N * Me Donnerskag, 24. Mai 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Fang vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aße eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 R. M3.— ohne Beſtellgeld. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Abend⸗ Ausgabe Nr. 241— 130. Sahrgang Mannheimer General Anzeiger „Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 000 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Zudem möchte keine der für die Regierungsbildung in Frage kommenden Parteien den erſten Schritt tun. Die Initiative fällt nach Lage der Dinge ſelbſt⸗ verſtändlich der Sozialdemokratie zu. Daß der Reichspräſi⸗ dent aber einen homo regius benennen wird, bevor das Kabi⸗ net ſeinen Rücktritt erklärt hat, iſt in hohem Grade un⸗ wahrſcheinlich. Allgemein rechnet man in parlamentariſchen Kreiſen mit einer langen Dauer der Verhandlungen über die Regierungsbildung. Wenn ſich die beteiligten Parteien vor⸗ läufig auch noch ſehr reſerviert und abwartend gegenüber⸗ ſtehen, ſo iſt man ſich doch klar darüber, daß im Grunde rein ziffernmäßig eine andere Möglichkeit als die der Großen Koalition kaum beſteht. Sollte es gelingen, die Große Koalition zuſtande zu bringen, ſo wird der Reichstag in einem Zeitraum von 14 Tagen bis 3 Wochen wohl die aller⸗ notwendigſten Geſchäfte bewältigen können. Der neuen Re⸗ gierung würde dann, wie üblich, eine Schonfriſt bis zum November gewährt werden. Daß die Verwirklichung der Großen Koalition unter den gegenwärtigen Machtoer⸗ hältniſſen auf große, ſehr große Schwierigkeiten stoßen wird— auch dieſer Erkenntnis verſchließt ſich ja wohl niemand. Es wird nicht leicht ſein, die ſcharfen Gegeuſätzlich⸗ keiten, die gerade während des verfloſſenen Reichstages zwi⸗ schen der Volkspartei, die der Rechtskvalition angehörte, und er Sozialdemokratie, die in Oppoſition ſtand, zu über⸗ rücken. Eine wichtige Rolle wird vor allem die Frage dpielen. ob, was ja nur wünſchenswert wäre, 55 im Reich und Preußen eine konforme Regie rung gebildet werden ſoll. Es ließe ſich wohl denken, daß die bis⸗ 12 preußiſche Koalition, die— ein ſeltener Fall für eine inderheitsregierung— durch den Ausfall der Wahlen eine überraſchende Mehrheit erhalten hat, unter ſich zu bleiben wünſcht und der Volkspartei die kalte Schulter zeigen möchte. Die Volkspartei anderſeits dürfte ſicherlich Wert darauf legen, wenn ſie im Reich die Große Koalition mitmacht, auch in Preußen an der Regierung beteiligt zu werden. Man ver⸗ tritt innerhalb der Volkspartei die Auffaſſung, daß nur ſo eine vernünftige Verwaltungs⸗ und Verfaſſungsreform er⸗ reichbar wäre. Eine weitere Schwierigkeit bildet die Haltung zur tchswehr. Die Lieblingsidee des Herrn Löbe, etwa ein Rekkrutierungsſyſtem nach öſterreichiſchem Muſter einzu⸗ führen, werden die bürgerlichen Parteien der Koalition zum überwiegenden Teil nach wie vor von ſich weiſen, wie ſie ja überhaupt eine ſchonende Behandlung der Reichswehr von der Sozialdemokratie verlangen werden. Mit Rückſicht auf den erſtarkten kommuniſtiſchen Flügel wird eine ſolche Konzeſſion der Sozialdemokratie freilich arges Albdrücken verurſachen. Ein weiteres Hindernis auf dem Wege zur Großen Ko⸗ alition bildet die Agrarpolitik. Es fragt ſich, ob die Sozialdemokratie zur Duldung einer aktiven Landwirtſchafts⸗ politik bereit ſein wird. Die bürgerlichen Parteien bis in die Reihen der Demokraten hinein werden auf eine Agrar⸗ reform, wenn auch in beſcheidenem Ausmaße, nicht verzichten wollen. „ Daneben ſind noch vielerlei andere Fragen, in denen ſtarke Differenzen zwiſchen den Anſchauungen der für die Große Koalition in Betracht kommenden Parteien beſtehen. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur auf die Fürſorge für den Mittebſtan d, die Frage der Nichtantaſtung der Beamtenrechte uſw. verwieſen. Von Wichtigkeit ſind auch die Erwägungen, ob die Wirt⸗ ſchaftspartei mit in die Koalition einbezogen werden ſoll. Die Volkspartei wird ſicherlich, um ihre Poſition inner⸗ halb der Koalition zu ſtärken, dieſen Wunſch hegen. In der Tat wäre es ja auch nur logiſch, wenn die Wirtſchaftspartei, die neben der Sozialdemokratie eigentlich den größten Erfolg in dieſen Wahlen zu verzeichnen hat, nun endlich einmal ge⸗ zwungen würde, nach den vielen Verſprechungen, mit denen ſie ihre Wählerſchaft geſpeiſt hat, ſich an den Regierungs⸗ geſchäften und damit an der Verantwortlichkeit zu beteiligen. Völlige Ungewißheit herrſcht auch noch über die Haltung der Bayriſchen Volkspartei. Augenblicklich ſchweben in Bayern Verhandlungen, die immerhin die Möglichkeit offen laſſen, daß die Bayriſche Volkspartei ſich im Münchener Parlament mit den Sozialdemokraten verbündet. Kommt dieſe Liaiſon zuſtande, dann wäre im Reiche kaum mehr ein Hindernis für die Beteiligung der Bayriſchen Volkspartei an der Großen Koalition gegeben. Im übrigen ſollte man annehmen, daß die Bayriſche Volkspartei ſo wie das Zentrum votiert da andernfalls die Fuſionsbeſtrebungen zwiſchen den beiden Gruppen keinen Sinn hätten. Dr. Curnus zur Hamburger Gaskataſtrophe Berlin, 24. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Kabinettsſitzung iſt auch das Unglück zur Sprache gekommen, das in Hamburg durch die Exploſion eines Phosgen⸗Tanks verurſacht worden iſt. Neben dem tief⸗ bedauerlichen Schickſal der vom Unglück betroffenen Perſonen lag für das Kabinett der Anlaß zur Prüfung der Angelegen⸗ heit in den Vorſchriften, die das bekannte Kriegsgerätegeſetz vom Juli 1927 über die Herſtellung von Giftgaſen und den Handel damit enthält. Das Kabinett nahm den Bericht des Reichs wirtſchaftsminiſters über die von den zuſtändigen Hamburger Behörden ſofort nach dem Vorfall eingeleiteten Unterſuchungsmaßnahmen ent⸗ gegen. Dr. Curtius teilte mit, daß er wegen der weit⸗ reichenden Bedeutung des Vorfalles auch von ſich aus einen Sachverſtändigen ſeines Reſſorts nach Hamburg entſandt habe. Bei der Erörterung im Kabinett konnte bereits feſtgeſtellt werden, daß die Phosgen⸗Vorräte der beteiligten Firma nicht für Zwecke oder im Auftrage irgend welcher militäriſchen Stellen aufbewahrt worden ſind. Die polniſche Freundſchaft gegen Deutſchland J Berlin, 24. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueberaus bezeichnend iſt die Haltung der polniſchen Preſſe zu den deutſchen Wahlen. Nicht nur die rein chauviniſtiſchen Blätter, ſondern auch bei denen einer gemäßigteren Richtung wird der Gedanke in den Vordergrund gerückt, daß die neue Geſtaltung des Parlamentes und vorausſichtlich auch der künftigen Regierung die franzöſiſch⸗deutſche An⸗ näherung erleichtern wird. Das aber erſcheint der pol⸗ niſchen Preſſe überaus bedenklich. Sie offenbart damit, daß Polen keinerlei Intereſſe an der Pazifierung Europas hat, Dieſe Aeußerungen ſtehen in ſcharfem Gegenſatz zu den Ver⸗ ſuchen der offiziellen Träger der polniſchen Politik, die ſich ſtets den Anſchein gaben, als wenn ihnen die Befriedigung der europäiſchen Dinge am Herzen läge. Man kann aus den Aeußerungen der polniſchen Preſſe entnehmen, daß Polen nach wie vor in ſeinen innerſten Motiven gegen Deutſch⸗ land feindſelig eingeſtellt iſt. Die Phosgen ⸗Kataſtrophe im Hamburger Parlament Aus Hambur g. wird uns geſchrieben: Die Hamburger Phosgen⸗Kataſtrophe, die bisher elf Todesopfer erforderte und über 200 zum Teil ſchwere Gaserkrankungen mit ſich brachte, wird nicht nur in der deutſchen Preſſe erörtert. Auch die Auslands⸗ preſſe beſchäftigt ſich mit der Hamburger Gaskataſtrophe. Inſonderheit wird in Frankreich wie in den Vereinigten Staaten behauptet, daß mit dieſem Phosgen⸗Fall die unter⸗ irdiſche Tätigkeit gewiſſer Büros des Reichswehrminiſteriums aufgedeckt wäre. Eine Klärung des Falles war deshalb ge⸗ boten. Es war vorauszuſehen, daß ſich auch das Landesparla⸗ ment Hamburg mit der Kataſtrophe beſchäftigen würde, und zwar erfolgte ſowohl eine demokratiſche wie eine ſozialdemokratiſche Interpellation. Um mög⸗ lichſt ſchnell eine Klarſtellung herbeizuführen, interpellierten der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Haubach und der demokratiſche Abgeordnete Roſenbaum direkt die Poli⸗ zeibehörde, fir die im Parlament der Abgeordnete Roſe von der Deutſchen Volkspartei eine Antwort gab. Die chemiſche Fabrik Dr. Hugo Stolzenberg in Ham⸗ burg, Müggenburgſtraße, hat in früh eren Jahren Phyosgengas fabrikmäßig und in erlaubter * g Weiſe hergeſtellt. Im Jahre 1927 hat die Fabrik liquidiert bezw. iſt übernommen von der Handels⸗ und In⸗ duſtriegeſellſchaft Müggenburg, die aber ſelbſt niemals Phos⸗ gengas hergeſtellt hat. Auch ſonſt beſtehen in Hamburg nirgends Lagerplätze für Phosgen. Lediglich er⸗ hielt Dr. Stolzenberg im Oktober 1927 durch die Hamburger Baupolizeibehörde die Genehmigung, für die Dauer eines Jahres auf einem Lagerplatz gegenüber ſeiner früheren Fabrik das noch vorhandene Phosgen für Ab⸗ füllzwecke zulagern. Die Genehmigung wurde erſt er⸗ teilt, nachdem ſämtliche in Frage kommenden ſtaatlichen Inſtanzen, wie die Leitung der Feuerwehr, das Gewerbeaufſichtsamt, das Geſundheitsamt und die Polizeibehörde ſich über die notwendigen Siche⸗ rungsauflagen unterrichtet hatten. Es trifft alſo nicht zu, wie vielfach in der Preſſe behauptet wird, daß das Phosgen ohne Wiſſen der Behörden gelagert wäre und etwa eine ſtrafbare Verheimlichung ſtattgefunden hätte. Mit dieſer Auskunft der Polizeibehörde, die unſeres Wiſ⸗ ſens vollinhaltlich vom Hamburger Senat gedeckt wird, wird ſomit allen ſonſtigen Gerüchten die Spitze abge⸗ brochen. Im übrigen iſt die ſchleunige Vernichtung der jetzt noch lagernden Beſtände an Phosgen nach Anhörung von Hamburger und auswärtigen Sachverſtändigen, nament⸗ lich von Chemikern der J. G. Farbeninduſtrie, von Amtswegen in die Wege geleitet. e Auf dem Wege zur Frauenherrithaft? Ein Trommelfeuer alarmierender und ſenſationeller Nachrichten praſſelt in dieſen Tagen wieder einmal auf die ge⸗ plagten Nerven der Zeitungsleſer. Die Fahrten des neuerfun⸗ denen Raketenautos machen in der ganzen Welt ebenſo von ſich reden, wie die Giftgaskataſtrophe in Hamburg, die in Frank⸗ reich, England und Amerika wegen der bei ihr vermuteten politiſchen Hintergründe faſt noch mehr Aufſehen erregt hat als bei uns zu Lande. Im benachbarten Rußland iſt es der Mos⸗ kauer Prozeß gegen die deutſchen Ingenieure, der über Europa hinaus mit Spannung verfolgt wird, obwohl die über die Ver⸗ handlungen vorliegenden Berichte nur ſehr dürftig fließen. In ihren weltpolitiſchen Auswirkungen nicht minder bedeut⸗ ſam ſind die ſchweren Kämpfe, die jetzt vor den Türen Pekings und Tientſins im Gange ſind, zumal durch das militäriſche Eingreifen Japans die Amerikaner mit größtem Mißtrauen die weitere Entwicklung der Dinge verfolgen. Wobei noch hinzukommt, daß ganz Amerika noch immer mit Ungeduld darauf wartet, welche praktiſchen Ergebniſſe Kelloggs Initig⸗ tive für den Abſchluß eines allgemeinen Weltfriedenspakts zeitigen wird. Die in unſerem heutigen Mittagsblatt ver⸗ öffentlichte Erklärung Paul⸗Boncours, die auf eine völlige Ablehnung des Kellogg'ſchen Vorſchlages hingusläuft, wird nicht verfehlen, in Amerika peinliches Aufſehen hervorzurufen, weil dieſer Führer der gemäßigten Sozialiſten ja der ſtellver⸗ tretende Delegierte Frankreichs im Völkerbund iſt und Briaud ſelbſt ſchon ſeit längerer Zeit nur wenig von ſich hören läßt. Eine Nachricht von ſenſationeller Wirkung iſt auch die heutige Meldung aus Buenos Aires, wo bei dem Attentat auf den italieniſchen Konſul 12 Todesopfer zu beklagen ſind und die Polizei mehr als hundert Kommuniſten verhaftet hat, die ver⸗ dächtig ſind, aus ihrer antifaſziſtiſchen Einſtellung heraus dieſen Mordanſchlag begangen zu haben, dem in der Hauptſache un⸗ ſchuldige Auswanderer zum Opfer gefallen ſind. So intereſſaut und voller Ausblicke in die Zukunft all dieſe Nachrichten und Begebenheiten aber auch ſein mögen, ſo ſteht in der deutſchen Oeffentlichkeit die Debatte ii ber den Wahlausgang doch noch immer im Mittelpunkle der polf⸗ tiſchen Erörterungen. Es ſind ja auch erſt drei Tage nach der Bekanntwerden der Entſcheidung vergangen und die amtlichen Wahlreſultate liegen noch gar nicht vor. An dem Geſamtbild, wie wir es ſchon am Tage nach der Wahl vor Augen hatten, kann ſich ſelbſtverſtändlich nichts mehr ändern. Nur einige Re⸗ tuſchen ſind noch zu verzeichnen. Die Geſamtzahl der Ab⸗ geordneten, die bisher auf 489 angegeben wurde, hat ſich auf 490 erhöht, weil, was wir mit beſonderer Genugtuung ver⸗ zeichnen, die Deutſche Volkspartei noch einen Abgeord⸗ neten für ſich buchen kann und ſomit mit einer Fraktſousſtärke von 45 Abgeordneten in den neuen Reichstag einziehen wird. Der Fraktionsbeſtand des Zentrums dagegen verringert ſich um einen Abgeordneten, weil der in der Pfalz gewählte Abg. Bayersdörfer nicht dem Zentrum zuzurechnen iſt, wie es in der erſten amtlichen Meldung geſchah, ſondern der Bayriſchen Volkspartei, deren Mandatszahl ſich dadurch auf 17 erhöht. Für uns Badener iſt übrigens beſonders intereſſant, daß noch zwei Abgeordnete auf die Reichsliſte kommen und zwar Ma⸗ rum bei den Sozialdemokraten und Wagner bei den Na⸗ tionalſozialiſten. Dieſe kleinen Korrekturen vermögen jedoch nichts an der Tatſache zu ändern, daß das geſamte Bürgertum, die eine Partei mehr, die andere weniger, diesmal eine ſehr empfind⸗ liche Wahlniederlage erlitten hat. Sehr viel Schuld daran, iſt, wie denen, die es angeht und die ſie ſich jetzt darüber wun⸗ dern, nicht oft genug vor Augen gehalten werden kann, die lächerliche Spaltung des Bürgertums in mehr als ein Dutzend Splitterparteien. Schuld iſt vor allem auch die beſchämende Tatſache, daß bei der letzten Wahl nicht weniger als faſt 3 Millionen wahlberechtigter deutſcher Männer und Frauen keinen Gebrauch von ihrem Wahl recht gemacht und ſomit ihrer elementarſten ſtaatsbürger⸗ lichen Pflicht nicht genügt haben. Die Feſtſtellung, daß wir diesmal eine Wahlbeteiligung aufzuweiſen hakten, die über die bei der vorletzten Wahl mit etwa 200 000 hinausging, darf darüber nicht hinwegtäuſchen. Nicht 200 000 hätten wir diesmal mehr zählen müſſen, ſondern mehr als 3 Millione n, da ſo hoch ja die Zahl der neu hinzugekommenen Jun g wähle r veranſchlagt wird. So ergibt ſich ein Fehlbetrag von mehr als 2,8 Millionen. Rechnet man hierzu die 1,168 Millionen Stimmen, die nach einer geſtern von uns veröffentlichten Zuſammenſtellung als zerſplitterte Stim⸗ men völlig verloren gingen, ſo ergibt ſich, daß wir uns ſelbſt um faſt 4 Millionen Stimmen betrogen haben. Dieſes enorme Manko iſt ſicherlich nur zum kleinſten Teil eine Auswirkung der politiſchen Torheit und Uneinigkeit der Sozialiſten und Kommuniſten, zum weitaus größten iſt es die ſträfliche Schuld des Bürgertums, das auf dieſe Art ſo viel Mandate verliert als 60 000 in 4 Millionen enthalten iſt, alſo etwa 60 Mandate. Auf unſere Frauen und ihre angebliche politiſche In⸗ tereſſenloſigkeit darf man die Schuld hieran nicht abwälzen, denn wie ſich aus den in verſchiedenen Städten zu ſtatiſtiſchen Zwecken getrennt vorgenommenen Abſtimmungen der beiden Geſchlechter ergibt, ſind diesmal vielerorts me hr Frauen als Männer zur Wahlurne gekommen. So ſind z. B. in Magdeburg für die Deutſchnationalen 10466 Frauen⸗ und 7199 Männerſtimmen abgegeben worden, für das Zentrum 1962 Frauen- und 1308 Männerſtimmen, für die Deutſche Volks partei 15006 Frauen⸗ und 12017 Männerſtimmen. Nur ein ſchwacher Troſt für das Bürgertum iſt es, daß auch für die So⸗ zialdemokraten von den Frauen dort mehr Stimmen abgegeben wurden als von den Männern, nämlich 42 229 gegen 38 930 Stimmen. Nur bei den Kommuniſten überwiegen die Mäuner⸗ ſtimmen mit 10 430 gegen 8 334 der Frauen. In Dar m ſt a dt und in Hagen i. Wäeiſt das Bild ſehr ähnlich. In Hagen kam 2. Seite. Nr. 241 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Mai 1928 das Frauenwahlrecht beſonders dem Zentrum zugute. Doch ſo anerkennenswert dieſes Wahlintereſſe der Frauen auch iſt, ſo bedenklich iſt doch ihre charakteriſtiſche Vorliebe für die Splitterparteien. In Darmſtadt z. B. wirkte ſie ſich dadurch aus, daß die Volksrechtspartei nur 1019 Männer⸗ da⸗ gegen 1515 Frauenſtimmen aufweiſen konnte. In Jena ergab ſich im weſentlichen dasſelbe Bild, denn für die Volksrechts⸗ partei ſtimmten 352 Frauen und 223 Männer. Ebenſo erhielt dort die Aufwertungspartei eine weitaus größere Anzahl Frauen als Männerſtimmen. Den Hinweis darauf, daß wir in Deutſchland viel mehr weibliche als männliche Volksgenoſſen haben und demgemäß auch mehr weibliche Wahlberechtigte, kann man als Entſchul⸗ digung für die ſtaatsbürgerliche Pflichtverſäumnis vieler Män⸗ ner keinesfalls gelten laſſen. Die deutſchen Männer hätten vielmehr im Hinblick auf dieſe Tatſache ganz beſonders darauf bedacht ſein müſſen, ihrer Wahlpflicht zu genügen. Jeder Mann, ſei er bei welcher Partei er wolle, muß ſich doch darüber klar ſein, daß jede Pflichtverſäumnis der Männer bei den Wahlen und eine durchweg größere Beteiligung der Frauen ſchließlich dazu führen würde, daß die Frauen mehr als die Männer beſtimmen wer in Deutſchland regie⸗ reuſoll. Dieſe Frauenherrſchaft mag in einzelnen Familien mitunter ja ſehr angebracht und nützlich ſein, auf ganz Deutſchland auszudehnen aber möchten wir ſie— in aller Wertſchätzung vor unſeren Frauen ſei es geſagt— doch nicht. Das wäre doch ein gar zu beſchämendes Armutszeugnis für die deutſche Männerwelt. H. A. M. England und Kelloggs Paktvorſchlag London, 24. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ob⸗ wohl der nächſte Schritt in der Angelegenheit des Kellogg'ſchen Friedenspaktes von Waſhington aus erfolgen muß, wird auch in engliſchen politiſchen Kreiſen die Diskuſſton mit größtem Eifer fortgeſetzt. Die Meinungen über den Fortgang der inter⸗ nationalen Verhandlungen ſind völlig geteilt. Auf der einen Seite ſtehen die Skeptiker, die der Anſicht ſind, daß Sir Auſton Chamberlain ſich von der franzöſiſchen Diplomatie all zu ſehr zu dem franzöſiſchen Standpunkt habe hin⸗ zlehen laſſen. Der franzöſiſche Standpunkt ſei aber, ſo mei⸗ nen die Skeptiker, daß die amerikaniſchen Paktvorſchläge durch Vorbehalte und Bedingungen und andere Schwierigkeiten ſo ſchnell wie möglichtot gemacht werden müßten. Man er⸗ wartet in dieſen Kreiſen, daß die engliſche Antwortnote an Kellogg, die allerdings an Vorbehalten nichts zu wünſchen übrig ließ, den von Frankreich erwünſchten Erfolg haben werde, die Bewegung zur internationalen Aechtung des Krie⸗ ges ſanft einſchlafen zu laſſen. Demgegenüber glauben andere, nicht weniger kompetente Perſönlichkeiten, daß Kellogg trotz aller europäiſchen Winkel⸗ züge ſein Ziel mit jener Hartnäckigkeit weiter verfolgen wird, wie er es ſchon gegenüber den franzöſiſchen Ausflüchten getan hat. So glaubt der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ heute vorausſagen zu können, daß der nächſte Schritt eine Anfrage Kelloggs über die in der engliſchen Note erwähnten Gebiete ſein werde, in denen England ſich das Recht vorbehält, jede Einmiſchung in ſeine beſonderen Intereſſen mit militäriſchen Maßnahmen zu beantworten. Daß zu dieſen Gebieten in erſter Linie Aegyp⸗ ten und der Suezkanal gehören, iſt ohne weiteres klar. Aber natürlich iſt in dem betreffenden Paragraphen der engliſchen Note die Möglichkeit von engliſchen Sonderinte reſſen in mancherlei Gebieten, u. a. auch in China und Arabien ver⸗ borgen, Darauf machte geſtern auch Lord Cecil im Oberhaus aufmerkſam und fragte die Regierung, woher ſie das Recht nehme, die kriegeriſche Verteidigung von Gebieten, die nicht zum britiſchen Weltreich gehören, als ihr Reſervat in Anſpruch zu nehmen. Die Regierung lehnte aber jede Antwort auf dieſe peinliche Frage ab. Man will, bevor man öffent⸗ lich weiteres bekannt gibt, den nächſten Schritt Waſhingtons 5 80 von dem das Schickſal dieſer Friedensbewegung ab⸗ hängt. Huloigungstelegramme Nobiles Nach einer Meldung aus Kingsbay hat die„Italia“ auf dem Rückfluge vom Pol die Inſel Amſterdam am Dienstag um 10 Uhr morgens bei Gegenwind überflogen und befand ſich 6 Uhr nachmittags nördlich von Grönland. Aus Anlaß der zweiten Ueberfliegung des Nordpols durch Nobile hat dieſer an den Papſt, den König und Muſſolini Huldigungsdepeſchen abgeſandt. Die Myſterienſpiele von Agrigent (Von unſerem römiſchen Vertreter) Weit erſtreckt ſich das Land, erhebt ſich noch einmal zu grünen Hügeln und ſinkt dann ins Meer, ſauft und ergeben, ohne die ſtarre Auflehnung umbrandeter Felſen und Klippen. Agrigent, die kleine füdſizilianiſche Stadt mit propinziellen Baxrockkirchen, ſteilen Treppenſtraßen und behäbig⸗ſchmutzigen Alltäglichkeiten, ſteht auf der letzten hohen Warte, umſchließt mit altertümlichem Gemäuer ſeine modernen Hotelbauten und kaun doch, unzufrieden mit der nur erborgten Bedeutung ſeines Touriſtenverkehrs, nichts anderes tun als Ausſchau halten über die weite Flachküſte, über die Weingärten hinweg zum fernen kiefblauen Meer der verlorenen Träume, der ver⸗ geſſenen Abenteuer und der verſtummten Mythen. Und dieſes Stück Land zwiſchen der kleinen Stadt Agrigent und dem Blauſtreifen des Meeres wölbt ſich noch ein letztes Mal empor, herb und prächtig unter dem Mantel heiliger Oel⸗ bäume und tiefgrüner Weide, überſpannt von einem zartlich⸗ len, frühlingsblaſſen Himmel, betupft mit lohenden Ginſter⸗ büſchen, die ſich an einer ſprühenden, flammenden Sonne ent⸗ zündet haben. In dieſem Farbenrauſch von Gold, Blau und Grün ſtehen die doriſchen Tempel, beſeeligend in ihrer großen Schlichtheit wuchtend in ihrer irdiſchen Ewigkeit, und doch wieder ſo leicht und frei emporragend, daß die Hügelkette, auf der ſie ruhen, all ihre erdgebundene Schwere verloren hat. So ſtehen ſie von ewig her, der Natur entſproſſen oder in die Landſchaft bineingewachſen, vertraut der Sonne, dem Meer und den weidenden Schafen, geheimnislos, die klare Offen⸗ barung der ſchöpferiſchen Erde, der heidniſchen Welt. 8 Soweit die Landſchaft bei Agrigent, die ungeſtörte Ruhe und Friedlichkeit des Tempellandes von geſtern und morgen. Aber heute iſt ein ganz beſonders ſchöner Tag, mit tauſend very nices und lovelys. Alles iſt Staffage geworden, die gelben, ſonnbeſtäubten 1 die ſakralen Oelbäume, der ſeiden⸗ zarte Himmel, die flammenden Ginſterbüſche und das ferne, ruhende Meer. Nichts bleibt lebendig als die auf⸗ und ange⸗ regt tuenden Menſchen, die in Scharen die in breite Kurven geſchwungene Fahrtſtraße zu den Tempeln hinunterſteigen, von eleganten Automobilen überholt. Engländer und Ameri⸗ kaner in Knickebockers bewegen ſich phlegmatiſch zwiſchen Damen in hauchdünnen Seidentotletten und koſtharen Silber⸗ ö Bewunderungsrufe und kleine Freudenſchreie kugeln Fritz v. Opel über ſeine Fahrt im Raketenauto U Berlin, 24. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Seine Empfindungen während der geſtrigen tollkühnen Fahrt auf der Avus ſchildert in überaus anſchaulicher Weiſe Fritz von Opel in der„B. Z. am Mittag“. Er beſtreitet, daß er beim Start ſehr erregt geweſen ſei. Schon vor Wochen habe er ſich entſchloſſen zu fahren und wenn ein ſolcher Entſchluß erſt einmal feſtſtände, ſo ſehe man allem, was kommen mag, gleichgültig entgegen. Er erzählt: Endlich ſtand ich am Wagen. Ich hatte es eilig. Man hielt mir die Lederjacke verkehrt hin. Die Kinoleute wollten nicht weggehen. Alles ging nicht ſchnell genug. Merkwürdige Gedanken durchblitzten mich: 120 Kilo Sprengſtoff im Rücken, genng für ein ganzes Häuſerviertel. Endlich iſt die Bahn halbwegs geräumt. Sander drückt mir die Hand. Warum ſo feierlich? Ich trete auf das Zündpedal. Hinter mir heult e Sauf und wirft mich vorwärts. Es iſt wie eine Erlöſung. Ich trete nochmal, nochmal und— es packt mich wie eine Wut— zum viertenmal. Seitwärts verſchwin⸗ det alles. Ich ſehe nur noch das große Band der Bahn vor mir. Ich trete ſchnell noch viermal, fahre nun mit 8 Röhren. Die Beſchleunigung iſt ein Rauſch. Ich überlege nicht mehr. Die Wirklichkeit verſchwindet. Ich handle nur noch im Un⸗ terbewußtſein. Hinter mir das Raſen der ungebändigten Kraft. Das Avustor kommt heran. Ich laſſe den Wagen aus⸗ laufen und biege ſcharf in die Gegengerade. Nicht zu viel Schwung verlieren. Noch in der Kurve gebe ich Gas, trete neue Zündungen durch, als ich das gerade Band wieder ſehe. Die Geſchwindigkeit muß ſehr hoch ſein. Ich merke, das Steuer iſt zu hoch überſetzt; ich kann den Wägen kaum halten. Vor mir wird die Bahn enger und enger. Ich ſehe das Ziel⸗ richterhaus; rechts am Rande ſtehen Autos. Ich fühle, daß der Wagen vorn ſchwim mt. Die Flächen ſind nicht ge⸗ ung auf Druck geſtellt. Aber ich kann keine Hand vom Steuer laſſen. Ich werde nach rechts an ein Autp herangetragen. Ich ſtenere gegen und ſchieße nach links, komme entſetzlich ins Schleudern. Bin ich verloren? Ich bin nur noch Gefühl der Hände. Es gelingt mir, den Wagen abzufangen. Nun erſt recht eine neue Zündung. Ich bin am Erſfatzteillager und will nochmals Gas geben— aber kein Zunehmen des Brauſens, keine Beſchleunigung. Die 24 Raketen ſind verbraucht. Ich freue mich gar nicht darüber. Der Wagen rollt weiter, 3 Kilometer weit. Leute ſitzen auf Zäunen und ſchreien Hurra. Ich ſehe einen Uebergang und biege noch mit viel Schwung auf den anderen Arm der Bahn. Der Wagen ſteht, aber auch die Nerven ſind fertig. Warum bin ich ſo einſam?? Warum kommt niemand? Endlich ſind die Freunde da. Mit Mithe arbeite ich mich unter dem Steuerrad hervor. Sie tanzen wie beſeſſen um mich herum. Was dann weiter kam, die vielen Menſchen, die Photographen, ich weiß es nicht mehr. Ein Ge⸗ fühl der Erſchöpfung beherrſcht mich. Erſt Stunden ſpäter kam die Freude, daß alles gelungen war. Ob ich wieder Raketenauto fahren werde? Vielleicht ſpäter — der Rauſch der Schnelligkeit iſt zu verführeriſch— aber nicht unter den gleichen Verhältniſſen. Die Zuſchauer waren ſehr unvorſichtig und unſere Arbei⸗ ten ſind ſchon weiter gediehen. Was ich heute zeigte, iſt be⸗ reits überholt. Die Lage in der Rheinſchiffahrt Die Duisburg⸗Ruhrorter Häfen liegen völlig ſtill, nach⸗ dem auf Antrag der Hafen verwaltung auch die letzten dort ausgeführten Arbeiten eingeſtellt wurden. Damit ſind 650 Arbeiter brotlos geworden. Bemerkenswert iſt die Verein⸗ barung, daß nach dem Wiederaufleben des Verkehrs dieſe Ar⸗ beiter wieder alle eingeſtellt werden. Die Lohnverhandlungen der Waſſerbau⸗ Arbeite 7. die an ſich mit dem Ausſtand nichts zu tun haben, ſind als geſcheitert anzuſehen, da die vom Miniſterium zugeſtandene Lohnerhöhung von den Gewerkſchaften abgelehnt worden iſt. Die gleichfalls laufenden Verhandlungen über die Löhne bei den ſtaatlichen Schleppämtern ſind auch noch nicht abge⸗ ſchloſſen worden, da der Vertreter des Miniſteriums erklärte, er müſſe erſt den Verkehrsminiſter von den Forderungen der Arbeiter unterrichten. bunt durcheinander: Eine erleſene Geſellſchaft— ſo ſagt man wohl— begibt ſich zu einer vielverſprechenden Theater⸗ premiere, mit Photoapparat und Fernſtecher, die Herren ſport⸗ lich geſammelt, die Damen feſtlich vorbereitet. Dazwiſchen eine bebrillte Gelehrtenphyſiognomie, erwartungsvoll in ſich gekehrt, und das ſpähende Geſicht des bildungshungrigen Italienreiſenden, übergehen laſſen kann. Alſv da iſt Europa in Agrigent einge⸗ zogen, mit Snobismus und Sentimentalität, mit Anſchauungs⸗ unterricht und verzückter Jungfrauenbegeiſterung, mit Wiſſen, Nachempfindung und was man ſonſt noch alles braucht, um in einem Antiken Tempel eine klaſſiſche Vorführung vom Stapel zu laſſen. Die Myſtiftkation gelingt übrigens recht gut, trotz der idylliſchen Kleinkuliſſen vor den gewaltigen„echten“ Rie⸗ ſenſäulen; ein Geheimnis ſchwingt ſich auf in bangen Atem⸗ ſtößen. Oder iſt es der Meereswind der ſatt und ſtark um die W hohen Tempelgibel ſtreicht? Jedenfalls verſtummt das Publi⸗ G kum, ehe noch die erſten Akkorde der Einleitungsmuſik erklin⸗ gen,— melancholiſch, klagend in ſchon vorweg genommener Tragik, blütenhaft aufbrechend und ſich wieder fröſtelnd ver⸗ ſchließend, ſüß und zart, dann wieder in Todtraurigkeit dahin⸗ schleppend.— Und ſo beginnt denn das Myſterienſpiel von der Götterliebe und dem Götterleid inmitten des ewigen Tempels der Konkordia. 1 Perſephone, das liebliche Götterkind, ſpielt mit ihren Ge⸗ fährtinnen, die Blumen pflückend ſich in graziöſen Tanzbe⸗ wegungen drehen und winden. Das gibt zuſammen mit den ſchmalen, ſonnenüberſchütteten Landſchaftsausſchnitten zwi⸗ ſchen den Säulen ein Bild von frühlingshafter Unbeſorgtheit. Doch plötzlich ſenken ſich düſtere Schatten herab, die heiteren Geſänge brechen jäh ab, roter Flammenſchein zuckt auf und es erſcheint, ſchön und unheimlich zugleich, Pluto, der Gott der Unterwelt, aufgeſtiegen in die Welt des Lichtes, um die ſchöne Perſephone in das Reich der Schatten zu entführen. Immer dichter werden die Nebel, aus der Finſternis ertönen noch die letzten, erſtickten Hilferufe der Geraublen.(Und in dieſer Finſternis werden auch ſchnell die Kuliſſen zu einer neuen Szene umgeſtellt.“— Demeter, die Mutter, durchirrt die Welt, ſucht vergeblich die entführte Tochter und ſtürzt endlich, ent⸗ mutigt und verzweifelnd, entkräftet und hilflos zu Boden. Da erſcheint Hekate aus der abgründigen Tiefe, erfährt die Ur⸗ ſache der herzzerbrechenden Klage und verſpricht Hilfe. Die beiden Göttinnen fragen nun die Nymphen, die Winde und der keine gute Gelegenheit unbenützt vor⸗ b Letzte Meldungen Schreckliche Bluttat eines Geiſteskranken — Frankfurt a.., 24. Mai. In der Nacht erſchlug der 75 Jahre alte Invalide Peter Franz ſeine ſchlafende 77 Jahre alte Ehefrau mit einem Beil. Nach der Tat begab ſich Franz an die Eiſenbahnſtrecke Frankfurt- Cronberg und warf ſich vor einen fahrenden Zug; er wurde ſofort getötet. Franz war früher ſchon mehrere Male in einer Heilanſtalt untergebracht worden. In der letzten Zeit machte ihm ein Nervenleiden ſehr zu ſchaffen. Zum Kölner Flugzengunglück — Köln, 24. Mai. Wie uns zu der Meldung von dem verunglückten franzöſiſchen Doppeldecker auf dem hieſigen Flugplatz von der Flugplatzleitung mitgeteilt wird, iſt die tödlich verunglückte Dame keine Franzöſin, ſondern eine Berlinerin, eine Frau Dr. Marx. Die Leiche wurde vor⸗ läufig von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Schweres Straßenbahnunglück— Zwei Tote, zahlreiche Verletzte — Gelſenkirchen, 23. Mai. Heute nachmittag kurz nach 4 Uhr fuhr ein vollbeſetzter Motorwagen der Kleinbahn an einer ſchlecht zu überſehenden Straßenkreuzung unweit des Rathauſes von Buer mit großer Geſchwindigkeit gegen den Anhänger eines ſchweren Laſtkraftwagens. Durch den An⸗ prall flog der Motorwagen aus dem Gleis und gegen die Straßenböſchung. Sofort getötet wurde der Straßen⸗ bahnmonteur Reſſe aus Buer; ein weiterer Schwerverletzter ſtarb kurz nach dem Unglück. In dem Motorwagen befanden ſich annähernd 25 Perſonen, die ſämtlich verletzt wurden, von ihnen 15 ſo ſchwer, daß mehrere in Lebensgefahr ſchweben. Die Schwerverletzten wurden mit Rettungswagen dem Krankenhaus zugeführt. So weit bisher feſtgeſtellt zu ſein ſcheint, trifft das Ver⸗ ſchulden an dem furchtbaren Unglück den Führer des Motorwagens. Er müßte nach der Ortslage den kreu⸗ zenden Laſtkraftwagen noch rechtzeitig bemerkt haben. Wahr⸗ ſcheinlich verlor er jedoch die Nerven, ſodaß er die Bremfe nicht betätigte. Tribüneneinſturz— Sieben Schwerverletzte — Herne, 24. Mai. Während der Vorſtellung des hier gaſtierenden Zirkus Gleich brach eine Tribüne, wodurch eine große Anzahl von Perſonen in die Tiefe ſtürzten. 30 Per⸗ ſonen wurden verletzt, davon 7 ſchwer. Zechen ⸗Stillegung — Duisburg, 24. Mai. Die Verwaltung der Harpener Bergbau AGG. in Dortmund hat beſchloſſen, die Zeche Roland bei Oberhauſen am 15. Juni ſtillzulegen, da ſie in der letzten Zeit andauernd mit großen Verluſten arbeitet. Von der Still⸗ legung werden 1000 Arbeiter und Beamte betroffen. Typhus in Moskau — London, 24. Mai.. iſt dort eine Typhusepidemie ausgebrochen, die ſich rapid hinderung einer weiteren Ausbreitung der Seuche getroffen. Ein chineſiſches Dorf ausgeplündert — London, 24. Mai. Nach einer Meldung der Britiſh United Preß aus Schanghai, wurde 100 Kilometer von dort entfernt, das kleine Dorf Mah⸗Pung von Räubern völlig aus⸗ geplündert, nachdem dieſe vorher ein entſetzliches Blutbad angerichtet hatten. Dies iſt der vierte Ueberfall auf das gleiche die Bevölkerungszahl von 350 auf 50 Seelen herabgemindert. 155 Leichen geborgen zur Grube gehört, weitere 35 Leichen wahrgenommen. Die Bombenkataſtrophe in Buenos Aires — Buenos ⸗Aires, 24. Mal. bereitetes Attentat gehandelt hat. Die Zahl der Toten im italieniſchen Konſulat iſt in⸗ zwiſchen auf 12 geſtiegen. zählt von dem Raub durch den gewaltigen Gott der Schatten, Pluto.— Und weiter irrt Demeter, ewig auf der Suche. Sie ſteht an der Wiege eines Kindes, betreut es in erborgter Mut⸗ terfreude und will ihm Unſterblichkeit verleihen. Doch die Menſchen beſpähen ſie mit Mißtrauen, ſehen in ihr eine Zau⸗ erin und Kindsmörderin und vertreiben ſie von ihrer letzten troſtbringenden Liebe. Da bricht ihr Zorn auf; ſie ſchreit ihr Leid und ihre Empörung zu Jupiter und fordert ihn auf, der undankbaren Welt ihre Fruchtbarkeit zu nehmen, die Men⸗ ſchen in ihrer niederen Geſinnung zu ſtrafen und nicht eher den Fluch von dem elenden Geſchlecht der Sterblichen zu nehmen, bis ihr nicht die Tochter zurückgegeben ſei.— Nun ziehen die totgeweihten Völker der Erde auf, geſpenſterhafte weiße Phantasmen mit lodernden Fackeln, bejammern das über die Welt ausgeſchüttete Elend und bitten vergeblich die erzürnte Göttin um Verzeihung und Rettung. Doch dieſe bleibt hart in ihrem Zorn, unerbittlich in ihrem großen Mutterleid, bis endlich Jupiter, die völlige Ausrottung des Menſchengeſchlech⸗ tes befürchtend, Hermes als Boten entſendet. auch, von purpurnem Glanz übergoſſen, Perſephone aus der Unterwelt empor, in tiefen Schlaf geſunken und von Pluto liebevoll bewacht. Die Tochter ſoll auf Befehl des allgewal⸗ tigen Jupiters der Mutter zurückgegeben werden. Aber ehe noch Perſephone aus ihrem tiefen Schlummer erwacht, der fährt ſie plötzlich das unendlich ſüße Gefühl der Liebe zu ihrem ſchönen Entführer. Und Demeter verliert die Tochter für immer, ihr Schickſal hat ſich erfüllt, ihr Los iſt unſterblich.— Die dunklen Schatten weichen; die Sonne bricht hell und freudig in den Tempel; das Myſterienſpiel iſt beendet. Fritz Kus en Das Heidelberger Muſikfeſt 1928 begann geſtern abend mit einer Ft ber Schubertfe ier, für die Furt⸗ wängler mit den Berliner Philharmonfkern die Muſik zu„Rosamunde“, die h⸗moll⸗Sinfonie und die große Sinfonie in Gedur vorbereitet hatte. Der Geſamt⸗ eindruck war überwältigend, die Wiedergabe der Werke durch die ganz verinnerlichte Art des Dixigenten und die Klang⸗ pracht des Orcheſters eine Steigerung nach der andern. Die Muſtkfeſte der vergangenen Der Beifall nahm den Charakter einer großen Ovation an, für Furtwängler, ſeine Muſiker— und Schubert. Ueber die die Sonne nach dem Verbleib der entſchwundenen Perſephone. Konzerte ſoll hier noch ausführlich geſprochen werden. Nach einer Meldung aus Moskau ausbreitet. Die Behörden haben alle Maßnahmen zur Ver⸗ Dorf innerhalb eines Monats. Während dieſer Zeit hat ſich — New Nork, 24. Mai. Nach den letzten Meldungen ſind bisher aus der Mathergrube 155 Leichen zu Tage geför⸗ dert worden. Außerdem wurden in einem Stollen, der auch Zu der Bombenexploſton in Buenos⸗Atres wird noch bekannt, daß nur vier der 40 Ver⸗ letzten Angeſtellte des Konſulats ſind, während die andern Auswanderer ſind, die ihre Päſſe in Ordnung bringen laſſen wollten. Die erſte Unterſuchung der verhafteten Kom⸗ muniſten ergab, daß es ſich anſcheinend um ein wohlvor⸗ Nur die allesſehende Sonne weiß Auskunft zu geben und er⸗ Und da ſteigt Mutter und den heiteren Spielen wiedergeſchenkt wird er⸗ Jahre ſchienen noch überboten. i 1 SS Sees SS 2 1 in r ee 2 1 * 1 Donnerstag, den 24. Mai 1928 Keue Munnhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabch 3. Sekte. Nr. 241 Am Samstag, den 26. Mai erſcheint nur eine Ausgabe um 1 Ahr Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Bezug und Offerten bleiben bis 2 Uhr geöffnet. 