„ J Dienstag, S. Mal 1928 zu 7 2 Eingehen auf dieſen Antrag aus ſchiedenen Malen die Zeugenvernehmung unterbrach. a neuer Zuſammenſtoß entſpann ſich zunächſt zwiſchen Polizei⸗ Ne II BDezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Ser durch die Poſt 9.⸗M..— ohne 185 eld. Bei evtl Aenderung der wirkſchaftlichen Verhältni ſe Nach⸗ forderun vorbehalten. Poftſchecktonto 17590 Karlsruhe. -Geſchäftsſtelle E, 2. Gaupt⸗Nebenſtelle R 1, 46, Baffermannhans) Gefchefte⸗Kepenſelen Waldhofſtr. 6 5 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Der Kampf um die Macht Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Es zeigt ſich immer deutlicher, daß irgend welche dynaſtiſchen oder irredentiſtiſchen Tendenzen bei der Bauernbewegung in Rumänien nicht vorliegen. Es handelt ſich um die Macht im Staate auf parteipolitiſcher Grundlage. Ob der Kongreß in Karlsburg die Folge haben wird, daß die liberale Regierung zum Rücktritt gezwungen wird, läßt ſich nach Auffaſfung hieſiger politiſcher Kreiſe im Augenblick nicht überſehen. Man rechnet damit, daß die liberale Regierung ver⸗ ſuchen wird, noch eine Zeit lang am Ruder zu bleiben. Mög⸗ lich, daß ſie dann nach einer gewiſſen Zeit zurücktritt und viel⸗ leicht eine neutrale Perſönlichkeit mit der Neubildung des Kabinetts beauftragen wird. Wie wir hier bereits betont haben, liegt vom deutſchen Standpunkt aus keinerlei Anlaß! vor, ſich in die inneren Parteiauseinanderſetzungen einzumiſchen. Davon, daß die Bewegung auf eine„Revolution“ abzielt, kann keine Rede ſein. Die Führer haben dieſen Gedanken von vorn⸗ herein entſchieden abgewieſen. Ebenſo wenig wird etwa das Ziel der Abtreunung Siebenbürgens vom Reich 8 verfolgt, noch die Anknüpfung politiſcher Beziehungen mit den Nachbarländern geſucht. ö 8 8 Von dem Prinzen Carol iſt die Bauernpartei ganz zweifelsfrei abgerückt. Richtig iſt, daß ſie eine Zeit lang wohl in Fühlung mit ihm geſtanden hat, aber wohl nur aus taktiſchen Gründen, um mit dem Schreckgeſpenſt der Rückkehr des Kronprinzen einen Druck auf die liberale Regierung auszuüben. Heute wünſcht, ſoweit man hier über die Mißſtimmung in der liberalen Bauern⸗ Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Mas geht in Rumänien vor? Abend⸗ Ausgabe Rückkehr. Der Kronprinz hat, ſeitdem er aus nichtigem An⸗ laß auf die Krone verzichtete und ſein Vaterland verließ, den etwa noch vorhandenen Reſt an Sympathie vollkommen ein⸗ gebhüßt. Daß der Kongreß in Karlsburg in Ruhe verlaufen iſt, zeigt ſchon die dort gefaßte Reſolution, in der ausdrücklich betont wird, daß die Partei ihre Beſtrebungen mit legalen Mitteln durchſetzen will. Von einer Verhaftung aus ⸗ ländiſcher Berichterſtatter liegt den hieſigen amt⸗ lichen Stellen keine authentiſche Nachricht vor. Im übrigen werden auch die deutſchen Blätter, ſoweit ſie in Bukareſt vertreten ſind, von rumäniſchen Staatsangehörigen bedient. Prinz Carol aus England ausgewieſen Berlin, 8. Maf.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus London gedrahtet wird. proteſtierte geſtern abend die rumäniſche Regierung gegen die Anweſenheit des ehem. Kronprinzen Carol in England. Es folgte eine Be⸗ ratung der führenden Beamten des Foreign Office, des Innenminiſteriums und der politiſchen Polizei. Später wurde dem Prinzen im Auftrage der engliſchen Regierung mitgeteilt, daß ein weiterer Aufenthalt in Eng⸗ land unerwünſcht ſei, und daß er ſowie Frau Lu⸗ pescu im Verlaufe des heutigen Tages unter polizeilichem Geleite auf einen Kanaldampfer gebracht werde. Der Prinz aber hatte ſich mit Frau Lupescu nach London begeben. Ein Polizeibeamter jagte darauf zurück und verſuchte den Prin⸗ zen anzutreffen. Dieſer hatte mit Frau Lupescu aber be⸗ reits London wieder verlaſſen, ſodaß der Auftrag erſt gegen 1 Uhr nachts überreicht werden konnte. Die Regierung wird heute eine Erklärung darüber ab⸗ geben, daß ihr eine baldige Abreiſe des Prinzen ſehr ange⸗ nehm ſein würde. Das Luftfahrtminiſterium hat alle Luft⸗ fahrtſtellen beauftragt, kein Flugzeug an den Prinzen zu ver⸗ partei unterrichtet iſt, kein verſtändiger Menſch mehr dieſe Der Kolmarer Autonomiſtenprozeß Zu Beginn der Montag ⸗Nachmittagsſitzung erſuchte Rechtsanwalt Jägle den Präſidenten, die Zeugen, namentlich Polizeichef Bauer, zu bitten, die Quellen, aus denen ſie ihre Kenntniſſe ſchöpften, anzugeben. Der Präſident lehnt ein verſchiedenen Gründen ab. — Darauf ſetzt Bauer ſeine Ausſagen über die Autono⸗ miſtenbewegung fort und ſpricht ausführlich von einem ge⸗ wiſſen Hanhart, der als Vizepräſident einer Lokalſektion der Elſaß⸗Lothringer in Donaueſchingen im Rahmen einer Kundgebung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland einen ſeparatiſtiſchen Vertrag gehalten habe. Im Laufe des Nachmittags kam es i wiederholt zu ſcharſen Zuſammenſtößen zwiſchen Vorſitzenden und Verteidigung, da letztere zu 1 Ein chef und Verteidigung, da die Verteidigung darauf aufmerk⸗ ſam machte, daß die Ueberſetzung der Texte von der Polizei vorbereitet worden ſei, wogegen die Verteidigung proteſtierte. Bauer ſtellte feſt, daß die Ueberſetzung von jedermann nach⸗ kontrolliert werden könne. Als Bauer fortfahren wollte, er⸗ hob ſich der Geſchworene Beha zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung, um zu verlangen, man ſolle die alten Geſchichten vor 1918 endlich ruhen laſſen. Anwalt Berthon begrüßte dieſe Worte. Der Präſident donnerte ihn an: Sie!“ Berthon:„Sie ſind nicht gerade höflich.“— Präſi⸗ dent:„Ich werde es immer weniger werden angeſichts Ihrer Haltung.“— Berthon:„Und ich werde mich einer immer größeren Höflichkeit befleißigen.“ 2 Bauer fuhr dann fort. Er legte die Beziehungen dar, die zwiſchen Pinck, dem Gründer der„Zukunft“, und Robert Ernſt mit Röchling und deſſen Schwiegerſohn v. Gem ⸗ mingen beſtanden hätten. Röchling habe vom Deutſchen Reich 20,5 Millionen Mark oder 120 Millionen franzöſiſche Franken erhalten, welches Geld zum Teil für die deutſche Propaganda im Elſaß verwandt worden ſei. Im April 1925 habe Robert Ernſt in einem Artikel erklärt, er hoffe, es werde den Elſäſſern gelingen, die franzöſiſchen Ketten abzuwerfen. Kurz nach dieſem Artikel habe Pinck in Verbindung mit Röch⸗ ling die„Zukunft“ herausgegeben. Einer der Mitarbeiter der „Zukunft“ ſei Profeſſor Kapp, einer der Gründer des Elſaß⸗ Lothringiſchen Volksbundes im Ausland, geweſen. Der Prä⸗ ſident hat einen Bücherreviſor bitten laſſen, die Buchführung Pincks auf den Urſprung der Gelder nachzuprüfen. Dieſe Unterſuchung ſoll gemäß Gerichtsbeſchluß ſofort vorgenommen werden. a a Kommerzienrat Röchling und Herr v. Gemmingen in Völklingen haben der Verteidigung eidesſtattliche Verſiche⸗ rungen zukommen laſſen, daß ſie keinerlei Beziehungen zu irgend einem der Angeklagten gehabt und daß ſie die Autono⸗ miſtenbewegung weder unterſtützt noch mit irgendwelchen Mitteln gefördert hätten. Alle gegenteiligen Behauptungen ſeien erfunden. Beide erklärten ſich bereit, ihre Erklärungen vor einem ſaarländiſchen Richter unter Eid zu wiederholen. Polizeichef Bauer ſtellt feſt, die; Autonomiſtenbewegung habe anfänglich ihre wahren Ziele verſteckt. Zuerſt hätten die Autonomiſten angegeben, ſie wollten das Elſaß zu einer Brücke zwiſchen Frankreich und Deutſchland machen. Zuruf „Schweigen mieten oder zu verkaufen. e — der Verteidigung:„Paſſus aus der letzten Sonntagsrede Poincarés!“(Unruhe im Saale.) Abbé Haegy und ſeine Freunde hätten die„Zukunft“ von Anfang an unterſtützt. Roſſs habe in einer Beamtenverſammlung den General⸗ ſtreik befürwortet.(Starke Heiterkeit und Kopfſchütteln bei der Verteidigung und bei den Angeklagten.) Bauer verbreitet ſich dann über die Rede Roſſes im Beamtenbund, über den Generalſtreik von 1920 ſowie über einen bei einem ungariſchen Kommuniſten im Jahre 1921 gefundenen Brief, der an die Dritte Internationale gerichtet geweſen ſei und in dem es hieß, daß, wenn man bei dem Generalſtreik von 1920 etwas mehr revolutionären Geiſt gehabt hätten, man im Elſaß hätte reinen Tiſch machen können. Da die Verteidigung dieſe Erklärung mit ironiſchen Be⸗ merkungen begleitet, wendet ſich der Zeuge gegen die Verteidigung und brüllt ſie an. Die Verteidigung proteſtiert. Glocke des Präſidenten, Unruhe im Saale. Bauer kommt dann auf den Heimat⸗ bund zu ſprechen, der einige Parallelerſcheinungen mit den alldeutſchen Beſtrebungen in Oberſchleſten und Eupen⸗Mal⸗ medy hätte. Dann werden die Verhandlungen abgebrochen und auf morgen vertagt. Proteſtdemonſtration von Auslandsdeutſchen Berlin, 8. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verbände der geſchädigten Auslandsdeutſchen veran⸗ ſtalteten am Montag nachmittag, nachdem ſie in einem in der Nähe gelegenen Lokal ſtundenlange Beratungen abgehalten hatten, eine Demonſtration vor dem Reichsentſchädigungsamt in Friedenau. Sie führten Plakate mit ſich, auf denen gegen die Verſchleppungspolitik des Amtes proteſtiert wurde. Die Polizei hatte umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, da ihr Gerüchte zu Ohren gekommen waren, die Demon⸗ ſtranten hätten die Abſicht, das Reichsentſchädigungsamt, in dem, wie erinnerlich, der Farmer Langkoob ſ. Zt. ein Atten⸗ tat auf den Direktor verübt hat, zu ſtürmen. Zahlreiche Kriminalbeamte waren rings um das Gebäude verteilt. Eine Deputation wollte dem Präſidenten die Wünſche der Verbände vortragen, der jedoch erklären ließ, die Dienſtſtunden ſeien bereits zu Ende. Die Auslandsgeſchädigten begnügten ſich dann damit, eine Reſolutivn zu überreichen. Unter lauten Schmäh⸗ und Drohrufen begaben ſich die Demonſtranten dann im geſchloſſenen Zug in das Verſammlungslokal zurück. Polniſcher Vandalismus Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie bereits gemeldet, hat die Stadtverordnetenverſammlung von Bromberg ſeinerzeit beſchloſſen, den dortigen Bis marck⸗ turm, einſt das Wahrzeichen der Stadt, abtragen zu laſſen. Dr„Dziennik Bydgoski“, ein deutſchfeindliches Blatt, bemerkt zu ſolchem Vandalismus:„Die öffentliche Meinung der ganzen Welt ſteht auf deutſcher Seite“. Es wird weiter das Zeugnis des Direktors des ſtädtiſchen Mu⸗ ſeums in Lemberg erwähnt, zum Beweis dafür, wie ausge⸗ zeichnet der Turm in die Landſchaft gepaßt habe.„Die Ge⸗ ſchichte“, heißt es zum Schluß,„müßte uns gelehrt haben, daß die Zerſtörung von Denkmälern, ſelbſt der traurigſten, ledig⸗ lich eine Barbarei iſt.“ er öeifung annheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Nr. 215— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgelle fk Allgem. Aebegen.40.. elan —4 R. M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ malt, Streiks e a uſw. berechtigen zu keinen Erſa anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Der populärſte Redner Deutſchlands Daß Streſemann nicht nur deutſcher Außenminiſter iſt, ſondern gleichzeitig auch der oberſte Führer einer großen politiſchen Partei, kommt ihm und uns allen zugute. Denn ſo ſteht er fortgeſetzt in unmittelbarer Fühlung mit den aktuellen Fragen auch der Tagespolitik, wird dabei aber als Sprecher ſeiner Partei durch das ſtändige Erfülltſein von der Bedeutung und der Verantwortlichkeit ſeines hohen Amtes davor bewahrt, in die allzu ſeichten und ausgetretenen Nie⸗ derungen des politiſchen Tagesſtreites hinabzugleiten. Auf dieſe Wechſelwirkung iſt es mit in erſter Linie zurückzuführen, daß allen Reden Streſemanns nicht nur ein ſtets allgemein feſſelnder, gediegener und aktueller Inhalt eigen iſt, ſondern auch eine immer ſo lebendige und volkstümliche Friſche des Tones. So iſt Streſemann der pöpulärſte Redner Deutſchlands geworden. Daß er nebenbei auch ein Menſch iſt, der trotz ſeiner ſtändigen Arbeitsüberlaſtung noch Zeit findet, ſich auf dem Gebiete der Kunſt und Wiſſenſchaft ſtändig auf dem Laufenden zu halten und weiter zu bilden, hat er uns ſchon oft bewieſen. Auf die erſte Rede, die er nach ſeiner durch nationalſozia⸗ liſtiſchen Terror vorzeitig abgebrochenen Wahlrede in Mün⸗ chen und nach ſeiner Promotionsanſprache in Heidelberg halten würde, konnte man beſonders geſpannt ſein. Allge⸗ mein wurde die Frage diskutiert, ob Streſemann bei nächſter Gelegenheit, das völlig un verantwortliche Verhalten der bayeriſchen Maulhelden gebührend geißeln und ob er Stellung nehmen würde zu den höchſt gehäſſigen Anfeindungen, die in der Pariſer Preſſe gegen ihn und Botſchafter Shurman wegen der Heidelberger Reden gerichtet wurden. Heute haben wir Antwort auf dieſe Fragen. Streſemann hat geſtern abend in Mainz geſprochen und wir können heute feſtſtellen, daß er es verſchmäht hat, auf die Entgleiſungen der Münchner und Pariſer Scharfmacher einzugehen. Und das war ſehr gut ſo, denn ſonſt wäre es vielleicht ſelbſt einem ſo großen poli⸗ tiſchen Redner wie Streſemann, ſchwer gefallen, das hohe Niveau einzuhalten, das für eine Kundgebung des deutſchen Reichs miniſters im beſetzten Gebiete unter den Augen der nach deutſchen Blößen ſpähenden feindlichen Beſatzung eine unumgängliche Notwendigkeit ſein mußte. So nur war es möglich, den Abend den Charakter enner Fejerſtun de im Wahlkampf zu geben, wie es der Verſammlungsleiter Skreſemans aber zum Ausdruck brachte. Während der Rede mußten ſich die ganze Bevölkerung der Stadt Mainz nicht nur ſondern aller noch beſetzten Gebiete darüber klar ſein, daß es nur der allen Anfeindungen zum Trotz unbeirrbar durchgeführten Verſtändigungspolitik Streſemanns zu danken iſt, wenn heute deutſche Miniſter in dem noch von feindlichen Truppen beſetzten Gebiete ſprechen dürfen. Was Streſemann geſtern in Mainz ſagte, war, wie es bei den Reden eines ſolchen Mannes ja von vornherein eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, nicht nur für das Inland, ſondern auch für das Ausland zugeſchnitten. Für das Inland und für die Parteien im Wahlkampf galt ganz beſonders die Mah⸗ nung, über dem Partei⸗ und Klaſſenkampf nicht die vielen Ideale und Intereſſen zu vergeſſen, die wir gemeinſam haben. Gegen die gerade in Wahlzeiten fo beliebte Ueber⸗ heblichkeit der einzelnen Parteien, wandte er ſich mit der Feſt⸗ ſtellung, daß der Aufſtieg Deutſchlands keinesfalls von einer Partet allein erreicht werden kann. Das iſt gewiß eine Binſen⸗ wahrheit und doch iſt es nützlich, ſie unmittelbar vor der End⸗ phaſe des Wahlkampfes allen Parteifanatikern noch einmal ins Bewußtſein zu hämmern. Daß das aus dem Munde eines Politikers geſchteht, der ſelbſt der Führer einer großen Partei iſt, macht dieſe Mahnung beſonders beachtlich. Für ſich ſelbſt und ſeine Außlandspolitik hat Streſemann ſchon längſt die Konſequenzen aus dieſer klaren Erkenntnis gezogen. Als Realpolitiker muß er ſtets bereit ſein, die parlamentariſch notwendige Vertrauensbaſis für den von ihm für richtig ge⸗ haltenen politiſchen Kurs da zu nehmen, wo er ſie findet. Völlig unmöglich war es deshalb, auch für die Leitung der Deutſchen Volkspartei, ſchon vor der Entſcheidung des Wahl⸗ kampfes ſich darauf feſtlegen zu laſſen, mit welchen Parteien ſie bei Bildung der neuen Reichsregterung zuſammengehen kann und mit welchen nicht. Bei der Uneinigkeit der bürger⸗ lichen Parteien, wie ſie ſich gerade erſt in den letzten Monaten bei der zurzeit nur noch rein äußerlich beſtehenden Regie⸗ rungskoalition oft ſo peinlich gezeigt hat, iſt es für eine große Partei, die auch in der neuen Regierung mitbeſtimmend be⸗ tetligt ſein will und muß, einfach unmöglich, ſich von vorn⸗ herein zu verpflichten, mit einer anderen großen Partei nicht zuſammenarbeiten zu wollen. Der große vaterländiſche Ver⸗ band, der als Abwehrmaßnahme gegen die Sozialdemokratie dieſes Anſinnen an die Deutſche Volkspartei geſtellt hat, kommt bet rein ſachlicher Betrachtung der Situation wohl oder übel nicht um die Notwendigkeit herum, die Berechtigung dieſer Einſtellung der Streſemann⸗Partei anzuerkennen. Doch Streſemann weiß, daß auch er es nicht allen recht machen kann. Einem Manne ſeines Formats kommt es nicht auf Popularitätshaſcherei an, ſondern allein darauf, ob er die Arbeit, die er in ſeinem für unſere Zukunft ſo ungemein he⸗ deutſamen Amte leiſten muß, auch verantworten kann. Er iſt im beſonderen Maße von jener Tragik umwittert, die alle leitenden Perſönlichkeiten umgibt, die auf wichtigem Poſten verantwortungsvoll nach zwangsweiſe gegebenen Richtlinien arbeiten müſſen. Dieſer Erkenntnis a geſtern in Mainz prägnanten Ausdruck:„Die Politik des Außenminiſters iſt eine Politik der Verantwortlichkeit und ſchafft keine Popularität“. Doch wie alle, denen es über die perſönlichen Wiederwärtigkeiten hinweg, allein auf die Sache ankommt, fragt er nicht nach Lohn und Dank. Ihm iſt es Befriedigung genug, wenn nur ſeine Sache vor⸗ wärts kommt. An den ſchließlichen Sieg ſeiner Sache, ſeiner gab Streſemann auc . 2. Seite. Nr. 218 „Dienskag, den 8. Maf 1928 allen Enttäuſchungen und Rückſchlägen zum Trotz durch⸗⸗ geführten Verſtändigungspolitik glaubt er nach wie vor in jenem felſenfeſten Optimismus, den wir ſo oft ſchon an ihm bewundert haben, der ihm aber auch oft ſchon den Spott und die Angriffe ſeiner Gegner eingetragen hat. Wer aber könnte leugnen, daß jenes viel angefeindete Wort vom„Sil⸗ berſtreifen am Horizont“, das Streſemann vor vier Jahren geprägt hat, als rings der Horizont Deutſchlands noch ſchwer im Nebel lag, inzwiſchen ſeine Berechtigung erwieſen hat? Gewiß ſind wir noch tief in die Feſſeln zwangsweiſe auferlegter Verträge und Tributzahlungen verſtrickt, gewiß bedrückt uns trotz Locarno und Völkerbund noch immer die Laſt und Schmach fremder Beſatzung, aber hat Streſemann nicht recht, wenn er ungeachtet auch der eben erſt wieder mit Frankreich und insbeſondere mit Poinear és Reden im Elſaß erlebten Enttäuſchung, auch geſtern wieder in Mainz es ausſpricht:„Optimismus iſt Glauben an die Zu⸗ kunft. Wer aber den Glauben an die Zukunft nicht hat, hat keine Zukunft“ Und dieſer zuverſichtliche Glaube war es, der ihn dazu bewog, das Dawesabkommen und den Locarnovertrag zu unterzeichnen und„ſtolz in den Völkerbund“ einzuziehen. Er kat dies lediglich im Glauben an den ſchließlichen Sieg der Vernunft und des Friedensgedankens. Alle Hintergedanken lagen ihm dabei durchaus fern. Als eine„Verdächtigung ſchlimmſter Art“ bezeichnet er es ausdrücklich, wenn man dem deutſchen Volke Revancheabſichten unterſtellt. Und gleich⸗ ſam als Antwort an jene Franzoſen, die dieſer Tage ſeine Heidelberger vergleichsweiſe Betrachtung über die Politik Bismarcks als„Geſchichtsklitterung“ zu bezeichnen be⸗ ließten, kommt er in dieſer Stadt des beſetzten Gebiets unter den Augen und Ohren auch vieler Franzoſen nochmals auf den Gründer des Reiches zu ſprechen. Er apoſtrophiert nie⸗ manden, doch weiß die ganze Welt, an wen in erſter Linie ſeine Wopte gerichtet ſind, wenn er den hiſtoriſchen Tatſachen gemäß ſeſtſtellt:„Bismarck glaubte, dem Feinde Gelegenheit geben zu müſſen, wieder hochzukommen“.. Doch was hilft in un⸗ ſexer Lage alles Trotzen und alles grollende Beiſeiteſtehen, wenn die heutigen franzöſiſchen Machthaber nach anderen Re⸗ zepten Politik zu treiben belieben als nach denen Bismarcks? „Der Ohnmächtige, der ſich ſelbſt iſoliert, iſt ein Tor!“, ſagt Streſemann nur gar zu richtig. Ohne alle Bitternis ſtellt er deshalb ſeſt:„Friedliche Verſtändigung und ehr⸗ licher Wettbewerb ſollen das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich kennzeichnen!“ Frankreich kann nicht wagen, entgegen dem Friedeus⸗ willen der ganzen Welt ſich anders einzuſtellen. Wenn es aber ſo denkt wie Streſemann, weil es ſchließlich doch ſo denken muß, dann muß es auch bereit ſein, endlich die logiſchen Kon⸗ ſeguenzen aus der Feſtſtellung Streſemanns zu zlehen: Auf Bafonetten und Gewalt iſt kein Friede möglich, ſondern nur ehrlichen Verträgen und Gleichberechtigung! H. A. M. Letzte Meldungen Ein ruſſiſcher Fürſt an der Riviera totgeſchlagen Paris, 8. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus azza wird berichtet: Geſtern morgen fand man den ruſſt⸗ ſchen Fürſten Kravotkin tot auf der Straße liegen. Die Polizei ſtellte feſt, daß Krapotkin von drei Individuen über⸗ fallen worden war, die ihn mit Schlägen tödliche Verletzun⸗ gen beibrachten. Nach ihrer Tat ergriffen die Männer die Flucht. Fürſt Krapotkin gehört einer bekannten ruſſiſchen Ariſtokratenfamilie an. Er war der Neffe des anarchiſtiſchen Theoretikers Krapotkin. Während des Krieges war Krapotkin Gardeyoffizier, ſpäter nahm er an der Expedition des Generals Wrangel teil. Vor fünf Tagen war er nach Nizza gekommen. wo er ſich als Elektriker in einem Filmatelier be⸗ tätigte. * Berlin, 7. Mai.