——-— Autttwoch, 20. Ju 1028 eue Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt e.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Veshältnäſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Se eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 8, 5 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Eine Niederlage Pointarcs Ein Triumph der Linken Die Wahl des Büros der großen parlamentariſchen Kom⸗ miſſtonen hat geſtern den Parteien der Linken einen bedeut⸗ ſamen Triumph über die Reaktion gebracht. Die außenpolitiſche Kommiſſion hat den ſozialiſtiſchen Abgeord⸗ neten Paul⸗Boncour durch Akklamation, die Finanz⸗ kommiſſion den von der Gruppe Marin auf das heftigſte be⸗ fehdeten radikal⸗ſozialiſtiſchen Abgeordneten Mal vy mit 27:14 Stimmen zu ihrem Präſidenten gewählt. Die Gruppe Loucheur, die auch diesmal wieder das Zünglein an der Wage bildete, hat in beiden Kommiſſionen geſchloſſen für die Linke geſtimmt. In der Finanzkommiſſion hat die Rechte ihrem Unmut über den Mißerfolg in einer lärmenden Demonſtration Luft gemacht. Nachdem auch die Poſten der wichtigſten Berichterſtatter den Linksparteien zugefallen wa⸗ ren, erklärten die der Rechten angehörenden 17 Abgeordneten, daß es ſich hier um ein abgekartetes Manöver der ehemaligen Kartellparteien handle, das mit der Fortführung einer Politik der nationalen Einheit unvereinbar ſei. Rückwirkungen auf das Kabinett? V Paris, 20. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die politiſche Kriſe iſt geſtern in der Deputierten⸗ kammer zu offenem Ausbruch gelangt und erweckt in Regierungskreiſen die Befürchtung, daß trotz der für das Wochenende angeſetzten Frankenſtabiliſierung Kabinetts⸗ ſchwierigkeiten eintreten könnten. Poincaré be⸗ mühte ſich, die Wahl des radikal⸗ſozialiſtiſchen Deputierten Malvy zum Präſidenten der Finanzkommiſſion zu verhin⸗ dern. Er verhandelte mit den Parteiführern der Linken und ſuchte ſie davon zu überzeugen, daß die Wahl Malvys zum Vorſitzenden der Finanzkommiffion im Augenblick einer ent⸗ ſcheidenden Finanzreform unbedingt zu vermeiden ſei. Der Mintſterpräſident, deſſen Zurückhaltung in parteipolitiſchen Fragen beinahe ſprichwörtlich iſt, ließ diesmal das Viſter fallen und erklärte den maßgebenden Parlamentariern, daß es ihm unmöglich ſein werde, nach der Stabiliſierung als Finanz⸗ miniſter weiter zu arbeiten, falls man ihm in der Finanz⸗ kommiſſton nicht einen bereitwilligen Vorſitzenden zuſichern wſitrde. Poincaré mußte nach der geſtrigen Wahl Malvys feſt⸗ ſtellen, daß man ſich um ſeine Vorhaltungen und Warnungen nicht gekümmert hat. Die parlamentariſche Lage iſt ihm nicht mehr güunſtig. Im„Matin“, dem Organ des Miniſterpräſidenten, wird heute ein wahrer Angſtruf ausgeſtoßen:„Wir ſteuern einer Re⸗ gierungskriſe entgegen, wenn das Kabinett zum Spielball parteipolitiſcher Streitigkeiten gemacht wird“. Tat⸗ ſächlich iſt man in der Umgebung Poincarés ſehr beſorgt dar⸗ über, daß die 300 Abgeordneten, die zum erſten Male in die Kammer gewählt worden ſind, nach links abſchwenken und den Sieg der Rechtsparteien faſt illuſoriſch machen. In den geſtrigen Kommiſſionswahlen zeigte ſich das ſehr deutlich. Malvys Wahl bildet den Beweis, wie rapide ſich die Links⸗ entwicklung in der neuen Deputtertenkammer vollzieht. Frei⸗ lich muß erſt abgewartet werden, zu welchem Endergebnis dieſe Schwenkungen führen. Da die Soztaliſten nach einem heute früh veröffentlichten Artikel ihres Parteiblattes nicht daran denken, in eine Linkskvalition einzutreten, ſo dürfte es wahrſcheinlich zu einer gemäßigten Linksmehrheit kommen. Am die Rettung der„Italia“ Mannſchaft Amundſen bei Nobile? Wie aus Kingsbay gemeldet wird, iſt der gegenwärtige Aufenthaltsort Amundſens unbekannt. Angeblich ſoll Amundſen mit ſeiner Maſchine imoffenen Meer bei No⸗ biles Lager gelandet ſein. Die Nachricht iſt allerdings noch nicht beſtätigt.. Major Maddalena iſt eifrig damit beſchäftigt, die Ret⸗ tungsarbeiten zu fördern. Auf ſeinem Flug, den er am Dienstag unternommen hat, hat er, ebenſo wie Rijſſer Larſen und Lützow⸗Holm, das Lager nicht geſichtet. Larſen und Lützow⸗Holm wurden bei der Rückkehr von ihrem geſtrigen Fluge unterrichtet, daß ſie von Nobile in einer Entfernung von etwa zwei Kilometer geſichtet wurden. Mit bewun⸗ derungswürdigem Eifer unternahmen beide ſofort mit dem⸗ ſelben Apparat einen neuen Flug, aber auch diesmal ge⸗ lang es ihnen nicht, das rote Zelt Nobiles zu erblicken. Nun auch noch Amundſen verſchollen? un Paris herrſcht große Beſorguis um das Schick⸗ ſal 27„ Fliegers Guilbaud, der vorſtern nach⸗ mittag in Begleitung des Forſchers A mund ſen zum Flug nach Spitzbergen, wahrſcheinlich dem Kay Leighſmith, aufge⸗ ſtiegen iſt und ſeither keine Nachricht gegeben hat, ob⸗ gleich das Flugzeug mit einem Radioſender ausgeſtattet iſt. Der italieniſche Flieger Maddalena beabſichtigt, die Nachfor⸗ ſchungen nach Guilband und Amundſen aufzunehmen, falls nicht bald Nachricht eintreffen ſollte. Ein ſchwediſches, finni⸗ ſches und italieniſches Flugzeug ſind in Tromſö nach der Kingsbay geſtartet, de] ſchwediſche Flugzeug mußte jedoch nach jenem Ausgangspunkt zurückkehren, 5 285 Mittag Ausgabe lannheimer Geil Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 281— 139. Jahrgang Nane nach Tarif, bei 1 9040 9 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Bie Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. N keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Der geſtrige Tag brachte durch den Sieg Malvys in der Finanzkommiſſion einen ſtarken Erfolg der Radikalen und Gruppen des früheren Linkskartells. Poincaré wird ſich jetzt nur mit großer Müße einen Rückhalt im Finanzaus⸗ ſchuß verſchaffen können. Man wird ihn nötigen, Schritt um Schritt um ſeine Budgetentwürfe zu kämpfen. Die Wahl Malvys zog auch noch den Rücktritt einiger rechtsſtehender Kommiſſionsmitglieder nach ſich. Infolgedeſſen iſt die Lage ſehr verworren. Nächſten Samstag Frankenſtabiliſierung Der Miniſterrat hat geſtern beſchloſſen, der Kammer die Stabiliſterungsvorlage am Samstag nach Schluß der New⸗ vorker Börſe zur Genehmigung zu unterbreiten. Der Mini⸗ ſterrat wird ſich am Samstag um% Uhr verſammeln. Erſt dann wird Poincaré dem Miniſterrat das ſtreng geheim ge⸗ haltene Stabiliſterungsprogramm vorlegen. Ein weſentlicher Teil beſteht in einer neuen Abmachung mit der Bank von Frankreich. Der Stabiliſterungsſatz iſt übrigens auch den Miniſtern noch nicht bekannt gegeben worden, ſondern bleibt nach wie vor das Geheimnis Poincaré. Der Miniſterrat hat außerdem beſchloſſen, der Kammer noch vor ihrem Auseinandergehen den Budget⸗Entwurf für 1929 vorzulegen. Die Kammer wird ihn jedoch nicht mehr beraten, ſondern ſofort der Finanzkommiſſion überweiſen, die dann in der Lage iſt, den Entwurf während der Kammer⸗ ferien zu beſprechen. Die Londoner Reiſe Verthelots Paris, 20. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Trotz⸗ dem an hieſiger offizieller Stelle die Londoner Reiſe des Generalſekretärs am Quai'Orſay, Philipp Berthelot, als rein privater Natur bezeichnet wird, ſind die Blätter überzeugt, daß bei dieſer Gelegenheit wichtige Beſprechungen zwiſchen dem Vertreter des franzöſiſchen Außenamts und hohen Beam⸗ ten des Foreign Office ſtattfinden werden. Im„Journal“ werden einige dieſer Probleme genannt, die Gegenſtand von Verhandlungen werden dürften. Das Blatt weiſt zunächſt auf den Kelloggſchen Friedenspakt hin. Als zweites Problem, das Berthelot in London beſprechen dürfte, nennt das„Journal“ die Tangerfrage. Die Durchführung der durch die Viermächtekonferenz getroffenen Vereinbarungen iſt auf Schwierigkeiten finanzieller Natur geſtoßen, da beſonders die vorgeſehene neue Polizeiorganiſation ſehr koſtſpielig ſein wird. Endlich werden nach Auffaſſung des„Journals“ die chineſiſchen Wirren und Forderungen der nationaliſtiſchen Re⸗ gierung in China gegenüber den fremden Mächten zu verhan⸗ deln ſein. Der Senat gegen das Frauenſtimmrecht Paris, 20. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Senat hat geſtern von neuem ſeine Abneigung gegen das Frauenſtimmrecht zum Ausdruck gebracht. Sena⸗ tor Louis Martin ſtellte den Antrag, den Geſetzesvorſchlag über das Frauenſtimmrecht an die Spitze der Tagesordnung der Sitzung vom 6. Juli zu ſtellen; doch wurde mit 176 gegen 123 Stimmen beſchloſſen, dieſes Geſetz nicht in Beratung zu ztehen. Ein Teil der„Italia“ Mannſchaft gefunden? Kingsbay, 20. Juni.(United Preß.) Nach einer Mel⸗ dung, die freilich von anderer Seite bisher noch keine Be⸗ ſtätigung gefunden hat, iſt der Teil der Mannſchaft der „Italia“, die ſich bei der Zerſtörung des Luftſchiffes in der Gon del befunden hat, von den Flugzeugen auf der Höhe des 81 Breitengrades 20 Minuten aufgefunden worden. Klei⸗ der, Lebensmittel und Waffen wurden abgeworfen, wo⸗ rauf die Flugzeuge wieder zur„Hobby“ zurückkehrten. Von der„Braganza“ wurden die Expeditionen, die mit Hunde⸗ ſchlitten verſehen ſind, von dem Standort der Verunglückten in Kenntnis geſetzt. Der Empfang Miß Earharts Ueber den Empfang der amerikaniſchen Ozeanflieger in Southampton wird noch gemeldet, daß Miß Earhart das Flugzeug ſelbſt zur Landung auf dem Fluß Itchin führte. Die Ufer des Fluſſes waren von Tauſenden von Zuſchauern umſäumt, die den Ozeanfliegern begeiſterte Ovationen dar⸗ brachten. Da der Fluß Itchin von Booten wimmelte, die mit Zuſchauern beſetzt waren, war die„Freundſchaft“ gezwungen, oberhalb der vorgeſehenen Landungsſtelle niederzugehen. Das Flugzeug wendete darauf und kehrte zu dem Punkte zurück, wo die Flieger vom Bürgermeiſter von Southampton zur Be⸗ grüßung erwartet wurden. Die Abordnung der Stadt empfing dann auf der Kaimauer offiziell die Ozeanflieger, denen nur durch Poliziſten mit Mühe ein Weg dunch die an⸗ drängenden Menſchenmaſſen gebahnt werden konnte. Der Aufenthalt der Flieger in Southampton dauerte je⸗ doch nur wenige Stunden, worauf ſich dieſe im Auto nach London begaben.. f Der Empfang der„Bremen“ Flieger Die Feier beim Norddeutſchen Lloyd Um 4 Uhr nachmittags wurden die Ozeanflieger offiziell im Verwaltungsgebäude des Norddeutſchen Lloyd empfangen. Am Portal des Lloyd wurden den Bremenfliegern von drei jungen Mädchen Blumenſträuße in den bremiſchen Farben überreicht. Geheimrat Stimming begrüßte die Flieger mit einer in herzlichen Worten gehaltenen Anſprache, in der er beſon⸗ ders darauf hinwies, daß im Lloydgebäude die Pläne zur Ozeanüberquerung erörtert worden ſeien. Der Vorſitzende des Betriebsrates des Norddeutſchen Lloyds, Köpken, hieß die Flieger und insbeſondere Freiherrn v. Hünefeld im Namen der Angeſtelltenſchaft des Lloyd herzlich willkommen. Hauptmann Köhl dankte in einer mehrfach von Beifall unterbrochenen Rede für den warmen Empfang und insbeſon⸗ dere für die tatkräftige Unterſtützung des Ozeanfluges durch den Norddeutſchen Lloyd. Er gedachte beſonders der Tätigkeit v. Hünefelds in Amerika, der dort für Bremen und das Deutſche Reich außerordentlich gewirkt habe. Sodann wies Geheimrat Stimming beſonders auf die Mithilfe Irlands hin, ohne deſſen tatkräftige Mitwir⸗ kung der Ozeanflug ſehr erſchwert worden wäre und hieß den Major Fitzmaurice in Bremen und Deutſchland herzlich willkommen, wobei er ihm für ſeine tatkräftige Unterſtützung der deutſchen Bremenbeſatzung ſeinen beſonderen Dank aus⸗ ſprach. Am Abend folgten die Flieger einer Einladung der Han⸗ delskammer Bremen zu einem ihnen zu Ehren veran⸗ ſtalteten Feſteſſen. Namens der Kaufmannsſchaft Bremen wurde den Ozeanfliegern ebenfalls eine Ehrengabe überreicht. Auf der Feier gab der Rektor der Techniſchen Hochſchule Braunſchweig die Ernennung Köhls zum Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule Braunſchweig bekannt, was von den Anweſenden mit großem Jubel aufgenommen wurde. Das heutige Berliner Feſtyrogramm J Berlin, 20. Junf.(Von unſerem Berliner Bü xo.) Heute nachmittag um 2 Uhr treffen die Ozeanflieger im Flug⸗ zeug auf dem Tempelhofer Felde ein. Ein Geſchwader von etwa 50 Flugzeugen gibt ihnen das Ehrengeleit von Bremen. Berlin wird dabei ein noch nie geſehenes Schauſpiel erleben, wenn das Geſchwader über der Reichshauptſtadt und dem Tempelhofer Felde kreiſt. Bei der Ankunft wird die Ehrenkompagnie des Wachregiments ſalutieren, die National⸗ hymne wird ertönen und 30 Blitzdonnergranaten werden in regelmäßigen Zeitabſtänden von 2 Sekunden abgefeuert wer⸗ den. Das Tempelhofer Feld iſt feſtlich geſchmückt, die Flieger werden von der Reichsregierung, der Stadt Berlin, den Vertretern Amerikas und Englands begrüßt werden. 4000 Tempelhofer Schulkinder nehmen auf dem Flugplatz Auf⸗ ſtellung. Nach den Begrüßungsanſprachen, die durch Rundfunk übertragen werden, fahren, wie bereits gemeldet, die Flieger eine Ehren⸗ runde an den Zuſchauern vorbei um das ganze Feld, dann findet ein kleiner Imbiß ſtatt, während dem ein ſogenanuntes kleines japaniſches Tagesfeuerwerk aufgelaſſen wird. 30 Raketenbomben mit ſchwarz⸗rot⸗goldenen und anderen Fah⸗ nen, mit Flugzeugen, Zeppelinen Fallſchirmen und Rauch⸗ ſchlangen werden abgeſchoſſen werden. Um 4 Uhr verlaſſen die Flieger den Flughafen und fahren, begleitet von 20 Wa⸗ gen durch die feſtgeſetzten Einzugsſtraßen zum Reichskanzler⸗ Palais. Abends findet im Flughafen ein großes Höhenfeſter⸗ werk ſtatt, in deſſen Mittelpunkt die große italieniſche Knallfront und das Abſchießen von 3 ſteigenden Kronen mit platzenden Bomben ſteht. Der Reichsverkehrsminiſter gibt derweilen bei Kroll ein Feſtmal. Zu Ehren der Ozeanflieger flaggen am Mittwoch und Donnerstag die Behörden des Reichs, Preußens und der Stadt Berlin. Auf Anordnung des preußiſchen Kultus⸗ miniſters werden die Berliner Schulen heute um 12 Uhr ſchließen. el zeitig Deine along 5 6 2. Seite. Nr. 281 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Junk 1928 Beſondere Ehrungen Im Empfangsraum des Aeroklubs und der Lufthanſa ſind rieſige Blumenarrangements aufgeſtellt worden. Die Lufthanſa hat auch das frühere Arbeits zimmer Köhls ganz beſonders geſchmückt. Das Fenſter, von dem aus er den Nachtverkehr kontrollierte, iſt mit Tannengrün und Lor⸗ beer eingerahmt. Bereits geſtern nachmittag herrſchte an den Kaſſen ein ungeheurer Andrang aller derer, die im voraus Eintrittskarten begehrten. Die Mieter des Hauſes, in dem Köhl wohnt, haben es ſich nicht nehmen laſſen, den Flie⸗ ger beſonders zu ehren. Ueber dem Eingang zu ſeiner Woh⸗ nung ſind Girlanden und Blumen angebracht und die Mieter wollen Köhl nach ſeiner Heimkehr noch eine beſondere Ehrung darbieten. Die drei Flieger haben übrigens gemeinſam ein Buch verfaßt, das den Titel trägt„Die drei Musketiere der Luft.