* Mittwoch, 9. Mai 1928. Mittag⸗ Ausgabe 9 imer õ Mannheimer General Ameiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne 0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſchats telle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. oder * 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 u. 24953 ür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Japans Offensive in China Neues ſtärkeres Truppenaufgebot Schwere Kämpfe Nach den letzten Meldungen aus China ſind die Japaner zu Offenſivmaßnahmen übergegangen. Sie haben die Eiſenbahnlinie Tſingtau—Tſinanfu beſetzt. Die Japaner verlangten in einem Ultimatum an Tſchiangkaiſchek die Räumung Tſinanfus und haben in der Stadt die Kaſernen, Poſt⸗ und Telegraphenämter beſetzt ſowie mehrere Muni⸗ tionsdepots der Nationaliſten in die Luft geſprengt. Es ſoll dabei zu neuen ernſten Kämpfen gekommen ſein. Die Straßenkämpfe dauern an. Augeblich ſollen die Japaner von der 100 000 Mann ſtarken chineſiſchen Armee ſo gut wie umzingelt ſein. 8 Eine Erklärung der fapaniſchen Regierung begründet die Aktion damit, daß die Maßnahmen der chineſiſchen National⸗ regierung die fapaniſche Regierung zur Gegenoffenſive ge⸗ zwungen hätten, ohne daß eine formelle Kriegserklärung er⸗ folgte. Damit iſt der Kriegs zuſtand zwiſchen Japan und der chineſiſchen Nationalregierung, ſoweit Schantung in Be⸗ tracht kommt, zur Tatſache geworden. In japaniſchen Häfen ſind 20 Truppentransportſchiffe bereitgeſtellt wor⸗ den, um eine neue japaniſche Diviſion nach chineſiſchen Häfen zu ſchaffen. Das japaniſche Kriegsminiſterium ſoll ſich außerdem mit dem Gedanken tragen, weitere 50000 Mann zu mobiliſieren, um ſie, falls es nötig ſein ſollte, ſofort nach China zu werfen. Die japaniſche Admira⸗ lität verſtärkt ferner die Marineſtation in Tſingtau. Weitere japaniſche Flugzeuggeſchwader ſind auf Transportſchiffen nach China unterwegs. Die Meldungen der engliſchen Blätter aus der Provinz Sthantung rechnen damit, daß Japan in den nächſten Tagen die Offenſive von Tſinanfu aus beginnen und die Räu⸗ mung der geſamten Provinz Schantung durch die National⸗ armee durchſetzen wird. Die engliſchen Miſſionare ſind mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Kämpfe aus der ganzen Pro⸗ vinz Schantung und aus dem ſüdlichen Teil Tſchilt an die Küſte zurückgerufen worden. Tſchiangkaiſchek hat ſich nach Tatanfu, 50 Km. ſüdlich von Tſinanfu, zurückgezogen. Die fremden Konſuln haben ſich am Dienstag von Tſinanfu nach Tſingtau begeben. P — Erhöhung der Poſttarife? i BgBerlin, 9. Mai.(Von unſerem Berliner Bſtry.) Wie die„Welt am Abend“ behauptet, ſoll man ſich im Reichspoſt⸗ miniſterium mit der Abſicht tragen, in nächſter Zeit eine all⸗ gemeine Erhöhung der Poſttarife vorzunehmen. Die Poſt hat ihre Preiſe bekanntlich vor gar nicht langer Zeit bereits beträchtlich heraufgeſchraubt. Jetzt heißt es angeblich, die dadurch gewonnenen Mehreinnahmen würden durch die Beamtenbeſoldungsreform aufgezehrt. Im Reichspoſtminiſte⸗ tum will man von einer bevorſtehenden neuen Tariferhöh⸗ ung nichts wiſſen, ohne indes die Möglichkeit direkt abzu⸗ ſtreiten. Es ſcheint mithin ſo, als ob man in der Tat mit einem ſolchen Schritt liebäugelt, es vorerſt nur nicht recht wagt, mit dieſem Gedanken an die Oeffentlichkeit zu treten. Es iſt ja auch zu erwarten, daß eine derartige Tarif⸗ erhöhungspolitik der Reichspoſt. ben heftigſten Proteſt in den Kreiſen der Wirtſchaft auslöſen würde, zumal eine Tariferhöhung der Reichsbahn offenbar unmittelbar be⸗ vorſteht. Damit wäre dann die berühmte Schraube ohne Ende wieder in voller Tätigkeit. Die maßgebenden Stellen werden es ſich ſchließlich aber doch reiflich überlegen müſſen, ob ſie es verantworten können, auf die Art einer kalten In⸗ flation den Weg zu bereiten. Der Fernſprechverkehr nach dem Ausland ] Berlin, 9. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Ausdehnung und Entwicklung des Fernſprech⸗ verkehrs hat die Reichspoſt neuerdings intereſſaute ſtatiſtiſche Angaben zuſammenſtellen laſſen. Sie erfolgten aufgrund von Feſtſtellungen an gewiſſen Stichtagen, an denen man die Geſpräche und Geſprächsminuten zählt, die zwiſchen den ein⸗ zelnen deutſchen Großſtädten und Orten des Auslandes ab⸗ gewickelt worden waren. Es ergab ſich dabei, daß Berlin den weitaus ſtärkſten Verkehr mit dem Ausland hatte und daß auf die Reichshauptſtadt Hamburg, Frankfurt a. M. und Köln folgten, weiter in beträchtlichem Abſtand Leipzig und München. Den ſtärkſten Verkehr über die Reichsgrenzen hinaus hatte Berlin mit Wien, mit dem täglich im Durchſchnitt etwa 3300 Minuten geſprochen wird, alſo 54 Stunden innerhalb 24 Stunden, da Berlin über mehrere Leitungen nach der Donauſtadt verfügt. An zweiter Stelle im Auslandsverkehr mit Berlin ſteht Amſterdam mit 2213 Mi⸗ nuten am Tage. Es folgen Paris, Graz und London. Außer⸗ ordentliche Ausdehnung nimmt der Fernſprechverkehr mit Genf an, ſobald der Völkerbund tagt, er ſchnellt dann auf das Vierfache eines normalen Tages hinauf. 8 * Europälſcher Reklame⸗Kongreß. Vom 22.27. Mai wird in Paris unter dem Vorſitz des Handelsminiſters Boka⸗ nowski ein europäiſche Reklame⸗Kongreß zuſammentreten. der Provinz Was ſagt Waſhington? Nach einer Newyorker Meldung der„Voſſ. Ztg.“ haben die fapaniſchen Maßnahmen in China in Amerikagroßes An f ſehen erregt. Das amerikaniſche Staatsdepartement be⸗ obachte die Entwicklung mit wachſender Sorge und befürchte ernſtlich, daß das Vorgehen Japans unliebſame inter⸗ nationale Komplikationen heraufbeſchwören könne. In Waſhington herrſche die Ueberzeugung vor, daß Japan mit der Uebernahme der Schantungbahn einen Schritt zu weit ge⸗ gangen ſei und daß die Maßnahme im Widerſpruch zum Waſhingtoner Abkommen von 1922 ſtehe, das den Signatar⸗ mächten lediglich Maßnahmen im Rahmen des Schutzes non Leben und Eigentum ihrer Staatsangehörigen erlaube. In der Note, die das Staatsdepartement in den nächſten Tagen an die japaniſche Regierung richten wird, werde angefragt werden, ob das Vorgehen in Schantung nicht einer Iuter vention gleichkomme. Die Note werde darauf drängen, daß Japan ſeine Maßnahmen mit den Vertragsbeſtimmungen in Einklang bringt. Sie werde jedoch keinerlei offiziellen Proteſt oder eine Warnung enthalten. N — PEKING , AHthur V EER Miho ubei S ZO ονινE e 51 S 7 21 * Die rufſiſchen Anklagen gegen die deulſchen Ingenieure 2 Berlin. 9. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.] Aus der Anklageſchrift in dem Rieſenprozeß gegen die Ingenieure des Schachty⸗Gebiets werden der„Voſſiſchen Zta.“ aus Moskau noch nähere Einzelheiten gedrahtet: Darnach ſtützen ſich die Ausführungen gegen die A. E. Gl und die angeklagten Deut⸗ ſchen auf die Ausſagen des verhafteten ruſſiſchen Mechanikers Baſchkin und des Monteurs Kaſaryn ow. Baſchkinsbe⸗ hauptet, die ruſſiſche Abteiluna der A. E.., die von Direktor Bleimann geleitet wird. und in der auch Baſch⸗ kins Bruder arbeitet, ſei das Verbindunaszentrum zwiſchen der Ingenieurkommiſſton und den ausländiſchen Beſitzern ge⸗ weſen. Insbeſondere behauptet Baſchkin, daß in einer Sitzung der ruſſiſchen Abteilung der A. E. G. taktiſche Maßnahmen zur Unterſtützuna der Ingenieurkommiſſion beſprochen worden ſeien. Ferner aibt er an, daß Ingenieur Otto und Monteur Meier nach dieſer Sitzung nach Rußland kommandiert wor⸗ den ſeien. Der deutſche Ingenieur Waaner hätte ihm geſaat. daß er mit Otto und Meier zuſammen einen Auftrag zur ſchädlichen Tätiakeit und zur Verbindung mit der Kommiſſion hätte. Dem gleichen Baſchkin hat angeblich Mon⸗ teur Meier bei der Aufſtellung einer Turbine erklärt, wie die Turbine zu beſchädigen ſei, wofür er 500 Rubel erhalten habe. Durch ähnliche phantaſtiſche Ausſagen wird Ingenieur Otto belaſtet, von dem die Anklage hervorhebt, daß Otto möalicherweiſe Kriegsſpion im zariſtiſchen Rußland geweſen und vor ſeiner Ahreiſe nach Rußland Mitalied des deutſchen Stahlhelms geworden ſei. Die Telegraphen⸗Agentur der Sowjet⸗Union meldet wei⸗ ter: Eine Reihe der Angeklagten hat die Zugehörigkeit zu einer gegen revolutionären Organiſation eingeſtanden, deren in Charkow befindliche Zentrale von ehemaligen Gruben⸗ beſitzern und einigen ausländiſchen Firmen. darunter auch Knapp(Krupp] und AE. finanziert würden. Vorausſichtlich beginnt der Prozeß am 22. Mat. Das Geſetz, auf das ſich die Anklage bezieht, ſieht für das Ver⸗ gehen Todesſtrafe vor. Die AGG. unbeteiligt Die A. E. G. in Berlin teilt mit, daß die von der Amt⸗ lichen ruſſiſchen Telegraphen⸗Agentur verbreitete Nachricht, daß eine gegen revolutionäre Organiſation in Charkow von mehreren ausländiſchen Firmen, darunter auch von der A. E.., finanziert worden ſei, ſoweit die A. E. G. in Frage komme, eine glatte Erfindung ſei. * Aegyntiſche Kommuniſten verhaftet. Nach einer Meldung aus Kairo wurden dort 21 Perſpnen wegen kommuniſtiſcher Propaganda verhaftet. 8 f * Der Streik in der Rheinſchiffahrt Terror der Streikenden— Unterſuchung der Schleppzüge * Mannheim, 9. Mai. Von Arbeitgeberſeite wird uns geſchrieben: Die Streiklage iſt derzeit folgende: Die deutſche Rheinſchiffahrt lausgenommen den Perſonendampfer⸗ verkehr) liegt vollſtändig ſtilll. Auch die Partikulierſchiffer, bei denen oft Angehörige das ausſchließliche Perſonal auf den Fahrzeugen ausmachen, ſind nicht in der Lage, verſchleppt zu werden. Ebenſo liegen ausländiſche Fahrzeuge, auf denen ſich deutſches Perſonal befindet, ſtill. Dagegen fahren nach wie vor die faſt vollſtändig mit deutſchem Perſonal bemannten franzöſiſchen und ſchwei⸗ zeriſchen Fahrzeuge weiter. Naturgemäß werden jedoch auch die Reedereibetriebe der ausländiſchen Firmen ganz erheblich beeinträchtigt. An den Seehäfen konnten bis jetzt die Ankünfte noch abgenommen werden; doch haben die holländiſchen Rheinſchiffahrtsintereſſenten und Spediteure bereits durch allgemeine Rundſchreiben die Kundſchaft darauf aufmerkſam gemacht, daß im Hinblick auf die erhöhten Frachten mit Zuſchlägen gegenüber den vereinbarten Raten gerechnet werden muß. An der Ruhr ſind lediglich die Kipperanlagen für die Export⸗ und Reparationskohlen⸗ transporte in Betrieb, während die Verladungen nach dem Oberrhein eingeſtellt ſind.— Schwierigkeiten bereitet an der Ruhr auch den ausländiſchen Fahrzeugen, der Hafenſchleppdienſt. Dadurch, daß die Hafenboote ſtillgelegt ſind, können auch die ausländiſchen Kähne nur mit Mühe und durch holländiſche Boote an die Kipper gebracht und von dort auf Strom gelegt werden. Da auch faſt alle Bunker⸗ ſtellen ſtillgelegt ſind, iſt auch für die ausländiſchen Fahr⸗ zeuge die Aufnahme von Kohlen erſchwert. Die Frachten von der Ruhr nach Rotterdam ſind beträchtlich ge⸗ ſtlegen, ebenſo auch von den Seehäfen aufwärts. Die U m⸗ ſchlags anlagen in Duisburg⸗Ruhrort ſind durch den Sympathieſtreik der Landarbeiter ſtillgelegt; es laden und löſchen nur noch Mühlen und die großen Werke. Von der Ruhr bergwärts fahren nur wenige Schleppzüge unter aus⸗ ländiſcher Flagge; der Schlepplohn hat ſich um 50 Proz. erhöht; doch iſt der Geſamtverkehr nicht ſehr bedeutend. Die Streikenden wenden auf der ganzen Rheinſtrecke einen großen Terror an. Jeder Schleppzug wird genau an den verſchiedenſten Plätzen daraufhin unterſucht, ob nicht Kähne darunter ſind,— die auch ausländiſchen Reedereien ge⸗ hören an denen deutſches Kapital beteiligt iſt. Der Wäſſerſchutz auf der Rheinſtrecke kann es in der Regel nicht vermeiden, daß derartige Fahrzeuge von den Streiken⸗ den ſelbſt eigenmächtig losgeworfen und dtillgelegt werden. In Düſſeldorf ſtreiken ebenfalls die Land⸗ arbeiter. Auch in Köhn iſt das Landperſonal heute in einen Sympathieſtreik eingetreten. Das Gleiche gilt von Mainz. In Mannheim⸗ Ludwigshafen herrſcht ebenfalls bei faſt ſämtlichen Anlagen Arbeitsruhe; nur in ein⸗ zelnen Betrieben ſind die Arbeiter ſelbſt in einen förmlichen Streik getreten. Inſoweit Verladungen vom Lager auf Bahn durchgeführt werden können, geſchieht es. Dies gilt ins⸗ beſondere von den Kohleulagerplätzen und Briketlfabriken. In Karlsruhe und Kehl beſteht an und für ſich noch Lade⸗ und Löſchgelegenheit, ſofern das Schiffsperſonal mit⸗ arbeitet, was jedoch nur bei ausländiſchen Fahrzeugen der Fall iſt. In Straßburg iſt der Lade⸗ und Löſchbetrieb auch bei deutſchen Fahrzeugen noch in vollem Gange; irgend⸗ welche Schwierigkeiten haben ſich noch nicht herausgeſtellt. Die Verladungen von Minette und Kali gehen in vollem Um⸗ fange weiter. Proleſtdemonſiration von Auslanösdeutſchen J Berlin. 9. Mat.(Von unſerem Berliner Bürv.] Die Ar⸗ beitsgemeinſchaft für den Erſatz von Krieas⸗ und Verdrän⸗ aunasſchäden gibt eine Erklärung ab, in der ſie Wert auf die Feſtſtelluna leat, daß die in ihr zuſammenaeſchloſſenen Ver⸗ bände, wie der Bund der Auslandsdeutſchen, der Deutſche Oſtbund. der Hilfsbund für die Elſaß⸗Lothringer im Reich u. a. m. mit der Kundgebung des Rinaverbandes der ge⸗ ſchädiaten Auslandsdeutſchen vor dem Reichsentſchädigungs⸗ amt in Friedenau nichts zu ſchaffen hätten und daß ſte dieſe Veranſtaltuna aufs ſchärfſte verurteilen. Dem Reichsentſchädiaunasamt könnte kein Vorwurf gemacht wer⸗ den, da es im Rahmen der ihm gezogenen Wirkſamkeit alles täte. um die Anſprüche der Geſchädigten zu befriedigen. Pilſudskis nervöſe Aeberreizung“ Berlin, 9. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.] Die geheimnisvolle Krankheit des Marſchalls Pilſudski hat in Warſchauer offizielle Kreiſe immer ſtärkere Beunruhigung hineingetragen. Außer dem perſönlichen Adjutanten hat nie⸗ mand Zutritt zu dem Marſchall. Wie ſich das„B..“ aus Warſchau melden läßt, hat ſich ſein Zuſtand bisher nicht ver⸗ beſſert. Es verlautet, daß Pilſudski an einer nervöſen Ueberreizung leide. Die Aerzte ſollen ihm geraten haben, ſich für einige Zeit von den Regterungsgeſchäften zu⸗ rückzuziehen und ſich zur Heilung ins Ausland zu begeben. Es iſt noch nicht verlautet, ob Pilſudski dieſem Rat zu folgen gedenkt, doch wird ſchon heute mit dem bevorſtehenden Ur- laub des Miniſterpräſtdenten die Frage ſeiner Vertretung erwogen. 0 —— Wie Daweszaßlungen im Ayril. Nach dem Bericht des Revarationsagenten ſind im Monat April ds. Is. an Dawes⸗ zahlungen von Deutſchland 2191137597 Millionen Goldmark geleiſtet worden. von denen auf Frankreich 98,8 Millionen entfallen. 5 nichtkatholiſche neutrale Schulen, welche auch Nichtkatholiken Volkspartei konnte in der Sperrfriſt von 5 oder mehr Jahren der Erhaltung, 52. Seite. Nr. 213 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabef Mittwoch, den 9. Mai 1228 . 42 7 7 ſe Reichste Hirtenbrief und Schulfragen 8 Von Erich Obkircher, M. d. L. Am Sonntag, den 6. Mat, 14 Tage vor der Reichstags⸗ wahl, hat der Hochw. Herr Erzbiſchof von allen Kanzeln der Erzdiözeſe ein Hirtenſchreiben über die katholiſche Schule verleſen laſſen. Der Wahlkampf geht zum guten Teil um das Reichs⸗ ſchulgeſetz, in Baden um die badiſche Simultan⸗ ſchule, für deren Erhaltung die Deutſche Volkspartei ge⸗ kämpft hat. Die Angriffe der Zentrumspartei richten ſich deshalb in erſter Linie gegen die Deutſche Volkspartei. Nun hat man ja wohl auch in Zentrumskreiſen erkannt, daß auch das katholiſche Volk im allgemeinen kein Verſtänd⸗ nis dafür hat, daß in den Zeiten wirtſchaftlicher Not und dringendſter außenpolitiſcher Aufgaben durch den unglück⸗ lichen Reichsſchulgeſetzentwurf ein Kampf heraufheſchworen wurde mit dem Ziel, unſere bewährte Schule in Bekenntuis⸗ ſchulen umzuwandeln. Das Volk, auch das gut katholiſche ſagt ſich, daß in der badiſchen Simultanſchule einerſeits durch den gemeinſamen Unterricht der Kinder aller Bekenntniſſe der Gemeinſchaftsgedanken gepflegt, die wahre Toleranz ge⸗ fördert wurde, andererſeits durch den durch Geiſtliche und Lehrer nach den Weiſungen und unter Auſſicht der Kirche er⸗ teilten Religionsunterricht die religiös⸗ſittliche Erziehung Anſerer Jugend ſichergeſtellt war. Wenn es dann ſchließlich erfährt, daß nach Auskunft des Unterrichtsminiſteriums die Umwandlung unſerer Schulen einen einmaligen Aufwand von 8 Millionen erfordert hätte und einen jährlichen Mehr⸗ aufwand von 2,5 Millionen, dann fehlt ihm vollends jedes Verſtändnis für die Haltung der Zentrumspartei. Für den denkenden Katholiken wird ſich dieſe Anſicht auch dadurch nicht ändern, daß nunmehr der Herr Erzbiſchof durch ſeinen Hirtenbrief in den Wahlkampf eingreift, und dazu die hochfeierliche Form eines Hirtenbriefs und Kirchen und Kanzeln benutzt. Bei aller ſchuldigen Ehrerbietung vor Perſon und Amt des Herrn Erzbiſchofs iſt es doch unmöglich, im poli⸗ ttſchen Kampfe an dieſem Hirtenbrief ſtillſchweigend vborbeizugehen. Wenn dann an die Zeiten des Kultur⸗ kampfes erinnert und von einer irregeleiteten ſtaatlichen Ge⸗ ſetzgebung und Bürokratie, und von dieſer Plattform aus von einem jetzt entbrannten gefährlichen und verderblichen Kulturkampf geſprochen wird, bei dem die Katholiken nicht träg und feig beiſeite ſtehen dürfen, ſo kennzeichnet ſich das Schreiben als ſcharfer Ruf zum Kampf. Ich bedaure dies, will aber nicht auch alte Erinnerungen wachrufen. Nur darf nicht verſchwiegen werden, daß die hier allein in Frage kom⸗ mende Frucht jener Zeiten, das vorbildliche, bewährte, bis vor kurzer Zeit auch von katholiſch⸗kirchlicher Seite als durch⸗ aus erträglich anerkannte Simultanſchulgeſetz von 1876 iſt. „Die Vertreter des katholiſchen Volkes haben ſich mit allen Kräften bemüht, ein Schulgeſetz mitzuſchaffen, welches die von Gott verliehenen Elternrechte und die recht ver⸗ ſtandene Gewiſſensfreiheit nicht verletzt“, ſagt der Hirten⸗ brief. Zunächſt wird zu beſtreiten ein, daß das Zentrum allein als die Vertretung des katholiſchen Volkes an⸗ zuſprechen ſei. Aber das nur nebenbei. Ueber das„Eltern⸗ recht“ und die„Gewiſſensfreiheit“ habe ich ſchon früher mich ausgeſprochen. Das Elternrecht auf eine beſtimmte Schulart muß ſeine Schranken haben an den allgemeinen ſtaatlichen Intereſſen. Sonſt führte ein über⸗ ſpanntes, mißverſtandenes Elternrecht zu einer Zerſchlagung des Schulweſens in kleine und kleinſten leiſtungsunfähigen Schulen(Begriff: Geordneter Schulbetrieb). Eine„Gewiſ⸗ ſensfreiheit“ beſteht für katholiſche Eltern nicht. Canon 1874 des codex juris canoniei ſagt:„Katholiſche Kinder ſollen 22 g offen ſtehen, nicht beſuchen. Es iſt allein Sache des zuſtän⸗ digen Biſchofs, zu beſtimmen, gemäß der Weiſung des Apoſto⸗ liſchen Stuhls, in welchen Fällen und unter Anwendung welcher Vorſichtsmaßregeln zur Vermeidung des Abfalls es geduldet werden kann, daß ſolche Schulen beſucht werden“. Da bleibt wirklich kein Raum für eine Freiheit des Ge⸗ wiſſens der einzelnen Eltern. Es handelt ſich auf der einen Seite um einen Befehl der Kirche, auf der anderen Seite um das Geſetz des Standes, die Kinder in die ſtaatliche Schule zu ſchicken. 