5 ee N 1 den Chineſen angeſtrebte Vermittlung des Völker⸗ Monkag, 14. Mai 1028 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus 8 die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Po ſchecklonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Saen eee Waldhofſtr. 8, chwetzingerſtr. 19½0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 249538 Morgen⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Ko 2 für Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. Netlamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet 1 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, en uſw. e keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Der japanische Vormarſch eingeſtellt Die Jorderungen der Japaner Nach der Beſetzung Tſinanfus und der Schantung⸗Bahn werden vorerſt auf Anordnung des Kriegsminiſters die Angriffsoperationen eingeſtellt werden. Die Fo r⸗ derungen, die nunmehr Japan an Nanking ſtellt, ſind Schadenerſatz und Beſtrafung der ſchuldigen chineſiſchen Sol⸗ daten und Offiziere. Bei Annahme dieſer Bedingungen wollen ſich die Japaner mit den gegenwärtigen Be⸗ ſetzungen als Garantie für die Durchführung ihrer For⸗ derungen begnügen. Andererſeits iſt feſtzuſtellen, daß noch weitere Truppenſendungen nach Schantung bevor⸗ ſtehen. Sehr entſchieden abgelehnt wird von Japan die von Bundes.. Premierminiſter Tanaka erklärte Preſſevertretern, daß nach ſeiner Anſicht der chine⸗ ſiſch⸗fapaniſche Konflikt von Kommuniſten der nationa⸗ liſtiſchen Armee angeſtiftet worden ſei. Er betonte wiederum, daß Japan keineswegs die Abſicht habe, in die Operationen der Südchineſen gegen die Nordchineſen einzugreifen. 5 N Auf Beſchluß des japaniſchen Kabinetts werden für 15 Koſten der japaniſchen Truppenexpedition insgeſamt Millionen Ven bereitgeſtellt. Bei einer zweiten Preſſebeſprechung erklärte Tanaka, daß Japan nicht beabſichtige, ſich in die militäriſchen Ope⸗ rationen in China einzumiſchen. Angeſichts des wei⸗ deren Vormarſches der Nationaltruppen auf Peking und Tientſin halte Japan es für erforderlich, daß die Mächte ſich über einen wirkſamen Schutz der Ausländer in Nordchina einigten. Was den Konflikt mit der Nationalregierung an⸗ belange, ſo habe er, nachdem jede unmittelbare Gefahr in Tſinanfu beſeitigt ſei, den zuſtändigen Behörden Anweiſung gegeben diplomatiſche Mittel zur Regelung des Zwi⸗ ſtchenfalles, der wahrſcheinlich durch kommuniſtiſche Verſchwö⸗ xex angeſtiftet worden ſei anzuwenden. Die Lage in Tſinanfu ö Der fapaniſche Konſul und der Militärbefehlshaber Haben die chineſtſche Handelskammer von Tſinanfu aufgefor⸗ dert, die Verwaltung der Stadt zu übernehmen. Das geſchäftliche Leben kommt allmählich wieder in Gang. Die letzte Abteilung chineſiſcher Nationaltruppen in Stärke von 4000 Mann hat am Samstag kapituliert. Insgeſamt beträgt die Zahl der Gefangenen, die die Japaner gemacht haben, 25 000. i 5 Nach weiteren Melbungen foll die fremdenfei nd 5 liche Stimmung in Kanton ihren Höhepunkt erreicht haben. Der Mob drohte, die Fremdenniederlaſſung Schameen zu ſtürmen, um für die bei Tſinanfu gefallenen Süb⸗Chineſen Rache zu nehmen. Es wurden aber durch ſtarke Polizet⸗ truppen Uebergriffe der Demonſtranten verhindert. 7 A Der Prozeß gegen die deulſchen Ingenieure Berlin, 13. Mai.(Von unſerem Berliner Büüro) Der ſogenannte Ingenteurprozeß iſt bekanntlich auf den 18. Mai verſchoben worden. Wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Moskau ge⸗ meldet wird, iſt durch die Gerichtsbehörde die Zahl der Ver⸗ teidiger auf 16 erhöht worden. Ferner werden fünf öffentliche Ankkäger zugelaſſen, die nach der Sowjetprozeßordnung als Vertreter der öffentlichen Meinung als eine Art halbamtlicher Nebenkläger fungieren. Der Schlußteil der Anklageſchrift be⸗ faßt ſich nach derſelben Quelle mit den Zuſammenhängen der angeblich aufgedeckten Organiſation durch deutſche Firmen und behauptet— geſtützt lediglich auf wenig ſubſtanzierte Ausſagen eines ruſſiſchen Angeklagten— daß der ruſſiſche AEG.⸗Vertreter Bleimann von der Exiſtenz der Organiſation gewußt habe. Sie behauptet ferner, daß die von der AEG. gezahlten Proviſionen für erteilte Aufträge bewußt eine Selbſtbeſteuerung der AEG. zu Gunſten der„Sabotage⸗ Organiſation“ dargeſtellt hätten. Auch die hierfür angezogenen Ausſagen ſind ſehr wenig überzeugend, objektive Beweiſe ſind in dem Anklageakt nicht erbracht. Gegen Otto und Meier erhebt die Anklage die Beſchuldigung, Sabotageanord⸗ nungen gegeben zu haben. Sie ſtützt ſich dabei nur auf Aus⸗ ſagen des ruſſiſchen Angeklagten Baſchkin. Meier und Otto erklärten in der Vorunterſuchung die Behauptungen Baſch⸗ kins für unwahr. 8 Der deutſche Botſchafter t übrigens am Samstag bei Tſchitſcherin dagegen Eln⸗ 8 e daß durch die Veröffentlichungen der Mos⸗ kauer Preſſe über dem Donez⸗Prozeß der Eindruck entſteht, als ob amtliche deutſche Stellen Geldüberweiſungen für die Sabotageorganiſation getätigt hätten. Inzwiſchen hat die „Isweſttfa“ ja auch feſtgeſtellt, daß die Geldüberweiſungen durch Frankreich und Polen erfolgten und daß Deutſch⸗ land unbeteiligt ſei. Ueber einen Beſuch des deutſchen Botſchafters bei den deutſchen Ingenieuren wird mitgeteilt, daß Otto bei beſter Geſundheit befindet. Maier ſoll ziemlich leidend ſein, wäh⸗ rend Badſtieber etwas nervös zu ſein ſcheint. Der In⸗ genteur Seebold von der Firma Knapp hat ich bereit erklärt, Erklärungen Tſchangtſolins Tſchangtſolin hat nach Meldungen aus Peking ſich gegen⸗ über dem franzöſiſchen und holländiſchen Geſandten erneut dahin geäußert, daß er dem Bürgerkrieg ein Ende zu machen wünſche. Der Pekinger Polizeikommiſſar hat ſeiner⸗ ſeits wiederum betont, daß alle Fremden einen Spezialſchutz erhalten ſollen. In einem Aufruf Tſchangtſolins an das chineſiſche Volk wird erklärt, daß die Pekinger Regierung zu Friedens⸗ verhandlungen mit der Nanking⸗Regierung bereit ſei. Die Phinger Regierung ſtelle keine Anſprüche mehr auf das von der Nationalregterung beſetzte Gebiet. Schließlich wird Tſchiangkaiſchek eingeladen, in Peking über einen Frie⸗ densſchluß mit der Pekinger Regierung zu verhandeln. Die ſüoͤchineſiſche öntervention beim Völkerbund Pariſer Anſichten Am Quai d Orſay iſt man der Anſicht, daß der Völker⸗ bund dem aus China eingegangenen Erſuchen, um Vermitt⸗ lung im chineſiſch⸗fapaniſchen Konflikt keine Folge geben könne. Man weiſt darauf hin, daß einerſeits die Nanking⸗ Regierung nicht als Mitglied des Völkerbundes anerkannt ſei und andererſeits das Telegramm nicht einmal von einem Miniſter dieſer Regierung, ſondern nur von einem Mitgliede der Kuomintang unterzeichnet iſt, ſodaß keinerlei Gewähr für ſeine Authentizität beſtehe. Engliſche Meinungen In offiziellen engliſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Beſetzung Tſinanfus durch die Japaner keinerlei Verwicklungen nach ſich ziehen werde. Ein hoher Be⸗ amter erklärte. Japan folge lediglich dem Beiſpiele Englands, das ein Expeditionskorps in Schanghai gelandet habe. Des⸗ halb werde auch der Appell an den Völkerbund von dieſem nicht beantwortet werden. i Zurückhaltung in Amerika Wie aus Waſhington gemeldet wird, beſteht bei der ame⸗ rikaniſchen Regierung nach einer amtlichen Erklärung nicht die Abſicht, die amerikaniſchen Truppen in China zu ver⸗ ſtärken. In der Erklärung wird mitgeteilt, daß faſt alle ame⸗ rikaniſchen Staatsbürger das bedrohte Gebiet verlaſſen haben. Nach den letzten Meldungen aus Schanghai iſt bei den Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Truppen in der Gegend von Tſinanfu auch eine Amerikanerin getötet worden. Es handelt ſich um das Mitglied der amerikaniſchen Methodiſtenmiſſion, Frau Hobart, die von einer verirrleu Kugel getroffen wurde und bald darauf ſtarb. als Zeuge die angeblichen Geſtändniſſe Badſtiebers zu wider⸗ legen. Der Beſuch des Botſchafters dauerte über eine halbe Stunde. Er fand in Anweſenheit des ruſſiſchen Unterſuchungs⸗ richters und dreier weiterer Beamter ſtatt. Der Botſchafter gab den Ingenieuren die Verſicherung, daß die Reichsregte⸗ rung alles im Rahmen des möglichen liegende tun werde, um ihnen den erforderlichen Schutz angedeihen zu laſſen. Veneſchs Berliner Reiſe J Berlin, 13. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In Prag ſcheint man über Dr. Beneſch' Berliner Reiſe mehr zu wiſſen als hier, vielleicht ſogar mehr als Dr. Beneſch ſelber weiß. Der„Voſſiſchen Ztg.“ wird nämlich aus Prag berichtet, Beneſch werde mit Dr. Streſemann u. a. über die Schwierigkei⸗ ten ſprechen, die das tſchechoſlowakiſche Geſetz zum Schutze des Arbeitsmarktes den reichsdeutſchen Stammesangehörigen in der Tſchechoſlowakei bereite, ferner über das tſchechoflowakiſche Geſetz über die Einlöſung der Markprioritäten, vor allem aber über ſeine mitteleuropäiſchen Pläne. Bisher gingen dieſe mitteleuropäiſchen Pläne bekanntlich auf eine Art Don auföderation mit dem Ziel einer dauernden Trennung Oeſterreichs von Deutſchland. Aber viel⸗ leicht hat auch Dr. Beneſch gelernt und wünſcht nun auch Deutſchland in das von ihm geplante Mitteleuropa ein⸗ zubeziehen. 5 Soweit wir unterrichtet ſind, dürfte Dr. Beneſch am Diens⸗ tag in Berlin eintreffen. Die„Italia“ wieder ſtartbereit Nach in Berlin vorliegenden Meldungen iſt das Polar⸗ ſchiff Nobiles wieder ſtartbereit. Man hat von Tromſö neue Wetterberichte angefordert. Tromſö hat geraten, ſchleunigſt zu ſtarten. Flugzeugabſturz Bei Farnborough ſtürzte am Samstag ein Flugzeug ab, wobet der Führer getötet und zwei Fluggäſte ver letzt wurden. 5.%%% ͤ Die Preſſa Eröffnung Das Feſtbankett im Gürzenich Aus Anlaß der Eröffnung der„Preſſa“ für die Preſſa⸗ Ehrengäſte fand am Samstag abend in dem uralten Feſthaus der Stadt Köln, im Gürzenich, ein Bankett ſtatt, an dem als Gäſte der Stadt Köln Vertreter des Reiches und Staates und aller öffentlicher Korporationen teilnahmen. Der internatio⸗ nale Charakter der Ausſtellung brachte es mit ſich, daß durch alle an der Preſſa beteiligten Staaten Regierungsvertreter entſandt wurden. Beſonderer Aufmerkſamkeit erfreute ſich der Vertreter des Völkerbundes, Sir Erie Dru m⸗ mom d. Außerdem fanden ſich hervorragende Vertreter der Kunſt und Wiſſenſchaft und vor allem der Preſſe aus allen Tet⸗ len des Reiches ſowohl wie aus den fremden Staaten ein. Man hörte die Sprachen aller großen Völker der Erde. Die feſtlich geſchmückten Räume boten ein eindrucksvolles Bild. Der ge⸗ funde und ungebrochene Schaffenswille des rheiniſchen und deutſchen Bürgertums fand in einer feierlichen Prachtentfal⸗ tung der reichen und alten Kulturſtadt am Rhein beſten Aus⸗ druck. Den Willkomm der Stadt und der Bürgerſchaft Kölns entbot Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer. Nachdem die Rede von Dolmetſchern ins Engliſche und Franzöſiſche überſetzt war— was übrigens auch weiterhin ge⸗ ſchah— ſprach Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns für die Regierungen des Reiches und der Länder. Er bezeichnete die Preſſe⸗Ausſtellung als Zeichen des deutſchen Wiederaufbaues. Ste zeige auch, daß Europa zwar alt ſei, aber kein alterndes Europa ſein wolle. Weiter pries der Redner Köln als Sitz einer großen geſchichtlichen und wirtſchaftlichen Vergangenheit und Gegenwart, den Kölniſchen Humor und ſchloß mit einem Hoch auf die Stadt der Preſſa. Reichsminiſter a. D. Dr. Kit 8 dankte im Namen der deut⸗ ſchen Reichs⸗ und Ländervertreter dem Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer für ſeinen Willkommensgruß und verband mit herz⸗ lichen Worten der Anerkennung die Glückwünſche zu der Kul⸗ turarbeit dieſer großen und eigenartigen Ausſtellung, welche die Verwaltung der emporſtrebenden Stadt Köln, insbeſondere der Oberbürgermeiſter und ſeine Mithelfer, geſchaffen haben. Im Auftrage der Reichsregierung, insbeſondere im Namen des zu ſeinem Bedauern durch Unpäßlichkeit am Erſcheinen verhinderten Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann begrüßte Dr. Külz beſonders die Vertreter der auswärtigen Staaten und den Generalſektreätr des Völkerbundes und dankte ihnen und ihren Ländern für die tatkräftige Förderung der Aus⸗ ſtellung. Der amerikaniſche Botſchafter Dr. Shurman ſprach in engliſcher Sprache, ſeine Ausführungen wurden ins Deutſche und Franzöſtſche ſoſort überſetzt. Er ſet ſchon durch viele Aus⸗ ſtellungen gekommen und habe vieles geſehen, dies aber ſet die erſte Preſſeausſtellung, und der Stadt, die ſich getraue, dieſe Ausſtellung zu machen, gebühre alle Hochachtung. Die Preſſe habe hier alles gezeigt, was ſie bringen könne, und ihm ſei vor allem eins aufgefallen, das ſei die Kürze, in der alles, was die Preſſe bringe, zuſtande gebracht werden muß. Mit großer Aufmerkſamkeit wurden die Ausführungen des Generalſekretärs Sir Erie Dru mmo nd entgegenge⸗ nommen. Er beantwortete die mehrfach an ihn gerichtete Frage, weshalb ſich das Völkerbundsſekretariat gerade an dieſer Ausſtellung beteiligt, dahin, daß es hierfür zwet aus⸗ reichende und ausdrückliche Gründe gebe. Für die Arbeit des Völkerbundes ſelbſt ſei die Preſſe von außerordentlicher Be⸗ deutung. Der Völkerbund hänge ſo ſtark von der öffentlichen Meinung ab, daß ohne die Mithilſe der Preſſe die Aufgabe, die von den 55 Mitgliedsſtaaten übernommen iſt, nicht erfolg⸗ reich durchgeführt werden könnte. Die Preſſe ſei der hervorragendſte Verbündete des Völkerbundes, bei deſſen Beſtrebungen,„die ſo friedvolle Zuſammenarbeit unter den Nationen zum Zwecke der Erhaltung des Friedens zu erfüllen.“ Der zweite Grund für die Beteiligung an der Ausſtellung ſei darin zu ſehen, daß dieſe die Vertreter der großen Preſſe aus zahlreichen Ländern zuſammenführe. Eine Verſammlung ſo bedeutender Perſönlichkeiten müſſe als mächtiger Faktor gelten, um die Mißverſtändniſſe auszu⸗ räumen und einen Weg gegenſeitigen Verſtändniſſes und in⸗ folgedeſſen beſſerer Beziehungen zwiſchen den Völkern zu fin⸗ den. Ein dahinzielender Wille entſpreche dem tiefinnerſten Geiſt des Völkerbundes Zum Schluß ſprach der General⸗ ſekretär ſeiner Freude darüber aus, daß eine derartige Aus⸗ ſtellung mit ſo zahlreichen geiſtigen Möglichkeiten auf deut⸗ ſchem Boden abgehalten werde und in einer der berühmteſten und ſchönſten deutſchen Städte. 5 ſprach der erſte ſtellvertretende Vorſitzende Deutſcher Zeitungsverleger. Prof. Julius Wollf⸗Dresden, der die Zuſammenarbeit feierte und Adenauers Verdienſt um die Preſſe hervorhob. Was die Zeitung und was Journalismus ſei, wiſſe nur der, der ſein Leben dafür hingebe. Domes, der Rheinufer und einer brücken genoſſen. Nach dem ſpaniſchen Botſchafter Eſpinoza de los Monteros 5 2. Sekte. Nr. 224 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) — Montag, den 14. Mai 1998 Die Reichsta Der Beamte im heutigen Staat Poſtamtmann Morat h⸗Berlin, M. d. N. über das Berufsbeamtentum Die Deutſche Volkspartei Mannheim hielt am Sonntag vormittag unter der Leitung des Stadtverordneten Paul Walther im großen Saale der Harmonie eine gut⸗ beſuchte Wahlverſammlung ab. Der Verſammlungsleiter wies nach herzlichen Begrüßungsworten kurz auf die Bedeutung der Perſönlichkeit des Redners hin, der im Reichstage in der Beamtenbewegung an führender Stelle ſteht. Reichstagsabgeordneter Morath ging einleitend von einem Artikel des demokratiſchen Ab⸗ geordneten Naumann aus, der ſagte, daß in einem Staate, in dem das Oberhaupt„langfriſtig“ angeſtellt ſei, auch natur⸗ gemäß das Beſtreben beſtehe, die Verwaltung mit Partei⸗ genoſſen zu durchſetzen. Bei ſolcher Meinung ſei es ſelbſt⸗ verſtändlich, baß das Berufsbeamtentum gefährdet ſei. Eine Partei, die Antrag auf Antrag einbringt, um die Rechte der Beamten zu ſchmälern, ſetzt ſich logiſcherweiſe mit ſich ſelbſt in Widerſpruch. Der Beamte kann nicht, wie der Arbeiter, von dem allgemeinen Arbeitsrecht Gebrauch machen. Mit dem Augenblick, wo er unter das Arbeitsrecht fällt, iſt es mit dem Berufsbeamtentum zu Ende. Wenn der Arbeiter ſtreikt, trägt er das ganze Riſiko. Wenn ber Beamte ſtreikt und trotzdem mit lebenslänglicher Anſtellung rechnet, ſo iſt dies unlogiſch. Die ſozialdemokratiſche Partei beſtrebt den Abbau des Berufsbeamtentums. Ein Antrag bieſer Partei betr. Kürzung der Penſionsrechte wurde nicht nur von den Ein⸗ bringern, ſondern auch von den Demokraten, Zentrum und übrigen Parteien mit wenigen Ausnahmen unterſtützt. Wenn man nur den hohen Penſionen an das Leder wollte, ſo iſt dies boch ein ſchwerer Angriff auf die Rechte der Beamten. Wenn man auf der einen Seite die Vorteile der Penſion ins Treffen führt, ſo darf man auf der anderen dieſen Vorteil nicht be⸗ ſchneiden wollen, ſonſt bleibt nichts wie die Fürſorge. Ein Geſetz, das das Diſziplinarverfahren verſchärfte, mußte ver⸗ ſchoben werden, weil es den Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten nicht gefallen hat. Wir verlangen die Aufrechterhaltung des beutſchen Berufsbeamtentums. Wenn das deutſche Volk aufſteigen wolle, dann könne es dies nur unter tätiger Mithilfe der Berufsbeamten. Zur Beamtenbeſoldung führte der Redner u. a. folgendes aus: Eine Denkſchrift des Finanzminiſtertums ſtellte feſt, daß das Volksvermögen in den Jahren 18971913 um 54 Proz. geſtiegen iſt. Die Denkſchrift betont aber gleichzeitig, daß die Beamtenbeſoldung weit hin⸗ ter dieſem Satz zurückblieb. In der Nachkriegszeit wurde es kein Haar beſſer. Ich habe einen Antrag eingebracht, der eine ſofortige Erhöhung der Gruppen—5 vorſieht, denn eine Beſoldungsreform muß doch in erſter Linie die Lebenshaltung der unteren Beamten ſichern. Drei Jahre hindurch geſchah dann ſo gut wie nichts. Auf eine Regterungserklärung ant⸗ wortete niemand als der Führer unſerer Fraktion, Dr. Scholz. Was die Verdienſte der Demokraten und des Finanz⸗ miniſters Köhler um die Beſoldungsreform anbetrifft, ſo ſcheinen dieſe in dem gleichen Maße zu wachſen, als wir uns von dem Tage entfernen, an dem er ſein Amt niedergelegt hat. Gewiß hat die Beſoldung nicht das gebracht, was man nach der pomphaften Ankündigung in Magdeburg von ihr er⸗ wartet hatte. Aber man muß berückſichtigen, daß wir mit einer unerhörten Fixigkeit arbeiten mußten, um vor Weih⸗ nächten fertg zu werden. Wären wir unfertig in die Regie⸗ rungskriſe hineingekommen, ſo hätten wir heute noch nichts. Erſchwerend war auch die Arbeit der Oppoſition. Die Wirt⸗ ſchaftspartei, die mit zwei Vertretern in den Ausſchüſſen ſaß, hat ſich bei der ganzen Angelegenheit ſehr eigenartig benom⸗ men. Ein anderer Widerſtand ging aus von Stegerwald und den chriſtlichen Gewerkſchaftsführern. In einer Duisburger Verſammlung ſagte Stegerwalbd, daß ſolange die Arbeiter nicht ihre Friedensreallöhne erhalten, es unmöglich ſei, an eine Be⸗ ſoldungsreform zu denken. Er plädierte dafür, daß eine Stei⸗ gen 1928 habe, aber ſprach gleichzeitig gegen die Reform der Beamten⸗ beſoldung. Ein Zentrumsantrag forderte in letzter Stunde, nur 75 Proz. der beſchloſſenen Erhöhung zur Auszahlung zu bringen. Köhler mußte beim Abbau der Sonderzuſchläge der Agitation ſeiner Parteifreunde weichen. Der Redner erläuterte ſeine Ausführungen durch treffende Beiſpiele aus ſeiner Praxis und verbreitete ſich dann über das unerquickliche hin und her, die Schwierigkeiten und Wider⸗ ſtände, die in den Beratungsmonaten um das Beſoldungs⸗ geſetz auftauchten und die beſonders von der Zentrumsſeite aus erfolgten. Er ſchloß mit den Worten:„Als Beamter habe ich die Pflicht, mir die Parteien auch darauf hin anzuſehen, wie ſie dem Berufsbeamtentume gegenüber eingeſtellt iſt. Wir glauben, daß der Liberalismus in Deutſchland nicht nur Daſeins berechtigung, ſondern daß er auch eine große Zukunft hat.