3 9 4 3 — 758 1 Samskag, 3. Mai 1028 Bezugspreiſe In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.—ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe? 100 forderung vorbehalten. Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 146, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 WMitlag⸗ Ausgabe Tannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Ar. 210— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus i einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40„M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden Feen Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchräntte A oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Hoffnungen und Entwürfe 24 Wahlvorschläge in der Stadt Berlin Aus der Wahlbewegung, die nun doch ein lebhafteres Tempo be⸗ kommt, ein paar Epiſoden, die zugleich vielleicht auch ein paar Nachdenklichkeit ſind: Der„Jungdeutſche Orden“ hat ſich am Donnerstag Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) marſchfertig gemacht. Er hat ein ſogenanntes„Hochkapitel“ abgehalten und dabei eine Erklärung beſchloſſen, in der es u. a. heißt:„Die Beſeitigung des Parteiismus und die Ab⸗ löſung des Intereſſenſtaats durch den Volks⸗ ſtaat iſt das Hochziel des Jungdeutſchen Ordens. Der Jung⸗ deutſche Orden verwehrt ſeinen Angehörigen nicht, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Nur der hat ein Recht, Wahl⸗ Proteſtant zu ſein, der ſich mit allen Kräften für die Be⸗ ſeitigung des parteiiſchen Syſtems einſetzt. Der Jungdeutſche Orden entſendet keine Vertreter in die Parla⸗ mente des Reiches und der Länder. Ordensbrüdern iſt es nicht geſtattet, bei den kommenden Wahlen zu kandidieren.“ Anders ſehen dieſe Dinge die Sportwähler an. Der Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ übungen richtet eine Mahnung an die politiſchen Parteien, in der er ſie unter Hinweis auf das Gewicht der ſechs Mil⸗ lionen Stimmen aus Turner⸗ und Sportkreiſen dazu anhält, eine aktive Sportpolitik in Reich und Ländern zu ſichern. Er fordert die Aufſtellung entſprechend geſinnter Kandidaten und die Aufnahme ſportfreundlicher Sele in die Wahlprogramme. Unter anderem wird verlangt, tel in der Höhe von mindeſtens zwei vom Tauſend der heute mindechens vier Milliarden betragenden Laſten der ſozialen Verſicherung bereitgeſtellt werden. Turnen und Sport ſeien das wirkſamſte Mittel zum Abbau dieſer aus Krankheit, Volsſeuchen, früher Juvalidität und vermeidbaren Unfällen entſteßenden Koſten. a Die Aufwertler ziehen bekanntlich als eigene Partei in den Wahlkampf:„Reichspartet für Volksrecht und Auf⸗ wertung“, auch kurzweg:„Volksrechtspartei“ genannt. An der Spitze der Reichsliſte ſteht Dr. Beſt, der ſich im letzten Reichstag von den Deutſchnationalen ſchied. Die zweite Stelle D 3 8 N N 1 5 rr Am die Reichsreform Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die geſtrige Sitzung des Reichsausſchuſſes für Verwal⸗ tungsreform hat zu ſachlichen Beſchlüſſen nicht geführt und konnte, wie wir bereits mitteilten, zu ſolchen auch nicht führen. Schon um deswillen nicht, weil wir im Augenblick ja nur noch eine rein geſchäftliche Regierung, ohne einheitlichen politiſchen Willen haben. Aber man hat ſich über die Geſchäfts⸗ ordnung verſtändiat und im großen ganzen das Arbeitsvenſum durchgeſehen. Was die Geſchäftsordnuna anbelanat, ſo hat man beſchloſſen, daß der Reichskanzler nur bei Stimmenaleichheit votieren und ſo den Ausſchlag geben ſoll. Der Vizekanzler ſoll ein Stimmrecht überhaupt nicht ausüben. Die einzelnen Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes ſind beauftragt worden, ihre Stellver⸗ treter zu benennen. Bei den Reichsminiſtern ſind die Staats⸗ ſekretäre die verfaſſungsmäßigen Stellvertreter, die an allen Sitzungen teilnehmen können. aber kein Stimmrecht haben, wenn der Miniſter ſelbſt in der Sitzung anweſend iſt. Nur wenn ſie den Miniſter im Falle einer Verhinderung vertreten. können ſie auch das Stimmrecht ausüben. Im übrigen wird, wie in der„Täglichen Rundſchau“ aus⸗ einandergeſetzt wird, weniger auf das Amt. als auf die Pe 1. ſön lichkeit Wert gelegt. Nicht der Miniſter leat ſein Stimmrecht in die Wagſchale, ſondern die Perſönlichkeit. Außer⸗ dem hat man ſich geſtern entſchloſſen zwei verſchiedene Gremien zu bilden Das eine ſoll die techniſchen Fragen behandeln., die in der halb⸗ amtlichen Mitteilung unter 1 und 2 zuſammenaefaßt ſind, wäh⸗ rend dem zweiten Gremium die dritte Gruppe als Aufgabe zu⸗ gewieſen iſt. Die Aufgabe des erſten Gremiums beſteht darin. alles Material zu ſammeln, das ſich auf die ſchwebenden Fra⸗ gen bezieht. Ein Beſchluß ſoll bis ſpäteſtens 1. Juni erreicht werden. In beiden Ausſchüſſen ſind die kleineren und leiſtunas⸗ ſchwachen Länder nicht vertreten. Dadurch aber, daß die Reichs⸗ regierung und die Länderregierungen mit den einzelnen Mit⸗ aliedern in Verbindung treten. wird ſich die Möglichkeit geben. daß auch die Beſchwerden und Wünſche dieſer kleineren Länder berückſichtigt werden. Bei der Zuſammenſetzung der Gremien ſind nur die Amts be zeichnungen und nicht die Miniſter namentlich aufgeführt. Der Grund lieat auf der Hand. Es läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen. ob die Miniſterien nach den Wahlen, wenn der Ausſchuß au de iner nächſten Sitzung zuſammentritt, beſetzt ſein werden. Die„Tägliche Rndſchau“ verſichert, die Verhandlungen ſelen nach dem allaemeinen Eindruck der Teilnehmer faſt durch⸗ weg im Geiſte vertrauensvoller Zuſammen⸗ arbeit verlaufen und ſie hätten den Beweis erbracht. wie ernſt es dieſen Teilnehmern mit der Oroͤnung des Verhält⸗ niſſes von Reich und Ländern und mit der Verwaltungs reform ſei. Deswegen hätte man auch darauf gedrungen, daß der Aus⸗ ſchuß ſich noch vor den Wahlen verſammelt,. da ſonſt der Herbſt herankommen würde, ehe man dieſe vorbereitenden Schritte tun könnte. Saß allfährlich im Reichshaushalt für Turnen und Sport Mit⸗ hat Graf Poſadowſky, der einſtige„Reichsminiſter für Sozialpolitik“. Graf Poſadowſky, der in Weimar deutſch⸗ nationaler Abgeordneter war, zählt jetzt 82 Jahre. Das iſt immerhin ein Entſchluß. Beim Berliner Magiſtrat ſind für die am 20. Mai ſtatt⸗ findenden Wahlen bisher nicht weniger als 24 Wahlvor⸗ ſchläge eingegangen, darunter drei ſoztaliſtiſche— und zwar ein Wahlvorſchlaäg von der SPD., ein zweiter von USPD. und ein dritter von der neu begründeten Alten Sozialdemo⸗ kratiſchen Parten. Die Kommuniſten haben zwei Wahl⸗ vorſchläge eingereicht, einen links und einen rechtskommuniſti⸗ ſchen. Ein dritter kommuniſtiſcher Wahlvorſchlag von den ſo⸗ genannten revolutionären Sowjetkommuniſten iſt zurückge⸗ zogen worden. Außerdem gibt es noch die Chriſtlich⸗Natio⸗ nale Bauern⸗ und Landvolk⸗Partei und die Chriſtlich⸗Natio⸗ nale Mittelſtandspartei, die Deutſche Haus⸗ u. Grundbeſitzer⸗ Partei, die Reichspartei für Handel, Handwerk und Gewerbe, den Volksblock der Inflationsgeſchädigten und den Deutſchen Reichsbund der Geſchädigten. 5 Hindenburg 4 über Jugendpflege und Leibesübungen Reichspräſident von Hindenburg wies in einer dem amerikaniſchen Journaliſten C. S. Viereck gewährten Unterredung darauf hin, daß es gelte, die Verluſte, die der Krieg Deutſchland beigebracht habe, wieder auszugleichen. Der einzige Weg dazu ſei eine gründliche Pflege der Leibes⸗ übungen. Die Deutſchen ſeien die Erſten geweſen, die eine Pflichtverſicherung gegen Unfall, Krankheit und Invilidität eingeführt hätten; jetzt ſeien ſie die Erſten auf der Welt, die die Leibesübungen zur Staatsangelegen⸗ heit machen. Wir müßten jetzt Männer heranbilden und keine Soldaten, ein Volk und keine Armee. Deutſchland gehe nicht darauf aus den Krieg zu ſchüren, ſondern wolle ſeine Widerſtandskraft durch die Leibesübungen ſtärken. Dr. Lewald habe die Aufgabe erhalten, aus den Deutſchen ein Volk der Turner und Sportler zu machen. Dr. Lewald bezeichnete im Anſchluß den Sport als das beſte Mittel, die Völker einander näher zu bringen. Keudell Bayern Württemberg J Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir haben geſtern hier die Frage erhoben, was wohl Bayern und Württemberg, die keinen Einſpruch gegen das Erſuchen des Reichsinnenminiſters in Sachen des Roten Frontkämpfer⸗ bundes erhoben haben, tun werden. Das„Berliner Tageblatt“ läßt ſich aus Stuttgart drahten, die württembergiſche Regie⸗ rung würde nichts unternehmen, weil ein Verbot des Roten Frontkämpferbundes für ſie nicht mehr in Frage käme. Und aus München berichtet dasſelbe Blatt Aeußerungen von Organen der Bayeriſchen Volkspartei, alſo der Regierungs⸗ preſſe, daß auch in Bayern die Neigung nicht allzu groß iſt, ſich für Herrn von Keudell in Unkoſten zu ſtürzen. Das„Berliner Tageblatt“ meint, Bayern und Württem⸗ berg hätten nicht rechtzeitig proteſtiert und ſeien mithin ver⸗ pflichtet, die Verfügung des Reichsinnenminiſters durchzu⸗ führen. Aber man darf zu Gunſten des Herrn von Keudell vielleicht annehmen, daß er nicht mehr auf ſeinem Scheine beſtehen wird. Er wird doch nicht ſeinem Freunde Bazille unbequem werden wollen. Anſchlag auf einen Sowjelvertreter in Warſchau Am Freitag nachmittag iſt auf den Leiter der ſowietruſſi⸗ ſchen Handelsdelegation in Warſchau. Lizarew. von einem ruſſiſchen Emigranten ein Revolveranſchlaa verübt worden. Nach den bisher vorliegenden Berichten iſt Lizarew an der Hand und an der Seite verletzt worden. Der Attentäter iſt der bekannte Führer der ruſſiſchen Emiaranten⸗ bewegung in Polen, Wojciechowski, ein Bruder des Herausgebers der Emiarantenagentur„Ruß⸗Preß“. Der Anſchlaa erfolgte in dem Augenblick, als Lizarew in einem offenen Auto im Zentrum der Stadt die um dieſe Zeit recht belebte Marszalkowska⸗Straße kreuzte. Als das Auto in eine Seitengaſſe einbog, trat Wofciechowski an den Wagen heran und aab aus nächſter Nähe zwei Revolver⸗ ſchüſſe ab. Nach Berichten von Augenzeugen ſank Lisarew hintenüber und blieb kurze Zeit bewußtlos. Dem Chauffeur. der ſofort bas Auto anhielt. gelang es ſedoch, ihn bald wieder zum Bewußtſein zu bringen. worauf das Auto in raſechr Fahrt in die in der Nähe gelenene Sowfetgeſandtſchaft fuhr. Einer Mitteilung der Sowfetaeſandtſchaft zufolge ſoll Ligarew jedoch nicht durch die Schüſſe, ſondern nur durch Glasſylitte verwundet ſein. Der Emigrant ließ ſich nach dem Attentat. ohne Widerſtand zu leiſten, verhaften. 7 Rücktritt des ägyptiſchen Finanzminiſters — Kairo, 4. Mai. Der Finauzminiſter Mohamed Ma h⸗ mud Paſcha hat dem Premierminiſter unter Hinweis auf ſeinen Geſundheitszuſtand ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht, Das deutſche Flugzeug als Schrittmacher im Auslande In dem erſten Telegramm der Beſatzung der„Bremen“; „Nächſt Gott verdanken wir den Erfolg des Oſt⸗Weſt⸗Fluges dem glänzenden Flugzeug und dem reſtlos zuverläſſigen Motor Ihrer Werke“ iſt jedes Wort ſorgſam überlegt ge⸗ weſen und es hat auch ſeinen Eindruck drüben nicht verfehlt. Der Erfolg beſteht— abgeſehen davon, daß die Junkerswerke ihren ganzen Beſtand an Maſchinen des Typs W 83 verkaufen konnten und auch noch zahlreiche Beſtellungen erhalten haben — darin, daß ſich in Nordamerika das Intereſſe den deutſchen Flugzeugen zu zuwenden begonnen hat. Hier muß man ſich allerdings vor Illuſionen hüten, denn der Einfuhrzoll auf Flugzeuge iſt ſehr hoch, und beſtimmungs⸗ gemäß dürfen im amtlichen amerikaniſchen Flugverkehr, der allerdings nur die Poſt⸗ und nicht die Perſonenbeförderung umfaßt, nur Flugzeuge amerikaniſcher Herkunft verwendet werden. Ausſchlaggebend für das Intereſſe an den Junkers⸗ maſchinen dürfte ſeit der glücklichen Landung der„Bremen“ das Moment der Sicherheit ſein. Die Bauart der Junkersmaſchinen hat ſich immer wieder bewährt. Denn auch bei einer harten Landung bricht nur das Fahrgeſtell der Maſchine an den ſogenannten„Sollbruchſtellen“ weg, und die unterhalb der Kabine und des Führerſitzes liegenden Trag⸗ flächen werden den Inſaſſen des Flugzeuges zu einem Schutze, wie ſich das ſchon hunderte von Malen bei unvorher⸗ geſehenen Landungen erwieſen hat. Daß die Junkerswerke auf dieſe Vorzüge ihrer Maſchinen immer wieder hinweiſen konnten, iſt nicht ohne Eindruck geblieben und iſt ſicherlich auch der Grund, daß die meiſten Luftverkehrslinien in Südamerika mit Junkersmaſchinen betrieben werden. 5 Was über die angeblichen Pläne von Profeſſor Jun⸗ kers erzählt wird, die mit ſeiner Fahrt nach Newyork in Verbindung ſtehen ſollen, dürfte zumeiſt auf Kombinationen beruhen. Nach den Erfahrungen mit ſolchen Nachrichten nach dem Start der„Bremen“ iſt hier jedenfalls Vorſicht am Platze. Wichtig iſt es aber, ſich einmal zu vergegenwärtigen, in welchem Maße das Junkersflugzeug bereits zu einem Schrittmacher der deutſchen Technik im Auslande geworden iſt. Den größten Erfolg auch auf wirtſchaftlichem Gebiete hat bisher ein mit deutſchen Fleugzeugen eingerichteter Flug verkehr in Columbien gehabt, wo das Paſſagier⸗ und Poſt⸗Flugzeug auf der ſechsmal wöchentlich beflogenen Linie von dem Hafen Baranquilla nach Girardot, der Station für die Hauptſtadt Bogota, im Tale des Magdalenenſtromes die mit dem Flußdampfer 1420 Tage beanſpruchende Reiſe eine Eiſenbahnlinie fehlt in dem ſchwierigen Gelände— auf 8½% Stunden einkürzt. Dieſe Tatſache kommt auch in dem deutſchen Stempel der Flugpoſt„Columbianiſche Luftpoſt 10 Tage Zeitgewinn“ zum Ausdruck. Dieſe von der Scadta (Sociedad Colombo⸗Alemana de Tranſportes Aerevos) betrie⸗ bene Linie rentiert ſich trotz verhältnismäßig niedriger Tarife ſo gut, daß ſie nicht nur ohne Subvention auskommt, ſondern ſogar noch Ueberſchüſſe abwirft. Dieſer Erfolg, der von der columbiſchen Regierung und Junkers vor mehreren Jahren begründeten Geſellſchaft hat in dieſem Frühfahr dazu geführt, daß auch noch eine zweite große Lufaverkehrslinie zwiſchen Baranquilla an der atlantiſchen Küſte und dem pajzifiſchen Hafen Buenaventura jenſeits der Landenge von Panama ein⸗ gerichtet iſt, die ein bis zweimal wöchentlich beflogen wird. Auch in Bolivien, wo ein Flugdienſt zunächſt mit einer von der deutſchen Kolonie der Regterung zum Unabhängig⸗ keitsfeſt geſtifteten Junkersmaſchine eingerichtet wurde, hat ſich der Luftperkehr ſchnell erweitert. Der nur mit Junkers⸗ maſchinen vonn Typ der F 13 arbeitende Aero⸗Lloyd⸗Bpliviand unterhält einen Verkehr zwiſchen Santa Cruz in der Ebene nach Cochabamba im Hochlande der Cordilliere wobei Höhen von 5000 Meter zu überflegen ſind. In der Flugzeugkabine verkürzt ſich die 340 Kilometer lange Strecke, für die man bisher etwa 14 Tage mit dem Maultier brauchte auf 3 bis 4 Stunden. Vom Cochabamba iſt jetzt eine neue Linie nach Trintkdad eingerichtet, die ſchon ins Stromgebjet des Ama⸗ zonas führt. Der Aero⸗Lloyd⸗Baliviand, der übrigens ebenſo wie die Scadta keine Staatsunterſtützung erhält und trotzdem noch 44 v. H. Dividende abwirft, hat für dieſe neue Strecke ſeinen Beſtand an Flugzeugen vermehrt. Drei Junkers⸗ maſchinen vom Typ F 13 haben trotz Fehlens jeden Weter⸗ dienſtes dabei die Strecke von Buenos Aires quer durch Süd⸗ amerika in 23 Flugſtunden nach Santa Cruz zurückgelegt. Die Flugzeuge haben dabei über Cordoba und Tucuman in Nordargentinien eine Strecke durchmeſſen, auf der vor einigen Jahren ſchon einmal ein regelmäßiger deutſcher Luft⸗ dienſt für die Poſt⸗ und Frachtbeförderung beſtanden hat, der aber wieder eingeſtellt werden mußte, da die argentiniſche Regierung für die Anfangsperiode, bis dieſer Verkehr ſich wirtſchaftlich eingeſpielt haben würde, keine Subvention zahlen wollte. Dabei dürften allerdings franzöſiſche Quer⸗ treibereten mitgeſprochen haben. Ebenſo wie neuerdings in Braſtlien. Die von Argentinien an franzbſiſche und engliſche Gefellſchaften erteilten Konzeſſionen ſind von dieſen aber bisher überhaupt nicht ausgenutzt worden. So hat Argen⸗ tinien gegenwärtig nur einen Luftdienſt zwiſchen Buenos Atres über die La Platamündung nach Montevideo, der Hauptſtabt Uruguays, der mit dreimotorigen Junkers maſchl⸗ nen betrieben wird.„. Während in Braſilien ein mit alten franzöſtſchen Militärmaſchinen eingerichteter Luftdtenſt nicht recht in Gang kommt, iſt in der in Verkehrsfragen ſehr fortſchrittlich geſinn⸗ ten Südprovinz, in Rio Grade do Sul ein Luftverkehr mit Junkersmaſchinen zwiſchen Rio Grande, dem Anlaufhafen der Ozeandampfer, und Porto Allegro am Nordende der 0 2. Seite. Nr. 210 J Paonne eingerichtet worden, der im Anſchluß an die Ankunft er Dampfer betrieben wird. Daraus hat ſich nach denſelben Grundſätzen ein Verkehr zwiſchen Pernambuco, dem erſten von den Europadampfern angelaufenen braſiltaniſchen Hafen, Rio de Janeiro und Buenos Aires ergeben, der zweimal wöchentlich beflogen wird und der den Paſſagieren die Mög⸗ lichkeit bietet, die 4000 Kilometer lange Strecke nach Buenos Aires in kürzeſter Zeit zurückzulegen. 5 Eine ganz eigenartige aber ſeinem Charakter durchaus entſprchende Verwendung findet das Flugzeug in Britiſch Guayana wo eine engliſche Geſellſchaft ein Seeflugzeug im Dienſt hat, um die im Innern des Landes geförderten Diamanten ſicher nach der Küſte zu bringen und nebenher auch Fieberkranken die Möglichkeit zu bieten, ſchnell einen See⸗ hafen zu erreichen. Dasſelbe Moment der Sicherheit kommt auch bei dem Plan der ſüdafrikaniſchen Regierung in Betracht, mit Junkersmaſchinen einen Luftverkehr zwiſchen Kapſtadt und Johannesburg einzurichten, und mit ihnen auch das Gold von Johannesburg zu befördern, ſpäter vielleicht auch die Diamantenförderung von Kimberley. Das Seltſame iſt dabei, daß ſich keine engliſche Geſellſchaft zur Einrichtung eines ſolchen Dienſtes hat bereitfinden laſſen. Ebenſo iſt mit Junkersmaſchinen ein Luftverkehr in Perſien eingerichtet und zwar von der Grenze des Irak (Basra) über Teheran nach Moskau. Auch mehrere Küſten⸗ plätze des perſiſchen Golfes kaun man mit deutſchen Flug⸗ zeugen erreichen. Sehr wichtig kann auch die geplante Luft⸗ verbindung von Teheran nach Afghaniſtan werden, wobei auch die Verfrachtung der wertvollen Krimmerpelze in Frage kommt, womit Afghaniſtan die europäiſchen Fabrikate und Maſchinen bezahlt, die es für ſeine Entwicklung braucht. Wenn es vor Jahren hieß, daß der Einfluß eines Landes ſoweit reiche, wie ſeine Sprache verſtanden und geſprochen werde, ſo kann man heute ſagen, daß das deutſche Flugzeug mit ſeinen deutſchen Piloten und Monteuren ein Pionier der deutſchen Technik geworden iſt, deren Auswirkung auch wirtſchaftlich zu erweitern wir nicht zögern ſollten. Der Lohnkampf in der Rheinſchiffahrt Aus Köln, 4. Mai wird berichtet: Bis zur Stunde hat ſich der Lohnkampf in der Rheinſchiffahrt im Kölner Hafen noch nicht bemerkbar gemacht. Die Lage iſt dort nach wie vor unverändert. Wie aus Düſſeldorf berichtet wird, ruht dort in allen drei Häfen der Betrieb. Auf dem Rhein ſieht man nur noch wenige Schiffe, vor allen ſolche ausländiſcher Reederelen. Auf der Reederei von Stinnes liegen zahlreiche Schleppzüge, teilweiſe mit voller Ladung, ſtill. Von der Lohnbewegung ſind rund zwei Millionen Tonnen Schiffs raum Hetroffen. Von informierter Seite aus Mannheim wird uns ge⸗ schrieben: Die Lage hat ſich weiter verſchärft, hauptſächlich dadurch, daß an dem Haupthafen in Duisburg⸗Ruhrort nun⸗ mehr auch das Landperſonal an den Umſchlagſtellen in den Streik getreten iſt. Dadurch wird es auch ausländiſchen Fahr⸗ zeugen nicht mehr möglich, an der Ruhr zu laden und zu Jöſchen und vor allen Dingen zu bunkern. Auch die ſämtlichen Hafen⸗ und Niederrheinſchlepp¾hoote an der Ruhr ſind dadurch, daß ihnen die Bunkerung unmöglich gemacht iſt, zum Still⸗ liegen genötigt. Zweifellos werden damit auch die aus⸗ Jändiſchen Dampfer, insbeſondere alſo die Schleppdampfer der Compagnie Générale in Straßburg, ſowie die hollän⸗ diſchen und ſchweizeriſchen Schleppboote einſchl. der hollän⸗ diſchen und belgiſchen Guterdampfer in dieſen Tagen ihren Dienſt einſtellen. 5 In Mannheim ſelbſt hat das Hafenperſonal den förmlichen Solidaritätsſtreik noch nicht erklärt, jedoch tritt da, wo nicht von Lager gearbeitet werden kann, jetzt ebenfalls Arbeitsloſigkeit ein, da neue Schiffe nicht mehr hinzu⸗ kommen bezw. abſchleppen und das Landarbeiterperſonal es ablehnt, irgendwelche Arbeiten an den Kähnen ſelbſt vor⸗ zunehmen, alſo Lucken aufzudecken, Kähne zu verholen uſw. Von der vorher durch den Deutſchen Verkehrsbund ſo oft gerühmten Solidarität des Schiffsperſonals auf den ausländiſchen Fahrzeugen, insbeſondere den franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Schiffen iſt bis zur Stunde noch nicht das ge⸗ kringſte zu bemerken. Der Deutſche Verkehrsbund findet ſich ſeit Jahren damit ab, daß das deutſche Perſonal auf dieſen Fahrzeugen mit Löhnen, die min deſtens 2530 v. H. niedriger find als die deutſchen, weiterarbeitet. Der Streik dieſer Gewerkſchaften richtet ſich alſo nur gegen den deutſchen Unternehmer, 45 Die neuen Kohlenpreiſe — Köln, 5. Mai. Nach den ſoeben vom Rheiniſch⸗weſtfäli⸗ chen Kohlenſyndikat bekannt gegebenen neuen Kohlenpreiſen find im Durchſchnitt Preisſteigerungen zwiſchen einer und drei Mark, für einzelne Magerkohlenſorten bis zu ſechs Mark die Tonne eingetreten. Die neuen Preiſe gelten ab 1. Mai ds. Is. Türkisch italieniſcher Schiessgerichtsvertrag Der türkiſche Miniſterrat in Angora billigte am Donners⸗ tkag den Inhalt des mit Italien vereinbarten Nicht⸗ angriffspaktes. Es handelt ſich— wie verlautet— nur um einen Pakt, in dem ſich beide Teile zuſichern, bei Kon⸗ flikten ſich der Schiedsgerichtsbarkeit zu bedienen. Ein Freundſchaftsvertrag iſt nicht abgeſchloſſen worden. Der Ver⸗ trag wird in den nächſten Tagen in Rom unterzeichnet werden. a Für die Eroͤbebenopfer auf dem Balkan Berlin. 4. Mal.