52 Jahre lang hat die Kirche„geduldet“, daß die katholtiſchen Kinder die Simultanſchule beſuchen und kein Menſch in Baden wagt zu behaupten, daß das religtöſe Leben und die Kirche darunter Schaden gelitten haben. Wozu alſo jetzt der Drang zur Konfeſſionsſchule auch in Baden? Ja, die Reichsverfaſſung, ſagt man, ſchreibt es vor. Nun, die Reichsverfaſſung will in Artikel 174 die Simultan⸗ ſchulländer„beſonders berückſichtigen““ Gut, die Deutſche dieſe beſondere Berückſichtigung nicht ſehen, ſondern nur in mindeſtens ſolange, als die betreffenden Länder es ſo wollen d. h. ſolange die berufene Vertretung des Volkes es ſo will. Das Zentrum aber wollte darauf nur eingehen, wenn bis dahin private(ſprich kirchliche) katho⸗ liſche Schulen zugelaſſen und durch ſtaatliche Mittel unterſtützt werden müſſen. Das wäre natürlich eine Preisgabe der ſtaatlichen Schulhoheit geweſen. Der Hirten⸗ brief ſagt nun:„Die Gegner waren leider nicht gewillt, uns für die Geſtaltung der katholiſchen Schule dasſelbe Recht zu⸗ zugeſtehen, das ſie für ihre Schulen in Anſpruch nehmen. Nach ihren Vorſchlägen und Formulierungen wäre eine wirklich katholiſche Schule nicht zuſtande gekommen. Nicht einmal der Religionsunterricht hätte ſo erteilt und bewacht werden können, wie es die Kirche als die Hüterin der Glaubensrein⸗ heit verlangen muß.“ Dieſe Sätze betreffen die Ausgeſtaltung der Bekenntnis⸗ ſchulen. Dieſe iſt von der D. B. P. übereinſtimmend mit Zentrum und deutſchnat. Partei in 8 4 feſtgelegt. Aber uns in Baden berührt das zunächſt gar nicht. Wenn aber dem katho⸗ liſchen badiſchen Volke geſagt wird, nicht einmal der Reli⸗ glonsunterricht hätte ſo erteilt und überwacht werden können, wie es die Kirche verlangen muß, ſo krifft dies für die Simultanſchule in Baden nicht zu. Behalten wir dieſe Schule, ſo entfällt jede Sorge für einen richtigen Religions⸗ unterricht. Nach dem Hirtenbrief iſt der Kampf um die Schule nicht zu Ende,„zumal die Gegner des katholiſchen Schulideals nicht ruhen werden, bis ſie ihr Ziel der immer ſtärkeren Ver⸗ weltlichung der Schule erreicht haben“. Die Deutſche Volks⸗ partei iſt zwar Gegnerin der Bekenntnisſchule in Baden, gswahl 1928 das Zentrum und die hinter ihm ſtehende Kraft allerdings zur Verweltlichung. Denn gleichzeitig mit der Bekenntnis⸗ ſchule kommt auch die von der Sozialdemokratie gewollte religionsloſe, die Weltanſchauungsſchule, in der dann ein ſehr großer Teil der Kinder ohne jede religiöſe Unterweiſung und nicht im chriſtlichen Geiſt erzogen wird. Gerade das gilt es zu verhindern. Das beſte Mittel dazu iſt die obliga⸗ toriſche chriſtliche Simultanſchule. Wer dafür kämpft, verdient wirklich nicht den Vorwurf des„Chriſtus⸗ und Kirchen⸗ feindes“. Ich glaube daher nicht, daß der Hirtenbrief vom 6. 5. 1928 dem religiöſen und politiſchen Frieden dient. Verhaftung eines deutſchen Agenten“ Paris, 9. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Belfort berichtet wird, verhaftete geſtern abend die Sicherheitspolizei in einem in der Nähe der Schweizer Grenze gelegenen Café einen aus Freiburg ſtammenden Deutſchen, der angeblich im deutſchen Spionagedienſt ſteht und beſonders darauf ausging, ſich Nachrichten über die Militärorganiſation im Elſaß zu verſchaffen. Schon ſeit längerer Zeit war die Polizei hinter ihm her. Sie wußte, daß er ſehr oft Zuſammenkünfte mit einem Elſäſſer aus der Gegend von Mühlhauſen hatte. Geſtern fand wieder eine ſolche Unterredung zwiſchen den beiden ſtatt, bei welcher Ge⸗ legenheit der Elſäſſer dem Agenten fünf franzöſiſche Militär⸗ büchlein mit Mobiliſationszetteln übergab. In dieſem Augen⸗ blick tauchte ein franzöſiſcher Poliziſt auf und nahm den Deutſchen feſt, während es dem Elſäſſer gelang, aus dem Fenſter zu ſpringen und über die Schweizer Grenze zu ent⸗ kommen. Die Blätter behaupten, der Verhaftete ſei einer der eifrigſten Agenten des deutſchen Spionage zentrums in Freiburg. — Paris. 8. Mai. Nach einer Meldung aus Konſtaunti⸗ nopel entgleiſte der Simplon ⸗Expreß in der Nähe der Stadt. Die Lokomotive wurde ſtark beſchädigt. Nähere Einzel⸗ heiten fehlen noch. FF Intereſſante Verhandlungen In der fortgeſetzten Vernehmung Bauers kam dieſer am Dienstag auf den flüchtigen R. C. Ley zu ſprechen, den er für einen deutſchen Spion hält. Ley habe unzwei⸗ deutig die Selbſtändigkeit Elſaß⸗Lothringens außerhalb des Rahmens Frankreichs angeſtrebt und er habe auch Baumann an Zorn von Bulach empfohlen. Baumann habe ſofort be⸗ gönnen, in der„Wahrheit“ die ſchroffſten Artikel zu ſchreiben. Anwalt Peter bemerkt dazu, daß einige Artikel, die nicht gezeichnet waren, vom Polizeiagenten Fromegeot geſchrie⸗ ben worden ſeien.— Bauer erwähnt hierauf einen Film, der von der Entlaſſung Zorn v. Bulachs aus dem Gefängnis aufgenommen wurde, und zwar durch den Angeklagten Kohler. Der Film ſei für die Phoebus⸗Geſellſchaft in Ber⸗ lin, die bekanntlich vom deutſchen Reichswehrminiſterium finanziert worden ſei, beſtimmt geweſen. Kohler habe übri⸗ gens wie Ley im deutſchen Spionagedienſt geſtan⸗ den. Die ſeparatiſtiſche Bewegung ſei, wie Bauer ſagte, eng verbunden geweſen mit den Spionageangelegenheiten.— Bauer zitiert dann einen bei Dr. Roos beſchlagnahmten Brief und erwähnt auch einen Brief von Dr. Roos an Liſſi Burger. — Anwalt Peter proteſtiert für ſeinen Klienten Kohler wegen der Anſchuldigung, dieſer ſei ein Spion. Kohler ruft:„Schwin⸗ del!“(Unruhe im Saal.). Die Verteidigung in ihrer Geſamt⸗ heit proteſtiert dagegen, daß Oberſtaatsanwalt Fachot plötzlichneue Aktenſtüſcke zum Vorſchein bringe. Dieſe Akten ſollen wichtige militäriſche Fragen betreffen und ſpeziell die Landesverteidigung angehen. Sie ſollen den hochver⸗ räteriſchen Charakter der autonomiſtiſchen Bewegung auf⸗ decken. Jägleé fragt:„Iſt dies die angekündigte Ueberraſchung?“ Der Oberſtaatsanwalt bejaht lächelnd. Die Verteidiger be⸗ nützen dieſe Erklärung zu einem allgemeinen Proteſt. Der Roos betreffende Brief datiert vom 24. Dezember 1927, wurde in deſſen Wohnung beſchlagnahmt und betrifft innere Partei⸗ arbett, Vorbereitung der Wahlen, Gründung einer Zeitung in Saargemünd und ſchließlich Geldfragen. Die Verteidigung konſtattiert, daß der Brief nicht unterſchrieben ſei und würde gern den Abſender kennen lernen.—.⸗Anwalt Berthon ſtellt darauf neue Anträge wegen des Herbeibringens neuer Dokumente in der Verhandlung. Er verlangt eine Unter⸗ ſuchung darüber, wieſo Unterſuchungsrichter Mitton dieſe Dokumente, die datiert ſeien von Februar, März und April, bis jetzt zurückgehalten und nur der Oberſtaatsanwaltſchaft zur Verfügung geſtellt habe. Der Zwiſchenfall ſei von außer⸗ ordentlichem Ernſt. Der Unterſuchungsrichter habe feine Kompetenzen überſchritten. Nicht einmal die Anklagekammer habe von dieſem Dokument Kenntnis gehabt. Mitton müſſe für dieſe Geſetzesverletzung zur Rechenſchaft gezogen werden. Falls Oberſtaatsanwalt Fachot dabei mitſchuldig ſei, müſſe das gleiche mit ihm geſchehen. Oberſtaatsanwalt Fachot ver⸗ zichtet auf das Wort. Das Gericht zieht ſich zur Beratung der Anträge zurück. Die Entſcheidung wurde auf die Nach⸗ mittagsſitzung verſchoben. 0 Da die an den Präſidenten des Kaſſationsgerichtes in Paris gerichtete Beſchwerde des Anwalls Fourier gegen den Entſcheid des Kolmarer Gerichtes, der ihn ſeiner Anwaltsfunktionen ſuſpendierte, dieſen Entſcheid in ſeiner Auswirkung aufſchiebt, konnte Fourier nachmittags einige Anträge gegen die Prozeßführung, namentlich gegen die Art gung erhebt auch erneut gegen die Art und Weiſe der Ver⸗ wendung neuer Dokumente Einſpruch. Ein Doppel der An⸗ träge ſei dem franzöſiſchen Juſtizminiſter übermittelt worden. Polizeikommiſſar Bauer ſetzte hierauf ſeine Ausſagen fort. Er erwähnte einen Brief von Dr. Roos, in dem eine gewiſſe Erika Schütz und ein gewiſſer Schneider, beide aus Straßburg, eine Rolle geſpielt hätten. Schneider habe ſich nach Appenweier begeben und ſei dort von zwei bentſchen Offizieren gefragt worde, ob er Spionage im Elſaß treihen wolle. Dieſe Sache hänge auch zuſammen mit der Spionage⸗ denkt aber nicht an eine Verweltlichung der Schule. enn aber wirklich der Kampf weiter gehen ſoll, dann hilft affäre vom Bitſcher Lager im Auguſt 1927, wo ein gewiſſer Verzögerung des Polfluges Nach einer Meldung des Sonderberichterſtatters des „B. L..“ aus Kingsbay haben ſich die Wetterverhältniſſe ſtark verſchlechtert. Immer wieder ſetzt Schneetreiben ein, das alle Vorbereitungen für den Polflug erſchwert. Faſt jeden Morgen müſſen die neben der Halle aufgeſtapelten Vor⸗ räte und Materialien aus dem Schnee herausgeſchaufelt wer⸗ den. Wie heftig die Schneeſtürme auf Spitzbergen ſind, geht daraus hervor, daß der vor einiger Zeit ums Leben gekom⸗ (orca, Früg. sc, land 8 e . Bkgö l Ine e S ARENM TS 8 5 F UROPRAHISCHAES 65 NORD MFFR os I 222. 8 Zur landung der, Jin in Smede fen, mene Radiotelegraphiſt der norwegiſchen Funkſtation ſich im Orkan verirrte, als er von Bord eines Schiffes an Land zu⸗ rückkehren wollte. Man fand ihn am nächſten Morgen tot zwi⸗ ſchen den Eisſchollen auf. Auch die Poſt aus Norwegen, die erſte, die in dieſem Jahre überhaupt nach Spitzbergen gelangte, brauchte kürzlich nach der Ankunft in Kingsbay noch drei Wo⸗ chen, bis ſie nach den übrigen Siedlungen gebracht werden abgeordneter Morath hat konnte. Aubonomiſtenprozeß Deutſch verhaftet worden ſei, der auch geſtanden habe. Bauer ſpricht von einem Spionagezentrum in der Nähe von Frei⸗ burg i. Br. Der Brief von Dr. Roos, von dem die Rede war, ſei für dieſes Zentrum beſtimmt geweſen. Zu den Zeugenausſagen Bauers bemerkt Dr. Ricklin, jene habe vergeſſen zu ſagen, daß Ricklin mit allen dieſen Sachen zu tun habe. Ricklin kommt dann erneut auf ſeine Rolle als Führer der Autonomiſten zu ſprechen. Der Präſt⸗ dent unterbricht ihn und fragt:„Ricklin, Sie haben mitgRoſſé und Faſhauer zuſammen den Erwinia⸗Verlag gegründet. Der Er⸗ winia⸗Verlag gab die„Volksſtimme“ heraus, Die„Volks⸗ ſtimme“ verlangte die Autonomie innerhalb oder, wenn nötig, außerhalb des Rahmens Frankreichs. Was ſagen Sie dazu?“ — Ricklin fährt, ohne auf dieſe Frage direkt einzugehen, in ſeinem Exposé fort, er habe mit Ley und Muth keinerlei Be⸗ ziehungen gehabt.— Der Präſident verweiſt auf einen Brief⸗ wechſel zwiſchen Ley und Ricklin. Ricklin gibt zu, von Ley zur Gründung ber Autonomiſten⸗Partei einen Glückwunſchbrief erhalten zu haben, den er beantwortet habe. Die Verteidigung ſtellt feſt, daß Ley an ſehr viele Leute Briefe geſchrieben habe. Ley lobt in einem Briefe General Perſin und ſpricht auch von ſeinem Schritt beim Völkerbund. Anwalt Dr. Jäglsé ſagt, daß Ley ein Verrückter ſei. Ricklin beſtreitet, mehr als einen Brief geſchrieben zu haben; die übrigen Briefe Leys habe er unbeantwortet in den Papierkorb geworfen. Er habe den Eindruck gewonnen, daß Ley ein agent provocateur ſei.— Anwalt Berthon ſchildert unter allgemeiner Heiterkeit— auch Oberſtaatsanwalt Fachot lächelt vergnügt mit— einen Brief Leys, worin dieſer für eins dankt.— Ricklin ſtellt feſt, man könne ihn nicht verant⸗ wortlich machen für Briefe, die an ihn gerichtet geweſen ſeien. Mit Entſchiedenheit lehnt er auch die Verantwortung für Worte und Taten der nach Deutſchland ausgewanderten Elſäſſer ab. Es ſei vergebliche Mühe, Beziehungen zwiſchen ihnen und den Autonomiſten zu konſtruſeren. Darauf werden Briefe und Dokumente, die auf die Gründung der„Erwinia“ Bezug haben, verleſen. Abbs Faſhauer ſtellt an den Polizei⸗ kommiſſar Bauer die direkte Frage, was er mit der Verſchwö⸗ rung zu tun gehabt habe. Was die Frage des Geldes au⸗ betreffe, ſo ſtellt Faſhauer feſt, daß es kein Verbrechen ſei, Geld vom Auslande zu erhalten. Später wolle er nachweiſen, daß es ſich nicht um deutſches Geld gehandelt habe. 19 Verhandlungen wurden dann auf heute(Mittwoch) vertagt. Deutſthe Volkspartei Am Sonntag, den 13. Mat d.., vormittags 11½ Uhr, ſpricht im großen Saale der„Harmonie“, D 2. 6, unſer Reichstagsabgeordneter, Poſtamtmaun Morath⸗ Berlin über: Der Beamteim heutigen Staat“. Reichstags⸗ in der Fraktion, in den Aus⸗ ſchüſſen und K iſſi Ver. der Befragung des Zeugen Bauer begründen Die Verteidi⸗ f ommiſſionen als Vertreter der Deutſchen Volkspartei hei den Beamtenfragen mitgearbeitet. Außerdem iſt er als glänzender Redner bekannt, fodaß man nur emp⸗ fehlen kann, ſeinem Vortrag beizuwohnen. Der Vorſtand. * Mittwoch g. Mai abends 8 Uhr, Wählerverſammlung des e eckarſtadt im Cafe„Do 15 ch“, in 8. 4 5 1 5 1 17. Redner: Rechtsanwalt Dr. Wal⸗ Mittwoch, g. Maf abends 8¼½ ihr, Mitgliederverſamm⸗ lung des Bezirkes Käfer tal, im Gaſthaus zum zyflug“. Redner: Stadträte Lud Stadtv. Walther. wig und Haas und Gelbſendung des Oberſtaatsanwaltes im Betrag von 30 Fr. * — * ere nenen,,..., 4 . 0 2 Mittwoch, den 9. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 216 Bon der Leitung der Austellung für das Hotel⸗ und Gaſtwirtsfach erhalten wir unter Bezugnahme auf unſere kritiſchen Ausführungen im geſtrigen Mittagsblatt folgende Erwiderung: .„Die Ausſtellung war veranſtaltet von der Gaſtwirte⸗Ver⸗ einigung, Freie Innung, Mannheim. Es handelt ſich nicht um einen Berliner Unternehmer, ſondern um den Ausſtel⸗ lungsleiter, der lediglich in Charlottenburg ſeine dauernde Privatwohnung hat, aber z. Zt, in Mannheim wohnt, dem pon der Gaſtwirte vereinigung die techniſche und litergriſche: Leitung der Ausſtellung Übertragen iſt. Er iſt lediglich Sach⸗ perſtändiger, beſonders für Fachausſtellungen und ſeinem ſachverſtändigen Wirken iſt der Erfolg der Ausſtellung mit zuzuſchreiben. Der Ausſtellungsleiter handelte ſtets in Ueber⸗ einſtimmung mit der Gaſtwirtevereinſgung bzw. deren Vor⸗ ſtands mitglieder. Es wird daher zu Unrecht behauptet, daß er ſich durch Sonderperträge mit den Ausſtellern über das Vertragsverhältnis der Gaſtwirtevereinigung Mannheim mit der Roſengarten verwaltung hinweggeſetzt hat. Die Plätze No. 3, 5, 6, 17 und 18 ſollten vertraglich bis 5 Uhr am Mon⸗ tag, 7, Mai geräumt ſein. Die Ausſtellungsleitung iſt laut Abs. 2 der Ausſtellungsbedingungen berechtigt, die für not⸗ wendig exachtete Aenderung in Zeit und Dauer der Aus⸗ ſtellung, Verlängerung oder Verkürzung anzuordnen. Dieſe konnte verordnen, daß die Ausſtellung am Montag, 7. Mal, mittags 17 Uhr, geſchloſſen wird und die in Frage kommen⸗ den Stände rechtzeitig abzuräumen, ja, ſie war ſogar berech⸗ ligt, den ganzen Montag ausfallen zu laſſen und die Ausſtellung ſo um einen Tag zu verkürzen, Solche Beſtimmungen finden ſich faſt in allen Ausſtellungs⸗ bedingungen und ſind eine Notwendigkeit, da auch die er⸗ fahrenſte Ausſtellungsleitung alle epkl. eintretenden Fälle nlcht vorausſehen kann. Es iſt den in Frage kommenden Ausſtellern, die die Stände No. 3, 5, 6, 17 und 18 heſetzt hatten, mehrfach ſchriftlich und mündlich eingehend nahegelegt worden, die Stände rechtzeitig zu räumen. Es iſt ihnen in allen möglichen Tonarten ſeſtens der Beamten der Aus⸗ ſtellungsleitung und auch ſeitens des Vorſtandes der Gaſt⸗ wirte⸗Vereinigung unter Vorzeigung des Mietvertrages mit der Roſengarten verwaltung und unter Bezugnahme auf die Ausſtellungsbedingungen, Abſ. 2 und 13, klargemacht worden, Haß die rechtzeitige Räumung dieſer Stände unter allen Um⸗ ſtänden zu geſchehen hat, Die Ausſtellungsleitung hat ſelbſt durch mehrere ſchriftliche Aufforderungen unter Bezugnahme auf die Ausſtellungsbedingungen und des Mietvertrages mil der Roſengartenverwaltung die rechtzeitige Räumung ebenſo höflich wie dringend verlangt. Rechtlich herrſchte hierüber vollſtändige Klarheit und die Ausſtellungsbedingungen ſind von allen Gerichten bis zu den höchſten Inſtanzen in allen Teilen einſchließlich des§ 18 als rechtsverbindlich erklärt worden. Das müßte für alle genügen, Nach dieſen gericht⸗ lichen Eutſcheidungen aller Inſtanzen dürfte man die Recht⸗ lichkeit der Ausſtellungs bedingungen keinerſeits anzweifeln können. Ausſtellungs leitungen, die 3400 Firmen oder Ausſteller verſchiedenſter Meinungen in Uebereinſtimmung bringen ſollen, müſſen hierffüür Unterlagen haben und das ſind die Vereinbarungen gemäß den Ausſtellungsbeſtim⸗ mungen. i Mit dem Philharmontſchen Verein iſt lange vor Eröffnung der Ausſtellung verhandelt worden zwecks Ver⸗ legung des Konzertes. Es war aber nicht möglich, einen Erfolg zu erreichen. Hingegen hat man durch Ver⸗ handlungen mit dem Arbeitergeſangverein und dem Nationgi⸗ theater Erfalge erzielt, ſo daß der 1. Sonntag, der 29. April, und auch der vorhergehende Samstag(28. April) abgelbſt und 527 die Ausſteilung freigemacht werden konnte, wofür ſeitens er Veranſtafter auch pekunjäre Opfer gebracht worden find. Bet dem Philharmoniſchen Verein ſcheint nur der gute Wille eſehlt zu haben. Es iſt unrecht, wenn behauptet wird, daß der Vorſtand des Philharmoniſchen Vereins die Roſengarten⸗ Verwaltung zu einem energiſchen Vorgehen angehalten hat. Im Gegenteil, ein Vorſtandsmitglied war im Ausſtellungs⸗ büro am Montag erſchienen und wollte Vorſchläge machen, mie man am beſten der Situation Rechnung tragen konnte. Der Herr ſah ſogar ein, daß man unter den gegebenen Um⸗ ſtänden betreffs der Garderobe und der Zugänge ſich etwas einſchränken müßte und war der Meinung, daß es auch ohne derartige weitgehende Räumung glatt vonſtatten gehen könnte. Das ſcharfe Vorgehen hat lediglich die Roſengarten⸗ verwaltung veranlaßt. Die meiſten für die Räumung in Frage kommenden Ausſteller waren von der Notwendigkeit der Räumung nicht überzeugt und andere glaubten, noch mit der Räumung warten zu können. da ſie ja bis 5 Uhr Zeft hat⸗ ten, um abgeräumt zu haben und ſie die hierfür nötige Zeit am beſten einſchätzen konnten. Trotzdem nahm die Polizei ſchon um 2 Uhr die gewaltfſame Räumung der in Frage kommenden Stände auf Betreiben der Roſengartenverwal⸗ ..! 