(Von unferem Berliner Büro.) Der öſterreichiſche Landwiytſchaftsminiſter Thaler begibt ſich heute nach Hamburg und im Anſchluß daran an die Oſtſee. Am Mittwoch oder Donnerstag kehrt Miniſter Thaler wieder nach Berlin zurück, um ſich von da wieder nach Wien zu begeben. Kenne Maunhermer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Sinn und Fiel des Wahlkampfes Von D. Dr. v. Campe, M. d. L. Drei Gedankenreihen geben Auskunft über Sinn und Ziel des Wahlkampfes. Sie nehmen ihren Ausgangspunkt von drei Tatſachen: 8 Der Reichstag ward aufgelöſt; der preußiſche Landtag löſte ſich für den Tag vor der Neuwahl des Reichstages auf; beide Neuwahlen ſollten gleichzeitig ſtattfinden. Warum dieſe Gleichzeitigkeit? Um doppelte Koſten und dop⸗ pelte Aufregung zu ſparen? Gewiß auch deshalb. Doch der eigentliche Grund liegt tiefer. Staatsnotwendigketten fordern dieſe Gleichzeitigkeit. Reich und Preußen ſind auf einen Nenner zu bringen— möglichſt auch die anderen Länder. Verwaltung und Verfaſſung fordern das. Beide For⸗ derungen bedingen ſich gegenſeitig, Gleichzeitige Wahlen ſollen die Stimmung ergeben, aus der dieſe Forderungen hier wie dort, im Reich und in den Ländern, zu erfüllen oder doch der Löſung näher zu bringen ſind. Die Erkenntnis der Reformbedürftigkeit der Weimarer Verfaſſung iſt Gemeingut geworden. Auch ihre ſtolzen Väter, Demokraten und Sozialdemokraten, er⸗ kannten das jetzt! Man blieb 1919 auf dem halben Wege ſtehen. Stärkung, ſtraffere Zuſammenfaſſung der Reichsge⸗ walt iſt nötig. Klare, praktiſche Scheidung der Zuſtändig⸗ keiten zwiſchen dem Reich und den Ländern hätte ſo manche Reibung verhindert. Die Reichsgewalt muß unmittelbar oder vermittelt durch die Länder bis in die örtlichen Stellen ſicher funktionſeren. Daran fehlt es oft. So iſt man ſich im weſent⸗ lichen einig. Ueber den beſten Weg und die einzelnen End⸗ ziele ſtreitet man. Das Ziel wird in die Ferne gerückt. Auf dem Wege da⸗ hin türmen ſich Schwierigkeiten über Schwierigkeiten auf, wenn im Reich und den Ländern nicht homogene Regierun⸗ gen und Parlamente beſtimmend ſind. Das Volk iſt der Dop⸗ pelarbeit mitde. Es iſt empört über dieſe ſteten Reibungen. Es geht nicht an, daß man in Berlin Hüh ruft, daß in Mün⸗ chen, Braunſchweig oder Detmold ein Hott entgegenſchallt. Dies iſt ein Wahnſinn. Das iſt Auflöſung des Reiches, des Staatsgedankens. Um nur Eines zu ſagen: Das Reich ver⸗ bietet den Rotkämpferbund. Die ſämtlichen Länder mit zwei Ausnahmen weigern die Ausführung. Mag das Verbot ge⸗ boten ſein oder nicht— dieſes Gegeneinander macht uns zum Spott. Oberverwaltungsgericht und Staats⸗ gerichtshof werden in einem Umfange angerufen, als wenn das das Normale, als wenn ſie oberſte Verwaltungsinſtanz wären. Das Reich hat die großen politiſchen Richtlinien zu beſtimmen. Den Weg im Einzelnen haben durch Geſetz und Verwaltung die Länder feſtzulegen. Geht das Reich rechts, können die Länder nicht links gehen. Umgekehrt gilt dasſelbe. Geht die oberſte Führung im Reich und in den Ländern auseinander, ſo iſt das für den Beſtand des Reiches weit gefährlicher, als wenn man in den einzelnen Ländern die Verwaltung immer nur in die Hände von Beamten legen zu dürfen glaubt, die der jeweiligen Regierungspartei angehören. Denn es gibt in der täglichen kleinen Verwaltung tauſend und abertauſend Dinge, die mit Politik nun einmal garnichts zu tun haben. Damit komme ich auf die zweite Gedanken⸗ reihe. II. Der Reichstag iſt geſcheitert am Schulgeſetz. Man ſoll nie Unmögliches verlangen. In der Politik nun einmal garnicht. Sie iſt die Kunſt des Möglichen. Wir kennen die klerikalen Forderungen. Sie ſind unabänderlich. Die Ge⸗ ſchichte lehrt es. Wir können kein mit dieſen grundſätzlichen Fragen belaſtetes Schulgeſetz fertig bringen. Auch das lehrt die Geſchichte ſeden Kenner. Die Gegenſätze ſind unüberbrück⸗ bar. Jede Majoriſierung einer ſtarken Minderheit in dieſen Fragen iſt vom Uebel. Aber das iſt nur einer der Gegenſätze, die unſere Reihen auseinanderreißen oder deren Ausgleich noch nicht voll ge⸗ vahl 1928 lungen iſt. Ich denke an Locarno. Gewiß haben die deutſch. nationalen Miniſter die ſp bezeichnete Politik loyal mitge⸗ macht. Aber der Ausgleich in der Volksſtimmung, die hinted ihnen ſteht, iſt noch nicht gekommen. Zum mindeſten droht von da aus ein ſtarker Druck, ſobald poſitive Verantwortung einmal fehlen ſollte. Und das gilt auch für die Fragen, über die man im Ziele zwar einig iſt: Rheinlandbefreiung, Oſt⸗ grenzen, Kriegsſchuld, Reparationslaſt, bei denen aber dis Auffaſſungen über den Weg, der zum Ziele einzuſchlagen iſt, auseinandergehen. 5 Das gibt zu denken im Hinblick auf die Tatſache, daß für abſehbare Zeit nur Koalitionsregierungen bei uns möglich ſind. Wir werden die Parteizerſplitterung nicht los. Und nun ziehe ich die Folgerung: Wir ſollen Koalitionsregierun⸗ gen nicht mit grundſätzlichen Fragen belaſten, über die nun einmal eine Einigung nicht möglich iſt. Es führt das nur zu einer Vertiefung der Gegenſätze. Das eben lehrt das Schul⸗ geſetz. Wir ſollen— das hängt damit zuſammen— Koalitions⸗ regierungen begreifen lernen als Arheits⸗ und nicht Geſin⸗ nungsgemeinſchaften. Die Politik will praktiſche Ziele. Der Politiker ſoll dieſe oder jene Anſchauung auch einmal zurück⸗ ſtellen können, wenn er ſonſt ſein Ziel, das Gemeinwohl, ge⸗ fährdet. 5 Und dazu ein Letztes: Liegt ein Weg einmal feſt, ſy feſt, daß es ein Zurück nicht mehr gibt, dann iſt der Weg weiter zu beſchretten. Für ſolche Erkenntnis iſt unſer Volk zu gewin⸗ nen. Das gilt für Locarno, das gilt z. B. auch für die Frage Monarchie oder Republik. Das iſt keine Frage der praktiſchen Politik. Die Entſcheidung iſt 1918/19 gefallen. Der Monarchiſt mag das beklagen. Der Politiker von heute ſtellt dieſe Frage außerhalb des Streites. Sie zerſetzt unſere Arbeitskraft für lebenswichtige Aufgaben. So ſtellen ſich mir als Ziele des Wahlkampfes dieſe dar: Parlamente, die ſtarke, arbeitsfähige homogene Regie⸗ rungen in Reich und Preußen ſchaffen, Reform der Verfaſſung im Sinne ſicheren Funktionierens einer ſtarken Reichsgewalt, Vereinheitlichung der Verwaltung, Geſundung des Parlamentarismus, Sicherung einer Beamtenſchaft, die nur dem Staate, nicht Partei dient, Ausſchaltung eines Kampfes um die Staatsform, Fortführung der Locarnopolitik, Erweckung des Sinnes für Statsnotwendigkeiten in loya⸗ ler Zuſammenarbeit. der * Die deutſchen Auswanderer. Im Jahre 1927 haben rund 60 800 Deutſche die Heimat mit überſeeiſchen Reiſe⸗ zielen verlaſſen; 1926 waren es um rund 4490 Perſonen mehr. Eine Zunahme der Auswanderung hat in Bayern um 550, in Württemberg um 1178 und in Baden um 255 ſtatt⸗ gefunden. Die Pfalz hat eine Abnahme von 186 aufzu⸗ weiſen. 109 000 Einwohner aus. deulſche dolksportti eee eee eee.———— 5 N Verſammlungskalender Am Freitag, 11. Mai, abends 8 Uhr, ſpricht im großen Saale der Liedertafel, K 2, 32, unſer Reichstagskandidat Schloſſermeiſter Blum Karlsruhe über„Rettet den Mittelſtand“. Schloſſermeiſter Blum hat ſich als ſtellv. Präſident der Handwerkskammer Karlsruhe und als Mitglied des Reichswirtſchaftsrates des Mittelſtandes an⸗ genommen und iſt als ſolcher herufen, uns über die Lage, in der ſich der Mittelſtand befindet, in eingehender Weiſe zu informieren. Der Vorſtaud. ——.— Wilhelm Furtwängler mit den Berliner Philharmonikern Letztes Konzert des Philharmoniſchen Vereins Das Vexreinigen iſt eine größere Kunſt als das Trennen, in jedem Fall ein größeres Verdienſt. Indem mir dieſe Maxime aus Goethes„Wahlverwandtſchaften“ in den Sinn kommt, gebe ich dem„Scheidekünſtler“, dem Kritiker einen kleinen Urlaub. Mit dem geſtrigen, dem ſechſten Konzert hatte der„Philharmoniſche Verein“ einen glorreichen Ab⸗ ſchluß erreicht.„Ausverkauft“ hieß die Loſung, Jubel und Begeiſterung folgte dem C⸗dur⸗Finale von Beethovens Ezmoll⸗Symphonie. Es war ein Moll⸗Abend mit Dur⸗Schluß. Dmoll(Händel), G⸗moll(Mozart) ſtanden voran. Wenn wirs aber recht betrachten, iſt Händels Orcheſterkonzert zwar in der Molllonart geſchrieben, aber der Schluß des Allegro moderato— das kleine Rokoko⸗Nächſpiel— iſt reines D⸗dur. Nur haben wir G. Kogels Bearbeitung folgend, dieſen Satz in die Mitte genommen. Schon ſeit zwanzig Jahren! Und ſchließen mit dem Allegro con brio& in D⸗moll, das bei Händel zwar den erſten Schluß einer ſehr ernſten Garten⸗ muüftk macht, dem aber der„Epilog des Narren“ mit Shake⸗ ſpegves feinem Humor folgen ſoll. Dergleichen Umſtellungen ſind heute notwendig, notwendig die Ausſchaltung der bei⸗ den Cembali Händels, notwendig die konzertante Aufmachung. Das Fundament mit 8 Kontrabäſſen und die Entwicklung eines Stveichguartetts von ſechzig Muſikern(Berlin) verlangt ehen andere Zeitmaße, als die berühmten Londoner Garten⸗ konzerte von 1740, für die der Meiſter ſeine Concerti grossi ſchrieb. Denn damals waren es neun Gruppen, im ganzen hüchſtens 25 Muſiker. Obven und Fagotte gaben dem Quar⸗ tett feinere Farbenreflexe der„Tutti“, die zwei Flügel der Harmonie Fülle und Obertonreihen obendrein. Heute müßten wir dem Berliner Streichorcheſter der Philharmoniker eine Reihe von zehn Harſen voranſtellen, um ähnliche Wir⸗ kungen zu erzielen. Summa: Guſtav Kogels Einrichtung (Peters⸗Ausgabe von 1900) war ſchon richtig.. Händels Parerga und beſonders dieſe Orcheſter⸗Suiten haben ſich ſchnell eingeführt, aber dem muſikaliſchen Publikum iſt der⸗ gleichen annoch fremd. Wie der Beifall dargetan hat! Wir ſind eben nicht mehr dieſelben wie vormals. Reden nicht von den Freuden und Leiden des modernen Men⸗ schen des Mode“ menſchen, des innerlich zerriſſenen 20. Fahr⸗ hunderts. Ein anderer Aſpekt muß uns bewegen: die Haus⸗ muſik geht rückwärts. Schon lange, denn es fehlen die frſt⸗ heren Freuden des vierhändigen Klavierſpiels. Man kann über die„Vierhänder“, die„Kattermängs“(quattre mains] ulken. Aber ein Publikum, das ſich ſeine Klaſſiker daheim erarbeitete, das Mozarts G⸗Moll Symphonie und ihre zwei berühmten Schweſtern aus der Sommerzeit 1788 durch ſeine Hausmuſik⸗ pflege genau kannte, hatte ein anderes Verhältnis zu den Symphoniekonzerten als ein Auditorium, dem die Muſik„aka⸗ demiſch“ vorüberrauſcht, dem die Werke unſerer Meiſter fremd ſind; ſte mögen neuen„Auffaſſungen“ zuneigen, weil ihnen alles neu iſt, was nicht Klangplatte heißt. Dies und die neue Radio⸗Pſychologte beiſeite laſſend, fragen wir uns einmal: wer hat noch das Ohr für Mozarts Durchführungsteile. die auf dem Händelſtudium Mozarts beruhen? Daß Mozart da⸗ mals für Wiener Privyataufführungen, denen die Orgel fehlte. Hündels„Meſſias“ moderniſierend nachinſtrumentierte, hat für die Ausführung ſeiner Symphonien eine ſehr prak⸗ tiſche Bedeutung. Hierüber zu reden wäre aber collegium musicuum, und wir wollen uns heute dem Genuß von Mo⸗ zarts G⸗Moll Symphonie weihen, denn Vereinigen iſt eine ſchönere Loſung als den„Scheidekünſtler“ zu markieren. Das Andante in Es— Wagner würde es etwas„larahettiſtert“ genannt haben— war noch heute„Seelenſchwelgerei“ alter Zeiten, und das ſogenannte Trio des dritten Satzes, der -Dur Teil mit ſeinen Bläſer⸗Enklaven innfaſtes Entzücken. Das Wiederſehen mit Wilhelm Furtwängler an der Spitze ſeines Orcheſters war ſchwelgeriſches, innigſtes Ent⸗ zücken des Muſenſaal ⸗ Auditoriums. Viele wollen freilich mehr ſehen als hören, aber der Führer Wilhelm Furtwäng⸗ lex bietet nicht ſo viel des Sehenswürdigen wie etliche Mode⸗ dirigenten. Seele, Reinheit, Kammermuſik⸗Stil des Or⸗ cheſterſpieles, das gewiſſe„Etwas“, die feineren Abwandlun⸗ gen des Muſikaliſch⸗Perſönlichen, das der Genius ganz un⸗ ſichtbar leitet, ſind eben nicht mit Worten wiederzugeben. Laſſen wir das, bekennen wir, daß die Liebe parteiiſch iſt. Aber die Parteilichkeit der Liebe: zur Kunſt, zu Künſtlern, zu Kunſtwerken iſt allemal verdienſtlicher als Nörgelei, als epikritiſche Unterſuchungen, die vielleicht als Nörgeleien empfunden werden. Wichtig ſcheint mir, daß Wilhelm Furt⸗ wängler allerlei Zeitliches überwunden hat. Sein Stil iſt heute frei von allen Moderniſmen, von den allzu ſchnellen Tempi der Gegenwart, vom Schaukelſpiel des Rubato, von perſönlichen Nuancen. Mithin von allen Zeitgebundenheiten. Er weiß ſeinen Weg und geht ihn getroſt und ſicher, er iſt ein großer Künſtler geworden. So gab er uns den geſchicht⸗ lichen Händel; die„große Linie“, von der man ſo gerne plaudert, hier war ſie. Hier war auch der Mozart einer großen Tradition, die von Hummel mit Zahlen belegt, Leip⸗ ziger Stil wurde, über Mendelsſohn, David und Rietz noch bis 1895 und Reinecke fortwirkte. Wagner und Liſzt, Hans von Bülow und Richard Strauß ſchufen uns einen neuen Mozart. Wilhelm Furtwängler ging auf die Hummel⸗Traditionen zurück, mit kleinen Ermäßt⸗ gungen, aber ohne Ausflüge ins 19. Jahrhundert. Er bediente ſich eines verkleinerten Streich⸗Orcheſters, fügte Mozarts ſpäter hinzugeſetzte Klarinetten den Bläſern bei und verzich⸗ tete auf Verdopplung der Bläſer, indem er die Saiten⸗ inſtrumente dem Ganzen anpaßte. Dann kam Beethoven. Nun wurden die Bläſer verdoppelt, ſo daß wir pier Hörner und vier Trompeten hörten, wo Beethoven nur das Forte von je zwei Bläſern verlangt. Eine alte Wirkung großer Orcheſter alter Zeiten beſtaud nämlich darin, die mit Piano bezeichneten Stellen„einfach“ blaſen zu laſſen, die Forte⸗ ſtellen aber„doppelt“, Ungeahnte Wirkungen der nieber⸗ rheiniſchen Muſikfeſte vor hundert Jahren beruhten auf dieſem Prinzip. Als dann die Orcheſter dieſer Muſikfeſte auf ein Fundament von 12 Bäſſen und 20 Violoncellen gebracht waren, mußte man ſogar die Poſaunen verdoppeln. Nun, auf dieſem Sachverhalt baute ſchon die große Wirkung auf, als plötzlich im As⸗dur⸗Andante die Blechbläſer mit der gewal⸗ tigen C⸗dur⸗Melodie auftraten. Hinzu kam der edle Ton der Bläſer, insbeſondere der herrliche Klang der Trompeten. Und das große„Etwas“ des Führers! Er gab den wahren Beethoven, der in Zorn und Leidenſchaft aus zarter Ton⸗ gebung oft ganz ohne Vermittlung und modernes Crescendo— zum gewaltigen Fortiſſimo, gleichſam zu titani⸗ ſcher Größe ſich erhebt. Ueber die„Berliner Philharmoniker“ ließe ſich eine ganze Abhandlung ſchreiben. Heute ſei nur hervorgehoben die Tech⸗ nik der Violinen, die„alten“ Stricharten, der preußiſche Glanz(der mehr als Drill iſt), der ſeeliſche Gehalt und der Beethoven⸗Stil der ganzen Sinfonie. Ein ruhm⸗ und ehren⸗ reicher Abend dieſes Orcheſters, das die Frohn der ſechs Opernabende nicht verdorben hat, dem Führer ergeben iſt und auf einer großen Rundreiſe begriffen. Begeiſterung und Jubel war das Ende. Vergeſſen wir aber nicht, dem Phil⸗ Bl. harmoniſchen Verein für dies Glück zu danken. Im Reichs durchſchnitt wanderten 96,1 Perſonen auf 4 . * = R W * Drenstag, den 8. Mal 1928 Neue Mannheimer Zeitung lAbend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 215 Staͤoͤtiſche Nachrichten Neues Leben im Luiſenpark Schon der zu dieſem Park führende Weg, die ſchöne Otto Beckſtraße, bietet in ihren Vorgärten den Spaziergängern wiel Intereſſantes. Bei der Villa Wanner leuchten uns aus den Ecken des reichgeſchmückten Vorplatzes zwei ganz merk⸗ würdige Bäumchen entgegen. Es ſind Zier⸗Ulmen, deren Blätter in der Abendſonne wie reichvergoldet ausſehen. Man verſäume nicht, dieſe Seltenheit und auch in der Mitte des Vorplatzes die zwei prächtig gewachſenen Cedern, an denen mancher achtlos vorübergeht, anzuſchauen. Die jetzt ſchon überall herrlich blühenden Roßkaſtanien erfreuen mit ihren Pfingſtkronleuchtern alle Spaziergänger. Bei der Kanzel des Luiſenparkes beſchauen Kinder und Alte die Schwimmkünſte der Goldfiſche. Vor einigen Tagen wurden, wie mitgeteilt, auch 5 5 zehn prächtig weiße Schwäne als Zierde des Gewäſſers eingeſetzt. Ihre ſchönen, ſchnellen, kraftvollen Schwimmbewegungen und ihr Grundeln beim Suchen von Nahrung, zu dem ſich der lange Hals beſonders eignet, werden mit großem Intereſſe beobachtet. Im Unter⸗ tauchen, in dem Gäuſe, Enten und andere Schwimmvögel ſo geſchickt ſind, üben ſich aber die Schwäne nie. Das Gehen auf den weit nach hinten geſtellten Beinen mit kurzen Läufen fällt den großen, ſchwerfälligen Vögeln nicht leicht. Auf ihren Wanderungen fliegen ſie mit ausdauernder Geſchwin⸗ digkeit in großer Höhe. Seine trompetenartig klingende Stimme läßt der Schwan im Fluge niemals und im Schwim⸗ men nur ſelten hören. Im April baut er am Ufer ein Neſt aus Schilf, Binſen uſw. und legt ſechs bis acht grünlich⸗weiße Eier hinein, die in fünf Wochen ausgebrütet werden. Die wie die Gänschen flaumig ausſehenden Jungen gehen ſofort ins Waſſer, um dort von Waſſerpflanzen, Käfern, Schnecken uſw. zu leben. Hoffentlich vermehren ſich die prächtigen Segler in ermünſchter Weiſe, ſodaß ſie neben den ebenfalls weißen Seeroſen das Gewäſſer mit neuem Leben erfüllen und bald einige Dutzend Daunenlieferanten zur Schau ſtellen. Am letzten Sonntag beobachteten Spaziergänger, wie ein Teil der Schwäne ſich plötzlich halb über die Waſſerfläche empor⸗ hob, als wolle ſie entfliehen. Kehren wir von unſerer Schwanenſchau zum weiteren Betrachten der Rieſenpfingſtkronleuchter zurück, ſo ſehen wir deren Pracht auch wetteifern mit der des Goldregens und mit der ſo überaus vornehmen Glyeinie, die an Lauben und Balkonen ihre großen, blauen Trauben hoch emporklettern läßt. A. Göller. ** „ Schnittroſen⸗Ausſtellung in Mannheim. Nach Schluß des Meldetermins für Roſenzüchter und Roſenfirmen zur erſten großen Schnittroſenſchau in Mannbeim vom 14. bis 15. Juli. die der Verein Deutſcher Roſenfreun de Ortsaruppe Mannheim in den obern Sälen des Ball⸗ hauſes veranſtaltet. darf man mit einer Beſchickung in Höhe von 12—15 000 Roſen rechnen. Mit der Blumenſchau iſt ferner eine beachtenswerte Ausſtellung ſämtlicher für die Roſenpflege D erforderlichen Bedarfsgegenſtände erbunden. Ueber den geſtrigen Autounfall in Neupſtheim iſt noch eu berichten, daß es ſich um einen Benz Mercedes⸗ Wagen handelt. Der Herrenfahrer, der zuerſt an der Unfall⸗ ſtelle eintraf, hat ſich deshalb auch mit der Bitte um Abtrans⸗ ort des ſtark beſchädigten Wagens an die Daimler⸗ enz:.⸗G. gewendet, die unter Bezugnahme auf unſere Bemerkungen im geſtrigen Abendblatt Wert auf die Feſt⸗ ſtellung legt, daß von ihren fünf Laſtkraftwagen, die zum Abſchleppen von ſchwer beſchädigten Autos beſtimmt ſind, einer ſofort zur Verfügung ſtand. Branddirektor Vaulont teilt uns mit, daß bei der Berufsfeuerwehr nur ein Anruf um Hilfeleiſtung durch das Krankentrausportauto der Berufs⸗ feuerwehr erfolgt ſei. Dieſem Anruf ſei ſofort Folge geleiſtet worden. Wir ſtellen demgegenüber feſt, daß Zeugen vor⸗ handen ſind, die beſtätigen können, daß, wie wir mitteilten, in angerufen werden mußte, bis das Krankenauto eintraf. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Auf dem Hauptwochenmarkt ein braunlederner Geldbeutel mit weißem Drucknopf und 20 Mark.— 8 Stachel⸗ beer⸗, 1 Johannisbeer⸗ und 3 Roſenbäumchen im Gewann Morchfeld in Neckarau.— Nachts aus einem Schaukaſten in KJ verſchiedene Herrenanzugsſtoffe.— Aus einer Wohnung in der Beethovenſtraße ein Herrengummimantel, grau kariert, ein brauner einreihiger Rock mit Weſte und eine kleine Wecker⸗ uhr.— Nachts aus einem Schaukaſten in der Schwetzinger⸗ ſtraße 21 Paar verſchiedene Damenſtrümpfe aus Seide. Sei⸗ denflor und Macco in den Farben beige, ſchwarz und grau. r für Kindererziehung Auf einer Bank im Luiſenpark war ein Kind vor Müdig⸗ keit eingeſchlafen. Ein kleines Mädchen von vielleicht vier Jahren. Es ging gegen Abend und nur noch wenige Spa⸗ ziergänger waren zu ſehen. Niemand kümmerte ſich um das einſame Kind. Die Frage beſchäftigte mich vor allem: Wem gehört das ſchwarze Lockenköpfchen? Vorſichtig weckte ich das Kind. Es war doch unmöglich, es hier ganz allein zu laſſen. Es war nicht ſchüchtern. Auf meine Frage, wie es hierher gekommen und wo es hingehöre, antwortete es, wenn auch etwas unverſtändlich, ſo doch ſchlagferig. Mit ſeiner Schwe⸗ ſter Hede habe es im Sand geſpielt. Grimms Lenchen ſei auch dabei geweſen. Wo Beide hingekommen. wiſſe es nicht. Ich konnte noch einigermaßen den Familiennamen und das Wohnquadrat der Kleinen ermitteln. Dann ließ ſich das Kind—„Lotte“ hieß es— von mir ungenfert an der Hand heimführen. Ich war nicht wenig erſtaunt, als ich nach einigem Suchen das Kind ſeiner Mutter übergab, die Anwort zu erhalten: „s iß jo ſehr nett von Ihne, s Kind ham zu bringe, awer des is ach ſchun allene ham kumme, wanns wo geſpielt hot.“ Ich erwiderte:„Aber, liebe Frau, ein Kind in dieſem Alter läßt man doch nicht im Luiſenpark um dieſe Zeit allein ſchla⸗ fen, da könnte alles Mögliche paſſieren.