— 4 oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 1 04 allen Seiten umjubelt wurde, beſonders ſchlecht gefühlt. Dann getreten, von der die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, daß ſie den lange geſchwächte Herz zu ſtärken. Dieuskag, 15. Mai 1928 elle Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17500 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.s, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24053 WMittag⸗ Ausgabe Nr. 226— 139. Jahrgang lannheimer Geitung Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Ko. für Allgem. Aigen„4ů0. Melamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere ſße⸗ walt, Streiks, n uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Rückfall eines alten Leidens J Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Zuſtand Dr. Streſemanns hat plötzlich eine ernſte Wen⸗ dung angenommen. Man braucht gottlob noch nicht von einer unmittelbaren Lebensgefahr zu ſprechen, aber die beiden ärztlichen Kommunigques, zumal das letzte von geſtern abend um 10 Uhr zeigen, daß man nicht ohne Sorge iſt. In Berliner politiſchen Kreiſen wußte man von Dr. Streſemanns Erkrankung ſchon ſeit einer Woche, aber es ſchien rätlich die Kunde zurückzuhalten. Gleich nach ſeiner Rückkehr von Heidelberg und Mainz erkrankte der Außen⸗ miniſter an Uebelkeit und Erbrechen. Man hat zunächſt an eine Fleiſchvergiftung gedacht. Jetzt ſcheint man in der Be⸗ ziehung klarer zu ſehen. Es handelt ſich wahrſcheinlich um den Rückfall eines alten Leidens. Tatſächlich hat die nähere Umgebung Dr. Streſemanns ſeiner Beteiligung im Wahlkampfe nur mit banger Sorge entgegengeſehen. Dr. Streſemann hat ſich an ſeinem 50. Geburtstage, da er von trat eine kleine Beſſerung ein, worauf ein neuer Rückſchlag erfolgte. Dr. Streſemann konnte ſeit Tagen nichts mehr eſſen, was natürlich den ganzen Organismus ſchwächte. Erſt geſtern abend hat er zum erſten Male wieder etwas Nahrung zu ſich genommen. Dafür iſt jetzt eine Nierenaffektion auf⸗ Aerzten beſondere Sorge macht. Um den zumal auf der Bö r ſe auftretenden bedenklichen Gerüchten Halt zu gebieten, hat man ſich an amtlicher Stelle entſchloſſen, einen offiziellen Kraukheitsbericht herauszugeben. Die Anſtrengungen der Aerzte werden ſich in erſter Linie darauf richten, die Nieren wieder in Funktion zu bringen und das leider ſchon Nach ſeiner Wiederher⸗ ſtellung wird der Außenminiſter ſich mehrere Monate ſeiner Erholung widmen müſſen. Es ſcheint, daß es nicht ſo weit gekommen wäre, wenn er im Spätwinter die Kur in Aegypten gemacht hätte. Nunmehr wird er die Kur, die bisher leider verſäumt wurde, nachholen müſſen. Die Teilnahme, die weit über die politiſchen Grenzen hinausgeht, iſt ſtark und aufrichtig. Aerztliches Kommuniqué und amtliche Mitteilung Ueber die bereits gemeldete ernſtliche Erkrankung des Reichsaußenminiſters iſt ein Kommuniqué ausgegeben wor⸗ den, das beſagt:„Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt ſeit einigen Tagen infolge einer Magen⸗ und Darmerkrankung ſowie einer Nierenaffektion gezwungen, das Bett zu hüten. Infolgedeſſen hat der Miniſter ſeine Teilnahme an der Gröff⸗ nung der Preſſa wie ferner die übernommenen Wahlvorträge Der Fall Jakubowſki J Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Falle Jakubowſki iſt eine neue überraſchende Wendung ein⸗ getreten. Die drei kürzlich Verhafteten, die in dem Verdachte ſtanden, in dem Verfahren gegen Jakubowſki einen Mein ⸗ eid geleiſtet zu haben und vermutlich an der Tat ſelbſt be⸗ teiligt zu ſein, ſind geſtern auf Anordnung des Oberſtagats⸗ anwaltes Müller, der ſeinerzeit das Todesurteil ge⸗ gen Jakubowſki beantragt hatte, entlaſſen worden. Die Entlaſſung erfolgte kurz vor dem Eintreffen des Miniſters Freiherr v. Reibnitz in Neuſtrelitz, der angekündigt hatte, er die Unterſuchungen ſelbſt in die Hand nehmen wolle. der Behauptung des Verteidigers des Jakubomwfki ſoll der eine der drei Entlaſſenen ihm gegenüber das Geſtändnis aus drücklich aufrecht erhalten haben. f Die mecklenburgiſche Regierung will nun, wie die„Voſſ. ng“ ſich berichten läßt, die Reichsregierung erſuchen, einige namhafte Gutachter zu ernennen. Dieſe Gutachter ſollen dann der Landesregierung die Baſts für die in Zu⸗ kunft zu ergreifenden Unterſuchungen geben. Das Verfahren gegen Reichsbahnbeamte Das von der Staatsanwaltſchaft eingeleitete Ermitte⸗ lungsverfahren gegen verſchtedene Beamte der Reichsbahn⸗ geſellſchaft iſt jetzt ſoweitchediehen, daß gegen den Reichsbahn⸗ oberrat Schulz Anklage wegen einfacher paſſiver Be⸗ ſtechung erhoben wird. Es bleibt lediglich die Beſchuldi⸗ gung, daß Schulz von dem Berliner Vertreter der Firma Reiſert in Köln mehrfach Geldbeträge als Ge⸗ ſchenke erhielt, nachdem er als Konſtruktionsdezernent des Reichs bahn⸗Zentralamts die Firma Reiſert zu Lieferungen und Arbeiten herangezogen hatte. Termin dürfte bereits Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats angeſetzt werden. Das Ermittelungsverfahren gegen Reichsbahndirektor Neumann, Abteilungschef beim Reichbahn⸗Zentralamt, iſt abgetrennt worden, doch ſteht auch in dieſem Verfahren der Abſchluß in Bälde bepor. Gegen mehrere weitere Beamte. ſo gegen Reichsbahnrat Müller⸗Göttingen, iſt das Verfahren ein⸗ geſtellt worden. Wie die amtliche Juſtizpreſſeſtelle außerdem mitteilt, ſind weitergehende Ermittelungen noch im Gange. machen. Athen, 14. Mai. Der Miniſterrat hat den Kurs der Drachme auf 375 gegenüber dem engliſchen Pfund ſtabiliſiert. Schwert Erkrankung Stresemann in Stettin, Hamburg, Kaiſerslautern und Halle abſagen müſ⸗ ſen. Da die Erkrankung Dr. Streſemanns auch in den nächſten Tagen dringende Bettruhe erfordert, iſt er auch genötigt, auf die für die Tage vom 16. bis 19. Mai vorgeſehenen Wahlvor⸗ träge in ſeinen beiden bayeriſchen Wahlkreiſen zu verzichten.“ In den ſpäten Abendſtunden des Montag wurde über den Zuſtand des erkrankten Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt an einem fieber⸗ haften, paratyphusähnlichenMagen⸗ und Darmkatarrh eruſtlich erkrankt. Im Verlauf der Erkrankung hat ſich eine Affektion der Nieren hinzugeſellt, die ſtrengſte Schonung und Bettruhe des Miniſters dringend er⸗ forderlich macht. Infolgedeſſen iſt jede Tätigkeit des Reichs⸗ außenminiſters für die nächſte Zeit ausgeſchloſſen. Gez. Dr. H. Zondek, Sanitätsrat Dr. Giſevius, Dr. Schulmann.“ Veneſch kann nicht empfangen werden Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der vielbeſprochene Beſuch des tſchechiſchen Außenminiſters Be⸗ neſch bei Dr. Streſemann wird nicht ſtattfinden. Herr Dr. Beneſch wird vorausſichtlich am Donnerstag in Berlin ein⸗ treffen, aber er wird den deutſchen Außenminiſter nicht ſehen. Herr Dr. Streſemann liegt leider immer noch zu Bett. Er hat daher Herrn Beneſch bitten laſſen, den Beſuch auf eine ſpätere Zeit zu verſchieben. Da die Initiative zu dem Beſuch von Herrn Beneſch ausgegangen iſt und er ausdrücklich den rein perſönlichen Charakter des Beſuches betont hat, werden irgend⸗ welche politiſche Beſprechungen des tſchechiſchen Außenmini⸗ ſters mit anderen amtlichen Stellen natürlich auch nicht ſtatt⸗ finden. Damit fallen alle Vermutungen, die in Paris, London und Prag an die Berliner Reiſe geknüpft worden ſind, einſtweilen ins Waſſer. Was Herr Dr. Beneſch in Berlin über alle die Dinge, die in dieſem Zuſammenhange erzählt wurden, hat be⸗ ſprechen wollen, entzieht ſich der Kenntnis hieſiger, ſonſt gut unterrichteter Kreiſe. Vielfach hat man gemeint: Herr Dr. Beneſch wolle auch über eine Donauföde ration ſpre⸗ chen. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß Herr Beneſch ſeine alten Pläne wieder aufnehmen möchte und den Wunſch hegt, die Lei⸗ tung unſerer auswärtigen Geſchäfte über ſie zu beruhigen, daß ſie nicht gegen Deutſchland gerichtet ſeien und dergleichen mehr. Viel Glück dürfte er indes nach unſerer Kenntnis nicht haben. In Deutſchland lehnt man ſchon mit Rückſicht auf den Zuſam⸗ menhang mit Oeſterreich die Beneſchen Projekte ab. Man hält ſie für ein totgeborenes Kind, da Ungarn wohl nicht mit von der Partie ſein dürfte. Ueber ein großes Mitteleuropa, in das auch das Deutſche Reich einbezogen würde, ließe ſich vielleicht reden. Aber auch da wird wohl Ungarn nicht mit⸗ Der Weg zur Korruption Jeder Vaterlandsfreund beklagt es, wenn der Wahlkampf unerfreuliche Formen annimmt. Gerade von der konſerva⸗ tiven Seite wird gern behauptet, daß das gleiche Wahlrecht zur Korruption führe, daß alſo das ganze heutige Syſtem nichts wert ſet. Man ſollte nun annehmen, daß die Deutſch⸗ nationalen ſich im Wahlkampf ſo betätigen, daß ſie ſelber von dem Vorwurf frei bleiben, unlautere Machenſchaften zu be⸗ günſtigen oder ſelbſt zu betreiben. Was ſoll man aber dazu ſagen, daß der Hauptgeſchäftsführer der Deutſchnationalen Volkspartei in Berlin eine Weiſung herausgegeben hat, wo⸗ nach auf die lokale Preſſe ein Druck auszuüben ſei, deutſch⸗ nationales Material zu verwenden! Wenn die Zeitungen dieſes deutſchnationale Material ablehnen, ſo ſollen ihnen Anzeigen, Druckaufträge uſw. entzogen werden. Weiter heißt es in der Anweiſung der Deutſchnationalen Partei. daß in der Nacht vor der Wahl Kolonnen anzuſetzen ſind, die die gegneriſchen Plakate entfernen oder über⸗ kleben! Noch deutlicher iſt ein vertrauliches Rundſchreiben der Deutſchnationalen Partei an ihre Vertrauensmänner im Kreiſe Nimptſch, darin befindet ſich(Geheim, nach Leſen vernichten!) folgender Satz: „Aufwendungen an Geld für die Arbeiter, aber auch Drohungen mit Abzug außertariflicher Bezüge müſſen in Erwägung gezogen werden. Jeder Familie einen Taler zugeſagt, wenn die Wahl gut ausfällt, wirkt Wunder.“ Es iſt überflüſſig, zu ſagen, daß dieſe Ratſchläge hart an das Strafgeſetz ſtreifen. Abgeſehen von dieſer juriſtiſchen Seite der Angelegenheit bleibt es aber ein trauriges Zeichen, daß eine Partei, die ſich national nennt und immer von Moral und ſittlicher Erneuerung redet, derartige Methoden empfiehlt, die zu ſchlimmſter Korruption und zur Fälſchung des Volkswillens führen müſſen. Japan iſt verhaudlungsbereit — London, 14. Mat. Aus Tokio wird gemeldet, daß der fapaniſche Außenmintſter ſich bereit erklärt habe, ſo raſch als möglich die diplomatiſchen Unterhandlungen zur Regelung der Zwiſchenfälle von Tſtnanfu zu eröffnen. Wenn es richtig ſei, daß General Ho Poa Tſu, der für die Ereigniſſe verantwort⸗ lich ſei, abgeſetzt worden ſei, dann würden die Unterhandlun⸗ gen weſentlich erleichtert werden. Wirtſchaftsrat des Völkerbundes In der Eröffnungsſitzung des neugebildeten Wirt⸗ ſchaftsrates des Völkerbundes gedachte am Montag Präſident Theuntis der in der Zwiſchenzeit verſtorbenen Mitarbeiter der Weltwirtſchaftskonferenz, Adoor und Mayriſch. Theu⸗ nis ging dann näher auf das Arbeitsprogramm des Wirt⸗ ſchaftsrates ein, das der praktiſchen Anwendung, jedoch nicht der Diskuſſion der von der Weltwirtſchaftskonferenz im Jahre 1927 aufgeſtellten Prinzipien dienen müſſe. In erſter Linie komme es darauf an, daß die Regierungen ſich tatkräftig an dem allmählichen Umſtellungsprozeß beteiligen. Die Arbeiten des Wirtſchaftsrates könnten in einer Woche beendet ſein. Balfour gab dann eine kurze Ueberſicht über die bisher erreichten Erfolge in der Beſeitigung der Handelshemmniſſe, beſonders die Unterdrückung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote Und ſtellte feſt, daß im allgemeinen die Ratifikation wirtſchaft⸗ licher Abkommen durch die verſchiedenen Staaten ungenügend ſei. Zum Hauptpunkt des Arbeitsprogramms des Wirtſchafts⸗ rates, der Zoll⸗ und Tariſpolitik, erklärte Balfour, daß ſeit Mai 1927 ein fühlbares Anziehen der Tarife zu konſtatieren ſei und daß es höchſte Zeit ſei, daß der Wirtſchaftsrat nach Mitteln ſuche, dem internationalen Handel gegen Tarifſchwankungen eine größere Sicherheit zu geben. Dem Vorſchlag, einen gewiſſen Ruhepunkt in den Tariffragen eintreten zu laſſen, hielt er entgegen, daß der Wirtſchaftsrat verſammelt ſei, um zu zeigen, in welcher Form die Tarife am ſchnellſten geſenkt werden könnten, weshalb unter keinen Umſtänden eine Feſtigung der augenblicklichen Zuſtände gutgeheißen werden könne. Die Abänderungsvor⸗ ſchläge dürften weder zu weit gehen noch zu allgemein gehalten ſein. Man werde die ganze Materie unterteilen müſſen und ihre einzelnen Beſtandteile ſtudieren. Vielleicht könne man ſogar Vertreter der Großinduſtrie jedes Landes in Genf ver⸗ ſammeln, um ihnen Gelegenheit zugeben, ſich zu den Proble⸗ men und dem Programm der Weltwirtſchaftskonferenz zu äußern. In der Nachmittagsſitzung trat Frau Emma Freun d⸗ lich(Oeſterreich) für die Bildung von Unterkommiſſivnen aus Vertretern von landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und Konſumorganiſationen zur Regelung der Verteilung der landwirtſchaftlichen Produkte ein. Anſchließend hielt Serruys eine anderthalbſtündige Rede, die mit Beifall aufgenommen wurde. In ſeiner Gigen⸗ ſchaft als Präſident des Wirtſchaftsrates gab er einen Rückblick auf die Entwicklung der weltwirtſchaftlichen Ideen ſeit Brüſſel u. Genua und unterzog dann die praktiſchen Fort⸗ ſchritte ſeit Abſchluß der Weltwirtſchaftskonferenz einer Kri⸗ tik, wobei er feſtſtellte, daß die meiſten Ergebniſſe wirtſchaft⸗ licher Einigung privaten Bemühungen zu verdanken ſeien. Der„heilige“ Egoismus ſei immer noch nicht aus der Wirtſchaftspolitik der einzelnen Staaten verſchwunden, aber es laſſe ſich feſtſtellen, daß ſeit dem Abſchluß des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Handelsvertrages und ſeiner Rückwirkung auf dis andern europäiſchen Staaten mancher Schritt auf dem Wege einer gegenſeitigen Annäherung getan worden ſei. Die beiden wichtigſten Hinderniſſe des Freihandels ſeien heute noch die Ein⸗ und Ausfuhrverbote, die man durch ein Uebereinkommen wenigſtens zum Teil zu beſeitigen hoffe, und die hohen Zölle, die bei vielen Staaten die Form von Prohibitiv⸗Zöllen angenommen hätten. Wie die Ein⸗ und Ausfuhrverbote ungeſetzliche Spekulationen à la hausse und à la baisse begründet hätten, ſo bewirkten die allzu hohen Zölle unwirtſchaftliche Manöver, die auf die europäiſche Ge⸗ ſamtwirtſchaft einen ungünſtigen Einfluß haben müßten. Die Erfahrungen hätten gezeigt, daß zur Herabſetzung der Zolltarife Teilaktionen bei einzelnen Haupterzeugniſſen beſſer ſeien als ein Generalabkommen. Auf dem Wege der Teil⸗ aktionen werde man verſuchen müſſen, allmählich zu einer Senkung der geſamten Zölle zu kommen. Da die öffentliche Meinung bei dieſen Teil⸗ aktionen ein ſehr beachtlicher Helfer ſei, ſolle der Wirtſchafts⸗ rat bei der Auswahl der in Frage kommenden Mittel eine aktuelle Politik treiben, die den Erforderniſſen der Zeit je⸗ weils entgegen kommen müßte. Nach Serruys wies Boyden auf die Beſchlüſſe der In⸗ ternationalen Handelskammer während der Stockholmer Tagung hin und betonte, daß deren Forderungen noch über die der Weltwirtſchaftskonferenz hinausgingen. Die Regie⸗ rungen müßten ſich noch mehr als bisher an der Durchführung dieſer Forderung beteiligen. Der engliſche Gewerkſchaftsvertreter Pugh unterſtrich, daß die Sicherung des Wirtſchaftsfriedens eine Voraus⸗ ſetzung für die Erhaltung des Weltfriedens ſei und trat füür eine ſtärkere Berückſichtigung des Verteilungs⸗Problems ein, das ſeiner Anſicht nach nicht allzu ſchwer zu löſen ſei. Darauf wurde die Sitzung auf heute(Dienstag) vertagt. Der 11. Auguſt als Nationalfeiertag? Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro, Am Mittwoch tritt der Reichsrat wieder zuſammen. Auf dem Programm ſteht auch die Vorlage des Entwurfes eines Ge⸗ ſetzes über den Nationalfeiertag. Es handelt ſich um ein Initiativgeſetz, das von Preußen mit Unterſtützung einiger anderer Länder eingebracht wird und die Einrichtung eines Nationalfeiertages fordert. Die Antragſteller denken dabei in erſter Linie an den 11. Auguſt, dem Entſtehungs⸗ tag der Weimarer Verfaſſung. 2. Seite. Nr. 228 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 15. Mai 192 Der Kolmarer Aulonomiſtenprozeß Immer neue Enthüllungen“ Eine intereſſante Note brachte gleich zu Beginn der tagſitzung die Verleſung eines Briefes von Redakteur Baechtel vom Ullſtein⸗Verlag in die Verhandlungen, worin B. formell erklärt, er habe nie einen Brief an den Ange⸗ klagten Heil geſchrieben, wie dieſer behauptet habe. Er hoffe, daß Heil ſo loyal ſein werde, dieſe Erklärung zu be⸗ ſtätigen. Im Zuſammenhang mit einem Geſuch des Angeklagten Hauß, der einen Abſzeß am Halſe hat, der einen operativen Eingriff notwendig macht, um Fernbleiben von einigen Sitzungen, entſpinnt ſich eine Diskuſſion zwiſchen dem Prä⸗ ſidenten und Anwalt Berthon, in der der Präſident ſagte: „Ich muß gegenüber den Anträgen der Verteidigung miß⸗ trauſiſch ſein!“—„Jetzt nicht mehr, wo wir die Feindſelig⸗ Mon⸗ Fritz keiten eingeſtellt und einen Waffenſtillſtand geſchloſſen haben!“, erklärte Berthon vielſagend. Anwalt Klein ver⸗ langt, daß das im Neutraliſtenprozeß von 1920 verwendete Gutachten über den Geiſteszuſtand Leys beigebracht werde. Präſident und Anwalt ſagen dies zu. Darauf wird die Einvernahme Schlägels über die itztruppe fortgeſetzt. Der Angeklagte verlieſt einen kenn⸗ zeichnenden Satz aus den erſten Statutenentwürfen:„Nie⸗ mals darf die Staatsautorität von der Schutztruppe ange⸗ griffen werden!“ Schall äußert ſich über die angeblichen Mobiliſations⸗ pläne der Schutztruppe. Solche hätten nie beſtanden. Es entſpinnt ſich ſodann eine ausführliche Diskuſſion über ein in Telegrammſtil verfaßtes Programm, das zur Eröte⸗ rung kommt, weil es die Worte„volle Eigenſtaatlichkeit“, „kein Rahmen“,„Vereinigte Staaten von Europa“ uſw. ent⸗ hält. Schall beſtreitet, daß das Programm von ihm ent⸗ worfen ſei. Er droht:„Wenn man dies nicht glauben will, ſo laſſe ich 50 Zeugen aufmarſchieren, die dies bezeugen!“ Geſchworene, Gerichtshof und Preſſe erſchauern. Eine Kontroverſe entſpinnt ſich dann über die alte Formel pisler Elſäſſer: „Das Elſaß den Elſäſſern!“, welche Parole von der Anklage als ſeparatiſtiſch be⸗ zeichnet wird. Die Angeklagten ſagen, das ſei ſchon vor dem Kriege der Kriegsruf der elſäſſiſchen Parteien geweſen. 1919 hahe ihn General Tauflieb bei den Wahlen wieder aufge⸗ nommen. Schlägel fügt pathetiſch bei:„Wir Elſäſſer, die wir gerne Franzoſen ſind, möchten endlich einmal am Tiſch, 2 nicht nur immer unter dem Tiſch Platz nehmen!“ Schlägel ſpricht ſodann ausführlich von jener merkwürdigen Spionageſage, in der eine Erika Schütz an einen gewiſſen Schneider einen Brief geſchrieben habe, er ſolle, da er ein guter Elſäſſer ſei, nach Appenweier hinüberkommen, es werde ihm dort geſagt, wie er der elſäſſiſchen Sache gute Dienſte leiſten könne. Schlägel bemerkt zu dieſer Angelegen⸗ heit, daß Schneider dort drüben nicht mit deutſchen Spionnge⸗ offizieren, ſondern mit frauzöſiſchen Agenten zu tun gehabt habe, die ihm eine Falle hätten ſtellen wollen, um der auto⸗ nomiſtiſchen Bewegung zu ſchaden. Schlägel gibt dann noch verſchiedene Einzelheiten über dieſe Sache. Vernammen wurde ſodann F. T. Schweitzer, Geo⸗ meter in aclhauſen. Dieſer war eine Zeit lang Kommuniſt und Marxiſt. Er ſagt, er ſei Autonomiſt aus Familientra⸗ dition. Er ſoll die Aufgabe erhalten haben, die Schutztruppe in Mülhauſen zu organiſieren. Als die Rede wiederum auf die agents provocateurs kommt, ſagt der Präſident, daß, wenn alle jene, die von der Verteidigung als ſolche bezeichnet wer⸗ den, ſolche ſeien, ſo gäben dieſe eine ſtarke Armee. Anwalt Berthon ruft: „Die fünf Millionen Geheimfonds mußten doch Verwendung finden!“ Die weitere Verhandlung betrifft die Vernehmung eines gewiſſen Za dock. Schweitzer und Stürmel finden es eigen⸗ tümlich, daß dieſer Zadock von den franzöſiſchen Behörden aus⸗ gewieſen wurde. Man habe Zadock und Riehl für deutſche Agenten und Separatiſten gehalten, da man nicht annehmen konnte, daß die franzöſiſche Polizei agents provocateurs in Autonomiſtenverſammlungen ſchicke. So erklärte Stürmel, der ſich ſodann eingehend über die Rolle von Riehl und Zadock äußerte. Es ſtehe feſt, daß auch Zadock ein agent PPOvocateurſei.