5 80 0 Bezugspreiſe: In N u. Umgebung frei ins Haus pder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung 5 5 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.46, Sehne gert 1020 l e il aldhofſtr. g, 8 tr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 42 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe daunheimer Seil Mannheimer General Anzeiger Ar. 205— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelgelle für Allgem. Anger.40 K. l eklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ malt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Rechtsſtreit in Reparationsfragen Ein Prozeß vor dem Haager Schiedsgericht Dawesplan und Kriegsſchäden⸗Schlußgeſetz Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das bekannte Auslegungsſchiedsgericht im Haag, das der Dawes⸗ plan für die Klärung von Zweifelsfällen der Reparations⸗ frage eingeſetzt hat, wird ſich am 7. Mai mit einem Rechts⸗ ſtreit zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Reparations⸗ kommiſſion befaſſen. Es handelt ſich dabei um eine Frage, die mit dem im März verabſchiedeten Kriegsſchäden⸗ ſchlußgeſetz in engem Zuſammenhang ſteht. Gegenſtand des bevorſtehenden Schiedsverfahrens bildete eine noch un⸗ gelöſte Teilfrage aus dem gleichen Problem, über das im Januar 1927 der vielgenannte 9g Milliarden ⸗ Prozeß vor dem gleichen Haager Schiedsgericht geführt wurde. Da⸗ mals wurde bekanntlich der deutſche Antrag abgewieſen. Das Schiedsgericht verneinte die Möglichkeit, die Liquidations⸗ entſchädigungen, zu denen Deutſchland nach dem Verſailler Vertrag verpflichtet iſt, von den deutſchen Jahreszahlungen des Dawesplanes abzuziehen. Ausdrücklich offen blieb die Teilfrage, die jetzt entſchieden werden ſoll. Bei dem neuen Verfahren handelt es ſich lediglich um denjenigen Teil der Erlöſe, der nach Inkrafttreten des Dawesplanes, alſo nach dem 1. September 1924 dem deutſchen Reiche gutgeſchrieben worden iſt. Es ſoll entſchieden werden, ob und in welchem Umfange derartige Summen von den Raten des Dawesplanes abgezogen werden dürfen. Läuft der Prozeß für Deutſchland günſtig gus, ſo kann wenigſtens ein beſcheidener Teil der Erlöſe des Heſchlagnahmten deutſchen Privateigentums für Deutſchland gerettet werden und zwar in Form einer entſprechenden Kürzung der laufenden Reparationszahlungen. Nach§ 10 des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes ſind die auf dieſe Weiſe ge⸗ wonnenen Mittel an die Liguidationsgeſchädigten auszuſchütten. Ueber ihre Verteilung beſchließt nach dem Geſetz„der Reichsfinanzminiſter mit Zuſtimmung des Reichsrates und eines Ausſchuſſes des Reichstages“. Hierbei wird die volkswirtſchaftliche Zielſetzung, den Wiederaufbau des durch die Liquidation zerſtörten deutſchen Exportapparates zu fördern, eine wichtige Rolle ſpielen müſſen. Vor einer Kohlenpreiserhöhung? Heute, am 2. Mai, tritt der Reichskohlen rat zu⸗ ſammen, um zu der Frage der Kohlenpreiserhöhung Stel⸗ lung zu nehmen. Den Anlaß bildet ein erneuter Antrag des Kohlenſyndikats auf Heraufſetzung der Preiſe. Durch die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches im Ruhrkohlenbergbau iſt dieſe wichtige wirtſchaftliche Frage von neuem aufgerollt worden. Es iſt garnicht zu beſtreiten, daß die Lohnerhöhung, die durch den Schiedsſpruch gebilligt wor⸗ den iſt, dem Ruhrkohlenbergbau erhebliche Verluſte zumutet, wenn ſie auch hinter den Forderungen der Bergarbeiter ſelbſt zurückbleibt. Die Mehrleiſtungen, die die Bergarbeiter for⸗ derten, würden eine Mehrbelaſtung des Ruhrbergbaus mit mehr als 200 Millionen Mark zur Folge gehabt haben. Das würde etwa dem heutigen Preiſe von 13½ Millionen Tonnen Fett⸗Förderkohle, oder anders berechnet, der geſamten Aus⸗ beute des Ruhrbezirkes in den Jahren 1913 und 1924 ent⸗ ſprochen haben. Die von den Bergarbeiterverbänden aufge⸗ ſtellte Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit von 8 auf 7 Stunden iſt in dieſen Ziffern noch nicht berückſichtigt. Stellt man ſie mit ein, ſo würden die Unkoſten ſich natürlich noch um ein Erhebliches erhöhen. Durch den Schiedsſpruch ſind die Forderungen der Bergarbeiter etwa zur Hälfte bewilligt worden. Auch in dieſem Ausmaße hat die Erhöhung eine ganz erhebliche Belaſtung zur Folge, wie ſich aus den vor⸗ genannten Ziffern ergibt. Selbſt wenn man im Gegenſatz zu dem Mehrheitsgutachten der Schmalenbach⸗Kommiſſion noch einen geringen Gewinn auf die Tonne Kohle berechnete, ver⸗ wandelt ſich auch dann nach dem Eintritt der Lohnerhöhung das Plus in ein Minus. Was die Erhöhung für die Erträg⸗ niſſe der Zechen bedeutet, mögen Ausführungen des preußi⸗ ſchen Handelsminiſters über die Rückwirkungen der Lohn⸗ forderungen auf die ſtaatliche Zeche Hibernia beweiſen. Nach dieſen Berechnungen würde bei der ſtaatlichen Zeche Hibernia, einer der beſten Zechen des Reviers, ſchon eine Lohnerhöhung von nur 5 lalſo weniger als die im Schiedsſpruch bewilligte Erhöhung) die vorjährige Rente von 456 reſtlos aufzehren. Bisher beſtand die Möglichkeit, neue Laſten durch Steige⸗ rung der Mechaniſierung wieder auszugleichen. Dieſe Mög⸗ lichkeiten ſind aber jetzt nicht mehr vorhanden, da die durch Mechaniſierung verurſachten Mehraufwendungen allmählich aufgehört haben, zu den dadurch erzielten Betriebserſparniſſen noch in einem günſtigen Verhältnis zu ſtehen. Berechnungen aus dem geſamten Gebiet des Ruhrbergbaus haben ergeben, daß die Nutzförderung von 1924 bis heute von 100 v. H. auf 130 v. H. geſtiegen iſt, daß ſich dagegen in derſelben Zeit die Maſchinen⸗, Betriebs⸗ und Arbeitskoſten auf über 150 v. H. erhöht haben. In dieſen Ziffern liegt der Beweis, daß die Mechäuiſierung eine weit über die Förderungsſteigerung hinausgehende zuſätzliche Aufwendung verurſacht hat. Gerade Neuregelung des Minderheiten⸗Rechts durch Preußen 5 Berlin. 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das preußiſche Kabinett hat in der Behandlung der Minderheiten eine Neuregelung getroffen, die einen wichtigen Fortſchritt auf dem Gebiete des Minderheitenrechts bedeutet. Wie erinnerlich, iſt vor einem Jahre gegenüber der däniſchen Min⸗ derheit nach vorheriger Fühlungnahme mit der däniſchen Min⸗ derheit und der däniſchen Regierung eine Regelung getroffen worden, die ſich durchaus bewährt hat. da ſie nach übereinſtim⸗ mendem Urteil aller Beteiligten friedlichere Zuſtände geſchaf⸗ fen hat. 5 Die preußiſche Regierung hat nunmehr für ihre wichtiaſte Minderheit, nämlich die volniſche, eine Verfügung erlaſſen. die ſich an das Genfer Abkommen anlehnt. Das Genfer Pro⸗ tokoll regelt bekanntlich die Verhältniſſe der beiden Minder⸗ heiten in Oberſchleſien. Insbeſondere iſt in der Ver⸗ ordnung der Grundſatz vertreten. der es dem Einzelnen frei⸗ ſtellt. zu entſcheiden, ob er für ſich und ſeine Erziehunasberech⸗ tiaten ſich zur Minderheit bekennen will oder nicht. Es wird nach der Richtung hin keinerlei Zwang ausgeübt. Die von der preußiſchen Regierung erlaſſenen Beſtimmun⸗ gen ſind inſofern von beſonderer Bedeutung, als der Haager Gerichtshof in dem Streitfall über die Auslegung des Geufer Abkommens dahin entſchieden hat, daß irgendwelche Nachprü⸗ fung der gefällten Entſchließungen unzuläſſia iſt. Die auslän⸗ diſche Preſſe hat gerade in der letzten Zeit die deutſche Regie⸗ rung vielfach angegriffen und ihr vorgeworfen. daß ſie nicht berechtigt ſei. Forderungen für die deutſchen Minderheiten zu erheben, da ſie ſelbſt ihre Minderheiten vergewaltige. Dieſe Anariffe waren ſchon nach dem bisherigen Stand der Dinge ungerechtfertigt. Sie ſind völlig abſurd, nachdem durch die neuen Beſtimmungen den Minderheiten im preußiſchen Staats⸗ gebiet Rechte eingeräumt werden, wie wir ſie den deutſchen Minderheiten im Auslande nur wünſchen möchten. Bekannt⸗ lich iſt eine reichsgeſetzliche Regelung der Minderheitenfrage vorgeſehen. Preußen hat geglaubt, auf dieſem Wege voran⸗ gehen zu müſſen, um möalichſt ſchnell zu praktiſchen Reſultaten zu gelangen. 5 5 N 5 Zechen mit beſonders weitgehender Mechaniſierung haben des⸗ halb vielfach verhältnismäßig hohe Selbſtkoſten, weil die Steigerung der Leiſtung und der Produktion im Vergleich zur Erhöhung des Selbſtkoſtenauteils nicht ausgereicht hat, die Verzinſung und Tilgung des für die Mechaniſierung angeleg⸗ ten Kapitals zu beſtreiten. Aus dieſem Grunde wird denn auch zur Zeit faſt durchweg im Ruhrbergbau der Standpunkt vertreten, daß durch Fortführung der Mechaniſierung und Rationaliſierung eine Erſparnis der Selbſtkoſten nicht mehr erzielt werden kann. Vielfach wird ſogar für notwendig er⸗ achtet, manche bereits durchgeführten Mechaniſierungsmaß⸗ nahmen wieder rückgängig zu machen. Intereſſant iſt in dieſer Hinſicht z. B. die Beobachtung, daß die Zahl der im Bergbau verwandten Schrämm⸗Maſchinen in verhältnismäßig kurzer Zeit ſehr weſentlich vermindert worden iſt. Bei dieſer Geſamtlage des Ruhrkohlenbergbaus war es unvermeidlich, daß die Frage der Kohlenpreiserhöhung durch die Erhöhung der Bergarbeiterlöhne akut wurde. Man darf geſpannt ſein, welches Ergebnis die Verhandlungen des Reichskohlenrats haben werden.. Der ruſſiſche Prozeß gegen die deutſchen Ingenieure 2(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Nachrichten, die bei den hieſigen zuſtändigen Stellen eingelau⸗ fen ſind, ſoll der Prozeß gegen die in Moskau gefangen gehal⸗ tenen deutſchen Ingenieure aus dem Donezgebiet nunmehr zu Ausgang dieſes Monats in Moskau ſteigen. Der von der A. E. G. zur Unterſtützung der Angeklagten und ihres ruſſi⸗ ſchen Rechtsbeiſtandes, nicht eigentlich zur Verteidigung ſelbſt — das iſt nach dem geltenden ruſſiſchen Recht nicht zuläſſig— beſtellte Dr. MWunte aus Braunſchweig, hat inzwiſchen ſein Einreiſeviſum bekommen und wird ſich eilends auf den Weg nach Moskau begeben. Auch dazu darf man ſagen, daß es recht lauge gedauert hat. Ob es nun wirklich bei dem Termin vom Ende Mai bleibt oder ob wiederum eine neue Verſchiebung ſtattfindet. iſt bei den freundlichen Sitten der Sowietherren noch nicht abzuſehen. Von deutſcher Seite wird allerdings zu fordern ſein, daß die deutſchen Staatsangehörigen endlich aus der ſchwebenden Pein befreit werden. Was die Sowietruſſen untereinander abzumachen haben und welche Anſchuldigungen zu Recht oder zu Unrecht gegen die ruſſiſchen Verhafteten im Donezgebiet er⸗ hoben werden, geht unſere Staatsbürger nichts an. Keines⸗ falls dürfen ſie unter dieſen internen ruſſiſchen Dingen noch länger leiden. Man ſollte annehmen, daß den Sowjetgebietern, auch ſchon im Intereſſe ihrer außenpolitiſchen Beziehungen daran gelegen ſein müßte, dem Skandal— das iſt er— all⸗ gemach ein Ziel zu ſetzen. 5 5 i g 2. Der verhaftete Diktator Bela Khuns neue Putſchpläne (Von unſerem Wiener Vertreter) Im Wiener Landesgericht ſitzt nun wohlbewacht Bela Khun, das Haupt der traurigen, blutbefleckten Räteregierung in Ungarn in der bewegten Zeit vom März bis Juli 1919, der ſeither in Moskau einer der einflußreichen Lenker der zer⸗ ſetzenden bolſchewiſtiſchen Propaganda in Mittel⸗ und Oſt⸗ europa geweſen iſt. Was hat dieſen verhängnisvollen Apoſtel des wildeſten Kommunismus, dieſen Hauptſchuldigen an dem roten Schrecken, der ſich durch einige qualvolle Monate von Budapeſt aus verbreitete, veranlaßt, als ungebetener Gaſt das friedliebende Wien aufzuſuchen u. unter verſchiedenen Namen ſein Unweſen zu treiben? Bela Khun iſt in Oeſterreich freilich kein Unbekannter, denn als die ſchmachvolle Räteregierung in Ungarn operettenhaft zuſammenbrach, da flüchtete der bolſche⸗ wiſtiſche Held in die ehemalige Kaiſerſtadt, ohne ſich darüber viel Sorgen zu machen, welches Schickſal ſeiner nicht recht⸗ zeitig über die Grenze gekommenen Spießgeſellen harrte⸗ Den Wiener Behörden erwuchs jedenfalls die peinliche Auf⸗ gabe, den Exdiktator in Obhut zu nehmen und ihn vorallem vor den Anſchlägen und Entführungsverſuchen zu ſchützen, die von ſeinen erbitterten Volksgenoſſen, von verſchiedenen Opfern der ſogenannten Proletarierdiktatur unternommen wurden. Man atmete deshalb auf, als ſich Mitte Juli 1920 endlich Gelegenheit bot, Bela Khun mit einem Gefangenen⸗ transport nach Rußland zu bringen. Damals wurde ihm auch die Rückkehr verboten. a Der Exdiktator hat ſich für die ihm erwieſene Gaſtfreund⸗ ſchaft wenig dankbar gezeigt, Es ſteht nämlich feſt, daß es ihm einigemale gelang, ſich heimlich und unangefochten in Wien aufzuhalten und im Dienſte der revolutionären Wühlarbeit tätig zu ſein. Bei dem in Budapeſt durchgeführten Kommu⸗ niſtenprozeſſen wurden darüber manche Angaben gemacht. Die letzte Reiſe Bela Khuns nach Oeſterreich ſcheint aber mit ſehr weitgreifenden Plänen zuſammenzuhän⸗ gen. Die Hoffnungen auf die Weltrevolution haben in der jüngſten Vergangenheit ſehr an Kraft eingebüßt und insbe⸗ ſondere das völlige Fehlſchlagen der auf China geſetzten Er⸗ wartungen hat auf die Anhänger der dritten Internationals niederſchmetternd gewirkt. Man braucht in Moskau alſo jetzt mehr denn je pplitiſche Wirren und ſoziale Konflikte, um den geſunkenen Mut der Gefolgſchaft zu heben. Bela Khun hatte offenbar die Miſſion, das Feuer zu ſchüren und dabei in erſter Linie Ungarn und Oſteuropa ins Auge zu faſſen. Wieweit auch Oeſterreich als unmittelbares Operationsfeld inbetracht kommen ſollte, läßt ſich noch nicht ſagen. Der Exdiktator und ſeine Mitverhafteten bewahren abſolutes Stillſchweigen und es wird noch lange dauern, bis die erbeuteten, meiſtens fremd⸗ ſprachigen Akten durchgearbeitet und die Fäden bloßgelegt ſind. Die öſterreichiſchen Kommuniſten ſind parteipolitiſch ge⸗ ſpalten und es iſt ihnen— von den erſten Monaten nach dem Umſturz abgeſehen— niemals gelungen, als geſchloſſene Ein⸗ heit eine Rolle zu ſpielen oder ſich gar auf der Parlaments⸗ tribüne zur Geltung zu bringen. Angeſichts der gegenwärti⸗ gen Verhältniſſe und in Anbetracht der ſchlechten Erfahrungen — wieviel Geld hat doch Moskau ſchon in Wien vergeblich verpulvert!— dürften die bolſchewiſtiſchen Obergötter kaum noch ſo naiv ſein, von ihren öſterxeichiſchen Anhängern Großes zu erwarten. Aber zur gelegentlichen Ruheſtörung, zur Trübung des inneren Friedens, zur Erzeugung eines „Wirbels“, wie man in Wien ſagt, reichen die Kräfte immer⸗ hin aus. Bezeichnender Weiſe iſt die Bermutung, daß Bela Khun am verhängnisvollen 15. Juli im Schatten der ſonſt ſo gemütlichen Donauſtadt weilte, nie völlig verſtummt. Jeden⸗ falls hat ſich in der Schreckenszeit, da der Juſtizpalaſt in Flammen ſtand, da der Mob ſein Unweſen trieb und da ſchließlich die totbringenden Schüſſe knatterten, Georg Meyer⸗ hofer verdächtig gemacht, derſelbe Meyerhofer, der nun im engſter Verbindung mit Bela Khun ſtand und gleich ihm in Gewahrſam genommen wurde. Aller Wahrſcheinlichkeit nach handelte es ſich bei dem Mos⸗ kauer Sendling aber hauptſächlich darum, vom ſicheren Wien aus auf die Entwicklung in Ungarn Einfluß zu gewinnen. Früher war der ehemalige Volkskommiſſar Eugen Landler dazu beſtimmt, die geheime Agitation zu über⸗ wachen und zu organiſieren. Seit ſeinem Tode iſt die Ver⸗ trauensſtelle unbeſetzt geweſen, obwohl es unter den 20 000 ungariſchen Emigranten, die es in Wien gibt, nicht aun Be⸗ werbern fehlte. Landler und Khun waren keine Freunde, ja ſie bekämpften einander erbittert, wobei der Exdiktator den Vorteil hatte, das Ohr der Moskauer Führer zu beſitzen. Landlers Tätigkeit war von keinem greifbaren Erfolg be⸗ gleitet, denn die„Zellenbildung“ ging in Ungarn nicht vor⸗ wärts und die bolſchewiſtiſchen Emiſſäre wurden regelmäßig aufgegriffen, ſo Rakoſt, ſo Szantos, ſo Weinberger, denen man in Budapeſt den Prozeß machte. Die ungariſchen Behörden waren über die Treibereien immer auffallend gut unterrichtet und ſie konnten, wenn es ihnen paßte, das unheimliche Ge⸗ webe zerreißen. Bela Khun, der Rückſichtsloſere, ſollte offen⸗ bar in größerem Stile wirken und dem herrſchenden Regime in Ungarn ernſtlich gefährlich werden. Die Vorbereitungen wurden zweifellos von langer Hand her getroffen; darauf deuten alle Umſtände hin, unter denen ſich die Miete und Ein⸗ richtung der Drogenhandlung Meyerhofer— Georg Meyer⸗ hofer mußte den Weg ebnen— in dem ſtillen Hinterhaus im 7. Wiener Bezirk vollzog. Allerdings: die Chemikalien, die dort bereitet wurden, waren höchſt bedenklich, denn im Chef⸗ zimmer arbeiteten Bela Khun, der Aufwiegler Mitteleuropas und ſeine myſteriöſe Sekretärin, die ſich Jlona Breuer neunt. Der Poſteinlauf war gewaltig und das Geſchäft ſchien zu 2. Seite. Nr. 205 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mai 1928 florieren. Doch die Briefe, die bei der Firma einliefen, waren Durchaus nicht harmlos gemeint, irgendwie ſollten ſie der Weltrevolution dienen Bela Khun wird ſich vor dem öſterreichiſchen Gericht wegen Falſchmeldung, wegen verbotener Rückkehr und wegen Geheimbündelei zu verantworten haben. Die Auslieferung an Ungarn erſcheint ſo gut wie ausgeſchloſſen. Einmal iſt die ſtatts bürgerliche Zugehörigkeit des Erdiktators nicht klar; nach dem ungariſchen Geſetz gilt dieſer ungetreue Sohn ſeines Vaterlandes zwar noch als Ungar, während Khun zweifellos die ruſſiſche Staatsbürgerſchaft erworben hat. Dann liefert Oeſterreich grundſätzlich wegen politiſcher Delikte nicht aus. Wohl erhebt man in Budapeſt gegen den einſtigen„Landes⸗ herren“ auch die Auſchuldigung gemeiner Verbrechen, aber im Pordergrunde ſtehen die politiſchen Erwägungen. Bela Khun wird alſo eines Tages wieder nach Rußland befördert werden, allein es fragt ſich, wie ſeine Aufnahme in Moskau ſein wird. Verſchwörer, die ſich erwiſchen laſſen und noch dazu gleich am Beginne ihrer dunklen Vorbereitungen, machen keine gute Figur. Auch hat Bela Khun das Vertrauen ſeiner hochmögen⸗ den Auftraggeber bitter enttäuſcht, er, der einſtige kleine Propinzbeamte, der nur in einer aus den Fugen geratenen Epoche zu