“ Reicher Beifall lohnte die erſchhpfenden Ausführungen, die von einer reſtloſen Beherrſchung der Materie zeugten. In der Diskuſſion nahmen drei Redner zu den Darlegungen Mo⸗ raths Stellung, der in ſeinem Schlußwort zuſammenfaſſend nochmals auf die aufgeworfenen Fragen einging und die falſche Einſtellung der gegnertſchen Parteien ſchlagfertig ins rechte Licht rückte. 5 DzZ Nach Geſchlechtern getrennte Abſtimmung in Heidelberg Der Stadtrat hat kürzlich auf Antrag der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion beſchloſſen, daß bei der Reichstagswahl in Heidelberg eine nach Geſchlechtern getrennte Abſtimmung vor⸗ genommen werden ſoll. Die Einrichtung beſonderer Wahl⸗ lokale iſt räumlich nicht möglich und würde auch zu große Unkoſten verurſachen. Der Stadtrat beſchloß deshalb bei dem Miniſterium des Innern einen Antrag dahingehend zu ſtellen, in Heidelberg für die weiblichen Abſtimmenden beſondere Wahlumſchläge verwenden zu dürfen, die ſich von den Wahlumſchlägen der männlichen Wähler deutlich unterſcheiden. Nach einer Mitteilung des Miniſteriums hat der Reichsinnenminiſter die Genehmigung zu einer ſol chen Unterſcheidung der Wahlumſchläge erteilt. Die Unterſcheidung wird in der Weiſe vorgenommen, daß auf die Wahlumſchläge für die weiblichen Wähler das Wort „Frauen“ rot gedruckt wird. Der Staalsgerichtshof hatte ſich am Samstag mit der Klage zu beſchäftigen, die der Gau Mecklenburg⸗Lübeck der Natlonal ſoztaliſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei gegen Mecklenburg⸗Schwerin ein⸗ greicht hatte, dahinzielend, daß das Schweriner Landtagswahl⸗ geſetz in ſeiner Faſſung vom 13. April 1927 rei ch s verfaſ⸗ ſungswidrig ſei, weil es neu auftretenden Parteien min⸗ deſtens 3000 Unterſchriften ſtatt der von alten Parteien an⸗ geforderten 20 und dazu 3000 Mark Kaution auferlegte. Der Vertreter Mecklenburg⸗Schwerins erhob aus Artikel 19 der Reichsverfaſſung die Einrede der Unzuſtändigkeit des Leipziger Staatsgerichtshofes. Der Staatsgerichtshof unter Vorſitz des Präſidenten Dr. Simons kam nach kurzer Beratung zu der Zwiſchenentſcheidung, daß die Einrede der Unzuſtändigkeit zu⸗ rückzuweiſen ſet. Die Angelegenheit ſoll nunmehr nach Ein⸗ lauf der beiderſeitigen Schriftſätze durch Beſchluß zur endgül⸗ tigen Entſcheidung gebracht werden. Ein neunjähriger Wahlredner! Berlin, 13. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten haben in einer Wahlkundgebung im Berliner Oſten ſich ein beſonderes Bravourſtück geletſtet. Als„Haupt⸗ redner“ und gewiſſermaßen Clou des Abends präſentierten ſie einen Vertreter der Roten Jungpioniere im Alter von— 9 Jahren. Der Dreikäſehoch beklagte ſich über die Unterdrückung der Kinder in der Schule und beſchwerte ſich darüber, daß die Eltern ihre Kinder meiſt nicht verſtünden, da ſie ihnen immer antworteten:„Du begreifſt noch nichts von Politik!“ Der„Hoſenmatz als Heilskünder Moskaus“ erntete, wie der„Vorwärts“ entrüſtet berichtet, von allen Rednern den ſtärkſten Beifall. gerung der Löhne eine Steigerung der Kaufkraft im Gefolge 22 y ͤ. ieee D Der neue Kälteeinbruch Froſt in Oeſterreich, Ungarn und Jugoſlawien — Wien, 13. Mai. Strenge Nachtfröſte haben in den letz⸗ ten Tagen in zahlreichen Weingebieten Niederöſter⸗ reichs die Rebenkulturen ſtark beſchädigt und teilweiſe vernichtet. Der Schaden iſt außerordentlich groß. In der Umgebung von Baden bei Wien zeigte das Thermometer in der vergangenen Nacht ein Grad unter Null. Die Winzer ſchichteten hohe Reiſighaufen auf und zündeten ſie an, um durch Rauch⸗ und Wärmeentwicklung die jungen Re⸗ ben nach jahrhundertealtem Brauch vor Froſtſchaden zu ſchützen. 5 — Budapeſt, 13. Mai. In der ungariſchen Tlefebene herrſcht ſeit einigen Tagen ſtrenger Froſt. Aus Stid⸗ ungarn werden Schneefälle gemeldet. In Nyiregyhaza fiel die Temperatur in der vergangenen Nacht auf—5 Grad. Der Froſt hat in den Weingärten enormen Schaden angerichtet. Auch die Getreideſaat hat in vielen Gegenden ſchwer gelitten. — Belgrad, 13. Mai. Aus allen Landesteilen kommen Meldungen über Unwetter, Froſt und Ueberſchwemmungen. In der Gegend von Uzice in Bosnien iſt ausgiebig Sch nee gefallen. Die Save ſteigt weiter und iſt an verſchiedenen Stellen über die Ufer getreten. Froſtſchäden in Holland — Haag, 13. Mai. Aus verſchiedenen Teilen Hollands laufen Berichte über ſchwere Froſtſchäden ein, unter denen Gemüſepflanzungen und Fruchtbäume in den letzten kalten Nächten gelitten haben. Temperaturſturz auch in Italien — Mailand, 13. Mai. Infolge eines Temperaturſturzes iſt in Oberttalten plötzlich wiederum ſcharfe Kälte ein⸗ getreten. In den venezianiſchen Voralpen hat es bis nach Tarvis geſchneit. Das Waſſer iſt in einigen Kanälen und im Piave gefroren. Auch von Pola wird Schneefall gemeldet. In Umbrien haben die anhaltenden Regengüſſe in Wein⸗ bergen und auf den Feldern Schaden angerichtet. Das Hoch⸗ waſſer des Tiber iſt neuerdings geſtiegen. Einige ſeiner Neben⸗ flüſſe ſind über die Ufer getreten. Letzte Meldungen Ein Mittäter des Poſträubers Hein verhaftet — Berlin, 13. Mai. Nach langen Bemühungen iſt es der Polizei gelungen feſtzuſtellen, daß an dem am 4. Dezember 1927 im Poſtamt in Kloſterlauſitz verübten Raubüberfall außer den in Haft befindlichen Verbrechern Hein und Larm ein drit⸗ ter in Frage kommt, der jetzt überführt und ebenfalls feſt⸗ genommen wurde. Er war auch an dem in der Nacht vom 27. November vorigen Jahres in Weimar verübten Einbruchs⸗ diebſtahl beteiligt, bei dem ein Geldſchrank geſprengt und dabei das ganze Büro verwüſtet wurde. Der eine wird von der Po⸗ lizei nicht genannt, doch handelt es ſich um eine beſchränkt er⸗ werbsfähige Perſon, die von Larm verführt wurde. Radauſzenen im Wiener Gemeinderat — Wien, 13. Mai. In der Gemeinderatsſitzung vom Sams⸗ tag, die bis ſpät nachts datkerte, kam es infolge der Ablehnung eines Dringlichkeitsantrages der Oppoſtition zu beiſpiel⸗ loſen Lärmſzenuen, die von der Chriſtlich⸗ſoztalen Oppo⸗ ſition verurſacht wurden. Die Mitglieder der Chriſtlich⸗ſozia⸗ len Partei ſchlugen mit den Fäuſten, Büchern, Aktendeckeln, Schubladen und anderen Gegenſtänden auf die Bänke, was einen ohrenbetäubenden Lärm verurſachte. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Mehrheit ſah dem Toben der Minderheit mit höhni⸗ ſchem Lächeln, aber paſſiv zu. Der Bürgermeiſter als Vor⸗ ſitzender ſchwang vergeblich die Glocke, um Ruhe zu ſchaffen. Zugentgleiſung — Prag, 13. Mai. Der Prager Schnellzug, der geſtern 10.14 Uhr in Kaſchau eintreffen ſollte, iſt um 10.80 Uhr in einer Station kurz vor Kaſchau entgleiſt. Loko⸗ motive und Poſtwagen kippten um und ſtürzten die Böſchung hinab. Ein Perſonenwagen wurde zertrümmert, die übrigen Wagen entgleiſten zum Teil. Bis jetzt wurden zwei Schwer⸗ verletzte und 15 Leichtverletzte geborgen. Die Urſache des Un⸗ glücks iſt darin zu ſuchen, daß die Achſe des Tenders zerbrach und ſich in die Erde bohrte, während der Zug ſich in voller Fahrt befand. 5 KFF ⅛˙· Ä ˙—» b Nationaltheater Mannheim Julie Sandens Ehrenabend Das Spiel des Zufalls hat diesmal ſehr ſinnvoll gewirkt, als der Ehrenabend der Mannheimer Darſtellerin des Mutter⸗ fachs auf den Vorabend des deutſchen Muttertages fiel. Die ſaubere und leicht beſchwingte Aufführung der „Fünf Frankfurter“ war denn eigentlich nichts anderes als eine rechte Gelegenheit, unſere Sanden in ihrer feinen Charakteriſierungskunſt zu ſehen und uns an ihrem vor⸗ nehmen Spiel und ihrer nuancenreichen Darſtellung der Mutter Gudula erneut zu erfreuen. Nach den 3430 Aufführun⸗ gen, in denen wir Julie Sanden in Mannheim auf der Bühne ſehen konnten, und nach dem, was wir bereits am Samstag ihrem 28jährigen Wirken widmeten, müßten wir das bereits an anderer Stelle Geſagte wlederholen, wenn wir anläßlich der Neueinſtudierung der Fünf Frankfurter noch einmal näher auf die von großer Lebensweisheit und ruhig⸗heiterer Auffaſſung getragene Darſtellung der Mutter Gudula ein⸗ gehen wollten. Das Enſemble wird es uns nicht verübeln, wenn wir uns darauf beſchränken, feſtzuſtellen, daß jeder ein⸗ zelne Darſteller mit allen Kräften und voller Hingabe bemüht war, die Aufführung zu einer Feſtvorſtellung zu machen, um auch als Kollegen die Jubilarin zu ehren. * Nach 25jähriger Tätigkeit und vor allem nach 28jähriger Interpretation des Mütterlichen entſtehen innige Wechſelbe⸗ giehungen zwiſchen Künſtlerin und Publikum. Wechſelwir⸗ kungen, die am Samstag ein übervolles Haus zur Folge hatten. Eine innere Verbundenheit lag während der ganzen Aufführung über dem Hauſe und kam ſchließlich in nicht endenwollenden Beifallskundgebungen zum Ausdruck. Und das Publtkum ruhte nicht eher, bis Julie Sanden das Wort an ihre Gemeinde richtete. nicht leicht, ihre innere Rührung zu überwinden, doch ſchließ⸗ lich fand ſie bewegte Worte, in denen ſie ihrer Verbundenheit mit Mannheim u. ihrer Dankbarkeit für die Ehrungen beredten Ausdruck verlieh. Bemerkenswert für ihre Beſcheidenheit war, daß ſie ſich ſo ganz nebenbei zu einem zweiten Jubiläum bekannte und mitteilte, daß ſie eigentlich auch ihr 40jähri⸗ 4 3 übnenfubiläum am Samstag feiern konnte. Aus S * Es wurde Julie Sanden Wucht der von Herzen kommenden Ehrung ihrer Freunde wie auch ihrer Kollegen, die es übernommen hatten, ihre reichen Blumen⸗ und Ehrengaben auf der Bühne perſönlich aufzu⸗ bauen, wird Julie Sanden die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die große Schar ihrer Mannheimer„Kinder“ hofft, ſie noch recht lange als Darſtellerin der reinſten Menſchlichkeit, des Mütterlichen, am Nationaltheater wirken zu ſehen. Für Julie Sanden und uns war dieſer Abend ein Ehrentag der Mutter!. Jurtwänglers Erfolg in Paris „Von unſerem Pariſer Vertreter wird uns be⸗ richte: Im großen Bleyel⸗Saal, der 2000 Menſchen faßt, erſchien, wie ſchon kurz berichtet, am Donnerstag abend S als Dirigent des Berliner Philharmoniſchen rcheſters. Es war kein Plätzchen keer. In den Logen und im Parkett ſah man die Repräſentanten der Parifer Muſik⸗ welt. Die franzöſiſche Regierung war durch die drei Maniſter Herriot, Barthou und Painlevé vertreten. Die Botſchafter der Vereinigten Staaten, Englands, Italiens und Belgiens wohnten der Aufführung bei. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch ſaß in einer Mittelloge. Der Konzertſaal bot ein glänzendes Blld. Ihrer Tradition gemäß entfaltete die Elite der Partſer Geſellſchaft eine blendende Totlettenpracht. Auf den beiden Galerien drängte ſich Kopf an Kopf. Das an der Spitze des Programms ſtehende Händelſche Konzert wurde mit enthuſfaſtiſchem Beifall aufgenommen. Die feinen Nuaneierungen und die dyngmiſchen Wirkungen, die Furtwängler erzielte, riefen Bewunderung hervor. Wie mit einem Schlage befand ſich der ganze Sagal im Banne der Per⸗ ſönlichkett dieſes mit Schöpferkraft erfüllten Dirigenten. Mit der 5. Beethovenſchen eroberte Furtwängler ſeine Zuhörer ganz. Von Betfall kann da nicht mehr geſprochen werden. Begeiſterungskundgebungen, wie ſie in Pariſer Konzertſälen nur ganz ſelten zu verzeichnen ſind, kamen mit elementarer Furtwängler ſtand wie rat⸗ und hilf⸗ Er wies auf das Orcheſter. Nach Beethovens 5. kam die ſinfonſſche Dichtung„Till Eulenſpiegels luſtige Streiche“ von Richard Strauß. Das Werk iſt in Frankreich nicht bekannt. Furtwängler erzielte damit einen ſtarken Erfolg. Das„Meiſterſinger“⸗Vorſpiel bildete den Abſchluß, Eine halbe Stunde lang dauerte das ucht zum Ausdruck. los minutenlang da. „„ Erſt gegen Mitternacht leerte ſich der aa 8 Führende Pariſer Muſikkritiker zollen Furtwängler großes Lob.„Wir beſitzen keine ſo überwältigende Perſön⸗ lichkeit wie dieſen vollblütigen Dirigenten, ſagt der berühmte Muſikkritiker des„Temps“, Pierre Lalo. Unſere Orcheſter⸗ leiter Chevillard, Piernés und Gaubert find glte Interpreten, aber es fehlt ihnen das blühende Temperament, die Muſiker⸗ natur eines Furtwängler, an dem nichts Mache iſt, deſſen kleinſte Bewegung einem ſtarken Akt entſpricht.“ Dieſe Aeuße⸗ rung macht es verſtändlich, weshalb die Erſcheinung Furt⸗ wänglers auf das Pariſer Publikum wirkte. Nach dem erſten Pariſer Konzert Furtwänglers iſt es eine unbeſtreitbare Tatſache, daß ſich der deutſche Dirigent den erſten Platz ge⸗ ſichert hat. Es ſind Verhandlungen im Gange, um Furt⸗ wängler an der Spitze des erliner Philharmonſſchen Orcheſters für einen Zyklus ſinfoniſcher Konzerte in Paris und Lyon zu gewinnen. Eine Schubert⸗Feier in Berlin. Dr. Waſſerbäck, der bekannte und liebenswürdige Preſſeattachee der öſter⸗ reichiſchen Geſandtſchaft, hatte zu einem Tee geladen, einem ee, der eigentlich eine ſtille und geſchmackvolle Schubertfeier war. Theodor Scheid, von Karl Stabernack am Flü⸗ el begleitet, ſang Lieder von Schubert. Hernach ſpfelte Prof. Fofef Wolftal von der ſtaatlichen Hochſchule für Muſik und Carol Szreter Schuberts Rondo in-moll, Die Ver⸗ anſtaltung, zu der die Abgeſandten der Preſſe ſehr zahlreich erſchienen waren, nicht nur der Reichsdeutſchen und Deutſch⸗ österreicher, auch der in Berlin vertretenen großen ausländi⸗ diſchen Konzerne und Blätter, galt der Werbung für den Beſuch Oeſterreichs und Wiens im heurigen Schubertjahr. Das war auch die Leitidee für Kurt Kronfelds Vortrag über das„Schubertjahr in der Schubert⸗Stadt“ Er ſchilderte die Erinnerungsfeiern, zu denen Wien ruft— ſie werden im Junt beginnen, um erſt im Dezember abzuklingen— als„eine deutſche Angelegenheit“. 150 000 Sänger aus allen Teilen der Welt werden zum 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt nach Wien kommen. Für den November, den Todesmonat Franz Schuberts, da Behörden und Korporationen ihre Schubert⸗ feiern abhalten, ſind aus Deutſchland 25 Oberbürgermeiſter geladen als Repräſentanten der Städte mit mehr als 200 000 Einwohner ſozuſagen als Vertreter der im Reich zuſam⸗ mengeſchloſſenen Volksmehrheit. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis auf die tiefen Beziehungen zwiſchen Weimar und Wien, zu dem Ort, an dem Goethe, Schiller, Herder und Wieland geſchaffen, und der Land chaft, in der Mozart, Haydn Beethoven und Schubert dem eutſchen Volke ihre Werke ſchenkten. 3 0 * * ö b mr“ K Montag, den 14. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 224 Der Feſtakt Die Roſengarten⸗Feſtwoche wurde am geſtrigen Sonntag vormtttag mit einem feierlichen Feſtakt im Muſenſaal ein⸗ geleitet. Der Andrang hierzu war ſo groß, daß Viele ſich auf der Empore niit einem Stehplatz begnügen mußten und Viele überhaupt keinen Zutritt fanden. Fahnenſchmuck machte ſchon tenden Beamten 1 und Büchner, von weitem auf die Feſtlichkeit aufmerkſam. Vom Waſſer⸗ turm grüßten die Reichs⸗, Landes⸗ und Stadtfarben. Ein Kranz von Flaggenmaſten umſäumte den Friedrichsplatz. Auch der Roſengarten hatte ſich feſtlich geſchmückt, außen in ein⸗ facher Weiſe mit Fahnen, die an den mächtigen Maſten auf dem Vorplatze und auf dem Gebäude ſelbſt wehten, innen mit Fahnen, Kränzen, Girlanden und Blumen. Im Muſen⸗ ſa al. der in feſtlicher Beleuchtung erſtrahlt wallen breit die Stadtfarben von der Orgelempore herab, flankiert von der Reichs⸗ und Landesflagge. Dazwiſchen Tannengirlanden mit ſilbernen Querbändern, gekrönt von grünen Kränzen mit der ſilbernen Wolfsangel. Zu beiden Seiten der Orgel ſind die Wandflächen mit rieſigen Tannenkränzen geſchmückt, von denen Schleifen in den Stadtfarben bis nahezu zum Podium herabreichen. das immergrünen Pflanzenſchmuck trägt. Die mit ſtlbernen Bändern zuſammengehaltenen Rieſenkränze ſetzen ſich an den Pfeilern der Empore fort, von der Teppiche herabhängen, die die Firma Teppichhaus Hochſtetter freundlicherweiſe zur Verfügung geſtellt hat. Die vorderen Reihen im Parkett waren für die Ehren⸗ gäſte reſerviert. Zwiſchen den Spitzen der Behörden ſaß Staatspräſident Remmele. Wir bemerkten Landeskommiſ⸗ ſär Geh. Regierungsrat Hebting, Landrat Dr. Guth⸗ Bender und Polizeidirektor Dr. Bader mit weiteren lei⸗ des Bezirksamts, Oberbürgermeiſter Dr. die Bürgermeiſter Dr. Walli. Böttger die Mannheimer Landtagsabgeordneten, zahlreiche Stadträte und Stadtverordnete, eine Anzahl ſtädti⸗ ſcher Amtsvorſtände, Reichsbahnoberrat Kir ſch mit mehre⸗ ren weiteren Vorſtänden der hieſigen Reichsbahndirektion, die Leiter der hieſigen Schulanſtalten, Handelskammerpräſident Heimerich, Denel, Vizepräſident Rothſchild und Syndikus Prof. Dr. Blauſtein mit weiteren Mitgliedern der Handelskammer, Handwerkskammerſyndikus Eiermann und die Präſidenten und Dirigenten der Vereine, die ſtändige Gäſte des Roſen⸗ gartens ſind. Schon lange vor Beginn der Feier hatte ſich trotz der regneriſchen Witterung ein zahlreiches Publikum vor dem Roſengarten angeſammelt, das aufmerkſam den Muſik⸗ ſtücken lauſchte, die die Kapelle der Badiſchen Polizeimuſiker unter Kapellmeiſter Heiſigs ſtraffer Leitung auf dem dem Friedrichsplatz zugekehrten Balkon des Muſenſaales ſpielte. Als mit Rückſicht auf die Rundfunkübertragung der Feſtakt pünktlich um