. * Bezugspreiſe: In Mann oder dur Bei epkl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſes kach⸗ Fe EG, 2. Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Spesen ſerſtt. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe: 1 f 4 Aonkag, 4. Juni 1928 i eim u. Umgebung frei ins Haus die Poſt 1 0 RM ohne e derung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 * Beilagen: Sport und möchten, haben die Pflicht, ohne Beſchönigung der Tatſache ins Für Deutſchland ſind von beſonderem Intereſſe der ewige S pie l. Aus Zeit und Leben 2 WMorgen⸗ Ausgabe 7 6 Mannheimer General Anzeiger Nr. 255— 139. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aalenelhele 15 Allgem. Aigegen 040 N. M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſetz und Recht 2 Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Ge Heute beginnt die 50. Tagung des Völlerbundsrates Keine gute Bilanz Heute(Montag) wird in Genf der Völkerbundsrat z u m 5 0. Mal zuſammentreten. Das bedeutet für ein achtjähri⸗ ges Beſtehen dieſer Inſtitution rein quantitativ eine an⸗ ſehnliche Leiſtung. Stände die Quantität in einem nur eini⸗ germaßen angemeſſenen Verhältnis zu der qualitativen Lei⸗ ſtung, ſo könnte man dieſer Jubiläumstagung neben der ent⸗ ſprechenden Anerkennug die aufrichtigſten Glückwünſche dar⸗ bringen. Leider iſt dieſes Jubiläum aber kaum dazu angetan, beſondere Glücksempfindungen auszulöſen. Retroſpektive Betrachtungen können eben nicht darüber hinwegtäuſchen, daß in Wirklichkeit die führende bezw. ausſchlaggebende Beein⸗ fluſſung des Völkerbundes in den entſcheidenden weltpoliti⸗ ſchen Fragen immer mehr ſeinen Händen entglitten iſt. Ge⸗ rade diejenigen, welche die Aufgabe des Völkerbundes im Geiſte der Verwirklichung einer höheren Rechts⸗ ordnung im Verkehr der Nationen erblicken Auge zu ſehen, daß in dieſer großen Aufgabe der Völkerbund im ganzen bisher verſagt hat. Die wenig erfreulichen Zu⸗ ſtände, unter denen gegenwärtig die politiſchen Beziehungen der Völker des balkaniſierten europäiſchen Kontinents aufs ſchwerſte leiden, ſind ja zum erheblichen Teil auf die innere Ohnmacht zurückzuführen, zu der bisher der Völkerbund durch die weitgehende Duldung einer höchſt egviſtiſchen Intereſſenpolitik gewiſſer ſchwerbewaffneter Großmächte verurteilt wurde. Es iſt deshalb anläßlich der Bilanz dieſer Jubiläumstagung des Bölkerbundsrates dringend nötig, erneut darauf hinzuweiſen, daß ohne eine baldige ernſthafte Löſung der Abrüſtungs⸗ frage für jene Länder, welche als die ſogenannten Sieger⸗ mächte weit über den Friedensſtandard hinaus bis an die Zähne in Waffen ſtarren, der Völkerbund kaum das Jubiläum ſeiner 100. Ratstagung erleben dürfte. Auch ſonſt wird nicht gerade Fetertagsſtimmung auf der 50. Ratstagung herrſchen. Aeußerlich ſchon deshalb nicht, weil Briand ſowohl wie Streſemann dieſer Tagung fern⸗ bleiben. Innerlich, weil beſondere Senſationen wohl kaum zu erwarten ſind, vielmehr im Grunde genommen nur alte unerfreuliche Dinge, die man durchaus nicht zu einem leidlich befriedigenden Abſchluß bringen konnte, eine neuerliche Auf⸗ wärmung erfahren werden, ohne deshalb etwa ſchmackhafter zu werden. Wahrſcheinlich wird man das Meiſte wiederum in den Orkus der Vertagung in Fortſetzungen verſinken laſſen. Der ungariſch⸗rumäniſche Optantenſtreit ſcheint keine Mög⸗ lichkeit der Löſung für Genf zu bieten und die litauiſch⸗polni⸗ ſchen Verhandlungen werden wohl das gleiche Schickſal finden. Optantenſtreit und die ebenſo ewigen Schulbeſchwerden des Deutſchen Volksbundes in Oſt⸗Oberſchleſien gegen die Vertragsbrüchigkeit Polens. Die üblichen Verhandlungen hinter den Kuliſſen werden diesmal wohl dafür ſorgen, daß die Temperatur ziemlich lauwarm bleibt. Zaleski abgereiſt Der polniſche Außenminiſter iſt an der Spitze der polniſchen Delegation zur Völkerbundstagung nach Genf abgereiſt. 8 D 25 8 Der Stuttgarter Werkſpionage⸗Prozeß In der Samstagsſitzung wurde von dem Rechtsbeiſtand des Angeklagten Karrer deſſen Haftentlaſſung bean⸗ tragt mit der Begründung, daß die Grundlage der Anklage durch die Ergebniſſe der bisherigen Verhandlung ſehr ver⸗ engert worden ſei und von einem Verbrechen wohl nicht mehr die Rede ſein könne. Der Geſundheitszuſtand des Angeklagten Karrer laſſe auch befürchten, daß bei ihm ein Zuſammenbruch erfolge. Das Gericht lehnte jedoch dieſen Antrag ab, da im jetzigen Zeitpunkt der Verhandlung eine Verabredungs⸗ und Fluchtgefahr keineswegs ausgeſchloſſen ſei. Das Gericht werde aber die Möglichkeit, den Angeklagten Karrer aus der Haft zu entlaſſen, ſtets im Auge behalten und ge⸗ gebenenfalls von ſich aus der Sache nähertreten. Der weitere Verlauf brachte Ueberraſchungen und Aufregungen. Es wurde unter allgemeiner Spannung der Berliner In⸗ duſtrielle Kahn, der Hauptaktionär der Riebe⸗ werke in Berlin, aufgerufen. Er lehnte es ab, von der Ver⸗ wertung der Zeichnungen der Normawerke im Betriebe der Riebewerke irgend etwas gewußt zu haben. Er ſchilderte dar⸗ auf einzeln die Verhältniſſe in der Kugellagerinduſtrie, da man nur aus der Kenntnis der Geſamtverhältniſſe heraus die Dinge richtig beurteilen könne. Die Kugellagerkonvention habe, und zwar insbeſondere durch den Einfluß der Norma⸗ werke, die Tendenz gehabt, die Preiſe möglichſt hochzußalten. Der SͤKS⸗Konzern, dem die Normawerke angeſchloſſen ſind, ſet ein Unternehmen interne onalen Charakters, das mit 105 Millionen ſchwediſchen Kronen arbeite und beſtrebt ſei, Unterredung Chamberlain-Briand Chamberlain traf auf der Reiſe nach Genf am Samstag nachmittag.40 Uhr in Paris ein und wurde vom Kabinetts⸗ chef Briands und dem engliſchen Botſchafter Lord Crewe empfangen. Er begab ſich ſofort zum Quai'Orſay, wo er mit Briand eine längere Unterredung hatte. 8 Anſchließend erklärte Briand den anweſenden Preſſe⸗ vertretern, er habe mit Chamberlain ſämtliche politi⸗ ſchen Probleme beſprochen, die gegenwärtig die Re⸗ gierungen beſchäftigten oder auf der Tagesordnung der Völ⸗ kerbundsratsſitzung ſtünden. Es habe ſich dabei eine völ⸗ lige Uebereinſtimmung des franzöſiſchen und des eng⸗ liſchen Standpunktes herausgeſtellt. Vor allem ſei die Ab⸗ rüſtungsfrage im weiteſten Sinne und im Rahmen dieſes Problems auch der Antikriegspaktvorſchlag Kelloggs beſprochen worden. Die kürzlich von Kellogg ge⸗ haltene Rede berechtige zu der Annahme, daß die Vereinigten Staaten die Vorbehalte hinſichtlich der Verpflichtungen aus dem Völkerbundspakt und hinſichtlich der Handlungsfreiheit der vertragsſchließenden Mächte im Falle der Verletzung des Paktes durch einen beteiligten Staat annehmen werden. Es bleibe noch zu entſcheiden, ob dieſe Vorbehalte im Pakt ſelbſt oder in einem Anhang niedergelegt werden ſollten. In der St. Gotthardaffäre laſſe ſich nach ſo langer Zeit nicht mehr viel tun, jedoch wolle man in Genf verſuchen, eine Er⸗ weiterung der Befugniſſe des Völker bunds⸗ präſidenten für die Zeit zwiſchen den Seſſionen zu er⸗ reichen, um in Zukunft derartige Vorkomnmiſſe zu verhindern. Auch bei der Erörterung der n chineſiſchen Probleme und der italieniſch⸗ſüdſlawiſchen Differenzen habe er ſich mit Chamberlain in reſtloſer Uebereinſtimmung be⸗ funden. Dieſer habe ihn ferner über ſeine in London geführ⸗ ten Beſprechungen mit dem litautiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras unterrichtet. Zum Schluſſe kündigte Briand an, daß er beabſichtige, einen Monat zur Erholung nach ſeinem Landſitz Cocherel zu reiſen. i. Iranzöſiſcher Miniſterrat Hoeſch bei Briand In einem am Samstag im Elyſes abgehaltenen Miniſter⸗ rat legte Poincaré dem Präſidenten Doumergue den Er⸗ laß über die Ernennung Loucheurs zum Arbeitsminiſter zur Unterzeichnung vor. Loucheur nahm vom Augenblick der Unterzeichnung ab an den Beratungen des Kabinetts teil. Außenminiſter Briand erſtattete über die außenpolitiſche Lage Bericht. g Im Anſchluß an den Miniſterrat empfing Außenminiſter Briand den deutſchen Botſchafter v. Hoeſch. Von deutſcher Seite wird dazu mitgeteilt, daß der Botſchafter bei dieſem Beſuch Gelegenheit genommen habe, die große Befrie⸗ digung der deutſchen Regierung über die Geneſung des fran⸗ zöſiſchen Außenmtiniſters zum Ausdruck zu bringen und auch in ſeinem eigenen Namen Briand zu ſeiner Wiederherſtel⸗ lung zu beglückwünſchen. Im übrigen ſeien bei dieſer Unter⸗ haltung die ſchwebenden politiſchen Fragen in allgemeiner Form berührt worden. Später hatte Briand noch eine Unterredung mit dem rumäniſchen Geſandten Dia mandi. unter Zurückdrängung der deutſchen Kugellagerinduſtrie zu einem Welttruſt ſich zu entwickeln. Die deutſche Kugellager⸗ induſtrie ſolle dadurch vom Weltmarkt, den ſie früher zu einem erhebichen Teil beherrſchte, ferngehalten werden. Was Karrer betreffe, ſo ſei er zweifellos der Kopf der Norma geweſen. Karrer ſei imſtande, innerhalb drei Stunden ohne jede Unter⸗ lagen einen vollkommenen Leitfaden der Kugellagerherſtellung vom Rohſtoff bis zum Fertigſtück auszuarbeiten. Ein materi⸗ elles Intereſſe habe Karrer nicht geleitet, ſondern nur die Strebſamkeit des Fachmannes. Die Dinge, die dem Angeklag⸗ ten Karrer von den andern Beklagten zugetragen worden ſeien, ſeien alle nur von einem negativen Wert geweſen. Zu einer heftigen Auseinanderſetzung kam es zum Schluß der Rede Kahns, als dieſer behauptete, der ganze Prozeß ſei nichts als ein Konkurrenzmanöver. Die Gegenſeite ſei noch vor kurzem bereit geweſen, bei Eintritt der Riebewerke in die Konvention den Strafantrag zurückzuziehen. Die Vertreter der Nebenklägerin bezeichneten dies nachdrück⸗ lich als unwahr. Heute(Montag) vormittag Fortſetzung. Reichsarbeitsminiſter Brauns will demiſſtonieren Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie verlautet, beabſichtigt der Reichsarbeitsminiſter Braun mit Rückſicht auf ſeine angegriffene Geſundheit bei der Neubil⸗ dung der Reichsregierung auszuſcheiden. Nachdem er ſeit ſie⸗ hen Jahren das Reichsarbeitsminiſterium verwaltet, ſoll, wie das„Berliner Tagebl.“ behauptet, Brauns insbeſondere dar⸗ über verärgert ſeln, daß ſeine Schlichtungspolitik auf das ſchärfſte angegriffen wurde. Serbiens Antwort an FItalien Auf die italieniſche Note wegen der italienfeindlichen Vorgänge in Dalmatien hat der ſüdſlawiſche Außenminiſtes Marinkowitſch mit einem Briefe an den italieniſchen Geſandten geantwortet, in dem er dem aufrichtigen Be⸗ dauern der Belgrader Regierung über die Vorfälle vom 26. und 27. Mai in Sebenico und Spalato Ausdruck gibt. Im übrigen enthält die Note die Zuſicherung der jugoflawiſchen Regierung, die Vorfälle zu unterſuchen und die Schuldigen zu beſtrafen. Die römiſche Preſſe kommentiert die Antwortnote Jugoflawiens an die italieniſche Regierung dahin, daß die italieniſche Nation ſich mit dem Inhalt dieſer Antwort füt r zufriedengeſtellt erklären könne. Man darf alſo annehmen, daß durch die verſöhnliche Hal⸗ tung, die man in Belgrad eingenommen hat, eine weſentliche Entſpannung zwiſchen Italien und Jugoflawien eintreten wird. Scharfe Angeiffe gegen die ſerbiſche Regierung In der Finanzkommiſſion der Skuptſchina griff am Samstag der Führer der Selbſtändigen Demokraten, Pribitſchewiktſch, in längerer Rede die Regierung heftig an. Er beſchuldigte die Gendarmerie, gegen fliehende Demon⸗ ſtranten und unbeteiligtes Publikum rückſichtslos mit dem Ge⸗ wehrkolben vorgegangen zu ſein und erhob ſchwere Vorwürfe gegen den Innenminiſter Dr. Koroſchetz, der ein allgemeines Verſammlungsverbot erlaſſen, gleichzeitig aber eine politiſche Verſammlung ſeiner eigenen Partei geſtattet habe. Pribitſche⸗ witſch kündigte an, daß die Oppoſition den Antrag einbringen werde, den Innenminiſter wegen Verletzung der Ver⸗ faſſung unter Anklage zu ſtellen. Schließlich proteſtierte er gegen die Behauptungen der Polizei, daß bei den Kund⸗ gebungen kommuniſtiſche Elemente die Hauptrolle geſpielt hätten; es habe ſich lediglich um eine patriotiſche Kundgebung gehandelt. 5 Der Miniſter des Innern hat den Polizeichef von Belgrad, Simitſch, ſeines Poſtens enthoben und ihn ſtrafweiſe dem Innenminiſterium zugeteilt. Simitſch kommandierte die Polizei bei den Zuſammenſtößen vor dem Studentenheim. Er wird beſchuldigt, mit beſonderer Brutalität vorgegangen zu ſein. Neue Zwiſchenfälle Während in Belgrad nunmehr ſchon ſeit zwei Tagen wieder Ruhe herrſcht, werden in der Provinz die Demon⸗ ſtrationen auch weiterhin fortgeſetzt und nehmen ſtellenweiſe einen ſtürmiſchen Charakter an. In Laibach hat die Stu⸗ dentenſchaft eine Verſammlung abgehalten, in der ein drei⸗ tägiger Proteſtſtreik wegen der Vorfälle in Belgrad beſchloſſen wurde. Nach der Verſammlung kam es zu heftigen Zuſam⸗ menſtößen mit der Polizei. In verſchiedenen anderen Städten der Provinz, ſo in Spalato, Uesküb und Raguſa kam es zu kleineren Zwiſchenfällen gegen Italiener. Wie aus Venedig gemeldet wird, kam es geſtern bet dem Einlaufen eines jugoflawiſchen Dampfers zu antijugo⸗ ſlawiſchen Kundgebungen. Hafens vor Anker gehen. Amtlich werden Meldungen ausländiſcher Blätter über antijugoſlawiſche Zwiſchenfälle, die in italieniſchen Hafen⸗ ſtädten ſtattgefunden haben ſollen, aufs ſchärfſte dementiert. Auch die Kriegsteilnehmerorganiſation beſtreitet, daß ihre Kund⸗ gebung in Zara am 24. Mai provozierenden Charakter gehabt hätte und ſchließlich dementiert der Biſchof von Zara, daß eine dortige, anſcheinend den Slawen zuſtehende Kirche, Schauplatz unliebſamer Zwiſchenfälle geweſen ſei. gum Moskauer Donez⸗Prozeß Obgleich die offiziöſen„Js veſtija“ kürzlich den begrü⸗ ßenswerten Verſuch gemacht haben, die ungünſtigen Wirkun⸗ gen des Prozeſſes auf die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen durch die Feſtſtellung abzuſchwächen, daß niemand der deutſchen In⸗ duſtrie in ihrer Geſamtheit oder deutſchen Firmen Sabotage vorwerfe, nimmt nun die offizielle„Prawda“ in einem län⸗ geren Artikel Stellung zum Prozeß und ſtellt die Behauptung auf, daß es ſich dabei um den Kampf der internationalen Bourgebiſte gegen den proletariſchen Staat handele. Das Blatt macht die Unterſtellung, die deutſchen Preſſeangriffe wegen des Prozeſſes ſollten die deutſche Weſt⸗Orientierung vorbereiten. Dann greift das Blatt die deutſche Berichterſtat⸗ tung über den Prozeß an und ſpricht davon, daß die deutſchen Journaliſten in Moskau„mit den Schädlingen des Sowjet⸗ ſyſtems ſympathiſierten.“ Auch die„Isveſtifa“ verſuchen neuerdings wieder, gegen Deutſchland Stimmung zu machen. So berichtet das Blatt, daß bei der Eröffnung der erſten Kartonnagefabrik Rußlands in Balachna ſich herausgeſtellt habe, daß bei einer deutſchen Maſchinenlieferung, die außerdem höchſt unpünktlich erfolgt ſei, einige Elektromotoren„überflüſſige Metallteile“ enthalten hätten, die die Motoren geſprengt haben würden, 1 wenn ſie darin belaſſen worden wären. Dadurch hätte ein Millionenſchaden entſtehen können und die Arbeiterſchaft wäre längere Zeit brotlos geworden. Trotzdem keine Firma ge⸗ nannt wird, geht man nicht fehl in der Annahme, daß die A. E. G. damit gemeint iſt. Auf ruſſiſcher Seite braucht man bei der Fortdauer dieſer Stimmungsmache ſich nicht zu ver⸗ wundern, wenn die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen durch dieſes aus innerpolitiſchen Gründen eingeleitete Spiel wetter ver⸗ ſchlechtert werden.. Das Schiff mußte außerhalb des — 10 1 f 41 1 1 2. Seite. Nr. 255 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 4. Juni 1928 0 Preſſe⸗Tagung in Köln In Köln fand am Samstag abend aus Anlaß der Ver⸗ treterverſammlung des Reichs verbandes der Deutſchen Preſſe in der großen Halle des Rheinparks eine zahlreich beſuchte Kundgebung ſtatt, die nach den Worten des Vorſitzenden dazu beitragen ſollte, das Verſtändnis für den Berufsſtand des Journaliſten im deutſchen Volk zu ver⸗ breiten und zu fördern. Von der preußiſchen Staatsregierung waren Innenmini⸗ ſter Grzeſinſki und der Kultusminiſter Prof. Becker er⸗ ſchienen, als Vertreter der Reichsregierung Miniſterialdirek⸗ tor Zechlin und der Präſident des Preußiſchen Landtags Bartels. Die Kundgebung wurde umrahmt von Muſik⸗ Vorträgen, aus denen beſonders die Darbietungen des Kölner Männergeſangvereins unter Leitung von Prof. Richard Trunk hervorragten. Kultusminiſter Dr. Becker ſprach über das Zuſammenwirken von Preſſe und Staat im Volksſtaat, in dem die Preſſe aus der früheren Rolle des Aſchenbrödels in die einer ſchickſalsbeſtimmen den Macht hineinwuchs, da im demokratiſchen Staat auch der ſchöpferiſche Führer ſich die öffentliche Meinung, von der er ſich nachher leiten laſſe, erſt ſchaffen müſſe. Da, wie der Mini⸗ ſter bemerkte, die ſchöpferiſchen Kräfte nicht immer mit amt⸗ licher Stellung verbunden ſind, wird heute der nicht⸗ beamtete Wortführer der öffentlichen Mei⸗ nung oft wegweiſend zu dem leitenden Staatsmann, der nur ſcheinbar führt, in Wirklichkeit aber ausführt. Darin liegt die einzigartige Verantwortlichkeit des Journaliſten vor der Volksgemeinſchaft begründet, in erſter Linie für das politiſche Schrifttum, das eine früher unbekannte Zuſammenarbeit mit dem Staat und der Regierung verbinde, eine Art Kollektiv⸗ verantwortlichkeit über alle Parteiſchranken hinweg. Der Mi⸗ niſter zielte mit ſeinen weiteren Ausführungen darauf ab, die Tatſache herauszuarbeiten, daß im Feuilleton der Tagespreſſe noch zumeiſt der unbeſchränkte Individualismus, die ſubjektive Verantwortlichkeit herrſche im Gegenſatz zu der mehr korporativen des politiſchen Teiles, in dem die Re⸗ daktion in wichtigen Fällen ſpreche. Daraus ergibt ſich für den Miniſter der Wunſch, im Intereſſe einer Kulturpolitik, die über alle Parteiſchranken hinweg die öffentliche Meinung im Dienſte der geiſtigen Güter ſtoßkräfiger machen könne, die „Atomiſierung“ des Feuilletons zu beſeitigen und ſie durch eine fachliche Zuſammenarbeit zwiſchen Staat und Preſſe auch in dieſem Punkte zu erſetzen. Nach den Worten des Miniſters ſolle der Kulturpolitik nicht verſagt werden, was die Politik ſchon erreicht habe. Unter großem Beifall der Anweſenden gab Miniſter Dr. Becker alsdann die Berufung des auch um die Preſſe hochver⸗ dienten Vorſtandsmitgliedeg des Reichsverbandes Dr. Dovi⸗ fat⸗ Berlin zum außerordentlichen Profeſſor der Zei⸗ tungs wiſſenſchaft an der Univerſität Berlin bekannt. 6 Dr. Dovifat ſchilderte dann, dem Geiſt des Rheinlandes huldigend, die innigen Wechſelwirkungen zwiſchen Journalismus und rhei⸗ niſchem Volk. Die geiſtigen Führer der„Kölniſchen Zeitung“ waren die Vorkämpfer des rheiniſchen Liberalismus und Julius Bachem und ſeine Familie die Wegbereiter der im deutſchen Zentrum verwurzelten chriſtlich⸗konſervativen Kräfte. In glücklichen Worten gedachte der Reoͤner der Leiſtung des rheiniſchen Journalismus in den ſchweren Jahren nach dem Krieg und beſonders in dem Kampfahr 1928. Und wiederum habe das Rheinland nach dieſem Abwehrkampf in der Preſſe eine journaltiſtiſche Tat geleiſtet, mit der er ſich gleichzeitig trotz des Vergangenen auf ſeine Rolle in der Verſtändigung der Völker beſonnen habe. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland beſchloß der Redner ſeine mit äußerſt ſtarkem Beifall aufgenommenen Aus⸗ führungen. Das Deutſchlandlied beſchloß die glänzend verlaufene Kundgebung. Zärtliche Brautleute — Magdeburg, 3. Juni. In Groß⸗Roſenburg im Kreiſe Calbe geriet ein Brautpaar in heftigen Streit, der ſchließlich in Tätlichkeiten ausartete. Die Braut ſchlug hierbei mit einem Stuhl auf ihren Bräutigam ein, der daraufhin einen Revolver zog und dem Mädchen fünf Schüſſe beibrachte. Dann ſchoß er ſich ſelbſt in den Kopf. Die beiden ſchwer Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Tagung der Zeutſchen Kolonialgeſellſchaft Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft hält dieſer Tage in der württembergiſchen Landeshauptſtadt gleichzeitig mit verſchie⸗ denen anderen Kolonialverbänden ihre aus allen Teilen des Reiches gut beſuchte 45. Jahresverſammlung ab. Nach voraufgegangenen internen Beſprechungen des Vor⸗ ſtandes und des Ausſchuſſes fand am Samstag die große Hauptverſammlung ſtatt. In der Begrüßungsanſprache wies Gouverneur a. D. Dr. Seitz darauf hin, daß Deutſchland keineswegs auf Kolonialarbeit verzichten dürfe und daß neben der ideellen Seite auch die bevölkerungspolitiſche und wirt⸗ ſchaftliche Seite des Kolonialgedankens nicht außer acht ge⸗ laſſen werden dürfe. Deutſchland dürfe nicht nachlaſſen, die Rückgabe ſeiner ehemaligen Kolonien als Man⸗ datsgebiet oder Eigentum oder auch die Zuteilung neuer Kolonien zu betreiben. In einem Begrüßungstelegramm vom Deutſchen Schul⸗ verein von Swakopmund werden die Mittel für die Ver⸗ größerung der dortigen deutſchen Oberrealſchule erbeten. Auch das ehemalige Deutſch⸗Oſtafrika ſoll für die dort leben⸗ den deutſchen Kinder eine deutſche Schule erhalten. In einer Entſchließung wird der Ausſchuß beauftragt, ſich unverzüglich mit dem Frauenbund der Deutſchen Kolonialge⸗ ſellſchaft ins Benehmen zu ſetzen, um alles Erforderliche in die Wege zu leiten. Man will insbeſondere auch an die Reichs⸗ regierung herantreten, um von ihr materielle Unter⸗ ſtützung zu erhalten. Das Deutſchtum müſſe im Auslande und beſonders in den Kolonien durch deutſche Schulen erhalten und gefördert werden. Einſtimmig genehmigte die Verſammlung dann den Vor⸗ anſchlag für 1929 und beſchloß weiter, die Hauptverſammlung im nächſten Jahr in Kiel abzuhalten. Eine längere Ausſprache ergab dann noch die Entſchä⸗ digungsfrage. In einer Entſchließung wird hierzu aus⸗ geführt, daß die Hauptverſammlung in der Behandlung der Kolonialdeutſchen durch das Kriegsſchädenſchlußgeſetz eine ſchwere Verletzung des Rechtsempfindens und eine Abkehr von dem Wiederaufbaugedanken ſieht. Im Anſchluß an die Hauptverſammlung fand die feier⸗ liche Eröffnung der Kolonialausſtellung Stuttgart 1928 ſtatt, der erſten ſeit dem Weltkriege. Raketenwagen auf Schienen Verſuch in der Lüneburger Heide? Fritz v. Opel, der das Raketenauto der Opelwerke ſeiner⸗ zeit bei der Probefahrt auf der Avus gelenkt hatte, verhandelt jetzt mit der Reichsbahn um Ueberlaſſung einer genügend langen Eiſenbahnſtrecke zur Durchführung eines neuen Ver⸗ ſuches. In den Opelwerken wird zurzeit an einem Raketen⸗ wagen gearbeitet, der im Profil den Reichsbahnwagen ähneln wird und auf Schienen laufen ſoll. Zur Probefahrt für dieſen Wagen ſoll eben die Reichsbahn eine geeignete Strecke, ge⸗ nannt wird die Bahnlinie Uelzen— Soltau in der Lüneburger Heide, die etwa 55 Km. lang iſt, zur Verfügung ſtellen. Der Wagen ſoll eine Stundengeſchwin digkeit von mehrals 400 Km. erreichen können, ſodaß die ganze Fahrt nur etwa fünf bis ſechs Minuten dauern würde. Ein tſchechiſches Raketenauto Die Prager Blätter bringen Einzelheiten über ein tſche⸗ chiſches Raketenauto, deſſen Erfinder ein Igenieur Löwy iſt und das Ende der nächſten Woche ſeine Probefahrten machen ſoll. Das Prinzip der tſchechoſlowakiſchen Erfindung unter⸗ ſcheidet ſich weſentlich von der Konſtruktion des Opelſchen Raketenautos. Das Auto wird nicht mit Dynamit betrieben, ſondern mit Benzin unter Verwendung einer großen Menge komprimierter Luft. Dieſe wird durch das Benzin entzündet und entlädt ſich innerhalb eines Augenblick. Dieſer Motor ſolle eine Geſchwindigkeit von 80—1000 Kilometern in der Stunde erreichen können.(1) * Inbetriebnahme neuer Luftſtrecken. Im Rahmen des Sommerflugplans wird die Deutſche Lufthanſa im Juni fol⸗ gende Strecken eröffnen: am 1. Juni die Strecke Gleiwitz Neiße—Rieſengebirge—Hirſchberg, am 4. Juni die Strecke Kottbus Halle Leipzig, die Strecke Danzig Kalmar und die Strecke Danzig—Marienburg—Elbing—Allenſtein. 2 werden. Das Schickſal der„Italia“ Die„Berlingske Tidende“ meldet aus Spitzbergen, daß die Italiener nunmehr mit ziemlicher Beſtimmtheit die Stelle des Niedergehens der„Italta“ feſtgeſtellt zu haben glauben, und zwar in nördlicher Richtung zwiſchen dem 79. und 80. Grad und nicht öſtlicher als bis zum 18. Grad. Das würde bedeuten, daß das Luftſchiff, wenn es dort niederge⸗ ſtürzt wäre, zwiſchen Wood Bay und Hinlopen⸗Straße liegen müßte. Die Berechnungen wurden auf der Grundlage des Kurſes des Luftſchiffes und der Windrichtung ſowie der Wind⸗ ſtärke an dem Unglückstage, als die letzte Meldung eintraf, gemacht. Das in Frage kommende Gebiet iſt voll Felſen und Gletſchern, die es ſehr ſchwer zugänglich machen. Falls die italieniſche Annahme ſtichhaltig wäre, iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß das Luftſchiff zertrümmert iſt. In dieſem Falle wäre die Hoffnung, noch viele Ueberlebende auf⸗ zufinden, recht gering. Letzte Melöungen Der Prozeß gegen Nachlaßpfleger Ruppold — Berlin, 3. Juni. Vor dem erweiterten Schöffengericht Berlin⸗ Charlottenburg begann die Verhandlung gegen den früheren Nachlaßpfleger beim Landgericht Berlin⸗Schöneberg, Ruppold. Angeklagt iſt er der Unterſchlagung, Untreue, Urkundenfälſchung und Beſtechung in zuſammen 65 Fällen. Etwa 300000 Mark bares Geld und viele Wertgegenſtände aus den verſchiedenſten Nachläſſen ſind dabei ſeine Beute ge⸗ weſen. Schuld an dieſen Veruntreuungen trägt zu einem großen Teil die ungenügende Beaufſichtigung des Nachlaßpflegers durch ſeine vorgeſetzte Behörde. Das Urteil lautete wegen fortgeſetzter Unterſchlagung ſo⸗ wie ſchwerer Urkundenfälſchung auf drei Jahre ſechs Monate Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Von der Anklage der Beſtechung wurde Ruppold freigeſprochen. Der Mitangeklagte, Juſtizinſpektor Max Schneider, wurde von der Anklage der Beſtechung und Urkundenfälſchung auf Koſten der Staatskaſſe freigeſprochen. Zuſammenſtöße in Berlin — Berlin, 8. Juni. Ein ſtarker Demonſtrationszug von Mitgliedern des Roten Frontkämpferbundes und der Kom⸗ muniſtiſchen Partei zog am Samstag nachmittag anläßlich der Beiſetzung des am Pfingſtmontag erſchoſſenen Mitgliedes des Roten Frontkämpferbundes nach Friedrichsfelde. Als der Zug von der Königsberger Straße in die Gubener Straße einbog, wurden Rufe wie:„Mörder! Bluthunde! Schießt doch noch mehr Leute tot!“ laut. Im nächſten Augenblick hatten die Demonſtranten einige Polizeibeamte zu Boden ge⸗ ſchlagen und erheblich verletzt. Die anderen Polizei⸗ beamten mußten von dem Gummiknüppel Gebrauch machen. Auf dem Rückmarſch kam es noch in der Frankfurter Allee zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Polizet und Demon⸗ ſtranten. Mehrere Perſonen wurden durch Schüſſe verletzt. Wieder ein Deutſcher aus Memel ausgewieſen — Memel, 3. Juni. Nachdem erſt vor kurzem einige Be⸗ amte der Memeler Hafenpolizei aus Memel ausgewieſen worden ſind, hat nun auch der techniſche Direktor des „Memeler Dampfboot“, Rümmler, der deutſcher Staats⸗ angehöriger iſt, einen Ausweiſungsbefehl erhalten. Neuer Danerflug⸗ Weltrekord a — Rom, 3. Juni. Die beiden Piloten Arturio Ferrarini und Major del Prete, die am Mittwoch, 31. Mat, morgens 5,15 Uhr vom römiſchen Flugfeld Monte Celio mit dem italieniſchen Flugzeug„S 64“ aufgeſtiegen waren, landeten geſtern, Sams⸗ tag, 2. Juni, um 3,53 Uhr nachmittags, auf dem gleichen Flug⸗ felde, nachdem ſie ununterbrochen 58:38 Stunden in der Luft geblieben waren und damit die Weltrekorde im Dauer⸗ flug und im Diſtanzflug in geſchloſſener Flugbahn geſchlagen haben. 25 Millionen Dollaranleihe für die deutſche a Landwirtſchaft — Newyork, 3. Juni. Die deutſchen Provinz⸗ und Kom⸗ munalbanken haben eine Anleihe für die deutſche Landwirt⸗ ſchaft von 25 Millionen Dollar aufgelegt. Die Anleihe iſt in 90 Jahren amortiſterbar und mit 6% Proz. verzinslich, Der Ausgabekurs beträgt 97, Prozent. Ein Teil der An⸗ leihe wird in England, der Schweiz und in Holland begeben Die große Hebammenkunft Ein himmliſcher Dialog über eine irdiſche Aufführung im Mannheimer Nationaltheater Durch die Abteilung Alt⸗Griechenland in den Gefilden der Seligen ſchallte ein unbändiges Gelächter. Vor kurzem waren ein paar Exemplare der Komödie von Robert Walter „Die große Hebammenkunſt“ in den Himmel ge⸗ kommen, und Sokrates, Platon, Ariſtophanes hatten ſich mit noch einigen zuſammen, die in der Komödie vorkommen, über die Bücher hergemacht und wollten ſich gerade über das Stück Unterhalten. Sobald jedoch einer mit Reden anhub, brachen die andern wieder in ein ſo unbändiges Gelächter aus, daß er gar nicht zu Wort kommen konnte und mitlachen mußte. Am erſten gewann Sokrates ſeine Faſſung wieder, und während er ſich das Bäuchlein vor Lachen hielt, wandte er ſich an Ariſtophanes: Mein Beſter, ſeit du mit deinen „Wolken“ begonnen haſt, mich auf die Bühne zu bringen, hat es an Stücken ja nicht gefehlt, die das ebenfalls verſucht haben. Aber ſopiel Spaß wie dieſe Komödie hat mir noch keine gemacht. Außer deiner natürlich, mein Lieber; ich habe zwar immer gewußt, daß ich nichts weiß, aber ſag mir, 9 Axiſtophanes, wie kommt dieſer neueſte unter meinen Dich⸗ tern zu der Behauptung, ich hätte nach deinem Stück applau⸗ diert und dann ſei es ein Erfolg geworden? Ariſtophanes, indem er die Tränen trocknete, die in ſeinen kecken Spitzbart vor lauter Lachen gefloſſen waren: Ja weißt du, o Sokrates, mein junger Kollege kann doch nicht gleich mit dem Hereinfall eines Stückes über dich anfangen, und er meint vielleicht, daß du auch ſein Stück beifällig auf⸗ genommen bätteſt. Sprich, würdeſt du das wirklich getan haben? Da mengte ſich Ariſtoteles, der Pedant, in die Unter⸗ haltung und ſprach, indem er ſeine Brille putzte: Exlaubt, daß ich zuvor einiges erkläre, bevor Sokrates ſpricht, der ja doch nichts wiſſen will, während ich, der Verfaſſer der Logik, alles heſſer weiß. Alſo ganz abgeſehen davon, daß dieſer Dichter meine Forderung der Einheit von Ort und Zeit der Handlung icht richtig einhält, hat er auch ganz beſtimmte Irrtümer be⸗ gang eich rügen muß. Zunächſt fehlen die wichtigſten Geſtalten im damaligen Athen, durch die du, o Sokrates, erſt verſtändlich wirſt; das ſind die Sophiſten. Dann fehlt völlig deine wichtige Lehre vom Daimonion, von dem du in deiner Verteidigungsrede vor Gericht ſo ausführlich geſprochen haſt. Ferner dein Satz vom Tugendwiſſen, mit dem ich mich in der Abteilung VI und VIIl meiner berühmten„Nikomachiſchen Ethik“ ſo ausführlich auseinandergeſetzt habe. Das alles habe ich ſehr zu bemängeln, neben andern nicht unweſentlichen Kleinigkeiten. So zum Exempel war Platon gerade an dem Tage krank, an dem du, o Sokrates, den dich unſterblich ge⸗ macht habenden Schierlingsbecher austrankſt. Sprich, mein Vorgänger Platon, war es nicht ſo fürwahr? Platon, der immer auf Sokrates blickte, wendete ſeine hohe Fürſtengeſtalt nur halb ſeinem Vorredner zu: Es fällt mir ſchwer, mich aus dem Reich der Ideen in jene Scheinwelt herabzubegeben, die von dir, o göttlicher Sokrates, ſoeben wieder ein ſo ſchlechtes Abbild auf die Bühne gebracht hat. Mein philoſophiſcher Gleichmut verbietet mir es auch, mich darüber zu erregen, daß man mich, der ich fürſtlichem Geſchlecht entſtammte und einer der reichſten jungen Männer Athens war, als armſelig gekleideten Athleten auf die Bühne bringt. Gewiß, o mein Schüler Ariſtoteles, war ich an jenem letzten Erdentage des Sokrates krank und konnte nicht im Gefängnis ſein, wie der Dichter dieſer Komödie es darſtellt. Aber kommt es denn darauf an? Trotzdem ich nicht beim Sterben des Meiſters zugegen war, habe ich die letzten Stunden des gött⸗ lichen Mannes doch in meinem Dialog„Phädon“, wie ich glaube, erſchöpfend dargeſtellt und ich finde es ein Erdreiſten gegenüber meinen Ideen, wenn einer kommt und verſucht, den Tod des Sokrates nach mir noch einmal darzuſtellen. Aber ich will es dir dennoch gleichtun, o Freund und Vater un⸗ ſeres Geiſtes, und wie du froniſch lächeln über dieſe irdiſchen Verſuche, die zeigen, daß die Menſchen in den zwei Jahr⸗ tauſenden, die inzwiſchen vergingen, nicht um ein Atom ge⸗ ſcheiter geworden ſind trotz meiner Ideenlehre, in der doch das Heil der Welt liegen könnte. Sokrates: Geſcheiter nicht, aber vielleicht neugieriger. Wie heißt doch das Stück?„Die große Hebammenkunſt“. Seht, das habt ihr ganz vergeſſen. Wie glaubt ihr, wirkt ſo ein Titel auf die kleinen Menſchlein da unten? Und da kommen ſie nun ins Theater voller Erwartung recht leiblicher Dinge und ſehen, daß es ſich um etwas Geiſtiges handelt. Seht ihr, das iſt gut. Ich habe dieſe Rede von der Hebammenkunſt gar nie gebraucht. Man hat ſie mir angedichtet. Aber was tut das? Man mag mir andichten ſoviel man will. Es kam, wie beſonders du, mein Liebling Platon, weißt, bei mir nie darauf an, was ich geſagt, ſondern auf das, was ich gefragt habe. Und ſo frage ich denn zunächſt dich, o gelehrter Ariſtote⸗ les, der du ſo viel Bücher geſchrieben haſt wie ich nichts ſchrieb: Glaubſt du, die Menſchen werden mich nach dieſem Stück er⸗ kennen? Ariſtoteles: Nein, o Sokrates, das werden ſie nicht; denn erſtens läßt die Genauigkeit ſehr viel zu wünſchen übrig und— Sokrates: Halt, ich muß dich unterbrechen; ſo ungenau iſt der Dichter ja gar nicht. Treten ſie nicht auf, meine drei Ankläger Melittos, Anytos und Lykon? So war es. War es ſo? Ich habe ihnen, die von ihrem Standpunkte aus ja auch recht hatten, gewiß anders geantwortet als in dieſem Stück; ich habe davon geſprochen, wie ich einſt vor Potidäa die ge⸗ liebte Heimat Athen verteidigte. Und in dem Stück werde ich als Friedensengel und Menſchlichkeitsbeglücker hingeſtellt, ob⸗ wohl es für mich nur eine Menſchheit gab, nämlich die Athener. Aber, ſo frage ich dich, o geliebter Platon, glaubſt du trotz all dem ernſtlich, daß man mich nach dieſem Stück ver kennt? 5 Platon: O weiſer Sokrates, ich müßte ja meine eigene Lehre von den Ideen Lügen ſtrafen, wollte ich ſagen, daß ein Stück, in dem auch nur einiges von dir lebt, nichts von der Idee Sokrates enthielte, auch wenn es ſich ſo bewußt in ſeine Zeit ſtellt wie dieſes. Sokrates: Nun alſo. Und du, Ariſtophanes, haſt bir ja als alter Theaterfachmann das Stück bei ſeiner geſtrigen Aufführung in himmliſcher Gegenwart angeſehen. Erzähle uns doch einiges davon. Das iſt meine letzte Frage. Ariſtophanes: O ihr Freunde, laßt mich davon ſchwei⸗ gen, wie man mich ſelbſt da auf die Bühne gebracht hat. Dich, v Sokrates, ſpielte ein Mime mit Namen Birgel. Unſer Freund, der Arzt Euryrimachos, würde ihn einen Melar choliker nennen, dem es nicht immer anſteht, zu ſagen: ſeld fröhlich; wie ja auch du ſelbſt das nicht in dieſer ſtändigen Wiederkehr geſagt haſt. Aber dieſer Mime iſt offen ber ein 1* 2 * 1 1 Feen cee Dan e Gag Se ee 0 n a 0 7 * ** 1 * 8 4 * N * Montag, den 4. Juni 1928 Neue Manuheſmer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 255 Släoͤtiſche Nachrichten Der erſte Junſonntag zeichnete ſich durch das herrliche Wetter aus, das den Pfingſt⸗ feiertagen und der vergangenen Woche beſchieden war. Vom frühen Morgen an ſpannte ſich über die Quadratſtabt ein wolkenloſer Himmel, von dem die Sonne mit ſchier ſommer⸗ licher Glut ſtrahlte. Iſt es verwunderlich, daß ganz Mannheim fang:„Da bleibe, wer Luſt hat, mit Sorgen zu Haus!?“ Sthon in den Vormittagsſtunden herrſchte in den Anlagen ein Ver⸗ kehr wie ſonſt an ſchönen Nachmittagen. An der Anlegeſtelle der Dampfboote, die zum Strandbad Paſſagiere ſchon zwiſchen 10 und 11 Uhr Schlange. Das gleiche war zu beobachten, als die Boote nachmittags vom Strandbad zurückkehrten. Noch um 4 Uhr warteten ganze Scharen auf die Beförderung zu dieſer neuzeitlichen Erholungsſtätte, die einen Maſſenbeſu ch gufzuweiſen hatte. Tauſende ließen ſich nicht nur von der Sonne bräunen, ſondern tummelten ſich auch in den Fluten des Rheins. Das Intereſſe der Bevölkerung und ungezä konzentrierte ſich auf den Groß⸗Flugtag den die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa Ach. Man n⸗ heim auf dem Flugplatz Neu⸗Oſtheim veranſtaltete. Infolge der neuen Abſperrungsmaßnahmen durch einen Drahtzaun, der das Gelände in weitem Umkreis abſchloß, war der Beſuch des Platzes ſehr ſtark. Trotzdem konnte man noch viele Tau⸗ ſende von Zaungäſten beobachten, die dadurch, daß ſich alles in der Luft abſpielte, durchaus auf ihre Rechnung kamen. Selbſt überm Neckar, an der Feudenßeimer Schleuſe, ſtanden noch viele Zuſchauer, die wie die andern trotz der ſommer⸗ lichen Hitze geduldig bis zum Schluß aushielten. Die Straßen⸗ bahnverwaltung hatte verſtärten Betrieb zum Flugplatz ein⸗ gerichtet, der reibungslos funktionierte. Die Schleife am Flugplatz iſt noch rechtzeitig fertig geworden. Wer noch in den letzten Tagen den Stand der Arbeiten beobachtete, wird der Stadtverwaltung die Anerkennung nicht verſagen, daß ſie Schnellarbeit geleiſtet hat. Ueber den Verlauf des Flugtages, der ſchon am Samstag nachmittag durch Paſſagierflüge über der Stadt eingeleitet wurde, berichten wir in der Sportbeilage Das Badeleben kommt infolge der ſchnell ſich ſteigernden Waſſerwärme in Schwung. Am Neckar lagerten bis zum die Rheinbadeanſtalten waren ſtark Abend tauſende und auch heſucht. Die Inhaber ber Gartenwirt ſchaften werden mit dem Verlauf des geſtrigen Tages ebenfalls ſehr zufrieden geweſen ſein. Im Waldparkreſtaurant„zum Stern“ herrſchte ſchon am Vormittag ein ſehr ſtarker Verkehr. Nachmittags war nur mit Mühe ein Stuhl zu bekommen. Das gleiche kann ſſen Garten vom Rennwieſenreſtaurant geſagt werden, in de Milttärgau verband ſein So m⸗ der Rhein⸗Neckar⸗ merfeſt abhielt. Wenn der Junt ſich weiter ſo gut anläßt, wie an den erſten Tagen, können wir zufrieden ſein. Vielleicht Mai verſäumte. Sch. macht dieſer Monat gut, was der hlter Fremden Bundestag des Deuſchen Anglerbundes Der geſtern hier abgehaltene 29. Bun destag war von 150 Delegierten aus dem ganzen Reich beſchickt und wurde von dem Vorſitzenden des Bundes, Dr. Peter 8, geleitet. In der Generalverſammlung am Samstag wurden der badiſche Kultusminiſter Dr. Leers zum Ehren mit glied des Bundes und Reg.⸗Rat Dr. Koch⸗ Karlsruhe und Kreis⸗ fiſcheretrat Werner ⸗Speyer, zu korreſpondierenden Mitgliedern ernannt. In dem vom Geſchäftsführer Scheurer ⸗ Mannheim erſtatteten Geſchäftsbericht wurde be⸗ ſonders die Tatſache der Bildung einer Ar beitsgemein⸗ ſchaft der deutſchen Angler hünde hervorgehoben And im übrigen eine Aufwärtsentwicklung des Bundes feſt⸗ geſtellt. Auf dem Bundestag am Sonntag hielt Reg.⸗Rat Dr. Koch⸗ Karlsruhe einen Lichtbildervortrag über den Werdegang der deutſchen Anglerwirtſchaft. Der Redner behandelte den Inhalt der erſten im 15. Jahrhundert aufgetauchten Fiſchbüchlein, die ſchon Kunde geben über eine lebhaft betriebene Anglerfiſcherei. Die Anfänge einer künſt lichen Eiſchzucht ſind im 18. Jahrhundert feſtzuſtellen. In die gleiche Zeit fällt der Beginn des regelrechten Sportangelns, wobei ſich bie engliſchen Einflüſſe deutlich nachweiſen laſſen. Durch die Regulierung der Flüſſe und andere Umſtände ſind heute Sportangler und Berufsfiſcher bedroht, deren Hauptauf⸗ gabe es ſein müſſe, durch Zuſammenſchluß auf die Erhaltung * kluger, ein geiſtiger Menſch, dem die Auszeichnung, für einen Abend Sokrates zu heißen, nicht zu Unrecht zukam. Mit ſo⸗ krattſcher Beſonnenheit ging er durch das Stück, das ich ſelbſt allerdings nicht eigentlich eine Komödie genannt hätte; denn wir verſtanden ja darunter mehr Witz und Satire. Es iſt eine Tragikomödie aus dem Stück geworden, und in dieſer Art war beſonders eine Geſtalt groß, die Kantippe einer vortreff⸗ lichen Komödiantin, die Ida Ehre hieß. Wir haben ja nie Frauen auftreten laſſen, aber an dieſer hättet ihr eine große Kunſt der Menſchendarſtellung bewundern können, meine Freunde. Und noch einer ungewöhnlich großen Begabung muß ich gedenken, des Darſtellers der auf ſehr ſeltſame Art in das Stuck gekommenen Rolle des jungen Diogenes. Die gab ein funger Künſtler mit dem ach, ſo ungriechiſchen Namen Bum Krüger; er tollte über die Bühne wie ein junger Sa⸗ tyr, und ich habe eine unbändige komödiantiſche Freude an dieſem tollen Burſchen gehabt. Deine Gegner, o Sokrates, hatte man auf den hohen Kothurn eines Pathos geſtellt, wie es vielleicht zu unſerer Zeit üblich war; das iſt ſchon lange her, und deshalb will ich es auch mit dem Athen, das ſich da auftat, nicht ſo eruſt nehmen. Godeck, Marx und Lang⸗ heinz hieß die Trias der Ankläger. Die weiße Haut der Hetäre Lais— Claire Winter hieß die jugendlich wilde Trägerin dieſer Rolle— ſchimmert mir noch in der Erinne⸗ rung durch das etwas beſchwerte Ganze. Die Menſchen im Theater applaudierten ſehr, und dabei müſſen ſie zumeiſt Ein⸗ tritt bezahlen, während man bei uns noch Geld für den Theaterbeſuch erhielt. Aber ſeht, wer kommt dort? Iſt das nicht Diogenes, und was hält er außer ſeiner Laterne für ein duftiges weißes Ding in der Hand? Diogenes, mit der Laterne und dem Hemd der ſchönen Lais: O ihr törichten Schwätzer, ihr habt geredet, aber ich habe gehandelt. Ich wollte mit meiner Laterne den ſuchen, der das Stück wirklich verſtanden hat, aber ich fand ihn nicht. Da⸗ für jedoch fiel mir dieſ Hemdchen der ſchönen Lais in die Hand, das mein jugendliches Zerrbild auf der Bühne ſchwang. Das haben die Leute verſtanden. Ariſtoteles(ſehr empör): Das iſt aber keine Heb⸗ e 2 fahren, ſtanden die der Waſſerläufe als Naturdenkmäler und den Ausbau der Fiſchzucht hinzuarbeiten. Die hiſtoriſchen Verdienſte des Angelſports ſeien jedenfalls darin zu ſuchen, daß er die ur⸗ ſprünglich wilde Fiſcherei veredelte, den Raubbau an der Fiſchereiwirtſchaft beſeitige und die Pflege der Fiſchgewäſſer „ hahe. Der nächſte Bundestag findet in Oſtpreußen ſtatt. ere * * Ein Verkehrsgebenktag. Am Samstag vor 30 Jahren, am 2. Junt 1878, fand die feierliche Inbetriebſe tzung der Wannheim⸗ Ludwigshafener Trambahn ſtatt. Am 3. Junt wurde die Trambahn für ben allgemeinen Ge⸗ brauch in Dienſt geſtellt. Am 27. Auguſt 1900 wurde ber Be⸗ trieb teilweiſe eingeſtellt, um der im Dezember des gleichen Jahres eröffneten elektriſchen Straßenbahn das Feld zu räumen. Jilm⸗Rundͤſchau Alhambra:„Liebesreigen“ Swei Welten ſtehen ſich gegenüber, die der Kunſt und des leichten Flirts und die der verantwortunas bewußten. nie raſtenden Arbeit. Zwiſchen dieſen Gegenſätzen geht der Rei⸗ gen, kein Liebesreigen voll Freude. ſondern er iſt ernſt und voller Seelenkämpfe. Hier herein tritt der auf einſamem Poſten tätia geweſene Ingenieur. Er findet ſeinen beſten Freund wieder und ſeine einſtige Gelſebte als Frau des In⸗ duſtriemaanaten, die das Spiel mit dem Feuer liebt. Der be⸗ rühmte Schauspieler iſt ihr Ziel. doch ſie erreicht es nicht ganz. denn kurz vorher rafft ſte ein Herzſchlag dahin und elne tiefe Freundſchaft muß verzichten. um dennoch ein neues Glück in der Liebe zu finden. Ein wechſelvolles Spiel menſchlicher Ge⸗ ſchicke, die enger miteinander verknüpft ſind, als man ahnt und das eins vom anderen abhängia macht, rollt ſich in wirkunas⸗ voller, fein abaetönter Weiſe ab. Ein von Entſaaung und Schwermut gewobene Schleier lagert über dem Ganzen, der nur hin und wieder zerriſſen wird durch humorvoll⸗parodi⸗ ſtiſche Anſpielungen auf den Zeitgeiſt und in ihrer harmloſen Fröhlichkeit köſtliche Szenen im Heim des alten Komödianten. Ganz beſonders eindrucksvoll aber iſt das künſtleriſche Spiel ſämtlicher Darſteller, die mit Leiſtungen aufwarten, die weni⸗ ger durch Poſe als durch tiefes Einfühlen in das Weſen ihrer Rollen wirken. Es iſt eine auserleſene Schar, die ſich hier zu⸗ ſammenagefunden hat: Wilhelm Dieterle. Marcella Al⸗ ban i. Jack Trevor. Claire Rommer. Charlotte Ander. Hans Mierendorf und in den kleineren Rollen Hermann Picha Margarete Kupfer und Robert Garriſon. Sie alle haben ein ausgezeichnetes Werk geſchaffen.