ſchickſalhafter Bedeutung emporwachſen konnte. Denn ihm mangelt ziemlich alles, was den Menſchen großer oder auch bloß erheblichen Formats kennzeichnet Eines hat der Exdiktator freilich erreicht: der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt der lachende Dritte. Ein bezahlter Agent hätte ihm keinen größeren Gefallen erweiſen können als der aus Moskau gekommene Umſtürzler. Es heißt, daß die ungariſche Regierung für den Herbſt geſetzgeberiſche Maßnahmen vorhabe, die zum Teile in Anlehnung an italieniſche Vorbilder, gegen die Gewerkſchafts⸗ bewegung der Arbeiter, gegen die unbehinderte Koalitions⸗ freiheit gerichtet ſein ſollen. Die Oppoſttion im Abgeordneten⸗ hauſe iſt ſchwach und die demokratiſchen Elemente haben des⸗ halb einen ſchweren Stand. Nun wird Bela Khun zweifellos als Schreckgeſpenſt herhalten müſſen; die Verfechter eines Rechtskurſes werden nicht verabſäumen, aus dem frevel⸗ haften und albernen Wiederauftreten des roten Diktators Kapital zu ſchlagen. Eben jetzt hat in Ungarn eine italie⸗ niſche Abordnung von Politikern und Journaliſten ſtürmiſche Ehrungen erfahren und ihr Sprecher, der Senator Cippico, iſt nicht müde geworden, die Notwendigkeit der Bildung Mmagiariſcher Faſziſtenformationen zu betonen. Andererſeits gibt es gerade gegenwärtig auch viele eifrige Befürworter eines politiſchen Linkskurſes, die bisweilen aus dem konſer⸗ vativen Lager kommen. Es ſind dies ungariſche Abgeordnete, die entweder durch die Londoner oder Newyorker Luft beein⸗ flußt wurden, die zu Füßen des neueſten Nationalheiligen Un⸗ garns, des Lord Rothermere, ſitzen durften oder die der Ent⸗ hüllung des Koſſuth⸗Denkmals in Amerika betwohnten. Vor kurzem, am 14. April, waren inhaltsreiche ſieben Jahre ſeit dem Tage verſtrichen, an dem Graf Bethlen die Regierungs⸗ geſchäfte übernahm, ſeitdem dieſer ſchlaue, verſchloſſene, ziel⸗ bewußte Staatsmann das vom roten und vom weißen Schrek⸗ ken durchtobte Land zu lenken berufen wurde. Welchen Lei⸗ densweg mußte Ungarn zurücklegen, um aus dem Zuſtande der vollſtändigen Zerrüttung heraus und zu geordneten Ver⸗ Hältniſſen zu gelangen! Graf Bethlen iſt dabei äußerſt vor⸗ ſichtig zu Werke gegangen und er wird ſich nun gewiß auf Beis Khen berufen, wenn man ihm deshalb Vorwürfe macht. Dach der wahre Staatsmann geht ſeine Bahn, ohne ſich irre⸗ machen zu laſſen. Ungarns Heil liegt im unbekümmerten Marſch nach vorwärts. R. Ch. Zuſammentritt des Szent Gotthardt⸗Komitees — Genf. 3. Mat. Das vom Völkerbundsrat mit der Be⸗ richterſtattung über die Szent⸗Gotthardter Waffenaffäre Beauftragte Dreierkomitee tritt am Donnerstag im Haag zuſammen. Aus dieſem Grunde haben heute die Sachverſtän⸗ digen und Beamten des Völkerbundsſekretariats, die an der Unterſuchung in Szent⸗Gotthardt teilgenommen haben, unter Leitung des Direktors der Völkerbundsabteilung, Col⸗ ban, Genf verlaſſen und die Reiſe nach dem Haag angetreten. Ein holländiſcher Dampfer gekentert — Halifax, 2. Mai. Vor der Halbinſel Neu⸗Schottland kenterte ein holländiſcher Dampfer. Von der 24 Mann ſtarken Beſatzung konnte niemand gerettet werden. Poincaré am Donnerstag in Metz — Paris, 3. Mai. Miniſterpräſident Poincaré wird am morgigen Donnerstag in Metz eintreffen. um in einer Rede über das Wahlergebnis im Elſaß zu ſprechen. Häusliche Kochkunſt Ein in Paris erſchienenes Buch„Gaſtronomie“ enthält Beiträge franzöſiſcher Schriftſteller und Politiker über die Kunſt, dem Gaumen edle Genüſſe zu verſchaffen. Wir ent⸗ nehmen der Sammlung folgende amüſante, aber ernſt ge⸗ meinte Plauderei von Paul Reboux, die in der Zeit der Gaſtwirtsfachausſtellung nicht ohne Interſſe ſein wird. Am Montag fragt der Gatte die Hausfrau:„Was gibt es zum Mittageſſen?“ Madame antwortet:„Koteletten mit Kartoffelpüree.“ Am Dienstag ſtellt der Hausherr dieſelbe Frage, und Madame antwortet:„Eine Omelette mit Schafsragout.“ Am Mittwoch fragt er wieder und vernimmt, daß er 151955 Hunger mit Kalbsbraten und Sauerampfer ſtillen Wir Am Donnerstag, Freitag und Samstag werden regel⸗ mäßig Beefſteak mit Kartoffeln, gekochter Colin, Schweins⸗ sche mit Erbſen und Poulet mit Kreſſe auf dem Tiſch er⸗ einen. Und am Montag wird, wie bei einem Karuſſell, wieder das Gleiche kommen. Die klaſſiſchen Gerichte werden eines nach dem andern unabänderlich, traditionell, unerbittlich der Reihe nach wieder aufmarſchieren. Eines Tages ſagt denn auch der Hausherr mit unbefan⸗ gener Miene:„Du kannſt heute nicht auf mich rechnen. Ich muß mit einem Geſchäftsfreund frühſtücken.“ Mit einem Ge⸗ ſchäftsfreund, fa. Wenn der Eheherr nicht irgendwo bei einer heimlichen Freundin, die es verſteht, ihm mit fein her⸗ gerichteten Plättchen aufzuwarten, ſeine Mahlzeit einnimmt; wenn er ſich nicht verſtohlen ins Reſtaurant begibt, um der Anausſtehlichen Gleichartigkeit des Wochenſpeiſezettels, der hoffnungsloſen Regelmäßigkeit zu entfliehen, mit der Kalbs⸗ braten, Ochſenfleiſch, Schafsragout, ſtets mit derſelben Sauce, auf dem Familtentiſch auſeknander folgen. Die Hausfrauen wiſſen viel zu wenig, daß ſich die Mehr⸗ zahl der Männer, ähnlich wie die Pferde, durch den Magen lenken laſſen. Sie ahnen nicht, was ihnen droht, wenn ſie nicht dafür Sorge tragen, dem Speiſezettel ein wenig Reiz zu verleihen. 5 gibt es einige, die ſich bewußt find, welchen Gefahren ſie ſich durch eine ſolche unabän erliche Ordnung Setzen. Dann ſtudieren ſie Kochhücher, greifen ſofort zu den eiſtern in dieſer Kunſt und blättern in dicken Bänden, die uſtronomen geſchrieben wurden. Der Kolmarer Autonomiſtenprozeß 2. Tag(Vormittagsſitzung) Kolmar, 2. Mai. Die Atmoſphäre iſt ſehr geladen. Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Bajonett ſtehen im Saal. Auch die heutige Sitzung beginnt mit einem heftigen Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Verteidigung einerſeits und Anklage und Vor⸗ ſitzendem andererſeits. Dr. Ricklin ſetzt ſeine geſtern begonnene Erklärung fort und ſtellt dabei ſeine geſtrige Aeußerung, daß ſich die elſäſſiſche Bourgeviſie an Frankreich verkauft habe, dahin rich⸗ tig, daß ſie keine Fühlung mit dem Volke habe, wie die Wahlen ja gezeigt hätten. Dr. Ricklin weiſt nach, daß ſeine Haltung während des Krieges ausſchließlich dem Dienſte der elſäſſiſchen Heimat gewidmet geweſen ſei und beruft ſich dabei auf verſchiedene Dankesſchreiben, die von der Polizei be⸗ ſchlagnahmt worden ſeien. Dabei ereignet ſich nun der oben erwähnte Zuſammenſtoß. Die Verteidiger ſuchen nämlich in den zwei bis drei Kubikmeter Akten und Dokumenten nach den betreffenden Briefen, können ſie aber nicht finden. Der Pariſer Rechtsanwalt Berthon wirft nun dem Staatsanwalt vor, er wolle die Verteidigung in eine Falle locken, indem er nachher in ſeiner Anklagerede ſich auf Doku⸗ mente berufe, die niemand kenne. Es müſſe nach der geſchäft⸗ lichen Vorſchrift ein Dokomenten⸗Verzeichnis vorhanden ſein. Das fehle aber und die Geſchworenen müßten doch von den Dokumenten Kenntnis erhalten. Eine Frage, was die Ge⸗ ſchworenen nun zu tun gedächten, beantwortete ein anderer Verteidiger mit dem Zwiſchenruf:„Freiſprechen!“ Hierzu bemerkt Staatsanwalt Fachot, er laſſe ſich nicht her⸗ ausfordern, ſondern ſpreche erſt, wenn er wolle. Dieſe Be⸗ merkung ruft eine große Unruhe im Saal hervor, doch hält ſich das Publikum angeſichts der blitzenden Bayonette von einer Kundgebung zurück. Dr. Ricklin ſetzte dann ſeine Erklärung über die ge⸗ ſchichtlich⸗yolitiſche Entwicklung des Elſaß fort. Er erwähnt den Fall Brogly, der während des Krieges zu zehn Jahren Zuchthaus verureilt worden war und dem er, Ricklin, ſtets treu zur Seite geſtanden habe. Als man ſpäter vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker geſpro⸗ chen habe, habe er dieſes Recht auch für Elſaß⸗Lothringen in Anſpruch nehmen wollen. An dieſer Stelle bemerkt der Vorſitzende ausdrücklich, daß er Dr. Ricklin als dem Hauptangeklagten, volle Redefrei⸗ heit gewähre. Ricklin ſpricht dann weiter von den Möglichkeiten, die während des Krieges erwogen worden ſeien, das Elſaß zu Bayern oder zu Preußen zu ſchlagen und von den jedes⸗ maligen Verſprechungen der deutſchen maßgebenden Stellen, den Elſaß⸗Lothringern die Autonomie zu geben. Sodann verlieſt er die Erklärung, die er damals im Reichstag(am 23. Oktober 1918) abgegeben hat und worin er das Angebot der Autonomie abgelehnt hat mit der Begründung, daß das Schickſal Elſaß⸗Lothringens nunmehr durch die 14 Punkte Wil⸗ ſons und die Friedenshoffnungen wohl entſchieden werden mürde. Ferner fügte er hinzu, daß das elſaß⸗lothringiſche Problem in jenem Augenblick bereits ein internationales ge⸗ worden war. Danach trat man in die Mittagspauſe ein. Zweierlei Recht! Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Von unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt: Bei der Verleſung der Angeklagten und Zeugen im Colmarer Autonomiſten⸗ prozeß wurde, wie berichtet, der Name Dr. Ricklins, des Vorſitzenden des Heimatbundes, mit lautem Beifall des Pub⸗ likums aufgenommen. warnte vor derartigen Kundgebungen, die nicht in den Ge⸗ richtsſaal gehören. Dieſe Auffaſſung wird man durchaus teilen können. Wie kommt es dann aber, daß im vergangenen Jahr im Haegy⸗Prozeß vor dem gleichen Schwurgericht und im gleichen Saale die organiſierten Kundgebungen der franzöſiſchen Patriotenorganiſat ionen ge⸗ duldet und in der franzöſiſchen Preſſe mit Begeiſterung ver⸗ merkt wurden? Und war es nicht Herr Fachot, der General⸗ ſtaatsanwalt und Anklagevertreter in beiden Prozeſſen, der in jenem erſten Colmarer Senſationsprozeß ſelbſt die be⸗ rühmte Verſöhnungsſzene mit Vive la France, Blumen⸗ ſträußen und Umarmungen inſzenterte, um den Zuſammen⸗ bruch der franzöſtſchen Verleumdungen zu verſchleiern? Der Vorſitzende des Schwurgerichts Baron v. Bulach verhaftet Baron Zorn v. Bulach, dem erſt vor wenigen Tagen noch ein Aufſchub von ſechs Wochen für den Antritt ſeiner drei⸗ zehnmonatigen Gefängnisſtrafe zugebilligt worden war, wurde geſtern im Colmarer Gerichtsgebäude von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Zorn v. Bulach war für den Autonomiſtenprozeß als Zeuge geladen. Die Polizei⸗ behörde ſieht in der Reiſe nach Colmar einen Verſtoß gegen das Verbot, ſeinen Wohnſitz zu verlaſſen. Dieſe Bedingung war an den Aufſchub der Gefängnisſtrafe geknüpft worden. Franzöſiſcher Miniſterrat Dem heutigen Miniſterrat(Mittwoch) ſieht man in poli⸗ tiſchen Kreiſen mit großer Spannung entgegen. Man rechnet beſtimmt, daß Poincarés Mitteilungen über den Rücktritt und die Nachfolge der Miniſter Fallieres und Bokanowſky machen werde. Das Gerücht, daß auch Herriot ſeinen Poſten zur Verfügung ſtellen werde, findet in Regierungskreiſen wenig Glauben. Dagegen hält man eine Neubeſetzung des Kolonialminiſteriums, das gegenwärtig Perrier inne hat, für ſehr wahrſcheinlich. Das Innenminiſterium hat geſtern eine Mitteilung über das Wahlergebnis veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß die Regierung Poincars ſich bisher noch nicht im klaren über die Stärke ihrer künftigen Mehrheit in der Kammer iſt. Die Mehrheit Poincarés betrage, ſo heißt es, in der Mit⸗ teilung, rein rechneriſch 460 Stimmen. Dann aber heißt es weiter:„Angeſichts der Divergenzen, die bei dem erſten Kontakt der Regierung mit der neuen Kammer entſtehen können, darf man mit einer feſten und kompakten Mehrheit von rund 370 Stimmen rechnen.“— Die Preſſe legt dieſe Mitteilung einheitlich dahin aus, daß die neue Mehrheit von Briand—Painlevé bis zu den gemäßigten Republikanern gehen und daß die bisherige Außenpolitik fortgeſetzt werden Letzte Meloͤungen Keudells Fiasko * Leipzig, 2. Mai.(Eigener Drahtbericht.) Dem Reichsinneuminiſter iſt vom 4. Strafſeuat des Reichsgerichts heute folgendes Telegramm zugegangen: In Sachen Rot⸗Frontkämpferbund hat das Reichsgericht, vierter Strafſenat, heute beſchloſſen: 1. Die Weigerung der Landeszentralbehörden, dem Erſuchen des Reichsinnenminiſters vom 16. April 1928 auf Verbot und Auflöſung des geſamten Rot⸗Frontkämpferbundes, der Noten Marine und der Roten Jungfront mit ſämtlichen Orts⸗ gruppen nachzukommen, iſt begründet. Die Koſten des Verfahrens werden dem Reich auferlegt. Das Reichsgericht hält die Vorausſetzungen des 8 128 des Reichsſtrafgeſetzbuches für den ganzen Rot⸗Frontkämpferbund mit ſämtlichen Ortsgruppen nicht für erwieſen. In Frage kommen nur Einzelverbote für beſtimmte Ortsgruppen oder Daner, bei denen jener Beweis vorliegt. Solche Verbote ſtehen heute nicht zur Entſcheidung des Gerichts. Nähere Gründe folgen. gez. Reichsgericht. Ein Kutter durch Minenexploſion geſunken — Cuxhaven, 2. Mat. In der Nähe von Cuxhaven geriet beim Fiſchen dem Kutter„Minna“ eine Mine ins Netz. Die Mine explodierte, wodurch der Kutter zum Sinken gebracht wurde. Drei weitere Kutter wurden beſchädigt, konnten je⸗ doch noch den Hafen erreichen. CCC ĩ˙ ü Deutſche Volkspartei Am Donnerstag, den 3. Mai, abends 8½ Uhr, findet im Nebenzimmer des Reſtaurants„Rennershof“ eine Mitgliederverſammlung a des Bezirksvereins Lindenhof ſtatt. g Tagesordnung: Vorbereitung der Reichstagswahlen. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Verwirrung gelingt es ihnen nicht, aus dieſen edlen und kief⸗ gründigen Studien eine einzige Lehre zu ziehen. Es muß geſagt werden, daß die großen gaſtronomiſchen Schriftſteller Poeten ſind. Ihre Sorgloſigkeit, mit der ſie die Verwendung der edelſten Zutaten fordern, der Gleichmut, mit dem ſie ſich über Budgetfragen hinwegſetzen, beweiſt es. Jede ihrer Platte erfordert grundſätzlich zehn Eigelb, Trüffeln, die direkt aus Périgord kommen, friſche Schlagſahne, Milch von Kühen, die ausſchließlich mit Spargelſpitzen ge⸗ füttert werden, Burgunderwein aus beſtem Gewächs, Cham⸗ pagner einer im Preis unerſchwinglichen Marke und Kognak, der mindeſtens aus der Zeit Napoleons I. ſtammen muß. Daß eine ſolche Küche vortrefflich ſein muß, verſteht ſich von ſelbſt. Einen Küchenchef, der ſich erkühnt, ſolche Schätze zu vergeuden, ſollte man jedoch vor ein Schwurgericht ſtellen. Wer nicht in der Lage iſt, der franzöſiſchen Armee Man⸗ teltuch oder Flugzeugmotoren zu verkaufen, wer nicht in irgend einem Verwaltungsrat ſitzt oder Direktor eines jener Warenhäuſer iſt, die in ihrem Geldüberfluß die Faſſaden ihrer Gebäude mit Marmor, Kriſtall und Bronze überladen, wer nicht wenigſtens Stadtrat in Paris iſt, der kann ſich unmöglich dieſe prunkvollen Anweiſungen zunutze machen. Für die Hausfrau beginnt hier eine Periode der Be⸗ klemmung. Hätte ſie doch damals, als ſie bet einer alten Tante in der Propinz zu Beſuch war, in jenem Häuſe, wo es nach Boden⸗ wichſe, Lavendel und Aepfeln duftete, hätte ſie ſich doch damals die Rezepte einiger ländlicher Gerichte gemerkt, die das Haus mit Wohlgerüchen füllten! Es gibt in dieſen Kleinſtädten oder in dieſen Landhäuſern ſchmucke, geräumige Küchen, wo glänzendes Kupfergeſchirr prangt;— 8 mit mächtigen Kaminen, in denen die Grille zirpt, durch die das Tageslicht von oben hereinſtrömt und die Aſche in blauem Schimmer erſcheinen läßt; mit ſpiegelblanken G Truhen; Küchen, wo in aller Ruhe Fruchtmarmelade und Haſenpfeffer zubereitet werden; wo das Aroma wilden Flei⸗ ſches und würziger Kräuter verdichtet iſt; wo das Huhn auf einem Holzkohlenfeuer gebraten wird; wo die Eſſenzen kniſternden Rebholzes dem Rebhühnchen köſtliche Wohlgerüche verleihen; wo das Gebäck aus reinem Mehl, friſchen Eiern und echter Butter leicht, knuſperig und goldgelb iſt. Die Menſchen müſſen wahrhaftig mit einer unheilbaren Dummheit geſchlagen ſein, wenn ſie den Orten, wo man auf dieſe Weiſe ißt, entfliehen, um ſich in Paris zuſammen⸗ Leider wird ihr Eifer bald zu Schanden gemacht. In ihrer pferchen und mit Speiſen ſättigen zu laſſen, die in Serie her⸗ geſtellt werden. f Aber ſo iſt es nun einmal. Wenn man Pariſer iſt, wenn man in der Stadt mit den grauen Mauern leben muß, iſt es ſchwierig, ſich für einige Tage oder auch nur einige Stunden Ruhe zu verſchaffen. 5. Wie ſoll man ſich in dieſe qualvollen Zuſtände ſchicken, wie ſoll man dieſe unüberwindliche Sehnſucht bezwingen? Nur der Scharfſinn einer Hausfrau oder das Genie einer Köchin kann darüber eee Es gibt tatſächlich geniale Köchinnen. Ich kenne ſolche. Ich behaupte ſogar, daß die Küche unter allen Dingen, die Bezug auf die menſchliche Intelligenz haben, vielleicht das ein⸗ zige iſt, bei dem das Genie erträglich erſcheint. Bei den Bildhauern trägt es uns wunderliche Denkmäler oder allgemeine Ideen zum Ausdruck bringende Statuen ein, die verſchobene Prgportionen aufweiſen und die Harmonie des menſchlichen Körpers ungenau wiedergeben. Das Genie bei den Muſikern kommt oft ſtark der Neigung der Menſchen entgegen, ſich bei einem etwas langen Stück zu langweilen. f 5 Das Genie bei den Schriftſtellern zwingt uns Werke auf, die ſehr kompliziert, geſchwollen und pompös ſind. Einer Köchin dagegen verleiht das Genie etwas, das ſte ſich nie und nimmer durch Lernen aneignen kann. Man müßte ein wunderbares Gedächtnis beſitzen, um ſich zu merken, wie lange jede Speiſe gekocht werden muß, wie viel Gewürz je nach Art und Menge der Speiſe nötig iſt. Das Gehirn eines Inaudt wäre gerade ausreichend, um die Formeln für alle Gerichte feſtzuhalten, die ſe nach den Umſtänden mannigfachen Abänderungen unterworfen ſind. Eine geniale Köchin löſt alle dieſe Schwierigkeiten ſpie⸗ lend. Wenn ſie ihren Herd öffnet, weiß ſie zum voraus, daß der Eierauflauf aufgegangen iſt, der Brotkuchen den richtigen oldton erhalten hat, der Braten weich iſt. In Ermangelung einer genialen Köchin müſſen ſich die Hausfrauen mit einer ſolchen abfinden, die wenigſtens guten Willen zeigt. Jer ſpreche nicht von der Köchin, die, wie die junge Magd, von der Anatole France erzählt, nur in der Kunſt, ungewollte Hauskataſtrophen heraufzubeſchwören, Fertigkeit beſaß und alles zu können vorgab, da ſie gelernt hakte, es ſei unhöflich, auf die Fragen von Reſpektsperſonen mit Nein zu antworten. Ich will nur von der Köchin mit einer Durchſchnitts⸗ intelligenz ſprechen, die ebeuſo wenig Initiative als Wider⸗ ſpruchsgeiſt beſitzt und der Hausfrau getreulich gehorcht. 