8 . 1 1 5 Dienskag, 5. Juni 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Ae Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung chaſteſtelle Poſtſchectonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend Ausgabe 5 80 mannheimer General Anzeiger Nr. 258— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 50 40 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Der Deutſche Volksbund in Oberſchleſien richtet einen Appell an den Rat, um die Schaffung einer Volksſchule in Biertultowy uſw. Der Vertreter Kolumbiens übernahm die Berichterſtattung über dieſe Fragen, die für den Fall, daß die Klage Albaniens zu längeren Auseinanderſetzungen füh⸗ ren ſollte, erſt in der Nachmittagsſitzung behandelt werden können. Der albaniſche Regierungsvertreter verlangt auf Grund des Art. 10 Abſatz 2 der Völkerbundsſatzung den Schutz der 16000 in Griechenland anſäſſigen Albanier. Politis betonte ſcharf, daß der Völkerbundsrat nicht die Be⸗ fugnis habe, ſich dauernd der Minderheitsfragen anzuneh⸗ men.(?) Politis erklärte, daß die albaniſche Regierung ihre Forderung zurückziehen müſſe und daß die an der Ent⸗ eignungsfrage intereſſterten Privatperſonen ihre Forderungen bei dem zu dieſem Zwecke eingerichteten Schiedsgerichte an⸗ ängig machen ſollen. Im weikeren Verlauf ſeiner Aus⸗ ührungen warnt Politis davor, den Minderheiten im Rat dauernd Gehör zu verſchaffen, denn dadurch würde ein unhaltbarer Zuſtand und eine dauernde Spannung zwiſchen den einzelnen Staaten hervorgerufen. Weit über den Rahmen ſeiner Darlegungen hinausgehend, warf ſich Politis zum Kritiker der Minderheitenrechte auf und gab der Befürchtung Ausdruck, daß infolge einer un⸗ verantwortlichen Politik eine Stimmung herbeigeführt würde, die dem allgemeinen Frieden in Europa bedrohlich würde. Theorie und Wirklichkeit Ein peinlicher Zwiſchenfall In Köln hat der preußiſche Innenminiſter Grze ſinſky, der ſelbſt längere Zeit Polizeipräſident von Berlin geweſen iſt, einen Vortrag über das Weſen und die Pflicht der Polizei gehalten. Er zog einen Vergleich zwiſchen einſt und jetzt und ſtellte dem angeblichen Polizeiſtaat von ein ſt mit ſeinem Schrecken und ſeiner Furcht dem heutigen„Volks⸗ ſta at“ gegenüber, in dem die Polizei ſich als Helfer und Freund der Bevölkerung betätigt. Die Wirklichkeit hat zu dieſem Vortrage eine etwas merkwürdige Illuſtration geliefert. In Berlin haben wie berichtet, am letzten Samstag und in der Nacht zum Sonntag ſehr ſchwere Zuſammen⸗ ſtößſe mit der Polizei ſtattgefunden. In dem einen Falle wurde ein widerſetzlicher Radaumacher von der Polizei er ſchoſſen, in dem andern kam es zu einer Schlägerei zwi⸗ ſchen Polizei und Kommuniſten, und unter den Zuhörern des preußiſchen Innenminiſteriums befand ſich auch der Berliner Polizeivizepräſident Dr. Weiß, der bei dem Krawall zwiſchen Polizet und Kommuniſten von einem ſeiner eigenen Beamten derbe Prügel mit dem Gum mi⸗ knüppelerhalten hat. Er ſelbſt hat erzählt, er ſei mehr⸗ mals über den Rücken ünd den linken Arm geſchlagen worden und zwar ſo ſtark und brutal, daß die ganzen Stellen an ſeinem Körper ſtark blutunterlaufen ſeien. Die Preſſe der Linken gibt ſich redliche Mühe, den außer⸗ ordentlich peinliche Zwiſchenfall dadurch abzuſchwächen, daß ſie dem ſchlagfertigen Polizeibeamten alle Schuld aufbürdet und die Kommuniſten gegen die Polizei in Schutz nimmt. Man kann im Intereſſe unſerer öffentlichen Ordnung und Sicherheit nur wünſchen, daß das Berliner Po⸗ lizeipräſidium ſich durch dieſe Stimmungsmache in ſeiner Diſziplinarunterſuchung nicht beeinfluſſen läßt. Man billigt dort dem ſchlagfertigen Polizeibeamten von vorn⸗ herein inſofern mildernde Umſtände zu, als man annimmt, daß er den Polizeivizepräſidenten nicht gekannt hat. Im übrigen iſt man noch mit der Unterſuchung beſchäftigt. Wer die Dinge unbefangen betrachtet, wird an dem Vorgehen der Polizei nichts auszuſetzen finden. Die Polizeibeamten haben in Berlin gegen die Kommuniſten wahrlich einen ſchwe⸗ ren Stand. Am Pfingſtfeſt wurde einer von ihnen im Ver⸗ laufe des roten Fortkämpfertages in Charlottenburg ſchwer mißhandelt und ſeiner Dienſtwaffe beraubt. Die Kommuniſten ſchoſſen zuerſt und wenn einer von ihnen als Opfer des Feuergefechtes fiel, ſo wird man der Po⸗ lizei daraus wirklich keinen Vorwurf machen können. An jenem Tage kehrten ſie von der Beſtattung des gefallenen Ge⸗ noſſen zurück. Es wird von niemandem geleugnet, daß ſie dabei gegen die Polizei aggreſſiv vorgegangen ſind. Die Po⸗ lizei hat ſich natürlich ihrer Haut gewehrt und ob dabei ein Polizeibeamter im Eifer des Gefechtes mit dem Gummilunp⸗ Der polniſche Außenminiſter wurde beauftragt, über die albaniſch⸗griechiſchen Differenzen in der Minderheitenfrage einen Bericht auszuarbeiten, der noch im Verlaufe dieſer Tagung zur Verhandlung gelangen ſoll. Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, ein Dreikerkomité zu beſtimmen, das über die ober⸗ ſchleſiſche Schulfrage einen Bericht ausarbeiten ſoll. Frankreichs innerpolitiſche Sorgen 2 Genf, 5. Juni.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die franzöſiſche Delegation ſcheint unter dem Eindruck der un⸗ günſtigen Nachrichten über die Lage des Kabinetts Poin⸗ caré zu ſtehen. Deshalb iſt in der unmittelbaren Nähe Paul⸗Boncours die Parole ausgegeben worden, daß man ſich auf eine dilatoriſche Behandlung aller wichtigen Fragen be⸗ ſchränken müſſe, die zur Debatte ſtehen. Man glaubt zwar in der bereits genau unterrichteten franzöſiſchen Delegation nicht, daß die Regierung Poincarés bereits unmittelbar be⸗ droht wäre, aber die ſteigende wirtſchaftliche und finanzielle Unſicherheit neben den unvermeidlich erſcheinenden Budget⸗ mehrausgaben verurſachen einen zunehmenden Widerſtand. Man wirft dem Miniſterpräſidenten vor, daß er die geſetzliche Stabiliſierung hinausgeſchoben habe und den günſtigen Moment verſäumte. Poincaré habe dadurch Frank⸗ reich in die Gefahr einer neuen Inflationskriſe hineingerannt. Die zeitweiſe Stabiliſierung ſei alſo unter verhältnismäßig ungünſtigen Aſpekten notwendig geword 2 Tatſächlich müſſe Poincaré noch vor Beginn der Kammer⸗ wahlen ſtabiliſteren und zwar auf der Baſis von 125 Fr. für ein Pfund Sterling. In Frankreich iſt man nach den auf der franzöſiſchen Delegation eingelaufenen Berichten ſehr be⸗ ſorgt, daß die aufgetretenen Mehrausgaben die Notwendig⸗ kein einer neuen Steuererhöhung nach ſich ziehen würden. Zuſammenfaſſend läßt ſich aus den mir gemachten Mit⸗ teilungen ſchließen, daß in nächſter Zukunft die internen Fragen das franzöſiſche Parlament politiſch beherrſchen und das Intereſſe an der außenpolitiſchen Entwicklung er⸗ heblich abſchwächen werden. pel vorzeitig losgeſchlagen hat, iſt für die Beurteilung des ganzen Vorfalles wirklich nicht entſcheidend. Ebenſowenig kann es ausſchlaggebend ſein, daß der Polizeivizepräſident bei ſei⸗ nem Eingreifen in den Krawall unerkannt ein paar Schläge abbekommen hat. Damit muß in einem ſolchen Falle ein jeder rechnen. Eutſcheidend bleibt, daß die Polizei zur Aufrecht⸗ erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit verpflichtet iſt und daß ſie dabei Gewalt anwenden muß, wenn ſie es mit rabiaten und kampfluſtigen Ruheſtörern zu tun hat. Das iſt im„Volksſtaat“ wie im„Polizeiſtaat“ und wird ſich trotz aller ſchönen Reden nicht ändern, ſolange die Polizei auf ihrem Poſten iſt. Von unſerem Berliner Büro wird uns hierzu noch gedrahtet: Die Affäre des Polizeipräſidenten Dr. Weiß, der bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Poliziſten und Kommuniſten, bei dem Verſuch ſchlichtend einzugreifen, von einem Poltzei⸗ beamten ſelbſt einen Schlag mit einem Gummiknüppel er⸗ halten hat, konnte noch nicht völlig aufgeklärt werden. Dr. Weiß wird morgen aus Köln zurückerwartet und wird dann ſelbſt dem Polizeipräſidenten Zörrgiebel über das peinliche Rencontre Bericht erſtatten. Daß ausgerechnet ein bürger⸗ liches Blatt der Linken ſich für die Kommuniſten ins Zeug legt und die Polizei beſchuldigt, daß ſie gegen die Tumul⸗ tanten vorging, iſt ein Kapitel für ſich. Man hat es immer wieder erleben müſſen, daß die Kommuniſten es förmlich darauf abgeſehen haben, einen Straßenterror aus⸗ zuüben. Mit Vorliebe lenken ſie ihre Demonſtrationszüge gerade in die belebteſten Gegenden, ſodaß der Verkehr manch⸗ mal halbe Stunden lang gehemmt wird. Greifen dann die Schutzleute ein, ſo werden ſie nicht nur in der unerhörteſten Weiſe beſchimpft, ſondern man geht gegen ſie auch noch tätlich vor. Man wird darin dem ſozialdemokratiſchen Polizei⸗ präſidenten Zörrgiebel zuſtimmen müſſen, der einem Preſſe⸗ vertreter gegenüber erklärte, er ſei keineswegs der Anſicht, daß ſich die Beamten erſt totſchlagen laſſen müßten, be⸗ vor ſie das Recht hätten, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. Sicherlich hat der Vizepräſident Weiß ſich von den beſten Ab⸗ ſichten lenken laſſen. Daß der Polizeibeamte ihn, da er Zi⸗ vil trug und in ſeiner Eigenſchaft als Polizeipräſident äußer⸗ lich nicht erkennbar war, in der Aufregung nicht erkannte, iſt menſchlich nur zu begreiflich. Der Polizeipräſident Zörrgiebel pflegt, wie er erklärt, es ſo zu machen, daß er einen Polizei⸗ offtzier in Uniform mitnimmt, durch den er ſeine Anord⸗ nungen weitergeben läßt. Dieſes zweifellos korrektere Ver⸗ fahren hat Dr. Weiß offenbar nicht befolgt. In der Unterſuchung des peinlichen Zwiſchenfalles ſind geſtern die Erhebungen fortgeſetzt worden. Es wird, wie ver⸗ lautet, erwogen, ob es nicht ratſam ſei, um ähnliche Vorkomm⸗ niſſe in Zukunft zu vermeiden, eine Verfügung über die Kenntlichmachung der in Zivil Dienſt tuenden höheren Offiziere zu erlaffen. Man denkt dabei an ähnliche Abzeichen, wie ſie beiſpielsweiſe die amerikaniſchen Sherifs in Aus⸗ itbung ihres Amtes tragen.. Die Sorge um den deulſchen Bergbau Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. Am Sonntag fand in Berlin zum erſten Male nach dem Kriege der Deutſche Bergmannstag ſtatt. Mitten in den ſachlichen Beratungen dieſes Tages, der aus dem ganzen Reich ſtark beſchickt war, ſtand die große Sorge um die Erhal⸗ liche Grundlage aller Erfolge der deutſchen Volkswirtſchaft der Vergangenheit geweſen. Auch in Gegenwart und Zukunft läßt ſich deutſche Wirtſchaft nur mit Erfolg betreiben, wenn wir einen lebens⸗ und leiſtungsfähigen Kohlenbergbau haben werden. Kohlenarme Länder werden nie zu großer wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung gelangen. Deshalb liegt auch das große wirtſchaftliche und politiſche Intereſſe vor, daß der deutſche Kohlenbergbau lebensfähig bleibt. Der Wert der deutſchen Kohlenerzeugung betrug im Jahre 1926 2,039 Millarden I bei einer Förderung von 145 296 Millionen Tonnen. Im Jahre 1927 belief ſich die Förderung auf 153,60 Millionen Tonnen. Allein der RAuhrbergbau gibt zur Zeit etwa 400 000 Berg⸗ arbeitern mit ihren Familien das tägliche Brot. Der deutſche Kohlenbergbau iſt der Träger einer großen Volkswirtſchaft und der wichtigſte Nährer der deutſchen Reichsbahn. Nun iſt es aber auch ſicher, daß der Bergbau nicht um ſeiner ſelbſt willen um jeden Preis am Leben zu erhalten iſt, ſondern nur dann, wenn er in der Lage iſt, ſeinen wirtſchaftlichen Aufgaben gerecht zu werden, d. h. die deutſche Wirtſchaft mit dem Urſtoff Kohle zu Preiſen zu verſorgen. die die deutſche Gütererzeu⸗ gung konkurrenzfähig erhalten. Dabei iſt die Grenze für die Preispolitik von ſelbſt geſetzt. Kohle läßt ſich durch Zölle nicht ſchützen. Infolgedeſſen rückt die billige ausländiſche Kon⸗ kurrenz überall dort dem deutſchen Kohlenbergbau auf/ den Leib, wo es die Leiſtungsfähigkeit und die Verkehrslage ir⸗ gendwie geſtatten. Es iſt eben nicht ſo, daß der Kohlenpreis zur Erhaltung des deutſchen Kohlenbergbaus ſorglos in die Höhe geſetzt werden könnte. Der Ruhrbergbau hat bisher ſchon 40 v. H. ſeiner verkauften Kohle in der Konkurrenz mit England unter ſchweren Verluſten verkaufen müſſen. Preis⸗ erhöhungen nützen angeſichts dieſer Lage nichts. Dagegen haben Preisverteuerungen natürlich die zerſtörende Wirkung der Produktionsverminderung. Nun iſt der deutſche Bergbau, inſonderheit der Ruhrberg⸗ bau, an den Grenzen der Leiſtungskraft längſt au⸗ gelangt. Schon bevor der letzte Schiedsſpruch, der eine wei⸗ tere Verteuerung des Lohnkontos um 8 v. H. brachte, gefällt wurde, lagen von neutraler Seite wirtſchaftliche Gutachten, durch das Reichswirtſchaftsminiſterium beſchafft, vor, aus denen ſich ergab, daß der Kohlenbergbau an der Ruhr bereits mit Verluſt arbeitet. Nach dem Mehrheitsgutachten belief ſich unter Einſetzung der darin geforderten Abſchreibungen der Verluſt auf die Tonne abſatzfähiger Kohle auf 1,09, nach dem Gutachten des wirtſchaftlich ſozialiſtiſch eingeſtellten Dr. Baade auf 0,24 J. Trotz dieſer feſtſte enden Tatſache hat ſich der Schlichter aus politiſchen Rückſichten dazu drängen laſſen, eine weitere Verteuerung der Tonne Kohle um 80 bis 90 Pfennig zuzubilligen, ſo daß dadurch die Verluſtwirlſchaft eine weitere ſchwere Verſchärfung erfuhr. Auch die Preis⸗ erhöhung die dann eintrat, im Durchſchnitt 1% je Tonne, die verſchieden den einzelnen Kohlenſorten auferlegt werden konnte, kann den erforderlichen Ausgleich nicht bringen. Jede Preiserhöhung ſtößt auf eine verſtärkte Konkurrenz und wirft den Abſatz zurück. Begründet iſt die Verbindlichkeitserklärung des Miniſteriums mit dem„öffentlichen Intereſſe“, d. h. mit politiſchen Rückſichten, ohne irgendwelche Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Grundlagen. Die letzte Verteuerung der Pro⸗ duktionskoſten unſerer größten wirtſchaftlichen Energiequelle für die geſamte Volkswirtſchaft hat den deutſchen Kohlen⸗ bergbau zweifellos in eine kriſenhafte Lage hineingeführt. Der Ruhrbergbau ſteht nunmehr wieder dort, wo er vor vier Jahren mit dem Einſatz gewaltiger Kapitalſummen zu ratio⸗ naliſteren begann. Die ganze Kraft wurde damals aufgewandt, um den Eng⸗ länder in der Konkurrenz an der deutſchen Küſte zu ſchlagen, um den internationalen Kohlenmarkt von Deutſchland aus ſtark beeinfluſſen zu können. Die letzte Entſcheidung des Schlichters zerſtört die Hoffnung, daß dieſer Kampf der deutſchen Ruhrkohle gegen die engliſche Kohle auch nur an der deutſchen Küſte mit Erfolg wefter⸗ geführt werden kann. Man muß eben bedenken, daß hier be⸗ reits ein Verluſt von 3,50 Mk. je Tonne vorliegt, daß der Eng⸗ länder im Hamburger Hafen 3 Mk. Frachtvorſprung beſitzt und daß, während der deutſche Kohlenbergbau in ſeinen Selbſt⸗ loſten über Steuer⸗, Lohn⸗ und Sozialkonto in den letzten Jahren fortgeſetzt aufwärtsgetrieben worden iſt und die Ra⸗ tionaliſterungserfolge dadurch aufgezehrt wurden, gleichzeitig der engliſche Kohlenbergbau eine weſentlich erleichterte Pro⸗ duktionsgrundlage inſofern gewann, als die Arbeitszeit um eine halbe Stunde vermehrt, die Löhne geſenkt und die Steuern vermindert wurden. Der engliſche Bergbauminiſter gibt allein die Selbſtkoſtenſenkung durch die Mehr⸗ arbeit auf 2,50 Mk. an. Der Schiedsſpruch des Schlichters hat dem ſchweren Ringen des deutſchen Bergbaus mit dem engli⸗ ſchen vorläufig ein Ziel geſetzt. Daß der Ruhrkohlenbergbau nicht in der Lage ſein wird, in dem bisherigen Umfang den Kampf gegen die engliſche Kohle mit wachſenden Verluſten fortzuſetzen, liegt