8 Städllſche Nacheichten 44. Jahresfeſt i des Diakoniſſenmutterhauſes Mannheim Es liegt im Weſen der Diakoniearbeit, daß ſie in der Stille bleibt. Ihre Kraft liegt in der ſtillen Predigt der Tat. Allein einmal am Jahresfeſt tritt das Diakoniſſen⸗ mutterhaus in die Oeffentlichkeit. Da kommen die Freunde des Werkes aus nah und fern, um zu grüßen und ſich zu freuen. Das Straßenbild wird belebt durch kleine Trupps, die im Mittelpunkt ihre Gemeindeſchweſtern haben. Am Bahnhof tauchen Hauben verſchiedenſter Art und Form auf und an dem großen Haus am Ende der P⸗Quadrate weht die blaue Diakoniſſenfahne mit der Kaiſerswerther Taube. So war es denn ein großer Zug, der ſich am 23, Mai im ſchönſten Maienſonnenſchein nach vorher trüber Witterung in die Trinitatiskirche bewegte, um dort den Feſtgottesdienſt zu halten. Es war ſo wohltuend, wie dort alles auf den Ton der Schlichtheit und Demut geſtimmt war. Pfarrer Eckert, der im Namen der Trinitatisgemeinde ein Will⸗ komm entbot, gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß dieſe Zentrale der Barmherzigkeit gerade im Trinitatis⸗ ſprengel ihren Platz und ihre Heimat gefunden hat. Paſtor Walz von dem großen Stuttgarter Diakoniſſenhaus führte ganz in die Tiefe diakoniſchen Weſens an Hand des Paulus⸗ wortes;:„Chriſtus hat ſich ſelbſt für uns gegeben, auf daß er uns erlöſete von aller Ungerechtigkeit und reinigte ihm ſelbſt ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“(Titus 2, 14.) Nochmals ſtellte dann der Haus⸗ Feu Pfarrer Scheel, den jungen Einſegnungsſchweſtern den Wert und die Weiſung ihres Amtes mit Joh. 15, 16 vor und zeigte das Recht der Sonderart der Diakonie, die da⸗ 18 auch für die größere Oeffentlichkeit verſtändlicher wurde. Unter leiſem Spiel der Orgel wurden dann die ſechs Schweſtern, die in Wort und Lied ihr Gelbönts kund getan haben, zum Diakoniſſenamt eingeſeg⸗ net. Schweſternchöre unter Leitung von Hauptlehrer Neef und Orgelſpiel, dargeboten von Hauptlehrer Nagel, um⸗ rahmten die Feier. Im Mutterhaus entwickelte ſich ſodann ein richtiges Volkstreiben in drangvoll fürchterlicher Enge. Wo es immer ein Plätzchen gab, in der weiten Eingangshalle, im Speiſe⸗ ſagl, im Garten im e in den Zimmern ſtanden ſchön⸗ Ne Kaffeetafeln. enn auch die Geduld der Gäſte, je auf Ablöſung warteten, recht geprüft wurde, ſchließlich ſand jeder doch eine Stärkung. Im großen Saal des Wart⸗ burghoſpizes, der ſchon um 6 Uhr ganz gefüllt war, fand dann noch eine Nachfeier ſtatt. Mit Wehmut und Trauer gedachte der 2. Vorſitzende, Architekt Detroy, zunächſt des vor kurzem heimgegangenen langjährigen Führers und Vaters, Kirchenrat Acht nich, der ſich noch auf dieſes Feſt 1 hatte und nun doppelt ver⸗ mißt wurde. Wie aber Freud und Leid in einer Schale liegen, ſo überraſchte der Redner die Gäſte durch die Kunde, daß das Mutterhaus trotz ſchwerer Bedenken aus eiſener Not⸗ lage heraus ſich entſchloſſen habe, ein großes Nachbar⸗ anweſen zu erwerben. Um dieſe Gebäude inſtand⸗ zuſetzen, damit neue Räume beſonders für den Feierabend der Altſchweſtern, aber auch zur beſſeren Unterbringung der Ae geſchafft werden, rief er die verſtändnisvolle Mit⸗ ilfe aller Anweſenden auf, Sodann zeigte Pfarrer Scheel unter Hinweis darauf, daß in Bethel der Weg zum neuen Wandererheim in der Nacht durch grüne Lichter 158 ben würde, den Dienſt der Barmherzigkeit als den Weg der grünen Lichter, der durch Nacht und Not die Bahn weiſt zur Hilfe und Heimat und erläuterte das durch Berichte aus den ver⸗ ſchiedemen Zweigen der Mannheimer Diakoniſſenarbeit. Daß noch Verſtändnis für das Diakoniſſentum und die Diakonie⸗ arbeit beſteht, zeigte die lange Rednerliſte: der Vertreter der evangeliſchen Gemeinde Mannheim(Pfarrer Dr Hoff), der Staßtſtationen(Landeskirchenrat Bender) und der läud⸗ lichen Stallonen[Pfarrer Walther aus Schwetzingen). Mit echt ſchwählſchem Humor bei Tiefe des Inhalts bat auch der Feſtprediger die Grüße der befreundeten Mutterhäuſer, von denen Speyer, Darmſtadt, Frankfurt, Wiesbaden Karlsruhe, Nonnenweier und Bern vertreten waren. Ins Heiligtum führte zum Schluß Pfarrer Frantzmann mit dem Wort: Die Gnade unſeres Herrn Jeſu Chriſti ſei mit uns allen.“ Und wieder belebten und erfreuten Schweſternchöre dieſe feſt⸗ liche Beranſtaltung. g Eine bekannte Schriftſtellerin hat geſagt:„Ihr werdet das Ehriſtentum nie aus der Welt hringen ſolange noch eine Frau darin iſt.“ Das iſt ein großes Lob der Frau. Am Jahresfeſt des Diakoniſſenhauſes Mannheim darf man wohl das Wort wenden und ſagen:„Man wird das Chriſtentum nie aus der Welt ſchaffen, ſolange noch darin Digkoniſſen wirken mit der Tat der dienenden Liebe.“. * * Ein neues Plakat des Plauetgriums. Speben wird ein neues künſtleriſch ausgeführtes Plakat des Plaueta⸗ riums veröffentlicht, das, in drei Farben gehalten, durch ſeine wirkungsvolle Bildaeſtaltung als ein beachtenswertes Werbemittel für den Beſuch dieſes lehrreichen und unterhal⸗ tenden Inſtituts angeſprochen werden darf. Das Plakat aiht in origineller Weiſe das Innere des Planetariums wieder. Es zeigt non ſeiner oberen Hälfte in einem tiefdunklen Blau den Sternhimmel mit leuchtenden Sternen, Der untere Teil des Plakats trägt die in kräftiaen ſchwarzen Buchſtaben gehaltene Beſchriftung. während in der Mitte des Plakats die ſchwarze Silhouette des mächtigen Zeiß⸗Profektors zu ſehen iſt. Das Pla⸗ kat. das auch in kleinerem Format hergeſtellt iſt. wird in um⸗ fangreichem Maße zur Verteilung und zum Aushang kommen. * Autounfall. Auf der Schwetzingerlandſtraße in der Nähe der Zündholsfabrik fuhr aeſtern nachmittga ein von Schwetzin⸗ gen kommender Perſonenkraftwagen infolge Unvorſichtiakeit des Wagenführers gegen einen Baum. Eine in dem Wagen ſitzende 22 Jahre alte Guts beſitzersehefrau aus der Pfalz wurde durch Glasſplitter im Geſicht verletzt und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet; Ein 1 Glasſchild mit der Aufſchrift„Wald⸗ bauerſchokolade“ in Goldſchrift an einem Hauſe in 3a.— Ein braunlederner Soziusſitz mit ſchwarzlackiertem Griff von einem Motorrad in der Glasſtraßſe in Luzenberg.— Drei eiſerne, zu⸗ ſammenklapphare Gartenſtühle nachts aus einem Sportplatz in der Gartenfeldſtraße. Gründungsverſammlung der Mannheimer Ortsgruppe des Bundes der Saarvereine Bei ſehr guter Beteiligung fand am Mittwoch abend im Ballhauſe die Gründung des Bundes der Saar ⸗ vereine Ortsgruppe Mannheim ſtatt. Kaufmann Max Eich eröffnete die Verſammlung, begrüßte die mae nen, beſonders den Redner und machte die Anweſenden mit den Zwecken und Zielen des Bundes bekannt, der ein Kampf⸗ mittel ſein ſoll zur Unterſtützung der Arbeit der Brüder und Schweſtern im beſetzten Saarlande.„Die Liebe zur Heimat 9 fuhr der Redner fort,„die uns hier zuſammengeführt a. Im Mitelpunkt der Veranſtaltung ſtand das Referat des Redakteurs Ollmert, der ſeinerzeit die Leiden der Saarbewohner am eigenen Leibe erfahren hat. Er führte u. g. aus:„Wer die Franzoſen im Saargebiet einziehen ſah, merkte ſofort, daß die Eindring⸗ linge ganz ander Zwecke verfolgten, als dies den Auſchein hatte. Sie wollten ſich dort feſtſetzen. So ſetzte der Abwehr⸗ kampf ein. Der Redner verbreitete ſich in längeren Ausfüh⸗ rungen über Zweck und Ziel des Saargebietsſchutzes. Er er⸗ zählte von der Vergewaltigung der Preſſe und den Verhält⸗ niſſen im allgemeinen. Intereſſant war die Erklärung, daß die Franzoſen ſogar Vergütungen anboten, wenn die Ver⸗ leger entſprechend friſierte Artikel aufnehmen würden. Das ganze Beſtreben ging kurz darauf hin, jede Verbindung mit dem Mutterlande abzuſchneiden. Der Verſailler Vertrag hat das Land für die Dauer von 15 Jahren von Deutſchland auch politiſch abgetrennt. Eine Verwaltung wurde eingeſetzt, die mit dem beſten Willen den Anforderungen nicht gerecht werden kann, weil ſie zu„ landesfremd iſt. Der Bund der Saarvereine will keine eigene Politik machen, ſondern er hat die Aufgabe, Aufklärungsarbeit zu leiſten und zur Kräftigung des Deutſchtums im Saargebiet beizutragen. Es iſt erſtrebenswert, daß jeder Deutſche weiß, was bei dem Sagrgebiete auf dem Spiele ſteht, Es ſſt nok⸗ wendig, daß ſowohl Preſſe als auch die geſamte Oeffentlichkeit ſich mit vollem Intereſſe der Saarfrage widmen. Nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch kulturell verſuchte Frankreich ſeinen Einfluß mit Gewalt der Bevölkerung einzuimpfen. Da trat der aus allen Parteien zuſammengeſetzte Saarausſchuß zuſammen, der viel Kulturarbeit geleiſtet hat und die erſte Abwehrgrbeit einleitete. Redakteur Ollmert, der dieſem Ausſchuß angehörte, wurde in Abweſenheit zu lebens⸗ länglicher Deportation verurteilt. Wenn auch eine Abſtimmung ohne weiteres ein Plus für Deutſchland ergeben wird, ſo haben die Franzoſen noch lange nicht die Hoffnung aufgegeben. Beweis dafür iſt die Verſchmelzung mit lothrin⸗ giſchen Gruben. Weiter hat ſich in Frankreich eine Geſell⸗ ſchaft zur„Wahrung franzöſiſcher Intereſſen im Saar⸗ gebiet“ gebildet. Der Bund der Saarvereine iſt aus ernſten Erwägungen herausgewachſen. Ernſt ſind dementſprechend auch die Ziele. Dabei darf aber auch die Geſelligkeit nicht vergeſſen werden, die die Kameradſchaft inniger verknüpft. Der Redner machte noch auf die am 30. Juni und 1. Juli in Heidelberg ſtattfindende Tagung aufmerkſam, die durch den Beſuch einer großen Zahl Bewohner des Saargebiets eine beſondere Bedeutung erhält. Es iſt Raum für jeden Deut⸗ ſchen im Bunde, wenn er Intereſſe hat an der weiteren Ge⸗ ſtaltung des Schickſals dieſes urdeutſchen Landes. Reicher Beifall lohnte die rethoriſch bedeutſamen Aus⸗ führungen. Der Verſammlungsleiter dankte dem Redner und nannte mit Zuſtimmung der Anweſenden 9 Damen und Herren, die unter ſich die Vorſtandsämter zu verteilen haben. Die in der Anweſenheitsliſte eingetragenen Perſonen erklär⸗ ten ſich einſtimmig bereit, dem Bunde beizutreten. D2. 8. * Betriebsunfall. In das Allgemeine Krankenhaus wurde geſtern ein 21 Jahre alter Hilfsarbeiter eingeliefert, der in einem Betriebe an der Scheibenſtraße durch ein herabfallen⸗ des Turbinenrad. das zur Reiniaung an einem Kran auf⸗ gehängt war eine Naſenverletzung und einen Bruch des rech⸗ ten Sitzbeins erlitt. ö „Eine Gehirnerſchütteruna zog ſich ein 23 Fahre alter Taalöhner zu, der geſtern in einem Betrieb an der Sand⸗ hoferſtraße bei Verladearbeiten von einem Eiſenbahnwagen herunterſtürzte. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Proviant für die Pfingſttage, Noch nicht ermittelte Diebe entwendeten in der Nacht zum vergangenen Sonntag aus einer Wirtſchaft in Neckarau einen geräucherten Schinken. einige Pfund Fleiſch⸗ und Griebenwurſt. eine Flaſche Kirſchenlikör, 5 Flaſchen Weißwein(Diedesfelder Heide. 5 Flaſchen Dürk⸗ heimer Schenkenböhl, 5 Dutzend Stangenſchokolade, 10 Tafeln Waldbauer⸗Schokolade, 500 Stück Greilinazſaaretten, 200 Stück „Sleipner“. 500 Stück„Ova“, 100 Stück„Flip“ und 150 Stück Burnu⸗Zigaretten. u Pfingſtpaketverxkehr. Die Deutſche Reichs voſt bittet. mit der Verſendung der Pfinaſtvakete möglichſt frühzeitia zu heginnen, damit Anhäufungen in den letzten Tagen vor dem Feſt vermieden werden, die Verzögerungen zur folge haben können. Es empfiehlt ſich, die Pakete aut zu vervacken, die Auf⸗ ſchrift haltbar anzubringen und den Beſtimmungsort. wenn er nicht allgemein bekannt iſt, unter näherer Bezeſchnung der Lage beſonders groß und kräftia niederzuſchreiben. Ebenſo ſind Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu verſchnüren und etwafae Hohlräume mit Holzwolle uſw. auszufüllen, damit die Sendungen nicht eingedrückt werden können. * Ferienſonderzüge von Stationen im Bereich der Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe ab werden in dieſem Jahre ausge⸗ führt von Baſel Bad, Bahnhof nach Straßund und Swine⸗ münde am 1. Juli, von Baſel Bad. Bahnhof und Konſtanz na Aae und Bremen am 3. 30. und 31. Juli, von Baſel Bad. Bahnhof nach Köln am 4. Juli, von Baſel Bab. Bahnhof und Konſtanz nach Dortmund am 30. Juli, von Mannheim und Karlsruhe nach München am 14. 28. Juli und 1. Auguſt, von Mann heim nach Baſel Bad. Bahnhof und Konſtanz am 29. Juli und von Baſel Bad. Bahnhof und Konſtanz nach Berlin Anhalter Bahnhof am 29. und 31. Jult. Neue Aheinſchiſfahrtspolizeioronung für Sporifahrzeuge Nach einer von der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiff⸗ fahrt erlaſſenen Aenderung der Rheinſchtffahrtspolizelordnung gelten als Kleinfahrzeuge im Sinne dieſer Poltzeiver⸗ ordnung insbeſondere auch die Sportfahr zeuge. Auf dem Stromabſchnitt zwiſchen der holländiſchen Grenze und der Mündung des Karlsruher Hafens müſſen Kleinfahrzeuge mit einem amtlichen Kennzeichen verſehen ſein, das durch die zuſtändige Behörde eines Staates erteflt wird und aus einem oder mehreren Buchſtaben zur Bezeichnung der ertei⸗ lenden Behörden und aus einer Zahl beſteht, Der Ausweis Über die Erteilung des Kennzeichens iſt an Bord mitzuführen. Den Kleinfahrzeugen iſt die Durchfahrt zwiſchen den Fahr⸗ zeugen eines Schleppzuges verboten, außer, wenn ſie not⸗ wendig iſt, um an einem dieſer Fahrzeuge anzulegen. Das Anfahren oder Anhängen an ein anderes in Fahrt befindliches Fahrzeug ohne ausdrückliche und vorherige Zuſtimmung ſeines Führers iſt verboten. Kleinfahrzeuge haben, auch wenn ſte mit eigener Triebkraft verſehen ſind, keinen Anſpruch auf einen beſtimmten Kurs und müſſen den übrigen Fahrzeugen den zur Verfolgung ihres Kurſes und zum Manöprieren not⸗ wendigen Raum laſſen, Dieſe Beſtimmungen treten am enen 1, Auguſt 1928 in Kraft. Die vorbereitenden Maßnahmen können ſchon vorher erlaſſen werben. f 5 Marktbericht Der Donnerstagmarkt vor den Pfingſtfetertagen galt im⸗ mer als Großeinkaufstag der Konſumenten, dem⸗ zufolge die Erzeuger auch ſtets ſehr viel Ware auf den Markt brachten. Auch heute konnte man wieder dieſe Wahrnehmung machen. Das Herz tat ſich einem auf, wenn man die vielen Früchte aus Feld und Garten in verlockender Weiſe in Hülle und Fülle auf dem Hauptmarkt zum Verkauf ausgebreitet ſah. Da auch die Hausfrauen frühzeitig zum Einkauf kamen, ſo waren alle Ausſichten auf einen guten und zufriedenſtellenden Marktverlauf gegeben. Leider ſollte es bald anders werden. Kurz nach 10 Uhr ſtellte ſich ein heftiger, mit Hagel ver⸗ miſchter Regen ein, der die Konſumenten in fluchtartiger Weiſe zum Verlaſſen des Marktes veranlaßte. Doch hellten ſich die Geſichter der Marktfrauen und ⸗händler bei dem auf den Regen folgenden Sonnenſchein auch bald wieder auf, zu⸗ mal ſich auch wieder ein reger Marktbetrieb bemerkbar machte. Wie die Marktleute mit dem Wetter, ſo erlebten auch die Hausfrauen über die hohen Spargelpreiſe eine große Enttäuſchung. Infolge der naßkalten Witterung war bisher auch die Spargelernte nur gering. Tritt nicht bald wärmere Witterung ein, ſo dürfte die Spargelzeit ſchon vor⸗ über ſein, ehe ſie überhaupt recht begonnen, Für erſte Sorte mußte faſt durchweg.20 Mark bezahlt werden. Wer über den Gemüſemarkt wanderte, fand zunächſt einheimiſchen Kopfſalat in überaus reicher Menge vor. Bevorzugt wurden heute vormittag Gurken, Rha⸗ barber, grüne Erbſen und Karotten, die man in⸗ folge ihres Zuckergehaltes ſchon als Schulbub oft noch mitſamt der Erde gierig verſchlang und groß und ſtark davon wurde. Wenn man heute mit dem Schlagwort„Rohkoſt“ auch noch ſoviel Mißbrauch treibt, ſo iſt es doch Tatſache, daß die Gelberüben, roh und friſch aus dem Garten genoſſen, doch ge⸗ ſünder und wohlſchmeckender als die gekochten ſind. Wer ſeine Schritte nach dem Großmarkt für Süd⸗ früchte lenkte, war überraſcht durch die Fülle von Orangen, Bananen und Zitronen. Ausländiſche Aepfel waren da⸗ gegen in nur geringer Menge angeboten. Bei Ananas und Kirſchen ging es vielen Konſumenten wie in der Fabel dem Fuchs, dem die Trauben zu ſauer waren, weil ſie zu hoch hingen. Auf dem Geflügelmarkt waren Hühner, Gänſe und Enten ziemlich viel vorhanden. Da ſeit 15. Mai die Jagd auf Rehe frei iſt, ſo konnte zu dem Gemüſe auch gleich ein Rehbraten mitgenommen werden. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für eln Pfund. Alte Kartoffeln 66,5 Neue ausländiſche Kartoffeln 22 bis 25, Malta 35; Wirſing 20—25; Blumenkohl, Stück 100180 Ka⸗ rotten, Bſchl. 20—90; Gelbe Rüben 45; Spinat 20—25; Mangold 18 bis 25; Zwiebeln 16—18; Grüne Bohnen 140250; Grüne Erbſen 50 bis 55 Kopfſalat, Stück 10—25; Kohlraben, Stück 2050 Rhabarber 1520 Tomaten 100120; Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück 10 bis 15; Rettich, Bſchl.—12; Meerrettich, Stück 40—80; Spargeln 1. Sorte 100120; Gurken, Stück 60100; Suppengrünes, Bſchl. 12 bis 15, Schnittlauch, Bſchl.—8; Peterſilte, Bſchl. 1012; Aepfel, inländ. 25— 70; ausländ. Aepfel 70100; Klrſchen 120160 Erd⸗ beeren(Ananas) 300—450; Orangen 35—43; Zitronen, Stück 512; Bananen, Stück 15-25; Süßrahmbutter 200240; Landbutter 1807 Weißer Käſe 50—55; Eier, Stück—16) Aale 160180; Hechte 1605 Schleien 100, Breſem 80100; Backfiſche 50—80; Kabeljau 40—507 Schellfiſche 35—69; Goldbarſch 50; Seeheecht 60; Hahn, geſchlachtel, Stück 250850; Huhn, geſchlachtet, Stück 250780; Enten, geſchlachtet, Stück 6001300; Tauben, geſchlachtet, Stück 100180; Gänfe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 10001900; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70—80; Kalb⸗ keiſch 140, Schweinefleiſch 110; Gefrierfleiſch 68 Zickleln 100; Reh⸗ Ragout 100; Reh⸗Bug 160; Reh⸗Keule 220250, a Veranſtaltungen Ständige Dampferverbindung nach dem Strandbad Mannheims Strandbad bei der Reiß⸗Inſel, das größte und ſchönſte am ganzen Rhein, ſoll der Bevölkerung leichter zugänglich werden als bisher. Nachdem die vorjährigen Ver⸗ ſuche mit pripaten Motorbootfahrten kein befriedigendes Er⸗ gebnis gezeitigt haben, hat es ſich die Stadt angelegen ſein laſſen, eine Verkehrsverbindung auf dem Waſſerwege mit fe⸗ ſtem Fahrplan und niedrigen Preiſen zu ſchaffen. Sie hat hierzu die Schiffsbeſitzer Gebr. Page und Johannes Fas⸗ bender verpflichtet, die die Fahrten auf eigene Rechnung betreiben und die allein berechtigt ſind, am ſtädtiſchen Lande⸗ ſteg beim Strandbad anzulegen. Die Unternehmungen haben für den Strandbaddienſt zwei Dampfbosote mit e 150 Perſonen Faſſungsvermögen hergerichtet. Die Einſteigeſtelle liegt unmittelbar oberhalb der Rhein⸗ brücke(Halteſtelle der Straßenbahn: Rheinbrücke rechtes Ufer). Die Bergfahrt zum Strandbad währt eine knappe halbe Stunde, die Talfahrt eine Viertelſtunde, An Werktagen fährt von 10 bis 13 Uhr jede Stunde, von 13 bis 21 Uhr ſede halbe Stunde ein Boot. Sonntags wird von 8 bis 21 Uhr halbſtündlich gefahren. Falls die Benutzung eine genſtgende iſt ſollen zwei weitere Bopte in den Dienſt geſtellt werde ſodaß Samstag nachmittags von 14 Uhr ab und Sonntags non 10 Uhr ab viertelſtündlich gefahren werden kann. Der Fahrpreis iſt ſo mäßig gehalten, daß auch dem minderbe⸗ mittelten Teil der Beyölkerung die Möglichkeit geboten iſt, das Strandbad unter Benutzung der Dampfbootverbindung zu beſuchen. Die regelmäßigen Fahrten ſind am heutigen Donnerstag aufgenommen worden. Aus der Pfalz Die Oggersheimer Liebestragödie * eg e 23. Mai. Ueber die mit der Ländung der Leiche des 25 Jahre alten Kaufmannes Karl Pfir mann abgeſchloſſene Liebestragödie wird noch folgendes bekannt: Pfirrmann, dex als Buchhalter jahrelang tätig war und durchaus gewiſſenhaft und zuyerläſſig ſeine Arbeitspflichten erfüllte, verſuchte in letzter Zeit ſich der 17 Jahre alten Toch⸗ ter ſeines Brotherrn zu nähern. Die fortwährende Abwas⸗ ſung des Mädchens erweckte in dem jungen Mann ſchließ⸗ lich einen 5 0 der am Montag abend zum Ausbruch kam. Am Montag abend ging das Mädchen gegen 11 Uhr von der Tanzſtunde in Begleitung nach Haus. Pfirrmann hatte ihr aufgepaßt und erneut um ihre Zuneigung geworben. Da er ſich in ſeinen Hoffnungen völlig betrogen fühlte, ging er mit dem Meſſer auf das Mädchen los. Da dieſes heftige Ang ſt⸗ ſchreie ausſtieß, flüchtete Pfirrmann mit ſeinem Fahrrad in Richtung Oppau. Am Bahnübergang im Buſchweg wurde ſeine Flucht durch die herabgelaſſene Barriere gehemmt, Er wollte dann anſcheinend unter den herannahenden Zug ſpringen, was aber durch den Bahnwärter verhindert würde. ach Paſſieren des Zuges ſetzte der Täter ſeine Flucht auf dem Rade bis zum Willerſinnweiher fort, wo er daun wahr⸗ ſcheinlich in der Verzweiflung und aus Furcht vor Ber⸗ folgung vom Rad in den Weiher ſprang. Nach den ar tlichen Feſtſtellungen trug das Mädchen einen großen Schnitt aur Hals davon, der nahezu zur Verletzung der Halsſchlaggder 57 Das Mädchen liegt in ſchwerverletztem Zuſtande dar nieder. 