1 * . * N 7 — Etappe in den deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. Dienstag, 19. Juni 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Joſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei enptl.Aendervſig der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorhehallen Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 8, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Aeberflüſſige Ermahnungen Das amtliche ruſſiſche Organ, die„Iſweſtija“, hatte dieſer Tage Fühler hinſichtlich einer Neuorientierung zwiſchen Moskau und Berlin ausgeſtreckt. Das Blatt knüpfte an das Ergebnis der deutſchen Wahlen an und ſagte, daß die Stellung der deutſchen Soz ia[demokratie zur Außenpolitik mit Intereſſe betrachtet werden müſſe, Seit der Erfüllungspolitik Wirths habe man in Deutſchland weſt⸗ lichen Kurs geſteuert, aber dieſer Kurs habe Deutſchlands Hoffnungen nicht erfüllt. Jetzt habe ſich Zaleſki in die Frage der Rheinlandräumung eingemiſcht, obſchon dieſe Räumung in Locarno zugeſagt worden ſei. Das neue Kabinett habe eine doppelte Erbſchaft anzutreten, nämlich die„weſtliche“ und öſtliche Orientierung. Zwar kenne man in Rußland das Programm der neuen deutſchen Regierung noch nicht, das ſei aber kein Hindernis, um ſich nicht doch über die nächſte Etappe der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen zu äußern. Die Sowjet⸗ regierung vertrete die Auffaſſung, daß der Rapallo⸗Vertrag, der Wirtſchaftsvertrag von 1925 und der Nicht⸗Angriffs⸗Pakt von 1926 zwar notwendig für die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehun⸗ gen ſeien, daß ſie jedoch nicht genügten für die kommende Die Sowjet⸗ regierung würde jeden Schritt, der den Frieden und die Stärkung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Rußland verfolge, begrüßen. Dieſem Artikel der„Iſweſtija“ iſt in der deutſchen Preſſe mehr Beachtung geſchenkt worden als ihr eigentlich zukam. Es gehört einige Naivität dazu, an die Ehrlichkeit im internatio⸗ nalen Verkehr und den Beziehungen von Staat zu Staat dieſer Sowjetunion zu glauben, die mit der einen Hand fried⸗ liche Verträge unterzeichnet und mit der anderen die Unter⸗ halts⸗ und Beſtechungsgelder an die Kohorten aus⸗ zahlt, die ſie, bei uns unterhält, um das deutſche Gemeinweſen zu unterwühlen. Aber ſchließlich: Die Aeußerungen der „Iſweſtija“ ſind mehrfach kommentiert worden und hier und da hat man auch wohl gemeint, die deutſche Sozialdemokratie ermahnen zu müſſen, daß ſie, wenn ſie an die Regierung kommt, ihre Feindſchaft gegen die deutſchen Kommuniſten ja nicht auch auf ihre großen Freunde in Sowjetrußland zu über⸗ tragen. Darauf ſteht der„Vorwärts“ ſich heute veranlaßt, eine Antwort der deutſchen Sozialdemokratie zu erteilen. Er ſchreibt nämlich u..:„Wir können nicht der ſehr wünſchenswerten Freundſchaft mit Rußland das für Europa lebensnotwendige gute Einvernehmen zwiſchen Deutſchland und den Weſtmächten opfern. Dagegen ſcheint uns die Rolle eines Mittlers, der auf beiden Seiten Ver⸗ trauen genießt und auf keiner Mißtrauen erweckt, der geo⸗ graphiſchen Lage Deutſchlands und der geſchichtlichen Entwick⸗ lung nicht unangemeſſen Daß man in Rußland von den Aufgaben des Sozialismus in Europa Vorſtellungen hat, die von der erdrückenden Mehrheit der Arbeiterſchaft abge⸗ lehnt werden, braucht für die Ausgeſtaltung der deutſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen kein Hindernis zu ſein. Es wird ein großer Fortſchritt ſein, wenn man einmal in Moskau er⸗ kennen wird, daß die Arbeiterbewegung eines jeden Landes das Recht hat, ſich nach ihren eigenen Geſetzen zu entwickeln.“ genarten ſowjetiſtiſcher Mittag⸗Ausgabe 4 8 nterhaltungs⸗Beilage 22 Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik r. 279 139. Sahegaug Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung ie einſp. Ko 1 für Allgem. geen 0,40.. Nellamen -4.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird 5. Aube e walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu kein Erſatzanſprüchen für aus 0 55 od. beſchrauſe lege oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Ausſagenerpreſſung im Donezyrozeß Wie aus Moskau gemeldet wird, hat ſich der deutſche Ju⸗ genieur Seebold dem Oberſten Gericht bereits zur Ver⸗ fügung geſtellt und gleichzeitig einen Schriftſatz dem Ge⸗ richt übermittelt, in dem er die Vorwürfe Bad⸗ ſtiebers als unwahr bezeichnet, ſowie ſeinen Wunſch ausſpricht, in dem Prozeß entweder als Angeklagter oder als Zeuge gehört zu werden. Es iſt noch nicht bekannt, ob der Staatsanwalt auf die Verhaftung Seebolds verzichtet hat. Es beſteht auch keine Klarheit darüber, ob das Gericht Seebold als Angeklagten behandeln will. Es ſcheint aber, daß ſich der Staatsanwalt mit einer ſchriftlichen Erklärung Seebolds begnügen will, daß er Moskau nicht verlaſſen werde. In der Montag⸗ Verhandlung wurde der Angeklagte Juſſewitſch vernommen. Seine Ausſage brachte eine Senſation, da er ſein Geſtändnis aus der Vorunterſuchung wider⸗ rief, da es ihm abgepreßt worden ſei. Er habe nur unterſchrieben, weil er die fortgeſetzten nächtlichen Ver⸗ nehmungen nicht mehr habe aushalten können. Juſſewitſch ſtellte in Abrede, bei einem Beſuch in Paris von Sokolow 250000 Fr. erhalten zu haben, die er angeblich an zwei an⸗ dere Ingenieure weitergegeben haben ſoll. Der Angeklagte Kaſarinow beſtätigte dann die Selbſtbezichtigung Juſſe⸗ witſchs aus der Vorunterſuchung, Auch Bratanowski beſtätigte ſeine frühere Behauptung, daß Juſſewitſch von deutſchen Fir⸗ men Angebote in Berlin entgegengenommen habe. Von Intereſſe iſt eine bei Krylenko eingangene Eingabe, worin ein jetzt in Rußland tätiger früherer deutſcher In⸗ genieur Wobe bittet, ihn als Zeugen zu vernehmen, da er, als er früher für deutſche Firmen im Donezbecken gearbeitet habe, eine Sabotagetätigkeit einiger ruſſiſcher Angeklagter be⸗ merkt habe. Das Gericht beſchloß, den Zeugen zu laden. Der Staatsanwalt verlas auch eine Reihe eidesſtattlicher Verſiche⸗ rungen bezüglich Badſtiebers und einiger Enderen Angeklag⸗ ten. Außer der Erklärung Seebolds handelt es ſich um Ver⸗ ſicherungen von Ingenieuren und Werkmeiſtern der Firma Knapp, daß die nach Rußland gelieferten Maſchinen mit größter Sorgfalt hergeſtellt wurden und eine Erklä⸗ rung des Betriebsrates der Firma Knapp, daß dieſe Maſchinen von der gleichen Qualität und dem gleichen Material wie die „ für Deutſchland, England und Frankreich eien. Knapp, Köſter und Seebold nicht als Angeklagte anweſend ſeien und kein Sprachrohr hätten, wolle er im Intereſſe der Wahrheitsfindung nicht gegen eine Aufnahme der Dokumente in die Akten ſein, mit Ausnahme der Erklärung des Be⸗ triebsrates, die unweſentlich ſei, da in ihr nur die gleiche Qualität aller Knapp⸗Maſchinen behauptet werde, nicht aber die gute Qualität.(2) Krylenko unterſtrich ſein Entgegen⸗ kommen durch den Hinweis darauf, daß eidesſtattliche Ver⸗ ſicherungen nach dem Sowjetrecht keine Beweiskraft haben und ihre Angabe ſogar verboten iſt. Gleichzeitig kritiſierte Krylenko alle Dokumente vom Standpunkt der Anklage da⸗ hin, daß ſie Dinge beſtritten, die durch Zeugenausſagen vor Gericht bereits feſtgeſtellt ſeien. .... ͥãͤã ͤAddddddddddd/d/d/ß/f/dGddꝓ:»½¾. Die Suche nach Nobile Sowohl nach Meldung des amtlichen italteniſchen Tele⸗ graphenbüros, wie nach direkt aus Kingsbay vorliegenden Nachrichten haben nach ihrer Rückkehr an Bord der„Bra⸗ ganza“ Riſſſer Larſen und Lützow⸗Holm erklärt, daß ſie bis zu der von Nobile angegebenen Poſition vorgedrungen ſeien, daß ſie fedoch von dem Lager nichts hätten bemerken können, obwohl die Sicht gut geweſen ſei. Hierzu meldet ergänzend die„Citta di Milano“, daß No⸗ bile gefunkt habe, er hätte die beiden Flugzeuge eine ganze Zeit lang ſehen können. Er habe auch verſucht, ſich durch Rauchwolken bemerkbar zu machen. Wahrſcheinlich hätte der ſtarke Sonnenſchein und die glitzernde Eisfläche die Flieger geblendet, daß ſie ſeine Zeichen nicht hätten bemerken können. Amundſen greift ein Amundſen und Dietrichſon ſind an Bord des franzö⸗ ſiſchen Großflugzeuges„Latham“ geſtern morgen 6 Uhr in Tromſoe eingetroffen. Der Weiterflug nach Spitzbergen wurde am nachmittag angetreten. a Die württembergiſche Regierung ohne Mehrheit ö Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei Württembergs faßte zur Frage des Beitritts der neuen, aus Bauernbund, Zentrum und Deutſchnationalen beſtehenden Regierungskoalition den Beſchluß, den Eintritt in die Re⸗ gierung abzulehnen, ſolange dieſer der Kultusminiſter Bazille angehöre. Dieſer Beſchluß dürfte den Sturz der neuen Regierung zur Folge haben, da ſie ohne die Deutſche Volkspartei im Landtag nicht über die notwendige Stimmen⸗ zahl verfügt. In der heutigen Landtagsſitzung beginnt nach der Regierungserklärung, die Staatspräſtdent Dr. Bolz vor⸗ tragen wird, die politiſche Ausſprache. Der Generalſtreil in Griechenland 8 London, 19. Juni. Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Chicago Tribune“ meldet aus Athen, daß der griechiſche Generalſtreik nunmehr faſt ganz Griechenland erfaßt habe. In vielen Städten iſt es zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Regierungstruppen und Streikenden ge⸗ kommen. Bei einem Straßenkampf in Drama gab es 30 Tote und über 100 Verwundete. In Tanthia forderte ein ähnlicher Zuſammenſtoß 8 Opfer. Die Regierungsaktion gegen die Streikenden in Kanthia wurde zum Ausgangspunkt für den Generalſtreik genommen, der ſich nunmehr auch auf die Eiſen⸗ bahn und die öffentlichen Werke im ganzen Lande erſtreckt. Die Regierung erklärt, daß ſie Pläne für einen kom mu⸗ niſtiſchen Umſturz aufgedeckt habe. Es ſind überall die ſchärfſten Vorkehrungen gegen die kommuniſtiſchen Agitatoren getroffen worden, u. a. iſt der Hafen von Piräus bei Athen durch Barrikaden befeſtigt worden. 0 Eine ſenſationelle Aerhaftung Vergangenen Samstag wurde in einem Berliner Hotel der Tiroler Bundesrat Dr. Franz Grüner auf Grund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte ver⸗ haftet. Grüner ſteht unter dem Verdacht, wiſſentlich falſche eidesſtattliche Verſicherungen abgegeben zu haben. Am geſtrigen Montag vormittag wurde der Angeklagte wieder freigelaſſen. Dr. Grüner hat im Dezember 1926 ſeine Aem⸗ ter als Bundesrat und als Landesßauptmann⸗Stellvertreter von Tirol niederlegen müſſen, da er ſich wegen Häuſerſpeku⸗ lationen mit einem faſziſtiſchen Rittmeiſter in Meran in Ver⸗ bindung geſetzt hatte. Er ſoll auch in Berlin Grundſtücks⸗ ſpekulationen und Steuerhinterziehungen begangen haben. Dr. Grüner war im Tirol Mitglied der Soztaldemo⸗ kratiſchen Partei.. 3 Krylenko erklärte zu dieſen Dokumenten, da die Firma Frage berühren, Zaleſkis Störungsverſuch des Friedens am Rhein (Von unſerem Warſchauer Vertreter) Als Zaleſki in ſeiner Rede vor dem Sejmausſchuß für auswärtige Angelegenheiten ſeine erſte„Warnung“ an Frank⸗ reich richtete, konnte ſie der Beachtung zwar nicht entgehen, wurde aber noch verſchieden gedeutet. Ueberhören ließ ſte ſich ſchon damals freilich nicht, und zwar umſo weniger als ſie der eigentliche Clou der neue Ton innerhalb der im übrigen ſchematiſchen Ausführungen war. Wie erinnerlich, ſagte Za⸗ leſki damals, indem er„die ſogenannte Normaliſierung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen“ erwähnte: 8 „Sie kann in Polen keinerlei Befürchtungen(1) wecken. Im gleichen Maße, in dem die Kriegswunden heilen, müſſen normale Beziehungen zwiſchen den Nachbarvölkern eintreten. Wir hegen jedoch die Zuverſicht, daß Frankreich, unſer erprobter Freund, mit dem uns ſo viel gemeinſame Intereſſen verbinden, auf dieſem Wege mit der gebotenen Vorſicht weiterſchreiten werde.“ Wie geſagt, dieſer Wink nach jenſeits des Rheins wurde zunäüchſt noch unterſchiedlich aufgefaßt. War die ganze Rede, in die gegenwärtigen Haushaltsberatungen eingeſchaltet, nicht diesmal mehr als ſonſt für das Inland beſtimmt? Die Pilſudſki⸗Regierung iſt letzthin von ihrer diktatoriſchen Höhe einige Stufen herabgeſtieben und bemüht ſich um eine gute Zenſur bei der öffentlichen Meinung. Die bekannte engliſche Unterſcheidung zwiſchen Staaten mit allgemeinen und Staaten mit begrenzten weltpolitiſchen Intereſſen iſt in Polen ſehr unbeliebt. Wer daher„recht zu wirken denkt“, läßt den Durch⸗ meſſer außenpolitiſcher Einflüſſe, die von Warſchau aus⸗ gehen oder doch ausgehen ſollten, als möglich weitreichend erſcheinen. Vielleicht genügte dieſes Bemühen um Volks⸗ tümlichkeit als Erklärung für jene Wendung Zaleſkis, die übrigens eine zweite Deutung kurzweg als lapsus calami des⸗ jenigen politiſchen Beraters Zaleskis hinſtellte, der bekannter⸗ maßen die Reden des Miniſters entwirft. Es verging eine Woche und Zaleſki gab einen zweiten Rechenſchaftsbericht über ſeine Amtstätigkeit, diesmal im Senatsausſchuß für Auswärtiges. Und, ſiehe da,— an derſelben Stelle dieſelbe Entgleiſungl Kann man da aber überhaupt noch von Eutgleiſung ſprechen? Schließlich lieſt der Miniſter nicht gläubig Ausarbeitungen ſeiner Mit⸗ arbeiter vor, ſondern billigt und vertritt ſie, wenn er ſte ſich zu eigen macht. Diesmal mußte ihm eine wirtſchafts⸗ politiſche Einleitung dazu dienen, erſt auf den Da wes⸗ plüän und im Zuſammenhang damit auf die Rheinland- räumung zu kommen. Hierüber bemerkte er: 5 „Man müſſe mit Beſtrebungen rechnen, den Dawesplan zu revi⸗ dieren. Heute, ſagte Zaleski wörtlich, iſt dieſe Frage noch zu ſehr in Fluß, als daß ich mich im einzelnen darüber verbreiten könnte. Ich wollte nur die Aufmerkſamkeit darauf lenken und insbeſondere eine die damit zuſammenhängt, die Frage der Rän⸗ mung des Rheinlandes. Wie bekannt, ſteht die Rheinlandräumung nach dem Verſailler Vertrag in Verbindung mit der Zahlung der Entſchädigungen und mit der allgemeinen Sicherheit. Dieſe Ange⸗ legenheit betrifft uns unmittelbar und, ohne auf Einzel⸗ heiten einzugehen, möchte ich ſchon gegenwärtig hervorheben, daß Polen ſich dazu nicht gleichgültig verhalten könnte.“ Das war unmißverſtändlich. Da aber bereits oben die Stimme jener Verteidiger angeführt wurde, die alles mil⸗ dernd auslegen, ſei auch dasjenige erwähnt, was ſie nunmehr ſagten. Und zwar ſchon deswegen, weil dieſe Bemühung, dieſe Mohrenwäſche, an ſich nicht unbeachtet iſt, zumal ſich auch einige deutſche Beurteiler daran beteiligen. Dieſe hoffen die Verſtändigung zu fördern, wenn ſie, was der Gegner tut, von der beſten Seite nehmen. a N e Und ſo wurde in dieſem Sinne nunmehr angeführt, daß eben auch die Miniſterrede im Senatsausſchuß durchaus in⸗ nerpolitiſch beurteilt werden müßte. In Polen herrſche eben tatſächlich tiefgehende Beunruhigung über die Fyrt⸗ ſchritte der deutſch⸗franzöſiſchen Entſpannung. Man denke etwa an die polniſchen Preſſeſtimmen zum deutſchen Wahl⸗ ergebnis, wobei ſolche,— übrigens ſehr übertriebene—„Be⸗ fürchtungen“ über den Verſtändigungsfortſchritt im Weſten vielfältig hörbar wurden. Aus jüngerer Zeit ſei als Beiſpiel angeführt, was ſich der„Kurjer Warſzawſki“ unterm 1. Juni aus Paris melden ließ: „Der Eindruck iſt hier jetzt allgemein, daß die Frieden s⸗ grundlagen in Berlin nunmehr wahrhaft gefeſtigt ſind. Ein Vertreter der Finanz erklärte mir, der Imperialismus ſei heute hauptſächlich in Rom und in Warſchau zu Haufe. Selbſt Poincaré iſt jetzt kein Schreckbild für die Deutſchen mehr, ſondern gilt ihnen als Mann der Verſtän digung. U.. w. Alle dieſe Tatſachen werden als höchſt bedauerlich ge⸗ meldet. Und da ſich ſolcher Stimmen mehr finden, ſo läßt ſich allenfa eine öffentliche Beunruhigung herausleſen. Aber ſelbſt wenn dem ſo wäre, ſo muß man freilich ſagen, daß dieſer Entlaſtungsgrund Zaleſki wenig entlaſtet. Denn ſollte es ſo⸗ gar zutreffen, daß die öffentliche Meinung Polens darüber Lamento erhebt, was ſonſt in der ganzen Welt begrüßt wird, nämlich über den Friedensfortſchritt in einer bedeutſamſten Zone Europas, ſo war es wohl eher ſtaatsmänniſche Aufgabe, einer irregehenden Volksmeinung entgegenzutreten, als ſich von ihr treiben zu laſſen. f ö 5 Aber unſere Wohlmeinenden haben ja noch einmal Un⸗ recht behalten. Sie meinten, Zaleſki wollte nur daheim be⸗ ruhigen. Weit gefehlt! Seine Ankündigung betreffend Polens Stellungnahme zur Rheinlandfrage ſollte ganz wörtlich ge⸗ nommen werden. Es war die Ankündigung eines von jetzt ab einſetzenden planmäßigen polniſchen Störungsverſuchs in der Räumungsfrage. Der füngſte Aufenthalt in Paris hat Zaleſki bereits Gelegenheit geboten, alles nur Mögliche in dieſer Richtung zu tun. Er ſpielt dabei mit offenen Karten. Er ver⸗ folgt alſo nicht nur diplomatiſche Zwecke, ſondern erſtrebt eine Propagandawirkung. Und er zeigt einen Zug nationaler Ueberlieferung, er erinnert an fenen polniſchen Junker, der durch ſein Liberum Veto den polniſchen Reichstag ſprengen 2. Seite. ——— Nr. 279 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗ Ausgabe] Dienstag, den 19. Juni 1928 konnte, wenn Zaleſki jetzt zwiſchen Berlin und Parts die Hand erhebt:„Nie pozwalam!