— Daneben fällt die Komödie„Haltet den Dieb!“ gewaltig ab. die man nur als Programmausfüller gelten laſſen kann. A. Ufa:„Nju“ Eliſabeth Bergner, Emil Jannings und Konrad Veidt. Wenn ſich dieſes Dreigeſtirn zuſammenfindet, um mit ſeiner gewaltigen Darſtellungskunſt das Schickſal dreier Meuſchen zu verkörpern, deren Erleben aus dem großen Theater„Leben“ herausgehoben wird, um ſich zu einer drama⸗ tiſchen Handlung zu geſtalten, ſo darf man von vornherein annehmen, daß es ſich um einen Film von allererſten Quali⸗ täten handelt. Dieſe Erwartung wird nicht getäuſcht. Es dürfte wohl nicht viel Filme geben, die ſo viel Wahrheit, ſo viel tiefſtes menſchliches Erleben erfaſſen, wie„Nfu“. Die Handlung entſpringt nicht etwa der Phantaſte eines Dichters — ſie iſt von ihm nur künſtleriſch geſtaltet— ſondern zeigt das Leben in ſeiner nackteſten Wirklichkeit. Der Satz, den der betrogene Gatte auf dem Schreibtiſche ſeines Neben⸗ buhlers lieſt:„Wenn eine Fraun den Mann betrügt, ſo wird die Frau ſchuldig, der Mann aber iſt ſchuld“, wird zum Trä⸗ ger und Ausgangspunkt der ganzen Handlung. Es iſt ja ſo etwas alltägliches: ein Ehepaar lebt nebeneinander her. Das einzige Bindeglied iſt das Kind. Sie, die feinfühlige Frau, leidet unter der Art ihres Mannes, der ſie nicht verſteht. Er liebt ſie bis zur Demütigung, aber ihre Seele iſt ihm fremd. Da kommt er, der Dichter, mit den brennenden Augen in dem blaſfen Asketengeſicht, er ſpricht mit ihr und die Dämonie ſeines Weſens reißt ſie in den Strudel des Vergeſſens von Pflicht und Ehre. Einzelne Szenen ſind mit einer unendlichen Feinheit und einem Einfühlungsvermögen ſondergleichen ge⸗ zeichnet. Da zeigt z. B. der Gatte dem Hausfreunde die Liebesbriefe, die er vor der Ehe mit ſeiner Frau gewechſelt. Er merkt nicht, daß er damit ein Heiligtum der Frau mit rauher Hand berührt hat, über dem ſie vielleicht an einſamen Abenden träumte. Das und noch viel mehr iſt pſychologiſch Kunſt und Wißsenschaft Vom Planetarium: Planet Merkur am Abendhimmel. Merkur iſt der ſonnennächſte und daher auch ſchnellſte Planet unter allen gleichärtigen Himmelskörpern unſeres Sonnen⸗ ſuſtems, d. h. derſenigen Körver, die um die Sonne kreiſen und in der Hauptſache in zurückgeworfenem Sonnenlicht leuchtend ihre Bahn am Himmelszelt beſchreiben. Bereits in 88 Erden⸗ tagen iſt das Jahr auf dem Merkur zu Ende. Daher wurde er von den alten Sternenkundigen mit dem bewealichen Metall Queckſilber(lat. auch mercurius) vergleichen. Er iſt der flinke Gökterbote, der nach dem Sternenglauben den Menſchen aroße geiſtige Bewealichkeit und Behändiakeit verleiht. In der babyloniſch⸗aſſyriſchen Welt war der Schreibariffel das Symbol des Merkur. Daher wurde er zum Stern der Schriftgelehrten Und der Kaufleute. Es gibt wenig Sternfreunde, die dieſen Planeten ie in ihrem Leben geſehen haben. Im auünſtiaſten Palle iſt er mit einem Fernrohr im Laufe eines ganzen Erden⸗ jahres nur 15 Stunden zu ſehen. Jetzt gerade am Anfang uni hat er ſeine größte öſtliche Abweichung(237 Gr.) von der Sonne und iſt kurz nach Sonnenuntergang über dem nord⸗ weſtlichen Hortzont in geringer Höße über demſelben als ein⸗ gelner helleuchtender Stern am wolkenloſen Abendhimmel etwa eine halbe Stunde lana zwiſchen 9 und 10 Uhr abends mit bloßem Auge zu beobachten. Vom 10. Juni ab wird er rückläufig, d. h. er wandert ſehr raſch pon Oſten nach Weſten in Richtung auf die Sonne zu und verſchwindet alsdann in den Sonnenſtrahlen. Am 29. Juni geht er hinter der Sonne vor⸗ bei und iſt dann natürlich völlig unſichtbar: dann gleitet er auf die andere Seite der Sonne und taucht allmählich am Oſthim⸗ mel in der Morgendämmerung auf Da ſeine Bahn vollſtändia innerhalb der Erdenbahn verläuft, kann er ſich nie weit von der Sonne entfernen. iſt alſo wie die ſtrahlende Venus als Morgen- ober Abendſtern zu beobachten. Da ſein Abſtand nur etwa s desjenigen des Sonnenabſtandes von der Erde beträat, ſo iſt die Strahlung auf dem wahrſcheinlich wolkenloſen Mer⸗ kur außerordentlich intenſty. Nach neuen Strahlungsmeſſun⸗ gen und Berechnungen beträgt die Durchſchnittstemperatur im Jahr etwa 479 Gr. E, ſobaß wohl ſchwerlich Leßeweſen auf außerordentlich fein erfaßt. Dann kommt die Kataſtrophe. Ste verläßt ihr Heim und geht zu„ihm“. Der Mann bettelt und ſtellt ihr die Zukunft in den furchtbarſten Farben vor. Sie weiß nur eine Antwort:„Ich liebe ihn.“ Ein hartes Wort von„ihm“ bringt ſie zur Verzweiflung. Nach Hauſe will ſte nicht mehr, ſo wählt ſie den Freitod. Schauburg:„Deutſche Frauen, deutſche Treue“ Die Ideale des Deutſchlandliedes haben in dieſem Film elne bildliche Darſtellung erfahren, wie ſie lebendiger kaum gedacht werden kann. Die Geſtalt der Frau, der Mutter und Braut wächſt in dem Ringen der Völker zur gigantiſchen Größe empor. Sie ſteht als barmherzige Samariterin am Schmerzenslager unſeter Helden, ſieht neben ſich den Mann ſterben, der ihrem Herzen naheſteht, ohne ihm helfen zu können, macht mit ihrem eigenen Sohne den Kreuzweg des Schwerverwundeten mit und hat nicht die Macht, den Todes⸗ engel von ſeinem Lagern fern zu halten. Sie pflegt die Hungernden und Kranken in den zerſtörten Ortſchaften und heſiegt den Haß, den Jahrhunderte in die Herzen pflanzten. Dies alles iſt in die Handlung des prächtigen Filmes hinein⸗ gewohen, die die Vorkriegszeit und das gewaltige Geſchehen des Weltkrieges ſelbſt umfaßt. Oberſt Wolfram(Eugen Neu⸗ feld) lernt die Gattin(Hermine Sterler) eines verſtorbenen Kameraden kennen, die er aber nicht bewegen kaun, ihm zum Altar zu folgen, weil ſie nur dem Andenken ihres Mannes lebt. Ihr Sohn Günther(C. W. Heyer) liebt Giſela(Helga Thomas), die Tochter eines Maſors. Da kommt der Krieg. Sie ziehen hinaus und die Frauen mit ihnen als Kranken⸗ pflegerinnen. Eines Tages werden ſie beide eingeliefert und am Sterbelager des Oberſten erkennt Frau Regine ihr Herz. Im anderen Bett ringt Günther mit dem Tode. Eine fran⸗ zöſiſche Matrone, die ihren Haß vergeſſen hat, legt auf die Leiche des jungen Kriegers Roſen der Verſöhnung. Das iſt in kurzen Zügen der Gang der Handlung, die ſich durch ſehr gute Photographie und packende Einzelſzenen auszeichnet. Nicht vergeſſen ſei die Muſik, die ſich dem Stück in muſter⸗ gültiger Weiſe angepaßt hat.— Im Beiprogramm läuft der amerikaniſche Großfilm„Rivalen der Wildnis“, in dem ein prachtvoller Hund und ein niedliches kleines Mädelchen die Hauptrollen ſpielen. Das Programm wäre ſchon dieſes guten Filmes wegen ſehenswert. DZ. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Walldürn hat in feiner letzten Sitzung unter Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Traut⸗ mann der zur Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe für die Gemeindebedienſteten aufgeſtellten Beſoldungs⸗ und Vergütungsordnung für die Beamten un d A n⸗ geſtellten ber Stadtgemeinde Walldürn mit 37 gegen 12 Stimmen zugeſtimmt. Wetter fanden unter anderem die Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes die Steuerordnung zur Er⸗ hebung einer Feuerſchutzabgabe und die Bewilligung von 10 000/ zur Errichtung eines Jugendfertenheims. Der Gemeinderat Kehl hat von einem Schreiben des Reichstagsabgeordneten Dietrich Kenntnis genommen, wonach ſich das für Entfeſtigungsfragen zuſtändige Reichs⸗ miniſterium der Finanzen auf Grund ſeiner Vorſtellungen mit der Erhöhung der den Grundſtückseigentümern in Kohl zu zahlenden Entſchädigungen einverſtanden erklärt und die Reichsvermögensverwaltung in Koblenz bereits Auftrag erhalten habe, erneute Verhandlungen wegen einer befriedigenden Löſung der Angelegenheit aufzunehmen. Aus dem Lande Weihe des Hemsbacher Gefallenen⸗Ehrenmals Hemsbach, 3. Juni. Das von der hieſigen Gemeinde für die im Weltkriege gefallenen 110 Hemsbacher errichtete Ehrenmal wurde heute nachmittag kurz nach 2 Uhr unter großer Beteiligung enthüllt und eingeweiht. Das Denkmal hat die Geſtalt eines achteckigen Brunnens, deſſen Schale von acht Löwen getragen wird. Das Denkmal wurde entworfen von Oberbaurat Dr. Schmieder ⸗ Heidelberg, modelliert von Bildhauer Mayenhuber⸗ Karlsruhe und ausgeführt von der einheimiſchen Firma Rüth u. Reinemuth und zwar in Odenwälder Granit. Die Feſtrede hielt Bürgermei⸗ ſter Halblaub. Er mahnte zur Treue und Einigkeit und ſchloß mit den Worten:„Herr, mach uns frei!“ Dann fiel die Denkmalshülle. Landrat Dr. Pfaff und Forſtrat Mül⸗ ler wohnten der Feier bei, die durch Choräle der Muſik⸗ kapelle Strauß und Lieberdarbietungen der beiden einheimi⸗ ſchen Geſangvereine eingerahmt wurde. Das auf dem Platze vor dem Rathauſe aufgeſtellte Ehrenmal fand allgemeine Be⸗ wunderung. Ein 79jähriger Leibgrenadier * Staffort, 1. Juni. Hier feierte in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche Alt⸗Veteran Julius Hager ſeinen 79. Ge⸗ burtstag. Gedient hat er beim Ba d. Leibgrenadier⸗ Regiment 109 in Karlsruhe, mit dem er auch den Feld⸗ zug 1870%1 mitmachte. Die Schlachten bei Belfort, Diſoß und die Belagerung von Straßburg ſind ihm noch in guter Erinnerung. Hier focht er unter der Führung des ſiegreichen Generals Werder. Mit Freuden erzühlt der Greis heute noch ſeine Kriegserlebniſſe. Er iſt Mitglied des hieſigen Militär⸗ und Kriegervereins und einer der wenigen lebenden Mit⸗ begründer des Vereins. * Weinheim, 3. Juni. Der Steinbruchsbeſitzer Johann Kuhl, Beſitzer des ſtädtiſchen Steinbruches auf dem Hirſch⸗ kopf, wurde, als er ſich über ein Bohrloch beugte, durch eine vorzeitig zur Entzündug kommende Sprengladung auf der Stelle getötet. Der Verunglückte war 58 Jahre alt und hinterläßt Familie. L. Weiher. 1. Aunk. Eine aute Spar gelernte kann von hier gemeldet werden, die ſowohl in Qualität als auch in Quantität die Pflanzer vollauf zufrieden ſtellt. Entſprechend der gehobenen Produktion hat ſich auch erfreulicherweſſe die 5 i geſteigert, ſodaß der Abſatz keine Schwiertakeiten tetet. L. Eſchelbach. 1. Juni. Dem älteſten Bürger der Gemeinde Eduard Falkner wurde anläßlich ſeines 90. Weburts⸗ taaes durch den Kirchenchor ein Ständchen gebracht. Auch übermittelte Pfarrer Heß die Glückwünſche der Kirchen⸗ gemeinde. Dr. Weinreiehs Noſtenäther einem ſolchen tropiſch beißen Himmelskörver gedeihen können. sicherer Schutz gegen Moettentrag . Seite. Nr. 258 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. Juni 1928 Wann iſt ein Platz im Zuge belegt? Immer wieder zeigt es ſich, daß das reiſende Publikum wicht genau darüber unterrichtet iſt, wann ein Platz im Ab⸗ teil als belegt gilt, oder unter welchen Umſtänden der Rei⸗ ſende das Anrecht auf den bereits innegehabten Platz ver⸗ liert. Wer eine Reiſe antritt, der belege alſo ſeinen Platz— es iſt in allen vier Wagenklaſſen möglich— ord⸗ nungsgemäß. Er lege ein Kleidungsſtück, Hut oder Mantel, oder auch ein Gepäckſtück auf den Sitzplatz— nicht etwa in das über dem Platz befindliche Gepäcknetz, denn das gilt nicht— dann kann er getroſt das Abteil für einige Zeit ver⸗ laſſen. Zum Belegen des Platzes genügen jedoch nicht Zei⸗ tungen, leere Zigarettenſchachteln, Pappteller und dergleichen. Derartige Gegenſtände werden von den Reiſenden nach Be⸗ endigung der Fahrt zurückgelaſſen, ſodaß eine Platzbelegung damit nicht genügend kenntlich gemacht wäre. In der gleichen Art muß auch ein Platz in den D⸗Zügen belegt werden. Die an der Nummerntafel neben der Abteil⸗ tür als„belegt“ kenntlich gemachten Plätze werden den In⸗ habern der dazugehörigen Platzkarten, die 50 Pfennig in der 3. und 1/ in der 2. Klaſſe koſten, nur bis zur Ab⸗ fahrt des Zuges freigehalten. Auch hier muß der Rei⸗ ſende ſeinen Platz in der oben beſchriebenen Art belegen, um den Anſpruch nicht zu verlieren. Bei jedem Verlaſſen des Zuges unterwegs auf der Reiſe iſt der Platz durch ein Gepäck⸗ ſtück zu belegen. Sonſt kann es vorkommen, daß der Reiſende ſeinen Platz beſetzt findet umd er ſich einen neuen ſuchen muß. Nachbargebiete Der Frankfurter Bilderfälſchungsſkandal klärt ſich auf! O. Sch. Frankfurt a.., 31. Mai. Der in der Frankfurter Bilderfälſchungsangelegenheit ſchwer belaſtete Maler Hans Baumann hat ſich heute dem Unterſuchungsrichter, wie er am Freitag unſerem Mitarbeiter beſtimmt verſprach, frei⸗ willig geſtellt. Baumann ſuchte bekanntlich am vergangenen Freitag unſeren.Sch.⸗Mitarbeiter auf, um gegen die zahl⸗ reichen„Tatarennachrichten“, die über ihn in der Preſſe er⸗ ſchienen ſeien, Stellung zu nehmen. Vor allem proteſtterte er gegen die Lesart, wonach er gewiſſermaßen als Haupttäter gelten mußte und ſuchte unſerem Mitarbeiter das Gegenteil zu beweiſen, mit dem ausdrücklichen Verſprechen, ſich nach den Feſttagen dem Gericht zu ſtellen. Nachdem er noch eine An⸗ zahl Beweismittel herbeigeſchafft hatte, hielt er nun ſein Wort und wurde ſofort einem eingehenden Verhör unter⸗ zogen. Baumann iſt am 23. Juni 1885 Vater war Schuhmacher und hatte ſechs Kinder. Der junge Baumann verlebte eine freudloſe Kindheit, erlernte das Malerhandwerk und betätigte ſich in München praktiſch, nach⸗ dem er dort die Kunſtgewerbeſchule beſucht hatte. Gegen das Jahr 1903 machte er ſich erſtmalig kriminell, indem er bei einem Umzug des Geſchäfts, wo er tätig war, ein altes Bild, das als herrenlos betrachtet, auf dem Speicher ſtand, in aller Oeffentlichkeit mitnahm. Dafür erhielt er einen Tag Ge⸗ in Ansbach geboren, ſein fängnis, ſpäter in Tegeruſee eine weitere Haftſtrafe, weil er„im Suff“ mit mehreren Bekannten eine öffentliche Per⸗ ſonenuwage in den See geworfen hatte. Dieſe Strafe wurde ihm zwar erlaſſen, aber er war nun einmal vorbeſtraft und konnte ſchon aus dieſem Grund ein Stipendium für die Akademie in München nicht erhalten. Baumann hatte in der Folgezeit eine ganze Anzahl Stellungen inne, lernte ſeine ſpätere Frau kennen, mit der er gegen das Jahr 1908 nach Frankfurt kam. Die beiden waren damals noch nicht verhei⸗ ratet, die ſpätere Frau war als Dienſtmädchen tätig. Kurz darauf wurde Baumann zum drittenmal kriminell, indem er aus einem Kleiderſchrank einen ſchwarzen Anzug nahm, den er alsbald verſetzte. Für einen Einbruch, bei dem im ganzen etwa 100 Mark geſtohlen wurden, erhielt er die erhebliche Strafe von 18 Monaten und drei Jahre Ehrverluſt. Zu An⸗ fang des Krieges rückte Baumann, nachdem er ſich vorher kriegstrauen ließ, ins Feld, wurde ſchwer verwundet, bekam eine zweite Gehirnerſchütterung und kam ins Lazarett. In dieſe Zeit fällt die ſchon berichtete Geſchichte mit den Morgen⸗ ſtern⸗Drucken. Seine Frau hatte ihm ins Feld und ins La⸗ zarett laufend dieſe„Morgenſtern“⸗Litographien geſandt, die er in techniſch vorbildlicher Weiſe kolorierte. Er ſandte dieſe Bilder wieder an ſeine Frau zurück, die ſich mit deren Ber⸗ kauf ernährte und von einem Dachdeckermeiſter und einem bekannten Kunſthändler Honorare von 3 bis 10 Mark für das Stück erhielt. Falls dieſe Drucke ſpäter als echte Radierun⸗ gen angeboten und abgeſetzt wurden, könne er daran keine Schuld tragen. Nach Frankfurt zurückgekehrt, betätigte er ſich ausſchließlich als Bildermaler und wurde ſowohl mit der Trumm als auch mit Danny Strauß bekannt, mit denen er, noch bevor er Müller kennen lernte. Geſchäfte machte. Er ſchildert Strauß als einen der geriſſenſten Schieber, der je in Frankfurt gelebt habe, während Müller, den er durch Strauß kennen lernte, in ſeiner Geſinnung der Aunſtäudigſte der ganzen Geſellſchaft geweſen ſein ſoll. Müller wandte ſich ſpäter an Baumann mit der Bitte, ihm eine Anzahl guter Kopien herzuſtellen, und zwar nach Vorlagen, die er, Müller, ihm liefere, nach Originalen von Zügel, Corinth uſw.„Ich kann Ihnen keine große Honorare zahlen,“ ſoll Müller er⸗ klärt haben,„da ich dieſe Bilder ja nicht verkaufen will. Aber, da ich Kunſthändler bin, muß ich ſchon aus Preſtigegründen in meiner Wohnung eine Anzahl guter Bilder hängen haben, Kopien ſelbſtverſtändlich, aber gut gemachte Kopien, die der Beſucher ohne nähere Prüfung für Originale halten kann.“ Baumann lieferte etwa 12 Bilder, in deren Falzen überall der Kopievermerk angebracht war. Baumann glaubt. daß Müller tatſächlich zuerſt nicht daran gedacht hatte, dieſe Ko⸗ pien für echt zu verkaufen, denn ſie ſollen über ein halbes Jahr in der Müllerſchen Wohnung gehängt haben, aus Re⸗ präſentationsgründen, vielleicht auch um die Kreditfähigkeit Müllers zu heben. Für dieſe 12 Bilder ſoll Baumann nur ein recht geringes Honorar erhalten haben, und zwar in bar und in verſchiedenen Raten etwa 500 Mark, ferner noch etwa 2000 Mark in Wechſeln. Feuer im Darmſtädter Krankenhaus * Darmſtadt, 2. Juni. Am Freitag nachmittag brach kurz nach 46 Uhr im Städtiſchen Krankenhaus ein großer Dach⸗ ſtuhlbrand aus. Der Feuerherd befand ſich in der ſoge⸗ Veranſtaltungen Montag, den 4. Juni 1928 9 5 1„Die große Hebammenkunſte .0 8 Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.30 Uhr. Licht ſpiele: Alhambra:„Siebesreige“.— Capitol: Ma⸗ dame wagt einen Seitenſprung“.— Gloria:„Das Brautautomobil“.— Palaſt⸗ Theater:„Spion“. Scala:„Gern hab ich die Frauen geküßt“.— Schau⸗ burg:„Deutſche Frauen, Deutſche Treue“,— Ufa⸗ Theater:„Niu, die unverſtandene Fra u. nannten Lumpenkammer, wo dort lagernde Gegenſtände aus unbekannter Urſache in Brand geraten waren. Der Berufs⸗ feuerwehr gelang es, nach einhalbſtündiger Arbeit mit mehre⸗ ren Schlauchleitungen des Feuers Herr zu werden. Unter den Inſaſſen des Krankenhauſes hatte ſich naturgemäß eine große Aufregung verbreitet. Vor dem Krankenhaus und in der Nachbarſchaft hatten ſich große Menſchenanſammlungen gebildet, da die ſtarke Rauchentwicklung ein Großfeuer ver⸗ muten ließ. Glücklicherweiſe wurden Perſonen nicht verletzt. Feſtnahme eines Faſſadenkletterers * Saarbrücken, 2. Juni. Trotz einer ſtändigen Landjäger⸗ wache am Palais des Präſidenten der Saarregierungskommiſ⸗ ſion verſuchte in einer der letzten Nächte ein Faſſadenkletterer in die Wohnung des Präſidenten einzudringen. Er wurde jedoch von einer Polizeiſtreife entdeckt, als er ſich in der Höhe des zweiten Stockwerkes befand. Nach einer kurzen Jagd gelang es der Polizei, den Einbrecher feſtzunehmen. Auf der Wache verſuchte er den„wilden Mann“ zu ſpielen. Gerichtszeitung Zuchthaus für Meineid Wer eine Lotterie veranſtalten will, ſoll dies nicht tun, ohne rechtzeitig einen Sachverſtändigen zuzuziehen. Dies hat der Kaſſierer des Radfahrervereins in Bieber bei Offenbach nicht beobachtet. Er betrieb eine Lotterie in Sportkreiſen zugunſten eines für ſeinen Verein zu erbauenden Heimes. Die Anklage legt ihm Betrug zur Laſt in Tateinheit mit be⸗ hördlich nicht genehmigter Lotterie. Das Bezirksſchöffenge⸗ richt Darmſtadt hatte auf eine Gefängnisſtrafe von acht Mo⸗ naten und einer Geldſtrafe von 4000 Mark erkannt. Auf Be⸗ rufung wurde eine Strafe von ſechs Monaten ausgeſprochen. — Wiederum beſchäftigt ſich die jetzt begonnene Schwurge⸗ vichtsperiode meiſtens mit Meineidsanklagen. Der Maſchinenſchloſſer Auguſt Kenner und der Monteur Ludwig Zotz, beide von Darmſtadt, ſollen in einer Gheſcheidungsſache als Zeugen vernommen unter Eid falſche Ausſagen gemacht haben. Das Urteil erkannte gegen Kenner wegen Meineid auf 1 Jahr Zuchthaus. Zotz wurde freigeſprochen. — ß lh——— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: i..: R. Schönfelder— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter und für den dritten und jeden weiteren Hund des gleichen Beſitzers 156., ſonach mit Statt besonderer Anzeige Am Samstag, den 2. ds. verschied schnell Gloßbvater im 77. Lebensjahre. Mannheim(Luisenting 53), 4. 