(Von unſerem Berliner Bürv.) Für die Opfer der furchtbaren Erdbebenkataſtropyhe in Bulgarien. Griechenland und der Türkei wirbt ein Aufruf, zu dem ſich unter Führung des deutſchen Roten Kreuzes verſchiedene Or⸗ ganiſationen zuſammengeſchloſſen haben. Daneben meldet ſich noch ein Arbeitsausſchuß mit einem Aufruf, der Bulgarien. als unſeres Waffenkameraden im Weltkriege gedenkt. Es han⸗ delt ſich hier, wie wir unterſtreichen möchten. um eine private Inſtitution, die trotz der nicht gerade roſigen Lage der deut⸗ ſchen Wirtſchaft beſtreßt iſt, das aroße Elend auf dem Balkan zu mildern und zu helfen. Aber das private Inſtitut wird nach unſerer Kenntnis auch von den amtlichen Stellen unterſtützt und gefördert. * Ein Tank für das däniſche Heer. Das däniſche Heer wird Ende dieſes Monats ſeinen erſten Tank bekommen. Der Tank wird in den Fiatwerken in Italien hergeſtellt. Es handelt ſich um einen leichten, ſchnell fahrenden Tank, wie er auch im italieniſchen Heer benutzt wird. Deulſchland muß ſich bei ſeinen Reichswehrmanövern bekanntlich mit Tank⸗ Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Der Kolmuter Autonomen Vierter Verhandlungstag [(Von unſerem Sonderberichterſtatter) Am vierten Verhandlungstage des Autonomiſten⸗Pro⸗ zeſſes(Freitag) kommt es wieder zu heftigen Zwiſchen⸗ fällen. Der Präſident ringt erſchöpft die Hände. Die Ver⸗ teidiger, der Oberſtaatsanwalt und der Angeklagte Ricklin ſprechen alle gleichzeitig in heftiger Weiſe durcheinander. Obendrein teilt der Anwalt Berthon mit, es ſeien ihm Briefe zugegangen, worin ihm mit dem Tode gedroht werde. Dieſe Mitteilung nimmt der Staatsanwalt mit ver⸗ legenem Lächeln entgegen und meint, ſolche Briefe bekomme er jeden Tag. Sodann wird in die weitere Verhandlung ein⸗ getreten. Der Angeklagte Schall verteidigt ſich mit großem Ge⸗ ſchick. Er zeigt ſich nicht minder redegewandt als der alte Kämpe Ricklin, der vorgeſtern noch darauf hingewieſen hat, daß man ihn einſt den„Löwen des Sundgaues“ ge⸗ nannt habe. Die Anweiſungen, von denen Schall geſtern ge⸗ ſprochen hatte, ſind über Nacht im Dokumentenberg gefunden worden, doch ſie enthalten nichts belaſtendes. Sie fordern bloß die Autonomie des Elſaß im Rahmen Frankreichs. Der Vor⸗ ſitzende verſucht, Schall in die Enge zu treiben. Er fragt Schall, weshalb anſtatt der Namen der Vertrauensleute Zah⸗ len angegeben würden. Darauf erwidert Schall ſehr ſchlag⸗ fertig, daß das mit Rückſicht auf die Spitze lei geſchehen ſei, weil ſchon ſeit langem das Briefgeheimnis durch die Polizei verletzt wurde. Ferner fragt der Präſident, warum denn mit den An⸗ weifungen ein gewiſſer Mut als Vorbedingung der Mitglied⸗ ſchaft beim Heimatbund gefordert werde. Darauf ſagt Schall, daß das eben die Tragik des Grenzlandes ſei, wo die Leute nicht den Mut haben, offen und öffentlich ihre Meinung zu ge⸗ ſtehen. In Bezug auf die kleinen Gruppen von heimattreuen Elſaß⸗Lothringern, aus denen ſich nachher der Heimatbund zu⸗ ſammenſetzte, erklärt Schall, daß dieſe Gruppen wohl ſchwer⸗ lich geeignet geweſen wären, das Regime Frankreichs zu ſtür⸗ zen, daß ſie dieſe Abſicht auch nicht gehabt hätten. Schall ſtellt in ſeiner weiteren Erkkärung feſt, daß ein⸗ mal, als das Gerücht von einer bevorſtehenden Hausſuchung bei der„Zukunft“ und der drohenden Verhaftung auftauchte, der Geſchäftsführer Matter einen großen Stoß Briefe ver⸗ brennen ließ, die Zuſtimmungserklärungen enthielten. Dies ſei getan worden, um die Unterzeichner vor Unannehmlich⸗ keiten zu bewahren. Präſident Mazoyer erklärt auf eine Bemerkung Schalls, er werde ſowohl entlaſtende wie belaſtende Briefe verleſen laſſen. Das Gericht ſei unparteiiſch. Schall präzi⸗ ſterte gegenüber ungenauen Ueberſetzungen einige Ausdrücke. Der Begriff Autonomie ſei nur denkbar im Rahmen eines Staates. Völlige Autonomie ſei ein undenkbarer Begriff, denn ein Staat, der eigene Landesverteidigung, eigene Vertreter im Ausland uſw. habe, beſitze die Selbſtändigkeit. f Neue Zuſammenſtöße zwiſchen Präſident und Ver⸗ teidigung wegen gewiſſer Textinterpretationen folgen. „„ Oberſtaatsanwalt Fachot 5 ſtellt zur Erklärung ſeiner Zurückhaltung feſt, er werde ſpre⸗ chen nach Beendigung der Vernehmung der Angeklagten und der Zeugen, deren Ausſagen den Geſchworenen erlauben wür⸗ den, ſich eine Meinunn zu bilden. werde das Material, das die Angeklagten belaſte, ihnen in aller Schärfe vorlegen. Loyaler könne man ſicherlich nicht handeln. Bis jetzt ſei einzig die Verteidigung zu Worte ge⸗ kommen. ö 5 Eine erfreuliche Mitteilung, die namentlich bei der Preſſe ungeteilte Zuſtimmung fand, war die zu Beginn der Nach⸗ mittagsſitzung vom Präſidenten abgegebene Erklärung, daß am Samstag nachmittag keine Verhandlung ſtattfindet. Anwalt Feillet verlangte für die Angeklagten gewiſſe Ver⸗ günſtigungen bezüglich der Beſuche von Familienange⸗ hörigen uſw. In der fortgeſetzten Vernehmung Schalls kamen Briefe von Schall an Pinck über die Entwicklung der„Zukunft“, Fortſchritte und Rückſchläge zur Verleſung. Im Zuſammen⸗ hang mit der Sprachenfrage wurde auch das Problem deut⸗ ſcher Theateraufführungen im Elſaß berührt und geſagt, daß es ſich bei den elſäſſiſchen Stücken weniger um die Kunſt han⸗ dele, die Kunſt könne man ruhig den Aufführungen des Baſeler Stadttheaters überlaſſen.— Ein weiterer Brief Schalls orientiert über gewiſſe innere Gegenſätze im Heimat⸗ bund, die der Angeklagte mündlich ergänzt, indem er ſagt, Dr. Ricklin ſei bewußt rechtsſtehend klerikal geweſen, während die Heimatbewegung an ſich nicht klerikal geweſen ſei, ſondern Leute der verſchisdenſten politiſchen Auffaſſungen umfaßt habe. Schall kritiſiert auch, daß Mfg. Ruch, der Biſchof von Straßburg, ſich in den Kampf gegen den Heimatbund ein⸗ gemiſcht habe und ſo über ſeine kirchlichen Befugniſſe hinaus⸗ gegangen ſei. Es ſeien zu viele Loyalitätserklärungen ab⸗ gegeben worden.. Der Präſident vertritt die Auffaſſung, als ob es dem Heimatbund mit ſeinen Loyalitätserklärungen nicht ernſt ge⸗ weſen ſei, was Schall beſteitet. Der Präſident hebt im Zu⸗ ſammenhang mit der Theaterfrage die auf die Einführung deutſcher Kultur im Elſaß abzielenden Bemühungen hervor. Schall erwidert, daß ein deutſches Theater im Elſaß eine Not⸗ wendigkeit ſet, die allgemein anerkannt werde. Rechtsanwalt Peter bemerkt, daß das deutſche Theater auf Intervention von Paul Wallot und Briand neuerdings im Elſaß eingeführt wurde. Schließlich berührt der Angeklagte Schall den wich⸗ tigen Punkt, a die Organiſation der Schutztruppe. Anlaß zur Gründung dieſer Trupps ſeien Tätlichkeiten gegen die„Zukunft“⸗Leute geweſen, die am 3. Oktober 1925 in Zabern mit einem Angriff von Frontkämpfern ihren Anfang ge⸗ nommen hätten. Schall erinnert auch an die Verſchärfung der politiſchen Gegenſätze im Elſaß, die nach ſeiner Anſicht zum Teil auf das Eindringen der Camelots du Roy zurück⸗ zuführen ſei. Dieſe Leute hätten die üble Gewohnheit, mit Knüppeln ihre Meinung in die Köpfe anderer zu hämmern. Jede größere politiſche Partei im Elſaß müſſe für Saalſchutz durch eigene Trupps ſorgen. Im Vergleich zu den Royaliſten ſeien die Autonomiſten direkt harmlos, doch gehe die Regie⸗ rung gegen die Royaliſten nicht vor.— Im Frühjahr 1926 Atkrappen behelfen, da ihm durch den Verſailler Vertrag Tank⸗ iffen unterſagt ſind. i ſei die jetzige Organiſation erſtmals angeregt worden, aber erſt nach dem Ueberfall auf die Heimatbündler in Kolmar am Er werde kein Material verwenden, das der Verteidigung nicht bekannt ſei, aber er Samstag, den 5. Mat 1928 5 prozeß 22. Auguſt 1926 ſei die Organiſation dieſer Truppe auf⸗ genommen worden. Auf Wunſch des Präſidenten werden dann die Statuten der ſogenannten Schutztruppe, deren Gründer Schall iſt, verleſen. Die einzelnen Abteilungen diefer Trupps ſollten innerhalb der lokalen Sektionen des Heimatbundes gebildet werden. Der Oberbefehl lag in den Händen des Heimat⸗ bundes. Vom Zentralkomitee ſind Stäbe gebildet worden. Das Zentralkomitee regelt auch die Ernennung von Abtei⸗ lungsführern. Die Mitglieder der Truppe verpflichten ſich ehrenwörtlich zu Disziplin und bedingungsloſer Unterwer⸗ fung unter die Beſchlüſſe des Zenträlkomitees. Die Truppe iſt aus Freiwilligen zu bilden. 5 f Auf die Frage des Präſidenten beſtätigt Schall, Reglement von ihm ausgearbeitet worden fei. ſident ſtellt feſt, daß hier ein regelrechter militäriſcher Mobiliſationsplan vorliege. In Beantwortung weiterer Fragen wegen des Statuts und der Truppe holt Schall weit aus und wird vom Präſidenten höflich an Kürze an ſeinen Ausführungen ge⸗ mahnt. Schall ſprach von den Maßnahmen der Regierung gegen die Unterzeichner des Heimatbundes und kam dann auf die Gründe, die zur Bildung der Schutztruppe geführt haben. In einer Verſammlung in Kolmar, in der Dr. Rick⸗ lin ſprechen ſollte, ſei er überfallen und ſchwer miß⸗ handelt worden. In der gleichen Verſammlung ſei ein einarmiger Invalide und Kriegsteilnehmer ſchwer verletzt und niedergeſchlagen worden. Eine Reihe anderer Perſonen habe gleichfalls Verletzungen davongetragen. Trotzdem hätten die Heimatbündler verſucht, die Verſammlung fort⸗ zuführen. Da hätten ſich 4500 Royaliſten und Faſziſten mit ſchweren Stöcken, Totſchlägern und Schlagringen be⸗ waffnet, auf die Heimatbündler geſtürzt und ſie auseinander getrieben. Es habe viele Verletzte und einen Schwerver⸗ letzten gegeben und auch Verhaftungen ſeien vorge⸗ nommen worden, aber nur in den Reihen der Ange⸗ griffenen. Die Frage des Präſidenten, ob ſich auch Ko m⸗ muniſten unter den Heimatbündlern befunden hätten, wird von Schall bejaht. In einer der nächſten Verſammlungen ſei dann beſchloſſen worden, ſofort eine Abwehrtruppe zu ſchaffen. Dieſe habe er zu organiſteren verſucht, die Leitung ſollte in politiſche Hände gelegt werden. Die Truppe ſei auf demo⸗ kratiſcher Grundlage geſchaffen worden, dies ſei aber Theorie geblieben. Praktiſch ſei die Truppe nämlich nie in Erſchei⸗ nung getreten, da ſie nur in Straßburg und einigen Vor⸗ orten habe gebildet werden können und nur rund 60 ann ſtark geweſen ſei.„Sie müſſen ſelbſt ſagen, daß zwiſchen dem ſchönen Mobiliſationsplan und der Effektipſtärke der Truppe ein Gegenſatz klafft“, bemerkt hier der Vor⸗ ſitzende. Die Antwort Schalls war:„Wir konnten nicht mehr Leute gewinnen. Die Truppe ſei mit Stöcken, die ſich in nichts von Spazierſtöcken unterſchieden hätten, bewaffnet wörden. Hier wurde die Verhandlung abgebrochen und auf Sams⸗ tag vormittag vertagt. 5 N— 5 Meichsland? Paris, 5. Mä.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das ſchwerinduſtrielle Blatt„Aven br“ veröffentlicht heute als Randbemerkung zum elſäſſiſchen Autonomiſtenprozeß fol⸗ gende Spitze: Man übt auf Poincarés einen Druck aus, damit er ein Unterſtaatsſekretariat für Elſaß⸗Lothrin⸗ gen ſchaffe. Im gegenwärtigen Autonomiſtenprozeß überſetzt man Unterſtaatsſekretartat oder Oberkommiſſariat mit dem⸗ ſelben Wort: Reichs lan dl a 5 daß dieſes Der Prä⸗ eee Die„Bremen“⸗Flieger an Bremen Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Als Antwort auf die Einladung des bremiſchen Senats an die Ozeanflieger, nach der Rückkehr von Amerika zunächſt Bremen zu beſuchen, wo ein feſtlicher Empfang für ſie veranſtaltet werden ſoll, antwortete nach einer Meldung des„Lokalanzeiger“ die Beſatzung der„Bremen“: 0 gez. Köhl, Hünefeld, Fitzmaurtee. aoubiles Rorbpolflu n General Nobile teilte, ſo wird aus Vabſ gedrohtet, mit, daß er den Weiterflug nach Spitzbergen am Samstag(heute) antreten will. Die Entfernung non Vadſö nach Spitzbergen beträgt etwa 1000 Kilmoter. Der Weiterflug ſoll von Vadſo über den Tana⸗Fjord und Gamptik gehen und von dort in der Richtung nach der Bären⸗Inſel. Hierauf wird der Kurs nach Spitzbergen über Südkap nach Kingsbay gerichtet. Die . K * 2 1 Fahrt von Vadſö nach Kingsbay nimmt bei gutem Wetter mindeſtens 40 Stunden in Anſpruch. 5 Der ſchwediſche Funkentelegraphiſt an Bod der„Italia“ berichtet, daß das Wetter während des ganzen Fluges von Stolp aus gut geweſen iſt bis auf die letzten vier Stunden, wo man über Nordfinnland in einen Schneeſturm geriet. Inſolge der Ungeübtheit der Hilfsmannſchaften des norwegiſchen Regierungsdampfers„Michael Sars“ erhielt das Luftſchiff einen erheblichen Riß und mußte, um landen zu können, eine Menge Ballaſt abwerfen. Riſnez s Ozeanflug In einer Unterredung mit dem Oberbürgermeiſter von Rudolſtadt, Dr. Mo l, beſtätigte diefer dem Berttetes eines Berliner Abendhlattes, daß die Stadt Rudolſtadt ſich ent⸗ ſchloſſen habe, ſich an dem Ozeanflug⸗Profekt des Piloten Eduard Riſticz und der Wiener Schauspielerin Lin ſinanziell zu beteiligen. Weiter wird von den zuſtändigen Stellen der Junkerswerke verſichert, daß die von Riſtiez und Frau Dillenz zu benutzende Maſchine, die „Europa, bis zur Stunde noch nicht gekauft wurde. An⸗ geſichts dieſes Standes der Angelegenheit ſind alle Angaben tber den Zeitpunkt des JJC 8 7 *. — Samstag, det 5, Mai 1928 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 210 Austellung füt das gott und Gaſtwirtsfach Die Preisverteilung Im Saale des Friedrichsparkes wurde geſtern im Rah⸗ men eines Ballabends die Entſcheidung der Preis⸗ richter bekanntgegeben. Die Aushändigung der Preiſe, die 725 55 Bühne des Muſenſaales ausgeſtellt ſind, iſt noch nicht Okgt. 5 In Gruppe l, Kochkunſt wurde folgenden Mannheimer Ausſtellern zuerkannt: Park-Hotel und Bacher, Küchenmeiſter je gold. Me⸗ daille und Ehrenpreis; Baumgartner, Gardemanger, Reich⸗ ſtetter, Saucier, Lutz, Entremetice, je ſilberne Medaille und Ehrenpreis: Kuhn, Kommis, Diplom und ſilberne Medaille; Dick, Patiſſier, Hombach, Gehilfe, je ſilb. Medaille; Roſen⸗ garten, Pfäffle, Küchenmeiſter, Häuſer, Küchenmeiſter, je gold. Medaille und Ehrenpreis; Bahnhofhotel Natio⸗ nal, Herm, Küchenmeiſter, je gold. Medaille und Ehrenpreis, Rapp, Saucter, Ehrenpreis; Union⸗Hotel, Schmidt, Kü⸗ chenmeiſter, je goldene Medaille und Ehrenpreis; Reſtau⸗ rant Fürſtenberg, goldene Medaille und Ehrenpreis, Rothſen, Küchenmſtr., Ehrenpreis; Bahnhof wirtſchaft, Pfiſter, Küchenmſtr., je gold. Med. u. Ehrenpr., Linſe, Herfeld u. Roßling, Aide, je ſilb. Med.; Ackermann, Schott, Boſ⸗ lert je goldene Medaille und Ehrenpreis; Kochſchule V oſſert ſilb. Medaille und Ehrenpreis; Thomasbräu, Stauner, Küchenchef; Gold. Schaaf, Kerſchenſteiner, Kü⸗ chenchef, je gold. Med. u. Erhenpr.; Müller, Koch, Ehrenpreis; Reſtaurant Friedrichspark, Schutzbach, Küchenmſtr., je gold Medaille und Ehrenpreis; Waldparkreſtaurant zum Stern, Kohl, Küchenmeiſter, je goldene Medaille und Ehrenpreis, Hoßfeld, Patiſſier, Recce, Patiſſier, je ſilb. Me⸗ daille; Vegetar. Reſtaurant Ceres, Weinhaus Hütte, Reſtaurant Ballhaus, Wagner, Wilhelm, Küchenchef, Reſtaurant Bauhütte, Küchenchef u. Wirt, Reſtaurant Neckartal, Trebſtein, Otto, Küchenchef, je goldene Medaille und Ehrenpreis, Gerſter, Ludwig, Koch, filb. Mdaille; Rheinkaffee, Morell, Küchenmeiſter, je goldene Medaille und Ehrenpreis, Sänger, Oberkellner, Ehrenpreis, Klaus, Konditor, ſilberne Medaille; Durlacher Hof, Ehrenpreis; Eberle, ſilb. Medaille und Ehrenpreis; Deut⸗ ſcher Michel goldene Medaille und Ehrenpreis; Müller, Koch, ſilberne Medaille; Wein reſtaurant Ballweg, Shrenpreis; Biebricher, Küchenchef, ſilberne Medaille; Alte Pfalz Vogel, Küchenmeiſter, je filb. Medaille und Ehren⸗ preis; Pſchorr⸗Bräu, ſilberne Medaille und Ehrenpreis; R enn wi 2 enreſtaurant, ſilberne Medaille und Ehren⸗ preis: Stein mann gold. Medaille u. Ehrenpreis; Volks⸗ haus, ſilb. Medaille; Roſenſtock, Klormann, Küchenchef, je ſilberne Medaille; Haas, Küchenchef, gold. Medaille und Ehrenpreis; Ratskeller, Schmidt, Küchenchef, je ſilb. Me⸗ daille; G old. OLöwen, Neckarau, ſilberne Medaille; Dor ſt, bei Boſſert, gold. Medaille und Ehrenpreis; Walhalla, 1191 Medaille; Matten, Gramlich, je einen Ehren⸗ preis. Ferner erhielten: Bahn hofwirtſchaft Karlsruhe goldene Medaille und Ehrenpreis, Scheuerpflug, Küchenmſtr., goldene Medaille und Ehrenpreis; Hotel Lutz, Karlsruhe, goldene Medaille, Hetz, Küchenmeiſter, goldene Medaille und Ehrenpreis; Stadtgarten Karlsruhe goldene Me⸗ daille und Ehrenpreis; Hotel Broit, Edenkoben, ſilberne Medaille; Zünglein, Küchenchef, Mosbach, Ehrenpreis. Preiſe für Lehrlinge Folgende Lehrlinge erhielten Ehrenpreiſe: Fleck(Park⸗ hotel), Diplom und Ehrenpreis; Geiſinger(Ackermanns Wein⸗ ſtube), Ehrenpreis; Gutmann(Ackermanns Weinſtube), Ehrenpreis; Holländer(Parkhotel), kl. Ehrenpreis; Kohl, Ehrenpreis; Roth(Ratskeller), Ehrenpreis; Sommer(Rhein⸗ kaffee), Ehrenpreis; Schnurr(Rheinkaffee), Ehrenpreis; 1(Stadtküche Boſſert), Ehrenpreis; Schmidt(Parkhotel), Diplom. Konditorei Belbe, Mannheim; Meyer, Fritz im Hauſe Belbe; Dang, Konditormeiſter, Mannheim; Schuſter Konditor⸗ meiſter, Mannheim; Lederer, Konditormeiſter, Mannheim; je goldene Medaille und Ehrenpreis. Scharrenberg im Hauſe Lederer Ehrenpreis. Schleuer, Konditormeiſter, Mannheim goldene Medaille. eller, Konditormeiſter, Mannheim: Cafaſö Mannheim; je ſilberne Medaille und Diplom. Wehrle, Konditormeiſter, Mannheim; Neuer, Konditormeiſter, Mannheim; Mangold, Konditormeiſter, Mannheim;: Krumm, Konditormeiſter, Mannheim; Klier, Konditormeiſter, Mannheim; je ſilberne Medaille. Zukul⸗ lu s⸗Konditorei Jyſ. Gerſter, Mainz ſilberne Medaille. Waibel, Konditormeiſter, Mannheim, Diplom. Metzgerei Bohlender, Ludwigshafen; Braun, Deidesheim, Fiedler, Landau; Geißler, Sandhofen; Mültin, Edig⸗ heim; Selzer, Rheinau; Walter, Oppau; Winter, Lud⸗ wigshafen a. Rh.; je ſilberne Medaille. Feinkoſt Rüttinger, Mannheim, goldene Medaille; Brunn, Frankfurt a.., ſilberne Medaille. Auszeichnung der Induſtrieausſteller Die goldene Medaille erhielten: Hans Bayer, Mannheim; Bäckerinnung Mannheim(Ehrenpreis); A. Wilh. Bizer, Balingen(Württbg.); Durlacher Hof AG., Mannheim; Deutſche Woerner⸗Werke AG., Mannheim; Martin Decker, Mannheim; A. Donecker, Mannheim; Robert Egelhof, Fell⸗ bach(Stuttgart); Eleetro⸗Lux G. m. b.., Frankfurt a4. M. Eſcher⸗Wys⸗Werke, Lindau am Bodenſee; Otto Eiſele, Bühl, Baden; Karl Eiche, Ulm a..; Eichbaumgeſellſchaft; Hch. Franck⸗Söhne G. m. b.., Ludwigsburg(Ehrenpreis); Gebr. Fütterer, Gaggenau; Gema⸗Geſellſchaft.b.., Mannheim; Jacob Gerhard, Nierſtein a. Rh.; Hans Heß, Würzburg; Henkel u. Cie. AG., Düſſeldorf; K. Ferd. Heckel, Mannheim; Irus⸗Werke, Dußlingen,(Württbg.); Guſtav Krenz, Mann⸗ heim; Kleemanns vereinigte Fabriken, Stuttgart⸗Obertürk⸗ heim; Krupp⸗Regiſtrierkaſſengeſ. G. m. b.., Berlin W. 8; Gebr. Kratt, Mannheim; Kurpfalz⸗Sektkellerei AG., Speyer a. Rh.; Konſumverein e. Gem. b.., Mannheim; C. H. König, Steinhagen i. Weſtf.; Ludwig Kinzinger, Mannheim; Herm. Kaufmann, Mannheim; Württ. Metallwarenfabrik; Metzger u. Oppenheimer, Mannheim; Neue Elektro⸗Bohner.m. b.., Stuttgart⸗Cannſtatt; Nationalregiſterkaſſen..b.., Ber⸗ lin⸗Neukölln; Pfeiffer u. Diller G. m. b.., Horchheim bei Worms; Privat⸗Brennerei Zuckerberg. Schloß, Kappelrodeck; Protos..b.., Mannheim; Peter Ries, Mannheim; Karl Adolf Roh, Stuttgart ⸗ Untertürkheim; Edmund Reuther, Mauer bei Heidelberg; Riegler⸗Brauerei, Meyer u. Söhne, Endingen(Kaiſerſtuhl);: Guſtav Rottacker AG., Karlsruhe; Selters⸗Sprudel Auguſta Viktoria, Löhnberg a. Lahn; von Seldeneck'ſche Kirſchwaſſer⸗ Brennerei, Karlsruhe; Santo Gem. b. H. Berlin; Ernſt Seilnacht. Mannheim; Oskar Sichtig uu. Co., Karlsruhe; Sueda A⸗G., Mannheim; Sunlicht⸗Geſell⸗ ſchaft AG., Mannheim⸗Rheinau; Singer⸗Nähmaſchinen AG., Mannheim; Joſef Schmitz, Bonn a. Rh.; Schwab u. Hartung .m. b.., Schwetzingen: Gebr. Schwabenland AG. Mann⸗ heim; Scharf u. Hauk, Mannheim; Gottlob Stahl, Stuttgart; Chr. Stöhr, Karlsruhe; Franz Stützle, Tannheim(Allgäu); Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektrizitätswerke Mannheim; Tetz⸗ laff u. Franz, Berlin SW. 48; Fritz Weickel, Mannheim; Georg Wloſik, Mannheim. Silberne Medaillen erhielten: Behrend u. Co., Gm. b. H. Mannheim; G. Becker, Ohligs(Rheinld.); J. Diehl, Boehl(Pfalz); Heinrich Dupon, Nürnberg; Gebr. Finkbeiner G. m. b. H. Stuttgart; Gebr. Grammelspacher, Schwetzingen; Richard Hanig, Laubenheim a. Rhein; Heidelberger Radium⸗ Tafelwaſſergeſ..b.., Heidelberg; Gebr. Heckel G. m. b.., Worms; Heidelberger Holzinduſtrie AG., Heidelberg; Bern⸗ hard Hofmann, Mannheim: Leonhard Kalb, Mannheim; An⸗ ton Klier, Mannheim; Marie Kloo, München; Ludwig m. Schütthelm, Mannheim; Meunier u. Co. Hochheim a. Main; Ludwig Metzger, Mannheim; Mifa, Mannheim; Friedrich Pilz, Mannheim, José Roca. Heilbronn a..; Reich; Martin Ruland, Mannheim; Karl Seng, Mannheim: Karl Rauſchkolb, Monsbeim bei Worms: Emil Schweickert, Niefern(Baden); E. u. F. Schwab. Muſikhaus, Mannheim; Karl Schellenberg, Würzburg; Eugen Schifer, Freudenſtadt; Schlaile G. m. b.., Karlsruhe: Sprudel Magenbitter AG., Karlsruhe; Fr. Thieme, Leipzig; Rudolf Weiß, Mannheim; A. Werle, Karls⸗ ruhe; Weſtdeutſcher Maſchinenvertrieb, Dortmund; Auguſt Wendler, Mannheim; Paul Zietemann, Berlin W. 50, Fried⸗ rich Häffner, Mannheim. e Im Muſenſaal wurden geſtern wiederum die Platten ge⸗ wechſelt. Immer neue Formen und Zubereitungsmethoden werden gezeigt. Der Beſucher kann ſich kaum„ſatt“ ſehen. Wenn die Viecher, die unter den kunſtfertigen Händen der Köche dieſe fabelhafte Metamorphoſe erfahren durften, geahnt hätten, was ihnen einmal für eine Ehre zu Teil würde, ſte wären zur Zeit ihres irdiſchen Wandels größenwahnſinnig geworden. Vor der Tribüne im Muſenſaal zeigt die Firma Engel⸗ horn u. Sturm eine prachtvolle Kollektion modernſter Portiers⸗ und Dienerkleidung, die einen Gang in den Muſen⸗ ſgal wirklich allein ſchon lohnt. Auf der Bühne hat das Stella⸗Haus ſeinen Stand, wo die kunſthandwerklichen Erzeugniſſe erſter Werkſtätten zu ſehen ſind. Da gibt es Kinder⸗ und Künſtlerkleider, Kinderſpielzeuge, kunſtgewerb⸗ liche Arbeiten aus Glas, Holz, Metall, Keramik und Schleif⸗ lack uſw. Dann iſt im Muſenſaal noch ein geſchmackvoll gedeckter Teetiſch der Firma Louis Franz(O) mit herr⸗ lichem Roſenthalporzellan zu ſehen. Auch das Reſtaurant Fürſtenberg zeigt eine kunſtvoll garnierte Tafel und die Ausſtellung des Roſengartenreſtaurants zeigt die ganze Raffineſſe moderner Küchenkunſt. Sehr anſprechend hat das Rheincafs ſeine Tafel aufgemacht, die für die Kunſt⸗ fertigkeit ſeiner Köche zeugt. Die Konditoret H.