1 1 N — 8. Seite. Nr. 205 Mittwoch, den Mai 1958 Was Neues?— Nein. 8 iſt der alte Mannemer Mai⸗ markt, der heute noch ſeine Zugkraft ausübt auf die Dorf⸗ bewohner. Vielleicht herrſchte in früheren Zeiten mehr das Dorf vor. Bekam man doch von der entfernteſten Station des badiſchen Landes eine einfache Fahrkarte zum Mannheimer Maimarkt, und wenn man mit der im Schlachthof auf das Büro des Landdwirtſchaftlichen Vereins ging und ſie dort abſtempeln ließ, konnte man für das gleiche Geld— nämlich für„umſonſt“— die Bahn auf dem Heim⸗ weg benutzen. Das zog! Und die Bauern waren die frühe⸗ ſten. Wars noch ſo kalt am Maimarkt⸗Dienstag, was ſcherte das den Landmann! Er iſt ein abgehärterter, robuſter Rei⸗ ſender, dem ein paar Schneeflocken oder ein kalter Regenguß keinen Schnupfen verurſachen, wie den feinen Stadtdamen. Mit dem baumwollenen Paraplue, dem vorväterlichen Regen⸗ ſchirm und derben Stiefeln zieht der Bauersmann zu Markte. Will er auch nichts kaufen, aber er lernt dort! Und das rechne ichihm hoch an. Konſervativ ſchimpfſt du ihn? Das iſt er nicht. Nur bedächtig, ſorgſam abwägend, überlegend, prüfend, und zwar alles aus dem einfachen Grund, weil ihm das Geld nicht zu den Fenſtern hineinregnet. Alſo: Der Bauersmann prüft und beobachtet, durchwan⸗ dert die Ställe der Kühe mit kundigem Auge, ſieht neue Raſ⸗ ſen, greift, betaſtet, frägt und ſchätzt. Er kennt die Namen der Großviehhändler, die auf den Tafeln am Eingang zu leſen ſind, ſchon längſt, weiß, wo der Bär, der Dreifuß, der Koppel und wie ſie alle heißen, zu Hauſe iſt, war gewiß ſchon in dem Stall des einen oder andern Händlers zu Hauſe. Denn einen Kauf bei dem großen Trubel liebt der einfache Bauernsmann nicht, dazu gehört Ruhe und Zeit, nur wers gerade eilig hat, der kommt ſchon einen oder zwei Tage früher und kauft. Für spätere Käufe aber lernt er hier. Und in den Pferdeſtällen iſt er auch zu Hauſe. Ja, könnte er mit Geld in der Taſche klimpern oder wäre ſeine Brieftaſche wohlgeſpickt mit guten Scheinen, dann würde er ſofört ein Paar der prächtigen Rotſchimmel erſtehen oder der leichteren Braunen, um deren Hals das bekannte Schild⸗ chen hängt: 1. Preis. Draußen auf der Fahrbahn ſchaut er mit kundigem Auge den Gang des Pferdes, deſſen Vertraut⸗ heit im Geſchirr, aber er ſieht auch die Kniffe, die da und dort angewandt werden, um das Tier zu voller Kraftentfal⸗ tung anzuſpornen. Nicht minderes Intereſſe bringt er den Ackerpferden entgegen, die im Freien des Käufers harren. Manches der Tiere gefällt ihm. Zwingt nicht den einen oder anderen Bauersmann die Not, ſich eines ſehr guten Tieres zu entledigen? Gewiß. Und mancher Handel kommt hier zu⸗ ſtande, mancher Kauf wird angebahnt und erſt nach acht, nach vierzehn Tagen zu Hauſe abgeſchloſſen.„Schorſch. hoſch die Säu ſchunn gſehe?“ Dieſe Frage eines Bekannten ruft ihn nach dem Schweinekoben, wo die grunzenden Dickhäuter ſich behaglich im Stroh wühlen. Hier iſt des Bauern Feld. Von der und jener Raſſe hat er ſchon geleſen. Nun ſieht er die Borſtentiere und weiß was er das nächſte Mal in ſeinen Stall zur Zucht zu kaufen hat. Er braucht kein Notizbuch, um ſich den Namen des Züchters zu notieren, er iſt orts⸗ kundig und wegekundig und wird zu geeigneter Zeit ſeine Schritte nach dem Gehöft des Züchters lenken. Früh iſt er daheim aufgebrochen. Der Magen meldet ſich. Dort drüben gibts koſchere warme Würſte. Iſt der Schott noch da, fragt er ſich. Bei dem kauft er ſich ſchon ſeit zwanzig Jahren am Maimarktdienstag ſeine warme Wurſt Und ſein Stück Stollenbrot und ißt beides aus der Hand. Mit ihm ſtehen die feinſten Herren und Damen um den Wurſt⸗ ſtand; denn eine ſolche Delikateſſe gehört zum Maimarkt, da⸗ zu ein Schoppen Wein nebenan, wo die Muſikanten umſonſt die ſchönſte Mufik machen zu all dem Lärm der Kommenden und Gehenden, zu den Anpreiſungen der Sattler, Wagner, Schmiede und ſonſtigen Händler. Heute führt die Elektriſche die Fahrgäſte für ein paar Pfennige nach dem Bahnhof oder 1 15 in die Stadt. O. er erinnert ſich noch ganz gut, als er als 5 kleiner Junge mit ſeinem Vater das erſtemal den Maimarkt beſuchen durfte. Sein alter Lehrer hatte ihm extra dazu freigegeben mit den Worten:„Schorſchl, mach die Augen auf!“ Und er hatte ſie damals aufmachen müſſen, ſeinen Vater am Kittel gehalten, damit er ihm nicht verloren geht. Ja, einmal hätte er ihn beinahe verloren gehabt, damals, als der ſchwarzlockige Ita⸗ liener mit den bunten Luftballons und all dem vielen Klein⸗ kram ihn in ſeinen Bann zog. Wo war ſein Vater nur hin⸗ gekommen? Da riefs von einem Jagdwagen, der ſchon faſt ganz beſetzt war, herab:„Schorſch!“ Es war ſein Vater, der ſich mit anderen Beſuchern dem gebrechlichen Fahrzeug an⸗ vertraut und mit dem Roſſelenker um den Preis gefeilſcht auer als Stammgaſt auf dem Maimarkt hatte. Stolz wie ein Spanier fuhr er damals in drangvoll fürchterlicher Enge die Seckenheimerſtraße hinaus nach dem Schlachthof. Wo ſind die Nußbäume zu beiden Seiten des Wegs hingekommen? Alles iſt den Bauten zum Opfer ge⸗ fallen, ſtattliche Häuſer ſtehen an deren Stelle, und in der Elektriſchen ſauſt man an all den Straßen vorüber, ſchnell hinein in die Stadt. Auf dem Paradeplatz und unter dem Kaufhaus war damals die Meſſe, und im Mayerhof— o, er weiß es noch ganz genau— da aß man das Schweinerne, das man ſich beim Metzger gekauft hatte, und trank Bier dazu. So machtens alle, die die Wirtſchaft füllten. Brot und Teller mit Gabel und Meſſer ſtellte der Wirt. Ja, das iſt ſchon lange her. „Paradeplatz!“ ruft der Schaffner. mann erwacht aus ſeinem Träumen. Herrſchaft, das Gedränge an dieſem Platz Wie ruhig war's hier frün er. Ja, als er nach dem Militär ſich verlobt gehabt hatte, da führte er ſeine Braut am Mai⸗ marktdienstag in den„Pfälzer Hof“ zum Mittageſſen. Bürger⸗ meiſters Wilhelm und„ſeine“ waren auch dabei. Faſt lauter Bauersleute ſaßen an den Tiſchen, und teuer war's gar nicht. Der alte Reiffel bot etwas. Viele Bekannte traf man hier, alle freuten ſich, ſo nobel zu ſein. Die vornehmen Herr⸗ ſchaften kamen erſt ſpäter, da war das Bauerneſſen ſchon längſt vorbei, aber ſeiner Lina konnte er vor dem Hotel manchen Bekannten zeigen. Wagen auf Wagen fuhr vor; ſein Ritt⸗ meiſter in Uniſorm war auch dabei. Damals gingen ſie auch hinaus zu den Rennen. Der Neckardamm koſtete nichts und da ſah man die Sache genau ſo gut wie auf den teueren Tribünenplätzen. Das iſt nun lange her, denkt unſer Bauersmann. Aber in ſeinen Erinnerungen ſchwelgt er gerne. Man lebt davon, zehrt davon und ſo wird's auch wieder daheim ſein. Da iſt ein Fragen und Erzählen zu Hauſe, und über das liebe Vieh muß er berichten auf der Bank vor dem Hauſe, wenn die Nachbarn kommen. Als wär's eine Reiſe in die weite Welt geweſen, ſo kommt ihm der Beſuch in Mannheim am Mai⸗ marktdienstag vor. Aber ſchön wars. Geld hat er wenig gebraucht, dafür aber viel geſehen und gehört, und aufs neue gelobt er ſich: „Zum Maimarkt fahre ich nach Mannem, ſo lange ich kann ſo lange es mir möglich iſt.“ S. J. Gun d. Städtiſche Nachrichten Ausſtellung für das Hotel, und Gaſtwirlsfach Kochkunſt— Gipfelleiſtungen Geſtern morgen wurden im Muſenſaal die Platten ge⸗ wechſelt. Wenn eine Steigerung in Aufmachung und Raffineſſe überhaupt noch möalich war, dann iſt ſie damit erreicht wor⸗ den. So ungefähr muß es im Schlaraffenland ausſehen. Man wird effektiv nicht fertig, um das Waſſer hinunterzuſchlucken. das ſich beim Anblick der auten Dinge im Munde zuſammen⸗ zieht. Während die letzten Frühſtücks⸗ Mittags⸗ und Abend⸗ platten in der Hauptſache die luxuriöſe Seite der Küchenkunſt zeigten. wurde jetzt die praktiſche mehr in den Vordergrund geſchoben Nicht zum Nachteil der Ausſtellung, die doch in erſter Linie der Praxis dienen ſoll. So prächtig die reichgeſchmückten Hum⸗ mernplatten auch ausgeſehen haben. der Küchenchef dürfte im täglichen Leben wohl kaum öfters Gelegenheit haben, einen ſolchen Aufbau herſtellen zu müſſen. Was fetzt zu ſehen iſt. liegt Und unſer Bauers⸗ alles durchaus im Bereiche des Möglichen, ohne daß deshalb die Aufmachung dabei zu kurz gekommen wäre. Beſonders auffallend ſind die wirklich hübſchen und geſchmackvollen Arran⸗ gements der einfacheren Gaſtſtätten, deren Ausſtellung all⸗ gemeine Bewunderung und Anerkennung findet. Unter den Luxusplatten fällt beſonders die des Städt. Kranken⸗ hauſes auf, unter denen wiederum ein fabelhaft aufgemach⸗ ter Schinken und ein Puter die beſondere Aufmerkſamkeit er⸗ regen. Dann kommen: eine Hammelkeule nach deutſcher Art. Chaudfroid von Maſthuhn, Rehrücken⸗Carmen. Hecht nach Marſeiller Art. ein wunderbares Paſtetenhaus in Form einer Schildkröte uſw. uſw. Man kommt aus dem Bewundern über⸗ haupt nicht mehr heraus. Ein Reſtaurant hat ſogar die„Bre⸗ men“ modelliert. Ein anderes bekanntes Reſtaurant hat in einer Niſche einen ſehr geſchmackvoll aufgemachten Tiſch mit einem ganz exquiſiten Souper für zwei Perſonen ausgeſtellt. Es iſt alles fertia. Man braucht ſich nur hinzuſetzen. Auch ſir eine aute Flaſche Wein iſt geſorat. Selbſt das Deſſert fehlt nicht, Nicht weniger anſprechend ſind die Ausſtellungsſtücke der Konditoren Es iſt gar nicht zu glauben, was man aus Mehl und Zucker alles herſtellen kann. Auch hier ſind mit wenigen Ausnahmen die Dinge zum Sehen und Eſſen. Kunſtvoll ausgeführte Ge⸗ mälde, aus Zucker ausgehauene Plaſtiken., ein Spiegel, deſſen Rahmen und reiche Blumenverzierung aus Marzipan her⸗ geſtellt ſind, Schokoladengebäude, die beinahe einen Vergleich mit dem berühmten Babel aushalten, Fruchtſchalen, deren In⸗ halt auf jedem Baume gewachſen ſein könnte, ſo natürlich ſchaut er aus, ein Ballonverkäufer aus Zucker uſw. Das Cafs Belbe ſ erregt ſtets von neuem Verwunderung mit der wun⸗ dervollen Vaſe aus Schokolade mit Chryſanthemen aus Mar⸗ atpan und mit den Küchenplatten als Deſſerttorten. Man würde gar nicht mehr fertig werden, wenn man die auten Dinge alle einzeln aufführen wollte. Das Cafaſö, das erſt ſeit geſtern ausgeſtellt hat. zeigt neben den beſtbekannten und beliebten Erzeugniſſen ſeiner Konditorei eine prächtige aus Zucker ausgehauene Blumenvaſe mit Marzivanblumen. eine Kakteenſammlung, die an Natürlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt, und eine Tragantarbeit, die eine ausgezeichnet wiedergegebene Karikatur aus Wilhelm Buſch darſtellt. Das Café Weller(Junabuſch), das trotz der hohen Unkoſten den Cafébetrieb auf der Empore des Nibelungenſaales übernom⸗ men hat. fällt beſonders durch ſeinen Stand im Muſenſaagle auf. Hier iſt eine Torte mit Lanbſchaft zu ſehen, ein wundervoll ausgeführter Bienenkorb mit Makronen, ein kleiner Pavillon mit zwei ſchnäbelnden Tauben, ein Fruchtkorb uſw. Das Cafs Schuſter in R7., 31 hat einen kombinierten Hochzeitsaufſatz ausgeſtellt, der im Saale wohl kaum ein Gegenſtück aufzuwei⸗ ſen hat, dann niedliche Windmühlen aus Waffeln, einen Ge⸗ bäckbau uſw. Man könnte ſich ſtundenlana in dieſem Saale aufhalten, aber man darf keinen Hunger haben, ſonſt entſteht eine Kataſtrophe. Beſondere Beachtung verdienen die Schanſtücke der Metzger. die auf der Bühne untergebracht ſind. Die Arbeiten ſtammen zumeiſt vom Leiter und den Schülern der Fleiſcherſchule in Ludwigshafen und zeigen in ausgezeichneter Weiſe die Ver⸗ wendungs möglichkeiten von Fettplaſtiken im Schaufen⸗ ſter. Die Sachen beweiſen außerordentlich viel Liebe und hohes künſtleriſches Verſtändnis. Auch hier kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Sage keiner mehr, unſer Handwerk von heute erreiche die Kunſtfertigkeit der Vergangenheit nicht. Wenn die alten Zunftmeiſter die Leiſtungen des Muſenſaales ſehen könnten, ſtie würden ihren heutigen Kollegen neidlos die Ruhmespalme überlaſſen. Nicht vergeſſen ſei noch der Löffel⸗ berg im Vordergrunde des Saales, zu deſſen Aufbau etwas über 9000 Löffel verwendet wurden und die wundervolle Tep⸗ pichausſtellung der Firma J. Hochſtetter, die beinahe allein einen Gang in den Muſenſaal lohnt. 5 4* * Polizeiliche Räumung der Schlachthofwirtſchaft. Nach Schluß des Maimarktes am Montag abend ſammelten ich zahlreiche radauluſtige, ſtark anaetrunkene Marktbeſucher in der Wirtſchaft zum Schlachthof an. Die Wirtin, die den Ausſchank bereits eingeſtellt hatte. war nicht mehr in der Lage, Streitigkeiten zu verhindern und bat um polizeilichen Schutz. Die Wirtſchaft wurde daraufhin durch Polizeibeamte geräumt. * Freiwilliger Tod. Geſtern abend wurde in Feudenheim die 49 Jahre alte Witwe eines Kaufmanns in ihrer Wohnung erhängt aufgefunden. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein. a * Wie wird die Witterung im Mai ſein? Direktor Dr. Grimm(Salzburg) gibt darüber folgende Vorherſage: Wenn auch das allgemeine Wetter des Monats Mai im Durchſchnitt weſentlich angenehmer werden dürfte, als das des April, o dürfte doch— wie aus dem blauen Wetterkalender zu erſehen iſt— der Uebergang zu beſſerer Witterung nicht gar ſo raſch fühlbar werden. Speziell die erſte Hälfte des Monats Mat dürfte ſtark geſtbrt ſein durch Nlederſchläge, Wind und ſtark wechſelnde Bewölkung mit Gewittercharakter. Die Temperatur iſt dementſprechend auch ſtark wechſe lu d und bleibt im allgemeinen Durchſchnitt unter dem normalen Mittel. Verſtärkte Eintrübungen ſind um den 10., 11. und um den 24. und 25. zu erwarten. Der„Hundertjährige Kalender“ dagegen ſagt: Der Mat iſt anfangs warm, nochmals Regen bis zum 17. dann Wind, vom 23. bis 29. rauhe Luft, daun wie⸗ der warm bis zum Ende. Der Juni iſt ſchön bis zum 21. darnach täglich unluſtig bis zum Ende. Juli aufänglich trüb, den 4. Reif und Donner, den 11. wieder Regen, bis zum 7. ſchönes Wetter, vom 27. bis 28. wieder Waſſergüſſe, dann Ge⸗ witter, der Schlußtag heiter. Im Auguſt Regen bis zum 9. ein ſchöner Tag und wieder Regen bis zum 13., herrlich warme Zeit und vom 25. wieder Regen. FEE oc(.. Die Verbeſſerung der häuslichen Küche kann nur durch eine enge Verbindung zwiſchen den Nachforſchungen der Haus⸗ frau und der ausführenden Arbeit dieſer ergebenen Tochter erreicht werden. b Dieſe Nachforſchungen ſind jedoch aus all' den Gründen, die ich oben dargelegt habe, unerläßlich. a Für alle Frauen, die beſtrebt ſind, die moraliſche Ordnung in ihl em Hauſe aufrecht zu halten, iſt es wichtig, mit der her⸗ kömmlichen Art des Würzens zu brechen, die monotonen Ge⸗ richte, deren wir überdrüſſig geworden ſind, zu verbannen und durch neue Komibinationen, die leicht, ohne 0 8 5 Koſten und ſogar ohne große Mühe zu verwirklichen ſind, gleichzeitig das Intereſſe und den Appetit ihrer Gäſte anzuregen. Die Hauptſache iſt, guten Willen an den Tag zu legen und ſich bei der Zubereitung jeder Platte zu ſagen:„Bisher hat man das immer ſo gemacht. Wie können wir dieſe Gewohn⸗ heit abändern, damit neue, unbekannte Harmonien entſtehen, anziehende Kombinationen, bei denen der Genießende die Wohlgerüche analyſieren, auseinanderhalten kann, wie ein ge⸗ ſchickter Mufikliebhaber imſtande iſt, die verſchiedenen Stim⸗ men eines Orcheſters zu unterſcheiden?“ Auf dieſe Weiſe die Familienküche zu erneuern, heißt die Empfindungskraft der Tiſchgenoſſen erziehen; heißt ſie in⸗ tellektuell fördern, nicht nur hinſichtlich deſſen, was auf dem Tiſch erſcheint, ſondern inbezug auf alle Dinge des Lebens; heißt in einer an Verguügungsgelegenheiten armen Zeit etwas ſchaffen, das zum Wohlbehagen beiträgt; heißt eine bis⸗ her unbekannte Quelle des Genuſſes erſchließen, der Wohlluſt des Geſchmackes die reinen Freuden der Reflexion beigeſellen; heißt— ich ſage das in vollem Ernſte— den Ruf der Küche unſeres Landes zu heben und gleichzeitig das Kulturgut der Menſchheit mehren. 5 O dieſe Kinder! Onkel Küſter iſt ein nde Regiſſeure zum Bei⸗ ſpiel ſind ihm Schaubühnenbolde. Neulich geht er mit ſeiner kleinen fünfjährigen Nichte ſpazieren. Plötzlich ruft das Kind:„Schau, Onkel was für ein ſchönes Auto! „Was iſt das?“ ſchreit Onkel Küſter bitterböſe.„Ein ein ii, Doch Küſter iſt unnachgiehig. Als er endlich einſehen muß, daß ſie ſelbſt nicht darauf kommen wird, korrigiert er: „Ein Kraftwagen iſt das, merk dir's, ein Kraft⸗ wagen!