N Monkag, 25. Juni 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt W.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 249538 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und — 2 8. WMorgen⸗ Ausgabe Mannheimer Heneral Anzeiger Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik ie 200⸗ Jahrfeier der Mannheimer Handelskammer 1 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 Aar Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 n deklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, a f an e uſw. bee keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die Badiſche Staatsregierung verleiht der Handelskammer die erſte Staatsmedaille in Gold Die Wahlberechtigten errichten eine Stiftung Der Feſtakt Während in zartem Spiel die Vormittagsſonne ſchmei⸗ chelnd die wundervolle Architektur des Ritterſaales umſpielt und die Farben der Ahnenbilder der Pfalzgrafen und Kur⸗ fürſten aufleuchten läßt, ſchweben als Präludium des Feſt⸗ aktes die weihevollen Klänge des Andante Moderato in A- Mol von Brahms durch den für den Feſtakt wie kaum ein anderer geeigneter Raum. Die feine Inter⸗ pretation des Kergl⸗Quartetts nahm die Sinne ge⸗ fangen und vertiefte die an ſich ſchon aus Anlaß der 200 Jahrfeier in der Feſtverſammlung herrſchende Feierſtim⸗ mung. Was irgend einen Namen hat in Mannheim und wer irgendwie in näherer Beziehung zur Mannheimer Handels⸗ kammer ſteht, hatte der Einladung Folge geleiſtet und welche Bedeutung der Handelskammer in öffentlichen und behörd⸗ lichen Kreiſen beigemeſſen wird, das bezeugte die Anweſen⸗ heit der Vertreter zahlreicher Reichs⸗ und Lan⸗ des behörden, der Handelskammern und wirt⸗ ſchaftlichen Verbände des In⸗ und Auslandes. So ſah man u..: Dr. Remmele, Staatspräſident und Miniſter des Innern, Dr. Hamm, Reichsminiſter a.., 1. Geſchäftsführendes Prä⸗ ſidialmitglied des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, Dr. Schmitt, Finanzminiſter, Franz Kaver Honold, Badiſcher Geſandter, Berlin, Stamer, Präſident des Landesfinanzamts, Karlsruhe, Geheimrat Dr. Schneider, Präſident des Badiſchen Verwaltungsgerichtshofs, Karlsruhe, Reichsbahndirektor Scholz, als Vertreter des Reichsbahndirektoriums, Ferdinand Happ, Präſident der Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh., Lämmlein, Präſident der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, als Vertreter des Reichspoſtminiſteriums, Dr. Schneider, Vize⸗ präſtdent der Reichsbahndirektion Mainz, Miniſterialrat Dr. Schwoerer, Karlsruhe, Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts, Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier, Miniſterium des Innern, Karlsruhe, Miniſterialrat Anton Seeger, Karlsruhe, Dr. Imhoff, als Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums, Berlin, Freiherr von Eltz⸗Rübenach, Reichsbahndirektions⸗ präſident Karlsruhe, Telegraphendirektor Oettli, Vorſtand des Telegraphenbauamts Maunheim, Oberpoſtdirektor Stoehr, Mannheim, Landeskommiſſar Geh. Regierungsrat Hebting, Poltzeidtrektor Bader, Landgerichtspräſident Schlimm, Ver⸗ treter des Bad. Juſtizminiſteriums, Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürgermeiſter Schäufele, Vertreter der Stadt Lud⸗ wigshafen, Stadtrat Lanz, Vertreter der Stadt Heidelberg, Stratthaus, Kreisrat von Schwetzingen, Vertreter des Kreiſes Mannheim, Landrat Guth⸗Bender, Landrat Dr. Pfaff, Wein⸗ heim, Oberregterungsrat Dr. Hecht, Direktor des Statiſtiſchen Sandesamts, Kälin, Präſident des Landesarbeitsamts für Südweſtdeutſchland, Stuttgart, Dr. Hellpach, ord. Prof., Mini⸗ ſter a.., Heidelberg, Staatsrat Dr. Marum, Karlsruhe, M. d.., Dr. Hugo, M. d.., Syndikus der Induſtrie⸗ und Handelskammer Stettin, Dr. Wolfhard, Amtsgerichtsdirektor, M. d.., Dr. Waldeck, M. d.., Adolf Wilſer, Präſident der Landeszentrale des Bad. Einzelhandels, M. d.., Wilhelm Vögele, M. d. R. W.., Vizepräſident der Handelskammer Mannheim, Dr. Hachenburg, Rechtsanwalt, M. d. RWR., Lindeck, Rechtsanwalt, M. d. RWR., Scheel, M. d.., die Pro⸗ feſſoren der Handelshochſchule Mannheim mit Rektor Dr. Tuckermann an der Spitze, Dr. Engelhard, Profeſſor der Uni⸗ verſität Heidelberg, Graf Dr. Douglas, Vorſ. der Landwirt⸗ ſchaftskammer Karlsruhe und der Wirtſchaftl. Vereinigg. der Unternehmerverbände, Abt. Baden, Generaldirektor Ott, ſtell⸗ vertretender Vorſitzender der.⸗ u. HK. Köln, Hauſſer, Ge⸗ ſchäftsführer des Bad. Handwerkskammertags, Karlsruhe, Stadtrat Groß, Präſident des Bad. Handwerkskammertags, Eckert, Direktor der Handwerkskammer Freiburg, Dr. von Engelberg, Direktor der Landwirtſchaftskammer Karlsruhe, Derkſen, Ehrenvorſitzender der Deutſchen Handelskammer in der Schweiz, Baſel, Dr. v. Napolskti, ſtellv. Sundikus der Deut⸗ ſchen Handelskammer in der Schweiz, Zürich, Wirth, Geſchäfts⸗ führer, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Handelskammer in der Schweiz, Zürich, Direktor Hirſch, i. Fa. Rhenus A. G. für Schiffahrt und Spedition, Vertreter der Deutſchen Han⸗ delskammer in der Schweiz, Zweigſtelle Baſel, Engelbrecht, Handelskammer Rotterdam, Joerin⸗Suter, Baſel, Vizepräſi⸗ dent der Handelskammer Baſel, Streeruwitz, Nationalrat, Vizepräſident der Kammer für Handel, Gewerbe und Indu⸗ ſtrie, Wien, Verbeek, Präſident der Handelskammer im Haag, Oberſtaatsanwalt Mickel, Dr. Müller, Landesfinanzamtsdirek⸗ tor, Abteilungspräſident, Karlsruhe, Dr. Fritz Reuther, Vor⸗ ſitzender der Bad. Landesauftragsſtelle, Dr. Schupp, Syndikus der Handelskammer Heidelberg, Landfried, Präſident der Handelskammer Heidelberg, Nicolai, Konſul, Präſident der Handelskammer Karlsruhe, Geſell, Vertreter der Handels⸗ kammer Pforzheim, Heidlauff, Präſident der Handelskammer Lahr, Waeldin, Vertreter der Handelskammer Lahr, Grad⸗ mann, Präſident der Handelskammer Konſtanz, Dr. Folz, Syndikus der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Berlin, Dr. Friſch, Oberreg.⸗Rat, Hauptgeſchäftsführer des Verbandes Pfälziſcher Induſtrieller, Neuſtabt a.., Bankdirek⸗ tor Dr. Fuchs, Vorſtandsmitglied der Rhein. Creditbank, Mannheim, 1. Vorſ. der Arbeitgeberverbände des Bankge⸗ werbes der Pfalz, Baden und angrenzender Bezirke, Bau⸗ rat Dr. Nallinger, Daimler⸗Benz AG., Mitglied der He. Mannheim, Dr. Röchling, Dipl.⸗Ing., i. Fa. Hch. Lanz AG., Mit⸗ glied der Handelskammer Mannheim, Otto Clemm, Direktor der Zellſtoffabrik Waldhof, Mitglied der Hd. Mannheim, Rothſchild, Vizepräſident der Handelskammer Mannheim, Sauerbeck, Kommerzienrat, Mannheim, Kommerzienrat Spiel⸗ meyer, Generaldirektor i. Fa. Südd. Kabelwerke, Mannheim, Mitglied der Handelskammer Mannheim, Dr. Schneider, Geh. Hofrat, Mitglied der Handelskammer Mannheim(Rheiniſche Hypothekenbank), Dr. Weber, Direktor i. Fa. Bad Akt.⸗Geſ. für Rheinſchiffahrt und Seetransport Mannheim, Dr. Weil, Mitglied der Handelskammer Mannheim, Welker, General⸗ direktor, Mitglied der Induſtrie⸗ und Handelskammer Duis⸗ burg⸗Weſel, Schwerdtfeger, Fabrikant, ſtellv. Vorſ. der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer Wiesbaden, Rümelin, Geh. Kom⸗ merzienrat, Vorſitzender der Handelskammer Heilbronn, Stie⸗ ler, Geh. Kommerzienrat, ſtellv. Vorſitzender der Handels⸗ kammer Heilbronn, Dr. Kauffmann, Kommerzienrat, Präf. der Handelskammer Stuttgart und des Württ. Induſtrie⸗ und Handelstags, Schirmer, Kommerzienrat, Vorſ. der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Gießen, Deines, Präſ. der Geſchäfts⸗ ſtelle der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt a..⸗ Hanau, Hanau, Troeltſch, Geh. Kommerzienrat, Präſ. der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Rh., Artmann, Geh. Kommerzienrat, Vizepräſident der Induſtrie⸗ und Han⸗ deskammer Ludwigshafen a. Rh., Präſident des Verbandes Pfälz. Induſtrieller, Dr. Kehm, Syndikus der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Rh., Richard Lenel, Präf. der Handelskammer Mannheim, des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags und der Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Handels⸗ kammern, Prof. Dr. Arthur Blauſtein, Syndikus der Han⸗ delskammer Mannheim, Dr. Ulm, ſtellv. Syndikus der Han⸗ delskammer Mannheim, Knoll, Geh. Kommerzienrat, 2. Vize⸗ präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen, Wittmann, Kommerzienrat, i. Fa. M. Baſſermann u. Co., Schwetzingen, Mitglied der Handelskammer Mannheim, Rechtsanwalt Eiermann, Geſchäftsführer der Handwerkskam⸗ mer Mannheim, Dr. Gugelmeier, Präſtdent des Bad. Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes, Mannheim, Dr. Jahr, Kommer⸗ zienrat, Direktor der Rhein. Creditbank Mannheim, Mitglied der Handelskammer Mannheim, Jaeger, Generaldirektor i. Fa. Rheinſchiffahrts⸗A.G. vorm. Fendel, Mitglied der Han⸗ delskammer Mannheim. Der um die Handelskammer und das Mannheimer Wirt⸗ ſchaftsgebiet verdiente Präſident der Handelskammer, Richard Lenel ergriff, nachdem die Klänge des Kergl⸗Quartetts verklungen waren, als erſter das Wort zu ſeiner Feſtrede, in der er u. a. ausführte: Wir haben Sie zur Feier unſeres Jubiläums hierher gebeten, um durch Ihre Anweſenheit unſer Feſt zu erhöhen und um durch Ihre Teilnahme weiten Kreiſen der Bevölke⸗ rung die Bedeutung unſerer Feier zum Bewußtſein zu bringen. Wenn wir uns trotz der unbeſtreitbaren Ueberſättigung mit Feſten und Jubiläen, wenn wir, die wir zunächſt den Puls der Wirtſchaft fühlen und das Gebot zu einfacher und ſparſamer Lebensführung als für uns richtunggebend an⸗ erkennen, zu einer Feier in größerem Rahmen uns ent⸗ ſchloſſen haben, ſo müſſen es Umſtände beſonderer Art ge⸗ weſen ſein, die uns die Feier als Pflicht haben erſcheinen laſſen. Schon das ungewöhnliche Alter von 200 Jahren unter⸗ ſcheidet unſer Jubiläumskind von faſt allen ſeinen Ge⸗ ſchwiſtern, aber nicht ſo ſehr das ehrwürdige Alter, wie vielmehr der aufſchlußreiche Inhalt ſeiner Geſchichte ließ uns geboten erſcheinen, weitere Kreiſe unſerer Stadt und des Landes zu bitten, uns auf einer kurzen Reiſe durch unſere Entwicklung in den verfloſſenen zwei Jahrhunderten zu begleiten. Herr Profeſſor Dr. Blauſtein, der ſich zu unſerer Freude der Arbeit unterzogen hat, eine Jubiläums⸗ ſchrift herauszugeben, wird uns