auf der Hand. Würde das Kohlenſyndikat den Kampf gegen die engliſche Konkurrenz ganz aufgeben, wie es nach rein wirtſchaftlichen Gründen eigentlich ſelbſtverſtänd⸗ lich wäre, ſo würden dadurch 120 000 Bergarbeiter arbeitslos werden und mindeſtens 400 Millionen an Deviſen für den deutſchen Außenhandel verloren gehen. Selbſt wenn die Ein⸗ ſchräukung des Kampfes gegen die engliſche Kohle nur 50 Pro⸗ zent betragen wird, werden immerhin 60 000 Bergarbeiter in F 0 Seite. Nr. 258 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. Juni 1928 3 Deutſchland abgelegt und in England angelegt. Das iſt das letzte Ergebnis der ſtaatlichen bevormundeten Wirtſchaftsfüh⸗ rung des deutſchen Bergbaus. Mit banger Sorge wird man fragen müſſen, was denn nun weiter werden ſoll. Dem Arbeiter iſt nicht mit einfachen Lohnerhöhungen geholfen. Bringt die Zukunft Arbeitsloſig⸗ keit in hohem Maße oder ſchafft ſie Feierſchichten, ſo bedeutet eine Sprozentige Lohnerhöhung garnichts. Eine Feierſchicht in der Woche nimmt den ganzen Gewinn der Erhöhung fort. Jede Verminderung der Leiſtungsfähigkeit unſeres Bergbaues bedeutet eine Konjjunkturſchwächung für die geſamte deutſche Volkswirtſchaft. Kohlenpreiserhöhungen, Eiſenpreiserhöh⸗ ungen und was dahinter marſchiert, ſind die ſchlimm⸗ ſten Schrittmacher der Konjunkturſchwächung. Durch den Auftrieb aller Preiſe geht der ſtaatlich erzwun⸗ gene ſoziale Gewinn wieder verloren. Ebenſo wie die Hochkunjunktur von einem flotten Gang in der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie auszugehen pflegt, ebenſo zieht der Niedergang dieſer Urinduſtrien auch die Konjunktur der übrigen Indu⸗ ſtrien mit herab. Die geſamte deutſche Volks wirtſchaft aller Grade und Arten wird durch die Kohlenpreiserhöhung betrof⸗ ſen und in ihrer internationalen Konkurrenzfähigkeit ge⸗ ſchwächt. Und das alles, weil ein Schlichter ſich über nach⸗ gewieſene wirtſchaftspolitiſche Tatſachen kurzerhand hin⸗ wegſetzt und einen politiſchen Schiedsſpruch fällt, der den geſamten Bergbau in eine ſchwere Kriſenlage verſetzt. Dabei hat der Schlichter, der niemals im gaftlichen Le⸗ ben geſtanden hat, und vom Matroſen ädrts zum Regierungsrat avaneierte, die gewaltige Entſcheidung in der Haud, der deutſchen Volkswirtſchaft mit einem Schlage 83 Millionen an Produktionskoſtenverteuerung aufzulegen und die große Schickſalsfrage des hiſtorſſchen Kampfes zwi⸗ ſchen den beiden großen europäiſchen Kohleninduſtrien, der Deutſchlands und Englands, durch eigene Machtvollkommen⸗ heit zu entſcheiden. So darf jedenfalls mit den großen, wirtſchaftlichen Lebensfragen unſeres deutſchen Volkes nicht weiter umge⸗ ſprungen werden. Niemand wird die Behauptung aufrecht erhalten können, daß die Entſcheidung im„öffentlichen Intereſſe“ geweſen ſei. Deutſchland, das ſich in der ſtärk⸗ ſten wirtſchaftlichen Bedrängnis befindet, läßt ſeine wichtigſte Urinduſtrie, den Ruhrkohlenbergbau, im Kampf ge⸗ gen England im Stich und gibt einen großen Teil der deutſchen Kohlenverſorgung der engliſchen Volkswirtſchaft preis. Hier zeigt ſich mit aller Klarheit die Unhaltbarkeit des bisherigen Syſtems, mit politiſcher Macht Wirtſchaft treiben zu wollen. Man ſoll nicht den Schlichter ſchelten. Es iſt das Syſtem des politiſchen Zwanges, das ſich gegenüber wirtſchaftlichen Notwendigkeiten als unhaltbar erwieſen hat und das noch viel Unheil bringen wird, wenn nicht bald die Einſicht kommt, daß der alles ernährende wirtſchaftliche Or⸗ ganismus ſich nicht der politiſchen Vergewaltigung ausſetzen zäßt, ohne dadurch zu verkümmern oder gar abzuſterben. Das Diſziplnarverfahren gegen Kußmann und Genoſſen Vor dem Kleinen Diſziplinarſenat des Kammergerichts begann heute(Dienstag) die Diſziplinarverhandlung gegen den Staatsanwaltſchaftsaſſeſſor Kuß mann und feinen Kollegen Caſpari ſowie gegen Landrichter Peltzer. Deu drei Angeklagten werden zahlreiche Vorhaltungen gemacht. Caſpari war als Hilfsarbeiter der Staatsanwalt⸗ ſchaft beim Landgericht 1 mit der Bearbeitung der Sachen Kutlsker und Genoſſen betraut und zwar bis zum 30, Juni 1925. Ihm und den anderen Angeklagten wird eine Unzuläſſige Verbindung mit der Rechtspreſſe vorgeworfen, vor allem im Falle des Rechtsanwalts Müller⸗ Plauen, der bekanntlich vor einiger Zeit wegen Beleidigung des dent⸗ ſchen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann verurteilt worden iſt. Caſpari, Kußmann und Peltzer ſollen weiter ihre Kenntnis der Akten Kutisker und Barmat zugunſten der Rechtspreſſe ausgenützt haben. Unter anderem ſollen ſie ein wichtiges Protokoll in der Barmat⸗Sache an das Berliner Nachrichten⸗Büro von Knoll weitergegeben haben. Auch we⸗ gen unpaſſenden Verhaltens gegen den früheren preußiſchen Juſtizminiſter hat ſich Caſpari zu verantworten. In der heutigen Verhandlung war allein Caſpari er⸗ ſchienen. * Der frühere Präſident von China geſtorben. Im Alter von 83 Jahren iſt in Tlentſin der ehemalige Präſident der chineſiſchen Republik, Li Juan Hung, geſtorben. Marſchall Tſchangtſolin geſtorben? Der Sonderberichterſtatter des„Jiji Shinbum“ meldet aus Mukden, daß Marſchall Tſchangtſolin heute nacht an den Folgen ſeiner geſtern bei dem Anſchlag erlittenen Verletzun⸗ gen geſtorben iſt. Eine Beſtätigung dieſer Meldung liegt chineſiſcherſeits noch nicht vor. Marſchall Tſchangtſolin itz 52 Jahre alt geworden. Als Führer der Nord⸗Armee und Diktator Nordchinas ſpielte er lange Zeit eine hervorragende Rolle. Nach ſeinem Einzug in Peking beſtimmte er lange Zeit hindurch das inner⸗ und außenpolitiſche Geſchick Chinas, bis ihm die militäriſchen Be⸗ fehlshaber des Süde s infolge ihrer großen militäriſchen Er⸗ folge den Rang abliefen. Seine ſtaatsmänniſchen und mili⸗ läriſchen Fähigkeiten waren unbeſtritten. Badische Politik Aus dem Landtag Präſident Dr. Baumgartner eröffnete die heutige Sitzung mit der Bekanntgabe der Beſchlüſſe des Landtagsaus⸗ ſchuſſes. Es ſoll für die Generaldebatte zu den ein⸗ zelnen Miniſterien die Redezeit kontingentiert werden, und zwar den Kommuniſten, den Linkskommuniſten und der Wirt⸗ ſchaftsgruppe je eine Stunde, der Deutſchen Volkspartei, den Demokraten und den Deutſchnatibalen je 1, Stunden, den Sozialdemokraten 2, und dem Zentrum 2¼ Stunde Redezeit zugeſtanden werden. Zu den einzelnen Paragraphen ſollen die Redner„ Stunde Redezeit nicht überſchreiten. Der Kommuniſt Bock verwahrte ſich grundſätzlich gegen jede Kontingentierung, ſolange die Kommuniſten von den Ausſchüſſen ausgeſchloſſen ſind. Dieſer Beſchluß ſtelle wieder eine Maßnahme eines Mehrheitsplenums dar. Abg. Dr. Schofer(Zentr.) regte an, eine Abſtimmung ſolange hinauszuſchieben, bis die Baſis den geeigneten Weg zeige. Dagegen proteſtierte der Abgeordnete Marum(Soz.), der nicht einſehen kann, daß das Haus ſich den Wünſchen der Kommuniſten fügen will. Abg. Obkircher(D. V..) und D. Maye 1 Karlsruhe (Dutl.) waren ebenfalls gegen eine Kontingentierung. Vor allem gegen eine ungleichmäßige Behandlung der einzelnen Fraktionsgruppen, fügte ſich aber, weil der Parlamentarismus unter der Herrſchaft der Zahlen ſtehe. Das Haus ſtimmte darauf dem Ausſchußbeſchluß großer Mehrheit zu. Der Präſident gab ſodann den Arbeitsplan für die nächſte Zeit bekannt. Darnach ſoll am Mittwoch bis nachmittags 3 Uhr getagt werden. Der folgende Donnerstag (Fronleichnamstag) bleibt ſitzungsfrei, dagegen werden am Freitag und Samstag nachmittags Plenarſttzungen ſtattfinden. Die nächſte Woche bleibt dann ſitzungsfrei, um dem Haus⸗ haltsausſchuß Gelegenheit zur Aufarbeitung der Rückſtände zu geben. Die darauffolgende Woche ſoll dann wieder mit Plenarſitzungen ausgefüllt werden. Vigepräſidentenwahl i In namentlicher Abſtimmung wurde darauf der Abgeord⸗ nete Habermehl mit 57 von 61 Stimmen zum z weiten Vizepräſidenten gewählt. Abg. Kaliber(Wirtſch..) reklamierte zunächſt die Behandlung des Antrages, die Reichs⸗ ratsbevollmächtigten zu beauftragen, in ſchutzzöllneriſchem Sinne zu wirken. Innenminiſter Remmele ſagte zu, die Beantwortung bei der Beratung des Etats des Innenmini⸗ ſteriums zu geben. Abg. Kaiber erklärte ſich damit einver⸗ ſtanden.. Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(Dutl.) verlangte eine gleich⸗ mäßige Behandlung der Beamten; vor allem ſollten Schnüf⸗ feleien über die politiſche Zugehörigheit von Beamten unter⸗ bleiben. Dann begründet Abg. Obkircher(D. Vpt. einen Antrag ſeiner Fraktion, wonach der Landtag die Vertretung von Länderintereſſen bei Länderregierungen durch Geſandtſchaften nicht mehr für zeitgemäß Dieſe Geſandtſchaften der Länder ſollen aufge⸗ hoben werden. Ferner ſoll ein Gutachten des Reichs ⸗ ſparkommiſſars über die Möglichkeit einer Verein⸗ fachung und Verbilligung der badiſchen Staatsverwaltung eingeholt werden. Weiter ſieht der Antrag den Abſtrich einer mit hält. eee Miniſterialratsſtelle und einer Miniſterialoberrechnungsrats⸗ ſtelle um die Summe von 18 000 Mark vor, In der Ausſprache bemerkt Abg. Bauer(D. Vpt.), di⸗ Beamten müßten nach ihrer Tätigkeit und Leiſtung und nicht darnach bewertet werden, ob ſie an dieſer oder jener Ver⸗ ſammlung teilgenommen haben. Abg. Maier ⸗Heidelberg(Soz.) bemerkt dazu, nicht gegen die ſtaatspolitiſche Geſinnung der einzelnen Beamten, ſonderr. gegen die Betätigung der Beamten müſſen ſich Maßnahme richten. Abg. Dr. Föhr(3Ztr.) erklärte, er ſei mit dem Antrag der Deutſchen Volkspartei nicht einverſtanden. Der Spar⸗ kommiſſar ſei überflüſſig. Dieſer Redner, wie auch der fol⸗ gende Abg. Dr. Mayer⸗Karlsruhe(Dutl.) traten für die Auf⸗ rechterhaltung der badiſchen Geſandtſchaft in Berlin ein. Abg. Hofheinz(Dem.) erklärte, die demokratiſche Frak⸗ tion würde ſich bei der Abſtimmung über den deutſch⸗volks⸗ parteilichen Antrag der Stimme enthalten. Der Sparkom⸗ miſſar ſei für Baden nicht das letzte Allheilmittel. Abg. von Au(Wirtſchaftspartei) ſieht in dem Spar⸗ kommiſſar eine immerhin beachtenswerte Einrichtung, die ſich aber in allen Ländern auswirken müſſe. g Am Schluß der Ausſprache kam Abg. Obkir cher noch⸗ mals auf den Antrag ſeiner Fraktion zu ſprechen. Bei der Abſtimmung wurde der kommuniſtiſche Antrag auf Streichung des Aufwendungsgeldes für den Staatspräſidenten abgelehnt, ebenſo der Antrag auf Streichung von 3000 Mark für Stagats⸗ räte, von 23 000 Mark für die Staatsregierung und auf Auf⸗ hebung der badiſchen(Geſandtſchaften. Der Voranſchlag für das Staatsminiſterium wurde be⸗ willigt. Die Kommuniſten ſtimmten dagegen. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei hinſichtlich der Aufhebung der ba⸗ diſchen Geſandtſchaften wurde gegen die Stimmen der Deut⸗ ſchen Volkspartei und Kommuniſten bei 24 Enthaltungen der Sozliademokraten, Demokraten, Deutſchnationalen und Wirt⸗ ſchaftspartei abgelehnt. Das Zentrum ſtimmte gegen den Antrag. Der Entſchließungsantrag über den Sparkommiſſar wurde gegen Volkspartei und Wirtſchaftspartei abg elehnt. An Schluß der Sitzung berichtete Abg. Dr. Föhr(Ztr.) über den Voranſchlag des Miniſteriums des Innern. Fort⸗ ſetzung halb 4 Uhr. Letzte Meldungen Mord an zwei Mannheimer Lehrerinnen — Freiburg, 5. Inni. Zwei Maunheimer Leh⸗ verin nen ſind im Gebiet des Thurner einem ſchweren Verbrechen zum Opfer gefallen. Die beiden Damen unter⸗ nahmen in der vergangenen Woche einen Ansflug durch den Schwarzwald, übernachteten im Hotel„Zum Thurner“ und brachen am Donnerstag morgen nach dem Feldberg auf. Da ſeither jegliche Nachricht von ihnen fehlte, veran⸗ ſtaltete die Freiburger Kriminalpolizei auf Beranlaf⸗ ſung des beſorgten Vaters der einen eine Streife in dem betreffenden Gebiet. Heute früh nun wurde eine der beiden Lehrerinnen in der Nähe des Thurner mit durch⸗ ſchnittener Kehle tot aufgefunden. Eine ſpätere Meldung beſagt: Ihre Begleiterin wurde etwa 150 Meter von der Fundſtelle entfernt ebenfalls tot aufgefunden. Man nimmt an, daß beide das Opfer eines Luſtmörders ge⸗ worden ſind. Beide Damen tragen, wie mitgeteilt wird, den Familiennamen Gersbach und ſind miteinander verwandt. Die Polizei fahndet nach einem jungen Mann, der zuletzt in der Begleitung der beiden Damen geſehen wurde. Zu der ſchrecklichen Mordtat erfahren wir noch folgendes: Es hau⸗ delt ſich um die Hauptlehrerin Ida Gersbach, geboren 1892, Tochter des verſtorbenen Hauptlehrers Gersbach aus Se ck e n⸗ heim, und um die im Jahre 1902 geborene Luiſe Gersbach, Tochter des Oberlehrers Gersbach, der in Gengenbach amtiert. Stolleneinſturz— Vier Arbeiter verſchüttet — Probſtzella(Sachſen), 5. Juni. In einem hieſigen Schieferbruch ſind am Montag nachmittag infolge des Ein⸗ ſturzes eines Stollens vier Schieferbruch⸗Arbeiter verſchüttet werden. An der Freilegung des Stollens wird fieberhaft ge⸗ arbeitet. Da die Verſchütteten Klopfzeichen geben, hofft man ſte retten zu können. Beendigung des ſüdflawiſchen Konflikts — Mailand, 5. Juni. Muſſolini hat der füdſlawiſchen Regierung mitgeteilt, daß er ihre Antwort auf die italieniſche Proteſtnote als befriedigend anſehe. Von der Tagung des Vadiſchen Phnologenvereins in Triberg Das Bildungsproblem der höheren Schulen Im Mittelpunkt der Verhandlungen des diesjährigen Phllologentages ſtand das Bildungsproblem unſerer höheren Schule. Die Vorträge ſollten zu einer Selbſtbeſinnung über das Weſen unſerer ſogenannten höheren Bildung führen, aus dem Chaos der pädagogiſchen Meinungen ſollte nach einem ſeſt umriſſenen Bildungsziel geſtrebt werden, das der Arbeit in unſeren höheren Schulen einen feſten Halt und der Schule klarere Prägung zu geben im Stande wäre. Beſonders das Gebiet der neueren Sprache iſt es, das heute am umſtrit⸗ tendſten iſt und die Schultypen der Oberrealſchule und des Reglgymnaſtums ſtehen im Brennpunkt der Auseinander⸗ ſetzungen. In dieſem Sinne handelten die Themen im weſentlichen von den Aufgaben, die die neueren Sprachen Fauzöſiſch und Engliſch im Rahmen unſerer Bildungsarbeit zu erfüllen haben. Die allgemeinen Zuſammenhänge behandelte Profeſſor Klingenſtein⸗ Heidelberg, der über„Schulziel und Jugendpſycho logie“ ſprach. Die Ausführungen gingen von der Spannung aus, die zwiſchen feſten Lehrplänen Und jugendpſychologiſchen Forderungen beſtehen. Da die feſt umriſſenen Unterrichtsziele ſich nicht allein nach jugendpfy⸗ chologiſchen Geſichtspunkten orientieren können, ſo müſſen dieſe mehr in der Lehrmethode zur Geltung gebracht werden. Dazu gehört auch eine Reviſion der Unterrichtsmittel, beſon⸗ ders aber Ausbau des Arbeitsunterrichtes, Humaniſierung des Lehrtons und eine den neuen didaktiſchen Erkenntniſſe entfprechende Ausbildung der Lehramtsreferendare. Der geiſtige Gehalt des Unterrichts muß dem Drang der Jugend nuch geiſtiger Nahrung, die ihr gemäß iſt, gerecht werden. So würden von dem Redner Lehrziel und Lehrweg in großen Perſpektiven entwickelt. Eindringen in den Sprachgeiſt gewonnen wird. Dadurch wird er der ihm an höheren Schulen zufallenden Sonderaufgabe gerecht und gliedert ſich in ihren Bildungsplan ein, um ſo im Zuſammenwirken mit den übrigen Disziplinen an der geiſtigen und ſittlichen Bildung des jungen Menſchen mit⸗ zuarbeiten. Profeſſor Kinkel⸗Karlsruhe zeigte in der Inter⸗ pretation der erſten Abſchnitte von Descartes:„Discours sur la methode“, wie auch die neueren Sprachen zu vertiefter philo⸗ ſophiſcher Betrachungswetſe hinzuführen vermögen, wie ein Vordringen zu den Quellen