“ In dieſem Buch nehmen Köhl, Fitzmaurice und Hühnefeld zu dem Problem des Ozeanflugs und zu den Gründen, die ſie zu ihrem Unternehmen bewogen haben, eingehend Stellung. Sie geben eine ausführliche Schilderung des Verlaufs ihres Atlantikfluges. Eine Staffel Münſter— Berlin Um die Ozeanflieger durch eine ſportliche Leiſtung zu ehren, die fämtliche Arten des Sports umfaßt, ging von dem Münſterſchen Rathaus eine Staffel nach Ber⸗ lin ab. Auf der Freitreppe des Rathauſes wurde einem Läu⸗ fer eine Staffette übergeben, die er zum Flugplatz Lodden⸗ heide brachte, wo ſie ein Freiballon aufnahm. Der Ballon⸗ flieger wird die Staffette in der Nähe von Münſter abwer⸗ fen, ein Reiter ſie zum Dortmund⸗Ems⸗Kanal bringen, einem Schwimmer übergeben, der ſie nach Zurücklegung einer be⸗ ſtimmten Strecke an Ruderer weitergibt, die ſie bis zur Brücke an der Warendorfer Chauſſee bringen werden. Vom Flug⸗ platz Hannover aus werden ſie drei Flugzeuge zum Flugplatz Tempelhofer Feld bringen. Die drei Ozeanflieger erhalten außerdem eine von dem Münſterſchen Bildhauer Mazzotti hergeſtellte Plakette mit dem Bild der Stadt Münſter. Ein vorläufiges Regierungsprogramm Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Mitller⸗Franken, der allgemach ins Schlepptau der Fraktionen zu geraten drohte, hat, um ſich aus dieſer Umſtrickung zu löſen, ſich nun doch entſchloſſen, auf Grund der bisherigen Eindrücke, die er aus den Verhandlungen gewonnen hat, ein vorläufiges propiſoriſches Regierungsprogramm auszuar⸗ beiten, das er bereits heute um 12 Uhr dem Rate der Zwei⸗ undzwanzig unterbreiten will. Offenbar hofft er das umſtändliche Verfahren, auf das er ſich eingelaſſen hat, derart abkürzen zu können. Es hat ſich die⸗ ſer Tage ſo etwas wie ein Parlament im Parlament gebildet. Das Programm der im Werden begriffenen Regie⸗ rung wird wie ein Geſetzentwurf behandelt, der den Calvarlen⸗ weg dreier Leſungen durchlaufen muß. Müller⸗Frankens Ex⸗ poſé wird immerhin für die weitere Diskuſſion eine feſte Grundlage ſchaffen und allzuſehr in die Einzelheiten gehende Erörterungen eindämmen. Der Differens⸗ punkte, die noch des Ausgleiches harren, gibt es genug: Panzerkreuzer, Nationalfeiertag, Schulfragen, Amneſtie, ſteuer⸗ liches Exiſtenzminimum, um nur das Weſentlichſte heraus⸗ zugreifen. Daneben beſtehen auch noch Gegenſätze in einer Reihe anderer Fragen, namentlich auf ſozialpolitiſchem Ge⸗ biete. Dennoch zweifelt man in ernſthaften politiſchen Kreiſen nicht daran, daß die Einigung zuſtande kommen wird. Sie kann vielleicht ſogar ſchneller erfolgen, als man nach dem Hin⸗ und Hergezerre der letzten Tage wohl glauben möchte, dann näm⸗ lich, wenn Müller⸗Franken in der Formulierung ſeines Pro⸗ gramms maßvoll und einſichtig verfährt. Dem heutigen neunten Tage der Verhandlungen kommt entſcheidende Bedeutung zu. Müller⸗Franken wird die Unterhändler der Parteien, denen er heute die Grundzüge ſeines Regierungsprogramms zu übermitteln gedenkt, er⸗ ſuchen, ihm möglichſt ſchun am Nachmittag die Stellung⸗ nahme der Fraktionen bekannt zu geben. Oh die ſich freilich ſo schnell ſchlüſſig werden können, erſcheint zweifelhaft. Die„Täg⸗ liche Rundſchau“ begrüßt das von Müller⸗Franken eingeſchla⸗ gene Verfahren, durch das ein Strich unter die bisherigen in⸗ lerfraktionellen Verhandlungen gezogen wird. Es müfſſe ſich nunmehr ergeben, ob der vorgelegte Entwurf als Koali⸗ ttionsgrundlage in Betracht kommt oder nicht. Von weſentlichem Einfluß auf die weitere Entwicklung der Dinge im Reich werden die Verhandlungen in Preußen ſein, die heute offtziell aufgenommen werden. Das volkspar⸗ teiliche Organ findet zwar den geſtrigen Beſchluß der preußi⸗ ſchen Zentrumsfraktion, der die Volkspartei auffordert, die Initiative zu ergreifen,„im Tone nicht ſehr glücklich“, deutet ihn aber dahin, daß die Zentrumsfraktion nicht erſt „zur gegebenen Zeit“, ſondern ſchon jetzt die Verhandlungen zu führen bereit iſt. Die„Germania“ beurteilt die Ausſichten einer Einigung günſtig. Das Zentrumsorgan meint, daß es wohl gelingen werde, zu einem Kompromiß zu gelangen, das die preußiſche Regierungserklärung in befriedigender Weiſe interpretiere. Der„Vorwärts“ wendet ſich gegen den Vorwurf, daß die Sozialdemokratie durch Aeußerungen immer neuer Wünſche die Verhandlungen verzögere. Es ſeien, behauptet das ſozialdemokratiſche Zentralorgan, die anderen Fraktionen, beſonders die Volkspartei geweſen, die mit ſolchen Wunſchzet⸗ teln zu den Beſprechungen gekommen wäre, und nur daraufhin hätte ſich die Sozialdemokratie entſchließen müſſen, auch ihrer⸗ ſeits mit Forderungen hervorzutreten. Ob die Schwierigkei⸗ ten, die bei dieſer Methode der Regierungsbildung häufiger in Erſcheinung traten, beſeitigt werden könnten oder nicht, werde ſich heute zeigen müſſen. Sozialdemokratiſche Rechtsanträge Die Sozialdemokraten haben im Reichstag einen Antrag eingebracht, in dem ein Geſetz zur Sicherung der Rechtsſtellung der Frau verlangt wird. Ein weiterer Antrag fordert ein Ge⸗ ſetz zur Rechtsbehandlung des außerehelichen Kindes im Bür⸗ gerlichen Geſetzbuch. * Vom Rechtanwalt zum Oberlandesgerichtspräſidenten⸗ Von den Senatoren der Hanſeſtädte wurde zum Präſi⸗ denten des Hanſeatiſchen Landesgerichts durch gemeinſchaftliche Wahl der Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Kieſſel bach ernannt. Dr. Kieſſelbach bat ſich beſonders um die Freigabe des be. Der Verſuchsballon der Isveſtija“ Die Diskuſſion über die immerhin eigenartige Offerte der„Isveſtija“ wird in der Preſſe hier und da zur Kenntnis genommen. In amtlichen Kreiſen ſcheint man, wie wir feſt⸗ zuſtellen Gelegenheit hatten, dieſe Offerte, ſozuſagen einer „Entente cordiale“, indes nicht allzu ernſt zu nehmen. Man weiſt darauf hin, daß zunächſt noch immer nicht erſicht⸗ lich iſt, wer hinter dieſem Angebot ſteht und auf welche Motive es zurückzuführen iſt. Man hält es nicht für aus⸗ geſchloſſen, daß auch irgend welche taktiſchen, gerade heraus geſagt, parteipolitiſchen Gründe den Herren oder den Hintermännern der„Isveſtija“ die Feder geführt haben könnten. Es könnte ja auch ſein, daß man in Moskau dieſen Verſuchsballon aufſteigen ließ, um der Sozialdemo⸗ kratie, die ſich nach Uebernahme der Regierungsgeſchäfte an⸗ ſchickt, Verlegen heiten zu ſchaffen. Man wird nicht vergeſſen dürfen, daß auch die auswärtige Politik der Sowjet⸗ union, wie überhaupt ihre ganze Politik grundſätzlich eine mit doppeltem Boden iſt.. Die Ausführungen der dem deutſchen Auswärtigen Amt naheſtehenden„Diplomatiſch⸗politiſchen Korreſpondenz“, die gerade dieſem Verhalten der Sowjets gewidmet ſind, werden allgemeine Zuſtimmung finden: „Wenn in den Ausführungen des Sowjetblattes die einzelnen Mängel der Entwicklung in den politiſchen Be⸗ ziehungen Deutſchlands zu andern Mächten hervorgehoben und mit dem Verlauf der deutſch⸗ruſſiſchen in einen gewiſſen Gegenſatz geſtellt werden, ſo iſt dazu zu bemerken, daß auch in den letzterwähnten Beziehungen nicht immer den Bedürf⸗ niſſen und Erwartungen des deutſchen Volkes entſprochen wurde. Man würde es ſehr begrüßen, wenn als greifbares Zeichen der in dem Artikel der„Isveſtija“ zum Ausdruck ge⸗ kommenen Stimmung Moskaus z. B. die Angelegenheit des Schachty⸗Prozeſſes in einer Weiſe weiterbehan⸗ delt würde, die von der öffentlichen Meinung Deutſchlands verſtanden werden könnte. Man wird ſich in Moskau in⸗ zwiſchen davon überzeugt haben, daß dieſer Prozeß in ſeiner ganzen Anlage und in ſeinen Einzelheiten in Deutſchland ein ſolches Verſtändnis nicht finden konnte, und daß er deshalb auf die angeſtrebte Weiterentwicklung der Be⸗ ziehungen, die ja nicht nur von Staatsverträgen, ſondern auch von der Volksmeinung geſchaffen und getragen werden, keinen beſonders günſtigen Einfluß ausübt.“ der Fall Höltz vor dem Begnadigungsausſchuß Eine Stunde vor dem Beginn der nächſten Reichstags⸗ ſitzung wird auch der Reichs⸗Begnadigungsausſchuß zuſam⸗ mentreten. Der Ausſchuß wurde im Jahre 1922 gebildet als gutachtliche Inſtaunß für den Reichspräſidenten bei der Begnadigung von Leuten, die wegen der Unruhen nach der Ermordung des Miniſters Dr. Rathenau verurteilt worden waren. In der bevorſtehenden Sitzung des Ausſchuſſes wird der ſozialdemokratiſche Reichstagsabg. Dr. Moſes Bericht er⸗ ſtatten über die bisherige Tätigkeit des Ausſchuſſes und über die noch nicht erledigten Fälle. Wie das VBZ.⸗Büro hört, wurden dem Ausſchuß ſofort 97 Fälle überwieſen, in denen die Gernchte insgeſamt 550 Jahren Zuchthaus und 300 Jahre Ge⸗ fängnis verhängt hatten. In kurzer Zeit wurden davon mehr als 70 Fälle durch Begnadigung erledigt, ſodaß auch der größte Teil der Strafen überhaupt nicht zur Vollſtreckung kam. Nur noch 11 Verurteilte befinden ſich heute hinter Ker⸗ kermauern, darunter fünf Mitglieder der ſogen. Plettner⸗ Gruppe, die im mitteldeutſchen Aufſtand von ſich reden machte. Auch dieſe fünf ſind bereits für den 1. Juli zur Be⸗ gnadigung vorgeſchlagen. Die nun noch übrig bleibenden ſechs Fälle will der Ausſchuß nun noch erledigen. Darunter befindet ſich auch der Fall Höltz, zu dem der Begnadi⸗ gungsausſchuß unabhängig von dem eventuellen Wiederauf⸗ nahmeverfahren Stellung nehmen wird. Die Bluttat im Wiener Gerichtsſaal Ueber die bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldete Er⸗ mordung des Redakteurs Brund Wolf berichten die Blätter: Die Feindſchaft Pöffls gegen Wolf rührt daher, daß dieſer eine Reihe von Machenſchaften Pöffls öffentlich kriti⸗ ſiert hat und Pöffl einen Revolverjournaliſten und Erpreſſer genannt hat. Das Verbrechen wird allgemein verurteilt und als ein ſchauerliches Zeichen der Verwilde⸗ rung ſournaliſtiſcher Sitten bezeichnet. Bei der polizetlichen Vernehmung erklärte der Mörder, er wiſſe nicht, warum er die Tat begangen habe. Er ſagte, er habe immer einen Revolver bei ſich getragen, er habe die Abſicht gehabt, ſich ſelbſt zu erſchießen. Als der Richter den Beſchluß ver⸗ kündet habe, daß er ſich die Entſcheidung über die Vertagung des Prozeſſes vorbehalte, habe ihn dieſe Mitteilung in wahn⸗ ſinnige Erregung verſetzt und er könne ſich augenblicklich nicht erinnern, was mit ihm vorgegangen ſei. Er habe nicht die Abſicht gehabt, Wolf zu töten, mindeſtens nicht in dem kriti⸗ ſchen Augenblick, obgleich er zugab, bei der Polizei angegeben zu haben, daß er ſich wiederholt mit dem Gedanken beſchäftigt habe, Wolf zu erſchießen. i Konferenz der Kleinen Entente § London, 20. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Miniſterkonferenz der Staaten der Kleinen Entente, die heute in Bukareſt beginnt, findet in England ſtarke Be⸗ achtung. Man erwartet mit Spannung die Beſchlüſſe der Miniſter hinſichtlich der Beteiligung an dem Kelloggſchen Friedenspakt. Bisher iſt die Tſchechoſlowakei das einzige Land der Gruppe, das von Waſhington in die Paktverhand⸗ lungen einbezogen wurde, offenbar auf Grund der Zugehörig⸗ keit zum Locarnopakt. Der„Datly Telegraph“ nimmt an, daß die Konferenz ſich ferner mit den italteniſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen und ihre Rückwirkung auf die Nachbarn Jugo⸗ ſlawiens befaſſen wird. Ferner werde die Frage der Revi⸗ ſion des Trianonvertrages zu Gunſten Ungarns die durch die kürzliche Erklärung Muſſolinis an Bedeutung gewonnen hat, Verhandlungsgegenſtand bilden. Namentlich in dieſer Be⸗ ziehung ſieht man den Erklärungen der Kleinen Entente⸗ Staaten, von deren Haltung die Reviſtonsmöglichkeit weit⸗ gehend abhängt, mit großem Intereſſe entgegen. * Däniſcher Kriegsſchiffbeſuch in Lübeck. Das däniſche Kriegsſchiff„Niels Juel“ ſtattete als erſtes däniſches Kriegs⸗ ſchiff, das ſeit Jahrzehnten einen deutſchen Hafen anlief, der Hanſeſtadt Lübeck einen offiziellen Beſuch ab. * Frauenwahlrecht auch in England. Durch Annahme in dritter Leſung des engliſchen Oberhauſes iſt das neue ignahmten deutſchen Eigentums in Amerika verdient engliſche Frauenwahlrecht Geſetz geworden. Vabiſche Politik Aus dem Landtag (Nachmittagsſitzung) Die Generaldebatte über den Juſtizetat ſetzte in der Nach⸗ mittagsſitzung der deutſchnationale Abg. Schmitthenner fort. Er warnte vor der Politiſierung des Richterſtandes, trat für die verfaſſungsgemäß garantierte freie Meinungs⸗ äußerung der Beamten ein und ſtellte keine Entfremdung in der Rechtspflege feſt. Unſer humaner Strafvollzug ſei an der Grenze des Möglichen angelangt. Es dürfe nicht dahin kom⸗ men, daß es den Strafgefangenen im Gefängnis beſſer geht als den unbeſcholtenen Menſchen. Zur inneren Juſtizorgani⸗ ſation meinte der Redner, den kleinen Städtchen ſollten die Amtsgericht erhalten bleiben. Abg. Waldeck(D. Vp.) begrüßte, wie ſein Vorgänger, daß das Reich feſtſtehe in den Schranken des Geſetzes und es behütet werden müſſe vor der Parteipolitik. Es ſeien aber noch lange nicht alle Wünſche er⸗ füllt. Im Staate ſei der Träger des Rechts der Richter; dieſer müſſe aber frei ſein von allen Lebensſorgen. Wenn der Staat die Juſtizhoheit aufgebe, gebe er ein Kernſtück ſei⸗ ner Hoheit auf. Aber es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die Entwicklung dazu dränge und daß wir nicht mehr in der Lage ſeien, uns dieſer Entwicklung entgegenzuſtellen. Man dürfe ſich nicht ausſchließlich an die Gegenwart halten, ſondern man müſſe weiter ſehen. In Baden ſei es noch niemals vorgekom⸗ men, daß ein Angeklagter ſchwerer beſtraft wurde, weil er einer politiſchen Partet angehört hat. Das Tempo der Rechts⸗ pflege müſſe ſich dem Tempo der Zeit anpaſſen, wobei alle Faktoren mitwirken müßten. Der Redner bekannte ſich als Anhänger des alten Schwurgerichts, er hob hervor, daß auch die heutige Form der Schwurgerichte keine Garantie für ein Fehlurteil biete. Dem Richterſtande ſprach er ſeine Aner⸗ kennung aus. Es müßte ein Verhältnis geſchaffen werden zwiſchen Recht und Leben, zwiſchen Rechtsnorm und Alltags⸗ ſorgen. Er warnte vor einſeitiger Ausbildung, der Träger der Rechtspflege müſſe über eine vielſeitige Bildung verfügen. Abg. Weißmann(Soz.) trat für einen weiteren Aus⸗ bau der Arbeitsgerichte ein. in weiteſtem Umfange eintreten, denn oft ſeien die Not und ähnliche Momente die Urheberin eines Vergehens. So müßten alſo die ſozialen Geſichtspunkte in den Vordergrund der Be⸗ gnadigung geſtellt werden. Er wünſchte eine engere Verbin⸗ dung zwiſchen Juſtiz und Preſſe, um ſenſattfonelle Momente in der Berichterſtattung auszuſchließen. Die So⸗ ztaldemokraten lehnen die ihrer unſinnigen und überſpanten Abſtriche im Juſtizetat ab. In der Frage des Strafvollzuges betonte der Redner die Vor⸗ züge der ſtufenweiſen Behandlung der Gefangenen. Abg. Wolfhard(Dem.) ſprach ebenfalls der Rechts⸗ pflege und der Juſtizverwaltung Anerkennung aus. Die Ge⸗ ſetzgebung müſſe überſichtlicher geſtaltet werden. Erfreulich ſei, daß die neue Strafgeſetzgebung eine Angliederung zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich bringt, wodurch ein ſichtbares Zeichen der Zuſammengehörigkeit dieſer beiden Länder ent⸗ ſteht. Die internationalen Rechtspflegekonferenzen müßten erweitert und gefördert werden. Die Autorität des Staates und der Gerichte bedürfe des größten Schutzes. Der Redner beleuchtete ſodann die Vorzüge der neuen Form der Schwur⸗ gerichte. In den großen Gerichten werde eine moderne Rechtspflege angeſtrebt. Für den Richter müſſe die Möglich⸗ keit beſtehen, auch über die Altersgrenze hinaus verwendet zu werden. Der Redner erklärte ſich dann mit der Erklärung des Generalſtaatsanwalts in der heutigen Vormittagsſitzung zur Amneſtierungsfrage einig. In Baden beſtehe keine Ver⸗ trauenskriſe in der Juſttz. Abg. Heymann(Komm.) konte nicht verſtehen, daß die Redner des heutigen Tages zu einer Verneinung der Ver⸗ trauenskriſe der Juſtiz in Baden kommen konnten. Die Juſtiz ſei ein Machtorgan zur Unterdrückung der nicht herrſchenden Klaſſe. Der Redner wünſchte, daß die Amtsgerichte in den kleinen Orten aufgehoben werden. Schluß der Sitzung 19.30 Uhr. Fortſetzung Mittwoch vormittag. Letzte Meldungen Hochverratsprozeß — Leipzig, 20. Juni. Am Dienstag begann vor dem 4. Straf⸗ ſenat des Reichsgerichts ein Prozeß gegen einen angeblichen Redakteur Martin Gabel, der der Vorbereitung zum Hochverrat, des verſuchten Landesverrats und der Beſtechung beſchuldigt wird. Gabel hatte Verbindung mit einem Reichs⸗ wehrſoldaten angeknüpft, der ihm verſchiedene geheimzuhal⸗ tende Nachrichten über die Reichswehr übermitteln ſollte, ſich aber mit der Polizei in Verbindung ſetzte, ſodaß Gabel verhaf⸗ tet werden konnte. Erfolgreiche Berufung Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Göbbels hatte ſich geſtern in der Berufungsinſtanz wegen des Ueber⸗ falls auf den Pfarrer Stucke zu verantworten, den Anhänger Göbbels im vorigen Jahre in einer Verſammlung verübten, indem ſtie den Pfarrer mit Bierſeideln und Gum mi⸗ knüppeln niederſchlugen. Göbbels, der das Signal zum Angriff gegeben hatte, war in der erſten Inſtanz zuſech s Wochen Gefängnis verurteilt worden. Dieſe Strafe wurde geſtern auf 600 Mark ermäßigt. Der Staats⸗ anwalt hatte 2 Monate Gefängnis beantragt.. Abgelehnter Schiedsſpruch — Eſſen, 20. Juni. Die Parteien im Rheinſchiffer⸗ ſtreik haben den am Montag für die Hafenarbeiter ge⸗ fällten Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der feſten Löhne um 7 Prozent vorſteht, während die Akkordſätze und Prämien be⸗ ſtehen bleiben ſollen, nunmehr abgelehnt. Für den heutigen Mittwoch ſind Nachverhandlungen anberaumt. Schweres Exploſiousunglück Mexiko City, 20. Juni.