“ 5 5 Da entgegnet das kleine Ding mit trotzig verzogenem Mündchen:„Aber ausſehen tuts wie ein Auto“ * Theater und Muftt „Die Monteſpan“, Drama von Romain Rolland. Deutſche Uraufführung im Städtiſchen Schauſpielhaus, Han⸗ noper. Man hat dem Dichter des„Jean Chriſtophe“ und ſeinem Namen, deſſen guter Klang in der europäiſchen Literatur beſtehen wird, keinen Dienſt erwieſen, indem man dies Jugendſtück der Vergeſſenheit entriß. Dies dreiaktige hiſtoriſche Trauerſpiel, das um 1900 entſtand, auf franzöſiſchen 5 0 niemals geſpielt wurde und lediglich im Jahre 1904 in Prag einige Aufführungen in tſchechiſcher Sprache erlebte, wird ſich auch heute nicht das Theater erobern. Denn es iſt effektvoll ohne im eigentlichen Sinne dramatiſch zu ſein; voll von Anſätzen zu einer pſychologiſchen Deutung des Ge⸗ ſchehens ohne Pſychologie; voll Figuren von beträchtlichem Ausmaß, aber ohne Charaktere. Seit fünfzehn Jahren ſonnt ſich die Monteſpan in der Gunſt Ludwigs XIV., ſeit fünfzehn Jahren beherrſcht ſie ſein Herz, Frankreich, die Welt. Aber die Tage ihrer Herrſchaft ſind gezählt. Sie altert und ihre Macht beginnt zu wanken. Doch mit grenzenloſer Leiden⸗ ſchaft klammert ſie ſich an dieſe Macht und an Schönheit und Jugend, die ihrer Macht ſtärkſte Bundesgenoſſen ſind. Sie verbündet ſich mit Wahrſagerinnen und Zauberinnen, miſcht Viebestränke, duldet Beſchwirungen. Bis ſie im Wochen⸗ bett, wenige Tage nach der Geburt ihres fünften Kindes er⸗ fährt, daß ihr Kampf vergeblich war und daß der König ſtie mit einer Jüngeren betrügt. In ihrer Verzweiflung verſucht ſie es noch einmal mit der Zauberei. Noch hat ſie nicht das Aeußerſte gewagt— die„ſchwarze Meſſe“, noch iſt ſie nicht den Weg äußerſter Erniedrigung gegangen. Aber die Liebe eines Königs iſt eine ſolche Meſſe wert und ſie wagt den Schritt. Umſonſt. Sie ſieht ihren Fall vor Augen. Aber auch er ſoll fallen, er, der ſie ſo hoch erhob. Als ſie das letzte Mal vor ihn tritt, ihn erinnert an Vergangenheit und Liebe, an ihre Kinder und ihre Zukunft, ſteht ein Glas Wein vor ihm. Ver⸗ gifteter Wein. Und zum letzten Mal frägt ſie ihn, ob er ſie wirklich verſtoßen, ob er für immer vergeſſen wolle. Der König will. Endgültig. Für immer. Und da iſt ſie es, die Macht und Ruhm mehr liebte als ſich ſelbſt, die den Tod herbeiruft, nach dem vergifteten Becher greift und ein Leben verläßt, das nur im Glanz des königlichen Daseins Zweck und Ziel hatte. Es iſt etwas kinomäßiges in dieſer im Einzelnen nicht immer gut motivierten Handlung. Die Geſtalt der Moönteſpan, die zugleich liebend und herrſchſüchtig, warm und berechnend erſcheint, wirkt letzten Endes ungeſtaltet. Auch die anderen Charaktere treten kaum deutlicher hervor, Die Bühnen, Georg Altmann, iſt allzu trocken, um dieſe Mängel zu verſchleiern. Die ſaubere, aber etwas tem⸗ peramentloſe Aufführung, in der ſich gute Künſtler(beſonders Marianne Stoldt als Monteſpan und Zelia Norman als Giftmiſcherin Voiſton) um ſchwache Rollen bemühten, war ein Erfolg, der weit mehr den Darſtellern als dem Drama Romain Rollands galt. E. Im die heutige Frauenkleidung Geheimer Rat Rubner, der Altmeiſter der Hygiene, hat, wie man ſich erinnert, kürzlich gegen die moderne Frauen⸗ kleidung einen ſchweren Angriff gerichtet.— Wir brachten damals gleich eine Entgegnung aus der Feder unſerer Mode⸗ mitarbeiterin.— Ihm widerſpricht jetzt aber auch eine Aerz⸗ tin, Dr. Lewy⸗Hirſch, in der Deutſchen Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift. Sie erklärt, wer täglich Gelegenheit habe, die Klei⸗ dung von Frauen aller Schichten in ärztlicher Praxis zu ſehen, müſſe ſagen, daß ſie im Prinzip noch nie ſo vernünftig war wie heute. Uebertreihungen beſagten nichts gegen die Brauchbarkeit der Grundzüge. Nur bei den Schühen gibt die Aerztin zu, ſie ſeien unvernünftig gebaut. Im übrigen ſtimmt ſie der Entwicklung der Frauentracht zu. Das kurz⸗ geſchnittene Haar erleichtere die Pflege der Kopfhaut, befreie den Kopf von der Laſt des Haares und der Haarnadeln. Der Rock in ſeiner Kürze könne weniger ſchaden als wenn der Kleidſaum ſo weit herabreicht, daß er bei jedem Tritt auf ſchmutziger Straße beſpritzt wird— die Schmutzentfernung aus den Kleidern iſt ſehr unhygieniſch. Die heutigen Stofſe ſind weich, ſchmiegſam, oft porös; die Form zwängt keine Stelle ein. Der freie Hals iſt beſonders wichtig für Kon⸗ toriſtinnen, Feinmechanikerinnen uſw. bei ihrem ſtunden⸗ langen Sitzen mit gebeugtem Kopf. Noch größer ſei der Fortſchritt in der Unterkleidung: infolge der poröſen und nachgiebigen Stoffe, des Wegfallens der Schnür bänder uſw. Die Zuſammenziehung von Hemd und Hoſe erleichtert die Reinigung, die daher häufiger ſei. Eine 99 Anpaſſung an die Außentemperatur iſt möglich, weil die Einzelſtücke in den verſchiedenſten Materialien hergeſtellt werden, was bei den Männern leider fehlt. Selbſt das Schminken findet Rubners Gegnerin nicht ſchädlich: eine Fettſchicht könne die Haut vor Schädigung durch Staub ſchützen. Arbeiterinne deren Geſichtshaut durch Graphitſtaub dauernd 155 ö genommen wird und die aus betrfebstechutſchen Gründen keine Mullmasken tragen dürfen, trugen ſich bei Arbeit beginn eine Salbenſchicht auf, und ihr Zu 8055 nerbeſſerte ſich Da die meiſten ſchminkenden Frauen nicht Schwerarbeiterin⸗ nen ſind, kommt das einzige, was nach Meinung der Aerztin a ſchädlich Sprache des Ueberſetzers, des Intendanten der ſtädtiſchen! durch ſein könnte, die Behinderung des Schweißſekretion Berſtopfen der Poren, kaum in Frage. 4. Seite. Nr. 205 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mai 1928 Mannheimer Steuerkalender für den Monat Mai 1928 a) Stadtkaſſe Gebäudeſonderſteuer für April 1928. Bis 15. Mai: Gemeindebierſteuer für April 1928. Bis 24. Mai: Gebühren aus dem Monat April 1928. Ferner: l. Viertel der Vorauszahlungen auf die Ge⸗ meinde⸗ und Kreisſteuer für 1928. Letzter Zahlungstermin: 14 Tage nach Zuſtellung des Forderungszettels über die endgültige Gemeinde⸗ und Kreisſteuer für 1927(grüner 1 19 Reſtzahlung auf die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer r 1927. Letzter Zahlungstermin: innerhalb eines Monats mach Zuſtellung des Forderungszettels Gemeinde⸗ und Kreisſteuer für 1927. b) Finanzamt Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 16. bis 30. April 1928. Börſenumſatzſteuer für April 1928. Vermögensſteuer 2. Rate für Landwirte und ſonſtige Steuerpflichtige. Pflichtige, die einen Steuerbeſcheid für 1927 erhalten haben, zahlen nach dieſem, ſonſt die Vorauszahlungen wie bisher. Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1928. Verſicherungsſteuer für April 1928. Rickblick Sollt'r nit aus'r Haut fahre bei ſo'me Handwerk? Sinn denn mir Mannemer beim Petrus ganz abgemeld', daß r uns die hegſchte Mannemer Feſchtdage ſo vermaſſelt? Do mecht'r ſich ſein Hoor eenzeln rauszuppe iwwer ſo e Un⸗ gerechtigkeit. Scheint doo ball verzehn Dag die Sunn unn ausgerchnet uff de erſchte Rennſunndag muß e Gewidder kumme unn des ausgerechnet middags, wenn Renne iß. Do muß'r bloos de Kopp ſchittle, denn ſo was kann bloos do baſſiere, wo'r die Verhältniſſe nit kenne dut. Unn'r Petrus kennt ſcheinbar unſere Verhältniſſe net, ſunſcht dät'r uns ſo was nit aln)tue. Wenn mir bedenkt, was am Sunndag for Toilette eiſugeweecht worre ſinn, dann kann's eem ganz weech um's Herz rum werre. Wenns wenigſchdens morchens geregnet hett, dann hette die Dame ihre neie Sache daheem geloſſe unn wäre mit de alde fort, awwer ſo hott die ſchenſchte Sunn'ſcheint unn wie's Ge⸗ widder war's Gewidder do. 'r hett ſchließlich den Zwiſchenfall noch verzeihe könne, die Dame hette neie Kleeder gekriggt unn die Sach wär er⸗ ledigt geweſe. Unn noochdem aach am Mondag die Sunn wieder'ſcheint hott, hott'r ſich ſchuònn gfreet, daß wenigſch⸗ dens'r allerhegſchte Feſchtdag ſunnig werde dät. Awwer nach do hott dir Petrus uns ebbes geblooſe. Zuerſcht hott'r de Himmel zugehengt unn ausgerechnet beim Renne hott'rs widder regne loſſe. In'r heitige Zeit derf'r ſich jo iwwer mix mehr wunnere unn's wär eigentlich ganz ſelbſchtver⸗ ſchtändlich geweßt, wenns heit widder ſcheenes Wedder ge⸗ worde wär. Denn heit muß mir widder ſchaffe unn des Wedder mißt ulnjbedingt ſcheen ſein— bis am Samſchdag Owend. Um nit aus'r Reih zu kumme, mißt es dann am Sunndag widder regne, daß am Mondag widder die Sunn ſcheine kennt. Mer ſollts jo eigentlich nit verroote, awwer do iß ſchun se piel gebabbelt worre, daß's kee Geheimniß mehr iß: ' hott nämlich'heeße, daß, wenn's negſchte Renne widder verregne dät,'r Petrus e Abonnementskagart for unſer Planedarium 5 krigge dät unn zur Schoͤrvof jede Vorſchdellung beſuche müßt, bis'r widder orientiert ſei, wie ſich alles abwickle dät. Unn's Pro⸗ gramm derft ewe ſo lang nit gewechſelt werre, bis'm die Sach zum Hals raushängt unn er vun ſelwer ſage dät,'r ſollt emol was anneres bringe, er däts jetzt wiſſe. Alles in allem genumme iß mir gar nit zufriede mit'm Petrus. Wenn er bei 'r negſchte Wahl uff'r Liſchte ſchdehe dät, dät'r ſicher nimmer gewählt werre. E. J Veranſtaltungen Stahlhelm, Staat und Familie Anläßlich eines am Samstag im Ballhaus ſtattgefundenen ſehr gut beſuchten Familienabends des Stahlhelm ſprach das Ehrenmitglied der Ortsgruppe Mannheim, H. Lippel über obiges Thema. Nach einleitenden Märſchen des Stahlhelmorcheſters und des Spielmann⸗ zuges begrüßte der ſtellvertretende Ortsgruppenführer Joſt Gäſte und Kameraden, beſonders den Königin Luiſe⸗ Bund, den Regimentsvperein der 170er und die Bismarck⸗ jugend. Der Stahlhelm ſei nicht zuſammengekommen, um ein großes Feſt zu feiern, ſondern ganz im Stillen, wie es Stahlhelmart ſei, einen Abend zu begehen, der den Damen und der Jugend gewidemt ſei. Möge der Abend dazu berufen ſein, den Geiſt der Zuſammengehörigkeit zur kräftigen und u fördern. Anſchließend an die Anſprache des Ortsgruppen⸗ üthrers ſang man das Bundeslied. Darauf ſprach Kamerad ellbrück aus Hannover, der u. g. ausführte, daß er hier enſelben Geiſt wie im Norden gefunden habe. Doch die Bis 5. Mai: über endgültige 5. Mai: 10. Mai: 15. Mai: 90. Mai: 81. Mai: Ortsgruppen hier im- Weſten ſeien vom Feind umgeben und marſchierten an der Spitze im Kampfe um ein freies und nationales Deutſchland. 1 der Deutſchen erſtehen ſolle, gehöre es an den Rhein. a Nach dem Flaggenlied ergriff dann Kamerad Lippel das Wort zu ſeinen Ausführungen über„Stahlhelm, Staat und Familie“. Der Redner führte u. a. aus: Alle Schichten des Volkes umfaſſend, iſt unſer Bund in Wahr⸗ Wenn daher ein Denkmal für den heit ein deutſcher Volksbund geworden, der genau wie unſere Armee, deren ſtolze Tradition er als ein heiliges Vermächt⸗ nis weiterträgt, ein wahres Volksheer geweſen iſt. In ſeiner Organiſation baut er ſich auf dreifach geſichertem Grunde auf: auf dem ſelbſtgewählten verantwortlichen Führertum, in der Gemeinſamkeit des großen Kriegserlebniſſes und ver frei⸗ willigen Diſziplin. Sein unverrückbares Ziel iſt die Be⸗ freiung des deutſchen Volkes aus der Knechtſchaft des Ver⸗ ſailler Diktats und ſeiner Ergänzungen. Wir verlangen für unſer Volk, beſonders für die Maſſe unſerer werktätigen Be⸗ völkerung, zur Hebung ihrer Lebenshaltung einen ausreichen⸗ den Lebens⸗ und Arbeitsraum. Der Stahlhelm ſieht als ein⸗ zigen Weg zur Verwirklichung dieſer Befreiungsziele das rückhaltloſe Bekenntnis aller Volksgenoſſen zu einem natio⸗ nalen wehrhaften Volks⸗ und Machtſtaat. Er bekämpft daher die durch alle Erfahrungen Lügen geſtrafte Irrlehre des Internationalismus, Pazifismus und Marxismus, wie er mit aller Schärfe die Kriegsſchuldlüge bekämpft. Wir dienen unſerem Volke auch in der neuen Form ſeines Staates. Ge⸗ rade aus dieſer Dienſtwilligkeit heraus und aus dem Ver⸗ antwortungsgefühl gegenüber der Nation leiten wir aber auch für uns das Recht ab zu prüfen, was an der Weimarer Ver⸗ faſſung verbeſſerungsbedürftig iſt und unſere Forderungen auf Abänderungen zu ſtellen. Wir wollen, daß unſer ganzes Volk von dem Geiſt des Frontſoldatentums erfüllt wird, daß die Tugenden, die es im großen Kriege bewährt hat, Vater⸗ landsliebe, Tapferkeit, Opferbereitſchaft, Diſziplin, Kamerad⸗ ſchaft und Pflichtbewußtſein wieder Gemeingut des deutſchen Staatsbürgers werden und daß chriſtliche Religion und deutſche Kultur die ſittlichen Grundlagen ſeiner Erziehung bilden. Auf dieſen Grundlagen baut ſich auch die Jugend⸗ erziehung, überhaupßt das deutſche Familien⸗ leben auf. So bleibt nur zu hoffen, daß aus der heran⸗ wachſenden Jugend ein Geſchlecht erſtehe, dem wir mit vollem Vertrauen dermaleinſt die Geſchicke unſeres heißgeliebten Vaterlandes als heiligſtes Erbe übergeben können: Furchtlos und treu in der Gegenwart, ſtolz auf die Vergangenheit und mutig und entſchloſſen in die Zukunft! Starker Beifall dankte dem Redner. Dann ſang man ſtehend das Deutſchlandlied. Das Gedenken an den Todestag unſeres Lufthelden Richthofen verband auch eine Minute ſtiller Erinnerung an unſere anderen Toten des Weltkrieges. Turneriſche Vorführungen einer Abteilung des Jungſtahl⸗ helm fanden in ihrer Exaktheit herzliche Anerkennung. Ein „Walzer⸗Intermezzo“ von Poranek leitete darauf zum zwei⸗ ten Teil des Abends, dem Tanz, über. Der wackeren Haus⸗ kapelle für ihre ſich ſelbſt übertreffende Hingabe alle An⸗ erkennung! D Oſtpreußiſcher Beſuch in Mannheim Zur Fahnenweihe des Eiſenbahner vereins in Weinheim hatte die Gruppe Inſterburg eine 24 Köpfe ſtarke Abordnung(mit Damen) unter Führung des Oberbaurates Haegert am Sonntag nach Weinheim ent⸗ ſandt. Der Umſtand, daß Oſtpreußen durch den Korridor vom Mutterlande getrennt und durch nachbarpolniſche Gelüſte be⸗ droht iſt, läßt die Oſtpreußen jede Gelegenheit ergreifen, ihr Deutſchgefühl zu bekunden, ſo auch durch dſeſe weite Reife. Im Anſchluß an die Weinheimer Bannerwethe beſuchten die Gäſte am Montag Heidelberg. Dienstag nachmittag 5 Uhr trafen ſie in Mannheim ein, wurden am Bahnhof willkommen geheißen und dann durch Mannheim und Ludwigshafen ge⸗ führt. Für den Abend hatte der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen die Gäſte aus der Heimat zu einem gemütlichen Beiſammenſein nach dem Saal des Re⸗ ſtaurauts„zum Weinberg“ geladen. Die muſikaliſchen, geſang⸗ lichen und humoriſtiſchen Vorträge führten die Gäſte in den Gefühlscharakter unſerer Gegend ein. Die Trinkſprüche ließen das ſtarke Treuband zwiſchen Oſt und Weſt, Nord und Süd im Vaterlande erkennen. Die Abſicht der Gäſte, auch noch am folgenden Tag in Mannheim zu verweilen, wurde durch die Zimmernot in den Gaſtſtätten vereitelt. Film⸗Nundſchau Schauburg:„Der Gaucho“ Nach der Ankündigung erwartet man einen Senſations⸗ und Abenteuerfilm und iſt nach der angenehmen Seite hin enttäuſcht. Gewiß iſt Tollheit und Verwegenheit das Kenn⸗ zeichen dieſes Gaucho, aber ſeine Heldentaten ſind doch nur ein glänzender, farbenſchillernder Rahmen für ein ergreifendes Legendenſpiel, für ein Myſterium des Gottesglaubens bezw. des Marienkults und der Bekehrung des wilden Gaucho zum Gläubigen. Gerade in dieſer Verinnerlichung, in dieſen ſchlichten Szenen, in denen aus dem trotzigen Bergherrſcher ein kleiner Menſch wird, der die Macht des Glaubens kennen lernt, erreicht der Film Höhepunkte. Mit einem geradezu beängſtigenden Tempo rollen ſich die Ereigniſſe ab, die der Zuſchauer in atemloſer Spannung verfolgt. Douglas Fair ⸗ banks, auf den der ganze Film zugeſchnitten iſt, iſt in jeder Phaſe ſeines Spiels von bewundernswerter Meiſterſchaft und macht dieſen Gaucho glaubhaft. Die Kapelle Jodl unter⸗ ſtreicht die filmiſchen Vorgänge muſikaliſch in außerordentlich geſchickter Weiſe. Ein bis auf den letzten Platz gefülltes Haus war das äußere Zeichen eines großen Erfolges.. —— Tagungen Vollverſammlung der badiſchen Landwirtſchaftskammer * Karlsruhe, 28. April. Am Freitag vormittag wurde mit der Ausſprache über die Aenderung der Satzungen der Kammer und der Beſoldung der Beamten fortgefahren. Die Aenderung der Satzungen wurde angenommen. Ueber die Beſoldungsfrage wurde, wie am Vortage, die Debatte wieder lebhaft. Präſident Gebhard warnte vor der An⸗ paſſung an die ſtaatliche Beſoldungsordnung. Präſident Wachs trat für die Aufnahme der ſtaatlichen Beſoldungs⸗ ordnung ein. Ein Antrag von Frhr. v. Stotzingen, daß die Beamten einen Wohnungsgeldzuſchuß gemäß r fen 24. Febr. 1928 geltenden ſtaatlichen Beſoldungsordnung er⸗ halten ſollen, wurde angenommen. Dr. Aengſtenheiſter wies darauf hin, daß die neue Beſoldungsordnung für die Beamten nicht ohne weiteres beſſer ſei als die alte. Die Be⸗ ratung von Beamtenſatzung und Voranſchlag wurde ſchließ⸗ lich vertagt und einer Vollverſammlung zu Aufang Juni vor⸗ behalten. Genehmigung fand ſodann die Aufnahme eines Darlehens von 300 000/ für Förderung des Frühgemüſebaues aus den Mitteln der mitſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge. Hierauf begann in Anweſenheit des Staatspräſidenten Dr. Remmele die Ausſprache über das Notprogram m. Staatsrat Weißhaupt⸗pPfullendorf und Direktor Füller⸗ Karlsruhe erſtatteten darüber Bericht. Darauf erſtattete Oekonomierat Dr. Kaiſer von der Preußiſchen Haupt⸗ landwirtſchaftskammer Berlin Bericht über die wirtſchaft⸗ lichen und betriebswirtſchaftlichen Grundlagen der Milch⸗ produktion und Milchverwertung. Der Redner bemängelte u. a. das Fehlen eines Reichsmilchgeſetzes und er⸗ hob verſchiedene Beanſtandungen an der Denkſchrift des Deutſchen Städtetages. Er zog ſodann Vergleiche der badiſchen Milchwirtſchaft und außerbadiſchen Verhältniſſen und räumte ein, daß die Schwierigkeiten in der badiſchen Milchwirtſchaft beſonders groß ſind. Eine qualitative Verbeſſerung der Milch ſei unter einem Preis von 20 Pfg. nicht möglich; daß friſche Milch zollfrei eingeführt werde, ſei eine Un⸗ geheuerlichkeit. 