“ Es fragt ſich nur, ob ſich Europa nach dem Muſter des polniſchen Reichstags behandeln läßt. Daß dies ſehr unwahr⸗ ſcheinlich iſt, kann für Deutſchland ein Grund unter andern ſein, ſich zum Propagandafeldzug Zaleſkis in Ruhe und maß⸗ voll zu verhalten. Gewiß wäre es uns angenehmer, nicht gerade von den Mißgriffen unſereg öſtlichen Nachbarn, ſon⸗ dern von ſeinen poſitiven Handlungen vorteilen zu können, aber wenn es nicht anders ſein ſoll, nehmen wir auch mit ſeinen uns Vorteil bringenden Fehlern vorlieb. Daß Zaleſki jetzt falſchen Kurs ſteuert, weiß man in Po⸗ len ſelbſt. Schon in einigen Reden im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß(Gralinſki, Dombſkij klang dieſe Einſicht durch. Was aber„die Beruhigung“ im Lande über den deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Ausgleich anlangt, ſo findet ſolche Beruhigung nur ſo lange Nahrung, ſo lange eine Politik gemacht wird, für welche Friedensfortſchritte Gefahren ſchaffen oder zu ſchaffen ſchei⸗ nen. Denn jeder wirtſchaftlich Denkende ſagt ſich, von allem andern zu ſchweigen, ſchließlich auch hier, daß die Rheinland⸗ beſetzung„koſtet“, nicht Polen zwar, aber auch keineswegs nur Deutſchland, ſondern mittelbar auch Deutſchlands Gläubiger. Und bloß weil Polen die Locarno⸗Schiedsverträge, die dazu Frankreichs Giro tragen, nicht genügen, ſollte auch nur einen Tag länger der Friede und die Wirtſchaft Europas ſchwer hypothekariſch belaſtet bleiben? Der Chroniſt muß feſtſtellen, daß ſolche ſonderbare, um Jahre der Nachkriegsentwicklung rückfällige Pläne im Palais Brühl in Warſchau nicht geſchmie⸗ det wurden, ſo lange Marſchall Pilſudſki ſeine volle Arbeits⸗ kraft den Staatsgeſchäften widmen konnte. Aber wenn nicht ein perſönlicher Faktor,— die Entwick⸗ lung, jedenfalls, wird hier manches zurechtſtellen. Iſt doch der gegenwärtige Kurs der polniſchen Außenpolitik nur verſtänd⸗ lich, wenn er von der Vorausſetzung ausgeht, daß Polen noch Jahrzehnte lang gleichzeitig mit einem Drittel ſeiner eigenen Staatsbürger, woran der Ükrainer Lewicki im Ausſchuß er⸗ innerte, und dazu mit ſeinen wichtigſten Nachbarn in Span⸗ nun leben könnte. Dieſes Belagerungszuſtands wird Polen ſelber müde werden. Nur Zeit! —— Jortgang der Regierungsverhandlungen Berlin, 19. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen über die Regierungsbildung haben, wenn auch nicht gerade in flottem Tempo geſtern ihren Fort⸗ gang genommen. Das iſt an ſich nicht verwunderlich, wenn 22 Köpfe ſich um die Aufſtellung eines Regierungs⸗ programms bemühen. Der Vormittag nahm die interfraktio⸗ nellen Beſprechungen in Anſpruch, am Nachmittag tagten dann die Fraktionen des Zeutrums und der Vo[kspartei. Zu dieſer Tagung war auch Dr. Streſemann erſchienen, dem ein freundlicher Empfang bereitet wurde. Der Außenminiſter wohnte etwa zwei Stunden den Verhandlungen bei, in die Diskuſſion griff er, wie uns berichtet wird, nur einmal kurz ein. Um 7 Uhr verließ er wieder das Haus. Er wird am Donnerstagabend ſeine Erholungsreiſe nach dem Sanatorium Bühlerhöhe bei Baden⸗Baden antreten. Die volkspartei⸗ liche Fraktion ſetzte zur Behandlung der noch ſtrittigen Punkte, nachdem der Vorſitzende Dr. Scholz eingehend über das Ergebnis der interfraktionellen Beratungen des Vor⸗ mittags Bericht erſtattet hatte, einen Sonderausſchuß ein, der heute vormittag zuſammentritt und nachmittags der Fraktion ſeine Vorſchläge unterbreiten ſoll. Die Verhandlungen, die geſtern im Hauſe gepflogen wurden, erſreckten ſich vornehmlich auf wirtſchaftliche und ſoziale Fragen Die Sozialdemokratie hat eine ganze Reihe von For⸗ derungen unterbreitet. Sie verlangt in erſter Linie die Heraufſetzung des ſteuerfreien Minimums von bisher 122/ monatlich auf 140 /. Es iſt dies einer der ſchwierigſten Punkte, über die noch keine Einigung erzielt werden konnte. Weiter fordern die Sozialdemokraten die beſchleunigte Ver⸗ abſchiedung des Geſetzes über die Nachtragszahlungen auf die Erhöhte Steuer, und womit ſie ſchwerlich durchdringen werden, die einmalige Erhebung einer Vermögenszuwachsſteuer zur Finanzierung der Rentnerfürſorge. Einig iſt man ſich auch hoch nicht über die Behandlung der Schulfrage geworden. Es ſcheint indes, daß man auf dem Wege iſt, die erlöſende Formel, die in das Regierungsprogramm aufgenommen wer⸗ den ſoll, zu finden. Sie wird wahrſcheinlich auf die allgemein gehaltene Ankündigung hinauslaufen, daß ein Schulgeſetz ver⸗ abſchiedet werden ſoll, das ſich auf die Verfaſſung ſtützt und die Wahrung des Religionsfriedens ſichert. In der Schwebe befindet ſich auch noch die Erörterung über die geſetzliche Regelung des Verfaſſungstages. Der Widerſtand gegen den 11. Auguſt als Nationalfeiertag geht übrigens nicht nur von Kreiſen der Volkspartei aus. Auch Zentrum und Bayeriſche Volkspartei haben Bedenken, in⸗ ſofern nämlich, als dieſer Tag in die Zeit der wichtigſten landwirtſchaftlichen Arbeiten fällt und ferner in die Schul⸗ ferien, womit denn ein weſentlicher Zweck der Feier verfehlt wäre. Einen breiten Raum in den Beratungen des Inter⸗ fraktionellen Ausſchuſſes nahm auch die Forderung ein, die von den Sozialdemokraten im Hinblick auf ein Penſions⸗ kürzungsgeſetz erhoben werden. Die Sozialdemokraten verlangen die Feſtſetzung einer Höchſtpenſionsgrenze. Es liegen Gegenvorſchläge vor, ſo daß man ſich vermutlich auf ein Kompromiß einigen wird. Auf dem Wunſchzettel der Sozialdemokraten ſteht auch noch die Forderung nach einer beſchleunigten Verabſchiedung des Arbeitsſchutzgeſetzes. Auch das Zentrum iſt mit einer Anzahl ſozialer Forderungen ver⸗ treten. Man ſieht, die Verhandlungen gehen ſehr in die Details. Müller⸗Franken wird, wenn er in den nächſten Wochen ſein Kabinett präſentieren will, verhüten müſſen, daß man allzuſehr vom Hundertſten ins Tauſendſte kommt. Ueber⸗ all zeigen ſich noch Hemmniſſe, die zu überwinden ſind. Ueber die Sitzung der Volkspartei berichtet bie„Tägliche Rundſchau“ noch: Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der bereits der vorangegangenen Beſprechung des Fraktionsvorſtandes beigewohnt hatte, wurde von Br. Scholz begrüßt. Dr. Scholz gab unter lebhaftem Beifall der geſamten Fraktion ſeiner Freude darüber Ausdruck, Dr. Streſemann wieder in der Mitte der Fraktion zu ſehen und ſprach die Hoffnung aus, daß der Reichsaußenminiſter wieder den Beſitz ſeiner Kräfte zurückgewinnen möge zum beſten des deutſchen Vaterlandes. Dr. Scholz übermittelte dann noch dem ebenfalls anweſenden Senior der Fraktion, Dr. Kahl, die beſten Glückwünſche der Fraktlon zum 79. Geburtstag, den Kahl am Sonntag be⸗ gangen hatte. Zit den Differenzen in der Frage des Panzerſchif⸗ fes erzählt dasſelbe Blatt in dieſem Juſammenhang:„Die Sozialdemokratie verlangt die Zurückziehung der erſten Bau⸗ rate, die vom letzten Reichstag bewilligt worden iſt. Dieſer wird. Im Zeichen der Der erſte Ozeanflug einer Frau Große Freude in England und Amerika 8 London, 19. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die amerikaniſchen Atlantikflieger Stultz und Miß Ear⸗ hart ſowie der Mechaniker Gordon haben die Nacht in dem kleinen walliſchen Küſtenort Bur ry zugebracht, wo ſie ge⸗ ſtern mittag nach 2194 ſtündigm Flug landeten. In England herrſcht große Freude über das Gelingen des Fluges. Miß Earhart iſt die erſte Frau, die den Atlantik, wenn auch nur als Paſſagier, überflogen hat. Drei Frauen vor ihr haben den Tod bei einem ähnlichen Verſuch gefunden. Das trägt dazu bei, die Freude über den Erfolg zu erhöhen. Miß Earhart iſt bereits eine ſehr populäre Fliegerin ge⸗ worden, beſonders weil ſie eine überraſchende Aehnlichkeit mit Lindbergh aufweiſt. In ihrem Bericht über ihren Flug ſchildert Miß Earhart die ungeheueren Schwierig⸗ keiten, die ſich ihrem Unternehmen entgegenſtellten. Trotz ausgezeichneter Wetterberichte haben die Flieger faſt auf dem ganzen Weg mit Nebel, Schnee und Regen zu kämpfen gehabt. Der Pilot Stultz ſteuerte die Maſchine während der ganzen Reiſe. Die Flieger beabſichtigen nach Southampton weiter⸗ zufliegen. Anläßlich des Gelingens des Fluges hat der engliſche Luft⸗ fahrtminiſter Sir Samuel Hoare dem amerikaniſchen Botſchafter in London ein Glückwunſchtelegramm geſandt. In ganz Amerika hat die Nachricht von dem gelungenen Flug der„Freundſchaft“ helle Begeiſterung hervorgerufen. Beſonders groß iſt die Freude darüber, daß es der Amerikanerin Miß Carhart gelungen iſt, als erſte Frau den Ozean zu überqueren. Nach einer Meldung aus St. Johns ſoll die Pilotin Miß Mabel Boll beabſichtigen, ihr Flugzeug, die„Columbia“, mit einem Dampfer nach Southampton zu bringen, um in weſtlicher Richtung von England aus einen Flug über den Atlantiſchen Ozean auszuführen. Immer neue Ozeanflüge Das für einen Transozeanflug erbaute Flugzeug„France“ unternahm geſtern bei Paris einen erfolgreichen Probeflug mit 4500 Kg. Belaſtung. Das Flugzeug und ſeine Beſatzung, die beiden Flieger de Coudouret und Mailly Neſtle, ſind ſtartbereit. Der italieniſche Flieger Ceſare Sabelli will bei günſtigem Wetter zu Beginn der nächſten Woche den Flug von Newyork nach Rom autreten. Was die„Bremen“ Flieger erzählen Gelegentlich des vom Norddeutſchen Lloyd den„Bremen“⸗ Fliegern gegebenen Begrüßungsbankettes ſchilderte Hauptmann Köhl mit bewegten Worten, wie voll ihnen das Herz ſei angeſichts Amerikaflieg ſte den Flug angetreten hätten und nach der erſten Nacht nach ſchwerem Kampfe mit dem Sturm die vereiſten Klippen un⸗ bekannten Landes mit den erſten Sonnenſtrahlen erblickt hät⸗ ten, ſei ihnen ein Gebet zu Gott empor geſtiegen, er möge die⸗ ſen Flug nicht ſcheitern laſſen um Deutſchlan ds wille n. Die„Bremen“ ⸗Beſatzung habe dieſen Flug nicht an⸗ getreten, um Geld zu erwerben, ſondern aus dem Impuls heraus, mitzuwirken, den Oſt⸗Weſt⸗Flug zu vollenden um Deutſchlands willen. So oft und ſo viel man ihnen auch von dem Fluge abgeraten habe, er habe immer wieder darauf hin⸗ gewieſen, daß eine Tat vollendet werden müſſe, da es um Deutſchlands Ehre gehe Während des Weltkrieges habe er für ſein geliebtes Deutſch⸗ land gekämpft, jetzt gelte es, durch ein neues Mittel Deutſch⸗ land zu helfen. Köhl ſchilderte dann, welche begeiſterte Unterſtützung die deutſchen Flieger in Irland gefunden hätten, als ihnen in dem Major Fitzmaurice, einem alten Kriegsgegner, nicht nur ein guter Kamerad, ſondern ein treuer Freund erſtanden ſei. Was ihnen ahnend vorgeſchwebt habe, daß ſie mit dieſem Fluge helfen könnten, habe ſich drüben in Amerika voll bewahrheitet. Es ſet nicht in Worten wieder⸗ zugeben, mit welcher Herzlichkeit, mit welcher inneren Anteil⸗ nahme nicht nur die Spitzen, ſondern auch die unterſten Schich⸗ ten des amerikaniſchen Volkes bis herunter zum einfachſten Arbeiter an dem Gelingen ihres Fluges teilgenommen hätten. Köhl iſt der feſten Ueberzeugung, daß die Tat ihre volle Aus⸗ wirkung in friedlichem Kampfe finden werde, wenn auf allen Seiten der gute Wille der Völker vorhanden ſei, der Menſchheft zu dienen. Er gab zum Schluß das Gelöbnis ab, daß die„Bro⸗ men“⸗Beſatzung weiter arbeiten werde an dem Fortſchritt, an der kulturellen Verbindung der Völker. In kurzen Worten dankte hierauf Fitzmaurice für den freundlichen Empfang, der auch ihm zuteil geworden ſei. Wenn die Tat zu einem glücklichen Ende geführt werden konnte, ſo unter der trefflichen Führung des Hauptmanns Köhl und des unerſchütterlichen Mutes des Herrn v. Hünefeld. An dritter Stelle ſprach dann Frhr. v. Hünefeld, der vor allem ein hohes Lied auf die treue Kamerad ſchaft ſang. In ihrem Flugkameraden Fitzmaurice hätten ſie nicht nur einen wertvollen Mitarbeiter an ihrem Werk, ſon⸗ dern auch einen treuen Freund gefunden, dem es wie ihnen im vorigen Jahre verſagt geweſen ſei, das geſteckte Ziel, die Ueber⸗ querung des Ozeans, zu erreichen. Dann gedachte er der wun⸗ dervollen Aufnahme, die ſte in Amerika gefunden hätten. Die herzliche Aufnahme, die ihnen von allen Bevölkerungskreiſen Amerikas zuteil geworden ſei, zeige, daß bei gutem Willen eine Verſtändigung zwiſchen den Völkern möglich ſet. Zum Schluß gelobte er genau wie Köhl, daß ſie nicht auf ihren Lorbeeren 1 ſondern an dem begonnenen Werk weiter arbeiten wollten. Eine Erklärung der Lufthanſa Von der Deutſchen Lufthanſa wird mitgeteilt:„Verſchie⸗ dene Meldungen in der Tagespreſſe veranlaſſen uns erneut zu der Erklärung, daß eine Entlaſſu ng Herrn Köhls weder 3 5 des Willkomm, das ihnen in der deutſchen Heimat werde. 2 n Forderung wird von der Volkspartei entſchieden wider⸗ ſprochen. Die Fraktion ſetzte zur Klärung der ſozialen und wirtſchaftlichen Fragen ſowie zur Klärung der Steuer⸗ fragen je einen Ausſchuß ein, die der Fraktion heute Bericht erſtatten ſollen.“ 5 Im übrigen wird der Stand der Verhandlungen von den Blättern, ſoweit ſie nicht ausgeſprochen böswillig ſind, ähnlich geſchildert wie von uns. Auch wir haben bereits berichtet,; daß Hermann Müller geſtern auch die erſte Beſprechung mit) den Abgeordneten Drewitz und Mollath von der Wirtſchafts⸗ Partei gehabt hat. Ob dieſe nunmehr zu den Koalitionsvet⸗ handlungen zugezogen wird, ſteht, wie die„Germania“ mit⸗ zuteilen weiß, noch nicht feſt. Die Frage ſoll in der geſtrigen Vorſtandsſitzung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion erörtert worden ſein. In Preußen ſind die Dinge mittlerweile nicht weiter gediehen. Eine Fühlungnahme zwiſchen den Fraktionsvorſtänden der Wei⸗ marer Koalition und der Volkspartei hat entgegen anders lautenden Meldungen noch nicht ſtattgefunden, doch nimmt man an, daß das im Laufe des morgigen Tages geſchehen Der preußiſche Miniſterpräſident Braun iſt in der Nacht vom Montag zum Dienstag nach Berlin z Urückgekehrt und ſoll heute eine Beſprechung mit den Unterhändlern der volksparteilichen Landtagsfraktion haben. Heute wird die Zentrumsfraktion des Landtags eine Sitzung abhalten, um gleichfalls zu der preußiſchen Koalitionsfrage Stellung zu nehmen, und erſt am Mittwoch ſollen dann in Preußen die gemeinſamen interfraktionellen Beſprechungen vor ſich gehen. Die neuen Verſuche mit dem Maketenwagen Ueber die Verſuche Fritz von Opels mit dem Raketen⸗ wagen„Rak. III.“, die, wie gemeldet, am 23. ds. Mts, auf der Eiſenbahnſtrecke Burgwedel— Celle ſtattfinden ſollen, werden folgende Einzelheiten bekannt: Der neue Verſuchs⸗ wagen iſt auf eine Anfangsgeſchwindigkeit von 200 Kilometern berechnet. Die Verſuchsſtrecke iſt im ganzen ſieben Kilometer lang, die bei den einzelnen Verſuchen zurückzulegende Strecke beträgt jedoch nur 1000 Meter. Es ſollen im ganzen drei verſchiedene Verſuche ſtattfinden, bei denen jedesmal die Ge⸗ ſchwindigkeit geſteigert werden ſoll. Falls dieſe drei Verſuche einen befriedigenden Verlauf nehmen, ſoll in einem vierten Verſuch der bisherige Geſchwindigkeitsweltrekord von 333 Kilometer in der Stunde überboten werben. Außer burch automatiſche Bremsvorrichtungen wird der Verſuchswagen durch Bremsraketen abgeſtoppt werden, die entgegen⸗ geſetzt zur Fahrtrichtung abgebrannt werden. Die Wirkung dieſer Bremsraketen iſt ſo berechnet, daß der von dem Fahr⸗ zeug zurückzulegende Bremsweg die Skrecke von brei Kilo⸗ metern nicht überſchreitet. Bei den erſten Verſuchen wird der Wagen vorausſichtlich vhne Führer laufen. * Der Reichspräſident hat, wie wir hören, an den ungari⸗ ſchen Reichsverweſer Horthy, der heute ſeinen 60. Geburts⸗ tag fetert, ein Gläckwunſchtelegramm gerichtet, mündlich noch ſchriftlich durch die Deutſche Lufthanſa erfolgt 1135 Als iſt. Letzte Meloͤungen Dr. Otto Hammann — Berlin, 19. Juni. Dr. Hammann der von 1894 bis 1916 Preſſechef des Auswärtigen Amtes war, iſt geſtern in Fürſtenberg in Mecklenburg im Alter von 76 Juhren geſtorben. Beim Wettſchwimmen ertrunken — Berlin, 18. Juni. Bei einem Wettſchwimmen im Grimmitzſee kehrte von 28 der beſten Berliner Schwimmern ein Mann nicht mehr zurück. Ausgeſetzte Rettungsboote fanden von dem Vermißten, dem 19 jährigen Schwimmer Liepe, keine Spur. Es wird angenommen, daß der Ver⸗ mißte einen Herzſchlag erlitt und ertrank, Todesfahrt eines franzöſiſchen Beſatzungsautos — Trier, 18. Juni. Auf der Bitburger Straße zwiſchen Bitburg und Helenenberg fuhr ein Autd der Beſatzung, in dem ſich der Oberſt Dubois mit Frau, zwei Kindern, einem Verwandten und dem Chauffeur befand, infolge Bruchs der Steuerung in vollem Tempo gegen einen Bau m. Durch den Anprall wurde das vordere Geſtell des Wagens voll⸗ kommen abgeriſſen, während der übrige Wagenteil ſeitwärts in die Büſche flog. Der Oberſt, der der Trierer Garniſon⸗ angehört, wurde bei dem Anprall gegen einen Baum geſchleu⸗ dert, wobet die Hiruſchale zertrümmert wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Seine Frau, die beiden Kinder und der Verwandte kamen mit heftig blutenden, aber nicht ge⸗ fährlichen Verletzungen davon. Der Chauffeur, ein Soldat, blieb unverletzt. 