9 Mittwoch, 30. Mai 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich R. M3 090 Beſteltgeld Bei eptl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe pt⸗Geſchäftsſtelle E 6,2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 rmannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 8, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Wiklag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technile. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Nr. 247— 130. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei i je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,409 Reklamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen d keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Auf der Cuche nach der„Italia“ Anermüdliche Hilfserpeditionen in Nebel und Schneeſturm Zwiſchen Furcht und Hoffnung f Das Schickſal der„Italia“ iſt immer noch ungewiß. Eine Meldung des geophyſtkaliſchen Inſtituts in Tromſö, beſagt, baß am Freitag in der Gegend von Sealbard plötzlich ein Zyklon losgebrochen ſei, in den das Schiff gekommen ſein könnte. Um 10,27 Uhr an dem gleichen Tage forderte die „Italia“ von dem Inſtitut weitere Wetternachrichten. In der Zeit, die zwiſchen Anruf und Antwort lag,— es waren 13 Minuten,— hatte ſich das Luftſchiff um faſt 2 Grade gedreht und zwar nach Oſten, was die Vermutung daß es in den Sturm geraten ſei, noch deutlicher beſtätigt. Um dieſe Zeit herum könnte alſo das Schiff verunglückt ſein. Es könnte dann die Möglichkeit beſtehen, daß ſich die Mannſchaft rekten konnte und zwar nach dem letzten Standort der„Italia“ in der Nähe von Kap de Vrilsland. Wahrſcheinlich hätte dann aber die Zeit nicht ausgereicht, genügend Proviant und Ge⸗ wehre mitzunehmen, ſodaß man die Beſatzung, falls ſie ſich retten konnte, ſehr erſchöpft auffinden würde. Die Vorbereitungen zur Hilfeleiſtung für das Schiff werden in aller Eile fortgeſetzt. Die„Citta di Milano“ ſoll ſich in einer ſchwierigen Lage befinden. Der norwegiſche Lotſe an Bord habe dem Kommandanten er⸗ klärt, man möge auf dem ſchnellſten Wege nach der Kingsbay zurückkehren, da er ſonſt jede weitere Verantwortung ab⸗ lehnen müſſe. Das Wetter hat ſich weiter verſchlechtert. Der Nebel iſt noch undurchdringlicher geworden und die Tempe⸗ ratur iſt noch tiefer geſunken. Deshalb dürften Flugzeuge augenblicklich kaum von Nutzen ſein. Es wird erwogen, ob der„Hobby“ nicht in Green⸗Harbvur einlaufen und dort Hundegeſpanne an Bord nehmen ſoll. Mit dieſen hofft man Spitzbergen in etwa vier Tagen zu durchqueren und dann nach Nordoſten vorſtoßen zu können. Rach Meldungen aus Os lo mehren ſich die Angebote aus allen Ländern, an den Hilfeleiſtungen für Nobile teilzunehmen. Auch der ſchwediſche Verteidigungsminiſter hat ſich mit dem Leiter des Marine⸗Luftweſens in Verbindung Zeſetzt, um Hilfsmaßnahmen zu erwägen. In einer Unterredung, die Amundſen em Sonderberichterſtatter„DAZ.“ gewährt hat, erklärte Dieſer, daß die Befürchtung der„Citta di Milando“ die„Italia“ könne auf einen Berg aufgeflogen und dort zerdrückt wor⸗ den ſein, ſei nach ſeiner Anſicht nicht unbegründet. Amerikas Hilfe für die„Italia“ In Newyork hat man den Gedanken, das Luftſchiff „Los Angeles“ zur Hilfeleiſtung für die„Italia“ in das Polargebiet zu entſenden, wieder fallen gelaſſen. Das einzige Unternehmen von der amerikaniſchen Küſte aus, ſo wird in amerikaniſchen Luftfahrtkreiſen ausgeführt, dürfte die Expedi⸗ tion von Kap. Sabelli, Benelli und Roger Williams ſein, die urſprünglich mit einem Fallanca⸗Flugzeug nach Rom fliegen wollten, fetzt aber beabſichtigen, nach Alaska zu flie⸗ gen und von dort aus ins Polargebiet einzudringen. Die Ex⸗ pedition ſoll ſtarten, wenn am Mittwoch Morgen((heute) keine Nachricht von Nobile vorliegt. Notlandung in Nord ⸗Spitzbergen? Der Sonderkorreſpondent des„H..“ meldet aus Kingsbay, daß ein bei der Amſterdam⸗Inſel auf Robben⸗ fang befindlicher Kutter ſich mit der„Citta di Miland“ in Verbindung geſetzt und mitgeteilt habe, daß er in der Nacht zum Sonntag um 10.10 Uhr verſtümmelte Signale aufgefan⸗ gen habe, die von einem Notſender ſtammen müßten. Die Funkanlage des Kutters geriet noch in der gleichen Nacht durch den Sturm in Unordnung, ſo daß man von den Funkſprüchen erſt jetzt Mitteilung machen konnte. Der Notſender der „Italia“ iſt nur über ziemlich kurze Entfernung zu hören und da auch ein öſtlich von Spitzbergen befindlicher Robben⸗ fänger ſchwache Signale gehört zu haben behauptet, iſt, wenn es ſich wirklich um Funkſprüche der„Italia“⸗Mannſchaft han⸗ delt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß Nobile im nörd⸗ lichen Spitzbergen gelandet iſt. Die„Citta di Milano“ will nunmehr eine Abteilung Al⸗ penjäger ausbooten. Einer der Pelzjäger von der Amſterdam⸗ Inſel ſoll ihnen als Führer nach der Rote⸗Bay dienen, die zuerſt durchſucht werden wird. Da im nördlichen Spitzbergen und auch im Nordoſten große Beſtände jagdbarer Tiere leben, könnte ſich die geſamte„Italia“⸗Mannſchaft, falls ſie ihre Ge⸗ wehre bei ſich hat, lange Zeit am Leben erhalten. Weitere Funkberichte ſprechen von der nicht gerckde ſehr wahrſcheinlichen Annahme, daß die„Italja“ in der Nähe der Amſterdam⸗Inſel niedergegangen ſei. Das Wetter iſt weiterhin außerordentlich ungünſtig. Der deutſche Fluaſachverſtändige Hartmann in Kinasbay alaubt, daß möglicherweiſe eine Explpſion das Luftichiff zerſtört hat oder daß die„Italia“ aeaen einen Bera geflogen und zerbrochen iſt. Nach einer weiteren Melduna aus Oslo iſt Kapitän Swendrup der Meinung. man brauche die Hoffnung auf eine Rettung der„Italia“⸗Exvedition noch durchaus nicht auf⸗ zugeben. 5. 55 Wie aus Mailand berichtet wird, iſt der Hilfsdampfer „Citta di Miland“ an der Nordküſte von Spitzbergen nicht um⸗ gekehrt, ſondern hat trotz Schneeſturmes und Eistrei⸗ bens das nördliche Kap von Weſt⸗Spitzbergen bereits umſchifft und ſetzt die Fahrt nach Oſten weiter fort. um. wenn möalich. die Moggel⸗Bucht und dann die Wifde⸗Bucht im Weſten von Neu⸗Friesland zu erreichen. Der norwegiſche Fliegerleutnant Holm iſt an Bord des Seehundsfänger„Hobby“ von Tromſb nach der Kingsbay in See gegangen. Die Kohlengeſellſchaft in Spitzbergen hat ihre Hundebeſpannungen für Schlitten zur Suche nach der Be⸗ ſatzung der„Italia“ zur Verfügung geſtellt. Der Umſtand, daß in San Francisco die von der ruſſi⸗ ſchen Radioſtation in vier Sprachen verbreiteten Hilfe⸗ rufe der„Italia“ aufgefangen wurden, erklärt ſich aus der Tatſache, daß die Sowfetregierung die Signale an alle Radio⸗ ſtationen nach Sibirien verbreitet hatte, um von ihnen Aus⸗ kunft über eine etwaige Notlandung Nobiles zu erlangen. Dieſe Signale ſtammen nicht von dem Luftſchiff„Italia“. Der italieniſch⸗jugoſlawiſche Konflikt 5 London, 30. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die italieniſch⸗jugoſlawiſche Kriſe hat mit der italieniſchen Proteſtnote und einer ſchriftlichen Entſchuldigung Belgrads ihren Höhepunkt überſchritten. Die Nachrichten von einem italieniſchen Ultimatum, die geſtern einige Aufregung verbreiteten, haben ſich als Mißverſtändniſſe herausgeſtellt. Die Note, in der die italieniſche Regierung Genugtuung und Kompenſationen für die antiitalieniſchen Ausſchreitungen in Südſlawien verlangte, enthält weder eine Friſt noch die An⸗ drohung des Abbruches der diplomatiſchen Beziehungen, iſt alſo kein Ultimatum. In gutunterrichteten Kreiſen wird die Entwicklung der Kriſe mit Ruhe verfolgt. Die Regierungsſtellen haben an⸗ ſcheinend aus Rom und Belgrad befriedigende Zuſicherungen erhalten, daß man es zu einem ernſtlichen politiſchen Aus⸗ bruch nicht kommen laſſen wird. Insbeſondere finden hier die Zeitungsmeldungen von bedeutenden italteniſchen Trup⸗ penlandungen in Zara, dem italieniſchen Hafen an der dal⸗ matiniſchen Küſte, keinen Glauben. Man erinnert daran, daß mit einer faſt unausweichlichen Regelmäßigkeit in jedem Frühjahr Kriſen auf dem Balkan entſtehen, die gewöhnlich nur die Aufmerkſamkeit der weſtlichen Großmächte edürfen, um in ungefährlichem Ausmaße zu bleiben. Die Kundgebungen in den ſüdſlawiſchen Städten wer⸗ den jedoch noch immer fortgeſetzt, obwohl Polizei und Mili⸗ tär mit ſcharfen Maßnahmen gegen die Demonſtranten ein⸗ ſchreiten.„Daily Herald“ gibt heute eine von den übrigen Berichten abweichende Schilderung des Urſprungs der Kriſe. Gerade während der politiſchen Spannung wegen des Re⸗ gierungsvorſchlages, die Nettuno⸗Konvention zu ratifizieren, habe am vergangenen Donnerstag in Zara eine Proteſt⸗ kundgebung von Faſsiſten ſtattgefunden, bei der der jugo⸗ ſlawiſche Konſul beleidigt worden ſei. Die Faſziſten hätten öffentlich einen Eid abgelegt, Dalmatien„von dem Joch der Barbarei zu befreien“. Dies habe in ganz Jugoſlawien bei den Oppoſitionsparteien heftigen Unwillen erregt, der ſich in Demonſtrationen Luft gemacht habe. Muſſo⸗ lini habe die Gelegenheit ſofort benutzt, um einen billigen diplomatiſchen Triumph zu erringen, da er genau wußte, daß die Belgrader Regierung unter dem Druck der Weſt⸗ mächte jede Bedingung annehmen werde, um die Be⸗ ziehungen mit Italien nicht ernſtlich zu gefährden. Was unter dem„Druck der Weſtmächte“ zu verſtehen iſt, bezeichnet der„Daily Telegraph“ etwas näher, indem er angibt, Jugo⸗ ſlawien habe mit einem engliſch⸗amerikaniſchen Bankkonſor⸗ tium über eine Anleihe von 30—50 Millionen Pfund Ster⸗ ling unterhandelt. Die Vorbedingung für die Gewährung dieſer Anleihe ſei jedoch eine Garantie für gute Beziehungen mit Italten. Die Lage Jugoſlawiens iſt inzwiſchen durch den Abſchluß des italieniſch⸗türkiſchen Freundſchaftsver⸗ trages, der geſtern in Rom unterzeichnet wurde, nicht beſſer geworden. Italien bemüht ſich, Griechenland in dieſen Ver⸗ trag hineinzuziehen, um einen ſtarken Levanteblock zu ſchaf⸗ fen. Zwiſchen Griechenland und der Türkei finden in der Tat bereits Verhandlungen ſtatt. Die Vorbedingung für den Beitritt Griechenlands zu dem türkiſch⸗italieniſchen Pakt iſt jedoch die Beilegung gewiſſer Differenzen zwiſchen Athen und Angora, über die zurzeit verhandelt wird. *Rekordbeſuch der„Preſſa“. Die Preſſa wurde am Pfingſt⸗ ſonntag von 100 000 Beſuchern aufgeſucht. * Köſener SC. beſchließt die Abſchaffung des Trink⸗ zwanges. Einen bemerkenswerten Beſchluß hat der in Bad Köſen zu ſeiner Pfingſttagung verſammelte Köſener SC. für die ihm augeſchloſſenen Korps gefaßt: Man beſchloß die Ab⸗ ſchaffung jeden, ſowohl des direkten als auch des indirekten Trankswangs. die der Kolmarer Spruch auslößſt. Der Schickſalsweg des elſäſſiſchen Volkes (Von unſerem Straßburger Mitarbeiter) Die Augen der ganzen ziviliſterten Welt ſind in dieſen Tagen auf das Elſaß gerichtet. Man weiß überall, daß hier ein Volk am Scheidewege ſteht. Der Kampf einiger Märtyrer iſt zum Gemeingut eines Volkes geworden. Was man in Paris vermeiden wollte, das hat die weltfremde franzöſiſche Juſtiz erreicht: Jeder wirkliche Elſäſſer ſteht heute auf der Seite der Autonomiſten und iſt bereit, ihnen blindlings zu folgen. Die franzöſiſche Juſtiz hat in Kolmar einen neuen Dreyfus⸗ Prozeß aufgerollt. Sie hat ſich vor einer Welt blamiert und hat das ſchon vorher erbitterte Elſäſſervolk zu der Erkenntnis geweckt, daß die Pariſer Juſtiz und die ganze franzöſiſche Adminiſtration ihm ſo weſensfremd iſt, daß es ſich ihr niemals unterordnen kann. Der Staatsanwalt ſprach am Schluſſe des Prozeffes den Wunſch aus, daß nun eine Entſpannung Platz greifen möge, die einer Annäherung zwiſchen dem Elſaß und Frankreich zugute komme. Dies ſagte der Pariſer im Augenblicke, wo er ein ganzes Volk beleidigt hatte, wo dieſes ſich in Schmäh⸗ rufen gegen die Geſchworenen erging und wo die Marſeillaiſe durch Lieder wie„Ich hatt' einen Kameraden“ und„O Straß⸗ burg, o Straßburg, du wunderſchöne Stadt.“ niedergeſtampft wurde. Der gleiche Staatsanwalt mußte ſich durch berittene Gendarmerie, begleitet von den Pfuirufen der tobenden Menge, nach Hauſe begleiten laſſen. Er mußte die ſturm⸗ bewegte, leidenſchaftliche Menge durchſchreiten, die ihm hätte zeigen ſollen, wie er die Zerxriſſenheit des elſäſſiſchen Volkes durch ſeine Anklage nur noch mehr aufwühlte. Aber Fachot ſah wohl von allem nichts und kehrt weltfremd wieder nach Paris zurück. Ein Gerichtspräſtdent und ein Oberſtaatsanwalt, die beids nicht einmal über genügend Sprachkenntniſſe verfügten, um ſich mit den Angeklagten auseinanderſetzen zu können, Ge⸗ ſchworene, die nur aus den franzöſiſch ſprechenden Bevölke⸗ rungskreiſen des Elſaß gewählt wurden, haben zuſammen ein Urteil gefällt, das einen Hohn auf die Billigkeit und die Ge⸗ rechtigkeit bedeutet. Die Preſſe der ganzen Welt ſteht gegen dieſes Machwerk auf.„Times“ und„Temps“ ſind ſich einig darin, daß es ſich hier um ein Klaſſen⸗ und Fehlurteil handle — aber in Paris zeigt man ſich überraſcht über die Empörung, Paris ſteht dem Elſaß heute noch fremder gegenüber als vor dem Prozeß. Es geht keine Brücke von der germaniſchen Kultur des Elſaß zu der romaniſchen des Franzoſen. Dies hat deutlicher als alles Kolmar gezeigt. 8 Heute ſteht das elſäſſiſche Volk vor dem„Was unnd“ Und dieſe Frage brennt im Elſaß in jedem Herzen. Bis jetzt hieß die Forderung der Elſäſſer: Eigene Verwaltung und eigene Juſtiz, eigene Sprache im Verband der franzöſiſchen Nation. Wie wird ſie morgen heißen? Frankreich ſchlägt allen dieſen Forderungen ins Geſicht, es ſchickt die Vertrauensleute des elſäſſiſchen Volkes ins Gefängnis und verhindert ſie da⸗ ran, ſeine Intereſſen in der Kammer zu vertreten. Es ſchickt elſaßfremde Richter und Geſchworene, Lehrer und Beamte ins Land, es übergeht die Rechte des Volkes auf Selbſtverwaltung, Sozialverſicherung, Altersverſicherung uſw. und ſchert ſich keinen Deut um die Verſprechungen, die Wilſon aufſtellte, als er die neuen Provinzen Frankreich zuteilte. Die Kluft, die ſeit Monaten und Jahren zwiſchen Paris und Straßburg beſtaud, iſt nach Kolmar zum Abgrund geworden. Und darüber eine neue Brücke zu bauen, iſt um ſo ſchwerer, weil auf beiden Seiten Arbeiter daran ſchaffen müßten, die einander weder ihrer Weſensart noch ihrer Sprache nach verſtehen könnten. Wenn man heute noch von einer Zerriſſenheit des elſäf⸗ ſiſchen Volkes ſprechen wollte, ſo würde man die Lage nicht richtig beurteilen. Das Volk iſt heute einig in der Abwehr. Es gibt nur einen Weg, der zu Frankreich zurückfüßhrt: Autonomie! Die Elſäſſer haben in der Vorkriegszeit eine Art Selbſt verwaltung beſeſſen, die ſie nicht vergeſſen werden. War auch damals der Zuſtand noch verbeſſerungsfähig, ſo iſt der heutige ſo weit von den damaligen Anfängen einer Auto⸗ nomie im Rahmen des Deutſchen Reiches entfernt, daß Ver⸗ gleiche grotesk wirken.„Im Rahmen Frankreichs“, der⸗ jenigen Nation, die die Menſchenrechte verkündete und die einer ganzen Welt die Höhe ihrer Ziviliſation jeden Tag vor Augen hält, ſcheint die Autonomie eine Unmöglichkeit zu ſein. 2. Seite. Nr. 247 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Mat 1928 Man verſteht in Paris einfach nicht, was die El⸗ ſäſſer wollen. Oder wenn man es verſtehen würde, ſo kann man es nicht begreifen. Daß da unten am Rhein ein im Grunde ſeiner Seele deutſches Volks ſitzt, das ſeine eigene Sprache, ſeine eigene Schule, ſeine Freiheit in Kirche, Juſtiz und Verwaltung haben will und trotzdem Provinz Frankreichs ſein möchte, das geht über den Horizont des in einem Zentraliſationsſyſtem verbohrten franzöſiſchen Be⸗ amten. Wer ein ſolches Verlangen ſtellt, muß ein Hochver⸗ räter, ein Landesfeind ſein. Alſo ſteinigt ihn! Und unter dieſem Geſichtspunkte ſandte man einen Fachot nach Kolmar und ließ man Poincaré ſeine Straßburger Rede halten. In der immer noch durch die Angſt vor Deutſchland gefärbten Brille ſah man im elſäſſiſchen Autonomismus nur Spionage und Hochverrätertum, ſah deutſches Geld und deutſche Spitzel. Und als das alles wie Sand in einem Sieb vor dem Kol⸗ marer Forum zerrann und nichts mehr übrig blieb als Wahn und Anklage, da wagte man es um des Preſtiges willen nicht, guzugeben, daß man in Paris Unrecht tat. Aber heute wandert durch das Elſaß die Revolution. Es iſt keine Revolution mit Feuer und Schwert, keine offene Empörung. Aber es iſt die offene Feindſchaft gegen franzöſiſche Juſtiz und Verwaltung. Einige wenige haben es gewagt, die Forderungen des Volkes zu vertreten und offen herauszuſagen, was der Elſäſſer will. Getragen vom Ver⸗ trauen ihres Volkes, haben ſte deſſen Wünſche vertreten. Nun ſperrt man ſie ein und verhindert ſie durch Gefängnis und Auswetſung an ihrer Miſſion. Und man tut damit das Ver⸗ kehrteſte, was man nur kann. Denn an ihre Stelle werden andere treten. Wenn ſie ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden können, ſo ſind hunderte da, die Fürſprecher ſein werden. Der Autonomismus, den man in Kolmar verurteilte, iſt erſt heute richtig erwacht. Kein Terror wird ihn mehr zum Verſchwinden bringen können. Aber aus der Revolution des elſäſſiſchen Herzens kann man eine ſolche des Kopfes und der Arme ſchaffen, wenn man den bisherigen Weg weiterſchreitet. Das Elſaß ſteht ſchon nicht mehr am Scheidewege, denn es hat gewählt. Sein Weg geht nur über die Autonomie im Rahmen Frankreichs. Ob Paris ihm entgegenkommt, das werden ſchon die nächſten Wochen zeigen müſſen. Will man am Strande der Seine das Weſen jenſeits der Vogeſen nicht verſtehen, dann ſät man böſe Saat, die eines Tages auf⸗ gehen muß. Frankreich hat durch die Geſchichte nicht viel ge⸗ lernt. Der Freiheitskampf des iriſchen Volkes könnte im Elſaß eine Fortſetzung finden, deren Ende wohl die Autonomie aber kaum mehr im„Rahmen Frankreichs“ wäre. Hl. Vom Machtkampf der Parteien Berlin, 30. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Zeit bis zur Aufnahme der formellen Verhandlungen über die Regterungsbildung, d. h. bis zum Tage des Rücktritts des Kabinetts am 11. Juni wird vorwiegend mit internen Be⸗ ſprechungen der Fraktionen und ihrer Vorſtände ausgefüllt ſein. Der Reichsparteivorſtand des Zentrums, der ſich am Donnerstag in Berlin verſammelt, wird ſich nach der„Ger⸗ mania“ mit dem Thema„Lage und Aufgabe der Partei“ befaſſen. Im Rahmen dieſer Tagung wird der Vorſtand ver⸗ mutlich zur Koalitionsbildung Stellung nehmen. Perſo⸗ malfragen ſeien, meint das Blatt, bisher von den maß⸗ gebenden Inſtanzen der Partei nicht erörtert worden. Der Vorſitzende v. Guésrard nimmt an der Sitzung nicht teil. Er weilt z. Zt. noch in Rom, wird aber zu Beginn der neuen Meichstagsſeſſtion zurückkehren. Die Vorſtände auch der meiſten übrigen Parteien treten in den nächſten Tagen zuſammen um über die Auswirkungen der Wahlen zu beraten. Von einigem Intereſſe ſind auch die Ver⸗ handlungen des deutſchnationalen Parteivorſtandes, in denen man den Urſachen der deutſchnationalen Niederlage Rachgehen wird. Wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ wiſſen will, werden dem bisherigen Fraktionsvorſitzenden Graf Weſtarp wegen dem kataſtrophalen Mißerfolg Rück⸗ krtttsabſichten nachgeſagt. Dennoch iſt nicht anzuneh⸗ men, daß ein Wechſel in der Führung eintritt. In unter⸗ richteten Kreiſen rechnet man vielmehr mit einer Wiederwahl des Grafen Weſtarp, der die Reform der Partei ſelbſt in die Hand nehmen will. Die ſächſiſchen Radikalen haben den Druck auf die ſozlal⸗ demokratiſche Parteileitung verſtärkt und machen mit Schärfe gegen jede Koalition der Sozialdemokraten mit den bürger⸗ lichen Parteien Front. Es iſt indes anzunehmen, daß auf der Sitzung des Parteiausſchuſſes in Köln der Antrag Sachſen auf Einberufung eines außerordentlichen Parteitages abgelehnt wird, wenn auch ſonſt im allgemeinen ſich innerhalb der ſozial⸗ demoratiſchen Partei 5 ein ſtarker Widerſtand gegen eine Koalition geltend macht. Indeſſen rechnet man damit, daß es dem Par⸗ teiporſtand gelingen wird, am 6. Juni einen allgemeinen Be⸗ ſchluß herbeizuführen, der die grundſätzliche Beteiligung der Soßtaldemokraten an der Reichsregierung, wie ſie der„Vor Wärts“ bereits befürwortete, ſankttoniert. 5 Die„Germania“ bezeichnet die Große Koalition als die einzige Möglichkeit einer ſtabilen Regierung und redet der Soßztaldemokratie ins Gewiſſen ſich zur Verfügung zu ſtellen. Sie werde erweiſen müſſen, ob ſie ſtark genug dazu ſei gegen den Widerſtand ihres radikalen Flügels, der in ſeiner über⸗ triebenen Agitation ſeine polttiſchen Erwartungen ungebühr⸗ Lich hoch geſchraubt habe, eine Politik zu führen, die ſich über die eigenen Parteiintereſſen erhebt und Volk und Staat in den Vordergrund ſtellt. Aus den Ausführungen des Zentrums⸗ organs geht hervor, daß man die Gegenſätze zwiſchen So⸗ gialdemokratie und Deutſcher Volkspartei nicht für unüber⸗ brückbar hält und eine Sinigung aufeiner mittleren Oinie erwartet. In der„Deutſchen Tageszeitung“ gibt der Chef⸗ redakteur und frühere deutſchnationale Abgeordnete Becker, der wie ſo mancher ſeiner Geſinnungsfreunde bei der letzten Wahl auf der Strecke geblieben iſt, der Verſtimmung darüber Ausdruck, daß bei den Erörterungen über die Regierungsbil⸗ dung eine einſeitide Rechnung aufgemacht und immer nur von einer Koalition mit de rLinken geſprochen wird. Mit anderen Worten: er rührt für die aktive Beteiligung der Deutſchnatio⸗ len die Trommel. Allerdings muß er ſich am Schluß ſeiner Betrachtung ſelöſt eingeſtehen, daß für die Deutſchnattonalen wenig Hoffnung beſteht die große Koalition verhindern zu können. Rückgang der Arbeitsloſenziffern im Reich In der erſten Hälfte Mai iſt die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung im Reich von 729 800 auf 642 200, alſo um 11,5 Prozent, zurückgegan⸗ gen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Feriſenunterſtlützung hat in der erſten Maihälfte im gleichen ze abgenommen, wie in der zweiten Aprilhälfte. Sie ſank 162 000 auf 142 800, mithin um 12 Prozent, Haager Schiedsspruch gegen Deutſchland Das Haager Schiedsgericht hat am Dienstag in dem Schiedsgerichtsverfahren bezüglich der Frage, ob die Gutſchrif⸗ ten der Reparationskommiſſion von den Da weszah⸗ lungen abgezogen werden dürfen, das Urteil bekannt⸗ gegeben. Die Entſcheidung iſt durchweg zu ungunſten Deutſchlauds gefallen. In dem Urteil heißt es: 1. Die Reinerlöſe deutſcher Privatgüter. Rechte und In⸗ tereſſen, die von alliierten Mächten liquidiert und gemäß 8 4 der Anlage zu Art. 298 des Verſailler Vertrages behandelt worden ſind oder werden, ſind auf die nach dem Sachverſtän⸗ digenplan zu leiſtenden Jahreszahlungen nicht anzurechnen. 2. Die Reinerlöſe deutſcher Privatgüter, Rechte und In⸗ tereſſen, die von alliierten Mächten liquidiert worden ſind oder werden. ſind auf die von Deutſchland nach dem Sach⸗ verſtändigenplan zu leiſtenden Jahreszahlungen nicht anzu⸗ rechnen. 3. Die Zahlungen, welche die Siameſiſche Regierung in den Jahren 1925 bis 1927 an die Reparationskommiſſion ge⸗ leiſtet hat, ſind nicht auf die Jahreszahlungen anzurechnen. * Dazu iſt zu bemerken: Wäre der Prozeß für Deutſchland günſtig ausgelaufen, ſo hätte noch ein Bruchteil der aus der Liquidation des in den alliierten Ländern beſchlagnahmten deutſchen Privateigentums erzielten Erlöſe für Deutſchland gerettet und in Form einer entſprechenden Kürzung der lau⸗ fenden Reparationszahlungen für die deutſchen Kriegsſchädengläubiger verfügbar gemacht werden können. Der Haager Interpellationsgerichtshof hat bereits zweimal, und zwar im März 1926 und im Januar 1927 im Haag getagt. Er hatte in der Entſcheidung vom 29. Januar 1927, durch die der bedeutſame Neunmilliardenprozeß zum Abſchluß gebracht wurde, die Frage der Anrechnung der von Deutſchland bezüglich der Liquidation des deutſchen Eigen⸗ tums zu zahlenden Entſchädigungen auf die nach dem Dawes⸗ plan an den Generalagenten für die Reparationszahlungen zu leiſtenden Jahreszahlungen allerdings verneint, jedoch die Frage offen gelaſſen, ob ſolche Gutſchriften, die Deutſchland nach dem 1. September 1924 für den Wert des von den alli⸗ ierten Mächten liquidierten deutſchen Privateigentums ge⸗ ben werde oder gegeben habe, von den Jahreszahlungen ab⸗ ziehbar ſind. Dieſe Frage und die damit im Zuſammenhang ſtehenden Einzelfragen, die durch ein am 8. September 1927 zwiſchen der deutſchen Reichsregierung und der Reparationskommiſ⸗ ſion abgeſchloſſenes neuerliches Schiedsabkommen dem Haager Interpellationsgerichtshof zur Entſcheidung unter⸗ breitet wurde, ſind nunmehr leider ebenfalls zu Un⸗ gunſten Deutſchlands entſchieden worden. Vier volle Sitzungstage hat der Prozeß in Anſpruch ge⸗ nommen. Wie ſehr die Reparationskommiſſion deſſen bohe Bedeutung anerkannt hat, ergab ſich aus der Tatſache, daß ſte ſich bet dieſen Verhandlungen durch vier Anwälte, den Engländer Sir John Fiſher⸗Williams, den Franzoſen Jacques Lyon, den Italiener Pilotti und den Belgier Mara vertreten ließ. Der Vertreter der deutſchen Reichsregierung, Prof. Erich Kaufmann Bonn, hielt es für feſtſtehend, daß der deutſchen Regierung die Erlöſe der auf Grund der betreffenden Beſtimmungen des Verſailler Vertrages in den alltierten Ländern liquidierten deutſchen Güter gerettet und gutgeſchrieben werden könnten, da an⸗ erkannt ſei, daß die nach dem Dawesplan zu zahlenden Jahresleiſtungen das Maximum der deutſchen Geſamt⸗ verpflichtungen darſtellten. Die Vertreter der Reparations⸗ kommiſſion beſtritten namentlich die deutſche Theſe vom Pfandrecht der in Frage ſtehenden Werte und führten aus, daß Deutſchland ſelbſt ſtets die betreffenden Werte als gänzlich verloren betrachtet habe. Die Entſcheidung des Haager Schiedsgerichtshofes, die bei dem Fahlen jeglicher kon kreten Rechtsbeſtimmungen ausſchließlich von der Aus ⸗ legung über Zweck und Sinn des Sachverſtändigen⸗ gutachtens abhing, iſt, was von vornherein befürchtet werden mußte, gegen Deutſchland gefallen. Die Reviſions⸗ bedürftigkeit des Dawesplanes zur Ermöglichung brauch⸗ barer Leiſtungen wird dadurch umſo dringlicher. Erleichtert der Linksruck die Räumung? Der bekannte volksparteiliche Reichstagsabgeordnete und pfälziſche Vertreter im Reichstag, Dr. Zapf, äußert ſich im Rahmen einer großen Umfrage der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ zu dieſem Problem wie folgt: „Je geſunder der Franc wird, deſto mehr verſchlechtert ſich der Krankheitszuſtand des Herrn Briand, während über die zunehmende Vitalität des Herrn Poincaré trotz ſeines hohen Alters alle ſeine Freunde hocherfreut ſein können. Man unterſchätze dieſen Herrn nicht. Der Mann ſteht ſeit mehr als 30 Jahren in erſter Linie. Der Führer Frankreichs iſt ſchon längſt über den Parteipolitiker hinausgewachſen und heute— nicht geliebt, aber allgemein reſpektiert— der mächtigſte Mann Frankreichs. Er hat gezeigt, daß er ſich durch nichts, auch nicht durch Opfer ungeheuerlichſten Umfanges, die er ähnlich wie einſt Richelieu, ſeinem Volke auf⸗ erlegen mußte, von ſeinen Zielen abbringen läßt. Er ſteht unter der Zwangsvorſtellung der meiſten Franzoſen, das na⸗ tionale Intereſſe, auch der Wunſch nach völkiſcher Regenera⸗ tion, erfordere die Ausdehnung ihres Machtbereiches am Rhein und wird ſich nicht mehr entſſchließen, die Anſichten und Wünſche ſeines ganzen bisherign Lebens zu ändern. Wenn er zurückweicht, tut er es nur, um das nächſte Mal beſſer zu ſpringen als bei den ſeitherigen Anläufen. Wie alle Romanen trotz der klangvollen Phraſen nur nüchternen Ueberlegungen zugänglich und die reale Macht allein ſchätzend, wird er nur dann räumen, wenn er dafür Beſſeres eintauſchen kann oder ſich durch politiſche Um⸗ ſtände dazu gezwungen ſieht. Der Linksruck bei den deutſchen Wahlen iſt nicht unter die Rubrik„zwingende politiſche Um⸗ ſtände“ zu bringen. In Frankreich beſteht allerdings die Mei⸗ nung, die deutſchen Links parteien ſeien einer Po⸗ litik der Verſöhnung und Ausgleichung geneigter, als die Rechtsparteien. Deshalb kann, wenn ſich die Notwendigkeit der Räumung aus anderen Verhältniſſen heraus ergibt, der Linksruck den politiſchen Köchen Frankreichs vielleicht dazu dienen, das Gericht ſchmackhafter zu machen, als es ſonſt der Fall wäre, zu mehr nicht. Auf überſpannte Hoffnungen fol⸗ gen nur Enttäuſchungen.“ Zwei Brüder ertrunken — Bad Sulza, 29. Mai. Die beiden Söhne des Tiſchler⸗ meiſters Breßler ſind auf einer Bootsfahrt auf der Ilme ertrunken. Es wurden nur die Trümmer des Bootes ge⸗ funden. Der Kampf um Peking § London, 30. Mat.(Von unſerem Londoner Vertreter.] 20 Meilen vor Peking erſchien geſtern eine Vorhut der Schanſt⸗Armee, die den nordweſtlichen Flügel der nationa⸗ liſtiſchen Truppen bildet. Die Vorhut wurde von den Nord⸗ truppen in die Berge zurückgedrängt, doch iſt ihr Erſcheinen an einem Punkt in ſolcher Nähe der Hauptſtadt immerhin be⸗ zeichnend. Man ſchließt daraus, daß die Berichte über die Ein⸗ nahme der Stadt Kalgan die nordweſtlich von Peking liegt, ſich bewahrheiten. Wenn dem ſo iſt, darf tatſächlich Peking als dreiviertel eingeſchloſſen zu bezeichnen ſein. Der Kampf, der zur Zeit auf der ganzen Linie zwiſchen den Verteidigern und den Angreifern Pekings ſtattfindet, iſt bis⸗ her noch nicht entſchieden. fnanf, fuse— S CHAN TUNG 2 Zum Kampf uri Pe hing. Nähere Nachrichten von den Kriegsſchauplätzen fehlen heute vollkommen. Die Nankingregierung hat jetzt auf die japaniſche Warnungsnote vom 18. Mai ge⸗ antwortet, in der Japan militäriſche Intervention in der Mandſchurei androhte für den Fall, daß dort Ruhe und Ord⸗ nung durch den Bürgerkrieg gefährdet werden ſollten. Die Nankingregierung weiſt dieſe Warnung Japans als eine Einmiſchung in Chinas innere Angelegenheiten ſcharf zurück und betont, daß ſie Reſpektierung für die territoriale Ober⸗ hoheit Chinas verlangt. Die nationaliſtiſche Regierung werde niemals irgend welche Maßnahmen anerkennen, die Japan auf chineſiſchem Boden ohne Uebereinſtimmung mit den chineſiſchen Behörden treffe. Die Nankingregierung ver⸗ pflichtet ſich gleichzeitig, den Schutz des Lebens und Eigen⸗ tums der Ausländer zu übernehmen und erklärt, daß mili⸗ täriſche Maßnahmen ungerechtfertigt ſeien. Letzte Meloͤungen Autobus⸗Unfall— 20 Mädchen verletzt — Eſſen 30. Mai. Geſtern vormittag unternahm eine Schar von 30 jungen Mädchen mit einem Autobus eine Rhein⸗ reiſe. Der Wagen fuhr von Steele ab. An einer kurven⸗ reichen Stelle in der Nähe des Schloſſes Landsberg bei dem Ort Laupen wollte das Auto einem anderen Fuhrwerk aus⸗ weichen, wobei es umſtürzte. Die Mädchen wurden her⸗ ausgeſchleudert und 20 von ihnen verletzt, davon acht ſohr ſchwer. Eine Marinewache vor der Wohnung des Reichspräſidenten — Berlin, 30. Mai. Zur Erinnerung an die Seeſchlacht am Skagerrak ordnete der Reichspräſident im vergangenen Jahre an, daß am Jahrestage der Schlacht an Stelle der ſon⸗ ſtigen Militärwache der Reichswehr eine Wache der Marine vor ſeiner Wohnung aufziehe. In dieſem Jahre wird dieſe Anordnung zum erſten Male in der Zeit vom 30. Mai bis 1. Juni durchgeführt. Die Wache wird vom Flottenkommando geſtellt. Erdſtöße in Paſſan — Paſſau, 30. Mai. In der letzten Nacht wurde hier wieder ein ziemlich ſtarker Erdſtoß verſpürt, dem in einer halben Minute ſpäter ein leichter Stoß folgte. Die Erſchüt⸗ terung war ſo ſtark, daß in einzelnen Häuſern die Möbel von ihrem Standort verſchoben wurden. Frankreich in Marokko Paris, 30. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Rabat wird gemeldet: Der Oberſte Rat für die Koloni⸗ ſation von Marokko iſt geſtern unter dem Vorſitz des Gene⸗ ralreſidenten Steeg zuſammengetreten. Sein Organiſa⸗ tionsprogramm für dieſes Jahr iſt bereits feſtgeſetzt worden. Etwa 18 000 Hektar ſollen koloniſiert werden. Der größte Teil dieſer Parzellen liegt auf den Gebieten von Stämmen, die ſich bisher den Franzoſen nicht unterworfen und das Ein⸗ dringen franzöſiſcher Koloniſten verhindert hatten. Franzöſiſche Unfall⸗Chronik an den Pfingſttagen Paris, 30. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus einer Zuſammenſtellung fämtlicher Meldungen über die Auto⸗ mobil⸗ und Motorradunfälle ergibt ſich, daß während der Pfingſtfeiertage auf den Landſtraßen in Frankreich nicht wenf⸗ ger als 35 Perſonen getötet und 151 verletzt wur⸗ den. Die Blätter fordern angeſichts dieſer bedenklich hohen Zahlen eine ſtrengere Handhabung der Straßenpolizei und die Anwendung von ſcharfen Beſtimmungen gegen unvorſich⸗ tige Fahrer. 