2 1* Sklang der Ausſtellung im Roſengarten Die Werteidigung der Ausſtellungsleitung tung vor. Dieſes war an und für ſich miets vertragswidrig. Staͤoͤtiſche Nachrichten Roſengartenjubiläãum Die Stabt Mannheim feiert in den Tagen vom 13. bis 19. Mal das 25fährige Beſtehen des Roſengar⸗ tens. Eingeleitet werden die Feierlichkeiten durch einen Jeſtakt im Muſenſaal am Sonntag, 13, Mai, vormittags Herr Dr. Cahn⸗Garnier erklärte auch wahrheitswidrig. daß laut Mietsvertrag die Räumung bereits um 2 Uhr nach⸗ mittags verlangt werden könne. Das Erſcheinen der Polizei⸗ beamten an den Ständen wirkte auf die fraglichen Ausßſteller wie das rote Tuch auf einen Kampfſtler und da war eine frei⸗ willige Räumung vorbei. 5 ö Die Aus räumung des Muſenſaals aina alatt von ſtatten. Dieſes beweiſt ſchon, daß die Ausſtellunasleitung richtig und ſachlich gehandelt und keine Sonderverträge ab⸗ geſchloſſen hatte. Es gab keinen einzigen Sondervertrag mit irgend einem Ausſteller, wie hier aktenmäßia bewieſen werden kann. Die in Frage kommenden ausſtellenden Firmen vertre⸗ ten erſte und bekannte Häuſer, die vielfach ausſtellen und die die Handhabung ſeitens der zuſtändigen Behörden, in dieſem Falle die feuerpolizeilichen Anordnungen. von anderen Aus⸗ ſtellungen genau kennen. Dieſe fühlten die Dranaſalierungen und unnützen Verordnungen als unſachlich und zwecklos, faß⸗ ten ſie als Schikane der Behörde auf, zumal durch die wanasweiſe herbeigeführte übertriebene Imprägnierung. die ſich auch auf die Ausſtellungsgegen⸗ ſtände, wie ausgeſtellte kunſtgewerbliche Decken und ſonſtige elegante Kleidungsſtücke, ausdehnte, wodurch dieſe zum aröß⸗ ten Teil entwertet worden ſind und die Ausſteller geſchädigt wurden. Daß dieſes alles auf die Erregtheit der Ausſteller gewaltig einwirkte und deren Widerſtand hervorrief, müßte jedem einſichtigen Menſchen klar ſein. Die Erregtheit wuchs noch. da die Ausſteller und das Publikum durch die Feuer⸗ wehrleute in ungehöriger Art und Weiſe beläſtigt wurden. Dieſer große Uebelſtand wurde ſeitens der Branddirektion trotz der mehrfachen Beſchwerden der Ausſtellungsleitung nicht abgeſtellt, vielmehr mußte die Ausſtellungsleitung im Büro fortgeſetzt die Beſchwerden von Beſuchern und Ausſtellern au⸗ hören und ſtand dieſen berechtigten Forderungen ratlos gegen⸗ über, weil die Brandbirektion in dieſer Beziehung vollſtändig verſaate. a Bevor man den Bau einer Ausſtellungshalle in Angriff nimmt, würde es aber ratſam ſein, daß die zuſtän⸗ dige Behörde zuvor die Handhabung von Verordnungen ge⸗ legentlich Ausſtellungen in anderen Großſtädten, wie Dresden, München, Düſſeldorf, Frankfurt a.., Berlin uſw. kennen lernt und ſich darnach richtet, andernfalls würde man kaum Ausſteller nach Mannheim bringen können, denn einheimiſche Firmen würden ſich dieſe Behandlung vielleicht zweimal ge⸗ fallen laſſen. aber auswärtige Firmen, die den arößten Teil der Fachausſtellungen ausmachen, höchſtens einmal und die Ausſtellungshallen könnten dann als Lagerſchuppen benutzt werden. Die Ausſtellung wurde für die Beſucher um.20 Uhr geſchloſſen. Bei Kochkunſt⸗Ausſtellungen iſt es allgemein be⸗ kannt, daß in den letzten Tagen wenig oder garnichts mehr von dieſer Abteilung zu ſehen iſt, Daß die Mannheimer Koch⸗ kunſt⸗Ausſteller im ganzen 9 Tage einſchließlich den 6. Mat dieſe Abteilung vollwertig aufrecht erhielten, iſt eine Leiſtung. die man ſelten bei gleichartigen Ausſtellungen anderwärts antreffen kann. Daß die Ausſtellunasleitung fachlich ihres Amtes waltete, wird dadurch bewieſen, daß kein einziger Un⸗ fall während der ganzen Ausſtellungszeit bei annähernd 35 000 Beſuchern vorgekommen iſt.“ ö Wir haben der Ausſtellungsleitung zu ihrer Verteidigung ſo ausführlich das Wort gegeben, weil wir nicht den Anſchein erwecken wollen, daß wir einen einſeitigen Standpunkt hei der Beurteilung der Unſtimmigkeiten zwiſchen Ausſtellungsleitung und Stadtverwaltung einnehmen. Im übrigen wird auf die Auslaſſungen der Ausſtellungsleitung noch zurückzukommen ſein, — * Zn dem Antounglück, bei dem die Mutter des Mann⸗ heimer Ingenieurs Müller den Tod fand, erfahren wir noch folgendes: Samstag nachmittag gegen 3 Uhr fuhr ein mit drei Perſonen beſetztes Auto von Biebesheim nach Stockſtabt. Durch einen ſcharſen Luftzug wurde unweit der Brücke dem Fahrer die Mütze vom Kopfe geriſſen. Der Fahrer griff da⸗ nach und verſäumte dabet für den Moment dſe Führung des Steuers. Das Auto bog nach links ab, ſtrelfte einen Kilo⸗ meterſtein und fuhr dann mit dem linken Hinterrade gegen einen Baum. Durch die Wucht wurde der Wagen umge⸗ worfen und die Perſonen herausgeſchleudert. Dabei ſtürzte die Dame ſo hart gegen einen Baum, daß ſie ſofort tot war. Es handelt ſich um die 69jähr. Frau Chriſtine Müller aus Mannheim. Die beiden anderen männlichen Perſonen, darunter der Sohn der Toten, der den Wagen fuhr, wurden leicht verletzt, Der Wagen wurde total zertrümmert und ſpäter durch ein von den Benzwerken geſandtes Auto abge⸗ ſchleppt. Das Amtsgericht Gernsheim wurde ſofort von dem Unglück benachrichtigt. Die Leiche der Witwe Müller wurde nach der Leichenhalle in Biebesheim verbracht, von wo ſie nach Mannheim tranſportiert wurde. Nationaltheater Mannheim Neu einſtudiert:„Der arme Heinrich“ Muſtkbrama von Haus Pfitzner Der Schöpfer des Paleſtrina iſt geſtern endlich wieder elnmal an ünſerer Opernbühne zu Wort gekommen, Nicht mit ſeinem Hauptwerk, obwohl man es geben könnte, ſondern mit ſeiner Jugendſchöpfung, dem„Armen Heinrich“ Man ſollte nicht überſehen, daß Pfitzner dieſes Werk mit 22 Jahren chrieh, weil es erſtaunlich iſt, wie weft er ſich muſtkaliſch von em Wagnereinfluß, der damals mehr als eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit war, ferngehalten hat, viel mehr als ſein Textdichter James Grün, der von der ganzen Art der An⸗ lage ſeines Buches bis zu den darin reichlich zu findenden Wagnerzitaten doch nichts anderes geblieben iſt als ein Nach⸗ ahmer des allmächtigen Vorbildes. 8 5 Wenigſtens hat er an der ſchönen Sage von dem kranken Heinrich und der Jungfrau, die ſich zu ſeiner Geneſung Fpfert, nichts geändert, ex iſt ihrem ungerzkaußen ungleich kreuer geblieben als Gerhart Hauptmann, der den gleichen Skoff mehr nach der pſychologiſchen Seite behandelt hat und dem ſich deshalb das Wunderbare der Vorgänge verſchließen mußte. So wird bei Hauptmann die Heklung in Salerno nur erzählt, während ſie in dem Werk Pfitzners als weſent⸗ lichſter Teil des ganzen Dramas auf die Bühne gebracht wird. Hier, in dem Hereinragen der himmliſchen Welt in die irdiſche kann, wie die muſikaliſche Romantik von Anfang an zeigt, die Geſtaltung des Muſikdramatikers einſetzen, und 1 915 hat Pfitzner gewiß nicht verſagt, Der letzte Akt ſtellt eine Steigerung pon ungewöhnlichem Ausmaß dar, nicht weil ſich die kompoſitoriſche Kraft Pfitzners bier von einer be⸗ ſonders markanten Seite de 5 hätte, vielmehr durch das erſt hier einſetzende Leben der textlichen Unterlage. In die⸗ ſem dritten Akt ſprechen die Vorgänge, während vorher nur die Menſchen ſprachen— viel zu lange ſprachen— ohne daß man einen inneren Anteil an ihren Reden nehmen könnte, Die Muſik iſt durch dieſes Schemendaſein der Figuren zu einer der ſchwierigſten im ganzen muſtkbramatiſchen Be⸗ mit ſtärkſter Einfühlung in die entlegene Welt dieſes Werkes zu entſprechen, typus der Pfitznerſchen Kompoſition geeigneten Timbre. folgte man der geſanglichen und damit den dritten umſo mirkſamer in E cee treten läßt. Pfitzner könnte 0 keinen größeren Gefallen tun, als wenn er ſelbſt eine ſolche Erneuerung ſeines Jugeub⸗ werkes vornähme. Kaum eine jener Stellen, die aufhorchen laſſen, wür he dabei verloren gelen! ſte finden ſich hauptſächlich in der muſi⸗ kallſchen Verkl 1 des Kindes, das ſich bier ſelbſt zum Opfer bringt und damit das eigentliche Heldentum des Stückes verkörpert. Die Opferung, dite eigentliche Keimzelle des Dramas, hat ſich durch das Ueberſtunlſche ihres Vor⸗ gangs ſtets als beſonders geeignet für die muſtkaliſche Ge⸗ ſtaltung bewährt. Das hat keiner deutlicher als der Kom⸗ poniſt der neuen„Alkeſtis“, Egon Welleß gezeigt, als er 9 09 5 Werk ſein Drama„Die Opferung des Gefangenen olgen ließ, das nichts anderes darſtellt, als den Gedanken der„Alkeſtis“ ins Kultiſche gewandelt. Was iſt nun die Ge⸗ ſtalt der Agnes im„armen Heinrich“ anders als die Alkeſtis des mittelalterlichen Ehriſtentums, das Selbſtopfer desWeibes, das bier nicht Gattin ſondern Jungfrau iſt, nicht den Mann liebt, ſondern durch Mitleid opferwillig wird. in Pfitzners muſikaliſche 1 dieſer Geſtalt iſt denn auch ſein ganzes Empfinden für dieſe Opfertat ein⸗ gegangen; ſeine Orcheſterſprache wird nirgends deutlicher Und ſchöner als in dem Augenblick, in dem das Kind an dem Schmerzenslager Heinrichs den großen Entſchluß zur Be⸗ frefung des Anderen von ſeiner Qual faßt. der wenn ſich dieſes kindliche Empfinden gegenüber den Eltern hinein⸗ ſtelgert in die jenſeitige Welt des Glaubens und der auf⸗ opfernden Liehe, Das alles macht dieſe Partie der Agnes reich. Dazu kommen die großen Anforderungen, die Pfitzner an den Geſang ſtellt, der ſich immr in den höchſten Lagen der hellen Vokale bedienen muß. Guſſa Heiken weiß all dem Vom Pfitznerlied her mag ihr die geſang⸗ liche Diktion gewiß vertraut geweſen lein; der helle, frefe Klang ihres Soprans beſitzt außerdem den für den 1 85 0 Steigerung dieſer Rolle mit weiten Akt über alles Be⸗ erkes hinweghalf und in wachſender Anteilnahme, die im ſchwerte und Beſchwerende des leiſe— ganz leiſe der letzte Band des groß 5 Sprache erſchienen. 11.30 Uhr. Zu dieſer Feier hat Jedermann frelen Zu⸗ tritt(Für Ehrengäſte ſind die vorderen Plätze des Saales vorbehalten.) Als Mitwirkende ſind gewonnen: das Kergl⸗ Quartett und Kirchenmuſikdirektor Landmann. An⸗ ſprachen werden gehalten von Oberhürgermeiſter Dr. Hei⸗ wmerich und dem ſtädtiſchen Referenten für den Roſengarten, Beigeordneten Dr. Cahn⸗ Garnier, Vor dem Feſtakt (11.15 Uhr) werden von dem Balkon des Roſengartens Feſt⸗ Fanfaren ertönen. Es wird noch darauf hingewieſen, daß Ler Feſtakt ſelbſt pünktlich 11.30 Uhr beginnen muß, weil er durch Rundfunk übertragen wird, ** * Im Heim für männliche Obdachloſe in der Mittelſtraße ſind im Monat April 1527 Perſonen beherbergt worden. Da⸗ von waren 258 Badener, 1194 ſonſtige Deutſche und 75 Aus⸗ länder oder Staatenloſe. Nach Altersklgaſſen entfallen auf Gäſte unter 16 Jahren 1, von 16—18 Jahren 67, von 1820 Jahren 325, von 20—50 Jahren 973, von 5065 Jahren 138 und über 65 Jahre 23. Der füngſte Gaſt war 15 Jahre 9 Monate und der älteſte 73 Jahre alt. Ledige und Verwitwete wurden 1461, Verheirgtete 66 beherbergt. Die tägliche Bele⸗ gung war durchſchnittlich 50,9, die geringſte 28, die höchſte 76. * Die ſtädtiſchen Flußbäder können von heute, Mittwoch, ab während der üblichen Oeffnungszeiten benützt werden. * Ausſtellung für das Hotel⸗ und Gaſtwirtsfach. In der Prämiierungsliſte iſt verſehentlich das Haus„C a aſ 6“ mit einer ſilbernen Medaille aufgeführt. Dieſe Auszeichnung hat der Konditorlehrling Hermann Jung erhalten, während das „Cafaſh“ und Konditormeiſter Gantert mit der golde⸗ nen Medaille ausgezeichnet worden ſind. Die gleiche Auszeichnung hat die Mannheimer Metallwarenfabrik und Galvaniſierungs⸗Anſtalt Adolf Pfeiffer und A. Walther, Mannheim⸗Neckarſtadt erhalten. * Die Eismänner melden ſich. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 4,7 C zurück, während in der Nacht zum Dienstag das Mintmum 9,4 C betrug Heute früh wurden 5,5((gegen 10,190 am geſtrigen Morgen! feſtgeſtellt. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 170(gegen 21,4% Ham Montag). * Ein Kamiubrand brach geſtern vormittag im Hauſe 23, 17 infolge Glanzrußbildung aus. Die Gefahr wurde durch die um 10.48 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u, a. entwendet; Sechs ſilberne Kaffeelöffel in hellngrauem Etut, ein goldener Anhänger in Buchform mit der Widmung„Ex⸗ innerung an das Jahr 1900“, 2 kleine Taſchenmeſſerchen mit Perlmutterſchalen, eine ovale Moſaikbroſche mit Bild der St. Peterskirche, 2 goldene Ringe, mit rotem Rubin und kleiner Perle beſetzt. ſowie eine Damenhaarkette von einem Meter Länge und an den Enden mit je einem goldenen Haken, in einem Hauſe in R 7.— Eine braunlederne Aktentaſche mit Papieren, auf den Namen Schultze lautend. ſowie Photogra⸗ phien und ſonſtigen Gegenſtänden auf dem Marktplatz.— Ein hellgelber Herren⸗Gabardinmantel mit gelbem Futter und Rückenſpange in einem Lokal in P 3.— Drel Handſägen, eine Axt, eine Bundaxt. ein Stemmetſen, ein Hobel und ein Holz⸗ hammer nachts aus einem Neubau in Neuoſtheim. Nach dem Rennen Still iſt's geworden um den grünen Raſen. Schweigend ſtehen die Tribünen, leer iſt der Sattelplatz. Vorbei iſt ber Kampf um Sieg und Ehre, vorbei der Farben frohes Spiel, Die bunten Fahnen auf dem Raſen ſind verſchwunden und kahl ſtarren die Hürden über die weite Fläche. Aus den Wieſen wächſt der Abend. Die ferublauen Berge des Oden⸗ walds verſinken in der Dämmerluft. Faſt wie ein Märchen iſt nur alles noch. Nicht, als ob ein wogend Heer von Men⸗ ſchen am Mittag noch den Rieſenplatz umſäumt hielt, nicht, als oh über den blütenfunkelnden Wieſenpian flinke Reiter in leuchtendem Dreß um die Wette geritten ſeien, nicht, als ob die weiche Narbe der Grasdecke gezittert hätte und wund geriſſen worden wäre von den ſcharſen Hufen heranſtürmender Roſſel Auf dem ſchotterſtarrenden Neckardamm gehen nur ein⸗ zelne Menſchen, langſam und ſtill. Die Schatten der blühen⸗ den Kaſtanien werden länger und tiefer. Silbern ſptegelt drunten der Neckar das aufgehende Licht des Mondes wieder. Ueber den feierlich ſtillen Wieſenplan zittern die Weiſen einer Kapelle in den unbegrenzten Raum. Selige Sehnſucht ſteigt mit ihnen frohbewegt hinauf zu dem Glänzen blühender Sterne. Und fernher klingen Sonntagsglocken, ungeſehen und Dleſer Wille zum Myſtiſchen hätte auch dem in eine etwas merkwürdig gotiſierende Architektur getauchten hritten Akt zugute kommen können. Der wundertätige Mönch, den Siegfried Tappolet ſehr ſchön fang, war in feiner ganzen 3 viel zu bleber. Wir können uns an elne Wieder⸗ gabe des Werkes erinnern, in der dieſer Mönch durch den Kloſterhof ſchrit wie ein ins Magiſche geſteigerter Savong⸗ rolg; das ſchuf die eigentliche Atmoſphäre dieſes Akts, und zicht ein in allzu treuer Konſequenz nach den badiſchen Lanbesfarben gebildeter Bübnen rahmen. D Salerno, wie haſt du dich hier verändert Adolf Lneltgen hatte man in der Maske fürchterlich zugerichtet; ein armer Heinrich, führwahr! Gefanglich bot der Künſtler eine ergreifende Leistung, auf dem Schmerzensliger wie beſonders im letzten Akt in der Szene mit Agnes, in der ſeine große Stimmkunſt die Formen ſtärkſten Ausbrucks an⸗ nahm. Haus Bahling war ein kraftvoller Recke Dietrich, deſſen Erzählung von der Fahrt nach Salerno ein Höhepunkt geſanglicher Belebung des Werkes war, Paula Weiß weile r perhalf der ſehr blaſſen Rolle der Frau Agnes zu eintger Wirkung. Das Orcheſter unſer Orthman ns Lei⸗ tung batte ſich des inſtrumentalen Teils liebevoll angenom⸗ men. Das Publikum ſpendete herzlechen Beifall.