berufener Führer ſein. Ich will ſeiner Schilderung nicht vorgreifen, aber es ſei mir geſtattet, darauf hinzuweiſen, wie früher ſchon unter ganz anderen, viel kleineren und dürftigeren Verhältniſſen ſich die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes der Handels⸗ treibenden ergeben hat. Damals wohl nicht ſo ſehr, um den Wirkungskreis der von der Organiſation Umſchloſſenen nach außen hin zu erweitern, ſondern um im Geiſte der Zünfte und Innungen zu verhindern, daß allzu Viele im Handel ihren Erwerb ſuchen und ſo die beſchränkte Verdienſt⸗ möglichkeit der Allgemeinheit der Handelstreibenden gefähr⸗ lich ſchmälern konnten. Der Kreis unſerer Aufgaben hat ſich im Laufe der Zeiten vielfach gewandelt. War es vordem in erſter Linie eine Frage der Behauptung der Unterneh⸗ mungen, die Verteidigung ihrer Intereſſen einer den Han⸗ verbreitert ſich mit zunehmender Kraft des Gewerbes und mit dem Aufblühen des Staates der Aufgabenkreis und das Wirkungsfeld der Kammer weit über die Zahl der unmittel⸗ bar ihr angeſchloſſenen Betriebe. Die in langen Jahren geſammelte Erfahrung, das Ergebnis mühſeliger Arbeit zwecks Erhaltung und Erziehung ihrer Mitglieder, ſoll nun⸗ mehr der Allgemeinheit, dem Geſamtwohl des Staates dienſt⸗ bar und nutzbringend gemacht werden. Wenn wohl uch faſt alle Bürger von dem Vorhanden⸗ ſein der Handelskammer Kenntnis haben, ſo dürfte die Zahl derjenigen, die von dem Ausmaß ihrer Aufgaben, der Viel⸗ fältigkeit ihres Wirkens, des Ernſtes ud der Größe der ihr obliegenden Verantwortung ſich Rechenſchaft ablegen, doch nur gering ſein. Iſt auch heute noch die Wahrung der Intereſſen von Handel und Induſtrie eine unſerer vor⸗ nehmſten Aufgaben, ſo hat doch die Bedeutung der Wirtſchaft für das Leben, die Entwicklung und die Blüte von Ge⸗ meinde und Staat, unſere Arbeit ganz ungemein erweitert und vertieft. Eine bedeutſame Ergänzung und Vergrößerung des Wirkungskreiſes der Handelskammern hat ihre Zuſammen⸗ faſſung in Reich⸗ und Landesorganiſation, zugleich auch eine Erleichterung der Zuſammenarbeit mit Reichs⸗ und Landes⸗ miniſterien bewirkt. Der Badiſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag und unſere Spitzenorganiſation, der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, ſind uns freudwillige Helfer und Berater in der Erfüllung unſerer Aufgaben. Wenn auch mit dem Erſtarken des Kapitalismus, mit dem zunehmenden Einfluß von Technik und Induſtrie auf das Leben und die Lebenshaltung der Geſamtbevölkerung, die Be⸗ deutung und Wertung von Handel und Induſtrie und Verkehr ganz ungeheuer gewachſen iſt, ſo darf und kann doch nie ver⸗ geſſen werden, daß der Zweck des Staates das Allgemeinwohl iſt, daß alle Stände und Berufe dieſem Ziele zu dienen haben. Aus dieſer Einſtellung zum Staatsganzen ergibt ſich die Forderung für uns, helfend und beratend mitzuwirken, auf faſt allen Gebieten der Geſetzgebung uns zur Verfügung zu ſtellen der Verwaltung von Gemeinde, Land und Reich. In den Zeiten glänzenden Aufſtiegs von der Gründung des Reiches bis zum Kriegsausbruch haben die Wechſelbeziehungen zwiſchen den freien Organiſationen der Wirtſchaft und den Behörden von Land und Gemeinde die glücklichſten Auswir⸗ kungen gezeitigt; wenn die Erſchütterungen des Jahres 1918 und die anſchließenden Zeiten tiefgehender Umgeſtaltung ver⸗ hältnismäßig gut überwunden werden konnten, ſo dürfen die Handelskammern auch ihr beſcheidenes Teil des Verdienſtes daran in Anſpruch nehmen. So glaube ich feſtſtellen zu können, daß die Handelskam⸗ mern der ſchnell wachſenden Zahl der Unternehmungen und der ſtändig größer werdenden Bedeutung für Staat und Ge⸗ meinde entſprechend, meiſt ohne äußeren Zwang, aus eigener Erkenntnis und wachen Pflichtbewußtſein ihr Wirkungsfeld verbreitert und verſucht und geholfen haben, aus den Kräften und Beziehungen der Wirtſchaft Stadt und Staat den größt⸗ möglichen Anteil zuzuleiten. Vielerorts in deutſchen Ländern iſt dieſe Mitarbeit der Kammern anerkannt, zum Teil behörd⸗ lich vorgeſchrieben worden. Es wäre zu wünſchen, daß die Nützlichkeit, um nicht zu ſagen Notwendigkeit der Zuſammen⸗ arbeit allgemein richtig gewürdigt wird, und daß auch die Stellen, die zur Zeit noch Zurückhaltung oder gar ablehnende Haltung zeigen, ſich von den guten Erfahrungen in vielen Gegenden unſeres Vaterlandes zu beſſerer Einſicht bekehren ließen. Wir Handelskammern ſind keine festen, ſtarren Gebilde mit unwiderruflich eng begrenztem Programm, wir müſſen uns dem Wechſel der Zeiten und Bedürfniſſe, den wachſenden Staatsnotwendigkeiten einfügen und aupaſſen. So wie wir in der Vergangenheit uns dem Wandel der Zeiten anzu⸗ delsſtand nicht übermäßig ſchätzenden, ſeine Leiſtungsfähig⸗ keit häufig nicht richtig wertenden Obrigkeit gegenüber, ſo 2. Seite Nr. 289 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) gleichen, unſeren Aufgabenkreis den Erforderniſſen des Tages jeweils unterzuordnen verſtanden, wie uns die ver⸗ ſtändnisvolle Auffaſſung unſerer Verantwortung von Wirt⸗ ſchaft und Staat gelehrt, den Weg zu ſuchen, um den Inter⸗ eſſen beider gerecht zu werden, ſo dürfen wir auch erwarten, daß die Regierungen in die Kammern das Vertrauen ſetzen, daß dieſe auch weiterhin verſtehen werden, zwiſchen den ihnen Anterſtellten Kreiſen der Wirtſchaft und den Organen der Stadt, Staats⸗ und Reichsverwaltungen überlegte und ver⸗ ſtändige Mittler zu ſein. Der begreifliche Wunſch der Kam⸗ mern geht daher dahin, ſich von innen heraus weiter ent⸗ wickeln zu laſſen ohne obrigkeitliche Einmiſchung in ihren Wirkungskreis und ihre Zuſammenſetzung. Denn für fruchtbare Arbeit iſt Freiheit Vorausſetzung. Die Zuſammenſetzung der Kammern beruht auf freier Wahl der zur Wahl Berechtigten. Daß von dieſem Recht faſt ſtets der richtige Gebrauch gemacht wurde, beweiſen die Leiſtungen der Kammern. Für Mannheim können wir feſtſtellen, daß im Verzeichnis der Kammermitglieder faſt alle Namen der Männer zu inden ſind, die für die Entwicklung der Stadt, ihr Gepräge nach innen, ihre Bedeutung und ihre Geltung nach außen maßgebend waren. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden wie⸗ derholt Mitglieder und Präſidenten der Kammer als Ober⸗ Hürgermeiſter der Stadt berufen und wenn auch in ſpäteren Zeiten der Umfang und die Laſt der Geſchäfte die Wahl von Geſchäftsleuten zu Lenkern der Gemeinde nicht mehr geſtatte⸗ ten, ſo haben doch bis zum Kriege die beſten Kräfte der Wirt⸗ ſchaft ſich in den ſtädtiſchen Parlamenten zur Verfügung geſtellt. So ſind die Beziehungen zwiſchen Kammer und Stadt fruchtbar und gegenſeitig ſegensreich geweſen. Manch ſchönes Zeugnis opferfreudigen Bürgerſinnes künden auch heute noch wertvolle Stiftungen und lebensvolle Gründungen in un⸗ ſerer Mitte, und die Erkenntlichkeit der Stadtverwaltung für das vorbildliche Wirken hervorragender Mitbürger lebt fort in den Namen gar mancher Straßen und Brücken unſeres Ge⸗ meinweſens. Mögen dieſe Wahrzeichen verſtändnisvoller Zu⸗ ſammenarbeit und dankbarer Anerkennung hervorragenden Wirkens uns und unſeren Nachfahren Anſporn ſein, nicht in der Wahrung und Mehrung eigenen Beſitzes und der eigenen Uternehmung die ganze Kraft zu erſchöpfen, ſondern ſtets der Pflichten gegen die Allgemeinheit, beſonders der Vater⸗ ſtadt gegenüber, eingedenk zu bleiben, die die Grundlage und den Nährboden für unſer Schaffen bildet. Nur wenn die Stadtverwaltung und die Landgemeinden (des Kammerbezirks) die Bedeutung der Wirtſchaft für das Gedeihen der Gemeinden, nur wenn andrerſeits die Führer der Wirtſchaft den Vorrang des Geſamtintereſſes vor den Wünſchen einzelner Kreiſe und Berufe vorurteilslos aner⸗ kennen, kann ein gedeihliches, für Alle nutzbringendes Zu⸗ ſammenarbeiten erreicht werden. Der unglückliche Ausgang des Krieges und ſeine Folgen haben Maunheim und ſeiner Wirtſchaft ſchwere Wunden geſchlagen. Die eiſt ſo reiche Stadt am Neckar und am Rhein iſt viel ärmer geworden, aber erhalten geblieben iſt der Unternehmungsgeiſt, der Lebenswille, das Vertrauen in die eigene Kraft, die Zuver⸗ ſicht auf eine glückliche Zukunft. Die Geſchichte lehrt, daß wir ſchon manch ſchwere Zeiten, noch ſchwierigere als die heuti⸗ gen, überſtehen mußten und überſtanden haben. So möge unſer Jubiläum und der durch die Feier veranlaßte Rückblick in unſer Werden und unſere Entwicklung unſeren Willen ſtürken, unſere ganze Kraft einzuſetzen für eine neue Blüte unſerer Wirtſchaft, für den Kampf um das uns Allen ge⸗ meinſame höchſte und ſchönſte Ziel, für die Befreiung und den Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Nachdem der lebhafte Beifall, mit dem die Ausführungen von Präſtdent Lenel aufgenommen wurden, verebbt war, hielt der erſte Syndikus der Handelskammer, Profeſſor Dr. Blauſtein ſeine das ganze Gebiet der Entwicklung der Handelskammer und die Geſchichte der Mannheimer Wirtſchaft umfaſſenden, ſowie die alten und neuen Probleme der Arbeit der Handels⸗ kammer prägnant umreißende Anſprache, wobei er das Schiller⸗Wort voranſetzte: „Die Geſchichte der Welt iſt ſich ſelbſt gleich wie die Geſetze der Natur und einfach wie die Seele des Menſchen. Dieſelben Bedingungen bringen dieſelben Erſcheinungen hervor. Dieſes Schillerwort ſchwebt auch über unſerer Erinne⸗ rungsſtunde. Ein ſchönes Stück deutſcher Geſchichte iſt in dieſem kurpfälziſchen und kurfürſtlichen Ritterſgal enthalten, der heute dem badiſchen Volksſtaat gehört und von einer Volksſtadt einer Organiſation des Bürgertums zu feſtlicher Veranſtaltung zur Verfügung geſtellt wurde. Ein Stück deutſcher und nicht nur deutſcher Wirtſchaftsgeſchichte fließt auch durch das Leben dieſer Korporation. Zünfte als unmittelbare Vorläufer pon Handelskammern gibt es nicht nur in China oder Japan, ſondern zum Teil auch in Deutſchland, in Baden z. B. nicht nur bei uns, ſondern auch in Heidelberg, Konſtanz und Freiburg. Lückenlos iſt die geſchichtliche Entwicklung in Mannheim, wie dies ſchon vor Jahrzehnten nachgewieſen wurde und wie wir dies auch gar nicht anders gekannt haben. Wir hätten uns auch mit dem 50jährigen Jubiläum des badiſchen Handelskammergeſetzes begnügen können. Wir feiern ja überhaupt in dieſem Jahre viele örtlich bedeutende Jubiläen 125 Jahre Zugehßbrigkeit Mannheims zu Baden, 75jähriges Stadtjubiläum der Tochter⸗ und Schweſterſtadt Ludwigs⸗ hafen, 100 Jahre ſeit dem Auftauchen des angeblichen badi⸗ ſchen Prätendenten Kaſpar Hauſer, 100 Jahre Mannheimer Freihafen, 60 Jahre Mannheimer Rheinſchiffahrtsakte und Mannheim⸗Ludwigshafener Rheinbrücke, 50 Jahre Straßen⸗ bahn Mannheim⸗Ludwigshafen und pieles Andere mehr. Dieſes Sichbegnügen wäre aber in jeder Beziehung un⸗ geſchichtlich geweſen. Man kann nicht Dreiviertel ſeiner Ge⸗ ſchichte als behördlich privilegiertes, aber von frei gewählten Vorſitzenden, nicht von Präfekten, gelettetes Beratungsorgan des Staates, als Selbſtverwaltungskörper und Intereſſen⸗ vertretung unterſchlagen, weil die gegenwärtige Erſchei⸗ nungsform, das dritte oder vierte Reich der Mannheimer Wirtſchaftsorganiſation noch nicht ſo alten Datums wäre. Wie Probleme der Zunft und der Handelsgenoſſenſchaft ſind zum großen Teil dieſelben wie die der jetzigen Handels⸗ kammer. Der Uebergang der Perſönlichkeiten, der Satzungen, der Geſchäftsführung, des Vermögens, der Akten und Siegel iſt lückenlos. Vor allem befinden ſich aber auch die Tätigkeitsgebiete von einſt und jetzt in einer engen Verbin⸗ dung, die Staunen erregt. 