2 ISG n 13 8 zeugen und einer Nachſtaffel in gleicher Größe. Wittwoch, 20. Juni 1028 4 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebun frei ins Haus oder durch die Poſt mon N. M 8 ne Be geld Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlchen Verhälneſſe ach⸗ forderun cafe ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Sale eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Der Ehrentag der. 2 Abend⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt en⸗Flieger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 Ne Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks e usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen filr ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mamtheim. Wandern und Neiſen: Geſetz und Necht der Technik Begeisterter Empfang in Berlin- Landung um.16 Uhr- Begrüßung dürth Reichsminister gergt Unterwegs nach Verlin Die Bremenflieger ſetzten heute morgen um 10 Uhr mit dem Junkersflugzeug„Europa“ ihre Reiſe nach Berlin über Hamburg fort. Die„Europa“, die Hauptmann Köhl ſteuerte, ſtartete um 10,10 Uhr und machte noch einige Schleifenflüge über dem Flugplatz. Das Flugzeug wurde begleitet von einer Vorſtaffel von ſechs bis acht Flug⸗ Fünf Minuten ſpäter erhob ſich das große Verkehrsflugzeug„Her⸗ mann Köhl!“ der Lufthanſa mit den Angehörigen der Flieger an Bord zur gleichen Fahrt nach Hamburg. Die zu⸗ ſammengeſtrömte Meuge brachte den Fliegern ſchon bei ihrer Ankunft auf dem Flugplatz die herzlichſten Ovationen dar. Irgend ein offizieller Akt der Verabſchiedung erfolgte nicht. Das Wetter iſt warm und freundlich. Begrüßung in Hamburg Bei der Landung auf dem Hamburger Flugplatz Fuhls⸗ büttel, wo ſie um 9411 Uhr eintrafen, wurden die Bremen⸗ Flieger begeiſtert empfangen. Der Hamburger Bürger⸗ meiſter begrüßte ſie mit einer kurzen Anſprache. Im Namen dr Hapag ſprach der ſtellvertretende Vorſitzende des Direk⸗ tortums, Direktor Böger. Im Auftrage der Hapag wurden Bkumenſträuße mit rot⸗weißen Schleifen überreicht, wofür bie Flieger herzlich dankten. Dann wurde der Flug nach Berlin fortgeſetzt. Berlin in Erwartung Berlin, 20. Junt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ber⸗ en rüſtet ſich zum Empfang der Flieger. Noch einige kurze Stunden und die Reichshauptſtadt, in der man bisher nur von den begeiſterten Empfängen anderer gehört und geleſen hat, wird ihren Ehrengäſten, den Ozeanbezwingern, ein Will⸗ kommen bieten können. Noch iſt das Straßenbild— es iſt um die Mittagszeit— nicht weſentlich verändert. Kaum ein verſtärkter Fußgänger⸗ oder Wagenverkehr, nicht einmal ver⸗ ſtärke Schupopatrouillen ſind zu ſehen, ſonſt die unvermeid⸗ lichen Propheten für beſondere Ereigniſſe in der Metropole. Ein Wagen mit wehenden Fahnen in den Reichs⸗ und den triſchen Farben auf den Schutzblechen und den Sitzen mit fri⸗ ſchem Lorbeer umrankt, der nach Tempelhof fährt, gibt Kunde vom Nahen der Flieger. Auf den eigenen Wunſch der Flieger, doch die Koſten des Empfanges möglichſt einzuſchränken und den größten Teil der zur Verfügung geſtellten Mittel wohl⸗ tätigen Zwecken zuzuwenden, haben Reichsverkehrsminiſte⸗ rtum und der Magiſtrat darauf verzichtet, Ehrenpforten zu bauen und Guirlanden zu ziehen. Nur reichen Flaggen⸗ ſchmuck haben alle öffentlichen Gebäude angelegt. Aber auch die traditionelle via triumphalis, die Linden und die Wilhelm⸗ ſtraße entlang zum Reichskanzlerpalais wird den Fliegern nicht fehlen, dicht gedrängte fubelnde Menſchenmaſſen, wert⸗ voller für die zu Ehrenden als aller Schmuck und alle Fahnen, werden eine lebendige Mauer bilden. Verläßt man den Tiergarten, wo der größere, letzte Teil der Fahrt durchgehen wird und nähert man ſich den Wohn⸗ vierteln der vornehmen Welt, wird das Bild bunter. Wohl iſt der Flaggenſchmuck vorerſt noch ſpärlich, aber ſchon ſchwellen die Wogen des Verkehrs, der auch ſonſt ſeine ſtärkſten Brenn⸗ punkte hier hat, ſtärker und ſtärker an. Lange Reihen von Automobilen und Taxis, die allem Anſchein nach glückliche Beſitzer von Tribünenkarten in ſich bergen, fahren die Straßen entlang, dem Flughafen zu und übermütige Schuljugend, für die die Pforten der Klaſſen ſich heute ſchon um 12 Uhr ſchloſ⸗ ſen, belebt die Bürgerſteige. Auch die Studenten haben die Hörſäle verlaſſen und ziehen, wenn ſie ſich nicht als Char⸗ gierte in vollem Wichs zum Empfang auf das Flugfeld be⸗ geben haben, in einem fröhlichen Couleurbummel durch die Feſtſtraßen. Am Halleſchen Tor, dem Ende des erſten Weg⸗ abſchnittes, beginnt die Feſtgegend und hier an den großen Firmenhäuſern, oft die ganze Front bedeckend, ſind Guir⸗ landen gezogen und Transparente von Fahnen in den iriſchen, deutſchen und amerikaniſchen Farben. Ein Warenhaus hat ein rieſtges Bild der drei Flieger mit Efeu umwunden, das über drei Stockwerke ſich aufbaut und am Abend werden unzählige bunte Glühbirnen ihr Licht erſtrahlen laſſen, den Feſttag zu verlängeru. Auf den Straßen werden Fahnen mit den auf⸗ gedruckten Bildern der Ozeanflieger verkauft. Auch die illu⸗ ſtrierten Zeitſchriften verſuchen Sondernummern über den Fliegerempfang an den Mann zu bringen. Die Straßenbahnen ſind zum Berſten über⸗ fit llt, aus den Ausgängen der Untergrundbahn quellen mit jedem ankommenden Zug dichte Menſchenmengen auf die Straßen und vom Halleſchen Tor bis zum Flughafen reißt die endloſe Kette von Autos, immer—4 nebeneinander, nicht ab. 5 Der Flughafen prangt in einem bunten Gewand. Zahlreiche Fahnen und Wimpel, Blumen und Lorbeerbäume fügen ſich zu einem überwältigenden farbenfreudigen Bild zuſammen. Von der in dichtes Grün gehüllten Rednertribüne, die auf dem Start⸗ platz aufgebaut iſt, führt ein breiter roter Läufer zu den Gebäuden der Flughafen⸗Geſellſchaft und der Deutſchen Luſthanſa. Außerhalb der für die Ehrengäſte und die Preſſe vor⸗ geſehenen Plätze bevölkern Tauſende und Abertauſende das weite Tempelhofer Feld. Nahe der Redͤnertribüne ſteht ein Podium, auf dem die Tri⸗Ergon⸗Muſik.⸗G. ihre Apparate für die Aufnahme von Sprechfilmen inſtalliert hat, mit denen dann gleichzeitig die Reden und die Filmauf⸗ nahmen wiedergegeben werden. Das Wetter iſt gün ſt i g. Der Flugplatz ſelbſt war gegen 1 Uhr von Hunderttauſen⸗ den bevölkert Die Kapelle des Wachregiments„Ber⸗ lin“ veranſtaltete ein Konzert, das durch große Lautſprecher übertragen wurde. Zwiſchen den einzelnen Stücken, die ge⸗ ſpielt wurden, wurde der Standort, an dem ſich das Flugzeug, das die Ozeanflieger trägt, befindet, bekanntgegeben. Eine Viertelſtunde vor 2 Uhr hat es, wie man hört, Wilsnack überflogen. Die Ankunft in Verlin 10 Minuten vor 2 Uhr naht das erſte Ceſchwader aus dem Ehreugeleit der Flieger; es kreiſen 17 Flugzeuge ſtark in wei⸗ tem Bogen über dem Platz. Die Uhr iſt jetzt 2 Uhr, und wäh⸗ rend jedes Auge den Himmel abſucht, um vergeblich unter den vielen metallenen Vögeln den erſehnten Apparat zu erſpähen, verkündet 10 Minuten nach 2 Uhr die hallende S imme des gro⸗ ßen Lautſprechers: Das Geſchwader iſt über Staaken. Und kaum ſind dieſe Worte verflogen, ſieht man in weiter Ferne, vorerſt noch kleine Punkte, die Erwarteten ankommen. Das Spiel der Kapelle verſtummt, die Geſchütze beginnen mit ihrem Ehrenſalut. Ein heiterer Zwiſchenfall: Ein allein flie⸗ gendes Flugzeug hinter der Reihe der auderen wird mit bran⸗ ſendem Hurra begrüßt. Das war vorſchneller Jubel. Jetzt erſt taucht hinten am Horizont ein Flugzeug auf, in dem die drei Flieger ſitzen. In wenigen Augenblicken iſt es auf dem Flugplatz niedergegangen und zwar einige hundert Meter von der Ehrentribüne entfernt zu der es erſt herangezo⸗ gen werden muß. Die Maſchine trägt den Namen„Europa“, gehört alſo zur Geſchichte der Ozeanflüge. Auf ihr wurde be⸗ kanntlich der erſte Verſuch, vom Kontinent aus nach Amerika zu fliegen, unternommen, der dann aber ſcheiterte. Das große, dreimotorige Flugzeug„Hermann Köhl“, das zuerſt füür den Transport der Flieger vorgeſehen war, kommt dann ſpäter an. Auf der Ehrentribüne haben unterdeſſen die offiziellen Gäſte Platz genommen. Unter ihnen ſieht man den Reichs⸗ kanzler a. D. Dr. Luther, den Reichstagspräſidenten L ö be, den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, den amerikani⸗ ſchen Botſchafter Dr. Shurman und Oberbürgermeiſter Dr. Bö ß. Nachdem die Flieger vom Kuppelturm mit lauten Hurra⸗Rufen und dem Abſingen der Nationalhymne begrüßt die Tribüne erſtiegen haben, werden die Begrüßun g S. anſprachen gewechſelt. Reichsminiſter Hergt richtete an die Flieger folgende Anſprache: Im Namen der Reichsregierung und zugleich im Namen der preußiſchen, bayeriſchen und württembergiſchen Regierung heiße ich Sie in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches will⸗ kommen. Nehmen Sie die Glückwünſche und Grüße des ganzen deutſchen Volkes und insbeſondere diejenigen Ihrer Heimatländer entgegen. In atemloſer Spannung iſt das deutſche Volk Ihrem Flug gefolgt. Je tiefer wir vom Schickſal getroffen ſind, umſo höher ſchlagen unſere Herzen, denn tapfere Pioniere des Deutſch⸗ tums bewieſen, daß wir in dem großen Kulturfortſchritt un⸗ ſeren Mann zu ſtellen wiſſen. Mit Stolz und Freude erleben wir nun die Heimkehr unſerer Landsleute und den Beſuch Ihres vortrefflichen friſchen Gefährten, der mit Ihnen in Stunden höchſter Gefahr und höchſtem Glück zum Kameraden auf Tod und Leben verwachſen iſt. Sie ſehen um ſich Tau⸗ ſende und Abertauſende in begeiſtertem Jubel. Millionen Deutſche ſtimmen aus vollem Herzen in dieſe Huldigung ein. Wenn wir heute Ihren Flug als die erſtmalige Bezwin⸗ gung des Ozeaus von Oſt nach Weſt feiern, ſo wollen wir zugleich derer gedenken, die in weſtöſtlicher Richtung den Weg über das Meer gefunden haben. Auf deutſchem Boden, hier auf dieſem Platze, konnten wir im vorigen Jahre den hervor⸗ ragenden amerikaniſchen Flieger Chamberlin begrüßen. Jetzt haben Sie dem amerikaniſchen Volke unter den ſchwierig⸗ ſten Verhältniſſen den Gegenbeſuch abgeſtattet und mit Genugtuung ſtellen wir feſt, daß beide Flüge die Gefühle gegenſeitiger Achtung und Freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern mit haben ſtärken können. Durch Ihre Tat knüpften Sie neue Bande zwiſchen der alten und der neuen Welt und dienten ſo dem Gemeinſchaftsleben der Völker. Ihr Flug war nur möglich mit einem hervorragenden Gerät. Mit Stolz dürfen wir auch ſprechen, daß Sie mit einem deutſchen Flugzeug Ihre Tat vollbrachten und es geziemt ſich wohl in dieſer Stunde auch der Tätigkeit jener Konſtrukteure und Arbeiter zu gedenken, die unter Leitung Sie, meine drei Herren, ſind durch ein außerordentliches Erlebnis miteinander verbunden und Ihre Namen werden in der Geſchichte des Flugweſens für alle Zeiten rühmend ge⸗ nannt werden. Frohbewegten Herzen dürfen Sie ſich mit uns zu der Feier vereinen, die Ihnen das deutſche Volk bereitete. Wenn Sie der Jubel umbrauſt, ſo wollen Sie daraus die Gewißheit entnehmen, daß unſer Volk nie aufhören wird, die Männer vor allem zu ehren, die eine mutige Tat höher ſtellen als ihr Leben. Oberbürgermeiſter Dr. Böß und Botſchafter Dr. Shu r⸗ mann folgten alsdann. Da die Herren mit dem Rücken zum Publikum ſtanden und Gegenwind herrſcht, waren die Reden auf den Preſſeplätzen nicht zu verſtehen. Das Publikum vertreibt ſich damit die Zeit, indem es abwechſelnd auf Köhl, v. Hünefeld und Fitzmaurice Hochs ausbrachte. Erſt als Köhl zu antworten anhebt, rückt der bekannte Anſager des Berliner Rundfunks, Alfred Braun, das Mikrophon ſo, daß er deutlich vernommen werden kann. Auch bittet er, von Beffallklatſchen der Anweſenden bedankt, die auf der Tribüne ſtehenden Perſönlichkeiten ſo zurückzu⸗ treten, daß man die Flieger ſehen kann. Köhl dankt in bewegten Worten für den großartigen, ihnen zuteil gewordenen Empfang und ſich dabei an den amerikaniſchen Botſchafter wendend, für die herzliche Aufnahme, die ihnen in den Vereinigten Staaten zu⸗ teil geworden iſt. Nach ihm ſprechen Hünefeld und Fitzmaurice. Dieſem dankt die Kapelle mit dem Abſpielen der iriſchen Nationalhymne, jenen mit dem Deutſchlandlied. Dann begeben ſich die Flieger in das Auto, um auf dem Flugplatz die Front der Hunderttauſenden, die hier ihtem Empfang harrten, abzufahren Das Entkommen aus dem Tempelhofer Flughafen geſtaltete ſich ſchier noch ſchwie⸗ riger als die Ankunft, deun jetzt halten in vier bis fünf Reihen dicht gedrängt Menſchen die Bürgerſteige beſetzt. Der Empfang bei Hindenburg Morgen vormittag werden die Flieger vom Reichs⸗ präſidenten empfangen, dem ſie durch Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch und dem engliſchen Botſchafter vorgeſtellt werden. In Luftfahrtkreiſen iſt für die Flieger eine Geldſpende, die im Sammlungswege aufgebracht werden ſoll, geplant. Näheres darüber wird der Oeffentlichkeit noch bekannt ge⸗ geben werden. a Ozeanflieger nach Karlsruhe eingeladen Die Vereinigung ehemaliger badiſcher Frontflie. e% der dem Ring der Flieger angehörige Fliegerbund Karlsruhe, hat eine telegraphiſche Einladung an Hauptmann Köhl zum Beſuch der badiſchen Lan deshau pftſtadt nach Bremen geſandt. 7 275 1 eee Amundſen in Not! Kopenhagen, 20. Juni.(United Preß.) Nach hier eingelaufenen Meldungen iſt das Lat ham Flugzeug mit Amundſen an Bord im nördlichen Eismeer zu einer Not⸗ landung gezwungen worden. Amundſen hat nach dieſen Mel⸗ dungen dringend um ſofortige Hilfe gebeten. 5 Eine bedeutungsvolle Eniſcheidung Das engliſch⸗deutſche Gemiſchte Schieds⸗ gericht hat geſtern eine Entſcheidung gefällt, die für eine große Anzahl ähnlicher Fälle bedeutungsvoll ſein dürfte. Nach der Entſcheidung des Gerichtes wird eine vom auſtraliſchen Miniſter für Handel und Zollweſen erlaſſene Verordnung, durch die dem auſtraliſchen Treuhänder die Wahrung des Eigentums, der Rechte und Intereſſen deutſcher Staatsbürger in Auſtralien übertragen wird, für rechtsgültig erklärt. In dieſem Falle handelt es ſich um die Schuld einer auſtraliſchen Firma an eine Hamburger Firma. Nach der Entſcheidung des Gerichtes hat der auſtraliſche Treuhänder das ausſchließliche Recht der Einbringung dieſer Schuld. Erdbeben im Rheinland — Köln, 19. Juni. In den Orten und Städten am Mittel⸗ rhein wurde geſtern gegen 10.30 Uhr die Bevölkerung durch ein Erdbeben in große Aufregung verſetzt. Das Erdbeben war am meiſten in den Dörfern und Städten, die dicht am Rheine liegen und in der Vordereifel zu verſpüren. In den rechtsrheiniſchen Gemeinden wirkten ſich die Stöße bis Hön⸗ ningen aus. Beſonders ſtark war die Wirkung in Ander ⸗ nach. In einem Hotel ſtürzte die Decken beleuchtung zu Bo⸗ den und in einer Reihe von Häuſern fielen die Bilder von den Wänden. Ueberall herrſchte in der Einwohnerſchaft ſehr große Erregung.. 