* Wörterbuch, In dieſen Tagen iſt en Oxford⸗Wörterbuches der engli⸗ 5 6 An dem Zuſtandekommen des zehn icke Bände umfaſſenden Monumentalwerkes, das ſich mit dem Das neue Oxford deutſchen Grimmſchen Wörterbuch vergleichen läßt, haben nicht weniger als 6 Reda Mit dem Werk i Philologen Mur edakteure und üher 50 Aſſiſtenten gearbeitet, ſt vor allem der Name des großen engliſchen ray verbunden, der die erſten Bände ver⸗ öffentlichte und die Rebigierung von faſt dem halben Werke perſönlich leitete. auch zahlreiche Lalen aus alle gearbeitet, der hat eine beigeſteuert, ſchlenen iſt, Zeit ſeiner Außer einer großen Anzahl Gelehrter haben n Klaſſen der Bepölkerung mit⸗ etwas dickflüſſal geworden, das Ganze ſchiebt ſich zu langſam der ſchlichten Innigkelt dieſer Darſtellung wirklich das vorwärts und bedarf deshalb, wenn man es in unſere Zeit brachte, was die Regie Dr. Heins mit der myſtiſchen Stim⸗ eines anderen Tempos verpflanzt, einer muſikdramatur⸗ mung dieſer Szene vor dem großen, allzugroßen Hinter⸗ giſchen Erfaſſung, die ſich nicht mehr an das gewiß recht ſiun⸗ runbhild des Schwelßtuchs der Veronſta wollte; das engel⸗ afte Aufgeben dieses indes in ein 5 volle Prinzip der drei Akte hält, ſondern mit entſprechenden c den erſten und zwelten Aufzug zuſammenzieht mobernen Wörter, wie z. B. 1 ein Wort wie„Aexopl enſeits, dem ſich ſchließ⸗ aufge lich auch die Eltern beugen müſſen. Ve Eine zwecks ang Fläche“ 4. Seite. Nr. 216 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Mai 1928 4 2 Ehemalige deutſche Kriegsgefangene noch in Rußland? Auf Grund von Preſſemeldungen, daß ein ſeit 11 Jahren in Rußland vermißter Kriegsgefangener namens Stapelt, der für tot erklärt war und vor kurzem zurück⸗ kehrte unter unſäglichen Mühen und Opfern, haben alle Parteien im Reichstag die Entſchließung eingebracht, die Reichsregierung zu erſuchen, feſtzuſtellen, ob die Angaben des Heimkehrers, daß ſich noch 150 Deutſche in Sibirien befinden, zutreffen. Da nach dieſer Nachricht keine weiteren Erklärungen der Oeffentlichkeit unterbreitet wurden, wandte ſich Frl. Ellſa⸗ beth W. Trippmacher⸗Ladenburg, durch die Bitten von Angehörigen Vermißter veranlaßt, mit dem Erſuchen um Orientierung an die Leitung des Auswärtigen Amtes, das nun folgenden Beſcheid über den Stand der Sache gab: „Der vor einiger Zett aus Sowjet⸗Rußland heimgekehrte B. Stapelt iſt über ſeine Erlebniſſe von verſchiedenen Stellen, insbeſondere im Auswärtigen Amte, eingehend vernommen worden. Er hat erklärt, daß er nach ſeiner Rückkehr von zahlreichen Vertretern der Preſſe aufgeſucht worden ſei, denen er nur geſagt habe, daß er die Zahl der Deutſchen, die er auf ſeinen Fahrten und Wanderungen in Sowjet⸗Rußland getroffen habe, auf ungefähr 150 ſchätze. Von widerrechtlich dort zurückgehaltenen 150 ehemaligen Kriegsgefangenen habe er überhaupt nicht geſprochen. Davon ſei keine Rede geweſen, weil er ſchon in Sowjietrußland gewußt habe, daß dort Gefangenenlager ſeit langer Zeit nicht mehr exiſtieren.“ Es bleibt noch die Frage, ob und inwieweit die dort in Sibirien befindlichen Deutſchen die Möglichkeit einer Rück⸗ 7 Heddesheim, 7. Mail. Die hieſige Gemeinde ⸗Spar⸗ kaſſe geht nach einſtimmigem Beſchluſſe der Gemeindekolle⸗ gien auf 1. Juli d. J. an die Bezirksſparkaſſe Wein⸗ heim über, die ihrerſeits hier eine Filiale mit einem Ver⸗ treter errichtet. sch. Hockenheim, 3. Mai. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Die Koſten für die Verſetzung des Garten⸗ zauns des Fabrikanten Hans Schneider werden, wie vom Stadtbauamt veranſchlagt, auf die Stadtkaſſe übernommen.— Die Kanaliſationsarbeiten ſowie die Grabarbeiten für Ver⸗ legen von Waſſer und Gas im Bahnhofsgebiet ſollen im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden.— In der Stöcketwieſe wer⸗ den eine Abortanlage und Schutzhütte für erholungsbedürf⸗ tig Kinder errichtet. Die Wieſe ſoll mit einem Drahtgeflecht eingezäunt und in dem Eutwäſſerungsgraben am Weg eine Dohle eingelegt werden. Gegen die Errichtung eines Spargelmarktes in Reilingen wurden Einwen⸗ dungen nicht erhoben.— Das Geſuch der Frau Luiſe Lanſche zum pachtweiſen Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum Adler“ hier wird dem Bezirksamt befürwortend weitergeleitet. Ebenſo das Geſuch des Wirts Wilhelm Eichhorn zum pachtweiſen Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum Ritter“.— Außer den ſeit⸗ her ſtattgefundenen 6 Tanztagen ſollen weitere Tanztage nicht eingeführt werden.— Der Beſchluß des Gemeinderats vom 29. März bezüglich der Verſteigerung der Bauplätze im Um⸗ legungsgebiet wird aufgehoben. Die Bauplätze ſollen an private Bauluſtige abgegeben werden.— Dem prakt. Arzt Dr. Kraus wird ein Bauplatz an der Karlsruherſtraße zu⸗ Aus dem Lande Allemanniſche Woche in Freiburg * Freiburg, 6. Mai. Die Alemanniſche Woche hat dank der auten Witterung am Samstag und insbeſondere am Sonntag der Breisgauperle rieſiaen Fremdenzuſtrom aebracht. In reichem Flaagenſchmuck zeigten ſich die Straßen der Innen⸗ ſtadt. auf denen ſich lebhaftes Treiben entwickelte. Offiziell er⸗ öffnet wurde die Alemanniſche Woche am Samstaa abend durch einen Begrüßunasabend in der Städtiſchen Kunſt⸗ und Feſthalle, die prächtig geſchmückt war. Auf dem Podium hatten die Hanauer Trachtenkapelle aus Kehl und die Peters⸗ taler Milizkapelle Platz genommen. Ueber den ganzen Saal verteilt ſah man die verſchiedenſten Trachten. Das Prechttal, das Markaräflerland, der Kaiſerſtuhl und das Bühlertal hatten Trachtenabordnungen geſchickt. Die Hanauer waren neben den Seehaſen aus der Bodenſeegegend erſchienen. Die Vorarl⸗ berger beherrſchten aber in ihren bunten und ſchmucken Trach⸗ ten das Bild. Frohe Feſtesſtimmunga lagerte über der Ver⸗ ſammlung und mit aroßer Aufmerkſamkeit folate man den zahlreichen Darbietungen. Alemanniſche Lieder wechſelten mit alemanniſchen Gedichten ab. Heimatliche Weiſen erklangen von den Trachtenkapellen. Die Begrüßungsrede ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Ben⸗ der. Sein Gruß aalt auch den ſtammverwandten Aleman⸗ nen im Elſaß, die infolge der geſchloſſenen Grenze noch immer nicht zum Alemanniſchen Treffen nach Freiburg hätten kommen können. Der erſte Vorſitzende des Vereins Badiſche Heimat. Prof. Dr. Fiſcher⸗Berlin, ſprach über Volk und Heimat. Darbietungen des Waldshuter Mundartendichters Paul Körber und Tänze der Vorarlberger Trachtenaruppe ſchloſſen den offiziellen Teil. Am Sonntag begrüßte man zeitig die Peterstaler Miliz⸗ kapelle am Bahnhof, marſchierte mit ihr zum Colombi⸗Schlößle. kehr haben, da es wohl lauter ehemalige Kriegsgefangene I ſind. 8 8 a wo Vertreter des Landesvereins Badiſche Heimat ſie will⸗ Auftauchen der Biſamratte im Odenwald kommen hießen. Dann gina es weiter nach dem erzbiſchöflichen — 4— * * Ziehung der Maimarktlotterie. Bei der geſtrigen Ziehung der Maimarktlotterie entfielen: 1. Hauptgewinn (4 Pferde) auf Nr. 91397, 2. Hauptgewinn(2 Pferde) auf Nr. 45 152, Hauptgewinn(1 Pferd) auf Nr. 92 068, 4. bis 12. und 172.—175. Gewinn(ie 1 Fohlen oder Rind) auf die Nrn. 95 868, 54 733, 23 570, 58 490, 91039, 29 732, 15 885, 72 008, 92 380, 23 294, 95 151, 33014, 15 220; 13. Gewinn leine Schlafzimmer⸗ einrichtung) auf Nr. 45 256.(Ohne Gewähr.) Kommunale Chronik Außerordentliche Verſammlung des Weinheimer Bürgerausſchuſſes Weinheim, 6. Mal. Im Beratungsſaale des Verwal⸗ tungsgebäudes Rathaus⸗Schloß fand unter Vorſitz von Ober⸗ bürgermeiſter Huegel eine außerordentliche Verſamm⸗ lung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, um einen Vortrag des Vermeſſungsrates Karl Karcher über die Erweite⸗ rung des hieſigen Kanalnetzes und den Bau einer allgemeinen Kläranlage entgegenzunehmen. Ver⸗ meſſungsrat Karcher wies in ſeinen 16ſtündigen Ausfüh⸗ rungen nach, daß es das Beſte ſei, mit der Aenderung des Kanalnetzes die Frage der Reinigung der geſamten Abwäſſer zu verknüpfen. Für dieſen Zweck komme nach dem Gutachten des Kulturbauamts Heidelberg lediglich eine mechaniſche Friſch⸗ waſſerklärung nach einem der neueren Verfahren in Frage. Das Berieſelungsverfahren komme deswegen nicht in Be⸗ tracht, weil das ſtark lehmhaltige Allmendgelände die für eine Rieſelfeldanlage erforderliche Waſſerdurchläſſigkeit nicht beſitzt. Als geeigneten Platz für die zentrale Kläranlage empfahl der Vortragende das ſechſte Gewann„Allmendäcker“ an der elek⸗ triſchen Straßenbahn Mannheim— Weinheim. Die Stadt werde die waſſerpoltzeiliche Genehmigung für ihre Entwäſſerungs⸗ pläne einholen und nach Abſchluß dieſes Verfahrens das Ge⸗ ſamtprofekt nach und nach zur Ausführung bringen. Ober⸗ bürgermeiſter Huegel dankte dem Referenten für den Vor⸗ trag und eröffnete die Ausſprache, die ſich lebhaft geſtaltete. Ein Beſchluß wurde aber nicht gefaßt, da die Sitzung lediglich informatoriſchen Charakter hatte. * L. Eberbach, 8. Mal. Einer Bürgerausſchußſitzung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Frank lagen fol⸗ gende Punkte zur Beratung vor: 1. Stromlieferungsvertrag zwiſchen der Stadtgemeinde und dem Zuſammenſchluß von drei Firmen zum Großabnehmer. Dieſer Punkt, der die Be⸗ lieferung von drei nur im Stromkonſum zuſammengeſchloſſe⸗ nen Einzelfirmen vorſah, rief der Konſequenzen wegen eine lebhafte Debatte hervor, wurde aber ſchließlich mit 82 gegen 18 Stimmen angenommen.— 2. Aenderung der Gemeindſatzung über Verfaſſung und Verwaltung der Gemeinde dahingehend, daß der gemiſcht beſchließende Ausſchuß künftig für den An⸗ kauf von Grundſtücken zuſtändig ſein ſoll. Die Vorlage wurde angenommen.— 8. Der Rechnungsabſchluß der öffentlichen Sparkaſſe für das Geſchäftsahr 1927 wurde zur Kenntnis genommen. * Heidelberg, 8. Mai. Wie ein Leſer dem hieſigen„Tage⸗ blatt“ mitteilt, wurde von ihm bei der Wanderung des Oden⸗ waldklubs am letzten Sonntag am Todtenbrunnen bei Schwan⸗ heim eine Biſamratte gefangen und getötet. An der Stelle war die Uferböſchung des Baches, der die einſame und düſtere Waldwieſe durchfließt, ſtark unterhöhlt. Die Biſam⸗ ratte, die erſt vor nicht allzulanger Zeit aus Böhmen in Deutſchland eingewandert iſt, konnte bisher nur in Sachſen und Bayern feſtgeſtellt werden. In hieſiger Gegend iſt es der erſte Fall von dem Auftauchen dieſes ſchädlichen Nagers. Da ſich die Biſamratte ſehr raſch vermehrt, iſt damit zu rech⸗ nen, daß dieſer ungebetene Gaſt bald in größeren Scharen hier auftritt und ſeinen Zug nach Nordweſten weiter fort⸗ ſetzt, wenn nicht mit allen verfügbaren Mitteln gegen dieſes außerordentlich ſchädliche Rattengetier angekämpft wird. Badiſche Spargelausſtellung 1928 * Schwetzingen, 5. Mail. Im Rahmen des diesjährigen Spargelfeſtes(.—4. Juni) in Schwetzingen wird, wie bereits kurz gemeldet, die große Badiſche Spargelaus⸗ ſtellung 1928 ſtattfinden. Die Ausſtellung wird veran⸗ ſtaltet vom landwirtſchaftlichen Bezirksverein Schwetzingen im Einvernehmen und mit Unterſtützung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, der Stadtverwaltung und des Ver⸗ kehrsvereins Schwetzingen. Die techniſche Leitung hat Herr Obſtbau⸗Oberinſpektor Martin, Ladenburg. Zweck der Aus⸗ ſtellung iſt, einen Ueberblick zu geben über den gegenwär⸗ tigen Stand der Spargelzucht, des Spargelbaues und der Spargelverwertung im geſamten badiſchen Anbaugebiet. Die Ausſtellung iſt in drei Teile gegliedert: 1. Spargelzucht (Sonderausſtellung der Saatzuchtabteilung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer), 2. Spargelbau: Ausſtellung von Friſchſpargel in den verſchiedenen Anbauſorten loſe in drei Qualitäten, Menge je Sortierung 1 Kilogramm. In einem zweiten Wettbewerb ſollen die gebräuchlichſten Verpackungs⸗ arten des Friſchſpargels gezeigt werden. Die dritte, umfang⸗ reichſte Abteilung der Ausſtellung umfaßt folgende Aus⸗ ſtellungsgegenſtände: 1. Spargelverwertung, 2. Geräte und Maſchinen für den Spargelbau. In einer dieſer Tage abgehaltenen Beſprechung der Bürger⸗ meiſter aus den Orten des nordbadiſchen Spargelaubau⸗ gebietes haben ſich alle Anweſenden ohne Ausnahme für Be⸗ teiligung an der Ausſtellung erklärt und ihre Mitwirkung zugeſagt, ſo daß der Ausſtellung, zumal auch die Induſtrien in allen ihren Zweigen vertreten ſein werden, ein voller Er⸗ folg bereits geſichert iſt. 8 * * Freiburg i. Br., 8. Mai. Ein 20 Jahre altes Mädchen aus Freiburg wurde von einem jungen Mann, der ſich als „Graf von Bantillo“ vorſtellte, und ihr die Heirat verſprach, unerhört betrogen. Unbedenklich händigte ſie dem„Grafen“ vor der Abreiſe nach der Schweiz ihre ſilberne Armbanduhr ein. Die Mutter des Mädchens glaubte nicht recht an Titel und Würden. Auf ihre Erkundigungen hin entpuppte ſich der angebliche ſpaniſche Grande als der 24 Jahre alte Mechaniker Kurt Vogler aus Frankfurt a. M. Er wurde verhaftet. „Siegfried“ von Jean Giraudour [Von unſerem Pariſer Vertreter! Die franzöſiſche Diplomatie beſitzt eine ſtattliche Reihe von Poeten und Schriftſtellern. Paul Claudel. der Botſchafter in Wafhington. ſchrieb. als er noch Konſul war. mebrere wert⸗ volle Dramen. die ſich in der Weltliteratur ihren Plas erobert baben. Maurice Palsoloaue debütierte als Biograph franzöſi⸗ ſcher Romantiker und veröffentlichte nach dem Kriege hiſtoriſche Studien. deren Feinbeit und Schliff bewundernswert iſt. Unter den füngeren Diplomaten ragen Paul Morand und Jean Giraudour bervor: der erſte ſchuf eine neue Form der Reiſe⸗ ſchilderung(„Ferme la nuit“,„L Europe galante“)], der zweite empfing ſeinen Impuls durch das Schaffen des Romandichters Marcel Vrouſt und zeiate in ſeinen Büchern Siegfried et le in Menſchen⸗ Limousin“ und„Bells“ eine ſtarke Begabung. toven Völkerſchickſale zu umreißen. Giraudonr iſt der eigent⸗ liche Dichter der franzöſiſchen Diplomaten. denn in ſeinen Schriften gelangt das Wiſſen um die ſeeliſchen Triebkräfte Boch qualifizierter Renſchen zum Ausdruck. Er ſchövft aus einem tiefen Verſteben raſſengeſchichtlicher Zuſammenhänge und beſist die Begabung. feſſelnd zu erzählen. Da er ein viel⸗ gereiſter Divlomat iſt. ſteht er unter den Schriftſtellern Frank⸗ reichs. die ſich andere Ziele aeſest haben als ein Maurice De⸗ kobra. an der Spitze. Darin liegt ein Lob. aber eine Gefahr zugleich. Schildert Giraudour Amerika und ſeine Menſchen. ſo ſchwört man auf jedes Wort. Führt er den Franzoſen nach Deutſchland. ſo zweifelt kein Leſer an der unbedingten Kich⸗ tiakeit der Darſtelluna. Es wird außeracht gelaſſen. das Giraudour ein Diplomat iſt. daß er einer Bindung unterlieat. Und man überſieht noch eine andere Tatſache: bei aller Ehr⸗ i cden und Dinge in ihrer Weſensart zu zeich⸗ 8 8 er an nen. gerät 8 187 die Fran a it ſinnfällia machen ſollen. Ds verfiel in ſolche Einſeitiakeit. und geſchichtspolitiſch über⸗ Lim zog Giraudoux Es kam ihm eerſtick ebenſo hübſche. feſſe zen Roman. Aber das geſproche 2 Palais auf dem Münſterplatz. wo der Erzbiſchof ihnen ſeiner⸗ ſeits den Willkommenaruß zurief und den erzbiſchöflichen Se⸗ gen erteilte. Das Konzert der Trachtenkapellen auf dem Karls⸗ platz hatte große Menſchenmengen angelockt. Ein gefährliches Gedränge herrſchte aber in den Nachmittaasſtunden auf dem Lorettobera, wo eine faſt unüberſehbare Schar von Mäd⸗ chen und Buben ſich zum Volks⸗ und Kinderfeſt eingefunden hatte. So war auch die Jugend zu ihrem Recht aekommen. Die Woche wird mit einer prächtigen Beleuchtung des Mün⸗ ſte rs und der zahlreichen Stadttürme ihren Abſchluß finden. Brände in Oberbaden * Oberſchwörſtadt, 7. Mai. Geſtern nacht brach im An⸗ weſen des Alois Frank Feuer aus. Beim Nachſuchen wurde in der Scheune ein brennender Heuhaufen vorgefunden, der leicht das ganze Anweſen hätte in Brand ſetzen können. Man vermutet Brandſtiftung. * Unteralpfen bei Waldshut, 7. Mai. In der vergangenen Nacht brannte das noch nicht ganz fertiggeſtellte Anweſen der Witwe Vogelbacher bis auf die Grundmauern nieder. Vor etwa einem Jahr iſt an der gleichen Stelle das alte Anweſen dem Feuer zum Opfer gefallen. Der größte Teil der Fahr ⸗ niſſe im neuen Hauſe iſt verbrannt. Als Brandurſache wird Brandſtiftung vermutet. * Bengalingen im Hotzenwald, 7. Mai. Heute morgen brannte das Anweſen des Landwirts Bartholomae bis auf den Grund nieder. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. * J. Ladenburg. 8. Mai. Als geſtern abend nach Arbeits⸗ ſchluß der 18jährige Willi Baumann und der 171ährige Ed⸗ mund Brummer auf dem Heimwege ſich befanden, ſpielten ſte am Friedhofswea mit einem Terzerol, ſchoſſen auf Bäume uſw. Brummer ſagte dann zu Baumann im Scherz: „Schieß mal. ob mich triffſt.