6. 1928. der Leichenhalle aus statt. wartet unser Vater, Bruder, Schwiegervater, Schwager und Herr Anon Emer Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Dienstag, nachmittag 3 Uhr, von An den Folgen einer Operat on und uner- und Tante 8824 im Alter von 37 Jahren. den 2. juni 1928. Mannheim Statt besonderer Anzeige kurzem, schwerem Leiden heute abend meine liebe Frau, unsere gute Mutter, unsere treubesorgte Tochter und Schwiegertochter, unsere Schwester, Schwägerin frau Ess Englram Mannheim, Rostock, Speyer, Berlin, Im Namen der Hinterbliebenen: Or. Mans Englram Die Feuerbestattung findet statt Dienstag, den 5 juni, nachmittags.45 Uhr, im Krematorium zu Einſchluß der Landesſteuer für einen Hund„ 1„ 60 R, für zwei Hunde„„„ 180 R. 4, für drei Hunde 360., für jeden weiteren Hund 180 R. mehr erhoben. Die Hundeſteuermarke koſtet 20 3: ſie iſt nicht übertragbar. Die Erſatzmarke koſtet 50 3. Für einen Hund, der nach dem 31. Mai in die Gemeinde eingebracht worden iſt, wird der Gemeindezuſchlag nur inſoweit erhoben, als der hieſige Zuſchlag höher iſt als der nachweislich für dieſes Jahr in einer anderen badiſchen Gemeinde entrichtete Ge⸗ meindezuſchlag. Hat der Beſitzer in keiner badiſchen Gemeinde einen Aufenthalt von mindeſtens 3 Monaten, ſo iſt nur eine Lau⸗ desſteuer von 24 R. zu entrichten; in dieſem 2 0 verschied nach zahlen. Die Steuer wird nur zur Hälfte erhoben: a) für je einen Hund, der vorwiegend zur Bewachung eines abgelegenen Hofgutes oder eines ähnlich abgelegenen Wohnge⸗ bäudes gehalten wird; für einen oder mehrere Schäferhunde, die während des größten Teils des Jahres zur Bewachung von Herden gehalten werden. Steuerfrei ſind: Hunde, die von öffentlichen Behörden Nach längerem Leiden entschlief heute nachm Großmutter und Schwester geb. Schwander Wir bitten um stilles Beileid. Mannheim, 2. juni 1928 Kirchenstr. 9 von der Leichenhalle aus statt. liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Maria Eyer Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Franz Eyer, Buchdruckereibesitzer Die Beerdigung findet am Dienstag, 5. Juni, nachmittags 15¼ Uhr ittag meine ist Freitag abend sanft entschlafen. Frau Dr. Eugen Mentha Wꝛ.ñäu., Dr. Henri Gunzert Heidelberg am 4. Juni, 4 Uhr statt. Statt besonderer Anzeige Unsere liebe, treubesorgte Mutter und Großmutter lau Eüuard Scherer wur. Marie, geb. Esselborn Heidelberg(Bergstraße 40), 2. Die trauernden Hinterbliebenen: Frledrien Mihelm Scherer, Faston,.S. A Frau Minnie Scherer, geb. Walter, Easton,.S. A. frau Dr. Ruth Gunzert, geb. Mentha Die Feuerbestattung findet im Krematorium in Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen oder von öffentlichen Anſtalten unmittel⸗ bar zu öffentlichen Zwecken gehalten werden; Hunde, die von Beamten des Staats oder der Gemeinde mit Genehmigung der vor⸗ geſetzten Behörde zu dienſtlichen Zwecken gehalten werden; o) Hunde, die von Blinden als Führerhunde gehalten werden. In all dieſen Fällen iſt ſedoch um die Be⸗ freiung nachzuſuchen und eine Hundeſteuer⸗ marke zu löſen. Ueber 3 Monate alte Hunde, die nach dem 15. Juni dieſes bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung oder Einbringung, Hunde, die erſt nach Ab⸗ lauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von 3 Monaten erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt unter gleichzeitiger Zahlung der Laundesſteuer ſowie des Ge⸗ meindezuſchlags bei der Stadtkaſſe anzumel⸗ den. Eine Anmeldung iſt nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni oder vor Ablauf der vierwöchigen Friſt nach der Beſitzerlan⸗ Juni 1928. geb. Scherer 8825⁵ 8844 FF ö gung oder Einbringung wieder aufgegeben worden iſt. Dasſelbe gilt für Hunde, deren Beſitz innerhalb 4 Wochen, nachdem ſie das Alter von 3 Monaten erreicht haben, auf⸗ Fall iſt ein Gemeindezuſchlag nicht zu be⸗ Verkaufe Heidelherg N 3 Me bude geeign, als Verkaufs Schneeweiße zu ver⸗ 5 N 5 5 oder Material⸗Hütte, 55 n zu verk. Tel. 32 097 ei* 0 zu verk. e N 5 a. 3 Joſ. Gippert, J 5. 21. *8826 89 Radio— nur in gute Hände zu verkaufen. 8834 Ludwigshafen a. Rh., Von der Tannſtr. 26, Nelsekoffer echt Rindleder, 7 Röhren⸗Trovadyne⸗ Rahmen ⸗ Empfänger, (Neckartal! Wohn⸗ u. . GGeſchäftshäuſer, Vil⸗ 0 0 0 0 19 eee itze. Wochenendhäus⸗ el 80 6 oog chen in Auswahl vor⸗ (Blaudogge) Mäunch. teilhaft zu nertauf. 1 Jahr alt, zu verk. Fr. Reggin Immob.⸗ Ludwigshafen a. Rh., Büro. Hauptſtr 80. Schwanenſtr. 24, II. 1885 * 8829 e weide Hunde billig abzugeb. — I Staubsauger f. nen, ſtabil, 125., 2 ſchöne Anzugsſtofſe, eine Reiſetaſche 8847 mit Konzert⸗Lautſpr. 18553222, wie neu, parterre. ete. billig zu verkauf, billig zu verk. 8840 ? 0 5, b, III. Hanbaſtr. 4. b. rechts.. 1 billig zu verk. T Aa. 12, 8. Stock. 18709 O2. 25, V. Ain. Trbſtenldehmen lor fal Mandeln Hundeſteuer 1928. Die ſteuerpflichtigen Hunde ſind in der Zeit vom 1. bis 15. Juni 1928 bei der Stadt⸗ kaſſe Mannheim, Rathaus N 1, Erdgeſchoß, mündlich oder ſchriftlich anzumelden. Gleich⸗ zeitig iſt mindeſtens ein Viertel der Steuer zu entrichten. Wer einen Forderungszettel erhalten hat, legt ihn bei der Zahlung vor. Für die Vororte ſind die Gemeindeſekreta⸗ riate Anmelde⸗ und Zahlſtellen. Für jeden echt. Gemeindezuſchlag über 3 Monate alten Hund hat der in Mann⸗ heim wohnhafte oder ſeit mindeſtens 3 Mo- naten ſich hier aufhaltende Beſitzer für das vom 1. Jupi 1928 bis 31. Mai 1929 laufende [Steuerjahr eine Landesſteuer von 12 R. zu entrichten. Hält der Beſitzer gleichzeltig mehr als einen Hund, ſo iſt für jeden weiteren Dund die doppelte Steuer zu zahlen. Als werden für den erſten Hund 48.4, für den zweiten Hund 96 R. 4 gegeben wird. Die Hinterziehung der Hunde⸗ ſteuer und des Zuſchlags wird mit einer Geldſtrafe bis zum zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer und des Zuſchlags beſtraft. Neben der Geldſtrafe iſt die Steuer nachträglich zu entrichten. Hunde, für welche die Steuer nicht rechtzeitig bezahlt wird, kön⸗ nen von der Steuerbehörde eingezegen wer⸗ den. Geſuche um Steuerermäßigung oder Steuerbefreiung ſind innerhalb der vorſtehend genannten Friſten bei der Stadtkaſſe einzu⸗ reichen. Die Zahlung erfolgt zweckmäßig am Schalter der Stadtkaſſe oder bei den Ge⸗ meindeſekretariaten, damit gleichzeitig die Hundeſteuermarke in Empfang genommen werden kann. Kaſſenſtunden: bei der Stadt⸗ aſſe Samstags von—12 Uhr, an den üb⸗ rigen Werktagen von 8— 7183 Uhr und von 51516 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 42 Stadtkalſe. U K U 1 3 3 3 6 77 I — — 4 — Montag, den 4. Juni 1928 N — 5. Seite. Nr. 88 Die Olympiſchen Spiele 1928 Deutſchland-Aruguay:4(:2) Eine vernichtende Niederlage— Kalb vor Halbzeit herausgeſtellt— Ein verdienter Sieg der Südamerikaner Deutſchland hat ſeine größte und ſchwerſte Leiſtung hinter ſich. Ste wurde nicht beſtanden. Der deutſche Fußball hat einen ſch we⸗ ren Schlag erlitten. Was niemand erwartet, iſt eingetreten: eine in ihren Ausmaßen niederſchmetternde Niederlage. Das Vertrauen der deutſchen Sportgemeinde zu ihrer Vertretung beim Olympiſchen Fußballturnier war unbegrenzt. Man rechnete wohl auch mit einer knappen Niederlage, aber man hoffte doch auf einen Steg und nie war die Zuverſicht größer, als in den letzten Tagen vor dem großen Ereignis, deſſen Bedeutung in Amſterdam faſt noch den Kampf Holland—Uruguay in den Schatten ſtellte. Es ging um mehr als Deutſchland, es ging um Europa, das in der deutſchen Mannſchaft noch ſeine ſtärkſte Waffe gegen die Südamerikaner zu ſehen glaubte. Aber aus der Niederlage wurde eine Kataſtrophe. Alle Vorausſagen wurden über den Haufen geworfen durch das glanzvolle Können des kleinen ſüdamerikaniſchen Ländchens und mehr noch durch das Ver⸗ halten eines deutſchen Spielers, der im entſcheidenden Augenblick Nerven und Beherrſchung verlor und damit das Debacle vollends zur Tatſache machte. Wer das Kräfteverhältnis in der deutſchen Mann⸗ ſchaft kennt, weiß, was es bedeutet, wenn ein Spieler wie Kal b kurz vor der Pauſe vom Platz geſtellt werden mußte. Die ſtärkſte Stütze der Elf fehlte. Die letzte Ausſicht auf ein ehrenvolles Ergebnis ſchwand. Das olympiſche Stadion erlebte am Sonntag einen impoſanten Aufmarſch der Maſſen Nicht nur daß das prachtvolle Frühlingswetter keinen Wunſch offen ließ, auch die Stimmung und Spannung der außerordentlich intereſ⸗ ſierten Maſſen konnte nicht beſſer ſein. Ein Feſttag im wahrſten Sinne des Wortes ließ das Beſte erhoffen. Aus Weſtdeutſchland waren Tauſende in ſechs Sonderzügen gekommen, die ihrer Mann⸗ ſchaft einen moraliſchen Rückhalt verſchaffen wollten. Unaufhörlich ſtrümte die Menge zum Stadion. Die breiten Anfahrtsſtraßen wim⸗ melten von Fahrzeugen aller Art, die ſich in ununterbrochenen Linien hinzogen. Schon 20 Minuten vor Beginn des Kampfes war alles be⸗ ſetzt. Der Beſuch ſtand dem des Spiels Holland Uruguay nichts nach. Die Turnierleitung hatte prachtvoll gearbeitet. Ueberall wehten deutſche Fahnen und auf dem Marathonturm hatte man ein Korps von Trompetern plaziert, das die Spieler mit Fanfarenklängen begrüßte. * Die Südamertkaner waren in Stimmung und Laune waren vorzüglich. Die 40 000 Menſchen trugen die Begeiſterung ſchon in ſich, ehe das Spiel begonnen hatte. Aber im gleichen Maße wie die zahlreichen deutſchen Schlachtenbummler ihre Mannſchaft anfeuerten, ſorgten auch die Südländer, die ſich in dieſem Augenblick alle einheitlich fühlten, zur Belebung des Kampfmutes bei den Vertretern Uruguays. Ihr Jubel wollte kein Ende nehmen, als Petrone nach einer Glanzleiſtung ſeine Mannſchaft in Führung gebracht hatte, und er ſchwoll zum Orkan an, als ein prachtvoller Kombinationsvorſtoß das zweite Tor ergab. Seinen Höhepunkt er⸗ reichte die Begeiſterung der Südländer in dem Augenblick, als kurz vor dem Abſchluß der erſten Halbzeit Deutſchlands Mittelläufer Fal b wegen einer groben Unſportlichkeit des Platzes verwie⸗ ſen wurde. In dieſem Augenblick erfaßten die Maſſen, daß der Kampf endgültig entſchieden war. Und doch zeigte es ſich, daß Deutſch⸗ land noch nicht endgültig beſiegt war. Mit nur 4 Stürmern wurde der Kampf offen gehalten. Es waren Möglichkeiten genug vorhanden, aufzuholen. Tatſächlich langte es ja auch zum Ehrentor durch den Meraner Hoffmann. Aber Uruguay, das oft genug ſtark in die Defenſive gedrängt wurde, ließ ſich den durch die zahlenmäßige Ueber⸗ legenheit gebotenen Vorteil nicht entgehen und erzielte noch 2 Tore, die ſich nicht mehr vermeiden ließen. 8 Betrüblicher als die zahlenmäßige Niederlage ſtimmt aber, wie das Spiel endete. Das war kein faires und ſchönes Spiel, wie man gehofft hatte. Aufregung beſtand von Anfang an. Aber ſie legte ſich nicht, ſondern ſie endete in Ausartung. Schon in der erſten Halbzeit wurde hart geſpielt, ſehr hart ſogar ihren Mitteln nicht wähleriſch, jedoch ſehr geſchickt und ſo hatte der Schiedsrichter, der ſicher ſehr korrekt und genau arbeitete, keine rechte Handhabe gegen ſie. Knöpfe l erlitt eine Verletzung, ohne daß eine Urſache erkennbar war. Dagegen mußte Kalb ſeine Unbeherrſchtheit durch Herausſtellung büßen. Aber in der zweiten Halbzeit artete der Kampf vollends ab s. vornehmlich durch Schuld der Südamerikaner, die ſich mehr als unſportlich benahmen, als die ſchwache deutſche Mannſchaft ihnen immer wieder große Schwierigkeiten bereitete und durch ihre Auf⸗ opferung den Sieg außerordentlich gefährdete. Ganz ſchlimm wurde es, als Hoffmann das Ehrentor für Deutſchland erzielt hatte. In dieſem Augenblick leiſteten ſich die Südamerikaner ein Höch ſt maß an Unſportlichkeit und Unfairnis. Kein Wunder, daß hei einer ſolchen Gelegenheit es zu einem Zuſammen ſt o ß zwi⸗ ſchen R. Hoffmann und Naſazzi kam, ſodaß drei Minuten vor Schluß beide noch vom Platze geſtellt werden mußten. Der Schtedsrichter konnte nicht anders handeln und ihm ſelbſt iſt kein Vorwurf zu machen. Juſſuf Mohamed tat, was er konnte, um das Spiel in er⸗ träglichen Grenzen zu halten, aber es gelang ihm eben nicht. Die letzten drei Minuten waren kein Kampf mehr, ſondern nur eine Schlägerei von 10 Südamerikanern mit 8 Deutſchen Man mußte befreit aufatmen, als das Spiel zu Ende war und ein Kampf abgepfiffen wurde, der nichts von olympiſchen Idealen in ſich batte und ein unangenehmes Kapitel in der Geſchichte der Olympiſchen 92 Fußballturniere bleiben wird. Wir brauchen keine Paxtetpolitik zu treiben und die deutſchen Spieler über Gebühr entſchuldigen. Auch ſie haben ſchwere Fehler gemacht. Sie brauchten und durften die Nerven nicht verlieren, was beſonders für Kalb gilt, deſſen Heraus⸗ ſtellung dem Spiel eine Wendung gab. Aber die Hauptſchuld Itegt doch an den Südamerikanern, von denen man viel mehr Fairnis erwartete und die anſcheinend ihre Beherrſchung verlieren, wenn nicht alles nach ihren Wünſchen geht. Uruguay war mora⸗ Iſch geſehen eine große Enttäuſchung, ſpieleriſch allerdings konnte die Mannſchaft überzeugen und die techniſche Reife des ſüd⸗ amerikaniſchen Fußballs demonſtrieren.. Der Verlauf des Kampfes, der von deutſcher Seite größtenteils mit 10 Mann geführt wurde, hat auf jeden Fall beſtätigt, daß Deutſch⸗ lalnd ein ernſthafter Gegner für jede Klaſſemannſchaft iſt. Wohl ſind die Südamerikaner techniſch noch überlegen, aber ſie ſind nicht unüberwindlich. Unter normalen Verhältniſſen hatte Deutſch⸗ laud eine Chance zu gewinnen, wenn auch dazu vielleicht etwas Glück Mötig war. Im gegebenen Moment war Urugnah aus der Faſſon zu ringen und in der zweiten Halbzeit war es zeitweiſe auch ſo, obwohl nur 4 Stürmer auf deutſcher Seite ſtanden. Hätte hier nicht Kalb ge⸗ fehlt, ſo wäre eine Wendung noch zu erwarten geweſen. Uruguay krat in einer veränderten Aufſtellung an. Die Hintermannſchaft blieb, aber in der Läuferreihe wurde Andrade, der nicht mehr der Alte und etwas zu langſam rund ruhig geworden iſt, durch den äußerſt talen⸗ Herten Neger Pir iz erſetzt, der auch tatſächlich ein vollwertiger Er⸗ ſatz war. Im Sturm hatte man den wiedergeneſenen Petrone in die Mitte geſtellt und durch dieſen gefährlichen Torſchützen mehr Durch⸗ Ichlagskraft hereingebracht, die gegen Holland merklich gefehlt hatte. Für Scarone ſtellte man Caſtro auf, der mit Petrone beſſer eingeſpielt war nnd ſich auch gut bewährte. Die deutſche Elf kam ohne Umſtellung wir gegen die Schweiz. Die Erſetzung Hornauers durch Horn war unterblieben. 5 Die erſten 45 Minuten Dem ägyptiſchen chieds richter Nuſſuf Mohamed ſtellten ſich dee Wesssfchaften in folgender Aufſtellung: Deutſchland: Stuhlſauth(1. FC. Nürnberg); Beier(Ham⸗ burger SV.), Weber(Kurheſſen Kaſſel); Knöpfle(Sp. Vg. Fürth), Kalb(1. FC. Nürnberg), Leinberger(Sp. Vg. Fürth); Albrecht (Düſſeldorf), Hornauer(München 60), Pöttinger(Bayern München), Hoffmann(Meerane), Hoffmann(Bayern München). Uruguay: Campolo; Cea, Petrone; Caſtro, Urdinaran, Ge⸗ ſtido; Fernandez, Piriz, Ariſtpe, Naſazzi, Mazalt. Urugnay leitet das Spiel ſehr energiſch ein und verſucht die deutſche Mannſchaft gar nicht zu Wort kommen zu laſſen. Aber dieſe Taktik mißlingt. Deutſchland findet ſich ſchnell genug und geſtaltete durch ſeinen Sturm das Spiel ausgeglichen. Vorerſt ſpielt ſich der Kampf in der Mitte ab. Die Verteidigungen laſſen ſich auf beiden Seiten nicht paſſteren. Die deutſche Läuferreihe arbeitet flüſſig und gleichmäßig, Aber vorn macht Hofmann⸗Meerane den Fehler, zu viel auf eigene Fauſt zu unternehmen. Seine Erfolge gegen die Schweiz haben ihn etwas zu ſelbſtſicher gemacht und mit Allein⸗ gängen kommt er bei Uruguay nicht weit. Ein Mißverſtändnis zwi⸗ ſchen Weber und Stuhlfauth beſchwört eine große Gefahr herauf, denn Petrone erwiſcht den Ball blitzſchnell und ſchießt knapp neben das Tor. Dafür ergibt ſich auf der anderen Seite ein ähnliches Bild, als Pöttinger eine Planke von Hofmann verpaßt und damit eine gute Chance vergibt. Das Spiel hält ſich weiter verteilt und offen. Wohl erkennt man die Gleichwertigkeit der deutſchen Elf, doch ſind die Leiſtungen durch Nervoſität immer noch etwas verkrampft. Aber allmählich wird es beſſer und die Angriffe erhalten mehr Form. Noch immer iſt der Ausgang nicht zu überſehen, als in der 35. Minute Petrone ſich allein durchſpielt, durch ein Täuſchungsmanöver an Weber vorbeitommt und durch einen unhaltbaren hohen Schuß in die Ecke das Führungstor für Uruguay erzielt. Der Kampf wird härter. Die deutſche Elf arbeitet mit aller Energie. Bei einem der unfairen Mätzchen der Südamerikaner verliert Hans Kalb die Be⸗ herrſchung und ſtößt und tritt einen gegneriſchen Spieler, obwohl dieſer nicht im Beſitze des Balles iſt. Yuſſuf Mohamed iſt genötigt, Kalb herauszuſtellen. Der verhängte Strafſtoß ergibt auch das weite Tor für Uruguay durch Urdinaran. Uruguay führt 210. Durch weiteres hartes Spiel wird Knöpfle verletzt und muß für kurze Zeit ausſcheiden. Bald darauf iſt Halbzeit. 5 Noch einmal 45 Minuten berger tritt für ihn auf den Mittelläuferpoſten und Hornauer geht als linker Läufer zurſick. Der Sturm, der nur aus pier Spielern beſteht, bleibt aber weiter gefährlich und verbeſſert ſich ſogar. Das gilt beſonders frü Hofmann, der in der Pauſe wohl ſeine Inſtruk⸗ tionen erhalten hat und jetzt weniger Eigennützigkeit zeigt und ſchnell und genau arbeitet. Indeſſen bleibt auch Uruguay nicht müßig. Der Sturm kombinierte ſehr ſchön und brachte es in der 17. Minute auch zum dritten Tor. Der Linksaußen Campolo flankt im Stehen, der Halbrechte Caſtro ſtopt, täuſcht drei vor ihm ſtehende deutſche Spieler, geht durch und ſchießt aus kurzer Entfernung un⸗ haltbar ein. Die Deutſchen laſſen ſich nicht entmutigen. Uruguay hat die Stärke des Angriffes erkannt und nimmt Hofmann⸗Meerane unter beſonderer Bewachung. Aber auch das ändert nichts an dem zuſammenfaſſenden Angriff des geſchwächten Sturmes, der mit aller Kraft arbeitet und ſchließlich auch in der 52. Minute belohnt wird. Wegen zu langen Feſthaltens des Balles vom Torwart wird ein Freiſtoß für Deutſchland gegeben. Leinberger ſetzt zum Schuß an, berührt aber den Ball nur leicht und Hofmann kann mit wuch⸗ tigem Schuß das Ehrentor für Deutſchland erringen. Wenig ſpäter ereignet ſich wieder einmal ein Zwiſchenfall vor dem deutſchen Tor. Petrone der Stuhlfauth hart angegangen hat, läßt ſich dazu hin⸗ reißen, ihn auch noch in den Rücken zu kreten, und ſo bleibt das Ende des Spieles jetzt nur noch eine klägliche Vorſtellung. In der 87. Minute kann Petrone noch ein viertes Tor für Uruguay ſchießen, das den eigentlichen Kampf abſchließt. Was nun folgt, iſt nur noch der troſtloſe Abſchluß einer Raufer ei. In den letzten Minuten geraten R. Hofmann und Naſazzi aneinander mit dem Erfolg, daß beide Spieler vom Platz geſtellt werden. Mit 10 gegen 9 Mann geht es die letzten Minuten weiter und man iſt froh, als Duſſuf Mohamed endlich abpfeift. Was noch zu ſagen bleibt Die erſte Kritik verdient der Schiedsrichter Puſſuf Mo⸗ hame d. Es muß betont werden, daß der Aegypter ſehr genau und korrekt arbeitete, Seine Kenntnis der Regeln wax einwandfrei und ebenſo gut die ſinngemäße Auslegung. Ihm kann jedenfalls kein Vorwurf gemacht werden, daß das Spiel unſchöne Formen annahm. Er unterdrückte, was zu unterdrücken war und es iſt noch fraglich, ob nicht bei einem anderen Schiedsrichter die Ausartung noch ſchlim⸗ mer geworden wäre. Die Herousſtellung von Kalb, Hoffmann und Naſazzi geſchah zu Recht und bedarf keiner Bemängelung. Daß die hohe Torziffer das Niveau des Spielverlaufs nicht wiedergibt, bedarf kaum einer Erwähnung. Die deutſche Mannſchaft war ihrem Geg⸗ ner gleichwertig und hätte vielleicht unter normalen Umſtänden knapp verloren. Sie ſpielte nicht ſo glatt und ſicher wie gegen die Schwelz, aber dabei muß man das große Können der Südamerikaner in dem Maße zeigen, wie es der Gegner zuläßt; eine Binſenwahr⸗ heit, die aber immer wieder neu wird. Kalb war in der erſten Halbzeit ſehr gut. Seine Herausſtellung mußte bei einem ſo wich⸗ tigen Poſten, wie dem des Mittelläufers, ausſchlaggebend ſein. Die Abwehr trägt keine Schuld an den vier Toren. Sie lieferte ein ganz großes Spiel. mit größter Zuverläſſigkeit aus. Die Leiſtung der Hintermonnſchaft wächſt