1 25 Rebellen erſchoſſen — Newyork, 30. Mai. Nach Meldungen aus Mexiko ſind 25 Rebellen die am letzten Freitag in der Nähe von Man⸗ zanillo gefangen wurden, erſchoſſen worden. Seit letzten Freitag ſind im ganzen 154 Rebellen im Kampfe getötet oder erſchoſſen worden. Ueberfall auf einen mexikaniſchen Hafen — Mexiko, 29. Mal. 800 Aufſtändiſche haben einen An⸗ griff auf die Hafenſtadt Manzanillo unternommen, der zu heftigen Kämpfen führte. Wie hier vermutet wird, wollten die Aufſtändiſchen einen Seehafen in die Hand bekommen, um die Einfuhr von Waffen zu erleichtern. Die an ſich kleine Beſatzung der Stadt wurde durch Regierungstruppen aus Colima rechtzeitig entſetzt. Das Kanonenboot„Pro⸗ gereſo“ griff mit kleinen Geſchützen in den Kampf ein. Die Aufſtändiſchen ließen bei ihrem Rückzug 82 Tote auf dem . während die Regierungstruppen 29 Man verloren aben. f 3 N Dre — . a At. rene 8 e * führenden Perſönlichkeiten gehörte, ihr treues Gedenken zum (woch, den 30. Mak 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgade) 3. Seite. Nr. 247 Slädtiſche Nachrichten — 2 Staatsrat Alexander Pfiſterer 7 Aus Freiburg kommt die Trauerkunde, daß dort am Pfingſtſamstag nach kurzer Krankheit Staatsrat Alexan⸗ der Pfiſterer im 81. Lebensjahre verſchieden iſt. Der Heimgegangene, den bis zuletzt familiäre und freundſchaft⸗ liche Beziehungen mit Mannheim verbanden, ſtand noch in guter Erinnerung, weil er lange Jahre hier als Amts⸗ vorſtand und Landeskommiſſär gewirkt hat. Durch ſein lie⸗ benswürdiges und entgegenkommendes Weſen erwarb er ſich ſchnell die Hochachtung und Wertſchätzung aller Kreiſe der Bevölkerung. Am 28. November 1847 in Heidelberg geboren, beſuchte Pfiſtexrer die Univerſitäten Heidelberg und Berlin, wurde 1870 Rechtspraktikant, 1872 Referendar, war bis Mai 1874 Amtsgehilfe beim Bezirksamt Mannheim, wurde 1875 hier zum Amtmann ernannt und 1877 als Amtsvorſtand nach Wiesloch verſetzt. 1880 erfolgte ſeine Ernennung zum Ober⸗ amtmann. Von 1882 ab war er als Amtsvorſtand in Stockach tätig, von 1886 ab als Amtsvorſtand und Kreishauptmann in Mosbach. 1891 wurde er in gleicher Eigenſchaft nach Pforzheim verſetzt. Zwei Jahre ſpäter erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum Geh. Oberregierungsrat. Die ungemein er⸗ ſprießliche Wirkſamkeit Pfiſterers wurde im Jahre 1896 mit der Uebertragung der Leitung des hieſigen Bezirksamtes ein⸗ geleitet. 1900 erfolgte die Beförderung zum Landes⸗ kommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mos⸗ bach mit dem Sitz in Mannheim. Immer höher erklomm Pfiſterer die Stufenleiter der Beamtenlaufbahn. 1892 wurde ihm der Titel eines Geh. Oberregierungsrats verliehen. Im November. 1914 ſchloß ſeine Mannheimer Wirkſamkeit mit der Verſetzung nach Karlsruhe ab. Als Nachfolger des zum Präſidenten des Verwaltungsgerichtshofes ernannten Mi⸗ niſterialdirektors Dr. Glockner wurde er in das Miniſterium des Innern berufen. Am 1. Juli 1919 ſchied er unter Ver⸗ leihung des Titels Staatsrat aus dem Staatsdienſt aus. Im„Badiſchen Staatsanzeiger“ wurde die Penſionierung Pfiſterers wie folgt bekanntgegeben:„Die badiſche vorläufige Volksregierung hat unterm 14. März d. J. auf den 1. Juli dieſes Jahres den Mintiſterialdirektor im Miniſterium des Innern, Geheimerat 2. Klaſſe Alexander Pfiſterer in Karls⸗ ruhe unter Verleihung des Titels Staatsrat auf ſein An⸗ ſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treuen und erſprießlichen Dienſte wegen vorgerückten Alters in den Ruheſtand verſetzt.“ Als Pfiſterer ſeinen 70. Geburts⸗ tag feierte, kam ſeine Beliebtheit in einer Fülle von Glück⸗ wünſchen und Geſchenken zum Ausdruck. Auch der 80. Ge⸗ urtstag gab im vorigen Jahre den Mannheimern Veranlaſ⸗ jung, dem verdienten Beamten, der als Hauptmann der „Räuberhöhle“ auch in der Mannheimer Geſellſchaft zu den Ausdruck zu bringen. Die beiden Söhne des Verſtorbenen haben ebenfalls erfolgreich die Staatsbeamtenkarriere ein⸗ geſchlagen. Der älteſte Sohn Alexander iſt Reichsbahn⸗ 2 öberrat in Roſtock, der iütngere Sohn Willy, verheiratet mit der Tochter des Geh. Medizinalrats Dr. Heuck, Oberregie⸗ rungsrat im badiſchen Miniſterium des Innern. Mit dieſen nächſten Angehörigen trauert ein großer Freundeskreis um einen hochverdienten Beamten und ungemein ſympathiſchen Menſchen. 5 8 Sch. * Stenographiſches Wettſchreiben ſtädt. Beamten und An⸗ gestellten. Bei dem kürzlich abgehaltenen ſtenographiſchen Wettſchreiben erhielten folgende Beamten und Angeſtellte 5. nachſtehende Preiſe: 240 Silben: je einen erſten Preis: Bieler Auguſt(Hauptverwaltung), Stolz Karl(Perſonal⸗ amt), Kleemann Heinrich(Hauptverwaltung), Größle Adolf(Fürſorgeamt).— 220 Silben: je einen erſten Preis: Köhler Auguſt(Krankenanſtalten), Sibold Ju⸗ liane(Werke), Rieg Karl(Straßenbahnamt), Kraft Ni⸗ kolaus(Stadtratskanzlei), Mack Johanna(Perſonalamt).— 200 Silben: einen erſten Preis: Hublitz Luiſe(Ar⸗ beitsamt).— 175 Silben: einen erſten Preis: Con⸗ rad Eliſabeth(Handelshochſchule).— 150 Silben: je einen erſten Preis: Bühler Anny(Nachrichtenamt), Groß Eliſabeth(Hauptverwaltung), Herb Frieda(Krankenanſtal⸗ ten), Hofrichter Luiſe(Tiefbauamt), Holzwarth Franz(Ar⸗ beitsamt), Mayer Marie(Krankenanſtalten), Huber Emil (Handelsſchule), Strittmatter Ida(Handelshochſchule), Schä⸗ fer Emmy(Hauptverwaltung), Leiſt Mathilde(Steueramt), Krämer Artur(Hausverwaltung), Schmitt Rudolf(Rech⸗ mungsamt), Schöllig Erwin(Hauptverwaltung), Schneider Liſelotte(Unterſuchungsamt), Staab Friedrich(Stadtkaſſe), Pimiskern Roſa(Werke), Kögel Karl(Mteteinigungsamt), Müßig Maria(Werke), Völker Kurt(Straßenbahnamt), Schäfer Margareta(Werke), Zaiſer Lieſel(Fürſorgeamt); 3 einen zweiten Preis: Volz Elfriede(Werke). Außerdem wurden noch eine Anzahl erſte und zweite Preiſe in den Ge⸗ ſchwindigkeitsſtufen 125 und 100 Silben verteilt. Schlechtbeſetzte Schnellzüge an Pfingſten Veranſtaltungen Fine c 8 1 igsfahrkarte n a ee 78 eee. 1* Juniprogramm des Friedrichsparkes. Infolge der en die Pfingſten 1928 für den Verkehr als Ganzes warmen Witterung nehmen die Abendkonzerte im Tage der Hochflut, ſo wird im Bereich der Reichsbahndirek⸗ Friedrichspark ihren Anfang. Jedenfalls werden ſich noch tion Karlsruhe immerhin eine Erſcheinung feſtzuhalten ſein, viele zur Löſung eines Abonnements entſchließen, die es bis die ſich nicht in dieſen Rahmen einpaßt und die zu denken fetzt, infolge des ungünſtigen Wetters, unterlaſſen haben. Für gibt. Für den ganzen Pfingſtverkehr war auch die kleine die Sommermonate iſt ein abwechflungsreiches Programm Zahl der für Sonntagskarten überhaupt ſeit 15. Mai vorgeſehen. Am kommenden Sonntag beſtreitet das Mann⸗ noch freigegebenen Schnellzüge vollſtändig ge⸗ heimer Konzertor ch e ſter die Konzerte unter Mitwir⸗ ſperrt worden. Die Reichsbahn ſtützt ſich für dieſe Maß⸗ kung von Frau Homann⸗Webau im Abendkonzert. Für F etpfe ße 9 0 Ine Fin unjſehe den Fronleichnamstag iſt ein 30 Pfg.⸗Tag mit bengaliſcher nahme auf betriebliche Argumente, während kaufmänniſche Beleuchtung der Sternwarte vorgeſe hen. Am Sonn Gründe eigentlich anders ſprechen ſollten. Die Annahme, 10. Juni gaſtiert der große Kuban ⸗Kofaken⸗Chor des daß ſich nun der Pfingſtverkehr zum vollen Preis auf die Nachmittags und des Abends. Am Sonntag, 17. Juni findet Schnellzüge konzentrieren würde, hat ſich nicht beſtätigt, eine Kachel⸗ Illumination ſtatt. Die Konzerte gibt vielmehr ſind gerade in den vom Ausflugsverkehr bevorzug⸗ an dieſem Tage die Kapelle Mohr. Der Oden waldklu b ten Gebieten die Schnellzüge teilweiſe ſchlecht beſetzt geweſen veranſtaltet ſein diesjähriges Garten feſt mit Illumination und haben ſomit wirtſchaftlich angeſichts des enormen Pfingſt⸗ am 30. Juni. Heute Mittwoch und morgen Donnerstag fin⸗ verkehrs nicht ausgenützte Leiſtungen dargeſtellt. Statt deſſen[ den Konzerte ſtatt.(Siehe Anzeige.) waren andere Zugsgattungen, vor allem die beſchleunig⸗ ten Perſonenzüge, in einer Weiſe überfüllt, die ſchon 8 film⸗Rundſchau f 5 80„„ 1. e nicht mehr angängig war. Die verhältnismäßig kleine Zahl„„ 5 2 dieſer Zugsgattung, die auf den badiſchen Bahnen gefahren Palaſt⸗Theater:„Das weiße Stadion“ a wird, iſt nicht imſtande geweſen, den Verkehr für weite Es dürfte wohl kaum einen Sportfilm geben, der neben Strecken in dem nötigen Maße aufzunehmen. Die nächſte„das weiße Stadion“ geſtellt werden könnte, aus dem ein⸗ Folge waren erhebliche Verſpätungen von einer fachen Grunde, weil es ſich hier nicht um eine ſorgfältig kom⸗ Stunde mit dadurch verlorenen Anſchlüſſen uſw. binierte Handlung dreht, ſondern weil der ganze Film von Hätte die Bahn die Schnellzüge, die überhaupt noch zu⸗ Anfang bis zu Ende Wirklichkeit iſt und trotzmehr mehr ſpan⸗ gelaffen ſind, dem Pfingſtverkehr ruhig für die Sonntags⸗ nende Momente aufweiſt, als mancher andere, der ſein Ent⸗ karten gelaſſen, ſo wäre ſie vermutlich nicht ſchlechter gefahren. ſtehen der Phautaſie eines Dichters und dem findigen Kopfe Sie hat jetzt durch Doppelführungen von Per⸗ eines Regiſſeurs verdankt. Das„weiße Stadion“ zeigt die lonenzügen, die auch nicht voll ausgenützt waren, weil Olympiakämpfe in St. Moritz. zeigt aber auch gleichzeitig die eben auf weite Strecken die„Bummler“ nicht mehr begehrt ganze Schönheit des Engadins und iſt eine Meiſterleiſtung ſind, unwirtſchaftliche Mehrleiſtungen auf der einen Seite ge⸗ der Photographie. Der Reihe nach treten die Vertreter der habt, während auf der anderen vorhandene Leiſtungen nicht weißen Kunſt heran und zeigen ihr Können. Au beſonders im möglichen Maße ausgewertet wurden. In einer Zeit, wo intereſſanten Stellen verrät die Zeitlupe die Technik der„Ha⸗ das Auto auf Weitſtrecken in dieſem rapiden Maße im nonen“. Der Bildſtreifen wird ergänzt durch einen ſehr guten Voranſchreiten begriffen iſt, ſtimmt die Rechnung nicht mehr, Text, der die ſportlich hervorragenden Momente gebührend daß man den Reiſeluſtigen auf beſtimmte, der Verwaltung unterſtreicht. Der Film wird ſeinen Weg machen. Der gleich⸗ genehme Züge zwingen oder in höhere Klaſſen zum vollen zeitig laufende Hochſtaplerfilm„Das verſchwundene Fahrpreis nötigen kann. Entweder unterbleibt die Reiſe, Brillantenkollier“ iſt eine ganz abenteuerliche Ange⸗ wenn ſie auf dieſem Wege einmal zu teuer oder zum anderen legenheit mit Betty Tompſon und Raymond Griffith zu zeitraubend wird. An ihre Stelle tritt vielleicht eine kür⸗ in den Hauptrollen. Er zeigt, wie ein raffinierter Junge gere, kurzum, den Schaden hat letzten Endes immer die Bahn einer hohen Polizei ein Schnippchen ſchlägt. Gine Kpitik die⸗ nicht nur materiell durch Einnahmen, die höher ſein konnten, ſes auf rein amerikaniſchen Geſchmack eingeſtellten Produktes ſondern auch ideell, indem der Fahrgaſt verärgert wird und der„Flimmerkunſt“ erübrigt ſich. De. ſich dem Auto zuwendet. Gerade in dieſer Hinſicht ſind die 5 f. Pfingſten 1928 ſehr lehrreiche Tage, und vielleicht könnte die Alhambra 5 Meiens he 7 Dar far 0 118 1 Verdienst 2 1 1 75 Reichsbahnverwaltung Karlsruhe ſich ein Verdienſt er⸗ Im Zauber der Manege.— Ein Film, durchpulſt vom werben, wenn ſie die in ihrem Bereich vielſach anders ge⸗ Ate 5 F ii 9 1 e u Th 5 109. 8 em der Zirkusluft mit all den Intrigen und Ränken, aber lagerten Verhältniſſe als in den Nachbarbezirken von der auch mit Hlebesſehnen und i 15 5 Ruhe, ein Film, ſchematiſchen Hebereinſtimmung mit den Nachbarverwaltun⸗ der in ſeiner klar und wirkungsvoll aufgebauten Handlung gen in dieſer durchaus nicht gleichgültigen Verkehrsfrage ab- ein Bild jener Welt des Scheins vermittelt, die uns immer löſen würde. Die Nachbarſchaft richtet ſich ja ſonſt auch nicht wieder in ihren Bann zieht. Voller Sehnſucht iſt der alternde immer nach badiſchen Bedürfniſſen. Doen—[Senſationsartiſt nach der Ruhe an der Seite eines fungen * Weibes. Doch unerfüllt bleibt ſeine Sehnſucht. In der Er⸗ * Ein Altveteran der Rheinſchiffahrt geſtorhen. Aus beuntnis, daß die Jugend in Jugend gehhrt git er den einem arbeitsreichen Lebe de an zeiten Pfinaſtfeſer⸗ Weg frei und ſich ſelbſt der Manege wieder. Ein intereſſantes arbeitsreichen Leben wurde am zweiten Pfingſtfeier⸗ d annende dert des durch rene tage im Alter von 71 Jal ren Sck iffsbeſitzer Peter K i l n le littd pannen 8 1 werk, das durch L. ſſige Darf ber i Hazen i Jug ren Schlsbeſizer beter Kühnle eine hochſtehende künſtleriſche Note erhält.— Daneben gibt aus Haßmersheim in die Ewigkeit abberufen. Mit Peter es das übliche Beiprogramm mit einem netten amerikaniſchen Kühnle iſt ein Schiffsbeſitzer von altem Schrot und Korn, Luſtſpiel. In der Wochenſchau erlebt man die erſte Fahrt ein Mann mit hervorragenden Eigenſchaften dahingegangen. des Raketenautos mit. 3 Er ſtammte aus einer alten Schifferfamilte in dem idylliſch——— am Neckar gelegenen Haßmersheim, einem ſauberen Klein⸗ ſtädtchen, deſſen Bewohner ſeit Generationen die Schiffahrt 2 betreiben. Schon von Jugend an mit dem Waſſer vertraut, ommung 2 ron hatte er keinen anderen Wunſch, als ſeinen Vater auf ſeinen e 1 Nach h 1 55 Bürgermeiſterwahlen ihn ſein Vater als Schiffsjunge mi Bor es Se 8. 8 4 b 4 1 8 eee eee ee. c Plaukſtadt, 29. Mai. Der erſte Wahlgang zur 1 ee erzählte 00 1 1 A auf dem B amals üblichen hölzernen Rheinſchiffe, die ihn durch Wind 0 95 5 b 8 %%% in die Nordſee führten. Als Peter Kühnle ſeiner Militär⸗ Bürgermeiſter Ahlheim(Soz.) 18 Stimmen, Bürgermeiſter pflicht bei den Pionieren genügt hatte, machte er ſich ſelbſtän⸗ a, D. Helmling(Zentr.) 24 Sti 1 G ide t S 15 dig und übernahm auch kurz darauf den väterlichen Betrieb.„ ernilng%o 15 dun und überna ch 5 1 gen ie.(Verein. bürg. Partei) 1b Stimmen und Kaufmann Seßler Durch raſtloſen Fleiß brachte er es bald zu Anſehen und(Bürgerpartei) 9 Stimmen 5 Wohlſtand. Als ſeine drei Söhne älter wurden, übergab err Neul 50 im, 20. Mal. Bürgermeiſt L ö ch 5 dieſen ſein Geſchäft, während er ſich ſelbſt nach Haßmersheim 1 1 wende 17 5 d zurückzog. Von ſeinen fünf Kindern, drei Söhne und zwei von 55 abgegebenen Stimmen wiedergewählt. ürgermeiſterwahl, der am Pfingſtſamstag ſtattfand, Töchter, erwählten ſich vier Mannheim zum Wohnſitz, wäh⸗ 0 Altlußheim, 20. Maj. Der erſte Wahlgang zur rend der jüngſte noch auf dem Rhein fährt. Zwei Töchter Bürgermelſterwahl iſt ergebnislos verlaufen. ſanken im blühenden Alter von 20 Jahren ins Grab. Peter* Kühnle war ſein Leben lang eigentlich nicht ernſtlich krank, 5 riedrichsfeld, 24 15 de⸗ erſt vor 14 Tagen überfiel ihn ein leichtes Unwohlſein, dem ra 15. en e eee e er unerwartet raſch erlegen iſt. Die Beiſetzung erfolgt heute Gemeinderverordneten durch Rangieraufſeher Philipp Michael nachmittag auf dem Friedhof in Haßmersheim. Jung II, Reichsbahnoberſekretär Hermann Appenfelder und * Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Aus Heidel⸗ Hutfabrikant Otto Abel Kenntnis genommen. Als Erſatzleute berg wird uns gemeldet: In der Nähe des Zentralfriedhofes rücken in den Bürgerausſchuß ein: Nach der Vorſchlagsliſte in Neuenheim wurde die Leiche eines 21jährigen, ledigen der Vereinigten Bürgerparteien für Jung der Rangiermeiſter Schloſſers aus Mannheim gefunden, der als vermißt Johann Müller J und für Appeufelder der Sbermontenr gemeldet war und Selbſtmord verübt hatte. Der Grund zur Lambert Haberſtroh, nach der Vorſchlagsliſte der Zen⸗ Tat iſt unbekannt. trumspartei für Abel der Schloſſer Mathias Rude. 5 Der Mann und die Frau Ein Aphorismenwettſtreit von Wilhelm Cremer Zwei Arten von Männern gibt es— ſolche, die ſich über die Frauen erhaben glauben. und ſolche, die ſich nur noch ſo ſtellen. Zwei Arten von Frauen aibt es— ſolche, die wahre Wunder an Bollkommenheiten zur Schau tragen. und ſolche, die es nicht mehr nötig haben. weil ſie bereits verheiratet ſind. * Die Männer ſind das ſtarke Geſchlecht. die Frauen das fſtärkere— die Frauen ſind das ſchwache Geſchlecht. die Männer das ſchwächere. * Ein Mann heiratet, um mit ſeiner Frau allein zu ſein— eine Frau heiratet. um mit neunundneunzia Bekannten und Verwandten bequemer zuſammen au ſein. * Männer alauben immer, daß die Frauen zu ihrem Ver⸗ anügen auf der Welt ſind— Frauen glauben immer, daß die Männer zum Bezahlen auf der Welt ſind. Aber wie ſtets. be⸗ halten auch in dieſer Frage nus die Frauen recht. Wer ſich vor klugen Frauen fürchtet ſoll auch den dummen Frauen aus dem Wege gehen, denn ſie ſind, weniaſtens im Um⸗ gang mit dem Mann, genau ſo klug. * Eine Frau kann eher zehn Männer ruinieren. als zehn Männer eine Frau. * In der Ehe muß leder Mann mehr halten, als ihm ſeine Frau jemals verſprochen hat. 8 Seitdem die Frauen erfahren haben. daß der klügere Teil nachaibt, haben ſtie den Männern neidlos dieſe Art von Klua⸗ heit überlaſſen.. Ein Mann kann noch ſo klug. und eine Frau noch ſo dumm ſein— die Klugheit, mit der eine Frau ihre Dummheit als Waffe verwendet, iſt der Dummheit, mit der ein Mann ſeine Kluaheit ins Spiel bringt, weit überlegen. * Keine Frau baut ſo hohe Mauern um ihre Liebe, daß nicht ein mit Gold beladener Eſel ſie überſteigen kann— kein Mann verſchließt ſeine Freibeit ſo aut, daß nicht das erſtbeſte wetb⸗ * liche Kamel eine nadelöhrfeine Oeffnung findet. um hinein zu Puceinis„Manon Lescaut“ in Eſſen. Puccinis Früh⸗ dringen. 