“ Baumann ſtellte ſich etwa 20 Me⸗ ter von Brummer wea und hob die Waffe. da aina auch ſchon der Schuß los. Das 6 Millimetergeſchoß durchſchlua dem Brummer die Lungenſpitze und blieb im Rücken ſtecken. Er wurde ſofort nach Heidelberg gebracht. doch konnte eine Operation noch nicht vorgenommen werden: der Zuſtand des Getroffenen iſt ernſt. Baumann. ſonſt ein braver und aut⸗ mütiger Burſche. wurde verhaftet heute morgen aber wie⸗ der auf freien Fuß geſetzt. Leichtſinn und Dummheit haben dieſen traurigen Unfall herbeigeführt. L. Mühlhauſen, 4. Mai. Ein unverantwortliches, ge⸗ dankenloſes Bubenſtück begingen einige Lausbuben am geſtrigen Abend dadurch, daß ſie mit Gerüſtſtangen eine ver⸗ kehrshindernde Schranke über die Straße bauten, die bei der Dunkelheit das ſchwerſte Autounglück hätte her⸗ vorrufen können. Einige von Eichtersheim kommende Rad⸗ fahrer kamen durch ſie ſchwer zu Fall. aungmautrortras rrankturt 8. fi. Aittwoch, 9. Hal 1928,.43 Uhr abends. Prof Dr. Fig mund: Wachstum, Ernähi ung u. Haarwechsel. Haat ausfall u seine Heilung durch Edd 258 DAKRVSOI Das Kepfhaar Rückfragen an das Phys elog. Laborstorum Dr Sigmund. Stu tgart-Vegerloch- das Buch. Giraudoux zeichnet in epiſodiſchen Geſtalten Deutſch⸗ land und Frankreich. Von der Prämiſſe ausgehend, daß die Nachbarvölker in engem geiſtigem Einvernehmen miteinander leben ſollen, kennzeichnet ihre Fehler und Vorzüge. Milde und reſigniert, ſanft erklingend iſt Alles, was er über den Franzoſen zu ſagen hat. Aus düſteren Ahnungen bricht her⸗ vor, was ihm an dem Deutſchen mißfällt. Die Bühne ver⸗ ſchärft und verzerrt dieſe Einſtellung, in der eine ſtarke Doſis von Ueberheblichkeit enthalten iſt. Giraudoux zeigt in der Komödie eine Deutſche, die Kran⸗ kenpflegerin Eva, die den um ſein Gedächtnis gekommenen Franzoſen Foreſtier zu einem Deutſchen macht und den Na⸗ men Siegfried gibt. Eva wird mit allen phyſiſchen Nachteilen ausgeſtattet die franzöſiſche Karikaturiſten bei ſolchen An⸗ läſſen den Deutſchen andichten. Girandoux folgt dieſer Witz⸗ blatt⸗Traditiou. Er tut es deshalb, weil er Eva die Fran⸗ 1 Genevieve gegenüberſtellt, die den zur Erkenntnis ſeiner Herkunft gelangten Siegfried in ſein Vaterland zu⸗ rückführt. Genevieve iſt mit allen Reizen ausgeſtattet, Eva wirkt als Popanz. Das gleiche gilt von den deutſchen Män⸗ nern, ausgenommen einen einzigen, der die„deutſche Ro⸗ mantik“ veranſchaulichen ſoll. Dem hat Girgudoux, neben einer ſchwungvollen Proſa, einen blonden Lockenkopf und die Allüren des Franzoſenſchwärmers gegeben.. Das find die Aeußerlichkeiten.(Dazu gehört auch die ungeſchickte Verſpot⸗ tung bildender deutſcher Kunſt.) Bedenklich erſcheint die Vor⸗ führung„deutſcher Militariſten“ und Schupos. Brutalität und Verſoffenheit in den Geſichtern, maßloſe Gemeinheiten in ihren Reden, die mit einem Hauch harmlos ſcheinenden Spvottes umgeben ſind. Boshafte Anſpielungen auf die„ge⸗ heimen Rüſtungen“. Das Wort:„Deutſchland fährt fort“, von einem der deutſchen Putſchgeneräle ausgeſprochen, klingt wie eine Warnung von der Bühne herab. Und das Girandonr, ohne Voreingenommenheit, das franzöſiſch deutſche Problem in den f. zückend leichtlebigen, aber in geiſtig unendlich überles 4 Frankreich ein gegenüberſteht. i 5. 5 Wenn Jean Girandour in ſeinem Siegfried“ Locarno dies mit von der Bühne herab verkünden wollte, ſo dat er + ehrli E 11 men, wo 1* freier und kühn 7 er ur ühner die des franzöfiſch⸗deut ſchen Verſöhnungswillens geſtalten werden. Giraudonx iſt n 52* 85 2 Int dr mondäner Vorläufer. — nennt * g Brennpunkt einer Handlung ſtellen. Zuhörer dat das Empfinden, daß einem argloſen, ent⸗ genen ſeiner Myſtik gefährliches Deutſchland Hochzeitswein Von Marx Jungnickel K Im Jahre 1905 wurde ſie geboren. Geſtern machte ſie Hochzeit. Wunderſchön war das. Sie ſaß an der Tafel: Blond, ſeidig und bleich und lächelte furchtſam. Ein halbes Kind noch, eine Sommerbraut mit einundzwanzig Jahren. Einen ganz dünnen Kranz um die Stirn. Lauter Vergißmeinnicht Wie ein Kind war ſie, das vom Spiel weggeht und nun Hochzeit macht. Da kommt der Vater, bringt eine Flaſche Wein, ganz ſpinnengrau und verſtaubt. Hochheimer Stein⸗ Ausleſe 1905. Er hatte die Flaſche gekauft, als das Kind ein Jahr alt war. Und hatte ſie verwahrt bis zu dieſem Tag, zu dieſem hohen Tag. Als er die Flaſche entkorkte, zitterte ſeine Hand. Ein ſeli⸗ ges Leuchten kam in ſein Geſicht. Gerade wie damals, als er zum erſtenmal auf dieſer Welt ihr Angeſicht geſehen. Und nun ſchenkt er ihr ein. Schenkte ihr die gefeſſekte Sonne ein, den verſponnenen Duft ihres Geburtsjahres. Und ſie trinkt das Himmelslicht, das zum erſtenmal ihr Angeſicht betaſtete, trinkt die Süße, die in der Sonne war, die um ihre Wiege kroch. Und alles fließt nun über ihr Herz. Und ihr Herz zittert wunderlich vor Kummer und vor Zärtlichkei 8 5 8 Karl Marx. Leben und Werk. Von Otto Nüßte(Avalun⸗ Verlag in Hellerau bei Dresden]. Der vielumſtrittene Begründer des wiſſenſchaftlichen Sozialismus wird in dieſem Werke mit der von ihm ſelbſt entwickelten Methode der materkaliſtiſchen Geſchichts⸗ zu erkennen verſucht. Hier handelt es ſich nicht um mo⸗ ſondern um die Erkenntnis ſa Gibt die en dieſes viel mißve alkritit über die Bed ier die einzelmäßig 6 erte Leiſtung— verf denen m raphen. Das Leben, e rd als ein unwiderr ewordenes verſt und f 7 ten Schwäch zialen Kän den een * W . Mittwoch, den 9. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 210 5 Aus der Pfalz Eine zweite Kriegsbeſchädigtenfahrt in die Pfalz : Ludwigshafen. 7. Mai. Der Allgemeine Deutſche Auto⸗ mobilelub. Ortsgruppe Ludwigshafen, veranſtaltete geſtern eine zweite Kriegs beſchädiatenfahrt in die Pfalz zu der auch die Ortsaruppen Schifferſtadt. Mutterſtadt und Speyer ſich zur Verfüaung ſtellten, ſodaß in 120 Perſonen⸗ wagen 280 Schwerkriegsbeſchädigte einen ſchönen Sonntag on der Haardt genießen konnten. Beſucht wurden Freinsheim. Bad Dürkheim Enkenbach, Winnweiler und Kirchheimbolan⸗ den. wo die Teilnehmer von der Stadtverwaltung begrüßt wurden und das Mittagsmabl einnahmen. Die Heimfahrt aina über Marnheim. Göllheim. Grünſtadt. Frankenthal und Oppau zurück nach Ludwigshafen. Beim Spielen ins Waſſer gefallen und ertrunken „Ludwigshafen a. Rh., 8. Mai. Am Montag abend fiel der 7% Jahre alte Volksſchüler Jakob Vogt, Sohn eines Kranenführers in Mundenheim, beim Spielen am Ufer des Petroleumhafens ins Waſſer und ertrank. Trotz ſofor⸗ tiger Hilfeverſuche von den in der Nähe weilenden Perſonen konnte der Junge nicht mehr gerettet werden. Die Leiche n nach halbſtündigem Suchen an der Unfallſtelle ge⸗ * * Waldſee, 7. Mai. Ein Wagen des Autoverkehrs Waldſee fuhr am Sonntag abend beim Neuhofer Waldeinen Mann und eine Frau aus Ludwigshafen an, die, durch die Staub⸗ entwicklung am Sehen verhindert, die Straße noch vor dem Auto überqueren wollten. Die Frau erlitt einen ſchweren Unterſchenkelbruch, der Mann einen Schlüſſelbeinbruch. Beide Verletzten wurden in das Ludwigshafener Krankenhaus ge⸗ bracht. Den Kraftwagenführer trüft keine Schuld. * Neuſtadt a. d.., 6. Mai. Die bekannte Weinhandels⸗ firma Carl Hoch feierte am Freitag und Samstag ihr 100⸗ jähriges Jubelfeſt. Ein Rundgang in die Kellereien leitete die Feier am Freitag ein. Bei einem Feſtakt am Nachmittag ſprachen nach der Begrüßung durch Karl Hoch Regierungs⸗ direktor Staehlen, Bürgermeiſter Dr. Forthuber, Regierungs⸗ rat Endres für den Bezirk, Kommerzienrat Bach für den rheinpfälziſchen Weinhandel, Vertreter des Weinbauvereins, des Vereins der Naturweinverſteigerer, der Induſtrie⸗ und Handelskammer, der Weinbauſchule u. a. m. Im Kurhaus Kohler fand am Abend ein Unterhaltungsabend ſtatt. Den Beſchluß bildete am Samstag eine Fahrt ins pfälziſche Wein⸗ Nachbargebiete iß Lampertheim, 4. Mai. Nach den jetzt für den Monat März herausgegebenen ſtandesamtlichen Nachrichten gab es hier 29 Geburten, 10 Eheſchließungen und 12 Sterbefälle. * Nierſtein, 8. Maj. Die Leiche eines etwa ſechsjährigen Knaben wurde am Samstag im Rhein geländet. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Kind in Ludwigshafen beim Spielen ertrunken war und die Leiche ſich bereits ſeit einer Woche im Waſſer befand. Die Eltern ließen die Leiche in die Heimat verbringen. * Freudenſtadt, 7. Mai. Drei Bürger waren von Hall⸗ wangen, wo ſie Geſchäfte erledigt hatten, auf dem Wege nach Hauſe. Einer von ihnen, der 25jährige Kaufmann Willy Reichert, ſtellte ſich, in der Meinung, ein des Weges kommendes Auto gehöre einem Bekannten von Dornſtetten, mitten auf die Straße, um den Lenker des Autos zum Halten zu veranlaſſen. Es handelte ſich aber um ein fremdes Auto. Reichert wurde überfahren und blieb fürchterlich ver⸗ ſtüm melt auf der Straße liegen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen In der Berufung zu Zuchthaus verurteilt Der Staatsanwalt hatte es nicht bei der Verurteilung des Verſicherungs⸗Zeitſchriftenverlegers Ludwig Ludwig von hier zu 1 Jahr Gefängnis wegen Beihilfe zur Kuppelei be⸗ wenden laſſen. Wie aus der Verhandlung der Vorinſtanz be⸗ kannt, verwandte der Angeklagte ſeine Einnahmen dazu, ſich mit jungen Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren zu amü⸗ ſieren. Ein Ehepaar aus Ludwigshafen, das ihm die 15jährige Tochter überließ, mit der er Reiſen nach Paris, der Ri⸗ viera und nach Helgoland machte, mußte dieſes Ver⸗ halten mit 8 bezw. 4 Monaten Zuchthaus büßen. Geſtern ſtauden zur Verhandlung vor der großen Strafkammer unter Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Leſer nur zwei dem Ange⸗ klagten zur Laſt gelegten Fälle von Beihilfe. Der Vertreter verlangte eine weſentlich höhere Strafe und Zuchthaus. Das Gericht kam zu einer Strafe v. 1 Jahr(Monaten Zucht⸗ haus, 2000 Mark Geldſtrafe und zu 3 Jahren Aber⸗ kenuung der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Vorſttzende be⸗ merkte in der Begründung des Urteils, das Treiben des An⸗ geklagten ſei ſchändlich geweſen; er kenne kein Gewiſſen und keine Moral und habe mehrere Familien unglücklich gemacht. * 8 Bankrott⸗Vergehen. Vom Schöffengericht Pirmasens wurde der Schuhfabrikant Joſepyh Rieger in Thaleiſchweiler wegen Konkursvergehens zu zwei Monaten Gefänanis ver⸗ urteilt. Wie die Beweisaufnahme ergab, verſtand er von der Buchführung nichts. Ahnunaslos arbeitete er ohne weſent⸗ liche Betriebsmittel auf Kredit weiter bis zum Zuſammen⸗ bruch. Es wurde eine Schuldenlaſt von rund 173 000 Mark feſtgeſtellt. Dem Angeklaaten wurde bedingter Strafauf⸗ ſchu b bis 1. Januar 1933 bewilligt, wenn er in Raten 1000 Mark an die Kaſſe der Krieasbeſchädigten⸗Fürſorge zahlt. § Die Mordtat eines Jugendlichen. Das Marburger Ju⸗ gendgericht verurteilte am Samstag nach faſt achtſtündiger Verhandlung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit den 171qäh⸗ rigen Fürſorgezögling Joſ. Weil zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zehn Jahren, weil er in der Nacht zum Oſterſonntag eine 68jährige Frau getötet hatte. Weil zeigte keine Spur von Reue. Sportliche Rund ſchau Sportabend des B. f. E. Neckarau Wie vielſeitig das Gebiet der Schwerathletik iſt, das be⸗ wies der am Sonntag im Vereinshauſe des Verein für Leibesübungen Neckarau ſtattgefundene Sportabend. In bunter Reihenfolge gelangte ein ausgezeichnetes Programm, das bei den Ringkämpfen ſeinen Höhepunkt erreichte, zur Abwicklung. Leider wohnte der Veranſtal⸗ tung nur eine mäßige Zuſchauermenge bei; die warme Tem⸗ peratur hatte manchen Sportanhänger vom Beſuche ab⸗ gehalten. Eingeleitet wurde der Abend durch Boxkämpfe, die als Schaukämpfe ohne Wertung von Leuten des Vf. be⸗ ſtritten wurden. Man ſah manchen ſchönen Kampf und be⸗ ſonders die Begegnung von Keller(2. Deutſcher Meiſter DSV.) mit Kohl(Badiſch⸗Pfälziſcher Meiſter) wußte zu gefallen. Die als Gegner für nationale Boxkämpfe ver⸗ pflichtete Kmpfſtaffel von Phönix Mannheim war nicht er⸗ ſchienen, weshalb ſich Vfs. an in letzter Stunde ver⸗ anlaßt ſah, die Boxkämpfe durch ſeine Mitglieder zu beſtrei⸗ ten, da andere Gegner nicht mehr zu erhalten waren. Nach kurzer Pauſe folgten Darbietungen der Zwei Zentner⸗Riege des Vf. Neckarau. Die vorgeſehenen Uebungen im einarmigen Reißen und beidarmigem Stoßen brachten manche beachtenswerte Leiſtung. Als eine ſolche war das beidarmige Stoßen von 225 Pfund durch den 134 Pfund wiegenden Maier anzuſehen. Lebhafter Bei⸗ fall lohnte die exakte Arbeit der Neckarauer„kräftigen Män⸗ ner“, die im weiteren Verlauf des Abends in ausgezeichnet gelungenen lebenden Bildern die beim VfL. Neckarau gepflo⸗ genen Sportarten darſtellten. Recht angenehme Abwechſlung brachte ferner der moderne Kraftakt der drei Weltons, die ſich als gewandte Artiſten, den größten Beifall des Abends errangen. Auf beſonderem Niveau ſtanden die zum Ab⸗ ſchluß, des Abends ausgetragenen Herausforderungsring⸗ kämpfe, die von Kämpfern aus Ludwigshafen, Schifferitadt und Neckarau beſtritten wurden. Wenn die Neckarauer Ver⸗ treter auch nur einen Sieg landen konnten, ſo zeigten ſie doch gegen frühere Kämpfe weſentliche Formverbeſſerung. Sehr intereſſant verlief vor Allem der Kampf in der Leicht⸗ gewichtsklaſſe zwiſchen Stahl⸗Ludwigshafen und Führe r⸗Neckarau. Unter fineſſenreichen beiderſeitigen An⸗ griffen zeitigten die erſten fünf Minuten ein Unentſchieden, ſodaß geloſt werden mußte, welcher der Kämpfer zunächſt in die Bodenlage zu gehen hatte. Das Los fiel auf Stahl, der nun den gefährlichen Angriffen des Neckarauers nicht mehr ſtandhalten konnte. Durch Eindrücken der Brücke wurde Führer in der Zeit von 6½ Minuten Sieger. Auch die ührigen Kämpfe brachten guten Sport und bringen wir end⸗ ſtehend die Ergebniſſe. Die techniſche Leitung des Abends durch Herrn Laub (Vf. Neckarau) war gut. Das Kampfgericht bei den Ring⸗ kämpfen fällte unter Leitung von Drees(06 Mannheim) einwandfreie Urteile. Die letzte Prüfung der Hockeyſpieler Die Olympiamannſchaften in Berlin Auf dem Platz des Berliner HC. abſolvierten am Sonn⸗ tag die Olympiavertreter des deutſchen Hocken⸗Bundes ihr letztes Uebungsſpiel vor dem Olympiſchen Hockeyturnier. Rund 2500 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei, den die -Mannſchaft mit:2(:1) gegen die B⸗Mannſchaft gewinnen konnte. Leider trat die A⸗Mannſchaft wieder nicht in ihrer richtigen Aufſtellung an, da diesmal Theo Haag und Kurt Weiß erſetzt waren. Für Theo Haag war Weſtendarp⸗Han⸗ nover, für Kurt Weiß der BHC. ⸗Mann Strantzen einge⸗ ſprungen. Die A⸗Mannſchaft gefiel in ihrer Arbeit recht gut, wenn auch ſich vereinzelt ſchwache Stellen zeigten. So hatte Dr. Haverbeck mitunter ſchwache Momente und Proft ſpielte etwas unſauber. Der DHB. hat nun die beiden Mannſchaften, die in Amſterdam die deutſchen Intereſſen vertreten ſollen, en d⸗ gültig nominiert. Die Mannſchaften ſtehen demnach wie folgt: -Mannſchaft: Brunner(Leipziger SC.), Haußmann (SC. Heidelberg), Proft(Leipziger SC.), Irmer(Cl. z. Vahr Bremen), Theo Haag(SC. 80 Frankfurt), Zander(Berliner SB. 92), Dr. Haverbeck(DHC. Hannover), H. Müller(BS.), Boche(BSV. 92), K. Weiß(BS.), Wollner(Leipziger SC.). B= Mannſchaft: Lincke(Berliner SC.), Wöltje(DHC. Hannover), Franzkowiak(Berl. SC.), Schäfer(Etuf Eſſen), Heymann(Berliner HC.), Freyberg(Leipziger SC.), Horn (HC. Heidelberg), Strantzen(Berliner HC.), Hobein(DHC. Hannover), Förſtendorf(Leipziger SC.), Kemmer(SC. 80 Frankfurt). Internationaler Ringer-Wertſtreit Apollo⸗Theater Mannheim Durch die Begegnung von Möbus ⸗Berlin mit dem mehrfachen Weltmeiſter Weynura⸗Mandſchurei wurde der erſte Groſtkampftag am Dienstag recht flott eingeleitet. Sieger blieb allerdings etwas unerwartet ſchnell der ſchwerere Wey⸗ nura in der 7. Minute durch Hüftſchwung.— Als nächſtes Paar trafen Europameiſter Steurs⸗Belgien und der Neger⸗ Campion Tompſon zuſammen. Eine Entſcheidung war nach 25 Minuten nicht erzielt, ſodaß der hochintereſſante Kampf unentſchieden abgebrochen wurde. Die bisher ſchon gehobene Stimmung des Hauſes fand ihren Höhepunkt, als der jugo⸗ ſlawiſche Meiſter Orlando die Matte betrat, um ſich mit Reiber⸗München(Meiſter von Bayern) zu meſſen. Auch dieſes Treffen mußte nach Ablauf von 25 Minuten unent⸗ ſchieden abgebrochen werden. Im Entſcheidungskampf rangen als letztes Paar der Deutſche Meiſter Gockſch⸗Breslau und der Weltmeiſter Sturm⸗Berlin den am dritten Abend nach 25 Minuten Ringdauer unentſchieden abgebrochenen Kampf zu Ende. Sieger Sturm durch Untergriff von hinten in 40 Minuten. Am Mittwoch abend ſind beſtimmt zu ringen: Reiber⸗München(Meiſter von Bayern)—Pogrezeba⸗ Oberſchleſien; Tompſon⸗Weſtindien—Schachſchneider⸗Berlin lehemaliger Amateurmeiſter); Debie⸗Rheinland—Steurs⸗Bel⸗ gien(Europameiſter). Ferner treffen ſich im Entſcheidungs⸗ kampf Möbus⸗Berlin und Orlando(Meiſter v. Jugoslawien). Die Mannheimer Sportwerbewoche vom 13.— 20. Mai i Der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege in Mannheim veranſtaltet vom 13. bis 20. Mai eine groß⸗ zügig angelegte Sportwerbewoche, die ungefähr folgenden Verlauf nehmen wird: 5 5 Sonntag, 13. Mai: Im Stadion ein Fußballſpiel zwi⸗ ſchen.f. R. Mannheim und einer Mannſchaft aus Modeng. 1 ein Rugbyſpiel zwiſchen Frankfurt und Heidel⸗ erg. Montag, 14. Mai: Jugendwerbetag. 6 Uhr Vorfüh⸗ rungen der Jugend im Stadion. Dienstag, 15. Mai: Abends Ausſcheidungskämpfe in Handball im Stadion. Nach der Ausloſung ſpielen: Evange⸗ liſche Jugend gegen Turner, Deutſche Jugendkraft gegen Deutſche Sportbehörde.