— K 295 Donnerskag, 14. Juni 1028 Bezugspreiſe: In Mannheint u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich N. M.— ohne Beſtelſgeld Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 8/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Abe ee 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abreſſe Beneralanzeiger Mamtheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit u — 2 enen, al 5 Mittag- Ausgabe 9 9 annheimer General Anzeiger nd Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher 1 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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In dieſer Friſt hofft Hermann Müller ſein Kabinett beiſammen zu haben: Ein Kabinett der Großen Koalition. Vielleicht iſt das zu optimiſtiſch. Immerhin wird man ſagen dürfen: Grundſätzlich iſt man ſich ja wohl einig. S im Prinzip gewillt, zur Mehrheits⸗ und Regterungsbildung ſich zuſammenzuſchließen. Zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie ſcheint, wie aus einem etwas gewundenen Communiqué der „Germania“ zu ſchließen iſt, das Einvernehmen, das nian deshalb noch nicht herzlich zu nennen braucht, ſogar ſchon weiter gediehen zu ſein. Mau hat, ſo wird da an⸗ gedeutet,„in großen Umriſſen Weg und Ziel der künftigen Regierungspolitik klarzuſtellen und, ſoweit wie dies möglich iſt, feſtzuſetzen“ verſucht. Daß auch über die Perſonalien ſchon geſprochen worden ſei, iſt wiederholt beſtritten worden. Dunbch wird man das wohl nicht gerade wörtlich nehmen — . Zunächſt iſt einmal ſicher, daß man mit dem weiteren Verbleiben der beiden volksparteilichen Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Curtius rechnet. An das Reichswehrminiſterium ſoll überhaupt nicht gerührt werden: Gröner hat das dornenvolle Amt nur unter der Vorausſetzung übernommen, daß er als überpartei⸗ licher Fachminiſter Auflöſung und Neuwahl überdauert. Dr. Brauns vom Zentrum aber iſt, wie berichtet, von Herrn Müller der Wunſch ausgedrückt worden, die Geſchäfte des Reichsarbeitsminiſters doch auch künftighin zu führen. Nun kommt allerdings die Sozialdemokratie mit ihren eigenen Anſprüchen. Sie verlangt gleich die drei wichtigſten Sitze im Kabinett: den Kanzler, den Innenminiſter, den Fin anz⸗ miniſter und vielleicht auch noch ein viertes Reſſort. Dabei ſcheint man an das Reichsjuſtizminiſterum gedacht zu haben, das man gerne in Dr. Landsbergs Hände gelegt hätte. Dagegen aber ſoll der linke Flügel der Sozialdemokratie ſich aufgelehnt haben. Die Sozialdemokratie im Beſitz der Kabi⸗ nettsleitung im Reich und in Preußen, des Innenminiſte⸗ riums hier wie dort und auch noch der Präſidien von Reichs⸗ und Landtag— wir haben das ſchon einmal früher ſo for⸗ muliert— iſt ein bißchen viel auf einmal. Das würde tatſächlich bedeuten, daß man das Reich wie den führenden Einzelſtaat der Sozialdemokratie überantwortete. Deshalb möchte, wie man hört, das Zentrum an die Spitze des Reichs⸗ innenminiſterums ſeinen Herrn von Guéͤérard ſehen. Ob das durchzuſetzen ſein wird, iſt einigermaßen fraglich. Es gibt auch in den bürgerlichen Reihen manchen der ſchwört: Lieber Severing als Guérard. So ungeführ ſah man geſtern abend in ernſthaften poli⸗ tiſchen Kreiſen den Stand der Dinge. Vielleicht aber waren es nur Hoffnungen und Entwürfe und alles iſt ſchon nicht mehr war. Ein neues Moment iſt ſchon hinzugetreten: Die Wirtſchaftspartei hat, mit früheren Bräuchen brechend, in aller Form ihren Anſpruch auf Beteiligung am Reichsregiment angemeldet. Und da das Zentrum in Sonderverhandlungen mit der Sozialdemokratie„ſachliche Vorausſetzungen allge⸗ meiner Art zu ſchaffen“ ſich bemüht hat, wollen nun auch die Demokraten— entgegen ihren bisherigen Abſichten— Bedingungen ſtellen und Richtlinien vorſchlagen. Die Be⸗ dingungen des Zentrums beziehen ſich— wir zitieren die „Germania“— auf„die Schule, die Geſtaltung des Reichs und die damit im Zuſammenhang ſtehenden finanziellen und wirtſchaftlichen Fragen“. Die Richtlinien der Demokratie werden, wie uns berichtet wird, auf die Wahlreform und den Einheitsſtaat gehen. Die Deutſche Volkspartei aber verlangt Homogenität für die Regierung im Reich wie in Preußen. Mit anderen Worten: Zu gleicher Zeit wie im Reich ſoll die Große Koalition auch in Preußen einziehen. Die Forderungen der Volkspartei In einem Kommentar zu den geſtrigen Verhandlungen zwiſchen den Sozialdemokraten und der Deutſchen Volks⸗ partei ſchreibt die„Tgl. Rundſchen“ u..:. i „Die Deutſche Volkspartei betrachte in der Tat die U m⸗ bildung der preußiſchen Regierungs koalition nach dem Beiſpiel der im Reich angeſtrebten Regierungsver⸗ hältniſſe unter Wahrung der Gleichzeitigkeit als eine Voraus⸗ ſetzung, ohne deren Erfüllung eine Regierungs bildung int Reich mit Einſchluß der Deutſchen Volkspartei nicht zuſtande kommen könne. Hermann Müller ſei ſchon vor Reichstags⸗ eröffnung auf die Möglichkeit hingewieſen worden, daß eine ſolche Forderung erhoben werde. An dieſer Forderung werde die Partei feſthalten. Die ſachlichen Beſprechungen bezögen ſich nach dem Blatt auf die Frage der Reichswehr, der Steuer⸗ und Wirtſchaftspolitik und der Soztial⸗ politik. Die Partei werde jede Aenderung der bisherigen Reichswehrpolitik mit aller Entſchiedenheit ablehnen. Sie halte die Durchführung einer ausreichenden Hilfsaktion für die Landwirtſchaft für unbedingt nötig und wolle in der Sozial⸗ und Steuerpolitik die Rechte und die Forderungen des wirtſchaftlichen Mittelſtandes vertreten. Die Ausſprache werde Klarheit darüber geben müſſen, ob die Sozialdemo⸗ kratie auf allen dieſen Gebieten geſetzgeberiſche Aktionen in 8 Auſicht genommen habe und welche Abſichten ſie dabei ver⸗ Sozialdemo⸗ folge kratie, Zentrum, Deutſche Volkspartei und Demokraten ſind 5 Die Verhandlungen ſtänden zurzeit erſt im Anfang. Es ſei daher verfrüht, über den Verlauf jetzt ſchon Vermu⸗ tungen zu äußern.“ Ausſprache mit Müller⸗Franken Im Anſchluß an die Sitzung der volksparteilichen Fraktion fand geſtern abend noch eine Beſprechung zwiſchen den Unter⸗ händlern der Volkspartei Dr. Scholz, Kempkes, Dr. Zapf und Brüninghaus mit dem Abgeordneten Müller⸗Fran⸗ ken ſtatt. Es heißt, daß in dieſer Konferenz alle ſchwebenden Fragen erörtert worden ſeien, ohne daß man zu irgend einem Ergebnis gekommen war. Die„Stahlhelm“⸗Aktion mißglückt J Berlin, 14. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Stahlhelm“ hat ſich mit ſeiner Erklärung wichtig zu machen verſucht, mit der er den im Reichstag ſitzenden Stahlhelm⸗ angehörigen vorſchrie b, ihre Zuſammenarbeit mit den Sozialdemokraten und Demokraten in der Regierung ab⸗ zulehnen. Dieſe Erklärung war vornehmlich auf die der Volkspartei angehörenden Stahlhelmer gemünzt. Wie wir aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei hören, wird ſie darauf überhaupt nicht reagieren. Die erſte Reichstagsſitzung Die Eröffnung des neuen Reichstags hat ſich, wie wir ſchon im geſtrigen Abendblatt meldeten, in beinahe muſter⸗ hafter Ordnung und Ruhe vollzogen. Vorher fand im Dom und in der Hedwigskirche ein Gottesdienſt ſtatt. Einige hundert Zuſchauer und der unvermeidliche Schwarm der Kino⸗ operateure hatte ſchon eine Stunde vor Beginn der Sitzung am Miniſterportal Aufſtellung genommen. Die Publikums⸗ tribünen waren bis zum Brechen voll, und von den neuge⸗ wählten 492 Abgeordneten waren, wie ſich beim Namensauf⸗ ruf ergab, N 462 zur Stelle. Die Mitglieder des letzten Kabinetts ſah man beſcheiden in der Menge verſchwinden, die das Parkett füllten: zur Hälfte im Alltagsanzug, zur Hälfte in feierliches Schwarz gehüllt. Die gähnend leere Miniſterbank mahnte Müller⸗Franken, der ſorgenvoll auf ſeinem Platze ſaß und zwiſchendurch kurze Zwiegeſpräche mit dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz hielt, an ſein ſchwiertges, noch unvollendetes Werk. Eine Stunde nüchternes Zeremoniell, bei deſſen Ab⸗ wicklung der Direktor des Reichstages, Herr Galle, dem 82jährigen Altersprſidenten Bock hilfreich zur Seite ſtand. Nach der üblichen Begrüßungsanſprache, die durch die Ehrung der bei Fürth verunglückten Opfer eine beſondere Note erhielt, folgte der Namensaufruf. Nur hie und da ein Zwiſchenruf. Der vielfach befürchtete Knalleffekt blieb aus, da die kommu⸗ niſtiſchen Amneſtieanträge mit den anderen zugleich auf die heutige Tagesordnung geſetzt wurden, ohne daß ſich Wider⸗ ſpruch aus dem Hauſe erhob, alſo für die Kommuniſten kein Anlaß vorlag, einen ähnlichen Spektakel wie im preußiſchen Landtag aufzuführen. So endete dieſe erſte Sitzung uner⸗ wartet friedlich. Für Abſchaffung der Todesſtrafe Von dem demokratiſchen Reichstagsabgeordneten Meyer (Berlin) und Frau Dr. Lüders wurde mit Unterſtützung der demokratiſchen Reichstagsfraktion ein Geſetzentwurf über die ſofortige Abſchaffung der Todesſtrafe als Initiativantrag eingebracht. 5 Deutſchnationale Amueſtieforderung Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat einen Geſe tz⸗ entwurf über Straffretheit eingebracht. Es ſoll Straf⸗ erlaß gewährt werden für alle Strafen, die von Gerichten des Reiches und der Länder verhängt werden, wegen Straftaten, die auspolitiſchen Beweggründen begangen wurden. Aus⸗ geſchloſſen ſollen Perſonen bleiben, die wegen Landesverrat oder wegen Verrats milttäriſcher Geheimniſſe verurteilt ſind, wenn in den Urteilsgründen Eigennutz oder gewinnſüchtige Abſichten feſtgeſtellt ſind. Die Amneſtie ſoll ſich auch erſtrecken auf alle Beamten des Reiches und der Länder, gegen die wegen auf politiſchen Beweggründen beruhendes Dienſtver⸗ gehen ein Diſziplinarſtrafverfahren durchgeführt oder ein⸗ geleitet worben iſt. 5 Jorderungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen Nachdem ſich erſt kürzlich die Führer und Fachleute der deutſchen Kohlenwirtſchaft zu der Bergmannstagung in Ber⸗ lin eingefunden hatten, trat geſtern der Verein deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen in der Reichshäuptſtadt zu ſeiner dies⸗ jährigen Hauptverſammlung zuſammen. Die Tagung war bemerkenswert gut beſucht. Im Mittelpunkt der Reden ſtanden naturgemäß wirt⸗ ſchaftspolitiſche Tagesfragen. Der Hauptgeſchäfts⸗ führer des Vereins, Reichstagsabg. Dr. Reichert, unter⸗ ſuchte die Lage der deutſchen Eiſenwirtſchaft im Rahmen des internationalen Wettbewerbs, wobei er zum Schluß für eine der Geſamtwirtſchaft dienende Regierungspolitik folgende For⸗ derungen aufſtellte: Größte Sparſamkeit und Vereinfachung der öffentlichen Verwaltung, Einſchränkung ihrer Aufgaben, Verminderung der Steuern und öffentlichen Abgaben ſowie Pflege der heimiſchen Kapitalbildung, Senkung der Repara⸗ tionslaſten und der Reichsbahngütertarife, Wiederherſtellung der Selbſtverantwortung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Lohnverſtändigung, Vereinfachung und Verbilligung der Sozialverſicherung, Beſeitigung der Reſte der Zwangswirt⸗ ſchaft, Erleichterung der Wiedereinſchaltung der Arbeitsloſen in den Produktionsprozeß, Förderung aller von der Weltwirt⸗ ſchaft her bedrohten Wirtſchaftszweige in Stadt und Land, Sicherung der Koalitionsfreiheit ebenſowohl für Unter zehmer wie für Arbeitnehmer. Die Reparglionsendſumme Amſterdamer Blätter berichten über angebliche Verhand⸗ lungen Parker Gilberts mit den Gläubigermächten über i Repaxrationsendſumme. Dabei ſollen ſich Muſſolini und Poincaré grundſätzlich mit einer Endſumme von 20 Mil⸗ liarden einverſtanden erklärt haben, die in 36 Jahren ge⸗ tilgt werden ſollen. Belgien ſoll angeblich Schwierigkeiten machen, weil Parker Gilbert ihm einen Forderun; zicht auf ein Fünftel zugemutet habe. 5 Jür Ricklin und Roſſé Paris, 14. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die auf heute nachmittag vertagte Kommiſſion über die Motion des elſäſſiſchen Deputierten Walther für die Freilaſſung der verurteilten autonomiſtiſchen Deputierten hatte geſtern in den Wandelgängen der Kammer ein inter⸗ eſſantes Vorſpiel. Der Chefredakteur des„Elſäſſiſchen Kurier“, Abbé Hägy, war perſönlich in Begleitung des ehemaligen Reichstagsabgeordneten Hermann Wendel und des Abg. Valentini nach Paris gekommen, um ſich mit den elſäſſi⸗ ſchen Deputierten über die Angelegenheit auszuſprechen. Faſt ſämtliche politiſchen Vertreter der beiden Departements fan⸗ den ſich zu dieſer Beſprechung ein, an der auch der neu⸗ ernannte elſäſſiſche Unterſtaatsſekretär Oberkirch teilnahm. Hägy, der bei ſeinen Landsleuten eine unbeſtrittene Autorität beſitzt, beſtand im Laufe dieſer Konferenz, bei der faſt aus⸗ Kompromiß geſucht und vor allem eine öffentliche Aus⸗ ſprache in der Kammer vermieden werden müſſe, da eine ſolche Debatte die Situation nur noch verſchlimmern könnte. In der Zuſammenkunft wurden Maßnahmen nach der Richtung hin empfohlen, daß die Anklagekammer die beiden verurteilten Deputierten Ricklin und Roſſé vorläufi auf freien Fuß ſetze, bis der Kaſſationshof das Urkeil über den Prozeß von Kolmar ausgeſprochen hat. Für den Fal, daß die Regierung ſich mit dieſer Maßnahme einverſtanden erklärt, würde Walther nicht auf die ſofortige Behandlung ſeiner Motion beſtehen. Im Verlaufe einer zweiten Konferenz am Nachmittag, an der außer Hägy beſonders die engeren Parteifreunde Walthers teilnahmen, wurde das vorgeſchlagene Verfahren als durch⸗ aus annehmbar erklärt. Die elſäſſiſchen Deputierten wieſen mit Nachdruck darauf hin, es ſei wünſchenswert, daß die in Kolmar verurteilten Deputierten auf der Kammertribüne er⸗ ſcheinen müßten, um ihrer Anhänglichkeit an Frankreich Aus⸗ druck zu verleihen und ſich zu rechtfertigen. Auch wurde der Wunſch zum Ausdruck gebracht, anläßlich des Nationalfeſtes am 14. Juli einen Gnadenakt ihnen gegenüber zu er⸗ weiſen. Der ſozialiſtiſche Deputierte Uhry wird ſich freilich von dem Rückzug der elſäſſiſchen Deputierten nicht beeinfluſſen laſſen und ſeine Motion für eine allgemeine Amneſtie zu den Autonomiſten auch einige Kommuniſten befinden, aufrecht erhalten. Die Regierung wird jedoch ein Vertrauensvotum für die Abweiſung der Motion Uhry verlangen und es beſteht kein Zweifel, daß ſie dafür eine ſtarke Mehrheit erhalten wird, Geſtern abend wurde Abbe Hägy vom Miniſterpräſidenten Poincaré empfangen. Es ſcheint, daß die Regierung be⸗ reit iſt, die vorläufige Freilaſſung der elſäſſiſchen Deputierten 10 5 und der Anklagekammer dieſen Entſchluß nahes 5 Gunſten der verhafteten Deputierten, unter denen ſich außer 5 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Juni 1928 Eine Schreckensnacht in Tientſin § London, 14. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Tlentſin hat eine Nacht des Schreckens hinter ſich. Außerhalb der von ſtarken Truppenformationen beſetzten ausländiſchen Konzeſſionen plünderten und mordeten die Reſte der geſchlagenen Nordarmee. Da die Hauptmacht der Südtruppen noch nicht von der Stadt Beſitz ergriffen hat und die Nordtruppen die Kontrolle der Stadt aufgegeben haben, herrſcht vorübergehend volle Geſetzloſigkeit. Horden von bewaffneten Deſerteuren zogen mit Gewehren, Bomben und Maſchinengewehren durch die Chineſenſtadt und feierten eine Orgie des Mordens und der Plünderung. Der „Times“⸗Koreſpondent in Tientſin berichtet, die Leichen der Opfer dieſer Nacht lägen noch auf den Straßen umher und füllen den Fluß. Bis zum Morgengrauen habe man un⸗ unterbrochen Schießen gehört. Die von ausländiſchem Militär bewachten Stellen, u. a. die Waſſerwerke Kraftſtationen und Bahnhöfe, werden nicht beläſtigt. Auch in den Konzeſſions⸗ gebieten herrſcht völlige Ruhe. Heute werden die regulären ngklonaliſtiſchen Truppen eintreffen und die Herrſchaft in Tientſin übernehmen. Inzwiſchen hat die Polizei die Plün⸗ derer erfolgreich bekämpft und zahlreiche ſtandrechtliche Hinrichtungen vorgenommen. Die politiſche Lage in China NN wind zur Zeit durch den Wettbewerb unter den drei führenden Feldherrn gekennzeichnet, der ſich immer mehr zuſpitzt. Tſchiangkaiſcheks Armee nähert ſich jetzt der Zone von Peking, nachdem ſie durch die Japaner in Schan⸗ tung am Vormarſch aufgehalten wurde. Damit ſteigt die Be⸗ deutung dieſes Generals wieder ſtark an. In der engliſchen Preſſe kommt bereits heute die Meinung zum Ausdruck, daß der junge Führer nur deshalb von ſeinem militäriſchen Kom⸗ mando zurückgetreten ſei, weil er die Abſicht habe, ſich nach Beendigung der letzten Kämpfe zum Präſidenten der chineſi⸗ ſchen Republik ausrufen zu laſſen. Auf der anderen Seite iſt die Machtfrage zwiſchen dem chriſtlichen General Feug, der ſeine Truppen in der Nähe Pekings ſtehen hat, und Nenſiſchan, der gegenwärtig Be⸗ herrſcher Pekings iſt, noch keineswegs geklärt. Ein Unter⸗ führer Fengs beſetzte geſtern mit einer kleinen Abteilung Sol⸗ daten das Pekinger Zollgebäude und warf die Wachen, die zu den Truppen Nenſiſchans gehörten, hinaus. Einige Stun⸗ den ſpäter kehrten die Hinausgeworfenen mit Verſtärkung zurlick und nahmen nach kurzem Gefecht wieder vom Zoll⸗ gebäude Beſttz. General Nenſiſchan hat den ausländiſchen Di⸗ plomaten in Peking einen Beſuch abgeſtattet und die Verſiche⸗ rung abgegeben, daß er für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Sicherheit ſorgen werde. Man ſieht jedoch mit einiger Sorge dem Ausgang des gegenwärtigen Wettſtreits zwiſchen den Generälen entgegen. Soenſation im Slaler⸗Prozeß J London, 14. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Wiederaufnahmeverfahren im Falle des Deutſchen Oskar Slater, der vor 20 Jahren wegen eines angeblich von ihm begangenen Mordes verurteilt und bis vor wenigen Monaten im Zuchthaus geſeſſen hat, nahm geſtern eine unerwartet Dramatiſche Wendung. Das Schottiſche Appellations⸗ gericht, wo das Wiederaufnahmeverfahren ſtattfindet, hat ſich guf den Standpunkt geſtellt, daß lediglich die umſtrittenen Me⸗ thoden der Ermittlung u. der gerichtlichen Beweisaufnahme während der urſprünglichen Verhandlung des Mordprozeſſes nachgeprüft werden ſollten, daß aber Slater ſelbſt nicht zur Ausſage auf der Zeugenbank zugelaſſen werden ſoll. Slater Hat dadurch den Eindruck gewonnen, daß er auch von dieſem Gericht keine faire Behandlung zu erwarten habe und hat ſei⸗ nen Rechtsvertreter erſucht, den Antrag auf Wiederaufnahme ü rlückzuziehen. Die Eutſcheidung Slaters hat überall großes Befremden erregt. Nachdem ſich die Preſſe, das Parlament und eine Reihe hervorragender Perſönlichkeiten des engliſchen Geiſteslebens ſeit langem für die Wiedergutmachung des grauſigen Juſtiz⸗ irrtums an Slater eingeſetzt haben und ſogar das Unterhaus für die Ermöglichung des Appells ein beſonderes Geſetz erlaſſen Hat, findet der plötzliche Rückzug Slaters wenig Verſtändnis. Der bekannte Schriftſteller Conan Doyle, der ſich Slaters be⸗ ſonders angenommen hat, erklärte, daß Slaters geiſtige Ver⸗ faſſung in der langen Leidenszeit ſo gefährdet ſei, daß ſie dem gegenwärtigen Kampf nicht gewachſen ſei. Slater befindet ſich Unter der Vorſtellung, daß ſich die Richter des Appellations⸗ gerichtshofes gegen ihn verſchworen hätten. Es werde jedoch verſucht, ihn von ſeinem verhängnisvollen Beſchluß ab⸗ zubhringen. Slater äußerte ſich dahin, daß ohne ſeine Ausſagen die ganze Verhandlung nur ein Humbug ſei und wieder an den eigentlichen Fragen vorbeigehen werde wie ſchon einige frühere amtliche Nachprüfungen des Falles. In der Preſſe kommt heute die Enttäuſchung aller derjeni⸗ gen zum Ausdruck, die ſich ſeit vielen Jahren für die Wieder⸗ gutmachung des an Slater begangenen Unrechts eingeſetzt haben. Man hofft jedoch, daß die Entſcheidung noch nicht end⸗ gültig iſt und daß Slater einſehen müſſe, daß dadurch ſeine Rehabilitierung ein für alle mal unmöglich gemacht werde. Die Hilfe für Nobile Nobile ſelbſt verletzt Eine am Mittwoch nach Rom gelangte Meldung beſagt, daß ſich unter den Verletzten auch Nobile ſelbſt be⸗ findet. Welcher Art die Verletzung iſt, iſt nicht bekannt. Ver⸗ letzt ſind ferner Malgreen und Ceciont, der einen ſchweren Beinbruch erlitten hat. Aus Kingsbay wird gemeldet, daß ſich die Eisſcholle, die Nobile und ſeine Leute trägt, weſtwärts bewegt, und zwar täglich einige Kilometer zurſtcklegt. 5 Weiter als bis zum Nordkap können die„Braganza“ und die„Hobby“ keinesfalls vordringen, da das dichte Packeis jedes weitere Vordringen unmöglich macht. Die„Braganza“ hat Kingsbay mit acht Alpenjägern an Bord verlaſſen. Die „Hobby iſt bis zur Walenbergbucht vorgedrungen, wo ein Hundegeſpann ausgeſetzt wurde. Dieſe marſchierte an der Küſte des Nordoſtlandes entlang und erreichte die Rils bay. Sobald die„Braganza“ die„Hobby“ eingeholt hat, kehrt ſte wieder nach Kingsbay zurück. Leutnant Lützow Holm hat ge⸗ meldet, daß er in der Branntwein⸗Bucht von zahlreichen Eisbären bedroht würde, ſodaß er und ſeine Begleiter ab⸗ wechſelnd Nachtwache halten und die Beſtien ſich mit Revolver⸗ ſchüſſen vom Leibe halten mußten. Die ſchwediſchen Flugzeuge ſollen von der Hopen⸗Inſel aus ſſteigen. Die Flugzeuge hätten von dort aus 450 Km. bis 0 rückzulegen, was in drei Stunden geſchehen einſchränkungsantrag ſeiner Partei. Herabſetzung der Gewerbeertragsſteuer zu und weiſt nach, Daraufhin wird der Antrag der Regierungsparteien, Stimmenthaltung Deutſchnationalen angenommen. Vabiſche Politik Aus dem Landtag Im weiteren Verlauf der geſtrigen Sitzung lenkte Abg. Dr. Waldeck(D. Vp.) die Aufmerkſamkeit der Regie⸗ rung auf die Wohnungsmangelgeſetzgebung und ihre wirt⸗ ſchaftlichen Folgen. Abg. Großhans wies nach, daß der Wohlſtand des Haus⸗ und Grundbeſitzes zum Teil erheblich geſtiegen iſt. Miniſterialdirektor Föhrenbach betonte, daß die rechtzeitige Aufſtellung eines Bauprogramms von den Geldmitteln abhänge. Die Regierung ſtelle monatlich den größeren Städten und Wohnungsverbänden 900 000% zur Verfügung. Von der vom Landtag bewilligten 10 Millionen⸗ anleihe zur Durchführung des Wohnungsbauprogramms ſeien 7,7 Millionen„ aufgebraucht und der Finanzminiſter ſtehe zur Zeit in Verhandlungen, um die reſtlichen 2,3 Millionen aufzubringen. Sobald dieſe vorliegen, kommen ſie ſofort zur Verteilung. Weiter für Zinsverbilligung 5 Millionen 1, für Kriegsbeſchädigte und kinderreiche Familien ſind bis jetzt 898 Wohnungen mit einem Aufwande von 1,502 Millionen I er⸗ richtet worden. Zur Annahme gelangte ein Antrag der Koalitionspar⸗ teien, um Nachprüfung, ob ohne Beeinträchtigung des Eigen⸗ helimbaues, auch den Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften Sonderdarlehen gewährt werden können, wenn ſie Kriegs⸗ heſchädigten und kinderreichen Familien dauernd geeignete Wohnungen zur Verfügung ſtellen. Weiter wurde ein Antrag s Haushaltsausſchuſſes genehmigt, wonach die Geſuche des badiſcher Gemeinden über die Verteilung des für nungsbau beſtimmten Landesanteiles an die Ge⸗ iderſteuer durch die Erklärung des Innenminiſteri⸗ ums anerkgunt werden, ebenſo das Geſuch des Wohnungsver⸗ bandes Bruüchſal, des Badiſchen Städteverbandes und des Bezirksamtes Singen, wurden mit allen Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen angenommen. bändeſor Schließlich wird noch die Beratung des Titels 13: Ge⸗ werbeaufſicht und Arbeitsrecht angeſchnitten. Abg. Hartmann(3Ztr.) wünſchte ein beſonderes Einvernehmen zwiſchen Arbeitgeber und nehmer gegenüber dem Betriebs⸗ rätegeſetz. Außerdem wünſchte er eine Statiſtik über die Zahl der Arbeitsloſen, die nach Ablauf der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung der allgemeinen Fürſorge anheimfallen. Daraus würde ſich eine viel ſchlechtere Wirtſchaftslage reſultieren, als ſie die jeweiligen Arbeitsloſenziffern dartun, Darauf wurde die Beratung abgebrochen. Donnerstag vormittag. Der Haushaltsausſchuß ſtimmte zunächſt einem Antrag des Zentrums zu, daß die Fortſetzung: Regierung die Froſtſchäden in den Wein baugebie⸗ ten feſtſtellen und im Falle von Schädigungen durch Steuer⸗ nachlaß entgegenkommen ſolle. Damit iſt der Geſetzentwurf über die Umſchuldungshilfe für die Landwirtſchaft beraten. Die Redner der verſchiedenen Parteien ſtimmten dem Geſetz⸗ entwurf zu, verſprachen ſich aber nicht allzuviel davon für die badiſche Landwirtſchaft. Dann behandelte der Ausſchuß die Anträge zum Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz. f Ein ſozialdemokratiſcher Redner ſtimmte den Köoalitions⸗ anträgen zu und iſt der Meinung, daß auf das landwirtſchaft⸗ liche Grundvermögen Rückſicht genommen ſei. Die Regierung teilt mit, daß 65 Proz, aller Gewerbetreibenden in Mannheim von der Gewerbeertragsſteuer frei ſind. Ein Redner der D. V. P. hält die Abſicht der Regierung, die Beſchwerden der Handelsvertreter über zu hohe Belaſtung durch die Gewerbeſteuer durch Anwendung der Härte⸗ paragraphen auszugleichen, für ungenügend. Dann begründet den Steuer⸗ der volksparteiliche Redner noch einmal Er ſtimmt der daß die Grundſteuer in Baden eine beſonders hohe Belaſtung darſtelle, die ebenfalls wie eine zweite Einkommensſteuer wirke. Er weiſt ferner darauf hin, daß