4 15 5 99 5 7 1 erlebte 45 8505 n 5 a einer neuen Textübertragung von Car dhann Perl und Ein vielverſprechender junger Mann ſollte immer heiraten, Alfons Dreſſel eine vom Publikum mit ſtürmiſchem Bei⸗ dann hat er wenkaſtens später jemand. dem er die Schuld dafür fall begrüßte Renaiſſance. Die ſentimentaliſchen Schickfale der zuſchteben kann. daß aus ihm nichts aeworden iſt. 1 5 nach dem weltbekannten Roman des Abbs 1 reuoſt ſind heute noch ebenſo wirkungsſicher, wie die feu⸗ Wenn ein Mann mit einer Frau ein Hühnchen zu rupfen rige Muſik Puceinis, die impulſive melodiſche Kraft und hat. dann iſt es zum Schluß immer ein Hähnchen, das gerupft Momente herrlicher Größe des Orcheſterklangs offenbart. Die wird. 4 1 i en 1 e den melodi⸗ 5 5 hen Phraſen, iſt immer kultiviert und ſorgfältig ausgefeilt. Ein 1 1 verſucht auch dann noch die Wahrheit zu ſagen. Sie wird dem wertvollen, von den Bühnen ungerechterweiſe wenn 10 e verſucht auch dann noch zu lügen. zugunſten der Oper Maſſenets vernachläſſigten Werk den Weg wenn ſie die rheit ſaat. 1 i 95 der 5 nervig geleiteten 1 3 Aufführung fiel der junge Tenor Max Willner durch ſeine Es iſt eine Hauntwaffe und eine große Feinheit der Frau. ſtrahlenden Gipfeltöne auf. Ein Name mit Zukunft! Hetrroths daß ſie dem Mann immer das zum Vorwurf macht, was ſie 45 5 n. 5 ſelbſt getan hat— es iſt eine Hauptſchwäche und eine aroße eee ſchön in der e ee, Dummheit des Mannes, daß er die Frau um jeden ihrer Feh⸗ ler und Torheiten um Verzeihung bittet. Eine Frau will entweder herrſchen oder beherrſcht werden in jedem Fall herrſcht ſie. Ein Mann will entweder ſeinem Verſtand oder ſeinem Gefühl folgen— in jedem Falle folat er der Frau. 5 Das einzige Rezept gegen die Männer ſind die Frauen das einzige Rezept gegen die Frauen ſind die Kinder. Frauen. die lieben, wollen das Beſte des Mannes. aber zu⸗ aleich ruhen ſie nicht eher. bis ſie das Gegenteil erreicht hahen. * Ein Mann ſoll immer daran denken. daß ſeine Frau ſeine Heſte Freundin iſt— und er ſoll nie verageſſen. daß ſie eines Tages ſeine ſchlimmſte Feindin ſein kann. — Die deutſche Kommiſſion für geiſtige Zuſammen⸗ arbeit. Zur Vertretung der deutſchen kulturellen Intereſſen bei der Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit, die vom Völkerbund eingeſetzt und in Paris ihr Heim erhalten hat, iſt jetzt ein deutſcher Gelehrten⸗Ausſchuß ins Leben gerufen wor⸗ den. Vorſttzende und ſtellvertretende Vorſitzende ſind je ein Vertreter der Geiſtes⸗ oder Naturwiffenſchaften. In das „ teilen ſich demnach Adolf von Harnack und Marx a nk. f 8 4. Seite. Nr. 247 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Mai 1928 l n Weinheim, 28. Mai. In den Pfingſtfeiertagen ſtattete l Aus dem Lande der N. G. B.„Lora“ aus Bad Kreuznach dem M. G. B. Lieder⸗ Veranſtaltungen 5 9 2 11 1893 mit über 120 Sängern einen Beſuch Mai 1928 1 5 ab. Es wurde ein gemeinſamer Spaziergang über die Burgen Mittwoch, den 30. Mai 192 Verkehrsunfälle zur Fuchsſchen Mühle unternommen. 55 Schwetzingen, 29. Mai. Ein ſchwerer Verkehrsunfall, ber glücklicherweiſe noch glimpflich verlief, ereignete ſich am Nachmittage des Pfingſtmontags an der Einmündung der Lin⸗ den⸗ in die Mannheimer Straße. Ein ſieben Jahre alter Knabe aus Brühl⸗Rohrhof befand ſich mit ſeinen Geſchwi⸗ ſtern auf dem Heimweg und wollte die Mannheimerſtraße überqueren. Im gleichen Augenblick wurde er von einem in raſendem Tempo fahrenden Auto erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Das Kind wurde im hieſigen Kran⸗ kenhaus verbunden und konnte in Begleitung der Geſchwiſter mach Hauſe gehen. Die Schuld an dem Unglück trifft den Autoführer, der viel zu ſchnell gefahren iſt. Das Auto (aus Mannheim) iſt ermittelt.— Am Sonntag nachmittag ſtießen vor dem Rathaus zwei Automobil e zuſammen. An einem Kraftwagen wurde dabei die Steuerung vernichtet. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. Menſchen kamen nicht zu Schaden. Feuerwehrfeſt in Schriesheim * Schriesheim, 24. Mai. Der Kreisfenerwe hrtag des 9. badiſchen Feuerwehrkreiſes(Mann heim) findet am 2. und 3. Juni in unſerem ſchönen Bergſtraßflecken S chries⸗ heim ſtatt, wo die Freiwillige Feuerwehr gleichzeitig ihr 50 jähriges Stiftungsfeſt feiern kann. Große Vorbereitungen werden getroffen, um den rund 45 Wehren des Kreiſes Mannheim und benachbarter Kreiſe, den Ehrengäſten und den Tauſenden von Beſuchern aus Stadt und Land den Aufenthalt in dem herrlich gelegenen freundlichen Schriesheim froh und angenehm zu machen. Nach der Einholung des Kreisbanners am Samstag beginnen nachmittags die ſachlichen Beratungen des Kreisfeuerwehrverbandes. Abends leitet ein großes Bankett im eigens erſtellten, 3000 Perſonen faſſenden Je ſtzelt auf grüner Wieſe den feſtlichen Teil ein. Der Sonntag wird nach Feſtgottesdienſt u. Totenehrung am neuen Gedächtnismal Uebungen der Schriesheimer Feuer⸗ wehr, einen großen hiſtoriſchen Feſtzug mit 32 Gr u p pen und anſchließend eine Feſtfeier mit allerlei Darbie⸗ tungen bringen. Am Abend werden die Teilnehmer eine ganz beſondere Ueberraſchung erleben: Die maleriſche Ruine der Strahlenburg wird nicht nur beleuchtet, ſondern mit ent⸗ ſprechendem Feuerwerk wird ein Kampf um die Burg mit Beſchießung, Verteidigung und Brand dargeſtellt. Der Mon⸗ tag iſt dann der Jugend und der Volksbeluſtigung gewidmet. Ein ſchweres Bootsunglück— Drei Todesopfer I. Eppingen, 29. Mai. In dem benachbarten Elſenz be⸗ findet ſich ein kleiner See, der gern zu Kahnfahrten der dortigen Jugend benützt wird. Dies war auch wieder am erſten Pfingſtfeiertag der Fall, wo ſich ſechs junge Bu r⸗ ſchen auf das Waſſer begeben hatten. Durch Unvorſichtig⸗ keit der Burſchen, die ſich alle auf die eine Seite drängten, kam das Boot zum Kentern und die Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Drei der Burſchen konnten gerettet werden, drei ertranken, und zwar der 14jährige Albert Fri tz, der 16jährige Hermann Volz und der 16jährige Karl Ben ö. Obwohl Hilfe raſch zur Stelle war— der See liegt nur wenige Meter vom Orte entfernt— waren die Wiederbe⸗ lebungsverſuche erfolglos. Von den jungen Leuten war nur einer des Schwimmens kundig. Ob des Unglücks herrſcht große Aufregung in der Gemeinde. Der Pfingſtverkehr im Lande a Karlsruhe, 29. Mai. Der Karlsruher Stadtgarten hatte über die beiden Feiertage Maſſenbeſuch. Am erſten Tag waren es über 28 000 zahlende Beſucher, am zweiten über 32 000 ohne Kinder und Abonnenten. 5 * Konſtanz, 29. Mai. Die Pfingſtfeiertage brachten für das geſamte Bodenſeegebiet einen ungewöhnlich ſtarken Ver⸗ kehr. Die Bodenſeedampfer und Motorboote waren in allen Richtungen vollkommen überfüllt. Der Fremdenzuſtrom nach Konſtanz, Meersburg, Ueberlingen, Radolfzell uſw. nahm rieſige Dimenſionen au. Auch der Autoverkehr längs der Bodenſeeufer war außerordentlich ſtark. * * Schwetzingen, 30. Mai. Für den großen hiſtoriſchen Feſtzug aus der Zeit Carl Theodors, anläßlich des Spar⸗ gelfeſtes und der„Badiſchen Spargelausſtellung 1928“ am kommenden Sonntag gibt ſich größtes Intereſſe kund. In ſeiner von Heinz Bornhofen⸗Mannheim neu bearbeiteten, an Umfang nahezu auf das Doppelte gebrachten Form(43 Gruppen, 13 Wagen, 500 Mitwirkende) wird der Feſtzug be⸗ ſonders in ſeinem hiſtorfſchen Teil wohl eine der ſehenswerteſten Veranſtaltungen ſein, die hinſichtlich Stilecht⸗ heit und Schönheit ihresgleichen ſucht. des Voltaire und die Frauen Zu Voltaires 150. Todestag am 30. Mai Die Beziehungen von Gelehrten, Dichtern und Künſtlern zu den Frauen ihrer Zeit zu erforſchen und den Einfluß aut beleuchten, den dieſe auf den Werdegang des Genius aus⸗ geübt haben, war von jeher und mit Recht ein Lieblingslied Anſerer biographiſchen Literatur. Wir brauchen nur auf Namen zu verweiſen, wie Goethe und Friederike Brion oder Freifrau von Stein, Chopin und George Sand, Hölderlin und Diotima, Wagner und Coſima und andererſeits auch auf ſolche, bei deren Trägern die Liebe zum weiblichen Geſchlecht keine führende Rolle geſpielt hat, ſo auf Kant, Platen, Grill⸗ parzer, Nietſche. Wenn wir die Stellung Voltaires zur Frauen⸗ welt näher betrachten, laſſen ſich zwei Phaſen in ſeinem Stebesleben feſtſtellen: in jungen Jahren iſt er äußerſt er⸗ regbar durch weibliche Reize. Aber mit Goethe verglichen, iſt er weder eine ſo gemütliche, noch auch eine ſo ſinnliche Natur wie jener. Er lebt überhaupt viel weniger im Innern als Gyethe. Seine wiſſenſchaftlichen Arbeiten, ſeine Streitigkeiten, ſeine ehrgeizigen Pläne, ſeine Reiſen u. dgl. geben ihm un⸗ aufhörliche Zerſtreuung genug. Als er 1710 mit 16 Jahren als Student der Rechte in Paris einen allzu verſchwenderiſchen Lebenswandel führte, machte ſein Vater, der Notar war, kurzen Prozeß. Er gab ſeinen Sohn einem befreundeten Marquis von Chäteau⸗neuf als Pagen mit in den Haag. Hier lebte eine literariſche Aben⸗ teurerin, Madame Dunoyer. In deren füngſte Tochter Olympia, genannt Pimpette verliebte ſich der junge Voltaire unſterblich. Da jedoch der Mutter das„magere Poetlein“ durchaus nicht genehm war— war doch Pimpette vorher mit einem hohen Offizier, dem Helden des Cevennen⸗ aufſtandes verlobt— wandte ſie ſich, über Voltaires„Zu⸗ dringlichkeiten“ ſich beklagend, an den Marquis, der den Pagen zunächſt ins Geſandtſchaftshotel einſperren ließ und dann dem Vater wieder zurückgab. Voltaire drohte, ſich um⸗ zubringen, wenn ihm die Geltebte nicht in die Heimat folge. Sie heiratete jedoch einen Baron, lebte nach Trennung von dieſem zunächſt in kümmerlichen Verhältniſſen, dann aber in beſſeren Umſtänden. Voltaire gab noch ſpäter Beweiſe ſeiner dauernden Anhänglichkeit an die Geliebte,— ein Zug, der bei ähnlichen Verhältniſſen ſtets wiederkehrt. ö Eine zweite Liebe war Suzanne de Livyry, eine Komödiantin, die im Schloſſe zu Sully vor dem Herzog ſpielte. Sie nahm bei Voltaire Unterricht in der Deklamation, und ehrer und Schülerin traten ſich hier näher. Doch blieb ſie zm Geliebten nicht treu: ein zu den Zuſammenkünften ein⸗ geladener Bei einem Sänger⸗ bankett im„Eintrachtſaale“ entbot Präſident Schmitt aus Bad Kreuznach die Grüße des„Rheiniſchen Sängerbun⸗ Der Vorſitzende des Pfalzgauſängerbundes Bauer⸗ Seckenheim weihte ſein Glas der ewigen Freundſchaft zwi⸗ ſchen dem Badiſchen und Rheiniſchen Sängerbunde. Zu Ehren der Gäſte fand abends eine Burgenbeleuchtung ſtatt. * Doſſenheim bei Heidelberg, 25. Mai. Geſtern nachmit⸗ tag wollte der 15% ährige Sohn des Schloſſermeiſters Karl Apfel in der Dreſchhalle„das Aufhängen verſuchen“. Den 2 Baf Verf 5 1 Den ſcherzhaften Verſuch mußte er mit dem Leben bezah⸗ len. Der Tod war durch Genickbruch eingetreten. ch. Siegelsbach Amt Sinsheim), 25. Mai. Der 33 Jahre alte Landwirt Adolf Jakob Mann wollte Stammholz in die Schneidemühle bringen. Auf dem Weg dorthin zog er im Zimmerhof, wo die Straße abſchüſſig iſt, die Bremſen an. Dabei kam er zu Fall und eines der Hinterräder erfaßte den Bedauernswerten und verletzte ihn ſo ſchwer am Kopf, daß der Tod ſofort eintrat. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und zwei unmündige Kinder. ch. Kirchardt, 25. Mai. Der Landwirt Ludwig Fehr, der mit einer eiſernen Walze vom Feld heimfuhr, wurde auf der Landſtraße von einem Motorradfahrer angefahren und ſo zu Boden geſchleudert, daß er bewußtlos vom Platz getragen werden mußte. Der Motorradfahrer, der vom Rad fiel, kam mit dem Schrecken davon. Aus der Pfalz Der Pfingſtverkehr in und nach der Pfalz * Ludwigshafen, 29. Mai. Der Pfingſtverkehr im Reichs⸗ bahndirektionsbezirk Ludwigshafen war in dieſem Jahre ſtark. Außer den Hauptausflugs⸗ und Weinorten der Pfalz waren Annweiler wegen der Einweihung des Turner⸗ heims und Freinsheim wegen des Hahnenfeſtes das Ziel vieler Ausflügler. Nach Annweiler fuhren etwa 20 000 Per⸗ ſonen, nach Freinsheim etwa 12000. Zur Bewältigung des Verkehrs waren außer ausgedehnter Verſtärkung der fahr⸗ planmäßigen Züge folgende Sonderzüge nötig: Am Pfingſt⸗ ſamstag 7, am Pfingſtſonntag 53, am Pfingſtmontag 33. Nach Annweiler wurden außer den reichlich verſtärkten fahr⸗ planmäßigen Züge am erſten Feiertag gefahren: nach Ann⸗ weiler 14, von Annweiler 11, am zweiten 3 bezw. 11 Sonder⸗ züge. Im Hauptbahnhof Ludwigshafen wurden in der Zeit vom 25. bis einſchließlich 28. Mai: 35300, in Frankenthal 14 200, in Neuſtadt a..,⸗ Hauptbahnhof 16 500, in Kaiſers⸗ lautern⸗Hauptbahnhof 37 400, in Zweibrücken 7600, in Pirma⸗ ſens 17100 und in Landau⸗ Hauptbahnhof 26 700 Fahrkarten verkauft. Von der pfälziſchen Fiſcherei * Soudernheim, 24. Mai. Vom 15.—22. Mai wurden hei Soudernheim Kontrollverſuche mit zwei Aalſchiffen unternommen. Nachdem durch dieſe Ver⸗ ſuche feſtgeſtellt iſt, daß die jungen Lachſe in dieſem Jahre ſchon abgewandert ſind, wurde die Aalfiſcherei vom 22. Mai ab freigegeben. Wie ſchon in den letzten Jahren, ſo ſind auch heuer wieder, namentlich in den letzten Wochen, ſehr große Fänge, vor allem an Karpfen, gemacht worden. Leider fehlt es wiederum am entſprechenden Abſatz. Da die Fiſch⸗ händler ihren Bedarf mit der pfälziſchen Fiſchernte mehr als befriedigend eindecken konnten und für den Reſt der Erute keine Abſatzquellen mehr zu erſchließen waren, mußte ein Teil der erbeuteten Karpfen wieder in die Waſſer zurück⸗ geführt werden. Verſchiedene Vereinskreiſe verſuchen zur Zeit, durch Veranſtaltung von fogenannten Karpfen⸗ tagen auch private Abnehmer zu gewinnen. * * Ludmigshafen, 29. Mai. Die Inderxziffer für die Stadt Ludwigshafen iſt nach dem Stichtag, W. Mai, mit 152,2 gegenüber dem Vormonat unverändert. * Germersheim, 24. Mai. Geſtern wurde an einer Anker⸗ kette der hieſigen Schiffbrücke eine unbekannte zum Teil ſchon verweſte männliche Leiche angetrieben und geländet. * Birkweiler bei Landau, 29. Mai. In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr brach in dem Anweſen des Winzers Johann Siener ein Brand aus, der durch den günſtigen Wind in wenigen Minuten das ganze An weſen in Fammen ſetzte. Die Ortsfeuerwehr, die ſofort zur Stelle war, war machtlos und mußte die Landauer Motorſpritze zur Hilfe rufen. Dieſe erſchien kurz nach 12 Uhr und konnte nach zweiſtündiger Arbeit das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Das Wohnhaus wurde gerettet, dagegen iſt die Scheune mit Stallung und Schuppen völlig niedergebrannt. Der Schaden iſt deutend, die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. N Nationaltheater:„Der arme Heinerich“.30 Uhr. Theater: .30 Uhr. Neues Theater im Roſengarten: Apollo: Ringerwettſtreit.15 Uhr. Konzerte: Friedrichspark: Nachmittagskonzert 4 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.00 Uhr. „Bunbury“ Lichtſpiele: Alhambra:„Artiſten“.— Capitol:„Lachen dſt Trumpf“.— Gloria:„Die Flucht aus der Hölle“.— Pala ſt⸗ Theater:„Das verſchwundene Brillantenkollier“.— Scal az „Lachen iſt Trumpf“.— Schou burg:„Der Piccolo vom Goldenen Löwen“.— Uf a:„The Kid“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 u.—7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—5 Uhr Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde:—5 Uhr.— Planetarium: Vorführung 5 Uhr. Nachbargebiete Das Friedrich⸗Ebert⸗Erholungsheim * Bensheim, 25. Mai. In Schönberg bei Bensheim an der Bergſtraße wurde geſtern in Anweſenheit der Gattin des verſtorbenen Reichspräſtdenten Ebert und einer Mehrzahl von Regierungsvertretern aus Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe und des Heidelberger Bürgermeiſters Wie⸗ land das neue Erholungsheim der Ortskrankenkaſſe Heidel⸗ berg eingeweiht. Vor Jahresfriſt hatte die Kaſſe zum Preiſe von 45 000/ einen im Schönberger Tal bei Bensheim zum Verkauf ſtehenden früheren Adels beſitz erworben, der jetzt nach Vornahme einer gründlichen Renovierung und bau⸗ licher Erweiterung ſeiner neuen Zweckbeſtimmung übergeben werden konnte. Zu Ehren Friedrich Eberts wurde dem neuen Hauſe der Name Friedrich⸗Ebert⸗Heim beigelegt. Rekord in Eheſchließungen * Darmſtadt, 29. Mai. Vor dem Standesamt Darmſtadt fanden am Pfingſtſamstag nicht weniger als 37 Trauun⸗ gen ſtatt. Das iſt eine Zahl, die auch zu dem für Eheſchlie⸗ ßungen ſehr bevorzugten Pfingſtfeſt ſeit langen Jahren nicht erreicht wurde. e * sw. Fürth i.., 23. Mai. Reinecke der Fuchs iſt als Dieb bekannt. Dieſer Tage wurde der Landwirt M. Wolf in Erlenbach durch fürchterliches Geſchrei ſeiner Hühner geweckt und als er nachſah, bemerkte er im Hühnerſtall in der Ecke verſteckt einen großen Fuchs. Während der Land⸗ wirt nun einen Prügel herbeiholte, nahm Meiſter Reinecke Reißaus, vergaß aber nicht, ein Huhn mitzunehmen. Wei⸗ tere zwei Hühner hatte der Fuchs bereits totgebiſſen und ein Hahn war übel zugerichtet. Gerichtszeitung Aus dem Gerichtsſaal in Ludwigshafen In der Nacht auf Oſtermontag wurde in der Frühe eine der großen Schaufenſterſcheiben des Herrenkoufek⸗ tionsgeſchäftes Ziegler in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße zu Ludwigshafen im Werte von 1000 Mark eingeſchlagen und aus der Auslage drei Hundert⸗Markſcheine, die für eine Preisausgabe beſtimmt waren, geſtohlen. Der Verdacht lenkte ſich auf den wegen Diebſtahls ſchon oft vorbeſtraften erwerbsloſen Tagner namens Franz Page, der am 29. Mat wegen dieſer Tat vom Schöffengericht 1 Jahr Gefängnis zu⸗ diktert erhielt. Page, der die Tat bis zum letzten Augen⸗ blick leugnete, wurde durch verſchiedene Indizienbeweiſe glatt überführt. Er hatte noch einen Komplizen im Spiel, einen Schiffer namens Roth, der jedoch flüchtig ging und deshalb nicht zur Rechenſchaft gezogen werden konnte. Ein weiterer Erwerbsloſer namens Seelinger, der ebenfalls unter dem Verdacht der Mittäterſchaft ſtand, war jedoch unſchuldig und wurde freigeſprochen.