. 8 Mitkwoch, 23. Mai 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach ſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Buer eſchäftsſtelle E6, 2. Zaupt⸗Nebenſtelle K 19,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr. 6. Schwetzin erſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: enetalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 22 mal. Fernſprecher: 24944, 2494524951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Einigung des Uberalismus? Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geletz und Recht Nr. 258 130. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. eigen 0,40.. Nellamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Mus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 1 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannhein Allſeitiges Orakeln über die neue Regierungsbildung Entſcheidende Beratungen erſt nach Pfingſten E Berlin, 22. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Betrachtungen über die neuen Koalitions möglich ⸗ keiten werden in der Preſſe fortgeſponnen. Vorläufig kommt es dabei nicht über ein vorſichtiges Abtaſten hinaus. Daran wird ſich auch vor Pfingſten kaum etwas ändern. Erſt nach den Feiertagen werden die Reichstagsfraktionen ſich all⸗ mählich zu Vorbeſprechungen in Berlin einfinden. Das Zentrum, das ja zum erſten Mal beſonders ſchwere Ver⸗ luſte im Wahlkampf erlitt, macht den Anfang. Die neue Fraktion wird anfangs nächſter Woche zuſammentreten. Man wird innerhalb der einzelnen Fraktionen zunächſt die tak⸗ tiſchen Vorbereitungen für die eigentlichen Verhandlungen über die Regierungsbildung treffen. Die Meinungen, wie die durch die neuen Wahlen geſchaf⸗ fene veränderte Situation parlamentariſch ausgewertet wer⸗ den ſoll, gehen noch ſtark auseinander, auch in den Lagern der einzelnen Parteien ſelbſt. Ein Berliner Blatt behamptet, die Demokraten würden der Deutſchen Bauern⸗ artet, die bekanntlich acht Mandate beſitzt, das. Anerbieten machen, eine Fraktionsgemeinſchaft einzugehen. In Kreiſen, die wir für unterrichtet halten dürfen, wird dieſem Gerücht wenig Glauben beigemeſſen. Die Deutſche Bauernpartei ſtellt ſich als ein heterogenes Gebilde dar, in dem ziemlich weit rechts gerichtete Elemente ſich mit ſolchen, die zur Sozfaldemo⸗ kratie hinneigen, verſchmolzen haben. Wenn man dieſen Um⸗ ſtand berückſichtigt, wird man ſich ſagen mütſſen, daß für eine exſprießliche Zuſammenarbeit hier die Vorbedingungen fehlen. Der„Jungdeutſche“ will von Strömungen erfahren haben, die auf einen Zuſammenſchluß ſämtlicher Bauerngruppen zu einer neuen Reichstagsfraktion hin⸗ zielen. Auch das dürfte wohl nicht viel mehr als eine Kom⸗ bination ſein. Weit ernſtere Beachtung verdienen die Be⸗ ſtrebungen, die ſich nach der Richtung hin geltend machen, irgendwie ein N a i Zuſammengehen der Volkspartei mit den Demokraten zu ermöglichen. i ö Kurz nach Pfingſten wird auch das Kabinett zu einer Sitzung ſich vereinigen, in der dann wohl die Entſcheidung über den Zeitpunkt der Demiſſion fallen wird. Es iſt ja auch verwunderlich— wir haben dieſe Auffaſſung hier von vornherein vertreten— daß dieſes Kabinett, das keinerlei Baſis unter ſich hat, noch im Amte zu bleiben für gut findet. Die Inkonſequenz eines ſolchen Verhaltens wird keineswegs nur in linksgerichteten Kreiſen empfunden. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ beiſpielsweiſe, die gewiß keiner Vorein⸗ genommenheit gegenüber der gegenwärtig noch vegetierenden egierung verdächtig iſt, ſtellt die ſehr berechtigte Frage: „Warum tritt die Reichsregierung nicht zu⸗ rück?“ Das Kabinett hat ſich in einer offizitzſen Auslaſſung durch den Hinweis rechtfertigen wollen, daß ein ſofortiger Rücktritt inſofern Schwierigkeiten ſchaffen würde, als es dann in ber Eigenſchaft als nur geſchäftsführendes Kabinett bei einer Reihe noch zu treffenden Entſcheidungen nicht die nötige Autorität beſitze, wobei man freilich überſehen hat, daß dieſes Kabinett eigentlich ſchon ſeit Monaten nur noch„geſchäfts⸗ führend“ iſt, und daß Verwicklungen, wie ſie ſich aus dem letzten Fall Keudell ergaben, eben aus dieſer Tatſache zu er⸗ klären ſind. 1168 000 verlorene Stimmen Von den 31 Parteien, die ſich um Reichstagsmandate be⸗ warben, haben nur 14 Parteien Mandate erhalten. Insgeſamt find 801 161 Stimmen von Parteien, die kein Mandat er⸗ halten haben, zerſplittert. Das iſt ein Verluſt von 12 Man⸗ daten, der auf dieſe Weiſe entſtanden iſt. Im einzelnen ſind zerſplittert: 264 565 Stimmen des Völkiſch⸗Nationalen Blocks, 110 466 Stimmen der Chriſtlich⸗Sozialen Reichspartei, 70 752 der Na⸗ tionalen Minderheiten, 65 246 der Alten Sozialdemokratiſchen Partei, 51 465 der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft, 45 709 der Deutſch⸗Sozialen Partei, 36658 des Volksblocks der Infla⸗ tionsgeſchädigten, 35550 der Deutſchen Haus⸗ und Grund⸗ beſitzerpartei, 20725 der Unabhängigen Sozialdemokratiſchen Partei, 10 676 des Evangeliſchen Volksdienſtes, 7443 der Auf⸗ wertungs⸗ und Aufbaupartei, 7330 des Deutſchen Reichsblocks der Geſchädigten, 6405 der Reichspartei für Handwerk, Handel und Gewerbe, 6045 der Unpolitiſchen Liſte der Kriegsopfer, 2764 der Partei für Recht und Mieterſchutz. Wenn außerdem berückſichtigt wird, daß bei der Volks⸗ rechtpartei nur zwei Abgeordnete ein Mandat erhalten, ſo ergibt ſich daraus noch ein Verluſt von weiteren 360 000 Stim⸗ men und ein weiterer Mandatsverluſt von ſechs Mandaten, ſo daß insgeſamt 1167774 Stimmen nutzlos abgege⸗ ben worden ſind und 19 Mandate auf dieſe Weiſe verloren wurden. Wird denn der deutſche Eigenbrödler nie politiſch ein⸗ ſichtig werden? g Berlin, 23. Mai. Zum Stndium landwirtſchaftlicher Ge und des deutſchen Flugweſens iſt der eſtniſche Miniſterpräſident Thorhallſon hier elngetroffen. 3 Das hohe Pferd des„Vorwärts“ Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sozialdemokratie hält es offenbar für geboten, zunächſt einmal die ſpröde Schöne zu ſpielen. Der„Vorwärts“ hat ſchon geſtern alle Kvalitionsunterhaltungen ziemlich brüsk mit der Bemerkung abgebrochen, man müßte abwarten, bis erſt einmal die Fraktionen verſammelt wären, vorher ließe ſich nichts entſcheiden. Das wird von dem ſozialdemokratiſchen Zentralorgan heute noch unterſtrichen, zugleich aber die Ge⸗ legenheit benutzt, um der Deutſchen Volkspartei von öben herab zu verſtehen zu geben, daß ſie für etwaige Ko⸗ alitionsverhandlungen durchaus keine„Quantité negligeable“ ſei. Die Sozialdemokratie wolle keine Diktatur ausüben. Noch weniger aber als die„ſiegreiche Sozialdemokratie“ könne die„geſchwächte Volkspartei“ eine„Rolle ſpielen wollen, in der ſie über Sein und Nichtſein der Regierung und des parla⸗ mentariſchen Syſtems nach Belieben zu entſcheiden“ hätte. Die große Koalition ſei zu dem keineswegs die einzige Mög⸗ lichkeit des Regierens und es ſei ſchwer verſtändlich, daß die demokratiſche Preſſe ſich für ſie als einzige Möglichkeit feſt⸗ lege:„Die Regierungsbildung iſt eine politiſche Handlung und nicht ein bloßes Additionsexempel, und eine neue Regie⸗ rung bleibt ſolange ihr nicht der Reichstag durch Beſchluß, das Vertrauen entzieht, im Amt“.: Das ſind doch, mit Verlaub zu ſprechen,„Sprüche“. im parlamentariſchen Syſtem die Mehrheit, zu beutſch alſo, die Zahl eutſcheidet, wird man um Addition, das will ſagen, um das Argumentieren mit Zahlen nicht herumkommen. Wenn eine Mehrheitsregierung überhaupt gebildet werden ſol eibt es— wie die Dinge einmal liegen— ſchwerlich eine andere Möglichkeit als die der grüßen Koalition. An dieſem ſchlichten Tatbeſtand wird auch durch den vom„Vorwärts“ erneut empfohlenen Rat, ſich„in der Tugend der Geduld“ zu üben nicht das Geringſte geändert. Immerhin wird durch Da den„Vorwärts“ erhärtet, was wir in dieſen Tagen immer. wieder betonten:„Die Sozialdemokratie wird nicht billig ſein und ſie denkt auch gar nicht daran es zu werden. Wie bie Berliner gewählt haben Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Bürv.) Bei der Reichstagswahl vom Sonntag ſind in Berlin 2 478 778 gültige Stimmen abgegeben worden. Hiervon haben die Sozialdemo⸗ kraten 815 029, die Kommuniſten 611190 erhalten. Die beiden marxiſtiſchen Parteien haben ihren Beſitzſtand gegen 1924 um 343 900 Stimmen, oder um rund mehr als ein Drittel ner⸗ mehrt und verfügen heute über eine Mehrheit von 58 Prozent aller in Berlin abgegebenen Stimmen. Inner⸗ halb der marxiſtiſchen Parteien wiederum haben die Kommu⸗ niſten den größeren Vorſprung, ihre Stimmen haben ſich um faſt 63 Prozent vermehrt, während die Sozialdemokraten nur um 16 Prozent anſtiegen. ö Sehr behaglich ſind dieſe Feſtſtellungen gerade nicht. Am Wahlergebnis in Heſſen iſt beſonders bemerkenswert der außergewöhnlich ſtarke Rück ⸗ gang der Deutſchnationalen von 48 103 auf 20 639, da die Partei dort verhältnismäßig gut ſteht und die Ziffer der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft von 11.561 keine genügende Erklärung des Mißerfolgs iſt, zumal unter dieſen ſicher auch ehemalige Volksparteiler zu ſuchen ſind. Auch der Zuwachs der Wirtſchaftspartei, die von 5788 auf 7827 und der Nationalſozia⸗ liſten, die von 8216 auf 11291 angewachſen ſind, gleichen den Verluſt nicht aus. Offenbar ſind viele der Wähler verärgert zu Hauſe geblieben. Die Wahlbeteiligung von 65,5 v. H. gegen 78 v. H. der letzten Wahl dürfte auch weſentlich unter dem Durchſchnitt liegen. Daß die Sozialdemokraten von 222 585 auf 192 453 zurückgegangen ſind, iſt durch das An⸗ wachſen der Kommuniſten von 33 674 auf 52 009 und die beiden neuen Gruppen Linke Kommuniſten mit 3910 und Alte Sozial⸗ demokraten mit 2152 auch nur unvollſtändig begründet. Der Rückgang des Zentrums von 99 205 auf 95 407 und der Deut⸗ ſchen Volkspartei von 73 735 auf 67 048 entſpricht wohl der geringern Wahlbeteiligung. Dagegen iſt der demokratiſche Rückſchlag von 54372 auf 37 520 nur durch die ſtarke politiſche Unzufriedenheit mit dieſer Partei zu erklären. Die Chriſtlichſoziale Bauern⸗ partei hat 69 726 gegen 78 861 ihrer Vorgängerin, des Heſſiſchen Landbundes. Hier hat alſo die Neugründung keinerlei Erfolg gezeitigt, ſondern lediglich dem Bauernbundführer Dorſch das Mandat erhalten. Die Volksrechtspartei hat durch ihren Rückgang von 24123 auf 13 872 einen ſtarken Schlag erlitten, zumal ihr Führer, der ſeinerzeitige deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Dr. Beſt, in Darmſtadt ſeinen Sitz hat. Der Volksparteiler Reichsminiſter Dr. Becker kehrt wieder in das Parlament zurück. Es iſt anzunehmen, daß der heſſiſche Parteiführer Dingeldey ebenfalls in den Reichstag einzieht, ſei es infolge Liſtenverbindung oder durch die Reichsliſte. * Sven Hedins Reiſe. Nach einer Stockholmer Meldung iſt Spen Hedin in Uru met chi eingetroffen. Von dem Ge⸗ neralgouverneur iſt ihm die Erlaubnis zur Erforſchung des Gebietes des ſüdlichen Oſt⸗Turkeſtan erteilt worden. Woldemaras bei Chamberlain § London, 22. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Des litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras der ſich zur Zeit in London befindet, hatte während der letzten Tage mehrere Konferenzen mit dem Außenminiſter Chamberlain. Geſtern gab Chamberlain ein Frühſtück zu Ehren des litau⸗ iſchen Premiers. Ueber den Inhalt der eigentlichen Verhand⸗ lungen iſt bisher nichts bekannt geworden, insbeſondere weiß man nicht, ob das engliſche Auswärtige Amt neben anderen Bemühungen um die Löſung der Randſtaatenprobleme einen neuen noch unbekannten Plan ausgearbeitet hat, den es Wol⸗ demaras vorlegte.. In einer Unterredung, die Woldemaras geſtern mik dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ hatte, gab er jedenfalls nichts von neuen Plänen oder Vorgän⸗ gen bekannt. Er ſprach von der polniſchen Gefahr, die drohend über Litauen hänge, von der litauiſchen Be⸗ reitſchaft zu einer friedlichen Löfung, die jedoch von dem guten Willen Polens vornehmlich abhänge. Die Polen hätten vor noch nicht allzulanger Zeit gehofft, eines Tages das geſamte Territorium zwiſchen dem Danziger Korridor und der ruſſt⸗ ſchen Grenze ſich aneignen zu können, d. h. einſchließlich Oſt⸗ preußens und Litauens. Der Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands habe dieſen Plan zunichte gemacht. Litauen ſei nicht bereit, ſeine Selbſtändigkeit aufzugeben. Von dem oft beſpro⸗ chenen Plan, den polniſchen Korridor und Danzig an Deutſch⸗ land zurückzugeben und dafür den Polen Memel mit an⸗ ſchließendem Korridor zuzuweiſen, hält Prof. Woldemaras nich viel. Da die Polen als Agrarvolk mehr territorial als wirtk⸗ ſchaftlich dächten, würden ſie auf ſolche rein wirtſchaftliche Be⸗ rechnungen nicht eingehen. Eine Föderation zwiſchen Polen und Litauen ſei dagegen eine mögliche Löſung, falls ſie auf der Grundlage gegenſeitigen Gleichgewichts erfolge. Beneſch in Berlin Berlin, 22. Mai.(Von unſerem Berliner Bürge Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter, der geſtern bereits den Staatsſekretär non Schubert beſuchte, wird heute offiziell von dieſem empfangen werden. Weiter wird der tichechoflowa⸗ liſche Außenminiſter heute dem Reichskanzler in Beglei⸗ tung des tſchechiſchen Geſandten ſeine Aufwartung machen. Morgen findet in der tſchechiſchen Geſandtſchaft ein Eſſen ſtatt. Von zuſtändiger Seite wird erneut betont, daß dem Beſuche Beneſchs ein beſtimmter Zweck, im Gegenſatz zu dem Beſuch, den vor kurzem der litauiſche Miniſterpräſident Wol de ma⸗ ra s hier abſtattete, nicht zu Grunde liegt. Dieutſcher Luftverkehr 8 über die Tschechei nach Italien Wie wir erfahren, ſoll im Rahmen der Beſprechungen⸗ die der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch zur Zeit in Berlin führt, auch die Frage der Ueberfliegung der Tſchecho⸗ ſlowakei durch deutſche Flugzeuge in dem beginnenden inter⸗ nationalen Flugplan erledigt werden. Die Klärung dieſer Frage iſt wichtig für die Durchführung der im Sommerflug⸗ plan der Deutſchen Lufthanſa bereits vorgeſehenen Adria⸗ Luft ⸗Expreßlinie Berlin— Wien— Veue⸗ dig— Ro m, auf der der regelmäßige Verkehr mit dem heu⸗ tigen 23. Mai aufgenommen werden ſollte. 8 Die bereits ſeit langer Zeit in dieſer Frage geführten Werhandlungen mit der Tſchechoſlowakei haben bisher zu einer Einigung noch nicht geführt, ſodaß die Inbetriebnahme f dieſer Schnell⸗Flugſtrecke zunächſt bis zum 30. Mat aus⸗ geſetzt werden mußte. In Kreiſen der Deutſchen Lufthauſo hat man die Hoffnung, daß die jetzt mit dem tſchechiſchen Außenminiſter perſönlich begonnenen Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluß führen werden. Mit Oeſter⸗ reich und Italien konnten die erforderlichen Vorfragen zur Einrichtung dieſer Linie bereits vor längerer Zeit in freund⸗ ſchaftlicher Weiſe geregelt werden. 5 7 35 Die Linie ſoll in Betriebsgemeinſchaft der Deutſchen Luft⸗ hanſa mit der Oeſterreichiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft und der italieniſchen Adria⸗Societa Anonyma durchgeführt wer⸗ den, wobei die Expreßetappe Berlin Wien ohne Zwiſchen⸗ landung durchflogen wird. Zur Durchfliegung dieſer Etappe hat die Deutſche Lufthanſa ihr neueſtes und größtes Flugzeug, die„Hermann Köhl“ vorgeſehen. Es handelt ſich um eine Ganzmetall⸗Maſchius vom Typ der Junkers G 31 mit drei luftgekühlten Jupiter⸗ motoren zu je 450 PS. Es können mit ihr 15 Fluggöſte und 3 Mann Beſatzung(Flugzeugführer, Bordwart und Funker) befördert werden. Ferner enthält das Flugzeug neben dem Führerraum, der Paſſagierkabine, Fracht⸗ uns Geräteraum eine für ſich abgeſchloſſene Funkkabine. Ferner iſt die„Hermann Köhl“ das erſte Flugzeug, auf dem auf betrieb nach Art der Speiſewageneinrichtung unterhalten wird. Zu dieſem Zwecke befindet ſich an Bord des Flugzeugs ein Angeſtellter der Mitropa, der das Amt des Kochs und des Kellners verſieht. Durch dieſe neue Einrichtung wird es ermöglicht, den Expreßluftreiſenden während des Fluges eine vollſtändige Mahlzeit zu reichen. Mit dieſem Flugzeug ſtellt die Deutſche Lufthanſa den neuen Typ in den Verkehr, der eine wichtige Vorſtufe für den Luftverkehr von Kontinent zu Kontinent ſein dürfe. 8 Vertretern der Preſſe wurde in Berlin am Dienſtag nach⸗ mittag die„Hermann Köhl“ im Betrieb vorgeführt. Otte Braun und Olga Benario in Rußland. Die Nate Fahne“ berichtet, daß Otto Braun und Olga Benario, welche die gewaltſame Befreiung Brauns aus dem Moabiter Unter⸗ ſuchungsgefänguis inſzenierte, in Moskau Eingetroſſen ſeien Grund eines Vertrages mit der Mitropa ein Reſtauran l⸗ 2. Seite. Nr. 238 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 23. Mai 1928 Der Kolmarer Autonomiſtenprozeß Die Reden der Verteidiger In den Verhandlungen am Dienstag fährt Rechtsanwalt Jaegle mit ſeiner Verteidigungsrede fort. Er weiſt zunächſt darauf hin, daß man andere haltloſe Anklagen er⸗ heben müſſe, nachdem Beweiſe für ein Komplott nicht aufzu⸗ bringen waren. Es wäre Zeit, daß man ſich in der franzö⸗ ſiſchen Kammer auch einmal auf ernſte Weiſe mit dem Elſaß Hefaßte. Der Verteidiger ſpricht dann namentlich für Rick⸗ lin, ſodann für Solveen und für Heil. Die Herren Brogly, Senator Müller und Abbé Haegy hätten die Aus⸗ ſagen in dieſem Saal auf ein anderes Niveau gehoben als der Poltzeikommiſſär Bauer. Mit Sympathietelegrammen und Bankettreden ſei nichts getan. Vor dem Kriege hätten ebenfalls zahlreiche elſäſſiſche Bezirksräte Telegramme nach Berlin geſchickt, worin ſie ihre Treue zum Reich betont hätten. Unter den Unterzeichnern von damals befänden ſich Namen, die man heute wieder auf antiautonomiſtiſchen Kundgebungen ſähe. Das iſt Die Hamburger Gaskataſtrophe Berlin, 23. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Profeſſor Quaſebarth, der Leiter der Gasſchutzabtetlung der Auer⸗Geſellſchaft, der zu dem Unglück in Hamburg geeilt war, hat nach ſeiner Rückkehr nach Berlin einem Mitarbeiter des„Lokalanzeigers“ folgende Mitteilungen gemacht: „Als Entſtehungsurſache des furchtbaren Unglücks ſehe ich an, daß ſich das Phosgengas in ſeinen Behältern zerſetzt hat. Der wachſende Druck ſprengte dann den Keſſeldom ab und das tötliche Gas ſtrömte aus. Bei den Perſonen, die dem Unglück zum Oopfer fielen, iſt der Tod durch er⸗ ſticken eingetreten, äußere Verletzungen waren bei den Leichen nicht feſtzuſtellen. Wir hatten beſondere Gasſchutz⸗ masken und Einſätze nach Hamburg geſchickt, um nötigenfalls die bedrohte Bevölkerung und die Feuerwehr damit aus zu⸗ rüſten, das erwies ſich aber als unnötig, weil die Gasmasken der Hamburger Feuerwehr ſich bewährten. Allmählich hat ſich außerdem das Phosgen ſo ſtark verdünnt, daß es nicht mehr gefährlich war. Aus Ratzeburg waren 100 Reichswehr⸗ ſoldaten mit Gasmasken angefordert worden. Auch dleſe Maß⸗ die Rolle des Elſaß: eine Wetterfahne. Das elſäſſiſche Volk halte an ſeiner religiöſen Tradition feſt und den Spott über die Mutterſprache, die ihm von ſeinen Vorfahren überkommen ſei, nehme es mit Recht übel. Die Geſchworenen möchten acht geben, daß nicht zwiſchen ihnen und dem Volk ein breiter tiefer Graben entſtehe. Der ſchlechte Empfang der heimkehrenden elſäſſiſchen Soldaten, das Elend der Beamten, die Unterdrückung von Zeitungen in deutſcher Sprache, die für das Elſaß keine fremde Sprache ſei, ſeien Dinge, die hier in Betracht gezogen werdgen müßten. Es ſei nicht ſedermanns Sache, von einem Tag zum andern den Patriotismus zu wechſeln. Ricklin habe beſonders für das Elſaß viel getan. Wetterle und Preiß hätten im Jahre 1917 ja ſelber vorgeſchlagen, das Elſaß zu einem Kaiſer⸗ land oder einem Kronprinzenland zu machen. Ricklin wollte die Autonomie unter einem katholiſchen Prinzen, um die Aufteilung unter mehreren deutſchen Staaten zu vereiteln. Er habe ſich auch in gleicher Weiſe gegen Uebergriffe deutſcher Truppen gewendet und einen Proteſtbrief au den Kaiſer veſandt. Nach der Rede Jaegles wird die Sitzung kurze Zeit unter⸗ Hrochen, worauf der zweite Verteidiger,.⸗A. Fonrnier, das Wort erhielt. Dieſer gibt zunächſt eine wirtſchaftliche, ge⸗ ſchichtliche, ethiſche und ſprachliche Entwicklung von Elſaß⸗ Dothringen, von der Zeit des erſten Ueberganges an Frank⸗ reich, der Revolution, der napoleoniſchen Zeit bis zur Periode um 1870. Er ſpricht von den Schwierigkeiten, die die deutſche Verwaltung nach 1870 im Lande vorfand, wie ſie ſie löſte oder zu löſen verſuchte. In der Nachmittagsſitzung ſetzte Rechtsanwalt Four⸗ mier ſeine Verteidigungsrede fort. Er betont, daß die Auto⸗ nomiebewegung an ſich in erſter Linie eine pazifiſtiſche Bewegung ſei und dem ſehnlichſten Wunſch entſpringe, Deutſchland und Frankreich verſöhnt zu ſehen. Auch die elſäſſi⸗ ſchen Sozialiſten hätten vor dem Kriege Autonomie verlangt und die deutſche Regierung ſei damals nicht eingeſchritten. Rechtsanwalt Fournier kommt dann auf die Uebergangszeit zu ſprechen, auf die Urſachen der Unzufriedenheit, ſerner auf bie Gründung der„Zukunft“⸗Bewegung und der Schutztruppe. Er erklärt, Hauß, Stürmel, Schweitzer und Schlegel ſeien nicht an der Autonomiebewgung ſchuldig, da die Schutztruppe längſt aufgelöſt ſet und die Abſicht beſtanden habe, ſie in eine MRodnerſchule umzuwandeln. Der Redner ſchließt mit dem Vortrag eines kleinen Gedichts und einem Aufruf Victor e zur Verbrüderung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ Land. Elin Teil des anweſenden Publikums begleitet die Worte mit lautem Beifall. Hierauf beginnt der Verteidiger Klein ſein Plädoyer. Er erklärt, dieſer Prozeß ſei auf nichts aufgebaut worden, Dieſes Nichts verberge ſich jetzt in einem zentnerſchweren Haufen Papier. Die Verbindung der Autonomiſten mit Deutſchland exiſtiere nur in der Phan⸗ taſie der Polizei..⸗A. Klein wendet ſich im beſonderen Roſſs zu und ſpricht hier auch von der Sappart⸗Angelegenheit, deretwegen Roſſé ebenfalls verhaftet worden ſei, weil in dem Zirkular ſich der Satz befinde, daß das Geld in den Banken und Sparkaſſen ja ebenfalls einem gewiſſen Riſiko ausgeſetzt ſet. Hieraus wollte man eine Schädigung des fran⸗ zöſiſchen Kredits erblicken. Dabei hätten die Lehrer aber nur eine Möglichkeit geſucht, um ihre Erſparniſſe möglichſt vor⸗ teilhaft und unter möglichſt viel Garantien unterzubringen. Keineswegs habe Roſſs irgendein Komplott zu ſchmieden ge⸗ ſucht oder beabſichtigt. Das gleiche gelte für ſeine Mitarbeiter. Der Verteidiger wendet ſich an die Geſchworenen und bittet ſie, ſie möchten ein Urteil nach Recht und Gewiſſen und nach den Richtlinien des Ausganges der Wahlen vollziehen. Die Verteidigungsrebe wird hier abgebrochen und die Sitzung auf heute(Mittwoch vertagt. Da man erwartet, nicht ganz zum Ende zu kommen, wurde auch noch für Donnerstag eine Sitzung vorgeſehen. Der Moskauer Donez⸗Prozeß Mie aus Moskau gemeldet wird, wurde am Dienſtag nach⸗ mittag die Vernehmung des Angeklagten Bereſowſki fortgeſetzt. Dieſer erklärte, ſie hätten von den ehemaligen Grubenbeſitzern den Auftrag erhalten, die Schächte zu erſäu⸗ ſen, dieſe Schächte wären aber niemals vernichtet worden, ſondern nur Nebenanlagen. Mehrere Mitangeklagte, Bereſowſkt gegenübergeſtellt, be⸗ ſtritten deſſen Ausſagen entſchieden, worauf Bereſowfki ziemlich unſicher erwiderte und ſich in Widerſprüche ver⸗ wickelte. Der darauf vernommene Angeklagte Kalgan o wagte aus, daß in den letzten Jahren keine Sabotage mehr getrie⸗ ben worden ſei, nachdem ſich die Ueberzeugung gefeſtigt habe, daß der Beſtand der Sowjet⸗Macht von Dauer ſein werde. Stapellauf des Kreuzers D „ Wilhelmsbaven, 28. Mat. Auf der Wilhelmshavener Marinewerft erfolgte heute der Stapellauf des neuen Kreu⸗ zers D. Er iſt der vierte Kreuzerneubau der Reichs marine ſeit dem Kriege. Mit ſeinem Schweſterſchiff„Königsberg“, am 26. März 1926 in Wilbelmshaven vom Stapel gelaufen, und dem Schweſterſchiff„Karlsruhe“, am 20. Auguſt 1926 auf den Deutſchen Werken in Kiel zu Waſſer gelaſſen, ſtellt er gegenüber der„Emden“, die am 7. Januar 1925 in Wilhelms⸗ en ihre Taufe erhielt, einen weſentlich verbeſſerten Typ lest auf Geſchwindigkeit und nahme hat ſich zum Glück als überflüſſig erwieſen. Am Mon⸗ tag mittag beſtand keine Gefahr mehr. Das in den Tanks vorhandene Phosgen ſtammt wahrſcheinlich aus alten Be⸗ ſtänden. Ob von der Fabrikleitung irgend eine Nachläſſig⸗ keit begangen worden iſt, läßt ſich bisher nicht ſagen, das muß durch die Unterſuchung feſtgeſtellt werden. Das Unglück hat mit erſchreckender Deutlichkeit gezeigt, wie nötig wir für die Bevölkerung der Großſtädte einen Gasſchutz brauchen, um in ähnlichen Fällen beſſer ausgerüſtet zu ſein.“ Soweit Profeſſor Quaſebarth. In einer Konferenz der Behördenvertreter hat man ſich geſtern in Hamburg mit der Frage beſchäftigt, was mit dem in den weiteren Tanks auf dem Gelände der Firma Stolzenberg gelagerten Phosgengas⸗ mengen geſchehen ſoll, ob ſie abgeleitet und unſchädlich ge⸗ macht, oder ob unter Beobachtung der notwendigen Vorſichts⸗ maßregeln nach einem weniger gefährlichen Terrain ab⸗ transportiert werden ſollen. Daneben bleibt natürlich die Frage zu klären, ob für die Zukunft für die Lagerung ſo großer Mengen gefahrbringender chemiſcher Stoffe bewohnte Gegenden benutzt werden können. In der„Voſſiſchen Ztg.“ wird übrigens darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß im Jahre 1924 ein ruſſiſcher Dampfer, der mit einer Ladung Phosgen von Hamburg nach Leningrad unterwegs war, auf der Oſtſee durch Undichtwerden eines Gasbehälters völlig vergaſt wurde, wobei die ganze Be⸗ ſatz u ng ums Leben kam und führerlos treibend, völlig hilflos aufgefunden wurde. Das Schiff mußte dann unter Beobachtung größter Vorſicht auf hoher See verſenkt werden, da es ſonſt zu einer Gefahr für die Schiffahrt geworden wäre. Die über Hamburg lagende Gaswolke hat ſich inzwiſchen nach der Elbinſel Altenwärder und in die Fiſchbeker Haide verzogen. Eine Knabenwandergruppe erkrankte noch acht Kilometer in der Luftlinie von dem Gefahrenherd entfernt an den Gaswirkungen und konnte nur dadurch, daß der Lehrer die Knaben Dauerlauf machen ließ, gerettet werden. Die An⸗ gelegenheit wird die Hamburger Bürgerſchaft beſchäftigen. 100 Perſonen erkrankt, 11 Todesopfer Infolge der Exploſion in Hamburg, wobei dort etwa hundert Menſchen erkrankt und elf an Gas vergiftung geſtorben find, iſt auch auf preußiſchem Gebiet in Harburg und Wilhelmsburg eine größere Zahl von Menſchen an Phosgenvergiftung erkrankt, jedoch ſind bisher Todesfälle nicht zu verzeichnen. Nach den amtlichen Berichten iſt die unmittelbare Gefahr beſeitigt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der Miniſter für Volkswohlfahrt trotzdem ſofort einen Referen⸗ ten nach Harburg entſandt, der ſich an Ort und Stelle über die Verhältniſſe unterrichten ſoll. In einem Communiqué, welches das Hamburger Ge⸗ ſundheitsamt in der Angelegenheit der Giftgas⸗ erkrankungen ausgibt, wird mitgeteilt, daß geſtern weitere Kranke nach St. Georg eingeliefert wurden, und zwar 24 leichterkrankte Männer und 22 leichterkrankte Frauen, weiter drei mittelſchwer erkrankte Frauen. Alle übrigen jetzt noch vorhandenen Kranken ſind außer Gefahr. Ueber die Schuldfrage kann im Augenblick noch nichts Abſchließendes geſagt werden. Der Inhaber der Firma Stolzenberg erklärte, daß die Gift⸗ gasmengen noch aus dem Krieg und zwar aus Beſtän⸗ den des Sennelagers ſtammen und daß er die Genehmigung hatte, dieſe Mengen zu vertreiben. Er habe hauptſächlich nach Amerika geliefert, aber auch einen Vertrag mit der Tſchechoſlowakei zur Lieferung gehabt. Inzwiſchen iſt bereits mit dem Abtransport der auf dem Gelände der betroffenen Fabrik noch lagernden weiteren Phosgengasmengen begonnen worden. Unter beſon⸗ deren Vorſichtsmaßnahmen wird das Gas aus den großen Tanks in Stahlflaſchen umgefüllt und zur Verwendung in der Induſtrie ſchleunigſt weitergeleitet. Der Lagerplatz iſt noch immer in weitem Umkreis abgeſperrt. Die griechiſche Kabineltskriſe Die vor einigen Tagen ausgebrochene Kabinettskriſe hat zum Rücktritt des Kabinetts geführt. Die Lage iſt zur Stunde noch unüberſichtlich. Die Kammer hat ihre Ar⸗ beiten für die Dauer der Kriſe eingeſtellt. Die neue Miniſter⸗ kriſe dürfte eine ſtarke Aenderung in der innerpolitiſchen age Griechenlands herbeiführen. Es wird davon geſprochen, daß Venizelos den Sturz der Regierung beabſichtigt habe, um ſelbſt wieder die Regierung an ſich zu reißen. Es gilt bereits als gewiß, daß Venizelos das neue Kabinett unter Ausſchluß der royaliſtiſchen Gruppe bilden wird. Venizelos bereitet bereits eine Proklamation vor, in der er ſeine Rück⸗ kehr in das politiſche Leben ankündigen will. Da man weiß, daß Venizelos ſchwerlich eine Mehrheit im Parlament finden kann, iſt man der Anſicht, daß er be⸗ ſtrebt ſein wird, vom Präſidenten die Auflöſung des Parla⸗ ments und die Ausſchreibung von Neuwahlen für Ende Juli oder Anfang Auguſt durchzuſetzen. Gleichzeitig ſcheint Venizelos zu beabſichtigen, durch Verordnung das heutige Proportional⸗Wahlſyſtem in ein Einzelwahlſyſtem umzuän⸗ dern. Als Außenminiſter in einem Kabinett Venizelos wird der Londoner Geſandte Kñaklamanos genannt, außerdem noch der Sohn Venizelos. Kon dylis ſoll Innenminiſter werden. Angeblich ſoll Venizelos die Freilaſſung Pangalos angekündigt haben. In politiſchen Kreiſen Athens wird angenommen, Veni⸗ zelos habe ſeine Aktion unternommen, um als alter Gegner Italiens den Mittelmeerpakt zum Scheitern zu Schiffen in Bezug 1 bringen. f i Konflikt Tokio-Wafhington 5 London, 22. Mai.(Von unſerem Londoer Vertreter.) Die fapaniſche Preſſe weiſt mit höchſter Erregung eine Er⸗ klärung des amerikaniſchen Staatsſekretärs Kellogg zurück, in der dieſer das Mißtrauen und die Beunruhigung der Ver⸗ einigten Staaten gegenüber den Abſichten Japans in der Mandſchurei zum Ausdruck gebracht hat. In den Preſſeaus⸗ zügen, die heute aus Tokio gekabelt werden, befinden ſich ſcharfe Angriffe auf die Vereinigten Staaten, die in Aſten das Prinzip der offenen Tür verlangten, während ſtie gleichzeitig in Mittel⸗ und Südamerika alle Türen für ſtichtamerikaner geſchloſſen hielten. Japans Intereſſen in der Mandſchurei ſeien nun einmal eine klare Tatſache und Amerikas„lächerliche dogmatiſche Haltung“ in dieſer Frage könne die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern nicht gerade verbeſſern. In Tokio iſt bisher noch keine Antwort der chineſiſchen. Regierungen auf die japaniſche Warnungsnote eingetroffen. Offenbar warten beide Parteien, daß eine den Anfang macht, damit die anderen ſieht, wie weit ſie gehen kann, ohne un⸗ patriotiſch zu erſcheinen. Der japaniſche Geſandte in Peking berichtet, Tſchangtſolins Privatſekretär habe ihm bei einem Privatbeſuch mitgeteilt, daß der Generalliſſimus den Wunſch habe, ſich nach Mukden in die mandſchuriſche Haupt⸗ ſtadt zurückzuziehen. FJapaniſche Kampfmaßnahmen Der japaniſche Generalſtab hat den Kommandeur der japaniſchen Streitkräfte auf der großen Halbinſel Kwantung aufgefordert, ſämtliche Einheiten in Deiren zu konzentrieren und ſich bereit zu halten, eventuell ſämtliche Truppen ſofort nach Mukden hinüberzuwerfen. Eine Brigade, die vor kurzem von Tſingtau nach Deiren zurückberufen worden iſt, befindet ſich bereits auf dem Wege nach Mukden. Im Süden Kwantungs liegt die aus dem ruſſiſch⸗ſapaniſchen Feldzug be⸗ kannte Feſtung Port Arthur. Tſchangtſolin lehnt es ab, mit den Japanern zu paktieren, deren Bedingungen und Ein⸗ miſchungen in chineſiſche Angelegenheiten er als ernied⸗ rigend bezeichnet. Jortſchreitende Veſſerung im Befinden Streſemanns e Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemanns Zuſtand beſſert ſich, wie uns berichtet wird, er⸗ freulicherweiſe von Tag zu Tag. An eine Wiederaufnahme ſeiner amtlichen Tätigkeit iſt freilich vorderhand leider noch nicht zu denken. Der Außenminiſter wird noch Monate zu ſeiner völligen Wiederherſtellung brauchen. Letzte Meldungen Unfall eines D⸗Zuges — Kaſſel, 22. Mai. Infolge eines Erdrutſches entgleiſte geſtern die Lokomotive des D⸗Zuges 190 Leipzig Köln zwi⸗ ſchen Warburg und Altenbecken mit der vorderen Achſe, ohne daß größerer Schaden entſtand oder Perſonen verletzt wurden. Der Zug traf mit einer Stunde Verſpätung in Köln ein. Familiendrama — Leipzig, 22. Mat. In Tollwitz bei Dürrenberg durch⸗ ſchnitt nach vorausgegangenem häuslichen Streit eine Frau ihren beiden Kindern die Kehle und ſich ſelbſt darauf die Puls⸗ ader. Sie ſtarb im Krankenhaus. Der Fall Jakubowski — Strelitz. 22. Mai. Der frühere ſächſiſche Juſtizminiſter Bünger hat heute die Einladung der mecklenburg⸗hſtrelitzer Regierung erhalten, im Falle des angeblich unſchuldig hin⸗ gerichteten Ruſſen Jakubowſki als Gutachter tätig zu ſein, Demnächſt werden Beſprechungen zwiſchen ihm und dem Vertreter der Strelitzer Regierung ſtattfinden. Flucht eines Südtiroler Bürgermeiſter⸗ — Innsbruck, 23. Mai. Nach einer Meldung aus Bozen iſt dieſer Tage der Bürgermeiſter Joſeph Pixner von St. Leonhard im Paſſeier Tal über die italieniſche Grenze nach Nordtirol entflohen, da er von ſeiner bevorſtehenden Verhaf⸗ tung wegen„italienfeindlicher Propaganda“ Kenntnis er⸗ halten hatte. Pixner war der letzte Bürgermeiſter in Südtirol. Schiffsunfälle — London, 23. Mai. Nach einer Meldung aus Moskau iſt auf dem Kubanfluſſe bei Temrink ein Dampfer, der 80 Kinder an Bord hatte, geſcheitert. 40 Kinder ſollen ertrunken ſein. Der auf der Reiſe nach Trieſt befindliche Dampfer„Leo Tolſtoj“ gertet auf dem Dujepr in Brand, wobei 19 Per⸗ ſonen umkamen. Nobiles Unternehmen — Oslo, 22. Mai. Nobile hofft, heute abend wieder abflie⸗ gen zu können, Er will zuerſt nach dem 82. Breitegrad und, wenn ſtilles Wetter herrſchen ſollte, zum Nordpol weiterfliegen. Bei Oſtwind wird die„Italia“ jedoch nach Grönland, bei Weſt⸗ wind nach Nikolausland fliegen. 82 Tote in Pennſylvanien feſtgeſtellt — Newyork, 23. Mai. Die Zahl der Toten, die bisher bei dem Grubenunglück in Pennſylvania feſtgeſtellt wurden, beträgt 82. Man glaubt, daß von den noch eingeſchloſſenen 115 Bergleuten keiner mehr am Leben iſt. Künſtliche Jnſeln im Ozean — Newyork, 22. Mai. Die erſte der ſieben Ozeaninſeln, die als Stützpunkte für den Flugverkehr gedacht ſind und die von einem amerikaniſchen Konſortium gebaut werden, wird jetzt in Angriff genommen. Nach der Fertigſtellung auf der Werft wer⸗ den die einzelnen Teile mit einem Dampfer nach der vor⸗ geſehenen Stelle gebracht und dort montiert. Man hofft, daß die Inſel, die 200 Meilen vom Hafen von Newyork entfernt erſtellt werden ſoll, noch im Laufe dieſes Jahres dem Verkehr übergeben werden kann. Im Hagelſturm getötet — New Pork, 23. Mai. Wie aus Laredo in Texas ge⸗ meldet wird, wurden in der dortigen Gegend durch einen Hagelſturm vier Perſonen getötet und 50 verletzt, davon mehrere lebensgefährlich. Die Rückkehr der Ozeauflieger — Newyork, 23. Maj. Die deutſchen Ozeanflieger wer⸗ den, wie verlautet, am 9. Juni mit dem Dampfer„Colum⸗ Hus“ mach Deutſchland zurückkehren. i 7 7 4 A „erer, ß. c eee eee Sr Er 9 ihren Zweigen mag wohl das Klagelied verfolgter Heiden Mittwoch, den 28. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgahe) 44. Jahrtsfeſt der evang. Diakoniſsenanſialt Heute nachmittag wird das 44. Jahre Sfeſt der evan⸗ eliſchen Diakoniſſenanſtalt in Mannheim urch einen Feſtgo ttesdienſt in der Trinitatiskirche mit Predigt des Diakoniſſenpfarrers Walz aus Stuttgart und Einſegnung von 6 Schaveſtern begangen. Im Anſchluß daran wird eine Nachfeier im großen Saale des Wartburg⸗ gelpeges abgehalten, bei der verſchiedene Redner auftreten und er Schweſternchor mitwirkt. Der Jahresbericht für 1927, der zugleich mit der Einladung zum Jahresfeſt in den„Blät⸗ tern für weibliche Diakonie aus der evangel. Diakoniſſen⸗ anſtalt in Mannheim“ erſchienen iſt, enthält folgende bemer⸗ kenswerte Einzelheiten: Nach langzähriger treuer Mitarbeit traten aus dem Kreiſe der Vorſtandsmitglieder aus: Medizinalrat Dr. Peita vy in Heidelberg wegen vorgerückten Alters und Frhr. von La Roche⸗Starke nfels in Heidelberg wegen Umzugs nach Baden⸗Baden. Das Hauptaugenmerk wurde auf den Er werb hbenachbarter Grundſtücke gerichtet. Es ergaben ſich aber immer neue Schwierigkeiten durch die hohen Preisforderungen der Beſitzer. Es iſt berechtigte Aus⸗ ſicht vorhanden, daß dieſe Verſuche in allernächſter Zeit den gewünſchten Abſchluß finden. Die Schweſternſchaft trat in das Jahr 1927 mit 171 Schweſtern ein. Am 1. Januar 1928 zählte ſie bei 2 Todesfällen und fehlender Einſegnung 116 Diakoniſſen, 47 Bei⸗, 15 Probe⸗ und 4 Vorprobeſchweſtern. Mit tiefer Wehmut wird der H eimgegangenen gedacht. Im faſt vollendeten 74. Lebensjahr ſtarb am 14. April die Sberin⸗Mutter, Diakoniſſe Antoinette v. Cariſien nach ſchwerem Leiden auf ihrer geliebten Friedenshöhe bei Herren⸗ alb. Mehr als 20 Jahre waltete ſie vorbildlich im Mutter⸗ hauſe.