die Landwirtſchaft in Baden im Vergleich zu anderen Staaten beſonders hoch be⸗ laſtet ſel. En demokratiſcher Abgeordneter behandelt die Gewerbeſteuerpflicht der Steuerberater und eee ie Grundſteuer auf 225 Hdtl., die Steuer vom Betriebsvermögen auf 275 Hdtl. zu erhöhen und die Gewerbeertragsſteuer auf 150 Hdtl. feſtzuſetzen, gegen die Stimmen der D. V. P. und eines Deutſchnationalen von den Regterungsparteien bei eines Zentrumsvertreters und eines Amſchuldungshilfe für die Landwirtſchaft Die Regierung hat dem Landtag einen Geſetzentwurf über Umſchuldungshilfe für die Landwirtſchaft vorgelegt. Da⸗ nach ſoll die Regierung ermächtigt werden, ſich neben dem Reiche mit zwei Drittel an einer Organiſation(Treuhandſtelle) zu beteiligen, die die Aufgabe hat, gemäß den Richtlinien für die Hilfsmaßnahmen des Reiches für Umſchuldungskredite inländiſche Kreditinſtitute bei der Durchführung der Umſchul⸗ dung drückender landwirtſchaftlicher Schulden durch geeignete Maßnahmen zu unterſtützen und dazu erforderlichenfalls Grundſtücke in der Zwangsverſteigerung unmittelbar oder mittelbar zu erwerben. Der Geſamtbetrag an Umſchuldungs⸗ darlehen darf die Summe von 8 Millionen Mk, nicht über⸗ ſteigen. Aus der Begründung geht hervor, daß bei der erſten Verteilung der Sammelanleihe des Reiches der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband den Betrag von.15 Millionen Reichsmark zugewieſen erhalten hat, die der Umſchuldung der Landwirtſchaft in Baden zu dienen beſtimmt ſind. Das Vor⸗ liegen eines Bedürfniſſes für eine Umſchuldung der badiſchen Landwirtſchaft könne nicht bezweifelt werden. Ueber die Höhe der für die Umſchuldung in Betracht kommenden Schulden ſind genaue Unterlagen nicht vorhanden. Die badiſche Girozentrale hat den Bedarf ihrer Sparkaſſen für die Umſchuldungskredite auf 5,8 Millionen Mk. berechnet. Die Landwirtſchaftsbank und die Bauerubank haben zufammen.2 Millionen Mk. umzuſchul⸗ dende Kredite angemeldet. Wie groß die ſchwebende Verſchul⸗ dung der Landwirte bei Privatperſonen, Händlern, Handwer⸗ kern uſw. auf Wechſel und Schuldſcheine iſt, kann auch nicht an⸗ nähernd feſtgeſtellt werden. Die Badiſche Landwirtſchaftskam⸗ mer ſchätzt die kurzfriſtigen kleinen Schulden an Geſchäftsleute, an rückſtändigen Steuern uſw. auf durchſchnittlich 100 Mk. für jeden landwirtſchaftlichen Betrieb, was bei 254938 Betrieben einen Betrag von etwa W Millionen ausmachen würde. Von dieſen Perſonalkrediten erachtet ſie eine Summe von 12 bis 18 Millionen Mk. für umſchuldungsbedürftig. Die Treuhand⸗ ſtelle ſoll möglichſt einfach in Form einer G. m. b. H. mit einem Geſchäftskapital von 21000 Mk. geſtaltet werden, wovon nur ein Drittel einguzahlen wäre⸗ Zum Eiſenbahnunglück bei Siegelsdorf Die Unterſuchungen, ſoweit ſie ſich auf die Gleiſe erſtreckt haben, find abgeſchloſſen worden. Daß die Urſache bes Unglücks in einem Fehler de Gleisanlage zu ſuchen iſt, ſcheint man demnach verneinen zu können. An der Stelle war 14 Tage lang gearbeitet worden. Dies war die Urſache des unruhigen Laufs geweſen, der von den Paſſagieren mehrfach beobachtet wurde. Ferner iſt es richtig, daß ein Lokomotiv⸗ führer eine Meldekarte über einen Fehler am Gleis am Samstag abgegeben hat, jedoch erſt an der Station Würzburg und nicht ſofort. Hieraus wird geſchloſſen, daß auch dieſer Lokomotivführer eine ernſthafte Gefährdung des Betriebes durch den Gleisfehler nicht angenommen hat, da er ſonſt ver⸗ pflichtet geweſen wäre, ſofort Meldung zu erſtatten. Die von der Preſſe wiedergegebene Mitteilung, wonach das Unglück auf einen Achſenbruch der Lokomotive zurückzuführen ſei, ſtimmt nicht. Auch die Anſicht, daß die fehlerhafte Ueber⸗ ringung des Gleiſes an der Entgleiſung die Schuld trägt, hat ſich nicht beſtätigt, da die Entgleiſung nach der Innen⸗ ſeite erfolgt iſt. Man iſt ſonach über die Urſache des Unglücks vollkommen im Unklaren. Die Ozeanflieger danken Walker — Newyork, 14. Juni. Der Newyorker Bürgermeiſter Walker hat von den Ozeanfliegern, die ſich gegenwärtig an Bord des„Columbus“ befinden, folgendes Telegramm erhalten: „Bei unſerer Abreiſe nach Europa danken wir Ihnen herzlich für alle Ihre Freundlichkeiten und Freundſchafts⸗ beweiſe während unſeres Aufenthalts in Ihrer wundervollen großen Stadt. Wir werden Newyork und ſeinen bewun⸗ derungswürdigen Bürgermeiſter niemals vergeſſen. Auf Wiederſehen und alles Gute für die Zukunft! In Dankbarkeit Köhl, Fitzmaurice, v. Hüneſeld.“ Letzte Meloͤungen Großfeuer — Bingen, 14. Juni. In dem früheren Himmelsbach⸗ werk Gaulsheim an der Bahnlinie Bingen Mainz, jetzt der Impreva, Imprägnier⸗ und Holzverwertungs⸗A.⸗G. ge⸗ hörig, brach geſtern nachmittag ein rieſiges Feuer aus, das die Halle mit den darin untergebrachten Vorräten, an⸗ nähernd 700 Kubikmeter Telegraphenmaſten, Hebekrane und Transportvorrichtungen, ſowie die Teeranlagen in kurzer Zeit vernichtete. Der Schaden beträgt mehr als eine Viertel Million Mark. Die Gaulsheimer Feuerwehr mußte ſich dar⸗ auf beſchränken, das Feuer, deſſen Entſtehungsurſache noch nicht bekannt iſt, vom Zahnhofsgebäude abzuhalten. Jagd auf Kokainſchieber f — Saarbrücken, 14. Juni. Eine aufregende Jagd nach zwei Kokainſchiebern unternahm am Dienstag die Saar⸗ brücker Kriminalpolizei. Die beiden Schieber waren im Auto geflüchtet und wurden von Saarbrücken nach Kaiſerslautern und quer durch das Saargebiet bis an die franzöſtſche Grenze verfolgt, wo ſie von den Beamten geſtellt wurden, als ſie das Kokain abſetzen wollten. Hierbei wurde einer der Schieber an⸗ geſchoſſen und feſtgenommen. Der andere entkam. Die Polizei beſchlagnahmte eine anſehnlich Menge Kokain. Schweres Flugzeugunglück in Kopenhagen — Kopenhagen, 14. Juni. Geſtern vormittag hat ſich mit⸗ ten in der Stadt Kopenhagen ein furchtbares Flug⸗ zeugunglück ereignet., Ein von einem Unteroffizier geführtes und mit zwei Seekadetten bemanntes Marineflugzeug, das zu einem Uebungsflug aufgeſtiegen war, flog aus unbekann⸗ ten Gründen in ſo geringer Höhe über der Stadt, daß es gegen ein Dach ſtieß. Infolge des Zuſammenpralls wurden alle drei Flieger aus dem Flugzeug geſchleudert. Einer von ihnen ſtürzte durch das Dach in einen Boden⸗ raum, während die beiden anderen auf das Straßenpflaſter fielen. Alle drei waren ſofort tot. Die unbemannte Maſchine ſetzte ihren Flug allein fort und ſtürzte in einer Villenkolonie auf die Straße nleder. Dabei wurde ein Knabe ſchwer verletzt. 5 Blutiger Kampf mit einer Schmugglerbande — Warſchau, 14. Juni. Bei dem Orte Mikſzany an der polniſch⸗ruſſiſchen Grenze kam es zu einem blutigen Kampf zwiſchen ruſſiſchen Grenzſoldaten und einer Schmugglerbande, die dort ſeit längerer Zeit Waren und Tiere aus dem Sowjet⸗ gebiet illegal nach Polen brachten. Vier Sowjetſoldaten und drei Schmuggler blieben tot auf dem Platze. Sechs Schmuggler wurden ſchließlich durch ruſſtſche Grenzwächter ge⸗ fangen, vier weitere entkamen auf polniſches Gebiet, wo ſie von der polniſchen Grenzwache verhaftet wurden. Guſtav Hartmanns Nachfolger — Paris, 14. Juni. Aunſcheinend angeregt durch das Bei⸗ ſpiel Guſtav Hartmanns, des Berliner Droſchkenkutſchers, wollen zwei Journaliſten, und zwar der Deutſche Dr. Düs⸗ berger und der Franzoſe Oron dy, in einem alten Peugeot⸗ Wagen aus dem Jahre 1889, den ſie„Locarno“ getauft haben, die Reiſe nach Berlin antreten. Sie werden am Sonn⸗ tag vormittag von der Place de'Opeéra ſtarten. Deckeneinſturz in der Weſtminſter⸗Halle — London, 14. Juni. In der Weſtminſter⸗Halle, die als Verſammlungslokal dient, ereignete ſich geſtern ein Unfall. Während einer Verſemmlung ſtürzte ein Teil der Decke ein, wobei drei Perſonen getötet, zehn mehr oder weniger verletzt wurden. Zurzeit des Unfalls befanden ſich etwa 1009 Perſonen im Saale. f * Wiederaufnahme des Falles Hölz. Vom Oberreichs⸗ anwalt iſt dem Wiederaufnahmeantrag im Falle Hölz ſtatt⸗ gegeben worden. Die endgültige Entſcheidung liegt jedoch in den Händen des 4. Strafſenats, der vermutlich im Sinne des Oberreichsanwalts entſcheiden wird. * Ans Südtirol ausgewieſen. Aus Bozen iſt der dort ſeit acht Jahren anſäſſige Kaufmann Leopold Unteregge aus⸗ gewieſen worden. Gründe wurden nicht angegeben. * Die öſterreichiſche Regierung hat mit der Botſchafter⸗ konferenz ein Abk. amen über den Bau von Flugzeu⸗ gen abgeſchloſſen. 5 * Deutſch⸗tſchechiſche Verhandlungen. Wie wir erfahren, haben in Würzburg zwiſchen deutſchen und tſchechiſchen Delegierten Verhandlungen über die Regelung der recht⸗ lichen Verhäktniſſe der auf tſchechiſchem Gebiet befindlichen deutſchen Eiſenbahnen ſtattgefunden. Ihr Ergebnis liegt bis⸗ her noch nicht vor. * Der neue argentfniſche Präſident. Der Kongreß hat JIrigoyen zum Präſidenten der Republik proklamiert. Die Amtsdauer läuft von 1928 bis 1985. 1 N 0 N f 5 f 2 1 f 1 9 1 5 1 1 0 1 8 1 1 1 5 1 9 . r ed: nnr Donnerstag, den 14. Juni 1928 1 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 83. Seits Nr Släoͤtiſche Nachrichten Abſchluß der Voranſchlagsberatung Der Bürgerausſchuß hat geſtern die Beratung des ſtädtiſchen Haushaltplanes für das Rechnungsjahr 1928 zu Ende geführt. Allerdings erſt um Mitternacht. Als der Oberbürgermeiſter den Schlußantrag des Stadtrats zur Ab⸗ ſtimmung brachte, ſtanden die Zeiger auf 12 Uhr. Das bemerkenswerteſte dieſer Nachmittags⸗, Abend⸗ Nachtſitzung war die und Theaterdebatte Man kann eigentlich von keiner Debatte ſprechen, da die Frak⸗ tionsführer mit einer einzigen Ausnahme auf genau formu⸗ [tierte Erklärungen ſich beſchränkten, die aber eindrucksreicher waren wie noch ſo gehaltvolle langatmige Ausführungen. Dieſe Erklärungen, die von den Stadtv. Dr. Waldeck (Deutſche Volksp.), Dr. Wolfhard(Dem.) und Dr. Hir ch⸗ ler(Soz.) verleſen wurden, laſſen an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Wie aus dem im Sitzungsbericht wieder⸗ gegebenen Wortlaut dieſer Erklärungen hervorgeht, wird eine völlige Syſtemänderung gefordert. Bis hierher und nicht weiter, ſo ruft ihr Inhalt dem Intendanten zu, der zwar am Referententiſche ſaß, aber nicht das Wort ergriff. Dafür ſprach ausführlich Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich. Wie weit die Erklärungen gehen, iſt aus der Entſchließung der Deutſchen Volkspartei erſichtlich, die die Einſetzung eines gemiſcht be⸗ räktenden Ausſchuſſes wünſcht, der ſich ſeinem Charakter nach aus Stadträten und Stadtverordneten zuſammenſetzt. Aus der Reihe tanzte lediglich Stv. Dr. Peterſen, der durch ſeine äſthetiſche Vorleſung über die heutigen Zuſtände im deut⸗ chen Theaterweſen viel zu ſehr vom Kernpunkt abſchweifte und dadurch die Zentrumserklärung, die in den zumteil zutreffen⸗ den, zumteil ſchiefen Ausführungen enthalten war, völlig ver⸗ wäſſerte. Dr. Hirſchler machte die Bemerkung, er habe gehört, der Fraktionsvorſitzende Dr. Moekel hätte vergeblich verſucht, Dr. Peterſen von ſeinem Vortrag zurückzuhalten. Aus den die Ausſprache abſchließenden Ausführungen Dr. Heimerichs ging hervor, daß er feſt entſchloſſen iſt, im Sinne der Wünſche des Bürgerausſchuſſes reformierend zu wirken, wobei er aller⸗ dings zu bedenken gab, daß das nicht im Handumdrehen gehen wird. Aber es ſoll wenigſtens verſucht werden, bis zum nächſtjährigen 150 jährigen Jubiläum des Nationaltheaters die finſteren Wetterwolken, die unſeren Muſentempel bedräuen, unſchädlich zu machen. Bei der Abſtimmung über den Theater⸗ voranſchlag lehnten nur die Kommuniſten, die Wirtſchaftliche Vereinigung und der Stv. Morell(Chriſtl.⸗oziale Reichsp.) ab. Es iſt ſelbſtverſtändlich unmöglich, an dieſer Stelle auf die Fülle des Beratungsſtoffes, der in der geſtrigen Monſtreſitzung erledigt wurde, näher einzugehen. Manchmal ging, von der Linken verſchuldet, die Diskuſſion dermaßen in die Breite, daß eine Beſchränkung der Redezeit eintreten mußte, ſo beim Für⸗ ſorgeamt, bei dem man keine weſentlichen neuen Dinge zu hören bekam. Ausſchlaggebend war der Eindruck, daß das Fürſorgeamt in dem Beſtreben, die traurige Lage des Heeres der Unterſtützungsberechtigten nach Möglichkeit zu beſſern, jeden Fall auf das genaueſte individuell prüft, um Ungerechtig⸗ keiten zu vermeiden. Bei dem Teilvoranſchlag„Kranken⸗ anſtalten“ machte Stadtrat Perrey, der Erbauer des ſtädt. Krankenhauſes, darauf aufmerkſam, daß man ſich mit der Not⸗ wendigkeit von Erweiterungsbauten befreunden muß. An Oſtern war die gewaltige Anlage, von der man dereinſt ge⸗ glaubt hatte, daß ſie viel zu groß ſein würde, ungewöhnlich ſtark überbelegt, allerdings infolge einer Scharlachepidemie. Ein Zentrums⸗ redner machte darauf aufmerkſam, daß das der Vollendung entgegengehende Thereſien⸗Krankenhaus eine weſentliche Ent⸗ laſtung bringen wird. 35 Teilvoranſchläge ſind in der geſtrigen Nachmittags⸗, Abend⸗ und Nachtſitzung erledigt worden, eine Leiſtung, die der geſchickten Verhandlungsführung des Oberbürgermeiſters zu verdanken iſt, der das Kollegium mit Dankesworten für das geduldige Ausharren und mit der Verſicherung entließ, daß die vielen Anregungen und Wünſche, die im Laufe der drei⸗ tägigen Verhandlungen vorgebracht wurden, vom Stadtrat einer genauen Prüfung unterzogen werden. Sch. * * Schwerer Sturz. Ein 20 Jahre alter Former, der geſtern in einer Fabrik an der Schwetzingerſtraße zu Boden ſtürzte, erlitt einen Becken bruch. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Der Schlorch proteſchoͤlert Des iß wahrlich allerhand, Was baſſiert in unſrem Land, Was habb ich denn bloos verſchitt, Daß ich kumm in Mißkredit? So hör mool her, mein liewer Freund, Biſcht falch belehrt, ſo wir mir ſcheint, Hott ſich Dei Fedder nit verboge, Als Du hoſcht ſo arch geloge?? Wer verſchdeht denn mein Geklapper d Was ſoll heeſſe Dei Gebabber? Daß ich Euch nix gönne wollt, Daß Ihr gar nit fliege ſollt? Im Geegedsel, ſo fliegt doch rum, Macht recht viel Krach unn viel Gebrumm, Fliegt mit Rakete, mit Benzin, Fliegt wege mir zum Mars aach hin. Ihr ſeid mir doch kee Konkurrenz Zum ſchdeuere braucht'r aach die Schwänz, Unn richdig'numme— 8 iß gelacht, Habt Ihr mir alles nvochgemacht. Ich bin recht ſchdolz, daß Ihr könnt fliege Unn ſo die Luft im Schdurm beſiege, Die Leit, die's fliege uffgebrocht, Habb ich als Kinner Euch gebrocht! Hör ich noch eemvol eener ſchenne, Der mir mei Ruh duht gar nit gönne, Dem beiß ich feſcht dann in ſei Bee ln) Pfui, pfui— des war mool gar nit ſcheeln). * * Arbeitsvermittlung im Amtsbezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeits⸗ nachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeits⸗ geſuche betrug im Monat Mai 19 9g(13 094 männliche, 6 899 weibliche), denen 5 609 offene Stellen(2 796 für männliche, 2813 für weibliche Arbeitſuchende) gegenüberſtanden. Beſetzt wurden 4491 Stellen(2 455 von männlichen, 2036 von weib⸗ lichen Arbeitſuchenden). * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Freitag Herr Sebaſtian Walz, Kriegsveteran von 1870/71, Bellenſtraße 62, mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Weber im Kreiſe von 4 Söhnen und 7 Enkeln. Schlußentſchädigungsgeſetz für Auslands deulſche Für die vielen Auslandsdeutſchen, die ſich mit den Details des Schlußentſchädigungsgeſetzes noch nicht vertraut gemacht hahen, dürfte es, ſo wird uns von unterrichteter Seite ge⸗ ſchriͤben, in ſeiner Auswirkung herbe Enttäuſchungen bringen. Wohl bekommen die Kleingeſchädigten bis zu 5000 Mk. an⸗ erkanntem Schaden, dank den unermüdlichen Bemühungen der Arbeitsgemeinſchaft und der anerkennenswerten Unter⸗ ſtützung der politiſchen Parteien, eine wenn auch reichlich ver⸗ ſpätete, ſo doch volle Entſchädigung. Dann fällt aber der Pro⸗ zentſatz ſofort auf 50 und für Großgeſchädigte bis auf 2 Pro⸗ zeit des anerkannten Schadens, der von den Spruchkammern und im Vergleichsverfahren oft ſchon reichlich zurückgeſetzt worden war. Für die Berechnung der Schlußentſchädigung iſt der Grundbetrag maßgebend, der in dem Nachentſchä⸗ digungsbeſcheide der Nachentſchädigung zugrunde gelegt wor⸗ den iſt. Bis zu 20 000 Mk. anerkanntem Schaden wird Bar⸗ entſchädigung gewährt. Darüber hinaus werden den Geſchä⸗ digten nur öprozentige Schuldbucheintragungen ausgehändigt. Die Erledigung der Schlußentſchädigung erfolgt der Reihen⸗ folge nach automatiſch, nur in ganz wenigen beſtimmten Fäl⸗ len können Ausnahmen gemacht werden. Für die hieſigen Auslandsdeutſchen beſonders beachtenswert iſt der 8 15 des Schlußſchädengeſetzes, der beſagt, daß alle Vereinbarungen über Entgelte ſowie alle Vollmachten für die Vertretung im Entſchädigungsverfahren, die vor dem 1. April 1928 getroffen reſp. gegeben waren, hinfällig geworden ſind. O. L. .—.———— Theaterdebalte Zur geſtrigen Bürgerausſchußſitzung Es muß nicht mehr ſehr gut beſtellt ſein um das Intereſſe am Mannheimer Theater: ſogar die Theaterdebatte hat ihre Anziehungskraft und ihren Reiz verloren. Keine Künſtler mehr auf der Galerie, keine wohlbekannten Geſichter von Theaterfreunden, die großen Fraktionen verleſen bloße Er⸗ „ klärungen(mit der Ausnahme des Zentrums), die Redezeit wird— leider zu ſpät— auf fünf Minuten feſtgeſetzt, die Po⸗ lemik hat aufgehört. Und der Etat wird bewilligt. Die Zeiten ändern ſich und das Defizit ändert ſich mit ihnen. Aber die Bewilligungsfreudigkeit höret nimmer auf. 8 Da iſt irgendwo ſo ein kleiner Widerſpruch. Man leſe ſich 8. B. die Erklärung durch, die die ſtärkſte Fraktion, die ſozial⸗ demokratiſche, geſtern im Rathaus abgegeben hat. Sie ſtellt in knappen Worten die ſchärfſte Kritik an der Leitung 5 des Nationaltheaters dar. Und doch wird bewilligt und wieder bewilligt. Weshalb? Das iſt kein nachträgliches Revozieren, ſundern nur eine Parteinotwendigkeit. Die Sozialdemokratie kann nicht anders als den Zuſchuß des bürgerlichen Theaters genehmigen, weil ſie den Vorwurf der Kulturfeindlichkeit fürchtet. Deshalb wird ſie überall, wo ſie ſich nicht in der Op⸗ poſition befindet, das Theaterdefizit decken, ſei es noch o ho i 8 5 Bewilligungsfreudigkeit des Zentrums iſt ſeit dem letzten Jahr auffallend geworden. Erkläret mir, Graf Oerin⸗ dur... Es hat eine nur etwas gewundene Kritik an den Leiſtungen des Theaters geübt, ja ſogar in einer Anwand⸗ Lung von Reue erklärt, daß es mit dem Theater zufrieden ſei. Eine merkwürdige Aenderung. 5 Sonſt ſprach aus den fraktionellen Erklärungen eine große Unzufriedenheit. Wer richtig lieſt, wird in ihnen nichts an⸗ deres als Mißtrauens voten gegenüber der Theaterleitung er⸗ blicken. Von ſchärfſter Art. Die Deutſche Volkspartei hat da⸗ bei betont, daß eine alljährlich wiederkehrende Kritik noch keine Gewähr für die grundlegende Aenderung bietet, die für die Mannheimer Theaterverhältniſſe notwendig geworden iſt und hat deshalb die Bildung eines Ausſchuſſes zur Ueber⸗ pritfung der künſtleriſchen und finanziellen Verhältniſſe des Nationaltheaters gefordert. Das iſt ebenſo deutlich wie die Feſtſtellung der ſozialdemokratiſchen Fraktion, daß die künſt⸗ leriſche Entwickung ſeit Jahren rückwärts gehe. Und die Demokraten befürchten ein Kriſenjahr. Der Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hat ſeine erſte Theaterrede gehalten. Sehr gewählt in den Worten, aber mit einer etwas häufigen Interjektion von„nicht wahr?“, ſehr wohlwollend, vermittelnd, ausgleichend, mit einer Jubiläums⸗ ſtretta der Hoffnung. Der Intendant ſprach über⸗ haupt nicht. Das erſte Mal. Er empfahl nicht einmal mehr, lachen ohne wiehern zu lernen. Er ſchwieg. Vielleicht iſt das ein gutes Zeichen. Wer gar nichts mehr verſpricht, kann auf alle Fälle wenigſtens etwas halten. Das iſt be⸗ ſtimmt ein Vorſprung gegenüber den Vorjahren. Wenn auch vorläufig noch ein geringer. 5 Ueber künſtleriſche Dinge war durch den Wegfall einer eigentlichen Debatte nicht die Rede. Geldͤſtrafe von 10 000 Mark. ten, Juſtizrat Du S chu lz ⸗ Frankenthal, Veranſtaltungen * Nochmals Kuban⸗Koſaken⸗Chor im Friebrichspark. Die am letzten Sonntag erſchienenen Beſucher feierten die präch⸗ tigen geſanglichen Darbietungen des Chores mit ſtürmiſchem Beifall und herzlicher Begeiſterung. Die Parkleitung hat den Chor für kommenden Samstag abend nochmals verpflichtet und kommt wohl damit dem Wunſche vieler Intereſſenten nach, die durch das ſchlechte Wetter am letzten Sonntag ver⸗ hindert waren, die Konzerte zu beſuchen.(Siehe Anzeige) Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich geſtern vor⸗ mittag die ledige 37 Jahre alte Wirtſchafterin Margarete S. wegen Vergehens gegen den 8 218 zu verantworten. Für zwei vollendete Fälle und vier Verſuche erhielt ſie unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände vier Monate Gefängnis ab⸗ züglich zwei Monaten Unterſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte die hiervon beträchtlich abweichende Strafe von einem Jahr und ſechs Monaten Zuchthaus beantragt, die Ge⸗ ſchworenen jedoch ſtellten ſich auf einen weſentlich humaneren Standpunkt, der vor allem die vom Staatsanwalt völlig über⸗ ſehene, körperlich bedingte Mentalität der Angeklagten be⸗ rückſichtigte. Außerdem wies die Urteilsbegründung darauf hin, daß einige Fälle die Zubilligung mildernder Umſtände ge⸗ radezu verlangen. Die immerhin etwas ungewöhnliche Divergenz zwiſchen Staatsanwaltsurteil und Geſchworenen⸗ ſchiedſpruch bleibt umſo mehr beſtehen. Unter der Maske der Mildtätigkeit Der Taglöhner Johann Blank aus Dieburg vertrieb Bücher, die einen Wert von 50 Pfennig pro Stück hatten, für 1,50 Mark. Er erzählte ſeinen Käufern, im Auftrage eines Waiſenhauſes in Feldkirch in Baden zu reiſen und legte auch eine— allerdings gefälſchte— Mitgliederliſte vor, deren Träger Gönner dieſes in Wirklichkeit ebenfalls nicht be⸗ ſtehenden Waiſenhauſes ſein ſollten. Das Schöffengericht er⸗ kannte für dieſe Schwindeleien auf zwei Monate Ge⸗ fängnis. Fahrradmarder Der ſchon mit zahlreichen Vorſtrafen belaſtete Schloſſer Heinrich Ningel iſt ein Spezia liſt in Fahrraddie b⸗ ſtählen. Vor zwei Jahren hatte er 8 wölf Räder hinter⸗ einander geſtohlen, was ihm eine Gefängnisſtrafe eintrug. Es gelang ihm, auszureißen. Sofort ſtahl er weitere drei Räder. Er erhielt zwei Jahre und neun Monate Ge⸗ fängnis, wovon ihm ſpäter ein Teil geſchenkt wurde. Kaum aus dem Gefängnis entlaſſen, wurde er wieder rückfällig und erhielt jetzt wieder ein Jahr Gefängnis. In Notlage befand er ſich nicht. Ein Wechſelfälſcher zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt Ein gewiſſer Paul Dül k, der in den letzten Jahren nach Ludwigshafen kam und ſich auch hier verheiratete, fing im Jahre 1926 ein Automobilgeſchäft an. Obwohl das Einlagekapital ſehr gering war, ging das Geſchäft doch in die Höhe und eines Tages übernahm Dülk ſogar die Vertretung der Automobilwerke Mathis in Kehl. Natürlich brauchte man für derartige Geſchäfte Geld. Um nun die nötigen Betriebs⸗ kapitalien in die Hände zu bekommen, kam er auf den Gedan⸗ ken, Wechſel mit fremden Namen zu fälſchen. Das Manöver gelang eine Zeitlang ganz vorzüglich und das Geld floß nur ſo in die Firma ein. Eines Tages kam es aber anders. Die Leidtragenden, denen die Wechſel und die geleiſteten Akzepte vorgezeigt wurden, erſahen zu ſpät, daß ſie einem S ch win d⸗ ler zum Opfer gefallen waren und erſtatteten Anzeige. Dülk war aber bereits nach Holland verduftet. Auf Antrag der bayeriſchen Juſtizbehörden wurde Dülk nach Deutſchland ausgeliefert und nach Ludwigshafen in Unter⸗ ſuchungshaft gebracht. Der Staatsanwalt hatte im Verlaufe der Unterſuchung eine ganze Liſte von Betrügereien und Wechſelfälſchungen aufgeſtellt. Heute wurden ihm 7 Fälle Wechſelfälſchung und 3 Fälle des Betrugs nachgewie⸗ ſen. Die Wechſelfälſchungen gab der Angeklagte glatt zu, während er die Betrügereien in Abrede ſtellte. Bei den Wechſelfälſchereien ſind verſchiedene Leute um anſehnliche Summen in Höhe von 1000 bis 8000 Mark geſchädigt worden. Bei den Betrügereien handelt es ſich um den Verkauf von Autos, bei denen in zwei Fällen Käufer und in einem Fall die Mathiswerke in Kehl um faſt 5000 Mark betrogen worden ſind. Mit Rückſicht auf die Schwere der Tat beantragte der Staatsanwalt eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren und eine Der Verteidiger des Angeklag⸗ plädierte wegen der Jugendlichkeit des Angeklagten ler iſt erſt 24 Jahre alt) auf mildernde Umſtände. Bei den Betrugsfällen fehlten alle Vorausſetzungen, ſodaß hier Freiſprechung erfolgen müſſe, bei den Wechſelfälſchungen ſei eine mildere Strafe am Platze. Das Urteil des Schöffengerichts Ludwigshafen lau⸗ tete auf 3 Jahre Gefängnis und 3000 Mark Geloſtrafe evtl. weitere 60 Tage Gefängnis und Tragung der Koſten. 