(United Preß.) 21 Perſonen wur⸗ den getötet und 29 verletzt bei einer Gxploſion, durch die die größte öffentliche Badeanſtalt in Mexiko City völlig zerſtört wurde. Das Unglück ſiſt auf eine Keſſelexploſion zurückzuführen. Es ſpielten ſich furchtbare Szenen ab. Ein großer Teil der Verwundeten, der zwiſchen den Trüm⸗ mern eingeſchloſſen war, wurde durch ſiedende Dämpfe verbrüht, bevor ſte aus ihrer furchtbaren Lage befreit wer⸗ den konnten. Unter den Toten befinden ſich 7 Frauen. Die Verunglückten ſind zum größten Teil Arbeiter, die ſpät abends die Badeanſtalt benutzt hatten. f Eine Begnadigung ſoll kommuniſtiſchen Anträge wegen e Jr.. 8 80 b 3 * 7 1 Mittwoch, den 20. Juni 1928 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 8 8. Seite. Nr. 281 * 75 Jühre Evang. Walſenhaus flür Mädchen l Ob das ſoziale Zeitalter wirklich kommt und ſo kommt, Wie viele es meinen? Wer am Sonntag der Jubiläumsfeier des Waiſenhauſes in der Karl Benzſtraße anwohnte, dem konnte es wie Peſtalozzi ergehen, der beim Anblick der Beugge⸗ ner Anſtalt ausrief: das iſt's, was ich gewollt! Ja, das evang. Waiſenhaus da drüben, das vor 75 Jahren ſchon begründet wurde, bringt den ſozialen Gedanken viel beſſer zum Ausdruck als viele Theorien von heute. Es war darum ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die Kreiſe, die das Haus einſt ſchufen und die heute hinter ihm ſtehen, das 75jährige Beſtehen einer ſolchen Sache zum Gegenſtand einer beſonderen Feier zu machen ſuchten. Zu dieſem Zweck fand nachmittags um 92g Uhr in der Melanchthonkirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, der jedem ſagen konnte, worauf es bei dieſer Löſung des ſozfalen Problems ankommt: auf Glaube und Liebe vom Evangelium aus. Auf dieſen grundſätzlichen Ton war denn auch die eindrucksvolle Feſtpredigt geſtimmt, die der frühere Prälat D. Schmitthenner⸗ Karlsruhe hielt und der die große Feſtgemeinde aufmerkſam gefolgt iſt. Dem vom Leiter des Hauſes, Hauptlehrer Curth, erſtatteten Feſtbericht ent⸗ nehmen wir u. a. folgendes: Schon 1830 wollten Mannheimer Kinderfreunde ein Mädchenwaiſenhaus ins Leben rufen, ein Plan, der freilich erſt 1853 verwirklicht wurde. Als Gründer nennt die Anſtaltsgeſchichte folgende Namen: Friedrich Clauß, Karl Röchling, Konrad Rutſch, Oberhofgerichtsrat Stumpf, Kirchenrat Schwarz, Adelheid von Röder, Julie Rutſch, Mar⸗ garete Sand und Nina von der Hoeven. In dem Hauſe ſollten heimatloſe Mädchen im ſchulpflichtigen Alter durch chriſtliche Erziehung für das Leben gerettet werden. Darum erhielt es auch zuerſt den Namen: Rettungshaus. Mit 8 Kindern wurde die Anſtalt eröffnet und zwar draußen am Neckarauer⸗ Weg, in der heutigen Traitteurſtraße. Die zunehmende Kin⸗ derzahl brachte die Verlegung des alten bezw. die Schaffung eines neuen Hauſes in der Neckarſtadt mit ſich. Hierbei hat ſich der damalige Rechner, Kaufmann Karl Morjé, um das Werk ſehr verdient gemacht. Das döjährige Jubiläum beging die Anſtalt mit 33 Kindern, das 50 jähr. mit 45 und das jetzige mit nahezu 50 Kindern. Längere Jahre beherbergte das Haus Kinder aus preußiſchen Landesteilen, weil damals die ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Inſtanzen der Auſtaltserziehung kein Verſtändnis entgegenbringen konnten. Heute dient das Werk ausſchließlich der Aufnahme von hieſigen Kindern. Der Krieg und die Nachkriegszeit brachten natürlich auch dieſem Haus viel Sorge, Teuerung und Not. Einmal ſollte es ſogar in eine Kaſerne verwandelt werden: Franzoſen beſetzten das Mädchenwaiſenhaus um die Oſterzeit 1923, glücklicherweiſe aber nicht viel länger als 24 Stunden. Dankbar erwähnte der Berichterſtatter das ſtädt. Jugendamt und den Dezernenten des ſtädt. Fürſorgeweſens, Bürgermeiſter. Boettger,„der bei der Stadt ſo treu für uns eingetreten iſt“. Auch der Kreis Mannheim und der Evang. Oberkirchenrat ſtanden dem Hauſe zur Seite, nicht zuletzt all' die vielen bekannten und unbe⸗ kannten Freunde in Stadt und Land, die wahr machen möchten, was am Schluß des Berichtes zu vernehmen war: Glaube iſt kein ſchwächlicher Notbehelf, ſondern eine lebendige Tat und eine Kraft, die dient und hilft und dienend ſiegt! Umrahmt war die Feier von Gemeindegeſang und ins⸗ beſondere von Chören, die unter ſicherer Leitung des Haupt⸗ lehrers Curth von den Kindern des Hauſes aufs beſte ge⸗ ſungen wurden, verſtändnisvoll begleitet vom Organiſten Rentſch. Im Anſchluß an den Gottesdienſt fand in den Räumen des Waiſenhauſes eine ſchlichte Nachfeier ſtatt. Hierzu waren u. a. erſchienen Bürgermeiſter Boett⸗ ger, Jugendamtsdirektor Köbele, Schulrat Lohrer und Vertreter der evang. Kirchengemeinde und der Inneren Miſſion. Im Namen des Vorſtandes grüßte Stadtpfarrer Heſſig die Erſchienenen unter beſonderem Hinweis auf die ſchöne Tatſache, daß das Haus ſeit 55 Jahren von der Famlie Curth geleitet wird. Ihrem nimmermüden und hin⸗ gebungsvollen Dienſt wurden warme Worte des Dankes und der Anerkennung gewidmet. N Dekan Maler überbrachte im Auftrag der oberſten Kirchenbehörde herzliche Segenswünſche und ſprach von der Bedeutung des Werkes, die weit über die Schwelle des Hauſes hinausreiche. Stadtpfarrer Dr. Hoff dankte dem Waiſenhaus im Namen der Kirchengemeinde, die ſich darüber klar ſei, daß hier ſchwerſte, aber ſegensreiche Ge⸗ meindearbeit geleiſtet werde. Mit herzlichem„Glück auf“ überreichte er dem Leiter im Namen des Kirchengemeinderats 10 Bilder in Geſtalt von 10 Scheinen zu je 100 l. Im Namen der Stadtgemeinde betonte Bürgermeiſter Böttger, daß im Evangel. Waiſenhaus, ohne viel Auf⸗ hebens, in aller Stille geradezu vorbildliche Arbeit getan werde. Niemand vermöge das beſſer zu beurteilen als die Stadt und niemand habe ſo genaue Kenntnis von dem Maß von Sorge und Mühe, die hier aufgebracht werde. Die Stadt weiß, daß dieſer Zweig der Arbeit zu den geſündeſten gehört und daß hier die beſten Kräfte am Werk ſind, jene ſitt⸗ lichen Kräfte, die das letzte Quentchen Ich einſetzen für eine ſchwere Sache. Er wolle darum dafür eintreten, daß dies Werk der Jugenderziehung und Jugendveredelung allezeit die Unterſtützung des Bürgermeiſteramts findet. Der Feſtpre⸗ diger, Prälat D. Schmitthenner, grüßte die Jubilarin als Vertreter der Inneren Miſſion, deren Arbeit gerade in den letzten Jahren ins Ungemeſſene gewachſen ſei; was aber aus innerem Zwang und aus letzter Nötigung heraus ge⸗ ſchehe, ſei immer von dauerndem, weil ewigem Gewinn. Im Namen verwandter Anſtalten ſprachen noch Pfarrer Scheel und Miſſtionar Hofmann von hier. In bewegten Worten dankte der Anſtaltsleiter für alle Teilnahme, um dann allerlei Ernſtes und Heiteres aus der Geſchichte der Anſtalt darzubieten. Bei dieſer Gelegenheit er⸗ fuhr man, daß auch ein Kuno Fiſcher zur weiteren Anſtalts⸗ gemeinde gehört; er war der Schwiegerſohn des ſchon ge⸗ nannten Mitbegründers Friedrich Clauß. Mit beſonderer Freude begrüßte Hauptlehrer Curth frühere, inzwiſchen alt gewordene Anſtaltstöchter, die nun zum Teile als leitende Schweſtern ſelber im Dienſt charitativer Arbeit ſtehen. An⸗ dere waren als Hausfrauen und Mütter erſchienen und be⸗ zeugten ſo, daß das Werk gute Frucht getragen. Im Anſtalts⸗ hof war heiteres Tummeln und Spielen, ausgeführt von der jetzigen Generation. Man merkte, daß das Haus von keiner chineſiſchen Mauer umgeben, ſondern von einem freudigen Geiſt beſeelt iſt; ſo will es ja auch die Religion der Freude: das Evangelium! Nicht viel weniger als 1000 Namen von Kindern(920!) ſind in den Liſten der Anſtalt verzeichnet. Es iſt nicht zu ſa⸗ gen, wieviel Elend, Armut, Not, äußeres und inneres Leid mit dieſen Namen verbunden iſt. Kein Berichterſtatter kann das je erfühlen, geſchweige denn beſchreiben. Ebenſo wenig kann man den nimmermüden Dienſt des Hauſes Curth be⸗ ſchreiben, den es in fünf Jahrzehnten an heimatloſen Kindern getan. Alte und neue Glaubensgegner habens noch nicht nach⸗ gemacht. Auch davon konnte die Fahne reden, die geſtern das Waiſenhaus geſchmückt. Möge es bleiben, was es bisher ge⸗ weſen: eine Segensſtätte für viele! Dr. B * Rückgang der Unfälle in den gewerblichen Betrieben. Nach den vorläufigen Angaben des Reichsverſicherungsamtes über die im Jahre 1927 erſtmalig entſchädigten Unfälle in den gewerblichen Betrieben belief ſich deren Zahl auf 62 119. Das bedeutet gegenüber der Zahl für 1926 mit 60 481 zwar an ſich eine Vermehrung. Gleichzeitig iſt aber die Zahl der beſchäf⸗ tigten Arbeiter erheblich geſtiegen. Es läßt ſich deshalb mit Sicherheit feſtſtellen, daß die Unfälle für die gleiche Anzahl Arbeiter nicht unerheblich zurück⸗ gegangen ſein muß. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter für das Jahr 1927 iſt zwar noch nicht genau bekannt, die Stei⸗ gerung läßt ſich aber aus den amtlichen Zahlen über die Er⸗ werbsloſen erkennen, denn die Jahresdurchſchnittszahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt von 1,67 Millionen im Jahre 1926 auf 0,89 Millionen im Jahre 1927 zurückgegangen. Man darf annehmen, daß das erfreuliche Ergebnis bezüglich der Unfallzahlen mit auf die Tätigkeit der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften in der Unfallverhütung und im Heilverfahren zurück⸗ zuführen iſt. Stadoͤtiſche Nachrichten Veiſetzung Prof. Dr. Erdels Unter großer Anteilnahme und außerordentlich ſtarker Beteiligung trug man geſtern nachmittag den ſo unerwartet ſchnell verſchiedenen Profeſſor der Rechtswiſſenſchaft an der Handelshochſchule, Dr. Erdel, zu Grabe. In der reich ge⸗ ſchmückten Leichenhalle war der mit zahlreichen Blumen⸗ und Kranzſpenden bedachte Sarg unter brennenden Kerzen aufgebahrt. Rektor und Senat der Handelshochſchule hatten mit den Angehörigen des Verſtorbenen und den Chargen der Korporationen mit ihren Fahnen an der Bahre Aufſtellung genommen. 8 Nach dem Gebet des Geiſtlichen, Stadtpfarrers Schäfer von der Herz⸗Jeſu⸗Kirche, wußte Rektor Prof. Dr. Tucke r⸗ mann warme Worte des Gedächtniſſes und der Anerken⸗ nung für Dr. Erdel zu finden. Er würdigte die Perſönlich⸗ keit und das Können des Verſtorbenen, indem er u. a. aus⸗ führte, daß der Tod Dr. Erdels einen großen Verluſt für die Mannheimer Handelshochſchule bedeute, an deren Entwick⸗ lung der Verſchiedene einen großen Anteil genommen habe. Er ſei der bewährte akademiſche Lehrer geweſen, der beſon⸗ ders hoch geſchätzt wurde, und der ſich auch als Schiedsrichter einen Namen machte. Seine klare und einfache Diktion ſei darauf eingeſtellt geweſen, als Lehrer zu wirken. In der Jugend habe er ſchwer kämpfen müſſen. Aber außerordent⸗ licher Fleiß und große Tatkraft hätten ihn vorwärts gebracht, ſo daß er auch ſein Doktorexamen summa cum laude beſtehen konnte. Erdel ſei eine ſchlichte, gerade Perſönlichkeit geweſen, der ſeine Befriedigung im Familien⸗ und Tageskreis geſucht und gefunden habe. Die Handelshochſchule werde ihm ſtets ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Darauf legte Dr. Tucker⸗ mann namens des Rektors und des Senats der Handelshoch⸗ ſchule, der Studenten⸗ und Beamtenſchaft, der Stadt und des Kuratoriums der H. H. drei prächtige Kränze nieder. Als⸗ dann ſprachen Vertreter der A ſt a, des Korps Rheno⸗Ni⸗ caria, dem der Verſtorbene angehörte, des Berufsvereins höherer Kommunalbeamten, des Kartells Mannheimer Ar⸗ bheitgeberverbände, der Verwaltung der Pfälziſchen Verwal⸗ tungsakademie, der Beamten und Angeſtellten des Gemeinde⸗ gerichts Mannheim, des Verwaltungsvorſtandes und der För⸗ derungsgeſellſchaft der Handelshochſchule. Namens der Freunde des Verſchiedenen widmete Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger dem Toten einen warmen Nachruf, der den Menſchen Erdel ehrte und würdigte. Während die weichen Töne des Harmoniums erklangen, trug man den Heimgegangenen durch die Reihen der Spalier bildenden Studentenſchaft zu ſeiner letzten Ruheſtätte. Der Sarg verſank in der Tiefe, die Chargen ſalutierten, die Fah⸗ nen ſenkten ſich und in der Ferne grüßten die Melodien des Bläſerquartetts Bieler den Toten zum letzten Male. Dann weihte der Geiſtliche die Erde, in der Dr. Erdel der Auf. erſtehung harrt. U K * Abgabe der Vermögensſteuer⸗ und Gewerbeſteuererkle⸗ rungen 1928. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns folgendes mit: Nach den vor einigen Tagen ergan⸗ genen Bekanntmachungen ſind die Steuererklärungen für die Veranlagung zur Reichsvermögensſteuer 1928 und zur badi⸗ ſchen Gewerbeſteuer 1928 in der Zeit vom 15. bis 30. Juni 1928 abzugeben. Da die Vordrucke dazu jetzt erſt erhältlich ſind, iſt die noch bis zum Ende dieſes Monats den Steuerpflichtigen zur Verfügung ſtehende Zeit völlig ungenügend. Die Handelskammer Mannheim iſt aus dieſem Grunde bei dem Herrn Präſidenten des Landesfinanzamts in Karlsruhe vor⸗ ſtellig geworden und hat an ihn die dringende Bitte gerichtet, zur Abgabe dieſer Steuererklärungen eine Verlängerung der Friſt um etwa 14 Tage eintreten zu laſſen. * Falſcher Feueralarm. Geſtern vormittag wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Anweſen E 1, 1/2 gerufen. Bei Ankunft des Löſchzuges wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um einen Irrtum handelte. In einem Heizraume wurden Pack⸗ materialien verbrannt. Da der Rauch nicht abziehen konnte, drang er in die Kellerräume. Angeſtellte des Hauſes alar⸗ mierten in dem Glauben, es ſei ein Kellerbrand ausgebrochen, um 11.27 Uhr die Berufsfeuerwehr, die nach Feſtſtellung der Urſache der Rauchentwicklung wieder abrücken konnte, Das altmodiſche Malweibchen Skizze von Walter Bloem Zum 60. Geburtstag des Dichters am 20. Juni Sie kennen natürlich Wollmerſtetten, das entzückende Neſt, das— vorher— eine der kleinen deutſchen Reſidenzen wax und heute in friedlichem Provinzſchlummer hindämmert. Es wäre ganz verſchollen— hätte es nicht ſeine Kunſtakademie. Ihre Zöglinge beiderlei Geſchlechts ſtanden bis zum Um⸗ ſturz in überſtraffer Zucht. Sie wiſſen wahrſcheinlich, wie gründlich ſich das geändert hat. Dem künſtleriſchen Radikalis⸗ mus des Lehrkörpers entſpricht die verwegen moderne Lebens⸗ auffaſſung der Schüler und Schülerinnen. In den Froſchteichen der allgemeinen Ungebundenheit plumpſte Hilde Breitenbach wie ein Stein. In dicken Zöpfen umwand das ſtrotzende Weizenhaar ihren runden Kopf. Ihre Röcke weigerten ſich hartnäckig, von den ſchlanken, federnden Beinen mehr als den Abſchnitt bis zur oberen Verjüngung der Wade frei zu geben. Die Bubiköpfe der Mitſchülerinnen fuhren in erhitztem Getuſchel zuſammen, ihre keck enthüllten Kniegelenke zitterten vor Empörung über ſolch hinterwäldle⸗ riſches Gehabe. Die männlichen Pinſelgenies ſchmunzelten: Anfängermanieren. Werden wir ihr abgewöhnen. Hilde ſchien für männliche Annäherung keineswegs un⸗ empfänglich. Der Malerjüngling, der Pſychologe genug war, um ſich ihr nicht als balzendes Männchen, ſondern als harm⸗ los wohlmeinender Kollege zu nähern, fand ſie aufgeſchloſſen, plauderfreudig, austauſchbedürftig. Der Tölpel, der es mit der Dreiſtigkeit verſuchte, mußte bald mit rotem Kopf und hängen⸗ den Ohren einen unrühmlichen Rückzug antreten. Ihr ganzes Weſen, ſo verhalten und ſelbſtgenügſam ſie auf⸗ trat, wirkte in der allgemeinen ſchwülen Vertraulichkeit des Neu⸗Wollmerſtettener Tones wie eine Herausforderung. Bald war alles gegen ſie in ſtillem Komplott. Es geſchah mit allgemeiner Zuſtimmung, daß der heißeſte Favorit zum Start tänzelte. Heinz⸗ udo Killmann wurde „vorgeſchickt“, ſchon Inhaber eines Meiſterſchüleratelters und eines Stipendiums für die Italienreiſe, er, der ſich rühmen konnte, die Akte ſämtlicher einigermaßen malwürdigen Mit⸗ 5 2 wußten es aus bitterſüßer Erfahrung, die Kollegen kem Linienſpiel umrahmte. Man würde ſehen chülerinnen in ſeiner Skizzenmappe zu bewahren. Die Kol⸗ gaben es mehr oder minder neidgrün zu: er beherrſchte die Technik der Annäherung in unnachahmlicher Vollendung. Zwei, drei vergnügte Abende hindurch mußte Fräulein Breitenbach als ihren Tiſchherrn irgend einen ungefährlichen Tropf über ſich ergehen laſſen, während der ſchöne Heinz⸗Udo zu ihrer Rechten ſaß— um ſie völlig unbeachtet zu laſſen. Der Erfolg blieb nicht aus. Bald erhielt er von ſeinen ge⸗ treuen Gefolgsmannen und ⸗männinnen die Meldung, Hilde habe ſich lebhaft erkundigt, was er mache und leiſte. Können Sie ſich vorſtellen, was Heinz⸗ÜUdo Killmann malte? Er malte alles. Jetzt hieß die neue Leinwand: „Sonnenaufgang über den Lofoten“— die er nie geſehen hatte und auch nicht geſehen zu haben brauchte, um ſie zu malen. Die nächſte Offenbarung benamſte ſich:„Verklärung“. Es blieb dunkel, wer oder was verklärt wurde— unter ſeinem Pinſel entſtand die Verklärung an ſich. Dann malte er:„Die Badenden“. Vielleicht waren es Seehunde, die da durch grau⸗ rot⸗violette Schäume tobten, vielleicht Quallen, vielleicht Göttinnen. Lauter Manifeſtationen einer lavaglutflüſſigen Künſtlerſeele. Die Lehrer waren hingeriſſen. Er konnte, was ſie nur lehrten. Angeſichts dieſer Farbenräuſche erſtarrten die Kollegen vor Neid, die Mädchen vergingen in Bewunderung, Der Brodem ſolches jungen Ruhmes umwogte Hilde Breitenbachs Phantaſie. Eine Neugier wurde wach. Sie zu befriedigen gab es nur einen einzigen Weg: die Schwelle des Meiſter⸗Ateliers. Die begann zu locken. Kaum war dieſer Tatbeſtand von der gierig ſchnüffelnden Verſchwörung erkannt, da flatterte unter die Schar der lang⸗ mähnigen und der gebobbten Kunſtnovizen eine Einladung des jungen Meiſters zum Atelierfeſt. Eine Radierung war's, die allgemeines Entzücken auslöſte. Jeder hielt Wilde die ſeinige unter die Naſe:„Sie kommen doch auch, Breitenbach, wie?“ Hilde betrachtete das krauſe Liniengewirr des Schwarz⸗ weiß⸗Blattes.„Was ſtellt das vor?“ fragte ſie verſtändnislos. Nur mühſam beherrſchten die Verſchwörer ihre Heiterkeit. Freilich, wenn man ſich täglich acht Stunden wie ein Kult plagte, um eine Vaſe oder eine Orchidee zu zeichnrben Nachdenklich hielt Hilde das Blatt in den Fingern. Das — war alſo der große Heinz⸗Udo? Immerhin— eine Gra⸗ phik— ein raſch hingeſtricheltes Zweckwerkchen Es er⸗ füllte wohl ſeinen Sinn, wenn es die Einladung mit grotes⸗ Nein— man würde nicht ſehen. Denn Hilde— bekam keine Einladung. Sie allein nicht. Aber wenn das Komplott erwartet hatte, ſie werde ſich nun hitzig um eine ſolche bemühen— dann hatte es von Hilde Weſen eine kümmerliche Vorſtellung. Das Mädchen war verſtört, aufgewühlt. Ließ es ſich nicht anmerken. Gab ſich heiterer, unbefangener als je. Arbeitete fanatiſch. Wie immer zu gröblichem Mißfallen ihrer Lehrer. Denen war die warb, ärgerlich. Hoffnungsloſer Fall. Dilettantin, allenfalls als Zeichenlehrerin auf einer Volksſchule älteſter Richtung verwendbar. Die Einladung kam im letzten Augenblick. Mit einem wortreichen Entſchulbigungsbrief des jungen Meiſters. Er beſtellbar ſoeben zurück bekommen. Er erwarte mit Beſtimmt⸗ heit und ſo weiter. Hilde atmete tief auf und ſchämte ſich dieſes Aufatmens. War es nicht ihre Schuld, wenn ſie ein wenig vereinſamt blieb? Sie hatte das ganze Getriebe längſt durchſchaut, Aber — war unter all dieſen Larven nicht eine einzige Seele? Morgen abend würde ſie ſuchen können. leiſes: Ahl und Oh! Sie ſtand inmitten dieſer girrenden, reife Weib. ungewohnter, ungewollter Ehrerbietung. Führte ſie vor ſeine ſchenden Farbengluten. Wortlos geſpannt lauſchte die Kollegenſchar Hilde ſtand einen Augenblick betäubt und geblendet, Raffte ſich auf, muſterte mit ruhiger Prüfung die aufgeſtellten Leinewünde. In ihre ehrlichen Wangen ſtieg ein ſtürmiſches Rot. Ihre kräftige Bruſt hob und ſenkte ſich heftig unterm ſchmuck⸗ los weißen Batttſt. f Dann wandte ſie ſich zum Gaſtgeber, der angehaltenen Atems ihre ſchwer verhohlene Erregung belauerte. „Jamos“, ſagte ſte mit ruhiger Stimme.