halb 12 Uhr mit Fanfarenklängen begann, brach die Sonne ſiegreich durch die Regenwolken. Das Streich⸗ quartett der Herren Konzertmeiſter Birkigt von der Mün⸗ chener Staatsoper, Müller, Conradi und Neumaier vom Mannheimer Nationaltheater ſpielte einleitend das An⸗ dante aus dem Streichquartett C⸗Dur von Mozart mit ge⸗ wohnter Meiſterſchaft. Alsdann trat Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich an das Rednerpult um die Feſtverſammlung mit folgender Anſprache zu begrüßen: Herr Staatspräſident, meine ſehr geehrte Damen und Herren! Wir haben uns heute vereinigt, läum des Mannheimer Roſengartens zu feiern. Es iſt mir eine beſondere Freude, in erſter Linie den Herrn Staats⸗ präſidenten begrüßen zu können, der durch ſeine An⸗ weſenheit bekundet, daß die Badiſche Landesregierung auch dem Mannheimer Kulturleben lebhaftes Intereſſe entgegen⸗ bringt Ich darf wohl auch noch annehmen, daß der Herr Staatspräſident durch ſeine frühere langjährige Tätigkeit in Mannheim als Redakteur und Stadtrat ſich mit dem Roſen⸗ garten und ſeinem Geſchick perſönlich eng verbunden fühlt. Ich begrüße die außerdem erſchienenen Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden und öffentlichen Körperſchaften, ins⸗ beſondere aber die beiden Herren, die dem Einweihungsfeſt⸗ ausſchuß im Jahre 1903 angehört haben, Herrn Dr. Richard Kahn und Herrn Traugott Mayer. Herzlich willkommen heiße ich auch die Vorſitzenden der Vereinigungen und Ge⸗ meinſchaften, die den Roſengarten in den letzten Jahrzehn⸗ ten regelmäßig benützt haben, und die Vorſitzenden und Diri⸗ Gaſan der an den diesmaligen Feſtkonzerten mitwirkenden ang⸗ und Muſikvereine. Viele, die wir gerne heute in unſerem Kreiſe geſehen hätten, fehlen. Sie haben teils den heutigen Jubiläumstag nicht mehr erlebt, teils weilen ſie in der Ferne, denken aber heute an den Mannheimer Roſen⸗ garten, wie uns zahlreiche Glückwünſche beweiſen, die ins⸗ beſondere von den großen Dirigenten eingelaufen ſind, die Hier den Taktſtock geſchwungen haben. Maunheim und der Roſeugarten gehören zuſammen Der Roſengarten iſt den Mannheimern aller Schichten aus Herz gewachſen. Der Roſengarten wird genannt, wenn man von Mannheim irgendwo in Deutſchland ſpricht; er bedeutet für Mannheim ebenſoviel, wenn nicht mehr, wie für Köln der Gürzenich und für Leipzig das Gewandhaus. Aus der Bevölkerung heraus iſt in den hoer Jahren des vorigen Jahrhundert der Wunſch nach Erbauung einer Feſthalle in Mannheim gekommen. Dem ganzen Stadtvolke und ſeinem geiſtigen Leben ſollte dieſe Halle dienen. Ein richtiges Volks⸗ haus iſt der Mannheimer Roſengarten auch in den verfloſſe⸗ nen 25 Jahren geworden. Wer Städte ohne ſolche Verſamm⸗ lungsräume kennt, der weiß, was derartige Räume für das geiſtige Leben einer Stadt bedeuten; vieles kann ſich über⸗ haupt nicht entwickeln, wenn die räumlichen Möglichkeiten dazu fehlen. Mannheim hatte das Glück, vor vielen anderen deutſchen Städten einen Feſthallen⸗ und Verſammlungsbau in größtem Ausmaß zu beſitzen. Der Roſengarten war ein um das 25 fährige Jubi⸗ roßer Wurf, der in einer Zeit glänzenden Aufſtiegs Mannheims der Bürgerſchaft und einem hervorragenden Bau⸗ künſtler, dem Meiſter Bruno Schmitz, gelungen iſt. Es mag uns zwar heute bei veränderter Geſchmacksrichtung nicht mehr alles gefallen, aber die impoſante Wirkung des Friedrichs⸗ platzes mit dem Roſengarten iſt auch nach 25 Jahren geblie⸗ ben und die Maße der Innenräume des Roſengartens ſind ſo gute daß ſie auch heute kaum beſſer gewählt werden könn⸗ ten. Als ich mich geſtern um die gleiche Stunde bei der Eröffnung der Preſſa in der neueſten deutſchen Feſthalle in Köln befand, da konnte ich feſtſtellen, daß der Nibelungenſaal mit ſeiner ſchönen geſchloſſenen Wirkung auch heute noch den Vergleich mit jener neuen herrlichen Feſthalle in Köln auszuhalten vermag. Wir haben heute allen denen zu danken, die vor einem Vierteljahrhundert großzügig und begeiſtert ans Werk ge⸗ gangen ſind und uns 25 Jahre hindurch eine Stätte erhalten haben, die, man kann es ohne Uebertreibung ſagen, einer der Hauptmittelpunkte des geiſtigen Lebens in Mannheim geworden iſt. Neben den Anregern des Roſengartenprojektes und dem Architekten denken wir heute an die Oberbürger⸗ meiſter Beck, Martin und Kutzer, an den Erſten Bürger⸗ meiſter Ritter und den heute noch waltenden Pfleger, Stadtrat Vogel, die ſich um den Roſengarten große Ver⸗ dienſte erworben haben. Mit Freude ſtellen wir feſt, daß zahlreiche Angeſtellte 25 Jahre dem Roſengarten treu ge⸗ blieben ſind und daß Herr Thomas, der ſchon Bauführer beim Bau des Roſengartens geweſen iſt, heute ſein 25jäh⸗ riges Jubiläum als Direktor des Roſengartens feiern kann. Herzlichen Dank auch denen, die in 25 Jahren hier geiſtig ge⸗ wirkt und geſchaffen haben und allen kunſtbegeiſterten Mann⸗ heimern, die in dieſer Zeit ihrem Roſengarten die Treue ge⸗ halten haben. Die Räume wachſen, es dehnt ſich das Haus; neue Zeiten ſchaffen neue Bedürfniſſe. Möge der Roſengarten bald ein Gegenüber finden durch einen Muſeums ba u, der aus der Reiß'ſchen Stiftung erſtellt werden kann, und möge er bald eine Ergänzung finden durch einen Ausſtellungs⸗ ba u, den Mannheim dringend benötigt. Immer bleibe aber der Roſengarten ein Tempel der Kunſt, ein Sammelpunkt geſelligen Lebens, eine Pflegeſtätte hoher Kultur, wo das Ge⸗ meinſchaftsleben unſerer Stadt ſich auswirkt und zur höchſten Entfaltung gelangt. Die friſche, ungekünſtelte, einfache Art des Vortrags machte auf die Feſtverſammlung den denkbar beſten Eindruck. Starker Beifall geleitete den Oberbürgermeiſter vom Podium. Als der in ſeinem Stimmungsgehalt von dem vorerwähnten Quartett prächtig herausgearbeitete Quartettſatz in C⸗moll (op. poſth.)] von Franz Schubert verklungen war, ergriff Beigeoroͤneter Dr. Cahn⸗Garnier der Referent des Roſengartens, das Wort zur Feſtan⸗ ſprache. in der er u. a. ausführte: Sehr geehrte Damen und Herren! Die Stadt Mannheim hat einige wenige Jahre nach der Fertigſtellung des Roſengartens ihr 300 jähriges Stadtjubi⸗ läum gefeiert. 300 Jahre für eine Stadt ſind keine Zeit. Man hat daher damals an manchen Stellen milde gelächelt über den Pomp, mit dem die Stadt dieſes Jubiläum zu feiern gedachte. Als man aber die Ausſtellung im Jahre 1907 ſah, als man er⸗ kannte, welche Kraft in den Bürgern der Stadt Mannheim ruht und welcher Wille, ihrer Stadt die erforderliche Geltung zu verſchaffen, da wandelte ſich der Hohn in Achtung, da wur⸗ den die Spötter zu Bewunderern. Wie das Alter von 3 Jahrhunderten für eine Stadt kein Alter iſt, ſo iſt der Zeitablauf eines Bierteljahrhunderts für einen Bau keine Zeit. Man könnte da auch heute wieder fragen: Warum dieſe Feier? Was intereſſiert ein ſo jugendliches Monument. deſſen Er⸗ ſchafſer noch faſt ganz der Zeitgeſchichte angehören, die Außen⸗ welt? Und doch erſcheint bei näherer Betrachtung das Feſt des 25jährigen Jubiläums des Roſengartens, das wir heute beginnen, von innerer Berechtigung. Denn das Jahr 190, das Jahr der Vollendung des Baues und unſer Jahr 1928 ſind trotz des kleinen Zeitraumes von 25 Jahren weit, unend⸗ lich weit voneinander entfernt. Wir leben heute in einer völlig anderen Zeit. Ich meine hierbei nicht das pol ttiſche Gepräge. Gemeint iſt die kulturelle Auffaſſung. Wir haben die mehr oder minder materialiſtiſche geiſtige Einſtellung des letzten Jahrzehnts des 19. und der erſten Jahre des 20. Jahrhunderts überwunden. Wir haben uns in Kunſt und Literatur weſentlich gewandelt. Dieſe völlige Neueinſtellung des Ganzen iſt nicht etwa eine äußerliche Aenderung des Geſchmacks, ſondern eine echte innere geiſtige Revolution. Manche haben geſagt, es liegt eine Tragik darin daß der Aufſchwun 55 Staßt Mannheim die Zeit, in der die Stabt ihr inneres Emporblühen äußerlich durch Errichtung von Feſtbauten dokumentteren konnte, in eine Kulturepoche fiel, eren Stil unreif und deren Kunſt nicht bleibend war. Darin liegt ein gewiſſer Widerſpruch. Denn die Zeit des ſogenaun⸗ ten Jugendſtils hat doch inſofern bleibende Bedeutung, als ſie die alten Formen abwarf und 1 75 Neuem ſuchte. Der Wille zum Neuen war vorhanden. Und der Ausdruck die⸗ ſes Willens, wie er gerade in dem Roſengarten zur Geltung kam, iſt imponierend. f ——.....— Entſpricht auch der Bau nicht dem, was wir Neueren heute von ihm fordern, dringt auch das Weſen des Stiles heute nicht ſo tief in unſer Herz, das müſſen und wollen wir anerkennen: Groß war der Wille, gewaltig die Neuerung und mächtig das Werk. Der Roſengarten ſollte nach den Worten des Oberbürgermeiſters Beck dienen zur Befriedigung höherer kultureller Bedürfniſſe nicht nur den wohlhabenden, ſondern auch den breiten Volksſchichten die Schätze der Wiſſenſchaft, Dichtkunſt und Muſik in populärer Form zugäng⸗ lich zu machen. Er ſollte ferner Räume ſchaffen für große olitiſche Verſammlungen, für Kongreſſe hervorragender änner der Kunſt, Wiſſenſchaft und Technik, für künſt eriſche Veranſtaltungen. Schließlich ſollte er auch der Geſelligkeit und Heiterkeit, dem Frohſinn und dem Mummenſchanz eine gaſtliche Stätte bieten. Ein Blick auf die verfloſſenen 25 Jahre lehrt uns, daß der Roſengarten dieſe Zweck⸗ beſtimmungen vollauf erfüllt hat, ja no mehr, daß er darüber e auch manche Schau, manche Ausſtel⸗ lung in ſeinen Räumen geſehen hat, daß nicht ſelten ſogar ſeine Säle insbeſondere der Muſenſaal und die Wandelhalle, repräſentativen Zwecken der Stadtverwaltung dienten. Hierin liegen aber auch die Grenzen der Möglichkeit, den Roſengarten den verſchiedenſten Zwecken zugänglich zu machen. Man hat aus Gründen der Raumnot dieſes Haus häufig weit über die Ziele 3 die ihm ſeinerzeit geſteckt worden ſind, verwendet und hat in Erkenntnis des großen Raumbedarfs, der ſtändig wuchs, ſchon im Jahre 1913 an einen Erweiterungsbau gedacht. Es iſt nicht uninter⸗ eſſant, den Entwurf zu dieſem Erweiterungsbau, den Brung Schmitz ſelbſt noch geſchaffen hat, zu betrachten. Zwar war dieſer Bau noch im Stile des Roſengartens gedacht, aber durchſetzt mit Ideen, die unſerer modernen Betrachtung viel näher liegen, als der 10 Jahre früher vollendete Bau ſelbſt. Die architektoniſche Geſtaltung des Roſengartens 91 einen nicht zu unterſchätzenden bleib enden Wert. Der rtedrichsplatz iſt und bleibt eine 1 15 A b⸗ 1 t; die ittel ſind natürlich zeitgeiſtig beöingt. Der oſengarten iſt ein ernſthafter Verſuch großer monumentaler Maſſenzuſammenfaſſung mit ſtark rhythmiſcher muftkaliſcher Gliederung auf barocker Grundeinſtellung. Die andel⸗ halle zeigt ſchon eine Klarheit, die den Weg zu abſoluter Klaſſizität andeutet. Der Nibelungenſaal bleibt ein gewaltiges Werk, in dem die damaligen Errungenſchaften der 8 ai aus ber Hand eines kühnen Künſtlers individuell zur Umarchitektur geformt worden ſind. Die Manche Verbeſſerung, manche Neuerung, manche Modernſſie⸗ 200000000 Add zunnheimer Rosengarten Detailbehandlung, die ſymboliſtiſch überladenen dekorativen formalen Zutaten mögen heute überholt, kaum erträglich ſein. Insbeſondere kommt dies im Muſenſaal mit ſeiner für unſeren Geiſt unverſtändlichen Wand⸗ und Deckengliederung und ſeinem dekorativen Ausſchmuck zum Ausdruck. Trotz alledem wird der Roſengarten in der Entwicklungsgeſchichte der architektoniſchen Geſtaltung einen überragenden Wert be⸗ halten. Der Roſengarten iſt nicht aus der Initiative der Stadt⸗ verwaltung erwachſen. Er iſt ſogar urſprünglich gegen ihren Wunſch und ihr Abmahnen von der Bevölkerung geſor⸗ dert worden. Mitten aus der Bürgerſchaft der Stadt erhob ſich in den 9her Jahren für einen Feſthallenbau eine Be⸗ wegung, die, um mit den Worten des Oberbürgermeiſters Beck zu reden,„allmählich immer weitere Kreiſe der Bevöl⸗ kerung ergriff, damit populär wurde und zu unheimlicher Kraft des Schlagworts erwuchs, das jeden nüchternen Zweifler dem Fluche der Lächerlichkeit und der mangelnden Intelligenz verfallen läßt.“ Der Roſengarten iſt ſozuſagen aus den„Eingeſandts“ in der Tagespreſſe erwachſen, eine Erſcheinung, die ja— und darin haben die Zeiten ſich nicht gewandelt— heute noch häufig und bei der Stabtverwal⸗ tung damals wie heute nicht allzu beliebt iſt. Der Roſen⸗ garten iſt aber ein Beweis dafür, daß aus den„Eingeſandts auch einmal etwas Gutes entſtehen kann. Der Koſten⸗ voranſchlag betrug urſprünglich 1 Millionen Mark, er wuchs ſchließlich auf 2,6 Millionen Mark, der Geſamtauf⸗ wand betrug nahezu 3 Millionen Mark. Manche Sorge hat dieſes ungeheure Auwachſen der Bauſumme der Stadtverwal⸗ tung bereitet. Manches böſe Wort iſt nicht nur aus der Mitte des Bürgerausſchuſſes, ſondern auch in der Preſſe und an dem für derartige Zwecke ſo geeigneten Biertiſch gegen die Stabdt⸗ väter gefallen. Ich erinnere mich ſelbſt noch aus meiner Jugendzeit an das grauſige Schlagwort:„Roſengarten, das Millionengrab“. Trotz dieſer zahlreichen Hemm⸗ niſſe iſt, nicht zuletzt dank der Widerſtandskraft der Stadtver⸗ waltung, das Werk geworden. Es iſt unmöglich, an dieſer Stelle alle Veranſtaltungen aufzuzählen, die in den Räumen des Roſengartens ſtattfanden. Nur an einige beſonders eindrucksvolle Tagungen und Feſte ſei erinnert. Schon ehe der Roſengarten eröffnet wurde, fand im Nihelungenſaal im Jahr 1902 eine gewaltige Kundgebung in Geſtalt der 49. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands ſtatt. Im Jahr 1905 war ein großer Parteitag der geſamten ſoztaldemokratiſchen Partei Deutſchlands in den Räumen des Roſengartens. Ganz beſonders ſchöne Feſte ſah der Roſengaxten während des Ausſtellungsjahres 1907, 1911 wurde der Nibelungenſaal zum erſten Mal zur Darſtellung eines großen Schauſpiels verwendet unter der Leitung von Max Reinhardt. 1913 fand die Reißfeier zu Ehren des bald darauf verſtorbenen Geheimrats Dr. Reiß ſtatt und als letzte beachtliche Veranſtaltung vor dem Kriege iſt die denkwürdige Maſſenverſammlung vom 29. Juli 1914 zu erwähnen, in der der Reichstagsabgeordnete Dr. Frank zum letzten Male sprach. Nach dem Kriege ſah der Roſengarten manches in ſeinen Mauern, was nicht dem Geiſte ſeiner Schöpfer entſprach ſon⸗ dern aus der Not der Zeit heraus geboren war. Er diente hierbei ſogar mittelbar induſtriellen Zwecken, indem beiſpiels⸗ weiſe während der Ruhrbeſetzung vorübergehend die Badiſche Anilin⸗ und Sodafahrik im Roſengarten die Auszahlung der Gehälter und Löhne ihrer Angeſtellten und Arbeiter vornahm. Als beſonderes Ereignis iſt das Preſſefeſt am 1. März 1924 zu buchen, unter der Beteiligung des erſten Reichspräſtdenten Friedrich Ebert. Auch der ſtändigen Gäſte des Roſengartens ſet hier dankbar gedacht, der Akademiekonzerte des National⸗ theaterorcheſters, der konzertlichen Veranſtaltungen des Muſtk⸗ vereins, des Philharmoniſchen Vereins, der Bolksſingalademie, des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege und der Sänger⸗ vereinigung, der wiederholten, von den hieſigen Turn⸗ vereinigungen veranſtalteten Schauturnen, des alljährlichen Feſtes für kleine und große Leute und zum guten und heiteren Schluß der Fenuertoſitzungen. Perſöulichkeiten, wie Baſſer⸗ mann, Bebel, Dreesbach, Ebert, Erzberger, Frank, Hellpach, Marx, Rathenau, Streſemann und Wirth ſprachen in dieſen Räumen. Die meiſten großen Dirigenten unſerer Zeit haben — häufig ſogar mehrmals— herrliche Werke der Muſik im Muſenſaal geleitet. Ich neune nur Bodansky, Furtwängler, Kleiber, Klemperer, Mahler, Mottl, Nikiſch, Pfitzner, von Schillings, Strauß, Siegfried Wagner, Walter und Wein⸗ gärtner. Es möge mir erſpart bleiben, die zahlreichen hervor⸗ ragenden Geſangsſoliſten und Inſtrumentalſoliſten namentlich aufzuführen, deren Kunſt im Nibelungen⸗ und Muſenſaal das Herz der Zuhörer erfreute. Sie alle haben dazu beigetragen, dieſes Haus dem hehren Ziele zuzuführen, das ſeinem Er⸗ bauer vorgeſchwebt hat. Der Erbauer Bruno Schmitz. der früh verſtorbene Schöpfer des Roſengartes, ſteht uns trotz des großen Wandels in unſeren künſtleriſchen Auffaſſungen noch zu nahe, als daß wir über ihn ein abſchließendes Urteil fällen könnten. Damals. als er den Roſengarten ſchuf, galt er als„Neutöner“ Der Mann, der nicht nur im Roſengarten. ſondern auch in mächtigen anderen Baudenkmalen ſich einen bleibenden Ruhm geſchaffen hat ſes ſei nur an das Völker⸗ ſchlachtdenkmal in Leipzig erinnert), hat in Mannheim die ihm urſprünalich geſetzten Aufgaben nicht ganz erfüllen können. Noch heute klafft gegenüber— vor der Kunſthalle— ein häß⸗ liches Loch, das nach der Idee von Reiß und nach den Ent⸗ würfen von Schmitz einem Muſeum Raum geben ſollte. Der Krieg und die Inflation haben die Verwirklichung diefes Ge⸗ dankens bislang verhindert. Möge die Zeit bald kommen, in der die Stadt in der Lage ſein wird, auch das Muſeum zu er⸗ ſtellen, wenn auch einfacher und in anderer Geſtaltung als nach den Plänen von Schmitz. Wenn wir heute Manches nicht mehr ſehen mögen, was uns damals prachtvoll erſchien, das Wer k als Ganzes iſt ewig und wird ſeinem Schöpfer Brund Schmitz ewigen Ruhm erbringen. as wäre aber aus den ſchönſten Plänen von Brund Schmitz geworden. wenn nicht die Energie, ja Hartköpfiakeit des Oberbürgermeiſters Otto Beck es durchaeſetzt hätte, daß der Plan auch zur Tat wurde. Beck wurde hierbei tatkräftig unterſtützt von ſeinem Mitarbeiter und ſpäteren Nachfolger Bürgermeiſter Paul Martin ſowie vor allem von dem Re⸗ ferenten, Bürgermeiſter Robert Ritter. Die Namen dieſer drei Männer hängen ſo ena mit dem Roſengarten zuſammen, daß ſie hier nicht unerwähnt bleiben dürfen. Niemand hat ſich bei der Verwaltung rühriger gezeiat als Heinrich Lö wen⸗ haupt, der die Amtsbezeichnung Roſengartenkommfifär führte. Das Referat über den Roſengarten batte bis zum 1. Auauſt 1927 Erſter Bürgermeiſter Robert Ritter der iich. wie bereits erwähnt, ſchon in der Bauzeit ſehr große Ver⸗ dienſte um die Feſthalle erworben hatte. Bis zu dem Tage ſeines Rücktritts am 81. März d. F. hat Erſter Bürgermeſſter Ritter den Vorſitz im Rofſengartenausſchuß inne gehabt Dr. Weinreichs Mottenäther G g dgsicherer Schutz gegen Mottenfras . Sette. Nr. 294 Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 14. Mal 928 Fung iſt auf ſeine Initiative zurückzuführen. Die Pflege des Roſengartens hat heute noch Stadtrat Karl Vogel. Auch er bat in ähnlicher Weiſe wie früher Herr