1 Dienstag. 22. Mai 1028 Bezugs preiſe: In N u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli N. M 92901 Beſtellg eld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 95 Ipt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 971¹ Baſſerm aus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 8 6 wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe:„Generalanzeiger Mannheim. Exſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Rückblick und Ausblick e! Berlin, 22. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Beit Jahr und Tag find auch bürgerliche Blätter nicht müde getvorden, zu verſichern, die einzige Erlöſung von dem Uebel liege in der großen Koalition. Jede Landtag⸗, jede Gemeindewahl wurde unter ſolchem Geſichtswinkel betrachtet And allemal, wenn hier oder dort die Sozialdemokratie einen Mandatsgewinn einſtreichen konnte, läuteten die Glocken fern und nah: Der Linksruck iſt da. Jener herbei⸗ geſehnte Linksruck, der durch die Reichstagswahlen ſeine feierliche Beſiegelung erfahren würde. Wenn wir nicht irren, war es der frühere badiſche Staatspräſident Helpach, der zuerſt vor dieſer Ueberſchätzung der ſozialdemokratiſchen Siege warnte. Auch ſonſt ein Mann von Eigenwuchs und ſchöpferiſchem Denken, meinte er: Die Sozialdemokratie möchte unter Umſtänden zu viel ſiegen, zu viel ſchon für zich ſelber, gewiß aber zuviel für das Gemein wohl. Die Warnung iſt hinterher auch von anderen aufgenom⸗ men worden: Von Koch⸗Weſer, Erkelenz, auch wohl noch von dem oder jenem, ohne daß dabei weſentliche Erfolge zu buchen geweſen wären. Inzwiſchen aber iſt Wirklichkeit ge⸗ worden, wovon man ſo lange laut träumte. Nun ſtellt ſich heraus, daß man dem Katzen ja m mer näher iſt als der ehrlichen Freude. In Wirklichkeit hat das Bürgertum, auch das ausgeſprochen linksgerichtete, ja kaum Anlaß zu etwel⸗ cher Jubelſtimmung Man hat geſtern vormittag die Ergeb⸗ niſſe, auch die vorläufigen, noch nicht recht überſehen können. Im Büro des Reichswahlleiters, nennen wir das Kind beim Namen, iſt diesmal ſchlecht gearbeitet worden, immer wieder wurden halbamtliche vorläufige Wahlreſultate bekannt⸗ gegeben, aber immer waren ſie falſch, mußten widerrufen und zurechtgeſtellt werden. Jetzt erſt darf man hoffen, annähernd die richtigen Ziffern zur Verfügung zu haben. Und nun hört man ſchon, daß der neue Reichstag weniger Mitglieder zählen wird als ſein Vorgänger. Das iſt nicht ſo verwunder⸗ lich, wie es im erſten Augenblick ſcheinen möchte, die Zahl der Wähler hat ſich zwar vermehrt, auch die Wahlbeteiligung iſt aufs ganze geſehen größer geworden, aber f der Rufug der Splittervarteien hat mit einer Entmündigung breiter Wählerſchichten geendet. 8 Der kiſch⸗nationale Block bleibt mit rund 264000 Stimmen ohne Mandat, die nationalen Minderheiten mit etwa 70 000 Stimmen befinden ſich in der gleichen Verdammnis, die Alt⸗ ſozialdemokratie mit 65000 Stimmen, die Linkskommuniſten, was an ſich ja kein Schade iſt, mit 80 000 uſw. Von den 489 Abgeordneten des neuen Reichstages aber ſtellt die So⸗ zialdemokratie nahezu ein Drittel. Das iſt— gottlob— zu wenig, um allein die Regierungsgeſchäfte zu tragen, doch es iſt leider zu viel, wenn auch andere Parteien mit der Sozialdemokratie in Regterung und Macht ſich teilen ſollen. Zentrum, Volkspartei und Demokraten zählen insgeſamt nur 130 Köpfe, bleiben alſo in einer ſolchen Koalition in die nicht durchweg beneidenswerte Rolle der geborenen Minderheit angewieſen. Die Verhältniſſe würden ſich etwas beſſern, wenn auch die Bayriſche Volkspartei mit ihren 16 Mitgliedern mit von der Partie wäre. Vollends, wenn auch die Wirtſchaftspartei ſich endlich mitzu⸗ machen entſchlöße. Das aber wird man nach deu bisherigen Erfahrungen füglich bezweifeln dürfen. Die Wirtſchaftspartei hat durch all die Jahre davon gelebt, daß ſie um Verantwor⸗ zung und Verantwortlichkeit ſich drückte. Trotzdem wird, wie die Dinge ſich geſtalteten, die Bil⸗ ung der Großen Koalition zu erſtrehen ſein. Vorarbeiten in dieſer Richtung— wir haben jeweils davon erzählt— liegen ja auch ſchon vor. Von der ſoztaldemokrati⸗ ſchen Preſſe wird die Kandidatur Braun mehr oder weniger deutlich präſentiert. Es liegt im Weſen des Parlamentaris⸗ mus, daß die ſtärkſte Partei die Regierungsbildung und da⸗ mit die Verantwortung in die Hand nimmt. n Die eigentlichen Schwierigkeiten werden erſt bei der Aufteilung der anderen Reſſorts be⸗ ginnen. Vielleicht— auch das haben wir gelegentlich berichtet — haben dieſe ſogar ſchon begonnen. Die Sozialdemokratie wird nicht billig ſein, ſie wars, da ſie den Sieg noch nicht in der Taſche hatte, auch bei den bisherigen Vorbeſprechungen nicht. Wenn aber nachher die Praxis anhebt, wird ſich, fürchten wir, zeigen, daß das Regieren mit der Sozialdemokratie bei einer ziffernmäßig ſo unglücklich zuſammengeſetzten Mehrheit eine Fahrt mit ewigen Pannen iſt. Auch in Weimar, woran zu erinnern nützlich ſein wird, haben die Demokraten und die Zentrumsminiſter über die herriſche Eigenwilligkeit ihrer ſozialdemokratiſchen Kollegen Klage geführt, und damals wars noch die alte ſozialiſtiſche Mehrheitspartei. Inzwiſchen iſt aus Mehrheitlern und Unabhängigen längſt ein Paar geworden. Dieſe vereinigten Sozialdemokraten aber ſchielen nach den Kommuniſten und legen Wert darauf, in der Gunſt der Maſſen von ihnen ſich nicht ausſtechen zu laſſen. Streſemanns Befinden Berlin, 22. Mai.(Von unſerem Berliner Büro. In Berlin waren geſtern abend Gerüchte verbreitet, daß es dem Reichsaußenminiſter Streſemann wieder ſchlechter gehen ſolle. Glücklicherweiſe aber ſtellen ſie ſich als unzu⸗ trefſend heraus. Wie uns von untexrichteter Sete erklärt wird, macht ganz im Gegenteil die B sſſerung im Befinden Dr. Streſemanns weitere Fortſchritte. Dr 2. ſſchen den wahlausſthuß nach der einen oder anderen Seite zu einer Wiktag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 236— 130. Jahrgang Anzeigenpreise nach 1„bei Voraus e je einſp. Kulonelgele für Allgem. Anzeigen 9,40 K. w ellamen —4.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 1 urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Konlikionen Eine deutſchnationale Erklärung Von der deutſchnationalen Preſſeſtelle in Berlin wird zu dem Ergebnis der Reichstagswahl in einer Erklärung Stel⸗ lung genommen, in der es unter anderem heißt, obſchon das endgültige Ergebnis der Wähler noch nicht vorliege, laſſe ſich doch jetzt ſchon ihre Bedeutung erkennen. Das Ergebnis ſei der Ausdruck der ungeheuren ſeeliſchen und wirtſchaftlichen Not, die unſer Volk tragen müſſe. Faſt alle bürgerlichen Parteien hätten Verluſte erlitten. Die Mitte wie die Rechte ſeien geſchwächt worden. Insbeſondere hätten die Mittel⸗ parteien die Möglichkeit einer Anlehnung an rechts verloren. Sie hätten, machtpolitiſch betrachtet, den ſchwerſten Schlag er⸗ litten. Ihr verhältnismäßig unbedeutender Mandatswerluſt von 15 Mandaten könne über ihre Einbuße an politiſchem Ge⸗ wicht nicht hinwegtäuſchen. Die praktiſche Arbeit werde im neuen Reichstag außerordentlich erſchwert ſein. Das Gleichgewicht der Kräfte ſei zerſtört, und nur ein Zuſammenſchluß der Rechten könne eine Beſſerung der Lage bringen. Die Mitte ſei dem Auſtrum der revolutionären Kräfte von links unterlegen. Da bei einem Zuſammengehen der Mitte mit der Linken dieſe die Mehrzahl der Sitze beanſpruchen würde, könne die zahlenmäßige Errechnung einer Mehrheit für eine aktionsfähige Regierung nicht maßgebend ſein für den Ein⸗ fluß der Mittelparteien. Man müſſe ſagen, daß die Notwen⸗ digkeit der deutſchnationalen Politik zwar von den Wählern nicht genügend anerkannt worden ſei, daß aber die Macht der Tatſachen ſie neu beſtätigen werde. Die Rechte bleibe das unentbehrliche Bollwerk unſerer nationalen Zukunft. Die Zuverſicht der Deutſchnationalen ſei unerſchütterlich. Die Ergebniſſe aus den Wahlkreiſen Wahlkreis 15: Haunover⸗Oſt Soz. 177097, Dutl. 543183. Jeutr. 6543, Deutſche Volks⸗ partei 50 170, Komm. 29 828, Dem. 18 977, Wirtſch. 19 466, Nat.⸗ Soz. 13 481, D. Bauernp. 2244. Dt. Haun. 32 434, Volksrechtsp. 4956, Landb. 15 928, Polen 379, Aufw. 1020. 33. Wahlkreis: Heſſen⸗Darmſtadt Soz. 192 453(222 650),.⸗Natl. 20 639(48 209), Ztr. 95 407 09 238), Deutſche Volkspartei 67048(73 830), Komm. 52 009(33 669), Dem. 37 520(54 403), Chr. Nat. Bauern 79 726. 34. Wahlkreis: Hamburg Soz. 255 077, DNVP. 88 918, Zentrum 10759, Deutſche Volkspartei 95 708, Komm. 116 121, Dem. 80 350, WP. 16 366, NS. 17753, Völk. 2281, Volksrechtsp. 3830, Alte Sp. 1101, Sonſtige 1987. 35. Wahlkreis: Mecklenburg⸗Strelitz Soz. 19 828, DNVP. 11 526, Zentrum 341, Deutſche Volkspartei 2528, Komm. 3464, Dem. 2147, WP. 3451, NS. 407, Sonſtige 6228. Die preußiſchen Landtagswahlen Nach der vorläufigen amtlichen Zuſammenſtellung e geben ſich für die preußiſche Landtagswahl folgende Mandat zahlen: Soztaldemokraten: 136(114) Mandate.— Deutſchnat. Volkspartei: 82(109) Mandate.— Chriſtlich⸗nationale Bauern und Landvolk⸗Liſte: 7(0) Mandate, die zu den Deutſchnatio⸗ nalen mitzurechnen ſind.— Zentrum leinſchließlich Zentrums⸗ liſte Niederſachſens): 72(81) Maudate.— Deutſche Volks⸗ partei: 40(45) Mandate.— Kommuniſten: 36(44) Man⸗ date.— Demokraten: 21(27) Mandate.— Wirtſchaftspartei: 21(11) Mandate.— Nationalſozialiſten: 6(11) Mandate.— Deutſche Bauernpartei: 0(0) Mandate.— Völkiſch⸗Nationaler Block: 2(0) Mandate.— Deutſch⸗ Hannoveraner: 5(6) Man⸗ date.— Volksrechtspartei: 2(0) Mandate.— Polen: 0 0) Mandate.— Summe der Mandate: 450(450). 1 S Reichstagszuſammentritt am 12. Juni Der neue Deutſche Reichstag wird am 12. Juni zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten. Endergebnis der bayeriſchen Landtagswahl Das Geſamtergebnis der Wahlen zum bayeriſchen Landtag iſt folgendes: Sozialdemokratiſche Partei 801584 Stimmen 34 Mandate lim letzten Landtag 25), Deutſchnationale Volks⸗ partei 305.844 Stimmen— 13 Mandate(11), Deutſche Volkspartei 110692 Stimmen= 4 Mandate(), darun⸗ ter in der Pfalz Direktor Burger ⸗ Ludwigshafen und Landwirt Mattil⸗Hütſchenhauſen, Kommuniſtiſche Partei 125983 Stimmen= 5 Mandate(), Bayeriſche Volkspartei und pf. Zentrum zuſammen 1031 157 Stimmen 46 Mandate(46), Nationalſozialiſten 201066 Stimmen 9 Mandate(5 und 12 völkiſche), Bayeriſcher Bauern⸗ und Mittelſtandsbund 369 711 Stimmen= 17 Mandate(12), zu⸗ ſammen 128 Mandate. Die übrigen Parteien, darunter die Demokraten, die Beamtengruppe Kratofiel, die Volksrechts⸗ partei. der Chriſtliche Volksdienſt uſw. bleiben ohne Mandat. Da die Mandatsverteilung in einzelnen Fällen nur auf ſehr geringen Zahlenunterſchieden beruht und ſchon ganz ge⸗ ringfügige Abweichungen eine Aenderung um ein oder zwei Mandate herbeiführen können, iſt es möglich, daß nach Vor⸗ liegen der endgültgen amtlichen Ergebniſſe der Landes⸗ — Aenderung dieſes Geſamtergebniſſes kommen wird. — Pariſer Kommentar zur Reichstagswahl Paris, 21. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ob⸗ ſchon man in Paris als Ergebnis der deutſchen Wahlen eins Schwenkung nach links erhoffte und auch vorausſagte, hat doch die Entſchiedenheit, mit der das deutſche Volk geſtern fürn die Linksparteien ſtimmte, Ueberraſchung hervorgerufen, Es läßt ſich ſogar die Beobachtung machen, daß gerade diejent⸗ gen Kreiſe, die vor den Wahlen einen Sieg der Linksparteſen als unerläßlich für die Erhaltung der guten Beziehungen zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland hinſtellten, heute Beden⸗ ken darüber äußern, daß der Vorſtoß der deutſchen Soztal⸗ demokratie für Frankreich unangenehme Folgen nach ſich ziehen könnte. Im allgemeinen jedoch wird das bisher vorliegende Wahlergebnis als günſtiges Vorzeichen für die Zukunft gedeu⸗ tet und dementſprechend mit Befriedigung aufgenommen In erſter Linie erkennt man in der geſtrigen Entſcheidung des deutſchen Volkes ein kräftiges Bekenntnis zur Außen⸗ politik Dr. Streſemanns und eine entſchiedene Abſage an dis Kreiſe der locarnofeindlichen reaktionären Elemente. Die deutſche Sozialdemokratie gilt in Frankreich als die eigentliche Trägerin des Verſöhnungs⸗ und Wiederannäherungsgedan⸗ kens. Die Verluſte, die einige Mittelparteien erlitten haben, werden übrigens mit der Bemerkung begründet, ſie hät ten ſich in ihrer Stellung zu dem Friedensproblem oft zu ſtarſ an die Rechte angelehnt. Die innenpolitiſche Bedeutung den geſtrigen Reichstagswahl liegt nach hieſiger Auffaſſung in einer Feſtigung des republikaniſchen Gedan⸗ kens. Mit großer Genugtuung wird darauf hingewieſen, daß der Sieg denjenigen Parteien zugefallen iſt, in denen die Re⸗ publik am tiefſten verankert liege und daß die Politik den Reaktionäre und Monarchtſten von der großen Mehrheit des Volkes in wuchtiger Weiſe verurteilt worden ſei. 5 „Die deutſche Republik“, ſchreibt der„Temps“, muß ſich ihren Weg zwiſchen der Gefahr, die von der äußerſten Rechten und derjenigen, die von der äußerſten Linken droht, bahnen Schon jetzt kann man ſagen, daß das republikaniſche Deutſch⸗ land, 15 55 der nationaliſtiſchen Realtion oder der kommuniſtl⸗ ſchet Rebölütion anheim zu fallen, ſich in nützlicher Weiſe ge⸗ kräftigt hat. Obſchon man ſich über die deutſche Friedensbereit⸗ ſchaft, mag ſie nun von links, aus der Mitte oder von rechts kommen, keine großen Illuſtonen machen darf, fo iſt doch dieſem Umſtand hinſichtlich der europäiſchen Politik eine außerordent⸗ lich große Bedeutung beizumeſſen.“. l Die„Liberté“ zeigt ſich von dem Vorrücken der Links parteien nicht ſehr befriedigt, da ſie mit der Möglichkeit rechnet, der⸗Ruck nach links könnte zur Beſchleunigung der Räumung des Rheinlandes führen. Andererſeits wirft das nationaliſtiſche Boulevard⸗ blatt den deutſchen Sozialiſten vor, ſie hätten die Mark durch zwei Kapftalſteuern ruiniert und das Reich finanziell zu Grunde gerichtet. Die„Liberté“ mahnt die franzöſiſche Regie⸗ rung zur Vorſicht, denn es beſtehe die Gefahr, daß unter ſozta⸗ liſtiſcher Herrſchaft von neuem eine Erſchütterun g den deutſchen Finanzen eintrete, die, wie der ehemalige franzöſiſche Finanzminiſter Francois⸗Marſal kürzlich gezeigt hat, ſowieſo nicht ſehr geſichert ſei. Die„Liberts“ ſchließt ihren Kommentar mit folgender Feſtſtellung:„Für Frankreich be⸗ ſteht immer die gleiche Alternative: Entweder ein zah⸗ lungs fähiges Deutſchland, das in geordneten Ver⸗ hältniſſen lebt und gut regiſtriert wird, folglich aber ſtar und gefährlich iſt, oder aber ein Deutſchland, das ein Opfer der Demagogie geworden iſt, in ſeiner Schwäche nicht gefährlich werden kann, aber auch nachher ſeiner finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt. 35 Millionenraub im Prager Nationalmuſeum — Berlin, 21. Mai. Nach Meldungen Berliner Blatter aus Prag entwendeten bisher unbekannte Diebe in der ver⸗ gangenen Nacht aus dem Prager Nationalmuſeum, dem frlt⸗ heren königlich⸗böhmiſchen Muſeum etwa 300 Gol d⸗ 11 1 Silberringe, deren Wert ſchätzungsweiſe 1% Million Mark beträgt. Noch in der Nacht entdeckte ein Wäthter einige Glasſplitter, vermutete aber nichts arges und trug ſeine Feſtſtsllung nur ins Dienſtbuch ein. Erſt in den Morgen⸗ ſtunden ſah man, daß drei Vitrinen zerſchlagen und ihres In. haltes beraubt waren. 9————————————————— —.————.— — 2. Seite. Nr, 290 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Vaoͤiſche Politik Politiſcher Brief aus Karlsruhe Die Wahlſchlacht iſt geſchlagen— aber kann man von einer Wahlſchlacht reden? Kaum, denn in der Landes⸗ Hhauptſtadt und auch anderswo in Baden merkte man von Kampfgetöſe in den vorausgegangenen Wochen faſt gar nichts. Selbſt an den Stammtiſchen ſprach man über alles andere, nur nicht von der Reichstagswahl und das will etwas heißen. Die Parteien hielten ihre Verſammlungen ab, wie immer, aber auch da ging es moderato zu. Zu einer eigentlichen Maſſen⸗ verſammlung brachte es diesmal keine einzige Partei. Ueberall war der Beſuch mäßig, bei den Splitterparteien ſehr mäßig und wo freie Diskuſſion geſtattet wurde, machte man keinen Gebrauch davon. Es ſcheint, daß alle Parteien von, der Ueberſchätzung des Wortes und der Wirkung der Verſamm⸗ lungen mehr oder weniger abgekommen ſind. Allgemein ver⸗ ſchrieb man ſich diesmal eine„Kanone“ und damit war in der Dandeshauptſtadt die Hauptſache erledigt. Nur auf dem Lande wurde eifriger gearbeitet, beſonders von der Sozialdemokratie und dem Zentrum. Namentlich in der Seegegend prallten die Gegenſätze aufeinander, ohne daß es aber zum Kochen der Volksſeele kam. Das brachte nicht einmal der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler fertig, der am See und bei den Hotzen ſich heiſer redete und dabei haupt⸗ ſächlich die Sozialdemokratie aufs Korn nahm. Es ſchallte hinüber und es ſchallte herüber, aber im ganzen kam es auch Hier nicht zu einem Furtoſo, wenn man ſich auch gegenſeitig derb die Meinung ſagte, Es fehlten dieſem Wahlkampf die neuen Momente. Was die Redner ſagten, wußte man im voraus, auch herrſcht, wie man ohne Uebertreibung ſagen kann, zur Zeit in deutſchen Landen vielfach eine gewiſſe politiſche Müdigkeit und Intereſſeloſigkeit, Sehr angenehm konnte es berühren, daß man ſich ſeitens der Hauptredner meiſtens be⸗ fletßigte, fachlich zu bletben, und es vermied, den Gegner un⸗ uötig zu reizen. So ging es wirklich ſcharf nur bei dem Duell zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten zu. Aber auch da kam es nicht zu Extremen. Man beſchränkte ſich auf das homertſche Fechten und ließ die Fäuſte im Sack. Auch der Wahlſonntag verlief in Karlsruhe ruhig. Es wird gut ſein, wenn man auch für die Zukunft dieſen Modus beibehält. Wie anders war es doch bei der vorletzten Wahl! Da machte man ſich bei einigen Parteien aus dem Sprengen von gegneriſchen Verſammlungen einen Sport und glaubte, wunder was getan zu haben, wenn man ſich ſo was geleiſtet hatte. Iſt der ver⸗ hältnismäßig ruhige Wahlkampf ein Zeichen von fortſchrei⸗ tender politiſcher Müdigkeit? Man mag ſich dieſe heikle Frage nach Belieben beantworten. ö i Zu dem mehr sachlichen Kampfe trug weſentlich das Beſtreben aller Parteien, namentlich der großen, bei, ſich für ſpäter die taktiſchen Wege offen zu halten. Zentrum und Sozialdemokratie ſtellten zwar die trennenden welt⸗ anſchaulichen Gegenſätze