15 7 5 * Bad Dürkheim, 23. Mai. Dem verunglückten lin den Geiger auf dem Limburg, Bößler, hat der Re⸗ Ankdent der Pfalz mit dem Wunſch der balbigeit eneſung durch das Bürgermeiſteramt eine Spende von 100 Mark überweiſen laſſen. F 4. Seite. Nr. 241 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Mai 1928 Von der Weltreiſe des Kreuzers Emden“ Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler Wir ſetzen bie Schilderung der Weltreiſe des Kreuzers „Emden“ fort, obwohl das Schiff ſchon vor einigen Wochen in den Heimathafen zurückgekehrt iſt, weil wir damit einem Wunſche unſerer Leſer entgegenkommen, die ſich nach wie vor für die feſſelnden Erlebniſſe der„Emden“!-Beſatzung aus das Lebhafteſte intereſſieren. Schriftleitung. 26. Rio de Janeiro-Pernambuto(Braſilien) Unſere Weihnachtspakete und die 40 Tannenbäume hatte ſchon am 19. Dezember der Hamburg⸗Süd⸗Dampfer„Antonio Delfino“ aus der Heimat mitgebracht. Letztere waren dies⸗ mal eingepflanzt, ſodaß ſie ohne Nadelverluſt ankommen und nicht, wie im vorigen Jahr, durch Erikaſträucher vervollſtän⸗ digt zu werden brauchen. Am 23. kommt beides an Bord. Bald beginnt ein eifriges Rüſten zum Feſt. In jedem Wohn⸗ 1 zaubert ein feſtlich geſchmückter Baum mit dem Inhalt er Pakete fröhliche Weihnachtsſtimmung hervor, die durch die Ausſicht auf baldige Heimkehr noch vertieft wird. Am Nachmittag des Heiligen Abends vereinigt ein Gottesdienſt die Beſatzung auf der Back zur Andacht. Unſer Pfarrer ver⸗ gleicht unſere beiden Weihnachtsfeſte in der Fremde, deren erſterem Sehnſucht und Wehmut, letzterem aber frohe Er⸗ wartung das Gepräge gegeben habe, und malt uns die freu⸗ dige Stimmung unſerer Angehörigen bei dem heutigen Feſt aus. Darnach erfolgt die Beſcherung. Die nächſten Stunden verleben wir mit der Beſatzung, freuen uns über die glänzen⸗ den Geſichter und die frohe Stimmung und bleiben beim ſüd⸗ lichen Grog, einer eisgekühlten Bowle(die Sonne ſteht mit⸗ tags faſt 90 Grad über uns!), noch lange beiſammen. Kurz vor dem Feſt noch hat uns der deutſche Geſandte, Herr Knipping, auf einem Empfangsabend im Gloria⸗Hotel Gelegenheit gegeben, einen großen Teil der deutſchen Kolonie kennen zu lernen. Es knüpfen ſich dabei Beziehungen an, die in lebhaftem Ver⸗ kehr zwiſchen Schiff und Haus ihren Ausdruck finden, durch die Weihnachtszeit noch eine Belebung erfahren und die Tage unſeres Aufenthaltes in Rio ſicherlich noch überdauern wer⸗ den. Oft führt ung unſer Weg hinaus mit unſern Lands⸗ leuten an Rios herrlichen Strand nach Copacabana, wo halb Rio ſich nach Arbeitsſchluß und beſonders am Sonntag vor⸗ mittag im Bade ein Stelldichein gibt. Vielfach fährt man gleich im Badeanzug mit dem Auto dorthin, ſoweit man nicht ſchon draußen wohnt. Und abends, nachdem man Bad und Sonnenuntergang genoſſen hat, legt man in dem prächtigen Hotel Copacabana nach den Klängen des argentiniſchen Tangos oder der braſilianiſchen Matchiche„eine Sohle“ auf den von unten erleuchteten Glasboden des Kaſinos oder wagt ein Spielchen in den glänzenden Spielſälen des Hotels. Auf mancherlei Ausflügen mit Boot, Eiſenbahn und Auto wird der Beſatzung Gelegenheit gegeben, die an Naturſchön⸗ heiten reiche Umgebung von Rio kennen zu lernen. Auf ſteilem Weg klettern die Autos zum Tijuca⸗Gebirge hinauf, das die Stadt beherrſchend im Weſten die Bucht abſchließt. Auf 600 Meter Höhe bei der Viſta Chineſa, einem Lieblingsplatz des erſten Kaiſers Pedro., genießen wir den Blick auf die ſüdlichen Stadtteile mit dem langgeſtreckten, weiß ſchimmern⸗ den Strand und auf das blaue Meer, nach Oſten zu auf die von Ozeanrieſen belebte Hafeneinfahrt mit dem Zuckerhut und der am Oſtufer gelegenen Villenſtadt Nietheroy. Noch höher hinauf geht's zur 800 Meter Viſta Excelſior mit der reizvollen Ausſicht auf die nördlichen Stadtteile und die weite Bucht, in der wir den ſonnbeſtrahlten ſchlanken Leib der„Emden“ winzig klein aufglänzen ſehen. Im Hintergrund ragt das Orgelgebirge auf, deſſen ſchmale Gipfel Orgelpfeifen gleich ſich ordnen und an deſſen Fuß die Sommerſtadt von Rio, Petro⸗ polis, liegt. Zurück der Küſte zu fahren wir um den oben ſeltam abgeplatteten Monte Gavea herum bis zum Strand, wo wir auf der Avenida Niemeier, einer am Bergeshang das . überhöhenden wundervollen Autoſtraße, heim⸗ ehren. In Rio empfängt uns das Lichtermeer der Weltſtadt, das ln am Strand und in den Buchten kilometerweit hinzieht. uch oben auf dem Zuckerhut, der übrigens in eindrucksvoller Fahrt mit einer an Drahtſeilen laufenden Schwebebahn er⸗ Teichbar iſt, funkeln geſpenſtiſch die Lichter, und über all' dem Lichterglanz erſtrahlt in erhabener Pracht gleichſam am Himmel ſtehend das 40 Meter hohe Lichtkreuz auf dem 700 Meter hohen Coreovado, das nur an beſonderen Feſttagen brennt. Zu einem andern Ausfluge nach der Juſel Paquet inmitten der Bucht von Rio hat die deutſche Kolonie eingeladen. Mehr als die Hälfte der Beſatzung, begleitet von zahlreichen Landsleuten, bringt auf dem idylliſch gelegenen Eilande bei Sport und Spiel, Muſik und Tanz einen herrlichen Tag im Freien zu. Preiſe belohnen die Sieger in den Wettkämpfen. Und wieder eine Abordnung fährt mit der Bahn nach der 800 Meter hoch ge⸗ legenen Villenſtadt Petropolis, wobei der letzte Teil der Strecke mit der Zahnradbahn zurückgelegt wird. Wunderbar iſt von oben der Blick auf die Bucht von Rio, reizvoll die n durch die gepflegte Gartenſtadt mit ihrer Hortenſienpracht. In fröhlichem Kreiſe ſchwinden ſchnell die Stunden. Wohl kaum ſeinesgleichen findet der geräumige Natur⸗ hafen der braſtlianiſchen Hauptſtadt. Rege iſt der Dampfer⸗ verkehr bei Tag und Nacht, aber wo der umfangreiche Handels⸗ verkehr ſich abwickelt, ſieht man kaum. Der große Hafen ver⸗ ſchluckt einfach die zahlloſen Schiffe, die allerdings mehr im Norden der Stadt ihre Liegeplätze haben. Für die Kriegs⸗ flotte iſt Rio einſtweilen nur Hauptliegehafen, da eigene Marineanlagen noch fehlen. Jetzt iſt die Marine jedoch dabei, ſich hier einen Stützpunkt zu ſchaffen. Die Leitung der um⸗ fangreichen Arbeiten liegt in den Händen unſeres früheren Marine⸗Oberbaurates Behrendt, der unter Einbeziehung der Inteln Das Cobras und Fiscal die Werftanlagen mit 250 Meter langem Trockendock und Kaiplätze für die ganze Flotte nach deutſchem Vorbild baut. An dem Bau, der noch auf 4 Jahre veranſchlagt wird, ſind 1400 Arbeiter beſchäftigt. Die Jahreswende verbringen wir in fröhlichem Kreiſe teils en Bord mit den Kameraden, an Land. Der ſtrömende Regen hält uns nicht ab, dem neuen ahr freudig entgegenzuſehen, das uns die baldige Heimkehr ringen ſoll. Andererſeits gedenken wir dankbar des alten teils mit unſern Landsleuten Jahres, das uns eine Ueberfülle von tiefen Eindrücken und unvergeßlichen Erlebniſſen gebracht hat. Am 2. Januar 1928 laufen wir nach Pernambuco aus. An Backbord laſſen wir weitab die Abrolhos Rocks, wo vor Wochen eine furchtbare Schiffskataſtrophe Hunderten von Menſchen das Leben gekoſtet hat. Starken Gegenſtrom haben wir zu überwinden, da hier der Braſilien⸗Strom— eine Fort⸗ ſetzung der Südoſtpaſſat⸗Trift— auf die Küſte ſtößt und ſeine Waſſermaſſen an Südamerika entlang weit gen Süden führt. Am 6. Januar machen wir im Innenhafen von Pernambuco an der Pier feſt. Kurz vorher iſt gerade der ſtellvertretende Gouver⸗ neur geſtorben; die deswegen angeſetzte mehrtägige Trauer gibt den nächſten Tagen das Gepräge und unſerer ſonſt vielbegehrten Kapelle Gelegenheit zum Ausruhen. Stiller iſt's deshalb aber doch nicht an Bord geworden. Dafür ſorgen ſchon die zahlloſen Papageien, die ſich als Mit⸗ bringſel der beſonderen Vorliebe unſerer Seeleute erfreuen und zu Dutzenden an Bord wandern. Ein Mordsſpektakel er⸗ hebt ſich bald im ganzen Schiff. In Kammern und Gängen, Hellegats und Mannſchaftsräumen, über und unter Deck flötet, fingt und ſchreit es. Erſtaunlich iſt es, wieviel unge⸗ nutzte Ecken und Winkel des Seemans Spürnaſe auf ſolch' Kriegsſchiff noch entdeckt, wo er ſeinem Liebling einen Muſterungsplatz anweiſen kann. Aber dieſe Schreihälſe ſind nicht die erſten Tiere an Bord. Mehrere Singvögel haben durch ſchöne Konzerte ſchon ihre Exiſtenzberechtigung er⸗ worben. Ein Sumatra⸗Affe beendet als einzig Ueberlebender demnächſt ſein erſtes Jahr Seefahrtszeit und ſteht verächtlich auf die jetzt antretenden Neulinge anderer Raſſen herab, unter denen winzige Taſchenäffchen die poſſierlichſten ſind. Ein Ameiſenbär aus Joinville iſt ſchon der Spielkamerad der Beſatzung geworden. Als jetzt noch ein richtiges Faultier ſeinen Einzug hält, das— dem Neanderthalmenſchen ähnlich— in allen möglichen Stellungen ſchläft oder mit einer Stunden⸗ geſchwindigkeit von einem Meter auf Entdeckungsreiſen geht, da würde der Tierpark beinahe genügen, um die durch den heabſichtigten Wegzug Hagenbecks aus Hamburg entſtehende Lücke auszufüllen! Die deutſche Kolonie bereitet unter Führung des rührigen Konſuls Carlos von den Steinen dem Schiff einen herzlichen Empfang. Viel erzählen unſere Landsleute noch von dem Beſuch des Vermeſſungsſchiffes„Metepr“ vor einem Jahr, der einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen hat. Manche frohe Stunde verleben wir zuſammen in dem geräumigen deutſchen Klub draußen vor der Stadt. Auf ſchönen Auto⸗ fahrten lernen wir die Umgebung der Stadt kennen, den Strand bei Boa Viagem, die Vorſtadt Olinda mit ihren Klöſtern ſowie das alte und neue Waſſerwerk, weit landein⸗ wärts reizvoll gelegen. Ein Sonntagsausflug hat die Siedlung Pauliſta mit der Spinnerei und Weberei Lundgren zum Ziel, wo neben dem Leiter der Fabrik, Rittmeiſter a. D. von Eſebeck, viele junge Deutſche, darunter mehrere frühere Offiziere, nahe dem Urwald unter ſchwierigen Verhältniſſen ihr Brot verdienen. Mit beſonderer Herzlichkeit werden wir nach einſtündiger Autofahrt von ihnen aufgenommen. Herz⸗ erfriſchend iſt ihre Freude, ſich wieder einmal mit alten Kame⸗ raden unterhalten und teilweiſe gemeinſame Feldzugs⸗Er⸗ innrungen aus der bewegten Nachkriegszeit austauſchen zu können. Mit einer Feldbahn geht's noch 1½ Stunden weiter landeinwärts mitten hinein in den Urwald nach Seringal, wo als einziger Weißer ein früherer Schiffsoffizier, Herr Wu r ſt, mit 500 Arbeitern den Holzſchlag für die Fabrik leitet. Mächtige Urwaldrieſen erliegen hier der Menſchen⸗ hand und wandern zerkleinert als Brennmaterial einfacher und billiger als die eingeführte Kohle— in die Fabrik. Ein treudeutſches Herz ſchlägt in dieſes Einſiedlers Bruſt. Wohl⸗ tuend wirkt ſeine Liebe zur Heimat. Er läßt es ſich nicht nehmen, ſpäter zweimal den weiten Weg nach Pernambuco zu machen, um das Schiff zu beſuchen! Am 12. Januar werfen wir, von lebhaften Abſchiedsgrüßen unſerer Landsleute ge⸗ 1 1 von der Pier los. Nordwärts geht der Kurs nach Weſt⸗ indien. eee. Aus dem Lande Schwere Unfälle in Baden * Lautenbach bei Oberkirch, 23. Mai. Der in einem Stein⸗ bruch beſchäftigte Emil Kuderer ſtürzte von einem Eiſen⸗ bahnwagen ſo unglücklich, daß er eine ſchwere Gehirn ⸗ erſchütterung erlitt. Ein zweiten Unfall ereignete ſich in Sendelbach, wo dem Knecht Emil Haas beim Böller⸗ ſchießen die linke Hand abgeriſſen wurde. * Halbmeil bei Wolfach, 23. Mai. Beim Abladen von Langholz auf dem Bahnhof konnte der 17jährige Sohn Albert des Serrerbauers einem herabrollenden Stamm nicht ſchnell genug ausweichen. Er geriet unter ihn und wurde dabei 7 ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus Schiltach ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. ** * Fahrenbach, 23. Mai. Am Pfingſtmontag wird hier das evangeliſche Gemeindehaus feierlich eröffnet, in dem eine Kleinkinderſchule, eine Nähſchule und eine Krankenſtation Untergebracht iſt. Des weiteren wird die neugegründete Klein⸗ kinderſchule in Trienz, deren Schweſter vorerſt in Fahrenbach wohnt, eröffnet. Planfertigung und Bauleitung beſorgte Be⸗ Zirksbaumeiſter Lott⸗ Mosbach. Der Feier werden der Fürſt und die Fürſtin von Leiningen beiwohnen. Im Feſt⸗ gottesdienſt, morgens halb 10 Uhr, ſprechen außer dem Orts⸗ pfarrer der Kirchenpräſtdent D. Wurth, der Vorſtand des Diakoniſſenhauſes Nonnenweier, Pfarrer Bender und Dekan Kirchenrat Fiedle Mosbach. Um 11½¼ Uhr iſt der Feſtakt mit Zug vom alten zum neuen Hauſe. Nach gemein⸗ ſamem Eſſen der geladenen Gäſte iſt um 2 Uhr Nachfeier, in der die früheren Ortsgeiſtlichen Pfarrer Ka ppes⸗Wert⸗ heim, Dekan Eiſen⸗ Sinsheim und Pfarrer Paret⸗Eber⸗ bach Erinnerungen an alte Zeiten wachrufen werden. Aus den Rund funk⸗Programmen Freitag, 25. Mai Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.10 Uhr: Zigeunerprimas. 5. Breslau(Welle 322,6) 21.20 Uhr: Neue Begriffe u. Erfindungen im Spiegel der zeitgenöſſiſchen Satire. Frankfu 1(Belle 428,6) 13 Uhr: Schallplattenkonzert, 18.30 Uhr: Hausfrauennachmittag, 20.50 Uhr: Konzert von Baſel, Spätkonz. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Bauernabend, anſchl. Kabarett. Königsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Der arme Heinrich, 21 Uhr: Orcheſtermuſik, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Abendkonzert, Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Kammermuſtk, 21.15 Uhr: Feier⸗ abend, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. che. 05 Rundfunk⸗ München(Welle 535,7) 20 Uhr: orcheſters, 21 Uhr: Liederſtunde. 5 Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Urlaub nach dem Zapfenſtreich, Komiſche Oper, 20.50 Uhr: Kam⸗ merkonzert aus Baſel. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.50 Uhr: Konzert des Bafler Kammexorcheſters. Daventry(Welle 491,8) 21.05 Uhr:„Carmen“, zweiter Akt, ab D Abendkonzert des 22 Uhr: Tanzmuſik. ntry(Welle 1604,3) 19.45 Uhr: Militärkonzert,.35 Uhr: e Tragödie der Macbeth“. a ve „Di a ĩ IL Welle 548) 20.50 Uhr: Sinfoniekonzert. M a nd Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Heiterer Abend. Rom(Welle 447,8) 21.15 Uhr: Abendkonzert. 0 Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Vorleſung Anton Wildgans, an⸗ ſchließend„Die Perſer“. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Konzert⸗Abend. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Endlich iſt ſie da! Die Valvo⸗Endverſtärkungsröhre 2415 für größte Leiſtungen. Schon ein Dreiröhrenempfänger ar⸗ beitet ſo laut wie) Röhren, ohne daß am Apparat das Ge⸗ ringſte geändert wird. Vorführung und Proſpekte jederzeit. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen „Süddeutſches Kredit⸗Mode⸗Haus“ nannte ſich großſpurig eine Luftgründung der 35 Jahre alten Ehefrau Eliſabeth Waſelowſky in Mannheim. Im November 1923 ins Leben gerufen, krachte ſie am 5. Juli 1926 mit einem Schuldkonto von annähernd einer Viertelmillion zuſammen. Die Gläubiger werden nur etwa 15 Pr o zent ihrer Forde⸗ rungen erhalten. Der Ehemann, der 38 Jahre alte Schloſſer Eduard Waſelowſky aus Berlin war der Manager. Aus dem Gericht ſehr bekannten Gründen wurde die Frau vor⸗ geſchoben. Neben Beiden auf der Anklagebank wegen betrüge⸗ riſchen Bankerotts uſw. ſaß auch der Bruder der Frau, der 43 Jahre alte Tonarbeiter Johann Loy aus Offſtein. Die Anklage führt folgende Punkte an: Entziehung von Waren im Werte von 20 000% zum Nachteil der Gläubiger und Verkauf der Waren durch den Schwager in Offſtein, der dann einen Teil des Geldes an ſeine Schweſter abführte. Beiſeiteſchaffung von Karteikarten mit Forde⸗ rungen in Höhe von 1600 /, übermäßiger Lebensaufwand. Der Ehemann und der Schwager ſind der Beihilfe zunt betrügeriſchen Bankrott angeklagt, die Frau auch noch des fahrläſſigen Falſcheides, weil ſie bei Leiſtung des Offen⸗ barungseides die beiſeite geſchafften Vermögenstetle ver⸗ ſchwieg. Die Ehefrau iſt im allgemeinen geſtändig. In blaſierter Art ſucht der Ehemann die e des Vorſitzenden von oben herunter abzutun. Das„Privat⸗ lager“ in Worms im Werte von 20000 beanſprucht der Angeklagte Waſelowſky aus dem Grunde für ſich, da er 5600/ in das Geſchäft eingelegt habe(). Der Vorſitzende machte ihn darauf aufmerkſam, daß er ſo wenig wie jeder andere Gläubiger ein Recht habe, ſich vor der Konkursmaſſe ſeine Anſprüche zu ſichern. Bei Konkurseröffnung betrug die Ueberſchuldung 269 000 d,. 0 Das Urteil Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Sch em ttt, kam nach über achtſtündiger Verhandlung zu Gefän gnis⸗ ſtrafen von 7 Monaten gegen den Ehemann, 5 Monate gegen die Ehefrau und von 2 Monaten gegen den Angeklagten Loy, dem Bewährungsfriſt zugebilligt wurde. * 8 Gemeingefährliche Milchfälſchungen. Die Strafkammer Gießen verhängte gegen die Landwirtsehefrau M. Rinn aus Heuchelheim, Kreis Gießen, wegen Milchfälſchung eine Strafe von ſechs Wochen Gefängnis und 30 M. Geld⸗ ſtrafe, außerdem die Bekanntgabe des Urteils an der Ge⸗ meindetafel. Die Pantſcherin hatte der Milch wiederholt große Mengen Waſſer, bis zu 60 Prozent(, zugeſetzt, das außerdem auch hygieniſch nicht einwandfrei war. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen) * Wichtig für Nordamerika⸗Auswanderer. Unſerer Mitteilung wegen der alsbaldigen Eröffnung der Anmeldeliſten für das neue Quotenjahr 1928.29 fügen wir noch hinzu, daß die General⸗ agentur Abolf Burger, S, 5, Breiteſtraße, auch Anmeldungen zur Eintragung in die Anmeldeliſte des amerikaniſchen Konſulates entgegennimmt und Antragsformulare koſtenlos ausfüllt und (Weiteres Anzeige). weiterleitet. Vorbeugend bel Neigung zu Siont, Rheumatismus usw. S8 f Verbind anal link Peter Rixius b. ub.., Mannheim 8 e AOS SEIEE täglich benutzt und hre Haut wird schimmernden Perlen gleichen SE NWO Ie n DERINN S NN N 2 „ M W ernennen ee ere ee eee e 1 1 e 1 1— 8 mißt al * unmerstes, ben 24. Nat 1926 * eee neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 85. 