8 * Beginn des Sachlieferungs⸗Prozeſſes. Am Samstag beginnt vor der Strafkammer in Paris der Sachlieferungs⸗ Prozeß gegen die Hopfenhändler Wer theimer aus Baden⸗ des Profeſſors Junkers Ihnen das geeignete Werkzeug ge⸗ ſchaffen haben. 5 Baden, Netter und Wolf aus Straßburg ſowie den Pariſer Makler Daul. 1 8 2. Seite. Nr. 282 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Zuspitzung der Regierungskriſis Infolge der un nachgiebigen Haltung Brauns Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die an der Regierung beteiligten Parteien befinden ſich ſeit heute miltag im Beſitz des von Müller⸗Franken im Laufe des geſtri⸗ gen Tages ausgearbeiteten proviſoriſchen Regierungspro⸗ gramms. Zur Zeit ſind die Fraktionen der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums damit beſchäftigt, das Ex⸗ poſé zu prüfen. In der interfraktionellen Sitzung, die heute nachmittag auf 5 Uhr anberaumt iſt, wird ſich vielleicht heraus⸗ ſtellen, ob die Parteien Müller⸗Frankens Programm als brauchbare Grundlage einer künftigen Koalitions⸗ regierung anſehen. Ueber die Beteiligung der Deutſchen Volks⸗ partei an der preußiſchen Koalition ſind die Be⸗ ſbrechungen zwiſchen dem zu dieſem Zweck von der preußiſchen Landtagsfraktion der Volkspartei eingeſetzten Viererausſchuß und dem Miniſterpräſidenten Braun heute aufgenommen wor⸗ den. In einem offiziellen Communiqus hat Miniſterpräſident Braun den Unterhändlern der Volks⸗ partei erklärt, ihm erſcheine es grundſätzlich abwegig, die Frage der Zuſammenſetzung der preußiſchen Staatsregie⸗ rung von der Regierungsbildung im Reich abhängig zu machen. Die Anſicht, daß die preußiſche Staatsregierung ſtets ſo zu⸗ ſammengeſetzt ſein müſſe, daß ſich eine Homogenität mit der Reichsregierung ergebe, vermöge er nicht zu teilen. Die Zu⸗ ſammenſetzung der preußiſchen Regſerung müſſe ſich ebenſo, wie dies grundſätzlich bei den Regierungsbildungen anderer deutſcher Länder zum Ausdruck komme, nach der Zuſammen⸗ ſetzung des preußiſchen Landtags richten. Nur durch Be⸗ fölgung dieſes Grundſatzes habe Preußen bisher ſeine ſtabtle Politik treiben und es vermeiden können, in die mannigfachen Regierungskriſen der Reichsregierung hineingezogen zu wer⸗ den. Aus dieſen Gründen beſtehe bei den preußiſchen Kvali⸗ ktionsparteien und bei ihm, dem Miniſterprüſidenten Braun, zur Zeit keine Neigung über eine Aenderung der Regierungszuſammenſetzung in Preußen zu verhandeln. Einzig und allein nur von der Staatsnotwendigketi 1. Preußens ſelbſt hänge es ab, wenn über eine Verbreiterung der Regierungsbaſis in Preußen zu verhandeln wäre. Infolge der ablehnenden Haltung Brauns iſt eine . neue Zuſpitzung der Lage zu verzeichnen. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei hat zu dem Ergebnis dieſer Unterredung bisher noch nicht Stellung genommen, da ſie augenblicklich mit der Er⸗ örterung des Regierungsprogramms. beſchäftigt iſt. Man er⸗ klärt jedoch auf volksparteilicher Seite, daß die Volkspartei nach wie vor an der Auffaſſung feſthalte. daß ſie eine Beteili⸗ gung an der großen Koalition im Reich ablehnen müſſe, wo⸗ fern ſie nicht entſprechende Sicherungen für den Eintritt in die preußiſche Regierung hätte. Gegen 1 Uhr wurde die Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartel unterbrochen. Inzwiſchen waren nämlich die preußiſchen Unterhändler im Reichstag er⸗ ſchienen und hatten Bericht über den Verlauf ihrer Unter⸗ redung mit Braun erſtattet. Braun ſtellt danach den in Frage kommenden Partejen des preußiſchen Parlaments anheim, von ſich aus nach einer Verſtändigung zu ſuchen, während er keinen Zweifel darüber gelaſſen hat, daß er vor dem Herbſt irgendeinen Schritt zur Umbildung der Regierung nicht zu unternehmen gedenke. Die Volkspartei will nun verſuchen, unter Aus ſchaltung Brauns, zunächſt mit dem Zen⸗ trum Fühlung zu nehmen. Das iſt inzwiſchen geſchehen. Der Führer des Vierer⸗Ausſchuſſes der Volkspartei hat ſich mit der Zentrumsfraktion des Landtags in Verbindung geſetzt. Von deren Vertreter erhielt er den Beſcheid, daß, da die Zen⸗ trumsfraktion zurzeit nicht beiſammen ſei, erſt nach Wieder⸗ beginn der Landtagsſitzungen, d. h. am 10. Juli die Beratungen aufgenommen werden könnten. Wie eine parlamentariſche Korreſpondenz meldet, um⸗ faßt das Regierungsprogramm Müller⸗Frankens, das vorläufig der Oeffentlichkeit noch nicht übergeben wird, 17 verſchtedene Programmpunkte, darunter einige, die bisher in den interfraktionellen Verhand⸗ lungen noch nicht behandelt worden ſind. Es bedeutet im weſentlichen eine Zuſammenfaſſung des Ergebniſſes der bis⸗ her gepflogenen Verhandlungen. Einige ſtrittige Punkte ſind nicht darin enthalten, u. a. die Frage des Panzerkreuzers A. Von den ſüddeutſchen Regierungen Rücktritt des bayeriſchen Staatsminiſteriums Miniſterpräſtdent Dr. Held hat an den Landtagspräſiden⸗ ten folgendes Schreiben gerichtet: „Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich ergebenſt mitzu⸗ teilen, daß die ſämtlichen Herren Staatsminiſter im Hinblick auf§ 69, Abſatz 2 der Verfaſſungsurkunde beſchloſſen haben, von ihren Aemtern zurückzutreten. Der Herr Staats⸗ ſekretär im Staatsminiſterium für Handel, Induſtrie und Gewerbe ſchließt ſich für ſeine Perſon dieſer Erklärung an. Gemäß 8 66 Abſatz 1 der Verfaſſungsurkunde werden ſie bis zur Bildung eines neuen Miniſteriums die Geſchäfte weiter⸗ führen. Dr. Held.“ Mißtrauensvotum gegen die württemberg. Regierung Vor dem Landtage gab der neue württembergiſche Staats⸗ präſtdent Boltz eine Regterungserklärung ab. Neben hei⸗ miſchen Fragen beſchäftigte ſich dieſe auch eingehend mit der Forderung nach dem Ein heitsſtaat. Es wurde erklärt, daß Württemberg gegen jeden Zwang ſei. Ein Hauptgrund der Mißſtände ſei die Zuſtändigkeitsabgrenzung. Es beſtehe keine fachliche Notwendigkeit, daß das Reich in immer wei⸗ tere Verwaltungsaufgaben eindringe. Gegenwärtig ver⸗ handle das Reich mit einigen Ländern wegen Uebernahme fämtlicher Zuſchußverwaltungen, namentlich der Juſtizver⸗ waltung. Württemberg ſei Gegner einer ſolchen Art der Verreichlichung, wie es auch gegen die Zentraltſterung der Geſetzgebung und der Verwaltungshoheit ſei. Eine beſondere Gefahr erblicke man in den Zentraliſterungsbeſtrebungen im Geldweſen. den und Demokraten haben Mißtrauens⸗ voten gegen die Regierung eingebracht. * Verbot politiſcher Propaganda in Spanien. Durch ein Dekret iſt in Spanien jede Diskuſſion oder Propaganda poli⸗ kiſcher Art in privaten Klubs verboten worden. Das belgiſche Armeekorps⸗Kommando verläßt Aachen. Laut Havas wird ab 1. Juli das Hauptquartier des 3. belgi⸗ chen Armeekorps von Aachen nach Lüttich verlegt werden. ichen ſolle nur das Kommando der 4. Diviſion, die die Juftizfragen Das Ende der Aufwerlungs⸗Gerichte In der heutigen Vormittagsſitzung, die um 10 Uhr vom Präſidenten Dr. Baumgartner eröffnet, wurde die Ge⸗ neraldebatte über den Voranſchlag des Juſtizminiſteriums fortgeſetzt. Generalſtaatsanwalt Haffner klärte einige geſtern von dem Kommuniſten Heymann vorgebrachten Be⸗ ſchwerden auf, beſonders den Fall Wolff auf Grund verſchie⸗ dener Urteile der Mannheimer und Darmſtädter Gerichte. Nuſtizminiſter Dr. Trunk ſprach ſodann den Berichterſtattern und der Preſſe ſeinen Dank aus für ihre Bereitſchaft, mit der ſie ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt haben. Ganz beſonders dankte der Miniſter allen denen, die ſich in den Fürſorgedienſt ſtell⸗ ten, vor allem der charitativen Hilfe der beiden großen Kon⸗ feſſionen. Zum Juſtizweſen übergehend betonte der Miniſter, daß der Richter ſtändig hilfsbereit und weitherzig ſein ſoll und auch ſein will. Die Regierung ſei immer bereit geweſen, ohne irgend welche politiſche Einſtellung oder Erwägung, oie einzelnen Gnadenerlaſſe zu prüfen, ob ſte zweckmäßig und notwendig ſind. Sie ſei grundſätzlich gegen die Erlaſſung von Amueſtien, weil hierbei Ungerechtigkeiten unterlaufen könnten. In Baden gebe es keine Vertrauenskriſe. Die Gnadengeſuche ſeien objektiv geprüft worden. Obwohl die Tätigkeit der Einzel⸗ richter gut ſei, ſei die Juſtizverwaltung damit einverſtanden, daß bei finanzieller Möglichkeit dem Richter wieder Schöffen beigegeben werden. Die Juſtizverwaltung würde ſich auch nicht ablehnend dagegen verhalten, daß die Schöffengerichte aus zwei Berufsrichtern und zwei Schöffen zuſammengeſetzt würden. Die Kleine Strafkammer ſoll als Berufungsinſtanz wegfallen. Wenn die Politik der Juſtiz ferngehalten werden ſolle, ſo dürfe man nicht zum alten Schwurgericht zurück⸗ kehren. Mit dem erſten Juli werden die Aufwertungsge⸗ richte ihre Tätigkeiteinſtellen können, da die Arbeit bis dahin aufgearbeitet iſt. Im ganzen ſeien 104 535 Aufwer⸗ Mittwoch, den 20. Jun!. iim Landtag der Altersgrenze für Richter von 65 auf 68 Jahren dürfte sun nicht empfehlen. „Darauf begann die Einzelberatung. Abg. O5 kircher(D. Vp.) erklärte, daß die kommuniſtiſchen Mäke⸗ leien an der Strafjuſtiz als unſachlich abzulehnen ſind. Zur Frage der Verreichlichung bemerkte er, es wäre gewiß nicht von Nachteil, wenn badiſche Richter und Staatsanwälte außer⸗ halb der Grenzen Badens ſich betätigen könnten und außer⸗ badiſche in unſerem Lande. Zur Einzelrichterfrage meinte der Redner, daß der Angeklagte zu einem größeren Richterkollegium auch größeres Vertrauen habe. Trotzdem er Anhänger der alten Schwurgerichtsform ſei, müſſe er die Vor⸗ züge des neuen Schwurgerichts anerkennen. Die Todes⸗ ſtrafe ſei notwendig, denn das Volk verlange bei einem ſchweren Verbrechen auch die ſchwerſte Strafe. Unklug ſei, daß die Referendare ihre Laufbahn bei den Staatsanwalt⸗ ſchaften beginnen, ſtatt zuerſt bei den Gerichten, beſonders bei den Strafgerichten ihre Vorbildung zu erhalten. Abg. Wolfhardt(Dem.) erklärt zur Todesſtrafe, daß das Volk kein objektiver Beobachter einer Tat ſei und alſo nicht die Todesſtrafe verlangen könne. Er halte die A b⸗ ſchaffung der Todesſtrafe für geboten, wenn auch nur ein einziges Fehlurteil geſprochen worden ſei. Der Redner be⸗ fürwortet die jetzige Schwurgerichtsreform und verlangt noch⸗ mals die Heraufſetzung der Altersgrenze der Richter von 65 auf 68 Jahren. Juſtigminiſter Trunk betont, daß in Baden im Auſchluß an die Verabſchiedung des Entwurfes einer Reichsdienſtſtraf⸗ ordnung die Landesſtrafordnung ergehen könne. Die Staats⸗ anwälte müßten ſo geſtellt ſein, daß ihr Verdienſt einen ge⸗ wiſſen Anreiz um Zugang zur Staatsanwaltſchaft biete. In der Abſchaffung der Todesſtrafe ſchaut Baden nach Berlin. Der Miniſter meint, das neue Strafgeſetzbuch werde ohne Todesſtrafe auskommen. Die badiſche Juſtizverwaltung würde das jedoch bedauern. Dieſe halte die Todesſtrafe für eine Reihe ſchwerer Verbrechen für notwendig. Wenn ein leiſeſter kungsſachen an die Gerichte gekommen, gegen die Anmeldung ſeien 17 792 Einſprüche erfolgt. 24807 Anträge auf Einleitung eines Verfahrens ſeien geſtellt worden. Erledigt wurden bis 20. Dezember 1927 24087 Fälle. Der Rückſtand von 720 Fällen konnte in der Zwiſchenzeit erledigt werden. Von den 24807 Aufwertungsfällen waren 12 244 ohne Vergleich und ohne Entſcheidung zur Erledigung gekommen. In 8 930 Fällen konnte der Streit ber Parteien durch Vergleich erledigt wer⸗ den und in 3 713 Fällen mußte ein Urteil gefällt werden. Der Miniſter zollte der Arbeit der Badiſchen Gerichte in der Er⸗ ledigung der Aufwertungsverfahren volle Anerkennung. Dem Wunſche des Landtages auf Belaſſung der Amts⸗ gerichte in den kleinen Städten und auch Belaſſung der Grundbuchverfaſſung werde das Juſtizminiſterium Rech⸗ nung tragen. Den Notariaten gebühre beſondere Aner⸗ kennung, für die ſeit 1924 durchgeführte Vereinfachung des Notariatsweſens. Wenn das Reich im Stande ſei, zur Ver⸗ reichlichung der Juſtiz Millionenzuſchüſſe und zwar in Höhe von 7,2 Millionen für Baden zu leiſten, dann müßte das Reich auch in der Lage ſein, im Wege des Finanzausgleichs das Gleiche zu geben und dadurch den Ländern für die Dauer ihrer Eigenſtaatlichkeit zu garantieren. Das Juſtizminiſterium ſei aus rein ſachlichen Erwägungen zu dem Entſchluß gekommen, in Singen ein Amtsgericht zu errichten. Die Heraufſetzung 222 Hindenburg in Hildesheim Reichspräſident von Hindenburg traf heute vormittag kurz nach 9 Uhr im Kraftwagen mit den Herren ſeiner Begleitung; darunter auch Oberpräſident Noske, auf dem Hildeshei⸗ mer Rathausplatz ein. Tauſende in den Straßen und am Marktplatz haben durch begeiſterte Zurufe ihre Verehrung für den Reichspräſidenten zum Ausdruck gebracht. Er wurde von dem Oberbürgermeiſter Dr. Ehrlicher feierlich empfangen. Hierbei wurde ihm von der Meiſterſchwimmerin Lotte Mühe ein Blumenſtrauß überreicht. Er wurde dann in den Rathaus⸗ ſaal geführt, wo ihm der Ehrentrunk gereicht wurde. Der Ober⸗ bürgermeiſter begrüßte den Reichspräſidenten im Namen der Stadt Hildesheim und dankte für das große Intereſſe, das er an der Eröffnung des Hafens und an der Stadt Hildesheim nehme; er fuhr dann fort: Möge Gott Eure Exzellenz an der Spitze unſeres deutſchen Volkes erhalten zum Segen unſeres geliebten Vaterlandes. Darin vereinen ſich unſere Wünſche, wenn wir rufen:„Unſer hochverehrter und allgeliebter Herr Reichspräſident von Hindenburg, er lebe hoch!“ Der Reichspräſident erwiderte: Ich danke Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, für Ihre freundlichen Worte der Be⸗ grüßung, ſowie gleichzeitig für den ſchönen Willkomm, den ich bei Ihren Mitbürgern und Mitbürgerinnen allenthalben ge⸗ funden habe. Es iſt mir eine beſondere Freude, die ſchöne Stadt Hildesheim mit ihren alten Kirchen und Häuſern wieder⸗ zuſehen und Sie, meine Herren, kennenzulernen. Die Stadt Hildesheim hat in ihrer tauſendfährigen Geſchichte viel erlebt, Zeiten großen Wohlſtandes und bedeutender Macht, wie Zei⸗ ten harter Kämpfe und ſchwerer Not. Heute erhält Hildesheim, das einſt ein wichtiges Mitglied der Hanſa war, den An⸗ ſchluß an den großen mitteldeutſchen Waſſer⸗ weg. Möge dieſer Tag den Beginn einer Periode wirtſchaft⸗ lichen Aufſtiegs und neuer Blüte der Stadt Hildesheim bedeu⸗ ten. Das iſt mein aufrichtiger Wunſch, mit dem ich Ste, meine Herren, mit dem ich alle Bürger und Bürgerinnen hier be⸗ grüße. Ich freue mich, wiederum ſagen zu können:„Es iſt gut ſein, in potte; es iſt gut ſein in Pottehilmſen.