2 Monate der Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Der Ein paar Leute kühlten Haftbefehl bleibt weiter aufrecht erhalten. ihr Mütchen mit eifrigem Bravo bei der Verurteilung der Enſembles, mit denen die beſonders zahlreichen Stars dieſes Jahres hier auftraten. Wir haben an dieſer Stelle dieſe durch⸗ weg ſehr anfechtbaren Komödianten zu kennzeichnen verſucht; umſo mehr wollen wir den Bravorufern entgegenhalten, daß es nichts ſchadet, wenn man, auch im Gaſtſpielrahmen, zu⸗ weilen etwas ſieht, was ſonſt nur durch den Beſuch der Reichs⸗ hauptſtadt möglich iſt. Die Vergleichsmöglichkeit iſt die Haupt⸗ ſache; noch mehr in der Oper als im Schauſpiel. Wer die großen Operntheater, nicht nur in Berlin, auch in Wien, Mailand uſw. nicht kennt, der kann ſich den eigentlichen Maßſtab nur bedingt geſchaffen haben. Die beſte Theorie des Theaters iſt allemal noch die Praxis ſeiner wirklichen Kennt⸗ nis. Wir möchten ſie recht vielen von denen wünſchen, die in Mannheim über Theaterdinge entſcheiden. Ueber wichtige Theaterfragen des nächſten Hoffnungs⸗ jahres iſt hier ſchon entſchieden. Schon längſt. Wir wollen der Entwicklung der Dinge nicht vorgreifen, und da die geſtrige Theaterdebatte keinen künſtleriſchen Einſchlag hatte, ſoll ihr auch nachträglich keiner gegeben werden. Wir hoffen mit dem Oberbürgermeiſter, daß das kommende Jahr ein wirkliches Jubiläumsjahr ſein wird. Aber: lerne hoffen ohne zu wünſchen. Dr. —— 4. Seite. Nr. 271 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Juni 1928 Kommunale Chronik 8 Mönchzell, 8. Juni. Aus ber letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung iſt folgendes zu berichten: Auf der Tages⸗ urdnung ſtanden 4 Punkte und zwar: 1. Verkündigung der Gemeinderechnung für das Rechnungsfahr 1927, 2. Zuſtim⸗ mung zum Gemeindevoranſchlag und zur Feſtſetzung der Ge⸗ meindeſteuern für das Rechnungsjahr 1928, 3. Bewilligung Lines außerordentlichen Holzhiebs aus dem Gemeindewald von 1090 Feſtmeter zur teilweiſen Abtragung des aufgenom⸗ menen Kapitals für den Waſſerleitungsbau und 4. Abände⸗ rung der Gemeindeſatzung vom 9. Mai 1926 auf Grud der Um⸗ gruppierung der Beſoldungsgruppen. Nach Punkt 4, Abän⸗ derung der Gemeindeſatzung, ſoll dieſe auf Grund der Um⸗ gruppierung der Beſoldungsordnung mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 an abgeändert werden und zwar die 88 4 u. 15 wie folgt: Einreihung des Bürgermeiſters von der alten Be⸗ ſoldungsgruppe 6 in die neue Beſoldungsgruppe 7, des Rat⸗ ſchreibers von 6 nach 7, des Gemeinderechners von 5 nach ga, des Waldhüters, des Feldhüters, des Gemeinde⸗ und Polizei⸗ dieners und der Gemeindehebamme von 2 nach 11. Eine Dienſtſtundenerhöhung ſoll nicht erfolgen, desgleichen ſollen Kinderzulagen nicht gewährt werden. Der Bürgerausſchuß hat ſämtliche Vorlagen einſtimmig genehmigt. A L. Reilingen, 12. Juni. In der jüngſten Gemeinde ⸗ ratsſitzung wurde für das Jahr 1928 dem Tuberkuloſe⸗ zweckverband ein Beitrag von 20 Mk. bewilligt.— Der Ge⸗ meinderat erklärte mit dem Entwurf der ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrft über den Schutz von Waſſerfröſchen in Hinſicht auf deren Nützlichkeit bei der Vertilgung der Schnalenbrut ſein Einverſtändnis.— Der Gemeinderat nahm von der Ent⸗ ſcheidung des Schlichtungsausſchuſſes Mannheim bezüglich Entlohnung der Gemeindebeamten Kenntnis.— Von der Ent⸗ ſcheidung des Bezirksſchlichtungsausſchuſſes über die Rege⸗ lung der Gehaltsverhältniſſe des Bürgermeiſters Röm pert wurde Kenntnis genommen und die Entſcheidung gebilligt.— Der Nachtragsvertrag mit dem Domänenamt Bruchſal über die Errichtung eines Gefſallenengedenkſteines durch den Sportklub 1908 Reilingen auf den von der Gemeinde vom Domänenamt gepachteten Platz wurde genehmigt und unter⸗ zeichnet.— Eine Spargelmarktordnung ſoll ungeführ nach den Richtlinien der Stadt Schwetzingen erlaſſen werden. Die mit dem Jagdpächter Seitz⸗ Hockenheim abge⸗ ſchloſſene Jagdpacht ſoll gegen Zahlung der ſeitherigen Pachtſumme um weitere drei Jahre verlängert werden.— Auf Antrag der Zentrumspartei hier wurde das Bürgerausſchuß⸗ mitglied Michgel Pfahler ſeines Amtes für verluſtig erklärt. Als nächſter Bewerber tritt Fabrikarbeiter Peter Schnepf II. in den Bürgerausſchuß ein.— Die Fiſcherei ſoll abermals zur Verpachtung öffentlich ausgeſchrieben werden, da die Pächter die verlangte Fiſchbrut auf eigene Koſten nicht einſetzen wollen.— Die Hilfsſchuldienerſtelle wird einſtweilen dem Theodor Klein hier übertragen. Kleine Mitteilungen g In Untergrombach wurde in der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung beſchloſſen, gegen die Errichtung einer Autolinie Untergrombach nichts einzuwenden. — Ein Darlehensvertrag mit der Bad. Girozentrale in Karls⸗ ruhe über ein Darlehen von 70000/ zur Bachregulierung und Straßenbau wurde unterzeichnet, Das Darlehen dient mit 50 000/ der Deckung der auf laufenden Kredit bei der ſtädt. Sparkaſſe Bruchſal aufgenommenen Kapitalien, der Reſt mit 20 000/ zur Bachregulierung und Straßenbau. Der Pirmaſenſer Stadtrat genehmigte einen von der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion eingebrachten An⸗ trag, der die Beſchaffung von Notſtandsarbeiten für ausgeſteuerte Erwerbsloſe bezweckte. Das Bauamt ſoll beauftragt werden, weitere Notſtandsarbeiten in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Bezüglich der Ausſchaltung von verſchie⸗ denen Berufsgruppen aus der Kriſenfürſorge, wodurch viele Erwerbsloſe hart betroffen werden, ſoll bei maßgebender Stelle vorgeſprochen und auf die beſonderen Verhältniſſe der Pirmaſenſer Induſtrie hingewieſen werden. Die Darmſtädter Stadtverordneten ver⸗ ſammlung beſchloß die Bewilligung einer ſtädtiſchen Bei⸗ hilſe von 3000 Mark für die durch das Unwetter Ge⸗ ſchüädigten an der Bergſtraße. Nach kurzer, heftiger, auch verſchtedentlich perſönlich ge⸗ führter Debatte hat der Büdes heimer Gemeinderat dem Anſchluß an Bingen zugeſtimmt. CCC— wiedergewählt. Aus dem Lande Der Liliputanerprinz— ein grober Unfug * Heidelberg, 13. Juni. Auf der diesjährigen Frühjahrs⸗ meſſe fand auch eine„Liliputanerſchau“ ſtatt. Bei der ſitlenpolizeilichen Ueberwachung wurde vom Jugendamt be⸗ zweifelt, ob es ſich tatſächlich um Zwergmenſchen, ſog. Lilipu⸗ taner, handelt und die Polizeidirektion erſucht, durch Erhe⸗ bung der Geburtsdaten der auftretenden Künſtler zu er⸗ mitteln, ob nicht, entgegen den Beſtimmungen des Kinder⸗ ſchutzgeſetzes und der Gewerbeordnung, Kinder bei dieſen Darbietungen verwendet werden, Die Polizei hat daraufhin, wie das„Tageblatt“ berichtet, feſtgeſtellt, daß tatſächlich ein 12 Jahre alter, geiſtig zurückgebliebener Junge als Llipu⸗ tanerprinz auftrat. Wegen des Wegzugs des Unter⸗ nehmens nach der Karlsruher Meſſe konnte die Angelegen⸗ heit hier nicht mehr verfolgt werden. Das Stadtjugendamt Karlsruhe hat nun auf Erſuchen des hieſigen Jugendamtes das gewerblich ausgenützte Kind, das auch keine Schule be⸗ ſucht, kurzerhand dem Unternehmer weggenommen und in einem ſtädtiſchen Kinderheim untergebracht. Der kleine Lili⸗ putanerprinz wehrte ſich dagegen ganz gewaltig und erklärte der beauftragten Fürſogrſchweſter in gut Berliner Mundart: „Ick haue dir alle Knochen zuſammen!“ Mord und Selbſtmord * Kreuzlingen b. Konſtanz, 13. Juni. Einen tragiſchen Abſchluß hat der Kreisturntag in Berg, mit dem zugleich die Weihe der neuen Fahne des Turnvereins Berg verbunden war, gefunden. Der Knecht Rechſteiner unterhielt mit der im„Obſtgarten“ in Mauren bedienſteten 18jährigen Anna Alberti, die er am Sonntag abend abholte, ein Verhältnis. Als ſich um Mitternacht der Dienſtherr des Rechſteiner mit ſeiner Frau auf dem Heimwege befand, ſtieß er an einen Körper. Beim Scheine eines Zündhölzchens erkannte er in dem Toten ſeinen Knecht, unweit davon wurde die Leiche der Alberti gefunden. * Kr. Heidelberg, 13. Juni. Die Allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe zählte am 1. Juni 37 486 Mitglieder gegen 37 170 im Vormonat. Hiervon waren 19 403(19 100) männ⸗ lichen und 18 088(18 070) weiblichen Geſchlechts. Pflichtver⸗ ſichert waren 17879(17599) Männer und 14845(14 852) Frauen und freiwillig verſichert 1524(1501) Männer und 3238 (3218) Frauen. An Kranke und arbeitsunfähige wurden am Stichtage 478(556) Männer und 672(774) Frauen gezählt, hiervon entfallen auf freiwillige Mitglieder 16(18) Männer und 67(85) Frauen. Von 261(269) Wöchnerinnen, die am 1. ds. Mts. gezählt wurden, gehören 173(179) den pflichligen und 88(90) den freiwilligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe weitere 160(164) Wöch⸗ nerinnen unterſtützt. Die Zahl der arbeitsunfähigen Krauken betrug insgeſamt 1150(1330) oder 3,10(3,56) v. H. Vom Arbeitsamt waren am 1. Juni 2528(2634) männliche und 520(476) weibliche Erwerbsloſen zur Krankenverſicherung gemeldet. 2 P. P. Walldorf, 11. Juni, Nachdem die Spargelbauern zur Schonung der Spargelſätze das Ernten der Spargel ſo im allgemeinen eingeſtellt haben, blieben naturgemäß die Zuſuh⸗ ren zum Spargelmarkt aus. Die diesjährige Spargelernte hat nicht das gebracht, was man von ihr erwartet hatte. Die kalte Witterung im Mai hat dafür geſorgt, daß die Spargel nicht in den Himmel wachſen. Einzelne Spargelbauern, die ſich ſpeziell dem Spargelbau gewidmet haben, ſind in ihren Einnahmen getäuſcht. Die Preislage im allgemeinen konnte befriedigen. Unter Berückſichtigung der Preisſchwankungen in zwei oder drei Fällen kann man immerhin von einer Durchſchnittspreislage von 80 Pfg. ſprechen.— Unter Vorſitz des ſtellv. Gemeindeoberhauptes hielt geſtern die Freiw. Feuerwehr eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung ab. Durch das Ableben des ſeitherigen Kommandanten Riemenſperger war die Wahl eines neuen Kommandanten notwendig geworden. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Kommandant Kaufmann Hermann Mayer, ſtellv. Kom⸗ mandant und 1. Hauptmann Auguſt Herrmann, Säge⸗ werksbeſitzer, und als 2. Hauptmann Kaufmann Georg Freund. Alle anderen Funktionäre wurden einſtimmig Nachbargebiete Pfälziſche Handwerkstagung * Ludwigshafen, 12. Juni. Der Pfälziſche Handwerkstag veranſtaltet vom 17. bis 24. Juni im Städt. Geſellſchaftshaus eine pfälziſche Handwerkstagung. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſteht die am Sonntag, den 17. Juni, ſtatt⸗ findende Generalverſammlung des Pfälziſchen Gewerbe⸗ vereinsverbandes. Vormittags 10 Uhr wird voraus ſichtlich Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſprechen, ferner der Reichskommiſſar für das Handwerk, Miniſterialdirektor Dr. Reichardt, und Dr. Graf, Direktor der Pfälziſchen Landes⸗ gewerbeanſtalt. Weiterhin ſieht das Programm Lichtbilder⸗ vorträge des Forſchungsinſtituts und zahlreiche fachliche Vor⸗ träge vor. Mit der Freiſprechung von Lehrlingen und der Geſellenehrung wird die Tagung abgeſchloſſen werden. Großfeuer im Mainz * Mainz, 13. Juni. Vergangene Nacht iſt durch Groß⸗ feuer die Kiſtenfabrik von Kirchheim in der Weiß⸗ gaſſe mit dem zugehörigen Holzlager abgebrannt, Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehren wurden die benachbarten Wohnhäuſer, alte Fachgebäude, gerettet. Nur die Dächer ſind beſchädigt. f I * Bad Dürkheim, 10. Juni. Im neuen Muſeumsgebäude unſerer Stadt fand heute mittag die feierliche Eröffnung des Muſeums, der Sammlungen des pfälziſchen Vereins für Naturkunde Pollichta und des Altertumsvereins Bad Dürkheim ſtatt. Verbunden war mit der Feier die Enthüllung der Ehrentafel für den verdienſtvollen Förderer, den ver⸗ ſtorbenen Geheimrat Dr. Biſchof⸗Babd Dürkheim. Oberregie⸗ rungsrat Dr. Pöverlein⸗Speyer begrüßte die zahlreich er⸗ ſchienenen Ehrengäſte und Teilnehmer an der Feier. Hier⸗ auf ſprach der Vorſttzende der Bad Dürkheimer Ortsgruppe der Pollichta, Obervermeſſungsdirektor Frank.— Unter ehrenden Worten— alle hatten ſich erhoben— wurde dann die Ehrentafel für Geheimrat Dr. Btiſchof enthüllt. Regie⸗ rungsdirektor Stähler überbrachte die Grüße und Wünſche der Kreisregierung. Oberregierungsrats Schloſſer ſprach namens des Bezirksamts und Bezirkstages Bad Dürkheim. Erſter Bürgermeiſter Dahlem dankte namens der Stadt und der Bürgerſchaft für die Tätigkeit der Vereine und nahm die Ehrentafel in die Obhut der Stadt. Geheimrat v. Baſ⸗ ſermann fand ehrende Worte für die Vereine und ihre er⸗ folgreiche Tätigkeit. Die vorgeſehenen Ausflüge wiſſenſchaft⸗ lichen Charaktes(nach der Limburg und nach dem Tertiär⸗ kalkgebtet nördlich der Stadt) waren wegen des Regenwetters unmöglich. * Kaiſerslautern, 11. Juni. Am Donnerstag, 14. Juni, wird vor dem erweiterten Schöffengericht die Strafſache des Arztes Dr. Wolf und ſeiner Mitangeklagten zur Verhand⸗ lung kommen. Die Verhandlung, zu der ungefähr 50 Zeu⸗ gen geladen ſind, dürfte wohl einige Tage in Anſpruch neh⸗ men. Dr. Wolf iſt wegen Betrugs, Blankettfälſchung und Konkursvergehens angeklagt. Es wird ihm zur Laſt gelegt, ſeine Bilanz nicht ordnungsgemäß aufgeſtellt und durch be⸗ trügeriſche Manipulationen und Blankettfälſchungen eine große Reihe von Perſonen um zuſammen ungefähr 300 000 Mark geſchädigt zu haben. Mit ihm ſind noch ſeine beiden früheren Angeſtellten Eſſig und Grünewald wegen Beihilfe angeklagt. * Mainz, 11. Juni. Ein Angehöriger der Beſatzung fuhr mit einem Auto dieſe Nacht in ſchnellem Tempo und in angeheitertem Zuſtand durch die Straßen der Stadt und rannte dabei ein junges Mädchen an, das gegen einen Baum gedrückt wurde und unter entſetz⸗ lichen Schmerzen ſtar b. Vorbeugend bel Neigung zu Glont, Rheumatismus Usw. 1. Ig Verbind kanal Uinkess Peter Rixius 6. ub. l, Mannheim er 7 339 2 Kaſperl Von Norbert Stern Wenn die Weisheit des Verſtandes mit der natürlichen Schlichtheit des Herzens ſich verbindet, gerät ſie in Gefahr, für einfältig genommen zu werden, und aus Kaſpar, dem Weiſen, macht die böſe Welt Kaſperl, den Einfältigen. Wie viele Kaſperl gibt es in der ſchönen deutſchen Sage, aber ebenſo in der deutſchen Wirklichkeit! Gehört nicht auch der deutſche Michel, das ſprechende Sinnbild des Deutſchtums, in die bunte Reihenfolge der Kaſperln? Intelligent, mutig, derb; wenn es ſein muß, auch grob, aber in ſeinem Herzen ehrlich, bieder und treu; ſo wird der deutſche Michel von der Welt draußen teils gefürchtet, teils geachtet, teils geringſchätzig abgetan, Wer kennt nicht das Märlein von den ſieben Schwaben, die Streiche eines Till Eulenſpiegel, die Wanderfahrten eines Grimmelshauſen und die grotesken Luftſprünge eines Baron Münchhauſen? Es ſind die klaſſiſchen Kaſperln des deutſchen Gemütes. Die Männer von Schilda ſterben nicht aus. Und über luſtige Schildbürgerſtreiche lacht jedermann noch heute gern. Der Alltag iſt ſo proſaiſch, und Frau Sorge macht ein ſo düſteres Geſicht, daß man froh iſt, wenn man hier und dort die Schel⸗ lenkappe des Narren läuten hört. Die Fürſten des Mittel⸗ alters hatten ihre Hofnarren. Meiſt Menſchen mit einem komiſchen Aeußeren, verbanden dieſe Kaſperln Weisheit mit Schlauheit und Geiſt mit gutgeſpielter Einfalt und Dummheit. Als Zwerge mit krummen Rücken und verunſtalteten Geſich⸗ tern durften ſich dieſe Lieblinge der einſtigen Kaiſer und Könige ihren Herren gegenüber Späße und Wahrheiten erlauben, die einen anderen unter Umſtänden das Leben gekoſtet hätten. Die irdiſchen Majeſtäten duldeten die menſchliche Weisheit und Gerechtigkeit nur in der Geſtalt der Narrheit über ſich. So mancher mittelalterlicher Richterſpruch wurde in ſeinen grau⸗ ſamen Folgen durch die witzige aber eindringliche Ueber⸗ redungskunſt eines ſolchen Kaſperl aufgehoben. Die Narren waren einſt das perſonifizierte Gewiſſen der weltlichen Macht⸗ Haber. Und heute? Wenn die politiſchen und ſozialen Gegenſätze ſcharf aufeinander prallen, dann iſt es nicht ſelten der Kaſperl i i uUmorvollen Redewendung die Wolken des 0 5 zerſtreut. Wir Deutſche umgeben allmäh⸗ lich unſer Denken, Fühlen und Handeln mit einer ſo ernſt⸗ gewichtigen Mauer von kalten Paragraphen, daß dem Kaſperl der deutſchen Volksſeele faſt kein Ausweg mehr offen bleibt. Bei unſeren engliſchen Vettern iſt dies noch anders. Selten eine ernſte Parlamentsrede oder enie wuchtige Volksanſprache, in die nicht der Humor Miſter Kaſperls ſein Lachpulver ſtreute. Der Engländer beſitzt noch echten Sinn für den fein gewürzten Humor, Ebenſo der Amerikaner. Die Dickens und die Mark Twains hahen immer noch die Lacher und damit die Majorität auf ihrer Seite, Lloyd George, der einſtmalige Schullehrer und nachmalige Premier von England, war beiſpielsweiſe ein ſolcher Mann aus dem Volke, den ſelbſt unter den kritiſchſten Umſtänden der Witz nie verließ. Kaſperl wandert in allen nur denkbaren Verkleidungen umher. Alle ſeine Masken und Larven dienen im Grunde nur dazu, in Wort und Kleid zu offenbaren, was an Ver⸗ horgenem in der Seele ruht, man mag dem Kaſperl ſo manches nachſagen, doch das eine muß man ihm laſſen, daß alle ſeine Verſtellungen darauf ausgehen, uns einmal die Wahrheit recht gründlich zu lehren, Kinder und Narren verſtehen dies ja ganz beſonders gut. Wir Deutſchen ſagen, was wir denken. Engländer und Franzoſen ſagen, was man gern hört. Wenn wir mit der ſchön färbenden Lide und mit der tönenden Phraſe beſſer umzugehen verſtänden, dann, ja dann ſtänden wir in den Augen der Welt, die nun einmal den äußeren Glanz und die Klingel des Klüngels dem Geiſte der Wahr⸗ heit vorzieht, viel beſſer und ehrwürdiger da. Aber der Kaſperl— einfältiger Michel und wahrheitſuchender Fauſt in einer Perſon— ſitzt uns zu tief im Gemüt. Daher be⸗ herrſchen wir die liſtigen Schachzüge und Spiegelfechtereien der diplomatiſchen Kunſt der Verſtellung nicht ſo meiſterteft wie unſere Nachbarn. Wir machen eine zornige Fauſt oder ein betrübtes Geſicht, wo andere, in der Kunſt der Ver⸗ ſtellung geübter, die Maske eines ſüßen Lächeln aufſetzen. Die Welt aber hält es mit den ſchönen Larven in Wort und Geſte. Ein Menſch, ein Volk müſſe in Schönheit zu ſterben verſtehen, ſo verlangen es die müßig Umherſtehenden und ſatten Neugierigen, die ſich im übermütigen Vergnügen an den Qualen ihres Opfers weiden. Doch habt Ihr jeweils den mutigen und unverwüſtlichen Kaſperl auf den Brettern . ſeines Marionetten⸗Theaters in Schönheit ſterben ſehen? Noch unter dem Schafott und ſchon in der Schlinge am Galgen dreht er ſeinen Gegnern eine lange Naſe. Und die Kinder lachen hell auf, wenn es dem Kaſperl letzten Endes glückt, dem Fallbeil und der Schlinge zu entwiſchen und ſeinen Schergen das Los zu bereiten, das ſie ihm zugedacht hatten. Das Thea⸗ ter„Welt“ iſt voller Ueberraſchungen, und man weiß in Kaſperls⸗Tragikomödien noch im vorletzten Akte nicht, wer der lachende Dritte ſein wird. Kaſperls Witze haben alleſamt das Eigentümliche, daß ſie den Gang der Geſchichte, die Logik der Zahlen und die Pläne der Menſchen geradewegs auf den Kopf ſtellen. Wenn dem nicht ſo ſein würde, wäre Kaſperl, der Witzbold, nicht der rechtmäßige Nachkomme von Kaſpar, dem Weiſen. Literatur * Georg Müllers Zwei⸗Mark⸗Bücher. 91. Joſef Magnus Wehner:„Die Hochzeits kuh“. Roman elner jungen Liebe. Einer der verheißungsvollſten unter den Jungen ſtellt ſich mit dieſem ſtarken, eine beſeelte Sprache redenden Roman in die Reihe der Führenden.— 92. Richard Lemme:„Der Wer wol“ Erzäh⸗ lungen: Der Werwolf, Die Himmelsbraut, Die Träume unter dem Kruzifix. Mit einem Vorwort von Hans Heinz Ewers.— 98. Rudolf Baumgardt:„Der Kardinal“, Zwei Erzählungen: Der Kar⸗ dinal, Spott dem Tode. In einem raſenden Tempo, ekſtatiſch im Rhythmus, kühn und ſcharf in der Zeichnung, wird hier das Geſchick unbeugſamer Menſchen im ſterbenden Rokoko geſchildert.— 94. Stl⸗ vid die Caſanova:„Hertha“. Mythiſche Elegien. Wie jedes aus dem Geiſt der Muſik gewachſene Werk ſind auch die Dichtungen Casanovas Religlon: Religion des Weibes und der Mufik.— 95. Nikolaus Schwarz koyf: Greta Kunkel“, Ein Roman. Die ergreifende und mit packender Lebenswahrheit geſchriebene Ge⸗ ſchichte eines Mädchenſchickſals, das den Leſer bis zum Schluffe bannt und feſſelt. „ Weſtermanns Monatshefte. Die letzte Ausgabe dieſer Fa⸗ miltenzeitſchrift enthült wieder und wie gewohnt überaus vielſeitiges und farbenfrohes Text⸗ und Bildmaterial, Von den zahlreichen intereſſanten Aufſätzen möchten wir als ganz beſonders beachtenswert hervorheben: Die Betrachtung über Mühleninduſtrie mit dem Titel: Vom Steinmörſer zur Großmühle“, dann die Plauderef Kurt Bocks über Anſegeln; weiterhin den Artikel über das„Berliner Aguarfum“ von Paul Eipper, begleitet von prächtigen Aquarellen, ſowle den Bei⸗ trag zur Lebenskunſt von Prof. Dr. Fritz Köhler unter der Ueber⸗ ſchrift„Abhärtung des Körpers und der Seele“, In der Mafausgabe der„Weſtermanns Monatshefte“ beginnt außerdem der neue Roman „Dorindenthal“ von Irmgard Spangenberg. 83 2 1 ne N 19 8 4 Donnerstag, den 14. Juni 1928 rkstag Shaus [punkt „ſtatt⸗ werbe⸗ ichtlich er der r Dr. andes⸗ hilder⸗ Vor⸗ id der Groß⸗ Weiß⸗ ch das barten r ſind bäude tung reins Bad tllung ver⸗ regie⸗ ich er⸗ Hier⸗ ruppe Unter in die ſtegie⸗ ünſche ſprach heim. Stadt nahm Baſ⸗ re er⸗ ſchaft⸗ rtiär⸗ etters Juni, e des hand⸗ Zeu⸗ neh⸗ und elegt, ch be⸗ eine 00 000 eiden hilfe fuhr ud in der „das utſetz⸗ agnus Liebe. neſem der r zäh⸗ dem tudolf Kar⸗ ch im eſchich „Sil⸗ jedes ungen k.— oman. Ge⸗ hluſſe Fa⸗ itiges eichen swert Titel: Bocks um“ Bei⸗ eber⸗ gabe omann Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 271 Sportliche 30 D 3 Arugnays zweiter Oiympia⸗Sieg Das zweite Entſcheidungsſpiel: Uruguay ſchlägt Argentinien :1(:1) Das Olympiſche Fußball⸗Turnier dürfte noch eine Woche gedauert haben und es hätte ſich finanziell beſtimmt gelohnt. Das Intereſſe am Fußball iſt bei den Maſſen beinahe unerſchöpflich. Beweis dafür war das Olympiſche Entſcheidungsſpiel am Mittwoch. Die Polizei hatte den Vorverkauf in der Stadt unterſagt und dafür angeordnet, daß nur im Stadion ſelbſt verkauft werden dürfe. So mußte man ſich am Mitt⸗ woch für den ganzen Tag freimachen, nachmittags den Weg ins Sta⸗ dion antreten, um eine Karte für den Abend zu erwiſchen. Und ob⸗ wohl es keinen Vorverkauf gab, oder vielmehr erſt von 16 Uhr Mitt⸗ wochs ab, wurde das Stadion wieder voll und wäre auch noch voller geworden, wenn es mehr Zuſchauer faßte. Von 14 Uhr an war der Menſchenſtrom in Bewegung, begann die Zufahrt zum Stadion. Um 15 Uhr waren ſchon 8000 Menſchen verſammelt, mit der Ausſicht, um 16 Uuhr die erſten Karten zu bekommen. Immerhin waren die Beam⸗ ten hinter den 24 Schaltern ſo intelligent, daß ſie etwas früher auf⸗ machten, denn um 16 Uhr waren ſchon 15 000 Menſchen da. Jeder Ein⸗ zelne mußte ſich ſofort ins Stadion begeben und ein ſtarkes Poltzet⸗ aufgebot von rund 250 Mann, darunter einige Berittene, ſorgte für Ruhe und Ordnung. Es ging ein wenig zu militariſtiſch am Mittwoch im Amſterdamer Stadion zu und ein Deutſcher hätte bei dieſem An⸗ blick an die Zeiten während des Krieges zurückdenken mitſſen. Es war keine gute Idee mit dem Vorverkaufsverbot, wie über⸗ haupt derartige Verbote bei freten Menſchen nicht ganz angebracht ſind. Die Leute mußten ſich erſt ſtundenlang aufſtellen, ehe ſie eine Karte bekamen und dann mußten ſie ſich ebenſo lange im Stadion aufhalten, ehe das Spiel begann. Nachher konnte man auch unſchwer erkennen, daß eine Menſchenmenge ſich hier aufgehalten hatte. Es war eine wüſte Unordnung, überall lag etwas herum, Abfälle, Papierreſte, das Gras war niedergetreten— es ſah ſo aus, wie es ausſehen mußte, wenn Zehntauſende von Menſchen ſich dort aufgehalten hatten. Die notwendige gründliche Reinigungsaktton des Stadions wird vielleicht einer der nachhaltigſten Eindrücke vom Turnier ſein! * Das Spiel begann mit einem gefährlichen Vorſtoß Uruguays, der eine klare Torchance ergab. Ein paar Minuten lang war dann Argen⸗ tinien vorn und lag vielverſprechend im Angriff, als das Tempo plötz⸗ lich etwas nachließ und man den Eindruck bekommen mußte, als ſei Argentinien körperlich nicht in der richtigen Verfaſſung. Urugnay kam ſtark auf und trug ſteile Flügelangriffe vor, die der argentiniſchen Hintermannſchaft ſtark zuſetzten. Es bedurfte aller Aufopferung der Abwehr, um einen Erfolg zu vermeiden und bis zur 20. Minute ge⸗ lang dies Vorhaben auch. Hier führten die kraftvollen Vorſtöße Uruguays zum Führungstor. Der Mittelſtürmer gab eine lange Vor⸗ lage an den Linksaußen Fignerora, der in Abſeitsſtellung den Vall aufnahm, ſich im Strafraum durchſpielte und aus zehn Meter Entfer⸗ nung unhaltbar einſchoß. Der Schiedsrichter hatte die Abſeitsſtellung überſehen, aber der Erfolg der„Urus“ war doch verdient. Von dieſem Augenblick an bis zur Halbzeit kam die argentiniſche Elf zur Beſin⸗ nung. Sie kam jetzt richtig in Schwung und legte ein Spiel hin, das man bedenkenlos als muſtergültig hinſtellen kann. Es glänzte in techniſchen Feinheiten und artiſtiſchen Kunſtſtückchen, wobet ſich beſon⸗ ders der Linksaußen Orſi hervortat. Aber dieſe Technik reichte nicht aus, um Tore zu ſchießen, denn auf der anderen Seite ſtand eine glän⸗ zende Verteidigung mit einem noch glänzenderen Torwart. Außersem hatte der argentiniſche Sturm auch viel Schußpech. Vorerſt