5 Nach einer lebhaften Ausſprache erklärte Staatspräſt⸗ dent Dr. Remmele, das Notprogramm ſei das Dach zu einem Gebäude, zu dem noch die Grundmauern und die Mau⸗ ern fehlten. Letztere ſei die Selbſthilfe, die unabhängig ge⸗ ſchehen müſſe von religiöſen und anderen Rückſichten. Eine Umfrage in bäuerlichen Kreiſen habe ergeben, daß ſich die Auffaſſung der Verhältniſſe nicht grundlegend geändert habe gegen früher. Man wolle nicht allgemein die Aenderung des Erbrechts uſw. Das ſei ein bedenkliches Hemmnis für die Moderniſierung der badiſchen Landwirtſchaft, die durchgeführt werden müſſe. Präſident Gebhard erklärte, daß er mit vielem in den Ausführungen des Staatspräſtdenten einig gehe und wies erneut auf die Notwendigkeit der Preisregelung in der Laudwirtſchaft hin. Das Notprogramm müſſe durch Regelung dee Einfuß ergänzt werden, wenn es Erfolg haben ſolle. Die Selbſthilfe müſſe ſoweit als möglich ausgebaut werden. Die badiſche Regierung habe die Vorteile der Zollregelung nicht in dem Maße wahrgenommen wie es gewünſcht wurde. Die Arbeiter not der Landwirtſchaft könne von der Landwirtſchaft nicht ſelbſt behoben werden; das müſſe die Regierung tun, und es ſet zu hoffen, daß ſie es tue, wenn nicht die Landwirtſchaft zur Selbſthilfe ſchreiten müſſe. Staatspräſident Dr. Remmele wies dieſe Ausführungen von Präſident Gebhard als Drohung gegen die Staat s⸗ gewalt zurück und bedauerte, daß er zu dieſer Erklärung in der Vollverſammlung der Landwirtſchaft genttigt ſe. Er be⸗ ſchäftigte ſich ſodaun mit der Frage der 21 t und ihrem Zuſammenhang mit dem übrigen Wirtſchaftsleben. Man komme nicht vorwärts, wenn auf einigen Gebieten Zölle verlangt würden und auf anderen keine. Es ſei nicht nötig, zu ſagen, daß man zur Selbſthilfe greife. Gegen wen wolle die Bauernſchaft denn marſchieren, gegen die hungern⸗ den Arbeiter oder gegen die Regierung. Er ſei als früherer Innenminiſter für die damaligen Maßnahmen nicht verant⸗ wortlich zu machen. Kammermitglied Zoll bemerkte, daß es nicht angebracht ſei, etwa bei den beabſichtigten Landwirtſchaftsverſammlun⸗ gen in der Sprache von Präſident Gebhard zu reden. Nach einigen Erklärungen von Präſident Gebhard und Schluß⸗ ausführungen von Dr. Kaiſer wurde die Verſammlung ge⸗ ſchloſſen. Kommunale Chronik Die Stadtverwaltung in Neuſtadt a. H. im Lichte der Kritik §Neuſtadt a. H. 1. Maj. Angriffe gegen die Neu⸗ ſtadter Stadtverwaltung ſind in letzter Zeit von verſchiedenen Seiten erhoben worden. So wurde behauptet, daß das Neuſtadter Stadtbauamt bei der Entſcheidung tber ſtädtiſch bauliche Fragen vom Bürgermeiſteramt faſt immer übergangen werde. Tatſache iſt, daß auffallend viel die Münchener Künſtler und Architekten um ihren Rat gefragt werden, wenn in Neuſtadt eine größere bauliche Veränderung vorgenommen werden ſoll. Beiſpielsweiſe be⸗ nötigte die Stadtverwaltung den Rat der Münchener bei Aufſtockung und Anſtrich des Rathauſes. Das iſt natür⸗ lich für das Neuſtadter Stadtbauamt und die Neuſtadter über⸗ haupt nicht gerade ſchmeichelhaft. Die Empörung der Neu⸗ ſtadter Geſchäftsleute iſt demnach verſtändlich. Andererſeits muß man zugeben, daß die Herbeiziehung der Münchener Künſtler ſich gelohnt hat. Man denke etwa an das Neuſtadter Kriegerdenkmal, das zu den ausdrucksſtärkſten Denk⸗ mälern dieſer Art gehört. Proteſt wird auch erhoben gegen die geplante Bauart des neuen Poſtgebäudes am Bahnhof, das die Ueberſichtlichkeit der zur Hambacher Höhe führenden Straße noch weiter verſchlechtern ſoll. Es wird verlangt, daß das Gebäude ſo weit zurückgeſtellt wird, daß ſpäterhin die dort befindliche S⸗Kurve der Oberlandbahn beſeitigt werden kann. Neuſtadt⸗Oſt verlangt nun neuerdings ein eig e⸗ nes Poſtgebäude. Die Herbeiziehung von Künſtlern aus Großſtädten gehört wohl mit zu dem weitſichtigen Programm, das ſich die Neuſtadter Stadtverwaltung, vor allem Bürger⸗ meiſter Dr. Forthuber, geſtellt hat. Anerkennen muß man, daß ſich in den letzten Jahren in Neuſtadt auffallend viel zum Beſſeren gewandelt hat. Nahrungsstoffen Salze. Was ein Min Soll man ilim niqit aufdrungen, denn sonst kann es leidit seine Ge- sundheit einem Vorurteile der Ellen zum Opfer bringen. Vidlit immer list die Weigerung des Kindes als Eigensinn oder Trotz an- zusehen, denn der Organismus fordert im Gescimac. Sorgen dieser Art verschwinden sofort, wenn Oetker Puddings auf den Iisct ʒommen, denn diese werden immer gern und restlos verzehrt, ueil sie wohlschmechend, naher. nat und doi leicht verdaulici sind. Dr. Oeiker's Pudding pulver werden durdi Zusatæe von feinstem Reispuder jetæt in noc besserer Qualitt hier gestellt und enthalten außerdem die für die Blutbildung und den Kotperaufbau notwendigen minetaliscien Ein Pdcechen kostet 10 Pfg. Bachpulver, Puddingpulver, Vanillin-Zucker, Gustin use. sind in allen Gescidſten steis frischi æli haben. Viele Anregungen zum Bacten und zur Bereitung von Süßspeisen bietet lanen das Weclselung unter den in ihrer Zusammensetzung, Beschaffenheit und Dr. Oeiker's Bacein- nichhtmag neue Oellcer-Rezepibuch, Ausgabe F, das fur 45 Pig. in den einiscliligigen Geschäften erhältlici ist. 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Die Arbeiten bei der Stau⸗ ſtufe Heidelberg konnten ſo gefördert werden, daß vor⸗ ausſichtlich im Juli dieſes Jahres die Schiffahrt durch die neue Doppel ſchleu ſe geleitet werden kann. Bei einiger⸗ maßen günſtigem Wa ſſerſtand und entſprechendem Wetter hofft man beſtimmt, die Wehranlagen in der Hauptſache bis zum Frühjahr 1929 fertigſtellen und die Stauſtufe Heidelberg in Betrieb nehmen zu können. 85 Heidelberg, 1. Mai. Der 1. Mai wurde in der ver⸗ gangenen Nacht in den verſchiedenen Stadtteilen nach altem Brauch lebhaft begrüßt. Auf dem Marktplatz wurde die traditionelle Maife ter der Studenten abgehalten. Ein Mitglied der Burſchenſchaft Alemannia brachte ein Lob auf die Heidelberger Einwohnerſchaft, insbeſondere auf die Heidel⸗ berger Mädchen aus. m Stadtteil Rohrbach ſang um 12 Uhr nachts der„Liederkranz“ vor dem Rathaus das Früh⸗ Ungslied„Im Maien“, ein alter Brauch, der wieder zu neuem Leben kommen ſoll. In den übrigen Stadtteilen war es nicht anders, überall grüßten die Sänger den holden Mai. 0 Plaukſtadt, 2. Mai. Georg Adam Volz und deſſen Ehefrau Suſanna geb. Fries feiern heute das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt noch einer der wenigen Kriegsveteranen von 1870/71. „ Flehingen bei Bretten, 1. Mat. Unter dem Verdacht der Hundetollwut mußte hier ein Hund getötet werden. Das getötete Tier wurde unverzüglich dem Inſtitut für Hundetollwut in Freiburg überſandt zwecks Feſtſtellung, ob es ſich wirklich um Tollwut handelt. Nachbargebiele Ii Lampertheim, 1. Mai. Im Polizeiarreſt hat ſich ein hieſiger Einwohner erhängt. Der Mann war wegen eines Verbrecheus feſtgenommen worden und entzog ſich ſo ſeiner irbiſchen Beſtrafung. Butzbach, 1. Mai. Der Bankdirektor Arnold Lappe, der in der Geiſelerſtraße in Butzbach ein Bankgeſchäft betreibt, wurde am Montag morgen unter dem Verdacht der Unter⸗ ſchlagung verhaftet. Nach den ſeitherigen Feſtſtellungen ſollen ſich die veruntreuten Gelder auf mehr als 100 000% belaufen. Viele kleine Sparer und Geſchäftsleute aus Butzbach und Umgebung ſind ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Lappe ſoll mit ſeiner Familie ein ſehr flottes und verſchwenderiſches Leben geführt haben, was unter den er⸗ regten Geſchädigten als Urſache der Unterſchleife an⸗ geſehen wird. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Frevelhafte Fahrläſſigkeit Im Oktober vor. Jahres wurde ein Konfirmand aus Sandhofen auf dem Wege zum Scharhof, als er ſpät abends mit ſeinen Freunden von einem Vortrag zurück⸗ kehrte, von einem daherſauſenden Auto erfaßt, trotzdem der Junge auf der Grasnarbe des Wegrandes lief. Er wurde vom Kotflügel des Autos ſo weit geſchleift, daß ihn ſeine Freunde erſt nach längerem Suchen wie derfanden. 14 Tage lag er bewußtlos im Krankenhaus und ſchwebte zwiſchen Leben und Tod. Heute ſogar iſt er von der er⸗ littenen ſchweren Gehirnerſchütterung noch nicht völlig wieder geneſen. Der Führer des Autos hatte ſich nunmehr vor dem Straf⸗ richter zu verantworten. Es war ein Schloſſer aus Sand⸗ hofen, der an jenem Sonntag in der Bierlaune mit dem mitangeklagten Sohn des Autobeſitzers, ſeinem Chef, den Wagen aus der Garage geholt und damit nacheinander die Wirtſchaften Sandhofens beſucht hatte. Wagen und Führer wurden dabei immer voller und als ſchließlich 9 Perſonen im Auto lagen und ſaßen, wird der Führer ebenſoviel Glas Bier in ſich gehabt haben. Damit ging es nun in ſchnellſter Fahrt zum Scharhof, obwohl übrigens der Chauffeur nicht einmal den nötigen Führerſchein beſaß. Unterwegs nahm man ein Haus faſt mit; es ſtörte dies aber wenig. Das nächſte Opfer der Zick⸗Zack⸗Fahrt war dann der beklagenswerte Konfirmand; man ließ ihn zunächſt ruhig am Wege liegen, kam einige Zeit ſpäter zurück und brachte ihn zum Arzt. Vor der Polizei erklärte man aber mit Beſtimmtheit, ein anderer Kraftwagen habe das Unglück verurſacht. Wegen der faſt unglaublichen Fahrläſſigkeit erhielt P. Sch., der Führer des Wagens 5 Monate, der Sohn des Beſitzers, der das Unglück wohl hätte verhüten können, 1 Monat Gefängnis. Der Fall möge vielen zur Warnung dienen! Mietſchwindler Der Kaufmann O. G. aus Mannheim und ſeine Frau hatten ſich vor dem Amtsgericht Mannheim wegen mehrfacher, in den Monaten Dez. 27 bis Febr. 28 verübter Miet ⸗ betrügereien zu verantworten. G. hat eine erhebliche Vorſtrafenliſte, in der Hauptſache Betrugsſtrafen. Weil er einmal ein halbes Jahr im Staatstechnikum Karlsruhe ge⸗ lernt hatte, nannte er ſich Zivilingenieur und ließ ſich auch unter dieſem Titel trauen. Das Paar wohnte zuerſt in Karlsruhe, kam dann aber nach Mannheim, angeblich, weil die Arbeitsverhältniſſe günſtiger lagen. Hier wurden nun nacheinander mehrere Zimmer gemietet und dabei vorgeſpie⸗ gelt, der„Zivilingenieur“ habe eine lohnende Stellung und eine günſtig vermietete 4 Zimmerwohnung in Karlsruhe, auch ſet eine Pflegerin angeſtellt und ähnliches mehr. Später konnten dann die Vermieter hinter ihrem Gelde herlaufen. Auf die gleiche Weiſe wurde auch die Verköſtigung in einer Wirtſchaft für eine Woche erſchwindelt. Die Angeklagten, von denen der Mann 8 Wochen und die Frau 3 Wochen in Unter⸗ ſuchungshaft geſeſſen haben, waren in der Verhandlung(Vor⸗ ſitzender Amtsgerichtsrat Säger) teilweiſe geſtändig;.⸗A. Meyer erſuchte um milde Beſtrafung, da die Eheleute in wirtſchaftlicher Not gehandelt hätten. O. G. erhielt vier Monate Gefängnis, die Strafe der Frau wurde durch die Unterſuchungshaft für verbüßt erklärt. Sportliche Rundſchau 1. Gebrauchs und Wirtſchaftlichkeitsfahrt Die Fahrzeugabnahme in Berlin Unter brühheißer Sonne ſammelten ſich auf der Avus⸗ Nordſchleife die zur 1. A. D...⸗Gebrauchs⸗ und Wirt⸗ ſchaftlichkeitsprüfung gemeldeten Fahrzeuge. Kritiſche Nörg⸗ ler mögen ſagen: es hätten mehr ſein können! Der ruhig Abwägende iſt dennoch zufrieden, daß dieſe vielumſtrittene Fahrt ſteigt. Der A. D. A. C. hat ſich nicht ins Boxhorn jagen laſſen und hat mit ſeinem Tatwillen Recht behalten. Die Fahrt wird vonſtatten gehen! Die Abnahmeprüfung bot Beweis dafür, daß die Fahrt⸗ leitung es genau nimmt. Pünktlich beim Beginn der Ab⸗ nahme traf Hochſchulprofeſſor Dr. Gabriel Becker(Char⸗ lottenburg) mit den drei von ihm gemeldeten Wagen, Adler⸗ Standard 6, auf der Avus ein. Erſt am Spätnachmittag war die Abnahme beendet. 32 Fahrzeuge werden ſich im Ge⸗ brauchs⸗ und Wirtſchaftlichkeitswettbewerb meſſen. Der Motorradwettbewerb iſt abgeſagt worden. Der Abnahme⸗ platz bot eine Ueberraſchung: es kamen überwiegend geſchloſ⸗ ſene Wagen zur Abnahme. Das kommt daher, daß die Aus⸗ ſchreibungsbedingungen geſchloſſenen Wagen in einzelnen Sonderprüfungen einen Vorſprung bezw. eine Plusziffer von 15 Proz. zubilligen, ſodaß die geſchloſſenen Wagen trotz ihrer größeren Karoſſerieſchwere ausſichtsreicher ſind, als die offenen. In den Klaſſen der Vierſitzer und der Sechsſitzer werden nur geſchloſſene Wagen ſtarten; die einzigen ſechs offenen Wagen gehören zur Klaſſe der Zweiſitzer und ſind drei Dixi, zwei Hanomag und ein Ford. Die Innenſteuer⸗ Limouſine iſt Trumpf! Ein Adler iſt als Pullmann⸗Limou⸗ ſine karoſſiert, ein anderer als Cabriolet, drei Brennabor als Faut⸗Cabriolets. Einzelne der Wagen, unter ihnen alle Adler und alle Brennabor, ſind formſchön karoſſiert. Der techniſche Zuſtand der Wagen zeugt von intenſivem Studium der Ausſchreibung und Anpaſſung an deren Erforderniſſen. Beſonders ernſt hat Hochſchulprofeſſor Dr. Becker es mit der Herrichtung der drei von ihm gemeldeten Fahrzeuge ge⸗ nommen. Die Steyr⸗Wagen präſentteren ſich als zweiſitzige Innenſteuer⸗Limouſinen, als Cabriolets und als Innenſteuer⸗ Vierſitzer. Von den drei kleinen Hanomag⸗Wagen fährt Butenuth(Hannover) die Innenſteuer⸗Limouſine. Auf Wahl der Bereifung iſt diesmal beſonderer Wert gelegt worden. Die weitaus größte Mehrzahl der Fabrikate hat ihre Chancen deutſchen Reifen anvertraut. Continental ſteht weitaus an der Spitze. 22 von 32 teilnehmenden Wagen laufen nur auf Conti der neuen ſchwarzen Qualität 1928. Profeſſor Becker hat ſeine drei Adler⸗Wagen mit Continental und mit (Phoenix⸗Cord(über Kreuz) bereift, um ſo unter gleicher Be⸗ anſpruchung einwandfreie Prüfungsergebniſſe erzielen zu können. Die kleinen Dixi⸗Wagen rollen auf Dunlop. Zwei Fahrzeuge haben Peters Union und je einer der Wagen amerikaniſche Fireſtone und Goodyear⸗Pneue gewählt, Selbſt die amerikaniſchen Ford⸗Wagen, die von der Ford⸗Kompagnie gemeldet ſind, bevorzugen deutſche Conti⸗Reifen. Mit ent⸗ ſcheidend wird auch die Brennſtoff⸗Beſchaffenheit und, in der Nürburgring⸗Sonderprüfung, der Brennſtoffpreis ſein. 15 Teilnehmer, alſo faſt die Hälfte, bevorzugt Aral, das bekannte Benzol⸗Benzin⸗Gemiſch des Benzol⸗Verbands. 3 Fahrer be⸗ nutzen B..⸗Benzol, drei das Bevaulin des Benzol⸗Venrbands, das eine Miſchung deutſchen..⸗Benzols mit ruſſiſchem Benzin iſt. Sechs Fahrer fahren Shell, vier Olexin(das gleichfalls Benzol enthält), einer Dapolin. Nach erfolgter Abnahme wurden die Fahrzeuge im Innenraum der Avus⸗ Nordſchleife parkiert. Vertreter der Reichswehr und ver⸗ ſchiedener Miniſterien und Delegierte von Automobilklubs waren bei der Abnahme zugegen. Tennis Cochet ſiegt weiter Der franzöſiſche Tennisſpieler Cochet konnte auch am zwei⸗ ten Tag ſeines Leipziger Gaſtſpiels reſtlos überzeugen. Sein Geaner war der deutſche Meiſter Moldenhauer, der ſich zwar alle Mühe gab und beſonders im zweiten Satz außerordent⸗ liches leiſtete. Moldenhauer hatte ſich aber dabei ſo ausgegeben, daß er zum Schluß klar geſchlagen blieb. Mit:3. 11:9,:2 gewann Cochet den Kampf. Im Doppelſpiel revanchierten ſich die Franzoſen Cochet/ Danet für ihre Niederlage am Vortage, indem ſie Dr. Beramann/ Dr. Kleinſchroth mit:6,:0,:5 das Nachſehen gaben. Das Gemiſchte Doppelſpiel Frau von Rez⸗ nicek Moldenhauer gegen Frau Schomburgk/ Prenn wurde nicht zu Ende geführt. Nachdem jede Partei einen Satz ge⸗ wonnen hatte, erfolate der Abbruch des Spieles. 5 Motorradſport Deutſche Siege bei der Targa⸗Florio Henne und Köppen ieſamtſieger, Geißler Klaſſenſieger Als Vorläufer zu dem klaſſiſchen Automobilrennen um die Targa Flortio am 6. Mai kam wieder acht Tage vorher das gleichnamige Rennen der Motorräder auf der bekannten Madonie⸗Rundſtrecke auf Sizilien zur Entſcheidung. Dieſe Rundſtrecke mit ihren zahlloſen Kurven ſcheint nicht nach dem Geſchmack der meiſten Rennfahrer, ſonſt wäre die Beteiligung nicht ſo ſchwach geweſen, wie es ſich diesmal und auch ſchon im vorigen Jahre zeigte. Die deutſche Induſtrie war 1927 zum erſten Male beteiligt und kam da ſchon zu einem glän⸗ zenden Erfolge, da Köppen Geſamtſieger wurde, Henne die ſchnellſte Runde fuhr und Geißler in der 350er⸗Klaſſe ſiegreich blieb. Dieſe gleichen Fahrer machten ſich auch diesmal wieder an die ſchwierige Aufgabe und zeigten ſich wiederum von vor⸗ teilhafteſter Seite. Den Geſamtſieg errang der Münche⸗ ner Henne auf ſeiner ½ Ltr.⸗Maſchine der Bayeriſchen Mo⸗ torenwerke bei einer Fahrzeit von:58:47,4 Std. für 3 Run⸗ den(324 Km.). Seine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 75 Km. iſt weſentlich höher als die von Köppen ⸗ Berlin(BMW) im Vorjahre mit 58,800 Km. Dieſer ſelbſt plazierte ſich in :10:44 Std. als Zweiter hinter Henne und verbeſſerte ſeine vorjährige Fahrzeit um nicht weniger als 23 Minuten. Auch der dritte deutſche Teilnehmer Geißler⸗München(E. Mag) ſchloß an ſeinen vorjährigen Erfolg an u. ſiegte in der 350 cem⸗ Klaſſe in:34:03 Std., wobei er eine halbe Stunde ſchneller war als ſeine italieniſchen Mitbewerber. — 5 Großer Motorradpreis von Europa Der Große Preis von Europa für Motorräder, den die Schweizeriſche Motorrad⸗Union am 28. und 29. Juli auf einer 9,3 Km. langen Rundſtrecke bei Genf zur Durchführung bringt, führt in den einzelnen Kategorien über folgende Diſtanzen: Beiwagen: bis 350 cem. 16 Runden gleich 148,8 Km.; bis 600 19 Runden gleich 176,700 Km.; über 600 cem. und Räder bis 125 und 175 cem.: 22 Runden gleich 204,600 Km.; Solomaſchinen bis 250 cem: 32 Runden gleich 297,600 Km.; bis 350 und bis 500 cem: 43 Runden gleich 399,900 Km. Das Nenngeld beträgt 200 Frs. für die erſte, 150 Frs. für die zweite und 125 Frs. für jede weitere Maſchine. Anmeldungen ſind an die Union Mo⸗ tocyeliſte Suiſſe, 6 Rue Petito, Genf, zu richten. 1 N Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 3. Mai Deutſche Sender: N Berlin(Welle 483,9) 21 Uhr: Klaviertrios, 22.30 Uhr: Tanzfunk, Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Schubert⸗Abend. Frankfurt(W. 428,6) 20.15 Uhr: Konz. des Ural⸗Koſaken⸗Chors. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Kiel: Stratenmuſik, Tanzfunk.⸗ Königsberg(Welle 303) 20.20 Uhr: Brahms⸗Bruckner,.(Ent⸗ wicklung der Orcheſtermuſik). Langenberg(Welle 468,8) 20.10 Uhr: Köln: Ernſt Heuſerſtunde; 21.10 Uhr: Kammermuſik. Leipzig(Welle 365,8) 21.30 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert, München(Welle 535,7) 19.30 Uhr: Ein Maskenball. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Konzert der Tonkünſtler⸗Nothilſfe. Ausländiſche Sender Davenktry(Welle 491,8) 20.45 Uhr: Ein Frühlingskonzert. Daventry(W. 1604,3) 19.45 Uhr: Konzert, 22.35 Uhr: Tanzfunk, Mailand(Welle 526,3) 20.50 Uhr: Madame Butterfly. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Sinſoniekonzert. Rom(W. 447,8] 20.45 Uhr: Operettenabend: Die Dollarprinzeſſin. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Graz: Das Haar in der Ehe. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Konzert des Hausorcheſters. 5 fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Das kommt davon, wenn Sie einen Lantſyprecher kaufen, ohne unſeren Lion⸗Lautſprecher Mod. 28(39 /) gehört zu haben. Lion⸗Lautſprecher unübertrefflich in reinſter Wiedergabe bei größter Lautſtärke, iſt der richtige. e cgi per e e e 50 Nen.— 07 — EE N Nan Fichen g 7 85 . O wolkentes.& heiter. O halb bedeckt. O wolkig. O bedeckt, o Regen. GSraupeln. Nebel. E Gewitter G Windſtille. Os ſehr leichter Oft. mäßiger Sübſüdweſt. Eſtürmiſcher Nerdweſt. ze Schnee. Die Pfeile liegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Temps⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Weſternachrichten der Karlsruher andeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) f Luft- Tem S B 15 11 pera⸗ S 5 Wetter 8 88 1 S Nich. Stärte S8 Wertheim 1511— 14 16 12 NO leicht bedeckt Königſtuhl] 563 756,7] 10 1210 0„ Nebel Karlsruhe 120 756,2 13 16 12 ONO leicht bedeckt Bad.