“ Nach der Eintragung in das Goldene Buch nahm Reichs⸗ präsident von Hindenburg vom Erker des Oberbürgermeiſters Zimmer aus den Geſang der auf dem Marktplatz verſammel⸗ ten Hildesheimer Schuljugend entgegen. Hieran ſchloß ſich die Beſichtigung des neuen Kanal hafens bei Steuerwald. Nach Verabſchiedung der Hildesheimer Herren fuhr dann Reichspräſtdent von Hindenburg nach dem unteren Freihafen der großen Anderter Schleuſenanlagen zur Betriebseröffnung des neuen Kanals. Einweihung der Hindenburg ⸗Schleuſe Nach der Beſichtigung des Hildesheimer Hafens fuhr der Reichspräſident zur Einweihung der Schleuſe weiter, die im Beiſein des Reichsverkehrsminiſters und Vertretern der ein⸗ zelnen Länder erfolgte. Ueber der Schleuſeneinfahrt ſteht mit goldenen Lettern„Hindenburg ⸗Schleuſe“. Nunmehr iſt der Mittellandkanal bis Peine fahrbar ge⸗ wonden mit einem Stichkanal nach Hildesheim. Das tech⸗ n Zweifel für die Schuldfrage vorliege, ſo würde ein Nein und kein Ja ausgeſprochen werden und unter dieſem Geſichtswin⸗ kel ſeien in Baden in den letzten Jahren die Todesurteile ge⸗ fällt und vollſtreckt worden. Für einen ſolchen Fall, wie die furchtbare Bluttat auf dem Thurner, müſſe im Strafgeſetzbuch unter allen Umſtänden die Todesſtrafe vor⸗ geſehen ſein. Die Juſtizbehörden und die Staatsanwaltſchaft werde alles tun, um dieſes ſchwere Verbrechen aufzuklären und der Sühne zuzuführen. Der Miniſter erklärte den Angehöri⸗ gen der Ermordeten gegenüber, daß die Justizverwaltung und mit ihr die Staatsanwaltſchaft vor die höchſte Pflicht geſtellt ſetien, weil ſie wiſſen, daß die beiden ermordeten Mannheimer Lehrerinnen Opfer geworden ſind für ihre frauliche Ehre. Schluß der Vormittagsſitzung 13,30 Uhr. Fortſetzung der Einzelberatung 15,30 Uhr. * Eingaben und Geſuche Die Badiſche Landwirtſchafts kammer hat an den Landtag eine Eingabe wegen Aenderung der Steuerſätze vom Grundvermögen gerichtet. Die Vereinigung der höheren Techniſchen Staatsbeamten Baden, die am letzten Sonntag eine Tagung in Karlsruhe abhielt, hat ihre Wünſche und Be⸗ ſchwerden zur Beſoldungsordnung und Perſonalanhang in einem Geſuch dem Landtag unterbreitet. FF niſch Weſentlichſte an dieſem neuen Bauſtück iſt die große Schleuſenanlage die größte Binnenſchleuſe Europas durch die ein Niveauunterſchted von 15 Metern überwunden Letzte Meldungen Der Haftbefehl gegen Grüner aufgehoben — Berlin, 20. Juni. Der gegen den früheren ſtellver⸗ tretenden Landeshauptmann von Tirol und jetzigen Landtags⸗ abgeordneten Dr. Franz Gruener erlaſſene Haftbefehl iſt jetzt aufgehoben worden unter Freigabe der von Gruener ge⸗ ſtellten Kaution. Seine Verhaftung iſt nach Angaben Grueners auf eine Anzeige eines Prozeßgegners zurückzu⸗ führen, die ſich auf einen Schwarzkauf aus dem Jahre 1923 beziehe, der aber nicht in Frage komme. Autounfall Goldſchmidts — Berlin, 20. Juni. Jakob Goldſchmidt, der Ge⸗ ſchäftsführer der Darmſtädter und Nattonalbank erlitt geſtern abend bei einer Autofahrt einen ſchweren Unfall. Der Wagen geriet infolge Schleuderns gegen einen Baum. Gold⸗ ſchmidt und Geheimrat Friedländer, Direktor des Berliner Kupferſtichkabinetts, der ſich in ſeiner Begleitung befand, blieben unverletzt, während der ſteuernde Chauffeur ſofort tot war. Exploſion auf einem däniſchen U⸗Boot Kopenhagen, 20. Junf. Auf dem im Hafen von Hunde⸗ ſtedt liegenden däniſchen U⸗Boot„Flora“ explodierte eine Akkumulatorenbatterie in einem Raum unter den Mann⸗ ſchaftsräumen, wobei ein Radtotlegraphiſt ſchwer verletzt wurde. Im Anſchluß an die Explosion brach ein Feuer aus, das von außen her bekämpft werden mußte, da Gefahr vor⸗ handen war, daß die Munktionsvorräte des Bootes in die Luft flögen. Schließlich wurde der mittlere Teil des Bootsinnern unter Waſſer geſetzt und dadurch der Brand gelöſcht. Das Boot wurde nach Kopenhagen zur Reparatur geſchleppt. Bombeuexploſion in Detroit — Newyork, 20. Junf. In Detroit iſt geſtern nachmit⸗ tag durch eine geheimnisvolle Bombenexploſton das Be⸗ zirksgericht ſchwer beſchädigt worden. 12 Per⸗ ſonen wurden verletzt. Eine ſchwere Kataſtrophe wurde nur durch die Geiſtesgegenwart eines Aufſehers verhindert, der die Bombe unmittelbar vor ihrer Exploſion in einem Waſch⸗ raum entdeckte und ſie zum Sekunden ſpäter explodierte. Unter den mehreren 100 Per⸗ ſonen, die ſich im Gerichtsgeßäude befanden, brach eine Panik aus. Bier der Tat verdächtige Perſonen wurden verhaftet. * Verdächtige Gewehrkiſten. Wie das„Wiener Montag⸗ blatt“ zu berichten weiß, ſind am Sonntag auf dem Wiener Weſtbahnhof 200 Kiſten mit Gewehren beſchlagnahmt worden. Die Waffen waren als„Jagdgewehre“ deklartert, Feuſter hinauswarf, wo ſie einige 1 N ene . * 1 8 8 5 1 getrennten Wirtſchaftsgebieten, beſonders Ludwigshafen und Liebigs aus Gießen getragen worden“), nämlich Clemm⸗ 98 kind“ ab, und Neumann⸗Hoditz war engagementslos. Zum Mittwoch, den 20. Juni 1928 3. Seite. Nr. 282 (Schluß) Nicht immer ſind rein wirtſchaftliche Gründe maßgebend, um hier Unternehmungen ins Leben zu rufen. Der Zug nach dem Süden iſt nach wie vor auch in deutſchen Unternehmer⸗ kreiſen ſtark, trotz der ſtandortmäßig günſtigeren Lage im Norden. Verwandtſchaftliche und ſonſtige perſönliche Be⸗ ziehungen ſpielen bei Errichtung von Unternehmungen eine Rolle. Ein Hauptanziehungsmittel aber war in Mannheim ſtets die großzügige Kreditgewährung, wie ſie die alten, großen, nunmehr in Geſellſchaftsformen übergegange⸗ nen Privatbankgeſchäfte beſonders von Ladenburg und Hohen⸗ emſer(Südd. Disconto⸗Geſellſchaft und Rheiniſche Ereditbank) ſeit dem Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts als Speziali⸗ tät, möchte man ſagen, pflegten. Ohne ihre Hilfe hätte manches Unternehmen über Kriſenzeiten, die ja früher noch häufiger waren als im jetzigen Zeitalter der Scheinkonjunkturen, ſich nicht über Waſſer halten können. Die großzügige Hilfe, die Mannheim oft erfahren hat, gewährt es auch ſeinerſeits gegenüber Unglücksfällen wie dem von Oppau und dem Pfalz⸗ bankkrach. Es beweiſt damit aber auch den engen Zuſammen⸗ hang, den es nach wie vor mit ſeinen benachbarten, politiſch der Pfalz, bewahrt hat. Trotz manchen Wetbewerbs, trotz der zeitweiligen Rheinzollgrenze und der länger währenden der Beſetzungszone iſt dieſer Zuſammenhang ſo ſtark wie je, und immer wieder tönt der Ruf nach einem wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß von Nordbaden, Süd⸗ heſſen und der Pfalz. Der Zuſammenhang iſt vorhanden, nicht nur in der Metallinduſtrie, der Mühleninduſtrie(Ludwigshafener Walz⸗ mühle), der Schiffahrt, ſondern und vor allem in der großen chemiſchen Induſtrie, deren gewaltigſtes Unternehmen, die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, in Ludwigshafen ſich niederließ, nachdem ihr vor mehr als einem halben Jahr⸗ hundert die Kurzſichtigkeit Mannheims das nötige Gelände auf der badiſchen Rheinſeite nicht zur Verfügung ſtellen mochte. Die chemiſche Induſtrie, von der Anſätze ſchon im 18. Jahrhundert in Form von Puder⸗, Stärkefabriken, Oel⸗ und Krappmühlen, zu denen ſpäter Eſſigſiederei, Bier⸗ brauerei, Branntweinbrennerei, Torfverkohlung, eine Blei⸗ zuckerfabrik kamen, iſt nach Mannheim durch zwei Aſſiſtenten Lennig und Gundelach. Die von Liebig begründete chemiſche Düngerlehre veranlaßte hier die Errichtung von Superphosphat⸗ und Schwefelſäurefabriken; den Rübenfeldern der im Umkreis beſtehenden Zuckerinduſtrie führte ſie die Kaliſalze zu. Aber außer dem nördlichen Heſſen kam noch aus der entgegengeſetzten Richtung, von Oberitalien, chemiſche Jn⸗ duſtrie nach Maunheim⸗Ludwigshafen. Vor mehr als hundert Jahren kam P. Guilini zunächſt als Drogengroßhändler nach Mannheim. Das Drogengeſchäft verkaufte er an Baſſer⸗ mann, die Schwefelſäurefabrik an Elemm⸗Lennig. Aus ihr entſtand in Verbindung mit einer württembergiſchen Fabrik Böhringers der Verein chemiſcher Fabriken Mannheim⸗Wohl⸗ gelegen. Giulini ging nach Ludwigshafen und gründete dort eine Alaunfabrik, die eine Reihe weiterer Säuren und Erden ſpäter aufnahm. Die erſte größere chemiſche Düngerfabrik in Sübweſtdeutſchland rief Georg Karl Zimmer aus Frankfurt in Mannheim ins Leben. Der vor über hundert Jahren geborene Juwelier Fried⸗ rich Engelhorn beteiligte ſich zunächſt bei einer engliſchen Gasfabrik. Von dem Gasteer bis zu den Teerfarben war bei ſeinem Unternehmungsgeiſt nur ein Schritt und ſo gründete er mit Dr. Karl Clemm zuſammen die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik. Karl Clemm ſchuf 1885 mit Karl Haas die Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof. Wenige Perſönlichkeiten, die meiſt von auswärts nach Mannheim kamen, haben alſo die chemiſche Induſtrie geſchaffen. Zur ſelben Zeit, wo der Mannheimer Bürgerausſchuß 1865 die Bedeutung dieſer Induſtrie noch ver⸗ kannte, half Engelhorn drüben in Ludwigshafen die Anilin⸗ fabrik ſchaffen, ſein Mannheimer Bankier und Ratgeber war ) Siehe die wundervolle Schilderung von H. Caro„Die Ent⸗ micklung der chemiſchen Induſtrie von Mannheim⸗ Ludwigshafen“ (1904). Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausggbe) Mannheim Von Profeſſor Dr. Arthur Blauſtein 5 Seligmann Ladenburg. In der Zinkhütte auf dem Jung⸗ buſch war die Geburtsſtätte der chemiſchen Induſtrie, hier wurde 1853 die Verhüttung der Zinkerze des Wieslocher Berg⸗ baues geſchaffen, 1860 die Mannheimer Portland⸗Zement⸗ fabrik, die ſpäter nach Leimen an der Bergſtraße abwanderte. Hier ſtand die Wiege der Anilin⸗, Fuchſin⸗ und Alizarin⸗ induſtrie. Hier wurde Benzol aus dem Steinkohlengas der ſtädtiſchen Gasfabrik gewonnen. Hier war die erſte Anſiedlung der Boehringer⸗Engelhornſchen Chininfabrik, die 1872 von Stuttgart nach Mannheim verlegt wurde, und endlich die ebenfalls aus einem Kolonialprodukt Speiſefette herſtellende Palminfabrik von Schlinck, bis letztere nach dem günſtiger gelegenen Hamburg verlegt wurde. Die Zellſtoffabrik hat die Schäden, die der Krieg ihrem ruſſiſchen Unternehmen gebracht hat, überwunden; ein Tochterunternehmen von ihr iſt die Papyrus AG. Waldhof. Von Benſinger und Lenel wurden die der chemi⸗ miſchen Induſtrie naheſtehenden Weltunternehmungen für Zellulbidherſtellung und Verarbeitung— Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloidfabrik und Fabrik waſſerdichter Wäſche(Zellu⸗ loid⸗, nicht Gummiwäſche) ins Leben gerufen. Eben⸗ falls eine Engelhornſche Gründung iſt die Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik. Die Induſtrie⸗ Agglomeration, welche die Verarbeitung von Halb⸗ und Ne⸗ benerzeugniſſen, Rückſtänden uſw. möglich macht, zeigt ſich 3. B. daran, daß die Metallinduſtrie Keſſel und Apparate für die chemiſche Induſtrie herſtellt, wie z. B. das Memagwerk, das jetzt Vögele gehört. Auch die Deutſche Steinzeug⸗ warenfabrik in Friedrichsfeld bei Mannheim arbeitet mit einem großen Teil ihres Unternehmens für die chemiſche In⸗ duſtrie. Aber nicht nur chemiſche⸗ und Metall⸗, ſondern auch Papier⸗(Rheiniſche Papiermanufaktur), Gummi⸗, Steine⸗ und Erden⸗, Holz⸗ und Schnitzſtoff⸗, Webſtoff⸗(Korſettfabrik früher in Rappenau) und Säckefabriken, Lederinduſtrie(beſonders in Weinheim), alle greifen ineinander und werden ihrerſeits wie⸗ der von den zugehörigen Handels⸗, Verkehrs-, Verſicherungs⸗ und Bankunternehmungen unterſtützt. Auch die Tief⸗ und Hochbauunternehmungen, deren bedeutendſte Firma Grün & Bilfinger württembergiſche Leiter beſitzt, wirken hier zuſammen in der Symphonie induſtriellen Schaffens. Die Hafenanlagen, von denen nicht nur der Induſtriehafen, ſon⸗ dern beſonders auch der Rheinauhafen Induſtrieanſtedlung gefördert haben, die bevorſtehenden Kanalbauten geben immer neue Anregung für wirtſchaftliche Betätigung. Vielfach war es billiges Gelände in den Hafenanlagen, das induſtrielle Unternehmungen zum Entſtehen oder zur Anſiedlung gebracht hat, vielfach auch die Abſatzmöglichkeit an ſtädtiſche Unter⸗ nehmungen, an die verſchiedenſten benachbarten Städte des In⸗ und Auslandes. Verkehrshemmniſſe infolge der Beſetzung, wie die Abtren⸗ nung von Elſaß⸗Lothringen, dem Saargebiet und wirtſchaft⸗ lich Luxemburg, die kurzſichtige Eiſenbahntarifpolitik, die nicht berückſichtigt, daß wir hier in Baden als Grenzgebiet gegenüber Frankreich ſchonungsbedürftiger ſind als die See⸗ plätz und das innere Deutſchland, und daß die Unter⸗ ſtützung Mannheims gegenüber Straßburg heute eine deutſche Lebensfrage iſt, die Konzentra⸗ tion der letzten Jahre haben dazu geführt, daß das Wirt⸗ ſchaftsleben Badens und insbeſondere Mannheim ſchwere Rückſchläge erhalten hat. Die großen Umſatzziffern, mit denen Mannheim früher ſich rühmen konnte, ſind zurückgegangen. Aber die a Bevölkerung lebt nach wie vor in der Hauptſache von Induſtrie, Handel und Verkehr, wie die Berufszählung vom Jahre 1925 zeigt. Die Zahl der darin beſchäftigten Perſonen betrug 119 000, davon 29 000 weib liche, 71000 Arbeiter. Gewerbliche Betriebe gab es 12 500. Von den beſchäftigten Perſonen gehören 32000 zur Metallinduſtrie, 14000 zur chemiſchen und ihre verwandten Induſtrien, 8000 zu Textil⸗ und Bekleidungsgewerbe, je 7000 zum Nahrungs⸗ mittel⸗ und Baugewerbe, 10000 zum Verkehrsweſen, 25 000 zu Handel und Banken. Für all dieſe buntgemiſchte Bevöl⸗ kerung ſoll Mannheim Heimat werden und iſt es vielfach ge⸗ worden. Die Führung in Mannheim hatte im achtzehnten Jahrhundert der erſte Stand, der Adel, im neunzehnten Jahr⸗ hundert der dritte, der Bürgerſtand, im zwanzigſten beginnt ſie immer mehr der vierte Stand einzunehmen, was ſich ſogar ſchon aus den neueſten Steuerſtatiſtiken ergibt. Unbe⸗ einträchtigt bleibt nach wie vor die Rührigkeit der B e⸗ völkerung, die ſich aus der ſeit der Gründungszeit immer wieder fortſetzenden Miſchung von verſchiedenartigen Elemen⸗ ten ſtets erneuert und die ſich vor allen Dingen auch in einer lebhaften Auffaſſungsgabe und damit zuſammenhängenden Geſchicklichkeit breiter Volksmaſſen kund tut. Die namentlich für ſüddeutſche Verhältniſſe nicht immer leicht zu behandelnde, a leichterregbare Arbeiterſchaft hat ihre Arbeitsfreude zu einem erheblichen Teil wiedergefunden, und aus dem Zuſammen⸗ wirken von Arbeitgeberfunktionen und Arbeitsleiſtung können die transport⸗ und preisorientierten Hemmniſſe überwun⸗ den werden. Noch heute gilt das Wort des preußiſchen Bundestags⸗ geſandten von 1858, Otto von Bismarck:„Mannheim iſt weitaus der bedeutendſte Handelsplatz des Landes, deſſen Wich⸗ tigkeit aber von den Anordnungen einer umſichtigen und in⸗ telligenten Verwaltung des Landes abhängig bleibt. So ge⸗ wiß als Mannheim bei richtiger Unterſtützung der Regierung zum Mittelpunkt eines großartigen Verkehrs erhoben werden kann, ebenſo ſicher iſt es, daß dieſe Stadt rückwärts gehen muß, wenn ihre Intereſſen denjenigen anderer Lokalitäten hintangeſetzt werden.