— Der Präſident:„Noch einer?“ An⸗ walt Fournier ſtellt aufgrund der Ueberweiſungsakten feſt, daß Zadock ſeine Dienſte in der franzöſiſchen Spionage angeboten habe.. Nach weiteren kurzen Fragen ſekundärer Art wurde die Verhandlung auf den Nachmittag vertagt. Die Nachmittagsſitzung wurde mit den Ausſagen des An⸗ geklagten Reiſacher eröffnet. In der Anklageſchrift heißt es, er ſei Kaſſierer der Straßburger Heimatbundſektion ge⸗ weſen. Mit Baumann zuſammen habe er ein Proteſtſchreiben gegen die Verhaftung Zorn von Bulachs an den Völkerbund gerichtet.— Reiſacher erzählt ausführlich von den Leiden, die er als deutſcher Internierter in Frankreich mitgemacht habe. Er ſagt aus, die einzigen Eingänge der von ihm verwalteten Kaſſe ſeien Mitgliederbeiträge oder frei⸗ willige Beiträge guter Elſäſſer für die gemaßregelten Unter⸗ zeichner des Heimatbund⸗Manifeſtes geweſen. So ſeien von dieſen Geldern Dr. Rops 2000 Franken ausbezahlt worden. Reiſacher war auch eine Zeit lang Mitarbeiter der„Wahr⸗ heit“, er hat aber nichts dafür erhalten. Reiſacher hat mit Baumann zuſammen einige heftige Artikel veröffentlicht, ſo einen offenen Brief an den Bürgermeiſter von Barr, in dem es u. a. heißt:„An die Laterne mit den Verrätern am elfäſſiſchen Volke“ uſw.— Der Präſident:„Sie geben doch zu, daß Ihre Sprache von ungewöhnlicher Heftigkeit war.“— Anwalt Feilett interveniert:„An die Laterne! iſt ein alter franzöſiſcher Revolutionsſchrei; dank ihm haben wir unſere Freiheit erworben.“ Die Rede kommt dann auf die von Rei⸗ ſacher propagierte Volksabſtimmung in Elſaß⸗Lothringen. Anwalt Berthon bemerkt, Volksabſtimmung ſei das Gegenteil von Komplott. Der Präſident:„Ich weiß das, aber wenn ich dieſe Frage ſtellte, tat ich das nur, um Klarheit zu ſchaffen.“ Berthon:„Und ich machte die Bemerkung nur, um Sie auf den rechten Weg zurückzuführen.“ Der Präſident trumpft auf:„Das verſuche ich bei Ihnen ſchon lange, aber vergeb⸗ lich.“ der Präſtdent:„Waren Sie auch Pazifiſt, als Sie verlangten, man müſſe den Maire von Barr an der Laterne aufhängen?“ Dieſe Worte löſen erneut ſtarke Heiterkeit aus, die Roch größer wird, als Anwalt Jägle den Angeklagten in einer Ark befragt daß nur eine für dieſen günſtige Antwort erfolgen Als Reiſacher erklärt, er ſei überzeugter Pazifiſt, ſagt konnte. Der Präſident ſtellt feſt, daß bei dieſer Art der Frage⸗ ſtellung die Antwort für einen halbwegs normalen Menſchen gegeben ſei. Es wurde ſodann zur Vernehmung von Charles Bau⸗ mann, des früheren verantwortlichen Redakteurs der „Wahrheit“ geſchritten. Die leidenſchaftliche Sprechweiſe Bau⸗ manns verſchärfte ſofort die vorher ſo friedliche Stimmung im Saale, welche Anwalt Feillet mit dem Geiſt von Locarno verglichen hatte. Anwalt Berthon, unterſtützt von den an⸗ deren Verteidigern, legt ſcharfe Verwahrung dagegen ein, daß Baumann und Kohler, bevor ein Urteil gefällt ſei, als ge⸗ fährliche Spione bezeichnet werden. Mit Abſicht verſuche man, von der angeblichen Komplott⸗Affäre zu einer Spionage⸗Affäre hinüberzugleiten, um Eindruck auf die Geſchworenen zu machen. Baumann ſeinerſeits proteſtiert ebenfalls dagegen, daß man ihn als Spion bezeichnet. In den kräftigſten Ausdrücken erhebt Baumann ſodann Klage dagegen, daß man ihn, wie er ſagk, ſeit Mona⸗ ten in ungeſetzlicher Haft behalte, ohne daß man es wage, ihn vor einen regulären Gerichtshof zu ſtellen. In leidenſchaft⸗ liches Schluchzen ausbrechend, ruft Baumann:„Das iſt die größte Gemeinheit, die man mir hier antun kann. Ich habe nicht ſpioniert, ich bin kein Spion.“(Bewegung.) Baumann ſpricht ſich dann über den von Zorn von Bu lach geplanten Stoßtrupp aus, deſſen eigentliche Gründung nie erfolgt ſei. Für dieſe Stoßtrupps ſei Bulach allein verantwortlich. „Warum“, ſo fragt er,“ ſitzt er nicht auch auf der Anklage⸗ bank?“ Der Präſident ſtellt hierauf unbeſtritten feſt, daß etwa 300 Anmeldungen für dieſe Trupps vorlagen. Es kommt dann ein Brief Pincks zur Verleſung, Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung lebt der Zwiſcheufall erneut auf. Rechtsanwalt Peter gibt Proteſterklärun⸗ Worum geht es am 20. Mai? Von Generalſekretär Hans Wolf, Karlsruhe Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Wahltag. Das deutſche Volk iſt aufgerufen worden, um den Reichstag neu zu wählen; das bedeutet: es ſoll ſein Urteil darüber ab⸗ geben, ob der alte Kurs richtig war, oder ob neue Wege be⸗ ſchritten werden ſollen. Große Aufgaben harren ihrer Löſung. Die vollkommene Befreiung des beſetzten Gebietes muß durch den neuen Reichstag erreicht werden. Die uns willkürlich gezogenen Greuzen im Oſten bedürfen dringend der Reviſion. Die Laſten aus dem Dawesgutachten ſind zu mildern, ſoll unſer Wirtſchaftsleben nicht ernſtlich gefährdet werden. Dringend erforderlich iſt eine Verwaltungsreform in Reich und in Ländern, damit durch Sparſamkeit er⸗ hebliche Steuerſenkungen erreicht werden können. Unſere ganze Steuergeſetzgebung muß einer Nachprüfung unterzogen werden, um einheitlich und einfacher geſtaltet zu werden. Die Der Liberalismus hat Deutschland vor kulturellem Rückſchriit bewahrt, als er das Reichsſchulgeſetz zum Scheitern brachte. Auf die Sozialdemokratie iſt in kul⸗ turellen Fragen kein Verlaß. Sie hätte als Gegenleiſtung für die Bewilligung der von ihr geforderten weltlichen Schule glatt die Si mul⸗ tauſchule geopfert. Wer die bewährte badiſche Simultanſchule auch für die Zukunft geſchützt wiſſen will, der gebe ſeine Stimme der 5 Deutſchen Volkspartei eiſte IL: Curtius-Mattes- Blum für das Leben der Gemeinden ungeheuer wichtige Frage des Finanzausgleiches muß aus dem Zuſtande des Proviſoriums einer endgültigen Löſung entgegengeführt werden. Allein dieſe, nur in kurzen Strichen gezeichneten Aufgaben ſollten jeden, der das Wahlrecht hat, veranlaſſen, am Wahltag ſeiner Wahlpflicht zu genügen. Die Ausübung des Wahl⸗ rechtes iſt Dienſt am Vaterland, denn neben den erwähnten Aufgaben kommt es darauf an, eine Regierung zu ſchaffen, die ſich nicht dauernd auf wechſelnden Minderheiten ſtützen muß, ſondern die von einer großen Mehrheit getragen wird. Nur dadurch wird es möglich ſein, das Steuer des Staats⸗ ſchiffes in gleichmäßigen Bahnen zu halten und der Geſetz⸗ gebung Stetigkeit zu geben. Verzweifeln möchte man, wenn man lieſt, daß nicht weniger als 32 Parteien ihre Anſprüche angemeldet haben. Noch ſteht der Feind auf deutſchem Boden, alle Kreiſe der Arbeitnehmerſchaft und Arbeitgeber⸗ ſchaft ſtehen unter den Folgen des verlorenen Krieges und der über uns hinweggegangenen Inflation und noch iſt die Unvernunft des deutſchen Volkes größer denn je. Kraſſer Egoismus iſt es, der die Bildung gewiſſer Parteien herauf⸗ beſchworen hat. Eine Wirtſchaftspartei iſt gänzlich über⸗ flüſſig, denn dem Mittelſtand iſt vielmehr geholfen, wenn die Vertreter von Handwerk und Gewerbe durch die politiſchen Parteien unterſtützt werden. Die Wirtſchaftspartei dient nur zur Zerſplitterung des Bürgertums! Was aber ſchadet das den Führern dieſer Bewegung, wenn nur ſie auf den Krücken der Zerſplitterung in den Reichstag einziehen können. eine Volksrechtspartel notwendig? Die Frage iſt zu ver⸗ neinen. Wenn man in den Verſammlungen der Volksrechts⸗ partei hört, mit welchen Phraſen dort gearbeitet wird, ſo er⸗ faßt den verantwortungsvollen Menſchen Mitleid mit denen, die dort betört werden ſollen. Jedes kleine Kind weiß hen! daß wir den Krieg verloren haben und daß wir nicht eine gen ab gegen die Aeußerung Fachots, Baumann und Kohler ſeien gefährliche Spione. Dies ſei von ſeiten eines hohen Beamten ein ungewöhnliches Vorgehen, da für dieſe Behaup⸗ tung noch kein Beweis vorliege. Es ſei außerordentlich be⸗ dauerlich, wenn die franzöſiſche Juſtiz im Elſaß ſo vorgehe. Seit dem 3. Dezember 1927 ſäßen Baumann und Kohler in Haft, ohne daß der Schatten eines Beweiſes für ihre Schuld erbracht worden ſei. Fachot habe eine raſche Erledigung der Unterſuchung zugeſagt. Er habe ſein Wort nicht gehalten. Die Gefangenhaltung der beiden Angeklagten ſei unge ſetz⸗ lich. Nunmehr vermiſche man die Anklage gegen Baumann und Kohler, die ihre Unſchuld beteuerten, mit der Komplott⸗ ſache. Anwalt Peter verlangt, daß das Spionagedoſſier hierhergebracht werde. Ueber den Baron von Bulach 5 heißt es in dem Briefe:„Zwei Flaſchen Champagner und eine Schürze in Paris genügen, um ihn aus ſeiner oppoſttionellen Stellung herauszubringen“. Aus einem Alkoholiker könne man keinen Nationalhelden machen. Dazu gehöre anderes Holz. Was für Bulach gelte, gelte auch für Baumann. Dieſe Leute, die nach Anſicht der Berliner Preſſe die öffentliche Mei⸗ nung des Elſaß repräſentierten, gebärdeten ſich wie Irre⸗ dentiſten. Dagegen müſſe proteſtiert werden. Weiter iſt in dem Briefe die Rede von der Möglichkeit der Schaffung einer autonomiſtiſchen Zeitung in Baſel, falls die elſäſſiſchen ver⸗ boten werden ſollten. In Bezug auf dieſen Brief erklärt Schall, Pinck habe ſich in viele Dinge eingemiſcht, die ihn nichts angegangen ſeien. Baumann bemerkt, er perſönlich halte Bulach trotz ſeines Umfalls für einen ehrenhaften Mann, der auch ein guter Franzoſe ſei. Pinck habe lügenha te Behauptungen aufgeſtellt. Rechtsanwalt Palmieri er⸗ wähnt, Pinck ſitze in einer deutſchen Irrenanſtalt. Der Prä⸗ ſident ſtellt feſt, Baumann bezeichne Ley als ve bezeichne Baumann als verrückt und die Verteidigung be⸗ zeichne Pinck als einen Verrückten.„Das iſt ja zum Vor⸗ rücktwerden“. Rechtsanwalt Peter verlieſt dann noch einen Brief Leys an Fromageot, in dem ſich Ley gegen die Behaup⸗ tung wendet, er ſei ein Spion. Dann wird die Verhandlung auf heute(Dienstag) ver⸗ 22 Sta It tagt. gswahl 1928 unſeren Feinden erklären können, wir zahlen nichts. Noch ſteht das drohende Geſpenſt der Ruhrbeſetzung wie der In⸗ flation in unſerer Erinnerung, wo die Papierſcheine die Taſchen aufblähten, aber nicht ein Stück Brot zu kaufen war; und ſchon wieder predigen dieſe Propheten, die die Führung des Volksrechtspartei inne haben, man ſolle im Inneren um 100 Proz. aufwerten und den Feinden erklären, wir können euch nichts geben. Es iſt an der Zeit, daß einmal mit aller Deutlichkeit und Schärfe geſagt wird, daß es frevelhaft iſt, dieſe zermürbten und innerlich zuſammengebrochenen Men⸗ ſchen, die Sparer, die alles verloren haben, ſo zu miß⸗ brauchen, wie es hier von Seiten hemmungsloſer Agitatoren geſchieht. Groß iſt die Not der Landwirtſchaft; der Bauer ringt um ſeine Exiſtenz und Einigkeit ſollte das oberſte Gebot ſein. Glaubt man denn in den Reihen der Landwirtſchaft durch 4 oder 5 Bauernparteien irgend etwas zu erreichen? Es wird ſoviel von der Selbſthilfe der Landwirtſchaft geſprochen. Selbſthilfe bedeutet, daß die Landwirtſchaft in erſter Linie einmal die großen politiſchen Parteien ſtärkt, die für den Schutz des Privateigentums eintreten und nicht jenen nach⸗ laufen, die nachher in den Parlamenten, wenn ſie mit 3 oder 4 Mann einziehen, ſo hilflos ſind, wie es gerade im badiſchen Landtag die Vertretung des Landbundes war und auch bleiben wird. Und deshalb in dieſer Stunde ein ernſter Appell an die Wählerſchaft, zur Wahl zu gehen, keine Splitterparteien zu wählen, auch keinen Extremenparteien die Stimme zu geben, ſondern den geſunden Mittelweg einzuhalten und national zu wählen. Die Deutſche Volkspartei iſt den ſchweren Weg der Verantwortung gegangen und hat in vorderſter Linie der Wiederaufbauarbeit geſtanden. Sie iſt geſchmäht worden, und hat zweifelsohne durch ihre Haltung ſo manchen verloren, dem tönende Phraſen lieber waren als harte Arbeit; und doch iſt es ihr gelungen, die Ruhrräumung zu erreichen, die Kölner Zone zu befreien und dem deutſchen Namen wieder Achtung und Geltung in der Welt zu ſchaffen. Wir buhlen nicht um die Gunſt der Wähler, aber wir bitten ernſth aft nach zu⸗ denken, ob wir nicht auf dem richtigen Weg ſind. Wir wollen Dienſt am Vaterland leiſten und unſere ganze Kraft dafür einſetzen, daß aus einem Deutſchland der Not und der Knechtſchaft, ein Deutſchland der Freiheit und des wirtſchaft⸗ lichen Wohlſtandes wird. Betrügereien eines Kölner Möbelhändlers — Köln, 15. Mai. Ein hieſiger Möbelhändler namens Silbermann verkaufte auf Kredit Möbel, ließ ſich jedoch für, den Kaufbetrag Wechſel ausſtellen, die er ſofort zum Dis⸗ kont weitergab, ohne aber vorher die Möbel zu liefern. Die zahlreich Betrogenen mußten bereits für mehr als 100 00 0 Mark dieſer Wechſel einlöſen. Silbermann wurde verhaftet, als er im Begriff war, ſich einen Auslandspaß zu verſchaffen, aber aus unbekannten Gründen wieder freigelaſſen. Er be⸗ nutzte die Gelegenheit, die gerichtlich beſchlagnahmten Möbel fortzuſchaffen und mit ſeiner Familie in einem Auto zu entfliehen. Er wird ſteckbrieflich verfolgt.. Donnerstag, 17. Mai, abends 83 Uhr in Hohenſachſen, in der„Krone“. Redner: Stadtrat Pfarrer Vath, Dr. Martin. 4 Uhr in Steinklingen,„Grüner Baum“ Walther, Freudenberg. 5 Uhr in Oberflockenbach, in der„Roſe“ Walther, Freudenberg. 7% Uhr in Edingen, im„Ochſen“. Pfarrer Vath, Dr. Marti n. 5 Uhr in Wallſtadt, in der„Traube“ Redner: Stadtrat Ludwig, Dr. Witt ſa ck. a r in Neckarhauſen. Redner: Stadtverordn. Walther. Der Vorſtand. Redner: Haas, Redner: Haas, Redner: Stadtrat Mn e een n .— oh ee N Dienstag, den 18. Mai 1928 Neue Maäunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 226 Die Zeitungsanzeige im Reklameetat des Kaufmanns g(Nachdruck verboten.) Die Aufgabe der Reklame iſt es, Menſchen zu beein⸗ [uſſen; ſie ſoll bei denjenigen Perſonen, denen ſie zur Kenntnis kommt, beſtimmte Wertungen hervorrufen. Der Kaufmann, der Reklame macht, betätigt ſich alſo, jo merkwürdig dies vielleicht klingen mag, in erſter Linie als Erzieher. Wie der Lehrer ſeinem Zögling etwas bei⸗ bringen will, ſo verſucht der Kaufmann demjenigen, der kau⸗ en ſoll, etwas beizubringen. Er muß alſo, wenn er die Gewähr haben will, daß der Käufer im entſcheidenden Augen⸗ blick genau weiß, wo er ſeinen Bedarf zu decken hat, erreichen, daß der Käufer ſeinen Namen und ſeine Branche ge⸗ lernt hat. Ebenſo wie der Erzieher ſeinen Zögling dadurch beeinflußt, daß er ſeine eigenen Anſchauungen und Wer⸗ tungen immer wieder vorträgt, muß auch der Kaufmann ſeine Reklame ſtets von neuem wiederholen. Nur dann, wenn der Käufer die Reklame immer wieder zu Geſicht bekommt, ſiſt mit ausreichender Wahrſcheinlichkeit damit zu rechnen, daß der Inhalt der Reklame auch wirklich„gelernt“ wird. Vuſausſetzung für die Erreichung dieſes Zieles iſt aber erſtens einmal, daß die Reklame geſehen wird, zwei⸗ tens, daß die Reklame in ihrem Inhalt erfaßt wird. Ge⸗ ſehen wird manche Art von Reklame. Daß Außen⸗ reklame beiſpielsweiſe geſehen wird, iſt nicht zu beſtreiten. Anders iſt aber die Frage, ob dieſe Reklame auch erfaßt wird, was eine Vorausſetzung für jede Reklame⸗ wirkung iſt. Wenn der Menſch beſtimmte Eindrücke in ſich aufnehmen ſoll, muß er geiſtig dazu diſponiert ſein. Wer heute bei dem ſtets anſteigenden Verkehr und bei der ſtets wachſenden Haſt des täglichen Lebens durch die Straßen eilt, iſt geiſtig nicht darauf vorbereitet, von außen auf ihn ein⸗ dringende Reklamewirkungen in ſeinem Innern zu ver⸗ arbeiten. Nur ein Reklamemittel kann, was ſeine Wirkung be⸗ trifft, unter ganz anderen pfychologiſchen Geſichtspunkten be⸗ trachtet werden, das iſt die Zeitungsanzeige. Die Zeitung wird, von einem ganz geringen Prozentfatz eiliger Leſer abgeſehen, meiſtens in den Zeiten der Ruhe ge⸗ leſen. Sie wird geleſen in der Abſicht, das, was in der 3255 tung geſchrieben iſt, in ſich aufzunehmen. Der Leſer der Zei⸗ tung iſt alſo in dem Augenblick, in dem er ſeine Zeitung zur Hand nimmt, gerade darauf eingeſtellt, Einzelheiten geiſtig au erfaſſen. Die Zeitungsreklame wird daher pfychologiſch in allererſter Linie den Erforderniſſen gerecht, die heute an die Reklame geſtellt werden müſſen. Dazu kommt weiter,— und dies iſt für den Kaufmann ſehr wichtig— daß bei der Zei⸗ tungsreklame die Möglichkeit beſteht, den ganzen Leſer⸗ kreis der Zeitung, der ſich aus den verſchiedenſten Berufs⸗ ſtänden zuſammenſetzt, zu erfaſſen. Der Kaufmann, der alſo ein Zeitungsinſerat aufgibt, kann ungefähr im Voraus ſchätzen, welche Kreiſe durch dieſes Inſerat beeinflußt werden könnten. Dieſe Möglichkeit hat er bei keiner zweiten Reklame⸗ möglichkeit, er hat ſie nicht einmal bei der ſo beliebten Reklamemöglichkeit, dem Schaufenſter. Das Schaufenſter wird von den Kaufleuten, die ſich heute noch immer vor der Zeitungsreklame ſcheuen, als das beſte Reklamemittel bezeichnet. Die Schaufenſterreklame teilt mit aller anderen Außenreklame, alle Nachteile. Die Schaufenſterreklame wird alſo zunächſt einmal in ihrer Wir⸗ kung geſchmälert durch die Schnelligkeit des Verkehrs und ſeinen wachſenden Umfang. Sie wird ſodann beeinträchtigt durch die Lichtreklame, die allenthalben die Aufmerkſamkeit zu erwecken verſucht und heute von ſich aus das Straßenbild übermäßig ſtark überlaſtet. Beſonders“ beeinträchtigt wird aber die Schaufenſterreklame in ihrem Erfolg dadurch, daß heute jeder Kaufmann durch ſein Schaufenſter unbedingt ſeinen Nachbarn zu übertrumpfen bemüht iſt. Er tut dies nicht nur dann, wenn in ſeiner Nachbarſchaft ein Ge⸗ ſchäft bes gleichen Geſchäftszweiges zu finden iſt; er muß dies auch dann tun, wenn überhaupt in der Nähe Kay zu finden ſind, neil er nämlich genau weiß, daß unmöglich fedes Schaufenſter beachtet werden kann und eine Ausſicht auf Beachtung ſeines Schaufenſters nur dann beſteht, wenn er ganz beſonders Auffallendes zu bieten vermag. So kommt es, daß man immer größere Summen auswirft, um das Schaufenſter auszuſtatten. Man ſtellt bewegliches Material aus, verſucht, durch eine beſonders auffällige Be⸗ leuchtung den Nachbar zu übertrumpfen und vergißt da⸗ hei zu berechnen, wie ungeheuer groß die Mehrausgaben ſind, die man dadurch auf ſich lädt. Vor allem aber vergißt man meiſtens darauf zu achten, daß den geſteigerten Mehrausgaben kein auch nur annähernd im gleichen Verhältnis geſteigerten Erfolg entſpricht. Ein praktiſcher Verſuch kann dies beweiſen: in einer ſüddeutſchen Stadt verſtärkte man unter ganz genau gleichen Vorausſetzungen bei ein und demſelben Schaufenſter an einer Reihe von aufeinander⸗ folgenden Tagen die Stromſtärke der Schaufenſterbeleuch⸗ tung allmählich von 15 auf 100 Kerzen. Während von 100 vorübergehenden Perſonen bei einer Beleuchtungsſtärke von 15 Kerzen 12 Perſonen vor dem Schaufenſter ſtehen blieben, machten bei 100 Kerzen erſt 21 Perſonen von 100 vor dem Schaufenſter Halt. Eine Vermehrung der Lichtausgabe alſo um annähernd das Siebenfache veranlaßte erſt die doppelte Anzahl von Perſonen, von dem Schaufenſter überhaupt Notiz zu nehmen. Das mit einer Verſieben⸗ fachung der Stromausgabe eine Verdoppelung des Verkaufs erreicht wurde, kann damit nicht etwa bewieſen werden, da naturgemäß von dieſen Perſonen nachher wieder ein kleiner Prozentſatz tatſächlich Käufer wurde. Wenn nun aber ein Kaufmann den Entſchluß faſſen würde, ſeinen. Inſeratenetat um mehr als das Siebenfache zu ver⸗ größern, dann kann er ſicher ſein, daß der Erfolg entſpre⸗ chend größer iſt. Ein wichtiges Problem, das immer wieder im Reklame⸗ weſen zur Erörterung gelangt, iſt die Frage danach, wer die Koſten der Reklame zahlt, der Verkäufer oder der Käufer. Der Käufer glaubt oft, die Reklame zahle er dadurch, daß die Preiſe des Unternehmens, das viel Reklame macht, höher ſein müßten, als die Preiſe der Konkurrenz. Dieſe Anſicht iſt falſch. Je mehr Reklame ein Unternehmen macht, deſto billiger kann es arbeiten. Erfolgreiche Reklame nämlich ſteigert den Umſatz und verteilt die Generalſpeſen eines Unternehmens auf eine weſentlich