Löwenhaupt ſich ſtets mit großer Liebe ſeines Amtes angenommen; wir wollen nur wünſchen. daß dieſer ſoraſame Pfleger noch recht lange den Roſengarten betreue. Auch der Verwaltung des Roſengartens, Direktor Tho⸗ ma 3, ſet die Anerkennung nicht verſagt. Herr Thomas hat bereits als Bauführer unter Brung Schmitz gearbeitet. Er kennt daher den Roſengarten bis in ſeine kleinſten Einzel⸗ heiten und weiß, wo ein Mangel abzuſtellen und eine Ver⸗ Heſſerung anzubringen iſt. Aus der Zahl der Beamten und Arbeiter des Roſengartens ſeien hier der Obermeiſter Jean Karcher und der Stadtarbeiter Julius Rot h genannt. Beide ſind vom Aufang im Roſengarten tätig, der erſte als Elektrotechniker, der letzgenannte als Zimmermann. Von den Männern, die vor 25 Jahren als Mitglieder des Feſt⸗ ausſchuſſes für die Einwethungsfeierlichkeiten des Roſen⸗ gartens das Haus eröffnet haben, leben heute noch drei: In⸗ zendant Dr. Baſſermann in Karlsruhe, Rechtsanwalt Dr. Richard Kahn und Herr Traugott Mayer in Mann⸗ Heim. Es ſei mir noch vergönnt, zwei Männer zu erwähnen, die als Künſtler im Roſengarten gewirkt haben. Der eine iſt der im vorigen Monat verſtorbene Emil Reiter. Gar mancher wird ſich noch der Operettenvorſtellungen erinnern, die unter der vorzüglichen Leitung dieſes allzu früh ver⸗ ſtorbenen Künſtlers, aber unter den allergrößten finanztel⸗ len Schwierigkeiten im Muſenſaal ſtattfanden. Der andere it heute noch tätig. Es iſt unſer verdienter Konzertleiter, Muſtkſchriftſteller Karl Eberts. „Der Roſengarten iſt— ſo jung er auch ſein möge— be⸗ reits jetzt zu einer hiſtöriſchen Stätte geworden. Er möge es bleiben und möge es in noch viel größerem Umfange in der Zukunft werden, wenn er auch nicht das einzige, ſon⸗ dern nur ein Zeugnis von der Leiſtungsfähigkeit unſerer Stadt ablegt. Nicht ruhen wird die Bürgerſchaft, nicht ruhen wird die Stadtverwaltung in der Schaffung neuer Werke wirlſchaftlicher und künſtleriſcher Art. Denn mannigfaltig ind die Aufgaben einer Stadt von der Größe und Bedeutung Maunheims, einer Stadt, die nicht immer— und gerade jetzt nicht— auf Roſen gebettet iſt. Wenn aber die Bürger die⸗ ſer Stadt nach des Tages Laſt und Mühen ſich in dieſen Räu⸗ men der Freude, der Geſelligkeit oder der Kunſt hingeben wollen, dann möge ihnen dieſes Haus jetzt und in allen Zeiten erſcheinen als ein wahrer „Roſengarten“. Die inhalts⸗ und aufſchlußreiche Anſprache, die der Be⸗ deutung der Feſthalle für unſer kulturelles und geſellſchaft⸗ liches Leben in hervorragender Weiſe gerecht wurde, weckte ebenfalls ſtarken Beifall. Die wetihevollen, feſtlich⸗frohen Klänge des Rezitativs und Finale aus der Sonate für Orgel op. 60 Nr. 1 von Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy, von Kirchen⸗ funſiebirektor Arnd Landmann meiſterlich geſpielt, be⸗ ſchloſſen den einſtündigen Feſtakt. Auch die wertvollen künſt⸗ leriſchen Gaben wurden ſtark applaudiert. Gefſelliges Beiſammenſein Dem akademiſchen folgte der geſellige Teil. Der Ober⸗ bürgermeiſter hatte die Ehrengäſte zu einem Glaſe Wein in den Verſammlungsſaal gebeten. Man ſaß an kleinen, blumengeſchmückten Tiſchen, die die Haupttafel umgaben, an denen der Gaſtgeber mit dem Staatspräſidenten und einer Anzahl weiterer prominenter Perſönlichkeiten Platz ge⸗ nommen hatte. Es wurde nur eine Anſprache gehalten. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich gedachte nochmals der Jubflare, die 25 Jahre ihres Lebens der Arbeit im Roſen⸗ 9 5 gewidmet haben, die höchſtens an der Tür etwas von em erlauſchten, was drinnen den Zuhörern geboten wurde. Außer den bereits erwähnten Jubflaren machte der Ober⸗ Urgermeiſter die Billeteure und Saaldiener Hoppner, Schneider und Staroſte und die Garderobefrauen Eliſe Frech, Luiſe Kelle r, Viktoria KHühnlein und Lutſe Linden laub namhaft. Man habe dieſe Jubilare und Jubilarinnen zu dieſem Beiſammenſein eingeladen mit dem herzlichen Wunſche, daß ſie diesmal Gäſte ſein möchten. (Lebhafter Beifall.) Dr. Heimerich ſchloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die Jubilare. Beigeordneter Dr. Cahn⸗Garnier brachte mehrere Glückwunſchtelegramme und ⸗ſchreiben zur Verleſung, u. a. pon Juſtizminiſter Dr. Trunk, der bedauerte, durch einen rauerfall am Erſcheinen verhindert zu ſein. Bürgermeiſter a. D. Dr. v. Hollander, der in Arolſen in Waldeck im wohlverdienten Ruheſtand lebt, bemerkt in ſeinem Glück⸗ wunſchſchreiben, er erinnere ſich noch gern des großen Muſik⸗ feſtes, mit dem 1903 der Roſengarten eingeweiht wurde. Er wünſche von Herzen, daß der Roſengarten auch in Zukunft der Mannheimer Bevölkerung in der gleichen Weiſe wie in der Vergangenheit diene und eine Ergänzung in einer Aus⸗ ſtellungshalle finde. Leider laſſe der Geſundheits⸗ zuſtand eine Reiſe nach Mannheim nicht zu, aber im Geiſte let er viel in Mannheim und beſonders in dieſen Tagen beim Roſengartenjubiläum, dem er den ſchönſten Verlauf wünſche. Zu belegten Brötchen wurde ein vorzüglicher Pfälzer Tropfen Tredenzt. In angeregteſter Unterhaltung blieb man ein Stündchen beiſammen. Sch. Städtiſche Nachrichten Muttertag⸗Feier Urkraft des Seins— in tätige Liebe tauſendfach ver⸗ ſtrömt— dich, Mutter, galt es zu ehren in deiner Muttertag⸗ Feier am zweiten Sonntag im Mai im Roſengarten. Den Müttern galten die Worte, die Frau Maria Caroli in edler Faſſung und aus warmem Herzen kommend geiſtvoll prägte. Für das Zuſtandekommen der Feier dankte ſie zu⸗ nächſt den ſtädtiſchen Behörden, den Wohlfahrtsein richtungen, der Geiſtlichkeit, den Schulämtern, Frauenvereinen und dem ſtädtiſchen Jugendamt Mannheim, im Beſonderen das eine Reihe kinderreicher Mütter an dieſem Tage mit einem kleinen Sparguthaben erfreut habe. Dank zollte ſie auch den Schülern und Schülerinnen, die den Müttern, die in Kranken häuſern und Aſylen krank und gebrechlich darniederliegen, eine kleine perſönliche Freude zuteil werden ließen. Dank auch der Preſſe, die durch propagierende Hinweiſe zum Gelingen der Feier beitrug. Die Rednerin wies auf die Bedeutung hin, die der Mutter⸗ tag in den ſkandinaviſchen Ländern und in Amerika bereits genteßt. Es ſei zu hoffen und zu wünſchen, daß der zweite Maienſonntag ſich auch zum Feſttag aller Deutſchen heraus⸗ bilde. Die Frau als Hüterin der Familte und der Ehe, die die Grundlage zur Erhaltung des Staa⸗ tes, der Nation und der Menſchheit überhaupt bilde, habe Recht und Anſpruch darauf, daß der auf den Mutterſchutz bezügliche Art. 119 der Reichsverfaſſung weitgehendst aus⸗ gebaut werde. Feierſtunden dieſes Tages, Die klaren, eindringlich geſprochenen Ausführungen der Rednerin, denen ſtarker Beifall dankte, waren von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt, Frl. Emmy Baſtiaus mit erfreulicher Technik geſpielte Orgelſtücke: Präludium in C⸗moll und Fuge in Es⸗dur von Joh. Seb. Bach bildeten die Eckpfeiler des Feſt⸗ aktes, der als beſonders reizvolle Beigabe fünf Lieder, ge⸗ ſungen von Guſſa Heiken, brachte. Carl Voewes„Die Mutter an der Wiege“ entzückte durch die Schelmerei, ebenſo wie die Liedchen von Leo Blech„Wiegenlied im Frühling“, „Der Mutter vorzuſingen“ und das„Selbſtgeſtändnis“ durch das Eindringen in die kindliche Phantaſie begeiſterten Bei⸗ fall fanden.„Ach wer das doch könnte“ von Bergner beſchloß den Reigen der Kinderlieder, die Guſſa Heikens glänzend geſchulte, wunderſchöne Sopranſtimme in den Mutterherzen zum Mitſchwingen gebracht hatte. Die Klayierbegleitung von Frl. Hedwig Wöhrle wurde mit weichem Anſchlag allen In⸗ tentionen der Sängerin gerecht. Die ſehr wohlgefällig auf⸗ genommene Einlage für Violine(Gerd Bodenheimer) und Klavier(Irma Gudehus) war der Parallelver⸗ anſtaltung im Verſammlungsſaal überlaſſen wor⸗ den. Die von Herrn Bodenheimer auswendig geſpielten Stücke„Abendlied“ und„Reigen“ von Stephan Krehl ver⸗ rieten gediegenes Können, gut begleitet vom Klavierpart. Das Korglguartett(Hugo Birkigt, Bernh. Conradi, Franz Neumaier und Karl Müller) ſpielte in gewohnter Mei⸗ ſterſchaft zwei Sätze auf dem D⸗dur⸗Quartett Nr. 8 von Joſef Haydn. Damit bei den Müttern die Kinder nicht fehlten, wurden unter Leitung von Frl. Storz(Klavier Frl. Elle 1 noch flott in rhythmiſchem Schwung die Körper und Beinchen bewegt. Es war ein nettes, frohes Bild: Jugend und Müt⸗ ter, und damit der Feier, die ſehr gut beſucht war, der richtige Ausklang gegeben. R * *. * Fackelzug. Die Studierenden der Ingenieur- ſchule Mannheim veranſtalten am heutigen Moutag, abends.30 Uhr, zu Ehren des Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich einen Fackelzug. Der Zug wird an der derzeitigen Wohnung des Oberbürgermeiſters, am Parkhotel, vorbeiführen. * Der Sonntag Rogate ſtand im Zeichen des Mutter ⸗ tages, der ſich im Straßenbild durch die zahlreichen Blumen⸗ verkäufer bemerkbar machte. Die Sträuße und Sträußchen, die ſte feilboten, fanden ſchon vormittags ſo reißenden Abſatz, daß ſie nachmittags nichts mehr zu tun hatten. Nicht minder ſtark war die Nachfrage in den Blumengeſchäften, die nicht nur Schnittblumen in Maſſe abſetzten. Auch viele Topfpflanzen wurden gekauft. Ein Beweis dafür, daß ſich die Idee des Muttertages in der Bevölkerung immer mehr durchſetzt. Die nachmittaas im Muſenſaal veranſtaltete Muttertaasfeier über die wir an anderer Stelle berichten. war erfreulicherweiſe ebenfalls ſehr aut beſucht. Als Eisheiliger war der geſtrige Sonntaa durchaus annehmbar. Nach einem reaneriſchen Vor⸗ mittag ein herrlicher ſonniger Nachmittag, der die Anlagen wieder ſehr belebte. Auch die Temperatur war keineswegk froſtig. Auf der Hauptbahn war morgens der Ausflugsverkehr ſehr ſchwach. Nur der beſchleunigte Perſonenzug Mannheim ab 8,28 war mit Ferienreiſenden ſtark beſetzt. Auch nachmit⸗ tags war der Ausfluasverkehr trotz der Aufheiteruna der Wit⸗ „ erhöff und damif die Nachfrage nach Beſſeferung pur reh hehe, Ehret die mütterliche Frau, ſchenkt ihr die ö * Die gefährdete Oelgrube. Durch eine Dampfleitung entzündete ſich Samstag abend der Holzbelag einer elgrube der Faßwaſcherei der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗ Geſellſchaft an der Neckarſpitze. Beim Eintreffen des um 8. Uhr alarmierten Löſchzuges der Berufsfeuerwehr war die Gefahr durch Arbeiter der Firma bereits mit dem Hand⸗ feuerlöſcher beſeitigt. 5 Aus dem Lande Perſonal veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden der ordentliche Profeſſor Dr. Martin Heidegger an der Univerſität Marburg mit Wirkung vom J. Oktober 1928 an zum ordentlichen Profeſſor der Philo⸗ ſophie an der Univerſität Freiburg, Oberlehrer Johann Zunftmeiſter in Eppelheim, Am: Heidelberg, zum Rektor daſelbſt.. b Aus dem Badiſchen Kriegerbund * Karlsruhe, 12. Mat. In der letzten Bundesausſchuß⸗ ſitzung wurde die Frage des Kleinkaliber⸗Schie ß⸗ ſportes beſprochen. Präſident Generalmajor a. D. Ulk mann eröffnete das Verhältnis zum Südweſtdeutſchen Sport⸗ verband und die Bemühungen, mit dem Verband freundſchaft⸗ liche Beziehungen herbeizuführen. Dieſe Bemühungen ſeien erfolglos geblieben. In der Frage der Erholungsheime wurde der vom Präſtdium eingenommene Standpunkt ge⸗ billigt, vorläufig nur zur Sammlung eines Grundſtocks aufzufordern. An einen Erwerb eines Heimes kann aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht gedacht werden. * * Pforzheim, 12. Mai. Auf dem Brötzinger Güterbahn⸗ hof geriet geſtern der jährige Erwin Bohrer zwiſchen einen Laſt wagen und Anhänger und trug ſo ſchwere innere Verletzungen davon, daß er ins hieſige Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte, wo er ſchwer darniederliegt.— Der Gipſer Gottfried Rixinger von hier geriet auf dem Veopoldsplatz unter ein Laſtauto und erlitt einen Beinbruch. Unterſuchung iſt in beiden Fällen eingeleitet.— In ihrer Wohnung in der Oechsleſtraße hat ſich eine hieſige 47jährige Frau durch Leuchtgas vergiftet. Die Urſache iſt unbekannt. 5 5 a * Singen, 11. Mai. Der Wetterſturz hat im Hegau großen Schaden angerichtet. Der Hohentwiel und die an⸗ deren Hegauberge zeigen anſtatt der grünen Kuppen weiße Schneedecken. Die vollentfaltete Obſtblüte iſt ſtark mitge⸗ 1 nommen und den Landwirten und Baumzüchtern dadurch ein ſchwerer Schaden entſtanden. Serichtszeitung Brutſcher und Genoſſen— 3. Verhandlungstag Speyer, 11. Mai. Der dritte Verhandlungstag im Dieb⸗ ſtahlsprozeß gegen Brutſcher und Genoſſen bezog ſich in der Hauptſache auf die Zeugenvernehmung und verlief allgemein recht ſchleppend. Nach Lage der Dinge wird ſich der Prozeß bis Anfang nächſter Woche ausdehnen. Vor Eintritt in die heutige Beweisaufnahme wurde Brutſcher noch zu dem Ver⸗ ſicherungsbetrug vernommen. Er beſtritt entſchteden, das Auto ſeinerzeit ſelbſt in Brand geſteckt zu haben; der Brand ſei auf einen Vergaſerdefekt zurückzuführen. Während die übrigen Straftaten durch die Geſtändniſſe der Angeklagten aufgeklärt wurden, ſodaß auf einen großen Teil der Zeugen verzichtet werden konnte, geſtaltete ſich die Ange⸗ legenheit des Kapokdiehſtahls rätſelhaft und interef⸗ ſant. Spreugard, der mit ſeinen Ausſagen im allgemeinen ſehr noxſichtig umgeht und beſonders verſchloſſen iſt, will den Kapokdiebſtahl in Iggelheim nicht ausgeführt ſondern den Kapok auf der Straße gefunden und von dort allein zunächſt in dem nahen Wald verſteckt haben. Dieſe Ausſage erſcheint jedoch ſehr unglaubwürdig, da nach Feſtſtellungen von zwei Sicherheitsbamten noch ein zweiter und zwar Set⸗ telmeyer, beteiligt war. Nach den Ausſagen von Kriminal⸗ kommiſſar Klein und Gendarmerie⸗Oberwachtmeiſter Mulzer haben ſie abends ein in der Gefängniszelle zwiſchen Settel⸗ meyer und Sprengard geführtes Geſpräch belauscht, wobei Settelmeyer Sprengard zurif:„Was iſt mit dem K. in.?“ Die Antwort des Sprengard lautete:„Das nehm ich auf mich“ und Settelmeyer entgegnete:„K. in O. übernimmſt Du“. Daraus und aus dem Umfang der Diebesbeute zu ſchließen, wird Sprengard wohl noch eine Hilfe zur Seite geſtanden haben. Durch Geſprächsbelauſchungen iſt es den beiden Beamten gelungen, noch andere Spuren zu entdecken, deren Ver⸗ lolgung teils zur Ueberführung, teils zu Geſtändniſſen der Angeklagten führte. Ein noch ziemlich unklarer Fall bezieht ſich auf einen Fahrrad⸗ und Werkzeugdiebſtahl, den Sprengard ebenfalls allein ausgeführt haben will. Er ſagt aus, daß er die bei einem Gommersheimer Schreiner⸗ meiſter entwendeten zwei Fahrräder und mehrere ſchwere Werkzeuge allein nach Hauſe verbracht hat und daß Settel⸗ terung ſchwach. meyer daran nicht beteiligt geweſen ſei. i 9 * * 1 7 1 den geſunden Wurf. Montag, den 14. Mal 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgaben Spor und del Die Mannheimer Die Ballſpiele haben das Wort Die großzügig angelegte Sportwerbewoche des Orts⸗ Ausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege nahm am Sonntag mit einer groß angelegten Veranſtaltung im Stadion ihren Anfang. Ein ausgezeichnetes Programm kam zur Ab⸗ wicklung. Den Reigen eröffneten die Handballſpieler. Die 1. Mannſchaft des V. f. R. Mannheim trat gegen den A. S. V. München zum Zwiſchenrundenſpiel um die jüddeutſche Pokalmeiſterſchaft an. Das Spiel war ſehr ſpan⸗ nend, aber auch hart. ſcheidung erzielt werden. Mit:5 wurde das Spiel ab⸗ gebrochen. Hierauf trat die 1. Fußballmannſchaft des V. f. R. gegen die italteniſche Mannſchaft F. C. Modena zu einem Freund⸗ en an, das einen unentſchiedenen(:1) Ausgang nahm. Den Schluß bildete das Rug byſtädteſpiel zwiſchen Frankfurt und Heidelberg, das die Frankfurter mit 42:16 gewinnen konnten. Der Auftakt der Werbewoche war vielverſprechend. Ver⸗ laufen die Veranſtaltungen der nächſten Tage ebenſo, ſo kann der Ortsausſchuß mit dem Erfolg ſeiner Bemühungen ſicher zufrieden ſein. Das Handball⸗Städteſpiel BfR. Mannheim AS. München:5 nach Verlängerung abgebrochen Einen hochintereſſanten Kampf lieferten ſich die obigen Maunſchaften um den ſüddeutſchen Handballpokal. Man merkte es auf beiden Seiten, daß derjenige, der dieſes Spiel verliert, aus der Konkurrenz würde ausſcheiden müſſen und es war daher nicht wunder zu nehmen, daß manches Mal die Grenze des Erlaubten überſchritten wurde. Verantwortlich dafür zeichnet aber der Schiedsrichter, der das Spiel regelrecht zer⸗ pfiff und Entſcheidungen traf, die oft Unwillen auslöſten. Die Münchener Mannſchaft war in punkto Körpergröße und Kör⸗ Perkraft den Raſenſpielern weit überlegen. Ihr techniſches Können war ganz annehmbar, doch vermißte man im Sturm . Das Spiel war mehr oder weniger auf den Mittelſtürmer eingeſtellt, der ſich aber gegen die tadellos spielende VfR.