“ Die furchtbare Wahrheit dieſes Bis⸗ marckwortes ſcheint ſich heute zu beſtätigen. Aber die Bevöl⸗ kerung beruhigt ſich nicht mit der Tatſache, daß die Zeiten un⸗ günſtig ſind. Der heimattreue Menſch will leben; er wird die ſchweren Zeiten, die Mannheim ſo oft in ſeiner kurzen Geſchichte erlebt hat, überwunden. f Die vierfache Wurzel des Mannheimer Bevölkerungs⸗ 5 charakters i hat nicht der ehemalige Mannheimer Schopenhauer, ſondernn der ſpätere Mannheimer Fritz Wichert gezogen mit den Ausdrücken: Pfälziſche Genußfreude, zielſtrebige Willenskraft, ſozialen Sinn und Bürgerſtolz. Der Stadtcharakter bewegt ſich dabei zwiſchen den wertvollen Zeugen höfiſcher Kultur des achtzehnten Jahrhunderts und denen der neueſten Sachlichkeit. Zwar beſitzt Mannheim keine Alt⸗Heidelberg⸗Geſangs⸗, Thea⸗ ter⸗ und Schlagerreklame. Aber in dem fabelhaften Film der neuen Sachlichkeit„Berlin“ raſt zu den Klängen von Meiſels Karls⸗ Verkehrsſymphonie der-Zug nach Mannheim, ruhe uſw. 25 Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen 55 Laudenbach(Amt Weinheim), 19. Juni. Im zweiten Wahlgang der hieſigen Bürgermeiſterwahl erhielten der Zentrumskandidat Schröder 26, der bisherige Bürg meiſter Eberle 14 und der ſozialdemokratiſche Kandida Bauſch 12 Stimmen. Da alſo dem Erſtgenannten 1 Stin an der abſoluten Majorität fehlte, ſo verlief auch di Wahlgang ergebnislos. Falls auch der dritte Wahlg dasſelbe Geſchick haben ſollte, würde vom Staat ein Komm eingeſetzt werden. L. Mühlbach, 19. Juni. Die Bürger meiſter w brachte auch am Sonntag, wie erwartet, kein Ergebni folgende Stimmen abgegeben wurden: für Steinhauerm 0 Emil Reimold 211(Bürgerpartei), für den ſeitherigen Bü germeiſter Schühle 210(Bauernpartei) und für Steinha Wilhelm Grittmann(Arbeiterpartei) 196 Stimmen. Von 69 Wahlberechtigten haben 622 abgeſtimmt. Nunmehr wird ei! Bürgermeiſter von der Regierung eingeſetzt werden.. Eine muſtergiltige Bürgermeiſterwahl kam in Michel bach(Amt Mosbach zuſtande. Der ſeitherige Ortsvorſta Adam Zimmermann, der ſchon 21 Jahre als ſolche tätig iſt, wurde einſtimmig wiedergewählt. Am Aben brachte der Geſangverein„Liederkranz“ dem Wiedergewähl, ein wohlgelungenes Ständchen. 5 5 2 . K — e* Carl Neumann-Hoditz Zu ſeinem Bühnenjubiläum und Abſchied am Samstag, den 23. Juni im Nationaltheater 1 Der Theaterſpielplan für dieſe Woche zeigt„Haſemanns Töchter“ als Abſchied von Carl Neumann⸗Hoditz an, der gleichzeitig mit dem 40 jährigen Bühnenjubiläum und dem Jubiläum der 25 jährigen Zugehörigkeit des Künſtlers zum s Mannheimer Nationaltheater verbunden iſt. Neumann⸗Hoditz iſt im April 1863 geboren und ſtammt aus einer Handwerker⸗ Familie in Schleſien. Naumburg am Queis iſt ſein Geburts⸗ ort. Zuerſt war er 10 Jahre Kaufmann, die Lehrjahre ver⸗ brachte er in Bunzlau, dann ſechs Jahre Comptoir in Ratibor kaufmänniſch, ging er 1887 ohne Theaterſchule oder dramati⸗ ſchen Unterricht aus Theaterleidenſchaft zur Bühne. Die Liebhaberbühnen hatten es ihm angetan. Es war ein ſchwerer Anfang bei einer kleinen Wandertruppe in Schleſien und Sachſen. Im erſten Jahr hatte Neumann⸗Hoditz nicht weniger als 21 Städte, Städtchen und— Dörfer beſucht, unter denen Ohlau, Pirna, Radeberg, Kamenz i. Sa.(Leſſings Geburts⸗ ort), die größeren Plätze waren. Es kam vor, daß die Bühne am Morgen aufgeſchlagen, nach der Vorſtellung ſchon wieder abgebrochen wurde, weil am nächſten Tag ſchon wieder weitergezogen werden mußte. Echtes Boheme ⸗Leben mit ſeiner Poeſie und ſeinen Entbehrungen liegt in dieſem einen Jahr. Aber ſchon im Herbſt 1888 ging es aufwärts. Neumann⸗ Hoditz kam ans Stadttheater Bern, im darauffolgenden Sommer ans Schänzlitheater der gleichen Stadt. Von dort aus(Herbſt 1889) führte ihn ſein Weg ans Stadttheater Zürich. Das alte Theater brannte am Neufahrstage 1890 während der Vorſtellung:„Der Leiermann und ſein Pflege⸗ wo Neumann⸗Hoditz 1902 das große, neue Opernhaus als „Direktor im Vorſpiel Fauſt“ mit eröffnete. Dazwiſchen 7 Jahre im Sommer Direktor, Oberregiſſeur und Schauſpieler am Wilhelmtheater in Görlitz und vom Herbſt an 1903 Mit⸗ glied des Nationaltheaters Mannheim. März 1903 gaſtierte der Jubilar in„Cornelius Voß“ als Graf Pernwald, und in„Hedda Gabler“ als Gerichtsrat und wurde von Hofrat Baſſermann auf drei Jahre engagiert. *. In Mannheim war Neumaun⸗Hoditz unter 11 Intendan⸗ ten und Intendanzvertretern tätig: Dr. Baſſermann, Hof⸗ mann, Dr. Hagemann, Prof. Gregori, Bernau, Dr. Krätzer, Dr. Landmann, Bodanzky, Reiter, Zöpffel und Sioli. Wäh⸗ rend dieſer 25 Jahre reichte ſein Rollengebiet vom Liebhaber bis zum Heldenvater, vom ernſten Charakterſpieler bis zum Sharakter⸗, Poſſen⸗ und Operretenkomiker. Die erſte Mann⸗ heimer Rolle war:„Feſt auf Solhaug“ am 1. September 1903: Bengt. Es folgten: Volksfeind: Bürgermeiſter; Jugend: Pfarrer Hoppe; Neffe als Onkel: Oberſt; Alt⸗ Heidelberg: Jüttner, Lutz; Kettenglieder: Duif; Nebeneinander: Helwig; Armut: der Vater; Dorf ohne Glocke: alte Pfarrer; Roſe Bernd: Streckmann; Flachsmann als Erzieher: Titelrolle und Negendank; Flotte Burſche: Geier; Bettelſtudent: Ente⸗ rich; Wallenſtein: Buttler, Oktavio, Wrangel, Gordon; Schöne Helena: Menelaus; Kater Lampe: Gemeindediener: Nathan der Weiſe: Derwiſch, Kloſterbruder; Geiſha: Imari; Puppe: Hilarius; Herr Senator: Titelrolle; Tricoche und Cacolet: Tricoche; Charleys Tante: Spittigue; Traumulus: Titelrolle; Schmetterlingsſchlacht: Winkelmann; Glaube und Heimat: Großvater; Goldene Eva: Zeck; Fledermaus: Froſch; Kabale und Liebe: Hofmarſchall, Miller; Minna v. Barnhelm: Juſt, Wirt; König Lear: Gloſter; Dr. Klaus: Titelrolle; Im weißen Rößel: Gieſecke, Profeſſor; Dame von Maxime: Petypon; Prinz Methuſalem: Cyprian; Ultimo: Profeſſor; Hypochonder: Titelrolle; Was Ihr wollt: Bleichen⸗ nedig: De⸗ Uriel Acoſta: f Winkel: Rektor; Coxiolan: Sixinius; Fiesko: Gianetti Andreas; Johannesfeuer: Vogelreuter; Bibliothekar! ſon; Comteſſe Guckerl: Hofrat; Kyritz⸗Pyritz: Klobig; Dunn; Opernball: Beaubiſſon; Störenfried: Lebrecht; P Squenz: Titelrolle; Robert und Bertram: Ippelmeyer; B ter: Titelrolle; Mamzelle Nitouche: Oberſt; Verkaufte Bre Direktor; Vogelhändler: Würmchen; Familientag: mund; Nachtaſyl: Schauſpieler u. a. m. 1 Im Ganzen iſt der Jubilar in Mannheim und Umgeb 4326 mal aufgetreten, in über 1000 verſchiedenen Rolle — namentlich in letzter Zeit— Röllchen, und da die Ze Mannheim noch intenſiver gearbeitet werden mußte Sommerſpielzeiten ließen keine Ferien zu, ſo iſt in den Jahren ein 8ooh maliges Auftreten mit über 2000 Rolle nicht zu hoch gerechnet. Seit 1905 hatte Neumann⸗Hoditz auch die Spielleitung der Operette und ſpäter auch des L 1 und des Schwankes. 5 7 Dazu die Vortragstätigkeit des Jubilars, die jährlichen Neumann⸗Hoditz⸗Abende. Die vielen Vorträg den Vereinen und bei Wohltätigkeitsveranſtaltungen, nicht letzt die Tätigkeit während des Krieges im Lazaxettlag träge bei den Verwundeten⸗Zuſammenkünften und in Lazaretten Mannheims. Und nach dem Kriege bei den Gefangenen⸗Rückfahrten aus Feindesland, im Nibeli ſaal, Kaiſerſälen, Friedrichspark und Ballhaus. Eine von Fleiß und künſtleriſcher Arbeit. Neumann⸗Hodit ſo die Vorſehung ihm hold iſt, ſeine Tage in Mannh Kreiſe ſeiner Familie beſchließen und im Hinblick Wort der Lebenskunſt:„Wer raſtet, der roſtet“, no nicht völlig ausruhen, er will namentlich ſeine Vortrags keit zum mindeſten weiter pflegen. 5 4. Seite. Nr. 282 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Juni 1928 Staoͤtiſche Nachrichlen Brand im Schlachthof Kurz nach 1 Uhr. Durch die Seckenheimerſtraße raſt die Jeuerwehr. Der ganze Verkehr ſtockt, bis der Löſchzug vor⸗ übergebrauſt iſt. Dann fahren die Leute auf: Wo brennt's? Aufgeregt läuft man den Weg, den die Feuerwehr genommen. Wieder klingelt's. Die Motorſpritze raſt vorbei. Nach fünf Minuten raſt der Gerätewagen an. Jetzt nichts wie hinten nach! Der Turm des Verwaltungsgebäudes des Schlachthofs brennt lichterloh. Von der Uhr ſieht man nur noch die verkohlten Zifferblätter. Eine große Menſchenmenge hat ſich unterdeſſen angeſammelt. Die Polizei ſperrt ab. Wie das Gewitter ſind die Feuerwehr⸗ leute von ihren Wagen herunter. Pfiffe ertönen. Leitern ſurren in die Höhe. Schläuche werden angeſchraubt. Schnell ſchwellen ſie an und ſchon praſſeln die Waſſerſtrahlen in die leckenden Flammen. Friſch bläſt der Wind in das Feuer, ſo daß die Wehr keine leichte Arbeit hat. Schon beginnen Flämmchen am Dachſtuhl emporzuzüngeln. Ein brandiger Geruch legt ſich auf die Menge. Hinten im Schlachthof ſtehen die Metzger und ſehen dem Schauſpiel zu. Alle bewegt eine Frage: Wie konnte der Brand ent⸗ ſtehen? Im Treppenhaus wurden autogene Schweißungen vorgenommen. Vielleicht, daß die Urſache darauf zurückzu⸗ führen iſt? Von innen und außen bekämpft jetzt die Feuer⸗ wehr den Brand. Jusgeſamt ſieben Schlauchleitungen ſpeien ihre Waſſermaſſen ins Feuer, ſodaß der Waſſerſchaden nicht gering ſein wird. Ein Pfiff. Die Waſſerſtrahlen ſinken in ſich zuſammen. Auf dem Dache erſcheinen jetzt einige Wehr⸗ leute. Der Turm wird gehalten, daß er nicht einſtürzt. Der Zugang zum Speicher war ſehr ſchlecht. Nur eine Treppe führte zum Turm. Links und rechts brannte der Dachboden. Wieder ſauſt eine Leiter in die Höhe. Ein FJeuerwehr⸗ mann klimmt in die Höhe. Mit dem Beil ſucht er das Ge⸗ bälke zu zertrümmern. Umſonſt. Da ſteigt er durch ein Dachfenſter ins Innere und geht ſo mit ſeinem Schlauch gegen das Feuer vor. An den verkohlten Balken des Turmes glimmt noch das Feuer. Weißer Rauch ſteigt empor. Das Feuer nimmt ab. Der Branddirektor erſcheint, durch⸗ näßt und verrußt. Auch der Ober bürger meiſter und der Polizeidirektor erſcheinen an der Brandſtätte. Um zwei Uhr herum iſt das Feuer gehändigt. Nur noch kleine Flämmchen lecken an den Sparren des Türm⸗ chens.„Sie können einrücken“, ertönt es. Die Schläuche wer⸗ den abgeſchraubt und bald iſt der Wagen fahrtbereit. Die Leute warten, bis alles vorbei iſt. Sie ſind um eine Epiſode reicher. Die Brandurſache war bis Redaktionsſchluß noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt. In dem Gebäude wurden Renovierungsarbeiten vorgenom⸗ men. U. a. wurde die alte Zentralheizung herausgeriſſen und durch ein neue erſetzt. Man nimmt an, daß bei Schweißungen, die heute vormittag im Treppenhaus zwiſchen dem oberſten Stockwerk und dem Speicher vorgenommen wurden, ein Rohr, das ſich in den Speicher fortſetzte, glühend geworden iſt und das Holzwerk des Dachſtuhles in Brand geſetzt hat. Der Brand konnte auf den Dachſtock beſchränkt werden, der allerdings ſo ſtark beſchädigt wurde, daß er jedenfalls erneuert werden muß. Weit bedeutender iſt der Waſſerſchaden. Wenn man das Treppenhaus betrat, glaubte man ſich in einen Wolkenbruch verſetzt. In Strömen ergoß ſich das Waſſer aus den oberen Stockwerken die Treppe herunter. Beamte der Schlachthofdirektion, vollſtändig durchnäßt, beförderten mit Beſen die Waſſermaſſen zum Hauſe hinaus. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß aus den Wohnungen ſo gut wie nichts gerettet werden konnte. Ueber den im Hochparterre gelegenen Bureauräumlichkeiten, die ebenfalls ſtark durchnäßt wurden— das Waſſer iſt durch die Decke gedrungen— wohnt Schlacht⸗ hofdirektor Dr. Fries. Aus dieſer Wohnung konnten nur wenige Kleidungsſtütcke und Betten in die Parterreräume in Sicherheit gebracht werden. Ebenſo iſt es dem Obermaſchinen⸗ meiſter Niſpel und dem Oberhallenmeiſter Groppen⸗ Hächer ergangen, die im Manſardenſtock Wohnungen inne⸗ haben, ferner dem Obermarktmeiſter Amendt, dem in die⸗ ſem oberſten Stock ein Zimmer zugewieſen iſt. Der Ausbruch des Brandes wurde durch eine Putzfrau entdeckt, die mit dem Schreckens⸗ ruf zum Portier geſprungen kam, im Speicher brenne es. Als der Portier, deſſen Häuschen dem Direktionsgebäude gegenüberliegt, zum Dachſtuhl hinaufblickte, ſchlugen neben dem Kamin ſchon die Flammen heraus. Er eilte ſofort ans Telephon und alarmierte die Berufsfeuerwehr, die mit drei Löſchzitgen unter Führung des Branddirektors abrückte. Gegen 2 Uhr war, wie mitgeteilt, die Hauptgefahr beſeitigt. Die Waſſermaſſen, mit denen der Brand zugedeckt wurde, hat⸗ ten ihre Schuldigkeit getan. Die Berufsfeuerwehr, die unter der umſichtigen Leitung des Branddirektors Vaulont ſehr energiſch das Feuer bekämpfte, hatte aber noch etwa zwei Stunden mit dem Ablöſchen zu tun. In der Seckenheimer⸗ ſtraße, gegenüber dem Schlachthof, ſammelte ſich ſchnell eine große Menſchenmenge an, die aber von der Polizei in größerer Entfernung gehalten wurde. ** * Ein Zimmerbrand brach aus unbekannter Urſache geſtern abend in O 7, 25 aus. Durch die Hausbewohner und die um 8,10 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr wurde die Gefahr be⸗ ſeitigt. Zwei Betten ſind verbrannt. Der Schaden beträgt etwa 50 Mk. * Leichenländung. Geſtern nachmittag wurde bei der Rheinkaiſtraße die Leiche des am 12. 