5 Ein Planetarium für Chicago — Weimar, 18. Juni. Nach Mitteilung der Firma Carl Zeiß in Jena wurde ſoeben für Chicago ein Planetarium in Auftrag gegeben. Fertige Zeiß⸗Planetarien ſtehen im Ausland bisher in Moskau und Wie n. Das für Rom beſtellte wird noch gebaut. Kälte und Schnee im Juni — Breslau, 18. Juni. In der Nacht zum Sonntag und noch im Laufe des Sonntag iſt im Rieſengebirge bis zu 1000 Meter herab Schnee gefallen Es herrſchte empfind⸗ liche Kälte bis zu 3 Grad unter Null. Auch im ſchleſiſchen Flachlande hat die Temperatur in den letzten Nächten den Gefrierpunkt erreicht. — Prag, 18. Juni. Die böhmiſchen Randgebiete wurden geſtern in der Höhe von 1000 Metern von ausgiebigen Schneefällen heimgeſucht. 5. Peſt in Korfu — Wien, 18. Juni. Aus Korfu wird gemeldet, daß dort Iwölf Peſtfälle fſeſtgeſtellt wurden. Der Haf Korfu iſt geſchloſſen. Hafen von * Die öſterreichiſche Regierung bat mit der amerikaniſchen Regierung einen Handels⸗ un d Konſular vertrag b der die abſolute Meiſtbegünſtigungs⸗Klaufel enths. 4* . a* 8 575 1 4 . 4 * 4 75* n Eimer maleriſchen Ballade. Dienstag, den 19. Juni 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 279 —— 5 258 Tagung der Kreisverſammlung N Im Bürgerausſchußſitzungsſaale wurde geſtern nach⸗ mittag die e 63. ordentliche Sitzung der Kreisverſammlung abgehalten. Kreisvorſitzender Lintz eröffnete kurz nach 3 Uhr die Tagung mit der Begrüßung fämtlicher Abgeordneten, insbeſondere der neuen Mitglieder, des Landeskommiſſärs Geh. Regierungsrats Hebting, als Vertreter der Staats⸗ behörde, der Landräte der Amtsbezirke Mannheim und Wein⸗ heim, der übrigen Teilnehmer der Kreisverſammlung und der Vertreter der Preſſe. Der Namensaufruf ergab die An⸗ weſenheit von 58 Mitgliedern und damit die Beſchlußfähigkeit des Kollegiums. Auf Vorſchlag des Kreisabg. Elbs wurde Landtagsabg. Arnold zum Vorſitzenden der Kreisverſamm⸗ lung, zum Stellvertreter Kreisrat Stratthaus ⸗Schwet⸗ zingen, zu Schriftführern die Kreisabgg. Ludewigs und Frau Emma Schmidt gewählt. 1 Bericht und Anträge des Kreisrats an die Kreis⸗ verſammlung Zu dieſem Punkt der Tagesordnung lag folgender An⸗ trag vor: Der Kreisrat beantragt, die Kreisverſammlung wolle: 5 1. Die Aufwandsentſchädigung der Kreis⸗ abgeordneten und Kreisräte für die Teilnahme an einer Kreisverſammlung mit ſofortiger Wirkung von 12 Mk. auf 20 Mk. erhöhen; 2. in den Kreisvoranſchlag einſtellen: a) für verſchie⸗ dene Ausbeſſerungs⸗ und Umbauarbeiten im Kreisverwal⸗ tungsgebäude L 8, 8 in Mannheim 10 000 Mk., b) für Vor⸗ arbeiten zur Prüfung der Frage der baulichen Erweiterung der Kreispflegeanſtalt Weinheim bezw. der Errichtung eines beſonderen Altersheims 20 000 Mk., e) zur Behandlung von heilbaren Kranken 3000 Mk., d) zur Erſtellung einer Auto⸗ halle durch die Gemeinde Rippenweier 1500 Mk., e) zur Unterſtützung der Beſtrebungen des bäuerlichen Verſuchs⸗ rings„Pfalzgau“ in Ladenburg und dergl. 2000 Mk. Kreisabg. Wehner bemerkte, die ſozialdemokratiſche Fraktion werde den Anträgen des Kreisrates zuſtimmen. Es ſei eine alte Klage, daß es nicht möglich ſei, in der Kreis⸗ pflegeanſtalt Weinheim die geſunden alten Leute von den kranken, namentlch von den Blöden und Unreinen, zu tren⸗ nen. Bei der Prüfung der Frage, ob man ſich auf die bau⸗ liche Erweiterung der Kreispflegeanſtalt beſchränken oder ein Altersheim für die geſunden Inſaſſen errichten wolle, ſei zu berückſichtigen, daß die Stadt Mannheim beabſichtige, ein zweites Altersheim zu erbauen. In dieſem Falle würde ſich für den Kreis die Errichtung eines Neubaues er⸗ übrigen. Rippenweier die Mahnung, vertraglich feſtzulegen, wer die Straße beim Betrieb der Kraftwagenlinie Rippenweier Großſachſen unterhält und wer die Entſcheidung trifft, wenn es ſich um die Herſtellung der Straße handelt. Zum Schluß begründete Kreisabg. Wehner folgenden Antrag ſeiner Fraktion:„Die Kreisverſammlung Mannheim fordert den Kreisrat auf, zum Beſuch der Badſchen Kreisvertretertagungen auch Kreisabgeordnete zu delegieren. Der Kreisrat wird wei⸗ ter aufgefordert, mit dem Vorort des Kreistages in Verhand⸗ lungen zu treten, daß auch in den übrigen Kreiſen die Dele⸗ gation von Kreisabgeordneten eingeführt, wird.“ Durch dieſen Antrag ſolle die Parität gewahrt werden. Kreisabg. Dr. Braun⸗Weinheim meinte, bezüglich der Kreispflegeanſtalt wären mehr Unterlagen erwünſcht geweſen, da es ſich um ein Problem handle, das außerordentlich weitgehend und ſchwie⸗ rig ſei. Kreisrat Moll verbreitete ſich unter Bezugnahme auf den ſozialdemokratiſchen Antrag über den Zweck und das Weſen der Kreisvertretertage. Es handle ſich um eine Ver⸗ einigung, die ſeit 1926 zweimal getagt habe. Die Tätigkeit des Kreisvertretertages beſtehe in einem Gedankenaustauſch über aktuelle Fragen der Kreisverwaltung zwecks Vereinheit⸗ lichung der Behandlung von Fragen, die den größten Teil der Kreiſe intereſſiere. Der Kreisvertretertag habe keinerlei Be⸗ ſchlußrecht, vielmehr lediglich informatoriſcheßunktionen. Eine Preſſeberichterſtattung findet auch nicht ſtatt. Es wird nur ein ganz allgemeines Ergebnis der Beratungen durch einen — Der Redner richtete an die Gemeindeverwaltung Ausſicht geſtellt iſt. offiziellen Bericht veröffentlicht. In Mannheim beſtehe die Praxis, ſämtliche Kreisratsmitglieder zum Kreisvertretertag einzuladen. Der Kreis Mannheim habe mit dem Kreis Karls⸗ ruhe immer die meiſten Vertreter geſtellt. Von einer Ver⸗ letzung der Parität könne niemals die Rede ſein. Der An⸗ trag der ſozialdemokratiſchen Fraktion ſei falſch adreſſtert. Die Kreisvertretertagungen ſeien nichts weiter als Bürgermeiſter⸗ konferenzen. Kreisabg. Oberbürgermeiſter Hügel ⸗Weinheim dankte für die Einſtellung der 20000 Mk. für die Kreispflegeanſtalt, weil die Trennung der geſunden von den kranken Inſaſſen dringend notwendig ſei. Die Abſicht der Errichtung eines zweiten Altersheims in Mannheim ſchließe die Erbauung enes Altersheims in Weinheim nicht aus. Man könne den Aufwand nur aus Anlehensmitteln beſtreiten. Deshalb ſpreche er ſich gegen den kommuniſtiſchen Antrag aus, 300 000 Mk. als erſte Rate einzuſtellen. Wenn er ſich für die Errichtung des Altersheims in Weinheim einſetze, ſo geſchehe es lediglich aus praktiſchen Erwägungen heraus. Der Betrieb könne nur in Verbindung mit der Kreispflegeanſtalt rationell geſtaltet werden. Während der Kreisabg. Hörner Schwetzingen ebenſo wie der Kreisabg. Jung⸗Mannheim den kommu⸗ niſtiſchen Antrag ablehnten, beſtritt Kreisrat Kuhlen, daß der Antrag, wie Kreisabg. Hörner behauptet hatte, ins Blaue hinein geſtellt ſei. Es ſei die verdammte Pflicht und Schuldigkeit des Kreiſes, für die alten abgerackerten Leute ein Heim zu ſchaffen. Auch Kreisabg. Wehner ſprach ſich unter Aufrechterhaltung des ſozialdemokratiſchen Antrages gegen den kommuniſtiſchen Antrag aus, weil die 20 000 Mk. für die Vorarbeiten genügten. Kreisvorſitzender Lintz äußerte ſich über die Zweckbeſtimmung der 20000 Mk. Es ſollen techniſche und ärztliche Gutachten und Koſtenvoranſchläge eingeholt, ferner Beſichtigungsreiſen vorgenommen werden, an denen man auch Kreisabgeordnete teilnehmen laſſen will. Das nächſt⸗ liegende ſei die Unterſuchung der Frage, ob man mit einer Moderniſierung der Kreispflegeanſtalt auskommt. Stellt ſich heraus, daß ſelbſt ein Anbau an die beſtehenden Gebäude nicht genügt, dann werde man der Frage eines Neubaues nähertreten müſſen. Bei Spezialfragen werde man aus der Kreisverſammlung geeignete Mitglieder hinzuziehen, wenn im Kreisrat keine Sachverſtändigen vorhanden ſeien. Kreisabg. Wehner zog hierauf den Antrag ſeiner Fraktion zurück in der Vorausſetzung, daß bei der Beſchickung der Kreis⸗ vertretertage künftighin auf die Kreisverſammlung zurück⸗ gegriffen werde. Der Antrag der Kommuniſten wurde gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt, der An⸗ trag des Kreisrates dagegen mit großer Mehrheit an⸗ genommen. Kreisſtraßen und Kreiswege Hierzu lag folgender Antrag des Kreisrates vor: Der Kreisrat beantragt: Die Kreisverſammlung wolle 1. an beſonderen Zuſchüſſen bewilligen: a) der Gemeinde Großſachſen für Herſtellung eines Gehwegs an der Kreis⸗ ſtraße Nr. 146 2550 RMk., b) der Gemeinde Schriesheim für außerordentliche Inſtandſetzung des Kreiswegs Nr. 24 auf Gemarkung Schriesheim 5667 RMk., e) der Gemeinde Hems⸗ bach für Ueberdeckung des Ortsbaches am Kreisweg Nr. 28 676 RMk.; a 2. den Voranſchlag über Herſtellung von Fahrbahnpflaſter und zwar für Kreisſtraßen in Einnahme 1500 RMk., in Aus⸗ gabe 9000 RMk., für Kreiswege in Einnahme 57 363 RMk,, in Ausgabe 229 500 RMk. genehmigen. Bürgermeiſter Becherer⸗Friedrichsfeld beklagte ſich darüber, daß den berechtigten Wünſchen der Gemeinden hei der Ausführung von Straßenarbeiten nicht genügend Rech⸗ nung getragen werde. Kreisabg. Faulhaber ⸗Brühl wies auf die Schwierigkeiten hin, mit denen die Landwirte bei der Heuernte durch den Zuſtand der beſchotterten Kreisſtraße zu kämpfen haben. Hier ſollte ſchnellſtens Abhilfe erfolgen, auch im Intereſſe der vielen Arbeiter, die täglich dieſe Straße paſſieren müſſen. Kreisabg. Herzog ⸗Mannheim machte dar⸗ auf aufmerkſam, daß die Brücke über den Kraichbach auf Ge⸗ markung Ketſch für ſchwere Fuhrwerke geſperrt iſt. Die Brücke konnte noch nicht repariert werden, da der von der Gemeinde Ketſch beantragte Landeszuſchuß erſt für das Jahr 1928 in — Der von der Kreisverſammlung bereits gewährte Zuſchuß von höchſtens 7000 Mk. erſcheint daher im neuen Kreisvoranſchlag. Kreisabg. Hund ⸗Mannheim be⸗ ſchwerte ſich darüber, daß die Kreisſtraßenwarte noch nicht nach der neuen Beſoldungsordnung bezahlt werden. Kreisabg. Klein Friedrichsfeld ſetzte ſich für die Granitwerke im badiſchen Odenwald ein, die mehr als bisher beim Bezug von Baumaterial berückſichtigt werdem ſollten. Dieſe badiſchen Betriebe ſtänden im ſchärfſten Konkurrenzkampf mit den heſ⸗ ſiſchen Werken. Kreisrat Mol! gab zu, daß die Kreisſtraßen⸗ warte noch nicht nach dem neuen Beſoldungstarif bezahlt würden. Dafttr erhielten ſie aber den früheren Zuſchuß der Staatsbeamten. Die endgültige Regelung könne erſt erfolgen, wenn der Stellenplan vorliege. Baurat Frhr. von Sensburg, der Vertreter des Waſſer⸗ und Straßenbauamts Heidelberg, ging auf die ge⸗ äußerten Wünſche und Beſchwerden ein. Er wies dabei darauf hin, daß die Witterung für die Straßenunterhaltung im Jahre 1927 ſehr ungünſtig war. In dem Bericht des Kreisrates wird diesbezüglich ausgeführt: Durch die an⸗ dauernd naſſe Witterung haben die Straßen ſehr gelitten. Die vorgeſehenen Decklagen ſind zur Ausführung gekummen. Das im Voranſchlag vorgeſehene Unterhaltungsmaterial hat zur ordnungsmäßigen Inſtandhaltung der Straßen teilweiſe nicht ausgereicht. Es mußte daher weiteres Material beſchafft werden. Die vorgeſehenen Teerungen konnten infolge der andauernd naſſen Witterung nur zum geringſten Teil zur Ausfſthrung kommen., Die hierfür vorgeſehenen Beträge ſollen auf das Jahr 1928 übertragen werden. Infolge mehr⸗ facher Erkrankung der Straßenoberbaumeiſter und Fehleus des Perſonals für Vertretung konnten die außerordentlichen Arbeiten zumteil nicht zur Ausführung gelangen. Frhr. von Senusburg bemerkte, die Straßenteerung ſei bei allen Ge⸗ meinden, die Zuſchüſſe genehmigt hätten, in Ausſicht genom⸗ men. Friedrichsfeld habe keinen Antrag auf Teerung geſtellt. Der Kreisrat habe ſich wegen der großen Koſten darauf be⸗ ſchränkt, nur die Ortsdurchfahrten pflaſtern zu laſſen. Das lange Lagern des Materials hänge mit der Berettſtellung der Straßenwalzen zuſammen. Die Gemeinde Seckenheim wollte die Straße nach dem Bahnhof der Hauptbahn pflaſtern laſſen, iſt aber davon abgekommen, weil die Koſten zu hoch ſind. Granit eigne ſich nicht beſonders zur Kleinpflaſterung. Der Quadratmeter komme—2 Mk. höher wie anderes Pflaſter. Die Kraftfahrer klagten über die Erſchütterungen, die Granitpflaſter verurſache. Die Ausſprache endete mit der einſtimmigen Annahme des Antrages des Kreis rates. Der Hauptvpranſchlag für die Zeit vom 1. Aprli 1928 bis 31. März 1929 ſieht 1 633 000 Mark Ausgaben und 798 000 Mk. Einnahmen vor. Es ſind ſomit durch Kreisſteuern 855 000 Mk. aufzubringen. In die Beratung der einzelnen Poſttionen wurden auch die Berichte und Sondervoranſchläge der Kreispflegeanſtalt Weinheim des Kreiskinderheims in Ladenburg und der Landwirtſchaftlichen Schule des Kreiſes Mannheim in Ladenburg einbezogen. Gegen halb 7 Uhr konnte zur Abſtimmung über folgenden Schlußantrag des Kreisrates geſchritten werden: Der Kreisrat ſtellt den Antrag, die Kreisverſammlung wolle 1. den vorgelegten Hauptvoranſchlag für 1. April 1928/9 genehmigen und 2. den Kreisrat ermächtigen, auf Grund der finanzamtlichen Nachweiſungen über die Grund⸗ und Betriebsſteuerwerte ſowie den Gewerbeertrag die Kreis⸗ ſteuerſätze für das Rechnungsjahr 1928 endgültig feſtzuſetzen, ſofern die bisherigen Sätze nicht überſchritten werden. Mehrere ſozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Anträge wurden abgelehnt, der Hauptvoranſchlag mit Mehrheit ange⸗ nommen. Wir werden über die Einzelheiten der Be⸗ ratung des Hauptvoranſchlags noch in nächſter Nummer be⸗ richten. Sch. Brühl, 18. Junt. Bei der Bürgermeiſterwahl am Samstag wurde Ziegeleibeſitzer Valentin Eder mit 38 von 55 abgegebenen Stimmen zum Bürgermeiſter der Ge⸗ meinde Brühl gewählt, und zwar mit den Stimmen der Vereinigten Bürgerpartei und der Zentrumspartei. Für den bisherigen Bürgermeiſter Piſter wurden 16 Stimmen der Sozialdemokraten abgegeben. Der Kandidat der Kommu niſten, Wilhelm Ruchti, erhielt 6 Stimmen. 4 2 Muſſorgſtys„Boris Godunow“ Zur morgigen Erſtaufführung der Oper im Mannheimer Nationaltheater Von Oscar Bie Unter den jungruſſiſchen Opern iſt das künſtleriſch inter⸗ eſſante und am weiteſten verbreitete Werk Muſſorgſkis Boris Godunow. Muſſorgſki iſt ein intranſigenter Vertreter dieſer Richtung. Einmal begann er Gogols„Heirat“ wörtlich zu vertonen, aber er ließ dieſen Verſuch einer muſikaliſchen Proſa liegen. Seine Lieder, die Totenlieder, die Kinderlieder, bringen ſein Syſtem der intenſiven Kleinmalerei am über⸗ zeugendſten zum Ausdruck. Sie ſind die innere Schule ſeiner Opern. Er ſchrieb eine vermeintlich volkstümliche Oper „Khovanchtchina“, die ſeine beiden Seiten, den Geiſtreichtum und das Ruſſentum nach außen kehren. Aber in Boris Godunow tritt das Geniale außerhalb jedes Vergleichs. Die Textbearbeitung des Puſchkin⸗Stoffes iſt mäßig. Es bleibt das Schickſal des durch einen Prinzenmord auf den Thron gekommenen Zaren und die Gegnerſchaft des von Polen intrigierten falſchen Demetrius verwaſchen und unplaſtiſch in Gang und Szene. Doch Boris ſelbſt iſt eine herrliche Rolle, eine Schaljapinrolle, in der alles einzelne greift und Erſchüttert oder mindeſtens muſikaliſch intereſſtert: man empfindet wohl ein Drama, ohne ſich darüber Rechenſchaft geben zu können. Es ſind aufeinanderſolgende Genüſſe muſikdramatiſchen Ausdrucks, die ſich in einem Zirkel von Geiſt und Form, Epiſode und Verismus, Puritanertum und Oper drehen. Boris Godunow wurde 1874 im Petersburger Marientheater das erſtemal gegeben, es ſetzte große Kämpfe, dann bearbeitete es Rimſky⸗Korſſakow und in dieſer Form eroberte es Europa. f Die nationale Subſtanz, die Forderungen der Logik und die des Theaters ſind hier vereinigt: das iſt der Typ des Stücks. Es gibt byzantiniſche Kirchen⸗ und Krönungschöre mit wunderbaren enharmoniſchen Verwechflungen, es gibt ſehr geiſtreiche Schenkenlieder mit reſoluten Melodien auf ver⸗ ſchnittenen Bäſſen, und Waarlams große Erzählung mit dem Zwang eines melodiſch motiviſchen Refrains iſt das Muſter Kenia ſingt ein tropfendes merk⸗ würdiges Klagelied, die Amme ſingt das echte Muſſorgſkilied von der Mücke, zu dem das Orcheſter eine kleine Menagerie von Mücken, Wanzen und Heupferdchen entfaltet. Und ſie machen zuſammen ein reizendes Klatſchhändchenſpiel im Plapperſpiel national verfeinerter Kinderſtuben. Die Mäd⸗ chen von Sandomir veranſtalten ihre bunten üppigen Chöre und Marina ſtellt ihre Maſurkas auf. Im letzten Akt gibt es Breughelſzenen mit Vagabunden und Blödſinnigen von grotesker Geſchloſſenheit. Das alles iſt Form und Ueber⸗ lieferung von einem hellen Geiſte erleuchtet. Die Gleich⸗ zeitigkeit des Singens wird durchaus nicht vermieden und die Aktſchlüſſe(beſonders geſchickt bei der Entdeckung des Demetrius als erſten Aktſchluß) haben ihre wohlbedachten Steigerungen. Der dritte Akt, kann man ſagen, leidet ſogar an der Oper, doch man mag das auf das polniſche Konto ſetzen, das dieſen Akt beſtreitet. Der Jeſuit und Marina entſchließen ſich beinahe zu einem regulären Duett, Marina mit dem Chor erfindet eine rechte Theaterpolonäſe(mit Fis in.Dur) und ihre Liebesſzene mit Demetrius geſtattet ſich formelle melodiſche Linien, die Paris alle Ehre machen wür⸗ den. Vor dem Intriganten und vor der Liebe beugt ſich auch dieſe Oper. Aber dies alles iſt nicht ihr Weſen, es iſt Epiſode und Milieu. Ihr Weſen iſt die enorme Erfaſſung des muſika⸗ liſchen Charakters, der ſich in einem tiefen geſanglichen Ausdruck und in einer wundervoll pittoresken ſymphoniſchen Geſtaltung zu erkennen gibt. Jede Szene ſetzt ein motiviſches Gebilde ab, das maleriſch den Gang der Dinge begleitet. Je mehr das Seeliſche hervortritt, deſto dramatiſcher wird das Solo, deſto freier fließt es in die moderne empfindungsvolle