bt d A — l 3. Dioonnerslag, 21. Juni 1928 9 5 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich N 8 Bestell Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach. forderung schaften ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.0/1 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, e ene 19020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Seitun Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Nr. 283— 139. Sahrgang eile für eigen 0,40.⸗M. 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die ſchon ſeit langem beſtehende Spannung zwiſchen Re⸗ Hierung und Oppoſition iſt dadurch verſchärft worden, daß ein Abgeordneter der Radikalen Partei zuſammen mit 22 anderen Abgeordneten der Regierungsparteien dem Präſi⸗ denten der Skuptſchina geſtern einen Antrag vorgelegt hatte, worin die Regierung aufgefordert wird, den Abgeordneten Stephan Raditſch auf ſeinen Geiſteszuſtand zu unter⸗ ſuchen. Die fortgeſetzten Beleidigungen, die der Abg. Raditſch gegen Regierung und Parlamentsmitglieder a toße, ließen den Schluß zu, daß er nicht zurechnungsfähig ſei. a Die Erbitterung gegen Stefan Raditſch hat dann zu den Schüſſen geführt, die ihn zwar getroffen, aber auch zwei andere Abgeordnete ums Leben gebracht haben. Man hatte bereits zu Beginn der geſtrigen Sitzung das Ge⸗ fühl, daß etwas in der Luft lag. Es kam unmittelbar nach der Eröffnung zu erregten Zuſammenſtößen zwiſchen den Abgeordneten der Regierungsparteien und den oppoſitio⸗ nellen Abgeordneten. Als Stephan Raditſch den Bän⸗ den der radikalen Abgeordneten zurief:„Ihr benehmt Euch wie das liebe Vieh“, entſtand ein ungeheurer Tumult. Der Präſident ſchwang unabläſſig die Glocke, machte dann mit beiden Armen ein Zeichen der Hilfloſigkeit und hob die Sitzung auf. 5 N 1 i In dieſem Augenblick ſprang der radikale Abgeordnete Punica⸗Raſchitſch von ſeinem Sitz, zog einen Revol⸗ ner und begann wie irrſinnig auf die Bänke der Oppoſition zu ſchießen unter fortgeſetzten Rufen:„Wer ſich nähert, wird erſchoſſen!“ Zwei Schüſſe ſtreckten den Abg. Dr. Pernar nieder, der zu Boden ſtürzte. Der Parteigenoſſe Pernars, Dr. Baſaritſchek, ſpringt gegen Raſchitſch, um ihn zu ent⸗ waffnen. Raſchitſch zielt auf Baſaritſchek und drückt ab. Baſaritſchek ſtürzt getroffen zuſammen. Hierauf zielt Raſchitſch auf Stephan Raditſch, den der Abgeord⸗ nete Grandja mit ſeinem Körper zu decken ſucht. Grand ja erhält eine Kugel in den Arm. Raſchitſch ſchießt nochmals und trifft Stephan Raditſch in den Leib. Als der Abgeordnete Paul Raditſch ſieht, daß ſein Oheim Stephan Raditſch mit einem Wehlaut umſinkt, läuft er auf ihn zu, um ihm beizuſtehen. In dieſem Augenblick trifft ihn die fünfte Kugel des Abg. Raſchitſch knapp unterhalb des Herzens. Im Saale entſteht eine i 5 unbeſchreibliche Panik. Ein großer Teil der Abgeordneten verläßt fluchtartig den Sgal. Auch der Attentäter Punica Raſchitſch flüchtet, von nie⸗ mandem beachtet, in das Miniſterium. Viele Abgeordnete rufen verzweifelt nach Aerzten. Es iſt jedoch zu ſpät. Baſa⸗ ritſchek war in wenigen Minuten tot Paul Raditſch ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben. Die ſchwerverwundeten Abgeordneten Dr. Pernar und Stephan Raditſch wurden in Sanitätsautos in das Krankenhaus übergeführt. f Der Mörder atte ſich zunächſt mit vorgehaltenem Revolver einen Weg in 755 Miniſterzimmer gebahnt. Dort ſprang er aus dem Fen⸗ ſter und verſchwand in den Straßen der Stadt. Niemand dachte in der erſten Erregung daran, ihn zu verfolgen. Am ſpäten Abend hat ſich der Abgeordnete jedoch dem Innen miniſter ſelbſtgeſtellt. Abg. Raditſch gehört zur Serbo⸗Radikalen Regierungspartei und vertritt das Sändſchakgebiet. Er war bekannt als unverſöhnlicher Gegner der Oppoſi⸗ tion, die er wiederholt beſchimpfte. Infolge der Tat dürfte ch die Spannung zwiſchen Serben und Kroaten weiter ver⸗ ſchärfen. Rückwirkungen der Tat Sofort nach Bekanntwerden des Ereigniſſes wurde der drahtliche Verkehr nach innen und außen geſperrt; erſt gegen Abend wurde er wieder freigegeben, nachdem die Regie⸗ vung die Lage beraten und dem König Bericht erſtattet hatte. Die Regierung hat alsdann folgenden Aufruf erlaſſen: „Nach den unerhörten Ereigniſſen im Parlament wurde ſofort eine Sitzung des Miniſterrates einberufen, der mit Trauer den Bericht von dem fürchterlichen Verbrechen des Abgeordneten Ratſchitſch entgegennahm. Die Regierung be⸗ ſchloß die Unterſuchung den Gerichten zu übergeben. Gleich⸗ zeitig wurde beſchloſſen, daß das Begräbnis der ermordeten * Abgeordneten auf Staatskoſten erfolgt. Ebenſo wird der Staat die Koſten der Heilung der verwundeten Abgeordneten tragen. Zu dieſem Zweck wird dem Parlament ein Geſetzes⸗ antrag unterbreitet, nach dem die Erhaltung der Familien der getöteten Abgeordneten zu geſchehen hat.“ Die Regierung hat am Abend eine Sitzung abgehalten und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ord⸗ nung beraten. Der König empfing den Führer der Partei der Selbſtändigen Demokraten, Pribtiſchewitſch, und den Prä⸗ ſidenten der Kroatiſchen Bauernpartei, Kowatſchewitſch. Im ganzen Lande iſt Alarmbereitſchaft angeordnet worden. Die Belgrader Straßen ſtehen unter ſtrenger Bewachung. Außen⸗ miniſter Marinkowitſch wird erſt am Freitag zurück⸗ kehren. Die Beratungen der Kleinen Entente in Bukareſt dürften durch die Vorgänge in Belgrad empfindlich geſtört worden ſein. Der Eindruck im Ausland In Frankreich * Paris, 21. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der geſtrige Mord in der jugoflawiſchen Kammer hat in Paris großes Aufſehen erregt und wird allgemein als eine bedenkliche Erſchwerung der politiſchen Lage ange⸗ ſehen.„Petit Pariſien“ ſchreibt dazu folgendes:„Der Um⸗ ſtand, daß der Mörder dem Regierungsblock, ſein Opfer dagegen der Oppoſition angehört, wird ſicherlich dem Kabinett Wukitſchewitſch neue Schwierigkeiten bereiten, nachdem es ſchon mit der einen Augelegenheit der Nettuno⸗Ver⸗ träge genug zu tun hat. Das Verbrechen ſteht übrigens in engem Zuſammenhange mit der Gärung in Jugoflawien, ſeit⸗ dem die Frage der Ratifizierung dieſer Verträge aufgeworfen wurde. Es iſt ſchwierig, die Folgend dieſer ſchweren Ereigniſſe vorauszuſehen, doch muß man wünſchen, daß der blutige Mord im jugoflawiſchen Parlament nicht das Signal zu neuen gefährlichen Agitationen iſt, die nur den Feinden des mit Frankreich verbündeten Jugoflawien Nutzen bringen können.“„Le Journal“ äußert ſich in ähnlichem Sinne:„Es iſt ein ſehr bedenklicher Umſtand, daß die poli⸗ tiſchen Leidenſchaften einen ſolchen Grad erreicht haben. Aber vielleicht läßt ſich das Böſe jetzt noch zum Guten wenden. Das geſtrige Drama wird allen denjenigen, die noch einer Ueber⸗ legung fähig ſind, die Pflicht auferlegen, ſich aufzuraffen. Die Jugoſlawen können ſich nicht ihren inneren Streitigkeiten hingeben, ohne das Daſein ihres Landes zu gefährden. Ein zerworfenes Jugoſlawien wird aun manchen Orten nicht un⸗ gern geſehen. Die Revolverſchüſſe und das geſtern in der Kammer vergoſſene Blut, bilden ein Beiſpiel ernſter Verwirrung.“ In England § London, 21. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Zu den dramatiſchen Szenen, die ſich geſtern im jugoſlawiſchen Parlament abgeſpielt haben, erfährt heute die„Times“ einige hochintereſſante politiſche Einzelheiten, die für die weitere Entwicklung der Dinge von größter Bedeutung ſein dürften. Während der letzten Wochen, ſo heißt es in einem Belgrader Bericht des Blattes, haben ſich die Beziehungen zwiſchen Re⸗ gierung und Oppoſition mehr und mehr zugeſpitzt. Die Oppo⸗ ſition hat ihre Entſchloſſenheit gezeigt, die Arbeit der Skup⸗ tſchina unmöglich zu machen, um eine Regierungskriſe zu erzwingen. Vor etwa einer Woche wurde nun in Belgrad eine neue Zeitung, die„Jedinſtwo“, gegründet. Dieſe Zeitung ſetzte den Kampf gegen die Oppoſition mit wütenden Ver⸗ unglimpfungen perſönlicher Art fort. Das Blatt verteidigte ſich dabei ſogar mit dem Stichwort:„Mit Schweinen muß man ſchweiniſch umgehen“. Dieſer Tage veröffentlichte nun die„Jedinſtwo“ einen Artikel, in dem das Blatt erklärte, daß der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen Situation nur der ſein würde, die beiden Oppoſitionsführer Stephan Raditſch und Prebitſchewitſch am gleichen Tage zu erſchießen. Die beiden Politiker lenkten die Aufmerk⸗ ſamkeit der Oeffentlichkeit auf dieſ gefährlichn und provo⸗ katoriſchen Erklärungen der„Jedinſtwo“ und behaupteten, daß das Blatt in engſter Verbindung mit dem Premierminiſter Wukitſchewitſch ſtehe. Der Premierminiſter veröffentlichte ſo⸗ fort ein Dementi und beſtritt ſeden Zuſammenhaug mit dem „Jedinſtwo“. Aber der ungünſtige Eindruck der Affäre wurde durch die geſtrigen Ereigniſſe in der Skupſchtina erneuert. Die Wirkung dieſer Zuſammenhänge auf die Stimmung in der kroatiſchen Preſſe iſt noch unüberſehßbar. Sorge um Amundſen Oslo, 20. Juni.(United Preß.) Noch immer fehlen hier verläßliche Nachrichten über das Schickſal Amund⸗ ſens und ſeiner Begleiter. Dagegen wird aus Tromſö ge⸗ meldet, daß die dortigen Radioſtätionen plötzlich außerordent⸗ lich gut hörbare Funkzeichen von Nobiles Sender empfangen haben, was dort zu der Vermutung Anlaß gebe, daß Kapitän Guilbauds Flugzeug den Lagerplatz der„Italia“⸗Mannſchaft erreicht habe und daß Nobile nunmehr Guilbauds Apparat bezw. ſeine Akkumulatore benutze. Sollten Nobiles Funk⸗ ſprüche tatſächlich wieder gut empfangen werden, ſo wäre dies allerdings ein Beweis dafür, daß es einer der Expedftionen gelungen iſt, ihn zu erreichen. Angeklärte Lage in Verlin Die Volkspartei iſt verſtimmt Berlin, 21. Juni(Von unſerem Berliner Büro.) Wäh⸗ rend man draußen die Ozeanflieger feierte, wurde im Reichs⸗ tag Müller⸗ Frankens Programmentwurf zu⸗ nächſt innerhalb der Fraktionen, ſodann im inter⸗ fraktionellen Ausſchuß Punkt für Punkt durchgenom⸗ men. Dabei ſtellten ſich noch recht weitgehende Differenzen heraus. Die Gegenſätzlichkeiten beſtehen hauptſächlich zwiſchen Sozialdemokraten und Volkspartei. De⸗ mokraten und Zentrum ſind zwar auch mit Abänderungsan⸗ trägen hervorgetreten— das Zentrum lehnt namentlich die von Müller vorgeſchlagene Formulierung der Schulfrage ab — aber im großen und ganzen drohen von dieſer Seite keine fehr weitgehenden Schwierigkeiten. In den politiſchen Fragen— alſo Amneſtie, Nationalfeiertag, Panzerkreuzer— konnte keine Einigung erzielt werden. Ausſichtsvoller geſtaltete ſich die Beſprechung, ſoweit ſie ſich auf das wirtſchaft⸗ liche und ſoziale Gebiet erſtreckte. Hier wurde immerhin eine ſtarke Annäherung der Auffaſſungen erreicht, wenn auch ein abſchließendes Urteil bisher nicht vorliegt. Man iſt geſtern bis zum 15. Punkt des im ganzen in 17 Theſen geglie⸗ derten Müllerſchen Expoſés vorgedrungen. Allerdings haben die Vertreter der Volkspartei einen Vorbehalt angemel⸗ det: Sie ließen durch ihren Fraktionsführer Dr. Scholz aus⸗ drücklich feſtſtellen, daß ihre Teilnahme an den ſachlichen Be⸗ ratungen über das Regierungsprogramm. N nichts an ihrer prinzipiellen Einſtellung zur Preußenfrage ändere. Die Meldung einer parlamentariſchen Korreſpondenz, die den Schluß zuließ, als hätte die Fraktion die Forderung der„gleichzeitigen“ Anpaſſung der Regierungen im Reich und in Preußen fallen gelaſſen, wird von volksparteilicher Seite ausdrücklich als unzutreffend bezeichnet. Man hatte in der Reichstagsfraktion der Volkspartei offen⸗ bar erwartet, daß der preußiſche Miniſterpräſident den ſchroff ablehnenden Standpunkt, den er Müller⸗Franken gegenüber präziſiert hatte, mildern und die Hand zu einem Kompromiß bieten würde. Das iſt nicht geſchehen. Das Ergebnis der Ausſprache Brauns mit den preußiſchen Unterhändlern, das eine runde Abſage bedeutet, hat in der volksparteilichen Reichstagsfraktion eine heftige Verſtimmung ausgelßſt. Wie die Dinge in Preußen zu einem erträglichen Ende kom⸗ men ſollen, iſt unüberſichtlich. Es ſcheint, daß die Volkspartei noch abwarten will, ob die Reichstagsfraktion des Zentrums, um ein negatives Reſultat der Bemühungen Müller⸗Frankens zu verhindern, noch ihren Einfluß bei der preußiſchen Land⸗ tagsfraktion geltend macht, damit die durch Brauns Erklärung zerſtörte Kompromißmöglichkeit vielleicht doch noch in irgend einer Geſtalt wieder auflebt. 5 Die Diskuſſion über die 17 Punkte von Müller⸗Franken wird nunmehr heute in aller Frühe wieder aufgenommen werden. Der Stand wird allgemein als kritiſch bezeichnet. Immerhin iſt die Schadenfreude der deutſchnatio⸗ nalen Preſſe, die bereits die große Koalition als unmöglich und abgetan behandelt, zum mindeſten verfrüht. Die„Täg⸗ liche Rundſchau“ ſtellt eine Erſchwerung der Koalitionsbildung durch Preußen feſt, zugleich aber auch die Tatſache, daß die Be⸗ mühungen auf die Biloöͤung der preußiſchen Kyalitihn vom Reichstag aus Einfluß zu gewinnen, noch nicht aufgegeben ſind. Wirklich ſcheint das Zentrum geneigt zu ſein, der Volks⸗ partei eine Brücke zu bauen. Dieſen Schluß läßt eine bemer⸗ kenswerte Auslaſſung der„Germania“ zu, die damit deutlich von dem preußiſchen Miniſterpräſidenten abrückend darauf hinweiſt, daß nunmehr offiziell der Antrag der preußiſchen Fraktion der Deutſchen Volkspartei vorliege, in die Regierung aufgenommen zu werden. Wenn der preußiſche Miniſterpräſi⸗ dent, erklärt das Berliner Zentrumsorgan, in Beantwortung dieſes Erſuchens für den gegenwärtigen Augenblick jede Ver⸗ handlung ablehnt, ſo dürfte dieſe Auffaſſung mit der Haltung der übrigen Koalitionsparteien nicht ohne weiteres in Ein⸗ klang zu bringen ſein. Schließlich wird geſagt, daß die preu⸗ ßiſche Zentrumsfraktion bereit iſt, auch jetzt ſchon über eine Umbildung der preußiſchen Regierung mit ſich reden zu laſſen. Eine Verſtändigung über dieſe Frage würde umſo leichter ſein, als die Deutſche Volkspartei ſich offenbar damit begnügen werde, eine bindende Erklärung der preußiſchen Kvali⸗ tionsparteien über den Zeitpunkt der grundſätzlich bereits zu⸗ geſagten Regierungsumbildung zu erhalten. f Hier alſo iſt bereits der Weg zu einem Kompromiß in der Preußenfrage angedeutet. Es bleibt abzuwarten, ob er heute beſchritten werden wird. Kommt man in Preußen zu einer Einigung, ſo dürfte man trotz der mannigfachen Schwierigkeiten, die ſich noch in der Beſprechung des Entwurfs von Müller⸗Franken ergeben haben, ſich im interfraktionellen Ausſchuß des Reichstags doch endlich zuſammenfinden. Wenn der„Vorwärts“ mit anderen Möglichkeiten der Regierungs⸗ bildung liebäugelt, und für den Fall, daß die große Koalition ſcheitern ſollte, ankündigt, daß die Sozialdemokratie auch dann die Führung nicht aus der Hand geben werde, ſo hat man es wohl mehr.. 5 1 5 mit einem taktiſchen Manbvenr. zu tun, durch das die Deutſche Volkspartei in ihren Beſchlüſſen wankend gemacht werden ſoll. a l 5 Ueber die noch auszugleichenden Differenzpunkte teilt der ſoztaldemokratiſche Preſſedienſt ergänzend mit, daß Sozial⸗ demokraten, Zentrum und Bayriſche Bolkspartei in der Frage der geſetzlichen Feſtlegung des 11. Auguſt als Nationalfeiertag ſich einig ſeien, mit der Einſchränkung, daß, ſo wie das in Ba⸗ den der Fall ſei, für dringende Erntearheiten gegebenenfalls Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. Juni 1928 6 Wieder daheim! Berlin, 21. Jun.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ozeanflieger ſind nun in Berlin, oder wie man es von Köhl und Hünefeld ſagen kann, wieder in Berlin, nach einem abenteuerlichen Flug, nach jener unvergleichlichen Leiſtung, die die brei kühnen Piloten faſt an den Rand des Untergangs ge⸗ füthrt hat. Nach den dann folgenden Wochen ſtrahlender ſte und jubelnder Feiern ſind ſte nun in der Reichs hauptſta dt ln⸗ gelangt, oder, was es für ſie bedeuten mag, aus den hohen, ſtets feſttäglichen Gefilden des Weltruhmes in die Schlichtheit des ſtillen Alltags und ſeiner Arbeit zurückgekehrt. Wohl liegt das Ereignis des erſten Ozeanflüͤges von Oſten nach Weſten ſchon über einen Monat zurück und man hätte befürchten können, baß die erſte Begeiſterung, wie ſie nach dem Gelin⸗ gen des Werkes in allen beutſchen Gauen ſich zeigte, mit ber Zeit gewichen und verrauſcht wäre, und daß der geſtrige Empfang, noch dazu, nachdem man ſo viel und ſo oft von den begeiſterten, ſa man möchte ſagen, trunkenen Feſten in der neuen Welt gehört hatte, etwas kühl und gezwungen ausfallen würde und mehr das Anſehen einer Pflicht erhielte, die nun einmal zu erfüllen war. Doch mlt aller jener lauten Begeiſte⸗ rung und Offenherzigkeit, deren die etwas kühlen und ſchwer zu entflammenden ſpöttiſchen Berliner nur immer fähig find, begrüßten ſie ihre Ehrengäſte. Der Empfang war ein Ereignis, an dem wahrhaft alle teilnahmen. Hunderttauſende, die am geſtrigen Nachmittag ihrer Arbeitsſtätten auf einige Stunden zu entfliehen vermochten, hatten ſich eingefunden und auf dem wetten Plan des Tempelhofer Feldes, oder am Rande der ſchier endlos ſich dahinſtreckenden Feſtſtraßen Aufſtellung ge⸗ nommen. Von dem Empfang auf dem Tempelhofer Felde ind noch einige Einzelheiten nachzutragen: Der Rede des Oberbürgermeiſters Böß folgte ein dreimaliges Hurra, woran ſich, von Tauſenden geſungen, das Deutſchlandlied an⸗ ſchloß. Reichstagspräſtdent Löbe und die Botſchafter Eng⸗ lands und Amerikas begrüßten die Flieger perſönlich. In⸗ zwiſchen waren auch die Damen der Flieger dem Flugzeug „Hermann Köhl“ entſtiegen. Der Botſchafter Großbritanniens ſprach Willkommensworte zu den Fliegern in deutſcher Sprache, die großbritanniſche Hymne erklang. Auch der Bot⸗ ſchafter der U. S. A nahm das Wort, ebenfalls auf deutſch. Die Muſik ſpielte das amerikaniſche Nationallied. Brauſender Beifall folgte den Anſprachen. Dann dankte Köhl im Namen der Flieger. Er liehe Berlin, über dem er ſo oft nächtens im Flugzeug geſchwebt habe. Er und ſeine Begleiter kehrten aus dem ſportbegeiſterten Amerika zu einem ungeahnten und un⸗ verdienten Empfang zurück. Sie hätten ihre Aufgabe unter⸗ nommen im Vertrauen auf deutſche Arbeit und aus Liebe zur Heimat. Sie dankten Gott für das Gelingen des Unter⸗ nehmens und brächten heiße Grüße aus Amerika und von den Deutſchen Amerikas. Er dankte beſonders dem amerikaniſchen Botſchafter für das, was Amerika den Fliegern gegeben habe. Möge die Brücke durch die Luft von Deutſchland nach Ame⸗ kika, die über Irland führt, deſſen beſten Piloten er vor⸗ ſtelle, immer mehr ſich feſtigen. Das walte Gott!(Immer wiederholter Beifall.) Wieder wird„Deutſchland über Alles“ geſungen. Nun nahm Fitzmaurice das Wort auf engliſch. Er dankte für den wundervollen Empfang in Berlin und endete auf deutſch Ausnahmen geſtattet würden. Weiterhin ſei keine völlige Einigung erzielt worden in denjenigen Punkten, die ſich auf Durchführung eines Amneſtlegeſetzes vor Vertagung des Reichstags, über die Abſchaffung der Todesſtrafe und auf die! borbehaltsloſe Ratifizierung des Waſhingtoner Arbeitszeit⸗ abkommens beziehen. Endlich beſtünden nach wie vor Differen⸗ zen über die Beteiligung der Arbeiter an der Wirtſchaft und ehenſo in Fragen des Agrarſchutzzolles. Die von Hermann Müller gegebenen Formulierungen über die mflitärpolitiſchen Fragen ſind dagegen angenommen worden, allerdings unter Ausſcheidung des Panzerkreuzers„“. Liberaler Tag und D. d. P. Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vorwärts“ berſchtet, die demokratiſche Reichstags⸗ fraktion und der Vorſtand der bemokratiſchen Partei hätten beſchloſſen, ſich nicht an dem von der Liberalen Ver⸗ einigung vorbereiteten Aufruf zu beteiligen, der für eine Annäherung und Angliederung der beiden bürgerlichen libe⸗ rglen Gruppen werben ſoll. Daraus hat der„Vorwärts“ und nach ihm auch ein großes demokratiſches Blatt in Süd⸗ deutſchland geſchloſſen, daß die beiden demokratiſchen Körper⸗ ſchaften gegen eine ſolche Annäherung ſeien. Der Schluß iſt nach unſerer Kenntnis der Dinge vor⸗ eilig und unzutreffend. Für die Nichtbetetligung an dem Aufruf ſind, ſoweit wir unterrichtet ſind, vornehmlich formale Bedenken maßgebend geweſen. Der Aufruf, der Ende der Woche der Oeffentlichkeit übergeben werden wird, bityfte wohl überhaupt nicht von Mitgliedern der Parlamente unterzeichnet werden. Anbererſeits iſt ſowohl in der demo⸗ kratiſchen Reichstagsfraktion wie dem Vorſtand angeregt worden, den Nichtbeſuch des für den 1. Jult geplanten Itberalen Tags obligatoriſch zu machen. Dieſe An⸗ regung aber iſt glatt zu Boben gefallen. Nobile aufgefunden! Die aus Kingsbay vorliegenden Meldungen beſtätigen, baß Madbalena Nobiles Lager gefunden und Pro⸗ viant abgeworſen hat, ferner Gewehre, Munition, Zigaretten und Briefe. Nobiles Leute tanzten vor Freude auf dem Eis herum. Landungs möglichkeiten hat der Flieger nicht entdeckt. Maddalena konnte feſtſtellen, daß Amundſen ſich nicht bei Nobile befindet. Die zweite Gruppe der mit der Ballonhülle nach Oſten Abgetriebenen konnte Maddalena nicht entdecken. Das Geſamtgewicht der abge⸗ worfenen Proviantmenge beträgt faſt ſechs Zentner. Die zweite Schlittenexpedition, die von der„Braganza“ ausgeſetzt worden iſt, wurde von Maddalena öſtlich der Beverly⸗Inſel geſichtet. Die„Braganza, hat am Mittwoch eine neue Suchpatronille ausgeſchickt, die aus zwei Alpen⸗ ägern und zwel Alpiniſten beſteht und zunächſt die drei nach A 1 leger in 8 erlin a mit„Herzlichen Dank!“ Auch ſeinen Worten folgte anhalten⸗ der Beifall. Baron von Hünefeld ſchloß ſich Köhl darin an, daß es faſt zu viel ſei, was ihnen geboten werde. Er begrüße herzlich als erfreuliches Symbol, daß ihnen die Blumen überreicht ſeten von der kleinen Tochter des Miniſte⸗ rialdirektors im Reichsverkehrsminiſterium Brandenburg, der ſelber Pour⸗le⸗mérite⸗Flieger ſei. Die Vaterlandsliebe der Bürger der Vereinigten Staaten überbrücke drüben die Par⸗ teien, er habe in den Vereinigten Staaten gelernt, glücklich zu ſein, an einem Werke mitzuwirken, das außenpolitiſch ſich aus⸗ wirke, Gefreut habe er ſich, daß in Bremen Stahlhelm⸗ und Reichsbannerdeputattonen zur Begrüßung erſchtenen ſeien. „Wir wollen das Vaterland ehren, lieben und ſchätzen ohne Unterſchied der Partei, wenn der Ruf ergeht, Hoch Deutſch⸗ land!“ Zum dritten Male erklang das Deutſchlandlied. Unter ſtürmiſchen Kundgebungen erfolgte dann die Rundfahrt der Flieger im Auto an den Reihen des Publikums entlang. Die Sitze der Flieger im Auto ſind ſo hoch angebracht, daß ſie von allen Seiten gut zu ſehen waren. Die Autos waren mit Kränzen und Blumen überladen. Auch auf die Zaungäſte wurde die Rundfahrt ausgedehnt. Die Abfahrt nach Berlin war ein einziger Triumphzug. Den Beſchluß des erſten Ehrentages für die Ozeanflieger bildete ein Feſtmahl, zu dem der Reichsverkehrsminiſter nach den neuen Krollſchen Feſtſälen geladen hatte. Das übliche Bild, die Spitzen der Behörden in Reich und Staat, die Vertreter der Länder Deutſch⸗Oeſterreichs, Englands und der Vereinigten Staaten. Daneben ein fehr zahlreiches Aufgebot der deutſchen, engliſchen und amerikaniſchen Preſſe, von ſtürmiſchem Jubel umbrauſt die drei Ueberquerer des großen Teiches, ihre Damen und zumteil auch ihre männlichen Angehörigen. Von den Reden die intereſſanteſten die der drei Flieger. Auch daran beſon⸗ ders intereſſant, weil in der Art, was ſte ſagten und wie ſte es ſagten, zugleich das Weſen der Menſchey ſich ſpiegelte. Alle drei beiläufig, worauf auch in der zweiten Begrüßungsan⸗ ſprache der Reichstagspräſtdent Löbe launiſch anſpielte, Red⸗ ner von natürlicher Begabung. i Zwiſchen Eis und Käſe ein allgemeiner Aufbruch. Der 1 iſt angekündigt und dann ſieht man draußen in der Ti junger Menſchen, Studenten und Bünde mit ihren Fackeln und ihren Spielleuten, ſieht dahinter Tauſend und Aber⸗ tauſende in ihrem Begetſterungsrauſch, in dem vielfach ſicher unbewußten doch übermächtigen Drang, in dieſen kühnen deutſchen Pionteren zugleich das deutſche Volt zu feiern. Hinterher zieht man ſich noch einmal zum Umtrunk in die FJeſträume zurück. Die Fackelträger ſind vorübergezogen, der Tiergarten liegt wieder in Dunkel, in das der Dauerregen dieſes Sommers hineinrieſelt. Aber dauerhafter noch als der Regen waren die Maſſen, die nicht wanken und nicht weichen, bis das blumen⸗ und fahnengeſchmückte Auto der Flieger heimführte. Köhl und Hünefeld ſprechen in Mannheim Der Mannheimer Konzertdirektion iſt es gelungen, die Ozeanflieger Köhl und von Hünefeld für einen Vortrag in Mannheim zu gewinnen. Sie werden am 29. Juni im Nibelungenſaal über„Unſer Flug nach Amerkka“ ſprechen. e 2 Stott ſpricht nicht mehr in Deutſchland! Ein Schritt der Heidelberger Juriſteufakultät Nachdem der amerikaniſche Völkerrechtslehrer Profeſſor Dr. James Brown Seott bereits an drei deutſchen Univerſitäten Vorträge über Völkerrechtsprobleme gehalten hatte, ſollte er geſtern auch an der Heidelberger Uni⸗ verſität einen Vortrag über die Grundrechte der Staaten halten. Inzwiſchen waren aber in einer Anzahl deutſcher Blätter Artikel erſchienen, die auf die ehemalige Haltung Seotts gegenüber Deutſchland hinwieſen und vor allem darauf, daß Scott als Präſident des amertikaniſchen Inſtituts für Völkerrecht die Theſe von der Alleinſchuld Deutſchlands am Kriege verfochten und auch bei der Formulierung des§ 231 des Verſailler Vertrages mit⸗ geholfen hat. Daraufhin hat die Heidelberger juriſtiſche Fakultät, auf deren Einladung Scott ſeine Vorträge ab⸗ gehalten hatte, mit dieſem Rückſprache genommen. Das Er⸗ gebnis war, daß Prof. Scott den Vortrag nicht gehalten hat und keine weiteren Vorträge in Deutſchland halten wird. Die Freilaſſung der Kolmarer abgelehnt! Die zuständige Gerichtsbehörde in Kolmar hat den Haft⸗ entlaſſungsantrag der elfäſſiſchen Autonomiſten Dr. Rick⸗ In, Roſſée, Faßhauer und Schall abgelehnt. In der Begründung wird erklärt, daß die Verurteilten als „Schwer verbrecher“ zu betrachten ſeien. In ſolchen Fällen könne aber eine proviſoriſche Haftentlaſſung nur er⸗ folgen, wenn außerordentliche Gründe vorlägen. Dieſe lägen hier nicht vor, und es würde darum einen Mangel an Reſpekt vor dem Kolmarer Schwurgericht bedeuten, wenn dem Geſuch entſprochen würde. Was die Ausübung des Wahlmandates durch Dr. Ricklin und Roſſs angehen, ſo ſei das Gericht dafür nicht zuſtändig. Walters Antrag zurückgeſtellt Der elſäſſiſche Abg. Walter hat an den Kammerpräſtden⸗ ten einen Brief gerichtet, in dem er mitteilt, daß er auf ſeine Abſicht verzichtet, heute einen Antrag zugunſten der Freilaſſung der beiden verurteilten Abgg. Ricklin und Roſſé zu ſtellen, und zwar mt Rückſicht auf die bevorſtehende Frankenſtabiliſierung. Er behalte ſich aber die Möglichkeit vor, den Antrag ſoſort nach der Stabillſterung einzubringen. 8 * Polen amneſtiert. Der polniſche Sejm hat in zweiter und britter Leſung die Amneſſie⸗Vorlage im Wort⸗ laut der Regterungs⸗Vorlage angenommen. * Der Ausweiſungsbefehl gegen den Direktor des„Me⸗ meler Dampfboot“ iſt vorläufig aufgehoben worden. * Aufgelöſte Freimaurerlogen. Die Sowfetpoltzei hat in ſchaſt. 5 em Nordkap aufgebrochenen Mitglieder der„Italla“-Mann⸗ Rußland mehrere Logen der Freimaurer feſtgeſtellt und auf⸗ 4. eee — iergartennacht die Lichter aufblitzen, ſieht hunderte Badische Politik Aus dem Landlag In der Mittwoch⸗Nachmittagſitzung hob Abg. Dr. Wal⸗ deck(D. Vp.) den Standpunkt ſeiner Fraktion dahin hervor, daß dieſe für die Notariate und Grundbuchämter eine Ver⸗ reichlichung wünſche und für notwendig halte. Der Stand der Rechtsanwälte dürfe einer Proletartſterung nicht anheim fallen. Juſtizminiſter Dr. Trunk betonte demgegenüber, daß er die Rechtsanwälte außerordentlich hoch ſchätze und daß er be⸗ ſtrebt ſei, das gute Einvernehmen zwiſchen Anwaltſchaft und Gerichten zu erhalten. Der Miniſter wies daraufhin, daß in der Tat eine Flucht der jungen Juriſten in die Anwaltſchaft vorliege. Er bedauerte das und bezeichnete es als ein Un⸗ ding, daß bei den Arbeitsgerichten der Rechtsanwalt nicht zugelaſſen ſei. In der weiteren Ausſprache wurde dann von verſchie⸗ denen Abgeordneten die Frage der Fürſorgeerziehung er⸗ örtert, ſo von Frau Abg. Straub(Dem.) die wünſchte, daß die Berufsberatung in der Fürſorge ſo ausgeſtaltet werde, wie das bet den Städtiſchen Arbeitsämtern der Fall ſei. Abg. Brixner(D. Bp.) lobte die Sinsheim, doch müßten einige bauliche Veränderungen dort vorgenommen werden, ſobald die hierfür erforderlichen Mittel vorhanden ſeien. Abg. Frau Richter(Dutl.) dankte der Juſtizverwaltung für ihr Verſtändnis der charitativen Hilfe. Die Rednerin wünſchte die Errichtung einer Beobachtungsanſtalt für Mäd⸗ chen, wie eine ſolche für Knaben bereits in Flehingen einge⸗ richtet ſei. Abg. Lang(Dutl.) trat für die Einſtellung nur tüchtiger Meiſter in die Anſtalten ein. Schluß der Sitzung.15 Uhr Donnerstag 10 Uhr. 8* 6 Der Haushaltsausſchuß behandelte am Mittwoch die im außerordentlichen Gtat Waſſer⸗ und Straßenbaues enthaltenen Poſttionen: Inſtandſetzung der Landſtraßen mit Rückſicht auf die raſche Entwicklung des Kraftwagen⸗ verkehrs. Die Anforderungen bedeuten eine weſentliche Aenderung des vorher aufgeſtellten Straßenbauprogramms nachmittag, Fortſetzung des die Jahre 1928 und 1929 beſchränkt und dafür die Walzen ⸗ decken auf 456 Kilometer und die rung bis 1322 Kilometer erhöht werden. Der Berichterſtatter (Abg. Gündert) behandelt die Eingaben der Pflaſterſtein⸗ induſtrie des Gemeinderats Malsburg und der Handels⸗ kammer Mannheim und Heidelberg. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag wünſchte die Aufnahme neuer Anleihen zur Beſchäftigung der Pflaſterſteininduſtrie, da von den 2200 Arbeitern 800 arbeitslos ſeien. Die Finanz⸗ miniſter ſieht keine Möglichkeit, weitere Anleihen aufzu⸗ nehmen, da die Schwierigkeit auf dem Anleihemarkt zurzeit ſehr groß iſt. Auf Anfrage eines Zentrumsredners teilte die Reglerung mit, daß, um die nichtbeſchäftigten Arbeiter der Pflaſterſtein⸗ inbuſtrie vier bis Monate lang zu beſchäftigen, die Regierung 100 Walzbdecken nicht durchgeführt und dafür zwanzig Kilo⸗ meter gepflaſtert hat. Ein volksparteilicher Redner wies darauf hin, daß Ba⸗ den in der Herſtellung ſeiner Straßen zurückgeblieben ſet und möglichſt raſche Inſtandſetzung durchgeführt werden muß. Dafür ſei aber die Herſtellung von Walzdecken mit Oberflächenteerung das geeignetſte Mittel. Letzte Meldungen Schweres Autounglück — Köln, 20. Juni. Ein mit ſechs Kölner Herren beſetzter Wagen, der ſich auf einer Ausflugstour nach dem Weſterwald befand, verunglückte geſtern nachmittag in der Nähe von Weiherbuſch in einer Kurve. Der Chauffeur des Autos, das mit etwa 60 Km. Geſchwindigkeit daherfuhr, hatte offenbar mit der Kurve nicht gerechnet und bremſte mit aller Kraft, Hierbei überſchlug ſich der Wagen und ſtürzte in den Straßen⸗ graben. Alle ſechs Perſonen wurden herausgeſchleudert. Ein Wirt aus Köln war auf der Stelle tot. Zwei weitere Herren hatten ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen davon⸗ getragen und dürfen kaum mit dem Leben davonkommen. Der Chauffeur und die beiden anderen Inſaſſen erlitten weniger ſchwere Verletzungen. Das Auto das nach Angaben des Chauffeurs ſeine erſte Fahrt unternahm, wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. Ein weiteres Opfer der Siegelsdorfer Kataſtrophe — Augsburg, 12. Junt, Der Generaldirektor der Papier⸗ fabrik Hogge bet Kempten im Allgäu, Karl Matthis, der als Paſſagter des Siegelsdorfer Unglückszuges einen ſchwe⸗ ren Nervenchock erlitten hat, hat heute als Folge ſeines Ner⸗ veuzuſammenbruches Selbſtmord verübt. Wegen Zulaſſung eines Selbſtmords verurteilt — Berlin, 21. Juni. Der Stellwerksmeiſter Vogeler wurde geſtern nach mehrtägiger Verhandlung wegen Totſchlags zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt verur⸗ teilt, weil er, wie es in der Urtetlsbegründung heißt, nicht verhindert hatte, daß ſich ſeine Frau vom Balkon htnabſtürzte und ſo den Tod fand. Brand in der Berliner Untergrundbahn — Berlin, 21. Juni. Geſtern nachmittag brach auf dem Un⸗ tergrundbahnhof Bis marckſtraße in einem Oelſchal⸗ tex auf bisher noch nicht aufgeklärte Weiſe ein Feuer aus, das bald bedeutenden Umfang annahm und eine große Zahl von Menſchenleben in Gefahr brachte. Die Fahrgäſte eines gerade einlaufenden Zuges, der nicht weiterfahren konnte, da anſchei⸗ nend auch die Stromzufuhr verſagte, konnten ſich nur mit Mühe aus dem Bahnhof retten, da die Holzverſchalung der Halle bald in hellen Flammen ſtand. Die Polizei ſperrte ſämtliche Straßen der Umgebung ab. Die Untergrundbahn⸗ 1 3 bis Zob war auf Stunden vollſtändig ver⸗ perrt. Rettung aus Seenot erlitt in der Nähe der Inſel Gorgona ein vom Flughafen Piſa mit acht Deutſchen aufgeſtiegenes Waſſerflugzeng Havarie und ſandte 808⸗Rufe aus. Das Flugzeug wurde von eimem Zerſtüörer aufgefunden und die ö gerettet f f 99 85 nie Inſaſſen Oberflächentee⸗ . Erziehungsanſtalt dahingehend, die die Pflaſterſteinſtrecke auf 28 Ktlometer für — 8 2 — Rom, 21. Juni. Einer Meldung aus Ilvornd zufolge 3 8 n ern cn een a c u e * + * (Donnerstag, den 21. Junt 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 809 i Seite Nr 288 Skäbtiſche Nachrichten Sonnendienſt unſerer Vorfahren Johannistag iſt's, das freudige Opferfeſt des Gottes Fro. Da reiten die Götter, da lodern die hohen Feuer auf den Ber⸗ gen, Funken ſprühen hinab ins Tal, Jubel und Freude überall. Der goldene Feuerball am Himmel hat ſeinen höch⸗ ſten Stand erreicht. Des Segens Fülle iſt über Felder und Buren ausgegoſſen. In dieſer frohen Zeit der Sommer⸗ ſonnenwende feierten unſere Vorfahren das heilige Opferfeſt des Fro. Iſt's ein Feſt des Dankes, ein Feſt der Verſöhnung, ein Feſt zur Abwehr ſchlimmer Zeiten? Jedes von den dreien trifft zu. Es gilt, den Göttern Dank zu ſagen für den reichen Segen, ſie zu verſöhnen und Böſes und Schlimmes für die Zukunft abzuwenden. Der Hirte fürchtet für ſeine Herde, der Bauer für die hochgewachſene Saat. Da⸗ rum rüſteten beide zu einem gemeinſamen Opferfeſt unter der mächtigen Eichen rauſchenden Wipfeln. Unter lautem Jubel des Volkes werden die feſtlich bekränzten Opfertiere hinaus⸗ geführt auf den heiligen Platz. Immer das Tier von einer jeglichen Gattung, das nach dem Willen der Götter als letztes die Feſtweide betrat, galt als auserwählt von den Göttern. Mit dem Götterbilde an der Spitze bewegte ſich der feſtliche Zug durch das Dorf bis hinaus zur Gemarkungsgrenze, um dieſe herum, bei allen vier Richtungen der Winde Donar auflehend um Schutz vor Wetter und Hagel. An des Dorfes heiligem Quell macht der Zug Halt. Es gilt, der Göttin zu opfern, die in ihr wohnt und der Feldmark Feuchtigkeit und Fruchtbarkeit verleiht. Jeder wirft ein Stück des heiligen Gebäckes in das klare Waſſer, man trinkt ſelbſt davon und füllt die mitgebrachten Gefäße, um in Fällen der Not und Krankheit das Waſſer des Segens als ſchützendes Mittel gegen böſe Seuchen, gegen Hexen und böſe Geiſter bei der Hand zu haben. Während dieſes feierlichen Umzugs haben die Burſchen auf der Höhe einen Holzſtoß aufgeſchichtet, auf dem die Opfer⸗ tiere verbrannt werden ſollen. Alle nehmen an dieſer Opfer⸗ Handlung teil, die Freude iſt aufs höchſte geſtiegen, jung und alt tanzt um die hochauflodernde Flamme, indeſſen die Prie⸗ ſter auf den Zug des Rauches ſorgſam achten; denn daraus weisſagen ſie auf die Güte der kommenden Ernte, auf Liebe, Ehe und Tod. Aus dem heiligen Opferfeuer reißen die Burſchen brennende Scheite; unter Peitſchenknallen und Schellengeläute laufen ſie damit durch die Aecker, um die darin verſteckten böſen Dämonen auszutreiben; andere um⸗ flechten das rieſtge Rad mit dürrem Reiſig und Stroh, ent⸗ zünden es am heiligen Feuer und rollen es unter hellem Ju⸗ bel den Abhang hinunter. Ueber das zuſammenfallende Feuer am Opferſtein ſpringt die Jugend, damit die Kraft der reinigenden Flamme ſich dem Körper mitteile. Geſegnete Kruͤuter gegen Feuer, Hexen und böſe Dämo⸗ nen müſſen in der Johannisnacht gepflückt werden. Johan⸗ niskraut, am beſten von neun verſchiedenen Stöcken gepflückt, gilt als wirkſames Arzneimittel bei krankem Vieh. Johannis⸗ tau gibt Kräutern und Blüten heilſame Kräfte und vertreibt die häßlichen Sommerſproſſen; auch Beifuß, Eiſenkraut, ja ſelbſt der Haſelſtrauch gelten als heil⸗ und wunderkräftig. Der Same des Farnkrauts, in dieſer Nacht geſammelt, ſchließt verborgene Goldadern auf; die Glocken verſunkener Städte laſſen an dieſem Tag ihr geheimnisvolles Läuten ertönen, Verzauberten und Verwunſchenen naht an dieſem Tage der Retter und Helfer. Auch Verbote kennt die Zauberſprache: Am Johannistag darf keine Gartenarbeit verrichtet werden. Es liegt Fluch darauf, die Pflanzen gedeihen nicht, gehen zu⸗ rück, da die Arbeit im Sternbild des Krebſes vorgenommen wird. Die Kühe verlieren die Milch, wenn dieſe nach Sonnen⸗ untergang verkauft werden, und wehe der Magd, die die zum Trocknen aufgehängte Wäſche hereinzuholen vergißt und über Nacht draußen läßt! Am Johannistag erfordert das Waſ⸗ ſer unerbittlich ſeine Opfer, darum tritt an dieſem Tag kein Schiffer eine Reiſe an; man ſucht den Strom durch Gaben zu verſöhnen. Kreuzeszeichen an Fenſtern und Türen verhin⸗ dern das Eindringen böſer Mächte, ja in manchen Gegenden hängt man Sträuße und Kränze von heilkräftigen Kräutern auf, um alle böſen Kobolde fernzuhalten. So der alte Volksglaube. Verſchwunden iſt die innere Ueberzeugung an die Macht der überlieferten Bräuche; aber der tiefe Gedanke an das alte Sonnenwendefeſt hat ſich immer noch durchgerungen, und den wollen wir nicht ſchelten: um Johanni hat der Sonnengott mit ſeinen Sonnenpferden den höchſten Punkt am Himmel erreicht; hier hält er einige Tage und überſchüttet die Fluren mit Glanz und Segen. In dieſer Zeit ſteht durch den Einfluß der Sonne die Erde in ihrer größten Pracht und Entfaltung da, und die Bewohner feierten die Wohltäterin, die Sonne, durch glanzvolle Feſte. Die Jo⸗ hannisfeuer halfen den Sieg des Lichts und der Lichtgötter vervollſtändigen, indem die ohnehin kurze Nacht durch das an⸗ gezündete Feuer in den vollen, hellen Tag verwandelt wurde. In all den Bräuchen unſerer Vorfahren ſteckt ein wunderſamer poetiſcher Sinn, eine tiefe Bedeutung liegt ihnen ob; ſie, die in ihrer einfachen Lebensweiſe in ſtetem Kampf mit den Naturgewalten lagen, für ihr Leben fürchteten, mit Sorge der kommenden Ernte entgegenſahen und in den Viehherden ihren größten Schatz erblickten, um deſſen Erhaltung ſie bangten, ſie trugen in ihrem Innern die Ueberzeugung an eine höhere Macht, die ſie nicht kannten, bis das Zeichen des Kreuzes ihnen die Kraft und das Walten des Schöpfers offenbarte. S. J. Gund. * * Merbe⸗Ausſtellung für das gute Buch. Die im unteren Saale des Ballhauſes untergebrachte Werbe⸗Ausſtellung für Erzeugniſſe aus den Werkſtätten der Buchbinder⸗In⸗ nung Mannheim begegnet nach wie vor großem In⸗ tereſſe, Die Ausſtellung iſt ſo reichhaltig und ſo mannigfaltig, daß jeder Bücherfreund ſie beſichtigen ſollte. Sämtliche aus⸗ geſtellten Bücher beſitzen hohen Kunſtwert. Die ſehenswerte Schau iſt unſtreitig die beſte Propaganda für das gute hand⸗ eingebundene Buch. Als Vertreter des Landesgewerbeamts Karlsruhe ſtattete am Dienstag Prof. Linde der Ausſtel⸗ lung einen Beſuch ab. Er ſprach ſich ſehr anerkennend über die Leiſtungen der Innungsmitglieder aus und verband damit den Wunſch, daß die Ausſtellung im Bilde feſtgehalten und in den Fachzeitſchriften veröffentlicht werde. Für den heutigen Donnerstag ſind die Innungsmeiſter, die Buchbindergeſellen und die Lehrlinge aus Karlsruhe angemeldet. Die Ausſtellung iſt noch bis 25. Juni geöffnet.