„Nach heißem Tagewerk war ihr noch ein Feierabend von faſt 4 Jahren in dem Hauſe beſchieden, das ſie als ihre eigene Schöpfung betrachten durfte. Am 9. Auguſt ſtarb kurz vor der Vollendung ihres 55, Lebensjahres Schweſter Gretchen Müller 1 unerwartet an den Folgen einer Operation. 30 Jahre war die Verblichene als Diakoniſſe in den verſchie⸗ denſten Gemeinden, zuletzt in Sandhofen, tätig. Ihre Vazarettdienſte während der Kriegsjahre fanden ehrende An⸗ erkennung durch Verleihung des Verdienſtkreuzes. Die Zahl der Eintritte überſtieg die Durchſchnittsziffer. 14 Schweſtern kamen neu hinzu. In den engeren Verband der Bei⸗ ſchweſternſchaft traten 6 Schweſtern. Den Beruf ver⸗ ließ eine Probeſchweſter die in einem anderen Werk der Juneren Miſſton eine Pflegeſtelle fand. Der Geſund⸗ heitszuſtand der Schweſtern war im Berichtsjahr nicht erfreulich. Eine ganze Anzahl war infolge ſchwerer oder leichterer Erkrankung in Behandlung und Pflege teils im Mutterhaus, teils auf der Friedenshöhe, teils in Heilſtätten und anderen Krankenanſtalten. In den wohlverdienten Feierabend trat die älteſte Arbeitsſchweſter Al⸗ brecht mit 66 Lebens⸗ und 44 Dienſtfahren. Im Vordergrund der Arbeit des Mutterhauſes ſteht die ö Ausbildung der Schweſtern. 555 Berichtsfahre iſt es noch nicht zu Schulkurſen gekommen, Hei denen die jungen Schweſtern ganz aus der Arbeit heraus⸗ genommen werden konnten. Doch wurden in einem Unter⸗ und Oberkurs ſo viele Stunden in Berufskunde, Elementar⸗ fächern und religiöſer Unterweiſung geboten, als irgend mög⸗ lich war, und trotz großer Arbeitsſchwierigkeiten eingehalten. Wieder ſtand dabei den Vorſtänden Hauptlehrerin Fr. Maria Ja nſoß mit ihrer bewährten Kraft zur Seite. Die theore⸗ tiſche und praktiſche ärztliche Unterweiſung wurde mit einer 3 abgeſchloſſen. Zum erſtenmal in der Geſchichte des Hauſes konnte in der Krankenpflegeſchule das ſtaatliche Examen abgehalten werden, wobei alle 11 Kurſtſtinnen ihren Berechtigungsausweis erlangten. Der zweite Kurs mit 7 Schweſtern und 2 freien Hilfen hat in⸗ zwiſchen auch ſchon mit der Prüfung abgeſchloſſen. Im Jahre 1927 traten in dem freundlichen Riehen bei Bafel die ü d ⸗ deutſch⸗ſchweizeriſchen Mutterhäuſer zu einer Tagung zuſammen, auf der Erziehungs⸗ und Ausbildungs⸗ fragen behandelt wurden. Auf dem Heimweg trat der Ver band der fünf badiſchen Mutterhäuſer, in den das Speyerer Haus aufgenommen wurde, zu einer kurzen Arbeitstagung zufſammen. Im Mutterhaus⸗Krankenhaus wurden im Jahre 1927 482 männliche und 923 weibliche Kranke(gegen insgeſamt 1361 Kranke t..) verpflegt. 957 Operationen wurden ausgeführt und 376 Kranke ambulant behandelt. Die Geſamtzahl der Pflegetage betrug 20028 bei 100 Betten. Es gilt, das Haus durch bauliche Inſtandhaltung und durch Anſchaffungen aller Art vor Rückſtändigkeit zu be⸗ wahren. So müffen die techniſchen Fortſchritte beſonders auch in dem weit mehr benutzten Röntgen⸗Inſtitut, das 1927 im Karoline ganzen 1413 Aufnahmen, 247 Durchleuchtungen, 1196 Höhen⸗ ſonnebeſtrahlungen und 905 Lichtbäder zählte, mitgemacht werden. Allerlei Verbeſſerungen, die ein Krankenhaus ver⸗ langt, das ſtets einer ſtarken Abnutzung unterliegt, konnten ausgeführt werden. In den drei von Mannheim aus bedienten Kranken⸗ häuſern Adelsheim, Wertheim und Weinheim wurden 1516 Patienten in 35 684 Verpflegungstagen behandelt und 604 Operationen ausgeführt. Geſuche um liebernahme neuer Stationen mußten vielfach abgelehnt oder auf ſpätere Zeit vertröſtet werden, da der Schweſternmangel anhält. Auf den Gemeindeſtationen wurden 11084 Familien durch 273084 Gänge, 77 788 Stunden, 109,5 Tagespflegen und 1741 Nacht⸗ wachen betreut. Die älteſte Tochteranſtalt iſt das Marthahaus, das ein Hoſpiz für Frauen und Mädchen, ein Damenheim und eine Stellen vermittlung enthält, während im Berichtsjahr ein anderer Zweig, die Mädchenherberge, in einem ſelbſtändigen Haus untergebracht werden konnte. Die Wohltat des Damenheims genoſſen 39 ältere und jüngere Inſaſſen, von denen zwei durch den Tod abgerufen wurden, in 7937 Verpflegungstagen. Durch Eröffnung des Bethanienhauſes wurden Räume frei, in denen nach einem Umbau die Siechen untergebracht werden konnten, zu denen ſich eine 85fährige ge⸗ ſellte. Der ehemalige Tagesraum für die Hausangeſtellten wurde in ein Hoſpizzimmer umgewandelt, in dem 127 Durch⸗ reiſende in 741 Verpflegungstagen betreut wurden. Die Statiſtik der Stellen vermittlu ng weiſt folgende Zahlen auf: auf 2609 offene Stellen kamen 2208 Arbeits⸗ ſuchende, wobei 560 Vermittlungen zuſtande kamen. Durch das Mädchenheim Bethanien gingen nicht weniger als 1060 Frauen und Mädchen mit nicht weniger als 12 773 Verpflegungstagen. Auch der Bahnhof s⸗ miſſionsdienſt hat hier ein Zimmer. Am meiſten ver⸗ wandt mit der Bethanienarbeit ſind die Aufgaben, die das Suiſe Schepplerheim“ in Käfertal den drei dort wir⸗ kenden Schweſtern ſtellt. Es handelt ſich um Gefährdeten⸗ fürſorge. Im Jahre 1927 wurden 74 Mädchen in 6635 Tagen verpflegt. In drei Abteilungen vollsog ſich die Arbeit: Nähen und Sticken, Beſorgung von Wäſche, Haus⸗ und Küchendienſt. Im Kinderſolbad Siloah in Bad Rap⸗ penau konnten ſich 752 Kinder aus allen Gauen Deutſchlands in 31.889 Verpflegungstagen recht gut erholen. Die ſtieben Kinderſchulen waren in neun Ableilungen immer gut beſucht, meiſtens von mindeſtens 60 Kindern. In den Neckargärten erhielten 40 elende Kinder regelmäßige Frühſtücksſpeiſung. Daſelbſt beſteht auch ein Großmütter verein, dem an den freien Mittwochnachmittagen die Kinderſchweſtern dienten. Die Zahl der Induſtrieſchulen hat ſich um eine ver⸗ mehrt. Am 1. Auguſt konnte der Gemeinde Sandhofen eine Induſtrieſchweſter zur Verfügung geſtellt werden. Im Städtiſchen Altersheim, deſſen Betrieb vom Mutter⸗ haus auf Wunſch der Stadt Mannheim übernommen wurde, ſind drei Schweſtern tätig. Stäbtiſche Nachrichten Hauptlehrer a. D. Or. Friedrich Zimmermann Montag nachmittag iſt nach langem, ſchweren Leiden im 73. Lebensjahr der im Ruheſtand lebende Hauptlehrer Dr. Friedrich Zimmermann verſchieden. Der Heimgegan⸗ gene, der als hervorragender Botaniker in der Gelehrtenwelt viel Beachtung fand, war zu Wollbach bei Lörrach am 24. De⸗ zember 1855 geboren. Unter die Volksſchulkandidaten im Jahre 1877 aüfgenommen, legte er die erweiterte Dienſt⸗ prüfung und die Reallehrerprüfung ab. Im Jahre 1881 kam Zimmermann, der vorher in berſchlebenen Landorten tätig geweſen war, als Reallehrer nach Heidelberg, wurde 1883 Hauptlehrer in Auggen bei Müllheim und wirkte von 1888 ab in gleicher Eigenſchaft an der Mannheimer Volksſchule. Am 1. Mai 1918 trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Zimmermann hat ſich, wie erwähnt, als Botaniker einen Namen gemacht. Er war auf dieſem Spezialgebiet ſchrift⸗ ſtelleriſch ſehr erfolgreich tätig. U. a. gehörte ex lange Jahre auch zu unſeren itarbeitern. Seine populär gehaltenen Artikel über die Flora der Heimat wurden ſtets gern ge⸗ leſen. Ein bleibendes Denkmal hat er ſich mit dem mehrere hundert Seiten umfaſſenden Werk über die Flora der Pfalz geſchaffen, zu dem mehrere Nachträge erſchienen ſind. Mit vielen ausländiſchen angeſehenen Botanikern ſtand Zimmer⸗ mann in reger Korreſpondenz Mit 60 Jahren erwarb er ſich noch den Titel eines Doktors der Naturwiſſenſchaften. Reiches muſikaliſches Wiſſen befähigte ihn, vor dem Kriege lange Jahre als Muſikkritiker tätig zu fein. Na ſeiner Penſionierung ging er ganz in ſeiner Gelehrtenarbeit auf. Zimmermann hinterläßt drei Söhne und drei Töchter. Sch. 3. Seite. Nr. 208 Privatier Jatob Kuhn 7 Aus Freiburg i. Br. kommt die Trauerkunde von dem Hinſcheiden von Privatier Jacob Kuhn, der gegen Ende des vorigen und zu Beginn dieſes Jahrhunderts in Mannheim zu den bekannteſten Mitbürgern zählte und nun im hohen Alter von 78 Jahren ſanft verſchieden iſt. Jacob Kuhn ſtammt aus der Getreidebranche. Er war Rittmeiſter der Landwehrkavallerie und Teilnehmer der Jeld⸗ züge von 1870/71 und 1914/18. Als treues Mitglied der frühe⸗ ren ngtionalliberalen Partei trat er jederzeit mit unerſchrocke⸗ nem Mut für die Ideale dieſer Partei ein, die ihn auch in den Bürgerausſchuß entſandte, wo er in den Jahren 18931905 eine gleich eifrige und erfolgreiche Tätigkeit im Jutereſſe der Stadt entfaltete. Wo Kuhn als Redner auftrat, fand er Aug und Ohr der Verſammlung. Für ſeine Partei war er jeder⸗ zeit auf dem Poſten. Unermüdlich zog er während der Wahlen Abend für Abend hinaus aufs Land, um der Landwirtſchaft von der großen ruhmreichen Nationalliberalen Partei zu er⸗ zählen und neue Parteifreunde zu gewinnen. Thorbecke und Kuhn waren damals die Führer der Partei, die durch die Macht ihrer Perſönlichkeit und der Rede Gewalt zu der Blüte und Machtſtellung der hieſigen Bezirksgruppe der Nationalliberalen Partei im Bürgerausſchuß und im öffent⸗ lichen Leben beitrugen. Mit beſonderer Vorliebe widmete ſich Jacob Kuhn dem Militärverein Mannheim, der unter ſeiner Leitung einen ſo raſchen Aufſchwung nahm, daß er zu den größten Vereinen der Stadt zählte. Sein ehrlicher Wille, ſeine Charakterfeſtigkeit und nicht zuletzt ſeine Kameradſchaftlichkeit ſicherten ihm auch hier einen großen Freundeskreis. Durch das Vertrauen ſeiner Kameraden wurde er an die Spitze des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes berufen. Mit großem In⸗ tereſſe lauſchte man ſeinen Kriegserinnerungen aus dem Feld⸗ zug 1870/1 oder ſeinen vielen Feſtreden, die er ſowohl bei Partei⸗ als auch bei Militärvereinsfeſten hielt. Zu Beginn dieſes Jahrhunderts ſiedelte Jacob Kuhn nach Freibur i. Br. über, um dort als Privatier von ſeinem arbeits⸗ un erfolgreichen Leben auszuruhen. Als der Weltkrieg ausbrach, ſtellte er ſich trotz ſeines hohen Alters dem Vaterland erneut zur Verfügung. Seine uneigennützige Tätigkeit erfuhr wie⸗ derholt die verdiente Anerkennung durch Verleihung hoher Orden. Als glühender Pariot und begeiſterter Vaterlands⸗ freund wird Jacob Kuhn bei all' denen weiterleben, die ihn perſönlich gekannt hatten. alk. * Erkrankung des Oberbürgermeiſters. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich iſt an einem Darmkatarrherkrankt, der ihn auf Rat des Arztes nötigt, einige Tage das Bett zu hüten. * Die Polizei patronilliert ſcharf geladen! Bis zu der folgenſchweren Jagd auf die Einbrecher in Heidelberg, die einem Beamten das Leben koſtete, gingen die Schutzleute in Baden mit ungeladener Armeepiſtole zur Nachtzeit Patrouille. Der eine Patronenrahmen ſtak nur im Griff und die Beamten waren in Momenten wie bet der Heidelberger Affäre wehrlos. Jetzt nach dem bedauer⸗ lichen Falle iſt allgemein angeordnet, daß die Schutzleute nachts mit geladener Waffe patrouillieren. Bei Tage 2 der eine Rahmen wieder im Griff, der andere in der aſche. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden u. a, entwendet: Ein dunkelgrauer Herrengabardinemantel, Schwe⸗ denform, doppelreihig mit Rückenſpange und der Firmen⸗ bezeichnung„Auguſt Weſtrich“, aus einem Tanzſaal, 80 Ein beigefarbiger Herrentuchmantel mit gleichem Futter aus einem Aerztezimmer. Eine elektriſche Klingeldruckplatte mit Meſſingſchildern, an einem Hauſe in der Tatterſallſtraße.— Am öſtlichen Ausgang des Perſonenbahnhofs aus einer Hand⸗ taſche ein ſchwarzlederner Geldbeutet mit 12,50 /. An die neie Reichsdagsabgeoronele De Wahlkampf is vorbet, die Schlacht is gſchlache. Schtoppt jetzt die Friedenspelf un dut ſe ragche. Was hinne licht, des ſei begrawe un vergeſſe, Im Reichsdag könnt'r weider eire Krüäfde meſſe. Ruht eich vorläufig aus un dut eich ſchtärke 11 75 neie Tate, eens ſollt ihr eich merke: ergeßt net, wu ihr ſeid; im Parlament Is net de Ort, wu man ſich kloppt un ſchennt. Un wollt eich net ſofort am Krage packe, Die Boxkämpf kann mar annerſchtwo ausdrage, Un aach net in de Hitz, beim Debaddiere, Sich gleich mit faule Aeppl bumbardiere. Noch ebbes, liewe Männer, möcht ich eich aach ſage: Net zuviel Zeit mit Babble dobzuſchlage. Mar wolle Tate ſehe, dut ihr die vollbringe, Dann wolle mar eier Lob in alle Töne 1 S ber. Sie deulſche Eiche Von Erich von Loyewski Die Eiche iſt das Sinnbild des deutſchen Vaterkandes. Von ihr ſangen die Dichter, von ihr redet die deutſche Helden⸗ ſage; in ihren Schatten hat unſer Volk vor allem des Lebens Ernſt und Freude verlegt. Kein zweiter Baum gleicht ihr an ernſter Schönheit, aber auch keiner bot ſich den erſten Bedürfniſſen zu ausgiebigerem Dienſte: das Haus des Lebenden, den Sarg des Toten, das Schiff, das den Seemann trug, das alles gab die Eiche. In dem zottigen Zickzack ihrer Aeſte und in den groß⸗ artigen Verkrümmungen ihres Stammes, ſteht ſie du Baum der Stärke. Sie iſt die graue Waldkönigin, die der Adler aufſucht und der Held zum Bilde nimmt. Wie ein un⸗ durchdringlicher Harniſch legt ſich die tief durchriſſene Rinde dem Recken um Leib und Glieder. Zornig zucken die knorrigen Aeſte. Und wo der Nordwind ſeine Speere gegen den Eichenſtamm ſchleudert, deckt ihn die zottige Mooshülle mit dichtem Schilde. So hat er ſeinen Fuß eingegraben, der Alte vom Berge, und freut ſich, mit Aeolus und ſeinem wilden Heere zu kämpfen. 5 Das iſt die deutſche Eiche; ſie hat Welf und Friedland, die Schweden und den deutſchen Ritterorden geſehen. Unter grollend in die Nacht hinausgeklungen ſein. Ihr Schatten deckte vielleicht den räuberiſchen Landsknecht, wenn er auf den Huſſchlag des ſchätzebeladenen Saumtierzuges horchte. Das iſt der Baum, unter deſſen Zweigen die Jungen um Spiel und die Alten zu ernſten Reden ſich ſammelten! Ber deutſche Baum, unter deſſen Schatten der Dichter träumend ſein Leid vergißt! Sie ſteht noch ſtolz und kühn da, aber es ſind nur wenige thresgleichen, und auch die werden dem Beile bald zum Opfer fallen! 5 An ſtillen Abenden gehe ich hinaus zu meiner ehr⸗ würzigen Eiche Hier nimmt mir der Zauber diefes Natur⸗ denkmals voll Einſamkeit und weltferner Schönheit die Sinne gefangen. Dort an der grünen Bank winkt mir ein Plätzchen, durch des Waldes Geſtrüpp. eldentaten zeichnete ſie ſinnige Beſchaulichkeit und Innigkeit Gemütes aus.— „Ich will Dir alles ſorgſam erzählen, hör' zul“ begann ſie, und ihre Zweige flünerten leiſe.„Du wirſt vor Dir eine neue Welt erblicken, von der Du ehedem nichts geahnt haſt. Sieh', dort in der Nähe ſtürzte einſt ein ſchäumender Berg⸗ bach mit lautem Gefälle ins Tal hinab; zartgefiederte Farne beſchatteten ihn. Links hin ſchlängelte ſich ein ſchmaler Weg Und das Poſthorn tönte durch den Wald mit lautem Geſchmetter:„Sei mir gegrüßt, Du deutſcher Wald!“— ·Deutſcher Wald!“ rief ich nach. Und die Sonne verbarg ſich hinter den Wipfeln. Wie flüſſiges Gold durchzitterte ihr letzter Lichtſtrom unſer Laubdach Graue Nebel huſchten her⸗ vor gus der ſumpfigen Waldſchlucht und zogen wie Schleier um das eiſerne Kreuz, das Du da ſiehſt. Und Du wirſt fragen: was bedeutet dieſes Kreuz?— Die Jahreszahl iſt verwittert, die Sage, die bei ihm weilte, ward von jedermann vergeſſen. Mancher Wanderer liegt dort unten, von der blutigen Mörderhand getroffen— mancher andere lag dort ſchmachtend in der dunklen Waldſchlucht, umſonſt auf Gerechtigkeit harrend. Einſt verſank an jener Stelle ein müder Pilger in den Grund. Hilflos erlag er dem grimmigen Nachtfroſt und der entſetzlichen Furcht, denn in der finſteren Schlucht hauſte der Bär, und bei Anbruch der Dunkelheit huſchte der Wolf aus ſeinem Lager hervor, mit lechzender Zunge gierig nach Beute verlangend. In meinem Geäſt lagen Luchs und Wildkatze auf der Lauer. Das Wilbſchwein verſchmähte meine Früchte und verwüſtete die Felder des Landmanns. Die Phantaſie der Menſchen formte die Schrecken der Natur zu körperlichen Geſtalten— das Irrlicht im Sumpf ward zum tückiſchen Dämon, die Eule mit ihren feurigen Augen zum wilden Jäger, und im Rauſchen unſerer Zweige erblickten ſte die böſen Geiſter. Hörſt Du das melancholiſche Läuten der Unken, welche die Pracht des magiſchen Mondlichtes begrüßen?— Aehnlich klang auch einſt das Glöckchen des Einſiedlers, wenn man die Opfer der Naturmächte zur letzten Ruhe bettete! Aus meinen Zweigen erklang das jubelnde Lied der Nachtigall, die dem brütenden Weibchen vom Frieden des Waldes ang— und in meinen Träumen klingen ihre lieblichen 80 Gewalt waren das Weſen unſerer Vorfahren; neben —.