaré gruppierten nationalen Kräfte ſtehe offen. Auffallend iſt die Tatſache, daß die Kommuniſten, obwohl ſte in den Arbeitervierteln recht bedeutende Stimmenzahlen für ſich buchen können, keinen einzigen ihrer Führer ſchon im erſten Wahlgang ins Parlament gebracht haben. Cachin, Garchery, Doriot, Duelos, Berthon und Vaillant⸗Couturter, um nur die hervorragendſten zu nennen, kommen in den zweiten Wahlgang. Auch vielen Größen der Sozialiſtiſchen Partei iſt es ſo gegangen. Zwar ſind, wie wir ſchon melden konnten, Kammerpräſident Bouiſſon und Vincent Auriol bereits gewählt, doch muß Leon Blum mit geringen Ausſichten in den zweiten Wahlgang. Der Parteiſekretär Faure wird am kommenden Sonntag in der Arbeiterſtadt Creuzot ſeine ge⸗ fährdete Stellung zu verteidigen haben. Von den Miniſtern gelten auch Leygues und Queuilles nach den bisherigen Ergebniſſen als gewählt. Der bekannte Pazifiſt Langnier kommt in die Stichwahl. ö Deuſche Kohle ſtatt polniſcher für Italien Wie die„Gazeta Warszawska“ zu melden weiß, hat Polen den italieniſchen Kohlenabnehmer verloren. In den letzten Tagen hat die Firma Toelplitz in Mailand, die die Kon⸗ zeſſion für die Kohleneinfuhr für ganz Italien erhalten hat, mit deutſchen Gruben über die Lieferung von fünf Millionen Tonnen Kohle im Verlaufe von ſechs Jahren einen Vertrag abgeſchloſſen. Das polniſche Blatt ſtellt feſt, daß da⸗ mit Polen die Ausſicht für einen Kohlenabſatz in Italien ver⸗ loren habe. Die Meldung hat auf polniſche Induſtriekreiſe ſehr njeder⸗ drückend gewirkt, beſonders da ſie gerade am Tage der Rück⸗ kehr des polniſchen Außenminiſters Zaleski aus Rom in War⸗ ſchau eintraf. Oeſterreichiſch⸗italieniſcher Zwiſchenfall Die italieniſche Polizei nahm auf der Station Brenner einen Lokomotivheizer der öſterreichſchen Bundesbahn im Dienſte feſt, weil er angeblich einen italieniſchen Soldaten zur Fahnenflucht verleitet habe. Nach den angeſtellten Unter⸗ ſuchungen iſt der Heizer unſchuldig und das Opfer eines Spitzels geworden. Die öſterreichiſchen Eiſenbahner wollen künftig den Dienſt in der Station Brenner einſtellen. Der Feſtgenommene wurde dem Militärgericht Verona zugewieſen. Die öſterreichiſche Landesregierung verlangt das Einſchreiten der Bundesregierung. —— Ein verwegener Kletterer — Köln, 23. April. Am Sonntaa vormittag iſt wiederum ein funger Mann auf einen der Türme des Doms geklettert. Er hatte ſich eine weiße Fahne um den Leib geſchlungen, die er dann on der ßöchſten Spitze befeſtſote 5. Japans innere Lage Von Sun Tſcheug Wie das große Nachbarreich China war auch Japan bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein von der Außenwelt ſo gut wie gänzlich verſchloſſenes Gebiet, eine terra incognita. Erſt 1853 und 1854 wurde es gezwungen— zuerſt vor ameri⸗ kaniſcher Flotte— die Tore ſeiner zweier Häfen zu öffnen, um ſpäter darauf andere folgen zu laſſen. Die Revolution [große Feſtigung nach innen und nach außen. Sie leitete in der Tat das geſamte japaniſche Leben auf eine neue, durchaus Schickſal gehütet, das ſpäter China zuteil wurde. Japan iſt ſeither eine konſtitutilonelle Monarchie, dadurch iſt jedoch die Macht des Mikado keineswegs geſchwächt worden, ſie hat vielmehr nach außen und nach innen eine feſte Stütze in den breiten erwachenden Bevölkerungsſchichten gefunden. Die innere und wirtſchaftliche Entwickelung Japans hat gleichzeitig, und zwar in aller Stille, rieſige Fortſchritte an den Tag gelegt. Das Land der„aufgehenden Sonne“ hat ſich in wenigen Jahrzehnten von Grund auf europäiſiert. So war es auch möglich, daß 1894 China, ein Jahrzehnt ſpäter aber Rußland im Kriege mit dem neuorganiſterten fapani⸗ ſchen Reiche entſchiedene Niederlagen erlitten. Eine Begleiterſcheinung der neuzeitlichen wirtſchaftlichen Entwicklung und namentlich der Induſtrialiſierung Japans iſt es auch, daß ſeine Bevölkerungszahl rapid zu⸗ nimmt. Heute zählt es zuſammen mit Korea etwa 80 Mill. Einwohner; der jährliche Zuwachs iſt nicht viel weniger als eine Million. Nun iſt Japan ein von Natur aus recht armes Land, ein verhältnismäßig kleiner Teil des Grund und Bodens iſt für Landwirtſchaft brauchbar, im ganzen kaum 15 v. H. des geſamten Flächeninhalts. Einen Großgrund⸗ beſitz kennt zwar Japan nicht, alſo auch dort ſind, wie in China, Grund und Boden Eigentum kleiner Bauern, aber dieſe, wenn auch zahlreiche, Zwergwirtſchaften vermögen bei weitem nicht, die Bevölkerung zu ernähren. Japan muß ehen einen erheblichen Teil ſeiner Nahrungsmittel einführen, an Reis z. B. etwa 85 v. H. des Bedarfes, Desgleichen die meiſten Rohſtoffe für ſeine Induſtrie. Man beachte ferner, daß Japan keine beachtenswerte Hierdurch iſt es auch zu erklären, daß dort alle Verbrauchs⸗ ntittel verhältnismäßig ſehr teuer ſind, während der Arbeits⸗ lohn ſehr niedrig, die Arbeitszeit aber viel länger iſt als in den europäiſchen Ländern. Die Folge iſt nun die, daß das Elend in den weiteſten Bevölkerungsſchichten Japans allfähr⸗ lich zunimmt, daß nicht nur die vielen Millionen von Prole⸗ tariern und Halbproletariern, ſondern auch die an Zahl nicht wenigen Kleinbauern ein halbhungriges Daſein friſten müſſen, welches für europäiſche Verhältniſſe, geſchweige denn für amerikaniſche, nur ſchwer vorſtellbar iſt. Dabei iſt in den Nachkriegsjahren die fapaniſche Aus⸗ wanderung ſo gut wie gänzlich unterbunden worden. Amerika hat vor ihr ſeine Riegel feſt gezogen. Desgleichen Auſtralien und die übrigen Länder in der Südſee. Die Inſel Sachalin iſt für ſolche Zwecke unbrauchbar. Die weiten ſibiriſchen Gebiete könnten vielleicht Japan in dieſer Hinſicht einigermaßen vom Nutzen ſein, auch hatte es 1905 und wäh⸗ rend der bolſchewiſtiſchen Wirren 1918 bis 1920 die beſte Ge⸗ legenheit dazu, aber in den beiden Fällen trat ihm eben Amerika in den Weg. So geſchah es alſo, daß tief in Sibirien, bis zum Baikalſee eingedrungene fapaniſche Trup⸗ pen 1920 es ſchließlich doch räumen mußten. Kein beſſeres Schickſal war auch dem berüchtigten„20⸗Paragraphen⸗Ulti⸗ matum“ beſchieden, das China zu einer großen Kolonie Ja⸗ pans zu verwandeln bezweckte. Das einzige Gebiet, das dem⸗ nach für japaniſche Auswanderungszwecke übrig bliebe, das wäre vielleicht die Mandſchurei; zu ihr wendet auch Ja⸗ pan in den letzten Jahren ſeine ganze Aufmerkſamkeit. Hier laſſen ſie aber die Chineſen vor Tatſachen ſtehen. Denn wie Meeresfluten überfüllen alljährlich Maſſenauswanderer aus benachbarten nordchineſiſchen Provinzen die Mandſchurei, die nach wie vor rechtlich doch ein chineſiſches Gebiet iſt. Wenn auch der Machthaber Nordchinas und der Mandſchuret Tſchang Tſolin ein Mann Japans iſt, doch nicht in dem Maße, daß er ſein Herrſchaftsgebiet vor eigenen Landsleuten verſchließt. Außerdem ſind die chineſiſchen Einwanderer noch viel genügſamer als die japaniſchen, deshalb erobern ſie auf friedlichem Wege neue Wohngebiete viel leichter als die Ja⸗ paner. Die Folge iſt nun die, daß die Mandſchu rel heute 27 bis 28 Millionen Einwohner zählt— faſt durchweg 1 1 U 8 ESTEZTITII ZET TI DEINE E EITUNG FUR MAI e 1868 bedeutete eine Rettung für Japan, eine unvergleichlich weſtliche Entwickelungsbahn und wurde auch dadurch vor dem Bodenreichtümer beſitzt. 9—— 2. Seite. Nr. 180 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Chineſen,— während deren Zahl vor 25 Jahren nicht einmal 8 Millionen war. U. a. auch hiermit iſt es zu erklären, daß Japan in allerletzter Zeit Tſchang Tſolin abneigt und Nan⸗ kings Annäherung ſucht. Angeſichts all dieſer Tatſachen iſt die fapaniſche Politik vor eine Reihe von ſchwierigſten Problemen geſtellt, zumal das Erdbeben von 1925 und die Finanzkriſe von 1927 dem Lande allzu große finanzielle Bürden auferlegt haben. Die Unzufriedenheit der Maſſen hat fortwährend zugenom⸗ men. Auch verlangen ſie von der Regierung Beſſerung ihrer wirtſchaftlichen Lage. Sie kann ſehr leicht auch politiſche Aus⸗ wirkungen nach ſich ziehen, wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Auch war das regter Gemüter gedacht. allgemeine waren, kik N 5 Wahlrecht, das die Regierung Tanaka im Leben verwirklichen Damentaſchen. Mit Rückſicht auf die Jahreszeit waren Teile mußte, nicht zuletzt als ein Gegenmittel zur Beruhigung er⸗ des Spielwarenmarktes befriedigend, wenn auch der 8 Die japaniſchen Reichstagswahlen Bedarf naturgemäß ſchwächer war, als im Herbſt. Angemeſſen 18. Franklurter Frühjahrsmeſſe. (Von unſerem nach Frankfurt entſandten Eh-Redaktions mitglied) Frankfurt, 22. April. Erſter Tag Das Ergebnis des erſten Tages der Frankfurter Frühjahrsmeſſe, der einen ungewöhnlich ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte, war in Anbetracht der ungeklärten Kon⸗ junkturlage durchaus befriedigend. Das Haus Offen bach war im Durchſchnitt mit dem Ergebnis des erſten Tages zu⸗ dagegen frieden. Gut gearbeitet haben Leder⸗ und Galanterie⸗ Reiſeartikel und mittlere Preislagen in vom 20. Februar 1928 haben aber dies Vorhaben nicht erzielen war das Geſchäft in Farbledern. Muſikinſtrumente fanden viel können, indem ſie nämlich weder der Regierung Oppoſition eine Mehrheit gegeben haben. 57 dermaßen geteilt: 219 fallen auf die konſervative Regierungs⸗Alluminiumwaren, Parket Seiynkai, 217 auf die liberal⸗bürgerliche Oppoſition Gefragt Minſeiyto, die ſich aus den früheren oppoſitionellen Kenſeikai (liberalen) und Seiybonto(unabhängigen) Parteien zuſam⸗ menſetzt, ferner 8 Mandate auf ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Arbeiter⸗ und Bauernparteien, 14 auf Parteiloſe und ſchließ⸗ lich 8 auf kleinere Gruppen. Der neue Reichstag Japans wird zwar erſt nächſtens zuſammenkommen müſſen, aber ſchon heute iſt dort von deſſen Auflöſung die Rede. Vor einer ſolchen Maßnahme wird ſich Tanaka nicht ſcheuen, indem er nämlich notwendigerweiſe hald vor die Doppelwahl geſtellt ſein wird: Auflöſung oder Rücktritt. Denn zweifelsohne wird die Reichstagsmehrheit der Regierung ihr Mißtrauen ausſprechen. Und wenn auch verfaſſungsmäßig die Regierung nicht vor dem Reichs⸗ tag, vielmehr nur vor dem Mikado verantwortlich iſt, ſo wird ſie doch unmöglich noch lange Zeit gegen die Parlaments⸗ mehrheit regieren können. Man erhebt ſchon heute in den Oppoſitionskreiſen die Stimmen von einer Aenderung der Verfaſſung im Sinne der Verantwortlichmachung der Regierung vor dem Parlament, was aber ſeinerſeits in den konſervativen Kreiſen Anlaß zu Gegenaktionen ge⸗ 3 055 hat. Im ſelben Zuſammenhang ſtehen im Grunde auch de letzten Maſſenverhaftungen in Japan. Mehr als 1000 Angehörige und Führer der kommuniſtiſchen Bewegung, darunter zwei Abgeordnete, ſind verhaftet wor⸗ den wegen Landesverrat und Umſturzverſuch des beſtehen⸗ den ſoztalen und politiſchen Syſtems.„Japan ſieht ſich an⸗ geſichts ber ziemlich weitverbreiteten aufrühreriſchen Be⸗ wegung einer ungemein großen inneren Schwierigkeit gegen⸗ über“— ſo wird die Lage offiziell geſchildert. Und ferner: „Der gegenwärtige Verſuch die Grundlagen des Reiches zu erſchütttern, der zwar aus dem eigenen Lande kommt, aber von dem radikalen Gedanken eines anderen Volkes beeinflußt iſt, iſt weit ſchwerwiegender, als eine von außen kommende Drohung einer bewaffneten Macht.“. Die Verfaſſer dieſer Zeilen haben wohl ſelber nicht daran geglaubt, was ſie hier der Welt als Tatſache ausgeben woll⸗ ten. Die letzten allgemeinen Wahlen ſind ja ein beredter Be⸗ weis dafür, daß der„radikale Gedanke“ in den japaniſchen Maſſen einen denkbar unbedeutenden Anhang gefunden hat. Offizielle Behauptungen obiger Art, ſowite öffentliche Wendungen Tanakas an die Bevölkerung und ſeine Note an Moskau haben demnach weder in der„ziemlich weit verbreiteten aufrühreriſchen Bewegung“ noch in der aäußen⸗ politiſchen Lage ihren wahren Ausgangspunkt, ſie finden viel⸗ mehr in der parteipolitiſchen Haltung der Regierung ihre Erklärung. Sie haben ferner die Hauptaufgabe, vor dem Lande die Maßnahmen zu rechtfertigen, die Tanaka allem Anſchein nach zu ergreifen entſchloſſen iſt. Die bevorſtehende wahrſcheinliche Auflöſung des unerwünſchten Parlaments und die Schaffung einer Mehrheit in einem neuen iſt alſo als das wichtigſte Mittel für das geſteckte Ziel gedacht. Ihm Jollen auch alle dieſe Geſchichten von Verſchwörungen, die Mahnungen an das eigene Volk und die Note an Sowjet⸗ rußland dienſtbar gemacht werden. Die amerikaniſche Arbeitsloſigkeit Senator Wagner hat im Senat eine Vorlage eingebracht, damit der Arbeitslosigkeit wirkſam geſteuert werden könne. Er ſchläat aroße öffentliche Arbeiten vor, ſodann die Gründung eines zentralen Arbeitsamtes und beſſere Ar⸗ beitsloſenſtatiſtik. Wagner erklärte bei der Ueberreichung ſei⸗ ner Vorlage. daß die Behauptungen des Arbeitsdevartements. daß es nur 1874000 Arbeitsloſe in den Vereinigten Staaten gebe, ganz ohne Zweifel falſch ſeien. Nach ſeinen Ermittlungen wmüſſe die Zahl der Arbeitsloſen zwiſchen vier und fünf Millionen eingeſchätzt werden. — Paris, 22. April. Wie aus Famatave(Madagaskar) gemeldet wird, richtete ein Wirbelſturm in der Gegend von Mananjary große Berwüſtungen an. Ein franzöſiſcher Damp⸗ fer wurde von dem Sturm an die Küſte geworfen und voll⸗ ſtändig zerſtört. Die Beſatzung konnte gerettet werden. 2 noch der Intereſſe, 0 f 5 b Die endgültigen Nadeln. Im Obergeſchoß des Hauſes Offenbach arbeiteten gut Mandate im japaniſchen Parlament ſind folgen⸗ Glaswaren, namentlich Sprechmaſchinen, Schallplatten und Keramik, emaillierte, verzinkte und ſchwächer lagen Holzwaren. waren kleinere hauswirtſchaftliche Apparate. Die Gruppe Bürſten, Beſen und Pinſel kam noch nicht recht ins Geſchäft. Bei Spielwaren konnte man Aufträge aus Auſtra⸗ lien und Nordamerika verzeichnen. Für Reiſeartikel beſtand lebhafte Nachfrage aus Ungarn, Rumänien, Kanada, Schwe⸗ den und der Schweiz. Das Geſchäft in der Schuh⸗ und Ledermeſſe leidet unter dem bekannten Boykottbeſchluß des Schuhfabrikanten⸗ verbandes, ſodaß die Beſchickung unvollſtändig blieb. Trotz verhältnismäßig ſtarken Beſuches kam es nicht zu größeren Abſchlüſſen. Haus⸗ und Damenſchuhe hatten teilweiſe befrie⸗ digende Umſätze. Das Geſchäft der Möbelmeſſe war uneinheitlich. Die Urteile differieren ſtark, zum Teil bei gleichen Artikeln, feſt⸗ zuſtellen war, daß ſcharfe Kalkulation Vorausſetzung für das Geſchäft iſt. Im Durchſchnitt waren die Ausſteller zu⸗ frieden und man kann feſtſtellen, daß die Möbelgruppe trotz der 50proz. Vergrößerung und der Unſicherheit auf dem Bau⸗ markt durchaus befriedigende Nachfrage gefunden hat. Holz ⸗ bear beitungsmaſchinen hatten ſtarke Nachfrage. Der Beſuch bei der ins Haus Werkbund zurückver⸗ legten Kunſtgewerbegruppe ſetzte erſt in den Nach⸗ mittagsſtunden ein, wurde dann aber ſehr lebhaft. Die Aus⸗ ſteller ſind mit der Nachfrage zufrieden. 5 Das Bild der Teytilgruppe iſt zunächſt noch wenig üüberſichtlich. Die Gruppen ſind konjunkturell, durch das dem ungünſtigen Wetter der letzten Wochen entſprechende geringe Geſchäft des Einzelhandels und die allgemeine Lage auf dem Textilmarkt beeinflußt. Die Erwartungen, die man deshalb nach den Erfahrungen der vorangegangenen Frühjahrsmeſſen an die Frankfurter Meſſe geknüpft hatte, waren nicht ſonder⸗ lich hoch, wurden aber am erſten Tag im allgemeinen erfüllt. In einzelnen Gruppen hörte man von befriedigenden Ab⸗ ſchlüſſen, ſo bei den Strumpfwaren, Trikotagen, Schürzen und Bändern, Gardinen, Decken und Teppichen, Schaufenſter⸗ figuren und Ladoneinrichtungen. Verhältnismäßig befrie⸗ digend war die Nachfrage am erſten Tag in Baumwollwaren, Mützen, Cravatten, Herrentuchen(trotz der großen engliſchen Konkurrenz), Schwächer lagen Herren⸗ und Damen⸗ konfektion, beſſere Herrenwäſche, Poſamenten, Hüte. Sſisſlawien hilft Bulgarien Die der Belgrader Regierung naheſtehende„Prapda“ richtet einen Aufruf an das ſüdſlawiſche Volk, dem von der Erd bebenkataſtrophe heimgeſuchten bulgariſchen Volke zu Hilfe zu kommen. Das Blatt fordert beſonders das füd⸗ ſlawiſche Rote Kreuz auf, daß es der bulgariſchen Bevölke⸗ rung ſeine Hilfsmittel zur Verfügung ſtelle. Mit dieſem Auf⸗ ruf ſoll zum Ausdruck gebracht werden, daß Südflawien in eb N Beztehungen zu allen ſeinen Nachbarn eben wolle. Ein Faſziſten⸗Jenkmal in Tripolitanien D Berlin, 23. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „B..