unſeres modernen Denkens uns wertvolle Einblicke in das Weſen unſerer heutigen Welt⸗ betrachtung tun läßt, ſo daß uns das Werk des großen Denkers zu den Grundelementen unſerer ſelbſt führt und da⸗ mit klärend und bildend zu wirken vermag. In ſeinem Vortrag über„Die methodiſche Verwendung des engliſchen Lehrbuches“ legte Profeſſor Caſelmann⸗ Karlsruhe das Hauptgewicht entſprechend der Eigenart der engliſchen Sprache nicht auf die grammatiſche Schulung, ſon⸗ dern auf die Herausarbeitung aller der Werte aus der Stili⸗ ſtik, die auf grundſätzliche Sprach⸗ und Denkſchulung abzielen. Er zeigte, wie die Schüler zum kritiſchen Verſtändnis des Wortes als biegſamen und doch ſcharfen Werkzeug des Ge⸗ dankens erzogen werden müſſen, damit das fremdoͤſprachliche Bildungsziel der Oberſtufe, die Auseinanderſetzung mit den repräſentativen Geiſtern der fremden Kultur erreicht wer⸗ den kann. In ſeinem Referat„Aus der Praxis des engliſchen Unterrichts“ behandelte Prof. Dr. Walter Maler ⸗Karls⸗ ruhe die Frage, welche inhaltlichen und formalen Bildungs⸗ werte der engliſche Unterricht in den Oberklaſſen zu vermit⸗ teln vermag. Statt des kulturkundlichen Leſebuchs, das er aus wiſſenſchaftlichen, pädagogiſch⸗pſychologiſchen und metho⸗ diſchen Gründen als Erkenntnisquelle fremden Volkstums ablehnte, forderte er, daß das geſchloſſene repräſentative Ori⸗ ginalwerk im Mittelpunkt des Unterrichts ſteht. An einer Reihe von Beiſpielen wurde gezeigt, was eine nach einem einheitlichen Plan getroffene Auswahl der bedeutendſten Schöpfungen des engliſchen Schrifttums für die Erkenntnis des fremden Volkes und die hiſtoriſche, politiſche und äſthetiſche Bildung des fungen Deutſchen zu leiſten vermag. Die mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Diſziplinen wur⸗ den behandelt von Profeſſor Breuſch⸗Freiburg in einem Vortrag„Die Mathematik im Dienſte der Idee der höheren Schule“. Der Redner wies nach, wie das mathematiſche Denken die Denkkraft des jungen Menſchen ſchult und zur Rattonaliſierung und Normaliſierung unſeres Denkprozeſſes führt, um die jungen Menſchen in Stand zu ſetzen, wenn dereinſt Führeraufgaben an ſie herantreten, dieſen zu genügen. Nicht nur Problemlöſen iſt Aufgabe des mathematiſchen Unterrichts, ſondern die Problembildung muß dem Schüler verſtändlich werden, wenn er zu ſelbſtſtändigen geiſtigen Leiſtungen erzogen werden ſoll. So ſoll durch die 8 bewußtes Können und Könnerbewußtſein erweckt werden. Für die Altphilologen referierte Profeſſor Dr. Clau⸗ ſing⸗ Heidelberg über den Lateinunterricht nach dem neuen Lehrbuche„luclus latinus“. Mit dem Vortrag von Pro⸗ feſſor Revellio Villingen über„Frührömiſche Kaſtell⸗ anlagen in Hüfingen und ihre Bedeutung für die römiſche Okkupation Stiobadens“ ſchloß die öffentliche Mitglieder⸗ verſammlung. Eine Karl May⸗AusſtellAung. Um den vielangefein⸗ deten und noch mehr geleſenen Jugendſchriftſteller Karl May gewiſſermaßen zu rehabilitieren, will die Stadtbücherei des kleinen thüringiſchen Städtchens Raſtenberg eine Karl May ⸗Ausſtellung veranſtalten. In dieſer Ausſtellung ſollen Schriften bedeutedner Gelehrter und Padagogen gezeigt wer⸗ den, die ſich für Karl May eingeſetzt haben. Mozarts„Pferdeln“ Boiſſerée erzählt in ſeinem Tagebuch eine Anekdote, die er in Wien üher Mozart erfahren. Als es ihm einmal, was freilich ſehr ſelten vorkam, gut ging, ſchaffte er ſich ſechs kleine polniſche Pferdchen an. Darüber entſtand ein großes Ge⸗ ſchrei; es zieme nur Fürſten, mit ſechs Pferden zu fahren, ſagte man ihm.„Ja,“ erwiderte er,„wenn's Pferde wären — ſind aber nur Pferdeln, und davon ſteht nichts in der Ordnung.“ I nee u* n Dienstag, den 5. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 258 äotiſche Nachrichten Oberſteuerinſpektor a. O. Carl Dauth 7 In der vergangenen Woche iſt einer zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet worden, der Mannheim hat groß werden ſehen, eine früher hier ſo bekannte Perſönlichkeit, Oberſteuerkommiſſär Dauth. In Zaißenhauſen, im Kraichgauer Hügelland, am 20. 10. 43 geboren, beſuchte er in Bretten die Schule, wo er auch ſeine ganze Jugendzeit verbrachte. Er trat dann bei der Steuerverwaltung ein, hat einige Jahre bei der Steuerrevi⸗ ſion in Mannheim gearbeitet und dann bei verſchiedenen Steuerkommiſſärdienſten. Ende 1880 wurde er von Mosbach als Steuerkommiſſär nach Mannheim verſetzt. Hier hat er bis Auguſt 1914 den Steuerkommiſſärdienſt Mannheim⸗Stadt mit großer Umſicht geleitet. Bei ſeiner Zuruheſetzung 1914 wurde ihm der Titel Oberſteuerinſpektor verliehen, was nach den gegenwärtigen Verhältniſſen ſoviel wie Oberregierungs⸗ rat iſt. Neben ſeinem umfangreichen Dienſte verſah der Heim⸗ gegangene noch 25 Jahre das Amt eines Kirchengemeinderats. Der Geiſtliche bemerkte bei der Beſtattung, daß der Entſchla⸗ fene den Wunſch ausgeſprochen habe, es möge nur ein Pſalm⸗ wort zur Verleſung gebracht werden. Dies entſprach dem ein⸗ fachen und ſchlichten Weſen des Heimgegangenen. In dieſem Sinne geſtaltete ſich denn auch die Beſtattungsfetier. Die Vertretung der Schützengeſellſchaft gab mit der Fahne ihrem Schützenmeiſter die letzte Ehre. Das Landesfinanzamt ſandte ſeinen Vertreter, ebenſo die Stadtverwaltung, die Kränze niederlegten. Der Verein der ehemaligen badiſchen Steuerkommiſſäre legte an der Bahre ſeines älteſten Mit⸗ glieds ebenfalls den verdienten Lorbeer als letzten Gruß nieder. Im Hinblick auf die edlen Eigenſchaften des Heim⸗ gegangenen wurde ihm wenigſtens noch das Abſchiedswort nachgerufen:„Das Gedächtnis der Gerechten bleibet im Segen!“ W. 5 * Plaumäßig augeſtellt wurde die Bürogehilfin Katharina Frank beim Bezirksamt Mannheim als Verwaltungs⸗ aſfiſtent. * Verſetzt wurde Vermeſſungsrat Joſef Gerling, Vor⸗ ſtand des Vermeſſungsamtes Bruchſal, als Vorſtand des Ver⸗ meſſungsamts nach Mannheim. * Verkehrsregelung an der Friedrichsbrücke. Fahrzeuge aller Art und Radfahrer, die vom Friedrichsring kommend über die Friedrichsbrücke fahren wollen, haben die erweiterte öſtliche Fahrſtraße zwiſchen dem Gehweg vor dem O. E..⸗ Bahnhof und der breiteren Verkehrsinſel zu benutzen. Für Fahrzeuge und Radfahrer, die von der Brücke kommen und nach dem Friedrichsring einbiegen wollen, iſt dieſe öſtliche Zufahrtsſtraße geſperrt. Sie haben in großem Bogen um den Verkehrspoſten herum nach dem Friedrichsring einzu⸗ biegen. * Im Heim für männliche Obdachloſe in der Mittelſtraße find im Monat Mai 2009 Perſonen beherbergt worden. Davon waren 240 Badener, 1641 ſonſtige Deutſche und 128 Ausländer oder Staatenloſe. Nach Alterklaſſen entfallen auf Gäſte von 16—18 Jahren 86, von 18—20 Jahren 465, von 20—50 Jahren 1328, von 50—65 Jahren 116, über 65 Jahre 14. Der füngſt Gaſt war ſechzehn Jahre 9 Monate, der älteſte 72 Jahre 10 Monate alt. Ledige und Verwitwete wurden 1968, Verheiratete 41 beherbergt. Die tägliche Bele⸗ gung betrug durchſchnittlich 65, die geringſte 35, die höchſte 92 Köpfe. * Lebensmüde. In den geſtrigen Abendſtunden verſuchte eine 43 Jahre alte Kaufmannsehefrau ſich dadurch das Leben zu nehmen, daß ſie ſich in der Nähe des Bahnhofs Waldhof auf die Bahngleiſe legte und ſich von einem Zuge überfahren laſſen wollte. Die Lebensmüde wurde von Bahnbeamten von den Gleiſen entfernt und ſpäter ins Allg. Krankenhaus verbracht. Familienſtreitigkeiten ſollen den Grund zur Tat bilden. * Ein Backſtubenbrand entſtand in der vergangenen Nacht aus bis jetzt noch unbekannter Urſache im Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße 69. Einrichtungsgegenſtände, Brennmaterial und Papierdüten verbrannten. Das Feuer wurde durch die um .54 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauch⸗ leitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 150 l/. * Flucht aus dem Krankenhaus. In der vergangenen Nacht wollte ein im Sonderbau des ſtädtiſchen Krankenhauſes untergebrachtes 28 Jahre altes Mädchen entweichen. Es ließ ſich an vier zuſammengeknüpften Bettüchern, die an⸗ ſcheinend von andern Patientinnen gehalten wurden, vom 3. Stockwerk herunter. Als ein Nachtwächter hinzukam, fiel es plötzlich aus etwa 2 Meter Höhe zu Boden, renkte ſich den linken Oberarm aus und zog ſich eine Verletzung der linken Schläfe zu. Bahnverbindung Mannheim-Meuſtadt a. H. Man ſchreibt uns aus Neuſtadt a. d..: In der hie⸗ igen Stadt wird dauernd von der notwendigen Förderung des Fremdenverkehrs geſprochen. Neuſtadt ſoll unter allen Um⸗ ſtänden zu einer Kurſtadt von Bedeutung werden. Dank lebendiger Initiative und großzügigen Wagemutsbeſtre⸗ bungen, die man früher im weinſeligen und ſorgenloſen Neu⸗ ſtadt nicht kannte, iſt auch ſchon manches in dieſer Hinſicht ge⸗ lungen. Wenn man aber den neuen Sommerfahrplan näher betrachtet, ſo iſt nichts davon zu merken, daß Neuſtadt nun gerade ein aus allen Richtungen leicht erreichbarer Eiſenbahn⸗ knotenpunkt ſei, wovon doch ſo oft die Rede iſt. Neuſtadt ſollte vielmehr darauf dringen, daß die Zugverbindungen von dem Großſtadtzentrum Mannheim⸗Ludwigshafen nach der Pfalz günſtiger geſtaltet werden. Denn nicht allein um Neuſtadt, ſondern um die ganze Pfalz geht es bei dieſer Frage. Man vergleiche die Strecke Mannheim Heidelberg mit der Strecke Ludwigshafen—Neuſtadt und man wird einen großen Unterſchied erkennen. Daß einzelne Linien in der Pfalz nicht (oder beſſer geſagt noch nicht!) rentabel ſind, gibt der Reichs⸗ bahndirektion kein Recht, auf der Strecke Ludwigshafen—Neu⸗ ſtadt den langweiligen Bummelverkehr einzurichten und nur teure Schnellzüge zu fahren. Wo bleiben die durchgehen⸗ den Perſonenzüge zwiſchen Ludwigshafen—Neuſtadt. Soll die Pfalz dafür, daß ſie Grenzland und beſetztes Gebiet ift, noch durch ungenügende Bahnverbindungen beſtraft wer⸗ den. Man ſehe ſich die Anſtrengungen an, die Heidelberg, Schriesheim und Weinheim unternehmen, um in möglichſt engem Kontakt mit dem badiſchen Mannheim und dem pfäl⸗ ziſchen() Ludwigshafen zu kommen. Ja ſelbſt das kleine Schriesheim will aus ſehr klugen Gründen eine direkte Schnellverbindung mit Mannheim. Alſo: die Pfälzer, die eine wirtſchaftliche Verbindung mit Baden anſtreben müſſen, ſollen ſich wehren, daß ſie in vollem Maße in den ſüdweſt⸗ dsutſchen Verkehr einbezogen werden! * Wahlen zur Badiſchen landwirtſchaftlichen Berufs⸗ genoſſenſchaft. In die Genoſſenſchaftsverſammlung der Ba⸗ diſchen Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft wurden im Kreis Mannheim gewählt: Als Vertreter der Unter⸗ nehmer: 1. Bühler Hermann, Landwirt in Seckenheim; 2. Eberle Adam III., Bürgermeiſter und Landwirt in Lau⸗ denbach bei Weinheim.— Als Stellvertreter: 1. Schowalter Chriſtian, Gutspächter, Roſenhof bei Laden⸗ burg; 2. Höhl Johann, Bezirksvorſtand des Bad. Bauern⸗ vereins, Altlußheim; 3. Becherer Ernſt, Bürgermeiſter in Friedrichsfeld, Amt Mannheim; 4. Reichle Joſeph, Guts⸗ pächter, Edingerhof bei Edingen. * Uebergriffe ſtreikender Rheinſchiffer. Das Dampfboot „Oranje 2“ wollte in der Nacht vom Sonntag auf Montag einen Kahn des Braunkohlenſyndikats in Rheinau aufnehmen und abſchleppen. Das wurde anſcheinend den Streikenden verraten. Denn in der Nacht kam eine Rotte von etwa 20 bis 25 ſtreikenden Schiffern nach Rheinau und überfiel das Dampfboot. Die Streikenden ſollen die Schiffsbeſatzung in die Kʒabinen eingeſperrt, das Feuer unter den Keſſeln herausgeriſſen und auf dieſe Weiſe die Abfahrt des Bootes verhindert haben. Die Staatsanwaltſchaft iſt von dieſem neuen Terror der Streikenden in Kenntnis geſetzt. Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet. * Sturz vom Rad. Ein 20 Jahre alter Kern macher, der auf der Schwetzingerſtraße die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ rad verlor und unter einen vorbeifahrenden Perſonenkraft⸗ wagen geriet, trug eine Stirnverletzung und Gehirnerſchüt⸗ terung davon. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. * Unfall im Rheinhafen. In Allg. Krankenhaus wurde geſtern ein 47 Jahre alter Werftarbeiter eingeliefert, dem im Rheinhafen beim Verladen von Kiſten aus einem Schiff in einen Eiſenbahnwagen durch eine umfallende Kiſte der linke Unterſchenkel gebrochen wurde. * Aus der Evang. Landeskirche. Auf ſein Anſuchen wurde unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte Pfarrer Karl Arnold in Wiesloch zuruhegeſetzt und zum Kirchenrat ernannt. * Aenderung im Päckchenverkehr. Unter dem Vorſitz des Reichspoſtminiſters begann geſtern in Stuttgart die Ta⸗ gung des Verwaltungsrats der Deutſchen Reichs poſt. Es wurde beſchloſſen, ein Briefpäckchen bis zum Gewicht von einem Kilogramm in größeren Ab⸗ meſſungen als das bisherige Päckchen mit der Briefpoſt zu befördern. Die Gebühr ſoll 60 Pfg. betragen. Zur gleichen Gebühr ſoll bei der Paketpoſt ein neuer Sendungsgegenſtand eingerichtet werden. Es handelt ſich um die Schaffung eines Päckchens im Gewicht von zwei Kilogramm mit den Ab⸗ meſſungen 50:20:10 em. Die Gebühr beträgt ebenfalls 60 Pfg. für alle Entfernungen. Bei den anweſenden Vertretern der Wirtſchaft fanden dieſe Neuerungen großen Anklang. * Für Nordamerika⸗Auswanderer iſt es wichtig zu er⸗ fahren, daß ſeit 4. Juni wiederum die Warteliſten der amerikaniſchen Konſulate für das Quotenjahr 1928/9 eröffnet wurden. Auswanderungsluſtige nach Nordamerika können die Formulare zur Anmeldung bei der Agentur der Holland⸗ Amerika⸗Linie, Bahnhofplatz 7, erhalten, die auch bereit iſt, die Antragsformulare zur Eintragung in die Warteliſte koſtenlos entgegenzunehmen. ——— Kommunale Chronik Aus dem Ludwigshafener Stadtparlament * Ludwigshafen, 4. Juni. Der Stadtrat beſchäftigte ſich heute mit den Eigen betrieben der G. A. G.(Gemein⸗ nützige Bau⸗Akt.⸗Geſ.) Ludwigshafen, die nach den Auf⸗ faſſungen des ortsanſäſſigen Handwerks dieſes auf das ſchwerſte ſchädigen ſollen. Beſonders der Kunſtſteinbetrieb trage große Nachteile für das ſo wie ſo ſchon im Ausſterben begriffene Steinmetzgewerbe. Nachdem Baurat Graf vom ſtädt. Hochbauamt die Aufſtellung der wirtſchaftlichen Bürger⸗ vereinigung als nicht den Tatſachen entſprechend zurück⸗ gewieſen hatte, bemerkte Oberbürgermeiſter Dr. Weiß per⸗ ſönlich, daß das Handwerk in Ludwigshafen in der weit⸗ gehbendſten Weiſe von der G. A. G. berückſichtigt wird. Der Ver⸗ treter der wirtſchaftl. Bürgervereinigung, Stadtrat Eberle, ſtellte nach eingehender Begründung den Antrag, daß der Stadtrat dahin wirken möge, daß die Eigenbetriebe der G. A. G. baldigſt aufgelöſt werden. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß wies demgegenüber darauf hin, daß dem Antrag aus rechtlichen Gründen gar nicht entſprochen werden könne. Der Antrag ſei ungeſetzlich, denn die G. A. G. ſei eine wirtſchaftliche Geſellſchaft, in deren Geſchäft man nicht dreinreden könne. In der Ausſprache wurde der allgemeine Wunſch laut, daß die G. A. G. dem Handwerk keine Konkurrenz machen möge und nur noch die dringendſten Arbeiten von dieſer Geſellſchaft ſelbſt ausgeführt werden ſollen. Ein Antrag der Fraktion der Deutſchen Volkspartei, der beſagt, daß die Regie⸗ betriebe der G. A. G. über das notwendige Maß vergrößert worden ſind und daß in Zukunft nur noch laufende Reparaturarbeiten ausgeführt, dagegen alle ſonſti⸗ gen Arbeiten nur an das ortsanſäſſige Handwerk vergeben werden dürfen, wurde nach lebhafter Auseinanderſetzung mit übergroßer Mehrheit abgelehnt, ebenſo der Antrag der Wirtſchaftl. Bürgervereinigung, daß die Eigenbetriebe der G. A. G. baldigſt aufgelöſt werden. Dagegen fand ein Antrag des Stadtrates Hofmann(3tr.) mit 21 gegen 20 Stimmen Annahme, der dahin lautet, daß der Stadtrat ſeine Vertreter im Aufſichtsrat der G. A. G. erſucht, bei der nächſten Aufſichts⸗ ratsſitzung dieſer Geſellſchaft dahin wirken zu wollen, daß die Eigenbetriebe der G. A. G. möglichſt eingeſchränkt werden. Im übrigen wurde auf Antrag Fiſcher(Soz.) der G. A. G. für ihre bisherige Tätigkeit gegen die Stimmen die Wirtſchaftl. Bürgervereinigung das Vertrauen des Stadtrats ausgeſprochen. Eine ebenſo lebhafte Debatte entſtand über die Fragen der freihändigen Vergebung von ſtädt. Arbeiten an Stadt⸗ räte, zu der die Fraktion der D. V. P. Veranlaſſung gegeben hatte. Dieſe ſowie die Sozialdemokraten hatten diesbezügl. Anträge eingebracht, die nach eingehender Ausſprache ver⸗ ſchiedene redaktionelle Aenderungen erfuhren, zum Teil auch zurückgeſtellt wurden. Angenommen wurde der Antrag, daß die Vergebung der Arbeiten, ſoweit wie möglich, durch Su b⸗ miſſion zu erfolgen hat. Die freihändige Vergebung von Arbeiten müſſe auf das äußerſte eingeſchränkt werden. Der Zuſchlag bei Submiſſionen darf ohne Anhörung des Aus⸗ ſchuſſes vom Bürgermeiſteramt nur dann erteilt werden, wenn der Nachweis der Dringlichkeit angenommen wird. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei, daß die freihändige Vergebung ſtädt. Arbeiten an ladet unzuläſſig ſei, wurde zurückgezogen.. Aus dem Lande Der Newyorker Badiſche Volksfeſt⸗Verein in Karlsruhe * Karlsruhe, 3. Juni. Der Badiſche Volksfeſt⸗Verein Newyork, der von Baden⸗Baden aus einen Abſtecher nach Durmersheim(Amt Raſtatt), dem Heimatsort ſeines Präſi⸗ denten Peter, gemacht hatte, iſt nunmehr in der Landes⸗ hauptſtadt Karlsruhe eingetroffen und am Bahnhof von Mit⸗ gliedern des Verkehrsvereins empfangen worden. Heute vormittag fand im Rathauſe die offizielle Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter Dr. Finter ſtatt, worauf die Gäſte aus Amerika vom Rathausbalkon aus den Feſtzug der Leibgrenadiere beſichtigten. Heute abend veranſtalten der Verein Badiſche Heimat, Ortsgruppe Karlsruhe, und die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Bürgervereine einen Begrüßungs⸗ und Heimatabend zu Ehren der amerikaniſchen Gäſte in der Glas⸗ halle des Stadtgartens. Schadenfeuer auf der Seekopfhalde * Ruhſtein, 5. Juni. Wie ſchon im Mittagsblatt gemeldet, entſtand am Sonntag angeblich infolge Explodierens eines Spirituskochers, was aber beſtritten wird, auf der Seekopfhalde ein Feuer, dem eine etwa zweit Hektar große Fläche dürres Gras zum Opfer fiel. Fünf junge Mädchen, die als Täterinnen in Frage kommen, konnten unerkannt entweichen. Wie weiter gemeldet wird, haben die Mädchen unter Zurücklaſſung ihrer Schuhe und Strümpfe ſchleunigſt das Weite geſucht; ſie konnten nur mit Mühe ihre übrigen Kleidungsſtücke zu⸗ ſammenraffen und entweichen. Das Feuer wurde auf dem Ruhſtein von dem Hotelbeſitzer und den Gäſten beobachtet, die ſich ſofort an die Bekämpfung des Brandes machten. Von der Darmſtädter Skihütte her kamen gleichfalls vier Herren, ein Arzt und drei andere Herren, die ſich an der Eindämmung des Feuers gleich beteiligten. Weitere Ausflügler, die ihr Weg an die Brandſtelle führte, griffen nicht minder herzhaft zu. Das Feuer breitete ſich ſchließlich über die ganze Halde aus, die bekanntlich als Naturſchutzgebiet erklärt iſt, bis hinauf an den Hochwald des Seekopf. Holzhauer von Obertal, wo man die Flammen beobachten konnte, erſchienen gar bald mit brauchbaren Geräten. In vereinter Arbeit gelang es nach etwa drei Stunden, dem Feuer unmittelbar vor dem Hochwald Einhalt zu gebieten. Wären die Holzhauer etwa zehn Minuten ſpäter erſchienen, ſo hätte der Brand auch den Hochwald ergriffen und unabſehbaren Scha⸗ den angerichtet. Im ganzen iſt eine Fläche von etwa zwei Hektar niedergebrannt. Das Landſchaftsbild iſt durch den verkohlten Abhang ſtark verſchandelt. Ausflügler machten ſich kurz nach Ausbruch des Brandes auf den Weg nach Schön⸗ münzach, um die dortige Feuerwehr zu rufen. Die Flammen leuchteten weit hin, die Rauchentwicklung war ſehr ſtark. Dieſer Vorfall beweiſt aufs neue, daß man beim Abkochen im Freien außerordentlich vorſichtig ſein muß. Liebesdrama * Müllheim, 4. Juni. Zwiſchen Schweig hof und der Sirnitz(im Belchengebiet) wurde geſtern in der Frühe in einer Waldhütte ein junges Paar erſchoſſen aufgefun⸗ den. Nach Feſtſtellungen der Gendarmerie handelt es ſich um den 23 Jahre alten Auguſt Held von Müllheim und die un⸗ gefähr gleichaltrige Johanna Bechtel aus Hohenlippburg bei Müllheim. Der Grund der Tat dürfte Liebeskummer ſein. Zuſammenſtoß zweier Motorradfahrer * St. Blaſien, 3. Juni. Auf der Straße von St. Blaſien nach Schönau ereignete ſich am Sonntag mittag kurz nach 1 Uhr unterhalb Bernaus ein Zuſammenſtoß zweier Motorradfahrer. Beide Fahrer wurden auf die Straße geſchleudert und erlitten erhebliche Verletzungen. Sie wurde von dem von St. Blaſten kommenden Oberbadiſchen Automobilklub nach Bernau gebracht. Nach Anlegung von Notverbänden wurde einer der Verletzten nach Schopfheim, der andere nach St. Blaſien verbracht. Einer der verunglück⸗ ten Fahrer ſtammt aus Lörrach, der andere aus Stein bei Säckingen. Die beiden Motorräder wurden ſchwer beſchädigt. * * Donaueſchingen, 3. Juni. In der Gemarkung Hüfin⸗ gen und den umliegenden Ortſchaften ging in den erſten Nachmittagsſtunden des 1. Juni ein ſchweres Unwetter mit Hagelſchlag nieder. Binnen wenigen Minuten hatten die niedergehenden Hagelköner die Gegend in eine Winter⸗ landſchaft verwandelt. Der ſtarke Sturm riß arm⸗ dicke Zweige von den Bäumen und die Feldfrüchte, beſonders das Getreide, hatten außerordentlich ſtark unter dem Unwetter zu leiden. Der Schaden, der ſehr erheblich ſein dürfte, läßt ſich noch nicht e Aus der Pfalz * Oggersheim, 4. Juni. Für einen hieſigen in den ßer Jahren ſtehenden Arbeiter wurde ein Fahrraddiebſtahl zum Verhängnis. Vor 5 Jahren wurde einem Handwerker bei der J. G. Ludwigshafen aus dem Fahrradſchuppen ein vollſtändig neues Fahrrad geſtohlen. Durch einen glück⸗ lichen Zufall konnte das rätſelhafte Verſchwinden des Rades jetzt aufgeklärt werden. Als Dieb wurde ein Arbeiter ermit⸗ telt, der ſchon jahrzehntelang bei der Anilinfabrik beſchäftigt war und vom Werk friſtlos entlaſſen wurde. * Frankenthal, 4. Juni. In den wenigen Tagen ſeit der Eröffnung der Preſſa in Köln haben die dort ausgeſtellten Erzeugniſſe der Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Cie. AG., bereits den Erfolg von über 1,5 Millionen Mark an Aufträgen für dieſe Fabrik erbracht. * Speyer, 4. Juni. Nach hier eingetroffenen Nachrichten werden ſeit dem 30. Mai der Apothekergehilfe Erich Krupp und der Uhrmachergehilfe Kurt Mehlhorn vermißt, die ge⸗ meinſam eine Paddelfahrt auf dem Rhein unternommen hatten. Da bisher alle Nachforſchungen ergebnislos verlaufen ſind, wird angenommen, daß die beiden Paddler ertrunken ſind. 5 * Grünſtadt, 3. Juni. Der angeblich am 1. Mai 1895 zu Heidelberg geborene Rudolf Haller hat 8 Wochen lang widerrechtlich Er werbsloſenunterſtützung bezogen und für 400% Waren erſchwindelt. Er wurde feſtge⸗ nommen. Fęcte messe 9 deen Fichi. 1 5804 82 2. Sekte. Nr. 258 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. Junt 1929 Aus den Runofunk⸗Programmen Mittwoch, 6. Juni Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,0), Köntigaswuſterhauſen(Welle 1250) 21 Uhrt Sonaten, 22.30 Uhr: Walzerſtunde. Breslau(Welle 322,6) 20.80 Uhr: Konzert auf 2 Klavleren. Frankfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Rundfunkorcheſter, 20.15 Uhr: K Ernſt Arnhold⸗Abend. amburg(Welle 394,7) 19.25 Uhr: Othello, Oper von Verdi. nigsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Mann, 21 Uhr: Liederſtunde. 921 121 9685 n 5 1 ig Uhr: Grotesken, anſchl. Tanzm. 531g gelle 365,8) 20.15 r: Mitteldeutſche upon iA .15 Uhr: Funkbrettl. 5 35 München(W. 535,7) 20.50 Uhr: Unterhaltungskonzert, 22.35 Uhr: Schallplatten. Skuttgart(W. 379,7) 16.15 Uhrt Nachmittagskonzert, Aus der Welt des Knaben Wunderhorn. Ausländiſche Sender Bern(W. 411) 20.15 Uhr: Zwingerei(Dialektluſtſpiel), 21.15 Uhr: 55 ee e Buüdäpe ſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr:„Déryns iflaſzony“ Anſchließend Zigeunermuſik.. 5 i ventry(Welle 401,8) 20 Uhr: Orcheſterkonzert, Tanzmuſtk. ventry(Welle 16043) 20.30 Uhr: Konzert, 28 Uhr: Tanzmuſtk. [land(Welle 548) 20.50 Uhr: Konzert leichter Muſik, Tanzm. Novellenſtunde, Thomas 20.30 Uhr: Schauſpiel, is(Welle 1750) 20.80 Uhr: Abendkonzert. rag(Welle 348,9) 20 Uhr: Bunter Abend. im(Welle 447,6).10 Uhr: Inſtrumental⸗ und Vokalkonzert. en(Welle 517%) 1 Uhr: Uebertragung der Serenade guf dem Jyoſefsplatz. ür ch(Welle 588,2) 20.16 Uhr: Rätſelraten. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Auch der Aceumulator iſt eine ſtarke Störungsquelle, wenn or nicht in Ordnung iſt. Mit dem Aufladen allein iſt nicht gedſent, wenn die Platten defekt ſind. Laſſen Sie Ihre Accu⸗ mulatoren von uns prüfen und laden. Nachbargebiete f Schweres Autounglück in Darmſtadt ( Darmſtadt, 9. Jun. Geſtern nachmittag wurde am Monument die Frau des Chauffeurs Wieland von einem Auth überfahren. Der Ehemann der Verunglückten, der den bedauerlichen Unfall mit anſah, wollte in ſeiner Wut den Chauffeur verprügeln. Sofort ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an. Ein herbeigeholter Poltziſt ſtellte die Perſonalien des Fahrers feſt. * a Lampertheim, 4. Juni. In einem Nebengebäude ſeiner Wohnung hat ſich der etwa 25 jährige, verheiratete W. erhängt. Am Morgen ſoll er noch in Mannheim um Arbeit nach⸗ gefragt haben. Er hinterläßt eine Frau und 2 kleine Kinder. * Mainz, 4. Juni. Freitod durch Gas vergiftung beging geſtern abend in einem Hauſe der Kaiſerſtraße das in Stellung befindliche Dienſtmädchen Herta Wieſen bach. Ein unheilbares Leiden ſoll die Urſache zu dem Schritt ſein. — Am Samstag wurde im Rhein eine männliche Leiche ge⸗ ländet und nach dem Städtiſchen Friedhof gebracht. Es handelt ſich um einen 24 Jahre alten Handlungsgehilfen aus Sachſen, der am 17. Mat vor den Augen ſeiner Braut von der Rheinbrücke in den Rhein geſprungen iſt.— Ein 39jähriger Mann von hier ſprang von der Eiſenbahnbrücke in den Rhein, konnte jedoch wieder an Land gebracht werden. Der Lebensmüde, der nicht ganz normal ſein ſoll, wollte ſich ſchon Iiters das Leben nehmen. —— Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim Die nächſte Sitzung des Schwurgerichts Mann⸗ heim beginnt am kommenden Montag, 11. Juni, vor⸗ mittags 9 Uhr, gegen den Redakteur Stephan Heymann von der„Arbeiter⸗Ztg.“ wegen Beleidigung durch die Preſſe. Am Dienstag, vormittags 9 Uhr, beginnt die Verhandlung gegen den früheren kommuniſtiſchen Reichstagsabg. Georg Kenzler wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz und um 11 Uhr die Klageſache gegen Kenzler wegen Beleidi⸗ gung durch die Preſſe. Am Mittwoch, 13. Juni, 9 Uhr vormit⸗ tags, wird gegen die Margarete Suffner von Mannheim verhandelt. Karl Schmich von Seckenheim wird ſich wegen Brandſtiftung ebenfalls vor den Geſchworenen zu ver⸗ antworten haben. a 0 a a 9 i e rn Verurteilung eines jugendlichen Einbrechers Wegen Diebſtahls in verſchiedenen Verkaufshäuschen und Bauhütten ſtand der i. J. 1909 geborene Franz Mark. Nohe por dem Gericht. Seine Beute beſtand meiſtens in Genuß⸗ mitteln, Bier, Zigaretten, Schokolade u. a. mehr. Er führte er die Diebſtähle mit fünf Freunden aus, die z. T. ſchon vom Jugendgericht abgeurteilt worden ſind. Der erſte Einbruchs verſuch wurde in einer Bauhlftte des Neubaues von Samt und Seide in N7 unternommen, worauf das Verkaufs⸗ häuschen in der Viehhofſtraße erbrochen wurde. Dann ging es nochmals zu der Bauhütte von Samt und Seide zurück, ferner zu einer Bauhütte hinter der Fabrikſtatton und auf dem Gabelsbergerplatz. An Verkaufshäuschen ſuchte er noch das auf dem Bahnhof Luzenberg und das in der Unteren Riedſtraße heim. Als Einbruchswerkzeug benutzte Nohe eine Maurerklammer, mit der er ſowohl die Verkaufshäus⸗ chen als auch die Bauhütten öffnete. Der Vertreter der An⸗ klage plädierte auf Bandendiebſtahl und beantragte eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 8 Monaten. Das Gericht, Vorſitzender Referendar Dr. Zoepffel, verurteilte den Angeklagten wegen neun Einbruchsdiebſtählen in fortgeſetzter Tat zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 5 Monaten. ch. 3 We e re en Slligster Kilometer Sportliche Leichtathletik⸗Sportſeſt in Mainz Glänzende Erfolge der Turner von Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg— Turn⸗ und Fechtklub Lubwigshaſen wird erſter, Turn⸗ verein 1846 Heidelberg 2. Sieger in der großen Rheinſtaffel— Turn⸗ gemeinde 1878 Heidelberg wird 1. Sieger in der kleinen Rheinſtafſel Das kreisoffene Sportfeſt des Turnvereins 1817 von Mainz wurde von der Eltteklaſſe der volkstümlichen Turner aus Baden, dem Mittelrheinkreis und von Ludwigshafen be⸗ ſchickt. Die qualitativen Leiſtungen, die Samstag nachmittag beim Rheinſtaffellauf und am Sonntag bei den leichtathletiſchen Wett⸗ kämpfen gezeigt wurden, waren als ganz hervorragend anzuſprechen. Die Rheinſtaffeln Wohl mehrere tauſend Menſchen hatten ſich an der Mainzer Rheinpromenade eingefunden, um auch dieſes Jahr wiederum bei herrlichſtem Frühſommerwetter Zeuge der Wettkämpfe um den Opel⸗ Wanderpreis zu ſein. Unter den teilnehmenden Mannſchaften vermißte man die Turner aus Wiesbaden und Worms. Die übrigen 8 der„großen Rheinſtaffel“ lieferten ſich ganz prächtige Kämpfe. Den erſten Verlauf beſtritten: T. u. F. C. Ludwigs ⸗ hafen, der Verteidiger mit 1817 Mainz, Polizeiſportverein Frank⸗ furt und der T. G. S. Sachſenhauſen. Mainz konnte durch ſeine Kümpfer Helbig und Ohlig bis zum 3. Wechſel etwa 20 Meter heraus⸗ holen, mußte aber dann die Ueberlegenheit von Ludwigshafen ſowie der Frankfurter Polizei anerkennen. Nach dem Pendelwechſel konn⸗ ten die Mainzer wieder etwas gewinnen, ſodaß die vorletzten Läufer ziemlich gleich waren. Hier entſpann ſich ein Zweikampf zwiſchen dem früheren D. T. Meiſter Löſer, Ludwigshafen und dem jungen auf⸗ ſtrebenden Mährwein 1817 Mainz. Appel, Ludwigshafen konnte jedoch ſeinen Gegner abſchütteln und gewinnt mit 15 Meter Vor⸗ ſprung den erſten Vorlauf. Die Zeiten waren: T. u. F. C. Lud⸗ éwigshafen 4704, 1817 Mainz:07, Polizeiſportverein Frankfurt :09, T. G. S. Sachſenhauſen 417. Im 2. Vorlauf kämpften 1860 Frankfurt gegen den Ortsrivalen„Vorwärts“ Bockenheim ſowie Turnverein 1846 Heidelberg. Bis zum Wechſel 5 kann Frankfurt klar führen. Dann aber gewinnt Heidelberg mehr und mehr an Bo⸗ den, Haidler kann einholen, ſogar überholen und der Schlußmann Friedel geht mit 30 Meter Vorſprung vor 1860 Frankfurt durchs Ziel, dem in weitem Abſtand Vorwärts Bockenheim ſolgt. Hier waren die Zeiten für Heidelberg 1846:07,6, für 1860 Frankfurt 412,6. Inzwiſchen hatte ſich das Jutereſſe auf die Entſcheidung des End⸗ kampfes gelenkt. Ludwigshafen, das voriges Jahr glücklicher Sieger gegen 1817 geworden war, zeigte auch dieſes Jahr eine Lei⸗ ſtung, die ſchwerlich zu überbieten war. Die favortſierte Polizei⸗ mannſchaft konnte ihren Ruf nicht ganz