Kantilene aus, die hier zum erſtenmal, nicht in der deutſchen Dogmatik, ſondern in der Geſangsenergie der Romanen ihren Stil findet. Die naturaltſtiſche Verve der Schlußſzenen iſt bewundernswert. Die große„Arie“ des Boris im zweiten Akt iſt von einer erſchütternden Leidenſchaft bewegt. Es iſt Menſchentum in dieſen Ausbrüchen. Die Dekla⸗ mation folgt unbeirrt dem Gefühl. Die muſikaliſche Anſchau⸗ ung der Szene iſt hellſichtig bis in jene letzten feinen Ge⸗ webe, die nur das Ohr des Poeten hinter den Dingen hört. Eine zart abgewogene Stimmungsrhythmik balanetert den Verlauf. Eine ruſſiſche Landkarte, ein Weg nach Oitauen, ein Drängen von Häſchern, eine Gedankenfolge des Chroniſten, eine ganz dumme Papageiengeſchichte lecht ruſſiſch auf eine Phraſenrepetition) werden zu Tonphantaſien. Trinkmotive, Schlachtwünſche, Ruhmerinnerungen, plötzliche Interjektionen geben kurze Melodienſtriche in die Muſik, die vielfach mit ungewohnten Takten, taktwechſelnd, taktlos läuft. Mit einer koloſſalen Illuſionskraft ſind die Angſtzuſtände des Boris geſchildert, Viſionen des ermordeten Kindes mit Glocken⸗ farben, ein Motiv in chromatiſch divergierenden Linien, das rückſichtsloſe, ſchreiende Abgründe öffnet, Furienaugen, die im Traume erſcheinen und wie gräßliche Ringe zu ſchaurigen Halluzinationen auseinanderzittern. Es iſt Sphäre in dieſem Stück, bei aller ſubſtanziellen Erde in melodiſcher Hebung und Enſemblelandſchaft— die Sphäre der unbeſtim mten grauen Luft und der Unendlichkeit der Steppe, die aus dem nationalen Apparat an Muſik in ein geiſtiges Fluidum er⸗ höht und umgeſchaffen wird. Eine flexionsarme Muſik, mit dem Vorhalt als Theſe, den entſtiliſierten Kadenzen, der ele⸗ mentaren Selbſtändigkeit des Tons und Akkords, der willens⸗ freien Rhythmik und der Aufhebung jeder Leibeigenſchaft vor dem Seeliſchen. Theater und Muſik Trinitatiskirche Mannheim. Die vierte Orgelandacht, veranſtaltet vom Organiſten der Kirche, Friedrich Nagel, einem ſehr ſtrebſamen Junior der ſchwferigen Orgelkunſt, hatte nur einen kleinen Kreis herbeigezogen. Die Folge der Vorträge, ſo wie ſie ſich aus der Mitwirkung von Käte Back, unſerer nie verſagenden Geigerin und von Toni A uer bach, einer Novice der Violoncellokunſt ergab, hatte einen fühlbaren und außerdem einen heimlichen Mangel. Es fehlte die Sonne des Geſanges, näher des Chorklanges. um welche ſich die Inſtrumentalmuſtk gruppieren mag. Dieſen Mangel haben wohl die in Orgelandacht Verſammelten gefühlt. Ein Chor⸗ ſatz von Paleſtrina und kurz vor Schluß ein kleiner Händel — beides vielleicht in neuer Bearbeitung für deutſchen Acapella⸗Geſang geſetzt— hätten die rechte Leuchtkraft ge⸗ ſpendet! Der heimliche Mangel? die Orgel der Trinitatiskirche iſt Werken wie Bachs Toccata in C, namentlich aber dem Adagio⸗Mittelteile wie der Fuge nicht„adacquat“, Ob der 0 4. Seite. Nr. 9 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. Junſ 1928 Städoͤtiſche Nachrichten 10 Jahre Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Heilig iſt der Menſch und dreimal heilig das Leben! Dies waren die Worte, die dem erſten Teil der Veranſtaltung am Samstag bei der 10jährigen Gründungsfeier des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen ihren bedeutſamen Inhalt gaben. Nachdem im vollbeſetzten, abgedunkelten Saal das von dumpfer Trauer bewegte Präludium in-moll von Muſik⸗ lehrer Gaber verklungen war, brachten die Schüler der 7. Knabenklaſſe der K 5⸗Schule den eindrucksvollen Sprech⸗ chor„Abkehr vom Kriege“ von Karl Bröger unter Leitung von Hauptlehrer Otto Purſche mit lebendiger Kraft zu voller Wirkung. Männliche Jugend iſt der berufenſte und eindringlichſte Mahner an das ſelbſtlos geopferte Blut der Väter und iſt zugleich hellblickender Fahnenträger der großen, völkereinenden Idee. von der heiligen Unantaſtbarkeit des Menſchenlebens. Dieſer Gedanke, daß das Leben eines jeden Menſchen zu ſchützen ſei, liegt auch dem, von demſelben Ver⸗ faſſer ſtammenden Feſtſpiel: Kreuzabnahme lein Spiel von Schuld und Sieg) zu Grunde. Dieſes allegoriſche, ſtark pathetiſche Feſtſpiel in zeitloſem Gewande bringt uns das ſchickſalverdüſterte Erleben der Kriegsjahre wieder zeitlich nahe. Wir haben alle der grauſamen Majeſtät des Krieges gedient.— ſind ſomit alle mitſchuldig am Krieg. Er, der über eine kampfesfrohe Streitmacht herrſchende Fürſt, der geſchmei⸗ dig, über Tote gleichmütig zur geſchäftlichen Tagesordnung übergehende Kaufmann, der Gelehrte, der ſeine wiſſenſchaft⸗ lichen Kenntniſſe in todbringende Gaſe und Geſchoſſe um⸗ wertet, der Dichter, der die Helden beſingt und die Mutter, die Heldenſöhne erziehen möchte. Sie alle ſollen ſich fortan zur reinen, allumfaſſenden Liebe zur Menſchheit bekennen, um den Fluch des Krieges zu löſen. Um die eindrucksvolle Auf⸗ führung dieſes Spiels machten ſich Mitglieder des National⸗ theaters unter Leitung von Dr. Storz verdient. Hauptdar⸗ ſteller: Klippel, Birgel, Stieler, Marx, Kolmar, Heinz, Ren⸗ kert, Neumann⸗Hoditz, Langheinz. 5 Der Redner des Abends, Bundesvorſitzender Marocke⸗ Berlin, berichtete in ſachlicher Form über die Entſtehung des Vereins, der, aus Selbſthilfe gegründet, ſich zu einer großen Organiſation ausgewachſen habe. Des weiteren ſprach er in anerkennenden Worten über das verdienſtvolle, hilfsbereite Wirken des Bundes und ſeine Werbetätigkeit für eine fried⸗ liche Verſtändigung der Völker. Der Gefallenen und der durch Kriegsverwundungen heimgegangenen Kameraden wurde durch Erheben von den Sitzen und durch das Lied vom guten Kameraden, das ergreifend von der Orgel herabklang, gedacht. Und dann gings, gleich den Klängen der Ehrenkom⸗ pagnie, die eben noch dem toten Kameraden den letzten Gruß geweiht und nun mit ſchmetternden Fanfaren zurück ins tätige Leben ruft, auch mit hellklingender Orcheſtermuſik hinein in den zweiten, bunten Teil des Abends. Raoul Alſter, als geiſtvoller Anſager, ließ nun die Leckerbiſſen in bunter Reihe ſervieren. Das Nationaltheater hatte wiederum ſeine beſte Auswahl geſandt, die die ſpritzigen Chanſons(Friedel Dann, Herr Friedmann), in entzückenden Tänzen(Aenni Häu⸗ ſer, Helmut Hanſel und Tanzſchule Aenni Häns) und in witzigen Einaktern das Publikum mit Fröhlichkeit über⸗ ſchütteten. Und das ließ es ſich gerne gefallen, zumal es noch Verloſung und zum Schluß ein aus alt⸗ und neuzeitlichen Tänzen zuſammengeſtelltes Programm zu gewiſſenhafter Selbſterledigung gab. R. * * Jubiläum bei der Berufsfenerwehr. Am Montag abend verſammelten ſich die Angehörigen der Berufsfeuerwehr zu einer ſchlichten Feier. Oberfeuerwehrmann Karl Haas könnte auf eine 25jährige Dienſtzeit bei der Berufsfeuerwehr zurückblicken. Die Geſangsabteilung leitete die Feier mit einem Liede ein. Branddirektor Vaulont beglückwünſchte und dankte dem Jubilar im Namen der Stadtgemeinde für die treu geleiſteten Dienſte. Nach Ueberreichung einiger Ge⸗ ſchenke fand die einfache Feier, nachdem die Geſangsabteilung noch einige Lieder vorgetragen hatte, ihr Ende. * Ein Lagerbrand entſtand geſtern nachmittag in den Motorenwerken vorm. Benz in der Waldͤhofſtraße vermut⸗ lich durch mit Feuer ſpielende Kinder. Das Feuer wurde durch die um.10 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. entſprechend eingerichtet ſind. Schont die Wieſen! Die Wieſen ſtehen im Blumenſchmuck. Sie bieten uns in der Fülle ihrer langſtieligen Farbenträger eine herrliche Augenweide. Leider aber gibt es noch zu viele Kinder und bedauerlicherweiſe auch Erwachſene, die mit der Augen Luſt nicht zu befriedigen ſind. ihre Augen lockt. Selbſt dagegen wäre wenden, wenn beim Pflücken eines kleinen Straußes die Ver⸗ nunft obwalten würde. Wie oft kann man es ſehen, daß eine Uebermenge von Wieſenblumen, in der erſten Aufwallung freudiger Pflückkunſt geerntet, auf längerem Marſche welk geworden, weggeworfen am Wege liegen— ein trauriges Zei⸗ chen menſchlicher Unbeherrſchtheit. Das iſt aber noch nicht alles. Das Betrüblichſte folgt noch: Bei ſolchem Unverſtand wird meiſt die Wieſe wahllos zertreten. Sieht man tief in ihr drinnen eine beſonders große, ſchöne Blume, viel⸗ leicht eine der einladenden Margueriten, ſtehen— dann muß es ausgerechnet dieſe ſein, die nach Hauſe getragen wird. Daß dabei dem Landwirt ein nicht unbeträchtlicher Schaden ent⸗ ſteht, daran denkt man nicht. Man ſollte es aber umſomehr, als es bekanntlich unſere Landwirte ohnehin ſchon ſchwer genug haben in den heutigen Zeiten. Das Verhältnis von Stadt und Land zu beſſern, iſt eines der wichtigſten Bedürfniſſe unſerer Zeit. Dazu beizutragen ſollte jedermann ſich berufen fühlen, der in die Natur hinausgeht, um ſich an ihr zu erfreuen. Neben der notwendigen Beachtung obigen Geſichtspunktes ſollte man ſich auch befleißigen, die Straßen und Wege einzu⸗ halten und dieſe nicht etwa querfeldein abzukürzen. Be⸗ ſonders ſei auch bei der begonnenen Heuernte darauf hin⸗ gewieſen, daß abgeerntete Wieſen nicht zum Tum ⸗ melplatz von Wandergeſellſchaften werden. Der Wieſenwuchs ſoll ſich erneuern, ſoll eine oder zwei wei⸗ tere Schnitte liefern und ihr Ertrag iſt für die wirtſchaftliche Lage unſeres Volkes von größter Bedeutung. Deſſen ſei ſich jeder Spaziergänger und Wanderer bewußt. Die älteren unter ihnen mögen zum Anwalt ſchonenden Verhaltens gegen⸗ über der mühſamen Anbauarbeit des Landwirts werden. ** * Stellungnahme der Ausſtändigen zur Verbindlichkeits⸗ erklärung des Schiedsſpruches im Rheinſchiffahrtsſtreik. Sonn⸗ tag vormittag nahmen in einer Verſammlung in der„Lieder⸗ tafel“ die dem Verkehrsbund angeſchloſſenen Binnenſchiffer zu der Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches Stel⸗ lung. Nach einem Rückblick des Gewerkſchaftsſekretärs Kö p⸗ pen auf die Bewegung, die nun durch einen Geſetzesſpruch abgeſchloſſen wurde, kam man lt.„Volksſtimme“ einhellig zu der Ueberzeugung, daß damit der Kampf noch nicht beendet ſein könne. Man füge ſich dem Schiedsſpruch, doch zu ge⸗ gebener Zeit würde der Kampf von neuem aufgenommen werden. In Eberbach fand am Sonntag ebenfalls eine Ver⸗ ſammlung ſtatt, die einen ähnlichen Verlauf nahm. Veranſtaltungen * Das Mannheimer Abendfeſt. Der Verkehrsverein Mannheim, der am 24. Juni anläßlich des Jubiläums der Mann⸗ heimer Handelskammer auf dem Friedrichsplatz und in der Au⸗ guſta⸗Anlage ein großes Abendfeſt mit Illumination, Feuerwerk, Leuchtfontäne und Konzert veranſtaltet, ladet auf einem zweifarbigen Plakat zum Beſuch dieſes Feſtes ein. Das Plakat zeigt auf dunkelblauem Hintergrund die leuch⸗ tenden Konturen des Waſſertums und des Friedrichsplatzes. In weitem Umkreis findet es ſeine Verbreitung, um auch die auswärtige Bevölkerung in eindringlicher Weiſe auf das Feſt, das, den umfangreichen Vorbereitungen nach zu ſchließen, ein beſonderes Ereignis für Mannheim zu werden verſpricht, aufmerkſam zu machen und ſie zu einem Beſuche zu veran⸗ laſſen. * Beſſere Verpackung bei Verſendung von ſchnellverder⸗ benden Sachen. Die Poſt klagt darüber, daß jetzt Frucht⸗ ſendungen und dergl. in großer Zahl als Päckchen eingeliefert werden, deren Inhalt während der Beförderung meiſt ver⸗ dirbt, ausläuft und andere Sendungen beſchmutzt und be⸗ ſchädigt. Wir machen daher darauf aufmerkſam, daß die Ver⸗ ſendung von ſchnellverderbenden und näſſenden Sachen, wie Früchten, Beeren, Butter, Fetten uſw. in Päckchen während der heißen Jahreszeit, wenn nach dem Wärmegrad die Ge⸗ fahr beſteht, daß der Inhalt verdirbt und Flüſſigkeit abſetzt, unzuläſſig, im übrigen aber nur dann geſtattet iſt, wenn die Verpackung und namentlich die innere Umhüllung zweck⸗ 5 5 b 5: Künß iele„Li% Kab.30 Uhr. Sie müſſen in Händen haben, was Lich spiele: Künſtlerſpiele ibelle“. Kabarett hr aber nichts einzu⸗ Veranſtaltungen Dienstag, den 19. Juni 1928 Theater: Nationaltheater: Generalprobe„Boris Godunow..80 Uhr, Künſtlertheater: Apollo: Gaſtſpiel der drei Fratellini..15 Uhr, Konzerte: Friedrichspark: Abendkonzert.00 Uhr. Alhambra:„Pat und Patachon“ in Pelti⸗ kannien“— Capiol:„Der Unbekannte“ Gloria:„To⸗ tentanz der Liebe“.— Palaſt⸗Theater:„Patriot en“. Scala:„Der Zigeunerbaron“. Schauburg:„Die Spielerin“.— Ufa⸗Theater:„Natur und Liebe“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 und—5 Uhr.— Schloßbücherei: 11—1 und —7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ Völkerkunde:—5 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung von—4 Uhr. Aus dem Lande G. Schriesheim, 16. Juni. Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgarten in Ladenburg ſich zu Weinbauverſuchen nicht eignet. Schon zweimal ſind in den letzten Jahren die Verſuchsanlagen mit Reben erfroren. Man wünſcht an der Bergſtraße ſelbſt einen Verſuchs⸗ weinberg anzulegen. Schon vor 2 Jahren iſt Kreisbauober⸗ inſpektor Martin ⸗ Ladenburg mit der Gemeinde Schries⸗ heim in Verhandlungen getreten, die jedoch leider bis jetzt noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Wie wir nun hören, hat ſich nun der Graf von Oberndorff⸗Neckarhauſen der auf der Gemarkung Schriesheim große Rebanbauflächen beſitzt, be⸗ reit erklärt, ein Gewann in ſeinem Schloßberg zur Verfügung zu ſtellen. Auch die Gemeinde ſelbſt hält ihr ſchon lang ge⸗ machtes Angebot, zwei geeignete Gemeindegrundſtücke im Gewann untere Kehläcker, zu dieſem Zwecke herzugeben, immer noch aufrecht. Sie hat ſich nunmehr an den Kreisrat gewandt mit der Bitte um alsbaldige Stellungnahme, damit gegebenenfalls mit dem Graf v. Oberndorff zwecks Pacht in Verhandlung getreten werden kann. Die Gemeinde Schries⸗ heim mit der größten Rebanbaufläche Nordbadens und als bedeutendſter Weinbauort der Bergſtraße(Schriesheimer Kuhberger) darf wohl einen berechtigten Anſpruch darauf er⸗ heben, den Verſuchsweinberg des Kreiſes zu erhalten. Sie iſt auch zu jedem Entgegenkommen bereit, wie ſie wiederholt er. klärt hat. Hinderniſſe ſtehen nicht im Wege, ſodaß der Kreis⸗ 185 und die Kreisverſammlung ſich ohne weiteres entſcheiden nnen. * Heidelberg, 15. Juni. Der Männer⸗Geſang Verein Heidelberg⸗Kirchheim beteiligte ſich an einem großer Geſangswettſtreite in Weil der Stadt(Württemberg). Der Verein ſang unter der bewährten Leitung ſeines Chor⸗ meiſters Max Adam⸗ Mannheim, gegen eine ſtarke Konkurrenz von größeren, ausgezeichneten Stadtvereinen aus Stutgart uſw. in der oberſten, erſchwerten Kunſtklaſſe und errang ſich mit 71 Punkten, wobei nur 72 zu erreichen waren, in ſeiner Klaſſe den la- und Ehrenpreis. Den Glanzpunkt bildete aber noch die Erringung der höchſten Tagesleiſtung, wofür dem Verein, wie ſchon kurz be⸗ richtet, der goldene Kranz des ſchwäbiſchen Sän⸗ gerbundes überreicht wurde. Der Verein verfügt über ein feines Stimmenmaterial von ungefähr 120 Sängern. U Großſachſen, 18. Juni. Heute und geſtern wurde hier das 55 jährige Jubiläum des„Sängerbundes Groß⸗ ſachſen“ feſtlich begangen. Eingeleitet mit Feſtkonzert und Bankett, nahm das Jubiläum unter großer Beteiligung einen ſehr eindrucksvollen Verlauf. Den Höhe⸗ und Glanzpunkt bildete der geſtrige Geſangswettſtreit von 25 Ver⸗ einen mit etwa 1500 Sängern. Feſtpräſtident Regierungsrat Schuhmann richtete an die Gäſte eine herzliche Will⸗ kommensanſprache. In der höchſten Stadtklaſſe erhielt die Liedertafel Weinheim mit 79% Punkten einen Ja Preis, die Sängereinheit Mannheim mit 79 Punkten einen Ib Preis und der Sängerbund Neckarſteinach mit 707 Punkten einen le Preis. In der zweithöchſten Stadtklaſſe (bis 75 Sänger) erhielt die„Deutſche Einheit Mann⸗ heim⸗Feudenheim mit 747 Punkten einen Ib Preis. Für die prämiierten Leiſtungen, die auf achtbarer Höhe ſtan⸗ den, wurden wertvolle Preiſe verabreicht. So z. B. erhiell die Liedertafel Weinheim einen Geldpreis von 250/ nebſt einem goldenen Pokal. Das jſdeole 0 9 6 g Genn Abfuhr Honfelet ſehr ſtrebſame junge Organiſt nicht ſich und auch ſeinen Zu⸗ hörern zu viel zugemutet hat? Jedenfalls waren die zwei Seltenheiten, die Fuge von C. F. Pollavoli und die Kirchen⸗ arte(Aria da Chiesa) aus dem 18. Jahrhundert, deren Autor unbekannt, aber zu den Neapolitanern zu gehören ſcheint, wirkſame Einführungen, die uns in die beſte Stimmung ver⸗ ſetzen konnten. Auch die Violoncello⸗Stücke von Schubert und Händel waren erfreulich, denn Toni Auerbach ſpielt recht muſtkaliſch, mit ſchöner Tongebung und warmer Empfindung. Und Käte Back trug uns zwei Sätze aus Händels F⸗dur⸗ Sonate vor, mit Ueberzeugung, Stilgefühl und edlem Aus⸗ druck. Hernach verbanden ſich der Organiſt und die beiden genannten Künſtlerinnen zu einem Bach⸗Trio. Man hatte den ruhigen Mittelſatz des D⸗moll⸗Konzerts, das der Meiſter für zwei Violinen und Orcheſterbegleitung geſchrieben hat, mit Zugrundelegung der Klavierbegleitung für Violine und Violoncello eingerichtet. Nun ja, die Kniegeiger leben von Bearbeitungen, aber was Bach in ſeinem F⸗dur⸗Satz Adagio non troppo genannt hat, war eigentlich eine Paſtorale, „Duetto alla Siciliana“. Das geſtrige Zeitmaß, das uns alle 12 Achtel ausmaß(ſtatt ruhiger vier Viertel) war der Wir⸗ kung nicht förderlich, ſo ſchön die Triogenoſſen auch ihren Bach muſizierten. Gerechterweiſe iſt