⸗Bad. 213 755,6 14 15 9 O lleichtſ wolkig Villingen 780 757,5 10 15 9 N„bedeckt eldbg. Hof 1275 631,8 8 8 5 O lleichtſ wolkl. adenweil.]— 755,8 12 17 9 SW 5 5 St. Blaſien] 780 1 1 2 ſtill„ wolkig Höchenſchw!— Das ſkandinaviſche Hochdruckgebiet breitet ſich langſam nach Süden aus und hat in Norddeutſchland bereits allges meine Aufheiterung gebracht. Ueber Südweſtdeutſchland liegt augenblicklich noch eine Hochnebeldecke, die ſich vorausſichtlich bald auflöſen wird. 5. Wetterausſichten für Donnerstag, 3. Mai: Meiſt heiter, trocken und tagsüber warm bei öſtlicher Luftzufuhr. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 8 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Max — e e 0 RSA A. G. Biessenhofe 2 22 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mai 1928 Neuzeitliche gauswaſſerverſorgungs⸗Anlagen oder andere Gebrauchszwecke durch Entnahme aus einer Lei⸗ tung ſchnell die benötigte Waſſermenge entnehmen zu können, zwang zur Entwicklung beſonderer kleiner Hauswaſſer⸗ verſorgungsanlagen in Fällen, in denen der Anſchluß an öffentliche Waſſerleitungsnetze nicht möglich war. Die Tat⸗ ſache, daß in faſt allen ſolchen Haushaltungen eigentlich tech⸗ niſch geſchultes Perſonal nicht zur Verfügung ſteht, ergibt die Grundforderung, daß die betreffenden Anlagen möglichſt ein⸗ fach und überſichtlich im Aufbau, leicht zu bedienen und dem wechſelnden Waſſerbedarf ſich ſelbſttätig anpaſſend ausgeführt ſein ſollen. Im übrigen ſind die jeweils gegebenen Bedingun⸗ gen und die erhobenen Forderungen, wie bei anderen tech⸗ niſchen Aufgaben, auch bel der Hauswaſſerverſorgung ſo viel⸗ Segen daß ſich im einzelnen die verſchiedenſten Löſungen ergeben. 5 Für Landhäuſer, die keinen Anſchluß an ein elektriſches Netz beſitzen, iſt die Waſſerverſorgung durch Windturbi⸗ nengetrieb möglich. Die Anlage erfordert allerdings einen Turm von ſolcher Höhe, daß das Windrad mit ſeiner Unterkante alle in einer Entfernung von etwa 300 Meter be⸗ findlichen Windhinderniſſe überragt, zeichnet ſich aber durch eine unübertreffliche Einfachheit und Billigkeit des Betriebes aus. Die Windturbinen ſtellen ſich mittels einer hinter dem Rade angebrachten Hauptfahne ſelbſttätig nach der Windrich⸗ tung ein. Selbſttätig erfolgt auch die Regelung je nach der augenblicklich vorhandenen Windſtärke durch eine kleine, neben dem Rade angebrachte Seitenfahne. Für Pumpen⸗ antrieb beginnt eine Windturbine ſchon bei Windgeſchwindig⸗ keit von.—2 Sekundenmeter zu arbeiten. Doch iſt es mög⸗ lich den Windmotor auch zum Antriebe anderer Maſchinen, 3. B. kleiner landwirtſchaftlicher Maſchinen oder von Dynamo⸗ maſchinen zu verwenden. ie Zahl der täglichen Betriebs⸗ ſtunden iſt von der Gegend und dem Aufſtellungsplatz der Windturbine abhängig, wird aber durch die Statiſtik des Meteorologiſchen Inſtituts Berlin durchſchnittlich zu—8 Stunden für das norddeutſche Binnenland und zu-10 Stun⸗ den für Küſtengegenden innerhalb je 24 Stunden angegeben. Neuzeitliche Windturbinen beſitzen zudem eine hohe Stand⸗ sicherheit gegenüber ſtarken Windeinflüſſen und haben 3. B. Stürme bis zu 23 Sekundenmeter Windgeſchwindigkeit ohne Schaden überſtanden. 8 Bei elektriſchen Anlagen kommen entweder Kolben⸗ oder Hreiſelpumpen in Betracht. Erſtere haben den Vorteil der größeren Saughöhe und ſind unempfindlicher ge⸗ en das Eindringen von Luft in die Saugleitung infolge von udichtigkeiten. Ste vermögen alſo auch bei wenig ſorgfäl⸗ tiger Aufſicht ihren Dienſt noch zu verrichten. Sie haben fer⸗ ner einen guten Wirkungsgrad, d. h. für die verbrauchte Kilo⸗ wattſtunde wird viel Waſſer unter Druck geſetzt. Nachteilig iſt, daß die Kolbenpumpen nicht unmittelbar vom Elektro⸗ motor aus angetrieben werden können, ſondern ein Zahn⸗ rädervorgelege oder einen Riemenantrieb erfordern. Erſteres muß wegen ſeiner Gefahr für Unberufene verkleidet werden, letzterer kann wegen des kleinen Achſenabſtandes der Ma⸗ ſchinen oft nur unter Vermittlung einer Spannrolle vor ſich gehen, wodurch die Lebensdauer des Riemens verkürzt wird. Der Raumbedarf für eine Kolbenpumpe wird verhältnis⸗ mäßig groß. Die oben A e Vorteile werden aber Kolbenpumpen nach wie vor für Hauswaſſerverſorgungs⸗ anlagen unentbehrlich machen. ei der Auswahl der zahlreichen, heute auf dem Markte angebotenen Typen empfiehlt es ſich, gewiſſe Eigentümlich⸗ keiten neuerer Konſtruktionen zu kennen, um dem Verbrau⸗ cher eine nach jeder Richtung befriedigende Anlage zu er⸗ ſtellen. So ſind neuzeitliche Kolbenpumpen derart leicht zer⸗ leghar, daß ein Erſatzteil auch vom Laien eingebaut werden kann. Ferner iſt vielfach, um die Saugleitung in möglichſter Kürze und in möglichſt wenig Krümmung in die Brunnen führen zu können, der Unterteil der Pumpe nach verſchiede⸗ nen Seiten auf der Fundamentsplatte drehbar einzubauen. Andere Neubauten von Kolbenpumpen kapſeln alle beweg⸗ lichen Teile mit alleiniger Ausnahme der Antriehsriemen⸗ ſcheibe ein, wobei trotzdem jedoch eine leichte Zugänglichkeit der einzelnen Teile gewahrt bleibt. Beachtenswert iſt ferner, — Erzeugung metalliſcher Neberzüge auf Metallörähten Es iſt üblich, viele Arten von Metalldrähten, ſo beiſpiels⸗ weiſe elektriſche Freileitungsdrähte, die den verſchiedenſten 777 en und mechaniſchen Einflüſſen, insbeſondere auch den Einflüſſen der Witterung, ausgeſetzt ſind, mit metalliſchen Ueberzügen zu verſehen, welche den eigentlichen, aus weichem oder chemiſch wenig n Draht gegen dieſe Ungünſtigen Einwirkungen ſchützen. Die Zahl der Verfahren, die zur Erzeugung derartiger metalliſcher Ueberzüge auf Me⸗ talldrähten vorgeſchlagen ſind, iſt überaus groß. Insbeſondere ſind es die elektrolytiſchen Verfahren, die man gern zur Er⸗ reichung des genannten Zweckes anwendet, ihr Nachteil beſteht aher darin, daß die erzielte Deckſchicht nicht die ausreichende Glätte beſitzt, ſodaß der behandelte Draht noch nachträglich einem glättenden Druck unterzogen werden muß. Eine ge⸗ wiſſe Bedeutung haben auch diejenigen Methoden, bei denen der zu überziehende Draht durch ein heißes Bad, das aus dem Ueberzugsmetall beſteht, hindurchgezogen wird. Auch dieſes Verfahren erfreut ſich nicht allzugroßer Beliebtheit, da das betreffende Metallhad dauernd ſchmelzflüſſig erhalten werden Muß, was einen ſehr großen Wärmeaufwand erfordert. Neuerdings iſt nun Dr. Viktor Planer in Berlin ein Ver⸗ fahren patentiert worden(Dp. 437 502), das nach völlig neuen Geſichtspunktien die Erzeugung des Ueberzuges unter Ausſchaltung der oben genannten Nachteile ermöglicht. Durchführung dieſes Verfahrens bedient man ſich einer Emul⸗ ſion aus dem Ueberzugsmetall, die z. B. aus Zinnpulver be⸗ ſtehen kann, das in Oel oder Glyzerin zum Schmelzen ge⸗ bracht und durch einen Flügel durchgeſchlagen wurde Ferner iſt die Möglichkeit gegeben, die Emulſion in der Weiſe her⸗ zuſtellen, daß man das geſchmolzene Metall in dünnem Strahl in Glyzerin oder Oel einfließen läßt, ſodaß es ſich in ganz feinen Tropfen in der Flüſſigkeit verteilt. 8 Angewandt wird nun dieſe Emulſton auf folgende Weiſe: achdem der zu behandelnde Draht blank gemacht iſt, was Hbeiſpielsweiſe auf bekannte Art durch Erhitzen und Ausglühen geſchehen kann, wird er durch die kalte Emulſion hindurch⸗ gezogen, wobei ſeine Oberfläche eine feine Schicht der Emul⸗ ion annimmt. Hierauf wird der Draht durch einen Ofen hindurchgezogen, wobei das in der Emulſton enthaltene Me⸗ tall ſchmilzt und ſich beim Erkalten in einen völlig glatten, feſt haftenden Ueberzug verwandelt. Es beſteht hierbei natur⸗ gemäß die Möglichkeit, dieſes Verfahren mehrere Male zu wiederholen, um ſo eine größere Stärke des Ueberzuges zu erzielen. 5 Die Vorteile des neuen Verfahrens 18 insbeſondere darin, daß ein nachträgliches Glätten des Ueberzuges und die Anwendung verhältnismäßig ſtarker Ströme, wie dies zur Ausführung der elektrolytiſchen Verfahren notwendig iſt, hier Nicht erforderlich wird, und anderſeits auch die umſtändliche ind kaſtſpielige dauernde Erhitzung des Metallbades 15 5 8 daß gewiſſe neuere Kolbenpumpen mit einer auf die Kurbel⸗ Bei R oder Vorgelegewelle aufgeſteckten Handkurbel bei Strom⸗ unterbrechungen auch von Hand angetrieben werden können. Kreiſelpumpen haben den Vorteil, daß man ſie un⸗ mittelbar mit dem ſchnellaufenden Motor kuppeln kann. Sie beſitzen äußerlich außer der glatten Welle und der Kupplung keine bewegten Teile, da alles mit Ausnahme der genannten Konſtruktionsteile eingekapſelt iſt. Der Platzbedarf iſt ſehr gering. Kreiſelpumpen haben jedoch, ſofern ſie nicht mit einer Tiefſaugvorrichtung verſehen ſind, eine geringere Saughöhe als Kolbenpumpen. Sie ſind außerdem gegen das Eindrin⸗ gen von Luft in die Saugleitung empfindlich. Bei den Krei⸗ lelpumpen müſſen, ſofern nicht eine beſondere Anordnung für ſelbſttätiges Anſaugen getroffen iſt, vor dem erſten Anlaſſen durch einen beſonderen Fülltrichter Pumpenkörper und Saug⸗ rohr mit Waſſer aufgefüllt und entlüftet werden. Ferner muß das Anlaſſen bei geſchloſſenem Abſperrſchieber langſam erfolgen, um ein Durchbrennen des Antriebsmotors zu ver⸗ meiden. Sie verlangen, um ihren Dienſt ordnungsmäßig zu verſehen, eine ſorgfältige Beobachtung und Bedienung. Bei der Tiefſaugevorrichtung wird von der Druckleitung das Waſſer einem Strahlapparat zugeführt, der in die Sauglei⸗ tung hineinarbeitet, alſo die Saugarbeit der Pumpe unter⸗ ſtützt. In dieſem Falle iſt es allerdings möglich, die Kreiſel⸗ pumpe weſentlich mehr als, wie ſonſt üblich, 6 Meter über dem Unterwaſſerſpiegel aufzuſtellen. Es ſind Anlagen vorhanden, bei denen die lotrechte Entfernung der Pumpe vom Waſſer⸗ ſpiegel des Brunnens mehr als 20 Meter beträgt. Bei Krei⸗ ſelpumpen iſt der in der Leitung erzeugte Druck bezw. die Förderhöhe von der Art der Schaufelung und der Drehzahl abhängig. Es kann auch bei geſchloſſener Druckleitung kein unzuläſſiger Druck auftreten. Neuere Ausführungen von Kreiſelpumpen ſaugen nach erſtmaliger Füllung des Pumpenraumes ſelbſt bei leerem Saugrohr an und können daher auch bei aroßen Sauahhhen verwendet werden. Um die mit der Speicherung des geförder⸗ ten Waſſers in Hochbehältern verbundenen Nachteile warmes Waſſer im Hochſommer, Froſtgefahr im Winter] zu vermeiden. iſt es vorteilhaft, einen geſchloſſenen Druckwindkeſſel im Keller neben der Pumpe aufzuſtellen, da hier die Temperatur am ausgealichenſten iſt. Der Ueberdruck in den Windkeſſeln wird au—5 Atm. angenommen. Der Inhalt der für Hauswaſſer⸗ werke üblichen Druckkeſſel hängt von der Fördermenge ab und ſchwankt zwiſchen 125 Liter für kleine und etwa 2500 Liter für große Anlagen. Je größer der Keſſelinhalt iſt, deſto ſel⸗ tener braucht der Autriebsmotor der Pumpe eingeſchaltet zu werden. Die Druckwindkeſſel erhalten zum ſelbſttätigen An⸗ und Abſtellen des Pumpenmotors bei neueren Kreiſelpumven Druckſchalter. Ihre Wirkung beruht darauf, daß bei dem höchſten, für den betreffenden Keſſel zugelaſſenen Druck eine Membran ſtark durchgebogen wird und den Widerſtand einer Belaſtungsfeder überwindet. Ein durch die Membran beweg⸗ tes Geſtänge, unterſtützt von einer Abreißfeder, trennt die Kontakte. Bei ſinkendem Luftdruck im Keſſel überwiegt der Druck der Feder, die die Membran von oben belaſtet, und der Stromkreis wird wieder geſchloſſen, wenn der Keſſeldruck den tiefſten zugelaſſenen Wert erreicht hat. Von der Stärke der Federn iſt der Unterſchied zwiſchen dem niedrigſten(Einſchalt⸗ und dem höchſten(Ausſchalt⸗) Druck abhängig. Aenderungen der Schaltarenzen können durch Spannen oder Entlasten der Druckfeder bewirkt werden. Da der im Keſſel befindliche Luftvorrat im Betriebe ver⸗ braucht wird, muß er ergänzt werden. Dies kann durch Hand⸗ luftvumpe oder Kolbenpumpe geſchehen. Aber auch für die Be⸗ lüftung durch Kreiſelpumpen gibt es neuere geeignete Kon⸗ ſtruktionen. Ein weſentlicher Vorteil neuzeitlicher Hauswaſſer⸗ verſorgungs⸗Anlagen liegt in der vollkommenen Selbſttätia⸗ keit des ganzen Betriebes. Dabei werden die Schaltvorrich⸗ tungen zum Ein⸗ und Ausſchalten der Antriebsmotoren von dem in den Speichern angeſammelten Waſſer ſelbſt betätigt. Es ſei nicht unerwähnt daß derartig moderne Anlagen von be⸗ ſonderem Wert für kleine Städte oder das flache Land find, wo die Möglichkeit einer Waſſerentnahme aus vorhandenen öffent⸗ lichen Netzen in der Regel nicht beſteht. n Störungen an autogenen Schweiß und Schneidbrennern IK. Das autogene Schweißen und Schneiden iſt heute auch in Kleinbetrieben weitgehendſt eingeführt. Bei eintre⸗ tenden Störungen findet man aber oft eine ganz unglaub⸗ liche Unbeholfenheit und hierauf iſt das Mißlingen der gan⸗ zen Schweißung nicht ſelten zurückzuführen. Sehr häufig kommt es vor, daß der Schweißbrenner nicht ſaugt; es iſt dann das Mundſtück verſtopft oder aber der Einſatz ſitzt nicht dicht auf dem Griff. Man hat daher das Mundſtück zu reinigen oder die Mutter anzuziehen. Ss kommt aber vor, daß auch dann der Brenner noch nicht ſaugt, nämlich dann, wenn das Innenrohr oder der Konus undicht ſind. Es iſt dann Innenrohr und Konus durch Anziehen abzudichten. Zeigt ſich der Flammenkegel unſauber, ſo iſt das Mundſtück an der Bohrung unſauber und muß mit einer paſſenden Brennernadel vorſichtig gereinigt werden. Knallt der Brenner aus, ſo iſt das Mundſtück loſe und muß angezogen werden. Eine andere Störung äußert ſich in einem Rußen des Brenners, wobei ſich kein Flammenkegel bildet. In dieſem Fall ſind die Druckdüſen oder das Nadelventil ver⸗ ſtopft und müſſen gereinigt werden. Kommt auch jetzt noch nicht genügend Sauerſtoff, d. h. rußt der Brenner auch jetzt noch, dann iſt das Sieb verſtopft und muß einer gründlichen einigung unterzogen werden. Wenn der Brenner zu wenig Gas durchläßt, ſo iſt der Gashahn verſtopft wogegen natür⸗ lich nur eine Reinigung hilft; entweicht dagegen Gas ſo muß der Gashahn eingefettet und die Mutter angezogen werden. Wenn das Nadelventil nicht dichtet, ſo muß die Stopfhüchſe angezogen werden, evtl. iſt die Lederpackung zu erneuern. Für den Schne idhrenner gilt etwa folgendes: Saugt ein Schneidbrenner nicht, ſo hat man die Druckdüſe ſauber zu machen und auszublaſen. Knallt der Brenner aus, ſo hat man die Heiz⸗ und Schneiddüſe zu reinigen. wieder gut an⸗ zuztehen und kräftig auszublaſen. Rußt die Flamme ſo ſind Druckdüſe und Heizſauerſtoffventil zu reinigen. Geht die Heizflamme zurück, ſo iſt der Brenner zu heiß geworden; er muß alſo abgekühlt werden. Hierbei laſſe man den Sauer⸗ ſtoff blaſen, um das Eindringen von Waſſer zu verhindern. Wärmt der Brenner vor, ſchneidet aber nicht, ſo iſt das Schneidſauerſtoffventil verſtopft. Schlägt aber die Flamme Atrück und brennt innen, ſo hat ſich beim Schneiden ein Fremdkörper im Heizraum feſtgeſetzt oder aber die Rückſchlag⸗ ſicherung iſt nicht in Ordnung. Im erſten Falle ſtelle man Sauerſtoff und Gas ab, kühle den Brenner ab und zünde daun wieder; im zweiten Falle dürfte ez am zweckmäßigſten ſein, den Brenner der Fabrik zur Reparatur zuzuſtellen. Brennt in einem Schneidbrenner die Flamme eiuſeitig, ſo ſteht die Schneiddſtſe nicht in der Mitte der Heizdüſe; man reinige in dieſem Falle Heiz⸗ und Schneiddüſe und ſetze dann die letztere auf Mitte. Praktiſche Matſchläge * Imprägnieren von Segeltuch. Ein brauchbares Mittel zum Imprägnieren von Segeltuch iſt Waterproof⸗Firnis beſter Qualität. Der Stoff muß mit dem in kaltem Zuſtande befind⸗ lichen Firnis gleichmäßig, zunächſt auf einer Seite, beſtrichen werden, damt ſich alle Poren vollſaugen. Nach Autrocknen des erſten Anſtriches iſt ein zweiter auf der anderen Seite des Stoffes und zuletzt noch ein dritter auf beliebiger Seite vor⸗ zunehmen. Zwiſchenräume von—2 Tagen genügen im Som⸗ mer, um ein ausreichendes Austrocknen zum Weiterarbeiten herbeizuführen. Der dritte Anſtrich kann mit—8 Proz. einer beliebigen Farbe, Kienruß, Bleiweiß, Ocker oder dergl., ver⸗ miſcht werden. Im allgemeinen iſt es am vorteilhafteſten, von einer Färbung abzuſehen und nur mit reinem Waterproof⸗ Firnis zu imprägnieren. Die Tücher bleiben aber auf beide Weiſen geſchmeidig, brechen nicht und werden in ihrem guten Zuſtande auch durch Hitze, Kälte und Näſſe nicht herab⸗ gemindert. H. Tu. * Einzelaufertigung von Grundſchalen für Pleuellager. Um dieſe Arbeit in der eigenen Werkſtatt. zu kön⸗ nen, geht man, wie folgt, vor. Ein Stück Rotguß, den Maßen der Schale entſprechend, plus 10 mm, wird beiderſeitig abgeplant und zuerſt mit einem größeren Spiralbohrer aus⸗ gebohrt. Das Werkſtück wird nun mit der Bogenſäge der Länge nach getrennt, worauf die Schnittflächen ſauber gerade gefeilt und gut verzinnt werden. Die ſo weit bearbeiteten Hälften werden nun zuſammen in ein Drehherz geſpannt und ins Feuer(Holzkohlen⸗ oder geglühtes Steinkohlenfeuer) ge⸗ legt. Sobald das Zinn flüſſig wird, zieht man die Spann⸗ ſchraube feſt an. Das Drehherz wird erſt abgenommen, wenn der Rotgußbutzen erkaltet iſt. Die weitere Bearbeitung auf der Drehbank iſt die übliche. So zuſammengefügte Schalen können bis zur geringſten Wandſtärke bearbeitet werden. Das fertig gedrehte und abgeſtochene Werkſtück läßt ſich durch einen Schlag auf die Lötnaht trennen. Richtige Wahl der Schleifſcheibe. Zum Schleifen von Stahl(Kohlenſtoffſtahl, Schnellſchnittſtahl, legierte Stähle), Schmiedeeiſen, Stahlguß, Hartbronze uſw., alſo für Werkſtoffs hoher Zugfeſtigkett, wählt man Elektrorubin, während mar für Stoffe geringer Zugfeſtigkeit wie Grauguß, Hartguß, Kup⸗ fer, Meſſing, weiche Bronce, Aluminium, Marmor, Steine uſw. vorteilhafter Carborundum verwendet. Harte Werkſtoffe erfordern weiche Scheiben und