1728 wird ſchon um die Handels⸗ zulaſſungsgenehmigung und die Marktbeherrſchung, um Kar⸗ telle und Monopole, um Steuern und Laſten, um Meſſen, Märkte und Ausſtellungen und vieles Andere mehr gekämpft wie auch heute noch. 5 Die Kammer hat in ihrer Vollverſammlung vom 18. September 1925 auch deshalb beſchloſſen, das 200jährige Jubiläum der Organiſation des Mannheimer Handels⸗ ſtandes 1928 zu feiern und eine Feſtſchrift herauszugeben, weil in den nächſten Jahren noch mehrere Jubiläen bevorſtehen: Wahl des Handelsvorſtandes von 1830, der 1831 den Namen Handelskammer erhielt, Wahl zur Handelstammer für den Kreis Mannheim 1879 und Konſti⸗ tuterung dieſer Kammer 1880 und weil man all dieſe Ge⸗ denktage mit der heutigen Feier vereinigen wollte. Vor uns ſitzen Nachkommen erſter Zunftmeiſter, erſter Handels⸗ kammermitglieder und früherer Handelskammerbeamten. 1862 mit der Gewerbefreiheit hört die Zunft auf. Aber die Handelsgenoſſenſchaft die ſich aus den führenden Kreiſen von Handel und Indu⸗ ſtrie bildet, übernimmt mit Genehmigung der Regierung alle Aufgaben, die Perſönlichkeiten, Beamten, das Vermögen, den Namen und die Befugniſſe der Handelskammer, die nun⸗ mehr Vorſtand einer freien Korporation iſt, bis durch Geſetz vom 11. Dez. 1878 Baden in beſtimmte Kreiſe aufgeteilt wird und wirtſchaftslebendige Plätze wie Weinheim, Schwetzingen, Friedrichtsfeld, Ladenburg, Hockenheim uſw. zum Kammer⸗ bezirk kommen. So beſteht ein unmittelbarer hiſtoriſcher Zuſammenhang zwiſchen der Handelszunft und ihrem Vor⸗ ſtand, der Handelskammer, der Gewerbefreiheit und jener der modernen Wirtſchaftsordnung. 135 Jahre iſt die Geſchichte der Handelskammer die der Handelsinnung und ihres Vor⸗ ſtandes. Aehnlich wie bei der Reichsverfaſſung haben in der Verfaſſung der Kammer Gedanken aus dem alten Deutſchen Reich, aus einer modernen Staatsverfaſſung, aus geſetzlichen und freien Wirtſchaftsorganiſationen ihren Niederſchlag ge⸗ funden. Alle Phaſen der wirtſchaftlichen Gedankenwelt fin⸗ den wir auch in der Kammergeſchichte: Merkantilismus, Phyſiokratie, Revolutionsideen, der Gedankenkreis des um den volkswirtſchaftlichen Kongreß geſcharten wirtſchaftlichen Liberalismus, der unter Philipp Diffens und Joſef Landgraf eine ſeiner letzten Tagungen in Mannheim abhielt, wie die hiſtoriſche Nationalökonomie, deren Verein für Sozialpolitik hier 1905 mit Guſtav Schmoller und Kirdorf das Kartell⸗ problem behandelte. Auch die Verelendungstheorie wurde ſchon lange vor dem Kriege in den Jahresberichten ad absurdum geführt. Die von Vielen vermißte Verbindung zwiſchen Theorie und Praxis war hier ſtets vorhanden. Die Archive und die Geſchichte der Handelskammer, die zahlloſen Studenten, Fe⸗ rienurlaubern, Volontären, Juriſten, Volks⸗ und Privatwir⸗ ten, ohne Unterſchied der Partei, zu wiſſenſchaftlicher und präktiſcher Ausbildung geöffnet wurden, enthalten zahlreiches Material, aus dem hervorgeht, wie zwei bis drei Genera⸗ tionen— um ein Wort des ehemaligen Reichsbankpräſtdenten Koch über Mannheim zu gebrauchen— hier Weltwirtſchaftspraris im Binnenlande getrieben haben. Zahlreich ſind die Kometen und Kri⸗ ſen fahre, die den Handelsvorſtand, die Handelskammer zum Eingreifen veranlaſſen: von der Beſchießung Mann⸗ heims in den Revoluttonskriegen des 18. Jahrhunderts über die Freiheitskämpfe in der erſten Hälfte des 19., durch die Revolution von 1848/49, die hier ihren Anfang und ihren Abſchluß fand, durch die Kämpfe mit der Regierung, die die Kammer in den öber Jahren des 19. Jahrhunderts auflöſen wollte, über den 7ber Krieg, den Weltkrieg, den Zuſammen⸗ bruch und die Juflation hinweg, mußte man überall da in die Breſche treten, wo Not an Mann war. Wenn man kein Geld, keine Kohlen, keine Rohſtoffe, keine Lebensmittel hatte, kam man zur Handelskammer. Statt hier an viele Einzelne zu erinnern, wollen wir des Zuſammenhangs der Geſchlechter in der Handelsinnung und der Handelskammer, derer, die gelebt und gelitten, im Frie⸗ den gekämpft haben und im Kriege gefallen ſind, ſtill ge⸗ denken. Auch bei einem Jubiläum darf man nicht annehmen, daß menſchliche Einrichtungen nur Höhepunkte gehabt haben. Es gibt Jahre und Jahrzehnte, in denen die Zunft und die Handelskammer, ähnlich wie Reich, Land und Stadt, Politik und Wirtſchaft, Geiſtesleben und Moral nicht das leiſten, was etwa der nachſchreibende Hiſtoriker erwartet. Trotz vieler Kriege und Revolutionen fand ſich aber immer wieder eine kleine Schar zu gemeinſamer Arbeit zuſammen. In immer breiteren Bächen ſtrömt das Leben der Wirtſchaftsorganiſation dahin. Die Kammer hat ſich oft durchſetzen müſſen in Mei⸗ nungsverſchiedenheiten mit Angehörigen aller Parteien, zahl⸗ reichen Gemeindeoberhäuptern und Behörden, Körperſchaften und Verbänden, ſei es aus dem eigenen Staate, ſei es aus dmer Reichsverwaltung. Aber man hat ſich immer wieder vertragen und der Kreis der Teilnehmer heute zeigt, daß wir auch mit den Organen, mit denen wir die Waffen gekreuzt haben, uns freundſchaftlich wieder zuſammenfanden, wie dies auch im allgemeinen Intereſſe notwendig iſt und unſeren Wünſchen entſpricht. Zur Politik hat ſie ſelbſt Perſönlichkeiten entſendet, wie in den erſten badiſchen Landtag Ludwig Baſſermann, ſpäter Keßler, Lauer, Moll, Kopfer, Hummel, Ladenburg, auch Friedrich Daniel Baſſermann, der Vater der Reichseinheit von 848, gehörte zu den Führern der Handelsinnung. In die Erſte Kammer der Badiſchen Landſtände entſandte ſie Lauer, Hummel, Philipp Dif⸗ fene— den Oberbürgermeiſter Beck den erſten Bürger der Stadt— Viktor Lenel, Emil Engelhard, in das Er⸗ furter Parlament Lauer, in das Zollparlament Diffené, Vater, in den Reichstag Eckhard, Kopfer, Diffene Sohn, Neuhäus, in die Weimarer Nationalver⸗ ſammlung Engelhard. Zur Gemeindeverwaltung hat ſie von 17281891 15 Bürgermeiſter geſtellt. Zu Baden und den Nachbarländern Württemberg, Heſſen, Pfalz, Preußen, Bayern ſind ebenſo wie zu den Nachbarſtaaten, den Niederlanden, der Schweiz, Oeſterreich, die heute hier ver⸗ treten ſind, oft enge Beziehungen geknüpft worden, desgleichen zum Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag und zahlreichen Spitzen⸗ und anderen Verbänden. Wirtſchaft iſt nicht alles. Aber wenn 200 Jahre hindurch ſie ſich ohne Unterbrechung ihre Organiſation erhält, ſo iſt das auch ein Beweis für den Gemeinſchaftscharakter der Men⸗ ſchen, der im Gegenſatz zu allen Widerſtänden, zu Streit und Hader der Vergangenheit und Gegenwart doch hoffnunsvoller in die Zukunft blicken läßt, Auch die geiſtigen Strömungen der Wirtſchaft ſind nur Erſcheinungsformen, deren Verbin⸗ dung auf höherer Stufe wir nur ahnen. Ich kann nie und nimmer glauben, daß die freie Betätigung der Menſchen, ſowohl in der Wirtſchaft wie in anderen Beziehungen, weil aus irgend einem Grunde Zwangsorganiſation notwendig 109 zeitgemäß erſcheint, für die Zukunft ausgeſchloſſen ſein oll. Mostag, den 28. Judt 1928 88. a 5 Der wirtſchaftliche und kulturelle Mittelſtand hat auch heute noch ſeine Bedeutung. 4a. In ihm wächſt die 1918 abgeſetzte Oberſchicht und das auf⸗ ſteigende und aufgeſtiegene Arbeiter⸗ und Angeſtelltentum hinein. Mit ihm arbeitet eng zuſammen Handwerk und Land⸗ wirtſchaft. Dieſer mittlere deutſche Wirtſchafts⸗ und Kapi⸗ talſtand iſt der Eigenart des deutſchen Südweſtens angepaßt. Er hat es ſchwer bei ſeiner Zerſplittertheit gegenüber den Großmächten der Wirtſchaft oben und unten aufzukommen. Die mächtigeren Wirtſchaftskrüfte, denen die deutſche Provinz immer mehr anheimfällt, ſollten aber bedenken, daß es ſich um ihre eigene Exiſtenz handelt, wenn ſie die mittleren und kleineren Unternehmungen ausſchalten und aufſaugen. Vielleicht iſt die Neugliederung für uns ein Segen, bis jetzt war die Vereinheitlichung, die wir hier ſo ſtark verlangt haben, nicht ohne Schädigung für uns. Nicht ohne Rückſicht auf den Rhein, auf ſeine Lage kann die Neugliederung erfolgen. Hier iſt eine Schlüſſelſtellung für die Neugliederungen Deutſch⸗ lands und Europas. Das Ideal des deutſchen Südweſtens ſind räumlich nicht zu große Selbſtverwaltungsgebiete. Nur durch Stachel und Kohäſion, um mit Bismarck zu ſprechen, können wir zur Einigkeit gezwungen werden. Daß ſo lange ſich hier eine Gemeinſchaft gehalten hat, iſt ein Beweis dafür, daß organiſche Kräfte walteten und gegen die Mechaniſierung der Welt wirkten. Wenn heute abend am Sonnwendfeiertag auch in der Stadt 1000 Lichter leuchten und das Wunder der Vermählung des Menſchen und ſeiner Kultur mit der Natur auch in der Stadt täglich erlebt wird, ſo denken wir daran, daß im Wchſel der Jahreszeiten, der Jahresreihen immer wieder das eine Organ ſich wandelt, er⸗ neuert im Auf⸗ und Abſtieg des Schickſals der Menſchen, des Schickſals der Wirtſchaft, der Stadtgeſchichte, immer wieder aber die Natur neue Formen hervorbringt, in denen ſie ſich auswirkt, ſo auch in den menſchlichen