zu ſagen, daß dieſe getragene, gedehnte Zeitmeſſung früher allgemeine Geltung hatte. Aber wir haben die Sicilianenweiſe mittlerweile„durchaus ſtudiert mit heißem Bemühen“ und wiſſen heute mehr darüber als anno 1850... Mit einem wirkſamen Finale des franzöſiſchen Orgelmeiſters Alexander Guilmant ſchloß Friedrich Nagel ſeine Orgelandacht. Auch Guilmant war einſt Organiſt an einer Trinitatiskirche, nämlich an der Saint e⸗Triniti 85 W 8 Wüſte Lärmſzenen bei„Jonny“. Unſer Münchener Theatermitarbeiter ſchreibt uns: Das Theater am Gärtner⸗ platz bot dem ſommerlichen München als Senſation eine erſtklaſſig beſetzte Aufführung der ſattſam bekannten Krenec⸗ ſchen Neger⸗Oper„Jonny ſpielt auf“. Als Dirigent war Generalmuſikdtrektor Mikorey gewonnen worden, In den Hauptrollen wirkten u a. Oeſtwig und Alfred Jerger (Neger) und die Damen Eliſa Stünzner und Gertrud Bender, Das ausverkaufte Haus erlebte einen Theaterſkandal beſon⸗ derer Ausmaße. Von der Galerie wurden Stinkbomben ge⸗ ſchleudert, die das Haus ſchnell verpeſtet hatten. Die gut or⸗ ganiſierten„Demonſtranten“ arbeiteten außerdem mit Trä⸗ nengaſen und ermunternden Zurufen— der Mob hatte ſeinen großen Tag. Dennoch wurde das Stück zu Ende geſpielt, nachdem man ausgiebig für friſche Luft geſorgt. Allerdings blieb der Zuſchauerraum ſtändig erleuchtet. Vor dem Theater zeigte ſich das übliche Bild mehr oder minder heftig Debat⸗ tierender und eines ſtarken Polizeiaufgebotes. Jonny ſpielte auf und— ſo oder ſo— das Volk tanzte nach ſeiner Pfeife Berliner Theater. Mancherlei ſchlechte und noch ſchlech⸗ tere Stücke gehen über die Sommerbühnen, die auswärts kaum ein Intereſſe haben. Erwähnung allein verdient die Aufführung von Feuchtwangers hiſtoriſchem Schauſpiel: „Kalkutta, 4. Mai“ im Staatlichen Schauſpielhaus. Das Stück ging früher unter dem Namen„Warren Haſtings“ über die Provinzbühnen und ſtellt ſich heute als einer der vielen anſtändigen, aber nicht ganz gelungenen Verſuche dar, alte Ge⸗ ſchichte in neue Dramenform einzugießen. Warren Haſtings erobert Indien für England durch die Kraft ſeiner Perſön⸗ lichkeit, die um der höheren Ziele willen vor Brutalität nicht zurückſchreckt und lieber ein paar Eingeborene opfert, ehe man den Bankerott erklärt oder ganze Völkergruppen dem Hunger⸗ tode preisgibt. Er baut Straßen, nimmt Schiffe, erhandelt Reis, beſchlagnahmt Geld— was es auch für Menſchenleben koſtet. Er führt auch Krieg für dieſe ſeine letzten Ziele. Eine Kommiſſion aus London ſoll ihn kontrollieren, greift ihn an wegen ſeiner Rückſichtsloſigkeit, glaubt ſogar einmal ſeine Be⸗ ſtechlichkeit nachweiſen zu können, da ſeine Geliebte von einem befreundeten Volksſtamm einen koſtbaren Stein erhalten hat. Aber er beſtegt oder düpiert ſeine Widerſacher und ſteht mit reinen Händen da. Die große Szene müßte ſich entwickeln zwiſchen ihm und einem reichen Radſcha, den er hinrichtet und konfisziert. Hier müßte europäiſcher Rationalismus und in⸗ diſche Philoſophie in müchtigem Bogen ſich gegen einander ſpannen, die Kraft der Perſönlichkeit gegen die Schwäche der Weisheit. Aber Feuchtwanger verſagt in dieſem Augenblick. Gute Arbeit, manche wirkſame Szenerie und vielerlei Witz und Ironie, wenn auch nicht ganz von dem Format Shaws, bringen das Stück auf ein achtbares Niveau, das den Erfolg verdiente. Der Regiſſeur, Erich Engel nahm es meiner Au⸗ ſicht nach zu ſchlapp. Ein wenig mehr Tempo und Feuer hätte gut getan. Er beſetzte die Hauptrolle des Warren Haſtings ſehr gut mit dem differenzierten Forſter, verteilte aber, oder benützte ſonſt die Schauſpieler vielfach an falſcher oder kom⸗ promittierender Stelle. 0. b In die weite Welt Von Max Jungnickel 8 l Leis klingen meine Wanderſchuhe, und mein Wanderſtab ſchleppt mich durch die Welt.— i Die Bäume ſind zu grünen Häuſern des Himmels ge⸗ worden, zum Palaſt der Sonne, zum Dom der Sterne, zum ſchwebenden Tanzſaal der Inſekten und zu ſeligen Brautkam⸗ mern der Vögel. Grün laſſen die Bäume ihre Standarten flattern. Der Himmel ſtrömt blau und voll in die Fenſter der Bäume: Lerchenlieder ſpulen ſilbern hinein, tanzende Kinderſtimmen, Glockengetön, Mühlenkreiſen und die ganze Süßigkeit des Windes. Die Bäume ſtehen und lauern, vor Erwartung zitternd, auf ein hohes Feſt. Alles hab ich vergeſſen: Die Not der Zeit, ein Haß und den Jammer. a liche hat ſie mit ihren Blüten verſchüttet. Wie ſoll ich an der e wenn ſie mich wie eine Brautjungfer an⸗ ie—— a Die Glocken haben einen anderen Schlag wie ſonſt. Es iſt, als hingen ſie am Himmel. Die vergrämten Geſichter der Häuſer leuchten auf, als hätten ſie lauter frohe Gedanken. Die Berge ſteigen freier in den Himmel, als ſäße in ihnen ein Gott, der ſie mit ewigen Schultern emporwuchtet. Die Straßen laufen im Licht, als wären über ihre ſtrie⸗ migen Rücken die Sohlen ſeliger Tänzer gegangen. In Blumenbänder hat ſich der Bach gekränzt. In die Kinder⸗ ringelreihenſtrophen ſehen die Augen der Alten hinein, und wie ſie ſo hineinſehen, da gaben ſie ſo wunderbaren Glanz, als ob ein Heimweh ihre alte Bruſt ergriffen hätte.— Und tmmer geht mit ihr wie ein ſchimmernder Geſelle die Zeile, die ich einmal in einem alten Buche las:„Guck in die weite, weſte Welt“ a Die Welt hat ſich ſo ſchön gemacht. Alles Häß⸗ 1 25 Dienstag, den 19. Junf 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 279 Nachbargebiete Schwere Bluttat eines Irrſinnigen * Saarbrücken, 18. Juni. Die Gaſtwirtſchaft Schröder im benachbarten Heusweiler war am vergangenen Samstag der Schauplatz einer furchtbaren Bluttat. Der 44 Jahre alte unverheiratete Land⸗ und Gaſtwirt Andreas Schröder, der bei einem Trommelfeuer an der Somme im Jahre 1915 einen Nervenſchock erlitten hatte und nach längerem Aufenthalt aus dem Irrenhaus in Merzig als geheilt entlaſſen worden war, erlitt am Samstag nachmittag einen furchtbaren Tobſuchtsanfall. Mit einem großen Schlächtermeſſer bewaffnet ging er auf einen ſeiner Freunde namens Leidinger los, ſtach mehrmals blindlings auf Leidinger ein und ſchleppte ihn dann in den Hausflur. Hier richtete er ſein Opfer furchtbar zu, ſchnitt ihm den Leib auf, ſtach ihm die Augen aus und brachte ihm noch andere ſchwere Schnittwunden bei. Leidinger war in wenigen Minuten tot. Auf die Hilferufe Leidingers eilte ein Schwager des Schröder herbei. Als dieſer den Tob⸗ ſüchtigen zur Ruhe bringen wollte, erhielt er ebenfalls einen Stich in die Bruſt. Mit ſchwerer Lungenverletzung brach er blutüberſtrömt zuſammen. Dann ging Schröder ruhig in ſein Haus. Sein Dienſt mädchen, das die Bluttat zuge⸗ ſehen hatte, ſprang bei der Annäherung Schröders durch das Fenſter in den Hof und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Seiner Haushälterin gelang es, ſich über die Hin⸗ tertreppe zu flüchten. Der Tobſüchtige, der anfangs jedem mit Erſchießen gedroht hatte, der es wagen ſollte, ſich ihm zu nähern, ergab ſich ſchließlich freiwillig ſeinen Be⸗ lagerern, ſechs Landjägern und der Ortsfeuer⸗ wehr. Großer Lederdiebſtahl * Darmſtadt, 18. Juni. Bei der heſſiſchen Handwerks⸗ Zentralgenoſſenſchaft wurden in letzter Zeit größere Mengen Sohlenleder und andere Schuhmacherbedarfsartikel ge⸗ ſtohlen. Die Ermittelungen ergaben, daß der Schuhmacherei⸗ inhaber Hübner von Darmſtadt den bei der Zentralgenoſſen⸗ ſchaft beſchäftigten Kaufmannslehrling Jährling angeſtiftet hatte, dieſes Leder zu ſtehlen. Er hat dem Lehrling nach einem Abdruck Nachahmungen der Lederkellerſchlüſſel ver⸗ ſchafft, und gemeinſam mit dieſen in den Abendſtunden die Diebſtähle ausgeführt. Außerdem ſind noch fünf weitere Schuhmacher in die Angelegenheit verwickelt. * * Mainz, 18. Juni. Am Samstag nachmittag wurde der 39 jährige Schloſſer Pet. Kandler nach gewaltſamen Oeff⸗ nen der Tür bewußtlos in der Küche liegend aufgefunden. Der Gashahn ſtand offen und die Küche war mit Gas gefüllt. Da der Mann ſeit dem Tode ſeiner Frau ſchon öfters mit Selbſtmordgedanken umging, wurde an⸗ genommen, daß er wiederum einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nommen hate. Im ſtädtiſchen Krankenhaus iſt der Lebens⸗ müde geſtorben. Gerichtszeitung Der Strafantrag im Wolff ⸗Prozeß * Kaiſerslautern, 18. Juni. Im Wolff ⸗ Prozeß be⸗ antragte der Staatsanwalt am Montag vormittag folgende Strafen: Gegen Dr. Wolff wegen fortgeſetzten Vergehens des Betruges und Verbrechens des Blankettmißbrauchs eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren 6 Monaten, wegen Konkursvergehens zu 6 Monaten, zuſammengezogen z u 4 Jahren 8 Monaten Gefängnis, wovon 8 Monate Unterſuchungshaft abgehen. Die Koſten hat der Ange⸗ klagte zu tragen. Gegen den Buchhalter Eſſig wegen Beihilfe zum fortge⸗ ſetzten Verbrechen des Betrugs eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten, abzüglich 6 Monate Unterſuchungshaft und die Koſten. Gegen Günnel wegen fortgeſetzter Beihilfe zum Verbrechen des Betrugs 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und die Koſten. Die Zeugenvernehmung wurde im Laufe der heutigen Verhandlung beendet, das Urteil wird am Dienstag vormittag gefällt. Der Haftbefehl wird aufrecht erhalten. Rhein⸗Main⸗Saarverband⸗Meiſterſchaften Gute Teilnahme, recht beachtliche Leiſtungen und ein in⸗ tereſſiertes, wenn auch nicht zu zahlreiches Publikum waren die äußeren Merkmale der diesjährigen Meiſterſchaften des Rhein⸗ Main⸗Saarverds. die der Sp. Vg. Speyer zur Durchführung über⸗ geben wurden. Man muß es den Leuten laſſen, unſer A⸗Verein hat ſich jegliche erdenkliche Mühe gegeben und bewieſen auch bei der Austragung viel Geſchick, denn auf die Minute folgten die Kon⸗ kurrenzen, ſodaß keine der unliebſamen Pauſen eintraten. Es war aber auch ein Glück, denn die letzten Leute der 4 mal 1500 Meter Staffel, die ſich nicht genügend„beeilt“ hatten, konnten ihre Kabine nicht mehr trocken erreichen. Außer dieſem natürlich auch für die Paſſive unliebſamen Schönheitsfehler verlief alles in beſter Ord⸗ nung. Für Spannung ſorgten die heiß umſtrittenen Konkurrenzen, mit gegen die früheren Jahre entſchieden verbeſſerten Leiſtungen. Beſondere Erwähnung verdienen hier der Speerwurf, bei dem drei Erſten die 50 Meter⸗Grenze klar überſchritten, dann auch die Zeiten im 5000 Meter⸗Lauf, wie auch in den übrigen Laufwettbewerben. Faſt durchweg verliefen die Konkurrenzen überaus ſpannend. Die 100 Meter brachten eine geglückte Revanche von Butzbach, der im Vorjahre von Dahlſtein⸗Trier geſchlagen worden war und dies⸗ mal den Spies umdrehte. Dafür verteidigte Dahlſtein ſeine Mei⸗ ſterſchaft über 200 Meter erfolgreich, wie auch Philippi die über 5000 Meter, während ſonſt meiſt die Favoriten ihre Titel wenn auch erſt nach hartem Kampf abtreten mußten. So gewann Kejr die 400 Meter knapp vor Süß, Ziegler die 1500 Meter nach ſcharfen Kampf vor Dauenhauer. Die 1500 Meter gewann Kolz in überzeugender Weiſe und gutem Stil, vom Start weg hatte er die Führung inne, die er nicht mehr abgab. Die längſte Strecke endete ohne Entſchei⸗ dung, da Ronald und Philippi in totem Rennen— abſichtlich ein⸗ liefen. Mangelhafte Technik konnte man im Hürdenlauf, einer der ſchwerſten Uebungen der Leichatlethen ſehen, beſondere Spannung riefen zum Schluß wieder die Staffeln hervor. Die 4 mal 400 Meter⸗Staffeln hatte Trier bereits am Vormittag durch glänzendes Laufen von Dahlſtein gewonnen, nun folgte noch ein weiterer Sieg über 4 mal 100 Meter; auch hier waren Dahlſtein und Kehr die beſten. In der 4 mal 1500 Meter Staffel, die als letztes Rennen gelaufen wurde, kam dann auch Saar Saarbrücken zu einem Staffel⸗ ſieg; nach hartem Kampf mit Pirmaſens behielt der Saarbrücker die Führung. Blieben noch die Damen, bei denen Frl. Kimmel, Trier eine ſelten geſehene Erfolgsſerie aufzuweiſen hatte. Außer dem Kugel⸗ ſtoßen wurde ſie in ſämtlichen übrigen ſteben Wettbewerben Mei⸗ ſterin, gewiß eine nicht alltägliche Leiſtung, die von großer Viel⸗ ſeitigkeit und gutem Können zeugt. Auch in der 4 mal 100 Meter Damen⸗Staffel war ſie beteiligt, ſodaß ſie insgeſamt achtmal erfolg⸗ reich war. A. D. A..⸗Reichs und Alpenfahrt Auftakt in Wernigerode Während hoch in den Lüften Flieger anläßlich des Wernigeröder Kunſtflugtags Wernigerode und das Harzer Bergland überflogen und übertrudelten, fand im Stadtinnern Wernigerodes die Fahrzeug⸗ abnahme zur VII. A. D. A..⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt ſtatt. Die Be⸗ teiligung iſt qualitativ gut und das zur Abnahme erſchienene Fahr⸗ zeugmaterial macht einen ausgezeichneten Eindruck. Die kleinſten Wagen ſind die drei kleinen, zinnoberroten Dixi, die größten ſind 24/00/40 PS Mercedes⸗Benz⸗Wagen. Dixi iſt das am ſtärkſten ver⸗ tretene Fabrikat. Außer den drei kleinen 3/15 PS Dixi⸗Zweiſitzern, die ein Team bilden, iſt noch eine Dixi⸗Mannſchaft auf den 2 Liter Dixi⸗ Wagen gemeldet. Einen auch in ihrer Aufmachung vorzüglichen Ein⸗ druck machten die drei Brennabor⸗Wagen des Brennabor⸗Teams. Die Brennabor⸗Wagen werden von Oberingenieur Niedlich, von Backaſch und von Lehnert gefahren, drei Fahrern, die ſich auf der Gebrauchs⸗ und Wirtſchaftlichkeitsprüfung ausgezeichnet hatten. Auf Preſto er⸗ ſchien Fräulein Marta Pix zur Abnahme, die alle drei Reichsfahrten der letzten Jahre mit Erfolg beſtritten hatte. Die Berliner Schutz⸗ polizei iſt auch diesmal wieder gut vertreten. Regierungsrat Schu⸗ mann fährt einen NAG 14/0 58, Polizeihauptmann Huth einen Stoe⸗ wer⸗Achtzylinder, Polizeihauptmann Sander den 8/38 PS Mercedes⸗ Benz und Major Gutknecht einen Simſon⸗Supra. Der Leiter des Verkehrsdezernats im Preußiſchen Miniſterium des Innern, Ober⸗ regierungsrat Paetſch, fungiert als Sportkommiſſar und wird einen 6 Eiter Mercedes⸗Benz ſteuern. Von bekannten Sportfahrerinnen be⸗ merkten wir Frau Elſe Metz(Stuttgart) Kartellſahrtſiegerin von 1927, mit ihrem Wanderer, Frau Tilli Kotte(Dresden) auf einem ſehr ſportſchneidigen Simſon⸗Supra⸗Zweiſitzer, Thea de Terra, die Film⸗ ſchauſpielerin, auf einem kleinen Dixi. Weil der urſprünglich auf Dixi gemeldete Polizeihauptmann Sander ſeinen Dixi nicht recht⸗ zeitig geliefert bekam, wird er auf Mercedes⸗Benz an den Start gehen, während als Dixi⸗Fahrer Kandt jun. an ſeine Stelle tritt, wodurch das Sportliche Rund ſchau zweite Dixi⸗Team beibehalten bleibt. Die Fahrtleitung obliegt Herrn Dipl.⸗Ing. Filſer, dem erfolgreichen Schöpfer und Leiter der ADA⸗ Wirtſchaftlichkeitsprüfung. Sportpräſident Kroth war zur Abnahme zur Stelle, und die O. N. S. war durch Direktor Petitjean vom Wies⸗ badener Automobil⸗Club und durch Dr. Pagenſtecher vertreten. Direk⸗ tor Petitjean wird die ganze Fahrt begleiten. 22 der abgenommenen Fahrzeuge rollen auf Continentalreifen, 5 auf Excelſior, 2 auf Dunlop, je eins auf Goodyear, Fireſtono und Englebert, 2 Wagen waren mit Peters Union, Metzeler und Goodyear über Kreuz bereift. Siegfried Doerschlag. 7. Karlsruher Wiloparkrennen Zündorf⸗Köln auf DW. erzielt die beſte Zeit Das unter der Oberleitung der Landesgruppe Weſt im DV. auf der prächtig gelegenen,.410 Km. langen Rundſtrecke des Karlsruher MV. war ſportlich und organiſatoriſch ein voller Erfolg; ſchönes Wet⸗ teer lockte noch nie geſehene Zuſchauermaſſen in den Wildpark. Dazu waren die glatt verlaufenen Rennen außerordentlich ſpannend und ſchön. In allen Klaſſen wurden zehn Runden 74,1 Km., gefahren. Im Rennen l, das die Maſchinen bis 175, bis 250 und bis 350 cem. vereinigte, ſtarteten 12 Fahrer. Geiß⸗Pforzheim auf 175 cem. DR., der zuſammen mit den 250er Maſchinen ſtartete, weil er in ſeiner Klaſſe ohne Konkurrenz war, fuhr mit 48,05 die beſte Zeit der Gruppe. Selbſt der Sieger der 3öber Klaſſe, Bourdy⸗Ludwigsburg auf Standard, be⸗ nötigte mit 48,12 Minuten eine längere Zeit. Bei den 250er Maſchinen blieb Kern⸗pforzheim auf UT in Front. Im Rennen II der Solo⸗ maſchinen bis 500, 750 und 1000 cem. blieben die Favoriten Zündorf⸗ Köln auf DW. und Rüttchen⸗Erkelenz auf Harley⸗Davidſon in Front. Mit nur einer Sekunde Vorſprung ließ Zündorf ſchließlich ſeinen Landsmann hinter ſich. Zündorf erzielte mit 43.02 Minuten (104 Km. Stundendurchſchnitt) die beſte Zeit des Tages, dafür fuhr Rüttchen, der Kerzendefekt hatte, mit 4,02 Minuten(110 Km. Stunden⸗ durchſchnitt) die ſchnellſte bisher Wildparkrunde. In der 750er Klaſſe ſiegte Klein⸗Frankfurt auf DW. knapp vor Mall⸗Daxlanden auf Imperia. Bei den Seitenwagen kamen von ſieben geſtarteten Maſchi⸗ nen nur drei über die Strecke. In der Klaſſe bis 600 cem. ſiegte Meſſerſchmidt⸗Stuttgart auf BMW. mit 52,35 Minuten, in der Klaſſe bis 1000 cem blieb Dobler⸗Stuttgart auf Ardie⸗Jap in 50,11 Minuten (beſte Zeit der Seitenwagenklaſſe) in Front.— Zum Schluß gab es ein Ausſcheidungsrennen der Sieger und Zweiten mit Zeitvorſprung ent⸗ ſprechend der Maſchinenſtärke, wobei Rüttchen in 20,21 Minuten für fünf Runden ſiegte. Würzburger Ruder⸗Regatta Bei kühlem Wetter, teilweiſe ſtarken Niederſchlägen und Gegen⸗ wird wurde am Sonntag auf einer 1850 Meter langen Strecke des oberen Maines die Würzburger Ruderregatta durchgeführt. Schwache Beſetzung der einzelnen Rennen machte u. a. zwei Alleingänge not⸗ wendig. Im übrigen ſah man recht ſchöne Kämpfe, hie und da auch noch unfertige Mannſchaften. Der Beſuch der Rennen, die glatt ab⸗ wickelt wurden, ließ infolge des„109er Tages“ zu wünſchen übrig Die Ergebniſſe: Fränkiſcher Verbands⸗Achter: 1. Würzburger R. V.:28; 2. R. B. Bamberg:48. 