— Hamburger Theater. Unſer ſtändiger Hamburger Mit⸗ arbeiter ſchreiht: Die frohe Kunſt einiger Reinharöſcher Dar⸗ ſteller erſtritt im Hamburger Kammerſpielhauſe einem amerikaniſchen Schwanke, der eigentlich„Abels friſche Roſen“ hießt, verdeutſcht aber den dummen Titel„Dreimal Ho ch⸗ zeit“ erhielt, einen heiteren Uraufführungsbeifall, den er aus ſich ſelbſt heraus gewiß nicht eingeheimſt hälte. In den Vor⸗ ankündigungen prankte der Vermerk:„aber 5000 Auffüh⸗ rungen in Amerika“, Hier kam das Schwänklein trotzdem nicht über einen mittleren Lacherſolg hinaus. Die in Deutſchland bisher unbekannte Erzeugerin der iriſchen Roſe, Anne Nichols, ſtellt uns in der Titelblume ein reizendes junges Weibchen vor. Roſe Abel iſt die Tochter eines Fren katholiſcher Kon⸗ feſſion. Unmittelbar vor dem erſten Aufgehen des Vorhangs wurde ſie vor dem Standesamt die Gattin eines Herrn Sa⸗ muel Lewy. Die Väter des jungen Paares, wutentbrannt über die hinter ihrem Rücken geſchloſſene, alle ihre fromme Familienüberlieferung ſchändende Miſchehe, zeigen ſowohl einander wie den lieben Kindern ihre ausgewachſenen Hörner. Prieſter und Rabbiner trauen dann noch jeder auf ſeine Weiſe das Pärchen, und ſchließlich verſöhnen ſich die alten Kampf⸗ hähne übers Kreuz angeſichts der Zwillingsenkelkinder Josef und Rebekka. Die Raſſenfrage wird alſo von Frau Nichols aus Newyork der Zuchtwahlidee zum Trotz durch weiſe Wahl von Kindernamen aus dem alten und neuen Testament auf ſo geiſtvolle wie einfache Weiſe für alle Zeiten reſtlos gelöſt, und ewige Eintracht herrſcht fortan zwiſchen den fanatiſchen Bekennern der verſchiedenen Glaubensgemeinſchaften Die Darſtellergäſte fanden ſich mit dieſer geiſtig an Dürftigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſenden LArrongeiade bewunde⸗ rungswürdig ab. Sie erſetzten reichlich, was der Newhorkerin an Menſchenbildnerkunſt mangelt. Voran G iſela Wer be⸗ zirk, die eine jüdiſche dicke Dame von lebengefährlichen Eheherrſchaftsausmaßen mit einer Max Liebermann eben⸗ bürtigen Bildnismalkunſt meiſterte, ſodaß ſie in ihrem ſich über die Man Bühne breitenden Unterrockbewußlſein ihr miekriges Männchen ganz und gar verdeckte Far l Etlin⸗ ger hat eine eckige Groteskkomik, die eine ſeltſam rührende, kindſelige und zugleich an tieferen Ahnungen rei e heilige Einfalt mehr zu verhüllen als zu enthüllen ſchein. Der über⸗ lebensgroße Diegelmann iſt immer noch der gewaltige Rieſendickhäuter und Kindermärchenſchreck mit dem frommen Lämmerherzen, und Ria Chiele hat ein ſo ſüßes Geſichtchen 5 nen. Ich höre ſie rauſchen und glaube, ſie 00t e haben: Nicht die rohe Kraft und die un⸗ Melodien fort!.“ —— wie ein Paſtellbild vom alten Papa Greuze. Mit ſolchen Kräften macht die dümmſte Sache begeiſterungsvolle Häuſer, 4. Seite. Nr. 238 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgaße) Mittwoch, den 23. Mat 1928 Veranſtaltungen Abend⸗Feſte im Friedrichspark. Die Parkleitung bringt jedes Jahr an den beiden Pfingſt⸗ Feiertagen eine neue Attraktion. Für die kommenden Feſttage werden Vor⸗ berritungen getroffen zu Freilicht⸗Tänzen der belieb⸗ ten Künſtlerin Olga Mertens ⸗Seger, Karlsruhe. Dier⸗ zu wird ein 50 qm großes Podium über dem Baſſin in der Mitte des Blumenparterres erſtellt, das als eine ganz ideale Löſung der Platzfrage bezeichnet werden kann. Durch Illu⸗ mination und Lichteffekte umrahmt werden dieſe Darbistun⸗ gen großen Anklang finden.(Siehe Anzeige.) * Ein neues Vortragsthema im Planetarium. mitgeteilt, wird das Vortragsthema bei den Vorführungen im Planetarium von morgen ab geändert. Das neue Thema lautet„Unterm ſüdlichen Sternhimmel“ und wird in der Donnerstag⸗Vorführung erſtmalig von dem Leiter des Planetariums, Dr. Scheifele, vorgetragen. Die Sonderführungen im Schloßmuſeum, die jeweils Mittwochs nachmittags ſtattfinden, ſind kürzlich wieder auf⸗ genommen worden. An den erſten Frühlingstagen erläuterte Muſeumskuſtos Dr. Jacob an Hand der Sammlungsgegen⸗ Wie ſchon ſtände Frankenthaler Porzellanplaſtik und ſüddeutſche Fayencen. Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Die Durchgängerin“ Seine Tochter Ilſebill, die will nicht ſo, wie er es will. Dieſer Er, ein wundervoll möblierter Regierugsrat, hat eine zweite Frau geheiratet, die Gina heißt und das heimliche Gſpuſi eines Komponiſten iſt. Mit dieſer neu hinzugeheirate⸗ ten Mama kann ſich Ilſebill, die ihren Papa von Herzen liebt, nicht einverſtanden erklären. Es gibt Krachs und Mißver⸗ ſtändniſſe, Unordnung und frühes Leid. Die Leidtragende iſt schließlich Ilſebill, die ins Penſionat muß als eines ſchönen Tages gar noch ein feſcher junger Mann in ihrem Jung⸗ frauenzimmer entdeckt und an die friſche Luft geſetzt wird. Aber ſie trinkt erſtens im Penſionat keine Milch und zwei⸗ tens bleibt ſie nicht. Hans, der ſie liebt, kommt, und mit ihm den ſie liebt, geht ſie nach Amerika. Daher Durchgängerin. Auf dem Schiff geht es den beiden nicht allzugut; die Kino⸗ romantik verlangt nach ihrem Recht. Aber drüben überm großen Teich klettern ſie ſehr bald an den Dollarbergen hoch, es geht ihnen immer beſſer und beſſer, und vor lauter Wohl⸗ ergehen heiraten ſie eines Tags. Natürlich ſind ſie ein glück⸗ liches Dollarehepaar. Aber ſie wollen in der neuen Welt nicht bleiben, ſondern zurückkehren ins ſtille Heimattal.(Die Beiden ſind aus Berlin.) Anders als ſie ankamen, dampfen ſie alſo wieder ab. Doch auch zuhaus bei Ilſebills Eltern hat ſich das Blättchen gewendet. Ausgerechnet am Hochzeitstag iſt Gina mit ihrem Muſikus durchgebrannt; auch eine Durch⸗ gängerin alſo, aber auf ihre Weiſe. Und während nun der regierungsrätliche Ehemann wartend an der feſtlich ge⸗ ſchmückten Tafel ſitzt und gerade dabei iſt, ſich ſtatt des Sekts eine Revolverkugel einzuverleiben, fällt ſein Blick auf ein briefliches Lebenszeichen ſeiner Tochter. Das verſöhnt ihn mit dem durchgängeriſchen Leben. Er eilt ins Hotel zu Ilſe⸗ bill; in den Armen liegen ſich beide, Papa und Töchterlein. Und ſchließlich will er fetzt auch ſo, wie ſie es will, die Ilſe⸗ Was kann er ſchließlich auch dagegen tun wo die Dol⸗ lars ſind da und die Trauung und—— Wahrſcheinlich kommt das auch noch Das wird ſehr reizvoll, ſehr unterhaltend und mit gedie⸗ 88 Aufwand vorgeſpielt. Man ſoll nicht glauben, daß da⸗ bei mit den plumpen Mitteln eines Entführungsabenteuers bei Nacht und Grauen gearbeitet wird. Nichts davon. Alles it ſehr diskret ſehr fein, ſehr andeutungsweiſe gemacht. Tandaradet. Geſpielt wird ſehr hübſch. Da iſt Käthe von Nagh n, die kleine Ilſebill. Ein Backfiſch mit Empfindung und Temperament, dem man die Durchgeherei wohl glaubt. Ihren Hans gibt der gleichnamige Brauſewetter, der Itebende, lachende deutſche Filmjüngling mit den Grübchen und der wohltuenden Friſche. Den Herrn Regierungsrat repräſentiert Jean Dax bärtig und ſtets tadellos aufge⸗ bügelt. dabet menſchlich ſympathiſch, während die beſtrickende Art der Vivian Gibſon für Gina, die Schlimme eine Lanze bricht. Man macht im Palaſttheater reizende Muſik dazu, ſpielt noch Pat und Patachon, läßt die Wochenſchau laufen, kurz, man unterhält auf die angenehmſte Weiſe, ſodaß gewiß keiner dabei durchgehen wird. i k. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen in Schönwald ergab. daß der dem Zentrum naheſtehende Bankbeamte Hilſer, Innsbruck, mit 365 Stimmen gewählt wurde, während ſein Gegenkandidat, der demokratiſche Bürger⸗ meiſterſtellvertreter Ganter mit 15 Stimmen in der Minder⸗ gelt blieb.— In Biſchoffingen ergab die Bürgermeiſter⸗ waßl. da der bisherige Bürgermeiſter eine Wiederwahl ab⸗ lehnte, die Wahl des Herrn Adolf Schmidt. Er erhielt 174 Stimmen. während ſein Gegenkandidat Albert Boſſert 150 Stimmen auf ſich vereinigte. Der neugewählte Bürgermeiſter iſt ſeit 1924 Gauvorſitzender des Breisgauer Kriegerverbandes. — Bei der Bürgermeiſterwahl in Salem wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Sora zum fünften Male wiedergewählt und zwar nahezu einſtimmig. Am 4. Auauſt iſt Sora 30 Jahre Bür⸗ germeiſter.— In Buggenſegel wurde gleichfalls der ſeit⸗ herige Bürgermeiſter Matthäus Felder mit 68 von 66 ab⸗ gegebenen Stimmen bei 110 Wahlberechtigten wiedergewählt.— Eine dritte Bürgermeiſterwahl fand in Doagenhauſen ſtatt, wo der ſeitherige Bürgermeiſter 119 Stimmen und damit die Mehrheit und die Wiederwahl für ſich buchen konnte 95 Stimmen fielen auf den Gegenkandidaten Otto Kopp von Oberſigaingen, auf Gaſtwirt Steidle, aleichfalls von Ober⸗ ſiagingen, entfielen 5 Stimmen. ** Schriesheim, 21. Mai. Ueber die letzten beiden Ge⸗ meinderatsſitzungen iſt zu berichten: Die Gemeinde erwirbt von Johann Wilhelm Gaber III hier deſſen Grund⸗ ſtück Ogb. Nr. 5349(38 Ar 39 Om. Wieſe und Wald) im Ge⸗ wann Leopoldsgrund um den Preis von 1050 Mk.— Die Ver⸗ ſteigerung des Fuhrlohns für das Rathausholz und die Ge⸗ meindewellen und die Laubverſteigerung wurden genehmigt. — Zu weiteren Mitgliedern des Mädchenfortbildungsſchulver⸗ bands Schriesheim⸗Leutershauſen wurden die Gemeinderäte Landwehr und Forſchner ernannt.— Polizeidiener Peter Mohr wurde wegen grober Verletzung ſeiner Dienſtpflichten mit ſofortiger Wirkung aus dem Gemeindedienſt entlaſſen.— Die Erſtellung des ſogenannten Lehrerwohnhauſes ſchlüſſel⸗ fertig im Hintergäßchen wurde den Bauunternehmern Schre⸗ zenmaier und Fritz übertragen. Architekt Lauer wurde zum Bauleiter für dieſes Lehrerhaus beſtimmt.— Vom Gemeinde⸗ rechner ſoll allmonatlich eine Kaſſenſtandsdarſtellung mit Rückſtänden⸗Verzeichnis vorgelegt werden. el⸗ Mönchzell(Amt Heidelberg), 21. Mai. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt mitzuteilen: Der Gemeinde⸗ rat nimmt den aufgeſtellten Gemeinde voranſchlag für das Rechnungsjahr 1928 mit der berechneten Steuer⸗ feſtſetzung an. Die vom Gemeinderechner abgelegte und dem Gemeinderat zur weiteren Amtshandlung übergebene Ge⸗ meinderechnung für das Rechnungsjahr 1927 wurde vom Gemeinderat nach Vorſchrift der Gemeinderechnungsanwei⸗ ſung geprüft.— Dem vom Bezirksamt Heidelberg unterm 10. Mai gemachten Vorſchlag, wonach Bürgermeiſter Kirſch, Meckesheim, Bürgermeiſter Ziegler, Bammenthal und Bür⸗ germeiſter Reinmuth, Spechbach als Ausſchuß mitglieder für die Verbandsabdeckerei Waibſtadt gewählt werden ſollen, gibt der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung. sch. Hockenheim, 21. Mai. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Gemeinderat Neuberger wird zum Mitglied der Ortsbaukommiſſion gewählt.— Anſtelle eines zurückgetretenen Leichenträgers wird als Nachfolger Leopold Hoffmann ernannt.— Gemäß 8 7 und 8 der Bezirks⸗ feuerlöſchordnung wird als Obmann der Hilfsmannſchaft Zeugmeiſter Walter und als deſſen Stellvertreter Feuerwehr- mann Georg Gottfried ernannt.— Ein Geſuch des Bäckers Hermann Traxel um Genehmigung zum Ausſchank von Fla⸗ ſchenbier wird dem Bezirksamt befürwortend weitergeleitet. — Die Stadtgemeinde tritt der hieſigen Ortsgruppe der Badi⸗ ſchen Jugendherbergen als Mitglied bei.— Die Koſten für die Felöbereinigung im Kieſelgewann werden ſoweit dieſe vom Staat nicht getragen werden, zur vorſchüßlichen Zahlung auf die Stadt übernommen und von den beteiligten Grundſtücks⸗ eigentümern mit Zins wieder zurückerhoben. L. Reilingen. 18. Mai. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner fünaſten Sitzung, auf Grund der Verfüaung des Be⸗ zirksamtes Mannheim vom 13. März 1928 betr. Fiſchereiver⸗ vachtung auf Gemarkung Reilingen im Kraichbach, Kehraraben und anderen Gräben, die Fiſchvächter zu beauftragen. in den einzelnen Loſen Jungfiſcheinſetzungen(Weißfiſche. Karpfen, Schleien uſw.) vorzunehmen. Ein Nachlaß von dem Stei⸗ gerxunasbetrag kommt nicht in Frage.— Die Schuldienerſtelle der hieſigen Volksſchule ſoll öffentlich ausgeſchrieben werden. — Für verſchiedene Kinder ſollen auf Koſten der Gemeinde Lernmittel beſchafft werden. Der Termin zur Bür⸗ agermeiſter wahl wird auf Samstag. 2. Juni, nachmittags von—6 Uhr, beſtimmt.— Durch Pflaſtermeiſter Steinmann⸗ Walldorf ſoll in der Wilhelmſtraße eine Rinnenpflaſterung vorgenommen werden. Kleine Mitteilungen Zur Erzielung einer Einſparung am Fürſorgeaufwand wurde in der Bruchſaler Stadtratsſitzuna beſchlof⸗ ſen, die Schülerſpeiſung während der Sommermonate einzuſtellen und auch die Teilnehmerzahl der Speiſung zu beſchräuken. Zur Erſtellung eines Grabmals für den ver⸗ ſtorbenen Ehrenbürger der Stadt, Stadtpfarrer Kunz ſoll unter Bruchſaler und auswärtigen Bildhauern ein engerer Wettbewerb veranſtaltet werden. Waldmichelbach, 19. Mai. Der Punkt Wohnungsſachen ſteht leider in jeder Gemeinderatsſitzung auf der Tagesord⸗ nung. Es iſt trotz der Not, über die alles ſchimpft, nicht mõg⸗ lich, Wohnungen zu erhalten. Niemand will Mieter auf⸗ nehmen, beſonders keine mit Kindern, ſondern jeder will ſeine Mieter loswerden und ſein Haus allein bewohnen. Bei einigermaßen gutem Willen könnte es auch auf dieſem Ge⸗ biete beſſer ſtehen. Hoffentlich bringen die bevorſtehenden Neubauten etwas Beſſerung und zeigt ſich die Regierung auch mal entgegenkommend, wo doch bei uns wirklich Wohnungs⸗ not beſteht. Bei der Verpachtung der Gemeindewieſen wurde der feſtgeſetzte Tagespreis nicht erreicht, ſie ſollen des⸗ halb nochmals zur Verſteigerung kommen: außer der See⸗ und Erlenwieſe, die einen höheren Preis erzielten.— Nach einem Schreiben vom Kreisamt Heppenheim ſollen die Ein⸗ kausgelder der Ortsbürger, die in der Zeit vom 15. Junt 1922 bis 30. November 1923 bezahlt wurden, aufgewertet werden. Der Gemeinderat beſchließt demgemäß und wertet für die Nichtortsangehörigen mit 25 v. H. auf, während die anderen ihren ſogenannten Feuereimer im Betrage von 5% voll aufwerten ſollen.— Zu einem Zuſammenſtoß kam es zwiſchen Parteivertretern und dem Gemeinderat Heid, der Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe des Landbundes iſt. Herr Heid möchte gerne die Arbeitsloſenunterſtützung ab⸗ ſchaffen. Nach ſeiner Auffaſſung herrſcht nur Not bei der Landwirtſchaft. Für die Ausgeſteuerten ſoll wieder etwas Arbeit geſchaffen werden in Form von Wege⸗ und Kanali⸗ ſationsarbeiten. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 20. Mai. Der Pfälzerwaldverein hält am 24. Juni ſeine diesjährige Tagung, mit der ein großer hiſtoriſcher Feſtzug verbunden iſt, in Ludwigshafen ab. Da die Feier des 25jährigen Beſtehens der diesfährigen Tagung ein beſonderes Gepräge geben ſoll, will die Ludwigshafener Geſchäftswelt zum 75jährigen Jubiläum der Stadt durch eine beſondere Feſtwoche mitbeitragen. Es findet alſo im Juni zunächſt eine Fenſterſchau ſtatt; anſchlie⸗ ßend daran eine Handwerkerwoche, die am 24. Juni durch das Feſt des Pfälzerwaldvereins ihren Abſchluß findet. :: Gimmeldingen. 21. Mai. Die Winzergenoſſenſchaft Gim⸗ meldingen, im Verband deutſcher Naturweinverſteigerer. ließ heute bei zahlreichem Beſuch etwa 30 000 Liter 1927er und 849 Liter 1926er Faß weine ausbieten. In raſcher Folge und zu ſehr anſehnlichen Preiſen wurden die Weine abgenommen. 1000 Liter erzielten 1927er: 1300, 1310. 1300. 1430, 1300. 13350, 1370. 1530, 1410. 1540. 1340. 1420, 1360, 1500, 1400. 1420. 1460. 1480. 1510, 1470. 1410, 1520, 1490, 1440. 1620. 1380, zurück, 1550. 1850 1926er: 1970 zurück. 1700 zurück. 2020. .cc Der Veflobungssnzeiger mit den Anzeigen derjenigen Paare, die sich Pfingsten ver- loben, erscheint am Pfingst- samstag, dem 26. Mal Preise je Feld: . U. 10. Mk. Aufgabe rechtzeltlg erbeten 1————— Zeit, Licht, Welt In zwangloſer Folge ſollen hier Gedanken unſeres wis Mitarbeiters veröffentlicht werden, die ſich als Teile einer in langen Jahren durchdachten Weltanſchauung geben und die im Zuſammenhang dem denkenden Leſer ein vom Wiſſen um die Welt erfülltes Ganzes bieten. D. Red. Die„Ewige Lampe“ in Kirchen und Häuſern iſt das Sinn⸗ Hild des ewig aßttlichen Lichts oder des Lichts der göttlichen Ewigkeit, der göttlichen ewigen Zeit, der Alles entſtammt. was war. iſt und ſein wird. Es gibt feſte, flüſſige und aaſige Körper(nebst ihren Zwi⸗ 1 Die flüchtige Zeit aehört zweifellos zu den gaſigen rpern. a Während wir gelernt haben, alle übrigen Gaſe zu bändigen und dorthin zu lenken, wo ſie uns nützliche Arbeit verrichten durch ihre kinetiſche oder potentielle Energte. will es uns oft ſchwer gelingen, der gaſigen Zeit haftbar zu werden. Sie ent⸗ wiſcht uns unter den Händen. wenn wir ſie recht feſt halten möchten, und klammert ſich an uns, wenn wir ſie zum Teufel wünſchen. Kurz, mit der Zeit wiſſen wir noch nicht ſo recht um⸗ zugehen, trotzdem wir länaſt erkannt haben, daß nur ſie unſer Lebensblut erzeuat, das Geld. 5 Das iſt aber auch kein Wunder. Sie beanſprucht eben unter den vollkommenen Gaſen den Meiſtertitel und wehrt ſich mit allen Kräften gegen deſſen Verluſt. Der ſtark gewordene Sohn ſoll nicht zur Macht gelangen. 8. Bekanntlich definiert die Phyſik die Gaſe als luftförmige Körper., deren Teilchen das Beſtreben haben, ſich nach allen Seiten hin möalichſt weit von einander zu entfernen. Ein Körper. der ſeinem innerſten Weſen nach beſtrebt iſt. ſich fleißig in der Welt umzuſehen, um klug zu werden, wird immer von denjenigen begehrt werden. die ſich nicht gern vom Platz bewegen und doch die Welt ſehen und klug werden möchten. Aber auf dem Rücken der Fleißigen! 5 Na, umgekehrt will fa ſchließlich auch der flinke Geſchwinde, wenn er die Welt kennt und klug geworden iſt zu beſchaulicher Ruhe gelangen. um Andern die errungene Weisheit zu pre⸗ Ligen, d. g. ſich von ihr„leeren“. damit die noch wiſſensleere Jugend ſich mit ihr„fülle“. i Auch eignet ſich der Geſchwinde beſonders zur Beförderung ver raſch änglichen und verderblichen Gegenſtänden von einem zum andern Ort.(Der eine Ort„leert“ ſich vom Boten Und ſeiner Laſt. der andere„füllt“ ſich mit ihm.) Dazu wird man den Geſchwindeſten von Allen benötigen, weil er am ſchnellſten das Ziel erreicht; den Stärkſten, weil er alle Hinder⸗ niſſe überwindet, und den Klüaſten. weil er den nächſten Weg kennt, den kürzeſten. Aber was nützt uns der geſchwindeſte Bote, wenn er ſich nicht fangen läßt. weil er ſich nicht als„Laſt“ träger geboren fühlt! ſondern als„Ju ſt“bringer(der Lebensluft(⸗luſt))]. Könnte er ſonſt das vollkommenſte. leichteſte und geſchwindeſte Gas(Geiſt) bleiben? Weltlaufmeiſter?(Meiſter des Welt⸗ laufs p) 5 5 Nun, alle Weltmeiſter haben ihre Titel abaeben müſſen: warum ſoll der„Vollkommenſte“ eine Ausnahme machen? Im vorliegenden Falle kann als ausſichtsreichſter Geaner nur ein Körver in Frage kommen. deſſen natürliche Eigen⸗ ſchaften in vollkommenſtem Gegenſatz zur Natur des„Welt⸗ laufmeiſters“ ſtehen. Er muß z. B. im Gegenſatz zu deen unüberbietbarer Geſchwindiakeit gar keine haben, d. h. die Tendenz zur ewigen Ruhe; er muß zeitlos ſein im Gegenſatz zur Raumloſiakett der Zeit; er muß lleſichtlos, alſo ſchwer ſein im Gegenſatz zur ſchwerefreien lleſichten Zeit; er muß feſt (maſſia) ſein im Gegenſatz zur„Gaſiakeit“ der Zeit. Er muß— ug, er muß halt ſeinem Geaner überlegen ſein. Und dazu ge⸗ hört. wie bei allen Kämpfen. der richtige Moment: das, was wir fälſchlich„Glück“ nennen, da doch Alles geſetzmäßig ver⸗ läuft. Man muß nur die Geſetze kennen. nach denen der Geaner Handeln mu ß. g N Und nun laſſen wir die beiden Geaner ſich ineinander ver⸗ krampfen, vermengen, vermiſchen, kurz,„vermählen“ vermah⸗ Jen, vermehlen.