lelle Bezugs preiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder dur Bei evtl. Aenderung der wirt forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe pee Ge eee Waldhofftr. 6, e 18ʃ20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe:& in die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. chaftlichen Verhältniſſe 2 aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. upt⸗Nebenſtelle R 19/11 eneralanzeiget Mannheim. Erſcheint wöchentl. . 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 . 5 8 0 0 E „ 5* e — — d 1. 5 0 * 1 0 ö . 4 Millag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger 5 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik Nr. 222— 139. Jahrgang Seilu Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung je einſp Ko N 5 Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Melamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Gemmingen, Induſtrieller in Völklingen, teilt mit, er ſei bereit, nach Kolmar zu kommen, um auszuſagen über die angeblichen Röchlingſchen Millionen.— Der Präſident 3 75 1 5 daß die Zeugenliſte nunmehr bereinigt und geſchlof⸗ en ſe Es wurde darauf mit der Vernehmung der An⸗ geklagten fortgefahren und Wür tz, Lehrer, verhört, der 1927 von Deutſchland nach dem Elſaß zurückgekehrt war, nach⸗ dem er das Elſaß im Jahre 1919 verlaſſen hatte. Er ſoll einen deutſchen Propagandakalender herausgegeben haben und in Wort und Schrift, namentlich durch Verbreitung deutſcher Bücher, Propaganda getrieben haben. Würtz erklärt, er ſei ein Opfer des unter dem elſäſſiſchen Lehrerperſonal herrſchenden Denunzilantentums geweſen. Es iſt ſodann viel die Rede von einem Inſtitut für anormale Kinder, das Würtz ge⸗ gründet hat, vom Vertrieb evangeliſcher Bücher der ſogenann⸗ ten deutſchen Buchgemeinſchaft mit dem Sitz in Frankfurt uſw. „Was hat das mit dem Komplott zu tun?“ fährt Jäglé da⸗ zwiſchen. Der Präſident winkt ungeduldig ab. Als der Präsident mit Kreuz⸗ und Querfragen den Angeklagten in die Enge treiben will, um nachzuweiſen, daß er tatſächlich deutſche Propaganda im Elſaß getrieben habe, gibt es eine Reihe von Zwiſchenfällen, da der Angeklagte und ſein Verteidiger leidenſchaftlich gegen dieſe Tendenzen des Präſidenten proteſtieren. Würtz ſagt, er habe nichts anderes getan, als einen energiſchen Kampf gegen Schmutz und Schund in der Literatur geführt. Es folgt die Vernehmung von H. Solpee n, Kunſtmaler aus Straßburg, der beſchuldigt iſt, den„Eiſernen Mann“, eine ſattriſche Zeitſchrift mit angeblich autonomiſtiſchen Tendenzen, gegründet zu haben. Solveen erklärt formell, er ſei weder Gründer noch Leiter, noch Mitarbeiter dieſer Zeitſchrift ge⸗ weſen. Er habe nur die elſäſſiſchen Hefte eine Zeit lang heraus⸗ gegeben und ſpäter den„Laro“, eine Zeitſchrift, die, wie der Verteidiger Fournier feſtſtellt, in Paris mit der goldenen Me⸗ dakille ausgezeichnet worden iſt. Solveen beſtätigt, daß er ſich auch als Schriftſteller betätigt habe. Verſchiedene ſeiner Werke werden den Geſchworenen hinübergebracht, damit ſie ſich ſelbſt von dem hohen Niveau der Kunſt Solveens überzeugen könn⸗ ten. Solveen erklärt, ſein Ziel ſei geweſen, bei einer Hebung des Kunſtempfindens im Elſaß mitzuwirken. Von Propaganda könne keine Rede ſein. Als erſter Angeklagter wurde in der Nachmittagsſitzung der Deputierte von Kolmar, Roſſe, einvernommen, der ſich ebenfalls als deutſcher Reſerveoffizier entpuppt hat und der während des Krieges wegen Eintretens für elſäſſtſche Soldaten mit 19 Tagen Gefängnis beſtraft wor⸗ den iſt. Roſſé gibt auf Wunſch des Präſidenten und der Vertei⸗ digung ein Bild von dem Zuſtandekommen ſeines Vermögens, wobei er die Mitgift ſeiner Frau im Betrage von 35 000 Fran⸗ ken erwähnte und dann ſeine Nebenverdienſte als Redakteur der„Lehrerzeitung“, als Präſident des Elſäſſiſchen Beamten⸗ vereins und als Generalſekretär des Lehrervereins uſw. auf⸗ führt. Roſſe ſtellte dann feſt, daß er nie eine Zeile in der„Zu⸗ kunft“ geſchrieben habe, entgegen der in der Anklage erhobenen Behauptung. Der Präſident erwähnte die finanzielle Beteili⸗ gung Roſſes am Erwinia⸗Verlag, die ſich hinter einem Stroh⸗ mann namens Herzog verborgen habe. Roſſs beſtreitet dieſe Beteiligung nicht. Sodann war die Rede von einem Brief Roſſes an Hirtzel über die Gründung der„Volksſtimme“. Roſſse hebt hervor, daß keinerlei Beweiſe für ſeine Teilnahme an der ſeparatiſtiſchen Kampagne vorliegen und er fragt den Präſtdenten, ob er ein Dokument hierüber beſitze. Der Prä⸗ ſident gibt freundlich lächelnd die Antwort, die Angeklagten hätten nicht das Recht, den Präſidenten einzuvernehmen; übri⸗ gens werde der Staatsanwalt über dieſen Punkt noch Aus⸗ kunft geben. Als achte Angeklagte wurde Frau Agnes Eggemann, verheiratet mit Raver Fashauer, dem Bruder des Abbé, einvernommen. Der Präſtdent ſtellt feſt, daß Agnes Eggemann bei einer Luzerner Bank ſich ein Konto eröffnen ließ, um im Altftrag ihres Schwagers Fashauer Zahlungen in der Schweiz zu machen. Agnes Eggemänn beſtreitet das nicht. Jedesmal, wenn ſie ihr Kind in Genf beſuchte, ſei ſie über Luzern gereiſt, um Zahlungen auszuführen. Sie weiſt dann ein Sparkaſſen⸗ buch vor, das angeblich von einem Polizeibeamten Gelb e worden ſei und ſagt, ſte habe nie behauptet, daß das Geld bei der Bank Gerardot und Pinck ihr Eigentum ſeti. Das Konto ſel zwar auf ihren Namen gelaufen und ſie habe die Zahlun⸗ gen während des Baues des Erwinia⸗Verlages auf Wunſch ihres Schwagers ausgeführt. Sie erklärt dann, an der Grenze einmal auch wegen Kokainſchmuggels verhaftet und unterſucht worden zu ſein, allerdings ohne Reſultat. Auch dieſe Verhaftung ſei das Werk eines Denunzianten geweſen. Mit der Politik habe ſie nie etwas zu⸗tun gehabt. Es folgte die Vetnehmung von Charles Heil, 5 eines früheren prgieſtautiſchen Pfarrers in Straßburg, der toze ſpäter Volkswirtſchaft ſtudierte und dann zur Journaliſtik überging. Er kehrte 1921 ins Elſaß zurück und gründete 1927 die heute verbotene Zeitſchrift„Das neue Elſaß“. In Deutſch⸗ land war er an verſchiedenen deutſchen Zeitungen tätig und wurde ſpäter Pariſer Korreſpondent einiger deutſcher Zeitun⸗ gen. Man wirft ihm beſonders vor, er habe für die Autonomie Elſaß⸗Lothringens außerhalb des Rahmens Frankreichs ge⸗ arbeitet. Heil beſtreitet dies. Er vertritt im Heimatbund den linken Flügel. Eine lange Diskuſſion entſpann ſich über die ſogenannte Kolmarer Schlacht, den Ueberfall der Camelots auf die Autonomiſten und die von Heil daraus gezogene Schlußfolgerung, Gewalt mit Gewalt zu vergelten. Damals habe er geſagt, es könne ein Moment kommen, in dem dieſer Ueberfall in Kolmar als Kinderſpiel betrachtet werde. Heil erwidert, das ſei die Anſicht der meiſten Zeitungen damals geweſen. Unter großer Spannung verlieſt der Präſtdent dann einen Brief, der mit einer unleſerlichen Unterſchrift verſehen iſt und der aus Berlin vom 13. Okto⸗ ber 1926 datiert iſt. In dieſem an Heil gerichteten Briefe heißt es unter anderem:„Ich habe an maßgebender Stelle Richt⸗ linien gegeben, wie die Zeitung(gemeint iſt die„Volksſtimme“) aufgezogen werden ſoll.“ Der Präſident findet es eigentümlich, daß wenige Tage vor der Gründung der„Volksſtimme“ dieſe Richtlinien von Berlin aus gegeben worden ſeien.„Das Blatt muß der deutliche Ausdruck des geeinten Autonomismus ſein“, ſo heißt es in dem Briefe weiter.„An der Spitze muß ein klei⸗ ner Depeſchenfaktor ſtehen, der die Verantwortung übernimmt und eventuell verhaftet werden kann, ohne daß das Blatt darunter leidet.“ Weiter iſt in dem Briefe von einem guten Nachrichtendienſt die Rede, durch den die Straßburger Blätter geſchlagen werden ſollen. Das Blatt ſoll die Elſäſſer im Sinne des autonomiſtiſchen Gedankens wecken. „Dieſer Brief iſt außerordentlich wichtig“, ſtellt der Präſident feſt. Er zeige, daß für die in Elfaß heraus⸗ kommende Zeitung ein Nachrichtendienſt aus Deu tſchlan d gegeben worden ſei. Heil behauptet, er habe nichts non der Erwinia gewußt und er könne ſich auch nicht erinnern, von wem der Brief ſtamme. Was den Nachrichtendienſt betreffe, o ſei es natürlich, daß man einer neuerſcheinenden Zeitung den Dienſt eine Zeit lang gratis gebe. Der Präſident unterſtreicht, daß der Angeklagte den Abſender des Briefes nicht'kennen will. Eßlingen ſprach Heil davon, mit allen Mitteln einen Mine n⸗ krieg zu führen, deſſen eigentliches Ziel erſt ſpäter bekannt werden ſollte. Oberſtaatsanwalt Fachot bemerkt zu dem erſten Briefe, daß er vom 13. Oktober 1928 da⸗ tiert ſei, während die Anleihe von Wildi am 23. Oktober 1926 gewährt worden ſei, was auf alle Fälle ein eigentümliches Zu⸗ ſammentreffen genannt werden müſſe. In dem Briefe ſei außerdem die Rede davon, daß der neuen Zeitung unbedingt geholfen werden ſolle.(Große Unruhe.) Heil antwortet noch auf verſchiedene Fragen und erklärt, daß er wiederholt betont habe, die autonomiſtiſche Bewegung ſei verloren, wenn auch nur ein einziger deutſcher Pfennig in ihr verwandt werde. Von der Anleihe Wildi habe er nichts gewußt. Rechtsanwalt Feillet ſtellte feſt, daß die Anleiheverhandlungen mit Wildi bereits im Juli 1926 zu Ende geführt worden ſeien, und daß nur der zweite Kontrakt mit Wildi im Oktober zur Unterzeichnung ge⸗ kommen ſei Abbé Fashauer wird darauf vernommen. Er ſtellt an den Präſidenten neuer⸗ dings einige Fragen, worauf ihm der Präſident ſagt, er ſet ſich ſcheinbar immer noch nicht im Klaren über die Rolle, die er hier ſpiele. Fashauer äußert ſich dann über ſeine Tätig⸗ keit bei der„Volksſtimme“. Er ſei nach dem Geſetz nicht ver⸗ antwortlich für die dort erſchienenen Artikel. Dieſe Verant⸗ wortung falle auf den Chefredakteur. Trotzdem wolle er die volle Verantwortung übernehmen. Unaufhaltſam wie ein Wildbach praſſeln ſodann die Erklärungen Fashauers nieder, bis der Präſident einen Gendarmen bittet, ihn am Aermel zu zupfen. Die Glocke des Präſidenten hat jede Macht über den Angeklagten verloren. Die ganze Vernehmung Fashauers iſt ein einziger Zuſammenſtoß mit dem Präſidenten. Es ſcheint, daß die Worte„ein freies Elſaß“ Ihnen auf die Nerven gehen?“ ſagt Fashauer.—„Nicht, daß ich wüßte!“ er⸗ widert der Präſident.„Die Geſchworenen werden aber darüber richten, wie weit der Sinn dieſer Worte„freies Elſaß“ geht!“ Fashauer beſtreitet, daß die Tendenz der„Volksſttmme“ ſepa⸗ ratiſtiſch geweſen ſei, wie das Polizeikommiſſar Bauer be⸗ haupte. Der Angeklagte verlieſt einige Artikelauszüge, um dies zu beweiſen. Der Präſident ſeinerſeits verlieſt einige Artikel, die ſich dagegen wenden, daß Elſaß⸗Lothringen als in⸗ tegrierender Beſtandteil Frankreichs bezeichnet werde. Fas- hauer erwidert, daß in den vom Präſtidenten verleſenen Ar⸗ ktkeln, die übrigens nicht von ihm— Fashauer— ſeten, die wichtlaſten Stellen ausgelaſſen worden ſeien. Uebrigens ſei es nicht mehr als die einfache Feſtſtellung einer Tatſache, wenn man ſage, daß Elſaß ſei nicht ſtockfranzöſtſch. Man habe vor 1918, als das Elſaß bereits ſein eigenes, vom Volk gewähltes Parlament gehabt habe, nicht von einem frem⸗ den Joch und von Unterdrückung ſprechen können, ſagt Fas⸗ hauer.„Sie wollen alſo ſagen,“ fragt der Präſident,„daß erſt nach is Elfaß⸗Lothringen ein Joch auferlegt würde?“ Fashauer pvoteſtiert entſchieden. Man dürfe ſeinen Worten nicht dieſen Sinn unterſchieben. 5 5 Drauf wurden die Verhandlungen auf Samstag vertagt. In einem Briefe an einen gewiſſen Profeſſor Otto Wilhelm in Am Deine Sache handelt's ſich! Tua res agitur! Um Deine Sache handelt's ſich! So möchte man jedem deutſchen Mann und jeder deutſchen Frau beſchwörend zurufen, die ſich gelangweilt oder mißmutig ab⸗ wenden, wenn ſie etwas leſen oder hören, was mit dem Wahl⸗ kampf zuſammenhängt. Nur noch ein Sonntag trennt uns von der großen Entſcheidung und doch merkt man nur wenig davon, daß wir in die letzte und wichtigſte Phaſe des Wahl⸗ kampfes eingetreten ſind. Noch nie zuvor in all den vielen Wahlkämpfen, die wir im letzten Jahrzehnt miterlebten, hat man von einer allgemeinen Anteilnahme der Bevölkerung an dem Ringen der Parteien ſo wenig verſpürt wie diesmal, Woran liegt das? Der Gründe ſind gar viele. Es liegt vor allem daran, daß diesmal keine zugkräftige, für das gauze Reich gültige Wahlparole vorhanden iſt. Daß es überhaupt einer ſolchen bedarf, um die breiten Maſſen des Bürgertums aus ihrer vielfach vorhandenen parteipolitiſchen Intereſſe⸗ loſigkeit und Wahlmüdigkeit aufzurütteln, iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß weite Kreiſe gerade des Mittelſtandes noch im⸗ mer nicht erfaßt haben, daß, wie Friedrich Naumann einmal ſagte,„Politik kein Sonntagsvergnügen iſt, ſondern ein g Arbeit, von der Leben und Sterben der Nation abhängt.“ Daß dieſer Satz richtig iſt, haben wir alle mit⸗ erlebt. Man denke nur an die Vorkriegspolitik. Der damaliges Zickzackkurs, die verkehrte Bündnispolitik und die falſch aus⸗ gelegte Nibelungentreue haben uns in den Weltkrieg geführt, Von der jetzigen unbeirrbaren Verſtändigungspolitik aber hoffen wir zuverſichtlich, daß ſie auf dem beſten Wege iſt, uns durch Opfer und Arbeit zur Freiheit zu führen. Viele Leute ſagen zwar, es ſei bei uns noch um keinen Deut beſſer gec worden, doch das iſt zweifellos vollkommen falſch und zwar für die innenpolitiſchen Verhältniſſe ſowohl, wie für dis Außenpolitik. Viel, ſehr viel iſt ſelbſtverſtändlich noch zu wünſchen übrig geblieben, aber es iſt für jeden, der überhaup ſehen will, unerkennbar, daß wir einen in der Weltgeſchichts beiſpielloſen Aufſchwung erlebt haben. Er erregt den Neis und die Bewunderung des Auslandes. Unſere Währung is geſichert, die lange Zeit in ihrem Ausmaße erſchreckend große Arbeitsloſigkeit hat ſich weſentlich gebeſſert, Handel und Wang del haben eine verhältnismäßig lauge Zeit günſtiger Kon junkfur Wir knehmeff können 9 die reinen Spareinlagen be den Sparkaſſen haben die Höhe von 5,3 Milliarden R. erreicht wozu noch 1,3 Milliarden Giro⸗ und Scheckeinlagen kommen Doch das nur nebenbei. Wir wollten durch Hinweis auß dieſe Entwicklung nur aufzeigen, daß es ſich für jeden Deut⸗ ſchen, der ſich darüber klar iſt, daß es ihm perſönlich nur gut gehen kann, wenn die große Nährmutter von uns allen, wenn das deutſche Vaterland gedeiht, durchaus nicht ausſichtslos iſt, daß es ſich vielmehr lohnt, wenn er zu ſeinem Teile nach Kräf⸗ ten daran mitarbeitet, daß die wirtſchaftliche und politiſche Entwicklung Deutſchlands weiter vorwärts und aufwärts geht, Auf die praktiſche Verwirklichung dieſes Zieles hinzuarbeiten, dazu iſt morgen in acht Tagen jedem Deutſchen Gelegenheit geboten. Es handelt ſich darum, einen Volksausſchuß zu bilden, auf dem vier Jahre lang die ganze geſetzesſchöpferiſche und repräſentative Aufgabe ruht, in der unſer öffentliches Leben zum Ausdruck kommt. Jeder muß an dieſer Wahl per⸗ ſönlich intereſſiert ſein, denn nicht darum handelt es ſich ja, irgend eine beliebige mit mehr oder weniger gleichgültigen Zielen verbundene Wahl vorzunehmen, ſondern um die Ent⸗ ſcheidung, wie ſich nach dem Willen des deutſchen Volkes, ſo⸗ weit das überhaupt in Menſchenkraft ſteht, die künftige Entwicklung des deutſchen Reiches geſtalten foll, Muß die Mitwirkung an einer ſolchen Aufgabe nicht jeder Deutſche als ſeine Sache betrachten? Leider gibt es noch immmer viel zu viele, die als ihre Sache in engſtirniger Weiſe nur ihre egoiſtiſchen Intereſſen verſtehen. So kommt es, daß vielfach darauf hingearbeitet wird, Reichstag und Länderparlamente auf das Niveau einer bloßen Inte reſe⸗ ſen vertretung hinabſinken zu laſſen und die Politik, das regulierende Element in dem Organismus der Staats⸗ entwicklung, der Wirtſchaft unterzuordnen. Die das wünſchen, überſehen vollkommen, daß das Schickſal der Wirtſchaft von dem politiſchen Schickſal des Staates beſtimmt wird. Mit unerfüllbaren Verſprechungen iſt von allen Parteien ſchwer gefündigt worden, beſonders unverantwortlich von der Sozialdemokratie. Hier in Mannheim war es ja, wo wir erſt kürzlich anläßlich der ſozialdemokratiſchen Maifeier im Luiſenpark aus demMunde des Feſtredners Fel gentrebe die Worte hören mußten:„Der kommende Wahlkampf wird ein großer Wirtſchaftskampf ſein. Die Höhe der ſpä⸗ teren Löhne iſt abhängig von dem Ausgange des Wahlkampfes, denn der Wochen lohn iſt ein politiſcher Lohn, der von den ſozialen Machtverhält⸗ niſſen und der Stärke der parlamentariſchen Vertretung der Arbeiterklaſſe abhängt.“ 1 Solche Aeußerungen ſind un verantwortliche Demagogie, Welches Geſchrei würden wohl die Sozialdemokraten erheben, wenn mit Bezugnahme auf jene Einſtellung jetzt im Wahl⸗ kampf von Arbeitgeberſeite etwa gefordert würde: Da der Wochenlohn ein politiſcher Lohn iſt und wir den Willen haben, die Löhne ſo tief als möglich zu drücken, verlangen wir von allen Deutſchen die nicht Lohnempfänger ſind, ſchärfſten Kampf gegen die ſich zur Sozialdemokratie bekennende Ar⸗ beiterklaſſe. i Wohin würde eine ſolche Auslegung des Wahlkampfes führen? Zweifellos doch zu einer Erbitterung und Haßentfal⸗ tung ſondergleichen. Gewiß iſt auch von Arbeitgeberſeite viel defündigt worden, aber zu einem ſolchen Mißhrauche politiſcher Macht würde man in dieſen Kreiſen doch wohl nie kurzſicherg genug fein. Denn jeder, der nicht ganz und gar im Partei⸗ fanatismus verraunt iſt, iſt ſich zum mindeſten doch im Laufe der letzten zehn Jahre darüber klar geworben, daß Arhelt⸗ ee eee J 2. Sekte. Nr. 222 Neue Sgqgmstag, den 12. Mat 1928 geber und Arbeitnehmer auf Gedeih und Verderb aufeinander angewieſen ſind und daß es dem einen Teil niemals gut gehen kann, wenn der andere leidet. Daß im übrigen ohne Profit kein Schornſtein raucht, darüber war ſich ſchon der alte Auguſt Bebel klar, Daß das kapttaliſtiſche Syſtem viele Mängel hat, wiſſen wir alle. Doch wir wiſſen auch, daß es bei allen Kultur⸗ völkern der Welt beſteht und daß wir uns ſchon angeſichts der innigen Verflochtenheit der Weltwirtſchaft deshalb ihm anpaſſen müſſen, ebenſo wie ſich auch in Deutſchland die vielen Wirtſchaftsbetriebe, die im Beſitz ſozialiſtiſ cher Arbeit⸗ geber ſind oder von ſozialiſtiſchen Direktoren geleitet wer⸗ den, der kapitaliſtiſchen Weltordnung anpaſſen müſſen und ganz ſelbſtverſtändlich auch anpaſſen. Das Beiſpiel Rußlands aber lockt gewiß nicht zur Nachahmung. Jeder verantwor⸗ tungsbewußte politiſche Führer in Deutſchland, ſei er bei welcher Partei er wolle, muß und wird ſtets dafür eintreten, daß allen Arbeitern und Angeſtellten in Deutſchland, die ja den weitaus größten Teil des deutſchen Volkes ausmachen, Recht und Gerechtigkeit zuteil wird. Aber er muß ſich auch darüber klar ſein, daß man, wie es im Volksmunde heißt, die Henne nicht ſchlachten darf, die die goldenen Eier legen ſoll. Wir wollen ſozial ſein, aber nicht ſozia⸗ Löſtiſch! Leider läßt unſer Bürgertum bei der Verteidigung ſeiner privatrechtlichen Poſition die erforderliche Energie oft vermiſſen. Dabei hat uns der Weltkrieg gelehrt, daß jede Stel⸗ lung auf die Dauer nur durch offenſtve Verteidigung zu hal⸗ ten iſt. Sicher iſt auch, daß die größte Gefahr eines jeden Syſtems nicht ſo ſehr in dem Anſturm ſeiner Gegner zu er⸗ blicken iſt, als in dem wankenden Vertrauen ſeiner Anhänger. Der materialiſtiſchen Auffaſſung, nach der ſich die Ge⸗ ſchichte und die Politik eines Volkes zwangsläufig abrollt, wie die Bahn der Geſtirne, ſtellen wir die tdealtſtiſche gegen⸗ über, denn ſie führt nicht wie jene zum Fatalismus und zur Reſignation, ſondern zu dem zuverſichtlichen Glauben an die ſtändige Höherentwicklung nicht nur des eigenen Volkes, ſon⸗ dern der ganzen Menſchheit. Da dieſe Entwicklung niemals geradeaus, ſondern ſich nur in Wellenlinien vollziehen kann, ſind wir von vornherein auch auf Abſtiege und Rückſchläge ge⸗ faßt. Unſeren Optimismus, ohne den gerade ein Volk in unſerer Lage ſchon längſt hoffnungslos hätte verzweifeln müſſen, dürfen wir uns von nichts und niemanden nehmen laſſen. Ein ſchmerzlicher Uebelſtand iſt freilich, daß es uns an den großen politiſchen Führern mangelt, deren Kraft und Fähigkeit nach idealiſtiſcher Geſchichts⸗ auffaſſung bei der Geſtaltung auch der politiſchen Verhältniſſe eine ſo große und entſcheidende Bedeutung zukommt. Weſent⸗ liche Schuld an dieſem Uebelſtand hat zweifellos das gel⸗ tende Wahlrecht. Wir haben bekanntlich nicht weniger als 493 Reichstagsabgeordnete. Nur ein winziger Bruchteil davon hat es verſtanden, durch den Perſönlichkeits⸗ wert, der in ihnen ſteckt, ſich beim deutſchen Volke in ſeiner Geſamtheit bekannt und populär zu machen. Das muß anders werden! Keine Parteibürokratie wollen wir wählen und uns von ihr beherrſchen laſſen, ſondern Männer und Frauen, von perſönlicher Prägung und Eigenart, Abgeordnete, von denen jeder ſich ſelbſt ſeinen Wählern gegenüber perſönlich verant⸗ wortlich fühlt und nicht dem Fraktionsvorſtand. Um Abhilfe in dieſem Sinne zu ſchaffen, ſoll uns die Wahlrechts⸗ reform dienen, nach der wir mit aller Energie ſtreben. Die Selbſtſucht der Parteien hat ſie bisher immer Roch verſchleppt. Nun muß der Druck des geſamten deutſchen Volkes ſo ſtark werden, daß man ſie nicht länger verſchleppen kann. Ein auf den Perſönlichkeitswert geſtelltes und vom Schematismus der Parteien befreites Wahlverfahren iſt die Vor ausſetz n g alles politiſchen Lebens. Schon daraus ergibt ſich, Daß es keine wichtigere und aufhauendere Aufgabe geben kann. Einſtweilen muß möglichſte Zuſammen faſſung aller Kräfte die Parole ſein. Jede Zerſplitterung und deshalb auch die Splitterparteien müſſen auf das entſchiedenſte be⸗ kämpft werden. Es iſt ein Unding, daß nicht weniger als 31 Parteien ſich um die Gunſt der Wähler bewerben. Allein in unſerem kleinen Baden 17. Das hohe Ziel der Einigung verlangt poſitive Arbeit. Nachdem der Verſuch mit den Deutſchnationalen geſcheitert iſt, gilt es für die Deutſche Volkspartei, auf die Einigung des Liberalismus hinzuarbeiten. Zurzeit ſind leider die Grä⸗ hen auch zur Nachbarpartei zur Linken noch viel zu tief. Doch die Zeit der Einigung muß und wird heranreifen, ſonſt wird. auch weiterhin Rot und Schwarz die Szene beherrſchen und Zentrum und Sozlaldemokratie die ausſchlaggebende Rolle ſptelen, die dem vereinigten Liberalismus gebührt. H. A. Melgner. Beneſch beſucht Streſemann Berlin, 12. Mak.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Voſſiſche Ztg.“ erfährt, wird der tſchechiſche Außen⸗ miniſter Dr. Beneſch am nächſten Donnerstag nach Berlin kommen, um den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zu beſuchen. Beneſch hat vor einigen Wochen einen Erho⸗ lungsurlaub angetreten, den er zumteil in Frankreich, zumteil in London verbrachte. Schon im April hat Dr. Beneſch im Auswärtigen Amt anfragen laſſen, wie die Wahlrededispo⸗ ſitlonen des Außenminiſters ſeien und ob er Gelegenheit haben könnte, auf der Reiſe von London nach Prag den deut⸗ ſchen Reichsaußenminiſter zu beſuchen. Dr. Streſemann, der ſeine Unpäßlichkeit über⸗ wunden hat, dürfte in der letzten Woche vor den Wahlen mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand, der ihn noch zur Schonung zwingt, vor der Oeffentlichkeit, wenn das Blatt recht unterrichtet iſt, redneriſch nicht auftreten und wahrſcheinlich bis zum 20. Mat in Berlin bleiben. Dr. Benueſch, der Ende der Woche nach Prag zurückreiſt, dürfte wahrſcheinlich Dr. Streſemann in Berlin antreffen. Für den 5 Aufenthalt Beneſchs in Berlin ſind zwei Tage vorgeſehen. Die hohe Politik und Prinz Carol y Paris, 11. Mat.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Continentalausgabe der„Daily Mail“ wird über die Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber dem Prinzen Carol folgendes mitgeteilt: Die amtlichen Stellen in Frankreich werden die Rückkehr des Prinzen Carol nach Neuilly oder ſeinen Aufenthalt in ſeinem Schloſſe Bellsme nicht verſagen. Der franzöſiſche Standpunkt geht dahin, daß Prinz Carols Aufenthalt geduldet werden könnte, ſolange ſich der Prinz jeder Unternehmung enthält, die zu einer Be⸗ einträchtigung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Frankreich und ſeinem Alliierten Rumänien führen könnte. Sollte jedoch Prinz Carol von Paris aus polittſche Kund⸗ gebungen unternehmen oder ohne die Erlaubnis der Buka⸗ reſter Regierung auf dem Luftwege Rumänien zu erreichen ſuchen ſo würde man dieſe Handlungsweiſe ebenſo verurtei⸗ wie es die engliſche Regierung getan hat und die Au s⸗ rinzen Egrol beſchließen. Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Der Prozeß gegen bie deulſchen Ingenieure Die Moskauer Blätter veröffentlichen weitere angeb⸗ liche Geſtändniſſe der Angeklagten im Donez⸗Prozeß, deren Inhalt jedoch mit der größten Vorſicht aufgenommen werden muß. Die ruſſiſchen Angeklagten haben ausgeſagt, daß die Mittel für die Verſchwörung hauptſächlich aus Kreiſen der fransöſiſchen Induſtrie ſowie des polniſchen Kriegsminiſteriums ſtammten, daß es ſich daneben jedoch auch um erhebliche Beſtechungsgelder angeſehener deutſcher Firmen gehandelt habe, deren Ueberſendung von der ruſſiſchen Abteilung der AEG. vermittelt worden ſei. Soweit das Material bisher veröffentlicht worden iſt, das gegen die deut⸗ ſchen Ingenieure der Firmen vorgebracht wurde— der Text der gegen die ACG. vorgebrachten Beſchuldigungen fehlt noch — ergibt ſich bereits, daß die Behauptung einer wirtſchaft⸗ lichen Gegenrevolution, bewußter Sabotage und einer Schädi⸗ gung der Sowjetwirtſchaft auf äußerſt ſchwachen Füßen ſteht. Der deutſche Botſchafter Graf Brockdorff⸗Rantzau hat Tſchitſcherin aufgeſucht, um ſich über die Beſchuldi⸗ gungen, ſoweit ſie gegen Deutſche gerichtet ſind, nähere Aus⸗ künfte geben zu laſſen. Tſchitſcherin erklärte, daß ſich der Vor⸗ wurf von auf diplomatiſchem Wege erfolgte Geldſendungen nicht auf deutſche Amtsſtellen beziehe. Das Gericht hat beſchloſſen, für den Prozeß 50 Karten für ruſſiſche und ausländiſche Preſſevertreter auszugeben und 1000 Zuhörerkarten, die durch Parteiorganiſation an Arbeiter der Moskauer Fabriken verteilt werden ſollen. Dr. v. Lützow's Entſchäsigungsklage Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor der Zivilkammer des Landgerichts fand heute vormittag der erſte Termin in der Eutſchädigungsklage ſtatt, die Dr. von Lützowgegen den preußiſchen Staat angeſtrengt hat. Nach ſeiner Freiſprechung ſtellte er eine Entſchädigungsfor⸗ derung von 1% Millionen Mark, die er damit begrün⸗ dete, daß er perſönlich durch die Haft einen ſchweren geſund⸗ heitlichen Schaden erlitten habe und das Erziehungsheim, das er in Zoſſen leitet, wegen der Verhaftung in Zukunft nicht mehr gedeihen könne. Die Staatsanwaltſchaft gab dem Ent⸗ ſchädigungsanſpruch nur in Höhe von 18 000 Mark ſtatt, ſo daß ſich Lützow genötigt ſah, wegen ſeiner weiteren Anſprüche den Juſtiafiskus zu verklagen. Lützow hat für ſich das Armen⸗ recht beantragt und eine Teilforderung von 120 000 Mark eingeklagt. Bisher iſt ihm das Armenrecht nur wegen eines Betragen von 3000 Mark bewilligt worden. Die heutige Verhandlung wurde vertagt. Dem Freiherrn von Lützow wurde aufgegeben, den erlittenen Schaden im einzelnen genau zu beweiſen. Der Fall Jaeubowski Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Dunkel, das noch immer ſich über den Fall Jacubowſkt breitet, iſt auch durch die Verhaftung der Meineidverdächtigen noch keineswegs gelichtet worden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Im„B..