* ang, H 1, 17, hat ſogar u. a. eine Dantebüſte in Zucker ausgeſtellt. Nicht vergeſſen ſei der Aufbau der Firma Rüttinger in P 4, 10, die in geſchmackvoller Aufmachung ihre Artikel, Fein⸗ koſtwaren und Konſerven zeigt. Nun noch ein kurzer Blick in den Nibelungenſaal. Auf der Tribüne hat ſich gegenüber vom Café Weller die Weinſtube Ackermann niedergelaſſen und erfreut dort die Beſucher mit den bereits beſtbekannten Pfalz⸗ und Moſelweinen Im Umgang zeigt die Firma Rudolf Weiß, Holzſtraße 14, die ausgezeichneten Erzeug⸗ niſſe ihrer Fabrik in Kühlanlagen und Büfetts, die das modernſte darſtellen, das zur Zeit auf dem Markte iſt. Bei der Ausſtellung der Firma Behrend u. Co. möchten wir in erſter Linie auf die moderne Kücheneinrichtung und den Gasherd mit Raumheizung hinweiſen, die das Heizen der Küche auch mit Gasfeuerung ermöglicht. Zum Schluß ſei noch auf etwas ganz Beſonderes aufmerkſam gemacht, deſſen Be⸗ ſichtigung wir in erſter Linie unſeren Hausfrauen empfehlen möchten. Es handelt ſich um den am Stand der Firma Oetker gezeigten Kochapparat„Küchen wunder“, der in den nam⸗ hafteſten Geſchäften Mannheims wie Weickel, Bazlen, Grombacher uſw. zu haben iſt. Bei denkbar einfachſter Handhabung und ſparſamſtem Verbrauch leiſtet Küchenwunder in der Küche unſchätzbare Dienſte und iſt als der einfachſte, billigſte und zuverläſſigſte Kochapparat anzusprechen, Die Firma Bazlen hat noch ſeinen„Wunderkochtopf“ aus⸗ geſtellt. Dy, Städͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 3. Mai 1928 Für die ſoziale Frauenſchule wird ein ſtädtiſcher Beirat gebildet, deſſen Mitglieder ernannt werden. Das Schulgeld an den Höheren Lehranſtalten Das Unterrichtsminiſterium hat das Schulgeld an den Höheren Lehranſtalten für ſämtliche Klaſſen auf 150/ jährlich feſtgeſetzt. Der Stadtrat beſchließt, von der Möglichkeit der Herabſetzung des Schulgeldes keinen Ge⸗ brauch zu machen. Dagegen ſollen die Grundſätze für die Befreiung begabter Schüler, deren Eltern zur Zahlung des Schulgeldes ganz oder teilweiſe nicht in der Lage ſind, unter Berückſichtigung der Schulgelderhöhung noch entgegenkom⸗ mender als bisher ausgeſtaltet werden. Erhöhung des Stammkapitals der Großkraftwerk A. Die Großkraftwerk Mannheim AG. beabſichligk ihr Stammkapitl von 2 auf 4 Millionen Reichsmark zu erhöhen. Der Stadtrat ſtimmt der Erhöhung zu und erklärt ſich vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes bereit, den auf die Stadt entfallenden Teil des neuen Aktienkapitals zu übernehmen. * * Ertrunken. Am geſtrigen Abend wollte der Neckarkahn „Käthchen“ bei der Graeffſchen Kiesverladeſtelle vor Anker gehen. Plötzlich ſtürzte der erſt ſeit zwei Tagen an Bord be⸗ ſchäftigte 2jährige Albert Hahn aus Neckarſteinach ins Waſſer. Der Matroſe konnte nur als Leiche geborgen werden. Ein Herzſchlag ſetzte ſeinem Leben ein Ziel. Flugſchnellverbindungen „von Mannheim nach Verlin und Köln Der Ausbau der Luftlinien der Lufthanſa erfährt fort⸗ geſetzt neue Verbeſſerungen. So iſt mit dem 1. Mat eine Schnellverbindung von Mannheim nach Ber⸗ lin und nach Köln in Wirkſamkeit getreten, die namentlich für geſchäftlich intereſſierte Reiſende von großer Bedeutung ſind. Beide Flugzeuge ſtarten um.30 Uhr morgens. Das Berliner Flugzeug trifft bereits nach 3½ Stunden nach einer Zwiſchenlandung in Frankfurt in der Reichshauptſtadt ein. Bei dem ſtarken, geſchäftlichen Verkehr zwiſchen Mannheim und Berlin, der nach einer Feſtſtellung der Handelskammer auf 26 Perſonen durchſchnittlich im Tag geſchätzt wird, darf wohl angenommen werden, daß dieſe Flüge einen ſtarken Zu⸗ ſpruch genießen werden. 5 Das Kölner Flugzeug erreicht mit einer Zwiſchenlandung in Frankfurt bereits nach 2 Stunden die große niederrheiniſche Handelsſtadt. Hier liegt der Vorteil für den Reiſenden be⸗ ſonders darin, daß er bereits vor Beginn der Geſchäftszeit in Köln eintrifft. Da der Flug nach Köln über den Taunus und das Lahntal Ein⸗ und Ausblicke über beſonders ſchöne landſchaftliche Gegenden gewährt, iſt auch für dieſe Flüge zahl⸗ reicher Zuſpruch zu erwarten. Spitzbergen 15 Das„Baldonnel“ für Nordpolflieger 2 Gigantiſch, ein ungsheurer Block aus Eis und Granit, ſo taucht Spitzbergen. dieſer nördlichſte Vorpoſten der ziviliſierten Welt, aus dem blauen Meer auf. Früher Ziel der Nordland⸗ reiſenden, iſt jetzt dieſes Eiland aus Eis und Schnee Stützunkt und Luftſchiffbaſis für die Polarforſcher. Wie vor wenigen Wochen das Intereſſe der Welt auf den Flugplatz Baldonnel in Irland gerichtet war, ſo harrt man jetzt mit Spannung der „Italia“, mit ihrem kühnen Führer General Nobile und ſeines Fluges über den Nordpol. Spitzbergen beſitzt bereits eine Tradition als Ausgangspunkt für Polarexpeditionen. Graf Zeppelin hatte für ſeinen geplanten Polarflug dort Station gemacht. kleine rote Gebäude, eine meterologiſche Station und die Reſte einer Luftſchiffhalle geben noch Zeugnis ab von den Plänen des genialen Erfinders. Auch die an⸗ deren Polarforſcher benützten Spitzbergen als Start⸗ und Lan⸗ dungsplatz, und der amerikaniſche Noröͤpolbezwinger Wilkins iſt dort erſt vor einiger Zeit gelandet. Von der Zeppelin⸗ Grpedition des Jahres 1910 iſt auch doch der hohe eiſerne Haltemaſt vorhanden, an dem das Luftſchiff verankert werden ſollte. Die Hauſſe in Nordpolexpeditionen hat in dem ein⸗ ſamen Spitzbergen und beſonders in der kleinen Hafenſtadt Green Harbour in der Kingsbay reges Leben geboren. Wer weiß, vielleicht erhält das eisumſchloſſene Spitzbergen noch ein⸗ mal wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung, wenn es gelingen mird, das Nordpolgebiet zu erforſchen und für Menſchen er⸗ ſchließbhar zu machen. Aber das ſind Zukunftsphantaſien. Vor⸗ erſt leßhen in dem ca. 60 000 qkm großen Gebiete nur ca. 1000 Fis 1500 Menſchen. Ja, bis zum 14. Auguſt 19285 gehörte dieſes rieſige Territorium keinem Lande, es war Niemandsland, und erſt an dieſem Tage wurde es mit Zuſtimmung der Groß⸗ mächte Norwegen einverleibt. Spitzbergen wurde im Jahre 1596 von dem Holländer Barrents entdeckt, und Nieuwland(neues nd) benannt. Aber niemand wagte ſich dort anzuſtedeln, und erſt im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet näher erforſcht. An der Erſchließung Spitzbergens ſind deutſche Forſcher hervor⸗ ragend beteiligt, ſo Koldewey 1868, von Heuglin 1870, Küken⸗ thal 1886 und 1889. Dem Golfſtrom, der Spitzbergen um⸗ spült iſt es zu danken, daß trotz der nördlichen Lage die Durchſchnittstemperaturen im Verhältnis nicht allzu niedrig ſind. Das Jahresmittel beträgt ungefähr— 7,6 Grad, die Mitteltemperatur des kälteſten Monats März— 17 Grad, und die Durchſchnittstemperatur des wärmſten Monats Juli 24,8 Grad. Daher iſt auch die Flora nicht allzu dürftig. Es wurden von Forſchern 122 Gefäßpflanzen beobachtet. Die Renntiere finden auf großen Flächen, die mit Moos und Farnen reichlich bewachſen ſind, Nahrung. Von Landſäuge⸗ tieren finden ſich dort außer dem Renntier noch Blaufüchſe, Eisbären und Weißfüchſe. Die Einwohner leben vom Wal⸗ fiſch⸗ und Seehundfang und von der Renntierzucht. 5 Auch die Induſtrie hat in dieſer Eiswüſte bereits Boden gefaßt. Auf dem öſtlichen Teile, dem ſogenannten Jakobland, hat man Kohlenvorkommen gefunden. Der Abbau rentiert ſich deswegen, weil er faſt ganz im Tagebau geſchehen kann. Es iſt ſelbſtverſtändlich ſchwer, Arbeiter für dieſe von der Welt nahezu abgeſchnittene Gegend zu finden. So müſſen ſich denn auch die Arbetter verpflichten, fünf Jahre dort auszu⸗ harren. Die Ankunft eines Schiffes aus Norwegen in Kings⸗ bay iſt immer ein Ereignis für die Einwohner, die hier auf dem nördlichſten Vorpoſten Europas den unendlichen Eis⸗ maſſen gegenüber leben. Was muß erſt das Luftſchiff des General Nobile für ein Ereignis für ſie bedeuten. Fromme Wünſche werden die„Italia“ begleiten, wenn ſie einſam und ſtolz ihren Flug antritt über die unendliche Eiswüſte nach unbekannten und unerforſchten Gebieten! to. * Wie konnte es zur Donetz⸗Affäre kommen? Die Donetz⸗ Affäre war zunächſt eine große politiſche Senſation gerade jener Weltpreſſe. die eine Kriſe der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen er⸗ hoffte. Um ſo wichtiger iſt es für die deutſche Oeffentlichkeit, dieſen ſymptomatiſchen Vorfall, der die latenten Spannungen zwi⸗ ſchen der politiſch⸗geſellſchaftlichen Struktur des heutigen Rußland und dem kapitaliſtichen Staatenſyſtem der weſtlichen Welt ins helle Licht zieht, mit ſachlicher Nüchternheit auf ſeine allgemeinſten Ur⸗ ſachen und Hintergründe zu unterſuchen. Dieſe wichtige Aufgabe leiſtet im Aprilheft der„Furspälſchen Geſpräche“(Ver⸗ lag Dr. Walther Relöſchlls Berkin-⸗Grunewaldf Seorge Sleinom in etner auf beſter Kenntnis ber ruſſiſchen Verhältniſſe beruhen⸗ den, ſorgſam abwägenden Studie über„Sowfeti⸗Rußland und Europa“. Hier wird das für Deutſchland in jedem Falle betrübliche Ereignis als Einzelfall einer Problematik geſehen, deren kriſenſchaffende Wirkung durch Ausbau des ſowjetruſſiſchen Frem⸗ denrechts gemildert werden kann und muß, damit das Entſtehen ähnlicher für die ruſſiſche Wirtſchaft ſehr bedrohlicher Zwiſchenfälle auch als reine Möglichkeit ausgeſchaltet wird. Aus Fritzchens Aufſatzheft (Nachdruck verboten) Die Katze „Die Katze iſt ein Säugetier, was ſchleicht. Wenn aber ein Glöckchen um den Hals hängt, dann bimmelt es, wie bei der Tante Laura ihrer. Die Katze hat ein ſchönes weiches Fell, wo alte Leute ſich um die Geſtalt binden beim Reißen. Hinten iſt der Schwanz, aber man darf leider nicht daran ziehen, weil ſonſt wild wird. Die Katze hat grüne Augen und zwinkert bei Tage damit. Im Keller geht die Katze auf die Mäuſejagd und glüht dazu mit den Augen. Da werden die Mäuſe wohl denken, ein Auto kommt. An jeder Katze ſind vier Beine be⸗ feſtigt mit Krallen untendran, womit ſie die Menſchheit zer⸗ kratzt. Manchmal in der Nacht kommt aus den Katzen ein ſchmerzlicher 1 und die aufgewachte Bevölkerung gießt Waſſer darauf. Aber dem Herrn Profeſſor im Nebenhaus hat das Strafe gekoſtet, weil er nicht die Katze getroffen hat, wo aufs Dach ſaß, ſondern den Schutzmann. Wenn eine Katze in der Familie iſt, haben es die Kinder gut, weil dann die lieben Eltern niemals genau wiſſen, wer in der Speiſekammer geklaut hat. ö N 7 Das Radio Das Radio iſt eine großartige Erfindung, die federmaun mit Freuden auf dem Koyfe trägt Wenn es die tote Urgroß⸗ mutter noch mit erlebt hätte, würde ie geſagt haben, ein Wunder, und vielleicht auch nicht mehr richtig kapiert, daß in! einem Saal ganz woanders der Sänger brüllt und wir zu Hauſe es hören. Manchmal kommt ja auch was raus, wo ich langweile von Börſe und ſo. Was aber gerade iſt, wo Vater ſpannt. Wenn die liebe Mutter die Hörer umßat und macht, als ſpuckt ſie, ſo iſt das nicht unanſtändig, ſondern lernt das engliſche th“. Wenn aus dem Radio die modernen Neger tänze erſchallen, ſchimpft der Onkel Franz und haut es hin. Das alte Fräulein Niedlich von nebenan, das öfter bei uns hört, hat laut geſchluchzt bei das Debdicht von der Treue bis Über dem Grab, weil das ihr Jugendfreund, wo verſchwunden iſt, auch immer hergeſagt hat. Neulich war unſer Apparat kaputt, aber ich habe trotzdem dran gehorcht. Es war'' ſehr ſchauerlich, was herauskam, wie wilde Tiere, wenn Bauch⸗ ſchmerzen haben. Dazu ſtand aufs Programm„Ballgeflüſter.“ 8 f Lene Veigt laufen wieder wie ö Bei der heute 4. Seite. Nr. 210 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. Mai 1928 Letzte Aufforderung zur Einſicht der Wahlkartel Die Reichstagswahl macht es notwendig, die Wahlkartei ſo inſtand zu ſetzen, daß allen Wahlberechtigten die Möglichkeit zur Stimmabgabe gegeben iſt. Be⸗ kanntlich wird die Wahlkartei auf Grund der polizeilichen Meldungen dauernd ergänzt und auf dem Laufenden gehalten. Da aber ein Teil der Einwohnerſchaft dieſe Meldungen ent⸗ weder garnicht oder doch nur unvollkommen erſtattet, kann dieſe Ergänzung auch nur unvollſtändig erfolgen. Es ergeht deshalb zum letzten Mal die Aufforderung an die Wahlberech⸗ tigten, die bei der letzten Wahl nicht eingetragen waren, in der Swiſchenzeit die Wohnung gewechſelt haben und beſonders die, die durch Vollendung des 20. Lebensjahres erſt wahlberechtigt urben, ihr Wahlrecht dadurch zu ſichern, daß ſie ſich zwecks Eintragung in die Wahlkartei melden. Nur durch diefe Mit⸗ arbeit ſeitens der ganzen Bevölkerung kann die Gewähr dafür gegeben werden, daß am Wahltag jeder Wahlberechtigte ſeine Stimme abgeben kann. * Die Reichs inderziffer für die Lebenshaltunaskoſten iſt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monats April mit 150,7 gegenüber dem Vor⸗ monat nahezu unverändert geblieben. * Blumenwettbewerb bei der Reichsbahn. Die Reichs⸗ Hahngeſellſchaft hat vergangenes Jahr erſtmals einen Wett⸗ bewerb zur Verſchönerung der Bahnanlagen ausgeſchrieben, der; allgemein erfreulichen Anklang fand und an dem ſich Reichsbahnangehörige aller Dienſtzweige beteiligten. Eine große Anzahl Teilnehmer konnte mit Geldpreiſen und loben⸗ den Anerkennungen bedacht werden. Um im Perſonal den Sinn für Verſchönerung der Bahnanlagen und des Landſchafts bildes weiter zu wecken und zu för⸗ dern, wird die Reichsbahn auch dieſes Jahr wieder einen Wettbewerb veranſtalten, und zu dieſem Zwecke eine Reihe Geldpreiſe zur Verfügung ſtellen. In beſonderem Maße ſollen dabei Anpflanzungen mit Blumen, Kletter⸗ gewächſen und ähnlichem bedacht werden, die der Verdeckung Anſchön wirkender Flächen, Gebäude, Schuppen, Aborte, Müll⸗ 1 uſw. dienen. Die ſichtbaren Beſtrebungen der Reichs⸗ ahn, den in ihrer nüchternen Zweckmäßigkeit auf das Auge des Reiſenden ermüdend wirkenden Anlagen ein freundliches Ausſehen zu geben, begegnen auch in der Oeffentlichkeit freu⸗ digem Inkereſſe. Sind ſie doch ein ſchätzbares Mittel, das Reiſen zu einem angenehmen, frohe Eindrücke vermittelnden und damit Erholung bringenden Ereignis zu geſtalten. Seefiſchgenuß im Sommer Es iſt ſehr bedauerlich, daß breite Schichten unſeres Vol⸗ kes noch immer glauben, man könnte in der wärmeren Jah⸗ reszeit keine Fiſche eſſen. Vorurteile gegen den Seefiſchaenuß werden kritiklos bingenommen und in unverantwortlicher Weiſe weitergegeben, obgleich ſie länaſt als falſch erwieſen ſind. Gerade im Sommer ſind die Fiſche ſehr nahrhaft und wohlſchmecken d. Sie haben dann ihre Laichzeit hinter ſich. ſtehen in der Maſtperiode und befinden ſich, da die Nahrung reichlich vorhanden iſt, in einem vorzlalichen Ernährunas⸗ zuſtande. Andererſeits iſt der Fettbedarf des menſchlichen Kör⸗ pers im Sommer herabgeſetzt; das fettreiche Fleiſch der warm⸗ Hlütigen Tiere widerſteht uns daher vielfach. Hervorgehoben ſei noch, daß Räucherfiſche namentlich das Ideal eines nahr⸗ Haften und leicht verdaulichen Nahrunasmittels darſtellen. In den fiſcheſſenden Ländern, zu denen Deutſchland leider immer noch nicht zählt. weiß man die Vorzüge der Fiſchnahrung im Sommer ſehr wohl zu ſchätzen. Die Befürchtung, daß die Güte der Fiſche namentlich bei längerem Transport durch die Wärme leidet, iſt gänzlich un⸗ Hegründet. Höhere Temperatur und größere Entfernung des Verbrauchsortes von der Küſte ſpielen heute im Fiſchhardel keine Rolle mehr. Durch eine angemeſſene Verpackung, eine entſprechende reichlichere Eiszugabe läßt ſich ihre Einwirkung auf die Ware vollſtändig ausgleichen. Vor dem Kriege wurden ſelbſt in den heißeſten Sommermonaten friſche Fiſche von der deutſchen Nordſeeküſte nach Oberftalien. Oeſterreich und Un⸗ garn verſandt und kamen in tadelloſem Zuſtande an. Jetzt in Vorkriegszeiten Fiſcheilzüne und beſondere Fiſchwagen, ſo daß die Sendungen in einem Tage von der Nordſeeküſte nach den Verbrauchsorten in Süd⸗ und Oſtdeutſchland rollen können. Jedes aute Verſandgeſchäft läßt es ſich angelegen ſein, ſeine Fiſche ſo zu verpacken, daß ſie auch einen mehrtägigen Transvort gefahrlos überſtehen. Ob⸗ wohl es ſelbſtverſtändlich iſt. ſei darauf hingewieſen, daß im Sommer der eisgelagerte Seefiſch zweckmäßig unmittelbar nach dem Einkauf verwertet wird. Im Sommer iſt ja auch die Behandlung des zum Genuß beſtimmten Fleiſches ſtren⸗ Das Mannheimer 25 und 30 Pfg. Warenhaus Der himmelanſtrebende Newyorker Woolworth⸗Wolken⸗ kratzer iſt das Wahrzeichen des gigantiſchen Warenhausunter⸗ nehmens, das jetzt auch über Deutſchland ein Netz von Filialen auszubreiten beginnt, nachdem es ſchon vorher in faſt allen europäiſchen Ländern feſten Fuß gefaßt hat. Nun⸗ mehr hat auch unſere Stadt ein derartiges Zweiggeſchäft er⸗ halten, das 18. in Deutſchland. Das 19. wird in den nächſten Tagen in Köln eröffnet. 35 Mietverträge ſind bis jetzt in deutſchen Städten abgeſchloſſen. Weſtdeutſchland iſt vorläufig die Hauptdomäne dieſes Rieſenunternehmens, das tauſender⸗ lei Artikel des täglichen Bedarfs in nur zwei Preislagen führt: zu 25 und 50 Pfennig. Das Mannheimer Zweiggeſchäft hat ſich in der beſten Lage angeſiedelt, in der Brekteſtraße im Imhof'ſchen Hauſe J 1,/ in drei Stockwerken. Man betritt das Warenhaus durch zwei Eingänge. Zwiſchen ihnen und links und rechts befinden ſich drei Schaufenſter. Die gewölbten Spiegel⸗ ſcheiben, hinter denen eine Auswahl der Artikel, die das Warenhaus führt, in auffallender Anordnung zur Schau ge⸗ ſtellt ſind, betonen ſchon von außen den Typ des Unterneh⸗ mens, der überall der gleiche iſt. Wie uns der Berliner Architekt, der in Deutſchland die Einrichtung der Filialen leitet, mitteilte, iſt die Einrichtung auf das genaueſte typiſiert. Man wird überall finden, daß die breiten Ladentiſche, auf denen die Waren in ſofort in die Augen ſpringender Anord⸗ nung ausgelegt ſind, einen rotbraunen Anſtrich haben. Ebenſo die bis zur halben Höhe der Wände reichende Holzverklei⸗ dung, in die Spiegel oder Schaukäſten eingelaſſen find. Darüber iſt die Wand in Elfenbeinfarbe kaſſettiert mit Gold⸗ leiſtenumrahmung gehalten. Zahlreiche Mattglasbeleuch⸗ tungskörper verbreiten ein dem Auge wohltuendes Licht. Jede Verkäuferin hat ihre eigene Regiſtrierkaſſe. Die Zentrale des Warenhauſes befindet ſich an der dem Eingang gegenüber⸗ liegenden Schmalſeite des Parterreraumes. Hier, in dem eſtradenartig erhöhten Büro, hält ſich der Geſchäftsführer mit einem Stab von Damen auf, von denen die meiſten in der Newyorker Zentrale ausgebildet wurden. Dem Geſchäfts⸗ führer, der von ſeinem Büro aus den geſamten Parterre⸗ raum überblicken kann, wurden mehrere Herren beigegeben, die wie er ſelbſt Deutſchamerikaner ſind. Im ganzen hat das Warenhaus etwa 130 Angeſtellte. Im Parterre befinden ſich zehn, im zweiten Stock, zu dem man über bequeme Holz⸗ treppen gelangt, 5 Abteilungen. Im dritten Stock ſind die Garderoben⸗ und Ruheräume und die Toiletten für das Per⸗ ſonal. Die ausgedehnten Lagerräume im Souterrain er⸗ ſtrecken ſich bis unter das Nachbarhaus. Hier ſind auch die Zentralheizung für das ganze Haus und die elektriſche Licht⸗ anlage für das Warenhaus, die automattſch in Tätigkeit tritt, wenn die ſtädtiſche Stromzuführung ausſetzt. Der in dem knappen Zeitraum von kaum drei Monaten unter Leitung des Architekten Platen ausgeführte Umbau iſt eine Schnellig⸗ keitsleiſtung, die den beteiligten Mannheimer Firmen das beſte Zeugnis ausſtellt. Als wir geſtern nachmittag um 2 Uhr einer Einladung zur Vorbeſichtigung folgten, waren die Eingänge ſchon dicht von Neugierigen umlagert, die auf das Oeffnen der Pforten warteten. Als gegen halb 3 Uhr die letzten Handwerker und Putzfrauen ihre Tätigkeit beendet hatten, wurden die Ge⸗ ſchäftsräume dem Publikum zur Beſichtigung freigegeben. Im Nu waren die Gänge mit Schauluſtigen angefüllt. Die vor dem Büro poſtierte Kapelle ſpielte einen flotten Marſch, als ſich die Türen öffneten. Heute vormittag wurde mit dem Verkauf begonnen. Schon bei einer flüchtigen Betrachtung der Auslagen konnte feſtgeſtellt werden, daß man zu dem Einheitspreis von 25 und 50 Pfennig Qualitätswaren be⸗ kommt, die nur ſo billig abgegeben werden können, weil ſie typenweiſe in Maſſen hergeſtellt werden, zumteil ſchon in eigenen deutſchen Fabriken. In den nächſten Tagen wird das neue Einheitswarenhaus zweifellos die ſtärkſte Anziehungs⸗ kraft auf die Bevölkerung ausüben, vor allem auf die Käufer, die ſich von den Vorzügen dieſer neueſten amerikaniſchen Ge⸗ ſchäftsgründung überzeugen wollen. Sch. Veranſtaltungen c Nacht⸗Kabarett im Nationaltheater. Heute findet auf der Bühne des Nationaltheaters eine große Kabarettsvor⸗ ſtellung zu Gunſten der Unterſtützungskaſſe des National⸗ theaters ſtatt, Das Programm verzeichnet lauter neue, origi⸗ nelle Nummern. Die künſtleriſche Leitung des Abends liegt in Händen von Alfred Landory. Mitwirkende ſind das ge⸗ ſamte Perſonal. Nach Schluß der Vorſtellung ſtehen an der Halteſtelle Friedrichspark Straßen bahnwagen nach folgenden Richtungen bereit: je 1 Zug nach Frieſenheim, Wald⸗ hof, Feudenheim, Neckarau, 2 Wagen nach Lindenhof und je 1 Wagen nach Mundenheim, Käfertal. Neuoſtheim. * Friedrichspark. Durch das warme Wetter veranlaßt, wird die Parkdirektion am morgigen Sonntag neben dem Vereinsnachrichten Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund, Ortsgruppe Mannheim a hielt dieſer Tage in den Konfirmandenſälen der Chriſtus⸗ kirche eine Mitgliederverſammlung ab, in der Frau Dr. Marie Bernays einen Vortrag hielt. Das Thema lautete:„Die ſittlichen Kräfte der Volkserneue⸗ rung“. Vergnügungsſucht und Gleichgültigkeit beherrſchen die Maſſe. Der Urſprung liegt in dem Mangel an Ehrfurcht und in der Ueberſchätzung des Verſtandes. Was brachte uns dahin? Hierauf antwortet die Rednerin in tiefſchürfender Darlegung, indem ſie zunächſt auf die moderne Technik und auf die Pſychologie näher eingeht. Sie betont zuerſt die poſi⸗ tiven Setten dieſer beiden Disziplinen, um dann in aller Schärfe die negativen mit ihren Auswirkungen beſonders auf die Familie hervorzuheben. Nach näherem Eingehen auf die Einflüſſe der Frauen⸗ und Jugendbewegung kommt ſie zu dem Schluß: Die ſittlichen Kräfte zur Volkserneuerung liegen in drei Dingen: In mehr Lebensfreude und mehr Arbeitsfreude, aus denen das Verantwortungsbewußt⸗ ſein entſpringt. und endlich im Religtöſen. im Tiefſinn und Höchſten zugleich, in der Ehrfurcht vor dem, was wir nicht ſehen. Es war eine ernſte Stunde. Wir danken Frau Dr. Bernays herzlich. Fräulein Janſon ſchloß die Verſamm⸗ lung im Auftrage der Vorſitzenden und machte auf die Ju⸗ gendwoche aufmerkſam, deren diesjährige Loſung„Vom Sinn der Arbeit“ lautet, alſo u. a. auch Aufſchluß geben will über die Arbeitsfreudigkeit. 1. Kommunale Chronik Der neue Aachener Oberbürgermeiſter * Aachen, 4. Mai. Die Aachener Stadtverordneten wähl⸗ ten heute in geheimer Sitzung den bisherigen Regierungs⸗ präſidenten von Aachen, Dr. Rombach, mit 42 von 47 Stim⸗ men zum Oberbürgermeiſter von Aachen. Vier Stimmen fielen auf den Berliner Kommuniſten Stöcker. * Heddesheim, 1. Mat. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsfitzung wurde die auf Ableben des Landwirts Georg Schmidt vorgelegte Almendverteilung genehmigt.— Verſchie⸗ dene Waſſerleitungsarbeiten, wie Setzen und Verfetzen von Ueber⸗, Unter⸗ und Ohberflurhydranten, ſowie Legen der Waf⸗ ſerleitung in der Friedenſtraße für das Haus Huber und Friedrich Dallinger II hier wurden im Submiſſionswege an die Wenigſtnehmenden vergeben.— Dem Pferdezuchtverein Heddesheim ſoll anläßlich des diesjährigen Rennens wieder der gleiche Preis wie im vorigen Jahre von der Gemeinde bewilligt werden, jedoch unter der Bedingung, daß beim Ren⸗ nen auswärtige Pferde zugelaſſen werden.— Die Dungver⸗ Der Dung ſteigerung vom 21. April wurde nicht genehmigt. ſoll nochmals verſteigert werden. Kleine Mitteilungen In Leimen wurden in der füngſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung folgende Vorlagen beraten und genehmigt: Satzungsänderung des ſogenannten Zweckverbandes für die Unterhaltung des Landgrabens, die durch die Aufteilung der abgeſonderten Gemarkung Bruchhäuſer Hof an die Gemein⸗ den Heidelberg, Sandhauſen und Oftersheim bedingt wurde. — Bürgſchaftsübernahme von ſechs im Vorjahr errichteten Siedlungshäuſern ſowie eines Hauſes, deſſen Beſitzer ge⸗ wechſelt hat.