rechtfertigen. Eher neigte man dazu, 1846 Heidelberg ein Plus einzuräumen. Nach einer län⸗ geren Verzögerung ließ Turner Lippſtreu Hanau ſtarten. Vom An⸗ lauf übernimmt der Mainzer Malmann Helbig die Führung. Bis zu ſeinem Wechſel mit Ohlig liegt 1817 mit 12 Meter klar in Front. Ohlig hält dieſen Abſtand, aber der 3. Mainzer, Zimmermann, ver⸗ ltert den ganzen Vorſprung an Heidelberg, das nun vor Lubwigs⸗ hafen, Frankfurt und Mainz führt. Dann aber ſetzt ſich Ludwigshafen durch, übernimmt die Spitze, gefolgt von Mainz und Heidelberg. Nach dem Wechſel kann Heidelberg 1817 überholen. Boden durch ein ganz prüchtiges Laufen von Diehl. Auch Klein ver⸗ mag noch Boden gut zu machen. Dann entſpinnt ſich ein präch⸗ tiger Zweikampf Oöſer- Mährlein, noch erbitterter wie im Vorlauf. Löſer, der an ſeine ehemalige Form erinnert, kann aber nach den 100 Metern den jungen Mainzer abſchütteln. Mehr und mehr gewinnt Ludwigshafen. Inzwiſchen iſt Heidelberg 1846, das ſeinen Gegner, die Frankfurter Polizei, endgültig abgeſchüttelt hatte, be⸗ denklich an 1817 herangekommen. Wohl beträgt beim letzten Wechſel der Abſtand noch mehrere Meter. Doch 1817 verliert mehr und mehr die Ausſicht auf den 2. Platz. Der Schlußmann kann ſeine Maun⸗ ſchaft nicht zum Siege führen. Er muß ſich ſogar noch kurz vor dem Ziel als geſchlagen bekennen. In einigen Metern Abſtand lief die Polizeimannſchaft als 4. ein. T. u. F. C. Zudwigs hafen mit ſeinen Sprintern Alles, Klundt, Göbels, Becker, Schlof⸗ ſer, Löſchmann, Schimpf, Münz, Löſer und Appel konnte auch dieſes Mal den wertvollen Pokal als Siegerpreis mitneh⸗ men. War bie Leiſtung des Vorlaufes mit:04 ſchon als ſehr gut zu bezeichnen, ſo bedeutet die Zeit des Endlaufes mit 402 die Beſt⸗ letſtung der Mainzer Rheinſtaffel überhaupt. Heidelberg dur ch⸗ lief die 200 Meter in 4205 Min. In der Kleinſtaffel traf der Verteidiger Eintracht Wiesbaden auf die Heidelberger Turngemeinde 1878 ſowie auf T. V. Mainz. Außerdem lief noch die Mannſchaft der Oberrealſchule Mainz in dieſem Kampfe mit. Bis zum 3. Wechſel konnte die Oberrealſchule mit wenig Vorſprung vor T. G. Heidelberg führen; vom 7. Wechſel ab kämpften die fungen Heidelberger um die Führung. Durch den 8. Läufer Heidelbergs kommt die Mannſchaft in Führung und gewinnt mit 15 Meter Vor⸗ ſprung in:02 vor Mainz in 206,1. 3. wird Wiesbaden. Damtt hat die Heidelberger Turngemeinde mit ihrer hoffnungsvollen Jugend⸗ mannſchaft den Wanderpreis der Klein ⸗Rheinſtaffel, eine künſtleriſch wertvolle Läuferſtatue, gewonnen. Die leichtathletiſchen Kämpfe fanden auf dem ſchön gelegenen Sportplatz des T. V. Mainz 1817 ſtatt. Durchweg waren alle Diſzt⸗ plinen glänzend beſetzt. Beſonderes Intereſſe erregten die Staffel⸗ läufe. In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel bot Eintracht Mainz das beſte Bild mit 44,6 Sekunden und ſchlug durch Feiſtel Mainz. Sehr gut waren die Leiſtungen der Tudwigshafener, beſonders mit Löſer und Appel, ferner der T. V. Heltdelberg mit Horn und Herle in den Läufen ſowie T. G. 18786 mit Bayer le. Die Kämpfe der Unterſtufe: Weitſprung der Turnerinnen: 1. Beutel, Eintracht Wiesbaden, 4,60 Meter. 2. Frl. Weiand, Turnerbund Wiesbaden, 4,45 Meter. 3. Frl. Nötzer, Turnerbund Wiesbaden, 4,42 Meter.— Ballweitwurf der Turnertunen: 1. Zahn, 1818 Mainz, 59,05 Meter. 2. Verleke, Vorwärts Bockenheim, 59,03 Meter. 3. Weiand, Turnerbund Wies⸗ baden, 54,55 Meter.— 75 Meterlauf der Turnerinnen: 1. Haas, Eintracht Wiesbaden, 10,6 Sek. 2. Ritzel, Turnerbund Wiesbaden, 108 Sek. 3. Rötzer, Turnerbund Wiesbaden, 10,9 Sek.— Hochſprung der Turnerinnen: 1. Beutel, Eintracht Wiesbaden, 1,37 Meter. 2. Weiland, Turnerbund Wiesbaden, 1,32 Meter. 3. Knotel, 1817 Mainz, 1,27 Meter.— Hochſprung der Turner: 1. Dreſcher, 1846 Mann⸗ heim, 1,62 Meter. 2. Weber, Vorwärts Bockenheim, 1,62 Mtr. 3. Hugo Deginder, 1860 Mainz, 1,57 Meter.— Weitſprung der Turner: 1. G bels, Turn⸗ und Fechtelub Ludwigshafen, 6,12 Meter,. 2. Seidlitz, 1846 Heidelberg, 6,04 Meter. 3. Reiſinger, T. G. Nieder⸗Jngelheim, 5,94 Meter.— 3000 Meter⸗Lauf der Turner: 1. Krönig, T. G. 1837 Hanau, 11:19,2. 2. Freund, 1846 Heidelberg, 11:23,2. 3. Kunhke, T G. 1878 Heidelberg 11:41.— 1500 Meter⸗Lauf der Turner: 1. Baker T. G. 1878 Heidelberg in:29. 4. Weiſer, T. V. 46 Mannheim. 200 Meter⸗Lauf der Turner: 1. Alles, T. F. C. Ludwigshafen, 24 Sek. 2. Dreſcher, T. V. 46 Mannheim, 24,4. 3. Horn, T. W. 46 Heidelberg, 24,9.— 100 Meter⸗Lauf ber Turner: 1. Göbels, T. F. C. Ludwigshafen, 11,4. 2. Knapp, T. G. 78 Heidelberg, 14,6. 3. Helm⸗ ſtätter, T. G. 78 Heidelberg, 11,7. Die Wettkämpfe der Oberſtufe: 100 Meter⸗Lauf der Turnerinnen: 1. Schauß, Eintracht Wies⸗ baden, 13,4 Sek. 2. Horn, T. G. S. Sachſenhauſen, 13,5 Sek. 3. Frl. Albrecht, 1860 Frankfurt, 19,8 Sek— Hochſprung der Turnerinnen: Doch dieſes gewinnt an und ſchau 1. Schauß, Eintracht Wiesbaden, 1,37 Meter. 2. Fuch., T. G. S. Sachſenhauſen, 1,32 Meter.— 100 Meter⸗Lauf der Turner: 15 8 öſer T. u. F. C. Ludwigshafen, 11 Sek. 2. Feiſtel, Eintracht Wiesbaden Bruſtweite, 3. Appel, T. u. F. C. Lübwigshafen, 11,5 Sek. 4. Mähr⸗ lein, 1817 Mainz, 11,0 Sek.— 200 Meter⸗Lauf der Turner: 1 8 N 14 ſtel, Eintracht Wiesbaden, 22,5 Sek. 2. Appel, T. u. F. C. Ludwigs⸗ hafen, Bruſtweite. 3. Helbig, 1817 Mainz, 25,2 Sek. 4. Wagner, 1800 Frankfurt, 25,3 Sek.— 400 Meter⸗Lauf der Turner: 1, Schauer ⸗ mann, T. G. S. Sachſenhauſen, 54 Sek. 2. Diehl, 1817 Mainz, 54,5 Sek. 3. Martini, T. G. S. Oberweſel, 57,0 Sek.— Weitſprung der Turner: 1. Kriſchel, 1860 Frankfurt, 6,67 Meter. 2. Däm⸗ merle, 1817 Mainz, 6,16 Meter.— Hochſprung der Turner: 1. Größ ⸗ 1817 Mainz, 1,77 Meter. 2. Baißmann, 1817 Mainz, 1,72 Meter.— Kugelſtoßen der Turner: 1. Wengenroth, 1860 Frankfurt, 18,12 Meter. 2. Baß, Polizeiſportverein Frankfurt, 12,89 Meter. 3. Dr. Lang, 1860 Frankfurt 11,75 Meter.— Diskuswerfen der Turner: 1. Baß, Poltzeiſportverein Frankfurt, 38,49 Meter. 2. Gothe, 1860 Frankfurt, 38,51 Meter. 3. Dr. Lang, 1860 Frankfurt, 32,67 Meter. 5 Speerwerfen der Turner: 1. Kern, 1860 Mainz, 49,35 Meter. 2. Geil⸗ hauſen, 1817 Mainz, 45,15 Meter. 3. Zobel, T. G. 1837 Hanau, 44,45 Meter.— Stabhochſprung der Oberſtufe: 1. Franz Kern, 1860 Mainz, 3,30 Meter. 2. Schellheimer, T. V. Flörsheim, 3 Meter.— 5000 Mtr. ⸗ Lauf der Turner: 1. Wie d, T. VB. Griesheim/ Main, 16:43. 2. Schnet⸗ der, T. V. Bretzenheim, 17:18 3. Reuter, T. G. Sachſenhauſen, 17184. 4. Sack, M. T. V. 1817, 18. Staffellänfe: 4 mal 100 Meter⸗Lauf der Turnerinnen: 1. Eintracht Wies baden 55 Sek. 2. 1817 Mainz A⸗Staffel, 55,1 Sek. 3. T. G. S. Sach⸗ ſenhaufen, 55,2 Sek.— Olympiſche Staffel(Turner⸗Unterſtufe): 1. T. G. 1878 Heidelberg, 3157/1. 2. T. V. 1846 Mannheim, 400,6. g. T. V. 1800 Frankfurt, 402,4. Außer Wettbewerb: T. G. Nieder⸗ Ingelheim, 154,5.— 8 mal 100 Meterſtaffel(Oberſtufe): 1 T. u. F. C. Ludwigshafen, 45. 2. M. T. V. v. 1817, 45,9. 3. Eintracht Wiesbaden, 47. 4. Frankfurt 1800, 47,1.— 8 mal 1000 Meterſtaffel (Oberſtufe): 1. M. T. V. v. 1817 893,6. 2. T. G. 1878 Heidelberg 8736,5 3. T. G. 1837 Hanau:39, 4.— 10 mal 100 Meterſtaffel(Unter⸗ ſtufe): 1. M. T. V. v. 1817:06.— 10 mal 100 Meterſtaffel(Ober⸗ ſtufe): 1. M. T. V. v. 1817:56. 2. T. u. F. C. Ludwigshafen, 156,2. 3. T. V. 1846 Heidelberg, 157,3.— 4 mal 400 Meterſtaffel: 1. T. G. S. Sachſenhauſen, A⸗Mannſchaft. 8 Fußball Sportklub Käfertal— Fuß ballgeſellſchaft 1913 Mannheim 318(:1) b Am letzten Sonntag kraf der Sportklub mit dem diesjährigen Meiſter der A⸗Klaſſe„1918“ Mannheim zuſammen. Das Pokalſpiel hatte wenig Anziehungskraft, obwohl es ſehr flott, energiſch und äußerſt fair durchgeführt wurde. Geleitet wurde das Treffen vom Sommer ⸗Viernheim in korrekter Weiſe. Schon in den erſten fünf Minuten erzlelen die Einhelmiſchen durch den Halblinken Geis 2 Tore, dem 1918 in der Mitte der Spiels hälfte durch den Halbrechten den 1. Treffer entgegenſetzt. Bis zur Pauſe dann verteiltes Feldſplel. Auch nach dem Wechſel halten ſich beide Partien die Wage. Käfertal läßt an Tempo dann merklich nach, dennoch verbeſſert der Halbrechte das Reſultat auf:1. All mäß lich kommt der A⸗Meiſter mehr in Schwung und ſtellt mit 2 weiteren Toren durch Linksaußen und Halblinks die Partie remis 928. Leichtathletik Staffellauf Grünwald München Die Landespolizei erzielt die beſte Zeit Vor etwa 5000 Zuſchauern, einer Zahl, die der der Teilnehm ungefähr entſpricht, kam am Sonntag der traditionelle Staffellau Grünwald München zur Entſcheidung. Das Wetter war ausgezeich⸗ net. Die propagandiſtiſche Wirkung des Laufes wurde erzielt. Den Ausgang war überraſchend inſofern, als zum erſten Male ſeit Be⸗ ſtehen der Staffel, alſo ſeit elf Austragungen, nicht München 1860 dig beſte Zeit des Tages erzielte, ſondern die Landespolizet, die mit 50 Läufern die 17 Km. lange Strecke in 39136,5 Min. zurücklegte. In der A⸗Klaſſe hatte der Schlußmann des DSV. München, an ſicheren dritter Stelle liegend, ein ungewöhnliches Pech, da ihm über dem Nymphenberger Kanal der Stab entglitt, in den Kanal fiel und er nachſteigen mußte, um den Stab wiederzuholen. Die Ergehniſſe den beiden Hauptwettbewerbe waren: Sonderklaſſe(Reichswehr und Landespolizei): 1. Landes ⸗ polizei München 39:36,5 Min.(beſte Zeit); 2. Reichswehr 1. Mannſchaft 3953,83 Min.; 3. Reichswehr 2. Mannſchaft 41:29 Min. Klaſſe A 1(Leichtathletiſche Verbandsvereine): 1. München 1860 39145,9 Min.; 9. Jahn München 1. Mannſchaft 40133,5 Min.; 3. ASB. München 3. Mannſchaft 41:50 Min. Schwimmen Vorrunde um die Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft Jungdeutſchland⸗Darmſtadt ſcheidet gegen 1. FC. Nürnberg aus Das für Sonntag vormittag nach Darmſtadt angeſetzte Vorrunden⸗ ſpiel um die Deutſche Waſſerballmelſterſchaft zwiſchen Jungdeutſch⸗ land⸗Darmſtadt und 1. F. C. Nürnberg wurde für die Nürnber⸗ ger als gewonnen angerechnet, da Darmſtadt zu ſpät antrat. In einem anſchließend ausgetragenen Freundſchaftsſpiel ſiegte allerdings Jungdeutſchland mit 41(Halbzeit 21) Treffern. Obwohl im Vorrundenkampf um die deutſche Waſſerballmeiſter⸗ ſchaft Jungdeutſchland Darmſtadt über den 1..C. Nürnberg mit :1 ſiegte, wurde doch Nürnberg zum i Seger erklärt, weil die Darm⸗ ſtädter um 10 Minuten zu ſpät angetreten waren. B Br———.. 1 Welternachrichten der Karlsruher bLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft.] Tem- 8 1 7 See⸗„ Wind 8 er de e e eee e A. n e S Ses Nec Stürt 0 Wertheim 1511— 1427 13 R Königſtuhl 568 758,3 11 24 11„letcht 8288 Karlsruhe 120 758,2 18 20 14„ bedeckt Bad. Bad.] 218 757% 16 7 1 SW 5 Villingen 780 759,9 14 28 13 7 7 1 Feldbg. Hof 1275 635,6 816 8 Regen Hadenweil.— 758,9 15 27 14„ ſchw.]) bedeckt St. Blaſien 780 183 283 12 ſtill 1 Höchenſchw.! Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, den 6. Fun: Zunächſt ſpäter auf⸗ Herausgebert Drucker und Verleger Druckerei Dr. H. Mannheim, Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur furt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolftik und Lokales! Richard Schönfeſder— Sport und Neues aus aller Welt;.,.: gi. Schönfelder— Handels teilt Kurt hmer 6, 2 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Max Filter — 14 8 1 7 miſe etwe auf! nich 0 L * 1 Hahl in A etwe Fall der größ giee den ſchen im von lung und das ten trau mit Flu, die anſt. gefü eine chert wur voll] gelt. die iſt a 0 15 1 . Dienstag, den 5. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 258 —— 8 08* ie Hafraba⸗Antoſtraße und ihre Teilſtrecke Mannheim— Heidelberg Widerſtände und Ausſichten Ueberwindung von Zeit und Raum ſind heute Begriffe, die fedem Schulbuben geläufig ſind und mit denen am Bier⸗ tiſch umgeſprungen wird, als wenn es ſich um Selbſtverſtänd⸗ liches handele. Ozeanüberquerungen und Raketenauto mit allen ihren realen und utopiſchen Möglichkeiten llefern den Stoff— und lenken vom bat Nächſtllegenden ab. Die Beſchleunigug der Verkehrsabwicklung, deren in abſehbarer Zeit etwa erreichbarer Grab allerdings kaum annähernd vorauszuſagen iſt, vor allem aber die Automoblliſterung des Verkehrs ſtellen ſo naheliegende und wichtige Aufgaben, ohne daß von einem nennenswerten Fortſchritt oder gar von einem allgemeinen öffentlichen Intereſſe für ihre Löſung geſprochen werden kann. Reich und Länder ſind allerdings weſentlich bedrückt von den Feſſeln des Dawesvertrages. Das Reichs⸗ verkehrsminiſterium kann deshalb aus dieſen wie aber auch aus anderen Bindungen heraus ber Ausgeſtaltung des deut⸗ ſchen Verkehrsnetzes nicht die Unterſtützung oder Förderung zuteil werden laſſen, wie es etwa eine weitausſchauende Ver⸗ kehrspolttik nötig erſcheinen läßt. Die vorwärtsdrängende Eutwicklung gerade auf dem Gebiete des Automohilverkehrs muß aber in ein Syſtem gebracht werden, das beſtehende Ver⸗ kehrslinien ſyſtematiſch erfaßt, neue Aeſte ſchafft und dem ent⸗ fernteſten Verkehr den kürzeſten und zweckmäßigſten Anſchluß an die großen deutſchen und internationalen Verkehrslinien bringt. Dieſe an ſich zwangsläufige, aber in vielen Fragen oftmals aus bürokratiſchen und auch monopoliſtiſchen Inter⸗ eſſen heraus diktierte Selbſtbeſchränkung der Reichsbehörden auf verkehrspolttiſchem Gebiet ſoll und darf jedoch nicht dazu führen, daß private und kommunale Initiative gehemmt wird. Die ſtark von moderner Verkehrsgeſtaltung und ſtädte⸗ baulicher Entwicklung eingegebenen großzügigen Löſungs⸗ verſuche dürfen nicht dem kanzlel⸗ und formalrechtlichen Standpunkte zum Opfer fallen. Zu dieſen verkehrspolitiſchen Lbſungsverſuchen gehört auch die„Hafraba“⸗Automobilſtraße und vor allem ihre DTeilſtrecke Mannheim Heidelberg. Der Grund⸗ gedanke der„Hafraba“ und der an bem Bau der Automobil⸗ ſtraße Mannheim Heidelberg intereſſierten Kreiſe geht aus von ber Erkenntnis, daß die vorhandenen Land⸗ straßen und Landwege nach ihrer Beſchaffen⸗ hett und urſprünglichen Beſtimmung für hem⸗ mungsloſe Entfaltung des motoriſchen Ueber⸗ landverkehrs ungeeignet ſind und die weitere Entwicklungs⸗ und Abſatzmöglichkeit in der Autoinduſtrie ſtark beeinträchtigen; man iſt des⸗ halb der Anſicht, daß— ebenſo wie für den Eiſenbahnverkehr auch für den Autoverkehr— beſonders in Anlage und Kon⸗ ſtruktion den Anforderungen des Kraftwagens genau ange⸗ paßte und nur für Kraftwagen verkehr beſtimmte Jahrbahnen erforderlich ſind, denen gleichzeitig auch als Jänberverbindende Verkehrsſtraßen Zweck und Bedeutung bei⸗ gemeſſen wird. Gegen dieſen Plan, Straßen zu bauen, die lediglich dem Autoverkehr auf eigenem Wegekörper dienen ſollen, der in großzügigſter Weiſe an die Löſung des deutſchen Landſtraßen⸗ problems herantritt, haben ſich neben gewiſſen behördlichen Widerſtänden auch Widerſprüche verſchtebener privater Kreiſe erhoben. Die Reichs behörden glaubten nicht, den pri⸗ vaten Charakter derartiger Automobilſtraßen und insbe⸗ ſondere die Erhebung eines beſonderen Wegegeldes zuge⸗ ſtehen zu können und machten ferner— allerdings wohl aus⸗ gehend von der Reichsbahn, die Konkurrenzgefahren wittert— Schwierigkeiten in der Gewährung des Enteignungs⸗ echte 3. Private Kreiſe hinwiederum bezweifeln die Möglichkeiten der Finanzierung und Rentabilttät reiner Autoſtraßen und ſtehen teilweiſe, wie z. B. einige Auto⸗ nobilverbände, auf dem Standpunkt, daß nur ein breites, weäitveräſteltes Straßennetz, d. h. alſo der