2. Jungmann⸗Einer: 1. R. V. Bamberg(Lotter) 6745; 2. Hanauer R. G.(Herbert):52; 3. Akademiſcher R. K. Würzburg :57. Jungmann⸗Vierer: 1. Offenbacher R. G. Undine:03; 2. R. B. Hellas ⸗ Offenbach:19,36. Alarich⸗Fick⸗Gedächtnis⸗Reunnen. Junior⸗ Vierer: 1. Würzburger R. V.:03; 2. Hanauer R. C. Haſſia 6221,68. Preis vom Stein⸗Vierer: 1. Kitzinger R. V. 5158; 2. Würzburger.G. :02. Fränk. Main⸗Pokal⸗Einer: 1. RV. Bamberg(Bayerwaltes) 67867 2. Frankfurter R. V. 65(Roller):49,6. Staatspreis Jungmann⸗ Achter: 1. R. V. Hellas Offenbach:45, 2. Offenbacher R. G. Undine .50. 3. Würzburger, R. G..01. Fränkiſcher Verbands⸗Junior⸗ Vierer: 1. Würzburger RV.:17,2, 2. RV. Bamberg:81. Franziska⸗ Kitz⸗Gedächtnis⸗Rennen. Zweier ohne Steuermann: 1. Regensburger NRC.(Gonetz⸗Nolden) 6754, 2. RV. Offenbach(Pfeffer⸗Klein) 7200. Preis von der Burg, Vierer: ausgefallen, da keine Meldung erfolgt. Regatta⸗Vereins⸗Preis⸗Vierer: J. Würzburger RG.:55, 2. Kitzinger RV.:00. Preis vom Schloß, Vierer: 1. Offenbacher RG. Undine :00, 2. RV. Nürnberg:01, 3. RV. Hellas Offenbach 6711. Julius⸗ Gchter⸗Preis. Achter: 1. RV. Bamberg Alleingang:51. Damenpreis⸗ Vierer: 1. Frankfurter RV. 66(Roller im Alleingangſ 683,3. Preis von der Mainmühle, Vierer: 1. R. Sp. V. Teutonia 6700, 2. Hanauer NC. Haſſia:09,4. Preis vom Reinhartsbronn, Achter: ausgefallen, da keine Meldung eingegangen. Inſelpreis, Einer: 1. RV. Bamberg (Bayerwaltes):38, 2. Hanuger RC.(Herbert) und RC. Bamberg (Lotter) aufgegeben. Preis von Würzburg, Achter: 1. Würzburger RV.:21, 2. Kitzinger RV.:41. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolit und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige Frans Kircher— Anzeigen: Max Filter Höchste Auszeichnungen end das best Werturteil tur die hohe Oualftät eines Wagens. Die in der 1½ Liter- 65 PS Merchſinder innensteuer- Limousine RM 4750 . ADAC- Gebrauchs- und Wirtschaftſichkelts- prũfung errungenen Preise des Preußischen Ministerlums des innern, der B. Z. am Mittag, des Benzowerbandes, die Aus- zeichnungen mit der Großen und Kleinen Goldenen ADñ⁊AC- Medaille, der Großen Silbernen ADAC- Medaille und 6 ADñAC- Bechern mu der goldenen Medaine sowie die zahlreichen durchschlagenden Erfolge auf den Schönheitskonkurrenzen zu Wiesbaden, Köln u. Berlin OAC und BAC), brachten erneut die außerordentliche Wirtschaftichkeſt u. Zuver- lassigkeit sowñie die unerreichte Formenschön- het in der Linienführung u. Ausstattung unserer serienmäßig karosslerten innensteuer-Limousi- nen in nachdrũcklichster Weise zum 555 N 5 2½ Liter- 10%½ 5 S Sechscglinder innensteuer-LIlmousine RR 6450 Zuverlassig Mirtschäfflich Vllondeto Formonschönhait Unsero 1026 97 3 Ulter- 125 PS Sechschlinder innenstsuer- Limousine 7 Sit. RN 7950 abr. Relchstein Brennabor- werke Brandenburs aue Brennabor-Verkaufssfelle in Mannheim: Süddeutsche Kraffwagen-Verkaufsges. m. b.., Mannheim Drimz-Whelmstrase 8 Fernruf 26 011 u. 21523. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. Junt 1928 Der Schleierzwang in Indien Je mehr ſich der Orient der weſtlichen Zipiliſation an⸗ paßt, deſtomehr ſchwindet auch der Schleier, mit dem die prtentaliſchen Frauen nach altem Brauch ihr Geſicht verhüllen müſſen. In der Türkei iſt der Zwang nicht nur beſeitigt, ſondern es iſt den Frauen ſogar verboten worden, noch einen Schleier zu tragen. Die Königin von Afghaniſtan, die ihren Gemahl Amanullah auf der europäiſchen Reiſe begleitete, hat ſich gleichfalls vou dem Schleierzwang befreit. Sie iſt ſogar bei ihrem Einzug in die perſiſche Hauptſtadt Teheran kühn genug geweſen, auf eine Verſchleierung ihrer Geſichtszuge zu verzichten. In Afghaniſtan ſelbſt iſt aber der Schleier noch des Landes Brauch und in Indien ſind die Frauen auch heute noch durch die Sitte gezwungen, ihre Geſichtszüge nach beſtimmten Vorſchriften ſtreng zu verhüllen. Der engliſche Maler Sidney Smith, der von einer indi⸗ ſchen Reiſe nach London zurückgekehrt iſt, gibt eine bemer⸗ keuswerte Schilderung der Erfahrungen, die er in dem Lande „der verſchleierten Frauen gemacht hat. Der Schleierzwang bringt es mit ſich, daß in Indien ſehr wenig Porträtmaler ihrem Beruf nachgehen. Denn wenn man das unverhüllte Frauenantlitz nicht malen darf, ſo fehlt dem Porträtmaler der Hauptanreiz. Deswegen gab es auch bis in die jüngſte Zeit ſo gut wie keinen indiſchen Künſtler, der imſtande ge⸗ weſen wäre, ein Porträt zu malen. Heute ſind ſolche Künſt⸗ ler vorhanden. Einer von ihnen, ein gewiſſer Ravi Varma, erregte mit ſeinen Kunſtwerken in ſo hohem Grade das Wohl⸗ gefallen eines Maharadſchas, daß der indiſche Fürſt ihm nicht mur das Porträt ſehr gut bezahlte, ſondern auch das Honorar Hurch wertvolle Edelſteine und zwei Elefanten ergänzte. Dieſe zeiche Belohnung iſt wohl nur in einem Lande denkbar, in dem der Porträtmaler noch eine außerordentlich ſeltene Er⸗ ſcheinung iſt.. Der engliſche Maler machte ſeine erſten Erfahrungen mit einem fünfzehnjährigen indiſchen Mädchen in Burma. Es ging zunächſt alles ganz gut. Im geſchloſſenen Raume ver⸗ zichtete die unge Indierin auf den Schleier und da der Maler ihr jedesmal nach der Sitzung ein kleines Geſchenk machte, ſo ergaben ſich keine Schwierigkeiten. Eines Tages aber ver⸗ ließ das Mädchen plötzlich ſeinen Sitz und eilte durch die nächſte Tür aus dem Zimmer. Der Maler blickte auf und ſah zu ſeinem Erſtaunen einen Jüngling von etwa 20 Jahren vor ſich ſtehen. Dieſer Jüngling war der Verlobte des Mädchens. Obgleich die Eltern der Indierin keine beſchränkten Menſchen waren, hielten ſie ſich doch ſtreng an den alten Brauch, wonach ſich das Paar erſt am Hochzeitstage von Angeſicht zu Angeſicht ſehen darf. Dieſe Beiden waren ſeit dem 6. Lebensjahre des 22 e e eee Deutſchland Maſſenſterben von Rehkitzen Dem Kurheſſtſchen Jagoͤſchutzverein wird aus allen Gebie⸗ ten Kurheſſens, des angrenzenden Sauerlandes und aus Süd⸗ Hannover berichet, daß ein Maſſenſterben von Rehkitzen in⸗ folge der Kälte eingetreten ſei. In dem ſogenannten Hemeler Wald und ebenſo im Reinhardswald im Fulda⸗Weſergebiet ſind Hunderte von Kadavern von Rehkitzen gefunden worden, wobei die Jäger und die Tierärzte feſtgeſtellt haben, daß die jungen Tiere an Erkältung eingegangen ſind. Man fürchtet, daß der Jagd dadurch ein kaum auszugleichender Schaden entſtanden iſt, ſo daß wahrſcheinlich der Abſchuß von Rehen vermindert werden müßte. Frankreich 5 Geizhals noch nach dem Tode In der ſüdfranzöſiſchen Stadt Murat machte ein alter Geizhals den Verſuch, ſein Barvermögen von mehr als 1% Millionen Franes mit in das Grab zu nehmen. Francois Vergne ſtarb vor einigen Tage im Alter von 91 Jahren in dem Städt. Krankenhaus und wurde nach ſeiner letztwilligen Verfügung in einem Sarg und in einer Bekleidung begraben, die er vorher hatte bereitſtellen laſſen. Man wußte, daß der Greis trotz ſeiner kümmerlichen Lebensweiſe im Beſitz eines Vermögens geweſen war und konnte es ſich deshalb nicht er⸗ klären, daß in ſeiner Hinterlaſſenſchaft auch nicht ein Centime vorgefunden wurde. Die Behörde veranlaßte nach dieſer Feſt⸗ ſtellung eine Oeffnung des Sarges und fand die 1½ Millionen Frances in Banknoten ſorgfältig eingenäht in einer verſteckten Taſche des Totenhemdes. Die Erbſchaftsbehörde nahm das Geld an ſich. Der Verſtorbene hatte jahrzehntelang als Ein⸗ ſiedler gelebt und mit keinem Menſchen nähere Beziehungen unterhalten. Als er krank wurde, erbot ſich ſeine 75 Jahre alte Schweſter, die mit neun Kindern in bitterſter Armut lebt, ſeine Pflege zu übernehmen. Der Greis lehnte das Angebot aber ab. Sein Vermögen fällt nunmehr ſeiner Schweſter zu. Der„Verein der Höflichen“. In Parks iſt kürzlich der„Verein der Höflichen“ gegründet worden. Dieſer ſoll nicht etwa den Beweis liefern, daß die Pariſer immer noch die höflichſten Menſchen der Welt ſind, wie ſie ſich ſonſt gern nannten, ſondern die Gründung er⸗ folgte, um den Franzoſen endlich wieder etwas Höflichkeit einzuimpfen; denn die viel gerühmte Nationaltugend iſt den heutigen Pariſern ganz abhanden gekommen, eine Folge des Krieges und— um den Franzoſen volle Gerechtigkeit wider⸗ fahren zu laſſen— ihres Umganges mit ihren lieben Bundes⸗ genoſſen aus Amerika und Polen. Die erſte Aufgabe des„Ver⸗ eins der Höflichen“ ſoll der Kampf gegen das Fluchen ſein. Die Mitglieder werden jeden, den ſie auf der Straße, in den Straßenbahnen oder in öffentlichen Gaſtſtätten fluchen hören, in höflicher Weiſe auf das Ungeziemende ſeines Benehmens aufmerkſam machen. Sie ſind natürlich von vornherein darüber im Klaren, daß dieſer Dienſt mit manchen Un⸗ annehmlichkeiten und nicht ſelten mit blauen Flecken und blutigen Naſen verbunden ſein wird. Italien Die Lebensverſicherung Nobilss Wie aus Rom gemeldet wird, hat der Nordbpolflieger General Nobile für die Zeit ſeiner Nordpolfahrt und ein Jahr nach ſeiner Rückkehr ſein Leben mit einem Betrage von annähernd 150000 Mark verſtchert. 14 Mitglieder ſeiner Expedition haben eine Verſicherung über Beträge von 10 000 bis 50 000 Mark abgeſchloſſen. Die Verſicherung tritt im Falle des Todes und dauernder Berufsunfähigkeit in Kraft. Das Luflſchiff„Stalta“ iſt nicht verſichert e R Unbedingt unſchädlich gemacht werden müſſe. Mädchens voneinander ferngehalten worden. Um ſeine Arbeit fortſetzen zu können, mußte der Maler den Jüngling ſchließ⸗ lich zwingen, das Zimmer wieder zu verlaſſen. Dann erſt kam das Mädchen zurück. Sie erzählte aber, daß ſte ſich durch den Vorhang ihren Verlobten ſorgfältig betrachtet habe. Die weib⸗ liche Neugierde hatte über den Brauch geſiegt. In einem anderen Falle machte der Maler noch ſchlechtere Erfahrungen. Er hatte einen Tiſchler in Burma, der für ihn arbeitete, überredet, ſeiner Tochter das Modellſtehen für ein Gemälde zu geſtatten. Die Zahlung einer erheblichen Summe hatte ihre Wirkung dabet nicht verfehlt. Der Tiſchler hatte aber zur Bedingung gemacht, daß die Mutter das Mäd⸗ chen begleiten ſolle, wogegen der Maler natürlich nichts ein⸗ zuwenden hatte. Als das Malen dann beginnen ſollte, erſchien zuerſt der Bruder des Mädchens, dann die Mutter, dann eine verheiratete Freundin des Mädchens und ſchließlich das Modell ſelbſt. Die Familie hielt es für nötig, nicht nur dem Mädchen den Bruder als Schutzengel beizugeben, ſondern auch noch eine verheiratete Frau, die mit der Familie nicht verwandt war. Der Künſtler ging nun daran, dem Modell die Stel⸗ lung anzuweiſen, in der er ſie malen wollte. Aber jedesmal, wenn er ihr nahe kam, entſchlüpfte ſie und verſteckte ſich hinter die Mutter. Nach wiederholten vergeblichen Verſuchen verlor der Maler ſchließlich die Geduld und gab der ganzen Geſell⸗ ſchaft den Laufpaß. Ganz anders erging es dem Maler in der Pundſchab⸗ Provinz mit einer 21jährigen Indierin, die verheiratet war und bereits drei Kinder beſaß. Sie machte nicht die geringſten Einwendungen gegen die Wiedergabe ihrer reizenden Geſichts⸗ züge, hielt aber Indern gegenüber ſtreng den Schleierzwang aufrecht. Dies wurde eines Tages offenbar, als der Eng⸗ länder nach einer Sitzung als Tiſchgaſt an der Familientafel Platz nahm. Er ſaß zur Rechten der Hausfrau, während zur Linken ein Inder als Gaſt Platz genommen hatte. Während der Mahlzeit hielt die Hausfrau ihren Schleier mit der lin⸗ ken Hand ſo, daß das Geſicht dem Inder zu ihrer Linken völlig verhüllt war, während ſie dem Engländer den vollen Anblick ihrer Züge gönnte. Sie war auf dieſe Weiſe ge⸗ zwungen, ſich während des Eſſens nur der rechten Hand zu bedienen und der Engländner konnte beim Anblick dieſes Bil⸗ des ein Lächeln nicht unterdrücken, von dem ſchließlich auch der Hausherr angeſteckt wurde. Die indiſche Frau folgte einem uns unverſtändlichen Gefühl. Während ſie dem Euro⸗ päer ihr Geſicht enthüllte, ſcheute ſie ſich, dem indiſchen Stam⸗ mesgenoſſen gegenüber den Schleier zu lüften. n Englaud Todesurteil gegen einen Hund In Tunbridge Wells in der engliſchen Grafſchaft Kent wurde über einen zweijährigen Schäferhund Gericht gehalten. Der Hund hatte einen Terrier angegriffen und als die Eigen⸗ tümerin den Terrier auf den Arm nahm, ſchnappte der Schäferhund nach ihrer Hand und biß das Glied eines Fingers ab. Es blieb nichts anderes übrig, als den ganzen Finger zu amputieren. Der Beſitzer des Schäferhundes ließ vor Gericht von ſeinem Verteidiger nachweiſen, daß ſein Hund der denkbar harmloſeſte Spielkamerad ſei und daß der Terrier angefangen haben müſſe. Der gegneriſche Anwalt bezeichnete den Schäferhund als ein gefährliches Tier, das Da durch ein früheres Urteil bereits verfügt worden war, daß der Schäfer⸗ hund in ſtrengem Gewahrſam gehalten werden müſſe, ſo ſah der Gerichtshof einen Rückfall als gegeben an und veranlaßte die ſofortige Tötung des Hundes. Argentinien Ein Kanal durch Südamerika Ein großartiges Verkehrsprojekt plant man in Argenti⸗ nien. Um den ſchwierigen und häufig gefährlichen Weg um das Kap Horn oder durch die Magelhaes⸗Straße zu vermeiden, denkt man an den Bau eines Kanals, der, vom Golfe von San Jorje ausgehend und quer durch Patagonien und Süd⸗ chile verlaufend, den Atlantiſchen Ozean mit dem Pazifiſchen Ozean verbinden würde. Der Ausgangspunkt würde bei der argentiniſchen Stadt Rivadavia liegen. Eine Gruppe nord⸗ amerikaniſcher Ingenieure iſt bereits mit der Aufnahme der Kanaltraſſe beſchäfitgt. Die Erdarbeiten werden ſich unge⸗ wöhnlich ſchwierig geſtalten, doch hofft man verſchiedene ſchiff⸗ bare Flüſſe und vor allem die Seen von Colhue, Muſte und Fontana benutzen zu können. Die Baukoſten werden auf zwei Milliarden Mark veranſchlagt, als Bauzeit ſind etwa acht Jahre in Ausſicht genommen. Das Kapital wird von nord⸗ amerikaniſcher Seite aufgebracht werden. Das Intereſſe, das man in den Vereinigten Staaten dieſem größzügigen Plan entgegenbringt, iſt verſtändlich, da der Kanal die Petroleum⸗ bezirke von Chubut durchſchneiden wird, deren Ausbeutung ſich die Hankees natürlich gern ſichern wollen. Afghaniſtan Der Nebenbuhler Amanullahs Man erinnert ſich, daß während des Londoner Aufenthalts des Königs von Afghaniſtan in den engliſchen Zeitungen die Meldung auftauchte, in dem Heimatlande des Königs ſei eine Revolution ausgebrochen. Wie ſich jetzt herausſtellt, beruht die Meldung nicht lediglich auf Erfindung. Vielmehr iſt da⸗ mals ein Schwindler namens Karan Khan als Anwärter auf den afghaniſchen Thron aufgetreten. Man hat ihn aber raſch unſchädlich gemacht und nach Kabul gebracht, wo er in den letz⸗ ten Tagen einem Verhör unterzogen worden iſt. Bei ſeiner Verhaftung befand ſich der Schwindler in Khoſt, und zwar in Begleitung eines achtzehnjährigen Mädchens, das er als ſeine Schweſter ausgab. Er kam aus Kaſchmir und es ſtellte ſich raſch heraus, daß ſeine angebliche Abſtammung von dem Emir Mahomed Pakuß erlogen war. Karan Khan war von einigen unzufriedenen Afghanen ausgerüſtet und mit einem Gefolge verſehen worden. Auf dem Wege nach Khoſt murde er indeſſen von einem afghaniſchen Stamm überfallen und ausgeraubt, ſo daß er ziemlich mittellos in Khoſt anlangte. Die Bevölkerung dieſer Stadt, die dem König Amanullah treu ergeben iſt, nahm den Schwindler nicht ernſt, doch veranlaßte die Lokalbehörde zur Vorbeugung weiteren Schadens ſeine Feſtnahme. In Kabul wird man jetzt Gericht über ihn halten. Amerika Der„Verkauf des Atlantiſchen Ozeans.