— Zuſtimmung zu dem Tilgungsplan einer vor anderthalb Jahren genehmigten Tilgungsanleihe.— Ankauf eines kleineren Geländes im ſogenannten Grabengewann zur Wegverbeſſerung. Die von der Stadtverwaltung Bretten projektierte Rodelbahn am Breitenbach eignet ſich nach genauen Feſtſtel⸗ lungen nicht beſonders. In der füngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde deshalb beſchloſſen, auf das alte Projekt der Rechberg⸗Rodelbahn zurückzugreifen.— Das Schulgeld an der Oberrealſchule wurde auf 150/ jährlich erhöht. Pfeiffer& Aullers Nosengarften Stand 19 Kaffee⸗zuſatz⸗Eijenz Kunſt und Wiſſenſchaft Die neuen Ehrendoktoren der Univerſität Heidelberg. mittag ſtattfindenden feierlichen Ehren⸗ promotion von Dr. Streſemann und Botſchafter Schur⸗ man wird, wie wir erfahren, der Reichsaußenminiſter über neue Wege der internationalen Verſtändigung ſprechen. Mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand wird der Miniſter ſich jedoch auf eine Skizzierung der hauptſächlichſten Gedanken ſeines urſprünglich groß angelegten Vortrages beſchränken. Bei der Feier wird nach einer Begrüßung durch den Rektor der Dekan zunächſt dem Botſchafter Schurman die Ehren⸗ Urkunde überreichen, worauf Schurman kurz erwidern wird. 5 Es folgt dann die Ueberreichung des Diploms an Dr. Streſemann. c Von der Pfälzischen Landesbibliothex in Spever.— Fünf Jahre Beſtand.— Die Bibliothek auf der Preſſa. Die Pfälziſche Landesbibliothek in Speyer blickt am 3. Mai auf das erſte Fahr⸗ fünft ihres Beſtehens zurück. Sie wurde nach zweifäbriaen Vorbereitungen, die in der Hauptſache der Einrichtung des Hauſes und der Anſammlung und Kataloagiſterung eines Bücherbeſtandes für die notwendiaſten wiſſenſchaftlichen Be⸗ pbhlürfniſſe der Pfals galten. am 3. Mai 1923, alſo mitten in der trübſten Zeit des vaſſiven Widerſtandes, daher ohne beſondere Feierlichkeit und von der Oeffentlichkeit faſt unbemerkt, eröff⸗ net. Nichtsdeſtoweniger hat ſie ſich im Laufe der verfloſſenen fünf Jahre einen unerwartet großen Kreis von Freunden und Benützern erworben. denen ſie ihre Dienſte zur wiſſenſchaft⸗ lichen Beratung und zur Beſchaffung der gewünſchten Bücher gerne zur Verfüguna ſtellt. Mochte im Anfang da und dort die Befürchtung beſtehen die neue Gründung werde bei den ſchwie⸗ rigen Zeitverhältniſſen, die ſvaar alte und feſtgearündete wiſſenſchaftliche Inſtitute in ihrer Eriſtenz bedrohten, nicht von Dauer ſein. ſo hat die Pfälziſche Landesbitzliothek alle Gefah⸗ ren überwunden und ſteht heute. dank der kräftigen Unter⸗ ſtützung durch den Kreistag der Pfalz und dank der Hilfe Bayerns und des Reiches, unter den kulturellen Einrichtungen der Pfalz in der vorderſten Reihe. Mit ihrem reichen und wertvollen Bücherbeſtand aus allen Wiſſensgebieten nimmt ſie auch unter den deutſchen Provinzialbibliotheken, von denen ſte manche ſchon überflügelt hat, eine geachtete Stellung ein. Einige Zahlen mögen den ungeahnt raſchen Aufſchwung 5 Bibliothek neranſchaulichen. Die Bibliothek eröff⸗ fünf Jahren ihren Betrieb mit einem Beſtand von ind einem Perſonal von 6 Beamten und An⸗ 120 000 Bände, die von 10 Beamten und Angeſtellten im Dienſte der Oeffentlichkeit verwaltet werden. Die Zahl der im fünften Geſchäftsjahr ausgeliehenen Bände hat ſich gegenüber dem erſten Geſchäftsfjahr mehr als vervierfacht; an die außerhalb Speyers wohnenden Benützer in der Pfalz wurden im letzten Jahre nahezu 5000 Bände, das iſt mehr als das Zwölffache gegenüber 1923. verſandt, wovon mehr als ein Viertel aus 40 bis 50 deutſchen Stgats⸗, Univerſitäts⸗ und Provinzialbiblio⸗ theken beſorgt wurden. Der Leſeſaal mit ſeiner über 2000 Bände ſtarken Handbibliothek und 140 aufliegenden Zeitſchrif⸗ ten, darunter 30 pfälziſchen Heimatzeitſchriften, wurde im erſten Jahr von 6 500, im fünften von 9 300 Benützern auf⸗ geſucht. Gegenwärtig ſind neben den beiden als Buchbinder ausgebildeten Offiztanten der Bibliothek 8 Buchbindermeiſter in Speyer und anderwärts mit laufenden Aufträgen für die Bibliothek beſchäftigt. Die Einrichtungen der Pfälziſchen Lan⸗ desbibliothek wurden wiederholt von fachmänniſchen Abord⸗ nungen beſucht und zum Muſter genommen. Von der „Preſſa“ in Köln zur Beteiligung eingeladen, wird die Bibliothek dort verſchiedene ſeltene, auf die Geſchichte der öffentlichen Meinung in der Pfalz bezſtaliche Stücke ausſtellen. Die Ausſtellung„Deutſche Kunſt Düſſelbdorf 1928“. Die feſtlichen Stunden der Eröffnung ſind vergangen, die ſchönen Reden verhallt. Und doch iſt manches feine Wort haften ge⸗ blieben. So aus der Rede des Düſſeldorfer Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Lehr, der für ſeine Kunſtſtadt die lebendige, opfer⸗ freudige Pflege der Kunſt als eine ſelbſtverſtändliche Ehren⸗ pflicht anſteht; die Worte ferner des preußiſchen Kultusmini⸗ ſters, der den Künſtlern hier im Reiche der induſtriellen Ar⸗ beit neue Wege wies: ihre 1 aus der Welt der arbeiten⸗ den Maſſen zu holen und ſie dieſen weſensnah zu machen. Die Wirtſchaft ſelber ſoll den Künſtlern Aufgaben ſtellen, in⸗ dem ſie Arbeits⸗ und Erholungsräume mit ſolchen, den arbei⸗ tenden Menſchen nahen Kunſtwerken ausſchmücken läßt.— Ein flüchtiger Rundgang, gelegentliche Stichproben beſtätigen, daß dieſe Ausſtellung rein nach Qualität gemacht wurde, ohne 5 Rückſicht auf Gruppen und Sippen. Die Bilder hängen nicht nach Orten und Schulen oder Zeiten beiſammen, wie es ſonſt ſtets üblich war: nein, nur ſo, wie ſie in Art und Farbe viel⸗ leicht zu einander paßten, hat man ſie zuſammengehängt und nun kann ein jeder altes mit neuem. Düſſeldorfer Kunſt mit Münchner oder ſonſt einer vergleichen. Man iſt überraſcht über die Fülle des Guten, die Ausgeglichenheit und Abge⸗ klärtheit der meiſten Werke, man ſpürt, daß ſich die Künſtler freigemacht haben von einer überſteigerten, verkrampften deren Bedinaungen unterworfen als in der kühleren Fahres⸗ Nachmittagskonzert das erſte Abendkonzert veran⸗ zeit. ſtalten.(Weiteres Anzeige.) ö— eee gestellten; ſie beſitzt heute das Dreifache an Büchern, über Ausdrucksart. mit der ſie nicht den Weg zum unkomplizierten Menſchen fanden. Ein ſprechendes Beiſpiel iſt Gert Woll⸗ heim, deſſen Bilder Rheindampfer und Reitdame mit Clown eine Meiſterſchaft klarer Ausdruckskraft und meiſterhafte Farbenkunſt zeigen. Ferner fielen bei den erſten Betrach⸗ tungen auf: Heinrich Altherr(Stuttgart) Der Fluch— Ma⸗ thias Barz(Düſſeldorf! Vierte Wagenklaſſe— Eduard Bi⸗ ſchoff(Königsberg in Preußen) Erinnerung an eine Klein⸗ ſtadt— Kaver Fuhr(mannheim) Kapelle— George Groſa(Berlin) Junges Mädchen— Werner Heuſer(Düſſel⸗ dorf) Bahnhofsmiſſion— Leopold von Kalckreuth(Eddelſen⸗ Hittfeld) Dämmerung— Arthur Kaufmann(Düſſeldorf) Bildnis des Malers Werner Gilles— Walter Klemm(Wei⸗ mar) Saalelandſchaft und Winter— Käte Kollwitz(Berlin) Abſchied— L. P. Kowalski(Breslau) Weiße Stiere im Joch —. Lismann(Frankfurt a..) Anſicht von Paſſau— J. J. Lüſcher(Baſel) Kinder mit Haſen— Otto Marx(Düſſeldorf) Polderlandſchaft— Richard Müller(Dresden) Auf dem Heu⸗ boden— Erneſt Neuſchul(Berlin) Morgue(Opfer)— Otto Pankok(Düſſeldorf) Ziege mit Lamm— Ernſt te Peerdt (Düſſeldorf) Holzfäller im Schnee— Max Pfeiffer⸗Waten⸗ pfuhl(Eſſen) Mentone— Paul Plontke(Berlin] Flucht nach Aegypten— Chriſtian Rohlfs(Hagen in Weſtfalen) Rote Tulpen— W. Röhricht(Charlottenburg) Bergſee⸗Landſchaft — Chriſtian Schad(Berlin] Marcella— Wilhelm Schmurr (Düſſeldorf) Sonne am Niederrhein— W. Schnarrenberger ( Karlsruhe] Doppelbildnis— Ernſt Schumacher⸗Salig(Düf⸗ ſeldorf) Buſchermühle— Max Unold(München) Schneeball⸗ 8 55 Eberhard Viegener(Niederenſe) Blinder und Stelzfu Allerlei Wiſſenswertes Diamanten ſpürt mau 8 viel ka Slask auf der Zunge viel kälter als * Berlin hat durchſchnittlich 16 Nebeltage im Jahr, Ham⸗ urg 91. 4 Am 28. Januar 1823 wurde in der N Die ruſſiſchen Kaiſerinnen Katharina und Maria Fev⸗ dorowna ſind beide in Stettin 9 8 * Eine Zitrone enthält bis 10 Prozent Zucker. . 1 ru nenn unn eerre un en u un „ ene N 8 — * 2 Samstag, den 5. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 5. Seite. Nr. 210 Tagungen Tagung der badiſchen Aerztekammer . Am Mittwoch, den 25. April fand in Karlsruhe dle erſte Sitzung der neugewählten badiſchen Aerztekammer. der geſetzlichen Vertretung der badiſchen Aerzteſchaft ſtatt. Der ſeitherige Direktor Dr. Harms⸗ Mannheim und der ſtell⸗ vertretende Vorſitzende Dr. Künzia⸗ Oberkirch, wurden ein⸗ ſtimmia wiedergewählt. Aus der Tagesordnung ſind zu er⸗ wähnen: Der Bericht über die Tätigkeit der ärztlichen Ehren⸗ gerichte und des Ehrengerichtshoſes, die Verhandlungen über den akademiſchen Unterricht der Medizinſtudierenden in ſpar⸗ ſamer und zweckmäßiger Verordnunasweiſe, ferner eine Ein⸗ gabe an das Staatsminiſterium. die ſich gegen eine etwa ge⸗ plante Heranziehung der freien Gewerbe zur Gewerbeertrags⸗ ſteuer wendet. Der Bericht des Rechners zeigte die aroße Be⸗ deutung der von der Aerztekammer errichteten Unter⸗ ſtüsungskaſſe für die in Not geratenen Aerzte und Hinterbliebenen von Aerzten. Die Summe der zährlich zu bezahlenden Renten und Unterſtützungen läßt die Beitragspflicht der ſämtlichen in Baden tätigen, approbierten Aerzte als eine dringende Notwendigkeit erſcheinen. Bund deutſcher Reichsſtenerbeamten e. V. Am Samstag trat der Bezirksverband Baden des Bundes deutſcher Reichsſteuerbeamten in Karlsruhe zu ſeiner diesjährigen Tagung zuſammen. Zahlreiche Vertreter aus Baden und auch aus einzelnen Nachbarländern waren er⸗ ſchienen. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden, Lengle⸗ Heidelberg, wurde der Tätigkeitsbericht des letzten Jahres erſtattet, der die Zuſtimmung der Verſammlung fand. Steuer⸗ ſekretär Schneider ⸗ Heidelberg hielt dann einen Vortrag, in dem neben Verbandsfragen vor allem die neue Beſol⸗ dungsordnung und perſonaltechniſche Fragen behandelt wurden. Die Beſoldungsordnung ſei vollkommen ungenügend und habe in keiner Weiſe den Wünſchen der Beamtenſchaft in finanzieller Hinſicht Rechnung getragen, Er ſprach den Wunſch aus, daß die kommende Regierung für die Belange der Beamtenſchaft mehr Verſtändnis aufbringen wird und in der Beſoldung eine grundlegende Aenderung herbeiführe. Bundespräſident Botzel⸗ Berlin ergriff zu dem gleichen Thema das Wort. Er wies daraufhin, daß wohl durch die Be⸗ ſoldungsordnung manches für die Beamtenſchaft getan worden ſel, daß aher auf der anderen Seite die Neugeſtaltung der Ve⸗ ſoldung viel größere Schwächen aufweiſt. Der Redner wandte ſich dann mit beſonderer Schärfe gegen§ 40 der Beſoldungs⸗ ordnung, wonach jede dritte freiwerdende Stelle in Wegfall kommen ſoll. Dieſe Beſtimmung müßte vor allen Dingen ver⸗ ſchwinden, da gerade die mittleren Beamten in den meiſten Finanzämtern uſw. mit Arbeit überlaſtet ſeien. Er beſchäftigte ſich am Schluſſe ſeiner Ausführungen mit der Verwaltungs⸗ reform und der Staatsvereinfachung und kam im Zuſammen⸗ hang hiermit auch auf die Länder⸗ und Kommunalpolitik zu ſprechen. In einer geſchloſſenen Verſammlung wurde dann in die Ausſprache eingetreten und eine große Anzahl von Aufträgen angenommen. Aus dem Lande Auf der Verfolgung des Täters * Seidelbera. 4. Mai. Die Suche nach dem Verbrecher, der geſtern früh an der Beraſtraße den Wachtmeiſter Max Kern erſchoſſen und den Rottenmeiſter Metzaer ver⸗ wundet hat, iſt bis fetzt erfolglos geblieben. Der Polizeioberſt von Karlsruhe, der zur Zeit hier weilt. hatte ſich gleichfalls im Laufe des Vormittags zum Tatort begeben und an der Aktion teilgenommen. Ein im Mausbachtal von Gendarmen feſt⸗ genommener Mann der dort ſeine Kleider wuſch und einen verdächtigen Eindruck gemacht hatte, mußte wieder freigelaſſen werden, da er als Täter nicht in Betracht kam. Der Kriminal⸗ polizei iſt es jedoch gelungen. eine ſehr wertvolle„Viſitenkarte“ des Täters zu finden, die vielleicht zur ſpätenen Ueberfüh⸗ runa dienen kann. Der Einbrecher hatte nämlich an der Küchertüre der Villa Beraſtraße 60a eine Glasſcheibe aus⸗ gehoben. um die Türe öffnen zu können. und dabei auf der Scheibe ausgezeichnete Fingerabdrücke hinterlaſſen. Der verwundete Rottenmeiſter Metzger befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Wolkenbruch im Dreiſamtal * Kirchzarten. 4. Mai. In den Vormittagsſtunden zwi⸗ ſchen 7 und 8 Uhr ging über das Dreiſamtal ein für dieſe Jahreszeit außergewöhnlich heftiges Früh jahrs⸗ gewiltter mit wolkenhruchartigem Regen nieder. In kür⸗ ßeſter Zeit ergoſſen ſich große Waſſermengen von den Berg⸗ abhängen zu Tal und richteten auf den Feldern und Wie⸗ ſen erheblichen Flurſchaden an. Stellenweiſe drang das Waſſer in die Kellerräume. Während Littenweiler noch ſehr ſtark unter dem plötzlich hereinbrechenden Unwetter zu leiden batte, blieb Freiburg mehr oder weniger davon nerſchont. 4 Y. Ladenburg, 8. Mal. Geſtern 1 ſprong ber Sdjährige Bahnarbeitex Martin Reinhard aus Hohenſachſen, nachdem er in mehreren Wirtſchaften dem Alkohol reichlich zuge⸗ ſprochen hatte, unterhalb der Ladenburger Brücke in den Neckar. Rettungsverſuche von Zuſchauern blieben ohne Er⸗ folg. Durch Neckarhäuſer Fiſcher konnte heute morgen die Leiche nach langem Suchen geborgen werden. R. der ſchon immer einen gewiſſen geiſtigen Defekt hatte, ſoll ſich aus Aerger über häusliche Zwiſtigkeiten betrunken und in nicht mehr ganz zurechnungsfähigem Zuſtand die traurige Tat vollbracht haben.— Mit der Verſetzung des Zeichenlehrers Adolf Stärk an das Realgymngſium in Weinheim hat die hieſige Realſchule einen bedauerlichen Verluſt erlitten. Denn in feiner, hinreißender Weiſe hat er es verſtanden, den Kin⸗ dern die Erkennknis von Form und Farbe, Gehalt und Ge⸗ ſtalt zu erſchließen.— Treue Hausfreunde ſind in Geſtalt der Schwalben wieder zu uns zurückgekehrt. Eine Schwalben⸗ familie, die ſchon ſeit Jahren auf der Schlaf zim mer⸗ lampe in einer Wohnung niſtet, hat ihr Quartier wieder bezogen; die Ringe, die man den Tierchen im vorigen Jahre um die Beine gelegt batte, trugen ſie noch und lieferten ſo den Beweis, daß es ſich um die alten Hausgenoſſen handelt. Am Feuſter eines anderen Hauſes pochte es nachts am Fenſter. Als man öffnete, flogen die treuen Tierlein her⸗ ein, die hier ebenfalls ſchon im Vorfahre im Zimmer ihr Neſt gebaut hatten. Als trauernde Witwe iſt ein Schwälbchen in ſein Neſt auf dem Lampenſchirm eines Treppenaufganges gu⸗ rückgekehrt; es geht aber ſchon wieder auf Freiersfüßen, viel⸗ mehr fliegt mit Freiersflügeln und ſucht ſich einen Schwalben⸗ witmer zum gemeinſamen Lampenſchirm⸗Haushalt. * Schmetzingen, J. Mail. Reichsaußenminiſter Dr. Stre⸗ ſemann ſtattete heute nachmittag mit ſeiner Gattin und einen beiden Söhnen unſerer Stadt einen Beſuch ab. Nach Beſichtigung des Schloßgartens nahmen die Gäſte das Abend⸗ eſſen im Hotel Hirſch ein.. * Freiburg, 2. Mal. Eine Zuſammenſtellung zeigt, daß in den letzten Jahren 0 Perſonen aus dem Glotter⸗ tal ausgewandert ſind. Ihre Ziele waren St Katha⸗ rina(Südbraſilien) und Kangda. Wie ſchwer die Anfänge von Siedlungen im fremden Lande ſind, melden ihre Briefe und Erzählungen. Einzelne kehren auch wieder ganz in ihre alte Heimat zurück. * Leimen bei Heidelberg, 3. Mai. Der Gründungsfeier der Stahlhelmortsgruppe Leimen vor einigen Wochen folgte am letzten Sonntag die feierliche Weihe der neuen Fahne. Fahnenabordnungen der Ortsgruppen aus der ganzen Umgegend, u. a. auch aus Mannheim, waren erſchienen, um dieſes Feſt mit ihren Leimener Kameraden froh zu begehen. Nach einer Gedenkfeier und einer Kranz⸗ nlederlegung am Kriegerdenkmal in Leimen vereinigte man ſich in der ſchön geſchmückten Feſthalle des Ze⸗ mentwerkes zur Fahnenweihe. Ortsgruppenführer Schnepf begrüßte nach dem Einmarſch der Fahnen die Gäſte und die Kameraden und wies auf die Bedeutung des Tages hin, In ſeiner Weiherede führte dann der Führer des Landesverbandes Baden des Stahlhelm, Major a. D. von Neufville, u. a. aus: Die Fahne iſt ein Zeichen, für das man kämpft, für das man alles einſetzt. Wir wollen uns klar ſein, warum wir gerade die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne führen. Wir führen ſie nicht aus Widerſtreit gegen die jetzige Reichs⸗ fahne und nicht der Farben wegen, denn der Geiſt iſt es, der das Haus macht. Und der Geiſt der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne war immer ein guter Geiſt. In„ſchwarz“ wollen wir den Geiſt verkörpert ſehen, der heißt Treue bis zum Tod In„weiß“ ſehen wir die Farbe der Reinheit, denn der Stahl⸗ helm kämpft für eine reine und edle Sache. Und„rot“ iſt die Farbe der Liebe. Unſere Gefallenen ſind aus Liebe für ihr Vaterland geſtorben. In treuer Kameradſchaft wollen wir in unſerem Bund die Liebe für Volk und Vaterland pfle⸗ gen und in der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne den guten Geiſt Deutſchlands ſehen!“ Während die Fahne ſich enthüllte, er⸗ klang ſpontan das Deutſchlandlied. Ortsgruppenführer Schnepf legte das Gelöbnis der Treue für die neue Fahne ab und verſicherte, daß diee Ortsgruppe Leimen mit ihrer Fahne ſtehe und falle. Namens des Königin Luiſe⸗ Bundes überreichte Frau Dr. Schott den Fahnenſchild. Kreisführer Korte brachte dann auf den Landes verbands⸗ führer den Bundesgruß aus.— Ueber das Verhältnis von „Stahlhelm und Arbeiterſchaft“ ſprach ſpäter noch der Landesgeſchäftsführer des R. V.., Keppler, ſchwinde, in einem vertrauensvollen Zuſammenarbeiten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber und weitgehendem belder⸗ ſeitigen Entgegenkommen ſieht.— Das Theaterſtück„Der Ir emdenlegionäx“ fand mit ſeinem erſchütternden und leider nur zu wahren Inhalt reichen Beifall. Die Berelns⸗ gemeinde Zementwerk wurde mit ihren prachtvollen Liedervorträgen ebenfalls herzlich geſelert. Nicht zuletzt ſoll auch der Kapelle Weidemeier, die durch flotte Märſche anerkennend und dankbar gedacht ſein. 2 * Walldürn, 3 Mai. Rektor Hans Gckſtein der Leiter und ſchöne Weiſen ſehr viel zum Gelingen des Feſtes beitrug, der hieſigen Volksſchule, konnte ſein 40 fähriges Dienſt⸗ jubiläum begehen. Aus der Pfalz Das Hochwaſſer J Fandau, 3. Maj. Ueber die ungeheueren Waſſermaſſen, die am Sonntag bei dem Unwetter niedergingen, kann man ſich erſt ein Bild machen, wenn man bedenkt, daß allein aus dem Keller der hieſigen Knabenſchule insgeſamt 616 Fuder, alſo 616 mal 1000 Liter Waſſer durch die Mgtor⸗ ſpritze herausgepumpt wurden. ſchaft in der Königſtraße wurden 115 Fuder gepumpt. zum Dienstag abend waren ſtädtiſche Arbeiter mit den Auf⸗ räumungsarbeiten und dem Auspumpen beſchäftigt. Autounfall Am Dienstag vormittag wurde bei der Straßenkreuzung Mutterſtadt ⸗ Hochdorf ⸗Dannſtadt⸗ Schauernheim ⸗Damnuſtädterhöhe der Motorradfahrer Dr. Kurt Müller aus Ludwigshafen, der mit ſeiner Frau von Ludwigshafen nach Neuſtadt fuhr, von einem aus Richtung Schauernheim kommenden Perſonenwagen angefahren und zu Boden geſchleudert. Dr. Müller und ſeine Frau erlitten doppelte Beinbrüche. Beide wurden in das Kranken⸗ haus Ludwigshafen überführt. N * Schifferſtadt, 4. Mai. Der 44 Jahre alte Zuſchneider F. Bender aus Mannheim der ſchon ſeit langer Zeit wegen Betrügereien ſteckbrieflich verfolgt wurde, konnte von der hieſigen Gendarmerie verhaftet und in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis überführt werden. Der Geſuchte hatte ſich nahezu ein Jahr lang der Verhaftung entzogen. * Speyer, 2, Mat, Heute nacht kehrte ein Matroſe des hier vor Anker liegenden Schiffes„Tahiti“ in einer Wirtſchaft am Rhein ein und wurde ertappt, als er dem Wirt einen wertvollen Waſſerſchlauch ſtehlen wollte. Der Täter leugnete der Polizei gegenüber hartnäckig die Tat, wurde aber durch eine Unterſuchung des Schiffes überführt. Als Entſchuldigung gibt er nun an, daß er betrunken war, * Annweiler, 3. Mal. Ein Gauner trieb am Sonntag morgen in unſerer Stadt ſein Unweſen, Er trat in ein be⸗ liebiges Haus ein, ſtieg meiſtens hie Treppe hoch, begah ſich in die Zimmer und burchſuchte act Kleſdungsſtlicke, So⸗ bald ihm jemand begegnete, ſagte er unter vielen Bücklingen: „Entſchuldigen Sie, wohnt hier der Herr Klein(oder Stein uſw.)?“ Natürlich jedesmal Verneinung, worauf er ſich dann * Dannſtadt, 3. Mai. untertänigſt verzog, Bei ſechs Familien fiel ihm ein Gel h⸗ 8 2 betrag bon nahezu 60 Mark in dis Hände. Nach bargebiete Ein Mord? 2: Odernheim 3. Mal. Die in Odernheim aus dem Glan geländete männliche Leiche iſt etwa.65 Meter aroß und zahnlos. An dem Hals und über den Mund war ein Draht geſchlungen, der Kopf wies zwei Löcher auf. Alle Anzeichen deuten auf Mord. Ausweispapiere wurden bei ber Leiche nicht vorgefunden. * ib Lampertheim, 2. Mai. Nächſten Sonntag veranſtalten die evangeliſchen Kleinkinderſchulen im neuen Schulſaal im Falterweg einen Wohltätigkeitsbazar. Der Rein⸗ ertrag der Veranſtaltung iſt zum Beſten der Renovierung der alten Kinderſchule in der Römerſtraße beſtimmt. In der Hauptſache kommen Kleider, Wäſche, Schürzen, Handarbeiten uſw. zum Verkauf, Die Gegenſtände ſind von 5 Frauen und Jungfrauen angeferligt worden. tit der Ab⸗ ſchleösfeier für ſein von hier nach Stuttgart verzogenes Ehrenmitglied Martin Röhrig verband der Turnverein ein Bühnenſchauturnen. Nach einem Vorſpruch des Turners Geyer würdigte der Vorſitzende Dr. med, Schüß⸗ ler die Verdienſte des Scheidenden, der in ſchwerſter Nach⸗ kriegszeit das Vereinsſchiff als Vorſitzender diſch bie Wogen hindurchgeſteuert und deſſen raſtloſer Arbeit heule ber Ver⸗ ein ſeine Turnhalle zu verdanken hat. Hu Zeichen treuen Gedenkens überreichte er ihm ein Jahnbuch. Die Frauen⸗ abteilung übergab ihrem ſcheidenden Mitglied Frau Röhrig ein Blumengebinde. Anſchließend wurden durch Turner und Turnerinnen die für das deutſche Turnfeſt in Köln vor⸗ geſehenen Uebungen vorgeführt. Die Frauenabteilung zeigte Keulenſchwingen, die Männerriege Freiübungen, Mit einigen Volkstäuzen ſchloß die Feier. 75 * Oppenheim, 3. Mai. Bei der letzten Wein verſteige⸗ rung der Heſſiſchen Weinbaudomäne wurde für lgeder Oppenheimer Goldberg der Betrag von 70 ark die Flaſche bezahlt.„„ Veranſtaltungen Samstag, den 5. Mai 1928 Theater: Nationaltheater:„Coeur Bube“,.80 Uhr.— Nach t⸗ Kabarett 11 Uhr.— Apollo: Internatirnale Ringer⸗ Olympiade,.15 Uhr. 5 Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“,.00 Uhr:— Meßplatz: Frühjahrsmeſſe. In fämtlichen Räumen des RNoſengartens: Große Ausſtellung für Hotel- und Gaſtwirtsfach(geöffnet bis abends 8 Uhr). 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Mein Freund Harry“.— Capitol: „Sonjas Liebe“, Gloria⸗Palaſt:„Der Fahnen⸗ träger von Sedan“.— Palaſtthegter:„Goldrauſch“. Scala⸗Theater;„Die letzte Galavorſtellung“, e„Der Gauche“.