“ wird aus Mailand gedraßtet, daß in Gegenwart des Königs von Italien in Trivolitanien auf der Anhöhe von Azigia ein weit über die Ebene hin ſichtbares Denkmal in Form eines Liktorenbündels eingeweiht wurde, das 8 Meter hoch und aus 450 Steinblöcken im Geſamtgewicht von über tauſend Zentner erbaut wurde. Die fafziſtiſche Miliz hat 14 Monate an dieſem Denkmal gearbeitet. China Wie die Agentur Indo⸗Pacifique aus Schanahai mel⸗ det, haben die Nationaliſten bei der Einnahme von Tſining in der Provinz Schantung etwa tauſend Gefangene gemacht ſo⸗ wie 2000 Gewehre und 11 Maſchinengewehre erbeutet. General Fena habe ſich in der Erkenntnis. daß ein einheitliches Ober⸗ Fe nötig ſei, unter den Befehl Dſchiang Kai⸗ſcheks geſtellt. 25 Montag, den 28 April 1928 Badiſche Politik Annahme des Perſonalanhangs im Ausſchuß N Beratungen im Plenum erſt nach den Wahlen e.CKarlsruhe. 22. April. Im Haushaltsausſchuß des Land⸗ tags wurde geſtern der Perſonalanhana zum S a poranſchlag für die Rechnungsjahre 1928/29 fertigageſtellt. den Beratungen, die bekanntlich vertraulich geführt wurden. ſei bemerkt, daß alle Poſitionen der einzelnen Miniſterten durchberaten wurden und eine Prüfuna beanſtandeter Ein⸗ ſtufungen vorgenommen worden iſt. Um die noch nicht ende gültig eingeſtuften Beamten in den Genuß der höheren Ges haltsſätze kommen zu laſſen, hat der Ausſchuß beſchloſſen, dieſe Beträge ſofort auszahlen zu laſſen. Damit entfällt die Notwendiakeit, den Perſonglanhang im Plenum vor den Wahlen zu verabſchieden. In der nächſten Woche wird der Rechtspflegeausſchuß ſich noch mit dem Landes juſtiza koſtengeſetz beſchäftigen. das am kommenden Donnerstag ind Plenum verabſchiedet werden wird. Dann ſchließt der Land⸗ tag bis zur Beendigung der Reichstgaswahlbewegung. Erſt am 23. Mai tritt der Haushaltsausſchuß wieder zuſammen. Letzte Meldungen Starker Nebel auf der Elbe — Hamburg, 23. April. Auf der Elbe herrſcht ein außer⸗ gewöhnlich ſtarker Nebel. Seit heute morgen 4 Uhr iſt kein Seeſchiff mehr an die Stadt herangekommen. Auch der unter⸗ elbiſche Fracht⸗ und Paſſagierverkehr iſt vollkommen geſtört. Das Einholen von Seeſchiffen mußte eingeſtellt werden. Der Nebel erſtreckt ſich bis unterhalb Brunsbüttels. Sturmwetter über Portugal — Paris, 22. April. Wie„Chicago Tribune“ aus Fiſſa⸗ bon meldet, wurden in mehreren portugieſiſchen Provinzen durch heftige Stürme und Hagelſchläge ſchwere Schäden au⸗ gerichtet. In Pereira Campo wurden mehrere Häuſer zer⸗ ſtört. In der Gegend von Condeiza wurden durch taubenei⸗ große Hagelkörner die Saat vernichtet und vier Perſonen getötet. Wieder eine Spionageaffäre in Oſtpolen — Warſchau, 23. April. Wie polniſche Blätter melden, iſt man in Nowo Grodek in Oſtpolen einer militäriſchen Spionage⸗Organiſation auf die Spur gekommen. Die beiden Hauptführer der Organtiſation ſollen verhaftet worden ſein. Man will bei ihnen umfangreiches Spionagematerial gefun⸗ den haben. Sechs Todesopfer eines Autobusunglücks in Polen — Warſchau, 23. April. Geſtern mittag iſt zwiſchen Rawa und Lodz ein Autobus umgeſtürzt. Sechzehn Perſonen wurden verletzt, darunter ſechs tödlich. Erdbeben in Griechenland 5 — Athen, 23. April. Sonntag morgen wurde Petras und Umgebung von einem ſekundenlang dauernden Beben heim⸗ geſucht, dem mehrere Häuſer zum Opfer fielen. Menſchen kamen nicht ums Leben. Auch auf bulgariſchem Gebiete, in Philippopel und Um⸗ gebung, wurden wiederum einige Stöße verſpürt, die jedoch ſchwächer waren Ein ſtärkerer Erdſtoß legte im Golen⸗ Konare zehn Häuſer um und beſchädigte die Kirche, die Schule und eine Bankfiliale. Der Papſt ſandte den Geſchädigten 100 000 Lewa. Vom amerikaniſchen Roten Kreuz gingen 5000 Dollar ein. Die Frauen Köhls und Fitzmaurices auf der Amerikareiſe — Dublin, 23. April. In der vergangenen Nacht begab ſich die Gattin Fitzmauriees an Bord des Dampfers„Dresden“, um die Reiſe nach Newyork anzutreten. Frau Fitzmaurice wurde auf der„Dresden“ von der gleichfalls nach Newyork rei⸗ ſenden Gattin des Hauptmanns Köhl herzlich begrüßt. Notlandung des Hilfsflugzeuges — Newyork, 23. April. Das am Sonntaa früh aufaeſtiegene Hilfsfluazeug für die„Bremen“ mit Fitzmaurice an Bord mußte angeblich auf halbem Wege infolge ſchlechten Wetters eine Notlandung vornehmen. Ueber den Zeitpunkt der Fort⸗ ſetzung des Fluges iſt noch nichts bekannt. Bombenanſchlag auf eine faſziſtiſche Zeitung ö — Newyork, 23. April. In Seanton(Pennſylvanien) explodierte in der Redaktion des fafziſtiſchen Blattes„Voce italiana“ eine Bombe, wobei drei Perſonen verletzt wurden. Es entſtand erheblicher Sachſchaden. Die Polizei fahndet nach vier als Antifaſziſten bekannten Italienern, die der Tat ver⸗ dächtig erſcheinen. Verdis Macbeth Reichsdeutſche Uraufführung in Dresden Man ſpricht ſezt viel von der Renaiſſance Verdis und wird dieſer Wiedergeburt inſofern gerecht, als ſeine bekann⸗ teſten Opern neu einſtubiert und neu ausgeſtattet erſcheinen und auch in Deutſchland weniger bekannte Werke hier und da aufgeführt werden. Die Staatsoper in Dresben nimmt in die⸗ ſer Hinſicht eine hervorragende Stellung ein hat ſie doch neuer⸗ dinas„Die Macht des Schickſals“ und„Othello“ glänzend herausgebracht und in den Spielylan dauernd aufgenommen und nun die vieraktige Oper„Macbeth“ als erſte deutſche Bühne den Freunden Verdiſcher Kunſt in einer ausgezeich⸗ neten Uraufführung. die am Samstag ſtattfand, dargeboten. Verbi hat dieſe Oper 1847 als 34jähriger vollendet, nachdem er den Italienern bereits 4 Opern beſchert hatte. Das Textbuch lieferte ihm M. Piave. und verſchiedene Dichter übertrugen es ins Deutſche, unter anderem Georg Göhler und Werfel. Dresden hat die Uebertragung Göhlers berückſichtigt, die ſich möglichſt treu an das Original und doch nicht ſklaviſch an den Wortlaut hält. Einen Veraleich mit Shakeſpeares Tragödie hält natürlich das Buch nicht aus, ſchon nicht durch die Zuſammenziehung der Handlung und durch die Geſtaltung einzelner Auftritte im Sinne des italieniſchen G⸗ ſchmacks, wie z. B. die Hexenſzenen. die nicht 8 Hexen wie bei Shakesſpeare, ſondern große Chöre von Hexen mit umfang⸗ reichen Balletts auf die Bühne ſtellen. Im großen und gan⸗ zen ift es dem Verfaſſer des Textbuches gelungen, den dra⸗ makiſchen Aufbau der Vorgänge und die ſeeliſchen Wandlun⸗ gen in Macbeth und der Lady bis zum inneren Zuſammen⸗ bruch einigermaßen wirkſam zu geſtalten. i Allerdings hat der Komponiſt das Meiſte dazu beigetragen. Reicht die Muſtk auch nicht an die bedeutſamen Schöpfungen der ſpäteren Jahre heran, trägt ſie zuweilen auch noch ein mehr äußerliches Gepräge und macht dem Geſchmack der Ita⸗ liener noch Konzeſſionen, ſo zeigt ſie doch ſchon reiches Können des werdenden Meiſters. Vor allem hat es Verdi ſchon damals verſtanden. die Situationen im Orcheſter tonmaleriſch zu charakteriſieren und auch im Geſang die richtigen Klangfarben zu ſeinem muſtkaliſchen Gemälde unter Berückſichtigung des dramatiſchen Aufbaues zu wählen. Gleicht das Vorſpiel charak⸗ teriſiert, meiſterhaft das Weſen der Tragödie, und die ſich an⸗ ſchliezende Hexenſzene zeiat das Unheimliche und Geſpenſtige des Vorgangs. Der 1. und der 2. Aufzua mit ihrer raſch ſich entwickelnden Handlung— muſtkaliſche Glanzpunkte ſind die Arien Macbeths und der Lady ſowie das Bankett— und der 4. Akt mit dem ſchönen Chor zu Beginn, der Arie Maeduffs und ſeiner Schilderung der Seelenzuſtände der Helden an⸗ geſichts der nahenden Kataſtrophe wirken durch die muſikaliſche Erfindung Verdis und ſeine Kunſt mit dem Wohllaut des Ge⸗ ſanges und des Orcheſters einen beſtimmten Charakter durch Form und Inſtrumentation zu verbinden, auf ſeben empfäng⸗ lichen Hörer. „Die Aufführung zeigte Sinn für Verdis Stil und das Be⸗ ſtreben. Muſik und Darſtellung auf künſtleriſche Höhe zu heben. Kapellmeiſter Kutz ſchbach hat um die Einſtudierung und Leitung des Werkes aroße Verdienſte, wie ſich auch Kapell⸗ meiſter Pembaur um die Chöre und Otto Ehrhardt um die Regie ſehr verdient gemacht haben. Nur in einzelnen Fäl⸗ len machten die Gruppierungen und Bewegungen der Maſſen allzuſehr einen eingelernten Eindruck, ſie müßten mehr ge⸗ lockert, freier und natürlicher erſcheinen. So ſehr ſich auch die Ballettmeiſterin Ellen von Cleve⸗Petz um die Heren⸗ tänze bemüht hat. das Schreiten. Hin⸗ und Herſagen und Springen wirkt doch auf die Dauer zu monoton; man hätte den 3. Akt, der faſt nur Hexentänze bringt, ſtark kürzen ſollen. Ro⸗ bert Bura als Macbeth ſteht geſauglich und darſtelleriſch auf beachtlicher Höhe; die gleiche reiche Anerkennung verdient Eugenie Burkhardt als Lady, deren Stimme den Anfor⸗ derungen vollauf gerecht wurde und der auch die Charakteriſte⸗ rung überzeugend gelang. Andreſen als Banquo, Hirzel als Maeduff mögen als Träger größerer Rollen rühmend her⸗ vorgehoben ſein. Die Bühnenbilder Mar Haſaits nach Ent⸗ würfen von Arthur Pältz ſind nur zum Teil aut getroffen, ſo . B. der Hexenplatz zu Beainn des 1. Aktes, die Vorhalle in Macbeths Schloß. der Bankettſaal, die Szenerie des letzten Aktes. Die gezackt geſägte Konſtruktion des 3. Aktes wirkt komiſch, die Innenräume beim Macbeth dürftig. Die Oper wurde mit wiederholtem, langanhaltenden Bei⸗ fall aufgenommen. G. Irrgang. Von der Univerſität Heidelberg. Die theologiſche Fa⸗ kultät hat den Profeſſor der 19 an der Univerſität Kyoto, Dr. Akira Fujinami zum B. theol. h. c. ernannt. E Auſſehenerregende Entdeckung: Der Krebs eine In⸗ ſektionskrankheit. Auf dem Berliner Kongreß des Deutſchen Vereins für Chirurgie erregte das Referat von Profeſſor Heidenhalin⸗Worms über die Gebertragbarkeit der Krebskrankheit beſonderes Aufſehen. Profeſſor Heidenheim. der ſeit vierzig Jahren die Krebsforſchung als ſeine Haupt⸗ arbeit betreibt und früher die Infektionstheorie ablehnte. hat ſeit 1924 in einer langen Reihe von Verſuchen an Mäuſen feſt⸗ geſtellt, daß die Krebskrankheit durch Impfung vom kranken auf geſunde Tiere übertragen werden kann. Die Zahl der künſtlich hervorgerufenen Krebserkrankungen ſchwankte bei den Verſuchstieren zwiſchen 15 und 33 Prozent, während ſpon⸗ tane Krebserkrankungen unter Mäuſen nur etwa in einem Prozentſatz von 0,04 vorkommen. Mit dem Reſultat dieſer Unterſuchungen könnte ein wichtiger Schritt zur erfolgreichen Bekämpfung der Krebskrankheit getan ſein. Eiteratur Das Marnedrama 1914. Unter dieſem Titel beginnt ſoeben das Reichsarchiv in der Schriftenſolge„Schlachten des Weltkrleges“ die mit Spannung erwartete Darſtellung dieſer größten, gewaltigſten und folgenſchwerſten Schlacht des Weltkrieges.(Schlachten des Welt⸗ krieges. Herausgegeben im Auftrage des Reichsarchlpvs. Von der . Bände umfaſſenden Darſtellung der Marneſchlacht liegt vor„Das Marnedrama 1914, 1. Teil“, bearbeitet von Major a. Dv. Boſe und Archivrat Stenger. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.). Haben doch alle bisher erſchienenen Schilderungen— und ihre Zahl iſt groß!— ſich darauf beſchränken müſſen, den großen Zuſammen⸗ hängen des Ringens nachzugehen, oder die eine oder andere Frage herauszugreifen. Daß trotzdem das myſtiſche Dunkel, das über dem Ringen an der Marne liegt, nicht reſtlos erhellt werden konnte, geht am beſten aus der Tatſache hervor, daß felbſt die in dem großen Werke des Reichsarchivs„Der Weltkrieg 19141918“ niedergelegte Auffaſſung im In⸗ und im Auslande, ganz beſonders aber in Frank⸗ reich, teilweiſe auf das ſchärfſte angegriffen worden iſt. Man will hier die deutſche Auslegung, daß die Marneſchlacht ein deutſcher Sieg geweſen, der nur durch efnen verfehlten Eingriff in die Führung durch die Oberſte Heeresleitung zu einem Mißerfolge geſtaltet wor⸗ den ſei, keineswegs gelten laſfſen. Die Wahrheit kann nur eine Schlachtendarſtellung beweiſen, die in alle Einzelheiten der gewal⸗ tigen Kämpfe ſich vertieft und die Lage feſtlegt, die bei Abbruch der Schlacht tatſächlich vorlag. Man wird feſtſtellen müſſen, welche Re⸗ ſerven auf beiden Seiten verfügbar waren, wie die Verfaſſung der Truppen war, wird die Kampflage unter ſedem Geſichtspunkte wür⸗ digen müſſen. Das iſt eine ungeheure Aufgabe, ſelbſt wenn die Dar⸗ ſtellung ſich auf den entſcheidenden Flügel bei der 1. und., teilweiſe auch bei der 3. Armee beſchränkt, aber es iſt eine Aufgabe, die ſpeziell in das Gebiet der genannten Schriftenfolge fällt. In der Tak werden die Erwartungen noch Übertroſſen. Die Art, wie hler zugleich die großen Linien der Ereigniſſe herausge rbeltet, die Einzelkämpfe, in flüſſiger Weiſe dargeſtellt, durch Berich. der Mitkämpfer, der Kiegs⸗ tagebücher, der Feldzugsbriefe belebt werden, iſt verblüffend. Ein Künſtwerk hiſtoriſcher Darſtellung! Schon nach wenigen Seiten zwingt die Gewalt der Ereigniſſe völlig in ihren ante 5 * N* One eeeros eee enn 3 e nr rene ea este ee e Ann eee 1 FP e e eee Mn Sens 29 Pen 2 1 Fe n W 1 8 Montag, den 28 Aprkl 1928 1 A ſtehens genommen hät. Nun kam die Kapelle Garnier wieder Würdigung der Arbeit der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ langer Reihe überbrachten die Vertreter der einzelnen Orts⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 189 Staoͤtiſche Nachrichten 30 Jahre Bildungsverband der Deutſchen Buch⸗ drucker, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen Der Bildungs verband der deutſchen Buch⸗ drucker, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigsha⸗ fen, beging am Sonntag die Feier ſeines 30jährigen Be⸗ ſtehens, die mit einem Begrüßungsabend im Volkshauſe am Samstag eingeleitet wurde. Der Speiſe⸗ ſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Stunden flogen bei dem gemütlichen Beiſammenſein im engen Kreiſe allzu raſch vorbei. Der Vorſitzende Güllich begrüßte in ſeiner Eröffnungsanſprache beſonders die Berufskollegen von Zudwigshafen und Heidelberg und wünſchte der Jubiläums⸗ feier einen erfreulichen Verlauf. Mit beſonderem Danke ge⸗ dachte er der Mannheimer Verlage, die dem Verbande an⸗ läßlich des Jubiläums namhafte Beträge übergeben hatten. Das Programm wurde in der Hauptſache von dem Geſang⸗ verein Typographia Mannheim, der Kapelle Maier und der kleinen Käthe Stroh beſtritten, die mit ihren originellen Pfälzer Dialektvorträgen ebenſo wie die anderen Vortragenden reichen und wohlverdienten Beifall erntete. Dazwiſchen trat noch ein zufällig anweſender Kunſtpfeifer auf, deſſen Darbietungen ebenfalls mit großer Dankbarkeit aufge⸗ nommen wurden. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtand die akademiſche Feier am Sonntag vormittag im Caſinoſaal. An der Stirnſeite des Saales ſtand zwiſchen friſchem Grün die Büſte Gutenbergs. Eine frohe Feſtesſtimmung beherrſchte die zahlreichen Gäſte, als das Garnier⸗ Quartett mit Mozarts Ouvertüre zur„Zauberflöte“ den Feſtakt eröffnete und anſchließend die vereinigten Geſangvereine Typographia Mann⸗ heim und Gutenberg Ludwigshafen Mozarts un⸗ ſterbliche„Weihe des Geſanges“ zum Vortrage brachten. An den von Frl. Göls ſchön vorgetragenen Prolog ſchloß ſich die Begrüßungsanſprache des Vorſttzenden Güllich an, der beſonders die Anweſenheit der Vertreter der ſtädtiſchen Behörden, des Buchdruckervereins uſw. dankend und aner⸗ kennend hervorhob. U. a. waren Bürgermeiſter Böttger, die Buchdruckereibeſitzer Maſur und Schmalz, Syndikus Schoenel von der Handwerskammer, Gewerbeſchuldirektor Henninger und die verſchiedenen Kreis, Gau⸗ und Be⸗ zirksvorſtände anweſend. In ſeiner Rede gab der Vorſitzende einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung des Verbandes und äußerte ſeine Freude darüber, daß die anweſenden Herren, die im Jahre 1898 mit an der Wiege des Bildungs⸗ verbandes geſtanden haben, ſich überzeugen können, welchen gewaltigen Aufſchwung ihr Werk in den 30 Jahren ſeines Be⸗ zur Geltung in dem wundervoll vorgetragenen Streichquartett 5 F⸗dur von Haydn. Der Vortrag war ein Erlebnis ſchönſter Art. In ſeiner Feſtrede überbrachte der erſte Vorſitzende des B. D. D. B. Bruno Dreßler ⸗Berlin zunüchſt die Grüße der Verbandsleitung und beleuchtete dann die große Arbeit, die der Verband in den verfloſſenen Jahrzehnten geleiſtet hat. Neben den materiellen Aufgaben der wirtſchaftlichen Hebung ſeiner Mitglieder, habe der Verband ſich vor allem auch die ideelle Seite zur Aufgabe gemacht, die der Zukunft, der Er⸗ zjlehung des Nachwuchſes, gewidmet ſei. Die fort⸗ ſchreitende Technik verlange höhere Leiſtungen. Mit einer hafen ſchloß der Redner ſeine mit großem Beifalle aufgenom⸗ menen Ausführungen. Anſchließend erfolgte die Ehrung der Herren Maxr Wöllner und Heinrich Diehl, denen ein Diplom überreicht wurde. Der dritte Jubilar Nikolaus Gerberich erhielt ein hübſches Blumenarrangement. In gruppen uſw. die Grüße ihrer Organiſationen. Die Damen der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen überreichten dem Geburtstagskinde einen prächtig beſtickten Wimpel in den Farben des Verbandes. Im Namen der Jubilare ſprach Heinrich Diehl den Dank aus. Der Vorſitzende des Kreis⸗ verbandes Karlsruhe, Meier, überbrachte die Grüße des. Kreisvorſtandes und überreichte dem Vorſtand eine Ehren⸗ urkunde. Buchdruckereibeſitzer Maſur ſprach im Namen des Bezirksvereins Mannſſeim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Buch⸗ drucker⸗Vereins den Dank für die Einladung aus und wünſchte der Feier einen guten Verlauf. Bezirksvorſitzender Uhrig und Gauvorſitzender Fonradi fanden im Namen der von ihnen vertretenenen Organiſationen herzliche Glück⸗ wünſche, ebenſo die Vertreter der Bauerſchen Schriftgießerei und der Firma Stempel AG. Frankfurt a. M. Zum Schluß ſprach noch Gewerbeſchuldirektor Hennin⸗ ger üher die gemeinſamen Ziele von Schule und Bildungs⸗ e verband und wünſchte auch im Namen der von ihm ver⸗ tretenen Gewerbeſchulen der Jubelfeier einen ſchönen und erhebenden Verlauf. Mit dem Gutenberglied des Chores und einem Melodienſträußchen des Garnier⸗Quartetts fand die ſchöne Feier ihren Abſchluß. Der Nachmittag und Abend waren der Gemütlichkeit gewidmet, den zur beſonderen Freude der Jugend ein fröhlicher Tanzreigen krönte. Dz. * * Weitere Aenderungen bei Stationsbe zeichnungen. Wie bereits mitgeteilt, hat die Reichsbahndirektion Karlsruhe be⸗ ſtimmt, daß vom 15. Mai ab die Station Baden⸗Oos die Be⸗ zeichnung„Baden⸗ Baden Weſt“ erhält. Ferner treten am gleichen Tage noch folgende Aenderungen in den Sta⸗ tionsbezeichnungen ein: Sinzheim bei Oos erhält die Be⸗ zeichnung„Sinzheim bei Bühl“, Villingen(Baden) die Bezeichnung„Villingen(Schwarzwald)“. * Unter das Fuhrwerk geraten. In das allgemeine Krankenhaus wurde am Samstag ein 59 Jahre alter Rent⸗ ner eingeliefert, der zwiſchen Neckarau und Waldpark beim Aufſteigen auf ein Kuhfuhrwerk zu Fall kam, von dem Fuhr⸗ werk überfahren wurde und einen Bruch des linken Oberſchenkels erlitt. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Ein 25 Jahre alter Kaufmann, der am Samstag auf dem Sportplatz Sell⸗ weide beim Fußballſpiel zu Fall kam, brach ſich den linken Unterſchenkel. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Verkehrsunfall. Auf der Unteren Riedſtraße ſprang am Samstag vormittag ein 3 Jahre alter Knabe kurz vor einem Perſonenkraftwagen über die Straße. Das Kind wurde von einem Kotflügel des Kraftwagens erfaßt und zu Boden ge⸗ worfen. Es mußte infolge an inneren Verletzungen in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Aus dem Rhein gerettet. Am Samstag fiel ein 4 Jahre alter Knabe beim Bootshaus des Mannheimer Ruderklubs in den Rhein. Das Kind wurde von Paſſanten aus dem Waſſer gezogen und durch die Polizei ſeinen Eltern über⸗ geben. Wo war die elterliche Aufſicht? * 80. Geburtstag. Frau Katharina Laſt, Neckarau, Maxſtraße 5, begeht am heutigen Tage in körperlicher Rüſtig⸗ keit und geiſtiger Friſche ihren achtzigſten Geburtstag. Die Jubilarin iſt ſeit dem 1. Auguſt 1884 als Zeitungsträgerin bei der„Neuen Mannheimer Zeitung“ beſchäftigt. Wir wün⸗ ſchen, daß der pflichteifrigen Frau die Rüſtigkeit, der ſte ſich erfreut, noch recht lange erhalten bleiben möge. Veranſtaltungen Aus der Süödpfarrei der Friedenskirche Letzten Donnerstag hatte der Evangel. Jugend⸗ bund„Kurpfalz“(BD) Mannheim der Sü d⸗ pfarrei der Friedenskirche unter der Oberleitung des Stadtpfarrers Karl Walter ſeine Angehörigen und Freunde zu einem wohlvorbereiteten Familienabend ins Ball⸗ haus eingeladen. Schon der gute Beſuch verriet großes In⸗ tereſſe. Es iſt bekannt, daß ſich die Veranſtaltungen dieſes Bundes allgemeiner Beliebtheit erfreuen und von einer groß⸗ zügigen Umſtcht des Leiters zeugen, der den Beſuchern recht Inhaltsvolles mit ſeiner wackeren Schar bietet. In ange⸗ nehmer Abwechſlung von Ernſtem und Heiterem wurden die Zuhörer durch ſchöne Gaben erfreut, wobei auch das wohl⸗ klingende Orcheſter der Friedenskirche unter der ſtraffen Leitung des stud. mus. Herbert Haag mit wertvollen klaſſiſchen Werken Beethovens und Mozarts weſentlich zum guten Gelingen beitrug. Vor allem aber gebührt den talent⸗ vollen Darſtellern, in den wirkungsvoll dargebotenen Auf⸗ führungen„Die Traumbuche, und„Othellos Erfolg“ aus den Reihen des Bundes volle Anerkennung, ebenſo dem ſchönen Geſang des Mädchenchors und den hübſchen Rezitationen der Mädchen. Der zielſichere, bewährte Leiter des wohlgelun⸗ genen Abends, Stadtpfarrer Walter, darf des herzlichen Dankes aller Zuhörer ſicher ſein, Solange ein ſolch friſcher Zug unſere emporblühende Jugend durchweht und ſie zur idealen Tat begeiſtert, braucht es uns um die Zukunft unſeres Volkes nicht bange zu ſein. G. E. * * Deutſche Einheitskurzſchrift. Der Kurzſchrift⸗Ver⸗ ein v. 1874 veranſtaltete am Mittwoch, 25. April im Caſino⸗ ſaal einen Werbeabend für die Deutſche Einheits⸗ kurzſchrift. Mitglied Prof. Dr. Ott hält einen Vortrag über die wirtſchaftliche Bedeutung der Deutſchen Einheits⸗ kurzſchrift. Ein Quartett des Hausorcheſters der Mannheimer Liedertafel übernimmt den muſikali⸗ ſchen Teil. Hanns Glückſtein wird durch rezzitatoriſche Vorträge den Abend verſchönern. Alle Freunde der Kurz⸗ ſchrift ſind herzlich willkommen. Eintritt frei. Dez Verein hat, nachdem die Einheitskurzſchrift von den Regierüngen be⸗ ſchloſſen worden war, alſo ſeit Herbſt 1924, nur noch dieſe Schriftform gelehrt und eine große Anzahl brauchbarer Stenographen herangebildet. Auch die älteren Mitglieder haben ſich der Einheitskurzſchrift zugewandt. Neue Anfän⸗ gerkurſe werden am Dienstag, 24. und Freitag, 27. April Sie ſtehen unter der amt zugeführt werden. Kommunale Chronik Wohnbautätigkeit in Heidelberg Das ſtädt. Wohnungsamt in Heidelberg gibt ſo⸗ eben einen Bericht über die Tätigkeit im Jahre 1927⸗28 heraus, dem wir folgende Einzelheiten entnehmen: Das Berichtsjahr 192728 muß in Bezug auf die Neu⸗ beſchaffung von Wohnungen im Vergleich zu der Bautätigkeit in den Vorjahren als Rekordjahr bezeichnet werden. Die erhöhte Bautätigkeit hat ſich auch am Wohnungsmarkt ent⸗ ſprechend ausgewirkt. In den ſtädt. Siedlungen allein konn⸗ ten 59 kinderreiche Familien, die bisher in außerordentlich ſchlechten Wohnungsverhältniſſen waren, untergebracht wer⸗ den. Das im Jahre 1925 eingeführte Syſtem der Vordringlichkeitsſcheine hat ſich außerordentlich gut bewährt. Es haben von dem Zeit⸗ punkt der Einführung bis zum Schluß des Berichtsjahres 752 Inhaber von Vordringlichkeitsſcheinen Wohnungen erhalten, außerdem 442 Familien, denen zwar Vordringlichkeitsſcheine zuerkannt, die aber noch nicht im Beſitze eines ſolchen waren. Es befinden ſich z. Zt. 500 Vordringlichkeitsſcheine im Umlauf, außerdem ſind noch 528 Anwärter vorhanden. Von dem Recht der Beſchlagnahme mußte, da eine gütliche Einigung nicht zu erreichen war, in 119 Fällen Gebrauch gemacht wer⸗ den. In 58 Fällen hat das Mieteinigungsamt die Beſchlag⸗ nahme beſtätigt, in 36 Fällen aufgehoben. Die reſtlichen 25 Fälle konnten durch Vergleich erledigt werden. Zur Unterbringung obdachlos gewordener Familien mußten in 35 Fällen Zuweiſungen erfolgen; hiervon hat das Mieteinigungzamt 23 beſtätigt und 12 auf⸗ gehoben. Anträge auf Abſchluß von Zwangsmietverträgen mußte in 25 Fällen geſtellt werden. In 20 Fällen hat das Mieteinigungsamt Zwangsmietverträge feſtgeſetzt, in den reſtlichen 5 Fällen dagegen die Anträge abgelehnt. Die Zahl der unerledigten Wohnungsgeſuche betrug am 1. April 1927: 3976. Hiervon konnten im Laufe des Berichtsjahres 2188 erledigt werden. Dieſem Abgang von 2188 Wohnungsſuchenden ſteht ein Neuzugang von 2084 gegenüber, ſodaß die Zahl der Wohnungſuchenden am Schluſſe des Berichtsjahres 2972 beträgt, ſich alſo gegenüber dem Vorjahr um 104 vermindert hat. Von ieſen 2972 Waß⸗ nungsſuchenden ſind 1329 noch ohne jegliche Wohnung, wäh⸗ rend 4643 Wohnungsſuchende in äußerſt unzulänglichen und zum Teil ungeſunden Wohnungen untergebracht ſind. Dem Neuzugang von 811 Wohnungen ſteht ein Zugang von 602 Familien durch Heixat gegenüber. Hierzu kommen noch die hier zugezogenen Familien. Nach einer Feſtſtellung der ſtatiſtiſchen Abteilung ſind im Jahre 1926 503 Familien hier zugezogen, dagegen ſind nur 441 Familien von hier weg⸗ gezogen. Im Jahre 1927 hat die Zahl der zugezogenen Fa⸗ milien 659 betragen, der ein Wegzug von 510 Familien gegen⸗ überſteht. Es ſind ſomit in dieſen zwei Jahren 211 Familien mehr zu⸗ als weggezogen. Ferner muß bei Beurteilung der Lage am Wohnungsmarkt die große Zahl der Eheſchei⸗ dungen berückſichtigt werden, denn auch hierdurch findet eine Belaſtung des Wohnungsmarktes ſtatt, da bei Familien mit Kindern in der Regel zwei Wohnungen beanſprucht wer⸗ den. Eine weitere Belaſtung des Heidelberger Wohnungs⸗ marktes wird durch die Verlegung der Gleisanlagen am Karlstor eintreten. Infolge des notwendigen Abbruchs der Häuſer an der Schlierbacherlandſtraße wird die ander⸗ weitige Unterbringung von etwa 45 Familien erforderlich. Da auch in allernächſter Zeit die Holzbaracken im Neckar⸗ hof abgebrochen werden ſollen ſo muß auch hie für 24 Fa⸗ milien neue Unterkunft geſchaffen werden. Auch durch die Verſetzung von Beamten nach Heidelberg wird der Wohnungsmarkt inſofern beeinflußt, als die Zahl der hierher verſetzten Beamten weit größer iſt, als die der von hier weg verſetzten Beamten. Das Gebiet der Wohnungs vermietung weiſt gegenüber dem Vorjahr ebenfalls eine ganz be⸗ trächtlichen Steigerung auf. Während im Vorfahr 1060 Wohnungen zur Vermietung gelangten, beträgt die Zahl der permieteten Wohnungen im verfloſſenen Jahre 2007. Im verfloſſenen Berichtsjahr wurden 811 neue Wohnungen er⸗ ſtellt. An dieſer Bautätigkeit haben ſich beteiligt? Die Stadt⸗ gemeinde mit 246 Wohnungen, Gemeinnützige Baugenoſſen⸗ ſchaft„Neu⸗ Heidelberg“ mit 120, Badiſche Pfalz mit 47, Reichs⸗ bahn mit 18, Eiſenbahnerbaugenoſſenſchaft mit 28, Gemein⸗ nützige Baugenoſſenſchaft Kirchheim mit 18, private Bau⸗ herren mit 334. Dieſem Neuzugang an Wohnungen ſteht allerdings ein Abgang von 90 Wohnungen gegenüber, die zum größten Teil den betreffenden Hauseigentümern auf Grund ihrer äußerſt beſchränkten Wohnverhältniſſe zu ihren bisherigen Wohnungen überlaſfen und zum Teil für gewerh⸗ liche Zwecke gegen Bezahlung einer entſprechenden Ent⸗ ſchädigung freigegeben wurden. Durch Gewährung von Frei⸗ machungsprämien konnten 126 Wohnungen dem Wohnungs⸗ Die Deutſchmeiſter⸗Kapelle in Mannheim Unter perſönlicher Leitung Wilhelm Waceks Die Geſchichte des alten öſterreichiſchen Deutſchmeiſter⸗ regimentes als Deutſchordenstruppe reicht bis in das Jahr 1190 zurück. Doch findet die Deutſchmeiſterm uſik erſt im Fahre 1748 in den Annalen des Regimentes Erwähnung. Seit die Deutſchmeiſter um die Mitte des vorigen Jahrhunderts das Wiener Hausregiment wurden und als beſondere Aus⸗ zeichnung den Titel„Die Wiener Edelknaben erhielten, iſt auch ihre Muſik in Wien bodenſtändig geworden und ent⸗ wickelt ſich, gefördert durch alle Umſtände, die dieſe Stadt zum Mittelpunkte der e Welt machten, zu einem ganz beſonderen Wiener Wahrzeichen. f Als Meiſter in der vollendeten Wiedergabe der Wiener Muſik hat ſie überall, wo ſie konzertierte, treue Gönner und begeiſterte Freunde für Wien geworben. Träger glänzender Namen waren die Kapellmeiſter dieſes Orcheſters, das im Laufe von anderthalb Jahrhunderten den Wienern eine Her⸗ zensangelegenheit geworden iſt. Altmeiſter C. M. 3 iehrer ſchwang in den Jahren 1883 bis 1893 den Taktſtock über die Deutſchmeiſterkapelle. Die größte Zahl ſeiner echt wieneriſchen Operetten, Walzer und Märſche ſtammen aus Ziehrers Deutſchmeiſterzeit und erlebten, bevor ſie ihren Stegeszug durch die ganze Welt 5 11 12 85 eigenen Leitung die U führung im Deutſchmeiſterorcheſter. Bon 8 1019 war Wilhelm Wacek, als klaſſiſcher Interpret der Wiener Muſtk, Kapellmeiſter der Deutſchmeiſter⸗ kapelle. Ihm war es beſchieden, dieſe als öſterreichiſches Militärorcheſter mit Erfolg faſt durch die ganze Welt zu führen. Die Kapelle hinterließ bei ihrem geſtrigen Konzert im Nibelungenſaal den denkbar beſten Eindruck. Weiche, ſchöne Streicher und ganz ausgezeichnete Bläſer heben ſich von einer etwas dünnen Baßfundierung ab. Wie bei allen öſter⸗ reichiſchen Orcheſtern zeigt ſich ſogleich die Virtuoſität der ein⸗ zelnen Spieler, und wenn aus ihrer Mitte ſich ein Soliſt ver⸗ nehmen läßt, ſo iſt das nur eine Beſtätigung der durchgängig vituoſen Art diefer Erzmuſiker. Macek, der Dirigent, 8 5 eine jugendliche Friſche in der Art, wie er die Dreiviertel der Walzertakte ſchlägt und ſeine Muſikanten immer wieder zu neuen Gaben anfeuert, die noch einmal ein ganzes Programm ans Programm einfügen. Eine Wiener Blütenleſe zieht vorüber. Johann Strauß mit 5 Fledermausouvertüre und ſeinen ſchönſten Walzern, kapelle, die mit ihren dreißig Mann mehr Klang zu entfalten weiß als manches Orcheſter in doppelter Anzahl. Eine Tanzgruppe des Wiener Staatsopern⸗ balletts haben ſtie mitgebracht, feſche Mädels, die in ihrem flotten Uniformenaufzug einen außerorbentlichen Erfolg er⸗ rangen. Im Donauwalzer trat das anmutige Solo von Riſa Dirtl beſonders hervor. Der Verlauf des dankenswerten, ſehr gut beſuchten Kon⸗ zertes, war außerordentlich ſtimmungsvoll. Während des erſten Programmteils trat der Vorſitzende des Deutſchmeiſter⸗ bundes, Seifert, mit kurzen Worten des Grußes hervor, nach dem das Deutſchlandlied angeſtimmt wurde. Dr. Cahn⸗ Garnier brachte darauf ein Hoch auf Oeſterreich aus. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich war anweſend. Der Beifall war ſehr ſtark und herzlich, und als ſich das Konzert um die elfte Stunde ſeinem Ende näherte, hatte die Aufnahmefähigkeit der Hörer noch nicht nachgelaſſen.