5. Seite. Nr. 241 Sportliche Rund chau Die Olympiſchen Spiele 1928 Das Olympiſche Fußballturnier Am Samstag, 28. Mai, wird das Olympiſche Hockeytur⸗ nier mit den beiden entſcheidenden Spielen um die erſten drei Plätze abgeſchloſſen werden. Ohne Zwiſchenpauſe leitet die Olympiſche Veranſtaltung dann gleich am erſten Pfingſttag, 27, Mai, zum Fußballturnier über, das an dieſem Tage be⸗ reits mit zwei Vorkämpfen ſeinen Anfang nimmt. Damit wird wahrſcheinlich der Höhepunkt der Amſterdamer Vor⸗ exeigniſſe erreicht werden. Der Fußball iſt noch immer die weitaus führende Sportart in der Welt, zum wenigſten aber in Europa, wo keine andere Sportart auch nur entfernt gleichartiges Intereſſe findet. Eine Ausnahme macht nur Frankreich, wo das Rugbyſpiel führend iſt; in allen anderen „ Nationen aber ſteht der Fußball im Vorder⸗ grund. Das Fußballturnier in Amſterdam hat die Aufgabe, die Maſſen anzulocken. Wohl werden auch ſpäter die leichtathle⸗ tiſchen, die eigentlichen olympiſchen, Kämpfe große Zuſchauer⸗ maſſen an ſich ziehen, aber nicht mit der gleichen Gewißheit wie beim Fußballturnier, wo weder ſchlechtes Wetter noch irgend ein anderer Umſtand einen Maſſenbeſuch eutſcheidend heeinfluſſen kann. Wenn zu den wichtigſten Ereigniſſen des Hockyturniers etwa 10 000 Zuſchauer kamen, ſo werden es im Fußball 40 oder 50 000 ſein. Die Popularität dieſer Sport⸗ art muß notwendigerweiſe ausſchlaggebend ſein und das vor⸗ nehmlich auch in Holland, wo der Fußball jede andere Sport⸗ art ziemlich in den Hintergrund gedrängt hat. Das Hockeyturnier war ein Auftakt, eine Generalprobe vielleicht. Das Fußballturnier wird die Veranſtaltung der Maſſen ſein. Auch in Deutſchland vollzieht ſich jetzt eine Wandlung, denn auch bei uns iſt Fußball der Sport der Maf⸗ ſen, deren Anteilnahme an den Geſchehniſſen in Amſterdam ihren Höhepunkt erreichen wird. Die Austragung der Fußballkämpfe Die Zahl der teilnehmenden Nationen am Fußballturnier betrug beim Melbeſchluß 20. Davon zogen nachträglich noch Bulgarien und Griechenland ihre Anmeldung zurück, während Jugoflawien einen ſolchen Vorſatz zwar faßte, aber doch nicht Furchfithrte. Demnach befinden ſich jetzt 18 Natlonen im Wettbewerb, erheblich weniger als 1924 in Paris. Es ſind vertreten: Aegypten, Argentinien, Belgten, Chile, Deutſch⸗ Land, Eſtland, Frankreich, Holland, Italien, Jugoflawien, Luxemburg, Mexiko, Portugal, Schweiz, Spanien, Türket, 1 Vereinigte Staaten von Nordamerika. Man ver⸗ 9 Länder wie Oeſterreich, Ungarn und die Tſchecho⸗ ſlowakei, die ſeit ihrem Uebertritt zum Berufsſpfelertum nicht mehr über genügend ſtarke Amateurmannſchaften verfügen; man vermißt aber auch ſo ſtarke Länder wie Dänemark und Schweden, auch Finnland und Norwegen, die aus verſchie⸗ denen Gründen auf die Teilnahme verzichteten. Die Austragungsart der Fußballkämpfe iſt noch nicht end⸗ ültig. Der Deulſche ußball⸗Bund will wenigſtens auf dem JI A⸗Kongreß(23, bis 26. Mai) verſuchen, die Austragung nach dem„Bergvall⸗Syſtem“, einer gemilderten Art des Pokalſyſtems, durchzuſetzen. Gelingt ihm das nicht, ſo wird die bereits vorgeſehene Durchführung nach dem reinen Pokalſyſtem vollzogen werden. Die Wahrſcheinlichkeit iſt Uumſo größer, als auch ſchon die Ausloſung der erſten Runde vorgenommen wurde, die bei einer Aenderung wieder umge⸗ worfen werden müßte. Bleibt das Pokalſyſtem beſtehen, ſo ergibt ſich folgender Spielplan: l 8 Vorſpiele am 27. Mai. 15 Uhr: Portugal— Chile; 19 Uhr: Spanien— Eſtland. Erſte Runde am 28. Mai. 14 Uhr: Deutſchland— Schweiz; 16 Uhr: Aegypten — Türkei; 10 Uhr: Belgien— Luxemburg. Am 29. Mai. 14 Uhr: Italien— Frankreich; 16 Uhr: Jugpflawien Sieger aus Portugal⸗Chile; 19 Uhr! Argentinien— USA. 5 Am 30. Mai. 14 Uhr: Mexiko— Sieger aus Spanien⸗Eſtland; 19 Uhr: Hollanb— Uruguay. 0 Deutſchland und ſeine Gegner. Von ben 13 beteiligten Nationen ſind insgeſamt 876 Spie⸗ ler genannt worden. Die meiſten Länder haben von dem ihnen zuſtehenden Recht Gebrauch gemacht, zwei komplette Mann⸗ ſchaften, alſo 22 Spieler, zu melden. eutſchland ſtellt 22 Spieler, von denen jeboch Au * keiner a5 Erfatz anzuſprechen iſt, da alle als gleichwertig an⸗ ehen und behandelt werden. Es ſtehen für Deutſchland: uchsheugſten. Züchter und Beſitzer Johann Karl Karg Wie duroh die Trägerinnen e Slant(1. FC. Nürnberg); Wentorf(FC. 98 Mit 110 des Vereins für Pferdezucht E. V. Mannheim“ 9 Altona); Gelhaar(Hertha⸗ BSc. Berlin). f noͤhofen. 8 Verteidiger: Beier(Hamburger SV.); Müller(F. 04 e Kutterer(Bayern München), Weber(Kurheſſen zaſſel). Läufer: rechts: Knöpfle(Sp. Vg. Fürth), Leinberger(Sp. Vg. Fürth); Mitte: Kalb(1. FC. Nürnberg), Gruber(Duis⸗ burger Sp..); links: Nagelſchmitz(Bayern München), Heit⸗ kamp(Düſſeldorfer SC. 99). Stürmer: Rechtsaußen: Albrecht(Fortuna Düſſeldorf), Reinmann(1. FC. Nürnberg); Halbrechtst Horn(Hamburger SV.), Hornauer(München 1860); Mitte: Pöttinger(Bayern München), Schmidt II(1. FC. Nürnberg); Halblinks: Hof⸗ mann(Meerane 07), Kuzorra(FC. 04 Schalke); Linksaußen: Hoffmann(Bayern München). Die Ausſichten der Deutſchen Dieſe deutſche Vertretung verdient das vollſte Vertrauen der deutſchen Sportgemeinde. Seit dem letzten Länderſteg gegen die Schweiz(:2) ſind die Spieler ſtändig eingeſpielt und vor⸗ bereitet worden. Die ſchottiſche Berufsſpielermannſchaft Cow⸗ denbeath wurde zu fünf Spielen in Deutſchland verpflichtet und in allen fünf Spielen klar geſchlagen. Dieſe Trainings⸗ ſpiele haben den deutſchen Spielern das gegeben, was ihnen noch fehlte: Härte, Routine und Schnelligkeit. Die Spieler haben jetzt ſchon ſo oft miteinander gekämpft, daß es an gegen⸗ ſeitigem Verſtändnis nicht mehr mangeln kann. Durch die an⸗ haltenden Erfolge iſt auch das notwendige Selbſtvertrauen in die Spieler gekommen, das elner der wichtigſten Faktoren für die ſchweren Kämpfe in Amſterdam iſt. Es kommt bei ſolchen entſcheidenden Kämpfen nicht nur auf das reine Können an, ſondern mehr noch auf die Nervenkraft, die eine Mannſchaft zuzuſetzen hat. Den ſchlagendſten Beweis liefert jetzt unſere Hockeyvertretung und man darf annehmen, daß die Fußballer aus deren Erfahrungen gelernt haben. An reinem techniſchen Können, an Taktik und Stehvermögen wird die deutſche Fuß⸗ ballpertretung es mit allen Gegnern aufnehmen können. Hat ſtie dann noch genügend Routine und durch Selbſtvertrauen geſtärkten Kampfgeiſt ſowie Nerven, ſo können eigentlich die rfolge nicht ausbleiben. Allerdings darf man dabei die Geg⸗ ner nicht unterſchätzen. Da ſind vor allem die Südamerikaner aus Argentinien, Chile und Uruguay, deren Spielſtärke in Europa zur Genüge bekannt iſt ſeitdem Uruguay 1924 das Olympiſche Fußballturnier überraſchend gewann. Chile iſt vielleicht weniger ſtark und es ſcheint als ob auch Uruguay mit den gleichen Leuten wie 1924 nicht mehr die alte Kampfkraft beſitzen würde. Dafür iſt aber noch der ſüdamerikantſche Meiſter Argentinien da, der beſondere Beachtung wert iſt. An zweiter Stelle ſind Holland, Italien, Portugal u. Spanien zu nennen. Holland iſt auf eigenem Boden nicht nur eine der ſtärkſten Mannſchaften des Turniers, ſondern zählt ſogar zu den erſten Favoriten. Der ungeheure Antrieb durch ein fanatiſches Publikum gibt Holland große Chancen. Italien gehört zu den beſten europäiſchen Fußballnationen, es kritt zu dem mit den großen Koryphäen an, die man ſchon zu den Be⸗ rufsſpielern rechnete. Portugal wiederum ſcheint ſtark im Kommen zu ſein, wie ein:1 Sieg über Italten im Länder⸗ fete anzeigt. Spanien verfügt über die gleiche Spielſtärke, elbſt unter Ausſchaltung einer Reihe von Spielern, die nicht mehr Amateure ſind. Ueber das Können der USA. und Mexiko hat man keinen ausreichenden Maßſtab, bagegen find Begien und die Schweiz wieder bekannt als ſehr ſtarke und gefährliche Mannſchaften, die zu großen Ueberraſchungen fähig find, weil ſie eine ungewöhnliche Kampfkraft und Energie be⸗ ſitzen. Aegypten und Jugoflawien ſowie die Türkef ſind ſchwächer, während man in Luxemburg und Eſtlaud kraſſe Außenseiter zu erblicken hat. Schaltet man dieſe ſchwächeren Vertretungen aber aus, ſo bleiben doch 12 Mannſchaften, mit deuen Deutſchland unbedingt zu rechnen hat und die es un⸗ 1 00 machen, unſeren Spielern eine klare Favoritenchance zu geben. , Frühjahrspferberennen in Sandhofen Der Verein für Pferdezucht E. V. Mannheim⸗Sandhofen⸗ Scharhof hält am Pfingſtmontag nachmittag wie allfährlich auf ſeinem eigenen Rennplatze in Sandhofen(ehemaliger Luftſchiffhafen) ſein. ab. Insgeſamt werden ſteben Rennen gelaufen, darunter fünf Flachrennen und zwei gdrennen. Die Nennungen ſind 10 zühlreich eingelaufen, daß die Felder mit dem beſten ſüddeutſchen Halh⸗ und Vollblutpferdematerial beſetzt ſind. Durchweg werden in jedem Rennen 10—12 Pferde am Start erſcheinen. Der Verein verfügt über eine große Reithalle und Tribüne, 5 daß auch bei ſchlechtem Wetter Unterkunft für viele Tauſende vorhanden iſt. Die Veranſtaltung findet mit öffentlichem „ ſtatt. Zwiſchen dem 5. und 6. Rennen: Vorfahren von zwei ſelbſtgezüchteten drei⸗ und vierjährigen ö— 257 1 unmengen den Ss, ga,—— S. 22 5 O wolkenlos.& heiter. 0 halb bedeckt. 2 wolkig. O bedeckt. o Regen. & Graupeln. Nebel. K Gewitter Windſtile. O ſehr leichter Oſt. H müͤßlger Südſüdweſt. E ſtürmiſcher Nerdweſt. d Schnee. Ole Pfeile ode mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehendon Zahlen geben die Tempe ⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau ümgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) Luft- Tem. Se re 18. 8 8 15 0 pera FS Wind Welter 3383 5 88 Nicht Starte 8 80 Wertheim 1511— 9 16 5 W. mäß.] wolkig Königſtuhl 568 763,00 4 19 4[SW leicht Regen Karlsruhe 120 762,8 9 17 6 SW„ 7 Bad.⸗Bad. 218 762,6 8 15 7 5 15 5 Villingen 780 764,6 5 13 8„leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 635,10—2 1—7 SW friſch Schnee Badenweil.— 763,7 5 12 5„leicht bedeckt St. Blaſten 780— 8 9 8 ſtill Regen Höchenſchw.!—— Bet der Verlagerung der Tiefdruckrinne, die nunmehr unſer Gebiet verlaſſen hat. kam es geſtern noch wiederholt zu Regenfällen. Im Hochſchwarzwald iſt Schnee gefallen. Die abnorm kühle Witterung mit einzelnen Regenſchauern wird heute noch anhalten. Voraus ſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Aufheiternd. tagsüber raſch zunehmende Erwärmung. Morgen neul e eee Zu beziehen in der Haupt- nebenstelle f 1, 9/1, in den Nebenstellen Waldhofstreg, Schwetzingerstrage 19/0 und Meerfeldstraße 11, 80. AUSLESE (Kleute in Deutsahlend In allen Sperlalgerchäften für 5 Ff. ethiluleh SALEM- RAU 2 Zelt des Kalifen Harun al Raschid lebte in Bagdad ein maßen:„Lieber Bruder, laß dir erzählen, welche unendliche und bis ich diese wundervolle Cigarette fand, um die du mi Geschicke der Menschen leitet. Damit du aber erst deine eigenen Sorgen vergißt, rauche inzwischen diese süßduftende Cigarette SALEM AUSLESE. SINDBAPD mann mit dem Namen Sindbad. Als er eines schönen Abends mit seinen Freunden auf der Terrasse seines Hauses die geliebte Salem-Cigarette rauchte, durch die er weit berühmt geworden war, hörte er einen Bettler auf der Straße laut klagen:„O, Allah, warum verteilst du die Guter des Glückes so ungleich und gönnst dem einen den herrlichen Genuß der wundervollen Salem-Cigaretie, und dem anderen nichts als den von der Terrasse des reichen Mannes herunterwehenden Duft!“ Als Sindbad dieses hörte, ließ er den Bettler zu sich kommen, setzte ihn auf den Ehrenplatz an seiner Seite und sprach folgender- nisse mit das Leben brachte, bis ſeh den Reichtum gewann, den ich heute genieße, geschichte ist seltsam und lehrreich genug, um dit zu zeigen, wie wunderbar Allah die CHER reicher und angesehener Kauf- Mühen, Sorgen und Schreck⸗ eh beneidest. Meine Lebens- (Fortactzunt folgt.) Donttexskäg, den 24. Die Frau als Architektin Von Klara Meinhardt Es iſt merkwürdig, daß der Frau oft gerade diejenigen Berufe am längſten verſchloſſen bleiben, für die ſie eigentlich nach Veranlagung, Neigung und Erfahrung am meiſten ge⸗ eignet iſt! Man denke nur an die Frau in der Theologie! Die Religion iſt ſo oft als eine beſondere Frauenangelegenheit bezeichnet worden; bald mitleidig lächelnd, bald erfurchts⸗ voll anerkennend hat man darauf hingewieſen, daß die Frauen nicht nur am meiſten die Gottesdienſte beſuchen, ſondern auch allen religiöſen Fragen das größte Intereſſe entgegenbringen. Auch die Fähigkeiten der Frau zur Seelſorge werden nicht be⸗ ſtritten, und trotzdem, wie lange hat es gedauert, bis man ihr die Möglichkeiten zu aktiver Mitarbeit auf dieſem Gebiete— und auch noch nicht überall— zubilligte! Auch den Beruf der Architektin hat die Frau erſt ſeit kurzem für ſich erobert, und das muß umſo mehr wunder⸗ nehmen, als man die Frau doch wirklich auf dem Gebiete des Haus⸗ und Wohnungsbaues für ſachverſtändig erklären darf! Das Haus war ja von jeher das Reich der Frau, und ſie bringt den größten Teil ihres Lebens darin zu. Sollte ſie nicht auch beſonders dazu auserkoren ſein, den äußeren Rahmen ihres Reiches zu ſchaffen? In jeder Wohnung und in der Art ihrer Ausgeſtaltung prägt ſich die Persönlichkeit ihrer Bewohner mehr oder minder deutlich erkenabur ans Oft kann man es ſchwer ſagen, worin dieſe Eigentümlichkeit beſteht, aber Tat⸗ ſache iſt, daß ſede Wohnung ihre beſondere Note hat, die Rück⸗ ſchlüſſe auf die Bildung, den Geſchmack, ja ſelbſt die Lebens⸗ anſchauung ihrer Bewohner zuläßt. Und es iſt in den aller⸗ meiſten Fällen die Frau, die der Behauſung dieſe Note zu geben weiß. Was Frauen oft unter ungünſtigen Verhältniſſen und mit unzulänglichen Mitteln doch noch zu leiſten vermögen, um der Wohnung jenes gewiſſe unbeſchreibliche Fluidum von Gemütlichkeit“ und„Kultur“ zu geben, das grenzt an Zau⸗ herei. Nicht zum wenigſten iſt dieſer Erfolg auf die Geſchick⸗ lichkeit der Frauen in der Raumeinteilung bezw. Verbeſſerung ungünſtiger Raumverhältniſſe zuzuſchreiben.— Aber wie oft wird die Frau in ihrer Tätigkeit behindert durch die völlig unzulängliche räumliche Geſtaltung der Häuſer, die vielfach nach rein rechneriſchen Geſichtspunkten unter Hintanſetzung der Wünſche und Bedürfniſſe der Frauen, die doch am meiſten davon betroffen werden, nicht nur gebaut wurden, ſondern auch heute noch tgebaut werden! 5. Stärke die Tendenz bemerkbar gemacht, mehr als bisher die⸗ Frau zur Mitarbeit bei der Geſtaltung der Wohnungen und beim Hausbau mitheranzuziehen; eine Beſtrebung, die nicht zuletzt auf die in dieſer Hinſicht immer wieder erhobenen Forderungen der Hausfrauen⸗Bexufsorganiſationen zurück⸗ zuführen iſt. Aber dieſe Mitarbeit allein genügt nicht, auch aktiv und ſelbſtändig ſchaffend muß die Frau ſich auf dieſem Gebiete betätigen. Wer iſt mehr als die Frau dazu berufen, die Schöpferin des neuen Hauſes, der neuen Woh⸗ nung zu ſein? Es iſt dies ein ſchönes und ſicher auch ein Erfolg ver⸗ ſprechendes Arbeitsgebiet auch für die deutſche Frau. Wenn zie ſich auf dieſes Gebiet begibt, ſo betritt ſie übrigens durch⸗ aus keine ungebahnten Wege mehr. Es ſind ihr ſchon zahl⸗ reiche Geſchlechtsgenoſſinnen in anderen Ländern voraus⸗ gegangen, von denen einige ſogar ſehr gute Erfolge erzielt haben. So kam erſt kürzlich aus New Pork die Nachricht, daß dort eine Architektin, Miß Murkins, in einem Wettbewerb mit vielen männlichen Kollegen preisgekrönt iſt. Es handelte ſich bei dieſem Wettbewerb um den Plan zu einer großen Mädchen⸗ ſchule. Aber auch ſonſt hat ſich Miß Murkins einen Namen gemacht durch ihre Entwürfe für ſtädtiſche und ſtaatliche Ge⸗ bäude, am meiſten aber auf dem Gebiete des Wohnungsbaues. — Eine Beſtätigung der Behauptung, daß die ſeit Jahr⸗ hunderten auf das Haus eingeſtellte Ausbildung und Betäti⸗ gung der Frau ſie beſonders dazu qualifiziert, geeignete und berechtigten Forderungen der Hausfrauen entſprechende Wohn⸗ ſtätten zu ſchaffen, finden wir auch in der Art, wie eine an⸗ dere amerikaniſche Architektin, Mrs. Taylor, zu Werke ge⸗ gangen iſt. Sie hat nämlich bei dem Entwurf ihrer Häuſer⸗ pläne beſonderes Gewicht auf die Geſtaltung der Küchen gelegt, und es wird ihr nachgerühmt, daß ſie die Frage der Küchenanlage in ihren Häuſern in der beſten Weiſe gelöſt habe, die es bis jetzt überhaupt gibt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich auch bei uns in Deutſch⸗ land mehr Frauen dieſem Berufe zuwenden würden, für den ſie gut geeignet ſind, und der ihnen reiche Befriedigung zu bieten imſtande iſt. Erſchwert wird der Weg durch die lange und koſtſpielige Ausbildungszeit, das akademiſche Studium und die ſpätere Unſicherheit ausreichender Beſchäftigung, zudem ſtaatliche oder überhaupt feſtbeſoldete Anſtellungen noch nicht oder letzteres nur im geringen Umfange in Frage kom⸗ men. Immerhin kann man ſagen, daß auch in Deutſchland die Frau ſich den Beruf der Architektin mehr und mehr erobert. Zeit und Nachdenken darauf zu verwenden. Der Wettbewerb Es hat ſich zwar namentlich in letzter Zeit mit wachſender und ſchon können wir mit Stolz auf eine Reihe erfolgreicher Vertreterinnen unſeres Geſchlechtes auf dieſem Gebiete blicken. „„„FFFFFPFCFCFCCCCPCCPPGPGPPTGGGTGTGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGCGTGTGTGTbTGTGTGTGTGTCTCTCTGTCTGT(TGTCT'Tb Die Frau als Kundin und Käuferin Von Aunemarie Schlüter Jeder Kaufmann, der Artikel feilhält, welche in erſter Linie oder auch nur teilweiſe für Frauen in Betracht kom⸗ men, weiß, welche Bedeutung dieſe Tatſache für ſein Geſchäft hat, den in der Praxis und Pſychologie des Einkaufs ſind Mann und Frau grundverſchieden. Man wird dabei wohl nicht fehlgehen, wenn man ſagt, daß es für den Geſchäfts⸗ mann weit wichtiger iſt, die Frau als Kundin zu gewinnen, als den Mann. Die Frau ſteht im Mittelpunkt der Welt des Verbrauchs, ſie erledigt die überwiegende Zahl der Ein⸗ käufe z. B. für den Haushalt, für die Wohnung, für die Er⸗ nährung und Bekleidung der Familie uſw. uſw. Aber auch auf die perſönlichen Einkäufe des Mannes übt ſie Einfluß aus, ihr Geſchmack und ihr Rat ſind hierbei oft ausſchlag⸗ gebend, und nicht ſelten überläßt ihr der Mann aus Zeit⸗ mangel und Bequemlichkeit auch dieſe Einkäufe völlig. Man kann deshalb wohl behaupten, daß die Frau gewinnen, nahe⸗ zu alles gewinnen heißt, und die moderne Werbang nimmt deshalb mit Recht beſondere Rückſicht auf die Bedürfniſſe wie auf die pſychologiſchen Eigentümlichkeiten der Frau. 8 Soll alſo die Frau als Kundin gewonnen werden, ſo iſt es nötig, ihr die für ſie bedeutungsvollen und wünſchens⸗ werten Verbeſſerungen oder Vorzüge irgendwelcher Waren und Gegenſtände mitzuteilen. Aber die Mitteilung allein genügk nicht, ſie muß auch mit dem nötigen Nachdruck erfol⸗ gen und imſtande ſein, den natürlichen Konſervatismus der Frau zu überwinden. Erſchwert wird die Werbung auch da⸗ durch, daß die Frau meiſt ſparſamer, kritiſcher und mehr auf die Erzielung von Vorteilen bedacht iſt. Damit ſoll nicht ge⸗ ſagt ſein, daß ſie an und für ſich eine unangenehme Kundin wäre— ſie entſchließt ſich nur nicht ſo leicht zum Kauf, wie der Mann, der das Geſchäft des Einkaufens meiſt als etwas Läſtiges und möglichſt ſchnell zu Erledigendes betrachtet. Die Frau betrachtet das Einkaufen ſozuſagen als eine Haupt⸗ und Staatsaktion und iſt mehr als der Mann dazu bereit, der Geſchäfte, in denen hauptſächlich Frauen kaufen, iſt des⸗ halb immer ein viel ſchärferer, als derjenigen mit reinen „Männerartikeln“. Frauen ſehen ſchärfer, prüfen eingehen⸗ der und ſind im allgemeinen anſpruchsvoller, als Männer: es iſt ein Irrtum, zu glauben, daß Frauen beim Einkauf znicht wiſſen, was ſie wollen“. Sie wiſſen dies meiſt ſogar ſehr genau, aber ſie wollen die Möglichkeit des Wählens und des Vergleichens haben. Wie ſchon geſagt, um die Frau als Kundin und Käuferin zu gewinnen, muß man ſie zunächſt benachrichtigen, und zwar geſchieht dies am beſten durch die Zeitung. Dabet ergibt ſich die Frage: Leſen Frauen überhaupt Zeitungen, und vor allen Dingen, beachten ſie die Ankündigungen, die in der Zeitung ſtehen? Dieſe Frage muß unbedingt bejahend be⸗ antwortet werden. Es iſt ſogar nachgewieſen, daß Frauen beſſere und aufmerkſamere Zeitungsleſerinnen ſind, als Männer. Sie leſen die Zeitung nicht nur aufmerkfamer, ſondern auch gründlicher, als der Mann, der ſich meiſt nur auf beſtimmte, ihn intereſſierende Artikel und Gebiete be⸗ ſchränkt, und ſie behalten das Geleſene beſſer im Gedächtuts. Vor allen Dingen ſind die Frauen weit mehr als der Mann geneigt, den örtlichen Nachrichten beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken, und zu dieſen gehören natürlich auch die Ge⸗ ſchäftsankündigungen. Es iſt übrigens lehrreich zu beobachten, welcher Form von Geſchäftsankündigungen die Frauen das größte Intereſſe entgegenbringen, welche Art der Werbung am intenſivſten auf ſie wirkt. Dabei fällt es auf, daß z. B. Frauen im allgemeinen höchſt ungern Plakate an Säulen uſw. betrachten. Auch Licht⸗ und Verkehrsreklame uſw. läßt ſie mehr oder minder kalt. Dagegen kann man alle Tage beobachten, daß Frauen nicht nur die Auslagen in den Schau⸗ fenſtern aufmerkſam betrachten, ſondern daß ſie auch die(wie es häufig geſchieht) an den Schaufenſtern und Eingängen der Läden angebrachten Abzüge von Zeitungsinſeraten etwa mit beſonders vorteilhaften Angeboten uſw. eingehend ſtudieren. Damit kommen wir zu einem weiteren Grunde, warum Frauen beſſere und aufmerkſamere Zeitungs⸗ und Anzeigen⸗ leſerinnen ſind, als der Mann. Sie haben mehr Geduld! Man braucht nicht zu befürchten, Frauen ſelbſt mit einer ſeitenlangen Aufzählung von Waren aller Art in den An⸗ zeigen zu langweilen, im Gegenteil. Gerade ſolche Anzeigen gefallen der Frau meiſt am beſten, und ſie lieſt ſie wieder und wieder von Anfang bis zu Ende; ſie vergleicht ſie mit ande⸗ ren, ähnlichen und trifft ſo ſchon theoretiſch ihre Wahl, ehe ſte ſich zu der Praxis des Einkaufs entſchließt; ein Verfahren, das man beim Manne nur höchſt ſelten findet. Will man alſo die Frau als Kundin gewinnen und er⸗ halten, ſo muß man dieſer Eigentümlichkeit Rechnung tragen. Man darf hiebei vor allen Dingen nicht die immer wie der⸗ kehrende, charakteriſtiſche und ausführliche Zeitungswerbung außer Acht laſſen, die der Frau Gelegen⸗ heit gibt, zu prüfen, zu vergleichen und ſich an den Gedanken zu gewöhnen, ihren Bedarf hei dieſer oder jener Firma zu decken. Mehr als in Bezug auf jede andere Werbung heißt es deshalb vom Zeitungsinſerat im Hinblick auf ſeine Wir⸗ kung auf die Frau:„Einmal iſt keinmall“ und„Beharrlichkeit bringt Erfolg!