— Vom gleichen Gericht erhielt der Poſtſchaffner Friedrich Welmig von Ludwigshafen wegen Unterſchlagung von Zeitungsgeldern in Höhe von 12 Mark und wegen Unterſchlagung einer größeren An⸗ zahl gewöhnlicher Briefe eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Der Poſtfiskus iſt nicht geſchädigt worden. Der Angeklagte will die Tat in nervöſer Ueberreizung und Zer⸗ ſtreuung begangen haben. Er bezog ein Gehalt von 146 Mk. monatlich und hatte eine kranke Frau, die ſchon mehrere Mo⸗ nate zu Bette lag. Das Gericht ließ deshalb auch Milde wal⸗ ten und billigte für die vier Monate Gefängnis noch Bewäh⸗ rungsfriſt bis 1934 und ebenſo Anrechnung der dreiwöchigen Unterſuchungshaft. gel ſreund Voltafres ward zur Schlange des Para⸗ dieſes; er ſtach den Dichter aus. Voltaire überwand den Ver⸗ druß und blieb mit beiden Teilen im beſten Einvernehmen. Das war ſo ſeine Art. Wir werden ſpäter einen viel ern⸗ ſteren Fall treffen, wo ſich das Gleiche wiederholt. Suzanne ging nach dem Tode des neuen Geliebten mit einer Schau⸗ ſpielertruppe nach London und heiratete hier einen fran⸗ zöſiſchen Adligen, den Marquis de Gouvernet. Ihr Schickſal hat Voltaire als Fabel ſeines ſpäteren Stückes„L Ecoſſaiſe“ gedient. Nach Paris zurückgekehrt, erhielt ſie eines Tages in ihrem glänzenden Hotel die Anmeldung ihres ehemaligen Lehrers zu Beſuch. Sie hielt aber als hohe Dame feinen Empfang nicht für angemeſſen und ließ den Dichter abweiſen. Voltaire fühlte ſich natürlich tief gekränkt. Doch dieſer Kränkung verdanken wir eines ſeiner ſchönſten und tiefſt empfundenen Gedichte, das den Titel„Sie und Du“ trägt. Dann folgt im 2. Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts das Verhältnis zur Marquiſe de Mimeure, zur Präſidentin de Bernieres, zur Marſchallin de Villars, beſonders aber zu Adrienne Lecouvreur, der erſten Tragödin ihrer Zeit. Voltaire konnte es nie überwinden, daß ſie, die„hochgeachtete Königin der Geſellſchaft“, da ſie 1731 vermutlich keines natür⸗ lichen Todes geſtorben war, infolge der in Frankreich für Komödianten geltenden Beſtimmungen nicht ordnungsgemäß beigeſetzt, ſondern an der Stadtgrenze in Paris irgendwo verſcharrt wurde. Es beginnt dann die zweite Phaſe im Liebesleben Vol⸗ taires, ſein Verhältnis zur Marquiſe Emilie du Cha⸗ telet, das weniger auf Abenteurerluſt und Leidenſchaft, denn auf Vernunft und Ideenaustauſchsſich gründete und das volle 16 Jahre, bis zum Tode der Marquiſe, währte. Emilie nimmt im Leben des Dichters eine ähnliche Stellung ein wie etwa Frau v. Stein in dem Goethes. Wie letzterer von jener ſagte, daß ſie ſeine früheren Geliebten ſämtliche geerbt habe, war dies auch auf Seiten Voltaires mit der Marquiſe der Fall. Die Ehe der letzteren war mit einem Kindespaar ge⸗ ſegnet, bald aber— wie es damals in Frankreich in der höhe⸗ ren Geſellſchaft an der Tagesordnung war— zum bloßen konventionellen Verhältnis geworden. Emilie hatte erſt bei Herrn v. Guehrian, dann bei dem Allerweltsverführer Her⸗ zog von Richelieu geſucht, was ſie in ihrer Ehe nicht fand, bis ſie 1733, 27 Jahre alt, die Freundſchaft des 3gjährigen Vol⸗ taire, deſſen Verſe ſie bewunderte, ſuchte und fand. Die Mar⸗ quiſe wird als große, ſtarkknochige Dame mit hoher, intelli⸗ genter Stirne, dichten Augenbrauen, meergrünen Augen und als höchſt leidenſchaftliche Natur geſchildert. Sie war ebenſo ſehr Weltdame als Gelehrte, ebenſo ſehr Weib als Mathe⸗ matikerin. Schriftſtellerin wie Voltaire, hatte ſie eine Diſſer⸗ tation über die Natur des Feuers, eine Analyſe über Phyſik und die Philoſophie des Leibniz verfaßt und war gerade an einer Ueberſetzung der„Prinzipien von Newton“, den ſie völlig verſtand. Unter ihrem Einfluß widmete ſich Voltatre der Dichtkunſt— es entſtanden u. a. die Tragödien„Alzire“, „Zulime“,„Mahomet“—, beſonders aber den Naturwiſſen⸗ ſchaften; für ſie iſt er ein moderner Geſchichtsforſcher gewor⸗ den, obwohl ſeine bedeutendſten Geſchichtswerke, für die Mar⸗ quiſe begonnen, erſt nach ihrem Tode erſchienen. Die beiden lebten im Schlößchen der Marquiſe zu Cirey in der Cham⸗ pague, ihren Aufenthalt öfters durch längere Reiſen unter⸗ hrechend. Das Verhältnis der beiden hat den zeitgenöſſiſchen Läſterzungen ſattſam Gelegenheit zum Verbreiten von Anek⸗ doten und Skandalgeſchichten gegeben. Leider iſt die folgende nur zu wahr! Laſſen wir ſie David Friedrich Strauß, den ausgezeichneten Biographen und Beurteiler Voltatres, erzählen: Voltaire führte mit ſeiner Geliebten ein idylliſches Leben in der Reſidenz Lunéville wohin beide, beim ſran⸗ zöſiſchen Hof in Ungnade gefallen, zum Exkönig von Polen, Stanislas Leſeinſki, geflohen waren. Hier trat 1747 in die Hofkreiſe ein junger Gardekapitän, St. Lambert. Voltaire fand bald, daß er Urſache habe eiferſüchtig zu ſein. Seine „göttliche Emilie“ hatte den um zehn Jahre jüngeren Mann, der ihr in jugendlicher Befliſſenheit huldigte, dem alternden, kränklichen oft verdröſſenen Freund vorgezogen. Voltaires Wut bei der Entdeckung iſt ohne Grenzen; er will in der Nacht noch fort. Die Marquiſe überraſcht ihn durch eine in der Tat großartige Aufrichtigkeit. St. Lambert kommt, ſich bei ihm zu entſchuldigen. Er fällt ihm um den Hals und gibt ſich felbſt Unrecht, auf das, was nur einer glücklichen Jugend zuſtehe in ſeinem Alter noch Anſpruch gemacht zu haben. Zeitlebens behielt Voltaire ſogar eine beſondere Hinneigung zu ſeinem glücklichen Nebenbuhler. Eine Weile geht es noch tragikomiſch fort: Die Entdeckung, welche die Marquiſe auf dem Rückweg nach Paris in Cirey macht, die Beratung mit dem Liebhaber und dem Freund, die Berufung des Gemahls, deſſen Vaterfreuden— ſind durchaus Stücke aus einer Ko⸗ mödie. Aber der Frau, die ſich mit 43 Jahren noch einmal durch Mutterhoffnungen überraſcht ſteht, wird es je mehr und mehr tragiſch zu Mute. Man begibt ſich nach Lunä ville, um hier die Entbindung abzuwarten; dieſe erfolgt auch glück⸗ lich und bringt ein Töchterchen, aber einige Tage nachher führt ein kalter Trunk, zu dem ſich die Wöchnerin durch die Hitze des Milchftebers oder des Wetters verführen läßt, ein tötliches Erkranken herbei. Ihr Tod trat raſch und unvermu⸗ tet ein. Ihr kühler Liebhaber tröſtete ſich, ihr guter Marguis beweinte ſie aufrichtig, die Zeitgenoſſen und ⸗ſinnen läſtern oder loben ein wenig hinter ihr her. Untröſtlich und im Lobe unerſchöpflich iſt nur ihr beſter Freund Voltaire geblieben. 1752 veröffentlichte er den„Eloge hiſtorigue de Me. du Chatelet“, ihren Verluſt, die Klarheit und Schärfe ihres Geiſtes und Wiſſens beklagend.“ Seit dem Tode der Marquiſe iſt keine belangreiche Be⸗ ziehung des Schriftſtellers zur Frauenwelt eingetreten. 6 eee Nr 2 . Mittwoch, den 30. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 247 * Ein Blicküber die Welt Frühling im Polizeipräſidium (Von unſerem Londoner Vertreter) Die Freiheit des Staatsbürgers iſt in dem Lande der älte⸗ ſten demokratiſchen Tradition ein Recht, für das das geſamte Polk jederzeit gegen Staat zu rebellieren bereit iſt. Das zeigte ſich in dem Fall der zweiundzwanzigjährigen Stenotypiſtin Jren e Sapadge, der gegenwärtig in allen Kreiſen Eng⸗ lands die politiſchen Geſprächsſtoffe und ſogar die Vorberei⸗ tung für das Derby verdunkelt. Ob man in einen Laden tritt oder in einen Zug einſteigt, ob man ſich unter die Kirch⸗ gänger oder unter die Abgeordneten miſcht, ob man eine illu⸗ ſtriertes Blättchen aufſchlägt, oder eine ernſte hochpolitiſche Zeitſchrift: überall begegnet man dem Fall Irene Savadge. Das junge Mädchen wurde eines Nachmittags von 8 wei Poliziſten aus ihrem Bureau her ausgerufen und aufgefordert in einem bereitſtehenden Automobil zum Polizeipräſidium mitzufahren. Man gab ihr keine Gelegen⸗ heit, ihre Eltern oder einen Rechtsbeiſtand zu benachrichtigen. In Se land Yard angekommen, wurde das verängſtigte Mäd⸗ chen fünf Stunden lang unter Anwendung der ſkandalöſeſten Methoden verhört und erſt am ſpäten Abend wieder im Auto nach Haus gebracht, wo ſie ohnmächtig zuſammenbrach. Dabei iſt zu bedenken, daß gegen Miß Savadge weder eine An⸗ lage noch überhaupt ein Verdacht vorliegt. Die Behörden benötigten ſie lediglich für die Vorunterſuchung ge⸗ gen zwei Poliziſten, gegen die ſie falls es zum Verfahren kommt, als Belaſtungszeugin auftreten könnte. 25 Die Vorgeſchichte des Falles iſt folgende: Vor vierzehn Tagen ſaß Miß Savadge mit einem Freunde dem bekannten Nationalökonomen und Finanzmann Sir Leo Money abends im Hyde Park, als plötzlich zwei Poliziſten die beiden verhaf⸗ teten. Auf Grund der beſchworenen Ausſage der Beamten wurden Money und die junge Dame vor den Richter zitiert und wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes angeklagt. Die Unterſuchung ergab ſehr ſchnell, daß die Poltziſten in ihrem Eifer zu viel geſehen hatten. Mit Hilfe zweier Zigaretten⸗ enden mit Goldmundſtück, die ſich neben der Bank fanden, konnten die Angklagten nachweiſen, daß ſie unmittelbar neben einer hell leuchtenden Bogenlampe an einem ſehr belebten Wege geſeſſen hatten, wo das, was die Poliziſten geſehen haben wollten, unmöglich vorgegangen ſein kann. Der Richter ſprach die Angeklagten nach einigen Minuten frei und betonte, daß auch nicht der Schatten eines Verdachtes auf ihnen laſte. Dieſer Fall, der wegen der geſellſchaftlichen Stellung Sir Dey Moneys einiges Aufſehen erregte, war ſchon faſt ver⸗ geſſen, als ſich die Polizeiaktion gegen Miß Savadge abſpielte. Gegen die beiden Poliziſten war eine Vorunterſuchung wegen Meineids eröffnet worden, und man wollte offenbar aus dem jungen Mädchen ein nachträgliches Geſtändnis herausbringen, das die übereifrigen Hüter des Geſetzes aus der Klemme herausgeriſſen hätte. Das geſchah, indem man Miß Savadge in Scotland Yard zwei hübſchen, luſtigen Herrn gegenüber⸗ ſtellte, die ſie in plumpvertraulicher Art zu animieren ver⸗ ſuchten.„Wir ſind ja auch mal jung geweſen“, ſagte einer der Inquiſitoren, mit den Augen zwinkernd.„Wir wiſſen fa, daß man ſich auch vergnügen kann, ohne gleich bis zu den gröberen Arten der Sünde zu gehen.“ Damit legte er den Arm um das zitternde Mädchen und begann zu demonſtrieren, was er unter den harmloſeren Stadien der Sünde verſtand. Dabei fragte er die Kleine immer wieder ermunternd, ob es zo“ geweſen ſei. Wir erſparen uns, hier weitere Einzel⸗ heiten der höchſt merkwürdigen Unterſuchung wiederzugeben, und erwähnen nur als eines der milden Details, daß Deutſchland Millionenerbſchaft eines Hotelpagen a Wie das Acht⸗Uhr⸗Abendblatt meldet, iſt der 16jährige Hotelpage Gerhard Fechner. der mit ſeiner Mutter, der Witwe Fechner in der Sparrſtaße in Berlin in beſcheidenen Verhältniſſen lebt. Erbe eines Vermögens von 21 Millionen Mark geworden. Er erhielt aus Newyork die amtliche Nachricht, daß ſein Onkel geſtorben und 15 Mil⸗ lionen Mark hinterlaſſen habe. In dieſe Erbſchaft müſſen ſich ſieben Verwandte teilen, ſo daß auf jeden Verwandten 24 Millionen Mark entfallen. Intereſſant ſt, daß den glücklichen Erben von der Exiſtenz des amerikaniſchen Onkels eigentlich nichts bekannt war; umſo größer iſt wohl die Freude von Mutter und Sohn. Was der junge Fechner mit dem Gelde beginnen will, weiß er im Augenblick noch nicht. Bis zur Auszahlung will er ſeine Stellung als Page beibehalten. Frankreich Der neugebackene Abgeordnete Ein Abgeordneter iſt— ſeiner Anſicht nach— der wich⸗ tigſte Mann im Staat. Am unentbehrlichſten fühlt ſich der friſchgebackene Volkstribun, der noch nie einen Fuß ins Par⸗ Lament geſetzt hat. So fand kürzliche ein neugewählter fran⸗ zöſiſcher Deputterter es ganz in der Ordnung, als der Kabi⸗ nettschef des Miniſterpräſidenten wenige Stunden nach Be⸗ kanntgabe des Wahlergebniſſes bei ihm anrief:„Herr Ab⸗ geordneter, der Miniſterpräſident bittet Sie dringend, in aller Eile bei ihm vorzuſprechen, weil er Ihren Rat bei der Neubeſetzung des Miniſteriums in Anſpruch nehmen möchte.“ Der neue Volksvertreter wunderte ſich nicht im geringſten darüber, daß gerade er unter 612 Abgeordneten am würdig⸗ ſten befunden wurde, einen Miniſterſeſſel einzunehmen, und fuhr ſofort zum Präſidenten. Dort koſtete es die Sekretäre viel Mühe, den ſelbſtbewußten Herrn davon zu überzeugen, daß er einem ganz beſonders reſpektloſen Spaßvogel zum Opfer gefallen war. Italien Eine kleine Taſſe Kaffee Eine unſchuldige, kleine Taſſe Kaffee war die Urſache eines Langwierigen Prozeſſes, der jetzt ſeinen Epilog beim Kaſſa⸗ ktionsgerichtshof in Rom gefunden hat. Der Ingenieur Domenico Attolico aus Rom befand ſich eines Tages auf einem Ausflug in einem kleinen Provinzſtädtchen. Er ſetzte ſich in eine Gaſtwirtſchaft und beſtellte einen Schwarzen. Dieſer wurde ihm auch gebracht, doch als der Ingenieur von der duftenden Brühe köſtete, mußte er zu ſeinem größten Miß⸗ behagen feſtſtellen, daß ſie ſeinem verwöhnten Gaumen durch⸗ aus nicht zuſage. Er konnte ſich dabei nicht enthalten, einige mehr oder minder witzige Bemerkungen über den Kaffee und ſeinen Erzeuger vom Stapel zu laſſen. Letzterer kam in der Perſon des Wirtes ſelbſt angerückt und verſuchte ſeinem unzufriedenen Gaſt in aller Güte beizubringen, daß es in ganz Italien keinen ſo ausgezeichneten Kaffee gebe, wie in ſeinem Hotel“. Das war unſerem feinſchmeckeriſchen Ingenigeur denn doch ein wenig zu viel und er erklärte dem Wirt, daß er Überhaupt keinen Kaffee verkaufe, ſondern das Waſſe r, wo⸗ mit ſeine Socken gewaſchen werden. Nun fühlte ſich der Wirt in ſeiner Geſchäftsehre aufs tiefſte verletzt und hielt mit ſeiner Meinung auch nicht hinter dem Berg. Die ganze Geſchichte endete, wie vorauszuſehen, in einer 8 Rauferei, in der ſich der kampfesmutige Ingenieur beſonders hervortat. Die übrigen Gäſte hatten es natürlich buch nicht verſäumt, ſich in die Prügelei hineinzumiſchen, ſo Miß nicht landen. Sapadge ſehr genaue Angaben über Farbe, Schnitt und Befeſtigungsart ihrer Unterkleidung abgeben mußte, wobei, wie es heißt, ebenfalls zu Demonſtrationen geſchritten wurde. Während des ganzen fünfſtündigen Verhörs ſchrieb ein zwel⸗ ter Poliziſt ein genaues Protokoll auf. 5 Bis hierher könnte ſich der Vorfall in jedem beliebigen Lande abgeſpielt haben. Was dann folgt, gibt der Angelegen⸗ heit erſt ihr typiſch engliſches Gepräge und macht ſie auch grundſätzlich intereſſant. Am Morgen nach der Entführung gab Miß Savadge vor dem Notar eine genaue Schilderung der Vorgänge. Der Notar eilte ins Parlament und beſprach den Fall mit einigen Volksvertretern. Schon um 3 Uhr nach⸗ mittags lag dem Innenminiſter eine Aufrage über den Fall vor, die er zunächſt mit einigen allgemeinen Verſicherungen der Nachprüfung beantwortete. Dies genügte dem Interpel⸗ lanten angeſichts des vorliegenden Materials keineswegs, und er beantragte die Einſchiebung einer Sonderdebatte nach Schluß der Tagesordnung. Kaum hatte es ſich auf den Abge⸗ ordnetenbänken herumgeſprochen, daß es ſich um eine Klage gegen Uebergriffe der Polizei handelte, als die Einpeitſcher der Fraktionen auch ſchon ans Telephon ſtürzten und die füh⸗ renden Redner ihrer Parteien für die Abenddebatte ins Un⸗ terhaus beorderten. Das Haus war brechend voll, als der Abgeordnete Johnſon, einer der hoffnungsvollſten jüngeren Mitglieder der Labour Party, ſeine anderthalbſtündige Rede über den Fall Savadge begann. Mit wachſender Spannung, die ſich gegen Schluß zu atemloſer Erregung ſteigerte, ver⸗ nahmen die Volksvertreter aller Parteien die ruhig und ſach⸗ lich vorgetragene Skandalchronik des vorhergegangenen Nach⸗ mittags. Das Grundrecht der Demokratie, die Unverletzlich⸗ keit der Perſon, war gefährdet. Es gab keine Parteien mehr, zwiſchen Regierung und Oppoſition herrſchte völlige Einigkeit, und als Sir John Simon aufſtand und den Satz in die De⸗ batte warf:„Was würde ich fühlen, wenn das meiner Tochter geſchehen wäre?