⸗ Verteidigung nicht durchzuſetzen wußte. In der Läuferreihe überragte der Mittelläufer ohne, daß die bei⸗ den Außenläufer ſchlecht geweſen wären. Von der Verteidi⸗ gung konnte nur der linke Verteidiger reſtlos gefallen, wäh⸗ rend der Torwart gutes Können an den Tag legte. Die Raſenſpieler hatten das große Plus ihres Gegners Kguszugleichen verſucht, was ihnen auch durchweg gelang. Lediglich die Stürmerreihe konnte ſich gegen die ſehr robuſt ſpielende Verteidigung der Münchener nicht immer durch⸗ ſetzen und durch das ſcharfe Angehen des linken Verteidigers ußte der Halbrechte der Raſenſpieler ausſcheiden, da ihm das uge aufgeſchlagen wurde. Die Läuferreihe arbeitete ſehr zufriedenſtellend, allerdings etwas zu offenſiv, ſodaß die Ver⸗ keidigung eine Rieſenarbeit zu bewältigen hatte, was nicht immer reſtlos gelang. Der Torwart war um eine Klaſſe heſſer als ſein Gegenüber. Die Münchener mit dem Winde ſpielend haben Anſtoß und ſetzen ſich für die nächſten 5 Minuten in der Hälfte der Mannheimer feſt. Die ganze Mannſchaft der Raſenſpieler ver⸗ teidigte und zwar ſo aufgeregt, daß es beinahe ein Wunder war, daß nicht ſchon in dieſer Zeit Tore fielen. Doch allmäh⸗ lich haben ſich auch die Raſenſpieler gefunden, nachdem ſie ge⸗ merkt haben, daß auch ASV. ſeine Suppe mit Waſſer kocht, Es entwickelt ſich nun ein ſehr flottes und temperamentvolles Spiel bei dem abwechſelnd beide Tore in Gefahr kamen. Den Mlnchenern blieb es vorbehalten, durch den Mittelſtürmer das erſte Tor zu buchen. Jedoch nicht lange erfreuten ſte ſich der Führung und Mannheims Linksaußen glich aus. Kurz wor der Halbzeit kann der Halbrechte von VfR. zum zweiten Tor den Ball einwerfen. In dieſer Periode werden die Raſen⸗ ſpieler vom Schiedsrichter ſtark benachteiligt. Trotz alledem geht es mit dieſem Reſultat in die Pauſe. Nach dem Wiederanſpiel legt ASV. ein unheimliches Tempo vor, ohne dabei aber einen Vorteil erringen zu können, da BfR. Stand hält. Die Größe der Münchener macht ſich ſehr oft zum Nachteil der kleinen Raſenſpieler bemerkbar und nur durch unfaires Halten verhindert die Verteidigung einen Erfolg. Der gegebene Strafwurf bringt jedoch für die Münchener den Ausgleich. Nun muß auf Geheiß des Schieds⸗ richters der rechte Verteidiger der Mannheimer den Platz ver⸗ laſſen und kurz darauf wird dem Halbrechten das Auge aufge⸗ schlagen. ſodaß VfR. nunmehr noch mit 9 Spielern im Felde ſteht. Den Verluſt dieſer beiden Spieler gleicht die übrige Mannſchaft durch erhöhten Eifer aus und ſchon glaubt man an einen Sieg von:2, als eineinhalb Minuten vor Schluß München wiederum den Ausgleich erzielt. In der Verlän⸗ gerung muß ein Mann von München und nochmals von Mannheim den Platz verlaſſen. Mit 8 Mann ſpielend legen die Raſenſvieler zwei Tore vor, doch wiederum in den letzten Spielminuten gleicht ASV. aus. In der nochmaligen Ver⸗ längerung kann keine Partei mehr zum ſiegbringenden Tor kommen und mit 5175 trennen ſich die völlig gleichwertigen Mannſchaften. Zu wünſchen wäre, daß in Zukunft ſolche Spiele von Schiedsrichtern geleitet würden, die handballtech⸗ niſch einwandfrei ſind und pfychologiſch einzuſtellen vermögen. Gaſtſpiel der italieniſchen Mannſchaft V. f. N. ⸗Maunheim— F. C. Modena:1(:0) Der deutſche Fußball iſt mit der nachkriegszeitlichen Ab⸗ ſchuürung gegen ausländiſche Berufsſpielermannſchaften in ein Stadium geraten, das den Hunger der großen Oeffentlich⸗ keit nach Abwechſlung und Belebung des deutſchen Pro⸗ gramms verſtehen laßt. Umſo mehr iſt es zu begrüßen, daß die führenden Vereine die Initiative ergreifen, um dem Ver⸗ langen ſo gut wie möglich Rechnung zu tragen und ſonſtige Mannſchaften von Ruf mit der deutſchen Jußhallwelt in Be⸗ zührung zu bringen. Der vom Mannheimer Altmeiſter ver⸗ pflichtete FC. Modena iſt einer der ſtärkſten Vertreter des im letzten Jahrzehnt zu außerordentlicher Entwicklung gelang⸗ ten italieniſchen Fußball, der auf internationalem Feld, wie in privaten Begegnungen mit dem übrigen Kontinent auf⸗ ſehenerregende Erfolge erzielte. Nicht zuletzt iſt es aber auch die ſportliche Haltung des italieniſchen Volkes, die ein ſolches Gaſtſpiel in ſympathiſchem Licht erſcheinen laſſen, denn mit dem geächteten Deutſchland nahm Italien als erſte der krieg⸗ führenden Nationen die ſportlichen Beziehungen wieder auf. Beſonders intereſſant mußte die Stadion⸗Veranſtaltung er⸗ ſcheinen, da ſie zwei grundverſchiedene Raſſen auf dem Plan rief, was vom rein ſpieleriſchen Standpunkt allein ſchon ſeine Reize hat, ganz abgeſehen davon, daß auch zugleich eine ge⸗ wiſſe Möglichkeit geboten war, die Spielſtärke kontinentaler Ligen zu vergleichen, ſoweit dies eben private Treffen zu⸗ laſſen. Trotz Verlängerung konnte keine Ent⸗ Sportwerbewocht 5 Die derzeitige Situation des rheiniſchen Fußball mußte ebenfalls dazu betragen, dem ſeltenen Gaſtſpiel auch ſeine interne Bedeutung zuzuweiſen, denn zum erſten Mal ſtieß V. f. R. in ſeiner eifrigen Vorbereitungszeit auf einen Geg⸗ ner, der ihn vor ganz neue Aufgaben ſtellte. Alle Voraus⸗ ſetzungen für ein lehrreiches Treffen waren alſo gegeben und nur die regneriſche Witterung ließ befürchten, daß die ganze Sache einen gedümpfteren Verlauf nehmen werde. Ueber⸗ raſchenderweiſe klärte ſich der Himmel am Nachmittag voll⸗ kommen auf, ſodaß die Abwicklung des umfangreichen Pro⸗ grammes im Stadion in dieſer Hinſicht ohne beſonderes Hemmnis vor ſich gehen konnte. Und doch muß man ſagen, daß die rund 7000 Zuſchauer von dem Gebotenen nicht fort⸗ geriſſen wurden. Die Gründe für das wenig raſſige Spiel der Italiener ſind ſchwer definierbar, dürften aber nicht zuletzt auf die Erkenntnis zurückzuführen ſein, daß der internationale Fußball, betr. Stil, eine gewiſſe Ausgeglichenheit erreicht hat, der die Raſſen⸗ und Spielauffaſſungsunterſchiede allmählich verwiſcht. An Ballbeherrſchung und Routine waren die Gäſte mit wenigen Ausnahmen den von Jungleuten durchſetzten Mannheimer natürlich noraus, was auch ſchon darin ſeine Er⸗ klärung findet, daß nicht weniger als ſieben Internationale in der Modena⸗Elf ſtehen. Aber im Kernpunkt allen Fußballs — dem Schuß— verſagten auch die Gäſte ſo ziemlich. Glän⸗ zend arbeiteten bei ihnen der internationale Torwart und internationale linke Läufer. Auch die Wendigkeit der Süd⸗ länder ſtach ab. V. f. R. hatte in Au wieder einmal den Mann, der den Pol der Abwehr bildete und es dürften nur wenige Verteidiger im Verband zu finden ſein, die ihn an Ruhe und abgewiegtem Stellungsſpiel, wie auch im befreienden und doch wieder zugleich aufbauenden Schlag überbieten. Weckerle Fleiſchmann aſſiſtierten ihm ebenfalls gut. Auch die Läufer⸗ reihe, obwohl ohne einen überragenden Mittelhalf, ging an— jedoch der Sturm verſagte faſt ganz, namentlich die Flügel. Manchem aufmerkſamem Beobachter traten die Mängel wieder ſtark vor Augen. Aber ſchließlich muß doch das Endergebnis in Betracht gezogen werden und, ob mit mehr oder weniger Glück errungen, muß es abermals als ſehr beachtenswert be⸗ zeichnet werden. Modena: Brankolini; Aimi, Dr. Boni; Zamaſi, Mazzoli, Dulgont; Zamello, Ardiccona, Lazoni, Dechina, Piccoluga. V. f..: Weckerle; Fleiſchmann, Au; Eberle, Schöpfe, Bleß! Ullrich, Vanhauer, Langenbein, Hoß⸗ felder, Specht. Das Spiel ſelbſt beginnt unter Gegenſonne für die Gäſte, die nach einiger Zeit ſtärker aufkommen und auch den erſten Eckball erreichen. Bei einem von Brankolini abgefangenen Flankenball Ullrichs, wird der erſtere von Specht ſamt Ball allem Anſchein nach über die Torlinie gedrängt, doch der umſichtige Spielleiter Albrecht⸗ Mannheim wertet das Tor gerechterweiſe nicht. Der Sturm des.f. R. vergibt nun in der Folge in typiſcher Weiſe verſchiedene ſichere Gelegenheiten und leiſtet ſich hierin der linke Flügel beſonderes. Aber auch die Vf..⸗ Hintermannſchaft kommt mit Glück um einen ganz kritiſchen Moment herum, als Au gerade dort im ſonſt ungedeckten Tor ſteht, wo der Ball aus einem Schuß landet. Kurz vor Ablauf der erſten Hälfte verſchenkt Specht einen totſicher erwarteten Erfolg, indem er an dem herausgehenden Brankolini vorbei uns neben das leere Gehäuſe knallt. Auch die zweite Hälfte ſetzt das lebhafte Tempo fort, aber auch die beiderſeitigen Verſager der Sturmreihen. Mehr und mehr drängt Modena mit der Sonne im Rücken und er⸗ reicht auch dann durch Maszoli mit Ueberraſchungsſchuß aus größerer Entfernung den erſten Treffer. Aber nach längerem Bedrängtſein gelingt es.f. R. dann doch, durch Kopfball von Schöpfe auf eine gelungene Flanke Ullrichs auszugleichen. Die weiteren beiderſeitigen Anſtrengungen ändern an dem Unentſchieden nichts mehr. Als bezeichnend kann noch er⸗ wähnt werden, daß beide Tore von den Mittelläufern der Mannſchaften erzielt wurden. Das ſtundenlang ausharrende Publikum ließ es ſich zum großen Teil nicht nehmen— trotz der vorgerückten Zeit— auch noch dem angeſetzten Rugby⸗ treffen beizuwohnen. A. Müßle. Das Rugby ⸗Städteſpiel Städtemannſchaft Frankfurt— Heidelberg 42:16 Mit reichlicher Berſpätung, um 6% Uhr nachmittags, konnte der Schiedsrichter Schuppel vom Heidelberger Ruderelub das Werbeſpiel eröffnen. Den beiden Mann⸗ ſchaften kam es weniger auf den Sieg an, ſondern darauf, den Zuſchauern ein Rugbyſpiel vorzuführen. Sie befleißigten ſich daher eines in jeder Hinſicht offenen Spieles und man konnte mit dem Spiel ſelbſt in techniſcher und taktiſcher Beziehung ganz zufrieden ſein, wenn man entſprechend dem Nicht⸗ erſcheinen der Beſten von Heidelberg ſeine Erwartungen an ein Spiel 3 Wochen nach Saiſonſchluß von vorneherein zu⸗ rückgeſchraubt hatte. Die intereſſierten Kreiſe werden die Leiſtungen der Spieler und des Schiedsrichters, die ſich vom Anpfiff an ihrer Aufgabe als Werber für einen der ſchönſten Spielſports voll und ganz bewußt waren, in jeder Richtung aufs höchſte anerkennen. Und dieſer ſportliche Anſtand, mit dem die Spieler den Kampf von Anfang bis zu Ende durch⸗ führten, war es vor allem, der die Laien⸗Zuſchauer an das neue Spiel bannte, zumal da ja bekanntlich den Laien Rugby immer im erſten Augenblick viel gefährlicher erſcheint, als es tatſächlich iſt. Es darf nicht wundernehmen, wenn ſo manche Ecke in dem weiten Rund, lachte, als ſich die erſten Gedränge bildeten. Und langſam ſetzte auch der Beifall ein, erſt wohl nur für weite Kicks, dann aber auch für ſchöne Läufe der Dreiviertel, die beſonders Frankfurt in hervorragender Weiſe zeigte. Der letzte Sieg der Frankfurter Städtemann⸗ ſchaft gegen die Old⸗Alleyians, London iſt noch in beſter Er⸗ innerung. Sie zeigte auch heute das typiſche engliſche Rugby⸗ ſpiel, das ſeine Hauptſtärke in der Arbeit des Sturmes hat, wobei aber das Paßſpiel der Hintermannſchaft nicht vernach⸗ läſſigt wird. Sie verſtand in bunter Abwechflung die Schön⸗ heiten des ritterlichen Rugbyſpieles, ſei es durch ſchöne Dribblings der Stürmer, oder wie ſchon erwähnt, durch gutes Handſpiel der Läuferreihe vorzuführen. Oft konnte man ein Paßſpiel der Stürmer⸗ und Läuferreihe wahrnehmen. Aller⸗ dings konnte die geſchwächte Heidelberger Mannſchaft, wenn ſie auch ein ſchönes Paßſpiel vorführte, nicht ganz die Leiſtungen der in guter Zuſammenarbeit ſpielenden Frank⸗ furter erreichen. Die Mannſchaften ſtanden wie folgt. Hei⸗ delberg in weißem Dreß: N Ehalt, Sp. C. Neuenheim, F. Leipert, Rapp, Ruderclub, Peter, Turnverein, Bender, Neuenheim, Leinz, Ruderclub, Pferskorf, Ruderclub, Löſch, Thumm, Häuſer, Neuenheim, H. Leipert, Neumüller, Ruderclub, Hack, Turnverein, Pfeiffer, R. G.., Pfersdorf, Ruderclub. Frankfurt in rotem Dreß: Haas, Turnverein, Einwächter, Eintracht, White, Prinz, 1880, Hartwig, Blauweiß, Leiprand, Volz, 1880, Hofmann, 1860, Peter, Eintracht, Wegner, Kurz, Offenbach, Strank, 1860, Lewinſohn, 1880, Berg 1 und II, 1880. Er e Das Wichtigſte vom Sonntagſport Die Mannheimer Sportwerbewoche: Hanball⸗, Fußball⸗ und Rugbygroßkämpfe. Ausklaug der Süddeutſchen Fußball meiſterſchaft: Bayern München ſpielt gegen Kickers Stuttgart unentſchieden. 5 Die Olympiavorbereitung des D. F..: Die Auswahl⸗ mannſchaften ſchlagen die ſchottiſche Berufsſpielermannſchaft Cowdenbeath:2 und:2. * Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Säbelfechten: Her⸗ mannia⸗Frankfurt kampflos Meiſter. * Deutſche Meiſterſchaften im Gewicht⸗ und Hammerwerſen in Münſter bei Stuttgart. Avusrennen für Motorräder. Pferderennen im Reich: Conteſſa Maddalena gewinnt auch das Henckel⸗Rennen(30 000 Mk.). Heidelberg Antritt wird von Leiprand prompt gefangen. Ein langer Gaſſentritt ſchafft den Ball in die Mitte zurück. Ein Stürmer faßt den Ball, bricht durch und der erſte Ver⸗ ſuch für Frankfurt iſt fertig. Die Erhöhung gelingt.:0 für Frankfurt. Die Frankfurter greifen weiter an. Scharfe Paſſings erfolgen Schlag auf Schlag, die Heidelberger Hinter⸗ mannſchaft iſt etwas verwirrt und muß ſich einen weiteren Verſuch, der ebenfalls zum Treffer erhöht wird, gefallen laſſen. Die Heidelberger Dreiviertel ſollen ihr Können zeigen, aber ſie fangen ſchlecht und verderben ſich ihre Chancen. Bald kommt Schwung in die Mannſchaft. Pfers⸗ dorf hat ſich ſchön durchgearbeitet, gibt den Ball an Bender weiter, dieſer an Leipert, der in raſendem Lauf die erſten Punkte für Heidelberg holt. Das Spiel iſt weiter ſehr ſchnell und zeigt eine merkliche Uebelegenheit der gut eingeſpielten Frankfurter Mannſchaft, die in ſchönen Läufen der Dreiviertel, wobei Einwächter, Ein⸗ tracht, beſonders großes Können zeigt, noch 3 weitere Verſuche erringen. Für Heidelberg iſt Bender und Leipert nochmals erfolgreich, ſodaß es mit 24:11 Punkte in die Pauſe geht. Die vorgerückte Stunde, es war eine große Rekordleiſtung der Zuſchauer, vier und mehr Stunden drei verſchiedene Sport⸗ arten zu ſehen, zwang die Menge nach Halbzeit, den Heimweg anzutreten. Eine große Anzahl Sportbegeiſterte harrte noch bis zum Schluß des Spieles aus, das die Frankfurter Mann⸗ ſchaft als überlegener Sieger ſah.— Das ſportliebende Mannheimer Publikum dürfte aber durch das heutige Werbe⸗ ſpiel, deſſen Austragung ein Verdienſt des hieſigen Rugby⸗ klubs iſt, zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß Rubgy ein feſſelnder, vielſeitiger und in ſeinen mannigfachen Gegenſätz⸗ lichkeiten ein äußerſt reizvoller Sport iſt. Fünfzehn faire, ſtets miteinander und für einander kämpfende Spieler ſind in ſteter Zuſammenarbeit tätig. Mut, Kraft, ſchnelle Entſchluß⸗ fähigkeit werden verlangt und gefördert. Damit werden alle Ideale erfüllt, die ein Sport zu erreichen in der Lage iſt. Hof⸗ fentlich wurden durch das Spiel weitere Anhänger im Mann⸗ heimer Rugbylager gewonnen, die dieſem edlen Sport eine dauernde Stätte ſchaffen. Le. eggs. Am die Süsdeutſche Meiſterſchaft In der Runde der Meiſter vermochten die Kickers Stutt⸗ gart die Bayern München, trotzdem die Ausſichten hierzu ſehr gut waren, nicht zu beſiegen. Bayern München wurde alſo Süddeutſcher Meiſter, ohne ein einziges Spiel verloren zu haben, lediglich vier unentſchiedene Spiele konnten gegen die Münchener erzielt werden. Die Meiſterrunde hat mit dieſem letzten Spiel ihre ſämt⸗ lichen Spiele abgeſchloſſen. Die Tabelle hat ſich gegen das letztemal nicht mehr geändert. Auch die Gruppe Nordweſt brachte nur ein Spiel zur Durchführung, da das Spiel in Ludwigshafen wegen der Mannheimer Sportwerbewoche abgeſetzt worden war. Der Tabellenführer, F. S. V. Frankfurt, konnte ſein letztes Spiel gegen Mainz 05 knapp mit:0 gewinnen. Er liegt jetzt mit 24 Punkten an der Spitze und iſt auf keinen Fall mehr ein⸗ zuholen. i In der Gruppe Südoſt konnte Wacker München gegen Union Böckingen nach äußerſt ſchlechtem Spiel mit 210 gewinnen und iſt jetzt mit einem Spiel Rückſtand mit dem 1. F. C. Nürnberg punktgleich. Es iſt anzunehmen, daß Wacker München aus dem letzten Spiel gegen Bf. B. Stuttgart noch einen Punkt herausholt und damit Tabellenfführer wird. Runde der Meiſter Das letzte Spiel des Meiſters das ſchönſte Kickers Stuttgart— Bayern München:2(:1) Der Süddeutſche Meiſter mußte den Kampf ohne Pöttin⸗ ger, Hoffmann und Nagelſchmitz austragen, bei den Kickers fehlte der linke Flügelmann Lieb. Das Spiel war das ſchönſte aller Meiſterſchaftsſpiele auf Stuttgarter Boden, von Anfang an bis zum Ende ſehr ſpannend und mit wenig Unterbrechun⸗ gen ſehr fair. Bei Halbzeit lagen die Mſinchener durch einen Prachtſchuß von Hutſteiner:0 in Führung. Der gleiche Spieler erhöhte ſchon bald auf:0, dann kamen auch die Kickers zweimal durch Wunderlich und Gründfeld zu Wort, verſcherzten aber durch zu unentſchloſſenes Stürmerſpiel den leicht erreichbaren Sieg. Ein Kapital für ſich war der Schieds⸗ richter Ullmann Wiesbaden, der eine denkbar ſchlechte Deiſtung bot. Er war ein vollkommener Verſager und erwies ſich nicht als fähig ein großes Spiel zu leiten. Dem Spiel wohnten 6000 Zuſchauer bei. Gruppe Nord weſt 3 Ludwigshafen— Saar 05 Saarbrücken ausgefallen. F. S. V. Frankfurt— F. S. V. Mainz 05 120(:0) Schwaches Spiel in Frankfurt F. S. V. Frankfurt— F. S. V. Mainz 05:0(:0) Die 8000 Zuſchauer wurden enttäuſcht, denn beide Mann⸗ ſchaften boten nur recht mäßige Leiſtungen. Die Frankfurter zeigten wenigſtens in der erſten Hälfte ein gutes Zuſammen⸗ ſpiel und ſchöne Einzelleiſtungen. Bereits in der 9. Minute ſchoß Bretville im Anſchluß an eine Flanke von Brück“ das einzige Tor des Tages. Nach der Paufe ließen die Frankfurter nach, Mainz kbunte aufkommen, ohne jedoch von einigen gut herausgearbeiteten Torgelegenheiten eine einzige auswerten e 6 Seite. Fr. 224 Neue Mannheimer Zeikung(Morgen⸗Audgade) Montag, den 14. Mai 1928 i 85 können. Auch die Frankfurter verpaßten noch einige gute Chancen. In der 35. Minute wurde Arno Strahlke im Main⸗ 5 Fee Strafraum unfair gelegt, jedoch konnte der ausgezeichnete 5 ainzer Torhüter den Elfmeter unſchädlich machen. Beide Mannſchaften ſpielten mit Erſatz. Bei Mainz fehlte Lipponer und bei Frankfurt Fritz als Verteidiger, für den Eſchenlohr einſprang. Müller⸗Beiertheim konnte als Schiedsrichter befriedigen. Gruppe Südoſt Zwei ſchlechte Mannſchaſten Wacker München— Union Böckingen 220(:0) Die erſchienenen 4000 Zuſchauer wurden arg enttäuſcht, ſie bekamen das ſchlechteſte Spiel der diesjährigen Schluß⸗ ſpiele zu ſehen. Wacker präſentierte ſich vollkommen außer Form und erſchien weder körperlich noch ſonſtwie disponiert, Eine Wackerelf in dieſer Form wird von dem F. S. B. Frank⸗ furt k. o. geſchlagen. Wenn es München dennoch zu einem Sieg reichte, ſo iſt daran der Umſtand ſchuld, daß die Böckinger Union noch viel ſchlechter war als die heimiſche Elf. Bet Böckingen war die größte Enttäuſchung der Torhüter Schübel, der gegen früher nicht wieder zu erkennen war. Er ließ faſt jeden Ball aus den Händen fallen. In der 97. Minute ſiel der erſte Treffer für Wacker durch ein Selbſttor des Böckinger Verteidigers Walter 2, der einen Schuß ins eigene Tor lenkte. Eine halbe Minute vor der Pauſe wurde ber Halblinke von Wacker verletzt und mußte für die Folge ausſcheiden. Wacker ſpielte alſo in der zweiten Halbzeit nur mit zehn Mann, aber die Böckinger vermochten den Vorteil nicht auszunutzen, ihr Angriffe verpufften im Strafraum. Eine halbe Minute vor Schluß ließ Schübel einen leicht haltbaren Ball des Rechts⸗ außen Lindner paſſteren, damit war der ſog. Kampf entſchieden. Olympia⸗Vorbereitungen des D. F. B. Die dentſchen Dlympiakandidaten gewinnen in Leipzig i gegen Cowdenbeath:2 Mäßige Leiſtungen— Ein hartes Spiel Daß dritte in Leipzig am Samstag vor 1 000 Zu⸗ ſchauern ausgetragene Uebungsſpiel der deutſchen Olympia⸗ kandidaten gegen die ſchottiſche Berufsſpielermannſchaft Cowdenbeath war eine en Die Gäſte hatten es diesmal darauf abgeſehen, nach den Niederlagen in München und Nürnberg auch einmal zu einem Siege zu kommen, ſie 0 55 von Beginn an ſehr hart und fanden in Birlem⸗ erlin einen Schiedsrichter, der ihnen viel zu nachſichtig ent⸗ gegentrat. Mitte der zweiten Halbzeit kam es zwiſchen dem Meeraner Hofmann und dem ſchottiſchen linken Läufer Cham⸗ bert ſogar zu einem improviſierten Boxkampf, ein