“ Amerikaniſchen Schwindlern iſt es gelungen, einem ver⸗ trauensſeligen Menſchen einen geradezu unglaublichen Bären aufzubinden. Es handelte ſich um jene Sorte von geſährlichen Großſtadthyänen, die ſich in das Vertrauen eines Neulings einſchleichen und ihrem Opfer dann durch ein ſchwindelhrftes Geſchäft das ganze Geld abnehmen. Es iſt ſchon vorgekommen, daß bei ſolchen Geſchäften das Rathaus von Newyork und die Freiheitsſtatue im Hafen von Newyork„verkauft“ worden ſind. Daß aber der Atlantiſche Ozean das Kaufobjekt bildete, iſt zum erſten Male vorgekommen. Der„Käufer“ war ein gewiſſer Pasquale Inquinto, der aus einem kleinen Orte Pennſylvaniens zum erſten Male in die Großſtadt kam und dort zwei Schwindlern in die Hände fiel. Er ließ ſich vom ihnen bereden, 384 Dollars, d. h. für ſein ganzes Hab und Gut den Atlantiſchen Ozean käuflich zu erwerben, nachdem ihm verſichert worden war, daß er dann nicht nur das Recht auf alle Ozeanfiſche habe, ſondern auch von den Badegäſten am Seeſtrande eine Abgabe erheben könne. Pasquale Inquinto begab ſich ſofort nach dem nächſtgelegenen Badeort Wildwood, wo Hunderte von Badegäſten am Strande ein See⸗ oder Sonnenbad nahmen und verſuchte von jedem 50 Cents leinen halben Dollar) einzuſammeln. Die Polizei machte ihm aber ſofort einen Strich durch die Rechnung und als ſie ſeine Ge⸗ ſchichte gehört hatte, veranlaßte ſie mit dem nächſten Zuge ſeine Rückbeförderung in ſeinen Heimatsort. Verwegener Ausbruch aus dem Zuchthaus Fünf notoriſche Verbrecher haben aus dem Gefängnis in Wheaton in dem nordamerikaniſchen Staate Illinois einen Ausbruch verübt, der nicht gerade ein günſtiges Licht auf die amerikaniſchen Gefängnisverhältniſſe wirft. Unter ihnen be⸗ findet ſich der lahme Banditenführer Cleaver, der im Februar in einer Vorſtadt von Chicago 133 000 Dollars aus einem Eiſenbahnzuge raubte. Die Verbrecher benutzten die Gelegen⸗ heit, als ein 60 Jahre alter Gefängniswärter ihnen das Früh⸗ ſtück brachte. Sie befanden ſich in einem gemeinſamen um⸗ gitterten Raum, zu dem die Inſaſſen von 20 Zellen Zutritt haben. Als der Wärter ſich bückte, um die Tür gu öffnen, verſetzte ihm einer der Verbrecher durch das Gitter hindurch mit einer Büchſe Kondensmilch einen Schlag auf den Kopf. Ein anderer führte den zweiten Schlag mit einem Strumpf, der mit Salzfäſſern gefüllt war. Der alte Mann war ſofort bewußtlos, ſo daß man ihm leicht die Schlüſſel abnehmen konnte. Die Verbrecher nahmen in dem Wachtzimmer alle vorhandenen Revolver, drei Gewehre und ein Maſchinen⸗ gewehr an ſich, öffneten die Gefängnistore und fuhren in dem Automobil des Gefängnisdirektors davon. Der Gefängnis⸗ wärter, der inzwiſchen ſein Bewußtſein wiedererlangt hatte, ſandte ihnen ein paar Revolverſchüſſe nach, ohne ſie zu tref⸗ fen. Das Automobil wurde am Tage darauf verlaſſen in der Nähe von Chicago aufgefunden. Zweifellos haben die fünf Banditen, die alle wegen räuberiſcher Ueberfälle zu längerer Zuchthausſtrafe verurteilt waren, in der Unterwelt von Chi⸗ cago Unterſchlupf gefunden. „Die blauen Geſetze“ und ihre Wirkung In dem nordamerikaniſchen Staate New⸗Jerſey beſtehen dem Buchſtaben nach auch heute noch die„blauen Geſetze“, die vorſchreiben, daß am Sonntag alle Arbeit ruhen ſoll. Die Durchführung dieſer Vorſchrift iſt in der modernen Zeit zur Unmöglichkeit geworden. Trotzdem wird das Gebaren formell aufrecht erhalten und dies führt mitunter zu ſonderbaren Zwiſchenfüllen. So wurde in der kleinen Stadt'̃e ſt wood in New⸗Jerſey ein gewiſſer Allan Meyer, der Beſitzer einer Filmbühne, und im Nebenberuf Friedensrichter verhaftet, weil er es wagte, ſein Theater am Sonntag zu öffnen. Ob⸗ gleich man ihn nach der Schließung der Bühne wieder frei ließ, ärgerte ihn der Vorfall doch derartig, daß er beſchloß, als Friedensrichter Rache zu üben. Er verhaftete eine Reihe von Perſonen, die am Sonntag Arbeit verrichteten, darunter die Führer und Schaffner von Autobuſſen und anderen Verkehrs⸗ inſtituten, den Apotheker, der Arzneien verkaufte, die Straßen⸗ verkäufer, die Zeitungsjungen, kurz jeden, der ſich gegen die „blauen Geſetze“ verging. Als der Sheriff eingriff und den Friedensrichter wegen Störung der öffentlichen Ruhe ver⸗ haften wollte, ſetzte dieſer ſich zur Wehr und behauptete, auch der Sheriff verletze die„blauen Geſetze“, weil er durch die Verhaftung Berufsarbeit verrichte. Die Sache nahm dann ein friedliches Ende. Die Verhaftungen wurden wieder aufge⸗ hoben, aber da eine offenkundige Verletzung der„blauen Ge⸗ ſetze“ vorlag, mußte jeder der Verhafteten eine Geldſtrafe entrichten. Ein künſtlicher Blitz Die Weſtinghouſe⸗Geſellſchaft in der amerikaniſchen Stadt Pittsburgh wünſchte die Wirkung feſtzuſtellen, die der Blitz auf die Iſolierungs vorrichtung einer elektriſchen Hochſpann⸗ leitung auszuüben vermag. Zu dieſem Zweck wurde ein künſt⸗ licher Blitz erzeugt und auf die Iſolierung gelenkt. Der Ver⸗ ſuch fand in dem Hochſpannungs⸗Laboratorium der Geſellſchaft ſtatt. Alle Lichter wurden ausgelöſcht. Die Dynamo ⸗Maſchine wurde in Tätigkeit geſetzt und plötzlich zuckte ein Blitzſtrahl, der mit mehr als 2 Millionen Volts elektriſcher Kraft geladen war, quer durch das Zimmer. Die Zuſchauer hatten den Ein⸗ druck einer Feuerſäule von der Stärke eines Handgelenks. Der Blitzableiter tat ſeinen Dienſt, ſo daß niemand von den Perſonen, die etwa 7 Meter von dem Schauspiel entfernt ſtan⸗ den, auch nur im geringſten verletzt wurde. Eine Uhr mit elektriſchen Zeitſignalen Am Turm eines Wolkenkratzers der Stadt Baltimore iſt eine Uhr angebracht, die ſtatt des Ziffernblattes und der Zeiger elektriſche Lichtſignale zur Angabe der Zelt verwendet. ie beſteht aus einer achteckig geformten, etwa 3 Meter großen kupfernen Leuchtturmlampe, die rotes und weißes elektriſches Licht von 25 000 Kerzenſtärke ausſtrahlen kann. Die roten Lichtſignale bezeichnen die Viertelſtunden, und zwar ein roter Strahl die Viertelſtunde, zwei die halbe, drei die dreiviertel und vier die volle Stunde. Auf die Angabe der Viertelſtunde folgt mit weißem Licht die Angabe der be⸗ vorſtehenden oder vollendeten vollen Stunde. Zwei rote und drei weiße Lichtſignale bedeuten alſo 43 Uhr. Bei günſtigem Wetter kann dieſe Uhr noch in einer Entfernung von 30 Kilo⸗ meter erkannt werden. 5 5. *** . 4 Er 1 —„ * f WHR HDA 22 — 1 — 72 4 . . 25 Dienstag, ben 19. Junk 19283— Nene»Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Erprobte aarfarb' Marke Rabot. Greiſe u. rote Haare ſof. braun u. ſchwarz unvergänglich echt zu färb. Schachtel.50% Hurfürsten-rogerie Bevorzugen Sie „les“ Die bequemſte Haarfarbe in einer Flaſche, Waſchechte, ſchöne Far⸗ bentöne. Kart. zu .60 u..80 in Apo⸗ Pari Drogerien u. arfümeriegeſchäften. Stets: Mohren⸗Apoth. Einhorn ⸗Apoth., Markt Hof⸗Apoth. 0 1, 4, Löwen ⸗Apoth., E 2, 16 Pelikan⸗Apotheke, Kurfürſten⸗Drogerie, v. Eichſtedt, N 4, Kunſtſtraße, Ea266 Drog. Springmann, Todes- Anzeige. Statt besonderer Anzeige. Tieferschüttert teilen wir allen Freunden und Be- kannten mit, daß mein lieber Mann, unser lieber Sohn Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Hermann Kaiser, ist- Obersshetär am Sonntag abend 8½ Uhr im Alter von 34 Jahren, sanft entschlafen ist. Mannheim, Buchen, Rosenheim, 18. Juni 1928, Nitzschestraße 32. 474 Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. Juni 1928, nachm. 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. Das 1. Seslenamt findet am Donnerstag, 21. Juni 1928, morgens 9 Uhr in der Heiligen Geistkirche statt. SWO fUr die Derne sls Auch für den Herrri Be- Geufef unser Ausverkauf Sire rue Wiederkebi- reride Eirkeufsgelegerheif. Urisere ererkermif ufer Quelifsferi Kaufe Sle jeg ganz besonders 111i! .25 2⁴⁸ 278 .50 Damen-Hemden Weiß. 2.,.93,.68, Damen-Hemdhosen Weiz... 24.50,.73,.15, Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meines geliebten Jatten, unseres treubesorgten Vaters, Sohn, Bruder, Schwager, Schwiegervater, Onkel und Großvater sprechen wir allen für die große Anteilnahme an unserem unermeßlichen schweren Verluste den herzlichsten Dank aus. 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E 7, 2. 1 Tr. links.] Lanzſtr. 3, 4. St. 1455 Sammeldepot angeſchloſſen haben, wird keine Proviſion berechnet. Desgleichen iſt der Um⸗ tauſch proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die Abliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Die alten Stammaktien über.“ 120.—, die nicht bis zum Ablauf der oben angegebe⸗ nen Friſt bei den vorgenannten Stellen zum Umtauſch eingereicht worden ſind, werden ge⸗ mäß 8 290 H. GG. B. für kraftlos erklärt. Eben⸗ ſo werden ſolche Stammaktien für kraftlos erklärt, welche nicht in einem Betrage ein⸗ gereicht werden, der die Durchführung des Umtauſchs ermöglicht, und nicht zur Ver⸗ wertung zur Verfügung geſtellt worden ſind. Die anſtelle der für kraftlos erklärten alten Stammaktien auszugebenden neuen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten ver⸗ kauft, der Erlös wird abzüglich der entſtehen⸗ den Koſten an die Berechtigten ausgezahlt, N bezw. für dieſe bei der für uns zuſtändigen Zuſchriften unter T T 118 an die Ge⸗ Geſucht w. in Mann⸗ 5 2 n 5— Ja e kin erlegt. Sowohl die alten als ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sei Elektriſches heim e os, 4 Jim. 0 auch die neuen Stammaktien ſind an den 5 A n 0 Wohnung in autem Sommer- Ausgabe 1028 5 Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis Ca. 390 kleine feste„ ei en Hauſe. 432 2 0 zum 20. September 1928 lieferbar; alsdann Klisfen eld) fat neu, mit A cell. Fuſcheſſten an werden 55 c e 2 ee zewle b gebrauchte do Rstenrollen. ca e Der beste t zureichenden a amm„48. boransfichtiic für nicht mehr eee 1 Tr Sinte men,, WSberf 2 Sat, e miett e . 2** Piaud⸗ u. Flügelfabr. e 1 1 f 1 1 Mannheim⸗Neckarau, den 15. Juni 1928. EAUGdro“ Kirchenstraße 6 0 4, 4. 2489 25 2557 95 50 6 6 T n Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie. 558 5 7 öne kur A arterre⸗ Wohnung adischen Verkehr und der vormals Ferdinand Wolff Absdhlagharer Elndenbof), 8 Zim,„ Kirchert. Achenbach. fiaaag. Nandendedoatet ſucht noch einige Kunden.— Angebote 1 Ferner: in gangbaren Größen zu verkaufen ca. 40 Fenſter.10%,.101.885, 1½/1 Mtr. es. 40 Türen.10/0.95 Mtr. 2 Kachelherde mit Bratofen, Spũlstelne u. Ausgũsse abzugeben. Näheres in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Se 482 Zu verkaufen gut erhaltene Opel Limousine 4- Sitzer, 4 Zylinder, Mode! 27. Angebote unter W. J. 68 an die Geschäftsstelle ds Bl. 491 Limousine 6/8 ps. Suxusausführung, in gutem Zuſtande, ſechs⸗ fache Ballonbereifung, Vierradbremſe, elektr. Anlaſſer, ſofort zu verkaufen. 50 ehm Bruchsteine für Bauzwecke oder Strazenbefeſtigung preiswert abzugeben. 1 Hlein-Auto :12 PS., fahrbereit, zu verkaufen. Anzuſ. v.—6 Uhr Spelzen⸗ gärten. 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Nr. 289 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. Juni 1928 —— 2 Sliddcuſcher Eiſenhändlerverband Nürnberg Der Süddeutſche Eiſenhändler⸗Verband, Nürnberg, der ſich aus⸗ ießlich mit der Intereſſenvertretung des Mittel⸗ und Kleinhandels der Eiſen⸗ und Eiſenwarenbranche befaßt, hielt dieſer Tage ſeine 8. Verbandstag ung in Konſtanz ab. Der Verlauf der Hauptverſammlung, der ein Begrüßungsabend vorausgegangen war, brachte außer den durch das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied, Dr. Weindler⸗Nürnberg, erſtatteten Geſchäftsbericht mehrere Refe⸗ rate des eben Genannten, in denen zu verſchiedenen für den Eiſen⸗ einzelhandel wichtigen Lebensfragen Stellung genommen wurde, ſo u. a. zur Wahrung der Belange im Zinkblechhandel und im Röhren⸗ Handel. Beſondere Stellungnahme erforderte die beabſichtigte Satznugsäuderung der Süddeutſchen Eiſenzentrale und die Frage der Erhöhung der Handelsnutzenſpanne. Da die bisherigen Kalkula⸗ tionsſätze das Geſchäft in Grobmaterial als unzureichend erſcheinen laſſen, wurde eine die ſchwierige Lage des Einzelhandels darlegende Reſolutlon gefaßt, die den zuſtändigen Verbänden, vor allem aber auch der Avi zugeleitet werden ſoll. Da der Einzelhandel bei dem fetzigen Aufbau der Schranben⸗ händlervereinigung ſeine Belange nicht genügend gewahrt ſieht, wurde eine Reſolution gefaßt, die der Schraubenhändlervereinigung Berlin unkerbreitet werden wird. Die bisherige Regelung anzuerkennen, iſt dem Einzelhandel unmöglich. Man rechnet, daß durch kommiſſtons⸗ weiſe Verhandlung die beſtehenden Härten beſeitigt werden können. Im weiteren Verlauf der Verſammlung wurde noch Stellung ge⸗ nommen zu der neu geſchaffenen Lage innerhalb des Fittingshandels wie zur Frage des Lehrkursproblems. Den Abſchluß bildeten zwei Vorträge:„Elektrizität in jedem Gerät“ von Ing. Lippert⸗Nürnberg und„Nalkfonelle landwirtſchaftliche Bodenbearbeitung und Garten⸗ baugeräte“ von Dipl.⸗Landwirt Steinmetz. 7 ir Mannheimer Lebensverſicherungsbauk AG. in Berlin. Wie nerlauket, wird die zur Mannheimer Verſicherungsgruppe gehörende Mannheimer Lebensverſicherungsbank Ac. in Berlin für das Gg. 4927 wieder einen Gewinnanteil von 10 v. H. ausſchütten. 25 Wieder 8 v. H. bei der Bayeriſche Rückverſicherungsbauk A. in Müteche Der Af. ſchlägt vor, aus einem Gewinn von 429 240 zen. Mark für das GJ. 1927(i. V. 384 169 /) wieder 8 v. H. Dividende Ruf das einbezahlte AK. von 1 500 000/(25 v. H. von 6 000 000 10 gu zahlen. : 6 v. H. Dividende bei Rheinſtahl. Die Verwaltung der Rheiniſchen Stahlwerke AG. in E ſſen hat beſchloſſen, der H. am 12. Juli die Ausſchüttung eines Gewinnantel ls bon 6 v. H. vorzuſchlagen(für 9 Monate des GJ. 1926⸗27 4,5 v..). Nach der Ingangſetzung der neuen Zentralkokerei in Welheim ſoll munmehr auch die Kokerei der Zechenanlage Proſper 1 ſtillgelegt worden, nachdem die Anlage Proſper 3 bereits ſeit Beginn des Monats ſtillgelegt wurde. Es wurden außerdem durch die Errich⸗ kung der neuen Zentraälwerkſtätte überflüſſig gewordene Einzek⸗ werkſtätton geſchloſſen. Insgeſamt können durch dieſe Maßnahme Etwa 150 Arbeiter geſpark werden. :2 Die vorläufige Einigung zwiſchen Ruhrgas AG. nad Reichs⸗ ahn. Nach Verhandlungen mit der Hauptverwaltung der Reichs⸗ ahn⸗Geſellſchaft iſt jetzt eine vorläufige Einigung zuſtunde ge⸗ kommen. Die Vereinbarung lautet, daß für die erſten 50 Ferngas⸗ Freuzungen 300 /, für die nächſten 20 Kreuzungen 200„ und für alle weiteren Kreuzungen 100„ je Kreuzung und Jahr erhoben werden. Eine Mengengebühr kommt alſo nicht mehr n Frage. Für Werksverbindungen werden, wenn keine beſon⸗ deren Frachtausfälle entſtehen, für jede Kreuzung jährlich bis 300% gefordert. Tritt indes durch eine Werksverbindung ein erheblicher Frachtausfall für die Reichsbahn ein, ſo kommen bis zu 1000% fährlich in Betratch. 26 Bayriſche Motoren⸗Werke AG. in München. Das bei der NPapitalerhöhung(um 6 auf 10 Mill.% den Aktionären ein⸗ zuräumende Bezugsrecht wird ſich, wie aus der Tagesordnung der HV. am 7. Juli hervorgeht, auf 211 zu 120 v. H.(für 5 Mill., der neuen Aktien) ſtellen. Ueber die Verwendung der reſtlichen Mill./ ſoll die H. beſchließen. : Eiſenwerk L. Meyer jun. u. Co. AGG. in Harzgerode.— Sa⸗ nierung:1. Nachdem die Bemühungen, einen langfriſtigen Kredit zur Abdeckung der 850 000„ Bankſchulden zu keinem Ergeb⸗ uis geführt haben, hat ſich, wie mitgeteilt wird, bie Verwaltung be⸗ müht, eine Ordnung der Verhältniſſe herbeizuführen in der Weiſe, Haß der Geſellſchaft neue erhebliche Mittel durch Ausgabe von Ak⸗ tien zufließen. Das ſei aber uur möglich, wenn die Aktionäre ſich ihrerſeits zu dem Opfer einer weiteren Sanlerung bereit erklären. Auf Grund eines vorliegenden bindenden Angebots ſchlägt die Verwaltung vor, das Ak. von 6 z u I zuſammen⸗ Zulegen und die VA. in St. von:1 zu tauſchen auf 193 000&. Das damit herabgeſetzte Kapftal foll a uf 700 000 erhöht wer⸗ den. Die neu auszugebenden 506 400„ Aktien werden voll einge⸗ zahlt und der Erlös zur Verminderung der Vankſchuld verwendet. Für die Uebernahme diefer Aktien läge ein bindendes Angebot por, Eine„recht gute“ Rentabilität wird in Ausſicht geſtellt. Den Aktionären ſoll ein Bezugsrecht gewährt werden. Zwecks Wieder⸗ einführung an der Berliner Börſe iſt die weitere Erhöhung des Aktienkapitals auf 1 Mill.„ in Ausſicht genommen. Telephonfabrik J. Berliner AG. in Berlin.— Normaler Ge⸗ chäftsgang. Der AR.⸗Sttzung lagen die Geſchäftsberſchte ſowie die Bilanzen nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für die belden Ge⸗ ſchäftsjahre vom 1. Juli 1926 bis 30. Junt 1927 und vom 1. Juli 1027 bis 31. Dezember 1927 nor. Der AR. beſchloß, der HV. am 51. Jult vorzuſchlagen den für 1926⸗27 verbleibenden Reinge⸗ winn von 3100% auf neue Rechnung vorzutragen. Für das am 31. Dez. 1927 abgelaufene 6 Monate umfaſſende GJ. wird vorge⸗ chlagen, eine Diuidende von 5d v. H. prt. gl. 27% v. H. zur usſchüttung zu bringen. Nach den Berichten des Vorſtandes hat ſich die Intereſſengemelnſchaft mit dem Juld⸗Kon⸗ zern erwartungsgemäß entwickelt. Der Geſchäftsgang der G. iſt normal. 25: Ferdinand Schuchhardt, Berliner Fernſprech⸗ u. Telegraphen⸗ werk AG. in Berlin. Der AR. beſchloß, der HV. aus einem Rein⸗ 8 von nahezu 100 000(107 454)% die Verteilung elner Divi⸗ Hdeubde von wieder 5 v. H. für das AK. von 1,75 Mill./ in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Der Geſchäftsgang im abgelaufenen, wie auch im neuen GJ. habe ſich günſtig geſtaltet.. : Deterding über den ruſſiſchen Oelſtreit. Shbell⸗Geſellſchaft gab Sir Henry Deierding auf eine schriftliche Anfrage folgende Erklärung über den Stand des tufſiſchen Erdölſtreiltes: Die Frage des Kaufs von 9 Del habe zu ernſtlichen Streitigkeiten und verſchiedenen ißverſtändniſſen Anlaß gegeben. Es beſtehe jedoch Grund zu der Hoffnung, daß die weiteren Beſprechungen zwiſchen den Beteiligten — einſchließlich der bedeutendſten, die bisher anderer Meinung waren— die allgemeine Ueberzeugung bringen werden, daß das Prinzip der Entſchädigung der Eigentümer konfiszierter Güter wei⸗ terhin aufrecht erhalten werden müßte. Es liege daher im allge⸗ meinen Intereſſe, die heikle Frage der ruſſiſchen Oelpreiſe nicht weiter in der Oeffentlichkeit zu erörtern. Auf eine weitere nfrage erklärte Deterding, daß die Preiserhöhung von Benzin und Rohöl keineswegs auf ein Ende der Uneinigkeiten in der Oelinduſtrie hin⸗ deute. Vielmehr ſei dieſe Erhöhung eine Folge der Erzeugungsein⸗ ſchränkungen. In den Vereinigten Staaten, in denen nur eine An⸗ gahl kleinerer Erzeuger durch die niedrigen Preiſe Schwierigkeiten, Hatte, ſei die Lage der Petroleuminduſtrie gegenwärtig gefünder. 