“„Jo, do hawe Se recht. Die dumm Gans, die Hede, iſt mol wieder dovun⸗ gelaafe.“ Das ſagte die Frau mit einer ſolchen Gleichgültig⸗ keit und mit einer ſolchen Ruhe, daß ich mich nicht zurück⸗ halten konnte, ihr zu antworten:„Sie ſind tatſächlich um Ihre Sorgloſigkeit und große Ruhe zu beneiden. Sie ſollten aber doch Ihre Mutterpflichten auf eine höhere Stufe ſtellen.“ In⸗ zwiſchen kam die ſogenannte Hede herbei, ein ungezogenes Kind von 11 Jahren, das auf die Vorwürfe der Mutter die Antwort gab:„Der Balg hot jo net mitwolle, ich ſoll ach immer Kinner hüte“ und davonſprang. Und ſo etwas nennt ſich Kindererziehung! E. 1.-K. * * Evangeliſche Landesſynode. Die nächſte öffentliche Ple⸗ narſitzung der Evyangeliſchen Landesſynode findet am Mitt⸗ woch, den 9g. Mai, nachmittags um 34 Uhr, im Landtags- gebäude in Karlsruhe ſtatt. Schwerer Unfall auf dem Meßplatz. Ein 32 Jahre alter FTuhrmann, der geſtern auf dem Meßplatz infolge Trunkenheit zu Boden ſtürzte, erlitt einen Schädel bruch. B wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ ra Veranſtaltungen Werbetag des Stahlhelm Am letzten Sonntag veranſtaltete die Ortsgruppe M annheim des Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, einen Werbetag. Vormittags fand im Ufa⸗Theater die Aufführung der Film„Der Stahlhelmehrt Hinden⸗ burg“ und„Der 8. Reichsfrontſoldatentag in Berlin“ ſtatt. Die beiden Filme, die von Dr. Hübotter zuſammengeſtellt ſind, zeigen, allen anders lautendenden Be⸗ richten entgegen, die volle Wahrheit über das Tun und Denken des Stahlhelm. Aus allen Gauen Deutſchlands, von Konſtanz bis Königsberg, waren Stahlhelmaborduungen er⸗ ſchienen, um dem greiſen Ehrenmitglied des Stahlhelm, dem 80 jährigen Reichspräſidenten von Hindenburg, die Glück⸗ wünſche zu ſeinem Geburtstag zu überbringen. Unter den ſchmetternden Klängen ſeiner ſchneidigen Kapellen marſchiert der Landesverband Groß⸗Berlins mit wehenden Fahnen zur Spalierbildung. Die Bundesführer bringen inzwiſchen dem Reichspräſidenten die Glückwünſche und Geſchenke des Stahl⸗ helm dar. Sehr ſchön ſchildert der Film das Leben und Treiben in den Straßen, während Hindenburg der mächtigen Feier im Stadion anwohnt.— Von noch größerer Wucht war für den Beſchauer der zweite Film„Der 8. Reichsfront⸗ ſoldatentag in Berlin“. Gerade jetzt bei den Vor⸗ bereitungen des Stahlhelms für den 9. Frontſoldatentag in Hamburg, gewann der Film erhöhte Bedeutung. Der Reichs⸗ gedanke marſchiert, das iſt neben anderem auch ber Sinn dieſes gewaltigen Filmes, der Kameraden aus allen Ländern zeigt, die ein Bekenntnis, ein Gedanke zuſammengeſchweißt hat, der Wille zu einem einigen und freien Deutſchland. Für den Nachmittag war ein Wer bemarſch durch die Stadt angeſetzt. Durch die Straßen, u. a. im Jungbuſch und in der Neckarſtadt, durch die ſonſt nur die Internationale klang, dröhnten die alten kernigen Knüppelmärſche. Das Verhalten des Publikums, von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen, zeigte, daß die nationale Front auch in Mannheim im Wachſen und Zunehmen begriffen iſt. Ein gemütliches Zu⸗ ſammenſein unter den ſchattenſpendenden Bäumen des Ball⸗ hausgartens ſchloß den Tag ab, der wiederum einen Ehrentag ſitzung vorausgegangen war. des Berichtsjahres 150 den Stahlhelm zeitigte. 2 2 3 2 Tagungen Bezirkstag des Deutſchen Werkmeiſter⸗Bundes Am Sonntag, 29. April hielt der Bezirksverband Unter⸗ baden, Mittelbaden und Rheinpfalz im Deutſchen Werk⸗ meiſter⸗Bund ſeinen 7. Bezirkstag im Hotel Nowack in Karlsruhe ab, dem am Samstag eine Bezirksvorſtands⸗ Die Bezirkstagung wurde am Sonntag vormitkag halb 11 Uhr durch eine eindrucksvolle Kundgebung eröffnet. Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Geſchäftsführer Mendel aus Karlsruhe, über⸗ brachte der Geſchäftsführer des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes, Herr Merkel aus Karlsruhe im Auf⸗ trage des D. H. V. und des Geſamtverbandes deutſcher Ange⸗ ſtelltengewerkſchaften der Tagung die beſten Grüße und Wünſche für den Verlauf der Tagung. In Vertretung des Landesſekretärs Stockert beglückwünſchte Gewerkſchafts⸗ ſekretär Schlindwein aus Bruchſal im Auftrage des Landes⸗ kartells der chriſtlichen Gewerkſchaften und des Chriſtlichen Tabakarbeiterverbandes die Tagung. Anläßlich der Kund⸗ gebung hielt der Hauptgeſchäftsführer des D. W. B. Herr Effelsberg⸗Eſſen einen von großer Sachkenntnis gelei⸗ teten Vortrag über„Aufſtieg oder Niedergang des deutſchen Werkmeiſterſtandes“. In dem Referat wurde unter anderem auf die ſehr verſchiedenartig gelagerten Verhältniſſe für die deutſchen Werkmeiſter in der heutigen Wirtſchaft gegenüber der früheren Zeit hingewieſen. In klarer Weiſe beleuchtete der Redner die drei Kräfte, die die Stellung des deutſchen Werkmeiſterſtandes beeinfluſſen und zwar 1. die Macht der Wirtſchaft, 2. die Macht der Technik und 3. die Macht der menſchlichen Geſellſchaft. Die Ausführungen des Referenten wurden mit großem Beifall aufgenommen. Zur Zufriedenheit aller Konferenzteilnehmer konnte der Vorſitzende der am 1. Oktober 1927 neu errichteten Erſ a tz⸗ krankenkaſſe(Gedag⸗Krankenkaſſe) Herr Plintz aus Hamburg, über die Entwicklung der Kaſſe berichten, die als eine ſehr gute zu bezeichnen iſt. 5 Bei der Vertretertagung am Nachmittag erſtattete der Ge⸗ ſchäftsführer Mendel den Jahresbericht, der in allen Teilen erkennen ließ, daß im Laufe des Berichtsjahres in dem Geſchäftsſtellenbezirk, ganz beſonders durch Abhaltung des 3. ordentlichen 6 Bundestages in Mannheim und der Wahlen der Vertrauensleute zur Angeſtelltenver⸗ ſicherung, an denen der D. W. B. erſtmalig ſich offiziell be⸗ teiligte, große Aufgaben zu erfüllen waren. Mit großer Be⸗ friedigung wurde davon Kenntnis genommen, daß im Laufe neue Mitglieder ſich dem D. W. B. angeſchloſſen haben, wodurch der Mitgliederſtand eine Steigerung von 11 Proz. erfahren hat. Der Bezirk zählt heute ſchon 34 Ortsgruppen und Bezirksvereine und erfreut ſich ſtets eines weiteren Aufſtieges. Die ausgezahlten Unter⸗ ſtützungen haben eine beachtliche Höhe erreicht, wovon 51 en auf Hinterbliebenen⸗ und Krankenunterſtützung ent⸗ allen. Herr Bücklein aus Worms, Mitglied des Hauptvor⸗ ſtandes des D. W. B. würdigte in ſeinem Schlußwort die großen Leiſtungen im Bezirk und beſtätigt den unaufhalt⸗ ſamen Aufſtieg des Deutſchen Werkmeiſter⸗Bundes. Der D. W. B. bekennt ſich mit Stolz zur chriſtlich⸗nationalen Welt⸗ anſchauung und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß alle chriſtlich⸗ natipnal geſinnten Werkmeiſter recht bald den Weg zu dem Deutſchen Werkmeiſter⸗Bund finden werden. Bundesfeſt der evangel. Jünglings vereine der Pfalz Zum Bundesfeſt der evangeliſchen Jünglingsvereine der Pfalz waren aus allen Gegenden der Pfalz und von Maun⸗ heim die Feſtgäſte nach Neuſtadt a. d. H. gekommen. Mit Poſaunenſchall kam die Jugend ins Landesmiſſionshaus. Schon bei der Morgenwacht hatte ſich eine ſtattliche Schar im großen Saale eingefunden. Stadtmiſſtonar Wendel ⸗Speyer ſprach von der Not und Gefahr, die unſerer Jugend droht umd von der ſie ſich zu Gott flüchten ſoll. Beim Feſt⸗ gottesdienſt in der Stiftskirche begrüßte Pfarrer Obe r⸗ linger aus Neuſtadt die Feſtgemeinde. Pfarrer Korn⸗ acker, der Bundesvorſtand der Jungmännervereine im fen⸗ ſeitigen Bayern, hielt die Feſtyredigt über das Wort:„Dieſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Darauf folgten Anſprachen von Bundesſekretär Kuhnle und Vikar Eſſelborn. Die Feier war belebt durch Chorgeſänge und Poſgunenmuſik. m Landesmiſſionshaus fand um 5 Uhr nachmittags eine Nachfeier ſtatt, in der Pfarrer Kornacker aus der Jungmännerarbeit im jenſeitigen Bayern berichtete, JJ 2 Ec 8 FHecfe me e 27725 nf IAI. 8 8 85 DN DDr nen— Jean Henry Dunant Zum 100. Geburtstag des Begründers des Roten Kreuzes am 8. Mai „Nicht mitzuhaſſen, mitzulieben bin ich da“. Dieſe herr⸗ lichen Worte, die Sophokles ſeiner Antigone in den Mund legte, waren der Leitſtern ſeines Lebens, welcher ihn auf das Schlachtfeld von Solferino führte, deſſen Schilderung der Grundſtein ſeines Lebenswerkes geworden iſt. Die Keime des Wohltuns ſind ihm ſchon in früheſter Kindheit durch das Bei⸗ ſpiel der Eltern in die Seele gepflanzt worden. Sein Vater ſtand in ſelbſtloſer Hingabe einer der größten Wohlfahrts⸗ anſtalten des alten Genf vor, während ſeine Mutter in der Stille, ſoweit es in ihrer Macht lag, Not und Elend zu lindern verſuchte. So wuchs Dunant zum Tröſter und Helfer ſeiner Mitmenſchen heran, bis ſich ihm ſein eigenſtes Schaffensgebiet offenbarte. Die Kunde von der heldenmütigen Samariter⸗ tätigkeit einer Florence Nightingale im Krimkriege erfüllte ihn mit ſolcher Begeiſterung, daß er, als einige Jahre ſpäter der Krieg zwiſchen Italien und Oeſterreich entbrannte, ihrem Beiſpiel folgend, auf den Kriegsſchauplatz eilte, um den Ver⸗ wundeten Hilfe zu bringen. In aufopferungs voller Liebes⸗ tätigkeit lernte er tieferſchüttert die Unzulänglichkeit des da⸗ maligen Sanitätsdienſtes kennen, und es erwachte der glü⸗ hende Wunſch in ihm, es ſo weit zu bringen, daß die Opfer des Krieges, ohne Unterſchied des Ranges und der Volks⸗ angehörigkeit, als unverletzlich anerkannt würden. Drei Jahre ſpäter erſchien jenes kleine Buch ᷑„Erinnerung an Sol⸗ ferin“, das eine literariſche Tat von wahrer Größe be⸗ deutete, Der Verfaſſer, ein bis dahin völlig unbekannter Gen⸗ fer Patriziersſohn, wendet ſich mit einem Aufruf an Ange⸗ hörige aller Stände, aller Länder, an die Mächtigen dieſer Welt wie an den beſcheidenſten Arbeiter, an Männer wie au Frauen, in einer Sache, welche die ganze Menſchheit angeht, und die durch ihn die Sache des Roten Kreuzes geworden iſt. Es galt die Bildung von Hilfsgeſellſchaften in allen Län⸗ dern, zu dem Zweck, die Verwundeten in Kriegszeiten ohne Unterſchied der Volksangehörigkeit durch freiwillige aber ge⸗ ſchulte Kräfte pflegen zu laſſen. Dieſe Hilfsgeſellſchaften ſoll⸗ ten dauernd ſein, um im Falle eines Krieges vollſtändig ein⸗ gerichtet dazuſtehen. Die Triebfeder der Nächſtenliebe, die zu ihrer Bildung den Anſtoß gegeben, ſollte ſie aber auch in Friedenszeiten leiten, überall Hilfe zu bringen, wo ſich ein Feld für ihre Tätigkeit findet, bei Ueberſchwemmungen, Feuers⸗ brünſten, Seuchen, Krankheiten aller Art, bei jedem unvorher⸗ geſehenen Unglücksfall. Dieſen Forderungen haben wir noch heute die Organiſationen der Sanitäter und Schweſtern vom Roten Kreuz zu verdanken. i Das Buch, das ſehr bald in alle Kulturſprachen überſetzt wurde, machte ungeheures Aufſehen in der gangen gebildeten Welt. Dem Verfaſſer gingen von allen Seiten Anerkennungs⸗ ſchreiben und Sympathiekundgebungen zu, insbeſondere auch von regierenden Fürſten. Das größte Verdienſt aber um die Verwirklichung ſeiner Pläne hat ſich die„Genfer Gemein⸗ nützige Geſellſchaft“ erworben, die ſich mit ſolcher Energie dafür einſetzte, daß auf den 26. Oktober 1863 die erſte„Inter⸗ nationale Konferenz“ nach Genf einberufen werden konnte. Vor ſeiner Abreiſe nach Genf gab Dunant noch die An⸗ regung zur Gründung des preußiſchen Zentralkomitees des Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, aus dem in der Folge das„deutſche Zentralkomitee“ hervorging, über welches Kaiſer Wilhelm und Katſerin Auguſta ſchon im Jahre 1865 das Patronat übernahmen und zeitlebens behielten. Und was ihre Mutter in Preußen, die Seele des Ganzen, das wurde Großherzogin Luiſe von Baden in ihrer neuen ſüddeutſchen Heimat, wo ſie den „Badiſchen Frauenverein vom Roten Kreuz“ be⸗ gründete und durch alle Wechſelfälle ihres Lebens in vorbild⸗ licher Weiſe leitete. Der Großherzog Friedrich hat Dunants Pläue ebenfalls von Anfang an unterſtützt und zur Geufer Konferenz den Oberſtabsarzt Dr. Steiner entſandt, einen der eifrigſten Förderer und Mitarbeiter der großen humani⸗ tären Frage. Am Vorabend des 2. Oktober, dem Eröffnungstage der „Erſten Internationalen Konferenz“ in Genf, verſammelten ſich bei Dunant, dem einfachen Schweizer Bürger, die Dele⸗ gierten faſt aller europäiſchen Länder, um ihm im Namen ihrer Regierungen und Souveräne und in ihrem eigenen Namen zu huldigen. Der Hilfeſchrei des Samariters von Solferino hatte Erhörung gefunden. Am folgenden Morgen eröffnete der eidgenöſſiſche General Dufour, der Vorſitzende des von der Genfer Gemeinnützigen Geſellſchaft ernannten Ausſchuſſes, die Konferenz, deren Er⸗ gebnis die von Dunant angeſtrebte Gründung von Hilfs⸗ vereinen in faſt allen europäiſchen Ländern war, die unter nationaler Leitung wirkend, zu einem großen internatio⸗ nalen Bunde vereinigt wurden. Als allgemeines Erkennungs⸗ zeichen wurde das Wappen der Stadt Genf, Dunants Vater⸗ ſtadt, gewählt: 5 Das Rote Kreuz auf weißem Grunde Um aber die Beſchlüſſe der Konferenz zu einem völker⸗ rechtlichen Geſetz zu erheben, insbeſondere die Neutraliſterung für alle Spitäler und Militärlazaxrette der verſchiedenen Völ⸗ ker, welche jeden Ort, wo ſie wehte, zu einer unverletzlichen Freiſtatt mache, bedurfte es noch einer zweiten, einer„Diplo⸗ matiſchen Konferenz“, deren Einberufung gleichzeitig beſchlof⸗ ſen wurde. Letztere burfte nicht von privater Seite ausgehen; anſtelle des Genfer Ausſchuſſes übernahm deshalb der Schwei⸗ zer Bundesrat die formelle Einladung an alle dafür in Be⸗ tracht kommenden Staaten, die nahezu vollzählig an dem an⸗ heraumten Termine, dem 8. Auguſt des folgenden Jahres (1864), durch ihre Bevollmächtigten in Genf vertreten waren. Die Verhandlungen dauerten 17 Tage, und am 22. Auguſt wurde die„Geufer Konvention“ unterzeichnet, eine der ſegens⸗ reichſten Verträge der Weltgeſchichte. Henry Dunant ſtand auf dem Gipfel ſeines Ruhmes. Nach wie vor ſetzte er für die Verwirklichung ſeiner Zbeale, nicht nur ſeine ganze Kraft, auch ſein Vermögen ein. Eut⸗ täuſchungen blieben nicht aus. Neid und Mißgunſt, ja ſogar Verleumdungen hefteten ſich an ſeine Ferſen, bis er gänzlich verarmte— und in Vergeſſenheit geriet. Ergreifend iſt es, in ſeinen Denkwürdigkeiten folgende Stellen zu leſen:„Ver⸗ leumder haben wohl geſagt, er hat ſich für einen Helden ge⸗ halten, weil er in Solferino geweſen iſt und jenes Buch ge⸗ ſchrieben hat. Nicht im geringſten! Nie war eine Vermutung falſcher. Ich bin vielmehr ſtets von der Wahrheit des Aus⸗ ſpruchs überzeugt geweſen, daß Gott oft die ſchwachen, ge⸗ wöhnlichen und ſogar verachteten Dinge in der Welt wählt, damit niemand ſich des Guten rühme, das zu vollbringen ihm heſchieden war. Es war dies ein großes Glück für mich, wegen des qualvollen Kummers und der furchtbaren Schickſalsſchläge, die ich ſpäter zu erdulden hatte, und die über ein Viertelfahr⸗ hundert dauerten. Aber was liegt Einem an den Lobes⸗ erhebungen der Welt, wenn man der Jünger eines Meiſters iſt, deſſen Geſchichte, deſſen, ganzes Leben eine einzige große Im Jahre 1888 zog Henry Dunant ſich nach dem lieblichen Kurort Heiden im Schweizer Kanton Appenzell zurück— ein halb Vergeſſener und Verſchollener—„der ein Werk ſchuf, das ſelbſt unſterblich, auch ſeinem Schöpfer den Meihekuß der Un⸗ ſterblichkeit auf die Stirne drückte.“ So ſchrieb im Jahre 1895 der berühmte Schweizer Juriſt Georg Baumberge Ueber Land und Meer“, nachdem er ihn in ſeiner Einſamkeit beſucht hatte. Er wohnte damals ſchon in dem beſcheldenen Bezirkskrankenhaus, wo er am 30. Oktober 1919 ſanft ent⸗ ſchlafen iſt. Von Samaxitergeſellſchaften der Schweiz und aus München wurde ſeine ſterbliche Hülle nach Zürich überführt, des Sanitätsperſonals und die Annahme der gleichen Fahne F 3. 5 dort in der Stille eingeäſchert und im e 1 5 5 e M. riebhofs beige ſetzt. 8 * Seite.“ Nr. 3 eue Maunbeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. Mat 1928 Briefmarken ⸗Allerlei Von Germanikus Wenn der Winter vorbei iſt, beginnt die Saiſon des Flugpoſtſammlers. Eingeleitet wird ſie in dieſem Jahre durch die Eröffnung des Flugpoſtdienſtes Frankreich Südamerika und umgekehrt. Die erſte Flugpoſt von Argentinien wurde am 29. Februar abgefertigt und langte auf eutropäiſchem Boden am 13. März in Toulouſe an. Die Strecke von 9550 Km. wird in mehreren Etappen geflogen und die Ozean⸗ ſtrecke, rund ein Viertel der Geſamtſtrecke, wird vorläufig durch umgebaute Torpedoboote überwunden. Auf dem Gegen⸗ wege ging die erſte Poſt am 1. März aus Frankreich ab. hie Strecke wird nun wöchentlich einmal beflogen, ſo daß dieſe Luftpoſtſtücke bald keine Seltenheiten mehr ſein werden. Argentinien hat nun auch eigene Flugpoſtmarken herausgegeben. Es ſind bisher 7 Werte in Europa angelangt, aber die Berichte von drüben ſagen, daß noch weitere 11 zu erwarten ſind. Wer alſo da den ganzen Satz kaufen will, muß tief in den Beutel greifen. Braſilien hat, wahrſcheinlich angeſteckt von dem Flug⸗ poſtmarkeneifer in Mittel⸗ und Südamerika, weitere Dienſt⸗ marken für ſeinen Flugzeugdienſt überdruckt. Diesmal ſind es Marken der Ausgabe 1918, die den Aufdruck SERVICIO AERE0O erhalten haben. Bei dieſer Gelegenheit hat man den Nennwert entſprechend aufgewertet. Lindbergh, der ja durch Markenausgaben reichlich geehrt iſt, iſt auch wieder von neuem für den Luftpoſtſammler in Erſcheinung getreten. Als er von ſeinem Mittelamerika⸗ fluge heimkehrte, flog er ehrenhalber ſeine alte Poſtſtrecke Chikago— St. Louis und zurück, die er vor ſeinem Fluge Amerika— Europa ſtändig beflogen hatte. Er nahm dabei Poſt mit, die beſondere Abſtempelungen erhielt:„Lindbergh fliegt wieder Flugpoſt“. Dieſe Idee erſcheint ziemlich ab⸗ geſchmackt. Der euüropäiſche Flugpoſtſammler wird darauf verzichten können. 0 In Europa liegt bisher erſt eine neue Flugpoſtmarke vor. Es iſt eine 50 Cts. Italien, der weitere Werte hald folgen werden. Rumänien, das zwar noch keine Flugpoſt hat, ſchreibt auch ſchon Preiſe aus für die beſten Entwürfe für Flugpoſtmarken. Da können dieſes Jahr noch allerlei Flug⸗ poſtneuheiten kommen! Von neuen deutſchen Bildpoſtkarten kann be⸗ richtet werden, daß vier Nürnberger Dürerjahr⸗ Karten er⸗ ſchienen ſind. Sie ſtechen von den bisherigen Bildpoſtkarten ſehr vorteilhaft ab. Das linksſeitige Bild iſt größer als bisher. Die deutſche Poſtverwaltung will es aber nicht bei den Bildkarten bewenden laſſen, ſie will auch neue Mar⸗ ken bringen. Die 8 Pfg. mit Beethovens Bild und die 15 Pfg. mit Kants Bild werden verſchwinden. Dafür wird es vom 1. Juni ab eine 8⸗Pfg.⸗Marke mit dem Bilde des erſten deutſchen Reichspräſidenten Friedrich Ebert geben. Eine 15⸗Pfg.⸗Marke wird Hindenburgs Bild tragen. Auch die Reihe der Dienſtmarken neuer Zeichnung wird erweitert. Eine 60⸗Pfg.⸗Marke löſt die Stephan⸗Marke zu 60 Pfg. mit Ueberdruck Dienſtmarke ab. Auf unbeſtimmte Dauer iſt der Verkauf der Hin den⸗ burg⸗Marken verlängert, ein Zeichen, daß der Abſatz hapert. Es iſt von allen Sammlern ja längſt erkannt, daß daran lediglich der hohe Aufſchlag Schuld trägt. Die Poſt und die deutſche Nothilfe ſind lange vorher entſprechend ver⸗ warnt, es half aber nichts. Für den Herbſt werden Wappen⸗ wohlfahrtsmarken vorbereitet, und auch wieder mit 100% Aufſchlag. Lernt man denn nie aus den Fehlern? Aus dem Lande Sommertagszug in Karlsruhe * Karlsruhe, 6. Mai. Bei herrlichſtem Mafenwetter fand geſtern nachmittag unter Beteiligung von über 2000 fröh⸗ licher, mit Sommerſtecken ausgerüſteter Kinder der Sommer⸗ tagszug ſtatt, der einen ſchönen Verlauf nahm. Der Zug wurde in der Hauptſache, was die gärtneriſche Ausſchmückung anbelangt, vom ſtädtiſchen Gartenamt und auch vom Gartenbau⸗ und Blumengeſchäftsinhaberverband beſtritten. Sehr hübſche Gruppen waren zu bemerken, darunter eine Bäcker⸗, Konditoren⸗ und Metzgergruppe. Der Höhepunkt des Zuges bildete der prächtig geſchmückte Wagen mit der Maſen⸗ Fönig in. Zwei Wagen, die den Zug eröffneten, verſinnbild⸗ lichten den Sommer und den Winter. Auch Vertreter der Stadtverwaltung hatten ſich am Zuge beteiligt. Baden⸗Badener Tanz⸗Turnier rr. Baden⸗Baden, 6. Mai. Das diesjährige Turnier um die Frühjahrs meiſterſchaft von Baden⸗Baden unter Aufſicht des Reichsverbandes zur Pflege des Geſell⸗ ſchaftstanzes mit dem Sitz in Berlin, das im großen Bühnen⸗ ſaal des Kurhauſes ſtattfand, zeigte eine große Anzahl von Bewerbern und hatte zugleich ein außerordentlich zahlreiches Zuſchauerpublikum angelockt. Das Turnier 985 9995 ſich ſehr intereſſant und hakte nach dem Spruch des oberſten Schiedsgeichts folgendes Ergebnis: 5 Als Siegerpaare wurden bezeichnet: E⸗Klaſſe: 1. Herr Deeke⸗Frl. Silberborth(Schwarzweißklub Karls⸗ ruhe); 2. Herr Bayerle⸗ Frl. Hartmann(Schwarzgelbklub Stuttgart! 