— Ufa⸗Theater:„Fiebe und e he“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 101,—5 Uhr.— Schloßbücherei: 11—1,-7 Uhr. Städt. Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. ——— l Gorichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Schwere Amtsüberſchreitung zweier Schutzleute Die beiden Wachtmeiſter im hieſigen Polizeikorps, der 43 Jahre alte Bernet von Fraulautern(Saar) und der r ne Uhr 1, der das Ziel, daß die rote Fahne von den Fabrikſchornſteinen ver⸗ Aus dem Keller einer Wirt⸗ Bis 80 Fahre alte Dörr von Worms kehrten am 11. Mai v. J. auf einem Patrouillengang durch den Luiſenpark zurück. In der Nähe des Sees war der 36 Fahre alte Bäckermeiſter Baudendiſtel eines Bedürfniſſes halber etwas vom Wege abgetreten. Als er ſich umdvehte, ſtanden die belden Wachtmeiſter vor ihm, die ihn mit den Worten anriefen: Hier iſt Polizei, Hände hoch! Der überraſchte Mann leiſtete ſofort Folge, Dörr leuchtete ihm mit der einen Hand ins Geſicht, in der anderen hatte ex einen Revolver, und Bernet ſchlitg ſofort in ſeiner wehrloſen Stellung auf den Maun mit dem Gummiknüppel ein. Bernet warf ihn dann auf den RNaſen, bearbeitete ihn weiter mit dem Kuftppel und zugleich bekam der Geſchlagene noch Fußtritte, Auch die Kleider wurden ihm zerriſſen. Als Baudendiſtel ſtöhnte und jammerte, ſagte Bernet: Was, du verſtellſt dich noch, du jammerſt noch, du Lausbub! Und ſoſort ſauſte wieder der Gummiknüppel uf ſeinen Kopf. Sie nötigten ihn dann zur Abgabe ſeiner Perſo⸗ nalien, brachten ihn züm Park hinaus unter dem Bemerkan, daß er ſich in Zukunft hier nicht mehr ſehen laſſen ſollte. Die Beweisaufnahme ſtellte feſt, daß die heiden Wachtmeiſter dienſtlich nichts im Luiſenpark zu tun hatten. Baußendiſteſ früher ſelbſt Schutzmann, behauptet, etwa 15 Schläse mit dem Gummiknüppel erhalten zu haben und war mehrere Tage krank. Das Schöffengericht ſprach gegen Ber⸗ net eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten, gegen Böer eine ſoſche von 4 Wochen aus. Der Vorſſhenhe ſtellte in der Be⸗ aründung feſt, daß auch nicht im mindeſten ein Anlaß zum Einſchreiten für die beiden Angeklagten gegeben war und daß Beiden offenbar nur die Rolle eines Sittlichkeitspolfziſten intereſſant erſchlen, was aus ihrem ganzen Benehmen in der Affäre zu ſchließen ſei. Schöffengericht Ludwigshafen— Rückfalldiebſtahl Das Schöſſengericht Ludwigshafen verurteilte am 1. Mai den noch ſugendlichen Tagner Karl Deckert wegen mehrerer Dliebſtähle, die er durch gewaltſames Eindrin⸗ gen in Werkſtätten, Bauhütten, Gartenhäuschen uſw. verüßt hatte, zu zwei Jahren drei Monaten Gefäng⸗ nis. Ein Viertelſahr der Unterſuchungshaft wird angerech⸗ net.— Der Staatsanwalt hatte 4 Jahre Zuchthaus be⸗ antragt. Mit Rückſicht auf das noch jugendliche Alter kam der Angeklagte mit einer Gefängnisstrafe davon, obwohl er wegen Diebſtahls ſchon mehrfach vorbeſtraft iſt. ** Eine erfolgreiche e Vor einigen Mongten wurde Ferdinand Sauer, Karuſſellbeſitzer aus Speyer, dom Amtsgericht Landgu wegen fahrläſſiger Körperverletzung zit einem Mongt Gefängnis mit Bewäßrungsfriſt verurteilt und zwar mit dem Vorbehalt, daf Sauer an den Kläger bis 1. Juni 1928 120% Schadenerſatz zahlt, Gegen dleſes Urteil legle Sauer Berufung ein und hatte den Erfolg, daß das Urteil vom Amtsgericht Landau aufgehoben, dem An⸗ geklagten mildernde Umſtände zugebilligt und ihm nur eine Geldͤſtrafe von 30/ auferlegt wurde. F 00„/ Geldſtrafe wegen Beleidigung. Der Jehrer Walter Röhl aus Merſeburg geriet auf einer Motorradfahrt auf der Landſtraße mit dem Straßenwärter geit in eine Auseinanderſetzung, die zu einer groben Beleidigung des Fuchs führte, Röhl hatte ſich dafür heute vor dem Amts⸗ gericht Speyer zu verantworten und wurde zu 300% Geldſtrafe erſatzweſſe zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat April/Mai A hein Bege] 0, 1..I.. 5 eder Bene d. 1. Waldshut———.—. 1 e g Schuſterinſe.65.10 1,10.20.20.82% Mannheim 28 2,87 2642.8 00.5 Sch a.20.25 10.42246 65 Jagſfed 1,12 b es be.51 100 Mapan.84% 98 409809 4,11 Mafhnbeiwm.782,87 2,812.80, 280 Laub 44,482 104% 67.05 .40.543.882 892. CTöln 5 zum Renntag am 6. Mai 1928 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. NO. 3 aan blauen Mannheimer Rennsportzeitung (Oftislelſes Organ des Bad. Rennvereins) ist erschſenen und zu haben im Sttassenvetkauf, Bahnhofs buchhandlung. den Kiosken, Zigatfengeschsnneg u. s.., den Filialen Waldhotstrasse G, Schwetz— strasse 20, Meerfeldstrasse 11, in def Haupnsbens R 1, 9/1 sow-ͤie im Verlag E 6, 2 Preis 20 Pfennig. SCU Neue Mannheimer Zeitung. 6. Seite. Nr. 210 r Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. Mai 1928 Sportliche Rund ſchau Deutſchlands ſchwerſtes Bergrennen Die Rieſengebirgsprüfung der ADaC.⸗Gebrauchs⸗ und Wirtſchaftlichkeitsprüfung Das war wohl die ſchwerſte Bergprüfung, die es im deut⸗ 5e. Vaterlande je für Kraftfahrzeuge gegeben hat. Manche ahrer hatten angeſichts der Strecke mißbilligend den Kopf eſchütltelt:„zu ſteil, zu ſchlecht, zu zerfahren und Zu ſchwer“. er Neſtor der Alpenfahrten aber, Direktor Dr. Horch, der als Delegierter des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie die Fahrt begleitete, lächelte angeſichts dieſer Beſchwerden. Er, der einſt den Katſchberg und die Turacher Höhe ſiegreich bezwungen hatte, war ebenſo begeiſtert über die 4 Km. Steil⸗ ſtrecke von Schreiberhau—Joſephinenhütte auf die Neue Schle⸗ ſtſche Baude wie die öſterreichiſchen Steyr⸗Fahrer, die aus rer Alpenheimat ſchlimme, zerfahrene Steilſtrecken gewöhnt ind. Die Sonne lachte über dem Rieſengebirgskamm, daß das Gebirge in ſeiner ganzen köſtlichen Schönheit ſich den Fahrern, der Fahrtleitung und den vielen Sportfreunden, die zu der Prüfung gekommen waren, präſentierte. Es war ein Popagandatag der ſchleſiſchen Berge, ein Propagandatag Anter leuchtender Maienſonne. Vier Kilometer war dieſe Bergſtrecke lang. Sie führte von 900 Metern auf 1195 Meter Höhe durch ſchlüpfrige Stei⸗ gungen. Die durchſchnittliche Steigung betrug 12 v.., doch gab es Steilſtrecken mit bis zu 28 v.., und dieſe Steilſtrecken waren zerfahren und ſchlüpfrig und verſchlammt. Die erſten 14 Km. boten mäßige Steigungen. Dann aber begann es ſo ſteil wie nirgendwo anders im deutſchen Gebirge. Und— um es vorwegzunehmen— die Hauptüberraſchung war, daß faſt die Mehrzahl der geſtarteten Wagen die gewaltige Bergſtrecke Hezwang. ur die drei kleinen Hanomag, der Dixi von Su⸗ zanne Körner und ein Brennabor blieben auf der Strecke. Wohl aber war für manche Teilnehmer dieſe Bergprüfung ſehr entſcheidend, weil ſie nicht die vorgeſchriebene Sollzeit erreichen konnten und deshalb 95 immerhin achtbare Berg⸗ Leiſtung nicht gewertet wurde. Die Sollzeit aber richtete ſich nach der Zeit des Siegers jeder Klaſſe. Sie betrug 50 v. H. Zuſchlag zur beſten Zeit des Klaſſenſiegers. Wenn nun er⸗ ſtaunlich hohe Spitzenleiſtungen vollbracht wurden, ſo war es außerordentlich ſchwer möglich, die Sollzeit zu erreichen. In der Zweiſitzerklaſſe 0 B. konnten von 14 Bewerbern nur drei die Sollzeit innehalten, weil— und das war das große Er⸗ ſtaunen dieſes Bergprüfungstages— der in der Zweiſitzer⸗ klaſſe ſiegreiche Ford eine wertvolle und verblüffende Spitzen⸗ leiſtung vollbrachte, daß nur der zweite teilnehmende Ford und der Adler⸗Standard 6, geſteuert von Viktor Heitlinger, zur rechten Zeit ans Ziel gelangten. Die Fordwagen ſuhren ohne Schneeketten, die Wagen mit 3/2 Liter⸗Motoren (13 Steuer⸗PS.), die weitaus ſtärkſten Fahrzeuge ihrer Klaſſe, ſie waren aber auch die leichteſten Wagen, im Verhältnis zur Motorſtärke nämlich. Und auch in der Vierſitzerklaſſe waren die Fordwagen die ſchnellſten Fahrzeuge, ſo daß Ford diesmal bervorragend abſchnitt. Alle Fordwagen fuhren, was ſie in⸗ folge ihres leichten Fahrzeuggewichtes konnten, ohne Schnee⸗ ketten. Steyr, Adler und andere Fahrzeuge brauchten teil⸗ weiſe Schneeketten als Mittel gegen die Straßenglätte. Der von dem Ford⸗Vierſitzer aufgeſtellte Streckenrekord von 72, was einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 34,2 Km. ent⸗ ſpricht, übertraf ſogar den Wagemut der Fahrer Prof. Dr. ecker und Dr. ing. Kaufmann von der Techniſchen Hochſchule Berlin, die aus ihrem Adlerwagen das Aeußerſte herausholten. Zahlreiche agen erreichten das Ziel, die Neue Schleſiſche Baude mit kochenden Kühlern. uch der Ford⸗ kühler kochte, aber ſie hatten es geſchafft. Anderen Fahrzeugen wiederum war die Strecke mit ihren verſchlamm⸗ ten Steigungen zu ſchwer. Der kleine brave Dixi, von Walter Dingel geſteuert, blieb im Schlamm ſtecken. Fremde Hilfe war unterſagt. Fahrer und Beifahrer ſprangen ab, man ließ den Motor laufen im erſten Gang, und beide Fahrer ſcho⸗ ben den Wagen an, während die Räder auf dem glatten Untergrund rotierten. Dann wurden Decken untergelegt und wieder angefahren und angeſchoben, bis der Beifahrer völlig erſchöpft war. Dann kam der Wagen aber endlich in Gang. Der Beifahrer aber konnte nicht mehr rechtzeitig auf⸗ ſpringen und blieb zurück. Der von Albert Kandt geſteuerte Dixi wurde von ſeinem Beifahrer auch wieder angeſchoben und kam in Gang. Dieſem Beifahrer gelang es aber noch, auf den fahrenden Wagen aufzuſpringen und rückwärts hoch⸗ zuklettern, bis er wieder im Wagen ſaß. Es waren artiſttſche Bravourſtücke, die man da buchen konnte. Die beiden Hanomag⸗Fahrer Feldmann und Schöning kamen im Rück⸗ wärtsgang bis zur Zackelfallbaude. Wegen Kuppelungs⸗ ſchadens aber erreichten ſie das Ziel nicht. Der Dreiliter⸗ Brennabor kam nicht bis zur Hälfte de Strecke. Der 7 PS. Opel, der übrigens von einem Privatfahrer gefahren wird, ſchied gleichfalls vor der Steilſtrecke aus.— Es iſt eben im Intereſſe der deutſchen Autofabriken außerordentlich bedauer⸗ lich, daß ſich zahlreiche deutſche Fabriken nicht mit geſchulten Fahrikfahrern an dem Wettbewerb beteiligten, und wenn alſo Fehlſchlüſſe entſtehen, haben ſie ſich das ſelbſt zuzuſchreiben. Die Steyr⸗Wagen in der Zweiſitzerklaſſe fuhren gut und gleichmäßig. Der Adler des Prof. Dr. Becker war ſchneller als der der Adler⸗Fabrikmannſchaft. In der Sechsſitzerklaſſe (alle Vierſitzer und Sechsſitzer wurden mit entſprechendem Ballaſt belaſtet) war das Debut der Brennabormannſchaft ſehr eindrucksvoll. Die Brennabor⸗Limouſinen des 3 Liter⸗ (6 Zylinder) Typs fuhren abſolut gleichmäßig und regel⸗ mäßig. Die ſehr beachtliche Leiſtung des Privatfahrers Max Mader auf Wanderer mag erwähnt ſein. Die Kurdirektion Schreiberhau bot Fahrern und Fahrtleitung nach Abſchluß des Rennens im Hotel ein Ehre neſſen mit Reden, Begrüßung und Anerkennung. Die Ergebniſſe der Rieſengebirgsprüfung Zweiſitzer⸗Rlafſe: 1. Ford, Waſzilewitz 7108; 2. Ford, Th. H. Rohſtoff:21; 3. Adler, Viktor Heitlinger:18; 4. Steyr, Charles Bettaque 11:05, 5. Steyr, Graf Schönfeldt 11:83, 6. Dixi, W. Dingel 12:31; 7. Steyr, Franziska Lüning 15:42; 8. Dixi, Albert Kandt 16:80; 9. Steyr, Lad. von Almaſy 17:41. Infolge der Zeitüberſchreitung werden die Fahrer von 4. an nicht mehr für die Geſamtleiſtung bewertet. Vierſitzer⸗Klaſſe: 1. Tord Richard Schatz:02; 2. Ford, Rohbock:29; 3. Adler, Dr. Kaufmann:18; 4. Adler, Prof. Dr. Becker:26; 5. Adler, Erika Heyl⸗Biebrach:31; 6. Wan⸗ derer, Max Mader:49; 7. Adler, Maruhn:45; 8. Adler, Löhr 10:21.— Nicht mehr gewertet werden wegen Zeitüber⸗ ſchreitung: Adler, Otto Kleyer 10: 36; Steyr, Paul von Guilleaume 13:10. 5 Sechsſitzer⸗Klaſſe: 1. Brennabor, Fritz Backasch 928; 2. Brennabor, Hans Niedlich:46; 3. Brennabor, Fritz Leh⸗ nert:56; 4. Adler, Martin Fink 13:22. Sjegfried Doerschlag. Pferdeſport Hoppegarten(4. Mai) 1. Preis von Bollensdorf. 2800 /. 1200 Meter. 1. Frhr. S. A, v. Oppenheims Araber(L. Varga), 2. Habicht, 3. Politiker. Ferner Portland, Lucas, Pers, Tod und Leben, Narrenzeit. Tot: Pl: 12, 16, 16:10. 2. Preis von Möchsheim. 3900 L. 1800 Meter: 1. H. Hertz Edler von Lorch(P. Ludwig), 2. Mirim„3. Bernhard. Ferner: Ernaut, Eisbraut, Marconi, Rheinſenne, Seekadett, Siegerberte. Tot: 50, Pl: 283, 20, 22:10. 8. Preis vom Holländer. 2800 /. 1200 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Mousme(2. Varga), 2. Sile, 3. Herzkönigin. Ferner: Liebestraum, Hochalp, Achtung, Spekulation, Patacca, Kermak, Türkenbund, Minenkönig, Fervida, Simulant. Tot: 28, Pl: 14, 16, 17:10. 4. Preis von Neuenhagen. 6500. 1600 Meter: 1. H. v. Opels Irländer(K. Narr), 2. Liederkranz, 8. Normanne. Ferner: Avolo, Atlantis, Fürſtenruf, Tarnſchild, Intimus, Ingraban. Tot: 17, Pl: 11, 16, 13:10. 1 5. Preis von Hönow. 3900 4. 2000 Meter: 1. M. Schönemanns Stolzenfels(H. Blume), 2. Pompejus, 3. Ivy. Ferner: Double Hind, Diocletian, Radio. Tot: 15, 14, 25:10. 6. Preis von Niederheide. 3900. 1600 Meter: 1. Hauptgeſt. Altefelds Skalde(E. Huguenin), 2. Nareiß, 3. Freier Wille. Tot: 21, 7. Preis von Mönchehofe. 2800. 1400 Meter: 1. M. Böhms Wegweiſer(Grabſch), 2. Finſterahorn, 3. Immortelle. Ferner: Chriſtinchen, Quelle, Statius, Rottländer. Tot: 40, Pl: 14, 12, 11:10. Fußball Olympia ⸗Vorbereitungsſpiele am 5. und 6. Mai Die endgültigen Mannſchaften Bundestrainer Nerz gab unſerem Münchener Korreſpon⸗ denten die Aufſtellungen der deutſchen Mannſchaften, die am 5. und 6. Mai in Nürnberg bzw. München die Olympia⸗Vor⸗ bereitungsſpiele gegen die ſchottiſche Berufsſpielermannſchaft Comdenbeath beſtreiten, wie folgt an: In Nürnberg ſpielen am Samstag: Skuhlfauth (1. F. C. Nürnberg), Beier(Hamburger S..), Weber(Kur⸗ heſſen Kaſſel), Knöpfle(Sp. Vg. Fürth), Kalb(1. F. C. Nürn⸗ berg), Leinberger(Sp. Vg. Fürth), Reinmann(1. Fc. Nürn⸗ berg), Horn(Hamb. S..), Schmitt II(1. F. C. Nürnberg), Hofmann(Meerane), Kießling(Sp. Vg. Fürth). Die Mitwirkung Horns iſt allerdings noch fraglich, da ſich der tüchtige ehemalige Weſtdeutſche eine Armverletzung zugezogen hat, die noch nicht ganz ausgeheilt ſein dürfte. In München ſpielen am Sonntag: Stuhlfauth, Müller(Würzburg), Kutterer(Bayern München), Weber (Wacker München), Kalb(1..C. Nürnberg), Naglſchmitz (Bayern München), Albrecht(Düſſeldorf), Hornauer(M. 1860), Pöttinger(Bayern), Hofmann(Meerane), Hoffmann(Bayern). In dieſem Falle ſind alſo die Münchener Spieler beſon⸗ ders ſtark berückſichtigt worden, da man auch Leuten wie Naglſchmitz und Weber noch einmal die Gelegenheit geben wollte, zu zeigen, daß ſie olympiareif ſind. Der Sturm iſt 3416 der kürzlich im Länderſpiel gegen die Schweiz ſo gut gefie 8 2 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme, Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 8 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 6. Mai 1928. Trinftatiskirche:.30 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Pfr. Eckert; 11.15 Kindergottesd., Pfarrer Eckert; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz; 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſaal. Leckarfpihe: 10 Predigt, Vikar Fleig; 11 Kindergottesd., Vikar Fleig. Konkordienkirche: 9 Chriſtenlehre f. Knaben, Kirchenrat v. Schvepffer; 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11.15 Kindergottesd., Vikar Karle; 11.15 Ehriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Güß; 10 Predigt, Vikar Beiſel; 11.15 Ehrtſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Nußbaum; 10.45 Kindergottesd., Vikar Nußbaum; 10.45 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter. Ishannigkirche:.30 Chriſtenlehre, Pfarrer Emlein;.80 Predigt, Vikar Schropp; 10 Predigt, Pfarrer Emlein(Kirchenchor), anſchl. Einweihung der Gefallenen⸗Gedächtnistaſel; 12 Kindergottesdienſt, Vikar Schropp. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann; 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottesd., Vikar Dr. Schütz; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Jundt und Pfarrer Dr. Lehmann; 1 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Jundt. Mftauchtgenkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Steiger; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Heiurich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Renz. Feubenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Dill; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt, Bikar Dill; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Dill. . 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., farxer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. or Neckarau:.80 Predigt, Pfarrer Maurer(Kollekte für Kirchenchor]; 10.45 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer. Mheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen; 11.30 Kindergottesdienſt. Saudhoſen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 10.45 Chrtiſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr; 11.90 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli; .80 Abendgottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.90 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Lemme; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert. Mitt⸗ woch vormittag 7 Morgenandacht. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zöbeley. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfr. Rothenhöfer. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 18: Sonntag 11 Sonntagſchule; 3„ 5 Jungfrauen⸗ verein: Dienstag 5 Frauenſtunde; 8 E. B. l..; Donnerst..15 HBibelſtunde.— 4 2, 10: Sonntag 11 Sonntagsſchule; 5 Jung⸗ frauenverein;.15 Verſammlung: Dienstag.30 Frauenſtunde; 8 Männerſtunde und C. V. j..; Donnerstag.15 Bibelſtunde; Samstag.15 Bibelſtunde C. V. J. M.— Schwetzingerſtraße 90: Sonnt. 11 Sonntagsſch.; 3 Verſamml.; 5 Jungfrauenver.; 8 E. V. J..; Dienstag 5 Frauenſt.; 8 Bibelbeſpr. f. Männer u. Jüngl.; Donnerstag 8 Bibelſtunde; Freitag 8 Jungfrauenverein; Samstag 8 C. V. j. M.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 1 Sonntagsſchule: 3 Verſammlung; 8 Jungfrauenverein; Dienstag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. j. M.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 1 Sonntagsſchule: 3 Verſammlung: Mittwoch .15 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. j. M.— Montag 8 Jungfrauenverein; Dienstag.15 Männerbibelſtunde; Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 4 Verſammlung; Montag 8 Jungfrauenverein; Donnerstag.30 Bibelſtunde.— Lnzenberg, Gerwigſtr. 12: Sonntag 11 Sonntags⸗ ſchule;.30 Verſammlung; Freitag 8 Bibelſtunde.— Waldhof, Kinderſchule: Dienstag.15 Bibelſtunde— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 Bibelſtunde; Mittwoch.15 Bibelſtunde. Seckenheim, Kinderſchule: Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Neckar⸗ ſpitze, Kinderſchule: Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Ge⸗ meindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Verein für Ingendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4, 10. 2 Zuſam⸗ menkunft des Jungmänner⸗Kreiſes, gleichzeitig Sonntagsſchule;: 4 Jugendverein für jg. Mädchen;.90 Jungſchar⸗Kreis(14. bis 16jährige); 8 Evangeliſations⸗Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch 8 Männer⸗Verſammlung. Donnerstag 4 Frauen⸗Ver⸗ ſammlung; 8 Blaukreuz⸗Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde: 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein;.30—.30 Evan⸗ geliſattons Vortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahr.— Freitag abend 8 Uhr Jugendverein. Evangl. Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 Predigt; 8 Kindertag der Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Donners⸗ tag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jugendandacht. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12. Sonntag.30 u. 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend.15 Bibelſtunde. Blaukreuzverein Maunheim I, Rheinauſtr. 6, Hinterhaus. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Süddeutſche Vereinigung für Evangelisation u. Gemeinſchaftspflege, Lindenhofſtr. 34.— Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche. Sonntag abend 8 Wortverkündigung im Saal, Gemeinſchaftspfleg. Steeger.— Montag abend 8 Mitgliederſtunde.— Dienstag abd. 8 Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, jg. Männer.— Don⸗ nerstag abend 8 desgleichen für jg. Mädchen.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde für jedermann.— Samstag nachm..20 Knabenbund für das Alter von 10—16.; abends.15 Männerſtunde. Die Heilsarmee C 1, 153.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlga.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30: Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag nachmittag 5 Predigt, Pfarrer Wagner. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abds..30 Jugendbund.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein.— Samstag nachm..30 Rel.⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 8 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45. hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdtenſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ lehre; abends.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion u. Segen. „„ St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt u. gemeinſam. Kommunion der Schulkinder;.30 Hauptgottesdienſt⸗ mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdtenſt m. Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre f. Mädchen;.30 Matandacht mit Predigt, Prozeſſ. u. Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe mit Kommunion des Männerapoſtolates; 8 Singmeſſe u. Predigt mit gemeinſamer Kommunion der Schülerkommunikantenknaben;.30 Predigt u. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe und Bundeskommunion der Männer; 8 Singmeſſe mit Predigt u. Monatskommunion der Schulkinder; .20 Predigt und Amt; 10.45 Kindergottesdienſt mit Predigt;.45 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.90 Corporis⸗Chriſti⸗Predigt. St. Boniſatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag(Kommunionſountag der Männer). 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen; abends 730 Mai⸗ andacht mit Predigt, Prozeſſion der Erſtkommunſkanten u. Segen. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 0 Frühmeſſe mit Anſprache; 78 Beichtgelegenh.;.15 Singmeſſe m. Pred., Monatskomm. d. Schweſt. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag 10 Gymnaſtumsgottesdienſt. Kapelle der Niederbronner Schweſtern, D 4. 4. Sonntag.30 Gottes⸗ dienſt für katholiſche Tau bſtumme. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Frühmeſſe, Beichtgelegenh.; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Amt u. Predigt: 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 7 Maiandacht m. Predigt u. Prozeſſion der Männer u. Jünglinge. St. Jakobskirche Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe, Kommunion⸗ ſonntag der Männer, Jünglinge u. Frauen, Generalkommunton des Männerapoſtolates; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt:.30 Ehriſtenlehre f. Mäbchenf .30 Maiandacht mit Predigt und Segen. St. Frauziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Homklie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen; abends.30 Maiandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche in Käfertal. Sonntag.30 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe, Monatskommunion für Erſtkommunikanten und Schüler; .30 Schütlergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt mit Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; abends.80 Matandacht mit Predigt. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Kommunion; 10 Predigt und Amt;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen; 8 Maiandacht mit Predigt und Prozeſſion der Erſtkommuntkanten. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.90 hl. Beicht: 77 Frühmeſſe mit Generalkommunion der Marfan. Jungfrauen⸗ kongregation;.15 Schülergottesdienſt;.45 Hauptgottesdienſt; 11 Chriſtenlehre für Jünglinge; abds..80 Predigt u. Maiandacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Chriſtengemeinſchaft Bewegung für religiöſe Ernenerung. Die Menſchenweihehandlung(mit Predigt): Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part., Dienstag früh 7, Freitag.15 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof. Sonntagsfeier für Kinder 11.15 in L 11. 21, part.„Erdenringen um Himmels⸗ ſchönheit“, öffentl. Vortrag Mittwoch abend.15 in L 11. 21, part. 9. Mai:„Der Kampf um das Göttliche im Menſchen bei Shake⸗ ſpeare“(Johanna Doflein, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft). * Ol 2 täglich benutzt und ihre Haut wird schimmernden Perlen gleichen S 8 N N * Samstag, den 5. Mai 1928 gehört haben, wenn nicht mehr. Nun iſt das Radio ein Idealſpielzeug. ſteigt, voll überflutet das Bewußtſein. utnd den Pſychiater Freud. Nebengedanken unterdrückt. 1 . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) N Pſpeh Vor einiger Zeit ſprach Reichsminiſter Dr. Streſemann im Berliner Rundfunk über Locarno. Die Rede wurde faſt allen deutſchen großen Rundfunkſtationen übermittelt, und man kann wohl ſagen, daß über eine Million Menſchen ſie t. 5 In tauſenden und tauſenden von Zimmern erſchien der Reichsminiſter perſönlich, und er ſprach zu ſeiner ganzen Hörerſchaft Mann zu Mann. Man ſah ihn zwar nicht, denn das Fernſehen iſt noch nicht ein⸗ geführt, aber eine Stimme gibt immer das Bild eines Men⸗ ſchen. Man kommt einem Menſchen näher, wenn man ihn hört, als wenn man ihn bloß ſieht. Das Ohr iſt ſtets der beſte Zugang zur Seele. Die Stimme Streſemann iſt be⸗ ſtimmt männlich und überzeugend. Es iſt eine Stimme zu der man Vertrauen haben kann. Und gewiß hat Streſemann mit ſeiner Rundfunkrede Tauſende und Abertauſende davon überzeugt, daß mit Locarno ein neues Europa beginnt. 5 Als Streſemann geendet hatte, ſtellte ich Wien ein. Ich hörte die erſten Nummern des Orcheſterkonzerts die Quver⸗ türe„Meeresſtille und glückliche Fahrt“ von Mendelsſohn. Von Wien machte ich einen Sprung nach Oslo. Dort ſpielte man ein Potpourri aus Offenbachſchen Melodien. Dann ſchlenderte ich gemächlich nach Königsberg und hörte mir einen halben Akt„Freiſchütz“ an. Und weil die Welle 454 (Leipzig) ſo nah an der Welle 463(Königsberg) liegt, ſo ließ ich mir in Leipzig das Lied des Boccaccio und das Duett aus Millöckers„Bettelſtudent“ vorſingen. Gleich darauf hörte ich Max Regers Sonate für Violine allein in Hamburg, und dann flog ich von Hamburg nach Rom, wo ich ein Stück „Tosca“ hörte. Und den Abend beſchloß ich in London, in einem ernſten Konzert.(Leider hatte ich kein Programm des Gebotenen zur Verfügung. Wenn man dieſes internationale Abendprogramm vor zehn Jahren jemand erzählt hätte, ſo wäre man ausgelacht worden. Heute iſt das ſelbſtverſtändlich. Eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, die immer ein Wunder bleibt. Mein Apparat hat den ſchönen Namen„De Te We Ultradyo Re 59“(De Te We iſt eine Abkürzung für Deutſche Telephon Werke). Es iſt ein kleiner rechtwinkliger Kaſten. Wenn man den Deckel zurück⸗ ſchlägt, ſieht man drei Pappröhren mit Drähten umwunden, ſieht man die Spitzen von fünf ſilbernen Lampen leuchten und zwiſchen Röhren und Lampen iſt ein geheimnisvolles dünnes Drahtgeſtänge. Vorne am Käſtchen ſind drei drehbare Kreiſe. Und wenn ich dieſe Kreiſe auf die Ziffern der Skala ſtelle, dann höre ich, was ich nur haben will. Eine Drehung bringt mich von Moskau nach Madrid, eine andere von Oslo nach Rom. Wenn nicht die gottverfluchten Geräuſche in der Atmo⸗ ſphäre wären, das Knattern und Krachen, ſo würde ich von einem Konzert in England oder in Schweden, in Spanien oder in Italien genau denſelben Genuß haben wie von einer Darbietung im Berliner Vox⸗Haus. Manchmal hat man Glück und die Atmoſphäre ſchweigt. Dann hat man eine Rieſenfreude. 5 Man hat unlängſt ausgerechnet, daß feder dritte Ber⸗ liner ein Radiohörer iſt. Stammt die Radioleidenſchaft, die die ganze Welt ergriffen hat, wirklich nur aus der Sehnſucht nach Konzert und Vortrag, nach den neueſten Wetter⸗ und Sportnachrichten? Ich glaube, daß ſo paradox es klingen mag, das Bedürfnis nach Bildungsſtoff, ja ſogar das Bedürfnis nach Unterhaltung nicht das Primäre und Ausſchlaggebende beim Radio iſt. Das Radio dient einer ganz Anzahl von meuſchlichen Trieben. Vielleicht in erſter Linie einem der gewaltigſten Triebe, den wir allzu oft und allzu ſehr unter⸗ ſchätzen, dem Spieltrieb. Die Freude am Spiel iſt jedem Men⸗ ſchen eingeboren. Aber leider dürfen wir dem wirklichen Spiel nur huldigen, ſolange wir Kinder ſind. Wieviele Er⸗ wachſene fehen mit Neid im Herzen dem Kinde zu, das einen Baukaſten, eine Eiſenbahn, einen Modellierbogen hat. Die meiſten glauben, daß ein Erwachſener dieſe ſchönen Spiele nicht mehr üben darf, weil es ſich für Erwachſene nicht ſchickt. Aber zuweilen kommt doch einer und hat die Courage. So g. B. der Komponiſt Künnecke, der nie ohne ſeinen Steinbau⸗ kaſten reiſt und in ſeinen Muſeſtunden die kunſtvollſten Bau⸗ ten aufführt. Ich bemerke hier nebenbei das Kartenſpiel, Schachſpiel und andere Spiele, die zwar dem Spieltrieb dienen, aber nicht die echten Spiele ſind, deren Hauptzweck immer bleibt, den Geiſt nicht anzuſpannen, ſondern auszuſpannen. Es hat ſogar einen za ganz leiſen Einſchlag von Ha röſpiel. 3 blogie des Denn das Finden einer fremden Station iſt ſehr oft Glücksſache. Und wenn man die fremde Station erwiſcht, dann hat man dasſelbe Gefühl, t 1 man beim Kartenſpiel die Honneurs ins Blatt be⸗ kommt. Zum Spiel geſellt ſich nun ein zweiter Faktor, ein Ge⸗ nußfaktor, der noch ſehr jung an Jahren iſt. Ich möchte ihn das techniſche Genießen nennen. Er geht aus von dem primärſten aller Triebe, vom Willen zur Macht. Jede techniſche Erfindung und Entdeckung ſoll ja unſere Macht über die Elemente vergrößern, ſoll die Entfernungen zwiſchen den Menſchen verkleinern. Mit anderen Worten: Soll Zeit und Raum überwinden. Dank der Technik rücken die Men⸗ ſchen immer näher zuſammen. Alle Hinderniſſe und Hem⸗ mungen, die Raum und Zeit zwiſchen die einzelnen Menſchen aufrichten, werden von der Technik niedergeriſſen. Das Ziel der Technik iſt, einen Zuſtand zu ſchaffen, wo wir uns mit jedem beliebigen Menſchen auf der großen Erde, wann wir es wollen, derart in Verbindung ſetzen können, daß wir ihn hören und ſehen, als ob er vor uns ſtünde. Es wird keine hundert Jahre dauern— Optimiſten behaupten ſogar keine— und dieſer Zuſtand wird erreicht ſein. Dann werden wir von einem Punkt der Erde aus alles ſehen und hören können, was auf der ganzen Erde geſchieht, werden in unſer Zimmer jeden Theater⸗ und jeden Konzertſaal zaubern, werden uns ſelbſt mit jedem Menſchen verbinden können, mit dem wir reden wollen, ohne Vermittlung eines Amtes. Das iſt eine Vorſtellung, wie ſie kein utopiſcher Romanſchriftſteller je zu erdenken die Kühnheit gehabt hat. Und doch ſind wir auf dem geraden Wege dazu, dieſes Wunder zu erleben. Und für un⸗ ſere Kinder oder ſpäteſtens Kindeskinder wird ſeine Erfül⸗ lung genau ſo ſelbſtverſtändlich ſein, wie uns heute das Radio erſcheint. Aber ſie werden doch nie aufhören, auch dieſe Er⸗ findung techniſch zu genießen. Erſt in öritter Linie iſt das Radio für ſeine Abonnenten ein Bildungsfaktor. Es bietet ja eine ungeheuere Quantität an Bildung. Wenn man die Vortragsfolgen der deutſchen und europäiſchen Rundfunkſender vor ſich hat und ſich ver⸗ ggenwärtigt, was einem alles geboten wird, ſo erſchrickt man über dieſes Quantum an Bildung, das zu jeder Tagesſtunde durch den Aether wellt. Wenn ich will, kann ich heute z. B. folgende Vorträge empfangen: Kampf um Marokko, Wärme⸗ ökonomie des Wohnhauſes, Einführung in die ſoztale Geſetz⸗ gebung, Schmerzverhütung in der Zahnheilkunde, vom An⸗ fang und Ende der Baukunſt, der Sternenhimmel im Dezem⸗ ber, deutſches Leben in der Werkſtatt, die kulturelle Bedeu⸗ tung der Provinz Oſtpreußen, die Geſchichte des deutſchen Dramas, der unlautere Wettbewerb, die billigſten und beſten Rezepte der öſterreichiſchen Küche, Telepathie, joniſche Inſel⸗ reiſen dazu Unterricht im Engliſchen uſw. uſw. Mir ſtehen ein Dutzend Konzerte zur Verfügung, ein halbes Dutzend dra⸗ matiſcher Aufführungen, Kammermuſik und Sinfoniekonzert, Oratorium und Tanzmuſik. Und dabei habe ich nur die deut⸗ ſchen Sender im Auge., Ich glaube aber kaum, daß es einen einzigen Rundfunkhörer gibt, der ſich jeden Tag das ganze Programm ſeiner eigenen Station anhört. Gewiß fördert das Radio die Bildung der großen Maſſe. Aber es verdankt ſeinen ungeheueren, unerhörten, unüberſeh⸗ baren Aufſchwung doch weit mehr dem Umſtande, daß es ein ideales, techniſches Genußmittel iſt, und wie jedes Genuß⸗ mittel, kann es auch in uns einen gewiſſen Rauſch hervor⸗ rufen. Rudolph Lothar. Bei Gutenberg in Mainz Von Liesbet Dill Im Gutenbergmuſeum zu Mainz hängt eine höchſt merk⸗ würdige Landkarte der Städte, welche die Buchdruckerkunſt zuerſt einführten. Wie eine Sonne ſtrahlt in ihrem Mittel⸗ unkt das goldene Mainz. Von ihm gingen die Strahlen aus nach Augsburg, nach Moskau und Rom und verdichteten ſich zu einem Spinnwebennetz, das ſich allmählich die ganze ziviliſierte Welt eroberte. In der Werkſtätte Gutenbergs ſtehen noch der ſteinerne Herd, auf dem er das Blei zu den erſten Lettern ſchmolz, und die Gefäße, in denen die erſten Lettern gegoſſen wurden. Die 42zeiligen Bibeltypen liegen da, Manuſkripte aus dem 15. Jahrhundert auf Büttenpapier, die erſten gedruckten Bogen hängen wie Wäſche auf der Leine zum Trocknen aufgeſpannt. Brückenkopf der geſchleiften deutſchen Feſtung Mainz. Gutenberg arbeitete mit zwei Gehilfen, Fuſt und Schöffer, die ſpäter auswanderten, ihres Meiſters Erfindung ver⸗ breiteten und ſie für ihre eigene Idee ausgaben. Gutenbergs bewegliche Lettern ſieht man, die er einführte, indem er die Reihen⸗Buchſtaben auseinander ſchnitt. Ein Fortſchritt. Die erſten Bleimatritzen unter Glas, Gießinſtrumente, Sand: formen, alle Gefäße der damaligen Schriftgußtechnik. Das erſte gedruckte Buch. Der„Türkenkalender für 1455“ „Mahnung der Chriſtenheit wider die Türken“, lateiniſch geſchriebene Luxusbibeln in weißes Schweinsleder gebunden, mit entzückend feinen Malereien, auf Büttenpapier, in zer⸗ ſchliſſenen Brokatbänden, von Mönchshänden oft durchblättert, die Türkenbulle des Papſtes Calixtus III. 1456, mit den erſten Gutenbergtypen, Gutenbergs letzte Arbeiten aus dem Jahre 1460, Pfalter in Buntdruck, vergeſſen bis 1810, von einem eng⸗ liſchen General entdeckt und wieder zur Benutzung gebracht. Das Alte Teſtament, auf Pergament gedrückt, der erſte Brief des hl. Hironymus. Saal an Saal durchwandert man, das Muſeum iſt unerſchöpflich.„Die hillige Schrift“, illuſtrierte Bibeln mit Holzſchnitten, kubiſtiſch wirkend. Geo⸗ graphiſche Bibeln mit Atlanten und Landkarten, Bibeln auf Pergament, prunkvoll, in dickem Schweinsleder mit den erſten Landſchaften nach der Natur, aus mehreren Platten zuſammen geſetzt, der Paß eines Biſchofs, der nach Rom fahren will, zterlich gedruckt, Korrekturen aus dem 15. Jahrhundert. Zoologiſche Bibeln zur Belehrung der Kinder, mit Holz⸗ ſchnitten von allerlei Tieren. Im Panzerſchrank wird das Original der erſten Bibel von Gutenberg aufbewahrt. Zwei dicke Bände, ſchwer und wurmſtichig, ſtockfleckig im In⸗ nern, mit bunt ummalten großen Anfangsbuchſtaben. Karl VII. von Frankreich ſchickte 1458 eine Ordonnanz nach Mainz, um den Typendruck auszuſpionieren, erreichte aber nichts. Gutenberg ſtammte aus einer Mainzer Patrizier familie. Im„Schöfferhof“ hat er gewohnt. Sein Geburts⸗ haus brannte ab. Das Leben eines Erfinders iſt meiſt tragiſch und endet in Elend und Armut. Gutenberg opferte alles ſeinen Erfindungen, machte eine halbe Million Gulden Schulden, Fuſt ſprang ein mit Geld, und Gutenberg verpfändete ihm ſeinen Beſitz. Nach und nach verlor er alles. Während des Krieges mußten die Mainzer Bürger aus der Feſtung flüchten. Mainz wurde 1432 halb zerſtört und niedergebrannt, die Schweden hauſten fürchterlich zwiſchen ſeinen Mauern. Gutenberg zog nach Eltville, dem Weinſtädtchen am Rhein, in ein kleines einfaches Häuschen. Seine Gehilfen wanderten nach Holland und Rom. Inzwiſchen wurde die Buchdrucker⸗ kunſt in Straßburg, Köln, Utrecht, Speyer, Augsburg, Baſel und Venedig nachgeahmt. Gutenberg blieb verarmt. Das Geſchäft machten andere. Er ſtrengte Prozeſſe an gegen ſeine Ausbeuter, aber ſie verſchlangen nur Geld. Was half's ihm, daß man ihn adelte und ihm heute ein Muſeum erbaut? Wer weiß noch etwas Perſönliches von Gutenberg, dem wir unſere Kultur verdanken? Ich gehe allein durch dieſe weiten Hallen, in der ſeine Erfindungen aufbewahrt ſind, der einzige Gaſt. Zwiſchen engen, düſteren Gaſſen ſteht der„Hof zum Gens⸗ fleiſch“, Gutenbergs Wohnhaus. Sein Wappen trägt die Narrenmütze. Karneval iſt in Mainz zu Haus. Ein Relief, ein Denkmal und einige Porträts an den Wänden, Gutenberg mit ſeinem lang wallenden, deutſchen Bart.„Was ver⸗ ſchollen faſt war, das gießt du über den Erdkreis und ſchmnmg für weniges Geld kann man heut werden gelehrt“, ſteht in einem Buch von 1458, das unter Glas vor mir liegt. Und ein italieniſches Buch trägt das Motto:„Was 5 den Deutſchen ſchuldet, das kann nicht erſchöpfend ausgedrück werden.“ 5*„ Im Veſtibhül einer kühlen, grauen Halle ſteht das neu Gutenbergdenkmal, in Bronce, ein fremder Gutenberg, oh Bart, denn er habe, heißt es. in einer bartloſen Zeit geleb Er iſt in Geſellſchaft von Philoſophen, Weltreiſenden und Erzbiſchöfen von Mainz, den Fürſten dieſer Zeit, in roten Mänteln, mit breitem Hermelinkragen, deren Porträts die dämmrige Halle ſchmücken. e Draußen regnet es. Grau ſtrömt der Rhein unter der Brücke, Nebel wogen um die Taunushöben. Am Brückenkonf neben mir hat ſich eine bunte Geſellſchaft t. angeſammelt. Wandervögel mit Lauten, blonde Engländer in Khaki⸗ uniformen, Marokkaner mit rotem Fez, deutſche Schutzleute, die ruhig und erhaben an dieſes Bild gewöhnt. den Verkehr am Brückenkoyf ordnen, ein par geſchminkte Franzöſinnen, die nach Wiesbaden ins Kurhaus fahren, ein Bild an das man ſich langſam wieder gewöhnen muß, menn man aus dem 15. Jahrhundert zurückkehrt an den von Franzoſen beſetzte Der Witz Won Dr. Emil Lenk Ueber einen Witz lacht man höchſtens und vergißt ihn dann, bedenkt aber nicht, daß er aus der Menſchenſeele auf⸗ ernſter und bedeutungsvoller Probleme. Bei jedem Gedanken, den wir faſſen, bei jeder Handlung, die wir ausführen, kritiſteren wir uns ſelbſt und fragen uns dauernd: darf ich das tun? werde ich mich nicht blamieren, was werden meine Bekannten dazu ſagen? Nur in der Hyp⸗ noſe, im Traum, nach Genuß verſchiedener Gifte, wie Alkohol, Haſchiſch, Opium, Morphium, Kokain und in der Liebesekſtaſe 0 fällt die Selbſtkritik fort Körperliche und ſeeliſche. werden dann vergeſſen, Erdenleid entflieht, ein Glücksgefühl 305 Die logiſchen, durch Kritik ent⸗ ſtandenen, bewußten Gedanken ſind entwichen und haben den flüſſigeren, freleren, zügelloſeren des Unbewußten Platz ge⸗ macht. Der Erwachſene wird wieder zum Kind. Der Menſch iſt ein unermüdlicher Luſtſucher, er hat Freude am Spiel und offenbart dadurch ſeinen ganzen Charakter. 5 Im Munde des Kindes formt ſich das Wort zum Spiel⸗ ball. Worte werden bis zum völligen Unſinn umgemodelt, umgedreht— die Vorſtufe des Witzes entſteht, der Scherz. Ein Spiel mit Worten iſt es, wenn Schleiermacher die Eifer⸗ ſucht definiert„als Leidenſchaft, die mit Eifer ſucht, was Lei⸗ ben ſchafft“, oder wenn Stettenheim ſagt:„Durch Schuldigblei⸗ ben iſt noch niemand verarmt.“ Das Problem des Witzes hat mehrere Autoren beſchäftigt: den Dichter Jean Paul, die Phi⸗ loſophen Th. Viſcher und Kuno Fiſcher, den Pſychologen Lipps 90 Jean Paul e l 125 bloßes Spiel mit Wort⸗Ideen“,„einen verkleideten Prieſter, ber ſedes Paar traut“. Und Viſcher fügt hinzu:„Er traut die Paare am liebſten, deren Verbindung die Verwandten nicht dulden wollen“/ 5. 5 Heine liebt beſonders eine Witztechnik: die Ver dich, tung zweier Gedanken in ein Wort. In den„Reiſebildern und zwar in den„Bädern von Lucca“ amüſtert uns der Dichter mit dem Lotteriekollekteur und Hühneraugenoperg⸗ teur Hirſch Hyaeinth aus Hamburg:„Und ſo wahr mir Gott alles Gute geben ſoll, Herr Doktor, ich ſaß neben Rothſchild und er hehandelte mich ganz wie i famillio⸗ när“, Hirſch Hyacinth will damit ſagen, Rothſchild hätte ihn amiliär aufgenommen, allerdings in der üblichen Art, wie illtonäre einen armen Teufel behandeln. Heine ſelbſt bat aus dem Wort„Millionär“ einen zweiten Witz gezogen, als er von einem„Millionarr“ ſpricht und dabei auch einen Eeine andere Witztechnik: ſatzbildung. Abraham a S ſteins Lager“: „Läßt ſich nennen den Wallenſtein. Ja freilich iſt er uns allen ein Stein des Anſtoßes und Aergerniſſes“. Zur ſelben Witzgattung zählt ein Ausſpruch des„FKladdera⸗ datſch“:„Es wird preußiſcher Miniſterpräſtdent Herr von Bismarck ſchön hauſen“. Und Peter Altenbergs Satz:„Ein glückliches Paar: er tut was ſie will und ſie tut, was ſie will“. Am bekannteſten iſt die Witztechnik der Verſchie bung; ein Beiſpiel: Ein Armer borgt ſich von einem reichen Bekann⸗ ten 50/ aus. Noch am ſelben Abend trifft ihn der Gläubiger in einem Reſtaurant bei einer Portion Lachs mit Mayonnaiſe. „Wie, Sie leihen ſich Geld von mir aus, und dann beſtellen Sie ſich Lachs und Mayonnaiſe, dazu verwenden Sie mein Geld?“, Ich verſtehe Sie nicht“, antwortete der Andere„wenn ich kein Geld habe, kann ich nicht Lachs mit Mayonnaiſe eſſen, wenn ich Geld habe, darf ichs nicht eſſen? alſo wann ſoll ich eigentlich Lachs mit Mayonnaiſe eſſen?“ Der Arme ant⸗ wortet, als ob er die Frage mißverſtanden 13 5 auf etwas Anderes; er hat ſeine Antwort verſchoben, der Akzent ruht auf einem anderen Gedanken als auf den der Antwort. Der eine Pol, der bewußte Gedanke iſt Sieger, der andere Pol der beſiegte Gedanke, wird ins Unbewußtſein verdrängt. Hier aber bleibt er nicht ruhig, taucht ins Bewußtſein empor, ſtellt ſich unlogiſch zum Sieger und wird ſo zum Witz. Seine bewußten Gedanken drückt man nie direkt, ſondern indirekt aus; die„konventionellen Lügen der Kulturmenſchheit“ er⸗ lauben es nicht zu ſagen, was man denkt. Der junge Goethe geſteht oft ein, daß er ſich immer„uneigentlich“ ausdrücken müſſe und die Gedanken, wie ſie ſind, nicht einmal denken könne. daß all unſer wir Analogien, in ausgedrückt werd Das große Wir. Von F. Schrönghamer⸗Heimdal 1 Manchmal denke ich zurück: Eltern, Großeltern, Urgrr eltern. In immer fernere Vergangenheiten ſchweifen die danken bis zu den Urgründen des Menſchentums, darin auch mein Ich ſchon vorbeſtimmt und vorgebildet war. Denn ich bin ja nur Frucht und Folge unzähliger, zeugender Ahnen⸗ reihen, Glied einer lebendigen Kette, deren Anfang und En niemand abſieht; ein geheimnisvoller, unendlicher Kreis, 111 wir Gezeugte und Zeugende ſind, der Kreis des große 5 0 5 f N Das iſt das Wunderbare an dieſem Kreiſe, in dem wir alle eingeſchloſſen, daß wir alle mehr oder weniger blutsverwa ſind. Denn wer die Ahnenreihen zurückgeht, muß finden, d wir unzählige Erzeuger haben, deren Kinder und Kindeskin wieder Väter und Mütter anderer Geſchlechter ſind. Am beſte⸗ läßt ſich das bildlich darſtellen dadurch, daß wir den Kreis de großen Wir zeichnen, indem wir bei uns ſelbſt anfangen. Je des Ich iſt der Mittelpunkt dieſes Kreiſes. Rechts und link davon ſetzen wir je einen Punkt für Vater und Mutte Dann verbinden wir dieſe Punkte mit je zwei weiteren für die beiderſeitigen Großeltern und ſo fort. Wir werden dan ſehen, wie der Kreis ins Unendliche wächſt, der Kreis des großen Wir, und wie wir im Wechſel der Verwandtſchafte alle irgendwie verſchwiſtert und verſchwägert ſind: ein Volk von Brüdern und Schweſtern. 25 0 ö Im Kreiſe des großen Bir ſind wir zwar zunächſt Ki ſchwendet iſt, nur damit dieſes unſer kleines Ich im Mi punkt des unendlichen Kreiſes lebendig würde. Nun ſtehen wir da und wiſſen nicht, was ſollen, ſo ſehr verwirrt uns dieſer kleine Ich⸗ Kreiſe des großen Wir. Aber f. irden an den Ra; Rüttern. Mit jedem it Lebenskreiſe des 8. Sete. N —: Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. Mat 1928 Frühling Ste bleiben immer neu und werden alle dreißig Jahre neu erlebt. Neu erlebt haben wir vor dreißig Jahren das Madrigal, und jetzt bilden ſich Madrigal⸗Vereinigungen. Man gibt uns ganze Madrigal⸗Abende und alles gerät in Bewegung. Eine muſikaliſche Jugendbewegung, die das Lied des Mittelalters wieder pflegt! Aus der Zerriſſenheit— die bereits um 1900 fühlbar wurde— ſtrebt dieſe Jugendbewe⸗ gung, von Fritz Jöde geleitet, hinaus. Die Abſage an unſer gewohnheitliches Muſikleben und der Beginn einer neuen Kultur ſind immerhin Zeichen der Zeit. a Man ſucht nach einer neuen geiſtig⸗religihſen„Bindung“. Ihre Anfänge ſind eigentlich ſchon dort zu finden, wo man das Mabrigal wieder zu erwecken ſuchte.„Was iſt denn ein Madrigal“, werden viele fragen. Und wir werden kurz und einfach ſagen:„Madrigal— abgeleitet von provengallſchen Worten— heißt Schäferlied“, näher: Preis des Früh⸗ Iings und der Liebe! Ausgewählte Madrigale berühmter Meiſter, in Partitur geſetzt und mit Vortragsbezeichnungen verſehen, hat der engliſche Muſikforſcher William Barelay Squire herausgegeben. Er ſteht uns Deutſchen nahe, hat ſeine Jugend in Frankfurt a. M. verbracht, und der Verlag von Breitkopf& Härtel, Leipzig, hat dieſen Band alt⸗ engliſcher Madrigale um 1904(Volksausgabe Nr. 1964 — Mi..