reichte es nur zu zahlreichen Ecken, aber auch der Ausgleich wurde ſchließlich er⸗ zielt. In der 30. Minute wurde eine Ecke vor dem Tore Uruguays ahgewehrt. Der Ball ging aus, wurde eingeworfen, von dem argen⸗ tiniſchen Mittelläufer aufgenommen und mit einem weiten ſcharfen Schuß unhaltbar ins Netz gejagt. Die Zuſchauermaſſen jubelten be⸗ geiſtert über den Erfolg der ihnen ſympathiſcheren Elf. Argentinien blieb in ber letzten Viertelſtunde klar überlegen, bombardierte zeit⸗ weiſe das Tor, wo aber Mazzali nicht zu ſchlagen war. Die zweite Halbzeit ö Argentinien blieb weiter überlegen, während Urugnay ſich auf die Verteidigung legte und alle Leute zurückzog. Nachdem Argentinien dann etwa zehn Minuten erfolglos dominiert hatte, machte ſich Uru⸗ guay wieder frei und erzwang ein offenes Spiel. Ein zweites Abſeits⸗ tor ſchien fällig, als Figuerora, vom Schiedsrichter wieder überſehen, in Abſeitsſtellung eine Vorlage erhielt und knapp neben das Tor ſchoß. Uruguay ſpielte ſchärfer, ſtieß aber in dem ſehr energiſchen Schiedsrich⸗ ter Mutters auf Widerſtand. Eine ſichere Torgelegenhett für Argen⸗ tinien ergab ſich in der 16. Minute, wo der Halblinke den Ball da⸗ neben ſetzte. Argentinien wurde wieder beſſer und wollte den Sieg erzwingen. Der Linksaußen Orſt trug Angriff auf Angriff vor, aber der Innenſturm war im Schuß nicht ſicher genug und hatte dabei auch viel Pech. In der 27. Minute, während der Ueberlegenheitsperiode Argentiniens, fiel die Eutſcheidung Einen gelungenen Durchbruch hatte zwar die Hintermannſchaft Argen⸗ tintens abgewehrt, der Ball kam zu dem etwas zurückſtehenden Sea⸗ rone, der überraſchend ſchnell, ein wenig verdeckt, ſcharf und unhaltbar das Führungstor für Uruguay erzielte. Urugnay beſchränkte ſich ganz auf die Abwehr, zog die Läuferreihe und vier Stürmer zurück, um nur den Vorſprung zu halten. Als die Mannſchaft merkte, daß Argen⸗ tinien etwas nachließ und nicht mehr Kraft genug hatte, wurde Uru⸗ guay auch wieder offenſtver, mit dem Erfolg, daß ein drittes Tor durch den abſeitsſtehenden Linksaußen nur eben noch verhindert wurde. Mutters hatte wieder nicht aufgepaßt und Figuorero konnte mit dem Ball faſt ins Tor laufen, verſchoß aber doch. In den beiden letzten Mi⸗ nuten gab es noch ein Aufflackern der Argentinter, die drei Chancen herausarbeiteten, ohne ſie verwerten zu können. So blieb Uruguay mit:1 Sieger und errang zum zweiten Male den Olympiſchen Sieg. Kritik Wie ſchon ſo oft, war es auch hier: die beſſere, techniſch feinere Mannſchaft unterlag, während die Härte triumphierte. Argentinien war techniſch zweifellos beſſer und hätte dem reinen Können nach ge⸗ winnen können und müſſen. Aber es fehlte dem Sturm an Kraft und Initiative, vor dem Tore verſtand er nicht, ſich durchzuſetzen. Dagegen hatte Uruguay die größeren Kraftreſerven, die entſchetdend in die Wag⸗ Die Mannſchaft ſpielte taktiſch ſehr ſchale geworfen werden konnten. Nundſchau klug und überlegt, ſie erkannte Stärken und Schwächen des Gegners und wandte eine erfolgreiche Durchbruchstaktik mit ſteilen Vorlagen an. Die Hintermannſchaft, in der Mazzali als Torwart überragte, war eine Klaſſe für ſich. Argentinien hatte ſeine Stärken im Sturm und dem Mittelläufer Monti. Der Schiedsrichter Mutters⸗Holland war energiſch und ſicher, er wußte Härten zu unterdrücken und ſich Reſpekt zu verſchaffen, aber er überſah mehrfach wichtige Abſeitsſtellungen. Die Schlußzeremonie Nach Beendigung des Spiels traten die drei erfolgreichen Mann⸗ ſchaften zuſammen. Der Sieger Uruguay kam in die Mitte, Argen⸗ tinien rechts, Italien links. Die Italiener erſchienen übrigens mit den holländiſchen Landesfarben. Der Schöpfer der modernen Olym⸗ piſchen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, ſowte der Vorſitzende des Holländiſchen Olympiſchen Komitees, Baron Schimmelpenninck, wür⸗ digten in kurzen Ausführungen die ſiegreichen Mannſchaften, worauf dann die Nationalhymne von Uruguay geſungen wurde, die 40 000 Menſchen ſtehend und entblößten Hauptes anhörten. Der Beifall wuchs zum Orkan, als die argentintſche Nationalhymne geſungen wurde. Hier zeigte es ſich, daß Argentinien die beliebteſte Mann⸗ ſchaft des Turniers war. Auch die Italtener erhielten ſtarken Beifall, ſie hörten ihre Hymne übrigens mit dem Faſziſtengruß an. Darauf wurde die Verteilung der Medaillen vorgenommen, die Mannſchaften verließen unter Beifall den Platz, das Stadion leerte ſich— das Olympiſche Fußballturnier war zu Ende. Erſt am 28. Juli werden ſich die Pforten des Olympiſchen Stadions zu den Hauptſpielen öffnen. Pferdeſport Krefeld(13. Juni): 1. Preis von Wachtendonk: 3000. 1000 Meter. 1. Geſt. Röttgeus Chinaprinz(M. Schmidt), 2. Liebeszauber, 3. Arletta. Ferner liefen: Damokles, Teufelsfunge, Drachenburg, Fatme, Tocitus, Georgia. Tot. 58:10, Pl. 18, 15, 26:10. 2. Stadtgarten⸗Jagdrennen. 3000 J. 3200 Meter. 1. Geſt. Weils Taunus(Bismark), 2. Agrippa, 3. Sankt Gotthardt. Ferner lief.: Rhododendron, Marcheſe, Myrte, Waldo, Moſelkern, Ingo. Tot. 16:10, Pl. 18, 14, 14:10. 3, Preis der Grafſchaft. Ehryr. und 6000 ,, 2000 Meter. 1. Geſt. Weils Liederkranz(Tarras), 2. Proſper, 3 Irländer, 37 Silo. Ferner liefen: Goldener Ehrenſchild, Jahrtauſend, Pfalter, Paſtete. Tot. 35:10, Pl. 15, 25, 77:10. 4. Rotſiegel⸗Preis. Ehrpr, und 9000 I. 1650. 1. Geſt. Mydling⸗ Leibküraſſier. Tot. 16:10, Pl. 12, 16, 18:10. 5. Rheinpreußen⸗Ausgleich. 4500 /, 1400 Meter. 1. E. Dilthey Stahleck(Nagy), 2. Sturmnixe, 3. Baloton. Ferner liefen: Poſtil⸗ lon, Metor, Tirano, Vehmgericht, Pilgerin, Tremonja. Tot. 38:10, Pl. 18, 33, 35:10. 6. Anrather⸗Jagdrennen. 3000 /. 3500 Meter. 1. M. Goloͤbergs Jogull(Ackermann), 3. Rambla, 3. Hans Gerd. Ferner liefen: Merkur, Magnus, Ingelheim, Feldwache, Holda, Irene. Tot. 32:10, Pl. 18, 30, 34:10. 7. Leyental⸗Ausgleich. 3000., 2000 Meter. 1. Frau S. Laues Sündenbock(Tauſz), 2. Tuckhühnchen, 3. Nina. Ferner liefen: Scharfenberg, Francois 1, Tönnisheide, Romney, Irſſh Starſhine, Prophet, Helleſpont, Trutzfeſte, Toscana, Eſens, Reveille. Tot. 93:10, Pl. 24, 44, 84110. Hannover(13. Juni): 1. Preis vom Pferdeturm. 2800 /. 4200 Meter. 1. O. Trauns Goldtraut(Heidt), 2. Brombeere, 3. Lgobro. Ferner liefen: Einderella, Hermoder, Milo, Türkin, Patachon, Thilde, Hausvogt. Tot. 69:10, Pl. 22, 16, 58:10. 2. Preis von Ravensberg: 2800 J. 2200 Meter. 1. Gräfin Oſt⸗ heims Himalaya(Böhlke), 2. Mohrenglück, 3. Kasbeck. Ferner ltefen: Eigenſinn, Glücksritter O' Straßburg, Brutto, Ebelgunde. Tot. 18:10, Pl. 10, 12, 10:10. 3. Rautendelein⸗Jagdrennen. 2800. 3200 Meter. 1. Et. Frhr. K. von Moreaus Goldener Frieden(Heuer), 2. Normanne. Tot. 11:10. 4. Preis der Tierräztlichen Hochſchule Ehrpr., 4000 L. 1800 m. 1. P. Lehmanns Rado(Kurfawa), 2. Tonſtant, 3. Storm Cloud. Ferner liefen: Cſampas, Graſenſtein, Jos, Oran, Lago, Schneeberg, Szeged, La Piave. Tot. 43:10, Pl. 20. 82, 49:10. 5. Preis von Altefeld. 2800. 14% Meter. 1. Geſt. Ellernwurths Vedette(Schönftſch), 2. Eaſter Lily, 3. Der Kohinvor. Ferner kief.: Weſtfale, Traben, Felſenſpitze, Türkenbund. Tot. 56:10, Pl. 14, 26, 13210. f 6. Karlshorſter Jagdrennen. 2800 J. 3600 m. 1. Dr. Drengen⸗ bergs Boppard(Broda), 2. Ozema, 3. Schelmerei. Ferner llefen: Romreiſe, Jrany, Werden. Tot. 60:10, Pl. 24, 21:10. 7. Preis von Marienburg. 2300. 1600 Meter. 1. Frhr. B. von Eramms Barbar(Staudinger), 2. Gral, 3. Kalebaſfe. Ferner .: Iliade, Steinadler, Landeshauptmann, Tot. 44:10, Pl. 18, 14210. Fußball Berufsfußballſpieler in Süddeutſchland Nufſehen erregende Enthüllungen über„Wacker⸗München Aus zuverläſſiger ſüddeutſcher Duelle wird dem Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſchen Landesdienſt gemeldet, daß ſich ſozuſagen über Nacht ein neuer deutſcher Berufsſpieler⸗Fall entwickelt hat. Das Finanzamt München hat, offenbar auf Anzeige irgend eines Intereſſierten, die Bücher des F. V. Wacker⸗München angefordert und kontrolliert. Hierbei ſoll ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt worden ſein, daß der Verein an einige ſeiner Spieler laufend Gehälter ausgezahlt hat. Außerdem wurd ermittelt, daß der Verein eine doppelte Buchführung vorgenommen hat. Das Ergebnks dieſer Feſtſtellungen wurde an den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverband weitergegeben, der ſoſort in eine ſtrenge Unterſuchung des Falles eingetreten iſt. Man darf überzeugt ſein, daß der Verband, wenn ihm das Finanz⸗ amt die nötigen Unterlagen gibt, ſofort zugreift und den F. B. Wacker von dem Entſcheidungsſpiel um den örftten Platz in der ſüd⸗ deutſchen Meiſterſchaft um die Teilnahmeberechtigung an der deutſchen Meiſterſchaft ſuſpendieren wird. Sollte das Finanzamt ſeine Feſt⸗ ſtellungen unter Rückſicht auf die Wahrung des Amtsgeheimniſſes ſeine Feſtſtellungen nicht zur Verfügung ſtellen, ſo wird der Verband die Unterſuchung ſelbſt übernehmen, die ſich dann natürlich in die Länge ziehen wird. Auf alle Fälle hat aber der ſüddeutſche Verband die Abſicht, mit aller Strenge durchzugreifen, ohne Rückſicht auf die Folgen, die ſich evtl. aus dieſem neuen Fall ergeben werden. Wir wir weiter erfahren, wird das am Sonntag zum Austrag kommende Entſcheidungsſpiel zwiſchen Wacker München und Fuß⸗ Hallſportverein Frankfurt ohne Rückſicht auf die geſchilderten Vor⸗ kommniſſe ſtattfinden. hovens Poſtenkette(Williams), 2. Boniburg, 3. Mareellus. Ferner liefen: Nobelmann, Jungmanne, Silberfaſan, Kabriſtan, Veranſtaltungen Donnerstag, den 14. Juni 1928 Theater: Nationaltheater:„Zwölftauſend“..30 Uhr. 5 Künſt⸗ lertheater Apollo: Enſemble⸗Gaſtſpiel:„Hur ra, ein Junge“, .15 Uhr. Konzerte: Friedrichspark: Abendkonzert. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.30 Uhr. 1 Lichtſpiele: Alhambra:„Es zogen drei Burſchen“.— Capitol: „Schwejk in ruſſiſcher Gefangenſcha fi“.—Glorig; „Onkel Toms Hütte“.— Palaſt⸗Theater:„Patrioten“. in ruſſiſcher Gefangenſchaft“.— Gouverneurs“.— Scala:„Schwejk Schauburg:„Die Geliebte des — Vea⸗Theater:„Far Biber z“ Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 10—1 und—5 Uhr.— Schloßhbücherei:—8 und —7 Uhr. Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Plauetarium: Be⸗ ſichtigung 3 Uhr. Autoſport Vom Freiburger Rekordrennen Die klaſſiſche Flachrennſtrecke für die ADolc⸗Rekordtage in Frei⸗ burg erfährt den geplanten Ausbau, da der badiſche Landtag die er⸗ forderlichen Mittel von 160 000 Mark bewilligt hat. Allerdings mußte der AD Ac die Verpflichtung übernehmen, das Kilometer⸗Flachrennen für mindeſtens ſechs Jahre auszutragen. 5 Hondball Weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft der Frauen Im Endſpiel um die Weſtdeutſche DT.⸗Handballmeiſterſchaft der Frauen ſchlug Krefeld 55 die Frankfurter Eintracht 120. Krefeld nimmt als weſtdeutſcher Gruppenmetſter an den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft teil. KTogungen Die badiſchen Juſtizamtmänner zur Verwaltungsreform Der Landesverein Baden des Bundes deutſcher Juſtiz⸗ amtmänner hielt vor kurzem in der Stadthalle in Heidel⸗ berg ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, die einen ſtarken Beſuch aufwies. Als Vertreter der Heidelberger Juſtizbehörden wohnten Amtsgerichtsdirektor Dr. Koch und berſtaatsanwalt Dr. Haas, als Vertreter der Stadtverwal⸗ Stadtrat Bitter⸗ Heidelberg der Verſammlung bei ee Hauptgegenſtände der Beratung bildeten die bereits voll⸗ zogene Beſoldungs⸗ und die bevorſtehende Verwaltungs⸗ reform. Bei den Erörterungen über den Vollzug des neuen badiſchen Beſoldungsgeſetzes kam bie ſtarke Un zufrieden⸗ heit der Beamten des geh. mittl. Juſtizdienſtes über ihre ungünſtigen Beförderungsperhältniſſe zum Ausdruck, die in einer entſprechenden Entſchließung ihren Niederſchlag fand. In einem Vortrag behandelte ſodann der Vorſitzende der Reichs⸗ organiſation der deutſchen Juſtizamtmänner, Schlegel⸗Berlin die Organiſation und die Ziele des Bundes. Anſchließend nahm die Verſammlung folgende Ent ſchließung zur Verwaltungsreform an: Die Haupluer⸗ ſammlung billigt die in Vollzug der Offenburger Beſchlüſſe dem Landtag vorgelegte Denkſchrift vom 24. Dezember 1927. Sie erwartet, daß die Zentralleitung der bevorſtehenden Ver⸗ waltungsreform, insbeſondere auch dem Ausbau und der Handhabung der Entlaſtungsbeſtimmungen nach wie vor ihre ernſte Aufmerkſamkeit ſchenkt. Die Verſammlung gibt dabei ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß in Baden eine Auf hebung von Amtsgerichten nicht notwendig ſel, wenn die Notarkate und Grundbuchämter mit den Amtsgerichten vereinigt werden. Wenn trotzdem die Aufhebung des einen oder anderen Gerichts erfolgten ſollte, ſo ſchlägt die Verſamm⸗ lung die Errichtung beſonderer mit Beamten des geh. mittl, Dieſtes zu beſtehenden Zweigſtellen nach dem Muſter der inneren Verwaltung vor, um ſo die der Bevölkerung mit der Aufhebung von Behörden entſtehenden Nachteile möglichſt ab⸗ zuſchwächen. Aus Handel und Wandel * Plakate im Aether. Ein Himmelsſchreiber erſchlien geſtern nachmittag plötzlich über der Stadt Mannheim, um die Rieſenworte Perſil, Henko und Ata an das Firmament zu malen. Schon im Vorjahr wurden überall, wo er auftauchte, die Kunſtſertigkeit des Piloten und die gigantiſchen Ausmaße der Rauchſchrift bewundert, Die geſtrige Himmelsſchrift hatte, Wort au Wort geſetzt, eine Länge von 15 Kilometern, die einer Entfernung von Mannheim 915 Schwetzingen entſpricht. Man kann ſich eine Vorſtellung machen, welchen rieſigen Weg der Himmelsſchreiber bei der Ausführung ſeiner Arbeit zurücklegen muß. Wenn wir dann noch hören, daß die ausgeſtoßene Rauchmenge über 2 Millionen Kubiemeter belrägt, fühlen wir uns angeſichts dieſer Zahl ſchier wieder in die ſelige In⸗ lationszeit zurückverſetzt. Das Schauſpiel fand wieder die größte Aufmerkſamkeit. Ueberall ſah man intereſſiert zum Himmel ſchauende Menſchengruppen, die eifrig debattlerten und insbeſondere beim Beginn jedes neuen Wortes zu raten ſuchte, was der Pilot an feine rieſenhafte Schreibtafel malen würde. * Geſundheit iſt Reichtum und wenn Sie Geſundheſt mit Schön⸗ heit verbunden erhalten wollen, wenn Sie auf einen wohlgepflegten Teint Wert legen, einen Teint, der frei iſt von allen entſtellenden Hautunreinigkeiten, wie Pickel, Miteſſer, Sommerſproſſen, Runzeln und gergl., dann benutzen Sie regelmäßig Sber me ners Herböa⸗ Seife und Obermeyers Her ba⸗Creme Sie erhalten eine glatte, weiche, roſige Haut, die Sie um Jahre verjüngt. SS;....————— Hekrgusgeber: Dructer und Verleger Druckeret Dr Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b. H. Mannheim E. 8,„ Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher euiketon: Dr. S. Kayſer— 4 und Lokales: Richard Schönfelber vort und Neues aus aller Welt: i..: R. Schönfelder Handelsteil: Kuri Ehmer Gericht und alles Uebrige: Fronz Kircher— Anzeigen Max Filter für viele wunderschön und unvergeßlich— die zwel Menschen in den Zauberwald der jungen das Ehiepaur in zürtlicher Erinnerung æurucłden ki. e zůückende Ouvertüre au den Flitterwochen, durch die eintreten. Die glucblichie eil ist jedoch schnell vorbei und die Hochzeitsreise wird bald ein Erlebnis, an das friedene Stunden werden aber immer wiederkehren, wenn es verstanden wird, sich in glücklicher Harmonie gegenseitig zu dienen. Ein guter Ralgeber in vielen Fragen der Hauswirtschaft will für jede Hausfrau und besonders für die angehenden das soeben erschienene Dr. Oelſcer's Schiulodibuch, Ausgabe C sein, das die eule verunderten Herhidlinisse sowie die neuen For- schungsergebnisse in der Erndhrungs wissenschaft be- rücksichtigt. Zaſilreichie farb. Tafeln vervollständigen die Sammlung von fast Rocha Bacb- u. Einmache- ent Nerepten. Das J50 Seiten starke Buch in dauerhaftem HFappband ist, tuo nicht vorrdtig, geg. Eins. von 30 Hg. in Marlen von mir portofrei au beziehen. Dr. Oelker s Badin· Bacehulver, Puddingnulber, Vanfliin- Zucker, Gusiin usw. sind in allen Geschãſten stets Vrloch æu haben. Viele neus u. wertvolls Anregungen zum Backen bietet Innen außerdem das neue farbig Mustrierte Oetker Renentbhuch Ausgabe V, das für IS Eng. in allen Geschäſten erhältlich ist. Sie er- fahiren aus dem Buche auch Wäüheres über den vor, züglichen Bactaonnaraſ„ Hicierwunderi mit dem Sie auf kleiner Gas ocherflamme backen, braten und kochen konnen. Dr. August Oerflcer, Bielefeld. Efie Zu- Donnerstag, den 14. Funt 1928 l. Anglückstage — Der neue Reichstag hat am 13. Juni ſein parlamenta⸗ tag zurück und entdeckte Südamerika an einem Freitag. riſches Daſein begannen, der Preußiſche Landtag am 8. Juni. Abergläubiſche Zeitgenoſſen können darin leicht eine ſchl limme Vopbedeutung ſehen, denn die Zahl 13 bedeutet Unheil und der 8. Juni fiel auf einen Freitag, d. h. auf einen Tag, der Unglück bringen ſoll. Ob es den neugewählten Parlamenten auf ihrem Lebensweg ſehr gut gehen wird, wird von vielen bezweifelt. Aber die Zahl 13 und der Freitag beweiſen nichts, da die Meinung über die Unglückstage ſehr geteilt iſt und in dem einen Lande ein Tag ſchwarz angeſtrichen iſt, der einem andern durchaus nicht in ſchlechtem Ruf ſteht. ſchwer eine Wahl treffen. 1 75 Viele Völker halten nicht den Freitag, ſondern den Diens⸗ tag für den Unglückstag der Woche. Dieſer Aberglaube iſt 5. B. in Griechenland allgemein verbreitet. Er knüpft wahr⸗ ſcheinlich an die Tatſache an, daß die Türken Konſtantinopel in der dritten Stunde eines Dienstags eroberten. Dies wirkt bis heute nach. Als König Kouſtantin von Griechenland im Jahre 1920 aus ſeiner Verbannung in der Schweiz nach Athen zurückberufen wurde, weigerte er ſich, an dem anfangs vor⸗ geſehenen Tage ſeine Reiſe anzutreten. Denn dieſer Tag war ein Dienstag und er fürchtete ſeine üble Vorbedeutung. Der Freitag iſt im Orient in keinem Lande als Unglückstag be⸗ un kannt oder gefürchtet, am wenigſten bei den mohammedani⸗ ſchen Völkern, die an dieſem Tage Sabbat feiern. f Es iſt eigentlich merkwürdig, daß in den weſteuropäiſchen Ländern der Aberglaube nicht ſchon längſt den Freitag preis⸗ gegeben und e den Dienstag mit einem ſchwarzen i verſehen hat. Denn nach der Statiſtik könnte eher der Diens⸗ ag als der, Freitag als Unglückstag in Frage kommen. Die chen Ziffern beweiſen, daß am Dienstag ſith am häufig⸗ ſten ſchwere Unglücksfälle ereignen, ſo z. B. Eiſenbahnentglei⸗ „große Brände und andere Kataſtrophen. Auch die öſtmordziffer kennzeichnet den Dienstag als den ſchwar⸗ n Wochentag. Der Freitag iſt in den chriſtlichen Ländern verrufen, weil 1 dieſem Tage der Heiland gekreuzigt wurde. Karfreitag er Trauertag der chriſtlichen Kirche und deshalb hat der ag im Volksglauben einen ſchlechten Klang gewonnen. indert aber nicht, daß der Freitag in großen Welt⸗ liſſen ſich als ein Glückstag erwieſen hat. So haben die Amerikaner allen Grund, den Freitag aus der Liſte ir ſchwarzen Tage zu ſtreichen. Denn Columbus begann Entdeckerfahrt an einem Frelan kehrte an einem Frei⸗ Schweden 5 Ein patentiertes Fälſchungsverfahren 6 Ein ſchwediſcher Banknotenfälſcher iſt kürzlich zu neun Ronaten Zuchthaus verurteilt worden. Er hatte engliſche Banknoten ſo geſchickt nachgemacht, daß die Banken ſeine ate ohne jedes Zögern annahmen. In der Gerichts⸗ bverhandlung bezeichneten die Sachverſtändigen das Fälſchungs⸗ verfahren als eine ganz neue techniſche Errungenſchaft. araufhin bildete ſich in Schweden eine Geſellſchaft, die dem uknotenfälſcher das Verfahren abkaufte und in 31 Ländern ſatentieren ließ. Selbſtverſtändlich ſoll das Verfahren nicht anknotenfälſchung Verwendung finden, ſondern zur Wie⸗ gabe von Kunſtwerken. Die damit erzielten Reproduk⸗ en von Gemälden werden als vollkommen bezeichnet. Italien Die 100⸗Jahrfeier einer Millionenerbſchaft Zu den großen Weltabenteurern zählt der Italiener Seb Bonetto, der im Jahre 1828 auf der Inſel Mada⸗ geſtorben iſt. Zur Hundertjahrfeier ſeines Todes wird innerung 1 ihn durch einen geheimnisvollen Vorgang Bonetto verließ ſein Geburtsſtädtchen rio Veneto 1 dem Piave⸗Fluß im Jahre 1791, um ſich er polizeilichen Verfolgung zu entziehen. Voll von Aben⸗ erluſt entkam er nach Afrika, wo er eine engliſche For⸗ ſellſchaft nach Madagaskar begleitete. Dort verliebte avavalb, die junge Königin eines Eingeborenenſtammes au Ma dag kar, in den Italiener, der die Königin heiratete, je 9 chbarſtämme unterwarf und ſchließlich als Radama J. Madagaskar herrſchte und nebenbei ein Seeräuberdaſein Er erwarb ein Millionenvermögen, das er in dem chäft der oſtindiſchen Geſellſchaft anlegte. Im Jahre 1828 der Italiener plötzlich, entweder an dem Gift, das ihm in aus Eiferſucht beibrachte, oder im Kampfe mit anzoſen, die damals Madagaskar eroberten. Das 1 ihm hinterlaſſene ungeheure Vermögen wartet ſeit hun⸗ t Jahren auf die rechtmäßigen Erben. Die Bauernfamilie at von der Erbſchaft lange Zeit nichts gewußt, hat Alle bisher in den Beſitz der Erbſchaft zu blieben erfolglos. Vor kurzem ſprach nun auf dem gut an dem Piave⸗Fluß ein geheimnisvoller Fremder td erzählte der Bonetto⸗Familie, daß das Vermögen haften Onkels in zwei Staaten aufbewahrt werde. 8 ſtehende, von ihm nicht genannte Per⸗ der Familie zu ihrem Beſitz verhelfen, r, unter allen Umſtänden unbekannt zu bleiben. 