größere Zahl von einzelnen Artikeln. Der Käufer kauft alſo billig. Er zahlt alſo die Reklameſpeſen nicht. Der Verkäufer, der viel Reklame macht und dadurch ſeinen Umſatz ſteigert, ſtei⸗ gert auch ſeinen Gewinn, ſelbſt wenn der Nutzen am ein⸗ zelnen Gegenſtand kleiner iſt. Auch der Unternehmer zahlt die Reklame nicht aus ſeiner Taſche. Sein eigener Nutzen iſt größer als er es zu der Zeit war, als er keine Re⸗ klame machte. Die Reklamekoſten zahlt der Konkurrent, der keine Reklame macht. Ein Unternehmen das ſich nicht der Reklame bedient, gerät mit der Zeit in Vergeſſenheit; je mehr es einem anderen Kaufmann, der Reklame macht, gelingt, durch ſeine Reklame Kunden zu ſich herüberzuziehen, deſto ſicherer iſt der Untergang ſeines Konkurrenten. Der Umſatz im Geſchäft des Konkurrenten muß zurückgehen. Seine Einzelpreiſe müſſen wegen des geringen Umſatzes ſteigen. Das Anſteigen der Preiſe muß eine neue Abwande⸗ rung der Kunden mit ſich bringen und immer weiter den Er⸗ folg des Geſchäftes verringern. Zuſammenfaſſend ſei feſtgeſtellt, daß das Zeitungsinſerat das einzige Werbemittel iſt das allen Anforderungen entſpricht, die die Wiſſenſchaft heute an das Reklamemittel ſtellt. Die Zeitungsreklame muß daher im Reklameetat des Kaufmanns unter allen Umſtänden an erſter Stelle ſtehen. Damit ſoll keineswegs in einer falſchen Verallgemeine⸗ rung geſagt werden, daß jedes andere Reklame ⸗ mittel bedingungslos unbrauchbar iſt. Ganz im Gegenteil wird manche Außenreklame geeignet ſein, für den Kaufmann wirkungsvoll zu werben. Vorausſetzung aber bleibt immer, daß im Reklameetat des Kaufmanns die Zeitungsanzeige an erſter Stelle ſteht und daß ſie der Grundpfeiler des Reklamebaues iſt. Sie muß dem Schaufenſter den Intereſſenten zuführen. Sie muß den Vorzug, daß ſie dem Leſer in ruhigen Stunden nahe⸗ kommt, dazu ausnutzen, die Wirkung anderer Reklameart vorzubereiten. Wer wirtſchaftlich nicht in der Lage iſt, ſich verſchiedener Reklamearten ausgiebig zu bedienen, be⸗ ſchränke ſich auf die Zeitungsanzeige. Niemals aber darf er zugunſten anderer Reklamearten auf die Zeitungsreklame verzichten. Ein Werbefeldzug ohne Zeitungs⸗ reklame iſt wie ein Dach ohne Unterbau. * Anwartſchaft und freiwillige Weiterverſicheruna in der Angeſtelltenverſicherung. Nach dem Geſetz vom 29 März 1928 gelten alle Anwartſchaften bis zum 31. Dezember 1925 als auf⸗ rechterhalten ohne Rückſicht darauf, ob für einzelne Jahre zu wenig oder kein Beitrag entrichtet wurde. Erſt vom Jahre 1926 an areifen die allgemeinen Vorſchriften Platz, nach denen der Verſicherte vom 2. bis 11. Kalenderfahre ſeiner Verſiche⸗ rung fährlich mindeſtens 8, vom 12. Kalenderjahre an jährlich mindeſtens 4 Beitraasmonate zur Erhaltung der Anwartſchaft nachweiſen muß. Bis zum Schluſſe des Jahres 1928 kann feder noch berufsfähige Verſicherte, der ſeit 1913 mindeſtens 4 Bei⸗ tragsmonate auf Grund der Verſicherungspflicht zurückgelegt hat, ſeine Anwartſchaft wieder aufleben laſſen, wenn er die für 1926 und 1927 erforderlichen freiwilligen Beiträge nächentrich⸗ tet. Nach dem gleichen Geſetz ſind freiwillige Beiträge für die Zeit vom 1. April 1928 an in der dem feweiligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe., mindeſtens aber in Klaſſe B zu entrichten. In Klaſſe B können nur Beiträge von ſolchen Ver⸗ ſicherten geleiſtet werden, die ohne Einkommen ſind. oder deren Einkommen im Monat den Betrag von 100 Mark nicht überſteiat. Städtiſche Nachrichten Tagung ſelbſtändiger bad. Schmiedemeiſter Die dreitägige Tagung des Landesverbandes badiſcher Schmiedemeiſter nahm am Samstag abend mit einer Aus⸗ ſchußſitzung und einem großen Bankett ihren Anfang. Am Sonntag vormittag folgte eine Sitzung der Verbandsſterbe⸗ kaſſe. Anſchließend tagte im Ballhaus die Hauptver⸗ ſammlung, eröffnet vom 1. Landesverbandsvorſitzenden Liebherr⸗Lahr, der die Anweſenden, insbeſondere den Ge⸗ werbeſchuldirektor Henninger als Vertreter des Unter⸗ richtsminiſteriums, Stadtrat Haas als Vertreter der Stadt⸗ verwaltung, Buchdruckereibeſißer Veith von der Hand⸗ werkskammer und deren Syndikus Schoenel begrüßte ſo⸗ wie den Vertretern Hallſtein des Landesverbandes der Pfalz und Dürkheim für Heſſen für ihr Erſcheinen dankte. Die Genannten übermittelten ihrerſeits die Grüße der von ihnen vertretenen Stellen und wünſchten der Verſammlung beſten Verlauf zum Nutzen des Handwerks und der geſamten Bevölkerung. Sodann erſtattete Syndikus Eberhardt⸗ Freiburg den Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr, der ſtaatliche Beiträge, Lehrlingszeitfragen, Haftpflichtverſiche⸗ rung, Kammrebezirksverſammlungen uſw. behandelte und mit einem Appell zur Wahlausübung als Bürgerpflicht ſchloß. Der erſtattete Kaſſenbericht ſchloß mit einer Jahres⸗ einnahme von 26 228/ und einer Jahresausgabe von 20513 Mark bei Ausſtand noch einer Anzahl Beiträge. Nach erteil⸗ ter Entlaſtung dankte Obermeiſter Meſſerſchmidt⸗ Raſtatt dem Mannheimer Innungsporſtand Stark und ge⸗ dachte in längeren Ausführungen der kleinen Betriebe und der Mitarbeit im Rahmen der Innung. Ingenieur Dr. Ho tz vom badiſchen Landesgewerbeamt erweckte, unterſtützt von Lichtbildern des Forſchungsinſtitutes für rationelle Betriebs⸗ führung im Handwerk, Karlsruhe, lebhafte Aufmerkſamkeit mit ſeinen Ausführungen über„Die Entwicklung der moder⸗ nen Technik und Wirtſchaft und ihr Einfluß auf das Schmiede⸗ handwerk“. Die Vorſtandswahlen ergaben keine Aenderun⸗ gen. Wegen Arbeitsüberlaſtung des Kaſſierers wurde neu zugewählt Seitz⸗Karlsruhe. N* * Verſetzt wurde Aufſeher Bernhard Zabler beim Lan⸗ desgefängnis Mannheim zum Landesgefängnis Freiburg. 0 7799 2 für evang. Jugendführer. Der Ober⸗ rheiniſche Jungmännerbund veranſtaltet im An⸗ ſchluß an ſein Jahresfeſt am 25. Juni dahier einen Führer⸗ lehrgang, der die Ergebniſſe der Reichsführertagung in Hannöveriſch⸗Minden vermitteln ſoll. Dabei werden Pfarrer Keppler⸗ Stuttgart, Bundeswart Rupp⸗ Karlsruhe und Pfarrer Hauß⸗ Karlsruhe mitwirken. * Herſchelbad. Wie im Vorfahre ſollen auch in dieſem Jahre Schwimmkurſe für Erwachſene und zwar je einer für Männer und für Frauen im Herſchelbad abgehalten werden. Infolge anderweitiger Beſetzung der Hallen an den Abenden müſſen dieſe Unterrichtsſtunden auf die Morgen⸗ ſtunden gelegt werden. In jeder Woche finden zwei Uebungs⸗ ſtunden ſtatt. Der Kurſus dauert zwei Monate und beginnt am Dienstag, 22. Mai.(Weiteres Anzeige im Montag Morgenblatt.) * Wochenmarkt. Infolge des Himmelfahrtstages findet der Hauptmarkt am morgigen Mittwoch ſtatt. * Eine Zugmaſchine die Böſchung hinuntergefahren. Geſtern nachmittag um 5,16 Uhr wurde ein Löſchzug der Be⸗ rufsfeuerwehr nach der Seckenheimer Anlage gerufen. Eine Zugmaſchine war die Böſchung hinuntergeſtürzt. Durch die alarmierte Berufsfeuerwehr wurde die Maſchine wieder auf die Fahrbahn gebracht. Der Schaden beträgt etwa 100 Mark, * Wer hat das Geld gefunden? Eine gelblederne Damen⸗ handtaſche mit hellgrauem Hornbügel, enthaltend einen kleinen ſchwarzledernen Geldbeutel mit 2800 Mk. Inhalt und einem Schlüſſelbund, ging in der Max Joſefſtraße verloren. Der „ehrliche Finder“ hat ſich noch zu melden. * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch der faſt ein halbes Jahrhundert bei den ſtädtiſchen Gas-, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerken beſchäftigt geweſene Herr Jakob Hör mit ſeiner Ehefrau Amalia geb. Höhl, G 4, 10 wohnhaft. Das 74 bezw. 72 Jahre alte Jubelpaar er⸗ freut ſich noch großer Rüſtigkeit. —— * Fahrpreisermäßigung für Blinde im Kraftvoſtverkehr. Das Reichspoſtminiſterium hat allen Poſtämtern im Reich eine Verfügung zugehen laſſen, nach der ſeit 1. Maf blinde Kraftpoſtreiſende, ſofern ſie nachweiſen können. daß ſie die Poſt auf dem Wege von und zur Arbeitsſtätte benützen oder ſonſtige Berufsfahrten(Ablieferung gefertigter Waren uſw.) unternehmen müſſen, nur die Hälfte der tarifmäßigen Sätze zu bezahlen haben. Führerhunde ſind gebührenfrei zu befördern. Bealeitperſonen haben den vollen Fahrpreis zu entrichten. Dieſe Verfügung. um die lange gekämpft worden iſt, wird endlich der beſonders ſchlechten Wirtſchaftslage der Blinden gerecht. Was ſind Neuigkeiten? Die alte Frage:„Was ſind Neuigkeiten?“ iſt wieder ein⸗ mal von einem engliſchen Parlamentarier angeſchnitten wor⸗ den, der den Zeitungen vorwerfen zu müſſen glaubt, daß ſte ſich„nur mit dem Außergewöhnlichen und dem Ausnahms⸗ weiſen“ beſchäftigen. Dieſer Mann vergißt natürlich völlig, daß es gerade die Aufgabe der Preſſe iſt, über das Außer⸗ gewöhnliche und das Ausnahmsweiſe zu berichten und daß ein Blatt, das ſich nur mit dem Gewöhnlichen und Alltäg⸗ lichen beſchäftigte, nicht geleſen würde und auch gar nicht wert wäre, geleſen zu werden. Es fragt ſich nur, was das Außer⸗ gewöhnliche und Ausnahmsweiſe iſt. Ein prominenter eng⸗ liſcher Preſſemann hat einmal geſagt:„Wenn ein Hund einen Mann beißt, ſo iſt das keine Neuigkeit Wenn ein. Mann einen Hund beißt, ſo iſt das keine Neuigkeit.“ Dieſe Definition iſt ungenügend, denn es laſſen ſich ſehr wohl Fälle denken, in denen die Tatſache, daß ein Mann von einem Hund gebiſſen worden iſt doch eine Neuigkeit darſtellt. Wenn der Mann um Beiſpiel Aman Ullah wäre oder aber, wenn der Hund er Lila Putti eine Woche lang abhanden gekommen wäre und das ganze Land hätte auf die Anregung und das Preis⸗ ausſchreiben einer Filmzeitſchrift hin nach dem Hunde ge⸗ ſucht und der Hund wäre dann plötzlich aufgetaucht und hätte einen Mann gebiſſen, ſo wäre ſein Erſcheinen eine Neuigkeit geweſen. i r eine Zeitung kauft, um die Börſennachrichten zu e er kauft fe, weil die Aktien ſich bewegen. Blieben ſie auf Pari ſtehen, ſo würde er die Zeitung nicht kaufen. Neuig⸗ keiten teilen mit, wie weit die Welt in ihrem Lauf von Pari abweicht. Wenn das Mittelmeer blau und ſtill unter der ſüdlichen Sonne ſich bewegt, ſo iſt das ohne Neuigkeitswert. Verſchluckt es jedoch einen Badenden, ſo iſt das immerhin eine Notiz wert. Steht es aber gar wütend auf und über⸗ flutet es eine Stadt, ſo wird das zu einer großen oder gar ſenſationellen Neuigkeit. Man will in ſeiner Zeitung nicht jeden Zug verzeichnet ſehen, der zu der und der Stunde den Bahnhof verläßt, aber man will aus der Zeitung erfahren, wenn ein Zug mit einem anderen zuſammengeſtoßen iſt oder wenn eine neuartige Maſchine zum erſten Male eine Strecke befährt, oder wenn ein Zug aus dieſem oder jenem Grunde ſeinen Beſtimmungsort nicht erreicht, oder wenn das Zug⸗ perſonal ſich weigert, den Zug zu bedienen. Alle dieſe Er⸗ ſcheinungen bedeuten bei der Eiſenbahn das Außergewönfiche und das Ausnahmsweiſe. und mit Augen, die den Himmel fühlten. Die Reue Von Max Jungnickel Einen Lehrer traf ich. Er war ſchon lange nicht mehr im Dienſt. Weißhaarig, vornübergebeugt, mit gütigen Händen Ein Mann, dem wohl alles nach Wünſchen gegangen war. 5 Ich fragte ihn:„Haben Sie jemals etwas getan, das Sie bis in die innerſte Seele bereuten?“ Er ſah mich lange forſchend an und überlegte. Dann wurden ſeine Augen ſeltſam traurig, und er ſagte:„Als ich noch im Dienſt war, da hatte ich einen kleinen Schüler. Zehn Jahre war der Bengel alt. Ich ſehe ihn noch heute vor mir. Karl Schröter hieß er. Der Junge hatte immer etwas Strah⸗ lendes. Er lernte ausgezeichnet. Und eines Tages wird nach Diktat geſchrieben. Ich ſehe die Hefte durch. Karl Schröter kriegt eine glatte Eins. Ich reiche die Hefte zurück. Der kleine Schröter lächelt; er lächelt die ganze Zeit. Ich wußte nicht: war das nur Freude oder Spaß? Jedenfalls: ich ärgerte mich darüber und ſchrieb den Jungen ins Klaſſenhuch.— Und wie ich das getan habe, da wurde der Junge ſtill. Ein ſtarrer, ernſter Zug kam in ſeine Augen, und ich ſah, wie die Augen wäßrig wurden.“— Der Alte hielt inne. Ich wartete. „Na, und was ſoll ich Ihnen ſagen? Ich hatte mich fürchterlich geirrt. Der kleine Schröter hatte ſich vorgeſtellt, wie er ſeiner Mutter die gute Note nach Hauſe bringt, wie er das Diktatheft vor der Naſe ſeiner Mutter aufſchlägt und wie die glücklich über ſeine Leiſtung iſt. Deshalb hatte er ge⸗ lächelt. Sehen Sie: als ich das erfuhr, da ging ein tiefer Schmerz durch meine Seele. Bis heute habe ich das nicht vergeſſen.“ Literatur „Richard Benz:„Renaiſſance und Gotik“. Jena, Eugen Diede⸗ richs Verlag. Dieſer Band enthält die weſentlichſten Aufſätze der früheren„Blätter für deutſche Art und Kunſt“, erweitert und auf eine einheitliche Form gebracht. So ſind ſeine Gedanken über Re⸗ naiſſance und Gotik endgültig zuſammengefaßt. In einem einleiten⸗ den größeren Aufſatz über Beſtimmung und Abgrenzung räumt er mit den Mißverſtändniſſen auf, die man ihm fälſchlicherweiſe an⸗ dichtet. Was er will, iſt nicht Rückbildung ins Mittelalter, ſondern er verlangt, daß unſere Bildung orientiert werde an der Gotik als einer religtös⸗kosmiſchen Bindungsform. Es handelt ſich bei Benz nicht um Abſtraktion, ſondern um lebendige Einfühlung in den a Geiſt deutſchen Weſens. 1 Jubiläumsfeſt des Roſengartens Vorkonzert im Nibelungenſaal Nur ein Vor konzert? Ein feſtlich geſchmückter Raum, die vielen Hundert Ausführenden in feierlichem Gewand, die Tauſende der Zuhörer nicht weniger feſtlich geſtimmt,— was fehlte da noch zum eigentlichen Konzert. Einfach nur die Tatſache, daß es heute abend ſtattfinden ſoll. Deshalb über das Vorkonzert nur ein Vorbereicht. Vier Werke, drei Gruppen von Ausführenden, drei Dirigenten,— aber ein Orcheſter. Ein wirklich einziges Orcheſter, das den feſtlichen Gewinn des Abends, die Konzertaufführung des Schluſſes der Straußoper„Die Frau ohne Schatten“, mit verſchwenderiſcher Klangfülle vor dem immer mehr von den märchenhaften Schönheiten dieſes wunderbaren Werkes ergriffenen Publikum ausbreitete. Im Verein mit vortreff⸗ lichen Soliſten und einem ausgezeichneten Chor. Eigentlich waren es keine vier Werke, ſondern Stücke aus vier Werken. Gewiß iſt unſer Leben nur eitel Stück⸗ werk, aber müſſen es deshalb auch Feſtkonzerte ſein? Darüber morgen eine nachfeſtliche Betrachtung. Und dazu noch einiges über die ſchöne Wiedergabe dieſer Stücke aus Brahms, Beethoven, Wagner und Richard Strauß. Der Beifall zeigte bereits geſtern Feſtſtimmung. K. 8 Wußten Sie das? „Die Otavibahn in Südweſtafrika hat eine Spurbreite von 60 Zentimeter. Bei ihrer Länge von 578 Kilometern iſt ſie die längſte Schalſpurbahn der Welt. . Die Kanadiſche Eiſenbahn teilt ihren Reiſenden drahtlos 5 neue Nachrichten mit. g. 5 3 Die Haut des ermachſenen Menſchen wiegt etwa 20 Pfund. Im Britiſchen Muſeum ſind dreißig Angeſtellte nur zu dem Zweck da, die über drei Millionen Bücher enthaltende Bibliothek zu ſäu bern* 1*. 505 Ein vollkommen geſchliffener Brillant muß 58 Facetten aben.. 4. Seite. Nr. l Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 15. Mat 1928 Mein Maimarktloos Mit dene Loos iß's halt ſo e Sach. Wenn mir in'r Lot⸗ terie ſchbielt, ſoll'r ſich iwwer nix wunnere odder gar ärgere. Awwer ſo wie diesmvol mir die Sach mit meim Maimarktloos'gange iß, des war nimmer zu iwwertreffe. Ich habb en moroͤsmäßige Zorn, der ſich iwwerhaupt nimmer lege will. Unn dabei bin ich ſelwer an der ganze Sach ſchuld. s nitzt nix mehr, wenn ich'r aach hunnertmool vornemme du, es negſchdes Mool ganz annerſch zumache. 5 Alſo die Sach war ſo: Wie des ſo e gewiſſe Ehrepflicht 18, habb ich jedes Johr als guder Mannemer Birger mir e Mafmarktloos genumme unn es gud in meiner Briefdaſch verſchdaut. En guder Bekannter, der gewißt hott, daß ich noch nie des Glick'hatt habb unn ebbes gewunne habb, der froogt mich dies Johr, ob ich aach widder mei Glick verſucht hett. Nadierlich habb ich's'ſaagt, daß ich des Lobos ſchun ver⸗ ſchdaut hett. Dann hott'r ſich uffg'ſchbielt, daß'r en Trick hett, noochdem'r feſchtſchdelle kennt, ob die Loosnummer Glick bringe dät. Ich zeig nadierlich dem mei Loos, unn wie'r die Nummer ſteht, ſaagt'r gleich, daß des hoffnungslos e Niet ſei, denn die letſcht Ziffer wär dreizehn.„Na, des macht aach nix,“ gebb ich'm zur Antwort,„annere wolle aach was gewinne.“ Awwer do hott'r'r wiederſchbroche unn gemeent, er hett Mitleid mit mir unn er wollt'r emvol e Loos verſchaffe, wo ſicher ebbes gewinne dät, er wär ſogar bereit, des Loos zu dauſche unn mir ſeines zu gewwe, denn er kennt ſich nooch ſeiner Tabell e annere Nummer ausrechne unn ſich die dann beſorge. Wenn'r dann den Gewinn het, kennt'r gud uff die Niet verzichte, die'r mit mir jetzt dauſche dät. Na, ich geh uff den Schwindel ein. Geglaabt habb ichs jo nit unn an dem Loos iß mir jo nit viel gelege geweßt. So oft mich der Bekannte dann gedroffe hott, hott'r gſaagt, ich kennt mich freue, denn diesmool hett ich Glick unn des dät ich dann ihm verdanke. Unn ſo habb ich's kaum verwaarde kenne, bis de Ziehungsdag kumme iß., do hott mich ball de Schlag gerührt, denn mei Nummer war nit druff, aw⸗ wer dagege die Nummer, die ich vorher'hatt habh. Wie ich mein Bekannte dann gedroffe habb wollt ich'm gleich de Kimmel reiwe, awwer der hot mirs Wort vorweg ge⸗ numme unn erklärt, ſei Rechnung hett en Fehler'hatt, aw⸗ wer s negſchte Mvol däts klappe, do wär r feſcht dovun iwwerzeigt. Wege dem biſſel Gewinn, den'r dorch mei Loos kriggt hett, bräucht ich mich nit uffzurege, der wär nit ſo großardig. Awwer was nutzt mich des, ich hett emool was gewunne'hatt. ds hett eem gud gedan. Awwer ſo wars nix unn des kummt dovun, wenn mer uff annere hört. Aw⸗ wer eemool unn nit wieder, unn wenn die Loosnummer aus lauder Dreizehne zuſammeg ſetzt iß. H.. * Ein Behälter mit öliger Putzwolle geriet geſtern nach⸗ mittag in dem Anweſen K 1. 3. vermutlich durch Selbſtentzün⸗ dung, in Brand. Durch die um.40 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr wurde die Gefahr beſeitiat. Film⸗Nundſchau Ufa:„Du ſollſt nicht ehebrechen“ Emile Zolas Roman„Thereſe Raquin“ hat hier eine Auf⸗ erſtehung erlebt. wie ſie eindringlicher und wirkungsvoller nicht möglich iſt. Die ganze Handlung iſt mit Hochſpannung geladen. Szenen von ganz unerhörter Bildwirkung gleiten über die weiße Wand. Regie. Photographie und Darſteller Haben ſich hier zuſammengetan, um einen Spitzenfilm zu ſchaf⸗ ſen, deſſen Geſchehen aus dem Milieu des Spießertums ent⸗ nommen iſt. Die engen Gaſſen und Straßen, die winkligen Häuſer, das ganze Zuhauſe dieſer Menſchen iſt natürlich und ſcharf gezeichnet. Beſonders die Photographie hat hier ein Meiſterwerk geſchaffen. Leiſtungen der Darſteller, die ſich hier zuſammengefunden haben, um den Geſtalten Zolas Leben zu geben. Da iſt zunächſt einmal Gina Manes als Thereſe Raquin. Mit der ganzen Ausdruckskraft ihres großen Talentes meiſtert ſie die Rolle der Ehebrecherin. Ihr Gatte Camille Raauin[Wolfgang Zil⸗ ger] verkörpert einen kleinen Beamten. einen Pedanten und Bürokraten, wie er natürlicher nicht gedacht werden kann. H. A. Schlettow als Laurent iſt der Gegenſatz von ſeinem Freunde Camille und J. Marie⸗Laurent fiauriert in der Rolle der Mme. Raquin. D. Gloria⸗Palaſt:„Der Geliebte ſeiner Frau“ Ein Luſtſpiel mit Dina Gralla in der Hauptrolle iſt ſchon von vornherein zum Erfolge prädeſtiniert. Und wenn es ſich nun noch, wie in dieſem Falle, um ein ganzes Sammel⸗ ſurium von Verwechſlungen und Durcheinander handelt. doppelt. Die Handlung iſt ſa nicht ganz wahrſcheinkich und dürfte im praktiſchen Leben auch wohl kaum vorkommen. aber CCC ĩ vb Dl Nicht weniger hervorragend ſind die d das macht fa nichts. es iſt ganz ſchön. wenn man ſich einmal im Film in eine ſolche Situation hineindenken kann. Es wird dementſprechend auch ganz gründlich gelacht über die köstlichen Szenen, in denen Doris Marion und Graf Hardenegg(Alfons Frylan d) gemeinſam nach ihren entſprungenen. bis dato unbekannten Ehekandidaten ſuchen und zum Schluſſe merken müſſen, daß es ſich um niemand anders handelt, als um ſie ſelbſt. Im Beiprogramm läuft neben einer amerikaniſchen Filmaroteske ein Trickfilm, von denen man eigentlich viel zu wenig zu ſehen bekommt. Die Vorführungen werden, wie immer. unterſtützt von der ausgezeichneten Kapelle. Dz. Hauplverſammlung des Verbandes badiſcher Gemeinden * Baden⸗Baden, 14. Mai. Der Verband badiſcher Gemeinden, dem rund 1500 badiſche Gemeinden an⸗ gehören, hält alljährlch eine Hauptverſammlung ab. Aus Zweckmäßigkeitsgründen findet damit auch die Haupt⸗ verſammlung des Vereins badiſcher Bürger⸗ meiſter ſtatt. Die diesjährigen Hauptverſammlungen beider Vereinigungen wurden am Samstag und Sonntag in Baden⸗Baden abgehalten. Am Samstag nachmittag fand zu⸗ nächſt eine Vorſtandsſitzung ſtatt und anſchließend die Verſammlung der badiſchen Bürgermeiſter die von ungefähr 400500 Bürgermeiſtern beſucht war. Nach Begrüßung der Vertreter der Regierung, der Stadt Baden⸗ Baden ſowie der Vertreter der Gemeindebeamtenverbände und der übrigen Gäſte erſtattete der erſte Vorſitzende, Bür⸗ germeiſter Koch⸗ Ladenburg, den Tätigkeitsbericht. Der Verein hat ſeit ſeiner Gründung eine lebhafte Tätigkeit ent⸗ wickelt und bedeutende Erfolge errungen. Der Vorſitzende behandelte einleitend die Frage der Beſoldung, wobei er namens des Vorſtandes den Standpunkt vertrat, daß nach Uebergang von der ehrenamtlichen zur Berufstätigkeit die Einreihung in die Beſoldungsordnung gefordert werden müſſe und damit auch in den Beſitz aller Zulagen, die auf 1. Oktober 1927 allen Reichs⸗ und Staatsbeamten zugekom⸗ men ſind. Sodann behandelte der Vorſitzende die Verſorgung der Bürgermeiſter im Falle der Nitchwiederwahl, von Krank⸗ heit, des Alters und des Todes, wobei feſtgeſtellt wurde, daß die geſetzliche Regelung im allgemeinen genügend ſei. Zum Schluſſe beſprach der Vorſitzende noch die im Gang befindliche Regelung des Fürſorgegeſetzes für die Gemeinden⸗ und Körperſchaftsbeamten, an der auch die Bürgermeiſter erheb⸗ lich intereſſiert ſeien. 