vollkom⸗ mene Ausbau aller deutſchen Landſtraßen zu brauchbaren Automobilſtraßen, die elementarſte Forderung ſein müßte. So erforderlich wie die Verhältniſſe aber heute liegen, bei den beſchränkten Mitteln, die die Länder für die Verbeſſerung ihrer Landwege zur Verfügung haben, wird dieſe an ſich wünſchenswerte For⸗ derung noch Jahrzehnte auf auch nur annähernde Verwirk⸗ lichung warten laſſen. Dagegen iſt die Lage die, daß allein der Zuſtand unſerer Straßen der Automobliſie⸗ rung und damit den Abſatz der deutſchen Automobilinduſtrie bald eine unüberwindliche Grenze ſetzen wird, weil der Verſchleiß an Material und Betriebsſtoff außerordentlich hoch und die wirtſchaftliche Nutzung des Kraftwagens auf dem vorhandenen Straßennetz, das urſprünglich nur für kieriſchen Zugverkehr beſtimmt war, in den ſeltenſten Fällen möglich iſt. Die wirtſchaftliche Nutzung des Kraftwagens dürfte etwa bei einer Stundengeſchwindigkeit von etwa 4060 Km, teilweiſe auch bis 80 und mehr Kilometer, zu ſuchen ſein. Heute und auch noch auf lange Zeit hinaus verbleiben aber weite Strecken, wo auch bei Schaffung einer guten Fahrbahn die Mindeſtgeſchwindigkeit von 40 Km. nicht zu erreichen iſt, wo die Geſamtanlage der Straße in ihrer Breiten⸗ abmeſſung und Linienführung den Anforderungen des Kraftverkehrs nicht entſpricht. Die geringen Mittel, die Länderregtierungen und Pro⸗ yinztalverbände für den Wegebau gegenüärtig aufbringt, können auf Jahrzehnte hinaus noch kein einigermaßen brauch⸗ bares Straßennetz ſchaffen, das den Anforderungen des prak⸗ tiſchen Wirtſchaftslebens auch nur einigermaßen entſpricht. Wenn man bedenkt, daß der badiſche Voranſchlag für 1928 ſage und ſchreibe 800 000 Mark für Straßenausbeſſerungen in ganz Baden eingeſetzt hat— eine Summe, die lediglich für die oberflächliche Inſtandſetzung von etwa 8 Km. Straßen⸗ länge reicht— ſo kann man ermeſſen, wie lange es etwa dauern würde, bis Deutſchland mit dauerhaften Landſtraßen verſehen iſt, die dem in den nächſten Jahren zu erwartenden ſtark vermehrten Automobilverkehr genügen. Darum iſt es unbegreiflich, daß formalrechtliche Bedenken die Er⸗ richtung reiner Automobilſtraßen zu verhin⸗ dern drohen, die doch nur die an ſich ſchon nicht mehr dem geſteigerten örtlichen Landverkehr genügenden beſtehenden Straßen entlaſten und einer kommenden Entwicklung Rech⸗ nung tragen ſollen. Für ſtark beſiedelte Gegenden, wie etwa Mannheim⸗Heidelberg oder in weiterem Sinne Mannheim⸗Frankfurt⸗Wiesbaden, iſt die Anlegung beſon⸗ derer nur für den Kraftwagen beſtimmter Verkehrsbänder geradezu eine Jorderung der Stunde und es ſollte ihrer Errichtung weniger wirtſchafts⸗ und entwicklungsfeind⸗ liche Widerſtände entgegengeſetzt werden. Betrachten wir die Verhältniſſe auf der Hafraba⸗Teilſtrecke Mannheim⸗ Heidelberg— zu betonen iſt, daß die Hafraba keineswegs daran denkt, ihre Autoſtraße in einem Zug durchzuführen, ſondern immer nur da, wo der Verkehr es verlangt und die Rentabtlität zu erwarten iſt Teilabſchnitte — ſo erkennt man, daß hier eine ſolche Forderung der Stunde vorliegt und daß jede weitere Verzögerung ſchließlich zu ſchwerwiegenden Schäden führen muß. Die Verhältniſſe auf der Landſtraße Mannheim⸗ Heidelberg ſind unhaltbar geworden und werden auch kaum nennenswert gebeſſert, ſelbſt wenn die badiſche Regierung die in den Etat eingeſetzten 800 000/ allein für ihre allerdings dringend nötige Inſtand⸗ ſetzung aufwenden würde. Die langen Ortsdurchfahrten durch Seckenheim, Edingen und Wieblingen ſind äußerſt hemmend für den Kraftverkehr und infolge des landwirtſchaftlichen Charakters nicht ungefährlich. Die Einengung des Straßen⸗ raumes durch Kleinbahn⸗ und Straßenbahngeleiſe— nach Seckenheim jetzt zweigleiſtig— tut ein übriges, um die Straße für den Automobilverkehr zu gefährdeten Paſſagen zu machen. Wie dringend hier Abhilfe von uten iſt, beweiſt die letzte be⸗ kannte Verkehrszählung vom Mat 1927, die ja in⸗ zwiſchen bereits ſtark überholt wurde. Damals wurden als Tagesdurchſchnitt auf der am ſtärkſten belaſteten Teil⸗ ſtrecke Mannheim⸗Seckenheim 1002 Perſonenkraftwagen, 107 Vaſtkraftwagen und 440 Krafträder, insgeſamt alſo 1849 Krafk⸗ fahrzeuge, feſtgeſtellt. An Sonntagen ſtieg die Zahl der Per⸗ ſonenwagen bis zu 1573 und die der Kraftträder bis zu 7277 hinzu kommen noch 316 beſpannte Fahrzeuge und rund 1800 Radfahrer. Die außerordentliche Zunahme des Kraftfahrzeug⸗ verkehrs iſt nicht nur auf die dauernde Entwicklung des Be⸗ ſtandes an Kraftwagen, ſondern ohne Zweifel auch auf die in⸗ tenſivere Benützung der Wagen durch die Fahrzeugbeſitzer zurückzuführen. Für die beſonderen Verhältniſſe im Mann⸗ heim⸗ Heidelberger Gebiet iſt es bemerkenswert, daß hier die Entwicklung des Kraftfahrzeugbeſtandes bereits weiter vorgs⸗ ſchritten iſt, als es dem Reichsdurchſchnitt entſpricht. Daraus ergibt ſich angeſichts der weiteren Entwicklung, daß in ganz kurzer Zeit die ſchon heute unerträglichen Verhältniſſe auf der Landſtraße Mannheim⸗ Heidelberg zu Kataſtrophen führen müſſen. Bei der Verkehrsdichte iſt es offenſichtlich und ein⸗ leuchtend, daß die vom badiſchen Staat geplanten Verbeſſe⸗ rungsmaßnahmen keine endgültig befriedigende Löſung brin⸗ gen können, daß nur durch den Bau einer neuen Straße die beſtehende ſo entlaſtet werden kann, daß ſie ihrer urſprüng⸗ lichen Hauptaufgabe, den örtlichen Verkehr zu vermitteln, auf lange Zeit noch gerecht werden kann. Der reine Automobil⸗ verkehr würde ſich alsdaun auf der neuen Straße ſchneller, wirtſchaftlicher und ſicherer abwickeln können. Die Hafraba hat darum mit Vorbedacht auf die Aus führung dieſer Teilſtrecke als Verſuchsſtrecke der ganzen Linte beſonderen Nachdruck gelegt, weil einmal die Koſten ſich im Rahmen der für andere Autoſtraßen feſtge⸗ ſtellten Beträge bewegen(Geſamtkoſten 6 Mill. /, die kilo⸗ metriſchen Baukoſten rund 400 000%) und die Verkahrs⸗ dichte allein ſchon heute die Rentabilität, die wie zah⸗ lenmäßig erhärtet iſt, gewährleiſtet. Wenn über die Einzel⸗ heiten der Finanzierung zur Stunde ſelbſtverſtändlich noch nichts geſagt werden kann, ſo ergibt ſich aus der Einbeziehung der Straße Mannheim⸗Heidelberg in die Hafraba aus den ihr wie auch von der Nordbadiſchen Autoſtraße G. m. b. H. gemach⸗ ten Aufſtellungen aufgrund des heutigen Verkehrs, alſo unter Vorwegnahme der kommenden Entwicklung, daß die 8 Kilo⸗ meter lange gemeinſchaftliche Strecke ſchon allein durch den ört⸗ lichen Verkehr zwiſchen Mannheim und Heidelberg finanziert werden kann, daß ihre Rentabilität, wenn endlich die Wider⸗ ſtände des Reichsverkehrsminiſtertums in der Frage der Wege⸗ gelderhebung fallen, geſichert iſt. An der Einräumung zur Erhebung von Wegegeld— die badiſche Regierung ſteht dem Projekt wohlwollend gegenüber — wird die für Mannheim und Heidelberg und in ihrer Aus⸗ wirkung für die Hafraba unumgängliche Ausführung der Automobilſtraße ſtehen oder fallen. Wird der Teilſtrecke der private Charakter zugeſprochen, dann wird auch die Finan⸗ zierung keine Schwierigkeiten mehr bereiten und unhaltbare Zuſtände werden beſeitigt werden können. Bürokratiſche Er⸗ wägungen allein jedoch können das Profekt zum Scheitern bringen und die Kreiſe, die die Wirtſchaftlichkeit einer reinen Automobilſtraße glauben bezweifeln zu müſſen, hätten als⸗ daun nicht einmal die Gelegenheit gehabt, hre Theorie be⸗ ſtätigt zu finden. Man hindere den friſchen Unternehmungs⸗ geiſt nicht, ſondern fördere den großzügigen Löſungsverſuch. Die beim Bau und den Betrieb der erſten Verſuchsſtrecke 31 gewinnenden praktiſchen Erfahrungen werden alsdann bo⸗ weiſen, wer recht hat. So viel ſteht aber feſt, daß eine grund⸗ legende Aenderung der Straßenverhältniſſe Mannheim Hei delberg nicht mehr auf ſich warten laſſen kann. Rurt Elmer Frankfurk a.., 4. Junk. Die Hafraba verauſtaltete dieſer Tage unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Landmann ⸗Fraukfurt eine Verwaltungsratsſitzung und eine Mitgliederverſammlung. Die Beratungen konzentrierten ſich auf die Erſtellung der bereits planmäßig feſtgelegten Teilſtrecke der Hafraba Main Neckar. Man hörte, daß das Reichsverkehrsmintſte⸗ rium gegen die Erbauung reiner Autoſtraßen keine prinzipiellen Bedenken mehr hegt. 11 — — 5 Verantwortlich: Kurt E h me 1 8 ee eee eee TTTCTTTTTTTTTTTT......... ̃(!——... ß Benzin ⸗Venzol Dieſe Begriffe ſind dem Laien im allgemeinen noch„böh⸗ miſche Dörfer“, ſo daß auf die Verſchiedenheiten dieſer Stoffe etwas näher eingegangen werden ſoll, umſomehr, als es dem aufmerkſamen Verfolger der Amertikafahrt unſerer„Bremen nicht entgangen ſein dürfte, daß die Flieger ſich des Ben⸗ zols als Kraftſtoff bedienten. * Die nächſte Frage des Laien wird nun die ſein: warum nahmen denn die Flieger kein Benzin, das ſie doch überall in Amerika haben können? Müſſen denn wir Deutſche immer etwas anderes haben als die anderen Nationen? In dieſem Falle: ja! Ein Flieger, der etwas Tüchtiges erreichen will, der ſammelt ſtill und unerſchlafft im kleinſten Raum die größte Kraft. Nun enthält ein Liter Benzin rund 7300 Ener⸗ gieeinheiten, ein Liter Benzol dagegen 8400, ein Vorſprung, den das Benzol ſeinem dem Benzin gegenüber hohen ſpezifi⸗ ſchen Gewicht verdankt. Die Folge hiervon iſt, daß ich z. B. im Auto mit einem W Liter haltenden Tank voll Benzol von hier nach Müllheim/ Rh. fahren kann, während ich bei Fül⸗ lung des Tanks mit Benzin nur bis Emmendingen gelange und dort neu auftanken muß. Hätten alſo unſere Flieger das gleiche Volumen Benzin anſtatt Benzol getankt, ſo hät⸗ ten ſie den amerikaniſchen Boden nicht erreicht, ſondern das traurige Schickſal ihrer Vorgänger geteilt und ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen müſſen. Man mag mir nun entgegenhalten: es kommt bei dem Flugzeug ja nicht ſo ſehr auf die Raumausnützung wie auf die Ausnützung der Tragfähigkeit an und hätten die Flieger anſtatt je tauſend Kilo Benzol je tauſend Kilo Benzin mit⸗ geführt, dann wären ſie damit weitergekommen, denn in einem Kilo Benzin ſind 10 000 Energteeinheiten aufgeſpei⸗ chert, in einem Kilo Benzol dagegen nur 9600. Dieſer Ein⸗ wurf ſtimmt zwar in der Theorie, wird aber durch die Praxis Hollſtändig entkräftet. Schon unter den bisher als normal geltenden Bedingungen iſt Benzol dem Benzin überlegen, da die Exploſion des Benzol⸗Luft⸗Gemiſches eine viel elaſtiſchere iſt als die des briſant verbrennenden Benzin⸗Luft⸗Gemiſches und die Umwandlung des Exploſionsdrucks in die gleitende Bewegung des Kolbens bezw. in die rotierende der Welle eine vollkommenere iſt. Dazu kommt nun aber beim Benzol eine anderweite Erhöhung der Energtieausnutzung, die für das Benzin ganz in Wegfall kommt!: das iſt die Möglichkeit der höheren Vorverdichtung. Unter Verdichtung verſteht man das Verhältnis zwiſchen Exploſtonsraum und Vollraum(Exploſtonsraum plus Cylin⸗ derinhalt). Dies iſt normal etwa:5. Komprimiere ich ein Gas, ſo wird ein Teil der dafür aufgewendeten Arbeit in Wärme umgeſetzt, es wird z. B. die zum Aufpumpen der Schläuche benutzte Luftpumpe heiß. Innerhalb des heißen Motors ſteigt die Temperatur bei der Verdichtung beträcht⸗ lich an, umſomehr natürlich, je weiter ich die Verdichtung treibe. Nun aber wird bei dem Benzin⸗Luft⸗Gemiſch ſehr bald die Temperatur erreicht, bei der Selbſtzuündung ein⸗ tritt, eine Zündung, die nicht durch den an der Zündkerze überſpringenden Funken erzeugt wird, alſo früher eintritt, als gewünſcht. In dieſem Fall iſt die Stellung des Kolbens aber noch nicht ſoweit vorgeſchritten, daß er beim Eintritt des Exploſionsdrucks dieſem zu folgen vermöchte, er muß im Gegenteil einen wenn auch kurzen Teil ſeines Weges dieſem Druck entgegenarbeiten und kann ihn erſt bei ſeinem Rückgang in wirkſame Arbeit umſetzen. Es tritt die Erſcheinung des Klopfens auf, mit der ſtets ein bedeutender Abfall der Energteausnutzung Hand in Hand geht, auch werden alle bewegten Maſchinenteile durch dieſe unzeitigen Druckſtöße ſtark in Mitleidenſchaft gezogen und unterliegen dabei einer vorſchnellen Abnutzung. Dieſe Klopffreudigkeit des Benzins kann man in etwas mildern durch Zuſätze wie Eiſen⸗ karbonyl(Motalin), Alkohol(Monopolin extra), Benzol(Aral, Duolin, Olexin ete.) jedoch nicht ſoweit, daß man die Vor⸗ verdichtung um ein Beträchtliches ſteigern könnte. Eine hohe Steigerung verträgt einzig und allein unter den handels⸗ üblichen Kraftſtoffen das B. V. Motorenbenzol, das ſelbſt bet 1ifacher Verdichtung noch kein Klopfen zelgt. Eine ſo ſtarke Hochverdichtung verbietet ſich aber aus andern Grün⸗ den; die Verdichtungsgrenze liegt heute etwa bei:8. Die Forſchungen auf dem Gebiet der Hochverdichtung führten zu dem Ergebnis, daß mit ihr eine ganz bedeutende Beſſerung der Energieausbeute und ein ſparſamerer Verbrauch an Kraftſtoff zu erzielen iſt, das aber ſind zwingende Gründe namentlich für den Flieger, ſich eines hochverdichtenden Mo⸗ tors und eines klopffeſten Kraftſtoffs, wie er im Benzol vorliegt, zu bedtenen. Soweit mir bekannt, iſt bei dem Mo⸗ tor der„Bremen“ das Verdichtungs verhältnis 117. Hierbet kommt eine Kraftſtofferſparnis von mindeſtens 15 Prozenk gegenüber einer Normalverdichtung von 115,5 in Betracht. Dieſe 15 Prozent ſpielen nun aber bei einem Ueberſeeflug eine gar wichtige Rolle. So hat man denn nicht ohne gründ⸗ liche Ueberlegung das B. V. Motorenbenzol als Betriebsſtoff gewählt und hat damit erzielt: einen großen Aktionsradius, eine Schonung des Motors und eine große Betriebsſicherheit. Wie ſieht es nun aus mit der Einführung der Hochver⸗ dichtung im Automobilbetrieb? Sobald man die großen Vor⸗ tekle derſelben erkannt hatte, ging man natürlich dazu Über, auch hier die Wagen auf Wunſch mit Hochverdichtung zu bauen, zunächſt auf Wunſch, denn eine allgemeine Durch⸗ führung verbietet ſich zurzeit ſchon deswegen, weil es uns daun am nötigen Benzol fehlen würde, deſſen Geſamt⸗ erzeugung in Deutſchland nur etwa ein Drittel unſeres Nraft⸗ ſtoffbedarfs zu decken vermag. Wo aher die Hochverdichtung ausgeführt wurde, hat ſie ſich glänzend bewährt, ſodaß jetzt viele Autobeſitzer dazu übergehen, ihren Motor auf Hoch⸗ verdſchtung umzuſtellen, was ſich leicht durch einfache Er⸗ höhung des Kolbens oder Erniedrigung des Cylinderdeckels durch Abfräſen desſelben erzielen läßt, Die Maße müſſen natürlich genau errechnet und bei der Ausführung inne⸗ gehalten werden. Aus der im Automobilbau mehr und mehr umſichgrei⸗ fenden Verdichtungserhöhung geht die hohe Bedeutung der allgemeinen Einführung der Hochverdichtung klar und deut⸗ lich hervor. Möge es nun unſern Chemikern gelingen, Wege zur billigen Gewinnung von Benzol in großem Maßſtab zu erſchließen, um unſere geſamten Exploſtonsmotoren auf dieſen Edelkraftſtoff umſtellen zu können. Bis dahin aber bleibe man nicht am Alten haften, ſondern nutze die Ergebniſſe un⸗ ſerer deutſchen Forſcherarbeit in zuläſſigem Maße voll aus. K. E. Schulze. Sr Neue Mannheimer Zekkung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. Juni 1928 Generaverſammlungen der Waldhof Gruppe Zellſtoffabrik Waldhof Die heute unter dem Vorſitz von Kom.⸗Rat Dr. Th. Frank⸗ Jerlin abgehaltene o. GV„in der 18 354 900% StA. und 970 140, A. mit 199 718 Stimmen und außerdem 185 000 Stimmen der VA. It. A vertreten waren, genehmigte, nachdem man das Andenken des werſtorbenen Kom.