7: Ac. für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff in Maun⸗ eim⸗Neckarau. Die Verwaltung fordert im i der vor⸗ 19 55 Nummer die Aktionäre zum Umtauſch ihrer Stammaktien pon je nom. 120& in Stel. von je nom. 800 4 auf. 2: Vox in engliſchem Beſſtz' Das geſamte Ag. der Bor, Schal lplatten- und Sprechmaſchinen Ach in Ber⸗ tn einſchl. ihrer Tochtergeſellſchaften in Frankfurt a.., Brezlau, ten und Amſterdam, iſt angeblich durch Bermittlung der Bank⸗ kommadite Mayer, Löwenberg u. Co, in Berlin an elne engliſche Finanzgruppe verkauft worden, die der Britiſh Bruns⸗ wick and Duophone Co. naheſteht. Es ſei beabſichtigt, den Vorx⸗Kon⸗ ein in großem Maßſtabe auszußauen. Wenn dieſe Meldung zu⸗ It, wäre jetzt die einzige rein deutſche Sprechmaſchinen⸗ und challplattenfirma auch in den engliſch⸗amerikaniſchen Truſt auf⸗ ſegange.—— 5 0 3 8 In der HV. der und ihrer Am kommenden Sonntag, den 24. Juni, wird die Handels⸗ kammer Mannheim das Jubiläumihres 200 à hrigen Be⸗ ſtehens feiern. Sie führt demnach ihr Gründungsjahr auf 1728 zurück. Im Juni dieſes Jahres wurde von Kur fürſt Carl˖ Philipp durch Verleihung von Privilegien eine Zunft der Kauf⸗ und Handelsleute, die Handelsinnung oder Handelszunft, konſtituiert. Wir haben es hier mit einer Gründung aus jener Zeit der Verſuche Carl Philipps, den Mannheimer Handel zu heben und die erſten ſchüchternen Anſätze der Mannheimer Induſtrie zu fördern, zu tun, aus einer Zeit, in die auch der Erlaß einer Wechſelordnung, die Errichtung eines Wechſelgerichts, der Beginn des Kaufhausbaues fällt. Von recht beſcheidenem Ausmaße iſt naturgemäß das Bild der Handelsinnung, das ſich uns bietet. Der Privilegien und deren Er⸗ gänzung, die„Ordnung und Taxa derer Strafe“, zuſam⸗ men ein anſehnliches Bündel von 59 Vorſchriften, ſpiegeln ſo recht den Geiſt der Enge, der Kleinbürgerlichkeit wieder. Da iſt ein Jahr⸗ tag und ein Quartalstag feſtgeſetzt, an denen die Zunftprivt⸗ legien vor verſammelter Zunft vorzuleſen ſind, da finden ſich genaue Beſtimmungen über die Kleidung der Innungsmitglieder bet Zunft⸗ verſammlungen, beim Begräbnis eines Zunftgenoſſen, über die zunft⸗ gemäße Heirat oder die ſehr verpönte Heirat außerhalb der Innung u. a. m. An der Spitze der Zunft ſtehen die Zunftmeiſter, denen ein„Aelteſtenrat“, die Senioren, zur Seite tritt. Sie führen die Geſchäfte der Innung und vertreten ſie nach außen hin. Wichtige Eut⸗ ſcheidungen müſſen durch die Verſammlun g der Zunft genoſſen gefällt werden. Was die Zunft leiſtete, erſcheint uns vielleicht nach modernem Maßſtab gering; das Eine aber muß als ihr Verdienſt anerkannt wer⸗ den: Sie bildete in ihrer Beſchränkung auf Kleines, in ihrer— ſagen wir ruhig Feindſeligkeit gegen Alles, was von außen kam und ihr den Rang ſtreitig zu machen drohte, doch ein feſtes Bollwerk gegen alle zerſtörenden Einflſtſſe des an Wechſelfällen reichen 18. Jahrhunderts. Sie hielt ihre Leute zuſammen und ſorgte für eine langſame aber ſtetige Entwicklung des Mannheimer Handels. Beſonders gegen Ende des 18. Jahrhunderts ſehen wir die Zunft in ihrer regen Tätigkeit auf dem Gebiete des Schiffahrtsweſens den Boden bereiten für die ſpä⸗ teren ſegensreichen Arbeiten des Handlungskomités. Peter Bren⸗ tanos Name vor allem, des Vorkämpfers in dem Ringen um Mann⸗ heims Stellung als Umſchlagsplatz, iſt in dieſem Zuſammenhang zu nennen. Die Handelsinnung beſtand bis 1880; vom Jahre 18081829 trat ihr zur Seite das Handlungskomiteé, ein Ausſchuß von Sachverſtändigen, der anläßlich von Schiffahrts⸗ Differenzen, die ſich zwiſchen Baden und Württemberg ergeben hatten, gewählt worden war. Auch nach Beilegung der Streitigkeiten blieb das Handlungskomité beſtehen. Es beriet Regierung und Stadtver⸗ waltung in Schiffahrtsangelegenheiten, gab ferner Gutachten in Kon⸗ kursfällen ab uſw. Neben Peter Breuntan o, der ihr bis zu ſeinem Tode im Jahre 1818 angehörte, finden wir in ihm als Mitglieder Jo⸗ haun Wilhelm Reinhardt, Balthaſar Ke ßler, Anton Ger⸗ hardt, Ludwig Baſſermann, Martin Biermann„Daniel Keßler, Johann Anton Doer ler, Georg Wilhelm Scipio. Der Uebergang von Handelsinnung zu Handelskammer, der im Jahre 1830/31 erfolgte, iſt eines der intereſſanteſten Momente in der verfaſfungsgeſchichtlichen Entwicklung der Mannheimer Kammer. 1880 wurden durch Aenderung des Wahlſyſtems und der Verfaſſung der Zunft 19 Männer als Führer des Mannheimer Handelsſtandes aus⸗ erleſen. Das Kollegium führte den Namen„Handlungs⸗ innungsvorſtan“. Ihm gehörten, nachdem Heinrich An⸗ driano, der ſpätere Oberbürgermeiſter Mannheims, die Wahl ab⸗ gelehnt hatte, als erſte Mitglieder an: Jo ly, Friedrich Ludwig und Wilhelm Baſſermann, Doerr, Doerler, Eiſſen⸗ harbt, Giulini, Grohe, Heintze, Kley, Renner, Rüttinger und Sauerbeck. Benachteiligt war der Handelsinnungsvorſtand gegenüber den wirtſchaftlichen Vertretungen anderer Handelsplätze, die bereits den Namen„Handelskammer“ führten, dadurch, daß die Bezeichnung „Handlungsinnungsvorſtand“ vielfach falſche Vorſtellungen erweckte. Bald ſtellte der Vorſtand deshalb beim Miniſterium den Antrag auf Erteilungdes Namens „Handelskammer“ Dieſem Erſuchen wurde am 20. IX. 1831 entſprochen. Ohne Nenderung des Perſonenkreiſes, ohne Aenderung der Verfaſſung, mit dem gleichen Tätigkeitsgebiet und demſelben Aufgabenkreis wurde ſo aus der Handels in nung die Handels kammer. Nunmehr hebt ein langwieriger Kampf um die Ertetlung einer ſicheren verfaſſungsrechtlichen Grundlage an, der erſt im Jahre 1844 durch Beſtätigung der von der Kammer vorgelegten Statuten be⸗ endet wird. Ihren Inhalt hier zu erörtern, iſt naturgemäß kein Raum. Nur ſoviel ſei geſagt: Die weſentliche Gründlage, die wir auch in der jetzigen Verfaſſung finden, das Kollegium der Handelskammer⸗ Mitglieder, aus denen durch direkte Wahl ber Präſident hervorgeht, war auch damals ſchon vorhanden. Während aber heute der Zuſam⸗ mentritt der Handelskammermitglieder durch direkte Wahl der In⸗ haber der im Handelsregtſter eingetragenen Firmen, der„Wahlberech⸗ tigten“, geſchteht, ſchob ſich nach den Statuten von 1844 zwiſchen Wahl⸗ berechtigte(die„Handelstnnung“ in erweitertem Sinn) und Handels⸗ Deer N rer z: Kohlenfürderung im Ruhrgebiet. Feierſchichten. Nach vorläufigen Berechnungen vom 3. bis 9. Juni im Ruhrgebiet an 538 gefördert gegen 1777 340 To. in der vorhergehenden Woche an 5 Ar⸗ beitstagen. Die Kokser zeugun g ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche auf 544 206 To. gegen 535 778 To. in der vorher⸗ gehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 61 420 To. gegen 53 866 To. in fünf Arbeitstagen. Die arbeit s t gliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom g. bis 9. Juni 353 469 gegen 355 468 To. in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich guf 77 785(76 540 To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 11428(10 773) Tonnen. Wegen Abſatz⸗ mangels wurden in der Berichtswoche 109 058(arbeitstäglich 20 290) Feterſchichten eingelegt gegen 79 658(15 932) in der Vorwoche. * Amerikaniſcher Außenhandel. Der Aus fuhrüberſchuß des amerikaniſchen Außenhandels betrug im Mai 68 gegen 23 Mill. Dollar im April und 48 Mill. im Mai 1927. Der Wert der Aus⸗ fuhr belief ſich auf 423 Mill,(368 bzw. 394 Mill.). Demgegen⸗ über ſtand eine Einfuhr von 355(345 zw. 346] Millionen. Die Goldausfuhr bezifferte, ſich auf 83 689 000 Dollar(96 469 000 bzw. 1510 000 Dollar). Die Goldeinfuhr hatte eine Höhe von 1 968 000 Dollar(53 197 000 Dollar bzw. 34 212000 Dollar). An Silber wurden 6 712 000 Dollar gegen 6 587 000 Dollar Döw. 6 026 000 Dollar ausge⸗ 1 Die Silbereinfuhr belief ſich auf 3003 000 Dollar(4887 000 ollar bzw. 5 088 000 Dollar). 25? Vor einer Erhöhung der Zigarreupreiſe? Nachdem unkängſt die Löhne in der Zigarreninduſtrie heraufgeſetzt worden ſind, mußte auch mit einer entſprechenden Erhöhung der Zigarrenpreife gerechnet werden. Angeſichts der langſamen Konſumſteigerung in der Zi⸗ garreninduſtrie liegt es im ureigenen Intereſſe des Handels, dleſe notwendig gewordene Zigarrenpreiserhöhung dem Raucher nicht allzu lehr fühlbar zu machen. Daher wird die Preiserhöhung nicht durchweg in der Form einer e der Zigarrenpreiſe er⸗ folgen, ſondern man iſt bemüht, den Ausgleich auch durch Vermin⸗ derung der Ausſtättung. Aenderung der Miſcharten ſowie durch Verkleinerung der Zigarren ſelbſt zu erzleten. Da der Handel noch über Vorräte verfügt, iſt naturgemäß das Inkrafttreten der Preis⸗ erhöhung ſchwer vorauszuſagen, doch kann der Raucher ſelbſt ſich 1 indem er ſeine Scheu vor den Zwiſchenpreislagen fallen La Starke Zunahme der wurden in der Zeit Arbeitstagen 1899 898 To. * Erhebun der Internationalen Handelskammer über den . e eee der Verfaſſungsgeſchichiliche Entwicklung der Handelskammer Mannheim Vorläufer kammermitglieder ein„Wahlausſchuß“. Dieſes Syſtem kam erſt bei der Aenderung der Statuten vom Jahre 1868, die auf Grund des Gewerbegeſetzes erfolgte, in Fortfall. Auf Grund dieſer Aenderung bildete ſich eine freie Genoſſenſchaft, die„Handelsgenoſſen⸗ ſchaf“, an deren Spitze— zugleich als Vorſtand und als behördliche Vertretung des Mannheimer Handelsſtandes— die Handels kam⸗ mer ſtand. Was dieſer Organiſation noch fehlte, die Möglichkeit, alle Mitglieder des Handelsſtandes zum Beitritt zu zwingen und damit zur Handelskammer beitragspflichtig zu machen, brachte das badiſche Geſetz vom 11. XII. 1878, das alle im Handels regiſter Eingetragenen als zur Handelskammer beitragspflichtig(und damit wahlberechtigt) erklärt. Der Aufbau der Handelskammer,— alſo Wähler, Handels⸗ kammer⸗ Mitglieder, Präſident— iſt im übrigen derſelbe geblieben. Im Fluge mußten wir zwei Jahrhunderte durcheilen. Kaum war es möglich, einen kurzen Abriß der feſſelnden Entwicklung von Han⸗ delszunft von 1728 über das Handlungskomité von 1808, Handels⸗ innungsvorſtand von 1830, Handelskammer der Handelsinnung von 1831, Handelskammer der Handelsgenoſſenſchaft von 1863 und Han⸗ delskammer auf geſetzlicher Grundlage von 1878 zu geben. Kaum ein paar Namen konnten genannt werden. Die Verdienſte der Präſiden⸗ ten und Mitglieder ſeit 1830: Jolly, Lauer, Molt, Kopfer; Moriz, Viktor und Richard Lenel; Diffensé, Engelhard, der Baſſermann, Sauerbeck, Ladenburg, Freudenberg, Lanz, Engelhorn, Clemm, Darmſtädter— um nur einige hervorzuheben— mußten unerwähnt bleiben, die Tätigkeit in ihrer mannigfältigen Art, auf dem Gebiete des Schiffahrtsweſens, des Eiſenbahnweſens, des Außenhandels und der Zollpolitik uſw. konnten nur geſtreift werden. Bon alldem aber gibt uns genauere Kunde ein von Profeſſor Dr. Arthur Blauſtein im Auftrage der Handelskammer Mann⸗ heim herausgegebenes, rund 500 Seiten umfaſſendes Jubiläumswerk Soweit dies möglich war, findet hier das Wichtigſte aus der ungeheuren Fülle des Materials, das ſich in den Protokollbänden, den Akten und Faſzikeln angeſammelt hat, einen gedrängten, geſchloſſenen Ausdruck. Beginnend mit der Vorgeſchichte der Zunft werden wir über die Tä⸗ tigkeit der Handelsinnung von 1728 unterrichtet durch Abſchnitte über die Schiffahrtsverhältniſſe(Rangfahrten, Oberrheinſchiffahrt, Neckar⸗ ſchiffahrt, Umſchlag), über Außenhandelsfragen, über Kaufhaus⸗ und Meſſefragen, Wechſelgericht, Gutachten, Schlichtungstätigkeit u. a. m. Ein Abſchnitt„Revolution und Krieg um 1800“ führt uns in das 19. Jahrhundert; Handlungskomité und Handelsinnung, kauf⸗ männiſches Unterrichtsweſen, Freiheit des Rheinverkehrs, die Kon⸗ wirtſchaftlicher Entwicklung, die ihren Ausdruck finden in mehreren Deukſchriſten des Komites und der Innung, ſind eingehend erörtert. Das reiche Tätigkeitsfeld der Handel s kammer von 1831 bis 18 63 ſpiegelt ſich wieder in den Ausführungen über die Abſchlüſſe von Beurtverträgen, über Fragen des Hafens und Freihafens, der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen, der Errichtung der Mann⸗ heimer Dampfſchleppſchiffahrtsgeſellſchaft, der S hiffahrtsaſſekuranz⸗ geſellſchaft, über die wachſende Bedeutung der Eiſenbahn(Mannheim Heidelberg Baſel, Main⸗Neckarbahn, Friedrichsfeld, direkte Verbin⸗ dung mit Frankfurt u..), in der Forderung der Einrichtung von Handelsgerichten, des Fremdenverkehrs, in der Erſtattung von Gut⸗ achten, der Förderung der Induſtrie und des Außenhandels. Die öder Jahre führen uns in die Zeit der Gewerbe frei⸗ heit, der Umorganiſation der Kammer aufgrund des Gewerbe⸗ geſetzes, der Einberufung eines allgemeinen deutſchen Handelstags, der Tätigkett auf dem Gebiete der Zollpolttik„der Beſchluß⸗ faſſung über ein allgemeines deutſches Handelsgeſetzbuch u. a. Im„Neuen Reich“ treten zu den früher ſchon aufgetauchten Fra⸗ gen hinzu Ausführungen über das Po ſtweſen„die Neuorganiſie⸗ rung des Badiſchen Handels ta gs, über Rechtsfragen, das Bankweſen, Kolonialpolitik, über das Propaganda⸗, Meſſe⸗ und Aus⸗ ſtellungs⸗Weſen. Die Darſtellung des Weltkrie Arbeiten die Handelskammer im großen Kriege zu bewältigen hatte. Der Abſchnitt„Iuſammenbruch und Uebergangszeit“ führt uns die Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Uebergangswirt⸗ ſchaft, der Währungsfrage uſw. vor Augen. In der„Nachkriegszeit“ intereſſieren uns beſonders die Kapitel über Verwaltungsreform und Einheitsſtaat, die Reform der wirtſchaftlichen Intereſſenvertretung, die Entwicklung der Induſtrie, Außenhandel, Steuern, über die Aus⸗ wirkungen des Dawesplans, die Wirkungen der Eiſenbahntarifpolttik auf die Schiffahrt, die Ausgeſtaltung des Luftverkehrs uſw. Beigegeben ſind dem reichhaltigen Werk Ver zeichniſſe der Mitglieder der Handelskammer, der Zunftmeiſter und Senioren der Handelsinnung, ſodaß auch die familiengeſchichtlich Intereſſierten einen klaren Ab⸗ riß der Tätigkeit der Mannheimer Kaufleute in ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen vertretung finden. Ergänzt werden die Tabellen durch in jedem Abſchnitt gebrachte Kapktel über die markanteſten Perſönlich⸗ keiten der Kammer.— Zu erwühnen ſind noch die Fakſimile⸗ Wiedergaben der Gründungsurkunden ſowie die Ab⸗ bildungen von Siegeln der Haudelsinnung, des Handlungskomités und der Handelskammer und von Bildern der Präſidenten und der bedeutendſten Mitglieder, ſowie einzelner Gebäude der Handels⸗ kammer. Dr. Paul Weli ges zeigt uns, welche Fülle von . e Internationalen Handelskammer hat berkits 1925 bis 1926 eine große Umfrage über Beſteuerung und Wegebedingungen des Kraft⸗ wagenverkehrs veranſtaltet. Am 7. Juni d. J. iſt der Ausſchuß unter dem Vorſitz von Senator Silvio Creſpi, ehemaligem ita⸗ lieniſchen Miniſter, dem Organtſator des Straßenverkehrsweſens von Italien, erneut zuſammengetreten. Auf Antrag des franzö⸗ ſiſchen Automobilinduſtriellen Andre Citroen wurde eine neue Umfrage beſchloſſen. Hauptgegenſtand iſt das Verhältnis der aus den Kraftwagenſteuern erzielten Einnahmen zu den zur Förderung des Kraftwagenverkehrs aufgewandten Mitteln. Ein be⸗ ſonderer Unterausſchuß befaßt ſich mit der Konkurrenz zwiſchen Eiſenbahn und Kraftwagen. Dieſer Ausſchuß, der nicht nur Eiſenbahnen und die Vertreter der Kraftwagenintereſſenten, ſondern auch die Luftverkehrsgeſellſchaften und Be⸗ nutzer der verſchiedenen Beförderungsmittel umfaßt, hat den Auf⸗ trag an Hand der bisherigen Erfahrungen ein Programm für die beſtmöglichſte Zufſammenarbelt zwiſchen Eiſenbahn und Kraftwagen zu entwerfen, mit dem ſich wahrſcheinlich bereits der diesjährige Welt⸗Automobilkongreß in Rom befaſſen wird. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 16. Junk.(Morris A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg 8. Der Kaffeemarkt zeigte in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche ein ſehr ruhiges Bild. Die Terminpreiſe brbckelten in der erſten Wochenhälfte etwas ab, konnten ſich gegen Wochenend ſedoch wieder erholen. Brafilien ſchien ebenfalls vorübergehend etwas nachgiebiger zu ſein, um ſpäter ſeine For⸗ derungen aufs Neue zu erhöhen. Das Konſumgeſchäft ließ wie immer in den Monaten Juni und Es fanden nur geringe Umſätze ſtakt. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Juli ſehr zu wünſchen übrig. New. Hort 42855 420 1 Schwei 285 2851 71 New⸗ 78 5 weiz 0 1 Stockholm. 18.1 16,18 Paris.. 24.10/24, Heand. 1209 12,10 Madri 29.64 Fealſen.. 5 3 dee 182 12 d 8% We Malland.. 22 78 9282 Kopenhagen 13.19 18.20 Gegen Reichsmark wurden Do rar mit.134) und Pfunde mit 20.4210 gehandelt London 18. Juni Metallmarkt. In Oft d. eng. t. d. 1016 Kg.) a 14. 18, 14. 18. 81 zupfer Kaſſa 8,08 88,15 beſtſelee! 88,28 88,25 lat 2230 2225 de. 2 Monat 84,— 6888 Nickel i ee ect. p. F. 24.28 2280 9. Elettrol. 88,28 65,28 Siam Raſſa 21/0 zs J Regung er kurrenz Ludwigshafens, die Beſtrebungen Mannheims nach größerer — * CFC u ne oa 4* Dienstag, den 19. Junt 1928 ag⸗Ausgabe) A Dauernde EI Offer Sten mit nachweislich hohem Einkommen 1 bietet sich tüchtigem, Organisationsfähigem Herrn, welcher über 1000.— Mark verfügt. Kapitalaus weis er forderlich. Selferi SUrisfiges Ar gebof Angeb. unter M H 1737 an die Geschäftsstelle d. 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