7 Spanien Pyrenäentunnel Ahigewbönlichet Stille wurde kürzlich in gemeinſamer anzöſiſcher Arbeit der Bau der beiden Eiſenbahn⸗ Pau—Canfrane und Toulpuſe—Puigeerda zu Ende ihrt. Die erſte Linie iſt für den internationalen Verkehr größter Bedeutung, da ſie ig zwiſchen Paris und Madrid ermöglicht und einſt im durch ehenden Zugverkehr Calais Marokko eine in 29 Wollte ges man hier dem Aberglauben Raum geben, ſo könnte man nur We Sonntag. Montags in den Zeitungen die oder zu irgend einer häufen ſich gerade am Sonntag die Unfälle der amerikaniſchen Automobilhl endes. ſem zur Arbeit übergehen eine weſentlich raſchere Ver⸗ Rolle Deshalb haben die beteiligten Regierungen keine eſcheut und ſind nicht vor den anfänglich faſt unüber⸗ ſcheinenden techniſche! ruiſſen zurückgeſchreckt. enunterſchied auf der Teilſtrec cke Bedous„Somfort, er Luftlinie nur 17 Kilometer mißt, beträßt nämlich N Zur Ueberwindung dieſer Steigung ter Länge ie»derli ch; Der Geburtstag des großen amerikaniſchen Freiheitshelden Waſ⸗ hington war ein Freitag und an einem Freitag, den 7. Juli 1776, wurde beſchloſſen,„daß die Vereinigten Staaten unab⸗ hängig ſind und ſein ſollen“. Auch die Engländer können dem Freitag ein gutes An⸗ denken bewahren. Eine ganze Reihe von entſcheidenden eng⸗ lifthen Seeſiegen ſind an einem Freitag erfochten worden, darunter der berühmte Sieg über die ſpaniſche Armada am Juli 1588. Im übrigen ſpielt gerade in der Kriegs⸗ ichte der Sonntag eine ſehr große Rolle. Der Engländer lington erfocht eine ganze Reihe ſeiner Siege an einem Auch die Schlacht bei Waterloo 11 55 an einem Sonntag gewonnen. Man findet auch ſonſt in der Kriegs⸗ chronik den Sonntag häufig unter den entſcheidenden Schlacht⸗ tagen vertreten. Im militäriſchen Sinne könnten alſo manche Völker den Sonntag als einen Glückstag bezeichnen, wenn es auch ein etwas eigenartiges Glück iſt, daß gerade am chriſt⸗ lichen Rubetage die Waffen ihr entſcheidendes Wort ſprechen. In mancher andern Beziehung iſt der Sonntag nicht als ein Glückstag anzuſprechen. Man braucht nur einmal des Unglückschronik durchzuleſen, Beweis zu haben. e als an dem Umſtande, t, namentlich in neuerer um dafür einen neniger an de Tag der Ber Zeit, lich ſind, zum Autofahren, zum Bergſteigen, zum Schwimmen; ſportlichen Betätigung. Infolgedeſſen infälle iſt der Sonntag mit einer Rekordziffer vertreten. Den Samstag lieben viele meiſten, namentlich nach als den Vortag des Sonntages der Einführung des Wochen⸗ Trotzdem hat auch der Samstag einen etwas fatalen Beigeſchmack. Die ſtatiſtiſchen Ziffern beweiſen, daß an die⸗ Tage die Mordverbrechen beſonders häufig ſind. blaue Montag iſt ebenfalls bei vielen außerordentlich beliebt. Er iſt bei denen, die von der ſonntäglichen Erholung wieder müſſen, vielleicht nicht ſehr gern ge⸗ ſehen, aber er verdient doch als Glückstag angemerkt zu wer⸗ den, da ſich an ihm die wenigſten Unfälle ereignen. Der Mittwoch wird als Hochzeitstag beſonders bevorzugt. Ob aber diejenigen, die an dieſem Tage ihren Bund fürs Leben ſchließen, ſich mehr als die andern einer 11 Ehe erfreuen, iſt leider 3 nicht 3(ac. Am Tunnel. Die Bedeutung der Linie wird dadurch gekenn⸗ zeichnet, daß ſowohl der König von Spanien als auch der franzöſiſche Präſident im Juli perſönlich zu den Einweihungs⸗ feierlichkeiten erſcheinen werden. Beim Bau der zweiten Linie Toulouſe—Puigeerda waren nicht die gleichen Schwierig⸗ keiten zu überwinden, immerhin erforderten aber die Um⸗ ſtände auf einer Strecke von nur 20 Kilometer Länge die Anlage von zehn Tunnels, deren längſter 5,5 Kilometer mißt. Amerika Die Entſchädi gung der Radium⸗Opfer Der Entſchädigungsprozeß, den fünf Newyorker Frauen gegen die amerikaniſche Radiumgeſellſchaft in Newark(New⸗ Jerſey) eee haben, iſt durch einen Ve Vergleich beendet worden. Die Frauen haben ſich bei der Beſtreichung von Zifferblättern mit leuchtendem Radiumſtoff eine langſam töd⸗ lich wirkende Vergiftung zugezogen, und zwar durch Näſſen der radiumhaltigen Bürſte mit der Zunge. Sie behaupten, dieſes Verfahren ſei ihnen empfohlen worden, was die Fa⸗ brikdirektion indeſſen beſtreitet. Die Klage auf Zahlung einer Entſchädigung von insgeſamt 1,25 Millionen Dollars ſtieß deshalb auf Schwierigkeiten, weil nach dem amerikaniſchen Geſetz eine ſolche Klage im Zeitraum von zwei Jahren nach der Zufügung des Schadens eingereicht werden muß. Die Frauen haben aber infolge der ſchleichenden Wirkung der Vergiftung ihre Krankheit erſt ſpäter entdeckt. Der Prozeß war im Frühjahr auf den Herbſt vertagt worden. Inzwiſchen hat der Gerichtsvorſitzende ſich um einen außergerichtlichen Vergleich bemüht und ihn auch zuſtande gebracht. Danach bezahlt die Radium⸗Geſellſchaft jeder der Klägerinnen eine Barentſchädigung von 10000 Dollars(42 000 Mark) und eine jährliche Penſion von 600 Dollars(2520 Mark). Außerdem beſtreitet ſie die Gerichtskoſten der Klägerinnen mit insge⸗ ſamt rund 20 000 Dollars und die bisherigen Koſten der ärzt⸗ lichen Behandlung im Betrage von 7500 Dollars. Außerdem ſollen auf Koſten der Geſellſchaft drei Spezialärzte die Ra⸗ diumopfer behandeln. Iſt nach Anſicht der Aerzte der Fall als geheilt zu betrachten, ſo tritt die Penſion außer Kraft. Ein ſolcher Fall iſt aber außerordentlich unwahrſcheinlich, da die fünf Frauen nach ärztlicher Anſicht zu einem ſicheren Tode verurteilt ſind. Chineſenſchmuggel nach Amerika Auf einem Dampfer, der von Singapore nach Newyork 8 war, kamen in der Nähe von Port Said mehrere hineſen zum Vorſchein. Sie hatten von dem indiſchen Hafen an die Fahrt als blinde Paſſagiere mitgemacht, konnten aber ſchließlich die furchtbare Hitze in ihrem Verſteck nicht mehr er⸗ tragen. Ihre Vernehmung ergab, daß in Singapore eine Agentur beſteht, die Chineſen gegen Zahlung einer Gebühr von etwa 5000/ offenbar mit Hilfe beſtochener Schiffsmann⸗ ſchaften nach Amerika einſchmuggelt. Kann der Chineſe die Gebühr nicht mit einem Mal entrichten, ſo ſind Abzahlungen geſtattet, die von den Agenten der Schmuggelgeſellſchaft in Amerika eingezogen werden. Die Polizei drang nach den Angaben der verhafteten Chineſen in Singapore in ein Ge⸗ bäude ein, in dem 11 Chineſen auf ihre Verſchiffung als blinde Paſſagiere warteten. Mehrere Perſonen, darunter das Ober⸗ haupt der Schmuggelgeſellſchaft, wurden verhaftet. Die Bibel als Zeitungsleſeſtoff In der amerikaniſchen Wochenzeitſchrift„Die neue Aera“, die in Pakker im Staate Süd⸗Dakota erſcheint, iſt die ganze Bibel in der Art von Romanfortſetzungen abgedruckt worden. Die eroffensdihnmnn nahm 22 Jahre und 8 Monate i in An⸗ pruch. Die Abonnenten ſind mit dem Leſeſtoff offenbar zu⸗ frieden geweſen, denn ſie ſind dem Blatte, wie die Redaktion Bibelabdrucks. alle die vielen Jahre nach Abſchluß des vuverändert treu. Dies liegt aber wohl daß der it von vielen zu Erholungen benutzt wird, die nicht ganz ungefähr⸗ In der Chronik Der dadurch zu verſöhnen. Mittelamerika „Herr Calvin Cvolidge ſoll bezahlen Seit einiger Zeit iſt es um das amerikaniſche Unter⸗ nehmen in Nikaragua und um den General Sandino ſo ruhig geworden, daß man glauben könnte, der nationale Aufſtand ſei beendet, die„Rebellion“ niedergeworfen. Daß dem zum großen Bedauern der Amerikaner nicht ſo iſt, bewies erſt neuerdings wieder ein ergötzlicher Streich des Generals. Er hat ſich nämlich in letzter Zeit ſtreng nach der Methode gerichtet, die Amerika und deſſen Verbündete im Weltkrieg befolgten, und alles feindliche Privateigentum beſchlagnahmt. Die Zeter und Mordio ſchreienden Beſitzer verwies er jedes⸗ mal auf den Präſidentn Coolidge als den für den Krieg Ver⸗ antwortlichen, der deshalb auch für allen amerikaniſchen Privatſchaden aufzukommen habe. Um den Beſitzern die Aus⸗ einanderſetzung mit ihrer Regierung zu erleichtern, ſtellte Sandino in letzter Zeit Ausweiſe aus, die den ungefähren Wert des beſchlagnahmten Gutes bescheinigen, Dieſe An⸗ weiſungen tragen folgenden Wortlaut:„Der ehrenwerte Herr Calvin Coolidge ſoll dem Ueberbringer zahlen.. Dollars. — Natürlich empört man ſich in den Vereinigten Staaten über dieſen„Gaunerſtreich“, ohne zu bedenken, daß man ſich ſelbſt nicht einmal die Mühe gab, den enteigneten D Deutſchen die Höhe des Erlöſes aus ihrem Beſitz mitzuteilen. Südſee Strenges Gericht auf den Salomon⸗Inſeln Im vorigen Jahr ereigneten ſich auf den unter engliſcher Kolonialverwaltung ſtehenden Salomon⸗Inſeln nordöſtlich von Auſtralien ſchwere Ausſchreitungen der Eingeborenen gegen den engliſchen Kommiſſar Bell und ſeine eingeborenen e Die Uebeltäter wurden ſpäter verhaftet und vor Gericht geſtellt. Die Verhandlung ergab, daß der einge⸗ borene Häuptling Baſiana der Anſtifter der Unruhen war. Er berief einen Kriegsrat ein und ſtieß gegen alle, die ihm etwa die Gefolgſchaft verweigern wollten, heftige Verwün⸗ ſchungen aus. Er hegte gegen den Kommiffar Bell perſönliche eindſchaft. Obgleich Bell gewarnt worden war, begab er ſich in die Höhle des Löwen, begleitet von vier eingeborenen Poliziſten und einem Kadetten. Er hoffte die Eingeborenen Er wurde jedoch von dem Häuptling ſofort durch einen Schlag auf den Kopf getötet. Es folgte eine Metz elei, der ſeine ſämtlichen Begleiter zum Opfer fielen. Die Gerichtsverhandlung, die auf den Salomon⸗Inſeln ſelbſt ſtattfand, ſchloß mit der Verurteilung von ſieben Angeklagten zum Tode und von drei Angeklagten zu lebenslänglichem Zuchthaus. Fünfzig Gefolgsleute des Häuptlings wurden freigeſprochen. Indien Ein ſchwieriger Erbſchaftsprozeß Der Untergang des Dampfers„Ville'Alger“ im In⸗ diſchen Ozean vor genau acht Jahren hat einen verwickelten Erbſchaftsprozeß zur Folge gehabt. Nur ein einziges Ret⸗ tungsbot konnte damals mit einigen Fahrgäſten in Sicherheit gebracht werden. Alle anderen Fahrgäſte und die Beman⸗ nung kamen ums Leben, darunter auch eine Mutter mit ihren vier Kindern, die alle noch nicht das Alter von 15 Jahren erreicht hatten. Von den Ueberlebenden konnte niemand über das Schickſal dieſer fünf Menſchen Auskunft geben. Die Erbſchaftsfrage war umſtritten. War die Mutter zuerſt ge⸗ ſtorben, ſo mußten die Kinder als Erben angeſehen werden und von e ging a franzöſiſchem Recht das Vermögen auf den Vater über. Waren die Kinder zuerſt geſtorben, ſo hatten die Verwandten der Frau den geſetzlichen Anteil an dem Vermögen. Das nee Erbſchaftsgericht erkannte dem Vater die Erbſchaft zu. Die Verwandten der Frau riefen gegen dieſe Entſcheidung die nächſte Inſtanz an, weil nach allgemein üblicher Gerichtspraxis bei gemeinſamem Tod ſtets der Schwächere als das erſte Todesopfer betrachtet wird, bei Eltern und Kinder alſo die Kinder, bei Mann und Frau die Frau uſw. Nach dieſem Grundſatz entſchied dann auch die zweite Inſtanz gegen den Vater. Der Kaſſationshof in Paris hat dieſes zweite Urteil aber wieder umgeſtoßen und den Va⸗ ter wieder in ſeine ee eingeſetzt. Er machte geltend, man müſſe danach ſei, wie aus den Sage hervorgehe, die Mut⸗ ter krank geweſen und ohnmächtig in das Rettungsboot ge⸗ tragen worden, während den kräftigen Kindern nichts ge⸗ fehlt habe, ſo daß ſie länger um ihr Leben hätten kämpfen können wie die Mutter. Ein Mädchen zum zweiten Male auf der Welt? Der Hindu glaubt bekanntlich an die Wiedergeburt, d. h. er iſt davon überzeugt, daß er nach ſeinem Tode in einem an⸗ deren Weſen wieder zum Leben erwacht. Es iſt deshalb be⸗ greiflich, daß ein ſiebenjähriges indiſches Mädchen aus der Kaſte der Brahminen, die deutliche Erinnerungen an ihr frü⸗ heres Erdendaſein haben will, in ihrer Heimat großes Auf⸗ ſehen erregt. Sie lebt in dem Dorfe Schadinagar in den Ver⸗ einigten Provinzen und iſt die Tochter des Brahmiden Ganga Wiſchnu. Im Alter von drei Jahren erzählte ſie bereits ihrem Vater, daß ſie ſich deutlich an ihr früheres Daſein in einem Dorf namens Maglabad erinnere und daß ſie damals drei Söhne gehabt habe. Sie nannte auch die Namen ihrer dama⸗ ligen Sprößlinge. Man nahm von ihren Erzählungen noch keine Notiz. Als das Mädchen aber älter wurde, verlangte es dringend, ſeinen früheren Wohnort und ſeine dorligen„Söhne“ zu ſehen. Es verweigerte ſchließlich Speiſe und Trank, ſo daß der Vater ſich entſchließen mußte, dem Wunſch ſeiner Tochter zu willfahren. Die Eltern und das Kind fuhren in einem Ochfenwagen nach Maglabad. Hier zeigte das Mädchen ſofort das Haus, wo es früher gewohnt haben wollte. Die darin wohnenden drei Männer wollte es als ſeine früheren„Söhne“ wiedererkennen. Die Nachricht von der wunderbaren Geſchichte des Mädchens verbreitete ſich blitzſchnell in dem ganzen Dorf und es verſammelte ſich vor dem Hauſe eine große Menge, der das Mädchen Rede und Antwort ſtand. Es ſoll dabei über frühere Ereigniſſe, die ſich in dem Dorf zugetragen haben, durchaus richtige Angaben gemacht haben. Das Mädchen hatte 5 Wunſch, in dem Dorf zu bleiben, mußte aber trötz ſeiner Tränen den Wagen zur Heimfahrt wieder beſteigen. In dem Mun derade Indien ereignet ſich bekanntlich vieles, für das uns das Verſtändnis fehlt. Man braucht nur an die Fakire zu denken. einer außerordentlich empfänglich hen e Phant ſt Im vorliegenden Falle ſcheint der Hinduglauben C Tecnlocß kes f gun zeinclicnlck re zchungvg(0a 9 npneb) 00 0 gung laweaecpnſsgzuvloc 910 bnzjog 88/861 icvlgzog ohni ug lobuvwmmnöyſtz utogoad ur nog kevuvf Mob uach us e ene eg bee ee c) Ai nes n apgnogun zonvcz doi inv faummnotg 919 ve gha ne udgusg Gnu incheggectoch nenen roufe nog ung uv mnavg zeig(dog; olaigz) ao ponshig F⸗ ai nabunfthtausencpg ne sbpanng inplnen va ooo — wumeſfage ns— nenen uainplsgaaatag f uemmau öohuv vorclraeß dog lf Jorge Gnacklasgigz ure; v usd ges kogüvulgenv daufemoch gun fps uugat uaouturſtlog ne bogz CCC Uglsfatgagn svajg vgs eg mende ee gpu cen bop vol gun goyn ui usgeg die g eee gie eic dig zun uogog aug un weng enen bee e eee 99 nahe g anu uuvz c oute 8 Toilieutaebangz uegeatct swualg og ucpega alas 80 Hun neigten uod naue men e ud gunzguvg ee Gau vg agen deen en e ene uozoggg ug 1 Seuneeauzncs sog bv 1c uolnack ne zneugd oba 210 een wehe bens eg ecvacklenzz obundg 910 Gaia zog ufo aenenldonjun zog duns unf dune bog 180 uf ur eib Guvaguz uo usguegohuſe ute uf daegugleggu; a uogo das ue eech eau 309 duuhvn ui log ce ue Wage giuzeguich ue 10011g Bunge; usbach gun bungeg uga cheusach so noggg ines pn cih gg pegng u i bugs pogng gun usudagz u een ee eee neee rede e e engere dig Aug usgtaat ueloianda Invevg i 9 uognabag ne 2624 dapat Hunzehlvis duch genen g dia udlgf ne poluse af TTTTTTCTTCCCCCCCCCCC Mogubpgog oezpa geg um gm che deus dig urdeal e eg eber e ee eee Asen eig gen Fuuneg denen e een eee e bunahn een die ee neee ee) aha a ug gupbobagoangg pia selon mog eur Laach T anu gu gene reg nagen ud ug eltoichlebgnv nein uonehgg zog opnlogz utoa zohvg gun nei zoutav gaoguicz dzgpbog died Schleie zog oiat uojgvesg Tae ma dog dine wou mogcpreich dog unagu vie uteg zn ige ugs ac ac usqcpnſog ne ſchiu 91510 anvag uuvz uszjgvegg zu nens udaggghg dig an! 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Zur Durch⸗ führung dieſer 229 Unterrichtsabteilungen ſtehen den drei hie⸗ ſigen Gewerbeſchulen im ganzen nur 40 Lehrſäle zur Ver⸗ fügung(die 2 Lehrſäle für Religionsunterricht möſſen bei die⸗ ſer Aufſtellung ausſcheiden). Infolge der verhältnismäßig fehr geringen Anzahl von Lehrſälen ſind die letzteren nahezu ununterbrochen von morgens früh 7 bezw. 8 Uhr bis abends 10 Uhr in Benützung; eine richtige Lüftung und Reinigung der Säle iſt nicht mehr möglich. Daraus ergeben ſich fort⸗ währende berechtigte Beſchwerden über geſund heitliche und unterrichtliche Schädigungen ſowohl von ſeiten der Schüler als auch von ſeiten der Lehrer. Infolge des überaus großen Raummangels iſt die Ent⸗ wicklung der drei hieſigen Gewerbeſchulen in jeder Hinſicht ge⸗ hemmt. Die Sammlungen von Lehrmittel für Werkzeuglehre, Maſchinenlehre, Naturlehre, Werkſtofflehre, Chemie und Fach⸗ zeichnen können oft überhaupt nicht oder nur in ſehr beſchei⸗ denem Maße eingerichtet werden. Insbeſondere fehlen auch ime zur Einrichtung von Materialprüfungsunterricht voll⸗ Kändig was für die fachliche Ausbildung der Arbeiterſchaft in Mannheims Gewerbe und Induſtrie die größten Nachteile zur Folge hat. Beſonders beengt ſind die drei hieſigen Gewerbeſchulen bei der Einrichtung von Werkſtattunterricht. Die vorhandenen Werkſtätten ſind ſowohl der Zahl als auch der Größe nach un⸗ zu reichend, ſodaß die Einrichtung der Werkſtätten ſowohl als auch die e des Werkſtattunterrichts nur in be⸗ ſchränktem Maße möglich iſt. Es konnten den Werkſtattunterricht beſuchen: a. an Gewerbeſchule l: von 1514 Pflichtſchülern nur etwa 30; b. an Gewerbeſchule II: von 1478 Pflichtſchülern nur etwa 500; c) an Gewerbeſchule III: von 1257 Pflichtſchülern nur etwa 200. Beſonders Ven e iſt, daß der praktiſche Unterricht für die aus den Metallarbeiterberufen kommenden Lehrlinge wie Ma hinenſchloſſer, Eiſendreher, Werkzeugmacher, Mechaniker, Schmiede, Autogen⸗ und Elektroſchweißer, Rundſchleifer, Fein⸗ mechaniker, Optiker, Uhrmacher uſw. an der hieſigen Gewerbe⸗ ſchule ganz ausfallen muß und zwar deshalb, weil die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Räume die Einrichtung von Werkſtätten für die vorhin genannten Berufe nicht zulaſſen. Ferner ſollte in Mannheim nun endlich auch einmal an die Einführung der Gewerbeſchulpflicht gegangen werden. Mann⸗ heim iſt noch die einzige Stadt nicht nur in Baden, ſondern wohl in ganz Deutſchland, die die Gewerbeſchulpflicht noch nicht eingeführt hat. Es iſt einer Stadt von der wirtſchaft⸗ lichen Bedeutung und Größe, wie ſie bei Mannheim zutrifft, geradezu unwürdig, daß die gewerblichen Lehrlinge, für deren berufliche Ausbildung der Beſuch einer Fachſchule notwendig iſt, immer noch nicht von der Gewerbeſchulpflicht erfaßt werden. Alle dahingehenden Anträge werden von der Stadtverwaltung immer und immer wieder mit dem Hinweis auf den beſtehen⸗ den Raummangel abgelehnt. Es fragt ſich nun, was für Mannheim vorzuziehen iſt: Raum zu ſchaffen für etwa 500 Handelshochſchüler, die der Hauptſache nach nicht einmal von Mannheim kommen und auch nur zum kleineren Tei lfür Mannheimer Betriebe aus⸗ gebildet werden und außerdem für Mannheim fortwährend eine große kin nzzene Belaſtung bedeuten, oder Raum zu ſchaf⸗ fen für etwa 5 500 Beſucher der drei hieſigen Gewerbeſchulen, alſo für Schüler, die mit nur wenigen Ausnahmen von Mann⸗ heim ſind und in erſter Linie für hieſige Gewerbe- und In⸗ duſtriebetriebe ausgebildet werden ſollen und faſt durchweg Angehörige hieſier Familien ſind. Dieſe Gegenüberſtellung wird wohl ergeben, daß die Errichtung eines Gewerbeſchul⸗ neubaues vor der Errichtung eines Handelshochſchulgebäudes erfolgen ſollte. Beigeordneter Loeb verweiſt auf die Beträge, die für die Lernmittelfreiheit in den Etat aufgenommen ſind. Dieſe Be⸗ träge genügen, um den Bedürftigſten die Lernmittelfreiheit zu gewähren. Es würde ſich empfehlen, es bei dem bisherigen Syſtem zu belaſſen. Die übrigen Anträge werden geprüft. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bat, keine langen De⸗ batten heraufzubeſchwören, da noch ſehr viel 1 Material vorlag. Zudem beſtehe keine Möglichkeit, daß in abſehbarer Zeit ein Antrag zum Neubau der Gewerbeſchule eingebracht werden könnte. Sty. Stockert(Ztr.) regt an, ähnlich wie in der Gewerbe⸗ ſchule, durch Ausſetzung von Preiſen für gute Arbeiten einen Anreiz zu ſchaffen. Stv. Aſpenleiter(Reichspartei) verlangt Unſolbverſice⸗ rung für ii Merkſtätten der e Str. Lechleiter(Komm.) verlangt, daß in däs Baupro⸗ gramm der Neubau der Gewerbeſchule aufgenommen wird. Ferner fordert er Ermäßigung der Lehrmittel. Str. Levi(Soz.): Genau das Gegenteil iſt richtig. Der Oberbürgermeiſter hat ſtets den Standpunkt vertreten, daß zu den dringlichſten Aufgaben der Bau einer Gewerbeſchule ge⸗ hört. Er hat es abgelehnt, eine Handelshochſchule ohne gleich⸗ zeitig eine Gewerbeſchule zu erbauen. Stv. Menth(D. Vpt.): Ich habe nicht die Abſicht, die eine Schule gegen die andere auszuſpielen, ſondern möchte nur dar⸗ auf hinweiſen, daß derſelbe Uebelſtand, der ſoeben für die Gewerbeſchule genannt wurde, in gleichem Maße für Handelsſchule zutrifft. Ich möchte daher die Stadtverwaltung bitten, den Bau einer neuen Gewerbeſchule möglichſt bald in Angriff zu nehmen, damit dadurch die Räume der Kurfürſten⸗ ſchule für die Handelsſchule frei werden. Ich will nicht gegen die Handelshochſchule reden, aber bevor man an einen Neu⸗ bau für die Handelshochſchule herantritt, ſollte man für aus⸗ reichende Räumlichkeiten der Handels⸗ und Gewerbeſchule ſorgen. Stv. Frau Wagner(Komm) ſpricht zu dem kommuniſtiſchen Antrag, das Eintrittsgeld für den Kindergarten zu erlaſſen und für das Fröbelſeminar zu ermäßigen. Bürgermeiſter Böttger ſtellt feſt, daß eine Verfügung be⸗ ſteht, wonach minderbemittelte Kinder in den Kindergarten aufgenommen werden, desgleichen eine Verfügung auf Erlaß von Schulgeld in ſozialen Fällen zu ermöglichen. Vor einem Almoſen und einer Armenunterſtützung, von der Frau Wagner geſprochen habe, könne keine Rede ſein. Im übrigen ſolle man es bei den Darlegungen des Herrn Löb bewenden laſſen. a Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Die Notwendigkeit des Baues einer Gewerbeſchule, aber auch einer Handelshoch⸗ ſchule iſt überall anerkannt worden. Selbſtverſtändlich müſ⸗ ſen wir, wenn wir eine Schule unterhalten, ihr auch die be⸗ nötigten Räume geben. Die Frage des Bauens iſt aber aus⸗ ſchließlich eine Kreditfrage. Es handelt ſich um eine Geſamt⸗ ſumme von 10—11 Millionen Mark. Wir würden damit eine vierfache Belaſtung auf uns nehmen. Aber wir werden bauen müſſen, aber das Tempo des Bauens hängt ausſchließlich von den Geldmitteln ab. g Die vorllegenden Anträge ſind abſtimmungsfähig; ſie werden dem Stadtrat vorgelegt werden. Da kein Widerſpruch erhoben wird, ſind die Poſitionen an⸗ genommen. Die Theaterdebatte Nationaltheater Stv. Dr. Peterſen(Ztr.): Die Zentrumsfraktion gibt ihre Zuſtimmung zu dem Voranſchlag nur dann, wenn der nächſte Etat noch vor Abſchluß der Verträge vorgelegt wird, damit dazu Stellung genommen werden kann. Dann verbreitete er ſich in längeren, eingehenderen Ausführungen über den Antrag der Zentrumsfraktion über die Bildung einer ſüdweſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft, die er als das Ideal für die gegenwär⸗ tige Zeit und als die Errettung aus der Verflachung des gegenwärtigen Zuſtandes anſieht. Er meinte damit die Zu⸗ ſammenlegung der maßgebenden Theater der Umgebung, d. h. es ſollen drei Opern⸗, zwei Schauſpiel⸗ und ein Operetten⸗ enſemble geſchaffen werden, die die einzelnen Theater ab⸗ wechſelnd beſuchen. Man könnte auf dieſe Weiſe nicht nur qualitativ hochſtehende Kräfte heranziehen, ſondern auch ſehr gute Stücke zur Vorführung bringen und ſo den reiſenden Stars, die er in Grund und Boden verdonnerte, das Waſſer abgraben. Man müßte allerdings dadurch das eigene Theater aufgeben, bekäme aber dafür ein gutes Theater. Dann fuhr er fort: Es werden Sparmaßnahmen vorge⸗ ſchlagen. Wir haben einmal die Zurückſchraubung des Etats um 100 000 Mark durchgeſetzt mit dem Erfolg, daß wir es im nächſten Jahre nachholen mußten. Ein Beſchneiden hatte den Erfolg, daß die Einnahmen ebenfalls zurückgingen. Wir haben alſo die Möglichkeit, das Theater weiterzuführen unter ſchweren Opfern, oder aber wir haben zwar unſere eigene Bühne, dürfen aber dann auch keine Anſprüche ſtellen. Ich komme wieder darauf zurück, das Theaterproblem iſt nur im Zuſammenhang mit unſeren Nachbarſtädten zu löſen. Wir ſind im allgemeinen mit dem Spielplan zufrieden, glauben aber allerdings nicht, daß ein 71 775 wie Coeur Bube auf den Thegterzettel Mannheims gehör Warum führt man uns nicht einmal einen guten badi 1 5 Dichter auf, anſtatt daß man uns jugendliche Phantaſten und Nichtskönner güfkiſch e 2 jeden den eingelnen Pfennig nachrechnet. Der Redner be⸗ gründet darauf den kommuniſtiſchen Antrag auf erhöhte Unter⸗ ſtützungsſätze, die er für dringend notwendig bezeichnet. Mit den gegenwärtigen Sätzen komme man trotz größter Sparſam⸗ keit nicht aus. Im Jahre 1927 ſtand man unter einer beſſeren Wirtſchaftslage, die aber bisher i. J. 1928 nicht mehr vorhan⸗ den war. In den Wohlfahrtsvereinen darf kein Unterſchied gemacht werden. Verſchiedene Anträge der Roten Hilfe wur⸗ den abgelehnt. Das Obdachloſenaſyl wird heute gar nicht mehr leer. Es iſt ferner die Arbeitsloſenverſicherung ein ſehr wich⸗ tiger Punkt. Ich erkläre, daß wir unter allen Umſtänden ver⸗ pflichtet find, jedem geſunden Menſchen Arbeit zu verſchaffen. und Arbeit zu geben. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Ich wollte den Redner nicht unterbrechen, weil gerade ſeine Partei an dieſen Fragen beſonderes Intereſſe hat. f Stv. Wilhelm Thelen(Ztr.) verbreitete ſich ebenfalls über die verſchiedenen Einrichtungen des Fürſorgeamtes und be⸗ grüßte die Errichtung des Thereſienkrankenhauſes, wodurch auch den Wünſchen des Str. Perreys Rechnung getragen wird. Frau Stv. Weickert(D. Vpt.): Die Anerkennung, die von Frau Blaſe und von meinem Parteifreund Walther unſerem Fürſorgeamt ausgeſprochen wurde, möchte ich auch unſerem Jugendamt ſpenden. Wer Gelegenheit hat, nicht nur in den Kommiſſionen, ſondern auch in mündlichen privaten Unter⸗ redungen mit den Beamten und Angeſtellten zu arbeiten, der weiß, welches Maß an Arbeitsfreude und Opferwilligkeit von dieſen aufgebracht wird und mit welcher Gewiſſenhaftigkeit jeder Antrag geprüft wird. Unſeren Dank möchte ich auch der Leitung unſeres Kinderheimes und beſonders unſern Hort⸗ nerinnen ausſprechen, die in nimmermüder Arbeit und mit rührender Geduld ſich der ſchwer erziehbaren Kinder an⸗ nehmen und ihnen hierdurch die Fürſorgeerziehung erſparen.“ Auch ich bedaure es, daß uns das Land nur noch“ unſeres Aufwandes zurückerſtattet. Umſo erfreulicher iſt es, daß es trotzdem möglich wurde, 143 Kinder mehr in Heilſtättenkuren zu entſenden. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß mit der Beſſerung der Wirtſchaftslage, Einſparungen verſchiedenſter Art im Etat vorgenommen werden können und hierdurch Mittel frei werden, um noch mehr Kinder entſenden zu können, damit ſie durch eine frohe Jugendzeit arbeitsfreudige geſunde Menſchen werden. Stv. Faulhaber(l. Komm.): Ich bin erſtaunt über die ſchönen Reden, die heute hier gehalten werden, beſonders von der ſozialdemokratiſchen Fraktion. Man könnte meinen, daß es eine Wohltat iſt, erwerbslos oder obdachlos zu ſein. Er polemiſiert dann gegen die Partejen, denen er Mangel an ſozialem Verſtändnis und mangelnde Bewilligungsfreudigkeit vorwirft. Für Perſonen, die ihre Miete nicht aufbringen kön⸗ nen, müßte ein Aufenthaltsraum geſchaffen werden, damit das ſchöne Band der Ehe, wie es die Zentrumspartei ſo ſchön pre⸗ digt, nicht zerriſſen wird und die Familien beiſammenbleiben können. Stv. Nörr(Komm): Die Bering skoſten betragen: 10 Proz. Wir müſſen feſtſtellen, daß hier eine Günſtlingswirt⸗ ſchaft beſteht. Das Fürſorgeamt handelt ſehr ungerecht. 30 000 Mk. werden an Gaſthäuſer ausgegeben. Man muß ver⸗ muten, daß auch hier nicht alles in Ordnung eit. Frau Stv. Kehl(Soz.) verweiſt darauf, daß viele junge Leute gerne arbeiten wollten, aber keine Gelegenheit hätten, Hier müſſe die 1 inder, Die Zahl der Kinderhorke ſoll vermehrt werden. e Wandererfürſorge für junge Leute hat ſich bewährt. Str. Lechleiter(Komm.) wünſcht Beſchleunigung des Neu⸗ baues für das Lungenſpital. Auf die Dauer läßt ſich der gegen⸗ wärtige Betrieb nicht aufrecht erhalten. Der Neuban gehöre zu den vordringlichſten Arbeiten. Stv. Dr. Stern(Soz.) verlangt eine Neuorganiſation des Fürſorgeweſens. Bei dem Rückeinzug der vorſchüßlich erhal⸗ tenen Beträge ſollt jede Härte vermieden werden. Die Trinker⸗ fürſorge muß ausgebaut werden. Stv. Wilhelm Müller(Komm.): Mannheim ſteht in der Erwerbsloſenunterſtützung geringer wie in der Fürſorge. Deshalb müſſen die Sätze der Erwerbsloſenfürſorge erhöht werden. 5 Bürgermeiſter Böttger: Ich werde den gegebenen An⸗ regungen nachgehen und wenn ſich Uebelſtände feſtſtellen laſſen, dieſe beſeitigen. Was den Wohlfahrts⸗Etat in ſeiner Geſamt⸗ heit angeht, ſo iſt er aufgebaut auf den Rechnungsergebniſſen des verfloſſenen Jahres, auf den wirtſchaftlichen Ver ltniſſen, wie ſie im Oktober 1927 beſtanden. Dagegen ſtehe ich keines⸗ wegs auf dem Standpunk! dieſes Wirtſchaftsjahr allzu iti 5 zu N weder waz die. uns liege ſchafkliche Entwicklung Anta, noch in Bezug auf das wir für den Reſt dieſes Jahres zu erwarten haben. Ich! aber, es beſteht kein Grund zu Befürchtungen hinſichtlich de Sätze in den verſchiedenen Titeln des Wohlfahrts⸗E ts. 14 war begründet, einzelne Sätze niedriger zu nehmen als vo 25 1005 bei anderen. 