3 Verbandsdirektor Weiler ſprach hierauf in längeren Ausführungen zur Beſoldung der Bürgermeiſter. Nachdem der zweite Vorſitzende, Bürgermeiſter Steinherr⸗ Her⸗ bolzheim dem Vereinsvorſitzenden für ſeine erfolgreiche Tiä⸗ tigkeit und Berichterſtattung Dank und Anerkennung aus⸗ geſprochen hatte, wurden der Rechenſchaftsbericht für 1927 und der Voranſchlag für 1928 genehmigt. Bei der darauf ſtattgefundenen Neuwahl des Vorſtandes wurden die bis⸗ herigen Herren einſtimmig wiedergewählt.— Die Hauptverſammlung des Verbandes badiſcher Gemeinden wurde am Sonntag vormittag von dem Vorſitzenden des Ver⸗ bandes, Bürgermeiſter Menges ⸗Gernsbach, eröffnet. Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Regierung, der Stadt Baden⸗Baden, des Badiſchen Städteverbandes, ſowie anderer intereſſierter Vereine und Verbände. Der Vorſitzende ging in einem Vortrag, dem 700800 Anweſende mit größter Auf⸗ merkſamkeit folgten, auf die wichtigſten Gemeindeprobleme und auf die umfangreiche Verbandstätigkeit ein, wobei be⸗ dauert wurde, daß die Städte und Gemeinden in den Parla⸗ menten immer noch nicht genügend vertreten ſeien. Sodann behandelte er die Frage der Gemeindefinanzen, indem er ausführte, daß die früher geforderten Zuſchläge zur Ein⸗ kommens⸗ und Körperſchaftsſteuer heute keine praktiſche Be⸗ deutung mehr haben, weil die Steuerkraft zu gering gewor⸗ en ſei. Nach und nach habe das Reich die Steuerhoheit auf den wichtigſten Gebieten an ſich gezogen, ſo daß die Gemein⸗ den auf unzulängliche Anteile angewieſen ſeien, die ihnen die Länder zukommen ließen. Der Verbandsvorſitzende ſah die Regelung durch dieſe Steuerverteilung als unzureichend an, weil die Anteile der mittleren und kleineren Gemeinden zu geving ſeien und weil der Laſtengusgleich unter den einzelnen Gemeinden ungenügend ſei, Nach Auffaſſung des Vorſitzenden müßten die Anteile der Städte und Gemeinden in drei Grup⸗ pen fallen und bei der Steuerverteilung die Einwohnerzahl mehr in den Vordergrund gerückt werden. Die diesbezüg⸗ lichen Anträge ſollen abermals an den Landtag gerichtet werden, nachdem bisher di: Regierung ſich ablehnend verhal⸗ ten habe. Auch eine Aenderung des badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes ſei notwendig, um das Verhältnis in der Belaſtung des Grundvermögens, des Betriebsvermögens und des Gewerbeertrages zugunſten des letzteren zu ver⸗ ſchieben. Da ein derartiger Antrag bereits von den politi⸗ ſchen Parteien geſtellt worden ſei, dürfe man alsbald mit einer Geſetzesänderung rechnen. Sodann ſei notwendig, daß die Filialgemeinden großer ſtädtiſcher Betriebe gegenüber bisher ſteuerlich beſſer geſtellt werden. Ganz ungeheuerlich belaſtet ſeien die Gemeinden mit den hohen Land⸗ und Kreisſtraßenkoſten beiträgen, ſodaß der Redner ſchon im Jahre 1925 eine entſprechende Aenderung beantragte. Weiter ſei in der Frage bis jetzt kaum etwas geſchehen. Er wolle nochmals bei dem Landtag vor⸗ ſtellig werden und zugleich auch eine Beteiligung der Gemein den an dem Ertrag der Kraf tfahrzeug⸗ ſteuer beantragen. Auf dem Gebiete des Wohnungs⸗ weſens ſeien die Verhältniſſe auf dem Lande, wie der Vor⸗ ſitzende weiter ausführte, nicht beſſer wie in den Städten. Nicht gerechtfertigt ſei es, daß die großen Städte den aus dem Lande kommenden Landesanteil in der Gebäudeſonderſteuer ganz für ſich beanſpruchten, weil zwei Drittel aller Arbeiter zwar in den Städten arbeiten und dort Steuerwerte ſchaffen, aber auf dem Lande wohnen und hier Aufwendungen an Wohnungsbauten, Schulen, Fürſorge, Straßen uſw. verur⸗ ſachen. Der Verbandsvorſitzende hat deshalb Vorſtellung beim Landtag erhoben und rechnet beſtimmt damit, daß die be⸗ rechtigten Wünſche der mittleren und kleineren Gemeinden be⸗ rückſichtigt werden. Das Fürſorgeweſen verurfache den Gemeinden ſo hohe Ausgaben, daß es bei der ſonſtigen ge⸗ waltigen Belaſtung von den Gemeinden nicht mehr getrennt werden könnte. Die ſo oft geforderte Rückgabe der allgemeinen Fürſorgetätigkeit an die Gemeinden laſſe ſich nicht mehr um⸗ gehen, zumal der Staat ſtatt ein Drittel nur noch ein Viertel des Aufwandes erſetzen will. Sodann ſei die Kreditnot der mittleren und kleineren Gemeinden außerordentlich groß. Es ſei eine dankenswerte Aufgabe, daß die Girozentrale den Ge⸗ meinden hierbei helfen will. Auf dem Gebiete des Spar⸗ kaſſenweſen müßten die kleineren Gemeinden beſtrebt ſein, den leiſtungsfähigen Verbands⸗ oder Bezirksſparkaſſen angeſchloſſen zu werden. Endlich behandelte der Vorſitzende noch andere wichtige Gemeindefragen, insbeſondere die Ver⸗ waltungsreform, die in den Gemeinden ſelbſt keine großen Erſparniſſe mehr zeitigen könne, weil dieſe ſchon im⸗ mer an eine beſcheidene und einfache Verwaltung gewöhnt ſeten. Die Verwaltungsreform im Staatsbetrieb könne un⸗ möglich in der Weiſe vor ſich gehen, daß weitere Staatsbehör⸗ den in den Bezirken abgebaut würden. Die ſodann zur Verleſung kommenden Entſchließun⸗ gen, die die vom Vorſttzenden dargelegten Punkte enthielten, wurden von der Hauptverſammlung einſtimmig angenommen. Auch hier wurde Rechenſchaftsbericht für 1927 und Voranſchlag 1928 genehmigt.— Die Beiträge zum Verband badiſcher Ge⸗ meinden wurden wie im vorigen Jahre feſtgeſetzt.— Endlich fand noch die Neuwahl des Vorſtandes ſtatt, die die Wieder⸗ wahl des erſten Vorſttzenden, Bürgermeiſter Menges Gernsbach brachte. Zweiter Vorſitzender iſt Bürgermeiſter Dörr⸗Knielingen. Gegen 2 Uhr nachmittags konnte die Tagung vom Vorſitzenden geſchloſſen werden. Theater und Muſik Karlsruher Theater. Eine künſtleriſche Ueberraſchung brachte das Bad. Landestheater mit der Aufführung einer ſeriöſen italieniſchen Oper: die„Caſſandra“ von Vittorid Gnocchi, 1905 in Bologna uraufgeführt, hat auch jetzt ihre muſikaliſchen Werte nicht überlebt. Fehlt es während der kurzen, zweiſtündigen Wiedergabe auch nicht an öden, lang⸗ weilenden Strecken, ſo wirkt doch das Werk als Ganzes ſehr anregend; denn die Muſik hat Linie und Schwung und eine glänzende Polyphonie im Zuſammenklang von Chor, Soliſten und Orcheſter ſchafft wirklich erhebende Momente. Einzelne Inſtrumente ſind mit wirkungsvollſten Solts bedacht, und die Behandlung der geſanglichen Solopartien, denen Höchſtes zu⸗ gemutet wird, verrät weitgehendes Verſtändnis für die Stimme. Man darf übrigens wohl annehmen, daß der Kom⸗ Poniſt ſein Werk ſeit 1905 da und dort umgearbeitet und ſeine Diktion von damals der heutigen angeglichen hat. Wenn die dramatiſch⸗muſikgliſche Wirkung der Höhepunkte, der raſch ſich folgenden Mordſzenen gegen Agamemnon und Caſſandra, an Größe zu enttäuſchen ſchien, ſo war nicht deutlich erkennbar, oh der Mangel gn der Kompoſition oder an der Aufführung lag. Eine gewiſſe Ueberſpannung der Kräfte auf der Bühne und im Orcheſter war fühlbar. Die hochlyriſch angelegte Rolle des Agamemnon wurde von Joſef Witt nicht ideal durchgehalten. Seine Stimme wie ſeine Statur ſind dieſer Forderung nicht gewachſen. Im Duett kam er gegen Rü hrs Aigtſtos, im Solo gegen das Orcheſter, das unter Joſef Krips glanzvoll ſpielte, nur mit Mithe auf. In bewegter Leidenſchaftlichkeit ſang und ſpiekte Mel ba v. Hartung die Klytafmeſtra und damit beherrſchte ſie die Oper, die eher nach ihr den Namen führen ſollte, nicht nach Caſſandra, die in der Wiedergabe durch Magda Strack in den Hinter⸗ grund abrückte. Durch die gelungene Wiedergabe einer toniſch ſchwierigen Partie der Chorführerin flel Feodora Pagels auf; der archaiſierende Prologos, von R. Wey⸗ rauch ſchön geſungen, könnte ſachlich leicht entbehrt werden. Der ſtarke Beifall des faſt vollen Hauſes war berechtigt, die übermäßigen Blumenſpenden für die Künſtler dagegen ver⸗ wunderlich. Der Komponiſt konnte ſich perſönlich für den Applaus bedanken. E. R. F O Schaljapin⸗Gaſtſpiel in der Berliner Staatsoper. Er iſt mit einem ganz ruſſiſchen Perſonal zu uns gekommen. Auch den Chor hat er mitgebracht, und zwar vom Rigger Stagtstheater, und auch einen Dirigenten, Herrn Kuper, der früher ſchon in Rußland tätig war. Sogar ein paar Dekora⸗ Honen ſchleppte er mit, weil er ſehr eigenwillig iſt und nur n ihnen ſich wohl 92 10 Um es gleich vorweg zu ſagen, das 5 icht viel. Keiner iſt ganz ſchlecht, wenige über dem Durchſchnitt, die meiſten gleichgültig, auch wenn einmal eine ſchöne Stimme vorkommt,— wie es ja bet den Ruſſen, beſonders im Alt und im Baß häufig iſt. Dagegen iſt der Chor vorzüglich, ſatt an prachtvollen Organen und in der Einſtudierung höchſt beweglich in einem unverbrauchten naturaliſtiſchen Stil. Auch der Dirigent iſt erſten Ranges. Er leitet den Boris Godunoff, der am erſten Abend gegeben wird, mit tiefer nationaler Empfindung und unermüdlichem dramatiſchen Temperament. Schaljapin ſelbſt konnte ſich nicht mehr weiter entwickeln. Seine Stimme, die nie beſonders groß oder durchgebildet war, behandelt er mit kluger Vorſicht, legt ſie ohne Uebertreibung flach hin und gewinnt Momente beſſerer Wirkung. Dramatiſch hat er ſich feſtgelegt in einem ſehr repräſentativen Stil, der niemals in wilder Leidenſchaft, auch in ſeiner großen Soloſzene nicht, von erſchütternden Aus⸗ brüchen geſtört wird. Es iſt eine edle Kunſt, aber eigentlich keine ſehr unmittelbare und innerliche. Er ſcheut ſogar vor Effekten nicht zurück, die man bek einem Schauſpieler heut nicht mehr zulaſſen würde. Ich glaube, daß Michael Bohnen eine viel höhere Klaſſe iſt. Es war bei hohen Preiſen ein ſehr elegantes Publikum anweſend, das die ſtarken Stilunter⸗ ſchiede dieſer ruſſiſchen Aufführung nicht merkte und dem be⸗ rühmten Gaſt ungeheure Ovationen bereitete. Oscar Bie Meier Helmbrecht als Drama Uraufführung in München). Die Zeit„zwiſchen den Zeiten“, das ſogenannte Interregnum, ließ als Folgeerſcheinung des Verfalls höfiſcher Kultur das Raubritterweſen und die Rechtsungebundenheit in Deutſchland zu Erſcheinungen werden, die ſchwer auf dem Lehen des deutſchen Spät⸗Mittelalters laſteten. Die Städte, die ſich ſelbſt zu ſchützen in der Lage waren, erſtarkten. Die Freiheit, die ſie gewährleiſteten, wirkte als großer Anreiz auf den bäuerlichen Nachwuchs, der hier eine neue Welt fand, andererſeits aber lockte auch das ungebundene Straßenleben der Raubritterſchaft ungeſtüme und phantaſtiſche Naturen: wie ſie ein halbes Jahrtauſend ſpäter ſich als Schiffsfungen ver⸗ dingten, ſo wurden ſie damals Knappen und Troßleute der adeligen Wegelagerer, der eigenen Scholle entfremdet, be⸗ wußt im Gegenſatz zu ihren Eltern und Ahnen. Daß hier ſtarke Konfliktsſtoffe liegen, die zu dramatiſcher Geſtaltung drängen, iſt klar. Das Epos Wernherrs des Gärtners„Meier Helmbrecht“ hat ſolch eine Tragödie, wenn auch nur als Er⸗ zählung, geſchildert. Ein neuer deutſcher Dichter, Eugen Ortner, dramatiſierte den alten, ſüddeutſchen„Meier Helmbrecht“, vom Jungen, der in die Welt gezogen iſt, ein Ritter zu werden und nun heimkehrte, mit ſchkimmen Taten auf dem Kerbholz, wilden und ungebärdigen Sinnes. Er stellt ſich dem geraden und ehrlichen Sinn des Vaters entgegen und nimmt bald ein ſchlimmes Ende. ſchließlich von den Bauern gehenkt.— Der moderne Dichter Er wird geblendet und hat dieſen Stoff modifiziert. Sein Drama, das von den „Münchner Kammerſpielen im Schauſpielhauſe“ zur ſehr er⸗ folgreichen Uraufführung gelangte, arbeitet ſtark mit ſee⸗ liſchem Hell⸗Dunkel und ſtellte in die ſehr eindeutige Umwelt problematiſche Naturen. Sein junger Helmbrecht, der nach dem Raubritterleben als„Höllenſack“ heimkehrt, mit zwei ſeiner Spießgeſellen ein Rittertum mehr hochſtapelnd als ver⸗ körpernd, iſt ein Mit⸗ſich⸗ſelber⸗Unzufriedener, ein der Illu⸗ ſionen Beraubter, der an der Kette leidet, die ihn mit den beiden Genoſſen verbindet. Er muß ſehen, wie dieſe im Hofe ſeines Vaters die Herren ſpielen und erkennen, daß, geſchieht nichts, die Seinen an den Kumpanen zugrundegehen werden. Nicht will er— wie der Helmbrecht des Epos— daß ſeine Schweſter Frau des Raubbruders werde— im Gegenteil, er verſucht dies zu verhindern. Aber das Geſchick iſt ſtärker als er. Um die Seinen zu retten, verrät er ſich und die Genoſſen an die Gerechtigkeit. Der eigene Vater liefert ihn dem Pro⸗ foß aus, der ihn am Ende begnadigt: Zum Verluſte des Ge⸗ ſichts und der rechten Hand. Vereinſamt bleibt der Bauer und ſein Weib zurück. Eugen Ortner iſt ein ungemein ſtarkes Talent. Sein Stück, deſſen dramtiſcher Atem ſtoß⸗ weiſe geht, iſt am Eindringlichſten in den Augenblicken des Schweigens: wenn der Kampf der Herzen ſich lautlos voll⸗ zieht und der Mund ſich nur auftut, um die Gedanken— zu verbergen. Hier werden die Spannungen tönen d. In dieſem Sinne wirkt auch das kulturelle Nebenbei wie der Brauttanz unter der Haube.— Mit großer Kraft iſt das kulturelle Milieu, iſt die Zeit in ihren Erſcheinungen ge⸗ ſtaltet. Gleich das Vorſpiel der drei Akte, das Dreigeſprü der Galgenvögel, iſt zwingend in feiner Viſton. Prachtvo die Bilder des erſten Aktes: die Mahlzeit als Zeichnung des bäuerlichen Milieus, gleichzeitig aber in der individuellen An⸗ fenong der Charaktere die Grundlage für die Tragödie ſchaf⸗ fend, die mit dem Eintritt der drei falſchen Ritter ihren An⸗ fang nimmt.— Ortner iſt einer der ſeltenen modernen Autoren, die den Mut zum Drama haben. Sein Werk iſt keine der heute ſo beliebten Bilder⸗Folgen, ſondern ein Ringen der Seelen; es zielt nicht auf Pointe, ſondern müht ſich um Ballung; es iſt ein deutſches Werk, groß im Ethiſchen des Sühnegedankens und im Heroiſchen, der über alle ir⸗ diſchen Bindungen hinauswachſenden Menſchen.— Die Auf⸗ führung, unter Falckenbergs Leitung, war beſonders ſtark im Stimmungsmäßigen. Schweikart, als junger Hembrecht, packender in den ſcheinbar paſſiven Szenen des ſtummen Ringens denn als„Höllenſack“, als Bauer bot Framer eine neue Meiſterleiſtung verhaltener Kraft, Betta Drews, die entlaufene Nonne war wie aus einer mittelalterlichen Novelle entſprungen. Dieſe Darſtellerin iſt neben Frau Gſches (Bäuerin) eines der ſtärkſten Talente der Kammerſpiele. Das Publikum nahm das Stück begeiſtert auf R. Rieß. — 850 r Pienstag, den 15. Mai 1928 Neue Mauuheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 228 Das Weidwerk im Mal . Im Vorzergrund des jagdlichen Intereſſes ſteht noch die Balz jagd auf den großen und kleinen Hahn, die ihren Hoch⸗ ſtand erreicht. Auer⸗ und Birkhahnbalz bieten höchſten weid⸗ männiſchen Genuß. Beide haben letzt noch in ſämtlichen ſüd⸗ deutſchen Staaten und der Pfalz, mit Ausnahme im rechts⸗ rheiniſchen Bayern, wo am 25. Mat Schonzeit eintritt, bis zum 31. Mai Schußzeit. Dagegen bleibt der immer ſeltener werdende Haſelhahn in Baden und Bayern geſchützt. in Heſſen a und Württemberg von Ende Mai ab. N 0 8 Daß Auerwild iſt durch die fortſchrettende Kultur in den letzten Jahrzehnten immer mehr in das Mittel⸗ und Hochgebirge geoͤrängt wor⸗ den. Früher wurde es in unſerer allernächſten Nähe, im Viernheimer Wald, erlegt. Sein Beſtand hat ſich teils er⸗ halten, teils ſogar bei Fürſorge und weidmänniſcher Jagd weſentlich vermehrt, ſodaß ein hieſiger Jäger auf ſeiner im vorderen badiſchen Odenwald liegenden Jagd von mindeſtens vier balzenden Hähnen dieſes Jahr zwei abſchießen konnte. Der Hahn ſchwingt ſich ſpät abends auf ſeinen beſtimmten Standbaumaſt ein, woſelbſt er lange vor Tagesanbruch zu balzen beginnt, während die Henne mit Sonnenaufgang an⸗ geſtrichen kommt. Der Hahnjäger muß Frühaufſteher, 11 Stunden vor Sonnenaufgang da ſein. Den Hahn auf Treib⸗ lagd abzuſchießen, wie es letzten Winter auf einer heſſiſchen Odenwaldjagd geſchah, iſt Aasjägerei. So wertvoll für den Jäger die Erbeutung eines Auerhahnes iſt, die Verwertung des Hahnes hat ſchon manchem Gourmand Kopfzerbrechen ge⸗ macht. Sehr praktiſch ſoll folgendes Rezept ſein: Man richte den Hahn ſo fein und gut wie nur irgend möglich an, ſetze ihn weidmänniſch garniert auf die Tafel, wenn alle Gäſte ſatt ſind und— laſſe ihn alsdann wieder abtragen.