(Näheres Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt.) * Das Diakoniſſeumutterhaus Mannheim hat an Stelle des heimgegangenen Kirchenrats Achtnich in der jüngſten Vor⸗ ſtandsſitzung Stadtpfarrer Roſt zum 1. Vorſitzenden des Vor⸗ ſtands und Verwaltungsrats berufen. * Quäle nie ein Tier zum Scherz! Geſtern vormittag konnte ein Junge von vielleicht 6 Jahren trotz der Ermahnungen von Vorübergehenden in der Friedrichsfelberſtraße es nicht unterlaſſen, ein Pferd, das vor einem Wagen mit Kiſten ge⸗ ſpannt war, am Schweif zu rupfen. Es dauerte lange, bis das Pferd ſich wehrte und dem Jungen mit dem rechten Hinterhufe einen ſo heftigen Schlag gegen die Stirne verſetzte, daß ſofor⸗ tige ärztliche Hilfe nötig war. Außerdem erlitt der Junge noch eine Prellung des rechten Knies. * Ein Verkehrshindernis entſtand geſtern nachmittag in der Hochuferſtraße dadurch, daß der heftige Wind einen ſtarken Aſt abriß und quer über die Straße warf. Die ſtets hilfs⸗ bereite Berufsfeuerwehr mußte auch diesmal einſpringen und die Straße freimachen. * Autodiebe? Auf der Lindenhofüberführung wurde geſtern vorm. ein mit 3 Perſonen beſetzt. Auto von der Polizei angehalten und beſchlagnahmt. Die drei Inſaſſen ſind vorläufig feſtgenommen worden. Es handelt ſich um ein Auto, das wahrſcheinlich vor kurzem geſtohlen worden iſt. Kohl und v. Hünefeld kommen nach Mannheim Die beiden Lufthelden Köhl und v. Hünefeld, die bei der Rückkehr in die Heimat in Bremen und Berlin ſo enthuſiaſtiſch gefeiert wurden, kommen auf ihrer Deutſch⸗ landreiſe auch nach Mannheim. Am Freitag, 29. Juni werden ſie auf Veranlaſſung der Vereinigten Konzertdirektionen im Nibelungenſaal über„Unſer Flug nach Amerika“ ſprechen. Die Nachricht, daß es den Mannheimern möglich ſein wird, die beiden Fliegerhelden perſönlich kennen zu lernen, dürfte in der geſamten Bevölkerung mit größter Freude und Genugtuung aufgenommen werden. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß man ſte begeiſtert willkommen heißt und daß der Nibelungenſaal überfüllt ſein wird. Nach dem Brande Langſam war der Abend einem„heißen“ Mittag gefolgt, Es war gegen 6 Uhr, als der letzte Wagen der Berufsfeuer⸗ wehr, der Gerätewagen, deſſen Mannſchaft noch mit Auf⸗ räumungsarbeiten zu tun hatte, vom Brandplatz am Schlacht⸗ hof abrückte. Still war es um das Direktionsgebäude gewor⸗ den. Nur nach Feierabend wurde es wieder lebhafter. Leute kamen und gingen, um ſich die Brandſtätte zu beſehen. Aber da war nicht mehr viel zu ſchauen. Kalt und ſchwarz ragten die Sparren des Turmes, durch die man die grauen Wolken am Himmel vorüberziehen ſah, in die Luft. Das Dach wies große Lücken auf. Sonſt war alles wie zuvor. Nur, daß da und dort noch einige zerſchmetterte Schiefer herumlagen, die von dem Breſcheſchlagen in das Dach herrührten. Die Leute ſtanden und ſchauten. Dann gingen ſte um das Gebäude her⸗ um, betrachteten es genau von allen Seiten und ergingen ſich in mehr oder minder geiſtreichen Bemerkungen und Ver⸗ mutungen. Was die Leute wohl davon hatten? Rentierte ihre Neu⸗ gier? Wäre das Direktionsgebäude nicht an ſo exponierter Stelle geſtanden, an einer Hauptverkehrsſtraße, auf der ſich der ganze Verkehr von und nach Neuoſtheim und weiter ab⸗ wickelt, wäre der Schlachthof nicht Schlachthof geweſen und hätte es nicht gleich geheißen, der Schlachthof brennt, ſo hätte der Dachſtuhlbrand nicht die Beachtung gefunden, die ihm ſo gezollt wurde. So ſteht das Haus direkt an der Straße. Es ſteht aus, als wollte es bitten:„Habt Mitleid mit mir. Seht ihr nicht mein zerſtörtes Dach, nicht die verkohlten Balken meines ſchönen Türmchens und nicht die brandgerßteten leeren Zifferblätter meiner Uhr?“ Sie hat nun ausgeſchlagen die alte Uhr, deren Zeiger ſchon vorher ganz ſchwarz waren, und die herunter ſah auf manches luſtige Maimarkttreiben und auf ſo viele Tiere, die ihren letzten Weg durch die Tore des Schlachthofes gingen. Ob die Leute die Bitte verſtehen? Am Nachmittag, als die Flammen noch an dem trockenen Gebälk fraßen und die Bewohner des Dachgeſchoſſes weinend und bange harrend im Schlachthof ſtanden, fiel manches ſpöttiſche und herzloſe Wort, wenn die Feuerwehr, um des Brandes Herr zu werden, in die Dachwohnungen eindringen mußte. An den Schaden, der den Leuten, die ihre Möbel und ihr Eigentum auch durch ihrer Hände Arbeit erſchaffen mußten, zugefügt wurde, wollte niemand ernſtlich denken. Ja, unſere Zeit kennt keine Sentimentalitäten! Und den braven Wehrleuten, die ſchon ſo manches Mal ihr Leben aufs Spiel ſetzten, wußte niemand Anerkennung und Dank. An dieſer Stelle aber ſoll er ihnen nicht vorenthalten ſein. Die Flammen ſind nun erloſchen, die Glut verraucht. Für die meiſten iſt ein ſeltenes Schauſpiel vorübergegangen. Ein paar Tage noch wird man ſtehen und ſchauen. Dann wird auch der Alltag über dieſe Epiſode ſeine grauen Fittiche brei⸗ ten. Der Dachſtuhlbrand im Schlachthof wird der Chronik angehören.. Ein Feuerwehrmann verletzt Wie aus dem Brandbericht der Berufsfeuerwehr hervor⸗ geht, wurde bei den Löſcharbeiten ein Feuerwehr mann durch flüſſiges Zink am linken Auge verletzt. Das Vortragen des Löſchangriffes war ſehr ſchwierig, da nur eine Treppe zum Turm führte, von dem aus man erſt in den eigentlichen Speicher gelangen konnte. Die unter Waſſer ge⸗ ſetzten Wohnungen wurden noch geſtern nachmittag ge⸗ räumt. Direktor Dr. Fries fand mit ſeiner Familie Un⸗ terkunft in dem gegenübergelegenen Häuſerblock, der von der lien Niſpel und Groppenbächer wurden ebenfalls in ſtädtiſchen Wohnungen untergebracht. Der Gebäude⸗ und Mobiliarſchaden läßt ſich auch heute noch nicht genau angeben. Er iſt aber, wie wir ſchon mitteilten, ſehr be⸗ deutend. * * Brand am Kamin. Infolge fehlerhafter Bauweiſe geriet geſtern im Hauſe G 7, 14 ein Balken am Kamin in Brand. Das Feuer wurde durch die um.18 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr im Keime erſtickt. Der Schaden beträgt etwa 50. C TApFTEN geit 1842 gegenüber Kaufhaus von Derblin G. m. b. H. Diefef Oualifsissuswahl in jeder Preislage Nannhelm 6s CFFFFCCCCCbCbbCbCbCbGbTbTVTCTGTCTGTTbTbTbTbTbTbbb Nalionaltheater Mannheim Zum erſten Mal:„Boris Godunow“ Oper von M. Muſſorgſky In die ſterbende Spielzeit iſt plötzlich Leben gekommen. Das feurige, farbige Spiel vom Zaren Boris und ſeinem ſchlechten Gewiſſen, das der Mohr und Dichter Rußlands, Puſchkin, einſt zum Shakeſpeareſchen Königsdrama des Zarenreiches machte, hat der geniale Muſſorgſky— bereits am 18701— zur Oper erweckt. Ein Koloſſalgemälde entſtand, kühn im Großen und im Kleinen, ungefüge wie ein Epos von Tolſtoi, myſtiſch oft wie eine Tiefenſchau in die Gottes⸗ welt Doſtojewſkys. Dazu ein Volksſtück, undramatiſch, aber wirkſam, naiv und doch faſzinierend in einzelnen Steige⸗ rungen. Die Mannheimer Oper wälzt es mit ihrem ſtüärkſten Aufwand vor ein ausverkauftes Haus, ſchmückt es, läßt es klingen, und der Abend wird zur großen Leiſtung und zum großen Erfolg. Die bedeutendſte Ruſſenoper. Sie verlangt ein ganzes Theaterrußland vom Kreml bis nach Polen, geheimnisvolle Innenräume und weites Land, Zarenpaläſte, Kirchen, Schenken, Klöſter, Mondnacht in Polen. Bojaren ſchreiten durch die Menge. Ein ſchönes Wort: Bojar, wenn man ſo recht den Ton auf die zweite Silbe legt; es liegt etwas von der pelzverbrämten Kleidung der ruſſiſchen Fürſten darin. Dann das Volk, das ſich erſt vor den Bojaren duckt, dann ſie haut, heute Borts zufubelt, morgen ſeinem Widerſacher, dem falſchen Demetrius. Die Geſchichte Rußlands iſt mit Blut geſchrieben; es dampft durch die Fugen des Stücks, es foltert das Gewiſſen des Boris Godunows, des Zaren, der den Enkel Jwans des Schrecklichen beſeitigt hat, damit das Haus Rurik auchen h ſeinen letzten Thronerben verlor. Und Blut klebt an den Händen des Bojaren Schuiſky, des Vertrauten Godunows und zugleich ſein Jago. Es iſt nicht nur das 16. Jahrhundert Rußlands, das da in ſzeniſchen Symbolen auflebt, es iſt Rußlands Schickſal, das hier zum muſikaliſchen Drama wurde; deshalb konnte es ſein Schöpfer auch Volts⸗ drama nennen. Und wenn der Revolutionsakt mit den wiſionären Worten eines Blödſinnigen ſchließt, ſo hat man hicht zu Unrecht im irren Flackern ſeines Blickes das Auge 7 des ahnungsvollen ruſſiſchen Volkes geſehen, das in die Finſternis der Zukunft gerichtet iſt. Muſſorgſey beſchloß die zweite, für ihn endgültige Faſſung ſeines Werkes mit dieſer Szene. Als nach ſeinem Tod(1881) der Freund Rimſky⸗Korſſakow an die Bearbeitung ging, ſtellte er den Revolutionsakt vor den Tod des Boris. Mit dieſem ſchließt auch in Mannheim das Werk. Gewiß iſ- er wirkſam, und man muß Korſſakow deshalb wie für manches andere ſeiner beſonders in letzter Zeit ſehr geſchmäh⸗ ten Bearbeitung in Schutz nehmen. Die hieſige Aufführung geht außerdem auf den in Leningrad jetzt wieder ganz auf⸗ geführten Original- Boris in wichtigen Einzelheiten der Harmonik und Inſtrumentierung ein. Und da wir im Weſten uns doch nur Surrogate ruſſiſcher Muſik letſten können iſt der muſikaliſchen Treue gegenüber dem gewiß reichlich überarbeiteten Muſſorgſky Genüge getan. Wie muß eine originale Wirkung dieſes reſpektablen Werkes ſein, wenn es in dieſer doppelten und dreifachen Ueberſetzung ſchon ſo wirkt! Die Muſik beſitzt weniger ruſſiſche als individuelle Eigen⸗ art. Sie iſt eine Muſik der Atmoſphäre; alles, jeder Vor⸗ gang, jede Geſtalt, erhält ein beſonders muſikaliſches Kleid. Selbſt die Maſſe erhält ihre muſſkaliſche Individualiſterung. Das iſt Muſſorgſkys größte Stärke. Wie er die Dialoge muſikaliſch baut, die Rezitative der einzelnen Sänger gegen⸗ einander ſtellt in einem eigenartig fließenden, drängenden, dann wieder getragenen, arioſen Stil, dem die ruſſiſche Sprache mit ihren ſtändigen weiblichen Endungen die ſprach⸗ liche Beſonderheit auch noch in der Ueberſetzung verleiht, das alles ſind nur Stufen zu dem glutvollen muſikaliſchen Geſamt⸗ bild, das die Szene nicht entbehren kann, wenn man noch tauſendmal den Einwand macht, daß das keine Oper in unſerem Sinne ſei. Und auch typiſch Ruſſiſches findet ſich genug in dem Werk in den eingeſtreuten Liedern, von dem berühmten Trinklied Warlaams bis zu den reizenden Ammenliedern und der Krone dieſer Geſänge, dem Papa⸗ geienlied. Sie alle hat uns die hieſige Aufführung entgegen anderen Gewohnheiten nicht vorenthalten. Dafür ſei ihr gedankt.— 5 a Das muſikaliſche Vollblut des Werkes ſtürmte daher und eroberte ſich die Hörerſchar. Richard Lert bielt d; Zugel. Er gab mit dieſem Werk eine ſeiner ſtärkſten und über⸗ zeugendſten Leiſtungen. Die beiden gleich wichtigen Faktoren Bühne und Orcheſter ſind in dieſer Oper beſonders ſchwer gegeneinander zu halten; Lert ſteigerte das Orcheſter zu unerhörtem Glanz, öffnete weit die reichen Kammern dieſer muſikaliſchen Edelſteine, die im myſtiſchen Dunkel und in der ſeeliſchen Verſenkung ſo ſeltſam funkeln. Die zweite Szene des Boris mit dem Spielwerk, der Höhepunkt des Werks, war ein Glanzſtück. Die Klangmiſchungen, das Anſchwellen im Orcheſter, beſaßen die ganze Wirkungskraft dieſer unheim⸗ lichen Steigerung, die Muſſorgſkys eigenſtes Werk iſt; in Puſchkins Stück wird nur von dieſen Gewiſſensqualen des Boris erzählt, in der Oper dagegen werden ſie mit außer⸗ ordentlicher Eindringlichkeit vor Augen geführt. Hans Bahling hat ſich als Boris eine neue Rolle ge⸗ ſchaffen die er ſeinen beſten Leiſtungen zur Seite ſtellen kaun Das Menſchliche brachte er ebenſo zu ergreifendem Ausdruck wie das Gequälte. Wie Schalfapin, der Boris Godunow, ließ er den Zaren ſchon in der Maske immer älter werden, um ihn zugleich auch immer tiefer in die Nacht des Wahn⸗ ſinns hineinzuführen, aus der er zum letzten Mal nur er⸗ wacht um zu ſterben. Dabei beſaß die Stimme des Sängers ein ganz ungewöhnliches Maß von Wärme und Ausbruck, was der ſeeliſchen Reſonanz des Werkes beſonders entgegen⸗ kommt. So rundete ſich das Bild zu einer ſchauſpieleriſchen und geſanglichen Leiſtung von ſtärkſter Eindruckskraft. Die Szene mit dem ſchlauen Verräter Schuiſky beſaß Hochſpun⸗ nung. Loetgen ſang und mimte dieſen roten Fuchs mit dem ewig lächelnden Spinnengeſicht geradezu unerreicht eine Wirkung. Unſere Oper hat ſchon lange keine ſolche Weſamt⸗ leiſtung zuſtande gebracht, wie ſie in dieſer Szene Orcheſter, Darſteller und Regie boten. 5 Dr. Hein, dem Spielleiter, gelang vor allem die Schaf⸗ ſung der myſtiſchen Atmoſphäre, wie ſie gerade jene Szene fordert. Eine eindrucksvolle Vorbereitung war die, utelleicht noch etwas mehr zu kürzende, Szene im Kloſter. Auch der Schluß hatte ſzeniſche Formung von Eigenart, wonn auch hier das Dekorative keine Steigerung mehr erhielt. Mit den Maſſen des Chors hatte er ebenfalls ganze Arbeit getan, die auf ber kleinen Bühne unſeres Theaters doppelt zu he⸗ 35 Gemeinnützigen Baugeſellſchaft errichtet wurde, Die Fami⸗ geſangsdramatiſche Charakterzeichnung von unvergeßlichen. 4. Seite. Nr. 283 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. Juni 1928 Veim Petrus Do ſchdimmt was nit, habb ich immer in'r letſchte Zeit 'ſaacht, denn ſo wie des mit'm Wedder allmählich ſich aus⸗ gewachſe hott, des ſchbottet jeder Beſchreiwung. Des kann nit mit rechte Dinge zugehe, des ſieht jeder eiln). Ich habb mir vorgenumme, der Sach mool uff de Grund zu gehe. Die zuſchdändig Inſchdanz werd de Petrus ſei, denk ich ſo for mich unn iwwerleg mir, wie ich zu dem kumme könnt. Weil mer grad ſo viel vun de Raketeauto unn de Raketeflieger geleſe hott, ſo war doch des Negſchtliegende, daß ich die neiſchte Erfindunge zu meim'ſuch verwerte duh. Allerdings bis die erſchte Probeflieg gemacht werre, wollt ich nit warte. Deshalb habb ich mir halt ſelwer was ausgedenkt. In'r Schdadt habb ich'r e Porzion Neijohrs⸗Rakete gekaaft. Der Verkäufer hott mich ganz ſcheel angeguckt unn hott wohl gedenkt, daß ich iwwerg'ſchnappt ſei, weil ich jetz ſo Zeigs ge⸗ kaaft habb. Dann habb ich den Drache vum meim Bub gholt unn habb'r den uff de Buckel gebunne. Die Daſche habb ich'r vollg'ſchdoppt mit dene Rakete, dann bin ich uff die Nekkerwies unn habb ſo e Raket aln)'ſchdeckt. Ich war jo ſelwer baff, wie ich do ſo ganz langſam in die Luft'ſegelt bin unn wie die Raket am ausgehe war, habb ich ſchnell die anner dran angeſchdeckt. So bin ich immer höher kumme. Mir iß's ganz angſcht unn bang worre mit'r Zeit, denn mir iß eing' falle, daß ich keen Sauerſchdoffapparat dabei habb unn daß mir die Luft ausgehe mißt, wenn ich höher nuff⸗ kumm. Schunn wollt ich kee Raket mehr aln)ſchdecke, um wieder runnerzukumme, als ich ſeh, daß mir etwas entgegeng'floge kummt. Des Ding kummt immer näher unn ich ſeh, daß des en Mann mit'me lange Bart iß. Ich habb's kaum glaawe könne, awwer's war tatſächlich de Petrus. Der iß uff ſo'me Ding gehockt, des ausg'ſehe hott wie e kleenes Flugzeug, unn hott bei mir dann alnjg' halte, um mich zu frooge, was ich wollte. Ich habb nadterlich nit halte könne unn bin grad uff ſet Flugzeug nuffg'hupſt, wobei ich die Rakete wegg' miſſe habb, die ich grad noch habb uffziſche loſſe.'r Petrus hytt bloß gelächelt, wie'r mei primitiv Vorrichtung'ſehe hott, unn hott gemeent, mir wäre do unne noch weit zurick, ob mir denn nit ball was Richdiges erfinne dähte. Awwer uff ſo e Giſchbräch wollt ich mich gar nit eiln)loſſe. Ich habb gleich 'ſaacht, daß ich'kumme wär, um ihn nooch'm Wedder auszufrooge, damit ich des in'r Zeidung bekannt mache könne däht. Druff froogt'r mich, was ich denn domit ſaache wollt, ob uns des Wedder nit behage däht unn ob's denn uns gar nit recht zu mache wär. Dann habb ich awwer losgelegt unn gewettert unn habb'ſchennt, daß doch des kee Wedder ſei, wenn'r im Juni eiln)heize mißt unn de Wintermantel aln)ziehe, daß 'r nit zu Dreck verfriert. Ich weeß gar nit, was ich noch alles'ſchennt habb. Die Aage vum Petrus ſinn immer größer worre. Schließ⸗ lich hott'r'ſaacht, wie ich uffg' hört habb zu ſchenne, daß er es doch hett recht mache wolle, denn er hett'ſehe, daß am Nordpol ſo arch viel Leit rumkrabble unn daraus hett'r geiſchloſſe, daß's uns zu warm ſei unn mir liewer kälter hette, deun ſunſcht däht doch keen Menſch an de Nordpol fahre. Do habb ich awwer dem gude alde Mann emool klar gemacht, warum die Leit an de Nordpol fahre dähte. Er ſollt ſeine Aage mehr uffmache, dann könnt'r ſehe, was die dort owwe ſchaffe dähte. Mir friere all ſo arch, haab ich'ſaacht. Er ſollt doch e Eiln)ſehe hawwe unn uns endlich e biſſel mehr Wärm ſchicke. Des hott'r dann ach ver⸗ ſchöroche. Mir wäre ſicher in Zukunft mit'm zufriede. Ich habb mich dann noch vielmools bedankt, bin vun ſeim Flug⸗ zeug runnerg'hupſt unn im raſende Tempo wieder nooch unne'ſauſt. s iß alles gut gegange. Ich bin wieder uff 'r Nekkerwies gelandt, wo ich uffg'ſchdigge bin. Wenn ich awwer an de Himmel guck, dann bin ich grad ſo geſcheit wie vorher aach, denn viel wärmer iß's noch nit worre. Jetzt miſſe'r halt abwarte. Ich will bloos noch ſaache, daß die Giſchicht ſicher wohr iß. Wer's nit glaabt, der ſoll's halt hleiwe loſſe. A. * * 75. Geburtstag. Heute feiert ein altangeſehener Mann⸗ heimer Bürger, Uhrmachermeiſter Peter Betz, 8 2, 23, friſch und rüſtig ſeinen 75. Geburtstag. Herr Peter Betz gründete im Jahre 1895 in S 2, 23 ein Uhren⸗ und Goldwarengeſchäft, das durch ſolide Arbeit und reelle Bedienung einen großen Aufſchwung nahm und heute noch in derſelben Weiſe von dem Sohne Ludwig Betz weitergeführt wird. Veranftaltungen Stiftungsfeſt des Pfälzerwald⸗Vereins Am 23. und 24. Juni findet der diesjährige Haupt⸗ ausflug des Pf..⸗V. nach Ludwigshafen a. Rh. ſtatt. Zugleich wird das 25. Stiftungsfeſt gefeiert. Zum Feſt⸗ orte wurde Ludwigshafen gewählt, da in der größten pfäl⸗ ziſchen Stadt vor 25 Jahren der Pf..⸗V. gegründet worden iſt und ſich von da aus über die ganze Pfalz und weit über deren Grenzen ausgebreitet hat. Die Meldungen der aus⸗ wärtigen Mitglieder und Ortgruppen zur Teilnahme an dem Feſte ſind ſehr zahlreich eingelaufen. Viele Ortsgruppen beteiligen ſich mit Feſtwagen, ſodaß es möglich wurde, einen impoſanten Feſtzug zuſammenzuſtellen. Die Vor⸗ bereitungen ſind ſo weit gediehen, daß der Verlauf des Feſtes ein würdiger zu werden verſpricht. An dieſer Stelle ſoll beſonders der Aufführung des Bauernſchwankes „'s Mädche mit dem Lewerfleck“ auf der Freilichtbühne des Ebertparkes durch das Theaterenſemble„Die Pfälzer Kri⸗ ſcher“ gedacht werden. Die übrigen Veranſtaltungen ſind aus dem Anzeigenteile erſichtlich. ** * Die deutſche Automobilinduſtrie, ihre volkswirtſchaft⸗ liche, techniſche und ſportliche Bedeutung. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß über dieſes inter⸗ eſſante Thema auf Veranlaſſung des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie E. V. Berlin und des Mannheimer Be⸗ zirksvereins des Vereins Deutſcher Ingenieure am heutigen Donnerstag abend Schriftſteller Wilhelm Conrad Gomoll⸗ Berlin im Verſammlungsſaal des Roſengartens bei fretem Eintritt ſpricht. Jilm⸗Nundſchau Palaſt⸗Theater:„Schneller als der Tod“ Dieſer Harry Piel⸗Großfilm iſt weder aufdringlich noch ſentimental und doch von einer außerordentlich ſtarken Ein⸗ druckskraft. Er ſpielt in zwei Welten. Es iſt ein Kampf um Geld und ein Kampf um Liebe. Er führt den Zuſchauer in Paläſte und in den undurchdringlichen Urwald, er zeigt aus⸗ gelaſſene Fröhlichkeit und den Flirt auf einer Luſt⸗Nacht, auf der ſich alles im Tanze wiegt, während im Schiffsraum jeden Augenblick eine Höllenmaſchine Schiff und Menſchen zu ver⸗ nichten droht. Es iſt ein Film, der vom erſten bis zum letzten Augenblick Aug und Ohr zu feſſeln verſteht und eine ſtark dramatiſche Geſtaltungskraft beſitzt Den Höhepunkt der ſen⸗ ſationellen Handlung bildet eine waghalſige, an Wahnſinn grenzende Autoraſerei auf ſteilen Serpentinen ins Hoch⸗ gebirge über ſchlechte Straßen und zuſammenbrechende Brücken. Schneller als der Tod war das Auto. Der Film weiſt Gipfelleiſtungen von atemberaubender Spannung auf. Piel iſt der Held, der von ſeinem Verleger wegen der Fort⸗ ſetzung eines Romans gedrängt wird, in ſeinem Wohnauto die Seineſtadt verläßt und durch Zufall von einem Verbrecher⸗ komplott Kenntnis erhält, das die Ermordung einer ſchönen und reichen Witwe bezweckt. Wie er mit Liſt und Gewalt ſich der beiden Verbrecher bemächtigt, die ſchöne Witwe vom ſicheren Tode errettet und ſchließlich als ſeine Frau heimführt, zeigt die weiße Wand in intereſſanten Bildern.— Der zweite Film:„Ausgerechnet Wolkenkratzer“ iſt ein Luſt⸗ ſpiel, das die Zuſchauer ununterbrochen zum Lachen reizt. Harald Lloyd klettert an der Faſſade eines Wolkenkratzers empor. Groß iſt das Unheil, das er als Verkäufer in einem Warenhaus anrichtet, größer aber noch die beiſpielloſe Frech⸗ heit, mit der er ſich als Generaldirektor des Warenhauſes ausgibt. Beide Filme verraten reiche Phantaſie und rou⸗ tinierte Regie und werden von der Hauskapelle wirkungsvoll illuſtriert. ch. Schauburg:„Dr. Monnier und die Frauen“ Ein feiner Film, der eine Ehetragödie behandelt, die trotz der vielfachen Verwicklungen eine einfache und verſöhn⸗ lich ſtimmende Löſung findet. Dr. Monnier, ein junger Arzt, ſieht in ſeinem Hauſe eine junge Schauſpielerin und liebt ſie auf den erſten Blick. Nach der Heirat merkt er, daß die Schweſter ſeiner Frau eigentlich der wertvollere Menſch iſt. Zum Schluß muß er feſtſtellen, daß ſeine Frau ihn mit einem l werten iſt; manchmal ſchien es, als ſeien in dieſem Mann⸗ heimer Bühnenrußland doch etwas zu viele Menſchen. Dr. Löffler, der Bühnenbildner, konnte ſich diesmal mehr entfalten und war nicht völlig zu dem lirum larum Löffler⸗ ſtil der Sparſamkeit verdammt. Jetzt zeigte er erſt recht, was er kann. Er iſt kein Kuliſſenmaler und auch kein Stiliſtierer; er gibt Stimmungen, ſeine Szenen wandeln ſich mit dem Werk, ſte gehen vor allem wirkungsvoll im Wechſel der Beleuchtung mit, weshalb ſich ihre Farben reſerviert ver⸗ Halten, auch da wo ſie es nicht nötig haben wie im Krönungs⸗ Hild, der beſten Schöpfung des Abends. ö Für heute noch eine kurze Revue der Mitwirkenden: Karl Maug hatte als Warlaum, ebenfalls eine Schaljapinrolle, einen Sondererfolg. Siegfried Tappolets paſtoſe Stimme gab dem Wundermönch Weihe und Größe. Neugebauer als falſcher Demetrius vertrat das Opernhafte des Werkes darſtelleriſch und geſanglich mit hinreißendem Schwung. Das ſtark italieniſierende Duett m. Paula Weißweiler(Marina) hatte einen ſchönen Erfolg Guſſa Heiken als junger Zare⸗ witſch ſang ihr Papageienliedchen keck und munter, und wuchs zu prinzlicher Haltung, beſonders⸗ auch in der Schlußſzene, empor. Margarete Kloſe in einer Doppelrolle, Fritz Bartlings köſtlicher Bettelmönch, der Jeſuit von de Vries, Könker, Berghaus in wichtigen Kleinrollen ſeien noch hervorgehoben; dazu LVandory in dem Kabinett⸗ ſtück des Tölpels. N Dem ausgezeichneten Chor und ſeinem Leiter Pöß kling ein Geſamtlob. Es war eine der beſten Chorleiſtungen, die wir überhaupt hörten. Das Publikum war von dem Ganzen hingeriſſen und bereitete dem Werk eine begeiſterte Auf⸗ nahme. Der Dank an die Ausführenden ſteigerte ſich zu einem beſonderen Erfolg auch für den Dirigenten, der zugleich für ſein prachtvolles Orcheſter danken konnte. B N Eine„Freie Vereinigung dentſcher Bühnen“ iſt ſoeben gegründet worden, als deren Zweck die Wahrung der idiellen And wirtſchaftlichen Intereſſen unabhängiger deutſcher Bühnen⸗ leiter bezeichnet wird. Der neue Berein will ſich nicht in einen hegenſatz zu dem„Deutſchen Bühnenverein“ ſtellen, ſondern ben ihm eine notwendige Ergänzung für die unabhängigen, o licht durch Zwangskonvention, noch durch ſtaatliche oder ſeiner Schwägerin glücklich, während der Dichter die geſchie⸗ dene Frau heiratet. Dies kurz der Hergang der Handlung. Eines fällt bei dem Film angenehm auf, daß Aufmachung und Spiel der Darſteller in keiner Weiſe übertrieben wirken. Alles entwickelt ſich ſo ſelbſtverſtändlich und folgerichtig, daß keinen Augenblick Langeweile aufkommt. Fred Louis Lerch und Ruth Weyher in den Hauptrollen, können in jeder Hinſicht überzeugen. Alles in allem ein recht unterhaltender Film, der der Spannung nicht entbehrt. Der zweite Film„Der Herr des Todes“ iſt als Senſationsfilm anzuſprechen. Der junge Offizier(Fred Solm), dem im Dienſt das Temperament durchging, wird von ſeinen Eltern nach Amerika geſchickt und fällt dort, als er ſich das Leben nehmen will, einem früheren Artiſten in die Finger, der ihm einen Trick unter dem Flugzeug beihringt, der ihn in kurzer Zeit zum reichen Mann macht. Natürlich hat er in Deutſchland eine Braut(Hertha v. Werder) und einen Widerſacher, der nun dieſe Braut heiraten will, zurückgelaſſen. Kurz vor ſeinem Aufſtieg in Deutſchland, wohin er zu einem Gaſtſpiel zurückgekehrt iſt, beſucht ihn ſeine frühere Braut. Die alte Liebe flammt wieder auf und ſie beſchließen zu fliehen. Eine mexikaniſche Tänzerin zerſchneidet aus Eifer⸗ ſucht am Flugzeug das eine Seile des Trapezes, an dem der „Herr des Todes“ ſeine tollkühnen Vorführungen machen ſoll. Die Szene, wo er am Trapez hängt und wie man langſam das Seil immer weiter reißen ſieht, packt, man erlebt die ganze Sache mit. Noch im allerletzten Augenblick kann er gerettet werden. Glücklich vereint mit ſeiner Geliebten bleibt er in Deutſchland. Auch dieſer Film überſteigt weit den Durchſchnitt ſonſtiger Senſationsfilme. — Kommunale Chronik c Schwetzingen, 19. Juni. Aus der letzten Gemeitude⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Auf dem gemeindeeigenen Gelände im Gewann„Mannheimerſtraße rechts“(zwiſchen den Anweſen Fugger und Triebskorn) ſoll ein Gruppen w ohn. haus mit 14 Zweizimmerwohnungen erſtellt werden. Wegen Aufbringung des Bauaufwandes(rund 115000 Mark) wird om Bürgerausſchuß eine Vorlage zugehen.— Die Lieferung der im Rechnungsjahr 1928/29 erforderlichen Papier⸗ und Schreibwaren wurde in 2 Loſen an die Schreibwarenhand⸗ lungen Berberich und Farrenkopf hier vergeben.— Die Heu⸗ grasverſteigerungen vom 8. und 9. Juni 1928 mit einem Erlös von 7215 RM. wurden genehmigt.— Der Jahresbetrag des Schulgeldes der Oberrealſchule wurde mit Wirkung vom Beginn des Schuljahres 1928/29 an für ſämt⸗ liche Klaſſen einheitlich auf 150 RM. feſtgeſetzt.— Die Stadt tritt der„Hafraba“(Verein zur Vorbereitung der Autoſtraße Hamburg- Frankfurt- Baſel e..) als ordentliches Mitglied bei.— Die Stelle des Wagenführers für den Autoſpreng⸗ 1 wurde dem Schloſſer Wilhelm Gärtner hier über⸗ ragen. L. Reilingen, 19. Juni. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde die Verſteigerung des Heugraſes der Gemeindewieſen genehmigt.— Als Gemeindeſachverſtändiger für den Tabakbau im Jahre 1928 wurde Gemeinderat Karl Weißbrot J. ernannt.— Von der Entſcheidung des Bezirks⸗ amtes Wiesloch über den Einbau einer Schleuſe auf der Gemarkung Rot durch die Gemarkung Rot in den Kraich⸗ bach wurde Kenntnis genommen. Rekurs ſoll dagegen nicht eingelegt werden.— Im Rechnungsjahr 1928/29 ſoll ein Ge⸗ meindezuſchlag auf die ſtaatliche Hundeſteuer nicht er⸗ folgen.— Die Kreisſtraße Nr. 29 ſoll in der Strecke vom Pumpenhaus bis zur Hockenheimergrenze neu gewalzt und geteert werden. Der Anteil der Gemeinde wird auf die Ge⸗ meindekaſſe übernommen.— Der Gemeinderat nimmt von dem Urlaubsantritt des Bürgermeiſters Ludwig Römpert Kenntnis. Zum Bürgermeiſterſtellvertreter wird Gemeinde⸗ rat Martin Haſſel ernannt. Blut- auffrischend, reinigt die Organe S3 Verbindungska nal Peter Rixius 8. u. b. fl., Mannheim er fte 0 Tel. 20086, ſtädtiſche Unterſtützung gebundene Bühne der Neugründung iſt Freiheit der deutſchen Bühnen in kul⸗ tureller und materieller Beziehung, vor allem auch Freiheit in ihrem Verhältnis zu Künſtlern und Autoren. Den Vorſitz hat Prof. Max Reinhardt übernommen. Der japaniſche Film Von Dr. E. Conz, Tokio Japan hat in der kurzen Zeit ſeiner kulturellen Ent⸗ wicklung der weißen Raſſe manchen Anlaß zu ehrlichem Staunen gegeben. Mit der den Japanern eigenen Heimlich⸗ keit entwickelten ſie, vom Ausland wenig beachtet, eine Induſtrie nach der anderen, um dann faſt mit einem Schlage deren Erzeugniſſe auf den Markt zu werfen und den europä⸗ iſchen und amerikaniſchen Konkurrenten zu verdrängen. So iſt auch faſt im Verborgenen die japaniſche Film⸗ induſtrie geſchaffen worden, und ſie hat nach wenigen Jahren ihres Beſtehens eine Produktionshöhe erreicht, die zahlen⸗ mäßig ſelbſt die amerikaniſchen Leiſtungen übertrifft. Im vergangenen Jahr betrug nämlich die Zahl der in Japan ge⸗ drehten Filme populärwiſſenſchaftlicherd und unterhaltender Art über 800, die der amerikaniſchen dagegen nur 600. Freilich muß hierbei berückſichtigt werden, daß ſich die japaniſchen Regiſſeure nicht die gleiche Arbeit machen wie ihre amerikani- ſchen und europäiſchen Kollegen. Sie verzichten lieber auf die Wirkungen großartiger Szenerien und rieſiger Maſſenauf⸗ gebote von Statiſten, die bei den Amerikanern ſo beliebt ſind. Die Japaner legen auch nicht den Wert auf das Studium jeder einzelnen Handlung, wie das in Deutſchland üblich iſt. Ihre Erzeugniſſe ſind primitiver, doch genügen ſie den Anfor⸗ derungen des inländiſchen Publikums vollkommen. Für die Ausfuhr eignen ſich die japauiſchen Filme mit geringen Aus⸗ nahmen nicht. Vorläufig liegt der fapaniſchen Filminduſtrie kaum etwas am Export. Sie iſt vielmehr bemüht, mit geringen Koſten— manche fünfaktigen Dramen beanſpruchen nur eine An⸗ fertigungsgeit von achtundvierzig Stunden einſchließlich der Proben— zu arbeiten und die ausländiſche Konkurrenz aus Japan ſelbſt zu verdrängen. Dies iſt ihr innerhalb erſtaun⸗ lich kurzer Zeit in ſtärkerem Maße gelungen als irgend einem anderen Lande. Während in England 90 v.., in Frankreich 85 v. H. und in Deutſchland noch 50 v. H. aller laufenden Filme ausländiſchen Urſprungs ſind, bezieht Japan höchſtens 15 v. H. ſeines Bedarfes aus Ueberſee. Die Vereinigung japaniſcher Filmtheater verfügt über rund 900 Lichtſpielhäuſer, die im Jahre 1926 von 186 Mil⸗ lionen Zuschauer beſucht wurden und eine Einnahme von 99 Millionen Mark erzielten. Dieſe Zahlen zeigen, wie niedrig die Eintrittspreiſe ſind; ſie betragen im Durchſchnitt nur 53 Pfennig. Nur ganz wenige Lichtſpielhäuſer befinden ſich in den Händen von Ausländern; dieſe Theater liegen ausſchließlich in Großſtädten mit ſtarken Fremdenkolonien und verbrauchen den größten Teil der eingeführten Filme. Im ganzen be⸗ ſtehen nur 26 Häuſer, die ausnahmslos ausländiſche, und 114, die gelegentlich nicht japaniſche Filme zeigen. In allen anderen Theatern kommt nicht ein einziger Auslandsfilm zur Aufführung. 5 Trotz der niedrigen Preiſe iſt das japaniſche Publikum in zweierlei Beziehung auſpruchsvoller, als weiße Zuſchauer. Es verlangt zwar keine techniſchen und künſtleriſchen Höchſt⸗ leiſtungen, dafür will es aber in einer Vorſtellung mindeſtens drei lange Filme ſehen. Außerdem begnügt es ſich nicht mit dem Leſen der Zwiſchentitel— ein bei den unüberſichtlichen fapaniſchen Schriftzeichen mitunter ſchwieriges Unternehmen — ſondern es will die Bilder noch von einem Anſager erklärt haben. Ein guter„Conférencier“ muß gut bezahlt werden und belaſtet das Ausgabenkonto je nach der Größe des Theaters mit durchſchnittlich 400 bis 2000 Mark im Monat. Weiterhin drückt die Luſtbarkeitsſteuer ſchwer auf die Licht⸗ ſpielhäuſer. Im Gegenſatz zum deutſchen Syſtem wird näm⸗ lich die Steuer nicht von jeder einzelnen Eintrittskarte, ſon⸗ dern als Pauſchalſumme ohne Rückſicht auf die Höhe der Ein⸗ nahme erhoben. So haben viele japaniſche Lichtſpiele mit Schwierigkeiten zu kämpfen und 200 ſind wegen Konkurs ge⸗ ſchloſſen, während ſich 900 Theater in Betrieb befinden. Dieſe ungünſtigen Verhältniſſe konnten aber die Entwicklung der japauiſchen Filminduſtrie nicht hemmen, und die beteiligten Kreiſe erhoffen von der neuen, fortſchrittlicher orientierten Volksvertretung eine Verringerung der Steuerlaſten. .* 9 ** 4 1 N* 4 „Schutze des unehelichen Kindes.“. De. Donnerstag, den 21. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) r Seitz. Ne. 8. Badiſche Gaſtwirtetagung in Donaueſchingen Am 19. Juni begann im feſtlich geſchmückten Donau⸗ eſchingen die 43. Tagung des Badiſchen Ga ſt⸗ w tr te verbandes ſtatt. Vormittags 10 Uhr fand eine Delegiertentagung ſtatt, bei der etwa 150 Delegierte anweſend waren. Die Tagung war interner Art und behandelte Fra⸗ gen der Geſchäftsführung und der Verwaltung des Gaſtwirte⸗ verbandes. Die Delegiertenverſammlung wählte den Reſtau⸗ rateur Knodel⸗ Mannheim e zum Verbandspräſidenten. Am Abend fand in der ſtädtiſchen Feſthalle ein Feſthankett ſtatt, das der Begrüßbung der eingetroffenen Gäſte anläßlich des 30jährigen Jubiläums des Wirtevereins Donaueſchingen und Umgebung und der Ehrung von verdienten Verhands⸗ mitgliedern gewidmet war. Die Bataillonskapelle, der Män⸗ nerchor des Arbeiterfortbildungsvereins und der Turnverein 1864 wirkten mit. Erſchienen waren der Fürſt zu Fürſtenberg, der das Protektorat des Jubiläums übernahm, ferner der Erbprinz zu Fürſtenberg, der Präſident des deutſchen Gaſtwirteverbandes, Reichstagsabg. Köſter, außerdem der Verbandspräſident des bad. Gaſtwirteverbandes, die Spitzen der Donaueſchinger Behörden, ferner des württ. Gaſtwirtever⸗ bandes. Der Fürſt zu Fürſtenberg hielt eine Anſprache, in der er ſeiner Freude über den Beſuch der Gaſtwirte in Donau⸗ eſchingen Ausdruck verlieh. Er ſchloß mit dem Wuunſche eines guten Gelingens des Verbandstages und brachte ein Hoch auf die Gäſte aus. Im Namen der Stadtverwaltung Donau⸗ eſchingen begrüßte Bürgermeiſter Fiſcher die Gäſte. Hier⸗ nach richtete der Präſident des deutſchen Gaſtwirteverbandes, Begrüßungsworte an ſeine Kollegen, indem er auf die ideelle und ethiſche Seite des Gaſtwirteberufes hinwies und mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß. Hierauf folgte das Abſingen des Deutſchlandliedes, Dann nahm der neue Verbandspräſtdent Knodel die Ehrung der ſich um den Verband verdient gemachten Mitglieder vor. Drei Mitglieder erhielten das goldene Ehrenzeichen, vier wurden zu Ehren⸗ mitgliedern ernannt. Jahresfeſt des Landes vereins für Innere Miſſion Am Sonntag, 10. Juni, beging in Kehl der Badiſche Jandesverein für Innere Miſſton ſeine 79. Jahresfeier. Aus dem ganzen badiſchen Lande kamen Vertreter und Freunde der Inneren Miſſion, um gemeinſam mit der Ge⸗ meinde Kehl dieſes Feſt zu feiern. In den Morgengottes⸗ dienſten und im Kinder⸗ und Jugendgottesdienſt hatten aus⸗ wärtige Geiſtliche die Predigt übernommen. tachmittags fand der Feſtgottesdienſt in der Chriſtuskirche ſtatt. Eröffnet wurde er durch Begrüßungsworte von Pfarrer Stengel von Kehl und Prälat D. Kühle wein⸗Karls⸗ ruhe,dem Vertreter des Evang. Oberkirchenrats. Die Feſt⸗ predigt hielt Pfarrer Zier von Pforzheim. den Feſtbericht gab Landesjugendpfarrer Wolfinger. Im Mittelpunkt des ſtark beſuchten Gemein deabends ſtand der mit großem Intereſſe aufgenommene Vortrag von Landeswohrfahrts⸗ pfarrer Werner⸗ Karlsruhe über„Sünde und Krankheit“. Die Begrüßungsanſprache wurde von Pfarrer Dreutler von Kehl, die Schlußanſprache vom Vorſitzenden des Badi⸗ ſchen Landesvereins Prälat a. D. D. Schmitthenner⸗ Karlsruhe gehalten. Muſikaliſche Darbietungen trugen zur Verſchönerung des Abends bei. 5 Am Montag, 11. Juni, fanden in der Anſtalt Kork die Hauptverſammlung des Badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion und die Vertreterverſammlung des Lanbes⸗ verbandes ſtatt. In dieſen geſchäftlichen Verſammlungen wurde über wichtige Aufgaben berichtet und aktuelle Fragen wurden erörtert. An Stelle des zurückgetretenen 2. Vor⸗ ſitzenden des Landesvereins, Pfarrer Steinmann ⸗Rüp⸗ purr, wurde Pfarrer Huß⸗Ettlingen, zum 3. Vorſitzenden unb weiteren Stellvertreter des 1. Vorſitzenden wurde Ober⸗ landesgerichtsrat Winkler ernannt; der Vorſtand wurde ergänzt durch Zuwahl von Oberkirchenrat De. Doerr in Karlsruhe. Alle Wahlen erfolgten einſtimmig. Nachmittags wurde die Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche beſichtigt. Daran ſchloſſen ſich drei öffentliche Vorträge über das Ge⸗ ſamtthema„Hilfe für das Kind“. Jugendpfarrer Lutz⸗ Mannheim ſprach über„Unſere Kleinkinderſchulen“, Pfarrer Mess Aus dem Lande Nächtliches Bootsunglück auf dem Rhein * Stollhofen, 20. Juni. Ein gefährliches Abenteuer, dem zwei junge uſchenleben zum Opfer fielen, unternahmen drei auf Wanderſchaft befindliche junge Leute. Sie beſtiegen in Kehl ein kleines Boot und fuhren in der Nacht vom Mon⸗ tag zum Dienstag rheinabwärts. Bis vor die Rheinbrücke Greffern⸗Drufenheim ging die Fahrt glatt vonſtatten. Des Ruderns unkundig konnten ſtie dort nicht verhindern, daß das Boot von der ſtarken Strömung gegeg die Brücke getrieben wurde, wo es zerſchellte. Alle drei fielen ins Waſſer, konnten ſich aber wieder in die Höhe arbeiten und am Wrack feſthalten. In dieſer Lage trie⸗ ben ſie noch—4 Kilo meter, dann verließen zwei die Kräfte und ſie verſanken in den Fluten. Der Dritte trieb noch eine Strecke weiter, bis das Wrack an einem ſoge⸗ nannten eingebauten Sporen hängen blieb, auf dem er dann das Ufer erreichen konnte. ** kr. Heidelberg, 20. Juni. Der Wiener Verwaltungsge⸗ richtshof hat die Beſchwerde der Gattin des Heidelberger Oberbürgermeiſters Walz in der Angelegenheit der Sa mm⸗ lung Fig dor zurückgewieſen, ſodaß alſo weder einzelne Stücke veräußert werden dürfen, noch die ganze Sammlung ins Ausland gebracht werden darf.— Im Auftrag der Staats⸗ anwaltſchaft ſuchte geſtern ein Taucher im Neckar den Revolver des Poltzeimörders Ries, den dieſer angeblich nach der Tat in den Neckar geworfen hat. Die Suche war ver⸗ geblich. a * Urlofſen b. Offenburg, 19. Junk. Als heute morgen der Arbeiter Anton Zettwoch von einer Wieſe auf die andere wollte, ſtürzte er unterwegs beim Ausweichen ſo unglücklich, daß er ſich mit der Senſe am Oberſchenkel die Schlagader durchſchnitt und infolge Verblutung innerhalb einer Stunde eine Leiche war. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein italieniſcher Traum Vor dem Großen Schöffengericht ſtanden geſtern die 26 Jahre alte Kontoriſtin H. Sch. und ihr Bräutigam, der 28 Jahre alte Bankbeamte K. Ch. von Schwetzingen wegen Wechſelbetrügere ien. Der Bankbeamte., mit dem die Sch. bekannt war, hatte ſie und ihren Bräutigam dazu ver⸗ anlaßt, einen Wechſel in Höhe von 18 246/ durch Namen⸗ und Stempelfälſchung zu Geld zu machen. Dazu kam noch ein Akzept von 3685 ,. F. hatte den beiden die Verwalter⸗ ſtelle auf ſeinem Gul bei Neapek verſprochen, aber nachdem die Reiſe mit dem unrechtmäßig erworbenen Gelde dorthin angetreten war, gab es für die beiden Liebesleute nur endloſe Arbeit und zum Schluß das grauſame Erwachen, als ſie auf Antrag der deutſchen Regierung ausgeliefert wurden, wäh⸗ rend F. wiede rverduftete. Die Sch. und ihr Bräutigam lernten bei ihrem Trausport 12 italieniſche Gefängniſſe kennen ünd führten bittere Klage über die entſetzlichen Zu⸗ ſtände, die dort herrſchten. Beide erhielten je 1 Jahr Ge⸗ fängnis * Ein Einwohner aus Edingen hatte mit ſeinem Bulldogg mit Anhängerwagen einen Zuſammenſtoß mit der OEG. und dafür einen Strafbefehl von 40/ erhalten, wogegen er Ein⸗ ſpruch einlegte. Er behauptete in der Hauptverhandlung, daß er für den Zuſammenſtoß nicht verantwortlich gemacht wer⸗ den könne, da an jenem Tage dichter Nebel herrſchte, er des⸗ halb die Lokomotive nicht geſehen und durch das Geräuſch ſeines Bulldoggs auch die Signale der OEG. nicht gehört habe. Beim Aufleuchten der Lichter dervokomotive ſei es zum Halten für ihn zu ſpät geweſen. In der Beweisaufnahme wurde feſt⸗ geſtellt, daß an jenem Tage tatſächlich dichter Nebel herrſchte. Das Gericht aber ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß er als Ortsangehöriger von Edingen mit dem Fahrplan der OEG. pertraut war. Erſchwerend fiel auch ins Gewicht, daß der Angeklagte ohne Lichter gefahren war und daß er des⸗ halb auch von der Lokomotive nicht geſehen werden konnte. Da er andrerſetts einen guten Leumund beſitzt und noch nie Veranſtaltungen Donnerstag, den 21. Juni 1928 Theater: Nationaltheater: Oktoberta 97..00 Uhr.