6. bei der Silberpappel in den Rhein gefallenen 9 Jahre alten Schülers Friedrich Raab aus Neckarau geländet und auf den hieſigen Friedhof überfithrt. * Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag hat ſich die 31 Jahre alte Ehefrau eines Kaufmanns auf dem Luzenberg in der Küche ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Schwermut, hervorgerufen durch wirtſchaftliche Sorgen, dürf⸗ ten den Grund zur Tat bilden * Städtiſche Schloßbücherei. Wegen Umbau in der Städt. Schloßbücherei müſſen der große Bücherſaal und der Leſeſaal vorübergehend geſchloſſen werden. Der Aus⸗ leihverkehr wird von dieſer Maßnahme nicht betroffen. Die diesjährige Zuſammenkunft ehemaliger Angehöriger es früheren 18. Bayeriſchen Infauterie⸗Regiments(Landau) und er Erſatzformatſonen findet am 29. Jult in fämtlichen Räumen des Ballhauſes ſtatt. Nähere Auskunft durch das 1 A Film ⸗Nundſchau Capitol:„Der Unbekannte“ Eine Liebestragödie im Zirkusleben. Ein Artiſt ohne Arme— in Wirklichkeit ſind ſie unter der Kleidung Körper verborgen— iſt rettungslos in ſeine Aſſiſtentin, die Tochter des Zirkusdirektors, verliebt. Aber auch von dem Ath⸗ leten, der zu der Wandertruppe gehört, wird die raſſige Schön⸗ heit heiß begehrt. Das Mädchen weiſt die Werbungen des Ath⸗ leten ab, obwohl er äußere Vorzüge beſitzt, die geeignet ſind, Frauenherzen zu entflammen. Merkwürdig iſt der Grund: die Schöne hat einen Abſcheu vor Männerhänden, weil ſie immer gierig und verlangend nach ihr gegriffen haben. Deshalb wen⸗ det ſie ihre Zuneigung dem armloſen Fußkünſtler zu, der eines Nachts ſich für eine Mißhandlung, die er wehrlos hin⸗ nehmen mußte, dadurch rächt, daß er den Zirkusdirektor er⸗ würgt. Selbſtverſtändlich fällt auf den Künſtler ohne Arme nicht der geringſte Verdacht. Weiß doch nur ein verkrüppelter Kollege, der ihm nachts die Arme befreit, daß er ein Menſch mit normalen Gliedmaßen iſt. Wer bleibt nun Sieger in dem Kampf um das Mädchen? Der Athlet, der die Abneigung der Schönen mit ſeiner unveränderlichen heißen Liebe überwin⸗ det. Als der Künſtler ohne Arme nach längerer Trennung das Mädchen wieder aufſucht, kommt er zu ſpät. Er findet ein verlobtes Paar. Furchtbar iſt das Erwachen des armen Krüp⸗ pels aus ſeinem Liebesrauſch. Speziell dieſe Szene wird wun⸗ dervoll dargeſtellt. Der Fußkünſtler hat inzwiſchen tatſächlich beide Arme verloren, infolge eines abſichtlich herbeigeführten Verkehrsunfalles, weil er geglaubt hat, das Mädchen nur er⸗ ringen zu können, wenn er wirklich keine Arme mehr beſttzt. Und nun kommt der Schluß der Tragödie. Der Athlet tritt in einem Varieté mit einem Senſationstrick auf, bei dem ihm beide Arme ausgeriſſen werden, wenn die Maſchinerie nicht klappt. Der Anſchlag, den der Armloſe verübt, um den Neben⸗ buhler zum Leidensgefährten zu machen, mißlingt, weil das Mädchen, das inzwiſchen die Aſſiſtentin des Athleten geworden iſt, den Verlobten rettet. Eine ungemein ſpannende, dramatiſch zugeſpitzte Handlung. Dazu eine ausgezeichnete Beſetzung der Hauptrollen durch bildſchöne Menſchen, hervorragende Dar⸗ ſteller. Das Beiprogramm iſt ausgezeichnet auf den Luſtſpielton geſtimmt. Der Siebenakter„Brautomobil“ ſchildert in ſehr humorvoller Weiſe, wie ein Bauzeichner ſein Glück macht und die Braut heimführt. Auch die zweiaktige Groteske, eben⸗ falls ein amerikaniſcher Schlager, iſt genießbar, weil verhält⸗ nismäßig wenig geprügelt wird. 2 Alhambra:„Pat und Patachon“ nahe König vonpPelikanien. Wie immer, wenn dieſe beiden Spaß⸗ macher auf der weißen Wand erſcheinen, haben ſie die Lacher auf ihrer Seite, die ſich an ihren drolligen und komiſchen Er⸗ lebniſſen ergötzen. Allerdings viel Neues bringen ſie dies⸗ mal nicht. Ihr Spiel bewegt ſich in den altgewohnten Bahnen. Eine kleine Auffriſchung und neue Ideen könnten ihnen nur dienlich ſein, wenn ſie ihre Anziehungskraft nicht verlieren ſchwarze Satan“, eine Epiſode aus den Indianerkämpſen Amerikas. a. Aus dem Lande 50 Perſonen durch den Schloßbrand Tairnbach obdachlos * Wiesloch, 20. Juni. Zu dem Brand des Schloſſes der Rodenſteiner in Tairnbach wird noch berichtet, daß 10 Ja mi⸗ lien mit 50 Menſchen obdachlos geworden ſind. Der Viehbeſtand konnte insgeſamt gerettet werden, da⸗ gegen iſt der größte Teil des Inventars zugrunde gegan⸗ gen. Das niedergebrannte Schloß war im Jahre 1766 von Baron von Rodenſtein erbaut worden, der in der Gemeinde umfangreiche Güter beſaß. Im Jahre 1905 wurde das Ge⸗ bäude im Werte von 170 000% nebſt 150 Morgen Ackerland und Wald von der Gemeinde Tairnbach käuflich erworben. Vor einigen Jahren wurden in dem Gebäude zehn Wohnun⸗ gen eingerichtet. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 60 000, geſchätzt. ** * Lörrach, 20. Juni. Im unteren Rheinweg zu Baſel ſtürzte ein Knabe beim Spielen in den Rhein. Ein zurzeit ſich in Baſel aufhaltender Neger ſprang ohne wei⸗ teres nach und es gelang ihm, das Kind noch zu retten. Sportliche Rund ſchau Meichs⸗ und Alpenfahrt Die erſte 500 Km. Etappe (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Das mag ſchon heute feſtgeſtellt ſein: dieſe A. D. A..⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt von insgeſamt 3000 Km. Länge iſt die weitaus ſchwierigſte aller bisher durchgeführten Alpenfahrten, und ſie wird an Schwierig⸗ ketten auch die Internationale Alpeufahrt, die im Auguſt durchgeführt werden wird, weſentlich übertreffen. 617 Km. Etappen in den Alpen hat es noch niemals gegeben. Der erſte Tag der heute früh in Wer⸗ nigerode begonnenen A. D. A..⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt brachte ihre Teilnehmer über eine 500 Km. Strecke, die wahrſcheinlich die leichteſte aller Wegeſtrecken dieſer Reichs⸗Alpenfahrt geweſen ſein wird. Es war eine Strecke im Flachland, und die verlangten Geſchwindigkeiten von 40 Km. für die Klaſſe der Wagen bis 2 Liter und 50 Km. für die ſtärkeren Wagen war für geübte Fahrer leicht zu bewältigen, ja, es wurden Durchſchnittsgeſchwindigkeiten bis zu 70 Km. erzielt, ohne daß es zu Unfällen gekommen wäre oder leichtinnig gefahren worden wäre. Das Wetter war kühl; Regenſchauer machten die Straßen ſtreckenweiſe ſchlüpfrig, aber trotz des nicht gerade günſtigen Wetters war die An⸗ teilnahme der Bevölkerung wieder ſo rege, wie man es bei ADAC⸗ Veranſtaltungen gewöhnt iſt. Schulen bildeten Spalier, Städte hatten e kurz, all überall hatten die Reichs⸗Alpenfahrer frohe Emp⸗ änge. Der Wernigeröder Start brachte die erſten Strafpunkte. Der Startplatz durfte erſt 1 Minute vor Fahrtbeginn von den Fahrern betreten werden, und innerhalb dieſer einen Minute galt es den Wa⸗ gen vom Startplatz fortzubringen. 7 Fahrer, alſo faſt jeder fünfte Bewerber, holte ſich hierbei Strafpunkte. Die im Freien parkierten Fahrzeuge waren mitunter recht ſchwer in Gang zu bringen— ein⸗ zelne Fahrer wurden bei den Startvorbereitungen reichlich nervös— kurz: ſo mancher, der erſolgsbewußt nach Wernigerode gekommen war, begann ſchon mit Laſtpunkten die 3000 Km. Fahrt. Beck auf Mannesmann holte ſich 5 Strafpunkte wegen Stehenbleiben des Mo⸗ tors im Parkplatz, Heinz Müller(Düſſeldorf kam ſogar zu 16 Straf⸗ punkten wegen Startverzögerung, weil er erſt nach 10% Minuten den Parkplatz verlaſſen konnte, Tilly Kotte(Dresden) brachte ihren Sim⸗ ſon⸗Supra Sportmotor 1,40 Minuten zu ſpät in Gang und holte ſich 7 Strafpunkte, Alfred Bernſtein(München) auf Stoewer bekam einen Strasgunkt, Haus Chrambach(Breslau) blieb mit ſeinem Naerendes⸗ Am Viele Verwandlungen haben dieſe beiden Unzertrennlichen scho titgemacht. Dies wird der kleine Patachon ſogar bei⸗. ſchon mitgemacht. Diesmal wird der kleine Patachon ſogar b Paris(Welle 1750J 20.90 Uhr: Abend konzert. wollen. Daneben gibt es noch eine Wildweſtgeſchichte„Der Benz 8 Minuten über ſeine Sollzeit auf dem Parkplatz, Heinrich Huth um 10 Sekunden und bekam alſo einen Strafpunkt und Dr. Krailsheimer( ttgart) auf Mereedes⸗Benz er⸗ hielt wegen Stehenbleibens auf dem Parkplatz 5 Strafpunkte zudiktiert. Schon 20 Km. nach dem Start ſchied der erſte Fahrer aus. Es war Franz Frietſch(Apolda) auf Chevrolet. Bald danach gab Kandt jun. auf; er war in letzter Sekunde eingeſprungen, um auf ſeinem Dixi ein zweites Dixi⸗Te zuſammenzubringen, aber ſein noch garnicht ein⸗ gefahrener, fabrikneuer Wagen wurde durch das große Tempo doch zu ſehr ſtrapaziert. Nachdem er auch noch Benzintankſchaden erlitt und fremde Hilfe in Anſpruch nehmen mußte, ſchied er aus. A. Bernſtein (München) ſchlug mit ſeinem Stoewer in einer naſſen Kurve um; ver⸗ letzt wurde niemand, ſchnell war der Wagen wieder aufgerichtet und ſtrafpunktfrei gelangte er ans Ziel. Ab Wernigerode gings durch Blankenburg und Quedlinburg nach Köthen, dann durch Eilenburg und Torgau zur Hauptkontrolle Liebenwerda, danach durchs niederſchleſiſche Braunkohlengebiet nach Mus kau, dann in einer Schleife über Sagan—Sprottau—Bunzlau nach Gör⸗ itz. Mag noch erwähnt ſein, daß die Polizeimannſchaft und ebenſo alle teilnehmenden Damen ſich tadellos gehalten haben und daß auch Frau Vollbrecht, die vielbewährte Mannheimer Adler⸗ Fahrerin, ihren ganz neuen, noch nicht eingefahrenen Standard 6 ſtrafpunktfrei ans Ziel brachte. Der erſte Reichs⸗Alpenfahrttag war ſomit ein ſchöner ſportlicher, propagandiſtiſcher und organiſatoriſcher Erfolg mit mauch intereſſanten techniſchen Einzelheiten. Slegfried Doerschlag. Rundfunk⸗Programmer Donnerstag, 21. Juni Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Deutche Handwerksburſchenlieder, dann Tanzfunk. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Militärkonzert. Frankfurt(Welle 428,6] 20.15 Uhr: Der König hats geſagt, Oper von Delibes, dann neue Schallplatten. Hamburg( e 394,7) 20.15 Uhr: Die italieniſche Oper des 19. Jahrhunderts, dann Tanzfunk. Königsberg(Welle 303) 20.10 Uhr; Zum Sommeranfang. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Ahr: Ein Abend bei Clara Schumann, dann Nachtmuſik von Köls. Leipzig(W. 365,8) 20.15 Uhr: Sinfonteronz., 22 Uhr: Funkprang. München(Welle 535,7) 19.35 Uhr: Uebertragung aus d. National⸗ theater Madame Butterfly, dann Schallplatten. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Der König hats geſagt, Oper von Delibes, dann Funkſtille. Aus den Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Kurſaalorcheſter, dann Liederkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 20.80 Uhr: Opernabend, 22.30 Uhr: Leichte Kammermuſik, dann Tanzmuſik. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Sie war keine Dame, dann Klavierkonzert. Daventry(Welle 1604,3) 21.15 Tanzfunk v. Savoy⸗Hotel. Mailand(Welle 49) 20.45 Uhr: Opernabend: Oper von Bellini. Uhr: Cavalleria ruſticana, daun Die Somnambule, Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Die Glocken von Corneville. Rom(Welle 447,8) 21.15 Uhr: Die Dollarprinzeſſin, Op. von Fall. Wien(Welle 577) 19 Uhr: Frei für eine Uebertragung. Zürich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Uebertragung von Bern. adio-Spezialhaus Gebr., Hettergott Marictplatz 6 2,6— fel. 26847 L415 D heißt die neue Valvo⸗Lautſprecherröhre! Schirmgitter⸗ röhre mit gauz großer Verſtärkung bei normalem Heizſtrom⸗ verbrauch! Sie müſſen dieſe Röhre auf Ihrem Gerät pro⸗ bieren, dann kennen Sie Ihren Empfang nicht wieder. Alſo beim Einkauf nur Valvo⸗Röhren! 2 Miliaun Crx, . Sn ed.— . 1 2—— 3 2 7 5 5 — 8 — er eee Seal. 5 pa 1 8 7. 3 eee 7 8 b — 855 90 7 „ 1 3 N 8 3 5 5 —ͤ— A doardet 105 2 7 4 2 2 4* 7— 173 ee N 05 Sill. 1 5 65 45 5 7 5 Seu a 2 1215 8 S.. Oi 70 des — 5 0 a Ii 4. 0 — 2 3 S 75* 0 8. . 5 O wolkenlos.& heiter. G bab bedegt.& wolkig. O bodeckt, o Regen. G raupeln. Nebel.* Getoftter G Windſtille. Os ſehr leichter Oft. H mäͤßlger Südſüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. k Schnee. Ole Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Statlonen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ vatur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) g Luft⸗ 2 f g. See⸗ 8 832 Wind 35 2 webe a e e e e ee ee 55 mn l S coe Richt. Stärke SS Wertheim 151— 13 J 156 10 ſtill bedeckt Königſtuhl 563 758,1 10 13 9 lleicht Regen Karlsruhe 120 758,4 13 18 12 WSW„ 2 Bad.⸗Bad. 213 758,0 13 17 12 72 15 Villingen 780 760,1 11 16 9 SW„ 5 Feldbg. Hof 1275 634,3 5 10 4 SW ſſteif 5 Sadenweil.— 759,9 12 18 11 SW leicht bedeckt St. Blaſien 789— 10 15 9 Regen Höchenſchw.“— Die Teiltiefs haben ſich als Randwirbel einem über dem Baltikum liegenden kräftigen Tiefdruckgebiet angeſchloſſen, ſo daß ganz Europa nunmehr unter Tiefdruckeinfluß ſteht, Eine durchgreifende Beſſerung ſteht vorläufig nicht in Ausſicht. Wetterausſichten für Donnerstag, 21. Juni, nachts 12 Uhr: Fortdauer der naßkühlen Witterung, nur vorübergehend aufheiternd. Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim E 6 5 Direktion ferdinand Henne. 5 Chelrebatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Nolitik: euilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolltik und Lokales: port und Neues aus aller Welt: Wet icht und alles Uebrige: litt: Kurt giſcher 5 1 Richard Schönfelder Willy Miller— Handelsteil: Kurt Ehmer Franz Kircher— Anzeigen: Maz Filter 5 . 111 1 Neue Mannheimer Nr. 282 5. Seite. 3 Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 2 5 Tilgungsplan für 11 Milnarden Mark 5 7 g Eiſenbahnobligationen Der Treuhänder für die deutſchen Eiſen bahn⸗ ohlig a tlonen hat der Reparationskommiſſion zur Begut⸗ hung eine mit Hilfe des Herrn M. A. Beégault, Vorſitzenden des 0 e Permanent des Congrés internatlonaux'actuafres, ange⸗ fertigte Aufſtellung vorgelegt, die die Tilgung der elf Milliarden Schuldverſchreibungen in 37 Jahren vorſieht, und zwar von dem 91 i Auguſt 1928 laufenden Jahre ab. Der jerzu noch:„Es ſcheint an der Zeit, ein ge⸗ endgültiges Finanzprog ram m aufzu⸗ ür die Geſellſchaft zu dem Ergebnis führen würde, daß Zahlungen für die in letzter Zeit erfolgten Lohn⸗ und ingen, die jährlich 450 Millionen n für den f hmen beſtritten werden, vor allem aus abe von Vorzugsaktien erbringen würde. es erleichtern, darauf zu achten, daß triebsrücklagen dauernd in der vom Verwal⸗ forderlich erachteten Höhe vorhanden find: ander⸗ die Generaldirektion inſtand ſetzen, Verträge für en oder gr Beſchaffungen— auch wenn diefe at grundſätzlich beſchloſſen ſind— nur dann abzu⸗ zur Deckung ſolcher Kapitalausgaben beſtimmten urch eine im Rahmen der geſetzlichen Grenzen erfolgende e von Vorzugsaktien ſichergeſtellt ſind.“ 8* 77 2 2 Deuſche Petroleum Ac. in Berlin Die Geſellſchaft bleibt bekanntlich auch für das GJ. 1927 diot⸗ dendenlos. Urſache dafür ſind die bekannten Verhältniſſe auf dem Erdölmarkt, denn das Jahr 1927 ſtand für die ganze Mineralölindu⸗ ſtrie im Zeichen eines heftigen Wettbewerbes. produktion in den maf auf den Preis faſt gewinn nun — 2 2 r. 8 — 5 S 2 2 2 2 = D 55 25 — 8 2 * 8 S 5 = — E: 85 8 Die machungen üb Hhörender, öl dieſen Länd helmsburg⸗ haben normal gearbeitet. Der Beſitz an Aktien der„Olex“ Petroleum AG., Zürich, ſowie einige ausländiſche Beteiligungen von geringerer Bedeutung wur⸗ Die„Olex“ Deutſche Petroleum⸗Verkaufs⸗Omb ß,, Berlin, hat ihre Verteilungs⸗Organiſation, namentlich ihr Pumpen⸗ netz, weiter ausgebaut und ihren Abſatz entſprechend erhöht. Die Rentabilität der Geſellſchaft wurde durch den Preiskampf im Be⸗ triebsſtoff⸗Handel beeinträchtigt. In den letzten Monaten hat dieſer Preiskampf an Schärfe nachgelaſſen. Eine Geſundung des Betriebs⸗ ſtoff⸗Geſchäftes iſt zu erwarlen, wenn eine Aupaſſung der Verkaufs⸗ preiſe au die Weltmarktpreiſe erreicht wird. Die Preiſe ber ſonſtigen Produkte haben ſich im laufenden Jahre 98 gebeſſert, ſodaß eine 3 über das Geſchäftsergebnis des Jahres 1928 nicht mög⸗ Lich iſt. Aus den Beteiligungen und dem Geſchäftsbetrieb iſt ein Gewinn e Höhe von 3,46(4,07) Mill. 4 erzielt worden. Hieraus waren Handlungsunkoſten mit 0,64(%) und Zinſen und Abgaben mit 930(0,73) Mill. 4 zu decken. Die Abſchreibungen hielten ſich mit 2,01 Mill.„ ungefähr in Vorfahrshöhe. Zuſammen mit dem 548 605 Mark betragenden Vortrag aus 1920 verbleibt ein Reingewinn von 1050 705 gegen 548 605/ f. V. Der HV. am 28. Juni wird vorge⸗ ſchlagen, dieſen Ueberſchuß für 1928 vorzutragen. Aus der Vermb⸗ gensaufſtellung lalles in Mill.„): Beteiligungen 18,84(19,60); Kaſſe⸗, Wechſel⸗ und Wertpapierbeſtand 0,076(0,12); Waren 3,08 (3,23); Betriebsmaterialtien 1,1(136); Schuldner: Konzerngeſell⸗ ſchaften 11/35(11,40); ſonſtige 2,47(5,50) Gläubiger: Ronzerngef. 