„Schade, daß Inbrunſt, mit der ſie die Wirklichkeit der Erſcheinung um⸗ habe ſich bei ihrer Adreſſe verſchrieben, den Brief als un⸗ Als ſie in Heinz⸗Udo Killmanns durchwimmeltes Atelier trat, gab's ein allgemeines Verſtummen, hier und da ein ſchwirrenden, kirren Weibchen als das einzige reine und Der Meiſter kam ihr entgegen, bewillkommnete ſie mit drei jüngſten Bilder, die friſch gefirnißt aufglänzten im 3 grellen Reflektorenlicht, im frechen Wibereinander ihrer krei„ es nicht echt iſt.“ Ging heim, packte ihre Koffer, ſchrteb ihr .— —— ————— ———— —(ñ— 4. Seite. Nr. 281 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Juni 1928 Das Abendfeſt auf dem Friedrichsplatz Die Vorbereitungen für das Abendfeſt auf dem Fried⸗ richsplatz und in der Auguſta⸗Anlage am 24. Juni ſind voll⸗ endet. Der Verkehrsverein hat unter tatkräftiger Unterſtützung des Direktors Hieronymi das Aeu⸗ ßerſte getan, um dieſes Feſt ſo glänzend wie möglich zu ge⸗ ſtalten. Die Anwohner der Anlagen haben ſich nahezu aus⸗ nahmslos bereit erklärt, ihre Fenſter und Balkons mit Leucht⸗ kacheln zu illuminieren. Die Kacheln werden am Samstag zur Verteilung gebracht. Auch an Petrus hat ſich der Ver⸗ kehrsverein mit einer Eingabe gewandt, um für den kommen⸗ den Sonntag gutes Wetter zu erbitten. Da aber die Launen dieſes alten Herrn unberechenbar ſind, mußten auch Maß⸗ nahmen vorgeſehen werden für den Fall, daß infolge der Ungunſt der Witterung das Abendfeſt verſchoben werden muß.. Sollte man am Samstag ſchon vorausſehen können, daß der Sonntag verregnet, ſo wird durch die Preſſe entſprechende Mitteilung gemacht werden. Wenn es ſich im Laufe des Sonntags erforderlich erweiſen würde, das Abendfeſt zu ver⸗ legen, ſo werden die an der Illumination beteiligten Anwohner hiervon benachrichtigt. Findet das Abendfeſt ſtatt, ſo wird dies durch eine Flagge in Stadtfarben am Waſſerturm, Rich⸗ tung Heidelbergerſtraße, angezeigt. Im Falle der Verlegung des Feſtes werden die Anwohner des Friedrichsplatzes und der Auguſta⸗Anlage gebeten, die etwa ſchon verteilten Kacheln vorſichtig aufzuheben, damit ſie im Bedarfsfalle unbeſchä⸗ digt vorhanden ſind. a An dem Beleuchtungsabend werden zwei Kapellen und ein großes Mandolinenorcheſter, das Mann⸗ heimer und Ludwigshafener Mandolinenorcheſter in ſich ver⸗ einigt, ihre Weiſen ertönen laſſen. Die Kapelle Becker hat ihren Standort auf dem Rondell des Friedrichsplatzes, die Kapelle Homann⸗Webau in der Auguſta⸗Anlage, etwa in der Höhe der Otto⸗Beckſtraße. Die Ordnung wird teils durch Polizei, teils von Mitgliedern der Freiwilligen Feuer⸗ wehr und der Freiwilligen Sanitäts⸗ Kolonne aufrecht er⸗ halten. Das Publikum wird gebeten, den Anordnungen dieſer Organe freundlichſt Folge zu leiſten. Vor allem muß dar⸗ auf geſehen werden, daß die Promentierenden immer rechts gehen, das heißt, das Publikum promeniert immer ſo, daß das Springbrunnenbaſſin des Friedrichsplatzes und die Raſenanlagen in der Auguſta⸗Anlage rechts von ihm liegen. Daß Publikum wird ferner herzlich gebeten, Diſzi⸗ lin zu bewahren und ſich nicht beim Abbrennen des Feuerwerks in die Auguſta⸗Anlage zu drängen. Das Feuerwerk iſt ein Höhenfenerwerk und kann von allen Zuſchauern ſowohl auf dem Friedrichs⸗ platz als auch in der Auguſta⸗Anlage geſehen werden. Im übrigen wird der Platz, auf dem das Feuerwerk abgebrannt mird, abgeſperrt. Auch die Straßen um den Friedrichsplatz und die Auguſta⸗Anlage ſind für Radfahrer, Motorradfahrer, Autos und andere Fuhrwerke geſperrt. Von der Diſziplin der Beſucher wird es abhängen, ob dieſes Abendfeſt zu einem dauernden Beſtandteil des Mann⸗ heimer Sommerprogramms werden kann. Intereſſant iſt, daß auf dem Friedrichsplatz und in der Auguſta⸗Anlage un⸗ gefähr 20 000 Kacheln brennen werden und daß die Anwohner des Friedrichsplatzes und der Auguſta⸗Anluge etwa 12 000 Kacheln dem Verkehrs⸗Verein in Auftrag gegeben haben. Es iſt zu wünſchen, daß das Abendfeſt gut verläuft und eine große Zahl auswärtiger Beſucher nach Mannheim bringt, Für bequeme Rückfahrtmöglichkeiten für die Beſucher aus der Um⸗ gebung iſt Sorge getragen. i . * Sänger⸗Erfolg. Der Männer⸗Geſang verein „Concord ia“ Mannheim, der unter der bewährten Leitung des Muſikdirektors Max Schellenberger ſteht, hat bereits am 10. Juni in Sandhofen einen la Preis und für die beſte Tagesleiſtung den Ehrenpreis der Stadt Mannheim errungen. Am vergangenen Sonntag erſang er ſich in Malſch bei Ettlingen abermals in der Sonderklaſſe(Kunſtgeſang) bei ſtarker Konkurrenz den J. Preis mit der beſten Tagesleiſtung von 103 Punkten. Der Preis beſteht aus einer wertvollen goldenen Ehrenkette, mit Edelſteinen beſetzt, kunſtvoll gepräg⸗ Der Doppelmord im Schwarzwald Ueber die letzten Feſtſtellungen, die bezüglich des Max Müller, der ſich der Teilnahme an dem Morde der beiden Lehrerinnen Gersbach ſelbſt bezichtigt hatte, kann mitgeteilt werden, daß weitere Beweiſe vorhanden ſind, die unzweifelhaft ergeben, daß Max Müller ſeine Selbſtbeſchuldigung im Zu⸗ ſtand geiſtiger Umnachtung getan hat. Max Müller hat ſich wohl in einem epileptiſchen Dämmer⸗ zuſtand befunden, aus dem er jetzt erſt allmählich erwacht. Er hat ſich bei ſeinen wiederholten Vernehmungen ſeines Ge⸗ ſtändniſſes kaum noch zu erinnern gewußt. Nach Anſicht von Sachverſtändigen handelt es ſich hierbei durchaus nicht um einen Simulanten, ſondern tatſächlich um einen Mann, der nicht im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte iſt, die noch dazu periodiſch weiterhin geſchwächt werden. Durch die Nach⸗ forſchungen der Freiburger Staatsanwaltſchaft iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß ſich Max Müller in der Zeit vom 29. Mai bis etwa zum 9. Juni in Baſel aufgehalten hat, wo er ſich, da er keine Beſchäftigung hatte, umhertrieb. Er iſt keineswegs am Tage des Mordes, alſo am 31. Mai, auf der Weißtannenhöhe oder in ihrer Umgebung geweſen, ja er war an dieſem Tage nicht einmal in Deutſchland überhaupt. Auf jeden Fall iſt Max Müller aus dem Landesgefängnis nun⸗ mehr in die Pfſychiatriſche Klinik überführt worden, wo er weiterhin auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht werden ſoll. Als Täter oder etwaiger Mithelfer oder als Komplize des eigentlichen Täters ſcheidet er vollkommen aus. Das Gleiche trifft zu für einen gewiſſen Xaver Jeiſſi in Baſel, über den verſchiedentlich in den Zeitungen berichtet wurde und der in Preſſe⸗Darlegungen hie und da mit dem Mord auf der Weißtannenhöhe in Verbindung gebracht wurde. Auch den Fall Jeiſſi hat die Freiburger Staats⸗ anwaltſchaft in Baſel eingehend unterſuchen können. Jeiſſi iſt verheiratet und wird in einem Baſler Bierdepot beſchäf⸗ tigt. Er hat regelmäßig ſeine Arbeit getan. An den Sonn⸗ tagen oder nach Arbeitsſchluß hat er ſich wiederholt an junge Mädchen herangemacht, mit denen er ſpazieren ging und denen er dann die Handtaſchen und etwaiges Geld raubte. In einem Falle hat er ein Notzuchtverbrechen begangen. Er iſt ſeit dem 11. Juni verhaftet. Es konnte aber einwandfrei feſt⸗ geſtellt werden, daß er am 31. Mai ſpeziell den ganzen Tag über im Bierdepot gearbeitet hat. Seine Täterſchaft iſt alſo ebenfalls ausgeſchloſſen. Die Freiburger Staatsanwaltſchaft verfolgt weitere Spuren. Es iſt verſtändlich, daß ſie vor Abſchluß der erforder⸗ lichen Feſtſtellungen hierüber keinerlei Mitteilungen machen kann. Sobald die entſprechenden Nachforſchungen beendet ſind, wird zur Unterrichtung des Publikums weiteres Ma⸗ terial der Oeffentlichkeit übergeben werden. Jedenfalls hat die Freiburger Staatsanwaltſchaft von dem objektiven Tat⸗ beſtand nichts verſchwiegen. Es iſt ihr hie und da der Vor⸗ wurf gemacht worden, ſte habe u. a. verſchwiegen, daß die Lei⸗ chen der beiden Opfer gräßliche Verſtümmelungen aufwieſen und geradezu ſchauderhaft ausgeſehen hätten. Die Freiburger Staatsanwaltſchaft legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie nichts verheimlicht hat und daß das Gerede von der furchtbaren Verſtümmelung der Leichen uſw. nicht den Tatſachen entſpricht. Im Intereſſe des Publikums wäre es ſichtlich erwünſcht, wenn man derartige Schauer⸗ märchen nicht von Mund zu Mund weiterkolportierte, da ſie nur zur Beunruhigung beitragen können. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen sch. St. Ilgen, 19. Juni. Der erſte Wahlgang zur Bür⸗ germeiſterwahl war hier gleich erfolgreich. Die Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten hatten ſich auf einen gemein⸗ ſamen Kandidaten geeinigt. Ihr Kandidat, Malermeiſter Willi Laub, erhielt 362 Stimmen. Der Gegenkandidat, Landwirt und Gemeinderat Friedrich Stumpf l. von der Bürgerlichen Vereinigung, erhielt nur 333 Stimmen. Maler⸗ meiſter Willi Laub, der im Alter von 28 Jahren ſteht, iſt ſo⸗ mit zum neuen Bürgermeiſter gewählt. Aus dem Lande Tr. Labenburg, 19. Juni. Heute beſtattete man die älteſte evangeliſche Frau unſerer Gemeinde, Frau Anna Maria Bartſcherer geb. Neubrecht, die es zu nahezu 92 Lebens⸗ jahren gebracht hat. Von ihren 12 Kindern ſah ſie 8 ins Grab ſinken, Der Gatte ſtarb ihr ſchon vor 46 Jahren. Ihr Dutzend Kinder ernährte ſie aus eigener Kraft. Außer ihren Kindern betrauern die regſame Frau, die bei ihrer Tochter, einer Kriegerwitwe lebte, 15 Enkel und 13 Urenkel. Mit ihr wird auch eine Stunde ſpäter eine fleißige 75jährige Frau beſtattet.— Kürzlich feierte das noch in regſamer Ar⸗ beit ſtehende Landwirtsehepaar Franz Müller— ein Glied der hiſtoriſchen Scharfrichter⸗Familie Müller— ſeinen 82. und ſeine Frau Babette Müller geb. Beidinger ihren 84. Geburtstag. Die Jubilare können dieſes Jahr ihre dia⸗ mantene Hochzeit begehen. Von dem Bevöl⸗ kerungsſtand iſt vom Monat Mai zu berichten, daß 8 Paare zum Traualtar ſchritten, 8· Erdenbürger— 6 Mäd⸗ chen und 2 Jungens— das Licht der Welt erblickten und fünf Ladenburger geſtorben ſind. O Von der Bergſtraße, 19. Juni. Das Ausſetzen der Dickrüben und Tabakpflanzen iſt ſo ziemlich be⸗ endet. Es hat dieſes Jahr lange angedauert, da das Wetter öfters das Setzen unliebſam unterbrach. Die zuerſt ausgeſetz⸗ ten Tabakpflanzen wurden durch die damals kühlen Nächte geſchädigt und mußten ergänzt werden. Auf den Gütſchen wuchſen die Pflanzen nur langſam nach. Wohl be⸗ ginnen die Anpflanzungen meiſt aufzugrünen, aber Weitergedeihen ſollten ſie mehr Sonnenſchein haben. Auch das ſchädliche Ungeziefer, beſonders die Ackerſchnecke, tritt bei dem fortwährend naſſen Wetter häufiger auf. Aus der Pfalz Mit dem Motorrad gegen die Bahnſchran! * Ludwigshafen, 19. Juni. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am Dienstag, 19. Juni, 10.40 Uhr näherte ſich ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad in raſcher Fahrt auf der Straße von Maikammer nach Kirr⸗ weiler dem Bahnübergang am Bahnhof Maikammer. Die Schranke war geſchloſſen. Der Fahrer, der dies nicht beachtet hatte und von ſeinem Begleiter in etwa 30 Meter Entfernung vom Schrankenbaum darauf aufmerkſam konnte das Motorrad nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen. Dieſes rannte an den Schranken baum, der in die Höhe ſchnellte. Während der Begleiter abſprang und unverletzt blieb, wurde der Fahrer auf den Bahn körper geſchleudert, ohne anſcheinend ernſtere Verletzungen davongetragen zu haben. * * Ludwigshafen, 18. Juni. Am Samstag nachmittag wurde aus dem unverſchloſſenen Manſardenzimmer eines Hauſes in der Frieſenheimer Straße durch unbekannte Täter zum Nachteile eines Dienſtmädchens eine Weckeruhr und der Betrag von 20 Mark geſtohlen.— Geſtern Nachmittag ſprang ein 10 Jahre alter Volksſchüler von hier kurz vor einem Perſonenauto über den Bahnhofplatz, wobei er von dem Auto erfaßt und zu Boden geſchleudert wurde. Außer einer leichten Prellung am Fuße erlitt der Knabe keine wei⸗ teren Verletzungen.— Ein 17 Jahre alter Tagner von hier entwendete am Freitag auf ſeiner Arbeitsſtelle eines Fabrik⸗ betriebes zum Nachteile eines Arbeitskollegen aus deſſen un⸗ verſchloſſenem Schranke eine Taſchenuhr im Werte von 20 Mk. — Am Samstag nachmittag ſtießen an der Einmündung der Krüger⸗ in die Maudacher Straße zwei Motorrad⸗ fahrer zuſammen, wobei an einem Motorrad das Hinter⸗ rad eingedrückt wurde. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel] 14. 15. 16. 18 19 20 Neckar⸗Pegelſ 14.15. 16 18. 19 20. a See 4⸗38 4,1428 ter Schubert⸗Medaille und Schubert⸗Diplom. Außerdem er⸗ 7 5 Schuſterinſel.62.5 2855987 e ee eee hielt Herr Schellenberger den erſten Dirigenten ⸗ Das Trompeterſchlößchen geht in den Beſitz der Stadt 2 5 9 70 485 e Jagſtfed 4,7.706.750.8071.67 preis, eine echt goldene Schubertnadel mit Brillant. Sämt⸗ Säckingen über 8 ben 105 7770 f 8 0 erfolgten mit 8, wahrhaft ein ſchöner Erfolg. Die Säckinger Stadtverwaltung hat vorbehaltlich der Ein.55.75 295 2˙80.762 74 Die Preiſe ſind von Montag ab bei der Firma Engelhorn u. Genehmigung durch den Bürgerausſchuß das Trompeter⸗ 8 0 Sturm ausgeſtellt.. ſchlößchen um den Kaufpreis von 150 000 Mk. erworben. Waſſerwärme des Rheins 16, C Theater und Muſil OErſtaufführung eines neuen Werkes von Rich. Strauß. Richard Strauß neueſtes Werk„Die Tageszeiten“ auf Dich⸗ tungen von Joſ. v. Eichendorff für Männerchor und großes Orcheſter komponiert, wird beim Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien durch den„Schubertbund“ zur Uraufführung ge⸗ bracht werden. Im Anſchluß an die reichsdeutſche Urauffüh⸗ rung durch Fritz Buſch in Dresden hat der Mannheimer„Lie⸗ derkranz“, e.., das in der neuen Männerchorliteratur ein⸗ zig daſtehende Werk zur alleinigen Erſtaufführung für Mannheim erworben und wird es in ſeinem erſten Winter⸗ konzert unter Leitung von Kapellmeiſter Max Sinzheimer zur Aufführung bringen.— Franz Wüllners 98. Pſalm für Choc, Orcheſter und Orgel wird im gleichen Konzert in der Neuausgabe von Erwin Lendvai zur örtlichen Erſtauffüh⸗ rung gebracht werden.— Kapellmeiſter Max Sinzheimer wurde für den nächſten Winter zur Leitung von Orcheſter⸗ konzerten in Frankfurt a.., Wiesbaden und Berlin ein⸗ geladen. 5 Uraufführung in Düſſeldorf. Profeſſor Adolf Buſch, der als Geiger in Deutſchland kaum ſeinesgleichen findet, iſt von einem faſt tragiſchen Drang zum Komponieren beſeſſen. Er ringt als Komponiſt um ſeinen Stil, wie die Gegen⸗ wart, in der wir leben, um den ihren. Die als europäiſche(1) Uraufführung aus dem Manuſkript geſpielte Sinfonie emol! iſt ſchon ſein 38. Opus. Seiner ſchöpferiſchen Kraft, die die widerſtreitenden Stilelemente zu einer höheren zu binden ſucht, fehlt die ſouveräne Hand. Das großangelegte Werk leidet vor allem an der viel zu fülligen Inſtrumentation, die Mittelſtimmen machen eine klare Sicht der Linien un⸗ möglich. Mit ſtraußiſch⸗theatraliſcher Geſte beginnt der ein⸗ leitende Allegroſatz. Im Hauptthema des Andante opfert er den Namen Schuberts. Der dritte Satz: molto vivace zeigt in der rhythmiſchen Prägnanz durchaus eigenes Geſicht, wäh⸗ rend der Schlußſatz in einer Syntheſe Bruckner⸗Reger in dem Streben nach gigautiſcher Größe alle techniſchen Hemmungen Überſteigert. Es iſt die Tragik im Schaffen Adolf Buſchs, daß ihn der Fluß der Melodie mitten im ſtolzen Sturme verläßt. Leidenſchaftlich ſucht er alles Phyſiſche zu beſiegen und ahnt dann in einzelnen Augenblicken doch eine höhere Schönheit der Melodiſchen, deren herbe grübleriſche Myſtik ergreift.