Organiſationsformen und in der Wirtſchaft. Wir befinden uns heute in einer Kriſe des menſchlichen Zuſammenlebens auf allen Gebieten. Wer weiß, was aus dem Genvoſſenſchaftsgedanken, dem die Han⸗ delskammer drei Viertel ihrer Beſtehenszeit zugehört, für eine weitere Entwicklung ſich herausbildet. Ich könnte mir denken, daß dieſe Entwicklung, wenn in die Organiſation der Kammern von oben eingegriffen wird, zu neuen, oder wenn man will, alten Formen führen kann, daß aber die wirtſchaftliche Selbſtverwaltung, wenn man ſie ſich ihren eigenen Geſetzen nach fortbilden läßt, ebenſo wie die ge⸗ meindliche eine Ausprägung findet, die den Charakter dieſer Selbſtverwaltung erſt recht betont. Die Handelskammer kann als Vertretung gewerblichen Bürgertums ſo wenig verſchwin⸗ den, wie die Handwerkskammer als Vertretung des ihr zuge⸗ hörigen gewerblichen Mittelſtandes mit deſſen Rückgang ver⸗ ſchwunden iſt. Trotz Rückſchlägen ſind beide nicht zu entbehren. Die innige Verknüpfung zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart, die ununterbrochene Linie unſerer Geſchichtsent⸗ wicklung, die zwiſchen Menſchen und Gegenden ſich herüber u. hinüber ſpinnenden Fäden ſind ein Beweis für die Gemein⸗ ſchaftsbildung auf höherer Stufe, der wir zuſtreben. Der Sinn unſeres Feſtes iſt der, neuen Gemeinſchaftsgeiſt nicht nur in die Reihen der Kaufmannſchaft zu tragen, ſondern auch die Gemeinſchaft mit allen Faktoren, die mit uns zuſammen⸗ arbeiten wollen in Stadt und Land, in Nachbarſchaft und Nachbarländern, mit Behörden und Volkskreiſen zu beleben. In dieſem Sinne wollen wir hoffen, daß auch für die Handels⸗ kammer das Goethewort gilt: Und keine Macht und keine Zeit zerſtückelt, Geprägte Form, die lebend ſich entwickelt. Einen Höhepunkt ſtellte die Rede des Staatspräſidenten Dr. Remmele dar, der, wiederholt von lebhaften Beifallskundgebungen der Verſammlung unterbrochen, etwa ausführte: Die Geſchichte der Handelskammer Mannheim iſt eng verknüpft mit der Entwicklung der ſüdweſtdeutſchen Wirſchaft. Hier am Zuſammenfluß von Rhein und Neckar erkannten unſere Vorfahren ſchon recht früh die Bedeutung von Handel und Verkehr. Deren Erkenntnis, durch Schaffung einer be⸗ ſonderen Vertretung der am Handel beteiligten Kreiſe die wirtſchaftliche Entwicklung des Platzes Mannheim zu fördern, ſetzte ſich frühzeitig in die Tat um. Wohl war die„Handels⸗ innung“, wie dieſe Vertretung urſprünglich genannt wurde, zunächſt noch an zunftmäßige Enge gebunden. Der Ge⸗ danke aber, die ihrer Einrichtung zu Grunde lag, hat die ſtarren Formen überdauert und die Entwick⸗ lung gefördert, aus der die Handelskammer in ihrer heuti⸗ gen Geſtalt hervorging. Die Zuſammenſetzung der Kammer, wie ſie uns aus den Satzungen des Jahres 1844 entgegentritt, iſt vor allem be⸗ ſtimmt durch den Charakter der Stadt Mannheim als Han⸗ dels⸗ und Umſchlagsplatz, deſſen Entwicklung auf der Waſſer⸗ ſtraße des Rheins aufgebaut iſt. Aber auch dieſer Charakter der Stadt wie ſeines Handels unterlag fortdauernder Veränderung. Mit der Ausdehnung der Schiffahrt in ſüdlicher Richtung und der Standorts veränderung einzelner Handelszweige war für Mannheim die Zeit gekommen, neben dem Handel auch der induſtriellen Entwicklung eine beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. So hat ſich insbeſondere unter Amtsführung des unvergeſſenen Oberbürgermeiſters Beck eine teilweiſe Umſtellung auf den Charakter der Induſtrieſtadt vollzogen. Mit leuchtenden Augen ſpricht heute noch manch ein Mannheimer von jener glücklichen Zeitepoche ſeiner Vaterſtadt. Krieg, Nachkriegszeit und beſonders auch die territorialen Veränderungen, welche der Friedensſchluß brachte, haben in Mannheims Wirtſchaft einſchneidende Aenderungen hervorge⸗ rufen. Gleichwohl bleibt der große Einfluß der Waſſerſtraße auf die wirtſchaftliche Lage der Stadt nach wie vor beſtehen. Eben deswegen bedarf auch gerade der Rheinverkehr der pfleglichſten Behand⸗ lung aller hierzu berufenen Inſtauzen, und iſt die Landes⸗ regierung bereit, alles zu tun, was ihr möglich iſt. Wenn auch dem Lande Baden, das nicht mehr über die öffentlichen Verkehrsanſtalten verfügt, in der unmittelbaren Einwirkung Grenzen gezogen ſind, ſo wird die Regie ⸗ rung doch wie bisher für die zu wahren den Intereſſen des Platzes Mannheim nachdrück⸗ lichſt eintreten, ausgehend von der Erkenntnis, daß die Schäden, welche Kriegs⸗, Nachkriegszeit und Grenzänderung gebracht haben, nicht noch eine Ausdehnung durch tarifpolitiſche Maßnahmen erfahren dürfen. Die Handelskammer Mannheim war ſich der großen Bedeutung der hier berührten Fragen ſtets bewußt, Ihr Eifer, zu helfen und zu beſſern, erlahmte nie. Ihre vor⸗ nehmſte Aufgabe hat die Kammer immer darin erblickt, der * —T. eu 5 1 0 N 0 . D eee 2 N 2 0* Montag, den 28. Jun 1928 Neue Naunheimer Zeitung kNorgen⸗MAusgabe) b. Seite Nr. 200 Dry rr Wann, 9 Gefamtwirtfchaft zu dienen. Sa ſoll es auch in Zukunft bleiben. Ihr Dienſt iſt Dienſt an der Wirtſchaft und damit an der Wohlfahrt der Bevölkerung. Darum Pleibe für die Handelskammer bei all ihrem Handeln die Rück⸗ ſicht auf die Allgemeinheit oberſter Grundſatz. Wahrhaft große Wirtſchaftführer ſetzen die Intereſſen der Geſamtwirtſchaf tüber Einzel⸗ intereſſe n. Träger der Wirtſchaft und an ihrem Blühen gleichermaßen intereſſtert ſind Unternehmer, Angeſtellte und Arbeiter, weshalb praktiſche Wirtſchaftspflege ſtets auch von ſogtaler Ginſicht erfüllt ſein muß. Die Geſchichte der Handelskammer Mannheim weiſt Namen von Männern auf, die weit über die Grenzen unſeres Heimatlandes hinaus bekannt geworden find. Ihrer ſet heute in Dankbarkeit gedacht. Beſonderen Dank und An⸗ erkennung aber ſagt die Staatsregierung dem dergeitigen Letter der Kammer und ſeinen Mitarbeiter n. In ſchwerer Zeit, während Krieg, Jufla⸗ tion und böte Beſetzung deutſcher Lande durch fremde Truppen über unſer Volk viel Elend brachten und letzteres ſich in har⸗ tem Kampfe um den Wiederaufſtieg befand, hat Herr Präſt⸗ dent Lenel ſeine beſten Kräfte Mannheims Handel und Induſtrie gewidmet. Wenn ſeine Arbeit auch oft mühſam war und die Erfolge manchmal nur langſam reiften, ſo ließ er ſich dadurch nicht beirren; er hielt feſt an dem Ziel, das uns allen gemeinſam iſt, an der Wiedererſtarkung unſeres Vaterlandes. Dafür ſet Ihnen, Herr Präſtdent Lenel gedankt. Allein, um damit ſchließlich auf eine weitere Seite unſerer feierlichen Betrachtung hinzuweiſen, das Wirken einer, und ſei es das der ſtärkſten Perſönlichkeit wäre weniger erfolgreich, könnte ſie ſich hierbei nicht auf getreue Mitarbeiter und auf das Anſehen und die Tradition ber Körperſchaft ſtützen, in welcher zu wirken ihr vergönnt iſt. In unſerem Falle auf die Handelskammer. Alle unſere Wünſche für ſte an ihrem heuti⸗ gen Jubtläumstage pereinige ich in dem Satze: Möge die Handelskammer Mannheim auch weiterhin reg⸗ ſam bleiben in feſter innerer Verbundenheit für die großen ihr zugeſchriebenen Ziele und Aufgaben. Das Badiſche Staatsminiſtertum hat in ſeiner Sitzung vom 22. d. Mts. dahin entſchieden, eine vor wenigen Monaten gefaßte Entſchließung zum erſten Mal zu vollziehen, die dahin geht, durch Verleihung einer Staats⸗ medaille zu ehren und auszuzeichnen, wer ſich um Heimat und Volk beſonders verdient gemacht hat. Und ſo läßt mich die babiſche Staatsregierung verkünden, es ſei „der Handelskammer Mannheim aus Aulaß ihrer 200jähri⸗ gen Jubelfeier die badiſche Staatsmedaille in Gold zu verleihen“. „Die Handelskammer Mannheim hat“, ſo heißt es in der Ehrenkunde,„am Mittelrhein Handel und Fnduſtrie hervorragend gefördert und dabei mitgewirkt, daß Mann⸗ heim zum führenden Platz in der füdweſtbeutſchen Wirt⸗ ſchaft aufgeſtiegen ist.“ Mit diefer, wie ich wohl annehmen darf, weithin bemer⸗ kenswerten Ehrung verbinde ich die aufrichtigſten Glück⸗ und Segenswünſche für eine gedeihliche Weiterentwicklung ihrer Kammer unb für alle Perſonen, die in ihr, ſei es ehrenamtlich oder beruflich wirken und ſtreben fürs allgemeine Wohl von Heimat und Volk in allen ſeinen Schichten. All unſer Streben und unſer Sinnen gelte aber zuguterletzt unſsrem größeren Vaterland, Deutſchland! In ihm liegen die Wurzeln für unſer Leben, für unſere Exiſtenz und für die Erhaltung unſerer Kultur. Nach dieſer von innigem Verſtändnis für die bisher ge⸗ leiſtete Arbeit der Mannheimer Händelskammer und von An⸗ erkennung ihrer Bedeutung im modernen Staatsweſen ge⸗ getragenen Rede, ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Helmerich das Wort zu ſeiner vielfach mit friſchem Humor burchſetzten Anſprache, Herr Staatspräſtdent, Herr Handelskammerpräſtdent! Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Wer hätte mehr Grund, die Handelskammer an ihrem heutigen Ehren⸗ und Ruhmestag des 200 jährigen Beſtehens zu fetern, als die Stabt Mannheim! Gtbt es doch unter den deutſchen Städten nur wenige, die ſo ſehr, wie Mannheim in ihrem Weſen und Wachstum burch die Schicksſale von Handel und Schiffahrt, Gewerbe und Induſtrie beſtimmt worden ſind. Mannheim iſt keine Stadt der Regierung und Behörden, keine Univerſttäts⸗ oder Garniſonſtadt; Gewerbe⸗ treibende und Arbeiter beſtimmen faſt allein ihr Bild und ihr Schickſal. Es iſt ſelbſtverſtändlich daß in einer ſolchen Stadt, die in mancher Beztehung den Hanſeſtädten des Nor⸗ dens gleicht, der Handelskammer eine erhöhte Bedeutung zukommt und daß in der Geſchichte der Handelskammer ſich lange das ganze Leben der Stadt wtdergeſpiegelt hat. Wie das Stadtſchickfal, ſo iſt auch die Stadtverwaltung in der Vergangenheit auf das engſte mit der Handelskammer verknüpft geweſen Im Laufe des 19. Jahrhunderts hat der leitende Kreis der Handelskammer 6 Oberbürgermeiſter von Mannheim geſtellt, die zuſammen 60 Jahre lang bie Stadt regiert haben, ſtärker voelleicht als es einem Oberbürgermeiſter von heute möglich iſt. Namen, wie Jolly, Diffene und Moll werden auch in „ Geſchichte der Stadtverwaltung unvergeſſen bleiben. Wenn auch heute infolge vermehrter Aufgaben und Ver⸗ änderungen in der Wirtſchaft und bedingt durch eine neue Staatsauffaſſung und die Emanzipation der Arbeitnehmer⸗ ſchaft die manchmal bis an die Identität