unglaub⸗ liches Vorkommnis für das Spiel einer Nationalmannſchaft. Beide Spieler mußten natürlich vom Platz, man darf neu⸗ gierig ſein, wie die Außelegenn it weiter behandelt werden wird. Das Spiel, das die Schotten bis zur Halbzeit:0 und ſpäter einige Zeit ſogar mit:0 in Führung ſah, brachte rein Ipielkulturell ſehr wenig. In der deutſchen Elf waren der Torwart Geelhaar, der Mittelläufer Gruber und der Mittel⸗ ſtürmer Harder ſehr mäßig. Gruber, Horn und Albrecht ſtell⸗ ten in ben letzten 20 Minuten Ausgleich und Sieg ſicher. Die Olympia⸗Elf ſchlägt die ſchottiſche Mannſchaft in Braunſchweig:2 Die deutſchen Olympiakandidaten lieferten am Sonntag im Eintrachtſtadion zu Braunſchweig vor 15 000 Zuſchauern ihr viertes Uebungsſpiel gegen die ſchottſſche Berufsſpieler⸗ dene l Es gab hier inſofern eine Ueberraſchung, als die deutſche Mannſchaft ein über alles Erwarten gutes Spiel lie⸗ ferten, Beſonders der Sturm in der Aufſtellung: Albrecht, Horn, Pöttinger, Kuzora, Hoffmann, zeigte wahre Glanz⸗ leiſtungen, Ex erzielte ſchon in der erſten Halbzeit Treffer und konnte ſchließlich mit:2 Treffern der ſchottiſchen Elf die ſchwerſte Niederlage beibringen, die ſie bisher auf deut⸗ ſchem Boden erhalten hat. Nach dem enttäuſchenden Spiel am Samstag trat die Olympiaelf diesmal in etwas anderer Auf⸗ stellung an. Dem ausgezeichneten Schiedsrichter Sprenger⸗ Glauchau ſtellte ſich die folgende Mannſchaft: Winter⸗Altona, Üller⸗Würzburg, Weber⸗Kaſſel, Nagelſchmitz⸗München, Gru⸗ ber⸗Duisburg, Leinberger⸗Fürth, Albrecht⸗Düſſeldorf, Horn⸗ Hamburg, Pöttinger⸗München, Kuzora⸗Altona und Hoffmann⸗ München. Dieſe Mannſchaft war den Schotten während des ganzen Kampfes ſtark überlegen. Niemals wurde der Ball änger als notwendig gehalten. Das Stürmerſpiel war einfach Blendend, insbeſondere die Zuſammenarbeit. Glänzend ſpielte Pöttinger, der in dieſem Treffen bewieſen hat, daß einzig er als Sturmführer für Amſterdam in Frage kömmen kann. Fußballjubiläum in Friedrichsfeld und Ludwigshafen Das Jahr 1928 zeichnet ſich durch eine beſonders große Zahl von Fußballjubiläen aus. Der Samstag brachte wie⸗ derum zwei Jubiläumsfetern. Da konnten Germania Frie⸗ drichsfeldb und Pfalz Ludwigshafen auf ein 25 jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. g In Friedrichsfeld. einem beſonders verdienten Pionier des Fußballſports auf dem Vande war Gelegenheit geboten, zielbewußte Tätigkeit eines gut geleiteten Vereins mit Freuden feſtſtellen zu kön⸗ nen. Es iſt wohl kein Zufall, daß es den Germanen gelang, bis in die Bezirksliga aufzurücken, und es wird ihnen wohl gleichermaßen gelingen., die wieder verloren gegangene Po⸗ ſition zurückzuerobern. Dafür bürgen Gemeinſchaftsgefühl und insbeſondere die glänzende Leitung durch Hauptlehrer Willi Altſelix, der in einer ausgezeichneten Feſtrede nicht nur den intereſſanten Werdegang des Vereins ſchilderte, ſondern auch die ethiſchen Ziele unſerer Bewegung hervorzuheben, Worte, die nicht oft genug wiederholt werden können. Tur⸗ neriſche und muſtkaliſche Darbietungen umrahmten die ein⸗ drucksvolle Feier. Bannerweihe und Ehrungen verdienter Mitglieder bildeten den Höhepunkt des Feſtes. Bei Pfalz. Es war wie immer urgemütlich bei den Pfälzern in Lud⸗ wigshafen, vereinte doch das Programm Ernſtes und Hei⸗ teres. wie es die. des Tages erforderte. Ernſtes, ine ausgezeichnete Rede des 1. Vorſitzenden Rechtsanwalt Dr. Heim, der Aufgaben, Werte und Ziele des Sportes dar⸗ zulegen wußte eine zweite, gleich bedeutſame Rede des Ehren⸗ vorſitzenden Prokuriſt Schneider, der den Werdegang der Pfalz“ als einer de älteſten treffend wiederzugeben wußte. Dazu zahlreiche Gratulationen mit Geſchenken befreundeter Vereine, Mitgliederehrung und geſangliche Darbietungen.— Heiteres, ein Feſtball, der alle Teilnehmer big un einen Morgen in beſter Laune zuſammenhielt. K * Germanla Friedrichsfeld— Phönix Mannheim 16 Friedrichsfeld war an ſeinem Jubiläumgtage nicht gerade vom Glück begünſtigt. Eine derartige klare Niederlage haben die Germanen ſchon lange nicht mehr erlitten und zudem noch auf eigenem 0 Allerdings muß man hier berückſichtigen, daß für einige der beſten Leute Exſatz eingeſtellt werden müßte, ſo für Selbach 1 und II, für Niſt, Heizler und Schlach⸗ ter. Die Erſatzleute konnten denn auch nur zum Teil den ANufprüchen genügen und da der Mittelläufer einen ganz ſchacden Tag hatte, Phönix Mannheim dagegen ſehr gut zu fall 825 es eben zu der gewaltigen Tordifferenz. 5 80 schſel recht ſpaunnende Kampf begann mit lebhaften Angriffen der Platzherren, die gegen den Wind ſpielend zunächſt entſchieden mehr vom Spiel haben, doch erſt nach 20 Minuten gelingt durch Brümmer der Führungs⸗ reffer, dem Phönix ſofort den Ausgleich entgegenſetzt. Die linke Flanke der Gäſte iſt faſt immer ungedeckt, ſo führen zwei Flankenbälle auch bis zur Pauſe zu zwei weiteren Toren,:3. Nach dem Wechſel büßt das Spiel an Intereſſe ein, Phönix kann auch gegen den Wind weit erfolgreicher ſein, zumal Friedrichsfeld recht gleichgültig operiert. Kerber erhöht auf:4, dann iſt Mangold noch zweimal erfolgreich, ſo daß ſich Friedrichsfeld zum Schluß mit:6 Toren ge⸗ ſchlagen ſieht. 1 H. B. Alemannia Rheinau Sportklub Käſertäl:5(:8) Im Pokalſpiele begegneten ſich obige Mannſchaften auf dem Platze der Alemannen in Rheinau. Käfertal gewann die⸗ ſes Spiel verdient und hat dieſen glänzenden Sieg vor allem ſeinem vorzüglichen Schlußtrio zu danken. Der Sportklub war weit eifriger und energievoller als ſein Gegner, auch zeigte der Sturm flüſſigere Formen. Zwar arbeitete das Rheingu⸗ Quintett faſt ohne Tadel, aber die Durchſchlagskraft ſcheiterte eben an der guten Deckungsreihe des Gegenüber. Die Ver⸗ teidigung hatte oft ſchwache Momente und hierin beſonders, der ſonſt gut arbeitende Torwart. Käfertal legt ſofort ein flottes Tempo an und kann ſchon nach wenigen Minuten im Anſchluſſe an eine Ecke in Führung gehen. Der Rheinauer Sturm wird nun lebhafter, doch der Gäſteangriff iſt ſtets gefahrbringender, vergibt aber viele ſichere Torgelegenheiten. Immer unſicherer wird die Abwehr der Alemannen. Doch endlich erfaßt der Rheinauer Mittel⸗ ſtürmer die Ausgleichsmöglichkeit, ein ihm gut vorgelegter Ball verwandelt er prompt:1. Doch kaum 8 Minuten ſpäter ſtellt Käfertal ſeinen alten Vorſprung wieder her. In einem Gedränge bringen die Gäſte ihren 3. Treffer an, ſo das Halb⸗ zeitreſultat feſtſtellend 113. Vom Anſtoße weg erzwingen die Einheimiſchen das 2. Tor, doch wiederum erhöht Käfertal auf :2. Das Spiel läßt nun merklich nach. Rheinau kommt noch durch ein Eigentor des gegneriſchen Verteidigers zu einem 8. und Käfertal ſtellt mit dem 5. Tore das Endergebnis her. Schiedsrichter Lauer leitete das Treffen einwandfrei. ms. Motorſport Das Avusrennen für Molorräder Auf der im Berliner Weſten gelegenen Avusrennbahn wurde am Sonntag der dritte Lauf zu den deutſchen Motor⸗ rabmeiſterſchaften ausgeführt. Die in Ausſicht ſtehenden Kämpfe hatten trotz der ungünſtigen Witterung Tauſende und Abertauſende angelockt. Zuerſt wurden die Rennen der drei unteren Kategorſen geſtartet. In der 175 cem⸗Klaſſe waren vier DK W⸗Fahrer unter ſich, von denen der Sieger Geiſt den reſpektablen Stundendurchſchnitt von 90 Km. herausfuhr. Auch in der nächſthöheren Klaſſe war DW in Front, Henkelmann⸗Wanne entſchied das Rennen erſt in der letzten Runde zu ſeinen Gunſten. In der 350 cem⸗gtlaſſe gab es einen recht abwechſlungsreichen Verlauf. Zunächſt lag Steg⸗ mann⸗Neuölsnitz in Front, mußte aber in der dritten Runde Freuzen auf UT Jap vorbeilaſſen, der jedoch ſchon in der nächſten Runde aufgab. Sönius⸗Köln mußte gleich nach Be⸗ ginn aufgeben. Nun hatte Ernſt⸗Breslau auf Ads die Füh⸗ rung, Er fuhr mit gleichmäßiger Geſchwindigkeit Runde um Runge und gewinn ſchließlich das Rennen. Hiller⸗Stuttgart guf Mount Gommerh war anfangs nicht recht in Schmung ge⸗ kommen, arbeitete ſich jedoch in der letzten Runde auf den zweiten Platz. Die Ergebniſſe: Maſchinen bis 175 cem:. e 15 Da 1134.48 99.6 Stundendurchſchnitt. 2. Michgel⸗Berlin au Da W 1135,10. 3. Friedrich⸗Chemnitz 1240.05. Bis 25 0 cem: 1. Henkelmann⸗Wanne auf DW:36.49. 2. Winkler ⸗Chem⸗ nitz auf Da W:38.16. 3. Fiſcher⸗Endersbach auf Mount Gommery:44.20. Bis 350 cem: 1. Herbert Ernſt⸗Breslau auf Ag:38.24. 2. A. Hiller ⸗Stuttigart auf Mount Gom⸗ mery:44.31. 3. K. Leiner⸗Berlin auf New Hutſon 1145.16. Bis 500 cem: 106.561 Km. 1. Emil Zündorff⸗ͤtzin auf DKW:80.58. 2. Stegmann⸗Neuolsnitz auf Dach 1281.49. 3. Sünius guf BMW:32.13. Bis 100 0 cem: Paul Rüttchen⸗ Erkelenz Harly Davibſon 1180.53 120 Km. Stundendurch⸗ 1 95 Von neun geſtarteten Fahrern kam nur einer an das E Tennis Tennis⸗Turnier in Baden Baden Die erſten Kämpfe Bei ſehr autem wenn auch etwas kalten Wetter nahm das internationale Baden⸗Badener Frühfahrsturnier am Don⸗ nerstag nachmittag ſeinen Anfang. Am Donnerstaa ſelbſt war der Spielbetrieb noch nicht ſo ſehr rege, zumal auch das Tur⸗ niex eine kleine Unterbrechung durch einen Regenſchauer er⸗ das Turnier ſchon ſehr aut vorwärtsgehracht iſt. Von den Er⸗ gehniſſen verdient heſonders der tapfere Widerſtand hervor⸗ gehoben zu werden, den Dr. Bill Fuchs dem hervorragenden Dänen Worm lieferte. Ueberraſchungen gab es im Gemiſchten Dopnel. wo Frl. Krahwinkel Dr. Gaſt über das Ehevagar Uhl und Ehevaar Stephanus über die ſtarke holländiſche Paarung Frau StroinakBruan ſiegreich bleiben konnte. Die Ergebniſſe vom Donnerstag und Freitag: Herreneinzel: Stephanus Stroingk:4.:3: Bryan Ste⸗ phanus:0,:5; Hartz—Lane 826.:3; Stapenhorſt—Reindl :4,:1; Rahe—Durrenberger 611,:3: Dr. Gaſt—Gareis:0. 610; Dr. Kleinſchroth W. Fritz 621. 621: Klopfer Uhl 614. 26, :9: Worm Dr. Fuchs:7, 614: Fiſher⸗ Weihe 612.:9. Dameneinzel: Frl. Krahwinkel—Fr. Meintzinger 613.:2: Frl. Weihe Frau Stroingk 62, 8105: Frau Jakobiny. Frau Müller:3,:3: Frl. Weihe Frau Uhl:8.:4 zaz.; Frau Krug Mrs. Bramley) Moore 57,:9.:7: Frl. Kallmener Frau Jakobiny:2. 725. Herrendoppel: Worm/ Riſher Stephanus Lane 1018,:6, 672; Dr. Buß Dr. Kleinſchroth-Fritz Reindl 611.:2: Hartz/ Uhl— Kraft/ Henſchler:4,:4: 5 8 Gemiſchtes Doppel: Frl. Kallmeyer/ Fiſher Frl. Mirre/ Stanenhorſt:4,:1: Frl. Krahwinkel/ Dr. GaſtFhevaar Uhl :6,:2,:7: Ehepaar Stephanus— Frau Stroingk/ Bryan 1028. :0.:2. Die Spiele am Samstag Obwohl das Wetter am Samstag etwas kalt ölteb, erfuhr das Turnier doch keine Unterbrechung. Eine Reihe von Spielen konnte wieder abgewickelt werden, die Paarungen waren arößten Teils wieder ſehr intereſſant. Beſonders erfreulich war das Eintreffen Otto Froitzheims, der ſein erſtes Spiel ſiegreich beendete und im nüchſten Spiel auf den Angloſtameſen Fiſher trifft. Eine Ueberraſchung war das Ausſcheiden von Dr. Kleinſchroth gegen den in aroßer Form befindlichen Sta⸗ penborſt, der allerdings in der nächſten Runde gegen den rou⸗ tinierten Fiſher unterlag. Einen Kampf zweier Ausländer ſah man in dem Treffen zwiſchen dem Dänen Worm und dem Hol⸗ länder Bryan. Der Däne ſieate hier ziemlich leicht. Bei den Damen iſt der überaus alatte Steg von Frl. Kallmeyer über Frau Stephanus zu nennen. Die Ergehniſſe vom Samstag: Herreneinzel: Froitzheim. Dr. Stolz:0,:1: Staven⸗ horſt—Dr. Kleinſchroth 977.:4; Fiſher Klopfer 618,:4,:9: Worm. Bryan 613, 60: Dr. Buß.—Hartz:0, 618: Fiſher Sta⸗ venhorſt:8,:1,:8.. Dameneinzel: Frau Friedleben— Frl. Mirre:0,:3, Frau Delacrpir Frau Krug:6,:4,:3; Frl. Kallmeyer Frau hielt. Am Freitag dagegen konnte flott aeſpielt werden. ſodaß z 94:10 Pl.: 27, 19:10 Stephanus:1.:1: Frau Richter⸗Weihermann— Frl. Kraß⸗ winkel 674, 614; Frl. Weihe— Frau Delacroix:8.:3.:0. Gemiſchtes Doppel: Frl. Krahwinkel/ Dr. Gaſt Frl. Wethe/ Dr. fruchs 719,:4.:4. 5 Damendoppel: Frl. Kallmeyer/ Frau Stroinak Frl. Mirre/ Frau Krug 611. 715. Die Ergebniſſe vom Sonntag: Herreneinzel: Vorſchlußrunde: Dr. Froitzheim-Fiſher 624. 612: Worm Dr. Buß 68.:3. Endſpiel: Froitzheim Worm 715,:5.:0. Dameneinzel: Vorſchlußrunde: Frau Friedleben— Frl. Weihe:4.:2. Endſpiel: Frau Friedleben— Frl. Kall⸗ meyer 61,:4. Herrendoppel: Froitzheim Rahe Dr. Buß/ Dr. Kleinſchroth :2,:2: Worm/ Fiſher Dr. Gaſt/ Bryan 678.:9. En dſpiel: Worm fFiſher—Froitzheim Rahe 210.:2, 12214, 63, zurückgezo⸗ gen, Froftzheim abgereiſt, Damendoppel: Endſyiel: Frl. Kallmeyer/ Frl. Stroingk Frau Friedleben/ Frau Richter:8.:0. Frl. Außem⸗Köln ſchlägt Frl. d' Alvarez in Berlin Auf dem Platz des Tennisklubs Rot⸗Weiß Berlin trafen ſich bei ſehr gutem Beſuch die beiden ausgezeichneten Tennis⸗ ſpielerinnen. Frl. Außem konnte für Deutſchland einen glän⸗ zenden Erfolg erringen. Es gelang ihr die ſpaniſche Spftzen⸗ ſpielerin Frl. d Alparez glatt:3, 715 zu ſchlagen. Vorher ge⸗ lang es Frl. Kotnert⸗Berlin durch einen:8, 613 Sieg über 5 v. Reenicek ihre aufſteigende Form unter Beweis zu kellen. Pferdeſport Hoppegarten(13. Mai) 1. Bauernſänger⸗Rennen. 2800, 1400 Meter, 1. Haniels Far n (Grabſch), 2. Tarnſchild, 3. Simultan. Ferner liefen; Parlamen⸗ tär, Achtung, Muſa. Tot. 12:10, Pl. 11, 18:10. 2. Argwohn⸗Rennen. 1900. 1600 Meter. 1. Balzers Miri m 7 2. Windͤſpiel, 3. Königskerze. Ferner liefen: Certoſina, llſterblümchen, Legende, Foxtrott. Tot, 19:10, Pl. 12, 17, 15:10. 3. Altgold⸗Rennen. 3900. 2400 Meter. 1. Ehrenfrieds Bel kae (Bleuler), 2, Heuſchrecke, 3, Gerber. Ferner liefen: Tite line, Hart⸗ ſchier. Tot. 44:10, Pl. 17, 14:10. 4. Henckel⸗Reunen. Für Drei. 30 000. 1600 Meter. 1. Haniels Conteſſa Mad daleng(Grabſch), 2. Blumenfelds u. Samſons Poſtmeiſter(Haynes), 3. von Weinbergs Faro(O. Schmidt). Ferner liefen: Askari, Intimus, Audax. Tot. 19:10, Pl. 18, 88:10. 5. Chamant⸗Rennen. 10 400. 2000 Meter. 1. Oppenheims Serapis(Pretzner), 2. Oleander, 3. Mah Jong. Ferner liefen: 1 Torero, Palü, Lampos, Freiweg 2. Tot. 10310, Pl. 19, 14, 210. 6. Nickele nennen. 3000 4. 1800 Meter, 1. v. Oppenheims Wa n⸗ der luſt(Böhlke), 2. Melkart, 3. Atlantis. Ferner lief: Fabuliſt. Tot, 17:10, Pl. 11, 12:10. 7. Tauſendkünſtler⸗Rennen. 2800 4. 1400 Meter 1. Hendorfs Pagode(Varga), 2. Laetitia, 3. Finſteraarhorn. Leite Itefen: Palabin, Ottogebe, Maimorgen, Arndt, Sperrmal, Veleda, Ilſen⸗ ſee. Tot. 8g710, Pl. 16, 22, 16:10. Dresden(13. Mai) 1. Preis von Langebrück. 3000&., 1200 Meter, 1. C. G. Auen Reichstag(M. Schmidtſ, 2. Krönung, 8. Alida. ferner liefen Heimatliebe, Lago, Ledon, Bonbonniere, Die Linde. Tol, 67:10, Pl. 20, 17, 18710. 2. Preis von Vorthen. 3000 4. 1400 Meter. 1. Sta Guſtos Mädchentraum(M. Schmidt), 3. Teglmas, J. Lieinius, ferner liefen: Paſladie, Nettelbeck. Pikſteben, Kilt, Duwiſip, Doge, Faul⸗ pelz. Tot. 62:10, Pl. 95, 25, 32:10. 3. Wettiner Jagdrennen. Ausgleich 8 Meter. „ 3500 4. 3500 1. L. Hartings Mirabelle(Kukulies), 2. Irkutsk, 3. Marinka. Ferner liefen: Lichtung, Laokoon, Bommerlund, Sunli Tot. 44 10, Pl. 16, 23, 81710. 3 5 e 4. Flieger⸗Ausgleich. Ausgleich 2. Ehrpr. und 6000. 1400 Meter, 1. Alfons Teskes Hurone(M. Schmidt]. 2. Prineeß Ronald, 3. Reichskrone, Ferner liefen: e Oberon 2, Cham⸗ pagner, Rom, Hohenfels, Liſſa. Tot. 9410,. 10, 10, 1710. 5. Preis von Wachau. Ehrpr. und 8800 Meter. 1 3 Kühns Tad und Leben(Vinzenz), 2. Limanova, 3. Burafin. Ferner liefen: Goldalma. Jvy. Tot. 84:10, Pl. 24, 26:10. i . 6. Baſtel⸗Jagdrennen. Ehrpr und 3800. 4000 Meter.. W. Sternbergs Lindwurm(Weiß), 2. Lakal, 3. Niederwald. Ferner liefen: Parchemin, Lichtung, Monte Godello, San Stirio, Pimou⸗ louche, Gibraltar 2, Exuſu. Tot, 39110, Pl. 18, 14, 18110. 7. Altenberger Ausgleſch. Ausgleich 3. 9000, 1000 Meter. 1. R. von Falkenhayns Sanktion(M. Schmidt), 2. Orthos, 2. Ebronos, Ferner lleſen: Grinzinger, Bachelors Ouarer, Don 2, Sonnenſchein 2, Elfenbein. Tot. 20:10, Pl. 14, 17, 14:10. . Hannover(13. Mai) 3. Preis ber Nachtigall. Für Drei. 2800, 1400 Meter. 1. K. Perskes Eldon(Jachmann), 2. Dintoxetto, 3. Fafner. ede 83 a A Barbar, Theodora, Königskrone. Tot. . kreis non Wülſel. Verkaufsreunen, 2300 4. 1400 Mete W. Palmers Memnon(Ferdl 2. Brombeere, 9. fucks berg. Ferner liefen: Weſtfale, Vasko. Tot. 18210, Pl. 12, 1410. 5. Preis von Boſſchwichelt. Ausgleich Z. Ehrpr, u. 3800 4. 5555 99 Red ene d(Ebert), 2. Grimm, 3. Eula⸗ . 1 en; Nieodemus, 5„ Au Aug. 4 0 Fegefeuer, Moving, Autenor. Tot. 4. Halhhlutrennen. 8. Pannoverſches pferd. Ehrenprels und 4700 1300 Meter. 1. M. Bühms Fömen herz 2(Narr), 2. Handſchah⸗ 3 11218 Kerner liefen: Vedette, Heidelbeere. Tot. 1610, Pl. 6. Hinbenßurg⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. Herrenreiten. G und 5000, 4000 Meter. I. K. Ruyprechts A 10. b. G. eier. 2. Jenoe, 3. e Shallenge Ferner kieſen! Otavi Daubenton Fl. 18, 18, 18710 e vadis, Herzog. Tot 20710, J. Mal⸗Ausgleich. Ausgreich 3. Ehrpr, und 2800. 2200 ˖ * Hekkert. Nutria. 2. Zier, 8. Almeido, 8 Coeur'Almee, Dede, Primo, Tot. 7810, Pl. 38, 18, 65210 Hadrian. 6, Tannenberg⸗Jagdrennen. Herxenreiten. Ehrpr. und 2800. Metzſch], 2.. 3200 Meter. 1. A. Vogdts Gro ſa(Sblt. 3. Aneilla. Ferner lief: Favorſtin. Tot. 24240. Pl. 15, 10:1 5 Dortmund(13. Mat) 1. Gaugraſen⸗Rennen. 3000. 1400 Meter. 1. Geſt. Ravens⸗ burgs Lucca, 2. Sepp, 3. Prater. Ferner liefen: Markſtein, Metro⸗ polis, Bereltſchaft, Kreuzfahrt, Elektriker, Chtpleb. Tot, 52710, Pl. 15, 18, 17:10. f 2. Wittekind⸗Rennen. Verkaufsrennen. 3000. 1400 Meter. 1. E. Stratmanns Salvator(R. Reiß), 2. Aſparagus, 3. Mazeppa. Ferner liefen: Behmgericht, Baſſand, Oſt⸗Expreß, Rart. Tok.; 128710, 10 pl. 29, 19, 27110. 3. Düörpener Jagdrennen. Für Bterfährige. 3000. godo Meter. J. R. Simons Seefahrer(W. Laſſe), 2. Beliſalre, 3. Heliodora. Fer⸗ 1 Deckenkappe, Feldwadche, Grafſchaft. Tot.: 28210, Pl. „18:10. 4. Preis der Roten Erde. Für Dreijährige. Ehrenpreis u. 9000 Mark. 1000 Meter. 1. J. Janſſens Jahrtauſend(W. Eicke), 2. Laertes, 3. Proſner, 3. Palaviſta. Ferner liefen: Raphael, Baladera, Gebt Feuer, Fernläuer, Sturmnixe. Tot.: 43710, Pl. 19, 20:10. 5 5. Freiſtuhl⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, 3000. 3000 Meter. 1. L. Schneiders Le Printemps(H. Beer), 2. Markint, 3. Ramla, Fer⸗ ner liefen: Biſion, Merkubr, Ortzaba, Sun Orb, Orpeus, FJrany, Heibi, Hans Gerd. Tot.: 100:10 Pl. 82, 189, 290:10. 5 5. Bemlinbe⸗Reunen. Ausgleich g. 9000 4. 1600 Meter. 