“ unternimmt der Münchener Pſychologe Haus v. Hentig, der dem Leiter des zuſtändigen Landeskriminglamtes als wiſſenſchaftlicher Bera⸗ ter beigegeben iſt, einen pfychologiſchen Verſuch, das tragiſche Weheimnis der Heidekcte zu lüften. Das Gericht hatte f. Zt. die Schuld Jaeubowſkis vox allem auf zwei Lücken im Alibt des Hingerichteten geſtüttzt. Henkig iſt nun der Meinung, daß Jaeubowſki, um ſeine Geliebte, die Mutter des ermordeten Knaben, vor einer Hineinziehung in den Prozeß zu bewahren, verſchwiegen hat, daß er zu fraglichem Zeitpunkt bei ihr ge⸗ weſen iſt. Außen ein Knecht ſei dieſer, der deutſchen Sprache kaum mächtige Ruſſe tief im Innern ein„dummer, kleiner ahnungsloſer Held, aber doch ein Held geweſen“. Hentig bezeichnet es als verſtändlich, daß dieſes Problem dem Gericht zu entlegen i fachſten Erklärung gegriffen hat. Ein ſo unwahrſcheinlicher Edelmut konnte ſchwerlich glaubhaft erſcheinen. Hentig ver⸗ weiſt auf die Tatſache, daß Jacubowſki bei einem früheren Diebſtahlsverſuch die gleiche Perſon gedeckt und ſelbſt nach der Verurteilung nicht verraten hat, obſchon er ſicher Straf⸗ milderung erhalten hätte. Ein Märtyrer ſeines Deutſchtums Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Jahre 1926 iſt der Südtiroler Noldin verhaftet. in Ketten gelegt und 4 Tage darauf von dem Trienter Sonder⸗ gericht in einem Geheimverfahren zu fünf Jahren Zwangsaufenthalt verurteilt worden. Sein Verbrechen be⸗ ſtand darin, daß er den deutſchen Kindern von Salurn Leſe⸗ und Schreibſtunden in ihrer Mutterſprache vermittelte. Muf⸗ ſoltuf hat die Verbannungszeit Noldins auf dem Gnaden⸗ wege um 2 Jahre herabgeſetzt. Ein Jahr alſo müßte Noldin noch auf der einſamen und ungeſunden Inſel Lipari ver⸗ bringen. Noldin der als kräftiger Mann in die Verbannung ging, iſt jetzt völlig ergraut und ſeeliſch gebrochen. Das Tage⸗ geld von 10 Lire, das die Regierung den Verbannten aus⸗ ſetzt, da ſie keine Möglichkeit haben, ſich durch Ausübung eines Berufes zu ernähren, iſt ihm vor kurzer Zeit ganz geſtrichen worden. Weder er noch ſeine Frau, die das Exil mit ihm teilt, dürfen deutſche Briefe an ihre Kinder in Sa⸗ lurn ſchreiben, auch alle deutſchen Briefe, die bet ihnen ein⸗ treffen, werden konfisziert. Die„Voſſiſche Zig.“ unterbreitet dieſe Einzelheiten der Oeffentlichkeit und richtet gleichzeitig einen Appell an das Ausland, deſſen Aufmerkſamkeit immer wieder auf ein ſo barbariſches Verfahren gelenkt werden muß. Der Appell an das Weltgewiſſen, der hoffentlich nicht ohne den entſprechen⸗ den Widerhall bleiben wird, gipfelt in der Forderung: „Heraus mit Noldin aus der Verbannung.“ * Preußens Finanzlage. Nach dem amtlichen Ausweiſe beliefen ſich die Einnahamen des preußiſchen Staates im März dieſes Jahres auf 175,9 Millionen, denen Staatsaus⸗ gaben von 164,7 Millionen Mark gegenüberſtehen. Für den Monat März iſt daher ein Ueberſchuß von 4½ Millionen Mark zu verzeichnen. Im ganzen Fiskaljahr 1927/8 betrugen die Einnahmen 2465,7 Millionen Mark. die Ausgaben 253,9 Millionen Mark, ſodaß das abgelaufene Rechnungsjahr ein Defizit von 98,2 Millionen Mark aufweiſt. Die ſchwebende Schuld beſtand Ende März in 67,3 Millionen Mark Schatzanweiſungen. * Luftlinie Köln Antwerpen. Die Luftfahrtlinie Köln Brüſfel— Antwerpen wird nächſten Montag eingeweiht. Die neue Linje wird in Handelskreiſen ſehr begrüßt, da ſte eine ſchuelle Verbindung zwiſchen Deutſchland und dem Ant⸗ werpener Meberſeehafen ſchafft. war und daß es zu der ein⸗ Nobiles Polflug Am Freitag früh um 7 Uhr iſt die„Italia“ zum Flugs nach Leninland aufgeſtiegen. Urſprünglich war der Start auf 4 Uhr früh feſtgeſetzt geweſen, verzögerte ſich aber, weil die Mannſchaft des Hilfsſchiffes nur unter Schwierigkeiten über das Packeis zum Luftſchiff kommen konnte, um ihm beim Abflug behilflich zu ſein. Der Entſchluß zum Start ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß eine ruſſiſche Expedition nach Leninland unterwegs iſt, die General Nobile zuvorkommen möchte. Durch widrige Umſtände, über die zurzeit noch kein Bericht vorliegt, wurde ſie jedoch nicht lange darauf ge⸗ zwungen, wieder umzukehren. Ein kurzes Telegramm aus Kingsbay meldet nur: f Gegen 45 Uhr(Freitag) nachmittags iſt die„Italia“ wieder in Kingsbay gelandet, weil ſie wegen des un⸗ günſtigen Wetters zur Umkehr genötigt war. Der Weinhandel der Stadt Berlin, Bezirksamt Neukölln Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung beſchäftigte ſich auf Veranlaſſung der Demokraten mit einer Anfrage über eine höchſt ungewöhnliche Reklame des Neuköllner Rathauskellers. Der hat nämlich auf Briefbogen mit dem Kopf„Stadt Berlin Bezirksamt Neukölln“ in großer Zahl Anpreiſungen von Flaſchenweinen aus⸗ geſchickt. Von den Rednern der bürgerlichen Parteien wurde dieſe Tätigkeit der Stadt Berlin als Weinlieferant als üb le Schädigung der Weinhändler gekennzeichnet. Die kommuniſtiſch⸗ſozialdemokratiſche Mehrheit hat indes an dieſer Praxis nichts auszuſetzen, und der ihr gefügige Magiſtrat gab in ſeiner Antwort zu verſtehen, daß er nicht beabſichtige, eine ſolche Werbetätigkeit zu unterbinden. Verſchärfung der Lage in der Rheinſchiffahrt — Duisburg, 11. Mai. Da das Kohlenſyndikat eins Sperre über die Kohlenzufuhr für die Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen verhängt hat, iſt jetzt auch der Kipperbetrieh zum Er⸗ liegen gekommen. Die Arbeitgeber verlangen Maßnahmen von den Behörden zum Schutze der Arbeitswilligen. Sie behaupten, daß nur durch den durch die Streikenden aus⸗ geübten Terror, der die Arbeitswilligen abſchrecke, die Aufrechterhaltung eines beſchränkten Betriebes zur Unmög⸗ lichkeit gemacht werde.— Um Arbeitswillige trotzdem in ge⸗ nügender Anzahl zu bekommen, hat die Rheinſchiffahrts⸗ berufsgenoſſenſchaft die Erklärung abgegeben, daß ſie Ver⸗ letzungen von Arbeitswilligen durch Streikende als Betriebs⸗ unfall anerkennt. Der Dirigent des Berliner Sinſonie⸗Orcheſters tödlich 5 verunglückt — Berlin, 11. Mai. Auf einer Autofahrt iſt heute nach⸗ mittag in der Nähe von Paſewalk der bekannte Kammer⸗ muſiker und Dirigent des Berliner Sinfonie⸗Orcheſters, Emil Bohnke, tödlich verunglückt. Er befand ſich mit ſeiner Gattin auf der Fahrt nach Swinemünde. Der Wagen fuhr infolge Verſagens der Steuerung gegen einen Baum und ſtürzte um. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudeft und fie⸗ blen in den Chauſſeegraben, wo ſie bewußtlos liegen blieben. Paſſanten brgchten die Verunglückten ins Paſewalker Kran⸗ kenhaus, wo Bohnke, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben ſtar b. Seine Gattin, die einen ſchweren Schädel⸗ bruch davongetragen hat, ſchwebt in Lebensgefahr. Der Chauffeur Grätzner erlitt ſchwere Bruſt⸗ und Rippen⸗ verletzungen. Bohne war 40 Jahre alt und hinterläßt drei Kinder, von denen das jüngſte erſt ein Jahr alt iſt. Der Prozeß Neumann⸗Roſen — Breslau. 11. Mai. Im Zivilprozeß der Wirtſchafterin Frau Neumann gegen den Staatsminiſter a D. Roſen und deſſen Schweſter Frau Delius wegen Erbanſprüchen der Frau Neumann fand heute vor dem Einzelrichter der 7. Zivil⸗ kammer der erſte Termin ſtatt. Der Rechtsanwalt der Be⸗ klagten beantragte, die Sache zu vertagen, bis der Straf⸗ prozeß beendet ſei. Dem widerſprach der Vertreter der Klägerin. Das Gericht beſchloß, den Antrag auf Ausſetzung Verurteilter Attentäter — Wien, 11. Mai. Der Statiſt Richard Strebinger, der am 26. November v. Is. nach der Eröffnung des Schneepalaſtes auf den im Auto abfahrenden ſozialiſtiſchen Bürgermeiſter Seitz fünf Schüſſe abgegeben hat, wurde nach einer zwei⸗ tägigen Gerichtsverhandlung heute zu zwet Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. FJC 5 Die Unruhen in Kalkutta i — London, 11. Mal. Zu den Unruhen in Kalkutta wird noch gemeldet, daß die Polize! 15 Verhaftungen vor⸗ nahm. Es wird polizeilicherſeits behauptet, daß den Streiken⸗ den 21000 Rupien von Moskau aus zur Verfügung geſtellt worden ſeien. Die Europäer ſind aufgefordert worden, das Eingeborenen⸗Viertel zu meiden. Ein frecher Raubüberfall — London, 12. Mat. Am hellen Tage wurde in der be⸗ lebteſten Gegend Londons auf die Poſtfiliale Chapel⸗ Street ein Ueberfall verübt. Während die Beamten beim Mit⸗ tageſſen weilten, wurde die Tür der Poſtagentur gewaltſam geöffnet. Die Räuber ſchleppten einen ſchweren Staählſchrank zu ihrem Wagen und fuhren mit ihrer Beute davon. Sie entkamen unerkannt. Sie erbeuteten eine Summe von etwa 30 000 41. 8 Zwiſchenfall au der ruſſiſchen Grenze— Ein Toter — Warſchau, 11. Mai. Am 8. Mai verſuchten drei in pol⸗ niſche Uniform gekleidete Perſoneu, die ſowjetruſſiſche Grenze zu überſchreiten. Dabei wurde von der polniſchen Grenz⸗ wache auf die Fliehenden geſchoſſen und ein Flüchtiger ge⸗ tötet. Die beiden anderen wurden verhaftet,. Man nimmt an, daß es ſich um Kommuniſten handelt. * Weiterer Rückgang der Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung iſt in der zweiten Aprilhälfte von 844 800 auf 720 300, alſo um 13,7 v. H. zurückgegangen. * Drahtloſes Geſprüch London Java. Staatsſekretär für die Dominions, ein drahtloſes Geſpr f für die Kolonien, Der engliſche Amery, führte in London zitit dem in Java weilenden Sekretär Iſtanden werden. Sex Jedes Wort konnte deutlich. Letzte Meloungen der Verhandlung abzulehnen. Den Beklagten wurde zur Beantwortung der Klage eine Friſt von zwei Wochen geſtellt, . 4 D JC ² A V ee e„ eee — N 5 R Samstag, den 12. Mai 198 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 222 Die Reichsta „Rettet den Mittelstand“ Wahlverſammlung der Deutſchen Volkspartei Im oberen Saale der Liedertafel ſprach am Freitag abend in einer gutbeſuchten Verſammlung der Deutſchen Volkspartei der dritte Kandidat auf dem badiſchen Wahl⸗ vorſchlag der Volkspartei, Schloſſermeiſter Blum aus Karlsruhe, Vizepräſident der Handwerkskammer Karlsruhe und Mitglied des Reichswirtſchaftsrates. Einleitend wies der Redner darauf hin, daß der Mittel⸗ ſtand und im beſonderen das Handwerk ſchwer unter den Steuerlaſten ſeufze. So ſchaue es ſich nach Selbſthilfe um, die aber nicht durch Sonderliſten und eigene Parteien ge⸗ währleiſtet ſet. Es muß Anſchluß ſuchen bei den bür⸗ gerlichen Partelen, die ſich Schutz und Förderung des Handwerks zu eigen machen. Deshalb keine Stimme des Handwerks den Splitterparteten, dieſe Deviſe hätten auch die Spitzenverbände des Handwerks verkündet. Zunächſt gelte es jedoch, die Unintereſſierten für die politiſche Arbeit zu gewinnen. Der Einwand, daß der Beruf keine Zeit laſſe für die Beſchäftigung mit politiſchen und wirtſchaftlichen Problemen, ſei falſch. Die deutſche Vereinsmeierei nehme gewiß dem einzelnen viel Zeit fort, aber die heutige Zeit ver⸗ lange die regſte Anteilnahme an den Dingen des ſtaatlichen Lebens. Leider vergeſſen auch nur zu viele, unter wie ſchwe⸗ ren Kämpfen es überhaupt ermöglicht worden iſt, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Leider befänden ſich in den Reihen des Mittelſtandes die größten Scharen der Gleichaültigen, viele haben auch aus Furcht vor etwaigen ge⸗ ſchäftlichen Schädigungen nicht den Mut, ſich zu einer poli⸗ liſchen Partei zu bekennen. Aber doch nur der Wille zu Politik ſei der erſte Schritt, dem die anderen zu folgen hätten. Deshalb muß im Mittelſtand der Mut des Bekennens geweckt und gepflegt werden! Nachdem der Redner die Außen polktik Streſemanns als die allein mögliche nationale Realpolitik gekennzeichnet hatte, wandte er ſich innenpolitiſchen Fragen zu. Nochmals warnte Herr Blum vor eigenen„Klaſſenparteien“ des Mittel⸗ ſtandes und weiter vor Liſten der Sparer und Aufwertungs⸗ gläubiger, die allein niemals zum Ziele führen könnten. Ein ſchlimmer Feind ſei auch die Wahlmüdigkeit. Das Wahl⸗ recht der Jugendlichen müßte auf mindeſtens 24 Jahre heraufgeſetzt werden; aber auch auf die Würde des Parla⸗ ments ſollten ſeine Angehörigen mehr bedacht ſein. Nachdem der Redner noch kurz die Tätigkeit der letzten Regierungs⸗ koalition geſtreift und im beſonderen das ee behandelt hatte, wobei er warme Worte der Toleranz un des Verſtändigungswillens fand, die ein lautes Echo in der Verſammlung weckten, behandelte er eine Reihe von Wirt⸗ ſchaftsfragen. Angeſichts des Steuerwirrwarrs ver⸗ langte er Vereinfachung und Zergliederung und vor allem vorherige gründliche Prüfung etwaiger neuer Steuern. Deutſchlands Mittelſchicht würde unfehlbar vernichtet, wenn nicht in der droſſelnden Geſetzgebung eingehalten werde, deren ganze Laſt ſich auf den Mittelſtand konzentriere. Des⸗ halb ſei ein vernünftiger Finanzausgleich mit Zuſchlagsrech⸗ ten der Länder und Gemeinden zur Einkommenſteuer das er⸗ ſtrebenswerte Ziel der Vertreter des Mittelſtandes, für das auch die Deutſche Volkspartei eintrete. Die glücklichen und ruhigen Zeiten des alten Hand⸗ werkerſtandes ſeien endgiltig vorbei, neue Weltanſchauungen und Wirtſchaftsmethoden geben heute die Richtung an un ſtellen den Mittelſtand vor neue Aufgaben. Deshalb dürfe er ſich nicht länger abſeits ſtellen, ſondern er müſſe mit⸗ arbeiten an und in der Politik. Noch ſeien im Handwerk Kraft und Energie genug vorhanden, heran an den Staat! Doch habe er das Recht, zu fordern, daß die Geſetz⸗ gebung fortan mehr Rückſicht nehmen müſſe auf die Lebens⸗ bedingungen des Mittelſtandes, ohne Schematiſierung aller Wirtſchaftsſchichten und unter Wahrung der Gleichberech⸗ tigung. Eine Reihe ſpezieller Wünſche aus dem engeren Wirkungs⸗ und Arbeitskreis des Handwerks begründete der Redner maßvoll, aber überzeugend. Er ſchloß mit der Feſt⸗ ſtellung, daß ſich alle dieſe Forderungen mit denen der Deutſchen Volkspartei deckten. Deshalb gebühren ihr am 20. Mai die Stimmen aller Angehörigen des Mittel⸗ ſtandes und des Handwerks! Wir lieben das alte Deutſch⸗ land, das vergangen iſt, wir leben dem Deutſchland der Ge⸗ genwart und hoffen auf eine glückliche Zukunft! Die ſchlichten, aber überzeugungsvollen und mit tiefer innerer Wärme vorgetragenen Worte des Redners fanden den lebhaſteſten Befall der Verſammlung. In der Aus⸗ ſprache ſtellte ein Vertreter der Nationalſozialiſten eine Reihe von konfuſen Anfragen, auf die Generalſekretär Wolf in ſchneidiger Weiſe antwortete. Seine von der Verſammlung immer von Neuem zuſtimmend begrüßte Schlagfertigkeit be⸗ wies er vor allem in der Abwehr verſchiedener überaus gswahl 1928 törichter Zwiſchenrufe, die auf die 70 10 15 Bildung der Nationalſoztaliſten merkwürdige Rückſchlüſſe zuließen.(Be⸗ zeichnete doch ein ganz beſonders„Witziger“ Streſemanns Außenpolitik als„Flaſchenbierpolitik“!) Der Generalſekre⸗ tär ließ ſeine kurze, zündende Anſprache in die Mahnung aus⸗ klingen, die Bedeutung der Wahlen bei Zeiten und richtig zu erkennen, darüber hinaus aber nie zu vergeſſen, daß wir Angehörige desſelben Volkes ſeien. Nach geſchäftlichen Mitteilungen des Vorſitzenden, Stadt⸗ rat Ludwig, ſchloß der Leiter, Glaſermeiſter Lamerdin die Verſammlung mit der Aufforderung, am 20. Mai ſeine Pflicht zu tun. * Maunheim. Am Mittwoch, den 9. Mai, fand im Café Dörſch eine Wahlverſammlung der Deutſchen Volkspartei Bezirk Neckarſtadt ſtatt, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Als Redner ſprach Rechtsanwalt Dr. Waldeck, M. d. L. In ſeinen Ausführungen behandelte er in erſchöpfender Weiſe die wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe vor und nach dem Kriege, indem er feſtſtellte, daß trotz aller Not der Nachkriegsjahre heute wieder ein gewiſſer Aufſtieg in unſerem Vaterlande zu verzeichnen ſei. An der Diskuſſion betelligten ſich die Herren Kloſe, Spieß ſen. und jun. und Michael Kolb. Dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wurde ſol⸗ gendes Telegramm geſandt:„Bezirksverein Mannheim⸗ Neckarſtadt der Deutſchen Volkspartei gedenkt nach erfolg⸗ reicher Wahlverſammlung in Dankbarkeit des Parteiführers und entbietet die herzlichſten Glückwünſche zum 50. Ge⸗ burtstage.“ Plankſtabt. Hier fand am Donnerstag eine öffentliche Wählerverſammlung der Deutſchen Volkspartei im„Adler“ ſtatt. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden Hauptlehrer Seitz ergriff Stadtrat Haas⸗Mannheim das Wort, um in einleitenden Ausführungen auf die Zuſammenſetzung des neuen Reichstages und die Führung des Wahlkampfes ein⸗ zugehen. Mit Rückſicht auf das Urteil des Auslandes iſt ein ſachlicher Kampf, frei von allen häßlichen Angriffen, zu führen. Außenpolitiſch konnte Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, aufbauend auf die grundlegende Arbeit der ſtabiliſierten Wäh⸗ rung eine nationale Realpolitik treiben. Zur Bekämpfung der Schuldfrage ſollen ſich alle Parteien in eine Front vereinigen, um ſo zu erreichen, daß dem Diktat von Verſailles die Grund⸗ lage entzogen wird. Innenpolitiſch ſtreifte der Redner die Auflöſung des Reichstages. Schuld hieran trägt allein das Zentrum, denn es hatte, da es das Schulgeſetz nicht durchſetzen konnte, kein Intereſſe mehr an der Koalition. Wirtſchafts⸗ politiſch iſt eine durchgreifende Steuerſenkung anzuſtreben. Die Aufgaben des neuen Reichstages werden die mannig⸗ fachſten ſein. Neben einer Reform der Verwaltung und des Reiches iſt die Erhaltung eines geſunden Mittelſtandes an⸗ zuſtreben, der allein das Bindeglied zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmerſchaft ſein kann. Stadtrat Ludwig⸗Mannheim wies in kurzen Ausfüh⸗ rungen auf die Bedeutungsloſigkeit der Splitterparteten hin, d die ſich auch dieſes Mal in großer Zahl auf der Reichsliſte be⸗ finden. Landtagsabg. Brixner ⸗Brühl ſprach über die Not der Landwirtſchaft. Er ging im Einzelnen auf die Verſchul⸗ dung ein, die insgeſamt 11 Milliarden beträgt. Zum Teil iſt die Landwirtſchaft an ihrer Lage ſelbſt ſchuld, denn ihr fehlt die Einigkeit. Die Landwirtſchaft darf ſich nicht erneut in ſieben Parteien zerſplittern, denn ſo wird keiner ihrer Vertreter in den Reichstag gelangen. Sie muß ſich vielmehr je nach ihrer Einſtellung in den politiſchen Parteien zuſammenfinden.— Sämtliche Redner fanden den lebhafteſten Beifall der Ver⸗ ſammlung. * Handelsvertrag zwiſchen England und Perſien. Nach Nachrichten aus Peking, iſt dort zwiſchen dem engliſchen und dem perſiſchen Bevollmächtigten ein Handesvertrag abge⸗ ſchloſſen worden. * Neue Radioſtation in Schweden. Schweden bekommt in der nächſten Zeit eine neue große Radioſtation, die am Mälar⸗ ſee liegen wird und die eine Energie von 40—50 Kilowatt be⸗ kommt. Die augenblickliche Stockholmer Station ſoll als Reſerve beibehalten werden. Kommunale Chronik Kommunale Tagungen Die Hauptverſammlung der Kommunalen Vereinigung für Wohn ungsweſen findet nom 23.—25. Mai in München ſtatt.— Die Mitglleder⸗ verſammlung des Reichsſtädtebundes iſt auf den 6. und 7. September in Heidelberg feſtgeſetzt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Brühl lehnte die Er⸗ richtung eines Volksbades im Ortsteil Rohrhof mit einem Koſtenaufwand von etwa 12000 Mk. ab. ſtimmte aber der Ab⸗ änderung der Gemeindebeamtenſatzung, wonach der Ratſchrei⸗ ber nach IVe. der Rechner nach VIlb der badiſchen Beamten⸗ beſoldungsordnuna beſoldet wird. zu. a Die Bürgermeiſterwahl in Plankſtadt ſteht vier Parteien mit ihren Kandidaten auftreten: Sozialdemo⸗ kratie. Zentrum. Bürgerverein und Bürgerpartei. Unter die⸗ ſen Umſtänden iſt ein Ergebnis nicht ſo raſch zu erwarten, Kompromiſſe werden nicht unwahrſcheinlich ſein. Die Schaffung weiterer Unterrichtsräume für die Bruch⸗ ſaler Handelsſchule, die infolge der ſtarken Zunahme der Schülerzahl notwendig geworden iſt, wird nach einem Be⸗ ſchluß in der jüngſten Stadtratsſitzung vorläufig als Propiſorium geregelt; weitere Maßnahmen zur Behebung der Raumnot ſind in der kommenden Zeit unerläßlich.— Die Befeſtigung der Straßendecke der Durlacherſtraße vom„Wald⸗ horn“ bis zur Ortsettergrenze wurde auf Grund des Koſten⸗ voranſchlages des ſtädt. Bauamtes genehmigt und die Vorlage dem Bürgerausſchuß zugeleitet. Die Gemeinde Waibſtadt erwarb 200 Ar Gelände beim Landſchulhaus Mannheim Feuden heim u m 16 000 4. Der Betrag wird aus dem Grundſtocksvermögen der Gemeinde entnommen. Eine Erhöhung der Umlage kritt nicht ein. Ferner genehmigte der Bürgerausſchuß einen außerordentlichen Holzhieb von 300 Feſtmetern, deſſen Erlös zu verſchiedenen Zwecken Verwendung finden ſoll. Der Schulvertrag mit Dalsbach wurde aufgelöſt, da die Daisbacher Schüler in die Fortbildungsſchule nach Neiden⸗ ſtein gehen nach Fertigſtellung des Schulhauſes. Bei der Bürgermeiſterwahl in Grafen hauſen wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Otto Debach wieder⸗ gewählt. Da der bisherige Bürgermeiſter von Boxberg an einem Augenleiden erkrankt iſt, wird die Gemeinde ſich für die demnächſt ſtattfindende Neuwahl eines Bürgermeiſters nach einem Berufsbürgermeiſter umſehen. Die Ausſchreibung wird in allernächſter Zeit erfolgen. Der Bezirksausſchuß des Wohn ungs verbandes Naſtatt⸗Land geehmigte die Aufnahme der miniſteriellen Darlehens mittel für 1928 in Höhe von 350 000 Mk., ferner die Aufnahme eines beſonderen Darlehens bei der Girozenkrale in Höhe von 60 000 Mk. Der Bürgerausſchuß Ettlingen beſchäftiate ſich mit der Beſoldung der Beamten und Angeſtell⸗ ten der Stadtgemeinde. Der Mehraufwand der Ge⸗ meinde durch dieſe Vorlage beträgt etwa 32000 Mk., der für die Schule etwa 20 400 Mk., welche beide durch Gemeindemittel aufgebracht werden müſſen. Die Vorlage ſelbſt wurde, nach⸗ dem der Gemeinderat jene über Beſolduna der Angeſtellten bis zur Voranſchlagsberatung zurückgezogen hatte, nach dem Vorſchlag des Gemeinderats mit geringer Mehrheit angenom⸗ men. Für bauliche Veränderungen am Schlachthof fordert der Gemeinderat die Summe von 28 200 Mk., die einſtimmia be⸗ williat wurde. Zum Ausbau der Ererzierhalle am Lazarett⸗ hof in eine Turnhalle wurden 40000 Mk. vom Gemeinderat gefordert. Auch dieſe Vorlage fand einſtimmige Annahme. Der Gemeinderat Kehl hat den mit einem Fehl⸗ betraa von 500 000 Mk. abſchließenden Voranſchlaa für 1928 abaelehnt mitſamt der vorageſchlagenen Steuerfeſt⸗ ſetzuna. Die für die kommende Woche voraeſehene Vor⸗ anſchlaasberatung im Bürgerausſchuß muß daher von der Tagesordnung abgeſetzt werden. Es wird jetzt die vorfährige Gemeindeſteuer vorläufig weiter erhoben. Bei der in Kappel(bei Lahr) abgehaltenen Bürager⸗ meiſter wahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Zyprian Hilſß mit großer Mehrheit wiedergewählt. Der Bürgerausſchuß Villingen genehmigte ein⸗ ſtimmig einen Straßenkredit von über 46000 /, den Nach⸗ tragskredit für die Friedhoferweiterung von 29 700 /, das Bauprogramm der Stadt für 1928 mit einer Anlehens⸗ aufnahme von 285 000/ für Bauzuſchüſſe und Erſtellung von Notwohnungen, einen Kredit für einen Brückenbau in Ober⸗ eſchach für die wichtige neue Autnſtraße Villingen Nieder⸗ eſchach von 2400 /, die Erwerbung eines Forſtwartsanweſens in Unterkirnach für 13 000 /, ſowie den Verkauf des ſtädtiſchen Anweſens Gaſtwirtſchaft zum„Paradies“ für 26 000 //, Bei Beratung des Bauprogramms wurde die Schwierigkeit der Geldbeſchaffung und die Höhe des Zinsfußes wie des Bau⸗ index als ungemein hemmend bezeichnet. Ich fahre Rheingold Mit dem FPF⸗D-Zug nach Köln Zur Rheingoldfahrt nach Mainz euch zu entbieten So erging eine Einladung der Reichseiſenbahndfrektion an die Preſſevertreter in England. Holland. der Schweiz und Deutſchland, an der erſten Fahrt des neuen Rheingoldzuges teilzunehmen. In Heidelberg wurde der Mannheimer Be⸗ richterſtatter nach dem rheingoldenen Mainz verladen, wo er den Fahrtmorgen in Schlafwagenverpackung erwarten konnte. Da ſtand alſes am Morgen der ſchöne violette Zug, neun Wagen lang, in dem bereits eine fournaliſtiſche Ver⸗ ſammlung aus allen genannten Gegenden herumkletterte. Eine engliſche Journaliſtin, die den Namen des Zuges „Raingould“ ausſprach, wäre faſt durch die Vorherrſchaft des rheinheſſtſchen Dialekts in Mainz in einen Perſonenzug nach Oppenheim geſtiegen, ſo international war die Reiſegeſellſchaft. Begreiflich, daß die Vertreter der verſchiedenen Länder ſich über den Taufnamen des Zuges unterhielten, Im Haag wollte man ihn natürlich„Fliegenden Holländer“ nennen, die Schweizer wünſchten den reizvollen Titel„Raſende Milchkuh“. während die Engländer auf„Weekend“ tippten. Schließlich ſiegte aber doch das Ergebnis des deutſchen Preisausſchrei⸗ bens, und ſo heißt der Zug denn Rheingold. Zu dieſem Rheingold gehört zwar nicht wie zu dem Albe⸗ richs der Welt Erbe, aber ein wenig auf des Daſeins gol⸗ denen Höhen muß man ſchon wandeln können. um ſich in dieſe feudalen Wagen zu ſetzen. Es gibt eigentlich nur zweierlei Arten von Reiſen; die man macht und die man nicht macht. Durch den Rheingoldzug kommen noch die dazu, die man in ihm, bezw. nicht in ihm machen kann. So ſin wir gewiß ſchon oft das Rheintal hinunter⸗ und herauf⸗ gefahren, aber ſo noch nicht. Und wem das Reiſen ein Ver⸗ anügen iſt, dem wird in dieſem Zug noch dieſes Vergnügen zum Vergnügen. Man kommt alſo aus der Vergnüglichkeit gar nicht mehr heraus. 