“ Angewöhnliche Frauenberufe Die Vorkämpferinnen des engliſchen Frauenwahlrechts ſind kürzlich der Oeffentlichkeit in einem Jubiläumsbilde vor⸗ geführt worden. Es wurde dazu bemerkt, daß alle Frauen dieſer Gruppe wegen ihrer Agitation mit dem Gefängnis Bekanntſchaft gemacht haben. Das klingt heute faſt unglaub⸗ lich, denn nicht nur das Parlament hat ſich den Frauen geöffnet, es gibt auch ſonſt kaum noch einen Beruf, den die Frau nicht nach freier Wahl ergreifen könnte. Daß dabet die Wahl auch zuweilen auf ungewöhnliche Berufe fällt, läßt ſich an vielen Beiſpielen beweiſen. Als in Ungarn der Poſten des Henkers und Scharf⸗ richters frei wurde, befanden ſich unter den 500 Bewerbern auch fünf Frauen. Dies beweiſt einen immerhin ſeltenen Geſchmack. Im Strafvollzug und im Gefängnisweſen iſt aber die Mitwirkung von Frauen keineswegs etwas ſeltenes. In England iſt kürzlich Miß Mary Size vom Innenminiſter zum Direktor des Holloway⸗Gefängniſſes ernannt worden. Sie hat ſich gut bewährt und iſt wahrſcheinlich der einzige weibliche Gefängnisdirektor, den es gibt. Die Gefahr ſchreckt die Frauen bei der Berufswahl nicht ab. In England iſt kürzlich eine Frau Cooper ge⸗ ſtorben, die als die Feuerwerkskönigin bekannt war. Sie leitete mehr als fünfzig Jahre lang die Abteilung einer Feuerwerksfäbrik, in der Mädchen beſthäftigt waren. Sie muß ſich auf ihren gefährlichen Beruf ſehr gut verſtanden haben, denn es ereignete ſich niemals in ihrer Abteilung ein Unfall. In der Luft und auf dem Waſſer haben ſich Frauen ehenſo gut in gefahrvolle Berufe eingelebt wie Männer. Deutſchland beſitzt eine bekannte Sportfliegerin, die kürzlich aus Amerika zurückgekehrt iſt und zu den Opfern der Ozeanflüge zählen mehrere Frauen! Es gibt auch heute ſchon in allen Ländern Berufsfliegerinnen, die in der Ver⸗ kehrsfliegerei Beſchäftigung finden. Auch auf der See iſt die Frau Berufskameradin des Mannes geworden. In Nor⸗ wegen hat vor einigen Monaten ein junges Mädchen ihre Prüfung als Schiffskapitän beſtanden und die Führung eines Dampfers übernommen. Eine Engländerin namens Drum⸗ mond hat nach einer Seereiſe von vier Monaten, in deren Verlauf ſie den üblichen Matroſendienſt verſah, eine Stelle als Schiffsingenieur übernommen. Es gibt auch eine ganze Anzahl von Frauen, die die Prüfung als Steuermann ab⸗ gelegt haben und imſtande find, ihre eigenen Juchten zu ſteuern. Nach der letzten engliſchen Berufszählung verſehen fünf Frauen ihren Dienſt als Leuchtturmwächter. Im Lon⸗ doner Hafen ſind eine ganze Anzahl von Frauen bei dem Verladen und bei dem Entladen von Schiffsfrachten beſchäf⸗ tigt, einige auch als Kohlentrimmer. Daß auch die Gelehrten berufe zahlreiche Frauen anziehen, iſt bekannt. Am wenigſten Frauen gibt es wohl unter den Aſtronomen, doch arbeiten auch hier einige Ver⸗ treterinnen des zarten Geſchlechts mit großem wiſſenſchaft⸗ lichem Erfolg. Fräulein Chandon iſt ein berühmter franzö⸗ ſiſcher Aſtronom. Sie hat 700 000 Sterne klaſſifiziert. Ihre beſondere Fähigkeit beſteht darin, daß ſie die Entfernung der Himmelskörper ziemlich genau mit dem Auge abzuſchätzen vermag, während ſonſt zur Beſtimmung der Entfernung ſehr verwickelte Meſſungen erforderlich ſind. Eine Engländerin namens Maunder hat auf wiſſenſchaftlichen aſtronomiſchen Fahrten nach Lappland, Labrador, Mauritius und Indien wertvolle Arbeit geleiſtet. 5. Auch Speziakiſten ſind unter den Frauen zu finden. So gibt es in London eine Frau, die in der berufsmäßigen Herſtellung von Glasaugen ein beſonderes Geſchick befitzt. Mehrere Frauen üben in England den Beruf des Teekoſters aus, der die Aufgabe hat, die einzelnen Teeſorten auf ihre Qualität zu prüfen, ehe ſie in den Handel kommen. Wie es ſcheint, bewährt ſich die weibliche Zunge in dieſem Beruf be⸗ ſonders gut. Eine der beſten Spezialiſten auf ihrem Gebiete iſt eine franzöſiſche Zollbeamtin in Calais. Sie übernahm das Amt ihres Mannes, als dieſer während des Krieges ein⸗ gezogen wurde und behielt es dann nach deſſen Tode bei, weil ſie eine ganz hervorragende Geſchicklichkeit entwickelte. Sie iſt der Schrecken aller engliſchen oder franzöſiſchen Reiſen⸗ den, die etwa eine zollpflichtige Ware durch die Sperre hin⸗ durchſchmuggeln wollen. Mit einem untrüglichen Scharfblick entdeckt ſie ſofort die Seidenſtrümpfe oder die franzöſiſchen Parfümflaſchen, die der Zollbehörde entzogen werden ſollen. Sie iſt beſonders unnachſichtig, wenn ſie bei weiblichen Rei⸗ ſenden zollpflichtige Zigaretten entdeckt. Offenbar iſt ſie eine leidenſchaftliche Nichtraucherin und es macht ihr deshalb beſon⸗ dere Freude, anderen das Vergnügen an der Damenzigarette zu verderben N In einer amerikaniſchen Zeitung wurde kürzlch ein weib⸗ licher Clown geſuſcht. Es wurde ein Mädchen verlangt, das komiſch ausſieht, komiſch ſpricht, komiſch geht und komiſche Geſten vollführt. Ob ſich eine Frau gefunden hat, die allen dieſen Anforderungen genügt, iſt leider nicht bekannt ge⸗ worden. dad. Marianne Weber Von Dr. M. Schiller, Mannheim Marianne Weber bezeichnet ſelbſt als Gnade ihres Daſeins ihren Mann, Max Weber; von ihm fällt Licht auf ihr Leben. durch ihn enthält es Farbe und Reichtum, unter ſeinem Ein⸗ fluß ſtehen ihre Werke. Geboren 1870 in Oerlinahauſen im Teutoburgerwald als Tochter eines Arztes, der von Verfolaunaswahn geplagt wurde und einer Frau. die bei der Geburt der Tochter ſtarb, wird ihr das Leben, das ſie bei zwei Tanten und einer Groß⸗ mutter verbrinat, durch religiöſe Geſinnung erleichtert. Heran⸗ gewachſen, wird ſie von einem reichen und unternehmenden Großvater in ein Inſtitut nach Hannover geſchickt, kehrt nach kurzer Zeit, weniger als je für das Landleben geeignet, in die Heimat zurück und wird ſchließlich auf kurze Zeit durch eine Einladung zu ihrem Onkel, Stadtrat Weber. in eine lichtere, geiſtig bewegte Sphäre gehoben. Der älteſte Sohn des Stadtrates. Aſſeſſor Max, ein aroßer. geſcheiter, einſamer Menſch. wie ſie ihn wohl nach dem erſten Eindruck geſchildert hätte, bealeitet ſie auf ihren erſten Ball und beonkelt ſie dort. Sie kehrt nach Oerlinahauſen zurück kann aber den Aſſeſſor nicht mehr vergeſſen. Eine unbedeu⸗ lende zeichneriſche Begabung aibt den Vorwand. um dauernd zu ihrer Ausbildung nach Berlin zu überſiedeln, wo aber bald ſtatt Max deſſen Freund um ihre Hand anhält. Indeſſen iſt Mar ſelbſt ſeit früher Jugend mit einer anderen Kuſine be⸗ freundet, um die er im Gefühl ſeines„nüchternen Herzens“ nicht geworben hat. Das Mädchen leidet(wohl infolge dieſer nicht erfolgten Werbung) an pſychiſchen Depreſſionen, Das Leben ſcheint Marianne in dieſen Tagen troſtlos. Das Blatt wendet ſich, als Mar um Mariannens Hand an⸗ gält. Er ſchreibt zu dieſer Zeit der kranken Freundin, ſie ſei ſtels das Maß geweſen, mit bem er Menſchen gemeſſen. und bleibe es weiter: zie möge ihm ſchweſterliche Freundſchaft be⸗ im Intereſſe der Frau gegen die freie Liebe und die Proſtitu⸗ wahren. Im Jahre 1892 heiratete Marianne den Aſſeſſor und Do⸗ zenten für römiſches, deutſches und Handelsrecht und nun be⸗ ainnt ihre geiſtige Entwicklung ſich in raſcheſtem Tempo zu vollziehen. Sie ſtudiert unter ſeiner Leitung Volkswirtſchaft, unter der eines Freundes Philoſophie, befreundet ſich mit Elſe Richthofen, einer anderen Schülerin ihres Mannes, der erſten Fabrikinſpektorin Deutſchlands: wohnt mit offenen Sinnen allen Diskuſſionen bei, die ihr Mann mit ſeinen Freunden, be⸗ rühmten Soziologen, Philoſophen und Dichtern führt. macht mit ihm die durch ſeine übermäßige Anſpannuna notwendig gewordenen zahlreichen Reiſen nach Italien. Holland, England und Amerika, verfolat ſeinen Siegeszug an die verſchiedenen Stätten ſeines Wirkens. betätiat ſich ſelbſt durch Vorträge in Frauenvereinen, iſt eine Zeit lang Borſitzende im Bund deut⸗ ſcher Frauenvereine. im Jahre 1919 Mitalied des badiſchen Landtaas, ſchreibt eine Geſchichte des Eherechts:„Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung“, kurz ſie führt das reichſte Leben. das einer geiſtiga tätigen Frau beſchieden ſein kann. Die deen, die ſie in ihren Vorträgen propaakert, ſind größtenteils die Konſeguenzen dieſes Lebens: Sie erſtrebt vor allem die geiſtiae Betätigung der Frau, ihre Durchorinauna mit Kultur, trotz der Erkenntnis. daß faſt alle aroßen und orf⸗ ainellen Leiſtungen von Männern vollbracht wurden, ſie tritt tion, für die Ehe auf, findet die freie Liebe zwar natürlich. vielleicht auch aeſund, verurteilt ſie aber, da ſie ſcharf zwiſchen naturgewolltem und wertbetontem Verhalten unterſcheidet. Verlangt ferner, daß das Beiſammenbleiben der Ehegakten nicht durch Erſchwerung der Scheidung erzwungen werde. ſon⸗ dern auf dem freien Willen der beiden Kontrahenten beruhe: die Ehe ſoll,. wenn durch das Vormundſchaftsgericht für die Kinder geſorgt iſt ſowohl bei beiderſeitiger Einwilligung, als auch bei einſeitiger Abneigung geſchieden werden können. Originell iſt ihre Forderung nach einer Entlohnung der Hausfrauentätiakeit durch die geſetzliche Feſtlegaung des An⸗ ſpruches der im Hauſe tätigen Ehefrau auf einen etwa—10 Prozent betragenden Anteil am Einkommen des Mannes ung der Frau von der Vorherrſchaft des Mannes in Bezua auf die Einteilung des Familienbudagets beitragen. Marianne Weber ſchildert im Gegenſatz zu den meiſten anderen Frauenrechtlerinnen das Matriarchat(Mutterrecht) nicht als das ideale Zeitalter der Frauenherxſchaft, ſondern als dasfenige, in dem die Frau nicht der Herrſchaft des Gatten. ſondern der des Bruders oder des Vaters unterſtellt war. Sie zeiat ferner, daß die Monogamie nicht eine Liſt des Mannes zur Verknechtung der Frau bedeute, ſondern eine Errungen⸗ ſchaft der Frau darſtelle. die dadurch die Pflicht zur Sorge für die Nachkommen dem Manne auferleat habe. Bei manchen Stellen, wie etwa der letzten. läßt ſich der von Marianne nie geleugnete Einfluß ihres Mannes durch ein Zitat belegen. Max Weber tritt während ſeines Heidelberger Aufenthaltes, nach einem Vortrag. in dem freie Liebe und außereheliche Mutterſchaft propagiert wurde, mit den Worten aus einem Mutterrechtsverein aus:„Das iſt ja reiner Hedo⸗ nismus(Glückslehreß und eine Ethik, die nur dem Manne zu aute kommt als Ziel der Frau das iſt ja Quatſch.“ 5 Daß Marianne Weber nicht nur äußerlich beeinflußt ſon⸗ dern durch den dauernden Umagana mit dem bedeutenden Manne auf ein hohes geiſtiges und künſtleriſches Niveau age⸗ hoben wurde. zeigt das nach ſeinem Tode verfaßte Buch Ma* Weber“, das nicht nur wegen des Mannes. deſſen Leben es nachseichnet. ſondern auch durch Auswahl des Materfals und Stil zu den ſchönſten Biographien gehört. Ein Funken Genie ſcheint von dem behandelten Suſet auf den Autor des Buches übergeſprungen zu ſein. man fühlt den Hauch ſeines Geiſtes. *„Güldenkettlein“. Fünfzig neue Kinderlieder von Albert Sergel. 60 S. mit 50 Bildern von Ernſt Kutzer. Verlag: Franz Borgmeyer, Hildesheim.„Der Mutter meiner Kinder!“, ſo lautet die Widmung, die Albert Sergel dieſem Buche voranſtellt, in dem er uns wieder einmal mit dem köſtlichen Schatze ſeiner kinderfröhlichen Verſe und Lieder beſchenkt: lieblich und vollig, trotzig und friedlich regt ſich und reckt ſich, ſtreckt ſich und ler ſich, was kindlich dem Dieſer Auſpruch würde, nach ihrer Meinung, viel zur Befrei⸗ Kinde die Kindheit bewährt. Es iſt eine Wonne, dem Dichter in ſonniges Kinderland zu folgen.. 1 ö 1 4 ane eee een eee e eee* une re enn Dennersicg, den 24. Mai 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗kAlusgabe) 7. Seite. Nr. 2l 5 * volIKoMMEN REIT IN EDER BEZIEHUNC. UBERLECENER GROSSER ERFOLG DES ADLER e 85 Die schwere Prüfung zu bestehen war nicht allein der Erfolg! Entscheidend war es- und entscheidend muh es besonders für den Kau- fer sein!-, in welcher Verfassung die stark- geprüften Wagen nach der Leistung waren! Die amtliche Prüfung Nr. 7 der A. D. AC. Rommission über den Zustand der Waten nach Fahrtbeendigung ergibt folgen- des Bild: von den 32 fahrtteilnehmenden Wagen haben insgesamt nur Io Wagen den Eschsten„„ erhalten und ven diesen wieder& Wagen„Adler Standard%. 5 ADbIERWTRRE V Vertreter:»Alrema“ Automohll-des. m. h. l. Elrenpreis 45 Herrn Reichsverkehreministers für die in einer Gruppe erreichte Rech, trahl an Wertungsanteilen Zwei Ehrenpreise des Preuß. Ministers für Handel und Gewerbe kür abselut beste Leistung von Geländeprüfungsfahrten und für absolut beste Fahrtzeit eines deutschen Wagens für Start. und Leistungsprüfung SROSSE GOLDENE ADACMEDAIILE fürhschsten Wertungsanteiſ Gruppe l Zwei Heine goldene ADAC- Medaillen und eine silberne ADAC- Medaille Zwei Ehrenpreise der B. Z. am Mittag für höchsten Wertungsanteil der Geschuneiclig · keite · und Bremsprüfung Ehrenpreis des Benzolverbandes für hochsten Wertungsanteil der Beriebestollyrũfung Wahrheit in der Reklame! Nicht unklare Umschreibungen! Dieser Grundsats ict es, 2 der den Erfolg des„Adler Standard 6“ beim schwierigsten aller Autoturniere, der. e und Wirtschaftlichkeitsprüfung beweist und so überzeugend 68. 5 5 5 staltet! Hier diese Tatsachen von eherner Sprache: HOCH STE WER TUNGSANTEIL E: Gr. Lu. I Adler Standard 6 Startyrüfung: Startprlifun mit eee Zuverlässigkeit und Reise geschwindigkeit: Beschleunig beim Durchschatten! Kleinstgeschwindigkelt: Beschieu im direkten Gang: Bremsfühigkeit Betriebsstoffverbraueh: e e Or. H Gr. II Gr. I Or. II Sr. 1 Gr. II Sr. I u. II Gr. III 07 · Or. Lu. H Adier Standard 6 Adier Standard 6 5 Adler Standard E Adler Standard 6 * Adier Standard 6 Adler Standard 6 Adler Standard 6 adier standard 6 Adler Standard 6 Adies Standard Der Adler Standard 6 het also bewiesen, daß er nicht nur diese hirteste Zerreißprobe siegreich bestund: Er het darüber hinaus auch bewiesen, daß seſbet diese Gewalt- probe ihm nichts anzuhaben vermochte. Er ist nieht nur alegrleh aus der Prüfung hervorgegangen. sendern auch voll- kommen intalct. Und das ist das wert- vollste Ergebnis: Sieg. 6 eberwindung aller Hindernisse ohne jegliche Beeinträchtigung der Lebensdauer des Fahrzeuges! Das sind Beweise höchster Leistung 8. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 24. Mai 1928 Generalverſammlung der.-G. Farben Optimiſtiſche Ausführungen der Verwaltung— Erfolgreiche Kohlenverflüſſigung— Eude 1928 Benzinproduktion 100 000 man Verdoppelung— Leiſtungsſteigerung ohne Vergrößerung der Anlagen— Ver⸗ onnen, bis Ende ſuchsanlage in den Vereinigten Staaten— 300 Mill. Lohn⸗ 427% Sozialbelaſtung— Steigende Kunſtſeidenherſte In der heutigen o. GV. der J. G. Farben waren insgeſamt 927 521 400% AK., u. zwar 787 521 400 St., 100 Mill. VA. Serie A, 40 Mill. der Sorſe B, mithin 88 v. H. der St. vertreten. Die vor⸗ geſchlagene Gewinnverteilung wurde ein ſti mmig angenommen (12 v. H. Dividende.) Im Anſchluß an den der Verſammlung vor⸗ gelegten Geſchäftsbericht, der nach Aeußerungen des Vorſttzenden Dulsberg diesmal auf die vielfachen Wünſche der Preſſe bis an die äußerſte Grenze des möglichen gegangen iſt, machte Geh.⸗Rat Bo ſch einige Ausführungen über die geſchäftli che Lage des Unternehmens. Die Arbeiten über 5 Kohlenverflüſſigung ſeien bis Ende 1927 mit Erfolg weiter geführt worden und Haben ſich planmäßig entwickelt. Im Herbſt 1027 ſind ſtei⸗ gende Mengen Benzin auf den Markt gebracht worden und haben 1929 erhofft ohne Schwierigkeiten Aufnahme gefunden. Der Ausbau der Leuna⸗ Anlagen iſt im weſentlichen vol lende t. Voraus⸗ ſichtlich wird bis Ende des Jahres die zunächſt vorgeſehene Pro⸗ duktion von 100 000 Tonnen Benzin erreicht werden, im Jahre 1929 darf mit einer weiteren Erhöhung auf etwa die doppel te Menge gerechnet werden. Dieſe höhere Produktion wird ohne Ver größer u ug der Aulage möglich ſein, da es der J. G. durch Verbeſſerung des Verfahrens gelungen iſt, die Lei⸗ ſtung der Anlage weſentlich über den urſprünglich angenom⸗ menen Grad zu ſtelger n. Es iſt beabſichtigt, auch die Hyd rie⸗ rung der Steinkohle in verſtärktem Maße zu bearbeiten. Die Verſuche zur Gewinnung von Schmierölen, Paraffin und anderen Produkten wurden fortgefetzt u. haben zu viel verſprechenden Erfolgen geführt. Die von der J. G. hergeſtellten Schmier⸗ 6 Je haben ſich in monatelanger Verwendung im eigenen Be⸗ trieb bewährt. Zur Auswirkung des mit der Stan da rd Oi! Company of New Jerſey im Herbſt vorigen Jahres ge⸗ troffenen Abkommens wurde gemeinſam mit dieſer Geſellſchaft die Frage der zuläſſigen Anwendung des J. G. Hydrierungsverfahrens in der Erbölinduſtrie ſtudiert. Die Standard Oil Company wird mit Unterſtützung der J. G. eine Verſuchsau ba ge in den Vereinigten Staaten errichten, die im Sommer dieſes Jahres in Betrieb genommen werden ſoll. und Gehaltszahlungen 1927— Je Kopf der Belegſchaft lung— Kautſchukverfahren noch nicht produktionsreif Im allgemeinen hat ſich die. Geſchäftslage der J. G. im laufenden Jahre befriedigend entwickelt ſo daß unter den üblichen Vorbehalten einem günſtigen Er⸗ ebnis entgegengeſehen werben kann. Ueber die ſozialen Fragen äußerte ſich Geh.