— Weid⸗ mannsheil! Der Birkhahn. der noch bis Ende Mai balzt, wird vor Sonnenaufgang vom Schirm aus erlegt. Dieſe Jagd iſt einfacher, erfordert aber größte Vorſicht. Man ſagt nicht umſonſt, der ſchwarze Teufel habe auf feder Feder ein Auge. Das Birkwild hat in den, letzten Jahrzehnten ſtark abgenommen und zwar ohne jegliche erkennbare Urſache. Bei Mudau im badiſchen Odenwald wur⸗ den noch vor 30—40 Jahren von Prinz Wilhelm an einem Balzmorgen 10—15 Hähne erlegt. Heute iſt kaum noch ein Tritt wahrzunehmen. Auch aus dem heſſiſchen Odenwald kommen Meldungen, daß der kleine Hahn, der dort früher zahlreich gebalzt hat, nur noch in einigen Paaren vorhanden iſt oder überhaupt nicht mehr zur Bobachtung kommt. Ueber das merkwürdige Verſchwinden dieſer Wildart und ſeine Ur⸗ ſache hat die Jagdwiſſenſchaft die verſchledenſten Theorken aufgeſtellt, ohne zu einer endgültigen Klärung zu kommen. Wahrſcheinlich iſt jedoch, daß dem Menſchen unmerkliche Kul⸗ tur⸗ und Beſtandsveränderungen die Urſache dieſer Landflucht ind. Schon aus dieſem Grunde iſt höchſte Zurückhaltung im Abſchuſſe dieſes Edelwildes geboten. Auch der Faſan iſt noch in der Balz. In Heſſen, wo der Hahn noch bis Ende Mat ſchußbar iſt kann noch enthahnt werden. Man rechnet auf 5 Hennen 1 Hahn. Die Enten brüten noch, doch fallen ſchon Ende Mai Schofe aus. Fel d⸗ Lane aben Gelege und ſind vor ſtreifendem und gefte⸗ ertem Raubzeug zu ſchützen. Die Hirſche haben jetzt all⸗ 1 1 abgeworfen, ſtärkere ſchon gut geſchoben. Dem Ge⸗ chlecht nach ſtehen ſie fetzt getrennt. Das hochbeſchlagene Mutterwild ſucht wieſenreichen Niederwald oder Bruchränder auf, um dort ungeſtört ſetzen zu können. Der ſtarke Rehbock, auch mit Engerlingen behaftete. der frühzeitig abwirft und auf guter Aeſung ſteht, FFTTTCTCCTCTCTCTſTTTfTTCTdTFTTCTCTCTCT(TréTTTTTTT... hat bei 0 9 1* 0 7% 60 6%% 0 uns ſchon blank, nur junge Böcke, Spießer und Gabler, die ja auch länger aufheben, ſtehen noch öfters bis Ende Mai im Baſt. Da die Schonzeit des Bocks mit dem 15. Mai endet, iſt Vorſorge getroffen, daß ſich dieſe Wildart nach der Win⸗ tersnot erholt, mithin beſſer bet Wildbret iſt. Immerhin trifft man um dieſe Zeit noch graue, nicht ganz verfärbte Stücke, Der gerechte Jäger wird dieſe laufen laſſen und nur den roten Bock auf die Decke legen. Nach dem neuen badiſchen Jagdgeſetz iſt Rot⸗, Dam⸗ und Muffelwild mit der Kugel zu erlegen. Leider hat man das Rehwild dabei vergeſſen. Der weibgerechte Jäger wird jedoch mindeſtens dem Sommerbock auch nur die Kugel antragen. Die Ricke kommt gegen Ende Mai in die Setzzeit. Es gibt leider immer noch Leute, die das Aufſuchen friſch geſetzter Kitzen betreiben, um dieſe dann aufzuziehen, was meiſtenteils mißlingt. Solchem ungeſetzlichen Tun muß durch erhöhte Aufmerkſamkeit entgegengewirkt werden. Daneben wird viel Nachwuchs durch Unverſtand von Ausflüglern vernichtet. An ſie ergeht die Bitte, Kitzen, die ſich bei Annäherung von Men⸗ ſchen meiſt regungslos ins Gras drücken, ruhig liegen zu laſſen— man kann ſich auch ſo an ihrer Schönheit erfreuen—. ſie nicht aufzuſprengen oder gar zu hetzen. Auch ein Berühren ſollte unterlaſſen werden, obwohl gerade die Frage, ob die Geißkitze, denen menſchlicher Geruch anhaftet, nicht mehr an⸗ nimmt, noch nicht entſchieden iſt und bei dem ausgeprägten mütterlichen Juſtinkt des Schalwildes auch nicht wahrſchein⸗ lich erſcheint. Die bisher gemachten Beobachtungen ſind ſehr widerſprechend. Bei dem Schwarzwild friſcht die Bache. Wer noch dieſes verfehmte, aber ritterliche Wild im Revier hat, ſollte für Friſchlinge Futterplätze an⸗ legen, um tunlichſt dieſes Wild am Austreten auf die beſtell⸗ ten Felder abzuhalten und der Landwirtſchaft möglichſt den Schaden zu verringern. Wo Schwarzwild ſehr zu ſchaden geht, kommt nur ein beſchränkter Abſchuß von Keilern und Ueberläufern in Frage. Der Abſchuß der führenden Bache, zumal noch durch Anſitz und bei Nachtzeit, auch wohl noch mit Scheinwerfer und Zielfernrohr, iſt vollkommen unweidmän⸗ niſch und Aasjägerei im allerhöchſten Grade. Der erſte Satz Haſen iſt durchgekommen. Für Deckung und Aeſung war geſorgt, ſodaß ſie ſich gut weiterentwickeln können und hoffent⸗ lich noch die Dreiläufer abgeben. Der zweite Satz dürfte dieſen Monat erfolgen. Der Fuchs hat Junge und kann, wo er übermäßig auftritt. gegraben werden. Die Fähe vor⸗ erſt zu ſchießen und dann erſt zu verſuchen, der Jungen hab⸗ haft zu werden, wär mit den Anforderungen, die an einen Weidmann geſtellt werden müſſen, nicht vereinbar. Grund⸗ ſatz iſt daher, zuerſt das Geheck zu erledigen, ſelbſt auf die Gefahr hin, des Altfuchſes dann nicht habhaft zu werden. Einige Füchſe im Revier ſchaden der Niederjagd weniger und zieren im Winter die Strecke. Dagegen iſt das kleine Maus⸗ wieſel und das größere, das Hermelin, die beide eben⸗ falls Junge haben, allem Jungwild viel gefährlicher. Daher Kaſtenfallen auf Zwangswechſel, in Wegedurchläſſen und län⸗ geren Feldhecken ſtellen und täglich revidieren. Auch Bau m⸗ (Edel⸗) und Steinmarder, ebenſo Iltis haben Junge und, obgleich auch dieſe dem Jungwild und den Eiern des Flugwildes ſehr gefährlich ſind, doch durch ihre Seltenheit weniger der Niederjagd ſchädlich. Ihr Balg wurde im Winter ſehr gut bezahlt, für Baummarder bis zu 130 M. für Stein⸗ marder bis zu 90 M. Er ſtellt, neben der Erbeutung, immer⸗ hin eine nette Einnahme für die Jagdkaſſe oder den Repter⸗ beamten dar. Zudem iſt der Baummarder, da im Ausſterben, als Naturdenkmal in einigen Bundesſtaaten das ganze Jahr geſchützt. Meiſter Grimbart, der Dachs, hat ebenfalls jetzt ae e e Sc a. det, eee 35 blinde Junge. Auch dieſer Einſtedler ſollte unter beſpn⸗ deren Schutz geſtellt werden, da ſein Vorkommen ſehr abge⸗ nommen hat. Gbenſo hat jetzt das Aeffchen der deutſchen Waldungen, das Eichhörnchen, hoch im Moosneſt der Fichte ſeine Kinderſtube. Im allgemeinen braucht das Reyſer noch Ruhe und hegeriſche Arbeit genug. Wo irgend möglich, find die 8 Aeſungsverhältniſſe zu verbeſſern. Kleine Wildäcker laſſen ſich auch in Pachtrevieren leicht an⸗ legen, insbeſondere wenn man dem Forſtmann und Landwirt vor Augen hält, daß durch die Schaffung ſolcher Aeſungsver⸗ hältniſſe der Wildſchaden Verminderung erfährt. Die Unter⸗ haltung der vorhandenen und Anlage neuer Salgzlecken darf nicht unterlaſſen werden. Regelmäßige Salzaufnahme iſt für Hoch⸗ und Rehwild zur Erreichung einer raſchen Verfürbung unbedingt nötig. Daneben helfen die Salzlecken mit, das herangehegte Wild im Revier zu halten und am Auswechſeln zu verhindern. Die vorhandenen Pirſchſteige ſind jetzt aus⸗ zurechen und zu ſäubern, um eine Beunruhigung während der Setzzeit des Rehwildes zu vermeiden. Die Hochſitze ſind nach⸗ zuſehen bezw. anzubringen. Der ärgſte Feind der Feld⸗ hühner⸗ und Faſanengelege, die Krähen, ſind unbedingt zu bekämpfen. Sie ſuchen ſyſtematiſch die Ackerbreiten ab, ihnen entgeht ſo leicht kein Gelege. Phosphorvergiftete Eier — Giftſchein und Bekanntmachung der Auslegung ſind erfor⸗ derlich— haben ſich neben der Krähenhütte ſehr gut bewährt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſtreunende Hun de und Tatzen gerade im Brut und Setzmonat nicht geduldet wer⸗ den können. Einſichtige Bezirksämter erlaſſen daher entſpre⸗ chende Bekanntmachungen, durch die das Freilaufenlaſſen von Hunden und das Mitnehmen zur Feldarbeit während dieſes Monats unter Strafe geſtellt wird. Ueberall ſollte dies ſtreng gehandhabt werden. ü 5 Emil Orth, Mannheim. Nachbargebiele Bluttat in einem Frankfurter Hotel O. Sch. Frankfurt a.., 14. Mat. In einem kleinen Hotel der Frankfurter Innenſtadt krachte in der Nacht vom Sonntag zum Montag ein ſcharfer Schuß. Die ſofort alar⸗ mierte Polizei ſtellte folgenden Tatbeſtand feſt: Der Büro⸗ gehilfe Tont Klock(17 Jahre) und der Schreinergeſelle Hans Sauer(20 Jahre) hatten einen Rechtsanwalt in Kreuzuach um 1100/ beſtohlen! auf Reiſen, um das Gel zu verjubeln. Es beſtand bei beiden wohl ſchon vorher die Abſicht, mit dem Leben Schluß zu machen, wenn der letzte Pfennig ausgegeben war, denn ſie hatten ſich Schußwaffen gekauft. In Frankfurt zechten ſie am Abend, gaben das ge⸗ ſtohlene Geld bis auf einen kleinen Reſt aus und nahmen auf der Straße ein Mädchen mit, das ſie in dem Hotel mit ein⸗ logierten. Die Zimmer bezahlten ſie im Voraus und Nie⸗ mand hatte eine Ahnung von dem Vorhaben der jungen Leute. Nachdem ſie im Reſtaurant des Hotels noch in aller Ruhe eine Flaſche Wein getrunken hatten, begaben ſich die beiden jungen Leute auf ihr Zimmer, wo ſich Klock eine Kugel in die Schläfe ſchoß. Er war ſofort tot. Als Sauer ſeinen Freund mit zerſchmettertem Schädel auf dem Bette liegen ſah, bekam er einen Schreikrampf und ein be⸗ herzter Gaſt, der aus dem Nebenzimmer hinzuſprang, entriß ihm die Waffe. Die Kriminalpolizei hat ihn und die Begleite⸗ rin der beiden jungen Leute, ein Straßen mädchen, vorläufig in Haft genommen. * * Nackenheim bei Mainz, 6. Maf. In der Beſprechung zwiſchen Regierungsvertretern und den Unwettergeſchädigten des Bezirks Nackenheim wurden amtlicherſetts die Schäden bis zu 100 Prozent an Reben, Roggen und Obſt feſt⸗ geſtellt. er; 1 den ez 1 — . 3 „%..“ Selbst die 5 Hg Zigarette „(( HAUS NEUERBURG 8. Seite. Nr. 226 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaße) Dienstag, den 15. Mai 1928 „Die tpangeliſche Lanbesiynode 4. öffentliche Sitzung * Karlsruhe, 13. Mai. Um 11 Uhr wurde die geſtrige Sitzung eröffnet. Aba. Landeskirchenrat Hofheinz ſprach das Gebet. Darnach gedachte Vizepräſident Sch ulz in herz⸗ lichen Worten des F Kirchenrats Theodor Acht nich. Die Synode ehrte ſein Gedächtnis. Darauf ſetzte die Synode die am Vorabend abgebrochenen Verhandlungen fort. Zunächſt beſchäftiate ſie ſich mit einem Geſetzentwurf, der Verfaſſungsänderungen enthält, das Wahlrecht der unſtändigen Geiſtlichen und der landeskirchlichen Pfarrer ohne Gemeindeamt ordnet und im Zweiten Teil die Amtsniederleauna und Zuruheſetzung des Kirchenpräſidenten und der übrigen Mitglieder des Ober⸗ kirchenrats betrifft. Der Geſetzentwurf fand bei der vorſchrifts⸗ gemäßen namentlichen Abſtimmung Annahme.— Die Ruhe⸗ ſtandsbezüge des Kirchenpräſidenten und der übrigen Mitalie⸗ der des Oberkirchenrates wurden durch Annahme eines An⸗ trages Frey⸗Fitzer feſtgeleat.— Die Tagesgebühren bei Teil⸗ nahme an Bezirks- Schul⸗ Pfarrſynoden und Pfarrkouferen⸗ zen wurden im Sinne der Kirchenreaierunasvorlage einheit⸗ lich geregelt. Eine längere Ausſprache knüpfte ſich an einen Antrag der volkskirchlichen Gruppe, der von der Synode eine Erklärung verlangt. in der ſie grundſätzlich den Verzicht der Landes⸗ kirche auf die vom Staate gewährte Dotation erklärt; auch ſoll die abſolute finanzielle Trennung der Kirche vom Staat etappenweiſe durchgeführt werden und ſpäteſtens beim Ablauf der Amtszeit der Synode vollendet ſein. Aba. CTamerer be⸗ richtete über die Ausſchußverhandlungen: er beantragte A b⸗ lehnung des Antrages, weil eine ſolche Kundaebuna in der gegenwärtigen Zeit unzweckmäßig und bedenklich ſei. Aba. Eckert ſprach über den Antraa ſeiner Gruppe. Aba. D. Fremmel nennt ein Trennung nach franzöſiſchem Beiſpiel ein für die Kirche kataſtrophales Ereignis: in der Lage der Ge⸗ genwart ſei die Trennung ein gefährliches Experiment. Kirchenpräſident D. Wurth leate dar, daß in dem Augen⸗ blick, wo Verhandlungen ſchweben, Zurückhaltung geboten ei: darum wolle er nicht näher auf die Sache eingehen. Er be⸗ fürchte. daß beim Wegfall des ſtaatlichen Schutzes mancher kirchlichen Ordnuna die Kirche als Landeskirche zerſtört werde und auf das Niveau der Freikirchen herabgedrückt werde. Die Kirchenleitung habe volles Verſtändnis für die Forderung nach Selbſtändiakeit der Kirche. auch in finanziellen Dingen. Auch auf dem Miſſionsfeld geht die Entwicklung auf die Bil⸗ dung von Landeskirchen; die badiſche Landeskirche ſei ſchon frü⸗ her die freieſte unter den deutſchen Landeskirchen geweſen. Das Wort„Trennung der Kirche vom Staat“ ſei Vielen nur ein Schlagwort. Gegen die Anſchauungen von Aba. Eckert ſprachen ſich Abg. Herrmann(Pos.) und Dr. Brauß(Pos.) aus. In einem kurzen Wort hob Abg. Geh. Kirchenrat B. Holder⸗ mann(lib.) hervor, daß er als arundſätzlicher Anhänger des Trennunasgedankens angeſichts der gegenwärtigen wirtſchaft⸗ lichen Lage ein Drängen auf die Trennung für unrichti a und ſogar gefährlich halten müſſe. Der Kommiſſions⸗ antrag wurde mit allen gegen 8 Stimmen angenommen. Wei⸗ terhin berichtete Abg. D. Holdermann über einen Antrag der volkskirchlichen Gruppe, der die Vereinheitlichung der deutſchen Landeskirchen. zunächſt eine Einheit der ſüddeutſchen zum Ziele hat. Ein Au⸗ trag D. Frey zu dieſer Sache beſchränkte ſich auf das Erſuchen an den Oberkirchenrat, eine fortſchreitende Vereinbeitlichung nach Möglichkeit zu fördern. Dieſer Gegenantraa wurde dann einſtimmig angenommen. Ein Antrag, der von allen Gruppenvertretern unterzeich⸗ net iſt, gedenkt der Notwendigkeit von Ferien und Frei⸗ zeiten für die Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter: er wünſcht eine reichsgeſetzliche Sicherung eines bezahlten Ur⸗ laubs und leat den Kirchengemeinden und Jugendorganiſa⸗ tionen den Ausbau von Körper und Seele erfriſchenden Frei⸗ zeiten nahe. Nach warmer Befürwortung des Antrages durch Aba. Bender(Poſ.) wird der Antrag einſtimmia angenom⸗ men. Einige kurze Anfragen fanden in der öffentlichen Sitzung Beantwortung. Zuletzt wurde der Oberkirchenrat erfucht. Richtlinien für ein evang. Eherecht auszuarbeiten und der Synode vorzulegen. Um 2 Uhr ſprach Aba. Kopvert das Schlußaebet. Aus dem Lande Shurman Heidelberger Ehrenbürger kr. Heidelberg, 14. Mai.(Eigener Bericht.) Wie die„Hei⸗ delberger Neueſten Nachrichten“ melden, hat der Stadtrat die Abſicht, dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Dr. Shur⸗ man, für ſeine Verdtänſte um Heidelberg und die Heidelber⸗ gerUniverſität zum Ehrenbürger zu ernennen. Dielleber⸗ reichung der Ehrenurkunde an Shurman dürfte etwa im Juli in Heidelberg erfolgen und zwar wird ſie vorausſichtlich noch durch Oberbürgermeiſter Walz vorgenommen werden. Mit dem Auto gegen einen Baum Der Wagen völlia zertrümmert— Die Inſaſſen z. T. ſchwer verletzt Karlsruhe, 15. Mal. Auf der Straße zwiſchen Muaagen⸗ ſturm und Waldprechtsweier hat ſich geſtern ein ſchweres Autounalück ereianet. Ein Perſonen⸗ wagen aus Karlsruhe, der mit fünf Perſonen beſetzt war, fuhr gegen einen Baum. Der Wagen wurde total zertrümmert. Die Inſaſſen trugen zum Teil erhebliche Verletzungen davon. Ein Fräulein erlitt ſchwere innere Verletzungen. einen Knöchelbruch und Schnitt⸗ wunden im Geſicht, ein anderer Inſaſſe einen Unterſchen⸗ kelbruch und ein dritter einen Oberarmbru ch. Der Chauffeur kam mit Schnittwunden im Geſicht davon. Die Ver⸗ letzten wurden mit zwei Krankenwagen nach dem Städtiſchen Krankenhauſe verbracht. Dr 30 jähriges Stiftungsfeſt des Artilleriebundes Schwetzingen GO Schwetzingen, 14. Mai. Der Wettergott hat es mit den „ſchwarzen Kragen“ gut gemeint. Während am Samstag und Sonntag vormittag Regenwetter herrſchte, kam am Sonntag nachmittag die Sonne zum Vorſchein, die ihre war⸗ men Strahlen bis in die Abendſtunden hinein ſpendete. Das Feſt wurde am Sonntag durch Standmuſik während des Spargelmarktes und abends durch ein Bankekt in den Zirkelſälen des Schloſſes eingeleitet. Vereinspräſident Rich. Maier begrüßte die vielen Hunderte von Gäſten. Feierlich und erhebend war der Weiheakt der Standarte. Die Weiherede hielt Oberſtleutnant a. D. Holtz als Vertreter des Präſidiums des Bad. Kriegerbundes. Mit den am Sams⸗ tag ſchon zahlreich erſchienenen auswärtigen Kameraden wurde unter Auffriſchung alter Beziehungen Wiederſehen ge⸗ feiert. Die noch lebenden Gründer des hieſigen Artillerie⸗ bundes wurden aus Dankbarkeit für die dem Bunde erwieſene Treue zu Ehrenmitgliedern ernannt. In den Vormittags⸗ ſtunden am Sonntag trafen mit der Bahn, mit Kraftwagen. und ſonſtigen Verkehrsmitteln die Feſtteilnehmer maſſenhaft in Schwetzingen ein. Nach Beendigung der gutbeſuchten Feſtgottesdienſte fand auf dem Kriegerfriedhof die Ehrung der Gefallenen ſtatt. Die Vereine nahmen mit Fahnendeputationen daran teil. Um 10 Uhr begann im Jagdfaal des Schloſſes der Gautag des badiſchen Krie⸗ gerbundes unter dem Vorſitz des Oberpoſtſekretärs Moſer von hier. Die mehr internen Angelegenheiten wur⸗ den zur allſeitigen Zufriedenheit erledigt. Nachmittags be⸗ wegte ſich ein mehrere Kilometer langer Feſtzug durch die reichgeſchmückten Straßen der Stadt. Die einzelnen Wagen, Gruppen und Geſchützmodelle machten auf die in großen Maſſen ſpalierbildenden Zuſchauer einen ſehr guten Eindruck. Die im Feſtzuge vertretenen Uniformen aller Waffen⸗ gattungen erinnerten an unſere große militäriſche Ver⸗ gangenheit. Auf dem Feſtplatze in der Wildnis konnte unter den Feſtteilnehmern der gute Geiſt treuer Kameradſchaft und ſchickſalsverbundener Waffenbrüderſchaft wahrgenommen werden. Ein wohlgelungener Lampionumzug im Schloß⸗ garten mit daran anſchließender Schloßbeleuchtung und ein Feſtball bildeten den Abſchluß des glänzend verlaufenen Feſtes. Froſtſchäden auch im badiſchen Weingebiet * Müllheim(Baden), 14. Mai. Durch die Froſtſchä⸗ den der letzten kalten Nächte ſind im Markgräfler Land be⸗ ſonders die unteren Lagen ſehr hart betroffen worden. An manchen Rebbergen ſind die Reben vollſtändig erfroren. In Kirchen zogen die Rebbauern gegen 1 Uhr nachts aus, um durch Räuchern noch dem Froſt abzuwehren, doch bei Tagesanbruch mußte feſtgeſtellt werden, daß die Mühe vergebens war. Selbſt in den höheren Lagen ſind die Saaten vernichtet. * 0 Z. Von der Bergſtraße, 11. Mai. So ſchön und gut die Kekrſchbäume vor kurzem verblüht haben, ſo gering fällt die Ernte aus. Kaum ein Viertel des ſonſtigen Er⸗ trages iſt zu erhoffen. Das naßkalte, regneriſche Wetter während der Blütezeit und dann die darauf folgende große Hitze hat ihnen ſehr geſchadet. Maſſenhaft liegen die ver⸗ kümmerten Kirſchen unter den Bäumen und auf den Wegen und Aeckern. Jetzt treten auch noch maſſenhaft die ſchädlichen Raupen auf und zerfreſſen und durchlöchern die noch auf den Bäumen hängenden Früchte. Zuerſt hatte es den An⸗ ſchein, als ob es ein kirſchenreiches Jahr geben wollte, aber jetzt iſt ger inge Ausſicht vorhanden, denn die Kirſchen hängen ſehr dünn. An vielen Bäumen braucht man keine Leiter anzuſtellen. Auch die Birnen⸗ und Apfelbäume, ſo ſchön ſie verblüht haben, verſprechen nicht viel Ertrag, ſo daß auch für Obſt keine große Hoffnung vorhanden iſt. Nur die Jo⸗ hannis⸗ und Stachelbeeren hängen voller Früchte. Die Trau⸗ benſtöcke ſehen gut aus und hängen dicht voller Samen. Hier wäre auf einen ergiebigen Herbſt zu hoffen, wenn ſie gutes Wetter zum Verblühen haben und Fröſte ihnen keinen Scha⸗ den mehr zufügen. Aus der Pfalz 30jähriges Beſtehen der Fleiſcherinnung Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 13. Mai. Zu einem ausgedehnten Feſt entwickelte ſich die Feier des dreißigjährigen Beſtehens der Fleiſcher⸗Innung Ludwigshafen. Ein Feſtkommers mit muſikaliſchen Darbietungen eröffnete die Reihe der Ver⸗ anſtaltungen am Samstag abend. Obermeiſter K. Schmidt begrüßte die Gäſte, beſonders den Vorſitzenden des Deutſchen Fleiſcherverbandes, Lamertz⸗Köln und dem Kölner In⸗ nungsvorſtand Watzl nebſt den Stadträten Reinhard, Neff⸗ Ludwigshafen und Groß ⸗ Mannheim, der als Präſident der Handwerkskammer die Nachbarſtadt vertrat. Nach einem Konzertfrühſchoppen am Sonntag vereinte ein großer Feſt⸗ akt mit Fahnenweihe und Ehrung der 16 Innungs⸗ gründer und 14 Jubilaren ſowie eines 40 Jahre bei einer Firma tätigen Gehilfen Karl Seiter ⸗Ludwigshafen die Feſtteilnehmer im Jahnſaal in Frieſenheim. * * Bad Dürkheim, 13. Mai. Auf der Fahrt von Kallſtadt nach Dürkheim verunglückte heute nacht der 28 Jahre alte Sekretär bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen, Rudolf Bachmann. Der Verunglückte rannte mit dem Motorrad gegen die Straßenſteine und prallte anſcheinend mit großer Heftigkeit auf einen Alleebaum auf. Mit zerſchmetter⸗ tem Schädel wurde der Unglückliche von herbeieilenden Leuten auf dem Leibe liegend tot aufgefunden. Bachmann hatte bereits früher einmal einen Motorradunfall erlitten. * Kaiſerslautern, 14. Mai. Die Staatsanwaltſchaft Kaiſers⸗ lautern erläßt nachſtehende Mitteilung: Am 1. Mai 1928 wurde die Leiche des 65jährigen Karl Schmidt, zuletzt wohnhaft in Mittelbexbach, in Odernheim mit einer Draht⸗ ſchlinge um den Hals aus dem Glan geländet. Dem Toten fehlte ſeine Uhr mit abſchraubbarem Deckel und einer geflochtenen Lederkette, ſeine ſchwarze Brieftaſche und ein ſchwarzer Geldbeutel mit Meſſingſtern, enthaltend einen Geld⸗ betrag in unbekannter Höhe. Schmidt wurde zuletzt am 18. April 1928 nachmittags in Altenglan geſehen, von wo er angeßlich mit der Bahn nach Odernheim fahren wollte. 8 i „% muſo euπ¼l q π: Kopfschuppen und ausgefallene Haare auf Schultern und Kleidung, unangenehmer Geruch des Haares wirken un- ordentlich und abstoßend. Es gehört zur gesellschaft- chen Pflicht jedes Menschen, derartiges zu vermeiden. Gebrauchen Sie regelmäßig Ihre Kopfhaut bleibt sauber und schuppenfrei. Ir Haarwuchs wird kräftig angeregt. und das Haar fügt sich leicht zur eleganten Frisur 8 Dralle 5 Bir kensasser Veranſtaltungen Dienstag, den 15. Mai 1928 Nationaltheater: Bunbury“..00 Uhr.— Apollo: Internationale Ringerolympiade..15 Uhr. 5 Konzerte: 1. Feſtkonzert des Roſengartenjübiläums..00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“.00 Uhr: Lichtſpiele: Alhambra:„Das Geheimnis von Genf“. Capitol:„Ben Hur“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Geliebte ſeiner Frau“.— Palaſt⸗Theater:„Mein Le 92 n für dag er Theater: Deine“.— Scala⸗Theater: Die Tocht es Kun ſt⸗ reite rs“.— Schauburg:„Freiwild“.— Ufa⸗Theater: „Du ſollſt nicht ehebreche“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 10—1 und —5 Uhr.