— Was? Etwa zwiſchen oder aleich zwei aranit⸗ nen Mühlſteinen?— Um Himmelswillen, wie furchtbar! Nun, feder Umblick hinaus in unſere makrokosmiſche „himmliſche“ und feder Einblick hinein in unſere mikrokos⸗ miſche„hölliſche“ Welt von unſerm kosmiſch⸗irdiſchen Stand⸗ punkt aus zeiat uns das wilde Toben dieſes entſetzlichen Ur⸗ oder Stammaeſchlechterkampfes um's„Gleichgewicht“ Gottlob, daß Kamuf ermüdet und Waffenruhen[(Treu⸗ hung der Geſchlechterf erfordert zur Sammlung Friſcher Kraft zum Liebes⸗ zum Zeugungskampf. Wie könnte er ſonſt wia toben zwiſchen dem Herrn der Unendlichkeit und der Herrin der Ewigkeit. Ew. 2 Bruchſaler Schloßkonzerte 1928 Einmal im Jahre erwacht das verſchlafene Rokokoſchloß, da dringt Blütenduft in die verſchloſſenen Räume, da flattern Kerzen auf, da werden die Bilder, die an den Wänden hängen lebendig und ſteigen herab, in den herrlichen Fürſtenſaal zu Klängen des Cembolo und des Spinelts, der Oboe und der Flöte. Rokoko⸗Muſik ertönt, feine, empfindſame Weiſen, Menuett⸗ Klänge und zauberiſch ſüßes italieniſche Laute werden von Sopranſtimmen beim ſchimmernden Kerzenlicht vorgetragen. Die ſo oft geſchmähte italteniſche Oper des 18. Jahrhunderts hat ihre Reize, der Kenner genießt ſie wie köſtlichſtes Biskuit, wenn die Arien des Sachini und Paer von einer Künſtlerin wie Ria Ginſter aus Wiesbaden vorgetragen werden. Auch Händel kommt zu Wort, ein bisher ungedrucktes Werk, Trioſonate für Flöte, Violine, Cembolo und Violon⸗ cello, Klänge in denen ſchon eine gewiſſe Wucht, bei aller ſpie⸗ leriſchen Leichtigkeit zu ſpüren iſt. 8 Als Abſchluß erlebt man eine Wiedergabe eines Quartetts von Stamitz; unſer Mannheimer Komponiſt ſpricht in Klän⸗ gen, an denen wohl ſchon der unſterbliche Wolfgang Amadeus bei ſeinem Mannheimer Aufenthalt ſich erfreut hat. Eine kurze Feierſtunde im Rokokoſchloß; dann verſinkt die heitere Welt des Schäferſpiels und der Grazie; das Schloß träumt wieder von alter Lebenskunſt und Lebensfreude, bis ein neuer Mai im nächſten Jahre wiederum die Putten und Göttinnen in Lichterglanz und Tönen in einzigartigen Kunſtfreuden vor unſere Sinne ſtellt. 1 Die Erſtaufführungen der neuen Richard Struuß⸗Oper „Die ägyptiſche Helena“(Text von Hugo von Hofmannsthal) ſind nunmehr endgültig feſtgeſetzt worden: 6. Junt, Dres⸗ den, Staatsoper, 11. Juni Wien, Stagtsoper, 6. Oktober Berlin, Staatsoper. Unmittelbar anſchlteßend werden eine Reihe anderer Bühnen, u. a. das Nationaltheater in Mün⸗ chen ſowie die Stadttheater in Ha mburg und Breslau das Werk bringen. Die Premiere der„Aegyptiſchen Helena“ in den Vereinigten Staaten von Amerika findet in der erſten Hälfte des Monats November an der Metropolitan Opera in New Nork ſtatt. 8 1 7 u nnn * gd H n kes. N 8 N 5 Mittwoch, den 23. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabeſ B. Seite, Nr. 288 Sportliche Rund ſchau Die Oiympiſchen Spiele 1928 Hockey bei Regen und Kält⸗ Indien bleibt„zu Null“ . Jetzt. nachdem das Olumpiſche Hockeyturnler bereits ſechs Tage hinter ſich hat. kann man endgültig feſtſtellen, daß dieſes Turnier gründlich verreauet iſt. Auch nach dem Rußhetaa am Montag hat ſich keine Aenderung mehr eingeſtellt. Ununter⸗ brochen reanet es ſeit 24 Stunden mit einer Beharrlichkeit, die einer beſſeren Sache würdig wäre. Man kann ſich keine Hoff⸗ nung mehr auf ein äußeres Gelingen des Turniers machen. Ein verpfuſchter olympiſcher Anfang— das iſt jetzt die Aus⸗ beute. Vorerſt ſteht es nicht danach aus, daß das Wetter ſich ſo hald ändern würde. Zunächſt wird man ſich weiter auf Regen gefaßt machen müſſen. Die Spieler ergeben ſich in ihr Schick⸗ ſal. in die Notwendigkeit, bei Külte und Regen auf moraſtigem Boden zu ſpielen und die Zuſchauer verzichten auf den Beſuch. Die Stimmung iſt ganz ſo wie das Wetter; man könnte beinahe ſchon„Verſtimmung“ ſagen. So hat man ſich die Olympiſchen Spiele nun doch nicht vorgeſtellt. Zum Sport gehört Sonne und ein freundlicher Himmel. Davon iſt in Amſterdam nichts zu ſehen. Der Himmel hänat voller dunkler Regenwolken. die der Sonne den Durchblick ver⸗ ſverren und die ganze Atmoſphäre in ein trübes Grau hüllen. das für Holland tupiſch iſt und das man auch im nordweſtlichen Deutſchland zur Genüge kennt. Dazu iſt es reichlich kalt. Wenn man das Stadion betritt und dann auf den Platz komint, um leere Tribünen und Bänke zu ſehen fühlt man noch ſtärker als vorher die Kälte. die hier lagert und ſich gleichſam aufſpeichert. ohne einen Ausgang zu finden. Sicherlich wäre die Laune etwas heiterer, wenn das neue olympiſche Stadion gefüllt wäre won intereſſierten Menſchen. Aber unter dieſen Umſtänden amerkt man gar nicht. daß es ſich um eine Olympiſche Veranſtal⸗ tung handelt. Wenn nicht nerſchiedene Dinge daran erinnerten, könnte man alauben, ein beliebiges und belangloſes Hockey⸗ ſpiel zu ſehen. Und das trotzdem Indien ſpielt, die Mann⸗ ſchaft. die nächſt Holland die weitaus beliebteſte bei den Maſſen üſt und um derentwillen man gern zum Stadion gehen würde. Aber ſelöſt udien vermag nicht mehr zu reizen, wenn es dauernd reanet und wenn man ſich dafür anderthalb Stunden in der Kälte draußen hinſtellen(oder ſetzen) ſoll. Dabei wäre ein beſonderer Anreiz gegeben. Indien träat jein letztes Gruppenſpiel gegen die Schweiz aus. Man iſt ae⸗ kvannt. ob es den Indern trotz des Fehlens von Feroze Khan gelingen wird. ein„zu Null“ zu halten, ob ſie wirklich ihren Gegnern kein einziges Gegentor geſtatten werden. Ja, ſie bringen es fertial Die Schweiz wird:0 geſchlagen. Indien hat ſeine vier Spiele in der Gruppe mit einem Torverhältnis von 20:0 beendet. Den Aſiaten iſt keiner g⸗wachſen. Indien ſchlägt die Schweiz:0(:0) Das Regenwetter und vor allem die Kälte bedeutet für die Inder trotzdem ein unverkennbares Hindernis. Sie ſind zu Hauſe andere Witterung gewöhnt und wäre ihre Ueber⸗ legenheit nicht ſo rieſig, ſo könnte es Ueberraſchungen geben. Dazu kommt die veränderte Aufſtellung, hervorgerufen durch das Fehlen des verletzten Feroze Khan. Es dauert lange, bis ſie ſich zurechtfinden, und ihre Ueberlegenheit iſt nicht ſo groß, wie ſie in den vorherigen Spielen war. Die Schwei⸗ zer wehren ſich mit allen Kräften, ihr Torwart Magnin über⸗ trifft noch Zumſtein und brilliert durch Bravourleiſtungen. Durch Marthins gehen die Inder in Führung, und bis zur Halbzeit kann nur noch Gateley einmal erfolgreich ſein. Nach der Pauſe wird wieder umgeſtellt. Eine halbe Stunde ver⸗ rinnt torlos und es ſcheint, als ob die Schweizer ſehr billig davonkommen würden. Dann aber, in der letzten Viertel⸗ ſtunde, ſetzt der kleine und doch ſo große Dhyand Chand Druck dahinter und erzielt in ein paar Minuten drei Tore, denen kurz vor Schluß Marthins ein weiteres anfügt. Ein halbes Dutzend Tore iſt das Ende. Bis zum 26. Mai haben die e Ruhe, dann ſteigt das Entſcheidungsſpiel gegen Holland. Deutſchland ſchließt die Gruppenspiele ab Ein:0(:0) Sieg gegen Frankreich In dem zweiten Spiel des Dienstags konnte auch Deutſchland ſeine Gruppenſpiele beenden und ſo auf jeden Fall den zweiten Platz ſichern, der ihm am 20. Mai das Ent⸗ ſcheidungsſpiel gegen den Zweiten aus der Indtengruppe (wahrſcheinlich Dänemark) einträgt. Die deutſche Mannſchaft wurde diesmal von den nicht ſo zahlreichen Zuſchauern etwas freundlicher begrüßt als im Spiel gegen Holland. Offenbar waren diesmal die Sympathien auf Seiten der Deutſchen. Die beiden Mannſchaften traten wie folgt an: Deutſchlan d: Brunner; Franzkowiak, Haußmann; reyberg, Theo Haag, Zander; Horn, H. Müller, Strantzen, Förſtendorf, Kemmer. 1 Frankreich; Salarnier; Chevalter, Six; Petitdidier, Prieur, Simon; Riviere, Grimonprez. Arlin, Poufſineau, Robin. Die deutſche Mannſchaft erhielt ſchon gleich mit dem Be⸗ ginn eine angenehme Unterſtützung durch die anfeuernden Zurufe der Zuſchauer, bei denen eine ziemlich ſtarke deutſche Kolonie vertreten war. So ſah man hier die Mitglieder ver⸗ ſchiedener deutſcher Abordnungen und auch die deutſchen Olympia⸗Fußballſpieler. Dieſe wurden in der erſten Zeit ziemlich enttäuſcht, da die Leiſtungen der deutſchen Spieler nicht ſonderlich zu imponieren vermochten. Wäre nicht Brun⸗ gers Geiſtesgegenwart geweſen, ſo hätte Frankreich ſchon ſehr bald ein Tor vorlegen können. Nach viertelſtündiger klarer Ueberlegenheit der Franzoſen, die mit dem naſſen, glatten Boden beſſer fertig wurden, kamen die Deutſchen allmählich mehr in den Vordergrund und eine von Theo Haag ver⸗ wandelte Strafecke gab ihnen in der 25. Minute die Führung. Zehn Minuten ſpäter war es wieder Theo Haag, der eine Strafecke zum zweiten Tor verwandelte. Von nun an ließen ſich die Deutſchen das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen, ein hoher Sieg ſchien wahrſcheinlich. Ein drittes Tor war ſchon fällig, als Salarnier das Tor verlaſſen hatte und der linke Verteidiger einen ſcharfen Schuß in letzter Not noch ab⸗ wehrte. Bis zur Halbzeit kam kein Torerfolg mehr zuſtande, indeſſen konnte nach den bisherigen Leiſtungen der überlegene Sieg nicht mehr zweifelhaft ſein. Aber die zweite Halbzeit enttäuſchte gewaltig. Theo Haag ließ nach und ſpielte zu langſam ab. Durch ſein langſames Zuſpiel verſchenkte ex bei einer Strafecke ein faſt ſicheres Tor, das in der 10. Minute zu fallen ſchien, als Törſtendorf mit einer Flanke von Horn norgegangen war. Sein ſcharfer Schlag wurde jedoch von Salarnier ausgezeichnet gehalten. Von einer Ueberlegenheit der Deutſchen konnte jetzt kaum noch die Rede ſein. Das Spil wickelte ſich in der Mitte des Feldes ah, die Angriffe des Sturms verloren ihre Gefährlichkeit. Die Franzoſen bemühten ſich lebhaft um einen Ausgleich, hatten aber bei Brunner kein Glück, der zweimal ganz gefährliche Lagen zu klären hatte. Umgekehrt hatte der deutſche Sturm zu wenig Stoßkraft, um noch ein Tor erzielen zu können, ſodaß die Halbzeit torlos und das Spiel ſeloſt 220 für Deutſchland ausging. Die beutſche Elf enttäuſchte Zweifellos war das ſchlechte Wetter und mit ihm der naſſe Boden für die Spieler ein Hindernis, aber das galt gleicher⸗ maßen für beide Seiten. Eine Enttäuſchung der deutſchen Elf reſultierte allein daraus, daß Zuſpiel und Kombination ungenau und unproduktiv waren. Strantzen als Sturm⸗ führer war ein glatter Verſager, ſeine fehlende Technik war Schuld, daß die meiſten Angriffe bei der gegneriſchen Läufer⸗ reihe ſtecken blieben und ſo kaum über die 22 Meter ⸗Linie hinauskamen. Auch ſeine beiden Nebenleute befriedigten nicht, dagegen ließen ſich die Außenſtürmer gut an. In der Läufer⸗ reihe war Theo Hgag zu langſam und unentſchloſſen. Hier mar Zander der beſte Mann, der nun ſchon ſein drittes Spiel hintereinander in guter Form abſolvierte und die Anſichten über ſeine Unzuverläſſigkeit Lügen ſtrafte. Wie immer war die Verteidigung ausgezeichnet, ganz beſonders aber ragte wieder Brunner hervor, der einige Glanzleiſtungen zeigte Die Franzoſen hielten ſich beſſer als man glaubte. Torwart und Verteidigung arbeiteten ſehr ſicher und ließen ſich von dem deutſchen Sturm nicht nur nicht ausſchalten, ſondern zer⸗ ſtörten vielmehr ſeine ungenauen Angriffe ſelbſt mit beſtem Erfolg. Dem Sturm fehlte es an ſyſtemvollem Aufbau. Belgien hält den Anſchluß Belgien— Oeſterreich 470(0) Der Dienstag endete ſo, wie er angefangen hatte, matt und ohne Anregung. Das dritte Spiel zwiſchen Belgien und Oeſterreich im neuen Stadion(Deutſchland und Frankreich hatten im alten Stadion geſpielt) ging vor faſt leeren Tri⸗ bünen vor ſich. Man maß ihm keine beſondere Bedeutung zu, wenn ſchon es ſich für die Belgier darum handelte, den An⸗ ſchluß mit Dänemark aufrecht zu erhalten und weitere An⸗ wartſchaft auf den zweiten Gruppenplatz geltend zu machen. Die Oeſterreicher machten es ihnen nicht allzuſchwer, ihr Vor⸗ haben durchzuführen, da der Kampf von Belgien nie verloren werden konnte. Bet dieſer Gelegenheit beſtärkten die Oeſter⸗ reicher weiter den ſchlechten Eindruck, den ſie bereits einmal gemacht hatten. Sie ſind im wahrſten Sinne des Wortes die zenfants terribles“ des Olympiſchen Hockeyturniers. Nachdem der Internationale Hockey⸗Verband ihnen Anweiſung gegeben hatte, die Spieler Reyy und Lichtſchein, die ſich in einem Spiel ſchlecht benommen hatten, nicht mehr aufzustellen, mußte man annehmen, daß ſie dieſer Weiſung(die mehr in Form eines Wunſches gehalten war) nachkommen würden. Stattdeſſen aber traten ſie am Dienstag prompt und unbekümmert wie⸗ der mit dieſen beiden Spielern an, die Ermahnung des Ver⸗ bandes alſo völlig ignorierend. Das Spiel war zu Anfang noch ziemlich verteilt und offen, bis ſich das beſſere Können der Veranſtaltungen Mittwoch, den 283. Mai 1928 ö Theater Nationaltheater:„Die Frau im Hermekin“. 80 Un Apollo: Internationale Ringerolympiade..15 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“.00 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra: Der Student“.— Capitol:„iy ſchwerer Fall“.— Gloria⸗Palaſt:„Die Warenhaus pringeſſin“.— Palaſt⸗Theater:„Die Durchgängerin Scala⸗Theater:„Ein ſchwerer Fall“.— Schauburgr „Stolzenfels am Rhein“.— Ufa⸗Theater:„Amar anf Sei“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbitcherei: 11—1,—7 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 101 und —5 Uhr,— Muſeum für Natur und Völkerkunde:—5 Uhr. Planetarium: Vorführung: 5 Uhr. Belgier durchſetzte. Trotzdem war die Ausbeute his zur Pauſe nur ein Tor, erzielt durch den ſchnellen Halblinken Dierxen. Eine Reihe weiterer gefährlicher Angriffe der Belgier unter⸗ band die recht gut ſpielende öſterreſchiſche Verteidigung, die hinter ſich einen ausgezeichneten und ſicheren Torwart hatte. Als nach dem Wechſel die Ueberlegenheit der Belgter drückend wurde, war das Schickſal Oeſterreichs beſchteden. Belgien drückte das Tempo und ſetzte ſich immer wieder mit ſchnellen Vorſtößen vor dem Tore feſt. Noch zweimal ſkorte der Halb⸗ linke Dierxen, während der Linksaußen gegen Schluß ein viertes Tor erzielte. Der Stand in den Gruppen: 8 In der Gruppe l, der ſogenannten Deutſchland⸗Gruppe, haben Deutſchland und Frankreich ihre drei Spiele erledigt. Es ſteht hier nur noch das Treffen Holland Schweiz aus, das endgültig über den erſten Platz entſcheidet. da Holland dieſes Treffen gewinnen muß. Das Spiel findet am Mittwoch. 16,45 Uhr ſtatt und iſt das einzige Treffen dieſes Tages, mit dem die Gruppe J Schluß macht. Holland. das vor der Erreichung feines Zieles ſteht. wird ſich den Gewinn des Treſſens nicht entgehen laſſen und damit Gruppenſteger ſein. während die Spanier da⸗ mit auf den letzten Platz verwieſen werden. Der augenblick⸗ liche Stand in der Gruppe 1 Holland 2 Spiele 7ꝛ1 Tore:0 Punkte Deutſchland 3 Spiele 818 Tore:2 Punkte Frankreich 3 Spiele:8 Tore:4 Punkte Spanien Spiele:7 Tore:4 Punkte In der erſten Gruyye iſt ledtalich Indien mit ſeinen Spielen fertig. Zwei Spiele ſtehen noch aus. die beide am Donnerstag ausgetragen werden. um 16 Uhr ſpielen Dänemark und Belgien um den zweiten Platz ihrer Gruppe hinter Indien. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen muß man hier die Dänen favoriſieren, die ſich durch einen Sieg über Bel⸗ gien für die Teilnahme am Endſpiel um den dritten Geſamt⸗ platz und die bronzene Medaille. das ſie wahrſcheinlich gegen Deutſchland führen wird, qualifizieren. Das zweite und letzte Spiel des Donnerstags, mit dem die Gruppenſpiele beendet werden, führt um 19 Uhr Oeſterreich und die Schweiz zuſam⸗ men. Hier geht es um den letzten Platz da beide Mannſchaften noch ohne Punkte ſind. Die Tabelle in Gruppe I: Indien 4 Spiele 26:0 Tore:0 Punkte Dänemark Spiele:7 Tore:2 Punkte Belgien 3 Spiele 7190 Tore:9 Punkte Schweiz 3 Spiele 1141 Tore:6 Punkte Oeſterreich 9 Spiele:13 Tore 06 Punkte Tennis Damen⸗Länderkampf England Frankreich Die Engländerinnen gewinnen mit:2 Der Abſchkuß des engliſch⸗franzöſiſchen Damen⸗Tennis⸗ Länderkampfes in Paris ergab den erwarfeten glatten Ste der Englände rinnen, die nach dem erſten Spielſage berel mit 511 in Führung lägen. Den zweiten Punkt für Frank⸗ reich holt Mlle. Dépe, die in einem mörderiſchen zweiſtündi gen Kampf ganz überraſchend die bekannte Miß Eileen Ben⸗ nett:6,:4, 11:9 ſchlagen konnte. Die übrigen Kämpfe brachten klare Siege der Gäſte. Betty Nuthall ſchlug Mme. Bordes nach hartem Kampf:6.:6, 624. Joan Fry gab Mlle, Bauſſard 12:10. 613 das Nachſehen und Miß Watſon fertigte Mme. Lafaurie:0, 610 ab. Maſſerſtanssbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel] 16. 158. 10. 21.22. 28. Reckar-Pegeiſ 1818. 19. 21. 22. 28. Waldshut—..—.—.—.—— E ö Schuſterinſel[41 1,46.49168.601,60 Mannheim 3,13 8,163,248, 8,10.27 K00 90244 2,702.68 2,64 2,75 Jagſifeld 1 0,91 5 6,62 0,87 Maxau.28 4,86 4,82 4,26.394,45 1 l Maunbeim 848 8,183.27 6,1 8,140.30 Kaub.15 2142.08.13.222,25 Cöin 2007.89.99 2 10.160207 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neut Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 S n 17 1 075. Heyme. edakteur Kur er— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißnar 1 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Salelen Nicher S0 baden 5 vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Fllter 1 5 W5 e it uud Aulie Ke oclet den loten Nauilit des Ni Autecſtialluuig e Aeberdles ist Reine Situation so uerfalicten, als daß niclit bei deim N „ Caueeneſlumen ęrielt auerden Route. Raucſles Ceselliqkelt. Jie aue deu munteren gibt dem Gesnrͤche eleus Auß geistuoller Nlaudetei. aclulsses leicſii Hiumeg. All. 8 gules Act. F 6. Seite. Nr. 238 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Im Berichtsmonat mußte das Pfandbriefgeſchäft ſtocken; die Aberraſchend große Anzahl von öffentlichen Anleihen abſorbierte den größten Teil freier Gelder. Und trotzdem lagen eine ganze Reihe von Realkreditbankemiſſionen auf. Sie treten jetzt etwas zurück Hinter die neuartigen Schatzanweifungen und ſo iſt es zu verſtehen, wenn man von Ausverkäufen nichts mehr hört. Die Hypotheken⸗ banken gehen neuerdings ſtatiſtiſchen Berechnungen dadurch aus dem Wege, daß ſie bei der Auflegung nicht mehr den in Ausſicht genom⸗ menen Betrag angeben, ſondern lediglich in ungenannter Menge anbieten. So kann man auch nicht mehr non übrig gebliebenen Po⸗ ſten ſprechen. Aber ſelbſt da, wo hin und wieder eine Bank„mach Ausverkauf der Reihe X“ eine neue auflegt, wie es z. B. die Naſ⸗ Jauiſche Landesbank im April tat, weiß man nicht, wieviel Neugeld für den Hypothekenmarkt bereitgeſtellt werden konnte. l i Im Berichtsmonat wurden früher begebene Serien in Berlin eingeführt. Das zugelaſſene Kapital überſteigt in der Mehrzahl den im Zeichnungswege angebotenen Betrag. Die im April aufgelegten Serien ſind bis auf wenige noch nicht lieferbar. Einführung iſt je⸗ doch für den nächſten Monat zu erwarten; es ſind dies: 3 Millionen 3 Weſtboden Pfandbriefe 12, Erweiterung zu 97.75%8 2 0 5 Obligationen 4, 7„ 84,75% 10 8 89% Meininger Pfandbriefe 17„ 87,50% 10 15 8% Preußen Boden Pfandbriefe 17„ 97590% 4 7 8% Landesbank Weſtfalen Anleihe 1928 95,80% 4 5 80% Weſtſ. Pfandhrief Amt Pfdbr. 