⸗Rat Boſch, daß die Belgſchaft, dnie am 1. Jan. 1927 einſchl. der Leunawerke 73 404 Arbeiter und 20 338 An⸗ geſtellte, zuſammen 93 742 Perſonenn betragen hatte, hat im Be⸗ triebsfahr weiter zugenommen und am 1. Jan. 1928 85 774 Arbeiter und 22 260 Angeſtellte, insgeſamt 108 034 Perſonen betrug, was einen Zugang von 14292 Perſonen bedeutet. Einſchließlich der Gruben u. der der J. G. angeſchloſſenen Unternehen beträgt die Belegſchaftszahl rund 143 000 Arbeiter und Angeſtellte. Innerhalb der J. G. und der Leunawerke wurden im Geſchäftsjahr 1927 rund 300 Millionen Mark an Löhnen unb Gehältern bezahlt, das iſt gegenüber dem Jahre 1028 eine Steigerung um 28, v.., die zumteil durch die Vermehrung der Belegſchaft, zumteil burch die im Berichtsjahr er⸗ folgte Erhöhung der Löhne und Gehälter verurſacht wurden. An Soziallaſten wurden 15,3 Millionen oder 5,12 v. H. der Brutto⸗ Lohn⸗ und Gehaltsſumme bezahlt. Dazu kommen die übrigen frei willigen Wohlfahrtsausgaben einſchlleßlich Penſionskaſſe in Höhe von 26,9 Millionen oder 9,02 v. H. der Lohn⸗ und Gehaltsſumme, das ergibt Aufwendungen von 42,3 Mill. oder 14,4 v. H. der Löhne oder 27 pro Kopf ber Belegſchaft des Jahres 1927. Auf verſchiedene Anfragen aus Aktionärkreiſen wurde mitgeteilt, daß die Produktion in Viskoſe⸗Seſde z. Zt. 1112000 Kg. be⸗ trage und ſich nach Fertigſtellung der Fabriken auf etwa 22 000 Kg. erhöhe. Das Azetat⸗Seide⸗Verfähren ſei im Gange und ar⸗ belte ausgezeichnet. Ueber dle Benzin produktion teilte Geh.⸗Rat Boſch mit, daß die Erzeugung Eu de des Jahres Gewinn abwerfen würde. Auf dem Geblete der künſtli chen Kaut⸗ ſchuckherſtellung ſeien intenſive Forlſchritte bei den Labora⸗ toriumsverſuchen gemacht worden, doch fei das Problem zur gro ß⸗ ö ügigen Ausnutzung noch nicht reif. Dem Aufſichtsrat und Vorſtand wurde gegen die Stimme eines kleinen Aktionärs Entlaſtung erteilt. Neu in den Aufſichts⸗ rat zugewählt wurde gegen die gleiche Stimme, Generaldirektor Axel Auber von den Vaeskudro⸗Werken in Olſo. nme. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft Der Verluſt des Transportgeſchüftes In Ergänzung unſerer geſtrigen Betrachtung der Geſchäfts⸗ entwicklung und der dort gegebenen Aufſtellung des Verluſt⸗ geſchäftes in der Transportverſicherung können wir heute mitteilen, daß ſich der Ver u ſt in dieſem Zweige in der Bilan z für 19 26 nahezu verdoppelt hat. Gegenüber den 380 185/ Verluſt 1926 muß er Ende 1927 mit rd. 600 000% ausgewieſen werden. Das iſt der Verluſt aus dem Transportverſicherungspool, der be⸗ kanntlich unter Führung der Münchener Rückverſicherungs⸗AG. ſteht und dem die Oberrheiniſche ſeit 10 Jahren mit 13 anderen in⸗ und ausländiſchen Geſellſchaften angehört. Das Transportgeſchäft iſt in der ganzen Welt unrentabel— ſchätzungsweiſe 25 v. H. minus—, doch ſcheint man ſ. Zt. bei der Umſtellung nicht ganz die un⸗ gewiſſe Entwicklung des Hauptverſicherungszweiges berückſichtigt zu haben. Ungeſund war es, daß ſich die eigentlichen Erträgniſſe die ganzen Jahre über nur ll die Einnahmen aus Kapitalanlagen und Mieten ſtützten und ſo blieb der Geſellſchaft angeſichts der neuer⸗ lichen und wachſenden Verluſte im Transportgeſchäft nichts anderes übrig, als ſich an eine ſtärkere Gruppe anzulehnen. Zu beachten iſt bet den Transporkverluſten, daß dieſe vom Pool immer erſt mach einem Jahre abgerechnet werden, daß alſo der für 1927 aus⸗ gewieſene Verluſt aus dem Geſchäft des Jahres 26 herrührt. Soweit wir unterrichtet ſind, hätte die Bilanz für 1928 bereits jetzt ſchon aus dem Geſchäft des Jahres 1927 einen neuen Verkuſt aus der Transportverſicherung in Höhe von 450000 4 übernehmen müſ⸗ ſen. Die von der Verwaltung in ihrer Erklärung ebenfalls als verluſtbringend bezeichnete Hagelverſicherung verzeichnet nach unſerer Information eine Unterbilanz von 1 d. 350 000 Mär k. Angeſichts dieſer Entwicklung reichten die Reſerven und eigenen Mittel des Inſtitutes nicht mehr zu einem Neuaufbau des Geſchäftes aus und führte zu den Verhandlungen mit der Allianz⸗ gruppe.. Zeider haben die Beſtrebungen der Verwaltung, eine Ueber⸗ nahme der Angeſtellten durch die Allianz zu erreichen, nicht den erhofften Erfolg gehabt, ſodaß den Angeſtellten die Kün⸗ digung ausgeſprochen wurde. Doch erfolgt die Auflöſung des Dienſtverhältniſſes in zwei ungefähr gleichen Teilen zum 1. Oktober und 1. Januar ds. Js. Die Alllanz hat ſich aber verpflichtet, 30 altverdienten Beamten eine Penſion zu gewähren, für die die Ober⸗ rheiniſche nach Lage der Dinge keine Mittel mehr hätte aufbringen können. ganz erheblichen Verkehrszuwachs eus. In dem geſtern mitgeteilten Umtauſchangehot hat ſich in⸗ ſofern ein Druckfehler eingeſchlichen, als es richtig heißen muß, daß für 9 Oberrheiniſche Aktien zu je 1000% zu 25 v. H. Einzahlung 10 Alltanz⸗Stuttgarter Aktien zu je 300/ und je 78% Einzahlung gewährt werden. * Deutſche Vacuum Del Ach, in Hamburg. Nach Vornahme der üblichen Abſchreibungen im G. 1927 ſteht einſchl. des Vortrages aus 1926 von 95 309„ ein Reingewinn von 1 700557(425 368) Mark zur Verfügung, der folgende Verwendung finden ſoll: geſ. Rücklage= 81 000 /, 7,5(83) v.., Vortrag auf neue Rechnung 119 557/ In der Bilanz erſcheinen u..: Bankguthaben, Kaſſen⸗ beſtand, Wechſel und Schecks 1971 971 1 061 870) 4, Waren 12 216 430 (9183 167), Schuldner 5 886 950(8 84 670), Kapital 20(10) Mill. Mark, Verpflichtungen 5,44(11,24) Mill., 277 Kollmar u. Jourdan Ach. In der Bilanzſitzung der Kollmar und Jourdan AG.(Ithrkettenfabrik in Pforzheim), wurde die Ver⸗ teilung einer Dividende von 5 v. H.(i. B. 0 v..) für das am 30, April beendete Geſchäftsfahr beſchloſſen. :7 Continental⸗Cavutchonc⸗ und Gutta⸗Percha⸗Compagnie in Hannover. Die GV. genehmigte den Abſchluß und die Dividende von 6 v. H. Ueber die gegenwärtige Lage äußerte ſich Ge⸗ neräldirektor Tiſchbein, daß eit Erſcheinen des Geſchäftsberichtes ſich an der Lage nicht viel geändert habe. Der April hätte lelder die Be⸗ lebung des Geſchäftes, die man erhofft hatte, nicht gebracht. Dagegen habe ſich der Mai etwas beſſer angelaſſen. Ueber die Ausſichten des laufenden Jahres ließe ſich natürlich noch nichts ſagen. Abgesehen von der unſicheren Lage am Rohgummimarkt für den Einkauf, ſplele für den Verkauf die allgemeine wirtſchaftliche Entwicklung bes deutſchen Marktes eine Hauptrolle. 2: Unkon Dentſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart⸗ Berlin. Wieder 7 v. H. Der AR beſchloß, der v. HV. am 14. Juni gleich wie im Vorfahr die Verteilung einer Dividende von 7 v. H. auf das Ac. von 5,005 Mill.„ für das GJ. 1927 in Vorſchlag zu bringen. An die B⸗Aktien(Vorzugsaktien) entfällt die ſatzungsgemäß vorgeſehene Höchſtdividende von 4 v. H. Der Vorſitz im Auſſichtsrat ging an Dr. Freiherr Al b. von Schrenck⸗Notzing⸗München ſüber, während zum ſtellvertretr. Vorſitzenden Bankier Dr. e. h. Ferd. Bausback⸗Berlin gewählt wurde. * Beträchtliche Steigerung des Hamburger Seeſchiffsverkehrs. Die Zahlen des Hamburger Seeſchiffsverkehrs für den Monat April 1928 weiſen gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 1927 einen Während im April 1927 1230 Seeſchiffe mit 1590 116 NRT. eingingen und 1660 Seeſchiffe mit 1 588 350 NR T. ausgingen, ſind die entſprechenden Zahlen des Jahres 1928 1477 Seeſchiffe mt 1840 021 NR T. bzw. 1651 Seeſchiffe mit 1 707 141 NRT. Ein gutes Bild der Verkehrsſteigerung gibt ferner die Zuſammenfaſſung der erſten 4 Monate des Jahres 1928 Wenn man dieſe Zeitſpaunne mit der des Vorjahres vergleicht, ſo ergibt ſich für 1927 ein⸗ und ausgehend ein Geſamtfeeſchiffsverkehr von 10 862 Seeſchiffen mit 12061 257 NRT. und demgegenüber für das Jahr 1928 11.539 Seeſchiffe mit 13 898 511 NRT. Der Anteil der deutſchen Flagge am Hemburger Seeſchiffsverkehr betrug im Monat April rund 45 v. H. der Geſamtnettokonnage, Borſenberichte vom 24. Mal 1928 Frankfurt feſter Im Anſchluß an die feſtere geſtrige Abendbörſe eröffnete der heutige Markt in weiter feſter Haltung. Da ſich das Ausland wieder ſtärker am Geſchäft beteiligt, konnte ſich hauptſächlich in Spezialwerten recht lebhaftes Geſchäft entwickeln. Ermutigt davon, Deckungen vor, ſodaß gegen⸗ nahm auch die Spekulation über der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursbeſſerungen bis 2,5 v. H. ſeſtzuſtellen waren. An der Spitze der bevorzugten Werte ſtanden Elektro werte(AG.) 5,75 v..) und Zellſtoff aktien(Aſchaf⸗ fenburg plus 3,5, und Waldhof plus 2 v..). Die günſtigen Aus⸗ führungen in der heutigen Generalverſammlung der J. G. Far⸗ ben gaben dem Markte dagegen keine beſondere Anregung. J. G. lagen eher vernachläſſigt und nur knapp behauptet. Motan werte hatten im Verhältnis zu den übrigen Werken ziemlich behauptetes Geſchäft. Von Kall werten waren beſonders Weſteregeln mit plus 5 v. H. ſtark begehrt. Am Anleihemarkt war Ablöſungsanleihe ohne Optionsſchein bei höherem Kurs ziemlich lebhaft gehandelt. Im weiteren Berlaufe beſchränkle ſich die Umſatztätigkeit auf die bevorzugten Elektrowerte, die erneut 8 v. H. gewannen. Farben⸗ 5 eher angeboten. Der Satz für Tagesgeld wurde auf 5,5 v. H. erhöht. Berlin befeſtigt— Schluß etwas Realiſakionsneigung Die feſte Haltung des Vormittagsverkehrs übertrug ſich auch auf die offtztelle Börfe. Es iſt eine ſtärkere Wiederaufnahme der Kauftätigkeit beſonders des Auslandes feſtzuſtellen. Das Geſchaft war trotz der nahen Börſenunterbrechung und der beginnenden Ultimovorbereltungen Atemlich lebhaft. Kursgewinne bis zu 6 v. H. waren häufig. Se lzdethfurt, Weſteregeln, Schubert und Sal⸗ zer, Bemberg, Glanzſtoff, Sarottk, Ilſe und Polyphon lagen bis zu 15 v. H. höher, Spenſka plus 10%% und Chadeaktien plus 15 /. Anleihen feſter. Ausländer ebenfalls überwiegend höher, Pfand⸗ briefmarkt ſtill, Geldmarkt flau, Tagesg.—7 v. H. und darunter, Monatsgeld 78 ſ½ Warenwechſel ca. 7 v. H. Auch der Verlauf blieb nech vorübergehender Abschwächung feſt. In Front lagen wei⸗ ter Elektropapiere, die erneut Kursgewinne bis zu 5 v. H. zu ver⸗ zeichnen hatten. Die Tendenz wurde ſpäter, vom Farbenmarkte aus⸗ gehend, allgemein wieder ſchwächer. Hier enttäuſchten die Aus⸗ führungen in der GV., Auch ſoll die Beſchaffung von Reportgeld Schwierigkeiten machen. Der Kaffamarkt war meiſt 1 bis 8 v. H. feſter. Mit ſenſationellen Steigerungen fielen Lindſtröm mit 25 v. H. und Badiſchen Bank mit 8 v. H. auf. Bei nachleſſſendem Geſchäft macht ſich gegen Schluß der Börſe etwas ſtärkere Real i⸗ ſationsneigung bemerkbar. Die Kursentwicklung wurde un⸗ einheitlich, die Veränderungen gegen die Anfangskurſe gingen aber ſelten über 1 v. H. hinaus. Bemerkenswert feſt ſchloß der Schiff⸗ fahrtsmarkt, Oberbedarf, Chade, Bank für elektr. Werte, Sardtti und Continental. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. Nimtich Mal 8 in. R. M. für 8 Are„100 Gulden hen... 100 Drachmen Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. Danzig 100 Gulden Helſingfors„. 100 finnl. M. Itallen 100 Lire Südfſlawlen„100 Dinar Kopenhagen„100 Kronen Liſſabon„„ 100 Eskudo Oslo„100 Kronen „100 Franken „100 Kronen „ 100 Franken 9 5. 2 5 5 5 E 88828 0 * — — 2 8 9 nen * „ 100 Leva „100 Peſeten 100 Kronen 100 Schilling Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. Buenos⸗Aires. 1 Peſ. Canada... 1 Canad. Dollar 4109 4 Japan I Jen Schweiz 2 2 2 —. „ 5 0 2 0 0 0 0 „ * 0 5 „„„„„6„46 * Wien 5 P — 2 — SS e * 2 2 85 8 0 c Konſtantinopel.„ 1 türk. Pfd. ondon 1 Pfd. New Vork Nio de Janeiro. Uruguay S * Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei ene in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich mit. verſehenen noch in B1⸗%ᷣ% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 24. Mai . 28. 5 0 Sad. Aſsetrran; 240.9 Continent. Verf. 112,0 Mannh. Verſich. 151.0 Oberrh. Verſich. 194,0 A. ⸗G. f. Seilind. 74.— 23. Bab. Bank 170,0 Pfälz Hypoth. B. 162,0 Ah. Hypoth. Bk. 198,0 Rh. Crebitbank. 180,0 Südd, Disconto 139,0 112,0 C. Mannh. Gummi 85,— 34,50 Neckarſulmfehrz, 69.— 69 Pfälz. Mühlenw. 189,0 Portl. Zem Heid. 148.0 Brown, Bov.& C. 160.0 Rh. Elektr..⸗G. 185,0 J. G. Farben 278,0 288,0 Rheinmühlenw. 140,0 0 Rbenanſa.., Wayß& Freytag 157,0 Gebr. Fahr... 45,.— ZellſtoſfWaldhf. 315.0 Deutſche Linol. 319,0 819,0] Südd. Zucker 150,0 1152.0 Frankfurter Vörſe vom 24. Mai 1 ITGerſenk. Gußſt. Baſt.⸗G... 230,0 Baulk⸗Alckien. 5 88 5 Bayriſch..—— 148,0 Ilſe dg. b. St. A.„ Beck& Henkel Pane a 125,5 0 Kali Aſchersleb. 182,5 Teras Elektr. 216,0 Band Bran p.. 218.0 Teal! Meſtereg. 180,9 Bayr Bod. Er. B. 2 8 1 4190 161,0 Mansfe kt. 0 e ane 1470 1berſchles Bed 105.. 1Berliner Hand. 27950 1Otavi⸗Min. A. 53,05 Cement Karlſt. 183,0 ICom. u Had. 84.0 388,0 Thhönie Bergb. 99.0 Chamott. Annw.—.— 1 Darmft, u. Nö. 275.0 280,0 IRhein Braunk. 301,930). 0 Chem. W. Albt.—.— Z bereden, 170 9 0 5 ergban 423;0 128.0 Cent. Mürnd. 8g.—.——.— F 8 119.5 OK. u. Laurab. 102.0 IDaimfer Motor 3 2095 Dülberfer. 108, 166.5 eee ee 25 beriaskeni 19501530 Cransport⸗Alctien. Dfagler welt..— 1 Diseonto⸗Geſ. 185, Schantungbahn.. Dürkoppwerkst. 62.— Thapag. 167,9 169,5 IRordb. elogd 160,5 181.5 115.7 Durlacher Hof 140,0 Kleinlein Heidlb. 1950 Ludwigsh. A. Br. 232,0 Schwartz Storch. 170,0 Werger Worms 178,0 — Brem.⸗Beſig. Oel 61,25 Th. Brock..⸗W. 90,— Cement Heldelb. 142, e a e 11 140,2 Elſen Kaiſersl. 29,50 30 I Mitteld. Cd. B. 214,0 Deſterr.⸗U. St. 8.—— Elektr. Licht u. R 228,5 284, Baltimor.& Ohio 115.5 Elſ. Bad. Wolle—. Induſtrie-Alctien. Eichb.⸗Mann. 7. Nürnberg..⸗B. 160.0 35.85 Emag Frankf.. 84,50 Deſterr. Kb. Anſt. Emaftr uur 15.—15.— 5. Rempf⸗Stern. 182,0 182,0 Main er St.⸗A.- Pfälz. Hyp.⸗Bk. 182,0 Rhein. Grebitbt 129,5 Reichsbank. 281,0 Rhein. Hyp.⸗Bk. 196,0 Südbd. Disconts 137,0 137,0 Wiener Bankver. 15,90 Mürtt. Notenbk.—,— Mannh. Verſ.⸗G.—.— Frankf. All. Vers. 207,0 berrh. Verſ.⸗G. 194,5 Irkf, R. u. Mitv. 16,16, Vorgwerk⸗Aleklen. IBochumer Guß.—— IBuderus Eiſen 91,50 1. Luem Berg.— Eichwell. Bergw. 200,0 Tchelſenk. Berg 189.7 180,0 Edlinger Union 48, Eßlinger Maſch. Ettling. Spin 224,0 Faber, Joh. Blei 05 Jaber chien 1710 J. G. Farben 8485, Fahrchebr. Pirm 10 1 75 9 3200 Jeinmech. er 38 111 5 Wit. 78,— 3 85 Fuchswaggon. e Schöfferh. Bind. 382,0 Schwartz⸗Storch 189.0 Werger 178,0 Adt, 8 10 0 ee Abler enh. Adler Kfeher 2 84.62 IA. E. G. St.⸗A. 8 1018 Aſchaff. Buntp 169, Goldſchmidt T. 101, Aſchaff. Zellſtoff 212,0 219,7 r 1865 1 5. rttftw. M. 8% 185. 80 nig Welgh⸗— Grün, üüfinger 178,0 Dad. Elektr. 3 45.— d. Maſch. Durk 150.8 150,8] Hammerſen 156,0 Junghans St. U. 91. Kamm. Kaiſersl.. Karlstr. Maſch.—.—. Kemp, Stettin— . 104,5 otr, Heilbr Konferv. Braun 74,50 Krausscco. Lock. 70,.—. ILahmeyer Co. 179,0 Lech Augsburg 121,5 Lederwerk Rothe—— Ludwigsh. Walz. 130,0 Luß Maſchinen.—.—. Ju ſche Induſt.—.— Mainkraftwerke. 119,0 ee 185,0 Miez Mühlb. Moenus 0 Mo Bing Metallw.= Noto. 2 24. 28. 282 Neckarſ. Fahrzg. 67.— Nrh. Leder Spier—.— Petersunionfßrf. 110,0 Pf. Nähm., Kay. 59.— 58,25 Philipp. A. Gz. Fk. 41.— 42,— Ver. Ultramarin. 188,0 Porzellan Weſſel 25.——.— Vogl ac. 8 N ESchz 105, 5 Kop ataſch. St. 89.2 Flbe nete J 1060 ꝛ6h 0 Jeet 8 2890 Rh. Maſch⸗Leud⸗. Volth. Seil. u. f. 85.— 85 Rhenania Aach.—.——.—[Wayß& Freytag 157,8 Niebingerdaſch———— Den. Waldg. St 316,8 824,0 Sede. Norder b. 4310 18g. Sreiverktehrs· Rurſe. 1 Rüttgerswerke 98,15 0 Scnele Schnellpr, Frkt. 68, 180,0 Schramm Lackf. 121,0 ISchuckert Nebg. 209,5 rg 28,— Sellinduſt. Wol 787.— 8 Eüdd 2. 844,8 5 Südd. aht 28039 S. Led. St. Ingo.———.— —Sudd. Zucker 50,8 Tricot. Beſig. T 29. Uhrenfbr.Furtw.—.— Ver. deutſch Oelf. 71. 50 V. f. ch. Jd. Mainz 94.— 98,50 I Ver. Stahlwerk—.— 23 anfwerk Füßen 140.2 ilpert Armat. 63.— 8 irſchKupfeu. M. 128,0 och⸗ u. Tiefbau 88.— 89.— olzmann, Phil. 1580 olzverkohl.⸗Ib. 61,50 —.— 120,0 Ufa Feſtverziusliche Werte. D. An! Ablöſgſch. 18,70 19,20 10% Mh, Stadt 25 102,2 102,2 89% Mh. Stadt. 28.. 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Enzinger⸗Unſon 50,25 Braunk. u. Britet— Eſchw. Bergwerk 210,0 Br.⸗Befigh. Delf, 61.75 Brem. L 511— 2— Fabio, Oiſtæ co. 128,7 — Bremer Vulkan 147.5 J. G. Farben. 279,5 Bremer Wolle 259,5 251.0 5 Pap. 214,2 Brown, Bon. K. 155.5 W Guill. 140, Buderus 90,75 uderusckiſenw Zuchs Waggen—.— achener Kleinb.—, Süd. Eiſenbahn 183,0 1 8 18.— Deutſch⸗Auſtr. IHapag 16% 15. Südamerika 77 0 Ianſa Diſchlff 217,7 5 IRorbd. Lloyd 180,5 — 65 Kolm. K Jourb. 90,— Koſtheimer Cell.—— Chem, den„127.5 g 1 Gaggenau B. ⸗A. 33. Verein Elbeſchiff. 72.— 73. Chem. Gelfenk. 85.25 28. 1Weſtereg. Alkal 193,7 Wicking⸗Cement 206,5 Wiesloch. Tonw 96,5095, Wiſſener Metall 152,2 Wittener Gußſt. 78,.— Wolf, Buckau„60,50 67,25 Peuſtel, Verein 148,0 Zellſt. Waldhof 317,5 828 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali. 70. Benz⸗Motor.—.— 7 Deutſche Petrol. 65/00 Diamond.. 8,851 8 8825 5 ochfrequeng 5 9 Feuern all. 152,5 etersb. It. 5b. 2,25 2,28 onnenberg 5 Auſſenbank. 285 Sloman Salpet. 97,50 Südſer Phosph 48.— ufa 90,90. a) Reichs= u. Staats pap. Bunt Ablöſgſch1 51,80 dto 1 ohne Auslöſgsr. 18,9 6% Reichsanl. 27 87,508 Goldankeihe 94,80 5% B. Kohlenanl. 17,75 5% Prß.Kalianl. 6,51 6, 10% Mh. Stadtab 102,21 102,2 8% Mh,. Stadt. 28—— 5% Roggenwert..50 5% Roggenrentb 8,56 5% Landſch. Rog 8,89 8,91 b) Ausl. Nenkenwerke, 5% Merlkaner—.— % Oeſt. Schatza.. 4%„ Goldrente 85,50 4%„conv. Rte. 2,00 4/%„ Silberrte 4,00 4½%„Papierrte 2,00. 4% Türk. Ad. Anl. 9,75 4%„ Bagd.⸗Eiſ. 1 18,25 4%„ 112,1 12, 4% Türk.untfunt——— 1100%ß, Bollob. 1911 12,10 1 105„ 400⸗F.-Los 26,— 5 4¼ /e H St. 1915. 4½/„„„ 1914 81,75 9 5 4 %„ Nx. 88 3 5% 0d. H. Sk alte——— %¼ De. U X Sr(74. 4% Oe. Goldprk.—, .60% Sböck. a. B.—— .60%„ neue Pr.—— 4%„Obligat.—.—. 4½% ¼ Unat. Ser. I 18.50 e,, 0 57/8%„„114,25 5% Tehnantavee 238. IMans feld. Akt. 118,0 Markt⸗ u. Kühlh. 158,9 Mech. Web. ind. 210,0 Mez Söhne. 64.— 64.80 208,0 Miag⸗Mühlen. 148,5 Mix& Geneſt 141,0 Motoren Deutz.—.— b Motoren Mhm.—.— JGoldſchmidt T. 103,0 Mühlheim Berg. 113.5 Goerz C. Pp... Neckarſulm Fhrz 63,50 Gothaer Wagg. INordd. Wollk. 215,7 Gritzner Masch. 