— Theater und Muſik O Abendmuſik in der Friedenskirche. Alle Schönheit gol⸗ dener Frühlignszeit kann, wenn nicht Hoffnungen trügen, ung aus den Kirchenkonzerten erblühen. Sie ſind heute ein Band, das die liebende Gemeinde mit der Kunſt verwebt. Näher: mit der Tonkunſt in der Kirche. Solch ein Abend der Tonkunſt hatte uns 99 85 in die ſchmucke. Stimmung verheißende und gewährende Friedenskirche zuſammengefüh t. Es war eine„Abendmuſik“ in künſtleriſchem Au bau, ver⸗ anſtaltet von dem jungen„Streichorcheſter der Frie⸗ denskirche“ unter Leitung von Herbert Haag, der ſeine muſikaliſchen Studien gegenwärtig in Heidelberg betreibt. Er will ſte demnächſt in Leipzig bei dem berühmten Orgelmeiſter Straube fortſetzen, ein Doctorandus und Dirigent von Zu⸗ kunft ein kundiger Führer durch Vortragsfolgen, die ſich an ein für ſchöne Muſik aus alter Zeit empfängliches Publikum wendet. Wir hörten gleichſam ein Stück geſchichtlicher Ton⸗ kunſt von Anerio, dem römiſchen Meiſter, über Heinrich Schütz, der uns oft an die Zeiten der venezianiſchen Schule gemahnt, zu Sebaſtian Bach und G. F. Händel. azwiſchen F. Matheſons Violoncello⸗Aria, gleichſam die um 1730 neue Schule von Neapel vertretend(von 5 ape! Tartini bis Nardini“ könnte man mit einem Kennwort ſagen) und— Joſef Haas mit ſeiner D⸗moll Kirchenſonate. Regerrichtung und Wieder⸗ belebung alter Tongänge und alter Weiſen zu einer neuen Form der Kirchenſonate vereint. Zuſammen wirkten Kirchen⸗ muſtkdirktor Ernſt Dapper als Organiſt, Soliſt in genann⸗ ter Kirchenſonate und Chormeiſter der Chor der Friedens⸗ kirche(dem nur ein Zuwachs von Männerſtimmen zu wün⸗ ſchen iſt), der Geiger Adolf Fiſcher in Joſef Haas Werk 62, als Haasinterpret von edler Innerlichkeit und der Baf⸗ ſiſt Otto Schmidt. Er ſang namentlich H. Schütz und ſeine Arie„vom Namen Jeſu“ mit ſchöner, unverbildeter und zu⸗ gleich auf dem beſten Wege der Durchbildung begriffenen Stimme. und zeigte in der Poſaunen⸗Baßarie aus Händels Meſſias eine echte und volle Baßſtimme. Man hätte ſie wohl beſſer mit Streichorcheſter und Orgelergänzung begleitet, als in der geſtrigen Orgelform, wenn auch ohne„Tromba in D“ .Es geriet, dieſes Bedenken einmal beiſeite geſetzt alles recht gut. Mit Sebaſtian Bach und dem B⸗moll Präludium aus dem erſten Teile des„Wohltemperierten Klaviers“(nach Asmoll verſetzt und von Guſtav Hecht ſinnreich übertragen für Streichorcheſter und Orgel) begann die„Abendmuſik“, mit dem Schlußchor aus ſeiner Kantate:„Gott der Herr iſt Sonn und Schild“ war der wirkſame Schluß gefunden. Dazwiſchen gab es aber noch eine Orcheſter⸗Suite von Joh. Bernhard Bach, einem Vetter des Großmeiſters Sebaſtian. Intereſ⸗ ſante Muſik. Und zwei Mitglieder des Orcheſters: Kark Wohl⸗ gemut und Robert Seeger, bildeten ein Concertino feiner Moſaik⸗Tonkunſt obendrein. A. Bl. O Stadttheater Heidelberg. Wie ſtark Eugen Kelter mit ſeiner Inſgenierung des„Marquis von Keith“ in die ſpezifierte Wedekind'ſche Atmoſphäre vorgeſtoßen iſt, be⸗ wies das erſtaunliche Mitgehen des Publikums, das etwas von der Beſeſſenheit, dem eigentümlich kalten Feuer dieſes leiden⸗ ſchaftlichen Dichters verſpürte. Die ſchauſpieleriſche Ueber⸗ raſchung des Abends war Heinz Laubenthal als Scholz, der vor allem im letzten Akt von einer Ein⸗ und Zutringlich⸗ keit war, die erſchütterte. Man ſah einmal wieder, was aus ſolch jungen Talenten unter ſolcher Führung zu machen iſt. Auch Robert Fritz als Keith bot eine beachtenswerte Ge⸗ ſamtleiſtung. Zu nennen ſind ferner Maria Andor, die, was ihr an der Nolle weſensfremd war, mit der Sicherheit ihrer künſtleriſchen Technik überbrückte und Mickasla Mein⸗ gaſt als Molly, ein um der 5 Menſchlichkeit willen faſt über die Rolle hinaus wirkender Darſteller. O. M. J. Seite. Nr. 180 Montag, den 25 April 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe] Der Müdthenmord im Käfertaler Wald vor dem Mannheimer Schwurgericht Die Vernehmung des Angeklagten— Die Gutachten Am Morgen des 3. Oktober 1927 findet ein Landwirt, der von Käfertal nach Sandhofen fahren will, auf dem Weg durch den Wald ein abgeriſſenes Schirmaehänge am Boden liegen. Er hebt es auf und blickt um ſich: da ſieht er plötzlich abſeits vom Wege im Wald eine Frauengeſtalt am Boden lie⸗ gen. Er ſtürzt hin und ſteht an der Leiche eines Mädchens von etwa 20 Jahren. Schußwunden am Kopfe laſſen keinen Zweifel, daß hier ein Verbrechen vorliegt. Das bejam⸗ mernswerte Opfer der Tat iſt ſehr aut. ſehr ſauber gekleidet. Der Regen. der an dieſem Tage gefallen war. läßt andere Spuren ſchwer erkennen. Der Landwirt eilt fort zum Karlſtern⸗ wirt und verſtändiat die Polizei... Bald geht es von Mund zu Mund: Mord im Käfertaler Wald In Saarbrücken, wohin er zu ſeinem Bruder geflohen war. wird der Täter aufgegriffen. Heute morgen ſteht der An⸗ geklagte Friedrich Kettner vor ſeinen irdiſchen Richtern. Ein nicht ſehr aroßer. blonder, kräftiger Menſch. dem zuweilen etwas Feminines eignet. Das Langgezogene des Geſichts, der Naſe fällt; er hat ein ſcharfes Profil, etwas derbe Hände. Am 10. April 1901 iſt er in Mannheim geboren. Der Vater war ein Trinker; wegen eines gemeinen Verbrechens ſaß er im Zuchthaus. Die Mutter ſtarb 1910. Friedrich war ins Pilger⸗ haus nach Weinheim gekommen. Die Schulzeuaniſſe ſind an⸗ fangs ſchlecht. ſpäter werden ſie beſſer. Gut nicht. Nie hat er was rechtes gelernt. Er verſuchts mit dem Schmiedehandwerk; es fällt ihm zu ſchwer. Er geht in die Lehre zu einem Bäcker: es iſt Krieg. er lernt nur Kriegsbrot backen. Er kommt von einer Stelle zur andern, wird Erd⸗ arbeiter, Straßenphotograph. Reklamefahrer. Schuhkremver⸗ käufer uſw. uſw. Stets will er aut gekleidet gehen, ein rich⸗ tiger Kavalier will er ſein. In ſeiner Art., ſich zu kleiden. liegt eine naive Eitelkeit, mit der er zugleich ſein ganzes Weſen ver⸗ kleidet. Er nennt ſich nicht Bäcker, ſondern Feinbäcker, nicht Erdarbeiter, ſondern Ingenieur. Immer will er anders er⸗ ſcheinen als er in Wirklichkeit iſt. Das Bezeichnendſte: Er nennt ſich gar nicht Friedrich Kettner. ſondern Freb May! Als Fred May lernt ihn Anni Becker kennen. Näher kennen. Lang weiß ſie ſeinen wirklichen Namen nicht. Sie iſt ein braves, wohlerzogenes Mädchen, die Tochter eines ſehr ge⸗ achteten, rechtſchaffenen Werkmeiſters. Sie hänat ſehr an ihrer Familie, die ſie vor dem Manne warnt, der da plötzlich immer wieder in ihrer Begleitung auftaucht. Stets kam er nur vors Haus nie herein. Ein Kampf entſpinnt ſich in dem Mädchen: Die Familie oder der Mann den ſie da als Fred May kennen gelernt hatte. Nun ja, er iſt ein ſehr flotter Tänzer; das hat vielleicht am meiſten Eindruck auf das hübſche funge Mädchen gemacht. Seinem tänzeriſchen Geſchick mochte er vielleicht manchen Erfolg zu danken haben. Aber nein, es ging doch nicht ſo weiter. Sie reiſte nach Saarbrücken, wohin ihr Friedrich auf Urlaub nachgefahren war.(Es iſt die gleiche Stadt, in der man den Täter erwiſchte: das iſt das ſchickſalhafte Geheimnis. das ſich an beſtimmte Orte zu heften ſcheint.) Von da ſchreibt ſie ihm einen Abſagebrief. Als ſie kurz darauf zurück⸗ kommt, hat er den Brief, wie er ſagt, noch nicht erhalten. Am Abend findet er ihn zuhaufe. Darauf macht er einen Selbſtmorbdverſuch mit einer Giftmiſchung Er wird von der Straße aus. auf der er zuſammengebrochen iſt, ins Krankenhaus gebracht, wo er ſich ſo benimmt, daß man ihn alsbald wieder auf eigene Verantwortung entläßt Anni Becker iſt es mit dem Bruch ernſt geblieben. ö will in Gutem mit Friedrich auseinanderkommen. Noch ein⸗ mal hat ſie ſich mit ihm verabredet. Am Paradeplatz tref⸗ fen ſich die Beiden und fahren nach Käfertal, um in den Wald zu gehen. Er will erſt ins Tanzkaſino, ſie lehnt ab. Gut: dann nach dem Karlſtern. Aber ſie gehen nicht den geraden Weg; auf einmal biegen ſie nach links ab, in den Wald hinein. Warum dieſes Abſchwenken? Warum hat Friedrich vorher gewaltſam verſucht. Geld zu bekommen? Weshalb ſeinen Anzug verſetzt und ſich eine Piſtole erſchwin⸗ delt? Es iſt Sonntag abend und ſchon ſehr dunkel. Auf dem Umweg durch den Wald verlangt er von dem Mädchen, wie er ſagt, noch einen Freundſchaftsku ß. Sie verweigert ihn. Das ſcheint ihn ſehr zu kränken. Er zieht die Piſtole und ſetzt ſie zuerſt, nach ſeinen Angaben, auf ſich ſelbſt an, legt los,— Verſager. Er hat ſchlechte Munition und der Schlagbolzen iſt nicht intakt.(Die Piſtole, die auf dem Gerichtstiſch liegt, iſt ein wüſtes. ungefüges Ding.) Das Mäd⸗ chen iſt ſehr beſtürzt und fleht ihn an. doch keine Dumm⸗ heiten zu machen. Friedrich lädt von neuem. Jetzt beginnt er auf einmal auf das 5 Mädchen zu ſchießen Erſt ſchießt er ihren Schirmknopf ab. Dann trifft er das Mäd⸗ chen in den Leib. Die Zuſammengebrochene ſchleift er zehn. wölf Meter weit in den Wald hinein. Drei weitere Schüſſe brinat er ihr bei. zwei in den Schädel, einen ins Herz. Den letzteren. indem er am Kleid herunter⸗ fährt und de in die bloße Bruſt trifft.— Dann flieht er. Alles muß ſehr raſch gegangen ſein.— 6 Sie Mehr als ein halbes Hundert Zeugen ſind vorgeladen. Die Verhandlung leitet Landagerichtsdirektor Dr. Otto Weiß. dem auch im Fall Aronsfrau das ſchwere Amt des Schwur⸗ gerichtsvorſitzenden beim Mordprozeß zugefallen war. Ein Fuxriſt mit einer außerordentlichen Ruhe und Ueberlegenheit. mit einem klaren und doch menſchlich nahen Blick überſchaut er bas dütſtere Wirrſal dieſes teftraurigen n Dieſe menſchliche Art des Vorſitzenden beſchäftigt ſich mit Takt und Verſtändnis kurz mit der Kindheit Kettners, der in Weinen ausbricht als von dem Delikt ſeines Va⸗ ters die Rede iſt. Die e unter denen man den feinen Kopf des Heidelberger Pſychiaters Profeſſor Gruhle erblickt, halten es nicht für notwendig, die Auf⸗ regung des Angeklagten durch ein Pauſteren zu dämpfen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Katz ſenior mahnt ebenfalls den Angeklagten zur. s Als er ſie wieder erlangt hat, hört man weitere Details über ſein Vorleben. Große Reiſen hat er gemacht, ſtreckenweiſe Laſtkraftwagen da⸗ bel benutzt und ſich dabei das Weggeld zuweilen mit Schnitze⸗ reien verdient, die er von ruſſiſchen Gefangenen gelernt hat. Eine kurze Unterbrechung der Sitzung, in der der Angeklagte eine 9 8 Ausſage macht, über die das Gericht offenbar bin⸗ weggeht. . in Gedicht aus der Handtaſche der Ermordeten wird dem Angeklagten vorgehalten; es ſcheint einen Inhalt zu haben, der nicht zur öffentlichen Verleſung taugt. Kettner gibt vor— auch nach der ausdrücklichen Frage ſeines Ver⸗ keidigers— das Gedicht nicht zu kennen, aber den Dekameron von Boccaccio hat er ihr nach ihrer Reiſe nach Saarbrücken eſchenkt. 5 Immer iſt eine Geſte in ſeinem Verhalten, als er merkt, daß die Anni nicht mehr will. Er verfaßt ſelbſtmörderiſche Gedichte: Dich oder der Tod, oder er ſtürzt auf die Straße, nachdem er in ſeiner Wohnung das Gift getrunken hat, oder wurden in er zeigt Anni einen Revolver, mit dem er ſich erſchießen Würde. Aber dieſer Revolver war nur eine Schein⸗ der Aerzte— Beginn der Zeugeneinvernahme piſt ole, eine Schreckſchußwaffe, gar kein wirkliches Tötungs⸗ inſtrument! 5. Die Vernehmung nähert ſich dem Zeitpunkt der Tat. Die Frage des Vorſatzes beſtimmt immer mehr die Verhandlung. Das Gel d, das er ſich am Tag vor der Tat zu verſchaffen verſuchte, habe er nur zur Bezahlung ſeiner Miete verwen⸗ den wollen. Mit der Piſtole, die er ſich ſehr liſtig in Lud⸗ wigshafen erſchwindelt hatte, habe er nicht umzugehen ge⸗ wußt, behauptet der e er habe nur daran probiert. Dieſe Unkenntnis der Vaffe, behauptet der Angeklagte weiter, als jetzt die Vernehmung über die Tat ſelbſt beginnt. Der Schuß, der den Schirmknopf weggeſchoſſen hatte, ſei von ſelbſt losgegangen. Ueberhaupt ſei er nicht mehr bei klaren Sinnen geweſen. Was dann, nachdem er das Mädchen in den Leib geſchoſſen habe, geſchehen iſt, ſei ihm nicht mehr bewußt. Das ſtimmt nicht überein mit dem, was Kettner vor dem Unterſuchungsrichter und dem Staatsanwalt in früheren Vernehmungen geſtanden hat. Damals gingen ſeine Angaben ſehr ius Einzelne: daß er im Innern des Waldes drei Schüſſe abgegeben habe. Einmal hat er vor dem Staatsanwalt geſagt:„Ich gebe unumwunden zu, daß ich die Anni vorſätzlich totgeſchoſſen ö habe; ich habe mich ſpäter ſelbſt erſchießen wollen.“ Jetzt will er von alle dem nichts wiſſen. Und noch ein Zet⸗ tel hat ſich bei dem Angeklagten gefunden, von dem er angibt, ihn in Saarbrücken geſchrieben zu haben:„Meine Lieben, ich habe mein Mädel erſchoſſen, ſie hat es geſagt und ge⸗ wollt, darum weinet nicht. Dich oder der Tod.“ Wieder dieſe mehrfach bei ihm wiederkehrende Wandlung. 5. Und nun ſtellen ſich immer mehr falſche und ſich wider⸗ ſprechende Angaben des Angeklagten ein. Er hat geleugnet, daß er während ſeiner Liebſchaft mit Annt ein Verhältnis mit einem andern Mädchen gehabt habe; aber es war ſo. Ein anderes Mädchen hat er offenbar einmal mit dem Tode bedroht. Die Vernehmung des Angeklagten iſt damit ab⸗ geſchloſſen. Nun erfolgt das Gutachten des Pfychiaters. Der bekannte Pſychopathologe der Univerſität Heidelberg, Profeſſor Dr. Gruhle, ein um die kriminaliſtiſche und päda⸗ gogiſche Pſychologie ſehr verdienter Forſcher, giht klar und eindringlich ſeiner Meinung über die ſeeliſche Eigenart des Angeklagten Auskunft, der nach ſeiner Vernehmung wieder in Weinen ausbricht. Kettner könne unter ſeinem Vater nur nicht ſehr gelitten haben, da er früh ins Pilgerhaus nach Weinheim kam. In der ganzen Art des Angeklagten falle beſonders ſeine Gewandtheit und Schmiegſamkeit in der Lebensführung auf, deren Art ihn faſt über den Durch⸗ ſchnitt erhebe. Drei große Wanderungen hat Kettner gemacht, bei denen er ſich ſeine Erlehniſſe, wie die einzelnen Orte ſehr genau merkte. Die Gewandtheit Kettners habe ſich dann auch in ſeinem tänzeriſchen Geſchickt gezeigt. Eine gewiſſe Ner⸗ voſität gehört neben der Gewandtheit zum Kennzeichen Ketl⸗ ners. Drei Jahre vor der Tat hat ihn der Flammentod eines Mädchens außerordentlich ſtark beeindruckt; eine Haft, die er zu verbüßen hatte, vertrug er ſehr ſchlecht. Waren nun ſeine zahlreichen Selbſtmordverſuche eruſt gemeint? Der Vergiktungsverſuch war ohne Frage gefährlich und hatte eine Queckſilbervergiftung zur Folge; er war kein bloßes Spiel, es beſtand eine ernſte Abſicht dabei. Wohl hat Kettner mit dem Selbſtmord renommiert, aber man muß zugeben, daß es ihm auch einmal ernſt geweſen ſein kann. Kennzeichnend für ihn erſcheint, daß er zuweilen als Medium aufgetreten it. Kettner hat gerne Szenen gemacht, nicht nur einmal ein Mädchen, ſondern auch deren Mutter mit dem Tode bedroht. Die Neigung zur Uebertreibung iſt für ihn kennzeichnend, leichte b teriſche Züge haften ihm au Seine Erregbarkeit ließ ihn immer aufgeregter werden. Manches an ihm ſtreift allenfalls das Abnorme, aber von einer geiſtigen Ge⸗ i des Angeklagten kann keine Rede ein. Die Tat iſt nicht in geiſtiger Umnebelung geſchehen. Nur erſcheint ſte in einem etwas milderen Licht durch die leichte Erregbarkeit und die Hyſterie Kettners. Prof. Gruhle ſchlteßt ſeine ausgezeichnet aufgebauten ee e damit, daß die Vorausſetzungen des§ 51 nicht gegeben ſeien. Medizinalrat Dr. Zix erklärte in ſeinem Sachverſtän⸗ digen⸗Gutachten, daß die Selbſtmordverſuche des Angeklagten kaum ernſthaft gemeint geweſen ſein können. Ein Queckſilberpräparat, das Kettner einmal zu ſich genommen, hätte ebenfalls nur Folge gehabt. Die Geſchworenen: Als Geſchworene fungieren Bierbrauer Chriſtian Klopfer⸗, Schneidermeiſter Emil Bertram⸗, Bildhauer Auguſt Köſtner⸗ Mannheim, Frau Ida Horch ⸗Friedrichs⸗ feld, Bürgermeiſter Theodor Flachs ⸗Seckenheim und Kauf⸗ mann Karl Hogg in Schwetzingen. Die Beweisaufnahme Kriminalſekretär Hoffmann, der Erhebungen über die Familienverhältniſſe des Angeklagten gemacht hatte, entwarf ein erſchütterndes Bild über das Milieu, dem der Ange⸗ klagte entſtammte. Der Vater war im Jahre 1902, wie ſchon erwähnt, wegen eines gemeinen Verbrechens zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die 7 Kinder atſenhäuſer untergebracht. Die drei Brüder 2 im Pilgerheim Moosbach Aufnahme. Nach dem Tode er Mutter wurde der Haushalt ganz aufgelöſt; der Vater ging eine zweite Ehe ein, in der die Kinder ebenfalls keine Heimat Abe hatten. Ueber ſeine Erhebungen in der es Angeklagten befragt, erklärte der Zeuge, daß er Wohnung dort keinen Briefwechſel mit der Ermordeten vorgefunden habe. Ein untrüglicher Beweis dafür, daß das Verbrechen vorbereitet geweſen wäre. Die noch vorhandenen Aſchenreſte im Ofen hätte er einwandfrei als Stücke des Abſchieds⸗ briefes der Becker ibentifiztert. 8 Gendarmerfewachtmeiſter Sänger machte Angaben über ein Arbeitsverhältnis des Angeklagten in Heddesheim, von wo dieſer wegen frechen Benehmens wieder entlaſſen worden ſei.— Der Hausverwalter des Pilgerheims Moos⸗ bach, Heinrich Pfeiffer, gab an, daß er im erſten Augenblick nicht an den Angeklagten Karl, ſondern an deſſen Bruder Fritz gedacht hatte. Im übrigen ſei ihm der Zögling durch ſein ve rſchmitztes Benehmen aufgefallen. Ein guter Schüler ſei er nie geweſen. Beſonders unheilvoll geſtaltete ſich der Einfluß der Mutter, deren Beſuch ſich jeweils in einem veränderten Betragen der Jungens ge⸗ äußert habe. Sie hätten die Frau lieber gehen wie kommen ſehen.— Frau Philipp Kettner, Heddesheim, bei der der Angeklagte während des Krieges aushilfsweiſe in der Schmiede beſchäftigt worden war, ſchildert ihn als einen frechen Menſchen, den ſie wegen ſeines Benehmens auch entlaſſen habe.— Bäckermeiſter Ludwig Rudolf aus Wieſental kam zu der gleichen Ausſage. Kettner war während dem Krieg einige Zeit bei ihm tätig geweſen und habe dort mehrere kleinere Diebſtähle begangen.— Landwirt Jakob Krie⸗ ger aus Weinheim erklärte, daß er den Kettner wegen leichte Vergiftungserſcheinungen zur Mangels an Arbeitskräften eingeſtellt habe. Im Anfang ſei er auch mit ihm zufrieden geweſen, aber ſpäter habe er bedeu⸗ tend nachgelaſſen und durch kleinere Diebſtähle das Ar⸗ beitsverhältnis zerſtört. Heinrich Roſer, Photograph in Mannheim, der den damals ſtellenloſen Kettner aus Mit⸗ leid beſchäftigt hatte, mußte mit ſeiner Hilfskraft ganz trübe Erfahrungen machen. Der Angeklagte verließ ihn unter Mitnahme eines Reiſekoffer s.— Willy Vil⸗ g is, Photograph aus Mannheim, mit dem zuſammen Kettner alsdann den Beruf eines Wanderphotographen aus⸗ übte, mußte ebenfalls die traurige Erfahrung machen, daß ſein Compagnon ihn im Stiche ließ und außerdem noch Ver⸗ ſchiedenes mitgehen hieß. Nachdem um 1 Uhr eine Mittagspauſe gemacht, erfolgte um 3 Uhr nachmittags die Wiederaufnahme der [Sitzung, wobei in der Bewe is aufnahme weiter⸗ gefahren wurde. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wurde die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Die Maſſendiebſtähle in Neckarau vor Gericht Im Januar und Februar wurde der Stadtteil Neckarau durch tägliche Die bſtähle in große Aufregung verſetzt. Als Täter wurden der 24jährige Taglöhner Joſef Piller aus Krammel und der 25jährige verheiratete, aber von ſeiner Frau getrennt lebende Taglöhner Oskar Kurz von Neckarau ermittelt, die ſich ein förmliches Diebes lager bei dem 25jährigen ledigen Arbeiter Georg Geiſinger angelegt haben. Alle Angeklagten waren geſtändig. Das Urteil des Großen Schöffengerichts Mannheim lautete dem Antrag des Erſten Staatsanwaltes Dr. Nebel gemäß auf je vier Jahre Gefängnis für die beiden Diebe. Geiſinger er⸗ hielt fünf Monate e i § Wegen Milchfälſchung ins Gefängnis. Die Landwirts⸗ ehefrau Ja Jülich 5 8 Eiſele in Rotenfels bei Raſtatt wurde wegen Milchfälſchung zu drei Wochen Gefängnis, 100 Mark Geld ſtrafe und Tragen der Koſten verurteilt. § Eine gemeine Tat. Einem älteren Erwerbsloſen in Frankenthal waren vor einiger Zeit in einer Kaſſette 250“ geſtohlen worden. Die beiden Täter, Ludwig Gräff und Joh. Hoch von Frankenthal wurden vom Schöffengericht Frankenthal deshalb zu je 8 Monaten Gefängnis verurteilt; in der Urteilsbegründung wurde die Verwerflich⸗ keit ihrer Handlungsweiſe beſonders feſtgeſtellt. 8 Aus Rache zum Brandſtifter geworden. egen vor⸗ ſatlicher Brandſtiftung wurde vom Schwurgericht Kob⸗ lenz der etwa 20 Jahre alte Landwirtſchaftsgehilfe Franz Kammertöns aus Bergen an der Nahe zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Verurteilte hatte am 5. März dieſes Jahres aus Rache über Vor w ür fe, die ihm von ſeinen Eltern und ſeinem Lehrherrn wegen feiner Arbeits⸗ unluſt gemacht wurden, die Anweſen zweier Landwirte des Orts angeſteckt. Der angerichtete Brandſchaden beläuft ſich auf etwa 50 000 l. g eee, Aus den Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 24. April Deutſche Sender: Berlin(Welle 489,9) 20.10 Uhr:„Fraſquita“, Operette v. Wilner⸗ Breslau(Welle 822,0) 8 5 5 5 Olden: Kursgeſchichten, 21.05 Uhr: Wunſchtonzert der Funkkapelle. a Frankfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Alte Tanzmuſik, 20 Uher Uebertragung aus Sluttgart. 8 Hamburg(Welle 394,7) 20.10 Uhr:„Empedokles“, Schauſpiel. Königsberg(Welle 303) 20 Uhr: Ein Maskenball, Op. v. Verd. Langenberg(Welle 468,8) 20.10 Uhr: Dortmund: Südd. Abend. Leipzig(W. 365,8) 20.15 Uhr: Bauernſchnurren,.30: Tanzm. München(Welle 535,7) 20.25 Uhr: Konzert des Rundſunkorcheſters. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20.15 Uhr: Kammermuſtkabend. g Ausläubiſche Sender: Bern(Welle 411) 21.20 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal Bern, 22 Orcheſter vom Kurſaal Bern. Davenktry(Welle 491,8) 20 Uhr: Konzert der Funk⸗Militärkapelle Daventry(Welle 1604,33] 19.45 Uhr: Kammermuſikkonzert⸗ 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 528,3) 21 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. i Prag(W. 348,9) 19.15 Uhr: Unterhaltungsmuſtk, 22.20—22.50 Uhr: Tanzmuſik. 8 Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzerk. Wien(Welle 517,2) 16.15 Uhr: Konzert, 29.05 Uhr: Liede, 20.05 Graz: Mann contra Weib. Zürich(Welle 588,2) 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: 22.10 Uhr: Schallplatten⸗Tanzmuſtlk. Hadfo-Spezaſhaus debr. ſſeftergöft Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 f Iſt's der Acen oder die Anodenbatterſe? Sie wiſſen es ſofort, wenn Sie unſer Voltmeter mit 2 Meßbereichen(6 120 B. zum Preis von nur/.50 beſitzen. Solches iſt zum Prüſen Ihrer Anlage unerläßlich. Non lag, den den! Hd—— GS Hvorm. ö 2 . e es Cello⸗Vorträge, 2 an N — Jan Faye 8 2 2 n*.* A N 25——* N 8 —* 58 O welkenius. G heiter. 0 bald bedest. W wellig bebe, o Regen. & rcupeln. 5 Rebel.& Sewitter O Windſtine, Os sehe leichter Ol HO mußiser Sübſüdweſt. O stürmischer Nerdweſt. d Schnee. Die Pfeile liegen mit dem Binde. Die bel ben Stationen den Zahlen geben bie Ten atur an Die Linen verbinden Orte mit gleichem„ e Saffseng Humor im 4 * * Nr. 189 6. Seite. R Neue Mas ubef wet Zeitung(Abend⸗Ansgabe Montag, den 28 April 1928 . ² A Vox ⸗Länderkampf in Speyer Baden⸗ Württemberg ſchlägt Pfalz⸗Saar mit 10:4 Punkten Der ſüdweſtdeutſche Amateurboxverband, deſſen Sitz vor wenigen Wochen nach Maunheim verlegt wurde, hatte für Samstag abend einen Repräſentativkampf der Bezirke Baden⸗ Württemberg gegen Pfalz⸗Saar nach Speyer vergeben. Die alte Kaiſerſtadt ſtand ganz im Zeichen des ſportlichen Ereig⸗ niſſes zu dem ſich etwa 800 Zuſchauer in der geräumigen „Stadthalle“ eingefunden hatten. Beide Repräſentativmann⸗ ſchaften mußten im letzten Augenblick Umſtellungen erfahren, da einige erkrankte Kämpfer nicht erſchienen. So war es neben Krieger(Mannheim) und Zimmermann(Land⸗ ſtuhl) eine Reihe weiterer, von beiden Bezirken nominierten Kämpfer, die in letzter Stunde erſetzt wurden. Trotz des reichlichen Erſatzes beider„Repräſentativen“ wurde ein an⸗ nehmbarer Sport geboten, der ſeinen Höhepunkt in der Weltergewichtsklaſſe erreichte. Hier bot Schuler (V. f. R. Mannheim) die techniſch beſte Leiſtung, die nur von Henſel(..K. Mannheim) und Bernlöhr(Stuttgart) erreicht wurde. Dadurch ſollen die Leiſtungen der übrigen Kämpfer abſolut keine Schmälerung erfahren. Auch ſie zeigten beachtliches Können, ſie lieferten(mit einer Ausnahme) gute Kämpfe. Das Erſatzpaar im Weltergewicht bot eine einzige Enttäuſchung. Beide Kämpfer ließen jegliche Technik ver⸗ miſſen, ſie ſuchten ihr Heil in einer wüſten Schlägerei, die durch Kampfabbruch ein baldiges Ende fand. Barth(08 Mannheim] ſchien gegen Krauſe(Speyer! ſchlecht dispo⸗ niert. Letzterer wies erhebliche Formverbeſſerung auf, er hatte ſchon nach Beendigung der zweiten Runde einen klaren Sieg herausgearbeitet. Nächſt der guten Leiſtung Kraußes zeigte auch Müller, der zweite Vertreter vom.C. Speyer, eine gute Form, die zu großen Hoffnungen berechtigt. Im Geſamtklaſſement errang Baden⸗Wüttem⸗ berg mit 10:4 Punkten einen verdienten Sie a. Die Mann⸗ ſchaft war als Ganzes genommen, ihrem Gegner weitaus Überlegen, was am deutlichſten im Ergebnis zum Ausdruck kommt. Für Pfalz⸗Saar errangen Hareus und Krauſe die einzigen Siege. Die Kämpfe, denen eine Reihe Vertreter der Stadt Speyer beiwohnten, hinterließen einen guten Geſamteindruck; ſie waren von Werle⸗ Mannheim als Ringrichter, dem die 5 S Mar Scheidt⸗ Ludwigshafen' J C a überlegen werden kann. Doch 1907 alückt gerade jetzt der 2. Er⸗ folg. und Bülow ⸗ Mainz als Punktrichter beigegeben waren, auf⸗ merkſam und korrekt geleitet. Die techniſche Leitung des Abends, wie auch die Abwick⸗ lung des Programms, war in jeder Weiſe zufriedenſtellend. Den Reigen der Kämpfe eröffnet eine Begegnun in der Jugendpapliergewichts⸗ kaffe zwichen Schleicher(Bſdt. Mannheim) und Kö⸗ nig(Be. Speyerſ. Der Mannheimer hat ein ſtarkes Plus an Größe und Gewicht, er weiß dieſe Vorteile gut aus⸗ zunutzen. In lebhaftem Schlagwechſel zeigen beide ſchöne Angriffsparaden, die mit einem, dem Kampfverlauf entſpre⸗ chenden Unentſchieden enden. Der erſte Repräſentativkampf bringt Hu ber(08 Mann⸗ heim und Apfelbach(03 Ludwigshafen) in den Ring. Beide meiden den Nahkampf und zeigen bei ununterbrochenen Schlagſerien präziſe Magenarbeit wobei Huber bis zur zwei⸗ den Runde klar in Front iſt. Auch in der letzten Runde, in welcher beide Kämpfer das Tempo ſehr en e iſt der Mannheimer der Beſſere und landet einen einſtimmigen Punktſieg. g Als nächſtes Paar durchklettern Wißler[VfR. Mann⸗ 398 und Bayerbach(Phönix Ludwigshafen) die Taue u Beginn der erſten Runde muß Wißler zunächſt einige, Scagſerien des ſehr aufgeregt kämpfenden Ludwigshafener? hinnehmen, doch wird der Mannheimer mit ſeiner ſtoiſchen Ruhe und ausgefeilteren Technik zuſehends beſſer. Noch vor Ablauf der erſten drei Minuten ſteht der Kampf im Zeichen Wißlers. In der zweiten Runde holt Bayerbach dann etwas auf, mißfällt aber durch ſein allzutiefes Abdeuken, was ihm prompt eine Verwarnung einbringt. Wißler weiß den Kampf immer mehr für ſich zu geſtalten und wird in den letzten drei Minuten ſtark überlegen. Die Endphaſen des Kampfes brin⸗ gen den Ludwigshafener, der ſtark erſchöpft iſt, nahe an die k. o. Grenze, doch verhütet der Gong den naheliegenden Aus⸗ ſchlag. Einſtimmiger Punktſtieger Wißler. Mit guter Technik warten Henſel(BfR. Mannhb im) und Herwig(Phönix Ludwigshafen] im nächſten Kampf, in der Federgewichtsklaſſe, auf. Nach ziemlich aus⸗ geglichener angsrunde trifft Henſel in der zweiten Runde wiederholt gut das Geſicht des Gegners, ohne jedoch nachhaltige Wirkung zu erzielen. Erſt in der letzten unde läßt die Kampfkraft Herwigs nach und Henſel führt den Kampf ſouverän zu Ende, wobei er einen einſtimmigen Punkt⸗ ſieg landet. Krauſe(Bc. Speyer) unb GBecth(os Mannheim), die beiden Seichtgewichtler, eröffnen ihren Kampf, alles aus eien überaus hart. Brachten ſchon die erſten Minuten einen lebhaften Schlagwechſel, ſo ſollte dieſer in der zweiten Runde noch eine erhebliche Steigerung erfah⸗ ren. Der Speyerer kandet gegen Ende dieſer Runde derart hart und plaziert, daß Barth ins Schwimmen gerät und ſeinerfeits nichts Beſonderes mehr anbringen kann. Die reſt⸗ lichen drei Minuten gehören völlig dem Speyerer, der durch einen einſtimmigen Punktſieg die erſten Punkte für den Saar⸗Pfalzbezirk erringt. Die Weltergewichtspaarung bringt Schuler (VfR. Mannheim) und Müller(BC. Speyer) in den Ring, die belde lebhaft beginnen und einen techniſch auf hoher Stufe ſtehenden Kampf liefern. Schuler weiß die Reichweite des Gegners durch präziſeres Schlagen prompt auszugleichen und kämpft techniſch und taktiſch beſſer als der Speyerer. Dies namentlich in der zweiten Runde, wo Schuler domi⸗ Riert. Die letzte Runde ſieht Schuler erneut in Front. Zwar verſucht Müller ſich immer wieder frei zu machen, entgeht je⸗ doch nicht der beſtändigen und zielbewußten Zermürbungs⸗ arbeit des Mannheimers, der einen verdienten Punkt⸗ ſieg landet. Ein vorzeitiges Ende nimmt der Erſatzkampf in der Mittelgewichtsklaſſe. Kirſch(08 Mannheim) und Theilmann(Ludwigshafen) liefern einen Kampf ohne jegliche Technik bei der lediglich die Wucht und die Härte des Schlages für die Kämpfer von Bedeutung ſcheint. Als in der Runde der„Kampf“ zu ſcharfe Formen annimmt bricht der Ringrichter ohne Eutſcheidung ab wegen ſportlicher Undurch⸗ führbarkeit, damit entſchieden das Richtige treffend. In der Klaſſe der Halbſchwergewichte kann Thies os Ludwigsyafen) gegen Bernlöhr(B. C. Stuttgart) nſcht lange beſtehen. Bereits in der 2. Runde gibt Thies den für ihn ausſichtsloſen Kampf auf, nachdem ſich der Stuttgarter bis dahin durch ſein ausgezeichnetes Kämpfen große Sympathien erworben hatte. Sieger durch techniſchen k. o. Bern löhr. Den Schlußkampf des Abends, in der Schwergewichts⸗ klaſſe, beſtreiten Käfer(.. Siegfried Kehl) und Hareus(03 Ludwigshafen). Jede einzelne Runde ſteht im Zeichen von Hareus, der namentlich gegen Schluß mächtig Zufkommt, und immer wieder den ſich mächtig wehrenden aus⸗ dauernden Käfer abſchüttelt. Einſtimmiger Punktſieger Hareus. Jußball 8 Vorderpfalzk reis 1904 Ludwigshafen— Revidig Ludwiashafen:3 S. Fr. Landan— V. f. R. Frieſenheim 220 Während Oppau bereits vor acht Tagen mit einem 5ꝛ0 Siea über Rheingönheim die Verbandsſpiele beendete. brachte dieſer Sonntag den Reſt der Punktkämpfe. Nur die Begeanuna Schifferſtadt Neuhofen fiel dem Regen zum Opfer.— Konnte ſich 1904 Ludwigshafen durch ſeinen:3 Sieg über Revidia end⸗ gültig den 2. Platz ſichern,. ſo hat ſich Landau durch ſeinen:0 Erfolg über Frieſenheim vom Abſtiea zu retten vermocht,. dem nunmehr Schifferſtadt, Union Ludwigshafen und Neuhofen verfallen ſind.— Landau. das laut Beſchluß des Verbands⸗ gerichts die beiden Punkte aus dem ſiegreichen Spiel gegen Schifferſtadt bͤhält, bot vor zahlreichen Zuſchauern gute Leiſtung. folge Verletzung faſt die ganzen erſten 45 Minuten dem Spkel fern bleiben mußte, endete die erſte Hlbzeit torlos. Mit 11 Mann kam dann Landau zum Führunastreffer und wenig ſpä⸗ ter zum zweiten, den Siea ſichernden Erfolg. während der Landauer Torwart durch hervorragende Abwehr die Gäſte nicht einmal zum Ehrentor kommen ließ.— Einen ſicheren Sieg er⸗ rana 1904 Ludwigshafen über Revidia. der nur durch zeit⸗ weilige Leichtfertigkeit der Abwehr nicht klarer zum Ausdruck kam. Beim Wechſel lag 1904 bereits mit drei Toren klar in Front. Dann kam Revidia zum erſten Gegentor. tere Treffer ſtellte das Verhältnis auf 511. Endſpurt noch zwei Erfolge erringen konnte. 1907 Mannheim— Sp. Vaa. Plankſtadt:1(:0) Plankſtadt mußte dieſes Privattreffen mit mehrfachem Er⸗ ſatz beſtreiten. während die Platzherren die Elf zur Stelle hat⸗ ſelvoll. Eben hatte noch 1907 einen gefährlichen Anariff der Gäſte abgeſtoppt. als auch ſchon der erſte eigene Vorſtoß den Führungstreffer bringt: Halbrechts kann eine Flanke von als Bundesgenoſſeß aut im Anariff. können aber nur gige links b Die Platzherren liegen mit dem Wind erfolgloſe Eckbälle Erzielen. Auch nach der Pauſe dominiert zunächſt 1907, bis Plankſtadt aut aufkommt und auch leicht Bei ausgeglichenem Spiel haben beide Parteien noch mehrfach aute Chancen. doch meiſt können die Gelegenheiten nicht verwertet werden. So ſchießt Plankſtadt ſogar einen Elf⸗ meter an die Latte. Kurz vor Schluß aglückt den Gäſten aber doch der verdiente Ehrentreffer. W. Um den Aufſtieg Sp. Va. Mundenheim— Amicitia Viernheim:0(:0) Das erſte Aufſtiegsſpiel der Gruppe Rhein brachte dem Hauptfavoriten Mundenheim einen verdientenklaren:0 Sieg. Und das, obwohl die Elf, vor allem vor der Päuſe keineswegs zu gewohnter Form auflief. Dies wurde erſt nach dem Wechſel beſſer, als die Läuferreihe wirkſame Abwehr⸗ und vor allem Aufbauarbeit leiſtete. wodurch Mundenheim mehr und mehr überlegen wurde. Viernheim bot keine beſonderen Leiſtungen und wußte eigentlich nur im Sturm au gefallen. Bei Munden⸗ beim verdient vor allem die ſchlagſichere Abwehr beſondere Er⸗ wähnung, während Sturm und Läuferreihe erſt keichlich ſpät in Schwung kamen. Der Offenbacher Unvarteiiſche leitete ener⸗ aiſch und umſichtig.