noch durch die Tatſache, daß der gegneriſche Sturm ein blen⸗ dendes Angriffsſpiel vorlegte, gegen das die Schweiz nie einen Ver⸗ gleich aushalten könnte. Die Läuferreihe war ausgezeichnet, ſolange Kalb in ihr war. Knöpfle ſchaffte unermüdlich und Leinberger ließ keinen Wunſch offen. Nach der Umſtellung änderte ſich das Bild natürlich. Leinberger erreichte Kalb in der Mitte nicht, ſo ſehr er ſich mühte, und Hornouer mußte ſich auch erſt auf ſeinem neuen Poſten einſpielen. Schwächen zeigten ſich eigentlich erſt im Sturm und zwar im Innenſturm, vornehmlich wenn im Laufen gearbeitet wurde. Man war nicht energiſch genug im Auswerten von Ge⸗ legenheiten, achtete auch nicht ſorgfältig genug auf den Fluß des Angriffes, ſondern blieb zerſtreut, jeder für ſich. Es fehlte hier der Zuſammenhang. Seltſamerweiſe wurde es nach der Umſtellung mit vier Spielern viel beſſer. Hier bildeten die vier Leute endlich ein geſchloſſenes einheitliches Ganzes. Uruguay war in den rein ſportlichen Leiſtungen, arſo in der Tech⸗ nik, wohl beſſer als Deutſchlond, aber doch nicht unüberwindlich. Der Sturm beſtach durch wundervolle Kombinationszüge und die Hinter⸗ mannſchaft war in ihrer Geſamtheit ſehr ſicher. Indeſſen hatte die Läuferreihe kleine Schwächen, die ſich bei einem vollen Sturm beſſer bemerkbar gemacht hätten. Das Spiel der Uruguayer litt teilweise auch unter einer ſtarken Nerpoſität, war aber doch kultiviert genug, doß man der Elf für das Endſpiel große Chancen geben kann. Wären nicht die vielen Zwiſchenfälle geweſen, ſo hätte Uruguay viel⸗ leicht reſtlos überzeugen können. Doch noch ein Troſtturnier? Die Nachrichten von einem Verzicht auf das Troſtturnier ſind zumindeſt verfrüht. Da das Troſtturnier mit dem eigentlichen Olym⸗ piſchen Turdnier in keinem Zuſammenhang ſteht und die Einnah⸗ men zwiſchen den beteiligten Nationen geteilt würden, iſt doch im⸗ merhin einiges Intereſſe vorhanden. Beſonders bemüht ſich Holland um das Zuſtandekommen des Turniers. Bislang hat ſich neben Hol⸗ land allerdings nur Chile in die Teilnehmerliſte eingetragen, mog⸗ Mit Kalb iſt Deutſchland ſeines beſten Spielers beraubt. Lein⸗ berückſichtigen. Eine Mannſchaft kann ſchließlich ihre Leiſtungen nur Beſonders Stuhlfauth im Tor füllte ſein Amt Das Wichligjte vom Sonntagsſport Fußball⸗Olympiade in Amſterdam. Deutſchland von Urugnag nach ſehr hartem, unſchönen Spiel mit:1 geſchlagen. * 6. Heidelberger Ruderregata: Amieitia Mannheim in allen erſten Seniorrennen ſiegreich. Mannheimer Rudergeſellſchaft ſiegt in zwei Rennen. * Großflugtag in Mannheim: Starker Beſuch— Jntereſſaute luft⸗ ſportliche Darbietungen. * Leichtathletiſche Kreismeiſterſchaften in Mannheim: Mannheimer Turnſportgeſellſchaft ſchneidet am beſten ab. 8 8 licherweiſe merden ſich aber noch einige in der zweiten Runde aus⸗ ſcheidende Nationen einſchreiben. Bereits abgereiſt ſind die Fran⸗ zoſen, Luxemburger und Schweizer. Die Jugoslawen reiſen am Mom⸗ tag, ſie tragen in der Woche in Straßburg ein Spiel aus und ſpielen am 10. Juni in Paris gegen Frankreich. Dagegen bleibt Mepiko noch bis zum endgültigen Abſchluß des Turniers in Amſter⸗ dam, um ſich evtl. auch noch am Troſtturnier zu beteilgen. Die deutſchen Schiedsrichter in Amſterdam Der Berliner Schiedsrichter Bir lem iſt nach ſeiner ausge⸗ zeichneten Leiſtung im Spiele Portugal gegen Jugoſlawien in Ant⸗ ſterdam eine begehrte Perſtznlichkeit geworden. Am Samstag fun⸗ gierte er beim Treffen Belgien gegen Argentinien als Linienrichter und am Tage vorher ſprang er beim Splel Spanien— Italien in gleicher Eigenſchaft als Erſatz ein.— Verſchiedene Zeitungen wiſſen zu melden, daß man von der Aufſtellung des Offenbacher Unparteiiſchen Weingärtner als Schiedsrichter in Amſterdam Abſtand genommen habe, weil Weingärtner im Spiele Frankreich — Italien als Linienrichter nicht gefallen habe. Wir erfahren hierzu auf Anfrage in Amſterdam, daß an dieſer Meldung kein wahres Wort ſei. Wir konnten uns auch nicht erklären, wieſo der Offenbacher als Linienrichter nicht habe gefallen können. Vielleicht deshalb, weil er den Unparteiiſchen Chriſtophe⸗Belgien, der ein völliger Verſager war, darauf aufmerkſam machte, daß er die Halbzeit um 5 Minuten zu früh anpfiff? Im den Eintritt in die Vorſchlußrunde Amſterdam, 2. Juni. Die Kämpfe der Zwiſchenrunde des Fußballturniers haben offen⸗ ſichtlich das Intereſſe bei den Maſſen noch geſteigert, obwohl Holland nicht mehr in der Konkurrenz iſt. Aber man hat nicht mehr die Aus⸗ wahl wie in der Vorrunde, die Zahl der Spiele hat abgenommen und die Qualität der Kämpfe iſt bei der Gleichwertigkeit der Partner noch beſſer geworden. Ausgeſprochene Außenſeiter ſind nicht mehr im Ren⸗ nen. Jede der jetzt tätigen Mannſchaften gilt als Anwärter auf die Teilnahme am Schlußſpiel. Da außerdem am Samstag ſchönſter Sonnenſchein war und kein Regen zu befürchten blieb, machte auch der etwas ſtarke und kühle Wind den Maſſen nichts aus und 30 000 Men⸗ ſchen beſuchten das Spiel Argentinien Belgien, deſſen vorausſicht⸗ licher Sieger Argentinien als erſter Favorit für den olympiſchen Sieg genannt wird. a a Argentinien bezwingt Belgien:3(:2) Die Belgier boten eine Parallele zu ihrem Vorrundenkampf gegen Luxemburg. In dieſem Spiel hatten ſie nach überlegener Spielfüh⸗ rung drei Tore erztelt, als die Luxemburger mit unerwartetem Elau einſetzten, den Ausgleich bis zur Halbzeit erzwangen und ſchließlich nur knapp mit 513 Toren geſchlagen blieben, immerhin doch mit dem Erfolg, die Sympathien der Zuſchauer erkämpft zu haben. Diesmal erging es den Belgiern umgekehrt, jetzt übernahmen ſie die Rolle der heroiſchen Kämpfer. Die Argentinier hatten in beſtechender Weiſe drei Tore vorgelegt, worauf Belgien mit Anſpannung aller Energien auf 318 aufholte und erſt dann mit drei weiteren Treffern die unver⸗ meidbare Niederlage erlitt. Auch hier gab es einen deutlichen Stim⸗ mungsumſchwung. Solange die Südamerikaner ihre Gegner in Grund und Boden ſpielten, hatten ſie alle Sympathien und verloren ſie in dem Augenblick, wo die Belgier mit allen Kräften einſetzten. Der Beifall der Menge gilt immer dem Unterlegenen, wenn ödteſer ſich zu einer beſonderen Leiſtung aufrafft. „Der Anfang ſchien eine Kataſtrophe für Belgien zu verheißen. Argentinien, mit dem Wind und die Sonne im Rücken, lieferte ein Spiel von ſelten geſehener Schönheit. Die Belgier wurden buchſtäb⸗ lich überrannt und kamen kaum zur Beſinnung. Unheimliche Schnel⸗ ligkeit, dazu eine erſtaunliche techniſche Fähigkeit gab dem Angriff das Ausſehen einer Präziſionsmaſchine. Schon in der 2. Minute ſpielte ſich der Halbrechte Tarascont allein durch und erzielte unhaltbar den Führungstreffer. In der nächſten Minute lenkte der Mittelſtürmer Ferreira eine Vorlage von rechts ſo ſcharf aufs Tor, daß der belgiſche Torhüter Debie machtlos war. Argentiniens Augriff blieb im Fluß, beſonders gefährlich war der Rechtsaußen Cartcaberry. Nur einmal bot ſich den Belgiern eine Torchance, als ein Durchbruch geglückt war und dret Ecken verurſachte, die dem Torwart viel Arbeit machten. Die 10. Minute brachte den Südamertikanern durch einen langen, ſcharfen Schuß von Trasconi das dritte Tor. Hter erzwang die Kampfkraft der Belgier die Wendung des Spiels, die auch die Stimmung der bis dahin begeiſterten Zuſchauer umſchlagen ließ. Argentinien wurde zurückgedrängt und Angriff auf Augriff rollte vor, bis der Mittel⸗ ſtüürmer Braine aus 20 Meter Entfernung das erſte Gegentor ſchießen konnte. Schon wenige Minuten ſpäter gab ein Weitſchuß des Mittel⸗ läufers van Halme das zweite Tor und nun beherrſchte Belgien die Lage dollkommen. Das Bild blieb auch nach der Pauſe, wo in der 8. Minute durch den Halblinken Mveſchal nach einem ſchönen Kom⸗ binationsangriff der Ausgleich fiel. Die Möglichkeit der Führung beſtand und Argentinien mußte ſtark und zahlreich verteidigen. All⸗ mählich fanden ſich die Amerikaner wieder, geſtalteten das Spiel offen und kamen zu zwei ſehr glücklichen Toren, die Debie durch verfrühtes Herauslaufen verſchuldete. Tarasconi ſkorte in der 30. der Links⸗ außen Orſt in der 37. Minute. Damit war der Kampf entſchieden. Argentinien kam wieder ganz zur Geltung, beherrſchte die Lage ganz und gar und erhöhte kurz vor Schluß durch Tarascont auf:3. f * Deutſche Ausſcheidungskämpfe für die Olympiade Gehring Sieger über Moſer und Muß Die Tage, an denen auf IX. Olympiade in Amſterdam der beſte Ringer feſtgeſtellt wird, rücken immer näher. Nur noch vier Wochen trennen uns von dieſem Zeitpunkt. Während in anderen Diſziplinen die deutſchen Anwärter bereits feſtgeſtellt ſind, zum großen Teil aber auch ſchon in Amſterdam ehrenvoll beſtanden haben, galt es am Sams⸗ tag abend, den deutſchen Vertreter im Schwergewichtsringen feſtzuſtel⸗ len. Drei erfahrene und erfolgreiche Kandidaten waren auf der Matte erſchtenen: Moſer⸗Berlin, Muß⸗Hörde und Gehring⸗Ludwigshafen. So darf es nicht wundern, daß der geräumige Saal des Ludwigs⸗ hafener Geſellſchaftshauſes bis auf den allerletzten Platz beſetzt war, als nach einer Anſprache des Vorſitzenden des Stemm⸗ und Ringklubs, der die Ausſcheidungskämpfe übernommen hatte, der Vorſitzende des Ludwigshafener Stadtamtes für Leibesübungen, Dr. Walter, namens der Stadt Ludwigshafen den zahlreichen Beſuchern ſeinen wärmſten Dank ausſprach und dabei feſtſtellte, daß der Ringſport doch erfreulicherweiſe eine große Anhängerzahl hat, eben derſelbe Ring⸗ ſport, der zur körperlichen Ertüchtigung des Menſchen in vyllſtem Maße beizutragen berufen und imſtamde iſt. 6. Seite. Nr. 255 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Der Wichtigkeit der Kämpfe entſprechenb, hatte man auch ein Kampfgericht verpflichtet: Verbandsringwart Steputat⸗ Berlin, Wiedmater⸗ Karlsruhe, Ringwart des IVD und Bramm⸗Mün⸗ ſter, Ringwart des VI. De„⸗Kreiſes. Der ſchwächſte Mann des Meiſtertrios war Moſer⸗ Berlin, der mit 185 Pfund der leichteſte war und Gehrung 5 und Muß ſogar 25 Pfund Körpergewicht abgab. Gehring erledigte ihn bereits nach etwas mehr als zwei Minuten entſcheidend, während Muß ſich mit einem Punktſieg über ihn be⸗ gnügen mußte. Gehring konnte die durch Muß vor kurzer Zeit auf der gleichen Matte erlittene Niederlage einwandfrei ausgleichen und beſtegte ihn,— wie das für die Ausſcheidung, um die ſichere Ueber⸗ legenheit des Olympia⸗Anwärters feſtzuſtellen, auch reglementsgemäß vorgeſehen war— zweimal in äußerſt kurzer Zeit, ſodaß Gehring nun am kommenden Sonntag als letzten Beweis ſeines Könnens noch mit Müller⸗Koblenz zu kämpfen haben wird. Gelingt es ihm, auch hier zwei Stege davonzutragen, was aller Wahrſcheinlichkeit nach der Fall fein wird, dann vertritt er die deutſchen Farben im Schwer⸗ gewicht in Amſterdam. Einen äußerſt flinken und techniſch hochſtehenden Einlagekampf zeigten Sturm ⸗Schifferſtabt und K. Winkeg Ludwigshafen im Bantamgewicht. Drei Ueberwürfe und einen Armſchulterſchwung aus dem Stand führte Winkes mit hervorragender Sicherheit und um ein Haar erfolgreich durch, denen Sturm gleichfalls mit einem Ueberwurf nach hinten parierte. Der äußerſt ſympathiſche Kampf endete mit einem verdienten Punktſiege von Winkes. Verlauf der Ausſcheidungstreffen Gehring Ludwigshafen— Moſer⸗Berlin. Sofort nach Be⸗ ginn muß Moſer in die Bodenlage und kommt nach etwa zwei Mi⸗ nuten in die Brücke. Er erreicht den Mattenrand, doch Gehring zwingt ihn unwiderſtehlich in die Matte und drückt dort die Brücke ein. So iſt er bereits nach 2,08 Minuten Sieger. Muß Hörde— Moſer Berlin. Auch in dieſem Falle kommt Moſer ſoſort in die Bodenlage. Des Untergewichts wegen kann er nie erfolgreich ofſenſiv werden, ſodaß er jeden Verſuch dazu unterläßt And dauernd defenſiv bleibt. Alle möglichen Verſuchr macht Muß ver⸗ gehlich; er ſetzt ſeine Griffe zu lange an und läßt Moſer immer wieder entweichen. So bleibt ihm nach 20 Minuten Ringdauer nur ein Punktſieg. Damit iſt Moſer aus der Konkurrenz ausgeſchieden. Gehring Ludwigshafen— Muß Hörde. Gehring ſucht ener⸗ giſch eine Blöße, doch M. weicht vorſichtig aus. Plötzlich gelingt es Muß, G. zweimal— zum Glück für ihn— außer der Matte in ge⸗ fährliche Lagen zu bringen. Unerwartet führt dann G. einen ver⸗ kehrten Hüftſchwung durch und legt damit Muß unter toſendem Bei⸗ fall nach 4,25 Minuten auf beide Schultern. Zum zweiten Gang tritt M. weniger friſch an. Kaum auf der Matte, muß er zu Boden und gerät nach einem verdrehten Armſchlüſſel in eine unhaltbare Brücke. Sy iſt ſein Schickſal ſchon in 58 Sekunden beſiegelt. Damit hat ſich Gehring für den letzten Ausſcheidungskampf qualiftztert. Sch. Ilugſpert Internationaler Großflugtag in Mannheim Die Rechnung der Bad iſch⸗Pfälziſchen Zufthanſa Hat ſich im großen und ganzen als richtig erwieſen, denn Petrus hatte ein Einſehen, auch wenn ihm diesmal die Wünſche nicht mit dem Himmelsſchreiber übermittelt wurden. Strahlender Sonnen⸗ ſchein qulttlerte die Vorbereitungen der Veranſtalterln. Die Regen⸗ werſicherung brauchte alſo nicht in Anſpruch genommen zu werden. Schon den ganzen Vormittag erfüllte das Lled der Motoren die Sommerluft und wies darauf hin, daß der Tag Neuoſtheim gehörte: es war der Tag der Flieger, denn geſtern waren ſie frei von kom⸗ merzlellen Rückſichten und frei von der Verantwortung für die ihnen anvertrauten Paſſaglere und Güter, Der Entfaltung ihres fliegeri⸗ ſchen Könnens waren keine Grenzen geſetzt. Ihrer Liebe zum Flug⸗ ſport ganz hingegeben, verſchmolzen Menſch und Maſchine zur Einheit. Der Sommertag hatte wieder Tauſende von Mannheim und Umgebung nach Neuoſtheim geführt. Belfällig wurde die verbeſſerte Verkehrsregelung aufgenommen, die einen reibungsloſen An⸗ und Abmarſch der flugſportlich begeiſterten Maſſen ermöglichte. In ele⸗ gänten Schleifen begrüßten die Flieger ihr Publikum. Cheſpilot Kern auf„Udet⸗Flamingo“, der franzöſiſche Kunſtflieger Des PpPallleres auf Caudron, Kunſtflieget und Luftakrobat Schein d⸗ ler auf bem Klemm⸗Dalmler⸗Leichtflugzeug, Flugzeugführer Koch auf J... G. 6 und Kunſtflleger Haal auf Dietrich⸗Doppeldecker kellten ſich in Front. Ein bedauerlliches Mißgeſchick verhinderte aller⸗ Hüings, daß der Weltrekordſegelflleger Dipl.⸗Ing. Martens ſich den Mannheimern auf ſeinem„Motorrad der Luft“, dem kleinſten Flugzeug der Welt, vorſtellen konnte, da am Samstag Heim Ueberholen des Flugzeuges ein Bergaſerbrand tellweiſe Rumpf und Tragflächen dieſes Kolibrlflugzeuges vernichtete. Ebenſo wie Martens und ſeine Getreuen wird auch das Mannheimer Publikum dieſes Mißgeſchick bedauern. Während die gelbe Kugel des Frei ballons noch auf dem Flugplatz auflag, führte Des Fallleres die hohe Schule des Kunſtfluges in Eleganz und ſicherer Kraft vor. Chefpilot Kern ward ihm ein ebenbürtiger Wettbewerber, wenngleich ſein Flug mit ſeinem weſentlich ſchwächeren Motor naturgemäß andere Bilder er⸗ geben mußte. Auch der für Martens als Erſatz herbelgeholte Frei⸗ burger Flieger Haal zeigte, daß die hohe Schule des Kunſtfluges in Deutſchland auf gleicher Höhe wie in Frankreich ſteht. Die Joppings, Rollings, das Trudeln, wie auch alle anderen flugtechni⸗ ſchen Fineſſen überzeugten erneut, daß bei der Beherrſchung der Maſchine die Sicherheit des Fluges ebenſo wie beim Auto auf der Straße gegeben iſt. Die Fallſchirmpllotin Heby Ren ſch voll⸗ führte hren zweiten und öritten gelungenen Zielfallſchlrmabſprung und die beiden Luftakrobaten Schluöͤler und Dimpfel er⸗ dielten lebhaften Beifall für ihre kühnen Vorführungen. Das bel Kindern wie Erwachſenen ſo bellebte Ballon rammen— das biesmal durch einen Ballonflug zwiſchen im Doppeldecker aufge⸗ ſpannten Netzen eine neue Nuance erhielt— wie auch der A b⸗ chuß eines Feſſel ballons mit Leuchtpatronen fehlten gleich⸗ falls nicht. Inzwiſchen erfolgte unter lebhafter Spannung des Pu⸗ blikums der für Mannheim nach dem Krleg zwelte Aufſtleg eines Frel ballons. Während die farbigen und glitzernden Flugzeuge der Flieger in der Sonnenglaſt ſchwammen, während Kern und ſpäter Haal, wie auch Des Fallleres in majeſtätiſcher Ruße ſchnittige Segelflüge, Rückenflüge und Loopings mit ſtehendem Propeller uſto. ausführten, ja ſogar im Segelflug landeten, wurde der Ballon ruhig und ſlill von den Winden in oſtſüdlicher Richtung davongetragen. Wenn auch die Abwicklung des Programms im allgemeinen Befriedigend vor ſich ging und die verſchiedenen Verbeſſerungen in ber Verkehrsreglung und der Organſſation auf dem Flugplatz ſelbſt zu begrüßen ſind, ſo iſt zum Schluß zu wünſchen, daß zwiſchen den einzelnen Darbietungen nicht ſo große Lücken wie geſtern klaf⸗ fen, daß mehr Schlag auf Schlag die einzelnen Vorführungen ſich folgen und daß, wenn irgend möglich, beim nächſten Großflugtag der jeweilige Start und etwaige Veränderungen im Programm durch Lautſprecher bekanntgegeben werden. Dann werden die 1 die geſtern allerdings nicht die Rekordzahl der letzten ranſtaltungen erreichten, mehr von den Darbietungen haben und durch entſprechende Erläuterungen auch eher zum Verſtändnis der elnzelnen flugtechniſchen Begriſſe erzogen werben. Kö. Handball S. V. 98 Darmſtadt—.. B. 08 Aachen 1026 Im erſten Spiel zwiſchen den Handballmeiſtern von Weſt⸗ und Süddeutſchland dominlerten faſt ſtändig die Darmſtädter, die bde⸗ ſonders im Sturm ſehr ſchöne Arbelt lelſteten. Bei den Weſtdeutſchen war die Hintermannſchaft ganz ausgezeichnet, der Angriff dagegen iin unentſchloſſen. Darmſtadt führte ſchon bei Halbzeit:2. An einen zehn Treffern war der ganze Angriff beteiligt. Die Tore ten ſich auf Werner(), Fledler, Fuchs, Hennemann(ie 2) Cet Die erſte Ruderſchlacht iſt geſchlagen. Das Bild, vor allem über den fungen Nachwuchs, beginnt ſich zu klären, aufzuhellen. Im Hinblick auf den ſehr früh gelegten Termin und das bis vor kurzem dem Ruderſport nicht gerade erwünſchte kalte Wetter ging man nicht ohne leiſe Bedenken nach Heidelberg. Heute, wo diefer erſte Ruderkampftag zurückliegt, müſſen wir bekennen, daß unſere Mut⸗ maßungen erfreultcherweiſe nicht in Erfüllung gingen, ſondern im merhin ein Sport geboten wurde, der, trotz mancher ſchwachen, un⸗ reifen und unfertigen Leiſtungen, als beachtenswert bezeichnet wer⸗ den muß. Dies gilt vor allem für die etwas ſchwach beſetzt geweſenen Senior⸗ und vor allem für die Jungmann⸗ und Juniorrennen. Ent⸗ gegen den Vorfahren hat man die heurige Regatta an den Anfang gelegt, ein Beginnen, das ſowohl den Meldungen, als auch dem Intereſſe für den Ruderſport keine Einbuße tat. Der Zeitpunkt iſt ja vom rudertechniſchen Standpunkt aus ſicherlich verfrüht, für Heidelberg aber aus mancherlei naheliegenden Motiven immerhin geeigneter, als die Legung an das Finale der Saiſon. Gemeldet hatten nicht weniger als 24 Vereine des Stromgebietes Neckar⸗Rhein⸗ Main mit zuſammen 88 Booten und 496 Ruderern. Selbſt„Wi⸗ king“ Leipz la hatte gemeldet und war zur Stelle. Allerdings fehlte auch ſo mancher Name von Klang und Art(Mainz). Die Vereine des Mannheimer Regatta⸗ Verbandes erſchie⸗ nen ſämtlich am Start und hatten Gelegenheit, ſowohl unter ſich, als auch mit anderen Gegnern die Riemen zu kreuzen. Ste hatten be⸗ reits in den Vorrennen Samstag nachmittag und Sontag früh Gelegenheit, ihr Können zu entfalten und ſich für die Hauptrennen zu behaupten. Es gilt dies vor allem für die„Rudergeſell⸗ ſchaft“, den„Club“ und den Ludwigshafener Ruder⸗ verein“, während der ſonſt in guter Form befindliche Ruder⸗ verein„Baden“ etwas vom Pech verfolgt war. In den Haupt⸗ rennen ſahen wir dann zunächſt die Amleitia“ als überlegenen Sieger in allen erſten Seniorrennen und zwar imerſten Vierer mit und ohne Steurmann und im erſten Achter. Die Siege ſind vollauf verdient und als Ergebnis ber zielbewußten Arbeit des Trainers Gwinner anzuſehen. Wir gratulieren! Wie wir er⸗ fahren, ſtartet„Amleltia“ zunächſt in Frankfurt a. d. Oder und anſchließend in Berlin. Dem Ausgang dieſer Kämpfe dürfen wir zuverſichtlich entgegenſehen. Die Mannheimer Ruderge⸗ ſellſchaft ſicherte ſich in beſtechender Form den Leichtgewichts⸗ und den Ermunterungs vierer, während der Ludwigshafener Ru⸗ derverein den erſten Einer nach Hauſe brachte.„Club“ und„Baden“ gingen für diesmal leer aus. Die Rennen verliefen glatt. Das Wetter war prächtig, die Stimmung dementſprechend gehoben. Ergebniſſe: 1. Anfänger⸗Vierer. 1. Heidelberger Ruder ⸗Geſell⸗ ſchaft.21, 2. Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“.217, 3. Mannhelmer Rubdergeſellſchaft.83. Dem Starter ſtellen ſich nur 3 Gegner, die beim Glockenzeichen flott losztiehen unter leichter Führung von Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft, die beiden Gegner zunächſt dichtauf. Dann geht Heidelberg energiſch vor und übernimmt bei 1000 Meter leicht die Führung. Zwiſchen Heidelberg und den ebenfalls aufkommenden„Schwaben“ entſpinnt ſich nun ein mörderiſcher Endkampf, den Heidelberg mit Luftkaſtenlänge für ſich entſcheidet. Ein ſchönes Eröffnungsrennen. Mannheimer Rudergeſellſchaft ließ ſich etwas zu früh die Schneid abkaufen. 