— Muſenm für Natur- und Völkerkunde:—5 Uhr. ee 2 2 g Gerichtszeitung Karlsruher Schöffengericht Wegen einer Kette von Betrügereien hatten ſich der 40jährige Händler Auguſt Aigner aus Bayern und die 49 jährige Ehefrau Marie Eliſabeth Fer itſſch aus Raſtatt vor dem Amtsgericht zu verantworten. Die Angeklagte hatte teils gemeinſam mit Aigner von verſchiedenen Händlern unter falſchen Vorſpiegelungen größere Mengen Gemüſe und Obſt bezogen und nicht bezahlt. Einen verheirateten Gaſtwirt nötigte ſie durch Drohung, delikate Beziehungen preiszugeben, zur Abnahme von mehreren Fäſſern Wein. Die Betrügereien der beiden Angeklagten ſpielen nicht nur in Baden, ſondern auch im Heſſiſchen und Bayriſchen. Einem älteren Manne machte die Angeklagte Hoffnung auf Heirat und Beteiligung an ihrem Obſthandel, wodurch dieſer zur Hergabe von annähernd 80/ verleitet wurde. Das Gericht bildete aus mehreren erkannten Einzelſtrafen eine Geſamt⸗ ſtrafe von ſieben und neun Monaten. ** S Erfolgreiche Berufung. Vor der Strafkammer Landau ſtand der 22 Jahre alte Landwirt E nil Rund aus Bellheim. der vom Amtsgericht Germersheim wegen gefährlicher Kör⸗ perverletzung zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Der Angeklagte verletzte im Verlaufe eines Streites zwei Burſchen aus Bellheim ſchwer ſodaß einer davon einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung da⸗ vontrug. Die Strafkammer änderte das Urteil des Erſtrich⸗ ters ab und erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Außerdem gewährte das Gericht dem Angeklag⸗ ten bedingte Begnadigung auf die Dauer von 4 Jahren. Die„Münchener Poſt“ wegen Beleidigung verurteilt. Vor dem Amtsgericht München fand der Beleidigungsprozeß Lettow⸗Vorbeck gegen die„Münchener Poſt“ ſtatt, ie behauptet hatte, daß Lettow⸗Vorbeck bei ſeiner 801 Bonet als Reichstagskandidat der Deutſchnationalen Vol Spartei eine jährliche Aufwandsentſchädigung von 30 000 verlangt habe. Der deutſchnationalen i ſei es gelungen, dieſen Preis auf 20 000/ jährlich herabzudrücken. Ein Wahr⸗ heitsbeweis konnte für dieſe Behauptung in der großen Ver⸗ handlung nicht erbracht werden. Die von der beklagten Par⸗ tei geladenen Zeugen bekundeten im Gegenteil, daß ihnen von einer ſolchen Forderung des Generals Lettow⸗Vorbeck nicht das geringſte bekannt ſei. Der Vertreter der „Münchener Poſt⸗ erklärt demgegenüber, daß ihm dieſe Be⸗ hauptung von ganz einwandfreier und glaubwürdiger Seite mitgeteilt worden ſei. Das Urteil lautete auf 3000% Gel d⸗ ſtrafe, im Nichteinbringungsfalle auf 30 Tage Gefängnis gegen den verantwortlichen Redakteur der„Münchener Poſt“, 1 6 8 Tragung der Koſten und Veröffentlichung e rteils. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mal dhein Pegel] 5. 10. 11 J. 14.15 Neckar ⸗Pegelſ 9 10 u. 12 14. 18. Schuſted uf 68 170 1 55 1045.45 Mannheim 3 37 8 28 3 85 2,38 8,27.20 uſterinſel 1, 5 f„82 1, 5 90 1*„. Schl.85.94.90.82 2,222.66 Jagſtfeld 905 9 55 0,91 4.82 0,75 Maxau.59 4,49 2,56.50.464,38 Mannheim 3,42 3,37.41 8,42 3,388.28 Kaub.152 32.00.30.222,25 Töln 2,30.30.24 2 19.162,10 Der 5 Briefträger kommt in den nächsten Tagen zu unseren Postabonnenten. Er erkundigt sich Wegen der Erneu- erung des Postbezuges. Wir empfehlen, die Einlösung der Postbezugsquittung sogleich vorzu- nehmen. Nur so können unliebsame Unterbrechungen im Bezug vermie- den werden, Neue Mennheimer Zeitung 2 ee N 1 Liter 6. 1. Liter 10.50 3 N * 75 Seite. Nr. 22 Dkenstag, den 15. Mai 1928. 425 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) f Deutſche Meiſterſchaften im Gewichtheben und Hammerwerfen Der Deutſche Athletikſportverein 1891 brachte am Sonn⸗ tag in M ünſter bei Stuttgart ſeine Meiſterſchaftskämpfe in Leichtathletik zum Austrag, wie Hammerwerfen, Gewichtheben, Steinſtoßen, Tauziehen uſw. Die Kämpfe wurden einwandfrei durchgeführt. Die Beteiligung war ſehr ſtark. Trotz des schlechten Wetters gab es einige neue deutſche Rekorde. So er⸗ zielten Ehgartner⸗München im Leichtgewichtſteinſtoßen 9,82 m, Kirſtener⸗München warf den Hammer in der Federgewichts⸗ klaſſe 40,46 m weit und Schleich⸗Eichingen in der Mittel⸗ gewichtsklaſſe 40,28 m. Ergebniſſe: Kugelſtoßen: Gener. München 13.10 m: Diskuswerfen: Geyer, München 38.68 m. Hochſprung: Kapp⸗Stuttgart.60 m. Weitſprung: Schickele⸗Ditzingen.52 m. Speerwerfen: Kauf⸗ mann⸗Münſter 47.07 m. Schleuderball: Schlinz⸗Zuffenhauſen 55.60 m. 100 m: Land⸗Würzburg 11.4 Sekunden. 800 m: Kauf⸗ mann⸗Münſter:16, 3 mal 1500 m: Kaufmann⸗Münſter 4182.2 4 mak 100 m: FJahn⸗Oagersheim 15 Sekunden. Dreikampf: Hoch⸗Augsbura 139 Punkte. Weitſprung der Damen: Weigele⸗ Stuttgart.99 m. Dreikampf der Damen: Weigele⸗Stuttgart 71 Punkte. 100 Meter⸗Lauf der Damen: Weigele⸗Stuttaart 13.4 Sekunden. 4 mal 100 Meter⸗Lauf KSV. Stuttgart 58.1. 1500 Meter⸗Staffel der Herren: SV. Weiblingen 352.3. Stein⸗ ſtoßen Federgewicht: Hermann Münſter.90 m. Mittelgewicht: Müller⸗Fröndorf.82 m. Leichtgewicht: Ehaartner⸗München .82; deutſcher Rekord. Schwergewicht: Eicher⸗München.61 m. Hammerwerfen: Leichtgewicht: Kirſtener 33.21 m. Außer Kon⸗ kurrenz 40.46 m: neuer deutſcher Rekord. Leichtgewicht Seeger Oſzweil 38.45 m. Mittelgewicht: Jager⸗St. Georgen 39.32. Schleicher⸗Eiſingen 38.93. Außer Konkurrenz 40.28: neuer deutſcher Rekord. Schwergewicht: Ochs⸗Roth 36.40. Gewicht⸗ werfen. Federgewicht: Stendiger⸗Schwenningen 14.80 m. Leichtgewicht: Seeger⸗Oſzweil 16.64 m. Mittelgewicht: Kraus⸗ Schwandorf 11.20 m. Schweraewicht: Schlinz⸗Zuffenhauſen.49 Meter. Tauziehen. Mittelgewicht: SV. Kleinheppach, Leicht⸗ gewicht ASV. Kronbach. Schwergewicht ASV. Kronbach. Auffahrt des Mannheimer Rudervereins Baden Abermals hatten die Spaziergänger an den Ufern des Neckars Sonntag nachmittag Gelegenheit, ein kleines ſportliches Schauſpiel zu genießen. Der junge, aufſtrebende Mann⸗ heimer Ruderverein Baden E. V. hatte zu ſeiner Ceſtrigen Frühjahrsauffahrt mit anſchließender Bootstaufe Einladung ergehen laſſen, der ſowohl die Clubmitglieder als Cach Fremde und Intereſſenten des geſunden Sports ziemlich zahl eich Folge leiſteten. Kurz nach 3 Uhr wurden die Boote, zwei Einer. vier Vierer und ein Achter, zu Waſſer gelaſſen und nun ging die Reiſe geſchloſſen bis zur Wagenremiſe der Straßenbahn und dann in Kiellinie zurück zu dem an der Neckarmündung gelegenen Bootshauſe. Der Neckar zeigte geſtern zwar ein recht mürriſches, faltenreiches Geſicht, aber den echten Sportsmann kümmert das wenig und ſo wurde denn auch das von Herrn Stopfer auf der Höhe des Boots⸗ hauſes auf den Ruderſport ausgebrachte„Hipp, Hipp, Hurra“ von den Mannſchaften begeiſtert aufgenommen. Der flott verlaufenen Auffahrt ſchloß ſich dann unmittelbar die Taufe der beiden neuen Boote und zwar eines Gig⸗ und eines ene usted vierer von Ziegler⸗Würzburg geliefert. Rennvierers an. Beide Boote ſind Stiftungen von Mitglie⸗ dern. Der Gigvierer wurde von Leux⸗Frankfurt, der Renn⸗ Die Taufe vollzog mit warmen. kernigen Worten der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr Wollendorf ſen. und zwar taufte er den Gigvierer auf den Namen„Ludwig“, den Rennvierer auf den Namen„Hermann“. Das ſich anreihende gemütliche Beiſammenſein war durchzogen von echter Kameradſchaftlich⸗ keit und echtem Sportsgeiſt. Internationaler Ringer-Mettſtreit Apollo⸗Theater Mannheim Da der franzöſiſche Meiſter Fayre noch nicht eingetroffen war, hatte der Oberſchleſter Pogrzeba im einleitenden Kampf des Montag Abend den Charlottenburger Philipp zum Gegner, um die Entſcheidung des am Freitag unentſchiedenen Treffens herbeizuführen. Nach durchaus fairem Ringen feierte Philipp in der Geſamtzeit von 44 Minuten ſeinen erſten Sieg durch Armzug am Boden. Als nächſtes Paar trafen ſich der Weltmeiſter Sturm⸗Berlin und der Negerchampion Tompfon. Der Kampf ſtand ſportlich auf hoher Stufe, ergab jedoch nach 25 Minuten ein Unentſchieden. Dann folgte der Herausfor⸗ derungskampf zwiſchen dem Dänen Peterſen und dem jugo⸗ ſlawiſchen Meiſter Orlando um eine Prämie von 50 Mark laußer Konkurrenz). Sieger wurde Orlando durch Schulter⸗ drehgriff in der Zeit von 7 Minuten. Im Entſcheidnungs⸗ kampf brachte Schachſchneider⸗Berlin dem Rheinländer Debie nach einer Geſamtzeit von 52 Minuten die fünfte Niederlage bei. Die in der Montag Abendausgabe aufgeführten Kämpfe vom Freitag ſind die Kampfergebniſſe vom Sonntag. Am Dienstag abend ringen der neu hinzugekommene mehrfache Weltmeiſter im Schwergewicht Jaan Jaago⸗Eſtland gegen Schoppe⸗Hannover. Ferner treffen ſich der Europameiſter Steurs⸗Belgien—Sturm⸗Berlin. Außerdem ſind zwei Ent⸗ ſcheidungskämpfe angeſetzt. Schachſchneider⸗Berlin— Feh⸗ ane e und Renter⸗Eſtland.—Philipp⸗Charlotten⸗ Urg. 5 f a 5 Jußball Vorderpfalzkreis 1914 Oppau— 1907 Mannheim:0 F. V. Frankenthal— Schwetzingen:2 Wie ſehr die hervorragende Leiſtung eines Torwarts für den Ausgang eines Kampfes von entſcheidender Bedeutung ſein kann, dafür war das Spiel in Oppau ein typiſches Bei⸗ ſpiel. Hier hatte nämlich 1907 Mannheim mindeſtens gleich viel, wenn nicht mehr vom Spiel und dazu die entſchieden zahlreicheren Torchancen, doch der Erſatztorwächter() der Platzherren war nicht zu ſchlagen. Immer und immer wieder rettete er und machte die Chancen der Mannheimer zunichte, die dem Spielverlauf entſprechend eigentlich ein Unentſchieden verdient gehabt hätten. Nach torloſer erſter Halbzeit glücken Oppau dann nach je einer Viertelſtunde je ein Treffer, wäh⸗ rend 1907 trotz größter Energie und guten Spiels infolge der großen Sicherheit des Oggersheimer Torwarts nicht einmal zum verdienten Ehrentreffer kommen kann. Die Begegnung in Frankenthal verlief trotz beiderſeits eingeſtellten mehrfachen Erſatzes recht anregend. Die Platz⸗ herren erzielten bis zum Wechſel zwei ſchüne Treffer. Dann rend Schwetzingen zu keinem vermochte. konnten aber die Gäſte zum Ausgleich kommen, der 2. Treffer war ein Elfmeter. Im Endſpuft wird dann aber Frankenthal überlegen. Der glänzenden Sturmführung des Mittelſtür⸗ mers verdanken die Einheimiſchen drei weitere Treffer, wäh⸗ weiteren Erfolge zu kommen — Der Kampf um den Davispokal Das ausſtehende Treffen der erſten Runde um den Davispokal zwiſchen Holland und Irland wurde in Dublin in Angriff genommen. Nach dem erſten Spieltage führten die Holländer bereits mit:0. Diemer⸗Kohl ſchlug den Iren'Callaghan 62,:7,:1,:2 und Timmer blieb ſicher mit:2,:2,:2 über Major Seroope erfolgreich.— In⸗ zwiſchen hät in Liſſabon auch ſchon das erſte Treffen der zweiten Runde begonnen, das portugal und Neu⸗ Seeland im Kampf ſieht. Von den beiden erſten Einzel⸗ ſpielen gewann jede Partie eins. Der portugieſiſche Meiſter de Verga ſchlug Young:2,:2,:3, für die Neuſeeländer war Andrews 623,:4,:0 gegen Coelho erfolgreich. * Italien ſchlägt Auſtralien:1 5 Die größte Ueberraſchung in der Vorrunde des Davis⸗ Pokals, die bisher zu verzeichnen war, lieferte der Kampf Auſtralien— Italien in Genua. Das überragende Können eines H. L. de Morpurgo, der ſchon im Vorjahre beinahe die Franzoſen eliminiert hätte, verſchaffte den Ita⸗ lienern einen:1 Sieg über Auſtralien, den niemand für möglich gehalten hätte. Als nach einer durch Regen bedingten Zwangspauſe die Begegnung mit dem Doppel fortgeſetzt werden konnte, rechnete man noch mit einem knappen Sieg der Auſtralier. Aber de Morpurgo⸗Gaslini blieben mit 618, :4,:6,:6, 614 über Patterſon⸗Hoopman ſiegreich, womft Italiens Sieg ſchon ziemlich ſicher war. Tatſächlich konnte H. L. de Morpurgo auch ſein zweites Einzel gegen Patter⸗ ſon:6,:4,:3,:6, 621 gewinnen und die für die Europazone favoriſierten Auſtralier ſchienen durch ihren Mißerfolg ſo demoraliſtiert, daß ſich auch Hoopman von de Stefani 57, 710, :10, allerdings erſt nach hartem Kampfe, ſchlagen ließ. Ita⸗ lien blieb alſo mit:1 Siegen erfolgreich und Auſtralien iſt bereits ausgeſchieden. 5 5 Der Kampf Finnland— Jugoſlawien in Agram erlitt durch Regen eine neue Verzögerung. Der Stand iſt:1 für Finnland. 5 g 5* Davispokalſpiel Holland Irland:0 In Dublin iſt der letzte ausſtehende Kampf der erſten Runde um den Davispokal entſchieden worden. Nachdem Hol⸗ land bereits am erſten Spieltage mit:0 gegen Irland führte konnte das Endergebnis ohnedies nicht mehr zweifelhaft ſein. Das entſcheidende Doppelſpiel brachte zwar noch einen harten Widerſtand der beiden Iren'Callaghan und Major Seroope, aber Diemer—Kool⸗Timmer riſſen doch das Spiel an ſich und gewannen:4,:6,:6, ſomit den Kampf durch drei Siege für ſich entſcheidend. Holland trifft nun in der nächſten Runde in Budapeſt auf die Vertreter Ungarns. 5 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim, E 8, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 2 Dr. S Rayſer— Kommunalpolitik und Lotales: Richard Schönſelder— vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Max Filter Pfingsten, das Fest der Radler, steht vor der Tür Absatzkurve der NMifa- Werke schnellte bereits in den letzten Wochen 30 Das Publikum hat erkannt, dass beliebtesten Modelle zu befürchten ist. 83 ig in die Höhe, as NMifa-Sysfem mit seiner Ausschalſung des Zwischenhandeis Sie dürfen mit dem Kaufe eines en Kades nichf mehr zögern. Die dass eine vorübergehende Knappheit der und dem direkten Verkauf vom Werk durch 280 Mifa-Fabrik-Verkaufstellen das billige Rad höchsfer Qualität geschaffen hai. Ueberzeugen Sie sich selbst durch einen Besuch in einer Mifa- Fabrik- Verkaufstelle mit ihrer reichen Auswahl von über 40 verschiedenen Modellen: NMifa- Räder sind billig und gut KAsSSAREISE-88-9105 RU usw. TEILZAHLIUNG vod 2,50 R AN vkRILANcEN siE KATALOG . 1 FABRIMR?- IMU FSIEI lk: Mannheim, N 4, 10 erztzags dee Mauubeimer Zeitung Wiiiiag⸗Ausgab 9h. Stenstag, den 18. Mai 1928 Ein Die alte Zähringen' als Sielſchiff für die Reichsmarine Bei den großen Fortſchritten der Technik entſprechen die neuzeitlichen Großkampfſchiffe und Schlachtkreuzer ſchon nach wenigen Jahren nicht mehr den Anforderungen, die an ein vollwertiges Glied der Flotte geſtellt werden müſſen. Wohl werden ſie noch eine Reihe von Jahren in der Reſerve be⸗ halten und dienen dazu, alljährlich die Kenntniſſe der Mann⸗ ſchaften des Beurlaubtenſtandes wieder aufzufriſchen, aber dann kommt die Stunde, wo die einſt wegen ihrer krefflichen Eigenſchaften ſo bewunderten Rieſen ganz ausſcheiden und oft ein wenig rühmliches Ende finden. Nicht ohne Intereſſe iſt es, auf die Schickſale einiger der bekannteſten Schiffe unſerer alten Marine hinzuweiſen. Nur wenige Linienſchiffe ſind in der Schlacht den feind⸗ lichen Geſchützen, Minen und Torpedos erlegen. Selbſt die Sdbeſchlacht vor dem Skagerrak brachte Deutſchland nur den Verluſt des auch ſchon etwas veralteten Lintenſchiffes„Pom⸗ mern“. Verhältnismäßig größer war naturgemäß die Zahl der vom Feinde vernichteten Kreuzer, beſonders im Auslande. Mit wehender Flagge gingen an den Falklandinfeln von dem Kreuzergeſchwader des Vizeadmirals Grafen Spee die großen Kreuzer„Scharnhorſt“ und„Gneiſenau“ ſowie die kleinen Kreuzer„Nürnberg“ und„Leipzig“ unter. Die kleine„Dres⸗ den“, die ſich der Vernichtung hatte entziehen können, wurde wenige Wochen ſpäter in einem chileniſchen Hafen von den Engländern gegen alles Völkerrecht zuſammengeſchoſſen. Schon im November 1914 waren die alten Kanonenboote, die jahre⸗ lang in Oſtaſien die deutſche Flagge gezeigt hatten, im Hafen von Tſingtau verſenkt worden, um diefelbe Zeit wurde auch an den Kokos⸗Inſeln, die durch ihre großen Erfolge ſo be⸗ rühmt gewordene„Emden“ von den Engländern vernichtet. Der kleine Kreuzer„Karlsruhe“ fiel, wie erſt ſpäter bekannt wurde, einem Unglücksfalle zum Opfer. a Aber auch in der Nord⸗ und Oſtſee hat Deutſchland wäh⸗ rend des Weltkrieges manchen Kreuzer verloren. Die Kämpfe mit den Engländern bei Helgoland, an der Doggerbank und vor dem Skagerrak ſowie die zahlreichen Vorſtöße in die öſt⸗ liche Oſtſee forderten manches ſchwere Opfer. Nicht gering iſt die Zahl der größeren Schiffe, die die deutſche Vorkriegsmarine im Laufe der Zeit durch Unglücks⸗ fälle oder durch die Macht der Elemente eingebüßt hat. Einem unglücklichen Zufall fiel vor bald 50 Jahren an der engliſchen Südküſte das große Panzerſchiff„Großer Kurfürſt“ zum Opfer, das beim Ausweichen vor Fiſcherboboten von dem „König Wilhelm“ gerammt wurde. Mit Mann und Maus ging im Jahre 1885 im Indiſchen Ozean die Kreuzerkorvette zAuguſta“ unter, wenige Jahre ſpäter verlor die deutſche Marine bei einer Erdbebenkataſtrophe vor Samoa drei Schiffe, die ſich in den Südſee⸗Inſeln mehrfach bewährt hatten. Das Jahr 1901 brachte den Verluſt des Schulkreuzers„Gneiſenau“, Das Andenken an dieſe Schiffe und ihre wackeren Beſatzungen lebt noch heute im deutſchen Volke fort! Schmerzlich war für Deutſchland der Verluſt ſeiner treff⸗ lichen Schlachtflotte im November 1918, die auf Befehl der Eutente in den Hafen von Scapa Flow gebracht werden mußte und dort am 19. Junt 1919 verſenkt wurde. Schmerz⸗ lich war es für Deutſchland und für die Schiffe ſelbſt, die nach dem Diktat von Verſailles an die Ententeſtaaten aus⸗ geliefert werden mußten. Noch heute tragen fünf frühere kleine deutſche Kreuzer der bekannten Städteklaſſe, natürlich unter anderem Namen, die Trikolore, vier andere gehören der italieniſchen Marine an, ein Zufall fügte es, daß einer der letzteren dem Geſchwader zugeteilt war, das im Oktober 1927 vor Tanger demonſtrierte. Eine gewiſſe Genugtuung ge⸗ währt es uns, daß die unſeren früheren Feinden anerkannt werden und daß die alten deutſchen kleinen Kreuzer noch niemals verſagt haben! Andere Schiffe, die in den Rahmen der neuzeitlichen Schlachtflotte nicht mehr paßten, wurden an fremde Staaten verkauft und haben ſich hier ſtets wie z. B.„Wörth“ und„Kur⸗ fürſt Friedrich Wilhelm“ in der Türkei, auf das Beſte bewährt. Andere wieder gingen in den Beſitz von Privat⸗Schiffsgeſell⸗ ſchaften über und wurden für die neuen Zwecke entſprechend umgebaut. Auch ſie haben fahrelang der Kriegsmarine Ehre gemacht und führen zum Teil noch heute die Flagge ihrer Reedereien. 8 Oeſterreich Die im Wiener Juſtizpalaſt verbrannte Dollar⸗Erbſchaft Vor dem öſterreichiſchen Verfaſſungsgerichtshof ſpielt gegenwärtig ein eigenartiger Prozeß, der noch ein Nachſpiel des Brandes des Wiener Juſtizpalaſtes am 15. Jult v. J. iſt. Eine arme Frau aus Oberöſterreich hat den öſterreichiſchen Bundesſchatz auf Zahlung von 2470 Dollars verklagt. Dieſe umme war die Erbſchaft, die der Sohn der Klägerin, ein Agturaltiſierter Amerikaner, ſeiner Mutter hinterlaſſen hatte, und die der amerikaniſche Teſtamentsexekutor durch das öſter⸗ reichtſche Generalkonſulat in Newyork der Mutter als Erbin überwieſen hatte. Das Wiener Oberlandesgericht hatte den Betrag ausgerechnet am Morgen des 185. Juli in einem Wert⸗ briefe bei dem im Juſtigpalaſt untergebrachten Poſtamt an reisgericht Wels zur Ueberweiſung an die Erbin auf⸗ gegeben. Wenige Stunden darauf verbrannte mit dem Poſt amt auch der Weztbrief mit der Dollar⸗ erbſchaft der armen Frau. Auf eine Reklamation des Oberlandesgerichts lehnte die Poſtverwaltung den Erſatz des Werthriefes ab, mit der Begründung, daß der Brand des Juſtizpalaſtes als„höhere Gewalt“ anzuſehen ſei, für die die Poſtverwaltung nicht hafte. Auch das Bundes⸗ juſtizminiſterium. eine Erſatzpflicht des Bundes⸗ chatzes, da keine Pflichtverletzung einer Behörde ſtattgefunden Habe, erklärte ſich aber bereit, der Klägerin eine gnaden⸗ weiſe Zuwendung von 10000 Schilling für die verbrannte Erbſchaft zu gewähren. Dieſes Ange⸗ bot hat die Klägerin abgelehnt. Der Verfaſſungsgerichtshof wird nun darüber zu entſcheiden haben, ob der Brand des Wiener Juſtizpalaſtes als Vis mafor anzuſehen ſei, oder ob der Brand durch rechtzeitiges Eingreifen der Staatsbehörden ènicht hätte verhindert werden können, in welchem Falle ein Verſchulden der Staatsbehörden und damit eine Erſatzpflicht des Fiskus gegeben wäre. N r r . 