— Der Mittwoch bleibt frei. Donnerstag, 17. Mai: Leichtathletiſche Veranſtaltun⸗ gen, Hockey⸗Städteſpiel und Entſcheidung im Handball, rad⸗ ſportliche Darbietungen im Stadion. Freitag, 18. Mai: Kegeln in der Sporthalle Stierle. Abends Schwimmwettkämpfe im Herſchelbad mit Waſſerball⸗ ſpiel. Samstag, 19. Mai: Abends 6 Uhr Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“. Start beim Parkhotel. Ziel vor dem Roſengarten. Sonntag, 20. Mai: Vormittags Auffahrt der Waſſer⸗ ſport treibenden Vereine auf Rhein und Neckar. Abends 8 Uhr große ſportliche Kundgebung im Nibelungenſaal mit Darbietungen der Polizei, Turnen, Boxen, Ringen. Gewicht⸗ heben uſw. Pferdeſport Grunewald(8. Mai) 1. Max und Moritz⸗Jagdrennen. 2300 l. 3200 Meter: 1. Cgeſar 2 (W. Kreienbrink); 2. Leander; 3. Heiliger Narr. Ferner: Rückgrat, Twoſtep, Iwan, Aneilla, Harzreiſe. Tot: 57, Pl: 18, 33, 69:10. 2. Carl⸗Ferdinand⸗Jagdrennen. 4500 4. 3600 Meter: 1. Enzian (Lt. v. Götz); 2. Husdent; 3. Creme de Menthe. Ferner: Oberjäger, Sandhaſe, Falter, Parſifal, Schelmerei. Tot: 55, Pl: 16, 19, 2910. 3. Mai⸗Rennen. 3900 /. 1600 Meter: 1. Intoretto(E. Haynes); 2. Immortelle; 3. Roſenherzog. Ferner: Maskerade, Doge. Tot: 28, Pk. 17, 22710. 4. Präſidenten⸗Preis. Ehrpr. und 7000 l. 5000 Meter: 1. Phyllis (Et. v. Götz); 2. Dorn 2; 3. Barfuß. Ferner: Die Königin. Tot: 37, Pl: 12, 12:10. ö 5. Pollux⸗Hürden⸗Ausgleich. 3000 4. 8000 Meter: 1. Eſcorkal (W. Heuer); 2. Albana; 3. Scheinwerfer. Ferner: Teifi, Laurus, Ma⸗ rinka. Tot: 35, Pl: 21, 18:10. 5 ö 6. Kaſtor⸗Jagdrennen. 3700 l. 3400 Meter: 1. Felſenſeſt(It. Viebig); 2. Norge; 3. Karodame. Ferner: Favoritin. Tot: 15, Pl: 13, 16:10. f 7. Flieder⸗Reunen. 3900 /. 1400 Meter: 1. Lahneck(W. Tarras); 2. Burgwart(Huguenin) als Erſter diſtanziert; 3. Pers. Ferner: Oberon 2, Reichstag. Tot: 29, Pl: 16, 15:10. * Breslau(8. Mai) 1. Lokales Reunen. 2. Preis von Krietern. 2100 l. 1200 Meter: 1. Dr. A. Weils Blau⸗gelb(M. Schmidt); 2. Polonaiſe; 3. Patachon. Ferner: Pommard, Duwiſip, Verſuch, Gebelaune, Lueinde, Nord⸗ mark, Res. Tot: 59, Pl: 15, 15, 14:10. g. Kundſchützer⸗Flachrennen. 2100. 1600 Meter: 6. H. Dorn⸗ dorffs Hagen(O. Schmidt); 2. Orthos; 3. Parbid. Ferner: Szeged, Praxedis, Silberkatze, Doktor, Wolgan 2. Tot: 15, Pl: 15, 38, 34:10. 4 Lohe⸗Flachrennen. 2700. 3000 Meter: 1. Mare Anton(W. Franzke); 2. Venus 4; 3. Roſenkönig. Ferner: Monte Godello, Fi⸗ nancler, Wunderbär, Hazard, Ravenna, Fenfa, Trumpfdame. Tot 17, Pl: 13, 78, 26:10. 4„ 5. Preis von Hartlieb. Ehrpr. 2700 /. 2200 Meter: 1. Cſampas (O. Schmidt); 2. Mannestreue; 3. Atlantie. Ferner: Britannfcus, Tot: 17, Pl: 10, 10:10. 5 6. Preis von Slawentzig. Jagd rennen. Ehrpr. und 2700. 3500 Meter: 1. Eſto(K. Schullerſ; 2. Doktor Mabuſe: 3. Manitou. Ferner: Hexenmeiſter, Schwarzamſel. Tot: 27, Pl: 15, 14:10. 7. Preis von Weſſig. Ehrpr. und 2700. 1800 Meter: 1. Ordens⸗ kanzler(P. Ludwig); 2. Alexander der Große; 3. Fliegender Fuchs. Ferner: Lindwurm, Tot: 35, Pl: 14, 18:10. 8. Wiederſehen⸗Jagd rennen. 2100 l/. 3000 Meter: 1. Blaufeche (Manunchen); 2. Sunlicht; 3. Oſikos. Ferner: Sonnenkönig, Diamant, Fairy, Karrara, Sonja. Tot: 73, Pl: 22, 25, 13:10. 5 ä———— j— ů— Veranſtaltungen Mittwoch, den 9. Mai 1928 Theater: Nationaltheater:„Oktobertag“, 8 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten: Für die Theatergemeinde des Bühnen⸗ volksbundes:„Das Glöckchen des Eremiten“,.30 Uhr. — Apollo: Internationale Ringer⸗Olympiade,.15 Uhr. 5 Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..00 Uhr: Lichtſpiele: Alhambra:„Mein Freund Harry“.— Capitol: „Der Weg alles Fleiſches“,— Gloria⸗Palaſt:„Oſſi auf Ab⸗ wegen.“— Palaſt⸗Theater:„För ſſt er cher i ſt e“. Scala⸗Theater:„Der letzte Walzer“.— Schauburg: „Wenn die Mutter mit der Tochter“.— Ufa⸗Theaterz „Ltebe und Diebe“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 10—1 und —5 Uhr.— Muſeum für Natur: und Völkerkunde:—5 Uhr. Planetarium: Vorführung 5 Uhr. 7. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel] 2. 3. 4. 89 Nedar⸗Pegelf.4.68 Waldshut— 5—...—.— ö Schuſterinſe! 1,10.20.26.8301 681.63 Mannheim.84.82.90 2. 13.44.37 820 ne 33.42.46 1 5.00.65 Jagſtfeld.92 0,910.94.90 6468 0 Maxau.86 4,014.06.14.54 459„ l Mannheim•833˙89 2,65.903.49/8.42 Kaub 242 2,08.07 208—.15 Cöln.54.55 2 39.2502.15 20 5 —— ‚öI eee, Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 8 Neue Mafinbeſmer Zeitung G. m b., Mannheim. E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſchei— Verantwortl. Redakteure: Fü Politik: H. A Meißner n Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lotales: Richard Schönſelder- vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter* Alßugsa N. Biss enhefen. ber fldn 6. Seite. Nr. 216 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Mai 1928 Ein Blitk über die Der große Cour“ (Von ünſerem römiſchen Korreſpondenten! Wenn ber Beſtohlene ein vielfacher Millionär iſt, die Die⸗ besbeute einen Wert von einer Million darſtellt. die Diebe ſelbſt internationale, durchtriebene Gentleman⸗Verbrecher ſind, dann iſt der erforderliche Stoff vorhanden, um daraus einen ſpannenden Kriminalroman machen zu können. Aber da ich nicht mein Freund Spen Elveſtad bin, keine witzigen Einfälle habe und da der vorliegende Stoff ſchon kompliziert genug iſt, ſo will ich mich damit beanügen, den„Fall“ ſo wie⸗ derzugeben, wie er ſoeben aus Florenz gemeldet wurde. Der ſteinreiche rumäniſche Fuwelenhändler Bela Weiß kam vor wenigen Tagen nach Florenz. in das ſtille, bürgerliche Florenz, das für einen reichen Mann wie Bela Weiß ganz unintereſſant ſein mußte, beſonders nach⸗ dem er mehrere Wochen in Paris verlebt hatte. Doch er brachte von der Reiſe etwas mit, das ihm ſehr am Herzen lag. nicht eine Geliebte, wie viele erwartet hätten, ſondern einen kleinen Leberkoffer, auffällia in ſeiner Unſcheinbarkeit, der Schmuckſachen für mehr als 5 Millionen Lire enthielt Der Juwelenhändler ſtieg, was ſelbſtverſtändlich iſt, im beſten Hotel ab und aß. was ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, im tenerſten Reſtaurant der Stadt. Täglich machte er zur ſelben Stunde denſelben Weg vom Hotel zum Reſtaurant. Bela Weiß war alſo ein Gewohnheitsmenſch, nicht über⸗ mäßig mißtrauiſch gegen ſeine Mitmenſchen. aber auch nicht Übermäßia vertrauensſelig. So wunderte er ſich auch nicht, als ihn eines Tages ein vornehmer. elegant gekleideter Herr auf enaliſch anſprach und ihn höflich nach einem auten Reſtau⸗ rant fragte. Bela Weiß gab Auskunft. fand es aber ſchon etwas merkwürdiger, daß der Fremde ſich ohne weiteres an ihn anſchloß und ſo, als wäre es das ſelbſtverſtändlichſte Ding der Welt. amſelben Tiſch Platznahm an dem er. Bela Weiß, zu ſpeiſen pflegte. Doch der heitere, geſprächige„Gna⸗ länder“ und ſeine dabei diskrete Art gefielen ihm bald. Man ſchloß engere Freundſchaft: und nun war es wirklich ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß man von dieſem Tage an ſtets die Mahlzeiten gemeinſam einnahm. Wenige Tage ſväter ſaß zufällta ein aun derer Ena⸗ länder“ am Nebentiſch, hörte ſeine Mutterſprache ſyrechen und miſchte ſich bald in die Unterhaltuna. Man ſprach über dieſes und jenes. Die beiden Enaländer erzählten viel, waren Überhaupt ſehr geſprächige, nette Herren, hatten eine Art. ver⸗ kraulich zu werden, was den mehr ſchweiaſamen Bela Weiß gegen ſeine ſonſtige Gewohnheit hinriß, ebenfalls„Konfiden⸗ zen“ zu machen. Und von dem zweiten Enaländer, der ſich als Patrick Roache ausgab, wußten die beiden anderen ſchnell, weshalb er ſich in Ftalien aufhielt. Nicht um eine Veranücaungsreiſe zu machen, nein, um eine ganz beſondere Angelegenheit zu regeln. Sein Onkel, ein glühender irländiſcher Katho⸗ Ik, hatte bei ſeinem Tode dem Papſt einen beträchtlichen 777... cßbcb0bcCßbb0b0b0b0bTbGbPTGbTbTbTbTbTbCbbc 3 E r Deutſchland Ein Filmatelier durch Feuer zerſtört In der Sonntagnacht hatte die Berliner Feuerwehr ein Broßfeuer zu bekämpfen, durch das das Filmatelier don Wilhelm Feindt in Lankwitz, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße, vollſtändig vernichtet wurde. Auch eine angrenzende Wohnlaube ging in Flammen auf. Der Brand brach gegen 2 Uhr nachts aus und wurde von Paſſanten bemerkt. In kurzer Zeit erſchienen vier Löſchzüge, deren Leitung Brand⸗ direktor Runge übernahm. Mit acht Röhren gingen die . von allen Seiten gegen das brennende Ge⸗ äude und die angrenzenden Schuppen vor. Durch Waſſer⸗ mangel wurde die Löſchaktton außerordentlich erſchwert, da erſt vom Lankwitzer Hafen und einem etwa 1000 Meter ent⸗ feruten Hydranten Waſſer herbeigeſchafft werden mußte. Die Flammen hatten ſich aber bereits dermaßen ausgedehnt, daß das Filmatelier nicht mehr gehalten werden konnte. Das in unmittelbarer Nähe ſtehende Sommerhäuschen eines Maler⸗ meiſters brannte ebenfalls vollſtändig nieder. Der Beſitzer, ſeine Frau und die beiden Kinder konnten ſich im letzten Augenblick durch die Fenſter in Sicherheit bringen. Der Scha⸗ den, den die Firma erleidet, iſt außerordentlich groß. Aus dem Auto geworfen? 15 Ein myſteriöſer Vorfall beſchäftigt gegenwärtig die Kölner Kriminalpolizei. In der Nacht zum Sonntag iſt ein etwa 20⸗ jähriges Mädchen auf der Bonner Straße aus einem Auto gefallen und bald darauf im Hoſpitalggeſtorben. Man nimmt an, daß es ſich um ein Verbrechen handelt, da das Mädchen wahrſcheinlich mit Gewalt aus dem Wagen geſtürzt wurde. Der Chauffeur iſt unter Abblendung des Schlußlichtes im ſchnellem Tempo in der Richtung nach Köln weiterge⸗ fahren, obwohl Zeugen ihn auf den Vorfall aufmerkſam gemacht haben. Die Zeugen wollen ferner geſehen haben, daß außer dem Chauffeur nocheine andere Perſon in dem Wagen geſeſſen hat. Tirol Bom Sommerurlaub ins Gefängnis b Die neunzehnjährige Beamtin Elſa Enger hat vor län⸗ erer Zeit eine Reiſe nach Südtirol unternommen; ſie iſt 5 felther nicht zurückgekehrt. Nun iſt aus Bozen die Nachricht eingegangen, daß ſich das Mädchen im Bozener Gefängnis befindet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden iſt wegen Warenſchmuggels. Elſa Enger hatte nämlich einen jungen Mann kranengelernt, der ſeinen Lebensunterhalt dar⸗ aus beſtritt, daß er hochwertige Waren von Oeſterreich nach Italien über die Grenze ſchmuggelte. Ihrem Freunde zu⸗ liebe dürfte Elſa Enger an einer ſolchen Schmuggelpartie teil⸗ genommen haben. Sie wurde in Innichen feſtgenommen, weil man bei ihr eine große Menge Sacharin fand. Sie wurde dann zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. England Tödliche Frömmigkeit Es iſt nichts Erſtaunliches mehr, wenn Leute wochenlang hungern, um einen Rekord zu ſchlagen. Daß aber Menſchen daus Frömmiakeit zu Hungerkünſtlern werden, dürfte wohl nur noch in dem klaſſiſchen Lande der Sekten, in England, vorkommen. Dleſer Tage iſt in Eegham eine Mrs. Clark geſtorben, die 14 Tage lang keinen Biſſen zu ſich genommen hatte. Man erfuhr, daß ſie am Aſchermittwoch zum erſten Mal jede Speiſe verweigert hatte, und daß ſie die Abſicht hatte, um, wie ſie ihren Freunden ſagte, dem Heiland nach⸗ zueifern. Mrs. Clark gehörte einer Sekte an, über die man nichts Näheres in Erfahrung bringen kann. Anſcheinend haben aber die anderen Mitglieder der frommen Vereinigung die Nachfolge Chriſti nicht ganz ſo buchſtäblich genommen wie die nerhungerte Büßerin, denn obwohl agtägiges Faſten zu den Vorſchriften des Ordens gehörte, hat man nicht von an⸗ deren Todesfällen gehört. Ein Arzt, den beſorgte Verwandte chließlich herbeiriefen, fand Mrs. Clark zum Skelett abge⸗ magert ſterbend vor. Noch immer weigerte ſie ſich ſtrikt, rung aufsunehmen. Sie betete laut und ſchreckte vor dem R Teil ſeines phantaſtiſchen Vermögens vermacht. zu frommen Zwecken und gottgefälligen Werken, ungefähr 40 Millionen Lire. Patrick Roache war jetzt auf dem Wege nach Rom, die Erbſchaft, die er in hohen Schecks— auch die waren ſchnell vorgezeigt— bei ſich trug, dem Heillgaen Vater aus⸗ zuühändigen. Aber dringende Geſchäfte riefen ihn aleich⸗ zeitig in die Heimat zurück. Wie froh wäre Patrick Roache, wenn er einen ſo vertrauenswürdigen Herrn wie Bela Weiß wüßte, dem er die heikle Miſſion anvertrauen könnte. Der Juwelenhändler fühlte ſich durch das aroße Ver⸗ trauen, das der ſtark beſchäftiate Engländer in ihn ſetzte, in ſeiner Eigenliebe geſchmeichelt. Sicher war, daß er dieſes Vertrauen verdiente, denn er war ja Multimillionär, und ſelbſtverſtändlich war es deshalb, daß er die wichtige Aufgabe gern übernahm. Jetzt aina er auch aus ſeiner letzten Reſerve heraus, bekannte ſich zu ſeinen 200 Millionen Privatvermögen und verſprach. zum Beweis ſeiner Angaben, am nächſten Tag einen Teil der aus Paris mitgebrachten Schmuckſachen den neuen Freunden zeigen zu wollen. Am nächſten Tag erſchien Bela Weiß wirklich mit dem kleinen unſcheinbaren Lederköfferchen. Brillanten blitzten auf, Perlen ſchimmerten blaßroſa. noch ehe die Suppe ſerviert wurde. Und ſelbſtgefälliger als ſonſt begann der Multi⸗ millionär die Suppe zu löffeln. Da ſchüttelte ihn plötzlich ein Krampf, wie gelähmt ſank er im Stuhl zuſammen. ſah noch die neuen Freunde beſorat ſich über ihn neigen. und ſchon ſchwanden ihm die Sinne. Als er aus der kurzen Betäubung wieder erwachte, waren die„Enaländer“ verſchwun⸗ den und mit ihnen das Lederköfferchen, die Perlen und Brillanten. Jetzt war es Bela Weiß auch verſtändlich, weshalb ſich die Unbekannten ſo ſehr um ſeine Perſon bemüht und ſeine Ver⸗ trauenswürdigkeit geprieſen hatten. Er war in eine geſchickt geſtellte Falle hineingeraten. Alles Bluff. die Erbſchaft, die Schecks, die nette, gefällige Art. Die„Engländer“ nun von ihm als internationale Gauner erkannt, mußten ihm ſchon von Paris aus gefolat ſein und jeden ſeiner Schritte bewacht haben. Die Maſchen des unheimlichen Netzes hatten ſich immer feſter um ihn verſtrickt, bis ihm das unbemerkt in die Suppe geſchüttete Betäubungsmittel lähmte und den Dieben den lang vorbereiteten„Großen Coup“ ermbalichte. Bela Weiß. der Juwelenhändler und vielfache Millionär, begab ſich eilends zur Polizei. Aber die Diebe waren noch ſchneller geweſen. Von ihnen und ihrem geſchickten Werk fehlte ſede Spur bis auf das unſcheinbare, kleine Leder⸗ 2 das man in einer Straße, nahe beim Bahnhof, and D Gedanken an den Tod nicht zurück. ihrem feſten Entſchluß abzubringen, blieben erfolglos. ſtarb ſie als Opfer ihrer religtiöſen Ueberzeugung. Man hat in der letzten Zelt wieder viel von eigenartigen Sekten gehört. In dem größten Saale Londons, dem Alberts hall, fand kürzlich eine Verſammlung der Elimſekte ſtatt, die ihren Namen von einem der aramäiſchen Evangelien her⸗ leiten. Die Elimiſten haben beſonders unter der Arbeiter⸗ ſchaft zahlreichen Anhang gefunden und konnten eine Ver⸗ ſammlung von 6000 Menſchen im Herzen Londons zuſammen⸗ bringen. Dabei ſpielte ſich eine ſeltſame Zeremonie ab. Man hatte einen mächtigen Waſſertank in den Saal geſchleppt und mit Blumen geſchmückt. Die Novizen der Sekte mußten, in weiße Gewänder gehüllt, in das Waſſer ſteigen und wur⸗ den von einem jungen Prieſter auf die Lehre des Elim ge⸗ tauft. Viele Hunderte unterzogen ſich dieſer Zeremonie. Man ſagt, daß in den Dörfern von Wales zahlreiche Elimtaufen ſtattfinden, zu denen die Bevölkerung verzückt herbeiſtrömt. Neben den Eliminiſten gibt es zahlreiche Brüderſchaften und Sekten, die ebenfalls ſtarken Zuſauf gerade aus Arbeiterkrei⸗ ſen haben. Die ganze religiöſe Bewegung ſcheint einer neuen Blütezeit entgegenzugehen. Zwölf Tote bei dem Schiffszuſammenſtoß im Kanal Der Zerſtörer„Salomon“ landete am Samstag vor⸗ mittag im Hafen von Portland; 85 Mann der Beſatzung des Flottenhilfsſchiffes„Bacchus“ und 10 Ueberlebende des bei dem Zuſammenſtoß mit der„Bacchus“ geſunkenen griechiſchen Dampfers„Johannis Fafalios“ Die„Bacchus“ wurde in ſchwerbeſchädigtem Zuſtand in den Hafen eingeſchleypt. Bet dem Zuſammenſtoß ſind zwei Mann des griechiſchen Dampfers getötet worden, zehn andere ſind ertrunken. Von der Be⸗ ſatzung der„Bacchus“ iſt niemand zu Schaden gekommen. Eine kühne Operation Bei der in England vorgeſchriebenen behördlichen Feſt⸗ ſtellung der Todesurſache ſtellte ſich heraus, daß eine Frau in dem Londoner St. Thomas⸗Krankenhaus an den Folgen einer überaus kühnen Operation geſtorben war. Die Patientin litt an Embolie, d. h. an einer Verſtopfung der Adern durch ge⸗ ronnenes Blut. Der Blutpfropfen ſteckte in der Lunge feſt und hätte ohne Operation den Tod der Frau ſicher herbei⸗ geführt. Lunge und Herz wurden freigelegt und zwei Haupt⸗ herzadern durch Klammern abgeſperrt, ſo daß die Blut⸗ zirkulation vollſtändig aufhörte. Die Operation mußte in 90 Sekunden durchgeführt werden, da der Organismus eine län⸗ gere Stillegung der Herztätigkeit nicht ertragen konnte. Dem Arzt Dr. Romanis, der die Operation vornahm, gelang die Entfernung des Blutpfropfens in der vorgeſchriebenen Zeit. Das Herz nahm auch ſeine Tätigkeit wieder auf, doch war die Patientin dem Eingriff nicht gewachſen. Sie ſtarb, nachdem die Operation glücklich durchgeführt war. Fürchterliche Folgen von Zahnſchmerz Der 16jährige Frederik Finch in London hat dieſer Tage eine ſechsundfünfzigjährlge Frau durch einen Meſſer⸗ ſtich getötet und einer anderen eine ſchwere Verwundung bei⸗ gebracht. Er war durch unerträgliche Zahnſchmerzen in einen Zuſtand der Raſerei verſetzt worden.