— Künſtler⸗ theater Apollo: Gaſtſpiel der drei Fratellini..15 Uhr. Konzerte: Friedrichspark: Abendkonzerk..00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“ Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Pat und Patachon“ in Pellg kannien“— Capitol:„Der Unhe kannte“— Gloria:„T a. tentanz der Liebe“.— Palaſt⸗Theater:„Patrioten“ Scala:„Der Zigeuner baron“. Schauburg:„Dv. Monnier und die Frauen“.— Ufa⸗Theater:„Natur und Liebes. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 und—5 Uhr.— Schloßbücherel: 111 und 51 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Planetarium: Be⸗ ſichtigung 3 uhr, Vorführung 8 Uhr. 5 r Eine Frau hatte ein Zimmer, in dem ihr vom Gexrichts⸗ vollzieher verſchiedene Gegenſtände gepfändet waren, ver⸗ mietet. Da an den Gegenſtänden auch die Pfandſtegel ent⸗ fernt waren, ſo erhielt die Frau einen Strafbefehl von 85% evtl. 7 Tage Gefängnis. Das hat ihr aber nicht gefallen, weshalb ſie Einſpruch einlegte. In der Hauptverhandlung wurde die Möglichkeit zugegeben, daß bei Großputz die Pfand⸗ ſiegel evtl. von ſelber abgefallen ſind; auch will die Frau nicht gewußt haben, daß ein Zimmer mit gepfändeten Gegen⸗ ſtänden nicht mehr vermietet werden darf. Das Gerichz 15 es bei der im Strafbefehl ausgeſprochenen Strafe von Kürzlich wurde in einem hieſigen bekannten Garten reſtaurant einem Gaſt ein Mantel entwendet, worauf der Be⸗ ſtohlene kurzerhand einen anderen Mantel abhängte und ift, nahm. Als er unterwegs von einem Freunde wegen des viel zu weiten Mantels angeſprochen wurde, verkaufte er ihn kur⸗ zer Hand an dieſen um einen ganz geringfügigen Preis. Dig Mutter des Beſtohlenen, die Talent für eine Privat⸗ detektivin hat, muſterte alle ihr begegnenden Mantelträger, bis ſie ſchließlich den Mantel ihres Sohnes herausfand. Der neue Träger des Mantels konnte aber in der Verhandlung nachweiſen, daß er ihn von ſeinem Freunde, ohne von dem Diebſtahl zu wiſſen, gekauft hatte. Die Vertetdigerin des An⸗ geklagten, Frau Dr. Rebſtein⸗ Me ger, plädierte daher auf Freiſpruch, dem ſich das Gericht auch auſchloß. ch Die Dahlemer Exploſion vor Gericht a Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte begaun am 20. Juni der Prozeß gegen Generalkonſul Weingärtner, den Beſitzer der im Januar in die Luft geflogenen Villa in der Parkſtraße 42 in Dahlem. Die Anklage lautet auf fahrläſſige Tötung und Körperverletzung und Vergehen ge⸗ gen das Sprengſtoffgeſetz. Die Explosion, die zwe Men⸗ ſchenleben forderte und große Verwüſtungen an⸗ richtete, war, wie erinnerlich, darauf zurückzuführen, daß im Keller der Villa die Fabrikation von Ku a IIkapſeln und ähnlichen chemiſchen Präparaten heimlich und ohne Wiſſen und Genehmigung der Baupoltzei betrieben wurde, die, wie der Angeklagte ſelbſt zugeben muß, die Genehmigung für einen ſolchen Betrieb an dieſer Stelle nicht erhalten hätte, Weingärtner wurde wegen fahrläſſiger Tötung und Körper⸗ verletzung, Zerſtörung und wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu insgeſamt zwei Jahren Gefäng⸗ nis und den Koſten des Verfahrens verurteilt. vorbeſtraft iſt, ermäßigte das Gericht, Vorſitzender Amtsge⸗ Abramozyk⸗Berlin über„Adoptionsvermittlung“ und richtsrat Dr. Leſer, den Strafbefehl auf 25 J. . ö 05 8 5 * 55 Freunde verschwunden waren. Freunde, eine Verzweifelt irrte ich umher, bitter meine Reiselust bereuend. Ihr wurdet mich nicht beneidet haben, liebe Brüder. Bevor ich weitererzähle, laßt uns die Sorgenbrecherin und Vertreiberin aller qualenden Gedanken genießen. Nehmt, liebe 25 SALE AUSLESE »SINDBAPD. DER SALEM.-RAUc HER. erzählt weiter: Als ich in meine Vaterstadt zurückgekehrt war, Konnte ich nicht zur Ruhe kommem 5 Statt mich von den Strapazen auszuruhen und mich meines neuen Reichtums zu erfreuem, packte mich von neuem die Abenteperlust. Sehließlich rüstete ſeh ein grobes, eigenes Schiff aus, belud es mit vielerlei Waren und fuhr ins Meer hinaus. Nach einigen Tagen guter Fahrt trafen wir eine Insel von unbeschreiblicher Schönheit. Wahrend meine Ges fahrten staunend umhergingen, legte ich mich unter eine Palme und schlief ein. Aber wie groß war meine Bestürzung, als ich auf wachte, und sowohl das Schiff wie auch di cisaARErre e Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau A. D. A..⸗Peich⸗ und Apenfahrt 590 Am. durch Schleſiens Berge, Elbſandſteingebirge und Erz⸗ gebirge (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Plauen i.., 19. Juni. Die geſtern mit einem Unterton von Jronte davon geſprochen hat⸗ ten, daß die Reichs⸗Alpenfahrt trotz ihrer weiten Tagesſtrecken nicht ſonderlich ſchwierig ſei, ſchwiegen heute muksmäuschenſtill. Sie kamen zur Einſicht: dieſe Reichs⸗Alpenfahrt iſt ſehr ſchwierig, trotzdem ſie den großen Vorzug hat, den Teilnehmern weitgehend in der Mindeſtzeit gegenzukommen, ſodaß die Tageskontrollſtation und auch das Ziel Ton jedem Teilnehmer bis eine Stunde vor ſeiner Sollzeit erreicht werden darf. Die II. Reichsfahrtetappe führte die 37 in Görlitz ein⸗ getroffenen Teilnehmer zunächſt in einer Schleife ab 4 Uhr früh durch das niederſchleſiſche Bergland, über den Schmiedeberger Paß, durch Hirſchberg und längs den Hängen des Iſergebirges nach Sachſen. Bad Schandau wurde paſſiert, die Steigungen und Gefälle des Elbſandſteingebirges boten einen kleinen Vorgeſchmack der noch kom⸗ menden Geländeſchwierigkeiten, und in Pirna war Tages⸗Haupt⸗ kontrolle. Danach gings hinein in das Erzgebirge, zunächſt durch jene ſchönen ſtillen Bergtäler, die im Vorjahre Schauplatz der grauſigen Ueberſchwemmungs⸗ und Unwetterkataſtrophe waren, dann über den Paß von Altenberg und durch Kipsdorf nach Wolkenſtein, und ſeit Uebeérgquerung der Elbe ununterbrochen bergan und bergab durch das ſächſiſche Bergland. Plauen war Tagesetappenziel. Am Görlitzer Start hatte ſich wieder Franz Frietſch mit ſeinem Che⸗ vryolet eingefunden, mit dem er am erſten Fahrtage auf einem Acker notgelandet war. Er galt amtlich als ausgeſchieden und fuhr ſomit heute ohne Startnummer„außer Konkurrenz“. Nach 20 Km. ſchon rammte er einen Baum die Wageninſaſſen kamen mit dem Schrecken davon— der Chevrolet aber war ſomit endgültig ausgeſchie⸗ den. Knothe(Altona) fuhr mit ſeinem Steiger⸗Sportzweiſitzer über Stacheldraht auf eine Böſchung, kam aber wunderbarerweiſe wieder heil auf die Landſtraße und konnte die Fahrt ſortſetzen. Ein bedauer⸗ licher Unfall, der wieder einmal Anlaß zu berechtigter Anklage gegen die Leichtfertigkeit ungeſchützter Bahnübergänge bietet, ereignete ſich zwiſchen Ober ⸗Schlottwitz und Lauenſtein. Der Mannes⸗ mann⸗Wagen von John Beck(Hamburg) wurde von einem Klein⸗ bahnzug erfaßt und überfahren. Die Inſaſſen kamen wie durch ein Wunder ziemlich unverletzt davon, ſodaß der Arzt des ſofort herbei⸗ gekommenen ADAc⸗Arztwagens nur den Tatbeſtand feſtzuſtellen brauchte. Auf der Elbbrücke bei Pirna hatte einer der Preſſewagen einen Unfall: er rannte gegen ein anderes Fahrzeug; ſeine Inſaſſen blieben unverletzt und wurden mit andern Automobilen zum Tagesziel ge⸗ bracht. So mancher, der anfangs geglaubt hatte, es ſei leicht, die vor⸗ geſchriebenen Geſchwindigketten innezuhalten, lernte im Erzgebirge die Tatſachen kennen. Es mußte aus Motor und Bremſen viel, bei manchen Fahrzeugen das Aeußerſte, herausgeholt werden, um das Tagesziel zur vorgeſchriebenen Zeit erreichen zu können. Thea de Terra kollidierte vor Plauen mit einem Baum; ihr Dixi war ſtabil genug, um fahrtbereit zu bleiben; nur die Karoſſerie wurde beſchädigt. Als erſtes Fahrzeug war der von Frl. Marta Pix geſteuerte Preſto in Plauen eingetroffen. Frl. Pix hatte ein hervorragendes Durchſchnitts⸗ tempo erzielt. Daß es immerhin möglich war, ſelbſt im ſächſiſchen Bergland 60 Km. Durchſchnittstempo zu fahren, bewieſen z. B. der Maybach und der Mercedes-Benz⸗Preſſewagen. Was mit den ſtärkſten Fahrzeugen früherer Konſtruktion nicht möglich geweſen wäre, wurde 5. B. unſchwer von dem 12/55 PS Mercedes-Benz vollbracht, der zwi⸗ ſchen Pirna und Plauen trotz aller Steigungen und Gefälle ein 60 Km. Durchſchnittstempo innehielt. Hidding(Berlin) auf Wanderer erklärte, am Tagesziel aufgeben zu wollen. Jarchow auf Dixi war bei ſeiner Sollzeit überfällig. Bemerkenswert iſt der Beſchluß der Fahrtleitung, daß Stehenbleiben des Fahrzeugs vor Ablauf der Startminute nicht beſtraft wird; dadurch wird auch Dr. Crailsheimer mit ſeinem 6 Liter⸗ Mercedes⸗Benz, dem ſchnellſten aller teilnehmenden Fahrzeuge, wieder ſtrafpunktfrei. Es wurde ferner bekannt gegeben, daß jene Fahrt⸗ teilnehmer, die bei der Hauptprüfung der 3000 Km. Fahrt ſtrafpunkt⸗ frei ausgehen, aber auf dem Parkplatz bis zu 10 Strafpunkten bekom⸗ men haben, dennoch die goldene AD Ac⸗Medaille erhalten werden. Das bedeutet eine große, aber nur gerechte Erleichterung. Am Mittwoch beginnt ab 5 Uhr früh die 475 Km. Etappe nach Bad Zſchl. Slegfried Doerschlag. Pferdeſport Großer Hamburger Ausgleich Ausbund getötet Das äußere Bild des dritten Horner Renntages(Mittwoch) ließ ſich weit vorteilhafter an als das der beiden erſten Tage des Derby⸗ Meetings. Sonniges Wetter und für einen Wochentag ſehr guter Be⸗ ſuch, ſowie eine befriedigende ſportliche Ausbeute waren die Merkmale des Mittwochs. Einige Derbykandidaten erſchienen im Nickel⸗Rennen und brachten wieder ein neues Durcheinander. Unter ſtändiger Füh⸗ rung von Faro ging es in die Gerade, wo Piemont und Skalde vor⸗ gingen. Haynes auf Piemont beherrſchte bald die Situation und ge⸗ wann leicht gegen Skalde, Farv und den aufgekommenen Normaune. Bemerkenswert iſt das Verſagen der Derbyanwärter Anton und Sankt Robert. Der Große Hamburger Ausgleich, mit ſeinen 3200 Metern das Jängſte deutſche Flachrennen, klang in einen packenden Kampf aus. Jack London hatte die Führung, während hinter ihm ſtändiger Wechſel eintrat. In guter Poſition lagen Ausbund, Avec Dieux, Etrurie, Gute Sitte und Bellac, gegenüber lag Jack London vor Ausbund, Etrurie, Gute Sitte und dem aufgerückten Polfino. In die Gerade bog f 7 ² 5 Avec Dieux mit der Führung vor Polfind, Gute Sttte, Theokrit und Geranium. Zwiſchen dieſen Pferden entſpann ſich ein Kampf, den Avec Dieux vor Gute Sitte für ſich entſchied. Ein Länge dahinter folgte Geranium auf dem dritten Platz vor Linz. Der Weinberger Ausbund mußte in der Geraden mit gebrochener Feſſel angehalten und erſchoſſen werden. Im Eintracht⸗Rennen kam man um den erwarteten Steg von Aditja, da die Stute für das Derby geſchont und deshalb gar nicht geſattelt wurde. Rennergebniſſe: 1. Schiffbeker⸗ Rennen. F. Zweij. 3800 4. 1000 Meter: 1. M. Böhms Tarquinius Superbus(E. Grabſch); 2. Atalante; 3. Aſtrolog. Ferner liefen: Gloriole. Tot: 15, Pl. 10, 11:10. 2. Eintracht⸗Rennen. F. dreij. Stuten. 11 000&. 1800 Meter: 1. O. Blumenfeld R. Samſons Herzkönigin(E. Haynes); 2. Lotos; 3. Wanderluſt. Ferner liefen: Offenſive, Pelopea, Selecta, Majeſta. Tot: 77, Pl. 14, 12, 18:10. 3. Iſerbrooker⸗Ausgleich. 5000 4. 1600 Meter: 1. O. Trauns Goldwächter(E. Huguenin); 2. Prellſtein; 3. Burgwart. Ferner liefen: Poliktet, Semperidem, Piſtole, Cocktail, Rotbart. Tot: 24, Pl.: 12, 18 1610. 4. Nickel⸗Rennen. F. dreij. Hengſte. 11000 4. 1800 Meter: 1. O. Blumfeld⸗R. Samſons Piemont(E. Haynes); 2. Skalde; 3. Farr. Ferner liefen: Anton, Normanne, St. Robert, Hector, Preußenſtolz, Frithjof 2. Tot: 72, Pl. 15, 12, 16:10. 5. Großer Hamburger Ausgleich. 17 000 4. 3200 Meter: 1. R. Eichbergs Avec Dieux(E. Huguenin); 2. Geſt. Mydlinghovens Gute Sitte(F. Williams); 3. A. Schumanns Geranium(E. Grabſch). Ferner liefen: Ausbund, Linz, Bellac, Etrurie, Portia, Jack London, Polfino, Theokritt. Tot: 75, Pl. 20, 28, 23:10. 6. Elbe⸗Preis. 7000 4. 2200 Meter: 1. O. Blumenfeld⸗R. Sam⸗ ſons Torero(E. Haynes); 2. Lampos; 3. Freiweg 2. Ferner liefen: Virradat, Patrizier, Stolzer Kämpfer. Tot: 23, Pre 18, 18:10. 7. Horner Jagdrennen. Herrenreiten. 8000 J 3500 Meter: 1. Geſt. Ebbeslohs Fritz Fromm(Herr W. Schnitzer); 2. Otavi; 3. Stromer. Ferner liefen: Norge. Tot: 18, Pl. 11, 11:10. 55 Köln(20 Juni): 1. Orelio⸗Rennen. F. Zweij. 3000 J. 1000 Meter: 1. H. Bleicherts Hofnarr(L. Varga) und W. Pfeiffers Numantja(H. Schmidt]; 3. Audi. Ferner liefen: Churfürſt, Daland. Tot: 19(Hofnarr), 10(Nu⸗ mantia), Pl. 13, 13:10. 2. Lorbeer⸗Rennen. 3000 4. 1400 Meter: 1. Gebr. Röslers Aal⸗ borg(V. Tauſz); 2. Mohawk; 3. Miles. Ferner liefen: Imperialiſt, Allmacht, Julfeſt. Tot: 47, Pl. 13, 13, 11:10. 3. Sileſia⸗Jagdrennen. 3500 J. 3200 Meter: 1. Frau H. Trutſch⸗ lers Okertal(H. Wodke); 2. Peruanerin; 3. Cea. Ferner liefen: Heruler, Giralda, Meinhardt, Beliſaire, Emir. Tot: 18, Pl. 12, 18, 15:10. 4. Preis von Birlinghoven. Ehrpr. und 6000 4. 1600 Meter: 1. H. Hauſens Meteor(R. Reiß); 2. Domfalke; 3. Marcellus. Ferner liefen: Leibküraſſier, Punkt. Tot: 166, Pl. 31, 15:10. 5. Wellgunde⸗Jagdreunen. 3500 l. 3700 Meter: 1. Geſt. Lauven⸗ burgs Rambla(E. Grobauer); 2. Sedalia; 3. Lucie. Ferner liefen: Relicario, Rhododondron, Roberta. Tot: 32, Pl. 14, 17:10. l 6. Habsburger⸗Rennen. F. Zweij. 4500 /. 1800 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Jugraban(L. Varga); 2. Gebt Feuer; g. Feuer⸗ ſtein. Ferner liefen: Panzer, Negro, Mucker, Trutzſeſte. Tot: 16, Pl. 11, 17, 15110. 7. Sabotage⸗Rennen, 3000 4. 2400 Meter: 1. Frl. L. Schmids Föhn 2(R. Vaas); 2. Eſens; 3. La Clochette. Fern. lieſen: Protheus, Ivy, Francvis 1, Clauswalde, Tönnisheide, Iriſh Starſhine, Coeur d' Almee, O. Straßburg, Ferina. Tot: 88, Pl. 33, 23, 31:10. Jußb all Am die Deuſche Meiſterſchaft Alle Bewerber ermittelt Die 46 Kandidaten für die am 8. Juli beginnenden Endkämpfe um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft ſind fetzt ſämtlich ermittelt. Nur eine kleine Ungewißheit beſteht noch, ob nämlich der Ver⸗ lierer des norddeutſchen Entſcheidungsſpieles Hamburg Holſtein Kiel den Kampf gegen den Gewinner der Troſtrunde be⸗ SV. ſtehen wird. Das iſt aber doch mit 99 Prozent Wahrſcheinlichkeit onzunehmen. Die 16 Meiſterſchaftskandidaten wurden im einzelnen wie folgt geſtellt: Süddeutſchlaud: Bayern München(Meiſter), Eintracht Frank⸗ furt, Wacker München; Weſtdeutſchland: Sp. Bg. 07 Köln⸗Sülz(Mei⸗ ſter), Preußen Krefeld, Schalke 04; Berlin: Herta⸗BSC.(Meiſter), Tennis⸗Boruſſia; Mitteldeutſchland: Wacker Halle(Meiſter), Dres⸗ dener SC.; Norddeutſchland: Hamburger SV., Holſtein Kiel,(Mei⸗ ſterſchaft noch nicht entſchieden); Südoſtdeutſchland: Breslauer SC. 0s (Meiſter), Sportfreunde Breslau; Baltenverband: VfB. Königsberg (Meiſter); Preußen Stettin. Die Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes hat das Pro⸗ gramm für die Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft(wahrſchein⸗ lich auf Grund des„Bayern“ ⸗Proteſtes) noch einmal geändert. Bayern München ſpielt jetzt in Halle gegen Wacker, Köln⸗Sülz gegen Eintracht Frankfurt in Frankfurt, Wacker München in München gegen Dresdener SC. Das genaue Programm für die am 8. Juli zum Austrag kommende Vorrunde hat folgendes Ausſehen: Frankfurt⸗Main: Eintracht Frankſurt.— Sp. Sg. Köln⸗Sülz 07; Halle: Wacker Halle— Bayern München; Hamborn: Preußen Kre⸗ feld— Tennis⸗Boruſſia Berlin; München: Wacker München— Dresdener SC.; Hamburg: Hamburger Vertreter— Schalke 04; Breslan: Breslauer SC. 08— VfB. Königsberg; Stettin: Preußen Stettin— Holſtein Kiel; Berlin: Hertha⸗Berliner SC.— Sport⸗ freunde Breslau. Literatur s Deutſchlands Olympia⸗Kämpfer 1928“ in Wort und Bild, Her⸗ ausgeber Diplom⸗Turn⸗ und Sportlehrer Carl Schelenz und Karl Scharping von der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, Unr⸗ fang 180 Seiten mit 280 Bildern auf Kunſtöruckpapier, zweifarbiger Umſchlag Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden⸗A 1. Dar vorliegende Buch ſtellt eine Biographienſammlung von den deutſchen Sportsleuten dar, die durch ihre bisherigen Leiſtungen als beutſche Kandidaten zur Teilnahme an den Olympiſchen Spielen in Amſtere dam in Frage kommen. In überſichtlicher Reihenfolge, geordnet nach den verſchtedenen Sportarten, enthält das Buch über jedem deutſchen Olympia⸗Kandidaten genaue Biographieangabe mit Licht⸗ bild, Geburtsort, Alter, Beruf, Körpergewicht und Größe, die ſport⸗ liche Entwicklung und Beſtleiſtungen, aus welchem Verein ber ein, zelne Kandidat hervorgeangen iſt, ſeine jetzige Vereinszugehörigkeit, ſeine bisherigen Siege und ſonſtiges mehr. Nicht allein zur Olympia, ſondern auch für ſpätere Zeiten wird dieſes Buch ein zuverläſſiges, willkommenes Nachſchlagewerk über unſere beutigen Beſten im Sport ſein. Schon der Vorzug, daß man nicht nur trockene Bio⸗ graphien, ſondern auch die einzelnen Kandidaten durch die ausge⸗ zeichnete Bildwiedergabe kennenlernen kann, wird dem Buche viele Freunde zuführen. Die Internationale Olympra, auf der Aus⸗ erwählte aller Länder der Welt zuſammenkommen, gewinnt erfreu⸗ licherweiſe nuch in Deutſchland, in der Erkenntnis, daß es ſich um eine völkerbindende u. völkerverſöhnende Einrichtung handelt, immer mehr an Bedeutung. Deshalb wird man unſere nach Amſterdam ziehenden Vertreter der deutſchen Farben mit beſond. Intereſſe ſolgen. Dieſes Buch gibt einen ganz ausführlichen Ueberblick für alle, die an den Olympiſchen Spielen 1928 intereſſiert ſind. Nachbargebiete Die Bluttat bei Saarbrücken * Saarbrücken, 19. Juni. Zu der von uns geſtern gemel⸗ deten ſchweren Bluttat des Landwirts Schröder aus Heus⸗ weiler erfahren wir jetzt, daß die Tat ſcheinbar in einem Affekt, kaum aber in einem Anfall völliger geiſtiger Um⸗ nachtung begangen wurde. Der Täter hat gleich nach ſeiner Feſtnahme bei der Vernehmung auf dem Bürgermeiſteramt alle Einzelheiten ſeiner Tat ausführlich geſchildert, ohne dabei Anzeichen beſonderer Geiſtesſtörung zu zeigen. Eine Frankfurter Fabrik ausgebrannt * Frankfurt a.., 19. Juni. Am Montag nachmittag brach in einer Flachsverwertungsfabrik in einem weſtlichen Vorort Frankfurts plötzlich Feuer aus, das durch die brennbaren Vorräte ſo ſchnell um ſich griff, daß ſämtliche Arbeiter vhne ihre Werkzeuge und Effekten retten zu können, flüchten mußten. Als die Feuerwehr erſchien, ſtand das ganze An⸗ weſen bereits in hellen Flammen, doch konnte der Brand nach einer nahezu vierſtündigen ſchweren Arbeit lokalkſtiert und ge⸗ löſcht werden. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden wird auf etwa 60 000 4 beziffert. 7 1 * * Darmſtadt, 14. Juni. In der Eckardtſtraße wurde geſtern ein Student, der vor dem Examen ſteht, plötzlich geiſtesgeſtört. Die Hauswirtin bekam es mit der Ang ſt zu tun und ſprang aus dem Fenſter des Parterreſtockes, Der Student wurde in das Krankenhaus gebracht.