188.2 Grkrfird. Fig. 3% 18,05 10berſcht n 1005 08. 100, Geb. Großmann 91.— Grünes finger 150,0 210 9 1 1 99, Gruſchwitzcezill 95. 1,50 ackethal Draht 84.50 85,50 JRathgeb. Wag. 91 adleſche Maſch. 129,0 Reisholz Papier 9 ammerſ. Spin. 156.1 IRhein. Braunk. 302, ann, M. Egeſt. 60,256 e 185 0 — 1— ein. ektriz. 5 5 l—— Rheinfeld. Kraft 1970 199,0 bes Wien Gum. 82,25 eee 185 7 1887 — E—** arkort Bergwk. 32, IRbenanis 40 Harpen. Bergb. 171,7 . 23,15 IRlebeck Mont. 157,5 Hartm. Maſchin. 23, dend, o N 55 Hebwigshütte 94,50 Roſtzer Braunk.——.— Hilpert Maſch. 84,25 e en 114.0 1 5 1 Sie l 40 TRütgerswerte 88,50 1 teſchberg Led. 117,0 15 N Sachſenwerk 130,0 Toben 5 151,8 555 ohenloh.⸗Wk. 93,— S f 32850 Pit, Holzmann 155,2 Serin 242.0 25050 e 110,2 103,5 Humboldt Mſch. IIlſe Bergbau. 255,0 M. Jüdel& Go. 128,2 Gebr. Junghans 91.— Kahla Porzellan 128,0 25 Uw. Alcherel 183,2 189,0 Rarlar. Maſch.—.—. F. M. Kemp Rlöcknerwerke 126,2 C. H. Knorr 164,51 29. Bebhard Text 115,0 ISelſenk. Bergw 138,5 140,5 IGelſenk. Gußſt.—.— Genſchow& Co.—— Germ. Portl.⸗Z. 2000 Gerreshei. Glas 170 ITGeſ. f. elkt. Unt. 284,0 290,0 Gebr. Goedhardt 168,2 827 Scheidemantel 32 D FSchubertk Sag 880.3 1Schuckert& Co. 200 Schuhfabrit Herz 2775 IStem.& Halske 34455 Sinner.-G. 132,1 Stettiner Bulkan Stoehr Kammg. 220.0 Stoewer Nühm. 42,59 Stolberger Zink 184, Südd. Immobil. 107 Teleph. Berliner 86.— ThoerlOelfab. 1 97, Tletz, Leonhard 296,0 Transradio. 184,0 Unionwerk Mſch 109,0 60,50] Parziner Papier 135,0 Ber..⸗Frkf. Gu. 105,0 Ber. Chem. Charl 151.0 95 55 ch. Nickelw. 167.9 B. Glanzſickibf. 728,5 9 S0 Gebr. Körting 72, Ar le, Bof. 74,28 55 1. Kyffhäuf. Hütte 61. Tdahmepere Ko. 17778 Laurahlilte 1 80,50 Aa enben 192,0 Adenberg ICaeldindſrehm 920 Lingel Schuß fab. 59, IDinke& Hoffm. 55 1. Loewe& C0. 251,5 C. Lorenz 138,0 154,0 Loth. Portl. Cem.—— Magirus.⸗G. 42.— 7 Mannesmann 158,0 bf Br 48 71.7185 1B. Stahlwerke 101.0 PStahl. v. d. Zyp 217,0 ee 10 Vogel Telegraph b8, Voigt& Haeffnet 179,0 Vogtland Maſch. 62.— 83 Wanderer Werke 178,2 Weſer. Akt.⸗Gel— 1—.— n Dr. 1 41 8 rr * Donnerstag, den 24. Mai 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1 5 5 1570 5 1 Die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe Die Mitteilungen über die rumäniſchen Anleiheverhandlungen Iauten überaus widerſpruchsvoll. Nach unſeren Informationen iſt der Stand der Angelegenheit etwa folgender: Die Bank von Englan d ſteht ungeachtet der Angriffe eines Teils der engliſchen Finanzpreſſe weiter auf dem Standpunkt, daß vor Oeffnung des Londoner Geldmarktes für eine rumäniſche Stabiliſterungsanleihe Rumänien ſich mit allen ſeinen ausl. Vorkriegsgläubigern geeinigt haben muß. In dieſem Zuſammenhange iſt daran zu erinnern, daß die Londoner Schröder Gru ppe ſtarke Intereſſen an den⸗ Fenigen rumäniſchen Anleihen hat, die an den deutſchen Börſen notiert wurden. Was Frankreich betrifft, ſo haben die Berliner Verhandlungen zwiſchen dem Gouverneur der Bonk von Frankreich und dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht zu dem Ergebnis geführt, daß auf Veranlaſſung der Bank von Frankreich Rumänien mit den zuſtändigen deutſchen Stellen Verhandlungen über die Regelung der deutſch⸗rumäniſchen Anleihefragen angeknüpft hat. Das Programm der zuſtändigen deutſchen Stellen beſteht in einer grunddſätzlichen Anerkennung der rumäniſchen Vor⸗ kriegsſchulden in deutſchem Beſitz durch Rumänien, wobei Detail- fragen ſpäter erörtert werden ſollen. Die Bank von Frankreich hat ſich neuerdings angeſichts der undurchſichtigen innerpolitiſchen Lage Rumäniens zu einer vorläufigen Zurückſtellung der Verhandlungen über die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe entſchloſſen. Es iſt aber anzunehmen, daß Rumänien in der Frage der Gleichſtellung der rumäniſchen Vorkriegsanleihen in deutſchem Beſitz mit den Anleihen der übrigen Länder nachgeben wird. In dieſem Falle würde die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe vorausſichtlich gleichzeitig in Ber⸗ lin, London, Paris und Newyork aufgelegt werden. In Paris legt man offenbar Wert darauf, daß die rumäniſchen Anleihefragen durch eine deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit geregelt werden. Hierin iſt vielleicht ein erſter Schritt für ein gemeinſames Zuſammen⸗ arbeiten der deutſchen und der franzöſiſchen Finanzwelt auch cuf anderen Gebieten zu erblicken. :? Knoll, AG., Chemiſche Fabriken, 1 B e Ludwigshafen a. Rh. i einen R e . l u, Sitz München, Geſchäfts⸗ Die Geſellſchaft erzielte im verfloſſenen gewinn von 2787 749 J, 9556 Abſchreibungen ergibt * Danksagung. Für die vielen Beweise der Liebe u Teilnahme, die wir von allen Seiten, beim Heimgange meines lieben Mannes und Vaters Karl Bittler Ingenieur so reichlich erfahren durften, für die segensreichen Worte des Herrn Vikar Güß. für die vielen Blumen- und Kranzspenden von Freunden und Bekannten, besonders auch den Angestellten und seiner Firma Brown.: Boveri sprechen wir allen im Namen der Hinterbliebenen unsern innigsten herzlichsten Dank aus. 57792 Mannheim(Friedrich Karlstr.), 24. Mai 1928. Frau paula Bittler und Tochter Esther. Psalm 23, 4. ſich einſchließlich 13 219, Vortrag ein Gewinn von 621 511 /, über deſſen Verwendung Angaben nicht vorliegen. Bei 3 000 000 AK., 0,10 Millionen“ geſetzlicher Rücklage und 0,20 Millionen Er⸗ neuerungsrücklage betragen die Gläubiger 2,41 Millionen, denen an Waren⸗ und ſonſtigen Schuldnern 2,22 Millionen, an Kaſſe, Schecks, Wechſeln und Werkpapieren 0,30 Millionen/ gegenüberſtehen. Die Warenvorräte ſind mit 190 Millionen bewertet, die Beteiligungen erſcheinen mit 67 800, Gelände, Gebäude und Einrichtungen ſtehen mit 2,04 Millionen/ zu Buch. * Deutſche Acetat⸗Kunſtſeiden AG.„Rhodiaſeta“, Freiburg i. Br. Die im November 1927 unter Mitwirkung einer Anzahl rheiniſcher Montangruppen gegründete Geſellſchaft, die ihren Betrieb, wie vor einiger Zeit gemeldet, erſt im Herbſt d. Is. aufnehmen wird, legt einen Abſchluß per 31. Dezember 1927 vor, der einen Verluſt von 119 369„/ ausweiſt. Die Bilanz zeigt bei 3 Mill./ Ac. Bank⸗ guthaben von 2540 017/ und bewertet die Patente, die bekanntlich auf dem Acetat⸗Verfahren der Société Chimique des Uſines du Rhone der Bernheim⸗Gillet⸗Gruppe beruhen, mit 325 000 J. 9. Seite. Nr. 241 anormal ungünſtige Witterung im vergangenen Jahr. Es machten ſich außerdem ſtarke Bemühungen der Konkurrenz geltend. Trotz⸗ dem ſei es dank der weiter ausgebauten Verkaufsorganiſation ge⸗ lungen, im Waſchmittelgeſchäft ein zufriedenſtellendes Ergebnis zu erzielen. Die meiſten anderen Artikel waren im Berichtsjahr ſtarken Marktſchwankungen unterworfen. Im Waſſerglasgeſch äft iſt das Zuſtandkommen der Waſſerglaskonvention hervorzuheben, deren Auswirkungen ſich jedoch in der kurzen bisher verfloſſeuen Zeit noch nicht überſehen laſſen. Das Glyzeringeſchäft lag in der letzten Zeit unter beſonders ſtarkem Preisdruck. Das Futte r⸗ mittelgeſchäft war rege und es konnten hier auch zufrie⸗ denſtellende Preiſe erzielt werden. * Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Mai.(Eigenbericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt leicht befeſtigt. Von Aus⸗ landweizen iſt angeboten(alles waggonfrei Mannheim in fl.): Ma⸗ nitoba 3 zu 15,50; Manitoba 4 zu 15; Auſtral 15,80; Baruſſo 79 Kilo 157 Roſafé 79 Kilo 15,10(alles in): inl. Weizen 28,25 28,75, ink. wovon die Un⸗ Aantl. Teröfkenküehungen fer tagt Mandan 3 Die Verwaltung der Städtiſchen Bücher⸗ und Leſehalle macht darauf aufmerkſam, daß das Leſegeld im Juni nur 20 Pfg. für neu hinzukommende Leſer beträgt. Die Leſehalle iſt(ſtatt wie bisher bis 12.30) von 10.30—13 Uhr geöffnet. Nachmittags von .30—21 Uhr. 62 Am Pfingſtſamstag, den 26. Mai, und am Dienstag, den 29. Mai, iſt die Bücher⸗ und Leſehalle wie ſonſt geöffnet. 62 Mathematik- Unterricht? * 7819 Wer erteilt ſelbſtänd. Ang. m. Preisang. u. H V 51 an d. Geſchſt. HV. zu erhöhen. erzielte Rein Die Dividende lage II werden werden Die in Eſſen abgehaltene o. Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes ge HV. * Kapitalserhöhung der Ac. für Energiewirtſchaft in Berlin. der zum Konzern des Rheiniſch⸗ höreuden G. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1927/28. Die Geſamteinnahmen einſchl. Gewinnvortrag haben ſich auf 990 141(892 945)/ belaufen. Ihnen ſtehen allgemeine Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen mit 7312267(218 727)%¼ gegenüber, ſo daß ein Reingewinn von 258 874(7938)/ ver⸗ bleibt, aus dem ein Gewinn anteil von 8 ſchüttet und der Reſt von 10 799% vorgetragen wird. In der o. wurde ferner beſchloſſen, das AK. von bisher 3 auf 5 Mill., Die neuen (0) v. H. ausge⸗ Aktien werden von der Commerzbank zu 105 v. H. übernommen und ſollen den alten Aktionären im Ver⸗ 228 zum Bezuge angeboten werden. 2: Dividendenerhöhung der Henkel u. Cie. AG. in D Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung beträgt der im Jahre 1927 gewinn zuzüglich des Vortrages 788 907(549 323)% ſoll von 10 auf 15 v. H. erhöht werden, der Rück⸗ 400 000(300 000)/ überwieſen, auf neue Rechnung 288 307(149 323)/ vorgetragen. Der Verlauf des Geſchäfts im ver genen Jahr kann laut Geſchäftsbericht im großen und augen als befriedigend angeſprochen Das Geſchäft in m 3 war ungün nf lußt durch die üſſeldorf. Roggen 29,25— 29,75, ausl. Roggen 31, inl. Hafer inl. Braugerſte 30,50—32; ausl. Braugerſte 3135 Hafer 29; 28,50—29; ausl. Futter⸗ gerſte 24—25; Mais auf Bezugſchein 25; Biertreber 1919,75; Raps⸗ kuchen 19; bis 31,50; 60—70proz. 39,50—40,50; Weizenmehl ſüdd. 38,50—39,50; Weizenbrotmehl ſüdd. 30,50 Roggenmehl Weizenfuttermehl 1717,25; Weizenkleie feine 15,50; Roggenkleie 17,50. * Viehmarkt in Mannheim vom 24. Mai. Zufuhr insgeſamt 961 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht. n bis 52. 170 Schweine, 517 Ferkel und Läufer, das Stück Kälbern be rlauf: mit b) 60—62; c) 65—66; 11—30. mittelmäßig, 3 Ziegen. langſam geräumt, 271 Kälber, b) 82—84; c) 74—80; d) 5863; e) 48 d) 63—65; e) 6062. Markt⸗ Urkt Schweinen mittelmäßig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. * Ermäßigung der Aluminium⸗Grundpreiſe. Walzwerksverband⸗Köln teilt mit: Halbfabrikate bei Aufträgen 298253(bisher 253 Grundpreis bei Abſchlüſſen 253(268) Walzwerken je Mengen eine Rückvergütung von—15/ daß von den nach dem Grundpreis Der Aluminium⸗ für Aluminium⸗ 268) 1 je 100 Kg. 1 je 100 Kg. mit der Maßgabe, tatſächlich le 100 Kg. abgenommenen ewährt wird. 10/50 PS gere —5 Sitzer, erſtklaſſ. Wagen, zu verkaufen. 22788. Tel. 50 820. Neu. Markenfahrrad ſehr wenig gefahr., m. elektr. Dynamo und Scheinwerferlampe, vernickel. Kettenſchutz u. Gepäckh. u. Schloß umſtändeh, f. d. Hälfte d. Anſchaffungspr. zu verk. Preis 75.. Rödiger, Bgrmſtr.⸗ Fuchsſtr. 10.*7725 1 Herren⸗Fahrrad. 1 Diwan billig zu verkaufen. Käfertalerſtraße 203. III. links. 27655 Recheumaſchine„Tha⸗ les“ u. Schapirograph zu verkaufen. B2526 Näheres H 4, 21, Laden. Schwarzes Eßzimmer weiße Bankgarnitur, 3 weiß. Eiſenbettſtellen billigſt zu verk. zwiſch. g u. 6 Uhr nachm. bei Heffner, Max⸗Joſefſtr. Nr. 26.*7772 TTanndeimer Beamion Fan 9. U. im.. Elnladung zu der am Freitag, I. Juni 1928, abends 8 Uhr, im Ballhaus II. Stock, stattfindenden General- Versammlung der Mitglieder der Mannheimer Beamtenbank Tagesordnung: 1. Berichterstattung über die Lage. 2. Beschlußfassung ob Liqui- dation oder Weiterführung der Bank. Alle Mitglieder werden gebeten pünktlich und voſlzählig zu erscheinen. Das Scheck- buch ist als Ausweis vorzuzeigen. Mannheim den 24. Mai 1928. Aufsichtsrat und Vorstand der Mannheimer Beamten Bank. N Angene imer Sommerauzferf fan Höhenluftkurort Althenssieftf bei Cab. Sausfhams umd Senso Tur Fran Telephon 89. Altrenommiertes Haus, neuzeitlich umgebaut. Eigene Konditorei, vorzügl. Küche und Keller. Hübſche Gartenanlage. Bäder im Hauſe. Beſitzer: Ernst Wohlgemuth. für die gesamte 7555 1 Fucksachen ld4efert promp! Druckerei Dr. Haas G. m. b.., Mannheim Industrle 56.2 Waren bisher immer mit uns zufrieden und werden es jetzt noch mehr sein, denn wir naben diesmal sehr günstig eingekauft. 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So weit ſein Auge reichte, waren die ungeheuren Schneeflächen von braunen Flecken überſät. Blitz eilte rüſtig vorwärts, um dieſes Wunder näher zu betrachten. Es war der Elch, der ſeine Frühjahrswanderung angetreten hatte, der aus den tiefen Tälern der Shoſhonen, wo er überwintert hatte, nun wieder hinaufzog ins Hochland des Yellowſtone, in ſein Sommerparadies. Vorbei war die Hungerzeit! Noch ein paar und das„Land der vielen Flüſſe“ war wieder der Fülle. Schon traf Blitz die erſten braunen Wanderer und in un⸗ geſtümem Angriff holte er ſich ſein erſtes Opfer. Zum erſten⸗ mal ſeit langer Zeit wurde feſtlicher Schmaus gehalten. Eine Woche hindurch waren es bloß vereinzelte Gruppen, die dem Nellowſtone zuſtrömten. Nun aber kamen auch die mächtigen Herden, die in Jackſons Hole überwintert hatten und die ſich nun mit den Zuzüglern aus dem Gebiet der Shoſhonen ver⸗ einigten. Jetzt gab es überreiche Nahrung. Nach wenigen Tagen hatte Blitz wieder ſeine alte Fülle. Das Rotwild, das die Nähe der Menſchen weniger ſcheut, kam erſt nach Verlauf eines Monats heraufgezogen und mengte ſich auf den weiten Almen des Nellowſtone unter die Scharen der Elche. Auch die Bergſchafe, die den Winter nicht unten im Tale, ſondern oben auf den höchſten Bergſpitzen verbracht hatten, wo ein ſtändiger Wind die Gipfel ſchneefrei hält und ſo das Aufſuchen der ſpärlichen Nahrung ermöglicht, ... Stunden— das Land ſtiegen hinab, um vom jungen Graſe zu naſchen. Zum erſten⸗ mal machte Blitz Bekanntſchaft mit dieſen ſcheuen Tieren. Aber all das genügte ihm nicht. Er mußte Geſellſchaft haben, und hier, fern vom Two Ocean⸗Paß, gab es keine Menſchen. Selbſt der beſcheidene Erſatz, den er ſich dort verſchafft hatte, indem er bei Nacht in ihrer Nähe herumſtrich, war ihm hier verſagt. So duldete es ihn auch da nicht lange, er ſtieg immer höher durch die dichten Nadelwälder, hinauf bis über die Baumgrenze. Er nahm geradeswegs die Richtung gegen den Rampart⸗Paß. Kaum hatte er die Baumgrenze hinter ſich gelaſſen, als er auf eine Spur traf, die ins Nadelgehölz zurückführte. Sie war viele Stunden alt und ihr Geruch war ſchwach. Und trotzdem verſetzte ſie ihn in ſtarke Erregung. Seine Naſe verriet ihm die Nähe eines Weibes— des Mädchens, das ihn einmal geliebkoſt hatte. Er hatte keine klare Erinnerung mehr von ihr, in ſeinen Träumen war ſie ihm oft wie eine nebelhafte Viſion von ir⸗ gend etwas Lieblichem erſchienen— ſo etwa wie ein Kind von einer Märchenprinzeſſin träumt. Er machte kehrt und nahm die Fährte auf, während ſich graue Dämmerung über die Berge breitete. Schon ſank die tiefe Nacht herab und noch immer eilte Blitz durch den Wald, der Spur entlang, die im⸗ mer wärmer wurde. Er ſchmeckte Rauch und ſah die Glut eines Lagerfeuers durch die Zweige ſchimmern. Das Mädchen ſaß, in eine Decke gehüllt, mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt am Boden. Zweimal umkreiſte Blitz das Feuer, der weiche Nadelteppich machte ſeine Schritte unhörbar. Schweigſam wie ein Schatten huſchte er näher und nur wenige Schritte vor ihr blieb er ſtehen. Tief atmend hob ſich ſeine Bruſt, ſooft der Wind ihm ihren Geruch zutrug. Ein plötzlicher Windſtoß trieb ihm den Rauch des Lager⸗ feuers entgegen, er nieſte laut. In jähem Schrecken ſprang das Mädchen auf, ſchnell ge⸗ nug, um die graue Geſtalt noch verſchwinden zu ſehen. „Blitz!“ rief ſie aus.„Blitz, komm Blitz, komm doch!“ Der Hund hielt an. Wie lange war es her, daß er ſeinen Namen rufen gehört hatte! Er überwand ſeine Scheu; ſeine Sinne ſagten ihm, daß er vom Menſchenweibchen nichts Ar⸗ ges zu befürchten hätte. Die Einſchätzung des Menſchen durch das Tier iſt nicht das Ergebnis eines Denkprozeſſes, ſondern der Eindrücke, die ihm Auge, Ohr und Naſe vermitteln. Der Zuverläſſigſte unter dieſen iſt der Geruch. Die Augen zeigten ihm, das die⸗ ſes Mädchen das gleiche war, das er einmal getroffen hatte; N auch die zärtliche Stimme erkannte er wieder, doch ſeine Naſe wollte die anderen Sinne Lügen ſtrafen. Anblick und Stimme des Mädchens waren ebenſo verführeriſch wie ehemals, aber an Stelle der ſprudelnden Lebenskraft und Heiterkeit, die ſte damals ausgeſtrahlt hatte, witterte er nun einen Hauch von Müdigkeit und Niedergeſchlagenheit. Ein verſtärktes Gefühl der Verlaſſenheit bemächtigte ſich ſeiner, als er die traurige Veränderung des geliebten We⸗ ſens gewahrte. Ohne daß er es wollte, drang ein Klagelaut aus ſeiner Kehle. Das Mädchen vernahm ihn und lockte wieder mit ſchmeichelnder Stimme. „Wußte ich doch, daß du es biſt!“ rief ſie aus. Komm Blitz, komm zu mir, Blitz“, bettelte ſie. Zwei Gefühle bekämpften ſich in Blitz und ſtritten er⸗ bittekt um ſeine Seele. Des Hundes angeſtammter Trieb, der Sklave des Menſchen zu ſein, fühlte ſich gehemmt durch das Entſetzen und den Abſcheu des Wolfes vor allem was Menſch heißt, ſowie durch ſein unwiderſtehliches Verlangen nach dem wilden Leben in den freien Bergen. Doch der Hund war ſtärker als das mahnende und widerſtrebende Raubtier. Angelockt von dem Zauber der Frauenſtimme kroch er Zoll um Zoll näher, bis das Mädchen ihn endlich berührte. Sowie ihre ſanften Hände über ſein Fell glitten, war alle Wildheit verſchwunden. Liebesbedürftig ſchmiegte er ſich 8 ſie, die ihre Arme um ihn ſchlang und ihn zärtlich an ich zog. „Lauf mir nicht wieder davon wie damals,“ bat ſie. „Bleib bei mir, Blitz! Eine zweite ſolche Nacht allein zu ſein, 3 ich nicht überleben. Nicht wahr, du bleibſt bei mir, 1 7 552 Der flehentliche Ausdruck ihrer Stimme wirkte gebie⸗ teriſcher als alles andere. Sein Verlangen nach Kamerad⸗ ſchaft hatte in der Angſt und Not dieſes Mädchens ein leb⸗ haftes Echo gefunden. Er ſpürte ihre Hilfloſtgkeit und den verſteckten Ton der Furcht in ihren Schmeichelworten. Das Blut ſeiner Väter, die von altersher bereit geweſen waren, ihr Leben für den Menſchen zu opfern, erwachte in ihm, zugleich ein Gefühl der Verantwortlichkeit für die Sicherheit dieſes Mädchens, begleitet von dem Verlangen, alles zu bekämpfen, was ſie bedrohte. Aber auch jetzt war er noch nicht ſicher, daß ſie dieſelbe war, die er in jener Nacht getroffen hatte. Erſt als mit der Freude über ſeine Anweſenheit auch etwas von ihrer frü⸗ heren Heiterkeit wiederkehrte, war er völlig beruhigt. (Fortſetzung folgt) Tüdhasde Are nungen andunun denen adden Betr. VIsum für Auote 1928/29 Voranmeldungen zur Fintragung in die Warteliste des amerikanischen Konsulats werden schon jetzt kostenlos angenommen durch die 6814 Generalagentur Aan Burger, Mannhelm 8 1, 3, Tel. 26390. Wie Ausführung * 05 Ard. A Rekordplatte Massingachlösser. 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