1. L. Hahns Fernläner(Zimmermann), 2. Sündenbock, g. Melange. Fer⸗ ner liefen; Moſelkern, Uranus, Allmacht, Skat, Noailles, Gauper, Mira 2. Santa Paula, Elga, Verleumdung, O Straßurg, Giralda. Tot.: 10:10, Pl. 18, 22, 45:10. 5 5 7. Birkenbaum⸗Rennen. Ausgl. II, 4000 Mark, 2400 er. 1. J. Löwenbergs u. A. Voß er S 1 charfenberg, Tot. 3. Malvolio. erner liefen: Lux, Leiſtung, . ˙ A Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Neue Mann Zeitung G. 88 N 2 Direktion Ferdinand 5 Sdeſredatteut Kurt Fische— e Berantwortl. Redakteure: Fat Polttk: H. A. 3 Dr. S Kahſer— Kommunalpolitik und Lokales: Ri 5 Schönfelde 2 port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handel gelle Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Max Filter 7 n 2 0 — 2 anderen 9 4 Montag, den 14. Mat 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen ⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 224 Die Olympiſchen Das Olympiſche Hockeyturnier Indien und Deutſchland als Favoriten für das Endſpiel— Sind noch Hoffnungen auf einen olympiſchen Sieg? Es iſt ſoweit! Die Olympiſchen Spiele dieſes Jahres, die ſeit zwei Jahren ſchon ihre Schalten vorausgeworfen haben, die von Monat zu Monat mehr die ganze Sportwelt auf lich konzentrierten und mit der Winterveranſtaltung in St. Moritz bereits ihren Auftakt fanden, ſind in greifbare Nähe gerückt. Am 17. Mai wird das Amſterdamer Stadion ſeine große Weihe erleben, an dieſem Tage übernehmen die Hockeyſpieler von neun Nationen die Aufgabe, die Ein⸗ weihung der Olympiſchen Spiele 1928 vorzunehmen. 0 „Für uns Deutſche haben die Amſterdamer Spiele eine heſondere Bedeutung. Nicht nur, daß Deutſchland ſeit Stock⸗ holm 1912 zum erſten Male wieder teilnimmt dieſes Deutſchland von 1928 iſt ein ganz anderes als das vor 16 Jahren. Für uns iſt es weſentlich, daß zum erſten Male eine„Sportnation Deutſchland“ bei dieſen ſport⸗ lichen Welt⸗Kämpfen vertreten iſt, daß heute der Begriff einer Sportnation Deutſchland exiſtiert. Die Wandlung hat erſt vor zwei oder drei Jahren ſtattgefunden. Bis dahin war der Sport in Deutſchland noch nicht Volksgut, war mehr ein ſchüchtener Verſuch, der ſich ſtändig mehr durchſetzte. Und wenn irgendetwas zur Belebung, Förderung und Verbeſſe⸗ rung des deutſchen Sports beigetragen hat, ſo waren es ge⸗ rade die Olympiſchen Spiele in Amſterdam, bei denen Deutſchland ſeine ſportliche Wertgeltung erringen mußte. Sb fand der Olympiſche Gedanke beſonders bei uns ſtarken Anklang und die Vorbereitungen wurden ſchon ſehr früh mit dem notwendigen Eruſt aufgenommen. Immer wieder traten die beſtbefähigſten Sportsleute in Kurſen und Uebungs⸗ veranſtaltungen zuſammen, immer getrieben von dem Ge⸗ danken, bei den Olympiſchen Spielen eine Rolle zu ſpielen, wie ſie einer Nation von der Größe Deutſchlands würdig war. Der Erfolg dieſer gründlichen und ſyſtematiſchen Vor⸗ bereitungen Deutſchlands auf allen ſportlichen Gebieten iſt unheſtreitbar. Selbſt wenn die Erfolge in Amſterdam aus⸗ blieben— eine Tatſache, mit der man trotz allem immer noch rechnen muß, wenn man ſich keinem leichtfertigen Optimis⸗ mus hingeben will— der noch größere Erfolg liegt darin, daß das abſolute Leiſtungsniveau im deutſchen Sport ſich ganz erheblich geſteigert hat, ſo ſehr geſteigert, daß Die ut ſch⸗ Land heute ſchon eine der führenden Sport⸗ nationen der Welt iſt. Für uns haben die Olympiſchen Spiele ihren Wert ſchun vor ihrem eigentlichen Beginn be⸗ wieſen— ein poſitives Ergebnis iſt zu verzeichnen als Frucht dreijähriger intenſipſter Arbeit an der Entwicklung. Der Auftakt in St. Moritz war zahlenmäßig nicht ſehr alücklich. Aber das große klimatiſche Handicap gegenüber den en winterſporttreibenden Ländern ließ Erfolge auch gar nicht erhoffen. Wir mußten mit einem ehrenvollen Abſchneiden zufrieden ſein und eine einzige bronzene Me⸗ daille für den dritten Platz im Bobfahren ließ wenigſtens die Bemühungen auf dieſem Gebiete nicht ganz ergebnislos rſcheinen. Nun ſtützen ſich unſere Hoffnungen auf Amſter⸗ am— aber diesmal klarer und begründeter. Das Hockey⸗ Fatrnier verſpricht die erſte Medaille. Die Austragung des Hockeyturniers Als die Meldeliſte für das Olympiſche Hockeyturnier ge⸗ Ichloſſen wurde, ſtanden zehn Nationen im Wettbewerb. Da⸗ von zog die Tſchechoſlowakei noch in letzter Stunde zurück, als ſie die Ausſichtsloſigkeit ihrer Teilnahme erkannt zu Haben glaubte. So blieben noch neun Nationen übrig, die in wei Gruppen eingeteilt wurden. Es ſpielen: 5 Gruppe 1: Britiſch⸗Indien, Oeſterreich, Dänemark, Belgien, Schweiz.. a 15 2: Doutſchland, Spanien, Holland, Frank⸗ e Das Turnter erſtreckt ſich über zehn Tage. Der Beginn iſt am Donnerstag, 17. Mai(Himmelfahrt), die Beendigung uß am Samstag, 28. Mai erfolgt ſein, weil am Tage darauf chon das Fußball⸗Turnier beginnt. Dieſe zehn Tage ſind ausreichend. Wäre die Beteiligung ſehr ſtark geweſen, ſo ätte man wohl oder ſütbel das Pokalſyſtem wählen müſſen. Aber bei nur zehn teilnehmenden Nationen ließ es ſich ſehr gut einrichten, in jeder Gruppe jeden gegen jeden ſpielen zu ſſen und ſogar noch einen Ruhetag einzulegen. Es iſt viel⸗ icht ſehr gut, daß die Beteiligung nicht zu groß iſt, denn nichts ſchadet einem Turnier mehr als Ueberlaſtung. Der Spielplan für die zehn Turniertage 17. Mai(Donnerstag) 18.15 Uhr: e e 30 Uhr: Schweiz Dänemark; 17 Uhr: Indien eſterreich; .30 Uhr: Deutſchlan d Spanien. 18. Mai(Freitag) 16.30 Uhr: Indien Belgien; 19.30 Uhr: Oeſterreich— Dänemark. 19. Mai(Samstag) 16 Uhr: Deutſchland- Hol⸗ land:.30 Uhr: Spanien— Frankreich. 20. Mai(Sonntag) 16 Uhr: Belgien Schweiz; 19.30 Uhr: Dänemark Indien. 21. Mai(Montag): Ruhetag. 22. Mai(Dienstag) 15 Uhr: Indien Schweiz; 16.30 Uhr: Deutſchland— Frankreich; 19.30 Uhr: Belgien gegen Oeſterreich. 23. Mai(Mittwoch) 16.45 Uhr: Holland Spanien.. 24. Mai(Donnerstag) 16 Uhr: Dänemark Belgien; 19 Uhr: Oeſterreich Schweiz. 25. Mai(Freitag): Wenn nötig, Wiederholungsſpiele, ſonſt Ruhetag. d 9 5 Mai(Samstag): Entſcheidungsſpiele um Sieg und lätze. Deutſchland hat alſo, da in ſeiner Gruppe nur drei Mit⸗ bewerber ſind, drei Spiele auszutragen, gegen Spanien, Hol⸗ land und Frankreich. Der Aufmarſch der neun Nationen Die Abſchätzung der Gegner gibt ein ztemlich einfaches Bild über den vorausſichtlichen Ausgang. Bis vor einem Viertelfahr nahm Deutſchland eine Favoritenſtellung Ein, die ſich aus dem:2⸗Ausgang des Länderſpiels gegen England in Folkeſtone ergab. Bei der führenden Stellung des engliſchen Hockeys war der unentſchiedene Ausgang ein Beweis dafür, daß Deutſchland auf dem Kontinent führend, mit England gleichwertig war. England ſelbſt nahm aber nicht am Olympiſchen Turnier teil, ſodaß man logiſcherweiſe Deutſchland favoriſieren mußte. Plötzlich aber trat eine un⸗ erwartete Wendung ein. Die Inder tauchten auf und feier⸗ ten einen unvergleichlichen Siegeszug durch England und den Kontinent. Sie hatten ſich kaum mit den klimatiſchen Verhältniſſen abgefunden, als ſie durch Rekordſiege ganz Europa in Staunen verſetzten. Erinnerlich ſind die 17:0 und :0 Siege gegen gute engliſche Mannſchaften in Folkeſtone. Englands Nationalmannſchaft wurde:0 geſchlagen, der SC. 80 Frankfurt dank einer glänzenden taktiſchen Leiſtung von Theo Haag zwar nur:0. Aber weiter folgten über⸗ legene Siege in Holland und jetzt zuletzt mußten DHC. Han⸗ nover 10:0 und eine Berliner Städtemannſchaft:1 die kraſſe Ueberlegenheit der Inder anerkennen. Damit war der neue Favorit für das Olympiſche Turnier gegeben und es iſt niemand mehr, der den Deutſchen eine Chance gegen die indiſche Wundermannſchaft einräumt. Wohl aber rechnet man allgemein damit, daß Indien und Deutſchland das End⸗ ſpiel beſtreiten. Wenn auch Indien hier gewinnt, ſo hat Deutſchland dann doch wenigſtens den zweiten 91 71 gleich⸗ am die Europameiſterſchaft und— die erſte ſilberne Renate 1928. 5 Spiele beginnen! Wenn man Deutſchland und Indien ausſchaltet, bleiben ſtieben Nationen übrig, deren Verhältnis zueinander unklar iſt. In der ſogenannten Deutſchland⸗Gruppe ſind noch Hol⸗ land, Spanien und Frankreich vertreten. Hier haben die Spanier offenſichtlſch eine ſchnelle Entwicklung durch⸗ gemacht, die beachtlich bleibt. In einem letzten Länderſpiel wurde Frankreich von Spanien geſchlagen, während Frank⸗ reich ſelbſt wiederum dem deutſchen Hockey noch ziemlich unterlegen iſt. Holland läßt ſich ſchon beſſer einſchätzen. Deutſchland fand in ihm einen zwar nicht ſpieleriſch gleich⸗ wertigen, dafür aber ſehr harten und ſchnellen Gegner, der zuletzt von Deutſchland:1 geſchlagen wurde. Man muß Holland nächſt Deutſchland noch am ſtärkſten einſchätzen und vielleicht vor Spanien und Frankreich klaſſieren. Die Indien⸗Gruppe ſieht Oeſterreich, Dänemark, Belgien und Schweiz im Kampf. Oeſterreich hat neben Niederlagen auch ein Unentſchieden gegen Deutſchland zu verzeichnen, beſitzt alſo eine für europäiſche Verhältniſſe noch ganz anſehnliche Spielſtärke und dürfte etwa auf der Stufe Hollands rangieren. Belgien, zuletzt von Holland:0 geſchlagen, wäre an zweiter Stelle zu nennen, da es kaum viel ſchwächer iſt. Anſchließend folgt gleich die Schweiz, deren Hockeyſport ſich zwar erſt noch entwickelt, aber doch ſchon ſehr erfreuliche Fortſchritte gemacht hat. Dänemark ſcheint hier die ſchwächſte Nation, aber man muß ſich auf Ueberraſchungen gefaßt machen. Die Spielart der Dänen und ihre Stärke iſt noch zu wenig bekannt und erprobt, immerhin wäre es nicht unmöglich, daß ſie die oberflächlichen Schätzungen über den Haufen werfen. Die Vorherrſchaft der Inder in dieſer Gruppe werden ſie allerdings ebenſo wenig brechen können wie alle anderen Teilnehmer. Nach den ungefähren Berechnungen, die auf Grund der letzten Beobachtungen möglich ſind, würde ſich daher in den beiden Gruppen ungefähr folgendes Klaſſement ergeben: Gruppe 1: Indien, Oeſterreich, Belgien, Schweiz, Dänemark. Gruppe II: Deutſchland, Holland, Spanien, Frankreich. Und nun— die Favoriten! Die deutſchen Spieler haben am Samstag geſchloſſen von Hannover aus die Fahrt nach Amſterdam angetreten, begleitet von den Vorſtands mitgliedern Berger(1. Vorſ.), Schweitzberger(Kaſſierer) und Dr. Fiedler(Spielausſchußj. Die Expedition umfaßt zwei komplette Mannſchaften, für jeden Poſten iſt alſo ein Erſatzſpieler vorhanden. Die Auf⸗ ſtellung der deutſchen Vertretung lautet(die eingeklammerten Namen ſind die der Reſerveelf: Brunner(Lincke), Hauß⸗ mann(Wöltje), Proft(Franzkowiak), Irmer(Schäfer), Theo Haag(Heymann), Zander(Freyberg), Dr. Haverbeck(Horn), H. Müller(Strantzen), Boche(Hobein), K. Weiß(Förſten⸗ dorf), Wollner(Kemmer). Der Kern der deutſchen Vertretung ſtand ſchon lange Zeit feſt auf einzelnen Poſten, beſonders dem des Mittelſtürmers, es wurden dagegen in den letzten Länderſpielen wie auch in den Auswahlkämpfen ſtändige Aenderungen vorgenommen. Es iſt aber kein Zufall mehr, daß ſchließlich die letzte Auswahl die gleiche Elf ergab, die in Folkeſtone gegen England 212 ſpielte. Dieſe gleiche Mannſchaft ohne eine einzige Umſtellung war ſchließlich das Reſultat zahlreicher Auswahlſpiele. Weder Lockemann noch Boeſch bewährten ſich im Sturm, deſſen Auf⸗ ſtellung am meiſten Kopfzerbrechen verurſachte. So, wie die Elf jetzt ſteht, dürfte ſie wohl die ſtärkſte ſein, die in Deutſch⸗ land aufzutreiben iſt. Bei den Erſatzſpielern allerdings iſt dieſe Behauptung nicht unbedingt zu unterſtreichen, da der Erſatzſturm beiſpielsweiſe allein drei Spieler aufweiſt (Strantzen, Förſtendorf, Kemmer), die ſonſt halblinks ſtehen, ſo daß alſo zwei von ihnen weniger gewohnte Poſten ein⸗ nehmen. Im einzelnen iſt zu den deutſchen Olympia⸗Ver⸗ tretern folgendes zu ſagen: Brunner(Leipziger SC.) iſt zweifellos der zuver⸗ läſſigſte und ſicherſte deutſche Torwart, deſſen Aufſtellung nie einen Augenblick in Zweifel ſtand. Lincke(Berliner SV. 92) ſteht ihm kaum nach; der bekannte Eishockeytorwart iſt kaum als Erſatz für Brunner anzuſprechen. Haus Haußmann(5. Heidelberg) hat ſich in der letzten Zeit zu einem kaum zu überwindenden Bollwerk der deutſchen Hintermannſchaft entwickelt. Seine beſondere Stärke liegt darin, daß er nicht nur ein erſtklaſſiger Verteidiger iſt, ſondern auch eine ſehr nützliche Spezialität als Verwandler von Strafecken aufweiſt. Mit ſeinen Strafecken wurde das 2˙2 gegen England errungen, ſeine außerordentliche Schlag⸗ ſicherheit ſtempelt ihn zu einem der beſten deutſchen Spieler überhaupt. Für ihn tritt Wöltje(DHC. Hannover) als Erſatz ein, der in ſeiner Form gegen früher nachgelaſſen hat und ſonſt ſicher nicht nur in der-Mannſchaft zu finden wäre. Proft(Leipziger SC.) ſpielt ungemein zuverläſſig und ſicher in der Abwehr. Seine Spielweiſe iſt ſehr kräftig und deshalb beſonders gefährlich für den gegneriſchen Sturm, der an dem Stellungsſpiel des Leipzigers ſtarken Widerſtand findet. Franzkowiak(Berliner.) hat ähnlich wie Wöltje nicht mehr ganz die Form früherer Tage und beſitzt daher nicht mehr ganz die Zuverläſſigkeit, die ſeine Aufſtel⸗ lung in der-Elf gerechtfertigt hätte. Theo Haag(Sc. 80 Frankfurt) iſt die Seele der deut⸗ ſchen Mannſchaft. Ohne dieſen Mittelläufer beſäße Deutſch⸗ land kaum eine derartige Spielſtärke. Theo Haags Taktik und Spielaufbau verhalf ſeinem Klub zu den großen Er⸗ folgen in Folkeſtone und die Engländer nennen ihn nicht umſonſt den beſten Hockeyſpieler der Welt. Aribert He y⸗ mann(Berliner HC.) wird ihn nie ganz vollwertig erſetzen können, bleibt aber trotzdem ein Mittelläufer erſter Klaſſe und der berufenſte Erſatzmann für den Frankfurter. Irmer(Klub zur Vahr Bremen) war während der ganzen Zeit der Uebungsſpiele der zuverläſſigſte und ſtcherſte Außenläufer, ſo daß man ihn allen anderen vorzog. Seinem Erſatzmann Schäfer(Etuf Eſſen) fehlt dieſe Solidität und Routine im Spiel. Zander(Berliner SV. 92) wiederum iſt nicht ſo zuver⸗ läſſig wie Irmer, war aber immer dann in großer Form, wenn es darauf ankam. So erreichte er im Länderſpiel gegen England ſowie in perſchiedenen wichtigen Klubkämpfen Glanz⸗ leiungen. Da zudem die Schwankungen in ſeiner Form, wenn ſie wirklich auftraten, nicht einmal ſo erheblich waren, daß man von einem Verſagen ſürechen konnte, empfahl ſich ſeine Nominierung 2 5 weiteres. Freyberg(Leipziger SC.) kann zu jeder Zeit gleichwertig für Zander einſpringen. Er iſt rein ſpieleriſch nicht ſo fein und begabt wie Zanden, dank ſeiner Härte aber ebenſo produktiv. Dr. Haverbeck(DHC. Hannover) war als ſchneller und ſtocktechniſch ſehr gut ausgebildeter Spieler immer Kandi⸗ dat für den Rechtsaußenpoſten, der ihm auch ohne Experi⸗ mente anvertraut wurde. Der junge Horn(HC. Heidelberg) blieb ſein begabteſter und geſchickteſter Nachfolger. Herbert Müller(Berliner SC.) bringt dem Sturm das, was oft gefehlt hat, nämlich Durchſchlagskraft. Müller iſt der gefährlichſte Torſchütze in der deutſchen Elf, gleich⸗ zeitig auch der Durchreißer im Innenſturm und deshalb der produktivſte Mann. Für ihn iſt Strantzen(Berliner HC.) als Erſatz da, ein alter Routinier, der ähnliche Eigenſchaften beſitzt wie Müller und von jeher der gefährlichſte Torſchütze war. Strantzen gehört mit zu dem alten Stamm von Spie⸗ lern, der den deutſchen Hockeſport in die Höhe gebracht hat. Boche(Berliner SV. 92) wurde nach vielen Verſuchen als der geeignetſte Mittelſtürmer befunden. Die Beſetzung dieſes Poſtens erforderte viele Schwierigkeiten, aber weder Hobein noch Boeſch übertrafen den alten Boche, deſſen Stärken eine ſehr überlegte Sturmführung, ein geſunder Torſchlag und ſehr viel Routine und Erfahrung ſind. Gerade dieſe Eigen⸗ ſchaften ſprechen dafür, daß ſeine in letzter Stunde erfolgte Wiederaufſtellung richtig war. Hobein(DHC. Hannover) iſt zu weich und beſitzt nicht genügend Führerqualitäten; was ihn auszeichnet, iſt ſeine feine Technik und Stockſicherheit, die ihn auch über den Leipziger Boeſch ſtellte, der ebenfalls als Mittelſtürmer vorgeſehen war.. Kurt Weiß(Berliner SC.) vervollſtändigt das Ber⸗ liner Innentrio, das im Syſtem durch die Aufſtellung von drei Berlinern Einheitlichkeit erhalten hat. Weiß ſpielk ſehr kräftig und ungewhnlich begabt, allerdings läßt ſeine Ver⸗ letzung befürchten, daß doch Förſtendorf(Leipziger.) eingreifen muß, der eigentlich auch Linksaußen ſpielt, ſehr großes Können aufweiſt und ſich mit Wollner gut verſteht. Wollner(Leipziger SC.), unſtreitbar Deutſchlands beſter Linksaußen, verfügt über enorme Schnelligkeit; ſeine Durchläufe ſind ſehr gefährlich und ſchwer zu ſtoppen. Os Kemmer(SC. 80 Frankfurt) ihn vollwertig erſetzen kann, iſt allerdings fraglich, obwohl dieſer Spieler, der in ſeinem Klub Halblinks ſpielt, ſich in letzter Zeit ſehr gut bewährte. Zuſammengefaßt verdient die deutſche Mannſchaft viel Vertrauen. Sie wird ſehr wohl Spanien, Holland und Frankreich ſchlagen und ſich für das Endſpiel qualifizieren können, in dem ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach auf Britiſch⸗Indien treffen würde, deſſen Mannſchaft wie folgt ſteht: Allen (Bengalen), H. Rocque(Central⸗Provinceſ, A. Hammond (United Provinces), W. J. Cullen(United Prov.), E. Pen⸗ ninger(Punjab), K. Singh(Punjab), M. Gateley(Bengalen), Feroze Khan(Punjab), Dhian Chand(Unit. Prov.), S. Mar⸗ thins, C. Seaman(United Provinces). Es erübrigt ſich, auf die einzelnen indiſchen Spieler einzugehen, die jeder für ſich einen Hockey⸗Artiſten bilden und mit ihrer Technik und Schnelligkeit trotz ihrer Jugend einzig daſtehen. Vielleicht darf man den Mittelſtürmer Dhian Chand beſonders hervor⸗ heben, der ſich meiſtens als Torſchütze hervortut und dem wohl kaum ein gleichwertiger Spieler gegenüberzuſtellen iſt, weder in Europa noch in den übrigen Erdteilen. Olympiſche Hoffnung? Die Favoritenſtellung von Deutſchland und Indien in ihren Gruppen iſt ſo klar und ſicher, daß mit aller Sicherheit auf ein Endſpiel Deutſchland— Indien zu rechnen iſt. Hier ſind die deutſchen Hoffnungen nur gering. Die Art und Weiſe, wie die Inder alles niedergekantert haben, was ſich ihnen in Europa ſtellte, wie ſie auch in Deutſchland ſelbſt nicht Halt machten, ſpricht für ſich. Theo Haags geniale Tak⸗ tik, in Folkeſtone einmal angewandt, verſchafft Deutſchland wahrſcheinlich ein günſtiges Reſultat,— aber an einen Sieg iſt ſchwerlich zu denken. Wenn nicht alles trügt, wird In⸗ dien den Schauplatz des Olympiſchen Hockeyturniers als Sieger verlaſſen. Für Deutſchland bleibt die begründete Hoffnung auf den zweiten Platz. Daß dieſer und mit ihm die ſilberne Medaille errungn wird, wird wohl nicht nur eine ſchöne Hoffnung bleiben. Die deutſche Sportgemeinde hat ſoviel Vertrauen in die deutſchen Hockeyſpieler, daß ſie mit dem Gewinn der erſten Medaille in Amſterdam beſtimmt rechnet. Ankunft der deutſchen Hockeyſpieler in Amſterdam Die deutſche Hockeyerpedition, beſtehend aus 21 Mann. iſt unter Führung des Spielausſchußvorſitzenden Dr. Fiedler⸗ Hannover am Samstag abend um 20 Uhr 20 in Amſterdam eingetroffen. Von den Spielern fehlte nur Herbert Müller⸗ Berliner S.., der am Mittwoch erwartet wird. Vertreter des Niederländiſchen Hockeybundes, der hollän⸗ diſchen Preſſe ſowie einigen in Amſterdam lebenden Deutſchen bereiteten den deutſchen Spielern am Bahnhof einen herz⸗ lichen Empfang. 