heraus, aber man erklärte ſchließ⸗ lich doch, daß man je nachdem zu einer Regierungskoalition ſich die Hände reichen wolle, und ſelbſt die Deutſchnationalen ſprachen nicht von einer grunbſätzlichen, ſondern nur von einer bebingten Oppoſition, wobei ſie allerdings keinen Zweifel darüber ließen, daß ſie grundſätzlich in keine Regierung ein⸗ treten würden, an der auch die Sozialdemokratie betetligt wäre, Richtig Fraktur geredet wurde eigentlich nur bei den Splitterparteien, deren Aufrufe und Flugblätter an Eindeu⸗ tigkeit nichts zu wünſchen übrig ließen. Eine Wahlbewegung wäre keine Wahlbewegung, wenn nicht auch der unfreiwillige Humor zu ſeinem Rechte gekommen wäre. Das Schönſte iſt dabei dem Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Köhler paſſiert. Er erklärte in einer Ver⸗ ſammlung in Stockach, dieſer Bezirk ſei ihm beſonders ſym⸗ pathiſch, weil ſein Dienſtmädchen aus Rorgenwies bei Stockach ſtamme. Es gab Zuhörer, die dieſe Aeußerung als ein anerkennenswertes Zeichen von Gemüt auffaßten, die meiſten aber machten etwas kroniſche Geſichter. Arg daneben gehauen hat auch die Preſſeſtelle des Miniſterialrats des Innern. Ein nattonalſozlaliſtiſcher Redner hatte in einer Verſammlung geſagt, es gebe im Ländle einen Miniſter, der früher in Mannheim Eckenſteher geweſen ſei. Da dieſe Be⸗ hauptung auf keinen der derzeitigen badiſchen Mintſter zu⸗ traf, lag keine Veranlaſſung vor, offiziell darauf zurück⸗ zukommen. Die miniſterielle Preſſeſtelle glaubte aber, etwas tun zu müſſen, und erklärte, der Innenmintſter Remmele ſei währenb ſeines Mannheimer Aufenthaltes nicht Eckenſteher, ſondern Redakteur geweſen. Wäre es nicht klüger geweſen, zu ſchweigen anſtatt den Namen des Herrn Remmele mit dieſer Entgleiſung eines Wahlagitators in Verbindung zu bringen? Noch ungeſchickter handelte die ſozialdemokrattſche Preſſe. Ein Karlsruher Blatt griff die offtziöſe Erklärung auf And ſtellte feſt, daß Herr Remmele in ſeinen jungen Jahren Mühlenarbeiter geweſen ſei. Er mußte ſich von ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite ſagen laſſen, daß er damit eine„Infamie“ be⸗ gangen habe; das ſozialdemokratiſche Blatt ſchrieb aber zu⸗ gleich, Herr Remmele ſei ſtets darauf ſtolz geweſen, aus dem Apbelterſtand hervorgegangen zu ſein. Soptiel Getöse! Gerade Herr Remmele brauchte gegen eine ſolche Albernheit nicht in Schutz genommen zu werden. Eines fehlte allen Parteten und das mag nicht wenig zu dem verhältnismäßig ruhigen Verlauf der Wahlbewegung beigetragen haben; das Geld oder genügend, auch für Extra⸗ vaganzen ausreichendes Geld. Es wurde daher bei weitem nicht ſo piel mit ſchrelenden und brüllenden Plakaten gearbeitet wie früher, So fehlte dieſem Wahlkampf die amerikaniſche Note, wenn es natürlich Wahlplakate gab, namentlich in letzter Stunde. Aber in einer Flut von farbiger Propaganda iſt diesmal niemänd erſtickt. Das Moderato herrſchte auch hier vor. Und das war gut. Das Sparenmütſſen hat auch ſeine guten Seiten, ſogar der Dollars. 8 5 Nun ſind die Würfel gefallen. Es wird Sache der Par⸗ teien, die in Betracht kommen, ſein, die Folgerungen zu ziehen, daß ſte der Allgemeinheit und dem gemeinſamen Vater⸗ laude frommen. l. Schiffsunfälle im Newyorker Hafen —Newyork, 20. Mal. In der Nähe von Sandy Hyok ſtieß der Paſſagierdampfer„Pennland“ der Red Star Line mit dem Frachtdampfer„Anniſton City“ zuſammen. Beide Schiffe wur⸗ den erheblich beſchädigt. In der Groveſend Bay kollthierte der Paſſaglerdampfer „Veendam“ der Holland⸗Amerika⸗Linte mit dem Dampfer „Portorieb“, Letzterer lief auf Grund. Weiter meldet der Dampfer„Mohawk“ der Clyde Line durch Funkſpruch, daß er ſich in der Nähe der Hafeneinfahrt in Seenot befinde. Schließlich iſt der Ausflüglerdampfer„Smith⸗ ſeld“ im Hafen auf Grund geraten. Der geſamte Schiffsver⸗ iſt durch den Nebel ſtillgelegt. Auch die Fährboote mußten Dienstag, den 22. Mat 1928 Der Kolmarer Autonomiſtenprozeß Die Anklage ⸗Rede des General⸗ Staatsanwalts Die letzte Etappe des Kolmarer Autonomiſtenprozeſſes war die Montag⸗Vormittagsſitzung. Sie galt ausſchließlich dem Plaidoyer des Generalſtaatsanwalts. Saal und Tribünen ſind bis auf den letzten Platz beſetzt. Es herrſcht außerordentliche Spannung, faſt Erregung. Man fühlt, daß dieſes Plaidoyer die Entſcheidung des geſamten Prozeſſes iſt und betont, daß der Staatsanwalt im Laufe der dreiwöchigen Verhandlungen bisher noch keine irgendwie ſachliche Begrün⸗ dung der Anklage vorgebracht hat. Zuerſt legt der Vorſttzende eine Reihe von Briefen vor, dann der Staatsanwalt ein Schrei⸗ hen eines von der Verteidigung abgelehnten Geſchworenen, in dem ſich der Schreiber gegen die Beibehaltung des deutſch⸗ elſäſſiſchen Dialekts ausſpricht. Die Verteidigung proteſtiert⸗ gegen die Verleſung dieſes Briefes und gibt ihrem Erſtaunen über das anormale Vorgehen des Staatsanwalts Ausdruck. Sodann beginnt unter lautloſer Stille das Plaidoyer des Generalſtaatsanwalts Fachot, der wieder die purpurne Robe mit einer großen Zahl von Orden angelegt hat. Er gibt zu⸗ nächſt den Geſchworenen einen juriſtiſchen Ueberblick über die Art der Frageſtellung und die vorausſichtlichen Strafmaße. Er zitiert die betr. Artikel des Strafgeſetzbuches und ſtellt feſt, daß bei Vorliegen eines Komplotts das Strafmaß ſich zwiſchen einem Jahr Gefängnis und lebens⸗ länglicher Deportation bewege. Er wirft dann die Schuldfrage auf. Die erſte autono⸗ miſtiſche Bewegung ſei von München ausgegangen, als man im Jahre 1919 Flugblätter ins Elſaß ſchickte, um die Elſäſſer zur Maſſenerhebung aufzufordern. Er beleuchtet dann kurz die ein⸗ zelnen Anklagen und geht dann ohne Zuſammenhang auf die Rolle des Pinck über, verlteſt einige Stellen aus der„Zu⸗ kunft“ und verwechſelt bei der Aufzählung der Straftaten die Namen der Angeklagten, was eine allgemeine Heiterkeit auslöſt. Dann geht er auf die Schutztruppe über, um deren beſondere Gefährlichkeit zu demonſtrieren. Man kann ſagen, daß bas Plaidoyer des Staatsanwalts äußerſt ſchwach war. Von den„kriſtallklaren Beweiſen“ hat man keine Spur geſehen. Das ganze Plaidoyer zielt darauf hin, bei den Angeklagten und vor allen Dingen bei Ricklin eine Geſinnung feſtzuſtellen, die als Ausdruck eines Pangerma⸗ nismus und Separatismus bezeichnet werden kann, Er nennt Ricklin einen ſkrupellolen, kaltblütigen Separatiſten, der in außerordentlich geſchickter Weiſe die Bewegung zur Los⸗ trennung Elſaß⸗Lothringens geleitet habe. Das Plaidoyer hat einen hochpolitiſchen Charakter. Auch in der Nachmittagsanklagerede bringt der Staats⸗ anwalt nichts Neues, ſondern beſchränkt ſich auf die Wieder⸗ e der Anklageſchrift. Die mit großer Spannung erwar⸗ eten Enthüllungen bleiben aus Es läßt ſich erkennen, daß es vier Dinge find, die der Ge⸗ neralſtaatsanwalt treffen will. Zwei davon ſind ſchon aus⸗ geſprochen. Es ſind die Namen Schlegel und Dr. Ricklin, die dritte Perſon iſt Roſſé, der zuſammen mit Ricklin dem⸗ nächſt in die franzöſiſche Kammer einziehen wird. Das vierte iſt die Spionage angelegenheit. Der An⸗ geklagte Solveen iſt nach Auffaſſung des Generalſtaats⸗ anwalts ein Künſtler ohne Talent, der aber mit allen Kräften an dieſer autonomiſtiſchen Beſtrebung gearbeitet habe, nämlich künſtleriſch und literariſch den Germanismus im Elſaß zu ver⸗ breiten. Roſſs iſt nach der Anſicht des Staatsanwalts der An⸗ ſtifter unter den elſäſſiſchen Beamten, insbeſondere hinter den Lehrern. Eigenartig iſt die Hartnäckigkeit, mit der der Staats⸗ anwalt immer wieder auf die Perſon Haegys zu ſprechen kommt. Die große Spannung des Vormittags, die im Gerichtsſaal herrſchte, iſt längſt einer bleiernen Schwere gewichen. Der Generalſtaatsanwalt nimmt ein Aktenſtück nach dem andern hervor, behandelt jeden einzelnen Angeklagten, im weſentlichen immer nur den Inhalt der Anklageſchrift wiedergebend. Es ſind immer dieſelben Anſchuldigungen Germanismus, deutſche Propaganda, Separatismus, Haß gegen Frankreich uſw. Der Abbé Fashauer wird vom Generalſtaatsanwalt als beſonders gefährlich bezeichnet. Auch der Saarinduſtrielle Röchling wird erwähnt. Die Angeklagte Frau Egge⸗ mann⸗Fashauer nennt der Staatsanwalt ein getreues Werkzeug ihrer Umgebung, vor allen Dingen als Mitarbeiterin des Abbe Fashauer. Die Leitung hätte das Trio Ricklin, Roſſe, Fashauer gehabt. Der Angeklagte Stürmel habe den Hei⸗ matbund in Mülhauſen gegründet und hätte in ſtändiger Ver⸗ bindung mit Ricklin, Schall und Fashauer geſtanden. Der An⸗ geklagte Baumann habe die Politik der„Wahrhett“ und des Oppoſitionsblockes gemacht. a Weit ausholend befaßt ſich der Staatsanwalt mit dem An⸗ geklagten Roſſe, Abgeordneten von Kolmar. Roſſée habe dem franzöſiſchen Staat nie mit dem gleichen Eifer gedient wie dem deutſchen Staat. Fachot erwähnt erneut die Diſſertation Roſſés über ſtaats bürgerlichen Unterricht, in der es u. a. hieß, Deutſchland müſſe an erſter Stelle in der Welt ſtehen. Dies habe Roſſés einen Monat nach dem Waffenſtillſtand ge⸗ ſchrieben.(Widerſpruch bei der Verteidigung. Zurufe:„Vor dem Waffenſtillſtand!“) Unter deutſcher Verwaltung ein treuer Beamter, habe Roſſé unter der franzöſiſchen Verwaltung den Beamtenſtreik gepredigt. Gleichzeitig ſei er Vorkämpfer für die autonomiſtiſche Bewegung geworden, indem er die began⸗ genen kleinen Irrtümer der franzöſiſchen Verwaltung aufge⸗ bauſcht und übertrieben habe. Bei dem Streik von 1920 ſei er im Hintergrund geblieben, ſei aber ſpäter bei der Erwinta mehr hervorgetreten. Fachot erwähnt dann einige kleine ge⸗ heime Zuſammenkünfte bei Roſſée, an denen Hirtzel, Schall, Roos und Ricklin teilgenommen hätten. Roſſs arbeitete, wie der Staatsanwalt aufſtellt, eng mit den Autonomiſtenführern zuſammen, war ſelbſt ein hervorragender Führer, ohne dabei allerdings Mitglied der Autonomiſtiſchen Partei zu ſein. Ueberlettend zur Erwinia⸗Affäre kommt der Anklagever⸗ treter auf 8 Abbes Fashauer zu ſprechen, der bereits im Auguſt 1919 ſeine politiſche Tätig⸗ keit zu entfalten begonnen habe. Später ſei er Direktor des Erwina⸗Verlages geworden. Er habe ſich das Geld hierzu aus der Schweiz beſchafft, wobei ihm Agnes Eggemann als Mittelsperſon diente. Die Angeklagten hätten behauptet, es ſei kein fremdes Geld im Verlag. Das Gegenteil ſei nun erwieſen worden. Dr. Wildi, der grgeblicha Geldgeber. 1 ſei verheiratet mit einer Deutſchen, ſei deutſchfreund⸗ lich, habe perſönlich kein großes Vermögen, genieße perſönlich keinen großen Kredit und habe trotzdem, ohne daß man ihm greifbare Garantien geboten habe, eine große Summe Geldes ausgeliehen, deren wahre Höhe verſteckt bleibe. Dies ſei be⸗ zeichnend und bezeichnend ſei auch, daß Wildi es nicht gewagt habe, als Zeuge vor Gericht auszuſagen. Die Erklärung, die er übermittelt habe, falle nicht ins Gewich. Nach einigen tront⸗ ſchen Bemerkungen über angebliche autonomiſtiſche Bewegun⸗ gen in anderen Teilen Frankreichs, die Fachot mit Kinder⸗ ſpielen vergleicht, wandte er ſich Agnes Eggemann zu, die ſpäter durch ihre Heirat mit Kaver Fashauer, dem Bruder des Abbes Fashauer, Franzöſin geworden ſei. So habe ſie ihre Arbeit als Agentin fortſetzen können. Der Staatsan⸗ walt ſchildert eingehend die bereits bekannte Reiſe der Ange⸗ klagten nach Luzern und anderen Orten der Schweiz ſowie die Art der Flüſſigmachung der Gelder Wildis und deren Ver⸗ wendung. Karl Philipp Heil, früher proteſtantiſcher Pfarrer und dann Journaliſt, kommt nun an die Reihe. Hauptpunkt der Anklage bildet hier der Telegraphen⸗Union⸗Brief. Heil ſoll zahlreiche ſeparatiſtiſche Leitartikel geſchrieben haben.— Guſtav Henri Reiſacher, Zuckerfabrikant ſierer der Straßburger Autonomiſten und Leiter von deren Schutztruppe, ferner ein eifriger Verfechter„eines neuen Elſaß“ geweſen zu ſein.— Ein weiterer Organiſator der Schutztruppe, E. R. Schlaegel, wird hierauf vom Staats⸗ anwalt unter die Luppe genommen. Bei ihm ſeien die Tot⸗ ſchläger beſchlagnahmt worden, die zur Ausrüſtung der Schutz⸗ truppe dienten. Er wird ebenfalls als Separatiſt be⸗ zeichnet.— Stürmel ſei der Vertreter des autonomiſtiſchen Zentralkomitees in Mülhauſen geweſen, ein fanatiſcher An⸗ hänger Ricklins, Roos uſw. und deren Vertrauensmann.— Ein überzeugter, leidenſchaftlicher Autonomiſt ſei auch der An⸗ geklagte Schweitzer, Geometer in Mülhauſen. Staatsanwalt Fachot ſchildert hierauf die Rolle, welche Charles Kavier Baumann der verantwortliche Redakteur der„Wahrheit“ des Barons Zorn v. Bulach— und Kohler früher Kaufmann in Freiburg i.., im Komplott ſpielten. Sie ſeien vornehmlich die Verbindungsleute zu Ley geweſen, der bekanntlich als deutſcher Spion verfolgt werde. Baumann ſei in rückſichtsloſeſter und ſchärfſter Form für die Autono⸗ in Straßburg, wird vom Staatsanwalt angeſchuldigt, der Kafſ⸗ ö mie eingetreten und habe ſogar offen den Bürgerkrieg ge⸗ predigt, Zum Schluß kommt Fachot noch auf die Rolle eines Auto⸗ nomiſten zu ſprechen, der ſich ins Ausland geflüchtet hat, näm⸗ lich auf Dr. Roos. Dieſer ſei einer der eifrigſten Agenten der deutſchen Propaganda im Elſaß geweſen. Er habe mit jenen deutſchen Organiſationen Verbindung gehabt, welche bezweckten, die Verbindung zwiſchen dem Deutſchen Reiche und jenen Gebieten, die durch die Friedensverträge von ihm abge⸗ trennt wurden, aufrecht zu erhalten. Schließlich wandte ſich der Staatsanwalt mit folgenden Worten an die Geſchworenen:„Franzöſiſche Geſchworenel Für Euch iſt der Tag des Ruhmes herangekommen, Euch zu. entſcheiden für den Frieden, gegen den Verrat.“ Der Zu⸗ ſchauerraum bringt dem Staatsanwalt ſtürmiſche Ovatſonen dar. Der Präſident unterbricht die Sitzung. Nach Wiederaufnahme ergreift Rechtsanwalt Jaegle das Wort. Das Publikum im Zuſchauerraum murrt, als er ſich erhebt, worauf er erklärt, daß er und die übrigen Vertet⸗ diger den Sitzungsſaal verlaſſen würden, wenn der Präſident nicht einſchreiten wolle. Igegle fragt, wo eigentlich der Be⸗ weis für das Komplott geblieben ſel, es gäbe kein Komplott. Die Angeklagten hätten die Abtrennung des Elſaß von Frank⸗ reich nicht gewünſcht. Die Geſchworenen müßten ſich an die Ausſagen des Senators Müller und der Abgeordneten Walter und Brogly halten, die ſämtlich erklärt hätten, daß die auto⸗ nomiſtiſchen Beſtrebungen durchaus berechtigt ſeten. Man mütſſe ſich auch fragen, was das Ausland über dieſen Prozeß denke. Sollten die Angeklagten verurteilt werden, dann würde man von einem elſäſſiſchen Irland mit Recht ſprechen können. Der Verteidiger ſchildert die tragiſche Seite des Prozeſſes: Man habe die Angeklagten am Vorabend des Weihnachtsfeſtes verhaftet, des heiligſten Feſtes im Leben der chriſtlichen Familie. Im Gefängnis hätten die Angeklagten ihre Geſundheit und ihre Stellungen verloren. Bedauerlich ſet, daß der Präfekt des Departements Oberrhein die Auto⸗ nomiſten als Kanaillenbande bezeichnete und daß auch Poincars ſie angegriffen habe, bevor noch das Urteil ge⸗ ſprochen worden ſei. Vergwerkskataſtrophe in Amerika Wie aus New York gemeldet wird, ereignete ſich am Montag auf der Mathergrube in Pennſylvanien eine ſchwere Exploſton. Die Rettungsmannſchaften haben nach amtlichen Berichten bereits die Leichen von 32 Bergarbeitern gefunden. Neun wurden lebend ge⸗ borgen und 141 werden noch vermißt. Man glaubt, daß die der Exploſion folgenden Brände den Tod der Berg⸗ arbeiter verurſacht haben. An den Eingüngen zur Grube warteten die Angehörigen der eingeſchloſſenen Leute die gauze Nacht in ſtrömendem Regen und herzzerreißende Szenen ſpielten ſich ab, als die erſten Namen der Verunglückten bekannt gegeben wurden. Eine ſpätere Meldung beſagt: Von den durch das Exploſionsunglück im Schachte ein⸗ geſchloſſenen 200 Bergleuten konnten uur 14 ge. rettet werden. Man hat die Hoffnung, die übrigen noch lebend zu bergen, ziemlich aufgegeben. Von den mit größter Aufopferung arbeitenden Rettungsmaunnſchaften wurden 15 durch Gas betäubt. Die verzweifelten Angehörigen der Ver⸗ unglückten hielten die ganze Nacht über vor den Gruben⸗ eingängen Wache.. Der Hamburger Bürgermeiſter Dr. Schramm geſtorben 8 — Hamburg. 22. Mai. Der Hamburger Bürgermeiſter Dr. Schramm iſt heute hier einem Herzſchlag erlegen. Eine Stadt durch Erdbeben zerſtört — Lima(Peru), 21. Mai. Durch mehrmals ſich wieder⸗ holende Erdſtöße wurde die Stadt Pimpincos zerſtört. 32 Perfonen ſollen gatgtet worden ſein 5 1 2 8 * = 1 Neue Mannheimer Zentung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 238 kädtiſche Nachrichten Mannheimer öffentliche Wohlfahrtspflege 5 Aus der Tätigkeit der Mannheimer öffent⸗ lichen. ohlfahrtspflege im Monat Apri l, ſoweit lte. den Aufgabenkreis des Stadtfugendamts, ſowie den des Fürſorgeamts umfaßt, iſt hervorzuheben: 1. Stadtjugendamt Dem Stadtjugendamt als Heſetzlicher Amtsvormundſchaft wurden zuneheliche Geburten neu gemeldet, wobel die Vaterſchaft und Verpflichtung zur Unterhaltsleiſtung frei⸗ willig anerkannt wurde in 24 Fällen, in 10 Fällen ſchweben die Verhandlungen noch und gegen 40 Väker mußte die Unterhaltsklage angeſtrengt werden. 1248 Minder⸗ jährige ſind auf Koſten des Stadtjugendamts in Mann⸗ heimer, 83 in auswärtigen Familien untergebracht, 97 werden von auswärtigen Fürſorgeverbänden auf unſere Rechnung In 105 Fällen wurde Kleidung, in 217 freie ärzte In Mannheimer Anſtalten wer⸗ betreut. iche Behandlung gewährt. den 368(davon 78 im ſtädt, Kinderheim Rheinau) und in auswärtigen Anſtalten 124 Kinder verſorgt. 116 körperlich und geiſtig gebrechliche Minderjährige ſind auf Koſten des Jugendamts in den verſchiedenen überwiegend badiſchen Ge⸗ Prechlichkeitsanſtalten untergebracht. Für 261 Kinder, die in Heilſtätten und Erholungsheime zu überweiſen waren, über⸗ mahm das Stadtjugendamt ganz oder teilweiſe den hierdurch entſtehenden Aufwand; 102 dieſer Kinder wurden mit Klei⸗ dungsſtücken ausgeſtattet. Fürſorgeerziehungsmaßnahmen mußten in 56 Fällen veranlaßt werden. Von den überhaupt Hei der Gefährdetenfürſorge auhängigen Fällen wurden Ent⸗ ſcheidungen getroffen: 5 auf Fürſorgeerziehung und 34 auf Schutzaufſicht. In 50 Fällen wurde— auf Grund der vor⸗ liegenden Ermittlungen— von weiteren Fürſorgemaßnah⸗ men abgeſehen. In Anſtalten wurden 10 Fürſorgezöglinge untergebracht. In der Jugendgerichtshilfe, die das Stadtfugendamt unter Mitwirkung caritativer Vereine aus⸗ übt, ſind in 19 Fällen die Vorerhebungen ausgeführt worden. Durch die Wandererfürſorge mußten 9 jugendliche Wanderer im Krankenhaus verpflegt werden; 17 erhielten Barunterſtützung, 88 Eßkarten wurden verabfolgt. Im Ob⸗ dachloſenheim an der Jollyſtraße haben ſich 402 Minder⸗ fährige befunden. Für 73 Lehrlinge(82 im Oberlinhaus, 21 im 8 Jugendheim und 20 bei Meiſtern) trägt das Ju⸗ gendamt die Ausbildungs⸗ und die Verpflegungskoſten. Wochenfürſorge wurde in 48 Fällen gewährt. In 46 Fällen mußten die Koſten für die Entbindung im Krankenhaus übernommen werden. 