— Ein von Baumann verwandelter Elf⸗ meter hatte Mundenheim die Führung gebracht. Handwerker erhöhte nach der Pauſe auf:0. während ſchließlich Baumann nochmals erfolgreich war.. Firmen⸗Pokal⸗Spiele Rhenania⸗Oſſag— Amtsgericht, Ludwigshafen 523 Sparkaſſe— Osram:0 Stotz—. Fendel:4 Atlas Verſicherungsbanken, hafen— Hch. Jakobi 220 Stadtmannſchaft, Mannheim— Motorenperke 021 Lux— Kohlenkontör 521 Kahn u. Maier— Schlerf 10:0 Commerzbank— Darmſtädter Nationalbank(Commerzbank nicht angetreten) Reis, Friedrichsfeld— Mannheimer Tageblatt:2 Eiswerke— Eſtol:0 Engelhorn u. Sturm— Manes:2(Engelhorn u. Sturm⸗ Proteſt) 8 Rhenania⸗Oſſag— Autozentrale:7 Stadtverwaltung, Dhafen— Rheiniſche Credithank:2 Neue Mannheimer Zeitung— Wertheimer Söhne 12. Handball S. V. Waldhof— M. T. G. Maunheim 824(:2 Nachdem es der Mannheimer Turngeſellſchaft am Sams⸗ tag gelungen war, ſich durch einen Sieg über 1907 Mannheim zur Zwiſchenrunde gegen Waldhof durchzuringen, trafen ſich im weiteren Verlauf der Pokalſpiele Waldhof und MG. Die Waldhöfer hatten das Spiel vor dem Meiſterſchafts⸗ treffen im Stadion angeſetzt und kamen auch im Handball zu einem hohen, torreichen Sieg. Zunächſt war zwar noch M75. keicht im Vorteil, doch der energiſchere und auch durch⸗ ſchlags⸗ und ſchußkräftigere Sturm der Waldhöfer hatte durch ein im Anſchluß an einen Strafwurf von Spengler exzsieltes Tor die Führung errungen. Zwei Schrägwürfe von Schreier brachten den Stand auf:0, als MTG. innerhalb fünf Mi⸗ nuten zwei Tore aufholen kann. Nach der Pauſe iſt Waldhof entſchieden mehr im Angriff. Ein Strafwurf führt durch Anke zum 4. Erfolg. Dann iſt wieder Schreier zweimal nacheinander erfolgreich, 612. Ein flacher Wurf bringt M. T. G. den dritten Erfolg, da ſich Wald⸗ hofs ſehr guter Torwart zu früh nach dem Ball geworfen hatte. Doch Anke erhöht mit prächtigem Wurf auf:3. Doch ſchon hat M. T. G durch Strafwurf wiederum ein Tor auf⸗ zuholen vermocht. Wenige Sekunden vor Schluß prallt dann ein ungemein ſcharfer Wurf von der Querlatte ins Tor, 84. Waldhof ſtellte die entſchieden ſchnellere und energiſchere Mannſchaft, die ihre Hauptſtärke im wurfgewaltigen Angriff beſitzt, doch wußten auch Läuferreihe und Hintermannſchaft recht gut zu gefallen. M. T. ſpielte zu wenig einheitlich und verlegte ſich mehr auf Einzelvorſtöße, die aber meiſt von der guten Waldhofverteidigung oder aber von dem ſehr ſicheren Schlußmann der Waldhöfer zum Scheitern verurteilt werden konnten. H. B. Augſport Segelfliegen in Mannheim Der erſte Mannheimer Jungfliegerkurs vom 22. April bis Juli Die letzten Wochen iſt der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrt⸗ verein Mannheim bereits mit den erſten Verſuchen ſeines Gleitflugzeuges an die Oeffentlichkeit getreten. Nach Ein⸗ treffen dieſes Flugzeuges konnte der Verein erſt daran gehen, eine recht Obwohl der Mittelſtürmer der Platzherren in⸗ ten, die in Sandhofen den überraſchenden:0 Sieg davongetra⸗ gen hatte. Das Spiel iſt ſofort bei ſchnellem Tempo recht wech⸗ ſtatt, die zeigen ſoll, ob der Prüfling überhaupt für Zwei wei⸗ als Revidia im gewinnen. dem Flugzeug vertraut gemacht werden, ſondern auch in allen funge Flieger auszubilden. Der Beginn des erſten Kurſes, der auf Sonntag vormittag angeſetzt war, erfreute ſich eines außerordentlich zahlreichen Zuſpruches. Nach kurzen Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden Dr. Müller⸗Clemm legte der Jungfliegerwart Ganter den Zweck und die Ziele des Kurſes dar. Es iſt vor allem daran gedacht, die Schüler der höheren Lehranſtalten, Fort⸗ bildungsſchulen uſw., für den Gedanken der Luftfahrt zu Die jungen Flieger ſollen nicht nur praktiſch mit Fragen unterrichtet werden, die mit der Fliegerei zuſammen⸗ hängen. Durch Fachleute ſollen ſie in die verſchiedenen Ge⸗ biete wie Aerodynamik, Flugmotor, Kompaß, Funken uſw. eingeführt werden. Der nächſte Schritt des Vereins wird ſein, ein geeignetes Unterrichtslokal zu ſuchen. Es ſind Ver⸗ handlungen mit Schulen im Gange, die einen günſtigen Ab⸗ ſchluß verſprechen, ſo daß auch in dieſer Hinſicht vom Verein aus alles getan wird. An Hand von Modellflugzeugen wird den jungen Fliegern das Weſen und der Aufbau eines Flug⸗ zeuges vorgeführt. Dann geht es an die praktiſche Arbeit, das Fliegen auf dem Gleitflugzeug, das auch auf ebenem Gelände kleine Sprünge zuläßt. Dadurch werden die jungen Leute flug⸗ und luftſicher gemacht. Nach Schluß des Semeſters findet eine N e ie Fliegerei geeignet iſt. Da der ganze Kurs nach den Vor⸗ ſchriften des Deutſchen Luftfahrtverbandes abgehalten wird, iſt ihm eine gewiſſe amtliche Bedeutung beizumeſſen. Aus den Ausführungen des Herrn Ganter konnte man entnehmen, daß der Verein mit ſeiner zielbewußten Arbeit den richtigen Weg eingeſchlagen hat, um junge Leute für die Fliegerei zu gewinnen. Nach Herrn Ganter richtete der Geſchäftsführer Schlerf die Ritte an die Anweſenden, den Verein in ſeinen Beſtre⸗ bungen auch weiterhin zu unterſtützen, da er auf ſich allein angewieſen ſei und aufgrund des Verſailler Vertrages vom Reich keine Zuwendungen erhalten darf. In allernächſter Zeit wird der rein auch ein Vollſegelſlugzeug erhalten, ſo daß die jungen Mitglieder im Segelflug ausgebildet werden können, von wö aus die Umſchulung zum Motorflug nicht mehr beſonders ſchwierig iſt. Den Abſchluß des in jeder Hinſicht gelungenen Kurs⸗ beginns ildeten zwei kurze Flugverſuche mit dem Gleitflug⸗ zeug, das zum Andenken an den gefallenen Fliegerhelden v. Richthofen„Richthofen“ getauft wurde. In elegantem Bogen erhob ſich das Flugzeug jedesmal in die Luft, um einige Meter weiter ſicher und glatt zu landen. Man gewann von der ganzen Veranſtaltung, die auf dem Flugplatz von Neuoſtheim abgehalten wurde, den Eindruck, daß bei dem eingeſchlagenen Weg der Erfolg nicht aus⸗ bleiben kann. Pferdeſport Mannheimer Frühjahrs⸗ Pferderennen „Nach dem letzten Streichungstermin kann man aus der Diſte der ſtehengebliebenen Pferde für die Frühjahrsereianiſſe des Mannheimer Turfs auf eine Beſetzung der Ren⸗ nen rechnen wie ſie ſelten zu ſehenſein wird. Das hauptſächlichſte Jagdrennen des erſten Tages iſt der Rheingold⸗ Pokal in dem faſt dreiviertel der engagier⸗ ten Pferde die Verpflichtung aufrecht erhielten. an findet dabei das treffliche Paar des Herrn Baumgärtner. Bandola und Stattliche, von denen erſt Bandola am Mittwoch gewon⸗ nen hat. und die gleich darauf hinweiſen. wie ſehr auch die weſtlichen Rennſtälle an dem Mannheimer Rennen in gewohn⸗ ter Weiſe intereſſiert ſind. Von Berliner Pferden findet man Kritiſcher Tag des Majors von Lotzbeck, der einer unſerer beſten Steepler iſt, und Mumpitz. der fetzt erſt in Frankfurt eine aroße Rolle geſpielt hat. Der Süden iſt durch ſeine Beſt vertreten. durch den in Mannheimer Beſitz ſich befindlichen Contrahent. durch Petronius und Sturm aus dem Stall des Trainers Hecker. durch den Frankfurter Sieger Ueberläufe der auch hier gut bekannt iſt. die Pflegebefohlenen des Herrr von Moßner Opanke und Aviator. den vorzüalichen Goldlack den vopulären Snob und viele ändere. Eine beſondere Er⸗ wähnung verdient der ebenfalls aus dem Weſten ſtammende Fechtmeiſter, der an allen arößeren Ereigniſſen in Mannheim ſchon immer Stammaaſt geweſen iſt. Für die Dreijährigen. alſo die Hoffnung des Turfs. iſt der Prüfungspvreis be⸗ ſtimmt. in dem ſich eine Klaſſe findet. die an die erſte der klaſſt⸗ ſchen Bahnen heranreicht. Da iſt Pour le mérite, der erfolg⸗ reiche Halbbruder eines Ordenfäger. der Ovelſche Neuankauf Irländer und Cocktail, neben den in dieſem Jahre ſchon ſieg⸗ reichen Produkten der Weſterberger Scholle Fonta. Dalibor und Grimm. Raphael, der nicht nur als Halbbruder des Derbnſiegers Roland eine beſondere Achtung genießt. ſondern auf den weſtlichen Bahnen infolae der langen Serie ſeiner Siege eine Ausnahmeſtelluna einnimmt. Er wie Churpfalz. Reiherbeize und Hannerich mit ſeiner Stallgefährtin Fiſcher⸗ mädel beweiſen. wie ſehr man arade in den weſtlichen Trai⸗ ningsauartieren bemüht iſt. mit beſtem Material hieberzukom⸗ men. Ebenſogut ſind die beiden Hauptereigniſſe des zweiten Tags. des Maimarkdienstags, beſetzt. Im Rieſe⸗Jagd⸗ rennen, dem Hauptereignis der Herrenreiten, bietet ſich den Herrenreitern Gelegenheit zu Ritten auf einer Auswahl der beſten Hindernispferde. An der Spitze der Gewichte ſteht die vortreffliche Franzöſin Coeur d' almée zuſammen mit Lohgerber, einem der beſten auf den Bahnen des weſtlichen Kartells, eine Klaſſe, der auch Steinadler angehört, deſſen Sieg in Hannover ſeine gegenwärtige Form in hellſtem Licht er⸗ ſcheinen laſſen. Fateider, der als Serienſieger hier noch all⸗ emein im Gedächtnis ſteht, hat ebenfalls ſich im laufenden ahr in den ſchwerſten Aufgaben ſchon bewährt, Krittiſcher Tag wurde ſchon gewürdigt, Sans parail iſt der Sieger der „Alten Badener“, Lord Val hat ſich gewaltig verbeſſert und zählt zur groben Klaſſe, Le Gerfaut iſt ein zuverläſſiges Pferd, das ſtets in erſter Geſellſchaft nach vorne läuft. Vimont ge⸗ wann am Donnerstag in Frankfurt das Hauptereignis der Herreureiten, und Aviator, Contrahent, Glockner, Sturm, My Lord II, Goldlack kennt man hier längſt. Viel beſſeres kann man nicht zu einem Rennen zuſammenbekommen. Der Exfolg dieſes letzten Streichungs⸗ und Annahme⸗ termins ſteht alſo außer allem Zweifel und verbürgt bei der Beteiligung der ſüddeutſchen, der Berliner, aber vor allem der weſtlichen Ställe den großen Erfolg, den die großzügigen Ausſchreibungen ſchon erwarten ließen. Literatur Rudern und Senllen. Von Walter Bradford Woodgate. Waſſerſport⸗Verlag G. m. b. H. Berlin SW. 48. Was Woodgate hier bereits vor 50 Jahren. hat iſt in der klaren Darſtellung der Ruderarbeit wohl kaum von einem anderen Buch übertroffen worden. Verſchiedene Kapitel, die veraltet waren, wurden von eng⸗ liſchen Ruderfachleuten neu bearbeitet, ſo daß das Werk an Bedeu⸗ tung noch gewonnen hat. Das Buch iſt als Lehrbuch anzusprechen, es dürfte beſonders den Ruderwarten und Trainern wertvolle Dienſte leiſten. In erſchöpfender Weiſe behandelt der Verfaſſer alle mit dem Rudern zuſammenhängenden Fragen, vom Unterricht des Anſängers bis zur zeitgemäßen Ruderkunſt. Dirne eee. —+ e eee N A * brachte die Grüße Montag, den 20 April 1928 Nene Mannheimer Zeitung kelbend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 189 Aus dem Lande Verein ehemaliger Reſerve 40er U Weinheim, 22. April. Der Verein ehemaliger Reſerve Aber hielt heute hier ſeinen Bezirkstag mit der General⸗ verſammlung des Geſamtvereins ab. Die Beteiligung aus Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen uſw., war außer⸗ ordentlich rege. Vormittags unternahm man einen gemein⸗ ſamen Spaziergang zur Burgruine Win de ck, wo die Gäſte bei ſtrahlendem Sonnenſchein ein Ständchen in der Burgwirt⸗ ſchaft Grasmück unter den Klängen des Konzerts der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ſehr gemütlich zubrachten. Nachmittags fand in der„Eintracht“ die Generalverſammlung des Ge⸗ ſamtvereins ſtatt. Der Verbandsvorſitzende Karl Stahl⸗ Mannheim erſtattete den Geſchäftsbericht, dem zu entnehmen iſt, daß der Verein ehemaliger Reſerve 40er die Ortsgruppen Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Bruchſal, Karlsruhe, Raſtatt und Hildburghauſen i. Th. mit insgeſamt 500 Mit⸗ gliedern umfaßt. Der Hauptzweck des Vereins beſteht in der Pflege der Kameradſchaft und der ſozialen Wohlfahrt der Mitglieder. Der Tätigkeitsbericht wurde beifällig zur Kennt⸗ nis genommen und der Geſamtvorſtand einſtimmig wieder⸗ gewählt. Die Auswahl des Ortes für den Bezirkstag 1929 wurde dem Vorſtande anheim geſtellt. Das ſich anſchließende Bezirksfeſt nahm mit geſanglichen, deklamatoriſchen und turn⸗ ſportlichen Darbietungen einen höchſt gemütlichen Verlauf. Weinheim, * 22. April. In der überfüllten Feſthalle „Pfälzer Hof“ fand heute nachmittag das Wertungsſfſin⸗ en des erſten Bezirkes Mannheim(Gau Baden) des deut⸗ ſchen Arbeiter⸗Sängerbundes ſtatt. ſucher. Begrüßungsanſprache. der Man zählte über 1700 Be⸗ Bezirksleiter J. Bechtner⸗ Mannheim hielt die Bürgermeiſter Dr. Weiſer über⸗ Stadt. Der Arbeiter⸗ Sängerbund Weinheim eröffnete mit dem Chor„Waldeszauber“(Hutter) die künſtleriſch gediegene Verauſtaltung, an der ſich 20 Ge⸗ ſangvereine beteiligten. Sämtliche Chöre wurden vom be⸗ geiſterten Publikum ſehr beifällig aufgenommen. * Dilsberg b. Heidelberg, 22. April. Ein füngerer Schu h⸗ macher wurde 7 dem Wege nach Neckarſteinach im Walde von einem Unbekannten überfallen, der ihm ſein Geld abverlangte. Bei dem Ringen Stehmeſſer und ſtach zweimal nach der Ueberfallenen. Zum Glück prallten die Stiche an der dicken Brieftaſche des Ueberfallenen ab. Da ein weiterer Kampf gegen den ſtarken Schuhmacher für ihn Sſichtslos ſchien, 5 5 j 8 chabmacher für ihn ans ſich ſch ſtatt. Der Organiſator der Veranſtaltung, Hauptlehrer Rein⸗ Die Landwirts⸗ hold Flamm aus Gutach⸗Hohenweg, hielt die Begrüßungs⸗ — 1 ließ der Fremde ab und verſchwand im Walde. Rauental im Murgtal, 19. April. ehefrau Engelbert Adam begegnete bei ihren Feldarbeiten plötzlich einem kleinen Affen, der ſich auf einen Baum flüch⸗ tete. Als ihr Sohn mit dem Fuhrwerk auf dem Felde an⸗ kam, wurde er ſchleunigſt nach der Behauſung geſchickt, um Nu ſſe, Zucker und ſonſtige Genüſſe für einen Affenmagen herbeizuſchaffen, um den Flüchtigen damit zur Kapitulation zu bewegen. Die Leckerbiſſen betörten wirklich das hungrige Tier. Es nahm alles dankbaren Herzens an, nur ergeben wollt es ſich nicht. Nun begann die Hetzjag d— unter der Jacke des Sprößlings der Jägerin war dem Entkommen des Verfolgten ein Ziel geſetzt. Wie das arme Tier der heißen Zone in dieſer winterlichen Kälte in die Gefilde Rauentals kam, bleibt abzuwarten. * Offenburg, 22. April. Am Samstag vormittag gegen 10 Uhr wurde im Güterbahnhof Offenburg der Liefer ⸗ wagen einer Leipziger Firma-auf der Fahrt über einen Bahnübergang von der Lokomotive eines Rangier⸗ zuges erfaßt und ſchwer beſchädigt. Der Kraftwagenführer und ſein Begleiter wurden leicht verletzt. Die Lokomotive und die Gleisanlagen wurden nur unbedeutend beſchädigt. Der Kraftwagenführer hatte verſucht, den Bahnübergang noch vor der Lokomotive zu überqueren, was ihm aber nicht mehr zog der Fremde ein Bruſt des n! 5 4 Bilk f B f ſeminariſten nach 15 Jahren die erſte Wiederſehensfeier Herbolzheim bei Freiburg, 20. April. Der Arbeiter Franz Wachenheim von Ringheim hielt ſich, auf ſeinem Fah r⸗ r ad ſitzend, an einem Langholzwagen feſt. Als ein Laſt⸗ auto vorbeifahren wollte, ließ ſich Wachenheim vom Wagen los, fiel mit dem Fahrrad unmittelbar vor das Laſtauto und wurde überfahren, wobei er ſich erhebliche Verletzungen zuzog. sch. Villingen, 18. April. In der Woche nach Oſtern hielten hier faſt ſämtliche Kurſe der ehemaligen Villinger Vor⸗ ab. Aus allen badiſchen Gauen hatten ſich die Teilnehmer zahlreich eingefunden. Der Feſtakt fand im Hotel zur Lilie anſprache, in der er insbeſondere in warmherzigen Worten der gefallenen Kursgenoſſen gedachte. Es wurde einſtimmtg beſchloſſen, hier in 2 Jahren wieder eine zweite Wiederſehens⸗ feier abzuhalten, die in großem Rahmen gehalten und in großzügiger Weiſe arrangiert werden ſoll. Zur Organiſation dieſer Veranſtaltung wurde ein An sſchuß gebildet. Mit einer Beſichtigung der Stadt und Ausflügen in die Umgebung erreichte die Feier ihren Abſchluß. * Konſtanz, 20. April. Im Alter von 76 Jahren ſtarb geſtern der ehemalige Elektroingenieur Julius Einhart. Er war der erſte Deutſche, der eine brauchbare elektriſche Kraft⸗ und Licht übertragung in Deutſchland zur Ausführung brachte. Mit ſeiner Erfindung war das ganze Problem der Elektrizität gelöſt; denn erſt dann war es mög⸗ lich, den elektriſchen Strom zu induſtriellen Zwecken in gro⸗ ßem Maßſtab zu verwerten. — r Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannhelmer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Füt Politik: H. A. Meſßner 5 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ part und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzei igen: Mar Filter Toddes-⸗Anzelge. Todes-Anzeige. gervater, Groß vatet und Onkel Karl Stein! nach langem Leiden zu sich zu rufen Mannheim(F 4, 7a), den 23. April 1928 Kurt Steinbeck Leichenhalle aus statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzens- guten Mann, unseren lieben Vater, Bruder, Schwager, Schwie- cc Die trauernden Hinterbliebenen: Käthe Steinbeck geb. Schweikert Familie Walter Steinbeck Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag, 1½ Uhr, von der Aeorg Cünisto im Alter von 32 Jahren. Heute verschied nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel Mannheim, Laurentiusstr. 29, 23. April 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna Schmitt, eb. Moos. Die Beerdigung findet statt von der Leichen- halle aus Mittwoch, 25. April 1928, mittags! Uhr.% Verwandten, Freunden und Be- kannten die traurige Mitteilung, daß Samstag Vormittag unser guter Vater, Großvater und Onkel im Alter von 85 Jahren sanft ent- schlafen ist. Mannheim(J.), 23. April 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Leonh. Schneckenberger. Die Beerdigung ſindet Dienstag nach⸗ mittag 2 Uhr von der Leichenhalle 409g 5 III Aus statt. Wollen Sle gebrauchts Möbel und Einrichtungs- gegenstände aſſer Art billlg kaufen 7 7 7 Wenden Sie ſich an uns Versteigerungs- u. Vermittlungsbüro Tel. 27337 Tel. 27337 4012 in Kenntnis zu selzen, denken bewahren. guter Vater u. Großvater Worms, den 23. April 1928. Frau Helene Hess Frau Else Hess Prof. Wilhelm Nuelius und vier Enkelkinder mittags ½3 Uhr im Crematorium Mannheim statt. Staff besonderer Anzeige. Am 21. April entschlief sanft mein lieber Mann, unser Herr Cäkl Hess Direkfor im Hause Cornellus Heyl Prof. Dr. Rudolf Hess, Bremen Frau Maria Ruelius geb. Hess, Mannbeim Feudenbeim. Die Einkscherung findet am Dienstag, den 24. April, nach- Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht, unsere Kollegen von dem Ableben unseres M²iiglieds Josef Mell Wir werden demselben stets ein ehrendes An- Gastwlrte-Verefnigung frele Innung Mannheim Der Vorstand Die Beef digung findet am Dienstag, den 24. April nachm.% 3 Uur von der Leictenhalle aus statt und er- suchen wir die Kollegen um zahl eiche Beteiligung. m. b. H. Mannheim, U 1. 1(Grünes Haus). S80 Tcmnasflakurde Dorothea gendel) Hachfolgerin und Jetzige Leſterin: Hertha Kähler ymnasfiklehrerin; Diplom r, Bade, 4089 Wiederbeginn: 24. April Unterricht: Diensſags und Ffelegs 5 Uhr Pesfalozzischule 78 Uhr Turnhalle 1846 en deselbsl. Einitiif jederzeit 5804 tag., vormititag ½12 Uhr. gesslichen Mann, unseren g Zugführer in die ewige Heimat abzurufen. Frau Chr. Herdel Wwe. Magotchen, Enkel. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am Sonn- meinen lieben, treubesorgten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel Ir Jakoh Herdel nach langem schweren Leiden im Alter von 56 Jahren Mannheim[(Augartenstraße 71), 23. April 1928. Die trauernden Hinterbliebenen: Philipp Bauer. Ingenieur u. Frau Ann geb. Herdel Frledrich Kuiehl, Lehrer u. Fran Emma geb. Herdel Die Beerdigung findet am Dienstag. nachmittags % Uhr. Hauptfriedhof Mannheim statt. Ausverkauf nur noch einige Tage, um zu räumen äußerst billig Handarbeiten 4503 Stores— Decken— Spitzen L 14. 7 Beity Kaulmann Tel. 28484. Feuerlösch- Apharaie für jeden Betrieb, für alle Brände Unver- 41038 8 1 wirkſam, zuverläſſig, billig alan Trauerbrieie Schell adele. Ha Volpert& Co. Akt.-Ces., Ludwigshafen a. h. Prinzregentenſtr. 38. Fernſpr. 66277. d. m. b. H. 6&. V. r Bertreter geſucht. n geb. Rakete im Alter von 77 Jahren. Mannheim, Berlin, den 23. April 1928 Postrat Oskar Stadahl * Professor Arthur Stadahl 1½ Uhr von de. Fliedholkapelle aus statt. Statt besonderer Anzeige Nach langem, mit groger Geduld etragenem Leiden entschſſef sanft am Sonntag nachmittag unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, Frau Emma Stadahl wu. Elsa Stadahl geb. Schlüter Margarete stadahl geb. Schidter Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 25. April 1928, 5 am 15. Mai 1928, vormittags 12 Uhr, Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz, ſichtsrates und Entlaſtung derſelben; 8. Aufſichtsratswahl; ſchreibung betreffend; rechts; und Nummerierung der Aktien. hinterlegt haben. Mannheim, den 21. April 1928. allonde Nahtengeade, Manchen. XXX. ordentliche General-Versammlung im Lokal der Rheiniſchen Crebitbank, Mannheim, wozu wir unſere Aktionäre einladen. Bericht des Vorſtandes und des Auf⸗ 2. Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Reingewinnes; 4. Abänderung des Art. 10 bes Geſellſchaftsvertrages: 1 55 Generalverſammlung im Reichsanzeiger, Friſt 5. Abänderung des Art. 17 des Geſellſchaftsvertrages: nahme an ber Generalverſammlung u. Ausübung des Stimm⸗ 5 8. Abänderung des Art. 4 bes Geſellſchaftsvertrages: Stückelung 5 In der Generalverſammlung ſind diefenigen Aktionäre ſtimm⸗ 15 berechtigt, welche ihre Aktten bis zum 13. Mat 1928 bei der Geſell⸗ ſchaft ſelbſt oder bei der Rheiniſchen Creditbank Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen gegen zu erteilende sofort zu verkaufen! In Cütgehende Dackelg ſüdd. Stadt, klein. Haus in gut. Lage. Anzahlg. äuß. 6 Mille. 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Nr. 189 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] Montag, den 27 April 1928 Mitgliederverſammlung der Mannheimer Produktenbörſe. 5 1 im Vorfahre infolge der reichlichen idgetreidehandel wieder aufzuleben nach Bergung der neuen weit Inlandsernte gerade vermochte, ſo hat im ſchlechteren Inlands⸗ ernte Wieder der Importhaudel eine erhöhte Chance lichen Betätigung erlangt. Wenn auch die Nachrichten ſo icherung der Brotverſorgung ſich geltend machte. Hier haden der in Mannheim und am Rhein anſäſſige Getreideimport⸗ und die Gekreidekommiſſionäre wieder bewief daß ſie aftlichen Aufgaben zum Segen unſerer Volkswirt ſchaft und daß ſie durch keine irgendwie geartete öffentliche Be⸗ irtſchaftung erſetzt werden können. Auch das Exportgeſchäft zeigt ne erhöhte Tätigkeit. zur geſchä über den Ausfall der letzten Ernte oft zu peſſimiſtiſch lauteten, Fir Wenn man berückſichtigt, daß der Getreide⸗ und Futtermittel⸗ handel ſein:! Ware faſt ausſchließlich zu der Zahlunes⸗ 1 gung Kaſſe gegen Dokumente; einkauft, während er beim zerkauf an die Kundſchaft zumeiſt gegen Kredit die Ware abgibt. 10 muß damit die ſtellung verbunden werden, daß der Handel 8. ſeine früher volkst irtſchaftliche Funktion der Kreditaewährung Vat ſich„daß ein ganz außergewöhnlicher Einfuhrbedarf der w übernommen hat. Leider haben ſich die im en Be 5 ausgeſprochenen Tarifhoffnungen für den hie⸗ igen Platz nicht in vollem Umfange erfüllt. Nach wie vor beſteht beſondere noch infolge des Möglichkeit, das Konſumgeſchäft in Gang zu bringen, ſind. Auslobungs verfahrens kaum eine mit Bayern von hier aus wieder da die Tarifſätze auch weiterhin unzureichend Im allgemeinen hat jedoch die „ Tariflage ebenfalls eine Verbeſſerung erfahren und es beſteht begründete Hoffnung, daß es den ener⸗ giſchen Bemühungen der hieſigen Handelsvertretung gelingt, in den Tommenden Monaten noch weitere einſchneidende Erfolge auf die⸗ ſem Gebiet ſicher zu ſtellen. 5 Mit ganz außergewöhnlichen Schwierigkeiten hat auch der Agentenſtand zu kämpfen. Zu der Tatſache, daß die Geſchäfte mit einem Minimalſatz an Proviſion abaeſchloſſen werden müſſen, kommt noch hinzu, daß in vielen Fällen auswärtige Verkäufer unter Ausf n hieſiger Vermittler Verbindung mit hieſigen Käufern geſucht haben. Im allgemeinen Intereſſe des Mannheimer Getreidegeſchäfts liegt es daher, daß Mühlen und Händler bei ihren Geſchäftsabſchlüſſen den Mannheimer Vermittler ſoweit als möglich Berückſichtigen. Auch der hier anſäſſige Getreidehandel führt lebhaft Klage über die nicht immer paritätiſche Berückſichtigung ſeiner Offerten durch Großmühlen und Agenturfirmen. Es müßte im Inter⸗ eſſe eines Wiederauflebens des Mannheimer Getreidehandels und der Zuſgmenarbeit von Handel und Mühleninduſtrie liegen, wenn wor Berückſichtigung der von auswärtigen Häuſern abgegebenen An⸗ gebote zunächſt der hieſige Getreide handel bei den Ein⸗ käufen volle Berückſichtigung fände. Aus dieſem in der Vorkriegszeit herrſchenden Vertrauensverhältnis zwiſchen Getreide⸗ handel und Mühleninduſtrie haben beide Teile ein ihre Entwick⸗ lung förderndes Ergebnis gezogen. In ganz erheblichem Maße war die n Probukfen⸗ Hörſe auch wieder durch ihre zegelmäßige gutachtliche Tätig ⸗ eit für Hanzelekammes, Verwaltungsbehörden, Gerichte uſw. in Anſpruch genommen. Die Zahl der Schiedsgerichte iſt durch den Eintritt ſtabilerer Verhältuiſſe beträchtlich zurückgegangen. Im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsfahr wurden 417 Schiedsgerichte bei der Mannheimer Produktenbhrſe durchgeführt, davon ſind 18 Ober⸗ ſchiedsgerichte. Der Mitgliederſtand iſt gegenüber dem Vorjahre kaum verändert. Die Zahl der Mitglieder betrug am 1. Januar 28 764. Im Laufe des Jahres erfolgten 32 Neueinkritte, 53 Austritte, 10 Mitglieder mußten infolge Nichtzahlung des Beitrags geſtrichen werden. Der Bericht des Rechners wurde einſtimmig genehmigt und die bisherige Rechnungskommiſſion wieder gewählt. Die Vorſtandswahl findet heute nachmittag bis 4 Uhr ſtatt. Wir werden ihr Ergebnis in der nächſten Ausgabe bekanntgeben. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz von Rudolf Darm⸗ ſtädter die„Mitakiederverſamml ung der Mannheimer Produkten⸗ Dörſe ſtatt. Den Bericht des Vorſtandes erſtattete der Syndikus Dr. Buß. Wir entnehmen hieraus 8 Wenn ſchon in den früheren Berichten darauf hingewieſen wer⸗ den konnte, daß ſeit 1925 eine Tendenz zur Konſolidierung des Ge⸗ treildegeſchäfts ſich durchſetzte, ſo vermochte im abgelaufenen Berichts⸗ jahr dieſe Entwicklung ſich noch ſtärker geltend zu machen. Es muß jedoch feſtgeſtellt werden, daß die anormalen Preisſchwankungen am Wetreide⸗ und Mehlmarkt, die das Riſiko des Geſchäfts ſo verſchärfen Ammer noch ſtark in Erſcheinung getreten ſind. Erfreulicherweiſe kann vermerkt werden, daß das Konſum⸗ und Kundengeſchäft an Be⸗ deutung wieder erheblich zugenommen hat. Das große Angebot am Weltmarkt hat ſich in preisregulierender Weiſe ausgewirkt. Die immer mehr zunehmende ſcharſe Konkurrenz von Inlandhandel, Ge⸗ noſſenſchaften und Mühlen untereinander, haben am Getreide⸗ und 990 markt die ieee von ee e 3 und werde Ack. aus Warenlompbard, 48,70 v. auch ſtellte ſich e 50 e* da lei als 8 Mehlhandel auf das äußerſte eingeſchränkt. den jüngſten Konzentrationsbeſtrebungen in der für den Getreidehandel und das Agenturgewerbe Augenblick noch nicht zu überſehen. Anzuſtreben iſt, daß dieſe Zu⸗ ſammenſchlüſſe nicht dazu führen werden, die Einläufe für dieſe Konzerne nicht mehr in Mannheim Zu tätt gen, ſondern am Stand⸗ ort der Konzernleitungen, die zum Teil in Berlin und am Nieder⸗ rhein ihren Sitz haben. Geireide⸗ Kredit.⸗G. Mannheim. Nach ihrem Geſchäfts bericht hat die Geſe ſchaft ihre ziehungen zum In⸗ und 1 ſtark erweitert und vert ihren Kundenkreis vergrößert. Die in der zweiten Jahres! Welche Folgen ſich aus Mühleninduſtrie ergeben, iſt im Be⸗ folgte Napitalerbbhun g von 200 000/ ſchaffte größere weglichkeit, ebenſo die 2 eines langfriſtigen erheblich Kreditabkommens mit einer aus 11 1050 Gruppe. Dieſer Zufluß an neue Mitteln ſei zum großen Teil der Erweiterung des Lombardgeſ chäftes zuſtatten gekommen. Die Erxträgniſſe aus der Bevorſchuſſung von Waren und Warenverſchiffungen wur⸗ den empfindlich durch den Wettbewerb der an der Getreideftt zierung ſich beteiligenden Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften beeinträch⸗ igt, Man neige aber zu der Annahme, daß von dieſer Seite in der Zukunft eher ein Abbau auf jenem Gebiet erſtrebt wird. D des Bevorſchugungsgeſche iſtes 9 Waren und Warenverf man ſich dann umſo erfolgreicher widmen können. nahmt wurden 148 741 /. Bei 122 966/ Geſamtunkoſten erglbt fich nach Zuwendung von 10 282/ auf Reſervekonto J einf ſchließlich? 2 er Pflege Mark Vortrag eln N einertrag von 28 075 4, woraus wieder 10 v. H.(wie t..) Dividende auf 100 000/ für ein volles und auf 200 000„/ für ein halbes Jahr mit zuſammen 0 verteilt 3680„ an Aufſichtsrat und Finanzlommiſſion vergütet, weitere 171 Mark der Reſerve zugeführt und 7„vorgetragen werden. Die Bilanz verzeichnet die Verbindlichkeiten in laufender Rechnung mit 630 684 /, gedeckte Verbindlichkeiten bei Banken mit 963 505 /, gedeckte Schulöner mit 1723 065 A, ſonſtige Schuldner mit 59 136., Guthaben bei Banken mit 160 188, bar und Wechſel 40 477 /, Wertpaplereanlage und Einfuhrſcheine mit 40 005. Bet 309 000 enthält die Reſerve 50 281 /, das Deloredere⸗Konto 45 000 ,. Von den Debitoren ſind 93,68 v. H. gedeckt und zwar mit 48,60 v. H. H. aus Wertpapierunterlage und 2,70 aus Inkaſſo, Devifen, Grunbſchuldbrieſen und Bürgſchaften. Die Friſt für die Kapitalerhöhung für den Reſt von bis 200 000% ſoll um ein welteres Jahr verlängert werden. Das neue Geſchäfts⸗ jahr hat ſich bisher normal angelaſſen. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Hälfte der Kapitalerhöhung bereits gezeichnet. Vörſenberichte vom 23. April Frankfurt ruhig Die Börſe begann die neue Woche in äußerſt luſtloſer und zu⸗ rückhaltender Stimmung und viele Börſenbeſucher ſcheinen die Hauſſeperiode der vergangenen Woche nunmehr als abgeſchloſſen zu betrachten. Bei faſt vollkommenem Ordremangel des privaten Pub⸗ likums wie auch des Auslandes bewegte ſich die e in den allerengſten Grenzen. Ungünſtig wirkten die veröffentlichten Viertelfahrsziffern des Stahlvereins, die einen Abſatzrückgang an⸗ zeigen. Andererſeits befriedigte die wieder etwas erhöhte Ruhr⸗ kohlenförderung. Die, gebeſſerte Außenhandels bilanz für März konnte heute kaum eine Wirk g ausüben. Der Geld⸗ markt war weiter leicht. Bei der erſten Notierung waren gegen die Schlußburſe vom Samstag 1 1 bis 2proz. Kursrückgänge zu ver⸗ zeichnen. J. G. Farbeninduſtrie eröffneten knapp dezenter Schei⸗ deanſtalt konnten 1 v. H. anz lehen. Etwas höher lagen noch Rüt⸗ gerswerke mit plus 1 v. H. Am Glel tromarkt verloren Ach. und Licht und Kraft je 4 v.., Schuckert 2 v.., Siemens blieben knapp 1928 behauptet. Zellſtoff eröffneten 1,5 v. H. ſchwächer. Am Bankenmarkt waren Darmſtädter Bank mit minus 5,75 v. H. angeboten, Commerz⸗ — bank minus 2 v. H. Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft außer⸗ ordentlich ſtill. Vereinzelte Deckungen bewirkten jedoch, daß ſich die führenden Werte etwas im Kurs erholen konnten. So erreichten Farbenaktien wieder den Anfangskurs. Berliner Börſe: nicht einheitlich Das augenblickliche Kursniveau ſcheint noch keinen größeren Anreiz zu bieten. Hinſichtlich des Ultimos iſt man etwas zuver⸗ ſichtlicher geſtimmt; bei den abgebauten Engagements dürften keine größeren Schwierigkeiten zu befürchten ſein. Als belaſtendes Moment ſind dagegen die Wahlen in der ganzen Welt zu nennen, deren Begleiterſcheinungen ſich ſtärker fühlbar machen. Im Verlaufe ſehr ruhig und zunächſt eher ſchwächer ſetzte ſich ſpäter ziemlich ein⸗ heitlich wieder eine kleine Erholung durch. Die Börſe ſtand in Er⸗ wartung eines optimiſtiſcher gehaltenen Bankberichtes und wollte außerdem von einer eventuellen Ermäßigung des Reportgeldſatzes um 74 v. H. wiſſen. Anleihen lagen ruhig; Ausländer geſchäſtslos; Bosnier 4 bis 2 v. H. ſchwächer. Der Geldmarkt liegt heute eine Kleinigkeit leichter. Nach 1 Uhr wurde es allgemein etwas lebhafter. Die Börſe ſtand in Erwartung eines optimiſtiſch gehaltenen Dt. Bankberichtes, nommen wurde. Die Bö Der offizielle Satz blieb unverändert. Am Far⸗ benmarkt wollte man franzöſiſche Käufe beobachten. rſe ſchloß zu den höchſten Tageskurſen, für Spezialwerte bis zu 4 v. H. über Anfang. * Mannheimer Produktenbörſe vom 23. April. Die Tendenz am heutigen Produkten markt iſt ruhig bei kaum veränderten reiſen. frei P Mannheim) N 1 ze—291 inl. 2728; ausl. Hafer 28; 3 Futtergerſte 2 18,50 Nie! Weiz Weizenf e H. 18, 75; enbrotmehl 9 j mehl 156, 5015,75; Roggenkleie 16,50—17. Kraftwerk Nauener AG. Man 4,65; Utter Von Auslandweizen iſt angeboten: Dividende auf Stamm⸗ (alles in hfl. waggon⸗ itoba 8 zu 15,50 4 14,90; Auſtral 15,75: Roſafé 79 Kilo 14,75;(alles in): Jul. Roggen 29; ausl Roggen 30,50; inl. Hafer inl. Braugerſte 31337 ausl. Braugerſte 32 3; Mais auf Bezugſchein 24,25; Bier⸗ uchen Weizenmehl ſüdd. 39 ſüdd. 30,50; Roggenmehl 60/70proz. Weizenkleie fein 15,25 bis Die GV. genehmigte die Regu⸗ und Prioritätsaktien). Der geſamt e Verwaltungsrat wurde für eine neue Amtsperiode wieder⸗ gewählt. Führter Spiegelglas Acg., vorm. L. Büchenbacher, Fürth. Beſchäftsfahr 1927 hat einſchl. Gewinnvortrag. in Höhe von 27 941 einen Reingewinn 67 622/ erbracht.(J. V. 66 941). Die G8. beſchloß, daraus wieder 10 v. H. Dlulbende zu verteilen. Aus dem Aufſtchtsrat ſchieden aus: Kommerzienrat Hofmann, Prof. Dr. Artur Schröter und Dir. Paul Bohne. Neu gewählt wurden: Dir. W. Staudt⸗Mannheim, Dir. Palgen⸗Köln, Dir, Heck⸗Köln, H. Schubert⸗Bamberg. Die Bilanz führt Kreditoren mit 241128 (147 786)/ auf. Ferner flüſſige Mittel 84 938(96 893), Debitoren 406 748(340 681), Vorräte 181 816(188 716) l. * Oberrheiniche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Acc. Mannheim. Am Stelle der ausgeſchiedenen Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und 1. Bürgermeiſter„Find in der heutigen Generalverſammlung Oßber⸗ Für d en Aufſichtsrat der OCG. gewählt worden. 1 Kraftwerk Rheinau Ac. In der tenen GB. 3 Oberbürgermeiſter Dr. — Dr. wähl Dr. Heimerich und Bürgermeiſter Dr. Walli in heute vormittag abgehnrd⸗ Hei meri ch und Bür⸗ Walli neu in den Aufſichtsrat der Geſeſlſchaft ge⸗ : Um die Erweiterung des Teilnehmerkreiſes an den Puli⸗ altenen der Monatsbankbilanzen. Wir berichtet. vor einiger Zeit, daß die Reichsbank ſich an eine größere Anzahl von Aktienbanken und Privatbanken mit einem Rundſchreiben gewandt hat, in dem ſie dieſe aufforderte, in den Kreis der Te eilnehmer an den regelmäßigen Pub⸗ * M lit kationen von liche n. Die eine regelmäß macht wurden, weil ſin⸗ der ngig r von dem iſt. onatsbilanzen einzutreten. bank, bisher bei der Reichs kr editgeſellſchaft erzielt, ſich Feinden bereit erklärt hat, Monatsbilanzen zu veröffent⸗ die ſeitens dieſes Inſtituts gegen Verb ſenklichung von Zwiſchenbilanzen geltend ge⸗ worden, wahrſcheinlich vor allem tatus der Bank nicht mehr in ſo ſtarkem Maße Zufluß reſp. Abfluß der Gelder der Reichshaupt⸗ Handelsgeſellſchaft, früheren Bedenken, 0 S fallengelaſſen Die die Reichsbank auch verhandelt hat, Bilanzziffern regelmäßig der Reichsbank zur Kenntnis allerdings will ſie dieſe Ziffern nicht in ihren Einze Berliner hat mit zu bring lhelten, Einen Erfolg hat die a der ſich zwar 1 ihre en, ſondern böchſteng als Globalziffern im Rahmen der geplanten Sammelver⸗ öffentlichung der Privatbanken publiziert wiſſen. Berliner Depiſen 1 Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6,78 u. 6 62 v. 5. Nach. pri D örtf N N. N. N. für 8 G.