— Wie ſich Generalmuſikdirektor Hans Weisbach mit muſikaliſch geiſtiger Aktivität für das Werk einſetzte, zeugte von ehrlicher Kameradſchaft. Das Orcheſter ging be⸗ geiſtert mit und verhalf ſo dem Werk zu einem rauſchenden Erfolg. i EIzg. O Die Wiener Bundestheater ſchließen während des zehnten Deutſchen Säugerbundesfeſtes. Nach langer Ueber⸗ legung hat die Bundestheaterverwaltung des Wiener Opern⸗ und Burgtheaters den Entſchluß gefaßt, die Wiener Bundes⸗ theater während des Sängerbundesfeſtes im Juli geſchloſſen zu halten. Dieſer Schritt, den die Leitung des Sängerbundes⸗ feſtes als eine dem„Anſehen der Stadt Wien als Kultur⸗ zentrum keineswegs förderliche Maßnahme“ bezeichnet, wird von den Bundestheatern mit unaufſchiebbaren Reparaturen begründet. Im Operntheater fallen dieſe Reparaturen in die Zeit vom 1. Juli bis 1. September, und im Burgtheater in die Zeit von 16. Juli bis 1. September. Der Vorſchlag, die nächſtjährige Spielziet erſt Mitte September beginnen zu laſſen, läßt ſich nach Anſicht der Theaterverwaltung nicht durchführen, da in Wien der Monat September eine Hoch⸗ konjunktur des Fremdenverkehrs aufzuweiſen habe. Kunſt und Wiſſenſchaft München verliert faſt alle ſeiner Menzel⸗Bilder. In erſter Inſtanz iſt der bayeriſche Staat verurteilt worden, fünfzehn Oelbilder und Aquarelle ſowie einundfünfzig Hand⸗ zeichnungen Adolf Menzels wieder herauszugeben, die ſeit dem Jahr 1908 in unſerer„Neuen Pinakothek“ untergebracht waren und neben nur zwei anderen Arbeiten— der einzige Beſitz an Menzelbildern waren, deſſen unſere öffentlichen Sammlungen ſich rühmen durften. Menzels Erbin, Frl. Krie⸗ gar⸗Menzel, hatte vor zwanzig Jahren dieſe Kollektion dem Staate Bayern geſchenkt und war dafür mit dem höchſten einer Frau zugänglichen Orden ausgezeichnet worden. Aber auch die generöſe Spenderin war ein Opfer der Inflatton geworden. Verarmt und noch dazu wegen Geiſtesſtörung ent⸗ mündigt, lebt ſie in ſchwerer Not, und ſo hatte vor drei Jahren ſchon ihr Vormund eine Herausgabe der wertvollen Kunſtſchätze gefordert, mit der Begründung, Frl. Kriegar⸗ Menzel ſei ſchon zur Zeit der Schenkung geiſteskrank ge⸗ weſen. Man konnte nicht zu einer gütlichen Einigung kom⸗ men. Der Vertreter Bayerns machte in dem darauf ange⸗ ſtrengten Prozeß geltend, daß die Spenderin erſt 1914, alſo ſechs Jahre nach der Schenkung, entmündigt worden ſei— das Gericht ſtellte ſich aber auf den Standpunkt, daß die Bil⸗ der trotzdem ausgeliefert werden müßten. Der Fiskus wurde außerdem zur Tragung der Koſten verurteilt. rr. Lebensregeln für Autoführerinnen Die engliſche Automobiliſtin Miß Cordery, eine berühmte Größe am Volant und Siegerin in vielen bedeutenden Ren⸗ nen, gibt ihren Schweſtern für den Fall, daß ſie ein Auto lenken wollen, aus dem Schatz ihrer Erfahrung gute Rat⸗ ſchläge, Ratſchläge, die überall, wo Frauen Autos lenken, be⸗ herzigt werden können. Das Wichtigſte, ſo ſagt Miß Cordery, iſt Vorſicht, Vorſicht und noch einmal Vorſicht. Eine Frau, die große Geſchwindig⸗ keit entwickelt, nur um zu zeigen, was ſie kann, iſt unter allen Umſtänden ein„Rabbit“, was wörtlich„Kaninchen“ und dem Sinne nach„dumme Gans“ bedeutet. Je mehr man an Kennt⸗ niſſen und Erfahrungen im Autoweſen erworben hat, deſto mehr Ruhe und Vorſicht wird man entwickeln. Aus dieſer Er⸗ fahrung heraus predigt Miß Cordery in erſter Linie folgende Theſen: Unterſchätzt niemals die Gefahr! Es iſt unmöglich, genau die Geſchwindigkeit eines Wagens abzuſchätzen, der euch ent⸗ gegenkommt! Nur auf einer abſolut freien Strecke iſt es euch erlaubt, euch auszutoben! Man muß einen ganzen Tag chauffieren können, ohne Bremſen zu ziehen! Wenn ihr üben wollt, ſo benutzt den ganz frühen Vormittag. Nichts iſt beöd⸗ ſinniger am Volent, als zeigen zu wollen, was man kann! Miß Cordery bekennt, daß ſie auf einer guten Landſtraße niemals mehr als 35 Km. die Stunde und an Samstagen und nicht mehr als 23 Km. fährt. Sonntagen, wenn die Straßen ſtark befahren ſind, aus Prinzip 8 pyd. zum gemacht wurde, r a . „ßßVFVVbVVVVVVVCCCTVCTCTTVVTDTVTCTCVDCTCTCTCVCTCDCDCDCDDDDTTTTVVTVTVTCVCCCCCCCCCCCCCVCVCoCCCCCCCV * Q r E ec e t⸗ 1 . 8 1 . niſch zu benachrichtigen. Dieſer gelang es, ſchon eine Stunde 1 4 große Verwunderung aus, daß die Verwaltungsbehörde Mittwoch, den 20. Junk 1928 5 Veranſtaltungen Mittwoch, den 20. Juni 1928 Theater: Nationaltheater: Zum erſten Mal:„Bor „N 1. is God u⸗ 1 ow..30 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten:(Für die Theatergemeinde d. Bühnenvolksbundes):„Die fünf Frank⸗ furter“..30 Uhr.— Künſtlertheat 5 ſpi drei Fratellini..15 Uhr. N e e e Konzerte: Friebrichspark: Nachmittagskonzert,.00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“, Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Pat und Patachon“ in Peli⸗ kan nien“ Capitol:„Der Unhekannke“— Gloria:„To te nt an 8. 0 er Liebe“.— Palaſt⸗Theater:„Patriot en“.— N De r 5 10 euner baron“. Schauburg: Dor ter und die Frauen“.— Theater: Fur 11 0 1 N Ufa⸗Theater:„Natur 10 5 Muſeen und Sammlungen: oßmuſenm: 10—1 und—5 Uhr.— Schloßbücherei: 11—1 und 15 8 N 5. Uhr.— Muſeum für Natur⸗ . unde: 5 Uhr.— auetarium: ichti Vorführung 5 Uhr. 5 rium: Beſichtigung 3 Uhr, Nachbargebiete Gefährliches Abenteuer eines Frankfurter Chauffeurs * Frankfurt a.., 19. Juni. In der Nacht vom Sonntag zum Montag traten zwei junge Leute an einen Taxichauffeur am Hauptbahnhof heran und verpflichteten ihn zu einer Fahrt nach Bad Nauheim. Unterwegs wurde der Chauffeur durch Drohung mit einer Piſtole gezwungen, im Innern des Wagens Platz zu nehmen, worauf einer der jungen Leute die Führung übernahm, jedoch den Wagen in einen Graben lenkte, von wo er nicht mehr flott zu machen war. Die beiden gefährlichen Burſchen legten ihrem Opfer einen regelrechten Gipsverband an, indem ſie ihm Geſicht und Hals mit Mullbinden verpackten, die ſie mit Gips beſtreuten und naß machten. Später gelang es dem Chauffeur, ſich frei⸗ zumachen und von Steinfurth aus unter genauer Be⸗ ſchreibung der Täter die Polizei in Nauheim telepho⸗ ſpäter die beiden Burſchen auf dem Bad Nauheimer Bahn⸗ hof, wo ſie den erſten Frühzug nach Frankfurt erwarteten, feſtzunehmen. Es handelt ſich um zwei anſcheinend ſchwere Jungen, angeblich um den Mechaniker Johannes Braun aus Eſſen und den Arbeiter Ernſt Struenſee aus Bremen. Man fand bei ihnen fünf ſcharf geladene Revolver und eine große Anzahl Patronen. Die beiden hoffnungsvollen Herren, deren Angaben erſt nachgeprüft werden müſſen, wur⸗ den in das Gefängnis nach Gießen eingeliefert. Der Chauf⸗ feur kam mit dem Schrecken davon. O. Sch. GOSerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Verurteilte Zechpreller Mit erfolgreicher Hartnäckigkeit gelang es einem aus Kai⸗ ſerslautern gebürtigen Paar, das ſich bei einer Muſtkerwitwe hier eingemietet hatte, dieſe um ihr Logisgeld zu brin⸗ gen. Das Paar, der 35jährige Jakob Heyd, und ſeine 22 Jahre alte Ehefrau, die den ganzen Verdienſt des Mannes, soweit er vorhanden war, in Modeartikeln anlegte, hatte bei der Muſikerwitwe zwei fein möblierte Zimmer inne, ſchob deren Zahlung aber immer und immer wieder hinaus, bis es eines Tages verſchwunden war. Durch Zufall ſieht die Vermieterin das Ehepaar wieder und bringt es zur Anzeige. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten für den Ehemann, der rückfällig iſt, aus; die Ehefrau kam mit einem Strafmandat über eine Woche davon. Ein Gelähmter als Droſchkenkutſcher Der 62 Jahre alte Pferdehändler Eduard Haberboſch von Ludwigshafen hatte vor 12 Jahren einen Schlaganfall erlitten und iſt ſeither gelähmt. Trotzdem ging er weiterhin ſeinem Beruf als Droſchkenkutſcher nach. Man muß ſich nur wundern, daß er bis jetzt nicht mehr Unheil anrichtete, als das, das ihn vor den Richter führte. Er fuhr bei K 2/3 einen 12⸗ jährigen Jungen an, der durch den Stoß unter eine Ro Ile geworfen und überfahren wurde. Der Knabe kam glück⸗ licherweiſe mit dem Leben davon. Der Vorſitzende der Ver⸗ handlung vor dem Schöffengericht Mannheiu drückt mit Recht Ludwigshafen den Mann, der jedesmal auf ſeine Droſchke gehoben werden mußte, denn er konnte nur mit Mühe die Füße bewegen, ſeinen Beruf weiter ausüben [Erkältung zuzog. Als nächſter Start wird nun Mannheim in Frage ſprochenen Prolog hielt Pfarrer Linz aus Gotha im Auftrage des Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sportliche NRMRuberſport Rückkehr des ſiegreichen Amicitia⸗Achters Am Montag abend kehrte die ſiegreiche Achtermannſchoft des Mannheimer RV. Amicitia von ihrer Reiſe nach Frankfurt a. d. O. und Berlin in die Heimat zurück. Eine große Menſchenmenge hatte ſich am Bahnhof eingefunden, die den Siegern einen jubelnden Empfang bereitete. In bereitſtehenden Wagen begaben ſich die Ruderer zum Bootshaus, wo der 2. Vorſitzende, Herr Dr. med. Barber, die Mannſchaft begrüßte und zu ihren großen Erfolgen beglückwünſchte. Er wies insbeſondere darauf hin, daß es ſich nicht nur um Siege für die Farben der Amieitia und unſerer Vater⸗ ſtadt Mannheim handle, ſondern daß es auch deutſche Siege ſeien. Der ſchärfſte Gegner— Berliner RC.— wird ſeit Jahren von einem engliſchen Trainer betreut und gerade deshalb ſei es ein deutſcher Sieg, weil Amicitias Ruderlehrer Gwinner den Beweis erbracht habe, daß es nicht gerade ein Engländer ſein müſſe, um ohne Zweifel Deutſchlands erſter Ruderlehrer. Im Geſpräch mit der Mannſchaft konnte immer wieder feſt⸗ geſtellt werden, daß die Mannheimer in überaus freundlicher und liebenswürdiger Weiſe von ihren Sportskameraden in Frankfurt an der Oder und in Berlin aufgenommen worden ſind. Aber auch von den Behörden wurde jede Hilfe und Unterſtützung bereitwilligſt gegeben. Bezüglich des in Frankfurt gefahrenen Vor⸗ und Haupt⸗ rennens ſei feſtgeſtellt, daß in beiden Kämpfen ſtets der Berliner RC. als härteſter Rivale in Frage kam, während die anderen Geg⸗ ner weniger gefährlich waren. Wenn in verſchiedenen Tageszeitungen davon die Rede war, der B. RC. habe durch Verſteuern eingebüßt, ſo kann dem entgegengehalten werden, daß laut amtlichen und allen Berliner Berichten beide Rennen einen durchaus einwandfreien Ver⸗ lauf genommen haben, indem beide Male der Sieg mit etwa 7. Längen erfochten wurde. Im Anſchluß an die Frankfurter Regatta begab ſich die Amicitta⸗Mannſchaft direkt nach Berlin, wo in Grünau dicht bei der Rennſtrecke Wohnung genommen wurde. Die Berliner Tage waren meiſt verregnet und oft die Trainingsarbeit durch ſtar⸗ ken Wind geſtört. Am Freitag vor der Regatta mußten die Vor⸗ rennen infolge Sturms um einige Stunden verlegt werden und auch am erſten Haupttage, dem Samstag, war es nicht viel beſſer. Infolge hohen Wellenganges komen im Büxenſtein⸗Achter die Boote nur langſam vom Start. Berliner RC. iſt flinker und liegt bei zirka 1000 Meter eine Länge vor Amieitia, während Brandenburgia und Berliner Verein im Hintertreffen rudern. Die Mannheimer rudern die Berliner in fabelhaftem Endſpurt nieder und können zum dritten Male den Berliner RC. ſchlagen, damit aufs Neue ihre Ueberlegenheit zeigend. Im Verbandsachter am Sonntag war das Bild auf der Strecke ganz das gleiche, nur mit dem kleinen Unterſchied, daß Amicitias Poſition günſtiger war als am Vortage. Plötzlich bei 1600 Meter, gerade als das Amicitia⸗Boot mit den Berlinern gleichläuft, bricht der Schlagmann Aletter infolge Magen⸗ krampfes zuſammen und Amtietitia muß das ausſichtsvolle Rennen aufgeben. Die Urſache zu dem plötzlichen Unwohlſein Aletters dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß am Samstog abend auf der Fahrt zum Start im Bürxenſtein⸗Achter bei heftigem Sturm ein ſchweres Hagelwetter niederging, wobei ſich die ganze Mannſchaft eine leichte kommen, da mit Rückſicht auf das Ruhebedürfnis der Mannſchaft ein Beſuch der am kommenden Sonntag ſtattfindenden großen Regatta in Frankfurt a. M. aus dem Programm geſtrichen wurde. . N F. Hü. Allgemeines 0 Weihe des ſüddentſchen Jugendheimes Das prachtvolle inmitten großer Waldungen am Ausgang des Schwarzwaldes in Ettlingen gelegene Jugenderholungsheim des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes wurde am Sonntag offiziell ſeiner Beſtimmung übergeben. Die badtiſche Staatsregierung wax durch Oberregierungsrat Broßmer ver⸗ treten. Außerdem hatten die Städte Karlsruhe, Ettlingen, Mann⸗ heim, Ludwigshafen und Worms Vertreter entſandt. Auch die zahl⸗ reichen Vertreter der verſchiedenen deutſchen Sportbehörden waren anweſend. Nach dem einleitenden Muſikvortrag der Kapelle der Karlsruher Polizeimuſiker und einem von einem Jugendſpieler ge⸗ Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes die Weiherede⸗ dabei betonend, daß das Heim nicht nur eine Stätte der Erholung, ſondern auch eine ſolche der Ertüchtigung unſerer Jugend ſein ſoll. In feiner gehaltsvollen Rede gedachte der Redner auch der zahlreichen im Weltkriege gefallenen Sportkameraden. Darauf übernahm Amt⸗ mann Schindel ⸗ Worms, ber Vorſitzende des Jugendausſchuſſes offiziell das Heim. Mit dem Abſingen des Deutſchlandliedes, in das alle Anweſenden entblößten Hauptes einſtimmten, ſchloß der ein⸗ drucksvolle Weiheakt. Nunmehr erfreute eine große Abteilung Leichtathleten unter Lei⸗ tung von Lin nenbach die Gäſte mit exakt burchgeführten Frei⸗ übungen. Dieſe, wie auch die darauf folgenden Uebungen mit dem Medizinball unter Brechen machers Kommando fanden vollen Beifall. Die Feitung des Heims ſowie auch die ſportliche Betreuung der Jugend ſſt an Brechen macher übertragen. Bei der Be⸗ ſichtigung des Heims ſprachen ſich die anweſenden ſtaatlichen und ließ. Die heutige Verhandlung wurde vertagt, da ein Sach⸗ verſtändigengutachten eingeholt werden ſoll. eine Mannſchaft auf die Höhe zu bringen. Fritz Gwinner iſt heute von der Straße aus hat, nicht feſtzuſtellen ſein.“ daher fraglos, daß der Mieter im vorliegenden Fall zur Zahlung des Gewerbezuſchlags verpflichtet iſt. Dr. W. Rund schau Maſſeuſchachkampf im Apollo⸗Theater Ein für das Mannheimer Schachleben bebeutſames Ereignis fin⸗ det am Sonntag, ben 24. ds. Mts. im Goldſaale des„Apollo“ ſtatt, und zwar nicht, wie es erſt hieß, vormittags, ſondern beginnend am Nach⸗ mittag 3 Uhr. Es handelt ſich um einen Maſſenkampf zwiſchen der Arbeitsgemeinſchaft Mannheim⸗Ludwigshafen und der Arbeitsgemein⸗ ſchaft Heidelberg und Umgebung. Nachdem im Vorfahre bei dem Treffen in Heidelberg die Arbeitsgemeinſchaft Heidelberg einen knap⸗ pen Sieg über den mit Recht gefürchteten Gegner davon tragen konnte, wird das Wettſpiel am nächſten Sonntag ein Revanchekampf ſein, bei dem ſich die beſten Kräfte aus Mannheim und Ludwigshafen zur Ver⸗ fügung ſtellen werden, um die erlittene Scharte auszuwetzen. Dem Ergebnis bes Maſſenkampfes am nächſten Sonntag nachmittag im Goldſaale des„Apollo“ blickt man daher in den babiſchen Schachkreiſen mit begreiflicher Spannung entgegen. 5 * Zuchthunde⸗Prüfung Der Süddeutſche Dreſſurverein für Schutz⸗ und Polizeihunde e. V. Mannheim und Umgebung hatte am Sonntag auf dem Sportplatz des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportvereins Feudenheim zu einem Volksfeſt, verbunden mit Hunde⸗Wettrennen, Poltzeihunde⸗Vorführungen, Fuß⸗ ballwettkämpfen, turneriſchen Darbietungen uſw. eingeladen.— Unter Vorantritt der Kapelle Eſchelbach marſchierten um 2 Uhr eine größere Anzahl Hundeltebhaber mit ihren klugen Tierchen zum Feſtplatz. Hier zeigten die mit viel Mühe und Geduld dreſſierten Hunde ihre Fertig ⸗ keiten. Man ſah eine Gruppe von 0 Hunden mit ihren Führern exakte Marſchübungen vorführen, Holen von allerlei Gegenſtänden, Sprünge über Hecken, Ueberklettern einer Bretterwand uſw. Zwei fertige Poltzethunde führten beſonders ſchwierige Prüfungen, wie Springen durch brennende Reifen, Kampf gegen einen Verbrecher und ſonſtige intereſſante Leiſtungen vor. Die Veranſtaltung hätte einen weit beſſeren Beſuch verdient; das zweifelhafte Wetter mag dazu bei⸗ getragen haben, daß viele, die ſich ſonſt für derartige Veranſtaltungen intereſſteren, fern blieben. Ergebniſſe der Prüfung Dem Prüfungsrichter, Herrn Ktefer⸗ Mannheim, ſtellten ſich neun Führer mit Hunden. Dieſe begann morgens um 6 Uhr und war gegen 11 Uhr beendet. Da es ſich bei dieſer Prüfung um lauter Jung⸗ hunde handelte, ſo war man allgemein über deren Leiſtungen befriedigt, was aus dem Reſultat der Prüfung zu erſehen iſt: 1. Herr Adam Alles⸗Mannheim⸗Feudenheim, mit ſeinem Airedale⸗Terrier„Rino 5 v. Caſanova“. 2. Herr Auguſt Neu⸗Mannheim⸗Feudenheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund„Aldo v. Wallſtädter Grün“; der Hund wurde von Herrn Robert Brandner⸗Mannheim geführt. 3. Herr Ludwig Spreng⸗Mannheim⸗Feudenheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund denheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund„Jutta v. der Weingegend“, 5. Herr Adolf Seltenreich⸗Seckenheim mit ſeinem Deutſchen Schäfer⸗ hund„Alma v. d. Diebeshöhle“. 6. Herr Wilhelm Faigle⸗Mannheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund„Giſa v. d. Pürſch“.(Herr W. Faigle erhielt den Führerpreis). 7. Herr Adam Krämer⸗Lampertheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund„Anni v. d. Ludwigsinſel“. 8. Herr Fritz Alberſtabt⸗Lampertheim mit ſeinem Dobermann⸗Pinſcher„Juno v. Ried“. 9. Herr Heinrich Hoch⸗Lampertheim mit ſeinem Deutſchen Schäferhund„Clodo v. Altrhein“. Die erſten ſieben Hunde erhielten die Note„Sehr gut“, die beiden letzten die Note„gut“. 5 Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Elnſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medlzini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantworket. g. L. W. Nach dem Geſetz iſt für gewerbliche Räume, die Teile einer Wohnung bilden, kein Gewerbezuſchlag zu bezahlen. Nach einer mir vorliegenden Entſcheidung des Landgerichts Man n⸗ heim iſt aber für die Eigenſchaft eines Gewerberaums als Teil einer Wohnung erforderlich, daß der in Frage kommende Raum zu⸗ gleich als Wohnraum und Gewerberaum benutzt wird(z. B. eine kleine Schneiderei). Für die Befreiung vom Gewerbezuſchlag ge⸗ nügt auf jeden Fall nicht, daß Gewerberaum und Wohnung lediglich räumlich aneinanderſtoßen. Für die Befreiung vom Gewerbezu⸗ ſchlag iſt vielmehr eine beſondere, innigere Verbindung zwiſchen Wohnraum und Gewerberaum erforderlich. Die Entſcheidung des Landgerichts Mannheim ſagt:„Eine ſolche innigere Verbindung wird in der Regel bei einem Laden, der einen ſelbſtändigen Zugang ö In jedem Falle alſo, in dem ein Laden vorhanden iſt, der einen ſelbſtändigen Zu⸗ gang von der Straße aus hat, wird man nicht von einem Gewerbe⸗ raum als Teil einer Wohnung ſprechen können, zumal es ausge⸗ ſchloſſen erſcheint, daß ein ſolcher Verkaufsraum außerhalb der Ver⸗. kaufszeit als Aufenthaltsraum der Mieter dient. Mir erſcheint 2 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. 