3. Herr Kromer ⸗Frau Wagenbach(Boſtonklub Düſſeldorf). B⸗Klaſſe: 1. Herr Peterſſon⸗Giedts ⸗ Frl. Kluth(Blauorangeklub Berlin); 2. Herr Reinhardt⸗ Frl. Röhm(Schwarzweißklub Karlsruhe); 3. Frhr. v. Andrian⸗ Werburg ⸗ Frl. v. Uthemann(Gelbſchwarzkaſino München). A⸗Klaſſe: 1. Herr Flohr⸗Frl. Hepprich 2(Schwarzweiß⸗ klub Berlin); 2. Herr Peterſſon⸗Gierts ⸗ Frl. Kluth(Blau⸗ prangeklub Berlin); 3. Herr Kienz ⸗ Frl. von Chruſtſchoff (Schwarzweißklub Karlsruhe). Senioren ⸗Klaſſe: 1. Herr Staatsſekretär Dr. Euler ⸗ Frl. Schickel(Rotweiß⸗ klub Bad Nauheim); 2. Herr Ivo Puhonny⸗Frl. von Hoch⸗ wächter(Baden⸗Baden. Sonder⸗Klaſſe: 1. Herr Grünberg⸗Irl. Koban(Edenklub Dresden); 2. Herr Dannen⸗ berg⸗Frl. Nöldner(Rotweißklub Frankfurt a..): 3. Herr Dr. Neuroth⸗Frl.Koeppel(Gelbſchwarzkaſino München) * * Schwetzingen, 7. Mai. In der Fabrik⸗Gärtnerei M. Baſ⸗ ſermann u. Cie..G. wurden heute die erſten reifen Er d⸗ beeren im freien Land geerntet. Die Unwetterſchäden im Speſſart * Tauberbiſchofsheim, 6. Mai. Erſt jetzt läßt ſich der große Schaden überſehen, den das Unwetter am ver⸗ gangenen Sonntag im Speſſart angerichtet hat. Beſonders groß iſt der Schaden in den Waldungen, wo große, ſtarke Bäume wie ein Streichholz geknickt wurden. Aber auch die Obſtbäume an den Landſtraßen und im freien Felde wurden erheblich mitgenommen. Ein Wirbelſtur m ſcheint beſonders verheerend im Park Unterbeſſenbach gehauſt zu haben, wo zahlreiche Birken und Fichten umgeriſſen wur⸗ den. Auch in Meſpelbrunn iſt der Waldſchaden groß; in Neu⸗ dorf wurden einige Dächerabgedeckt, ebenſo ſtürzten dort Kamine ein. In Hösbach wütete der Sturm derart ſtark, daß Grabſteine umſtürzten. In Lohr trieb der Sturm einige Eiſenbahnwagen mehrere hundert Meter weit gegen die Station Rothenfels zu. Auch die elektriſchen Leitungen wurden zerſtört. Der Hagelſchaden iſt noch nicht überſehbar. Große Mückenſchwärme auf dem Bodenſee Vom Bodenſee, 6. Mai. In der Bodenſeegemeinde Waſſer⸗ burg kann man zurzeit einen wahren Mückenüberfall be⸗ obachten. Millionen kleine, dunkelgefärbte Mücken halten ſeit mehreren Tagen den Friedhof, die äußeren Wände der Kirche und den Turm beſetzt. Alle Grabſteine, Friedhofmauern und Grabkreuze ſind förmlich überſät. Zeitweilig kommen die Mücken bis auf den Erdboden herunter. Dabei entſtand am Mittwoch eine förmliche Inſekten mauer ſodaß der Weg zum Schulhaus kaum begehbar war. Der gewaltige Mückenſchwarm wurde von den Fiſchern auch auf dem Boden⸗ ſee beobachtet. Dort bildeten ſich breite, nebeneinander flie⸗ zende Straßen ſchwimmender Mücken. * —d— Seckenheim, 8. Mai. Wiederum brachte der Tod in eine hieſige, angeſehene Familie tiefe Trauer. Der 65jährige, noch ſehr rüſtige Landwirt P. Heidenreich machte in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende.— Dem am vorjährigen Himmelfahrtstag tödlich verunglückten Paar Gärtner⸗Walter wurde jüngſt von den Angehörigen an der gemeinſamen Ruheſtätte auf unſerem Friedhof ein Grabmal geſetzt, das als Kunſtwerk bezeichnet werden darf, und eine große Anziehung auf die Friedhof⸗ beſucher ausübt. Ir. Ladenburg, 6. Mai. Mit allgemeinem Bedauern wird die Nachricht von der Verſetzung des Zeichenlehrers A. Stärk mit Wirkung ab 1. Mai von der Realſchule Laden⸗ burg nach Weinheim ans Realgymnaſium aufgenommen. Stärk gehörte ſeit 12 Jahren dem Lehrkörper unſerer Schule an und bewährte ſich in dieſer Zeit als feinſinnig künſtleriſch hochbegabter Pädagoge, der der Jugend durch ſeinen lehr⸗ reichen Zeichenunterricht eine neue Welt der Form, Farbe und des Lichtes erſchloſſen hat. Er erfreute ſich großer Be⸗ liebtheit und wurde in unſerer Gemeinde nicht nur als Lehrer, vielmehr auch als begabter Künſtler geſchätzt. Sein Nachfolger iſt Zeichenlehrerkandidat Wilhelm Sauter, der vom Realgymnaſium Weinheim unter Ernennung zum Zeichenlehrer an unſere Schule kommt. Weinheim, 6. Mai. Der Gau Südweſtdeutſchland des Bundes der Aſienkämpfer(Orientverein) hielt heute Nach⸗ mittag im Waldſchlößchen im Gorxheimer Tal ſeine Gau⸗ tälgung ab. Abordnungen dazu waren aus Mannheim, Heidelberg, Frankfurt, Darmſtadt, Weinheim, Pfalz, Karls⸗ ruhe und Stuttgart erſchienen. Orientſchriftſteller Dr. ing. Karl Klinghardt⸗ Frankfurt hielt einen Vortrag über die Lage des Orients. Der Verbandsvorſitzende Pfarrer Kaufmann ⸗Weinheim gab bekannt, daß die allgemeine deutſche Tagung des Bundes der Aſienkämpfer Ende Juni in Köln ſtattfindet. UI]. Weinßeim, 6. Mai. Anläßlich der 3ojährigen Grün⸗ dungsfeier des Vereins Württembergia Weinheim traf heute vormittag mittels Sonderzuges die Geſellſchaft „Schwaben“ mit über 300 Perſonen ein, um an der Bannerweihe teilzunehmen. Auf dem Marktplatze fand eine Kundgebung für das Schwabenfeſt ſtatt, wobei Re⸗ gierungsrat Eitel ⸗Stuttgart für den herzlichen Empfang dankte. Abends fand zu Ehren der Gäſte eine Beleuch⸗ tung beider Burgen ſtatt. ] Sulzbach bei Weinheim, 7. Mai. Der Sajährige In⸗ valid Ignaz Knapp begeht heute mit ſeiner 80jährigen Ehefrau Maria geb. Deckert im Kreiſe von Enkeln und Ur⸗ enkeln die diamantene Hochzeit. Aus dieſem Anlaſſe überreichte Bürgermeiſter Hartmann dem Jubelpaare ein Glückwunſchſchreiben des Staatspräſidenten und ein Geſchenk von 100 Mark, Fabrikant Richard Freudenberg überreichte dem greiſen Jubilar, der 43 Jahre lang bei den Lederwerken Freudenberg in Weinheim als Schreiner ge⸗ arbeitet hatte, ein anſehnliches Geſchenk. * Amtsbezirk Mosbach, 4. Mai. Am Donnerstag er⸗ folgte unter großer Beteiligung von Nah und Fern die Bei⸗ ſetzung des i Bürgermeiſters und Bezirksrats Wilhelm Eiermann von Oberſchefflenz. Eiermann war eine weit über den Ort ſeiner Tätigkeit hinaus bekannte Perſönlichkeit und ſeit 4916 bis zu ſeinem Tode Bürgermeiſter. Seit 1919 gehörte er auch dem Bezirksratskollegium an. Unter den aus⸗ wärtigen Trauergäſten bemerkte man u. a. die Bürgermeiſter des Bezirks und das geſamte Bezirksratskollegium. Nach dem Geiſtlichen widmete Regierungsrat Schmitt vom Bezirks⸗ amt Mosbach dem Verblichenen einen warmen Nachruf. Ein⸗ fach wie der Verſtorbene geweſen ſei, habe er dennoch ſtets ge⸗ wußt, was er wollte; auch ſei er ein Mann geweſen, der au f⸗ recht durchs Leben gegangen ſei, dem dieſerhalb auch der Er⸗ folg und die Anerkennung nicht hätten verſagt bleiben kön⸗ nen. Die Errichtung einer Waſſerverſorgungsanlage ſei ſeine letzte Tat geweſen. Der Kranzniederlegung, die im Auftrag des Bezirksrats erfolgte, ſchloſſen ſich zahlreiche andere an, ſo durch die Bürgermeiſtervereinigung, dem Stiftungsrat der kath. Gemeinde, die politiſche Gemeinde, die Lehrerſchaft uſw. Die große Anteilnahme an der Trauerfeier durch die Orts⸗ einwohner bewies, welche große Wertſchätzung der Verſtor⸗ bene in allen Kreiſen der Bevölkerung genoß. IL. Oeſtringen, 7. Mai. Der Geſangverein„Frohſin n“ Oeſtringen hielt am geſtrigen Sonntag anläßlich ſeines 55jäh⸗ rigen Stiftungsfeſtes ein großes Preisſingen ab. Die beſte Tagesleiſtung erzielten der Geſangverein„Mäuner⸗ guartett Baiertal“ und„Eintracht“ Oeſtringen mit je 224,5 Punkten. 5 Aus den Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 9. Mai Deutſche Sender: Berlin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250] 19.30 Uhr: Der Troubadour, Oper von G. Verdi. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert. Frankfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Konzert, anſchließend von Caſſel: Ball. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Hannover: Kammermuſik. Königsberg(Welle 303) 21 Uhr: 4 Jahre Rundfunk, Funkrevne von C. Peiſer. Langenberg(Welle Carl Hauptmanns 24 Uhr: Tanzſunk. Leipzig(Welle 365,8) 468,8) Düſſeldorf: 20.15 Uhr: Gedenfeier zu 70. Geburtstage, anſchließend Köln: bis Das Ausländiſche Sender Daventry(Welle 491,8) 20.30 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 1604,3) 18.45 Uhr: Konzert britiſcher Muſtk, 21.35 Uhr: Unſere Peg, Sendeſpiel. Mailand(Welle 526,3) 21 Uhr: Konzert leichter Muſik, 22.30 Uhr: Tanzfunk. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Klavierkonzert. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Konzert. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Neſtroy⸗Abend, anſchl. Konzert. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Klopſtocks Fahrt nach der Au 21.30 Uhr: Konzert. Bern(W. 411) 20.20 Uhr: Baſel: Der Beitſche⸗Doggter, 21.90 Uhr: Baſel: Orcheſterkonzert. fladio-Spezialhaus Gebr. ſſetlergolt Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Iſt's der Accumulator, iſt's die Anodenbatterie? Unſer Volt⸗ meter mit zwei Meßbereichen 6/120 V. gibt Ihnen ſofort Anf⸗ klärung. Preis nur 6,50 J. Dieſes kleine Inſtrument iſt zum Prüfen Ihrer Anlage unentbehrlich. Aus der Pfalz Zwei Tote im Eckbachweiher * Grünſtadt, 7. Mai. Am Samstag nachmittag wurden aus dem Eckbachweiher zwei neue Spfer, der 21fährige Schloſſer Otto Glaſer und das 19jährige Dienſtmädchen Helene Schmid, gezogen. Seir Donnerstag abend waren die beiden jungen Leute verſchwunden. Die beiden jungen Menſchen, die den Tod gemeinſam ſuchten, hatten ſich zu⸗ ſammegebunden und waren ſo in ihr kühles Grab ge⸗ ſtiegen. So wurden ſie aus dem Waſſer gezogen. Wahrſchein⸗ lich handelt es ſich um Liebeskummer. Dieſe Tragödie hatte noch einen Unfall zur Folge. Der 15jährige Schüler Heinrich Wolf, ein Verwandter des Otto Glaſer, wollte am Samstag nachmittag die Trauerkunde von dem Auffinden der beiden Leichen ins Elternhaus bringen und kam mit dem Rade von Sauſenheim in ziemlich ſchnellem Tempo gefahren. An der Ecke des Bezirkskrankenhauſes brach plötzlich die Gabel des Fahrrades und Wolf ſtürzte ſo unglücklich, daß er bewußtlos liegen blieb. Er wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht. Hier ſtellte man eine Backenverletzung und eine Gehirnerſchütterung feſt. a Zu den Zweibrücker Zwiſchenfällen :: Zweibrücken, 7. Mai. Der Zwiſchenfall von Zweibrücken. der Ende vorigen Jahres die Oeffentlichkeit lebhaft erregte, und bei dem bekanntlich das dortige Bismarck ⸗Denk⸗ mal von Beſatzunasangehörigen beſudelt und fonſtiage Beſchädigungen verübt worden waren, hat nunmehr. wie von zuſtändiger Stelle beſtätigt wird, ſeine Erledigung gefunden. Die Täter. etwa 20 franzöſiſche Offiziere, wurden teils ſtrafverſetzt teils in die Kolonien abkomman⸗ diert. Noch nicht ermittelt ſind die Täter, die in der Nacht auf 1. Mai die franzöſiſche Trikolore im Offizierskaſino heruntergeriſſen und am Bismarck⸗Denkmal niederlegten. Die eifrigen und umfaſſenden Ermittelungen ſind bisher ohne Er⸗ gebnis geweſen. 5 a Nachbargebiete Die Darmſtädter Gaſtwirtſchaftsmeſſe „ Darmſtadt, 6. Mai. Geſtern mittag wurde hier die Erſte Süddeutſche Gaſtwirtſchaftsmeſſe in Anweſenheit des Staagtspräſtdenten Adelung, ſowie vieler ſtaatlicher und ſtädtiſcher Vertreter in der Großen Feſthalle eröffnet. Im Namen der Regierung begrüßte der Wirtſchaftsminiſter Korell die Ausſtellung und verſprach, in Heſſen bezüglich der Getränkeſteuer und der Polizeiſtunde den Intereſſen des Gewerbes entgegenzukommen. Nach Be⸗ grüßungsworten des Darmſtädter Gaſtwirtevorſtandes Schmitz, des Rhein⸗Main⸗Gaſtwirteverbandes und des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Gläſſing erklärte der Staatspräſident die Ausſtellung für eröffnet. * * Frankfurt a.., 7. Mai. In einer Wohnung der Alte Gaſſe goß eine junge Verkäuferin in eine brennende Spiri⸗ tuslampe Spiritus nach. Dabei explodierte die Flaſche, wobei der geſamte Inhalt ſich brennend über das junge Mädchen und deſſen anweſende Freundin ergoß. Die Verkäuferin erlitt ſo fürchterliche Brandwunden, daß ſie kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus ſtar b. Das an⸗ dere junge Mädchen kam mit leichteren Brandwunden davon. „Mainz, 6. Mai. Die Familie des Landwirts Hofmeiſter in Gau⸗Biſchofsheim verwahrte in einem Fläſchchen Sak⸗ miakaeiſt. Geſtern nachmittaa geriet das Fläſchchen in die Hände eines vierfährigen Kindes, das feinem einfährigen Schweſterchen daraus zu trinken gab. Mit ſchweren Verbren⸗ nungen im Mund und Hals wurde das Kind hierher ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Es iſt fraglich ob das Kind dem Leben erhalten werden kann. a Leer e, oder wenn die Kopfhaut juckt und Schuppenbildung eintritt, ist es höchste Zeit, an eine zuverlässige Wählen Sie aber nur ein ernstes, vertrauenswürdiges Bir hen asser Das quälende Jucken verschwindet sofort. Haarausfall, Spalten und Brechen der der Haarwuchs wird kräftig angeregt.— Das Haar wird voll, glänzend, duftig und geschmeidig. Vorzeitiges Er- grauen wird bei dauerndem Gebrauch vermieden! Ssseisterte Anerkennung von Arzten und Lalen— Seit 40 Jahren bewahrt Preis: NM. 2 20 und.758, Haarkur zu denken. Haarpflegemittel; —Schuppenbildung, Haare werden verhütet, Liter 6; R LIter. 10.501 5 We. n 4 N Wc. 5. Seite. Nr. 215 en dag, den 8. Mal 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Ein Blit über die Welt Ein Menſchenſchickſal Dort, wo ſich über das glasgrüne Meer, nahe Karthago, guf rpten Sandfelſen einſt die hängenden Gärten des Hamil⸗ kar erhoben, leuchtet heute aus grünen Palmen ein prächtiges Landhaus in weißem Marmor. Allenthalben findet man in ſeinem Garten die Reſte puniſcher und römiſcher Ruinen, Säulenſtümpfe aus roſigem Stein und korinthiſche Kapitelle, auch hier und da einen antiken Torſo aufgeſtellt. Der Park wuchert wild, die Fenſter und Türen ſind verſchloſſen, ver⸗ ſiegelt. Kein Zeichen menſchlichen Lebens ringsum. Steigt man die Straße, eine alte römiſche Heerſtraße, am Haus vor⸗ bei zum phöniſchen Strand hinab, ſo ſieht man verfallene römiſche Brunnen, auf der Anhöhe einen Tempel der Minerva. Neben dem Landhaus erheben ſich vom Regen fein ausgemeißelte Sandpyramiden, die der Landſchaft ein eigen⸗ artig geformtes, ich möchte ſagen futuriſtiſches oder vorzeit⸗ liches Ausſehen verleihen— Tropfſtein, der in umgekehrter Richtung, gegen das Weltall, in den Himmel hineinſickert, aus dem Schoß der Erde. Das Landhaus ſelbſt iſt in modernem Stil erbaut und zeigt in Form und Bauſtoff Geſchmack und Reichtum. Oft habe ich mich gefragt, wie in dieſe große Ein⸗ ſamkeit ein ſo ſtattliches Haus geraten ſei, ſo fern dem Leben der Stadt. Die Geſchichte ſeiner Gründung, die ich inzwiſchen ö erfahren konnte, berührt bereits wie eine Legende, obwohl „ erſt wenige Jahre ſeither verſtrichen ſind: 5 0 In Indochina lebte nach der„Rhein. Weſtf. Ztg.“ ein leiner franzöſiſcher Bahnbeamter. Er führte ein beſcheidenes Daſein, wie es einem niedern Bahnangeſtellten mit geringem Gehalt zu führen möglich iſt. Der junge Mann hatte eine ſchöne Stimme und vergnügte ſich bisweilen, ſie erſchallen zu laſſen, zu ſeiner eignen Freude und zum Vergnügen der andern. Eines Tages kam eine Pariſer Operntruppe auf Gaſtſpiel durch den kleinen indochineſiſchen Ort. Zufällig vernahm der Leiter der Truppe die Stimme des Bahnbeamten Altd„entdeckte ſie“, wie man zu ſagen pflegt. Der Beamte konnte ein zweiter Caruſo werden. Die Operntruppe nahm Deutschland Affenjagd im Frankfurter Zoo Der prachtvolle Sommertag am Sonntag brachte dem Frankfurter Zoo einen Maſſenbeſuch, der beinahe einen Rekord darſtellte.— Vor den Käfigen der beſonderen Schau⸗ ſtücke, wie im Menſchenaffenhaus, und vor den Zwingern der ſtets hungrigen Elefanten ſtauten ſich die Maſſen, hunderte beſuchten auch das Aquarium, um das vier Meter lange Rieſenkrokodil mit gebührender Hochachtung zu beſichtigen. Aus Anlaß dieſen Maſſenbeſuchs veranſtaltete der Zov eine Lass beſondere Senſation, die zwar ungewollt, aber gerade deshalb von beſonderem Reiz geweſen iſt. Gegen 10 Uhr vormittags war ein Wärter beſchäftigt, einen Affenkäfig zu reinigen und mußte zu dieſem Zweck die Käfigtüre einen Spalt öffnen. Die Inſaſſen, einige Rauch⸗ mangaben hatten anſcheinend das Bedürfnis, einmal Früh⸗ lingsluft zu ſchöpfen, und riſſen aus. Den Bemühungen des Perſonals gelang es, drei der Ausreißer wieder in den Käfig zu jagen, lediglich eine kleine Mangabe folgte nicht und ent⸗ kam teils zum Amüſement teils zum Schrecken der Anweſen⸗ den durch die zufällig offene Türe des Affenhauſes ins Freie. Da das Tier ſofort auf die Bäume kletterte und durch das Schreien der Beiucher verängſtigt wurde, konnte es nicht ein⸗ gefangen werden. Der Affe ſtattete, nachdem er den Zoo ver⸗ kaſſen hatte, dem in der ee katholiſchen Orden der barmherzigen Brüder im„Atzemer“ einen Freundſchafts⸗ beſuch ab und kletterke auf das Hausdach, von wo er zum Gaudium der e Neugierigen nicht heruntergeholt werden konnte. Er verſchwand dann ſtadteinwärts.— Es iſt anzunehmen, daß das Tier ſich in der Freiheit durchaus nicht allzu wohl fühlt, und entweder freiwillig in den Zoo zurück⸗ 12110 oder ſich irgendwo ängſtlich verſteckt und von Privat⸗ euten ohne große Schwierigkeit gefangen werden kann. * Auf ber Nattenjagd verunglückt Um eine Ratte ee ſchütteten zwei Bewohner eines Hauſes in der Altſtadt von i Karbid in das Loch, goſſen Waſſer nach und zündeten das entſtehende Gas an. Eine ſtarke Exploſion war die Folge; das Mauerwerk des Erdgeſchoſſes wurde herausgedrückt und der Fußboden herausgeriſſen. Der eine der Beteiligten erlitt an den Augen ſchwere Verletzungen, während der andere mit leichteren Verletzungen davon kam. Eine eigenartige Liebhaberei Die Liebhaberei für die zweite Wagenklaſſe iſt einer 42 Jahre alten Köchin Erna J. aus Berlin⸗Lichterfelde ver⸗ hängnisvoll geworden, Aus Sparſamkeit löſte ſie ſich immer nur eine Fahrkarte für die dritte 7 fuhr aber ſtets in der zweiten. So oft ſte ertappt wurde, gab ſie den Namen irgendeiner Freundin an. Dieſe bekam dann eine Straf⸗ verfügung über 3/ und hatte viele Scherereien, bis die Sache klargeſtellt war. So erging es einer Freundin nach der anderen, ohne daß man wußte, wer den Unfug trieb. Geſtern wurde die Köchin wieder erwiſcht, jetzt aber mit Rückſtcht auf den wiederholten Betrug und die vielen Schwindeleien feſtgenommen. Frankreich Ein warmer trockener Sommer? Ein franzöſiſcher Wetterprophet, der Abbs Gabriel, der in ſeinem Vaterlande im Widerſpruch zu dem bekannten Sprichwort ein ſehr großes Vertrauen genießt, prophezeit einen warmen und trockenen Sommer. Er hat im vorigen Jahre einen regneriſchen Sommer vorausgeſagt und damit recht behalten. Er gründet ſeine Prophezeiung in der Haupt⸗ ſache auf die Tatſache, daß der vorige Sommer genau mit dem des Jahres 1555 übereinſtimmte. Daraus folgert er, daß unter der Vorausſetzung gleichartiger Wetterperioden der dies⸗ jährige Sommer genau dem des Jahres 1556 gleichen, d. h. warm und trocken ſein wird. Nach ſeiner Vorausberechnung wird die Sommerwärme ſich über die Monate Junt, Juli und Auguſt verteilen und es wird dann ein früher Herbſt folgen. Im vorigen Jahre empfahl der Abbe den Ferienreiſenden den Süden aufzuſuchen. In dieſem Jahre gibt er den Rat, die franzöſtſchen Bäder am Kanal und an der Nordküſte zu wählen. Die Grundlage dieſer Wetterprophezeiung ſcheint uns nicht ſehr zuverläſſig zu ſein. Wir wollen aber hoffen, daß die Vorausſage ſich bewahrheitet. 5 Holland Ausdehnung der Moorbrände in Holland In dem von den Moorbränden heimgeſuchten öſtlichen Gebiet der Propinz Drenthe iſt keine weſentliche Aende⸗ rung eingetreten. An einigen Stellen hat die Gefahr nach⸗ gelaſſen, während an anderen Stellen die Brandherde ſich weiter ausgedehnt haben. Der Windrichtung folgend, hat ſich das Feuer hauptſächlich in ſüdweſtlicher Richtung fortge⸗ pflanzt. In den am meiſten bedrohten Ortſchaften ſind große Dampf⸗ und Motorſpritzen aus den Städten Amſterdam, Haag. Rotterdam, Utrecht und Groningen eingetroffen. 