reichende engſte Verknüpfung zwiſchen Stadtverwaltung und Wirtſchaftsver⸗ tretung nicht mehr in gleichem Maße von früher vorhanden iſt, ſo beſteht doch immer noch zwiſchen den beiden Körper⸗ ſchaften eine Summe von Beziehungen und eine auf viele Gebiete ſich erſtreckende Arbettsgemeinſchaft, die das Wohl unſerer Stadt erfordert. Mit beſonderer Dankbarkeit er⸗ kennen wir an, was die Mannheimer Handelskammer für den Mannheimer Hafen getan hat, was ſie auf dem wichtigen Gebiet der Verkehrsfragen geleiſtet hat und immer noch leiſtet. Gemeinſam aufgebaute Unter⸗ nehmungen wie die Handelshochſchule, die Hotelbaugeſellſchaft und die Ausſtellungsgeſellſchaft haben gerade in den letzten Jahren die Bande wieder enger geknüpft. Ganz beſonders möchte ich es begrüßen, daß der derzeitige hochverdiente Präſident der Handelskammer, Herr Leuel, Mitglied des Bürgerausſchuſſes und verſchiedener wichtiger ſtädtiſcher Kommiſſionen iſt, wodurch auch in der Gegenwart eine er⸗ freuliche perſönliche Verbindung zwiſchen Handelskammer und Stadtverwaltung hergeſtellt iſt. Wenn wir die 200 jährige Geſchichte der Mannheimer Handelskammer im Fluge an unſerem geiſtigen Auge porüberpaſſteren laſſen, ſo ſcheint es mir beſonders bemer⸗ kenswert, daß das Mannheimer Handelskollegium offenbar nie vom Doktrinarismus beherrſcht geweſen iſt, noch ſich je der Schablone oder dem Schlagwort gefügt hat. Es hat viel⸗ mehr in allen großen Fragen nach kluger kaufmänntſcher Berechnung jeweils das für die beſondere Lage ber heimi⸗ ſchen Wirtſchaft gerade Gebotene und Vernünftige getan oder geraten. Es hat nie Kirchturmintereſſen verfolgt, ſondern die Grenzen des kaufmänniſchen Deukens und Handelns immer weit übe die Grenzen des ſtädtiſchen Weichbildes hinausverlegt. Der weite Horizont, der die Männer der Handelskammer ausgezeichnet hat, iſt die Grundlage für die Blüte der Stadt geworden Vieles, was die Handelskammer getan hat, zeigt von größter Aufgeſchloſſenheit und einer wahrhaft freiheitlichen Geſin⸗ nung ihrer führenden Perſönlichkeiten. Es iſt in dieſer Beziehung bezeichnend und für den Stadtgetſt weſentlich, daß die leitenden Kreiſe der Handelskammer auch dem Wirken und der Perſönlichkeit bedeutender Führer der Mannheimer Arbeiterſchaft, wie Dreesbach und Oskar Geck, Verſtändnis und Hochachtung entgegengebracht haben. Auch heute finden ſich Stadtverwaltung und Handels⸗ kammer nicht nur in täglicher Arbeit, ſondern in manchen großen Ideen, ſo der Verwaltungs⸗ und Reichsreform, der Bereinigung der Verhältniſſe in der ſüdweſtdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsecke und der Schaffung einer enrppäiſchen Wirtſchaftsgemeinſchaft zuſammen. Gerade die Lage der Gegenwart erfordert es, daß Stadt und Handelskammer ein großes Stück Weg zu⸗ ſammengehen und in einer Reihe von Fragen eine Kampf⸗ und Arbeitsgemeinſchaft bilden, um Mannheim wieder der vollen wirtſchaftlichen Blüte zuzuführen, die dieſer unſerer Stadt nach ihrer Vergangenheit und geographiſchen Lage zukommt, eine Kampf⸗ und Arbeitsgemeinſchaft vor allem, um die Schiffahrt des Rheins, der national wichtigſten deut⸗ ſchen Waſſerſtraße, wieder zu beleben. Der Stadtrat hat mich beauftragt, mit ſeinen Glück⸗ wünſchen als kleines äußeres Zeichen des Dankes, für das, was die Mannheimer Handelskammer im Intereſſe der Stadt getan hat, ein goldenes Buch zu überreichen, das dazu dienen ſoll, die Namen der Gäſte aufzuzeigen, welche die Mannheimer Handelskammer in Zu⸗ kunft beſuchen werden. Auf der erſten Seite bieſes Buches hat der Stadtrat in einer feſtlichen Urkunde dem Dank für das durch die Handelskammer Geleiſtete und den Wünſchen für ein weiteres erſprießliches Wirken Ausdruck verliehen. Beide ſchickſalsgebundene Körperſchaften, Stadtrat und Handelskammer, ſind am heutigen Feſttage erfüllt von dem heißen Wunſch, daß eine ſteigende Blüte der Mannheimer Wirtſchaft die Wohlfahrt der Stadt und ihrer geſamten Ein⸗ wohnerſchaft vermehren und eine neue höhere Geltung Mannheims begründen möge. Das goldene Buch der Stadt Mannheim trägt folgende Widmung: Der Stadtrat ber Hauptſtadt Mannheim widmet ber Handelskammer für den Kreis Mannheim dieſes Buch mit herzlichen Glückwünſchen zur Zwetl⸗ hundertjahrfeier bes Beſtehens der Berufsorgani⸗ ſation des Mannheimer Handelsſtandes. Er gedenkt da⸗ bei der mannigfachen und großen Verdienſte, die ſich die Handelskammer um den wirtſchaftlichen Aufſtieg Mann⸗ heims erworben hat und der raſtloſen Fürſorge, mit der ſie in guten und ſchlimmen Tagen ſich um das wirtſchaft⸗ liche Wohl der Stadt kümmerte. Weit liegen die beſcheidenen Anfänge zunftmäßiger Organiſation zurück, die in höfiſcher Zeit entſtand, als man in der kurpfälziſchen Reſidenzſtadt die Notwendigkeit er⸗ kannte, dem Handel hier eine Stätte zu bereiten. Je mehr dann im neuen bürgerlichen Mannheim durch kaufmänni⸗ ſchen Unternehmungsgeiſt, durch techniſchos Geſchick, durch Tatkraft und Rührigkeit Handel, Induſtrie, Gewerbe und Verkehr aufblühte, deſto mehr weitete ſich der Aufgaben⸗ kreis und die Wichtigkeit der kommerziellen Berufsvertre⸗ tung, deſto näher wurden auch ihre Beziehungen zur ſtädtiſchen Behörde. Dem Dank für das in vieljähriger Arbeit zum Beſten der Stadt und ihre wirtſchaftlichen Lebens Geleiſtete und den Wünſchen für ein weiteres erſprießliches Wirken der Mannheimer Handelskammer ſei durch dieſe feſtliche Urkunde Ausdruck verliehen. Mannheim, den 24. Juni 1928. Der Oberbürgermeiſter. (Siegel.) Im Namen der Reichsregterung und insbeſondere des Reichswirtſchaftsminiſteriums überbrachte Ministerialrat Imhoff ein geborener Mannheimer, die herzlichſten Glückwünſche zum Handelskammer⸗Jubiläum, wobei er u. a. ausführte, daß Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curt tus zu ſeinem lebhaf⸗ teſten Bedauern verhindert ſei, an dem ihm beſonders am Herzen liegenden Jubiläum teilzunehmen, weshalb er auch be⸗ ſonders in ſeinem Namen der Handelskammer die beſten Glück⸗ und Segenswünſche zu ihrem Ehrentage auszuſprechen habe. Das Reichs wirtſchaftsminiſtorium weiß ſehr wohl die Bedeutung der Handelskammer Mannheim und ihrer in den 200 Jahren geleiſteten Arbeit, insbeſondere aber ihre Leiſtung auf inner wirtſchaftlichem und inter⸗ nationalen Gebiete, zu würdigen. Es freue ihn beſonders, zum Ausdruck bringen zu können, daß gerade die Handelskammer Mannheim immer im Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstage gezeigt habe, daß ſie auch heute wie in den vergangenen Jahrzehnten willens ſet, am Aufbau und der För derung der deutſchen Ge⸗ ſamtwirtfchaft und zur Ausgeſtaltung unfſerer auswärtigen Handels beziehungen tatkräftig mitzuwirken. Schweres hat Mannheim im Krieg und in der Nachkriegszeit durchgemacht, aber der Mut und die Tat⸗ kraft ſeiner Führer und insbeſondete der Handelskammer⸗ leitung bürgten dafür, daß auch dieſe Schwierigkeiten über⸗ wunden werden. Möge die Maännheimer Handelskammer weiterhin blühen, wachſen und gedeihen, zur Förderung der deutſchent Wirtſchaft, zur Feſtſgung und Ausgeſtaltung des deutſchen Außenhandels und zum Segen des geſamten deut⸗ ſchen Vaterlandes. Miniſter a. D. Dr. Hamm überbrachte die Glück⸗ und Segenswünſche des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages Berlin. Mit Stolz fühlen die deutſchen Handelskammern ſich als Schwe⸗ ſtern der Mannheimer Handelskammer und ſtolz ſeien ſie dar⸗ auf, was die Handelskammer Mannheim in den 200 Jahren dem deutſchen Handelskammerweſen war und heute noch iſt. Im Kreiſe des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages ſtellt die Arbeit und die Leiſtung der Handelskammer Maunheim etwas Beſonderes dar, da ſie auf Grund ihrer eigenartigen Wirtſchaftsgliederungen es hervorragend verſtanden habe, die verſchiedenſten Intereſſen auszugleichen, daß ihre kommunale Tätigkeit und ihre Mitarbeit an allgemeinen Fragen von be⸗ ſonderem Nachdruck war, und daß ihr Weitblick immer den großen allgemeinwirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten gewidmet war und iſt. Beſonders arfreulich iſt es, daß ſte nie in Paragraphen und Formulierungen erſtickte, daß vielmehr die Geſchichte der Handelskammer beweiſe, daß ſie es immer vorſtanden habe, die Pflicht der Zeit zu erfaſſen und für ſie zu wirken. Die Handelskammer und ihre Vorgänger waren die Förderer der Mannheimer Wirtſchaft, die Mannheimer Wirtſchaft die eigentliche Grün⸗ derin der Stadt Mannheim und ſo iſt Mannheim die Stadt der Wirtſchaft, ihr Geiſt iſt etwa noch mit dem der deutſchen Hanſaſtädte zu vergleichen. Die Handelskammer wußte von jeher die Daſeinsbedingungen wirtſchaftlicher Arbeit zu förbern und ihre Kräfte zu entfalten. Sie bewahrte den Gedanken der innigen Verflochtenheit mit der geſamtdeutſchen Wirtſchaft. Aus dieſer Verflochtenheit, der Verbindung mit dem Heimats⸗ gefühl und dem neuen Geiſte, der in der Mannheimer Wirt⸗ ſchaft ſich regt, dem bewußten Hinarbeiten von Präſident Lenel auf die Einheit des Deutſchen Reiches, glaubt der Redner die Gewähr dafür zu beſitzen, daß auch Mann⸗ heim wieder einer neuen Blütezeit entgegengehe. Miniſter Hamm verwies auf das Bismarck⸗Wort über Mannheim, daß ſeine Bedeutung abhänge von der intellektuellen und um⸗ ſichtigen Verwaltung. Dieſes Bismarck⸗Wort habe auch heute noch Geltung, nur daß eben jetzt das Deutſche Reich Träger der Verwaltung ſei. Mit dem Hinweis auf den Verwalter der wirtſchaftlichen Reichsgeſchicke, der aus Baden gewählt worden ſei, auf die wirtſchaftsfördernde Tätigkeit von Dr. Curtius und auf den endlichen Erfolg der gerade in Mannheim ſo ſtarken Ein⸗ heitsbeſtrebungen ſchloß Miniſter a. D. Dr. Hamm, indem er nochmals die Glückwünſche des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages und den Dank für die von der Handelskammer Mannheim geletſtete Arbeit zum Ausdruck brachte. Als ſicht⸗ bares Zeichen dieſes Dankes wird der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag am Mittwoch eine wertvolle Meißner Por⸗ zellan⸗Uhr überreichen, die im Stile des hiſtorſſchen Saales des Handelskammergebändes gehalten iſt. Die Schläge der Uhr ſollen die ernſten und heiteren Stunden der Han⸗ delskammer und ihr