5 e eintreten ö kalte urgclbren auf die. 5 Frühſtuk und Mittageſſen; die Notwendigkeit hierfür iſt vorhanden, darauf brauche ich alſo nicht einzugehen. Zum anderen auf die erhöhten. Anforderungen der E holungsfürſorge, wo 1 Ji. ausſchließlich nach den ſchulärztlichen Unterſuchungen zu rich⸗ ten haben. Es iſt pon Ihnen hingewieſen worden, daß ſowo 4 der Etat des Jugend⸗ als auch des Fü rorgeamtes ſich anf Pflichtleiſtungen aufbaut. Wenn die Anſätze, migen ſollen, nicht reichen, kommen die Hilfsbedi ürftigen zu kurz, es muß ihnen das gewährt werden, was ſie nach dem Geſetz zu bekommen 1 Ich darf wiederholen, daß di Be⸗ amten aller Wohlfahrt sämter Anweiſung haben, bei der St lung von Anträgen möglichſt wohlwollend zu verfahren. Das ſchließt nicht aus, daß manche Schnitzer vorkommen. E ſt unbenommen, dieſe Mißſtände vorzubringen. Denſenigen Her⸗ ren, die für die Beamten und ehrenamtlichen Mitarbeit r außergewöhnliche Worte der Anerkennung gehabt haben, dauke ich. Es wird von mir erwogen, 0b wir zur Erbauung eines weiteren Altersheimes ſchreiten müſſen. Auch die Frage der . eines Obdachloſen⸗Aſyls für Frauen wird ernſtli 5 geprüft. Das Elberfelder Syſtem hat ſich bewährt. Trotzdem k nicht aus sgeſchloſſen, daß wir einmal prüfen, ob nicht anſtell dieſes Syſtems eine andere Organiſation treten kann. Dem Otto Perl⸗Bund ſtehe ich ſympathiſch gegenüber, einen dies⸗ bezüglichen Antrag auf Unterſtützung dieſes Bundes werde ich wohlwollend behandeln. Den Wünſchen des Herrn Walter auf Kühlanlagen ſoll möglichſt entſprochen werden. e 8 rat Schnell hat behauptet, daß einem Geſuch der Roten Hilfe nicht entſprochen worden ſei. Ich nehme an, daß er nicht rich⸗ tig informiert iſt. Die Rote Hilfe hat einen einmaligen Betrag bekommen, auch mehreren einzelnen Geſuchen für erholungs⸗ bedürftige Kinder wurde entſprochen. Die Raumſchwierigkei 5 im Allgemeinen Krankenhaus ſind mir hinlänglich bekannt. Sie ſind Gegenſtand der Beratung im zuſtändigen Aus ſchuß. Es ſind die Dinge ſoweit gediehen, daß ich hoffe, daß im näch⸗ ſten Jahr das Mütter- und Säuglingsheim aus dem Kranken⸗ haus herausgenommen werden kann. Damit ſind die größten Schwierigkeiten der Raumnot beſeitigt. Die Erbauung eines Lungenſpitals wird von mir ernuſtlich erwogen. Es wird mög lich ſein, in der nächſten Ausſchußſitzung des Krankenhauſes Vorſchläge des Hochbauamtes hinſichtlich des Platzes vorlegen 85 zu können. Sofern die Platzfrage gelöſt iſt, werden wir an das Projekt herantreten. Was die Anträge der kommuniſtiſchen Fraktion anlangt, zeichnen ſie ſich, wie ſchon zum Ausdruck ge⸗ bracht wurde, gegenüber den Anträgen des Vorjahres durch eine gewiſſe Beſcheidenheit aus. Ich betrachte dies als ein Symbol der politiſchen Geſundung dieſer Fraktion.(elterkert Die Erhöhung der Richtſätze will ich nachprüfen. Im zuſtän⸗ digen Ausſchuß müſſen aber vorher die Bezirksvorſteher gut⸗ achtlich gehört werden. Wenn ſie die Erhöhung anerkennen, ſoll es an mir nicht fehlen. Ich hoffe beſtimmt, mit ihnen aus kommen zu können, wenn der Satz nicht ausreicht, wird er ei ſach überſchritten werden wie in früheren Jahren. Dem An⸗ trag des Herrn Müller auf Erhöhung des Richtſatzes für di, Erwerbsloſenunterſtützung ſtehe ich durchaus ſympathiſe gegenüber. Er rennt offene Türen ein. Wenn man mit der Er⸗ 15 werbsloſenunterſtützung nicht auskommen kann, ſo wird na Lage des Einzelfalles geprüft und eben ein entſprechender 0 ſatz gewährt. Was den Antrag anlangt, den eingeſtellten Bet für die Erholungsfürſorge von 340 000 Mk. auf 400 000 Mk. erhöhen, ſo möchte ich hierzu bemerken, daß urſprünglic 305 000 Mk. vorgeſehen waren und auf Antrag der Schnee ſtelle dieſer Betrag auf 340 000 Mk. erhöht wurde⸗ 5 am neter Zeiler äußern. Beigeordneter Zeiler gibt eine Erwiderung auf die führungen des Stv. Stern, hiuſichtlich der Richtlinien Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. W Dr. Heimerich: Das Wohlfahrts 5 gnugbilungz nog gezjag goe nelle nde gun ushöm ne fog! cen gene ue zog ne e usgusgencpog utauſe nd zoceſat zſvohr gg un aul opgu usuhvugvzgz necphaazolfuvüonga gun uschugylgungb objet udgagat Inackod pieungg gun püflund nog uoilchyugehv nog u anm 89 eee aratun zusechne gogeiaegaevoh gg Sunzzoglog ige ee gusgleg siv qusging ges lian! 910 101 „ouhngsgiag das“ dguzemobaeſpog legend vuny düse 91 aa udo ehmvloch zog uga feilesc ggoab gv jgoalga mollojchlobenv zezvog utog uca u udgoudoggjagß zog 110 digga de ue udgusgnlog udg an chic dihelsdwn noah uo ueg ui bun undat Hue bigyugruzzphnda aufe gun Ssaevog z Sog kecpnlogz dig usggogtes e A dlloagz ud blapalenv gun usbiſoig log Bunheuuſc die 9 gun(25 Sjapatenv uelfengzhpo s uschhaehhung u bn siv e u igcatal Sa vo% T gg use u 1 sven dub 10 dh pan dach oiozeol dus sjvugla oc ge Jpogz ilealun sbilnpg zog jonogog mogasanic uaozſlunc use nes gurngijangz sog gun zinnlug mne korfluuß zog 1 ageuuf uv jeb uz udule ſchvlangda digutelucd u jolpogz ne eee een eng Ughellgollung udgaag zee jaghog ue gututiglog pong udo pang cpohjoa upfckſo js gc usg undes gag 411 dunzliomploch Uscpllaelung zog nvoalge sv „gapatpür udahvg zel 10 bunzpratzuch ochhaeztunz ez Zutut log dunzzock koa ne ucnzvoads dig slbugdlaech uochuchef gun uschngojflung uschlos ⸗Buvlſun gog joipichs sog inv uezqpupuftz hu udgog uoang dig nogslebgi og hubupone uescilsgiog uesteat—„dugng gag dies“ deem veoh nog ne vun hofluſd drouu! 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Lechleiter(Komm.) verlangt, daß in däs Baupro gramm der Neubau der Gemerheſchule augen men mien jeden den einzelnen Pfennig Koch rechnet. Der Redner be⸗ Arundel rauf den kommuniſtiſchen Antraa auf erhöhte Unter mou zutvebaglan 1 85 90 90 152 ne bung nile unobiglang gavg agel gun aa! 2001 41 ue Bones e noble ne Sic 1755 noguog hugs oben eu usgupiusboch nechuggeggda uga eee ane zuvach! 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Nur in dieſer beſtimmten Erwartung kann die ſozialdemokratiſche Fraktion den Voranſchlag genehmigen. Stv. Faulhaber(Linkskomm.): Die 1½ Millionen, die man hier für das Theater verlangt, könnten beſſer für Für⸗ ſorgezwecke verwendet werden, aber da ſagt man uns im⸗ mer, man würde gerne helfen, aber es ſei kein Geld da. Wir werden ſelbſtverſtändlich die Vorlage ablehnen und unſere Zuſtimmung verweigern. Sto. Oelenheinz(Reichsp.): Die Theaterfrage iſt ſo außerordentlich wichtig, daß ich es bedauere, daß ſich die Frak⸗ tionen ſelbſt die Gelegenheit genommen haben, ſich zu dieſer Frage eingehend zu äußern und ihre Vorſchläge zu vertei⸗ digen. Ich bin angenehm berührt darüber, daß die Zen⸗ trumsfraktion hiervon eine Ausnahme gemacht hat und diefen Ernſt der Situation durch die ſehr intereſſanten Darlegungen es Herrn Peterſen Rechnung getragen hat. Man darf bei der Beurteilung der Frage zweierlei nicht miteinander ver⸗ ob eine augenblickliche Unzufriedenheit über die * örterung wert. Die Vorſchläge, die Herr Peterſen an die Lei⸗ tung richtete, um das Theater zu retten, ſind ſehr beachtenswert: ich fürchte aber, daß ſie in der Praxis außerordentlichen Sch gkeiten begegnen werden. Man denke nur daran, welche Stadt auserwählt ſein ſoll, der Sitz dieſer hochſtehenden Theatergruppe zu ſein. Man ſpricht von drei Gruppen(Zuruf Dr. Peterſen: 7 Die Verteilung wird große Schwierig⸗ iten machen zr viel einſchneidenderen Maßnahmen führen wird, und daß Gedanken, die Herr Peterſen geäußert hat, wohl einer kunft zur Verwirklichung vorbehalten bleiben muß nur beachtet werden, daß aus dieſer Not⸗ ht geſchieht, was etwa die Verwirklichung dieſer Es iſt jedenfalls eine große iſton, wenn das Theaterbudget davon ausgeht, daß im zeziehungen zu den Kreiſen hat, die früher Theater⸗ icher waren, der weiß, daß es nicht aufwärts, ſondern nur ärts gehen kann. Könen wir die 1 Millionen Mark, die wir aufwenden müſſen, nicht für andere Zwecke beſſer ver⸗ wenden, auf dem Gebiete der Fürſorge, der Rentnerfürſorge jertung der Stadtanleihen? Ich bin der Anſicht, wir entweder die Oper oder das Schauſpiel aufgeben en, oder aber verſuchen, ob wir nicht vielleicht mit un⸗ rer Nachbarſchaft Ludwigshafen zu einer Einigung kom⸗ men. Wir müſſen jedenfalls aus dieſer Kriſe herauskommen. Demokraten und Sozialdemokraten zum Ausdruck gebracht, wir ſeien der Auffaſſung, das künſtleriſche Niveau des Thea⸗ ters ſei zurückgegangen. Wir halten das für unrichtig und ungerechtferti Lediglich um keinen Zweifel aufkommen zu laſſen, und daß dieſe Anſicht nicht aufkommt, habe ich mich zum Wort gemeldet. 0 rich Schneider(Wirtſch. Vgg.): Wir haben leider ormulierte Erklärung abgefaßt. Namens der Wirt⸗ i möchte ich bemerken: Es iſt eine Tatſache, daß die ziel⸗ daran die Kaufkraft mit ſchuld. Wir ſind der Anſicht, 8 Theater zuzumachen angeſichts der gen ſind und die der Stadt bei einer ur Laſt fallen würden. Wir können tſchaft, die in den letzten Jahren das t mehr ertragen. Wir haben im letz⸗ re Bedenken m Ausdruck gebracht. In der aktionsvorſi den hat der Herr Oberbürger⸗ ſrungen gemacht und ich glaube Ausführungen des Herrn Oberbür⸗ s Herrn Peterſen zuſammengehen und ſo genheit gegeben ſein, für die Zukunft e an unſerem Theater herbeizuführen. Ich g machen, daß Herr Peterſen als ergänzen⸗ Stv. Dr. Moekel(Ztrj: Es wurde insbeſondere von den f öſung des allerdings die! de 0 niſſion hineingezogen wird, ger(Dutl.): Die Unrentabilität des Theaters frage zuſammen und dieſe läßt ſich in ab⸗ 1 g t regeln. Das Theater Mannheims iſt von jeher ein Schmerzenskind geweſen, hat aber immer die Liebe der Bürgerſchaft gefunden. Deshalb, wefl wir dieſes Schmer⸗ nskind gerne haben, bewilligen wir ihm den Voranſchlag. Stv. Fiſcher(Unabh.): Wenn ich dieſen Antrag ablehne, ſo geſchieht das nicht aus Kulturfeindlichkeit, ſondern weil in Mannheim große ſoziale Not herrſcht, die es der Arbeiterſchaft nicht ermöglicht, ins Theater zu gehen. Ich lehne den Vorſchlag auch in dieſem Jahre wieder ab. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Geſtatten Sie mir ein paar Betrachtungen. Es iſt zweifellos ein Verdienſt von Herrn Dr. Peterſen, daß er uns auf die großen Geſichtspunkte hin⸗ gewieſen hat und daß er ſo tiefſchürfend das Weſen des Thea⸗ ters dargelegt hat, wie es, das muß anerkannt werden, in ſei⸗ ner Rede geſchehen iſt. Rein taktiſch frage ich mich natürlich, ob es nicht beſſer geweſen wäre, wenn die Fraktionen ſich mit Erklärungen begnügt hätten, ob ſie den Voranſchlag ablehnen oder annehmen, und ob es im Augenblick wohl ſchon an der Zeit iſt, in allzu großer Oeffentlichkeit dieſe ſo außerordentlich ſchwerwiegenden Fragen, in denen wir alle nach Klarheit rin⸗ gen, zu erörtern. Ich habe mir ſchon erlaubt, in meiner Rede zum Etat darauf hinzuweiſen, daß es ſich bei dem Theater⸗ problem nicht um eine Geldfrage, ſondern um eine Leiſtungs⸗ frage handelt. Denn wir würden nicht knauſern, wenn wir das Gefühl hätten, daß die Ausgaben in einem richtigen Ver⸗ hältnis zu der Leiſtung, die Volksbildung und die Erhebung des Menſchen ſtehen, wenngleich nicht nur das Mannheimer Theater, ſondern die deutſchen Theater im allgemeinen unter dieſer Kriſe leiden, daß es ſich nicht um Mannheim in erſter Linie und Mannheim allein, ſondern um die Theaterfrage im Ganzen handelt, ſoweit es Kulturtheater ſind. Ich bin dankbar, daß nicht das Wort gefallen iſt von der Schließung des Theaters. Es hätte ganz leicht fallen können und wäre im Rahmen der Erörterungen gelegen. Wir haben eine kleine finanzielle Unterſuchung in der Verwaltung an⸗ geſtellt, was uns an Ausgaben bleiben würde, wenn wir das Theater ſchließen würden, weil wir dazu durch Verträge ver⸗ pflichtet ſind. Dieſe Ausgaben würden einſchließlich des Theaters 914000 Mark ausmachen. Dieſe Summe würde ſich in den nächſten Jahren wohl nach und nach herabmindern, aber im nächſten Jahre hätten wir dieſe Ausgaben, ohne daß wir ein Theater haben, während der Zuſchuß doch jetzt auch nur 982 000 Mark beträgt. Ich danke, daß ſich eine überwältigende Mehrheit für die Annahme des Theateretats findet und daß nicht eine Ablehnung ſtattfindet. Es gibt Gruppen, ich glaube es w die Kommuniſten, die meinen, daß ſie den Etat ableh⸗ nen könnten. Damit ſind ſie meines Erachtens nicht auf dem richtigen Weg. Mit Recht kann ich ſie darauf verweiſen, daß auch in Rußland, auf das ſie ſich häufig berufen, ganz un⸗ geheuere Mittel für Kulturzwecke ausgegeben werden.(Zuruf Str. Horſt: Für die Maſſen!). Ich komme noch darauf zu ſpre⸗ chen. Man kann nicht im gleichen Tone ſozfale Fürſorge trei⸗ ben und für das Exiſtenzminimum der Maſſen ſorgen, aber andererſeits den Kulturanſprüchen nicht Rechnung tragen. Es iſt auch die Frage berührt worden, ob wir heute nicht lieber vom Regfebetrieb zum Privatbetrieb gehen ſollen. Wir wollen dieſe Frage nicht aufwerfen, das widerſpricht voll⸗ kommen der Tradition. Das Mannheimer Nationaltheater iſt immer ein Regietheater geweſen. Schon aus dieſer Tra⸗ dition heraus würde es ſchlecht anſtehen, das Theater zu ver⸗ pachten. Ich habe mit meinen politiſchen Freunden über dieſe Frage noch nicht geſprochen, aber ich glaube wohl ſagen zu dürfen, daß die Linke heute keine ſo ſtarke grundſätzliche Ein⸗ ſtellung gegen die Verpachtung eines Theaters hätte, wenn mehr dabei herauskommt wie heute. Ich glaube, die Frage der Privatwirtſchaft iſt heute keine Frage der politiſchen Ein⸗ ſtellung, ſondern mehr eine Verdienſtfrage. Ich kann ſagen, daß, wenn wir das Theater verpachten, auch dann einen un⸗ geheueren Zuſchuß geben müßten. Man kann keinem Privat⸗ unternehmer zumuten, ſein Geld zu verlieren. Wir würden eine billigere Leiſtung bekommen und außerdem noch zahlen müſſen. Es fragt ſich, ob ſich überhaupt jemand finden wird, in den gegenwärtigen Räumen des Nationaltheaters ein Theater zu betreiben. Das muß bezweifelt werden. Eins iſt richtig. Es gibt heute eine Reihe von Problemen, die von einer Stadt heraus allein nicht mehr gelöſt werden können, Es iſt eine Quengelei, wenn nahe beinander liegende Städte das nicht einſehen, ſondern alles allein meiſtern wollen, ſtatt ſich zuſammenfinden in der Löſung von Problemen, die zu⸗ ſammen gelöſt werden können. Wir müſſen alle zu einer beſſeren Einſicht kommen und dieſe Löſung muß kommen, ſonſt gehen die Verhältniſſe über uns hinweg, ſonſt wird ſie von einer anderen Seite kommen, als im Rahmen der ſtädtiſchen Selbſtverwaltung. 4 Man könnte noch eine Reihe von Gedanken anſchlagen bei der Behandlung des Theaterproblems. Es kann fraglich ſein, ob man alle Tage ſpielen wird, oder ob die Spiele des Thea⸗ ters Feſte ſein werden. Die Geſtaltung des Theaters iſt eine Frage des Theatergebäudes. Wer erſchrickt nicht, wenn er durch die Räume unſeres Theaters geht. Wenn wir das Geld hätten, einen Theaterneubau nach neuzeitlichen Geſichts⸗ punkten auf einem anderen Platz und mit mehr Platz für die Zuſchauer zu errichten, ſich auf die Maſſen einzuſtellen, wäre die Frage gelöſt. Wenn man ſieht, wie Zehntauſende ſich im Stadion verſammeln, warum ſollte es da nicht möglich ſein, Tauſende zuſammenzubringen. Ich komme zu den Anträgen. Der gute Wille fehlt mir nicht, an dieſes Problem heranzugehen, aber mir wird doch etwas heiß ums Herz, wenn ich ſehe, was Sie von mir ver⸗ langen. Ich glaube, das iſt etwas zu viel verlangt, zumal ich auch noch andere Aufgaben habe in dieſer Stadt. Der Ver⸗ ſuch, dieſe Frage zu regeln, würde einen Mann, der nochmal ſo viel ſtarke künſtleriſche Einſtellung hat wie ich, beſchäftigen. Ich kann Ihnen eine ernſte Prüfung dieſer Frage zuſagen, aber ich kann Ihnen keinen Erfolg verſprechen. Das wäre ein Verſprechen von mir, das ich nicht halten könnte. Auch die Friſt iſt zu kurz bemeſſen. In einem halben Jahre kann man dieſe Dinge nicht löſen. Ich habe ſchon im Stadtrat geſagt, daß bei mir die Bereitwilligkeit beſteht, vor dem Zeitpunkt der neuen Vertagsabſchlüſſe die Angelegenheit grundlegend im Theaterausſchuß und Stadtrat zur Behandlung zu bringen. Es wurde heute ein gemiſch⸗beratender Ausſchuß verlangt. Ich kann dazu noch keine Stellung nehmen. Ich werde aber den Antrag im Stadtrat zur Behandlung bringen. Ich bin noch nicht lange hier und beſuche nicht alle Bor⸗ ſtellungen, aber ich zweifle, ob die Kritik an der künſtleriſchen Leiſtung nicht übers Ziel hinausgeſchoſſen iſt und die Dinge vielleicht in einer gewiſſen Stimmung härter beurteilt worden ſind, als man ſie in der Tat beurteilen kann. Ich habe ver⸗ ſchiedene Gaſtſpiele geſehen, ſo das Kortners und das der Bergner und muß ſagen, daß das Enſemble unſeres Theaters ſehr vorteilhaft abweicht von dem da Gebotenen. Das ſind Spitzenleiſtungen und daneben ein Enſemble, das gar kein Enſemble iſt, weun man einen ſcharfen Ausdruck braucht, eine Geſellſchaft von Statiſten, die nicht recht zuſammenſpielen können. Demgegenüber muß man ſich ſchon freuen über die Enſembleleiſtungen unſeres Theaters. Wenn man in Berlin und im Reich viel ſieht, kommt man oft mit Enttäuſchungen nach Haufe. Es wurde ſchon darauf verwieſen, daß im nächſten Jahre das 150 jährige Jubiläum des Nationaltheaters ſein ſoll. Wir wollen nicht, daß es ein Jahr der Kriſe unſeres Theaters iſt. Wir hoffen und erwarten vom Jutendanten und feinen Mitarbeitern, daß er alle Kräfte zuſammenfaßt, um in dieſem ſchickſalsvollen Fahr, wo wir auch im Parkett vordeuten aus gans Deutſchland zu ſpielen haben, um hervorragende Leiſtungen zu bieten und ich bin überzeugt, daß die Herren alles auf⸗ bieten werden. Aber ich will hoffen und wünſchen, daß dieſes Jubiläumsjahr auch ein Jahr der Wiedergeburt ſei, daß wir immer neue Wege und Gedanken gewinnen, um das Mann⸗ heimer Theater wieder zu dem zu machen, was es einmal war, es aber heute wirklich nicht iſt, zu einem National⸗ theater. In der Abſtimmung wird die Vorlage mit großer Mehr⸗ heit angenommen. Kunſthalle Stv. Dr. Jeſelſohn(Dem.) widmet der Leitung der Kunſthalle anerkennende Worte und empfiehlt die Vorlage zur Annahme.. Stv. Dr. Peterſen(Ztr.) übt zunächſt Kritik. Es hängen im Rathaus verſchiedene Gemälde in den Zimmern, weil man ſie in der Kunſthalle nicht anbringen könne. Im übrigen zollt er der Leitung der Kunſthalle Dank und Anerkennung für deren erfolgreiche Tätigkeit. Stv. Dr. Stern(Soz.) ſpricht ebenfalls der arbeits⸗ und zukunftsfreudigen und zielbewußten Leitung der Kunſthalle die Anerkennung der Fraktion aus. Stv. Lenel(D. Bpt.) führt aus: Auch wir ſind in der an⸗ genehmen Lage, unſere Zufriedenheit über die Leitung der Kunſthalle zum Ausdruck zu bringen. Wir freuen uns ins⸗ beſondere, daß mit beſchränkten Mitteln denkbar gute Arbeit verrichtet wird. Wenn ein Wunſch zu erfüllen übrig bleibt, ſo iſt es der, daß Dr. Hartlaub mit dem Bildnisankauf etwas zurückhalten und gelegentlich wieder einmal ein großes Kunſt⸗ werk von bleibendem Wert für unſere Sammlung gewinnen möge. Handelshochſchule Sty. Dr. Peterſen(Ztr.): Der Beſuch der Handelshoch⸗ ſchule entſpricht nicht dem vorhandenen techniſchen Apparat. Die Zahl der haupk⸗ und nebenamtlichen Dozenken ſteht k einem eklatanten Mißverhälknis zu der Frequenz. Wir brauchen das Promotionsrecht. Ich will ja nicht, daß jeder Studierende den Doktortitel holt; aber wenn anderg Hochſchulen das Promotionsrecht haben, verlangen wir es auch,. Wir müſſen uns in der Handelshochſchule mehr konzentrieren und bedenken, daß vor unſeren Toren die Univerſität Heidel⸗ berg ſteht. Man ſollte etwas ſparſam und vorſichtig in der An⸗ ſtellung von Aſſiſtenten ſein.. Sty. Lenel(D. Bpt.): Einige Worte über die Handelshoch⸗ ſchule. Sehr bedauerlich iſt der Rückgang der Frequenz. Aber jetzt iſt wieder ein langſames Anſteigen der Beſucherzahl feſt⸗ zuſtellen. Die Stellung unſerer Landesregterung zu der Han⸗ delshochſchule iſt wenig erfreulich und nicht geeignet, die Enk⸗ wicklung der Handelshochſchule zu fördern. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß unſerer Handelshochſchule auch einmal die Ex⸗ leichterungen gewährt werden, wie ſie in Berlin und Frank⸗ furt zu finden ſind. Dann noch einige Worte zur Frage der Handelslehrer. Hier ſind ſchon ſeit Jahren Klagen laut ge⸗ worden. Es beſtehen hier Unterſchlede bei der Ablegung der Prüfungen in Karlsruhe und Mannheim. Das iſt auch ein beklagenswerter Zuſtand und es wäre zu wünſchen, daß auch in dieſer Hinſicht von Seiten der badiſchen Regierung endlich einmal Abhilfe geſchaffen würde. a Sammlungen und Muſeen 25 Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Hierzu liegen 2 Autrüge der Kommuniſten vor. i 5 Frau Stv. Hoffmann(D. Ppt.): Wir haben ein Schloß⸗ muſeum, eines Kleinods, um das uns manche Skadt beneidet. Umſo bedauerlicher iſt, daß der Beſuch dieſer Sammlung nicht den gehegten Erwartungen entſpricht. An den billigen Tagen iſt der Beſuch einigermaßen gut. Wir möchten deshalb an⸗ regen, dieſe wertvolle Sammlung der Allgemeinheit mehr zugänglich zu machen, indem man öfters billige Tage ein⸗ führt, denn der Preis iſt doch entſchieden zu hoch. Ferner möchten wir anregen, ob man nicht den Beſuch heben könnte durch Veranſtaltung von kleineren Ausſtellungen aus der kur⸗ pfälziſchen Geſchichte, zu denen ſicherlich Beiträge von Alt⸗ Mannheimer Familien zur Verfügung geſtellt würden. b Stv. Kober(Komm) betont, daß der Antrag der kommu⸗ niſtiſchen Fraktion keinem Agitationsbedürfnis entſpringe Die Arbeiterſängerbewegung mache Fortſchritte. Trotzdem find die Arbeiterſängervereine oft nicht in der Lage, ihre Dirigenten zu bezahlen. Wenn man dem Rennverein 10000 Mk. gewähre, ſo könne auch der Antrag ſeiner Fraktion angenommen werden. Stv. Dr. Stern(Soz.): Die Folge der Annahme des Au⸗ trages würde ſein, daß man dann konſeguenter Weiſe auch den bürgerlichen Sängern Zuſchüſſe zu Sängerreiſen geben müßte. Was das Reiß⸗Teſtament anbelangt, ſo wäre zu wünſchen, daß der Teſtamentsvollſtrecker im Sinne des Erblaſſers das Erbe vollziehen würde. Beim Ausbau des Reißmuſeums ſollten Autoritäten beigezogen werden, f Stv. Dr. Mvekel(Itr.): Der Etat dieſer Poſſtion iſt ziem⸗ lich ausgedehnt. Er bitte zu prüfen, ob nicht Erſparniſſe ge⸗ macht werden können, ſo beſonders bei der Bücherei. Der kommuniſtiſche Antrag auf Beihilfe von 15 000 Ml. für das Arbeiterſängerkartell wird angenommen. Debatte über das Krankenhaus Fürforgeamt, Wohlfahrtsein richtungen, Geſundheits⸗ f pflege Stv. Frau Blaſe wünſcht einen anderen Ausbau der Be⸗ zirksfürſorge. Den Beamten des Fürſorgeamtes möchte ich ans Herz legen, daß ſie, wenn Unterſtützte vorſprechen, hier ihr warmes Herz zeigen und den Unterſtützten gegenüber an⸗ ſtändig und ordentlich entgegenkommen. Ske ollen ganz be⸗ ſonders des Wortes gedenken: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut. Enkgegengeſetzt erwachſen jedoch auch den zu Unter⸗ ſtützenden Pflichten. Die Einſetzung eines! 