umgekehrt. Für dichte und ſpröde Stoffe benutzt man feinkörnige Scheiben, Für Grob⸗ ſchliff wähle man grobkörnige Scheiben. Will man mit ein und derſelben Scheibe ſchruppen und ſchlichten, ſo ſoll ſie fein⸗ körniger genommen werden. Für Hochglanzſchliff ſind Schei⸗ ben mit vegetabiliſcher Bindung zweckmäßig. Hat man bei der Wahl einer Schleifſcheibe einen Spielraum hiuſichtlich der Härte, ſo wähle man ſtets die weichere, weil ſte wirtſchaft⸗ licher arbeitet. Rundfunk⸗VBeraler Tk. Anſchluß mehrerer Detektorenempfänger an eine Hoch⸗ antenne. Viel zu wenig bekannt iſt die Tatſache, daß in eine Hochantenne mehrere Dektorapparate angeſchloſſen werden können. Das wird beſonders dort angenehm empfunden werden, wo auf den Dächern bereits mehrere Antennen⸗Au⸗ lagen beſtehen und die Anbringung weiterer Antennendrähte auf Schwierigkeiten ſtößt. Eine ſolche mehrfach ausgenutzte Antenne darf keinen Kondenſator enthalten. Sie liegt ſtändig üher zwei hintereinander geſchaltete Primärſpulen, die durch einfache Umſchalter überbrückt werden können, an Erde. Die beiden Inhaber der Antenne werden durch je eine Sekundär⸗ ſpule an den Antennenkreis angeſchaltet. Zur Erhöhung der Lautſtärke empfiehlt es ſich, u. U. einfache Behelfsantennen und Hilfserden mit an den Detektorkreis anzuſchalten. Wünſchen beide Teilnehmer gleichzeitig zu empfangen, ſo müſſen beide Umſchalter geöffnet werden, damit die aufge⸗ fangene Energte über beide Primärſpulen zur Erde abfließt. Bei möglichſt loſer Kopplung iſt alsdann die Abſtimmung vorzunehmen. Um gegenſeitige Störungen dabei zu ver⸗ meiden, iſt zunächſt eine Grobeinſtellung mit Hilfe des Dreh⸗ kondenſators oder der Spule im Stromkreis der Behelfs⸗ antenne vorzunehmen. Auf jeden Fall iſt eine gegenſeitige Benachrichtigung erforderlich, wenn eine Umſchaltung des An⸗ tennenumſchalters vorgenommen wird, weil ſich dadurch die Eigenſchwingung des Antennenkreiſes ändert. Die Abmef⸗ ſungen der beiden Primärſpulen müſſen durch Verſuch ermit⸗ telt werden. War in der einfach ausgenutzten Antenne eine Spule von 90 Windungen eingeſchaltet, ſo gibt man den beiden Spulen zweckmäßig etwa je 50 Windungen. Die Antenne kann bei dieſer Schaltung nur ungefähr auf die zu empfangende Welle eingeſtellt werden. Die genaue Abſtimmung erfolgt dann im Sekundärkreiſe. Tk. Suchen ferner Sender. Das Einſtellen von Röhren⸗ apparaten auf ferne Sender bereitet dem Anfänger oft erheb⸗ liche Schwierigkeiten. Er wird ihrer nur 1 5 werden, wenn er ſich immer wieder den Zweck und die Wirkungsweiſe der einzelnen Apparatteile klar macht und das Ineinandergreifen der verſchiedenen Schaltelemente überſchaut. Aber auch dann gehört eine gewiſſe Geſchicklichkelt dazu, aus dem Apparat das Beſtmögliche herauszuholen, und die erwirbt man nur durch längeres Arbeiten mit dem Apparat. Am günſtigſten daran iſt der Teilnehmer, der vom nächſten Rundfunkſender etwa 20 Kilometer entfernt wohnt. Er wird mit einem einfachen rück⸗ gekpppelten Audion die meiſten deutſchen Sender heranholen können. Je näher man ſich dem eigenen Sender befindet, umſo ſchwieriger wird das Aufnehmen anderer Stationen. In Städten mit eigenem Rundfunkſender iſt es in der Regel nur bei Einſchaltung eines Sperrkreiſes möglich, vom Orts⸗ ſender loszukommen. Das Suchen eines Senders mit einem Detektorempfänger führt nur dann zum Ziel, wenn der Sender mit Sprache und Muſik beſprochen wird. Dagegen kann man mit einem Röhrenapparat mit Rückkopplung auch den leerlaufenden Sender finden. Dreht man den Konden⸗ ſator von Null Grad angefangen langſam nach rechts, ſo wird man bald einen hohen Ton wahrnehmen, der beim Weiter⸗ drehen am Kondenſator in der Tonlage immer tiefer herunter⸗ geht, ſchließlich einen Augenblick ausſetzt, um dann allmählich wieder anzuſteigen. Geht man nun wieder zurück und ſtellt den Kondenſator auf den Punkt, wo kein Ton hörbar iſt, ſo ſteht man genau auf der Trägerwelle des Senders und wird beim Beginn der Darbietungen mit der größtmöglichen Laut⸗ ſtärke empfangen. Auch die Rückkopplung kann dabei genau eingeſtellt werden. Verſchwindet der Ton überhaupt nicht, bleibt immer noch ein Brummen oder Brodeln hörbar ſo hat man die Rückkopplung zu weit getrieben und muß ſie deshalb etwas zurücknehmen. Es iſt angebracht, dieſe Einſtellung vor Beginn der Veranſtaltung des Ortsſenders vorzunehmen, um nicht die benachbarten Hörer durch läſtiges Zwitſchern wäh⸗ rend des Programms zu ſtören. Zeit dazu iſt genügend vor⸗ handen, denn die Sender laufen ſtets ſchon fünf bis zehn Minuten vor Konzertbeginn. Hört man dann bei der ſoeben beſchriebenen Art des Einſtellens des Kondenſators das charak⸗ kepiſtiſche Senderrauſchen, ſo kann man ſicher ſein, daß man mit dem Empfänger auf der Welle ſitzt“. Weiteres Drehen am Kondenſator bei Beginn der Darbietungen iſt dann über⸗ flüffig und ſtört nur die Nachbarn. Verantwortlich: Kurt Ehmer 58— * E 0 NDE RBEIT AGE E III Tafctititt NOiENCAEKTE N Gehen Sie in die hoch- interessante Ausstellung? 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Produkten, Seifen, Wasch- plan- u. Wanderzelte Laufen Sſe vortellgaft direkt deim selbsthersteller W. Wolf, Köln, Holzmarkt 73 —— gegr. 1810. Vertreter: W. Kistler, U 6, 12. Tel. 30 284 Besuchen Sie den Stand vor dem Zelt. und Putzmitteln, Bodenpflegemitteln u. dergl. 8. Seite. Nr. 208 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mat 1928 Verſchärfte Vetriebslage der Rheinſchiffahrt Die troſtloſe Lage der Rheinſchiffahrt hat im April nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duis⸗ Hürg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort eine weitere Verſchär fung Erfahren. Die Nachfrage nach Kahnraum blieb ſo gering, daß die Frachten z. T. noch unter die verluſtbringenden Sätze des Vor⸗ 98 hinuntergingen. Wie aus den Kreiſen der Schiffahrt ver⸗ bautet, decken die Frachten bei dem gegenwärtigen Stand nicht einmal die Perſonallöhne geſchweige denn die ſonſtigen Baraufwendungen für Materialien, Haäfengelder, Schlepplöhne, Verſicherungen uſw. Die Kohlen⸗ Werfrachtungen nach Oberrheinſtallonen und Holland ſind ge⸗ gegenüber dem Vormonat weiter zurückgegangen. Die Erz ⸗ Derſchiffungen von Rotterdam blieben infolge des noch an⸗ dauernden ſchwediſchen Bergarbeiterſtreiks gering. Auch die Anfuhr ſönſtiger Maſſengüter, wie Schwefelkies, Holz, Bauxit, Phosphat Aw. hat während der Berichtszeit noch nicht der Jahreszeit ent⸗ prechend begonnen. Während des April herrſchte ununterbrochen ein ſtarkes Ueberangebot von Kahnraum Viele Reedereien und Partikulierſchiffer ſind notgedrungen dazu üßergegangen, eine Anzahl Boote aus der Fahrt zu ziehen and ſtill zu legen. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, lagen Zeitweiſe 200 bis 300 Kähne mit einer Tonnage von rd. 350 000 Tonnen lange Zeit unbeſchäftigt auf der hieſigen Reede. Schätzungsweiſe liegt angenblicklich ein Drittel des geſamten deutſchen Transportmaterials auf dem Rhein ſtill. Eine weitere Verſchlechterung ihrer Lage befürchtet die Rhein⸗ ſchiffahrt von der Erhöhung der Kohlenpreiſe, die der Ruhrbergbau mit Rückſicht auf die Lohnerhöhung ab 1. 5. beantragt Hat. Nur mit Rückſicht auf die troſtloſe Lage der Rheinſchiffahrt ſtreben die Arbeitgeberverbände eine Herabſetzung der Löhne an, zumal dieſe höher liegen, als die auf den ausländiſchen Schiffen bezahlten Löhne. Der Rheinwaſſerſtand notierte am 1. 4. 45 Meter Cauber Pegel. Er ſtieg bis zum 6. 4. auf 2,31 Meter, betrug am 13. 4. 1,94 Meter. Infolge des regneriſchen Wetters hob ſich der Waſſerſtand bis auf 2,89 Meter am 20. 4. und 99 dann bis zum Monatsende zurück auf 2,19 Meter am 27. 4. und 2,14 Meter 90. 4. Die Abladetiefe für Kähne, welche von den Ruhrhäfen Fahrend für den Oberrhein bis Mannheim beſtimmt waren, konnten nun vorübergehend voll ausgenutzt werden, während ſie allgemein mf 2,30 bis 2,40 Meter Tiefgang abgeladen werden. Im Talgeſchäft Rhein⸗Ruhrhäfen⸗Rotterbam er⸗ öffneten die Frachtſätze mit 0,80/ je To. ausſchließlich und 0,90% e To. einſchließlich Schlepplohn am 2.., am 12. 4. gingen die Sätze auf 0,70 bezw. 0,80/ je To. zurück und am 16. 4. auf 0,60 bezw. 0,70 Mark je To. Der Satz einſchließlich Schleppen ſtieg am 26. 4. auf 9,72% und am 28. 4. auf 0,75 J. Für Schiffe ab Rhein⸗Herne⸗ Hanal⸗Häfen blieb der Frachtſatz je To. ausſchließlich Schleppen von 1% vom.—11. 4. unverändert, betrug dann bis zum 1. 4. 0,90„ je To. und ab 16. 4. 0,80„ je To. während der Satz Einſchließlich Schleppen am 2. und 3. 4. 1,10/ betrug, vom.—7. 4. %%, vom 1011. 1,10 /, vom 12.14. 1%, vom 186. 4. bis 25. 4. %„ je To. notierte und am 26. auf 0,92 und am 28. 4. auf s„ ſtieg. Frachtſätze Rhein⸗Ruhrhäfen nach Anbd⸗ Werpen⸗Gent wurden während der Berichtszeit nicht notiert. Für den Verkehr Rheln⸗Ruhr⸗Häfen⸗Mannheim wurden nur an einzelnen Tagen Frachten notiert, am 2. 4. 1 /, am . 4. 0,80, ebenſo am 12.., vom 17. bis 19. 4. ſowie am 24. und 28. 4. 0,60/ je To, bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit. Für Rhein⸗ Herne⸗Kanalhäfen⸗ Mannheim betrug der Frachtſatz am 2. 4. 1,0„ je To., am 5. 4. 1 /, am 18. 4. 0,70 /, ebenſo vom 23. Bis 29.., alles bei ganzer Lade⸗ und Lhſchzeit. Tagesmieten wur⸗ den während der Berichtszeit nicht notiert. Mit dem Frachtgeſchäft ging auch das Schleppgeſchäft weiter zurück. Das Ueberangebok von Schleppkraft war ſo ſtark, daß ſtets eine größere Anzahl von Booten oft mehrere Tage warten Mußte, um das notwendige Schleppgut zu erhalben. Viele Reede⸗ teien ſind dazu übergegangen, weitere Dampfer aus dem Verkehr zu gehen. Der Schlepplohn betrug während der Berichtszelt unver⸗ änderb 1 1 bis 1,10 je Tonne Baſis Ruhrort Mannheim. Zellſtofffabrik Waloͤhof Um 626 284„ erhöhter Reingewinn— Bei Abſchreibungen von rb. 50 v. H. des Reingewinns wieder 12 v. H. Dividende. Die in der heutigen Auſſichtsratsſitzung vom 2. Mai 1928 vor⸗ gelegte Bilanz für 1927 weiſt nach angemeſſenen Rückſtellungen Elnſchl. des Vortrages einen Gewinn von 6887 040/(i. V. 6 200 750„) aus, der wie folgt Verwendung finden ſoll: für A b⸗ Ichreibngen 3 153 963/(I. V. 2 660 0981), für Zuweiſung an gie Juvaliden⸗, Alters⸗ und Hinterbliebenenunterſtützungskaſſe 200 000,(100 000%), für Dividenden zahlungen 3166 700 Mark(wie t..), für Genußrechte 6 v. H.= 35 400/(i. V. 30 486„), Vortrag auf neue Rechnung 330 977„(297 589). Auf das für das Jahr 1927 dividendenberechtigte Stammaktlenkapital von 25 150 000% wird demnach wieder eine Dividende Don 12 uv. H. vorgeſchlagen; die Vorzugsaktien erhalten die ſatzungs⸗ üßige Dividende.— Die General verſammlung findet am „ Juni 1028 ſtatt. 7? Stempel AG. in Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft ſchüttet bekanntlich für 1927 eine Dividende von 9(8) v. H. aus. Im der Bilanz erſcheinen bei unverändert 2,5 Mill./ A. die Kredi⸗ toren mit 1,8(1,91) Mill., dagegen die Debitoren mit 2,4(2,57) Mill., die Warenvorräte mit 1,20(1,43) Mill.„ und die Effekten und Beteiligungen mit 0,95(0,76) Mill.. Nach dem Bericht ging die Wiener Gießerei Poppelbaum und Scholz an die Berthold und Stempel Gmb. in Wien über, an der die beiden Firmen gleich⸗ mäßig beteiligt ſind. Dafür wurden 50 v. H. der Aktien der Erſten Ungariſchen Schriftgießerei AG. in Budapeſt dem neuen Partner H. Berthold, Meſſinglinienfabrik, überlaſſen. Gemeinſam mit Berthold wurde ferner die Haßſche Schriftgießerei in Münchenſtein bei Baſel erworben. Aus dieſem Zuſammenhang ergibt ſich auch eine Ver⸗ pflichtung im Poſten Kreditoren auf Lieferung von 300 600/ eigne Aktien. Zu dieſem Zweck ſoll bekanntlich das Aktienkapital um 272 000/ auf 3,2 Mill.„ erhöht werden. 7: Gottfried Lindner AG. in Ammendorf bei Halle a. S. Nach Abſchreibungen von 193 441(t. V. 188 891)/ wird ein Verbuſt von 118 299, ausgewieſen(i. V. Verluſt 219 306), der wie i. VB. aus der Rücklage gedeckt werden ſoll, wodurch ſich dieſer auf rund 300 000 t. Wenngleich die Waggonabteilung befriedigende Ert„ſo wurde doch das Geſamterträgnis durch die im Spi er einſezende anhaltende Stockung in der Abnahme der Erzeugniſſe der K ſſerieabteilung ungünſtig beeinflußt. Hinzu trat im Januar ein ungefähr ſechs Wochen andauernder Streik, der die Hoffnung auf ein, wenn auch geringes, Gewinnergebnis zunichte machte. Gemeinnützige A⸗G. f. Wohnungsbau Ludwigshafen Die heute unter dem Vorſitz von O. B. Dr. Weiß abgehaltene o. GV., in der ein AK. von 318 800/ vertreten war, genehmigte einſtimmig die TO. Bei einem Mieterträgnis von 664 436(514 070), ſtellt ſich bekanntlich nach 265 646(191 205)/ Abſchreibungen, vor⸗ wiegend auf Immobilien, der Reingewinn auf 18 045(21 694) Mark. Die GV beſchloß, von einer Dividenden verteilung Abſtand zu nehmen und hiervon 12 800/ zur Verbeſſerung und Verſchönerung der Anlagen zu verwenden, während der Reſt von 3245/ in Neuvortrag gelangt. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt für das verſtorbene Mitglied Dr. Raſchig, M. d.., deſſen Sohn Raſchig. i 5 5 Ueber den gegenwärtigen Stand der Bauarbeiten und die finanztelle Lage der Geſellſchaft teilte die Verwaltung mit, daß ſich von dem ganzen, 600 Wohnungen umfaſſenden Bauprogramm an der Gbertſtraße 350 Einheiten in Ausführung befinden. Es ſei damit zu rechnen, daß der größte Teil in—3 Etappen im Spätſommer dieſes Jahres und der Reſt Ende des Jahres bewohnt ſein werden. Mit den Bauarbeiten für die Zentral waſchküche wurde vor einigen Tagen begonnen. Vom Fernheizwerk Nord iſt die Fernleitung nahezu fertig. Es ſeien alle Vorkeh⸗ rungen getroffen, damit die Wärme⸗ und Warmwaſſerverſorgung beim Beginn der kalten Jahreszeit anſtandslos funktioniert. Was die Fortführung der Bauarbeiten bezw. Vollendung des ganzen auf 600 Wohnungen bemeſſenen Projektes anbelangt, ſo beſteht die Ab⸗ ſicht, noch im Laufe dieſes Sommers eine weitere Baurate und im Frühjahr 1929 den Reſt in Angriff zu nehmen. Genauere Diſpoſitionen können angeſichts der hierzu erforderlichen großen Geldſummen nur ſchrittweiſe getroffen werden. Die Verwal⸗ kung hofft aber, daß es ihr gelingen wird, auch die für den zweiten Teil des Bauprogramms erforderlichen Kapftalien und Dr. Bergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Vergleichsverfahren: A. Eröffnete: Offene Handelsgeſell⸗ ſchaft Woll und Horn, Lebensmittelgroßhandlung, G 7, 16—17 und deren Geſellſchafter: a) Ernſt Frank, Kaufmann, B 6, 32, b) Georg Wittlinger, Kaufmann, Hildaſtraße 9, c) Frau Friedr. Horn Wwe., Luiſe geb Dietz, B 6, 32.(Vertrauensperſon Kaufmann Eugen Dreifuß, Geſchäftsführer des Gläubigerſchutz E. V. in Mann⸗ heim D 7, 24). Elektro⸗Inſtallateur Chriſtian Feith in Mannheim, K 4, 18.(VP.: Bücherreviſor G. Graml in Mannheim, Traitteurſtr. 21).— B. Aufgehobene: Rheiniſche Han⸗ dels bank AG. in Mannheim, nachdem Zwangsvergleich nach dem Vorſchlage der Schuldnerin vom 30. Mürz 1928 zuſtande gekommen und gerichtlich beſtätigt worden iſt.— Samuel Giſchücher in Mannheim, alleiniger Inhaber der Firma S. Giſchücher, Handlung in Spitzen und Stickereien in Mannheim, Q 1, 12.(Nach rechts⸗ kräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleiches). Konkurſe: A: Eingeſtellte: Köhler und Schwab, Mannheimer Handelsbürbs, Inhaber Kaufmann Franz Schwab in Mannheim, IJ 4, 6.(Mangels Maſſe).— B. Abgewieſene: „Demag“ Deutſche Anzeigen⸗Geſellſchaft mbö., An⸗ noncen⸗Exp. in Mannheim, IL. 15, 5.(Mang. Koſten des Verfahrens deckende Maſſe).— O Aufgehobene: AG. für Zigarren⸗ fabrikatton in Mannheim.(Nach Abhaltung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußverteilung).— Heinrich Gens⸗ heimer, Inhaber eines Radto⸗Vertriebes in Mannheim, T 2, 16. (Nachdem Zwangsvergleich vom 13. März 1928 rechtskräftig beſtätigt worden iſt, gemäß 8 190 der KO. aufgehoben). Vörſenberichte vom 2. Mai 1928 Frankfurt freundlich, Schluß ſtill und matter Die Börſe eröffnete in anhaltender freundlicher Hal⸗ tung. Die weiteren Käufe des Auslandes gaben der Börſe eine ſtarke Stütze und bewirkten eine feſte Grundſtimmung. Da ſich Spekulation Zurückhaltung zu erkennen, da dem Markte von Beſonders lebhaftes Geſchäft hatten Elektrowerte unter Führung von Siemens und Halske (plus 4,5 v..); hauptſächlich wurden hier Intereſſenkäufe des Aus⸗ landes vorgenommen. Am Chemiemarkt waren J. G. Farben Utit plus 2, und Scheideanſtalt mit plus 1,25 v. H. bevorzugt. Mon⸗ ta nwerte lagen uneinheitlich. Rheinſtahl zogen 2,25, Mannesmann und Buderus 77 an, während Gelſenkirchen mit minus 1,50, Har⸗ pener mit minus„ eher angeboten waren. Kal iwerte, beſonders Weſteregeln, waren auf den geſteigerten Kaliabſatz erneut 4 v. H. feſter. Zellſtof fwerte lagen vernachläſſigt; nur Aſchaffenburg konnten 4 v. H. gewinnen, während Waldhof etwas nachgaben. Banken uneinheitlich. Danatbank vernachläſſigt minus 1, Deutſche Bank ſtärker begehrt, plus 1 v. H. Am Rentenmarkt konnte ſich reges Geſchäft entwickeln. Deutſche Anleihen blieben gut be⸗ hauptet; von ausländiſchen Renten hatten Türken, Serben, Ungarn und Rumänien bei anziehenden Kurſen rege Umſätze zu verzeichnen. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft ſtöll und die Umſatztätigkeit ſchränkte ſich beträchtlich ein. Auch die anfangs be⸗ vorzugte Elektrowerte waren ſtark auf Gewinnſicherungen ange⸗ boten. Tägliches Geld 7,5 v. H. Berlin im Verlaufe auf Realiſationsneigung ſchwächer Die Grundſtimmung der heutigen Börſe war unverkenn⸗ bar feſt. Im Vormittagsverkehr hatte das Fehlen der Zeitungen eine gewiſſe Unſicherheit hervorgerufen, da man ſich über den Ver⸗ lauf der Auslandbörſen von geſtern nicht im klaren war. Newyork ſpeziell hatte wieder einen großen Tag und enorme Umfätze und ſtapke Kursſteigerungen gehabt, was hier beſonders hinſichtlich der Diskonterhöhungbefürchtungen beruhigte. Abgeſehen von Mon ⸗ tan werten, die hinſichtlich der heutigen Beſprechungen über die Kohlenpreiserhöhung unter Brief lagen, und Kunſtfeſde⸗ aktie, die angeblich gegen Elektrowerte von der Spekulation und vom Ausland gekauft werden, konnte ſich die Aufwärtsbewegung fortſetzen. Anleihen unverändert. Ausländer ruhig, Roggen letzte Kurſe eher Geld. Geld etwas leichter; Tagesgeld 7,75 bis 9,5 v.., ſonſt unverändert. Im Verlaufe blieb die Haltung zunächſt noch eher ſeſter und bis 2 v. H. erhöht, ſpäter zeigte ſich aber allgemein Realiſationsneigung. derte ſich an dem Geſamtbild der Börſe wenig. Spezialwerte blieben lebhafter feſter, während ſonſt Kursrückgänge in der Mehr⸗ zahl waren. Bis zum Schluß blieb die Kursentwicklung uneinheit⸗ lich. Abgeſehen von wenigen Speztalwerten neigte die Tendenz zun Schwäche. ſang nicht groß. Als feſt ſind zu nennen Elektr. Lief., Glanzſt Berger, Lorenz und Sarotti, während Polyphon 7. Karſtadt 8 Bembergeg v. H. und Chade 4 J niedriger ſchloſſen. Deviſen gegen Reichsmark wurden heute etwas mehr geſucht nage gg 68 agpatoch zuha udzuvdcd gigreß Jaan apo zg gun London, Holland etwas feſter, 40.32 nach 40,81, London.8787 nach .8790. Berliner Jeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. 5. WMiaſſſch⸗. 1. Mat 2. Mat ar ita skont in. R. M. für 8 G. I 8 M. 5 900 Holland 100 Gulden 168,39 169,70 169,44 168,78 168,47 8 Athen.. 100 Drachmen] 3,445 5,455 84 8, 5,4480 10 Brülſſel, 100 Belga 500.⸗Fr.] 58,318 88,488 58,80 88. 588.39 4 Danzig.... 100 Gulden 81,49 88 81,48 81.64 8105.5 Helſingfors.... 100 flnnl..] 10,509 10,528 16,51 10,53 10,517 8 Italſen.. 00 Lire 22.005 22,045 22,008 22,048 22,02% 8 Südſlawien.. 100 Dinar 7858 72 7,8 7,872] 7,855 7 Kopenhagen„. 100 Kronen 112,02 112,24 112.08 112,2 112,07 5 Liſſabon„„ 100 Eskudo 17,48 17.52 17,78 17,82 17, 8 Oslo... 100 Kronen 111.81 112.03 111/861 11203 1117/4.5 Paris 100 Franken 16,48 16,47 16,428 16,465 16,440 95 Prag. 00 Kronen] 12,977 12.897 12.879 12,899 12.888 5 Schweiz..„„ 100 Franken 80,48 80,84 47 63 30,5180 3,5 Sofia. 100 Leva] 3,017].028] 3,019] 3,028] 3,017 10 Spanien..„ 100 Peſeten 69,58 69,70 69,40 69,54 69,57 5 Stockholm.. 100 Kronen 112,03 112,25 112.04 112,28 112,05 9ů5 Wien... 100 Schilling] 58,78 88, 58,70 38, 88,759 8 Dudapeſt 100 Pengö= 12500 Kr. 72,98 73,07 72,04 7308 727 5 Duends⸗Aires.. 1 Pef.].188 1,789 17.789 17860 10 Canada... 1 Cangb. Dollar 4,175] 4,183 4174] 4182 417%— Japan. I Hen].878].883] 1977 1961 1, 5,8 t 905 20,945] 20,908 20, 20.901] Konſtantinopel. 1 türk. Pfdb. 2,128.32 2,132 2,188 2,1800 10 London 1 Pfd. 20,379 20,419 20,381 20.421 20,390 45 New Bork 1 Dollar 4,1770] 4,1880] 4,1775 41885 417 4 Rio de Janeiro.... 1 Milreis 0,5085 0, 0,025.3045 0, Uruguag.... 1 Gold Peſ.] 4,321] 4,828].321 4,329 4621 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Artjen und Auslandsanleihen in Prozenten. bei n in Mark je Stück Vie mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 2. Mai N. 5 8 * 5 5 2, Bad, Bank„. 188,0 188,0 Had. Assekuranz 229,0 229,0] Karler! Maſch. 15,— 15. Ffaälz Hypoth, B.———. Tontinent Verf. 110,0 111,5 C. 6. Knorr 167 019,0 Ah. 45 15„Bk.—— i Maunnh. Verſich, 180,0 150,0] Mannh. Gummi 29.— 29.— 85 rebitbank. 124, 124,7] Sberrh. Verſich. 170,0 177.0] Neckarſulmghrz..— 82,— Südd, Pisconto 130,0 186,0 Pfälz. Mühtenw. 166,0 188,0 A. ⸗G. f. Seilind. 78,— 75,.— Port A eid. 151.5 151,5 Durlacher Hof 142,0 142,0] Brown, Bov.& C, 158.0 158,0] Rh. Elektr.. ⸗G. 185,0 164,0 Kleinlein Heidlb. 188,0 188,0 95 G. Farben 276,0 278,0] Rheinmühlenw. 140,0 140,0 Ludwigsh. A. Br. 282,0 282,0] Rhenania...,—,— Wayß& Freytag 145,0 145,0 Schwartz Storch. 180,0 180,0] Gebr. Fahre. 43.— 4.—, Zellſtof Waldhf. 287.0 800,0 Weraer Worms 170,0 170,0] Deutſche Linol. 261,0 268,01 Südd. Zucker„145,0 145,0 Frankfurter Vörſe vom 2. Mai IGelſenk Gußſt.] Baſt.⸗G.. ee Bank- Aktien. IHarp. Bergbau 172,0 174.7] Hayriſch. bers. 79.50 70,50 Jung. c. Creditb. 181,5] 138,0 JIlſe dg. 5. St A. 310,0 300,0 Heck& Henſel 88, 7 Babdiſche Bank 158,0 159,0 I. ait en 108,0 198,5 TBergm. Elektr. 184,0 190,0 Bank f. Brau. Jd. 191,0 192,0 Kali 202,5] Ding Metallw.—. eſtereg. 205,0 1 1 1 157 11770 Brem.⸗Beſig. Oel 68,50 an 420. 5 N. W. 58,— 10 berſchl E. Bed 112.0 115,0 Tonen Feen 1810 Titavi⸗ Wan. A. 33..4855 Cement Karlſt. 180.0 IPhönix Bergb. 99,80 100,5 5 f 0 122 bein Drgunk. 304,9 518,0 Cham r. 95.— Tae Fals. 8 l Coated..— Tellus Bergbau 121,0 DK. u. Laurah.. 85. ITDaimler Motor 140.0 8 888 D. Golden S. Ast. 187.0 Transport- Aktien. 5 e 2 Schantungbahn. 75—— Bayr. Bod. Kr. B.— Bayr. Hyp. u. Wb. 155,5 158,0 Iärmer Bankv. 140,5 JBerliner Held. 265,5 ICom. u. Priub. 177,0 1 Darmſt. u. Nö. 249,0 D. Hypothekenbk. 134,0 J Deutſche Bank 163,7 D. Effekt. u. Wech. 224,8 D. Ueberſee⸗Bk.. 109,0 D. Vereinsbank 100.5 IDisconto⸗Geſ. 153,5 J resdner Bant 158,0 111 Hyp.⸗Bk. 157,0 Metall. u. M⸗G. 131,5 IMitteld. Cd.⸗B. 212,0 Nürnberg..⸗B. 160,0 5 d. Anſt. 37,65 Pfälz. 85 E.—.——.— Mhein. Creditbk. 124,5 Reichsbank 228,022 Rhein. Hop.⸗Bk. 485,0 Südd. Disconto—.— Wiener Bankver. 16,80 Württ. Notenbk. 155,0 Manuh Verſ.⸗G. 154,5 Frankf. All. Berſ. 198,0 Oberrh. Verſ.⸗G. 175.0 Irkf, R. u. Mitv. 18,50 Bergwerk ⸗Akkien. IHochumer Guß.— Buderus Eiſen 98,50 95.75 en erg. 2 Eſchweſl. Bergw. 201.0 203.0 Went. Berg 140,5 140.0 DürkoppwerkSt. 60. 7 Düſſtd- Rat Dürr 61,.— Eiſen Kaiſersl. 24. IClektr. Sicht u. K 225,5 Elſ. Bad. Wolle 85.——.— Emag Frankf. 98, EmaillSt. ullrich 16.50 Ebinger Union 50,50 Eßlinger Maſch. 60, Ibapag Iod. glopd 154,8 Deſterr.⸗U. St.... Baltimor. Ohio. Induftrie⸗ Aktien. ichb.⸗Mann. 4 3 e 5 5 Ettling. Spin 224,0 ainzer St. ⸗A. 5 66.— 66 Schbſſerh. Bind. 2880 Jaber Piel 109.0 Schwartz ⸗Storch 188.9 184,5 19. G. Farben 2748 7777 Werger.. 1700 Fahrchebr. Pirm 48, Adt, Gebr.. 49.— Felt. Gulll. Els. 140,0 Adler Oppenh. 280,0 Feinmech. Jetter 87,5089 Adler Kleyer. 90.25 89,50 Frkf.Pok,& Wit, 88,85 TA. E. G. St.⸗A. 168,2 Juchswaggon“ Aſchaff. Buntp. 151,0 152,0 TGoldſchmidt T. 105,2 Aſchaff. Zellſtoff 205,02 e 187,0 0 2[Grkrfad. M. 6%. Sabenia Welng.———— Grün, Büfinger 198,0 Bad. Elektr.— Halben Nm. 45.— Bd. Maſch. Durl. 148.7 Dammerſen. 178,01. 8 1 Uhrenfbr. Furtw. 62.—. Ber. deutſch. Delf. 75,.—75,.— B. f. ch. Jd. Mainz 98,75 98,50 Ver. Stahlwerk 15 1. Neckarſ. Fahrzg. 61.— 64,80 Nrh. Leder Spier—.—. Petersuniongrf. 101,0 101,5 Pf. Nähm, Kauſ.——60,— 15 2 anfwerk. Füßen 146 0 145.5 ilpert Armat. 85,50 88.— 1 181,0 1810 och⸗ u. Tiefbau 90.— 80.— Heizen an, Wfl. 20 7 788,5 Phictpn A. G. 5.———.— Her ütteamarin,.—.— Holzverkohl.⸗Ib. 74,50 75,— Vetwelen Weſſel———.— Ber. Zellſt. Berl. 140,5 148.0 Junghans St. A. 86,95 88,80 rein, GebbeSch; 103,0 111,0 Vogtl. Maſch. St. 88.— 92 50 81. 240,0—.— IKRheinelekt S. A 168,7 Nolgt e Haff. St. 286,0 1885 e ee. Nb. Mach Send. ,, Bolth. Seil. ü. K. 8,— 88,— Kemp,. N 0 8—.—Wayß& Freytag 144,7 144.5 Klein, Sch. Beck.—.— ebe Montan———.— gell. Walbh. St Knorr, Hallo. 1700169. Riedinger Masch.—.——.— en e —.— * Braun 72,50 78,.— Rodberg Darmſt.—.——.— 7 KralssGo, Bock. 98.50 68.— Pa 88 9 Sreiverkehrs⸗Kurſe. ILahmeyer Co. 181,8 184 gerswerke 104,5 108,0 Benz Lech Augsburg 420,0 120,0 Schung. Sbg. 91,— 01,— Brown, Bov... Lederwerk Rothe—.—. Schnellpe, Irkt. 57,75 65,50 Raſtatter Wagg.——. Lubwigsh. Walz.— 130,0 FScue 3 0 333 1 Ufa. 90,90. Lutz Maſchinen.—— uckert, Nebg. 5 dusche Jaden.———— Sehe 7— 87— Seſtverziusliche Werte. u——.— V l 8—ISbem,& Halske 312,5 825,7 700% bes De 08 Neo, Müh 1865 180.5 Süd. Draht 4. e e e abt i.80 8s, M 4 2* A. 68,28 67.— Motoren Deuß. 58.— 69 S. Leb. St. Ingb.—— 80% N eh 95,50 Piotor. Oberurf. 78.50 78.70 Südd. Zucker 145,0—.— 8% Pdf—.— Teles Bega...- Scat 8—.— Berliner Vörſe vom 2. Mai Sbem. Albert. 789 Juduſtrie- Aktien. Concord. Spinn. 186, Aecumulatoren. 170.2 109.0 Darm. Bankver. 120,5 142.0 Adler& Oppenh. 254,0 264,0 J Daimler Benz. 2997 Bank f, el. Werte 172,0 172,7] Adlerwerke 9. IDeſſauer Gas. 18501 TBerl. Handelsg. 284,0 264.0] AG. f. Berkhrw. 210.0 Diſch.⸗Atlant⸗T. 183, ICom. u. Brivtd. 177,0 178,1 Alexanderwerk 88 67,50 IDt N e. IDarmſt. u. N. B. 3 2 g. Panchen 1287 IDeutſche Bank. mmendf. Pap. 205, Treiderſe Bt. 115,0 Anglo⸗ F. Guan.—. Dtſch. Gußſt 1. 88,30 IBiscontcomm. 153,7 154,2 Dresdner Bank 157,157, rankf, Allgem. 199.5 Mitteld. 3 5 K 1 t Haan Berg. e e pause Nac J 18 Reichsbank 225, 2258 35. 7947 5 80 565,0 1 1. 90 aeg Ur. 384,5 189,0] Dürkoppwerle 51.80 8 erl.⸗Gub. Hut. 870, TDynamitRobel 131,5 Berl. Karls. Ind. 1 Crausport⸗Aklilen. Berlin Maſchb. 82,4188, Ter Achern 335g ID. Reichsbahn Ding Nürnberg—.——.—IElktr. Licht u. K. 228,8 280,2 25———emaille Hart. en e 155 Bochum. Gußſt.—„ ch Allg. Lok u. Str. 209,8 Aache Gebr. Böhler cc.— inger-Union 51. Nn Bean u. elke 176,0 Ech Bagwet 202.5 Süd Eiſenbahn—.— Beem. din eleun. gatlb, Ades 1245 .Eiſenbahn—.— Brem. Uinvleum—.— 9„ Liſtäco. 124,0 124, 11 Bremer Vulkan—.— J.. Farben. 274,2 IDeutſch„Auſte. 185 5 Bremer Wolle 284,0. 2 188,5 2017 THagag 2205. Srewn. Ven. LG. 3870 Felten& Guill. 188,5 15. Südamerika 220,55 Buderus Eiſenw. 98,15 54.75 N. Friſter.. 11058 IHanſa Diſchiff 237,0 Fuchs Waggon ⸗ 1 Chem. Heyden 124,2 Bault⸗Aketien. Dank f. Brauind. 199,5 Anhbalt. Kohl. 4 86,.— Alice eg Ke 250 85 affög. Ze f Augsb. af ch. 104,8 tſch. Elſenh. 88,25 86 Donners marckh.—.— Ditrener Metall 198,0 —— 2 dd. Llayb 154,8 Berein Elbeſchick. 78.— 72,— Ebem. Gelſenk. 70.— 80, Gaggenau W. ⸗A. 28.— Z Kraußkec le, Lok. 10,— 1. 2. 1. 2. 1. 2. Oebhard Text.. 135,2 Tmansfeld. Akt. 119,2 418,0 TWeſtereg, Alkal 208,0 208,5 Ichelſenk. Bergw 140,5 141,0 Pag wet ala 152501510 Wicking⸗Cement 180.9 188,0 JGelſenk. Gußſt.—.— Mech. Web. Ilnd. 210.2 208,0] Wiesloch. Tonw. 91.— 99. Genſchow& Eg.— e Mes Söhne.. 6280 80,50 Wiſſener Metall 150,0 150,0 Germ Porig⸗g. 180.7 185.0] Miag⸗Müßten„135,5 18,0 Wittener Gußſt. 50,— 88,80 Gerreshei. Glas 184.0 188,0 Mix& Geneſt 150,0 158,0] Wolf, Buckau 57,— 57,80 Thief. J. ellt. Unt. 290,0 295,7] Motoren Deutz 59,.—— ellſtoff Verein 149,0 148 Gebr. Goedhardt 170,0 181,0] Motoren hm.———— f 31288 . 104,1 108.0 1 9 595 50 55 112 10 del wende 288,0 290 berz C. P..—,—, Neckarſulm Ihr f Folder Wagg.—,— 17 IMordb. 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KAlbcknezwerke. 128,0 bn„468.0 Kollm.& Jourd. 90,50 Gebr. Körting. 77,50 Koſtheimer Cell.. Rhel. Maſch. Leb.— 27,50 IMheinſtahl 107,5 Tathenania G0. JRiebeck Mont. 156,2 Tomb. Hütten Roſitzer Braunk.— Roſitzer Zucker 68,78 Rückforth. Ferd. 94,.— IRütgerswerke 104, 2 185,7 Sachſenwerk 83 JSalzdetfurth. 4140 219.0 Sarotti 20 25 Scheildemantel 356.5 57 IS. ubertc Salz 95, 18 5. 5 1 Schuhfa erz 21 8 FSiem.& Halske 21,0 Sſuner.⸗ G.. 1851 Stettiner Bulkan 8 41 daldie dee e e Sabſer de. 0 50 1 a) Reichs · u. Staalspay. 5 e toewer m. Stolberger Zint 17850 485,0 Südd. Immobil. 110,0 Teleph. Berliner 74.— ThoerlOelfab.. 978 Tletz, Leonhard 279,0 Transradio 165,51 107%.—— 1.— 8„Papierrte—, 4% Tülck. Ad. Anl. 10,— 45% Dagd.⸗Eiſ. I 5 1 *** 4% Furkuntfunt — * Kronprinz Met. 120,0 113,0 Unieawam lc 40 1150/. 9 auf“ Hütte 68,——. Parziner Papier 3370138.%% t 20. 5 18000 1530 Jer.- Jen B. 5 200,0„ 1911 5 8— Daa benen Co. 5 808,30 Nera dem bar 169, 1840 4%„, Woldrte 28,5—.— Laurahütte 178 01888 B. 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Die Gedanken woll⸗ ten wieder zerflattern; doch mit aller Willenskraft zwang ſie das Gedächtnis. Ach ja— ſo war es: Vor etwa anderthalb Wochen war ich mit meiner Hausdame bei Henner zum Tee. Später nickte die alte Dame im Salon ein wenig ein. Wir mochten ſie nicht ſtören und gingen in das Arbeitszimmer Kurz vorher hatte ich ihm einige Aktienpakete von mir gegeben, die er auf die Fälligkeit der Koupons hin durchſehen ſollte. Nun holte er ſte aus dem Ge⸗ heimfach ſeines Schreibtiſches und entnahm ihm gleichzeitig auch zwei Aktenſtücke, weil es mich intereſſierte, was das für geheimnisvolle Faſzikel waren, die er dort ſo ſorgſam auf⸗ bewahrte. Sie betrafen die deutſch⸗georgiſchen Oelverhand⸗ lungen. Er erklärte mir die Materie. Sie intereſſierte mich, wie doch alles, was ſeinen Beruf betraf. Dabei müſſen wir das Klopfen überhört haben. Denn mit einmal frand der Diener im Zimmer und brachte die eben eingetroffene Nach⸗ mittagspoſt. Es war ein jüngerer unſympathiſcher Menſch, den Henner zwei Tage ſpäter bei irgendeiner Unredlichkeit ertappte und auf der Stelle entließ. An deſſen Stelle trat dann Michgel, den mein Verlobter ſchon im Felde als Bur⸗ ſchen gehaht.— Ja, der Diener ſtand plötzlich mit dem ſilbernen Brieftablett im Zimmer.„Legen Sie die Poſt da drüben auf den Mitteltiſch...!“ ſagte Henner und ſprach ruhig weiter zu mir. Jetzt nachträglich aber iſt mir, als habe der Diener den Befehl ſehr langſam ausgeführt und ſich beim Hinausgehen noch irgend etwas im Zimmer zu ſchaffen gemacht— gerade ſo, als wolle er möglichſt viel von dem Geſpräch erlauſchen.— Später, bevor wir gingen, packte Henner meine Wertpapiere, damit ſie am nächſten Tage wieder in den Safe zurückgelegt werden konnten, in einen großen gelben Umſchlag. Frau Ge⸗ heimrat Lahuſen hatte ſich inzwiſchen auch wieder zu uns ge⸗ ſellt. Wir ſprachen und lachten ſehr viel. Dabei muß Henner aus Verſehen das Original⸗Aktenſtück mit in den gelben Um⸗ Denn ich half ihm beim Einpacken und Siegeln des Brief⸗ umſchlages. Wir hatten es mit einmal eilig, weil ich mich zu Hauſe noch zum Theater umziehen wollte. Aber ob er oder ſch — ſicher liegt das Aktenſtück friedlich und unberührt...“ Sie warf einen Blick auf ihre brillantenbeſetzte Armband⸗ uhr am linken Handgelenk. „Ich habe meinen Safe bei der Deutſchen Bank in der Franzöſiſchen Straße. Es iſt ſchon, ſehr ſpät. Aber wenn man vielleicht doch noch irgendwie Der Unterſtaatsſekretär wollte kein Wort weiter hören. Sein Klingelzeichen rief einen Bureaudiener. „Beſorgen Sie ſchnellſtens ein Auto und rufen Sie in meinem Namen bei der Direktion der Deutſchen Bank an: Ich käme in wenigen Minuten mit Fräulein Varell, die dort einen Safe hat und aus ihm ſofort etwas entnehmen müſſe. Ich ließe dringend um die Liebenswürdigkeit bitten, daß man trotz bereits erfolgtem Dienſtſchluß einen Beamten veranlaſſen möge, uns zu erwarten und den Saferaum zu öffnen. Es handele ſich, um eine Angelegenheit von großer dienſtlicher Bedeutung.“ Jawohl, Exzellenz.“ Er erhob ſich und lief mit kleinen haſtigen Schritten zum Kleiderſchrank, der ſeine Ueberſachen barg. Eine förmlich fröhliche, erwartungsvolle Unruhe hatte ihn gepackt. „Anziehen, Mädelchen! Fertigmachen! Gleich iſt der Wagen da! Na— wenn das das Ei des Kolumbus iſt— wenn deine Vermutung ſtimmt Eine halbe Stunde ſpäter hielt das gleiche Auto, das die beiden Herrſchaften vom Auswärtigen Amt zur Deutſchen Bank gefahren und dort gewartet hatte, vor einem alten, vornehmen Hauſe der Roonſtraße. Eine wohlverſchloſſene Aktenmappe unter den Arm ge⸗ klemmt, ſtieg der Unterſtaatsſekretär aus. „So, Kleine— jetzt bleibſt du hübſch geduldig im Wagen. Erſt muß ich deinen Herzliebſten mal vorbereiten und ihm ſchnell die nötigen Zuſammenhänge erklären. Anders geht es nicht. Wenn's ſo weit iſt, rufe ich dich.“ Damit verſchwand er. Die junge blonde Chriſta Varell ſaß ganz ſtill in ihrer Wagenecke. ſchlag getan und nur die abſichtlich falſche Kopie in das Ge⸗ Vielleicht tat auch ich ſelbſt es. heimfach zurückgelegt haben. Unter der feinen Haut des Halſes fühlte ſie ihr Blut ſchlagen, und vergebens mühte ſie ſich, das Zittern ihrer Nerven zu bändigen. Riligsum ſchienen die altersgrauen, ehr⸗ würdigen Häuſer in Mittagsſchlaf verſunken. Ganz ſtill war es ringsum. Kaum, daß durch das Schweigen hin und wieder ein Auto ſchwirrte oder ein vereinzelter Fußgänger im tief⸗ goldenen Septemberſonnenleuchten wanderte, das die Baum⸗ kronen mit glaſtendem Geſpinuſt umwob. Sie trieb in Wachträumen und unmirklicher Verzauberung. „Ich bin Schneewittchen im Märchen“, dachte ſie.„Ich bin wieder ein ganz kleines Mädelchen mit Hängezopf und Mogartſchleife. Heiligabend iſt es. Und gleich tun ſich die Flügeltüren auf, hinter denen der Weihnachtsbaum brennt!“ Da ſtand der Unterſtaatsſekretär wieder neben dem Wagen. Sie hatte ihn gar nicht kommen ſehen. Nun half er ihr ausſteigen. „Es iſt ſoweit. Er wartet auf dich! Du kennſt ja den Weg. Und mich alten Mann braucht ihr jetzt nicht mehr. Heute abend eſſen wir drei zuſammen im Adlon. Und nun gehl Chauf⸗ feur— Auswärtiges Amt!“ Er nickte ihr noch einmal zu, ſtieg ein und ſchloß den Schlag. Das Auto ſtob davon. Sie ſchaute ihm mit langem Blick nach— als bange ihr vor dem Ueberſchwang der Seligkeit, die jetzt ihrer harrte. Dann wandte ſie ſich und betrat durch das nur angelehnte Portal das Haus. Stieg mit kraftloſen Knien auf weichen Läufern Stufe für Stufe des lautloſen hohen Treppenhauſes zum erſten Stock hinauf, den die Wohnung ihres Verlobten umfaßte. Die Türe war offen. Sie trat ein. Ging langſam mit mehr und mehr verſiegenden Kräften durch die Diele, die Bibliothek, den Salon, 1 85 mitten in ſeinem Arbeitszimmer— ſtand Henner, Sein Anblick traf ſie wie ein Schlag. Sie ſchwankte, wollte mit der Hand nach dem Türpfoſten greifen. Doch dann ſchrie ſie auf und ſtürzte taumelnd auf ihn zu und ſchlug die Arme um ihn und brach an ſeiner Bruſt zuſammen. „Du“„ murmelte er, und ſein Herz ertrank in dem geheimnisvollen Dämmerdunkel ihrer graugrünen, wunder⸗ vollen Nixenaugen.„Liebe, liebe Chriſta!l Du meine Alles andere verbrannte zwiſchen beider Lippen, die ſehn⸗ ſüchtig zueinander ee 5 nde, von T Eigenkapital RM. 130 400 000 85 Niederlassungen u. a. in NMamN KEIN Heidelberg a Ludwigshafen Ausführung alter hankmäfigen Beschäftzg insbesondere Einräumung von Krediten, Diskontisrung von Wechseln, Ausführung von Effektenaufträgen, Annahme von Spargeldern zu günstigen Bedingungen unter Ausgabe von eee Tochter, Schwester, Schwägerin, Nichte und Tante geb. 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