431 Säuglinge, 383 Mütter und Schwangere wurden im ütter⸗ und Säuglingsheim(neues Krankenhaus) und 18 Säuglinge und 3 Mütter im Neckarauer St. Annaheim auf öffentliche Koſten verſorgt. Die 14 Beratungsſtellen für Schwangere, Mütter, Säuglinge und Kleinkinder waren von 281 Schwangeren beſucht, 1708 Säuglinge und 1098 Klein⸗ inder wurden vorgeſtellt. In der orthopädiſchen Beratungs⸗ ſtelle wurden 18 und in der Beratungsſtelle für Pfſychopathen 46 Kinder und Jugendliche vorgeſtellt. Die Krankenhausfürſorge perzeichnet 189 Beſuche, 71 Rückſprachen und 10 ſchriftliche Berichte. Das Städt. Kinderheim Rheinau war im April belegt von insgeſamt 103 Kindern, darunter 25 Fürſorgezög⸗ lingen. In 12 Kinderhorten(darunter 2 Horte für Hilfsſchulkinder) waren insgeſamt 429 Kinder untergebracht. 6 Elternabende wurden veranſtaltet. An der Kin der⸗ ſfpeiſung(Mittagsſpeiſung) nahmen 575 Kinder teil. Die Familienfürſorge als Zentrale der Außenfürſorge für Stadtjugendamt, Fürſorgeamt und Schularztſtelle, er⸗ ledigte 5621 Aufträge, wozu 7280 Hausbeſuche notwendig waren. 2. Fürſorgeamt Das Städt. Fürſorgeamt hat im Monat April 1928: 941 Parteien(12196 Perſonen) laufend unterſtützt. hapon entfielen auf die allgemeine Fürſorge(Armen⸗ Färſorge) 2080 Parteien(5200 Perſonen), Sozialrentner⸗ fürſorge 2491 Parteien(4442 Perſonen), Kleinrentnerfürſorge 960 Parteien(1160 Perſonen), Kriegsbeſchädigtenfürſorge 176 Parteien(665 Perſonen) und auf die Kriegshinterbliebenen⸗ fürſorge 334 Parteien(731 Perſonen), Von den Kriegs⸗ beſchädigten haben außerdem 370 Parteien und von den Kriegshinterbliebenen 2510 Parteien(zuſammen 5250 Per⸗ ſonen) Zuſatzrenten erhalten. An ſonſtigen Unter ⸗ ſtüttzungen wurden gewährt: 1568 Lebensmittelbeihilfen, 195 Mittageſſen in der Volksküche(hauptſächlich an Wande⸗ rer), in 129 Fällen einmalige Mietbeihilfen, in 986 Kleidung, Wäſche, Hausrat, Schuhe, Schuhreparaturen, in 219 Heil⸗ und Krankenpflegemittel und in 20 Fällen Hauspflege. Das Für⸗ ſorgeamt ſtellte außerdem 1806 Krankenſcheine(für freie ärzt⸗ liche Behandlung und Medikamente) ferner zur Erlangung des Armenrechts in Klageſachen 138 Vermögenszeugniſſe und zu anderen Zwecken 92 ſonſtige Bedürftigkeitsbeſcheinigungen aus. Im Monat April wurde, wie im Vorfahre, die Arbeits⸗ fürſorge für männliche Unterſtützte wieder eingeführt; es wurden 112 Fürſorgeempfänger in ſtädtiſchen Betrieben zur Arbeitsleiſtung gegen Tariflohn eingeſtellt. Im Obdachloſenheim an der Hochuferſtraße 0 ſich auf Koſten des Fürſorgeamts 17 Frauen mit 48 Kindern, im Obdachloſenhaus an der Jollyſtraße 1134 Männer(hauptſäch⸗ lich Wanderer), in den Heimen der hieſigen Wohlfahrts⸗ vereine 63 Mädchen und alleinſtehende Frauen. Ferner wur⸗ den auf öffentliche Koſten in Anſtalten verpflegt: in Kranken⸗ häuſern 430, in Irrenanſtalten 378, in Gebrechlichenanſtalten 46, in Verſorgungsanſtalten 310, in Lungenheilſtätten, Bädern Kurorten und Geneſungsheimen 20 und in Trinkerheilanſtal⸗ ten 5 Perſonen. St..-A. * * Streikgefahr bei der Och. und Rhein⸗Haardtbahn. Im Lohnſtreit der badiſchen Klein⸗ und Privateiſenbahn⸗ arbeiter fällte am 15. Mai der Schlichtungsausſchuß Karlsruhe einen Schiedsſpruch, der für die OEG. und Rhein⸗Haardt⸗ hahn Lohnerhöhungen um 5 bezw. 6 Pfg. in der Stunde ein⸗ ſchlteßlich einer Erhöhung der Ortslohnzulage vorſieht. Die Lohnerhöhung wird von der Arbeiterſchaft als völlig unge⸗ nügend bezeichnet, ſodaß Streikgefahr beſteht. Das Hilfs⸗ perſonal der OEc. hat, ſoweit es im Deutſchen Verkehrs⸗ bund organiſtert iſt, heute mut achttägiger Friſt die Kündi⸗ gung eingereicht. Obwohl bei dem Konflikt Beamte und An⸗ geſtellte nicht in Frage kommen, iſt zu hoffen, daß noch vor Pfingſten eine Einigung erzielt wird, da bei einer Arbeits⸗ einſtellung Störungen im Betrieb nicht zu vermeiden ſein werden. Die erſte perſönliche Fühlungnahme zwiſchen dem Deutſchen Verkehrsbund und der Leitung der OCG. hat ſchon ſtattgefunden. * Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Die 2. und Schlußimmatrikulation der Studierenden zum Sommer⸗Semeſter findet am Mittwoch. 23. Mai, vor⸗ mittags 11 Uhr pünktlich, in der Aula der Handels⸗Hochſchule (A 4. 1) ſtatt. Der Immatrikulation geht die Einſchreibung voran. * Starke Freguenz des Herſchelbades. In der Woche vom 6, Mai bis 12. Mai wurden 8839 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 3840(Männer 2208, Familienbad 742, Wellenbad 251, Schülerkarten 139), Frauenhalle 1589(darunter Schülerkarten 157), Halle III 761, Wannenhäder 1. Klaſſe 625, Wannenhäder 2. Klaſſe 1198, Dampfbäder 287, Lichtbäder 3, Kohlenſäurehäder 8, Kranken⸗ kaſſenbäder 1023(Dampfbäder 196, Lichtbäder 40, Fichten⸗ nadelbäder 672, Solbäder 79, Kohlenſäurebäder 27, Schwefel⸗ bäder). * Augenzeugen geſucht. Unter Bezugnahme auf den am Sonntag, 13. Mai, kurz nach 6 Uhr abends, Ecke Schwetzinger⸗ und Heinrich⸗Lanzſtraße erfolgten Zuſammenſtoß der beiden Perſonenkraftwagen, wobei eine Frau ſchwer verletzt wurde, werden Augenzeugen, die den Vorgang von Anfang an ge⸗ ſehen haben, gebeten, ihre Anſchrift der Kriminalpolizei mit⸗ zuteilen. * Jugendlicher Uebermut. der Feudenheimer Fähre ein Kleidung über den Neckar. altrigen um 5 Glas Bier. * Unaufgeklärte Diebſtähle: In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Eine ſchwarzlederne Aktentaſche mit 3,20 Meter bräunlichem Gabardine⸗Anzugſtoff am Hauptbahnhof.— Ein Quantum Oelfarben, Lacke, Leinöl und Pinſel aus einem Neu⸗ bau in der Schwarzwaldſtraße.— Ein Firmenſchild, 90 zu 50 Zentimeter groß, mit der Aufſchrift„Niederlage der Krefelder Margarine⸗Werke“ aus einem Hauſe in O03.— Aus einer Buchhandlung in G1, 2 Bände„Der Zauberberg“.— Aus dem Wartezimmer eines Arztes am Katſerring ein brauner Herrenübergangsmantel mit rotkartertem Futter und Rücken⸗ ſpange.— An der Halteſtelle Paradeplatz einer Frau aus der Handtaſche ein dunkelgrüner lederner Geldbeutel mit 72/ Inhalt.— Einem Gaſt in einer Wirtſchaft in Neckarau eine ſilberne Herrenrementotruhr mit Nickelkette und Kompaß. Auf dem Deckel iſt der Name Joſef Kremer graviert.— Aus der Humboldtſchule 1 Bad. Realienbuch, 1 Realienbuch von Kahn⸗ meyer u. Schulze, 1 Rechenbuch von Irſchler u. Hartmann, 1 Sprachbuch von Lauer, 1 Lehrbuch„Außer⸗Europ. Erdteile“ von Tiſchendorf. * Todesfall. In Bacharach, wo er im Ruheſtand lebte, iſt der Direktor der Süddeutſchen Jute⸗Induſtrie.⸗G., Herr Friedrich Ehrhardt, im Alter von 77 Jahren verſchieden. Der Heimgegangene, der vorher bei der Juteſpinnerei Kaſſel leitend tätig war, ſiedelte im Jahre 1897 nach Mannheim über. Als Vorſtand der Sübdeutſchen Jute⸗Induſtrie AG. hat er ſich um den Ausbau und die Entwicklung des Unter⸗ nehmens große Verdienſte erworben. Im Jahre 1919 trat er in den Ruheſtand. Der Verſtorbene hinterläßt außer der Witwe zwei Söhne und eine in Bacharach verheiratete Tochter. N S Am Freitag ſchwamm an 5 nger Mann in voller Grund: eine Wette mit Gleich⸗ n Klage im Hafenarbeiterſtreik Der Arheitgeberver hand der Hafengebiet atte beim Arbeitsgericht Mannheim eine einſt willig erfügung beantragt gegen den Deutſchen Ver⸗ kehrsbund und den Zentralverband der Maſchi⸗ niſten und Heizer, die dieſen Organiſationen unter⸗ ſagen ſoll, den Streik der Hafenarbeiter irgendwie zu unter⸗ ſtützen. 81 Ueber den Antrag wurde am Montag vor dem Arbeits⸗ gericht verhandelt. Der Arbeitgeberverband ließ durch ſeinen Syndikus Dr. Koks den Antrag damit begründen, daß die Arbeiterſchaft der Hafenbetriebe am Mittwoch, 16. Mai, in den Streik getreten ſei auf Grund eines Beſchluſſes ihrer Funktionärverſammlung. Nun verſuchten der Verkehrsbund und der Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer die Sachlage ſo darzuſtellen, als ob dieſe Gewerkſchaften nicht hin⸗ ter den Kampfmaßnahmen der Hafenarbeiter ſtünden, daß alſo die Streikenden auf eigene Verantwortung den Streik führ⸗ ten. Der Arbeitgeberverband beantragt daher eine einſt⸗ weilige Verfügung gegen dieſe beiden Geer kechaten Unterlaſſung jeglicher Unterſtützung des Streiks, da dieſer ohne Einhaltung der Kündigungsfriſten durchgeführt wird,. Der Bevollmächtigte des Deutſchen Verkehrsbundes, Schwarz, erklärte, daß der Verkehrsbund in der Funktio⸗ närverſammlung, die dem Streikausbruch unmittelbar vorausging, eindeutig feſtgeſtellt habe, daß die Organiſatton auf dem Boden der Beſtimmungen des Tarifvertrages ſtehe und auch in einer zweiten Verſammlung der Streikenden in der vergangenen Woche erneut dieſen Standpunkt dar⸗ gelegt habe. Der Vertreter des Zentralverbandes der Ma⸗ ſchiniſten und Heizer, Kröger, ſchloß ſich dieſen Ausführun⸗ gen an. Das Gericht fällte ein Urteil, worin der Antrag auf Erlaſſung einer einſtweiligen Verfügung abgewieſen wird. 5 Anſcheinend um eine Einigung in der Rheinſchiffahrt an⸗ zubahnen, hat der Schlichter für das Rheinland die Par⸗ teien für den heutigen Dienstag zu einer Ausſprache ge⸗ laden. Offenbar ſcheint der Reichsarbeitsminiſter eine Bei⸗ legung des Lohnkonflikts von Amtswegen anbahnen zu wol⸗ len; denn von keiner der beiden Parteien iſt bisher der Schlich⸗ ter um ſein Etinareifen erſucht worden. * * Ueber 400 ſtellenloſe Lehrer in Baden. Nach einer Zu⸗ ſammenſtellung ſind in Baden von den Schul kandidaten, die im Jahre 1924 ihr Examen gemacht haben, noch nahezu 70, vom Jahrgang 1925 über 140 von 1926 über 200 junge Lehrer noch ohne Anſtellung. * Hauſierſchwindel. Immer wieder iſt zu vernehmen, daß Perſonen Haushaltungen aufſuchen und beiſpielsweiſe an⸗ geben, im Auftrag des Gaswerks zu kommen, um Herde, Brenner uſw. nachzuſehen, auch gegen ſofortige Erſtattung der Koſten Erſatzteile aufdrängen. Ebenſo werden auch für die Aufſtellung von Gasmeſſern, Stromzählern und anderes Zah⸗ lungen verlangt mit dem Bemerken, daß die Quittung nach Prüfung der Leitung den Betreffenden durch die ſtädt. Werke zugeſtellt wird. Die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke Mannheim machen erneut darauf aufmerkſam, daß nur die mit einer Ausweiskarte der Direktion der Werke verſehenen Angeſtellten befugt ſind, im Auftrag der Werke Arbeiten bei den Konſumenten vorzunehmen und nur deren gleicherweiſe legitimierten Erheber für den Einzug von Gel⸗ dern und zwar nur gegen ſofortige Quittung berechtigt ſind. Jilm⸗Nundſchau * Schauburg.„Stolzenfels am Rhein“ iſt keiner von den üblichen ſentimentalen Rheinfilmen; er führt um ein Jahrhundert zurück in die Zeit des napoleoniſchen Feld⸗ zuges nach Rußland. Wohl fehlt das rheiniſche Mädchen in dieſem Film nicht, aber mit dem rheiniſchen Wein iſt man etwas ſparſamer geworden und hat dafür umſo mehr Fleiß auf die Darſtellung des hiſtoriſchen e gelegt, von dem ſich die Ereigniſſe abheben. Sie führen das Schtekſal der jungen Deutſchen vor, die die Befreiung Preußens von Napoleons Herrſchaft vorbereiten halfen, und die gezwungen waren, den Feldzug nach Rußland mitzumachen. Der Brand von Mos kau, der Rückzug der großen Armee ſind, wie die Geſtalt Napoleons, Epiſoden aus dem Film. Zu Stolzenfels am Rhein entſcheidet ſich, in einem Paar verkörpert, das Schickſal der deutſchen Jugend; die Befreiung kündet ſich an. Das alles mit ausgezeichneten Schauſpielern gegeben, aus deren Reihe Namen wie Eduard von Winterſtein, Grete Reinwald, Carl de Vogt genannt ſeien. Auch der Na⸗ poleondarſteller Egon von Hagen unterſcheidet ſich vorteil⸗ haft von der ſonſt üblichen unfreiwilligen Karikterung hieſer ſeit den erſten Jahren des Films immer wieder auf die Lein⸗ wand zitterten Figur. Die kleinen Rollen find vortrefflich typiſiert. Ein zweiter Film voller Spannung und abenteuer⸗ licher Romantik,„Gefährliche Frauen“, verſetzt den Konflikt Pflicht und Liebe in eine ferne, pyeſievolle Umwelt und gibt in den beiden Ivan Petrovich und Arlette Marchal Leiſtungen von Qualität. eee Münchner Bilder Von Richard Rieß Der Milch⸗Gruß Wer kennt nicht das erhebende Gefühl des Reiſenden, der zu Beginn einer Nachtfahrt ein leeres Abteil ergattert hat und ſich nun wie zu Hauſe wähnt? Er zieht die Pantoffel an, knüyft den Kragen ab, ſchnabuliert noch ein bißchen. lieſt eine der wunderbar einſchläfernden Geſchichten eines Magazins. dann macht er dunkel. und während ihn liebliche Bilder um⸗ gaukeln, ſchlummert er, lang hingeſtreckt dem Morgen und ſei⸗ nem Reiſeziele entgegen.. Sofern er nicht etwa gerade über einer Wagen⸗Achſe lieat. Und ſofern nicht.. an irgend einer Umſteigeſtation „Einbrecher. Einbrecher!!!“ i. a Du reckſt Dich hoch, aufgeſchreckt. Licht bricht in Deine Augen. Dein Herzſchlag raſt und in Deinen Ohren gellt es: „Is noch genug Platz hier. Kommt nur her,, Ein ganz leeres Coupe! Albert. Schorſch. Maxre 5 Ein ganz leeres Coupe? Gewiß. denn von fetzt ab biſt Du der Niemand. Wutentbrannt reißt Du die Pralinenſchachtel auf, damit ſie dich tröſte.— Und mit übernächtigen Augen ſtarrſt Du aufs neue in Deine Bilderzeitung: Neue Film⸗ ſtars Girls.. Badeleben in Miami. Von Dir aus 1 Albert aber bricht in einen Begeiſterungsſchrei aus:„Jetzt ſinn mer ja in Bayern. Jetzt aibts Bier „Bier!“ ruft Schorſch und glaubt, einen ausgezeichneten Witz gemacht zu haben. 5 6 iert Maxe beuat ſich zum Fenſter heraus. Die eisige Nachtluft dieſes eisgeheiligten Mai drinat herein.„Bier!! ruft nun auch Karl, der Führer dieſer Kumpanei. Iſt ein Schnellzuasſchaffner ein Kellner? Beginnt man nachts um 2 Uhr zehn ein Gelage? Sind Kleinſtadt⸗Ranagier⸗ bahnhofswirtſchaften Nachthars?? 2 Während die Waggons hin und her manöbyrieren, Rufe. Befehle, vereinzelt aufklingen wie jäh aufflatternde Vögel. rollte die Tür des Abteils, tappſen Schritte ins Dunkel,„An Backe nu wär ich weeß Gott, beinahe runtergepurzelt! Und nach wenigen Minuten iſt die Schlacht gewonnen. und mit Bier⸗Beute beladen kommt die Einbrecher⸗Horde zurück Ade. aute Nacht! 5. Nicht jeder, der ſolcherweis nach München reiſt. pfleat ſei⸗ nen Humor alſo zu betätigen. Nicht ein feder erweiſt der phrafeblogiſch feſtgeleaten„Bierſtadt“ ſchon hinter Hof ſeine Reverenz. Aber gar mancher meint, wenn er früh um acht in Iſarathen einrollt, eine veranügte Kneipſtimmung vorzufin⸗ den und ſich ihr durch den Beſitz eines kleinen Rauſchs gewavy⸗ net zu zeigen. f Wie aroße Augen aber macht er. fällt ſein erſter Blick am Münchner Hauptbahnhof ſtatt auf ein Bräu⸗ auf ein Milch⸗ ſtuben⸗Firmenſchild. Ja, wirklich, ſeit einiger Zeit iſts ein Milcharuß, den die Stadt der tauſend Bräus als erſten dem Fremdling ſpendet. Und das erſte Feſtmahl beſteht weder aus Grat⸗, Schlegel⸗ Nieren- oder Schloßbraten, noch aus Kalbs⸗ haxen und ſaurer Leber, nein! Topfenbrote, Schlagrahm und Mpaurth ſind es, die im Bahnhofsbau zu lächerlich beſcheidenem Preiſe freundlichſt grüßen, und der Fremde ſtoßſeufst vielleicht ſtaunend:„Mein Minka, wie haſte Dir vaändertl!“ Begegnet er einem kundigen Jſar⸗Thebaner, dann wird er vielleicht erfahren, daß der Bierkonſum auch bei den Einheimi⸗ ſchen immens zurückgegangen iſt. Man ſchätzt dieſe Verbrauchs⸗ minderung in Münchner Gaſtſtätten auf 40 v. H. Und die Gründe?„Ja mei. Bal mir no an Kini hättn, nacha war des Aber nein, mit der Staatsform hat das wenig zu tun. Aber der Sport, der die Stunde reaiert. führt nicht Gambrinus in ſeinem Gefolge, ſondern den Gott der Limonade und die Göttin des kalten Tees. Und außerdem: Wem der Geldbeutel ſo ſchlaff im Hoſenſack hängt wie den mei⸗ ſten unſerer Zeitgenoſſen. dem ſchäumt der volle Maßkrug nimmer ſo oft hintereinander wie dem Bürger früherer Zeiten, dem es drei bis ſechs Maß am Tage„alitten“ hatte net kemma!“ Vor der Eröffnung der neuen Ausſtellung Die ſogenannte Fremdenwerbuna der vielen kleinen Städte aus alter Zeit beruht auf den hiſtoriſchen Reiz. Münchens Aufgaben liegen in dieſer Hinſicht natürlich mehr im Gegen⸗ wärtigen. Die Ausſtellung„Heim und Technik“, die wir heuer zu ſehen bekommen werden, ſteht fetzt vor der Eröffnung, die in den Pfinaſttagen erfolgen wird. Damit wird auch wieder die alte Frage des„Künſtlertheaters“ brennend, eine Frage, die in den letzten Jahren niemals befriedigend gelöſt worden iſt. Die kleine, dem Prinzregententheater en miniature nach⸗ gebildete Bühne, deren Aufgabenkreis vor dem Kriege Max Reinhardt ſo wunderbar erkannt und erfüllt hat, liegt eigent⸗ lich ſeit langem völlig brach. Verſuche Hermine Körners und der Staatstheater, die Muſen in ihren Tempel zu locken, ſchei⸗ terten. Nur Zeiß gelang es annd 22 den Ideen nahe zu kom⸗ men, aus denen heraus das Thegter gearündet wurde: Er brachte literariſche Leckerbiſſen. Stücke ſkurtillen Tones und dergleichen. Sein Urfauſt dort zum erſten Male kreiert, ſtebte heut noch gelegentlich auf dem Programm der ſtgatllchen Theater. Das vorige Jahr, in dem abermals die„öffentliche Hand“ Thalien ins Künſtlertheater führte, brachte Mißariffe Über Mißgriffe. Hier war es zuerſt. wo Herr Fehling den ſpäter in Berlin ausgeyftffenen„Uliſſes“ von Holberg heraus⸗ brachte, in einer Auffaſſung und Inszenierung, die, wie ich aus dem Munde des hierin ſicher ſachverſtändigen Björn Biörnſon hörte, in der Heimat des Dichters helle Empörung hervor⸗ gerufen hatte. Heuer nun. heuer wird das Künſtlertheater, dem Titel der Ausſtellung„Heim und Technik“ eine Art Heim der Tech⸗ nik werden, jedenfalls in theoretiſcher Beziehung: Kongreſſe ſollen hier tagen. Hausfrauen werden Vorträge halten, und vor der Bühne wird vielleicht ein Schild einladend beſagen „Hier können Familien Kaffee kochen, vorausgeſetzt natürlich, daß es auf techniſch vollkommene Weiſe geſchieht“. Und auch der Tiervark Ein anderes Schmerzenskind Münchens iſt der Tierpark. Aus kleinen Anfängen kurz vor dem Kriege entſtanden, wohl — K. Seite. Nr. 236 Nene Maunßelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 22. Mai 1928 Vereinsnachrichten Die Jahreshauptverſammlung der Ortsgruppe Mannheim im D. H. V. Hatte einen ſehr guten Beſuch zu verzeichnen. Kollege Böh⸗ ler gab zur Eröffnung den Tätigkeitsbericht für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr, aus dem die erfreuliche Tatſache hervorgehoben werden kann, daß wirklich fruchtbare Arbeit im Sinne der Verbandsbewegung geleiſtet wurde. Groß ſind die Erfolge, die dank der Tatkraft der damit betrauten Perſonen und dank dem unbeirrten, zielbewußten Weiter⸗ ſchreiten auf den vorgezeigten Bahnen auf ſozialem Gebiet errungen wurden, groß auch der Erfolg in der Mitglieder⸗ bewegung, da ein ganz beträchtlicher Zugang zu verzeichnen iſt. Aber noch ſteht dem Soll der vielen abſoluten Errungen⸗ ſchaften das Haben noch nicht erreichter Notwendigkeiten zur Beſſerung der Lebensbedürfniſſe des arbeitnehmenden Kauf⸗ mannsſtandes gegenüber. Mehr denn je iſt reſtloſe Erfaſſung aller Kräfte im Kampfe um ſoziale Gerechtigkeit Gebot der Stunde. In dieſer klaren Erkenntnis verfolgt der D. H. V. und in ihm die Ortsgruppe Mannheim das geſteckte Ziel, indem dem vorwärtsſtrebenden Stande der deutſchen Kauf⸗ mannsgehilfen alle Möglichkeiten geboten werden, die ein berufliches Fortkommen gewährleiſten. Dies beweiſt die im Taufe des Jahres erfolgte Durchführung einer großen wiſſen⸗ ſchaftlichen und beruflichen Bildungsarbeit. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Kollege Schneider gibt als Kaſſier ein Bild von dem Vermögensſtand der Ortsgruppe. Die Ver⸗ wendung der zur Verfügung ſtehenden Gelder geſchieht aus⸗ ſchließlich im Sinne verbandsbefördernder Beſtrebungen. Die Richtigkeit der Kaſſenführung beſtätigen die Reviſoren, worauf dem Vorſtand mit Worten der Anerkennung und des Dankes für ſeine erfolgreiche Tätigkeit einſtimmig Entlaſtung erteilt wird. Die vom Ehrenvorſitzenden der Ortsgruppe ge⸗ leitete Neuwahl ergab faſt reſtlos die Wiederberufung der bewährten Führer auf die innegehabten Aemter. Zum Schluſſe ergriff Gauvorſitzender Menth das Wort, um ſeiner Freude über die aktive Bilanz er Mannheimer Ortsgruppe beredten Ausdruck zu geben. Mit einem warmen Appell zur eifrigen Werbearbeit, damit eine reſtloſe Eingliederung aller Berufskollegen in ihre Organiſation erreicht wird, ſchloß die Verſammlung. Kr. K * Maunheimer Altertumsverein. Kurzlich veranſtaltete der Mannheimer Altertumsverein eine Beſichtiauna der Reiß⸗Inſel. Die Teilnehmer, die wegen der ungünſtiaen Witterung leider nur in geringerer Zahl erſchienen waren, be⸗ nützten zur Hin⸗ und Rückfahrt ein Motorboot. Die Führung auf der Reiß⸗Inſel hatte Prof. Dr. Kinzig und Verwalter Kohl übernommen.— Am letzten Samstag wurde ein Aus⸗ lug nach Schwetzingen unternommen, wobei der Schloßgarten, das ehemalige kurfürſtliche Theater. die Zirkel⸗ ſäle und das Schloß beſichtiat wurden. Prof. Dr. Walter erläuterte die Bauten und die gärtneriſchen Anlagen. Veranſtaltungen 8 Jösma Selim und Ralph Beuatzky.„Heitere Wiener Kunst“.„Wenn man von ſolchen Abenden ungefährdet nach Haufe kommt, muß man ſchon ſehr tainiert ſein. Leichtſinn ſteckt an, und wer ſo liebenswürdig verführt, wie dieſe beiden Wiener, dem folgt man nur zu gerne... Eine kurze, aber Hezeichnende Reminiſzenz, die wir in einer der bedeutendſten Zeitungen nach einem Abend dieſes charmanten, bezaubernden Künſtler⸗Ehepaares leſen. Sie werden heute am Dienstag abend in der Harmonie nicht zum erſten Male in Mannheim ſein. Die beiden, dem heutigen vorausgegangenen, vorjähri⸗ gen Abende haben um die beiden Künſtler ein Nimbus von Wiener Fröhlichkeit und Poeſie, von ſtiller Sentimentalität und heiteren Ausgelaſſenheit gewoben, der ihnen ſicher zu der auſehnlichen Gemeinde der Verehrer ihrer Kunſt eine große Schar neuer Freunde zuführen wird. Josma Selim wird „Kleine Geſchichten von großen Leuten“(hiſtoriſche Minia⸗ tären im Koſtüm der Zeit) und„Luſtiges und Parodiſtiſches aus unſern Tagen“ immer mit der bekannten ſenſiblen ein⸗ fühlenden Begleitung ihres Gatten am Flügel, zum Vortrag Hringen. ** * Der Sommerfahrplan der Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗ dampfſchiffahrt tritt, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, auf der Strecke Germersheim Speyer.—Mann⸗ heim— Worms— Mainz— Koblenz— Köln— Düſſeldorf— Emmerich— Rotterdam und Zwiſchenſtationen am 24. Mai in Kraft. Im Mannheimer Lokalyerkehr findet das neue, modern ausgeſtattete Doppeldeck⸗Motorſchiff„Freiherr vom Stein“ Verwendung. * Sanitätsübung. Unter Bezugnahme auf unſern Bericht üher die Uebung der Freiwilligen Sanitätskplonne vom Roten Kreuz am Himmelfahrtstag wird Wert auf die Feſtſtelluna ge⸗ legt, daß der arößte Teil der Verwundeten von Schülern des Hieſigen Karl Friedrich⸗Gymnaſiums dargeſtellt wurde. tragen können. Ferner wurde gerügt, daß die Vorlagen immer —̃— Kommunale Chronik Stadtverordnetenwahlen in Frankfurt a. M. Am Sonntag wurden in Frankfurt a. M. einſchließlich Höchſt die Stadtverordnetenwahlen mit folgendem Ergebnis vorgenommen: Soz. 93 999, Dutl. 23 288, Zentrum 31045, Deutſche Volkspartei 29075, Komm. 36 823, Dem. 23 050, L. Komm. 1218, Wirtſch. 16092, Nat.⸗Soz. 12 332, Arbeitnehmer⸗ gruppe 10 479, Liſte Waßmann 1333, Komunale Bürgerpartei 536, Volksrechtspartei 3658, Ev. Volksgem. 4063, U. S. P. 928. Kleine Mitteilungen In Erſingen bei Pforzheim wurde mit großer Mehr⸗ heit der ſeitherige Bürgermeiſter Johann Alexander Frey wieder zum Ortsoberhaupt gewählt. In der Bürgerausſchußſitzung in Freiſtett (bei Kehl) wurde der Voranſchlag 1927/28 mit 38 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Als Grund wurde von der Bür⸗ gerpartei vorgebracht, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Mittelſtandes die ſtändigen Beſoldungserhöhungen nicht mehr erſt nach Ablauf oder im Laufe des Rechnungsjahres ſtatt vor Beginn vorgelegt werden. Der Voranſchlag ſieht vom Liegen⸗ ſchaftsvermögen 20 Pfg., vom Betriebsvermögen 8 Pfg. und vom Gewerbeertrag 1,50% von 100/ Steuerwert vor. Der Bürgerausſchuß St. Georgen i. Schw. ge⸗ nehmigte eine Kapitalaufnahme von 75 000 /. Das Geld ſoll als ſtädtiſches Darlehen für Wohnungs bauten verwen⸗ det werden. Insgeſamt ſind bis jetzt 46 Neubauwohnungen angemeldet, von denen 31 im laufenden Jahre beſtimmt fertig⸗ geſtellt werden. Des weiteren wurde der Bericht über den Gemeindehaushalt 1926 angenommen, der durch die große Arbeitsloſigkeit ungünſtig beeinflußt war. Der Mehraufwand allein durch die neuen Beſoldungsverhältniſſe der Beamten be⸗ trägt 10 534 /. Die Erwerbsloſenzahl hat ſich in der letzten Zeit hier erheblich vermindert. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurden: Verwaltungsoberſekretär Viktor Link beim Bezirksamt Waldkirch zu jenem in Buchen, Verwaltungsoberſekretär Alfred Theobald beim Bezirks⸗ amt Buchen zu jenem in Waldkirch. In den Ruheſtand verſetzt wurde Hauptlehrer Eugen Vollmer in Leopoldshafen, Amt Karlsruhe, gemäß § 29 BG. Entlaſſen auf Anſuchen wurde Amtsgerichtsrat Wilhelm Martens in Pforzheim. Newyorker Gäſte in Schwetzingen und Heidelberg Schwetzingen, 21. Mai. Am Samstag vormittag gegen 10 Uhr traf die aus etwa hundert Perſonen beſtehende Reiſe⸗ geſellſchaft des Badiſchen Volksfeſt⸗Vereins unter Führung ſeines Präſidenten Joſef Peter in vier großen Poſtautos von Mannheim kommend zum Beſuch des Schloßaartens in Schwetzingen ein. Nach Begrüßung der Gäſte im Ehrenhof des Schloſſes durch Bürgermeiſter Götz beſichtigten die Teil⸗ nehmer den Schloßaarten und fuhren nach einem Spargeleſſen im Hotel„Hirſch“ gegen 12 Uhr nach Heidelberg weiter.— Auf dem geſtrigen Svargelmarkt wurden etwa 16 Zentner Spargel angeboten. Erſte Sorte koſtete 80 bis 100 Pfa., zweite Sorte 50—60 Pfa. und dritte Sorte 30—40 Pfa. * Heidelberg, 21. Maj. Der Badiſche Volksfeſtverein Newyork hat am Samstag Heidelberg einen Beſuch ab⸗ geſtattet. Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt und Beſichtigung des Schloſſes fanden ſich die Gäſte zu einem Mittageſſen in der Stadthalle zuſammen. Dort wurden ſie im Namen der Stadt durch Stadtrat Dorn in herzlicher Rede begrüßt. Er ſtreifte die Ernennung des Bot⸗ ſchafters Shurman zum Heidelberger Ehrendoktor als Zeichen der guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Ver⸗ einigten Staaten und betonte auch die Blutsverwandtſchaft, die zwiſchen den Gäſten und uns beſtehe. Der Vereinsvor⸗ ſitzende Peter ſprach den Dank im Namen feiner Lands⸗ leute aus und verſprach, daß ſie alle ihr Beſtes zum Wieder⸗ aufbau Deutſchlands beitragen wollten. Im Namen des Vor⸗ ſtandes überreichte er 50 Dollar für das Heidelberger Krüppelheim. 5* Tr. Ladenburg, 20. Mai. Ein bedauerliches Vorkommnis zeigte erneut die unbedingte Notwendigkeit der Er⸗ ſtellung von Autoſtraßen— denn die Autobuſſe und namentlich die Laſtwagen erſchüttern und ſchädigen die Häuſerreihen in den Ortſchaften und alten Städten mit engen Straßen, die ſie täglich paſſieren. Zwiſchen 6 und 7 Uhr geſtern abend ſtürzte plötzlich ein beträchtlicher Teil der Giebelwandſeite des früheren„Herrenhauſes“, jetzigem Hauſe des Dr. med. J. Vogel herab und gefährdete die Zimmer und das durch eine ſchmale Winkelſeite getreunte Nachbargebäude. Der Aut N operkehr wurde dadurch für die Hauptſtraße geſperrt und völlig auf die Kreisſtraße ge⸗ drängt, auf der heute ein geradezu beängſtigender Wagen⸗ verkehr herrſchte. GO Schwetzingen, 18. Mai. Am Himmelfahrtstag fand hier die herkömmliche Hundeſchau aller Raſſen ſtatt. Beſon⸗ ders zahlreich waren die deutſchen Schäferhunde, die Dober⸗ mannhunde und die Aeirredale⸗Terriers vertreten. Unter den größeren Raſſen fielen prächtige deutſche Doggen, Bernhan⸗ diner und Neufundländer auf. Die kleineren Raſſen waren vertreten durch Zweraſpitze. Rehpinſcher. Foxterriers und einige Prachtexemplare der King⸗Charles⸗Hündchen. Auch mehrere Schnauzer arößerer und kleinerer Raſſen wurden zur Schau geſtellt. Ferner ſah man deutſche Boxer. drei Wind⸗ hunde, ein Windſpiel und einen ſchönen Colli. Als Sonder⸗ ſchau wurde eine ſehr intereſſante Vorführung von Polizei⸗ hunden geboten. 925 Weinheim, 21. Mai. Anläßlich der Pfingſttagung des W. S. C. findet am Dienstag, den 22., die feierliche Ein ⸗ weihung der neugebauten Ehrenhalle auf der Wachen⸗ burg ſtatt. Am darauffolgenden Mittwoch wird ſich abends ein Fackelzug von der Burgruine Windeck herunter zum Marktplatze begeben. Anſchließend daran findet eine Be⸗ leuchtung beider Burgen ſtatt. Die Beteiligung von Korpsſtudenten und Alten Herren iſt diesmal im Hinblick auf das Doppeljubiläum des 65 jährigen Beſtehens des W. S. C. und des 25jährigen Beſtehens des W. A. H. V. unge⸗ wöhnlich groß. i i Sulsbach b. Weinheim, 21. Maf. Der bjährige Heinrich Eda m, Sohn eines Lederarbeiters, wurde von einem von Frankfurt a. M. nach Heidelberg fahrenden Perſonen⸗ auto überfahren. Der Knabe erlitt einen Schädel⸗ bruch und einen Oberſchenkelbruch und iſt bald nach dey Einlieferung in das ſtädtiſche Krankenhaus in Weinheim geſtorben. Das von Auto fuhr zu ſchnell. Andererſeits iſt der Knabe direkt in das Auto hin eingelaufen. Die Schuldfrags iſt noch nicht geklärt. 8 * Obergrombach, 21. Mai. Ihren 93 Geburtstag kann morgen die älteſte Frau der Gemeinde, Philippine Kirſch⸗ höfer, in außerordentlich geiſtiger Friſche und Regſamkeit begehen. * St. Georgen i. Schw., 21. Mal. In Sommerau ſcheuten die Pferde eines Fuhrwerksbeſitzers vor einem Auto, Die Frau des Fuhrwerksbeſitzers geriet dadurch unter den Wagen und obwohl ſie nur leichte Verletzungen erlitten hatte, ſtarb ſie doch einige Zeit darauf, da der ausgeſtandens Schreck ihr Herzleiden verſchlimmert hatte.— In der Bahnhofsſtraße ſcheuten die Pferde eines Fuhrwerks. Sie ſchleiften den Fuhrmann mit und raſten am Bahnübergang gegen die geſchloſſene Barriere, dieſe durchbrechend. In dieſem Augenblick kam ein Güterzug heran, der aber noch rechtzeitig zum Halten gebracht werden konnte. Dadurch wurde großes Unglück verhütet. Die Verkindigung Ger Verlobunger em Pfingsffesf 122001 schmell und zu Vielen weiter g die ö Neue Mannheimer Zeſtung der letzte unter den Zoologiſchen Gärten deutſcher Großſtädte vom Range Münchens, hat unſer Tiervark in der Inflatioy leine Beſtände abgeben und ſeine Pforten ſchließen müſſen. Der landſchaftlich prachtvolle Park an den rechten Iſarhöhen iſt dann ziemlich verwahrloſt, und München war um einen Beſitz von hohem landſchaftlich⸗künſtleriſchem Reize und vädaaoagi⸗ ſchem Werte ärmer geworden. Nun iſt man eifria mit dem Wiederaufbau beſchäftigt. Das Großreinemachen in Holla⸗ brunn iſt beendigt,. die Neuorganiſation des auf 90 Tagwerk vergrößerten Areals durchgeführt. Weſentlich iſt, daß unſer Zo möglichſt ohne Gitter auskommen und dem Freiheits⸗ drang der Tierpark⸗Bewohner weniger einen Riegel als viel⸗ mehr einen Waſſeraraben vorſchieben, bezw. ſetzen wird. Das nach Erdteilen eingeteilte Getier wird das Tiermögliche an zbologiſchem Anſchauunasunterricht bieten, ja ſogar die Tier⸗ welt der Vorzeit wird ſich präſentieren, und zwar iſt geplant. dieſe Tier⸗Abnen in einem Hohlfelſen plaſtiſch und in effigie zur Schau zu ſtellen. Freilich iſt hierzu erſt der Wille da und der Weg vorgezeichnet. das Ziel aber noch nicht erreicht. Aber, wo ein Wille und ein Wea ſind, da iſt auch das Ziel nicht fern. „Deutſche Kammermuſik Vaden⸗Baden 1928 Eine Vorſchau Nicht ohne große Opfer hat man voriges Jahr die ehe⸗ maligen Donaueſchinger Muſikfeſte, eine alljährliche Muſik⸗ veranſtaltung von ausſchlaggebender Wichtigkeit und heute ſchon internationaler Geltung, nach Baden⸗Baden trans⸗ feriert, um dem Sprachrohr der jüngſten Muſtk eine vernehm⸗ lichere Akuſtik zu ſchaffen. Im vorigen Jahr mußte man ſich noch fragen, ob eine derartige Veranſtaltung in tieferem Sinne in Baden⸗Baden bodenſtändig werden kann, ob ſie auf dem glanzvollen Parkett an der Oos ſich organiſch entwickeln und glaubwürdig verwachſen kann. Aber die Kraft der alten, wenn auch lange Zeit nicht mit derſelben Aktivität wie jetzt pflegte Muſiktradition Baden⸗Badens hat ſich offenbar doch 5 Nemährt⸗ die Reſonnanz des vorjährigen Feſtes war bedeu⸗ tend man hat im In⸗ und Ausland mit Nachahmungen und mit Uebernahmen der damals in Baden⸗Baden uraufgeführ⸗ [(Köln), Hans Humpert(Berlin) und Eruſt Peppin werden zur Aufführung gelangen, 1 f ſteren Charakters, darunter auch ein Kammerorakorium, das ten Werke nicht geſpart, der„Donaueſchinger Gedanke“ der zur ſzeniſchen Wiedergabe geeignet iſt. ih im Flitter der Weltbadatmoſphäre nichts von ſeiner natz André Gide ſind die Textdichter, ſtarken und neuen Eigenart eingebüßt hat, er hat ſich leben⸗ dig erhalten und iſt im Begriff, ſich demnächſt neu zu doku⸗ mentieren. Vom 13. bis 15. Juli wird das diesfährige Muſikfeſt, das jetzt die im Titel dieſes Artikels enthaltene Bezeichnung führt, in Baden⸗Baden ſtattfinden. Die drei Künſtler, die dieſe für zeitgenöſſiſche Komp.ſition wohl wichtigſte muſika⸗ liſche Veranſtaltung ins Leben gerufen haben, Heinrich Bu r⸗ kard Joſ. Haas und Paul Hindemith, haben Geiſt und Regie feſt in der Hand, und Burkard, die eigentliche Seele und der unermüdliche Organiſator des Muſfikfeſtes, der jetzt dauernd in Baden⸗Baden wirkt, hat auch das Programm des bevorſtehenden Feſtes aufgebaut. Man hat ſich die Erfahrungen der vergangenen Veran⸗ ſtaltungen zunutze gemacht und ſich nicht mehr darauf be⸗ ſchränkt, hauptſächlich unbekannte muſikaliſche Talente zu för⸗ dern. Immer mehr wird das nun ſchon mehrere Jahre ſich verjüngende und neu anregende Muſikfeſt zu einer Art von muſikgliſchem Kongreß. wo anhand praktiſcher Vorführungen die aktuellen Probleme der neuzeitlichen Kompoſitionstechnik und Kompoſitionsinhalte ſtudiert und diskutiert werden. 1925 noch hat Donaueſchingen durch ſeine Anregung zur Wieder⸗ aufnahme der Madrigalkompoſition zu einem neuen Vokalſtil geführt, die mechaniſche Muſik. verſchiedene Arten von„Ge⸗ brauchsmuſik“ wurden erſtmals ernſtlich hier zur Diskuſſion geſtellt, die Form der Kurzoper wurde im vorigen Jahre an Werken von Mjilhand, Weill, Hindemith und vor allem Toch gezeigt. Diesmal will man vor allem einmal den neuen Kompoſitionsſtil auf dem Gebiet des Orgelwerks und der Kantate erproben. Die„Deutſche Kammermuſtk Baden⸗ Baden“ hat ſolche Opernkompoſitionen veranlaßt und aus den hierauf eingegangenen Werken vier Stücke ausgewählt, und zwar von Fidelio Finke(Prag), Philipp Jarnach (Müllheim a. d. Ruhr). Die Wiederbelebung der Kantate in neuzeitlichem und ungeiſtlichem Stil hat man auf dieſelbe Weiſe angeregt. Man wird es mit einem neuen Typus von Solo⸗ und Chorkan⸗ aten verſuchen, wozu weltliche, unſerem Empfinden nahe⸗ liegende Texte verwandt wurden. Vier Kammerkantaten teils heiteren, teils ern⸗ Morgenſtern, Ringel⸗ die Kantaten ſtammen von Ernſt Roters(Hamburg, Hugo Herrmann (Reutlingen) Darius Milhaud(Paris) und Joſ. Ma⸗ thias Hauer(Wien). Das Thema„Film und Muſik“ wird ebenfalls in einer Experimentalvorführung nach dem neuſten Stand ſeiner Entwicklung vorgeführt. Weill und Hindemith arbeiten an der Muſik zu zwei Filmen. Ferner wird, ebenſo wie im Vorjahr der„Sprechende Film“ zu Wort kommen, und ein beſonderer Abend, der das Feſt ſchließt, wird von kleinen muſikaliſchen Bühnen werken ausgefüllt ſein. In Ver⸗ bindung mit dem Kammermuſikfeſt findet, ebenfalls wie 19275 vom 9. bis 15. Juli die Tagung der„Muſikantengilde ſtatt, der Vereinigung für Jugendmuſik unter Leitung von Fritz Jöde. hs. Uraufführung in Dresden. Georg Britting aus Regensburg, Redakteur an Tageszeitungen, bis der Krieg ihn ins Feld führte, wo er mehrmals verwundet wurde, widmete ſich nach ſeiner Heimkehr der Schriftſtellerei, ohne jedoch nennenswerte Erfolge zu erzielen. Er kann von Glück ſagen, daß ſeine vieraktige Komödie„Paula und Bianka“ vor den Augen der Staatstheaterverwaltung Gnade fand. Am Dienstag war die Uraufführung Das Stück iſt ſchwach, ſkizzenhaft und unwahrſcheinlich; der Dialog iſt geiſtlos, banal und in einem ſchechten Deutſch geſchrieben. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht ein Bankbeamter, der zwiſchen zwei Mäd⸗ chen hin und her ſchwankt; Paula geſteht, daß ſie Mutter⸗ freuden erwartet, was ihm äußerſt peinlich iſt, ſodaß er Troſt in den Armen Biankas ſucht. Das Geſtändnis Paulas, daß kein Kind mehr zu erwarten ſei, eine„weiſe Frau“ habe ihr das Ergebnis der Unterſuchung mitgeteilt, führt zum Bruch. Dagegen kommt es zur Verheiratung mit Bianka. die ihrem Mann nach der Hochzeitstafel geſteht, daß ſie auch ein Kind wie Paula unter dem Herzen trage, daß aber ein anderer der Vater ſei. Es bleibt dem Genarrten nichts übrig, als in den ſauren Apfel zu beißen. Dieſe kitſchige Geſchichte, in der ſich bitterer Ernſt mit zyniſcher Komik miſcht, ſpielt ſich auf einer in drei Teile gegliederten Bühne ab(das Zimmer Pau⸗ las, das des Beamten und das Blankas), die ſehr geſchickt her⸗ Die gerichtet iſt. Die Darſtellung war ſehr gut, aber alle Mühe uſmſonſt. Das Publikum nahm das Gauze als Schwank und lachte auch dort, wo kein Grund war. Man könnte von einem Heſterkeitserfolg ſprechen, wenn man nicht den Eindruck ge⸗ habt hätte, als lache man den„Dichter“ aus.* * einem Fabrikantenſohn geleitete * l e E U r AI rn e eee er aer F elne eee ee. keit halber nachgetragen. eee e 2 s e 1* 0 Dienstag, den 22. Mat 19298 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe/ B. Seite. Nr. 280 + Sportliche Rund ſchau Athletik Internationaler Ringer-Weitſtreit Apollo⸗Theater Mannheim Recht flott wurden am Montagabend die Kämpfe mit der Begegnung Opitz⸗ Thüringen und Philipp⸗Charlotten⸗ burg eingeleitet. Sieger blieb Opitz in 21 Minuten. Dann traf ſich der Weltmeiſter Jaagos⸗ Eſtland mit dem Neger⸗ ringer Tompſon⸗Weſtindien. Nach 25 Minuten mußte der hochintereſſante Kampf unentſchieden abgebrochen werden. Nach der Pauſe folgten die Vorführungen der japaniſchen Selbſtverteidigung Jiu⸗Jitſu durch den Poltzetinſtrukteur in Jiu⸗Jitſu der Städte Brüſſel und Antwerpen, Eurppameiſter Steurs. Sein Partner war der Mittelgewichtsringer und Konkurrenzteilnehmer Opitz⸗ Thüringen. Die Erläuterung der einzelnen Kampfphaſen hatte Herr van der Boorn über⸗ nommen. Den Schluß bildete der Entſcheidungskampf Or⸗ lando⸗Jugoſlawien— Weynura⸗Mandſchurei mit einem überraſchenden Ausgang: nach einer Geſamtringzeit von 44 1 brachte Weynura ſeinem Gegner die erſte Nieder⸗ lage bei. Am Dienstag abend iſt der 5. Großkampftag angeſetzt: Fortſetzung des nach bisheriger Ringdauer von einer Stunde 6 Minuten ohne Ergebnis abgebrochenen Entſcheidungskamp⸗ fes zwiſchen Reiber München und Weynura⸗Mandſchu⸗ rei; außerdem ringen: Urbach⸗Köln gegen Fehringer⸗Heidel⸗ berg und Entſcheidungskampf Steurs⸗Belgien gegen Welt⸗ meiſter Jaago⸗Eſtland. Die Kämpfe am Samstagabend ſeien der Vollſtändig⸗ Im erſten Kampf ſtanden ſich der Weltmeiſter Jaago und Sachſchneider⸗Berlin gegen⸗ tber. Nach techniſch gutem Kampf mußte der Berliner nach 13 Minuten Jaago den Sieg überlaſſen. Die nächſte Begeg⸗ nung bildete ein Herausforderungs⸗„Kampf“ zwiſchen Ur⸗ bach⸗ Rheinland und Steurs⸗Belgien, der nach Ablauf von 25 Minuten unentſchieden abgebrochen werden mußte. Der⸗ artige„Kämpfe“, die beſſer für Auguſte im Zirkus paſſen, ſollten, beſonders im Intereſſe der Berufsringer ſelbſt, in Zukunft unterbunden werden. Nach gleichwertigem Kampf mußte ſich Philipp⸗Berlin ſeinem Landsmann Möbus in einer Geſamtzeit von 57 Minuten beugen. Im Schlußkampf ſtan⸗ den ſich Reiber⸗München und Weynura⸗Mandſchurei als ebenbürtige Gegner gegenüber. Da der Saal anderweitig benötigt wurde, mußte der Kampf nach 66 Minuten Geſamt⸗ ringzeit abgebrochen werden. Tennis Das internationale Tennisſpiel in Mannheim Das endgültige Programm für die am Dienstag, den 22. Mai, auf den Plätzen des Tennisklub Mannheim am Friedrichsring ſtattfindenden Schauwettkämpfen iſt nunmehr wie folgt feſtgelegt: Die Spiele beginnen nachmittags mit dem Einzelſpiel Worm— Dr. Buß. Anſchließend folgt das Herren⸗ Doppelſpiel Fiſher⸗Worm gegen Dr. Buß⸗Ofau. Beendet werden die Spiele durch ein gemiſchtes Doppelſpiel, an dem Frau Richter⸗Weihermann und Fiſher einerſeits und an Stelle Frau Friedleben und Frau Neppach, die zu dem größ⸗ ten Bedauern des Klubs leider verhindert ſind, die bekannte Bremer Spielerin Frl. Buß und Klopfer teilnehmen. Teunis⸗Damenländerkämpfe Frankreich— England Den internationalen franzöſiſchen Hartplatzmeiſterſchaften in Paris geht im neuen Tennisſtadion zu Audeuil ein Damen⸗ Tennisländerkampf Frankreich— England voraus, in dem die Engländerinnen eine klare Ueebrlegenheit erkennen laſſen. Von den 6 Treffen des erſten Tages konnten die Franzöſinnen nur ein Doppelſpiel gewinnen und zwar ſiegten Mm. Lafaurie Mde Deve 678, 674 über Miß Lyeett Miß Nuthall. Die übrigen Spiele nahmen folgenden Ausgang: Miß Nuthall— Mme Vauſard 68,:3, Miß BryMde Bordes 61, 611, Eileen Bennett Mde Lafaurie 624,:3, Miß WatſonMde Deve:1,:1, Miß VolyerMißFry— Mde Bordes—Bour⸗ geois:0, 628. Schwimmen Deutſche Schwimmer ſiegen in Wien Küppers aus Vierſen ſchimmt 100 Meter⸗Rücken in :13 Sekunden Zu der internationalen Veranſtaltung des Wiener SV. Hakoah waren von Deutſchland Erich Rademacher, Paul Küppers und Reni Erkens aus Oberhauſen eingeladen. Die drei deutſchen Olympiakandidaten landeten am erſten Tage überlegene Siege. Küppers holte ſich die 100 Meter⸗ Rücken in der neuen Ausländer⸗Beſtzeit von:13 gegen Naſſau⸗Wien(:16,1). Erich Rademacher war im 400 Meter⸗ Bruſtſchwimmen mit 18,5 vor Frieduerger⸗Wien 629 erfolg⸗ reich. Eine ſehr gute Leiſtung vollbrachte Reni Erkens im 100 Meter⸗Freiſtil, die ſie mit:14,1 als erſte durchſchwamm. An zweiter Stelle lag Fritzi Loewy⸗Wien, die mit:17,7 einen neuen öſterreichiſchen Rekord ſchuf. Weitere deutſche Schwimmerſiege in Wien Auch bei der Fortſetzung des Internationalen Wiener Hakbah⸗Schwimmfeſtes fanden die beteiligten deutſchen Schwimmer keine ernſthafte Gegnerſchaft. Erich Rade⸗ macher holte ſich das 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen in:52,2 Minuten gegen den bekannten Eisſchnelläufer Karl Schäfer⸗ Wien, der:55 Min. benötigte. Ernſt Küppers gab im 100 Meter⸗Rückenſchwimmen 9 Sekunden Vorgabe, blieb aber trotzdem überlegen in:12,9 Min. Sieger. Frl. Rent Er⸗ kens gewann ein 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen für Damen in 617,2 Min. gegen die Oeſterreicherin Frl. Löwy, die mit 620,2 Min. einen weiteren öſterreichiſchen Rekord heraus⸗ ſchwamm. 5 Ruberſport Auffahrt der Waſſerſport treibenden Vereine Zu unſerem Bericht in der Montag⸗Frühausgabe wird uns noch ergänzend mitgeteilt:. Nach dem offiziellen Programm des Ortsausſchuſſes Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege war für den Sonntag, 20. Mat, vormittags 11 Uhr auf Neckar und Rhein eine Auffahrt der Waſſerſport treibenden Vereine vorgeſehen. Die Auffahrt auf dem Neckar ſollte am Bootshaus Amicitia ihren Anfang nehmen. Die Boote der beiden am Neckar lie⸗ genden Kanu⸗Vereine, Mannheimer Kanugeſellſchaft und Mannheimer Kanuſport Oſt ſtellten ſich im Schleuſenkanal auf und fuhren pünktlich 11 Uhr in Reihen geſetzt ſtromabwärts, Dem Flaggenboot folgten die Rennboote, dann die Einer⸗ Boote und dieſen die Zweier. Das Bild war impoſant und zeugte von guter Disziplin. Beſonders angenehm iſt der Gleichtakt aufgefallen, den ſämtliche Teilnehmer gehalten haben. An der Friedrichsbrücke ſammelten ſich die 41 Boote in dicht geſchloſſene Reihen. Nach einem Salut und dreifachen Hipp Hipp Hurra auf den Kanuſport löſten ſich die Forma⸗ tionen auf. Die Mannheimer Kanugeſellſchaft fuhr ſtromab⸗ wärts bis zu ihrem Bootshaus an der Kammerſchleuſe, der Mannheimer Kanuſport Oſt neckaraufwärts bis zu ſeinem Heim in Neu⸗Oſtheim. Die beiden Vereine haben hervor⸗ ragend für ihren Sport geworben. Auf die Auffahrt der am Neckar liegenden Rudervereine wurde gewartet; ſie erfolgte jedoch nicht, wenigſtens wurden zu der feſtgeſetzten Zeit keine Boote geſichtet. Wef. * Die Ruderregatta in Heidelberg Von der am 3. Juni ſtattfindenden 6. Ruderregatta in Heidelberg ſteht nunmehr das Meldeergebnis feſt, das gegen früher eine weſentliche Verbeſſerung aufweiſt. Gemeldet haben diesmal 418 Ruderer mit 88 Booten aus 24 Vereinen. während im Vorjahre genau 100 Ruderer weniger gemeldet hatten. Die Heidelberger Regatta. als erſte der diestährigen ſüddeutſchen Saiſon, hat in den Hauptrennen folgende Beſetzung erfahren: Erſter Vierer: Germania Frankfurt. Amieitia Mannheim. Heidelberger Re. Zweiter Vierer: Ludwigshafener RV. Karlsruher RV. Vierer ohne: Offenbacher RV. Amieitia Mannheim. Erſter Einer: Wormſer RG. Ludwiashafener RV. Frank⸗ furter RV 65. Erſter Achter: Amicitia Mannheim. Germania Frankfurt. Zweiter Achter: Saar Saarbrücken. Karlsruher RV. Ale⸗ manntia Karlsruhe. Stuttaarter RG 9g. 5 5 ohne: Wiking⸗Leipzia, Heidelberger Ra. Worm⸗ ſer RV. Doppelzweier ohne: Frankfurter RG Oberrad. Offen⸗ bacher RV. Wormſer RG. Motoxradſport Ungariſches Tonriſt⸗Trophy bei Budapeſt Deutſche Siege Das Motorradrennen um die ungariſche Touriſt Trophy ging auf einer 12,5 Kilometer langen Strecke bei Budpeſt bei ausgezeichnetem Wetter und Beteiligung vor ſich. Bei dem hervorragenden Zuſtand der Straße wurde auch ſehr guter Sport geboten. Die Ergebniſſe: Maſchinen bis 175 cem(125 Kilometer). 1. Friedrich⸗ Chemnitz(Da W):09.49,7.— bis 250 cem)(‚175 Kilometer): 1. Burkhardt⸗Budapeſt(Pentherte):06.48.1( Rekord);— bis 350 cem(250 Kilometer): 1. Lamersnil⸗Bdapeſt(Royal En⸗ field):53,04(Rekord).— bis 500 cem(250 Kilometer): Balez⸗Budapeſt(Sunbeam) 3131.14,(Klaſſen und Trophy⸗ Sieger); 2. Stelzer⸗München(BMW) 3283.23,2. Kegelſport * Kegler⸗Verband Mannheim. Die Kämpfe in den einzel⸗ nen Klaſſen um die Stadtmeiſterſchaft ſind abge⸗ ſchloſſen. In der Ligaklaſſe plazierte ſich in Abt. K. Geſ⸗ „Gdelweiß“ mit 12 Punkten und in Abt. B. Geſellſchaft„Kur⸗ pfalz“ mit 10 Punkten. Die A. ⸗Klaſſe brachte in Abt. K. Geſ.„Gute Gaſſe“ und in Abt. B. Geſ.„K. C. Waldhof“ mit je 8 Punkten. In Abt. B. reichte es Geſ.„Alle Neun“ mit 10 Punkten zum Meiſter. Die Entſcheidung in der Liga⸗ und .⸗Klaſſe fällt mit dem 3. oder 10. Juni durch Kampf auf neutralen Bahnen, bei Bahnenwechſel nach 50 Kugeln. Die badiſche Bezirksſportwoche ſetzte mit dem 5. Mai in Karlsruhe ein und die für die Pfalz am 19. Mat in Mutterſtadt —— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure! Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik unb Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Fllter eee c 71 555 1 5— 5 ,, lll, l 1 1 7 , e 7 At, a N 8 Mt r ln 5 al en un SONNE CAUF MACEDONIEN faba be ente NN 8 Wa N.. 1 0 e e W ö Nö ö 0 N 880 ———— 35—... 2. 5 e 5 2 NGEBIETE LN 0 uc wird von allen deutschen Zi. garetten Au MEISTEN geraucht und wird auf das SPARSAMS ITE verpackt: Dank dieser Ersparni Sse hat sie auch den BESTEN TABAK der im Orient wächst. sie ist —— ö Neue Männheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Verſtändigung mit der ausländiſchen Ahreninduſteie Der Wirtſchaftsverband der deutſchen Uhreninduſtrie hielt ſeine Hiesjährige Hauptverſammlung in Baden⸗Baden ab. In den Be⸗ richten wurde betont, daß die zehn Jahre des Beſtehens des Per⸗ bandes Erfolge gebracht haben. Der gerade in der jüngſten Ver⸗ gangenheit ſtark vorangebrachte Zuſammenſchluß der geſamten Uhreninduſtrie laſſe für die Zukunft Gutes erhoffen. Bezüglich der inneren Lage des Gewerbes wurde ausgeführt, daß trotz einer mengenmäßigen Steigerung der Erzeugung infolge der Ueberzeu⸗ gung ein Rückgang des Verdienſtes eingetreten ſei. Augenblicklich werzinſe ſich das etwa 100 Mill.„ betragende Geſamtvermögen der deutſchen Uhreninduſtrie nur mit rund 2 v. H. Am meiſten be⸗ feſtigt ſeien die Verhältniſſe am JInlandsmarkt, der etwa 80 bis 35 v. H. der Geſamterzeugung abnehme. Bedeutung habe der Abſchluß von Konventionen erlangt. Die Feſtſetzung der Preiſe allein könne keine Konſolidierung der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Lage garantieren. Auch die Erzeugung müſſe wohl⸗ überlegt geregelt und ein Konjunkturausgleich geſchaffen werden. Die Nationaliſierung ſei weitgehend durchgeführt und nur eine Aenderung der Lohnpolitik nötig. Auf dem Aus lands markt habe ſich in den letzten Jahren eine Steigerung der Konkur⸗ renz für große Uhren bemerkbar gemacht, während die Ausfuhr für Taſchenuhren bedeutend angewachſen ſei. Der Abſatz an großen. Uhren betrage 40 bis 45 Mill. /, er laſſe ſich, nachdem wieder völlige Gleichberechtigung eingetreten iſt, erhöhen, wenn die Auslandszölle abgebaut werden!. Eine Verſtändigung mit der Aus⸗ Janndsinduſtrie ſei bereits angeknüpft, ſo daß die Vorbe⸗ dingungen für dieſe Beſtrebungen der deutſchen Uhreninduſtrie ge⸗ geben ſeien. 10 Millionen-Dollar-Anleihe der AEG. Die Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft in Berlin hat zur wei⸗ teren Stärkung ihrer Betriebsmittel und für die Finanzierung vorliegender großer Geſchäfte unter Mit⸗ wirkung der Berliner Handelsgeſellſchaft eine zwanzigjährige ſechsproz. Anleihe in Höhe von 10 Mill. Dollar mit der National Eity Bane in Newyork und deren Emiſſionshaus abge⸗ ſchloſſen. Der mit dieſer Bank abgeſchloſſene Treuhändervertrag ſieht die Möglichkeit der Ausgabe weiterer 5 Mill. Dollar vox. Die Anleihe im Betrage von 10 Mill. Dollar ſoll bereits heute, am 22. d.., in den Vereinigten Staaten zur Zeich⸗ nung aufgelegt werden. Der Zeichnungskurs wird vorausſichtlich 94,5 v. H. betragen. 2: Auflegung der Geſfürel⸗Anleihe. Die 5⸗Mill.⸗Dollaranleihe der Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen AG. in Berlin iſt nunmehr, nachdem die Kapitalserhöhung um 10 Mill./ genehmigt wurde, endgültig zum Abſchluß gebracht worden. Als Auflegungs⸗ tag iſt in Newyork der 1. Juni d. J. in Ausſicht genommen. Die Anleihe iſt mit 6 v. H. verzinslich und wird vorausſichtlich mit 100 v. H. zu zeichnen ſein, während der Auszahlungskurs nur 96 v. H. beträgt. A Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft— Allianz⸗ Konzern. Wie wir erfahren, ſchweben zur Zeit Verhandlungen zwiſchen der Berwaltung der Oberrheiniſchen Verſicherungsgeſellſchaft Mannheim und dem Allianz⸗Konzern, die auf einen Auſchluß der Oberrheiniſchen an die Allianz hinzielen. Ob es ſich debei um eine JG. oder um eine Aufnahme der Oberrheiniſchen in den Allianz⸗Konzern handelt, konnten wir bisher noch nicht erfahren. Deutſche Landmanubauk Ac. in Berlin.— Dividendenerhöhung. Das der Deutſchen Raiffelſen bank Ac. naheſtehende Un⸗ ternehmen vereinnahmte 1927⸗28 aus Zinſen, Proviſtonen uſw. 318 999(287 889). Handlungsunkoſten und Steuern erforderten 206 856(194 874„/. Zuzüglich Vortrag verbleibt ein Reinge⸗ win n von 117 252(75 109). Hieraus ſollen 5(3) v. H. Gewinn⸗ anteil auf die StA. ausgeſchüttet werden. : Allgemeine Rentenauſtalt, Lebens⸗ und Rentenverſicherungs⸗ Ac. in Stuttgart. Der Jahresherſcht für das Jahr 1927 berichtet Über einen Antragseingang von rund 45(40) Mill./ Ver⸗ icherungsſumme, wovon rund 39(31) Mill.„ Verſicherungsſumme Zuſtandekamen. Der Abgang durch Verfall und Nichteinlöſung der Verſicherungsſcheine in Höhe von 14 Mill./ Verſicherungsſumme iſt eine einmalige Erſcheinung, veranlaßt durch die Jahre 1927 durch⸗ geführte Säuberung des Verſicherungsbeſtands. Der Geſamt⸗ beſtand Ende 1927 belief ſich auf 126,5 Mill. 4. Verſicherungs⸗ ſumme, wovon 9 Mill./ Verſicherungsſumme auf Sterbekaſſen⸗ gruppenverſicherungen entfallen. Die Prämieneinnahmen haben den Betrag von 6(5) Mill.“ erreicht. Der Ueber ſchuß beträgt 1 093 602(8 75 000) 4, wovon 986 802(81 855)„ gl. 90 v. H. den Verſicherten zugewieſen werden. Daraus wird in der Le⸗ bensver ſicherung im Jahre 1929 wiederum eine Divi⸗ dende von 25 v. H. der Tarifprämie verteilt; die Dividende in der Renten verſicherung iſt von 15 auf 20 v. H. erhöht. Die Akbionärdividende ſoll bekanntlich auf 12(10) v. H. feſt⸗ geſetzt werden. Ueber das laufende Jahr 1928 wird berichtet, daß der Zugang ſich bis jetzt etwa auf der Höhe des Jahres 1927 ge⸗ Halten hat und. daß mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet werden kann. Die Aufwertungs arbeiten wurden im Be⸗ richtsjahr einem gewiſſen Abſchluß nähergebracht. Der Teilungs⸗ plan ſieht eine Aufwertung auf 15 v. H. des nach dem Geſetz und den Vorſchriften des Reichsaufſichtsamts berechneten Goldmarkt⸗ wertes der Verſicherungen vor. 5 1 Kapitalverdoppelung der Württembergiſche Fenerverſicherung AG. Das Geſchäft hat ſich ſo günſtig geſtaltet, daß die G. der GV. am 11. Juni vorſchlägt, das bisherige Grundkapital von 5 Mill. 1 (zu 25 v. H. einbezahlt) auf 10 Mill.& zu verdoppeln. Es ſollen ſowohl neue StA. als auch VA. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre ausgegeben werden. Die Einzelheiten der Begebung werden erſt in der HV. feſtgeſetzt. Magdeburger Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft.— Kataſtrophales Hageljahr. Die Geſellſchaft bezeichnet in ihrem Bericht für 1927 das abgelaufene GJ. für alle Hagelverſicherungsunternehmungen als ein Kataſtrophaljahr erſter Ordnung. An Schäden einſchl. Regu⸗ Iterungskoſten waren zu zahlen: 4,5 Mill.„ gegen 1,89 Mill. 1 im Vorfahr. Hiervon entfielen 3,56(1,49) Mill.„ auf die Rück⸗ verſicherer. An Prämien wurden im Berichtsjahr 2,72(2,19) Mill.% vereinnahmt. Die Rückverſicherer waren hieren mit 134(1,07) Mill. Mark beteiligt. Das GZ. ſchließt bekanntlich mit einem Verluſt von 0,23 Mill/(i. V. 88 560/ Reingewinn). * Uebergang der Werrawerke auf Solvay. hat die Deutſche Solvaywerke AG. in Bernburg die Werrawerke AG. in Eiſenach erworben, indem ſie ſämtliche Aktien des 2077 000„ betragenden Aktienkapitals übernommen hat. Die Werrawerke beſitzen eine neuerbaute Sodafabrik. N *Das Gas⸗ u. Elektrizitätswerk in Angora wird von deutſchen Firmen gebaut. Der Bau und Betrieb des Gas⸗ und Elektri⸗ zltätswerkes in Angora wurden zwei Geſellſchaften („Ankara hawa gaſt anonym ſchirketi“ und„Ankara elektrük anonym ſchirketi“] übertragen, an welchen die Stettiner Chamottenwerke Ach. vorm. Didier u. die der ACG. naheſtehende Elektrizitätslieſerungs⸗ geſellſchaft mit je 35 v.., die Stadt Angora mit 93 v. H. beteiligt iſt. Das voll eingezahlte Geſellſchaftskapital der beiden völlig gleich zuſammengeſetzten Geſellſchaften betärgt 2,5 Mill. Türkpfund(rd. 5,5 Mill.„]. Den Auſſichtsräten gehören neben fünf türkiſchen Herren an: Geheimrat Fettinger und Herr Bittrich von den Stet⸗ iner Chamottewerken, Herr v. Rieben von der ELG. und Herr Dr. Siegel von der AEG. * Motorenfabrik Deutz A. in Köln⸗Deutz.