“ gingen ſeine weiteren Worte in einem don⸗ nernden Entrüſtungsſturm unter, wie ihn die ehrwürdigen Hallen von Weſtminſter ſchon lange nicht gehört haben. Ohne zu zögern übernahm der Innenminiſter die Verantwortung für die ſtrenge Unterſuchung des Falles und die Beſtrafung der Schuldigen. Noch am gleichen Abend wurde eine Unter⸗ ſuchungskommiſſion eingeſetzt. Die Regierung ließ es gar nicht zuerſt dazu kommen, daß die Vorwürfe gegen die Poli⸗ zeibehörden der politiſchen Oberleitung zur Laſt gelegt wur⸗ den. In der Revolte gegen den Polizeiſtaat ſtehen die Ver⸗ treter des Volkes, der Regierung und Oppoſition in einer Front mit der Preſſe und der Volksſtimmung. Und niemand dürfte es wagen, anders zu handeln. Das engliſche Volk iſt vielleicht das lenkbarſte der Welt. Aber die Erregung über den Fall Savadge hat wieder einmal gezeigt, daß es an die Grundlagen der blutig erkämpften Demokratie nicht rühren läßt. Mancher Miniſter, mancher Monarch hat dieſe Wach⸗ ſamkeit fühlen müſſen. Gerade im Zuſammenhang mit dem Hyde Park, den das Volk von London als ſein unveräußer⸗ liches Erbe betrachtet, haben ſich ſchon mehrfach ſolche Zuſam⸗ menſtöße mit der Staatsgewalt abgeſpielt. Als König Georg III. den ſchönen Park ſeinem Palaſtgarten einzuper⸗ leiben gedachte und die Stadtväter um einen Koſtenanſchlag für eine Umzäunung der Anlagen und die Umlenkung des Verkehrs erſuchte, erhielt er die ſtolze Antwort es werde ihn eine Krone koſten. Diesmal werden keine Kronen fallen, aber ohne Zweifel werden ein paar Köpfe den Lederhelm mit einem Filzhut vertauſchen müſſen. 25 daß beim Erſcheinen der Polizei aus der friedlichen Gaſtſtätte ein wilder Schlachtplatz geworden war. Der Wirt verklagte nun den Ingenieur wegen Verleumdung, wegen der erhalte⸗ nen Hiebe und ſo weiter, worauf dieſer zu drei Monaten nN und zu einer tüchtigen Geldſtrafe verurteilt wurde. Wegen eines nichtigen Schwarzen gleich auf drei Monate hinters Gitter zu müſſen, das ſchien unſerem Kaffeekenner doch zu dumm zu ſein und ſo legte er Berufung ein. Der Kaſſationsgerichtshof in Rom ſchloß ſich denn auch ſeiner Mei⸗ nung an, hob das erſtinſtanzliche Urteil auf und verurteilte ihn nur zur Tragung der Gerichtskoſten.— Künftighin wird der Ingenieur, wenn er Gutachten über einen Schwarzen abgibt, ſicher etwas vorſichtiger ſein und ihnen zumindeſt keine„ſchlagenden Beweiſe“ mehr beifügen. Blinde Paſſagiere Das Abenteuer des blinden Paſſagiers ſcheint eine aroße Anziehungskraft zu beſitzen. Denn man lieſt immer wieder von unternehmungsluſtigen Menſchen. die ſich an Bord eines Schiffes verſtecken und entweder bis zur Vollendung der Ueber⸗ fahrt die Aufmerkſamkeit der Schiffsbeſatzuna zu täuſchen wiſſen oder aber während der Fahrt freiwillig oder gezwungen ihr Verſteck verlaſſen. Vor kurzem hat ein funges Mädchen die Ueberfahrt eines aroßen Segelſchiffes von Auſtralien nach England als blinder Paſſagier mitgemacht, nachdem es ſich in Sydney in Matroſenkleidung an Bord geſchlichen hatte. In einem andern, ebenfalls jünaſt erlebten Falle, wurde ein blin⸗ der Paſſaaier bei der Ankunft des Schiffes im Newyorker Zoll⸗ hafen in einer Holzkiſte entdeckt. Noch ſchlauer war ein ita⸗ lieniſcher Tiſchler vorgegangen. der ſeine Beſchäftigung an Bord eines italieniſchen Dampfers dazu benutzt hatte, in der Wand des Speiſeſalons ein Quartier für blinde Paſſagiere ein⸗ zubauen. das er zunächſt ſelbſt benutzte und ſpäter nutzbrin⸗ gend zu vermieten gedachte. Er wurde indeſſen bei der Ankunft des Schiffes in Newyork beobachtet. wie er den Verſchlag ver⸗ ließ und damit war ſein Geheimnis verraten und ſein Plan vereitelt. 5 Nur in ſeltenen Fällen erreicht der blinde Paſſagier ſeinen Zweck. Bei dem einen iſt es die reine Abenteurerluſt, die ihn dazu verführt, ſich im Rumpfe eines Ueberſeedampfers als nichtzahlender Fahraaſt einzuquartieren. Bei dem andern iſt es der dringende Wunſch. ſich anderswo eine neue Exiſtenz zu gründen, ein Wunſch. den er aus Mangel an Mitteln nur durch heimliche Fahrt befriedigen kann. Aber welches auch der Grund ſein maa— in den allermeiſten Fällen wird der blinde Paſſaater entdeckt und feſtgenommen. ehe er fremden Boden be⸗ treten kann. Früher pflegte man dieſe unbefugten Mitreiſen⸗ den in Eiſen zu legen und ſie auch ſonſt ſchlecht zu behandeln. In moderner Zeit beanüat man ſich damit. ſie einzuſchließen. wenn man nicht gerade einen Poſten frei hat. auf dem ſie ſich nutzbringend betätigen können. Auf feden Fall aber wird der blinde Paſſagier wieder zurückerpediert. Die Einwanderunas⸗ geſetze ſind nicht nur in den Vereinigten Staaten, ſondern in faſt allen andern Ländern heutzutage ſo ſtrena. daß nur dem⸗ jenigen Zutritt gewährt wird. der ſich im Beſitz der nötigen Ausweispapiere befindet. Der blinde Paſſagier darf deshalb wenn das Schiff einen Hafen erreicht. Nur in Schönheit und Papiergeld a Man hat große Männer und Frauen geehrt, indem man ihre Köpfe auf Briefmarken„verewigte“ Muſſolini will noch einen Schritt weiter gehen: er will nach der Stabiliſterung der italieniſchen Lira auch das italieniſche Papiergeld klaſſiſch⸗ ſchön geſtalten. Man kann nun nicht behaupten, daß Gelehrte, Dichter, Staatsmänner immer klaſſiſch⸗ſchöne Profile Heſitzen. Deshalb hat ſich Muſſolini dafür entſchieden, das italieniſche Papiergeld mit dem Kopf derjenigen Italienerin gu ſchmücken, die durch Wettbewerb als Schönſte im Lande an⸗ erkannt wurde. Die Wahl fiel auf Signorina Hilda Piccola. Sollte Muſſolini ſeine Abſicht verwirklichen— wer hinderte ihn daran?—, ſo wird bald jeder italieniſche Untertan das Konterfei von Signorina Hilda Piccola auf der Bruſt tragen, und man wird ſeinen Wunſch begreiflich finden, wenn er möglichſt viele dieſer wertvollen Porträts ſein eigen nennen möchte. England Ein gefiederter Zeitgenoſſe Napoleons I. geſtorben Bis vor wenigen Tagen lebte in Brighton in England ein gefiederter Zeitgenoſſe Napoleons., mit dem dieſer ſich oft unterhalten hat und mit dem er in ſchwierigen Zeiten gerne plauderte, um ſich zu zerſtreuen. Es war ein Papigei, der zu Lebzeiten des Kaiſers ſeine Jugend hinter ſich hatte, und kürzlich in Brighton im Alter von 170 Jahren ſtarb. Damals, als der Kaiſer ihm den Kopf zu kraulen pflegte und einem Plappern zuhörte, war er im Beſitz des Marſchalls Maſſena geweſen, der den Vogel die Namen einzelner berühmter Schlachtorte auszuſprechen gelehrt hatte, die der Papagei dem Kaiſer gern entgegenrief, wenn er ihn eintreten ſah. Nach dem Tode Maſſenas wechſelte das Tier wiederholt ſeinen Beſitzer, bis es ſchließlich von einem alten engliſchen Schiffskapitän, Chriſtian Roboſing in Brighton, erworben wurde. An jedem Morgen machte der Kapitän mit dem Papagei auf der Schulter ſeinen Spaziergang durch die Stra⸗ ßen der engliſchen Hafenſtadt und ſo wurden beide allmählich eine ſtädtiſche Sehenswürdigkeit. Vor einigen Tagen wurde der Papagei bei einem ſolchen Spaziergang durch einen Zu⸗ fall von der Schulter ſeines Beſitzers heruntergeſtoßen und fiel dabei ſo unglücklich auf die Straße, daß er von den Rä⸗ dern eines gerade vorüberfahrenden Laſtwagens getötet wurde. Afrika Die Hinterwäldler vom Kafirsknils River Kürzlich erſchien ein achtzigjähriger Weißer beim Pfarrer von Riversdale(Kapkolonie) und bat um die Taufe. Dem Geiſtlichen erſchien das Anſinnen etwas merkwürdig, und er fragte den Alten, warum er nicht ſchon als Kind getauft worden ſei. Da erfuhr er, daß der Mann aus einem Dorf am Kafirskuils River ſtammte, das fünfhundert Weiße zählt, aber nie eine Kirche oder Schule beſeſſen hat. Die Anſtedlung beſteht aus der Nachkommenſchaft von Engländern, die ſich zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts dort in den Zwarte Bergen abſeits der großen Straßen niederließen. Seit Meu⸗ ſchengedenken iſt kein Dorfbewohner aus ſeiner Heimat her⸗ ausgekommen, und nur ganz wenige Fremde haben den Ort aufgeſucht. Die einzige Verbindung mit der Außenwelt iſt ein Tragtierpfad, auf dem von Zeit zu Zeit ein Händler in das Dorf kommt, um die Feldfrüchte der Hinterwäldler gegen einen Ochſen einzutauſchen. Letzteren braten die Einwohner im Freien am Spieß und jeder Dorfangehörige erhält ſeinen Anteil. Sonſt ernähren ſich die Bauern das ganze Jahr hin⸗ durch nur von ſüßen Kartoffeln und Mais. Kraftwagen und Eiſenbahnen ſind den Hinterwäldlern unbekannt. Auſtralien Schlangen zur Hausbewachung Ein Südafrikaner beſuchte kürzlich Weſtauſtralien. In einer einſamen Farm wurde er freundlich aufgenommen und gebeten, die Nacht dort zu verbringen. Nach dem Abendeſſen wies ihm der Farmer ſein Zimmer an, bückte ſich unter das Bett und lockte eine ausgewachſene boa constrictor hervor. Das Tier war vollkommen zutraulich, und der Gaſtgeber er⸗ klärte dem Afrikaner, er habe ſich die Boa und ein Anzahl anderer Schlangen gezähmt, um ſie an Stelle von Wachhunden zu verwenden. Seitdem in der Gegend bekannt ſei, daß Dutzende von Schlangen ſeine Farm beſchützten, habe er end⸗ lich Ruhe vor Einbrechern. Dem Gaſt war die unheimliche Nachbarſchaft nicht gerade angenehm; nachdem er aber der Boa gewiſſermaßen als Familtenangehöriger vorgeſtellt wor⸗ den war, ringelte ſich die Schlange unter ſeinem Bett wieder friedlich zuſammen und ließ ihn unbehelligt. Am auderen ſeltenen Fällen wird einmal eine Ausnahme gemacht. So hat man in der letzten Zeit mehrere Deutſche, die aus der e legion geflüchtet waren und ſich an der nordafrikaniſchen Küſte Morgen ſah der Afrikaner die„Wachhunde“ des Farmers um den Hof herum in der Sonne liegen. heimlich auf einen enaliſchen Dampfer aeſchlichen hatten. in enaliſchen Häfen dem deutſchen Konſul zur Weiterbeförderung übergeben. Im Regelfall muß die Schiffahrtsgeſellſchaft. deren Dampfer der blinde Paſſaaier benutzt, den ungebetenen Gaſt wieder nach ſeinem Heimatlande befördern. Sie iſt nicht nur hierfür ver⸗ antwortlich, ſondern auch für ſeine Sicherheit und ſeinen Un⸗ terhalt. Daraus eraibt ſich die Verpflichtung, den blinden Paſſagier ſtrena zu überwachen und mit Nahrungsmitteln zu verſehen bis er wieder im Heimathafen angelanat iſt. Man wird es unter dieſen Umſtänden erklärlich finden, daß der blinde Paſſagier bei den Schiffahrtsgeſellſchaften ſehr unbeliebt iſt. Auch der Kapitän und die Offiziere bringen ihm keine be⸗ ſondere Neigung entgegen, denn ſie haben mit dem ungebetenen Gaſt eine Menge behörblicher Scherereien und ſie müſſen ſich in fedem Falle eine peinliche Nachprüfung gefallen laſſen. wie der blinde Paſſagier trotz aller Vorſichtsmaßregeln an Bord des Schiffes ſein Quartier aufſchlagen konnte. Ein blinder Paſſagier kann dem Kapitän mehr Aerger und Plage bereiten als hundert Fahrgäſte. Wie brinat es der blinde Paſſaaier fertia, ſich trotz aller Ueberwachung heimlich einzuſchleichen? In den meiſten Fäl⸗ len benutzt er die Zeit, während die Fracht verladen wird. Er aibt ſich den Anſchein eines Gelegenheitsarbeiters, der im Hafen nach Beſchäftigung ſucht und wird dann gewöhnlich zu dieſer oder jener Arbeit bei der Verfrachtung verwendet. Am Tage vor der Abfahrt des Dampfers bleibt er dann mit der letzten Traglaſt an Bord und ſucht irgend ein inzwiſchen aus⸗ geklügeltes Verſteck auf. Eine andere Methode wird häufig in Newyork angewendet. Man kann dort ſehr leicht eine Zutritts⸗ karte zum Dampfer erhalten, um ſich von irgend einem An⸗ gehörigen zu verabſchieden, auch wenn der Angehörige nicht exiſtiert. Es iſt dann ein Leichtes, ſich unter die Fahraäſte zu miſchen oder irgendwo zu verbergen und dann die Ueberſee⸗ reiſe mit anzutreten. Die Schiffsoffiziere ſind aber allmählich ſehr vorſichtia geworden und unterziehen die Fahraäſte ſobald das Schiff den Hudſon⸗Fluß verläßt, einer ſtrengen Muſterung. Kommt ihnen ein Fahrgaſt verdächtia vor., ſo wird er nach ſeiner Fahrkarte gefragt. Es verläßt kaum ein Dampfer den Hafen von Newnork, ohne daß man auf dieſe Weiſe einen oder mehrere blinde Paſſagiere entdeckt, und zwar zu einer Zeit, in der man ſie noch ohne Schwierigkeit in einem Boot wieder an Land befördern kann. 05 B. Seite. Nr. 247 Mittwoch, den 30. Mai 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Zur Auslanosanleihe des VBadenwerks Abgeſehen von der Kohlenpreiserhöhung brachte man die letzt⸗ wöchige Steigerung der Kohlenanleihe des Badenwerks mit der be⸗ vorſtehenden Rückzahlung in Verbindung, welche die Bedingung der letzt aufgelegten Schweizeranleihe vorſähe. Es wurde da behauptet, ein Abſchluß wäre nur dann möglich, wenn die Löſchung der Kohlen⸗ werihypothek durchgeführt ſei. Der Zeichnungsproſpekt der Auslandsanleihe befaßt ſich aber ſo genau nicht damit, es heißt vielmehr nur, daß die Geſellſchaft ſchleu⸗ nigſt für Freimachung des Grundbuches Sorge tragen müſſe. Bis dahin wird das Bonkenkonſortium den Gegenwert der noch umlau⸗ fenden Kohlenanleihe u. der Auſwertungsanleihe v. 1921 einbehalten Was zunächſt bie Aufwertungsanleihe anbetrifft, ſo iſt hier eine jederzeitige Tilgung möglich. Sie hatte am 31. 3, 27 den Wert von 6 167 000„ inzwiſchen iſt nun eine Summe von 1 Million getilgt. darüber hat man nichts gehört bisher, man erfährt das ledi ich aus dem Proſpekt. Es wäre intereſſant zu wiſſen, auf welche W Baproz. Rückzahlung in 1 Jahre durchgeführt wurde. Eine Herein⸗ Mahme ins eigene Portefeuille kann nicht als Tilgung auf den. An der Börſe lieferbar ſind heute nur die größeren Stücke über 60 und 30 4 mit insgeſamt 870 000„ Wert. Will das Badenwerk fetzt den Reſt von 2,1 Millionen vorzeitig in bar ablöſen, ſo bedarf es dazu der Genehmigung der Spruchſtelle für Goldbilanzen. Es ſcheint aber, als wenn die vorzeitige Einlöſung trotz des Hinweiſes im Proſpekt nicht geplant iſt, denn bei der Spruchſtelle iſt bisher nur der Genehmigungsantrag für Tilgung einer anderen Auf tungs⸗ anleihe eingegangen, die aber, da dinglich nicht ſichergeſtellt, bei der Auslandsanleihe nicht im Wege ſteht. Letzter Kurs war 77 v.., bei einer Laufzeit bis 1958. Dieſer Kurs iſt gegenüber anderen Aufper⸗ zungsobligationen mit derartiger Laufzeit außerordentlich hoch. Es 1 Anders bei der Kohlenanleihe. Bei ihr iſt eine völl. Amortiſation überhaupt erſt ab 1933 möglich. Es müßte alſo ſchon eine Genehmi⸗ gung der Gläubiger letwa unter Vorſchlag eines Ausgleiches) vor⸗ liegen, wenn hier vorzeitig getilgt werden ſoll. Eine Teilſtückzahlung von 1 v. H. jährlich kann vom Auguſt 1928 ab ſtattfinden. Hier iſt nun folgendes beachtenswert. Die Kohlenanleihe wurde 3. T. 1924 Reichsmark umgeſtellt, und zwar von dem Anfangsbetrage von 00 To. ein Betrag von 241 355 To. mit 4223 712% Wert. Dieſe letzteren erſcheinen auch mit dieſem Betrag in der Bilanz. Nicht aber die Kohlenſtücke. Dieſe müßten heute noch den gleichen Umlauf wie 19 ämlich 383 645 To. haben. Die Bilanz weiſt aber nur noch To. mit einem Reichsmarkwert von 3 506 000„ aus. Da eine Tilgung innerhalb der 3 Jahre nicht ſtatthaft wor, wäre es intereſſant zu erfahren, wo dieſe 100 000 To. geblieben ſind. Nach dem Proſpekt ſind aber 1927 weitere Mengen zurückgezogen, denn der Hypotheken⸗ betrag wird nur noch auf 7,5 Millionen taxiert. Darin find zunächſt die 4,2 Millionen auf Reichsmark abgeſtempelten enthalten. Der Reſt von 3,3 Millionen bleibt alſo für die Kohlenſtücke. Hier iſt nun zu beachten, daß anläßlich der letzten Kohlenpreiserhöhung der Wert Kohlenſtücke von 17,50 auf 20,30„ geſtiegen iſt. Demnach könnten heute nur noch 162 500 To. im Umlauf ſein, alſo in der Zeit April 1927 6 jetzt weitere 88 000 To. zurückgezogen, was wie geſagt, nach den Emiſſionsbedingungen unzuläſſig iſt. Die deutſche Oeffentlichkeit hat ein Intereſſe zu erfahren, aus welchem Grunde hier von den Satzungen abgewichen iſt. Es geht nicht an, daß die Nachprüfung nur durch ausländiſche Mitteilungen (Proſpekt) ermöglicht wird. Zu den an der Börſe umlaufenden Ge⸗ rüchten über die vorzeitige Tilgung hat das Badenwerk bisher noch wäre daher dringend geboten, wenn die Geſellſchaft ſchleunigſt ihre nicht Stellung genommen. Letzter Kurs 17,75„ pro Tonne Pläne bekannt gäbe. 186 v. H. H. St. eee . für Seilinduſtrie vorm. F. Molff in Mannheim Das Zwiſchengeſchäftsjahr Bekanntlich beſchloß die o. GV. vom 15. Okt. 1927 die Verlegung des Geſchäftsfahres auf das Kalenderjahr. Jetz legt die Geſellſchoft den Abſchluß für das vom 1. Juli bis 31. Dez. 27 Zwiſchen⸗ geſchäftsfahr vor, das in ſein. Verkauf dem vorigen Berichtsjahr ent⸗ prach. Einſchl. 