nimmermüdes Streben und Arbeiten auf daß bald wieder auf freiem Boden ein freies Volk ſteht, Für die Wahlberechtigten des Kammerbezirks ſprach Kommerzienrat Dr. Jahr der mit ſchlichten, aber um ſo eindrucksvolleren Worten der Handelskammer und ihrem Präſidenten für die aufopferungs⸗ vulle Arbeit und ihr unabläſſiges Sorgen um die wirtſchaft⸗ lichen Belange des Bezirkes den herzlichen Dank der Wahl⸗ 5 gusdrückte. Ihre Anteilnahme beruht auf dank barer Auerkennung alles deſſen, was die Jubilarin in guten und noch mehr in büöſen Tagen für ſie geleiſtet hat, und ſie beruht auf der Hoffnung, daß die gleiche Initiative, die gleiche Tatkraft, die gleichen Erfolge ihrer Kammer und ihrem Präſidenten auch künftighin nicht fehlen möchte. a Die völlige Uebereinſtimmung über die Art, wie die In⸗ tereſſen vom Präſidium der Kammer vertreten werden, hat es ermöglicht, daß in vollendeter Einmütigkeſk einer Anregung entſprochen wurde, einer Anregung, die dahin ging, die zahlloſen Glückwünſche, die die Jubilartn heute empfängt, nicht durch weitere ſchöne Worte zu ver⸗ mehren, ſondern den Worten die Tat folgen zu laſſen. Die Wahlberechtigten haben deshalb alle etwas ins Portemonnai gegriffen und haben ihr Scherflein vereinigt zu einer gemein⸗ ſamen größeren Gabe. Die dieſe Gabe umrahmenden Wünſche ſind feſtgehalten in einem Schreiben, das Kommerzienrat Dr. Jahr im Namen und im Auftrage der erwähnten Kreiſe an Präſident Lenel gerichtet hat. Das Schreiben lautet: „Aus Kreiſen der Geſchäftswelt von Mannheim und Um⸗ gebung iſt die Abſicht geäußert worden, den herzlichen Glück⸗ wünſchen für die Handelskammer zu ihrem 200 jährigen Ju⸗ biläum ſowie der freundſchaftlichen Geſinnung, die dem Prä⸗ ſidium und der Verwaltung der Kammer für ihr vorbildliches Wirken gezollt werden, in einer die Zeiten überdauernden Weiſe Ausdruck zu verleihen. Im Verfolg dieſes Gedankens wurde in einer Verſammlung, in der Induſtrie, Handel und Banken vertreten waren, mit erfreulicher Einmütigkeit be⸗ ſchloſſen, die dargelegte Abſicht in die Form einer Stiftung zu kleiden. Namens der Beteiligten habe ich die Ehre, dieſe Stiftung, die den Betrag von 50 000./ bereits übe r⸗ ſchritten hat, für die aber noch weitere Zeichnungen er⸗ wartet werben, hiermit der Handelskammer zu überreichen. Ohne Ihren endgültigen Entſchließungen vorzugreifen, möchten die Stifter als ihre Auffaſſung ausſprechen, daß dle Erträgniſſe der Stiftung für karitative oder ähnliche Zwecke Verwendung finden ſollten Die vergangenen zweihundert Jahre, in denen über dle Sübweſtecke des Reiches wieberholt ſchwere Stürme gezogen ſind, haben die Handelskammer immer wieder vor Aufgaben geſtellt, die nur bewältigt werden konnten, weil ſich für das Amt des Präſidiums Männer fänden, die, ausgeſtattet mit glieber, alle ihre Kräfte daraugeſetzt haben, um die Intereſſen von Handel und Gewerbe zu ſchützen und die wirtſchaftliche Entwicklung des Kammerbezirks und des Landes Baden zu fördern. 5 Noch ſind in unſer aller Erinnerung die Jahre des Krie⸗ ges und der wirtſchaftlichen Zerſetzung, die mit det Stabiltſie⸗ rungsperiode ihren hoffentlich enoͤgültigen Abſchluß gefunden haben. Was in dieſen ſchwerſten Jahren an Sorgen und Ar⸗ beit auf den Schultern des Präſidiums und der Verwaltung der Jubilarin laſtete und mit welcher Tatkraft und Selbſt⸗ verleugnung die an der Spitze ſtehenden Perſönlichkeiten ſich der aufs höchſte gefährdeten Intereſſen des Landes und der benachbarten, wirtſchaftlich eng mit unſerem Bezirk verbun⸗ denen Rheinpfalz ennahmen, das ſoll unvergeſſen bleiben. Im Einperſtändnts mit den weiteſten Kreiſen ſpreche ich den aufrichtigen Wunſch aus, daß das Präſtdium ſich utemals hohen Fähigkeiten und getragen von dem Vertrauen der Mit⸗ begleiten zum Beſten der Stadt, zum Segen des Vaterlandes, 1 Seite Nr. 289 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, ben 25. Junt 1988 wieder ſolchen Aufgaben gegenüber ſehen und daß mit dem Jubiläumsjahr für die Handelskammer, für Baden und die Pfalz, für das ganze Deutſche Reich ein Jahrhundert des Friedens und neuen wirtſchaftlichen Gedeihens beginnen möge!“ Dieſe praktiſche und, man kann wohl ſagen, zeitgemäße Ehrung der Handelskammer durch ihre Mitglieder wurde mit außerordentlich lebhaftem Beifall von der Feſtverſammlung begrüßt und die Stiftung wird es der Handelskammer er⸗ möglichen, ihre ohnehin ſchon fruchtbringende allgemein⸗ fördernde Tätigkeit um einen weiteren Zweig zu bereichern. Präſident Nicolai⸗Karlsruhe überbrachte die Grüße und Glückwünſche des Badiſchen In duſtrie⸗ u. Handelstages, der acht badiſchen Schweſterkammern. Für die vorbildliche Geſchäftsführung in den 48 Jahren, in denen Mannheim der Vorort des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages iſt, ſprach er der Handelskammer und ihrem Präsidenten den herzlichſten Dank aus und ſchloß mit einem hoffnungsvollen Ausblick. Generaldirektor Welker⸗Duisburg hebt mit den beſten Wünſchen die beſonders herzlichen Beziehungen und den rei⸗ chen Anteil, den die Handelskammer an der Arbeit des Zereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrts⸗ tntereſſen hat, hervor. Die Baſis für die Tätigkeit des Vereins wurde in Mannheim durch die Geſchäftsführung von weiland Dr. Landgraf geſchaffen, aber auch nach der Ausdeh⸗ nung des Vereins und namentlich erſt recht in der Nachkriegs⸗ zeit und der Leidenszeit der Beſatzung erwies ſich die innige Gemeinſchaftsarbeit für die Rheinſchiffahrtsintereſſen. Die Schäden der Nachkriegszeit ſeien nur zum kleinſten Teile ge⸗ heſſert und nach der fünfzigjährigen Gemeinſamkeit beſtehen weiterhin ſehr große Aufgaben, die nur in Gemeinſchaft ge⸗ löſt werden können. Zum ſichtbaren Zeichen des Dankes um die Förderung der Rheinſchiffahrtsintereſſen ſtifte darum der Verein zur Ausſchmückung des Handelskammergebäudes ein großes Oelgemälde von Kunſtmaler Süs, das den Rhein bei Mannheim in alter Zeit darſtellt. Den Dank und die ehrfurchtsvolle Achtung vor der Ar⸗ heit der Handelskammer und ihres Präſidenten für die Zu⸗ ſammenfaſſung der badiſchen Unternehmerſchaft und ihres ſchließlich bereits heute ſchon nicht mehr erfolgloſen Be⸗ mühens um den Ausgleich der wirtſchaftlichen und ſozialen Spannungen ſprach namens der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung der Unternehmerverbände Badens und der Landwirtſchafts kammer Graf Douglas aus. Der Präſident des Landesfinanzamtes, W. Stamer⸗ Karlsruhe, erwähnte in humorvollen Worten die Wieder⸗ belebung der Mannheimer Wirtſchaftsgebietes, wobei er her⸗ vorhob, daß Mannheim allein 28 Proz. des badiſchen Steuer⸗ aufkyommens leiſte. Das Landesfinanzamt wolle nicht allein leben, ſondern laſſe auch leben und er ſtellte von der Seite ſeines Amtes die Förderung der Intereſſen der Stadt Mann⸗ heim und ſeiner Wirtſchaft in Ausſicht. Von beſonderem Intereſſe waren die Ausführungen von Reichsbahnpräſident Freiherr Eitz von Rübenach⸗ Karlsruhe, der die Glückwünſche der Reichs bahndirek⸗ tionen Karlsruhe, Ludwigshafen und Mainz überbrachte. In ſeinen Ausführungen betonte er, daß die Reichs bahn der Wirtſchaft und der Allgemein⸗ heit zu dienen habe und daß es Aufgabe der Han⸗ delskammern ſei, da zu korregieren, wo die Bahn glaubt, Selbſtzweck zu ſein und dieſe Pflicht vergeſſe. Die Verreichlichung der Bahnen bringe gewiſſe Schwierigkeiten, doch glaubt der Redner, daß nach Ueberwindung der Ent⸗ wicklungsjfahre ſich manches ändern werde. Das Verhältnis zwiſchen der Handelskammer und der Direktion Karlsruhe ſei immer gut geweſen und er könne erklären, daß die Reichsbahn alles tun wolle, um der Handels⸗ kammer und der Mannheimer Wirtſchaft zu dienen. Oberpvoſtsirektions-Präſident Lämmlein-Karlruhe Im Namen und Auftrag des Reichspoſt miniſter Übermittelt Oberpoſtdirektions⸗Präſident ämmlein⸗Karls⸗ ruhe der Handelskammer die beſten und herzlichſten Glück⸗ wünſche des Reichspoſtminiſteriums. Mag die Vergangenheit und insbeſondere die jüngſte Zeit mit ihren Nöten und Sor⸗ gen megen der durch die ſchweren Schickſale Deutſchlands be⸗ dingten Wandlungen auf ſtruktrellem und konjunkturellem . Gebiete viele Wünſche und Hoffnungen unerfüllt gelaſſen haben, ſo hofft und wünſcht der Reichspoſtminiſter umſo zuver⸗ ſichtlicher, daß es der Handelskammer Mannheim unter der ztelbewußten Leitung ihres Präſidenten in dem nun anheben⸗ den dritten Jahrhunderte beſchieden ſein möge, die heimiſche Wirtſchaft, insbeſondere die der badiſchen Pfalz, zu neuer Blüte zu führen. Aber nicht nur die Zentralbehörde in Berlin nimmt aufrichtigen und herzlichen Anteil an dem 200jährigen Ju⸗ biläum, ſondern in ganz beſonderem Maße auch die Bezirks⸗ behörde, die Oberpoſtdirektion Karlsruhe. Bei der wirtſchaft⸗ lichen Einſtellung der Reichspoſt und Verflechtung beſteht eine gewiſſe Schickſalsgemeinſchaft zwiſchen der Deutſchen Reichs⸗ poſt und der deutſchen Wirtſchaft; denn es iſt ausgeſchloſſen, daß es der Deutſchen Reichspoſt wirtſchaftlich gut gehen kann, wenn die Geſchäfte nicht gehen und wenn die deutſche Wirt⸗ ſchaft Not leidet. Daher iſt es der herzlichſte Wunſch, den die Poſt der Jubilarin darbringt, daß es ihr auch in künftigen Jahren gelingen möge, die von ihr mit ſo viel Geſchick und Umſicht vertretene Wirtſchaft vorwärts und aufwärts zu füh⸗ ren. Namens des Reichsbankpräſidiums überbrachte die Grüße Reichsbankdirektor Scholz, der auf die Bedeutung und den Anteil der Handelskammern an der Ordnung und Durchführung des deutſchen Geldweſens hinwies. Wie ſtark die wirtſchaftlichen Verflechtungen und Bezie⸗ hungen der H. K. mit der linksrheiniſchen Pfalz ſind, zeigte die Anſprache von Geh. Rat Dr. Tröltſch der als Präſident der Induſtrie⸗ und Handels kam⸗ mer Ludwigshafen, ſowie zugleich im Namen des Pfälziſchen In duſtriellen verbandes der Mann⸗ heimer Schweſterkammer die herzlichſten Glückwünſche aus der Pfalz überbrachte. Betrachtet man das Jubiläum dieſer Tage unter dem Geſichtspunkte der wechſelpyollen Pfälzer Geſchichte, ſo iſt, wie Geh. Rat Tröltſch u. a. ausführte, die zunächſt ſich aufdrängende Empfindung die der Ehrfurcht vor einer Inſtitution, die, wenn ſie auch im Laufe der beiden Jahr⸗ hunderte die Form gewechſelt hat, über Gunſt und Ungunſt der Zeiten hinweg ſtets gewirkt hat zum Beſten ihrer Vaterſtadt und des umliegenden badiſchen Wirtſchaftsbezirks. Vom Stand⸗ punkt der Gegenwart aus betrachtet aber trägt eben diefe Ju⸗ ſtitution hinter einem würdigen Matronenantlitz die jugendlich ſtraffen, lebensfriſchen Züge eines höchſt neuzeitlichen Organis⸗ mus, der weit über die Grenzen des engeren Heimatbezirks hinaus in ſeinem Wirken von außerordentlichem Segen war. Aus dem Rhein, ſobald er von den Feſſeln befreit war, die die Menſchen ihm auferlegt hatten, haben Mannheim und Ludwigshafen, ſowie andere linksrheiniſche Städte die Wur⸗ zeln ihrer Kraft gewonnen, und gleichviel aus wel⸗ chen Gründen ſeinerzeit ſich Ludwigshafen wirtſchaftlich eman⸗ zipiert hat, bis auf den heutigen Tag ſind die Bindungen durch und über den Rhein zahlreiche, und die Wirtſchaftsintereſſen ſind vielfach verflochten. „Mit Dank bekennen wir heute, wie Sie uns mehr als einmal, insbeſondere während der ſchweren letzten zehn Jahre, hilfsbereit beigeſtanden haben.