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung? Wie verlautet, verſpricht das finan⸗ zielle Ergebnis des Geſchäftsjahres befriedigend zu werden, und es würde, wenn die Geſellſchaft auf ſich ſelbſt geſtellt wäre, die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung geſtatten, mit der man ſchon für 1926/27 gerechnet hatte. Da aber die Ergeb⸗ niſſe der mit der G. in einer Intereſſengemeinſchaft verbundenen Moe ſchinenbauanſtalt Humboldt in Köln⸗Kalk mit denen der Motorenfabrik Deutz und der Motorenfabrik Ober ⸗ urſel zuſammen verrechnet werden u. deshalb erſt die Erträgniſſe aller drei Unternehmungen vorliegen müſſen, bevor die Frage einer Gewinn verteilung geprüft werden kann, läßt ſich zuzeit noch nicht Uberſehen, ob und in welchem Umfange die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung möglich ſein wird. Immerhin rechnet man in beteiligten Kreiſen damit, daß Humboldt für 1927⸗28 ein Erträgnis erzielen wird, guf Grund deſſen eine abermalige Inanſpruchne hme der Erträgniſſe der Motorenfabrik Deutz vermieden, daß dieſe viel⸗ mehr in der Lage ſein wird, den Aktonären eine Dividende zuzu⸗ führen. Die G. iſt zurzeit noch gut mit Aufträgen verſeben. Wie wir erfoe hren, Deutſche Auslandsanleihen im April 1928 Der Rückgang an Auglandsanleihen war im Berichtsmonat er⸗ heblich. Nominell kamen zu uns nur 72,6 Millionen gegenüber 172 Millionen im März. Obwohl ſchon eine ganze Reihe Emiſſionen abgeſchloſſen ſind, konnte vor allem in Amerika noch nichts aufgelegt werden. Dieſe Anleihen erſcheinen daher in der Monatsüberſicht noch nicht. Es zeigte ſich diesmal wie im Vorjahre eine gewiſſe Er⸗ nüchterung zur gleichen Zeit; die Emiſſionen konnten nur mit Mühe untergebracht werden, was ſeinen Grund wohl vorwiegend in der Finanzierung mit kurzfriſtigem Geld hatte. Die ziemlich plötzlich aufgetretene Geldmarktverſteifung führte zu einer natürlichen Re⸗ aktion auf die überausgroße Aufnahmefreudigkeit in den Vor⸗ monaten. Die gleiche Erſcheinung zeigte ſich auch bei inneramerika⸗ niſchen Papieren, von denen in erſter Linie die landwirtſchaftlichen Emiſſionen betroffen wurden. Wenn man von der Anleihe der Bayeriſchen Landwirtſchaftsbank abſieht, die eigentlich noch in den März gehört, weil ihre Auflegung ſchon damals kurz bevorſtand, ſo iſt im April keinerlei Pfandbriefabſatz möglich geweſen. Es wurde aber auch nichts angeboten, wahrſcheinlich, weil die deutſche Hypo⸗ thekenbanken erſt einmal die Verteilung des ſteuerfreien Wohnungs⸗ baukontingents von 100 Millionen/ abwarten wollen. In der folgenden Tabelle, die wie geſagt nur die aufgelegt geweſenen Emiſſionen erfaßt, gelten die Kapitalien jeweils für Mllioinen der angegebenen Währung. Schuldner Betrag Zins Zeichnung Laufzeit Amerika(in Dollar)= 46 000 000.— Rm. Weſtf Landesbank Oblig. 6. H. 97,75 v h. 1933 Elektrowerke.5„ 99,50„ 1953 Röm. ⸗Kathol Wohlfahrtseinrichtung 3 5 99,00„ 1946 Holland lin Mark) Bayer. Landwirtſchaft Be 3, 96,23„ 1958 Granit⸗Steinbrüche, Bautzen 2 E 94,00„ 195g Holland(in Gulden) Stolberger Zint 8 29880, 1948 Parochie Jakobus, Saarbrücken 0,15 2 99,00„ 1938 Schülerheim Kaufbeuren 0,18 75 ́ rſç99,50 1953 Bistum Würzburg 0,0„ 99.00„ 1948 Eng land(iu Pfund en) Metallbank.5 7 97,50 1042 Aufgelegt ſoll ohne nähere Angaben auch noch eine 5 Millionen Markanleihe der Verbandswafferwerke Hattingen ſein. Dies wird hier zur Vervollſtändigung der tSitiſtk erwähnt, ohne daß eine Ge⸗ währ für die Richtigkeit ſowohl des Abſchluſſes wie der erfolgten Auflegung übernommen werden kann. Inſonderheit war es unmög⸗ lich, das Begebungsland feſtzuſtellen. Nicht erwähnt ſind einige Prolongationen für in Kürze fällig werdende Anleihen, ſo des Freiſtaates Bayern und der Deutſchen Kabelwerke. Ihre Bedeutung für die Wirtſchaft wird auch erſt dann akut, wenn der Rückzahlungstag der Urſprungsemiſſion gekommen iſt. Im April wurden 100 000 fl. der 8prozentigen Anleihe des Bis⸗ tums Ermland reſtlos gezeichnet. Es war dies ein Endabſchnitt einer ſchon ſeit Herbſt 1927 wiederholt vergeblich angebotenen Serie. Die edBingungen wurden einmal für die Anleihezeichner gebeſſert, ohne daß dadurch ein völliger Erfolg erzielt wurde. Es iſt unver⸗ ſtändlich, warum gerade dieſe Emiſſion ſo großen Schwierigkeiten begegnete. Im einzelnen iſt zu ſagen: die bedeutendſte Emiſſion war die der Elektrowerke. Anläßlich der Auflegung wurde darüber ſchon mehrfach berichtet, ſo daß hier auf eine Wiederholung verzichtet werden kann. Die Kommunalobligationen der Weſtfäliſchen Lan⸗ desbank wurden dreimal überzeichnet. Bei der Anleihe der Katho⸗ liſchen Wohlfahrtseinrichtungen handelt es ſich um den Reſt einer ſchon 1926 abgeſchloſſenen Ausgobe von 6 Millionen, von der da⸗ mals 3 Millionen zu 98,5 v. H. placiert wurden. Es iſt dies eine Art Sammelanlehe für katholiſche Verbände. Die Pfandbriefe der Bayeriſchen Landwirtſchaftsbank ſind nicht voll gezeichnet worden:; doch erübrigte ſich eine abermalige Ausſchreibung, weil in letzter Minnte noch ein größerer Poſten unter der Hand verkauft werden zonnte. Die Guldenanleihe von tSolberger Zink iſt auf einem Werk nur zweitrangig engetragen, was vielleicht ein Grund für die nicht völlige Unterbringung iſt. Sobald die Vorhypothek auf dieſem Werk beſetigt iſt, wird der Anleihebetrag um weitere 2 Millionen fl. erhöht, die noch ausgeſchrieben werden ſollen. Die Anleihe der Metallbank wurde zur Gänze unter der Hand placlert. Hans Steffen, Heidelberg. : Dürrwerke AG. in Ratingen wieder dividendenlos. Auch in dieſem Jahre wird eine Dividende nicht verteilt werden, obwohl ein weſentlich günſtigeres Ergebnis erzielt worden iſt. Der nach Deckung des Vorjahrsverluſtes von 160 000/ noch vorhandene Ueberſchuß ſoll zu beſonderen Abſchreibungen benutzt werden. * Lokomotivfabrik Krauß u. Co. AG. in München. Die Geſell⸗ ſchaft bleibt, wie wir ſchon meldeten, auch für 1927 dividendenlos. Der Betriebsüberſchuß ſtellt ſich auf 2 389 637(i. VB. 2 486 581) 1 und verſchiedene Erträgniſſe machten 48 855(i. V. 26800)„ aus. Auf der anderen Seite ſtellten ſich Geſchäftsunkoſten auf 2 305 652(i. V. 2 098 820) ¼/¼, Abſchreibungen auf 111 252/ ermäßigt. Zuſammen mit dem 36 749% betragenden Vortrag aus 1926 verbleibt ein Reingewinn von 58 338 J. Hieraus ſollen 2917/ der geſetzl. Rücklage überwieſen und die reſtlichen 55 421/ vorgetragen werden. Die Verhältniſſe haben ſich auch im laufenden GJ. noch nicht ge⸗ ändert. Immerhin iſt feſtzuſtellen, daß das Unternehmen im bis⸗ herigen Rahmen und in der gleichen Weiſe auch im laufenden Jahre ſeine ruhige Entwicklung fortſetzen wird. Die G. arbeitet bekann⸗ lich mit einem AK. von 5 Mill. I. :2 Rheiniſche Linoleumwerke Ac. Bedburg.— Bedburg und Linoleumtruſt. Die GVB. genehmigte ohne Erörterung die Bilanz Aus dem Reingewinn von 507839„ gelaugt eine Dividende von 10 v. H. zur Verteilung. Generaldirektor Holtkott machte einige grundſätzliche Bemerkungen über die Rationaliſie⸗ rung und betonte dabei, daß er in der Zuſammenballung in der kontinentalen Lin oleuminduſtrie einen Nach⸗ teil für Bedburg nicht erblicke, im Gegenteil Vorteile. Eine er⸗ drückende Uebermacht ſtellt die Vertruſtung für Bedburg nicht dar und werde ſie niemals darſtellen können. Der Truſt weiſe in ſeinem Jahresbericht auf zweimaligen Preisabbau hin. In Wahrheit ſei aber der erſte überwiegend nur ein Abbau des Händleraufſchlages geweſen. Was das Stragula, ein neuer Linoleumartikel, angehe, ſo beabſichtige Bedburg nicht, dem Truſt auf dem mit Stragula be⸗ ſchrittenen Wege zu folgen. Bedburg werde daran feſthalten, wie bisher der Frage der Qualität ſelbſt Aufmerkſamkeit zu ſchenken. 2: Preisermäßigung für Autoreifen. Harvey Fireſton er⸗ klärte bei ſeinem Aufenthalt in Newyork, daß bereits im nächſten Monat die Preiſe der Autoreifen ſehr wahrſchelnlich um 15 v. H. zurückgehen würden, nachdem der Rohgummipreis von 40 auf 17 ets, geſunken ſei.— Die Fireſton Rubber beabſichtige in Libera eigene Gummiplantagen anzulegen und ſie hoffe, ſich im Laufe von 10 Jahren von ausländiſchen Rohſtoffen freimachen zu können. * Rapftalverdoppelung der Voigtländer u. Sohn AG. in Braun⸗ ſchweig, Die G. ſchlägt der HV. am 13. Juni die Verdoppelung des AK. auf 3 Mill.% vor. Wie wir hierzu erfahren, ſollen die neuen Aktien den alten Aktionären im Verhältnis:1 zu pari angeboten werden. Die neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1928 gewinnberechtigt. Bekanntlich het die G. ihre Anlagen an die Mehrheitsbeſitzerin, die Scheering⸗Kahlbaum AG. verpachtet, die ihr als Gegen⸗ leiſtung eine Dividende in Höhe von einem Drittel der Scheering⸗ Dividende zugeſichert hat. * Dyckerhoff u. Widmann Ach. in Wiesbaden.— Erheblich ver⸗ mehrter Auftragsbeſtand. Die G. äußert ſich befriedigend über den Verlauf des 21. GJ.(31. Dez. 1927). Trotz zahlreicher für den Baumarkt widriger Umſtände ſei es gelungen, den Auftragsbeſtand im abgelaufenen Jahr erheblich zu vermehren und den Umſatz weſentlich zu ſteigern. Bei Siedekungsbauten hat die Schaſenbau⸗ weiſe(Zeiß⸗Dywidag⸗Syſtem) überall ſtarkes Intereſſe erregt, auch die weiteren Spezialgebiete, wie Klärungsanlagen, Sicherungs⸗ urbeiten an hſtoriſchen ⸗Zauwerken konnten ſich weiter entwickeln. Auf dem Gebiete ieſbaues ſind Aufträge an Druckluftgrün⸗ dungen, Brücken⸗, Haſen⸗ und Eiſenbahnbauten, Waſſerbauten, Tal⸗ ſperren und bergbaulichen Anlagen zu verzeichnen. Die Beton⸗ warenfabriken hätten zum Erträgnis das ihrige beigetragen. Die Tochtergeſellſchaften, die Dyckerhoff u. Widmann GmbH., Saarläu⸗ diſche Bauunternehmung in Saarbrücken und die Continentale Bau⸗ AG. in Danzig haben befriedigend gearbeitet. Im Ausland haben ſich die in der„Auslands⸗Dywidag“ zuſammengefaßten Betriebe in Südamerita befriedigend weiterentwickelt. In Braſilten ſeien neue große Aufträge eingegangen. Auch die holländiſche Baggergeſellſchaft „Albetam“ habe eine befriedigende Entwicklung genommen und ge⸗ winnbringend gearbeitet.— Der Reingewinn ſtellt ſich auf 609 254 (405 894) /; hieraus werden bekanntlich 6 v. H. Dividende auf 4 Mill. 4 für das ganze Jahr und 6 v. H. cuf 4 Mill./ für 2 Jahre ausgeſchüttet. Aus der Vermögensrechnung(in Mill.): Waren 3,49(2,93), Kaſſe und Wechſel 0,044(0,045), Beteiligungen 4,22(2,3), Schuldner 6,55(12,16); dagegen Hypotheken 3,88(3,96), Bankſchulden 2,93(5,16), Gläubiger 4,82(4,44) bei 8(9,41) Mill. AK. und 1,015(0,95) Mill.„ Rücklagen. * Wauß u. Freytag AG. in Frankfurt a. M.— Vorkriegs⸗ umſatz überſchritten. Auch dieſe Tief⸗ und Hochbaufirma kommt in gleicher Weiſe wie die Grün u. Bilfinger AG. und die Dyckerhoff u. Widmann AG. auf die Schwierigkeiten der Finanzierung cuf dem Baumarkt zu ſprechen, die man durch die Errichtung eines eigenen Finanzierungsunternehmens, der W. u..ſchen Bau⸗ und Finan⸗ zierungs⸗Gmbß. auszugleichen ſuchte. Die in⸗ und ausländiſchen Beteiligungen trugen wieder befriedigend zum Geſamtergebnis bei. Infolge der Erweiterung des Umſatzes. der die Vorkriegshöhe über⸗ ſchritten habe. haben ſich die Schuldner auf 11,61(5,0) Mill. mehr als verdoppelt; Bankſchulden hiervon 1,98 Mill. 4. Im üb⸗ rigen Beteiligungen 3,32(2,57), Vorräte 1,52(1,39) Mill. /, denen bei 12(8) Mill. 1 AK. und 3,07(2,1) Mill./ Rücklagen 8,19(4,36) Mill. Gläubiger rund 0,44(0,33) Mill.„ Obligationen und Hypo⸗ theken gegenüberſtehen. Aus dem Reingewinn von 1,43(1,03) Mill. Mark AK. wird bekanntlich eine Dividende von wieder 10 v. H. auf die StA. und von 6 v. H. auf die VA ausgeſchüttet. Der Be⸗ triebsgewinn erhöhte ſich auf 5,57(4,72) Mill., wovon die Ver⸗ e er.25(1,21) Mill., Soziallaſten und Steuern 1,89 (1,67) Mill und Abſchreibungen 1(1,11) Mill./ erforderten.— Der jetzige Auftragsbeſtand im In⸗ und Ausland überſteige den des Vorfahres nicht unweſentlich. Die bearbeiteten Pläne ließen 7 im laufenden Jahr mit einer befriedigenden Beſchäftigung rechnen. B. Wittkop, AG. für Tiefbau in Berlin. Das Unternehmen, an dem die Grube Leopold Ac. maßgebend beteiligt iſt erzielte 1927 trotz mehr als verdoppelten Umſatzes nur 749 551(710 805) Roh⸗ gewinn, was als Folge der unzulänglichen Preiſe erklärt wird. Nach 255 412(208 000) Abſchreibungen verbleiben 138 545/(142 378) Reingewinn, aus dem die 1,20 Mill. StA. wieder 10 v. H. Di⸗ vidende erhalten. 2? Lederwerke Rheindahlen Ach. in.⸗Gladbach⸗giheindahlen. Nach reichlichen Rücklagen ergibt ſich für 1927 einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 47 432/(i. V. 11647), aus dem die Verteikung einer Dividende von 7 v. H.(0 v..) vorgeſchlagen wird. Vom Tabakmarkt An den ſüddeutſchen Tabakmärkten erhielt ſich auch in den letzten Wochen wieder bemerkenswerte Nachfrage für Schneidematerial und Zigarrentabake, wenn dieſe Nachfrage ſich auch nicht in außergewöhnlich großem Rahmen bewegt. Die Marktlage kann deshalb bei befriedigendem Abſatz als zufrie⸗ denſtellend bezeichnet werden, Der Handel iſt in ſeiner Bekeit⸗ willigkeit zur Abgabe aus ſeinen Beſtänden etwas zurückhaltender geworden. Für Schneidetabak wird heute von den Vergärern bis zu 150/ und bei beſonders ſchönen Sorten, in denen das An⸗ gebot kleiner iſt, auch darüber, für den Zentner verlangt. Für mitt⸗ leres Schneidegut lauten die Forderungen bis zu 180% je Zentner. Für Zigarrentabat gingen die Preisforderungen bis zu 110. Ausländiſche Schneidetabake, wie Ohio, Virginig und verſchiedene orfentaliſche Sorten, gedockt, und große Losblattware wurden mit 95% der Zentner einſchließlich Zoll, unverzollte Orient⸗Tabake 3 35 Pfg. per Kg. angeboten. Von älteren Jahrgängen lagen Ange⸗ bote nor für 1924er und 1926er Tabake, gut in Brand, außerdem 1927er Tabake, meiſt Umblatt, zu 95„ der Zentner per Juli⸗Liefe⸗ rung. Eine beſchränkte Menge Grumpen, 1925er Ernte, voll⸗ ſtändig gereinigt, nur Blatt, rippenfrei und von gutem Brand, wurde mit 80„, je Zentner offeriert, Für bauern fer men⸗ tierte Tabake wurden zuletzt 70/ je Zentner bewilligt. Infolge der kalten regneriſchen Witterung der letzten zehn Tage ging die Er⸗ wärmung in der zweiten Fermentation in den Gärungslagern, die ſich bei den vorausgegangenen heißen Tagen recht gut angelaſſen hatte, etwas langſamer voran. Rippen haben bei unveränderten Preiſen etwas lebhaftere Nachfrage als in den letzten Wochen zu verzeichnen gehabt. Ein Poſten von 100 Zentnern rein Ueberſee⸗ Rippen, kerngeſchnitten, gewalzt, wurde ab Norddeutſchland zu 18% per Zentner gegen Kaſſe angeboten, ein Poſten zu Rauchtabak ver⸗ arbeitete Ueberſee⸗Rippen war zu 17 per Zentner am Markte. Die Da bakſetzlinge haben ſich im allgemeinen zufrieden⸗ ſtellend entwickelt. In den letzten Wochen iſt man dazu überge⸗ gangen, in den badiſchen Frühgebieten die widerſtandsfähigſten Pflänzchen auf das Feld zu verſetzen. Je nach Lage und Bodenbe⸗ ſchaffenheit werden ſich die. Auspflanzungen bis zum Juni hin ausdehnen. 5„„„ Am Markte für Aus landstabake vollzogen ſich laufend Umſätze in den gangbaren Tabakſorten, wobei ſich das Geſchäft in normalen Grenzen bewegte. Von Braſil⸗Tabake kamen weitere Partien der neuen Ernte herein, wovon die feinen Gewächſe guten Ausfall zeigten. In Domingo ⸗Tabak blieben die Zu⸗ fuhren gering, die Vorräte aus letzter Ernte gehen zurück, die Nach⸗ richten über die neue Ernte lauten ungleichmäßig. Jedenfalls wird man neben brauchbarem Zigarrenmatexial auch ſchwere, lediglich für Schneidezwecke in Frage kommende Tabake zu erwarten haben. Unter den neu hereingekommenen Cär men Tabaken waren neben gutem Ausfall auch mehrfach minderwertige Tabake Bei der er ſt e n Rötfer dame r Einſchreibung für Sumatra Tabak erzielten Luxusſachen die höchſten Erntepreiſe; gerade die beſten Sorten Sumatra⸗Sandblatt zogen das meiſte Intereſſe auf ſich und erzielten in ihren Spitzenpartien bis zu 80 Cts, Der Uu m⸗ blatt⸗Markt zeigte gleichfalls ſteigende Tendenz, obwohl ſich bei der fünften Amſterdamer Einſchreibung eine ungewöhn⸗ lich reichhaltige Berſorgung in leichten helleren Tabak ⸗ Sorten er⸗ kennen ließ. Uebrigens berichten die Sumatratabakbaugeſellſchaften, daß die Ausſichten der wachſenden Ernte in den Höhenlagen günſtig. ſind, während für die niedrigeren Lagen eine beſtimmte Anſicht noch nicht ausgeſprochen werden kann. Die Fabrikatpreiſe liegen feſt, ſtchts der Rohmaterialpreiſe nicht mehr in der Lage ſind, die gleichen Sorten zu den bisherigen Preiſen weiter zu liefern. Ein weiterer Grund für die notwendig gewordene Preiserhöhung kiegt in der ſteuerlichen Belaſtung. Zum Vergleich wird darauf hingewieſen, daß die Tabakabgaben in ihrer Geſamiheit(Rohtabakeinfuhrzoll, Wert⸗ zollzuſchlag, Zigarettenſteuer und die Steuer auf den inländiſchen Tabakanbau) im Jahre 1918 186 Millionen/ erbracht und daß ſie heute 800 Millionen l zu erbringen haben, darunter die Zigarren allein über 200 Millionen 1. Auch wird daran erinnert, daß der Anteil der Löhne in der deutſchen Zigarreninduſtrie 33 p. H. des Fabrikantenverkaufpreiſes beträgt und daß ab 1. März 1028 eine weitere Lohnerhöhung von 12 v. H. eingetreten iſt. Die Raucher müſſen ſich alſo auf eine höhere Preis b aſis für ihr Rauch ⸗ material gefaßt machen. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen da die Fabrikanten ange⸗ 19. 22. 15. 22 0 New Dort. 498 28.488,31] Schweiz... 25,88 25.391 Stockholm. 18.19 1 Paris.. 24.02 124,02 Holland.. 12419 12.10 Nabe 3 2000 Brüſſel.. 64.86 84,980 Oslo 1822 16,27. Mafland..65 92,65 Kopenhagen. 18.19 18.19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1780 und Pfunde mit 20.40 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 21. Mai Preiſe 21 Feſtmark für 1 Kg. U f 18 Elektrolyttupfei 137.— 187.— Aluminium in 8 Naffinadekupfer—.—— Barren 2,10 2,14 Blei—.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.-— Hüttenzinn—.——.— , Cr. Verk.)—. Nickel.50.50 Plattenzink—————.— Antimon.90-0,98.98-.98 Aluminfum.10 2 10 Silber für 1 Gr. 82 5,885 83,75.84,78 London 21. Mai. Metaſflmarkt.(In Et. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 189, 21. 180. 21.] Blei 20,25 20,83 Kupfer Kaſſa 62,95 68,25 beſiſelec! 66.75 67.— Jure 28.— 25.65 do. 3 Monat 63.15 63,05] Nickel 175.