⸗Rat Dr. Haus Clemm geehrt hatte, einſtimmig die bekannte Bilanz und ſämtliche Anträge der Verwaltung. Aus dem Reingewinn von 6,887 Mill./ werden ſonach 3,15 Mill./ für Abſchreibungen verwendet, 7 v. Dividende auf die VA. Lit. A, 6. v. H. auf die VA. Lit. B, 12 v auf die StA. und 6 v. H. auf die Genußrechte ausgeſchüttet und der Reſt von 330 977. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wie⸗ dergewählt. Außerdem beſchloß die GB., den Vorſtand zu ermäch⸗ tigen, den Umtauſch der bisher über 60/ lautenden Vorzugsaktien Sit. 8 Nr. 130 000 auf Grund der 7. Verordnung zur Durchführung der VO. über Goldbilanzen in Abſchnitte über 300 /, wobei auf je 60 1 Stimme entfällt, vorzunehmen. Weiter genehmigte ſte eine for⸗ melle die Hinterlegung der Aktien betreffende Abänderung der Sta⸗ tuten. Ueber den Geſchäftsgang befragt, teilte die Verwaltung mit, daß ſich ſeit Abfaſſung des Geſchäftsberichtes Anfang Mai nichts weſent⸗ lich verändert habe. Die Beſchäftigung ſei gut und die Pro⸗ duktion des lfd. Jahres, diesmal auch die des Werkes Kehlheim, zum weitaus größten Teil ver kauft. Man glaubt, daß auch der noch verbliebene Reſt ohne Schwierigkeiten unterzubringen iſt. Wenn auch die mengenmüßige Konjunktur gut iſt, ſo ſeien die Preiſe durchaus nicht beſſer geworden, wenn auch das ſtarke Untergebot infolge des ſchwediſchen Streikes und der Grün⸗ dung der neuen Sulfit in Wegfall gekommen(. Die Papierpreiſe ſind weiterhin ungünſtig aber der Abſatz noch gut. Der Durchſchnitts⸗ preis liegt hier 10 v. H. unter dem des Jahres 1927. H. Die neue Sulfit Zellſtoffabrik GmbH. iſt als Kartellgeſellſchaft der Sulfiterzeugenden„ eutſchen Zellſtoffabriken gedacht und krat erſt am 1. Juni in Wirkſamkeit. ihr 1 0 erxſt a l Man erhofft von eine Stabiliſierung der Preiſe im Inlandsgeſchäft. Die o. GV. der ö Papyrus AG. in Mannheim⸗Waldhof genehmigte die Regularien und wählte für das verſtorbene AR.⸗ Mitglied Kom.⸗Rat Dr. Hans Clemm Direktor Hans Deutſch neu in den AR. Die Pachteinnahmen von 343 671/ werden wieder vollkommen zur Abſchreibung auf Fabrikanlagen verwendet, die in der Bilanz mit 2,47(2,81) Mill./ aufgeführt ſind, denen neben 551 861(898 657)/ Schuldner unverändert das Abk. mit 3 Mill. ,, Rücklagen mit 17 301, und Schuldverſchreibungen mit 1530(4666) Mark gegenüberſtehen. Die o. GV. der Papierfabrik Weißenſtein in der das ganze AK. von 520 000% anweſend war, beſchloß die Er⸗ 90 5 0 ung des Grundkapitals um 480 000/ auf 1 Mill. ,. Unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes werden 480 Stück Inhaberſtammaktien zu je 1000„ und pari ausgegeben, die ab 1. Januar 1928 gewinnberechtigt ſind. Für ah Dr. H. Clemm f wurde auch hier Direktor H. Deutſch dem Adt. hinzugewählt, ebenſo wie bei der Bahngeſellſchaft Waldhof Der Bahnverkehr war im Berichtsjahr geringer, weshalb die Ein⸗ nahmen gegenüber dem Vorfahre zurückblieben; trotz geringeren Ausgaben konnte kein günſtiges Ergebnis erzielt werden. Die Be⸗ triebsein nahmen ſtellten ſich auf 199 975(247 195), die Ge⸗ amteinnahmen einſchl. 2597„ Vortrag auf 208 886(261973)% Die lusgaben erforderten 187 626(215 448) /, wicklung der Kohlenwirtſchaftslage und die Notwendigkeit der An⸗ päſſung von Abſatz und Förderung dies erfordert. Die Dividende wurde auf 5(4) v. H. feſtgeſetzt. Von dem Reingewinn von 9 518 217 Mark ſollen nach Rückſtellungen von 600 00% für Arbeiterwohnungen 2 Mill./ für erforderliche Neuanlagen verwendet werden. Abſchrei⸗ bungen ſind mit 2975 050/ angeſetzt. Von dem Reſt ſollen 350 000% der geſetzlichen Rücklage zugeführt und 743 851„/ vorgetragen werden. Die G. er⸗ einer Zuweiſur 471 828(455 966 8 = 2 2 = 2 0 8 5 2 = 85 2 2 85. 8 8 * 2 2 — . * . 55 — 22 E 2 0 rden. Der Geſamt⸗ am auf 130 708 (118 439) KW. Das Fernleitungsnetz umfaßt jetzt insgeſamt 2615 (2447) Km. Die nutzbare Stromabgabe erhöhte ſich gegenüber dem Vorjahre um roͤ. 23,3 v. H. auf 29 915 652 KW. 2: Ueberlandwerk Oberfranken AG. in Bamberg. Der At. be⸗ ſchloß, der o. HV. am 15. Juni vorzuſchlagen, eine Dividende von 6 v. H.(wie i..) auszuſchütten. =: Ver. Elbeſchiffahrts⸗Geſellſchaften AG. in Dresden. Das Er⸗ gebnis 1927 iſt nach dem Bericht durch die ungünſtige Witterung im Winter, erhöhte Aufwendungen für Reparaturen und zweimalige Lohnerhöhung beeinflußt worden. Der mit der Neuen Nor d⸗ deutſchen Fluß ⸗Dampſchiffahrts⸗Geſellſchaft, Hamburg, abgeſchloſſene Intereſſengemeinſchaftsvertrag habe ſich be⸗ währt. Beſördert wurden bergwärts 998 273 To., talwärts 708 419 To. und außerdem im Schleppgeſchäft 462 936 To. Die Tragfähigkeit der Flotte beträgt 169 113 To. Aus einem Reingewinn von 0,39 (0,41) Mill. J werden wieder 5 v. H. Dividende verteilt. Aus der Bilanz(in Mill.): 0,29(0,33) Vorräte, 1,54(0,90) Debi⸗ toren, 3,0(2,75) Kreditoren. Grundſtücke und Gebäude haben ſich infolge Verkaufs des Hamburger Verwaltungsgebäudes auf 0,50 (0,99) ermäßigt. Betriebsmittel ſtehen nach 093 Zugängen, 0,04 Ab⸗ gängen ſowie 0,41 Abſchreibungen mit 9,91 zu Buch. Der Tabalverbrauch im Reich Dreimal ſo viel Zigaretten wie vor dem Krieg Anläßlich der Tagung des Zentralverbandes Deutſcher Groß⸗ händler in Düſſeldorf wurden u. a. auch Produktionsziffern des Ta⸗ bakgewerbes genannt, die einen guten Ueberblick über die Entwick⸗ lung dieſer Induſtrie nach dem Krieg bieten. Der Geſamtproduktionswert des deutſchen Tabak⸗ gewerbes 1927(berechnet nach dem Klein ver kaufs wert) be⸗ trug 2580 Millionen. Davon entfallen: auf Zigaretten: 1430 Mill,(etwa 31 Milliarden Stück); auf Zigarren: 863 Mill.(etwa 6,4 Milliarden Stück); Rauchtabak: 229 Mill.(38 785 To.); Kau⸗ und Schnupftabak: 58 Mill. I Einfuhr von Roh⸗ tabak etwa 1 Mill. Doppelzentner im Werte von etwa 250 Millionen Mark. Zum Vergleich wurde angeführt, daß die Zigaretten⸗ produktion vor dem Kriege etwa 10 bis 13 Mil li⸗ arden Stück, die Zigarren⸗ Produktion etwa 8 Mil⸗ liarden Stück ausgemacht habe. 32: Die Berliner Stadtanleihe in Amerika überzeichnet. Die 15⸗Millionen⸗Dollars⸗Anleihe der Stadt Berlin in den Vereinigten Staaten iſt überzeichnet worden, ſo daß die Liſten geſchloſſen ſind. Amerika⸗Patente und Entſchädigungsanſprüche. Die Jnter⸗ eſſenvertretung für Anſprüche deutſcher Patentinhaber, Berlin NW 7, Neue Wil helmſtraße 12—14, die ihre Tätigkeit unter Mitwirkung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages und des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie ausübt, gibt bekannt, daß ihr jetzt die erſten, etwas ſchwächer. Die Spekulation ſchritt zu Abgaben, die zu Kursrückgängen führten, zumal vom Auslande auch hen wieder nur wenig Aufträge vorlagen. Im Verlaufe konnte jedoch die Stimmung wieder etwas beſſern. Bei der erf Notierung waren überwiegend Rückgänge von—3 v. H. zu v zeichnen. J. G. Farben eröffneten 2,5 v. H. niedriger. Mo N tan werte wieder ziemlich ſtill, Rhein. Braunkohlen und Rhein büßten je 2 v. H. ein. Am Elektromarkt waren Siemen 6 minus 4,5 v. etwas ſtärker angeboten, ebenſo Chadeaktien mit 641 Mark, ſonſt gingen die Kursrückgänge hier nicht über 2 v. H. hinaus. Daimler 3 v. H. Lebhafteres Intereſſe machte ſich für Deutſche Erdöl bemerkbar, die 2,5 v. anzogen. Von Zellſtoff werten blieben Waldhof gut behauptet, während Aſchaffenburg 2 v. H. ein⸗ 116 büßten. Von Banken gaben Danat 2,75 und Deutſche 475 v. H. nach. Am Markt der Kaliaktien konnten ſich Salzdetfurth 4 v. H. erholen. Deutſche Anleihen lagen ſtill. Im Verlaufe erfuhr die Tendenz eine weitere Beſſerung und für die führenden Werte traten, —2 proz. Erholungen ein. Am Geldmarkt machte die Erleichte⸗ rung Fortſchritte, Tägl. Geld 6,5 v. H. Berlin ſchwankend Die Abhängigkeit von den Auslandsbörſen tritt täglich mehr in Erſcheinung. Der ſchwache Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe hatte im heutigen Vormittags verkehr eine unſichere Stimmung hervorgerufen, obwohl ſonſt eher günſtige Nachrichten vorlagen. Der Monatsbericht der Disconto⸗Geſellſchaft ließ einen Sobgl deutſchen Anleihen in Amerika fand eine gute Aufnahme. 0 keine neuen Auslandsorders eintreſſen, iſt die Aufnahmefähigkeit des hieſigen Marktes ſtark verringert. Auch heute war das Angebot nicht ſehr groß, und doch lagen die erſten Kurſe—4 v. H. unter ge, ſtern, waren aber nicht ganz ſo ſchwach, wie vormittags taxiert. Nur wenige Papiere wie Bemberg, Stöhr, Aſchaffenburg Zellſtoff, Sach⸗ ſenwerk und Polyphon waren—7 v. H. gedrückt, während Deutſche Erdöl ſchon zu Beginn recht feſt und u. a. Schleſiſche Gas, Kaliaktien, nach den ſ erſten Kurſen trat dann allgemein eine Erholung Tietz, Holzmann, Deutſche Maſchinen, und Maximillanshütte, nach den erſten Kurſen trat dann agmeein eine Erholung ein; Spezialwerte waren ſogar ſehr lebhaft. Deutſche Erdöl blieben in Erwartung günſtiger Abſchlußziffern gefragt; in Schleſiſch⸗Gas ſcheinen die Intereſſenkäufe wieder einzuſetzen. Glanzſtoff und Bem⸗ berg waren bis zu 20 v. H. erhöht, wosei wahrſcheinlich die baldige Einführung der letzteren in den Terminverkehr anregend wirkte. Rhein. Braunkohlen wurden etwa 9 v. H. höher gehandelt. Auch ſonſt bewegten ſich die Kurſe zumeiſt—3 v. H. über Anfang. An⸗ leihen nach ſchwächerem Beginn erholt, Ausländer uneinheitlich Bosner ſchwächer. Dagegen faſt alle Türken bis 1 v. H. feſter auf die neu einſetzenden Verhandlungen in Paris. Pfandbrief markt ſtill und zumeiſt freundlich. Geld markt eher welter leichter. Tagesgeld 6,5 bis 8,5 v.., ſonſt unverändert. Der Kaſſo⸗ markt war überwiegend abgeſchwächt, vereinzelte Beſſerungen nur gering. Nach der vorübergehenden Erholung wurde es an den Te min⸗ u. variablen Märkten gegen Schluß allgemein wieder ſchwächen Die Ermäßigung des Privatdiskonts um s v. H. für beide Sichten auf 6,5 v. H. konnte hieran auch nichts ändern. Die Börſe ſchloß mit Abſchlägen bis zu 10 v. H. bei den führenden Werten. Die Deviſen nachfrage hat ſich verſtärkt, der Dollar zog bis.1845 an. Amtlich notierte er.1830. Die übrigen Deviſen ſind gegen Newyork abgeſchwächt, Holland 40.38 nach 40.39, London.8820 nach.8835, Schweiz 19.27 nach 19.274. London gegen Paris 124.18 bis 124.20 auf Grund des erhöhten Ankaufskurſes der Bauk von Frankreich. Termindeviſen gegen Reichsmark ſehr gesucht Vorliner Deviſen diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat Gh d. h. freundlichen Grundton erkennen, und auch die Ueberzeichnung der 9 b 8 ſodaß nach nes mehreren kauſend Patente umfaſfenden Liſten vorliegen über Po N. 9 1 5 E al ee 446 422) ¼ Abſchreibungen und nach 5 v. H. Zuweiſung an die Rück⸗ be 116 die el ebe AAten ron l und ars a I. A. Hur 2 G. 8 N. I ſätze% 5536 age 0 erde N 1 Bi 2 F. er 3 M. 1 85 85 2 505 7 5 2 7 15 4 VV„In, der Bilanz ſtehen bei 3 Mill. ter den Bedingungen des neuen Freigabegeſetzes freigegeben Holland... 100 Gulden 18881 168,05 168,71 J 169,05 168,47 45 ark Ack. 509 954“ Debitoren 622 679/ Verbindlichkeiten gegen⸗ 5 58 h elt fi i 95 e f die fei 8 5 8. Athen..„ 100 Drachmen].485 5,445 5, 418 4 5,445 10 Fber 2 hat. Es handelt ſich dabei um Patente, auf die ſeitens des Zwangs⸗ Brüſſel- 105 Belga 500.Fr. 58,28 88,40 58,30 8642 88.35 i F e 520 Danzig.. 100 Ouſden 89 61,681. 570 6888 95 gente rteilt war, der ſie ouch nach der Freigabe unterworfen Helſingfors... 100 finnl. M. 10,51 10,58 10.518 10,886 10.517 65 e Sgeinmühlenwerke in Mannheim. In der heute unter dem bleiben(ſogenannte nonexeluſive licenſe). Für alle dieſe Patente Nallen e 5 100 Lire 22,01 22,05 22,02 2508 227028 6 Worſig von Geh.⸗Rat Dr. Brofien abgehaltenen v. GV. ver- iſt die amerikaniſche Regierung nach den Beſtimmungen des Fret⸗ Küdflawien 3 1 95 105 8 1 11 1 5 trad. 7 Aktionäre ein Ack 400480 e rer Mi 3. gabegeſetzes zur Entſchädigung verpflichtet. Alle Patentinhaber, Kopenhagen ro„ 52„ 5 5 2 äre ein AK. von 1942 360 /. Der in unſerer Mittags 72.. 1 0 Liſſab 100 Eskudo] 17,98] 17,9 18 18,07 17,48 8 aus 1„ 80. 02 1 die ihre Entſchädigungsanſprüche noch nicht bei der genannten Inter⸗ Liſſaboeoen ö 2 5„ 5 5 Usgape veröffentlichte Abſchluß ſowie alle Anträge(wieder 10 eſſenvertretung angemeldet haben, werden aufgefordert, dies unver⸗ Oslo. 100 Kronen 111.60 112,06 1115 112171117 55 v. H. Dividende) der Verwaltung fanden einſtim mige Gene h⸗ en 5 85 5 e 5 ore Paris.. 00 Franken 18,41 16,418,428 18, 18,445 875 „ l 5 1 f a 95 züglich zu tun und die von dem amerikaniſchen Schiedsrichter vor⸗ 58 1 5 migung.— Die Verwaltung teilte mit, daß ſich die weitere Ent⸗ 175 5 0 5 h 477 F Prag„. 100 Kronen] 12.875 12,898 12,887 12.407 12,88 5 wicklung des Geſchäftsganges heute nicht beurteilen laſſe. eilte der a en ane e ee Sag e 40400 Beba 59 012 2015 930017 902 2017 108 2 1 8 4 2: 15 1 50„ 174 2 1 5 1 5 1 01a„„ 8*„ . 1 i etwas gebeſſert. Man hoffe Anträge nicht bis zum 2. Auguſt dieſes Jahres in Waſhington ein⸗ Spanien.. 100 Peſeten 69,70 69,84 69,72 69,98 69,57 5 e werde les g e e, 9 2 4 4* 4 22525 2„„ 7„ 5 91 70 1 d 5 1 15 0 v. H. 2 Saen ie e 78,11 1150 10 8 r Agt.⸗Sitzung der dem preußiſchen Staat gehören⸗ 8 5 72 8 Buenos⸗Aires eſ. 7 786 17788 1,78 9 den G. wurde die Frage einer weiteren V er rin ge r u 1 1 der Vörſenberichte vom 3. Juni 1928 Canada.... 1 Canad. 0 1 1 15 417, 4 4% 7 B. infolge der eingetretenen und weiterhin zu erwar⸗ Frankfurt ſchwächer, ſpäterhin etwas gebeſſert 0 335535 15. 20591 20.85 20925 20.905 20915. tenden Einſchränkung des Abſatzes verhandelt. Nach eingehender Er⸗ g 8 5;; Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,148.152.150.154 2,1300 10 örterung der Verhältniſſe wurde der Vorſtand ermächtigt, bis zu a der dultten N Vu, ii en e 1 5 fo. 405808 00s 20,302] 20 e 20,588 45 1450 Mann der Belegſchaft 2 5 4 it de Verf le chtung der Spekulation wieder deutlich zum Aus⸗ New Hort 1 Dollar 4,1745 4,1825 4,1700 4,1870] 4,1780] 45 5 r legſchaften zu kün gen, mit der druck. Im Zuſammenhang mit der im Verlauf ſtark abgeſchwächten[Rio de Janeiro.... 1 Milreis 0,502 504 0,5015].50850 0,503 N N 5 Maßgabe, daß dieſe Entlaſſungen nur erfolgen, wenn die weitere Ent⸗ Newyorker Börſe eröffnete die hieſige Börſe allgemein Urugua 1 Gold Peſ.] 4,268.274].281].289].321 1 f 4.[ 5. 48.5 48 4 8..5. 4. 8% Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitun Füßen 141 1410 Necarf, Fahrzg. 70,— 67.— Ubrenfbr.Furtw.—,—. Sebhard Textil. 129.5 128.0 TMans feld. Att. 124, 123,0] TWeſtereg. Alrat 229,4 220.8 f e 0 Hire Meme 4 85 rh. Leder Spier 1000,— gen dentſch Oeif.———, Tage eng erg, 1480 143,0 Nargze te Sagz: 46 0 48820 Wie Lene 78 Aftlen und Auslandsankeihen in Prozenten, bei Stückenotjerungen in Mark je Stück Hilpert A M 12701280 f n cet 145 ee od. 25 I1Gelſenk. Gußſt... Mech. Web. Lind. 209,0 209,8] Wiesloch. Tonw 95,25 9900 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkürſe während ſich die mit J. verſehenen een—.— 486.75 e 9 Filer Stahlwer.—.2 Genſchow& Co. 109,8 109,2 Mes Sine 67 68,— Wiſſener Metal 1870 165,0 noch in Bio verſtehen. Holzmann, Phil. 780,0 187,5 Philipp. A. G. Ft.—.—.— Per liltramarin. 158.0 1572 Germ Portl⸗g. 2120 212,0] Miag⸗Müßlen 158,5 18578 Wittener Gußſt. 74,50 72,28 8 Holzverkohl ⸗Jd. 80,8 Porzellan Weſſel—.— 28.— Der, Zellſt. Berl. 158,5 155.00 Cresbeit Glas 738 8 548.0 fie e Gene„1420820 Wolf, Suckau.— 5850 Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Juni Junghans St. l. 91.— O2.