5 2. Jungmann ⸗Einer. 1. Fer Enkfurter Rudergeſell⸗ ſchaft„Oberrad“(Eduard Paul].05, 2. Rheinklub„Aleman⸗ nia“ Karlsruhe(Kurt Glockner).08, 3. Ruderverein Heilbronn (Walter Müller).30,4, 4. Hanauer Rudergeſellſchaft 1879(Willy Herbert), bei 800 Meter aufgegeben. Die vier aus den Vorrennen hervorgegangenen Skuller gehen lebhaft ſchlagend los und bleiben zunächſt gut geſchloſſen. Dann geht„Oberrad“ leicht in Führung. Bei 1000 Meter erfolgt zwi⸗ ſchen„Hanau“ und„Heilbronn“ Kolliſion. Ein neuer Start wird angeoroͤnet. Hier führt Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad durchweg und gewinnt ſchließlich das Rennen gegen den flott auf⸗ holenden Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe. Zwiſchen dem zwei⸗ ten und dritten Boot 2 Längen. 3. Erſter Vierer[Wanderpreis]. 1. Mannheimer Ruder⸗ verein„Amicitia“(Hans Maier, Hermann Herbold, Erwin Hoffſtaedter, Robert Huber, Steuer: Emil Merz).57,4. 2. Frank⸗ furter Rudergeſellſchaft„Germanka“.02.8. Am Start nur„Germania“ und„Amicitia“, nachdem„Heidel⸗ berger Club“ zurückgezogen hat. Die beiden Gegner liegen zunächſt auf gleicher Höhe. Bei 1000 Meter führt„Amicitia“ leicht. Aus dem hart geführten Endkampf geht„Amteitia“ mit ſchönem End⸗ ſpurt und kräftiger Waſſerarbeit als ſicherer Sieger mit 1 Längen hervor. 4. Junior⸗Vierer. 1. Heilbronner Rudergeſell⸗ ſchaft„Schwaben“.044, 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germania“.05. 3. Mannheimer Ruder⸗Club von 1875.12, 4. Offenbacher Rudergeſellſchaft„Undine“.20. Vier hartnäckige Gegner werden vom Starter auf die Reiſe geſchickt. Um die Führung kämpfen zunächſt„Club“ und„Undine“ ſehr energiſch. Club entſcheidet zunächſt für ſich. Dann rückt„Ger⸗ manta“ auf, auch Heilbronn bleibt dichtauf. Nun ſetzt ein unge⸗ mein ſcharf geführter Endkampf zwiſchen„Schwaben“ und„Ger⸗ mania“ ein, den die Schwaben mit langem, harten Schlag mit einer Länge ſtcher für ſich entſcheiden. Club drei Längen zurück, Undine weiter 3 Längen. 5. Jungmann⸗Vierer. 1. Wormſer Ruder ⸗Verein e. V. 709, 2. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“.12, 3. Ludwigs⸗ hafener Ruderverein.33,6, 4. Heidelberger Rudereluß.85. Die vier Gegner zlehen unter ſchwacher Führung vom Heidel⸗ berger Ruderklub flott los, die dret anderen Boote eng auf. Bei 1000 Meter führen„Amieitta“ und„Worms“ bereits überlegen. Aus dem ſchark geführten Endkampf geht Worms mit 1½ Längen als ſicherer Sieger hervor. Zwiſchen dem zweiten und dritten Boot 3, zwiſchen öritten und vierten weitere 1½ Längen. 6. Junior⸗Einer. Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad(Eduard Paul].15,3, 2. Hanauer Ruder⸗HGeſellſchaft 1879(Willy Herbert).16, 3. Rheinklub„Alemannſa“ Karlsruhe (Kurt Glockner).18, 4. Ruderverein Heilbronn(Walt. Müller].28. Die vier Gegner vom Jungmann⸗Einer gaben ſich abermals ein Stelldichein. Für ſie waren demzufolge die gleichen Vorausſetzun⸗ gen gegeben und mußte ſomit die Qualität den Ausſchlag geben. Oberrad der Sieger des Jungmann⸗Einers, führt denn auch vom Start ab und gewinnt mit langem Durchzug das Rennen ſicher gegen die mit einer Länge folgenden Hanauer Rudergeſellſchaft. Zwiſchen dem dritten und vierten Boot ſe 2 Längen. Ein ziemlich geſchlof⸗ ſenes Rennen für einen Einer. 7. Zweiter Vierer. 1. Karlsruher Ruderverein von 1879.19, 2. Ludwigshafener Ruderverein(aufgegeben). Nur zwei Boote werden vom Starter entlaſſen, die ſofort in einen lebhaften Kampf um die Führung eintreten, die der Karls⸗ ruher Ruderverein für ſich entſcheidet. Nachdem Ludwigshafen bei 1000 Meter das Rennen als ausſichtlos aufgibt, bleibt Karlsruhe ſpielend Sieger. 8. Dritter Vierer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germanka“.0526; 2. Ruderelub„Saar“ Saarbrücken.10; 3. Sgarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine“.39. Von urſprünglich neun Gegnern nur 3 am Start. Nach dem Los letzt ſich Germania ſofort an die Spitze des im allgemeinen eng ge⸗ ſchloſſenen Feldes. So geht die Reiſe bis 1000 Meter, wo Germania bereits eine klare Länge herausgeholt hat, die dieſelbe bis zum Ziel auf klare 3 Längen ausdehnt. Boyt weitere 5 Längen. 9. Jungmaun⸗Achter: 1. Wormſer Ruderaeſellſchaft .4196; 2. Heilbronner Rubergeſellſchaft„Schwaben“.44, Die beiden Gegner kieferten ſich, gleich nachdem ſie der Starter entlaſſen hatte, einen erbitterten Kampf. Worms geht, lebhaft ſchla⸗ gend in die Führung, die bei der Brücke bereits eine klare Länge beträzt. Schwaben macht zwar bis zum Ziele verzweifelte An⸗ ſte Heidelberger Regt Zwiſchen dem zweiten und dritten Montag, den 4. Juni 10238 0* 1 ſtrengungen, den Gegner einzuholen, doch vergebens. minnt mit ſchönem Endſpurt ſicher mit einer Länge. 10. Vierer ohne Steuermann: 1. Mannheimer Ruder⸗ verein„Amieltia“.4826(Guſtav Maier, Wilhelm Reichert, Ernſt Gaber, Karl Aletter), 2. Offenbacher Ruderverein 1874 e. B. .00 Min. Nur Offenbach und Amicitia ſtehen ſich in der feinſten Boots⸗ gattung gegenüber. Für jeden Einſichtigen war es ohne weiteres einleuchtend, daß der ſieggewohnte, für die Amſterdamer Olympiade vorgeſehene Aletter⸗Vierer das Rennen überlegen nach Hauſe fahren muß. Anfänglich ſind die Boote ziemlich geſchloſſen. Bei 1000 Meter geht Amieitia aber mit ungemein kräftiger Waſſerarbeit und langem Durchzug energiſch an die Spitze und gewinnt nach Belieben. 11. Akademiſcher Vierer: 1. Heidelberger Ruderklub (im Alleingang und in ſchöner geſchloſſener Form gewonnen). 12. Zweiter Achter: 1. Karlsruher Ruderverein.9098 2. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe.3198; 3. Ruderklub„Saar“ Saarbrücken.475; 4. Stuttgarter Rudergeſellſchaft(aufgegeben). Vier Boote gemeldet und am Start. Nach dem Los ſetzten ſtch ſofort die beiden Mittelboote als ſchärfſte Gegner an die Spitze und zwar die beiden Karlsruher Vereine. Durch die Brücke kommt Ruderverein denn auch zuerſt, dicht gefolgt von Alemannia. Beide Boote liefern ſich einen prächtigen Kampf, den der Ruderverein in gewinnender Form mit 2 Längen für ſich entſcheidet. Weitere drei Längen zurück Saar. 13. Erſter Einer: 1. Ludwigshafener Ruderverein e. V.(Auguſt von Hoven).48; 2. Frankfurter Ruderverein(1865) (Hellmuth Roller).036; 3. Rudergeſellſchaft Worms(Karl Wolf) aufgegeben. Drei Einer gemeldet und am Start. Man war geſpannt, wie der junge Ludwigshafener gegen den kampferprobten Wolf abſchneiden werde. Die Boote liegen zunächſt ziemlich auf gleicher Höhe. Worms führt leicht, dann gehk Ludwigshafen in Führung und zieht mit ſchönem langem Durchzug mächtig los und gewinnt mit tadellofem Stil überlegen nach Belieben. Der Sieg des jungen, raſch aufſtre⸗ benden Skullers wurde lebhaft applaudiert. Wolf wird noch von Roller überholt und gibt auf. 14. Junior⸗Achter: 1. Heilbronner Rudergeſellſchaſt „Schwaben“.44; 2. Mannheimer Ruderelub(aufgegeben). Nur„Club“ und„Schwaben“ ſtellen ſich dem Starter. Die Geg⸗ ner kommen gut vom Start, unter leichter Führung von Schwaben, Beim Club ſcheint etwas nicht in Ordnung zu ſein, denn er kommt immer mehr ins Hintertreffen und gibt bei der Brücke das Rennen als ausſichtslos auf. 15. Zweier ohne Stenermaun: 1. Heidelberger Ru der⸗ klub(Rudi Wild, Hch. Bender).286; 2. Rudergeſellſchaft Wiking Leipzig.3128.. Nachdem in dieſem Rennen zwei Olympiakandidaten ſtarteten, nämlich Wiking und Heidelberg, ergab ſich hiefür ein ganz beſonderes Intereſſe. Der Kampf lag, nachdem Worms zurückzog, zwiſchen die⸗ ſen Gegnern und wurde denn auch mit aller Heftigkeit geführt. Bei 1000 Meter liegen die Boote noch auf gleicher Höhe. Bei dem nun einſetzenden mörderiſchen Endkampf, bei dem Meter um Meter mit aller Energie herausgerudert wird, ſiegt nach kraftvollem Endſpurt der Heidelberger Ruderklub mit einer klaren Länge. Der Sieg des Favoriten erweckte einen wohlverdienten Beifall. 5 tAusgleichh)ſtnigꝰaklatg;““irbos“-Güch ruus. Ulmgkg, Souſt.ſt vrttß 16. Ermunterungs⸗Vierer:. Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft e. V.(Otto Günther. Rudolf Robe, Willy Sponagel, Hans Bauerreiß; Steuer: Gerhard Sieber).18; 2. Saarbrücker Ruder⸗ geſellſchaft Undine.20; 3. Ludwigshafener Ruderverein.32. Die drei Boote kommen untet leichter Führung von Ludwigs⸗ hafen gut vom Start, Zu dem Führenden läuft dann Rudergeſell⸗ ſchaft auf. Bei 1000 Meter liegen Saarbrücken und Ludwigshafen auf gleicher Höhe. Dann fällt Ludwigshafener Ruderverein zurück, während Mannheimer Rudergeſellſchaft ſchneidig zum An⸗ griff übergeht und mit lebhaftem Endſpurt mit einer Länge den Sieg an ihre Fahne heftet. Dem in der Form ſehr ſchönen Lud⸗ wigshafener Vierer fehlte der Kampfgeiſt. 17. Doppelzweier ohne Steuermann. i. Offenbacher Ruder⸗ verein 732,8, 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad 72518, 3. Rubergeſellſchaft Worms(bei 1500 Meter aufgegeben). Auch in dieſem Rennen ſtehen ſich in Offenbach und Worms zwei Olympiakandidaten gegenüber. Das Intereſſe konzentrierte ſich denn auch auf dieſe Mannſchaften. Während Frankfurt Oberrad ſofort zurückfällt, entſpinnt ſich zwiſchen den Kandidaten ein auſ⸗ regender Zweikampf, den Offenbach durch einen zähen, energiſchen Angriff für ſich entſcheidet. Worms gibt auf und wird von Frank⸗ furt noch ein⸗ und überholt. 18. Dritter Achter. 1. Karlsruher Ruderverein 1879 626,8, 2. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe:34, 3. Offenbacher „Undine“:88,23, 4. Saarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine“ 6299. Die vier Boote kämpfen hartnäckig um bie Führung, die zu⸗ nächſt bei den beiden Karlsrutßer Vereinen liegt. Bei 1000 Meter ſchraubt ſich dann der Karlsruher Ruderverein ſtetig und ſicher vor und gewinnt auch gegen die ſich tapfer ſchlagenden„Alemannen“ mit anderthalb Längen. Um den dritten und vierten Platz kämpfen „Offenbach“ und„Saarbrücken“ einen ſcharfen Kampf, den Offenbach mit Luftkaſtenlänge für ſich entſcheidet. 19. Leichtgewichts⸗Vierer, 1. Mannheimer Rubergeſell⸗ ſchaft E. V.(Emil Botz, Heinrich Dreſcher, Erich Bauer, Karl Ery⸗ thropel, Steuer: Albert Bender) 7706, 2. Rudergeſellſchaft Worms 700,2, 83. Mannheimer Ruderverein„Amieltla“ 71122, 4. Ruder⸗ geſellſchaft Heidelberg 728,6. Vier Boote gemeldet und vom Starter entlaſſen. Es wird flott gelöffelt, ohne daß bis zu den erſten 500 Metern von irgendeinem Boot ein nennenswerter Vorſprung herausgeholt iſt. An der Brücke befinden ſich Mannheimer Rudergeſellſchaft und Heldelberg in Front. Dann rückt Worms energiſch auf und es entſpinnt ſich ein aufregen⸗ der Endkampf, den die Rudergeſellſchaft ganz knapp für ſich entſchei⸗ det. Einer der ſchönſten Kämpfe des Tages. 20. Erſter Achter. 1. Mannheimer Ruderverein„A ml⸗ ettta“(Hans Maler, Robert Huber, Guſtan Maler, Hermann Herbold, Erwin Hofſtätter, Wilhelm Reichert, Ernſt Gaber, Karl Aletter, Steuer: Erwin Friedrich):02,, 2. Frankfurter Rudergeſ Germania:12. Die prachtvoll ein⸗ und zuſammengeſpielte dazu ungemein kraft⸗ voll rudernde„Amleltla“ ſetzte ſich ſofort nach dem Los an die Spitze, dicht gefolgt von Germanla, die ſogar vorübergehend leicht die Füh⸗ rung übernimmt. Dann ſetzt„Amieitia“ Dampf auf und gewinnt das Rennen in brillanter Form unter bem Belfalt der Uferbeſetzung überlegen mit öͤrei klaren Längen. 5 Worms ge⸗ Tennis Tenniskampf der Philippinos in Mannheim i Am kommenden Mittwoch, 6. Juni und Donnerstag, 7. Zunt (Fronleichnamstag) werden die Philtppinos Ara gon und In⸗ gay Gäſte des Mannheimer Ten nisklubs ſein und au beiden Tagen nachmittags auf den Plätzen am Friedrichsring gegen die Mannheimer Spitzenſpieler Dr. Buß, Klopfer und O p pen⸗ heimer antreten. Aragon und Ingayo haben bei dem großen Pfingſtturnier in Paris ſtets vor überfüllten Tribünen geſpielt und das größte Intereſſe des internationalen Publikums gefunden. Sie gelangten trotz ſtärkſter Konkurrenz in den Einzelſpielen bis in die 8. Runde und ſind im Doppelſptel gegen eines der ſtärkſten Paare der Welt, Cochet und de Buzelot, erſt nach hartem Kampf knapp unter⸗ legen. Beide Spieler ſind die typiſchen Vertreter des modernen Ten⸗ nis. Ihr Erſcheinen wird auch ſicherlich bei der Mannheimer Tennis⸗ gemeinde mit großer Freude begrüßt werden. Die Wettſpiele werden ènach den internationalen Gepflogenheiten der Davispokalſpiele in „best of ſive sets“ Wettſpielen ausgetragen. Die Einzelſpiele für Mannheim beſtreiten Dr. Buß und Klopfer„das Doppelſpiel Dr. Buß⸗ Oppenheimer. Der genaue Spielplan wird noch ver⸗ öffentlicht. 5 2 7 N 1 4 L Montag, den 4. Junt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) 7. Sekte. Nr. 285 Jußball Freund ſchaftsſpiele V.. R. Mäunheim— Eintracht Frankfurt:1(:0) Durch die längere Pauſe, die den Vertretern der Verbände im deutſchen Fußballfinis aus Anlaß der Amſterdamer Olympiade auf⸗ erlegt iſt, ſind dieſe gezwungen, ihre Schlagfähigkeit zu erhalten und zu dieſem Zweck mit ſpielſtarken Mannſchaften in Fühlung zu kommen. In einer langen Kette von erfolgreichen Privatſpielen hat der V. f. R. Mannheim den Beleg erbracht, daß er mit vollen Segeln auf das Ziel ſeiner Wiedererſtarkung zuſteuert. Die Be⸗ gegnungen mit V. f. B. Leipzig und Modena wären wohl die Höhe⸗ punkte dieſer Beſtrebungen. Als dritten Gegner von Bedeutung verpflichtete er ſich für Samstag abend einen der Vertreter in den deutſchen Endrunden, ſodaß das Intereſſe eigentlich ein doppeltes ſein mußte. Stand für V. f. R. eine weite e Beweislegung ſeines derzeitigen Könnens auf dem Spiele, ſo galt es für Eintracht, das Anſehen als ſüddeutſcher Vertreter auf alle Fälle zu wahren, was zur Vorausſetzung hatte, daß die Frankfurter ebenfalls komplett den Plan betreten würden. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz au und zwar Frankfurt für Dietrich und Kellerhoff und V. f. R. für Eberle. Auch dieſesmal wuchs V. f. R. an ſeinem Gegner hinauf und zeitweiſe über ihn hinaus, da Eintracht die Mannheimer wohl Anterſchätzt hatte und deshalb in der erſten Hälfte die eigentliche Anſpannung fehlen ließ, was ſich in der zweiten Hälfte dann rächte. V. f. R. ließ ſich hier nicht mehr halten und brachten die zeitweiſe verdoppelten Anſtrengungen der Frankfurter ein mit Glück erzieltes, wenn auch ſchließlich verdientes Remis. Bei Frankfurt klappte es im Angriff lange Zeit nicht. Es fehlte vor allem der Schuß, Bechtold am linken Flügel erwies ſich zu ſchwach, Ehmer nicht wendig genug und die einzig Gefährlichen, Kiſſinger und Schaller, fanden in Au bezw. Fleiſchmann eine ge⸗ wiegte und auch entſchloſſene Deckung. Goldammer und Müller in der Läuferreihe ſehr gut. Auch das Hintertrio Trumpp, Schütz, Mauriſchat war auf der Höhe. Durch das Fehlen non Dietrich und Kellerhoff mangelte der frühere Zug und Schlag und auch Gold⸗ ammer lief dadurch nicht zu ſeiner eigentlichen Wirkſamkeit auf. V. f. R. hatte ſeine beſte Stütze im Tordeckungstrio und hier in erſter Linie in Au und Fleiſchmann, die abwechſelnd ſich überboten. Weckerle hielt mitunter ganz hervorragend und nur beim Ausgleichs⸗ tor unterlief ihm vielleicht der Schnitzer, daß er herausging. An⸗ derſeits war es aber auch ein ſchulmäßiges Pechmoment. In der Väuferreihe arbeitete Bleß am überſichtlichſten und produktivſten, aber auch Hoch ließ ſich ganz gut an. Der Sturm zeigte jugendlichen Eifer, ließ aber doch häufig die noch mangelnde Erfahrung und tech⸗ niſche Unbeherrſchtheit erkennen. Klarſte Gelegenheiten gingen ver⸗ Joren. Hoch anzuerkennen war der Eifer und die Hingabe, die die Brücke auch zu dieſem ſtarken Erfolg bauten und nach außen das Anſehen des Mannheimer Altmeiſters weiter feſtigten. Leider war der Beſuch, an der Bedeutung des Spieles gemeſſen, ſchwach. Mit der Spielleitung durch Albrecht⸗Mannheim konnte man ein⸗ verſtanden ſein. Frankfurt: Trumpp; Schütz, Mauriſchot; Kübert, Goldammer, Mül⸗ ler; Schaller, Döpfer, Ehmer, Kiſſinger, Bechtold. B. f..: Weckerle; Fleiſchmann, Au; Bleß, Schöpfe, Hoch; Ullrich, Vanhauer, Langenbein, Hoßfelder, Specht. Das Spiel: Mit Gegenſonne und leichtem Rückenwind für V. f. R. beginnt vorerſt ein taſtendes Feldſpiel. Nur langſam kommt die Sache in Schwung, wobei Frankfurt nach ungenützter Flanke von Schaller die erſte Ecke ſetzt. Ein guter, aber nicht energiſch und entſchloſſen ge⸗ nug abſchließender Kombinationsangriff der Mannheimer wird von Frankfurt im Strafraum geſtoppt. Das allzureichliche Abſtoppen der Bälle im V. f..⸗Sturm läßt keinen rechtzeitigen Schuß aufkommen und ein Vorſtoß von Specht, der den Ball über den herauslaufenden Trumpp hinausbringt, endet mit knappem Abſchlag durch Mauriſchat dicht vor der Torlinie. Wohl wird der Mannheimer Angriff mit weiten Abſchlägen der eigenen Verteidigung gut geſtützt, aber es fehlte die Verarbeitung dieſer Vorgaben. Nur Hofßfelder reißt ſich einmal zu einem raſaulen, unverhofften Schuß zuſammen, der knapp daneben geht, aber zwei glänzende Gelegenheiten laſſen dann Langen⸗ bein und Hoßfelder bei Fehlabwehr Frankfurts aus. Nach Seitenwechſel hat Frankfurt den jungen, nicht üblen Erſatz⸗ monn Höhl eingeſtellt und Döpfer ausgeſchieden. Kiſſinger arbeitete nun mit Schaller am rechten Flügel, der nun gefährlich wird, aber in Au ſein Gegengewicht findet. Langenbein gelingt es, einen Straf⸗ ball Fleiſchmanns köpfend ins Netz zu befördern und wird durch dieſen endlichen Erfolg Mannheims unter Anfeuerung des Pub⸗ Jikums noch ongriffsluſtiger. Aber Frankfurt— allerdings zu ſpät— dreht nun ebenfalls ſtark auf und nur das mitunter verblüffende Halten von Weckerle und die Querlatte verhindern den Ausgleich in dieſer ſcharfen Druckperiode. Auch B. f. R. läßt einzelne ge⸗ pfefferte Schüſſe ab(Specht, Fleiſchmann); Eintracht, unter einem Mißgeſchick Fleiſchmann— Weckerle, durch nicht einmal direkt gefährlichen Ball den Ausgleich herzuſtellen, der aber den hervorragenden Erfolg der Mannheimer kaum zu ſchmälern vermochte. A. Müß le. * V. f. R. Maunheim in Bonn geſchlagen Die funge Fußballelf wurde am Sonntag in Bonn vom Bon⸗ ner Fußballverein glatt mit 511(:1) geſchlagen. Zu berück⸗ ſichtigen iſt allerdings, daß die Mannheimer am Vortage ein ſchweres Spiel gegen Eintracht Frankfurt ausgetragen hatten und in Bonn mit 5 Erſatzleuten ſpielen mußten. * Bayern München unterliegt dem weſtdeutſchen Meiſter Köln⸗Sülz ſiegt:2 Eine Ueberraſchung erlebten am Sumstag abend in München 4000 Zuſchauer. Der weſtdeutſche Meiſter, Sp. Vg. Köln⸗Sülz, der vor acht Togen gegen Wormatia Worms hoch:7 unterlegen war und gegen den V. f. R. Heilbronn nur ein mageres:1 erzielen konnte, ſchlug den ſüddeutſchen Metſter Bayern München einwand⸗ frei mit:2 Treffern. Zwar mußten die Münchener mit Erſatz für Pöttinger, Hoffmann und Nagelſchmitz antreten, dafür hatten ſie ſich aber drei Mann Erſatz von 1860 München geholt und zwar die bei⸗ den Verteidiger Harlander und Kling, ſowie den Rechtsaußen Spie⸗ gelbouer. Die Kölner lieferten ein fehr ſchönes Spiel. Beſonders aut war der von Swatoſch prächtig geführte Angriff, aber auch die Verteidigung und die Läuferreihe wußten zu gefallen. In der aller⸗ dings etwas maſſiv ſpielenden Verteidigung wirkte Schröder vom V. f. R. Köln unter falſchem Namen mit, wie in der Pauſe ein Herr vom V. f. R. Köln feſtſtellte. Schröder hatte beim V. f. R. angegeben, eine Urlaubsreiſe durchzuführen, wirkte aber tatſächlich inzwiſchen bei Sülz mit. Der Fall dürfte ſowohl der Sp. Vg. Köln⸗ Sülz wie auch dem weſtdeutſchen repräſentativen Verteidiger noch zu ſchaffen machen. Köln hatte in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel und erzielte ſchon in der zweiten Minute durch ſeinen Halb⸗ linken das Führungstor. Kurz vor der Pauſe kam Bayern durch Schmid II zum Ausgleich. Sofort nach Wechſel lag Köln mit einem Treffer des Halblinken erneut in Führung, aber Bayern kam auch noch ein zweitesmal zum Ausgleich und zwar durch einen Treffer des Mittelſtürmers Haringer. Der Kampf blieb bis zur letzten Viertelſtunde ausgeglichen. Dann lag Köln wieder in Front. Swa⸗ toſch und der Halbrechte ſtellten den Sieg ſicher. Hanau 60/4—.C. Fürth:1 Der zwiſchen zwei ſonſt gleichwertigen Mannſchaften fair durch⸗ aber ſchließlich gelingt es geführte Kampf konnten die Vereinigten durch ihre beſſere Hinter⸗ mannſchoft und durch die größere Schußfreudigkeit ihres Angriffs für ſich entſcheiden. Bis zur Halbzeit ſtand die Partie noch 111, nachdem Leupold II für die Gäſte das Führungstor geſchoſſen und Krohn für Hanau den Ausgleich erzielt hatte. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn gab es auf Grund eines regelwidrigen Spiels von Leupold J einen Elfmeter, den Krohn zum zweiten Treffer für Hanau verwandelte. Baake reihte in der 30. Minute noch einen dritten Treffer für Hanau an. Wormatia Worms— Sportfreunde Eſſen 228 Der Heſſenmeiſter macht ſeltſame Kunſtſtücke. Vor acht Tagen ſchlug er den weſtdeutſchen Meiſter Köln⸗Sülz 711 und diesmal unter⸗ lag er einer Mannſchaft, die zwar flink, eifrig und taktiſch richtig kämpfte, aber ſonſt wenig zeigte und meiſt in der Defenſive war, mit :8 Treffern, Wormatia lieferte allerdings auch ein recht ſchwaches Spiel. Die Verteidigung machte die gröbſten Schnitzer und der Innenſturm ließ ſich ſtets fein ſäuberlich abdecken. Die ſympathiſche Eſſener Elf kam ſchon in der erſten halben Stunde bei Durchbrüchen zu zwei Toren. Wormatia holte ſich zwar bis zur Pauſe den Aus⸗ gleich, mußte aber in der zweiten Halbzeit den Gäſten, die durch ihren Rechtsaußen noch einmal erfolgreich waren, den Steg über⸗ laſſen. Leichtathletik Die Kreismeiſterſchaften in Mannheim Die diesjährigen Kreismeiſterſchaften des Kreiſes Unterbaden er⸗ gaben ein weſentlich anderes Bild als in den früheren Jahren. Zwar blieben auch heute die Zuſchauer der Veranſtaltung fern, was aber in erſter Linie auf den Mannheimer Flugtag zurückzuführen ſein dürfte. Aber in ſportlicher Hinſicht durfte man mit den gebotenen Leiſtungen durchaus zufrieden ſein. Zunächſt ſei feſtgeſtellt, daß der V. f. L. Neckarau an der Siegesausbeute ſtark beteiligt iſt. Dies gilt ganz beſonders für die Wurf⸗ mund Sprungkonkurrenzen. Die meiſten Siege ſicherte ſich die Mannheimer Turnſportgeſell⸗ ſchaft, die vor allem in den Läufen dominierte. Verein für Raſen⸗ ſpiele ſpielte eine gute Rolle, trotzdem er faſt nur auf zweiten Plätzen einkam. Die beſte Leiſtung des Tages wurde im Weitſprung für Da⸗ men erzielt. Frl. Happel(V. f..) überſprang die ſehr beachtliche 5 Meter⸗Marke. Dagegen gab es im 100 Meter⸗Lauf und in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel ganz ausgezeichneten Kampf. Das größte Intereſſe wurde natürlich der 4 mal 100 Meter⸗Staffel gewidmet. V. f. R. ohne Sornberger war mit Graff, Bartholomäi, R. Morgen und Schmid zur Stelle, während M. T. G. Ruſch, Wille, Schramm und Apfel aufgeboten hatten. Bis zum zweiten Wechſel gelang es keinem Verein, einen ſichtbaren Vorteil zu erringen. Dann klappte es zwi⸗ ſchen Morgen und Bartholomät nicht recht und koſtbhare Meter gingen verloren, die Schmid als Schlußmann gegen Apfel nicht mehr ganz wett machen konnte. Immerhin blieb V. f. R. nur einen halben Meter zurück. Alles in allem hielt die Beranſtaltung nicht ganz die gehegten Erwartungen, da oft nur zwei Mann eine Konkurrenz be⸗ ſtritten. Doch die flotte Durchführung der Kämpfe machte dieſes Manko wieder etwas wett. Ergebuiſſe: 10 000 Meter⸗Lauf, offen(Kreismeiſter): Neckarau 39 Min. 7,6 Sek. Kugelſtoßen für Damen: 1. Fr. Schattmaun(Kreismeiſter) M. T. G. 9,00 Meter; 2. Frl. E. Oswald M. T. G. 8,47 Meter; 3. Frl. Scherer V. f. L. Neckarau 8,47 Meter, durch Stechen entſchieden. Diskuswerfen für Herren, beidarmig: 1. Georg Abel(éKreis⸗ meiſter) V. f. L. Neckarau 61,86 Mtr.; 2. Schäffner M. T. G. 57,32; 3. Dr. Oſchmann M. T. G. 56,90 Mtr. Kugelſtoßen für Herren, beidarmig: meiſter) V. f. L. Neckarau 22,16 Mtr.; 19,32 Meter. Diskuswerfen für Damen, beſtarmig: 1. Frl. Spieß(Kreis⸗ meiſter) M. T. G. 23,34 Mtr.; 2. Frl. E. Hirth M. T. G. 25,47 Meter; 3. Frl. E. Oswald M. T. G. 22,84 Meter. Speerwerfen für Herren, beidarmig: 1. Dr. (Kreismeiſter] M. T. G. 69,30 Mtr.; 2. Köppen M. T. G. Diskuswerfen, beſte Hand, für Herren: 1. Schäfner(Kreis⸗ meiſter) M. T. G. 36,62 Mtr.; 2. Dr. Oſchmann M. T. G. 34,78 Mtr.; 3. Gg. Abel V. f. L. 34,22 Mtr. 800 Meter⸗Lauf für Herren: 1. Weißbrod(Kreismeiſter) M. T. G. 2 Min. 00,1 Sek.; 2. Diehl V. f. R. 10 Meter zurück; 3. Wetzel P. S. V. Mannheim. 100 Meter ⸗Lauf für Damen: 1. Frl. Sehr(Kreismeiſter) M. T. G. 18,3 Sek.; 2. Frl. Schattmann M. T. G. 13,4 Sek.; 4. Frl. Alexander V. f. R. Kugelſtoßen für Herren: 1. Gg. Abel(Kreismeiſter) V. N 11½47 Mtr.; 2. Dr. Oſchmann M. T. G. 11,13 Mtr.; 3. Köppen M. T. G. 9,81 Meter. 800 Meter ⸗Lauf für Damen: 1. Frl. Braun(Kreismeiſter) B. f. L. 2Min. 51,1 Sek.; 2. Frl. Scheler V. f. R. 2 Minn 55 Sek.; 3. Frl. Striehl V. f. L. Hochſprung für Herren: 1. Brod(Kreismeiſter) M. T. G. 1,65; 2. W. Abel V. f. L. 1,65 Mtr.; 3. Metzger Waldhof 1,63 Mtr. Ru ſſch(Kreismeiſter) M. T. G. 28,8 1. Speidel V. f. L. 1. Georg Abel(Kreis⸗ 2. Dr. Oſchmann M. T. G. Oſchmann 200 Meter für Herren: 1. Sek.; 2. Wille M. T. G. 110 Meter Hürdenlauf: 1. Brod(Kreismeiſter) M. T. G. 20,4. 5000 Meter⸗Lauf, offen: 1. Schönherr(Kreismeiſter) M. T. G. 17 Min. 35 Sek.; 2. Schairer V. f. L. 18 Min. 24 Sek. Speerwerfen für Damen: 1. Frl. Scheerer(Kreismeiſter) B. f. L. 24,12 Mtr.; 2. Frl. Spies M. T. G. 22,08 Mtr., 3. Frl. Eva Oßwald M. T. G. 20,59 Meter. 1500 Meter für Herren: 1. W. Abel(Kreismeiſter) V. f. L. 4 Min. 43 Sek.; 2. Diehl V. f. R. 4 Min. 43,6 Sek.; 3. Kern P. S. V. 6 Meter zurück. i 2 »Weitſprung für Herren: 1. Gg. Abel(Kreismeiſter) V. f. L. 6,35 Meter; 2. Stuckert P. S. V. 6,06; 3. Knoch P. S. V. 5,92 Meter. 100 Meter⸗Lauf für Herren: 1. Schramm(Kreismeiſter) MT. 11,4 Sek.; 2. Bartholomät V. f. R. 11,6 Sek.; 3. Müller M. T. G. 400 Meter⸗Hürdenlauf für Herren: 1. Layer(Kreismeiſter) M. T. G. 1 Min 07 Sek.; 2. Rößle V. f. R. 1 Min. 07,8 Sek. Weitſprung für Damen: 1. Frl. Happel(Kreismeiſter) V. f. R. 5,00 Mtr.; 2. Frl. Mörz M. T. G. 4,75 Mtr.; 3. Frl. Simon V. f. L. 4,34 Meter. Speerwerfen für Herren: 1. Dr. Oſch mann(Kreismeiſter) MG. 4,58 Meter; 2. Württner M. T. G. 43,48 Meter; 3. Haag M. T. G. 38,73 Meter. 4 mal 1500 Meter⸗Staffel. M. T. G. Kreismeiſter, 1. Mannuſchaft 20 Min. 45,4., 2. M. T. G. 2. Mannſchaft 5 Meter zurück. 400 Meter für Herren. 1. Schwander(Kreismeiſter) M. T. G. 54, Sek., 2. Weißbrodt M. T. G. 55,2 Sek., g. Maringer.f. R. 59,3 Sekunden. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Damen. 1. M. T. G.(Kreismeiſter) 55,2 Sek., 2, V. f. R. 58,5 Sek. 8. V. f. L. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Herren. 45,2 Sek., 2..f. R. 45,5 Sek. Hochſprung für Damen. 1. Frl. Alexand ex(Kreismeiſter) B. f. R. 1,25 Meter, 2. Frl. Mörz, M. T. G. 1,25 Meter, 3. Frl. E. Oßwald M. T. G. 1,25 Meter. Abel, Kreismeiſter.f. L. 279., F. 1 M. T. G.(Kreismeiſter) Fünfkampf für Herren. Köppen M. T. G. 189 Punkte. * Leichtathletiſches Meeting der T. G. in Berlin mit Olympia⸗Kandidaten Es war kein glücklicher Gedanke der Turngemeinde von Berlin, ihr Sportfeſt, bei dem zahlreiche Olympiakandidaten der D. T. und der DSB im Kampfe ſtanden, auf dem eigenen Platze zu veranſtalten. Der Platz erwies ſich als viel zu klein. Er wurde vorzeitig von der Polizet abgeſperrt und Tauſende, die keinen Einlaß mehr fanden, mußten unverrichteter Sache wieder umkehren. Auch die Aſchenbahn erwies ſich in einem nur mäßigen Zuſtand. Umſo höher iſt es zu bewerten, daß unſere Olympia⸗Sprinterſtaffel in der Beſetzung Corts, Dr. Wichmann, Houben und Körnig mit 4028 Sekunden einen n euen Weltrekord für Länderſtaffeln aufſtellen konnte. Im erſten Lauf ſtartete die deutſche Sprinterſtaffel auf der zweiten Bahn. In der anderen lief eine kombinierte Mannſchaft, gebildet aus den Sportlern Malitz—Schlößke und den Turnern Becker König, die 8 Meter Vorgabe erhielten. Die Staffel der Eintracht Frankfurt, die auch ohne Dr. Wichmann ein ganz hervorragendes Rennen lief, ſtar⸗ tete in der 4. Bahn mit 6 Meter Vorgabe. Die Beſetzung war: Ker⸗ lingEldracher und Metzger Salz. Kerling ließ beim erſten Wechſel Corts glatt zurück Erſt ſpäter konnte der Vorſprung wieder aufgeholt werden. Die deutſche Staffel ſiegte schließlich in der neuen Welt⸗ rekordzeit knapp mit 40:8 Sekunden. Den zweiten Weltrekord ſtellte Fräulein Lange⸗Charlottenburg im Kugelſtoßen für Frauen mit 11.50 Meter auf. In den übrigen Wettbewerben für Olympiakandida⸗ ten gab es verſchtedene Ausfälle. So wurde unter anderem Schlukat Inſterburg und der Weltrekordinhaber im Kugelſtoßen, Kirchfeld, ver⸗ mißt. i Pferdeſport Hoppegarten(3. Juni) Ueberraſchungen im Unionrennen— Lupos(Heines) ſchlägt die Weinberger Ein ſtarker Beſuch, der nicht zuletzt auf das ſchöne Frühlings⸗ wetter zurückzuführen war, zeichnete das ſogenannte Berliner Derby aus. Mit großer Spannung erwartete man die Entſcheidung der Union, da hier das Zuſammentreffen der Weinberger Audax und Farinelli mit dem Hanielſchen Farn Aufklärung darüber verſchaffen ſollte, wer als Favorit ins deutſche Derby gehen ſollte. Die Frage wurde nicht genügend geklärt. Farn verſagte vollkommen. Der Fuchs war nicht im Bilde und die Weinberger fanden in Lupus oder, beſſer geſagt, in dem glänzenden Finiſh des Jockeys Heines ihren Bezwinger. Als der Start klappte, war Lupus gleich vor As⸗ kari, Farinelli, Audax, Auf der Gegenſeite hatte Askart die Spitze. Farinelli, Audax, Lupus, Normanne und Narziß folgten. Im Dahl⸗ ſitzer Bogen ſchob ſich Audax mit Lupus im Fahrwaſſer hinter As⸗ kari vor und als Askori im Einlauf geſchlagen wurde, ſchoß Otte Schmid mit dem Weinberger davon. Aber auch Heines mit Lupus war zur Stelle und im Endſpurt lagen beide Pferde auf gleicher Höhe. Mit Kopflänge errang Lupus den Sieg. 1. Igorand⸗Rennen. 2800 /. 1600 Meter. 1. Graf A. Arnims Silo(E. Grabſch), 2. Goldſtrom, 3. Aſſuan. Ferner liefen: Schnee⸗ ball, Sanſſouci, Filigran, Olymp. Goldini. Piotr, Alerti. Tot: 26:10, Pl. 12, 13, 16:10. 2. Laurin⸗Rennen. Für zweijährige Stuten. 2800 /. 1000 1. Hauptgeſtüt Altefelds Dominica(E. Huguein), 2. Rofen⸗ (3 liefen.) Tot.: 14:10. 3. Adonis⸗Rennen. Verkaufsrennen. Ausgleich 2. Für Drei⸗ jäßrige. 3900 /. 2000 Meter. 1. Geſt. Lechhofs Griland, 2. Alſter⸗ blümchen 3. Ferne. Ferner liefen: Marconi, Mirim, Erhank Tar⸗ tar, Gerald. Tot.: 29:10, Pl. 16, 48, 18:10. 4. Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 10 000 J. 1200 Meter. 1. Geſt. Weils Oberwinter(W. Tarras), 2. Löwenherz 2, 3. Palit. Ferner liefen: Dominikus, Godwana. Tot. 18:10, Pl. 18, 16:10. 5. Union⸗Renneu. Für Dreifährige. Ehrenpreis u. 40 500. 2200 Meter. 1. L. u. W. Sklareks Lupus(E. Haynes), 2. Audax, 3. Farinellt. Ferner liefen: Askari, Gawan. Irländer, Normanne, Farn, Nareiß. Tot.: 174:10, Pl. 23, 14, 16:10. 6. Taucher⸗Rennen. Für zweijährige Hengſte. 2800. 1000 Meter. 1. A. u. C. Weinbergs Avitus(O. Schmidt). 2. Blanker Hans, 3. Holdrio. Ferner liefen: Egmont, Maharadfa. Tot.: 24:10, Pl. 16. 47:10. a 7. Gaſtfreund⸗Rennen. Ausgleich 3. 2800 /. 1800 Meter. Geſt. Mydlinghovens Modewelt(F. Willftams), 2. Chriſtinchen, 8. Oſiris. Ferner lieſen Torrone, Fuge, Mondnacht, Wippizo, Podar⸗ gos, Parbid, Tarnhelm, Golondrina, Aaſe. Tot.: 64:10, Pl. 28, 26, 24:10. * Pferderennen zu Frankfurt Der erſte Tag der Juni⸗Veranſtaltung des Rennklubs Frankfurt erfreute ſich bei wunderſchönem Wetter eines ſtarken Beſuches. Die Rennen waren ſtark beſetzt. Der Verlauf brachte ſehr ſchöne Mo⸗ mente. Im Jagdrennen führte Hexenprinz lang trotz eines ſchweren Fehlers. Später kam noch Iſonzo dazu, lieferte ihm einen harten Kampf und ſiegte nach dem letzten Sprung überlegen. Einen ſpan⸗ nenden Kampf gab es um den Preis vom Odenwald, wo die vom Start weg führende Farnerin im letzten Augenblick noch von Origi⸗ nal überholt wurde. Farnerin konnte dann im Rennen mit Amendpis gerade noch den zweiten Platz behaupten. Der Preis von Frauenhof ſah zuerſt Kofel und Irrlicht vor Dalibor. Im letzten Boden über⸗ nahm Dalibor die Führung und gab ſie nicht mehr ab. 1. Kinder⸗Rennen. Für Zwei. 2700 /. 1000 Meter. 1. E. Grün⸗ Meter. lippe, 3. Kaltſchale. bergs Barden land, 2. Moſſuk, 3. Galan. Ferner liefen: Elio, gabal, Strues, Grafenliebe, Polyhymnia. Tot. 49:10, Pl. 19, 13, 14:10. 2. Preis vom Odenwald. Ausgl. 2. 3000 /. 1400 Meter. 1. O. Silbernagels Original(Narr), 2j Amenophis, 2j Farmerin. Ferner liefen: Pompejus, Mazeppa, Valor, Grimm, Horeb. Tot. 30:10, Pl. 14, 17, 25:10. 3. Dr.⸗Rieſe⸗Jagdreunnen. Herreureiten. 3000 /, 3600 Meter. 1. O. Silbernagels Jſonz o, 2. Hexenprinz, 3. Countryſide. Ferner .: Durbano, Fruſzi, Leichtfuß, Szentes. Tot. 23:10, Pl. 12, 15, 16:10. 4. Preis von Falkenſtein. 2700. 1800 Meter. 1. Joh. Mayers A' Dalk, 2. Mira 2, 3. Scheinwerfer. Ferner liefen: Orlandus, Cannebiere, Perfekt, Frühlingsbote, Grain'Or 2, Eleonore Simo⸗ nelle, Pandora. Tot. 105:10, Pl. 31, 31 64:10. 5. Preis von Weſterberg. Ehrpr. und 5000 J. 1400 Meter. 1. W. Weigangs Excellenz, 2. Waldmeiſter, 3. Tarzan. F..: Mark⸗ ſtein, Strug. Tot. 52:10, Pl. 24, 15:10. 6. Buchenrode⸗Jagdreunen. Ausgl. 1. Herrenr. Ehrpr. u. 65500.%% 4000 Meter. 1. Hch. u. Herm Baumgärtners Stattliche(Herm. Baumgärtner), 2. Opanke, 3. Otavi. F..: Jenode. Tot 31:10, Pl. 16, 13:10. 7. Preis vom Frauenhof. Ausgleich 3. 2700 Mk. 2000 Meter. 1. Alb. Schläfkes Dalibor(K. Narr); 2. Irrlicht; g. Montagne Ruſſe. Tot. 22:10, Pl. 18, 21, 39:10. * Transportunfall des Stalles Oppenheim Auf dem Wege von Köln zu den Frankfurter Junirennen erlitt ein mit 8 Pferden beſetzter Transportwagen des Stalles Frhr. S. A. von Oppenheim bei Könkgsſtein einen ſchweren Unfall. Der Wagen ſtürzte um und verletzte einige Perſonen, von denen eine a den Verletzungen erlegen iſt. Die 8 Pferde wurden ſämtlich verletzt. Boxen Lutz⸗Mannheim Sieger im Olympia⸗Ausſcheidungskampf Anläßlich des Volksſporttages im Berliner Poſtſtadion ſtanden ſich im Olympia⸗Ausſcheidungskampf der Amateurboxer die Bantam⸗ gewichtler Lutz⸗Mannheim und Liebers⸗Chemnitz gegenüber. Lie⸗ bers wurde in der 2. Runde disqualiftziert; Lutz zum Sieger erklärt. Tommy Loughran bleibt Weltmeiſter In Brooklyn mußte Tommy Loughran, der Weltmeiſter im Halbſchwergewichtsboxen, ſeinen Titel gegen Peter Latz verteidigen. Loughran gewann den 15 Rundenkampf knapp nach Punkten und behielt ſomit ſeinen Titel. Im übrigen waren ſich dle beiden Boxer faſt gleichwertig. Bud Gorman geſchlagen Der auch in Deutſchland beſtens bekannte amerikaniſche Schwer⸗ gewichtler Bud Gorman verlor in Wisconſin einen Zehnrunden⸗ kampf nach Punkten gegen ſeinen wenig bekannten Landsmann Jimmy Byrne. Allgemeines Ein neues Stadion in München Am Samstag wurde im Münchener Dante⸗Bad dle offizielle Einweihung des neuen Be zirksſtadion vorgenommen, der neueſten Kampfbahn in Süddeutſchland. Der Eröffnung wohnten 20 000 Zuſchauer bei. Die Begrüßungsanſprache hielt Bürgermeiſter Dr. Küfner, der u. a. die Errichtung einer modernen Schwimm⸗ bahn im Bezirksſtabion ſowie den Bau eines großen modernen Hallenbades im Frühjahr 1929 ankündigte. Die neue Anlage wird am 21. Oktober Schauplatz zweier Hocken⸗Städteſpiele ſein. An dieſem Tage treffen ſich die Herrenmannſchaften von München und Berlin ſowie die Damen mannſchaften von M ſtnchen und Nürnberg. Nachdem München kürzlich noch ein neues Teunis⸗ ſtadion erhalten hat, iſt in der bayeriſchen Metropole eine erfreuliche Förderung des Sporlbetriebs feſtzuſtellen, an der ſich gerade die Behörden lebhaft beteiligen. 8. Seite. Nr. 255 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe Montag, den 4. Juni 1928 Meilage Nr. 16 Momfag. u. Nami 1925 Partie Nr. 381 sierte gegen Kraull⸗Mundenheim, Lauterbach-Mannheim ge- Wann gegen Frigarz-Mundenheim, Kann-Mannheim remisierte gegen A. Schelling-Mundenheim, Hartmann-Mannheim remi- slerte gegen Malt-Mundenheim, Mainzer-Mannheim siegte gegen O. Böspflug-Mundenheim, Schärt-Mannheim siegte gegen W. Bösp lug Funden nel, Die Mannheimer Mittelklasse hat sich in diesem Treffen mit dem als spfelstark bekannten Schachklub„Turm“ gut gehalten. Hauptsächlich diesem Um- stande War der überlegene Sieg des Schachklubs Mannheim, der diesmal nicht den Fehler beging, seinen Gegner zu unter- schätzen, zu verdanken. um positlonell mit grober Vorsicht die Bauernkette vor- 8 5 5 8 i N i 575 4 5 5 5 egen Capablanca. Der Jockey-Club in Rio (Gespiett im Wiener Dr. Körner-Turnier 1928) ee 72 5. 50 8 9 8 1. 88 ane en Fenter en Wieder Versuche 5 abermaliges f. N 0„or zustoßen.— 5. Der Anziehende scha adurch de. 70 n e Weig: Richard Reti Schwarz; Becker 1 Dae der 1 1 185 9 7 8 Zusammentreffen zwischen Aljechin und Capablanca zu finan- 1 d dg el es 16. S8 dd 6 Den- ge Pfahl in der weilten Stellung von vernichtender Stärke wird. ieren. Dr. Aljechin endet sich in einem Briefe an Capa 2. 2 el Ses ks 17. Teg—es 6 S476— 6. Der Anziehende hat nun seine beiden Springer ganz blanes in scharfer Weise gegen dessen Bemühungen, die 3. 88113 d= ds 16. Teg xc eg Ste Nee gut ins Spiel gebracht; aber der gegnerische schwarze Läufer Matehbegingungen zu ändern, die vordem der Kubaner selbst 4. LSI 83 SbS d 19 fi ei Daus 8 gut ins Spiel gebracht; abe a gegnel ISche sehwWarze au E 8 c i Hotk d 7 7 iK f . 2 1 5 7 Hat infolge der Bauernstellung eine zunehmende strategische aufgestellt hatte, als er noch hoffen durfte, sieh im Zweikamp 6. Sb cg 00 i 20, Lese 15 es Bedeutung.— 7. Die Sicherheit des Königs auf diesem Posten u behaupten. Capablanecas Vorschläge, die Anzahl der Weit. 7. Lal-et AJes 22. Pez 55 Seh e ist nur scheinbar. Der Cegner versteht es meisterhaft, die kampfpartien auf 16 zu beschränken und die Spielzeit und die 8. 22—83 aas 23. Dbs K b/ Taß bs Stell 011— 8. Ei Ber ie ed 5 das Bedenkzeit zu verändern, erklärt Aljechin überhaupt nicht 5 1 1 Stellung aufzurollen.— 8. Ein schwer wiegendes Manöver, das, 5 5 8 1 3 * es Sie dab 2 Is b: zugunsten von Schwarz ausschlägt, denn der Rheinmeister er- für diskutabel. Sehr grobes Erstaunen, fährt dieser fort, 10. Pes xe7 de xe! 25. Ses ds e Abe bs hält ſetet den vorgeschriebenen, doppel deckten Freibauern werde in Buenos Aires die plötzliche Verurteilung des Ana- 11. Lit ds Sdb& 08 26 Sda 5 bzö vas 1ͤlt jelzt den vorgeschri benen, Oppelt Sedeck en relbauern 1 7 8 d 8 2 52 50 9 7 ſt ist Jie Hgungs fangt 8 ene Iyslerens durch Capablanca erwecken, da dieser selbst Wäh⸗ N. Tei xc eb es 27 Ses x6 Daus e c6. Hiermit ist die Verteidigungsfähigkeit des Anziehenden 7 1 18. 5162 7 56 18. g 3( Sci. e bereits in Frage gestellt. Bas Weitere ist bloß noch eine rend des ganzen Wetkampfes nach Abbruch der Partien 14 00 Tis— es( W Seb e( Frage der Technik, die Weißgerber im Endspiel überlegen Wacker analysiert 1 Aljechin 155 0 10 seinen Brief wie 15. Lds ca es dd 30. 1b bo e Schwarz gibt auf beherrscht. Das Endspiel behandelt Weißgerber durchaus folgt:„Ich habe in schwerem, ehrlichem Kampfe sechs 1) Indem es dem Nachziehenden gelingt, durch den Vorstoß des S- Bauern sein Spiel zu befreien, sollte es ihm möglich sein, den Ausgleich beizubehalten, vielleicht sogar das bessere Spiel zu erlangen.— 2. Ein Positionsfehler, den Reti sehr geschickt ausnutzt, um sich die strategische Ueberlegenbeit zu Sichern.— 3. Ein echt Reti'scher Meisterzug. Reéti läßt es Uarauf ankommen, einen Einzelbauer zu erhalten, erhält aber Atfür aussichtscolle Angriſfschancen.— 4. Wiederum vortreff- lich gespielt.— 5. Beti Will den schwarzen Turm aus der Verteidigungslinie weglocken,— 6. Das Luftloch War not- Wendig, um den Schlußangrilf fortzusetzen.— 7. Hier mußte Ses ds geschehen. Aber die Partie war sow-Wieso nicht mehr Zu halten.— 8. Droht Damenverlust. 5 Partie Nr. 382 Hussong aus Ludwigshafen mit 10½ Punkten. meisterhaft.— 9. Hiermit tritt das Spiel in seine letzte sehr spannende Phase ein. Der Ausgang des Schlußkampfes kann nicht zweifelthaft sein.— 10. Weiß hat nichts Anderes. Es ist das Eingeständnis, daß er mit seiner Widerstandskraft zu Ende ist. Jedenfalls eine positionell wertvolle und interes- sante Partie. Aus dem Schachleben * Wintertürnier des Schachklubs Mannheim. Die Ergeb- nisse über das abgelaufene Winterturnier des Schachklubs Mannheim sind folgende: In der ersten Klasse siegte Hugo Er erwirbt hiermit den Klubmeistertitel für 1928. An sich kann der Sieg des Schachmeisters Hussong in diesem stark besetzten Tur- Partien gegen Sie gewonnen, und ich werde nur denjenigen als mir überlegen anerkennen, der ebenfalls sechs Partien gegen mich gewinnt. Wenn jemand, solange er Weltmeister ist, Bedingungen aufstellt, die eine Herausforderung er- schweren, dann aber, nachdem er den Titel verloren hat, sich nicht scheut, sofort andere Bedingungen zu verlangen, und zwar solche, die eine Herausforderung erleichtern, und die auberdem dem Zufall einen gewissen Einfluß geben, so wird er sich damit nur die Sympathien der Sportwelt verscherzen. Das ist meine Ueber zeugung.“— Aus der vorstehenden schar- ken, aber gerechtfertigten Antwort geht klar hervor, daß die Aussichten auf eine Wiederholung des Kampfes um den Welt- meistertitel zunächst noch gute Wege haben. Der Kubaner Wird sieh Wohl oder übel mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß er den Zenith seines Schachruhmes überschritten N en nier zwar nicht überraschen. Wohl aber muß die Ueber- hat. Capablanca ist in ehrlichem Waffengange besiegt Wor- . 