—— ueckſlb. p. Fl. 22.50 22 50 ve. Elettrol. bs,— 68.28[ Zinn goſſe 28185 270,05[ Regulus. 5 8 . 3 K er ne. e e * . Were ec u eien enz eee D,/ r e „ e er. N * 5 8 * * — „Dkenstag, den 22. Maf 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 230 Aus der Pfalz Die Ludwigshafener Inderziffer Ludwigshafen, 21. Mai. Der Monat April 1928 zeigt zei der Großhandels⸗Indexziffer eine kleine e von 138,5 auf 139,5 oder um 0,7 v. H. Die Reichs⸗Inderziffer iſt bei einer unweſentlichen Erhöhung von 150,6 auf 150,7 oder um 0,1 v. H. faſt unverändert. Die Ludwigshafener Ziffer iſt mit 156,5 gegenüber der Ziffer des Vormonats unverändert. Die bei Gruppe Kle idung eingetretene Steigerung um 12 v. H. wird durch den Rückgang der Gruppe Ernährung um 0,½ p. H. aufgewogen. Die übrigen Gruppen ſind unverändert geblieben. Zu bemerken iſt, daß die bereits in der Preſſe ver⸗ öffentlichte vorläufige Aprilziffer durch eine irrtümliche Preis⸗ notiz mit 157,8 angegeben war. Dieſe Ziffer iſt demnach zu berichtigen. 8 2 * Bad Dürkheim, 21. Mai. Heute nacht ereignete ſich in der Gutleutſtraße ein Autounfall. Beim Ausweichen gegenüber einem entgegenkommenden Auto überſchlug ſich der Kraftwagen des Verſicherungsbeamten Flick von hier. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und eine Perſon durch Glasſplitter verletzt. * Ungſtein, 21. Mai. Hier verübte die 51 Jahre alte Maria Henel einen Selbſtmordverſuch. Die Frau begoß ſich am ganzen Körper mit Petroleum und zün⸗ dete ſich an. Sie wurde mit lebensgefährlichen Brand⸗ wunden ins Krankenhaus Ludwigshafen eingeliefert. * Königsbach(Rheinpfalz), 21. Maj. Der Probetag zu der am 1. Juni ſtattfindenden Wein verſteigerung der Vereinigung Königsbacher Winzer war ſehr gut beſucht. Die aus den befferen und beſten Lagen von Ruppertsberg und Königsbach ſtammenden Weine fanden allſeits Anerkennung. Die Geſamtkollektion enthält mit Ausnahme einer einzigen Nummer nur Naturweine, die ſich ſowohl für den offenen Ausſchank als auch zum weiteren Ausbau zu Flaſchenweinen vorzüglich eignen. * Pirmaſens, 20. Mai. Wie die„Pirm. 3g.“ mitteilt, ſollen bei dem hieſigen Konſumverein Veruntreu⸗ ungen in Höhe von 25 000 Rm. vorgekommen ſein, die von dem Blatt in Zuſammenhang damit gebracht wurden, daß der ehemalige Direktor Ruppert am Anfang des Jahres plötzlich ſeines Amtes entſetzt wurde, daß dieſer Schritt in aller Heim⸗ lichkeit vor ſich ging und daß der Direktor ſeit einiger Zeit aus Pirmaſeus verſchwunden iſt. Nachbargebiete Eine Brandnacht in Frankfurt a. M. sch. Frankfurt a.., 21. Mai. Nachdem der Wahltag in Frankfurt a. M. ruhig verlaufen iſt, brachte die Nacht vom Sonntag auf Montag durch zwei Brände, von denen einer recht gefährliche Dimenſionen hätte annehmen können, einige Aufregung. Kaum waren die Flammen eines Dachſtuhl⸗ brandes in der Goldeneſtelzſtraße gelöſcht, als die Feuerwehr nachts gegen 1 Uhr nach der Börneſtraße Nummer 35 gerufen wurde. Auf eine bisher noch ungeklärte Art und Weiſe war das Treppenhaus in Brand geraten, und ſtand nicht nur bald in hellen Flammen, ſondern verqualmte das Haus auch ſofort bis an den Dachſtock, ſo daß die aus ihrer Nachtruhe aufgeſchreckten Bewohner vor dem entfeſſelten Ekemente nicht einmal flüchten konnten. Eine ganze Anzahl der zahlreichen Wohnparteten wurde erſt geweckt. Es ſpielten ſich auf⸗ vegende Szenen ab, da eine Anzahl Bewohner in recht dürf⸗ tiger Kleidung verſuchten, ſich mit zuſammengeknüpften Bett⸗ tüchern durch die Fenſter zu retten. Die Feuerwehr war üherraſchend ſchnell zur Stelle, griff den Brand mit vier Schlauchlinien an, und rettete mit ihren automatiſchen Leitern die verzweifelt ſchreienden Eingeſchloſſenen. Der Brand konnte nach eifriger Arbeit bald gelöſcht werden, die Kriminalpolizei iſt gegenwärtig mit der Feſtſtellung der Brandurſache beſchäftigt.— Nach unſeren eigenen Ermitt⸗ lungen muß der Brand ſelbſt im Treppenhaus und zwar vom Erdgeſchoß ausgehend, ausgebrochen ſein und höchſtwahrſchein⸗ lich auf Grund einer Fahrläſſigkeit. Der Schaden iſt nicht unbeträchtlich. Menſchenleben ſind erfreulicherweiſe keine zu bedauern. Beraubung eines Poſtwagens * Darmſtadt, 21. Mat. In der Nacht zum Himmelfahrts⸗ tag wurde auf der Strecke Frankfurt Darmſtadt der Poſt⸗ wagen eines Perſonenzuges von unbekannten Tätern erbrochen und eine große Anzahl von Poſtpaketen ſowie ein Sack mit Briefpoſt aus dem fahrenden Zug geworfen. Zwiſchen Luiſa und Neu⸗Iſenburg wurde der Briefpoſtſack und eine Anzahl Pakete gefunden. Was die Täter geraubt haben, ſteht noch nicht feſt. Es iſt anzunehmen, daß der Ein⸗ bruch in den Poſtwagen gleich nach der Abfahrt des Zuges in Frankfurt begonnen wurde. 5 5 Der Mord in Altenſteig aufgeklärt s Freudenſtadt, 21. Mai. Der am 15. März in dem württembergiſchen Ort Altenſteig verübte Mord an der 65jährigen Witwe Friederike Steiner hat jetzt ſeine Auf⸗ klärung gefunden. Die Gendarmerie verhaftete in der Nähe von Freudenſtadt den 21jährigen Hilfsarbeiter Karl Maier von Nagold wegen Bettels und nach kurzem Leugnen hat Maier in einem Geſtändnis zugegeben, ſich zur Beraubung der Ladenkaſſe in das Spezereigeſchüft der Witwe Steiner eingeſchlichen zu haben. Bei der Ausführung des Diebſtahls wurde er von Frau Steiner überraſcht und er hat dieſe darauf mit einer eiſernen Vorlegeſtange, die er ſich zuvor für den Fall einer Ueberraſchung zurecht gelegt hatte, totgeſchlagen. Maier iſt früherer Fürſorgezögling und wegen Brandſtiftung ſchon vorbeſtraft. g * * Worms, 21. Mai. Im Alter von 82 Jahren ſtarb geſtern auf dem Heimwege, nachdem er noch ſeiner Wahlpflicht genügt hatte, ein Mann von hier. Er erlitt einen Schlag⸗ anfall und wurde auf einer Bank ſitzend tot aufgefunden. * Zwingenberg, 20. Mai. Da die bei der Wolkenbruch⸗ kataſtrophe angeſchwemmten Stein⸗ und Schuttmaſſen jetzt be⸗ ſeitigt ſind, iſt dte Bergſtra ge wieder ununterbrochen für den Verkehr frei. Die eingeſtürzte Hausfront iſt neu⸗ gebaut, diesmal auf Betonſockel errichtet. Auch mit der Wiederherſtellung der eingeſtürzten Einfriedungsmauern iſt begonnen. Freilich lagern immer noch Schuttmaſſen an den Stellen der ſchlimmſten Ueberflutung, aber auf Geleiſen laufende Kipploren und Pferdegeſpanne werden ſie bald be⸗ wältig haben. Die„Wetzbach“ aufwärts iſt der Weg noch nicht fahrbar. Gerichtszeitung Das gefährliche Aufſpringen Erhöhung der Betriebsgefahr, wenn die Straßenbahn an der Halteſtelle nicht hält. Es kommt gar nicht ſo ſelten vor, daß Straßenbahnwagen — oft aus unergründbaren Anläſſen— an Halteſtellen durch⸗ fahren. Nach einer neuen Reichsgerichtsentſcheidung, durch die ein Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe beſtätigt wird, liegt darin im Falle eines Unfalls durch Aufſpringen eine Erhöhung der Betriebsgefahr. In Karlsruhe befindet ſich in der Ettlingerſtraße nicht weit von der Kreuzung der Rotteckſtraße eine Halteſtelle der Straßenbahn, an der nur die Bahnen der Linien 2 und 3 halten, die die Ettlingerſtraße entlangfahren. Die Linie 5, die von der Ettlingerſtraße in die Rotteckſtraße einbiegt, hält an dieſer Halteſtelle nicht, ſondern hat 20 Meter hinter der Kreuzung in der Rotteckſtraße eine Halteſtelle. Am Abend des 30. Januar 1926 wollte der Kaufmann., an der auf die Linien 2 und 3 beſchränkten Halteſtelle in der Ettlingerſtraße wartend, mit der Linie 5 nach Hauſe fahren. Nachdem be⸗ reits ein Zug der Linie 5 die Halteſtelle ohne anzuhalten durchfahren hatte, trat., der die Halteſtelle in der Rotteck⸗ ſtraße nicht kannte, beim Nahen der nächſten 5 vom Bürger⸗ ſteig an das Gleis heran und verſuchte, auf die vordere Platt⸗ form des Anhängewagens aufzuſpringen. Dabei kam er zu Fall und wollte ſich vom Wagen wegdrücken; hierbei geriet er mit der rechten Hand unter die Räder. Zwei Finger wurden ihm abgequetſcht, auch erlitt er eine Nervenerſchütterung. Wegen der Unfallsfolgen hat er die Stadt⸗ gemeinde Karlsruhe als Betriebsherrin der Straßen⸗ bahn auf Grund des Reichshaftpflichtgeſetzes und des§ 823 BGB. auf Zahlung von 7000 Mark in Anſpruch genommen und Feſtſtellung der Verpflichtung der Beklagten zum Erſatz allen weiteren Schadens begehrt! 5 Das Landgericht hat dem Klageantrag entſprochen, das Oberlandesgericht Karlsruhe dagegen hat den Antrag des Klägers nur zu einem Sechſtel für berechtigt erklärt. Die gegen dieſes Urteil gerichteten Reviſionen des Klägers und der Beklagten ſind vom Reichsgericht, 6. Zivilſenat, mit der Maßgabe zurückgewieſen worden, daß die Beklagte auch verpflichtet iſt, dem Kläger den weiteren geſamten aus dem Unfall entſtandenen und entſtehenden Schaden zu einem Sechſtel zu erſetzen. Die reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründe hier⸗ zu ſind: Die Annahme des O. L.., die Betriebsgefahr der Straßenbahn ſei dadurch erhöht worden, daß an der Halte⸗ ſtelle in der Ettlingerſtraße nicht erſichtlich geweſen ſei, für welche Linien ſie gelte, unterliegt keinem Rechtsirrtum. Zeigt eine von der Straßenbahn aufgeſtellte Tafeleine Halte⸗ ſtelle ohne nähere Bezeichnung an, ſo muß das wartende Publikum annehmen, es hielten dort alle vorüber⸗ fahrenden Linien. Der Wartende wird dadurch in der Neigung beſtärkt, auf den fahrenden Wagen aufzuſpringen, weil er meint, damit das Halten des Wagens zu veranlaſſen. In jedem Falle wird durch eine ſolche Halteſtellen bezeichnung das ſchwere eigene Verſchulden des Aufſpringenden gemildert. i Is. Veranſtaltungen Dienstag, den 22. Mai 1928 Theater: Nationaltheater:„Far und Zimmermann“..30 Uhr. Apollo: Internationale Ringerolympiade..15 Uhr. Unterhaltung: Josma Selim und Ralph Benatzku: Heiterer Abend. Harmonieſaal, 8 Uhr.— Künſtlerſpiele„Libelle“ 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Student“. Capitol:„Ein ſchwerer Fall“.— Gloxia⸗Palaſt:„Die Ware n ha 1 87 prinzeſſin“.— Palaſt⸗Theater:„Die Durchgäuger in? Scala⸗Theater:„Ein ſchwerer Fall“. Schauburg „Stolzenfels am Rhein“. Ufa⸗Theater:„Amor a uf Ski“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 10—1 uns —5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde:—5 Uhr. Planetarium: Beſichtigung von—4 Uhr. —— Neues aus aller Welt Der erſte Start des Raketenwagens auf der Avusbahn Mit größter Verſchwiegenheit hat am Montag früh ein Probeſtart des Opelſchen Raketenwagens auf der Avus ſtatt⸗ gefunden. Dem Start wohnten außer verſchiedenen Ingenien⸗ ren auch der Raketenkonſtrukteur Sanders und Direktor Reiner von der Avus bei, während Fritz v. Opel das Steuer übernahm. Da es ſich lediglich um eine Verſuchs⸗ fahrt in kleinſtem Maße handelte, wurden nur acht Raketen eingebaut. Mit einem Perſonenwagen fuhr man etwa einen Kilometer vor. Kaum am neuen Startplatz angelangt, er⸗ tönte ſchon das ziſchende Geräuſch der Raketen, deuteten auf⸗ ſteigende Rauchwolken den vollzogenen Start an, der ſich mit beſonders großer Schnelligkeit vollzog, ſodaß man den einzel⸗ nen Vorgängen kaum folgen konnte. In außerordentlich kurzer Zeit legte der Rennwagen die erſten hundert Meter zurück, eine lange Rauchwolke nach ſich ziehend. Dann er⸗ ſtarb das Ziſchen der Raketen. Der Wagen rollte aus, die erſte Probefahrt auf der Avus war geglückt. Der zur Vorführung beſtimmte Start wird am Mittwoch erfolgen und vorausſichtlich aus Sicherheitsgründen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit in Gegenwart der Reichsregie⸗ rung und geladener Preſſevertreter ſtattfinden. Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen)] * Nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln. Eine Rundreiſe nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln mit einem der neuen Frucht⸗Dampfer„Arucas“ und„Orotava“ des Norddeutſchen Slond, bietet gerade um dieſe Jahreszeit einen außerordentlich großen Ge⸗ nuß. Beide Dampfer beſitzen hervorragende Einrichtungen für eine beſchränkte Anzahl von Fahrgäſten. Auskünfte und ilfuſtrierte Druckſchriften durch den Norddeutſchen Lloyd, Bremen und ſämtliche Vertretungen. Ueber eine intereſſaute Vorkriegsepiſode, die bezeichnend iſt für den Einfluß deutſcher Kultur in China, berichtet Herr K. Gocken bach in Mosbach(Baden]:„Ich war bei der Marine, oſtaſiatiſches Geſchwader. Uẽſer„Iltis“ lag auf der Reede vor Tak u. Ich war mit noch einigen Mann dienſtlich über Yangtſun nach Peking geſchickt zur Geſandſchaft, wo wir uns drei Tage auf⸗ hielten. Am zweiten Tage beſichtigte ich den ſogenannten Markt au der Straße vor dem Eingang der Tartarenſtadt in der Nähe des Tſungli Namen! Da ſaßen allerlei Krämer, Wahrſager und Gaukler. Einer, ein alter Mann von etwa 80 Jahren, hockte im Kreiſe von einigen Zuſchauern, deutete geheimnisvoll mit einem Zauberſtab auf die am Poden, nach vier Himmeksrichtungen liegenden, kleinen Steine und murmelte dabei ſein unverſtändliches Kauderwelſch! Hinter ihm ſtand ein alter Holzkaſten, auf deſſen Deel allerlei bunte Figuren und Namen aufgemalt woren. Ich betrachtete die ominßſe Kiſte, die ihm ſcheinbar als„Kaſſe“ und„Wareumagazin diente, denn von Zeit zu Zeit öffnete er den Deckel und warf einige Münzen hinein. Da er bemerkte, daß mich der Vorgang wie die Kiſte inte⸗ xeſſterte, lächelte ter mich ap, dutee mit em Zeigefinger nach den Zähnen und zog mit der anderen Hand aus der halbgeöffneten Kelſte eine— Odol⸗Flaſche hervor! Indem er mir dieſe unter die Naſe hielt, bemühte er ſich, mir verſtändlich zu machen, was dies wäre: „German ſchangauti“(„deutſch gut, gut“]. Ich war erſtaunt, hier ſo fern von der Heimat, unter Menſchen, die nicht gerade im Rufe allzu großer Reinlichkeit ſtehen, eine Originalflaſche„Odo!“ zu finden. Die Flaſche ſelbſt gab der Alte auch für gutes Geld nicht her, er ſchloß ſie ſtolz wieder in ſeinen Zauberkaſtenl“. Baden ⸗Badener Wohlfahrts⸗Lotterie. Mit Genehmigung des Miniſtertums des Innern wird auch dieſes Jahr wieder die Ba⸗ den⸗Badener Wohlfahrts⸗ Lotterie zum Ausbau eines Fürſorgeheimes für Mädchen, Frauen und Kinder durchgeführt. Mit Rückſicht auf den edlen Zweck ſollte jeder wenigſtens ein Los erwerben, wobei die Gelegenheit geboten wird, bei Einſatz von nur 50 Pfg. im günſtigſten Falle 5000„ zu gewinnen. Die Loſe ſind in allen Loſegeſchäften erhältlich. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel] 15. 18 8. 19. 21. 22,[heckar⸗Pegelſ 15 15 16 19.21. J 22. Waldshit—.— 1— 1.——— 1 J Schuſterinſel 14516 1 9 18610 Mannheim.20.13.18324 3,08 8,10 Kehl.685541.7068 56 Jaaſffeld.706.558.85.51 5,660.85 Maxau 233 4284.35 4,32.26.39„„ Mannheim.268,18 3,18.27 3,12 3,14 Kaub 2,252,152 14 2,08.18.22 Cöln.1002.07.98 199 2 10.18 Für die Dame: W Beige- roses Spangenschuh mit amerik. Lederabsats Spangenschuhe in den neuesten Modefarben, beige- rosé, sekt. mauve, ha- gelnuß mit echtem L. 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So Aft in der letzten Zeit waren ſchmuckloſe Särge aus der ſchmalen Tür dieſes Hauſes herausgetragen worden, daß man garnicht mehr wußte, wer überhaupt noch von der bisher ſo Zahlreichen Familie lebte. Der Arbeiter Cioni bewohnte das alte Haus in der engen Gaſſe ſchon ſeit vielen Jahren, zuſammen mit ſeinen Töchtern, ſeinem Bruder und deſſen Frau und Kindern. Und wirklich 6975 in der letzten Zeit ein unheimlicher Fluch auf ſeinen ewohnern zu laſten; denn in wenigen Wochen ſtarben vier Familienangehörige, erſt der Bruder des Arbeiters Cioni, dann— im Abſtand von nur einigen Tagen— zwei Töchter einer Schwägerin; und zuletzt verließ eine ſeiner eigenen öchter für immer das ſchon ſtillgewordene Haus. Die Nachbarn erinnerten ſich aber noch bei dieſer ſelt⸗ ſamen Anhäufung von Schickſalsſchlägen eines noch ſelt⸗ ſameren„Falles“: Vor kaum einem Jahr war in demſelben Haus ein anderer Bruder des vom Unglück heimgeſuchten Arbeiters auf die unerklärlichſte Weiſe verbrannt. Dies alles war ſchon Grund genung für die Einwohner von Florenz, das„Todes haus“ in einen düſteren Bann zu tun. Dazu kamen bald noch weitere Umſtände, die dem Aberglauben der kleinen Bürger und Handwerker reichlich Nahrung boten. Am hellen Mittag, wie auch zur mitternächt⸗ lichen Stunde, praſſelten Steine, von unſichtbaren Händen geſchleudert, auf das Straßenpflaſter vor dem ſchmalen Haus. Und dieſer unerklärliche Steinregen wiederholte ſich immer Häufiger, ſtets aber zur mittäglichen oder zur mitternächt⸗ lichen Stunde. Bald wollten auch die Vorübergehenden Kettengeraſſel, langanhaltende Klagetöne und tiefe Seufzer gehört haben. Dann wollten andere wieder geſehen haben, wie dunkle weſenloſe Schatten an den Fenſtern vorbeihuſch⸗ ten, wie Möbelſtücke ſich von ſelbſt bewegten und wie un⸗ ruhige Lichter über das flache Dach des Unglückshauſes jag⸗ Ae s Deutſchland Das ominöſe Kamel von Buer 5 Nirgends werben bekanntlich ſo viel fruchtloſe Reden vom Stapel gelaſſen wie in den Parlamenten und Stadtverord⸗ un, daß im lichen Satz Sturm D gelaufen hatte. Aus ganz erklärlichen er Mann hieß nämlich— Kamel. Einbruch in ein Berliner Konſektionshaus Einer der größten Konfektionseinbrüche, die die Berliner Kriminalgeſchichte kennt, iſt in der Nacht von Sonntag zu Montag in einem großen Geſchäftshauſe in der Jeruſalemer⸗ ſtraße in Berlin in dem im 1. Stock gelegenen Räumen einer Konfektionsfirma verübt worden. Dieſe Räume ſind im Treppenhauſe durch eine Tür geſichert, wie man ſie ſonſt ähn⸗ lich nur an Geloſchränken findet. Trotzdem gelang es den Einbrechern, die ungeſtört arbeiten konnten, ſich Einlaß zu verſchafſen. Nach Art der Gelbdſchrankknacker knabberten ſie Tür und Schlöſſer auf, ſodaß ſie Riegel und Zuhaltungen löſen konnten. Einen großen Eiſenſchrank, der ſelbſt den wenigſten Angeſtellten bekannt war, und in deyt nur die koſtharſten franzöſiſchen Seiden aufbewahrt wurden, erbrachen die Diebe gleichfalls und räumten ihn aus. Der Wert der Beute beträgt fünfzigtauſend Mark. Die Einbrecher, die die ganze Nacht hin⸗ durch arbeiteten, haben das Haus erſt am Montag morgen gegen 7 Uhr verlaſſen. Eine Opernſüngerin von einem Hotelpagen überfallen In einem Dresdener Hotel wurde ein Raubüberfall guf die Wiener Operuſängerin Raidel⸗Oeſtwig ner⸗ jucht, die ſich augenblicklich zu Proben für eine Uraufführung in Dresden aufhält und mit ihrem elffährigen Sohne in dem Hotel abgeſtiegen war. Gegen halb 11 Uhr abends wurde 1 ihre Zimmertür geöffnet, worauf ein junger Maun mit ſchwar zer Geſichtsmaske das Zimmer