8 85 1 Da ſitzt man alſo in geräumigen Klubſeſſeln, während draußen die Leute faſt auf jedem Bahnſteig ſtehen und den blitzenden violetten Zug betrachten, der da vorüberſauſt, vorbei an der Loreley, die gewiß noch nicht weiß. was dieſe Hotelhalle auf Rädern bedeuten ſoll, vorbei an Andernach mit ſchönen Erinnerungen an einen verträumten Abend in dem kleinen Städtchen. Die Täfelungen der Wände aus poliertem Edelholz ſpiegeln die vorüberfliegende ſonnige Landſchaft, die durch die d fahrt ſtatt. glitzert und gleißt um einen herum; es iſt wirklich wie der Glanz des Rheingolds, der blendet, aber auch die Menſchen entzweit. Hier in dieſem Zug ſollen ſie jedoch zuſammengeführt werden in großen lichten Räumen, ähnlich wie in den ameri⸗ kaniſchen Wagen. Da ſind z. B. in der erſten Klaſſe 22 Sitz⸗ plätze in dem großen Raum, elf auf jeder Seite. Dann gibt es im gleichen Wagen noch einen Raum mit vier Plätzen, ge⸗ eignet für Skatſpieler und Vokalquartette. erner noch ein Abteil für zwei Leute oder ſolche, die es werden wollen Im Wagen der zweiten Klaſſe verteilt ſich dieſe Anord⸗ nung auf 48 Sitzplätze, aber es tritt auch dabei niemand ſeinem geliebten Nebenmenſchen auf die Hühneraugen, da die Wagen ſehr groß und geräumig ſind, mindeſtens ſo lang wie eine Mannheimer Quadratſeite und doppelt ſo breit wie die mit Recht ſo beliebten Gänge im Nationaltheater. Doch auch einem über Mannheim hinausliegenden Maßſtab halten ſie Stand. Der Luxus, der ſich darin ausbreitet, iſt nirgends überladen, ſondern überall künſtleriſch gediegen und von er⸗ leſenem Geſchmack. In den Details der Beleuchtungskörper, der Ausgeſtaltung der Decke, Tiſche, Vorhänge, Seſſel uſw. hat man den Künſtlern völlige Freiheit in ihren Entwürfen ge⸗ laſſen. Da gibt es anmutige Spielarten von römiſch Blau und Olivgrün, brave Muſter und moderne. Nur zwei Wagen zeigen jeweils ein einheitliches Dekorationsbild, und ein Gang durch den Zug iſt eine ganze Geſchmacksrevue der Möbelkunſt und Raumkultur. Zu Bacharach am Rheine wohnt eine Zauberin,— aber nein, das iſt etwas anderes. In Bacharach fand nämlich mit kurzen und guten Begrüßungs⸗ und Erklärungsreden unter freiem Sonnenhimmel der offizielle Teil der Preſſe⸗ Da erfuhr man für Mannheim etwas recht Weſentliches: daß nämlich für die Route des Rheingoldzuges nur die kürzeſte Strecke auf ſeinem Wege von Holland nach der Schweiz in Frage kommt, und die führt eben über Mainz— Mannheim. Dem Mannheimer Verkehrsverein er⸗ wächſt aus dieſer Tatſache erneut manche dankbare Aufgabe. Und noch etwas ſei aus dieſen Reden angemerkt; daß nämlich die deutſchen Eiſenbahnen ſich für die kommenden Fahrpläne einer erhöhten Geſchwindigkeit be⸗ fleißigen wollen. Das iſt gewiß ſehr erfreulich. Was den Rheingoldzug angeht, ſo kann man ſich über dieſes in jeder Weiſe leuchtende Beiſpiel der Schnelligkeit nicht beklagen. In knapp zwei Stunden hatte er geſtern die Strecke von Bacharach bis Köln zurückgelegt, ohne daß man das Bewußt⸗ ſein gehabt hätte, in einem D⸗Zug zu ſitzen. Nicht einmal in * großen Fenſter hereinlacht, doppelt und dreifach wieder, alles einem FD-Zug. ine Aber er iſt ja auch ein FF-Zug. Und dieſes Fortiſſimo ſoll ſchon bei Probefahrten ganz erſtaunliche Schnelligkeiten hervorgerufen haben, dieweil man gemächlich an ſeinem Platz ſitzen bleiben und verſpeiſen kann, was einem die mehr oder weniger ſchnellen Mitropaſerpiteure auf⸗ tiſchen. In ſedem zweiten Wagen befindet ſich nämlich eine Küche; einen Speiſewagen gibt es alſo nicht, der ganze Zug iſt ein einziger Speiſewagen, durch den die Aufſichtsbeamten und Repräſentanten der Reichsbahn mit der fragenden Miene hindurchgingen: finden Sie, daß Rheingold ſich richtig verhält? Nun, darüber ſoll das internationale Publikum ent⸗ ſcheiden, das von dieſen ſchönen Wagen aus die Rheinland⸗ ſchaft genießen wird. Jetzt ſind wir in der rheiniſchen Metropole angelangt, auf deren rechtsrheiniſchem Ufer und bereits der große Leuchtturm der Preſſe⸗Ausſtellung grüßt; die Eröffnung dieſer großen internationalen Zeitungsſchau, der Ausſtellung von 1928 ſteht unmittelbar bevor. Ade Rheingold, es lebe die Preſſa! Dr. K. Berufung an das Heidelberger Forſchungsinſtitut. Der Profeſſor an der eidgenöſſiſchen Techniſchen Hochſchule in Zürich, Richard Kuhn, hat, nachdem er ſoeben einen Ruf als Ordinarius und Nachfolger von Geheimrat Hantzſch an die Univerſttät Leipzig abgelehnt hat, einen Ruf an das neu⸗ gegründete Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für mediziniſche For⸗ ſchung in Heidelberg als wiſſenſchaftliches Mitglied und Direktor des ehemaligen Inſtituts angenommen. Der Eſſex⸗Ring. Vor kurzer Zeit wurde der Weſt⸗ minſter⸗Abtei von einem gewiſſen Erneſt Makover der be⸗ rühmte Eſſex⸗Ring geſchenkt. Ernſt Makover hatte den Ring auf einer Verſteigerung für 520 Guineen erſtanden. Die Be⸗ hörden der Abtei haben nun den Ring unter Glas auf das Grabmal der Königin Eliſabeth anbringen laſſen. Sie haben damit die Legende, die mit dem Ringe verbunden iſt, als hiſtoriſche Wahrheit anerkannt. Zumal ſie noch eine Inſchrift haben hinzufügen laſſen, die den Ring als„den verhängnis⸗ vollen Ring bezeichnet, den Königin Eliſabeth ihrem Günft⸗ ling, Robert Devereux, Grafen von Eſſer, mit dem Gelöb⸗ nis der Gnade ſchenkte, falls er, ſich in Not befindend, den Ring an ſie zurückgäbe. Ein Verſuch, einige Jahre ſpäter ſo zu handeln, wurde vereitelt und führte zu ſeiner Hinrichtung.“ Jedenfalls ließ ſich dieſe tragiſche Geſchichte, die eine ber pein⸗ lichſten in der Ehronik der engliſchen Fürſtenhäuſer darſtellt, nicht kürzer faſſen. Der Ring beſitzt eine Kamee aus Sar⸗ douyr, auf der der Kopf der Königin Eliſabeth im Profil dar⸗ geſtellt iſt. 1 4. Seite. Nr. 222 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Samstag, den 12. Mat 1928 Mirlſchaftliches Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes [Mitgeteilt vom Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland) Die Arbeitsmarktlage beſſert ſich nur langſam. Die Beſ⸗ ſerung iſt teils ſaiſon⸗, teils konjunkturbedingt, wie eine Beobachtung der Teilarbeitsmärkte ergibt. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit war in der jüngſten Berichtszeit(26. April Dis 2. Mai) geringer als in der unmittelbar vorangegangenen (19. bis 25. April). Während damals die Geſamtzahl der Un⸗ terſtützten aus Arbeitsloſen und Kriſenunterſtützung um rund 2800 ſank, betrug der Rückgang diesmal nur 1640— Abnahme von 38 406 am 25. April auf 33766 am 2. Mai. Nach Unter⸗ ſtützungszweigen getrennt wurden an dieſem Tage 20 863 Ar⸗ heitsloſen⸗ und 6903 Kriſenunterſtützungsempfänger gezählt. Nach Gehieten getrennt, entfielen am ſelben Stichtag auf Württemberg umd Hohenzollern noch 5074 Arbeitsloſen⸗ und 1829 Kriſenunterſtützungsempfänger, insgeſamt alſo 6903 Un⸗ terſtützungsempfänger, auf Baden 21402 Arbeitsloſen⸗ und 5461 Kriſenunterſtützungsempfänger, insgeſamt alſo 26 863 Ruten tutte. 85 Die Entwicklung in den einzelnen Berufsgruppen zeigte folgendes Bild: Der Kräftemangel der La. 0 hat ſich verſchärft. In Oberſchwaben ſind aus dem benach⸗ barten Vorarlberg 50 Hütekinder eingetroffen. In der In⸗ 5 duſtrie der Steine und Erden machte ſich verſchiedentlich eine leichte Belebung der Aufnahmefähigkeit bemerkbar, an⸗ dererſeits droht die Stillegung eines Steinbruchbetriebs. In der Metallverarbeitung und Maſchinenindu⸗ trie hob ſich örtlich die Nachfrage nach Maſchinenaxbeitern And ſonſtigen Fachkräften des allgemeinen Maſchinenbaues. Die Brauereihedarfsartikelinduſtrie, die Fahrzeuginduſtrie, der Bau landwirtſchaftlicher Maſchinen, ſowie der Ofen⸗ und Herdbau forderten erneut Kräfte an. In der Textil⸗ in du ſtrie iſt die Arbeitsmarktlage nicht mehr ganz ein⸗ heitlich. In der Trikot⸗ und Strickwarenherſtellung wurden teils neue Kräfte eingeſtellt, teils wurde weiterhin mit Ver⸗ kürzung gearbeitet. Eine größere Baumwollſpinnerei und zweberei hat Kurzarbeit eingeführt. In der Leder⸗ induſtrie neigte der Arbeitsmarkt teilweiſe zu einer wei⸗ teren Verſchlechterung. m Holz⸗ und Schnitzſtoff⸗ gewerbe erfolgten mehrfach Entlaſſungen in der Säge⸗ werksinduſtrie. m Nahrungsmittelgewerbe hat ine Zichorienfabrik einen Teil ihrer Arbeitnehmer entlaſſen. Im Genußmittelgewerbe war die Nachfrage nach jüngeren Bierbrauern nicht zu decken; in der Tabak⸗ Induſtrie wurde verſchiedentlich ein weiteres Abflauen des Beſchäftigungsgrades, daneben aber auch ein auf bedeu⸗ tende Auslandsaufträge zurückzuführender vermehrter Kräftebedarf beobachtet. Im Bekleidu ngsgewerbe führte das Pfingſtgeſchäft in der Schneiderei zu verſtärkter Nachfrage nach Kräften. Der Arbeitsmarkt der Tuttlinger Schuhwareninduſtrie läßt noch keine Beſſerung erkennen. Das Ba ugewerbe zeigt angeſichts der geringen Neubautätig⸗ keit eine nur mäßige Belebung. f Stäbtiſche Nachrichten Guſtad Adolf Reutlingers Heimkehr Eine zahlreiche Trauergemeinde hatte ſich am Freitag nachmittag im Krematorium zuſammengefunden, um noch eine kurze Stunde bei dem zu verweilen, der ihrem Leben einſt nahe ſtand. Der Neffe des Verſtorbenen, Emerich⸗Weill non der Frankfurter Oper, ſang Schuberts„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh“, deſſen Text der greiſe Goethe, vielleicht von den Ahnungen eines nicht allzufernen Todes übermannt, an die Wand ſeines Weimarer Gartenhäuschens geſchrieben hatte, Die getragene Melodie war die würdige Einleitung zu den von tiefem Schmerze zeugenden Worten, die Dekan Maler an der Bahre des Dahtngeſchiedenen fand. In ſeinem Nachrufe hob der Redner die hohen Qualttäten des Toten hervor, der als Menſch und Chriſt nichts anderes kannte, als Pflichterfül⸗ lung bis zum Letzten. Ein kurzes Gebet noch. Die Fahnen des Eyangeliſchen Volksvereins und Evangeliſchen Arbeiter⸗ pereins neigten ſich zum letzten Gruß. Unter den Klängen des Harmoniums ſenkte ſich langſam der Sarg dem Flammen⸗ grabe entgegen. Nun traten ſie heran, einer nach dem anderen, um dem toten Mitarbeiter und Freunde ein letztes Lebewohl zu⸗ zurufen. Ein Vertreter der J. G. Farbeninduſtrie eröffnete mit herzlichen Worten die lange Reihe. Nach ihm kam ein Beauftragter der Damen und Herren der Patentabteilung, dann Dr. Hoff, der im Namen des Evangeliſchen Kirchen⸗ gemeinderates ergreifende Worte der Anerkennung und Wert⸗ ſchätzung fand. Kirchenrat von Schöpffer ſprach für die Sprengelgemeinde der Konkordienkirche und Pfarrer Otten⸗ Höfer überbrachte den Scheidegruß der evangeliſch⸗liberalen Vereinigung. Der Verein für Ferienaufenthalt und Kinder⸗ .... ˙ AA fürſorge, der evangeliſche Gemeindeverein der Konkordien⸗ kirche, der evangeliſche Volksverein, der Bund der techniſchen Beamten, der.d. A.— alle hatten ihre Vertreter entſandt. Zum Schluß ſprach Dr. Weingart für den Grund⸗ und Hausbeſitzerverein und Stadtpfarrer Renz für das Evang. Knabenwaiſenheim. Aus allen Abſchiedsworten klang die tiefe Trauer um den verlorenen Freund und Berater. DZ. Gedächtnis feier für Kirchenrat Theodor Achtnich Er war eine ſchlichte, weihevolle Abſchiedsſtunde, die das Diakoniſſenmutterhaus ſeinem früheren Hausgeiſtlichen und langjährigen Vorſitzenden in der trauten Kapelle bereitete, bevor die ſterbliche Hülle auf den Gottesacker überführt wurde. Vorſtand, Verwaltungsrat, die Aerzteſchaft und zahlreiche Schweſtern bildeten mit den Angehörigen die Zuhörerſchaft, die ganz und gar in Liebe und Verehrung mit dem Entſchlafe⸗ nen verbunden war. Schweſternchöre umrahmten das Wort der Gedächtunisrede, die ſich an Hebräer 13, 7 anſchloß:„Ge⸗ denket an eure Lehrer, die das Wort Gottes geſagt haben, ihr Ende ſchauet an und folget ihrem Glauben nach.“ Lehrer und Führer iſt er durch ein Menſchenalter dem Dfakoniſſen⸗ haus geweſen. Die Brücke der Tradition noch von des Grün⸗ ders Zeiten her und ſo der berufene Mann, das Werk aus ſeinen beſcheidenen Anfängen zu ſeinem jetzigen Umfang emporzuführen. Und das war ſein Ziel, die Hausgemeinde auf das Wort Gottes zu gründen. Das ſchlichte, einfache Evan⸗ geltum, das er predigte und in Bibelſtunden auslegte, brachte er bei feſtlichen und privaten Gelegenheiten in ſeiner beſon⸗ deren Art der praktiſchen Anwendung zur Geltung. Und da er es ſelbſt durch ſein tapferes Krankenlager und ſtilles Ster⸗ ben beſiegelte, hatte er ein Recht zur Mahnung:„Folget meinem Glauben nach.“ Die Häuſer der Diakonie ſtehen in der Gegenwart oft vor der Forderung der Umgeſtaltung nach den Grundſätzen der Gegenwartsanſchauungen. Da gilt die Mahnung, zu bleiben auf dem Grund des Glaubens, auf dem die Väter der Diakonie hauten und ſich ſeine Eigenart nicht verwiſchen zu laſſen. Reich kam der warme Dank zur Geltung für Rat und Tat, Förderung und Anregung, Hilfe und Bef⸗ ſtand, die der Entſchlafene dem Diakoniſſenhaus geleiſtet hat. Mögen dem Werk neue Freunde erſtehen von gleichem Ver⸗ ſtändnis und treuem Opferſinn. * * Straßenbahnertagung. Hter hat geſtern eine Tagung der Straßen⸗ und Kleinbahner begonnen, die vom Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen einberufen wurde und von faſt 100 Vertretern beſucht iſt. Unter dem Vorſitz des Verbands vorſttzenden Dedenbach⸗Köln und Schmitt⸗Mannheim fand am Frei⸗ tag morgen die erſte beratende Sitzung des Kongreſſes ſtatt, in der u. a. Eickmann ⸗Köln das Thema„Die Straßen⸗ bahner als Berufsſtand“ behandelte. Dedenbach⸗Köln ſprach über die Frage des wirtſchaftlichen und ſozialen Auf⸗ ſtiegs der Straßenbahner und empfahl nach dem Muſter der meiſten ſüddeutſchen Städte aus geſundheitlichen Gründen Ueberführung der Straßenbahner in das Beamtenverhältnis. * Städtiſches Leihamt. Ende März betrug der Pfänder⸗ beſtand 29864 Stück mit einem Werte von 301962„%. Im April belief ſich der Zugang auf 12006 Stück mit einem Werte von 97 059 /, der Abgang auf 11026 Stück mit einem Werte von 89 991 /, ſo daß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende April auf 30 844 Stück mit einem Werte von 309 120/ ſtellte. Nebenbahn Mannheim⸗Heidelberg Bevorſtehende Eröffnung des elektriſchen Betriebes auf der Strecke Mannheim Seckenheim Es hat den Anſchein, als ob es mit dem elektriſchen Be⸗ trieb nach Seckenheim zum 15. Mai doch ernſt werden ſollte. Geſtern nachmittag ſtanden auf der Strecke zwei große Triebwagen, die, wie wir erfahren konnten, der Güter⸗ beförderung dienen, aber auch für ſchwere Perſonenzüge Ver⸗ wen dung finden werden. Für den Perſonenverkehr ſelbſt ſind andere Triebwagen vorgeſehen. Es deuten aber auch noch andere Zeichen darauf hin, daß die elektriſche Beförderung unmittelbar bevorſteht, nämlich die Fertigſtellung der An⸗ ſchlußgleiſe an die Linie der ſtädtiſchen Straßenbahn, wodurch der Verkehr mit der Stadt bw. dem Hauptbahnhof hergeſtellt wird. Allen, die auf die Beförderung der O. E. G. angewieſen ſind, wird die Eröffnung des elektriſchen Betriebes eine nicht geringe Freude bereiten, denn die Beförderungszeit, die bis⸗ her, zum Beiſpiel nach Seckenheim, 25 Minuten betrug und durch den eingleiſigen Betrieb oft weſentlich mehr, wird jetzt auf 19 Minuten vermindert. Ob den Wünſchen des Publi⸗ kums hinſichtlich öfterer Fahrgelegenheit in allen Teilen Rechnung getragen wurde, kann erſt dann beurteilt werden, wenn der neue Fahrplan erſchienen iſt. Wir wollen aber hoffen und wünſchen, daß, nachdem die ganze Fahrſtrecke ein ſo freundliches Ausſehen erhalten hat, auch der Fahrplan ſelbſt bis ins Einzelne den Intereſſen der Fahrgäſte Rechnung trägt. r. .— Bei de Eismänner Wie es do am Mondage biſſel kälter worre iß, habb ich mer gleich gedenkt, daß die Eismänner im Anmarſch ſinn. Wie es bei alle beriehmte Perſehnlichkeite de Fall iß, muß 'r doch aach bei dene en Beſuch abſchdatte unn ſe ausfrooge, um des dann in'r Zeidung zu berichte. Weil awwer doch noch e ganze Woch Zeft war, habb ich mein Beſuch verſchowe unn gedenkt, daß die Unnerreduung noch Zeit hett. Awwer immer kälter iß's worre. Da bin ich awwer losg'ſauſt, um die'ſellſchaft zu treffe unn um de erſchte zu ſein, der die Ehr hott, in dieſem Johr iwwer ſie zu berichte. Zuerſcht bin ich alſo uff de Königſchduhl nuffgerennt unn habb ſe nit getroffe, denn ſo weit runner hawwe ſe ſich doch nit gewagt. Dann bin ich in de Schwarzwald unn nix wie uff die Höh nuff. Unn tatſächlich, wie ich ſo an de 600 Meter hoch war, iß's ſo kalt worre, daß ich'fiehlt habb, daß do die Eismänner in'r Näh ſein mißte. Nooch langem Suche habb ich ſe aach unnerre große Tann'funne unn hab mich gleich als Berichterſchdatter vorg'ſchtellt. Nadierlich hawwe die drei mich aach gleich mit'r kalte Sofie bekannt gemacht, die ſchun bei'nen'ſeſſe war. Die hott gleich ſo nett mit mir 'ſchbroche, daß'r noochher'r Abſchied vun'r recht ſchwer 'falle iß. Sie hott gemeent, die Zeite wäre jetzt doch an⸗ nerſch. Friher hett ſich alles uffgeregt, wenn e allein⸗ ſchdehende Dam mit drei Herre gereiſt ſei, awwer heit wär des alles ſo ſelbſchtverſtdändlich, daß keener mehr deswege rumgucke dät. Dann habb ich die drei Herre ausfrooge wolle. Die ware awwer ſo zugeknöppt unn gar nit leitſelig, wie mir des vunn ſo Herrſchafte gewöhnt iß. Wie ich habb wiſſe wolle, warum ſe ſich ſo frieh einſchdelle däte, hawwe ſe gemeent, des dät niemand ebbes angehe, awwer wenn ich's grad wiſſe wollt: ſe hette'hört, daß am Sunndag ſchun Leit im Rheiln) gebade hette unn daß die ſich'freet hette, d Summer ſei. Des kennte ſe unter keene Umſchdänte dulde, daß, bevor ſie doogeweſe ſeie, ſowas baſtere dät. Se wollte halt Abhilf ſchaffe, daß's Waſſer am negſchte Sunndag ſo kalt ſei, daß keener bade dät. Ich habb gement, ob ſe nit ball abdanke wollte, denn s wär doch ganz uln)netig, daß Mitte im ſchenſchte Friehling nochemool ſo kalte Dage kumme däte. Se ſollte ſich doch penſioniere loſſe. Do bin ich awwer ſcheen ahkumme! Knallrot ſtun ſe worre im'ſicht(bloos die Sofie hott mich angelächelt) unn hawwe gemeent, wenn ich jetzt nit mache dät, daß ich looskumm, dann dät ich hochkandig fliege ohne Junkersmaſchin. Ich hab grad noch die Frechheit'hatt, zu frovge, ob ſe denn vun dene Fortſchritt unſerer Technik was'hört hette, do bin ich aach ſchun'ſchwirrt. Mir brummt immer noch de Kopp dovun. Awwer des habb ich'r vorgenumme, daß ich zu ſo unge⸗ howwelte Leit nimmer geh! H. 1. * * Die Eisheiligen— Pankratius iſt heute— ſcheinen ſich erträglich anzulaſſen. In der vergangenen Nacht näherte ſich die Temperatur allerdings mit einem Minimum von 2 Gr. Celſius gefährlich der Gefriergrenze. Hoffentlich bleiben wir auch in den nächſten Nächten von Fröſten verſchont. In der Nacht zum Freitag ging die Temperatur bis auf 2,8 Gr. C. zurück. Heute früh war mit.6 Gr. C.(gegen 3,8 Gr. C. aur Freitag morgen) eine kleine Steigerung zu verzeichnen. Da⸗ zu kommt, daß dere eiſige Wind ſich gelegt hat. Die Höchſt⸗ temperatur betrug geſtern 11,2 Gr. C.(gegen 9,8 Gr. C. au Donnerstag). * Todesſturz aus dem Fenſter. Geſtern morgen ſtürzte ſich infolge Zwiſtigkeiten mit ihrer Mutter eine 24jährige Frau aus dem 5. Stock ihrer Wohnung in der Lortzing⸗ ſtraße. Die Unglückliche iſt geſtern mittag an den erlittenen Verletzungen erlegen. 5 * Verhaftung. Die Vorkommniſſe bei der Mannheimer Gewerbebank haben fetzt zur Verhaftung des 33 Jahre alten Bankbeamten Karl Brauch wegen Beihilfe zur Un⸗ treue geführt. Keine Sonntagsfahrkarten für Schnellzüge an Pfinaſten. Während des Pfingſtperkehrs. und zwar von Freitag., 26. bis einſchließlich Pfinaſtdienstag, 29. Maf ſind ſämtliche Schnell⸗ zlige von der Benützung mit Sonntagsrückfahrkarten aus⸗ geſchloſſen. Die Eilzüge und beſchleunigten Perſonenzüge werden auch im Sommerfahrplanabſchnitt 1928 ſämtlich für Sonntaasrückfahrkarten freigegeben. Dieſe Maßnahme er⸗ ſtreckt ſich auf den Nachbarverkehr mit den Reichsbahndirek⸗ 1 0 1 Frankfurt a.., Ludwigshafen a. Rh. und Stuttgart. 25 Jahre Rosengarten Die Jubiläumsschrift mit dem offlzlellen* Progtamm für sämtliche Festveranstaſtungen Ist erschlenen Achlung! Eine Million Dollars zu gewinnen! dec komme ſoeben von drüben. Auf der„Nem Vork“ wurde natürlich, wie üblich, alles Mögliche und Unmögliche gewettet. Doch wen intereſſiert das außer den Beteiligten? Nur eine noch unentſchtedene„Wette“ verdient Beach⸗ tung, weil Jeder ſich beteiligen kann, ein Dollarmilliönchen zu gewinnen. 5 a Im Rauchſalon behauptete eines Tages ein Amerikaner, er finde es gerade als Bürger des klaſſiſchen Landes der „Prohibition“ ſo infam, daß Natur und Kultur aus nichts anderem beſtänden, als aus ununterbrochenen Ketten von ehenſo erhabenen wie lächerlichen Gefäßfüllungen und leerungen. Was ja übrigens Jeder nachprüfen könne, der es noch nicht wiſſe. Was ihm aber Gedanken mache, ſei der aus dieſer Tat⸗ ſache zwangsläufig ſich ergebende Schluß, daß dann der Raum das natürliche Urgefäß ſein müſſe, und die flüchtige Zeit, die in Verbindung mit dem Raum ohnehin reſtlos Alles be⸗ herrſche, der natürliche Urfüll⸗ und Urleer, ſtoff“ des „Stammſeidels“ Raum. Selb unſer gutes altes Herrgöttchen hätte ee und Raum auf ſeine ach ſo ideale„Schöpfung“ verzichten müſſen, woraus ſchon hervorgehe, daß die Raumzeit mäch⸗ liger ſei als es ſelber. Denn hätte ſie ihm das winzige zu ſeiner ach ſo idealen„Schöpfung“ benötigte Zeitgefäßchen ver⸗ weigert, dann— ja dann gäbe es ja nicht einmal ein Herr⸗ Abtichen. Oder könne das ohne Zeit und Raum beſtehen? Was noch fehle, ſei die Auffindung der Geſetze, nach denen ſich die dem(mit ewiger Zeit gefüllten„unſterblichen“) Unend⸗ lich'eitsgefäß entſpringenden„ſterblichen“ Endlichkeitsgefäße mit endlichen Zeiten füllen bezw. von ihnen leeren. Nun ſei er ſeit kurzem von der„firen Idee“ beſeſſen, nach dieſen Geſetzen forſchen zu müſſen, was an nicht ſchlimm wäre, wenn ſie nicht begounen hätte, Einfluß auf ſeine Geſchäfte auszuüben. Aber alles eigene und fremde Tun und Laſſen verknüpfe er berelts mit der Frage:„Warum leert ſich dieſes und füllt ſich jenes Gefäß?“ Z..: Warum muß ſich das wihbelige Schwatzgefäß der Miſſis XK. von flüſſigem Klatſchſtoff ſo hef⸗ lig ziſchend und polternd entleeren, daß er auch in mein Hörgefäß dringt und es ſtärker füllt als ihm bekümm⸗ lich its Warum keine Entleerung in lieblichen Tönen, wenn Er wolle ſich aber weder zum Philoſophen noch zum Phy⸗ ſtker oder„Pſychiker“ ausbilden. Sein nüchternes Dollas⸗ geſchäſt ſei ihm unendlich wichtiger, weshalb er von ſeiner „fixen Idee“ ſo raſch wie möglich„geheilt“ werden müſſe. Da er nun nicht die geringſte Luſt verſpüre, im Irren⸗ hauſe zu enden, ſo habe er beſchloſſen, einen Preis von einer Million Dollars für den⸗ oder diejenigen Gelehrten auszu⸗ ſetzen, die nicht nur die Wahrſcheinlichkeit nachweiſen, daß, wie bereits aus dem nur Wenigen überlieferten„Geßein⸗ wiſſen“ der Prieſter der alten Völker hervorgehe, Zekt und Raum die natürlichen Urkräfte und ⸗mächte ſeien, ſondern auch die Geſetze auffinden, nach denen nicht nur unſer Kos⸗ mos, der ja nur ein unendlich kleines Teilchen, ein Atömchen des unendlich großen Makrokosmos ſei, entſtehe und vergehe, ſondern auch alle in ihm enthaltenen Gefäße. Nur auf dieſem Wege glaube er ſich von dem ſtändigen Gedanken an das Problem loslöſen zu können. Jeder Schuſter dürfe nur ſeine Leiſten bearbeiten. Seine Reiſe gelte diesmal vornehmlich dem Beſuch der⸗ jenigen Gelehrten, von denen er dieſe Erlöſung erwarte. Natürlich fanden dieſe Eröffnungen einen umſo ſtärkeren Widerhall bei Paſſagieren und Beſgtzung, als es ſich um einen bekannten Wallſtreetfürſten handelt. Von einer Funk⸗ meldung„An Alle“ bat er aber abzuſehen, weil er zunächſt in England die Bedingungen ſeiner Stiftung formulieren laſſen wolle. Perſönlich erklärte mir der Bankier, daß er die ſtärkſte Hoffnung auf Einſtein ſetze, den gründlichſten„Kenner“ der von ihm entdeckten Raumzeit. Meine Meinung iſt, daß er zur Auffindung der geſuchten Geſetze gar keinen„Gelehrten“ braucht. Wer mit offenen Augen und vorurteilsfret durch die Welt wandert, findet ſie ganz von ſelbſt. w. Wußten Sie das? Die Kalkſchale des Vogels iſt nicht nur eine Schutzvor⸗ richtung für den Embryo, ſondern ſie liefert dieſem auch den zur Entwicklung notwendigen Kalk. Wie die neueſten For⸗ ſchungen zeigen nimmt vom 11. Tage an der Kalkgehalt des bebrüteten Hühnereis zu. Die tägliche Steigerung des Kalk⸗ gehalts beträgt vom 15. Tage an 9,02 Gr. Auch der Kalkge⸗ halt der Eimembran nimmt ſtändig zu. Die Auflöſung des Kalkes wird aller Wahrſcheinlichkeit nach durch die bei der Bebrütung freiwerdenden Kohlenſäure⸗ und Waſſermengen nerurſacht. Schalenloſe Gier enthalten mehr Kalk als zur Entwicklung des Embryos gebraucht wir Theater und Muſik rr. Eine frühere Mannheimer Sängerin F. Im Alter von 73 Jahren iſt in Baden⸗ Baden vor kurzem die frühere berühmte Sängerin Frau Cäcilie Mohor⸗Ravenſtein aus dem Leben geſchieden. Die Verſtorbene war im Jahre 1855 in Marburg a. d. Drau geboren und zeigte ſchon in frü⸗ heſter Jugend großes geſangliches Talent. Anläßlich eines Ferienaufenthaltes hörte ſie Anton Bruckner, auf deſſen Veranlaſſung ſie ſich der Künſtlerlaufbahn widmete. Nach Studien in Wien trat ſie erſtmals am damaligen Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim als Eliſabeth in Wagners„Tannhäuſer“ mit außerordentlichem Erfolg auf und unter Weingartner ſchuf ſie dann Wagnergeſtalten von außerordentlicher Wirkung. Bei Gaſtſpielen in Frankfurt, Leipzig, Köln, Karlsruhe, Newyork und Philadelphia feierte ſie große Triumphe. In Bayreuth ſollte ſie die Kundry ſingen, doch kam es dazu nicht, denn ſie verließ die Bühne und ver⸗ heiratete ſich mit dem Frankfurter Architekten Simon Raven⸗ ſtein, mit dem ſie in glücklichen Ehe lebte. Nach ihrer Ver⸗ ehelichung hat ſie die Bühne nicht mehr betreten. Der„Berg⸗Pſalm“ von Carl Bartoſch wurde in einem Feſtkonzert der„Liedertafel“ in Neuſtadt a. d. Haardt unter Mitwirkung des verſtärkten pfälz. Landes ⸗Sinfonie⸗ Orcheſters, des Kammerſängers Cornelis Brons ge e ſt (Baritonſolo) aus Berlin und des Männerchors unter Let⸗ tung von Muſikdirektor Lill E. Hafgren mit großem Er⸗ folg aufgeführt und fand bei Dean und Preſſe begeiſterte Aufnahme. Der anweſende Mannheimer Komponiſt wurde ſtürmiſch gefeiert und mit einem Lorbeerkranz geehrt. Wie Haydn ſeine eigene Sinfonie vor der Urauf⸗ führung vorgespielt wurde. Haydn ſollte einſt in einem Kon⸗ zert ſeine ſoeben vollendete neue Sinfonie vortragen. In demselben Konzert ſollte aber auch ein Zigeunerprimas mit ſeinen Leuten auftreten, und zwar vor der Aufführung der Haydnſchen Sinfonie. Der Primas hörte nun zufällig, wie Haudn in einem Saale mit ſeinen Muſtkern die Sinfonie ein⸗ ſtudierte. Der Zigeuner lauſchte aufmerkſam der Muſik, ſpielte ſeinen Geſellen die Sinfonie auf der Geige nachher auswendig vor und gab ihnen die nötigen Anweifungen. Als das Konzert begann, hörte Haydn zu ſeinem gri en Erſtaunen ſeine eigene Sinfonie vor deren Uraufführung. Aber er nahm den Scherz für das, was er war, und gratuf te dem Primas zu feiner Ungemeinen Muſikalität. 5 daß's ſchun 1 1* 113 rer e n Heere e ene een Re N .. 1 5 5 0 8 L 1 2 7 0 ö L. S 7 0 f L L U . U 9 t ö ö ö 5 1 9 0 1 9 5 1* 1 11 A Samstag, den 12. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 222 Studium an den badiſchen Hochſchulen ohne Reifezeugnis Im Hinblick auf die in anderen deutſchen Ländern ge⸗ machten günſtigen Erfahrungen hat ſich das badiſche Miniſte⸗ rium des Kultus und des Unterrichts entſchloſſen, hervor⸗ 5 begabten Perſonen den Zugang zu den badiſchen Hochſchulen auch ohne Reifezeugnis zu eröffnen. Für dieſe Vergünſtigung kommen nur ſolche Perſonen in Betracht, die nach ihren geiſtigen Fähigkeiten für das wiſſenſchaftliche Studſum beſonders geeignet ſind, über einen angemeſſenen Grad allgemeiner Bildung, über Urteilskraft und Denkfähigkeit verfügen, eine deutlich erkenn⸗ bare Begabung für das gewählte Studiengebiet beſitzen und mit deſſen fachlichen Grundlagen vertraut ſind, ſich überdies in dem von ihnen gewählten Studienfach bereits beſonders bewährt haben. Die neuen Beſtimmungen ſollen nur in ganz beſonders gelagerten ſeltenen Fällen ausnahmsweise begabten Perſönlichkeften, deren Lebensſchickſal die geordnete ede unmöglich machte, den Weg zur Hochſchule frei Das Vorhandenſein der e für die aus⸗ nahmsweiſe Zulaſſung zum Hochſchulſtudium wird durch eine beſondere ſchriftliche und mündliche Prüfung im Unterrichts⸗ ministerium ſeſtgeſtellt, die nach Bedarf halbjährlich ſtatt⸗ findet. Um die Einreichung unbegründeter und zweckloſer Geſuche zu verhindern, iſt angeordnet, daß Anträge nicht von den Bewerbern ſelbſt geſtellt werden können. Die Geſuche müſſen vielmehr von urteilsfähigen Perſönlichkeſten ein⸗ gereicht werden, die mit den Vorausſetzungen und dem Weſen wiſſenſchaftlicher Arbeit vertraut ſind, den Bewerber nach einen bisherigen Leiſtungen eingehend kennen und infolge⸗ deſſen die Gewähr für ſeine beſondere Begabung übernehmen können. Die Anträge für die Zulaſſung zum Sommerſemeſter ſind jeweils bis zum 1. Januar, die Anträge für die Zulaſ⸗ ſung zum Winterſemeſter jeweils bis zum 1. Junt jedes Jahres unter Beifügung von Lebenslauf, Nachweiſen über bisherige Berufsvorbildung und Berufsleiſtungen, über Ziel des Studiums, Leumundszeugnis, Zeugniſſen über den Ab⸗ ſchluß der Schulbildung ſowie Darlegung der bisher getriebe⸗ nen Studien ſowie über das Ziel des angeſtrebten Skudiums an das Unterrichtsminiſterium einzureichen. Offenfichtlich unbegründete 1 werden ohne Zulaſſu des Bewer⸗ bers zur Pritfung abgelehnt. Nähere Auslünſte in der An⸗ gelegenheit ſind beim Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts erhältlich. * Die Aufwendungen der Gemeinden für die Reichstags⸗ wahlen. Aus Berlin wird uns berichtet: Die ſogenannken Wahlkoſtenſätze für die Gemeinde, von denen das Reich ihnen Vierfünftel zurückerſtattet, ſind das erſte mal in den Früh⸗ jahrswahlen 1924 berechnet worden und ſollten— das war beabſichtigt und man hält im Reichsinnenminiſterium vorläu⸗ ig daran noch feſt— die Grundlage auch für die folgenden Wahlen bilden. Sie werden nur jeweils um den Prozentſatz erhöht, um den die amtliche Inderziffer für die Lebenshal⸗ tungskoſten ſeit April 1924 geſtiegen iſt. Dieſe Grundlage hat ſich aber als ungeeignet und die Berechnung als recht un⸗ genau erwieſen. Beſonders für die Großſtäde liegt der Wahl⸗ koſtenſatz weit unter dem, was ſie tatſächlich an Mitteln auf⸗ wenden müſſen. Deshalb haben die Großſtädte durch den Mund des Berliner Bürgermeiſters Scholz im Reichsrat eine Ver⸗ beſſerung der bisherigen Regelung beantragt. Die Wahl⸗ koſtenvorlage iſt wegen eines Fehlers an den Ausſchuß zurück⸗ verwieſen worden. Man hofft, daß die neuerliche Behandlung im Ausſchuß auch Gelegenheit geben wird, den Bedenken der Großſtädte Rechnung zu tragen. * Was haben deutſche Einwanderer angenblicklich in Auſtralien zu erwarten? 100 000 Arbeitsloſe in Auſtralien, in einem Kontinent mit knapp 6 Millionen Einwohnern, ſo melden die letzten von dort bei uns eingegangenen Nach⸗ richten. Infolge großer Dürre in ſehr vielen Diſtrikten iſt die Ernte ſchlecht ausgefallen. Wo im Sitden des Landes eine gute Obſternte zu verzeichnen iſt, fehlt der Markt. land ſchickt faſt mit ſedem Dampfer eine Menge Einwanderer, die das Land überſchwemmen und die Zahl der Arbeitsloſen erhöhen. Bei dieſer Lage iſt es äußerſt ſchwierig, Deutſche, die auch in den meiſten Fällen die engliſche Sprache nicht beherrſchen, unterzubringen. Vor einer übereilten Aus⸗ wanderung nach Auſtralflen kann unter dieſen Verhältniſſen nicht dringend genug abgeraten werden. Jede weitere Aus⸗ kunft erteilt koſtenlos die Zweigſtelle des Evangeliſchen Hauptvereins für Deutſche Anſiedler und Auswanderer in Mannheim, Evang. Wohlfahrtspfarramt, O0 6, 10. Veranſtaltungen Libelle Wer abendliche Zerſtreuung ſucht, wirb auch im Wonne⸗ monat Mai nicht verſäumen, unſerer führenden Kleinkunſt⸗ tätte einen Beſuch abzuſtatten, zumal an ſo kalten, eisheiligen Tagen wie in dieſer Woche, an denen man ſich in den ſtim⸗ mungſpendenden Räumen der Libelle beſonders wohl fühlt. Die Führung hat diesmal der Schriftſteller und Vortrags⸗ meiſter Oskar Wehle, ein Anſager von Klaſſe, der vor allem in ſächſtſcher Mundart recht amüſant plaudert. Roſel Loſch Heſttzt alle Eigenſchaften einer slektriſterenden Stimmungs⸗ ſängerin, in erſter Linie pikante Erſcheinung, dann aber auch ausgezeichnet im Vortrag. Fredy Moreno iſt ein hervor⸗ 1 Tierſtimmenimitatör. Er erſcheint als Bogel⸗ händler auf der Szene. Wenn er zu zwitſchern beginnt, glaubt man tatſächlich den Kanarienvogel, die Nachtigall oder die Lerche zu hören, ſo käuſchend ahmt er dieſe gefiederten Sänger nach. Den Vogel ſchießt der Künſtler ab, wenn er mit dem Originalkanarienvogel im mitgebrachten Bauer um die Wette trillert. Carl vom Walde darf ſich mit Recht ⸗Meiſter des Rheingeſanges“ nennen. Der Künſtler, der im Beſitz eines prachtvoll klingenden Baßbaritons iſt, trägt ſeine Rheinlieder ſo überaus ſtimmungsvoll vor, daß der rauſchende Beifall, der ihm nach jeder Nummer zuteil wird, wohlver⸗ dient iſt. Den gleichen Erfolg erzielt der Zauberkünſtler Rio Panzer, der mit Tricks aufwartet, die hier noch nicht zu ſehen waren, was immerhin etwas heißen will. Die Tanz⸗ kunſt wird auf das vorteilhafteſte von den vier Scala⸗ Girls repräfentiert. Das jugendſchöne Quartett ſieht nicht nur ſehr gut aus, es tanzt auch ganz hervorragend und bringt durch die abwechflungs reichen Darbietungen viel Farbe in das Programm. Auch der feſche Elaſtic⸗Akt Hildegard Frie⸗ dels iſt lobenswert. i Im Reſtaurant Clou unterhält nach Schluß der Vor⸗ ſtellung ein Teil des Enſembles mit neuen Darbietungen, während die Albert Seeliſch e ſchon im Kabarett die muſtkaliſche Würze beiſteuerte, hier zum Tanz animiert. Im Palaſt⸗Kaffee entzückt der italieniſche Tenor Gian Battiſta Marchetto mit ſeinen blendend in der Mutterſprache geſungenen Solts. Eng⸗ G Der Geſangverein„Sängerluſt“ veranſtaltete am Sonntag unter ſtarker Beteiligung der Damen des Vereins im Germaniahaus ſein diesjähriges Damenkaffeekränzchen, verbunden mit geſanglichen, theatraliſchen und humoriſtiſchen Darbietungen. Das vor⸗ zügliche Programm wurde insbeſondere von Damen beſtritten. Nach einem flotten Eröffnungsmarſch der Hauskapelle be⸗ grüßte Frl. Jeannette Bornſtein(Schauſpielſchülerin) mit witzigen Worten die Anweſenden. Das 14jährige Fräulein Gretel Helbig(Sopran) ſang„Lieblingsplätzchen“ von Mendelsſohn,„Ich ſende dieſe Blumen Dir“ von F. Wagner, „Mein Liebſter iſt ein Weber“ von Eugen Wildach,„Hüte Dich“ von R. Fried, ſowie für den recht ſtarken Beifall dankend „Negerſklave“ von Peuſchel. Das Mädchen verfügt über eine wohlklingende und ausgiebige Stimme. Noch etwas techniſche Nachhilfe wird Großes erwarten laſſen. Frl. Henny Jooſten (Sopran) ſang„Es kommt ein ſchlanker Burſch“ aus Frei⸗ ſchütz und„Spiel ich die Unſchuld vom Lande“ aus Fleder⸗ maus, womit ſie ihr künſtleriſches Können als Konzertſän⸗ gerin bezeugte, was auch der ſtürmiſche Beifall bewies. Die Poſſe„Gouvernante und Backfiſch“ wurde von den Damen Frl. Deißler und Wilma Leyer in ſinniger Weiſe und beifallsſpendend zum Vortrag gebracht. Frl. Weinbrecht gab ein Couplet und Sangesbruder H. Obländer humo⸗ riſtiſche Vorträge zum Beſten. Beide erzielten einen ſpon⸗ tanen Lacherfolg. Der Geſangsvortrag„Die reizenden Blondinen“(Frl. Bender, Deißler, Wilma Leyer, Libbach, Rhey und Roth, Leitung Frl. Henuy Jooſten, Klavierbegleitung Frl. Hofmann) bot durch das grazibſe Auftreten der gleichartig koſtümierten Backfiſche ein reizendes Bild. Das hervorragende Sängerluſt⸗Quartett ſang„Herz iſt Trumpf“ von Sonnet und„Still“ von Ayslinger. Den Schluß des gediegenen Programms bildete das köſtliche Luſt⸗ ſpiel„Im Damenheim“, aufgeführt von den Damen Fräulein Jeannette Bornſtein, Anna Bender, Henny und Gerta Jooſten, Lieſel Libeach und Eliſe Rhey. Die Wieder⸗ Die ſofort alarmierte Feuerwehr von Wartenberg⸗Rohrbach gabe des Stückes war durch das flotte Zuſammenſpiel gut ge⸗ lungen und erregte beſonders bei den anweſenden Herren einen lebhaften Heiterkeitserfolg. Unter den Klängen der Hauskapelle ließ ſich die holde Weiblichkeit Kaffee, Kuchen und Torte gut ſchmecken. 5 * * Standkonzerte. Im Anſchluß an den Feſtakt zum Roſen⸗ garten⸗Jubiläum ſpielt am morgigen Sonntag von 12.30 Uhr ab die Kapelle der Badiſchen Polizeimuſiker unter Leitung von Obermuſtkmeiſter Heis 19 am Waſſerturm folgendes Programm:„Gruß an Mannheim“, Fanfarenmarſch (Heiſig);„Ouvertüre zu Roſamunde“(Schubert); Hymne und Triumphmarſch aus der Oper„Aida“(Verdi); Volksſzene aus der Oper„der Evangelimann“(Kienzl);„Laudsknechte“, Cha⸗ rakterſtück(Bernhagen); Zwei ſchwäbiſche Tänze(Urbach) und Armeemarſch Nr. 9. Aus dem Lande Stand der Reben in Oberbaden * Müllheim, 7. Mai. Die letzten warmen Tage und der warme Regen haben den Stand der Reben ſehr gefördert. Sie konnten durchweg den Rückgang, der in den letzten Wochen durch das kalte Wetter zu verzeichnen war, wieder einholen. In den ſchon etwas größeren Trieben laſſen ſich die Blüten⸗ anſätze gut beobachten. Der Austrieb iſt ſchön gleichmäßig und im Vergleich zum vergangenen Jahre, wo der Samenanſatz ziemlich gering war, viel vollkommener. Leider machen ſich bereits wieder die gefürchteten Motten des Heu wur ms ſtärker bemerkbar, ſodaß die Bekämpfung dieſes Ungeziefers energiſch in die Hand genommen werden muß. ** kr. Heidelberg, 11. Mal. Die neuen Betriebsanlagen der Heidelberger Milchverſorgung G. m. b. H. neuen Güterbahnhof find nunmehr ſoweit fertiggeſtellt, daß ſie Ende dieſes Monats in Betrieb genommen werden können. Heſtern fand eine Vorbeſichtigung der geſchaffenen Anlagen durch die Mitglieder der Heidelberger Milchhändler⸗Genoſſen⸗ ſchaft, die Geſellſchafteyin der Milchverſorgung iſt, ſtatt. Die ganz neuzeitlichen maſchinellen Einrichtungen fanden allſeitig Anerkennung.— Die Perſonenſchiffahrt auf dem 5 1 zwiſchen Heidelberg und Heilbronn wird am Sonntag eröffnet. * Meckesheim(Amt Heidelberg), 9. Mai. Der So m⸗ merfahrplan bringt dem Schwarzbachtale eine Ver⸗ ſchlechterung, weil der beſchleunigte Perſonenzug, B..888 Heilbronn Mannheim, der um.09 Ubr hier iſt, nach dem Fahrplanentwurfe hier nicht hält. Dieſer Zug bietet eine viel bequemere Verbindung um Einkäufe uſw. zu machen in Heidelberg und Mannheim als die zwei ei Es iſt auch wegen der Neckarelzer Strecke erforderlich, da dieſer Zug hier hält und dann der Neckarelzer Zug 15 Minuten ſpäter hier abfährt. Es iſt weiter zu bemängeln, daß der Sommerfahrplan noch immer keinen durchgehenden Zug Mannheim— Heilbronn vorſieht, der früheſtens um 11 Uhr nachts Heidelberg verläßt. Das Elſenstal iſt ſehr ſtiefmütterlich behandelt. * Neckarbiſchofsheim, 9. Mat. Am Sonntag ſprach Bürger⸗ meiſter Or. Franck ⸗ Eberbach über den Abbau des Amts⸗ gerichts Neckarbiſchofsheim und betrachtete die Wegnahme nicht als eine Sparmaßnahme, ſondern als eine Ablenkung, deren Koſten allein die betroffene Landbevölkerung zu tragen habe. Die Entblößung des Landes von allen ſtaatlichen Behörden hat eine ungeheure Erregung hervorgerufen.— Letzter Tage brach in einem Hauſe der Rappenauerſtraße ein Dachbrand aus, der aber von den Nachbarn gelöſcht wurde, ehe die Feuerwehr auf den Branbplatz kam.— Ein Fußball⸗ ſpieler verunglückte beim Spiel und brach den Fuß unter 5 Der Mann wurde in das Bezirksſpital ver⸗ racht. * Baden⸗Baden, 9. Maf. Geſtern wurde der in Baden⸗ Baden wohnende und in weiten Kreiſen hochgeſchätzte Kgl. Preuß. Generalleutnant a. D. Arthur Freiherr v. Lütt witz, Ritter des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe und des Ordens Pour le mérite, Ehrenritter des Johanniterordens und vieler anderer, hoher und höchſter Orden, zur letzten Ruhe beſtattet. Er ſtarb an den Folgen einer Kopfgrippe, zu der ſich eine Lungen⸗ und Rippenfellentzündung ſowie eine ſchwere Mittel⸗ ohrentzündung geſellt hatte, die eine Oeration nach ſich zog, im eben vollendeten 63. Lebensjahre. Er war mit einer Amerikanerin, einer geb. Miß Cary, verheiratet; ſeine Tochter iſt die Prinzeſſin Irma Odescalchſ, die ſich erſt jüngſt durch ein Reiſebuch über Südindien auch literariſch bekannt gemacht hat und in erſter Ehe mit Freiherrn von Stumm verheiratet war.— Faſt gleichzeitig verſchted auch Rittmeiſter Paul von Scherff nach längerer Krankheit, eine ebenfalls in Baben⸗ Baden ſehr bekannte Perfönlichkeit, die ſich namentlich um die Förderung der einheimiſchen Sportbeſtrebungen ſehr verdient 5 5 hatte und bei keiner größeren Sportveranſtaltung ehlte. am abfälle im Gewicht von etwa 83 Aus der Pfalz Brand eines Benzintauks im Mundenheim * Luhwigshafen, 11. Mai. Vermutlich durch Entzündung von Tropfbenzin an einer ſchadhaften Lichtleitung brach heute nachmittag, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldet in dem Umſchlagswerk der Rhenania⸗Oſak, Benzin⸗ werk am Kaiſerswörthafen, ein Feuer aus, das ſo⸗ fort nach Entzündung einer größeren hölzernen Verladerampe auf zwei etwa 15 000 und 5000 Liter faſſende, hochgeſtellte Benzinabfülltanks übergriff. Nach Eintreffen der Berufsfeuerwehr war zu erkennen, daß nur mit einem Schaumgenerator der äußerſt gefährlichen Situation begegnet werden konnte. Nach Einſetzen dieſes Generators gelang es auch in kurzer Zeit, den Brand des größeren Tanks zu erſticken, wogegen die Ablöſchung des kleineren Tanks erſt nach größeren Schwierigkeiten erfolgen konnte, indem es dem beherzten Vorgehen eines Feuerwehrmannes gelang, den in einer ſtändigen Feuerſäule befindlichen Hahn zu ſchließen. Nach 1½ſtündiger Arbeit war die Gefahr, die zeitweiſe ſehr groß war, behoben. Durch das mutige Ein⸗ greifen der Berufsfeuerwehr wurde Schweres verhütet und der Betrieb der Geſellſchaft nicht weiter in Mitleidenſchaft gezogen. Eine Betriebsſtörung iſt nicht erfolgt. Großfener in einer Mühle * Wartenberg⸗Rohrbach bei Winnwetiler, 11. Mat. Hier brach am Donnerstag in der Mühle von Wirth ein Feuer aus, das ſich ſehr raſch ausbreitete. Das Wohnhaus und die geſamte Mühleneinrichtung wurden ein Opfer der Flammen. und Sembach mußte ſich nur darauf beſchränken, ein Ueber⸗ greifen des Feuers auf die Scheune und Stallungen zu ver⸗ hüten. Das Vieh konnte noch rechtzeitig in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Schwere Froſtſchäden in der Südpfalz Landau, 11. Mat. Aus den ſübpfälziſchen Ortſchaften, beſonders aber aus dem oberen Queichtal, werden große Froſtſchäden an den Obſtanlagen und Weinbergen, ſtrich⸗ weiſe auch an den Feldfrüchten gemeldet. In der vergan⸗ genen Nacht ſtand das Thermometer unter dem Gefrierpunkt. Die Wieſen und Aecker waren mit Reif bedeckt. ** * Ludwigshafen, 11. Mat. Am Sonntag konnte im Ebert⸗ park ein zahlreicher Beſuch der Kaſpar Hauſer⸗Ausſtellung feſtgeſtellt werden und zwar haben über 1000 Perſonen die Ausſtellung beſichtigt. Regierungspräſident Matheus und Gemahlin haben am Montag der Ausſtellung einen Beſuch abgeſtattet und ſich ebenfalls in die dort aufliegende Liſte ein⸗ getragen, die zahlreiche Namen von Intereſſenten enthält die ſich alle für das rätſelhafte Weſen des Kaſpar Hauſer intereſ⸗ ſieren. Der Beſuch der Ausſtellung iſt anhaltend gut. Gerichtszeitung Zwei große Pforzheimer Schnipfelprozeſſe Das Schöffengericht Pforzheim hatte ſich wieder ein⸗ mal mit zwei größeren Schniyfelyprozeſſen zu befaſſen. Der 30 Jahre alte Goldſchmied Artur Klittich von Brötzin⸗ gen hatte in den Jahren 1924— 1926 in einer Juwelenfabrik wo ex als Goldſchmied beſchäftlat war, nach und nach Platin⸗ Gramm und im Werte von etwa 1150 Mark entwendet. Er brachte das Platin dem Z7jäh⸗ rigen Mechantker Karl Auauſt Föller von Brötzingen, der es dann in die Hände des 28jährigen Stahlaraveurs Ferdinand Pfeil von Dillweißenſtein ſpielte. Föller und Pfefl verkauften das Diebesgut. Infolge der widerſyrechenden Angaben ließ ſich nicht aufklären, in weſſen Hände der arößte Teil des Er⸗ löſes geblieben iſt. Das Gericht verurteilte Klittich zu zwel Monaten, Föller ebenfalls zu zwei Monaten und Pfeil zu vier Monaten Gefängnis. während ein weiterer Angeklagter, der Kabinettsmeiſter Kielnecker ebenfalls zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. In dem zweiten Schnipfeleiprozeß ſaßen ſileben An⸗ geklaate vor dem Gericht. Die 20fährige Löterin Paula Höckh hatte von, 1927 bis Februar 1928 ihre verſchſedenen Ar⸗ beitgeber in erheblichem Maße beſtohlen. Angeſtiftet wurde ſie dazu von dem Golodſchmied Zeller. der trotz ſeines Alters von erſt 23 Fahren ſchon achtmal vorbeſtraft iſt. Der 21fährige Goldſchmied Richard Wolf von Neuhütten kaufte die geſtohle⸗ nen Gegenſtände. Die Höckh und Wolf wurden zu Gefänanis⸗ ſtrafen von drei bezw. vier Monaten verurteilt. Zeller erhielt ein Jahr drei Monate Zuchthaus. Ein weiterer Angeklag⸗ ter namens Neuer erhielt ebenfalls wegen Hehlerei ein Jahr Zuchthaus. Die übrigen amen mit geringeren Gefäuanis⸗ trafen davon. Schwere Verbrechen vor den Kouſtauzer Gerichten Wegen mehrfachen Einbruchsdiebſtählen wurde der 30 jährige verheiratete Fabrikarbeiter Eugen Auer in Kon⸗ ſtanz zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt, und ſeine Ehefrau wegen Beſhilfe zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Unterſuchungshaft wurde nicht angerechnet. Ein Scheckſchwindler erſter Klaſſe iſt der 27jährige Landwirtſchaftspraktikant Walter Reichart aus Heilbronn. der ſchon elfmal vorbeſtraft iſt und Betrügereien in großer Zahl begangen hat. Er wurde zu zwei Jahren ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Diebſtahlsprozeß Brutſcher und Genoſſen 2. Tag Am zweiten Verhandlungstag, am 10. Mal, wurde die Vernehmung der Angeklagten fortgeſetzt. Baumbach, der der gewohnheitsmäßigen Hehlerei beſchuldigt iſt, behauptete, daß der am Silvpeſterabend getrunkene Weißwein von ihm gekauft worden ſei. Er ſtellte auf, ſeine Beſchuldigung erfolge zu Unrecht und die Polizei wolle ihm wegen ſeiner Tätigkeit während der Separattſtenzeit nur etwas anhängen. Die mit⸗ angeklagte Ehefrau Baumbachs fühlt ſich ebenfalls ſchuldfrei. Die Ehefrauen von Schön und Settelmeyer beſtritten gleich⸗ falls entſchieden ihre Hilfe, anders bei Frau Sprengard, die ſich in Widerſprüche verwickelte und, wie die Verhandlung ergab, die Pläne ihres Mannes kannte. Wider Erwarten hat olein die Vernehmung der Angeklagten den ganzen Verhand⸗ lungstag in Anſpruch genommen. Die Fortſetzung der Haupt⸗ verhandlung erfolgt Freitag vormittag mit der Zeugen⸗ vernehmung. 5 sind tur die Davis-Pokalrunde in en Ans 3 Deutschland g 1 * 8. Seite. Nr. 222 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 12. Mat 1928 Sportliche Rund ſchau Wirtſchaftlichkeitsfahrt (Bon unſerem Sonderberichterſtatter) Intereſſante Zahlen ö Nürburgring, 10. Mai. Noch ſind die Kommiſſionen bei der Arbeit, um die heute in der tiefverſchneiten Eifel erzielten Ergebniſſe der Start⸗ und Bergprüfung zu errechnen, und die Herren Kommiſſare fahren die Teilnehmerwagen und unterſuchen deren Teile, um den Beanſpruchungs⸗ und Abnutzungsgrad feſtzuſtel⸗ len. Schon aber ſind die bis zum 9. Mai erzielten Ergebſtiiſſe; bekannt gegeben worden und dieſe Ergebniſſe der zehntägigen Fahrt werden für die Geſamtwertung mit entſcheidend ſein und die heute ausgefahrenen Sonderprüfungen nur noch ge⸗ ringe Verſchiebungen zeitigen. Zunächſt die Geſamtwertungen! Da können wir mit Stolz und Freude feſtſtellen, daß deutſche Wagen die beſten Wertungsziffern erzielten. In der Vierſitzer⸗Klaſſe ſind es zwei Adler ⸗ Wagen, in der Sechs⸗ ſitzer⸗Klaſſe zwei Brennabor, die die höchſte Wertungs⸗ ziffer erreichten, höher noch, als die Wertungsziffer des in der Zweiſitzer⸗Klaſſe führenden Ford⸗Wagens. Wir können ferner freudig feſtſtellen, daß alle dieſe vier bisher beſt⸗ bewerteten Fahrer deutſche Reifen fuhren, und zwar die bei⸗ den Brennabor⸗ Fahrer nur Continentalreifen, die beiden Adler⸗Fahrer Continental und Phönix. Beſonders inter⸗ Die A. D. A..⸗ Gebrauchs und eſſant aber iſt die Tatfache, daß die drei Adlerwagen des Charlottenburger Hochſchulteams, gemeldet von Profeſſor Dr. Becker, gefahren von ihm und ſeinen Aſſiſtenten, die beſten Wertungsziffern erreichten. Alle Hochſchulfahrer waren neu in Autowettbewerben. Um einen prägnanten Ausdruck zu gebrauchen: dieſe Anfänger alſo haben bewieſen, daß bei tadelloſer Herrichtung der Wagen und genauer Vor⸗ bereitung auf Grund der Ausſchreibungsbeſtimmungen es keines Routiniers bedarf, um Qualttätswagen zu Erfolgen u bringen, ſondern daß mit tadelloſen Fahrzeugen auch ſporklich nicht erprobte Fahrer große Erfolge erzielen kön⸗ nen. Profeſſor Dr. Becker iſt der Prophet des leichten Fahrzeuggewichts. Er iſt der erſte geweſen, der einſt mit der deutſchen Automobilinduſtrie die Klinge gekreuzt und mit ihr nach den Jahren der Inflation und Deflation die Klinge ge⸗ kreuzt hat. Ich war ſein Kontrahent. Ich habe ſeine Theo⸗ rien nicht reſtlos anerkennen können, habe ihm Unrecht ge⸗ geben und ihm öffentlich Unrichtigkeiten nachgewieſen. Heute aber ſtehe ich nicht an, frei heraus zu geſtehen: Profeſſor Dr. Becker hat doch Recht gehabt. Er hat den leichten, hoch⸗ leiſtungsfähigen deutſchen Wagen geſchaffen. Er iſt der Kon⸗ ſtrukteur des Adler⸗Standart 6. Noch liegt ſein Wagen im Gewicht zwar weſentlich über dem Ford, dennoch: mit dieſem Gewicht, das abſolute Stabilität, alſo Nutzwert bet deutſcher Beanſpruchung garantiert, hat den Kampf gewonnen. Und hätte nicht ein Unglücksfall das tapfere Fräulein Heyl, ſeine Aſſiſtentin, aus dem Wettbewerb geſchieden. nicht 5 Adler⸗ Standard 6, wie es jetzt der Fall iſt, wären an der Spitze der Vierſitzer⸗Klaſſe, ſondern 6 Wagen hätten die höchſten We tungsziffern erzielt. Das aber iſt ein Erfolg, auf den die Adlerwerke ebenſo ſtolz ſein dürfen, wie ihr genialer Kon⸗ ſtrukteur, der Hochſchulprofeſſor Dr. Becker, dem man, wie man auch zu ſeinem techniſch⸗konſtruktiv⸗umſtürzleriſchen Her⸗ portreten von 1924⸗25 ſtehen mag, zugeſtehen muß: er hat ſeine Theorien durch die Praxis als richtig, als vollendet als von praktiſchem Gebrauchswert erwieſen. Dazu, Herr Pro- ſeſſor Becker, unſern Glückwunſch! Sodann ſind es die Brennabor⸗g3 Literwagen, die ganz hervorragend durchgehalten und Spitzenleiſtungen er⸗ wieſen haben. Und das ſei einmal sine ira et studio betont: heute, nach Ablauf dieſer unvergleichlich großen und groß⸗ zügigen, dieſer gewiſſenhaften und durch keine kleinlichen Ein⸗ wendungen zu verkleinernden Wirtſchaftlichkeitsprüfung darf es keine lautſprecheriſchen Reklamen und Irreführungen mehr geben, daß dies oder jenes Fahrzeug innerhalb 10 Se⸗ kunden von 8 auf 100 Kilometer beſchleunigt. Anpreiſungen olcher Leiſtungsfähigkeit ſind bar fſedes Nachweiſes. Wären och alle dieſe großſprecheriſchen Marken in dieſe Gebrauchs⸗ prüfung hineingegangen. Sie ſind zu Hauſe geblieben. Sie aben es nicht gewagt. Auch ſo manche deutſche Marke von uf und Wetlruf kam nicht zu dieſer Wirtſe n Kn Sehr bedauerlich. Umſo mehr aber werden jene Mar⸗ en wie Adler, Brennabor, Dixi, Hanomag, Steyr und Wan⸗ derer, die an dieſem ſchwerſten und wextvollſten aller bis⸗ herigen Wettbewerbe teilnahmen, vom Ergebnis befriedigt ſein. Und wenn auch dieſem oder jenem Fabrikat keine Lor⸗ beeren gebracht hat.. aus den Ergebniſſen läßt ſich kon⸗ ſtruktiver, techniſcher e ſchöpfen, der ebenſo viel wert ſein kann, wie ein Sieg, fraglos viel mehr wert, als ſo viele billige Sportſiege. Wenn wir nun den Erfolg von Adler und den der Brennabor 3⸗Literwagen frank und frei anerkannt haben, ſo müſſen wir auch jenem Leiſtungsbeweis Anerkennung zol⸗ len, den die Fordwagen der neuen Type vollbracht haben. Gewiß: im Betriebsſtoff⸗Verbrauch, alſo in reiner Wirtſchaft⸗ lichkeit, hängen ſie alle. Aber dank ihres unerhört leichten Gewichts und des großen Motors haben ſie dennoch Spitzen⸗ en fahren können, die allgemein beſtaunt wurden. Daß ein Wagen von 1100 Kg. mehr leiſten und ſchneller ſein muß, wenn er einen 3 Liter⸗Motor hat, als ein Wagen mit 1500 Kg. Gewicht mit 1,5 Liter⸗Motor, iſt ja ſelbſtverſtändlich. Aber dieſe Einheit zu ſchaffen: ſtarker Motor und leichtes Ge⸗ wicht.. das iſt es eben, was techniſche Spitzenleiſtung iſt, die unumwunden anerkannt zu werden verdient. Es gilt nicht, wenn man es als ſelbſtverſtändlich und mit einer Hand⸗ bewegung abzutun verſucht, daß die Ford bei der Berg⸗ prüfung und bei den Beſchleunigungsprüfungen die ſchuell⸗ ſten waren, weil ſie die ſtärkſten Motoren hatten. Ans Reis⸗ brett und in die Praxis, meine Herren deutſchen Auto⸗ ingenieure und Konſtrukteure, ſo, wie es Herr Profeſſor Dr. Becker getan hat.. das nenne ich Dienſt an der deutſchen . Autoinduſtrie und Dienſt an der deutſchen Wirtſchaft! Mit⸗ machen, wenn es Farbe bekennen gilt, und nicht daheim bleiben! Aber auch die Kleinwagen haben ſich bewährt. Dieſe ſchwerſte aller deutſchen Kraftfahrzeugprüfungsfahrten war Debut der neuen Dixi⸗Typen. Hut ab, vor dem, was erreicht worden iſt. Dieſe kleinen Wagen von nur 748 cem Zylinder⸗ inhalt haben ſo wacker durchgehalten, haben alle Autoquäle⸗ reien der als Autoſadiſten bezeichneten Fahrtleitung ſo tadel⸗ los durchgehalten, daß ihren fraglos ſehr großen Geſamterfolg auch kleine Verſager nicht abſchwächen können. Daß zum Beiſpiel die kleinen Dixi auf den in der Praxis kaum je zu bewältigenden Steilſtrecken auf den Kamm des Rieſengebirges und auf die 27prozentige Steilſtrecke des Nürburgrings nur ſchwer oder nur im Rückwärtsgang heraufkamen, beweiſt ja nur, daß es im Alltagsgebrauch keine Strecke gibt, die der kleine Dixi nicht fahren kann. Und daß eins dieſer kleinen, vierſitzigen hier aber nur als Zweiſitzer gewerteten Dixi⸗ Wägelchen von einer Dame, von Suſanne Körner, gefahren wurde, beweiſt, daß es keine übergroßen Strapazen ſind, Tagesſtrecken von 500 Km. und darüber friſch und frank durch⸗ zufahren. Ihrem Ruf und damit ihrer Produktion haben die Dixi⸗ Werke durch Teilnahme an der Wirtſchaftlichkeitsfahrt fraglos einen Dienſt erwieſen, wie er beſſer nicht ſein konnte. Und das öſterreichiſche Fabrikat Steyr, das wir zu den deut⸗ ſchen Fabrikaten rechnen dürfen, hat ſich gleichfalls ſo tadel⸗ los gehalten, daß in zahlreichen Sonderprüfungen die Steyr⸗ Wagen mit an der Spitze lagen. Mag zum Schluß nur noch des Wanderer⸗Wagens Erwähnung getan ſein, der von einem Privatfahrer ohne induſtrielles Zutun aus Intereſſe an der Sache gefahren wurde. Dieſer Wanderer hat hervorragend durchgehalten und erwies ſich in der Betriebsſtoff⸗Verbrauchs⸗ prüfung als einer der ſparſamſten Wagen. Die Betriebsſtoff Verbrauchsprüfung war mit 24 v. H. Wertungsanteil abſolut mit entſcheidend. Die Fahrzeuge wurden in 16ſtündiger Fahrt auf dem Nürburg⸗ ring auf den Brennſtoff⸗ und Oelverbrauch und auch auf Oel⸗ verdünnung geprüft. Zunächſt ſet bemerkt: eine Oelverdün⸗ nung über 5 v. H. iſt bei keinem Fahrzeuge eingetreten. Und der Betriebsſtoffverbrauch wird deshalb kein für die Alltags⸗ praxis zutreffendes Bild geben, weil die Fahrer auf allen den vielen Bergab⸗Strecken des Nürburgrings mit abgeſtell⸗ tem oder ausgekuppeltem Motor fuhren, um dadurch möglichſt große Betriebsſtoffſparſamkeit zu erreichen. Das Fahren mit ausgekuppeltem oder abgeſtelltem Motor aber iſt gefährlich, und die beiden Unfälle bei dieſer Prüfung ſind darauf zurück⸗ zuführen. Künftig alſo weniger lange Betriebsſtoffprüfungen und Unparteiiſche in die Wagen, die ſtreng darauf zu achten haben, daß weder der Motor abgeſtellt noch ausgekuppelt wird. Dann werden Zahlen erzielt werden, die dem Alltagsgebrauch entſprechen. Bewertet wurde bei dieſer Betriebsſtoff⸗Ver⸗ brauchsprüfung der Geſamtverbrauch, der Verbrauch auf 100 Km., die Koſten je 100 Km. und die Koſten je Perſon. Daß hierbei die Sechsſitzer in der Perſonen⸗Koſten⸗Wertung im Vorteil waren, iſt offenbar. Die Brennabor-Sechsſitzer⸗Limouſinen erzielten den ge⸗ ringſten Perſonenkoſten⸗Anteil. Als hervorragend ſparſam aber muß in der Vierſitzer⸗Klaſſe der Betriebsſtoffverbrauch des Adler von Profeſſor Becker bezeichnet werden, der für ſeinen 2896 cem(alſo 11 Steuer⸗PS) Wagen nur 10,25 Otter auf 100 Km. verbrauchte. Den geringſten Betriebsſtoff⸗Ver⸗ brauch hatte natürlich der offene kleine Hanomag, der pro 100 Km. nur 4,57 Liter verbrauchte, während der geſchloſſene Hanomag mit 5,02 Liter auskam. Die nächſt ſparſamen Wagen waren die Dixi⸗Wagen. Der vierſitzige Dixi pon Kandt, der als Zweiſitzer ſtartet, verbrauchte pro 100 Km. 5,07 Liter, was 1,48 Mk. Betriebsſtoffkoſten pro 100 Km. entſpricht. Die Betriebsſtoffkoſten des Beckerſchen Adler⸗Standard 6 waren 2,99 Mk. pro 100 Km., die der ſechsſitzigen Brennabor⸗ Limouſine 4,23 Mk. Auf den Perſonen⸗Kilometer umge⸗ rechnet, ergibt dies beim zweiſitzigen Dixi pro 100 Km. 0,74 Mk. pro Perſon, beim Hanomag 0,91 Mk. pro Perſon pro 100 Km., beim beſtbewerteten Steyr 1,09 Mk., beim Adler 0,75 Mk., beim Wanderer 0,76, beim 1½ Liter Brennabor 0,76 Mk., beim 3 Liter Brennabor 0,71 Mk. und bei den Ford⸗ Wagen 1,44 Mk.