92 5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 1 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher— Feuilleton: Dr. S. Kayfer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder- i ſtädtiſchen Vertreter außerordentlich lobend über die neue Stätte der Erholung und Plege für unſere ſporttreibende Jugend aus. port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter. 9. Monat Juni 1928: Schuhmacher Wilh. Bähr u. Anna Bruder Lagerarb. Julius Bröllochs u. Irma Bißdorf Getraute: 7. 1 S. Herbert. 4. Eiſendreher Peter Paul Schreck 1 T. Sonja Sattler Ludw. Hügel 1 T. Iſolde Luiſe Kolontalwarenhändler Max Dominik Bouquet 5. Ober⸗Hafenmſtr. Heinrich Förſter, 61 J. 2 M 6. Ida geb. Hörchner, Ehefrau des Werkmeiſters Georg Leonh. Friedr. Mitller, 35 J. 3 M. ledige berufsloſe Lina Winkler, 9546 2 M. 31 Std. arta „Anni v. Wallſtädter Grün“. 4. Herr Friedrich Guth⸗Mannheim⸗eu⸗ Monat Juni 1928: 8 2. Bäcker O. Knochel u. El. Ließen geb. Hoffmann Ing. Wilh. Schwärzel u. Elſa Steinbrenner Vorarbeiter Konrad Seibert u. Eliſe Reinhardt Kaufmann Fritz Schröder u. Wally Pöſchl Maſch.⸗Techn. Herb. Sommer u. Eliſab. Veith Fuhrmann Gg. Mattern u. Auguſte Tonne Silberſchmied Wilh. Settler u. Roſa Fehr Rottenmeiſter Max. Brandt u. Marie Kreß Arbeiter Guſtav Müller u. Elifabeth Weiß 4. Elektromonteur Karl Weber u. Marie Holland Maſch.⸗Arbeiter Karl Rombach u. Lydia Doland Former Karl Hönſch u. Johanna Nold Schreiner Georg Streib u. Antonie Märs Spengler Friedrich Götz u. Anna Jäckel Kaufm. Otto Horneff u. Wilhelmine Ritz Schneider Karl Weiß u. Kreſzentia Baumann B. Techniker Hermann Klenk u. Luiſe Maurer Schloſſer Georg Decker u. Ilſe Ranft Sade Stutzmann u. Kätch, Hoffmann Schloſſer Karl Weber u. Elſe Schultheis Techniker Johann Wißmeier u. Emilie Enger Elektrotechniker Franz Englert u. Berta Leicht 6. Kfm. Karl Herz u. Herta Nagel geb Simons aufmann Wilhelm Schur u. Anna Gilt!!! 8 Karl Ittemann u. Eliſabetha Jung 8. Schloſſer Jakob Schwander u. Marta Morſtadt Schloſſer Emil Klock u. Elſa Schweinfurth Kraftwagenf. A. Rottmann u. Lina Böhringer Reiſender Hermann Gerweck u. Emma Löber Hauptlehrer Georg Sinn u. Emma Lutz Verwaltungsinſp. Seb. Ewald u. Johanne Lang Arb. Herm. Müllmaer u. Marie Sannwald g. Mechaniker Karl Laux u. Sofie Bauer ile reer E. Sigmund u. Maad. Hettenbach Arzt Dr. med. Friedr. Irion u. Marie Goebels Kaufmann Hans Hammer u. Marta König Kernmacher Friedr. Köllner u. Roſa demmele Schloſſer Jakob Ries u. Frieda Wolf Scheihmacher Karl Bröllochs u. Kath. Schwann. Verkündete: 2 N Ausläufer Kaufmann riedr. Frei u. Emma Scheurer tax Greeck u. Anna Adelmann Kaufm. Angeſt. Konrad Goeke u. Marg. Spieß Gipſer Hermann b u. Johanna Barth Schloſſer Emil Hollenbach u. Wilhelm. Müller Kalkulator Joſ. Knapp u. Emma Wallmann Schloſſer Karl Kühner u. Eliſab. Fallmann Monteur Joſef Löffler u. Annaſtaſia Rettig Maler Robert Nisblé u. Hedwig Szezepantak Schloſſer Wilhelm Odenwald u. Anna Seitz Drogiſt Karl Pfeiffenberger u. Maria Bührer Rottenmeiſter Karl Ripp u. Luiſe Ohlau Braueretarb. Fr. Ritter u. Karoline Mangold Werkzeugſchleifer R. Schneider u. Luiſe Stuber Zimmerm. Herm. Maier u. Klara Hagenbuch 12. Schuhmacher J. Bleikert u. Anna Blumentritt Reiſender Petrus Kugler u. Anna Buſter Friſeur Robert Neidig u. Maria Kronmüller Kaufm. Alfred Rottenecker u. Anna Kräußel. e 5 Geborene: 8 Monat Mai und Juni 1928: a 90. Bäckermeiſter Friedr. Jak. Geiſt 1 S. Günter Kurt Erich 91. Dachdecker Leonh. Wilh. Brand 1 T. Liſelotte Straßenbahnſchaffner Rud. Riegger 1 T. Renate Anna Lina Bleilöter Val. Wirth 1 S. Karl Heinz Ernſt 1. Kaufm. Theodor Reinhard Reinhold Gulden 1 S. Manfred Edmund Kaufmann Sally Ullmann 1 S. Erwin 2. Maſchinenſchloſſer Herm. Aug. Theodor Kloſe 1 S. Theodor Ludwig. Kfm. Otto Alfr. Paul Frank 1 T. Edith Maria Bankbeamter Rupert Theodor Oehninger 1 S. Robert Kurt Karl 1 8 3. Kfm. Emil Franz Kaeſlein 1 S. Walter Rudolf Juſtizinſpekt. E. Ding 1 S. Hubert Ernſt Otto Kaufm. Wilh. Adolf Vetter 1 S. Günther Erich Glasarbeiter Konrad Herzog 1 T. Irene Marta 0 Reichs babninf„ Jak. Storck 1 S. Peter Dietr. Schloffer Wilh. Heckmann u. Eliſabeth Scherer = Verzinner M. Walk 1 T. Annelieſe Hannelore * 7 91 23 5 Arbeiter Adam Frakoski 1 T. Elſa Maria Direktor Dr. juris Otto Heinrich Mayer 1 T. Gertrud Giſela Kraftwagenführer Herbert Ningel 1 S. Benno 5. Angeſtellter Adolf Fürſtos 1 S. Ernſt Joſef Kfm. Alwin Griesheimer 1 S. Hans Günter Dipl.⸗Ingen. Friedrich Wilhelm Karl Goetze 1 T. Marianne* Handelslehrer K. F. Stephan 1 S. Klaus Mart. 6. Feinmechantker Ernſt Heinrich Höfer 1 S. Karl Ernſt Joſef Martin Polizeiwachtmeiſter Karl Wendelin Frech 1 S. Helmut Wilhelm 50 Vorarbeiter Hch. Haas 1 S. Günther Heimo Vertreter Hans Voegtle 1 S. Horſt Hans Verwaltungsinſpektor Emil Adolf Schlegel 1 T. Margot Hedwig Carola Eiſendreher Robert Kohl 1 S. Kurt Robert Ingenieur Oskar Helbig 1 T. Irene Kaufmann Karl Jäger 1 T. Lore 7. Bauführer Joh. Gg. Kurmann 1 T. Hilde Elfr. Kaufm. Leibiſch Kaufmann 1 S. Alexander Glaſer Joh. Jak. Fränzinger 1 T. Ellen Helene Büchſenmacher Auguſt Mönch 1 S. Hans 8. Schloſſer Gg. Fehmann 1 T. Waltraud Maria Arbeiter Johann Genter 1 S. Heinz Helmut Werkmeiſter Karl Schwögler 1 S. Karl Heinz Stadtarbetter Nik. Chriſt 1 T. Elfriede Marg. Kraftwagenführer Albert Adolf Krenkel 1 T. Lieſelotte Frieda 5 Fabrikarbeiter Wilh. Haller 1 S. Günter Willi Arbeiter Valentin Metz 1 T. Anna Margareta Arbeiter Karl Simianer 1 S. Johann 10. Geſtorbene: Monat Juni 19282: f 2. Landwirt Jakob Wetzel, 52 J. 3 M. 5. Schmelzer Heinrich Meiſel, 67 J. 10 M. Monte geb Remy Sgelr. d.„„ Pientenempfänger Zoſef Zielke, 42 J. 5 Nikolaus Ewald, 78 J. 9g M. 5 Pründner Simon Zöller, 77 J. 1 M. Duiſe geb. Bouquet, Johann Andreas Kobl, 78 9 Frivatier Gg. Ehriſtian Haußecker, 65 J. 5 M. 10. Sozialrentner Richard Kretzdorn, 61. Kanzleigehilfe W. O. Kirchgeßner 1 T. Annelieſe g 11. Emil Belſchner, 5 M. 19 T. 12. Oberſchaffner a. D. Jakob Daub, 58 Wwe. des Zimmermeiſters 9. 9 M. 18. en„Dreifuß Wwe. des Kaufmann; Karl Ernſt Joſef Martin Höfer,. Barbara geb. Mößel, Ehefrau des Maurers Johann Adam Bickel, 57 J. 2 M. N Wagenmeiſter Franz Seb. Biſchof, 41 J. 4 M Jed. Kaufmann Sally Neuberger, 50 J. 2a Mm Privatmann Ludwig Brackenheimer, 66 J. 9g M Schreiner Auguſt Reif, 72 J. 2 M. e ledige berufsloſe Elſa Alter, 26 J. 5 M. 5 7. Portier Wilhelm Rudolph, 51 J. 8 M, 5 Lokomotivführer Eduard Andres, 57 J. 10 M. Malermeiſter Karl Roßnagel, 61 J. 5 M. Taglöhner Johann Stec, 65 J. 11 M. a led. Schneiderin Lina Scherer, 17 J. 1 M. Kaufmann Johannes Krafft, 67 J. 10 M. Schloſſer Ludwig Alex. Gleich, 58 J. 1 Mm led. Poſtſchaffner Wilhelm Blank, 41 J. 10 M 8.[ed. Sekretärin Maria Marg. Ludwig, 25 J. 3g M. Wilhelmine geb. Straub, Witwe des Arbeiters Markus Rieth, 55 J. 3 M. i Joh. Margot Helga Gerda Lang, 5 M. 8 Tg. 9. Harry Lothar Rau, 2 M. 21 Tg. e Helene Sofie geb. Beidel, Ehefr. des Händlers Georg Schmidt, 54 J. 4 M. e Norbert Georg Diſtler, 1 J. 10 M. 1 chers Barbara geb. Schmitt, Ehefr. d. Bürſtenma 1 i 48 J. 1 M rivatmann Joh. Lorenz Metzger, 65 J. 3 Karl Heinz Wörz, 1 M. 4 5 e led. Kaufm. Hch. Jak. Leyendecker, 55 J. Rentenempf. Ernſt Ludw. Votteler, 66 J. Bäckermeiſter Karl Weingärtner, 30 J. 1 Kaufmann Georg Hammerſtein, 79 J. 11 Schuhmacher Lorenz Mager, 69 J. 10 M. Helmut Weinlein, 18% Std. 5 4 M. f M. Rentenempf. Joh. Georg Schenk, 31 J. 5 M .5 arnbacher, 60 J. 3 M. 3 erkannt entkam. . Seite Nr. 281 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Junt 1928 ö ein lit über die Welt Die reichſte Frau Oeſterreichs Im November des Vorjahres ſtarb in einem Wiener Sanatorium eine Frau, die wohl zu den ſeltſamſten Geſtalten zählt, die in der letzten Zeit die Oeffentlichkeit beſchäftigt hatten. Es war dies, wie das„Neue Wiener Journal“ mel⸗ det, eine alte Dame namens Anna Linging, die, obwohl ſie zuletzt in einem öſterreichiſchen Städtchen ein zurück⸗ gezogenes Leben führte, eine ſo eigenartige und faſt unglaub⸗ haft klingende Karriere hinter ſich hat, wie ſie in unſerer un⸗ romantiſchen Zeit einer Frau nur in den ſeltenſten Fällen beſchieden ſein kann. Nicht nur ihr romanhaftes Vorleben war es, das dieſe Frau zu einer intereſſanten Geſtalt ſtem⸗ pelte; ſie war außerdem ungeheuer reich und wurde allgemein ſogar für die reichſte Frau Oeſterreichs angeſehen. Als nach ihrem Tode naturgemäß der ungeheure Nachlaß zu einem Gegenſtand der öffentlichen Erörterungen wurde, nannte man geradezu phantaſtiſche Vermögensſummen, die Frau Linging hinterlaſſen haben ſoll. Der Wert ihres beweglichen und un⸗ beweglichen Vermögens wurde von Außenſtehenden auf etwa fünfzig Milltonen Schilling(fünfhundert Milliarden Papier⸗ kronen) geſchätzt und ihr jährliches Einkommen ſoll Hundert⸗ tauſende von Schilling betragen haben. g . Frau Linging wurde, ſoviel bisher bekannt, im Jahre 1853 in Bruck an der Leitha geboren, zählte alſo bei ihrem Ab⸗ leben vierundſtebzig Jahre. Ihre Eltern waren einfache, arme Leute und da ſie nicht in der Lage waren, ihren Kindern ein auskömmliches Daſein zu bieten, mußte Anna als junges Mädchen in Wien Verdienſt ſuchen. Hier nahm ſie einen Poſten als Dienſtmädchen an und lernte nach kurzer Zeit einen bekannten engliſchen Ingenteur und Großinduſtriellen, Mr. Linging, kennen. Das junge, friſche und dabei blitz⸗ geſcheite Mädchen machte auf den Engländer einen derart tiefen Eindruck, daß er ſich auf Tod und Leben in ſie verliebte und ſie ſogar zu heiraten beſchloß. Als aber Ingenieur Linging ſeiner Familie von ſeiner Heiratsabſicht Mitteilung machte, ſtieß er auf heftigen Widerſtand. Die Lingings waren nämlich ſteinreich und wie alle begüterten engliſchen Familien auch entſprechend konſeryativ. Ihr Reichtum wuchs mit der Zeit immer mehr; die Lingings hatten ſich auf ein damals ſehr einträgliches Spezialgebiet verlegt und zwar auf den Bau und die Einrichtung von Gaswerken, von denen ſie meh⸗ rere in großen Städten Europas aufführten und unter ihrer Kontrolle hielten. Auch in den Wiener ſtädtiſchen Gaswerken murden nach Linging⸗Patenten verſchiedene Anlagen errichtet. Ingenieur Linging heiratete ſchließlich trotz des Widerſtandes ſeiner Familie das beſcheidene Mädchen aus Bruck. Die Ehe ſcheint ſehr glücklich geweſen zu ſein und der Erfolg blieb dem Ingenieur auch weiterhin treu, ſo daß ſein Vermögen ſtets größer wurde. Deutſchland Dachſe als Verkehrshindernis Aus Tilſit wird berichtet: Ein Motorrabfahrer fuhr, von Tilſit kommend, auf der Ragnitzer Landſtraße ſeiner Heimat zu. Plötzlich ſah er in ungewiſſem Lichte zweit aus⸗ gewachſe ne Dachſe über die Chauſſee laufen. Es gelang ihm nicht mehr, rechtzeitig auszubiegen. Das Rad geriet ins Schleudern und der Fahrer erlitt bei ſchwerem Sturz einen Bruch des Naſenbeins und Hautabſchürfungen. Von den Dachſen blieb der eine tot am Platze, der andere Meiſter Grimbart entkam. Das Rad blieb unverſehrt. Ein Lokomotivführer während der Fahrt verunglückt Einen ſchrecklichen Tod fand am Samstag abend der 50 Jahre alte Lokomotipführer Adolf Peter. Er führte die Lokomotive des Zuges 250, die in der Richtung Z o ſſen fuhr. Etwa 300 Meter ſüdlich des Bahnhofes Lichtenrade lehnte peter ſich über die an der Seite befindliche Aus⸗ gangstür der Lokomotive, um allem Anſchein nach eine von ihm bemerkte Unordnung an der Lokomotive zu ergründen. Er neigte den Oberkörper dabei ſoweit über den Türrand hinweg, daß er von einer aus der entgegengeſetzten Richtung kommenden Lokomotive eines Vorortzuges erfaßt und her⸗ ausgeriſſen wurde, Peter geriet unter die Räder der Maſchine, die ihm den Schädel zertrümmerte und beide Beine abfuhr, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Schwerer Verkehrsunfall in Leipzig ö In der Elſenhahnſtraße in Leipzig überfuhr ein Privatkraftwagen ein Straßenſperrſchild, das angeblich nicht genügend beleuchtet war. Als der Führer den Wagen herumreißen wollte, geriet er auf den Bürgerſteig und 5 fuhr in eine Menſchengr uppe, die gerade ein Lichtſpiel⸗ theater verloſſen hatte, hinein. Zwei Frauen wurden ſofyrt getötet, während eine dritte auf dem Transport ins Krankenhaus ſtar b. Außerdem wurden noch ſleben FPerſonen ſchwer verletzt. Der Kraftwagenführer wurde verhaftet. a Ein Hotel niedergebrannt 855 Am Sonntag nachmittag brach aus noch unbekannter Ur⸗ fache auf dem Boden des Hotels„Ratskeller“ in Neuſalza⸗ Spremberg(Sachl.) Feuer aus, das raſch auf die anſtoßenden Gebäude übergriff. Der Brand wütete bis Montag früh. Außer dem„Ratskeller“ mit angebautem großen Stallgebäude ſind noch zwei Geſchäftshäuſer vernichtet worden. Die anderen be⸗ drohten Gebäude konnten gerettet werden. Fünf Familien ſind von dem Unglück betroffen. Im Kampf mit einem Wegelagerer 25 Zwei Frauen aus Rehſen(Anhalt) befanden ſich mit Fahrrädern auf dem Heimweg, als ſte plötzlich auf dem Elb⸗ damm kurz vor dem Gohrauer Wachhaus von einem Wege⸗ lagerer überfallen wurden. Einer Frau gelang es zu ent⸗ kommen. Doch von der zweiten Frau ließ der Unhold trotz der lauten Hilferufe nicht ab. Er riß ihr die Kleider entzwei, Die Frau biß den Burſchen ganz erheblich in die Hand. Durch einen hinzukommenden Förſter und Landwirt konnte die Ueberfallene aus den Klauen des Burſchen befreit werden, der mit der Handtaſche der Frau die Flucht ergriff und un⸗ Schweiz Ein verhängnisvoller Zufall In einem Dorfe des ſchweizeriſchen Kantons Teſſin ſtarß rölich der Bauer Nicodemo Muſettt, ein Mann mit ſon⸗ Vor ſieben Jahren ſtarb Ingenſeur Singing in London. Das Vermögen ging in den Beſitz der Frau über, doch fühlte ſich dieſe nach dem Tode ihres Gatten in London ganz vereinſamt. Schließlich überſiedelte ſie wie⸗ der in ihre Heimatſtadt Bruck und verblieb bis zu ihrem Tode. Frau Linging hatte in Bruck einen größeren Beſitz er⸗ worben und lebte ziemlich zurückgezogen. Man hatte ſich all⸗ mählich gewöhnt, in ihr einen weiblichen Nabob zu ſehen und nahm anſonſten von ihrer Anweſenheit wenig Notiz. Um ſo größer aber war das Aufſehen, das die ſeltſame Frau nach ihrem Tode, und zwar bei der Bekanntgabe ihres Teſtaments erregen ſollte. Frau Linging errichtete aus einer Reihe von Vermögenswerten eine Stiftung, die ihren Namen füh⸗ ren und den Armen von Bruck zugute kommen wird. Eine zweite Stiftung, beſtehend aus einem großen Grund⸗ beſitz, iſt für alleinſtehende bebürftige Perſonen be⸗ ſtimmt, die das 60. Lebensjahr überſchritten haben. Ihr Wohnhaus in Bruck vermachte Frau Linging der dortigen gewerblichen Kreditkaſſe, bei der ſie ſelbſt Aufſichsrätin war, außerdem beſtimmte ſie, daß die Stadtgemeinde aus dem ihr vermachten„Sturmpark“ eine öffentliche Anlage zu errichten habe. Das ganze übrige Vermögen vermachte Frau Linging zwei Perſonen, dem Gaſtwirt Joſef Rupp in Höflein, und ihrer Geſellſchafterin Fräulein Grete Rabhahn, die ihr in der letzten Zeit ihres Lebens freundſchaftlich zur Seite ge⸗ ſtanden ſind. Die beiden ſollten aber die Erbſchaft nur unter der Bedingung erhalten, daß ſie eine rechtsgültige Ehe ein⸗ gehen, anſonſten ſollte das ganze Vermögen der Linging⸗ Stiftung zufallen. Tatſächlich haben die beiden Erben ge⸗ hetratet, wodurch ſie Beſitzer des Nachlaſſes geworden ſind. Wie groß die Erbſchaft iſt, kann noch nicht mit Beſtim utheit angegeben werden; es heißt, daß der Wert des auf öſterreichi⸗ ſchem Boden befindlichen Vermögens„nur“ rund eine Million Schilling beträgt und ſein größter Teil ſich in England befindet. Wie es heißt, tragen ſich die Verwandten der Verſtor⸗ benen, die in der Steiermark in ärmlichen Verhältniſſen leben, mit der Abſicht, das Teſtament anzufechten. Sie be⸗ gründen ihren Schritt damit, daß Frau Linging bei der Ab⸗ faſſung des Teſtaments offenbar nicht mehr im Vollbeſitze ihrer klaren Vernunft und möglicherweiſe unter dem Ein⸗ fluſſe ihrer Umgebung geſtanden ſei. Tatſächlich ſei ſie auch nach der Errichtung des Teſtaments, die fünf Stunden lang währte, in Agonte verfallen und wenige Tage darauf ge⸗ ſtorben. Die Erben nehmen dagegen den Standpunkt ein, daß hier ein vollkommen gültiges Teſtament vorliege, an dem nicht zu rütteln ſei, und das in Gegenwart eines Notars mit vollem Willen und bei klarem Bewußtſein der Erb⸗ laſſerin aufgeſetzt wurde. derbarem Lebensſchickſal. Er ſtarb einſam und verlaſſen, wie er ſeit 20 Jahren ſtets einſam und verlaſſen gelebt hatte. Er mied die Dorfbewohner, wie dieſe auch ihn; ſie kehrten ihm voll Verachtung den Rücken, denn Mufetti war in ihren Augen ein Mörder, der ſeinen eigenen Sohn getötet Hatte. Und tragiſch war es, daß Muſetti innerlich den anderen recht geben mußte, wenn er auch nicht ſtrafrechtlich herangezogen werden konnte. Im Kanton Teſſin iſt es ein alter Brauch, bei der Ge⸗ burt eines Kindes einen Baum zu pflanzen, einen Lebens⸗ baum. Gedeiht dieſer Baum gut, dann gedeiht, nach Anſicht der Bewohner, auch das Kind. Als von etwa 40 Jahren Muſetti ein Sohn geboren wurde, pflanzte er, dem Her⸗ kommen gemäß, einen ſolchen Baum, einen Apfelbaum, für ſeinen Sohn. Die Mutter ſtarb bald darauf, und Muſetti hing nun um ſo mehr an ſeinem Sohne. Der Baum wurde der ſchönſte des Baumgartens und Lorenzo, der Sohn, der ſchmuckſte Junge des Dorfes. Nach und nach aber entfremdeten ſich Vater und Sohn. Nieodemo