7219(8984)„ Vortrag wurde in den 6 Monaten Ein Rohgeweinn von 388 757/ erzielt(im ganzen GJ. 26/27: 76 86%. Geſamtunkoſten beanſpruchten 289 720(569 354) A. Nach 30 118(58 348)/ Abſchreibungen verbleibt ein Rein gewinn von 68 919(127 467), aus dem der GV. am 2. Juni bekanntlich die Ausſchüttung von wieder 5 v. H. Dividende p. r. t. auf die Sta. und von 6 v. H. p. r. t. auf die Vorzugsaktien vorge⸗ Ichlagen werden. In Neuvortrag gelangen 9749% 5 Die Bermögensaufſtellung iſt nahezu unverändert geblieben(in Tauſend%): Aktiva: Fabrikanlagen 1778,5 1785), Beteiligung 50(unv.), Waren 1037,07(1241), Kaſſe und Wechſel 40,87(15,4, Außenſtände einſchl. Bankguthaben 1254,66 1318,8). Paſſivo: Aktienkapital 2900(unv.), Reſerve 369,4(unv.), Hypo⸗ theken 11,96(unv.), Verbindlichkeiten 1398,53(1593,34).— Das neue GF. iſt bis zur Abfaſſung des Berichtes(28. April 28) zufrieden⸗ tellend verlaufen. 2: Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ u. Asbeſt⸗Fabrik Abs. In der geſtrigen Bilanzſitzung wurde der Termin der GV. auf den 20. Juni 1928 feſtgeſetzt. Wie die Verwaltung bereits im Februar bekannt gab, konnte im Jahre 1927 leider ein Gewinn nicht erzielt werben. * Knöckel, Schmidt u. Cie., Papierfabriken AG. in Lambrecht.— Dividenden⸗ und Kapitalserhöhung. Die G. ruft ihre v, HV. zur Heſchlußfaſſung über das am 31. Dez. 1927 abgelanfene Gg. auf den 26. Juni nach Heidelberg ein. Wie wir hören, ſoll nach den üblichen Abſchreibungen eine Diyldende von 12(10) v. H. in Vorſchlag Febracht werden. Des weiteren ſteht eine Erhöhung des Kapi⸗ alls von bisher 1 Mill./ auf 1,4 Mill. auf der Tagesordnung. * 28 v. H. Geſamtabfindung der Mitteldeutſche Bodenkredit⸗ Auſtalt. Die Bank legt ihren PM.⸗Pfandbriefgläubigern nach der Runmehr erfolgten Zuſtimmung der Aufſichtsbehörde im General⸗ abfindungsangebot vor und bietet 20 v. H. in 4,5 inſ, ab 1. Juli 28 Verginslichen Liquidationspfandbriefen ſowie! v. H. in bar. Der Satz iſt alſo höher, als noch Ende 1927 zu erwarten war. * Mont⸗Ceuis dipidendenlos. Die durch ihre Stickſtoffpläne Bekannt gewordene, zum Röchling⸗Konzern gehörende Gewerkſchaft der Steinkohlenzeche Mont⸗Cenis wird für 1927 eine Ausbeute wiederum nicht verteilen. Der erzielte Reingewinn ſoll vielmehr Zur meiteren Verſtärkung der Betriebsmittel dienen. * Wieder dividendenloſe Abſchlüſſe im Röchling⸗Konzern. Die Abſchlußarbeiten bei der im Jahre 1021 von der Röchlingſchen Gmbh, Ludwigshafen, gegründeten Rö chlingſche Eiſen⸗ und Stahlwerk A., Völklingen(AK. 10 Mill. Fr.) und der Edelſtahlwerk Röchling., Völklingen(AK. 2 Mill. Franken! für das Geſchäftsſahr 1927 ſind noch nicht beendet. Von maßgebender Seite erfährt man jedoch, daß beide Geſellſchaften wie⸗ der keine Dividende verteilen, ſondern die erzielten Ueberſchüſſe zur inneren Stärkung der Unternehmen verwenden werden. An den Verhandlungen, die zurzeit zwiſchen den Sagrwerken und dem neugebildeten franzöſiſchen A⸗Produktenverband ſchweben, ſind die Röchlingſchen Giſenwerke nicht intereſſiert. Obwohl ſie mit ihrer Geſamterzeugung der deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft angeſchloſſen kind, iſt eine Beteiligung an dem franzöſiſchen A⸗Produktenverband für das eine oder andere Erzeugnis nicht ausgeſchloſfen. Dieſer müſſe lediglich eine Verſtändigung bezw. Vereinbarung mit dem Stahlwerksver band vorangehen. Die ganze Froge iſt allerdings noch in der Schwebe. Die Beſchäftigung der Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke hat ſich in der letzten Zeit bemerkenswert gebeſſert. * Werſchen⸗Weißenfelſer Braunkohlen Ach. Der AR. beſchloß, Aach Abſchreibungen von 1 398 124/ der G. am 19. Juni eine Dividende von wieder 10 v. H. auf das AK. von 17,5 Mill.& vor⸗ guſchlagen und den Reſt von 107 284% auf neue Rechnung vor⸗ Zutragen. Außaltiſche Kohleuwerke in Halle. Der AR. beſchloß, der GB. am 19. Juni nach Abſchreibung von 1 508 622/ wieder je 6 v. H. Dividnde auf die VA. und Stel. vorzuſchlagen. auf neue Rechnung vorgetragen werden. . did: Eine Finauzierungsgeſellſchaft für den Stahlhausbau. Die am Stahlhausbau beteiligten Firmen ſind damit beſchäftigt, eine be⸗ ſondere Finanzgeſellſchaft ins Leben zu rufen, um eine groß BDügige Finanzierung von Stahlhaushauten zu er⸗ möglichen. Zur hypothekariſchen Beleihung von Stahlhäuſern ſind die vorbereitenden Arbeſten bereits in die Wege geleitet, Die Ge⸗ meinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken hat ſich grundſätzlich Vereit erklärt, erſte Hypotheken auf Stahlhäufer zu gewähren. Bedeutender japaniſcher Auftrag an Krupp. Die japaniſche 5 715 Japan Advertiſer Tokio bringt einen Bericht der Ka wa⸗ akt Dockyard Co., in welchem über die erfolgreiche Sanierung bieſer G. berichtet wird. Die Firma hat beſchloſſen, ihre Walzwerks⸗ erzeugung bedeutend auszudehnen, beſonders die Blecherzeugung, und hat einen Auftrag an die Firma Krupp, Eſſen, für ein Walz⸗ werk in der Höhe von 800 000 Jen(rd. J, Mill.) gegeben. Das neue Walzwerk ſoll 200 000 T. jährlich herſtellen, wodurch die Lei⸗ ſtung der G. cuf 330 000 To, ſteigen wird. 715 Klöckner Eiſen Ach. in Duisburg.— Der erſte Abſchluß. Die Ende 1927 unter Einbringung der Eiſenintereſſen und ſonſtigen Be⸗ teiligungen der Klöcknergruppe gegründete G. veröffentlicht ihren erſten Abſchluß auf 31. Dez. 1927. Darin erſcheinen Wertpapiere und Beleiligungen mit 12,56 Mill., Schuldner mit 23,44 Mill. J, Im⸗ mobilten, Fahrzeuge und Lagerbeſtand mit 0,72 Mill./ ſowie Bar⸗ beſtände mit 0,86 Mill.. Auf der Paſſipſeite ſtellten ſich Gläubiger auf 22,37 Mill.„, das mit 25 p. H. eingezahlte AK. auf 12 Mill. die Rücklage auf 1,19 Mill. J. Der Uerberſchuß des Jahres 4927 beträgt ſomit 2,02 Mill. 4. Das Unternehmen wurde bekannt⸗ lich unter Benutzung des Mantels der dem Klöckner⸗konzern zuge⸗ öigen Grunderedit⸗Bank Ach. in Duisburg errichtet, die als Gmb. meu gegründet wurde. 8 2 10 8 Nationale Automobil⸗Geſellſchaft AGG. in Berliu⸗Oberſchöne⸗ Die Geſellſchaft, deren vor kurzem bekanntgegebene Ab⸗ Men die Aktionäre derart enttäuſchten, daß zum Zuſammen⸗ ner Aktionäre in eine Oppoſitlonsgruppe aufge⸗ 177 422/ ſollen fordert wurde, legt nunmehr ihren Geſchäftsbericht für 1927 vor. Einleitend wird bemerkt, daß es der G. im abgelaufenen Jahre gelungen ſei, den Abſatz gegen das Vorfahr w eſentlich zu heben. Die Preiſe ſeien aber unter dem Druck der Einfuhr ausländiſcher Waren ungenügend geblieben und nach der weiteren Ermäßigung der ohnehin unzureichenden Einfuhrzölle noch mehr zurückgegangen. Gegenüber dem Vorfahre zeigen denn auch die Zahlen der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung keine allzu großen Veränderungen. Der Geſchäf ts gewinn hat ſich um rund 120 000% auf 3 832 625, erhöht. Auf der anderen Seite ſind die Geſchäftsunkoſten, Steuern und ſoz. Laſten von 2,36 auf 2,74 Mill. geſtiegen. Das Disagio auf die 2 Mill./ Sbligationen beträgt 130 000%(860 000% auf 3 Mill. Obligationen]. Die Abſchrei⸗ bungen wurden von 308 181 auf 659 921% erhöht, ſo daß zuſammen mit dem 146 714/ betragenden Vortrag aus 1926, wie bereits meldet, ein Reingewinn von 451958(828 179)% verbleibt. Während die G. für das GJ. 1926 bekanntlich 6 v. H. Gewinnantell ausſchüktete, ſchlägt ſie bekanntlich ihrer HV. am 21. 6. vor, von einer Gewinnausſchüttung Abſtand zu nehmen und die 451 958, für die vorliegenden Aufgaben bereitzuſtellen. 7; Erweiterung der Oeſterreichiſche Daimler⸗Moloren AG. Die Oeſterreichiſche Daimler⸗Motoren AG. wird für das abgelaufene G. von der Ausſchüttung eines Gewinnanteils abſehen. Die G. wird die Puch⸗Werke AG. in Graz und die Oeſterreichiſche Flugzzeugſabrik AG. in Wien⸗Neuſtadt durch Ver⸗ ſchmelzung derart übernehmen, daß für je eine Puch⸗Aktie zwei Daimler⸗Aktien und für je eine Aktie der Flugzeugfabrik AG. 77 Daimler⸗Aktien ausgegeben werden. 7: Hauf⸗Union A. Vereinigte Hanfſpinnereien und Bindfaden⸗ fabriken in Schopfheim(Baden]. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung des am 31. Dezember 1ga7 bendeten GJ. weiſt einen Rein ge⸗ winn von 37878/ aus, woraus der Verluſt des vergangenen Ge⸗ ſchäftsjahres in Höhe von 36 256% gedeckt uwd der verbleibende Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll; es gelangt ſomit wieder keine Dividende zur Verteilung. Die Verſchmelzung der G. mit den Verpächtergeſellſchaſten Schopfheim und Zittau ſei durchgeführt. Die Werte Alf und Säckingen wurden ſtillgelegt, die Ma⸗ ſchinen anderweitig verwendet und die Geſchäftsanteile veräußert. Der Abſatz ſei zurzeit zwar ſchwierig; man hoffe jedoch, auch weiter⸗ hin den vollen Betrieb aufrechterhalten zu können. * Die Auslandsaufträge der Berger Tiefbau AG. Zuſammen mit ſeinem Anteil an dem großen Auftrag für den Bau der perſiſchen Eiſenbahn, die die Julius Be rger AG. in Berlin bekannt⸗ lich in Gemeinſchaft mit der Philip p Holzmann AG., Frank⸗ furt a. M. und der Siemens Bauuni o n, der Baugeſellſchaft des Siemens⸗Konzerns, ausführt, verfügt Berger dem Vernehmen nach jetzt über Bauaufträge im Werte von mehr als 300 Mil l. J. Damit iſt der jetzige Baupark des Unternehmens auf vorausſichtlich acht Jahre mindeſtens voll beſchäftigt. Der weitaus größte Tell der Bauten erfolgt im Ausland, neben Perſien vor allem in der Türkei und Südamerika(Vene⸗ zuela), Mit ſeltenem Geſchick hat es aber dabei die Leitung von Berger verſtanden, die Finanzier n ng meiſt allein den Auf⸗ traggebern zu überlaſſen. Das mindert zwor nicht das ungeheure Riſito, das mit jedem Bau, beſonders aber im überſeeiſchen Aus⸗ land, für den Bauunternehmer verbunden iſt. Zahlenmäßig läßt ſich dieſes Riſiko erklärlicherweiſe nicht ausdrücken, aber es wächſt ſelhſtverſtändlich entſprechend mit der Höhe der Bauaufträge. 2. Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber AG. in Nürnberg wieder dividendenlos. Der Aöſchluß weiſt einen gegen das Vorjahr weſent⸗ lich verringerten Reingewinn von 4116(103 751)/ aus, zu dem noch der Vortrag von 92 192/ kommt. Der A. Beſchloß, der B. am 25. Juni vorzuſchlagen, 10000% der geſ. Rücklage zuzu⸗ führen und den Reſt auf neue Rechnung vorzutragen. Es wird alſo auf die Stel. wieder kein Gewinnanteil ausgeſchüttet. Das ungünſtige Ergebnis wird mit den ſtar k gedrückten Preiſen infolge des ſcharfen iu⸗ und ausländiſchen Wettbewerbs begründet. * Elektrographit aus Petrolkoks. Wie mitgeteilt wird, hat die Bleiſtiftfabrik vorm. Joh. Faber AG. in Nürnberg ſich zu⸗ ſammen mit einer chemiſchen Fabrik der Herſtellung von Elektro⸗ are phit aus Petrolkoks zugewandt. Bleiſtifte werden dort jetzt im⸗ mer mehr aus dieſem Rückſtand der Erdölraffinerien anſtatt aus Anthrazitgraphit bergeſtellt, der weniger rein iſt. Auslandintereſſe für deutſche Aktien Dem Maibericht der Deut ſchen Bank entnehmen wir: Die Neigung des Auslandes, Anlagen in Deutſchland zu ſuchen, iſt ohne Zweifel im Wachſe n. Sie hat ſich wiederholt während der letzten Mongte in einer lebhaften Beteiligung an inländiſchen Emiſſionen gezeigt, wie in guten Zeichnungserfolgen deutſcher Auslandanleihen, von denen ein hoher Betrag— man ſchätzt ihn auf eine halbe Milliarde Reichsmark— in der nächſten Zeit zum Abſchluß kommen ſoll; aus dieſem geſtiegene Intereſſe für Deutſchland heraus findei die ausländiſche Spekulation auch deutſche Aktien werte 5 an die ſie nicht den innerdeutſchen Maßſtab der Rendite legt, ver⸗ lockend. Eigentümlich iſt die Kursentwicklung der letzten Zeit ge⸗ weſen, daß ſie Nicht etwa einigermaßen gleichmäßig nach oben er⸗ folgte, ſondern in ſprunghaften und auf bestimt, An raſcher Folge wechſelnde Gruppen beſchränkten Hauſſebewegungen, die oft inter⸗ national von einer Börſe auf die andre übertragen wurde und durch die Vehemenz ihrer Bewegung auch in verſtärktem Maße zu Reali⸗ ſationen veranlaßten. Als natürliche Folge der ſich internationaler einſtellenden Börſenſpekulation ergibt ſich eine ſtärkere Reagi⸗ bilität auf auswärtige Börſenvorgänge, wie ſie un⸗ längſt auf den Newyorker und Pariſer Börſenſchock in Berlin zu⸗ tage trat, während das große innerpolitiſche Ereignis der Wahlen kaum einen Einfluß auf die Geſtaltung der Börſe ausgeübt gat. Des weitern bleibt zu beachten, daß der Aufwärtsbewegung der Ak⸗ tienkurſe nicht eine ſolche der ſeſtver zinslichen Werte para⸗ lell läuft, daß alſo die Höherbewertung der Aktien nicht etwa, wie dies 1926 der Fall war, in erſter Linie auf einer weſentlichen Ver⸗ änderung der Geldverhältniſſe beruht. Wenn das Auseinander⸗ klaffen in der Richtung des Aktjen⸗ und Anletheindeyx ſich nicht in einem ſtärkern Anſteigen der Börſenkredite bemerkbar macht, ſo iſt dies eben auf die Tatſache zurückzuführen, daß durch die ſtarke Betei⸗ ligung des Auslandes an den Derminenengagements ein relativ er⸗ heblicher Teil der Eſekten abgenommen wird. 1 Die Lage der Kraſtfahrzeuginduſtrie Belebtes Geſchäft, aber Preisdruck— Geſteigerter Laſtkraftwagenabſaß — Wachſendes Intereſſe für deutſche Motorräder— Die Bedeutung der Automobilinduſtrie für Deutſchlands Wirtſchaft 8 Die Lage der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie hat ſich auch wäß⸗ rend der letzten Wochen weiter gebeſſert. Das Geſchäft war in allen Gruppen gut belebt, ſtand jedoch ſtellenweiſe unter ſtärkerem Preisdruck, ſodaß die Ueberſchußergebniſſe nicht allgemein befrie⸗ digten. Der Abſatz in Laſtkraftwag en aller Art hat im In⸗ und Auslande eine beträchtliche Steigerung erfahren. Auch in Spezial⸗ fahrzeugen macht ſich größerer Bedarf bemerkbar. Das Pers ſonen wagen geſchäft war, wie geſagt, ebenfalls gut belebt. Wäh⸗ rend im Inlande die kleineren und mittleren Typen den Vorrang ein⸗ nahmen, bevorzugten die ausländiſchen Intereſſenten die großen Qua⸗ litätstypen. Die Ausſtellungen, die Mitte März in Genf und Wien ſtattfanden, brachten den vertretenen deutſchen Marken erneut ſchöne Erfolge. Ueberhaupt ſtanden die deutſchen Erzeugniſſe augenfällig im Zeichen beſonderer Beachtung. Die gleiche Beobachtung konnte man, was Motorräder anbetrifft, trotz der großen zahlenmäßigen Ueberlegenheit der engliſchen Fabrikate, auf der Prager Motorrabſchau machen. Aber auch im Inlande macht ſich geſteigertes Intereſſe für die deutſchen Motorradmarken bemerkbar. Naturgemäß iſt auch die Zubehörinduſtrie befriedigend beſchäftigt. Vonnöten aber wären Preisſenkungen in verſchiedenen dazu gehörigen Zweigen. Daß auch mit einer weiteren Geſchäftsausdehnung in allen Gruppen gerechnet wird, ergibt ſich aus den diesbezüglichen Vorbereitungen, die Induſtrie und Handel treffen. Eine große Gefahr bedeutet immer noch die amerikaniſche Konkurrenz. Dieſe und der ſteigende Kapitalbedarf ſind zweifel⸗ los auch die Hauptmotive dafür, dag erneut Fuſionsver⸗ handlungen in der deutſchen Automobilinduſtrie, den Großaktionären und den intereſſierten Banken ſtattfinden. Ueber den Umfang und die bisherigen Reſultate kann Poſitives noch nicht mitgeteilt werben, aber zweifellos ſind über kurz oder lang Ergebniſſe zu erwarten. Dagegen dürfte den Beſtrebungen zur Bildung eines europäiſchen Automobilkartells, als Maßnahme gegen die„amerikaniſche Gefahr“, wegen der zu erwartenden Rückwirkungen verſchiedenſter Art, weniger Bedeutung beizumeſſen ſein. Intereſſant und bezeichnend für den Stand der deutſchen Automobilinduſtrie und deren Bedeutung innerhalb derdeutſchen Wirtſchaft ſind die Zahlen, die kürzlich in einem im Auftrage des Reichsverbandes der deutſchen Automobilinduſtrie ge⸗ haltenen Vortrages erwähnt wurden. Demnach ſind z. Zt. 536 000 Menſchen in der Automobilinduſtrie beſchäftigt gegen 1d. 690 000 im ganzen deutſchen Bergbau.— Der Fahrzeugbeſtand Deutſchlands iſt von rd 78 000 Stück vor dem Kriege auf z. Zt. über 710 000 Stück ge⸗ ſtiegen.— Auf deutſchen Kraftverkehrsgeſellſchaften wurden im Jahre 1927 rd. 50 Millionen Perſonen befördert und im Güterverkehr etwa 10 Millionen Laſtkraftwagen⸗Kilometer zurückgelegt. Nach bisher vor⸗ liegenden Stattſtiken ſind 425 deutſche Kraftfahrlinien mit über 8 800 Kilometer Streckenlänge in Betrieb.— Man ſieht hieraus, daß die Er⸗ haltung und Förderung der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie eine Le⸗ bensfrage für den Beſtand der deutſchen Wirtſchaft überhaupt iſt. * Stuttgarter Bäckermühlen Ac. in Eßlingen. Die Mühle in Eßlingen habe mit etwa gleichem Ergebnis wie in den letzten Jah⸗ ren gearbeitet, ſo daß es möglich war, die gleichen Abſchreibungen wie bisher, und zwar in Höhe von 69 321(i. B. 17 588) 4 vorzu⸗ nehmen. Der Rohgewinn hat ſich von 790 885% 1. V auf 654.008/ verringert, der Reingewinn hat einen noch viel empfindlicheren Rückgang auf 22 441(104 845)/ aufzuwelſen. Unkoſten konnten auf 210 012(247 130), Gehälter und Löhne auf 211 713(212 212)% und Steuern und Verſicherungen cuf 132 408(147 158)% herab⸗ gedrückt werden, Reparaturen erforderten 8021(7950), da wie⸗ derum einige Werksverbeſſerungen vorgenommen wurden, die es möglichen, die Kundſchaft mit erſtklaſſigen Erzeugniſſen zu be⸗ ern. Aus dem Reingewinn ſollen, wie wir bereits meldeten, der Rücklage zugeführt werden, die verbleibenden 12441% werden auf neue Rechnung vorgetragen.