— Geſtern nachmittag iſt beim Baden im Müllersteich der Lackierer Hein⸗ rich Heckmann infolge Her zſchlags ertrunken. Die Leiche konnte bisher nicht geländet werden. Heckmann war ein guter Schwimmer. Er iſt nach einem Dauerlauf un⸗ mittelbar ins Waſſer geſtiegen, was die Urſache des Herz⸗ ſchlages ſein dürfte. 5 * Wiesbaden, 20. Juni. Am Wandersmann in der Nähe von Wallau verunglückte ein aus Frankfurt entwichener Fürſorgezögling mit einem Auto, das er ſich an⸗ geeignet hatte. Der Ausreißer wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. a * Mainz, 19. Juni. In einer der letzten Nächte fanden bei Tagesgrauen Polizeibeamte unter einem Handkarren vor der Bahnpoſt einen ſiebenjährigen Knaben, der dort ein Nachtlager aufgeſucht hatte. Allzuſtrenge Behandlung durch ſeine Stiefmutter ſoll angeblich das arme Kind von Hauſe fern gehalten haben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni 8 Ahein Pegel] 15. 16. 18 19 20 21. Neckar⸗Pegel] 15. 16. 18. 19 20.21. Waldshut——— f— Schuſterinſe!.57.54.50247 245 207 Nannbeim.57 462435.51 4293,59 Kehl.72 3,6503,853,65 3,01 8,65 Jagſtfeld 0,70 94% 0,65 0,7108887 9,77 Maxau;.59.49 5,465.40.375,87 0 Mannheim 4,704.57.484,46 4,.88 Kaub.218,15 3,02 286.94 Cöln.75.992.802. 762.742,71 Waſſerwärme des Rheins 16,0 C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 8, Direktion Ferdinand Heyme. heſredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Ji— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfel— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige! Fran: Kircher— Anzeigen; Marx Filter 680 PS-Zylinder mu Schwenk- Achse suddi. steyr-Verkaufs-Zentrale A. stiegele, Stuttgart Krenenstraße 1, Fernsprecher 20438) 38 Donnerstag, den 21. Juni 12928 4 19 4. 3 bpiſitierte ſeine Korreſpondenz. Dann lud man ihn unter einem 1 Großer Juwelendiebſtahl 4 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite Donnerstag, den 21. Juni 1928 Ein Die Verhaftung der Wiener Autobanditen Monatelang ſtand Wien unter dem Terror geheimnis⸗ voller Autobanditen, die faſt täglich irgendwo ein in den Straßen der Großſtadt unbewacht ſtehendes Auto ſtahlen, das dann zu irgendeiner Schwarzfahrt benutzt und dann irgendwo auf der Straße ſtehen gelaſſen wurde. Aber auch vor Gewalt⸗ taten ſchreckten die Autobanditen nicht zurück; denn auf ihr Konto war zu buchen der Mord an dem Chauffeur Hornſtein in der Hinterbrühl bei Mödling, die ſchwere Verwundung des Oberwachtmanns Retzl und der Ueberfall auf das Bankhaus Roſenberg am hellichten Tage, das ein Wildweſtſtück auf der Wiener Ringſtraße dar⸗ ſtellte. Monatelang ſuchte die Polizei vergeblich nach den Spuren dieſer myſteribſen Autobanditen. Und als die Polizei die Bande von Autoverbrechern dingfeſt machte, die den nächtlichen Raubüberfall auf die Landestrren⸗ anſtalt in Ybbs an der Donau verübt hatten, und glaubte, damit auch der Wiener Autobanditen habhaft geworden zu ſein, ſtellte ſich das als ein Irrtum heraus. Denn die wirk⸗ lichen Autobanditen gaben auch nach der Verhaftung der Ybbſer Räuber noch Lebenszeichen von ſich. Gbenſo unge⸗ wöhnlich, wie die verbrecheriſche Tätigkeit dieſer Autobanditen, war die Art, wie man ſchließlich auf ihre Spur kam. Der Zu⸗ fall hat dabei wieder einmal die Hand im Spiele gehabt. Ein Unterſuchungshäftling beim Wiener Landesgericht geriet eines Tages in Wut darüber, daß man ihn über ſeine Ange⸗ legenheiten ſeiner Meinung nach zu eingehend ausfragte. In feinem Zorn ſagte er:„Ich weiß nicht, was denn die Herren eigentlich von mir wollen. Es wäre viel geſcheiter, wenn ſie die Mörder des Chauffeurs Hornſtein verhaften würden, an⸗ ſtatt ſich mit mir wegen der Lappalien zu beſchäftigen, die ich angeſtellt haben ſoll.“ Die vernehmenden Kriminalbeamten nahmen die Andeutung ernſt und fingen an, den Häftling vor⸗ ſichtig auszuhorchen. Der nannte ihnen ſchließlich den Chauffeur Ludwig Nadwornik der Lieſinger Brauerei. Näheres zu erfaheen war erfolglos. Der Häftling ſagte nur kurz:„Fragen Sie nicht viel, ſondern machen Sie Ihre Sache!“ Man entſandte nun ein Gendarmerie⸗Ausforſchungs⸗ kommando nach Lieſing, um den Nadwornik zu beobachten. Vierzehn Tage lang wurde jeder Schritt des Brauerei⸗ chauffeurs überwacht, man kontrollierte ſeinen Verkehr und Vorwand der Auskunftserteilung in einem Verfahren gegen einen anderen Chauffeur wegen Schnellfahreus auf die Gen⸗ darmerieſtation. Als Nadwornik ahnungslos dort erſchien, ſah er ſich plötzlich von einer Anzahl Gendarmen umringt, eren Führer Nadwornik auf den Kopf ſagte:„̃adwornik, Sie ſind der Mörder des Chauffeurs Horn⸗ ſtein!“ Nadwornik war wie vom Blitz getroffen und er⸗ bleichte. Aber ſeine Betroffenheit dauerte nur wenige Sekun⸗ den, dann erhob er dreiſt den Kopf und antwortete frech: „Was reden Sie da für Dummheiten!“ Erſt nach vielſtündigem Verhör, wobei die Ausforſchungsbeamten einander ablöſten und immer wieder die gleichen Fragen ſtellten, wurde der Verbrecher weich. Den Ausſchlag gab, als man ihm von dem Eindruck ſeiner Verhaftung in ſeinem Elternhauſe erzählte. Da brach Nadwornik zuſammen und ſtammelte, man möge doch ſeine Eltern, die hochanſtändige Leute ſind, aus dem Spiele laſſen. In der Tat iſt Ludwig Nadwornik, der gerade am Tage ſeiner Verhaftung ſeinen 25. Geburtstag beging, der entartete Sprößling einer hochangeſehenen Beamtenfamilie. Sein Vater iſt penſionierter Regierungsrat der nieder⸗ öſterreichiſchen Landesregierung. Die Familie beſitzt außer Ludwig noch einen Sohn, der als Konſtrukteur in einer Auto⸗ mobilfabrik angeſtellt iſt, und 2 Töchter, die mit Gymnaſial⸗ profeſſoren verheiratet ſind. Die Familie iſt gut ſituiert und bewohnt eine Villa im Mietzinger Cottage. Ludwig hat ſeinen Eltern ſchon als Kind viel Sorge gemacht. Schon mit vier⸗ zehn Jahren hat er einen Einbruch in eine Nachbarvilla ver⸗ ſucht. Später wurde er wegen Einbruchs mit 18 Monaten Kerkers beſtraft. Der Vater hat den ſcheinbar Reumütigen aber immer wieder aufzuhelfen verſucht, und ihn zuletzt bei der Liefinger Brauerei untergebracht, wo er verhaftet wurde. * Nachdem Nadwornik ein Geſtändnis abgelegt hatte, wurde er nach ſeinem Komplicen befragt.„Ich verrate ihn nicht“, ſchrie Nadwornik,„und wenn man mich in Stücke reißt.“ Wie⸗ der ein ſtundenlanger Kampf, dann erklärte der junge Ver⸗ brecher reſigniert:„Schließlich habe ich ihm ja nicht das Ehren⸗ wort gegeben.“ Und er nannte den Namen Rudolf Watzek. Auch dieſer wurde bereits verhaftet und hat ſchließlich ſeine Beteiltgung zugeſtanden. Zwiſchen den beiden Komplicen geht nur noch der Streit um die Hauptſchuld, die jeder dem anderen in die Schuhe ſchieben möchte, insbeſondere wer den tödlichen Schuß auf den Chauffeur Hornſtein abgegeben hat. Deutſchland In das Juweliergeſchäft Alban Scharner in Mün⸗ chen wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag ein⸗ gebrochen und Juwelen, hauptſächlich Brillantringe, im Werte von ungefähr 50000 Mark geſtohlen. Die Täter ließen ſich ent⸗ weder in das Haus, das ehemalige Hotel Engliſcher Hof, das ſeit faſt einem Jahr unbewohnt iſt, einſperren, oder ſie ge⸗ langten über das im Hof befindliche Gerüſt in den erſten Stock. Hier durchbrachen ſie die Decke und gelangten ſo in den Laden, öffneten das unverſperrte Fenſter zur Auslage, wo ſie mühelos ihre Beute machen konnten. Ein Film als Verräter Die Berliner Staatsanwaltſchaft verhaftete am Dienstag den Obſtgroßhändler Gleißner und die Witwe des im vorigen Jahre angeblich durch Selbſtmord verſtorbenen Groß⸗ kaufmanns Pernetta. Die Frau war ſchon einmal ver⸗ haftet geweſen, mußte aber aus Mangel an Beweiſen wieder freigelaſſen werden. Schließlich ſtellte ſich heraus, daß der Re⸗ volver, der neben dem Toten gefunden worden war, vorher Gleißner gehört hatte. Dazu kam noch, daß Frau Pernetta zuſammen mit Gleißner einen Film verfaßt hat, in dem ſich ein Mord genau ſo abſpielt, wie der an Pernetta verübte ſich nach den Tatumſtänden zugetragen haben muß. Es wurde auch noch in Erfahrung gebracht, daß Frau Pernetta ein Ver⸗ Hältnis mit Gleißner gehabt hat, ohne daß Pernetta etwas davon wußte. Beide Verhafteten leugnen entſchieden den Mord. Eine Dorftragödie In der Nacht zum Montag iſt auf dem mecklenburgiſchen Nittergute Groß ⸗Brütz der Schnitter Franz Tomalack, der ſeine Braut beſuchen wollte, von Schnittern und Schwei⸗ zern durch Meſſerſtiche in den Kopf und die Bruſt umgebracht worden. Sieben Schnitter und Schweizer ſind verhaftet wor⸗ den, da bisher nicht feſtzuſtellen war, wer die tödlichen Meſſer⸗ ſtiche ausgeführt hat. Sämtliche Verhafteten leugnen hart⸗ näckig ihre Schuld. a N Bahnräuber zwiſchen Halle und Leipzig In der Nacht vom Samstag zum Sonntag iſt der Poſt⸗ zug auf der Strecke Halle— Leipzig beraubt worden. Man hat ſchon wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß aus den auf dieſer Strecke verkehrenden Zügen Poſtpakete geſtohlen worden ſind. Dieſem Zug, der gegen 12 Uhr nachts Schkeuditz in Richtung Halle verläßt, waren mehrere Poſt⸗ wagen mit Poſt angehängt. Der Raub wurde bemerkt, als ein aus Richtung Halle kommender Zug einen Sack Bett⸗ federn, der auf den Gleiſen lag, überfuhr und zerſtreute. Nunmehr ſtellte man durch Nachforſchungen feſt, daß zwiſchen Schkeuditz und Groß⸗Geuſſel eine Menge Pakete auf den Sthienen lagen, die meiſt durch den Sturz beſchädigt waren und Wäſche, Schuhwaren, Kaffee, Medikamente Fahrradteile uſw. enthielten. Von den Dieben fehlt jede Spur. Ebenſo konnte man ſich bisher nicht erklären, wie ſte zu den Gegen⸗ ſtänden in den abgeſchloſſenen Wagen gelangt ſind. Memelland Ein Schmuggler erſchoſſen Der 18 Jahre alte Arthur Zirpens aus Bismarck bei Heydekrug wurde, als er in einem Kahn Schmuggelware von der deutſchen nach der memelländiſchen Seite ſchaffen wollte, auf Memeler Seite von einem Grenzpoliziſten erſchoſſen. Sein Bruder wurde feſtgenommen; in dem Kahn befaud ſich eine Menge Schmuggelgut. f Ungarn Wein anſtelle von Trinkwaſſer In dem ungariſchen Dorf Cſerszegetomal, nicht allzuweit von dem Balaton⸗See gibt es im weiten Umkreis Nicht eine einzige Quelle. Alle Bohrverſuche ſind in der letzten Zeit vergeblich geweſen. Da das Dorf zu arm iſt, um eine Waſſerleitung zu bauen, ſo ſind die 2000 Dorfbewohner nach wie vor darauf angewieſen, Wein als Trinkwaſſer zu ver⸗ wenden. Da die Weinberge guten Ertrag liefern, haben ſie daran glücklicherweiſe keinen Mangel. Für Kochzwecke und für das Vieh wird Regenwaſſer in Ziſternen geſammelt. Italien Ein Pilgerabenteuer in den Katakomben Der amtliche Bericht des Vatikans über das Heilige Jahr 1925, der jetzt erſt veröffentlicht wird, enthält die Schilderung eines bisher unbekannten Abenteuers, das mehrere Pilger aus Piemont in den Katakomben zu beſtehen hatten. Bei einem Beſuch der Katakomben, jener unterirdiſchen Begräb⸗ nisanlagen in Rom, verloren die Pilger die Verbindung mit der übrigen Geſellſchaft und ihren Führern und verirrten ſich hoffnungslos in dem Labyrinth der engen unterirdiſchen Gänge. In dem vergeblichen Bemühen, einen Ausweg zu finden, wanderten ſie ſtundenlang kreuz und quer, bis ſchließ⸗ lich ihre Kerzen vollſtändig abgebrannt waren. Sie waren der Verzweiflung nahe, als einer von ihnen einen ganz leichten Lichtſchimmer über ſich wahrnahm. Nach einigem Suchen entdecken ſie auch eine ganz primitive Treppenanlage, die zu dem Lichtſpalt emporführte. Zwei beſonders ſtarke Pilger gingen voran und konnten nach den größten An⸗ ſtrengungen einen Stein in die Höhe heben, der die Oeffnung ſperrte. So kamen die Pilger wieder ins Freie. Zu ihrer Ueberraſchung befanden ſie ſich in dem Städt. Kirchhof von Campo Verano, viele Kilometer von der Stelle entfernt, wo ſie die Katakomben betreten hatten. Eine Frau, die an einem der Gräber auf dem Kirchhof kniete und ihre Gebete ver⸗ richtete, glaubte bei dem unerwarteten Anblick der Pilger, die Auferſtehung der Toten und das Jüngſte Gericht ſeien ge⸗ kommen und floh mit wilden Schreien davon. Frankreich Iſt das Küſſen in der Oeffentlichkeit erlaubt? Junge Paare, die in der Oeffentlichkeit Zärtlichkeiten aus⸗ tauſchen, erregen zuweilen Anſtoß. Dies war ſogar in Paris der Fall, obgleich man doch in der franzöſiſchen Huptſtadt an leichte Sitten gewöhnt iſt. Mit dem Eintritt der warmen Zeit beobachtete man namentlich auf den Bahnſteigen der verſchie⸗ denen Pariſer Bahnhöfe zahlreiche Paare, die einander um⸗ armten und küßten, ehe ſie ſich trennten. Ein Mitglied des Pariſer Generalrates, ein gewiſſer Leon Riotor, fühlte ſich bewogen, den Polizeipräfekten von Paris auf dieſen„Miß⸗ ſtand“ hinzuweiſen. Er hatte damit aber keinen Erfolg. Der Polizeipräfekt erteilte ihm eine Antwort, die in dem offi⸗ zellen Pariſer Staatsanzeiger veröffentlicht wurde und fol⸗ gendermaßen lautete:„Es iſt nicht zu beſtreiteft, daß nach dem Schluß der Läden und Büros die Pariſer Bahnhöfe von vielen jungen Leuten benutzt werden, die entweder nach Hauſe fahren oder von ihren Freunden Abſchied nehmen wollen. Es iſt auch richtig, daß vor der Abfahrt des Zuges die Paare ſich zu um⸗ armen pflegen. Aber es kommt nur ſelten vor, daß dabei die Grenzen der Moral und des Anſtandes überſchritten wer⸗ den.“ Der Polizeipräfekt lehnte es deshalb ab, einzuſchreiten, verſprach aber dafür zu ſorgen, daß auf den Pariſer Bahn⸗ Höfen die Polizei auf die abſchiednehmenden Paare ein beſon⸗ ders wachſames Auge hat. Ein Mörder beſtellt Särge für ſich und ſein Opfer In einem Pariſer Vorort erdroſſelte der fünfzigjährige Trödler Turpin, der Anzeichen geiſtiger Umnachtung zeigte, ſeine um zwanzig Jahre ältere Mutter und nahm ſich dann ſelbſt durch Erhängen das Leben. Hinterlaſſene Briefe be⸗ ſagen, daß er ſeine Mutter, die ohnehin darben müſſe, mit in den Tod nehme. Am Vorabend ber Tat hatte der Unglück⸗ liche einen Kranz und zwei Särge beſtellt. Neben dem Sterbebett der Mutter hatte er ein weißes Linnen und Toten wäſche bereitgelegt, während er ſich ſelbſt vor dem Erhängen ein weißes Tuch um den Kopf band, um ſeine ent⸗ ſtellten Züge zu verbergen. 3 5 Küber die Welt Spanien ü Reformen im ſpauiſchen Stierkampf Durch eine königliche Verordnung werden die Be⸗ dingungen im ſpaniſchen Stierkampf neu geregelt. Die Ver⸗ wendung von Panzern zum Schutz der Pferde gegen die Hörner der wütenden Stiere wird für ganz Spanien vor⸗ geſchrieben, nachdem die Erprobung in der Arena von Madrid ſich bewährt hat. Ferner wird der Gebrauch von Exploſivpfeilen ſtreng verboten, und zwar mit der Begrün⸗ dung, daß die Verwendung derartiger Wurfgeſchoſſe eine un⸗ nötige Grauſamkeit darſtellt und den meiſten Zuſchauern ein widerwärtiges Schauſpiel bietet, während auf der anderen Seite der Stierkämpfer keinen beſonderen Vorteil davon hat. In Zukunft ſoll nur noch die Verwendung von vie? Paar gewöhnlichen Pfeilen geſtattet ſein. Die Verordnung enthält weiter Vorſchriften über die Anlage der Arena und verlangt ausreichenden Schutz des Publikums. Noch vor kurzem iſt ein Zuſchauer von einem Stier tödlich verwundet worden, weil die Schutzvorrichtungen ſehr mangelhaft waren. Dänemark Ein unbemanntes deutſches Schiff an der däniſchen Küſte geſtrandet 5 Morgens früh wurde bei Nyſted in der Nähe von Gedſer ein unbemanntes Fahrzeug an Land getrieben. Das Schiff heißt„Hans“, iſt in Keſſen(2) in Deutſchland behei⸗ matet und hatte keine Ladung an Bord. Ueber das Schickfal der Beſatzung iſt nichts bekannt. Infolge des ſtürmiſchen Wetters konnte der Switzer Bergungsdampfer noch nicht aus⸗ laufen, da bei der ſchweren See Bergungsverſuche unmög⸗ lich ſind. n England Zwillinge, die den Anſchluß verpaſſen In dem Londoner Vorort Islington wurde in der vorigen Woche eine„Bürgerwoche“ veranſtaltet, die dazu dienen ſollte, alte und bewährte Bürgertugenden wieder zu Ehren zu bringen. In Verbindung damit hatte der Magiſtrat einen Preis von 20 000% für die Geburt von Zwillingen ausgeſetzt, wobei der Geburtstag auf den Montag und die Geburtsſtunde auf—2 Uhr nachmittags feſtgeſetzt wurde. Nach der Statiſtik werden in Islington durchſchnittlich in jeder Woche anderthalb Zwillingspaare geboren. Es beſtand alſo die Ausſicht, daß der Preis Verwendung fand, voraus⸗ geſetzt, daß der Zufall ſeine glückliche Hand im Spiele hatte. Nach Ablauf der Woche teilte der Bürgermeiſter indeſſen mit, daß der Preis nicht habe verteilt werden können. Zwei Zwillingspaare ſeien zwar geboren worden, aber keins zu der feſtgeſetzten Stunde. Am meiſten Mitgefühl fand die Mutter des einen Zwillingspaares, eine Frau Cook, die an dem feſtgeſetzten Montag einem Zwillingspaar zwiſchen 11 und 12 Uhr das Leben ſcheukte. Die Zwillinge hatten alſo den Anſchluß um eine ganz kurze Zeit verpaßt. Dabei muß noch beſonders bemerkt werden, daß in England die Som⸗ merszeit eingeführt iſt. Wäre dies nicht der Fall, ſo hätten die Zwillinge ſich das Angebinde von 20 000/ durch pünkt⸗ liche Ankunft verdient. ee Amer Verlobung während des Dauertanzes f Zwiſchen New Pörk und Ehikago wird die Meiſter⸗ ſchaft im Dauertanzen ausgetragen. Chikago eröffnete den Wettkampf mit 137 Paaren. Ende der vorigen Woche war ein neuer Rekord aufgeſtellt. Das ſiegreiche Paar hatte faſt ununterbrochen 259 Stunden 40 Minuten nach den Klängen der Jazzband getanzt. Während des Dauertanzes ſind nur ganz kurze Unterbrechungen geſtattet, die zur Maſſage des Geſichtes verwendet werden. Das Paar, das in Chikago den Sieg errang, gab der Proſa des Dauertanzes poetiſchen Schimmer. Es lernte ſich bei den erſten Tanz⸗ ſchritten kennen, verliebte ſich im Verlaufe der gemeinſamen Sportleiſtung und beſchloß den Dauertanz mit einer ſolennen Verlobung. Der Preis im Betrage von etwa 14000 /, den es davontrug, wird ſeinem jungen Haushalt eine ſolide Grundlage verleihen. New York bietet für den Sieger im Dauertanz einen Preis von rund 20 000 /. Hier nehmen 23 Paare teil, die am Sonntag den Kampf eröffneten. Verbrecherjagd in Amerika. Im weſtlichen Kanſas und im öſtlichen Colorado ſind Hunderte von bewaffneten Männern in Automobilen und zu Pferde unterwegs, um in dieſen dünn bevölkerten Gebieten der Vereinigten Staaten auf vier Verbrecher Jagd zu machen. Ein Heeres⸗ und ein Polizeiflugzeug mit Bomben und Ma⸗ ſchinengewehren an Bord ſuchen das Land zu demſelben Zweck ab. Die große Zahl von freiwilligen Helfern erklärt ſich aus der ungeheuren Empörung, die die Verbrecher mit ihrer Un⸗ tat hervorgerufen haben. Sie verübten in Lamar(Colorado) einen Ueberfall auf die dortige Nationalbank und entkamen mit einer Beute von 20000 Dollars, nachdem ſie den Bank⸗ präſtdenten Parriſh und ſeinen Sohn, den Kaſſierer, erſchoſ⸗ ſen hatten. Den zweiten Kaſſierer Keſſinger führten ſie im Automobil davon, erſchoſſen ihn unterwegs und warfen feine Leiche auf die Straße. In Dighton(Kanſas) holten ſie den Arzt Wineinger aus ſeiner Wohnung und zwangen ihn mit vorgehaltenem Revolver, die Wunden eines ihrer Genoſſen zu behandeln und zu verbinden. Dann jagten ſie ihm eine Kugel in den Kopf und ließen die Leiche des betagten Mannes lie⸗ gen. Der ermordete Bankpräſtdent hat ſich durch ſeine wohl⸗ tätigen Stiftungen für Kranke und Arme im weiten Umkreiſe beliebt gemacht. Die Verbrecherjagd iſt trotz mehrtägiger Dauer bisher erfolglos geblieben. Columbien Ein columbiſches Kanonenboot geſunken Nach Meldungen aus Columbien ist das columbiſche Kanonenboot„Herkules“ auf dem Magdalenen⸗ ſtrom infolge einer Keſſelexploſion untergegangen. Zehn Mann der Beſatzung wurden ſofort getötet, zahl⸗ reiche andere ſchwer verletzt. Der Kommandant des Bootes wird vermißt. 