— Rein. Geste 105,9 105.0 Bega fach S rde Fe Gerd und 1068 13 0 Motoren dhe.. Henze deren Pg 188 4. 5. 4, 8. 4.[ 8, Kamm. ggtſersl. 257,0 207.0 fiitheſnelekt 8 K 17551785 Fol Sek. K. 85.889 JGoldſchmidt T. 104,2 102.0] Mülheim Berg. 17.0115 ent. Waldo 28,0 3205 Bad. Bank. 180,0 189,0] Had. Aſſekuranz 240,0 240,0] Karlsr Maſch.—.——.— Karlstr. Maſch.“—.——.— Rh. Maſch.Leud.—.——.— 2 2% ͤ b Neckarſulm. Fhrz 68,85 66,25 Freiverk K Pfalz Hopoth. B. 162,0 162,0 Continent. Vers. 111,0 411,0] K. H. Knorr. 172,0 171,00 Kemp, Stettin—— Rhenania Aach.———.— Wayß e Freytag 155,2 158,2 Gothaer Wagg. 150,0 152,0 JNordd. Wollk. 225,0 2240 eiverkehrs⸗Kurſe. Ag. Hyvoth. Bk. 190,0 199,0] Mannh. Verſich. 154,0 154,0 Mannh. Gummi 84,— 34,— Klein, Sch. K Beck. 104,0 104,0 Riebeck Montan———.— Tgell. Waldh. St 825,7 820,7] Gritzner Maſch. 142.0 141,0 10 berſchl. E. Bed. 108.5 107,8] Adler Kall. Mh. Ereditbank. 180,5 130,5 Oberrh. Verſich. 194,0 194,0 Neckarſulmghrz. 71.—69,.— Knorr, Heilbr. 175,0 175,0 Riedinger Maſch.———.— Grkrftw. 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Frkt. 79,— 9350 Raſtatter Wagg.———.— Hackethal Draht 92.7590,— IRatbgeb. Wag. 252.0 252,0] Krügershall 170,0 170. Schwartz Storch. 178,0 178,0] Gebr. Fahr. 42— 42.— Zellstoff Waldhf. 325,0 321.0 Lederwerk mobe 1801355 Se m Lackf. 124.0 1220 Ufa..—90.— Halleſee mach 130,0 130,0 Peishols Papier 3073312) Petersb It. Hob..28.88. Wee Gee e kfse Sertcg Ae, 8 cho Sid Pacer. gf, 5b ange 8e e Fee me 80 i San. K. 59 l 8 gg Eee e e ee Lus ſche Induſt.———.— Schubf. Berneis 11,— 71. Seſtverzinsliche Werke. Jann. W. Egeſt O8,— 8880 ITfihein. Elektriz. 175,5 573.0] Buſſenbane 00 Frankfurter Vörſe vom 5. Juni Mainkraftwerke. 123,2 23,9] Selina eg 5450 2,25 D An! Ablöſgſch. 20.— danse gor.... peel Keek 8 2 Sugſee J 51 8 5 5 1 8 202,0 197.5 FSiem.& Halske 378,2 366,5 10% Mh. Stabt 25—.— Pb Wien N 1 Aenne 178,5 173,7 Ufa 90, g Gelſenk. Gußſt..] Baſt.⸗G... Mes Sohne. ee re Südd. Draht.. 8% Mh Stadt. 25—.— Harkort Bergwk, 31,.— 33,— genmantkt; 5 Bank- Aletien. IHarp. Bergbau 15 55 7 Hayriſch. Spieg. 78,.—72,.— 10 59 e 11— 8 S. Led. St ngk.—.———SfeReycdpfs/ 88.75 IHarpen Vergb. 570,0 169.1 Wien 170,0 165,5 4) Reichs u. Skaalspap. Tang. W. C reditb. 149,513), TIlſe dg. b. StA 27,7270, Beck& Henkel.. Moenus St. ⸗A. 81.—f68,.— Süd. Zucker. 159,0 15/0 8% P HpGldpf 8,9 96.— Hartm. Maſchin. 23.— 28.— umd Hütten.—.— DAnl Ablöſgſch. 81,50 88.50 Babſſche Bank. 160,0 176,00 Taltüchersleb. 23,022.50 ISergm. Elektr 219,7 214,5 Motoren Deußz. 67,— 88— 5 1 94570 4% D. Schutzg. 0—.— Hedwigshültts 87,75 85,28 end.„Hue———.— die 84. 8460 Bank f. Brau. Ad. 224,0 219,0 1 15 N 1600 1091 Bing A880 1 Motor. Oberurf. 87.— 88.251 Tricot. Beſta..—.— 40% D. Schug. 1—.— e 1 1955. 67.25 67.50 ohne Auslöſgsr. 20,— Bayr. Bod. Er B.—— 7 Sunn n 5 Brem.⸗Beſig. Oel 61.81 Hind KAufferm. 116,„ Rückfortd Ferd 88,— 88,75 8% Reichsanl. 27 87,50 87,80 2 5 0 Mans Akt. 128.2 122,7 3 2 E 3 1 fer 132,0 128,5 Rückforth. Ferd 88,„ 1 55 ee dene 8 eg ee 5505 8 en Feber. 4 ls Berliner Börſe vom 8. 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Handelsg. 1 199 0 A- G. f. Berkhrw. 205,0 8950 e e 171,0 171,0 18 ile Pergben 299.9 22.5 7Schuckert& Co. 28,0 25,0 8% Landſch.Rog 8˙50 865 D. Ueberſee⸗Bk.. 110,111, 8 Adil:—.— Com. u. Privib. 198,2 192,0 A derwerk 7168, un Sn. e ddr 133.7 180.0] Schuhfabrik Herz 2. S Wega 00 5 100 Sransport⸗Acctien. Pp der., Darn ve g. 4680 26e,9 Tilo elek. j.8 9 Feen ⸗ en. d dine e e 3h 8049 Feen 0 968 b) Ausl. Rentenwerte Tisconto ⸗Geſ. 140,7 188,0 Dürer dende. 64,— 62.— I. Deutſche Bank 178,0 178.0 Ammendf. Pap. 280,5 282,5 Den dhe upp! gal0 4447] Gebe Junghans eee Sfaner A. G. 145.0 1487 e 1 Dresdner Bant 171.8700] Schantungbahn.—.——.— Dürkoppwerkst. 60,— 59.— I t. Ueberſee Bk. 112,0 111,5] Anglo⸗C. Guan.—.——.— Diſch Gußſtahl 95,— 96,— Kahla Porzellan 175,0 175,0] Stettiner Bulkan 5 4½ Het e— 387,75 riftt. Hyp⸗ Bt 106.0 108,2 Thapag. 173,2 170,5 Düſſld-Rat Dürr de, 1 DiscontComm. 189,7 169,0 Anhalt. Kohl. + 87,.—87.— 8 8 IRaliw. Aſchersl—— 129,2 Stoehr Kammg. 246,0 2259 4 5 Metal u... 159,8 155,2 J Nordd. Jlopd 164,5 161,7 Eiſen Kaiſersl. 28,35 29,25 TDresdner Bank 171,5 170.0] Annener Cuß ft... 1 59 9 1 ss 2 Karlsr. Maſch.—.——.— Stoewer Nähm 5175 51.75 4% 215 Rte. 190 1Mitteld. Cd.⸗B. 213,0 210,5 Oeſterr.⸗U. St. B.—.——.— Elektr. Licht u. K 248,0 241, Fm Angem. 508.9 208.0 Aſchalfog. Jet. 218.8 219.0 iſche Maſch. 4768 50 28 C. d. gemp,., Stolberger Zint 405,0 5060 47½% kentzerte,.90—.— Mülenberg. WB. 10005030 Baltimore Ohio 112.5—.— Ell Bad. Wolle ee Mittel Kredb 216.5 2130 Augsb. N. Daſch 110,0 110,0 Toiſche Sterngg. 292,0 22570 Kieknesderke 130,7 13½0 Südd. Immobil. 57.— 99,— 41%„ütderrte 15 Deſterr d Auf. 487517555 Emaſth 15.50 45.50 Feſterr Ercditdt 88,25 880 Dalcke Maſchin 117.0 11658 Deuiſch. Sent. 89.75 75,— 8. f. Knorr 1932 88625] Telepb, Berliner.25 68,0. 4% Tir d. Ant. 9,8 9,0 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 182,0 Juduſtrie⸗Aktien Emaitsst.üntich 6250855 Mannh. Verſich. r dee Balcke Maſchin 25 75 25 Demſch⸗ Kolm. 2 Joutd. 50, 89,— Tb dberidelf 96,55 90,88 4% Bagd.⸗Eiſ. 1245 12.75 5.7 5 0 Ain— g 8 1 Donnersmarck.———— 85550 8 ThoerlOelfab. 9,6839708 4%% Bagd.⸗Eiſ. 1 12,412. ben 2890 286,5 Cl 5 Ehlager Masch. 90, 80— Rhein. Gre ihr. 102 1290 J.. Jemberg 94.5580 Dürener Meal 280,0 280.0 Gebr. Körking. 2,752.50 Lich Leonhard 46 4260 4½% i112, 12,5 Reichsban„ 81,„ Eichb.⸗Mann.. 2 845 f 224.0 1 hein.—.„. lk. 217,0 215,0] Dürkoppwerke 62— 6 Koſtheimer Cell.— De Transradio. 168, 166,5 4% Türk.unifanl.—. Ahein. Oyp.⸗Br.—,——. H. Kempf⸗Stern. 190,0 Ettling. Spin- 0224.0 Süddeutſch. Sis. 228.0.148.5 Pegmann eit. 430,0 426.5 Toon gmthledel 8) 62/50 KraußssS ie, Lot. 70.50 68,50 Tra 11400114, 00%, Zoftob 1011.18 18,18 Sildd. Disconto 143.5 Mainzer St.⸗A. 288,0— Faber, Joh. Blei 58,— 59,50 1 98 70.— 69.50 5 148,7 140,7 Kronprinz Mel. 124.0 128,3 e 187 5% 400.08 24,78 26.00 n e h f.* 5 2 Karls. 407* cb 2 K 14 8 1 41, 5 1 N. e eee g 8 1780 abet Schleich. 81880 116,0 TCrausport⸗Aktien. TBerlin Maſchb. 129,5 128,5 Elektr. Lieferung 183,5 181,0 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 64,.— 63,— eee 101,7 4½% St. R181. Nlanaß Berſecs. i8f5o. Berger 1 ab e e 4280 1 Reichsbahn ee] des Tarn nnenbseg———.— Emaltfe Maric 17418 keabhmezers 80 75 77 Res hen Kar 100 17 z 4% C. Göldete 25140 20,40 rank All. Perf. 2077 205-5 5 7890 dul Gg 135,0 135,0 Schantungdahn. 6,60 8,50 Bochum Guß.———.— Enzinger⸗Union 3— 16,— Laurahütte. 8770133 B. Diſch.Nickelw. 180,070 3) berth. Verſ. G. 194,5 Adt, Gebr.. 40,— 40 IJelt. Gu 18. 25—— Allg. Lok. u. Str. 209,5 Gebr. Böhler Kc“.— 5 ing 63,.—61.— Linde's Eism. 186,0 186,0 TB. Glanzſtelbf. 778,0 777,2%8 Un, Kronr. 1 1„ 5 f 251,0 Feinmech. Jetter 58, Allg. Lok. u. Str. 209, Braunk. U. Briket 177,0 177.0 Eſchw. Bergwerk 210.0 210.2 5——. 171.70, 8¼ Oe. 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Nicht wahr, Blitz?“ Ein freudiges Wedeln war ſeine Antwort. „Sehen Ste, Moran!“ rief ſie aus.„Da haben wir gleich den Beweis.“ Moran lächelte kopfſchüttelnd. „Sie begehen den gewöhnlichen Fehler und fallen aus einem Extrem ins andere,“ ſagte er.„Entweder hält der Menſch das Tier für ganz unvernünftig oder er ſchreibt ihm ein Uebermaß an Intelligenz zu. Blitz verſteht kein einziges Wort außer den wenigen, die er durch häufiges Hören mit beſtimmten Dingen in Verbindung zu bringen gelernt hat. Sie verſtehen wahrſcheinlich kein Wort chineſiſch und doch be⸗ ſagt dies nichts gegen Ihren Verſtand. Ebenſowenig darf man behaupten, daß es Blitz an Intelligenz mangelt, weil er nur das beſchränkteſte Verſtändnis für unſere Sprache hat. Im Gegenteil, ich glaube, er iſt das klügſte Tier, das mir je untergekommen iſt.“ „Das iſt auch meine Ueberzeugung,“ ſtimmte ſie bei. „Moran, Sie gehen doch den Dingen gerne auf den Grund und können mir gewiß Aufſchluß über die Quelle dieſer er⸗ ſtaunlichen Intelligenz geben.“ „Die Erklärung liegt in ſeinem Coyotengehirn,“ ant⸗ wortete Moran.„Der Cvyote iſt das klügſte Tier auf Erden. Das iſt eine Tatſache, die bis heute noch nicht genug bekannt iſt. Darum iſt es nicht zu verwundern, daß man ſooft von dem feigen Coyoten ſpricht, während er in Wirklichkeit zu den verwegenſten Räubern gehört. Es iſt unmöglich ihn aus⸗ zurotten. Dieſes Völkchen iſt heute zahlreicher als vor zehn Jahren, denn es iſt in erſtaunlichem Maße anpaſſungsfähig. Einſt bewohnte es nur das Präriengebiet, ſeither hat es ſich derart vermehrt, daß man es auch in allen weſtlſtichen Ge⸗ birgen hier findet. Gegen Norden haben ſie ihre Jagdgebiete bis Britiſch⸗Columbia ausgedehnt, gegen Oſten bis Michigan. Es wird nicht lange dauern und man wird ihr Auftauchen auch in den Staaten von Neu⸗England und ſogar im Gebiet 21 des nördlichen Polarkreiſes melden können. Ich bin ſicher, — daß meine Prophezeiung in Erfüllung geht. Allen widrigen Umſtänden zum Trotz haben ſie ſich ſtändig vermehrt. Man hat ihren Pelz teuer bezahlt, man hat ein beträchtliches Schußgeld auf ſie ausgeſetzt, ihr ſchlaues Gehirn hat aber alle dieſe Widerſtände beſtiegt. Und ein ſolches Gehirn hat auch Blitz.“ „Und trotzdem verſteht?“ „Ich weiß es und will es Ihnen auch beweiſen. Er hat es heute ein dutzendmal gehört, wie ich Sie Betty rufe, und doch hat dieſe häufige Wiederholung ihn nicht dahin gebracht, mit dieſem Wort mehr zu verbinden als mit irgendeinem anderen, das ich im Geſpräch mit Ihnen öfters gebrauche. Andererſeits aber verknüpft ſich für ihn mit dem Wort Moran die deutliche Vorſtellung meiner Perſon. Ich will es Ihnen ſofort zeigen.“ Er rief den Hund an und ſogleich ſah Blitz zu ihm auf. Abſichtlich wiederholte er öfters das Wort Betty, der Hund blickte ihn verſtändnislos an. Er bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen, er ſpitzte die Ohren und bemühte ſich zu verſtehen. Seine Aufmerkſamkeit hatte ſich völlig auf Moran konzentriert, dem Mädchen ſchenkte er keinen einzigen Blick. „Nun verſuchen Sie es,“ wendete ſich Moran an Betty. Sie richtete einige Worte an Blitz und ſogleich bewies er ihr gegenüber dieſelbe geſpannte Aufmerkſamkeit, wie vor⸗ hin für Morans Worte. Jetzt ſprach ſie zweimal das Wort Moran aus, Blitz wandte ſofort den Kopf und blickte nach ſeinem Herrn. „Sie haben recht,“ rief ſie aus.„Es iſt doch wunderbar, wie Sie ſich auf ihn verſtehen!“ „Er iſt phyſiſch außerſtande, die Sprache der Menſchen zu ſprechen und das macht ihn auch geiſtig ungeeignet, ſie zu verſtehen. Nur durch häufige Wiederholung eines Wortes kann ſich eine Gedankenverbindung bei ihm einſtellen. Aber die Modulation der Stimme vermag er richtig zu deuten und ebenſo den Gefühlsakzent unſerer Worte. Gewiß iſt er in⸗ telligent genug, jedes Kunſtſtitck oder jede Arbeit zu erlernen, bezweifeln Sie, daß er unſere Worte die innerhalb der Grenzen ſeiner phyſiſchen Fähigkeiten liegt. Jede ſolche Lektion müßte ihren Ausgangspunkt von irgend⸗ einer Grundtatſache nehmen, die ihm bereits bekannt iſt, und von da aus müßte man ſchrittweiſe weitergehen. Zum Bei⸗ ſpiel könnten wir ihn leicht dahin bringen, eine Art Verbin⸗ dungskurier zu ſein und Briefe zwiſchen uns hin und her zu tragen.“ „Wie würden Sie das anſtellen?“ fragte ſie.„Bitte zei⸗ gen Sie mir das.“ „Gehen wir von folgenden Tatſachen aus: Er kennt das Wort„Geh' in Verbindung mit dieſer Bewegung— dem Auswärtsſchwingen meines Armes. Ich brachte ihm das bei, als ich ihn lehrte die Pferde und Rinder zu hüten. Gegen⸗ wärtig hat er die natürlich Neigung, zwiſchen uns hin und her zu laufen. Wir wollen uns das zunutze machen. Anfangs wird er nicht wiſſen, wohin er gehen ſoll, aber ſoviel wird er verſtehen, daß ich ihn wegſchicke. Aus Gewohnheit wird er zu Ihnen zurückkehren, Sie könnten ihn dann wieder zu mir ſchicken, indem Sie das gleiche Wort und die gleiche Bewe⸗ gung mit meinem Namen verbinden. Abgeſehen davon, daß er meinen Namen kennt, wird er ſchon von ſelbſt nach mir Umſchau halten. In kurzer Zeit wird er die Abſicht hinter dem Ganzen erraten und raſch begreifen, was wir von ihm wollen.“ Die folgenden Tage hatte Blitz fiel zu tun. Schon am nächſten Morgen flocht Moran ein Halsband aus Elchhaut⸗ riemen und führte in einige Entfernung von der Hütte. Er rollte ein Blatt aus ſeinem Notizbuch rund um das Hals⸗ band und befeſtigte es mit einer Nadel. „Geh! Blitz,“ befahl er und ſchwang den Arm in der Rich⸗ nach der Hütte.„Geh, geh doch, Burſche, bring ihr das Briefchen!“ 1 Blitz machte einen Satz in die angedeutete Richtung, blieb dann ſtehen und blickte zurück. Er verſtand wohl, daß Moran ihm befahl, irgendwohin zu gehen. Doch gab es hier weder Pferde noch Rinder. Er ſetzte ſich nieder und beobachtete ſet⸗ nen Herrn, ganz im unklaren, was man eigentlich von ihm wünſche. Morans unaufhörlich wiederholter Befehl über⸗ zeugte ihn, daß er zu gehen habe. Er verſtand das Wort. In ſeltſamen Zirkeln umſchlich er Moran und winſelte. Schließlich machte er ſich davon. Sowie er Moran aus den Augen verloren hatte, folgte er ſeinem natürlichen Streben, das ihn zu dem Mädchen zu⸗ rücktrieb. Er eilte ſchnurſtracks zur Hütte. Betty löſte die Papierrolle von dem Halsband, las das Briefchen und rich⸗ tete nach Moraus Anweiſung lobende Worte an Blitz. Dann befeſtigte ſie das Papier wieder an dem Halsband und wies in die Richtung, wo Moran ſtich befand. „Geh, Burſche,“ drängte ſie,„geh, Bring's zu Moran. Blitz! Gehl!“ Blitz begriff, daß er hier ebenfalls weggeſchickt wurde, er verſtand auch, daß ſie von Moran ſprach, aber den eigent⸗ lichen Sinn des Verlangten hatte er nicht erfaßt. Wieder folgte er bloß ſeiner natürlichen Neigung und kehrte zu Mo⸗ ran zurück. (Fortſetzung folgt) Moran! Moran! — n RM. Dez. Fabrikanlagen: Dez. Aktien⸗Rapitall J2300 000 81. Grundſtücke, Gebäude, 81. Reſer re[363 42923 Maſchtnen u. Einrichtung 1778 47288 Teilſchuldverſchreibungen BetefligunRRüu 50 000— 9559 01 o 1405050 Warenbeſtände: hpothetenn 11 958021 8 an Roh⸗ u. Be⸗ Verbindlichketten. 139854486 Dividende 1926/27: unerhob. 3876ʃ— triebsmatertalten 10 8 Vorräte an Halb⸗ und 67 068,06 Gewinn⸗ u. Berluſtrechnung: Fertigfabrikaten NM. Kaſſe⸗ und Wechſelbeſtand. 40 570086 ſatzungsgem. Ver⸗ Außenſtände einſchl. Bank⸗ gütung an die Auf⸗ guthaben„„„ V 1284 66696 ſichtsratsmitglieder 1569.98 6% Divtdente auf die Vorzugsaktien Arg rr 5% Dividende auf die Stammaktien ro r... 57000. ortrag auf neue Rechnung 9749.48 68 919046 4160 778026 4160 77826 gl okinn- U. Vorlust-Rechnung per 3. Dezember 1927 faken RM. RM. Dez. Geſamtunkoſten 289 719097[Dez. Vortrag vom 1. Jult 1927 7219061 81. Abſchreihungen 30 117%[ 81. Brutto ⸗Ueberſchuß[381 53749 Bilanz⸗ Rechnung 68 919/46 388 75710 388 75710 1 r E 2 2 Die Dividende auf die Stammaktien für bas i e ee Wat 7. 9 9 Kapitalertragsſteuer ausge⸗ 31. 12, 1927 wird mit RM..00 pro Stammaktie abzüglich 10 zahlt. Die Auszahlung erfolgt bet den Stammaktien Nr. 11800 gegen Abſtempelun Erneuerungsſcheines; bei den übrigen Stammaktien gegen Einreichung des Diplbenbenſcheins pro 1927/28. Zahlſtellen ſind: 8 Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a. Main Bayerische Vereinsbant, München unb die Gesellschaftskasse. Manunheim⸗Neckarau, den 4. Juni 1928. 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