betrat. Frau Raidl trat dem Eindringling entgegen, wurde Aber von dieſem am Handgelenk gepackt und am Halſe ge⸗ würgt. Auf das laute Schreien des Sohnes, der auf den Korridor gelaufen war, kam Hilfe herbei und der Räuber floh aus dem Hotel. Das Ueberfallkommando umſtellte ſofort das Haus, doch war der Täter ſchon entkommen. Der Krimi⸗ nglabteilung gelang es nach längeren Ermittlungen, den Täter feſtzuſtellen, der ſeit einigen Wochen in dem Hotel angeſtellt iſt. Der älteſte deutſche Radfahrer von ſeiner Deutſchlandstour 5 zurückgekehrt Der 82 Jahre alte Hotelier Werner aus Ramſtein hei Trier, der bekanntlich von einigen Wochen zu einer Deutſch⸗ landtour in Trier ſtartete, iſt wohlbehalten in Trier wieder angekommen und in einem Feſtzug nach Hauſe begleitet wor⸗ den. Der Bund Deutſcher Radler ehrte ſeinen älteſten Bundesfahrer durch Ernennung zum Ehrenpräſidenten des Bundes und Ueberrsichung der goldenen Ehrennadel. Werner hat 14000 Km. auf dem Rade zurückgelegt und wurde überall feſtlich begrüßt. Der Reichspräſident empfing den Altmeiſter des Radſportes und ſchenkte ihm ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Belgien Ein luſtiger Studentenſtreich Aus Brüſſel wird gemeldet: Ein gelungener Studenten⸗ ſtreich brachte Ende der letzten Woche die Stadt Na mu r in voße Aufregung und endete mit einem allgemeinen Lachen. n den Lokalblättern erſchien eine Notiz: Der Prinz und die Nybta Dragpore, die der älteſten Kaſte in Indien Paris nach Berlin die Tin aſſin N. na bören, möchten auf der Reiſe von ten. Jedenfalls wußte mon dies alles nur vom„Hörenſagen“; jedoch den niederpraſſelnden Steinſchlag um Mittag und Mitternacht konnte jeder erleben, der ſich dem verrufenen Hauſe zu nähern wagte. Denn verrufen war nun das Haus des Todes und der Geſpenſter im höchſten Maße. Der wieder einmal aufgeweckte Aberglauben des Mittelalters, der Hexen⸗ und der Peſtzeit, umkreiſte es in ängſtlichen Sprüngen; immer neue Gerüchte umſchwirrten es. Selbſt ſeine Bewohner ſtanden unter dem Bann der Angſt und des Entſetzens. Sie wußten ſich weder den geheimnisvollen Steinregen, noch die Veränderungen in den Zimmern zu erklären. Am Morgen fanden ſie die Möbel verſtellt, die Spiegel gegen die Wände gekehrt und alle Fenſterläden geöffnet, die ſie am Abend ſorgfältig geſchloſſen hatten. Das war ſchon Spuk, hölliſcher, teufliſcher Spuk. Oder aber ein bübiſcher Unfug, den gewiſſenloſe Menſchen mit den vom Unglück Verfolgten trieben. So glaubte wenig⸗ ſtens die Polizei, als der Arbeiter Cioni endlich Anzeige erſtattete. Von dieſem Tage an ſchritten ſtets einige Cara⸗ binieri vor dem Geſpenſterhauſe auf und ab. Doch damit hatte der Spuk noch nicht ſein Ende gefunden. Der Steinregen ſetzte auch fernerhin genau in der Sekunde ein, als die zwölf Glockenſchläge um Mittag oder Mitternacht verklungen waren. Die dann unternommenen Durchſuchungen des ganzen Hauſes ließen jedoch ſeine Urheber nie finden. Und da ſtaunte auch die Poltzei von Florenz und wußte ſich nicht mehr zu helfen. * Die italieniſchen Zeitungen, die den ſeltſamen Vorgang meldeten, halten ihn ſelbſtverſtändlich nur für ein ſpitzbübi⸗ ſches Treiben, während ſich die Einwohner von Florenz von Tag zu Tag mehr überzeugen, daß es ſich ebenſo ſelbſtver⸗ ſtändlich nur um einen Geſpenſterſpuk handeln kann. So bekreuzigen ſich heute die Frauen, wenn ſie eilig und gedrückt an dem Geiſterhaus vorbeihaſten, die Kinder verſtummen jäh in ſeiner Nähe und ſchauen mit entſetzten Augen auf ſeine geſchloſſenen Fenſterläden. Und ſeine Bewohner? Sie bereiten ſich in der größten Eile vor, dieſe verrufene Stätte des Teufels, der Geiſter und des Todes zu verlaſſen S 8 7 Stadt Namur beſichtigen. Sie würden um.31 Uhr am Bahnhof eintreffen und ſich ins Hotel begeben, wo ſie be⸗ reit wären, die Behörden zu empfangn. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Häuſer zu beflaggen. Zur au⸗ gegebenen Stunde drängte ſich auf dem Bahnhof eine dichte, erwartungsvolle Meuſchenmenge. Pünktlich traf der Zug ein und unter dem Beifall der Bevölkerung ſtieg das fürſtliche Paar mit einer glänzenden Suite aus. Kein Operetten⸗ regiſſeur hätte ſich glänzendere Koſtüme ausdenken können als diejenigen, die die fremden Gäſte zur Schau trugen. Man begleitete ſie zu bereitſtehenden Wagen und fuhr mit ihnen durch die beflaggten Straßen nach dem Stadthauſe, wo angeblich ein Frühſtück zu Ehren des fürſtlichen Paares ge⸗ geben werden ſollte. Dort aber fingen die Inder plötzlich an, franzöſiſch zu reden und entpuppten ſich als fröh.⸗ liche Studenten, die durch ihren gelungenen Streich die Lacher auf ihre Seite gebracht hatten. i Polen Aufruhr in einem Strafgefängnis Im Strafgefängnis in Row no kam es zu einem gefähr⸗ lichen Aufruhr von 130 Strafgefangenen. Es gelang den Häftlingen, die Zellentüren auszuheben, die Wärter zu über⸗ wältigen und einen großen Teil des Gefängniſſes zu zer⸗ ſtören. Die Rebellen konnten erſt durch Militär nach einem Feuergefecht unterworfen werden. England Ein Diamantenſchmuck mit Uhrwerk. Bei dem letzten großen Hofempfang im Buckingham⸗Palaſt in London, dem größten geſellſchaftlichen Ereignis der eng⸗ liſchen Hauptſtadt, wurde ein wunderbarer Diamantſchmuck zur Schau getragen, der einſt den Admiralshut Nelſons ſchmückte. Er hat die Form eines Federbuſches und beſteht aus lauter Diamanten. Die Hauptzierde des Schmuckes iſt ein großer Mittelſtein der durch ein kleines Uhrwerk in ſtändige Drehungen verſetzt wird. Er verbreitet infolgedeſſen ein wunderbar ſtrahlendes Licht. Nelſon ſoll dieſen Schmuck, der inzwiſchen in Privatbeſitz übergegangen iſt, nach der Nil⸗ ſchlacht von dem Sultan von Aegypten zum Geſchenk erhalten haben. Aus dem Leben eines Hotelkönigs 1 Ein ſonderbares Vergnügen Es gibt ſonderbare Arten, ſich zum Schaden anderer ein Vergnügen zu bereiten. Wiederholt ſchon ſind jene Zopf⸗ abſchneider aufgetreten, die in dichtem Gedränge mit bereit⸗ gehaltener Schere einen Frauenzopf abtrennen, ein Unter⸗ nehmen, das im Zeitalter des Bubikopfes allerdings kaum noch möglich iſt. Andere machen ſich ein perverſes Vergnügen daraus, ein Kleid aufzuſchlitzen oder mit Tinte oder irgend einer Säure zu beflecken. Einem ganz neuen Vergnügen dieſer Art huldigte ein junger Engländer namens James Higgins. Er fand eine ſeltſame Freude daran, auf Händen und Knien mitten im Gedränge des Wochenmarktes auf dem Boden umherzukriechen und Mädchen oder Frauen in den Fußknöchel zu beißen. Er war entzückt, wenn er den Angſt⸗ ſchrei der Betroffenen hörte. Bei einem ſolchen Abenteuer wurde er kürzlich von der Poltzei gefaßt und dem Gericht vorgeführt. Hier erhielt er für ſeine ſonderbare Liebhaberei eine Strafe von 5 Pfund(100 Mark) und da er erklärte, er habe zu viel Alkohol genoſſen, noch einmal dieſelbe Str wegen Trunkſucht. Außerdem hatte er ein blaues Auge. Sein letztes Opfer hatte ſeine Zärtlichkeit mit einem Fußtritt gelohnt. * Eine Londoner Poſtagentur geplündert Aus London wird berichtet: Ein Raub gelang am Frei⸗ tag am hellen Tage in der belebteſten Gegend Londons. Wäh⸗ rend die Beamten zum Lunch waren, hielt ein„Poſtwagen“ vor der Poſtfiliale Chapel⸗Street. Ein paar Männer öffneten mit einem bereitgehaltenen Schlüſſel die Tür, die von 1 bis 2 Uhr nachmittags ſtets geſchloſſen iſt, ſchleppten den Stahl⸗ ſchrank zu ihrem Wagen, fuhren mit ihrer Beute davon, und der„Poſtwagen“ ſtellte ſich als eine geſchickte Verklei⸗ dung eines Rennautos heraus. Während des Schranktrans⸗ portes kamen übrigens einige Leute, die Briefmarken kaufen wollten in das Poſtamt. Ihnen wurde geſagt, daß gerade „Inventur“ gemacht würde und ſie deshalb nicht bedient werden könnten. Das tollſte aber war, daß vor dem Gebäude ſechs Taxameter auf Kunden warteten und ein paar Chauf⸗ feure den Räubern ſogar noch behilflich waren, den ſchweren Schrank in den Wagen zu ſchieben. Der Wert der Beute beträgt rund 30 000 l. * Island Vom Gletſcher freigegeben Im September 1927 ſtürzte auf Island eine Poſtkutſche mit vier Pferden in eine Gletſcherſpalte. Jetzt hat man ſo⸗ wohl den Mann wie die Pferde und die Poſtſachen gefunden. Der Poſtkutſcher iſt bei dem Abſturz nicht getötet worden, ſon⸗ dern in der Gletſcherſpalte verhungert. Man fand ihn auf den Rücken liegend, mit über der Bruſt gekreuzten Armen. Seine Mütze hatle er ſich über das Geſicht gezogen. Daß man die Leiche jetzt auf dem Gletſcher fand, iſt darauf zurückzuführen, daß infolge der Bewegung der Gletſcher Körper, die in Glet⸗ ſcherſpalten geſtürzt ſind, nach einiger Zeit wieder empor⸗ gehoben werden. 5 s f Amerika Automatiſche Narkoſe Bisher war es üblich, bei dem Gebrauch narkotiſcher Mit⸗ tel einen Arzt und eine Wärterin zu verwenden. die den Patienten vor der Operation chloroformieren und die Wir⸗ kung der Narkoſe auf den Patienten genau beobachten. Ein Profeſſor der amerikaniſchen Univerſität Maryland ſcheint auch hier den Menſchen durch die Maſchine erſetzen zu wollen. Er hat ein automatiſches Verfahren entdeckt, das nach den bisherigen Verſuchen beſſer und wirkſamer ſein ſoll, als die menſchliche Arbeit. Die Maſchine die zum Chloro⸗ formieren verwendet wird, kann nach den Angaben ihres Er⸗ finders mit Hilfe einer Reihe von Röhren und Klappen die Zufuhr an narkotiſchen Mitteln ſo regeln, daß dem Druck der Lunge des Patienten während der Atmung genau Rechnung getragen werden kann. Auf dieſe Weiſe wird die Narkoſe im⸗ mer nur in der richtigen Stärke angewendet. Man hat dieſes maſchinelle Verfahren bisher bei Menſchen noch nicht erprobt. Bei mehreren Tierverſuchen iſt es aber nach den Angaben des Erfinders erfolgreich durchgeführt worden. In einem Falle wurde ein Tier eingeſchläfert und ohne jede menſchliche Mitwirkung die Nacht über bis zum nächſten Tage in bewußt⸗ loſen Zuſtand verſetzt. Ueberfall im Flugzeng Ein Flugzeugabſturz, der ſich in Pontiac(Michigan) ereignete, dürfte ein gerichtliches Nachſpiel haben. Der Paſſa⸗ gier des abgeſtürzten Flugzeuges, der ebenſo wie der Pilot Verletzungen erlitten hat, die nicht lebensgefährlich ſind, wurde verhaftet, weil er während des Fluges den Piloten mit einem Hammer angriff, und dadurch das Unglück verurſachte. Es ſcheint ſich um einen Geiſtes⸗ geſtörten zu handeln. In ſeiner Taſche wurde ein Abſchieds⸗ brief an eine Bekannte gefunden. e e 3 N 5 5 5 5 U Als Neunjähriger ſchauſelte er Kohlen und verdiente 2 Schill ing im Tag— Er machte ſein Glück durch eine Exploſton Eine romantiſche Laufbahn, die aus kümmerlichſten Ver⸗ hältniſſen zu großem Reichtum führte, iſt mit dem Tode von E. M. Statler, dem Präſidenten der amerikaniſchen Stat⸗ ler⸗Hotelgeſellſchaft, abgeſchloſſen worden. Statler, der jetzt mit 64 Jahren geſtorben iſt, begann ſein Erwerbsleben als neunjähriger Junge, der für zwei Schilling den Tag Kohle in den Ofen einer Glasfabrik ſchaufelte, und iſt jetzt als Beſitzer von Hotels geſtorben, deren Wert auf 30 bis 60 Millionen Dollar berechnet wird. Den Wendepunkt ſeines Schickſals nannte er ſelbſt die Ex⸗ ploſion einer großen Kaffeemaſchine in einem Reſtaurant, das er auf der Weltausſtellung von St. Louis eröffnet hatte. Durch dieſe Exploſion wurde er mit kochendem Waſſer über⸗ goſſen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ein Jahr lang in einem Krankenſtuhl gefahren werden mußte. *. Infolge dieſes Unfalles beſchloß er, die Führung von Reſtaurants aufzugeben und ſich ganz dem Hotelweſen zu widmen. Nach ſeiner Arbeit in der Glasfabrik war er mit ſechs Schilling die Woche Hotelpage geworden und hatte hier von dem Portier den erſten Unterricht in der richtigen eugliſchen Ausſprache erhalten. Mit offenen Augen aber hatte er ſich in dem Betrieb der großen Hotels umgeſehen und jene Erfahrungen geſammelt, die ihm ſeinen einzigartigen Erfolg ermöglichten. Er behauptete, daß nur der Gaſtwirt es zu etwas bringen kann, der ſeine Gäſte genau kennt und ihnen ihre Wünſche von den Augen ablieſt. Er zog ſo viele Reiſende in ſeine Hotels, weil er ihnen das Leben durch immer neue Ein⸗ fälle behaglich machte. So kam er eines Tages auf die Idee, daß in ſeinem Hotel jedem Gaſt morgens eine Zeitung unten durch die Tür geſchoben werden ſollte, und befahl deshalb, die Türen unten ſo weit auszuſägen, daß auch die dickſte Zeitung hindurchgeſteckt werden könne, ohne den Inſaſſen zu beläſtigen. „Aber dann müßten wir ja 1500 Türen herausnehmen und abſägen“, widerſprach ſein Direktor.„Und weun es 15000 wären, das macht nichts“, erwiderte Statler, und alle Türen wurden ausgeſügt. Sodann bemerkte der„Hotelkönig“, daß ſeine Gäſte bei der Unterhaltung ihre Arme gern um die Rückenlehne des Stuhles legten, und ſofort befahl er, daß die Stühle in den Geſellſchaftsräumen ſeiner Hotels niedrige Lehnen haben ſollten. Als er eines Abends durch einen Hotelkorridor ging, beobachtete er, wie eine Dame das Schlüſſelloch in dem Schatten unter der Türklinke ſuchte. Sofort ordnete er an, daß die Schlüſſellöcher an jeder Tür über der Türklinke ange⸗ bracht werden müßten. Auf dieſe Weiſe reformierte er alles und jedes im Hotelbetrieb und hatte damit großen Erfolg.„Viele Leute ſind vernünftig“, war ſein Wahl⸗ ſpruch,„aber der Erfolg eines Hotels muß dadurch erzielt werden, daß man auf die Auſprüche der Unvernünftigen Rück⸗ ſicht nimmt. Jeder Gaſt hat ſeine beſonderen Wünſche und Bedürfniſſe, und ex hat ein gutes Recht, ſie zu äußern, und es iſt unſere Pflicht, ſie zu erfüllen. Es mag zum Beiſpiel man⸗ chem ſchwer fallen, die franzöſiſchen Worte auf dem Speiſe⸗ zettel richtig auszuſprechen. Der Kellner, der beim Wieder⸗ holen des Auftrags den Namen in korrekter Weiſe ausſprechen wollte, würde dadurch den Gaſt auf ſeinen Fehler aufmerkſam machen und bei ihm einen peinlichen Eindruck erwecken. Er muß dieſelbe ſchlechte Ausſprache anwenden, wenn er ein guter Kellner iſt.“ Statler hatte auf Grund ſeiner Erfahrungen ein gan⸗ ges Gefetzbuch ausgearbeitet, in dem alle Regeln zur Behandlung der Gäſte für ſeine Angeſtellten aufgezeichnet waren. Einſtmals beſtellte die berühmte Sängerin Tatrazzint auf einer Konzerttour um 10 Uhr morgens in ſeinem Hotel in Buffalo ein Appartement von drei zuſammenhängenden Zim⸗ mern für 5 Uhr nachmittags. Es gab in dem ganzen Hotel Rur immer zwei zuſammenhängende Räume, aber Statler ließ ſofort Maurer und Zimmerleute kommen, ließ in einer Wand eine Tür anbringen, die Wand neu tapezieren, und als die Sängerin kam, konnte ſie ihre drei Räume beziehen, ohne auch nur zu ahnen, welche Schwierigkeiten die Erfüllung ihres Auftrages gemacht hatte.. N 1 1 ö ö — 8 Hinte papie 6 Otenstag, den 22. Mai 1928 5 Reue Manüheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) * 1 e 2 2 2— 4. 5 1 3 9. Seite. N 2868 2 2 e 2 2. Taclagche flebtatätz Irtenezelschat, Maadein Einladung u der am Dieustag, den 190. Juni 1928, vormittags 11 Uhr, im Eieungsſaale der Süddent Disconto⸗G daf and deim, 5 3, 15/18, Tabtfin denden isconto⸗Gefellſchaft.. Mann 32. Ordentiichen Generalver Sammlung. Tagesordbunng: 1. Vorlage von Geſchäftsbericht und Bilanz nebſt Gewinn⸗ und. Iuſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1927. Beſchlußfaſſung 0 Genehmigung der Bilanz und Verwendung des Reingewinnes. 2. Entlaſtung der Verwaltungsorgane. 8. Streichung des 8 15 Abſatz 2 des Geſellſchaftsſtatuts, betreffend Hinterlegung von Depotſcheinen der Reichsbank. f 4. 1518. Die Aktien ſind gemäß 15 A 1 S 5 85 teſtens 14. Juni 1928 zu Fate„„ 1 8 55 in Maunheim: bei der Geſellſchaft ſelbſt, 3 bei der n een n.⸗G. un eren ſämtlichen Niederlaſſ in Berlin: bei der Direction der ne bet der Commerz⸗& Privalbank, N in Frankfurt a..: bei dem Bankhauſe E. Ladenburg, . bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft in Karlsruhe: bei dem Bankhauſe Straus& Co., 8 bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G oder bei 1 Notar. 0 5 Fil e Mitglieder des Giro⸗Effekten⸗Verkehrs Hinterlegungsſtellen auch die Efferen, Girpanken deutscher Bete papierbörſenplätze. 5 g Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Hinterlegung 5 ee 1 555 veränderten Verwahrungs⸗ 8 edingungen der Reichsbank kein Recht Stimn. 1 bung gibt. echt mehr zur Stimmrechts g Maunheim, den 18. Mai 1928. Der Vorſtand: Ea 191 Bühring Nieb Schöberl Wiedermann. 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MAN AME Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem N N 8 8 schweren Verlust meines lieben Mannes, unseres guten—— 8— Vaters 176 Heinrich Knittel Schuhmachermeister 2 ich auf diesem We i herzlichen Dank. Ins-* Ben des ick für ae deen n uud Bluicheg⸗ 18Cl tes 5 . 1951 für 25 e 1 5 e N ut 10 annheim, I 2, 22, den 21. Mai 19 5 1 5 1 5 2* f Hiermit zeigen wir das Ableben des langjährigen Direktors g 5 a0 Soll- Elise Knittel Wwe. unseres Werkes Mannheim, Herrn 7 Jonder— Angebal ——— g. Einlagen 1 elan 10 1 f 52 9 seit Jahren für Lrauerbricie Mae e eee e ee m. b.., E G. 2. 4 e 1 Der Entschlafene war von 1897 bis 1919 Vorstand der Süd- Bei Mengen billigt Steif Kerfer. N 7488 J deutschen Juteindustrie.-G. und lebte seitdem im Ruhestand. Wir be! 0— werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, Ludwig& Schütthelm 25 1. 5 85 8 8 Dragerle und Paridmerie 5 wre Deünge VSTTIISEIIUI D eben gufsichtsrat u. 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Brown, Zimmermeisterin Johanna Blatter Ein Offizier Franz Bartenstein Ein Ratsdiener Karl Zöller „»;õo».2„ 9 2 RInger- Wettstreit Beginn der Hndkämpfe Heute, Dienstag, abends 8½ Uhr Sensationeller Großkampftag 8 Entscheidungskampf: 8311 Relbder-en WMeynurh-Mandsthut 0 Entscheldungskampf: urbach- Hin— Fahringer⸗ werbe Wer slegt, dle brutale Kraft des Kölners oder dle eiserne fune unseres Landmannes, liehen Humors und 1 4ü 5 tigender Komik! N 2 8 88— — N — Der ee f Im Beiprogramm: 2 8 Liedtke der Liebling des Publikums mit seiner Gattin Ohrista Torch in dem entzückenden Lustspielschlager: imer rob und Klein allt Ski 1 unentbehflich für lueisen, Ausflüge a. Lacheriolg 14 1 Die Sensation des Abends 5 9 Eutscheidungskampf: 0 * 5 3 gegen. 5 besonders f 9 N. geschmatkwalt und nreiswert 17„Restaurant IRalserring“ 10 5 1 altbekannten Serkalhan Heute Dienstag ehlacht- Fest Rulolf Schmoll. 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