8 5 i Ungarn 55 f OSbbdachloſenquürtier auf dem Waſſerturm Ein ehemaliger ungariſcher Staatsbürger, Iſtvan Zſi⸗ os, entzog ſich dem rumäniſchen Militärdienſt durch die Flucht und kam mittellos in Budapeſt an. Dort entdeckte er in der Nähe des Stadtparks einen Waſſerturm. den er mit Hilfe einer eiſernen Leiter erſtieg. Da das große Becken ohne Waſſer war, ſo richtete er ſich dort häuslich ein. Von ſeinem Verſteck aus plünderte er des Nachts und früh am Morgen Lebensmittelgeſchäfte und Milchläden. ſo daß er Herrlich und in Freuden leben konnte. Bei ſeinen täglichen Spaziergängen machte er die Bekanntſchaft eines jungen Ar⸗ Vorzüge dieſer Schiffe noch heute von d beiters, der aus der Tſchechoſlowakei deſerttert war. Er ite ihn in ſein Geheimnis ein und die Beiden lebten dann Blitküber die Von deutſchen Kriegsſchiffen Einzelne Schiffe wurden, um ſie bis zum äußerſten aus⸗ zunutzen, als Kaſernenſchiffe verwendet, beſonders zu der Zeit, als Kiel und Wilhelmshaven noch nicht genügend Gelegenheit zur Unterkunft der großen Marinegarniſonen hatten. Das alte Linienſchiff„König Wilhelm“, das im Jahre 1868 in die damalige norddeutſche Marine übernommen war, hat jahr⸗ zehnte lang der Schiffsjungen⸗Diviſion als Unterkunft ge⸗ dient. Das Schiff war in ſeiner unſprünglichen Geſtalt und ſeinen Einrichtungen belaſſen, ſodaß die Schiffsjungen vor ihrer Einſchiffung an Bord der Schulſchiffe hier ihre erſte militäriſche und ſeemänniſche Ausbildung erhielten. Als das alte Artillerieſchulſchiff„Mars“, auf dem wohl jeder deutſche Seeofftzier einmal kommandiert war, für die Uebungen nicht mehr ſchnell genug fahren konnte, und ſchnellere Schiffe für die Verſuche eingeſtellt wurden, blieb„Mars“ das Wohnſchiff für die kommandierten Offtziere und Mannſchaften. Die kleine„Nixe“ diente jahrelang der Hochſeeflotte als Bü xroſchiff. Ein eigentlich wenig rühmliches Ende fand die Ausfall⸗ korvette„Baden“, die im Jahre 1880 vom Stapel gelaufen war und nach 30 jähriger Dienſtzeit, im Jahre 1910, in der Liſte der Kriegsſchiffe geſtrichen wurde. Sie wurde als Ziel⸗ ſchiff benutzt, das bei Schießübungen irgendwohin vor Anker gelegt wurde, um den feuernden Geſchützen als Ziel zu dienen. Naturgemäß iſt das alte Schiff mehr oder weniger zum Wrack zuſammengeſchoſſen, aber es hat noch über zwei Jahrzehnte ſeine Aufgaben erfüllt. An ſeine Stelle ſoll nunmehr das Linienſchiff„Zähringen“ treten, das im Jahre 1901 auf der Germania⸗Werft in Kiel vom Stapel gelaufen iſt und eine Waſſerverdrängung von faſt 12 000 Tonnen hat. Einen Gefechtswert hat das Schiff nicht mehr. Schon während des Weltkrieges gehörte es dem aus älteren Schiffen beſtehenden 4. Geſchwader an und trat ſpäter zur Reſerve über, um nur noch gelegentlich gebraucht zu werden. Aus dieſem Grunde brauchte auch die„Zähringen“ nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages nicht abge⸗ geben zu werden. Sie lag eine Zeitlang in Reſerve und iſt jetzt als Zielſchiff hergerichtet, das auf elektriſchem Wege während der Fahrt ferngelenkt wird. Naturgemäß ſind alle irgendwie noch brauchbaren Teile von dem Schiffe entfernt worden, doch iſt die Maſchinenanlage ausgebeſſert worden, ſodaß das Schiff eine Geſchwindigkeit von 15 Seemeilen hat und im Gegenſatz zu der„Baden“ den Vorteil bietet, daß es ſich dauernd bewegt und daher die Schießübungen der ein⸗ zelnen Schiffe weſentlich kriegsgemäßer geſtaltet. Man ſieht, wie in der deutſchen Marine alle Schiffe bis zum äußerſten ausgenutzt werden, wenn es für manchen früheren Ange⸗ hörigen der„Zähringen“ auch ſchmerzlich ſein mag, das Schiff jetzt ſo verwendet zu ſehen. Der Typ der neuen deutſchen Kreuzer Die verbeſſerte„Emden“ ⸗Klaſſe— Zum Stapellauf des Kreuzerg„D“ Am 23. Mai läuft auf der Reichswerft Wilhelms⸗ haven der Kreuzer„“, der pterte in der Reihe der deut⸗ ſchen Nachkriegs⸗Kreuzerbauten, vom Stapel. Mit ſeinen bereits 1927 abgelaufenen Schweſterſchiffen„Königsberg“ und Karlsruhe“ ſtellt er eine verbeſſerte„Emden“⸗Flaſſe dar. Dementſprechend weicht auch das Aeußere der neuen Klaſſe von dem Aeußeren der„Emden“ nicht unweſentlich ab: der hintere Maſt iſt in Forkfall gekommen, während an feine Stelle der zweite Schornſtein als Träger für Scheinwerfer⸗ plattformen und F..⸗Geſtänge getreten iſt, wie das ſchon bei unſeren letzten großen Schlachtſchiffen der„Baden“ ⸗Klaſſe der Fall war. Die Hauptartillerie iſt in drei Türmen zu je ret 15 om⸗Schnellfeuer⸗Kanonen aufgeſtellt. Der vordere Turm ſteht genau in der Mittellinie auf der Back, die beiden Achtertürme auf Hütte und Schanz find nach Backbord bezw. Steuerbord ausgerückt. Dieſe Aufſtellung der Hauptartillerie ermöglicht es, daß alle neun Geſchütze nach der Breitſeite und ſchräg voraus gleichzeitig ins Feuer zu bringen ſind. Vier Flugzeugabwehrkanonen und vier Torpedotriplerohre vervollſtändigen die Bewaffnung der neuen Schiffe. N Als Name für den Kreuzer„D“ kommt wieder, wie bis⸗ her, derjenige eines Schiffes in Betracht, das im Kriege vor dem Feind in heldenhaftem Kampfe mit wehender Flagge ſeinen Untergang gefunden hat. ein volles halbes Jahr zuſammen auf dem Waſſerturm in der gewohnten Weiſe weiter. Auch die Tabakläden wurden von den Beiden regelrecht ausgeplündert. Als die Polizei auf ihre Schliche kam, fand ſie auf dem Waſſerkurm 0 große Milchkannen, deren Inhalt die Beiden ausgetrunken hatten. Da es ihnen an Waſſer fehlte, hatten ſie ſich ſogar mit Milch gewaſchen. Es dürfte immerhin ſelten vorkommen, daß mit⸗ ten in dem belebten Teil einer Großſtadt ein ſolches Räuber⸗ daſein mehr als ein halbes Jahr geführt werden kann. Frankreich Im Käfig nach der Teufelsinſel Eine 1 Schiffsladung verläßt, wie alljährlich, jetzt den Hafen St. Martin de Re in der Bal von Blſkafa: die Verbrecher, die zur Deportation nach der Teufelsinſel be⸗ ſtimmt ſtad. Es ſind diesmal 418 Uebeltäter, die dſeſem grauſigen Schickſal ang e und von einer ſchwer⸗ bewaffneten Mannſchaft aus dem Gefängnis von St. Martin de Re auf das Schiff gebracht wurden. Das„Verbrecher⸗ ſchtff“, der 5000 Tonnen⸗Dampfer„La Martinisre“ enthält ſtarke eiſerne Käfige, wie ſie ſonſt nur für wilde Tiere in Gebrauch ſind. In ihnen werden die Verbrecher unter⸗ gebracht, die für die Anſtrengungen der Reiſe 14 Tage lang Arheitsruhe und beſſere Nahrung erhielten. Im Falle eines Aufſtandes würden die Inſaſſen der Käfige ſofort mit heißem Waſſer überſchüttet werden, denn die Käfige ſtehen durch Röhren mit den Dampfkeſſeln in Verbindung, und die Wär⸗ ter können mit einem einzigen Griff die heiße Flut in die Käfige leiten. Während der Reiſe erhalten die Verbrecher zum Frühſtück Zwieback und Kaffee, zu Mittag Fleiſch, Ge⸗ müſe und Wein, und abends dasſelbe ohne Wein. Das Schiff fährt zuerſt nach Algier, um dort noch Verbrecher aus Nord⸗ afrikg aufzunehmen. Es iſt zweifelhaft, ob einer dieſer Un⸗ glücklichen die Heimat je wiederſieht, denn wenn auch nicht alle zu lebenslänglicher Deportation verurteilt ſind, ſo über⸗ lebt doch ſelten einer in dem furchtbaren Klima ſeine Straf⸗ zeit. Italien Mißerfolg des Papſtes im Kampf gegen die Fraueumode Das Organ des Vatikans in Rom macht das bemerkens⸗ werte Eingeſtändnis, daß der Mode⸗Appell des Papſtes an die italieniſche Frauenwelt ein Mißerfolg geweſen iſt. Aus allen italieniſchen Diözeſen kommt die Mitteilung, daß die Predigten, die auf Anordnung des Papſtes gegen die Mode der kurzen Röcke gehalten wurden, vollſtändig wirkungslos geblieben ſind. Der Papſt iſt zu der Einſicht gekommen, daß er nichts weiter tun kann und daß man abwarten muß, ob die hat Dänemark Den Lehrer erſtochen In Hiörring iſt der Inhaber einer Erziehungsanſtalt für geiſtig minderwertige Knaben, Winther, am Dienstag vormittag von einem neu eingetretenen 18 jährigen Zög⸗ ling durch einen Stich mit einem Jagdmefſſer ge⸗ tötet worden. Winther hatte den Zögling zu einer Klaſſen⸗ arbeit anhalten wollen und ihn dadurch in Wut gebracht. Der jugendliche Mörder warf das Meſſer in eine Kloake, blieb aber in der Nähe der Leiche und wurde von der herbeigeholten Polizei verhaftet. England Das geſtörte Sonnenbad In einem Londoner Vorort ſahen Straßenpaſſanten während der vergangenen heißen Tage eine Frau in leichte⸗ ſter Kleidung ausgeſtreckt auf einer ſchmalen Fenſterbank hoch oben im dritten Stockwerk liegen. Der Rücken war der Straße zugekehrt und ein Bein hing über die Fenſterbank herab. Im Nu ſammelte ſich eine Menge, die die vermeintliche Schläferin auf ihre gefahrvolle Lage durch Schreien aufmerkſam zu machen verſuchte. Der ganze Straßenverkehr kam ins Stocken. Die Polizei wurde alarmiert und ſuchte vergebens durch die Tür einzudringen. Schließlich erſchien auch die Feuerwehr mit einer Dampfſpritze und einer Rettungsleiter auf der Szene. Jetzt erſt kam Leben in die Schläferin. Sie ſprang in das Zimmer zurück und erklärte den eindringenden Feuer⸗ wehrleuten, ſie habe lediglich— ein Sonnenbad genommen. Eine Witwe läßt ſich ſcheiden In London ſtand dieſer Tage ein Scheidungstermin vor dem dortigen Gericht an. Erſchienen war nur die Klägerin. während der Kläger ſich durch ſeinen Anwalt vertreten ließ. Nach langer Debatte wurde endlich aus dem Verſchulden des Mannes heraus die Scheidung ausgeſprochen und beide Par⸗ teien erklärten, daß ſie keine Berufung einlegen wollten, ſo daß das Urteil rechtskräftig wurde. Der Richter ver⸗ kündete den Spruch auf Trennung der Ehe. Wenkge Minuten ſpäter noch im Gerichtsgebäude erhielt die Frau die Nachricht. daß der von ihr getrennt lebende Ehemann vor einer Stunde ageſtorben ſei. Es eraab ſich nun der in England wohl noch nicht dageweſene Fall, daß auf Verlangen des engliſchen Ju⸗ ſttzminiſteriums die Scheidung für ungültig erklärt wurde. da eine Scheidung von einem Toten nicht angänaig ſei. Die Frau, ſo wurde feſtgeſtellt, war vor ihrer zu erwartenden Scheidung Witwe geworden. Finnland 8 Ein Schmugglerboot in die Luft geſprengt Innerhalb der Zwölfmeilengrenze ſüdlich der Alands⸗ Inſeln hat ſich Ende der Woche eine dramatiſche Schmuggler⸗ jagd abgespielt. Das finnländiſche Zollboot„Aura“ überraſchte dort im Tagesgrauen drei Boote, die ihm von Anfang an verdächtig vorkamen. Es handelte ſich um ein Fiſcherboot und zwei moderne Motorjachten von dem mit Vorfiebe beim Alkoholſchmuggel verwandten Typus. Die„Aura“ ſetzte ſo⸗ fort den Kurs auf die drei Boote, bevor ſie aber heran war, ſetzte eine der Jachten ein Rettungsboot mit zwei Perſonen aus, die mit Rudern das Weite ſuchten. Fünf Minuten ſpätter ſah man aus dem verlaſſenen Motorboot die Flammen hoch⸗ ſchlagen, denen eine gewaltige Exploſton folgte, Unmittelbar darauf war das Boot von der Waſſerfläche verſchwunden Als die„Aura“ endlich längsſeits der anderen Boote kam waren die Beſatzungen verschwunden, wohl aber fand 1 Kognak und Likör in Maſſen. Die„Aura“ ſetzte aber auch ein Motorboot aus, das die beiden Leute im Ruderboot bald einholte. Die beiden Inſaſſen, ein Mann und eine Frau, wurden auf das Zollbbot übernommen, das die beiden Schmugglerboote ins Schlepptau nahm. Bei darauffolgenden Verhör erklärten die beiden, daß das Boot zu brennen an⸗ gefangen habe, von einer Exploſion wußten ſie nichts und das Verſchwinden der übrigen Beſatzung erklärten ſie als ein„Myſterium“. Die 9680 Liter Kognak und Liköre, die allem Anſchein nach für Schweden beſtimmt waren, erklären aber ſehr leicht das ganze Myſterium, das mit einer ſcharfen Beſtrafung der Schmuggler ſeine Löſung finden dürfte. Paläſtina Auf dem Kriegspfade gegen die Heuſchreckenplage Nach einer Meldung aus Jeruſalem hat Paläſtina unter dem Einbruch von Heuſchreckenſchwärmen außerordentlich ſtark zu leiden. Ernſtes Unheil konnte bisher nur durch die raſtloſe Tätigkeit des Landwirtſchaftsminiſterſums abgewendet werden. Die Berichte, die täglich über den Kampf gegen die Heuſchrecken veröffentlicht werden, geben ein anſchauliches Bild von dieſem eigenartigen Feldzug gegen die Heuſchrecken⸗ plage. So heißt es in dem Bericht vom 3. Mat: Ein großer Heuſchreckenſchwarm brach von Transjordanien am Abend des 2. Mat in Paläſtina ein und ließ ſich in dichten Maſſen am 3. Mat auf einem Gebiet von 10 qm nieder. Die Feld⸗ kompagnien von Tiberias und Nazareth waren die ganze Nacht ununterbrochen bei Mondſchein mit 16 Flammen⸗ werfern 8 Sie zerſtörten einen großen Teil des Schwar⸗ mes. Der Reſt flog am Morgen des 4. Mai in nordöſtlicher Richtung nach Syrien weiter. Das Landwirtſchaftsminiſterium in Damaskus wurde von dieſem Angriff ſofort telegraphiſch Unterrichtet. J Amerika Populäre Weisheit oder Unſtund Ein Profeſſor der New Norker Univerſität hat durch Be⸗ fragen von mehreren Hundert Männern und Frauen feſt⸗ Mind welche Weisheitsſprüche im Volke von Mund zu und gehen und ſich der größten Popularität erfreuen. Es ſind dies die Behauptungen, daß 1. alle rothaarigen Perſonen jähzornig ſind, 2. alle Chineſen Opium rauchen, 3, ein eckiges Kinn auf Willenskraft und Energie deutet, 4. eine hohe Stirn das Zeichen eines überlegenen Verſtandes iſt, 5. das Raſieren den Haarwuchs befördert, 6. lange und ſchlanke Hände das Zeichen von künſtleriſcher Veranlagung ind, 7, eine Stunde Schlaf vor beſſer iſt, als eine Sun nach Mitternacht, 8. der Blitz niemals zum zweften Male an der⸗ ſelben Stelle einſchlägt, 9. die Heirat zwiſchen Vettern und Baſen unweigerlich eine ſchwachſinnige 9 achkommenſchaft zur Folge hat, 10. daß der Tau vom Himmel fällt. Der Profeſſor erklärt, daß alle dieſe Weisheitsſprüche falſch ſind und nicht ein Körnchen Wahrheit enthalten. Viele werden das mit Intereſſe hören, denn die meiſten dieſer Weisheitsſprüche ſind auch bet uns ſtark verbreitet. Der amerikaniſche Präſident muß Steuern zahlen Das amerikanische Steuergeſetz iſt durch einen Zusatz er⸗ gänzt worden, wonach auch das jährliche Gehalt des ameri⸗ kaniſchen Präſtdenten im Betrage von 75 000 Dollars ſteuer⸗ pflichtig iſt. Der Zuſatz wurde notwendig, weil der höchſte Gerichtshof dahin entſchieden hatte, das gegenwärtige Steuer⸗ wendet werden. Präſident Coolidge ſelbſt genießt noch ein ſteuerfreies Einkommen, da der Zuſatz auf Grund derſelben Gerichtsentſcheidung auf ſein Gehalt keine rückwirkende Kraft at. Dagegen wird ſein Nachfolger ſein Einkommen wie Mode ſich von ſelbſt ändert. jeder amerikanſſche Staatsbürger verſteuern müſſen. geſetz könne nicht auf das Einkommen des Präſidenten ange⸗ — . 5 Opanken 1 e Annh eim er dena ee über die Sunlicu-Lehrkurse für Hioushollungskunde zeugnisse Sunlicht Seife, Lux Seifen- locken, Suma und Vim(bei Vim ge- Namet 2 nügt das runde Karton-Dectelchen] Streß u. 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Seite. gr, 226 mene Mannheimer gektung(Wittag⸗Ausgaze) Mai 1928 Dienstag, den 15. * Deelchalts und Kandelszeing Das Bild der Wirtſchaft Die Zahlen der Erwerbsloſigkeit ſinken in bieſem Jahre be⸗ deutend langſamer ab als im vorigen. Gleichwohl iſt im April, wie alljährlich, die Erwerbsloſenkurve recht merklich abgeſunken. In der Statiſtik der Arbeiter⸗Fachverbünde, deren Kurven im all⸗ meinen mit denen der Erwerbsloſenverſicherung einigermaßen gleichlaufen, nimmt die Zahl der Kurzarbeiter immer mehr zu. Der Stundenlohn gelernter Arbeiter hat im Reichsdurchſchnitt noch nicht weſentlich angezogen, wie es bei den allenthalben ein⸗ ſetzenden Lohnerhöhungen zu erwarten war. Die Zahl der Ruhr⸗ hergleute zeigt noch keine weſentliche Verminderung wie ſie infolge der Stillegungen, die aus der erzwungenen Lohnerhöhung folgen dürften, zu befürchten iſt. Die Zahl der Feierſchichten iſt gegen⸗ wärtig nach wie vor unbedeutend. E 1 855 2 28 arbelt und Erwerb— . Fe. 24 42 * . 2 8 11000005 F 20— 1 5 3 7. iche 3 . D fe Konkurse; 85. .— * e* 2 5* N 1 WN Volſerbeltslese in dlen— XI * N Fachverbäncſen(%* N 8 2 N 14 970% 5 N. 1 .. 5= 3 0 ö 75 Nn 5= r rere Kurzefbeſter 75 Wematl. Wass NT r8218r lll. El FC -Stunclenlohn gef. Arbelter. i N 8— — 6. N 225 um dt cler Konsumvereine (M/ Mitgl.) Ruhrerbelkef— 0 4 Rin— — 0 — Serhassenelnisgen(Aci, Na) 5 1 Eglarschichten Ruhtbee E 1 5 2 600% N N 2 5 L Die Sparkaſſeneinlagen weiſen ſeit dem Januar eine etwas ſtetlere Zunahme auf als bisher; der Umſatz der Konſumvereine iſt nach dem ſtets im Januar eintretenden Rückſchlag wieder in nor⸗ maler Weiſe angeſtiegen. Die Zahl der Konkurſe iſt im April wieder bedeutend herunter⸗ gegangen; die auf den Arbeitstag berechnete Durchſchnittszahl legt bet 26,1. Auch die Zahl der Wechſelproteſte weiſt im März einen aller⸗ dings geringen Rückgang auf, Das iſt um ſo merkwürdiger, als die Kurve im letzten iertelfahrsmonat ſonſt etwas anzuſteigen pflegt. Es ſcheint ſomit, als wenn die bisherige ſteigende Richtung der Wechſelproteſtkurve ſich wieder etwas ſenkt, was angeſichts des ſteigenden Umfangs des ganzen Geſchäftsverkehrs zu begrüßen 8 P. .7 Neue Kapitalserhöhung beim Barmer Bankverein? In Börſenkreiſen verlautet, daß beim Barmer Bankverein demnächſt mlt einer neuen Kapitalserhöhung zu rechnen ſei.(Im Februar 1927 letztmals erhöht auf 36 Mill.]. Schon in der letzten HV. wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß nach den bereits vorliegenden Zahlen eine befriedigende Weiterentwicklung feſtzuſtellen ſei. Die „Schuldner“ ſollen nun weitere erhebliche Steigerungen erfahren haben. Mit Rückſicht auf die Kredite, die das Unternehmen ſelbſt in Anſpruch nimmt, und mit Rückſicht auf die Beziehungen zum Auslande ſollen daher zurzeit Erwägungen ſchweben, die Kapftal⸗ grundlage zu erweitern, um ſie mit dem verdoppelten Geſchäfts⸗ Umfang in Einklang zu bringen. Weiter verlautet, daß ein Aktien⸗ paket von einigen Mill„ ſeinen Beſitzer wechſelt u. an ein Finanzz⸗ inſtitut in den Vereinigten Staaten von Nordamerlka geht. Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗A G.— 5 Mill./ neue Aktien. Der Ag. beſchloß, der GV. am 6. Juni vorzuſchlagen, aus dem Reingewinn von 2772119(i. V. 1 838 339) 4 12,5(8) v. H. Dividende zu verteilen. Der Penſionsfonds erhält 250 000 (150 000), 340 619„ ſollen vorgetragen werden. Die Prämtien⸗ einnahmen erhöhen ſich gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Mill., die techniſchen Rücklagen um den gleichen Betrag. Aus der Aufwertung wird eine Einnahme von annähernd 2 Mill., aus⸗ gewieſen, die mit rund 2 Mill.„ der Kapitalrücklage zugeführt wird, die ſich dadurch auf 4 Mill.„ erhöht. Die ſeinerzeitigen Börſengerüchte über das Ausmaß der Kapitalerhöhung beſtätigen ſich, denn der AR. beantragt zugleich bei der GB. zur Erhöhung der Garantiemittel und zur Erweiterung des Auslandsgeſchäfts eine Kapitalerhöhung um 5 auf 25 Mill.. Sie ſoll den Aktio⸗ nären voll zufließen bei einem Angebot von:1. Der Agi. ſchlägt der HV. einen Begebungskurs von 187,5 v. H. vor. Die bisherigen Aktien ſollen gemäß der 7. Verordnung zur Durchführung der Ver⸗ ordnungen über Goldbilanzen derart zuſammengelegt werden, daß für fünf Stück zu je 80/ eine neue Aktie zu 400 J ausge⸗ geben wird. * Frankonia Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗AGG. in Berlin. Ge⸗ winn in der Lebensverſicherung 627 228(i. V. 475 606), in der Kraftfahrzeugverſicherung 30 604(9000)„ und in der Feuer⸗ und ſonſtigen Sachverſicherung 234604(i. B. Verluſt 214881), Unfall⸗ und Haftpflichtverſticherung Verluſt von 94 778(i. V. Gewinn 3914) Mark, Hagelverſicherung Verluſt von 447 372(5095) J. Es ergibt ſich ſomit aus dem Verſſchexungsgeſchäft ein Ueberſchuß von 352 352 Mark gegenüber 288 544„ im Jahre 1926: Verteilung von je 10, v. H. Dipidende auf die StA. Lit. A und Lit. C, ſowie die VA. it. B. Die Tochtergeſellſchaft„Univerſeele Reaſſurantie Maat⸗ ſchappij“ in Amſterdam habe im Jahre 1927 wiederum befriedigen⸗ des Ergebnis erzielt. Dividende, wie im Vorjahr, 5 v. H. 8 Pie erſte Sammelbilanz der Lebensverſicherungen. Das Reich gaufſichts amt für Lebens verſicherungen veröffentlicht erſtmals die ſog. Zweimonatsbilanzen von 69 größeren privaten Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften für Ende 1927. Die geſamten Kapitalanlagen ſtellten ſich am Jahresende(alles in Mill.