1 den Mann mit nach Paris, und in kurzer Zeit wurde der junge Sänger, der ehemalige Eiſenbahnbeamte und Weichen⸗ ſteller berühmt und verdiente ſich ein ſehr ſtattliches Ver⸗ mögen in der Spanne von nur drei Jahren. Aber die Frauen von Paris und das Spiel verdarben den Mann; in noch kürzerer Zeit, als er ſeinen Reichtum erworben hatte, verlor er ihn und zog ſich mit dem letzten, noch immer beträchtlichen Reſt nach Tuneſien zurück in die unmittelbare Nähe des alten Karthagos. Hier, bei den einſtigen Gärten des Hamilkar, erbaute er ſein Haus, eben jene Villa an der alten römiſchen Heerſtraße. Der Mann hatte viel geleſen und ein großes Intereſſe an der alten Geſchichte von Karthago. Er ließ be⸗ trächtliche Grabungen machen, entdeckte einen römiſchen Tem⸗ pel und mehrere puniſch⸗römiſche Brunnenanlagen. Aus dem Weichenſteller und Opernſänger war ein gelehrter Forſcher geworden. Da die Ausgrabungen einen beträchtlichen Teil ſeines reſtlichen Vermögens verſchlangen, ohne Schätze zu enthüllen, war der Forſcher bald gezwungen, ſie einzuſtellen; aber da fand er in alten Geſchichtsbüchern, daß es in den Gärten des Hamilkar noch eine verſchüttete Ziſterne geben müſſe, in der die Karthager vor Uebergabe ihrer Stadt an die Römer all ihr Geld und alle ihre Schätze verborgen hätten. Der Mann, überzeugt, Ziſterne und Schatz zu finden, ſetzte ſein ganzes noch übriges Vermögen ein, um wieder zu graben und fand— die Ziſterne, ſonſt nichts. Er hatte ſein Geld verbraucht und mußte bald vor ſeinen Gläubigern flüchten. Sein Haus wurde verſteigert, ebenſo ſeine Sammlungen. Niemand wußte, wo der Beſttzer ſich verborgen halten könne. Darüber verſtrich die Zeit, und niemand ſprach bald mehr von der Geſchichte. Eines Tages fanden andre Forſcher gerade unter der großen Kathedrale von Karthago eine alte römiſche Ziſterne und auf ihrem Grund die Leiche des Mannes, der franzöſiſcher Bahnbeamter in Indochina, Opern⸗ ſänger in Paris und Millionär geweſen und hier endlich als armer Mann verhungert war. 5 England Die engliſche Sittenpolizei im Hyde⸗Park Das Londoner Polizeigericht verhandelte in den letzten Tagen über einen Fall, der in ganz England großes Aufſehen erregte. Der 57jährige angeſehene Finanzmann Sir Leo Money und eine 22jährige Freundin ſeiner Familie, Miß Irene Savaga, waren angeklagt, durch ihr Verhalten im Hyde⸗ Park, dem größten öffentlichen Park Londons. öffentliches Aer⸗ gernis erregt zu haben. Zwei Londoner Sittenpoliziſten, die den Park in Zivilkleidern durchſtreiften, hatten die Beiden am Abend des 23. April auf einer Bank beobachtet und zur Feſt⸗ ſtellung ihrer Perſonalien auf die nächſte Poligeiſtation ad⸗ geführt. Sowohl Sir Leo Money wie ſeine Begleiterin beſtrit⸗ ten vor dem Gericht jede Schuld. Die Verteidigung machte darauf aufmerkſam, daß die beiden Poliziſten einen unbeteilig⸗ ten Zeugen, der in der Nähe geſeſſen hatte, trotz der Auffor⸗ derung Sir Leo Moneys nicht feſtſtellten. Sämtliche vernom⸗ menen Zeugen ſagten über die beiden Angeklagten nur das Günſtiaſte aus, ſo auch die Frau Sir Leo Moneys., die ihrer Hochſchätzung für die Begleiterin ihres Mannes Ausdruck gab. Der Richter brach die Beweisaufnahme vor der Vernehmung von Miß Savaga ab. indem er erklärte, das Gehörte genüge ihm und er wolle der Angeklagten ein peinliches Verhör er⸗ ſparen. Er verwarf die Ausſage der beiden Poliziſten, ſprach die Angeklagten frei und willigte ihnen einen Koſtenerſatz in der Höhe von 200 Mark zu. Er tadelt beſonders, daß die Po⸗ lizei nicht verſucht habe. ſich das Zeugnis eines Unbeteiligten zu ſichern. Es iſt in den letzten Jahren wiederholt vorgekom⸗ men. daß ſtadtbekannte Perſönlichkeiten auf Grund von polizei⸗ lichen Anzeigen wegen ähnlicher Anſchuldigungen vor Gericht zitiert worden ſind. Die Londoner Preſſe gibt ihrer Genua⸗ tuung Ausdruck, daß dieſes Syſtem diesmal eine Niederlage erlitten hat. Rußland Der Rekord der langſamen Nachrichtenübermittlung Hoch oben in der Behringſtraße, zwiſchen Sibirien und Alaska, liegt eine kleine, völlig einſame Inſel, die poli⸗ tiſch zu Rußland gehört, an deren Küſten ſich aber nur alle ſeltenen Jubelfahre einmal ein Schiff verirrt. Vor einigen Tagen lief dort zum erſten Mal ſeit fünfzehn Jahren wieder einmal ein Dampfer die Küſte der kleinen Inſel an, und auf dieſe Weiſe erfuhren die Bewohner dieſes Eilandes zu ihrem Erſtaunen, daß vier Jahre ein Weltkrieg getobt hätte, der Zar geſtürzt ſei und Rußland eine Sowjet⸗Republik ge⸗ worden war. Rumänien Sechs Kinder vom Hagel getötet Ein ſchwerer Hagelſturm ging am 1. Mai über der Stadt Cluj nieder. Die Bevölkerung, die den 1. Mai in der Um⸗ gebung der Stadt feierte, wurde im Freien überraſcht. Sechs Kin der wurden von Hagelſtücken, die die Größe von Hühner⸗ eiern hatten, erſchlagen und zahlreiche Perſonen wur⸗ den verletzt. Polen i Sieben Kinder bei einem Gutsbrande ums Leben gekommen In der ehemaligen Provinz Weſtpreußen im Kreiſe Löbau brannten auf dem Gute Pomierken das Wohn⸗ gebäude und mehrere Wirtſchaftshäuſer nieder, wobei ſie ben Kinder in den Flammen umkamen. Die Erwachſenen waren zum Jahrmarkt gefahren. Spanien Neue Dokumente über Kolumbus entdeckt Der ſpaniſche Forſcher Guillen hat in verſtaubten Ar⸗ chiven in Sevilla neue wichtige Dokumente über Kolumbus gefunden, die über den Charakter des großen Entdeckers und über ſeine Zeit intereſſante Aufſchlüſſe geben. Spanten be⸗ ſtreitet die italieniſche Abkunft des Kolumbus. Spaniſche Ge⸗ lehrte behaupten, daß ſeine Heimat die ſpaniſche Provinz Galieien geweſen ſei. Die Zeitung„A. B..“ hat ſeinerzeit für den Beweis der ſpaniſchen Abkunft des Kolumbus einen Preis von 100 000 Peſetas ausgeſetzt. Neuſeeland Ein zweifelhaftes Vergnügen Ein altes ſpaniſches Sprichwort ſagt:„Gott gibt dem Mandeln, der ſie nicht zu beißen vermag“. Was nützt einem Menſchen das lange Leben, wenn er es hinter Kerkermauern verbringen muß? In Neuſeeland prüft man augenblick⸗ lich die Frage, ob es erlaubt werden ſoll, Schwerverbrecher einer zwangsweiſen Verjüngung zu unterziehen, Vor einigen Monaten wurde ein berüchtigter Unhold zu der Kleinigkeit von 37 Jahren Gefängnis verurteilt. Da der im Verbrechen ergraute Herr aber bereits über 50 Jahre alt iſt, ſo hat man berechtigte Zweifel, ob er die ganze Strafe abſitzen wird. Man will ihn daher jetzt zwangsweiſe nach dem Ver⸗ fahren von Profeſſor Woronoff verjüngen laſſen, um ſo dieſe ausgiebige Beſtrafung ſicherzuſtellen. 5 i China 300 Todesopfer bei einem Stadtbrand Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt die in der Nähe von Schanghai gelegene Stadt Pootung auf der öſtlichen Seite des Fluſſes Wangpu zum Teil niedergebrannt. Auf einem Gebiet von einer Quadratmeile wurden Häuſer bis auf den Grund vernichtet, und mindeſtens 300 Bewohner ſind, wie man annimmt, in den Flammen umgekommen. Japan Schweres Flugzeug⸗Unglück in Japan Ein auf Veranlaſſung des Verkehrsminiſteriums kon⸗ ſtruiertes Großflugzeug für den Perſonentransport iſt während eines Probefluges abgeſtürzt. Sämtliche an Bord befindliche 8 Perſonen, zum größten Teil Flugzeug⸗ mechaniker, wurden getötet. Das Flugzeug wurde zer⸗ trümmert. 28, Argentinien Ein Jaguar zerfleiſcht ſeinen Wärter Im zoologiſchen Garten in Cordoba, der weltberühmt iſt, ereignete ſich, wie uns ein Leſer von dort ſchreibt, anfangs April ein ſchreckliches Unglück. Ein bereits 12 Jahre in dem Garten befindlicher prächtiger Jaguar ſtürzte ſich auf ſeinen Wärter, der ihn ſeit 12 Jahren betreut, zerfleiſchte ihn und fraß ihn halb auf. Als ſich der Jaguar ſatt ge⸗ freſſen hatte, fing er mit dem zerfleiſchten Körper zu ſpielen an. Da der Jaguar ſich in freiem Gelände, ähnlich wie in Stellingen, bewegte und das Gelände dazu felſig iſt, war es ſehr ſchwer, ihm ſeine Beute zu entreißen. Das Tier machte mit dem toten Wärter mächtige Sätze. Die Gefahr wurde für die Retter noch größer, da auch fünf Jaguar⸗ weibchen hinter der Beute her waren. Schließlich konnte das Tier erſchoſſen und ihm die Ueberreſte des Wärters ent⸗ riſſen werden. Der Vorfall rief in dem zodlogiſchen Garten große Aufregung hervor. Amerika Das Geheimnis eines Newyorker Fährbootes Im Oberen Hafen von Newyork hat ſich am Freitag nachmittag auf einem ſtädtiſchen Fährbpot ein Vorfall er⸗ eignet, der der Polizei ein bisher ungelöſtes Rätſel aufgibt. Das Boot beförderte 2200 Fahrgäſte von einem Ufer des Hafens zum andern. Etwa 50 Meilen von dem Ziel ent⸗ fernt, fiel ein Mann über Bord und wurde von einem raſch herbeieilenden Schlepper aufgenommen. Es iſt fraglich, ob der Mann von einer ſtarken Welle über Bord geſpült wurde oder ob ſein Verſchwinden eine ſo ſtarke Anſammlung von Menſchen an einer Stelle zur Folge hatte, daß das Boot ſich bis zum Waſſerſpiegel ſenkte. Jedenfalls herrſchte vorübergehend eine ſtarke Verwirrung, bis das Boot ſeine Fahrt fortſetzte. Einige Fahrgäſte behaupteten, nicht eine, ſondern 4 Perſonen ſeien ins Waſſer gefallen. Dieſen Ausſagen wurde aber kein Glau⸗ ben geſchenkt, bis ſich herausſtellte, daß tatſächlich 3 Perſonen, die ſich nach der Ausſage ihrer Verwandten zweifellos auf dem Fährboot befanden, vermißt wurden und auch nicht wieder auftauchten. Es bleibt ein Geheimnis, wie dieſe 3 Perſonen ins Waſſer gefallen ſind und warum ſie nicht gerettet wurden. Der Fall wird noch die Gerichte beſchäftigen, da die Ange⸗ hörigen der Vermißten Schatzenerſatz verlangen, die Stadt ſich aber weigert, ihre Anſprüche anzuerkennen. n Eheflucht auf dem Standesamt Ein engliſcher Standesbeamter, der 17 Jahre lang den] wiederſahen, war die Freude groß, ja, ſie war ſo herzlich, Bund fürs Leben zwiſchen zahllofen Paaren geſchloſſen, hat dabei, wie die„Hamburger Nachrichten“ melden, in 26 Fällen noch im letzten Augenblick die Flucht vor der Ehe erlebt. Von 1 dieſer Fälle erzählt er in einer Londoner Wochen⸗ rift: a. „Wir ſind etwas zu früh gekommen,“ bemerkte ein Bräu⸗ tigam.„Unſere Zeugen werden gleich da ſein.“ Dabei lüftete er ſeinen neuen und augenſcheinlich ſehr engen Zylinderhut, und mit dieſem zugleich löſte ſich eine Perücke vom Kopfe, ſo daß eine rieſige Glatze hervorleuchtete. Mit entſetzten Augen betrachtete die Braut dieſes Schauſpiel, ſtieß einen gellenden Schrei aus, raffte ihre Handtaſche auf und nerſchwand. Der völlig verdutzte Bräutigam machte keinen Verſuch, ihr zu folgen, ſondern verließ völlig mutlos das Standesamt. 5 5 „Nein, ich vergeſſe aber auch alles!“ rief ein Bräutigam entſetzt aus, als ich meine gewöhnliche Frage nach den Ringen an ihn richtete. Ich ſagte ihm, daß er ganz in der Nähe die Ringe bekommen könne. Das Paar verſchwand und— kam nie wieder. Der Juwelier erzählte mir ſpäter den Abſchluß dieſer Tragödie:„Der Mann wollte die Ringe zu 15% das Stück, die Frau wünſchte ſolche für 60% das Stück. Die beiden gerieten in Streit und plötzlich verab⸗ reichte die temperamentvolle Schöne dem Manne eine ſchallende Ohrfeige, worauf ſie das Lokal verließ.“ Ein anderes Paar hatte keine Zeugen mitgebracht. Ich riet ihnen, ſich möglichſt zwei Zeugen zu beſorgen, und die beiden gingen fort, ohne ſich je wieder blicken zu laſſen. Als ich den Herrn ſpäter ſprach, klagte er mir ſein Leid.„Ich traf einen Bekannten, der ſchon früher mit meiner Braut befreundet geweſen war. Als die beiden ſich daß ſie plötzlich ihre ſchon früher vorhandene Neigung für ein⸗ ander wiederentdeckten und mich ſtehen lie fen. Die bei⸗ den ſind jetzt verheiratet, und ich habe das Nachſehen.“ Ein dramatiſcher Vorfall führte einmal zu einem jähen Abbruch der Zeremonie. Als ich den Bräutigam aufforderte mir die Trauungsformel nachzuſprechen, fing er zu ſtottern an und konnte kein Wort herausbringen. Die Braut beob⸗ achtete ſeine verzweifelten Verſuche mit wachſender Wut.„Ich heirate keinen ſtotternden Idioten!“ ſchrie ſie plötzlich„adieu!“ und fort war ſie. Der Zurnickgebliebene er⸗ zählte mir mit kläglicher Stimme, daß er früher einmal ge⸗ ſtottert habe, aber ſeit langem geheilt ſei. Die Aufregung, die der große Augenblick in ihm hervorgerufen, hatte das alte Leiden zurückgebracht. Er tat mir aufrichtig leid. Ein andermal näherte ſich mir die Braut, während der Herr ſeinen Ueberzieher ablegte, plötzlich auf geheimnisvolle Weiſe und flüsterte mir aufgeregt zu:„Bitte, tragen Sie mich doch als Witwe in das Regiſter ein.“ Der Bräutigam, der ſich gerade umwandte, hörte noch das Wort„Witwe“ und drang auf eine Erklärung. Die beiden ſtanden erregt in einer Ecke, und nach zwei Minuten hörte ich die wütenden Worte:„Nein, eine Witwe iſt nichts für mich!“ und die Tür fiel donnernd hinter ihm ins Schloß. N Der Grund der plötzlichen Eheflucht kann aber auch ganz im Dunkeln bleiben. So trat ein Brautpaar f Tiſch, um das Ehegelübte abzulegen. Da wandte ſich plötzlich der Bräutigam an ſeine Zukünftige und ſagte in ſtrengem Ton:„Alſo willſt du jetzt einwilligen? Es iſt die letzte Ge⸗ legenheit!“„Niemals,“ ſtieß ſie hervor. Darauf legte der Mann eine 10⸗Schilling⸗Note auf den Tiſch, verbeugte ſich vor der Braut und verſchwand. vor meinen —— 22 Die Gewinnermittelung bei nichtbuchführenden“ Steuerpflichtigen Von Th. Adt, Bankbeamtem a..⸗Mannheim Alljährlich müſſen die Einkommen zahlreicher Steuer⸗ e geſchätzt werden, weil ſie nicht Buch führen, enn das fortlaufende Aufzeichnen der 9 das Führen pon Werkſtattſtrazze, Kunden⸗ oder Ladenſtrazze, Kontobuch für einzelne Perſonen oder Firmen, Terminkalender und dergl. Notizen, woraus die Buchführung des Kleingewerbe⸗ treibenden in der Regel beſteht, genügt nicht, um das Ein⸗ kommen zu ermitteln, da die Aufzeichnung der Ausgaben fehlt. Wie die Erfahrung lehrt, kann man von Kleinbetrieben nicht das Führen eines„richtiggehenden“ Kaſſabuches nebſt Memorial und Hauptbuch oder gar eines amerikaniſchen Journals erwarten. Aber notwendig und möglich iſt es, außer den Entgelten für Leiſtungen und Lieferungen auch die damit in wirtſchaftlichem Zuſammenhange ſtehenden Aus⸗ 97 1 85 für Rohmaterial des Handwerkers, Waren des Klein⸗ aufmannes, ſowie die Löhne, Miete für gewerbliche Räume, gewerbliche Steuern und ſonſtige Werbungskoſten fort⸗ laufend aufzuzeichnen, d. h. ein„Einnahmen⸗ und Ausgaben⸗ Huch“ zu führen, in das auf der linken Seite die Entgelte ein⸗ getragen werden, die jeder Gewerbetreibende geſetzlich per⸗ pflichtet iſt zu buchen, und auf der rechten Seite die Aus⸗ gaben, die durch die Entgelte(Umſatz) bedingt ſind. Es iſt alſd Rur eine kleine fortlaufende Mehrarbeit, die recht gut geleiſtet werden kann und ſich lohnt. 0 Da die Begriffe Einnahmen und Ausgaben zweidentig find und bei Laien und ſelbſt häufig bei Nichtlaien Unklarheit darüber beſteht, ſollen dieſe Begriffe, wie ſie hier in Betracht kommen, klax umſchrieben werden: 8 5 Einnahmen ſind in der ordnungsmäßigen Buchfüh⸗ rung alle linken Seiten(Soll) der Sach⸗ und Perſonenkonten, alſo Zahlungsmittel, Wechſel, Wertpapiere, Werkzeuge und Maſchinen, Forderungen uſw. 5 Ausgaben ſind alle rechten Seiten(Haben) dieſer Kon⸗ ten, alſo Sachen und Schuldverpflichtungen. Dagegen ſind die linken Seiten der Gewinn⸗ und Verluſtkonten, einſchließ⸗ lich Kapital⸗Konto, Ausgaben und die rechten Seiten Ein⸗ nahmen. Die Einnahmenſeite in dem Buche für die„nichtbuch⸗ führenden“ Steuerpflichtigen entſpricht den rechten Seiten von Waren⸗ Materjal⸗, Fabrikations⸗Konto und der Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Konten zuſammengenommen, die Aus⸗ gabenſeite dagegen den linken Seiten dieſer Konten. Die rechte Seite des Waren⸗Kontos und der anderen Sachkonten iſt gleichzeitig Ausgaben⸗ und Einnahmenſeite. Ausgaben der Gegenſtände u. Einnahmen der Gegenwerte derſelben. Um die Einnahmen der Gegenwerte handelt es ſich bei unſeren Einnahmen um die Ausgaben der Gegenwerte der Waren und Rohmaterialien bei unſeren Ausgaben. 5 Das Einnahmen⸗ und Ausgabenbuch iſt alſo kein Buch über Einnahmen und Ausgaben irgendwelcher Gegenſtände, iſt alſo auch kein Kaſſabuch, denn es enthält nur die Kaſſen⸗ beträge, die Gegenwerte von Waren, Material und Leiſtun⸗ gen ſind öder Gewinne und Unkoſten betreffen. Es enthält aber auch nichtbare Poſten, die in ein Kaſſa⸗ uch nicht aufgenommen werden können, z. B. Zinsgutſchrif⸗ ten der Sparkaſſe, Ueberweiſungen, Wechſel, Akzepte uſw. für Waren, Material und Leiſtungen. Regel iſt bei dieſer Buchführung, der Praxis entſpre⸗ chend, die Lieferungen von Lieferanten und an Kunden nicht ſchon bei der Inbeſitznahme der Ware, ſondern erſt bei ihrer Bezahlung zu buchen. Ausnahmen gibt es mehr oder weni⸗ ger. wenn die Ueberſicht Konten für einzelne Schuldner und Lieferanten erforbert, wofür ein beſonderes Kontobuch zu 7 15 iſt, in welchem auch das Bank⸗Konto u. A. Aufnahme inden. Als erſten Poſten ſetzt man auf die Ausgabenſeite den Auſchaffungswert des Beſtandes an Waren, Rohmaterial, Halhfertigarbeiten und noch nicht bezahlter oder noch nicht in Rechnung geſtellter Fertigarbeiten und als letzten Poſten auf die Einnahmeſeite wiederum den Anſchaffungswert der neuen Beſtände. Wenn die Beſtände am Schluſſe der einzel⸗ nen Geſchäftsfahre erheblichen Schwankungen nicht ausgeſetzt find, kann man ſie auch weglaſſen und die Differenz zwiſchen altem und neuem Beſtande geht daun auf Rechnung des neuen Fahresertrages. Nachdem man am Jahresſchluſſe noch die Abnutzung des Betriebsinventares unter 1 Ausgaben und den Eigen⸗ verbrauch an Waren unter die Einnahmen gebucht hat, iſt der Reherſchuß der Einnahmenſeite über die Ausgabenſeite der Geſchäftsgewinn oder Gewerbeertrag, vorbehaltlich der Ev. Irrtümer, Auslaſſungen oder wiederholten Buchungen desſelben Gegenſtandes, welche mangels einer Kontrolle, wie Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftwagen und Radfahrer Mitverſchulden des Fahrzeugeigentümers Inbezug auf die Verſchulden sfrage ſtellt das Kraftfahrzeuggeſetz den Kraftfahrer und den Fahrzeugeigen⸗ tümer ungünſtiger als das Bürgerliche Geſetzbuch. Schon das geringſte Verſchulden(der Nichtnachweis eines Nichtver⸗ ſchuldens) macht den Führer(bezw. den Fahrzeughalter) haft⸗ pflichtig. Dagegen beſchränkt das KF. die Anſprüche der Verletzten auf einen Höchſtbetrag, während das Ver⸗ ſchulden des Handelnden im Sinne des BGB. 158 27, 828 ff.) dem Verletzten Erſatzanſprüche für allen Schaden zugeſteht, der ihm durch den Unfall entſtanden iſt. In dieſer Bezlehung intereſſtert folgende Reichsgerichtsentſcheidung. Als der Verunglückte am 29. September 1923 gegen 6 Uhr abends auf ſeinem Fahrrade die Dresdener Straße in Chem⸗ nitz durchfuhr, wurde er an der Kreuzung der Hainſtraße von dem Perſpuenkraftwagen des Beklagten S. erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er unmittelbar darauf an den Verletzun⸗ gen ſtarb. Die Witwe und die minderjährige Tochter des Ver⸗ Unglückten nahmen den Beklagten, der z. Zt. des Unfalls neben dem Wagenführer T. ſaß, auf Grund des Kraftfahrzeuggeſetzes und des BG. auf Schadenserſatz in Anſpruch. Sie verlang⸗ ten Unterhaltsrenten von monatlich 100„ und 40 // und Er⸗ ſtattung der Beerdigungskoſten. Landgericht Chemnitz und Oberlandesgericht Dresden haben den Klageanſpruch dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Das Reichsge⸗ richt hat die Reylſton des Beklagten mit der Maßgabe zu⸗ rückgewieſen, daß die Haftung des Beklagten auf die Vor⸗ ſchriften des Kraftfahrzeuggeſetzes beſchränkt wird. Was das bedeutet, wird in den reichsgerichtlichen Entſcheidungs⸗ gründen näher ausgeführt. Und zwar heißt es hierzu: Der Führer., neben dem der Beklagte ſaß, hat bei der Heberquerung der Hainſtraße einen unbekannten Radfahrer, der bor ihrem Wagen in die Hainſtraße einbog, ſchonen wollen und den Kraftwagen nach links geriſſen, hierbei ſtieß der Wagen mit dem Verunglückten zuſammen. Die Annahme des ſie die„einfache Bilanzbuchführung für ſelbſtbuchende Ge⸗ werbetreibende, Pripatbuchhafter uſm.“(herausgegeben vom Verfaſſer dieſes, welche auf der Kombination pon Hauptbuch und„Skontri“, d. i. Wert und Mengen, beruht), bietet, leicht vorkommen können. Wenn man in großzügiger Weiſe auch alle Einnahmen und Ausgaben für Waren und Material als Gewinne und Verluſte betrachten will, was eine verfechtbare Fiktion wäre, ſo kann man mit Recht das Buch als ein„Gewinn⸗ und Verluſt⸗Buch“ bezeichnen, womit mit einem Schlage die Un⸗ klarheit über Einnahmen und Ausgaben vollſtändig beſeitigt wäre. Doch wollen wir dieſe Bezeichnungen auch fernerhin beibehalten und die linke Seite(Gewinne) mit„Einnahmen“ und die rechte(Unkoſten) mit„Ausgaben überſchreiben und der Unterſcheidung von anderen Arten von Einkommen hal⸗ ber hinzufügen:„geſchäftliche“ oder„gewerbliche“. Hat der nichtbuchführende Steuerpflichtige noch andere Einkommen, z. B. aus Haus⸗ oder Kapitalbeſitz, Neben⸗ verdienſt, ſo werden die Mieten und die Aufwendungen für das Haus(Grund⸗ und Gebäudeſteuern, Hauszinsſteuern, Hausreparaturen, Hypothekenzinſen, Verſicherung, Abſchrei⸗ bung uſw.) auf beſondere Blätter im Buche gebucht, ebenſo die übrigen Einkommen ſeparat im gleichen Buche. Die Ueberſchriften lauten:„Einnahmen aus dem Hauſe“,„Aus⸗ gaben für das Haus“ uſw. Um am Jahresſchluſſe die gleichen Arten von Ausgaben in ſe einer Summe zu ſehen, nimmt man einen mit Betrags⸗ ſpalten verſehenen Papierbogen, überſchreibt die Spalten oder Teile mit„Materigl“,„Löhne“,„Heizung“,„Miete“,„Steu⸗ ern“ uſw. und trägt, von vorn beginnend, Betrag um Betrag, wie ſte folgen, in die entſpr. Spalten auf dem Bogen. Das iſt eine rein kompilatoriſche Arbeit und geht auf dieſe Weiſe ungemein raſch von ſtatten.