1 Hauspflegeverein iſt ebenfalls erfreulich. Rederin bittet, — = 2 EI 2 2 8 2 8 E 2 8 2 5 7 10 D 2 2 8 S 8 8 2 2 22 2 2 925 eim iſt ſchon wieder klein geworden. Es müſſen re Mittel zier Erxrichk eines zweiten Altersheimes bereitgeſtellt werden, Ein dachloſenaſyl für weibliche Perſonen ſollte ebenfalls erſt werden, ebenſo ein Mädchenheim. Die Rednerin geht d weiter auf die einzelnen Punkte des Voranſchlages ein, 5 nerin ſchließt mit dem Dank an die Beamten des Für 5 — zetrages für den rr,. ß FFT rr, . Verfahren nehmen die Donnerstag, den 14. Juni 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 271 Zwiſchen Eiſenbahnbau und Landwirtſchaft beſteht ein enger Zuſammenhang, deſſen Kenntnis für jedermann wertvoll iſt, da er große wirtſchaft⸗ liche Bedeutung beſitzt. Allgemein weiß man, daß eine Förderung der Bautätig⸗ keit eines der beſten Mittel iſt, um das Geſamtwirtſchafts⸗ leben zu beleben. Darum läßt man gerade in Zeiten, in denen der Wirtſchaft irgendeine Gefahr droht, zunächſt Not⸗ ſtandsarbeiten auf dem Baugebiet verrichten. Man nennt das:„die Wirtſchaft ankurbeln“, Wenn hier von engen Zu⸗ ſammenhängen zwiſchen Bautätigkeit der Eiſenbahn und dem Ertrageedes deutſchen Ackers geſprochen werden ſoll, ſo muß norausgeſchickt werden, daß es ſich nicht etwa um den Bau von Bahnhöfen und ähnlichem handelt, ſondern um das, was der Techniker den Oberbau nennt und was für den Laien deutlicher iſt, wenn man vom Schienennetz ſpricht. Dieſes Schienennetz umſpannt nicht nur die Länder, verbindet die Orte und trägt Nahrung und andere Güter von der Stätte der Erzeugung zum Orte des Verbrauches, auch mittelbar ſtrömt von ihm Fruchtbarkeit aus, die ſich über den deutſchen Acker ergießt. Und, um es gleich vorweg zu ſagen, das Fließen dieſes Fruchtbarkeitsſtroms, den gerade die Landwirtſchaft Deutſchlands am dringendſten braucht, droht zu ſtocken. Schiene iſt Eiſen und Eiſen gewinnt man bekanntlich aus Eiſenerzen. Eiſenerze, und zwar beſtimmte, ſogenannte Minette, enthalten Phosphorverbindungen; ſo gelangt Phos⸗ phor in das Eiſen, und wenn es auch nur verhältnismäßig geringe Mengen ſind, ſo wirkt dieſer Phosphorgehalt doch ſehr ſchädlich, das Eiſen wird brüchig. Es bereitete daher der Technik ſchwere Sorgen, dieſe Phosphormengen aus dem Eiſen zu entfernen, bis es im ſogenannten Thomasver⸗ fahren gelang, dieſer Schwierigkeiten Herr zu werden. In der Beſſemerbirne werden dem Eiſen beſtimmte Zuſchläge zu⸗ geführt und das Eiſen nun nochmals geſchmolzen. Bei dieſem Zuſchläge den Phosphorgehalt des hält. Durch dieſes Verfahren werden zwei Fliegen mit einer Klappe geſchlagen. Das Eiſen iſt von einem Schädling befreit und das Thomasmehl iſt eines der wichtigſten Düngemittel, das dem Acker die für die Frucht lebens⸗ wichtige Phosphorſäure gerade in der richtigen Form zuführt. Dem Thomasverfahren iſt zum großen Teil die Entwicklung der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie zu danken und es hat auch zu ſehr erheblichem Teil dazu beigetragen, uns von der Einfuhr ausländiſcher Phosphate als Düngemittel frei zu machen. Durch den Vertrag von Verſailles hat nun die deutſche Eiſeninduſtrie die großartigen Werke in Lothringen verloren und hier waren es wiederum gerade ſolche, die das für die deutſche Landwirtſchaft wichtige Thomasmehl erzeug⸗ ten. Die deutſche Landwirtſchaft iſt alſo ſchon allein durch dieſe Tatſache in Mitleidenſchaft gezogen worden. Zwar haben wir beſonders in Deutſchland auf dem Ge⸗ biete der Erzeugung künſtlicher Düngemittel durch die neuen Verfahren der Stickſtoffausnutzung ganz ungeheure Erfolge erzielt; was nützen aber noch ſo reichliche Gaben an Stickſtoff, wenn dem Acker auf der anderen Seite wichtige Nahrungs⸗ mittel der Pflanze fehlen? Denn die Pflanze kann ſich nur entwickeln, wenn ein Gleichgewicht zwiſchen den einzelnen ihr zugeführten Nährſtoffen vorhanden iſt. Auch die Pflauze braucht gemiſchte Koſt und bei einſeitiger Ernährung, und mag ſie noch ſo überreichlich ſein, wird ſie nur kümmerlich gedeihen. Bodenunterſuchungen, die auf Veranlaſſung des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft in jüngſter Zeit vorgenommen wurden, haben klargelegt, wie er⸗ ſchreckend groß der Mangel an Phosphorsäure im deutſchen Ackerboden iſt. 14633 Böden wurden unterſucht und nicht weniger wie 69,4 v. H. davon zeigten Mangel an Phosphor⸗ ſäure. Nur in 16 v. H. war ein Vorrat im Boden vor⸗ handen. Bei der großen Zahl der Unterſuchungen kaun man mit Recht annehmen, daß ſie ein getreues Spieglbild der tat⸗ ſächlichen Verhältniſſe darſtellen, d. h. der deutſche Bo⸗ den hungert nach Phosphorſäure. ab, wieviel Schienenmaterial die Deutſche Reichsbahn von den Eiſenwerken bezieht. Unter normalen Verhältniſſen müſſen jährlich 4 v. H. des Oberbaues infolge Abnutzung erneuert werden, das wären rund 3100 Kilometer. Nun hat aber die Reichsbahn in den vergangenen Jahren ſchon weniger Aus⸗ beſſerungen vorgenommen, als tatſächlich erforderlich geweſen wären, ſo daß hier ſchon ein Rückſtand von 7000 Kilometern vorhanden iſt. Jetzt aber ſollen ſtatt der 3100 Kilometer nur 1400 Kilometer erneuert werden und das muß bedeuten: eine Stillegung von Hochöfen, eine ganz erhebliche Verminderung der Erzeugung von Thomasmehl. Der deutſche Boden hun⸗ gert, wie geſagt, nach Phosphorſäure, die Maßnahmen der Deukſchen Reichsbahn führen aber dazu, der Landwirtſchaft den im Augenblick wichtigſten Düngeſtoff zu verknappen und damit zu verteuern. Das Wohl und Wehe der geſunden Entwicklung Deutſch⸗ lands liegt zum allergrößten Teil auf den Schultern der Land⸗ wirtſchaft. Obwohl ſie ſich ſelbſt in ſchwerſter wirtſchaftlicher Notlage befindet, bemüht ſie ſich, dem Einbruch ausländiſcher Produkte Einhalt zu gebieten, beſonders durch Verbeſſerung der Güte der erzeugten Produkte, eingedenk des Wortes, daß das Beſſere des Guten Feind iſt. Darüber hinaus muß ſie natürlich den geſunden Sinn der Verbraucherſchaft anrufen, fremdländiſche Ware nicht deshalb zu bevorzugen, weil ſte aus⸗ ländiſches Erzeugnis iſt. Die Landwirtſchaft ihrerſeits iſt in der glücklichen Lage, faſt alle ihre Bedarfsartikel im eigenen Lande beziehen zu können. Auf dem Düngermarkt, wo einſt der Chileſalpeter führend war, iſt er heute durch den deutſchen Luftſtickſtoff faſt völlig verdrängt. Auch hinſichtlich der Phos⸗ phorſäure wäre nach Anſicht führender Fachleute die Möglich⸗ keit vorhanden, durch deutſches Thomasmehl den einheimi⸗ ſchen Bedarf zu decken. Um ſo bedauerlicher wäre es, wenn infolge der Ein⸗ ſchränkung der Reichsbahn in der Beſchaffung von Oberbau⸗ material die deutſche Stahlinduſtrie einen Teil ihrer Hochöfen ausblaſen müßte. Denn: wenn die Eiſenbahn nicht baut, fehlt dem Acke der Ertrag, fehlt dem deutſchen kiſens auf, es bildet ſich die Thomasſchlacke, die nun den Die Erzeugung des wichtigen Düngeſtoffes, der dieſen Volk Brot, das auf der heimiſchen Scholle hätte wachſen Phosphor in Form von phosphorſauren Verbindungen ent⸗[Hunger ſtillen könnte, hängt nun in gewiſſem Sinne davon! können. Dr. C. Plohn. 2222 Dre W Miet 35 in der Oberſtadt oder Eilangebote unter ſchäftsſtelle dieſes Blat Uroräume fort zu mieten geſucht. Seh Nähe Rheinſtraße ſo⸗ VS 117 an die Ge⸗ tes. Seis! in ruh. Lage. Eytl. ka Wohng. in Tauſch gegel Angebote unter N V 4 dſs. Bl. od. Telephon Lade 10. Aelt. kinderl. Ehepaar -6 Zimmerwohnung (höh. Beamt.) ſucht un ſehr ſchöne 6 Zim.⸗ ben werden. 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Ren⸗ nershofſtr. 14, IV. 2827 but möbl. Zimmer ſof, od. ſpäter zu um. Stamitzſtr. 5, part. 9882 12. Seite. Nr. 271 Donnerstag, den 14. Juni 19 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8 Oda te den Zur Konverſion der Das in öffentlichem Beſitz befindliche Badenwerk bietet jetzt Bar⸗ ablöſung ſeiner ößproz. Kohlenwertar he von 1923 an. Das hat ſei⸗ nen Grund in der Bereinigung des„das für die jün Schweizeranleihe frei zu machen iſt; denn heute iſt von deren G wert ein Teilbetrag in Höhe des noch umlaufenden aus der Kohl anleihe zurückbehalten worden. Dem K die Geſellſchaft verpflichtet, baldmöglichſt das machung zu veranlaſſen. Die Kohlenwertanleihe konnte 1924 ſatzungsgemäß in eine Neichs⸗ martfanleihe konvertiert werden. 8 ge auch von 625 000 2 355 t mit dem damaligen Wert von 4223 713. auf der Baſis 17,0„ pro Tonne. Dieſer Nominalwert iſt natürlich unveränd Und hat ſomit auch heute noch den gleichen Markwert. Bei den lichen Kohlenſtücken iſt infolge der diesjährigen Kohlenprei hung eine Baf ſteigerung auf 20,30 Tonne eingetreten; jedoch folge vorzeitigen Anſammelns v ken durch freihändigen ſtill⸗ hen Rückkauf ſeitens der Geſellſchaft beläuft ſich heute deren Material nur noch auf 162 500 Tonnen mit 3,3 Millionen Gegenwert. Beide Abſchnitte ſind geſamtunkündbar bis 1. 8. 33; ährliche Amortiſation von 1 v. H. ſtattfinden. W vorzeitige Ablöſung geplant iſt, ſo hätte man zum m en erwarten en, daß der Gegenwert, alſo 20,30 pro Kohlen 0 d. t deſſen will die Geſellſchaft aber nur 18,50 gewähren. i n daher höchſt befremdlich. Denn es tritt auch noch ein Zur Auflegungszeit(1923) war der Pr für eine außerordentlich viel; und ſo iſt es zu erklären, daß heute in einer Hrundbuches ng ab 1928 ſoll un nun die * Mai⸗Ausweis der Deutſchen Rentenbank. Im Monat derte ſich der Beſtond an Rentenbriefen i Ver ung von 500 Mill. Rentenmark Rentenbriefe auf 1 199 8 Rentenmark. Dem Tilgungsſtock bei der Reichsbank ſi einnahmen von den Grundſchuldverpflichteten weitere 15 560 492 tenmark zugeführt worden, um die ſich das Darlehen an das 9 und zwar auf 750,38 Mill. und der Umlauf an Rentenban 610,06 Mill. verringerten. Seit Inkrafttreten des Liquid. geſetzes ſind ſomit Rentenbankſcheine im Betrage von zuſammen 1300 084 878 Rentenmark getilgt worden. 75 Eröffuung des Vergleichsverfahrens über die Mannheimer Beamtenbank ecmbß. Ueber Vermögen der Mannheimer Beamtenbank eGmbc., Geſchäftslokal in Mannheim, D 4, 7, wurde am 11. Juni mittags 12 Uhr das Vergleichs verfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Vertrauensperſon iſt Michael Hoffmann, Blücherreviſor in Mannheim, G 3, 7. Der Vergleichs⸗ termin iſt auf den 25. Juni nachm..30 Uhr vor dem Amtsgericht, 1. Stock, Zimmer 122, anberaumt worden. =2 Zahlungseinſtellung des Leipziger Bankvereins, Die Leip⸗ ziger Bankverein AG. in Leipzig hat am 12. Juni ihre Zahlungen eingeſtellt und zur Abwendung des Konkurſes das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren beantragt, deſſen Eröffnung bereits ſtattgegeben wor⸗ den iſt. Die Schwierigkeiten ſind auf nicht ordnungsgemäße Ge⸗ ſchäftsführung des Dir. Anders, der inzwiſchen friſtlos entlaſſen Das bisherige Vorſtandsmitglied hat ohne würde, zurückzuführen. 2 Wiſſen des Auſſichtsrates Effeltenſpekulationen vorgenommen, deren 238 9a Glattſtellung erhebliche Verluſte brachte, und durch leichtfertige Kreditgewährung beträchtliche Ausfälle verurſacht. Der Geſamt⸗ verluſt überſchreitet das AK. von 405 000„ und die Rücklage von 100 000/ und dürfte bei Weglaſſung aller dubioſen Außenſtände rd. 2 Mill./ betragen. * Victoria, Allgemeine Verſicherungs AG., Berlin.— Ein Frie⸗ densangebot Michaels abgelehnt. In der HV. gab Dr. Gerſon namens der Induſtrie⸗ und Privatbank eine Erklärung ab, in der gegen ſämtliche Beſchlüſſe der HV. Proteſt eingelegt wird. Die Verwaltung der Victoria habe am 5. April erklärt, daß die Stimmen der Aktionäre, die noch im Aktienbuch eingetragen ſind, aber ihre Aktien verkauft haben, nicht zugelaſſen werden und in Verfolg dieſes Standpunktes die Ausſtellung von Stimmkarten für die geſtrige Ver⸗ ſammlung davon abhängig gemacht, daß die im Aktienbuch der Vie⸗ toria verzeichneten Aktionäre ſchriftlich erklären, daß ſich die Aktien auch noch voll und ganz in ihrem Beſitz befinden. Die Verwaltung habe in der letzten HB. mit mehr als 100 Stimmen von Aktien der Induſtrie⸗ und Privatbank für die Verwaltung, alſo gegen den katfſächlichen Beſitzer, die Induſtrie⸗ und Privatbank, ſtimmen laſſen. Da feſtſtehe, daß die Verwaltung jetzt das gleiche verſuchte, während ſie gleichzeitig die der Induſtrie und Privatbank von ein⸗ getragenen Aktionären erteilten Vollmachten nicht anerkennt, werde gegen jede Abſtimmung proteſtiert. Die Oppoſition beantragte darauf die Vertagung der Verſammlung. Der Antrag wurde gegen die 542 Stimmen der Oppoſition abgelehnt. Seitens des Michgel⸗ konzerns wurde noch erklärt, der Konzern ſei bereit, bindende Ver⸗ einbarungen dahingehend zu treffen, daß er der Verwaltung ver⸗ tragsmäßig ſeinen geſamten Aktienbeſitz zur Ausübung des Stimm⸗ rechts zur Verfügung ſtelle, ſofern die Schaffung von Vorzugsaktien unterbleibe. Die Verwaltung lehnte das Angebot des Michaelkonzerns — was einem Friedensangebot gleichkommt— und den Antrag der Oppoſition mit Mehrheit ab. Die Verwaltung führte zu dem Angebot aus, daß hier von einem ehrlichen Augebot keineswegs die Rede ſein könne und daß es ſich hier nur darum handele, die Schaffung der Schutzaktien zu verhindern. Michael habe ſeinerzeit den Erwerb des großen Aktienpakets der Victorta auf dem Umwege über eine andere Verſicherungsgeſellſchaft vorgenommen. Gegen derartige Mani⸗ pulationen müſſe ſich die Victoria in Zukunft ſichern. Schließlich wurden ſämtliche Punkte der TO, gegen die Stimmen der Oppoſition genehmigt. Das Aktienkapial der Vietoria wird um 2 auf 5 Mill. Rl durch Ausgabe von 4000 Stück auf den Namen lautender Aktien zu je 500 R. erhöht. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeſchloſſen. %: Gründung der„Tefag“ Textil⸗Finanzierungs⸗Accß. Mit einem AK von 1 800 000/ wurde die„Tefag“ Tertil⸗Finanzierungs⸗ Ach. von einer Reihe Firmen der Textilfabrikanten und des Textil⸗ großhandels in Berlin gegründet. Zweck der Geſellſchaft iſt An⸗ und Verkauf von Texrtilprodukten im Wege der Abſatzfinan⸗ blerun g. Bankverbindung des Unternehmens iſt der Deutſche Creditverein As., Berlin(Gruppe Hugen berg), der ſo⸗ eben ſein Aktienkapital auf 8 Mill./ erhöhen will. Der Auf ⸗ fichtsrat beſteht aus Rechtsanwalt Dr. Curt Calmon(Vorſitzen⸗ der), Geheimrat Weſſig, Amtsgerichtspräſtdent a. D. Lieber, Direktor 0(Deutſcher Creditverein AG.). Vorſtand iſt Kaufmann Jules Lewin. 0 5 J. P. Bemberg.— Errichtung einer neuen Kundſtſeidenfabrik bevorſtehend. Von der J. P. Bemberg AG. ſind 16 Mill. R.% neue Aktien zur Berliner Börſe zugelaſſen worden. Der Proſpekt baſtert auf der Abſchlußbilanz per 9. Sept. 1927. Die Vorlegung eines Zwiſchenſtatus zu fordern, hat die Zulaſſungsſtelle offenbar nicht für notwendig befunden, obwohl ſich inzwiſchen angeſichts der Neubaupläne weſentliche Veränderungen ergeben haben können. Lediglich Erläuterungen zu einigen Finanzpoſten werden gegeben. Zurzeit werden insgeſamt 6500 Arbeiter und 300 Angeſtellte heſchäfttat. Die Umfätze betrugen 1924/25 20 Mill.., 1925/6 21,5 Mill..“ und 1920/7 46 Mill... Der vorhandene Auftragsbeſtand ſichere für mehrere Monate Beſchäftigung. Um der ſteigenden Nachfrage zu genügen, werden die Kunſtſeidenbetriebe und die Weberei zurzeit weiter ausgebaut. Auch ſind Vorbereitungen im Gange zur Errich⸗ kung einer weiteren Kunſtſeidenfabrik in Deutſchland. Die erſten ſechs Monate des laufenden GJ. ſeien günſtig verlaufen, io daß ein autes Ergebnis erwartet werden könne. 7e Die Liquidation bei Goldenberg.— Klage gegen die Michgel⸗ Gruppe wegen Nichteinhaltung per Abmachungen. Zur Berichterſtattung über den Stand der iquidatlon bei der Chem. Fabrik vorm Golden berg,; Geromont und Cie. A. n Wiesbaden wird eine ao. GV. auf den 7. Juli einberufen. Wir wir hören, wird es noch kaum möglich ſein, bereits jetzt ein annhernd zutreffendes Bild von dem Status der Geſellſchaft zu geben, da immer noch neue Forderungen einlaufen, die in erheb⸗ lichem Maß beſtritten werden. Neue Schwierigke kiten ſind auch mit der Gruppe Jakob Michael eingetreten, deren An⸗ gebot auf Kauf des Werks im Vorfahr deswegen angenommen wor⸗ den war, weil es die Aufrechterhaltung des Betriebs vorſah. Der Vertrag beſtimmte u.., daß im Falle einer Betriebsſchließung inner 8 des erſten Jahres von der Michael⸗Gruppe 100 000 Mark an Goldenber 1 173 A4 88 8 1 er 20 Badenwerkanle Hand wenig mehr als eine Tonne vorhanden 18,50 kann heute niemand etwas iſt. Mit dem Betrage unternehmen. Es bliebe daher wobei aber kaum 5 v. H. für den. Dagegen hatte die Geſell⸗ 33 zu zahlen. ein t Betrag gebe ſchaft tet, 5 v. H. bis as anderes bedacht werden: der Kohlenpreis ſierung von etwa 50/ heruntergegangen. ſo muß der außerordentliche Gewinn berückſichtigt werden, der ft daraus zugefloſſen iſt. Sie hat die Hälfte ihres ls durch wirtſchaftliche Vorgänge erlaſſen bekommen. Um ne annehmbare Abfindung zu erwarten. zmarkſtücke ſollen zu ihrem Nennwert bezahlt werden; n Grund vor, bei der Kohlenanleihe anders zu ver⸗ In Erwartung eines akzeptabelen Abfindungsvorſchlages war Jek erden des S ier Proſpektes eine ſtürmiſche Hauſſe⸗ getreten, die beiden Tranchen weit über den jetzt gebote⸗ brachte.. Preis Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß auch bezgl. der vorzeitigen Ab⸗ ug der Aufwertungsanleihen ein höchſt ungünſtiges Angebot in⸗ ſofern gemacht wurde, als die Spruchſtelle für Goldbilanzen angeru⸗ fen wurde, eine 7prozentige Abfindung zu geſtatten. Auch dagegen wurden an den verſchiedenen Börſen Stimmen des Unwillens laut. Angebot für die Kohlenanleihen iſt natürlich unverbindlich, Gläubiger gezwungen werden kann, ohne Einberufung der löſu Obhligationärverſammlung hierauf einzugehen. st. n, ſo daß Goldenberg jetzt Klage gegen Bezahlung eingereicht hat. Es ſtellt ſich immer noch daß die Abſichten Michaels dahingingen, lediglich ein 1 zu machen, während es aus ſozialen Rückſichten vor auf die Aufrechterhaltung des Betriebs angekommen wäre. „ Maſchinenfabrit Moeuus AG. in Frankfurt a. M. Die HV. genehmigte 4(t. B. 0) v. H. Dividende für 1927. Mitgeteilt wurde, r Auftragseingang im laufenden Jahre gegenüber ber ent⸗ henden Zeit des Vorjahres ſich ungefähr auf gleicher Höhe halte. ſſen habe die Beſchäftigung der Lederinduſtrie ſtark nachgelaſſen, weltere Einſchränkungen erwarten ließen. ( Accumulatorenſabrik AG. in Berlin⸗Hagen.— Höhere Um⸗ ſätze bei gedrückten Preiſen. Wie üblich, legt die Geſellſchaft auch für 1927 einen ſummariſch aufgemachten Geſchäftsbericht vor. Danach ſtellt ſich der Bruttboertrag einſchließlich 0,31 Mill./(0,25) Gewinnvortrag auf 3,60 Mill./(3,25), während anderſeits auf die Gebäude und Maſchinen 1,42 Mill./(1,26) abgeſchrieben wurden, wovon etwas weniger als die Hälfte auf die Immobilien entfielen. Der Reingewinn iſt von 1,99 auf 2,18 Mill./ geſtiegen und dient, wie im Vorjahre, zur Verteilung von 8 v. H. Dividende, während 0,50 Mill./ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Erwartungen großer Aufträge in ſtationären Aceumulatoren⸗Batte⸗ rien durch die Elektrizitätswerke erfüllen ſich nach dem Bericht nur allmählich. Im ganzen haben ſich die Umſätz e bei allerdings ge⸗ drückten Preiſen, beſonders bei Radioßbatterien, weſentlich erhöht. 5 77 Mannesmaun⸗Mulag(Motoren⸗ und Laſtwagen⸗AG.), Der den Gläubigern unterbreitete Vergleichsvorſchlag iſt nunmehr, nach⸗ dem 86 v. H. der Gläubiger ihm zuſtimmten, vom Gericht beſtätigt worden, ebenſo der von der Gläubigerverſammlung gewählte Gläu⸗ bigerausſchuß. In ihm find u. a. Vertreter der Firmen: Röchling⸗ Buderus, Stahlwerk Becker AG., Deutſche Bank, Aachen, Rheiniſche Stahl⸗ und Walzwerk AGG. und die Bergiſche Stahlinduſtrie tätig. Gründung der Continentale Photomaton.— Eine eungliſch⸗ deutſche Geſellſchaft für automatiſche Photographie. An der Berliner Börſe waren in den letzten Tagen Gerüchte im Umlauf über die Gründung eines engliſchen Unternehmens für automatiſche Photo⸗ graphte durch ein Konſortium, dem von deutſcher Seite Lazard Speyer ⸗Elliſſen und weiterhin ein holländiſches und ein eng⸗ Uiſches Bankhaus angehören ſollen. Nach dem B. T. befindet ſich in der Tat eine Gründung dieſer Art in Vorbereitung, die ein in Amerika und auch bereits in England ſehr erfolgreiches Patent für Photographieautomaten in Europa auswerten ſoll. Es handelt ſich dabei um eine neue Tochtergeſellſchaft der Londoner Parent Photomation, deren Kapitol 1,8 Mill. Pfd. Sterl. beträgt und an der man ſich vor einiger Zeit auch von deutſcher Seite aus beteiligt hat. Die Tochtergeſellſchaft, die Con⸗ tinentale Photomat on wird ein Kapital von 1,5 Mill. Pfd. Sterling haben; ihr ſoll die Verwertung des Patents in 11 euro⸗ chen Staaten übertragen werden. Wie das B. T. noch mitteilt, ſpr Inde die werden im AR. prominente deutſche, engliſche und holländiſche Banken vertreten ſein. Die Wahrſcheinlichkeit beſteht, daß der Siemens ⸗ Konzern, der ſich auf dem Gebiet der automatiſchen Photographie betätigt und für die engliſche Muttergeſellſchaft ſchon gearbeitet hat, auch für ein Zuſammenarbeiten mit der neuen Ge⸗ ſellſchaft in Frage kommen kann. Uebrigens werden ein franzöſiſches Konſortium in Frankreich mit einem Kapital von 1 Mill. Pfd. Sterl. und ſchließlich eine weitere Geſellſchaft für Indien, Japan und China ebenfalls als Tochterunternehmungen der engliſchen Geſell⸗ ſchaft gegründet. * Bayeriſcher Lloyd Schiſfahrts⸗A. in Regensburg.— Erheb⸗ liche Vorteile der Betriebsgemeinſchaft. Die mit einem AK. von 9,84 Mill. R. arbeitende G. erzielte im GJ. 1927 einen Rein⸗ gewinn von 216057 R. /, der ſich um den Verluſtvortrag aus 1925 auf 118030 R. ermäßigt und in dieſer Höhe auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Betriebsüberſchuß ſtieg auf 1 463 914(1 199 174) Reichsmark, andererſeits beanſpruchten Handlung unkoſten 6 219 (615 327).„1, Abſchreibungen werden in e von 594 636(497 271 0. Reichsmark vorgenommen. Der Schiffahrtsbetrieb des Bayer. Flond im abgelaufenen Jahre war beherrſcht von dem am 1. März 1927 in Kraft getretenen Betriebsgemeinſchaftsvertrag mit der Erſten Donan⸗ Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchan, der Kgl. Ungariſchen Fluß⸗ und See⸗ ſchiffahrts⸗AG. und der Süddeutſchen Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft. Der Zuſammenſchluß hat in keiner Weiſe die Unabhängigkeit der einzelnen Reedereien beeinträchtigt und dennoch ſowohl den Schiffahrtsgeſellſchaften als auch den Verfrachtern nicht unerhebliche Vorteile gebracht. Die Leiſtung der Fahrzeuge erhöhte ſich auf 301 (280) Mill. Tonnen⸗ Kilometer. Aus der Bilanz: Gläubiger 946 466 Reichsmark, langfriſtiges Darlehen 4 Mill..“, Schuldner 908 921 Reichsmark, Bankguthaben 997 117., Materialvorräte 388 054 RI, Schiffspark 11 605 872 R. Il. 16 Evangeliſche Zentralbank und Kaiſer⸗Otto AG. in Heilbronn. Die Ende 1923 entſtandene Evangeliſche Zentralbank e GmbH. in Berbin hat ſich, wie die„F..“ berichtet, vor einiger Zeit an der Kaiſer⸗Otto AG. Vereinigte deutſche Nahrungsmittel⸗ fabriken in Heilbronn intereſſiert. Eine nicht näher bezeichnete Gruppe übernahm dort vor der Sanierung 511 die Vorratsaktien (etwa 425 000/ nom.) zu 20 v. H. und dann die Kapitalserhöhung um 209 000„/ zu pari, ſo daß ſie damit faſt die Hälfte des AK. von jetzt 600 000 4 hatte. Wahrſcheinlich fanden aber vorher oder nachher Käufe im freien Markt ſtatt, ſo daß die G. jetzt von dieſer Gruppe beherrſcht wird, die offenbar mit der Evangeliſchen Zentralbank iden⸗ tiſch iſt. Der Aufſichtsrat beſteht ſeit der Sanierung im Februar nur noch aus drei Mitgliedern, darunter die Herren Adolf und Paul Runk von der Zentralbank. 2: Leonhard Tietz AG. in Köln.— Lebhafte Umſatzſteigerung. Bei der Geſfellſchaft iſt 1927 der Umſatz in erfreulicher Weiſe ge⸗ ſteigert. Der Umſatz der Detailbetriebe iſt von 100 750 000 auf 127 750 000 /, der Umſatz der Engros⸗ und Fabrikationsbetriebe mit fremden und Anſchlußkunden von 14 480 000 auf 22 800 000% ge⸗ stiegen. Das Verhältnis der Unkoſten zu den Warengewinnen konnte günſtiger geſtaltet werden. Nach Abzug aller Unkoſten ſowie nach Verrechnung des dem Vorſtand und den Angeſtellten vertraglich zuſtehenden Gewinnanteils erzielte die Firma einen Rein⸗ gewinn von 3 881 414(i. V. 1876 203), wozu ein Vortrag aus 1926 in Höhe von 183 381„ kommt. Im Januar dieſes Jahres, der künftig das GJ. abſchließt, wurde ein Reingewinn von 174432, erzielt, der vorgetragen werden ſoll. Der Geſchäftsbericht verweiſt auf die Uebernahme einer größeren Anzahl von bisher unter an⸗ deren Firmen betriebenen Warenhaus⸗ und Kaufhausunterneh⸗ mungen, die in dem Beſtreben eröffnet wurden, die Einkaufskraft des Unternehmens durch horizontale Ausdehnug zu ſteigern und die planmäßige Rationaliſierung der geſamten Einkaufs⸗ und Verkaufs⸗ organiſation zu fördern. Zu den 1926 betriebenen Läden kamen 3 Stand der Reben im Seutſchen Reich Schwere Froſtſchäden Ueber den Anfang Juni feſtgeſtellten Stand der Reben werden folgende Ziffern bekanntgegeben, wobei die Noten 1 gleich ſehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering und 5 gleich ſehr gering bedeuten: Preußen 3,9, Bayern 8,8, Württemberg 4, Baden 3, Heſſen 3,5 und Deutſches Reich 3,6. Ueber Preußen wurde bereits berichtet, daß die Hoffnung auf einen 74 bis vollen Herbſt in der Nacht vom 11. zum 12. Mal aufgetretenen verhältnismäßig ſtarken Froſt vernichtet wurde. Die Reben ſind größtenteils erfroren, nicht ſelten 50—100 v.., die Geſcheine ſind gelb und drohen abzuſtoßen.— In Bayern ſind die Weinberge durch das kalte Wetter und insbeſondere durch die Maifröſte vom 10.—11. Mai d. J. ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden. Abgeſehen von faſt allgemein zutage getretener Wachstums⸗ ſtockung hat die Mehrzahl der Weinberge trotz Bildung und Einſatz von Räucherwehren Froſtſchäden erlitten, die zum Teil vernichtende Ausmaße annahmen. Sowohl in der Pfalz als auch in Unterfranken, den bedeutendſten Weinbaugebieten Bayerns, wird der Schaden in beſſer weggekommenen Weinbergen auf durchſchnittlich 25—40 v. H. geſchätzt, während in tieſen ebenen Lagen und auf Berglagen mit Südweſtrichtung ſe nach Sorten mit einem Ausfall von etwa 70 v.., vereinzelt ſogar mit vollem Ausfall gerechnet werden muß.— Auch in Württemberg haben die Maifröſte den Weinbergen, die bet der ſchönen und warmen Witterung in der letzten April⸗ und in der erſten Maiwoche bereits lebhaft und hoffnungsvoll ausgetrieben hatten, ſchweren Schaden zugefügt. Niedere Lagen haben ſtärker gelitten als höhere; im Landesmittel iſt mit einem Verluſt non etwa 30 v. H. des erhofften Vollertrages zu rechnen.