%] auf 1210. Davon entfielen aber auf Aufwertungsſtocks 513, d. h. mehr als 40 v. H. Hypotheken und Grundſchuldforder⸗ ungen bildeten mit 892 die größte Anlage(darunter aufgewertete 458). Den zweitgrößten Poſten ſtellten Wertpaptere mit 154 255 18 dar. Es folgen Grundſtücke mit 77 und Schuldſcheinforderungen gegen öffentliche Körperſchaften mit 48(bzw. 16). Vorauszahlungen und Darlehen auf Policen waren mit 30(22) an der Anlage be⸗ tetligt. Der geſamte Verſicherungsbeſtand ſtellte ſich auf etwa 8910 Mill. in 5,1 Mill. Einzel verſicherungen. Intereſſant ſind auch die Anlagen der Reichs verſicherungsan 5 alt für Angeſtellte. Darlehen und Hypotheken wuchſen bei ihr im Jahr 1627 von 338 auf A Pil. Davon entfielen auf Darlehen an Gemeinden uſw. 154 (1 und an Länder 45(20). Die Hypotheken auf ſtädtiſche Grund⸗ stücke betrugen 110(68), die auf ländliche Grundſtücke 105(76) und die auf induſtstelle Anlagen 6s(65). Die Gemeindedarlehen dienten n einem erheblichen Teil dem Wohnungsbau. Der Wertpapier⸗ and der Anſtalt der ſich auf 176(140) erhöht hat, alſo weniger Münſter.— Kapitalerhöhung um 11 Mill. J. ſtark als bie übrigen Anlagen, ſetzt ſich hauptſächlich aus Reichs⸗ und Länderanleihen(56 Mill.), ſodann aus Pfandbriefen(55 Mill.) und aus Anleihen öffentlich rechtlicher Auſtalten(43 Mill.) zuſammen. 106 Bergbau⸗AG. Lothringen⸗Haunvver divibendenlos. In der AR.⸗Sitzung wurde die Bilanz vom 31. Dez. 1927 vorgelegt. Sie weiſt bei 3 527 000„ Abſchreibungen einen Reingewinn von 1843 002/ auf, aus welchem 1 050 000& alns Sonderabſchreibungen wertungsausgleich verwandt werden. vorgetragen. :2 Tellus AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Fraukfurt. Der AR. ſchlägt der auf den 7. Juni einberufenen., wie bereits angekündigt, eine Erhhhung der Dividende auf 8 v. H. (i. V. 6 v..] aus 269 000 4(189 000„]) Reingewinn vox. Der Vor⸗ trag ſoll von 9000 4 auf 29 000& erhöht werden. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr werden von der Verwaltung als be⸗ friedigend bezeichnet. * Un veränderte Gumpel⸗ Dividende. Die Gumpelkonzerns wird am 25. Mai d. J. abgehalten. Der Reſt von 98 002/ wird Bilanzſitzung des Nach Mit⸗ Aber 100 Mill. Rm. Einlagen bei den Hausbeſitzerbanken Die wirtſchaftliche Selbſthilfe auf genoſſenſchaftlicher und ähn⸗ licher Grundlage wurde ſchon vor dem Kriege von einigen Führern der Organiſationen des ſtädtiſchen Grundbeſitzes empfohlen und be⸗ gonnen. Sie kam aber bis zu der durch den Krieg und Inflation auf Beteiligungen und 200 000 4 als Tilgungsquote für den. Unterbrechung über beſcheidene Anfänge nicht hinaus Seit 1925 wurde dann mit Nachdruck an der Verwirklichung des Ge⸗ dankens in größerem Maßſtabe gearbeitet, und heute beſtehen neben anderen genoſſenſchaftlichen Unternehmungen über 50 Haus be⸗ ſitzer banken, welche in dem„Deutſchen Verband für Hausbeſitzer⸗Genoſſenſchaſten“ zuſammengeſchloſſen ſind. Dieſer iſt Reviſtonsverband im Sinne des Genoſſenſchaftsge⸗ ſetzes und arbeitet in enger Fühlung mit der Berliner Ban d für Handel und Grundbeſitz, die als Spitzeninſtitut der Verbandsbanken anzusprechen iſt und die auch bisher, vor allem im abgelaufenen Jahre, mit ſeiner lebhaften Aufwärtsentwicklung, in der Lage war, den Hauptgeldbedarf der Verbandsbanken zu decken. teilung von maßgebender Stelle werden die Ausſchüttungen gegen⸗ tber dem Vorfahr unverändert bleiben. Es werden demnach die Heldburg AG. 6 v. H. Dipihende, Die Gewerkſchaft Aſſe 300/ Ausbeute, Die Gewerkſchaft Siegfried Gießen 400% und die Gewerkſchaft Königshall⸗ Hindenburg ebenfalls 400, Ausbeutevertetlen. Die Erdölbohrungen der J. G. Farbeninduſtrie erfolgreich. Wie bereits gemeldet, unternimmt die J. G. Farbeninduſtrie ſeit November 1925 im Bienwalde in der Nähe des 100 Meter von der elſäſſiſchen Grenze gelegenen ſüdpfälziſchen Ortes Scheibenhardt Bohrverſuche nach rööl. Wie wir zuverläſſig erfahren, ſind die Bohrungen nunmehr, nachdem man eine Bohrtiefe von 120 Metern erreicht hat, von Erfolg. Die zutage geförderten Erd⸗ maſſen ſind ſtark erdölhaltig. Die Bohrſtätte wird ſtreng bewacht. Außerdem beſteht über die Deutſche Hausbeſitzer⸗Bank e GmbH. als Verbandskaſſe eine Verbindung mit der Preußenkaſſe. Nachdem die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz ſchon vor einiger Zeit ihren Abſchluß für 1927 veröffentlichen konnte— bekanntlich iſt die Bilanzſumme auf 42 Mill. 4, davon langfriſtige Einlagen 28,3 Mill., geſtiegen—, liegen uns nunmehr die erſten Teilergebniſſe der Verband sſtatiſtik für 1927 vor. Dieſe Zahlen enthalten erſt die Ergebniſſe von 39 Hausbeſitzerbanten unter denen allerdings die meiſten größeren ſich befinden dürften. Bei dieſen 39 Inſtituten ſind die Einlagen von 69,9 Mil l. Ende 1996 auf 108,8 Mill. 4 Ende 1927 geſtiegen. Die Garantiemittel erhöhten ſich auf 30,6, die Bikanzſummen auf 122,7, die Kredite an Haushbeſitz und Mittelſtand auf 90,1 Mill./ Im neuen Geſchäftsjahr iſt bisher durchweg eine Erweiterung * Neugründung von Siemens w. Rütgers.—„Siemeus⸗Plania⸗ Werke AG. für Kohlefabrikate in Berlin“. Die Siemens u. Halske Ach. und die Rütgerswerke AG. haben zum Zwecke der Rationali⸗ terung durch Zuſammenlegung gleichartiger Betriebsteile am 11. ai den Zuſammenſchluß ihrer auf dem Gebiete der Herſtellung v. Kʒohleerzeungniſſen tätigen Betriebe durch Gründung der „Siemens⸗Plania⸗Werke Ac. für Kohlefabrikate in Berlin“ auf der bereits bekannten Grundlage durchgeführt. Der Zuſammenſchluß erfolgt mit Wirkung vom 1. April 1928. Das GJ. wird jeweils vom 1. April bis 31. März laufen. Die in das neue Unternehmen ein⸗ gebrachten Betriebe haben einen guten Auftragsbeſtand. * Hanomag wieder dividendenlos. Aus dem Berliner Börſen⸗ proſpekt der Hannoverſchen Maſchinenbau AG. vorm. Georg Ege⸗ ſtorff(Hanomag) zur Einführung von 7 Mill. özinſ. Hypothekar⸗ obligationen unkündbar bis März 1932 iſt als wichtigſte Mitteilung zu entnehmen, daß die G. für das am 30. Juni ablaufende GJ. wieder keine Dividende verteilen wird. Der Umſatz hat ſich im letzten Jahr gegenüber dem vorangegangenen recht er⸗ heblich erhöht, auch im neuen Jahr iſt eine weitere Steigerung, insbeſondere im Lokomotivbau, eingetreten. Bei den Lokomotiv⸗ aufträgen handle es ſich aber hauptſächlich um Auslandsgeſchäfte mit wenig befriedtgenden Preiſen. Im Dampfkeſſelbau liegen größere Aufträge zu gedrückten Preiſen vor. Im Auto⸗ und Schlepperbau ſei nach der ſtillen Winterſaiſon die Nachfrage ſo er⸗ heblich geſtiegen, daß für abſehbare Zeit volle Beſchäftigung beſtehe. Die Belegſchaft beträgt 4800 Perſonen. Die Deutſche Kraftpflug GmbH. in Berlin wurde Ende 1927 mit der Hanomag verſchmolzen, woraus ſich ein Buchgewinn von 100 000 4 ergab. Miag⸗ Konzern bei der Garvenswerke Ach für Pumpen⸗ und Maſchinenfabrikation in Hannover⸗Wülfel iutereſſiert. Die GB. der Garvenswerke genehmigte den Abſchluß für 1927, der einen erheblichen Verluſt aufweiſt. Zwecks Beſeitigung des Verluſtes wurde beſchloſſen, das Aktlenkapftal im Verhältnis von 1071 auf 250 000 zuſammenzulegen und auf 1 Mill,/ wieder zu erhöhen. Die Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichts⸗ rat, die beide in ihrer Geſamtheit zurückgetreten ſind, wurde ver ⸗ tagt. Ein Antrag, Vorſtand und Aufſichtsrat regreßpflichtig zu machen, wurde abgelehnt. Der neugewählte AR. beſteht aus den Herren Dr. Greffenius, Frankfurt a. M. Rechtsanwalt Dr. Salomon, Frankfurt a.., Bankölrektor Heinemann von der Darmſtädter und Nationalbank, Filiale Hannover, K. gt. Amme, Braunſchweig(fämtlich dem Mlag⸗Konzern naheſtehend), und Rittergutsbeſitzer Garvens. Gegen ſämtliche Beſchlüſſe gab eine Aktionärgruppe Proteſt zu Protokoll. :7 Lloyd Dynamowerke Ah. Bremen. Nach der ſehr ſcharfen vorjährigen Sanierung erzielte die Geſellſchaft im Jahre 1927 einen Betriebsüberſchuß von 710026(i. V. 110 575) /, von dem Geſchäfts⸗ unkoſten 571 775(480 690)„ erforderten. Zu Abſchreibungen ſollen 135 344(243 206/ auf Anlagen und 275 963/ auf Warenbeſtände und Beteiligungen) benutzt werden. Es verbleibt ein Reinge⸗ winn von 2907/(i. V. 929 623/ Verluſt). In der erſten Hälfte des Geſchäftsfahres 1927 war die Beſchäftigung des Werkes nicht be⸗ friedigend; ſie beſſerte ſich im weitern Verlauf und Auftragseingang und⸗ablieferung ſtiegen erheblich. Die der Geſellſchaft naheſtehende Schinag, Schiffs⸗Inſtallations⸗A ch., hat, wie im Geſchäftsbericht mit⸗ geteilt wird, recht belangreiche Aufträge und für längere Zeit loh⸗ nende Beſchäftigung. In den erſten drei Monaten des neuen Geſchäftsjahres waren bei den Lloyd⸗Dynamowerken ſtei⸗ gende Aufträge und Ablieferungen zu verzeichnen. * Wiederum Kapitalszuſammenlegung 10:1 bei der Uhrenfabrik Lenzkirch AG. in Lenzkirch(Schwarzwald). Die., die ſich erſt Ende 1926 einer Bereinigung unterziehen mußte(Zuſammenlegung 10:1 auſ 69 200/ und Wiedererhöhung auf 250 000), ſchlägt er⸗ neut eine ſcharfe Herabſetzung des A K. auf 25 000, alſo wieder 10:1, und Wiedererhöhung auf 100 000 4 vor. :2 Kapitalserhöhung der Zwirnerei Ackermann AG. in Sont⸗ heim a. N. Die o. HV. wird neben Regularien auch über eine Erhöhung des Grundkapitals um 1,5 Mill. auf 6 Mill.„ zu beſchließen haben. 8 de? Wickingſche Portland⸗Cement⸗ und Waſſerkalkwerke Ach. in In Abänderung der urſprünglichen Kapitalerhöhungspläne(um 5 Mill. 4) ftellt jetzt die Verwaltung für die HV. am 31. Mai folgende Anträge: Erhöhung des Stammkapitals um nom. 10 Mill., StA. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Beſchlußfaſſung über eine weitere Erhöhung dez Stammkapitals um nom. 1 Mill.„ proz. im Falle der Liquidation bevorrechtigte Vorzugsaktien, die in den Fällen der Beſetzung des AR., der Satzungsänderung und der Auf⸗ löſung der Geſellſchaft zehnfaches Stimmrecht haben. Beſchlußfaſſung liher dine Ermächtigung des Vorſtandes zum Rückkauf der nom. 25 000„ St., Buchſt 4 Nr.—25 000, über je 1 4 anus dem Rein⸗ gewiunzum Zwecke der Amortiſation. i Weinbrennerei Jacob Stück Nachſolger Al., Hanan a. Main. Das Geſchäftsjahr 1927 ergab einen Relngewinn von 102 996(82 327) Mark, woraus wiederum 7 v. H. Dividende verteilt werden. In er Bllanz werden u. a. aufgeführt Waren mit 1071 536(988 985, Be⸗ teiligungen 140 427(141 762), Außenſtände 1689 372(1 489 264) l, anderſeits Gläubiger 1417 164(1 169 142) 4. Die HV. genehmigte die Anträge der Verwaltung. »Schüle⸗Hohenlohe⸗Ach.— Befriedigende Entwicklung. Der Be⸗ richt des Vorſtandes betont die befriedigende Entwicklung des Teig⸗ waren⸗ und Nährmittelgeſchäfts, während der Abſatz der Kakav⸗ und Schokoladenerzeugniſſe ſich zwar gebeſſert hat, aber unter der allgemeinen Ueberproduktion noch nicht genügen konnte. Im neuen Geſchäftsjahr war die Entwicklung befriedigend. Der Rohge⸗ winn hat ſich von 612 531 4 im Jahre 1920 auf 676 191, ge⸗ ſteigert. Von ihm werden 194 222(169 139)„ zu Abſchreibungen verwendet. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 481 968 (443 392)„ wird auf das AK. von 4 Mill. 4 wie im Vorfahre eine Dividende von? v. H. zur Ausſchüttung gelangen, während an den Ag. 27 488(22 744)„, an die Wohlfahrtskaſſen 50 000(20 000) Mark an die Sonderrücklage wieder 100 000“ überwieſen werden und 57 775(66 888)„ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. In der Bermbögensüberſicht per 31. Dez. 1927 er⸗ ſcheinen u..: Grundſtücke mit 427 791(425 175), Gebäude mit 1 802 214(1 846 675)„, Maſchinen und Einrichtungen mit 512 045 (563 797)„, Kaſſen, Poſtſcheck, Bankguthaben einſchl. Wechſelbeſtand mit 329 673(213 209)„, Außenſtände haben ſich von 831321 auf 922 308„, die Vorräte von 2871 191 auf 3 622 666/ erhöht. Auf der Paſſivſeite wird das Aktienkapital unverändert mit 4 Mill. 4, die geſetzliche 95 mit 91 000(71 496) 4, die Gläubiger mit 2385 973(1677 298) ausgewieſen, ſo daß die Rechnung auf beiden Seiten mit 7127 162 aßbſchließt. 5 des Geſchäftskreiſes und eine Steigerung der Umſätze zu verzeichnen. Auch haben ſich einige weitere Hausbeſitzerbanken dem Verbande au⸗ geſchloſſen. 7⸗7 Sarotti AG. in Berlin.— Baldige Kapitalerhöhung? Wie HV. genehmigte den Abſchluß(12 v..). Die Verwaltung teilte mit, daß der Umſatz ſowohl zahlen⸗ als auch mengenmäßig im neuen Jahr ſich erfreulich entwickelt habe. Die Belegſchaft konnte von 1800 Per⸗ ſonen im Vorjahr auf über 2000 Mann erhöht werden. Wenn auch zurzeit beſtimmte Beſchlüſſe noch nicht gefaßt ſind, ſo erſcheine eine Erhöhung des AK. bei weiter ſteigendem Umſatz durchaus im Be⸗ reich der Möglichkeit. Unter den Beteiligungen ſelen im weſentlichen die Anteile der Sarotti AG., Danzig verbucht. Nähere Angaben über den Umſatz erſcheinen aus Konkurrenzgründen unzweckmäßig. Auf eine weitere Anfrage, ob die Gerüchte über ſchweizeriſche Ein⸗ flußnahme auf die Sarotti Ach. zutreffen, wurde von der Verwal⸗ tung erwidert, daß ihr davon nichts bekannt ſei. 25: 100 Mill.& neue Spareinlagen im März. Im März er⸗ höhten ſich die Spareinlagen i. Reich um 160 Mill.„ Der Zuwachs kann natürlich nicht mit dem der beiden Vormongte verglichen wer⸗ den, da damals Zins⸗ und Aufwertungsgutſchrifken zu verzeichnen waren. Immerhin bleibt die Zunahme recht beachtlich, da ſie die des gleichen Monats des Vorfahres um rund 14 Mill.% überragt. c————jç——ð1——Ci9/ir̃ r— in Mill Nm am Ende 2. Girveinlagen Dezember 1825 L 69, 874,7 Dezember 1956 300,4 1401 1119.0 Dezember 1027 8465.4 122.8 1148.8 5 2 ar 3 9986— 0 1218.8 eb ruar 1291 ärz 1928 8 1095 1 Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen e. 12. 18.. 18. em- Pork. 498 00/488,84J Schweig.„ 28,82[ 28. elm 19.19 1 Bande.. ec kee elend.. 288309, Babs 807 2818 Brüſſel„3404 84,97 Osio.. 1822 1822 Mailand..60 92,85] Kopenhagen 18,19 18.20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1805 und Pfunde mit 20, 40% gehanbelt Mannheimer Produktenbsrſe Die Kurſe verſtehen ſich per 109 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in Re Amtliche Preisnotlerungen vom 14. Mai 1929. Weizen inl.neuer 29.—, 28.50 Futter⸗Gerſte 24.50.28, 80 Preß⸗Stro.—.40 „ ausl. 30.50-32.50 Pfälzer Gerſte 32.8, 5 Ab.20.—.50 Roggen in. 29.—.28.25 Pais a. Biſchein 24.75 Raps mit Sack. „ ausl. 81.—. 31.25 Biertreber 19,20, Kleſeamen ee Hafer inländ, 27.75.29 75 Wieſenheu loſe.20. 9,— Wmehl. o u S 38.50.40. Hafer ausl. 28.—.29.— Notkleehen———Wibrotm. füdd m. S. Brau-Gerſte inl. 39.50 31.50 Luz.⸗Kleeh.verg, 11.— 11.80 Roggenm. m. S. 40.—.41.—. ausl. 32.—85.25„» unverg,.40-.80 Weſzenkleie m. S 15,015.75 Saatenſtand im Deutſchen Reich Anfang Mai 1928 Für das Pflanzenwachstum war ber wechſelvolle Witterungs⸗ verlauf im April im allgemeinen nicht nachtellig. Der um die Mitte des Monats eingetretene Kälterückfall verurſachte zwar eine gewiſſe . in der Entwicklung, doch wurde dieſe behoben. Die Ent⸗ wicklung de gangen noch etwas zurück, zeigt aber gegenüber dem Stande zu An⸗ fang April eine Beſſerung. In e Gebieten, vornehmlich des Oſtens des Reichs, weiſen die interſaaten allerdings einen dünnen Beſtand auf, der mehrfach zu Neubeſtellung veranlaßte. Ueber den Stand der Futterpflanzen und Wie ſen lauten die Begutachtungen noch ziemlich verſchledenartig. Im allgemeinen it die Entwicklung in den ſüdlichen und weſtlichen Reichsteilen weiter fortgeſchritten als in den öſtlichen, wo auch ſoonſt die Vege⸗ tation noch im Rückſtande iſt. Ble e der Sommer ⸗ früchte iſt in den meiſten Teilen des Reichs bereſts zu Ende ge⸗ führt. Das Sommergetreide iſt, begünſtigt durch das warme Wetter zu Ende April, bisher in i e Weiſe abgelaufen. Die Beſtellung der Hackfrüchte iſt in vollem Gange; bei den Kartoffeln ſind ödte Beſtellungsarbeiten bereits größtentetls beendet. Unter e der Zahlennoten 2 gut, 3= mittel, 4 gering erglbt ſich im Reichs durchſchnitt folgende Begutachtung: Winterweizen 2,9(Vormonat 3,), Winterſpelz 2,4(2,6), Winter⸗ roggen 3,1(3,3), Wintergerſte 3,1(8,3), Klee 3,0, Luzerne 2,7, Be⸗ wäſſerungswieſen 2,8, andere Wieſen 9,0. Die durch Auswinterungs⸗ ſchäden bedingten Umpflügungen ſind zwar etwas umfangreicher als im Vorjahre, hielten ſich aber zumeiſt noch in mäßigen Grenzen. Im Reichsmittel betrugen die Umpflügungen in v. H. der Anbau⸗ fläche bei Weizen 2,8(im Vorfahr 10), Spelz 0,3(0,8), Roggen 3,5(2,0), Gerſte 3,7(0,6), Klee 2,0(1,7), Luzerne 90(3,7. Berliner Metallbörſe vom 14. Mai Breiſe in Feſtmark für 1 Kg. 10. 14. 10 14 Clektrolgytrupfer 134,75 184,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,10 2ů44 Blei—.——— inn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.-„„ jüttenzinn—.—— 50 r. Bert.)———.— ckel.50.50 Plattenzink————— Antimon.909,98 9,90-90. 88 Aluminfum.10 210 Silber für 1 6. 82,25.83 25 81.30-82.50 London 14. Mal. Metallmarkt.(In Et. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 10. 14. 10. 14. Blei 20,55 20,75 Kupfer Kaſſa 61,75 62,25 beſtſelect 65,50 65,75 Zink 2585 25.68 do. 3 Monat 62.— 62,50] Nickel——— Jueckſib, p. Fl. 72.50 42 50 50. Elektrol. 67.— 67,25[ Zinn Kaſſa 2833,38 232.85[ Regu jus——— 160 Erhöhung der ſüddeutſchen Eiſenpreiſe. Die Süsdeutſch Form⸗ und Stabeſſenbändlervereinigung hat folgende Prels⸗ Formeiſen um 4,10 /, Stabeiſen um eiſen um 6,30„ und Grobbleche um 7,30„ pro Tonne. 6 Die Lagerpreiſe im Werkhandelsverband. Der Werkhandels⸗ verband hat nach der berelts gemeldeten Erhöhung der Werksver⸗ kaufspreiſe auch die Lagerpreiſe der Eiſenpreiserhöhung ent⸗ sprechend heraufgeſetzt(und zwar alles je 100 Kilogramm]: für Stabeiſen von 18,10 auf 19,50%, für Formeiſen von 17,70 auf 19., für Bandeiſen von 22,50 auf 24,50, für Grobhleche(8 bis unter 20 Millimeter] Effektippreis von 19,90 auf 21,50, für Grobhleche -8 Millimeter von 20,40 auf 22,20„, für Grobbkeche—7 Mili⸗ 83855 12 82 auf 22,0 ,, für Grobbleche—6 Millimeter von 1— erhöhungen feſtgeſetzt: 4,20 l, Hand e r Winterhalmfrüchte iſt gegen normale Jahre im —.— 1 3 Dienstag, den 15. Maf 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. FHanatdarn, 100 m Hashmengarn nene Natband schw. u vielen Farben Beyers Schnittmuster Aufplänmmuster für bestickte Kleider A ae une ee * in nn. 0 10 pr. nch Warz u. weiß Rolle schwarz u. well Nelfg Heschiinen garn. 500 m schwarz u. wei Rolle Leinenzwirn schw. u. W. „3 Stern à 0m „„ 3 Stck.& 2 m „ 2 KRollen& 10 m m Friselethand,'seide in p. m 5. 1 5— Wickede Celluloid. 1a. Sardinenband in Leinen Stek. 27 22 FT. Nansband in weiß u. ersme p. Summand,'seide ux Schlupfhosen in schw. u. W. St. 1½2½ m 23 59 85 2 e Mar 23 FI. ———̃— eee aer Fir dlie FJommer-Fahmeiderei alen zur Errichtung einer neu genehmigt. Wirt⸗ ſchaft in reichſter Ver⸗ kehrslage Ludwigs⸗ hafen geſucht. Ang. unter 8 O 69 an die . 6729 „ P. Ditz. Hescnträs. 1 8 Stück 13 2 2 „ Ausweckseibare Wasche- Täter, in 5 8 7 mo- dernen Farb. 2 Faar 20 Ff. m 8 Pf. Mragengnöpie Kartei 2St.. E N 5 1558 . 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Zurückgekehrt vom Grabe unserer unvergeß; lichen Mutter Frau Johanna Schuster WV. geb. Lohnert ist es uns Bedürfnis, allen denjenigen, die ihr die letzte Ehre erwiesen haben, unseren herzlichen Dank auszusprechen Ganz besonders möchten wir danken, Herrn Vikar Nußbaum für die trostreichen Worte in der Friedho kapelle und den Diakonissinnen für die aufopfernde Pflege während der Krankheit. 6466 Die trauernden Hinterbliebenen. nellen n r S nr ele 2 MANNTHEIM,(Kleinteldstr 31), 14. Mal 1928 Ant. Feräkkengchangen der Stadt Masten Am Mittwoch, den 16. ds. Mts., bleibt das Leſhamt geſchloſſen. nachmittags für den Berſfatz, Auslöſung und Erneuerung von Pfäudern Erneuerungen der Pfoudſchoine, die am 16. Mai fällig werden, können auch die noch am 18. ds. Mts. vorgenommen werden. 31 Städt. Leihamt. Morgen und am Freitag früh auf ber 72 bank Kuhfleiſch. Ohne Nummer. Habe die Praxis wieder Toni Zmmemarm Schän mößpb. Zimmer an ſolid. Herrn zu vermieten. Käfer⸗ talerſtr. 17, 3. 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