“ Das Bild auf der Einladungskarte zum heutigen Tag— das erſte Siegel der Mannheimer Handelsinnung von 1728— be⸗ nennt ſich Sigillum mercaturae Mannheimensis Palatinae: Siegel der Mannheimiſch⸗Pfälziſchen Kaufmannſchaft! Ueber den Rheinſtrom und über die Badiſch⸗Bayeriſche Ländergrenze hinweg verbindet uns, auch wenn wir dieſes Siegel als antiquariſches Gut betrachten, die Stammesgemein⸗ ſchaft. Hierin wollen Sie die metaphyſiſche Wurzel der Aufrichtig⸗ keit unſerer Glückwünſche erblicken. Uns alle aber, die wir hier verſammelt ſind, einigt der heiße Wunſch zum Dienſt an unſerer Volkswirtſchaft und damit zum Dienſt am Volke.“ Als Vertreter des badiſchen Handwerkes wies Stadtrat Groß auf die innigen Beziehungen hin, die immer zwiſchen dem Handwerk und der Handelskammer Mannheim beſtanden. Mit den beſten Wünſchen erwartete er auch weiterhin ein freundſchaftliches Verhältnis. Den Glückwunſch der Handelshochſchule Mann⸗ heim ſprach deren Rektor, Prof. Dr. Tuckermann aus, wobei er daran erinnerte, daß die Händelskammern ſchon immer Trägerinnen des Handelshochſchul⸗ Gedankens waren. Auch die H. K. Mannheim war an der Gründung und Aus⸗ geſtaltung der Handelshochſchule Mannheim maßgeblich betei⸗ ligt und die Handelshochſchule erfreut ſich nicht nur materieller, h ſondern auch ideeller Förderung durch die H. K. Die Handels hochſchule Mannheim habe darum alle Veranlaſſung, der Jn⸗ bilarin zu gedenken. Schließlich wurden noch ſeitens des Verbandes Süss weſtdeutſcher Induſtrieller wie auch von der Afa Glückwünſche zum Ehrentag der H. K. übermittelt. Präſtdent Lenel dankte in einem Schlußwort für die reichen Ehrungen, die der HK. von allen Seiten zuteil gewor⸗ den ſeien. Vor dem Ausdruck ſo vieler Freundſchaft, Liebe und Anerkennung ſeitens der Oeffentlichkeit und ihrer Mit⸗ glieder verſagten ihm die Worte. Beſonderen Dank zollte er der badiſchen Regierung für die der HK. erwieſene Auszeich⸗ nung. Angeſichts der nicht zu vermeidenden Kritik, die an der Tätigkeit einer Handelskammer geübt zu werden pflege, erfülle ihn mit beſonderer Genugtuung, daß die Wahlberech⸗ tigten in ſo erfreulicher Einigkeit ihre Anerkennung in Form einer Stiftung zum Ausdruck gebracht haben. Die Handels⸗ kammer ſei ſich bewußt, daß zwiſchen dem Willen und der Zielſetzung und dem ſchließlich Erreichbaren immer eine Lücks klaffe, doch könne er verſichern, daß dieſer Tag für die Handelskammer und alle an ihr Beteiligten ein Tag neuen Anſporns ſein werde. Mit allem Ehrgeiz und aller Kraft werde die Handelskammer das Ziel, die deutſche Wirtſchaft zu dem hier gegebenen Teile zu för⸗ dern, auch weiterhin verfolgen. Mit Mozarts Andante Allegro, ebenfalls vom Kergl⸗ Quartett meiſterhaft geſpielt, verklang der Feſtakt. Frühſtück im Parkhotel Bei einem an den Feſtakt ſich anſchließenden Frühſtück im internen Kreis hieß Herr Wilhelm Vögele, M. d. RWR., die Gäſte namens der Handelskammer willkommen, dankte für die hochbedeutenden Ausführungen, die von den Rednern des Morgens gemacht wurden und die guten Wünſche für die Kammer und das Mannheimer Wirtſchaftsleben, deſſen Expo⸗ nent und Funktionär ſie iſt, Wünſche, die die Kammer freu⸗ digen Herzens auf das Gedeihen der geliebten Vaterſtadt übertrage. Immer hätten die hieſige Stätte unermüdlicher Arbeit treffliche Männer nach allen Schickſalsſchlägen wieder aufzubauen gewußt. Die Heutigen ſtehen im vollen Bewußt⸗ ſein der Verpflichtung der Nachfolge in dieſem Tun im Dienſte des Ganzen.„So wollen Sie unſer Handeln mit uns verſtehen. Und ſo verſtehen wir dankbar Ihre Anweſenheit und Ihr freundliches Teilnehmen am heutigen Erin⸗ nerungstage.“ Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen, indem in ſeine Kollegen von der Handelskammer aufforderte, das Glas auf das Wohl der Gäſte zu erheben. Die Grüße und Wünſche ſämtlicher öſterreichiſcher Handelskammern überbrachte der Vizepräſident der Kammer für Handel, Gewerbe und Induſtrie, Nationalrat Ernſt Streeruwitz⸗ Wien, jene des Badiſchen Städteverbandes und des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes der Präſt⸗ dent des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes Dr. Gu⸗ gelmeier⸗ Mannheim. Für den Württembergiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag ſprach Kommerzienrat Dr. h. c. C⸗ Kauffmann, Präſident der Handelskammer Stuttgart, für die Handelskammer Rotterdam Herr W. A. Engel⸗ brecht, für den Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag deſſen Geſchäftsführer Dr. Soetbeer, für die ſämtlichen ſchwei⸗ zeriſchen Handelskammern der Vizepräſident der Handelskam⸗ mer Baſel, Herr Jean Joerin⸗Suter, für die deutſchen Handelskammern der Schweiz deren Ehrenvorſitzender, Herr Ed. Derkſen, für die Handelskammer Lahr deren Präſident Marx Heidlauff und für den Verkehrsverein Heidelberg Prof. Holzberg. * Kriegsgräberfürſorge. Das Junfjheft der„Kriegs⸗ gräberfürſorge“, der Bundeszeitſchrift des Volks⸗ bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e.., Berlin, bringt eine anſchauliche Schilderung der Soldatengräberfürſorge im Weltkrieg. Es geht daraus hervor, mit welcher Sorgfalt ſich die maßgebenden Stellen der letzten Ruheſtätten unſerer Ge⸗ fallenen annahmen, und wie ſie alles taten, was dazu bei⸗ tragen konnte, dieſe Ehrenſtätten des Deutſchen Volkes vor dem Vergeſſenwerden zu bewahren. So wurde die Grund⸗ lage geſchaffen, auf der nach Beendigung des Krieges die maßgebenden Behörden und der Volksbund weiter arbeiteten. Letzterer machte es zu einer ſeiner Hauptaufgaben, die deut⸗ ſchen Kriegerfriedhöfe in fremden Ländern nicht nur vor dem endgültigen Verfall zu ſchützen, ſondern auch ſchlicht und würdig nach deutſchem Empfinden auszugeſtalten. Nationaltheater Mannheim Jubiläums⸗ und Abſchiedsvorſtellung von Karl Neumann⸗Hoditz „Haſemanns Töchter“ Ein Theaterabend aus der guten alten Zeit, und des⸗ wegen nicht nur ein Abſchied, vielmehr auch ein Jubiläum. Die Frau Theaterdirektor Strieſe hat ſchon gewußt, was ſie tat, als ſie nach dem Hereinfall des„Raubs der Sabinerinnen“ raſch lAxronges Volksſtück„Haſemanns Töchter“ ſpielen ließ. Das Rezept iſt auch heute noch zu empfehlen, obwohl offen⸗ bar ſo ein Abſchiedsabend kommen muß, um es anzuwenden. 0 Carl Neumann ⸗Hoditz iſt zu ſeinem Ehrenabend dieſer Haſemann beſchert worden. Ein Blumengeſchenk; denn Meiſter Haſemann iſt Gärtner und wenn er auftritt, ſo hält er bereits Roſen in der Hand. Daß er ein liebevoller Gärt⸗ ner iſt, geht aus der Art hervor, wie er die Blumen im eige⸗ nen Haus, ſeine drei Töchter behandelt, obwohl ihm ſeine Frau Albertini den Weg in dieſen Garten ein wenig ver⸗ parrikadiert hat. Neumann⸗Hoditz ſelbſt iſt es in der letzten Zeit nicht ſo ganz unähnlich ergangen. Die und das Moderne hat ihm den Weg zu ſeinen Rollenlieblingen ein wenig ver⸗ legt, und nur ab und zu konnte er ſich gegenüber der alber⸗ tiniſchen Haustyrannei Geltung verſchaffen. Inzwiſchen pflegte er wie Meiſter Haſemann die vielen, vielen Blumen in dem weiten Garten ſeines erſtaunlich großen Repertoires mit der ihm eigenen Herzlichkeit. Das erhielt ihn jung; denn daß der Jubilar vom Samstag abend ſchon 65 Lenze zählt, werden auch ſolche kaum angenommen haben, die ihn näher kannten, und die deshalb, wie wir, er⸗ ant geweſen, daß der Künſtler ſchon ans Abſchiednehmen denken mußte. Nun, es war ein ſehr ſchöner ein ſehr herzlicher Abſchied. Es lag etwas von der Sonne darüber, die die ganze Art dieſes echten Schauſpielers aus der guten alten Zeit kennzeich⸗ let. Schon das gittige, ſtets von Humor umſpielte Geſicht mit den klugen kleinen Augen zeigt, daß Carl Neumann⸗Hoditz ſich nicht erſt in ſo einen Papa Haſemann zu verwandeln braucht, um ſo recht von Herzen glaubhaft zu werden; er kann ſich ſelbſt ſpielen in dieſer Rolle. Vor allem deshalb, weil ſie zu ihrem Kennzeichen jenen ſinnigen, unbeſchwerten, treu⸗ FVTTFTTTCCTCTCTTTTCTTTT........ herzigen Humor einer Zeit beſitzt, aus der heraus dieſer Künſtler ſich durch ſchwere Jahre emporringen mußte; und dieſer gütige Humor iſt wohl das beſte Erbteil, das ſich Carl Neumann⸗Horitz aus den vierzig Jahren ſeiner Bühnentätig⸗ keit in die Zukunft hinübergerettet hat, in der er ſich vor allem ſeiner geliebten und beliebten Vortragskunſt widmen will, wie man denn auch eben dieſen Humor als mit das Beſte an ſeinen rezitatoriſchen Gaben kennt. Dazu kommt die unbedingte Natürlichkeit des Spiels, die den Künſtler verrät, deſſen Anfänge und Aufſtieg in die Zeit des Realismus und Naturalismus fällt. Und dieſe ſchlichte Natürlichkeit ſprach beſonders deutlich aus der Art, wie Neumann⸗Hoditz ſeine Jubiläumsrolle anlegte. Die Aus⸗ einanderſetzungen mit ſeiner Albertine gehörten in dieſer Art zum Köſtlichſten des Abends, wobei wir Julie San dens unvergleichliche Frau Haſemann wegen des außerordentlichen Verdienſtes gleich mit nennen, das gerade ſie um dieſe Vor⸗ ſtellung beſaß.