1 5 96,50% 85 5 8 Bayeriſche Gemeindebank Obligationen„ 96,00% 50 7% Deutſche Kommunalbank Obligationen n 95,50% Vorſichtige Schätzungen laſſen den Schluß zu, baß hiervon insge⸗ ſamt etwa 100 Millionen verkauft ſein dürften. Da, wo kein im Voraus genannter Betrag auflag, iſt eine Berechnung unmöglich. Man darf jedoch nach früheren Größen einzelner Emiſſionen ſchließen, daß von dieſen Serien vielleicht 20 Millionen placiert ſind. Solche Reihen waren im April begeben: 80% Kommunalbank für Sachſen Obligationen 17/18 zu 96,050 3% Frankfurſer Hypothekenbank Pfandbr. 8„98,00% 8% Naſſauiſche Landesbank Pfandbr. 3 75 9705 8ů65 5**„%% Obligat, 5„ 95.00% „ 5 1„ 9800% Alle dieſe Emiſſionen ſind noch nicht umſatzfähig. Wie ſchon oben geſagt, waren auch einige im April au fgelegte Serien ſchon zugelaſſen worden. Es ſind dies zunächſt 2 Pfand⸗ Prfefreihen der Deutſchen Wohnſtättenhypothekenbank, Berlin. mit zuſammen 5 Millionen I, die zu 97,5 v. H. angeboten waren. Ver⸗ Fauft dürften nach bisherigen Erfahrungen etwa 3 Millionen davon ſein. Weiter intereſſieren 2 Serien der Thüringiſchen Landeshypo⸗ thekenbauk, die aber wohl keine guten Erfolge aufzuweisen hatte, wie die aufgelegten Beträge und die Zeichnungskurſe erkennen laffen. Reichsbahnabſchluß Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft legt nunmehr ihren Geſchäfts⸗ Vericht für 1927 vor. Das Geſamtergebnis des Jahres wird, vom Standpunkt der Betriebsrechnung und der Vermögensaufſtellung be⸗ Arachtet, als befriedigend bezeichnet. Die Einnahmen der Betriebs⸗ kechnung in Höhe von 509,3(4540,83) Mill. 4 ſtehen Ausgaben für Betriez, Verwaltung und Erneuerung in Höhe von 458,8(36816) Mill.„ gegenüber. Verzinſung und Tilgung der Reparationsſchuld⸗ werſchreibungen erforderten 590,5(574,3) Mill. und der Dienſt der neuen Schuldverſchreibungen und Anleihen 2,1(0,e) Mill.. Der geſetzl. Ausgleichsrücklage werden 100,8(90,8) Mill. J zugewieſen und 120(140) Mill. für Rückſtellungen verwendet. Die Vorzugs⸗ Fividende erfordert 61,6(40,4) Mill.. Der vorjährige Vortrag von 467% Miu.“ erhöht ſich auf 178,2 Mill.. 1 5 Die Flüſfigkeit der G. habe ſich weniger günſtig emtwickelt. Wegen der Lage auf dem Kapitalmarkt und in reparationspolitiſcher Hinſicht mußte der Kapitalbedarf faſt ganz aus den küſſigen Mitteln der G. gedeck t werden. Deshalb ergab ich gegen Schluß des GJ. die Notwendigkeit, die fachlichen Ausgaben flühlbar einzuſchränken. Da die Rückſtellungen und der Vortrag feſt⸗ elegt ſeien, träte die G. ohne frei verfügbare Mittel in 92 5 neue G. Die inzwiſchen durchgeführte Begebung von 200 Mill. 4 junger Aktien decke den Kapitalbedarf des neuen Jahres nur zu einem Teil. Sie werden aber die Geſchäftsführung hinſicht⸗ lich der Kapitalrechnung einigermaßen erleichtern. 8 5 a Der weiteren Entwicklung der Kapitalbeſchaffung ſieht die Ver⸗ waltung trotz Erhöhung der Einnahmen in den erſten vier Monaten des laufenden GJ. um 75 Mill.„ gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mit Sorge entgegen. Die derzeitige Konjunkturlage läßt die Hoffnung auf entſprechende Entwicklung der kommenden Monate nicht zu. Oberrheiniſche Vorſicherungs⸗Geſellſchaft. Allianzkonzern. Wie wir zu der von anderer Seite gebrachten Mitteilung von der Kündigung des Perſonals erfahren, entſpricht dieſe nicht ganz der tatſüchlichen Lage. Richtig iſt, daß im Verfolg der Verhandlungen itt der Allianz und Stuttgarter, die jetzt vor dem Abſchluß ſtehen und die eine Fuſion im Auge haben, dem Perſoncl vorſorglich Mit⸗ teilung von einer Löſung des Dienſtverhältniſſes zum 1. Oktober 3. J. gemacht wurde. Wie uns verſichert wird, wird man beſtrebt ein, die Angeſtellten nach Möglichkeit voll auf die Allianz mitzu⸗ bernehmen. Die Gründe für die auf den 31. Dez. 1928 vorgeſehene Verſchmelzung, der die geſtrige AR.⸗Sitzung zuſtimmte, liegen in dem ungünſtigen Verlaufe der Hagelrückverſiche⸗ rung und dem in den letzten Jahren beſonders ungünſtig verlau⸗ fenen Transportgeſchäft. Einzelheiten werden erſt nach der Ait. ⸗Sitzung der Allianzgruppe bekanntgegeben werden. 5 1 Dividendenerhöhung bei der Düſſeldorfer Allgemeine Ver⸗ ſicherungs AG. in Düſſeldorf. Für das GJ. 27 ſoll aus einem Rein⸗ gewinn von 102 842„ ein Gewinnanteil von 7(6) v. H. ausge⸗ ſchüttet werden. Die geſamten Prämieneinnahmen beliefen ſich auf 7 686 679(6 449 806), 4. 217 Verſicherungsgeſellſchaft Thuringia in Erfurt. Die GV. ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1927. Der Ueberſchuß beträgt 1 198 333 l. Nach Abſetzung der Gewinnanteile ſowie von 20 000% für den Gra⸗ 5 1 und Enterſtützungs⸗Fonds, gelangt eine Dioldende won 15& für die volleingezahlten(1. V. 12 ,) und 12&(i. V. 5„) für die mit 25 v. H. eingezahlten Aktien zur Verteilung, dazu ein einmaliger Bonus von 10 4 für jede Aktie. Der Reſt in Höhe von 400 142, wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ferner wurde die Erhöhung des Aktienkapitals auf den Frie⸗ densſtand von 9 000 000 4 beſchloſſen und zwar in der Weiſe, daß die Bisher. Aktien in ſolche mit 25 v. H. Einzahlung um⸗ gewandelt und darauf ein unentgeltliches Bezugsrecht von 123 ge⸗ währt wird, und daß die bisher mit 25 v. H. eingezahlten Aktien ein Bezugsrecht von:1 gegen Zahlung von 25 v. H. des Nennwertes erhalten. Der Reſt von 200 000 4 wird freihändig begeben. „: Gerüchte um die Arbed“. Die zahlreichen durch die Société Generale de Belgique vorgenommenen Ankäufe von Arbed⸗Anteilen, B welche den Kurs bis zu 15000 Fr. trieben, werben gerüchtweiſe in Zuſammenhang gebracht mit einem weitausſchauenden Projekt, den Einfluß der Banque de Bruxelles kaltzuſtellen und die Arbe s in bie von der Soeisté Générale angeregte Konzentrations- Bewegung der Elſeninduſtrie einzubeziehen. Der Kampf zwiſchen Sociéts Générale und der Banque de Bruxelles ſoll bereits zugunſten bes erſteren Jnſtitutes beendigt ſein. Die Operation ſoll durch die Banque'union Pariſienne, die an der Societe Gensrale intereſftert iſt, erleichtert worden fein. Die Soecisté Générale ſoll 35000 Arbed⸗Anteile, die ſich im Beſitze der Familie des verſtorbenen Verwaltungsratspräſidenten Mayriſch be⸗ fanden, erworben haben und mit ber Unterſtützung anderer Ver⸗ waltungsratsmiglieder ſomit die Kontrolle über die Arbed erlangt haben.— Dieſe Gerüchte werden an zuſtändigen Stellen nicht be⸗ ſtätigt, ſind jedenfalls mit äußerſter Vorſicht aufzunehmen. * Felten n. Guilleaume Carlswerk Az. in Köln⸗Mülheim. Der Rohgewinn ſtieg in dem am 31. Dez. 1927 abgelaufenen Gg. auf 17 281 279(14 046 625). Audererſeits ſtiegen demgegenüber Un⸗ koſten und Steuern auf 10 878 805(9 370 468)& und die Zinslaſten infolge weiterer Anleiheaufnahme auf 735 016(66 762). Die Ab⸗ schreibungen ſind mit 1813 026(1 738 898) 40 angeſetzt. Einſchl. des Gewinn vertrages verbleibt ein gegen das Vorfahr wenig veränder⸗ ter Reingewinn von 4 111 596(4 102 862) 4. Als Div idende werden wieder 6 v. H. auf das AK. von 60 Mill. vorgeſchlagen. Nach Abzu⸗ 1 Tantiemen und einer Zuwelſung an die Rücklagen 0 200 zum Vortrag.— Das neue Jahr brachte einen iſtrag auf F chfeekabel zwiſchen Schweden und Finnland re Pfanöbriefgeſchäft im April 10 Millionen Pfandbr. 12 aufgelegt geweſen: Januar 5 Millionen zu 97,75% März 2 1„ 97,80% April 2 0„ 97,25% 5 Millionen Obligationen 19 aufgelegt geweſen: Januar 3 5„ 95,75¼ März 2 5„ 95,50% April 2 95,25% Hier iſt alſo zunächſt feſtzuſtellen, daß bei jedem neuen Angebot für ein und dieſelbe Reihe der Zeichnungspreis heruntergefetzt wurde, und daß ferner bei den Kommunalobligationen 7 Millionen offeriert, aber nur 5 Millionen eingeführt wurden, ein Zeichen da⸗ für, daß einer der beiden Abſchnitte über 2 Millionen nicht abgeſetzt werden konnte. Wir nehmen daher die Zuverfügungſtellung von Hypothekenkapital bei dieſer Anſtalt im April mit 2 Millionen an. Die ſonſt noch eingeführten Serien anderer Banken lagen z. T. ſchon in früheren Monaten auf, z. T. wurden ſie überhaupt nicht ange⸗ boten, ſondern der Abſatz ſoll lediglich im Wege des Börſenverkaufs vor ſich gehen. Eine Pfandbriefreihe wurde nur nachträglich an die Berliner Börſe gebracht, ſie war ſchon an einer anderen Börſe no⸗ tiert, kommt alſo für das Neugeſchäft nicht in Betracht. Aus dieſen Berechnungen ergibt ſich, daß der Zugang aus im im April aufgelegten Serien etwa 125 Millionen geweſen iſt. Dazu kommt dann noch der Verkauf aus bereits in früheren Mo⸗ naten oder Jahren eingeführten Serien, der ſich natürlich auch nicht annähernd ſchätzen läßt. Nur ſovtel ſteht feſt, daß er gering war, denn die im Wege der Zeichnung offerierten, waren immer billiger, ſodaß ſich alſo die Hauptnachfrage auf dieſe Werte konzertriert hat. An der Berliner Börſe lagen Ende April keine unerledigten Anträge vor. Zugelaſſen wurden dagegen(nur Sproz.): 35 Millionen Pfandbriefe und 12 Millionen Kom.⸗Obl. gegen 137 Millionen bzw. 25. Millionen im März. f Wenn wir oben die angebotenen Serien namentlich angeführt haben, ſo einmal deswegen, um die Beteiligung der verſchiedenen Banken zu illuſtrieren und dann hauptſächlich um darzutun, mit welchen Kursunterſchieden die an ſich gleichwertigen Pfandbriefe einerſeits und Obligationen andererſeits feilgehalten wurden. Bei erſteren finden wir Unterſchiede von 1,75 v. H.(Weſtboden und Weſtfäl. Pfandbr.⸗Amt), bei letzteren von 2 v. H.(Bayer. Gemeinde⸗ bank und Kommunalbk. f. Sachſen). Der Realertrag weiſt infolge⸗ deſſen große Verſchiedenheiten auf. Bei den Auszahlungskurſen von 97,5 v. H. und 96 v. H. für Pfandbriefe erigbt ſich da bei einer mittleren Fälligkeit von 15 Jahren eine Rendite von 8,34 v. H. und 8,61, bei Kurſen von 96 v. H. und 94 v. H. für Obligationen ein Realertrag von 8,61 v. H. und 8,94 v. H. Es war alſo Möglich⸗ keit, ſein Geld mit einer Spanne von 0, v. H.(8,94—8,34.) an⸗ zulegen. Daran geht die Oeffentlichkeit ſtillſchweigend vorbei; würde ſte es auch tun, wenn ein Inſtitut den No mi nalzins um über % v. H. erhöht hätte? Hans Steffen Meidelberg. in einer Läge von 250 Kilometern. Auch im übrigen hat ſich des neue Jahr, in das ein guter Auftragsbeſtand übernommen wurde, bis etzt befriedigend angelaſſen. Die HV. am 31. Mai ſoll bekanntlich eine Kapitalser höhun a um 6 Mill. J beſchließen, die zum größten Teil zum Erwerb des Dra htwerkes Eſch⸗ weiler dienen wird. 3: Württ. Metallwareufabrik Geislingen. Die Württ. Me⸗ tallwarenfabrik in Geislingen ⸗Steiige, die bekannt⸗ lich eine Erhöhung ihrer Dividende von 5 auf 7 v. H. vornehmen kann, berichtet, daß das GJ. 1927 in allen Abteilungen einen er⸗ höhten Umſatz gebracht habe; es ſei trotz aller Anſtrengungen nicht möglich geweſen, auf Weihnachten alle vorliegenden Aufträge auszuführen, da die geſetzliche Arbeitsbeſchränkung eine weitere Steigerung der 5 der zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht zugelaſſen hätten. ie im letzten Jahre aufgenommenen Cromargon⸗Erzeugniſſe würden lebhaftem Intereſſe begegnen. Die neuen kunſtgewerblichen Artikel patinierte Metallwaren und Kunſtgläſer) ſänden Anklang. Die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten in Geislingen und der Zweigniederlaſſung Göp⸗ pingen zuſammen hat ſich im Berichtsjahr von 3670 auf 4300 geſtei⸗ gert. Die Tochtergeſellſchaft Orivit AG. in Köln Brau n S. feld hat ihren Betrieb auf das Ende des Berichtsjahres eingeſtellt. Ein Teil ihrer Muſter wird vom Stammhaus weitergeführt. In den Räumen der Orivit AG. wurde eine Filialfabrik zur beque⸗ meren Verſorgung des Rheinlandes eingerichtet. Die Zweig⸗ fabrik Wien habe in dieſem Jahre wieder einen kleinen Gewinn erzielt; die Niederlage Peſt wurde wegen Unrentabilität auf⸗ gelaſſen. Der Fabrikationsüberf ch uß hat ſich von 0,61 Mill./ weſentlich erhöht auf 1,5 Mill. dazu treten noch ſonſtige Erträgniſſe mit 0,175(0,145) Mill. /. Die Unkoſten ſind leider wieder nicht erſichtlich. Einſchließlich 150524(672 905)„ Gewinn⸗ bortrag ſtellt ſich der Reingewinn auf 1877 376(1428 804) l. Für Neuvortrag verbleiben 167 293/ Aus der Bilanz: AK. 20,25 Mill., Rücklage 12,67, Gläubiger 3,54(3,40), Hypotheken unv. 0,44, andererſeits Kaſſe und Wechſel 0,39(0,25) Mill., Wertpapiere 0,42 (.52), Schuldner und Bankguthaben 5,14(8,75), Filialen 3,85(3,39), Beteiligungen wieder 0,48, Vorräte 3,69(3,61), Immobilien und Einrichtungen nach 8,20(6,17), Abſchreibungen 24,87(26,28) Mill. Mark. Ueber die Ausſichten im laufenden GJ. wird bemerkt, daß die Fabriken bis heute gut beſchäftigt ſeien. Inwieweit die allgemeinen Lohnerhöhungen dieſes Frühjahres die Weiterentwicklung be⸗ einfluſſen werden, bleibe abzuwarten. Neue Verhan ungen bei der J. G. Farbeninduſtrie Bet der J. G. Farbeninduſtrie ſchweben zurzeit hinter den Kuliſſen auf zwei wichtigen Gebieten Verhandlungen, auf die an⸗ geſichts der Schweigſamkeit der Verwaltung hingewieſen werden muß. Die Standard⸗Oil Co. wird in der nächſten Zeit neue große Fabrikanlagen zur Glykol⸗ Erzeugung nach den Pa⸗ tenten der J. G. Farbeninduſtrie errichten, und zwar Fabriken in Amerika, aber auch eine große Jabrik in Deutſchland. Gklykol iſt ein Erſatz für Glyzerin, das zur Herſtellung für Spreugſtoff ver⸗ wendet wird und gleichzeitig eine Schutzflüffigkeit für Autokühler bildet. Da nun auch die Th. Gold ſchmidt A G. in Eſſen nach beſonderen Patenten ebenfalls Glykol herſtellt, ſo ſchweben augen⸗ blicklich zwiſchen den beiden Geſellſchaften Ausgleichsverhandlungen. Aber auch cuf dem Gebiete der Stickſtoff⸗ Produktion gehen wichtige Dinge vor. Als Vorausſetzung für das Zuſtande⸗ kommen eines europäiſchen Stickſtoff⸗Kartells zur Bekämpfung des für die nächſten Jahre zu erwartenden Produktionsüberſchuſſes in Stickſtoff wird eine Verſtändigung zwiſchen den deutſchen Stickſtoff⸗ Produzenten angeſehen. Da nun demnächſt die großen Stickſtoff⸗ anlagen der Klöckner⸗Gruppe zu arbeiten beginnen, und ſowohl die Stickſtoffanlagen der Mont⸗Cenis und Hibernig als auch die beim Forbentruſt vor neuen großen Erweiterungsbauten ſtehen, ſo ver⸗ handelt der Farbentruſt mit den Ruhrzechen über die Frage einer Verſtändigung auf dem Stickſtoffgebiete, um die Gefahr einer Ueber⸗ produktion zu verhindern. Ferner beabſichtigt die J. G. Farben⸗ induſtrie als Abſchluß langjähriger Verſuche mit einem neuen erfahren zur Herſtellung eines Garnes von hohem Feinheitsgrad und ſtarker Haltbarkeit herauszukommen. * Sachſenwerk Licht und Kraft A. gegen Abſchlußgenehmigung und läßt Abſchluß vertagen. In der o. HB., die den Auſchluß zu genehmigen hatte, ließ ein Vertreter der Phönix AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düſſeldorf mit mehr als 10 v. H. des Kapitals die Beſchlußfaſſung vertagen. Auch die Kapitalserhöhung um 74 auf 19,15 Mill./— wovon 2,4 Mill. Mark den Aktionären im Verhältnis 511 zu 114 v. H. angeboten werden ſollen— konnte nur gegen die Stimmen der Oppoſition, die ſich in dieſem Falle noch durch die Darmſtädter⸗ und Nationcl⸗ bank um insgeſamt 140 391 Stimmen verſtärkte, genehmigt werden. In der HV. waren 335 395 StA., 90 000 BA. 4 und 93 500 VA. B tertreten. 5 1 Der Streit um das Necht auf die Bezeichnung„Boſch“. Eine Entſcheidung des amerik. Patentamts. In dem Streit zwiſchen der Robert Boſch AG. und ihrer ehemaligen, während des Krieges beſchlagnahmten amerikaniſchen Tochtergeſellſchaft, der American Boſch Magnedo Corporation, um das Recht auf die Führung der Bezeichnung„Boſch⸗Zünder“ iſt jetzt, wie aus Newyork berichtet wird, inſofern eine Entſcheidung herbeigeführt worden, als der Sachverſtändige des amerikaniſchen Patentamts auf Autrag der Robert Boſch AG. ſich für die Löſch eu ng der von der American Boſch Magneto Corp. eingetragenen Handelsmarke zBoſch“ ausgeſprochen hat. Die Robert Boſch AGG. begründet ihren Antrag damit, daß die American Boſch nicht das alleinige Recht zur Führung dieſer Bezeichnung habe. Die American Boſch Mag⸗ u Dresden.— Oppoſition Deutſchlands April⸗Außenhandel Zu dem im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Geſamtergebnis ist im einzelnen noch zu berichten: 5 Bei der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken wird eine Zunahme bei Weizen um 9,4 Mill. /, Eiern um 6,8 Mill. Mark, Gemüſe um 4,3 Mill. /, Butter um 3,6 Mill. durch eine Abnahme der Einfuhr von Mais um 10,2 Mill., von Fiſchen um 2,9 Mill./ Kakab um 2,5 Mill. ausgeglichen. Die Abnahme der Rohſtoffeinfuhr um 31,2 Mill. 4 ver⸗ teilt ſich auf eine große Zahl von Waren. Am bedeutendſten iſt der Rückgang bei Mineralölen(11,7 Mill.