wollte, daß der Sohn ſich in allem nach dem Willen des Va⸗ ters richte. Doch Lorenzo, ebenſo eigenſinnig, ging ſtets ſeinen eigenen Weg. Schließlich wanderte Lorenzo nach Argentinien aus. Dort fand er eine neue Heimat. Von Zeit zu Zeit ſchvieb er ſeinem Vater, daß es ihm gut gehe, a Drei Jahre befand ſich Lorenzo in Argentinien, da er⸗ krankte ſein Vater. Er wollte ſeinen Sohn kommen laſſen, bevor das Schlimmſte eintrat. Er ſchrieb ihm einen Brief mit der Aufforderung, das erſtbeſte Schiff zur Heimfahrt zu nehmen. Lorenzo antwortete, daß er nicht daran denke. Der alte Mann ſchrieb abermals, diesmal bittend, ſtatt befehlend, doch zurückzukommen. Die Bitte kam ihm ſchwer an. Die Antwort des Sohnes war wieder ablehnend. Darauf packte den alten Mann blinde Wut, er nahm eine Axt, ging in den Baum⸗ garten, ſchlug den Lebensbaum ſeines Sohnes um und hackte dann noch den Stamm und die Aeſte kurz und klein. Einen Tag ſpäter traf ein Telegramm ein mit der Meldung, daß Lorenzo plötzlich geſtorben ſei. Durch einen unerklärlichen Zufall war er in der Nähe des Schiffslandungsplatzes, wo er ſich trotz allem einſchiffen wollte, ums Leben gekommen. Seitdem war Nieodemo ein gebrochener Mann. Was nichts anderes war, als ein eigenartiger Zufall, wurde für ihn zum Verhängnis. Er hielt ſich für den Mörder ſeines Sohnes. i mf. Oeſterreich Goldene Erſatzzähne als Entmündigungsgrund. Mit einer höchſt eigenartigen Angelegenheit hatte ſich nor kurzem der Linzer Gerichtshof zu beſchäftigen: der fünfund⸗ dreißigsährige Sohn eines in der Nähe von Ling wohnhaften ſtebzigjährigen Landwirtes beantragte Entmündigung ſeines Vaters wegen Verſchwendungsſucht. Als Beweis für dieſe Behauptung führte der liebevolle Sprößling an, daß ber alte Herr der Stiefmutter goldene Erſatzzähne anfertigen ließ, die den Rieſenbetrag von 250 Schilling koſteten, Die weiſen Rich⸗ ter von Linz gaben ſeltſamerweiſe dem Sohne Recht und ſtellten einſtimmig feſt, daß der Alte ſein Vermögen„ſinnlos verplempere“! Denn erſtens ſeien goldene Zähne ſchon an ſich ein Zuxus, den ſich der Beſitzer von nur 18 Morgen nicht leiſten dürfe. Und ſchon gar nicht in einem Jahre, in dem die Ernte ſehr ſchlecht ausgefallen war. Daher wurde der Eigentümer von 18 Morgen wegen der Goldplompen ſeiner zweiten Frau entmündigt, eine Entſcheidung, mit der die Linzer Zahnärzte nicht einverſtanden ſind, Frankreich Reuntiere in den Savoyer Alpen In ber Nähe von Megeve in den Savoyer Alpen kann mam Renntiere im Freien bewundern. Die Tiere wurden vor ein paar Monaten von Norwegen eingeführt. In der letzten Zeit gelang es einem non ihnen, zu entkommen. Alle Verſuche, es wieder einzufangen, waren vergebens. Das Tier hielt ſich aber in der Nähe von Megeve auf und wurde häufig in den benachbarten Wäldern geſehen. Die übrigen Tiere, die in der Gefangenſchaft blieben, gediehen nicht, Sie wurden immer hinfälliger und man entſchloß ſich deshalb, ſie in Frei⸗ heit zu ſetzen, nachdem man ihnen Glocken um den Hals ge⸗ bunden hatte. So kommt es, daß die Umgebung von Megeve fetzt von Renntieren bevölkert iſt. Jäger und Touriſten ſind gebeten worden, die Tiere zu ſchonen und ihnen keinen Scha⸗ den zuzufügen. Einer Eiſenbahnkataſtrophe glücklich entgangen Auf der viel befahrenen Verkehrslinie von Paris nach dem franzöſiſchen Hafen Cherbourg machte man bei einer Reviſion die Entdeckung, daß die Schienen auf einer Strecke von 12 Meter losgeſchraubt worden waren. Als Attentäter konnte ein Mann namens Proſper Beudin verhaftet werden, entfernt zu haben. Er behauptete, er ſei betrunken geweſen und habe nicht gewußt, was er tat. Während die Schienen ge⸗ lockert waren, wurde das Gleis von 20 Zügen befahren, dar⸗ unter mehrere Schnellzüge und Zufahrtszüge für die traus⸗ atlantiſchen Dampfer. Es iſt wie ein Wunder, daß keiner dieſer Züge entgleiſte. England Unglück auf einem Rummelplatz Auf dem Vergnügungsplatz in Margate bei London ereignete ſich am Samstag abend ein ſchwerer Unfall. Die Verankerung eines Karuſſell⸗ Flugzeuges, in dem ſich acht Perſonen befanden, gab plötzlich nach und das Flugzeug ſtürzte auf den Boden. Vier der Inſaſſen waren ſofort tot, während die übrigen vier mit ſchweren Schädel⸗ verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. ſeiner letzten Ueberfahrt nach Newyork ein eigenartiges Abenteuer. Er ſtieß unterwegs mit einem Walfiſch zuſammen. Da der Dampfer mit voller Geſchwindigkeit fuhr, war der Zuſammenprall ſo heftig, daß die Fahrgäſte, die gerade bei Tiſch ſaßen, eine ziemlich heftige Erſchütterung verſpürten. Die Maſchinen wurden geſtoppt, doch löſte ſich der Walftſch erſt von dem Bug los, als Volldampf zurück gegeben wurde. Die Zufallsbeute war etwa 14 Meter lang. Der Kapitän des Dampfers iſt der Anſicht, daß es ſich um ein junges Tier handelte, das der Mutter abhanden gekommen war und auf der Oberfläche des Ozeans ſchlief, als es von dem tödlichen Stoß getroffen wurde. Paläſtina Erfolgreiche Bekämpfung der Heuſchreckenplage In Paläſtina und Transjordanien, die von rieſigen Her ſchreckenſchwärmen heimgeſucht worden ſind, haben die eigens gebildeten Feldkompagnien mit Flammenwerfern und an⸗ deren modernen Kampfmitteln einen vollen Erfolg errungen. Sowohl Paläſtina wie Transforbanjen ſind von Heuſchrecken vollſtändig frei und der Schaden, den die Schwärme vor ihrer Vernichtung angerichtet haben, iſt nur gering. Die Feld⸗ kompagnien ſind aufgeltzſt worden. Der Heuſchreckendienſt hat ſeine Tätigkeit jetzt nach Syrien verlegt, wo bie Landſchaft Hauran von jungen Heuſchreckenſchwärmen wimmelt. Der Kampf iſt dort inzwiſchen mit Flammenwerfern aufgenommen worden. Afrika Entdeckung neuer Diamautenſelber Die„Times“ melden aus Daresſalam, daß in der Nähe und daß die Dia mantengeſellſchaft von Tanganyika das Gebiet aufgekauft habe.— Die Meldung iſt mit einiger Vorſicht auf⸗ zunehmen, denn ſchon öfter ſind ähnliche Nachrichten verbreitet worden, ohne daß ſie ſich beſtätigt hätten. Die Möglichkeit ſolcher Funde ſoll nicht beſtritten werden, einſtweilen ſind wir aber noch etwas ſkeptiſch, bis eine amtliche Beſtätigung vor⸗ liegt. Mit der Landſpekulation in unſerer Kolonie geht es nicht mehr wie bisher; da ſcheinen jetzt angebliche Edelſtein⸗ funde herhalten zu ſollen, um den Dummen das Geld aus ber Taſche zu holen. N Amerika Schutz gegen Radinmvergiftung So gute Dienſte das Radium bei der Bekämpfung be⸗ ſtimmter Krankheiten auch leiſtet, ſo gefährlich iſt es doch, wenn man unvorſichtig damit umgeht, wie in der letzten Zeit zahlreiche Jälle von Radiumpergiftung in Newyork be⸗ wieſen haben. Die Aerzte ſind ſich dieſer Gefahr bewußt und deshalb wird in den Krankenhäuſern das Radium außer⸗ ordentlich ſorgfältig behandelt. Es wird unter ſicherem Ver⸗ ſchluß aufbewahrt und obgleich es ſelbſt nur in gang geringen Mengen verwendet wird, bedarf es mehr als einer Tonne Blet, um nicht nur diejenigen zu ſchutzen, die es unmittelbar dera beten. ſondern auch diejenigen, die in demſelben und in nachbarten Zimmern beſchäftigt ſind. Die Tuben, in benen das Radium oder das Radiumgas aufbewahrt wird, werden verlötet. Die Vergiftung iſt deshalb beſonders gefährlich, weil ſte zunächſt keine Spuren zurückläßt und erſt nach mehreren Jahren ihre furchbaren Wirkungen äußert.. Der Siegeszug des Kangummis N Bis zum Ausbruch des Weltkrieges war das Kaugummi außerhalb der Vereinigten Staaten nur wenig bekannt. Die amerikaniſche Ausfuhr von Kaugummi belief ſich nur auf 200 000 Dollar im Jahre. Gegenwärtig kommt ſie 2 Milltonen Dollar ſehr nahe. England iſt der ſtärkſte Abnehmer ameri⸗ kaniſchen Kaugummis. Es folgt dann Holland, Mexiko und die Philippinen. In den Vereinigten Staaten ſelbſt beläuft ſich der jährliche Verbrauch von Kaugummi auf 70 Millionen Pfund. Dabei ſind Frauen und Kinder die Hauptkonſumen⸗ ten. Die jährliche Geſamtausgabe für Kaugummi beträgt in den Vereinigten Staaten von Amerika 100 Millionen Dollar. 55 5 Ein Walfiſch von einem Dampfer gerammt 5 Der engliſche Ueberſeedampfer„Homeric“ hatte bet z. 1 1 der eingeſtand, die Schrauben in der vorausgegangenen Nacht von Schinyanga(Deutſchoſtafrika) zwiſchen Tabora und Muanza neue Diamantenfelder entdeckt worden ſeien — 3 Mittwoch, den 20. Juni 1928 7. Seite. Nr. 281 E frau Babette P geb. Neubeck Qott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigstgeliebte Frau, die treubesorgte Mutter ihrer Kinder, unsere liebe Schwester, Schwagerin und Tante jster 7 Mohrenſtraße 7⸗8 Preußiſche Landespfandbriefunſtalt Körperſchaft des öffentlichen Rechts Berlin W 8 Fernſpr.: Zentrum 8055.37 ann 5 6 Millionen Rm. dent im Alter von 47 Jahren, gestern vormittag 81/ Uhr Grundkapital und offene Reſerven über 26 m . 25 zu sich in die Ewigkeit zu rufen. FJeichnungs-Einladung 5 MANNHEIM(Rheinkaistraße), den 19. Juni 1928. Wir legen hiermit in der Zeit vom 26. uni bis 16. Juli 1928 zur Zeichnung auf äuftg Die trauernden Hinterbliebenen: reichsmündelſichere 15 rannten beibedt u. vm.200000. 8 ige olömt⸗Pfaudbriefe. hen 5 Familien Neubeck u. Windraſh.„0%* 0 7 8 ge⸗ Die Beerdigung findet am Donnerstag, 21. Juni, zum Vorzugskurſe bon 97.50 105 57598 CCTV 8 Die Einführung an den Börſen zu Berlin und Frankfurt a. Main erfolgt in ſind den nächſten Tagen zum Kurſe von vorausſichtlich 98,25%, Scha⸗ Geſamtkündigung bis zum 2. Januar 1934 ausge ſchloſſen. 0 Goldm. K L hligat. m 1000 000.8 0 Dlbmk.Kommuna Sal., n 5— 0 3 700/ Nach Nachruf. r: zum Borzugsknrſe von 95,25%(letzter Börſenkurs 95,7 0 Finne 115 1 5' 5 J 933 3geſchloſſen. trecke Nach mehrjähriger Tätigkeit als Kapitän bei 19 Geſamtkündig ung bis zum 1 n 5 2 2 5 5 täter unserer Firma starb infolge eines Schlagankalles, f Beide Reihen mit am 2. Januar und 1. Juli fälligen Aung ſche men. 5255 im 60. Lebenssahre, unerwartet rasch, Kapitän Heise abril Die Lombardfähigkeit bei der Reichsbank in Klaſſe& iſt beantragt. rden 15 0 55 5 9 alls eigener Fabrikanlon 100.—, 200.—. 500.—, 1000.— und 5000. „ Karl Strassburger tadellose Arbelt.— derdbe ehen Ulllgst. f 5 De geſen Er war ein A nee I Zutaten zum Selbstanfertigen, Beseuchtungskörper Zeichnungen nehmen alle e e e„ n ge⸗ von aufrichtigem und ehrlichem Charakter. 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Außer den Ver⸗ tretern von etwa 60 dem Verbande angehöriger Kreditanſtalten, ins⸗ beſondete den preußiſchen Landes⸗ und Provinzialbanken, den außer⸗ preußiſchen Staatsbanken, den Landſchaften, Stadtſchaften und Grund⸗ krebitanſtalten, waren Vertreter der zuſtändigen Reichs⸗ und Staats⸗ miniſterien u. a. mehr erſchienen. Profeſſor Dr. M. J. Bonn ſprach über das Thema:„Der Dawesplaun undder deutſche Kre⸗ dit“ und führte u. a. aus: Die deutſche Währung mußte aus eigener Kraft ſtabiliſiert werden. Erſt nachdem das geglückt war, war der Dawesplan möglich, der eine erhebliche praktiſche, wenn auch nicht theoretiſche Abänderung der deutſchen Zahlungsverpflich⸗ tungen brachte. Er hat darüber hinaus die dauernde Stabi⸗ liſierung der deutſchen Währung durch die ſogenannte Dawes⸗ anleihe geſichert und durch dieſe Stabiliſierung nicht nur die Rück⸗ wanderung geflohener Kapitalien, ſondern auch die Auf ⸗ nahme großer Privatkredite überhaupt erſt mög⸗ lich gemacht. Dieſen poſitiven Vorteilen ſtehen aber erhebliche Nachteile gegenüber. Die LDeiſtungs fähigkeit Deutſchlands iſt nicht von neuem feſtgeſetzt worden. Sie ſoll durch die tatſächlich erfolgenden Lei⸗ ſtungen bewieſen werden. Wenn das Reich, die Länder und die Gemeinden mit den ihnen verbliebenen Mitteln ihre legiti⸗ men Bedürfniſſe nicht decken können und den An⸗ leihemarkt in Anſpruch nehmen müſſen, wäre er⸗ 5 daß die Leiſtungs fähigkeit überſchritten t. Vom Standpunkt der deutſchen Leiſtungsfähigkeit aus iſt es ganz gleichgültig, ob die Reparationsverpflichtungen durch Anlet⸗ hen gedeckt werden und die laufenden inneren Bedürfniſſe des Reichs aus laufenden Mitteln, oder ob das Umgekehrte der Fall iſt. Wenn das letztere geſchieht und das Reich den Anleihemarkt nicht in Anſpruch nehmen kann, weil der innere Markt nicht aus⸗ reicht, die Schatzwechſelausgabe im Dawesplan beſchränkt iſt und der äußere Markt infolge von§ 248 nicht offen ſteht, ſo wäre die Ueberſpannung der Leiſtungs fähigkeit erwieſen. Sie wird viel deutlicher, wenn keine Anleihen möglich ſind als wenn das der Fall iſt. Denn ſolange man Anleihen machen kann, gibt es jedenfalls Leute, die an ihre Rückzahlung, d. h. an die künftige Leiſtungsfähigkeit glauben. Deutſchland hat insgeſamt in den letzten 3% Jahren 3720 Millionen Reichsmark Reparationsleiſtungen voll⸗ Pracht. Es hat aber eine darüber hinausgehende Summe von 5 Mil⸗ [tlarden Reichsmark auf dem Anlethemarkt auf⸗ genommen. Es hat nicht die Zahlungen, ſondern nur die Ueber⸗ tragung gepumpt. Das Reich, beziehentlich der Reparationsagent, hat den Pflichtigen das nötige Einkommen abgenommen und ber Repara⸗ tionskommiſſion überwieſen. Die Pflichtigen haben ſich aber nicht nur dieſen Einkommensentgang, ſondern darüber hinaus auch erheb⸗ iche Knapitalmittel durch Verſchuldung gegenüber anderen Gläubigern wieder geliehen. Durch Schul⸗ Den aufnahme der Privaten, Länder und Gemein⸗ deutſcher Kredit Tagung des Verbandes deutſcher Kreditanſtalten in Danzig den hat ſich das Reich, wie es im Dawesplan vorgeſehen war, entſchuldet. Man kann ſich durchaus vorſtellen, daß dieſer Prozeß während der Dauer der ganzen Repara⸗ tionsverpflichtungen vor ſich geht. Das Ergebnis wäre dann, wenn ſich ſonſt nichts ändert, daß nach Ablauf der Periode der Reichs fis kus den alliierten Regierungen über⸗ haupt nichts mehr ſchuldet, Private, Länder und Gemeinden aber anderen Gläubigern den gleichen Betrag plus aufgelaufenen Zinſen und Zinſes⸗ zinſenſchulden. Aus der Tatſache, daß die internationale Uebertragung durch Kre⸗ ditgewährung vor ſich geht, kann man keine Schlüſſe auf die Lei⸗ ſtungsfähigkeit Deutſchlands ziehen. Vor allem kann man gerade auf Grund des Dawesplanes zu dem Ergebnis kommen, daß die Uebertragung durch Kredite ein Zeichen der über⸗ ſtiegenen Leiſtungsfähigkeit ſet. Durch die Wirkung des Dawesplanes werden 27 Milliarden Goldmark der beutſchen Kaufkraft entzogen. Solange der Dawesplan Deutſchland Kaufkraft entzteht, wird jedenfalls die Kapitalbildung Deutſchlands verlangſamt. Der Vortragende warnt davor, daß induſtrielle Unternehmen im Streben nach techniſchen Verbeſſerungen durch übertriebene Schaffung von Neuanlagen und durch un⸗ gerechtfertigt hohe Abſchreibungen den Kapitalbedarf und damit den Kapitalzins außerordentlich ſteigern. Ein dauerndhoher Zins⸗ fuß erſchwert nicht nur die Produktton, er entwertet auch das geſamte Anlagekapital der Natton. Zum Schluß führt der Vortragende zuſammenfaſſend aus: Man kann aus der Tatſache, daß die Reparationsleiſtungen unter den ge⸗ gebenen deutſchen Verhältniſſen aller Wahrſcheinlichkeit nach die Spannung zwiſchen deutſchen und ausländiſchen Zinsſätzen immer wieder ausreichend groß halten wird, zwar den Schluß ziehen, daß in normalen Zeiten Kapital einſtrömen und die Ueber⸗ tragung erleichtern wird. Man kann aber nicht daraus den Schluß ziehen, daß dieſe Uebertragung durch An⸗ leihen ein Zeichen der Leiſtungs fähigkeit iſt. Und man darf ſich nicht der Erwartung hingeben, daß dieſes Zuſtrömen zu allen Zeiten mit der gleichen Regelmäßigkeit erfolgen werde wie die Monſune in den tropiſchen Ländern. Auf Grund dieſer Tatſachen muß man die folgenden Schlüſſe ziehen: 1. Die öffentliche Hand muß in ihrer Finanzgebarung ſo vorſichtig ſein, daß kein Defizit entſteht und ſie ſich nicht dem Vorwurf ausſetzt, ſie habe auf ein ſolches hingearbeitet, um die Lei⸗ ſtungsfähigkeit zu erweiſen. 2. Die Privaten müſſen in ihren Kapitalanlagen nach den Grundſätzen der ſtrengſten Rentabilität vorgehen. Sie mütſſen ſich vor allem hüten, den Aufſchwung, der der Verausgabung geltehener Kapitalien folgen muß, ſchon als Zeichen dafür aufzufaſſen, daß dieſe geliehenen Kapitalien bereits rentabel angelegt ſeien. 3. Oeffentliche Hand und private Schuldner müſſen vor allen Din⸗ gen das ihre dazu tun, daß nicht nur im Ausland, ſondern auch im Inland es wieder als eine ſelbſtverſtändliche Tatſache gilt, daß ein⸗ gegangene Verpflichtungen gehalten werden. Anoreae Noris Zahn AG.-Gebr. Keller Nachf. AG. Genehmigung der Fuſion In den Hauptverſommlungen der Andreae Noris Zahn AG. in Frankfurt a. M. und der Gebr. Keller Nachf. AG. in Freiburg wurde die angekündigte Verſchmelzung, derzufolge das Vermögen der Gebr. Keller AG. als Ganzes ohne Ligudation im Umtauſch⸗ verhältnis 2 zu 1(daß alſo gegen 200 R/ Gebr.⸗Keller⸗Aktien 100 R. Andrege⸗Aktien, dividendenberechtigt⸗ ab 1. Januar 1928, gewährt werden) auf die Andrege⸗Noris Zahn AG. in Frankfurt übergeht, genehmigt. In Auswirkung deſſen erhöht Andreae das Ak. von 16 um 9,7 auf 2,3 Mill. R. StA. Daneben beſtehen ch die 5000., VA. Von der neuen Emiſſion werden 400 000.