„Ich ſaß, von furchtbaren Schmerzen gepeinigt, am Herdfeuer“, erklärte er bei ſeiner Vernehmung auf der Polizei,„und wußte nicht mehr, was ich tat. Ich konnte es auf dem Stuhl nicht mehr aushalten; ich ſtürzte, mit einem Meſſer bewaffnet, aus dem Haus. Der Vernunft beraubt, habe ich dann die beiden Frauen, die mir in den Weg kamen, niedergeſtochen.“ 77 Stunden Klavier geſpielt! Peter Me Bride, der den Verſuch unternahm, 100 Stunden ununterbrochen Klavier zu ſpielen, mußte ihn heute nach 77 Stunden auf den Rat des Arztes abbrechen. Er wurde vom Stuhl gehoben und mußle vor der Begeiſterung ſeiner Freunde geſchützt werden. Seit geſtern war ſeine Muſik ſchon reichlich undefinſerbar, und 3 wel Jazzkapellen mußten abwechſelnd ſpielen, um den Klavierſpieler mit ihrem Geräuſch wachzu halten. Alle Verſuche, ſte von So elt Eine ſtändig gehende Uhr Ein Bewohners der Inſel Man, John Harwo od, hat nach langjähriger Arbeit eine Armbanduhr angefertigt, die nicht aufgezogen zu werden braucht. Ein New Yorker Finanzmann namens Bernheimer hat das Patent dieſer Erfindung angekauft und beabſichtigt, die Uhr in den Handel zu bringen. Die Erfindung iſt nur als Armbanduhr ver⸗ wendbar. Sie beruht darauf, daß die Bewegungen des Armes, an dem die Uhr getragen wird, das Uhrwerk im Laufe eines Tages aufziehen. Da man die Uhr des Nachts nicht trägt, ſo würde dies allein nicht genügen. Die Uhr iſt aber, nach der Verſicherung des Erfinders, imſtande, im Laufe des Tages Kraft für 2430 Stunden anzuſammeln, ſo daß ſie auch während der Nacht nicht ausſetzt. Bulgarien Bombenexploſion in Sofia In der Nacht zum Sonntag um.45 Uhr wurde auf das ſtebenſtöckige Gebäude der Bulgariſchen Handels⸗ bank, die ſich im Mittelpunkte der Stadt in der Nühe der neuen Kathedrale befindet, ein ſchwerer Anſchlag mit einer Höllenmaſchine verübt. Die Exploſion, die außerordentlich ſtark war, richtete großen Sachſchaden an und zertrümmerte auch die Fenſterſcheiben vieler in der Um⸗ gebung befindlichen Gebäude, darunter der rumäniſchen Ge⸗ ſandtſchaft. Menſchenopfer hat der nächtliche Bombenanſchlag glücklicherweiſe nicht gefordert. Die Bulgariſche Handelsbank iſt eine der größten Finanzunternehmungen in der bulgari⸗ ſchen Hauptſtadt. Sie hat ſich trotzdem an der Hilfsaktion für die Erdbebenopfer nur mit geringen Summen beteiligt, und darüber war ſeit einiger Zeit in der Oeffentlichkeit Emphrung laut geworden. Es iſt daher nicht unmöglich, daß das nächt⸗ liche Bombenattentat ein Racheakt wegen dieſer Sparſam⸗ keit der Bank iſt. Kleinaſten In der Wüſte umgekommen Wie aus Beirut gemeldet wird, hat ein Auto mit 20 Pilgern bei der Fahrt durch die Wüſte von Bagdad nach Beirut den Weg verloren. Es wurde von einem eng⸗ liſchen Flugzeug ausfindig gemacht, doch waren ſämtliche Inſaſſen tot, als Hilfe ankam. Ja pan Der Zufall auf der Wettreiſe um die Welt Der Japaner Matſui, der über Newyork und den Stillen Ozean nach Tokio zurückeilt, um ſeinen in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Konkurrenten Araki zu ſchlagen, hat in⸗ folge eines Zufalls den günſtigſten Anſchluß in Newyork ver⸗ paßt und infolgedeſſen wahrſcheinlich ſeine Gewinnausſicht ver⸗ loren, wenn nicht ſeinem Gegner auf der Rückreiſe über Si⸗ birien ein ähnliches Mißgeſchick zuſtößt. Matſui kam am Frei⸗ tag ſpät nachmittag an Bord der„Aquitania“ im Hafen von Newyork an. Das Schiff hatte einen halben Tag Verſpätung. Es hätte eigentlich früh eintreffen müſſen. Wäre dies der Fall geweſen, ſo hätte Matſui den Luftdienſt benutzen und den amerikaniſchen Kontinent im Flugzeug überqueren können. Er würde dann den Dampfer„Präſident Cleveland“ erreicht haben, der den Hafen Seattle am Samstag mittag nach Japan verließ. Es war für ihn an Bord des Dampfers bereits ein Platz belegt worden und der Kapitän des Schiffes hätte ver⸗ abredungsgemäß im Notfalle ein paar Stunden auf Matſut gewartet. Durch die verſpätete Ankunft der„Aquitania“ wur⸗ den alle dieſe Pläne durchkreuzt und der Japaner mußte am Freitag abend im Zuge nach Chicago weiterfahren. Da ſein Gegner von der Weſt⸗ nach der Oſtküſte Amerikas das Flug⸗ zeug benutzen konnte, ſo hat er zweifellos einen guten Vor⸗ ſprung, wenn ſeine transſibiriſche Reiſe glatt verläuft. Afrika Eine verſchollene Kolonie in Afrika Ueber eine merkwürdige Kolonie von 500 Europäern, die ſeit faſt einem Jahrhundert völlig ver⸗ ſchollen iſt, werden intereſſante Mitteilungen in Johannis⸗ burger Blättern gemacht. Dieſe merkwürdige Anſieblung be⸗ findet ſich im Riversdale⸗Gebiet und liegt in vollſtändiger Einſamkeit, von einem wegloſen und unzugänglichen Land umgeben. Die Leute ſelbſt haben keine Verbindung mit der Außenwelt geſucht und leben ganz für ſich von den Erträg⸗ niſſen ihrer Gärten und von Wild. Durch einen Zufall ſtießen Retſende im Kraftwagen auf dieſe Sſedlung und erkannten zu ihrer Verwunderung, daß es ſich hier um Abkömmlinge von Europäern handelt. Die Kunſt des Leſens und Schreibens iſt nur wenig unter ihnen verbreitet; ſie wohnen in Hütten, die ſie ſich aus Schlamm aufgerichtet haben. Kraftwagen und an⸗ dere Erfindungen ſind bei ihnen völlig unbekannt. Sie wollen auch mit der„Kultur“ nichts zu tun haben, leben ganz zu⸗ frieden für ſich und betrachteten die Fremden mit miß⸗ trauiſchen Augen. Nur das Erſcheinen eines Arztes begrüßten ſie, weil es trotz dem trefflichen Geſundheitszuſtande im all⸗ gemeinen doch einſge Kranke unter ihnen gibt. Ihre„Enut⸗ deckung“ iſt ihnen deshalb ſo unangenehm, weil ſie nun fürch⸗ ten, daß ihnen die Regierung eine unerwünſchte Aufmerkſam⸗ keit zuwenden werde, und daß ſie zum Steuerzahlen, zum Schulbeſuch und zu all den anderen„Errungenſchaften der Zi⸗ viltfſation“ herangezogen werden könnten. 1 Amerika Ein 17jähriger ſiebenſacher Mörber Eine arauſige Bluttat verübte in der Nähe von Eldo⸗ rado im Staate Kanſas ein ſtebzehnjähriger Lehrling Owen Oberſt, der nach milie anzündete. Der Polizei gelang es, ihn bald nach der Tat zu verhaften. Bei der Vernehmung erklärte der Mörder, daß er wegen der Ablehnung ſeines Vaters ihn das Fami⸗ lienauto benützen zu laſſen, ſo erboſt wurde, daß er ſchließlich Feuer an das Haus legte, bevor er ſelbſt das Kinoelner benachbarten Stadt aufſuchte. Die Polizei stellte nach dem Brande feſt. daß die Eltern und fünf Geſchwiſter von dem Jungen vor dem Brande ermordet wurden und die Leichen in der Küche aufeinanbergelegt worden waren. Die Mutter lag in ſeinem Zimmer mit einer Kugel im Herzen. Der Junge erklärte weiter, daß er das Familiengewehr an ſich nahm, zunächſt ſeinen jüngſten, ſechsjährigen Bruder er⸗ ſchoß, daun der Reihe nach ſeine beiden anderen Brüder von 10 und 14 Jahren und ſeine Schweſtern von 8 und 16 Jahren und ſchließlich ſeine 41jährige Mutter. Als ſein Vater nach Hauſe zurückkehrte, erſchoß er auch dieſen nahm 160 Mark aus den Taſchen des Vaters an ſich, goß Petroleum über die ſieben Leichen, ſetzte das Haus in Brand und fuhr zu den Kinovorführungen. Der Verfaſſer ſeines eigenen Nachrufs In Jerſey City, in dem nordamerikaniſchen Staate New Jerſey, ſtarb kürzlich der langjährige Chefredakteur des dor⸗ tigen„Obſerver“, John Mac Cormick, im Alter von 72 Jahren. Er erlitt Oktober vorigen Jahres einen Schlaganfall und mußte ſeinen Arbeitspoſten verlaſſen. Ein paar Wochen vorher fühlte er bereits ſein Ende nahen und ſchrieb deshalb ſeinen eigenen Nachruf, der mehr als eine Spaltenlänge um⸗ kaßt, um ſeinem Nachfolger die Arbeit zu erleichtern. einem Streit ſeine Eltern und ſeine fünf Geſchwiſter tötete und dann das Haus ſeiner Fa⸗ N U 1 4 a Mittwoch, den 9. Mai 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 216 5 Versteigerung! 5 5 e 5 5 1 Mai, 1 8 In und nachm. r beginnend, verſteigere 2 Nachruf 5 1 im Lagerhaus der Firma J. Kratzert's Maler und 5 Möbelſpedition, Heinrich Lanzſtraße 32: Tüncher- Am 8. Mai 1928 verschied nach längerer Krankheit e„„ Arbeiten 5 1 zimmer, weißes Schlafzimmer, eine der Vorstand unserer Abteilung Kasse, Herr Lise Tee h Waſchkommode, Herd, empfehlt ſche, Trumeaux, Betten, Bilder und ſonſt. sich Prokurist 8. 55 1 Ver beide eng. Ad. Keistler 8 3 eHDerſosse u 8 19 5 5 8 1 l. en ber, beeid. Verſteigerer, 5 55 f f 590„ 1 a 85 Tel. 27 337 115 29 245, U 1. 1. Nachfolger 1 Oi Keime SerHCOHter) 0 3 0 NB. Uebernahme von Verkäufen und Ver⸗ 8 6. 10. 25 5 5 ſteigerungen. 8 5 602⁴ 1 225 5 eee 2 im alter von 56 garen 123 Machlag. Versteigerung] 2,3 arezilcde, 5 Der Verstorbene hat nahezu 33 Jahre in unse-. Im Auftrage der Erbin verſteigere ich e 5 ren Diensten gestanden Während dieser Zeit hat 1 1 Marg. Bracher Wwe. Altertümer, Gitarren, 5 er sich auf rund seiner beruflichen Tüchtigkeit und 35 Gab en 1 des 11. Mal 102, 1 einer vorzüglichen menschlichen Eigenschaften all- vormittags 10 Uhr und nachmittags 2 Uhr Filder kauft u. verk. 5 gemeiner Hochachtung und Wertschätzung erfreut. e ee e e 1 rot N 5 Das Hinscheiden dieses pfichttreuen Beamten be- Plüſch⸗Garnitur, beſtehend aus Sofa u. ſechs E 5 deutet für uns einen schweren Verlust.[Stühlen, ov. Tiſch, ov. Goldſpiegel, Seſſel, 5 1 5 5 eit. Ofenſchirm, Büchergeſtell, Stühle, Pfeiler⸗ 5 Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. kommode, Bilder, 1 1 Smyrnateppich, 5 Linoleum, Nähtiſch, Kommode, kl. ant. 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Sie hat die deutſche Roh⸗ ſtahlgewinnung und Walzeiſenherſtellung auf einen Monatswert gebracht, der ziemlich genau auf die Ziffer von 1919 für den frü⸗ heren Gebietsumfang des Reiches liegt. Lediglich Roheiſen liegt noch ziemlich ſtark unter dieſem früheren Wert. 10* J J 1 Monaiſſche Eisengawinnung in Deautschlanel .4 N N N N 2 8 N * Rona A J 7 790% 8 Ee 420 28 — . — 2 9 2 8 Nüsfubr von Essen W 9 W A 0 2 . 2 N Einfuhr e 11 1 11 Während die Ausfuhr von Eiſen und Eiſenwaren von An⸗ fang 1024 bis Anfang 1927 recht beträchtlich und faſt ganz ſtetig angeſtiegen war, iſt während des ganzen Jahres 1927 ein ſtarker Rückgang der Eiſenausfuhr zu verzeichnen, der erſt zu Beginn des Jaßres 1083 wieder etwas ausgeglichen wird. Die Eiſenein⸗ fuhr iſt ſeit Anfang 1926 ziemlich gleichmäßig angeſtiegen, hat aber mit Ende be ebenfalls einen Rückgang erfahren. 7? Kapitalserhöhung der Bank von Italien.— Voraus ſichtliche Diskontſentung auf 57 v. H. Nach der„F..“ beabſichtigt die Baneg di talia, ihr Kapital unter Volleinzahlung ihrer bisher erſt zu 77 eingezahlten Aktien von 240 auf 500 Mill, zu erhöhen. Von den lungen Aktien wird ſe ein Drittel vom Schatzamt, von bisherigen Aktionären und von einer engliſchen Gruppe übernommen. Genergl⸗ Direktor Stringher tritt nach jähriger Dienſtzeit zurück und wird durch den gegenwärtigen Generaldirettor des Schatzamts Aßzoln erſetzt. Eine weltere Herabſetzung des Diskonts von 6 auf 57½ v, H. ſtehe in baldiger Ausſicht.. 27 Abſchlußerwartungen bei der Braubank. Zu der Steigerung her Aktien der Bank für Brauinduſtrie wird auf Anfrage mitgeteilt, daß die G. auch für das Ende März abgelaufene GJ. wie⸗ derüm mit einem günſtigen Ergebnis(i. V. 11 v,.) rechnet. Ent⸗ ſprechend der allgemeinen Belebung des Blergeſchäftes arbeiten auch die Brauereien, an denen die Braubank beteſligt iſt, zuſriedenſtellend. In dleſem Zuſammenhang kann auch auf das Steigen des Ausfuhrgeſchäfts der Brauereien perwieſen werden. Im erſten Viertelſahr wurden rund 290 000 Hek⸗ toliter Bier im Werte von 8,5 Mill,./ ins Ausland verkauft, d. h. faſt 1, Mill. mehr alns in der gleichen Zeit des Vorjahres, :7 Eine Fordſche Finanzierungs⸗Geſellſchaft. Ford hat unter der Firma Univerſal Credit Co. eine Finanzierungsgeſell⸗ lp gegründet, die mit einem Kapital von 10 Mill. Dollar den bſatz der Forderzeugniſſe im Wege dez Abzahlungsgeſchäftes ſör⸗ dern foll. Die neue Geſellſchaft iſt der entſprechenden Finanzie⸗ ruüngsorganiſation des größten Fordkonkurrenten, der General- Moſors Corporation, nachgebildet. * Holzverkohlungsisduſtrie Konſtauz bividendenlos? Die im vorigen Jahre beabſichtigte Sitzverlegung der G. iſt, wie wir erfahren, nunmehr endgültig fallen gelaſſen. Die Verhand- lungen der Verwaltung mit der Stadtverwaltung Konſtanz über den Verkauf von Liegenſchaften, die die Stadtverwaltung Kon⸗ ſtanz zur Errichtung eines neuen Gaswerks verwenden wollte, ſind ahne Erfolg beendet worden. Die finanziellen Verhältniſſe der Stadt Konſtanz und die dadurch bedingte Zahlungsweiſe für den Deabſichtigten Grundſtückskauf, ſowie die Höhe des Betrages ſind von der Geſellſchaft als unzureichend angeſehen worden, Eine Not⸗ wendigkelt, den Sitz der G. zu verlegen, beſteht nicht, trotzdem die Holzverkohlung in Konſtanz keine Erzeugungsſtätten beſitzt. Ueber as am zl. Märs 1928 abgelaufene GJ. 192% ſind bie Abſchluß⸗ arbeiten noch im Gange und werden auch a noch einige Zelt in Anſpruch nehmen, weil die G. die Abſchlüſſe ihrer in⸗ und Ausländiſchen Beteiligungen ſoweit als möglich berückſichtigen wird, Es verlautet aber ſchon letzt, daß die Ausſichten auf die n eines Gewinnantelles ſehr ge, ing n d. 5 * Guſtav Geuſchom u. Co. Ac. in Berlin. Die Gelſellſchaft berichtet für 1027 über eine weſentliche Steigerung des Abſatzes und eine nennenswerte prozentuale Ermäßigung der Unkoſten. Die eltmarktpreiſe hätten Anzeichen der Beſſerung gezeigt, während e Aufnahmefähigkeit des Inlandes wegen der wenſg günſtigen 5 eee und der Beſtimmungen über den Waffen⸗ und unſtlonsverkauf beſchränkt blieb. Als Dividende werden be⸗ kanntlich auf Grund der mit der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sprengſtoff jeweils 40 v. H. der Dividende der J. G. Farben⸗ induſtrſe Ac. verteilt, d. 85 diesmal 4,8 v.., außerdem aber noch der bekannte einmalige Bonus von 4 v. H. Der Reinge⸗ winn betrug nach 68 000(69 000)„ Abſchreibungen 308 000 115 000), Die erwähnte JG. habe ſich bewährt. Die Zunahme er Forderungen auf 4,54(2,72) Mill. 4 ſei auf Erhöhung der Umſätze und längere Zahlungsfriſten zurückzuführen. Waren er⸗ ſcheinen mit 2,10(2,02) Mill. 1. Die Schulden erhöhten ſich auf 2,24(0,78) Mill. 4(GV. 24. Mai), Erſter Abſchluß der Bemberg American Corporation Verluſtabſchluß. Im erſten Geſchäftsbericht der G. wird mitgeteilt, daß die Fabrik erſt im Oktober 1927 in Betrieb kam und bereits im Dezember die volle Leiſtungsfählgkelt von 7000(bs. Kupferammonigkſeide erreichte, Aus einem Auszug aus der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung geht hervor, daß die Einnahmen für in Amerika hergeſtellte Erzeugniſſe rd. 1,5 Mill. Dollar betrugen. Der Rohgewinn 1 5 ſich auf etwa 310 3190 Dollar, zu denen noch 18 923 Dollar Gewinne auf eingeführte deutſche Garne und 86 323 Dollar Zinseinnahmen treten. Die Unkoſten beanſpruchten 335 851 Dollar, Dadurch, daß ſofort Abſchreibungen in Höhe von 108 988 Dollar vorgenemmen werden, entſteht ein Verluſt von 131 225 Dollar. Zurzeit wird bei ſteigender Nachfrage mit Gewinn gearbeſtet. :2 Ach. für Energiewirtſchaft.— 8 v. H. Dividende.— Bezugs⸗ recht:2. Der AR. beſchloß, die Dividenden zahlung mi! 8 v. H. wieder aufzunehmen. Die Kapltalerböhung um 9 Mill. auf 5 Mill. 4 ſteht u. a. im Zuſammenhang mit der Ueßer⸗ nahme der Allgemeinen Gas⸗ und Elektrizitäts⸗A. Weiter machen verſchiedene Kapftalerhöbungen, die in der letzten Zeit bei Tochtergeſellſchaften und Konzerngeſellſchaften erfolgt ſeien, eine Verſtärkung der Betrſebsmittel notwendig. Wie wir weiter hören, erhalten die Aktionäre eine Bezugsrecht 312 zum Kurs von 105 v. H. 77 Gewinnſteigerung bei Orenſtein u. Koppel. Trotz erhößter öſchreißhungen von 90 512(779 433)/ ſteigt der Reingewinn ür uſchl. 