—) in prächtigem Druck erſcheinen laſſen. Die Partitur⸗Ausgabe iſt in unſerer Notation und mit Anſeren Schlüſſeln hergeſtellt; es fehlt nicht einmal der Hin⸗ weis, daß man die Tenorſtimme eine Oktave tiefer(Oetava pid bassa) leſen müſſe! Obendrein iſt die ganze Partitur— zur Einübung“— in einen peinlichgenauen Klavierauszu gebracht worden.... Wir ſind im alten fröhlichen Englan on 1594. Eine natürliche Weiſe zu denken und zu empfinden, zuweilen noch derb, aber unverbildet, das Leben noch nicht ſo matt und farblos, wia ſpäter, umfangen uns. Es iſt das Zeit⸗ alter der Königin Eliſabeth, das Zeitalter des großen Dichter⸗ genius Shakeſpeare.. Die Muſik, befreit von den Banden einer überſtrengen Polyphonie, gewann jugendlichen Klang.„Drunten im Tale fand Alexis ſeine Daphne im ſüßen Schlummer“, iſt ſolch ein Sang. Aber kein einſtimmiger Sang, ſondern ein fünf⸗ ſtimmiger; geſetzt im nachahmenden Stil für zwei Soprane, einen Alt, ſowie Tenor und Baß. Wir werden dieſen Tat⸗ beſtand hinnehmen müſſen, denn die Madrigale waren Ge⸗ ſellſchaftslieder, keine Konzertſtücklein. John Dow⸗ lands„Second book of Songs und Aires“(London 1600) hat außerdem zum vierſtimmigen„Liebesſchmerz“ noch die Be⸗ gleitung einer Laute, die man mehrfach beſetzen mag. Der Ernſte Meiſter Orlando Gibbons(1612) fügt feiner fünf⸗ timmigen Partitur noch die Bemerkung hinzu, daß ſein adrigale Far Violen und Stimmen“ geeignet ſei. Man darf mithin diese altengliſchen Madrigale mit Inſtrumenten be⸗ gleiten; es iſt nicht nötig, ſie ohne Begleitung(„a capella“) zu muſizieren. Nur mag man eine moderne Vorſicht an⸗ wenden und den Baß mit Violoncellen ſtützen. So erhält man die Reinheit des mehrſtimmigen Klanges, und wenn wir Zuhörer die Baßſtütze nicht bemerken, um ſo beſſer Man ſollte dieſe altengliſchen Madrigale mit kleinen Ehor⸗ verbänden ſtudteren und sollte beginnen mit dem Madrigal von Thomas Bateſon(London 1604), Zwei Soprane be⸗ ginnen!„Wach auf, lieb Schweſterlein.“ Dann kreten Alt und Tenor hinzu, denn auf Feld und Flur wird es rege. Der Tag bricht an und Roſenſchein ſchimmert durch den Wald. All⸗ mählich tritt auch der Baß hinzu:„im Freien möcht' ich ſprin⸗ gen, im Matenduft und Sonnenſchein den Tag verbringen.“ Frühlingszeit das Herz erfreut. Dieſe Madrigale gehen nachweislich zurück bis 1550. Natürlich ſind auch franzöſiſche Tonſetzer Teilhaber dieſer 1 3 N 5 Das Hinſterben deulſcher Hausmuſik i Von Albert Liebold⸗Leipzig Unſere Zeit der Maſchinen und techniſchen Wunber, der entnervenden Exiſtenzkämpfe und ſchädigenden Konkurrenz⸗ treibereien, der parteipolitiſchen Hetzereien und kulturpoliti⸗ ſchen Merkwürdigkeiten verliert immer mehr den Sinn für innere Sammlung und ſtilles Erleben, für erhebende Gemüts⸗ pflege und ruhige Seelenfeierſtunden. Es muß mög lichſt laut und wechſelvoll zugehen, es muß„Betrieb“ ſein. Elne er⸗ schreckliche Veräußerlichung, eine Entgeiſtigung des Daſeins iſt eingetreten, die auch dem oberflächlichen Beobachter auf⸗ zallen muß, wenn er die Leere der Theater⸗, Konzert⸗ und . mit den überfüllten Hallen beim Box⸗ und Renn⸗ ſport oder ſonſtigen Auswüchſen einer kulturvergeſſenen Zeit vergleicht, bei denen Tauſende, ja Millionen umgeſetzt und 925 leudert werden. In all dem Haſten und Jagen hungert der beſinnliche Menſch heißer denn je nach Kennzeichen und Aeußerungen einer geſunden Romantik. Allein er findet ihrer nur wenige. Leider hat der Ungeiſt der letzten Jahre auch der guten, deutſchen Hausmuſik faſt völlig den Garaus gemacht, die zur Zeit unſerer Väter und Großväter in Stadt und Land gleich kifrig betrieben wurde und zuweilen ſogar künſtleriſchen An⸗ ſtrich aufweiſen konnte. Man braucht dabei nicht an die Sa⸗ ons feinſiunlger Männer und Frauen zu denken, die auf das literarische und künſtleriſche Leben oft auch nach außen hin 1 5 befruchtend und auregend wirkten und die noch heute in dem für uns ſonſt wenig vorbildlichen Paris ge⸗ eihen, in unſeren Großſtädten aber nach dem Kriege faſt völlig einſchlieſen. Noch viel ſchmerzlicher mütſſen wir dem gemütvollen Muſtzieren im engen Famillenkreiſe nach⸗ rauern. Dabei fanden ſich zuſammen, ſelbſt auf den Dörfern, dar Pfarrer, der Lehrer, ein beſtunlicher Uhrmacher oder Ge⸗ Deindeſchreiber, und im beſcheidenen Stühchen lebten die Tries und Quartette Haydns, Händels, Schuberts, Mozarts und all ber anderen auf, deren Kunſtgaben der Menſchbeit zum Segen und zur Erhebung geworden ſind. Viele Familien aab es in denen Vater, Mutter und Kind manch langen Winterabend auf ſolche Weiſe zur Seelenfeter ür ſich und die e des Hauſes geſtalteten, die, angeregt f die köſtlichen Gaben der Muſik, durch geiſtvolle und Nannen zte Rede den Stunden erhöhten Reiz und Inhalt verliehen. ir müſſen heute lange ſuchen, um ſo etwas noch vereinzelt zu finden; dieſe„Feljerahende“ im wirklichen inne gingen faſt völlig verloren. Man läßt ſich lieber im ewil 9 2 Katfeehäuſer etwas vorspielen, hängt ſich die Rabtoböter um die Ohren, s ſein Grammophon neueſten Typs auf, anſtatt in den tiefen Seelengehalt der Kompoſitio⸗ nen einzudringen. Die Technik tötet aber die Seele! Aller⸗ dings ſteht in ſedem„gutbürgerlichen“ Hauſe ein Klavier. Doch oft nur als Staffage und beſtenfalls ſpielt darauf die Tochter oder der Sohn die neueſten„Schlager“ Die eſgenk⸗ liche Klaylermuſik der Klaſſiker iſt zu einer Angelegenheit der Berufsmuftker und einiger rein geiſtiger Berufe ge⸗ Nee 70000 ß ßßTßTßTbTTTTTTTT und Lieb Bewegung. Die kleine Nymphe“, in die der Herrlichſte von allen vernarrt iſt(„Tu me dois pour appaiser mille fois le jour baiser“), ein vierſtimmiges Lied, nach den„Amours“ von Pierre Ronſard, in vierſtimmiger Polyphonie von Clement Jannequin, datiert Paris 1552 als Jahr ſeines Ur⸗ ſprungs. Und Claude le Jeunes„Nelanges de la Musi que“ ſind ebendort im Jahre 1586 erſchienen. Auch ſie beſingen freilich mehr die Augen der Geliebten als den Frühling, als vierſtimmige Geſänge ſind ſie immerhin dem Mabdrigalſttle beizuzählen. Idealtſteren wir nicht: Urſprung dieſer Madrigale ſind allerlei„amoureuse liedekens“ der Flamländer, für Italien die Frottolen, kleine, oft zweideutige Volksweiſen, deren letzte uns Mascagnis Lola ſingt. Für Deutſchland ſind es Texte, wie die Loſung um 1600: All Luſt und Freud die Liebe geit In aller Welt mit Gut und Gel d.(1 Hans Leo Haßler ſchuf ſich mit ſolchen Melodien „Luſtgärtlein“, in dem die ſchönſten Madrigale erblühten Nun ſind im Verlage von P. J. Tonger⸗K ln a. Rh. neue Madrigalſammlungen erſchtienen. Da ſie einem mo⸗ dernen, praktiſchen Zweck dienen, ſo ſollen dieſe dreimaldrei Markheftlein hier wenigſtens skizziert ſein. Die hier vor⸗ legenden Madrigale ſind nämlich leichte dreiſtimmtge Originalſätze, die der Herausgeber W. Herrmann ſo ein⸗ gerichtet hat, daß ſie für drei gleiche Stimmen zu ſingen ſind, mithin entweder für drei weibliche Stimmen(eventuell 1 für drei Knabenſtimmen) oder auch für drei Männer⸗ ſtimmen. Dieſe Einrichtung iſt ſchon darum von praktiſchem Wert, weil unſere Männerchöre an zwei Uebeln kranken: die erſten Tenbre müſſen in zu hoher, die zweiten Bäſſe in zu tiefer Lage ſingen. Da nun die alten Madrigale dem Dreiklangſtil angehören, ſo fehlt dem dreiſtimmigen Geſang nichts Weſent⸗ liches. Eine Stütze der Unterſtimme erſcheint mir gleich wohl wünſchenswert Im Einzelnen ſind es drei Hefte deutſcher Madrigale, drei Hefte italieniſcher, und noch drei Hefte der„Bal⸗ letti“ von Gaſtoldi(1600), Mit Melchior Franks( 1639) „amoroſiſchen Geſängen, nach italieniſcher Art mit Fleiß kom⸗ pontert zu Nürnberg 1611“, beginnt die Sammlung. Es ſind trotz der„italieniſchen Art“ deutſche Lieder, friſch, naiv, wohl⸗ klingend. Anders die Italiener. Zunächſt Gaſtol die's Tri⸗ einta und Conzondtt, die ſchon italieniſche Grazia und fließende Koloraturxen verlangen! Dann Luca Marenzios Villa⸗ nellen(Madrigale im Völkston von Neapel). Man höre ſein As-Dur Madrigal:„Von einem Brunnen“, Endlich ſeine „Tanzlieder“(Balletti), ſie ſind geſchrieben„per can- lare, sohare e ballare“(zum Singen, Spielen und Tanzen). Die Muſiker ſpielen auf, die Liebſte tanzt mit„ihm“ den Rei⸗ gen, dann ſingt der Chor der Mädchen. Das erſte Stück heißt zder Tänzer“, das zweite:„die Liebſte““ Kommt alle zum Tanz, laßt die Sorgen, denkt nicht an Morgen, ſagt die deutſche Ueberſetzung. Der Urtext von 1600 und von Mantua ſagt noch etwas mehr. Frühling und Liebe in anmutiger Muſik aus her Zett der Wiedergeburt, die wir Renaiffande nennen. Mit dem Fortunato“ möge man beginnen(Nr. 14); man muß ſolche Mabrigale im Freien ſingen. Für den Konzertſaal ſind ſie nicht geſchrieben, aber im Walde klingen ſie mit der Har⸗ monie der Natur zuſammen. In ihnen lebt die Jugendzeit der Muſik und mit der Jugendbewegung gewinnt ſie neues Leben und lichten Schein. Und Frühlingszeit iſt die rechte Zeit ſolcher Muſik A. Bl. n NN ein 8 wegs„beſſere“ Kind wenigſtens ein Inſtrument ſpielen lernt, um damit darzutun, daß es auch etwas von Muſik verſteht e kann. Das iſt vielleicht Zivlliſation, aber keine ultur. f Auf dieſem Gebiete eine Aenderung herbeizuführen, wäre eine Aufgabe der Jugenderziehung. Mit bloßem Geſangs⸗ unterricht dürfte die muſtkaliſche Erziehung in den Schulen nicht erſchöpft ſein, ſie müßte allgemeines muſtkaliſches Be⸗ grlffs⸗ und Urteilsvermögen aubahnen und auf die uner⸗ ſchöpflichen ſeeliſchen Juhalte dieſer réifſten aller Künſte hin⸗ weiſen. Erfreulicherweiſe haben ſich in vielen Schulen, be⸗ ſonders in den Großſtädten, freiwillige Muſikgruppen unter der Führung eines kunſtbegeiſterten Lehrers gehildet und treiben ſyſtematiſch theoretiſchen und prakliſchen Muſtkunter⸗ richt. Das ſollte allgemein ausgebaut werben, und die zu⸗ ſtändigen Behörden müßten der heranwachſenden Generation Zeit und Mittel für die Pflege guter Muſik zur Ver⸗ fügung ſtellen. ** Die Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer, die Berufs⸗ organiſation der deutſchen Komponiſten, hielt ihre alljährliche Hauptperſammlung ab. Dem Geſchäftsbericht ihrer Anſtalten zur Wahrnehmung und Verwertung mufikaliſcher Urheber⸗ rechte iſt zu entnehmen, daß bei der Anſtalt für mufika⸗ ſches Aufführungsrecht, ohne Einrechnung der e über deren Verteilungs⸗Maßſtab zwiſchen den beteiligten e e noch Verhand⸗ lungen ſchwehen, allein für die lufführungen von Werken der ernſten und Unterhaltungsmuſtk ſich ein erheblicher wei⸗ terer Auſſchwung ergeben hak, ſo daß ſich die zur Verteklung gelangende Geſamtſumme durch Hinzukommen der Rundfunk⸗ gebühren noch weſentlich erhöhen wird. Die neu ee Abteilung für mechaniſche Rechte hat im eſchäfts⸗ jahr 1927 einen Zuwachs von 229 Prozent an vereinnahmten Lizenzgebühren erzielt. Der Erhöhung der infolgedeſſen für das Rechnungsjahr 1927 zur Verteilung kommenden Gebüh⸗ ren⸗Auteile an die bezugsberechtigten Tonſetzer, Textdichter und Verleger, geſellt ſich ſo auch eine entſprechende Erhöhung der ſatzungzgemäß der ünterſtlitzungskaſſe der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer zufließenden Beträge hinzu, ſo daß auf dieſem Gebiete in erfreulicher Weiſe ſegensreich weiter gewirkt werden kann. Ganz bedeutend war und iſt fort⸗ laufend der Zuwachs an neuen Mitgliedern. Zwei ſatzungs⸗ gemäß nach Ablauf ihrer Amtsfriſt aus dem Vorſtande aus⸗ ſcheidende Mitglieder, Profeſſor Behm und Profeſſor Klatte, wurden durch Akklamattion in den Vorſtand wiedergewähll. Der Vorſtand ſetzt ſich daher, wie folgt zuſammen: Vorſitzen⸗ der: Zr. Richard Strauß Stellvertreter des Vorſitzen⸗ den: Profeſſor Eduard Behm, Hugo Kaun, Profeſſor Wilhelm Klatte, Dr. Fullus Kopſch. Dr. Kopſch iſt geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied.— Der Hauptver⸗ ſammlung ging eine intime Feier in den Geſchäftsräumen der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer voraus, in der nach dem Vortrage eines Beethovenſchen Adagios durch das Kling ⸗ ler⸗Quartett die von Heinrich Pagels geſchaffene at mit Hausmuſik im alten Sinne nichts mehr 5 Sabel geht es faſt zum guten Ton, daß jedes halb⸗ auch D ß ß.... Das Volkslied in der Kirche [(Von unſerem Londoner Vertreter) Ueberall iſt ſeit Jahrzehnten ein immer ſteigender Rück⸗ gang des Kirchenbeſuches zu verzeichnen. Auto und Kino, Sport und Freiheit des Verkehrs führen die moderne Jugend auf rein weltliche Wege und machen der Kirche ſchärfſte Kon⸗ kurrenz. Daß die Gotteshäuſer vorwiegend von älteren Leuten beſucht werden, iſt aber noch kein Zeſchen für religiöſe Gleichgültigkeit oder atheiſtiſche Neigungen der jüngeren Ge⸗ neration. Das zeigt ſich deutlich bei den Gerichten, wo in neun von zehn Fällen die religiöſe Eidesformel der welt⸗ lichen vorgezogen wird. Von geiſtlicher Seite iſt man des⸗ halb bemüht. den Gottesdienſt für die Jugend anziehender zu geſtalten. Beſonders in Amerika hat man das Intereſſe für die Kirche durch allerlei Attraktionen ſteigern wollen, die nicht immer bei den Grenzen des guten Geſchmackes halt⸗ machten. Obgleich in England oft noch heute lange Schlan⸗ gen von Menſchen vor den Kirchen ſtehen, iſt auch hier die Geiſtlichkeit nicht mit der Zahl der Kirchenbeſucher zufrieden und verſucht es mit amerikaniſchen Methoden. So hält ein Pfarrer in Wolmer Hampton zweimal wöchentlich eine Art Kabarett in ſeiner Kirche ab. In vielen Londoner Vor⸗ ſſädten findet man an den Kirchenmauern Ankündigungen wie;„Heute Abend gemütliches Beiſammenſein— berühmte Muſikkapelle— Nachtklub— ernſte und heitere Vorfüh⸗ rungen“. Aber ein Suſtem, das ſich jenſeits des Atlantiks durch⸗ etzt, entſpricht nicht immer dem Geſchmack des konſervativen Engländers. Eine Gruppe von einflußreichen Perſönlichkeiten der anglikauiſchen Kirche hat deshalb einen anderen Weg ein⸗ geſchlagen. Man will das„communilysinging“ in den Kirchen einführen. Dieſes Maſſenſingen, das vor einigen Jahren aufkam. iſt ſehr populär. Immer wieder veranſtalten die großen Tageszeitungen Publikumsgefang in den größten Kon⸗ zertſälen und Sporthallen Londons, und die„Community“ Liederbücher mit den beliehteſten engliſchen und ſchoktiſchen Otedern werden auf allen Straßen verhandelt. Es ſtimmt nicht, daß Autofahren und Golfſpielen die Maſſen von den Kirchen fernhalten, gebt ihnen nur Gelegen⸗ heit zu ſingen, und ſie werden ſchon von ſelbſt zurückkommen,“ erklärte der Organiſt der St. James kirche Piccadilly, einer der Leiter der neuen Bewgung.„So lange man ihnen keine ordentliche Muſik bietet, werden ſie die Kirche meiden. In der Tat ſieht es traurig aus um die engliſche Kirchen⸗ muſik. Die meiſten Berufsorganiſten ſind zu den Kinos ab⸗ gewandert. In ganz London ſind kaum 30 übrig. Für die engliſchen Kirchenchöre, die zu den beſten Europas gehören, hat dies Verſchwinden der Orgelbegleitung vielfach eine ver⸗ hängnisvolle Wirkung gehabt. Es iſt nun eine Kommiſſion eingeſetzt worden, die die bekannteſten engliſchen Volkslieder mit kirchlichen Texten ver⸗ ſehen und ſte in Buchform herausgeben ſoll. Ste wird für Pfingſten eine Konferenz nach Sſtende einberufen, die in der endgültigen Auswahl der geeigneten Melodien die ent⸗ ſcheidende Stimme haben wird. Die Konferenz, an der ein Vertreter der St. Pauls⸗ Kathedrale in London und Mitglie⸗ der des Londoner Gemeinderats teilnehmen werden, wird hauptſächlich aus Geiſtlichen beſtehen, doch ſind auch Lajen, die ſich für Volkslieder und Kirchenmuſik intereſſieren, will⸗ kommen. Die Teilnehmer der Konferenz, die die erſte in ihrer Art iſt, werden im Anſchluß an die Tagung eine Anzahl der gewählten Lieder in Brügge öffentlich vortragen Die Idee der Erneuerung der engliſchen Alrchenmuſik durch„communitysinging“ hat in den kirchlichen Kreiſen Eng⸗ lands allgemeine Zuſtimmung gefunden. Der Ausſchuß rech⸗ net mit einer ſtarken Beteiligung an der Oſtender Tagung und verſpricht ſich einen großen Erfolg der Beſtrebungen, auf dieſe Weiſe den Kirchenbeſuch zu heben. * Leipziger Orcheſterkonzert ohne Dirigenten. Das Letpziger tn e das in der Fund ſache die Philharmoniſchen und die Mitlelbeutſchen Rund⸗ funkkonzerte beſtreitet, daneben aber auch e in der Oper leiſtet, hat die Frage des dtrigentenloſen uſizierens durch ein öffentliches Konzert, deſſen Reinertrag zur Grün⸗ dung einer Orcheſterpenſtonskaſſe beſtimmt ſſt, zum erſten Male im Herzen Europas zur e e gestellt. Die An⸗ regung dazu iſt bekanntlich aus Moskau gekommen, wo ſich ſeit 1922 ein dirigentenloſer großer Inſtrumentalkörper zur Wiedergabe ſchwieriger moderner Werke herangearbeſtet hat. Ob dieſe Einrichtung dort politiſche Nebenzwecke verfolge oder nicht, ſei dahingeſtellt: ſolche jedenfalls ausdrücklich hauptſächlich aus unternommen zu haben. Halbjährige Uebung hat etwa fol⸗ gende Probierpraxis gezeitigt: Die Streſcher— 651 ler am nächſten die Geiger— ſitzen im Kreiſe um die Holzbläser herum; die Kontrabäſſe, das Blech und die Pauken im Hinter⸗ grunde. Ueber die Auffaſſung ſtrittiger Stellen bestimmt die Mehrheit, bei Stimmengleichhelt N Konzertmeiſter. Der Gewinn für den einzelnen Spieler iſt denkbar Gin Sorgt er ſich unter einem Kapellmeiſter nur um ſeine Einzelſtimme ſo tritt nun an ihn die Aufgabe heran, das ganze Wer ſiungemäß zu überſchauen und ihm ſeine Stimme künſtlerſſch einzufügen; es handelt ſich alſo um 1 ähnliches wie beim Kammermuſikſplel. Der erſte Verſuch in der Lelpzſger Albert⸗ halle— er galt einem Beethopenkonzert— iſt nach fleißiger Vorarbeit e geglückt. Was man vielleicht l mochte: Unpräziſes Zuſammenſpiel— etwg die beliebte Vor⸗ eiligkeſt der Geiger, Nachhinken der Bäſſe und der Blech⸗ inſtrumente 15 nicht ein. Es iſt ſogar zu ſagen: Das Zu⸗ ſammenſpiel war faſt durchweg viel vollkommener als unter einem Durchſchnittskapellmeiſter, von einer Genauigkeit wie nur unter einem wirklichen Präziſtonsdirigenten. agu eine ebenſp ſein abgeſtufte Dynamik, was neben der Groiea und der Egmont⸗Oüvertüre zumal der ſchwierigſten Aufgabe, der Begleſtung des Vlolinkonzertes, das Guſtav Habemann prächtig hinlegte, zu gute kam. Hauptſächlich das Fehlen nur einer Spieltugend war feſtzuſtellen: Der Möglichkeit jener kleinen Temporſüſckungen, die nur ein Dirigent oft in kleinen Abſtänden vornehmen kann, und ähnlich verhielt es ſich auch in der Modlflzſerung der Stärkegrade. 1 35 auch jene ganz Überlegene au ee wie ſte nur einzelne außerwählte trigenten auf eine Vielhett von Muſikern zu übertragen vermögen, 1 vorhanden ſein konnte, wax 1 elne Selbſtverſtändͤlichkelt.— War das Konzert aber überfluſſigs Keineswegs. Denn einmal glauben wir, daß die Früchte ſolcher Selbſterzie 9509 ſchon in den Magen e klang⸗ lichen Leiſtungen der letzten Philharmonſſchen Konzerte ſicht⸗ bar wurden; dann darf es für mäßige oder auch nur mittel⸗ müßige Dirkgenten als Warnung benen: dieſe erwelſen ſich vor einem ſo 1 Orcheſter 100 nur als unnötig, ſon⸗ dern 2 5 als hinderlich. Möge der Inſtrumentalkörpet alſo welter fortfahren, ſeine Kräfte allein zu erproben, ſſch alfo weiter in wertnalle muftkaltſche Schhpfüngen ohne außerliche Führung zn vertlelen und gelsgenklich auch wieder öffentlich ſo hervorzutreten. Den guten Dirigenten aber wird das Ver⸗ fahren nicht verdrängen können. Das ungewöhnliche Er⸗ elgnis hatte die Muſtkfreunde in Mengen angezogen, und es Das Leipziger Orcheſter lehnt Bltſte des verewigten Führers der Genoſſenſchaft Friebrich Röſch enthüllt wurde. f kam zu Erfolgen von einer Wärme, wie hier nur ſelten in der vergangenen Konzertzeitt Dr, Max Unger, 3 ab und erklärt, den Verſuch ſelbſterzieheriſchen Grün den * 55 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe). Seite. Nr. 210 8 1 Statt besonderer Anzeige to, Allen Freunden, Bekannten und Verwandten 5 die schmerzliche Nachricht, daß gestern nachmittag en 12½ Uhr mein lieber Gatte, unser Vater, Großvater, ſe Schwiegervater und Onkel, Herr e⸗ in lt⸗ 7 2 . Inann 08e er 8 2 2 0 Süddeutsche Disconto-desellscha 5 15 Amtsdiener a. D. 5 5 1 1 im Alter von nahezu 80 Jahren in ein besseres Mannheim(Zentrale D 055 15.4 8) 5 i d. 1 15 in E Aktienkapital und Reserven 20 Millionen RM. 1. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 85 5 3 Marie Henn Depositenkasse Heidelbergerstr.— Mannheim- Neckarau e. geb. Geiß(p 7, 15)(Marktplatz 2) h⸗: Mannheim, den 3. Mai 1928 . P 5.-8 IL 66 15 Die Beerdigung findet am Montag nachmittag 9 2 U S 20 75 1 15 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt 15646 ö 7. 5 9 D 1 5 2 An 6 . Depositenkasse Friedriehsbrücke K 1, 9 * 1 8 9 7 n 77 1 N 2 7 5 * 2 2 2 2 2 22 2 i Erledigung sämtlicher bankmäßigen Geschäfte, insbesondere 6 2 5. n 5 Annahme von Einlage- und Spargeldern gegen Banksparbuch, g 15 Für die uns peim Tode unseres leben, Errichtung von Scheck- und Konto-Korrent-Konten. kale n mvergeblichen Vafers erwiesene Anfell⸗ t. f 8 8 4 nehme sagen wir herzlichsfen Denk. r e a 25 . f HEINZ HOFEMEISTER 64 f 55 kinterbllebenen: 125 Steflennachweis 3 im Namen der Hinterbliebenen: r 12, Stellennachwels filr 181. 70 0 5 1 1 „„ Dr. Walther Jhrig 1 Frauen und Mädchen e 8 5 ermählte Sprechſtunden Montag u. Donnerstag 11—12 N 0 ö 5 5 55 Mannheim, Pfalzplatz F, III. Telephon 28130 während der Sprechſtuuden 2 1 NMermheim, 4. Mei 1928. 5636 5 Mal 1928 5932 1 N aus ee ahn 1 5 15 Angebote unter 2 an die Geſchä 5 Versteigerung! Kochschule des Frauenvereins Angebote unter 3. 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Nr. 210 Von ben ſübddeutſchen W Scharfe Preisrückgänge für amerikaniſchen, weniger Gebeſſerter aren⸗ und Prooͤuktenmärkten ſcharſe für kanadiſchen und argentiniſchen Saatenſtand in den Ver. Staaten und in Deutſchland in Kleie/ Befeſtigung des Malzmarktes/ Vorläufig kein Einfluß Weizen/ Umſatzloſigkeit am Mehlmarkt/ Knappheit des Rheinſchiffahrts⸗Ausſtandes auf die Verſorgung der ſüddeutſchen Märkte G. H. Mannheim, 4. Mat, Die Umſatztätigkeit am ſüddeutſchen Brotgetreidemarkt War in der vergangenen Woche äußerſt eingeſchränkt, weil die Mühlen mit neuen Käufen abſolut zurückhalten. Immerhin wird die jetzige Abſchwächung in Amerika keineswegs als ein Anzeichen für eine wirklich dauernd rückgängige Marktlage an⸗ geſehen. Man glaubt vielmehr, daß in Chicago die kleine Spe⸗ kulation von den Groß⸗ffaiſeuren zur Veräußerung gezwun⸗ gen worden iſt. Es wird darauf verwieſen, daß die Ver⸗ einigten Staaten in dieſem Fahre fraglos eine klei⸗ nere Ernte als 1927 haben werden, wenn auch ber am 10. d. M. fällige zweite Sagtenſtandsbericht wahrſcheinlich aün⸗ ſtiger lauten wird als der erſte. Immerhin beſagen Privat⸗ berichte von drüben, daß die Winterernte im Zentralqürtel teilweiſe bis zu 70/80 v. H. beſchädigt worden iſt und aufgegeben werden muß. Selbſt wenn man von dieſen ziffernmäßigen An⸗ gaben noch einen erheblichen Prozentſatz abzieht, bleiben ſie immer noch die größten Schadensnachrichten, die bisher zu ver⸗ zeichnen waren. Ueber die Ernte im Nordweſten der Ver⸗ einigten Staaten und Kanada wird gemeldet, daß ſie noch ſehr weit zurück ſei. Der europäfſche Bedarf bis zum Auguſt wird alſo mehr oder weniger auf die Verſorgung mit kanadi⸗ ſchem und argentiniſchem Weizen angewieſen ſein und in die⸗ ſer Beziehung iſt es jedenfalls intereſſant, daß in der verfloſſe⸗ nen Woche Red Winter von Europa nach Amerika verſchifft worden iſt, und daß weder Kanada noch Argentinien dem amerikaniſchen Rückgang im gleichen Ausmaß gefolat ſind, denn der argentiniſche Preſsrückgang in den letzten zwel Tagen Hat ſich auf 20—28 Ets. beſchränkt. Andererſelts bleibt aber baxauf Rückſicht zu nehmen, daß aroße Beſtände an den Haupl⸗ märkten vorhanden ſind, die es nach Angabe von Fachſeite er⸗ möglichen ſollen, mit 98 800 000 atrs. gegen 29 170 000 in die neue Saiſon hineinzugehen. Was den Saatenſtand in Deutſchland anlangt, ſo alaußbt man, daß der zweite Be⸗ richt. wie in den Vereinigten Staaten, erheblich aünſtiger lau⸗ ten dürfte, als der im März erſtattete erſte Bericht. Die letzten Forderungen für argentiniſchen Weizen lauteten für Bar fil. 78 kg, Mal⸗Abladung, 14.65 pl., Zuni⸗Abladung 14,70 Fl., des⸗ gleichen 79 ke. Mai, 14.80, Juni, 1485 Entre Rios, Mai⸗ unf. 14.02 Fl, für Manitoba, III., Mai, 15.50 am Mon⸗ tag. 30, 4. 