(Solche Papierbogen leiſten auch ſonſt gute Dienſte in der ordnungsmäßigen Buchführung, z. B. als Vorärbeit für die monatliche Kaſſenreinſchrift oder ſonſtige Sammelarbeiten). In das Einnahmen⸗ und Ausgabenbuch werden ſämt⸗ liche Einkünfte aufgenommen, ob ſie ſteuerpflichtig ind oder nicht, ünd ſämtliche damit in wirtſchaftlichem Zuſammenhange ſtehenden Ausgaben, überhaupt alle Aus⸗ gaben,, die keine Haushalts⸗ und Privatausgaben ſind. Aus⸗ gaben für Betriebsinventar, z. B. für eine Maſchine zur Vergrößerung des Betriebes, gehören nicht zu dieſen Aus⸗ gaben, da es ſich nicht um Handelsobpjekte oder Unkvpſten handelt. Die Einkommenſteuern gehören auch nicht dazu, weil ſie lebenſo ſonſtige Perſonalſteuern) nicht abzugsfähig ſind. Werden ſie gebucht, ſo ſind ſie in der Steuererklärung wieder demjenigen Einkommen hinzuzufügen, das durch ſie verringert wurde. Bucht der„nichtbuchführende“ Steuerpflichtige nur die ge⸗ ſetzlich vorgeſchriebenen Entgelte, die Ausgaben aber nſcht, ſo wird der Ertrag ſeines Gewerbes geſchätzt oder aus dem Umſatze(Entgelte) nach einem Prozentſatze errechnet, der vom Finanzamte mit den Organiſationen der verſchiedenen Berufe(Innungen) gemeinſam feſtgeſetzt wird. Der reine Arhbeitsverdienſt eines Kleingewerbetreibenden kann aber utelleicht nur ca. 15 v. H. ſein, während ihm 30 v. H. oder mehr berechnet werden Oder er hat Ausfälle durch zahlungs⸗ unfähige Kunden gehabt und hat hadurch vielleicht wenlg oder keinen Gewinn oder gar Verluſt. Bucht er aber auch die Ausgaben, ſo kann er ſein Einkommen nachweiſen und die VVV niit dem Finanzamt geht prompter von ſtatten. Auf das Gedächtnis oder Belege, die unvollſtändig ſein können, iſt es nach einem Zeitraume von einem Jahre nicht mehr möglich, ſich zu ſtützen. Wenn man nur eine Ausgabe pon 100/ vergißt, ſo iſt das ſchon, wenn das Einkommen höher als die ſteuerfreien Teile iſt, ein Verluſt von 10/ für zuviel bezahlte Einkommenſteuer. Der Irrtum kann auch erheblicher ſein. g i 5 Für den nichtbuchführenden Steuerpflichtigen iſt ein Einnahmen⸗ und Ausgabenbuch, das ihm zeigt, was er ver⸗ dient hat, das ihm aber auch nicht mehr Schreiberei ver⸗ Urſacht, als unbedingt notwendig iſt und auch von Kompli⸗ ziertheit keine Spur beſitzt, das Notwendigſte von dem Hebel des Buchführens das er auf ſich nehmen muß, wenn er das größere Uehel, Jahr für Jahr der Schätzung und Verrech⸗ Rung ausgeſetzt zu ſein, vermeiden will. (Wieviel von dem Einkommen Bermögenszuwachs iſt, kann er durch Abzug ſeiner Haushaltskoſten feſtſtellen. Der Reſt iſt dann Vermögenszuwachs. Würde er jährlich In⸗ venturen machen, ſo müßte ſich der gleiche Zuwachs bei Ab⸗ zug des alten vom neuen Vermögen ergeben, womit ein Be⸗ weis für die Richtigkeit gegeben wäre.) OG., daß nach dieſem Sachverhalt weber der Führer noch der Beklagte„jebe nach den Umſtänden des Falles gebotene Sorgfalt“ beobachtet haben(87 Abs. 2 Kg.), iſt rechtlich nicht zu beanſtanden. Dieſe Sorgfalt iſt nach feſtſtehenber Recht⸗ ſprechung nicht die allgemeine Verkehrsſorgfalt im Sinne des J 276 BGB.; ſie umfaßt vielmehr eine beſonders weitgehende Sorgfalt, die darin gipfelt, daß ihre Beobachtung den Unfall als unvermeidlich erſcheinen läßt. Iſt hiernach der Ent⸗ laſtungsbeweis aus§ 7, Abſ. 2 Kc. nicht geführt, ſo ver⸗ bleibt es bei der Haftung des Beklagten aus g 7, Abſ. 1 Kc. Die von den Klägerinnen geltend gemachten Rentenanſprüche it berſteigen Kern die in§ 12 des Geſetzes gezogene Grenze, da ſte zuſammen jährlich mehr als 1500„ betragen. Die verhältnismäßige Herabſetzung der Renten, wie ſie in 12, Abſ. 2 Kch. für den Fall der Tötung mehrerer Per⸗ M ſonen vorgeſehen iſt, greift auch dann Platz, wenn nur eine Perſon getstet iſt, aber nehrere Perſonen Unterhaltsan⸗ ſprüche aus 8 10, Abſ. 2 KG. erheben: denn§ 12. Abf. 1 Nr. 1 K, beſchränkt die Erſatzpflicht im Falle der Tütung eines Menſchen auf einen Rentenbetrag von jährlich 1500. Es iſt daher gemäß 8 16 Kc. zu prüfen, ob der Beklagte dex weitergehenden Haftung aus 8 828 BGB. unterliegt. Das OLG. Beſchränkt ſi chauf die Bemerkung, daß ſich der Anſpruch auch aus§ 823 BB. als begründet erweiſe. Das kann jedoch nicht anerkannt werden. Die allgemeine durchſchnittliche im Verkehr erforderliche Sorgfalt des§ 276 B ſtellt gerin⸗ gere Anforderungen, an die Aufmerkſamkeit des Han⸗ delnden, als„jede nach den Umſtänden des Falles“ gebotene Sorgfalt(87, Ahſ. 2 KirG.). Nun iſt der Kraftwagen⸗Eigen⸗ tümer während der Fahrt nicht verpflichtet, den Fü h⸗ rer zu beaufſichtigen. Nimmt er jedoch wahr, daß durch die Art der Führung des Wagens Gefahr für einen Dritten droht, ſo darf er nicht müßig zufehen, er iſt vielmehr zum Eingreifen verpflichtet. Wenn aber im gegenwärtigen Falle— wo eine ſchnelle Entſcheidung erfolgen mußte— eine unmittelbare Einwirkung des Beklagten auf den Führer nicht ſtattgefunden hat, ſo kann doch nach Lage des Falles darin keine Verletzung der allgemeinen durchſchnittlichen im Ver⸗ kehr erforderlichen Sorgfalt gefunden werden. Somit ſchaltet § 823 BB. als Haftungsgrund aus; die Haftung iſt vielmehr auf das Kraftfahrzeuggeſetz zu beſchränken. Neue Mänubeimer Zeitung Abend Ams gaben.. 8. Mat 1928 2— Wahrung von Geheimniſſen Von Geh. Rat Dr. Neuberg, Mitgl. d. Reichspatentamts Man hat einmal gleichſam ſcherzhaft geſagt, man brauche anſtatt der vielen beſtehenden Geſetzesparagraphen nur einen einzigen, der lauten müſſe: Was unlauter iſt, iſt rechtswidrig. Wie ein Beweis für jene Behauptung wirkt das beſtehende Geſetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Welch' eine Fülle von Tatbeſtänden umfaßt es, welch' eine Menge von Rechts⸗ fragen hat es zu löſen! Heute einen Blick in einen ſeiner intereſſanteſten Para⸗ graphen, den, der die Wahrung von Geheimniſſen behandelt. Es iſt§ 17, ein Paragraph ſtrafrechtlichen Inhalts. Das iſt u beachten: auf ſolche Wahrung wird rechtlich beſonderer nicht nur Strafe Mißachtung der Satzung ſondern auch ziemlich zieht erhebliche Wert. gelegt; Schadenserſatz, nach ſich. 5 Unter Geheimniſſen im Sinne des Geſetzes ſind einerſeits Geſchäfts⸗, andererſeits Betriebsgeheimniſſe zu ver⸗ ſtehen, je nachdem, ob es ſich um die Verwertung oder um die Herſtellung der Waren handelt, alſo— um Beiſpiele zu bringen— um Abnahmeliſten oder um Rezepte. Nicht alles, was andere nicht wiſſen, iſt ſchon um deswillen Geheimnis. Vielmehr muß die Mitteilung ſeitens des Geſchäftsinhabers in Wahrung gewiſſen Vertrauens erfolgt ſein, ſchriftlich oder mündlich, oder falls ſolche Mitteilung fehlt, ein„Zugänglichmachen“ ſtattgefunden haben. Ein Erfahren etwa durch Zufall würde alſo niemals genügen, dagegen iſt auf der andern Seite nicht nötig, daß das Anvertrauen unter beſonderer Geheimnistueret erfolgte. Zu wahren ſind die Geheimniſſe ſeitens der Ange⸗ ſtellten, Arbeiter oder Lehrlinge. Was Arbeiter oder Lehrlinge ſind, kann Zweifeln nicht begegnen. Dagegen ſteht der Begriff des Angeſtellten nicht ohne weiteres feſt. Iſt es auch der nur zeitweiſe für die Firma— etwa auf Geſchäfts⸗ reiſen Tättge? Iſt es die Reinemachefrau? Iſt es der am Geſchäftsgewinn beteiligte ſtille Teilhaber? Iſt es derjenige, welcher zunächſt nur den Anſtellungsvertrag abgeſchloſſen, ſeine Tätigkeit aber noch nicht begonnen hat. Alles dies ſind Gerichtsfragen, welche die Rechtſprechung— im bejahenden. Sinne— löſte. Verboten iſt die Mitteilung von Gehetmniſſen — während der Geltungsdauer des Dienſt⸗ verhältniſſes. Solche Faſſung des Geſetzes ſchließt nicht aus, daß im Vertrage auch ausgemacht ſein kann, die Schweigepflicht über die Vertragsdauer hinaus zu wahren. Verboten iſt nur die unbefugte Mitteilung und ferner nur die Mitteilung zu Zwecken des Wettbewerbs oder in der Abſicht der Schadenszufügung. Nicht Unter die Geſetzesbeſtimmungen fällt, wenn ich als Angeſtellter vor Gericht Zeugnis ablege oder wenn ich als ſolcher meinen Angehörigen, um ihnen die Güte der Waren meines N darzutun, die Geheimniſſe ihrer Zuſammenſetzung verrate. Bisher war nur von der unbefugten Mitteilung die Rede. Strafbar iſt aber auch derjenige, welcher Geſchäfts⸗ oder Be⸗ triebsgeheimniſſe, deren Kenntnis er durch eine der oben be⸗ zeichneten Mitteilungen oder durch ein gegen Geſetz oder gute Sitten verſtoßende eigene Handlung erlangt hat, zu 1 185 en des Wettbewerbs verwertet oder an andere mitteilt. a 5 Wer Geſetzesworte genau zu leſen gewohnt iſt, wird ſo⸗ fort bemerken, daß der Geſetzgeber, wie man in der Latein⸗ ſtunde zu ſagen pflegt, aus der Konſtruktion fällt. Anſtatt nämlich, daß es ſich wie in den Anfangsworten auf den Angeſtellten, Arbeiter, Lehrling beſchränkt, bezieht es ſich hier auf jedermann. Während das Geſetz dort nur die Mitteilungen unter beſtimmter Vertraulichkeit umfaßt, ſpricht es hier von jeder, ſofern ſie nur geſetzwidrig erlangt iſt, verbietet alſo beiſpielsweiſe die Weitermeldung einer tſache, von der ein Nichtangeſtellter ſchon dadurch erfuhr, daß er ſie in einem nicht für ihn beſtimmten Brief geleſen haet. 5 Das Geſetz ahndet in ſeinem erſten Abſchnitt nicht nur, was zu Wettbewerbszwecken, ſondern auch was in Schadens⸗ erſatzohſicht geſchehen iſt. Hier Rent es von der Schadenserſatz⸗ abſicht ab. Was ich ſonach mikteile, nur um Schaden zu ver⸗ Urſachen, nicht aber um Wettbewerbswillen, das darf mir nicht vorgehalten werden. Warum das Geſetz ſolche Querwege geht, das bleibe Faß dahingeſtellt. Es genügt der Hinweis auf die verſchiedene Faſſung der beiden Absätze. Zur Illuſtrierung aber diene folgender Fall: Der Inhaber einer Firma verſchafft ſich beim Angeſtellten irgend einer Konkurrenzfirma unter dem Vor⸗ geben, er ſei dazu von dem Arbeitgeber beauftragt, gewiſſe Geſchäftskenntniſſe, die er alsdann im Abfangen von Kunden rer Nach Abſatz 2 des Paragraphen iſt ſolches Tun rafbar. Mit ber oben behandelten Beſtimmung des Geſetzes iſt die folgende verwandt, wonach ſtrafbar iſt, wer ihm im geſchäftlichen Verkehr anvertraute Vorlagen oder Vor⸗ ſchriften techniſcher Art, insbeſondere Zeichnungen, Modelle, Schablonen, Schnitte, Rezepte, zu Zwecken des Wett⸗ hewerbs überhaupt verwertet oder an andere mitteilt. f Zur Veſteuerung des Eigenheims Im Urteil vom 8. Februar 1928 VI A 439/27 hat der Reichsfinanzhof folgende Leitſätze aufgeſtellt: 1. Aus der Gleichſtelkung des ſelbſt wohnenden Haus⸗ heſitzers mit dem Vermieter folgt, daß auch der Eigenwohner Werbungskoſten im Sinns von 8 16 ESt. abziehen darf. 2. Der ſich aus der beſſeren Bauart ergebende hohe Un⸗ terhaltungsaufwand muß ſich im erhöhten Mietwert des Eigenhauſes widerſpiegeln; es iſt eine Vermietung an einen teter mit entſprechenden Anſprüchen und zu einem Miet⸗ breis zu unterſtellen, bei dem auch der Vermieter auf ſeine Rechnung käme. 3. Auch bet bare en Einfamtlienhäuſern, die vor dem 1. Juli 1918 errichtet ſind, kann als Mietwert der volle Wert der Ei be angeſetzt werden und nicht nur ein der geſetzlichen Miete des Steuerabſchnitts entſprechender Teil. 4. Bei Anweſen, die nach ihrer Eigenart in Teilen oder im ganzen auch aus dem Rahmen deſſen herausfallen, was für die fraglichen Beſitzungen(Villenvororte, Beſitzungen au See⸗ und Flußufern, in Kurorten und dergl.) üblich iſt oder doch noch vorkommt, iſt, ſoweit das Anweſen in ſeinem wirk⸗ lichen Zuſtande noch über das hinausgeht, was dem Woh⸗ nungsbedürfnis der in Betracht kommenden Kreiſe entſpricht, 1 kein Mietwert anzuſetzen, dafür aber auch ein ent⸗ prechender Teil des Geſamtverzehrs(Verſchleiß einſchließlich etwaiger außergewöhnlicher Abnutzung, Erhaltungsaufwand) 155 der Liebhaberei dienend, von den Werbungskoſten abzu⸗ etzen. 5. Aufwendungen für einen Hausmann darf der Eigen⸗ wohner regelmäßig nicht abziehen. f W 6. Bei zum Eigenheim zugehörigen Gärten und Park⸗ anlagen iſt regelmäßig als Mietwert nur der Betrag anzu⸗ nehmen, den ein Vermieter bei Uebernahme der Inſtandhal⸗ tungskoſten durch den Mieter für die Ueberlaffung der Nutzung bes Gartens verlangen könnte; für einen Abzug der Werbungskoſten iſt dann kein Raum mehr, J N 1 91 1 nee ene N 4 Dienstag, den 8. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 215 Sportliche Rund ſchan Durch Thüringen und Nordbayern Die 501 Kilometer olten ſich dadurch Samstag lediglich gute Straßen ve ſonders für die kleinen Dixi und geforderten Sollzeiten innezuhalten, bergauf und bergab ging. iſt das Klaſſement in den Fa Zweiſitzer⸗Klaſſe, Geſam tor Heitlinger 31,60. Roſthoff 25,96. Albert Kandt 20,59. 4 Butemuth. Adler, Dr. Biebrach 24,79. 24,04. 6. 23,15. 8. S Sievers. ADA C⸗Gebrauchs⸗ und hatte durch Thüringen ſich bei Dixi, Walter Dingel 18,30. Bewertungsziffer). 11. Alfred Kaufmann die Vier⸗ und recht 8 1. Adler, Prof. Bettaque 25,11. 6. Ford, Wasziclewitz 23,12. 8. Steyr, Franziska Lüning 19,64. 9. 30. 10. Brennabor, Karl Seele(ohne 2 Dixi, Suſanne Körner. 1 13. Hanomag, Feldmann. 14. Vierſitzer⸗Klaſſe: Wirtſchaftlichkeitsprüfung Sechsſitzerklaſſe in Are kein und Nordbayern zurück⸗ Abſchluß dieſer Etappe kann geſagt werden, mitgenommen ſind. ren eine kürzere Strecke und auch in dieſer Ein Ford und der Opel⸗ ö der Geheimkontrolle Laſtpunkte. Wenn auch die Etappe vom rhieß, ſo war es doch be⸗ Hanomagwagen ſchwer, die weil es ununterbrochen Nach den bisherigen Ergebniſſen hrzeuggruppen wie folgt: amtbewertungsziffer: 1. Adler, Vik⸗ 2. Steyr, Graf Schönfeldt ö 4. Steyr, Eharles Lad. von Almaſy 25,00. Hof und 26,25. 3. Ford, 5. Steyr, 7. Dixi, 12. Hanomag, Hanomag, Schöning. Dr — 1. Becker 2700. 3. 13. Brennabor, Max Gart⸗ Doerschla g. ADA. ⸗Opelbahnrennen Speuius auf BMW fährt die beſte Zeit des Tages Das vom Gau III a lung 128 Km. heraus gebrachte Opelbahn⸗ 20 000 Zuſchauern bei herrlichem nahm, abgeſehen von einige einen einwandfreien ſcharfe Kämpfe aus, w Verlauf. des ADAC am Sonntag zur Abwick⸗ Rennen ging in Gegenwart von Frühlingswetter vor ſich und u gimpflich verlaufenen Stürzen, Es löſte in jeder Klaſſe derart 1 1 ie man ſie nur ſelten zu ſehen bekommt, ſodaß das auf allen möglichen Fahrzeugen aus herbeigeeilte Publikum vol Die beſte Zeit des Tages BM W, die er an Stelle de maſchine verwendete. Nah und Fern kommen auf ſeine Koſten kam. fuhr Soenius⸗Köln auf einer r von ihm gemeldeten Norton⸗ Soenius fuhr einen Durchſchnitt von und konnte auch mit derſelben Maſchine das Rennen der großen Klaſſe an ſich reißen. Im Rennen der Klaſſe bis ſchaffen machte. wie überhaupt die deutſche da nur eine Ulmen⸗Düſſeldorf auf Sieg davontragen konnt 250 cem ſiegten die D war in der Klaſſe bis grund trat, 500 gem hatte er allerdin ihm der DaW⸗Fahrer Stegmann Zum Schluß ſchaffte es ⸗Neu⸗ gs ſchwer zu kämpfen, da Oelsnitz ſchwer zu der Kölner doch noch, Induſtrie ziemlich in den Vorder⸗ ausländiſche Maſchine, und zwar Velocette nach ſchwerem Kampf den e. In den kleinen Klaſſen von 175 und KW⸗Maſchinen überlegen. Allerdings 250 cem der ebenfalls als Favorit ge⸗ meldete Standard⸗Fahrer Gerlach, Weil im Dorf den führen⸗ den Da W⸗Fahrern bis kurz vor Schluß ſehr hartnäckig auf den Ferſen, ſodaß das Rennen während ſeines ganzen Ver⸗ laufes total offen ſtand. Erſt als Gerlach langſamer wurde fuhr Winkler die letzte Runde unangefochten zu Ende. In den Beiwagenklaſſen entwickelten ſich wohl die ſchärf⸗ ſten Rennen des ganzen Tages. Beſonders in der Klaſſe bis 600 cem wurde heiß um die Siegespalme geſtritten. Hier waren es der Offenbacher Munk auf BMW, der Darmſtädter Trapp auf Viktoria, der Stuttgarter Theobald auf Viktoria und der Kölner Pgetzold auf einer nur 350 cem Sunbeam⸗ Maſchine, welche ſich als Spitzengruppe ganz erbitterte Kämpfe lieferten. Es kam wiederholt zu äußerſt gefährlich ausſeben⸗ den Reibereien zwiſchen den einzelnen Fahrern, die aber zum Glück immer harmlos verliefen. Munk ſiegte ſchließlich mit knappem Vorſprung, veranlaßte aber nach dem Rennen beim Auslauf noch eine Kolliſſion mit dem Viktoria⸗Fahrer Trapp⸗ Darmſtadt, wobei bei beiden Maſchinen die Seitenwagen ab⸗ geriſſen wurden und ſich beide Fahrer, Beifahrer und Ma⸗ ſchinen im Innenraum überſchlugen, ohne ſich jedoch, wie durch ein Wunder, zu verletzen. Die beſte Zeit der Seitenwagenmaſchinen erreichte jedoch der Düſſeldorfer Kürten auf 1000 cem Tornax⸗Jap mit einem Durchſchnitt von 108 Km. Die Zeit wäre zweifellos eine beſſere geworden, wenn Kürten beſſer vom Start gekommen wäre. Er mußte ſich erſt durch das Feld durcharbeiten und konnte ſchließlich mit großem Vorſprung den an der Spitze liegenden Dobler⸗Stuttgart auf Ardie(1000 cem) zur Strecke bringen. Internationaler Ringer-Wettſtreit Apollo⸗Theater Mannheim Die Einleitung des Montag Abends war die mit Span⸗ nung erwartete Begegnung der beiden ſchwerſten Teilnehmer an den Kämpfen, Debie⸗ Rheinland(125 Kg.) und Feh⸗ ringer ⸗Nußloch(127 Kg.). Beide Gegner lagen abwech⸗ ſelnd im Angriff und Abwehr. Fehringer brachte den Rhein⸗ länder in der 13. Minute durch Untergriff von vorn auf beide Schultern. Es folgte als zweiter Kampf Philipp⸗ Berlin gegen Reiber ⸗ München, die beide über ſehr gutes techniſches Können verfügten. Durch Mehrgewicht und Größe war Reiber im Vorteil, doch Philipp vermochte immerhin die beachtenswerte Zeit von 22 Minuten ſtand zu halten. Dann ſiegte Reber durch kombinierten Untergriff von hinten mit Armfallgriff. Nach der Pauſe ſtanden ſich im Schwer⸗ gewicht der däniſche Meiſter Peterſen und der ehem. Ama⸗ teurmeiſter Schachſchneider⸗ Berlin gegenüber. Leider litten die Feinheiten dieſes Treffens durch wiederholte Un⸗ fairnes des Dänen, der ſchließlich wegen Beinſtellens eine Verwarnung hinnehmen mußte. Sieger blieb der ſympathiſche Schachſchneider nach 20 Minuten Ringdauer durch Ueberſtür⸗ zer am Boden. Den Beſchluß das Abends bildete der Ent⸗ ſcheidungskampf Pogrezeba⸗Oberſchleſien und Wey ⸗ nura⸗Mandſchurei, die beide über gleiches Gewicht verfüg⸗ ten. Wie beim erſten Zuſammentreffen waren ſich die Kämp⸗ fer ziemlich gleichwertig. Der hart und erbittert durchge⸗ führte Kampf verlief zunächſt 10 Minuten wieder ergebnislos und war auch weiterhin eine durchaus offene Sache. Beiden boten ſich wiederholt Siegeschancen, bis der Mandſchure nach einer Geſamtzeit von 57 Minuten durch Untergriff von vorn Deutſcher Weltrekord im Kugelſtoßen Hirſchfeld erreicht 15,79 Meter Mit einer phänomenalen Leiſtung wartete der Allenſteiner Hirſchfeld beim leichtathletiſchen Verbandskampf Südoſt⸗ deutſchland gegen Balten verband auf. Dem Oſt⸗ preußen gelang das Kunſtſtück, den erſt kürzlich von dem Amerikaner Jonuy Kuck mit 15,56 Meter aufgeſtellten Welt⸗ rekord im Kugelſtoßen um 23 Zentimeter auf 15,79 Meter zu verbeſſern. Bei fünf Würfen kam Hirſchfeld viermal über 15 Meter. Sein erſter Wurf war 14,70 Meter. Zweimal über⸗ ſchritt er die Weltrekordgrenze, einmal mit 15,64 Meter und ein zweitesmal mit 15,79 Meter.— Der Verbandskampf hatte nur wenige Zuſchauer angezogen, da Propaganda und Organi⸗ ſation durch den Südoſtdeutſchen Verband ſehr viel zu wün⸗ ſchen übrig ließen. Die Vertreter des Balten verbandes zeigten eine ſtarke Ueberlegenheit und ſiegten mit 44:22 Punkten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: Gillmeiſter⸗Baltenverband 10,7 Sek. Hochſprung: Roſenthal⸗B. 1,85 Meter.— 1500 Meter: Schoemann⸗Südoſtdeutſchland:07 Min.— Kugelſtoßen: Hirſchfeld⸗B. 15,79 Meter(Weltrekord).— 4 mal 100 Me⸗ ter: 1. Baltenverband 43,3 Sek.— 3 mal 1000 Meter: Baltenverband:59,41 Min.— Schwedenſtaffel: Balten⸗ verband:02,7 Min.— 400 Meter: Kropp⸗B. 50,6 Sek.— Diskus: Hirſchfeld⸗B. 44,37 Meter.— Weitſprung: Baske⸗B. 6,75 Meter.— 5000 Meter: Hormel⸗B. 16,11 Min. Speerwerfen: Molles⸗B. 58,66 Meter. Targa Floria Das klaſſiſche Automobilrennen um die Targa Floria gelangte am Sonntag auf der kurvenreichen Madonie⸗Strecke auf Sicilien zum 19. Male zum Austrag. Die Beteiligung war in dieſem Jahre ausßergewöhnlich ſtark. Nicht weniger als 41 Fahrer und Fahrerinnen hatten ihre Meldung abge⸗ geben. Das Rennen endete mit dem erwarteten Siege der Firma Bugatti und zwar war gerade der als Erſatz für den tödlich verunglückten Bordino eingeſprungene Franzoſe Divo, der mit ſeinem 8 Liter⸗Wagen(Bugatti) die wertvolle Trophae erringen konnte. In dem Geſamtklaſſement wurde der Ita⸗ liener Campart auf ſeinem 1½ Liter Afa Romeo vor dem Bugattifahrer Conelli ſiegreich. Ausgeſchieden ſind u. a. Nouvollari, Brilli und Peri, ſämtlich auf Bugatti. Wetternachrichten der KarisruherLandeswelterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Duft Tem S e 8 2 155 1 18 255 S8 88 2 Wetter 38852 m mm c Se 8 Se E Richt. Starte 0 Wertheim 151- 8 22 4 ſtill wolkenl. Königſtuhl] 568 750,9 5 17 7 N mäß. bedeckt Karlsruhe 120 751, 11 21 7 N lleeicht heiter Had.