5,13(6,35); ſonſtige 2,24(6,61). * Rhenania⸗Kunheim, Verein Chemiſcher Fabriken AG. in Ber⸗ lin. Das Unternehmen berichtet, daß das G. 1927 im allgemeinen den Erwartungen nicht entſprochen hat. Zwar konnte in ein⸗ zelnen Produkten befriedigende Abfatzziffern erreicht werden, doch wurde dieſer Fortſchritt leider durch Rückſchläge in anderen Produk⸗ Konszweigen ſehr ſtark beeinträchtigt, ſodaß das Ge ſamtbil d nicht als zufriedenſtellend angeſprochen werden kann. Die ſcharfe in⸗ und ausländiſche Konkurrenz auf dem Geblete der anorganiſchen Erzeugniſſe hat ſich, nach vorübergehender Abſchwächung, gegen Ende des Berichtsjahres wieder ſo ſtark be⸗ merkbar gemacht, daß die Geſellſchaft gezwungen war, weitere Ein⸗ ſchränkungen verſchiedener Betriebszweige vorzunehmen. Das Ge⸗ ſchüft in phosphorfäure haltigen Düngemitteln konnte ſich trotz einer erheblichen Preisſenkung nicht erholen. Die Ueberflutung des deutſchen N mit ausländiſcher Ware hat gegenüber den früheren Jahren Frheblich zugenommen und es ſei anzunehmen, daß das Jahr 1928 eine Berſchärfung des ſchweren n r 2 rr NI Wettbewerbs bringen wird. führung der ſowie die E Mill./ hat einen Buchgewinn von 12,70 Mill./ ergeben, der ver⸗ wandt wurde: bungen 3,88(8,19), 1200(1,87) Aufwertungsverpflichtungen und Rücklagen, 0,55(055) Obligationen und 0,8(0,65) Hypotheken. Tendenz unf * Württembergiſche Elektrizitäts⸗AG. in Stuttgart. Sitzver⸗ legung nach Oeſterreich wegen untragbarer der Weag genehi von 8 v. H. meine L Tat umzuſetzen. haſt in Deſſau. fende GJ. könne den.— Neuerdings Oeſterreich zu v derartig ſei, daß die S Dauer untragbar befindet ſich ja in Oeſterreich, Man könne pelbeſteuerung gefallen zu laſſen. * Die Saniern .⸗G. in Düſſeldorf. herangezogen ſel. iſt mit einer ert Dem Aufſichtsrat haben zwar die Bilanzziffern noch nicht vorgelegen, doch ſteht ſchon jetzt feſt, daß man die abgelaufenen Ge noch durch den 2 nochmalige Ka ſchaft hat Mitte ſammengelegt un wird in etwa ſollen inzwiſchen eingeleiteten und nach der Errichtung verſchiedener Neuanlagen aller Schwierig⸗ en allmählich Herr zu werden. Herabſetzung des Stamm a pitals von 20 auf 10 Mill. ,, ißigung des geſetzlichen Reſervefonds von 3,7 auf 1 651614 zur 6 044/ zu Abſchreibungen zen, Hypotheken uf 0 vertes er in Portefeuille liegenden Vorrats⸗Aktien. gewinn ſtellt ſich auf 479 487(i. B. 4,82 Mill.). n 516 681(1 888 152) wiederum ein Verbuſt von 37194 Rechnung vorgetragen werden ſoll. ſtülck und Gebäude 8,68(16,57) Mill. 1 Vorräte 4,65 Bankguthaben gegen 4,08(3, nigte auf die StA. (2 Mill. 4 wurde bekanntlich o kal bahn und Kraftwerke Ac. worben, auch die neu ausgegebenen 1 Mill. Berliner Geſellſchaft übertragen. pitalsvorgänge nur befürworten, fähigt hält, die weiteren Pläne der Weag zu verfolgen und in die Um den neuen Verhältniſſen Rechnung zu tragen, wurden neu in den AR. gewählt drei Vorſtandsmitglieder der All⸗ gemeinen Lokalbahn, nämlich Gen.⸗Dir. üller und Dir. Felix Tauerſch m rat Bruno Heck, Gen.⸗Dir. der Deutſchen Continental Gas⸗Geſell⸗ Einſtimmig wurde ſchlteßlich noch eine Satzungs⸗ rung gutgeheißen, dahingehend, daß ſe 10 Aktien zu 100/ in tacke von 1000/ umgetauſcht werden können. mit teuten ſchäfts zerluſtvortrag von 45 000„% erhöht wird, durch eine pitalreduktion beſeltigen wird. 1026 ihr Kapital von 3,2 Mill./ auf 450 000% zu⸗ d wie zwei Wochen über die zu ergreifenden Maßnahmen endgültige Beſchlüſſe faſſen. * Baumwollſpinnerei Speyer. Unternehmen ſchließt das abgelaufene.⸗J. mit einem Verluſt von 144 701 R. ab, der ſich durch ben Verluſtvortrag des Vorjahres um 36 862 R. erhöht. Spezlalreſerve in Höhe von 51480% herangezogen werden, während der Reſt von 130 083 R/ zum Vortra Aus der.⸗O. der zum 29. ſteht ein Antrag der Verwaltung auf ſamten Anlagen, maßnahme ſchließen läßt. riſches Konſortium maßgeblich an der Geſellſchaft intereſſiert Zinſen erforderten f trtebsſpeſen 1110 128 R.(750 560), Debitoren 107 861(42 958).,. 1026 331(664 950).“ ausgewiefen, (47 096) und der Gewinn aus der Beteiligung an der Bad: Baum⸗ wollſpinnerei und Weberei.⸗G. in Neurod 98 302 R/, Die Bi Lanz zeigt bei etwa gleichbleibender Mill. R% Grundſtücke 40 576(40 986)., Immobilien 660 908 R. Maſchinen und Kaſſe und Guthaben 5784(31955)., Debitoren und Beteiligungen 2 152 885(2 663 100)., Waren und Materialvorräte (452 368.), denen gegenüberſtehen das Aktienkapital unverändert mit 1,25 Mill., die Reſerven 125 000(175 480)./, Obligationen und 55)., Keditoren 784057(792 089)., Ak⸗ zepte 54 786(8 577)., ausländ. Anleihe 2860 808(2 395 4700.. Börſenberichte vom 20. Juni 1928 nung gelangt. haben. (694 788 R.), Hypotheken 16 417(15 5 Im Gegenſatz zum Vormittagsverkehr eröffnete die heutige freunblicherer ſchritt verſchledentlich zu Deckungen. KK. ͤv„K Börſe in ſei erwogen worden, den Sitz der G. n a ch erlegen, weil die deutſche Finanzgebarung ugspläue der Malmedie& Cie. Maſchinenfabrik Wie fetzt von der Verwaltung beſtätigt wird, Die Verwaltung hofft, nach Durch⸗ Ratkonaliſierungsmaßnahmen Die am 14. Juni 1927 beſchloſſene waren Danat gut behauptet. i bis N v. H. ſchw „ zur Beſeitigung des Verluſt⸗Vortrages Herabſetzung der Buchſalden der Anlage⸗ auf Wertpapiere, Beteili⸗ für Minderung des Nenn Der Betriebs⸗ Für Abfachrei⸗ verwendet werden, ſodaß 1 verbleibt, der auf neue Aus der Bilanz: Grund⸗ , Maſchinen und Apparate Debitoren 3,15(5,7), 0,82(1,29) 82) Kreditoren, 1,02(4,19) Bankſchulden, w. und 22 leben v. H. gebeſſert; Von (4,55), Geſchäft klein. Steuerlaſt? Die o. HV. leben gaben 15 einſtimmig den Abſchluß und eine Dividende Die Mehrheit des bisherigen Kapitals ab 1. Jan. d. Is. von der Allge⸗ in Berlin er⸗ % Stiel. wurden der Die Verwaltung kann dieſe Ka⸗ da ſie dieſe G. für beſonders be⸗ freundlich. Am ſehr ruh nationalen Flau Schrimpff, Dir. Alb. id t, außerdem Oberbau⸗. dert hat. 5. Auch für das lau⸗ einer angemeſſenen Dividende gerechnet wer⸗ teuerbelaſtung für die Weag auf die werden könnte. Das Hauptgeſchäft der G. wo man bereits ſehr ſtark zur Steuer der G. nicht zumuten, ſich eine Dop⸗ beachtet. Im VB und winne Sanierung des Unternehmens zu rechnen. im letzten, am 30. September jahr entſtandene erhebliche Unterbtlanz, die Die Geſell⸗ ze u. der auf 2 Mill. JJ erhöht. Der Aufſichtsrat — Verpachtung der Anlagen. Das zurüzuführen iſt. Zu ſeiner Deckung ſoll zunächſt die gegen ae gu auf neue Rech⸗ Juni einberufenen.⸗B. Verpachtung der ge⸗ Karotti 4 unb Schleſi ächer. kohlen mit minus 1 v. nesmann, Klöckner und Geffürel konnten dagegen bei etwas regerer Nachfrage 1 v. H. gewinnen. 6, Salzöͤetfurth 4 und We verten waren Kleyer mit minus konnten 1 v. H. gewinnen. klein, jedoch konnte der Kurs 7 50 5 Deutſche Anleihen blieben knapp behauptet. länder ruhig und eher etwas i che und Geloͤmarkt wurde Tagesgeld auf 5 Berlin bei kleinem Geſchäft eher ſchwächer Die heutige Börſe bot, es Bild, zeigte te Beteiligung von Seiten der Bankenkundſchaft bemerkbar gemacht haben, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt noch Beſſe⸗ rungen bis zu 2 v. H. nach der erholt, Commerzbank gaben jedoch 4 v. H. nach. Metallbank blieben Schiffahrts werte Am Banken markt Abſchwächung 1,5 v. H. feſtzuſtellen waren. geſtrigen ſtarken waren eher angeboten und Am Montan markt waren Rhein. Braun⸗ H. vernachläſſigt. Rheinſtahl, Phönix, Man⸗ Am Kali markt gewannen Aſchers⸗ ſteregeln 10,5 v. H. Von Aut o⸗ v. H. vernachläſſigt; Daimler In J. G. Farben war das Geſchäft v. H. anziehen. Scheideanſtalt 1 Holzverkohlung waren dagegen ½% v. H. abgeſchwächt. Elektro werten waren Licht und Kraft überwiegend ange⸗ boten und eher ſchwächer; sft dagegen konnten 1,5 v. H. gewinnen. Geſfürel gaben 1,5 v. H. nach; Schuckert Am Renten markt war das Aus⸗ ſchwächer. Im Ver laufe wurde die 1, da die Kuliſſe hauptſächlich in den anfangs ſtark gefragten Spezialwerten zu Gewinnſicherungen ſchritt. Aſchers⸗ 0 J Weſterregeln bis 3 v. H. nach. mit minus ie eher angeboten. Farben waren Die Grundſtimmung ölteb jedoch v. H. ermäßigt. ebenſo wie ſchon ihre Vorgänger, ein aber im Gegenſatz zu der Inker⸗ eine verhältnismäßige Widerſtandsfähigkeit. Dle börſentechniſche Situation des hieſigen ſtark verringerten Engagements weſentlich günſtiger beurteilt, als die Lage in Newyork und Brüſſel. tierungen zuſtande kamen, überwogen zumal ſich an der Zurückhaltung außenſtehender Kreiſe nichts geän⸗ Stärker angeboten waren Stöhr auf die Erklärung der Verwaltung, daß mit einer Extraaus⸗ ſchüttung nicht zu rechnen ſei, minus 40, Bemberg minus 12 v. H. Deutſche Erdöl heute exl. Dividende. Zu Beginn etwas höher lagen Kali werte, Ohrenſtein, Eiſenbahnverkehrsmittel u. Deutſche Ton⸗ u. Steinzeug. Bei letzteren ſcheint die ſtarke Dividendenſteigerung der Domnitzer Ton(18 v. H. 8 Auch einige Maſchinenwerte u. Platzes wird durch ſeine Soweit überhaupt erſte No⸗ —29 v. H. Abſchwächungen, Voigt und Häffner minus 12,5, nach 10 v. H. i..) angeregt zu haben. Montanpapiere waren etwas ſtärker erlauf e' ſetzten leichte Deckungen ein und Banken Schiffe hatten lebhafteres Geſchäft. um 8 J anziehen. Rückgang der Kunſtſeld Auch Chadeaktien konnten Später verſtimmte vorübergehend der weltere ewerte. Die erzielten kleinen Ge⸗ gingen größtenteils wieder verloren und die Kurſe bewegten ſich bei ſehr ruhigem Geſchäft etwa auf Anfangsniveau. behaupte, Ausländer überwiegend etwas ſchwächer. Pfand brief⸗ markt ſtill und überwiegend ſchwächer. ſpannter. Tagesgeld mit 67,5 v. H. Kafſamarkt war bei Bis zum Schluß hielt ſich das Geſchäft in engſten Gren ⸗ Im allgemeinen waren die Veränderungen gegen den An⸗ fang ſehr gering, nur Glanzſtoff hatten 8 v. H. verloren, Bemberg 5, ſche Zement 5,5 v. H. Deviſen gegen Reſchsmark blieben heute ziemlich unverckn⸗ dert, der Dollar notierte.1895. London nach 29.65, was auf die Anleihen Geldmarkt ange⸗ gefragt, ſonſt unverändert. Der kleinem Geſchäft überwiegend ſchwöcher Spanien weiter ſchwach, 29.80 gegen Löſung ſpekulativer Engagements London ebenfalls angeboten mit.88 nach.8808 Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 8% v. 5. Amtſſch was auf eine weitergehende Sanſerungs⸗ Wie verlautet, ſoll ſich ein ſchweize⸗ In... für Diskont ö 19. Jun T G 1 3 9 M. aße% 20. Juni G. 1 Holland 181 881 R. J, Athen Penſionen 1170.,, Be⸗ Abſchreibungen auf Anlagen und Der Fabrikationsgewinn wird mit Danzi Abfälle brachten 120 252 R. Heng Helſingfors Italten Südſlawien Kopenhagen Liſſabon sio Paris Prag Schweiz Soſig Spanien Stockholm Wien Bilanzſumme(4,6 gegen 4,7 Einrichtungen 857 250(810 522)., 744881 R. 2„„ 2 * * * * 0 * * 1 0 * . . „ „ * * 0 0 0 0 0 „ * „ Buenos⸗Aires Frankfurt erholt 2„„ New Dort Rio de Janeiro Haltung. Die Spekulation Anger Auch ſoll ſich eine ſtärkere 221 Brüſſel 100 Belga Canada 1 Canad⸗ „52 100 Gulden 00 Drachmen 500 P. Fr. 10⁰ 100 Kronen „100 Eskudo 100 Kronen „100 Franken 4100 Kronen 100 Franken „100 Leva ſeten 100 Kronen 100 Schilling Vudapeſt 100 Pengö= 12500 Kr. 100 Pe 1 „„ 1 Dollar „1 Milreis 1 Gold Peſ. Dollar 1 Nen 1 Pfd. 168,47 2 Ah= 1 n n nn 2 8 — — o cn * Pes. 1 2 — 2 — 8 2 8 S1 851 S * ld. Pfd. —2 8 . — 2 — 18 2 — . 8 1 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktten und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit 7 verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbͤrſe vom 20. Juni 19 20. 19. Bad. Aſſekuranz 240,0 Continent. Berſ. 110,0 Mannh. Verſich. 152,1 Oberrh. Verſich. 194,0 194,0 .⸗Gef. Seilind. 70.— Brown, Bov.& C. 188.0 „G. Farben 278,0 270,0 Rhenania.. Gebr. Fahr 41. Deutſche Linol. 380,0 Frankfurter Vörſe vom 20. Juni i IJGelſenk. Gußſt.. e Baſt A. ⸗G.. 228.0 228, Bank⸗Akktien. Ie Beraten 15.0 18070 5 e f 165. 141,7 IIlſeng. b. St. A. ante!!! B Taft ſcherskeb. 240,7 IVergm. Elektr. 205,0 202,0 Band f Oran. d. 245,2 250 fall Weſtere 1505 Bean F 8 61.— 60.— Bayr. Bod. Er B. IMannesm.„g. 5 Brei. ⸗Beſig. Oel 81. 0 19. KHarlsr Maſch.. C. H. Knorr 156,0 Mannh. Gummi 84.— Neckarſulmchrz. 68.— Pfälz Müßhlenw. 160,0 Portl. Zem Heid.— ih. Elektr..⸗G. 1870 Rheinmühlenw. 133,0 Wauß& Freytag 147,5 147,0 8 b 305,0 30840 Add. Zucker„151,0 Bank. 170,0 Hypoth. B. 160,0 9. Hypoth. Bk. 195,0 Ereditbank 129,0 Südd. Disconto 143,0 Durlacher Hof Kle 4 Ib. Bad. Pfäl Ludi 2 Schwarktz S.175,0 Werger Worms 151,015 226.2 91 108,7 Mansfeld Akt 11 e e Bayr. Hyp. u. Wb. 1 berſchlc ed 108, 3 W 2255 14175 I tabt⸗Min. A 58/50] Cement Karlſt. 178,0 Io bni Bergb. 20 Chamott.Annw. 136,0 135,0 IAhein Braunk. 303,0 299,0 11 5 W. Albt. 92,—, Salzw. Heilbr.. 213,0 Cont. Nürnd. Bg. Tellus Bergbau 11755 U. 76,007 IDatmler motor 115,0 e.Golb⸗u S. Aſt. 204,0 Transport ⸗Alckien. Dpa un———.— Dingler Zweibr.—.— 168,5 Schantungbahn.——, Dürkoppwerkcst 82.— 150,5 IHapa 169,71 15 5 66 Düſſld⸗ Rat Dürr 50,— 59,— 2 INordd. gloyd 184.0 158,5 Eiſen Kaiſersl. Oeſterr. U. St. B.—— e Fleltr Licht u. n 225 Baltimor, Ohio 105,1 108,5 Elf. Bad. Wolle— dr g maillSt.uuri 2 Induſtrie⸗Altien. e 55 5¹ ich baun nger Maſch. 55, 102.5 0 n 1570 Etting. Spin.. 220 kainzer St.⸗A. 5 Fab 5 85. Wlener Bankver. 15,75 Schöfferh. Bind. 887,0 Nee 116,5 Württ, Rotenbk.———— Schwarz ⸗Storch 136,0 176,03. G. Farben 27275 Mann Berſ⸗G.., Werger 190,01 ahr hebr. Pirm 38.— rankf. All. Vers. 194,5 Abt, Gebr. 42.02 Belt. Hull. GIs. 130,0 beit. N. 7 58 Adler Oppenh. Fa e Jetter 1 80 7 5 N Adler Kleyer. 110,0 kf. ok.& Sit. 79, 1A. E. G. St.⸗A. 182,8 Fuchswaggon E. VBergwerkt⸗Alttlen. dcn dur g TGolbſchmidt T. 90.25 9 TBochumer uz Aſchaff. Zellſtoff 210,0 208,2 Gritzner N. Hurt 13755 JBuderus Eiſen 68. 88,50 Bahnbd.Darmſt.———. Hrteftw m bee 888 1D. Luxem. Berg. TBarmer Bankv. 34770 1Berkiner Hand. 278.5 ICom. u. Prinb. 192,5 IDarmſt i. Nb. 289.0 D. Hypothekenbk. 185,5 J Deutſche Bunk 187,5 S 119,7 D. Ueberſee⸗Bk. D. Vereinsbank 1020 1Diseconto⸗ Ges. 464,8 1 Dresdner Bank 285.7 Irlfrt. Hyp.⸗Bk. 152,0 JMeian u. MG 140,2 IMitteld. 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Großmann 85,25 Jrüns Bilfinger 160,0 Gruſchwitz Textil 93,25 19. Uhrenfbr. Furtw.— Ber. deutſch.Oelf. 70, B. f. ch. Jd. Mainz 88.— Ver. Stahlwerk Ber. Ultramarin. 153,4 Ver, Zellſt. Berl. 152,5 — Vogtl-Maſch. St. 81,.— Boigt& Häff. St. 218,0 Bolth. Seil. u. K. 85. Wayß é Freytag 148,1 Tell Waldb, St 325.5 Porzellan Weſſel 25.— IRheinelekt S. K 168,0 Ah. Maſch. Leud.— Rhenanig Aach.—.— Riebeck Montan—.——, Node a——— Rodberg Darmſt.—— 1 Gebr. oeber, D. 131,7— Freiverktehrs⸗Kurſe. Benz Drown, Boy. Raſtatter Wagg.