% und Fellen zu Pelzwerk 6, Mill.). Eine beträchtliche Zunahme weiſt die Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten(13,5 Mill. /) ſowie die Einfuhr von Baumwolle(7,9 Mill. /] auf. Der, Einfuhrrückgang iſt bei den Fertigweren mit 25,3 Mill., verhältnismäßig am ſtärkſten. Er zeigt ſich beſonders bei den Textilwaren(11,9 Mill. J) und bei Leder(7,2 Mill. 90. Bei dem Rückgang der Ausfuhr von Rohſtoffen fällt in erſter Linie der Rückgang der Kohlenausfuhr um 7,2 Mill./ auf. Weiterhin haben abgenommen die Ausfuhr von nicht ölhaltigen Sämereien um 4,7 Mill. /, Rohtexrtilien um 4,0 Mill. /, Kalk⸗ ſalpeter um 3,2 Mill. J. Zugenvmmen hat die Ausfuhr von Pelz⸗ werkfellen(um 5,5 Mill.). Der Rückgang der Fertigwarenausfuhr trifft in erſter Linie dieſenigen Waren, bei denen in den beiden Vormonaten die Ausfuhr ſtark zugenommen hatte, nämlich die Textilfertigwaren (25,5 Mill.), die chemiſchen Erzeugniſſe(14,5 Mill.), die Eiſen⸗ waren und Walzwerkserzeugniſſe(11,4 Mill./ ſowie die Waſſer⸗ fahrzeuge(8,4 Mill.). De neben ſind noch eine ganze Reihe von Gruppen in geringerem Umfang von dem Rückgang betroffen. Die wichtigſten Reparationsſachlieferungen im April 1928 find: aus der Gruppe der Lebensmittel und Getränke, Zucker mit 5,2 Mill. /; aus der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren Steinkohlen mit 21,2 Mill. /, Koks mit 6, Mill. /, Kalkſalpeter mit 1,9 Mill. 1 aus der Gruppe der Fertigwaren chemiſche Erzeug⸗ niſſe mit 3,5 Mill.„, Eiſenwaren und Walzwerkserzeugniſſe mit 2,4 Mill., Me ſchinen mit 2,2 Mill. 25 A. ee ee Gegenwartswerte in Mill. M. Monat 5 Paſſiv.— Lebensmittel Kohſtoffe Fertigwaren Einfuhr Ausfuhr Aktivit.. Einfuhr Ausfuhrl Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Jan. 27 10939 792—301 J 363.6 35.9 564.9 192.7 150.2 562,9 Febr. 1092 750— 342 337.0 27.7 579,4 189, 182.8 541.1 März 1085 885—250 311,4 31,3 588,1 222.4 1711 600,5 April 1096 789— 807836, 28,2 555,4 163,1 190,1 397,0 Mai 1178 885— 338 3856.1 83,4 592,7 177.6 210,8 672,8 Juni 1197 747— 450 371,7 26,8 602,4 160,9 208,5 559,2 Juli. 1278 847— 431 487,8 24,7 603,5 187,8 223,6 688,8 Aug 1161 868— 293328, 81.7 590,0 207,0 221,4 628,2 Sept. 1175 933—242 3860.7 42,1 567,9 196.4 229.6 693,1 Okt. 1245 96⁰ 285 379.2 98,4 594,5 192,7 285 8 718,71 Nov. 1291 910 381 391,8 43,9 7 181.6 283,0 883,0 Deb 8 44. e 171 230 7097 angel 1414,2 10218 71—8924,5 450,4 418,8 7148,98 2289/2 2486, 7540, Jan 26 130 64 Das ge 8728 688 101 51 28068 887475 Febr. 280 12508 924— 308 819,4 41.5 589.2 209.2 228,3 690,2 Marz 26 1229.8 1 208 888.2 4% 8 211 2204 105 April 26 1 5 251 33,0 440. 6100 1820 21806870 neto Corp. hat Berufung gegen diefe Entſcheidung eingelegt. * Abſchluß der Royal Mail. Aus dem für 1927 ausgewieſenen Reingewinn von 737 293 Pfund Sterling(478 536 Pfund Sterling im Vorjahre) gelangt eine Dividende von 3 p. H. gegen 4 v. H. im Vorjahr zur Verteilung. 60 Hannoverſche Gummiwerke celſior Ach. in Hannover⸗ Limmer.— Wiederaufnahme der Dividendeuzahlung. Der Aq. be⸗ ſchloß, der GV. eine Dividende von 6 v. H.(i. V. 0 v..) in Vorſchlag zu bringen. Die Geſellſchaft hat im vorigen Jahr ihr Ko⸗ pital von 6 auf 3 Mill.„ ermäßigt und duf 6 Mill.„ wieder erhöht. * Ver. Berlin ⸗ Frankfurter Gummiwarenfabriken in Berlin ⸗ Lichterfelde. Das Unkernehmen berichtet für 1927 über eine weſent⸗ Lichterfelde. Das Unternehmen berichtet für 1927 fver eine weſent⸗ liche Umſatzſteigerung. Zahlen dazu werden nicht angegeben. Nach 46 000(38 000)% Abſchreibungen werden aus 102 000 86 000). Reingewinn 6(5) v. H. Dividende verteilt. Aus der Bilanz(in Mill.): Außenſtände 1,04(0,65), Vorräte 0,64(0,49), Schulden 0,05(0,66). Die Geſellſchaft hat aus der Dollar⸗Anleihe der Deut⸗ ſchen Bank einen mehrjährigen Kredit erholten. 50 900„ Vorrats⸗ aktien wurden zu faſt part veräußert. 22: Umſatzſteigerung der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Konſumvereine mög. in Hamburg. Entſprechend der Umſatzſteige⸗ rung der Konſumvereine ſind auch die Umſätze der Großeinkaufs⸗ Geſellſchaft erheblich geſtiegen. So erhöhte ſich der Geſamtumſatz in 1927 auf 373(294) Mill. /, davon entfielen 309(248) Mill./ auf die Handelsabteilungen und 69(45) Mill. auf die Erzeugungsbetriebe. Der Umſatz der Bankabteilung ſtieg auf 2548(1849) Mill. 4. Die Erfolgsrechnung lalles in Mill.% verzeichnet 19,59(16,15) Roh⸗ gewinn, hinzu kommen noch 1,44(0,92) Grundſtücks⸗ und Gebäude⸗ erträgniſſe. Andererſeits wurden aufgewandt u. a. für Gehälter und Löhne 4,11(3,68), Unkoſten 3,26(2,65). Der Ueberſchuß beträgt 3,78 2,95), davon gehen awß v. H. Zinſen auf das eingezahlte Stamm⸗ kapital 0,45(0,36) ab, die Rücklage erhält 2(1,5). Ausfall der Samstag⸗Börſe im Hochſommer. Der Börſenvorſtand beſchloß, in den Monaten Fuli und A u den Samstagen die Börſe ausfallen zu laſſen. Berliner Metalſbörſe vom 22. Mai Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. a Berliner g u ſt an * 21. 22, 2¹ 23. Elektrolyttupfer 137.— 187.— Aluminium in Naffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,10 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.—.—. Hüttenzinn—.——.— 1.(fr. Verk.)—.——.— Nickel 3,50 3,50 Plattenzink.—————] Antimon 90.93-09.98 0,940,899 Aluminſum 2 10.80 Silber für 1 Gr. 88 75.84.75 85 50.86. London 22. Mai. Metallmarkt,(In Eſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 9 E 21. 22. Blei 20,65 20,65 Kupfer Kaſſa 63,25 63,88 beſtſeleci 87,.— 67.25 Zint 25,65 25 45 do, 3 Monat 68,05 68.65 Nickel D= ueckſib. p. Fl. 22.50 22.50 do, Elektrol, 68.25 88.50[ Zinn Kaſſa 229.85 228,—[ Reguſus———— Mannheimer Hafenverkehr 1928 Stattſtiſche Mengenergebniſſe der„N... ö Anfuhr Abfuhr A Berg zu Tail u Berg zu Tal Gesamtmenge: Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Berichlsmonat April 1928 364046 15 880 207 Vergleichsziffern April 1927 541 878 27173 5290 30550 5 März 1928 427829 20 609 5710 50 944 Februar 1928 352 763 140381 7208 29 984 Hiervon entfallen im vetichts- monat auf: ö FFC 15880 770 F ü 54 303 25 1348 8280 TVT 202 155— 988 1 ß) 4580. 2429 4006 ies und San e 2135 18875— 62²⁴ ff. 924—— 2850 Eisen aller Art. 6822—— 2002 VVV 1658— 140— JJC 5300—— 8808 CVVT 1483—— 4883 Düngemittel„„4 1177⁰—— 150 JJ.41 Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 5. Mai 1928 bis 11. Mai 1928 ſind a ng e⸗ kommen talwärts: 9 leere Schleppkähne und 12 beladene mit 24 beladene Dampfer mit 5092 Tonnen, beladene mit 18 903 To.— Abgefahre 17 beladene Dampfer mit 1468 To., . 8 be n De er D Nee enen een ee Seesen 18 e Fan ſen⸗ 1 f 7 Muttwoch, den 23. Maf 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 238 Aus dem Lande 0 Oftersheim. 21. Mai. Das einjährige Kind Lucie der Frieda Stoll von hier, das in einem Kinderwagen ſich be⸗ ſand. zog eine Schüſſel mit heißem Waſſer an ſich., ſo daß ſich der Inhalt über das unalückliche Kind eraoß. Es iſt an den Brand⸗ K die es beſonders am Unterkörver erlitten hat. ae⸗ orben. I. Reilingen 20. Mai. Am Himmelfahrtstage veranſtal⸗ tete der Kirchenbezirk Oberheidelberg in der evangeliſchen Kirche ſein Bezirksmiſſionsfeſt, dem von den ein⸗ zelnen Kirchengemeinden ein ſehr lebhaftes Intereſſe ent⸗ gegengebracht wurde denn die Kirche erwies ſich für die vie⸗ len auswärtigen Gäſte, die am Nachmittag hierher gekommen waren, faſt als zu klein. Die Feier wurde durch ein Prälu⸗ dium des Poſaunenchors Walldorf ſtimmungsvoll eingeleitet. Dr. Erkenbrecht hielt die Begrüßungsanſprache. Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Ma ner⸗ Mannheim, der durch ſeine glänzende Rednergabe das Thema der Heidenmiſſion auf der Grundlage der chriſtlichen Weltauffaſſung und mit einer erſtaunlichen Weltkenntnis den Zuhörern nahelegte und da⸗ mit den Gedanken der Miſſionsbetätigung aufs neue erweckte. Miſſionar Müller- Landau berichtete über ſeine vielſeitigen Erlebniſſe aus ſeiner erfahrungsreichen Miſſionstätigkeit im and der Mitte, China. Aus dem Rechnungsbericht. der durch Pfarrer Ziegler⸗ Baiertal verleſen wurde, iſt zu entneh⸗ men, daß im Kirchenbezirk Oberheidelberg die Miſſionsſpen⸗ den nicht ſchwach gefloſſen ſind und daß Wies lo ch hierin an erſter Stelle ſteht, L. Reilsheim⸗Bammental, 21. Mai. Anläßlich des 60lähri⸗ gen Jubiläums des„Sängerbund“ ⸗Reilsheim fand ein aroßer Geſanaswettſtreit des Elſenzſängergaues ſtatt, zu dem ſich 17 Vereine mit rund 700 Sängern eingefunden hatten. alſo nahezu alle Angehörige des Elſenz⸗Sänaeraaues. Die beſte Tagesleiſtuna machte„Eintracht“⸗Eppingen. Es konnten zahl⸗ reiche Ehrenpreiſe verteilt werden. Dem Sängerwettſtreit folate am Sonntag nachmittag der aroße KFeſtaua mit über 30 Nummern durch die reich geſchmückten Hauptſtraßen. Auf dem Feſtplatz erfolgte die feierliche Ueberaabe der zweiten Fahne worauf Vikar Grimm in ſeiner Feſtrede die Be⸗ deutung des Liedes und ſeine Aufaabe ſchilderte. Gegen Abend wurde die Preisverteilung vorgenommen. Leider war das Wetter trüb und es reanete zuweilen auch leicht, konnte aber die Umgebung von einem regen Beſuche nicht abhalten. * Karlsruhe, 17. Mai. Die diesjährige Vollverſammlung der Handelskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Baden fand letzter Tage in Gernsbach ſtatt. Hierbei bildete die Frage der Senkung der Gewerbeertragsſteuer den Gegenſtand der eingehenden Beratung. Die hierzu gefaß⸗ ten Beſchlüſſe ſollen dem Badiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tage vorgetragen werden, um eine gemeinſame Stellung⸗ nahme der badiſchen Handelskammern herbeizuführen. Bretten. 21. Mai. In der Nacht zum Montag brach auf bis fetzt noch unaufgeklärte Weiſe in der Scheune des Eiſen⸗ warenhändlers Konr. Blum Feuer aus. das in kurzer Zeit auf das Hauſerſche Kin o, einen Schopf des Seilermeiſters Groll und ein Magazin des Kaufmanns Eſſelborn überariff. Die erſteren Gebäude wurden bis auf den Grund zer⸗ ſtört, außerdem die Giebel der Vorderhäuſer von Blum und Groll ſchwer beſchädigt. Der Schaden iſt beträchtlich. Es 1 ein Gebäudeſchaden von über 20 000 Mark entſtanden ein. I. Eppingen, 17. Mai. Die von der hieſigen Ortsgruppe der Badiſchen Heimat veranſtalteten Volkshochſchuk⸗ kurſe konnten ſich auch in dieſem Winter eines regen Be⸗ ſuches erfreuen. Auch dieſes Mal war wieder eine vorzüg⸗ lich getroffene Auswahl der Vorträge zu erkennen. Gehalten wurden insgeſamt 10 Vorträge aus allen Stoff⸗ gebieten. * Baden⸗Baden, 21. Mai. Das ehemalige 3. Schleſiſche Dragoner ⸗ Regiment Nr. 15 weiht am 16. und 17. Juni in Baden⸗Baden das Denkmal für die Gefallenen des Regiments ein. Das Denkmal erhält ſeinen Stand auf einer dicht bei Baden⸗Baden gelegenen Höhe mit Blick guf den Waſſerturm feiner langjährigen Garniſon Hagenau im Elſaß, auf das Straßburger Münſter und auf den Rhein. * Pforaheim. 21. Mai. In der Nacht zum Wahlſonntaa wollte gegen 3 Uhr am Sedansplatz ein Schutzmann eine Geſellſchaft von 15 fungen Leuten, die ſich dort mit Ankle⸗ ben von Plakaten an den Häuſern beſchäftiate. daran verhindern. Die Zuredegeſtellten nahmen ſofort eine drohende Haltung ein und einer von ihnen gab in unmittelbarer Nähe auf den Beamten einen Schuß ab. der aber allicklicherweiſe fehl aing. Der Täter und ſeine Genoſſen nahmen nun Reißaus, teils durch die Nagold. konnten aber durch eine durch Sfanal herbeigerufene Verſtärkung feſtaenommen werden. Wie ſich nachträalich herausſtellte. handelte es ſich um eine Schein ⸗ todpiſtole, doch hätte der Schuß ſehr gefährlich für den Be⸗ amten werden können, da er unmittelbar vor den Augen des Beamten abgegeben wurde. * Freiburg, 17. Mai. Ein hier wohnhafter Kaufmann ſtie mit ſeinem Motorrad, auf dem er noch ſeine Ehe⸗ frau mitführte, beim Einbiegen in die Baflerſtraße mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wodurch beide Fahrzeuge ziemlich ſtark beſchädigt und der Motorradfahrer und ſeine Frau ſchwer verletzt wurden. Beide wurden in die Klinik überführt. Bei der Ehefrau des Kaufmanns beſteht Lebensgefahr. Tagungen Deutſcher Juriſtentag in Oeſterreich Am 12.—15. September 1928 findet zum erſten Male wie⸗ der ſeit Kriegsende der Deutſche Juriſtentag in Oeſterreich ſtatt. Er wird in Salzburg zuſammentreffen. Bekanntlich ſtammt der Juriſtentag aus der Zeit vor 1866. Er umfaßt auch der öſterreichiſchen Juriſten. Es bedarf keines ausdrück⸗ lichen Hinweiſes des ſich auch nach außen wieder dokumen⸗ tierenden Zuſammenhanges zwiſchen Deutſchland und Oeſter⸗ reich. Nicht nur der Ort der Verſammlung, auch die Verhand⸗ lungsgegenſtände werden weitgehendes Intereſſe erregen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Bürvangeſtellte K. K. B. von hier, der ſeiner Firma 2000 Mk. unterſchlagen und in Berlin verpraßt hatte, war vom Schöffengericht Mannheim zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, obwohl er nur drei Tage über der Grenze der Jugendlichkeit war. In der Berufungsverhandlung hatte er eine weibliche Verteidigerin, Frau Rebſtein⸗Metzger und ſie nahm ſich ſeiner mit großer Wärme an, verwies darauf, wie die Jugend heute, da die Welt der Erwachſenen zuſammen⸗ gebrochen, nicht wiſſe, woher ſie die Maßſtäbe nehmen ſoll, irre hin und her, taſte, hier habe man noch dazu einen erblich Be⸗ laſteten. Ihre Bitte, daß man einem ſolch jungen Menſchen den Weg zur Beſſe rung durch eine ſolch hohe Strafe nicht gänzlich verſperren ſolle, fand ſogar bei dem Staatsanwalte Gehör, der den Standpunkt des Vorgerichts vertretend, den⸗ noch dem Gericht anheimſtellte, die Strafe auf acht Monate zu ermäßigen. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten aus, rechnete aber 2 Monate 10 Tage Unterſuchungshaft an. * § Großes Schöffengericht Freiburg. Das Große Schöffen⸗ gericht Freibura verurteilte in Lörrach den Forſtaſſtſtenten Griesbaum der auf dem Forſtamt Kandern im Laufe von 1% Jahren von dem zur Auszahlung an die Hol zfahrer gelangenden Gelde 1100 Markunterſchlug zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten. Griesbaum will das Geld zur Deckung von unerklärlichen Mankos verwendet haben. § Wegen Mordverſuchs verurteilt. Der Maler Peter Offergell, der, um zu Geld zu kommen, ein älteres Ehe⸗ paar niedergeſchlagen und beraubt hatte, wobei die Frau töd⸗ lich verletzt worden war, wurde vom Schwurgericht Köln zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Wegen Diebſtahls von Reichsflaggen verurteilt. Vor dem Großen Schöffengericht Bochum hatten ſich drei Per⸗ ſonen zu verantworten, die zuſammen am 12. Auguſt nachts von dem Gebäude des ſtädtiſchen Arbeitsamtes und der Peſta⸗ lozzi⸗Schule die Reichsflaggen heruntergeholt und entwendet hatten. Der Diebſtahl war in einer am Abend er⸗ folgten Beſprechung der Ortsgruppe der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeiterpartei verabredet worden, an der die Angeklag⸗ ten teilgenommen hatten. Sie erhielten je einen Monat Gefängnis; ein wegen Begünſtigung mitangeklagter Kaſ⸗ ſierer wurde zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. eee eee 5 r 1 f le Garant b El fr SCS QelffSfumAHMedrigſfe Preiſe lieferten ieee He veber 400 Verkaufsstellen der, Fritzschuh“ Fabrikate in Deutschland; wo nicht, we die Fabrik nächste Bezugstelle nach. 8 Verkaufe Zu verkaufen Vill in Feudenheim, Hauptstr., 6 Zim- Ila mer sof. bez. Preis 20 Anz. 8 Mille ferner 1 Neckarst. m. gr. Wohng. sof. Eck-Wirtschaft beziehb. Anz. 12—15 Fille. sowie einige Wirtschaften zu verpachten. Dillenhurger-Immohillen, Lulsenring 32. 99... 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Durch die Exploſion eines Tanks mit Menge tödlich wirkt, wurde eine Anzahl Menſchen getötet, ungefähr 100 find durch Gas vergiftung erkrankt. Ueber das Unglück bringt der„Lokalauzeiger“ noch fol⸗ gende Darſtellung: Im Verlauf der Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß die Gasexploſion noch größeren Umfang hatte, als in der Nacht emeldet wurde. as außerordentlich giftige Phosgengas ielt ſich, weil es ſchwerer als die Luft iſt, in einer Wolke ſchwebend und wurde durch den Nordoſt⸗ und ſpäter Südoſt⸗ wind zunächſt über den Stadtteil Wilhelmsburg, dann weiter über den bei dem ſchönen Wetter geſtern viel beſuchten Ausflugswald„Die Hake“ bei Harburg getrieben. Auf dem ganzen Weg erkrankten viele Perſonen unter ſchweren Ver⸗ giftungserſcheinungen. In der„Hake“ wurden unter den Ausflüglern beſonders viele Kinder und Frauen betroffen. In den Gaſtwirtſchaften wurden die Speiſen ſchnell ungenieß⸗ Par. Immer weitere Vergiftungserſcheinungen wurden im Laufe des Abends und während der Nacht gemeldet. Alle Aerzte der Umgebung waren in Tätigkeit. Bis nach Mitter⸗ macht hatten die Hamburger Krankenwagen zu tun, um die am ſchwerſten Erkranken in die Krankenhäuſer zu ſchaffen. Schon nach wenigen Stunden verſtarben der Platzmeiſter der Fabrik Otto Ellerbrook und zwei Arbeiter, die Brüder Meyer. In den Krankenhäuſern liegen über 30 zum Teil ſehr ſchwer Erkrankte. Zwei non ihnen Wilpden heute früh als geſtorben gemeldet. Andere ſind noch in Lebensgefahr. Feuerwehr und Polizei arbeiteten unter Lebensgefahr, weil Die vorhandenen Gasmasken nicht für alle ausreichton. Aus Hamburg und Lübeck wurde Ammonjak herbeigeſchafft, um das noch in den Tanks befindliche flüſſige Phosgen zu neutraliſieren. Die Einwohner der zunächſt gelegenen und am meiſten gefährdeten Straßen werden vorläufig in den Auswandererhallen der Hapag, die außerhalb der Windſtrömung liegen, untergebracht. Schwierige Hilfsmaßnahmen unter ſtändiger Lebensgefahr Das Phosgengas war in flüſſiger Form, und durch den Zutritt friſcher Luft bildete ſich ſchnell die große Wolke, die aus dem offenen Behälter, dem nach und nach 6 Kubikmeter eutſtrömten, immer neuen Zuſtrom erhielt und dann vom Winde langſam vom Freihafengebiet auf preußiſches Ter⸗ rain und zwar auf die Stadt Wilhelmsburg zugetrieben wurde. Da dieſes Giftgas in der Atmoſphäre nicht er⸗ keunbar, ſondern nur durch ſeine fuchtbaren Wirkungen auf die menſchlichen Atmungsorgane fühlbar wird, wurde das Unglück in ſeinem ganzen Umfang erſt richtig erkannt, als von allen Seiten in der Bevölkerung der angrenzenden Hamburger und dann insbeſondere der Wilhelmsburger Stadtteile Meldungen über plötzliche Er⸗ krankungen unter Vergiftungserſcheinungen eintrafen. Die betroffenen Perſonen klagten über Uebelkeit und Er⸗ rechen, ſowie über Herzbeſcher den, und mußten ſchleuftigſt in die Krankenhäufer geſchafft werden, die ſtändi neuen Zuzug von Phosgen⸗Vergifteten erhielten. Zunächſt machten ſich die Gasſchwaden, die die Straßen Wilhelmsburgs durchzogen, in den Nachmittagsſtunden, dann aber nach vor⸗ ühergehendem Abflauen beſonders ſtark gegen 10 Uhr abends bemerkbar. Von allen Seiten kamen neue 77272727 2 727 Deutſchland Die gefährliche Aehre Man hört zuweilen von Fällen, daß Stecknadeln nach langer Wanderung durch den menſchlichen Körper an irgend⸗ einer Stelle wieder zum Vorſchein kommen. Zählen ſchon dieſe Vorkommniſſe zu den Seltenheiten, ſo überraſcht noch mehr die Tatſache, daß ſelbſt eine Roggenähre durch den menſchlichen Körper wandern kann. Dieſer Fall iſt an dem Sohn eines in dem oſtpreußiſchen Orte Kronau wo hn⸗ haften Landmannes zur Tatſache geworden. Bei Einbringung der Ernte im letzten Sommer bekam der junge Mann beim Garbenaufladen eine Aehre in den Mund, dſe in die Luft⸗ röhre geriet. Er war dem Erſticken nahe. Später ſtellten ſich Schmerzen und Beſchwerden ein und der junge Mann mußte in das Krankenhaus gehracht werden. Nach Monaten iſt zun die Acehre wieder zum Vorſchein ge⸗ kommen. Nachdem ſie ſich auf dem Wege durch die Zunge einen 97 gehahnt hatte, wurde ſie unter der Haut bemerkbar und konnte entfernt werden. Ein Raubmord nach 8 Jahren aufgeklärt Im Jahre 1920 wurde der Landwirt und Pferdehändler Wilhelm Krauſe aus Brüſſow am Ufer eines Sees tot auf⸗ gefunden. 