(als Zweiſitzer) und 0,95 Mk. beim Ford⸗ Vierſitzer. Die hier angeführten Ziffern ſind ſtets die be⸗ triebsſtoffſparſamſten Ziffern der einzelnen Fabrikate.— Was nun die Art der benutzten Betriebsſtoffe anbelangt, ſo war für die Wertung der Betriebsſtoffpreis maßgebend. Die kleinen Hanomag⸗Wagen blieben wegen ihrer Hochverdichtung dem B..⸗Benzol treu. Auch der Wanderer bevorzugte Aral, alſo die Benzol⸗Benzin⸗Miſchung des Benzol⸗Verbandes. Profeſſor Beckar fuhr das neue Bevaulin⸗Benzin des Benzol⸗Verbands. Aral, alſo Benzol⸗Benzin⸗Gemiſch, fuhren die Steyr⸗Wagen und einige Adler. Die kleinen Dixi hatten Shell getankt, die Ford Dapolin. Zur Betriebsſtoff⸗Verbrauchsprüfung hatten alſo mehrere Fahrzeuge, die ſonſt das im Preis etwas teurere Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch fuhren, billigere Benzine gewählt, um in der Kilometerkoſten⸗Wertung günſtiger abzuſchneiden. In der Beſchleunigung beim Durchſchalten waren die Ford⸗Wagen ſehr gut, in der Kleinſtgeſchwindigkeit im direkten Gang aber konnten ſie nicht mithalten. In der Be⸗ ſchleunigung im direkten Gang liegen in der Vierſitzer⸗Klaſſe alle Adler ſehr gut. In allen Prſtfungen aber leiſteten auch die Steyr⸗Wagen hervorragendes, was umſo mehr anerkannt zu werden verdient, als ja die Steyr nur 1½ Liter⸗Motoren haben. Im Gegenſatz zu den erfolgreichen und vielbewährten Brennabor 3 Liter⸗Wagen konnten ſich die Brennabor 1¼ Liter bisher nicht gut behaupten, was zu Verbeſſerungen auf Grund der gewonnenen Erfahrungen Anlaß bleten wird. Die beſten Wertungsziffern erzielten: tzer: Ford 11,82. Adler 10,40. Ford.01. Steyr.56. Steyr.64. Dixi 3,54. Steyr 3,45. Brennabor 3,08. Hanomag 0,30. Vieſitzer: Adler 13,05. Steyr.64. . Dixi 3,34. Dixi 0,04. Hanomag 0,09. Adler 11,87. Adler 11,56. Adler 10,55. Adler 8,96. Steyr 7,25. Ford 5,15. Wanderer 4,44. Ford 3,75. Brennabor 1,20. Brennabor 0,46. Sechs⸗ ſitzer: Brennabor 12,92 und 11,07 und 11,36. Adler 9,82. Doerschlag Zwei⸗ Pferde ſgort Grunewald(11. Mai) 1. Traum⸗Rennen. 5200.. 2000 Meter: 1. A. u. C. v. Wein⸗ bergs Ausbund(O. Schmidt); 2. Ferro: 3. La Margna. Tot: 28. 2. Preis von Lilienhof. 2800. 1200 Meter: 1. Heinz Stahls Filtaran(E. Böhlke); 2. Sansſouci; 3. Belgua. Ferner: Mumm, Lorbeerkranz, Tanit, Statius, Zigeunerin, Donnerkönig, Hochalp, Spekulation. Tot: 77, Pl.: 22, 32, 15:10. 3. Preis von Hübſchenried. 2800. 2000 Meter: 1. A. Roſen⸗ bergs Dalberg(Varga); 2. Himalaya; 3. Caprivi. Ferner: Morgen⸗ ſtern, Ping Pong, Eichkatze. Tot: 20, Pl: 12, 15:10. 4. Preis von Wallburg. 6500 l. 1600 Meter: 1. M. J. Oppen⸗ heimners Normanne(E. Pretzner); 2. Majeſta; 3. Hector. Ferner: Avolo, Periander, Silo. Tot: 23. Pl: 17, 22:10. 5. Landgraf⸗Ausgleich 3900„ 1400 Meter: 1. H. Rieges Schnee⸗ berg(H. Zehmiſch); 2. Lichtſtrahl 2; 3. Burgwart. Ferner: Favorit, Poliklet Feſtina lente, Florida, Lotte. Tot: 75, Pl: 15, 15, 12:10. 6. Turmfalke⸗Rennen. 9900 4. 1600 Meter: 1. Geſt. Weils Lotos (R. Kaiſer); 2. Gutenberg; 3. Lupus. Ferner: Prünas, Aſſuan, Se⸗ lecta Tot: 30, Pl: 15, 18:10 7. Taormina⸗Rennen. 2800. 1800 Meter: 1. M. Schönemanns Laß ſein(Huauenin]; 2. Sreitfrage; 3. Dicletian. Ferner: Torrone, IJliade, Hermes, Gladiator, Fritz Fromm, Dalibor, Nu⸗ tria, Der Kohinboor. Tot: 68. Pl: 31, 84, 72:10. Briefkasten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Fr. Ba. Schreiben Sie einmal an das Reichswehrbataillon in Donaueſchingen. 5. Schu. 1. Erkundigen Sie ſich bei der Reichsbahndirektion in Karlsruhe. Friedrichsfeld iſt lange nicht der größte. 2. Hierüber kann Ihnen ſede Färberei Auskunft geben. E. K. 24. 1. Fragen Sie in einer Buchhandlung nach. 2. Die Fabrik brannte 1801 ab, wurde dann wieder aufgebaut und 1911 auf Abbruch verkauft. E. O. 1. Von den Mietern kann überhaupt kein Zuſchlag ver⸗ langt werden. 2. Ab 1. Januar 1924. Frau M. G. Ohne genaue Kenntnis der beſonderen Verhält⸗ niſſe können wir zu Ihrer Frage keine Stellung nehmen. K. Der Sohn kann und darf die Wohnung behalten. Holzſchuh. Wenn der Portier von ſeiner Firma dazu ermächtigt tſt, lann er die Kontrolle jederzeit vornehmen. M. W. Erkundigen Sie ſich bei einem hieſigen Tanzlehrer. E. Ko. Dieſe Angelegenheit laſſen Sie am beſten auf gütliche Weiſe durch das Mieteinigungsamt klären. Verſichernng. Hierüber gibt Ihnen jede kaufmänniſche Berufs⸗ organiſation Auskunft. M. S. Richtig iſt Original. H. Mü. Rheinau. Geſetzlich kann bagegen kein Einſpruch er⸗ hoben werden. Als Katholik müßen Sie die Genehmigung der Kirche nachſuchen. H. H. Der Aufenthalt iſt uns unbekannt. He. Ha. Neckarau. Dieſe Möbel reinigen Sie am beſten mit Seifenwaſſer. 85 Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. K. E. Nein, von einer prozentigen Rückzahlung iſt nichts de⸗ kannt. A. B. 100. 1. 5000 Mark ſtellten im September 1019 einen Wert von 940 Goldmark dar. 2. Im Jahre 1919 waren im Januar 10 Pa⸗ piermark gleich 5,13 Goldmark und im Dezember gleich 1,04 Gold⸗ mark. 3. 10 000 Papiermark entſprachen am 2. Oktober 1922 21,80 Goldmark. „Mehr kaufmänniſchen Geiſt“. Wir bitten um Ihre genaue Anſchrift. H. Sch. Hockenheim. Sorauer Tageblatt. L. Le. Erkundigen Sie ſich beim Wohnungsamt ſelbſt. Rechts⸗ auskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. K. 192. Ja, kann vom Gehalt gepfändet werden. L. E. 1. u. 2. Die Luftſchiffe ſind über Mannheim geflogen. Das erſte wurde in Echterdingen durch Unwetter zerſtört, das zweite verbrannte bei Vaihingen. 5 S. 888. 1. Ja, es kommt auf die Berhältniſſe an. 7. Ja, wenn die Erhöhung begründet iſt. B. X. Rechtsauskünfte gibt der Briefkaſten nicht. Wenden Ste ſich an das Amtsgericht. J. Bre. Erkundigen Sie ſich auf dem Standesamt. Spektator. Wenn Sie wünſchen, daß Ihre Zuſchrift veröffent⸗ licht wird, müſſen Sie auch Ihre volle Adreſſe angeben. Anonym: Briefe an die„NM.“ bleiben unberückſichtigt. Veranſtaltungen Samstag, den 12. Mai 1928 Theater: Natlonaltheater:„Die fünf Frankfurter“..00 Uhe. Städt. Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“,.00 Uhr: a Lichtſpiele: Alhambra:„Der Fremdenleglonär“.— Capitol: „Ben Hur“.— Glorla⸗Palaſt: Frau“.— Palaſt⸗Theater:„Förſterchriſte“.— Scala⸗ Theater:„Onkel Toms Hütte“.— Schauburg:„Frei⸗ wild“.— Ufa⸗Theater:„Du ſollſt nicht ehebreche“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbiütcherei: 11—1 Uhr.— Schloßmuſeum: 10—1 und—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Ahein Pegel] 5. 8..10[II. 12. Megar Pegel 5. 8. 15 f.. Waldshut— ö—————ͤ— 8 1 Schuſterinſe!.881 9 555 1. 90255.62 Mangheim 2,0.448,87.38.85 2,88 Kehl.55.80.85.94 2,872.82 Jagſtfeld 0,90 668 1 N 0,82 0,8100,81 Maxau.11(.544.59 4,49 2,564.50 Mannheim.80.49.433.87.478,42 Kaub 208—.18232.08 230 Cöln.25.15.30.30.242 19 Herausgeber: Drucker und Berl er Druckerei Dr. Reue Mannheimer Zeitung G. 8 H Mambeim f. 4 2 Direktlon Ferdinand Heyme. Cheſredakteut Kur! Ilſche: Verantwortl. Redakteure Fm Bolittt. 9. u M.— Se Dr. S Rayſer— — Kommunatpolitik und Lokales Richard Schönfelder vort und Neues aus aller Welt Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Max Fllter ILik dre faba Berlin NW 21, Quitzowsfr. 136/½140 Baben Weltruf! 860 WMI 5 aus UnS f ED Den fbfik. Daher dt und preiswert. Ds Freedom der hen SH Hedfsclnd . 1 Mannheim, Heidelbergerstraſße, O 3, 9/11. „Der Geliebte kleiner 2 2 . . * % ͤ Tw ͤ A AA AA A./ reer ea. e N 4 4 0 3 f 41* 5 0 4 4 Samstag, den 12. Mat 1928 — 5 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 222 5 Der Tag d Von Käthe Bruſtat⸗Schnedermann Wir haben die Sitte aus den fkandinaviſchen Ländern übernommen, einen Tag im Jahre ganz ausdrücklich der Mutter zu widmen und allerlei Ehrungen und Geſchenke an dieſem Tage für ſie bereit zu hallen. Dleſer Brauch iſt ſchön: ſchön iſt der Gedanke, der Mutter einmal recht deutlich und ganz ausdrücklich zu ſagen und zu zeigen, wie lieb man ſte hat, wie ſie doch ſo recht eigentlich Halt und Mittelpunkt der ganzen Familie iſt und wie ihr eine beſondere Stellung, ganz beſondere Achtung, Rückſicht, Ehrfurcht, Liebe zukommt und gezollt wird. Es iſt auch ein ſo lieblicher Gedanke, der Mutter an dieſem Tage gerade Blumen zu ſchenken: Blumen ſind Herzensboten, und zwiſchen Müttern und Blumen beſteht eine ganz beſondere Verbindung. Es iſt ſicher kein Zufall, daß mütterliche Frauen meiſt ſo große Blumenliebhaberinnen ſind und ſo viele blühende und grünende Blumenkinder auf Fenſterbrettern und in Blumenkäſten zu ziehen pflegen: Kin⸗ der und Blumen, beide muß man gleich behandeln; man darf nicht zuviel an ihnen herumzupfen, man muß ſie ſacht an⸗ faſſen.— Sie wollen liebevoll beobachtet und gewiſſenhaft be⸗ treut ſein, wenn ſie gedeihen ſollen. Jede Blume hat ihre Eigenart, die man herausfinden und der man gerecht werden muß, und nur mit Geduld und Wartenkönnen iſt etwas zu erreichen. Nichts läßt ſich da erzwingen; aber Sonne, viel Sonne und Liebe brauchen Blumen. Iſt es nicht mit den Kindern, die man aufzieht, ganz genau ſo? Das wiſſen die Mütter, und barum kennen gerade ſie das Geheimnis und die Kunſt, Blumen zu pflegen.— Ja, Pflegen und Hüten, das ſind ſo rechte Müttereigen⸗ ſchaften, und wir alle wiſſen, welcher Segen das iſt, eine Mutter zu haben, die einen umſorgt und hegt! Pflegen und hüten, das tut die Mutter vom erſten Lebenstage ihres Kin⸗ des an, und niemand verſteht das ſo, wie ſte. Es iſt nicht nur oft mit ſchönen Worten geprieſen, ſondern auch durch wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchungen und durch Zahlen bewieſen worden, daß die Pflege und Hut der Mutter erfolgreicher als jede andere Betreuung durch noch ſo wohlmeinende Freunde iſt. Die ſchönſten Kinderheime und Kindergärten, die gewiſſen⸗ hafteſten und beſtgeſchulten Pflegertunen, alle Errungen⸗ ſchaften der Wiſſenſchaft und Pädagogik inbezug auf Kinder⸗ pflege und Kindererztehung vermögen doch die„Anſtaltskin⸗ der“ nicht ſo zu fördern, wie eine rechte Mutter, die doch ihr Kind vielleicht unter Entbehrungen, vielleicht nur mit Mühe und Not aufzileht. Dieſe ganz beſondere Verbundenheit von Mutter und Kind läßt ſich eben nicht nachahmen; dieſes ſeeli⸗ ſche Fluidum iſt durch nichts zu erſetzen. Es gibt unzählige kleine und große Bepeiſe hierfür.— Eine Pflegerin in einem großen Entbindungsheim erzählte mir einmal, daß ſie ſich immer im Stillen wundern müſſe, mit welcher unfehlbaren Sicherheit die Mütter ihre Kinder wiederzuerkennen imſtande ſeien. Die kleinen Geſchöpfe, die ſich doch namentlich in den erſten Lebenstagen alle ſehr ähnlich ſehen, würden wie üblich, nachts von den Müttern getrennt. Wenn ſie ihnen am anderen Morgen wieder gebracht werden, mußten die Pflegerinnen ſich natürlich durch die Erkennungsmarke orientieren, die jedes Kind um den Hals trug; aber nie, ſo erzählte die Schweſter, ſei es vorgekommen, daß eine der Mütter ihr Kind nicht erkannte, trotzdem ſich die Pflegerinnen bisweilen den Spaß machten, ihnen ein fremdes als das ihrige zunächſt hin⸗ zuhalten. Sehr beſtimmt kam dann jedesmal die Antwort: „Das iſt mein Kind nicht!“ Ebenſo hörten die Mütter mit un⸗ Vom ſtillen Opferleiden Eine Betrachtung aus Kunſt und Leben zum Muttertage a 1 Von Walther Appelt 1 Das Schönſte an dem Madonnenkult der Kirche, der im verheißungsvollen Marienglauben des Katholizismus ſeinen vertiefteſten Ausdruck findet, iſt die lautere Kraft, mit der er auch andere als Streng⸗Gläubige in ſeinen Bann zieht. Und immer ziehen muß,— ob durch die Evangelien des Neuen Teſtaments und ihre Auslegung, oder durch ſeinen unend⸗ lichen Reichtum an allgemein⸗menſchlicher Gültigkeit— ſo⸗ lange wir Menſchen das Fühlen noch nicht ganz verlernt, den wahrhaft heiligen Zuſammenhang mit dem ewig ſich erneuern⸗ den und ewig großſen Wunber unſeres Seins noch nicht ganz verloren haben. Damit iſt ſchon geſagt, daß unſere Stellung zur Mutter immer eine andere ſein wird als die zu dem, der uns im Leben Vater iſt. Wenn wir an einen Gott glauben, dann müſſen wir alle uns als ſeine Kinder fühlen. Dann ſehen wir in jenem chriſtlichen„Gottesſohn“ wohl einen, der ſeinem und unſerm Gott näher ſtand als wir, der mehr hatte als wir, das ihn zu ſeinem Gottvater ſich bekennen hieß. ſehen in ihm aber auch einen Bruder. Den höchſten und Voll⸗ endetſten, ſeinem und unſerm Gottvater nächſten und ver⸗ wandteſten, aber doch einen Bruder. Einen Menſchen Dkeſes Wort in ſeinem reinſten Sinn, der die urſprüngliche Herkunft von einem ſchöpferiſchen und leitenden Willen in ſich ſchließt, agt alles.. l Aus ſolcher Inanſpruchnahme der Gottvaterſchaft für uns alle erwächſt im Grunde auch der Markenglaube. Und aus ihr ergibt ſich, daß es kein Unrecht nach der andern, väterlichen Seite ſein kaun, wenn wir unſer Bekennen zur Mutter betont voranſtellen. Der, dem wir als unſerm vollkommenſten und auserwählten Bruder nachſtreben ſollen, und ſeine Mutter, haben es uns gelehrt. Wir reden vom Vaterland als der Gemeinſchaft, in die wir geſtellt ſind— aber von der Mutterſprache, die dem ſeinen Ausdruck und ſeinen Charakter gibt, mas eigen⸗menſchlich, individuell⸗ſeeliſch in jedem von uns wirkt. Und das iſt es auch, was uns alle die eine auserwäßlte Mutter in unſerer eigenen wiederfinden und wiedererkennen läßt. Was ſelßſt den Ungläubigen ſeine Mutter ſo empfinden und lieben läßt, wie gläubige Frömmig⸗ keit ſene eine Mutter empfindet und llebt, die alles Mutter⸗ gefühl und alles Mutterleiden einer ganzen Glaubenswelt ertragen mußte. Und aus keinem andern als dieſem Grunde ind gerade die Madonnen⸗Darſtellungen der bildenden Künſte, ſoweit ſie künſtleriſch belangvoll und ſtark ſind, ſeit tauſend und noch mehr Jahren die bleibendſten und welter⸗ wirkendſten Schöpfungen aller Perioden geblieben. Weil kaum eine andere Gotkung von Werken jeden von uns ſo ſehr und ſo direkt angeht wie ſis— wie auch kaum eine andere, tat⸗ ſächliche oder legendäre, Grundlage eines Glaubens oder Kults ſo allgemein⸗gültig und allgemein⸗faßlich ſein kann. 5 Die vorchristliche Kunſt— und noch die Kunſt chriſtlicher Zeit, ſoweit ſie Ueberlieferungen alter Mutter⸗Motive bildet eigentliche Sinn des Muttertages erfüllt! er Mutter fehlbarer Sicherheit aus dem vielſtimmigen Chore der kleinen Schreihälſe die Stimme ihres eigenen Kindes heraus!— Dieſe Verbundenheit zwiſchen Mutter und Kind geht wetter, und wir alle kennen Beiſpiele davon. Niemand kennt 3. B. ſelbſt den erwachſenen Sohn ſo genau, wie die Mutter; ſie braucht ihn nur anzuſehen, ſie braucht nur ſeinen Schritt zu hören oder zu beobachten, wie er ins Zimmer tritt, um zu wiſſen, ob er froh oder traurig, zufrieden oder ärgerlich, geſund oder unpäßlich iſt. Mütter ſind hellschtig;— mögen andere mit Pſychologie und Charakterforſchung und Gott weiß was arbeiten— Mütter finden inſtinktiv den Schlüſſel zum Weſen ihres Kindes. Mit Iphigenie ſagt die Mutter:„Ich unterſuche nicht, ich fühle nur—“ aber ihr Gefühl iſt un⸗ trüglich. Niemand vermag ſo zu helfen, ſich ſo einzufühlen, ſo verwirrte Fäden zu glätten und Zweifel zu löſen, wie eine rechte Mutter. Sie weiß, daß Pflegen und Hüten gleichzeitig ein Sichſelbſtvergeſſen iſt. Eine rechte Mutter ſteht beiſeite und im Dunkeln— und doch im hellſten Licht und an der vornehmſten Stelle! Die Mutter kommt immer zuletzt, das iſt eine alte Wahrheit, und doch wird ihr oft und oft die ſchönſte Belohnung zuteil werden, wenn ſie ſieht und fühlt und hört, daß ſte doch immer die Erſte bleibt bei ihren Kin⸗ dern! Alles kreiſt um ſie, alles verlangt nach ihr und ſucht ſie — iſt es nicht die ſchönſteMuſik für ein Mutterohr, wenn jedes Kind, ob klein ob groß, ob noch in ihrer Obhut oder ob ſchon ſelbſtänbig, womöglich ſchon ſelbſt wieder verhefratet und Vater oder Mutter, beim Eintritt ins Elternhaus, ins Eltern⸗ heim als erſtes die Frage ausruft:„Wo iſt Mutter d“ Ja, es iſt ſchön, Mutter zu ſein, wenn es auch oft ſchwer iſt!„Kleine Kinder treten auf den Schoß,“ ſagt ein Sprichwort,„große Kinder treten aufs Herz!“ Das muß gerade die Mutter ſo oft und ſo ſchmerzlich erfahren, und doch und doch: Sie möchte das Mutterſein nicht miſſen, wird nicht mübe zu geben und zu lieben, und wenn die eigenen Kinder keine Obhut und Be⸗ treuung mehr brauchen, dann freut ſie ſich ſchon auf die Enkel⸗ kinder. Und ſo geht es weiter, wie Börries von Münchhauſen es ſo ſchön ſagt:„Dreifach gab Gott das Glück der Frau drei Kinderſtuben ſteht ſie ſacht ſich füllen!“ Eine rechte Mutter bleibt eben eine Mutter ihr Leben lang, und nie wird ſte müde, den Schatz ihrer Liebe und Fürſorge zu vorſchenken. Darum: Es iſt nicht nur eine ſchöne Sftte, die Mutter ein⸗ mal an einem beſtimmten Tage allgemein zu ehren und ihr beſondere Zeichen der Liebe und Dankbarkeit an dieſem Tage zu weihen, es iſt auch eine Notwendigkeit. Vielleicht könnte man ſagen, und vielleicht tun das auch einige, es ſei üüberflüſſig, einen beſonderen„Muttertag“ zu veranſtalten. Wenn man die Mutter nicht zu allen Zeiten liebe und ehre, ſo köne dieſere eine Tag auch nicht viel daran ändern, und wenn man ſeine Mutter überhaupt liebe und ehre, ſp erübrige es ſich, das an einem Tage noch ſozuſagen auf Kommando zu be⸗ kräftigen! Aber haben wir nicht immer irgend eine beſondere Form, einen Anlaß nötig, um uns auf etwas einmal recht zu beſinnen, was an ſich— ſelbſtverſtändlich iſte Welchen Sinn haben denn z. B. Weihnachten, Oſtern, Pfingſten, Geburts⸗ tage? Wir wollen erinnert ſein und uns erinnern, das ſſt es! Und ſo laßt uns alle an dieſem Muttertage einmal innehalten in unſerem eiligen und erfüllten Leben und laßt uns alle nur den einen kurzen Gedanken denken: und ſagen:„Meine liebe, gute Mutter— ich danke Dir“. Daun iſt der — kennt Mutter⸗Typen, die erheblich von dem Typus ab⸗ weichen, der uns aus den Madonnen⸗Datſtellungen geläufig iſt. Wir ſehen da, beſonders in der„Niobe“ und der„Eva“ (noch bei Rodin) oft ein Aufbäumen gegen den Schmerz und das Weh, ein Nicht⸗Ertragen⸗Wollen, geboren aus der Ver⸗ zagtheit wirklichen oder vermeintlichen Nicht⸗Ertragen⸗Kön⸗ neus. Wichtig iſt hierbet allerdings. daß in keinem dieſer Stoffe auf Seiten der Mutter das Moment der Schuld fehlt. Erſt mit der Erzählung der Evangeliſten begegnen wir dem abſolut ſchickſalhaften, unverſchuldet einer Mutter auferlegten Leid und Leiden um ihr Kind und um ihres Kindes willen. Wobei wir nicht nur an die Heilandspaſſton und Kreuzigung denken, ſondern auch ſchon daran, wie bald und wie ſchmerz⸗ lich dieſe Mutter ihren Sohn an das verlieren ſollte, was ſeine Sendung auf Erden war. Wieviel Verwandtes iſt aber gerade darin zwiſchen dieſer einen Mutter Maria und allen andern! Und wieviel Gemeinſames iſt weiter zwiſchen ihr und allen— oder doch den meiſten!— andern Müttern in der ſchweigenden Demut, mit der das Auferlegte hingenommen und ertragen wird. Wie im Leben wohl keine Mutter, ſp iſt auch in der Kunſt keine einzige unter den bedeutenden Marten, die— vom erſten Tage an!— ſich ganz ungetrübt und garnicht zukunftsbange dem Glück und der Seligkeit ihrer Mutterſchaft hingeben darf. Alle Madonnen— und die, die wir die größten und edelſten nennen, am meiſten!— faben fenen wehen Zug früh erahnten Leidens. In den Mienen aller liegt ein Schatten über der Freude am Mutterſein, der das Wiſſen um ein Opfer kundgibt, das ſie einmal dieſem Kinde, oder: als das ſie einmal dieſes Kind darbringen miiſſen. Das liegt berebt in dem Blick, mit dem die Madonnen der Raffael, Fr. Francia, Leonakdo da Vinci, Corregio. Roger van der Weiden, Memling, Grünewald, Dürer, Holbein, Rembrandt, auf ihren Jeſusknaben ſchauen. Und es liegt noch hundertmal beredter in der— zunöchſt befremdenden— Abweſenheit, mit der Madonnen des Boticelli. Mantegna, Schondauer, Cranach, ſpäter noch des Anſelm Feuerbach von dem Kinde weg, über das Kind fort in ein ihrer wartendes Schickſal ſchauen.(Einige der genannten Künſtler haben in „ Werken auch beiden Auffaſſungen Geſtalt ge⸗ geben. 5 Dem gleichen Zug, der uns ptelleicht gauptfächlich alle dieſe Werke ſo vertraut macht, begegnen wir in den beſten Bildniſſen. die Künſtler aller Zeiten von ihren Müttern ſchufen. Greifen wir— von den Aelteren— nur Dürer, non den Neueren nur Corinth und Thoma heraus! Und welſen wir noch darauf hin, daß ähnlich gefaßte Leidensbereitſchaft und Opfergröße auch in unzähligen Werken wiederkehrt, die nicht die eigenen Mütter der Künſtler, ſondern irgendein aus der Fülle gegriffenes Mutterſchickſal bilden. Es kam und kommt uns hier nicht darauf an, wiel Namen zu nennen und niel Bilder zu erwähnen ſondern darauf, zu zeigen: wie im eben und in der Funſt die Mutter, als Einzelweſen wie als Begriff, demütige Dulderin iſt, eines Opferleidens,— o 1 5 1 0 daß nur die Stärkſten und Beſten dafür in gleichem Maß danken und dankbar zu ſeln vermögen.. Dichtermütter Zum Muttertag von Hanns Martin Elſter Das Werk gibt der Perſönlichkeit das Leben, wenn ſie dahingegangen iſt, ſo wie die Perſönlichkeit dem Werke Leben verlieh. Ein Wille zur Vergeltung lebt im Werke und zeigt woher das Werk gekommen, wie es geworden und wozu es da ſein ſoll. Aus der Beantwortung des„woher“ erfährt man das„wie“ und„wozu“. Forſchend dringt der Geiſt in immer fernere Zeiten, greift von der Perſönlichkeit, die das Werk ſchuf, zu deren Eltern über, von dieſen zu den Groß⸗ eltern und klettert weiter die Ahnenleiter hinauf. Aber je tiefer die Forſchung in die Vorzeit hineinrückt, deſto geringes und ſpärlicher ſind die Ergebniſſe; ſchließlich bleiben nur noch trockene Namen und Zahlen, die kein Leben gewinnen wollen, wie ſehr man ſich auch bemüht, die im ungewiſſen Dämmer einer allzu vergeſſenen Vergangenheit bleiben, als man noch keinen Wert auf dieſen oder jenen Menſchen legte, aus deſſen Nachkommen eine volle Perfönlichkelt entſpringen ſollte. So iſt man Goethes Ahnen nachgelaufen mit großem Philo⸗ 8 logenfleiß, aber ohne eigentlichen lebensſpen den den 5 Gewinn, ſo Schillers Vorfahren, um nur die bekannteſten Beiſpiele anzuführen. 5 Die fleißige, vielgeſchmähte aber doch immer ſehr ver⸗ dienſtvolle Goethe⸗Schtller⸗Philologie hat das Material zu⸗ tage gefördert, aus dem wir das„Woher“ dieſer beiden Dich⸗ tex klar erkennen und ebenſo das reifende„Wie“ und leitende „Wozu“. Dieſen beiden hat man Zeit und Kraft in vollem Maße geſpendet, darüber hat man aber die anderen über⸗ ſehen. Es iſt, offen geſagt, kläglich, ſpärlich, was man in weiteren Kreiſen von den Eltern unſerer Dichter weiß. Und gerade in unſerer Perz wo die Perſönlichkeit oft mehr feſſelt, als das, was ſie hervorgebracht hat, berührt es ſonderbar, wenn man ſieht, daß die Perſünlichketten der Eltern pon der Porſchung vernachläſſigt blieben. Ueber den Vater ſſt man ja meiſtens noch einigermaßen unterrichtet, aber Über die Mutter! Um nur ein bezeichnendes Beiſpiel anzuführen: von E. T. A. Hoffman us Mutter weiß man nicht einmal den Vornamen! Und doch liegt die Geburt diefes Dichters erſt 135 Jahre zurück! Und wer weiß wohl von denen, die ſich nicht beruflich mit der Literatur beſchäftigen, den Familien⸗ und Vornamen von Schillers Mutter: ich glaube, nur ſehr wenige! Das ſind gewiß Kleinigkeiten, die im erſten Augen⸗ blick lächerlich dünken, aber eine Menge Kleinigkeiten or⸗ geben doch ſchon ein Großes. Die im letzten Jahrzehnt eifrig einſetzende Familienforſchung auch in Laienkreiſen wird ja ſolche Zufälle leicht aufhalten. 5 Aber man bedenke doch bei dieſen Kleinigkeiten auch, wer non den Eltern in den erſten zehn, zwanzig Lebensjahren mehr Einfluß auf die Kinder und deren Erzie⸗ hung gehabt hat: im allgemeinen ſtets die Mutter, Ihre Lebensaufgabe iſt es ſa auch, die Kinder zu erzlehen, nicht im kaltwiſſenſchaftlichen Sinne, ſondern in dem der rein meuſch⸗ lichen Herzensbildung. Die Frau hat vermöge ihres Ein⸗ fluſſes auf die Jugend einen höheren ethiſchen Wert für die Zukunft eines Volkes als der Mann, ihr Einfluß geht im Stillen vor ſich, gewiß, und das ud das Gute. Wenn er erſt vor das Forum der Oeffentlichkeit gezerrt wird, dann ver⸗ liert die Frau durch die verſchjebenartige Kritik, ſelbſt Ein⸗ flüſſen ſehr zugänglich, ihre eoͤle angeborene Sicherheit der⸗ artigen Fragen gegenüber, die man als„natürliche Päda⸗ gogik bezeichnen könnte.