5 i g f Braſilien Sechzig Tote durch gelbes Fieber In Rio de Janeiro herrſcht gegenwärtig eine Epi⸗ demie von gelbem Fieber. Die Geſundheitsbehörden geben bekannt, daß in der vergongenen Woche 60 Perſonen an gelbem Fieber ſtarben. . Die Kapitalbewegung zwiſchen Die Veröffentlichung der deutſchen Handelsbilanz für 1927 durch bas Statiſtiſche Reichsamt hat wieder eine eifrige Diskuſſion über Auſere„Defizitwirtſchaft“ hervorgerufen. Der tief eingewurzelte Irr⸗ tum, den Saldo der Handelsbilanz nach den Maßſtäben der kaufmän⸗ niſchen Erfolgsrechnung zu beurteilen, iſt dabei an vielen Stellen wieder hervorgetreten. Die J. u. H. iſt in einem intereſſanten Aufſatz „Der Paſſivitäts⸗Komplex“(Nr. 78 v. 31. März 1928) dieſem Irrtum entgegengetreten, indem ſie erneut auseinanderſetzte, daß die Han⸗ dels bilanz lediglich als ein Konto der Zahlungsbilanz unter einer ganzen Reihe anderer Konten zu betrachten ſei und daß nicht ohne weiteres weitgehende wirtſchaftspolitiſche Folgerungen an den Paſſtpſaldo der Handelsbilanz geknüpft werden könnten. Das Weſen der Zahlungsbilanz dagegen wurde vom Statiſtiſchen Reichsamt gelegentlich(W. u. St. 9/1927) folgendermaßen charakteriſiert:„Die Zahlungsbilanz iſt keine Erfolgsbilanz. Sie er⸗ mittelt nicht den Stand der Forderungen und Ver⸗ Ilichtungen eines Landes im internationalen Verkehr, ſon⸗ dern deren Bewegung. Forderungen und Verpflichtungen im internationalen Verkehr entſtehen aus Waren⸗ und Edelmetallbewe⸗ gung, aus Dienſtleiſtungen und Zinſen, aus einſeitigen Leiſtungen einer Volkswirtſchaft an die andere(3. B. aus Reparationen, Kapi⸗ talbewegungen bei Wanderungen) und aus dem Kapitalverkehr. Die Anſchretbungen erfaſſen die Geſamtzahlen für jeden ſolcher Poſten auf der Aktiv⸗ und Paſſivſeite, ohne daß es möglich wäre, die Entſtehung And gegenſeitige Verknüpfung einzelner Poſten hieraus zu erſehen.“ Zur Erläuterung diente das Beiſpiel der Kredite. Das Statiſtiſche Reichsamt ſägt darüber:„Man kann niemals ſagen: Die Kredite wer⸗ den aufgenommen, um den Paſſivſaldo der Handelsbilanz auszuglei⸗ chen oder umgekehrt: Der Paſſivſaldo der Handelsbilanz entſtand da⸗ durch, daß für bie gewährten Kredite Waren importiert werden muß⸗ zen, ſondern man kann nur ſeſtſtellen, daß eine funktionale Be⸗ ziehung zwiſchen den betreffenden Poſten beſteht, das heißt, daß die Geſamtheit der Aktivpoſten nur durch die Geſamt⸗ heit der Paſſivpoſten erklärbar iſt und umgekehrt.“ Hält man ſich dieſe Zuſammenhänge ſtets vor Augen, ſo wird manche wirtſchaftspolitiſche Forderung ein anderes Geſicht bekommen. Denn die internationale Kapitalbewegung regelt ſich, wenn ſie normal verläuft,— genau wie der kaufmänniſche Verkehr eines wirtſchaft⸗ lichen Unternehmens— nach den herrſchenden Bedürfniſſen. Für Deutſchland beſteht inſofern ein Sonderfall, als die einſeitige Leiſtung von Reparationen auf einem— politiſchen— Zwange beruht. Aber allgemein iſt der Kapttalaustauſch(ob in Waren, Dienſten, Edelmetallen oder ſonſtigen geldwerten Leiſtungen) eine Bedürf⸗ nisfrage. Herrſcht Mangel an Kapital, ſo werden(die währungs⸗ politiſchen Sicherungen vorausgeſetzt) Kredite hereingenommen, iſt Ueberfluß ba, ſo wird ausgeliehen. Kann der Warenbedarf im In⸗ lande nicht oder nur zu ungünſtigen Bedingungen gedeckt werden, ſo wird— ſelbſt bei hohen Einſuhrzöllen— importiert, umgekehrt wird — ſelbſt unter Verluſten— exportiert. Die Größe dieſes Austauſches wird durch die Stärke des vorhandenen Bedürfniſſes und durch den Grab der Wirtſchaftlichkeit beſtimmt, den ein ſolcher Austauſch erzielt ober den man von ihm erwartet. So kann man ſich wohl vorſtellen, daß— um nur zwet extreme Betſpiele anzuführen— der Import von Luxusartikeln durch ſehr hohe Einfuhrzölle eingedämmt wird, nicht aber, daß die Einfuhr von dringend notwendigen Lebensmitteln, deren Bedarf im Inlande nicht voll befriedigt werden kann, durch Zollſchranken eine Schmälerung erfährt. Selbſtverſtändlich gibt es auch genügend Warengattungen, bei denen es eine Sache des natio⸗ nalen Pflichtgefühls iſt, das deutſche Erzeugnis dem ausländiſchen vorzuziehen und zu einer Beſſerung der Handelsbilanz beizutragen. Bei einer Kritik der Außenhandelsbilanzen einzelner Wirtſchafts⸗ zeige ſollte man darauf ſtets das größte Gewicht legen. Der durch Dienſtleiſtungen hervorgerufene Kapitalverkehr(ſ. vor allem Schiffs⸗ verkehn fallt unte die gleiche Rubrik. Der Saldo entſteht dürch das Uebergewicht der von den verſchiedenen Volkswirtſchaften in Anſpruch genommenen Leiſtungen entſprechend der Gunſt des Angebots bezw. der Notwendigkeit, für den Ueberfluß an Leiſtungsmöglichkeiten Lei⸗ ſtungsghnehmer zu finden. In dem Saldo der Schiffsverkehrsleiſtun⸗ gen zeichnet ſich alſo im höchſten Grade die Güte der Handelsflotte und die Beurteilung ihrer Leiſtungen durch in⸗ und ausländiſche Ablader ab. Einzig und allein die mit den Reparattonsverpflich⸗ tungen zuſammenhängenden Leiſtungskomplexe ſind, wie bereits angedeutet, anderer Art. Und ſie ſind es auch, die in unſerer Zah⸗ lungsbilanz eine ungeſunde Kapitalbewegung hervorrufen. Sie vollziehen ſich ohne jede Gegenleiſtung, wecken deshalb das Be⸗ dürfnis nach neuer Kapitaleinfuhr und erhöhen die Zinslaſten aus dieſer Kapitalaufnahme. Hier iſt der Angelpunkt, um den ſich die wirtſchaftspolitiſche Kritik zu drehen hat, wenn man zu einer fach⸗ lichen Diskuſſion kommen will. Von der Reviſion des Dawesplanes wird die Geſtaltung der deutſchen Zahlungsbilanz in einer ganzen An⸗ zahl Poſitionen abhängen: Nicht allein auf dem Konto Reparations⸗ leiſtungen direkt, ſondern auch auf den Konten Zinſen, Bewegung ausländiſcher Anlagen in Deutſchland, Bewegung deutſcher Auslands⸗ anlagen, kurzfriſtige Kapitalbewegung und anderen. Sie werden ſämt⸗ lich mehr oder weniger nach dieſer oder jener Richtung irgendwie von dem Zwang der Daweslaſten beeinflußt. Politiſche Komplexe Beherrſchen unſere Wirtſchaft. Das iſt die wichtigſte Er⸗ kenntnis, die man aus einer Betrachtung der deutſchen Zahlungsbilanz ziehen muß. Sämtliche Wirtſchaftsprobleme bekommen von hier ihre Färbung. Und ſie werden niemals zu völliger Zufriedenheit lösbar fein, ſolange die grundlegende Frage, die Reviſion des Dawesplanes, nicht in Angriff genommen worden iſt. Zur näheren Illuſtration diene eine ſummariſche Zuſam⸗ menfaſſung der deutſchen Zahlungs bilanzen für die Jahre 1924/1927 in ihren Hauptkonten und zwar einmal unter dem Geſichtspunkte der wechſelſeitigen Bewegung und zweitens unter dem Geſichtspunkte der Saldierung des Kapfitalverkehrs in den einzelnen Poſitionen(W. u. St. 5/1928). Kapitalverkehr und Kapitalverkehrsſaldo betrugen in dem ge⸗ nannten Zeitabſchnitt in Mill: RM.: Kapitalverkehr e 5 Paſſtwa] Aktiva Paſſiva Aktiva Warenhandel 8 50 82⁰ 1155 Dienſtleiſtungen 8— a 9 55 8 72⁰ 80 2640— epgratlonslesiſtungen 4113— 411— Kapitalübertragung im Wanderverkehr 475 10 285— 1 Bewegung der Währungsdeckungsmittel 1178— 1173— HDewegung ausländ Anlagen in Deutſchland 334 5099— 4765 Bewegung deutſcher Auslandsanlagen 12⁰ 1200— 1080 Kursfriſtige Kapltalbewegung 2874 8242— 568 Zuſammen 88227 581392 1284 500 Nicht aufgliederbare Kapitalbewegung 832 2 4885 Bilanzſumme 56959 88859 f 12848 12845 Aus dieſer Zuſammenſtellung, in der wir, um das Bilanzbild ſo klar wie möglich zu halten, auf alle Einzelheiten(Unterteilung der Poſitionen) verzichtet haben— für nähere Unterrichtung verweiſen wir auf die obenangegebene Quelle—, ergibt ſich eine wechſel⸗ ſeitige Kapitalbewegung von 56859 Mill. RM. inner⸗ halb der letzten vier Fahre, während die Saldenbilang eine Endbfumme von 12848 Mil. RM. ausweiſt. Der beſtimmende Poſten des Kapitalverkehrs iſt der Warenhandel der(Einfuhr und Ausfuhr) allein rund 75 v. H. des geſamten Kapttalumſatzes (Paſſiva und Aktiva) ausmacht. Als nächſte Poſition folgen ſchon die Reparatiousleiſtungen(ausſchließlich Sachleiſtungen, dte im Warenhandel enthalten ſind) in Höhe von 4 113 Mill. RM., die mit dieſem Paſſivpoſten auch in die Saldenbilanz hineingehen, während der Warenhandel mit einem Einfuhrüberſchuß von 6 220 Mill. RM. faldiert. Warenhandel und Neparationen haben alſo ſchon allein einen Kapitalſtrom von 10 333 Mill. Mark per Saldo zum Ausland verurſacht, das heißt, rd. 80 v. O, der Summe einer Saldenbilansſeite. Deulſchland und dem Ausland zige Kette von Irrungen und Wirrungen, Berückſichtigt man nun, daß der Kapitalentzug tionen infolge der funktionalen Beziehungen und Paſſiven der Zahlungsbilanz automatiſch eine Gegenbewegung durch Kapitaleinwanderung in Form von Anleihen, Krediten, Ver⸗ käufen etc. auslöſen muß, wenn die Aktivität der Wirtſchaft nicht zu Schaden kommen ſoll, daß ſich ferner ein ſolcher Kapitalzufluß auf dem Zinskonto und in der Warenbewegung irgendwie auswirkt, ſo kann man die große Bedeutung der Zuſammenhänge, die zwiſchen dem Dawesplan und der Geſtaltung unſerer Zahlungsbilanz exiſtieren, nach der obigen Zuſammenſtellung ungefähr ermeſſen. Eine aktive Kapitalbewegung im Warenhandel, wie ſie der Dawesplan zur Grundlage hat, haben wir nur im Jahre 1928 und auch hier mit einem nicht ausreichenden Betrage(837 Mill. RM.) gehabt, während alle drei übrigen Nachinflationsjahre per Saldo paſſiv abſchließen. Eine dauernde Aktivierung des Kapitalverkehrsſaldos aus dem Warenhan⸗ del erſcheint überhaupt gänzlich unmöglich, ſolange unſere Volkswirt⸗ ſchaft der Auslandskredite zur Unterhaltung des Produkttonsprozeſſes bedarf. Der Reſt iſt eine Verſtrickung von Problemen,, die oft genug aufgeworfen und beſprochen worden ſind, als daß wir im einzelnen darauf einzugehen brauchten. Wenige Bemerkungen mögen genügen. Es ſind Probleme, die ſich in ihrer Ltzſung gegenſeitig aus⸗ ſchltießen: 1. Die Zahlung von Reparationen ſchüſſen geleiſtet werden. 2. Dazu bedarf es neben der Aufnahmewilligkeit der Gläubiger⸗ länder für hohe Einfuhren der dauernden Intenſivierung und Ver⸗ billigung des volkswirtſchaftlichen Produktionsprozeſſes, wobei wir der Auslandskrebite vorerſt nicht entraten können. 5 3. Auslandskredite erhöhen einerſeits die Zinsleiſtungen und ſetzen ſich andererſeits wiederum in Warenzufluß um. Was bisher von uns zur Erfüllung des Dawesplanes geleiſtet worden iſt, war in der Tat alles nur behelfsmäßig, war eine Ver⸗ ſchleierung der wirklichen Tatbeſtände, war kein Beweis für dauernde Möglichkeiten. Es war im weſentlichen ein Hin⸗ und Herſchteben von Kapital, das uns zum größten Teile nicht gehörte. Das bisherige „Funktionieren“ dieſes Uebertragungsprozeſſes war lediglich ein Be⸗ weis für die Kreditwürdigkeit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, nicht aber dafür, daß dieſe Wirtſchaft aus eigener Kraft die ſteigenden Laſten zu tragen vermöchte. Es iſt eine Frage der Zeit, daß ſich der Widerſinn der Kapitalübertragungen, wie er aus verſchiedenen Ziffern der deutſchen Zahlungsbilanz und ben ent⸗ ſprechenden Salden des Kapitalverkehrs erſichtlich iſt, gegen alle poli⸗ tiſchen Einwände unſerer Gläubiger ſchonungslos offenbart, weil ein⸗ mal der kritiſche Punkt kommt, wo die Verzinſung der Induſtrie⸗ obligationen und die Zins⸗ und Amortiſationsleiſtungen aus den auf⸗ genommenen Krediten in Verbindung mit allen ſonſtigen Be⸗ laſtungen— eine Rentabflität unſerer Wirtſchaft unmöglich machen oder ſehr gefährden. In dieſem Augenblick verbietet ſich privatwirt⸗ ſchaftlich jede weitere Kreditaufnahme, die Vervollkommnung des Pro⸗ duktionsprozeſſes ſtockt und die Ausfuhr wird gelähmt durch die Preisgeſtaltung der deutſchen Erzeugniſſe. Zwar wird auch die Ein⸗ fuhr eingedämmt, ſodaß ſich der Paſſivſaldo des Warenhandels von dieſer Seite verringern könnte, aber andererſeits würde ein ſolcher Erfolg auf Koſten notwendiger Rohſtoffeinfuhren wieder die Aktivität der Wirtſchaft unterbinden, während an eine weſentliche Vermin⸗ derung der Lebensmitteleinfuhren vor einer rentablen Erzeugungs⸗ ſteigerung der deutſchen Landwirtſchaft nicht oder höchſtens unter ſchweren Opfern der Bevölkerung(wieder eine Hemmung) zu denken iſt. Die Landwirtſchaft aber ſeufzt gerade unter den drückenden Laſten, die ihr durch die unmittelbaren oder mittelbaren Wirkungen des Dawesplanes(alleinige Aufbringung der Rentenbankzinſen, hohe Steuerbelaſtung, teure Hypotheken ete.) auferlegt ſind. Alſo eine ein⸗ aus denen nur heraus⸗ zukommen iſt, wenn das Reparationsproblem nach einer Richtung ge⸗ löſt wird, daß ohne Aufgabe des Tranusferſchutzes eine tragbare End⸗ ſumme feſtgeſetzt wird und eine weſentliche Verringerung der Anun⸗ itäten erfolgt. Nur unter ſolchen Vorbedingungen wird ſich die inter⸗ nationale Kaäpitalbewegung wieder in vernünftige Bahnen lenken und das deutſche Wirtſchaftsgebäude ſicher fundieren laſſen. Dr. N. e Der Reichsbahn⸗Proſpekt Auf Antrag der Reichsbahn ſind, wie ſchon mitgeteilt, nunmehr die mündelſicheren Zertifikate der Reichsbank Gruppe 2 über 225 Mill.„ VA. Serie 5 der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zur Berliner Börſe zugelaſſen worden. Der Proſpekt gibt wieder ein⸗ mal eine Zuſammenſtellung des finanziellen Aufbaues der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, deren VA.⸗Kapltal 2 Md., und deren StA. Kapital 18 Md.„ Kapital beträgt. Belaſtet iſt ſie noch mit 10,08 Md. Reparationsobligationen zu 5 v. H. Zins und 1 v. H. Tilgung. Vor der Ausgabe von VA. hat ſich die Geſellſchaft mit der Reichs⸗ regierung ins Einvernehmen zu ſetzen, wenn die Begebung nur unter pari in Frage käme. Das war bisher bei Subſkripttonen der Fall. Von den Vorrats⸗Aktien waren 1,5 Mo./ zur Kapital beſchaf⸗ fung für werbende Anlagen(neue Linien und ſo weiter] beſtimmt. Von den 1% Milliarden ſind bisher 731 Millionen/(Serie 1, 2 und 3) vom Reich übernommen worden, 150 Mill./ Serie 4, ſind in 1926 und weitere 225 Mill.„ Serie 5, die jetzt die Börſenfähig⸗ keit erhalten haben, nunmehr zur Beſchaffung von Geldmitteln zu dem Ausbau von werbenden Anlagen(Fortführung der Elektrift⸗ zierung, Verſtärkung der Brücken, Ausbau von Bahnhöfen und Werkſtätten) ausgegeben u. bei der Reichsbahn niedergelegt worden. Aus den nunmehr zugelaſſenen Zertifikaten für die BA., Serie 5 ſind 200 Mill./ durch eine Gruppe übernommen und zu 9352 v. H. begeben, das Disagio wird im laufenden Jahre verrechnet; reſtliche 25 Mill./ bleiben bis Ende 1928 geſperrt, und dann zu ander⸗ weitigen Verfügung der Reichsbahn, 894 Mill./ Val ſind noch nicht zur Begebung gelangt. Auf die BA. ſind bisher 7 v. H. Vorzugs⸗ Dividende verteilt worden, auf die StA. natürlich nicht. Das Reich hat ſich gegenüber den außenſtehenden Aktionären auch der VA. Serie 5 verpflichtet, die Zahlung der Vorzugsdividende von 7 h. H. zu garantieren. Ueber die ſchwebenden Streitfragen der Bau⸗ und Betriebs⸗ fonds⸗Auffriſchung, alſo ob Tariferhöhung, ob Kreditanſpruchnahme oder ob Programmeinſchrüänkung, äußert ſich der Proſpekt nicht; einen unmittelbaren Geldbedarf läßt er nicht etkennen. Als Be⸗ triebseinrichtung ſtehen der Reichsbahn⸗Geſellſchaft zur Ver⸗ fügung ein Eiſenbahnnetz einſchl. Bahnhofsanlagen von 55 535 Km., 11891 Stationen, ein Fuhrpark von 28 500 Lokomotiven und Trieb⸗ wagen, 63 000 Perſonen⸗, 21000 Gepäck⸗ und 674 000 Güterwagen. An baulichen Anlagen ſind außer zahlreichen Kunſtbauten(Brücken, Tunnel uſw) 114000 Wohnungen für das Perſonal, 118 Kraftwerke, 90 e 1157 Waſſerwerke und 2012 Lokomotipſchuppen vor⸗ anden. durch die Repara⸗ zwiſchen den Aktiven ſoll aus den Ausfuhrüber⸗ Bank für Textil⸗Induſtrit Ae. in Berlin Vergrößertes Geſchäft— Wieder 8 v. H. Dividende Die Finanzlerungs⸗Geſellſchaft des Blumenſtein⸗Kon⸗ dernus berichtet entſprechend der geſamten Konjunkturentwicklung in der Textilinduſtrie über erhöhten Abſatz bei den mit ihr verbundenen Induſtrien, allerdings zum überwiegenden Teil nur am Inlandsmarkt. Für die Juteinduſtrie habe das Jahr 1927 beſſere Nachfrage und ſomit erhöhte Erzeugung gebracht. Bei Jahresende lagen Aufträge für mehrere Monate vor mit zufrleden⸗ ſtellenden Preiſen. Der Zufammenſchluß in der Intereſſengemein⸗ ſchaft deutſcher Juteinduſtrieller habe ſich bewährt. In der Hau f⸗ induſtrfe, wo ſich Beſchäftigungsgrad und Preiſe ebenfalls ge⸗ Beſſert hätten, erwarte man von der Verbreiterung des Verbandes deutſcher Haufinduſtrieller zunehmende Stetigkeit der Beſchäftigung. Für die Lage der Leinen⸗ und Flachsinduſtrie, die 1927 infolge Ausbleibens von ruſſiſchem Flachs unter Mangel an Roh⸗ material und Preisſtegerung in eine inzwiſchen noch zugeſpitzte un⸗ günſtige Lage kam, wäre eine Beſſerung zu erwarten, wenn die mit Reichshilſe organiſierte Vergrößerung der Flachsanbaufläche die In⸗ duſtrie vom Auslandsbezug unabhängiger machen würde. Für die Baumwollinduſtrie ſei trotz teilweiſſer Beeinträchtigung des Deulſche Auslandsanleihen im Mal Ein Rekordmonat mit über 400 Millionen Mark Das große Anleiheergebnis des Berichtsmonats iſt zurückzuführen einmal auf eine neue Rentenbankemiſſion, die ja immer in großen Poſten aufgelegt werden, welche bei der Ausdehnung des Geſchüfts⸗ bereiches der Anſtalt immer die Hundertmilltonengrenze überſteigen, und dann auf die Bewilligung kommunaler Kreditwünſche ſeitens der Beratungsſtelle, was auch in Zukunft zu einer beträchtlichen Vermeh⸗ rung der Auslandsanleihen ſelbſt noch bei ſtarker Droſſelung führen wird. Und trotz der mehreren Hundert Millionen Neukapital, das unſerer Wirtſchaft zugeführt werden konnte, wird man noch geneigt ſein, den Endbetrag als gering anzunehmen; war doch im Mai kein Tag vergangen, an dem nicht die Preſſe über die eine oder andere An⸗ leihe berichten konnte. Aber dabei iſt zu bedenken, daß vielfach nur von Abſchlüſſen, Vorbeſprechungen die Rede war. Die endgültige Auf⸗ legung jedoch konnte nicht überall im Mat noch durchgeführt werden. Praktiſch mag aber auch im Mai der Nominalbetrag des zugefloſſenen Auslandskapitales noch größer geweſen ſein, wenn man an Kredite denkt, die bedeutenden Unternehmungen eingeräumt wurden. Solche Gelder können aber nicht als Auslandsanleihen aufgefaßt werden; denn zunächſt braucht ja ein ſolcher Bankkredit garnicht ſofort in An⸗ ſpruch genommen zu werden und dann würde eine reſtloſe Erfaſſung ſolcher Kredite garnicht möglich ſein. Man braucht nur die Bank⸗ ſchulden im Ausland zu berückſichtigen, die ja ganz automatiſch ohne Verhandlungen vorwiegend durch den Deviſenverkehr entſtehen und hinſichtlich Höhe und Anzahl ſich täglich ändern. Sie wurden daher auch nicht vermerkt. Was überhaupt an Emiſſionsbedingungen bei uns bekannt wurde, iſt höchſt dürftig. Einmal die Begebungsländer. Formal iſt lediglich das Land des Konſortiums maßgebend. Wenn von dieſem auch in anderen Staaten Beträge angeboten wurden, ſo kann natürlich keine Rede davon ſein, einen ſolchen Abſchuttt als Auslandsanleihe aus dieſen zu betrachten. Anders natürlich da, wo in dem Zeichnungs⸗ proſpekt auch der Name einer in anderem Lande domizilierenden Bank genannt wird, wie es z. B. bei der Badenwerkanleihe der Fall war. Dort war, obwohl dieſe Emiſſion auf Franken lautet, auch eine hollän⸗ diſche Bank vertreten. Somit kann hier mit Fug und Recht davon ge⸗ ſprochen werden, daß ein Abſchnitt regelrecht ein holländiſcher war. Noch klarer tritt das da zu Tage, wo die in anderen Staaten aufgeleg⸗ ten Tranchen auf die Währung dieſer Länder lauten, wie ſich das deut⸗ lich bei der Dawesanlethe zeigte. Solche Feinheiten bei der Begebung werden vielfach nicht richtig erkannt, herbeigeführt durch das Fehlen des Proſpektzwanges für Deutſchland. Erwähnt, rein nachrichtlich, ſind jedoch unten die Anſtellungen in anderen Ländern, ſoweit nicht Deutſchland in Frage kam, worüber man ja nie etwas erfährt, obwohl kein Zweifel beſteht, daß mit Rückſicht auf die meiſtens bewilligte Ka⸗ pitalertragsſteuerbefreiung auch von uns aus Intereſſe für Aus lands⸗ anleihen beſteht, und behauptet werden kann, daß um es vulgär. auszudrücken— auch in Deutſchland Abſchnitte„plaziert“ wurden Der Fälligkeit der Obligationen wird hier zu Lande nur untergeordnete Bedeutung zugemeſſen; damit hängt auch zuſammen, daß die Tilgungs⸗ bedingungen recht mangelhaft publiziert werden, beſonders auch die Art der Obligation, die gerade im amerikaniſchen Recht fehr verzwickt iſt und für uns unbekannte Konſtruktionen bringt. Hierher gehört auch eine genaue Definftion des Auszahlungskurſes; mit der bloßen. Angabe iſt es nicht getan; es kommt darauf an, wer die Speſen(Stem⸗ pel, deutſche und ausländtiſche, Druck, Börſenzulaſſung) trügt. Auch der Begriff„privat untergebracht“ iſt recht unklar. Wurden da z. B. überhaupt keine Titres ausgefertigt, genügte ein Schuldſchein, wie war der Kurs u. a. Alle dteſe hier kurz skizzierten Momente machen jede Statiſtik lückenhaft und es wird ſich daran auch nichts ändern, bis nicht die Schuldner Einſehens genug haben, daß auch die deutſche Oeffentlichkeit ein Recht darauf hat, genau ſo wie der ausländiſche Gläubiger orien⸗ tiert zu werden. Während der amerikaniſche Markt voll aufnahmefähig war, ſodaß faſt überall ſchon am erſten Tage eine Ueberzeichnung zu konſtatieren war, iſt bei den in Holland angebotenen Papieren eine volle Zuteilung vorgenommen, ein Zeichen für die Ueberſättigung, herrübrend aus den zahlreichen Pfandbriefausgaben der Vormonate., Bzgl. der Renten⸗ bankanleihe(Amerika) ſoll jedoch erwähnt werden, daß nicht 80 Millto⸗ nen, wie es anfangs hieß, auflagen, ſondern nur 25 Millionen. Der Reſt von 5 Millionen war vom Konſortium nicht feſt übernommen; er wird in nächſter Zeit erſt opptiert werden. Auf ſonſtige Einzelheiten, kann verzichtet H. St. n inſonderheit die Angabe des Zweckes der Anleihen, werden. Hierüber wurde bereits laufend berichtet. 