148 400/ Vortrag auf 2 024 506„(t. B. einſchl. trogn 1622 000„. Der HV. am 19. Funk ſoll vor⸗ P D l Was heißt bei Pfand Zur Beachtung bei Zeichnungseinladungen Gerade bel Zeichnungsaufforderungen auf Pfandbriefe wird der Unkündbarkeit des Papieres bis zu elnem beſtimmten Jahre größte Bedeutung zugemeſſen. Die Emittenten erwähnen ſie mit Vorliebe, weil ſie ein weſentlicher Faktor bel der Kursbemeſſung iſt. Iſt eine Anleihe für eine Reihe von Jahren unkündbar, ſo iſt damit auch der Zins geſichert. Weder kann die Anlelhe getilgt noch in niedrigen Zins konvertiert werden, Zu Zeiten fallender Zinsſätze muß daher ein mit hohem Nominalzins ausgeſtattetes Papier begehrenswerter erſcheinen als eine, bei dem die Kündlgungsmöglichkeit jederzeit bde⸗ ſteht. Denn bel dieſem iſt damit zu rechnen, daß eine verſtärkte Tilgung einſetzt, vielleicht auch Geſamtrückzahlung erſolgt, weil die als Deckung dienenden Hypotheken nach Möglichkeit ſchnellſtens ab⸗ getragen werden, natürlich ſoweit es die Bedingungen zulaſſen. Man ſollte nun annehmen, daß ein Pfandbrief, der durch den Zuſatz:„unkündbar bis“ noch beſonders gekennzeichnet iſt, auch für dieſe Zeit unkündbar wäre, Soweit der Begriff des Wortes „unkündbar“ genau genommen wird, trifft das auch zu, nicht aber dann, wenn man damit überhaupt jede Rückzahlungsmöglichkeit meint. Das letztere wird aber in weiteſten Kreiſen darunter ver⸗ ſtanden. Die landläufige Dehnbarkeit des Wortes„unkündbar“ in „untilgbar“ führt alſo dazu, daß das, was die darunter verſtehen, nicht richtig aufgefaßt wird. Streng genommen ſoll die Unkündbarkeit die Möglichkelt ausſchließen, daß einzelne Reihen oder die geſamte Anleihe gekündigt wird; zulüſſig iſt aber eine„Aus loſung“, d. h. eine Ziehung der Stücke durch das Los; dabei kann es ſich natürlich nur um Teiltilgungen handeln. So kommt es denn, daß bei einigen Pfanbbriefinſtituten, die „bis„ unkündbare“ Pfandbriefe ausgeben, vor dieſem Zeitpunkte Ausloſungen ſtattfinden, wodurch natürlich jedermann der Gefahr gusgeſetzt wird, ſeine angeblich für einige Jahre garantierten Stücke vorzeitig zu verlieren. Solche Ausloſungen müſſen vorge⸗ nommen werden bei planmäßigen Amortiſationsraten der Deckungs⸗ hypotheken, dann bei außerordentlichen Rückzahlungen, ſei es Ge⸗ ſamt⸗ oder Teiltilgungen(natürlich nur ſoweit zugelaſſen), Bei dieſen außerordentlichen kann aber auch ein Zwang vorliegen, z. B. hel Bränden oder Zwangsvollſtreckungen oder bei vorzeitiger Kün⸗ digung der Hypothek ſeitens der Bank, wenn der Schuldner das Pfand nicht ordnungsgemäß bewirtſchaftel. Es ſoll nun nicht den Banken der Vorwurf gemacht werden, ſie hätten es des beſonderen Abſatzes wegen auf elne abſichtliche Du⸗ pierung des Publikums abgeſehen. Wo ſolche Durchbrechung des Begriffes„Unkündbarkeit—Untilgbarkeit“ vorkommt, wird in den Zulaſſungsproſpekten gusdrücklich darauf hingewieſen, etwa in der Faſſung:„Bis zum, darf die Anleihe ganz oder zum Teil nicht gekündigt werden, dagegen ausgeloſt, ſoweit planmäßige oder außerordentliche Tilgungsbeträge(..) eingehen“, Sicherlich laſſen ſich ſehr viele Intereſſenten durch die„Un⸗ kündbarkeit“ irreführen und zeichnen daraufhin. Sie ſind dann natürlich erſtaunt, wenn ſie nach einem Jahr ſchon die Nachricht von der Ausloſung bekommen. Ganz beſonders kann das für die unangenehm ſein, die kein Bankdepot haben. Wenn auch bei Ueber⸗ 4 3 Banken wirklich 2 24 briefen„unkündbar“? N bee ar ſehen der Verloſung eine Verjährung nicht zu befürchten iſt, ein Zinsverluſt tritt fedenfalls bei nicht rechtzeitiger Präſentation mit dem Tage der Fälligkeit ein. Die Reſtantenliſten, die bei jeder neuen Ausloſung bekannt werden, beweiſen heute, daß Stücke noch nicht vorgelegt ſind, die bereits 1924 gezogen wurden. Wenn nun auch die Ziehungsliſten in den Bankblättern ſtehen, es ſind dles neben dem Reichsanzeiger meiſtens zwel Börſenblätter, ſo iſt der Publizierungspflicht damit nicht genügt. Daher ſollten wenigſtens in den Zeitungen, die am Orte einer Zahlſtelle erſcheinen, die Ver⸗ loſungen mitgeteilt werden. Darüber hinaus aber muß in den Zeichnungseinladungen auf die praktiſche Auslegung des Wortes „unkündbax“ hingewieſen werden. Es iſt unbedingt nötig, darauf aufmerkſam zu machen, daß trotz der Unkündbarkeit in den oben erwähnten Fällen Tilgungen vorgenommen werden dürfen, wenig⸗ ſtens da, wo das vorgeſehen ſein ſoll, Ein ſolcher Zuſatz wird vom Anſehen der Banken erfordert, beſonders heute, wo ſie es auf einen ſtetigen Kundenkreis abſehen. Auf alle Fälle ſollte aber vermieden werden, trotz der Möglichkeit ſolcher vorzeitiger Tilgungen in Proſpekten„einen auf mehrere Jahre garantierten Zins“ hinzu⸗ weiſen, der praktiſch nicht garantiert iſt. Zweifelhaft könnte es nun ſein, ob auch da, wo ein Börſen⸗ proſpekt ſolche vorzeitige Rückzahlungen nicht vorſieht, nicht doch dieſe erforderlich ſein müſſen. Brände und Zwangsvollſtreckungen laſſen da eigentlich keinen anderen Ausweg, da mit Rückzahlung der Hypothek die Pfandbrieſe in der Luft hängen und daher eingezogen werden müſſen. Ein Aufruf der Anleihen wäre nur da zu um⸗ gehen, wo die Bank aus eigenen Beſtänden(Bilanzkonto: Wert⸗ papiere) Stücke entnimmt und vernichtet, oder wo eine Einziehung unterbleiben darf; letzteres könnte vorkommen, wenn, was übrigens häuſig der Fall iſt, der Beſtand der Deckugshypotheken größer als der Umlauf der Pfandbriefe iſt, Heute iſt gerade bei den 10proz. die„Unkündbarkelt“ von be⸗ ſonderem Wert. Die Pfandbriefe ſtehen ſämtlich über Pari; kein Inſtitut wird deshalb Tilgungen im Wege des Ankaufes vornehmen, ſondern nur durch Ausloſungen. Bei den Sproz, iſt die Frage 8, Zt. nicht akut, da ſie unter Pari ſtehen, Hier wird, wo zuläſſig eine Amorttſation im Kaufwege erfolgen, ein Vorgang alſo, der ſich ohne Folgen für die Pfandbriefbeſttzer abſpielt. Aber die Pfand⸗ brieſe ſind nicht für den Augenblick geſchaffen, ſie laufen z. T. bis 1960. Nehmen wir ſchon für 1030 wieder normale Zinſen an, ſo müſſen daun die 8proz. über Pari ſein; und ſo werden ſchließlich auch die 6 und proz. an die Reihe kommen. Dann dürſte wohl für alle Pfandbriefe das Gefahrenmoment einer vorzeitigen Tilgung trotz gegentelliger Garantie hervortreten. Faſſen wir alſo zuſammen; der Begriff„unkündbar“ iſt dehnbar. Genaue Auskunft gibt heute nur der Börſenproſpekt. Da, wo„Un⸗ kündbarkeit“ für alle Fälle verſprochen iſt, kann das nur da auch in Wirklichkeit ſein, wo der Beſtand an Deckungshypotheken größer als der Pfandbriefumlauf iſt, oder wo die Banken genügend Pfandbriefe im Portefeuille haben, Börſenzulaſfungsproſpekt und Bilanz ſind aber nicht jedermann zugänglich. Daher muß gefordert werden, daß im Zeichnungsproſpekt die„Unkündbarkeit“ erläutert wird, ſo⸗ daß ſie gemeinverſtändlich iſt, 5 ... ͤ K A geſchlagen werden, auf die 480 000% WA. wieder 7 v. H auszu⸗ ſchütten und die Dlvidende auf die 30 Mil l.„ StA. von 4 auf 5 v. H. zu erhöhen. Zum Vortrag verbleiben 167927 ,. 17: Lokomotiv⸗Fabrik Krauß u. Co. Ac. in München dividenden⸗ los. Die G. schließt mit einem leinen Gewinn von 21 588 (38 682)„ ab, der ſich um den Vorfahrsvortrag auf 58 937/ erhöht und zum größten Teile wieder vorgetragen wird. Die Divfdenden⸗ zahlung fällt ſomit abermals aus. Das Inlandsgeſchäft fei ſehr rühig geweſen, während die Ausfuhr mit ei nem Ver⸗ lu'ſt verbunden war. Man hoſſe auf eine ruhige Welterentwick⸗ lung des Unternehmens in dem bisherigen Rahmen. 2 Juterngtionale Schlafwagengeſellſchaft Brüſſel. Die o. GV. der Wagons⸗Lits genehmigte den Jahresabſchluß für 1927, der einen Roßgewinn von 14/600 918 Fr. auſweiſt, wozu diverſe Zinſen mit 10 634 612 Fr, treten. Abzüglich der Unkoſten nach diverſen Abſchrei⸗ bungen mit 7,55 Fr. und Dotierung des beſonderen Abſchrelbungs⸗ ſonds mit 17 Mill, verbleibt ein Reingewinn von 94 028 405 Fr., zu dem noch 124902 Fr. Vortrag kommen. Die Dividende wird mit 6 Fr. netto(gegen 60 Fr. 1..) auf die 150000 Vorſchußaktien und auf die gewinnbeteiligten 1600 000 gewöhnlichen Aktien ausge⸗ ſchüttet. Bekanntlich wurde durch o. GV.⸗Beſchluß vom 19. April 1027 das Stammkapital durch die Ausgabe von 1150000 Akkten erhöht. Diefenigen Aktien, guf welche die Altionäre damals ihr Be⸗ zugs recht nicht ausübten, wurden, wie Präſident Maurice Deſpret auf eine Attionärfrage mitteilte, der United Inveſtment Corpo⸗ ration in London und der Societä Internazionale die Credito Mo⸗ biltare e Immobillare in Lugano überlaſſen, die als Garanten die Stücke unter ſich teilten. In den Verwaltungsrat wurde anſtelle des verſtorbenen Lord Dalzlel von der engliſchen Gruppe Sir Ed⸗ mund Wyldbord Smith, u. a. Verwaltungsratmitglied der Suez⸗ kanalgeſellſchaft, präſentiert und gewählt. Anſtelle des verſtorbenen Mitglieds QAuellence wurde der Hüttenbeſitzer Albert Der, bau gewählt. Die Zahl der Verwaltungsratsmitglleder wurde ſo⸗ dann von 19 auf 20 erhöht und Lord Afhfleld, Präſident der Midlandbank in London ind der International Slepping Cars Co, guf den neugeſchaſſenen Poſten berufen. 777 94 Mill. Franken Reingewinn bei Citroen. Die Automobil- werke Eftroen weiſen einen Betpiebsgewinn von 120 Fr. aus, von dem nach 84,2 M l. Ir. finanzlellen Laſten ein iel ngewinn von 9,8 Mill Franken verbleibt. Die G. beantragt s v. H. Dividende für die Ba. B und 7 v. H. für die Sbol, auf 300 Mill. Fr. AK. Die 900 00% Fr. Gewinnanteile bleolben alſo dividendenlos. l Berlin⸗Gubener Hutfabriken. Vorausſichtlich wird in der am 11. U M. ſtattfindenden Ad. ⸗Sitzung eine Dividende etwa in Vor⸗ lahrshöße(16 v. Fe) in Vorſchlag gebracht werden, Die Neun ung der Jura⸗Oelſchiefer⸗Werke. Nachdem vor zwei Monaten der ertrag mit dem Süd dent chen Zement lyndlikat in Heldelberg angenommen worden war, wonach be⸗ kannlich die Erzeugniſſe der Jurg, Portlandzement und Portland⸗ lurgzement, nur noch durch das Syndikat verkauft werden, beruft bie G. jetzt ihre 8. o. HB. auf 24. Mai ein. Der Beſchluß der HV. vom 23. Juli 1920 über die Erhöhung des Grundkapitals auf bis zu 9 459 000 4 ſoll aufgehoben werden, dafür hal die . Beſchluß zu faſſen über Herabfetzung den Grun dea pitals von 3 900 000% auf 1 100 00 J durch Zu ſammen⸗ legung im Verhältnis von die zum Zweck der Befeltigung der vorhandenen Unterbilanz und zur Vornahme von Sonderabſchrei⸗ bungen, Schließlich ſoll das Kapital von 1 000 000% wieder erhöht werden um 1 840 000 4 auf 3 Mill. durch Ausgabe von Inhaberaktien, wobel das geſetzliche e der Aktionäre aus⸗ de iſt, Als letzter Punkt ſtehen Wahlen zum Aufſichtsrat auf de? Portlandzement Karlſtadt a. M. AG. in Karlſtadt. Der in dieſen Tagen abzuhaltenden Bilanzſitzung wird eine Gewinnaus⸗ ſchüttung von 10(8) v. H. vorgeſchlagen werden. 7? Die Gründung der Deutſche Paxkeltwerke Ach. vollzogen. Der angekündigte Zuſammenſchluß in der bayeriſchen Holsverwertungsinduſtrie in der Deutſche Parkettwerke Ach. in München iſt jetzt vollzogen, die Eintragung der Firma iſt bereits er⸗ folgt, Gründer 17 mit Mill.„ AK, ausgeſtatteten G. ſind be⸗ kannklich die Süddeutſche Hol zinduſtrie„ die Hu⸗ ber tu Säge und Hobelwerke Ach, und die Ober⸗ baneriſche Parkenl⸗ und Holzinduſtrlewerke Wrede Gmoß. In die neue Geſellſchaff werden eingebracht: Von der Süddeutſchen Holzinduſtrie Ach, gegen Gewährung von 933 Aktten, deren fämttiche, bisher in Roſenheim und DLagenargen betrie⸗ benen Parkettfabhriken mit Grundbeftitz und Gebäuden; von der Hu⸗ bertus gegen Gewährung von 500 Aktien deren bisher unter der Firma„Hubertus Säge und Hobelwerke lch.“ ßetriebenes Unter⸗ nehmen mit sämtlichen Aktien; von der Wrede Gmb gegen Ge⸗ währung von 505 Aktien ihre in München und Freilaſſing betriebene Parkettfabrikatlon und Verlegegeſchäft mit allen Aktiven und Paf⸗ ven, ohne das Recht der Firmenfortführung. in München Die Beſchlüſſe der Stickſtoffkonferenz Die Stickſtoffkon ferenz auf der Adria, zu der ſich an Bord des Dampfers„Lützow“ Vertreter der deutſchen, franzö⸗ ſiſchen, engliſchen, ktalleniſchen und norwegiſchen Stlckſtoffinduſtrie eingefunden hatten, hat jetzt ihre Arbeſten Nee Die Ergeb⸗ niſſe der Verhandlungen wurden in einer Reſolution zuſam⸗ mengefaßt, die folgende Forderungen enthält: Die Induſtrie ſoll Kunſtdüngerfabriken möglichſt in Orten mit den nie ⸗ dringſten Geſtehungskoſten legen unter Ausnutzung aller wiſſenſchaſtlichen und techniſchen Fortſchritte. Sie ſoll ſich bemühen, den wechſelnden Anſprüchen verſchledener Kultur ⸗ pflanzen und den Verſchiedenhejten des Bodens und des Klimas gerecht zu werden, Beſonderen Wert iſt auf die Verbilligung der Produktion und des Vertriebes zu legen. Die Landwirtſchaft wird ermahnt, den Verbrauch an künſtlichen Nährſtoffen zu ſteigern und ſich davon durch Unterricht und Auf⸗ klärung einzuſetzen. Die Reglerungen ſollen durch Schaf⸗ fung und Förderung von Organiſationen zur Bereitſtellung billiger Kredite den Ankauf künſtlicher Pflanzen nahrung erleichtern und der finanziellen Lage der Land wirtſchaft beſon⸗ ders Rechnung tragen. 10 Die Brauereien für das Hopfen⸗Provenienggeſetz. In einer Sitzung des Großen Ausſchuſſes in Berlin beſchäftigte ſich der Deutſche Brauer⸗Bund mit der Frage eines Geſetzes zum Schutze der Her kunfts bezeichnung für Hoßfen(Hopfenpro⸗ nentenzgeſetzl. Elnſtimmig wurde folgende Entſchließung ange⸗ nommen:„Der Deutſche Brauer⸗Bund begrüßt die von der bayeriſchen Regierung veranlaßte Einbringung eines Hopfenpro⸗ venienzgeſetzes, erzeugern ebenſo einmütig verlangt wie von den Hopfenverbrauchern ber deutſchen Brauinduſtrie. Die Erzeuger haben ein Recht auf den Schutz ihrer Qualktätsware. Die Verbraucher dürſen beanspruchen, mit unverfälſchter Ware bedient zu werden. Nicht minder notwendig iſt das Geſetz im Intereſſe des reellen Hopfenhandels, deſſen guter Ruf und deſſen Wettbewerbsfätigkeit durch bie bisherige unkeeſte Miſchpraxis aufs ſchwerſte geſchäbigt wird. Der Deutſche Brauer⸗ Bund richtet an die Reichsregierung die dringende Bitte, den vor⸗ gebenden Körperſchaften zuzuleiten. 3 Neue Tarifgrundſätze in der Kraftfahrzeng⸗Berſicherung. Die in Heidelberg abgehaltene ab. SB. des Verbandes der in Deutſchland arbeitenden Unſall⸗ und Haftpflicht⸗Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften und des Auto⸗Kasko⸗Verbandes, an der auch zahlreiche Außenſeiter teilgenommen haben, und auf der die öffenillch⸗rocht⸗ lichen Verſicherungsgeſellſchaften für die Auto⸗asko⸗Verſicherung durch ihre Gründung„Centropa“⸗Verſicherungsbank vertreten waren, hat die Schaffung elnes neuen Tarifs für die Auto Kasko Verſicherung beſchloſſe n. berechnet die Prämie durch eine Verbindung des Wagenwerts gleich Verſicherungasſumme und der Wagenſtärke. Nach amer ka niſchem Vorbild will man dieſe Verſicherungsſummen gänzlich in Fortfall kommen laſſen, rung, die in Groß⸗Berlin für Kraftdroſchken, im FFreiſtgat Baden und in Köln bereits obligatoriſch iſt, will man einen geſtaffel ten Selbſtbehalt einführen, wie er in der Schweis kraft des Ge⸗ ſetzes unter dem dort beſtehenden Zwang ber derungsnahme vorgeſchrieben iſt. Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 8, 9. 8. 9. 8 8 Nem-Dork„488 004880] Schweiz.. 2582 28,37 Stockholm. 18.10 J, 10 Poris 40224 Sofland.. 1,0 72440 N 28.87 29.19 Eriiſſen 10 404 Oeſfyo 1927 162 Mafland. 2 80 92,50 Kopenhagen 1819 18.15 Degen Reichsmark wurden Dollar mit.19 und Pfunde mit 20.40 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 8. Mai Preiſe in Feſ marti für 1 Kg. 75 5 5 Elettrolnttupfe: 184.78 184.5 ulumintum in 7 1 .———.— Barren.14 2,10 le—.—— inn ausl.—.——.— Rohzink Bb. Pr. üttenzinn—.——.— „ d 3 Nickel.50.50 Plaftenzint——.—————] Antimon.90-.98 0,800,98 Aluminfum 210.10 Silber für 1 G7. 79 75.80.75 80 80 81.50 London 8. Mat. Metallmarkt.(In Lſt.. d. eng. t. v. 1016 Kg·) 7. 8 7. 8. Blei 20.45 20.50 Rupfer Kaſſa 61.50 81,80 beſtſelect 68,50 85.50 Zint 25.60 25 50 do, g Mengt 81,78 81.75 Nickel——— neckſlb, p. Fl, 22 58 22.80 d, Elektrol. 67.— 87.] Zinn Kaſſa 283,.— 282,75 Regulus——— Ein ſolches Geſetz wird von den deutſchen Hopfen⸗ liegenden Geſotzentwurf mit tunlichſter Beſchleunigung ben geſetz⸗ Der geltende Tarif In der Auto⸗Haftpflich t⸗Verſiche⸗ . 43* 1 99 1 * e„„ ̃ Ä˙ ü ͤ, r hee W„ rere ee n* 1 u nnen„ern o v 7 u d AAA 7 an . Mittwoch, den 9. Mai 1928 Nene N Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 216 Mational-Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 274. Miete 5 Nr. 84 Mittwoch, den 9. Mal 1928. Oktoberta g. Schauspiel in drei Akten von Georg Kaiser. In Szene gesetzt von Dr. Gerhard Storz. Anfang 20 Uhr Ende gegen 21.45 Uh! Personen: Coste Johannes Heinz Catherine. die Nichte Claire Winter N25 Marc Marrien, d. Leutn. Fritz Klippel in selner Weulspiele mit Felsen. 8 rau Jattefaux, d Hausdame julie Sanden Karten zu 50 Pig müssen bis Montag, 44. Leguerche, d. Schlächterges. Raoul Alster 15 8 Filmsmäpfung: in P 6. 20 geholt werden. 6058 Ein Diener Neues Theater im Rosengarten Vorstellung Nr. 71. Mittwoch, den 9. Mal 1928 1 die neee d. Bühnenvolksbundes a 8 e Oper in drei Akten nach dem Französisch des Lockroy u. Cormon. Deutsch] bearbeitet v. Ferd. Gumbert. Maillart. Musik v. Aimé In Szene gesetzt von Altred Landory. Musikal. Leitung: Gustav Mannebeck. Chöre: Werner Cößling. Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Thibaut, ein reicher Pächter Arthur Heyer Georgette, seine Frau Marianne Keiler Bélamv, Dragoner-Unteroffiz. Christian Könker Sylvain, erster Knecht Ladislas Vaida K Neumann-Hoditz 5 5 de Kehen des Eremiten. 5 Das entzückende Lustspiel mit der erstklassigen deutschen Besetzung! Nur nech 2 Tage! Heute und morgen! 05 Liedtke 2. Darbletung. welche wir hierzu Mittwoch, 18. Mal, 3 Uhr del schlechtem Wetter Saal, allerlei Belustigungen, Kinder- Räumungs- wegen Umbau! Jäger, 03, 4 Beleuchtungskörper jeder Art e Hausfrauenbund E. 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Mit ganz besonderer Freude gedenken wir der Ehrung, „Frohsinn“, Qesangsabteilung der Fleischerinnung, Veteranen: und Marineverein und Internationale Artistenloge„Sicher bereitet wurde. Stammtisch I, dem jägei- Stammtisch, allen Lieferanten und nicht zuletzt alſen Oästen für die warme Anteil nahme an dem jubiläum. Wir bitten, dieses Wohlwollen uns auch in Zukunft Eduard Schlipf und Frau A e e und sonstigen Geschenken zuteil ge- den Lemplonzug der Gesangvereine „Benz'sener Männerchor“, Ferner danken wir dem entgegenzubringen. eee eee ikodneeegknsteh rn igibtsssdttgtürsttssanIHBltautttdülnta ul Tanz- Montag, 14. Mal, 8Uhr Priv. Unterrichtssaal 260³⁰ Das guts pralsworte Piano Z u Spargel empfehle milden Wlirzigen Ahiaten roh und gekocht Der feste vum Besten Inger Feinkost Spezlalgeschätt Macht Blutreinigungskuren mit be Natürlichem Frenzensbader Mineralwasser Kergl-Auarteits, f n E. E Fräulein Sussa Heiken— Nationaltheater Mann- Di 0 8 5 185 5 80 ee e Sohule. 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