5 Ein zwangloſer Begrüßungsabend vereinigte die deut⸗ ſchen Spieler mit dem deutſchen Vertreter im internationalen Olympiſchen Komitee und dem deutſchen Vizekonful in Am⸗ ſterdam. Nach einem Ruhetag werden die Spieler am Montag ſofort das Training aufnehmen. Hockey⸗Auswahlſpiel Stadtmannſchaft A— Stabdtmannſchaft B:2 Im Rahmen der Mannheimer Maiſportwerbewoche wird auch ein Hockeyſtädteſpiel Mannheim— Heidelberg ſtattfinden, das für Himmelfahrt nach den leichtathletiſchen Darbietungen im Stadion 0 iſt. Wie notwendig dieſes Auswahlſpiel war, bewieſen die Leiſtungen zur Genſge, leider zeigte ſich aber dabei kein ſicherer Weg, wie wir einer wohl unvermeidlichen Niederlage gegen die gewiß ſpielſtarke Heidelberger Kombination zu entgehen vermögen. Wohl war die A⸗Mannſchaft, die als die vorausſichtliche Vertre⸗ tung anzuſehen iſt, techniſch und vielleicht auch taktiſch beſſer ohne aber gerade überzeugen zu können. Zufriedenſtellens arbeitete die geſamte Abwehr, obwohl auch hier Fehler unter⸗ liefen. Weit weniger gefielen als Einheit vor allem wieder Läuferreihe und Angriff. Da war nur ganz ſelten ein Syſtem zu bemerken. Viel zu ſchwach erwies ſich der Mittel⸗ läufer der zwar techniſch recht gut, aber zu langſam in ſeinen Entſchlüſſen und auch nicht variierend genug in ſeinen Auf⸗ baumethoden iſt. Hier können wir wohl nur auf Wellen⸗ reuther zurückgreifen, der dann enterfinhn dem Angriff ver⸗ loren geht, dort aber ohne gute Unterſtützung von hinten nur wenig nützen kann. Ob man dann nicht neben Wellenreuther zweckmäßig ſeine beiden Vereinskameraden Heitzler und Heiler ſtellt, wäre auch Koch zu prüfen, denn ſo ergäbe ſich doch auch hier wieder eine gewiß nicht ſchlechtere Einheit. Bliebe noch die Frage des Angriffs offen. Hier ſind nun mehrere Möglichkeiten gegeben, ſodaß man hier wohl au am beſten die Flügel jeweils einem Verein, alſo MTG. un TV. 46 entnehmen wird und dabei viellei t Reichert die Sturmführung überträgt. Jedenfalls muß die Läuferreihe in ihrer Samstagsaufſtellung unbedingt geändert werden. Das Spiel verlief in der erſten Halbzeit recht anregend, ließ aber nach der Pauſe weſentlich nach. Die A⸗Mannſchaft hatte jeweils die Führung zu erringen vermocht, doch konn⸗ ten die Möglichen den Vorſprung immer wieder aufholen und ſchließlich ein durchaus verdientes Unentſchieden heraus⸗ holen. Nach der Pauſe ſcheiterten die Angriffe der A⸗Mann⸗ ſchaft an der hervorragenden Abwehr von Krebs und Arnold, während jetzt vor allem auch der B⸗Sturm wiederholt gen an lich werden kann. Es bleibt aber bei dem Halbzeitergeß⸗ nis 212. Jechten Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗Säbelfechten Hermannia Frankfurt wieder Meiſter Bei den Deutſchen Meiſterſchaften im Säbelfechten 1927 war in Magdeburg das Säbelfechten fur Mannſchaften nicht zum Austrag gekommen. Der Meiſterſchaftskampf wurde fetzt am 13. Mai im neuen Haus der Fechter zu Frankfurt nach⸗ geholt und erwartungsgemäß von Hermannia Frankfurt 8 wonnen. Infolge widriger Umſtände und vielleicht auch der vorausgeſehenen Ueberlegenheit der Frankfurter Hermannia, die die bekannten Fechter Casmir, Moos. Müller und Schön ſtellte, trat mit Ausnahme der Stuttgarter Fechter keine der gemeldeten Mannſchaften an. Hermannia wurde damit kampflos Meiſter und gewann ſo zum zweiten Male den vom Fechtklub 1863 Offenbach geſtifteten wertvollen Wanderpreis Die anwſenden Säbelfechter veranſtalteten dann unter ſich ein Säbelmannſchaftsturnier, das die Meiſtermannſchaft der Hermannia überlegen gewann. Die erſte Mannſchaft der Hermannia ſchlug die Stuttgarter Vertretung mit 16:0. Die ſchwäbiſche Mannſchaft beſiegte dann die 2. Stuttgarter Mann⸗ ſchaft 11:5. Die letzte Mannſchaft unterlag auch hoch gegen die Meiſtermannſchaft. 8. Seite. Nr. 224 5 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgaveſ Montag, den 14. Mat 1928 Veranſtaltungen 5 Montag, den 14. Mai 1928 hegter: Naktonaltheater: ohn Gabriel Borkman“,.00 Uhr.— Apollbo: Internationale Ringerolympi ade .15 Uhr.* Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“.00 Uhr: Lichtſpiele: Alhambra: Der Fremdenlegionär“.— Capitol: en Hur“.— Glorta⸗Palaſt:„Der Geliebte ſeiner 1 Frau“.— Palaſt⸗Theater:„Mein Leben für das Kin“, 3 ö—Scala⸗Theater: Onkel Toms Hütte“.— Schauburg: „Freiwild“.— Ufa⸗Theater!„Du ſollſt nicht ehe⸗ brechen“. Aus den Nundfunk⸗Programmen Montag, 14. Mai Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſter hauſen(Welle 1250) 21 Uhr: Liederabend, 21.30 Uhr: Alte und neue Tänze.“ Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Klavierabend, 21.30 Uhr: Pechuögel. Frankfurt(Welle 428,6) 18.30 Uhr: Konzert, 19.30 Uhr: Joſua, Oratorium von Händel, auſchließend Flötenkonzert. a Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Nur Hannover: Millöcker⸗Strauß⸗Suppeé. Königsberg(W. 303) 21.30 Uhr: Kammermuſtk, 22.90 Uhr: Konz. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Münſter: Altengliſche Diebeslieder und altſchottiſche Balladen, 21.15 Uhr: Dortmund: Von Zigeunern. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Ernſtes und Heiteres v. Tieren. München(Welle 585,7) 20.45 Uhr: Baltiſche Stunde. Stuttgart(W. 379,7) 19.30 Uhr: Joſua, Oratorium v. Händel. Ausländiſche Sender Bern(Welle 41) 90 ubr: Lieder⸗ und Arien⸗Abend, 20.90 Uhr: Baſel: Unterhaltungskonzert. Daventry(Welle 401,8) 20 Uhr: Manon Lescaut. Daveutry(Welle 3 Mailand(Welle 548) 21 Uh Paris(Welle 1750) 20.45 Uhr: Samſon und Dalila. Prag(Welle 948,9) 20.80 Uhr: Uebertragung aus Wien. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Konzert leichter Muſtk. Wien(W. 517,2) 20.30 Uhr: Konz. d. Wiener Sinfonieorcheſters. Zürich(Welle 588,2) 21 Uhr: Konzert bes Hausorcheſters. Radio-Spezialhaus Gebr. 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Wenn die Preſſe Kritik an den Veränderungen übte, ſo lag dies lediglich in der Sorge um die Erhaltung des hiſtoriſchen Charakters des Schloßgartens begründet. Mancher Baumrieſe iſt gefallen und die entſtandene Lücke durch jungen Baumwuchs erſetzt. Wir ſind überzeugt, daß der Garten auch fernerhin ſorgſam gepflegt und behütet und daß er auch weiter⸗ hin durch ſeine kunſtvollen Anlagen, ſeine lauſchigen Wege und Pfade und ſeine prächtigen Baumgruppen eine bevorzugte Erholungsſtätte ſein und bleiben und der Zuſtrom in Zukunft noch ſtärker als bisher ſein wird. Tatſächlich ſind Verän⸗ derungen im Schloßgarten hinſichtlich der Erhaltung der r der pfälsiſchen Kurfürſten vorgenommen wor⸗ en. Der Rundgang durch den Schloßgarten erfreute aber aufs neue das Herz jedes Naturfreundes, ins⸗ Heſondere macht die Renovierung am Schloſſe einen ebenſ günſtigen Eindruck wie der Garten mit ſeinem reichen Fliedek⸗ ſchmuck, ſeinen vielen ſymboliſchen Geſtalten von Göttern und Tierfiguren und ſeinen herrlichen Waſſer⸗ und Bauwerken. ü Die badiſche Regierung verdient Dank und Anerkennung, Haß ſie bisher die Mittel zur Verfügung ſtellte, dieſes Juwel und herrliche Kleinod in deutſchen Landen der Allgemein⸗ heit zu erhalten. Vielleicht iſt es nicht unbeſcheiden, wenn wir bei dieſer Gelegenheit an die babiſche Regierung die Bitte richten, für die Erhaltung des ſchönſten Schloßgartens in Deutſchland auch weiterhin Gelder flüſſig zu machen, damit die in Angriff genommenen Renovierungsarbeiten durch⸗ geführt werden können. Zu rr bemerken iſt dabet, daß das ſau⸗ bere und freundliche Schwetzingen einem ruhenden Pol, einer Oaſe, zwiſchen Mannheim und Heidelberg gleicht, der man immer gern zuſtrömt. Obwohl die Streitfrage über die Baumfällungen erledigt iſt, ſo drohen doch ſchon wieder neue dunkle Wolken am Firmament über Schwetzingen. Es handelt ſich jetzt um die Frage, ob die beiden, ob ihrer Größe berühmten Fliederbüſche im Ehrenhof des Schloſſes beſeitigt werden ſollen oder nicht. Noch iſt keine Ent⸗ ſcheidung über Sein oder Nichtſein dieſer Fliederbüſche ge⸗ fallen. Es iſt fraglich, ob ſie wirklich die idealſte Zierde des Schloßhofes darſtellen. Vorläufig aber kann man den Ehren⸗ hof ohne die beiden großen Fliederbüſche ſich faſt nicht denken, denn ſie bilden eine Hauptſehenswürdigkeit während der Fliederblüte, die allerdings nur—3 Wochen im Jahre an⸗ dauert. Während am vorletzten Sonntag die Vertreter amerika⸗ niſcher Zeitungen den Garten beſichtigten, waren es am letzten Freitag nachmittag die Vertreter der badiſchen Zei⸗ tungen, die einer Einladung der Stadt und der Schloß⸗ garten verwaltung Folge leiſteten und ſo gewiſſermaßen mitten in den Streit der Meinungen hineingeſtellt wurden. Wie die amerikaniſchen Zeitungsvertreter mit ihrem Lobe nicht zurück⸗ hielten, ſo hörte man auch am Freitag aus den Reden der Vertreter der heimatlichen Preſſe nur Lob und Anerkennung über Schloß und Garten. Und dieſe Anſicht wurde auch in den vielen Reden beſtätigt, die nach dem zweiſtündigen Rundgang bei einem gemeinſamen Spargeleſſen und bei Pfälzer Wein gehalten wurden. Bürgermeiſter Götz begrüßte die An⸗ weſenden namens der Stadtgemeinde, während 3 N 8 Dr. Hirſch die Eigenart des Schwetzinger Schloßgartens näher beleuchtete und feſtſtellte, daß nichts unternommen werde, was den hiſtoriſchen Charakter des SchwetzingerSchloß⸗ gartens zerſtöre. Wie Schloß und Garten, ſo fand auch der Schwetzinger Spargel, der in dieſem Jahre in beſonders guter Qualität gewachſen iſt, ungeteiltes Lob. Mögen die guten Wünſche, die auf die Zukunft von Schloß und Schloß garten ausgeſprochen wurden, ſich erfüllen und vor allem recht bald auch eine elektriſche Schnellbahn von Mann ⸗ heim nach Schwetzingen gebaut werden. ch. Nachbargebiete * Neuſtadt a. d.., 11. Mai. Im Pfälziſchen Weinbauge biet fanden in der Zeit vom 1. Jauuar bis zum 30. April 1928 45 Weinverſteigerungen ſtatt, wobei rund 1600 000 Liter Faß weine, ſowie etwa über 190 000 Flaſchen Wein aus den Weinbaugebieten der Mittel⸗ u. Unterhaardt, und des Zellertales zum Ausgebot kamen. Das Quantum iſt erheblich größer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. J Darmſtadt, 10. Mai. Der Odenwaldklub erläßt einen Aufruf, in dem darauf hingewieſen wird, daß in den durch Hagelſchlag, Wolkenbruch und Sturm ſchwer heimgeſuchten Gebieten, insbeſondere des vorderen Odenwaldes, die Bepöl⸗ keruna ſchwer getroffen worden iſt. Es ſei daher Pflicht von den Odenwaldklüblern, die ſo oft die Schönheiten dieſer gottgeſegneten Gegend am Fuße des trotzigen Melibokus Miniſterialrat kennenlernten. zu helfen und den heimgeſuchten Bewohnern durch Taten die Treue zu beweiſen. N ö e 5 MWeiluge Nr. 15 Montag. Il. Mai 1928 Partie Nr. 380 (Gespielt bei der Simultanvorstellung am 14. April 1928 in Mannheim Weiß: Reti Schwarz: Schott-Mannheim 1. e2— e“ e—es 18. c ds Tda-a 2. Sbi-es Sb 19. 02-04 Ih8ꝗ- cs) 3. LII—c4 d7- ds 20.-5 do c 4. d2—d3 8g8—16 21. Sg xes5 Dd7 es 5. 12—4.8- d7 22. bac Le x5 6. 881—13 h7-h) 23. Ses-c Ded x el 7. 14—15 806 a5 24. Dds— ga. Ke7- ds 6.—0 L838—e7 25. Dgs& g7 Sk es 9. Kgi-h Sas x c4 26. Dg7 f/ Lb d 10. das C4 Ld /- c 27. Df/ g Dex cd 11. Dd-d Dds d 28, Lei xh Ted- cs 12. Ses dõ 9——0 9 29. Lhé— g5 Kds c 13. b2—b4 b7= bs 30. Dg6—h7 Lds-e 14. 42— a4 Le- b 31, LS5— 4 Les- do 15. a4 ah ces 32. Tal- ci Des a2 16. 45 56 0 cd 33. Tela) Paget 17. be xa Kes—c7 Remis 1. Tempoverlust. In Betracht kam eß5& fd mit nach- folgendem Ld7 gd und Scö- dd.— 2. Um dem Anzlenenden den schwachen Punkt e zu machen und auf diesen den An- griff zu richten.— 3. Durch die lange Rochade setzt sich Schott sofort einem gewaltigen Königsangriff des Gegners aus.— 4. Eine elegante Opferkombination, durch die der Grobßmeister starken Angriff erhält.— 5. Um zunächst den König in Sicherheit zu bringen. Dies gibt Reti den Anlaß, die Bauernkette aufzureigen, um freies Spiel für den Angriff zu gewinnen.— 6. Reti hat in dieser Wilden Opfer partie zwar sein Ziel, den Gegner zu vernichten, nicht erreichen können. Aber die Kraft reicht immerhin noch dazu aus, dem materiell überlegenen Führer der schwarzen Steine ein Remis auf- zuzwingen. 5 Minjatur im Schachspiel Partie Nr. 111 2 (Gespielt am 14. April 1928 in der Simultan-Vorstellung im Goldsaale des„Apollo“) Weis Richard Reti Schwarz: Kadisch 1. 22—e4 e7 es 12. Tfi 8 Seb di 2. Sb Sg8 6 13. IIS ha 7-h 3. 12—14 d= ds 14. Lgs&ch6E) Lei- cs) 4. fd es Sto el 15. Lhö— es S86— 4 90 5. 8g1—13 Lis e/ 16. Lds—h7= Kgi—hi)) 6. dd 00 17. Del- di Sd ie 1715 18. Ths 18 Sgax es) 8. es 6 Seꝗ N f 19. Tis 18. Dds x 8 9.—0 Sbö ct 20. Ddi hs Ses. 10. Le1—-g5 Les 84 21. Reti gibt aui) 11. Ddi— ey Led N18 der-Linie entfernen, weil darauf die Einleitung des Gegen- angriffes beruhte.— 3. Mit diesem Zuge drängt der Nach- ziehende den Angreifer in die Verteidigung.— 4. Zugleich Fortsetzung des Angriffes und Verteidigung, da die Deckung des Königs durch Sb in Betracht kommt.— 5. Der Nach- ziehende wagt mit diesem Zuge das äußerste; aber er darf es tun, da ihm Gegendrohungen zur Verfügung stehen.— 6. Reti setzt den Ansturm auf den gegnerischen Königsflügel fort; Aber er unterschätzt das Gewicht der Gegendrohung. 7. Entscheidend. Mit diesem Zuge erlangt der Nachziehende positionell das Uebergewicht.— 8. Am besten. Es gibt da- gegen kaum noch eine Wirksame Verteidigung.— 9. Retl, der hiermit ein Matt in 2 Zügen androht, ist offensichtlich über- Tascht, als ihm Schwarz ſetzt selbst ein undeckbares Matt in . ankündigt, nämlich Khi—Sf2-f, Kg1—Sdi-., Khi *—— 5 8 Aus dem Schachleben * Reti als Gast in Mannheim. Ueber die Schachkämpke des Schachgroßmeisters Richard Reti im Goldsaale des „Apollo!-Cafes in Mannheim haben Wir ausführlich berichtet. Der Schachklub Mannheim hat in diesem Kampfe, obwohl einige„Kanonen“ der Meisterklasse sich leider nicht am Kampfe beteiligten, entsprechend seinem Rufe als einer der Spielstärksten deutschen Schachklubs, ehrenvoll abgeschnit- ten. Es konnten unter 32 Partien ein Gewinn und nicht we⸗ niger als 14 Remisen dem Großmeister abgerungen Werden, der seinerseits 17 Partien gewann. Folgende 14 Herren er- zielten ein Unentschieden; Filling, Cryns, Binkert, Weinacht, Huber, Lauterbach, Blum(Blindpartie), (Blindpartie), Schott, Grabmann Scherf(Mundenheim), Hartmann. Großmeister Reti Spielte eine Anzahl richtiger„Wildwestpartien“ im kühnen Opfer- Seiste. Seine Spielweise gab einen überzeugenden Beleg für seine unerschöpfliche Kombinationskraft, und so wird sein Mannheimer Gastspiel im Simultan- und Blindspiel allen Teil- nehmern in angenehmer Erinnerung bleiben. *Der Gießener Schachkongreß. Der Schachklub Gießen feierte sein 70jähriges Jubilaum durch ein großes Schach- turnier. Es siegten im internationalen Meisterturnier Rich. Reti, im Hauptturnier Dr. Orth, im Nebenturnier Fischer. Mi- nisterialdirektor Urstadt überbrachte dem Jubelverein die Glückwünsche der hessischen Staatsregierun Prof. Dr. Laqueur die der hessischen Landesuniversität, Forge meister Dr. Seib die der Stadt Gießen. Der Deutsche Schachklub, der Mittelrheinische Schachbund und viele befreundete Schach- klubs übermittelten dem Schachklub Giegen ihre Glück⸗ Wünsche zum 70 jährigen Bestehen. Der Vorsitzende des Gießener Schachklubs, Prof. Weißgeber, dankte herzlich für Alle aus Anlaß des Jubiläums erwiesenen Aufmerksamkeiten. Der Schlußstand des Giegener Meisterturnfers War fol ender: Reti 52 Punkte(1. Preis); Pr. Tartakower 5 P.(2. Preis); Sämisch 4½% Punkte(3. Preis); Orbach u. Rmoch je 4 Punkte (4. und 5. Preis). Es folgten Dr. Kraemer mit 2„Dr. Bech- Kann, Fleigner (Speyer), Glas Mundenheim), W N 3 e rss — ee U 2 7 Die e n . 7 7 eie e e N 7 41 e ee en II xt 95 — G, . e 8 5 e * 7 eee n e — mend 1 Lunge — stadt mit 1½ Punkten und Frhr. v. Holzhausen m it 1 Punkt. Mit Eckstein durch— In jeder Ulmentied 0 eines der schönen Reisebilder aus all. Sen oder! 72 15 N * * N. Free bn National-Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 279, Miete B Nr. 33 Montag, den 14. Mai 1928. John Gabriel Bor Kman Seel in vier Akten von Henrik Ibsen. In Szene gesetzt von Wilhelm Kolmar. Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler. Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr Personen: John Gabriel Borkman Karl Marx Gunhild, seine Frau Ida Ehre Erhard, Student, ihr Sohn Karl Haubenreißer Ella Rentheim Elisabeth Stieler Fanny Wilton Marga Dietrich Wilhelm Foldal, Hilfsschr. Wilhelm Kolmar Frieda, seine Tochter Claire Winter Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 224 Veranstaltungen zum Rosengarten- lubilaum N Montag, den 14. Mai 20 Uhr(bei ermäßigten Preisen) Vorkonzert zum ersten Festkonzert. 0 Dienstag, 15. Mai 20 Uhr Erstes Fest Konzert unter Mitwirkung der großen Mannheimer gemischten 5 Chöre und des Nationaltheater-Orchesters. In den solistischen Hauptpartien der Werke von Brahms Beethoven, R. Strauss(, Frau ohne Schatten) und R. Wagner, Gertrud Binderuagel, Erna Schlüter, Hans —.— ab neute Montag! Das nicht z zu überbietende boppelprogramm: W zeigen Ihnen 2 deutsche Oualitätsfüme; beben fr das Pein 1 in 8 Akten nach dem bekannten Noman„Odette“ von Stubenmädchen t Helene Leydenius Bahling, Wilhelm N Adolf Loeltgen u. 12 weitere a Zahlungsaufforderung olostimmen. Viktor Sardou. Die 10. Rate der Platzmiete für 192728 Leitung: war am 1. Mai fällig. Mieter, die bis 17. ds. Mts. nicht zahlen, ſind im Verzuge. 83 . 4 B GO I. L 0 Ringer Wettstreit um die Meisterschaften des Int. Ringerverbandes E. V. Berlin S311 5 la. 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