8 5 3 ausländiſchen Wettbewerbs das GJ. 1927 im allgemeinen nicht un⸗ günſtig geweſen. Die Unternehmungen der Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffinduſtrie, an denen der Konzern intereſſiert ſei, waren voll beſchäftigt und arbeiteten befriedigend. Ueber die Beteiligungen im einzelnen enthält der Bericht keine Mitteilungen. Ueber das eigene Geſchäft der Textilbank wird nur erwähnt, daß es ſich infolge 505 beſſeren Geſchäftslage der Konzernunternehmungen vergrößert habe. Die Ertrags rechnung weiſt bei 2,47(2,52) Mill./ Roh⸗ gewinn und 90,61(0,76) Mill.“ Unkoſten einen Reingewinn von 1,96(1,93) Mill. 4 aus, woraus wieder die Vorjahrsdivl⸗ dende von 8 v. H. ausgeſchüttets werden ſoll. Den 30,64(21,40) Mill. Gläubigern ſtehen bei 20 Mill./ AK. und unv. 7,75 Mill. Rücklagen, ſowie 14,12(11,16) Mill. I Wechſelſchulden 46,28(36,8) Mill. Schuldner gegenüber. 5 ( Boltohm, Seil⸗ und Kabelwerke Ac. in Frankfurt a. M. Nach Deckung des Verluſtvortrages(118192%]) und ange⸗ meſſenen Abſchreibungen verbleibt für 1927 noch ein kleiner Rein⸗ gewinn von rund 2000 /, der vorgetragen wird. Eine Dividende kommt, wie erwartet, alſo nicht zur Verteilung. Der augenblickliche Geſchäftsgang ſei durchaus befriedigend. de? Gewinnabſchluß der Deutſche Zündholzfabriken As. in Ber⸗ lin. Die., in der fämtliche Intereſſen des Schwedentruſtes voll⸗ ſtändig verſchmolzen worden ſind, und die bekanntlich ihren Sitz im letzten Gg. von Hamburg nach Berlin verlegt hat, beruft ihre HB. auf den 4. Juli ein. Das am 30. Juni ablaufende GJ. wird nach Tilgung des vorjährigen Verluſtvortrages von 197 107/ mit einem Reingewinn abſchließen, über deſſen Verwendung die HV. zu be⸗ ſchließen haben wird.(AK. 11,8 Mill.). :7 Kapitalserhöthung der Paulauerbrän Ach. München. Nach⸗ dem im April zwiſchen der Paulanerbräu AG. und der Thomas⸗ brauerei AG. ein Verſchmelzungsvertrag abgeſchloſſen worden iſt, hat die dadurch neuentſtandene Ach. Paulanerbräus Sal vatorbrauerei und Thomas bräu auf den 11. Juli eine ab. HB. einberufen, die Beſchluß faſſen ſoll über die Erhöhung des Grundkapitals um 4120 000% auf 10 Milk.„ mit Gewinnberechtigung ab 1. September 19397 unter Ausſchluß des ge⸗ ſetzl. Bezugsrechts. Die Verwaltung ſoll zur Durchführung der Ka⸗ pitalerhöhung u. zur teilweiſen Verwendung der Aktien zur Durch⸗ führung des Vertrages mit der Thomasbrauerei ermächtigt werden. Depiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notkerten Pfunde gegen 20. Schweiz 25.81 olland 12.09 Brüſſel. 84.84 8,08 sls 15,22 15,21 Mailand. 22.87 92,85 Kopenhagen 18,19 15.20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1840 und Pfunde mit 20,42 gehandelt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 9. bis 18. Juni 1928 find angekommen talwärts: 7 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 36 85 Tonnen, bergwärts: 2 leere Dampfer und 20 beladene mit 2301 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 36 beladene mit 24 534 Tonnen. Abge⸗ fahren ſind talwärts: 11 beladene Dampfer mit 573 Tonnen, 1 leere Schlepplähne und 5 beladene mit 1225 Tonnen. Auf dem Neckar ſind angekommen talwärts: f leerer Schleppkahn und 14 beladene mit 1743 Tonnen, bergwärts a b gefahren ſind: 15 beladene Schleppkühne mit 1817 Tonnen. 20. 18,17 29,97 19. 18.15 29.71 19 25.31 12.09 20. 487,93 124,16 19. New-Dork,„488 10 Paris. 24.12 Madrid. Stockholm. ö 2 3 2 N = A— n e„ee * S Nenne eee „ K„ eee. nn 7 ** 1 1 1 * g d e d ei ed u 2 5 77 N* 8% Rheinboden Pfandbriefe 13, Erweiig. Schlafzimmer 5 Speisezimmer Ache 1048. 978.— 810. 775. 650. 498. 475 448. 373. Herrenzimmer cn 100-528. 84. 7248. 600. 625.-44h.- 300-825-285. 235. 165. Diwans 78. Kt Chalselongues 46. H Matratzen 29, KA Bequemste Teilzahlung gestattet Autolleferung allereris frel Haus! * „ 4 — Donnerstag, den 21. Junf 1928 35 Neue Wanuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeß 5 i Pfandbriefe Bei allen Hypothekenbanken lagen noch derartig viele Beträge un⸗ verkauſter, in vorhergehenden Monaten aufgelegter Emiſſionen vor, daß im Mai neue Reihen nur drei anzubieten nötig war. Als Fort⸗ ſetzung anderer früheren Tabellen verzeichnen wir daher diesmal nur: 2 Millionen 8% Preuß. Landespfobr. Anſt. Pföbr. 13 zu 97,50% 3 Millionen 8¼ Rhein. Hypothekenbk. Komm Obl.—2 zu 94,50% ungenannt 8⅜ Gothaer Grundcredit Pföbr. 8 zu 97,75% Bei Gotha war die aufgelegte Menge nicht angegeben. Man hat dieſen Weg ſchon häufiger gewählt, beſonders zu Zeiten mangelhaften Abſatzes. Die Banken brauchen daher nicht zum Abgang der Serien Stellung zu nehmen. Trotzdem wird aber hier wegen der Lähmung des Kapitalmarktes höchſtens 1 Million verkauft worden ſein. Das gleiche dürſte für die beiden anderen Inſtitute gelten. So mag alſo das Zeichnungsgeſchäft im Höchſtfalle 3 Millionen an Neukapital für den Hypotheken⸗ und Kommunaldarlehensmarkt gebracht haben. Von dieſen Emiſſtonen war die der Rhein. Hypothekenbank am 30. 5. in Berlin lieferbar geworden. Die zwei Börſentage im Mat haben aber das Bild wohl nicht mehr verſchieben können. Bei anderen für lieferbar erklärten Papieren muß man die Auflegezeit in Betracht ziehen. Außer der oben erwähnten handelt es ſich um 3 verſchiedene Ausgaben, die aber alle älteren Datums ſind, kommen alſo für das Neugeſchäft nur ſoweit in Frage, als an der Börſe durch die Emiſſionsbanken Stücke verkauft wurden. Dieſe ſind aber weder genau zu errechnen, noch zu ſchätzen; nur ſoviel iſt ſicher, daß es ſich um verſchwindend kleine Summen gehandelt haben muß, ſchon wenn man bedenkt, daß 4 von den 5 Serien erſt am letzten oder vorletzten Mai umſatzfähig wurden. Soweit für dieſe jetzt handels⸗ fähigen Reihen in den letzten Monaten eine öffentliche Subfkription vorgenommen war, ſei dies im Intereſſe der Zeichner, von denen viel⸗ leicht manche auf Verkaufsmöglichkeit gewartet haben, erwähnt: 8¾ Staatl. Kredit Oldenburg Obl. 4 aufgelegt im Dezember 27 zu 99 0c, aufgelegt im März zu 97,75% Zugelaſſen wurden diesmal nur zwei Ausgaben, ohne daß ſie) bereits lieferbar wären. Dieſe Börſengängigkeit iſt erſt für Juni zu erwarten. Es ſind dies: 8% Preuß. Boden Credit Pföbr. Reihe 17, aufgelegt im April zu 97,5%, 8% Meininger Hypothekenbank Reihe 17, aufgelegt im April zu 97,5% Eine Anzahl von Serien liegen z. Zt. beim Börſenvorſtand in Bearbeitung für die ſpätere Zulaſſung und Lieferbarkeit, die noch mehrere Wochen in Anſpruch nehmen kann. Angeſichts dieſer wahr⸗ ſcheinlichen Zeitſpanne werden ſie hier noch nicht namentlich auf⸗ geführt. Es ſoll nur kurz erwähnt werden, in welcher Weiſe dieſe dem Neugeſchäft dienten. Ein Antrag wurde geſtellt für 11 Reihen. Davon ſind zunächſt 2 lediglich verſpätete Anträge, da dieſe Emiſſionen ſchon ſeit längerem in München gehandelt werden, dann betrifft eine Reihe Liquidations⸗, alſo Aufwertungspfandbriefe, 3 wurden in frü⸗ heren Monaten gezeichnet, 3 bisher überhaupt noch nicht öffentlich auf⸗ gelegt. Es bleibt alſo nur eine winzige Serie für das Neugeſchäft ſtbrig. Das iſt die ſchon eingangs erwähnte Preuß. Landespfandbrief⸗ anſtalt, von der, wie geſchätzt, etwa 1 Million verkauft ſein dürften. Das geſamte Hypothekennenkapttal beläuft ſich daher auf etwa Millionen; dazu kommen dann noch die Beträge, die aus bereits Früher zugelaſſenen Blocks abgeſetzt wurden, die man vielleikt analog ſchlechten Monaten mit 12 Millionen berechnen darf. Ein derartig ſchlechtes Ergebnis iſt ſeit Jahren nicht mehr zu verzeichnen geweſen. Man wird nun vielleicht geneigt ſein, den Abſatz an der Börſe mit mehr als 12 Millionen anzunehmen. Dabei iſt aber folgendes zu be⸗ rückſichtigen: Eine Reihe von Banken legt heute eine bereits ſeit län⸗ gerem eingeführte Serie zu ſogenannten Vorzugskurſen auf, wobei dieſer Kurs etwa 7 v. H. unter dem jeweiligen Börſenkurs liegt. Da es ſich hierbei nicht um Neuemiſſionen handelt, ſondern nur um ein Aufmerkſammachen auf alte Reihen, ſo ſind ſie oben nicht erwähnt. Dieſe Vorzugskurſe bringen es nun mit ſich, daß irgendwelches Pfand⸗ briefitntereſſe bei dieſen Papieren befriedigt wird, und dadurch der D ſchäft im Mal Börſenkauf ſelbſtverſtändlich gänzlich eingeſchränkt werden muß. Es bleibt nun nicht aus, auch für andere Banken, die bisher dieſe Vor⸗ zugskurſe noch nicht einführten, gleiches zu erwarten, ſodaß ſolche Inſtitute in ihrem Börſenabſatz faſt völlig lahmgelegt werden. Die er⸗ wähnten 12 Millionen dürften ſich daher zuſammenfetzen aus 10 Mil⸗ lionen Vorzugsanbietungen und 2 Millionen regelrechten Börſen⸗ abſatzes. Ob dieſe Placierung im Wege der erntebrigten Vorzugskurſe halt⸗ bar iſt, mag dahingeſtellt ſein. Muß man dieſen Vorgang auch von Seiten der Verkäufer betrachten. Wenn das Kaufintereſſe gering iſt, iſt der Verkauf ungünſtig, ſelbſt wenn man die Intervention der Ban⸗ ken in Betracht zieht. Denn auf die Dauer wird ſich ein ſolches Ver⸗ fahren nicht halten laſſen, die Kurſe müſſen dann ſchließlich doch herab⸗ geſetzt werden und ſo kommt es dann, daß die Hypothekenbanken ſelbſt an der Hypothekenverteuerung ſtillſchweigend mit Schuld ſind. Man ſollte daher dieſe Frage im Kreiſe eines berufenen Gremiums aus Hypothekenfachleuten eingehend erörtern. St. eee ee Hamburg-Trieſt Die Abgrenzungslinien im neuen Abkommen der Eiſenbahn⸗ verwaltungen In den vor acht Tagen in München zwiſchen der Reichsbahn, den tſchechiſchen, öſterreichiſchen und italteniſchen Bahnen beendeten Verhandlungen wurde bekanntlich eine Abgrenzungslinie für die Tarife nach den Häfen Hamburg und Trieſt feſtgelegt. Für das Gebiet der Tſchechoſlowakei verläuft dieſe Verſan d⸗ grenze teils auf der geographiſchen Mitte der Tſchechoflowakei, teils weiter nördlich, aber noch ſüdlich von Prag. Dieſe Grenz⸗ ziehung dürfte den deutſchen Häfen die in duſtrtellen Gebiete und die größten landwirtſchaftlichen Frachtaufkommen der Tſchecho⸗ lowakei dauernd ſichern. Hinſichtlich des öbſterreichiſchen Ge⸗ bietes hat die Deutſche Reichsbahn zwar im beſonderen für Wien die gepgraphiſche Lage zu Trieſt dadurch anerkannt, daß Fracht⸗ ermäßigungen in der Höhe von 12—15 v. H. zugunſten des in ſeiner Anziehungskraft allerdings viel ſchwächeren Hafens Trieſt einge⸗ räumt worden ſind. Andererſeits aber wird über den Donau weg die abſolute Frachtparität zwiſchen Hamburg bzw. den Nordſeehäfen und Trieſt auch künftig ohne jeden Vorſprung gewährt und von der Gegenſeite anerkannt worden. * Gottfried Lindner.⸗G. in Ammendorf.— Abſtoßung der Karoſſerieabteilung. Die o..⸗BV. der Gottfried Lindner.⸗G. ge⸗ nehmigte den Abſchluß, der einen Verluſt von 118 299/ ausweiſt. Der Vorſitzende führte aus, daß die unerfreulichen Ergebniſſe des Karoſſertiebaues neuerdings zu dem Beſchluß geführt haben, dieſe Abteilung aufzugeben. Die Serienaufträge, die früher leicht hereinzubekommen waren, werden immer ausſichtsloſer, nachdem große Autofirmen eigene Karoſſerien bauen. Man trat am vorigen Mittwoch in Verhandlungen mit der Ambi⸗Budd⸗ Preßwerk m. b.., Berlin, die zu einem ſchnellen Ergebnis führten. Die G. m. b. H. übernimmt den Karoſſerie⸗ dau von Lindner gegen eine anſehnliche Bar⸗A b⸗ findung, die die Umſtellungskoſten für Lindner deckt. Die Bar⸗ abfindung wird zu einem Teil in dieſem Jahre gezahlt, andere Teil⸗ beträge bis zum Jahre 1932. Mit der Umſtellung der Geſellſchaft iſt naturgemäß ein Wöbau eines Teils der heute 2200 Arbeiter zählen⸗ den Belegſchaft von Lindner verbunden. Man werde einige hundert Leute bei der Ambi⸗Budd unterbringen können. Die.⸗V. wählte neu in den Aufſichtsrat den Kaufmann Kircheiſen in Halle. 1 Bankiertag in Köln. Wie bereits mitgeteiln, findet der dies⸗ jährige 7. Allgemeine Bankiertag vom.—11. September in Köln ſtatt. Das Progromm iſt ſehr reichhaltig und vielſeitig; folgende Vorträge werden gehalten: Deutſchlands Finanzwirtſchaft zu Be⸗ ginn des dritten Jahres des Dawes⸗Planes, Berichterſtatter Ge⸗ heimrat Louis Hagen⸗Köln, 958 Fürſtenberg(Geſchätsinhaber der Berliner Handels⸗Geſellſchaft), Dr. Georg Eberſtadt(L. Behrens u. Söhne, Hamburg), Entwicklungstendenzen in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und ihr Einfluß auf die Kapitalbildung, Jacob Golodſchmidt, Frankfurt a. M. Die Lage der Londwi unb ihre Bedeutung für das Bankgewerbe Dr. Georg Solmiſſen, Eduard von Gich⸗ baum⸗Breslau und Geh. Fuſtizrat Friedrich Bonſchab(Süddeuſche Bodenkreditbank, München]. Ueber legitimen und unzuläſſigen Weit⸗ bewerb im Bank⸗ und Kreditverkehr wird zum Schluſſe der Ge⸗ ſchäftsführer des Zentralverbandes des Bankgewerdes, Rechtsanwelt Otto Bernſtein, berichten. Berliner Metallbörſe vom 20. Juni Preiſe 5 Feſtmark für 1 Kg. 5 5 18, 20. Elektrolytkupfer 189,75 189,50 Aluminium in Raffinadekupfer—.——— Barren 184 184 Rohzint Bb.-v——— 12 N 80 2 ohzink Bb.⸗Pr.)„„ enzlun—— (fe. Berk. 5— ckel 8,80.50 Plattenzink——.———.—] Antimon 60.93-90.99 0 85 Aluminium.00.90 Silber für 1 Gr. 82,.—.83.— 81. 2 London 20. Juni. Metallmarkt.(In Eſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 19. 20, 18. 20. Blei 21.28 20,18 kupfer Kaſſa 64, 68 88,18 beſtſelee! 68,8.75 nt 28.8 2885 do. 8 Monat 64,— 68.15 Nickel——— ueckſlb. p. Fl. 78.25 72.— de. Elettrol. 69,25 69,25 Zinn Kaſſa 217.50 210,88 Rezulus—— Eiteratur „Richtlinien für die Abgabe ber Vermöbgenserklärungen 1928“ mit zahlreichen Beiſpielen und Entſcheidungen des Reichsfinanghofs von Dr. Herrmann, Regierungsrat a.., Leiter der Steuerſtelle des Reichsverbandes der Deutſchen nduſtrie und Dr. Pick, Ober⸗ regierungsrat in der Reichsfinanzverwaltu(zu. durch die Steuerſtelle des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, Berlin W. 10, Königin⸗Auguſtaſtraße 28). Auf den 1. Jannar 1928 findet in dieſem Jahre auf Grund der im Reichsgeſetzölatt I S. 165 kt. be⸗ kanntgemachten Verordnung über die Einheilsbewertung und Ver⸗ mögensſteuerveranlagung 1928 vom 9. Inni 1928 eine neue Feſtſtel⸗ lung der Einheitswerte ſämtlicher Vermögen zarten ſtatt. Die Ver⸗ faſſer obiger Richtlinien haben es ſich zur Aufgabe gemacht, die recht verwickelten Beſtimmungen der Verordnung vom Juni 108 an⸗ hand von zahlreichen Beiſpielen aus der Praxis and unter vollſtän⸗ diger Berückſichtigung der Rechtſprechuntz des Reichsfinanzhofs zum Reichsbewertungsgeſetz dem Verſtändnis der zur Abgabe der Vermö⸗ genserklärung Verpflichteten näher zu bringen. eſonderer Wert iſt in der Broſchüre darauf gelegt, die zum Teil neuen Beſtim⸗ mungen über die Bewertung des Grundvermögenz(Seſchäftsgrund⸗ ſtücke, Mietwohngrundſtücke und Villen) eingehend klarzulegen. In den Richtlinien werden ferner eingehende Anleitungen zun Aus füllung der verſchiedenen Bermögenserklärungevorbrucke uns der „Anhänge“(Fragebogen) gegeben. Merkheft über Abſatzmöglichkeiten für dautſche Weine im Aus⸗ land.(II. Auflage). Die zweite und vergrößerte Auflage, die auf Anregung aus Intereſſentenkreiſen herausgegeben wurde, bringt die neueſten Angaben über Beurteilung der atzmüglichkeiten und Mittel zur Abſatzſteigerung, ferner Anſchriften von Abnehmern und Vertretern, außerdem Mitteilungen über alle bei der Einſuhr zu be⸗ achtenden Beſtimmungen und Vorſchriften(insbefendere Ver⸗ packung, Verſandpapiere). Mit großer Sorgfalt find die Zolfätze mach dem neueſten Staube, der ſich vor alem nach Abſchluß von einer Reihe von Handelsverträgen ergeben hat, behandelt. Die umfaſſende . der Abſatzmöglichkeiten für deutſche Weine im Ausland dürfte in Ler vorliegenden verbeſſerten Form den Intereſſenten ein unentbehrlicher Ratgeber ſein. Zn hezletzen nur Furch die Reichs⸗ nachrichtenſtelle für Außenhandel Köln, Rheingaſſe 8(Induſtrie⸗ und Handelskammer). * Mitteldentſches Induſtrie⸗ und Haubels⸗Adreßbuch. Offizienes Induſtrie⸗ und Handels⸗Adreßbuch des Mitteldeutſchen Wirtſchafts⸗ gebietes. Zweite Auflage des Offiziellen Handels⸗Adreßbuches und Exportregiſters des Mitteldeutſchen Wirtſchaftsgebietes. Heraus⸗ gegeben vom Verband der Mittelbentſchen Induſtrie e. V. in Weimar; Verlag Gebr. Richters Verlagsanſtelt Erfurt. Das Werk, wie es jetzt in weſentlich erweiterter, auch äußerlich anſprechender Form ausliegt, iſt nunmehr ein tatſächlich„offizielles“ Nachſchlage⸗ werk geworden, das das Mitteldeutſche Wirtſchaftsgebiet in ſeiner Geſamtheit ſyſtematiſch erfaßt und der Reichhaltigkett und Vierſeitig⸗ Konſul Hans Harney(Barmer Bankverein) und Leopold Merzbach⸗ keit der in ihm vertretenen Induſtrie⸗ und Handelszwelge er⸗ ſchöpfend Rechnung trägt. 2 b billige Schlafzimmer 1 Verkauf zu Sonderpreisen. 1 Spiegelschrank, 180 om, Kopfstück mit Schnitzerei, ½ Kleider-, Wäschefack, Hutfach, Messingstange, 8 Schub- kasten, Kugelfüße, 1 Waschkommode mit Spiegelaufsatz, fasc, wWelß marmor. Platte, 2 Nachttische, 2 Bettstellen mit ge- schwelftem Kopfstück, Kugelfügen, 2 Rohrstühle, 1 Handtuchhalter Ausnahmepreise RM. Wir erwarten Sie! Weiteres Ausnahme-Angebot aus günstigen Abschlüssen: liert, Eiche und Eiche imit. 775.— 645. 590. 545. 445. Brautpaare, ellen Sie! 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Frledrichsbrücke K 1, 9 Heldelbergerstrage Zeugen gesucht 5 7, 13 Il. Terprfentiichungen der Stadt Mannheim 1 1 tz 5 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Fran Welch n 5 Ohne Nummer. 38 Mis. Ecke Karl⸗Lnd⸗ 5 wig⸗ u. Moltkeſtraße von einem Motorrad- fahrer umge worfen wurde. Auch der Rad⸗ fahrer der den Unfall mit auſah. wolle ſich! ntelden. 5741 Adreſſe in der Ge⸗ ſchäſtsſtells ds. Bl. Fünfte Automobil-⸗Versteigerung am Montag. den 25. Juni 1928 2. ee MGbel und Konto-Korrent-Konten. kai Gelegenhelts- n 5 dungbusch-Garage Käte e w P 5 Tel. 380 5/87 MAMMHEMM 4 8, 8, 12-17 e heimische Tlehlriaitatz-Akiengeselschaft Es gelangen mit behördlicher Ge- Schl! f. Mannheim. 1 ö 75 nehmigung zum Ausgebot: 85 J a1 Bilanz auf 31. Dezember 1927. 0 ö 95 Pelse- Aktiva F 5 0a. 35 Personenwagen u. Nerren. 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