— Die Berichte aus einzelnen Gebieten Badens lauten recht ungünſtig. In der Bodenſeegegend, im oberen Rheintal, in der oberen Markgräfler Gegend ſind die Reben in mehreren Gemeinden faſt gänzlich erz froren. Auch in der Bühler Gegend, im Kraichgau, an der Berg⸗ ſtraße uſw. ſind in niederen Lagen da und dort ſtarke Froſtſchäden zu verzeichnen. Andererſeits fehlt es auch nicht an Berichten, die die Herbſtausſichten zuverſichtlicher beurteilen. Die jetzt eingetretene warme Witterung läßt hoffen, daß wenigſtens das Vorhandene noch erhalten werden kann.— Die Reben in Heſſen haben durch die Maikälte ſchwer gelitten. ————U—— * Karlsruher Produktenbörſe vom 13. Junl. Getreide, Mehl und Futtermittel: Die etwas abgeſchwächten ameri⸗ kaniſchen Notierungen beeinträchtigten das Geſchäft. Inländiſche Ware iſt wieder etwas auf den Markt gekommen. Prompter Matis iſt geſucht, im übrigen haben die Futterartikel unveränderten Markt. Süddeutſcher Weizen 28—29; deutſcher Roggen nominell 29,25— 29,75; Futtergerſte je nach Qual. 22,75— 24,75; deutſcher Hafer je nach Qual. 28 bis 29; Platamais bezugſcheinpflichtig Junielief. 25,255, 75 Weizenmehl Mühlenforderung 88—38,50; Roggenmehl Müßhlenforde⸗ rung 39,50—40; Weizenfuttermehl 16,75—17; Spezlialfabrikate ent⸗ ſprechend teurer. Weizenkleie fein per Juni 15,25—15,75; Weizen⸗ kleie grob per Juni 16,50— 16,75; Malzkeime je nach Qual. 17,50 bis 18; Trockenſchnitzel bei kleinem Angebot 16,25— 16,75; engliſche etwa 50 Pfg. teurer. Rapskuchen aus deutſcher Saat loſe 18,5 bis 18,50; Erdnußkuchen Mannheimer Fabrikat loſe 22,75—23; Kokos⸗ kuchen 24— 24,25; Sojaſchrot Mannheimer Fabrikat mit Sack 21 bis 21,50 Speiſekartoffeln gelbfleiſchige 11—12; Speiſekartoffeln weiß fleiſchige 78.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu, 18 geſund, trocken, alte Ernte 7,75 8,25; Luzerne je nach Jual. ale Ernte 8,75—9,50; Preiſe für neue Ernte heute noch nicht entwie Weigen⸗Roggenſtroh drahtgepreßt 6,50—.7— Alles je 100 Ko. Müh⸗ lenfabrikate, Mais, Biertreber und Malzkeime mit, Getreide un Trockenſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe bezw. Fert! fabrikate Parität Fabrikſtation, Waggonpreiſe, kleinere Qua: entſprechende Zuſchläge. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Einkauf beim Landwirt bis Bir Frachtparität Karlsruhe entſtehen und die Umſatzſteuer ein. ie Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten. * 59. Badiſche Zentral⸗Hänterverſteigerung. Die in Karlsruhe, abgehaltene 59. Badiſche Zentralhäuteverſteigerung hatte ein Angebot von 10 734 Großviehhäuten, 15 981 Kalbfellen und 634 Hammel⸗ fellen. Beſuch war gut und Verkauf flott. Kalbfelle gaben um 35 v. H. nach, während Großviehhäute in niedrigen Gewichtsklaſſen eher ein leichtes Anziehen erkennen laſſen. Die übrigen Gewichtsklaſſen von Ochſenhäuten ziemlich gut behauptet, Kuhhäute dagegen 7 v. H. und Rinder⸗ und Farrenhäute bis 10 v. H. niedriger. Erlöſt wurden in Pfennigen je Pfund: = bis 20[ 3048] 5059 509] 80100100 u. Fehr Ochſenhäute 1091 100 90 851028898 83393 Ninderhäute 110 ¼[ 98111 88 108 86—102¼8 8197— Kuhbäute 90 69106 95105 33.96 901½%— Farrenhäute] 109 ½ 97 8097/74/88 62½ 78 62¼ 6836 Schußhäute aller Gattungen und aller Gewichte 78, Kalbfelle bis 9 Pfund 186,25—193,25, über 9 Pfund 167—168, Schußkalbfelle 125, Freſſerfelle 112, Schußfreſſerfelle 60, Schaffelle, vollwollig 74,5, halbwollig 69, kurzwollig 69, Blößen 60. 102. württ. Zentralhänteverſteigerung. Auf der 102. württ. Zeu⸗ tralauktion für Häute und Felle betrug das Angebot 10 885 Groß⸗ viehhäute, 18 033 Kalbfelle und 233 Hammelfelle. Der Beſuch war regulär. Das Geſchäft zog ſich bei ab und zu leichteren Stockungen in die Länge. Kalbfelle haben bis zu 6 v. H. verloren. Kalbfelle wurden dabei ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen als die leichteren. Großviehhäute büßten in der Regel noch mehr ein. Ochſen⸗ und leichte Kuhhäute gaben bis zu 5 v. H. nach, während leicht. Rinderhäute bis zu 10 v.., mittl. Klaſſen bis zu 15 v. H. nachgaben. Schwere Kuhhäute 10 v. H. mittlere Klaſſen(5079) 110 905 mehr nach Die Senkung bei Bullen betrug zwiſchen 8 v. H. Berliner Metallbörſe vom 13. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. . 1 8. 3 Elektrolptkupfei 189,50 189,75 Aluminjum in l Rafſinabekupfer—.——.— Barren.94.94 el——— Zinn ausl.— 5 Rohzink Bb.⸗Pr. Hüttenzinn—.——.— .(fr. Verk.)—.——— Nickel 8,50 9,50 Plattenzint——————.— Antimon.941,00 0,93.0,99 Aluminum.90.90 Silber für 1 Gr. 82.50.88,50 82,2568, London 18. Juni. Metallmarkt.(In Hſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 3 8. 18. Blei 21.45 21,65 Kupfer Kaſſa 64,25 64,— beſtſelect 68,25 68,25 ink 25.68 25.45 do. 3 Monat 64.25 68,95 Nickel——.— ueckſlb. p. Fl. 72.50 72 25 50. Elektrol. 09.25 89.25] Zinn Kaſſa 228.88 217.65 Regulus—— : Erhöhung der belgiſchen Drahtpreiſe. Infolge der Steigerung des Walzörahtpreiſes von 5 Hſtr. 178 6d auf 6 Eſtr. kob See⸗ hafen wurde der belgiſche Inlandpreis für den Monat Juli von 975 Fr. auf 1025 Fr. je Tonne erhöht. Der belgiſche Draht⸗ ve 1 f si nerungsver band erhöhte ebenfalls den Inlandpreis für ſeine Erzeugniſſe um je 50 Fr. Die neuen Preiſe ſind folgende: Drahtſtifte 1550 Fr.; blanker Draht 1500 Fr.; geglühter Draht 1600 Franken; verkupferte Springfedern 1650 Fr.; verzinkter Draht 1900 Fr. und verzinkter Stacheldraht 2125 Fr., alles je 100 Kg. fracht⸗ frei im Inſend. Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 2. bis 8. Juni 1928 ſind angekommen tal⸗ wärts: 2 leere Dampfer, 2 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 4427 Tonnen, bergwärts 16 beladene Dampfer mit 2153 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 25 beladene mit 14 148 Tonnen.— Abge⸗ fahren ſind talwärts: 10 beladene Dampfer mit 657 Tonnen, 24 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 5224 Tonnen, bergwärts: 16 leere Schleppkähne und 5 beladene mit 1413 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind ange kom men talwärts: 14 beladene Schleppkähne mit 1481 Tonnen, bergwärts abgefahren ſinb: 5 leere Schlepp⸗ kähne und 21 beladene mit 1595 Tonnen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen stillgelegt und die Einrichtung verkauft. Die nun zu zahlen ſeien. Tatſächlich hat Michael den n nö. K 200 000 zn bezahlen, weigert or fich unte: nerſchie⸗ 1927 28 neue hinzu. 18. 14. 3 14. 1 8 12 155 8 5 2 1 755 235 1200 25.38 Stockholm 1010 10.70 5 20 Solland.. 12,09 12,10 Madrid g VC N Mailand. 22.67 92,80 Kopenhagen 18,19 18,19 Gegen Reichsmark warden Dollar mit.1890 und Pfunde mit 20,4275 geh and elt Schwere En e e een u d D a Donnerstag, den 14. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 13. Seite. Nr. 277 as erſte Rennen war ſchon vorüber, als Valentin Zorn nach Hoppegarten kam,. Er ging ohne Eile, Ariadne lief erſt im dritten Rennen, er kaufte ein Programmheft, holte den Bleiſtift aus der Taſche und blieb in der Nähe der Hundert⸗Mark⸗Wettkaſſe ſtehen, um die Pferde und Reiter für das zweite Rennen zu notieren. „Hören Sie mal zu, ich habe heute in gutes Ding für Sie.“ Ein breiter, gemütlicher Mann über fünfzig, mit einem großen braunen Geſicht, ſtand neben Zorn, rauchte eine ſchöne Braſil⸗Zigarre und blickte in die Luft. Zorn wehrte lächelnd ab. „Danke.“ „Hören Sie mal zu, ich bin kein Tipſter, ich bin Dücker, William Dücker. Haben Sie ſchon mal von William Dücker gehört?“ „Nee.“ „Hören Sie mal zu, nur wenn mir in Mann gefällt, dann ſage ich ihm was. Sie brauchen mir nicht in Pfennig zu be⸗ zahlen. Sie gefallen mir.“ „Ich danke Ihnen ſehr, Herr Dücker, aber—“ Herr William Dücker machte eine ſehr überlegene Hand⸗ bewegung, als wollte er ſagen: Quatſch doch nicht! „Alſo paſſen Sie mal auf, Gehen Sie hin und watten Sie im dritten Rennen Kokoro. Das Pferd kann nicht verlieren.“ „Im dritten Rennen Kokoro? Das glauben Sie wohl ſelber nicht, Ariadne muß das Rennen im Schritt gewinnen.“ Herr Dücker ſchüttelte mißbilligend den großen Kopf mit dem zu kleinen Hut. „Wenn ich Kokoro ſage, Herr, dann meine ich Kokoro und nicht Ariadne. Meckern Ste nicht lange und wetten Sie Kokoro. Es iſt die ſicherſte Sache vom ganzen Tag. Sie brau⸗ chen das Geld nur abzuheben. Wenn Sie n Kavalier ſind, dann legen Sie auch für michen Pfund an. Sie treffen mich nach dem dritten Rennen hier bei der Hundert⸗Mark⸗aſſe. Adjüs.“ Er hob die Braſil⸗Zigarre an den Hutrand und ſegelte ON VON LOD Born ſah ihm nach, ſtand noch eine Weile nachdenklich da, dann ſchob er mit einer beinahe verärgerten Entſchieden⸗ heit das Programmheft in die Taſche und ging weiter, um ſeine Frau zu ſuchen. Vor den Tribünen machte er halt und blickte zu ſeiner Loge hinguf. Anna ſtand neben ihrem Bruder in der Loge und betrachtete aufmerkſam die Pferde, die eben auf die Bahn kamen. Wie ein glühender Liebhaber ſtand Valentin Zorn da und ſtarrte zu ſeiner ſchönen jungen Frau hinauf, deren Mund ſo oft und deren Augen faſt immer lachten. Sie ſprach mit ihrem Bruder, der der Manager des kleinen Zornſchen Stalles war. Als Zorn in die Loge trat, ſtreckte ihm Anna beide Händ entgegen und lachte ihn an.. „Guten Tag, Tino. Warum kommſt denn ſo ſpät? Ich hab' ſchon ſolche Angſt um dich'habt.“ „Ich bitte um Entſchuldigung, Anna.“ Er ſprach immer ſo ſteif und froſtig. Er konnte niemals ſein heißes Herz zei⸗ gen.„Erſtens mal bin ich ſpät von der Fabrik weggegangen. Du weißt, die neuen Glen⸗Urquhart⸗Muſter—“ „Sind ſie ſchön geworden?“ „Ich denke ſchon. Zweitens haben wir von Kottbus bis Hoppegarten zwet Relfenpannen gehabt.“ „Na, die Hauptſach' iſt, daß du hier biſt, Tino. Du, denk' dir, im erſten Rennen hab' ich gewonnen.“ Zorn reichte ſei⸗ nem Schwager die Hand.„Er hat ja nicht viel gebracht, denn er war hoher Favorit, aber gefreut hat mich's doch. Wer wird das zweite Rennen gewinnen? Was glaubſt?“ Zorn lächelte. „Du weißt doch, liebes Kind, daß ich von Pferden nichts verſtehe,“ Anna ſah fröhlich ihrem Mann in die dunkeln, ein wenig tiefliegenden Augen. „Gehl Geh! Tu' nicht ſol Du kennſt dich ſchon aus.“ Zorn wendete ſich ſeinem Schwager zu. „Was macht denn unſere zukünftige Derby⸗Siegerin?“ Sanoner ertrug den gutmütigen Spott mit Haltung. Ariadne war ſein Verdienſt. Er hatte die Stute, die als breitſpurig ab. Ol Stall erworben. Dreijährig hatte Ariadne alle vier Rennen, in denen ſie geſtartet worden war, ſo überlegen gewonnen, daß die Fachleute ihr die beſten Ausſichten für das Derbtz zuſprachen. „Ste iſt gut auf dem Poſten, Valentin.“ 5 du, daß ſie ihr heutiges Rennen gewinnen wird?“ Sanoner blickte hochmütig auf den grünen Raſen. „Ich wüßte nicht, welches Pferd Ariadne ſchlagen könnte. In dieſer Sekunde liebte Valentin Zorn ſeinen Schwager, II. Herr von Romarus, ein Mann von über ſechzig Jahren, der ſich noch ſehr gerade hielt, mit kümmerlichen Reſten frühe⸗ rer Eleganz gekleidet war und ein Monokel im linken Auges trug, kam eilig und ſchweratmend in das Wettbüro des Buch⸗ machers Zwierſchütz in der Nürnberger Straße. „Was ſoll's denn ſein, Herr Baron?“ „Ich möchte für Hoppegarten im dritten Rennen noch fünfhundert Mark auf Kokoro Sieg wetten. Iſt das zu machen, Herr Kubitz?“ 8 Der Mann beim Schalter halle ein ſorgenvolles Geſicht, „Gedulden Sie ſich nur einen Augenblick, Herr Baron.“ Kubitz begab ſich in das Büro des Chefs, das ein arm⸗ ſeliger grauer Hofraum war, Herr Zwierſchütz, ein dicker, ſchwarzhaariger Mann, ſaß beim Schreibtiſch und rechnete. „Der Herr Baron iſt da, Herr Zwierſchütz, und will Kokoro noch mit fünfhundert Mark wetten!“ Herr Zwierſchütz ſprang auf, purpurrot im Geſicht. „Was iſt denn los mit Kokoro, um Gottes willen p Wenn dieſes verdammte Luder gewinnt, verlieren wir ein Heidengeld.“ „Kokorp hat nicht gewonnen Herr Zwierſchütz. Außer⸗ dem bedenken Sie, daß der Baron unſer beſter Kunde iſt. Aber mir iſt es egal. Machen Sie, was Sie wollen.“ „Schön. Gut. Sie wollen mich pleite machen. Ste sollen recht haben.“ Wehklagend ſank Herr Zierſchütz in ſeinen Seſſel zurück. Er war ein zaghafter und feiger Buchmacher, der Gelbverluſte Zweijährige nichts gezeigt hatte, um wenig Geld für den leid nſchaftlich Haßte. 14. Seite, Ny. 27 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Junf 1923 N Herr Kubitz kam zurück, legte die fünfhundert Mark in die Kaſſe und ſchrieb den Wettſchein aus. Herr von Romarus lächelte verächtlich. „Schwere Geburt! Wennſe heut in Berlin fünf Mille auf'n Pferd anlegen wollen, könnenſe von Pontius zu Pila⸗ tus laufen.“ Er nahm den Wettſchein, ſteckte ihn ſorglos in die Taſche und reichte Herrn Kubitz zum Abſchied die Hand. Als er ſchon die Tür erreicht hatte, lief der Dichter Tief⸗ fenbach auf ihn zu und begrüßte ihn. „Was haben Sie gewettet, Herr Romarus?“ „Kokoro im dritten Rennen.“ „Kokorb? Gegen den Favoriten? Ich habe Ariadne ge⸗ wettet. Wie kommen Sie auf Kokoro? Eine gute Sache?“ Herr von Romarus biß die Spitze ſeiner Zigarre ab. „Da fragen Sie mich zuviel. Ich habe keine Ahnung. Ich kenne die Pferde nicht. Ich gehe ſeit dem Krieg nicht mehr auf den Rennplatz.“. „Wieviel haben Sie denn gewettet, Herr Romarus?“ „Fünfhundert.“ Der Dichter riß die Augen auf. „Fünfhundert? Sie machen einen Witz, Fünfhundert?“ Herr von Romarus zeigte ihm gleichmütig den Wett⸗ ſchein. „Da muß Kokoro wohl gewinnen Der alte Herr lächelte ſkeptiſch. „Warum? Wegen der paar Mille, die wir drauf haben? Das iſt noch lange nicht geſagt.“ Er ging ſteif und aufrecht aus dem Wettladen. Der Dichter Arnold Tieffenbach lief zum Schalter und wettete Kokoro mit fünf Mark auf Platz. III. Peter Widma in, der ebenfalls früher einmal bei Welſer Dragonern gedient hatte, kam in die Loge. „Habe die Ehre, Herr von Zorn“ Zorn reichte dem jungen Mann, der als Jugendfreund der Sanoners gleichſam zur Familie gehörte, die Hand. war Zorn nicht ganz klar, wovon Widmann in Berlin lebte, aber er war ſtets ausgezeichnet angezogen und in beſter Laune. Die Starter für das dritte Rennen wurden aufgezogen. Zorn und ſeine Frau, begleitet von Sanoner und Widmann, verließen die Loge und gingen zu dem Führring. Ariadne, zierlich und kokett, marſchierte kopfnickend im Kreis herum. Ein winzigkleiner Stalljunge mit roſigem Kin⸗ dergeſicht führte ſie. Der Trainer Hillebrand begrüßte ſeinen Patron. Er hatte klare blaue Augen. „Alles in Ordnung, Herr Hillebrand?“ „Allright, Herr Zorn.“ Zorn betrachtete die acht Pferde, die in dem Rennen ge⸗ ſtartet werden ſollten. Der ſchönſte Gaul im Feld war nach Ariadne Loredan, ein mächtiger Hengſt, der aber noch einen unfertigen Eindruck machte. Kokoro war ein unſcheinbarer Schwarzer, dem man ſein Galoppiervermögen nicht anſah. Er hatte vor einigen Wochen ein kleines Rennen im Grune⸗ wald gewonnen. „Wer iſt unſer Gegner, Herr Hillebrand?“ Der Trainer lächelte gutmütig. „Nur der liebe Gott, Herr Zorn.“ In ſpäteren Zeiten erinnerte ſich Zorn deutlich, wie in⸗ ſtinktivy bedrückt er während jener Minuten im Führring ge⸗ weſen war und wie ihn der Wunſch gequält hatte, Ariadne nicht ſtarten zu laſſen. Endlich kam das Zeichen zum Aufſitzen. Zorn ſah ſeinem Pferde, der zierlichen Lalandstochter, mit brennenden Augen nach. Zum erſtenmal im Leben fühlte er, 3 ⁴¹ den 2 Es heit mit dieſem Tier. Aber dies alles, auch der Wunſch, Ariadne vom Start zurückzuziehen, war nicht mehr als ein undeutlich verſchwimmendes Ahnen, das ſich nicht zu feſten Begriffen ballte oder gar in Worte faſſen ließ. „Wir wollen in die Loge gehen, Anna, wenn es dir recht iſt.“ „Ja, Tino.“ Sanoner und Widmann kamen nach, als die Pferde ſchon an den Tribünen vorbei zum Start galoppierten. Anna ſeufzte tief auf.„Ich kann mir nicht helfen, aber die Ariadne gefällt mir heute nicht.“ Ihr Bruder erregte ſich ſehr über dieſe Bemerkung. „Hör' doch bloß mit Deiner Miesmacherei auf, Anna.“ „Gott, ich werd' doch noch was ſagen dürfen. Das wäre ja noch ſchöner.“ Ihr Trotz erwachte.„Alſo, ich wette nicht auf Ariadne.“ „Ich möchte Kokoro wetten!“ Valentin Zorn ſchrak zuſammen. über ſeinen Rücken. Sanoner bekam einen roten Kopf. „Alſo, das geht wirklich nicht, Anna. Du kannſt doch nicht gegen unſer Pferd wetten!“ „Warum denn nicht? Machts euch doch nicht ſo wichtig mit dem dummen Pferdel!“ Anna holte Geld aus ihrer Handtaſche. „Jetzt wett' ich juſtament fünfzig Mark auf Kokoro.“ Widmann zeigte ſich ſofort bereit, das Ticket für Anna zu holen, aber Zorn kam ihm zuvor. „Ich gehe für dich wetten, mein Kind.“ Er nahm den Fünfzigmarkſchein und verließ Loge. Sanoner blickte düſter nach den Pferden, die beim Start verſammelt waren. „Manchmal kann man dich wirklich nicht verſtehen, Anna.“ Als Zorn mit dem Ticket in die Loge zurückkehrte, ſchrillte ſchon das Glockenzeichen. Schon der erſte Start war geglückt. Zorn hob das Glas an ſeine Augen. Eiswind war am beſten abgekommen und lag vorn. Ariadne folgte als zweite. Ko⸗ koro, der ſich beim Start ein wenig verſäumt hatte, und Loredan, der ſchwer ſeine Beine fand, bildeten den Schluß des Rudels. Nach etwa ſechshundert Metern hatte Eiswind genug und wurde von Ariadne überholt, die die Führung übernahm. Loredan und Kokoro waren gut aufgekommen. Als die Pferde in die Gerade einbogen, hatte Ariadne einen klaren Vorſprung von fünf Längen. Sie galoppierte leicht und federnd. Gilchriſt rührte ſich nicht. Das plätſchernde Murmeln der Zuſchauer ſchwoll zu einem dumpfen Rauſchen an.„Ariadne gewinnt im Scheitt!“ „Ariadne iſt nicht zu ſchlagen!“„Ariadne im Kanter!“„Re⸗ den Sie keinen Unſinn, Loredan gewinnt das Rennenl“ „Loredan mach' doch!“ Der Jockei von Loredan, der als Zweiter an den Stan⸗ gen marſchierte, war heftig im Reiten, aber es gelang ihm nicht, auch nur einen Zoll Boden gutzumachen. Kokoro galoppierte, eine Länge hinter Loredan, in der Mitte der Bahn. Die anderen fünf Pferde waren hoffnungs⸗ los geſchlagen. Zorn hörte ſein Herz laut hämmern, ſo ſtürmiſch war ſeine Freude über den guten Verlauf des Rennens. Als Ariadne, immer noch mit fünf Längen an der Spitze, hundert Meter vor der Diſtanz war, ſtieg ein wilder Schrei auf, der aus einer einzigen Kehle zu kommen ſchien, ſo gleich⸗ zeitig hatte ſich die Erſchütterung vieler tauſend Menſchen Luft gemacht. Man konnte mehr ahnen als wirklich ſehen, daß Ariadne vor irgend etwas erſchrak, ſcheute und in großer Angſt den Kopf zur Seite riß. Die Bewegung war ſo jäh Ein Kälteſchauer rann etlig die der für Pferde nichts übrig hatte, eine rätſelhafte Verbunden⸗ — r und überraſchend, daß Gilchriſt im Sattel ſchwankte und zu Von der Reise zurück Danksagung Unseres herzensguten Vaters, Herrn Verein Waldhof, Gesangverein„Liederkranz“, Viktoria Kranzniederlegung, für die ehrenden Abschiedsworte am kür den erhebenden Gesang. benen das Geleit zur letzten Ruhestätte gaben. Mannheim-Waldhof, den 13. Juni 1928. Wachtstraße 21 Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem uns 80 schwer betroffenen Verluste meines lieben unvergeßlichen Mannes, Karl Weingärtner, Zäckemeste sprechen wir allen unseren herzlichsten Dank aus. Inbesondere dan- ken wir der Bäckerinnung Mannheim, Sängerrunde, Gemeinnütziger Sängerlust, Sportverein Waldhof, Kaninchen- und Geflügelzuchtverein, Kathol. Arbeiterverein, Zentrumspartei. dem Reichsbund der Kriegsbeschä- digten und dem Militärverein für ihre zahlreiche Teilnahme. für die U Vielen Dank auch für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, sowie all denen, die dem lieben Verstor- Die trauernden Hinterbliebenen: Marie Weingärtner geb Hoog U. Kinder nebst Verwandten. Dr. Fritz Fulda Facharzt für Chirurgie und Orthopädie Kalserring 42 Em 24 Tel. 20 583 Konkurrenzlos Ich offerire: Schweinekofeleflil Pfd..10 Schweinerippchen, gesalz.„.20 Schweinefleisch, z. brat. bei 2„.90 ** 5 koch. 1„ 1.85 Schweinehaxen, 2. Hoch. u. brat. n. g. Pfd. O. 60 Schweinekopl. bei 2 Pfd..40 Dürrſleisch u. Schinkenspeck, 1. 10 Nollschinken. Pfd. 1. 40. u..60 Alles andere ist billigst zu sehen an meinen Schaufenstern. 891⁵ Grabe, sowie 7508 Wurstfabrik M. Köpf, U 2, 21. ... ̃—.———.——— . Verkäufe 5 Im Perſonenbahnhof Maunheim werden Vereine mit Körperſchaftsrechten, hier das Evangeliſche Waiſenhaus für Mädchen in Mannheim betr. 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Peter Widmann lächelte träumeriſch vor ſich hin. hatte ſeine letzten zwanzig Mark auf Ariadne gewettet. IV. Jockei Gilchriſt, blaß und gleichgültig, berichtete, daß die Stute vor etwas erſchrocken und zur Seite geſprungen ſei. Er wunderte ſich ſehr, daß er nicht geſtürzt ſei und das Ge⸗ nick gebrochen habe. „Das Pferd iſt ein wenig nervös, Herr. Ich habe es nicht gewußt. Jetzt weiß ich es.“ Trainer Hillebrand, dunkelrot im Geſicht, ſprach kein Wort und blickte der zierlich ſchreitenden Stute nach, die nach dem Stall geführt wurde. Sie ſchwitzte vor Angſt. Sanoner, ſehr beherrſcht, erkundigte ſich, wie Ariadne bis zu dem unglückſeligen Zwiſchenfall gegangen ſei. „Ueberlegen, Herr ganz überlegen. Ich bin ſicher, daß ſte auch über 2400 Meter kommt. Ich glaube feſt, daß Ariadne eine erſte Chance im Derby haben muß, Herr.“ In der Zornſchen Loge herrſchte eine gequälte Stim⸗ mung, die ein wenig aufzuhellen Baron Widmann tapfer ſich bemühte, ohne Erfolg zu haben. Niemand wagte es, Anna daran zu erinnern, daß ſie ein Sieg⸗Ticket auf Kokoro in der Taſche hatte. Nach dem fünften Rennen erhob ſich Zorn plötzlich und erklärte ſeiner Frau, daß er nach Kottbus zurückfahren müſſe. „Darf ich mit dir fahren, Tino?“ „Es hat wenig Sinn, liebes Kind. Ich muß arbeiten. Was ſollſt du machen? Es iſt langweilig draußen.“ „Es iſt nicht langweilig, Tino.“ „Doch, es iſt langweilig. Ueberdies bin ich morgen wie⸗ der in Berlin. Auf Wiederſehen, mein Kind.“ „Auf Wiederſehen, Valentin.“ Zorn verabſchiedete ſich von den beiden Herren und ging. Als er ſchon beim Ausgang des Rennplatzes war, er⸗ innerte er ſich Dückers, Herrn William Dückers, dem er, wenn er weiterhin Kavalier beiben wollte, 110 Mark für den guten Tip Kokoro ſchuldete. Aber im weiten Umkreis der Wettkaſſe war der Mann mit dem zu kleinen ſteifen Hut auf dem geräumigen Schädel nicht zu erblicken. (Fortſetzung folgt.) pπασũ uli S Nανιαν ben Aung lol Edel ul, lacie viel, luatte det Aalaus, Illdelrirde qe ha, Hartgries-Makkaroni 1 7a. 45 Apfelgeles. 2 ta. Eimer 95 Tafel-Reis.. 2 Tuna 45 3 f Hel.-Aohannisk.-Nann. Sate, 95 Suppon-Nudeln.. 1 Pert 20 Helx.-Iwefschen-NMarm. Se: 95. Er Salal- OI.... 1 1er 85 3 Aprikosen-Confitüre Ster.45 Fst. Tafeldl.. 1 16. 1,25( Joh.-d, Himbeer feleg Eier.45 Helvetia-Apfelmus. 2 Pfund-Dose 88 3 Damembert“ 1 Schachtel 90 g Camembert 51 Schachtel 40 8 Edam er. 1. 78 Käsg-Auslese% Schachtel 99 3 (Chester, Tilsiter. Emmenthaler) Ochsenmaulsalat. bose 45 Jelsardinen. 4 Dosen 99 Essig-EssenZ.. 1 rlasche 503 Oitrovin-Essig 5. 1 Liter.25 Touristen-Konserven in groger Auswahl Himbeorsaft. 1 rund 803 Apfelsaft.„ l. one diss 90 3 Drangeade. 1 Pana( Oitronen-Mosk. pg 803 Bananen. 1 Plund 4 2 pr. Aus eigener Konditorei: T Undere bekannt guten Torten a., 125 Wie bequem sitzen Sie in ein. Clubsessel, oder auf ein. 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Juni 1928. 2 W O I F TAU S N Schauspiel in drei Akten von Bruno Frank In Stene gesetzt von Erich Dürr Anfang 19.30 Uhr Eude 21 Uhr Personen: E. Miele Piderit Hanns Barthel 8 Zzuden 5 f 9 Sein älterer Bruder Josef Renkert Sein jüngerer Bruder Hans Simshäuser 15 6 2 A. Maünsch m. Kaufberechtlgung Der e Johannes Heinz Nl sL EI. 0 bel 817 von Treysa, Minister Karl Marx 1 5 5 Faucitt, englischer Unterhändler Hans Godeck 7 lustige Akte H 2 ER el Gräfin Spangenberg Elisabeth Stieler. N Ein preußischer Oberst Willy Birgel Plano-Lager b Einladung der Platzmiete. 105 207 0 3, 16. 5 Für das Theaterjahr 1. September 928/2ʃ werden jetzt chen Wünſche auf Zuteilung von 5 spannende Akte. 5 Modell 1928 5 Mietplätzen entgegengenommen. Günſtige. 5 Plätze ſind z. Zt. in allen Platzgattungen Anf: 5 20 Uhr 2410 0— 22 2 605 (ausgenommen 3. Rang) e 84 Afang: 8,, 9 10 Srögte Auswahl. Sehr Billige Preise. 5 e Apparate, Baukäſten, 5 8 2 0 L. 1. 0 5 55 eee 1 32 e N ei Ig. 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Noel Scott 1 'Hiver, Paris mit eigener Künstlergesellschaft vom Ein sensationelles Drama in Ein Film mit kriminalistischem Einschlag, gespielt an der Riviera, in Nixza, Olrque d' Hiver, Empire-Theater, Paris und Empire- ö ö 8 Akten. zur Zeit der rauschenden Kamevsisfeste. d Theater London. 8312 D a 2 u Die vorzũgliche Besetzung und die Spannung vom ersten bis zum letzten Akte 0 premiere: Samstag den 16. Juni, 8 Dur 8 der Russen-Großflim geben dem Film elne besondere Note. Vorverkauf eröffnet! Palriofen IM B EI PROGRAMM: — 5 5 Finmalins Varführung] A qllfe nn n Ein Abenteuer aus den des Schwedischen gymnastlk- Instituts Lu n d 1 an 8 Rußland 0h den 8 10 46 12 Damen 12 Herren golrag. Herrenkleider 5 1 51 84 3586 Würzen Bergen N 1 eg 1812. 2 am Samstag, 16. Juni, abends 8½ Uhr Brym Wwe., G 4. 18. im Vereinshaus des Purnvereins 1846 Tel. 26036(b. 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