70 eee legenheit, mit der er seinen Vorsprung behauptete und er- den, während er selber in Havanna einst unter Bedingungen, Wel: X(bayerischer Meister) Schwarz: Weil. eſterte, einiges Aufsehen erwecken. Zu diesem glänzenden die alles andere als ehrlich waren, über Emanuel Lasker gerber(Rheinmeister) Erkolge sprechen Wir Herrn Hussong unsern Glückwunsch triumphierte. Die Mühlen Gottes mahlen langsam, aber mit 1. ee es 26. Tel e T1888 aus. ls Zweiter folgte Bruno Müller mit 7½ Punkten. An- unfehlbarer Sicherheit. Es fehlt dem Kubaner feder nach 89 2. 820 Sbs e 27. KIA 18 8 fangs War Schachmeister Müller durch berufliche Gründe ab- leise Grund, sich zu beklagen. Die Schachwelt hat ihr Urteil 5. Spiez 877 86 28. een bo ecl gehalten, seine volle Kraft zu entwickeln und geriet ins gefällt, und es gibt kein schachliches Tribunal, das höher 4 45 Eis 67 45 Ai ae Sle des Hintertreffen. Dann aber holte er mächtig auf und ertocht Stände und bei dem hiergegen eine Revision erhoben werden f 8 1 5 1. Sieg auf Sieg, sodaß er sich doch noch zum zweiten Platze Könnte. h. 7.—0 Sts es 31 RKdz= ez Tie es emporschwang, Den dritten und vierten Preis teilten Fleiß.* Der Länderkampf Finnland Deutschland auf den 64 8. d2—43 d= ds 33. Sb7 es Les do ner und Dr. 1 Meyer mit je 6½. 5 Feldern ist auf Pfingsten in Lübeck anberaumt. 9. ha- hg Sce= d 34. Tee Nes Tas x es Thielemann mit 6 Punkten.— In der zweiten Klasse* Am Gronmeistertürnie Bad KisS111 vom 13. 10. Kalbe Les-d 35. Sessel Las es Wurde Erster Laux mit 5½ Punkten, der somit in die Meister- 24. 4 t 1928 Bale B 1 15 Mi Retz Spi a 1 1 T8 58( 3 Ku 27 en 3 0 5 1 l August 19 aben Bogoljubow, Mieses, Reti, Spielmann, 15 54 175 0 47 75 13 15 8 klasse aufrückt. Zweiter wurde Hadelich mit 4½, Dritter Rubinstein, Dr. Tarrasch und Dr. Tartakower ihre Betei- 13. Les d“ 082d 38. 141—2 Kr Fateschre mit 4. In 1 5 ar 1 b 5 1 8 95 5 1 ligung zugesagt, Dr. Aljechin und Pr. Emanuel Lasker haben 14. Zes d es 20. 8485 747 Erster Stein mit 8% Zweiter Lauterbach mit 8 und beute abgelehnt. Mit Marshall, Capablanca und Nimzowitsch sind 15. 14 11—15 40. 8886 Tes 18 Kann mit 7% Punkten.— In der vierten Klasse Nurde die Verhandlungen noch im Gange. i 16. 8d Lad cs 41 Selce Ti es Erster Gehring mit 10, Zweiter Rall mit 8 und Dritter Fuchs Niederländischer Schachbund. Das 27. Bundest 4 7 5 e 1 3 0 mit 74 Punkten. Niederelbischen Sehe e mil 1 5 12 282 86* 43. Ses bs 7 es 1 1 4 55. Niederelpbische 5 19, 8880 Kad 8 44 24 18* Pflichtspiel Mannheim gegen Mundenbeim, Im 1 Wettkampf Finnland gegen Deutschland findet vom 28. bis 29. 90. Se 85 es 10 45. Sbs ds% eß d4 der„„ F 15 1„Nai in Lübeck statt. 21. S883 K 5 187 23 46. IIZ 4 12382 vereine kämpfte am Sonntag, den 22. April, im Café„Apollo“ 2 22. Sf el Seb. f6 47. Kea bs Tei- bz der Schachklub Mannheim gegen den Schachklub„Turm“. e e Spielmann 177 22. Fend blbs 10. Kb—33 ab as Mundenheim. Das Pflichlspiel dauerte 2% Stunden und endete einen Simultankampfen in der Slowakei hat im Ganzen 21 24 Tatste! Dad bs 49. Weiß gibt auf. mit dem überlegenen Siege des Schachklubs Mannheim, und Partien gespielt, von denen er 150 gewann, 46 remis machte , 0 zwar mit 9,73%. Im Einzelnen waren die Ergebnisse fol- und nur 18 Verlor. 1. Eine Eigenart in der Erwiderung des bayerischen gende: Blum-Mannheim machte remis gegen Schelling-Munden-*Im schweizerischen Schachturnier zu Basel um die Meisters gegen die sizillanische Verteidigung, die er zur Meisterschaft ausgebildet Hat. Ob sie aber korrekt ist, bleibt dahingestellt. Jedenfalls hat der Rheinmeister diese Spiel- Weise widerlegt.— 2. Das beiderseitige Fianchetto verleiht dieser Splel weise besondere Reize und führt zu sehr interes- santen Stellungen.— 3. Schwarz entwickelt sich rückwärts, heim, Dr. Straub-Mannheim siegte gegen Laux-Mundenbeim. Heynen-Mannheim verlor gegen Jaqué-Mundenheim, Huber- Mannheim machte remis 88e Rotley-Mundenheim, Patzschke- Mannheim gewann gegen L. Schelling-Mundenheim, Volker- Mannheim siegte gegen Bürkel-Mundenbeim, Herr-Mannheim slegte gegen Weiler Mundenheim, Bomarius-Mannheim remi⸗ Meisterschaft der Schweiz teilten sich Hans und Paul Jochner“ Zürich mit je 8½ Punkten in den ersten und zweiten Preis. * Der Schachmeister Oskar Chajes, der sich hauptsächlich im Newyorker Schachleben einen Namen machte, aber auch bei den Schachturnieren in Karlsbad 1911 und 1923 rühmlich hervortrat, ist in Newyork gestorben. F e Große Verſteigerung g mittwoch, den 6. Jun vormfttags 10 Uhr und nachmittags 3 Uhr a verſteigere ich aus ſtandeshertlſchem Beſitz im g Saale des Kaſinos, R 1, 1 wundervolle Kunſtgegenſtände und Mobiliare meiſtbietend gegen Barzahlung: „Brücken herrlicher Brillant⸗ 1 ſchmuck, Herren⸗ u. Damenuhr, ſilb. I elegantes pol Schlaf⸗ zimmer, prachtvoll. Herren⸗ immer, 1 Muſitzimmer, 1 Empir⸗Salon, 1 Vitrine, 2 Lederklubſeſſel, antike Kom⸗ moden, 1 Grammophon, 1 gr. Dielenſpiegel m. Kommode u. div. ſchöne Einzelmöbel. 1 Dem verehrlichen Publikum äußerſt niedrigen Taxpreiſen zu erſtehen. Beſichtigung und freihändiger Verkauf: Originalgemälde bedeu⸗ tender Meiſter wie: Boehme, Hellwag, F. Keller, Kirberg, Leiſten, Merker uſw. Minia⸗ turen, Meißner Vaſen und Figuren, Zinngegenſtände, ſeltenſchöne Bronzen und Penduüle, Perſerteppiche u. Kaffee ⸗ Dienstag, den 5. Juni von 9 Uhr durchgehend bis 7 Uhr abends. A. Stegmüller, Auktionator gains, Telephon 32220 5 Uebernahme von Verſteigerungen ſeder Art. n 222 N »Tafelgeräte und ⸗Beſtecke, Müuzenſammlung, 15 Bitcher, ſowie ſonſtige Kunſt⸗ und Gebrauchsgegenſtände. iſt Gelegenheit geboten, oben genannte Gegenſtände zu 8 M 2. 7, Telephon 28 584 Perlenkollter, gold. Service, Schalen, Lülſter, 8808 Anti. eröftanbhehangon dar Staat Mannheim ENZ(nes, Undet ryp 200 18/8 PSU und Vor Jahresfrist aprach die Konkurrenz: Fll: diesen Preis ist ein Wagen dleser Gualfint 1 Mliſen Sie schon? daß wir neben unſeren Stilmöbeln— Antiquitäten— Gemälden— eine Abteilung für erſtklaſſige Gebrauchs⸗Möbel eingerichtet haben, welche wir aus hochherrſchaftlichem Beſitz zum Ver⸗ kauf übernehmen: Herrenzimmer, Eiche— Lederſoſa; — Tafelklavier„ vier⸗ ach— Bücherſchrauk— Mnuſik⸗ zimmer, Mahagoni ſowie vergoldet — Garderobe, groß. Berſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude findet an folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: 3¹ a 657 Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. ergl. am Mittwoch, den 6. Juni 1928; b) für Kleiber, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dergl. am Mittwoch und Donnerstag, den 13. und 14. Juni 1928. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffng. 13 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Städt. Leihamt. micht zu liefern. Als wir dennoch die Preise Rielten, sagte slei Man wird nicht llefern können. Seit wir liefern, heist es: Die Typen werden nicht weltergehaut. Nlg Slelgende Nachfrage und die Zufrladenbeli aller Be- Mer. deen dle Beste Autert: bie Wagen haben slch seit einem Jahr tausendfach bewährt und sind in den Modellen 1928 noch welter vervollkommnet! Die Produk- tom ist welter erhöht Die Lleferung erfolgt Ferner: FFC 8 Hochfeiner Frankfurter Schrauk, Miet-Gesuc He b Lagerl Die Preise stehen zur unüber- poljert— 6 Biedermeierſtühle ktrelflichen Qualität der Wagen in elnem ungewöhnlieh günstigen Verhältnis! Mercedes-Benz ohne Konkurrenz! DAIALER-BENZ A.-G. Verkeaufstelle MakN NEIN, 5 7, 2 Feruruf 324 83 4 Barockkommoden— verſchiedene Barock⸗ und Renaiſſauceſeſſel. Perſerteppiche. 790 Ständige Uebernahme von Nachläſſen And Eiurichtungsgegenſtäuden zur. Vetſtelgerung. in unſeren erweiterten Ausſtellungs⸗ und Auktionsränmen. Ale u. Reus Kunſt or Fritz Nagel G. m. b. 9. 5 Tel 31944. Zetzt N 5, 2 L u. I. Etage Ich 8 u g h 6 eine moderne Wohnung mit allen techuiſchen Neuerungen ausgeſtattet, 78 Zimmer, in guter Lage. Angebote unter X Q 100 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 7178 2 ältere Leute ohne Kinder fuchen eine 2 bis 3 Zimmer-Wohnung in gutem Haufe, Stadtinnern. 4. u. 5. Stock Ausgeſchloſſen. Angebote unter 1 U 27 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 266 3 Monkag, den 4. Junk 1928 9. Seite. Nr. 255 National- Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 300. Miete C Nr. 96 Montag, den 4. Juni 1928 Die große Hebammenkunst Komödie in drei Akten von Robert Walter Inszenierung: Francesco Sioli.— Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler. Anfang 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Sokrates Willy Bi zokr⸗* Birgel Br 8 Ida N er junge Diogenes 4 Bum Krüger 5 Schüler Hanns Baithel r 5 Fritz Klippel Apollodores Sokrat. Hans Simshäuser Meletos, Literat u. Patriot Anytos, Gerbereibesitzer und Staatsmann Karl Marx Lykon, Polit, Winkeladvokat Karl Lanzheinz Atistopfanes, Komödiendicht Wilhelm Kolmar Die schöne Lais, Hetäre Claire Winter APO LL Kaute Montag geschlossen 55— 5 5 Morgen Dienstag, 5. Juni, abds 8% Uhr Beginn des Ensemble-Gastspiels Der Feisterbofer] Schwank in 3 Akten von Imbekoven u. Mathern 2 ewerpreige von M. 0 bis M. 4: Vorverkauf: Spiegel& Sohn, Konzert- 8 baesse Heckel, Mannheim. Musikhaus. 5 Theaterkasse, von 10 ½ 1 und ab 3 Uhr . Feöfknet— Ludwigshafen: Reisebüro Hans Godeck N Kohler, Kiosk am Eudwigsplats 8312 5 Höchster Komfort. Bests deut- 5 ache Küche. Deutsche Be- f 150,—. Hl. Klasse 3147,60, I. Tour.-Kal-Kl. 4 122,50, Ill. Klasse g 112,80. Auskunft u. Fahrkarten durch d. General- Agentur kEn120 Adolf Burger, Mannheim 81. 5 Breitestraße Vor der SOHHERFRISCHE einige Prlvst-Tenzstunden HAN NH EINER TANZ SCHULE AM PARADE PLATZ Frledtlch Hes, NHercedesheus, b J, 5 1 Das Harkenrad an Fabrik 75—78 Mk, gemufft mit Strahlenkopf 30 Mk. Nur das gute Fahrrad hat Torp.-Frl. mit 5 Jahre Garantle.„ Qu 72-38 2 Dr 41 Vekalfte Fzufenfhein und Käferta 1 2 n. g⸗Familienhäuſer mit 4000% An⸗ zahlung zu verkaufen durch B2582 h. Wetzler, U 3. 19, Telephon 31870. N ün Model 1927, vollſtändig einwandfrei, beſt er⸗ halten, außerordentlich preiswert abzugeben. Opel-Vertretung 8 12 9 le& 00. b. M. l.., Mannheim, Augartenstr. 34, Telephon 27 498/94. Ebgoꝛ uf essuche Zu Kaufen gesucht Einfamilienhaus in der Oſtſtadt oder der Waldparkgegend, etwa 8 Zimmer, modern ausgeſtattet, mit Garten. ruhig gelegen. Gegebenenfalls auch Miete mit Vorkaufsrecht. Angebote unter X R 191 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 7180 Vermietungen Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) N 7 8 1 9 9 8 5 5 2 N Nur noc heute u. morgen! Jack Trevor Willhelm Dieferle NMarcelle Albani Claire Rommer Charlofte Ander Hermann picha Roberf Garrison Margarete Kupfer in dem Gesellschafts- Grogfilm: Jobeteige faagganmnggamen nach dem Roman„Kämpfer“ Eugen Neufeld Helga homes Hermine Sterler Dr. Ph. Manning Adele Sandrock Lydia Potechina Fritz Kampers Ferd. v. Alten in dem wunderbaren deutschen Großfllm Deulsdbe Frauen Jeulsdhe Jene 7 ereignisreiche Akte Das große Beiprogramm! Jugendliche haben Zutritt! Beginn nachm. 3 Uhr. Beiprogramm! Anfang: 3, S, 7 und.20 Uhr. 2 9395 ö vpliliget def Schwab& Co. Seetesbeimerstr. 1.. Et. Sugniusbschrilten u. Vervielfältigumgen prompt u. billig im Schrelbbüre N 4, 17 S81 pparatuwenkstött Edelmann, D 4, 2 Tol. 21416 2247 ene Bewerber muß unterhalten. Tüchfiger dingung. — Este Mähsgidenfabrik ſucht für den Mannheimer Bezirk Lünen, brstklasngen reier ein größeres Lager 8 Lagerzuſchuß und eventl. ſpäter. Fixum. Eigenes Auto erwünſcht. Angebote unter F U E 482 an Rudolf Moſſe, Frankfurt a findet dch. Beſuch bereits vorbereiteter Funden gutbezahlte Dauerſtellg. Werbe⸗, nur reine Verkaufstätigkeit, da⸗ her durchſchlagendes Verkaufstalent Be⸗ Saugling G. m. b.., 0 7. 10. Em 28 .. eler M. 9 Keine Em 2g Herren-Konichtion Suche per bald oder ſoſort tüchtige und jüngere durchaus hranchekundige Ver⸗ Nur moderne Waren in groen Niengen 111 Eine rue wiedlerkehreridde KReuf-Oelegermeif Sensaflon! Sensaflon! Tupfen-Foularde Ueberzeugen Sie sich, was wir leisten 9 8 Eolienne, Wolle mit Seide doppeltbreit ea. 25 Farben, gute 5 — Nleider ware. Mtr. nur 8 kleider Mr. nut Sensation! 8 Sensaflon! delss keep ie ches 5 felder Jeunet: 95 voi. 555 8 Mk. 8 None e N. Senseflon! Ne 8 Semsalflon! um crepe uethne nut 90 Fefngelgene cnanung 495 nut mod. Muster, ea. 100 em breit, ft g,— die große Mode, für flotte Sommer- elegante Semmmenleiger Mtr. nur 5 kleider, sehwere Qualitat. Mir. nut Mk. Ganz 2 2 Billige Eim Posten Woll-Mousseline datunter auch blau · weiß ge mustett Mtr. nur a8 Mk. Elm Posen Meher-Vone Iten % Mannheims grögte Fiolkktage D 1, 1 Im Paradeplatz D 1, 1 Verkeu rur I Treppe Bcr doppeltbreit, far elegante Sommer- ca. 100 om breit, in gedeckten Mustern..„Mtr. Hur 95 Mk. 69. D 1, 1 NA Schöne 3 Zimmer-Wohnung eventl. nur 2 Zimmer, Küche, Zubehör, in Nähe Börſe per 1. Juli zu vermieten. Anfragen unter X A 175 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B26 Schön möbl. Zimmer daammapbonplatten kauft, tauſcht u. ver⸗ 0 kauft *8842 Bartmann, IT 5. 18. Fislchränke eleltr. Licht esse Gut möl. Balkonzim. Nähe Schloß u. Rhein⸗ ſof, zu verm. 32303 brücke p. ſof o. ſpät. Kronprinzeuſtr. 28, an ſol. Herrn zu vm. z. Stock, links. Anzuſeh. 19—15 Uhr. f. 8851 Empfehle meinen iittagtisch beſſ. Dam. u. Herr. F 2. 2, 1 Tr. Eismasehinen Butter kühler Parkring 4a, part. . NIlchelin Aumelen-Vertieb Maier 8. Ruta- Bereifung Führende Weltmarken des In- und Auslandes. Stets nur frische Warel Umänderung von fochdruckbersffung auf Origlnal-Ballon-Bereifung zu günstigsten preisen. 5 Alle Gummi- Reparaturen zuverlässig, sehnell und preiswert. . Tel. 288 76 Mannheim, 4 4, 24/24 Tel. 28576 Casbackherde 137 1928 Auf Wunsch Teilzahlung! ELLE Bazlen ee Drucksachen industrie 5 5 Hefert promp! Druckerei Dr. Haas G. m. h.., Mannheim„E 5, 2 Lager Hermann Teleph. 21245 60926 ür die gesamte Gebhard Udterricht uu wanich ageprenschrelber; al Stenebrapheren Gründliche Auspildung. Mägiger Preis. 85 Frau loos, E 3, 12 Schülern erteilt NMachhilfeunterricht Ueberwach. v. Schul⸗ aufgaben energ. Per⸗ ſönlichkeit. Mäß. Hon. Näh. Kirchenſtr. 14, II Tel. 28 242. B2066 Studentin, ehemal. Abtturtent. 5. Realg., erteilt Nachhilfe in allen Fächern geg. mäßige Vergüttung. Ang. unt.& G 181 an die Geſchſt. 28804 Da käufer für Frankfurt a. M. und Effen⸗ 1 Ruhr, ebenfalls Dauerſtellung für 7171 men-Nonfeltie Verkäuferinnen. ſolche Reflektanten melden, reflektieren und über Es wollen ſich nur e auf wirkliche Fachkenntniſſe verfügen. Ausführliche Offerten mit Gehalts ford, ſowie Angabe des früheſten Eintritts⸗ termins u. Zeugnisabſchriften an M. Jansen, Frankfurt a.., Bleidenſtr. 1 9 1 Hesse Damon U. onen für vornehme Werbetätigkeit bei hohen Be⸗ zügen geſucht. poſt ab 9 Uhr vormittags. Meldung täglich Caſe Haupt⸗ Ca 2 Stenotyp Aahnanunanmlningaggnmntogannenm nnen zu vorübergehender Beschäftigung gesucht. Angebote unter X D 178 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 5 ch a r 8 istinnen 7158 Saugling 6. m. ausbürsche nicht über 20 Jahre, für ein Tapeten⸗ und Linoleumgeſchäft ſof. geſucht. Angeb. unter X P 189 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 2388 Ein anſtänd. ehrliches EIL dchen zur Mithilfe am Bü⸗ fett ſofort geſucht. w. zu Hauſe ſchlafen kann. B2659 Bürger⸗Automat, K 1. 10. Aüngere Pufzfran dreimal in der Woche ſof. gel. Fran cheber, Meerfeldſtr 64. 82664 Stellengesuche felsender in Kolonialwaren⸗ Geſchäften gut einge⸗ führt, ſucht noch Ver⸗ tretungen, Gefl. An⸗ gebote unter T F 18 an die Geſchſt. 48971 Fränlein franz. u. engl. Ausl., langjähr, Erfahr, an Schulen u. in Fam., ſucht paſſ. Stelle, ev. Vertrauensp. Prima Zeugn., erſte Refer. Gefl. Ang. u. U W 54 an die Geſchſt. 8828 Mietgesuche Laden mit Nebenraum (Nähe Meßplatz) per September zu mielen geſucht, 2607 Angeb. unter O 4 93 an die Geſchäftsſtelle. J gr. leer. Zimmer bezw. 2 miltelgroße leere Zimmer, ſommerlich geleg., von kinderlof. Ehepaar zu mieten geſucht. An⸗ gebote unter U X 56 an die Geſchſt. 8890 Herr, berufstätig, ſu cht u Elf, öl. Zimmer oder Schlafſtelle. Angeb., unter J D 61 an die Geſchſt. ggag Wir suchen für unsere hiesige Ver- kaufsstelle gewandte Dame. Em 23 h.., 0 7, 10, Berufst. Fräulein ſucht ungeſt. 8888 möbliertes Zimmer mögl. mit Bad, nur Zentrum, per 15. 6. Angeb. unter U 2 57 an die Geſchäftsſtelle, Ver nuschtes Möbel Gelegenheits-⸗ käufe! 2325 wegen deschäfis- verlegung Schlaf- Speise- Herren- Küchen zu jedem annehm⸗- baren Preise, Auch Teilzahlung, Qualitätsware Rötter H 5,-4 und 22. — —— —ů— 5 19 jähr geb. Mädchen aus gut. Bürgerfam, ſucht, da es an paff. Gelegenheit fehlt, Tennis ⸗ Parinerin oder Partner für einige Tage in d. Woche im Frledrichs⸗ park. Gefl. Angebpte unter U X 55 an die Geſchäftsſt. d. Bl. od. Tel. 61 949. B 2808 i Moffsnitz- Hündin zum Belegen geſucht. Angeb. unt.& N 187 an die Geſchſt. 8850 Seldverkenr Darlehen 5.„ 600 a. monatl. Rückzahlg hoh Zins u. Sicherh. gef. Ang. u. 8 J 91 an Geſchſt. B2642 ö 10. Seite. Nr. 255 Reue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. Juni 1928 N Nicht nur ein Schmuck sind unsere ästhetisch schön geformten Qualitäts- Gartenmöbel,— sie vermitteln auch die ersehnte, wohltuende Entspannung nach anstrengender Tagesarbeit. Man genießt voller Behaglichkeit die Schönheiten der Natur. 4 e 70 5 2 2 1 riis diss Weidensessel 45 Verstellbarer Llegestunl Weildensessel 85 Peddigrohrsessel 35 Deddiaroheliscn nee 9 mit geflocht. Rand 3 BFF 29³⁰ e 1 e 13 Borch d Fee 115 Alexande werk bear Renne 3 15 ee e.73 Peddigtohr, schone Frm 1 Noll-Schutzwände bestes Fabrikat 8 stabiles Fabrikat 5 Strandstuhnle Blumenkrippe 1, 2 und 3 Liter] Peuddigrohrsessel 30 8875 N 1. 5 . ec Form, dicht geflochten 19 e n 5 1 2 18 ³⁰ in vielen Größen vorrätig Besichtigen Sie bitte Deddigrohrsessel 23 Balkkonkasten unsere Kubform, extra stark grün fgcslert,, 75 und 100 cm eiten. 95 51 les Pf Usstenun peudigrohrus umengiekannen 5 — e 60 em Durchm 13 grün lackſert von 65 0 2 Deddtrohrüisdi m. Wulst- 50 Gartenglephannen 95 rand 110 unterer Platte 23 mit Bandesenfu ß 2 Barien- in riesiger 5 Auswahl Durchm. Ja Fabrikt. von 48. 8 . eee 9 aun fiir ane kagrobe lle 4227 7 Neuheiten In Schwarzen und fardigen Servler- Kleider Schürzehen Häubchen Lanig Feist.).! Dette anten e betete i liefern Wir alles in unerrgichter Auswan Bade-Mützen Bade-Anzüge Bade-Mäntel u. Capes Bade-Schuhe 8 Schwimm- Gürtel Schwimm-Tiere Hill& Müller Numst straße N 3. 72 Tlehung garant ert am 8 Juni f. Ofnbureen Lee ET ĩ˙'⅛? V Andante 1340 lebende& Geldgewinne 11500. NM. Lospreis Mk..— S169 Porto und Liste 25 Pig extra Lose empfiehlt und versendet Ghler Mannheim K 1, 6 Staat! Lotterie Einnahme Postsch.-Konto Karlsruhe 18330 deu ſo gulli Nelenenleil wle etzt in unſerem Räumungsausverkauf in P 5, 13 2 außergewöhnlich billige eleklriſche Beleuchtungskötper Koch- und Heizapparate und Staubsauger Schwander Das altbewährte Köſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich durch Karl Köhler, Biergroßhand⸗ lung, Mannheim, Seckenheimerſtraße 27, Fernſprecher 23 146, Xaver Bergbauer, Hemsbach, Bierhandlung, Wilhelm Wetzel, Hauptſtraße 110, Weinheim, Bierhandlung Kirchner, Viern⸗ heim, Rathausſtraße und Markthalle Roman, Ladenburg und in allen durch Schilder und Plakate kenntlichen Geſchäften. Man verlange ausdrücklich das echte Köſtritzer Schwarzbier mit dem geſetzlich geſchützten Wappen⸗Etikett, um vor Nachahmungen geſchützt zu ſein. emietungen gut möbl. Zimmer Möbliertes Zimmer vernletef; froſe 8 Iimmer-Wobnung in beſter Lage Dar mſtadts mit allen Bequemlichkeiten. 7176 Näheres unt. P 181 an die Exv. des Darm⸗ ſtädter Tagblatt, Darmſtadt, Rheinſtr. 28. 5 In freier Lage am Waſſerturm Mohnungen 7 kaufen, ſinden Sle nicht mehr ſo ſchnell. Nützen Sie es aus, ſehen Sle ſich die Auswahl unbedingt an. Nea iu nba Huus Fedherer Caben P 8, 138 Früherer Laden: F 5, 13: ſehr Mansarden. Ffohnung beſtehend aus—5 Zimmern, nach vorn ge⸗ legen, Küche und Kammer, auf 1. Jult d. J. z u vermieten. Anfragen unt. X C 177 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. 7156[K 2. 16. 1 Tr. links. leere u. möbl. Zim vermietet u. ſucht Schwetzingerſtr 16 8814 gut möbl. Zimmer ſof, zu verm. B20 in der Oſtſtadt per ſof. od. ſpät. zu ver⸗ mieten. Preis 35. im Monat. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 8801... lian 8 Freundl. Z im mer Möhlierſes Zimmer mit 2 Betten ſof. zu ſof. an Herrn zu ver⸗ verm. Seckenheimer⸗ mieten. I 2. 9, 3 Tr. ſtraße 52, 1 Tr. 8798 bei Schätzlein. B2657 ev. m. Tel. zu verm. U 13, 1 Tr. rechts. B25 Möbl. Zimmer m. elektr. Licht preis⸗ wert ſof. zu vermiet. Seckenheimerſtr. 11a bei Köhler. 8723 but möbl. Zimmer an Herrn zu ver⸗ mieten. 488800 Maier, U 4. 18a.