—— an Draht 92.50 Ufa Sauer 89g. 6— Schnellpr. Irkt. 78. Saen a 00„ uckert, Nrög. 204,0 200, 5„159, 2 69,— Feſtverzinsliche Werte. 5 M. Egeſt. 58,— 1330 76,45 Hanz Nene—.— D. An! Ablöſgſch. 18. 8 Hanſa Lloyd.. 40) b. Sabi 104.0.⸗Wien Gum. 93,— 8% Mg. Stadt. 28 98,50 arkort Bergwk. 80,50 Se ychldpfö/s 95,75 IHarpen. Bergb. 159,5 150.2 8% POpGldpf 5/9 80.— 96,— 1 5 Maſchin. 23,.— 4% D, Schutzg. 98 1030—.— ebwigshülite 95,50 Trleot. Beſta. A.—.— 4% D. Schuß. 16 88.25 fe 5 Maſch. 62,25 ind KAufferm. 114,0 er Börſe vom 20. Jun 1 8 1550 99.— ISoeſch Eff. St. 141,0 IHohenloh.⸗Wk. 82,.— Phil. een 149,5 orchwerke Humboldt Mſch ISiſe Bergbau. 251,5 75 Jüdel 2. G0, 425,0 Gebr. Junghans 89,— Kahla Porzellan 159.7 ITRaliw. Aſchersl 249,0 8 Maſch.. T. M. Kemp 88 0 Klöcknezwerke 132,0 509 E. 5. 154,5 78,75 fl0 m.& Jourb. 66, Gbem. Albert. 89,.— Concord. Spinn. 182,0 IDaimler Benz 114,6 1 Deſſauer Was 215,2 12. 157,0 Dtſch.⸗Juxbg.. ,. D. Eiſend⸗ Stan. e 1Deutſche Erdöl 142,5 Diſch. Gußſtahl, 95,.— Deutſchektabelßw.——. Deutſche Nali—.— IBiſche Maſch. 58, IDtſche Steinzg. 276,8 Deutſche Wollw. 56.— Deutſch. Elſenh. 80,25 2] Donners marckh.—.— Diülrener Metall 2275 200, Dürkoppwerke. 62.50 15 Dynamit Nobel 130,0 Slektr. Lieferung 172,2 TElktr Licht u. K, 228,5 1 a 5 8 nzinger⸗Union 60, Eich. Bergwerk 205,0 192.0 „50 —.— 3 Lift co. 119,0 13570 240,0 Juduſtrie⸗Alktien. Accumulatoren, 189.5 189,7 Abler& Oppenh. Adlerwerke 109,2 A⸗ G. f. 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Web Lind. 205.0 Mez Söhne. 8 Miag⸗Mühlen 150,0 149,0 1 4. 5 1 05 5 Wolf, Buckau—.— otoren Pauz 64,— 68, ellſtoff Verein 158 Motoren Mhin.——— Paelig Walde 30875 Sreiverkehrs⸗Kurſe⸗ Adler Kali Denz⸗Motor Deutſche Petrol. 55/56 Diamond. 17,85 e„„ 95,.— ochfregueng 200,0 5715 e 181,0 Petersb. It. Hb. 20 Ronnenberg., Ruſſenbank. 3,20 Sloman Salpet 9295 12180 Phosph.——— 2 91, a) Reichs u. Staatspap, Dun Ablöſgſch 181,50 dto 1154 5 ohne Auslöſger. 18,80 6% Reichsanl. 27 87,50 Goldanleihe 95,80 95,80 %8 8. Kohlenanl. 18,81 5% Prß. Kalianl. 6,77 10% Mh. Stadt25 104.0 8% Mh Stadt. 26 93,50 5% Roggenwert..55 5% Moggenrentb 8,60 5¾ Lanbſch. Rog 3,68 b) Ausl. Nentenwerke. 5¾% Mexkkane nn 4½ Deſt. Schaßa. 4%„ Goldrente. 4%„ con. Rte.— 4½%„ Silberrte 4½%„Papierrte 4% Türk. Ad. Anl. %% Bagd.⸗Eiſ.! 12,— *ů— 11 —.— 1 %% 1* 4% Türkamtfknt 17,0—— %, Bollob, 1911 11,75 12, „400 F.-l 25,— 25,28 „„—.— 5% len„ 2 4%„„ oldrie 28,28 1 15 onr..70 5% 00. Std. alte 6% Oe. UI X Sr 4% Oe. Goldpri. .60% Sböck. a. 19. 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Stahlwerke ns Ber mere 188 0 t 133. 5 b Hegel elegraph 8888 8 2% Ste Boigler Haeffner 228,72 27 ee Vogtländ Maſch. 78.— 75,25 1 5 111610 Wanderer Werte 150,0 1113,25 18,48 Moor. Mkt. SW 9 2 * Mittwoch, den 20. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Opliſche Gicherheits⸗Verkehrsſignale i im Nacht⸗Flugdienſt Die gefürchtetſten Feinde der Luftſchiffahrt ſind auch heute noch Dunkelheit und Nebel, wogegen ſich der Pilot kaum irgendwie erwehren kann. Da aber Nachtflüge auf weiten Luftfahrtſtrecken zur zwin⸗ genden Notwendigkeit geworden ſind und eine Unterbrechung ſelbſt bei ſchlechter Sicht und im tiefſten Dunkel meiſt un⸗ möglich iſt, blieb es eine der wichtigſten Aufgaben, den Flug des Fahrzeuges durch entſprechende verkehrstechniſche Schutz⸗ maßnahmen von der Erde aus zu ſichern. Für dieſe Zwecke wurde jedoch bemerkenswerterweiſe bis jetzt von dem als an⸗ erkannt beſten Mittel— das iſt die Signalgebung innerhalb der Luftfahrtzonen durch ein weitmaſchiges Netz von Leucht⸗ feuern— verhältnismäßig wenig Gebrauch gemacht, unbe⸗ ſchadet deſſen, daß ſich die einzelnen Lichtſignalſtationen, die zur planmäßigen Beleuchtung für den kontinentalen Luft⸗ verkehr dienen ſollen, je nach ihrem Beſtimmungszweck der verſchiedenartigſten Befeuerungsſyſteme bebienen können. Für Großſtädte und Induſtriezentren würden beiſpielsweiſe durch die in der tieferen Flugſphäre lagernde Dunſtſchicht, durch den Reflex der Straßen⸗ und Reklamebeleuchtung und durch den Widerſchein der aus Eſſen⸗ und Induſtrieöfen lodernden Flammen lediglich nur die ſtärkſten Anſteuerungs⸗ feuer genügen, um eine abſolut ſichere Kennzeichnung der Landungsplätze möglich zu machen.— Alle konſtruktiven und praktiſchen Verſuche, die ſeitens der Luftfahrt⸗ und Beleuch⸗ tungsinduſtrie für eine rationelle Durchführung des Licht⸗ ſingnalweſens unternommen wurden, ließen erkennen, daß ſich die Lichtintenſität vor allem auf den Horizont konzen⸗ trieren muß, eine Erfahrung, die übrigens längſt bei den See⸗Leuchtfeuern ihre Beſtätigung gefunden hat. Für die Reichweite dieſer rein horizontal konzentrierten See⸗Feuer gibt u. a. der in der Nähe von Dijon(Frankreich) auf einem 584 Meter hohen Berge gelegene Leuchtturm von Mont Afrique ein frappantes Beiſpiel, deſſen Licht mit einer Stärke von einer Milliarde Kerzen einen Um⸗ kreis von 600 km beſtrahlt und ſpeziell zur Sicherheit der Nachtfluglinie Paris— Algier von unſchätzbarer Bedeutung iſt. Bei völlig klarem Horizont können die Licht⸗ wellen von Mont Afrique aus höherer Fliegerregion ſogar von Brüſſel, Frankfurt oder München aus geſichtet werden. Während aber die Seefeuer ihr volles Licht lediglich nach dem Horizont ſenden, bedingt es das Leuchtſignal⸗ weſen für den Luftverkehr, daß wenigſtens ein Teil des Lichtes auch nachoben gelenkt wird, wozu allerdings eine erheblich ſchwächere Lichtſtärke genügt.— Zur Vermei⸗ dung einer Blendung des Piloten durch die ausſtrahlende Licht⸗ guelle dürfen die Feuerſignale auch niemals unmittelbar über dem Flugplatz wirken. Die Sichtweite einer Lichterſchei⸗ nung wächſt bekanntlich ſtets mit der Größe des leuchtenden Bildes, was auf den von den Randſtrahlen erzeugten Augen⸗ winkel zurückzuführen iſt.— Unter Berückſichtigung der Schwierigkeiten, die ſich für die Schaffung großer leuchtender Flächen ergeben, iſt nun für den kontinentalen Luftverkehr ein ſogen. Viellampenfeuer kon⸗ ſtrutert worden, bei dem ſich das leuchtende Bild dadurch ver⸗ größert, indem ein Syſtem von einzelnen Lampen— über eine entſprechende Fläche verteilt— in Form eines Kegel⸗ ſtumpfes aufleuchtet. Ein deraartges„Viellampenfeuer“ [Syſtem Pintſch) geſtattet bei wolkenloſem, klaren Himmel eine Rundſicht von 60 km. Andere gut bewährte Anſteuerungsfeuer ſind in der Weiſe ausgebildet, daß ein Lichtſtrahl von oben auf einen ſchräg geſtellten Spezialſpiegel fällt, welcher den Strahl ſowohl horizontal als durch Drehungen nach allen Seiten hin das Feuer aufblitzen läßt. Mit dieſen Drehſpiegel⸗Feuern ſind bereits die Flug⸗ häfen von Köln und Leipzig ausgerüſtet, während die Be⸗ ſeuerung der eigentlichen Nachtflugſtrecke durch lichtſchwä⸗ chere Zwiſchenfeuer von Hafen zu Hafen erfolgt, von denen trotz möglichſter Lichtſtärke ſparſamſter Brennſtoff⸗ verbrauch gefordert wird. Dieſe letzteren Signalſtationen liegen in der Regel jeweils 20 km auseinander, wie die ver⸗ bindenden Glieder einer leuchtenden Kette, über die das Flug⸗ 25 Fahre deutſche Funktechnik Von Chriſtoph Carlowitz In dieſen Tagen, da eines der heißumworbenſten Ziele der modernen Phyſik, der drahtloſe Fernſeher, langſam greif⸗ bare Geſtalt annimmt und bereits einigermaßen erkennbare Uebertragungen lebender Bilder geſtattet, jährt ſich zum fünf⸗ undzwanzigſten Male der Tag, an dem durch den Zuſammen⸗ ſchluß der beiden deutſchen Funkſyſteme Slaby⸗Arco und Profeſſor Braun zu einem Einheitsſyſtem die Grundlage für unſre heutige, den ganzen Erdball umfaſſende Telefunken⸗ Geſellſchaft geſchaffen wurde. Sechs Jahre zuvor, im Mai 1897, war es dem Italiener Marconi erſtmalig gelungen, den 5 Km. breiten Briſtol⸗Kanal im Südweſten Englands draht⸗ los zu überbrücken. Profeſſor Slaby von der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, der ſich damals ebenfalls mit der Funkentelegraphie beſchäftigte, hatte dieſen denkwürdigen Verſuchen als Gaſt beigewohnt. Zurückgekehrt, ſtellte er neue Verſuche an, und bereits im Oktober des gleichen Jahres gelang es ihm, die Entfernung von 31 Km. drahtlos zu über⸗ brücken. Außer Slaby, der ſich mit dem Grafen Arco zu gemeinſamer Arbeit vereinte, hatte ſich zu gleicher Zeit auch der Straßburger Profeſſor Braun mit der Radiotechnik be⸗ ſchäftigt. Er konnte im Jahre 1898 eine wichtige Erfindung, den geſchloſſenen Schwingungskreis, zum Patent anmelden, und die Brauchbarkeit ſeiner Erfindung an der drahtloſen Verbindung zwiſchen dem Feuerſchiff Elbe J und einer in Cuxhafen aufgeſtellten Küſtenſtation, die von ihm 1899 gebaut wurde, erproben. Schritt für Schritt entwickelte ſich das deutſche Funkweſen weiter. Bereits um die Jahrhundertwende konnte der Luft⸗ ſchifferabteilung eine fahrbare Funkenſtation angegliedert werden. Arco hatte inzwiſchen bei ſeinen Verſuchen mit der Kriegsmarine Reichweiten von 49 Km. Entfernung erzielt. Braun verbeſſerte ſein Syſtem durch die Schwungradſchaltung für Empfänger. Slaby gelang die Abſtimmung durch eine Multiplikatorabſtimmungsſpule. Dieſe immer neuen Ver⸗ auch gegen die Höhe reflektiert und zeug hinwegſchwirrt, um an deren Ende in dem lichtſtarken Anſteuerungsfeuer das ſichere Ziel zu finden. Aehnlich der Nachtfluglinie muß auch die Landungsfläche beleuchtet werden, daß der Pilot unmittelbar vor der Lan⸗ dung das ſogen. Rollfeld überſehen kann, was nicht weniger wichtig iſt, als die ſtarken Markierungsfeuer, die dem Flie⸗ ger ſchon aus weiter Perſpektive den Landungsort bezeichnen. Für dieſen Zweck genügen—8 kreisförmig aufgeſtellte Lam⸗ pen, deren Lichtreflex ſchräg nach unten fällt, um jede Blen⸗ dung zu vermeiden. Eine einwandfreie ſch attenloſe Be⸗ leuchtung, die zur vollſtändig gleichmäßigen Erhellung des ganzen Rollfeldes dient, iſt durch das Ueberſchneiden der Licht⸗ becher der einzelnen Lampen erreicht worden. Ein weiteres wichtiges Moment iſt noch das Anzeigen der Windrichtung über der Landungsfläche, was man dadurch zu löſen ſuchte, daß um eine Achſe drehbare Windrichtungs⸗ anzeiger(in Flugzeugform) aufgeſtellt werden, die ſich auto⸗ matiſch nach der Windrichtung einſtellen. Selbſtverſtändlich ſind auch dieſe Windrichtungsflugzeuge nachts beleuchtet. Schließlich werden außerdem hohe Hinderniſſe, Schornſteine, Leitungsmaſten ete. in Nähe der Landungsplätze angezeigt und zwar mit Hilfe von Leuchtkegeln, das ſind weiß geſtrichene Kegel, die mit der Spitze nach unten hängen und durch die Strahlen eines am Fuß des Hinderniſſes aufgeſtellten kleinen Scheinwerfers aufleuchten. Dieſe Markierung iſt beſonders bei Hochſpannungsleitungen vorteilhaft, weil nun das Aus⸗ wechſeln der Scheinwerferlampen ein Beſteigen des Gitter⸗ maſtes nicht mehr erfordert, ſondern bedeutend einfacher und vollſtändig gefahrlos vor ſich geht. Die neuen, durch Linſenſyſtem verſtärkten Lichtquellen ſind für den geſamten Nachtflugverkehr ein dringendes Bedürfnis geworden, nachdem die bisherigen Sicherungsmöglichkeiten ſehr zu wünſchen übrig ließen und ſo manche Flugzeugkata⸗ ſtrophen nur auf fehlende oder mangelhafte Leuchtfeuer⸗ ſignale zurückzuführen waren, die bei plötzlich einbrechender Dunkelheit oder undurchdringlichen Nebelſchwaden dem Pilo⸗ ten jedes Orientierungsvermögen vereitelten. beſſerungen der Apparate führten zu immer größer werden⸗ den Reichweiten der Funkenſtationen. Die bereits erwähnte Küſtenſtation Cuxhafen, die nach dem Syſtem Slaby⸗Arco ausgerüſtet war, konnte mit dem Dampfer Deutſchland auf 150 Km. Entfernung die Verbindung erzielen. Inzwiſchen war freilich die von Marconi gebildete Ge⸗ ſellſchaft auch nicht müßig geweſen. Der Erfinder ſelbſt arbeitete ohne Unterlaß an der Erweiterung des Wellen⸗ bereichs. Bereits im Juli 1897 ſtellte er im Golf von Spezia Verſuche an, bei denen er 18 Km. Entfernung überbrücken konnte. Es folgte die drahtloſe Verſtändigung zwiſchen der franzöſiſchen Südküſte und Korſika(175 Km.), zwiſchen Kap Lizard und der Inſel Wight(300 Km.). Am 12. Dezember 1901 wurde zum erſten Male zwiſchen Poldhu in Cornwallis und St. John in Neufundland auf 3400 Km. Entfernung der Ozean überbrückt. Ein Jahr darauf wurde die Stimme der Station Poldhu bereits in 5100 Km. Entfernung wahr⸗ genommen. So ſtanden die Dinge, als ſich die beiden deutſchen Radio⸗ ſyſteme Slaby⸗Areo(deſſen praktiſche Ausführung die A. E. G. übernommen hatte) und Profeſſor Braun(das von S. u. H. gebaut wurde), am 27. Mai 1903 zu einem deutſchen Einheits⸗ ſyſtem verſchmolzen. Die Herſtellung und weitere techniſche Vervollkommnung der für die Funkentelegraphie in Frage kommenden Apparate wurde einer Tochtergeſellſchaft der bei⸗ den Firmen anvertraut. Als„Geſellſchaft für drahtloſe Tele⸗ graphie m. b.., Syſtem Telefunken“(ſeit 1923:„Telefunken, Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie“ benannt) hat dieſe Ver⸗ bindung der beiden damaligen deutſchen Funkſyſteme die Entwicklung der deutſchen Radiotechnik und ihre Ausbreitung über den ganzen Erdball in glücklichſter Weiſe gefördert. Kaum ein Jahr iſt ſeit der Gründung der Telefunken⸗Geſellſchaft vergangen, ohne daß nicht neue Fortſchritte der Funktechnik zu verzeichnen geweſen wären. Der Wettſtreit zwiſchen den einzelnen Syſtemen(außer Marconis Syſtem gab es ſehr bald noch verſchiedene andere) hat die Radiotechnik ganz ungemein befruchtet. Nachdem ſich die Brauchbarkeit der Telefunken⸗ Stationen im Herero⸗Aufſtand und im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege erwieſen hatte, wurde 1905 die erſt eigene Küſtenſtation in Montevideo mit 1500 Km. Reichsweite errichtet. In dieſer Zeit ging man auch zum Hörempfang über. Im nächſten Jahre begann man mit dem Bau der Großſtation Nauen, deren Stimme ſeither den Ruhm der Telefunken⸗Geſellſchaft über den ganzen Erdball verbreitet hat. Die Einführung des Kriſtalldetektors und das erſte drahtloſe Telephongeſpräch über 40 Km. Entfernung kennzeichnen weiterhin das Jahr 1906 zu einem ſehr bemerkenswerten in der deutſchen Funk⸗ geſchichte. Mit den von Profeſſor Max Wien erfundenen tönenden Löſchfunken wurde eine ſehr beachtenswerte Erhöh⸗ ung der Reichweite und Betriebsſicherheit erzielt, da die atmo⸗ ſphäriſchen Luftſtörungen beſſer als bisher ausgeſchaltet wer⸗ den konnten. Mehr und mehr eroberten ſich die Löſchfunken auch die Dampfer der deutſchen Handelsflotte. Nauen ſtei⸗ gerte im Jahre 1908 ſeine Reichweite auf 4600 Km. und ver⸗ wandte damals zum erſten Male einen Mikrophonverſtärker. Die Ausrüſtung der deutſchen Handelsſchiffe mit Telefunken⸗ einrichtungen wurde einer im Jahre 1908 gegründeten„Deut⸗ ſchen Betriebsgeſellſchaft für drahtloſe Telegraphie m. b..