2000 /, die er am Tage vorher noch bei ſich ge⸗ habt hatte, fehlten. Dieſer Umſtand Verletzungen am Kopfe der Leiche und einige Kampfſpuren in der Nähe des Sees ließen auf einen Raubmord ſchließen. Die damaligen Ermitt⸗ fungen blieben jedoch ergebnislos. Vor einigen Monaten tauchten neue Verdachtsmomente auf. Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft Prenzlau enkſandte jetzt die Landes⸗ kriminalpolizeiſtelle Berlin einen Beamten nach Brüſſow. Dieſem gelang es, das Verbrechen aufzuklären. Der 30 Jahre Alte Rechtskonſulent Erich Zaſtrow und ein 31 Jahre alter Arbeiter Alfred Rieck, beide aus Brüſſow, wurden unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft feſtgenommen und überführt. Zaſtrow hat jetzt ein Geſtänd nis abgelegt, während Rieck ſeine Teilnahme noch beſtreitet. Harakiri eines Siebzigjährigen Ein gräßlicher Vorfall hat ſich in Prenzlau abgeſpielt. Der 7ojährige Inſaſſe des Prenzlauer Wanderarbeilerheimes, Manthen, verſpürte im Unterleib Schmerzen. Er nahm das Taſchenmeſſer und ſchnitt ſich damit den Leib auf, ſo daß die Eingeweide heraustraten. Dann ſuchte er nach der Urſache des Schmerzes. Dabei brach er ohnmächtig zufſammen und erlag ſpäter im Prenzlauer Kreiskrankenhauſe ſeinen ſchweren Verletzungen. Anſcheinend hat der alte Mann in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung gehandelt. Die Abenteuer eines adligen Hochſtaplers Einen abenteuerlichen Lebenslauf enthüllte eine Verhand⸗ lung vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte. Unter der An⸗ klage des Betruges hatte ſich ein Abkömmling der alten Ham⸗ burger Reederfamilie v. Gfug⸗Gaſſendorf zu verant⸗ worten. Einen erheblichen Teil ſeiner 40 Lebens fahre hat ber Angeklagte bereits in Gefängniſſen und Irrenhäuſern zuge⸗ Pracht. 1 5 bei den Wandshecker Huſaren, Farmer in Afrika und Mexiko, zwiſchendurch immer wieder einmal in Eltropa, wo er Betrügereſen verübte und Gefängnisſtrafen bhäßte, ſchließlich in der Fremdenlegion, dort deſerktert und egen nage zum Tode verurteilt, auf Betreiben der Die Maſſengasvergiftungen in Hamburg Aeber 100 Erkrankte Rettungsmaßnahmen unter Lebensgefahr lick über die Alarmmeldungen. Inzwiſchen wurde an der Unglücks⸗ ſtätte an die Bekämpfung des Gaſes herangegangen. Mit Gasmasken verſehene Hilfskräfte leiteten Ammoniak und Waſſer in den Behälter, und auf dieſe Weiſe wurde ver⸗ hindert, daß der Reſt des Giftgaſes auch noch ausſtrömte. Nach dem Zuſatz von Ammoniak, der eine nicht giftige che⸗ miſche Verbindung ergibt, konnte dieſer Reſt in die Abwäſſer geleitet werden. In Wilhelmsburg wurde von der Feuerwehr ebenfalls der Verſuch gemacht, durch Ammoniak der Phosgen⸗Gaswolke Herr zu werden, doch geſtaltete ſich die Bekämpfung ſehr ſchwierig, da das Gas nur ganz langſam über den Erdboden dahinzog und ſich in Vertiefungen und Winkeln feſtſetzte und auf dieſe Weiſe immer wieder neuen Schaden verurſachte. So kam es, daß manche Perſonen, die geſtern abend und in der Nacht nicht das geringſte verſpürt hatten, noch heute früh und im Verlauf des Vormittags plötzlich unter ſtarken Vergiftungserſcheinungen ſchwer erkrankten. Auch die Mannſchaften der Feuerwehren und der Poltzei hatten ſehr zu leiden, und eine ganze Reihe von Beamten mußte ebenfalls in die Krankenhäuſer geſchafft werden. Die Zahl der Erkrankten beträgt nach den neueſten Berichten bisher ungefähr 100, dürfte ſich aber jedenfalls noch vergrößern. Für Hamburg ſelbſt dürfte aber infolge des herrſchenden Windes die Ge⸗ fahr beſeitigt ſein. Phosgen iſt eine Verbindung von Koblenoxid und Chlor, alſo zweier äußerſt gefährlicher Stoffe. Das Phos⸗ gen wird zur Herſtellung von Teer far bſtoffen ſo⸗ wie in der mediziniſchen nduſtrie zur Gewinnung eines e benutzt, doch muß bei ſeiner Verwendung die allergrößte Vorſicht beobachtet wer⸗ den. Für den Handel wird es in flüſſiger Form in Stahl⸗ flaſchen geliefert, bei deren Lagerung natürlich entſprechende Vorſchriften zu beachten ſind. Wie es möglich war, daß bei der Fabrik Stolzenberg ſich der Verſchluß eines ſolchen Behälters löſen konnte, muß die eingeleitete Unterſuchung ergeben. Die Schuld an der Hamburger Giftgaskataſtrophe iſt noch nicht geklärt. Es konnte bisher nicht feſtgeſtellt wer⸗ den, ob die Firma Stolzenberg die Giftgaſe ſelbſt herſtellt oder ſie nur lagert und mit ihnen gehandelt hat. Die Links⸗ preſſe erinnert daran, daß die Firma ſchon einmal an einer Affäre beteiligt war, bei der es ſich um Kriegsmaterialliefe⸗ rungen nach Rußland handelte. Der„Vorwärts“ gibt die Darſtellung eines„Eingeweihten“ wieder, der im Jahre 1926 für die Firma Stolzenberg in Rußland tätig war. Stolzen⸗ berg hatte damals den Auftrag bekommen, eine Fabrik zur Phosgenerzeugung aufzubauen, doch blieb das Unternehmen dann in den Anfängen ſtecken. Die Firma ſelbſt gibt an, ſte habe das Gas hauptſächlich nach Amerika geliefert, aber auch einen Vertrag mit der Tſchechoſlowakei gehabt. Be⸗ greifliche Erbitterung auch gegen die Behörden, die derarti⸗ ges zuließen, hat namentlich die Lagerung der Gasfabrikate inmitten eines dichtbepölkerten Stadtteils hervorgerufen. Der Inhalt der noch vorhandenen Tanks würde genügen, über ganz Hamburg Tod und Vernichtung zu bringen. Gegenwärtig wird erwogen, wie man die Gas⸗ tanks ableiten oder ſonſt unſchädlich machen känn. Uebrigens kriegsgericht in Algier freigeſprochen, in Deutſchland wieder Inſaſſe einer Irrenanſtalt und wegen neuer Betrügereien verurteilt, ſo hat der Angeklagte ſein bisheriges Leben zuge⸗ bracht. Neuerdings hat er in verſchiedenen Fällen auf Kredit und mit wertloſen Wechſeln gekauft und das Zahlen vergeſſen. Er wurde wegen fortgeſetzten Betruges im Rückfall und ſchwerer Urkundenfälſchung zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von einem Jahr Unterſuchungs⸗ haft verurteilt.. Oeſterreich Elektrotechniker aus Liebe Wie wett die Leidenſchaft einen ſonſt vernünftigen Men⸗ ſchen treiben kann, beweiſt folgendes Geſchichtchen, das eines heiteren Anſtrichs nicht entbehrt. Seit dem 24. April wurden von unbekannter Hand in Wien in der Johnſtraße und Um⸗ gebung die Schaltblöcke der öffentlichen Beleuchtung geöffnet und das elektriſche Licht in dieſen Straßenteilen zeitweiſe ausgeſchaltet. Bald lag dieſer, bald jener Häuſerblock in tie⸗ fem Dunkel. Der Unfug wiederholt ſich ſo oft, daß die ſtädti⸗ ſchen Elektrizitätswerke ſich gezwungen ſahen, einen verſtärk⸗ ten Ueberwachungsdienſt in dieſer Gegend zu unterhalten Vor einigen Tagen konnte nun der Oberinſpektor Alb. Kautzkty in der Blechturmgaſſe einen Mann beobachten, der ſich mit dem Schaltblock der Straßenbeleuchtung zu ſchaffen machte. Der Mann trug die vorſchriftsmäßige Uniform eines Beamten der Elektrizitätswerke und behauptete, die Schaltung nur aus⸗ probiert zu haben. Er zeigte auch drei Schlüſſel, die ge⸗ wöhnlich zum Oeffnen der Schaltblöcke verwendet werden. Der Oberinſpektor notierte ſich jedoch ſeinen Namen und veran⸗ laßte am nächſten Tag ſeine polizeiliche Feſtnahme. Die An⸗ gaben des Verhafteten, eines Geſchäftsdieners, brachten eine große Ueberraſchung. Er erklärte, niemals Augeſtellter der ſtädtiſchen Elektrizitätswerke geweſen zu ſein und den Unfug nur aus— Liebe getrieben zu haben. Er habe nämlich eine Lebensgefährtin, die er ſehr verehre und der er vor⸗ gelogen habe. er ſei Angeſtellter der ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werke. Da ſeine Behauptung bei ihr Unglauben erregte, kaufte er ſich in einer Uniformierungsanſtalt eine Dienſt⸗ kappe der Elektrizitätswerke ſowie eine Eiſenbahnerbluſe, außerdem borgte er ſich bei Arbeitern der Firma Siemens⸗ Schuckert, die mit Inſtallationsarbeiten auf dem Mariahilfer⸗ gürtel beſchäftigt waren, die drei Schlüſſel der Schaltblöcke aus. Um ſeine Braut völlig in Sicherheit zu wiegen, nahm er ſie ſogar auf ſeinen„Dienſtgüängen“ mit und imponierte ihr dadurch rieſig, daß er vor ihren Augen die Schaltungen vornahm. Er beſtritt. mit dem Unfug irgendwelche verbre⸗ cheriſche Abſichten verfolgt zu haben. Der Mann wurde der Staatsanwaltſchaft angezeigt. Frankreich Ein Laſtanto mit doppeltem Salto in den Muß geſtü rtzt Aus Toulon wird berichtet: Ein Laſtauto, auf dem eine aus 18 Perſonen beſtehende Jagdgeſellſchaft ſich befand, ſtürzte bei der Fahrt über eine Brücke 8 Meter tief in den Fluß hinunter. Der Wagen überſchlug ſich im Fallen zwei⸗ mal und zerſchellte ſchließlich auf den Felſen. Von den drei⸗ zehn Inſaſſen wurden 6 ſchwer verletzt. cher Geiſteskrankheit vom Ober⸗ kamen wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon. Mittwoch, den 23. Mai 1928 Dänemark Der elektriſche Kuß Dem Kopenhagener Forſcher Prof. Pontoppidan iſt es gelungen feſtzuſtellen, daß ſich elektriſche Engerien im menſchlichen Körper anſammeln, wenn der betreffende Menſch liſoliert durch die Creppſohlen) auf einem Wachstuch ſitzt und dann nach einiger Zeit einem anderen Meuſchen die Hand reicht. Die angeſammelte Elektrizität wird dann ausgelöſt durch kleine, kniſternde und überſpringende Fünkchen. Das gleiche Experiment läßt ſich mit Küſſen machen. In demſelben Augenblick, in welchem man unter den oben angedeuteten Be⸗ dingungen die Lippen einander nähert, ſpringen kniſternde Fünkchen von Lippen zu Lippen. Damit wäre alſg nicht nur theoretiſch, ſondern auch in der Wirklichkeit das Problem eines elektriſchen„Fernkuſſes“ gelöſt. Immerhin dürften in dieſer Beziehung die meiſten Beteiligten das„nahmündliche“ Ver⸗ fahren dem„fernmündlichen“ vorziehen Schweden Der betrunkene Kapitän Vor einigen Tagen ſtieß der finniſche Paſſagierdampfer in der Nähe von Berghamn ſo gründlich auf die Klippen, daß das halbe Schiff mit ſtarker Schlagſeite aus dem Waſſer ragte und an Bord eine wilde Panik entſtand. Paſſagtere haben, wie „Dagens Nyheter“ berichten, geſehen, daß ſowohl der Kapitän wie der Lotſe auf der Kommandobrücke an einer großen Trinkerei mit Paſſagieren teilnahmen, wobei alle ſchwer be⸗ trunken waren. Der Lotſe war gegen Morgen über dem Steuerrade ein⸗ geſchlafen, was den Erfolg hatte, daß der Dampfer mit voller Fahrt auflief. Herbeieilende Fiſcherboote retteten die Paſſa⸗ giere. Der Kapitän war ſo berauſcht, daß er keine Veranſtal⸗ tungen zur Rettung veranlaßte. Erſt als Paſſagiere zu der Dampfpfeife vorgedrungen waren und auf dieſe Weiſe Alarm geſchlagen hatten, nahte die Rettung. Rumänien Ein Stationsvorſtand von der Menge zerriſſen Aus Bukareſt wird geſchrieben: Nach amtlichen Be⸗ richten verlief der große Parteitag der rumäniſchen auern⸗ partei in Karlsburg in vollkommener Ruhe. Wären die Bauern, wie ſie urſprünglich wollten, nach e gezogen, ſo wäre es vielleicht zu Unruhen gekommen. Aber die in ihrem Vormarſch aufgehaltenen Bauern geben ihr Vorhaben raſch auf. Etwas anderes als dieſer beruhigende Bericht klingt eine Nachricht der„Braſéi Lapok“. Es heißt hier: Laut der Erzählung der aus Klauſenburg angekommenen Reiſen⸗ den ſpielte ſich in der Station Kiskapüs in Siebenbürgen ein blutiges Ereignis ab. De aus Karlsburg über Hermann⸗ ſtadt nach Bukareſt ſtrebenden Bauern beſetzten in der Sta⸗ tion Kiskapus mit großer Gewalt einen einfahrenden Per⸗ ſonenzug. Kein einziger von ihnen hatte eine Karte gelöſt, ſo daß der Stations vorſtand die Reiſenden einer Ra zi a unterzog, um die Schwarzfahrer am Weiterfahren zu veßhin⸗ dern. Die Menge wurde unruhig, umzingelte dann auf ein⸗ mal den Stationsvorſtand und zer riß ihn in des Wor⸗ tes buchſtäblichſter Bedeutung. Ueber das blutige Ereignis wurde bisher nicht einmal eine amtliche Mitteilung gemacht, doch wird es von den Reiſenden wie oben geſchildert. Amerika Ein ſchwerer Schlag für die amerikaniſche Steuerbehörde In einem Streit, der ſeit mehreren Jahren zwiſchen dem amerikaniſchen Steuerfiskus und mehreren Millionären in der Schwebe iſt, hat das Berufungsgericht in Steuerſachen jetzt zu Ungunſten des Staates entſchieden. Das Vorgehen der Steuerbehörde richtete ſich gegen den Sengtor Cou⸗ zen s und acht andere frühere Teilhaber der Ford⸗Motor⸗ Geſellſchaft, die im Jahre 1919 ihren Aktienbeſiß an Henry Jord verkauft hatten. Der Senator Couzens hatte dabei ein glänzendes Geſchäft gemacht. Er hatte die Aktien für 45 000 Dollars gekauft und im Jahre 1919 dafür 29,3 Millionen Dol⸗ lars erhalten. Auch die acht Anderen zogen aus dem Ver⸗ kauf einen Millionengewinn. Der Steuertgxator berechnete im Wire 1919, ſoweit Senator Couzens in Betracht kam, den Wert der Aktien im Jahre 1913 mit 20,6 Millionen Doll., ſodaß Couzens einen Verkaufsgewinn von nicht ganz 9 Mil⸗ lionen Doll. zu verſteuern hatte. Das Schatzamt in Waſhig⸗ ton behauptpte aber, als es den Fall wieder aufgriff, der Wert ſei im Jahre 1913 yiel geringer geweſen und es ver⸗ langte deshalb von dem Senator Steuern von einem Ver⸗ kaufsgewinn von 215 Millionen Doll Das Berufungsgericht wies dieſen Anſpruch aber zurück. Es war der Anſicht, daß der Steuertaxator den Verkaufsgewinn zu gering berechnet und daß die neun Millionäre nicht nur ihren vollen Anteil, ſondern mehr hezahlt hätten, als ſie ſchuldig waren. Der Steuerfiskus wird alſo nicht 30 Millionen Doll. Nachzahlung erhalten, ſondern etwa 2 Millionen Doll. wieder heraus⸗ zahlen müſſen. Der Prozeß wirft ein Licht auf die ungeheuren 1525 1 5 mit den Aktien der Ford⸗Geſellſchaft ergtelt worden ſind. N Ein Revolverbrama in ber Fünften Avenne „Wer hat auf Sie geſchoſſen?“ fragte der Poliziſt. Meine Frau.“ ſtöhnte der Verwundete.„Iſt das Ihre Frau?“ fragte der andere auf eine Dame deutend, die ruhig daſaß, einen Revolver neben ſich auf dem Schreibtiſch.„Ja.“„Haben Sie auf ihn geſchoſſen?“„Jawohl. Er war ungetreu. Er ver⸗ brachte all mein Geld, fälſchte meinen Namen und nahm alles. was ich hatte. Ich konnte es nicht länger ertragen.“ Dieſes Geſpräch wurde in dem eleganten Bureau des bekannten Newyorker Rechtsanwalts Dallet H. Wilſon in der Fünf⸗ ten Avenue geführt, und die Verbrecherin war ſeine wegen ihrer Schönheit berühmte Frau Eſther Wilſon, die große For⸗ ſchungsreiſen nach Mittel⸗Afrika und der Polargegend aus⸗ geführt hat und als die Frau gilt, die dem Nordpol am näch⸗ ſten gekommen iſt. Die Wilſons, die in der Newyorker Ge⸗ ſellſchaft eine große Rolle geſpielt haben, waren 18 Jahre verheiratet, aber die Frau erklärte bei der Vernehmung, ſie habe„wie in einer Hölle“ gelebt, denn ihr Mann habe ſie vernachläſſigt und ſie habe ihre weiten Reiſen nur unternom⸗ men, um ihr Unglück zu vergeſſen. Die beiden hatten im Bureau des Anwalts eine mehrſtündige Unterredung, und es ſcheint. daß die Frau plötzlich den Revolver zog und ihren Mann in den Arm ſchoß; während er Deckung ſuchte, traf ihn die zweite Kugel in den Rücken. Sein Zuſtand iſt ſo ernſt, daß man für ſein Leben fürchtet. Kalifornien Eine eingeſchlechtliche Familie J. San Pedro in Kalifornien lebt eine Familie, in der der Nachwuchs lediglich aus männlichen Perſonen be⸗ ſteht. Seit vier Generationen ſind in der Familie 45 Söhne, dagegen keine einzige Tochter geboren worden. Der Begrün⸗ der des amerikaniſchen Zweiges der Familie war der Jüngſte von 19 Brüdern. Er hatte keine Schweſtern und hinterließ 12 Söhne. Einer ſeiner Sprößlinge ließ ſich in Kanada nie⸗ der und nahm dort eine Engländerin zur Frau. Auch aus dieſer Ehe ſind bisher nur Söhne und Enkel hervorgegan⸗ gen. Da man dieſe ausſchließlich männliche Fortpflanzung kaum auf ein Spiel des Zufalls zurückführen kann, ſo hat ſich die Wiſſenſchaft des Falles bemächtigt, um die Gründe Die übrigen der ſeltſamen Erſcheinung feſtzuſtellen. Es ſoll auch ausfindig gemacht werden, ob es noch andere Familien dieſer Art gibt. en ener r n eee Vermischtes Wilhelm Chr. Eisele u. Fra Paul Eisele u. Frau Amalie Eisele Aenni Kalkmann Irmgard Eisele wollen. Todes-Anzeige Oestern vormittag 11 Uhr verschied nach langem, schweren Kranksein unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Fabrikant Eisele Die tieftrauernd Hinterbliebenen: A. Reichwein u. Frau geb Eisele Else Eisele u. Bräutigam Dr. med. Fritz Müller Mannheim, den 22. Mai 1928 Die Einäscherung findet am Freitag, den 25. Mai nachm. 3½ Uhr u statt. 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Ag Hudkenneuler Fuhrunternehmer nach langem schwerem Leiden im Alter von 49 Jahren, wohlver- sehen mit den heiligen Sterbesakramenten am Dienstag früh o Uhr sanft entschlafen ist. 7596 Mannheim(F 5, 21), den 22. Mai 1928 In tiefer Trauer: Rosa Küchenmeister geb. Hammer nebst Kindern und allen Angehörigen. Beerdigung: Donnerstag, 24. 5, 28, 3 Uhr. ihm einen 29 Z u Spargel empfehle milden Wiirzigen hinken roh und gekocht Der feste vum Besten Fölnkost Spezlalgeschäft P 4. 10 Tel. 27004 Intl. Ferbffertüchungen dar Stadt Marei: Were es. Ausführung elektr. Inneninſtallationen betr. Heiraten Zur Herſtellung von Anſchlußanlagen an das Leitungsnetz des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ win, leint od. kauft preis- werkes zu Licht⸗ und Kraftzwecken, von Er⸗[ wert seinen Hochzeits- weiterungen und Umänderungen einſchließlich] od. 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