“ Dies ſtille Wirken der Mutter hat ihr auch— und gerade in unſerer Zeit häßlichen Spott zugegogen: man hat ihr haushälteriſches zurückgezogenes Weſen„hausbacken“ genannt, man hat ganz vergeſſen, daß ſich in der Stille des Hauſes und der Familie die Perſönlich⸗ keit am fruchtbarſten vorbereitet, daß die ſtürmiſchen Be⸗ gebenheiten der Welt im Heim ein mehr verinnerlichtes Durchleben zulaſſen, daß das Edle und Gute im Menſchen⸗ herzen immer ſtill, zurückhaltend und ſcheu iſt und es liebt, ungeſehen zu bleklben, daß die Frau, dle Mutter in ihrem Wirkungskreiſe, wenn er geſchloſſen iſt, viel tieſer arbeiten kann, als bei öffentlichen Anſtalten und Unternehmungen. Ein gerechterer Zeitgeiſt als der unfere wird alles einmal zugehen, und hier und da fühlt man es ſchon fetzt.. an muß es ja fühlen, wenn man das Leben der Dichtermükter anſieht, die faſt alle„haus hackene“ Na⸗ turen waren, z. B. Frau Aja, die typiſche Dichtermutter! Auch ihr Leben lief zwiſchen Kindergeburten, Kinderkrank⸗ heiten, Wäſche und Küche dahin. Und doch, welche Vollugtur und feſtumriſſene Perſönlichkeit iſt die Frau Rat geweſen! Und das gewiß ſchon, als ſie noch gar nicht hervorgetreten war, wie ſpäter durch den Ruhm ihres Sohnes. Wir wiſſen es ja, aus ihres„Wolſchens“ Autobiographie, welche Heiter⸗ keit und Einbildungskraft ſie beſaß, welche Geflühlstſeſe, und Herzenswärme, welchen Gerechtigkeitsſinn und 2 Auf⸗ richtigkeit! Wieviel verdankt hier der Sohn ſeiner kutter: Das ganze Künſtleriſche ſeines Weſens, die glympiſche Heiter⸗ keit und Ruhe, ſeinen Humor, ſeine Nene ſeine Lebens kunſt, ſeine Liebenswürdigkeit und Offenheit, ſeiner Perſön⸗ lichkeit Weſen und Bewegung. f 5 Wenn wir nun die Charaktere der deutſchen Dichter⸗ mittter überblicken, ſo bemerken wir, daß faſt allen eine tiefe Religoſität eigen war. Wie das Volk das Religitzſe zutiefſt erlebt, ſo auch dieſe Frauen. Aus bleſer Quelle entſpringen die verehrenden Aufblicke der Dichter zum Höchſten und Allumfaſſenden, daher das rege Nachſinnen über religiöſe Probleme, die Verttefung der Weltanſchauung, Ganz bekannt iſt ja die„heiter⸗eruſte“ Religioſität der Frau Rat. Alles Konventionelle, Schablonenhafte iſt aus ihrem Glauben von vornherein verſchwunden: ſie iſt keine eifrige Kirchengängerin, nimmt es mit dem alljährlichen Abend ahl nicht ſehr genau, bleiht aber immer natürlich und wahr, ohne daß ſie zur Rationaliſtin würde, nein; ſie hat zu dem Ehriſten⸗ tum, zu Gott ein ganz perſönliches Verhältnis, wie Gott für ſie ja auch die bibliſche Perſönlichkeit war; aber alles iſt er lebt, ſelbſtändig verarbeitet und durchdacht; alles wird prak⸗ tiſch verwertet. Sie iſt eine Bibelkennerin wie ſelten ein Pfarrer und ſtützte mit der Bibel ihre Gabe, allem die guten Seiten abzugewinnen, alles mit Ruhe zu ertragen, ſodaß ſte eine glückliche Frau war, beſonders durch ihr Temperament. Solch eine Mutter hat kein anderer Dichter gehabt. Es berührt ſeltſam, daß der große deutſche Dichter auch die in ihrem Deutſchtum und Menſchentum ausgereifteſte Perſtzn⸗ lichkeit zur Mutter hatte; faſt wird man zu allen möglichen Schlüſſen verleitet, aber die Vererbungsgeſetze ſind ſo rätſelhaft und die Einflüſſe ſo regellos, daß allgemeine Er⸗ kenntniſſe ſich nur ſehr ſchwer und in ſehr beſchränktem Maße aufſtellen laſſen. Auch Schillers Mutter, Frau Clifſabetha Dorothea Schiller, geb. Kodweis(17321802) war elne religtöſe Natur, aber ihre Begabung ging nicht über das Mittelmaß hinaus; wie ſchlicht und herzlich ſie ihre Kinder erzogen hat, erfahren wir ja auch aus den Erinnerungen der Schweſter Schillers auf bas Genaueſte und Wahrhaftigſte Frau Schiller war eine vom Leben mehr bedrückte, dur Sorgen furchtſam gewordene Frau. Ich glaube auch nich wie Kühnemann es will, daß der Dichter die Gabe de Phantaſte von der Mutter habe; hier hat ſich der ſonſt ſo jektiv abwägende Literarhiſtoriker durch Goethes 1 ten Spruch irreführen laſfen. Weiſt nicht die rege ſchrif ſtelleriſche Tätigkeit 85 Vaters mehr 1 E Vererbu von dieſer Seite hin? Schiller hat von ſeiner Mutter deren jefes, ſchlichtes Gemüt, deren aufrichtiges Jefühlsleben Ainft⸗ 2 1 . ſonders ähnlich waren ſich Mutter un r in ihre eren Erſcheinung, is aus zeitgend iſt schreibungen oſſen hervorgeht. 8. Seite. Nr. 222 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 12. Mat 1928 5* Adam Karrillon Zu ſeinem 75. Geburtstag am 12. Mai Von Paul Witko Kurz vor der Jahrhundertwende wurden faſt gleichzeitig der Starkenburger Wilhelm Holzamer und der Oberheſſe Alfred Bock die Pfadweiſer einer heſſiſchen Heimatkunſt. Bald geſellte ſich zu ihnen Adam Karrillon als Dichter des Oden⸗ waldes, und Karl Neurath als rhein⸗heſſiſcher Romandichter folgte. Karrillons Hauptwerk iſt der Roman„Michael Hely“(13. Tauſend, 1928), der anfangs den Untertitel„Der Dorfteufel“ und den Geleitſpruch trug: „Waldmeiſter duftet in dem grünen Tann, Im feilen Schmirgel träumt der Edelſtein, Und unterm groben Kittel kann Ein wackres Herz verborgen ſein.“ Er erſchien zuerſt in einer ſpäter mit der„Pfälziſchen Rundſchau“ vereinigten Ludwigshafener Zeitung. Von den ſpäteren Schickſalen dieſes Buches erzählt der Dichter: „Ich habe nie die Abſicht gehabt, ein Romanfabrikant zu werden. Ich war an einer Malzfabrik beteiligt und wiegte mich in dem poetiſchen Traum, daß ich über kurz oder lang ein Millionär ſein würde. Da bekam eines Tages der Direktor des Unternehmens vom Staat freies Logis, Holz und Be⸗ leuchtung geſtellt, und die Aktionäre waren um ihr Geld. Dieſe luſtige Geſchichte hätte mich beinahe um den Verſtand gebracht. Da ſetzte ich mich hin und ſchrieb den„Michael Hely“. Das Manuſkript begeiſterte einen halb bankerotten Verleger, der es verſuchsweiſe druckte und dann den Konkurs anſagte. Eines Tages hatte ich für mein Geld eine Bibliothek von tau⸗ ſend Bänden, einer genau ſo wie der andere. Ich begann nun mit den Büchern meinen Ofen zu heizen, aber ſie brannten ſchlecht und wärmten noch viel ſchlechter...“ Der ergrimmte Dichter, der damals in dem lieblich ge⸗ legenen badiſchen Städtchen Weinheim als Arzt wirkte(das ihn zu ſeinem 70. Geburtstage zum Ehrenbürger ernannte), lud nun, was von den tauſend Bänden übrig geblieben war, mit Petroleum getränkt, auf einen Wagen und kutſchierte da⸗ mit am Weinheimer Burgfeſte zur nahen Ruine Windeck. Ein beſſeres Brandgericht ſollte vollzogen werden. Doch abermals widerſtanden viele Bände dem Flammentode und kehrten zäh⸗ lebig zum Dichter⸗ und Doktorhauſe zurück. Einer der an⸗ gebrenzelten und petroleumduftigen Bände kam einer hoch⸗ herzigen Dame vor Augen. Sie verſenkte ſich in das an⸗ geſengte Buch und gewann die große Groteſche Verlags⸗ buchhandlung für Karrillon und ſeinen Hely.— Bücher und Dichter haben eben ihre Schickſale. Der Held dieſes in herben Humoren gegerbten Romans geht väterlicherſeits aus einer Familie von Trunkenbolden, von der Mutter Seite aus einem Nomadenſtamme hervor. Sohn eines Sargmachers, ſind des in einem Kinderſarge auf Hobelſpänen gebetteten Säuglings erſte Lebenstage nicht eben glückverheißend, und ſchon als Täufling verſteht der Ahnungs⸗ loſe es meiſterlich, die für ſein Fortkommen wichtigſten Leute vor den Kopf zu ſtoßen. Immer mißverſtanden, zu Unrecht verachtet und hartherzig behandelt, dafür ſich rächend und vom Drange nach Freiheit beſeelt, wächſt er heran, wird aus einem verprügelten Tunichtgut, in harter Schule geſchunden, ein wackerer Handwerker, aber mit aller ſeiner Gefühlszartheit, Natur⸗ und Nächſtenliebe unausgeſetzt vom Mißgeſchick ver⸗ folgt und auf Schuſters Rappen durch die Welt gehetzt. Als ſtillergebener und verſchloſſener Mann kehrt er zur Heimat zurück und wird Glöckner und Totengräber. Bei einer Wan⸗ derung in die Umgebung ſieht er ſeine Jugendliebſte als brave Witwe wieder, die ihm ein inniges Gedenken bewahrte, und erkennt in deren grundgutem Sohne das eigene Kind. Ein dichteriſcher Gipfelblick iſt es, wie ſich Hely ihnen nicht zu er⸗ kennen gibt, doch beiden von ſeiner Liebeskraft auszuteilen vermag. Karrillon erzählt die Begebenheiten mit ſchlichter Sachlich⸗ keit aus tiefem Volksgefühl heraus. Rückſichtsloſe Aufrichtig⸗ keit iſt eine hervorſtechende Eigenſchaft Karrillons, deſſen waldfriſcher Frohmut bald gehoben, bald gedämpft wird durch knorrig⸗knurrigen, unerſchrockenen, oft derben, oft ſtrengen und biſſigen Humor. Dieſer volksbluthafte Lebens⸗ und Menſchenkenner entkleidet die zwieſpaltige Seele der keines⸗ wegs gar ſo kindſeligen und unbefangenen Landbewohner und nimmt ihnen das aufgeſchminkte, unſchuldsvolle Friedeglück im Winkel, ohne ihre Tugenden zu unterſchlagen. Karrillon ſtammt aus dem weltverlorenen Oertchen Wald⸗ michelbach, und die guten Leute dieſes Fleckens waren baß empört, als ſie vor einem Vierteljahrhundert ſich ſo unver⸗ bohlen abgeſchildert ſahen. Aber als dann der Roman be⸗ rühmt wurde und ſogar aus dem Norden des Reiches Leute — 5 222— Sprüche, Jabeln und Legenden Von Carl Hauptmann (Nachdruck verboten.) Der zu früh verſtorbene Dichter Carl Hauptmann iſt vor 70 Jahren, am 11. Mai 1858, geboren. D. Schriftl. Du Schuft, willſt du es machen wie der habſüchtige Ritter unter Maximilianus und den Daumen mit dem Spiegel des Leichnams auf deinen Kaufvertrag drücken und dann ſchwören, der Tote hat es dir verkauft? Du wirſt den Richter finden, der klug genug iſt, deine Zeugen zur Wahrheit zu verlocken vder zu täuſchen. * Willſt du dir zuletzt die Augen ausreißen und als Blinder die hundert Groſchen fordern, die der König Krüppeln gibt? Du wirſt beſſer tun, die Laſterhöhlen zu meiden und die ſtebenundzwanzig Schurken, die ihre letzten Lumpen für Genuß hinwerfen. * Setzt mir ja nicht auf die Wagſchalen dieſes Erbes hier Macht und dort Liebe, hier alle Schätze und dort die Sklavin, die meine Mutter iſt, wie es der Königsſohn mit dem Sohne der Sklavin tat. Du weißt ſehr genau, daß die Liebe nicht bindet und du mich dann betrügſt! ** Wenn du auf die Dächer der Leute ſteigſt, um zu ſtehlen, mache es nicht ſo dumm wie der Dieb in der Legende. Das Zauberwort Fallax wird nichts machen, auch wenn du es 3 vor dich hinſagſt. Nur pfiffig und geſchickt mußt u verfahren. 1 Wir find ein Hundegeſchlecht... wir warten immer auf unſer beſſeres Teil und wenn der Sohn heimkommen W. rd ihm die Mutter aus Glück und Zärtlichkeit den en und der Bruder die Naſe. mit offenen Börſen die Einſamkeit des waldverborgenen Ortes aufſuchten, gelockt durch die Landſchaftsmalkunſt des Dichters, da verſöhnten ſie ſich raſch mit ihrem Landsmanne, zierten das katholiſche Schulhaus, die Geburtsſtätte des Dich⸗ ters, mit einer Gedenktafel und— machten ihn zu ihrem Ehrenbürger. Der Roman„Die Mühle zu Huſterloh“(11. Tauſend 1920) führt nach dem heſſiſchen Neckartal, in eine ſtille Mühle. Dort iſt Mutter Hährle unumſchränkte Gebieterin, von hartem Herzen und kurzem Verſtand. Der gute, demütige Vater Hährle hat ein kluges und ſinnendes Auge mitbekommen und ein weiches, zartes, reines Gemüt. Sein einziger Fehler iſt die Schwäche gegenüber ſeinem Weibe. Ihr unterwirft er ſich blindlings. Das wohl gegründete Vermögen des Hauſes wird durch die Herrin verpraßt, während die gewalttätige Geld⸗ macht einer Dampfmühle den Kleinbetrieb droſſelt. Eine der Töchter ergreift ſtarkmutig, in dem Bewußtſein ernſter Pflicht, entſagungsvoll das Szepter über das Haus. Dieſe herbkeuſche Mädchengeſtalt iſt dem Dichter beſonders ſchön gelungen, beſſer als die beiden Liebesgeſchichten des eigentlichen Helden, des Medizin ſtudierenden Bruders. Die drei Almea matres des Dichters, Gießen, Freiburg und Würzburg, gaben die Um⸗ riſſe zu einem unterhaltſamen Studentengemälde. Gelegent⸗ lich verfällt der Dichter in arge Romanhaftigkeit und in wäſ⸗ ſeriges Doktorſtubendeutſch. Hier und da aber blitzt doch ſein geſunder Humor durch. Köſtlich quellfriſch hat er wieder das Volksleben geſchildert, und zudem iſt der ganze Roman ge⸗ tragen von einer trotz aller Bitterniſſe vertieften, welt⸗ freudigen Lebensauffaſſung, die, nicht ohne Wehmut aus⸗ zulöſen, den Leſer ſtändig wohlig umfangen hält. Aus gleicher Stimmung entſtand, trotz aller zitternder Durakkorde den Menſchenglauben hoch und heilig haltend, „O domina mea“, die treueſte Romanſpiegelung des eigenen Lebens. Karrillon hat als Landarzt viel mit Unverſtand, Mumenweisheit, Schmutzerei und Tücke biederen Bauern⸗ tums ſich herumbalgen müſſen, hat, um ſich davon auszulüften, wiederholt als'Schiffsarzt der Wörmannlinie die Welt befah⸗ ren und ſeines Schickſals Schläge hier in ein Werk von ſchmerzvoller Wirklichkeitskunſt zuſammengefaßt. Dieſes ſo umflorten wie klaren Auges geſchaffene Buch iſt bei aller nackten Wahrhaftigkeit durchduftet vom Blütenhauche deut⸗ ſcher Dichtertraumkunſt. a Auch in dem Odenwaldroman„Adams Großvater“(8. Tau⸗ ſend, 1918) erzählt Karrillon non ſeiner Waldmichelbacher Kindheit, in den Novellen„Bauerngeſelchtes“ und in der Er⸗ zählung„Am Stammtiſch zum faulen Hobel“ von ſeinem Landarztleben, in der„Modernen Kreuzfahrt“, ſeinem erſten Buche aus dem Jahre 1898, von ſeiner Reiſe nach dem heiligen Lande, in der Geſchichte„Sechs Schwaben und ein halber“ von einer Weltreiſe, in den„Erlebniſſen eines Erdenbummlers“ ſeinen Lebenslauf vom erſten Tage an. Leider nicht mehr und noch nicht wieder zeitgemäß iſt die Kolonialerzählung„Im Lande unſerer Urenkel“, in dem Togo und Kamerun durch die Kraft des Schilderers uns zu wahren Goldkindern wer⸗ dern. Mit Vorliebe tritt er ebenſo neckiſch, kauzig und ſpitzig wie dem Landvolke auch unſerer werten Ziviliſation auf die härten Hühnergtgen, benen er bas Heilpfläſterchen guten Humors aufpappt. 5 i Von ſeinem Leben erzählte einmal der Dichter beim arg⸗ liſtig feurigen Weinheimer Riesling folgendes: „Ich bin das elfte Kind des Lehrers zu Waldmichelbach. Ein verunglückter Altphilologe weihte mich in die Geheim⸗ niſſe der lateiniſchen Grammatik ein. Ich überſprang zwei Klaſſen und abſolvierte 1873 in Mainz... Zuweilen ver⸗ tauſchte ich die Geburtszange mit dem Wanderſtab. Ich kam hoch nach Norwegen hinauf und bis zum Aequator hinab. Ich ſah ſo ziemlich die ganze Küſte des Mittelmeeres, kam zum Aufſtande der Armenier in Konſtantinopel, zum Erdbeben in Kalabrien, zum Ausbruche des Veſuvs. Ich ſah Alpenglühn und Meeresleuchten. Ich ſtand unter den Kuppeln der Peters⸗ kirche, der Hagia Sophia und der Omarmoſchee. Kein Wunder, daß ſich da die Feder in meiner Hand regte und etwas anderes ſchaffen wollte, als nur Rezepte ſchreiben.“ Als im Weltkriege ſein Sohn als Marinearzt den Tod fand, da flüchtete Karrillon von Weinheim, wo er über drei⸗ einhalb Jahrzehnte prakiziert hatte und übte, ein neuer Para⸗ celſus, im Umherziehen die ärztliche Praxis. Im Jahre 1920 arztete er noch einmal auf einem Schiffe, das zwiſchen Swine⸗ münde und Pillau verkehrt und Abſtimmungsberechtigte und Gefangene beförderte. Seine Erlebniſſe au Bord dieſes Dampfers erzählte er im„Karlsruher Tageblatt“ Vor einem Jahrzehnt wählte er zum dauernden Wohnſitz die ſchöne Pen⸗ ſionopolis Wiesbaden, wo er hinter ſeinem Lebenslauf den Punkt zu machen gedenkt. Noch kann man von ihm wie Arndt vom alten Blücher ſagen:„So friſch blüht ſein Alter wie greiſender Wein. Mög ihm, um mit Goethe zu reden, ein herzliches Anerkennen des Alters zweite Jugend beſcheren.“ 8 Verlange von der Eichel nicht, daß ſie den Eichbaum ſchlage, nicht von einem guten Sohne, daß er ſeine Mutter um ihrer Uebeltaten willen züchtige. . Welcher iſt der faulſte der Königsſöhne? Der, den Strick um den Hals, gehenkt werden ſoll, und den Strick nicht abſchneidet, zu faul, ſein Schwert zu gebrauchen? Oder der am Feuer ſitzt und ſich die Beine verbrennt, zu faul, die Beine vom Feuer zu ziehen? Oder der im Bett unter einer Traufe liegt, daraus Tropfen um Tropfen ihm in beide Augen fällt, zu faul, den Kopf auch nur rechts oder links zu wenden? * Böſewichter reiten immer auf dem Nacken dummguter Tüchtiger zum gewinnreichſten Ziele. Das iſt das Genie des Böſen, einen Tüchtigen düpieren und ſeine Kräfte für ſich auszunutzen. Der ſchlaue Fuchs läßt ſich immer von dem gutmütigen Winzer den mühſamen Bergweg zum eigenen Bau tragen. 6* Der Himmel hat endlich eine reiche Ernte geſchickt— aber was nützt es dem armen Manne, wenn ſich die Erde mit ihren Formeln dazwiſchen legt? 2 Nehmt die Kerze recht lang, die ihr anzündet, wenn ihr Sieger ſeid, damit das Licht eurer Milde und Großmut euren Feinden lange ſcheine. a 2 Der Spiegel kann doch zu was gut ſein. Die Weiſen Alexanders rieten, einen großen Spiegel zwiſchen Stadt⸗ mauer und ſein Heer zu ſtellen. Deun auf der Stadtmauer war ein Baſilisk. Der Spiegel lenkte den Blick des Baſilisken auf ſich ſelbſt zurück. 5 Carl Hauptmann Von Dr. F. O. Hallener Am 11. Mai 1928 wäre Carl Hauptmann, einer der größten oſtdeutſchen Sinnierer, 70 Jahre alt geworden. Wir haben viel gut zu machen an ihm, der ſein ganzes Leben lang im Schatten des größeren Bruders geſtanden hat. Zwiſtigkeiten, mehr der Anhänger als der Brüder ſelbſt, haben das Bild Carl Hauptmanns ſtets verzerrt, und es bedurfte der wuchti⸗ gen Begabung Joſef Nadlers, ehe die Dichtungen der beiden Brüder überhaupt einmal klar objektiv gegeneinander geſtellt werden konten. Bei Nadler endlich, im 4. Bande ſeiner Literaturgeſchichte der deutſchen Stämme und Landſchaften findet ſich der entſcheidende Paſſus, der von jetzt ab für alle Bewertung gültig ſein wird: „Gegen Gerhart, den kühlen Berichterſtatter und Men⸗ ſchenfreund war Carl der lyriſch aufgelöſte und Gottallver⸗ bundene, gegen den Bildner der Muſiker. Gegen Gerhart, den größeren Dichter, war Carl der tiefere Denker und Künſtler. Dieſe Oſtmitteldeutſche Welt, die Gerhart mit unbewegter Hand ſchilderte, ſang und gärte in Carls Seele. Die überſinnliche Welt, die der Myſtiker geſchaut, wollte der Dichter bildhaft feſthalten. Daher das Ineinander von Wirklichkeit und Jenſeits, von Sinnbild und Schau. Er hat das Werk ſeines Bruders gewiſſermaßen nochmals ge⸗ ſchaffen. Anfangs war er der Führer des jüngeren Bruders geweſen; Carl überholte ihn an der Schwelle der neuen Zeit und trat hinweg und hinüber.“ Dem iſt wenig hinzuzufügen. Höchſtens der eine Satz, daß die Popularität und zeite Wirkung Gerhart Hauptmanns, ebenſo wie die begrenzte Carls im Werke wohl begründet iſt und von der verſchiedenen Auffaſſung des Begriffs„Heimgt⸗ kunſt“ ſich herleiten läßt. Gerharts Heimatkunſt iſt nach einem Worte Kerrs nicht„Kunſt eines Landſtrichs weit von der großen Welt, ſondern Kunſt eines Landſtrichs, die ſich die weite Welt erobert hat.“ Carl Hauptmanns Heimatkunſt aber wurzelt in der Tradition des ganz und nur Oſtdeutſchen, in einer Tradition, die ſich in gerader Linie zurückverfolgen läßt bis auf Jacob Böhme und ſeine Freunde und die nur darum ſchwer erkennbar iſt, weil es zum Weſen der meiſten dieſer ſektireriſchen Grübler gehört hat, Einzelgänger zu ſein. So bleibt es zweierlei Heimatkunſt: Die, die Verſponnenes, gebirgsſchleſiſche Sinniererei birgt, und die, die klar geſtaltend Menſchen lebendig darſtellt. Geſtaltung ſchleſiſchen Menſchen⸗ tums im Henſchel, im Kramer, im alten Hilſe,— das iſt das unvergängliche Werk Gerhart Hauptmanns. Es ſoll nicht an⸗ gezweifelt oder geſchmälert werden. Aber mehr von Schleſten ſagt doch der aus, der die geheimen Gedanken der alten Sek⸗ tirer immer wieder zu formen trachtet. Hier liegt das ſchwere Erbteil Carl Hauptmanns, der ſein Leben lang formen wollte und zum Gedichte bilden, was doch eigentlich nicht zu formen, ſondern nur im religiöſen Traktat auszuſagen war. Er hat ſein Leben lang in Schreiberhau gelebt, nach einer kurgen Spanne Zeit, die er in Jena und Zürich verbrachte. Damals vermeinte er, ein Gelehrter zu werden. Er glaubte, die Fragen, die ihn bedrängten, auf„exaktem“ Wege löſen zu können. Er glaubte an die Ergebniſſe der Haeckelſchen Lehre und an die Möalichkeit, durch die Kenntnis des Naturgeſetzes die Rätſel des Religiöſen zwingen zu können. Aber, je älter er wurde, deſto mehr entfernte er ſich vom reinen Gelehrten, wurde mehr und mehr religiöſer Prophet, während er in ſeinen erſten Dichtungen nur getreuer Abſchilderer bäueri⸗ ſcher Vorgänge geweſen war, und Etappe auf Etappe läßt ſich in ſeinem Leben von einander ablöſen, in der er mehr und immer mehr in die Gedankengänge der traditionsmäßigen Vorgänger eindrang und ſie weitertrieb. Vor 1900 noch kamen die erſten Dramen„Marianne“ und„Waldleute“, ganz in der Schule des alten Naturalismus. Auch die erſten Novellen verſuchten den Ton noch zu wahren. Doch bald wurde die Form ſchillernder, die Komnoſttion gewagter, die Erzählung blühender, und Untertöne klangen bereits im erſten großen Roman von 1902„Mathilde“ mit, die weit über die Dar⸗ ſtellung eines großen Eindrucks der Welt hinaus ragten. Vorbereitet iſt die neue Form der„imvpreſſtoniſtiſchen“ Schilderung, eingeleitet durch die charakteriſtiſchen Bekenntniſſe des Tagebuchs, von allen Schlacken gereinigt und ganz klar herausgeſtellt erſcheint die Auffaſſung erſtmalig in dem Noman„Einhart der Lächler“, von 1907. Aber in dieſem Roman und in den darauf folgenden Dichtungen vollzieht ſich die entſcheidende zweite Wandlung: Aus dem Kunſttheyretiker, der darſtellen will, wird ein Prophet und Prediger. Was zu⸗ erſt als Unterton der Werke erklang, wird jetzt beherrſchendes Motiv: Carl Hauptmann kämpft für die Gottverbundenßeit des von der Lockung der Gegenwart freien Menſchen. Sicher nicht ohne Bedeutung für die langſame Wandlung, für den Schnitt mitten im Werk iſt Hauptmanns zweite Eheſchließuna, die für den Einſamen entſcheidende Aufrüttelung war. So iſt Hauptmann bereits vor dem Kriege in feinen Oratorien marnender Vorausſeher und dann weiterhin Prophet des Kommenden geweſen, der immer zerwühlter, immer unruhi⸗ ger, innerlich immer fünger u lebendiger von Werk zu Werk als Vertreter eines predigenden Denkertums hervorgetreten, das man in unſerer Zeit eigentlich kaum mehr vermuten konnte. Er hat ſo zu wenigen geſprochen, aber zu den Seinen wir⸗ kunasvoll und eindringlich. Gerade jetzt beginnt der Horen⸗ verlaa mit der neuen Ausgabe ſeiner ſämtlichen Werke, die non Will⸗Erich Peuckert redigiert bereits bis zum vierten Bande gediehen iſt; und das iſt die geringſte Ehre, die dem zu ſrüh Verſtorbenen angetan werden muß. Das große Wir Von F. Schrönghamer⸗Heimdal Im Kreiſe des großen Wir ſind wir Knechte der Ver⸗ gangenheit. Im Ueberwinden der Erblaſt machen wir uns zu Herren der Gegenwart, aus der die Zukunft unſerer Ge⸗ zeugten wächſt wie das kleine Ich im Mittelpunkt des großen Kreiſes der Menſchheit. Auch unſere Ahnen waren Ueber⸗ winder millionenfältiger Schickſalsmächte, wie die Geſchichte weiß. Ein Gefühl der Verehrung und Bewunderung keimt in uns auf, wenn wir mit Bedacht ihren Spuren folgen bis zu⸗ rück in graue Vorzeit, aus der uns nur Märchen und Sagen raunen. Aber warum heimeln uns dieſe ſo an? Weil wir ſelbſt darin mit unſern tiefſten Wurzeln leben als Ge⸗ zeugte derer, denen dieſe verſchollene Welt Heimat war. Ein anderes lehrt uns der Kreis: Unſere Vorväter und Vormütter waren keine toten Punkte wie hier auf der Zeichnung, ſondern Menſchen mit Fleiſch und Blut, mit Sinn und Verſtand, mit Geiſt und Begabung. Das kleine Ich in der Mitte iſt Erbe der Art all dieſer zahlloſen Ahnen, die ſein Daſein gewirkt und bezirkt. Wir haben, wie der Volksmund weiß,„Nichts geſtohlen“, und„der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Das gilt im Guten wie im Böſen. Schuld und Schickſal des großen Wir wirken in uns weiter, und wir zeu⸗ gen es fort in unſeren Nachfahren. * Daraus erwächſt eine Pflicht: Die überkommene Gabe als Lebensaufgabe zu meiſtern, Böſes zu bannen, Gutes ge⸗ deihen zu laſſen gemäß dem Mahnwort:„Was du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen.“ Hierin ſind wir alle ſelbſtverantwortliche Träger der Zukunft, Meiſter des Menſchheitsgedankens, lebendig verwachſen in der Bruder⸗ ſchaft des großen Wir. Wir tragen ein gemeinſames Geſchick, und es liegt an uns, es im Bewußtſein der Brüderſchaft zu meiſtern und höher zu bauen für die Kommenden, deren Weg⸗ bereiter wir ſind, wie es die Altvorderen für uns waren. Gyethe umreißt dieſe unſere Lebensaufgabe einfach und um⸗ faſſend:„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut.“ . N . 14 . . f . * * Samstag, den 12. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 222 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 13. Mai 1928. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling; 10 Predigt, Vikar Dr. Schilling; 11.15 Kindergottesdienſt, Vitar Dr. Schilling; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordientirche: Morgens 6 Gottesdienſt für die im Odenwaldklub wandernde Jugend, Pfarrer Lutz; 10 Predigt, Dekan Maler; 11.15 Kindergottesdtenſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſteulehre für Knaben, Dekan Maler; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Dekan Maler; 6 Predigt, Vikar Karle. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Beiſel: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff, Nachlonſirmation, Pfarrer Dr. Hoff u. Geh. Kirchenrat D. Klein; 11.15 Jugendgottesdienſt, Vikar Güß. Friedenskirche:.30 Predigt, Pfarrer Walter; Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfr. Maas aus Heidelberg(Kirchenchor), Jahresfeſt des Mutterhauſes für evang. Kinderſchweſtern; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Zöbeley. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; Pfarrer Frantzmann; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Frantzmann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Steiger; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Steiger. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſeuhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Dill; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Dill; 1 Ehriſtenlehre für Knaben, Vikar Dill. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Fleig;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Ehriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Mheinau:.30 Kindergottesdienſt am Pfingſtbergweiher, Pfr. Vath; .30 Predigt, Vikar Stober; 10.30 Chriſtenlehre für Knaben; 11.30 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr;.30 Abendgottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Grimm; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Grimm; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Donnerstag, den 17. Mai 1928(Himmelfahrtstag). Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Pfr. Renz. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; 6 Predigt, Vikar Zöbeley. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 10 Predigt, Vikar Güß (hl. Abendmahl). i.30 Predigt, Vikar Nußbaum. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, V. Schropp. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. e n 10 Predigtgottesdienſt, Vikar Zöbeley. käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Maurer. Rheinan:.30 Predigt, Vikar Stober(Kollekte). Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köllt. g Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Grimm. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Fvang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15: Sonntag 11 Sonntagſchule; 3 Verfammlung; 5 Jungfrauen⸗ verein: Dienstag 5 Frauenſtunde, 8 E. V. l..; Donnerst..15 Blibelſtunde.— K 2, 10: Sonntag 11 Sonntagsſchule, 5 Jung⸗ frauenverein;.15 Verſammlung! Dienstag.30 Frauenſtunde; Männerſtunde und C. V. j..; Donnerstag.15 Bibelſtunde; Samstag.15 Bibelſtunde C. V. J. M.— Schwetzingerſtraße 90: Sonnt. 11 Sonntagsſch.; 3 Verſamml.; 5 Jungfrauenver.; 8 E. VB. I..; Dienstag 5 Frauenſt.; 8 Bibelbeſpr. f. Männer u. Jüngl.; Donnerstag 8 Bibelſtunde; Freitag 8 Jungfrauenverein; Samstag 8 C. B. j. M.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 1 Sonntagsſchule; Verſammlung; 8 Jungfrauenverein; Dienstag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. j. M.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 1 Sonntagsſchule: 3 Verſammlung; Mittwoch .15 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. J. M.— Montag 8 Jungfrauenverein; Dienstag.15 Männerbibelſtunde; Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 4 Verſammlung; Montag 8 Jungfrauenverein; Donnerstag.30 10.45 Chriſtenlehre, 10 Predigt, Bibelſtunde.— Luzenberg, Gerwigſtr. 12: Sonntag 11 Sonntags⸗ ſchule;.30 Verſammlung; Freitag 8 Bibelſtunde.— Waldhof, Kinderſchule: Dienstag.15 Bibelſtunde— Feudenhelm, untere Kinderſchule: Sonntag 8 Blibelſtunde; Mittwoch.15 Bibelſtunde. Seckenheim, Kinderſchule: Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Neckar⸗ ſpitze, Kinderſchule: Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Ge⸗ meindebhaus: Sonntag 8 Verſammlung. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4, 10. 7 Zuſam⸗ mentunſt des Jungmanner⸗Kreiſes, gleichzeitig Sonntagsſchule; 4 Jugendverein für jg. Mädchen;.80 Jungſchar⸗Kreis(14 bis 16jährige); 8 Evangeliſations⸗Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch 8 Männer⸗Verſammlung. Donnerstag 4 Frauen⸗Ver⸗ ſarimlung: 8 Blaukreuz⸗Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L. 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein;.30—.30 Evan⸗ geliſations⸗Vortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahr.— Freitag abend 8 Uhr Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U g. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule.— Donnerstag(Chr. Himmelfahrt) 10 Predigt; 4 Waldandacht im Waldpark, bei ungünſt. Witter. i. Gemeindeſaal. Baptiſten⸗Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12. Sonntag.30 und 4 Gottes. dienſt; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend.15 Bibelſtunde.— Himmelfahrt keine Verſammlung. Blaukreuzverein Mannheim 1, Rheinauſtr. 6, Hinterhaus. Sonntag vorm 9 Männerſtunde.— Montag abend 8 Bibel u. Gebetſtunde. — Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Lindenhofſtr. 34.— Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche.— Sonntag nachm..30 Jugendbund für entſchied. Chriſtentum, junge Männer; 4 desgleichen f. junge Mädchen; abends 8 Wortverkündig. für jedermann.— Montag abend.15 Frauenſtunde.— Dienstag abend 8 Jugendbund f. junge Männer.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde für jedermann.— Samstag nachm..30 Knabenbund f. das Alter von 10 bis 16 Jahren. Die Heilsarmee O 1, 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung: Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung: Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗Gemeinde Eben⸗Czer⸗Kapelle, Augartenſtraße 28. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Muttertagsfeier. — Dienstag abend 8 Männer⸗Verſammlung.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meffe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ lehre(.45 Chriſtenlehre für den 8. u. 4. Jahrg. der Jünglinge); .30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; abends.80 Mal⸗ andacht mit Predigt, Prozeſſion. und Segen.— Donnerstag, Feſt Chriſti Himmelfahrt: 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kin⸗ dergottesdienſt mit Predigt;.30 Bittprozeſſion in der Kirche, lev. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 feierl. Veſper mit Segen; abends.30 Maiandacht mit Prozeſſion u. Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe mit Generalkommunton der Männer; 8 Singmeſſe mit Predigt u. gemeinſ. Kommunion der Jünglinge;.90 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.80 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen;.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeffion und Segen.— Donnerstag, Feſt Chriſti Himmelfahrt: 6 und 7 bl. Meſſen; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Prozeſſion in der Kirche mit den Gebeten der Flurprozeſſion, levit. Hochamt und Segen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 feierl. Veſper;.30 Mai⸗ andacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche. Sonntag 6 Beicht, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt, gemeinſ. Kommunion der männl. Jugend⸗ vereine;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 10.30 Schülergottesdlenſt; abends.30 Uhr: Maiandacht. Liebfrauenkirche. Sonntag, Kommunionſonntag der Jünglinge; von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, gem. Kommunion der männl. Jugendorganiſationen u. der ſchul⸗ 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; .30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion u. Segen.— Donnerstag: von 6 an Beichtgelegnheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.; .30 lev. Hochamt v. ausgef. Allerheiligſten; 11 Singmeſſe m. Pred.; .30 Veſper;.30 Maiandacht mit Prozeffion und Segen. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt.— Donnerstag.30 Amt; 10 Gym⸗ naſtumsgottesdienſt. pflicht. Knaben;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und Bundes⸗ lommunion der Jünglinge;.20 Amt; 10.45 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jünglinge; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; abends 7 Malandacht mit ſeier⸗ licher Feſtpredigt H. H. Pater Ullrich.— Donnerstag, Feſt Chriſti⸗ Himmelfahrt: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit: 7 hl. Meſſe; 8 Slng⸗ meſſe mit Predigt;.20 Prozeſſion u. lev. Hochamt vor ausgeſetzt. Allerheiligſten; 10.45 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe mit Predigt;.30 feierl. Veſper. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag(Kommunionſonntag der mänul. Jugend) 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheitz 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge:.90 Herz⸗Jeſuandacht mit Segen, abends.80 Matandacht mit Predigt, Prozeſſion der Männer und Segen.— Donnerstag, Feſt Chriſti Himmelfahrt: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 lev. Hochamt mit Jeſtpredigt; 11 Singmeſſe m. Pred.; .30 feierliche Veſper; abends.90 Maiandacht mit Predigt, Pro⸗ zeſſion der Erſtkommunikanten und Segen. Städtiſches Kraulenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit,.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichtgelegenheit, Frühmeſſe; 7 Kommunionmeſſe, Generalkommunion des Jugendvereins u. der Kommunikantenknaben; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11.16 Singmeſſe mit Predigt;.80 Ehriſtenlehre f. Jünglinge; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; 7 Maiandacht mit Predigt. Donnerstag, Feſt Chriſti Himmelfahrt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 ſeierl, lev. Amt mit Segen, hlerauf Prozeſſion mit Verleſung der Flurevangelien; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 feterl. Veſper mit Segen; 7 Maiandacht mit Prozeſſion der Erſtkommunik.⸗Knaben. St. Jakobskirche Neckarau. Sonntag(Kommunionſonntag d. Jung⸗ frauen u. Mädchen).45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen;.90 Predigt, Maiandacht und Segen.— Don⸗ nerstag(Ehriſti Himmelfahrt): 6 und.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe, anſchließend Flurprozeſſton;.45 Hochamt; 11 Singmeſſe; 2 Veſper; .30 Predigt, Maiandacht und Segen. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunton⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt mit Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdtenſt mit Pred. u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Veſper;.80 Maiandacht mit Predigt u. Segen.— Donnerstag, Chriſti Himmel⸗ fahrt: 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Predigt u. feterl. Hochamt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 feierliches Hochamt mit Predigt u. Segen; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 S hülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; 2 feierl. Veſper;.90 Mafandacht m. Predigt u. Segen. St. Laurentiuskirche in Käfertal. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſfe mit Monatskommunion f. Männer⸗ u. Jünglings⸗Apoſtolat;.80 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt mit Amt, Kollekte;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen;.30 Maiandacht mit Predigt, Kollekte.— Donnerstag(Ehriſti Himmel⸗ fahrt):.30 Frühmeſſe; 8 feierliches Hochamt mit Ausſetzung, her⸗ nach Flurprozeſſion bei günſtiger Witterung; 10.30 hl. Meſfe; 2 feierliche Veſper;.30 Maiandacht. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.80 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Kommunion für Männer u. Jünglinge: 10 Predigt und Amt; .30 Ehrkſtenlehre für Jünglinge u. Herz⸗Jeſu⸗Andacht; abends 8 Matandacht mit Predigt. 5 St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Sonntag.30 hl. Beicht; 7 Frühmeſſe;.15 Schülergottesdienſt;.45 Hauptgottesdienſt; abds. .15 Predigt und Maiandacht.— Donnerstag(Chriſti Himmel⸗ fahrt): 7 Frühmeſſe;.15 feierl. Hauptgottesdienſt; 9 Flurprozeſſ.; 10.30 Schülergottesdienſt; abends.15 Predigt und Maiandacht. St. Anton, Mannheim⸗Rheinan. Sonntag.30 Beichtgelegenh.; 780 Frithmeſſe mit Mongtslommunion für Männer und Jünglinge; .30 Hochamt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre; abends 8 Mai⸗ andacht mit Segen. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag vormittag 11 Waldandacht, Prediger Dr. Karl Weiß über „Unſere Mutter“ auf 3 Eichen bei Heidelberg unter Mitwirkung des freireligibſen Singchors. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt zum Muttertag. Chriſtengemeinſchaft Bewegung für religiöſe Erneuerung. Die Menſchenweihehandlung(mit Predigt): Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal I. 11, 21, part., Dienstag früh 7, Freitag.30 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof. Himmelfahrt, Donnerstag 10 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lin⸗ denhof. Sonntagsfeier für Kinder jeweils 11.15 in L 11. 21, part., an Himmelfahrt in der Lanz⸗Kapelle.„Erdenringen um Himmels⸗ ſchönheit“, öffentl. Vortrag Mittwoch abend.15 in L 11. 21, part. 2 Chriſtenlehre f. Jüngl.;.30 Maria⸗Andacht mit Segen. Der Weg zum Eigenheim für jedermann 50 Millionen Keichsmark⸗Eigenheim-Baugelder bereitgeſtellt, Bei der Baugeldverteilung der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft ber Freunde in Wüſtenrot(Württemberg) wurden für die Früh⸗ 127 Jenn dieſes Jahres im ganzen für 851 Bauſparer rund 3,5 Millionen Reichsmark wieder bereitgeſtellt. Das iſt der höchſte Betrag, den die Gemeinſchaft der Freunde bisher bei ihren Bau⸗ geldzuteilungen für ihre Bauſparer auf einmal zur Verfügung ſtellen konnte, ein Rekord, der dadurch beſonders bemerkenswert iſt, weil dieſer Betrag um mehrere Millionen die Summe überſteigt, die von Nachahmungen des Werkes während der ganzen Zeit des Beſtehens dieſer Nachbildungen hergegeben werden konnte. Im anzen haben damit die innerhalb drei Jahren in ſtetig ſteigenden Mengen von der Gemeinſchaft der Freunde herausgegebenen Bau⸗ elder die Summe von 50 Millionen Reichsmark überſchritten und Ladurch haben 3125 Bauſparer der Gemeinſchaft der Freunde ihr Geld zum Bau oder Erwerb von Eigenheimen bereitgeſtellt erhalten. Dieſe 3125 Bauſpaker, denen durch die Gemeinſchaft der Freunde bas Glück eines eigenen Heims bereitet wurde, gehören allen Volks⸗ kreiſen an. Vom einfachſten Arbeiter bis zum ſelbſtändigen Ge⸗ ſchäftsmaunn, vom kleinſten Unterbeamten bis zum Miniſterialrat; Handwerker, Kaufleute, Aerzte und Angehörige anderer freier Be⸗ rufe, alle ſind Bauſparer bei der Gemeinſchaft der Freunde und bilden ſo eine rechte Volksgemeinſchaft, aufgebaut zu gegenſeitigem Helfen und gegenseitigem Dienen. Leber 300 Arbeiter, über 1000 Beamte aller Grade empfingen unter den oben genannten 3125 Bauſparern bereits ihr Baugeld, ſo daß durch die praktiſche Tätigkeit des Werkes der Ge⸗ meinſchaft der Freunde das ſich anbahnt, was ſie als Leitwort ihrer ganzen Arbeit, als Motto der Deutſchen Eigenheim⸗Bewegung voran⸗ geſtellt hat: „Jeder Familie ein Eigenheim“. Außerordentlich wichtig iſt das Werk der Gemeinſchaft der Freunde für Beamte aller Art, die ſich in einer Dienſtwohnung be⸗ finden. Sie haben auf dieſe Weiſe Gelegenheit, ſich für die Zeit des Ruheſtandes ſicher ein Eigenheim zu ſchaffen, in dem ſie frei und unabhängig wohnen können. Deshalb ſollte jeder junge Beamte, der ſich in einer Dienſtwohnung befindet, ſo früh wie möglich eine Bauſpar verpflichtung bei der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde eingehen, damit er mit kleinſten Mitteln im Laufe der Jahre ſich ſein freies Eigenheim ſchaffen kann. Aber auch jeder andere Beamte kann in verhältnismäßig kurzer Zeit ſich für den herannnahenden Ruheſtand ein Eigenheim schaffen, wenn er in der Lage iſt, am Anfang ſeines Sparens bei der Gemeinſchaft der Freunde einen größeren Anfangsbetrag einzuzahlen. Der Verluſt eines höheren Zinſes an anderer Stelle wird um ein Mehrfaches aufgewogen dadurch, daß er ſpäter für das ihm gewährte Darlehen mur 4 Prozent Zins zahlt. Eine hilfe für kinderreiche Familien. Auf eine eigenartige Leiſtung der Gemeinſchaft der Freunde darf vielleicht beſonbers hingewieſen werden. Durch elne Hilfskaſſe für kinderreiche Bauſparer ihres Werkes iſt es der Gemeinſchaft der Freunde gelungen, jetzt ſchon 177 kinderreichen Familien durch Zu⸗ wendungen aus dieſer Stiftung für Kinderreiche zu ihren eigenen Syparleiſtungen dazu zu verhelfen, daß ſie ſchneller ihr Baugeld zuge⸗ zeilt und ſo zu einem Eigenheim kamen. Kinderreiche Familien, um bie ſich kaum ſemand kümmert, ſind auf dieſe Weiſe zum Eigenheim gekommen, darunter Famtlien mit bis zu 14 Kindern, unter anderen auch die Famile einer Miſſionarswitwe mit 11 Kindern. Das iſt eine Leiſtung, eine ſoziale Tat erſten Ranges. Weder Behörden noch irgendwelche private Vereinigungen haben Detartiges erreicht. Bei dieſer Gelegenheit iſt es vielleicht angebracht, einen kurzen Blick auf die Entwicklung des Bauſparweſens zu werfen, weil es allein durch Bauſparkaſſen, die auf dem Prinzip des gemeinſamen Zweckſparens aufgebaut ſind, möglich iſt, weite Volksteile, ſofern ſie ernſtlich ſparen wollen und ſparen können, aus der Mietwohnung in das freie Eigenheim zu führen. Bauſparkaſjen im Ausland. Als die Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot gegründet wurde, wußten weder ihr Gründer noch weite wirtſchaftliche Kreiſe Deutſchlands, daß in England ſchon ſeit Jahrhunderten Bauſpar⸗ kaſſen beſtanden, die ſich in allen engliſchen Kolonſen und in Nord⸗ und Südamerika ausgebreitet hatten. Daß wirtſchaftliche Kreiſe Deutſchlands von dieſer Auslands- Einrichtung nichts wußten, war wohl die Urſache zu den heftigen Angriffen gegen das Werk der Gemeinſchaft der Freunde. Heute wiſſen wir, daß gerade dieſe Bauſpargeſellſchaften die Urſache davon ſind, daß in England 83 Prozent aller engliſchen Famllien in Eigen⸗ heimen wohnen; ſogar in der Großſtadt London wohnen 60 Prozent aller Familien im Eigenheim. In England iſt etwa fede zehnte Familie Bauſparer, in Auſtralien jede fünfzehnte Familie einer Bauſparkaſſe angeſchloſſen, um auf dieſe Welſe in kürzerer oder längerer Friſt zum freien Eigenheim zu gelangen. In Deutſchland iſt das Zu⸗Miete⸗Wohnen ſo zu Haufe, daß in mancher Großſtadt über 95 Prozent der Bevölkerung in Mietwohnungen ſich befinden. Was die Urſache zu dieſen Zuſtänden iſt, welche Unzuträglichkeiten mit dem Zu⸗Miete⸗Wohnen verknüpft ſind, das ſoll heute nicht erörtert werden. In Miete wohnen oder im freien Eigenheim? Eins aber iſt ſicher: Wer ſein ganzes Leben zu Miete wohnt, zahlt jahraus jahrein Mietzins, ohne damit irgendwelchen Eigen⸗ tumsanteil an den von ihm benutzten Räumen zu erwerben, und doch iſt es ſo, daß bei normaler Mietzahlung ſo viel an Miete bezahlt werden muß, wie das Kapktal für die Herſtellung der Wohnung an Zins, Tilgung und Unterhaltung verlangt. Bei freien Wohnungen iſt das Verhältnis noch viel ungünſtlger; man zahlt an Mietzins mehr, als Zins und Tilgung für das Kapital betragen würden, das zur Herſtellung der Wohnung benutzt wird. Iſt man alſo in der Lage, ein Eigenheim zu bauen odet zu erwerben, ſo zahlt man dafür an Zins und Tilgung unter normalen Zinsverhültulſſen nicht mehr, als man ſonſt an Miete zahlen würde, man hat aber am Ablauf der Tilgungsperiode ein ſchuldenfreies Eigenheim, am Schluß einer gleich langen oder noch längeren Mietsperiode aber nichts. Das waren die Erwägungen, dle ſchließlich mit zur Gründung des Werkes der Gemeinſchaft der Freunde führten, bei der nun burch ein gemein⸗ ſames Zweckſparen vieler, unter gegenſeitigem Verzicht auf hohen Zins exreicht wird, daß alle in gegenſeitiger Selbſthilfe ſchneller zu ihrem Eigenheim kommen, als wenn der einzelne, auf ſich allein ge⸗ ſtellt, ſparen würde, ſo daß heute von den vielen Bauſparern der Gemeinſchaft der Freunde, wie vorſtehend ſchon erwähnt, bereits 3125 zu ihrem Baugeld kamen. Je nach Art des Abſchluſſes, den der einzelne Bauſparer bei der Gemeinſchaft der Freunde kätigt, iſt für das gewährte Baudarlehen der 1. e 252 Darlehen zu nur 4 und 5 Prozent Fins. Zins nur 4 oder 5 Prozent. Alle Gelder, die die Gemeinſchaft der Freunde zur Ausſchüttung gebracht hat, ſind ſelbſtändige Sparleiſtungen der angeſchloſſenen Bau⸗ ſparer des Werkes, ohne jede Staatsbeihilfe und ebenſo ohne Be⸗ nutzung irgendwelcher fremder Leihgelder. Das Weſentliche bei dem Unternehmen der Gemeinſchaft der Freunde iſt, daß keinerlei Zins⸗ überſchüſſe zur Ausſchüttung von Dividenden oder zur Kapital⸗ [dung an Fremde dienen. Alle Ueberſchüſſe dienen zur Beſchleuni⸗ gung des Bauens und werden ſpäter den Bauſparern zurückvergütet. Von Nathahmungen des Werkes. Vlelfache Nachahmungen des Werkes der Gemeinſchaft der Freunde ſind entſtanden. Die meiſten von ihnen haben ſchon das Zeitliche geſegnet. Vor allen Dingen aber gehen die Nachahmungen darauf aus, dem Bauſparer nur einen Teil des ihm nötigen Bau⸗ geldes 30 geben, einen ſogenannten Spltzenbetrag, während das übrige durch Staatsmittel und außerdem noch durch fremde Leih⸗ gelder zu ſehr teurem Zins aufgebracht werden ſoll. Damit iſt der Zweck des Bauſparens dann vollſtändig ins Waßer gefallen, denn nur dort, wo das ganze Baugeld gegeben und der Darlehensbetrag desſelben zu dem billigen Zins von 4 oder 5 Prozent zur Verfügung geſtellt wird, wie es bei der Gemeinſchaft der Freunde der Fall iſt, hat das gemeinſame Zweckſparen Sinn und Erfolg. g Die großen Erfolge der ersten beutſchen Baufvarfaſſe. Aus dieſem Grunde hat die Gemeinſchaft der Freunde auch in ſy kurzer Zeit die Rieſenleiſtung vollbringen können, von der am Au⸗ fang die Rede iſt. Heute iſt in Württemberg bereits jede zweiund⸗ vierzigſte, in Stuttgart jede zweiunddreißigſte Familie Bauſparer. In Vorarlberg— die Gemeinſchaft der Freunde arbeitet auch in Oeſter⸗ reich— iſt bereits jede zwanzigſte Familie Bauſparer. Jeder, der ernſtlich ſparen kann und aufrichtig ſparen will, kann durch die Ge⸗ meinſchaft der Freunde zu einem Eigenheim kommen. Darauf auf⸗ merkſam gemacht ſei noch, daß ſofortige Darlehen von der Gemein⸗ ſchaft der Freunde nicht gegeben werden. Jeder muß erſt durch regelmäßige Einhaltung ſeiner Pflichtzahlungen feine Sparfähigkeit, Sparwilligkeit und ſeine Zuverläſſigkeit bewieſen haben, ehe ihm durch die Gemeinſchaft der Freunde fein Baugeld anvertraut werden kann. Vor allen Dingen ſei noch darauf hingewieſen, daß jeder Bau⸗ ſparer der Gemeinſchaft der Freunde bauen kann, wo er will, wie er will, durch wen er will. Die Gemeinſchaft der Freunde baut alſo nicht ſelbſt. Das Werk ber Gemeinſchaft der Freunde iſt durchaus gemeln⸗ nützig. Es werden keinerlei Gewinne für das Werk felbſt noch für irgendwelche daran beteiligte Perſonen herausgewirtſchaftet. Alle ſich etwa bildenden Ueberſchüſſe kommen immer wieder den Baufparern zugute und werden letzten Endes dieſen zurückvergütet. Wer ſich für das Werk der Gemeinſchaſt der Freunde intereſflert, wer in einem freien Eigenheim auf freiem Grund und Boden wohnen möchte, wer ſeinen Kindern ein rechtes Vaterhaus ſchaffen will ſtatt der be⸗ ſchränkten eingeengten Mietwohnung, der verlange gleich Auskunft von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot (Württemberg). Die Gemeinſchaft der Freunde ſucht in allen Orten in leder Weiſe zuverläſſige Vertrauensſeute, die für die Eigenheim⸗ bewegung JIntereſſe haben. S46 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Samstag, den 12. Maf 1928 Nur zögernder Konjunkturrückgang In dem Wochenbericht des Inſtituts für Konjunk⸗ Turforſchung wird über Arbeitsmarkt und Umſatztätigkeit u. a. geſchrleben: Auf dem Arbeitsmarkt iſt im April teilweiſe eine Leichte Verlangſamung in der Abnahme der Ar⸗ beitsloſigkeit eingetreten. Vor allem in Weſtfalen und in Sübweſtdeutſchland, alſo in Wirtſchaftsgebieten mit ausgedehnter In⸗ Duſtriebepölkerung, ſchreitet die Abnahme der Arbeitsloſigkeit nur zögernd fort. Das Baugewerbe nahm zwar noch eine beträchtliche An⸗ zahl von Arbeitskräften auf, doch ſcheinen ſich hier gewiſſe Hemmungen zu ergeben. Dies dürfte in der Hauptſache auf die Schwierigkeiten der Wohnungs baufinanzierung zurückzuführen ſein. Anfang März ſchätzte das Inſtitut für Konſunkturforſchung, daß allein das Bau⸗ gewerbe und das Bekleidungsgewerbe in der erſten Hälfte des Jahres 1d. 500 000 bis 600 000 Perſonen aufnehmen würden. Dabei war der nicht unbeträchtliche Arbeiterbedarf der Landwirtſchaft nicht in Rech⸗ kung geſtellt worden. Die bisherige Entwicklung zeigt nun, daß die Abnahme der Arbeitsloſigkett ſich durchaus im Rahmen der ſaiſon⸗ Üblichen Bewegung hält. Die Zahl der unterſtützten Ar⸗ beitsloſen hat ſich von Mitte Januar, dem Beginn der ſatſon⸗ mäßigen Abnahme, bis Mitte April um rd. 526 000 vermindert. Im Vorfahre fanden in der gleichen Zeit rd. 847 000 Perſonen Veſchäftigung. Während im Jahre 1927 die ſaiſonmäßige Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes durch den konjunkturellen Aufſchwung gefördert wurde, wir⸗ ken gegenwärtig der Saiſonbewegung die von der Hochſpannung aus⸗ gehenden Hemmungen entgegen. In der Texztil⸗ und Lederinduſtrle iſt auch im April eine Abnahme der Beſchäftigung eingetreten. Aber auch in einzelnen Zweigen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, der Maſchi⸗ neutinduſtrie, des Bergbaues, der optiſchen und fein ⸗ mechaniſchen Induſtrie hat der Beſchäftigungsgrad nachgelaſſen. Jedenfalls hat die jahreszeitliche Belebung— außer in den eigent⸗ lichen Satſongewerben— bisher nur in vereinzelten Fällen, wie z. B. in der elektrotechniſchen Induſtrie, zu einem Ausgleich des Rü tgongs der Beſchäftigung in den Wintermonaten geführt. Immer 8 Harrt die Beſchäftigung im gangen nach wie vor auf hohen 85 Ein ähnliches Bild ergibt ſich bei der Betrachtung der Ua g⸗ tätigkeit. Auch hier ſcheinen in den Monaten März und April in der Hauptſache die fahres zeitlichen Einflüſſe wirkſam geweſen zu ſein. So halten ſich die Umſätze im Zahlungsverkehr auf annähernd der gleichen Höhe wie im letzten Viertelfahr 1927. Auch die Trausport⸗ letſtung der Reichsbahn hat ſich nach Abſchluß der ſaiſonmäßigen Auf⸗ wärtsbewegung ſeit Anfang März nicht mehr ausgedehnt. Wenn man die Saſſonſchwankungen ausſchaltet, bewegt ſich die Wagenſtellung gegenwärtig etwas unter dem Stande des vierten Vierteljahres 1927. Weſentl) darunter(um rd. 8,2 v..) halten ſich jedoch die Produktiv⸗ gütertransporte der Reichsbahn. Die Bewegung von Zahlungsverkehr, Güterumſchlag und Be⸗ ſchäftigung(ſowie der verfügbaren Produktionszahlen) deutet darauf Hin, daß die Geſchäftstätigkeit in der Güterergeu⸗ gung trotz leichter Rückgangserſcheinungen ebenfalls einen hohen Stand behauptet. Im Einzelhandel ſind die Umſätze neuer⸗ dings ſogar ſtärker als ſatſonüblich geſtiegen. Dies trifft vor allem für bie Umſätze in Bekleidung ſowie Hausrat und Möbeln zu. Gleich⸗ zeltig haben aber Beſchäſtigung und Produktion in den entſprechenden Induſtriegruppen nachgelaſſen. — z: Hanſabank ecmbh. Maunheim. Die o. Mitgliederverſamm⸗ lung genehmigte einſtimmig die Regularten und erteilte Aufſichts⸗ rat und Vorſtand Entlaſtung. Die Bank konnte nach dem Verwal⸗ tungsbericht den angeforderten, jedoch nur vertretbaren Kreditge⸗ 1 aus den Eingüngen an Geſchäftsanteilen, Spar⸗ und Depo⸗ ltengeldern entſprechen. Die Umſätze ſind von 36 Mill./ i. B. auf rd. 78 Mill. 4 im GJ. 1027 geſtiegen, alſo um über 100 v. H. Einſchl. 