“ üherlaſſen. In ſteter Entwicklung erobert ſich das Telefunkenſyſtem immer größere Gebiete des Erdballs. 1911 erhält Nauen eine amerikaniſche Gegenſtation in Sayville, die uns zum Ein⸗ tritt Nordamerikas in die Reihen unſerer Feinde wertvolle Dienſte leiſtete, da die Kabel gleich bei Kriegsausbruch zer⸗ ſchnitten wurden. Aus der Vorkriegszeit iſt noch die Ein⸗ führung der Hochfrequenzmaſchine, der erſte Luftſchiffſender im„Z. II.“ der Hochfrequenzverſtärker, die Erwerbung der Kathodenröhre von Lieben und das Rückkopplungspatent von Meißner beſonders zu erwähnen. Nauens Stimme erreichte immer größere Stärke. Der im Jahre 1911 errichtete 200 Meter⸗Maſt mit 80 Kilowatt Sendeenergie wurde im Jahre 1918 burch einen Maſt von 260 Meter Höhe übertroffen. Wind⸗ huk vernimmt 1914 in 8000 Kilometer Entfernung die Stimme der heimatlichen Großſtation. Noch während des Krieges kann Nauens Stimme derart verſtärkt werden, daß Buenos Aires in 12 000 Kilometer Entfernung ihren Ruf vernimmt. Die Nachkriegszeit brachte 1923 die Anwendung der drahtloſen Telephonie in Geſtalt des Rundfunks, und damit eine ſo große Anzahl weiterer Vervollkommnungen und Neuerungen der Funktechnik, daß eine Aufzählung an dieſer Stelle unterhlei⸗ ben muß. Die als Karlographie bezeichnete drahtloſe Ueber⸗ tragung von Schrift und Bild gelangt ohne Zweifel noch zu großer Bedeutung. So ſteht heute die Telefunken⸗Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphte nach fünfundzwanzigjähriger Tätig ⸗ keit im Mittelpunkt einer erdumſpannenden Technik, deren Entwicklung noch keineswegs abgeſchloſſen iſt. Ing. Kirsch Runofunk⸗ Berater Die Ausbreitung der Rundfunkwellen Allgemein iſt bekannt, daß die in die Sendeantenne ge⸗ ſchickte Hochfrequenzenergie ſich in Form einer elektromagnett⸗ ſchen Schwingung wellenförmig nach allen Seiten ausbreitet. Zahlreiche Verſuche ſind ſeit der erſten drahtloſen Verbindung Marconis von den Forſchern aller Länder angeſtellt worden, um den Unregelmäßigkeiten nachzuſpüren, denen die Wellen⸗ züge auf ihrem Aetherflug durch die verſchiedenartigſten ört⸗ lichen Einflüſſe unterliegen. Dabei wurden im allgemeinen nur die atmoſphäriſchen Verhältniſſe unterſucht, in der An⸗ nahme, daß die Funkwellen ihren Weg ausſchließlich durch den Aether nehmen. Ein amerikaniſcher Forſcher James Rodgers dehnte die Verſuche auch auf die Erde aus und erzielte auf dieſem unterirdiſchen Wege beachtenswerte Erfolge. Anſtelle des üblichen Luftdrahtes verſenkte er einen Kupferdraht in einen tiefen Brunnen und konnte feſtſtellen, daß, je tiefer der Draht dabei zu liegen kam, je beſſere Empfangsergebniſſe er⸗ zielt wurden. Sogar europäiſche Darbietungen will er mit dieſem Enddraht aufgenommen zwaben. Er dehnte ſeine Unter⸗ ſuchungen nunmehr auch auf das Senden aus und es gelang ihm, den eindeutigen Beweis zu liefern, daß ſeine Zeichen in dem 3000 engliſche Meilen entfernten Kalifornien, ſpäter ſogar in Frankreich aufgefangen wurden. Rodgers iſt nun der An⸗ ſicht, daß der Weg durch die Oberfläche der Erdrinde den Funkverkehr weit ſtörungsfreier und auch wirtſchaftlicher ge⸗ ſtalten würde als auf dem Luftwege. Die hohen Anlagekoſten für die Antennentürme würden wegfallen, Unwetterſchäden könnten nicht auftreten, die Koſten für die unterirdiſche An⸗ lage wären bedeutend niedriger. Empfangsgerät, Antenne und Lautſprecher im Koffer Ein Erfolg der deutſchen Radiotechnik! Die Verfeinerung der Sendedarbietungen und die tech⸗ niſche Vervollkommnung des Empfangsgerätes für den Rund⸗ funk haben dazu beigetragen, daß der Rundfunkhörer, wo er auch immer weilt, den Genuß des Rundfunks nur ſehr un⸗ gern entbehrt. Hat ſeither viele Radio⸗Liebhaber die um⸗ ſtändliche und koſtſpielige Anlage einer Antenne, welche viel⸗ fach noch die Genehmigung des Hausherrn notwendig machte, und deren Anbringung oft großen Schwierigkeiten unter⸗ worfen war, von der Anſchaffung einer ſolchen Anlage ab⸗ gehalten, ſo iſt mit dem neuen Lorenz 6 Röhren ⸗Kof⸗ ferempfänger(Superhet)„Weltſpiegel“ mit einem Mal die Sachlage anders geworden Dieſes neue Kon⸗ ſtruktionswunder bietet in techniſcher Höchſtvollendung die Möglichkeit, wo immer es auch ſei, die Sendedarbietungen gut aufzunehmen. Was ſich vor den Mikrophonen der europäiſchen Sender abſpielt, das nimmt der neue Lorenz⸗Koffer⸗Empfän⸗ ger auf und gibt es durch ſeinen eingebauten, trichterloſen Lautſprecher in natürlicher Klangfarbe wieder. Der geſchmack⸗ volle Lederkoffer enthält eine vollſtändige Empfangsanlage mit Antenne in ſeinem Innern, die beim Oeffnen des Kof⸗ fers ſofort betriebsfertig iſt. Kann man ſich etwas reizvolleres denken als überall, wo immer es auch ſei, vollkommen unab⸗ hängig von Zeit und Ort, von guter Muſik begleitet zu ſein? Auf der Reiſe, bei Ausflügen zu Waſſer und zu Land, im Auto und nicht zuletzt im eigenen Heim, kurz überall, wohin er ſein Gerät mitnimmt, kann der Funkfreund, ohne beſon⸗ dere Vorkehrungen treffen zu müſſen, die Sendedarbietungen aufnehmen. Eine kinderleicht zu handhabende Einſtellung ſowie je ein kleiner, unauffälliger Drehknopf zur Regulierung der Lautſtärke bezw. zum Umſchalten auf die einzelnen Wel⸗ lenbereiche bilden die ganze Abſtimmvorrichtung. Dieſes ideale Rundfunkgerät wird ſich zweifellos bald den deutſchen und ausländiſchen Markt erobern. K. H. Verantwortlich: Kurt Ehmer 2 7 ——— 2 Metttwoch, den 20. Juni 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Seits. Nr. 282 Der Roman eines Wolfshundes Von H. G. Evarts Zwanzigſtes Kapitel Spät am Nachmittag kam Kinney zum Lagerplatz geritten und brachte Morans Lieblingsreitpferd mit, wie es im Briefe erlangt war. Er brachte auch die Neu igkeit, daß er Har⸗ mon geſichtet habe, der etwa fünf Meilen öſtlich von der Hütte kampierte. Moran fragte ſtch, mit wieviel Gegnern ſie zu rechnen haben würden, wenn Blitz das Verſteck der Bande aufſpürte. Es war ſicherlich eine hübſche Zahl noch dazu tollkühner Ge⸗ ſellen, Männer, die nie daran denken würden, die Waffen zu ſtrecken. Er machte Vermont einen neuen Vorſchlag, dem dieſer nach einnger Ueberlegung zuſtimmte. Harmons glück⸗ liche Ankunft vereinfachte die Ausführung des Planes. Beim Abſchied verſprach Kinney, am folgenden Tage Harmons Lager aufzuſuchen. Er ſollte einen Brief ſowie mündliche Botſchaft von Moran überbringen; der Brief war an den Eigentümer der Bar T Farm gerichtet und erſuchte um die Bereitſtellung aller Burſchen, die für die nächſten zwei Wochen entbehrlich wären. Die mündliche Botſchaft galt Harmon ſelbſt und bat ihn, den langen Weg zur Farm zu machen, um die verlangten Leute herbeizuführen. Moran war überzeugt, daß ſein Wunſch ſofort Erfttllung finden würde, denn die Männer, an die er ſich wandte, waren alterprobte Freunde. Harmon mit den Burſchen von der Bar T ſollte getrennt von Vermonts Gruppe ein Lager auf⸗ ſchlagen und den Augenblick erwarten, da ſeine Hilfe ge⸗ braucht würde. Kurz nach Kinneys Abſchied wurde Blitz unruhig. Es verlangte ihn nach dem Mädchen zurück und nach der Ruhe der Hütte. Moran merkte es und abermals ſandte er ihn mit einem Briefchen ab. Er mußte dies tun, ſonſt hätte wohl Blitz eigenmächtig Abſchied genommen. Bei Tagesanbruch erſchien er wieder und das Training wurde fortgeſetzt. Nicht weniger als ein halbes dutzendmal mußte er Vermonts Auf⸗ enthalt aufſpüren, oft genug, um ihm die Sache ſchon herzlich langweilig zu achen. Dieſe Art des Marſchierens an der Leine war ihm außerordentlich läſtig. Der folgende Tag verging in gleicher Weiſe, nur daß man Blitz auf die Spur verſchiedener Leute hetzte. Er wußte nun ſchon, was Moran von ihm verlangte, und bei jeder neuen Suche wurde ſeine Leiſtung beſſer, bis er zuletzt die 85) ganze Arbeit allein bewältigte, indem er an geſpannter Leine zielbewußt den Spuren folgte. Nichts von alledem, was Blitz bisher in Morans Schule erlernt hatte, war ihm ſo wenig ſpaßhaft geweſen, wie der jetzige Unterricht. Vielleicht wegen der Leine, die ihm die Bewegungsfretheit nahm. Doch, was auch immer der Grund war, er betrachtete es jedenfalls als ödummes und zweckloſes Spiel, dieſes unaufhörliche Aufſuchen von Menſchenſpuren, die man dann ſofort im Stich ließ, um neuen nachzugehen. Seine eigene Neigung hätte ihn die Menſchen eher meiden als aufſuchen laſſen, und nur weil es Morans Wunſch war, blieb er bei ſeiner Aufgabe, für deren Löſung er ſtets herzliches Lob erntete. Am Ende des zweiten Tages war er ſo weit, jede Spur ſofort aufzunehmen, auf die ihn Moran hetzte. Am Morgen des dritten Tages ritten Moran und Ver⸗ mont vom Lager ab, kurz wachdem Blitz von einem nächtlichen Ausflug zurückgekehrt war. Moran kannte die Gegend ſo gut wie kaum ein zweiter, und bevor noch die gefährliche Jagd begann, hatte er ſich genau zurechtgelegt, welche Punkte für einen Aufenthalt der Bande ernſtlich in Betracht zu ziehen waren. Dadurch war die Arbeit von vornherein vereinfacht. Vor allem ſchlugen ſte die Richtung nach der Wapitt⸗Waſſer⸗ ſcheide ein, aber ſie hielten ſich dort nicht lange auf, denn der Umſtand, daß der Shoſhone⸗Abhang jedes Jahr zur Herbſt⸗ zeit von zahlreichen Jägern beſucht wurde, von denen doch einer oder der andere im Laufe der Zeit das Neſt ſicher hätte aufſtöbern müſſen, ſprach gegen die Wahrſcheinlichkeit, daß die Bande hier ihr Verſteck hatte. Die gefährliche Suche bot nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn ſte ſich auf die unwegſamſten Punkte der Gegend beſchränkte. So verbrachten ſie auf Mo⸗ rans Vorſchlag den erſten Tag damit, die zerklüftete Waſſer⸗ ſcheide zwiſchen Thoroughfare und Nellowſtone abzuſuchen. Blitz fand keine Spur von Menſchenwitterung und auch die beiden Männer ſahen keinerlei Anzeichen, die auf die Nähe der Bande ſchließen laſſen konnten. Sie hatten noch nicht die Hälfte des Rückens hinter ſich, als Moran bereits ſicher war, daß auch hier nichts zu finden ſein werde. Blitz ſcharfe Sinne hätten längſt eine noch ſo ſchwache Spur der Bande wittern müſſen. Nichtsbeſtoweniger ſetzten ſie die be⸗ gonnene Nachforſchung fort, und um ganz ſicher zu ſein, lugten ſte in jeden Winkel dieſer ſchrecklichen Wildnis; doch alle Mühe war vergebens. Nachts waren ſte bereits am Ende der Waſſerſcheide angelangt, dort, wo ſie ſich mit der Maſſe der Hauptgebirgskette vereinigte. Die nächſten zwet Tage ſuchten die beiden Männer die Gegend des Nellowſtonefluſſes ab, auch hier ohne Erfolg. Sie ſtießen auf viele alte Menſchenſpuren, einige Fetzen Papier, die Aſche von zwei Lagerfenern, ein Dutzend undeutlicher Fußſpuren, die aus der Zeit des beginnenden Frühlings ſtammten, wo die Erde infolge der Schneeſchmelze noch feucht und ſchwammig iſt. Moran und Vermont zweifelten keinen Augenblick, daß dieſe Zeichen von der geſuchten Bande her⸗ rührten. Andere Leute kamen kaum ſo zeitig im Frühjahr ins Hochland herauf. Durch neun Monate des Jahres konn⸗ ten ſie ungefährdet im ganzen Gebirge herumſtreichen; nur 5 ſolange die Päſſe ſchneefret waren und von Zeit zu Zeit Pack⸗ tierzüge paſſterten, waren ſte zur Vorſicht gezwungen und mußten ſich auf ihren eigentlichen Schlupfwinkel zurückziehen. Doch ſogar zu dieſer Zeit durften ſie es wagen, in kleinen Gruppen zu zweit oder dritt herumzuſtrolchen, ohne beſondere Gefahr, geſehen, geſchweige denn erkannt zu werden. Nacht für Nacht lief Blitz zur Hütte zurück, und jeden Morgen ſandte ihn Betty wieder zu Moran. Die beiden Männer waren ſchon recht weit von ihrem Ausgangspunkt entfernt, und Blitz hatte jedesmal eine hübſche Strecke zurück⸗ zulegen. Doch da die beiden tagsüber nur langſam vorwärts kamen und im Durchſchnitt kaum acht Meilen machten, war es für Blitz keine beſondere Anſtrengung, ſeine nächtlichen Beſuche fortzufetzen. 355 Am vierten Tage ber Jagd ritten ſte morgens den Yellowſtone abwärts. Ste beabſichtigten, die Waſſerſcheide zwiſchen dieſem und dem Snakefluß aufzuklären, nahmen die Richtung auf das Atlantieflüßchen, das ſich dem Nellowſtone zuwendet und ließen ihre Pferde nahe ſeiner Mündung einem dichten Gehölz zurück. 1 Ein ausgetretener Wildpfab führte von hier das Flüß⸗ chen aufwärts. Auch da fanden ſich zahlreiche Anzeichen von Menſchen und mancherlei Beweiſe dafür, daß dieſer Steig viel von Pferden begangen war. Kaum waren ſie einige Bard flußaufwärts gekommen, als Moran Blitz' wachſende Uun⸗ ruhe wahrnahm. Der Hund wußte recht gut, was es da oben neues gab, und Moran ſtudterte ſein Benehmen genau. Blitz meldete keineswegs, daß er irgendeine Witterung oder einen Laut aufgenommen habe, aber er zeigte keine rechte Luſt, ſei⸗ nem Herrn weiter zu folgen. Daraus ſchloß Moran, da etwas an dieſen alten Spuren in dem Hunde Unbehngen erweckte. 2 Moran beobachtete ihn aufmerkſam. Kaum eine Viertel, meile von der Mündung des Flüßchens entfernt, blieb err plötzlich ſtehen, ſein Haar ſträubte ſich, ein Knurren kam aus ſeiner Kehle. Er witterte die Spur eines Mannes, der ihm bekannt war. Moran drehte ſich und nickte Vermont N. 8 „Er hat die Spur eines Menſchen,“ ſagte er.„Den Mann ſelbſt riecht er nicht, er wäre ſonſt viel aufgeregter.“ (Fortſetzung folgt) Warum die Hausfruu Sunlichl Seife 1 Kraftvoll wie nur ein e teurer n au erstaunlich niedrigem Preis mit zalilreichen modernen Verbesserungen Tausende in den Straßen der Großstadt ꝛcllen ſhm begeisterte Bewunderung. In allen Teilen ein großer Wagen. scknell, kraftuoll und doch zu niedrigem Preise sinken Sie in den weichen, be⸗ haglichen Polstern. Auf den eigens konstruierten Federn verspüren Sie auch kaum die leiseste Erschütterung, selbst auf schlechter Straße. 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Eine Verfügung über die eingereichten Ratenſcheine iſt ausge⸗ ſchloſſen, da diefe ſofort entwertet werden. Die Ausreichung bezw. Verſendung erfolgt unſererſeits ſpeſen⸗ frei der Reihe nach nur an den Einreicher wird vorausſichtlich etwa Ende Mai beginnen. 1 bis zum Ablauf von 3 Monaten nach der 3. Veröffentlichung dieſer Aufforderung im Deutſchen Reichs⸗ Anzeiger nicht eingereicht, ſo iſt die Bank berechtigt, Werden Ratenſcheine Nr. Ratenſcheine entfallenden Anteil zu hinterleg halb der Friſt der Antrag auf Einleitung de oder auf Zahlungsſperre nachgewieſen iſt. Mannheim, den 19. Juni 1928. Rheiniſche Hypothekenbank. teilnahmeberechtigten Papier⸗ I Maunteiln e nehmen wir gemäß Ausſchüttung in Höhe 1 I Aimee Samstag, 23. Juni, Stadthalle Heidelberg Vorverkauf bei E. Pfeiffer, N 2, 11. Lhamonher 8270 mit ordnet bei uns einzu⸗ b Amäglich des Formulare hier⸗ verbunden mit der Ratenſcheine und Schützen-Gesellschaft Mannheim E. V. 8. 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