* M. Iſätze Holland.. 100 Gulden 168,39 169.73 168,86 168.70 J 168,74 45,5 Athen 100 Drachmen[.51 5,526 5. 818 81.— 10 Brüſſel. 100 Belga 500 12„Fr. 39,8288, 58.32 4 59,87 4 Denn Gulden 81.56 81.72 81,58 81,74 81.72 68.5 Helſingfors.... 100 fiunt. M. 10,513 10,588 10,811 10,881] 10,57 6 Italien.. 100 Lire 22,025 22,085 22,03 22,07 81. 6 Südſlawien.„„ 100 Dinar 7,358 7,372] 7,858].367] 81.— 7 Kopenhagen„„. 100 Kronen 112,05 112,72 112.08 112.28 112,50 5 7 1 8„„„„. 100 Esfudo] 17,89 17.92 17.83 17.87 453.57 5 Oslo„„„ 100 Kronen 111,74 111,98 111,72 111,94 112.50 5,8 Paris„„„„100 Franken 16,44 16,48 16.445 16,485 81.— E75 Prag.„ 100 Kronen 12.379 12.889 12.578 12.388 85,06 8 Schweiz„„. 100 Franken 80,58„89 80,5) 67 81,20.5 8„ 8,012 3,018 3,022].028 81.— 10 Spanien... 100 Peſeten 70,03] 70,17 70,05 70.19 81.— 5 Stockholm„ 100 Kronen 112,12 112,34 112.1. 112,84 112,50 8,5 Wien 100 Schilling 58.785 58,005 58,785 88.808 89,0 6 Dudapeſt 100 Pe e Kr. 72,95 78,09 72,95 73,09] 78,42 6 Buenos- Aires 1 Peſ. 1,786.750 1,788.790 1,782 10 Canada.. 1 CTanad. Dollar 4,177] 4,185] 4,177].185 4,198]— Japan e 1,892.986.992].896 2,092 8,8 Kairo„„. 1 Pfd. 20,92. 20,98 20,915 20.955] 20,092— Konſtantinopel„„ 1 türk. Pfd. 2,134 2,138 2,128] 2,132] 18,456 10 London„„„„ 1 Pfd. 20,394 20,484 20,393 20 489 43.5 New Port. 1 Dollar 4,1780] 4,1880 4,1775 4,1855 4,198 4 Nio de Janeiro„„ 1 Milreis 0,5085 0,5055 0,5035.505851 1,362 Urugu ag... 1 Gold Peſ..821].329 4,3211.829 4,84 Kurszettel der Neuen Nannheimer Zeitung Aktien 155 Auslandsanleihen in N bel ee in Mark je Stück Die mit T versehenen Werte ſind Terminturſe während ſich die mit. verſehenen noch in Bi⸗/ verstehen. Mannheimer Effektenbsrſe vom 23. April 21. 28. 21. Bab. Bau!„ 158,0 154,0] Sad. Aſſekurans 229.0 Pfälz. Hypoth. B.—.— 888 Continent. Vers. 108.0 15. 809 Bk.—.——Mannh. Verſich. 155.0 153.0 reditbank 125.5 Oberrh. Verſich 168.0 Edd Disconto 138.0 136.0 A. ⸗G. f. Seilind. 78. Durlacher Hof 140.0 Brown. Bov.. 152.0 Aleinlein Heidlb. 188.0 J. G. Farben 266.0 Ludwigsh. A. Br. 282, 0 Rhenania.— Schwarz Storch. 164.0 Gebr. Fahr. 52. Weratt Worms 170,0 170,0] Deutſche Linol. 260.0 Frankfurter Vörſe vom 23. April TGelſenk. Gußſt.—.—, Baſt.⸗ G. Bault⸗ Aktien. 1 Harp. Bergbau 188.0 175,0 Bayrisch. Spisg. 23. 25 Maag.. Creditb. 188.0 15lſessg. b. St. A. 255,0 280,0] Heck& Henkel 1805 Badiſche Bank 153,5 Lali uf dersleb. 181.5179, TBergm. Elek. 8455 Dank f. Brau. Id. 192.5 Kali Weſtereg. 92,2191. Hing Metallw.—.— en Bahr Bod. Er. B. 155,0 IMannesm f. 4510 brenn. eſig Oel de. 50 Bayr. Hop u. Wb.—.— 158,5[Mansſeld Akt 12270 Cb. Brock..⸗W. Barmer Bantv. 140,5 1Oberſchl.&. Bed 112,5—,— Cement Heidelb 140,0 Jerliner Hand. 285,0 IDtavt⸗ Min. A. a Cement Karlſt. 180,0 ICom. 1 171,0 170,7(TPyönir Vergb. Chamotk Annw. 121.01 I1Darmſt. u. Nb.—.— 2 Inhein. Braunk. Chem. W. Albi. 108.7 .Hypothekenbk. 135,0 Salzw. Heilbr. 5 Cont.Nürnb. ng.—.— J Deutſche Bank 158.0 J Tellus Bergbau 111.0 100.7 D. Effekt-u. Wech. 128.7 BK. u. Laurab.. 62.50 Daimler Motor 8 7 D. b ee⸗Bk.. 109,5 Serdar 5 8080 D. Vereinsbank 104.5 5 Aae 78 7 5 IDisconte ⸗Geſ. 151,015 Transport · Alctien. Dingt er 3 5 1 Dresdner Bant 154,2 Schantungbahn.—.——. Dürkoppwer! S 22 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 151,5 Hapag 9 8 152,2 Düſſlo. Rat. Dürr 81.— Metall u. MG. 131,5 TRordd. loyd 151.5 151.2 Eiſen Kaiſersl. 23,50 IMitteld. Cd ⸗B. 207,0 Oeſterr.⸗U. St. B.—— Elektr. Licht u.—.— 218, Baltimor. Ohio 15 8 8 ere a .⸗Mann. + 275,0 0 empf⸗Stern. 180, 4 ainzer St.⸗A. 258.0 Schöfferh. Bind. 361.5 Schwartz ⸗Storch 180.8 Werger 0 Adt, Gebr. 49. Adler Oppenh.. 240,0 Adler Kleyer. 292 9 55 E. G. St.„A. 183.5 aff. Buntp. 139,1 ſchaff. ſtoff 191.5 Bahnbd. Darmſt.—.—. Badenſa Weinh. Bad. Elektr. 555. Maſch. Dul. 141.0 21. Karler: WTaſch 18 C. H. Knorr 25— 1 Manng. Gummi 28 Neckarſulmfehrz. 57.— Pfälz Mühlenw. 166,0 Portl. Zem Heid. 149. 0 Rh. Elektr..⸗G. 158,0 Rheinmühlenw. 14 49.0 Wayß& Freytag 755 9 Zellſtoff Waldhf. 29 Südd. Zucker 1440 1 Nürnverg..⸗B. 180.0 Deſtert Gd Anſt. 87.75 Beh 255 f.—.— redlibt 174, 7 5 bank 244,0 Rhein Hyp.⸗Gk. 103,0 195.0 Süd. Disconto 135,0 Wiener Bankver. 16.75—.— Württ. Notenbk. 153,5 Wannh Verſ.⸗G. 156, 0 Frankf. All. Verſ. 187,7 Oberg. Verf.:. 182,0 81.0 Frkf. R. u. Mitv.—.— Elſ. Bad. Wolle Emag Frankf. 91.— Email St lürich 17.— Enzinger ⸗Unlon 19— 1 5 Eßlinger Maſch. 8 Ettling. Spin.. Faber, Jod. Blei 88, Faber d Schleich 1950 75 1 8 2 FahrGebr. Pirm 52 elt Gul Els. 128,0 Feinmech. Jetter Erkf. Bok.& Wit. 84,.— Zuchswaggen. ar *„ ae IJBVochu Juderus Eiſen 81.— 1. Luxem Berg.— 12— 1 201.0 Berg. 18,0 90 IGoldſchmidt T. 105.9 „7 Gritzuer M. 1 70 184.0 Grkrftw. M. 6% 13,50 Grün, Vüfinger 194.0 aldqten Nm 40,50 ammerſ enn B.—.— 25 8 2 Baltimore. 21. ee Füßen 142 0 ilpert HirſchKupf.n. M. 175.0 Gnlzmann, Phil. 188.0 Holzverkohl. Id. 71.25 Kamm. Kaiſersl.—. Karlsr. Maſch. Kemp, Stettin. Klein, Sch.& Beck.. Knorr, Heilbr. Strauskcp Sock. 52.50 ILahmeyer& Co. 181,7 Lech Augsburg 120,0 Lederwerk Rothe—— Ludwigsh. Walz. 128. 7 Lutz Maſchinen. Lußz'ſche Induſt.—.— Mainkraftwerke. 120,2 Metallg. Frankf. 177,0 Meg Söhne 9 Miag, Mühlb 137.0 0 Moenus St.⸗A. 69.— 68 Motoren Deuz.—.— Motor. Oberurf. 78.— Banle-Alktien. Bank f. Brauind. Barm. Bantver 19 f. el. Werte 2 Berl. Handelsg. Tom. u. Priold. 1 Tee B. 2 Deutſche Bank St. Ueberſee Bt. 109,0 IDiscont Comm. 159,0 1Dresdner Bank 189,0 2 Allgem. 197.0 8 3 87,45 unnh. Verſich Reichssank. 28 0 Rhein. Erebitbk. 129 0 1D. Reichsdahn— Schantungbahn.— 55 Allg. Lok. u. Str. 205,0 Aachener Kleinb.— Südd.Eiſenbahn— 116,0 1Deutſch⸗Auſtr.— IHap agg 152.0 15. Südamerika 218,0 IHanſa Diſchiff INordd. gloyb 151.0 Bereis Elbeſchl. Armat. 90. Hoch⸗ u. Tiefbau 81.738 Junghans St. A. 91. Konſerv. Braun 70.757 Mitteld. Kredb. 212, Süddeutich. Dis. 185.21 Trauspork⸗ Aktien. 223.52 100,0 188.5 163.5 253.0 170.7 288,0 159.0 Neckarſ. Fahrzg. 57.— Nrh. Leder Spier 102.0 Peters Unionffrf. 102.0 Pf. Nähm. Kauf. 55.15 J bilipp. A G. Fi. 45.— Porzellan Weſſel Rein. Gebbe Sch; 98.25 Igſtheinelekt. S. A 158.0 Nh. Maſch. Leud. Rhenania Aach. Riebeck Montan Riedinger Maſch. Rodberg Darniſt. 5 ebr. Roeder, D. 1847 7 7 Röttgersmerke 101.5 Schlinc e. bg.—— Schnellpr. Frkt. 70,25 8 Lackf. 123.0 1Schuckert, Nrbg. 188.5 Schuhf. Berneis 84.28 Schuhfabrik l 17,25 Seilinduſt. Wolff—.— Siem.& Halske 295.0 Suüdd. Draht.—.— S. Led. St. Ingb.—.— Südd. Zucker 141. 5 Trieot. Beſta.. Induſtrie⸗ Aktien. Hetumulatoren. 101.5 Adler& Oppenh 1: Adletwerte As G. f. Verkhrw. 1058 5 Alexanderwerk 85.— 0 Tullg. Elekte.⸗G. 1510 Ammendf. Pap. 210,8 Anglo⸗ C. Guan. Andalt. Kohl. + 83,78 Annener Gußſt.—.— J uſchaffdg. Zeilſt, 191.0 Augsd. N. Maſch. 108,5 Baldt Maſchin. 180.0 388. Meguin 811 e zan ir 8 lt. 10 Berl. ⸗Gub. Hut Berl. Karls. Ind. 78 Berlin. Maſchd. Ding Nürnberg—— Tochum. Gußſt.— Gebr. Böhler& C. Braunk. u. Britet 11200 Br.⸗Beſigh. Oelf. 58.— 63 rem. Linoleum— Bremer Vulkan 148. Bremer Wolle Brown, Bon. KCC. DuderusEiſe nw. 884.0 90,85 24.— 950 280,0 2 Tn. Jaden den 50 ia Uhrenfbr. ffurtw.—.— Ver. deutſch.Oelf. 78.50 1 Ber. Stahlwerk—.— Per. Hltramarin. 188,5 Ver. Zellſt. Berl. 151.0 Bogtl. Maſch. St. ,. Voigt& Häff.:.- Volth. Seil. u. 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Nr. 189 e 5 22„Jetzt ſehe ich Ihnen an, daß Sie gern aufſpringen und ihm ſcheu bot, und verſetzte mit einem Lächeln, das unwahr, 8 A8 Grune Monokel meine Hände ſchütteln und mir überſtrömend danken wollen. von bitterem Hohn getränkt war: 2 36. 5 Deſſen aber bedarf es nicht, weil ich nur eine ſelbſtverſtänd⸗„Der nächkliche Gaſt, der wie ein Spuk in Ihrem Leben 35 Roman von Guido Kreutzer liche Pflicht erfülle.— Bitte, wir wollen aufbrechen. Wir auftaucht und verſchwindet. Ein ahnungsloſer Beobachter haben mancherlei Vorbereitungen, und ſolch eine halbe könnte meinen, wir gefallen uns in Romanfiguren eines Er nickte ihr leiſe zu. „Ich danke Ihnen, mein liebes gnädiges Fräulein. Eben etwas Derartiges wollte ich gern von Ihnen hören. Es war gut, daf Sie den unausgeſprochenen Wunſch verſtanden. Nun erzählen Sie, bitte. Ich bin bereit, zu hören und zu helfen.“ Während ſie ſprach, befiel ſie immer wieder das Verlangen, dieſem weltklugen, hochſtehenden alten Manne alles zu ſagen, ihren Bericht zu einer vollen Beichte zu wandeln. Er hätte ſie begriffen und ſicherlich nicht verurteilt. Denn ſeit er ihr gegenüberſaß, ſie hinter den goldgeränderten Brillengläſern mit klugen gütigen Augen anſah und in der philoſophiſchen, leis reſignierten Abgeklärtheit ſeiner zweiundſiebzig Jahre alle Dinge als gegeben hinnahm— ſeitdem überflutete es ihre verhetzte Seele zum erſten Male wieder wie ein warmer Strom zuverſichtlichen Vertrauens, daß all dieſem Wirrſal doch noch ein gutes Ende beſchieden war. Und doch ſchwieg ſie über die Tage, die jener Begegnung im nächtlichen Tiergarten vorausgegangen. Aus argwöhniſcher Scham und mißverſtandenem Selbſterhaltungstriebe heraus. Und ahnte nichts davon, daß die kleine weißhaarige Exzellenz hinter dem ſtürzenden Fieber ihrer Worte und der unraſt⸗ pollen Friedloſigkeit ihres Weſens mit dem hellſichtigen In⸗ ſtinkt des Greiſenalters unendlich viel mehr ahnte, als ſie vor ihm wahr haben wollte. Dann war ſie zu Ende. Der Unterſtaatsſekretär hatte ihr mit geſenkter Stirn gelauſcht. „Es iſt ſeltſam..“ ſagte er jetzt gedankenverſponnen „wir leben wirklich in einer Aera ſtraffſter zeitlicher Oeko⸗ nomie. Denn kurz bevor Sie mich hierherbitten ließen, hatte ich ſchon einmal eine vertrauliche Unterredung. Sie betraf das gleiche Problem. Ihre Worte ergänzen die Nachrichten, die ich vorhin empfing. Dieſe Journaliſten haben doch wirk⸗ lich Stil: denn ſelbſt Ihre Feſtlichkeiten ſind für unſereinen — inſtruktiv!“ „Na, gnädiges Fräulein, daun wird es wohl Zeit für uns.“ „Zeit, Exzellenz?“ „„Doch, natürlich. Denn ſveben erzählten Sie mir, daß Herr von Traß Sie um zwölf Uhr vierzig vor Ihrem Hauſe erwarte. Jetzt iſt es zwölf Uhr zehn. Alſo bis wir uns an⸗ ziehen und zu Ihnen fahren. Sie wohnen am Kron⸗ prinzen⸗Ufer, erwähnten Sie?“ 15 am Kronprinzen⸗Ufer. Und da würden Exzellenz mich begleiten?“ a „Es iſt die einzige Chance, die uns bleibt. Ich bitte Sie, mir ein Zimmer zuzuweiſen, das neben dem liegt, wo Sie mit Herrn von Traß ſprechen werden. Im entſcheidenden Moment greife ich dann ſchon perſönlich ein.“ Er hob abwehrend die Hand. Stunde vergeht ſchnell. Pünktlich ſein aber müſſen Sie. Denn ſonſt erachtet Herr von Traß ſich ſeines Ehrenwortes wo⸗ möglich entbunden— und damit bliebe die letzte Verant⸗ wortung nicht bei mir, ſondern bei Ihnen. Davor aber möchte ich Sie gern bewahren.“ Da flog ſie erſchreckt hoch und haſtete, ihm voran, zur Garderobe. Von einem der Fenſter ihres Boudoirs hatte Inez Rionn den gerafften Vorhang beiſeite geſchoben und ſtarrte, die Stirn gegen die Scheiben gelehnt, zur Straße hinab. Die glänzte ſpiegelglatt. Denn vor Minuten hatte es zu regnen begonnen. Feinſträhnig nur— doch ſchon waren Aſphalt und Bürgerſteig von blinkender Feuchte überzogen. Grell abgezirkelte ſcharfe Lichtkreiſe warfen die Laternen. Drüben, wo die Spree ihre ſchwarzen Waſſer zwiſchen Kai⸗ mauern hinſchob, tanzten über dem Wellengekräuſel huſchende Reflexe der Laſtkahn⸗Lampen. Einmal kam vom Lehrter Bahnhof der Pfiff einer rangierenden Maſchine. Und hinter dem roten Backſteinqugdrat des ehemaligen Generalſtabs verſickerte das ſchütternde Stampfen eines letzten Autobuſſes. Hoch in der Kehle ſpürte die junge Schauſpielerin den hämmernden Schlag ihres Herzens und atmete mühſam unter dem Empfinden, als ſeien ihre Nerven zum Zerreißen geſpannt. Längſt ſchon hatte die kleine Pendüle auf dem Kaminſims halb geſchlagen und tickte mit ſilberner Eilfertigkeit weiter. Wo blieb Henner von Traß? War er argwöhniſch ge⸗ worden? Vermutete er irgendeine Hinterhältigkeit? Hatte er vielleicht gar das Haus von ferne beobachtet, wußte nun, daß Inez Rionn nicht allein hergekommen, und erachtete des⸗ halb ſein Ehrenwort als nichtig? Denn ſonſt hätte er ja ſchon hier ſein müſſen! „Alſo zwölf Uhr vierzig, gndiges Fräulein!“— waren doch ſeine letzten Worte geweſen. Da, jetzt ſchlug es Dreiviertel! Er kam nicht!— er kam nicht mehr! alles war verloren! Und gerade wollte ſich die Diva vom Fenſter löſen und zu der alten Exzellenz hinübergehen, die nebenan im dunkel ebliebenen Wohnzimmer wartete, als ein Auto von der Beet⸗ ovenſtraße her zum Kronprinzen⸗Ufer einbog und vor ihrem Hauſe hielt. Henner von Traß ſtieg aus. „Er kommt!“ raunte Inez Rionn erregt in das Wohn⸗ zimmer hinein und eilte zum Lift, um nach unten zu fahren und die Tür zu öffnen. Minuten ſpäter betrat ſte mit Boudoir. Bis dahin hatten ſie beide kein Wort gewechſelt. Nun ſah er ſie an, wie ſie, das Chinchilla⸗Cape noch loſe ihrem Gaſt wieder das Villiers de Isle Adam. Leider aber iſt unſer Roman weſent⸗ lich realer, nicht wahr, gnädiges Fräulein?“„ „Bitte, nehmen Sie einen Seſſel, Herr von Traß 1 bat ſie erregt.„Sicherlich müſſen Sie doch abgeſpannt ſein. „Oh danke“, ſagte er mit einem Lippenzucken.„Solche Rückſichten auf mein körperliches Wohlbefinden muten wohl gerade heute etwas überholt an.“ f 5 Die Diva fühlte kaltes Frieſeln, das ihr über den Rücken ſchauerte. Hätte ſie nicht den Unterſtaatsſekretär Dr. Heinſius im Nebenzimmer gewußt,— ſie würde Ja— was? 5 Nur ein einziges Gefühl beherrſchte ſie: durch keine Un⸗ vorſichtigkeit ſich verraten, ſondern aushalten, bis es ſo weit war, daß der Staatskommiſſar ſeine Tür öffnete! 5 Was galt die raffinierte Spannung ausgeklügelter Bühnenſzenen gegen die ſeeliſche Senſation ihrer Begegnung mit dem Manne, der achtlos den Sehnſuchtsſchrei ihres Her⸗ zens überhörte und nichts von ihr verlangte, als daß ſte ſeinem Leben ein Ende mache? „Natürlich hoffen Sie, gnädiges Fräulein, daß es Ihnen doch irgendwie gelingt, mich von meinem Entſchluß wieder ab⸗ zubringen oder die Entſcheidung abermals hinzuzögern. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie jeden derartigen Verſuch ver⸗ meiden würden, weil er zwecklos iſt.“ Sie wußte nichts zu erwidern. Er ſchien auch keine Antwort erwartet zu haben, denn er fuhr fort:„Damals vor drei Nächten warnte ich Sie in eben dieſem Zimmer. Da ſchlugen Sie meine Worte in den Wind und ſchwuren, daß ich nie wieder daran denken würde, jener Nacht noch einmal Erhwähnung zu tun. Nun iſt es doch ſo weit. Nun iſt die Stunde da, wo Sie vollenden müſſen, was Sie ſich zur Erfüllung vorbehielten.“ Und dazu dieſe düſteren Augen, in denen ſchon ein ſo un⸗ erträglich abweſender Ausdruck war! Die verſchloſſene Hürte dieſer bronzefarbenen ſchmalen Züge, die faſt maskenhaft wirkten: Der Klang einer Stimme, die in ihrer ſchleppenden Monotonie ſchon fenſeits aller Leidenſchaften und Anfech⸗ tungen zu ſein ſchien. Obwohl Frau und junges Weib, begriff ſie jetzt: Der hier vor ihr, der gehörte zum Schlage jener Männer — die draußen im Feuerorkan der brüllenden Front das Sterben gelernt hatten, denen der Tod längſt ein vertrauter Kumpan geworden, wenn ſie— ungezählte Male— vorm Sturm den Riemen ihres Stahlhelms feſter gezogen und unter ſeiner Eiſenſchiene mit kaltem Blick den Weg abmaßen, der ſie von denen da drüben trennte. Hatte man damals durch vier Jahre Freund Hein zum Narren gehalten— heute war's eben ſo weit, daß man ihm gelaſſen die Hand reichte! um die Schultern, vor ihm ſtand. Küßte ihre Hand, die ſie (Fortſetzung folgt! 2 an den Planken neben der Hauptpost Taggende ane. Heigwaren u. Aussteuer-Arikel Betit-Damaste Nessel Hemdentuch ungebleicht eee Mtr. 36. 42. 28. vollbreit, solide Qual., Mtt, 68, 54, ganz her- Hemdentuch ber ul, fein- u. starkfad., weit unt. Preis, Mtr. 425 85. Bettuch-Nessel statke Qualität.... Mtr..35, 95. 719 Bettuch-Cretonne starke blütenweiße Warte, Mir..85, Betuch-RHalbleinen extrast. u. grundsol. Qual. Mtr..50, 10035 1055 22ũ5 55555552 2 2 4 130 ein, gestteift .10 Ia. Qualität, Mtr . 85 5 5. 130 cm, geblumt, schöne 130 em, geblumt mit neue Muster.. Mtr..15, 185 Seidenglanz Mtr..80 P Aünialaugutaanntanunnudnunmenidampntandneanasdaanndnenagudtuanadnmmunuun. beabsichtigt, den Posten des Leiters ihrer Aaunbeiner Beuta-viehlion neu zu besetzen. 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