⸗Bad. 213 750 10 22 5 leicht— Villingen 780 750,7 10 17 4 N ſchw. 5 Feldbg. Hof 1275 626,4 6 9 5 No leicht 5 Ladenweil.— 749,7 10 16 9„ leicht 5 St. Blaſien 2— 10 1 5 8 10 5 Höchenſchw.!!—— Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Weitere Abkühlung, wolkig und zeitweiſe Regen⸗ ſchauer bei nördlichen Winden und im Hochſchwarzwald Nie⸗ derſchläge in Schnee übergehend. „eee———————— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m b.., Mannhelm, E 8, 2 Sieger blieb.— Am Dienstag abend ringen Möbus⸗Berlin— Weynura⸗Mandſchurei; Tompſfon⸗Weſtindien— Steurs⸗Bel⸗ gien; Orlando⸗Jugoflawien— Reiber⸗ München; Entſchei⸗ dungskampf Gokſch⸗Breslau— Sturm⸗Berlin. 1 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 8 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteſl: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter en e 1414. 8 225 1 ft nachgachk nie eech 8 Gesuche Tausche Zimmer ⸗ Wohnung, Innenſtadt, gegen 2 Zimmer Wohnung, gute Lage, mit Um⸗ zugsvergütung. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Angebote unter F L 14 an *5989 Mahſeate- Jnnernohaung mit Küchenben. per ſofort geſucht in nur beſſerem Hauſe. Angebote unter F X 26 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 16012 Waldpark Leeres Zimmer, mögl. mit ſepar. Ein⸗ gang, per ſofort geſucht. Angebote unter 31 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6016 Nittl. Lagerraum Lagerräume möglichſt mit Torein⸗ geſucht. B2284 fahrt ſofort zu mie⸗ ten geſucht.*5969 Erwin Schneider. 12— 5. Kl. Ladenlokal mit Nebenraum, mögl. Zentr. der Stadt, ſof. zu mieten geſucht. Angeb. unt. E G 85 an die Geſchſt. 15897 Wohnungstausch Geboten: Schöne 4 Zimmerwohg., Keller, el. 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Die Entwicklung der norwegiſchen Währung hat einen ganz eigentümlichen Verlauf genommen. Während die Währung in anderen Ländern ſank, nahm ſie in Norwegen einen Aufſtieg. 2 lag an den gewinnbringenden Geſchäften, die Norwegen während des Krieges auch noch kurze Zeit nachher auf dem Gebiete der Seetransporte machte. Die wirtſchaftliche Schein⸗ blüte hielt aber nicht lange an und Norwegen geriet ebenſoſehr in rungsſchwierigkeiten wie die Länder, die in den Weltkrieg un⸗ elbar verwickelt waren. Als der Tiefſtand der Entwicklung dann überwunden war und die Krone im Kurſe wieder ſtieg, geriet die Fin anzwirtſchaft des Landes in erhebliche Schwierigkelten. In weniger als zwei Jahren ging die Krone von 65 auf 94 v. H. ihres Vorkriegswertes in die Höhe. Die Stgats⸗ und Gemeinde⸗Kredite, durch die man entwertetes Geld auf⸗ genommen hatte, wurden infolgedeſſen eine außerordentliche Laſt. Der Handel begann zu ſtocken. Ueberall mußten Lohnherabſetzungen vorgenommen werden und Lohnſtreitigkeiten waren deshalb an der Tagesordnung. Die Ausfuhr litt unter den hohen Produktionskoſten und die Folge waren Arbeitsloſigkeit, Ausſperrungen und Streiks. Zwei wichtige Bankinſtitute mußten ihre Zahlungen einſtellen. In den letzten Monaten hat man in Norwegen dann ge⸗ waltige Anſtrengungen gemacht, um die Deflation durchzufüchren und die Währung wieder auf die frühere Goldbaſis zurückzuführen. Die unvermeidliche Preisregulierungen, die damit ver⸗ bunden waren, ſind in der Hauptſache mit Erfolg durchgeführt worden. Handel und Induſtrie entwickeln ſich auf der neuen Grund⸗ lage, wenn auch noch mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden ſind, die wir in Deutſchland nach der Stabiliſierung der Währung eben⸗ falls kennen gelernt haben. Die norwegiſche Staatsbank iſt in der Lage, ollen finanziellen Forderungen gerecht zu werden, die ſich aus der Rückkehr zur Goldbaſis etwa ergeben ſollten. Im internatio- nalen Handel, insbeſondere auch zwiſchen Norwegen und Deutſch⸗ land, wird ſich die Stabiliſierung der norwegiſchen Währung als ein belebender Faktor geltend machen. Dies es Grün und Bilfinger AG. in Mannheim. Die heute unter dem Vorſitz von Geh. Baurat R. Graner-Stuttgart abgehaltene v. ., in der 15 941 Stimmen vertreten waren, genehmigte, nach vor⸗ ausgegangener Ehrung des verſtorbenen Generaldirektors der Ge⸗ ſellſchaft, Baurat Dr. Paul Bilfinger, einſtimmig den be⸗ kannten Abſchluß(ſiehe Nr. 207 der NMz3.) und beſchloß antrags⸗ gemäß die Ausſchüttung einer Dividende von 12(10) v. H. aus dem Reingewinn von 1 287 810. Auf neue Rechnung vorge⸗ tragen werden 207 110 4, nachdem u. a. die von dem verſtorbenen Generaldirektor begründete Unterſtützungskaſſe mit 200 000 4 dy⸗ tiert wurde. Die aus ſcheidenden AR.⸗Mitglieder Geh. Baurat Graner⸗Stuttgart und Kaufmann E. Gebe r⸗Mannheim wurden wiedergewählt. A. Georg Egeſtorffs Salzwerke und chemiſche Fabriken in Hau⸗ nover. Die Erträge der Werke bellefen ſich im Jahre 1027 auf 1 209 647(i. V. 1 093 823) 4, denen an Generalunkoſten 955 671 (568 847), an Zinſen 9457(15 950) 4 gegenüberſtehen. Einſchl. 31 348 1 Gewinnvortrag verbleibt ein tn von 575 867 (515 792) l, woraus bekanntlich wieder 8 v. H. Dividende auf die umlaufenden Stel. u. 6. v. H. auf die VA. verteilt, 10000(10000) Mark dem Beamtenwohlfahrtsfonds er 0 u. 41483, auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. er Vorſtand teilt in ſeinem Bericht mit, daß die Werke im abgelaufenen Jahre ausreichend be⸗ schäftigt waren. Die Syndizierung der geſamten Sa⸗ linen induſtrie Nord⸗ und Mitteldeutſchland ſei zwar mit Opfern für die Geſellſchaft verbunden geweſen, aber immerhin dürfe jetzt eine Stabiliſterung der bis dahin ſehr unruhigen Verhältniſſe auf dem Salzmarkt erwartet werden. In der Bilanz erſcheinen Kre⸗ ditoren mit 597 857(540 486), Sieuer⸗Rückſtellungen mit 299 000 248 1690), dagegen Debitoren mit 674 621(490 519) 4, Waren- vorräte mit 732 600(668 588), Kaſſe mit 28 899(29 919) l, Wechſel mit 99 381(38 674), Bank-, Reichsbank⸗ und Poſtſcheck⸗Guthaben niit 210 867(292 606), Effekten und Beteiligungen mit 170 004 1170 004). 99 Wieder Verluſtabſchluß bei Riedel? Nach dem„B..“ ſcheint es ſo, als pb bei der J. D. Riedel AG. wieder ein Ver luſt⸗ abſchlu ß infolge von Bilanzbereinigungen in Ausſicht ſteht. Die E. de Haen AG., deren 3ZMill.⸗A.⸗Kapital völlig im Be⸗ ſitze der J. D. Riedel Ac, iſt, hat im Jahre 1927 bei gebeſſerten Um⸗ ätzen befriedigend gearbeitet und einen Ueberſchuß von 372 000 Mark erzielt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 545 000 4 ermäßigt. —.— Bei Riedel ſelbſt ſind die Umſätze gleichfalls geſtiegen, doch konnte und San nur ein kleiner Ueberſchuß erzielt werden. Der Abſchluß kann erſt vorgelegt werden, wenn über die Höhe der auf die Betel⸗ ligung an der Ring GmbH. erforderlichen Abſchreibungen Klarheit geſchaffen iſt, ſowie über die Konſolidierung der Bankſchulden der E. de Haen AG., für die Riedel in Höhe von rund 3 Mill. 4 Bürgſchaft geleiſtet hat. Die entſcheidenden Beſchlüſſe dürften erſt Mitte Juni gefaßt werden.— Man wird, danach erwarten müſſen, daß ſich aus der endgültigen Vereinigung der Beteiligungs⸗ verpflichtungen der J. D. Riedel ſowohl bei der Ring Gmb. wie bei E. de Hagen, auch dieſes Jahr ein Bilanzverluſt ergibt(im Vor⸗ jahr 1697 298). Man hat im vergangenen Jahre bekanntlich von einer Sanierung zunächſt abgeſehen, insbeſondere um die weitere Entwicklung der Ring⸗ Beteiligung abzuwarten. Hier iſt inzwiſchen bekanntlich ein neuer Intereſſent eingetreten, der die Hälfte des auf 3 Mill. J erhöhten Ringkapitals übernommen hat, während die Schuldbürgſchaft der Riedel A. in eine ebenſo große Aktienbetel⸗ ligung und 2 Mill. 4 Genußſcheine umgewandelt worden iſt. d? Zu ben Truſtpläuen in der Automobilinbuſtrie. Bekanntlich werden in der deutſchen Automobllinduſtrie ſeit langem Zuſam⸗ menſchlußprojekte ventiliert, In den letzten Tagen tauchten verſchiedentlich Gerüchte auf, daß die Dan atbank ſich jetzt erneut in Unterhandlungen befinde, eine große Automobilfuſion zu⸗ ſammenzubringen. Im Anſchluß daran gehen der„F..“ Angaben zu, daß die Gruppe Jakob Schapiro aus ihrem Beſtand von annähernd 10 Mill.„ Daimler⸗Aktien der Danatbank eine für einen Monat laufende Option zu 115 v. H. eingeräumt habe. Von der einen beteiligten Seite wird ſede Stellungnahme hierzu abgelehnt, von der anderen Seite wurde zu verſtehen gegeben, daß jene von nicht autoriſierter Seite ſtammenden Aeußerungen im Kern das Rlchlige treffen. Sollte tatſächlich ein ſolcher Uebergang ſich voll⸗ ziehen, ſo würde die Danatbank zwar noch nicht in der Lage ſein, über die Daimlex⸗Geſellſchaft zu beſtimmen, aber es würde leichter fallen, die Mehrheit für vernünftigere Profekte zuſammenzubringen als den bisherigen. Gerüchte bringen übrigens auch bie Dinldenden⸗ loſigkeit der NAG. als angeblich fuſlionstaktiſche Maß⸗ nahme mit der Angelegenheit in Zuſammenhang. Alles iſt mangels präziſer Beſtätigung noch mit Vorſicht aufzunehmen. (Compauia Hiſpauns be Electrieibad. SA.(Chade] in Madrid. — Geſamtbividende 14 v. H. netto in Gold. Der Verwaltungsrat hat den Geſchäftsbericht und den Abſchluß des G. 1957 genehmigt, über die die o. HV. am 31. Mai d. J. noch Beſchluß zu faſſen haben wird. Die Bilanz, die eine Summe von 766 014 807 Ptas. gegen 636 358 942 Peſetas i. V. erreicht, weiſt nach Vornahme der Abſchreibungen einen Gewinn von 48,19 gegen 88,31 Mill. Ptas. i. V. aus. Die Erträgniſſe des Unternehmens ſind auf 103,72(i. V. 95,48] Mill. Peſetas geſtiegen, obwohl das Disagio der Peſeta, das am 31. Dez. 1026 noch 25,34 v. H. betrug, ſich bis zum 31. Dez. 1927 auf 15,96 v. H. ermäßigt hat. Aus dem Reingewinn ſoll eine Zuſatzdividende von 8 v. H. netto in Gold auf die Aktien verteilt werden, ſo daß ſich einſchl. der im Dez. 1927 a conto gezahlten 6 v. H. wieder eine Geſamtdivldende von 14 v. H. netto in Gold ergeben würde. Dieſe Zuſatzdividende ſoll auf die Aktien Serie A, B und(der Ge⸗ ſellſchaft in voller Höhe, auf die Aktien Serie D, die für das Jahr 1927 nur zur Hälfte dipidendenberechtigt ſind, mit 4 v. H. gezahlt werden. Auf neue Rechnung werden 7,5(2,6) Mill. Pias vor⸗ getragen. 7% AG. für Biervertrieb in Berlin. Die Geſellſchaft hat ihr AK. von ſeiiher 100 000& auf 17 Mill. erhöht. U. a. trat Hofrat Dr. H. A. Marx, Inhaber des Bankhauſes Marx u. Golöſchmidt in Mannheim, in den Aufſichtsrat ein. „ Bremiſche Schleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Bremen. Das Ge⸗ schäftsjahr 1027 brachte der Geſellſchaft 2901 277(. V. 2 474 866) an pereinnahmten Frachten, Schlepplöhnen und ſonſtigen Einnah⸗ men; dazu kamen noch 3253(1698) 4 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr. Demgegenüber erforderten Unkoſten 2016 518(.791 855) Mark, Abchreibungen und Ausbeſſerungen an Dampfern, Kähnen uſw. 674672(474 768) 4. Es verbleibt ein Reingewinn vpn 213 889 (210 246), aus dem 10(8) v. H. Dividende auf die Stamm⸗ aktien verteilt werden ſollen. 22: Um die Eiſenpreiſe. Die Meldungen und Meinungen, ob die erfolgte Kohlenpreiser höhung zu einer Eiſen⸗ preigser höhung führen muß und wird, gehen nach wie vor ſtark auseinander. Selbſt in der Eiſeninduſtrie ſcheint keine ein⸗ heitliche Auffaſſung über die Lage zu beſtehen. In Ver⸗ handlungen mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium wurde zwar auf die jetzt zu erzielenden beſſeren Erlöſe aus der Ausfuhr, anderexſeits aber auch darauf verwieſen, daß der Inlandsabſatz zurückgegangen iſt. Beide Momente werden vom Reichswirtſchaftsminiſterium gegen eine Eiſenpreiserhöhung ins Feld geführt. Nicht ganz ſo ſcharf, wie es den Anſchein haben könnte, wird auch durch verſchtedene Korxe⸗ ſpondenten die Meldung verbreitet, daß der freie Giſengroß⸗ handel eine Eiſenpreiserhöhung dazu benutzen würde, um durch Heranziehung amerikaniſchen Eiſens und Stahls ſich von dem euro⸗ päiſchen Kartell unabhängig zu machen. Börſenberichte vom 8. Mai 1928 Frankfurt feſter Zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmung all⸗ gemein zuverſichtlicher. Gegen den etwas unſicheren Ver⸗ lauf der geſtrigen Abendbörſe waren auf allen Marktgebieten Kuxs⸗ beſſerungen zu verzeichnen. Die ſtärkere e Bankkund⸗ ſchaft und der etwas leichtere Geldmarkt gaben der Börſe eine kräf⸗ Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotjerungen in Mark ſe Stück Die mit f verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich dis mit. verſehenen noch in 51%% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 8. Mal 7 8. 8. 5 7. i Bab, Bank„ 137,0 1870 Sab. Uffekuramz 229.0 229,0 Karler Masch ue. Pfalz. Hupoth. B.—.—. Faanud⸗ Ber 1110 C. 5. Knorr 8 166,0 168 0 Ah. Fypoth. Bk. 192,0 193,0 Mannh. Berit.5 Mh. Creditbank. 125,0 127,0 Oberrh. 177 Südd. Disconto 136.0 180.0 Bunt gen. 188.0188, .⸗G. f. Sellind. J8.— 18. 85 gem Heid. 181, 151.5 Durlacher Hef 142,0 142,0] Bromn. Son. 185,0 185.9] Ng. Giebtr..-G. 177,0 171.0 Kleinlein Heidlb. 188,0 188,0 7 G. 281.0 264.0 inmühlenw. 140,0 140,0 Zudwigsh. A. Br. 232.0 232,0] Rhenania.,. Wayß& tag 154,0 154.0 Schwartz Storch. 185,0 165,0] Gebr. 1. 48.— 48, ell a 7 800.0 Merger Worm 170,0 170,0] Deutſ pl. 292,0 293.0 Südd. er. 147,0 1148,0 Frankfurter Voͤrſe vom 8. Mal ITGellenk. Gußſt.—. Vaſt U. ⸗... ga e e Tug. P. Credilb.„ e! 5 5 A& Hen* 7 Habe Bank 12910 18,0 Je A erteb. 403.9208 e Fehr. 154.0 18.8 Bank f. Brau, Jh. 211,0 218,5 TNali Weſtereg. 213,0 216,0] Bing Metallw.—.—. Habt Bob 5——.1820 151•5 Dram. Beſtg. Bei 61.—81.— Dayr, Hyp. u. Wb. 105,5 154,0 I Mansfeld Akt. 118,5 120.0 Ch. Brock. N. W. 88. 1250 n 900—— 60— 10 berſchl. G. Bed 109,7 111,5 Cement 8 1840 Berliner Hand. 9 9 0 Jom. u. Arlob. 184.0 182,5 IPhbnte Bergb. 98,75 3 Sn 15 15 5 5— 5 N 0 0 2480 „Hypothekenbk. 1 f. 1 I euſche Bank 188,7 165,0] Tellus Bergbau 22101210 D. Effekt. u. Wech. 119,0 118,7 UK. u. Laurab.. 84, 50 84.50 P. Ueberſee⸗Bk.. 105,0 5 2. Derinsbani 1090 10% Crausport⸗Alctten. Fe de 5 1 res t elde. 80.— 60.— d b ene e Ppag Metan u. MG. 182,0 188,0 Wordt dievd 180.8 158. 5 Kalſersl. 22,75 5 Fine, 8. 100 0 180 0 Saen: 158 Are 8e del 28.328, Aürnberg..⸗B. 460,0 180.0] Baltimor.& bis 118,8 117,0 Els. Bad. Wolle—.. 3 05 5. 86,50 165 85 Ema uff. 1 855 85.— Aid. pp.. 160,0 163,0 Emal St uürich 18.—.. „„ ele, 2270 228.0 Kichb.⸗ Wann... re Tdader Maſch. 5 577 0 Rhein. Opp.⸗Bk. 185,0 188.0 Sagen— 5 180,0 182,0] Seiling. Spin. J 22,0224, Südd. Diseonts 188,0 136,0] Mainzer StA. 275,0 278. Wiener Bankver. 15,30 15,80 Schöfferz. Bind 388,0 370 Württ. Notendk. 185,0 155,5 Schwarz ⸗Storch— 188,0 1 70% W 50111. rankf. All. Vers. 0 0 e. 1890 180,0 Abt. Gebe. 43.8049.. 5 5 dann Au 182,0 hamott.Aunw.. dem. W. Albt. 90,0. Font. Rürnb. g. N 1 5„Adder Oppenz. 288,0 2880 8 bes. 13, 18.18,— Fpler Ache. 28 847 Fu. E. G. St.⸗A. 172.0 170.7 Vergwerk⸗Aktlen. Auſchaff. Bunte. 186.0 182,0 Leldſchmdt T. 109,9 107.9 a i Asche Zellſtoff 208,7 208,7 Gris ner M ur 187,0 187.0 TWochumer Aug. Irkrftw. M. 6 14.10 14,89 Doberus Fiſen 88.50.88,— Bahnbd. Darmſt.—.——.— Grün, Bilfinger 199,0 197,0 2. Berg Badenia Wein.——— Salden Nm-. 7 Sed. Cle. A 4. e 5 86688 Veaaelen. ö 7 IDaimler Motor 143,9 102.0 D. Golden S. Aft. 105,0 188.0 f. 7 8. 7. 8. 8 8. Aber e d f eder 18050 00 8 ö de der 8 0 Hirſchtunfen M. 198,0 132,0 Petersuniongrf. 104,5 104 5.. ch. Jb. Mainz 89.75 69.— eee 3 35 3115 Porzellan Weſſel 22.— 7 5 525 5 g 1 Kasems. Naiſersl. 248.0—.— Feiheent S 1130 1750 Bog& Bft. 8. 1000 1250 Karlsr. Maſch...— fh. Maſch. Leud.,, Volih. Seil. u. K. 88.— 85.— ch Nemp, Steitin—— e Aßenanie Hach.———— Wau 4 Freytag 152.0 151.5 Alem, Sch. Beck. 1020—— Riebeck Montan———.— Tell. Walbb. St 301.0 308.0 Konſerv. Braun 78,50 78,.— Rodberg Darmſt.—.—. Krauskche Hock. 70.— 70.— 5—.— 1 1080— Sreiwerktehrs⸗Kurſe. Tahmeger& Co. 182.0 181,2 igerswerke 108,2 102,0 Seng Lech Augsburg 129,0 120,5 Schlinckk g. bg. 90.— 90. Stown, Ber Ac.——. Led erwerk fothe. Seelen Frkt. 68.— 67,25 Raſtatter Wagg.. Judwigsh. Walz. 180,0 130,0] Schramm Lackf. 123,3 128.2 ue Lutz Maſchinen„. ISchuckert, Nrög. 204,9 208,7 Luß ſche Induſt.—— 8 15 eg 85.— 2— Feſtverzinsliche Werte. Mainzrafrwerge. 11g. 13,8 Seilinduft. Wolff 58.15 75,15 D. Ant Aptsſgſch. 17,5019.— A See n e eee e f e e Muß 1 8 eee eee adt.— Bien dich. Pee z iges Sn..—— de 680 8880 5 Sidpf%—,— 98 50 * 4% D. S 95— 1—— Rotor. beruf. 80, 28 l87.— Triest. Bein.—.——.— 40% B. Schu. 90.—.— Berliner Vörſe vom 8. Mai ————.— Baule ⸗Alellen. nduſtrie⸗ Alt gpem. Albert. 9,28 94,50 Bank f. Brauind. 214.0 115.. eee 170.5 Tineerß Ertan, 00. ts Sarm. Bankver 145.0 145,2 Adler e Oppenh.. I Daimler Benz 134.5 119.0 8 wer 145. 2 8 Bank f. el. Werte 172.172, Adlerwerte. 67,75 88.80 J Deſſauer Gas 208.8 2828 0 A. G. f. Berkörw.. 213.7 Dich Atiant⸗T. 168.0 162.0 5 Aleganderwerk 68,.—88.— I.*—.— 0 Talg. Elektr.-G. 172,5 175,2 S. Giſend 58 255 oJ Ammendf. Pap. 248,0 222,8 1 Deutſche Erdöl 138.5 184.5 2 Anglo⸗ K. Guan.— Sauen 4 90.— 8 Anhalt. Kohl. T 84,75 84, 75 Deuſſche gab 5 Annener Gußſt.—.——.— Deutſche Nall 5 IDresbner Ban! 162,7 Aſchaffög. Zellſt. 203,0 204.8 IDiſche Maſch. E. Angem. 207,0 205. Mittel Kredb. 220.0 217, Oeſterr.Crebitbk. 36,75 86,50 Mannh.— Augsb. Deut Balcke Maſchin 127,0 128.0— ee 8 25,— Donnerem—.— 7 B. 5 575,0 592,0] Sürener Metall 199.0 204,0 Bergmann Kik. 194,091. Dürkoppwerle 50,.— 52. Berl. Guß Hut 419.0 841.2 FonsmitNobei 184,0 184,5 erl. Karls Ind. 78.74, Transport Aktien. IBerlin Maſchb. 185.7 184.0 Lb den 161.5181, 0 18. Reichebahn. 1 Bing Nürnberg—.—. Elktr. wicht u. R. 281,2 241.0 40.70 IWochum. Gußſt.„maile Kueich 17.18. Schantung ä 8 5 Accg. Bre Ste. 200.5100, 8 8555 5785 Eee Sereert 288 0 20d 0 228.0 — 85 Creditbk. 1270 128,0 deutſch. Dis. 185.0 135,0 aunk. u. Briket 0 5 e ald, Gigs. 428,8 128,0 2 7 rem. Llnoleum 8 Baltimore.. 5 Sremer Pulkan 138,0 187 735 G. Farben. 261.7 288,7 10a 0185.7 Btemer Wolle 489.8 28.5 mühle Pap. 188,2 IP. Sübamnerka 229.0 218, Sem er a. 0% ee 8 185 IFanſa d chf 219,5 214.7] Saderusciſenmw. 22.— O48 3 e e 8 Czen Jebel 2252 e Verein Glbeſchiff, 73.— 73,281 Sem. Gelſenl.. 83.84.— I Gaggenam B. H..— 3. aſch. 108,7 102,1 T diſche Sternzä. 24d.8 24878 f tige Stütze. Geſchäft, ſo daß hauptſächlich in Spezial werten große Um Das Ausland beteiligte ſich ebenfalls recht lebhaft am ſä nge zuſtande kamen. Das an den Markt kommende Material bereitete keine Schwierigkeiten und wurde glatt aufgenommen. Auch nahm die Spekulation größere Deckungen vor. Beſon⸗ ders bevorzugt waren die in letzter Zeit ſehr vernachläſſigten Far⸗ benaktie n.(J. G. zogen g v. H. an). Auch Zellſtoffwerte hatten auf den geſteigerten Produktionsabſatz hin lebhaftes Geſchäft. (Waldhof plus 5,5 v..). Die an der geſtrigen Abendbörſe etwas vernachläſſigten Elektrowerte waren unter Bevorzugung von Siemens mit plus 2,5 v. H. und Schuckert mit plus 2,25 v. H. eben⸗ falls lebhafter gehandelt. Am Montanmarkt waren Rhein. Braunkohlen mit plus 4, und Harpener plus 2,5 v. H. ſtark verlangt. Auch für Ilſe Bergbau beſtand regeres Intereſſe mit plus 3 v. H. Die übrigen Montanwerte waren gut behauptet. Von Autoaktien waren Daimler mit plus 3,5 und Kleyer mit plus 3 v. H. lebhaft ge⸗ fragt auf die Gerüchte einer Autpmobilfuſion. Am Anleihe⸗ markt waren Ablöſung mit Option bei etwas ſchwächerem Kurs weiter recht lebhaft verlangt; Ausländer dagegen ſtill und vernach⸗ läſſigt. Im weiteren Verlaufe beſchränkte ſich das Geſchäfk auf ein Minimum; nur Spezialwerte waren weiter verlangt und die Kurſe konnten hier weiter etwas anziehen, während die übrigen Werte gut behauptet blieben. Der Satz für Tagesgeld wurde auf 6,5 v. H. ermäßigt. Berlin ſchwankend, Spezialwerte befeſtigt Zum offiziellen eBginn der heutigen Börſe lagen Spezialwerte in Front. Schon im heutigen Vormittagsvertehr hatte ſich im An⸗ ſchluß au die feſtͤren Auslandsbörſen ein freundlicherer Grundton burchſetzen können; es entwickelte ſich aber nur zö⸗ gernd ein reguläres Geſchäft. Bemerkenswert iſt, daß der Kreis der favoriſterten Papiere faſt täglich wechſelt. So ſind heute Kunſtſeide⸗ aktien, die international ſehr ſeſt liegen, Autowerte auf Zu ſammenſchlußgerüchte, Polyphon, Zell Waldhof, Jeldmüßhle Rhein. Braunkohle uſw. bevorzugt, während z. B. Warenhausoktien und Siemens vernachläſſigt waren. Schiffahrtsaktten hatten etwas lebhaſteres Geſchäft; Kaliwerte, bei denen heute die führenden Ge⸗ ſellſchaften ihre Generalverſammlungen abhalten, freundlich und im Verlauf hauſſierend. Glanzſtoff überſchritten die 800⸗Grenze. Später ließ die Umſatztätigkeit, die nach den erſten Kurſen recht erheblich wax, wieder nach, und die Tendenz neigte mit Ausnahme weniger Spezialitäten zur Schwäche. Anleihen freundlich und im Verlaufe wieder fſeſter. Der Pfandbriefmarkt ſtill und im allgemeinen be⸗ hauptet. Liquidationspfandbriefe und ⸗Anteile nach beiden Seiten ſchwankend. Farbenbonds 147,5 gehandelt. Geld etwas leichter⸗ Tagesgeld—8,5 und darunter. Monatsgeld 7,25—8,5. Warenwechſel 56—7 v. H. ea. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde ließ die Um⸗ ſatztätigkeit wieder nach und die Tendenz neigte zur Schwäche. Polyphon gingen um 10 v. H. zurück. Sehr lebhaft blieb aber das Geſchäft in Rhein. Braunkohle und Farben, in denen man das Ausland auch ſtärker als Käufer beobachtet haben wollte. Der Markt der unnotlerten Werte lag bei ruhigem Ge⸗ ſchäft behauptet. Der Kaſſamarkt hatte heute kleineres Geſchäft als in den letzten Tagen, ſchloß aber überwiegend noch 1 bis 4 v. H. höher. Der von den Banken feſtgeſetzte Satz für Reportgeld ſtellte ſich unverändert auf 7,75 bis 8,25 v. H. Auch Kunſtſeideaktien blieben bis zum Schluß ſeſt. Sonſt war die Kursentwicklung niche einheitlich, die höchſten Tageskurſe behaupteten ſich ſelten. Am Deviſen markt blieben Depiſen gegen Reichsmark wet⸗ ter angeboten, der Dyllax notiert.1795. In Spanien erfolgte eine plötzliche Steigerung, das Pfund ging von 29.30 auf 28.90 zurück, was wohl auf ſpekulative Einflüſſe zurückzuführen iſt. Die übrigen Valuten ſind ziemlich unverändert. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Tomb ard 8, Privat 6% v. B. Aich J. Mat Nat e m. W. M. für ö W G. IL 0 W. I ſize olland. 100 Gulden 168,49 189,88 188.43 168,77 168,47 5 then 100 e.445.458 542 250 5. 10 Dröſſel. 100 Belge 500 5„Fr. 88,1 588, 88,81 58,3 88.80 4 Danzig„100 Gulden 81.50 81,66 81,43 81,64 5 8,5 Jelſingfors. 100 final. M. 10. 8e 10.828 10.51 10.58 10.51 5 Italien 100 Lire 22,01 22,05 22,04 22,025 6 Südflawien 100 Dinar] 71.358.872] 7,358 7,372 7. 7 Kopenhagen„. 100 Kronen 112,06 112.28 11204 112.28 112,07 5 Liſſabon. 100 Eskubo 18,11 18.151783 158. 17. 8 Oslo.„„ 100 Kronen 111,84 112,08 111.82 142.04 1117/4] 855 Haris„„ 100 Franfen 18.48 16.47 18,43 16,47 16. 35 Prag„„„ 100 Kronen 12.875] 12.388 12,375] 12,828 12,88 Schweig ten 69,475 60.888 80. 80.82 80 5 Sofa 100 eve.017 3528.017] 3828 3617 10 Spanlen 100 Peſeten 88.82 69.48 70,40 70.54 57 5 Stockhom.. 100 Kronen 112.04 112.28 112,51 112,3 11205 3,5 Wien... 100 Schilling 38,758 88.875 88,70 88,88 88, 8 Budapeſt 100 Pengß= 12 Kr. 72,94 73,08 72,84 78,08 72,97 8 Buenos Aires I Peſ. 1,788 789].788 1,789] 1,7 10 Canada... 1 Canad. Dallar.178 4184 4,745 41855 44794— Japan 1 en] 15881 1,865 1848.852 15.8 Kailon„ 1 fd. 20,805 20.94 20.905 20.945 20.81— Konſtantinopel„ 1 kürt. 0 2128 2182.128.32 2, 10 enden 4 1 5d. 20,882 20422 20,881 20,421 20,.5 Nem Dori 1 Dollar.1785 4,1845 4,1758.1835 417 4 Rio de Janeire... 1 Milreis 0,5029.8048 0,5028 0,5048 0,508 Uruguay 1 Gold Peſ.[.321.329.321 329.821 7. J 8. i 7. 8. 7 cebh ard Text., 1870 Totens feld. Akt. 118,5 120,1 1 Weſtereg. Alkal 218,0 218,0 TShelſenk Berg, 188,7 186,0] Wackt⸗ u. Kühld 140,0 151,0 Sicking⸗Cement 182.5 1205 ITöchelſenk Gußft.—.——— Mech. Weo, Sind. 208.0 210,0] Wiesloch. Tonw 89.—. Senſchew& Go.—— 108.0] Mer Södne. 88.90 88.— Wiſſener Metau 152,2 183,0 Germ Portl.⸗ Z. 182.0 182.0] Miag⸗Müßzlen 153,0 152,0] Wittener Gußſt. 58.— 54. Serreshei. Glas 138.0 138,0] Mix æ Geneſt. 180.7 160,7] Wolf. Buckau. 38.75 89,.— .Gel. F elt Unt 288.0 288.0 Motoren Deus 68,75 88,— Zenſtaff Verein 140.5 148.0 Hör Hoedzardt 180 5 189,0] Noteren M Zelt, Walbhe 3000 868 Gen 88 fe e 11155 11.0 Gothaer— 55 8 1775 TNordd Woll. 218.0 2470 Sreiverkehrs J. n, Au 14.8 140 Tober pep 111.5 1100] Bens,— f. 18 derſch ots. 108,2 108,6 Deniſche Petri 78 75 787 Grüns Bilfinger 200,0 200,0 TOrenſt Nepp. 129.5 128,0] Diaue. Gruſchwiz Textil 91,— 82,80 Pbontr Berab. 94.75 98.28 Seldburg 8 8887 ackethal Dradt 88,75 88.— IRatbged Wag. 8825 Ari Lange Maſch. 180,0 480,0] Reis held Popier 248,5 en. 7 0 ammerf. Spin. 181.0 161.5 TRbein. Braunk. 2875 286.0 Ronnenberg 3 ann. M. Egeſt. 57,50—,— Ahein 5 80,50.. ann. Waggon.—.— IAhein, ler 75 555 Sie ltan Sateet. 60 58 84 86 anſg Lloyd., Aheinſeld. ra 5— 4 .⸗Wien Gum. 84,5084,— Agel. Maſch. Bed.. 715 12 e 85 80. * 727 e e f a) Reichs · u. Staats pay. Hedwigehüne 1005 89.28 fRomb. Hütten.—— Dun Abföfgfch 52.—.80 Hülxer! Maſch. 28,80 1 5 Bee an e ade, 58 5 1 er 69. 68. 1 K. 18,4 1 Piss pg 10.0 120, Naghertk, Serv el 2 90— Seelen 7 98. 89 922555 45. 1140 140 FRütgerz werte 106, 107 Neldenteze 8, 0 IHoaſch Eff. 8. 148, a 1882 198.5 8.. Koßtenant. 1805 18.80 34.30 18 erk 832.0 848,0% Pe- Kaltant 6,4141 bil, Holzuann 182.5 180.0 8 2140 218,0 4% N. Stade 165, 108,0 archwerke. 100,0 104,5 Scheldemantel 20,15 4,15 5 Nhe Stadt 28 88. Heanbelzk gie e dr Feuer Len e. 0. Neger 3 88.80 Witz Verdbeg. 21 0 429. 9J Saber 8, Lanßſch⸗ hen.88.86 Aiden? Le 4,48 Sen tr 84 40 b) Ausl. Nen Gebr. Junghans 90, 60.15 3 44 800. 132.5 182,2 ö tenwerke. 110%] Stettiner Vulkan r.. 8% Mertraner 43.8542 5 Tae eee 20:5. Steche Nargeng. 28.5 250,1 4% ef cee,—.— Fark. Maſch..—.— Stowe Nau n 1050 ½„ nd te. 2.—— me e, Stolberger Jin 188,0 182,9, 4 ent Rte. 170.— 126,0 12, Süd Immisbll. 108,5 188,5 4% Silberrte 10.— F. H. Ruott 12,0 167,2 5 71.78 72. 4% Papierrte—, 1 ee e eee e Gebr. Körting„ 78,.——.— Tlez, Leonbard 208,8 296,7 4% Jag 15 8 Foſihelmer Geg.:—.— Transtadio. 168.2 188,4 4% Turkuntfanl Atauß kb ie, Lok. 75,30. unio A mſch 122,8 117,5 4 üb 1011 14.— 18.80 Aronprinz Met. 118.0 119,0] Unionwerk usch 122,. 97930 4011 13, 5 Koffdäuf Gütt 88,50.50] Martine Papier 188.5 199.80%% l 1513—— 181.7 Der..⸗Arkt. Bu. 102,0 102,0 793 7 5 2 Iabmeperc Go. 18237183] Ber. Chem Kharl 150,2 181,%%%„ 0„„ aurahltte 88,78 5 55 Nickelw, 188,0 164,0%„ Poldrte 28.70 eee e eee 2 2. alts-. r angel Schuhab. 84.— 61.— Stahl. 8. d, Jop 219,5 219,8 40 ld.———.— 181& Hoſſm. 282 Ver⸗Utramatin 180,0 180,0.60% Sök. a..—.— 18. Loewe& Co. 263.5 282,0 Vogel Tel.8 84.5.80%„ neur pr.—,— F. Lorenz.. 162,0 180,0 Volg 2 aeg 189.2 169,5 4%„ Obligat.——. Zoth⸗Poril. Cem. l. Dogtländ Maſch. 87,50 78. eee 1917 20.— Wegttus.. 28. 1112 Wenbeger Werke 17,0 181,0%% 7111 16,80 18,78 1 ½, 1 Naunes men 151, Weser. Kft.— bee ka. Iͤ«««« 22 . 8 22 N D N 8 D 8 21 Dienstag, den 8. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 213 Meine Hollywood⸗Revne Von Hans Uhlmann Viertes Bild: Das alückliche Hollywood bei Nacht. Man ſteht garnichts. Das Orcheſter ſpielt„So leben wir, ſo leben wir alle Nächte.“ Achtundvierzig Sterne flackern und flimmern im tollen Wirbelreigen, auf der Leinwand bilden ſchließlich im Verein mit ſechs roten Streifen die Konturen einer Flaſche Royal Scotch Whiskey. Unten iſt der Preis an⸗ gegeben mit zwölf Dollar fünfzig. Bezugsquelle fehlt. Fünftes Bild: Rundfahrt durch das glückliche Hollywood. Mein Revuepublikum muß das Gefühl haben, es ſitzt, vor⸗ ausgeſetzt, daß noch Platz iſt. auf dem Oberdeck eines blauen (hat mit blau Kreuz oder dem beliebten erſten Wochenfeiertag keinerlei Zuſammenhana] Touriſtenomnibus für im Voraus zu zahlende Zwei Dollars fünfzig. Der mit Lautſprecher aus⸗ gerüſtete Führer erklärt: Das Haus zu Ihrer Linken iſt das mit zwei Millionen Dollars verſicherte Heim Jackie Coogans, das Schloß zu Ihrer Linken wird bewohnt von dem glücklich⸗ ſten Filmehevaar Fourglaß. Pardon, FFouglas Beerbank. Es hat vier Millionen Dollars gekoſtet. U.. w. Wenn die zweihundertneunundneunzig Heimſtätten der glücklichen Filmſtars ſämtlich auf der Leinwand erſcheinen. ſieht man ſechsundzwanzig geöffnete Mäuler der Oberdecks⸗ paſſagiere, während die Damen im Innern des Bus vor Be⸗ geiſterung ohnmächtig geworden.—— In tollſter Karriere erſcheinendes, elf Fußgänger über⸗ fahrendes Hoſpitalauto. Sechſtes Bild: Fouglas Beerbank und Mrs. Beerbank gehen zu Bett. 1 Bild: Im faſhionablen Café⸗Reſtaurant Mont⸗ Marte Soweit war ich gerade gekommen, da höre ich die bei einem, hier vom früheren Küchenchef des Sultans Abdul Hamid höchſt⸗ eigenhändig zubereiteten Kaffee angelangte ſchöne Frau an meinem Tiſch meinen Bekannten fragen: Ihr Freund ſchreibt wohl für Zeitungen. Ich übernehme ſelbſt die Beantwortung der Frage und hauche: Nur bisweilen, heute bin ich zufällig mit einem Revue⸗Entwurf beſchäftiat. „Schreiben Sie lieber eine nette Filmſtory.“ Ich hachte an meine 245 Filmſtories, die ich in den letzten drei Jahren eingeſchrieben an die verſchiedenſten Stories⸗ departements und verſiegelt an mich ſelbſt geſchickt hatte, um federzeit mein Urheberrecht zu beweiſen, rechnete im Geiſte nach, daß ich ca. 999 Mark allein für Porti ausgegeben, daß meine Stories durchſchnittlich einen Mehrverbrauch von acht Zigarren täglich bedeutet hatten und ſaate ſchließlich klein⸗ laut, ich hätte kein Glück im Film, die Revuebühne aber, das ſei mein Feld.„Wenn Sie Intereſſe haben, will ich Ihnen gern das ſoeben hier in Stimmung Geſchriebene vorleſen.“ „Ach nein.. vielleicht ſpäter.“ Sie verſchwindet an einen Nebentiſch, nachdem ſie meinem Freund. der eben beim Kellner die Rechnung für uns zwei be⸗ ſtellt hatte, etwas leiſe ins Ohr geflüſtert. Und während mein Bekannter zuſammenrechnet, was Sonja verzehrt hat, beſchäftige ich mich, das Montmartrebild vorläufig übergehend, ſchon mit dem erſten Akt. Milieu: Ein Studio. kurz vor dem Schießen ſvor der Aufnahme). In beſter Stimmung, mit der Ausſicht ſieben Dollars fünfzia zu verdienen, laſſe ich meine Extraairls— das ſind meiſtens unverheiratete hübſche Mädchen, die noch keine Stars ſind, tanzend auftreten. ⸗ Halt. Der Vorhang darf zunächſt nur bis etwas über Kniehöhe ſich erheben. Man ſieht Beine, nichts als Beine, die ſchönſten Beine der Welt. Dann geht mit einem fähen Ruck der Vorhang ganz hoch. Eigentlich habe ich eine Dummheit gemacht. Die Rolle des Autors iſt zu klein geraten. Mir, der ich ſie nur bei der Premiere ſpiele, iſt ſte groß genug, aber meinem Double das iſt der Mann. der für den Filmſtar ins Waſſer ſprinat 3 auf Wolkenkratzern belanciert, wird ſie zu unbebeutend ein. Ich bin gerade dabei, mein Bühnenleben um eine Szene zu verlängern. indem ich mich etwas ganz Bedeutungsvolles, Unerhörtes ſagen laſſen will. da bittet mich mein ſoeben von einer Begrüßung zurückgekehrter Tiſchaenoſſe, noch bei ihm in ſeiner nahgelegenen Wohnung in Geſellſchaft der eßenfalls zu mir Einſamen heimgekehrten Sonfa eine Flaſche ſelbſt⸗ gekelterten Champagner zu trinken. „Well“, ſage ich,„ich hin zwar gerade im beſten Zug, aber meine Repue braucht ja nicht hier in Montmartre die Pre⸗ miere zu erleben.“ „Dem niedlichen— welches weibliche Weſen iſt hier nicht niedlich?— Garderobefräulein, das mir meinen vorgeſtern für einen Dollar neu aufgebügglten Hut unverfehrt zurück er⸗ ſtattet gebe ich ſtatt fünf Cent das Doppelte, ohne daß ſie mir heſonders dankt, wir beſteigen den neueſten Chryfler, ſind in bret Minuten zu Dritt im Bachelors Home meines Gaſt⸗ gebers und ſitzen hald bei einem echten Whiskey. Sonfa hat ſich's beguem gemacht. Ihr erſtes iſt. den Rundfunk einzuſchalten, dann hilft ſie in der Küche bei der Ge⸗ hurt des„franzöſiſchen“ Champagners, kennt ſich aus in der Güte von Havannafabrikaten. kurz bewährt ſich als Frau vom Hauſe. Nebenbei verraten: Dieſe Schaumweinfabrikation hat mich doch mächtig intereſſtert und wenn ich noch lange in den Staa⸗ ten bleibe, mache ich das einfach nach. Man nehme eine Flaſche gewöhnlichen kaliforniſchen Weißweins— Koſtenpunkt fünf Dollars. Schütte ein wenig Zucker in eine ſpäter aut zu ver⸗ ſchließemde dickglaſige Flaſche, bringe in derſelben eine für dieſe Zwecke in den Handel gebrachte Koßlenſcurevatrone zur Entladung, ſtelle das Ganze auf Eis und in ca. 10 Minuten ſprudelt einem ein Getränk entgegen, das weiß Gott nach Champaaner ſchmeckt. Amerika weiß ſich zu helfen. Echt war aber der Whiskey. Das verriet die ausgelaſſene Stimmung der Miß Monachoffsky. Als der Rundfunk ein deutſches Lied wiedergab, ſang ſie herzhaft mit und ſchien ganz zu vergeſſen. daß ſie mir als„nur etwas deutſch ſprechend“ vorgeſtellt geweſen. „Nun müſſen Sie aber uns vorleſen. was Sie heute im Montmartre zuſammengeſchrieben“, meinte plötzlich Sonia. Na, als mein Gaſtgeber ihr beipflichtete, ich ſerßſt ſchon auf den richtigen Augenblick geſpitzt hatte, ſetzte ich kurs entſchloſſen die Autorenbrille auf und begann. „ Ich weitz nicht, täuſchte ich mich im Anfaua ober nicht? Jebenfalls: de länger ich las, deſto länger wurden die Geſichter meiner Kritiker. Bisweilen erſchienen ſie mir todernſt. dann aber belehrte mich wieherndes Gelächter, daß meine Frau pielleicht doch recht hat. wenn ſie behauptet, ich ſei komiſch. Weshalb ſoll in einer Revue nicht gelacht werden? Es muß gelacht werden. Ein Autor kennt ſich nie recht aus. Als ich nahezu geendet, unterbrach wich Sonfa. Der exnſte Tonfall ihrer Stimme ließ mich aufhorchen. „Was Sie da geſchrieben haben, iſt kompletter Blößſinn. iſt ja Quatſch.“ „Nanu?“ war alles. was ich herausbrachte. „Jawohl. Blödſinn kraſſeſter Form“, ergänzte ſie. Ich bin fetzt fünf Fahre hier im Film, hab' als Ertraairl in der ganzen Zeit vielleicht ſoviel verdient. was ein Stubenmädchen in einem Jahr bekommt und dabei war ich noch recht aut be⸗ ſchäfttat, weil ein Freund dafür ſoragte. Schluß folgt. an nee Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht, unsere Rollegen von dem Ableben unseres Mliglieds Karl Höllmüller in Renntnis zu setzen. Wir werden demselben stets ein ehrendes An- denken bewahren, gastwirte-Vereinlgung free Innung Mannhelm Der Vorstand kauft PhAnI-Brot fffloggenbrot! 9755 5 55 7 7 And W ergeſtellt, geſund, kräftig, nahrhaft, blen t lig. 19 Sead l be Beſtellungen frei Haus. 998 Büäckeref N u e K, J 83. 5, Tel. 33 944 Wellblech- Schuppen Statt Karten. Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Prokurist Wilh. Prechter ist heute morgen nach langem Leiden im Alter von 86 Jahren sanft entschlafen. Mannheim(Waldparkstraße 19), 8. 3. 1928. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Malie Prechter und Töchter. Die Einscherung findet Donnerstag, den 10. Mai, 2 Uhr im hiesigen Krematorium statt. 56010 für Fabrikatigus⸗ Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. Mai 1 5 und Lagerzwecke nachm. ½3 Uhr von der Leickenhalle aus statt und ersuchen N Auto-Garagen wir die Nallsgen um zahlreiche Beteiligung. 6004 1 bill., praktiſche, zer⸗ legbare Bauwelſe Gebr. Achenbach G. b.. Eisen- u. Wellblechwerke. Weldensulsteg bostfach Nr, 484. Vertr. Eduard Mahimann Karlsruhe i. B. Dralsstr. 9. Fel. 4224. Sies 0 Hiermit beehren wir uns, die Aktionäre unſerer Firma zu der am 23. Mai 1028, mittags 11 Uhr in den Räumen des Bank⸗ hauſes Gebr. Arnhold, Berlin, Frauzöſiſche⸗ ſtraße 33e, ſtattfindenden 6026 ardentlichen Beneralversammlung einzuladen. 5 Tagesordnung: a 1. Vorlage des Geſchäftsberichts über das ce⸗ chäftsjahr 1927 ſowie Genehmigung der ilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1927. 2. 0 des Vorſtands und Aufſichts⸗ rats für das Geſchäftsjahr 1027. 3. Auſſichtsratswahl. 4. Aenderung des§ 4 Abſa betr. Umwandlung von Stammaktien. Zu Ziffer 4 findet neben dor gemeinſchaft⸗ lichen Abſtimmung der Stamm⸗ u. Borzugs⸗ aktionäre eine getrennte Abſtimmung feder Aktiengattung für ſich ſtatt. Dieſenfgen Danksagung. Für die vielen Beweise herrlicher Teilnahme beim Fleimgange meiner leben unvergeßlichen Gattin, unserer guten Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 5994 Elisabetha Schmitt geb. Vögele ferner für die große Kranz und Blumenspende und cdle zahlrejche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagen wir hierdurch unseren tlefgefühlten Dank Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Heep kür seinen geistlichen Beistand, Herrn Dr. Heine kür seine treue Pflichterfüllung, den Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege, dem Oe- 3 ber Satzufßg, orzugsaktien in Statt besonderer Anzeige. i 5 5 1 Sangvefein„Frohsinn“ Feudenheim und„Germanſa⸗“ Aktionäre, welche in der Generalverſamm⸗ Im Namen aller Hinterbliebenen teile ich mit, daß mein lieber Wallstadt für den erhebenden Solo- u. Grabgesang. 5 ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben Mann, mein Lebenakamerad, Herr den Kollegen der Güter-Abfertigung Mannheim füt It. 8 15 unſeres Geſellſchaftsvertrags ſpäte⸗ ſtens am dritten Werktage vor der anbe⸗ raumten Verſammlung entweder ihre Aktien oder eine Beſcheinigung über bet einen deutſchen Notar bis nach Abhaltung ber Generalverſammlung hinterlegte Aktien zu hinterlegen: l in Berlin bei dem Bankhaufe Gehr Arnhold, bei der Darmſtäbter und National⸗ bank K. a.., bei der Dresdner Hank; 5 in Dresden bei dem Bankhauſe Gebr. Arn⸗ hold; in Frankfurt a. M. bei der Darmſtäbter und die Kranwidmung.. Mannheim Feudenheim, den 7. Mai 1928. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen; Karl Schmitt nebst Angehörigen. Hugo Sommer Hauptmann d. L. a D. inhaber des E. K. l. und anderer hoher Orden Senmtag, den 6. Mai 1928, infolge eines Herzschlages zanft verschſeden ist. Mannheim(Am oberen Luisenpark 12), den 8. Mai 1928. r 5 J. erſklaſiae g Naklonal bank, Clara Sommer„ verw. Sepp Spezial- Labor atorlum Mäsoheschneiderin in Malng 9 de Bern National- empf. ſich den geehrt. . bank, N ö 19155 Franks. 900 ee ee 8 1 5 e bei der Dresdner Bank ſowie bei Die Einäscherung findet im Sinne des Verstorbenen in aller. f N ö 5 57 5 22 der Geſellſchaft in Nat 4 Mainz⸗Koſtheim, den 3. Mal 1928. Kosthelmer Cellulose und Papfer fabrik Aktlengesellschaft. Der Vorſitzenbe des Auſſichts rats: Pinner, Juſtizrat. Stille statt. 988 Von Kondolenzbesuchen bitte ich dankend abzusehen. zeudeck. Gard., Por⸗ tieren uſw. Poſtkarte 5946 D. med, Schmidt Mannheim, J 6, 24. Tel. 23804. Blutunterſuchungen nach Waſſermaun läglich genügt. F. Bockel⸗ 5 i igt). E. mann, Käfertal, Aenß. Unſere diesjährige Srelentliche denera versammlung findet am Samstag, den 2. Juni d.., mittags 12 Uhr, im Ver⸗ waltungsgebäude unſerer Geſellſchaft in Mannheim⸗Reckarau ſtäkt, Tagesordnung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichtes und Jahresabſchluſſes nebſt Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung. 2. Beſchlußfaſſung über e des Reingewinnes. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates. 4. Aenderung der Statuten und zwar bezüglich 8 4 Abſatz 1 u. 2 (Neueintetlung des Grundkapitals gemäß 5. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Golöbilanzen und im 1 ammenhang damit Herabſetzung des Stimmrechtes für die orzugsaktien. Nach 7 Abſatz 3 ber Statuten iſt die Autzübung des Stimm⸗ rechtes davon abhängig, daß die Aktien mindeſtens 3 Werktage vor der Generalvexſammlung bei der Geſellſchaft oder bei folgenden Stellen hinterlegt werden: 5 Süddeutſche ie A. G. Maunheim, Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a. Main, Bayeriſche Vereinsbank, München, ſowie für die dem Giro⸗Effektenverkehr angeſchloſſenen Bank⸗ firmen bei ber Effektengirobauk bes betbeffenben beutſchen örſenplatzes. ö bt kein Rech Börſenplatze Rei Habenndegetlgemen gibt kein Recht Die Hinterlegung von f i b 0 mehr zur i wegen der veränderten 91 0 Nach mehrjähriger Tatigkeit, u. a. an der inneren Abt. des Rudolf Virchow: Krankenhauses Berlin(Oeh. Rat Prol. Dr. Kuttner), an der Universitäts-Frauenklinik in Heidel- berg.(Oeh. Rat Prof Dr. Menge), an der Medizinischen Poliklinik in Fleidelberg(Prof, Dr. Thannhauser) und an der Charité Poliklinik für Nervenmassage in Berlin Dr. Cornelius) habe ich mich als Arzt in Mannheim, Kalserring 84 niedergelassen Dr. med. Paul Oppenheimer e . i 6022 Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teil- nahme bei dem Verlust unserer innigstgelieb- ten, einzigen Tochter, Schwester u. Mutter sagen wir unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 8. Mai 1928. Seckenheimerstr. 118 Familie K. Brandt, Schmedemeleter und Kind. 8960 für die ges mite wahrungsbebingungen der Reichsbank, a i Dr Ucksachen Indusirle e 51 e Druckerei Dr. aas 8. m. b. H, Mannheim E 6,2. Vaestand. 0 10. Seite. Nr. 21 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. Maf 1828 = ebenso wie seine Eltern u. Freunde auf den schulfreſen Nachmittag und unsere Sondetvetanstaltung Mittwo d e stets Bu 55 en fag Diesmal der Welse Kleler Waschanzug -teilig in Ia. Qualitat Mk. — .75 L h Inde eff an Hbets Lenden Sebr. Mannes Mannheimer ein- U. Hakentahrten Jeden Mittwoch 3 Uhr, Rheinbrücke, Speyer u. Schlogbeleuchtung 6 Uhr Friedrichsbrücke, hin u. zurück Mk. 2. Wahr Jen 5 10 1 Kinder die Hälfte 2 Vorverkauf Verkehrsveroln, Sonntags Uhr Heidelberg Tel. 30687 „Fürst Bismarck“ zurück Mk..20 Freitag, 11. Mai fert f Laufmannspeim 0 0-f Tel. 27113. 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