1665„ Vortrag ſtellt ſich der Rohgewinn auf 71 483(62 2283)„ und der Reingewinn nach Abzug der 58959(51043)„ Unkoſten auf 12 528(11 180) J. Die Verſammlung beſchloß hieraus nach etwas epwelterten Rückſtellungen und Abſchreibungen eine Dioidende on 6(7) v. H. zu verteilen und den Vortrag auf neue Rechnung diesmal auf 5028„ zu erhöhen. In der Bilanz— dle End⸗ fumme hat ſich von 799 858 auf 1058 487 erhöht— ſtehen u. a. Kaſſe 11970(10 828), Reichsbank 5000(3464), Poſtſcheck 8650(9863), Bankguthaben 9121(30 276), Wechſel 17 589(5287), Effekten 38 102 (7698), Hypotheken 5500(36 500), 846 340(613 126)„ Debitoren und von 65 000 auf 106 000& erhöhten Immobilien bei 116 572(128 687 Mark Geſchäſtsguthaben. Depoſiten und Spareinlagen mit 513 67 (869 944), e e mit 267 057(248 588) 4, Bankſchulden mit 110 032(35 103) I und neu Hypotheken mit 31000 4 gegenüber. Ende 1927 belief ſich die Milgliederzahl auf 503(Ende 1926 auf 486).. * Schwarzwaldwerke Lanz. Mannheim. Dieſe Schweſter⸗ geſellſchaft der Heinrich Lanz Ach. hielt geſtern ihre GV. ab, die beſchloß, eine Dividende in Höhe von 6 v. H. zur Aus⸗ . zu bringen, ferner dem beſtehenden ſtatutariſchen Reſerve⸗ onds einen weiteren Betrag von 124 584„ zuzuweiſen. Gleich⸗ zeitig wurde beſchloſſen, das Geſellſchaftskapital von 250 000% auf 600 000/ zu erhöhen. Es wurde berichtet, daß der Umſaß ſich im Jahre 1027 verdoppelte. Die Geſellſchaft, die eine der bedeutendſten Zentrifugenfabriken der Welt iſt, fabriziert außer⸗ dem Kälteanlagen, Kühlſchränke und Fahrräder. Wärttembergiſche Trausport⸗Berſicherungs⸗Geſellſchaft in Heil⸗ broun. Die geſtrige o. GV., in der 10 Aktionäre 14289 Sta. und 500 BA. vertraten, genehmigte die Regularien. Die Geſellſchaft ver⸗ einnahmte in 1927 86 Mig., zu denen noch 3024& Uebertrag und 308 000% Prämien und Schabensreſerve aus 1926 kommen, ſp⸗ daß ſich die Geſamtein nahme auf 2,08 Mill. ſtellt, Demgegen⸗ Aber beanſpruchten die Geſamtausgaben 9,87 Mill. 4, ſodaß noch ein Saldo von 62 680 4 oder nach Abzug der auf das Jahr 1928 vorge⸗ tragenen Reſerven für ſchwebende Schäden u. noch nicht abgelaufene Verſicherungen von 465 000„ ein Reingewinn von 97 080 verbleibt. Die GW. beſchloß als Diyldende an die Aktionäre 5 für eine Aktie zu verteilen, 12 982„ der Rücklage zuzuführen (weltere 85 087 4 werden der Rücklage aus Effekten⸗Aufwertung ügeſchrleben] und nach 6400/ Tantieme, Rückſtelung für Körper⸗ ſchaſtsſtener 10 000, 8298„ neu vorzutragen. Die Garantie ⸗ mittel der Geſellſchaft beſtehen in 2 Mill.„ ausgegebenes Grundkapital(500 000 4 ſind einbezahlt), 135 000 4 geſetzl. Reſerve⸗ fonds, ferner 405 000 4 Prämien⸗ und Schadensreſerven. Nordſtern⸗Konzern. Im Nordſtern⸗Konzern ſetzte die GV. der Aljba Nordſtern Lebensverſicherungs AG. die Divi⸗ dende auf 12 v. H. feſt und b e die Firmenänderung in Norbſtern Lebensverſlcherungsbank AG.— Bei der Nordſtern Allgemeine n 5 den AN. hinzugewählt Dr. Solmſſen(Disconto⸗Geſellſchaft Berlin). Preußiſche Landespfandbriefanſtalt Berlin. Das Inſtitut legt der Umſatz ſich im Jahre 1927 verdoppelte. Die Geſellſchaft, die eine markpfandorieſe, Reſt der Reihe XI, zum Vorzugskurſe von 97,50 v. H.(letzter Börſenkurs 98,25 v..) und 2 Millionen& Spoz. Gold⸗ mark⸗Kommunalobligationen Reihe KIll zum Vorzugskurſe von 95,285 p. H.(letzter Börſenkurs 95,70 v..) zur öffentlichen Zeichnung auf,.(Näheres ſiehe Anzeigenteil). e: Deutſche Raiſſeiſenbank A. Berlin. Die HV. wird auf den 20. Jun einberufen und findet ebenſo wie die HV. der Raifſeiſen⸗ Lebensverſicherungsbank und der Raiſfeiſen Allgemeinen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft im Rabhmenn der Königsberger Ralffelſentagung ſtatt. Eine Dividende dürfte ulcht zur Vertetlung kommen. Th. Goldſchmidt Ach. in Eſſen. Die GV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für das Geſchäſtsjahr 1927 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 1 158 5382& auf die BA. die 1 Divtdende von 6 v. H. und auf die Sta. eine Dloldende von 8 v. H. aus⸗ zuſchltten. Die GV. erledigte auch die übrigen Regularien. Oppoſitlon bei Mix u. Geneſt. In der., in dex die Bi- Lanz für 1037 zur Beſchlußfaſſung vorlag(9 v. H. Piuldende), mach · jen verſchiedene Akllonäre in wendungen gegen die veränderte Geſchäftsſtruktur bel der Geſellſchaft. Während früher Mix u. Geneſt in der Hauptſache das Poſtgeſchäft als reines Fabri⸗ kallonsgeſchäft betrleben habe, ſel man allmählich zu einem reinen Mileigeſchäft in Telephonanlagen übergegangen, das große Ge⸗ fahren und Riſtken mit ſich bringe. Ausfälle in der Bezahlung der WMietgelder wären unvermeidlich. Die Geſellſchaft habe über 8 Mill. Allein im ietgeſchäft inveſtiert, und das ſei zu hoch, Eine Minori⸗ gr verlangte für die nächſt. Jahre eine Trennung der Ein⸗ „AG. wurde in 12 640 gegen 13 459 4 l..). nahmen a. ö. Mietsgeſchäft. Die V. entgegnete, daß man äußerſt vor⸗ ſichtig gerade im Mietgeſchäft vorgehe und beſondere Ausfälle nicht entſtanden ſeien. Eine offizielle Trennung in der Bilanz könne man aus Konkurrenzgründen nicht vornezmen. Die Bilanz wurde gegen 10 100 Stimmen unter Proteſt genehmigt. Sodann wurde zwecks Vergrößerung der Baſis des geſamten Geſchäfts be⸗ ſchloſſen, das Aktlenkapftal um 6,5 Mill. Sta., und 75 000 Mark VA. auf 16 Mill. Stel. und 185 000 VA. zu erhöhen. 6 333 000 Mark StA. werden von dem Uebernahmekonſortium(Danat) den Aktionären im Verhältnis von 3 zu 2 zu 115 v. H. angeboten. Die VA, werden zur Hälfte von der ACEc. und zur anderen Hälfte von der Bankelektriſcher Wert u 110 v. H. über⸗ nommen. Die Ausſichten ſeien gut, ſo daß ui auch auf das er⸗ höhte Aktienkapital mit einer guten Rendite r :? Polyphon⸗Werke Ach. Leipzig.— Weite lung.— Bedenutſame Zuwahlen. In der HV. waren 9,09 Mill., Sta. und 60 000% VA. vertreten. Von den Stammaktien entfielen mehr als 3 Mill. auf den Generaldirektor und weitere 5 Mill. auf die der Geſellſchaft naheſtehenden Banken. Ueber die Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß die techniſchen Neuerungen eine erhöhte ſtarke Nachfrage für die Erzeugniſſe zur Folge gehabt hätten. Die bisher verfloſſenen Monate zeiten im Vergleich zu dergleichen Vorfahrs⸗ zeit eine erhebliche Erhöhung der Umſätze. Man ſtehe im Begriff, ſich außerhalb Deulſchlands neue Märkte zu erſchließen. Nachdem bekanntlich die Aktien der Polyphon⸗Werke in Amſterdam eingeführt worden ſind, wurde Corrit Kreyen⸗ broc von der Firma Teixeira de Matthos, die dabei mitgewirkt hat, in den AR. gewählt, außerdem Cyrus, Th. Pott von der Union Coxp. Ltd in London, die bekanntlich ein größeres Aktienpaket, über deſſen Umfang nähere Mittellungen leider nicht gemacht wurden, er⸗ worben hat. Dieſe ſcheint die Abſicht zu haben, in London die Aktien der Polyphon⸗Werke eln zuführen, zumal ſich gerade in London für die Grammophonwerte ein größerer Markt entwickelt hat. Auf verſchiedene Bemängelungen eines Aktionärs erwiderte die Verwaltung, daß der Uebernahmekurs der nicht angebotenen Aktien der letzten Kapftalserhöhung von ſeiten der Banken nur wenige Prozent über dem Tageskurs gelegen habe und daß damals ein großer Mut(!) dazu gehört habe, die Aktien zu dem Kurſe zu über⸗ nehmen. Die nachfolgende ſtarke Kursſteigerung habe man nicht vorausahnen können. m übrigen habe man der Geſellſchaft die Hälfte des über 180 v. H. liegenden Erlöſes vergütet. Was die De⸗ bitoren und die Warenbeſtände angehe, ſo handle es ſich in Wirklich⸗ keit um Schuldon bezw. Beſtände der Geſellſchaft ſelbſt, denn die Or⸗ ganiſation ſei ſo, daß der Verkauf nicht direkt erfolge ſondern durch die Vertriebsgeſellſchaften. Bei den Wechſeln handle es ſich um reelle Warenwechſel, die jederzeit diskontfähig ſeien. Mit der eng⸗ liſchen Geſellſchaft Durophon habe man keinerlei Verbindung. Nach den vorliegenden Ergebniſſen ſei auch eine erfreuliche Entwick⸗ lung für die Zukunft zu erwarten. 1e: Norddeutſche Wollküämmerei u. Kammgaruſpinnerei AG. In dem anläßlich der Aktienemiſſion in Holland veröffentlichten Pro⸗ ſpekt wird über den Geſchäftsgang mitgeteilt, daß die Geſellſchaft mit voller Ausnutzung ihrer Produktlonskapazität arbeitet und mit Aufträgen für mehrere Monate verſorgt ſel. Die Verwaltung bezeichnet die Geſchäftslage als gegenwärtig zufrieden⸗ ſtellend, glaubt jedoch über die vorausſichtlichen Ergebniſſe im lau⸗ ſenden Geſchäftsjahre in Anbetracht der kurzen Zeit und der un⸗ ſicheren wirtſchaftlichen Lage noch keine Prognoſe ſtellen zu dürfen. :? Teinacher Orientteppich⸗Knüpfereien AG. in Obertal bei Freudenſtadt.— 5 v. H. Dividende. Die G. konnte im GZ. 1927 aus 153 317(121 340) 4 Rohgewinn einen auf 10 500(2250), erhöhten Reingewinn erzielen(Handlungsunkoſten 130 176 /, Abſchreibungen Auf die alten Aktien werden hieraus 5 v.., auf die 1927 ausgegebenen Aktien 2,5 v. H. Dividende aus⸗ „tiſtige Entwick⸗ geſchüttet. Aus der Vermögensrechnung: Bankguthaben 16 112 (7180), Wechſel 12 245(7029), Schuldner 109 727(63 904), Waren 250 443(254 898); dagegen Bankkredit 45 000(45 000), Wechſelſchuld 8651(75554) und Gläubiger 36 170(92 094) bei 850 000 As. 752 Abſchluß der Lufthanſa. Die Deutſche Lufthanſa AG. in Berlin weiſt nach Abzug der Betriebskoſten und der Handlungsun⸗ koſten einen eber ſchuß von 6977 110(5 675 088), aus. Hiervon ollen für-Abſchreibungen auf Motore uſw. 5 969 117(4 606 889)/ für ſonſtige Abſchreitzungen 988 938(1060 580)/ verwandt und der übrigbleibende Betrag von 10 054(81190)/ der geſetzlichen Rücklage zugeführt werden. Rückgang des Weinbaues in Deutſchland Zunahme im übrigen Europa Die in Deutſchland dem Weinbau dienende Bodenfläche hatte im Jahre 1927 einen Geſamtumfang von 80 634 Hektar. Von der im Ertrage ſtehenden Fläche von 72 749 Hektar waren rund 57 000 Hektar(78 v..) mit Weißweingewächſen und nahezu 9000 Hektar (2 v..] mit Rotweingewüchſen bepflanzt. Verglichen mit dem Vorjahr zeigt der Umfanz des deutſchen Weinbaues im Berichts⸗ jahr eine weitere Verringerung, die ſich gegenüber der Vor⸗ kriegszeit(1911) bereits auf rd. 8700 Hektar(10,7 v..) be⸗ läuft. Der weitere Rückgang der im Ertrag ſtehenden Rebfläche während des Jahres 1927 beruhte in der Hauptſache auf einer ſtär⸗ keren Einſchränkung des Wein baus in Württem⸗ berg, Baden und Heſſen, der größere Zunahmen nur im Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwergehlet ſowie im mheingangeblet gegenſtber⸗ ſtanden. Der Ertrag der deutſchen Weinmoſternte ſtellte ſich im Jahre 1927 auf insgeſamt 1,43 Mill. Hektoliter, d. i. nur um rund 400 000 Hektoliter höher als im Jahre 1928, das eines der ſchlech⸗ teſten Welnſahre in Deutſchland geweſen iſt. Die Urſache für das nerhältnismäßt 72 engenergebnis der Weinmoſternte 1927 war se de ie vorwiegend naßkalte Witterung, die in ſtarkem Maße das Aufkommen von Schädlingen begünſtigte und eine ge⸗ ntgende Entwicklung der Traubenanſätze vereitelte. Am 1 55 lauten die Schätzungen über die Erträgniſſe ſe Hek⸗ tar in der Vorderpfalz, wo im Durchſchnitt ein Hektarergebnis von 33—47,6 Hektollter angegeben wurde. Nächſtdem wurden die höchſten Mengenerträgniſſe verzelchnet im Moſel⸗, Saar⸗ u. Ruwer⸗ gebiet(mit 28 Heltoliter), ſowin in der Hinterpfalz(mit 28,5 Hekto⸗ liter), im rheinheſſiſchen Nahegebiet und im Weinbaugebiet von Worms(20,2—20,5 Hektoliter je Hektar). In allen übrigen deutſchen Weinbaugebieten ſind die Weinmoſterträgniſſe im Jahre 1927 unter 20 Hektoliter verblieben. In einigen wichtigen Gebieten wurden ſo⸗ gar geringere Erträge als 10 Hektoliter ſe Hektar erzielt. Zu nennen ſind hierunter hauptſächlich das geſamte Neckartal mit einem durchſchnittlichen Hektarertrag von rund 6,2 bis 9,2 Hektoliter. Während in Deutſchland der Weinbau im allgemeinen einen Rückgang aufweiſt, hat ſich in den übrigen Ländern Europas auch in 1027 die Rebfläche zumeiſt wieder vergrößert. Gegenüber 1926 hat die neue Weinernte, namentlich in Frankreich und Spanlen höhere Erträge gebracht, wo dle Moſterträge im Vergleich zur Weln⸗ ernte 1926 um 8,4 bezw. 6,4 Mill. Hektoliter oder um 20,7 bezw. 40,6 v. H. zunahmen. Beſonders reichlich iſt die 1927er Weinernte in Portugal ausgefallen. Nur in Italien hat die Weinernte 1927 eln um 3,8 v. H. geringeres Ergeonis als 1926 erbracht, während ſich der Umfang der Rebfläche nur um 0,8 v. H. verringert hat. * Vom Weinmarkt Das Weingeſchäft lag im dlesmaligen Berichtsabſchnitt allgemein recht mog. Die Weinverſteigerungen nahmen keinen gleichmäßigen Verlauf, ſie ſchnitten teilwelſe gut, teilweiſe für die Eigner unbefkie⸗ digend ab, ſodaß ſich dieſe mehrſach veranlaßt ſahen, größere ausge⸗ botene Mengen zurückzuziehen. Im Durchſchnitt können die erzielten Steigerung preiſe ſedoch als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Bel den Verſtelgerungen in Süddeutſchland beteiligten ſich Hotel⸗ beſitzet, Gastwirte, Kaſino⸗Leiter und Einkaufsgenoſſenſchaften noch recht umfangreich, weniger ſtark der eigentliche Weinhandel. Die großen Weingüter konnten bei ihren Verſteigerungen auch wieder Kaufaufträge aus dem Ausland verzeichnen. Das Hauptintereſſe W wlederum konſumfertige naturreine Weine auf ſich, bei denen die von den Beſitzern angeſetzten Taxen vielfach übertroffen wurden. In der Pfalz vollzogen ſich ſeit Jahresbeginn bis zu An⸗ fang des laufenden Monats Welnverſtelgerungen, die 1588 000 Otter und 190 600 Flaſchen von der Mittel⸗ und Unterhaardt und dem Zellertal umfaßten, womit die Aufnahmefähigkeit des Marktes deutlich belegt iſt. 5 5 Im freihändigen Weingeſchäft zeigt ſich, daß die Be⸗ ſtände nicht mehr ſehr groß ſind. Trotzdem iſt die Tendenz zumteil unter dem Einfluß billigen Auslandsangebotes nicht ſehr feſt. Im Tramp⸗ oder Lintenſchiffahrt Maßgeblich für die Struktur der internationalen Schiſſahrt bleibt— von hbeſonderen, etwa kriegeriſchen Zwiſchenfällen abge⸗ ſehen— die Rentabilität der einzelnen Transportmittel. Ob die Tramp⸗ oder ob die Linienſchiffahrt den größeren Nutzen abwirft, iſt abſolut kaum zu entſcheiden, ſchon darum nicht, weil beide ſich auf verſchiedene ökonomiſche Grundlagen ſtützen. Die Trampſchiffahrt it immer ein Anfang, faſt immer der Verſuch des wirtſchaftlich Schwächeren, der erſt, wenn ſein Geſchäft proſperiert und einen re⸗ gelmäßigen Gewinn abwirft, zum regelmäßigen Handelswege, zur Linienſchifſahrt übergeht. Bis kurz vor dem Kriege war die Tramp⸗ ſchifſahrt der Linienſchiffahrt wenn auch nicht an Tonnage, ſo doch gan mertantiler Bedeutung gewachſen, Die Rentabilität waren re⸗ lativ gleichwertig. Dieſe Gleichwertigkeit iſt heute nicht mehr vorhanden. Der Nutzen ſinkt auf Seiten der Trampſchiſfahrt immer mehr, je ſtärker die Linienfahrt an Tonnage und Gewinn aufholen kann. Der Pro⸗ zeß vollzieht ſich langſam und kann zahlenmäßig nur ſehr vorſichtig erſaßt werden, ſchon weil ein einfaches Gegenüberſtellen von Bilanz⸗ zahlen bei ihrer relativen Bedeutung hüben und drüben ein falſches Bild geben müßte. Aber man muß hier weniger auf die Endſumme der Jahresabſchlüſſe als auf die faltiſchen Vörausſetzungen ſehen, wenn man der Zukunft der beiden Konkurrenten das Horofkop ſtellen will. Trampſchiffahrt iſt Konfunkturfahrt. braucht viele Saiſonſchwankungen. Der ſtoßweiſe Raumbedarf, wie er z. B. im Getreidehandel vor dem Kriege manch groteske Kon⸗ junkturblüte trieb, iſt das Lebenselement der Tramper. Plötzlicher Konfunkturumſchwung, z. B. die plötzliche Vereiſung der Eisfreiheit von Häfen und Straßen, reißt faſt immer das Trampgeſchäft nach oben. Die Nachkriegszeit hat, gedrängt durch die überall fortſchrei⸗ tende Verteuerung der Produktions⸗ und Handelskoſten und Ver⸗ engerung des Abſatzmarktes, ſchließlich zwangsmäßig die Kon⸗ junkturſchwankung durch Konzentration der Herſtellungsmittel und eine planmäßige Kartellierung in Handel und Schiffahrt aus⸗ zugleichen geſucht. Am fühlbarſten und ſchnellſten ſichtbar waren die Wirkungen am Getreidemarkt. Heute durch die Kartellierung des Getreidehandels in den maßgebenden Ländern— Auſtralien, Ka⸗ nada, Argentinien— Händler und Produzenten auf ein ſchnelles Abſtoßen, ſei es durch Konfjunkturumſchlag oder ungünſtige äußere Einflüſſe, nicht mehr angewleſen. In großen Lagerhäuſern, die auf gemeinſame Koſten der Kartellmitglieder geſchaffen wurden, können die Pools lange über die Ernte hinaus die Preiſe regulieren und ſchließlich auch die Raten drücken. Das Riſiko wächſt damit für den Tramper ins Rieſenhafte. Jede Ausfahrt kann ein Vabanqueſpiel ſein, und ſelbſt die frachtenloſe Heimfahrt kann eines Tages verſagt werden, wenn mit der ſeh⸗ lenden Ladung und Verdienſt unterwegs auch die letzte Kohle aus⸗ geht. Demgegenüber hat von der veränderten Wirtſchaftsſtruktur die Linienfahrt den Nutzen. Sie iſt aufgebaut auf dem gleichmäßigen Raumbedarf. Einen Maſſenanſturm von Saiſongütern nimmt ſie durch Forcierung der eigenen Tonnagemittel mit, ohne darauf an⸗ gewieſen zu ſein.. 5. Geht die Entwicklung ſo weiter, daß der Tramper eines Tages von den Weltſtraßen verſchwindet? Wir werden dieſen Tag kaum erleben, und vielleicht wird er in dieſer letzten Konſeguenz niemals erſcheinen. Wenigſtens nicht im Zeitalter der kapitaliſtiſchen Wirt⸗ chaſt. Aber die Rentabilität der Trampfahrt ſchrumpft zuſammen, und die höhere Gewinnchance, die abſolute, wie jetzt auch die pro⸗ zentuale, liegt bei ber Linienfahrt. Dr. W PPP—˙* UU Weinhandel ſelbſt wartet man ab, wie die Froſtgefahr ſich auswirkt und wie die Blüte verläuft, um ſich einigermaßen ein Bild über die weitere Entwicklung machen zu können. Bezahlt wurden zuletzt für die 100 Liter an der Mittelhardet für 1927er Naturweißwein 15501600„, an der Ober haar dt 800900/ und dartiber, an der Unterhaardt 870—1100„ in Rheinheſſen für die 1200 Siter 1927er 12001550 /, 1927er Portugieſer 9501100 /; im Rheingau für das Halbſtück(600 Liter) 19 Ber und 1928er 875 bis 975„, im mittleren Gebiete für das Halbſtück 1927er 11001500 Mark; am Mittelrhein für die 1000 Eiter 1927er 14001500% an der Nahe bei feſter Haltung des dortigen Marktes für die 1200 Liter 1927er 12001500„; an der Moſel, Saar und Ru wer bei kleinen Verkäuſen für 1927er Naturweine aus der Brauneberger Gegend bis zu 2000/ je Fuder(960 Liter), in Novfand für das Fuder 1927er 10001100; an der Obermoſel für verbeſferten 1927er zur Sektherſtellung 500530 ,; in Baden, woſelbſt die Preiſe bei ruhigem Geſchäft gut behauptet blieben, 1927er 180 bis 180„ je 100 Liter; in Franken bei unbedeutender Nachfrage für 1927er Konſumweine 120—180/ die 100 Liter je nach Qualität. U “ Die bentſch⸗rumäniſchen Vorkriegsanleihen anerkannt. Wir meldeten ſchon früher, daß die deutſche Beteiligung an der Stabilt⸗ ſierung der rumäniſchen Valuta von der Anerkennung der in Deutſchland untergebrachten rumäniſchen Vorkriegsanleihen abhängig gemacht wurde. In den Beſprechungen zwiſchen der Reichsbank und der Bank von Frankreich wurde der deutſche Standpunkt von Frank⸗ reich anerkannt. Vor einigen Tagen war, wie wir meldeten, nun der Leiter der Bank von Frankreich zur Beratung über die bevor⸗ ſtehende rumäniſche Stabiliſierungsanleihe bei Dr. Schacht in Ber⸗ lin. Man hört nun, daß es bei dieſer Beſprechung zu einer grundſätzlichen Einigung gekommen iſt. Deut ſchlan d bzw. die Reichsbank oder eine deutſche Bankgruppe wird ſich an der Ausgabe und Auflegung der Anleihe beteiligen. Es wurde weiter vereinbart, daß die deutſchen Vorkrlegs⸗ forderungen, d. h. die deutſchen Abſchnitte rumäniſcher An⸗ leihen nun den Abſchuitten rumäntſcher Vorkriegsſchulden in den übrigen Ländern gleichgeſtellt werden. Die Frage einer Ein⸗ löſung der im Kriege durch Deutſchland ausgegebenen Noten der rumäntſchen Banca Generale ſoll in einer erſt ſpätenen Zuſammen⸗ kunft zur Sprache kommen. 5 Beviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Eine gute Tramfahrt 5 1 11 1 2 Nem-Dork. 438 00 488,06 1„ 2882 25.82 Stochelm 18.10 18,19 Paris.. 124.0124, Holland.. 1208 1208] Naded 28,870 25.15 Brüſſel. 34,94 84,95 Oslo 1922 1822 Mailand 82 60 92,621 Kopenhagen 18.19 10.18 5 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1805 und Pfunde melt 20.4075 gehandelt (Neue Eiſenhändlerpreiſe. Der Weſtdeulſche CEiſen⸗ händlerver band hat ſeine Preiſe wie folgt erhöht: Stab⸗ eiſen auf 147, Formeiſen auf 144, Bandeiſen auf 171 /, Grob⸗ bleche auf 174,50, Grubenſchienen auf 153,50, alles Frachtgrund⸗ lage Oberhauſen, ausgenommen Grobbleche mit Frachtgrundlage Eſſen. Die Preisſteigerung entſpricht der Erhöhung der Werks⸗ preiſe zuzüglich des Händlerzuſchlags von 4 v. H.. 2 . * Erhöhung der Röhrenpreiſe. Der Röhrenverband hat in Aus⸗ wirkung der Kohlenpreiserhöhung mit ſofortiger Wirkung die Preiſe für geſchweißte und nahtloſe Gasröhren um v. H. brutto und für Slederöhren um 1 v. H. erhöht.(Die Röhrenpreiſe bauen ſich auf Grundpreiſen auf, die ſe nach der Beſchaffenheit der Röhren außerordentlich verſchieden ſind; hierauf werden Rabatte gewährt.) Bei der Eiſenpreiserhöhung im Januar hat der Röhrenverband ſeine Preiſe nicht erhöht. 5 217 Vorläufige Erhöhung der Drahtpreiſe. Der Drahtverband wird in den nächſten Tagen über die endgültige Erhöhung der Preiſe beſchließen, die durch die Preiserhöhung für Walzdraht(um 7/ notwendig geworden iſt. Der Verband hat vorläufig eine Erhöhung ſeiner Prelſe um 1 4 für 100 Kg. vorgenommen. 77 Deutſche Roheiſengewinnung im April. Die Rohelſenge⸗ winnung im April 1928 lſt mit 1945 468 Tonnen um rund 125 000 Tonnen niedriger als die des März. Die durchſchnittliche arbeits⸗ tägliche Gewinnung bleſbt mit 94 849 Tonnen um 2908 Tonnen oder um 7,7 v. H. hinter dem Vormonat März zurück. Sie beläuft ſich auf 75,89 v. H, der durchſchnittlichen arbettstäglichen Gewinnung im Jahre 1918 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Von 185(im 1 188) Hochöfen waren 107(113) im Betrieb und 12(11 gedämpft. Frachtenmarkt in Duisburg Ruhrort vom 11. Mai Da die Streiklage keinerlei Aenderungen zeigt, war auch die Tendenzgeſtaltung unverändert. Zu Berg wurde keine Fracht up⸗ la während für Talreiſen die Frachten unverändert geblieben 1 — „ Samstag, den 12. Mal 1928 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe); 11. Seite. Nr. 229 * 8— Nuttertag 19281 1 d 2 Der fe te am zweiten Malensonntag glit den Müttern! Ihnen soll ein besonderer Tag der Ruhe und Einkehr geschaffen werden, losgelöst von aller Unrast 1800 Se eit, mit der das tägliche Leben die Hausfrau und Mutter belastet. Wer kennt die seelischen und körperlichen Nöte der Mütter um ihrer Kinder willen! All ihr Mühen und Sorgen in gesunden und kranken Tagen wird als selbstverständliche Aufgabe bingenommen.— Maßlos verschwendet die liebende Mutter ihre Kräfte. Soll sle darum an einem Tag im Jahre nicht feiern dürfen? „ Der Muttertag soll ein Dank der Kinder an ihre Mutter sein, auch an die heimgegangene!l Denn der Mutter als Mittelpunkt der Familie verdanken wir die Traulichkeit und Wärme des Heimes, die allein die Familie zusammenzuhalten vermag. Ihre Mütterlichkeit wirkt auf Vater und Kinder zugleich. Der zweiſe Maiensonntag ist der Nluffer tag! in An diesem Ta e, Wollen wir unser Heim besonders schmücken. Der Mutter gehört alle Aufmerksamkeit! Weilt die Mutter nicht mehr unter den Lebenden, s vergesse man ihr Frab nicut!— Wo wir einsame, arme, kranke Mütter wissen, sorgen wir auch um sie; denn der Muttertag soll ein Freudenbringer für alle Mütter sein. Wir wollen alle miteinander wetteifern, Reiche und Arme, gleichgültig, welcher Partei oder welcher Konfession wir angehören, um den 13. Mai zu einem frohen Muttertag zu gestalten, an dem keine Mutter ohne einen besonderen Beweis von Liebe und Anhänglichkeit bleibt. Oris ausschuß für den bdeufs chen NMuffter fag: e F Dr, Heimerich. Landeskommissar Geh. Rat Hebting. Landrat Dr. Guth-Bender, Pollzeidirektor Dr. Bader. Päpstlicher Prälat Bauer; Dekan Maler; Rabbiner Dr. Oppenheim; Stadtpfarrer Dr. Stein wachs; Prediger Dr. Weiss; Stadtschulamt; Gymnasium; Realgymnasium; Oberreal- schule; Lessingschule; Realschule Feudenbeim; Mollrealschule; Elisabethschule; Hans-Thoma- Schule; Liselotte-Schule; Luiseninstitut; Institut Sigmund; Institut Schwarz; Soziale Frauenschule; Fröbelseminar; Gewerbeschule J, II, III; Handelsschule I. II; Arbeitsgemeischaft für Kindererholung; Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege; Allgemeine Ortskrankenkasse; Badischer Frauenverein vom Roten Kreuz; Badischer Lehrerverein; Verein badischer Lehrerinnen; Ehe und Sexualberatungsstelle; Evangelisches Jugendamt; e Wohlfahrtsamt; Fürsorgeamt; Fürsorgestelle für Gemütskranke; Gesellschaft der Aerzte; Gesundheitsbehörde; Hausfrauenbund: Hebammenvereinigung; Stadtjugend- amt; atholisches Caritas- Sekretariat; Katholischer Mütterverein; Kreisrat, Mannheim; Lungenfürsorgestelle; Stadtverband Mannheimer Frauenorganisationen; Mannheimer Mutter- 8 schutz 5 Ortskrankenkasse für Handelsbetriebe; Ortskrankenkasse für Hausangestellte; Rechtsschutzstelle für Frauen und Mädchen; Rotes Kreuz; Trinkerfürsorgestelle; Verband der Sozialbeamtinnen; Verein für Arbeiterwohlfahrt; Wöchnerinnenasyl; Israelitisches Wohlfahrtsamt. 5948 SSBB errrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr —— ſehcochlhebergtech, Jdhleber, 8 1 Statt Karten. 1 Guten 1 B12. Du dort 1 0 7* rum ist's für Di ichti Ort! 9 Todes-Anzeige. Sam Re e Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe ute d 0 zich L 5 f bbrief ſtal ee e e e keußiſche Landespfandbriefanſtalt Schwiegertochter, unsere Schwägerin und Tante, Frau Körperſchaft des öffentlichen Rechts 9 Mohrenſtraße-8, Berlin ws/ Fernſpr. Zentrum 8033-87 H H 2 2— C e F Grundkapital und offene Reſerven über 19 Millionen RM. geb. Reimann Adler, Presto, simson, Seidel N 135 1 Ein! im Alter von 85 Jahren, nach kurzer schwerer Krankheit schnell und 5. ele 18 207 8 Ze chnungs Einladun 9. unerwartet, versehen mit den heil, Sterbesakramenten am 10. abends Nähmaschinen: Seidel& Naumann. Wir legen hiermit in der Zeit vom 158. Mai bis 4. Juni 1928 7 Uhr zu sich in die Ewigkeit abzurufen. e sow. Mundlos-Original- Viktoria. zur Zeichnung auf: 8 Günefigeste Zanlungsbedingungen, sigene Neparaturwerkstätt Heidelberg- Mannheim, den 12. Mai 1928. 0 1 8. 5 g 6 5 W aade reichsmündelſichere In tiefer Trauer: Ser Selle bf, 750 15 Tel. 22726 0 3 Julius Becker, Fabrikant, Heidelberg. M2000 00.8% Goldmk.-Pfandbriefe, Rest d. Belbe Al Anna Reigmann, WW 7 2 N N WII Reigmann 2 2„ebende] um Vorzugskurse von 97.50% letrter Börsenkurs 98.25% illi Reißmann und Braut. Sam left Buder“ 0 die Pfandbriefe ſind in Klaſſe A reichsbanklombardfählg 1* 55 5 1 am 14., nachmittags 8 Uhr in 17 Alleinvertretung vergibt CCC an rührige Vertreter aus der Branche I boo.-/ Saldmk-Communal-Ubligat., ee xf Hermann 8 Mayer, Stuttgart, f „„ 8 0 Alexanderstr. 36. Emög zum Vorzugskurse von 98.25% flotter Börsenkurs 95.70% ———ç— ä— e.—— 9— Die Lombardfähigkeit bei der Reichsbank in Klaſſe A iſt beantragt Beide Relhen mit am 2. Jan. u. 1. Jufi fälligen Zinsſcheinen. Schütze deine Familie 0 FF Rr!= Geſamtkündigung bis 19383 ausgeſchloſſen. 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