“. en alten Aktionären im Verhältnis 41 zu 120 v. H. zum Bezu angeboten. Von den reſtlichen 300 000 R. werden 130 000 R. zur Fuſion mit Gebrüder Keller benßtigt, während die reſtlichen rund 170 000 R. hauptſächlich bei der beabſichtigten amtlichen Börſeneinführung zunächſt in Frankfurt a.., wo das geſamte Abk. eingeführt werden foll, zur Verfügung der Geſellſchaft bleibt. Die Hauptverſammlungen genehmigten ferner die Abſchlüſſe beider Geſellſchaften für 1927. Die Andreae Noris Zahn AG. ſchließt das Jahr 1927 mit einem Bruttogewinn von 2,05(2,77) Mill. R/ ah. Handlungsunkoſten einſchl. Steuern erforderten 2,54(2,41).“. Nach 152 984(142 677)./ Abſchreibungen verbleibt einſchließlich 94 086(84 049) R. Vortrag ein Reingewinn von 350 970(298 890) Reichsmark, woraus nach Ueberweiſung von je 50 000 R. an den Penſionsfonds und an bie Reſerve wieder 7 v. H. Dividende auf die VA. und 9(7) v. H. Dividende auf die StA. verteilt und 92 807(94 086).“ vorgetragen werden. Der Verlauf des neuen Geſchäftsjahres war bisher nicht unbefriedigend. Man könne fedoch noch keine genauen Vorausſagen machen, da die Unkoſten eine ſtelgende Tendenz aufweiſen würden.— Die Gebr. Keller Nachf. Ach. in Freiburg. Br., die gleichfalls den Verſchmelzungsantrag und den wieder dividendenloſen Abſchluß genehmigte, legt eine Halbjahresbilanz zum 31. Dez. 1927 vor, Es ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 18 784 R. //, um den ſich der Verluſtvortrag von 110 430 Reichsmark auf 91645 R% ermäßigt. Die zu Beginn des neuen Gr. vorgenommene Rationaliſierung habe ſich günſtig ausgewirkt. Das neue Jahr habe ſich ebenfalls nicht unbefriedigend angelaſſen. 222 Verſtändigung Boſch— Als.— Uebergang von Mea⸗Werk⸗ Anteilen auf die Robert Boſch Ac). Die AG. Berlin und die Ro⸗ bert Boſch AG. in Stuttgart haben, wie aus zuverläſſiger Quelle mitgeteilt wird, hinſichtlich ihres ſeitherigen Wettbewerbsgebiets eine freundſchaftliche Verſtändigung herbeigeführt. Infolge dieſer Ver⸗ 1 gehen die Anteile und Aktien, welche die AEG, am niönwerk Mea Gmb.., Feuerbach, und an der Mea⸗ Vertriebs ⸗ AG., Feuerbach, bisher innehatte, auf die Ro⸗ bert Boſuch AG. über. 5. a: Oreuſtein u. Koppel AG. in Berlin.— 71 Mill.„ Geſamt⸗ Amſatz. Die o. HV genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß auf 31. Dez. 1927 und ſetzte die Gewinnausſchüttung auf 5 v. H. für die 30 Mill.„ StA. und 7 v. G. für die 480 000% VA. feſt. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Ueber das [aüfende Geh. wurde mitgeteilt, daß der Wert der für Ende Mai hereingenommenen Aufträge einſchließlich des Uebertrages aus dem Vorfahre ſich auf 61 Mill.„ beläuft. An dieſer Summe iſt die Ausfuhr mit etwa 40 v. H. beteiligt. Der geſamte rechnungs⸗ mäßige Umſatz für 1927 betrug 71 Mill. 4. Auf Anfrage aus Ak⸗ tionärkreiſen erklärte die Verwaltung, daß das amerikaniſche Gut⸗ haben nach unverbindlichen Schätzungen 5,5 Mill.„ betrage. Die endgültige Höhe könne neben der bisher noch nicht geklärten Steuer⸗ frage nicht angegeben werden. Der Zeitpunkt der Auszahlung ſet ebenfalls unbeſtinmt. Aus bem Kriegsſchädenſchlußgeſetz ſteht der G. eine Forderung in Höhe von etwa 1,5 Mill.„/ an das Reich zu. Dieſe Forderung wird bekanntlich in das Reichsſchuldbuch eingetragen und zum größten Teil ab 1. April 1929, zum kleineren ab 1. Aprik 1034 mit d v. H. verzinſt. Die endgültige Auszahlung erfolgt 1947. f 4 Steigerung des Stromabſatzes der Bewag um 2, v. F. Die Gekliner Städtiſche Elektrizltälswerke Ach(Be⸗ wag] kaun in Uebereinſtimmung mit ber günſtigen Konſunktur der Ker en deutſchen Elektrizitätswerke für 1927 auf ein befriedigendes Er nls und eine fortſchreitende Entwicklung des Betriebes ver⸗ 55 Die im Jahre 1937 insgeſamt nutzbar abgegebene elektriſche Kraft bezifferte ſich auf 919 882 945 KWh. gegenüber 710 812 007 KWh. im Faßre 1928. Der Meßbrumſatz entſpricht einer Zunahme von 77 v. H. Erzeugt und bezogen wurden insgeſamt 1 005 028 927 4890 10 290 KWh. Der Anteil des Fremoſtromes in der Geſamt⸗ abgabe ins Leitungsnetz iſt infolge der Inbetriebnahme des Groß⸗ e abſatz weiter zugenommen, ſo daß auch für 1928 unter dem Vorbehalt unerwarteter Konjunkturrückſchläge mit ein. zufriedenſtellenden Er⸗ gebnis zu rechnen ſei. 5 2 Vorjahrsdividende der Libbey Owens Glasfabriken in Brüſſel Die Libbey Owens Glasfabriken mit Filialen in Deutſchland ver⸗ teilen 8 v. H. Dividende, wie im Vorjahre, obſchon der Gewinn um 60 v. H. höher iſt.. * Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft AG. in Darmſtadt. Die HV. genehmigte den Abſchluß und 10 v. H. Dividende. Neu in den At. gewählt wurde an Stelle von Direktor Seipel⸗Eſſen der Stadtkämmerer Hahn ⸗Eſſen. Ueber den Stand der Verhandlungen mit der Stadt Wiesbaden wegen des für den 31. März 1929 an⸗ gekündigten Straßenbahnbetriebes in Wiesbaden hören wir noch, daß in dieſer Angelegenheit eine unmittelbare Fühlungnahme noch nicht erfolgte. Die., die in ihrer letzten Bilanz ihre geſamten Bahnanlagen mit 29 Mill..,“ bewertet hat, verlongt einen Gegen⸗ wert von 3,8 Mill.., während aus Magiſtratskreiſen ein Betrag von 2,8 Mill..) laut wurde. Da die Stadt Wiesbaden bereits eigene elektriſche Straßenbahnen neben denen der G. betreibt, iſt anzunehmen, daß trotz der beabſichtigten Neueinrichtung von Auto⸗ buslinien die Frage der Uebernahme der Wiesbadener Bahnanlagen der G. in Kürze doch Gegenſtand von Verhandlungen ſein wird, um ſo mehr, als von Aktionärſeite geltend gemacht wird, daß bei Hinauszögerung des ungewiſſen Zuſtandes der Kurs der Aktien ſtändigen Ueberraſchungen ousgeſetzt ſei und auch von den Wies⸗ badener Straßenbahnbedienſteten Schritte zu erwarten ſind, um den Anſtoß zu einer Verſtändigung zu geben. 2? Die öſterreichiſchen Bundesbahnen 1927. Die Betriebsrech⸗ nung der öſterreichiſchen Bundesbahnen für 1927 weiſt einen Be⸗ triebsüberſchuß von 23 852 311 Schilling aus. Die Ertragsrechnung, die mit einem Schuld⸗ bezw. Zinſendienſt von zuſammen 23 878 387 Schilling belaſtet iſt, wovon allein 18 766 380 Schilling auf Verzinſung und Tilgung von Inveſtitionsaufwendungen, vornehmlich für die Elektrifizierung entfallen, ſchließt mit einem Reingewinn von 158 045 Schilling, während die Ertragsrechnung 1926 einen Verluſt von 9 492 887 Schilling ausweiſt. Das Ergebnis iſt daher um 9 645 932 * Carl Meß u. Söhne Ach. in Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft berichtet über gute. der Geſchäfte. Der Betrieb ſei während des ganzen Jahres voll beſchäftigt geweſen; man be⸗ finde ſich indeſſen noch im Aufbau des Geſchäfts. Auch das Aus ⸗ fuhrgeſchäft habe ſich weiter gut entwickelt, obwohl es ſich durch die Eingangszölle wichtiger Ausfuhrländer ſehr ſchwierig geſtaltete. Die HV. genehmigte die Ausſchüttung von 4 v. H. Divi⸗ dende aus dem bekanntlich 392 901/ betragenden Reingewinn. Der Rohgeweinn konnte auf 3,823(2,9) Mill. J geſteigert wer⸗ den, neben 152 447(104 314)„ Abſchreibungen erforderten Unkoſten einſchl. Steuern 3,428(2,75) Mill. J. Aus der Vermögensrechnung (81. Dez. 1927, in Mill.): Beteiligungen 0,696(0,344), Schuldner 6,420(5,714), Vorräte 5,71(4,293), dagegen Gläubiger 8,384(5,819) bei 0,616 Mill./ Rücklagen und 6 Mill./ At. 7: Schleſiſche Mühlenwerke, AG. in Breslan. Die zum O ſt⸗ wer ke⸗Konzern gehörende Geſellſchaft erzielte 1927 einen Reinge⸗ winn von 414 359(156 222)„/ und nimmt die Dipidenden⸗ 5 lung mib v. H. auf 4 Mill. Sta. ſowie 6 v. H. auf 400 000 ark VA. auf. Im Berichtsjahr konnte der erwähnte Zuſammen⸗ ſchluß der Betriebe des Oſtwerkekonzerns durchgeführt werden. Die wirtſchaftlichen Erfolge des Zuſammenſchluſſes können ſich natur⸗ gemäß erſt allmählich auswirken, machten ſich jedoch ſchon im Be⸗ richtsſahr in erfreulichem Umfange bemerkbar. Der Geſchäftsgang der Mühlen war unbefriedigend. Dle Produktenabteilungen und die Handelsgeſellſchaften konnten dagegen zufriedenſtellende Ergebniſſe erzielen. Der Jahresgewinn wurde hauptſächlich durch die Handels⸗ unternehmungen erwirtſchaftet. * Barbarind u. Rilp— Otto Pfaeffle Ach. München. Das GF. 1927 hat dem Unternehmen, wie der Vorſtand berichtet, eine Stet⸗ gerung des Umſatzes gebracht. Die ſtarke Konkurrenz habe jedoch auf die Nutzſpanne ſehr nachteilig eingewirkt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſieht bei 0,88(0,87) Mill. 4 Rohgewinn einen Gewinn von 5644(119 232) 1 vor. Der Gewinn ſoll vorgetragen werden. Der Gewinn des Vorfahres war bekanntlich den Deckung des Verluſtes aus 1925 mit 115 728/ verwendet worden. In der Bilanz erſcheinen u. a. bei 620 000% AK. die Immobilien in München und Augsburg mit 608 109, die Außenſtän de, die als volleinbringlich zu gelten hätten, mit 0,67(0,67) Mill. /, die Vorräte mit 0,2(0,30 Mill. 4, Gläubige machen 9,40 (0,56) Mill. aus. Akzeptverpflichtungen 90,32(0,35) Millionen, Hypotheken ſind wenig verändert 0,41 Mill. l. de Aus dem Geſchäftsbericht der Maggi⸗Geſellſchaft.— Die deutſchen und öſterreichiſchen Beteiligungen. Der Geſchäftsbericht für 1927 bemerkt über die deutſchen Beteiligungen: Die Maggi⸗ Gmb. in Bingen und Berlin(Stammk. 13 Mill.), der die Fabrikationen und den Verkauf von Maggiprodukten im kaftwerks Klingenberg auf 37,81 v. H. zurückgegangen. Der im Be⸗ iche erzielte betrug 1 985 790(1 906 197) 4. ES rden 1 Dividende 1 die 15 Mill.„ Ste., die im Beſitz kind, ausgeſchüttet. Im neuen GJ. hat der Strom⸗ Deutſchen Reich und in einigen anderen Gebieten zuſtehen konnte trotz der ſchwankenden allgemeinen Geſchäftslage ihren Um ſa tz Einlagebeſtände bei den badiſchen Sparkaſſen Ende April 1928 Weitere Vermehrung der Spareinlagen— Badiſche Spartätigkeit im Vergleich zu Preußen und den ſüddeutſchen Ländern an dritter Stelle Die öffentlichen Sparkaſſen Badens hatten am Ende des erſten Vierteljahres 1928 insgeſamt 261,6 Mill.„ Spareinlagen zu ver⸗ walten. Im Laufe des Monats April iſt eine Vermehrung in Höhe von 5,4 Mill. eingetreten. Die Einzahlungen im Laufe des Berichtsmonats beliefen ſich auf rd. 15,9 Mill., die Rückzahlungen auf rd. 10,8 Mill., ſodaß ſich der Ueberſchuß an Neuzugängen auf rd. 5,1 Mill. 4 ſtellt. Dazu kommen dann noch ca. 0,3 Mill. 4 kapitaliſierte Zinſen; außerdem ſind weitere 4 Mill. 4 aufgewertete Spareinlagen in die Statiſtik einbezogen worden. Der Geſamtbeſtand an Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen betrug hiernach Ende April ds. Is. 271 Mil l. 4; hiervon entfallen auf neue Spareinlagen rd. 243,8 Mill. Mark und auf aufgewertete Spareinlagen rd. 27,2 Mill. J. Die Gir o⸗, Scheck⸗, Depoſiten⸗ und Kontokorrent⸗ einlagen ſtiegen im Berichtsmonat von 46,7 Mill./ auf 47,8 Millionen Mark. Die Geſamteinlagenbeſtände bei den badiſchen Spar⸗ kaſſen beliefen ſich hiernach Ende April 1928 auf ro. 318,8 Mill. ,. Wenn man die Vermehrung der Spareinlagen in den 4 ſüd⸗ deutſchen Ländern und in Preußen in ber Zeit vom 31. Dez. 1927 bis Ende April 1928 betrachtet, ergibt ſich, daß Baden mit einem Prozentſatz von 16,7 an ritter Stelle ſteht. Zunahme der Spareinlagen vom 31. 12. 192730. 4. 1928. 7 e Spareinlagen⸗ Spareinlagen⸗ 5 ö beſtand am beſtand am Zunahme in Zunahme n 5 Land des Beſtandes 81. 12. 1927 31. 4. 1928 1 5 5 Rid, RN. vom 81. 12. 1927 Bayern 359 730 095.— 430 234 830.— 70 504 735.— 19,0 Preußen 2 988 251 000.— 3 545 400 000.— 557 148 000.— 18,6 Baden 208 897 351.— 2⁴3 739 335.— 34 841 984.— 16,7 Württemberg! 232 356 002.— 267 196 332.— 34 840 330.— 14.9 Heſſen 114 972 928129 976 567.— 15 003 639.— 13,0 Intereſſant iſt auch eine Unterſuchung, wieviel Sparein⸗ lagen in den einzelnen Ländern auf den Kopf der Bevölke⸗ rung entfallen. Aus dem Ergebnis kann man erſehen, daß die Sparfähigkeit in den einzelnen Gebieten des Reiches wenig einheit⸗ lich iſt, was man auf die zum Teil ganz verſchieden gelagerten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe zurückzuführen muß. Baden ſtand mit ſeinem Kopfanteil vor dem Kriege ſchon unter den ſüddeutſchen Ländern an der Spitze; dieſen Rang nimmt es auch heute noch ein, wie aus nachſtehender Tabelle hervorgeht: 81. 12. 1913 61. 12. 1927 Ende 1927 in Prozent Sand M. Nah. von 118 Baden 441.— 89,24 20.23 Bayern 102.— 46.54 45.62 85 en 887.— 80.83 23.98 ürttemberg 254.— 89.11 85.08 Zum Vergleich ſind noch die Ergebniſſe von Preußen und vom Reich beigefügt: Preußen 350.— 77.33 22.09 Reich 352.— 73.77 22.69 Progentual hat ſich demnach die Spartätigkeit in Baden ſeit der Inflation nicht in dem gleichen Maße ge⸗ hoben, wie in den vergleichsweiſe herangezogenen Ländern. Beſon⸗ ders bemerkenswert ſind die Ergebniſſe von Bayern und Württem⸗ berg. Man muß aber dabei natürlich berückſichtigen, daß der Kopf⸗ anteil in Baden ſchon in Vorkriegszeiten ein beſonders hoher war und nur von Waldeck, Schaumburg⸗Lippe, Lippe⸗Detmold u. Bremen übertroffen wurde. Man ſteht aber auch daraus, daß die Nach ⸗ kriegszeit eine bedeutende Umſchichtung des Volks ⸗ vermögens wie auch des Volkseinkommens herbei ⸗ geführt hat, denn der Sparwille iſt in Baden zweifellos nicht ge⸗ ringer als in den benachbarten Gebieten. Der Umſtand, daß Baden Grenzland nach Weſten geworden iſt, ſpielt jedenfalls bei dieſer Umſchichtung eine nicht nur untergeordnete Rolle. Das Rechnungsergebnis war wiederum befriedigend. ſtei gern. Was die öſterreichiſchen Beteiligungen anbelangt, ſo erfolgte bei der Julius⸗Maggi⸗Geſellſchaft möß. in regenz und Wien eine Kapitalerhöhung von 8 auf 5 Mill. Schilling. Die Distontogeſellſchaft über die Wirtſchafts und Geldmarktlage 0 „Im neueſten Wirtſchaftsbericht des Inſtituts wird vor einer übertrieben ungünſtigen Darſtellung der Konfunkturlage gewarnt, aber betont, daß für eine noch weitergehende Aufwärtsbewegung u. Erweiterung von Produktion und Umſatz unſerer allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe, namentlich nach der finanziellen Seite hin, keinen tragfähigen Boden mehr abgegeben hätten. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft müſſe beſtrehbt ſein, das erreichte Niveau zu behaupten und zu befeſtigen. Zur Geldmarktlage wird hervorgehoben, daß die ergänzende Kapitalverſorgung von außen her im Monat Mat mit rund 450 Mill.“ einen ſeit dem Herbſt des ver⸗ gangenen Jahres nicht erreichten Rekordzuſtand zu verzeichnen hat und in der erſten Junidekade wieder ein Betrag von rund 200 Mill. Mark erreicht werde. Eine Reihe weiterer Anleihen mit ſehr nam⸗ haften Beträgen ſtehe vor dem Abſchluß. Daher könne am Geld⸗ markt eine Verknappung nicht aufkommen. Der deutſche Kreditmarkt und die Effektenbörſen ſtehen zwar wegen der weilgehenden Ab⸗ hängigkeit der deutſchen„ von den Vereinigten Staaten weſentlich unter dem Einfluß der Bewegung an den aus⸗ wärtigen Plätzen, namentlich, wenn ſich ein Nachlaſſen der Auslkands⸗ beteiligung am deutſchen Börſengeſchäft daraus ergibt. Anderfeits werden die deutſchen Börſen ein gewiſſes Eigenleben führen infolge der beſonderen deutſchen Verhältniſſe. Gegenüber den ſtarken Schwankungen an den Auslandsbörſen haben die deutſchen Märkte wegen ihrer geſunden inneren Verfaſſung eine entſchiedene Wider⸗ ſtandskraft bewieſen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 19. 20. 0 18. 20. New⸗Dork. 488 1248,03] Schweiz.. 25,81 J 25.81 Stockholm. 18.19 18,18 Paris... 24,1012, Holland.. 12,09 12,10] Madrid, 23.62 29,70 Brüſſel. 344 84,92 Oslo. 1,2 16,22. Mailand. 92.87 92,820 Kopenhagen 18,19 19.20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1837 und Pfunde mit 20,42 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 19. Juni Preiſe 13 Feſtmark für 1 Kg. 8 5 1 0 Elektrolytkupfer 189,75 189,0 Aluminium in 8 10 Naffinadekupfer* 1 Barren.94.94 Blei—.—— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb. Pr.).„.— Huttenzinn—.——.— „(r. Verk.)———.— Nickel.50 3,50 Plattenzink; ͤ nme 0,93-0,.99.91-0,95 Aluminum 1,90.90 Silber für 1 Gr. 82,83.— 81 50.82 50 London 19. Juni. Metallmarkt.(In Lſt.. d. eng. t. v, 1016 Kg.) 14. 19, 14. 19. Bl. 21,25 21.65 Kupfer Kaſſa 63,05 63,45 beſtſelee! 68,25 68.— int 29.45 22118 dö. 8 Monat 64,— 68.85 Nickel—— ueckſib. p. Fl. 22 25 82. do, Elektrol. 69,25 69,25 Zinn Kaſſa 217.50 213,75 Regulus———— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 19. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe leb⸗ haft: Da die Kipper am Mittwoch die Arbeit wieder aufnehmen, konnten auch verſchiedene Rheinkähne für Rotterdam untergebracht werden. Die Hafenarbeiter nehmen vorerſt die Arbeit noch nicht auf, da die Lohnverhandlungen noch nicht voll zum Abſchluß ge⸗ kommen ſind. Es wurde ein Schtedsſpruch gefällt, deſſen Annahme aber noch ausſteht. Die Frachten blieben nach Rotterdam mit 1% bezw. 1,15„ ab Ruhrort und 1,20 bezw. 1,35/ ab Rhein⸗Herne⸗ Kanal auf dem alten Satz ſtehen. Die Bergfrachten nolierten mit 1,20% ab Ruhrort und 1,0„ ab Rhein⸗Herne⸗Kanal, Baſis Mann⸗ heim. Der Bergſchlepplohn wurde nicht notiert, während der Tal⸗ ſchlepplohn unveründert auf 10 Pfg. pro Tonne für große beladene Kühne ſtehen blieb. Erzfrachten ab Rotterdam: Nach Ruhrort 45 Cents bei viertel und 55 Cents bel halber Löſchzeit pro Tonne. 4 10— Mittwoch, den 20. Juni 1928 Neue 3 Zeitung(Mittag⸗Ausgabe, 2 5 9. Seite. Nr. 281 ago Ferne Verkäuferinnen! Damen, welche in lebhaften Spezial- geschäften tätig waren, die Branche beherr- schen und den Nachweis bester Befähigung erbringen können, für Spezialhaus in Frank- furt a. M. gesucht.— Angebote mit ge- nauer Angabe der bisherigen Tatigkeit, Tag des eventl. 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