— Aus der Bilanz: Bilanzſumme 3,09(2,72) Mill., Gläubiger 925 793(635 495) J, Wechſelſchulden 823 778(701 154)%; dagegen Warenbeſtand 990 684 34 000) /, Schuldner 701 515(756683) /, Wechſelbeſtand 100 053 77 90) /, Anlagewerte 1 139 800(1 174 000) /. Die Rücklage iſt auf 100 000% verſtärkt, Aktienkapitel und. mit 1 200 000% Der Geſchäftsgang in den erſten Monaten des neuen Jahres ſek etwas günſtiger geweſen, man habe Abſchlüſſe auf längere Dauer machen können, die die volle Beſchäftigung auf mehrere Monate ſicherſtellen. Schweizer Ahreninduſtrie gegen Gmünd und Pforzheim Die Entwicklung der Armban du hr ⸗ häuſe⸗Juduſtrie in einzelnen Ländern, darunter namentlich in Deutſchland(Gmünd, Pforzheim), hat den f weizeriſchen Fabriken eine Konkurrenz entſtehen laſſen, gegen die ſie jetzt einen ſtärkern Kampf begiunt Da für den Bezug der Rohwer ke die meiſten noch auf die Schweiz angewieſen ſind, will fetzt der dortige Rohwerk⸗ truſt, in de mdie Rohwerk⸗Erzeugung des Landes foſt reſtlos zu⸗ ſammengefaßt iſt, eine Kontrolle über die Ausfuhr von Rohwerken und Einzelteilen zu Taſchen⸗ und Armband⸗ uhren ſowte eine Ginſchränkung der Ausfuhr durchführen. Dann ſollen dieſe Waren nach dem Auslande nur zu Büheren Preiſen als an die ſchweizeriſchen Uhrenfabriken geliefert werden. In Ergänzung dieſes Vorgehens verlangt die ſchweizeriſche Ge⸗ häuſeinduſtrie ſtaatliche Schutzmaßnahmen in Form hoher Einfuhrzölle. In den letzten Jahren iſt die Einfuhr fertiger Ge⸗ häuſe, insbeſondere von Doußblé⸗ und Plagusgehäuſen, in die Schweiz ſtark gewachſen. Sie betrug 1927 faſt das Doppelte der vorjährigen Einfuhr. Nunmehr hat die ſchweizeriſche Uhrenhandels⸗ kammer an die Bundesregierung den Antrag ge⸗ richtet, zwecks Einſchränkung der Einfuhr von fertigen Uhr⸗ gehäuſen aus dem Auslande dieſe mit einem Stückzolk an Stelle des bisherigen niebrigen belegen. Es handelt ſich alſo um einen Schlag hauptſächkich gegen Gmünd und Pforzheim, denn rd. 90 v. H. der nach der Schweiz eingeführten ÜUhrengehäuſe kommen aus Deutſchlond. a Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen und Uhrenge⸗ Gewichtszolles zu 24. 30. a 24. 30. 24 30. Rem. Hort.. 490,400 48 Schwei... 28.38 2589 J Stoghelm.. 18.18 19.10 Fare. 4124 02 Holland. 12.40 1208 Naß.15 29.21 Hrüſſer. 84.89 8801 Oslo. 1822 1824 5 Mailand 92,65 82.67 Kopenhagen 18.19 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1780 und Pfunde mit 20.8928 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 29. Ma Preiſe 8 Feſtmark für 1 Kg.„ 24, 5 20. 20. Gleftroipttupfer 187.— 189,28 Aluminium. in Naffinadekupfer—.——.— Barren 2,10 2,16 Ble—.——.— un ausl.* 8 Rohzink Bb. Pr.)———ͤ—— üttenzinn 8 9285 2 2 Arx, Berk.)———.— Nickel 8,80 550 Plattenzint 1—— Antimon 9,9409 0 94⸗0.99 Aluminſum.90.10 Silber für 1 Gr. 85 50.86.80 84—.85.— London 29. Mal. Metallmarkt.(In Et. J. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 24. 29. 24. 29. Blei 55 21,15 kupfer Kaſſa 83,50 64,18 beſtſeleci 67,50 8,25 ink 25 75 25,88 do. 3 Ronat 63 88 64,15 Nickel—— ueckſlb. p. Fl. 22.50 22.80 90. Elektrol. 68.50 66.— Zinn Kaſſa 290,15 228.—[Regulus—— * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 29. Mal, Morris A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg 8. Nach der ſtärken Aufwärts⸗ bewegung der letzten Wochen trat am Kaffeemarkt in der abge⸗ laufenen Berichts woche ein erheblicher Rückſchlag ein. Ausgehend vom Newyorker Terminmarkt gingen die Kurſe um ca.—5 Pfg. zurück Braſilien ermäßigte ſeine Forderungen ebenfalls, folgte der Aufwärtsbewegung am Terminmarkt jedoch nicht in gleichem Aus maße, Der Konſum nerhielt ſich elwas zurückhaltende entſprechend hohen N 7 4 e S — 2 — s * * Mittwoch, den 30. Mai 19287 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgahe) 7. Seite. Nr. 247 * Sportliche Olympiſches Jußball⸗Turnier Der dritte Tag. Italien gegen Frankreich nur 413. Das erſte Spiel des Dienstags brachte mancherlei Ueber⸗ raſchungen. Einmal boten die favoriſierten Italiener, deren ganze Elf aus„Gelegenheitsberufsſpielern“ beſteht, eine un⸗ erwartet ſchlechte Leiſtung, um anderen kam es beim Kampf heftig en politiſchen Demonſtrationen gegen tener, an denen ſich faſt die ganzen 7000 Zuſchauer und oßer Teil der zuſchauenden Spieler⸗Expeditionen der ten Nationen beteiligten. An den unſchönen Vor⸗ en, die mit olympiſchen und ſportlichem Geiſte nichts aben, beteiligten ſich erfreuicherweiſe die Deutſchen Die mit großem Elan kämpfenden Franzoſen ſchoſſen auf:2 zu ſtellen. Nach dem el wurde mit noch größerer Erbitterung gekämpft, die ingen aber gingen immer mehr zurück. Auf jeder Seite noch ein Treffer. Portugal— Jugofſlawien ebenfalls knapp, nur:1. Allgemein erwartete man, daß die Portugieſen dieſen im alten Stadion vor 5000 Zuſchauern ausgetragenen Kampf glatt gewinnen würden. Aber die Jugoflawen leiſteten während des ganzen Kampfes erbitterten Widerſtand, ſie waren dabei nicht nur eifrig, ſondern auch techniſch und taktiſch ganz vor⸗ züglich. Nachdem beide Mannſchaften in der erſten Halbzeit je einen Treffer erzielt hatten, kam es in der 30. Minute der zweiten Halbzeit bei einem unfairen Angriff des portugieſi⸗ ſchen Rechtsaußen auf den Tormann des Gegners zu einer kleinen Schlägerei. Der deutſche Schiedsrichter Bir lem ſtellte ſowohl den Portugieſen, wie auch den ſerbiſchen Ver⸗ teidiger Jvovice vom Platz. Erſt in der letzten Minute fiel durch einen Alleingang des portugieſiſchen Mittelläufers Silva die Entſcheidung. Trgentinien— Vereinigte Staaten 11:2. Die Argentinier bewieſen in dieſem Treffen, daß man ſie zu Recht unter die Favoriten des Turniers zählt. Sie ge⸗ wannen das Treffen gegen die allerdings ſchwachen Leute der USA. nach Belieben, ohne ſich dabei voll auszugeben. Als ſtie einmal voll aus ſich herausgingen, ſchoſſen ſie innerhalb von vier Minuten drei Treffer. Das Skore wäre wohl noch höher ausgefallen, wenn nicht der baumlange Torhüter der Amerikaner ausgezeichnete Arbeit geleiſtet hätte. Bei Halb⸗ zei“ ſtand die Partie bereits:0. Kein Troſtturnier? Bei den Fußball⸗Verbänden der in Amſterdam vertre⸗ tenen Nationen beſteht wenig Neigung, ſich an dem von der Fifa ausgeſchriebenen Troſtturnier zu beteiligen. Die Schwei⸗ zer reiſen bereits am Donnerstag ab und auch die Chilenen wollen Ende der Woche die Heimkehr antreten. Die Ent⸗ ſcheidung über die Frage des Troſtturniers fällt am Don⸗ nerstas Deutſchlands nächſter Gegner Uruguay oder Holland Am Dienstag abend wurde in Amſterdam die Ausloſung für die zweite Runde wie folgt vorgenommen: Deutſchland ſpielt gegen den Sieger aus Uruguay— Holland, Belgien gegen Argentinien, Italien gegen den Sieger aus Spanien— Mexiko, Portugal gegen Aegypten. Deutſchland hat alſo wieder ein⸗ mal nicht gerade das beſte Los gezogen. Tennis Teunis⸗Wettſpiele in Heidelberg In Heidelberg wurden am Montag Tennis⸗Städtekämpfe zwiſchen den Vertretern von Heidelberg, München, Freiburg und Saarbrücken ausgeſpielt. Die Freiburger, mit Weihe Rund ſchau und Hildebrandt an der Spitze ſtellten eine ausgeglichenere Vertretung und ſicherten ſich mit drei Siegen den erſten Platz der Geſamtwertung. München mit Baader, Barry und Frau Poſſelt an der Spitze hatte ziemlich Pech und kam erſt hinter Heidelberg auf den dritten Platz, während die Saarbrücker die ſchwächſte Vertretung zur Stelle hatten. Die Ergebniſſe lauteten: Freiburg— München:6; Heidelberg Saarbrücken 13:2; Freiburg Heidelberg 81:5; Freiburg Saarbrücken 615; Heidelberg— München 10:5; München— Saarbrücken 12:2. Ge⸗ ſamtwertung: 1. Freiburg 3 Siege. 2. Heidelberg 2 Siege. 3. München 1 Sieg. 4. Saarbrücken 0 Siege. i Schwimmen Die Waſſerballmannſchaft des Schwimmvereins Mann⸗ heim ſpielt im Rückſpiel gegen Nikar⸗ Heidelberg unentſchieden 313(:0) Nachdem vor kurzem im Mannheimer Herſchelbad die Waſſerballmannſchaft des Heidelberger„Nikar“ den Mann⸗ heimer Schwimmverein mit:1 Toren beſiegt hatte, ergab das am Freitag abend im Heidelberger Städtiſchen Hallenbad aus⸗ getragene Rückſpiel ein Unentſchieden mit:3 Toren, ſo daß Nikar den Titel Badiſcher Gaumeiſter an ſich reißen konnte, ohne daß ein weiteres Spiel notwendig iſt. Das Spiel wurde, wie zu erwarten war, recht ſcharf durchgeführt, jedoch verlief es durchaus ſportlich fair und zeigte beiderſeits beachtungswertes techniſches Können. In der Mannheimer Mannſchaft imponierte der Sturm der beſonders in der erſten Halbzeit überlegen war. Sie endete 110 für Mannheim. In der zweiten Halbzeit zeigte ſich die junge Heidelberger Mann⸗ ſchaft ſpieleriſch ebenbürtig, beſonders wußte der Tormann zu gefallen. Der Verlauf des Kampfes in der zweiten Halbzeit war abwechſlungsreich und ſpannend. Der Schiedsrichter— Meyer⸗Karlsruhe— leitete gewiſſenhaft das Spiel, das mit:3 endete. Nach dieſem Ligaverbandsſpiel in Heidelberg iſt„Nikar“ nunmehr Gaumeiſter im Waſſerball und wird demnächſt dem württembergiſchen Gauſieger Eßlingen gegen⸗ übertreten. K Pferdesport Britton gewinnt das Deutſche Traber⸗Derby in Rekordzeit Bei einem Publikumsandrang wie je zuvor, wurde am Pfingſtſonntag in Ruhleben das Deutſche Traber⸗ Derby ausgetragen. Erſt beim 5. Verſuch gelang die„lange Anfahrt“, die neue Startmethode. Arion Bingen lag vor Britton und Augias, denen von den 11 Bewerbern Lennardo, Arnim und Edzard folgten. Hinten lagen Dorier, Hannibal und Domino. Vor dem 2. Platz ging Britton in Front, der von Augias getrieben wurde. Arion Bingen mit Charlie Mills fiel ſtark zurück. R. Großmann mit Britton führte weiterhin unvermindert ſcharf mit etwa ywei Längen vor Augias, deſſen erneuter Angriff abgewieſen wurde. In gigantiſchem Kampf ging es in die Gerade und hier fiel erſt die Entſcheidung zu⸗ gunſten Brittons, der auf der 3200 Meter langen Strecke den Kilometer in der neuen Rekordzeit von 1,26 Min.(bis⸗ her 1,286 Min. von Lebenskünſtler) bedeckte. Augias mit 1,26.1 Min. und 4 weitere Pferde unterboten gleichfalls die bisherige Rekordleiſtung. Ergebniſſe: Deutſches Traber⸗Derby. Ehrenpreis und 50 000. 3200 Meter. 1. Geſt. Brieſen und M. Zeilers Britton(R. Groß⸗ mann); 2. Th. u. L. Goldſchmidts Augias(J. Mills); 3. Der gleichen Arnim(Treuherz); 4. Zaunkönig. Ferner: Hannibal, Dorier, Le Watts, Domino, Edzard, Arion Bingen, Leonardo. Tot.: 21, Platz: 13, 15, 43:10.—5 Lg. Karlshorſt(29. Mai) 1. Mandarin⸗Hürdenrennen. 3000. 3000 Meter: 1. P. de Nully Broms Mariza(H. Bismark); 2. R. Roths Rubel; 3. A. Vogdts Merkur 2. Ferner liefen: Probefahrt, Rivalin, Helios, Lieſerer, Sil⸗ berkatze, Palladio, Der Nord, Raute. Tot: 16. Pl: 11, 12, 12:10. A. Preis von Fürgenſee. Fagbrennen 8700&. 4000 Meter: 1. K Fellers Carl Ferdinand(Hr. Schnitzer); 2. H. Ellon und Rz Immerwahrs Pommer; 3. May. Frhr. v. Lotzbecks Allah. Ferner liefen: Manoir, Lichtſtrahl, Trompeter. Tot: 42, Pl: 18, 1110. 3. Reſtdenz⸗Jagdrennen. 4500 4. 3400 Meter: 1. E. S. Fürſten⸗ bergs Atout König(Ackermann); 2. Frhr. E. v. Buddenhrock⸗ Pläswitz Felſenfeſt; 3. J. Kühns Eintracht 2. Ferner liefen: Creme de Menthe, Das Lied, Exuſu, Florida, Greif. Tot: 25. Pl 80, 22, 18:10. 4. Kronen⸗Preis. Jagdrennen. Ehrpr. und 12 000 4. 5000 Meter; 1. A. Vogdts Dorn 2(Oblt. v. Metzſch); 2. Graf Henckels Proſperoz 3. E. Goltſchalks Rheinland. Ferner liefen: Fritz Fromm, Brand meiſter, Falter, Otavi, Daim 2, Kritiſcher Tag, Stummer Teufel Alleluia. Tot: 67, Pl: 23, 24 15:10. 1 5. Preis von Mönchsheim. Jagdrennen. 3000 4. 4000 Metert Heinz Stahls Vineta(Hr. Schnitzer); 2. Rittm. v. Salderns Ir⸗ minſul; 3. O. v. Mitzlaff und Lt. v. Reibnitz Titus. Ferner liefen Fruſtra, Franzia, Siani, Tot: 21. Pl: 12, 15:10. 6. Slanderer⸗Hürdenrennen. 3000 /. 3000 Meter: 1. L. Leuchtags Logarithmus(Auguſtin); 2. Graf Helldorffs Ritornell; 3. A. v, Negeleins Prunustochter Ferner liefen: Albana, Quillon, Isländer, Fairy, Marinka. Tot: 41, Pl: 19, 22, 29:10. a 7. Preis von Hoppegarten. 3000 I. 1400 Meter: 1. L. Lewins Farade(Viſek); 2. Atlantic; 3. Steineibe. Ferner liefen: Schar Dagh. Norge, Sichelei, Wetterwart, Rottländer, Hans Thoma, Klim⸗ bim, Perſeverantia, Caeſaera Mohrenpeter. Tot: 81. Pl: 15, 62, 18210, Athletik Internationaler Ringer-Wettſtreit Apollo⸗Theater Mannheim Auch am Pflingſtmontag abend wurden die Schluß⸗ Entſcheidungskämpfe fortgeſetzt. Weltmeiſter Stur m Berlin und Europameiſter Steurs Belgien ſtritten 25 Min. ohne Entſcheidung. Sehr gut disponiert zeigte ſich Wey⸗ nura⸗Mandſchurei in der Begegnung mit Weltmeiſter Jaago. Nach 17 Minuten aber unterlag Weynura durch Hüftſchwung. Zuletzt hatte Orlando den Negerringer Tompſon zum Gegner. Tompſon wurde in 20 Minuten Sieger durch Schleudergriff. Der noch angeſetzte Kampf Fehringer— Urbach mußte ausfallen, da Fehringer nicht eingetroffen war und Urbach aus familiären Gründen nach ſeiner Heimat reiſen mußte. Fehringer, der unent⸗ ſchuldigt ausblieb, wurde laut Beſchluß des Schiedsrichters mit einer Geldbuße von 25/ belegt. Am Dienstag abend wurden die Kämpfe eingeleitet durch das erſtmalige Zuſammentreffen Fehringers mit dem Mittelgewichtler Weynura. Letzterer unterlag dem bedeu⸗ tenden Uebergewicht des Badeners in 16 Minuten durch Un⸗ tergriff von der Seite. Im Revanchekampf trafen ſich Welt⸗ meiſter Jaago und Europameiſter Steurs, nachdem im erſten Gang Steurs einen Sieg erfochten hatte. Diesmal endete der aufgeregte Kampf nach 20 Minuten mit dem Siege Jaagos durch Armzug aus dem Stande. Der ſchönſte Kampf des Abends war die Begegnung des Negerringers Tom p⸗ ſon mit Sturm⸗Berlin zur Herbeiführung der endgültigen Entſcheidung. Dieſe nach 49 Minuten Geſamtzeit zugunſten Sturms durch Eindrücken der Brücke. Den Stichkampf zwi⸗ ſchen den beiden Mittelgewichtlern Orlando und Reiber gewann Orlando nach 30 Minuten durch Eindrücken der Brücke. In der Mittelgewichtsklaſſe rangieren ſomit: Wey⸗ ura an erſter Stelle(Meiſter); 2. Orlando; 3. Reiber. ————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel 28. 24. 25. 25. 29. 30. Neckar⸗Pegelſ 28. 24 25. 26. 29..6 nd ö ö ö* S inſel 0 5.84.54.47 Mannheim.27 3,24 3 22.21 3,83 3,30 . 775155 262.27 4 Jagd.6 0,76.78 082.78 8,8 Maxau.45.48.41 4,49.44.35 e Maunhein.08.28 8,27.28.963.25 Kaub 925221219 2,20.34.27 Cöln.07 2,10.18 2,122 162.20 r n BB Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b., Mannheim. E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſtedatteut Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner 1 0 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Flltet Eisschränke neueste Modelle in jeder Größe und Ausführung. Großes Fabriklager Holzstraße 14 Am Luisenring. 8197 Haltestelle der Straßenbahn Linie 1 u. 2. Nudoli Weiss. Aaunbeim. —— ſype 220-230 Telephon 32168. Holxstr. 10 Möbliertes Zimmer m. voll. Penſ. an be⸗ e Von heute ab bin ich telephonisch nur noch unter der Nummer st. Dame od. Hrn. 8 2 rufst zu vm. O 3, 19. 2 Tr. — 508 2 8250 zu erreichen Em22 Kurt Hans Steiner(R. D..) Finanzierungen— Immobilien Schön möhl. Zimmer m. el, Licht ab 1. 6. P 6, 20 Mannheim Tel. 30508 zu om Schuhmacher, — e 25. Lagerplatz 1 85 auf dem Lindenhof, ca. 400 qm, gut eingefrie⸗ digt, mit 2 kl. Hallen ſof. zu verm. Gefl. Angeb. u. R 2 149 an die Geſchſt. 2227 Tag vis--vis Bezirksamt a L S8, 2 mit Arbeitsraum u. 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Mai 1928 4 1 1 e 0 Ein Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, 5 175 daß meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwester. 4 3 5 1 ene 9 He Schwiegermutter und Großmutter, Frau 6944 19 e 5 15 1 5 10 verſch. Marken 5 5 von Mk. 59— an z; 1 is masel nen 1 He 5 Lösch, H 4, 2 2 75 Die 0 Tel. 29974 Ver 5 1 7 Hil 8 5— in allen 8 155 geb. Kohler um wüle 5355 ̃ 5 be 5 35 ö FNEcX Ausführungen nach langem, schweren Leiden heimgegangen ist. Wer die Verstorbene kannte, weiß, welchen Verlust Wir erleiden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Riedel, Bäckermeister, T 3, 12 Familie Karl Riedel, Riedfeldstrage 54h biker Emaillierung Vernicklung 0— N g Modell 1928 55 Edelmann, D 4,2 8 5 ** r 5 2 5 1 1 Tel. 21416 2247 i Jol na el Suche mich mit einigen 5 Frau Fr. Riedel WWe. ee 10 000 Mk. zu beteiligen 5 12 85 2 00 15 8 5 1 N 5 18 5 La Wenn Eustenz geboten e N 15 J. Angebote unter M ö er. 5 ee E Nr. 35 an die Ge⸗ Mannheim, IJ 3, 12. 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