15,75), desgl. IV. 14.75(15,10), desal, V. 13,65, Maui⸗ toba IV. Paeifie, ſchwimmend, 14.82 14,85 Fl., eif Rotterdam. Roggen blieb knapp und im Preiſe feſt gehalten. Pa⸗ rität Mannheim forderte man für die 100 ke Auslandsroggen 30,7531 /, badiſchen 29.75, pfälziſchen 20,25 29,50, heſſiſchen 29,25 29,75 l. Das Mehlgeſchäft ſteht nach wie vor unter dem Ein⸗ fluß des ſchlechten Abſatzes. Die Vorverkäufe werden ſehr langſam abgewickelt. Solange dieſer Zuſtand anhält, erſcheint naturgemäß ausgeſchloſſen, daß neue Verkäufe in nennens⸗ wertem Umfang erfolgen, Der Verſuch der ſüddeutſchen Müh⸗ len, den Mehlpreis den geſtiegenen Brotgetreidevreiſen an⸗ zuvaſſen, mußte unter dieſen Umſtänden erfolglos bleiben. da Umſätze zu den erhöhten Preiſen kaum ſtattfanden. Die Müh⸗ lenforderungen lauten heute für die 100 kg Weizen mehl, Spezfal 0. m. S. ab Mühle. 39.040,25%[Vorwoche: 39,50 is 40, für Roggen mehl. je nach Ausmahlung. 40—41(Vor⸗ woche; 39.50 40,50, am 30. v. Mts. 4041.50) /. Die zweite 525 blieb auch weiterhin mit ihren Forderungen unter dieſen reiſen. Am Markt für Braugerſte fehlte deutſches Angebot gänzlich. Soweit Preiſe genannt wurden, waren ſie rein nomi⸗ nell. Vom Ausland war gute Chile ⸗Gerſte mit 5658 sf für die 448 lbs., Chile⸗fag zu 54—55 sh. eif Seehafen, angeboten. Für Auſtral⸗Gerſte, wovon ſich große Lagerbeſtände in Antwerpen befinden, beſteht wenig Kaufneigung, well der Zoll⸗ ſatz von 7 A für die 100 g ſich als Hindernis auswirkt. . Hafer konnte ſeine Feſtiakeit gut behaupten, für inlän⸗ diſche Herkunft ſogar noch etwas höhere Preiſe erzielen, weil Uur noch ſehr wenig Ware in auten Partien an den Markt kommt, Im Waggongeſchäft nannte man die 100 kg inl. Hafer zuletzt mit 27,50 28.50%(Vorwoche: 27.28]. Aus⸗ landshafer unverändert mit 27.7529 l. Am Mais markt war die Lage ruhig. Durch hieſige Vermittlung wurde eine Dampferladung nach Spanien gehan⸗ delt. Die letzten Forderungen lauteten für Plata ⸗Mais, am 5. Mai ausgehender Dampfer. 10.95 Fl., Mai⸗Abladung 10.40 Fl., Mai⸗Juni 10,10 Fl. Am Futtermittelmarkt blieb von Mühlenfabrika⸗ ten Kleie am feſteſten. Man verlangt für die 100 kg feine Kleie 16, grobe 16,50 /, für Roggenkleie den kaum jemals da⸗ geweſenen Preis von 19 /, der allerdings als rein nominell anzuſehen iſt, weil es an Ware fehlt. Auf fällige Waggons muß man ſich mit der Lieferung von 50 Zentnern zufrieden geben. Fpeſt liegt auch Weizenfuttermehl bei 17% für die 100 le effek⸗ tive Ware Alle anderen Mühlenfabrikate, insbeſondere Wei⸗ zen⸗ und Roggen⸗Nachmehl, blieben vernachläſſtat. Verlangt wurden dafür, je nach Qualität und Termin, 214.50%, für Maisſchrott, effektiv, 25,50 /, Auguſt Dezember ⸗ Lieferung 22,50„. Trockenſchuftzel find in inländiſcher Ware knapp ge⸗ worden; es zeigt ſich darin kaum noch Angebot, Verlangt wur⸗ den für die 100 kg 16% loſe, 9. S. ab Fabrik, für ausländiſche m. S. 16.7517/ ab Mannheim. Malskeime ſind zurzeit we⸗ niger beachtet und bedingen etwa 1818.50 /. Es zeiat ſich auf dieſem Gebiet allmählich doch die Einwirkung des Grünfutters und der Weide. Malz lag ſehr feſt. Die Brauereien haben die Vermäl⸗ zung eingeſtellt, die Malzfabriken halten mit ihren Beſtänden in Erwartung höherer Preiſe zurück. Verlangt werden gegen⸗ wärtia für die 100 ke erſtklaſſige Ware 5354 /, badiſche und württembergiſche Qualitäten ſind je nach Extraktgarantie mit 5052 J, die 100 kg. erhältlich. Soweit bisher Nachrichten vorliegen. ſcheint die Anbau⸗ fläche für Hopfen in Deutſchland in dieſem Fahr eher eine Verkleinerung zu erfahren, als eine Verarbßerung. da mehr⸗ fach Hopfenaulagen dem Anbau von Tabak, Spargel, Getreide oder Zuckerrüben der als lukrativer ailt, Platz gemacht haben. Der Streik in der Rheinſchiffahrt iſt vorläufig ohne jeden Einfluß auf die füddeutſchen Märkte geblieben. Ein ſolcher könnte ſich erſt hei längerer Dauer geltend machen, falls dann die Beſtände in der einen oder anderen Sorte Getreide ſich lichten ſollten. Vorläufig ſind die Verbraucher gut verſorgt und gußerdem ſteht im Bedarfsfalle Transvortgelegenhbeit mit den Rheinſchiffen anderer Natlonen mehr als genügend zur Verfügung. e Was wird aus der Mannheimer Veamtenbank? Mitgliederverſammlung erklärt ſich für Einleitung des Vergleichs⸗ verfahrens.— Reuwaßl des Am, und Nenbeſtellung des Vorſtandes. In der geſtrigen a. o. Mitgliederverſammlung der Mannheimer Heamtenbank eme. galt es, ſich über die Maßnahmen ſchlüſſig zu Werden, die nach Vorlage des Status vom 17. April und der beſon⸗ deren Verhältniſſe der Genoſſenſchaft im Augenblick getroffen werden önnen. Das konnte nach Lage der Dinge lediglich die Zuſtimmung für Eröffnung des Vergleichsverfahrens ſein, mit der anſcheinend die überwiegende Mehrheit der zahlreich beſuchten Verſammlung ein⸗ Verſtanden war; über das Ergebnis der Liſteneinzeichnung, kann 8. Bt. nichts mitgetilt werden, da die Liſten erſt in einigen Tagen abgeſchloſſen werden. Ferner hatte die Verſammlung die Verwal⸗ tüngsorgane neu zu beſtellen, wobei, wie nicht anders zu erwarten 1 5 15 Schuldfrage des Adi, den größten Raum in der Ausſprache einnahm. Nachdem der AR, und der vorläufige Vorſtand Verfügung der Verſammlung geſtellt hatten und Baus bach mit der Leitung betraut wurde, gab der frühere AR.⸗ Vorſisende Arnold eine Dakſtelung der Verhältnine, die im allge⸗ Meilen bekannt ſind; allerdings wich in einigen Punkten ſeine Auf⸗ aſſung etwas von derſenigen der Gewerbebank ab. Ebenſo wie bei er Gewerbebank betonte der AR. auch 11 55 daß die Inſolpellz und die Untreue des Vorſtandes für den Ah. volllommen überraſchend . ſeten, daß Roettinger und Pfeiffer gegen die Vorſchriften des AR ihre Beſugniſſe 60 der Kreöltgewährung überſchritten und dies durch betrügeriſche uchungen verſchleiert haben. Im Ge⸗ . zur Darſtellung bei der Gewerbebank ſtellten ſich Herr Ar⸗ Aold, einige Genoſſen und wohl auch die neue Verwaltung auf den Standpunkt, daß die Frage noch gax nicht geklärt ſei, wem die on Roettinger gewährten Kredite eigentlich zu⸗ a Dle Beam tenkredite und die der Kurpfalz ſing nach der Anſicht der Beamtenbank nicht gefährdet und würden auf jeden Fall zu 100 v. H. herein kommen., Sollte aber dle Beamtenbank für die Kredite und Beteiligungen Roettingers an anbere induſtrielle Unternehmungen auflommen müſſen, dann könne ümmer noch nicht geſagt werden, ob und wieviel von dieſen Kredlten als verloren zu betrachten ſind. Auch der AR. der Beamtenbank Üherlaſſe die Prüfnung ſeiner Tätigkelt zur Klärung einer etwaigen Schuldfrage dem Gericht oder einer von det GB. zu beſtellenden Kommiſſion. Der von Bücherreyiſor Dr. Fluch aufgeſtellte und verleſene Status auf 17. April verzeichnel eln Roh vermögen von 18 67, dem an Verbind lichkeiten 1999 555„ gegen⸗ Überſtehen. Von den Aki v⸗Werten find zu erwähnen Bankgut⸗ Halen itt 113 508, Effekten mit 12018., Forderungen an Mit⸗ lieder 619 481„(dine der Badſſchen Beamtenbauk gegen ein Dar⸗ ehen von 250 000% zur Sicherſtellung der Gehallsguszahlungen verpfändet wurden), Forderungen an Mitglieder aus Geſchäften der Kurpfalz 307 405, Forderungen an Gewerbetreibende 22 920, dle indüſtriellen Beteiligungen von Roettinger mit 268 934(darunter Ahenus Druckerei 55 087„, Porphyrwerke Oppenau etwa 51 000 l, Deutſche Füllfederhalterfabrik 128 341 ,, Vertplebsgeſellſchuften für Wäſche uſw. 84 505), von denen 50 v. H. abgeſchrieben wurden und die jufolgedeſſen mit 134 407„ bllanzleren. Wellerbin wurden weiſelhafte Forderungen in Höhe von 85 972„ auf 1/ abge⸗ chrieben. Ein Haus in Ludwigshafen wurde mit 30 000 4 bewertet und ſchließlich errechnete ſich die Haftfumme der Mitglieder auf 21. Dezember 1927 auf 77 965 Unter den Verbindlich ⸗ keiten ſind Sparguthaben der Mitglieder mit 315 635, laufende Guthaben der Mitglieder mit 545 00s, die Schuld an die Gewerbe⸗ Hank(abzüglich des Darlehens der Baölſchen Beamtenbank) mit 49 488„J, dto. an die Landesgewerbebank Karlsruhe mit rund 400 000„ und dio. an die Badſſche Beamtenbank mit 280 000, ſowie an Lieferanten der Kurpfalz mit 40 371 4 ausgewieſen. Nach Hleſer Auſſtellung, die mit einzelnen Poſten von in den Verſamm⸗ kungen der Gewerbebank genannten Ziffern abweichen, was in der andersartigen Bewertung der Forderungen ſeinen Grund haben dürft bi ſich ein Fehlbetrag 6719077/ ſodaß nach Anſicht ändigen etwa 30—40 v. H. der Gläubiger for⸗ gs bverloren zu betrachten ſeien. In der Aus⸗ ihre Aemter zur von dieſer Herr ſprache drehte es ſich in erſter Linie um die Aufſichtspflicht, um die pflichtmäßige Kontrolle der Geſchäftstätigkeit durch den Ai. Nament⸗ lich dem früheren Vorſttzenden wurde zur Laſt gelegt, daß trotz ver⸗ ſchledener Beanſtandungen in der letzten GB. und namentlich be⸗ ſtümmter Bemängelungen bei der Reviſion der dies⸗ jährigen Bilanz durch das ſtelly. Mitglied der Repſſionskommiſſion, ja ſogar auf einen beſtimmten Mißtrauen santrag aus dem Kreis der Genoſſen heraus— der Mitte November 1027 geſtellt wurde und den Rücktritt des AR.⸗Vorſitzenden wie des Vorſtands⸗ e Pfeifſer verlangte— eine eingehende Nachprüfung der Verhältniſſe unterblieb. Gewiſſe unzuläſſige Geld⸗ geſchäfte Pfeifſers ſeien damals ſchon zu Tage getreten, eine Prüfung der Unkoſtenkontis und der Belege ſei verhindert und erſchwert worden. Mitglieder des alten AR. ſtellen das in Abrede, ohne jedoch ganz überzeugen zu können. 5 Die Ausſprache würde ſchließlich lediglich eine Verteidigung und Gegenverteidigung, ohne daß man die nötige Klarheit hälte erhalten können, ſodaß man in dieſer Angelegenheit eben⸗ falls das Ergebnis der gerichtlichen Unterſuchung ahwarken muß. Uns ſcheint jedenfalls 3 den Darlegungen des Mltgliedes der Reviſionsklommulſſlon, das bereits im November feſtgeſtellt hat, daß die Einträge im Haupfhuch nicht in Ordnung und die Belege un nummeriert durcheinander in einet Mappe auf⸗ bewahrt wurden, als ob der Agi. zum mindeſtens dieſen Beſchwer⸗ den, die ſich zu der erwähnten ſchriftlichen Mißtrauenskundgebung aus einem Kreiſe der Genoſſen im November verdichtete, nicht aner⸗ iſch genung nachgegangen iſt, Merkwürdig berührt es jedenfalls, daß err Arnold glaubte mit Rückſicht auf die Anweſentheit der Preſſe keine näheren Aufklärungen geben zu können. Mit einer ſolchen Zu⸗ rückhaltung dient er der Sache des Ag. und der Bank wenig oder gar nicht. Auch dann nicht, wenn die Prüfung der Tätigkeit des A. kein ſahrläſſiges Verhalten des AR. feſtſtellen und einige der Vor⸗ würfe des Prüfugsmltglliedes nach der Darſtellung eines anderen A, ⸗Mitgliedes tatſächlich nicht zutreffen ſollte. Vollkommene Offen⸗ heit und reſtloſe Klarlegung iſt hier das einzige Mittel, um das ge⸗ wiß verſtändliche Mißtrauen der Genoſſen zu zerſtreuen. Schließlich handelte es ſich im weiteren Verlauf des Ausſprache um die Wege, die nunmehr beſchritten werden ſollen, wobei die Frage einer Liqufbatlon oder des Fortbeſtandes der Bank erörtert wurde. Rechtsgnwalt Dr. Freund machte dabel Mitteilungen Über die Maßnahmen, die inzwiſchen ergriffen worden ſind, um eine Sicherung der Anſprüche gegen die diejenigen zu erreichen, die die Bank geſchädigt haben. Er bat die Verſammlung um ihre Zuſtim⸗ mung zur Einleitung des Vergleichsverfahrens, die bis zum 20. Mai vorliegen muß. Bel einem Konkurs würden kaum 10 bis 15 v. H. aus der Maſſe herauskommen. Auch die Beamten⸗ bank hat gegen das Vermögen des Vorſtandes Arreſtbefehl erwirkt, hei Roettinger war die Gewerbebank gllerdings ſchon zuvorge⸗ dommen, doch gelang es noch, einen Teil ſeines Vermögens in die Hand zu bekommen. Bei Pfeiſſer wurde ein größerer Beirag und bet Groß ſämfliche Mobilten gepfändet. Auch geſtern mahnte der ge⸗ Tlchtlich bevollmächtigte Sachverſtändige Stritter zur fachlichen Behandlung aller Fragen und führte u. a. aus, daß ch der 5 vielleicht noch um 1020 v. H. beſſern könne, wenn das 8 und damit eine ruhige Abwicklung ermöglicht werde, Aus der Ver⸗ ſammlung heraus wurde nicht ganz zu Unrecht darauf hingewiefen, daß eine Fortführung der Bank nach den Abmachungen mit der Bad. Beamtenbank und der bayer, Beamtenbank, 1 0 Ludwigshafen, die den Ueber tritt der Beamten jn dieſe Inſtitute vorſehen, kaum noch möglich ſel. Man wird bel allen weiteren Maßnahmen, die der neubeſtellte Vorſtand und AN, zu treffen haben und die ſich zunächſt auf die Erreſchung und Durch⸗ führung des BV. beſchräuken müſſen, diefen Umſtand im Auge be⸗ halten müſſen. Jedenfalls trat die etwaige Auswirkung dieſer Uebertifte in der geſtrigen Verhandlung nicht genügend klar zu Tage. Als Vorſtands mitglieder wählte die Verſammlung Dr. Fluch, Polizel⸗Kommiſſüär Schwarzwälder⸗Maunheim und Oherſekretür Grüne wal d⸗ Ludwigshafen, die nur zuſammen zeich⸗ nungs berechtigt ſind. Dr. Pfeiffen berger hat feine weilere —— Mitarbeit zugeſagt. 5 1 wurden aus Mannheim gewählt; Bausbach, Berberich, Rauh, Dreher und Motſch, aus Ludwigshafen Fuß, Schaffer und Dr. Sefrin. Als ehrenamtlicher juriſtiſcher Beirat wurde Dr. Freund beſtätigt. Bei der Neuwahl des Auf ſichtsrates Nach dieſer Verſammlung und auch nach der Einleitung des V.— an dem hierfür erforderlichen vorſchriftsmäßigen Einver⸗ ſtändnis iſt wohl nicht zu zweifeln, da auch der Großgläubiger, die Gewerbebank, ſeine Zuſtimmung doch noch erteilen dürfte— bleibt die Frage Liquidatlon oder Fortführung oſſen. Bei der Liguldation auf gütlichem Wege dürfte nach unſerer Kenttnis eine Quote von 9050 v. H. herauskommen, während bei der Jortführung der Bank— die Uebertirtte ſind hier ſehr zu be⸗ achten— ſicher eine höhere Quote zu erreichen ſein würde. ohne eine Zuzahlung, die u. E. noch mindeſtens 150, be⸗ tragen mußte, iſt eine Fortführung nicht möglich. Der nüchſten Mitgliederverſammlung wird alſo die Verwaltung über dieſe Fragen genauere Mitteilungen und Vorſchläge zu machen haben. Maſchinenfabrik Badenia AG. Weinheim Die Geſellſchaft berichtet, daß das GJ. 1927 trotz der Mißernte der Jahre 19026 und 1927 im Rahmen der Abſatzmöglichreiten land⸗ wirtſchaftlicher Maſchinen eine gewiſſe Stetigkeit des Ah ⸗ ſazes brachten. Der Um ſatz habe ſich gegen das letzte Jahr u m r d. 300000 gehoben. Der Verlauf der Vorräte von Lokomobilen, der bekanntlich der befreundeten Maſchinen⸗ fabrik Buckau— R. Wolf Ach. übertragen wurde und der Dreſchmaſchinen, deren Herſtellung gemäß der Aufteflung der Fa⸗ brikationszweige mit der Heinrich Lanz AG., Mannheim, auf⸗ gegeben wurde, war zufriedenſtellend. Die Entwicklung de Ah ſazes der kleinen Maſchinen, die nunmehr die Haupt⸗ fabrikation der Badenia bildet, insbeſondere der Häckſelmaſchinen, Rübenſchneider und Keltern, machte Fortſchritte, beſonders im In⸗ land. Im Auslande erſchwerten nach wie vor Uguptſächlich die Zollſchranken eine Vergrößerung des Abſatzes; ebenſo wirkten gegenüber dem Vorfahre die infolge geſteigerter ſozialen Laſten er⸗ höhten Verkaufspreiſe ungünſtig gegenüber den Angeboten der Könkurrenz der valutaſchwachen Länder. Trotzdem gelang es, neue Abſatzgebiete zu verſchaffen. Die Umſtellung des Betriebes als Folge der Fabrlkations⸗Aufteilung mit der Zeinrich Fanz Ach. iſt in ihren 70 tzügen vollendet. Der 1 hat ſich eine Kleinigkeit von 580 818 20 527 703 4 geſukt. Die Unkoſten konnten aher auch von 511 880 au 486 948„ ermäßigt werden, ſodaß nach 627 724(60 062/ Abſchrei⸗ bungen ein buchmäßiger Ueberſchuß von 16 917(i. VB. 87930 verbleibt, der, wie wir ſchon ankündigten wieder in voller Höhe vorgetragen werden ſoll. Aus der Bilanz:(in Tauſend! Grundſtlcke 400,(unv.), Gebäude 561,1(579,6), Maſchinen uſw. 205, Wechſel 2,1(59,5), Außenſtände einſchl. Bankguthaben 478,0(331,7), Vorräte 1031/8(1843,6); dagegen AK. 298(unv.), Reſerven 30(und. Ausgleichsſonds 188,(unv.], Teilſchuldverſchreibungen 100,41(100,54 der Kunden 233,6(332,5) und Akzepte 30,66(), umme hat ſich von 580 518 auf dos 589„/ ermäßigt. „ Maſchinenfabrik Buckan— R. Wolf.⸗G. in Magdeburg. In der HB. erwähnte bei Vorlegung und Beſprechung der Bilanz der Vorſitzende, die Verwartung der Geſellſchaft ſei jederzeit bereit, die Teilſchuldverſchreibungen zu rüchzu kaufen, Generaldirektor Klein berne wies darauf hin, daß 75 v. H. der Erzeugung im Inlande verbleibe. Der Abſchluß der Maſchlnen⸗ fabrik Buckau.⸗G. für 1927 wurde genehmigt und beſchloſſen, eine Dividende von wieder 10 v. H. zur Verteilung zu bringen und 56915/ auf neue Rechnung vorzutragen. Wegen der Fuſion der beiden Geſellſchaften legte der Ag., der in der letzten ad. HB. gewählt wurde, ſein Amt nieder, er wurde in der gleichen Zu⸗ ſammenſetzung wiedergewählt. lieber die Ausſichten wurde mitgeteilt, daß nach der Fuſton Hoffnung auf weiteres Gedeihen beſtehe. In den erſten vier Monaten des neuen Geſchäftsjahres kounten trotz des—6 Wochen währenden Streiks der etall⸗ arbeiter ein höherer Umſatz erzielt werden, als in den entſprechen⸗ den vier Monaten des Vorfahres bei den noch Ulchk zufammen⸗ geſchloſſenen beiden Geſellſchaften zuſammen. . Kapitalverdoppelung beim Großkraftwerk Mannheim. Wie offtzielle Stadtratsbericht mitteilt, begbſichtigt die Großkraftwerk Mannheim Ach,, ihr Stammkapftal von sz wei auf vier Mil ⸗ ionen/ zu erhöhen.(Vergl. Stadtratsbericht an anderer Stelle der vorliegenden Nummer.). * Fraukona Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗AG. Die Frankon a Ricke und Mitverſicherungs AG. in Berlin hatte im Ge⸗ ſchäftsjahr eine Prämſen einnahme von 28,9 Mill./(i. V. 20,5) zu verzeichnen. Die Verwaltung teilt mit, daß die Lehens⸗ verſicherung, Feue rverſicherung und Einbruchd leb ſt a hL ⸗ Verſicherung günſtige Ergebn f ſe lieferten, dagegen das Hagel verſicherungsgeſchäft einen kataſtrophalen Verlauf nahm. Nach Abſetzung eines Verluſtes von 448 372,(5095) in der Hagelverſicherung und eines Verluſtes von 9477,(Gewinn 3914 Mark) in der Unfall⸗ und Haſtpflichtverſſcherung verbleibt ein Ge⸗ winn auß dem Verſicherungsgeſchäft ln Höhe von 382 352,(208 545). Die Zinseinnahme betrug 709 114/(542 105), und zwar ſind 526 256 Mark(365 552) bei den einzelnen Verſicherungszweigen verrechnet. eine Dividende von 10 v. gezahlt. Vyigt u. 1927 erzielte di (GV. 18. Mai.) rankfurt a. M. Wie verlautet, ex für Ende Mai einzuberufen⸗ ende von 10 v. H. auf das er⸗ Auftragsbeſtand überſteige orfahres nicht unweſentlich. Emil Buſch, Optiſche Induſtrie in Rathenow. Trotz ge⸗ ſtiegenem Umſatz dividendenlos. Die Beſchäftigung des Werkes war im Ge. 1927 gut. Der Um fan z überſtieg die Vorſahres⸗ zahlen um rö. 30 v. H. Der Hauptanteil der Umſatzſteigerung entfier auf das Inlandageſchäft, doch auch der Auslandsabſatz er⸗ höhte ſich. Die Preisſtellung für die optiſchen Erzeugniſſe ließ auch im Gg. iger zu wünſchen übrig. Eine weitere Abtragung der Bankſchulden war am Aufang des neuen G7. unmöglich, Waren⸗ zeſtände und Ju⸗ und Auslandsläger(i. V. 2191 046 1 exmäßigten ſich auf 1 94g 115 J. Zur Ausſchükkung eines Gewinnanteils reichte der verbleibende Gewinn aber nicht aus. Es ſoll daher der HB. vorgeſchlagen werden, den Ueberſchuß von 138 878„/ auf neue Rechnung vorzutragen, Bei gutem Auftragsbeſtand hat ſich der Umſatz in den erſten drei Monaten des laufenden GJ. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres nicht unweſentlich erhöht. Das Werk wäre in allen Abteilungen für die nächſten Monate gut be⸗ ſchäftigt. Dopiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierlen Pfunde gegen 4. 5. 4 2 ö 5. 5 4. 8. New Dort„489 90488 Schweiz„ 28382 23,3% Stockhelm 12.12 18,19 Paris: dei Sefland ,. 1210 lee„29.37 29. Bald 80. Se„‚„„ Malland. 82 80 92,8: Kopenhagen 18.19] 18,18 en Reichsmark wurden Dollar mit 4,1808 und Pfunde mit 20,40 28 gehandel Mannheimer Produktenberſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo nett M i i a Amtliche Nrelenoſeküngen vom 50 gun 1928. Jaber in m Weizen tul neuer 28.80.29, Fufter⸗Gerſt⸗ Preß- Stroh.70..20 „„ ausl. 99.50..25 Ffälzer Gerſte 82.33,— Gebund, Stroh.00.— 460 Rogen inf, 70.— 29,50 Mais a Biſchein 24,25 24 80 Rave 18 3 aus! 31.— 3180 Biertreber 1675,19, Kleleamen—.——•—b Hafer inländ 7 50-28 80 Wieſenheu ſoſe.10..7 Wimehl.o m 8 89. 40.25 Healer— 55. 1 5 5 8 W öbrotm ſüdd m. S.. Brau-Gerſte in, 31. uz: eKleeh verg..89.10. Noggenm m.59 ausl. 92.86.]„„ünverg..40 880 W. f 1 S. 49.—41. Welzenkleie m. S 13.78.18. 8 „Samstag, den 5. Mai 1928 4 Kredͤltoren einſchl. Bankverpflichtungen 1863,97(1979,5), Anzahlung Die Bilanz Aus dem Ueberſchuß von 355 775„(327 105 wird u. a. wieder H. auf die Stel, und die Vorzugsaktien 5 2 Wc 9 K. * C SW S 888 t n i u n U N u enn rr n en e ne „ a nee ee ee, r n Organiſatlonstalent beſitzen. g 2 * Samstag, den 5. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 11. Seite., Nr. 210 Ein Heben und ein Bisfen nehir. SMrsfudsci, lein Olunch Hues Mcheg. sch fn ir Suehen für sofort einen bestempfohlenen lerrn(od. Firma), der inder Lage ist, 5 den Alleinvertrieb eines patent. ganz erstkl Artikels in die Hand zu nehmen. Verlangt wird: Energische Persönlichkeit, Fleiß, Umsicht, zielbewusstes (Branchekenntnisse nicht nötig) Geboten Wirel: RN 2 steigendes hohes Einkommen Zur Uebernahme sind ca Mk. 2000 erforderlich.— Geil Angebote an Deutsche Sparga-Gesellschaft Mm. b. H. Abt. A. Ed364 Nürnberg. Gärtnerstraße 12. Bäckereimaschinen Die bekannte alte Brancheftrma Herm. Bertram, Halle a. 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