— Aber der Natürlichkeit der Darſtellung ſteht bei Neumann⸗Hoditz auch noch die Beherrſchung des klaſſiſchen Stils zur Seite, die ſich zwar an dieſem Abend nicht aus⸗ wirken konnte, deren techniſche Vorausſetzungen in der vor⸗ bildlichen Beherrſchung des Sprachlichen für keinen zu über⸗ ſehen war, der die altmodiſche Forderung des deutlichen Sprechens an den heutigen Schauſpieler ſtellt, wenn auch ſeiner Meinung nach die dramatiſche Literatur mit„Haſe⸗ manns Töchtern“ noch nicht abſchließt. . Der Abend aus der guten alten Zeit nahm von vorn⸗ herein einen ſehr perſönlichen Charakter an; ſchon bei dem blumigen Auftritt des Jubilars ſchallte ihm herzlicher Beifall der Begrüßung entgegen, und manche Anſpielungen, die der Text enthielt, fanden in dem vollbeſetzten Haus ein ver⸗ ſtändnisvolles Echo. In der Zeit, in der Neumann⸗Hoditz nach Mannheim kam, war es eine beſondere künſtleriſche Aus⸗ zeichnung, in den Verband eines Hoftheaters einzutreten; und ſo hing der Künſtler von vornherein mit einer beſonderen Liebe an dieſer Stadt, die ihm dieſe Auszeichnung und den damit verbundenen Aufſtieg brachte. Eine große Zahl von Freunden hat er ſich hier erworben, und ſie geſtalteten ſeinen Ehrenabend beſonders herzlich. Schon die Aktſchlüſſe brachten reiche Beifalls⸗ und Blumenſpenden, der Schluß geſtaltete ſich dann zu einer großen und liebevollen Huldigung für den ſcheidenden Künſtler. Er dankte mit ſchlichten Worten, in denen er zum Ausdruck brachte, was alles ihn in der vergan⸗ genen Zeit mit Mannheim verknüpfte. Die Fülle von Blu⸗ men und Geſchenken, vor denen er dieſe Worte ſprach, war ihre beſte Beſtätigung. Nach dem noch lange anhaltenden Beifall fand hinter der Bühne eine interne Feier ſtatt, in der Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich Worte des Dankes an den Jubilar richtete. Der Intendant überreichte dem Künſtler ein Geſchenk der Stadt, dann feierte Hans Godeck, einſt der Vorgänger des Jubilars, dann ſein treuer Mitſtreiter, den Kollegen in be⸗ ſonders herzlichen Worten. Fritz Linn ſprach für die Büh⸗ nengenoſſenſchaft und Bühnenmeiſter Dollinger für das techniſche Perſonal. Darauf dankte Carl Neumann⸗Hoditz ſehr gerührt; mit beſonderer Liebe ſchloß er in dieſe Worte den Dank an die zwei Frauen ein, mit denen er ſein Leben teilte und teilt; ſeine erſte Gattin ruht im Grabe, die zweite ſteht ihm als treuer Kamerad zur Seite. Und während draußen Gewitterſtimmung die Luft erfüllte, herrſchte über dieſer ſchlichten Feier die wohlverdiente Ruhe des Friedens.— Haſemanns Töchter ſollen darüber nicht ganz vergeſſen werden. Die Damen Dietrich, Betke und Winter teilten ſich darein, während die Herren Alſter, Marx, Krü⸗ ger, Godeck, Haubenreißer uſw. ſich um die männ⸗ lichen Blüten des Haſemannſchen Gartens mit ſchönſtem Er⸗ folg bemühten. Eliſe de Lank ſei ebenfalls nicht vergeſſen. — Und nun unſere beſten Wünſche für den Jubilar. Möge er das Requiſtt ſeines Haſemann, das Kursbuch, ergreifen, aber doch nur, um immer wieder in ſeine zweite Heimat Mannheim zurückzukehren, wenn er jetzt der wohlverdienten Ruhe pflegen will. Was er unſerer Stadt war und iſt, wird ihm ſein Ehrenabend zur Genüge gezeigt haben. Es war ein echter Künſtlerabſchied. Und ſchon deshalb ein Stück gute alte Zeit DF. K. * Das Schauſpiel bereitet zur Zeit eine Neuinſzenierung von Herbert Eulenbergs„Belinde“ unter Spielleitung von W. Kolmar vor. Ferner hat das Theater Ernſt Tochs neueſte Oper„Egon und Emilie“(kein Ehedrama von Ehriſtian Morgenſtern) zur Uraufführung erworben. Das Werk wird am 21. Oktober 1928 im Nationaltheater urauf⸗ geführt; gleichzeitig findet die Mannheimer Erſtaufführung von Toch„Die Prinzeſſin auf der Eroſe“, Hindemith„Hin und zurück“ und Malipiero„Der falſche Harlequin“ ſtatt. N P 5. Seite Nr. 289 Zum Pfundkurſe von 124,21 f Im Miniſterrat, der am Samstag nachmittag zuſammen⸗ getreten iſt, hat Poincaré den endgültigen Entwurf für die Stabiltſterungsvorlage verleſen. Dieſer wurde einſtim⸗ mig gutgeheißen und der Kammer überwieſen. Das Stabiliſierungsprojekt ſieht u. a, folgende Beſtimmungen vor: 1. A uf hebung des Zwangskurſes.— 2. Auskauſchbarkeit der Bank⸗ noten gegen Gold. Immerhin iſt dieſes Prinzip ſtarken Beſchrän kungen unterworfen. Es kommt nur für Goloͤbarren in Frage, unbeſchränkt nur mit Bezug auf Zah⸗ lungen nach dem Auslande. Im Inland können Goldbarren gegen Banknoten nur unter ſehr rigoroſen Vorbehalten er⸗ worben werden.— 3. Die Beſtimmungen über den Gold⸗ ankauf und die Aufhebung des Zwangskurſes werden im ge⸗ eigneten Augenblick durch Dekrete feſtgeſetzt werden. Sie treten ſomit nicht ſofort in Kraft.— 4. A ufhebung des ſo⸗ genannten Plafonds oder der Maximalgrenze des Banknotenumlaufs.— 5. Die Bank wird ermächtigt werden, Silberſtücke von 5 und 10 Franken auszugeben und Goldmünzen von 100 Fr. Nur die Silbermünzen wer⸗ den in Umlauf geſetzt werden; die Goldmünzen dagegen wahrſcheinlich noch jahrelang nicht. Für die Silbermünzen beträgt der Silbergehalt 1 Gramm guf einen Franken.— 6. Die Konvention mit der Bank von Frankreich wird mit gewiſſen Abänderungen erneuert und deren Gültigkeitsdauer bis 1945 feſtgeſetzt.— 7. Die Bank wird ermächtigt, ausläu⸗ diſche Effekten zu kaufen, was ihr bisher nicht geſtattet war. — 8. Die Bank wird ermächtigt, ohne irgendwelche Ein⸗ ſchränkungen und ohne irgendwelche Vorſchriften über den Ankaufskurs Gold und Silber in Paris und allen ihren Zweigſtellen aufzukaufen. Der amtliche Satz für die Stabiliſtierung des Franc wurde abends in der Finanzkommiſſton der Kammer mitgeteilt. Die franzöſtſche Münzeinheit, der Franc, wird definiert auf .0655 Gramm Gold von neun Zehntel Feingehalt. Dieſe Definition entſpricht einem an ber Goldparität berechneten Pfundkurſe von 124.21. Dieſer Satz iſt praktiſch gleichbedeutend mit den letzten Notierungen am Deviſenmarkte und entſpricht auch dem Durchſchnittskurs, zu dem die Bank von Frankreich ihre Deviſenbeſtände gekauft hat. Die Begründung deckt ſich zum Teil mit der Stabliliſterungsrede Poincarés bom vergangenen Donnerstag. Außerdem geht aus beſtimm⸗ ten Stellen ganz unzweifelhaft hervor, daß der gegenwärtige Sterlingskurs kaum eine weſentliche Veränderung erfahren wird. Es wird ausdrücklich erklärt, daß vor allem auf eine moch ſo geringe Frankenbaiſſe verzichtet werden wird, um micht dadurch die Kleinrentner zu ſchädigen. Mit Bezug auf die Goldmünzen wird mitgeteilt, daß es noch lange dauern werde, bis ſolche zur Ausgabe gelangen könnten. Außerdem wird bekannt, daß der Goldbeſtand der Bank von Frank⸗ reich ihre Sichtverpflichtungen zu 40 v. H. deckt, während be⸗ kanntlich die Bank ſich nur zu einer Deckung von 35 v. H. verpflichten muß. Der Gewinn, der dem Staat aus der Aufwertung des Gold⸗ und Silberbeſtandes erwächſt, wird mit 16,5 Milliarden Franken angegeben. Daraus kann entnommen werden, daß die Schuld des Staates gegenüber der Bank von Frankreich nach Anxech⸗ nung dieſes Gewinnes tatſächlich erloſchen ſein wird. Die Beratung in der Kammer V Paris, 24. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während Tauſende Pariſer bereits in den Vormittagsſtunden nach der Rennbahn von Longehamps zogen, um ſich für den Grand Prix ein Plätzchen zu ſichern, füllte ſich das Palais Bourbon mit den 600 Volksvertretern, die über das Stabi⸗ liſterungswerk Poincarés zu Gericht ſitzen ſollten. Es war ein ſonniger, herrlicher Sonntag. In Langehamps ging der Favorit„Eri de Guerre“(Kriegsruf) als erſtes Pferd durchs Ziel, In der Deputiertenkammer verlief das Hindernisrennen ohne heſondere Zwiſchenfälle, und wenn auch der Jubel nicht groß war, ſo wurden dem„Frankenretter“ Poin⸗ caré doch einige Exrmunterungsopationen zuteil, die ihm den Mut geben ſollen, das weitaus ſchwierigere Werk als die Stabiltiſterung, nämlich das Budget, unter Dach und Fach zu bringen. In Longehamps rechnete heute zun erſten Mal eine Viertelmillion Menſchen mit dem Goldfranken. Die Quote für das ſiegreiche Pferd, das einem engliſchen Großinduſtriel⸗ len gehört, war 60 Papierfranken, das macht 12 Goldfranken Ueber dieſe Ziffer hätte man in der Vorkriegszeit verächtlich gelacht. Nur ein Fünftel ſeines alten Wertes hat der Franken zu retten vermocht. Mit ſchmerzlicher Reſig⸗ nation wird dieſe Tatſache aufgenommen. Rechnete man doch in Volkskreiſen mit Wiederaufwertung. Im Wahlkampf ver⸗ kündeten die echten Poincariſten, daß der Frank mit 60 zum Pfund Sterling ſtabiliſtert werden ſolle und heute gibt es mehr als 124. Eigentlich iſt es der ſogenanute Ruhr frank, den Frankreich von Poincaré heute bekommen hat, denn im März 1924 fiel der Franken auf dieſen Kurs und konnte nur durch die Morgananleihe vor weiterer Abbröckelung geſchützt werden. Poincaré vergleicht aber den Kurs des jetzt ſtabili⸗ ſierten Franken mit dem des Kataſtrophenmonats Juli 1926 und erklärt, daß er den Franken von 240 zum Pfund auf 124 emporgehoben habe. Jeder Finanzman weiß jedoch, daß der Kataſtrophenkurs von Juli 1926 auf einen Coup der alli⸗ tierten franzöſiſchen Großbanken zurückzuführen war. C ³ð²³bõũiée ů nnd. N In der heutigen Kammerſitzung wies Poin⸗ cars alle Vorwürfe, daß er ſich für die Wiederaufwer⸗ tung nicht eingeſetzt habe, mit der Erklärung zurück, es ſei ihm unmöglich geweſen, dem Druck der franzöſiſchen Großinduſtrie noch länger Widerſtand zu leiſten. Was er aber in der öffentlichen Sitzung nicht ausſprechen konnte, hatte er in der Finanzkommiſſion am Samstag abend zugeben müſſen. Man erzählt darüber folgendes: Auf die Frage eines Kommiſſionsmitgliedes über den Einfluß der internationalen Hochfinanz auf die Frankenſtabiliſierung ſoll Poincaré er⸗ widert haben, daß in den Verhandlungen der Staatsbank⸗ direktoren beſchloſſen worden ſei, die franzöſiſche Regierung zur ſofortigen Stabiliſierung des Franken zu nötigen. Der Gouverneur ber franzöſiſchen Staatsbank brachte dieſen Beſchluß zur Kenntnis Poincarés, der zuerſt mit dem Rück⸗ tritt drohte, nachher aber zurückweichen mußte, weil ihm die Gefahr eines Frankenſturzes vor Augen gehalten wurde. Die Kammerſitzung erwies, daß der Finanzminiſter die Verſprechungen, die er den Rechtsparteien vor den Wahlen gemacht hatte, nicht erfüllen konnte. Die Linksrepublikaner und Soztaliſten vertraten in der ganzen Debatte den Stand⸗ punkt, daß man früher hätte ſtabiliſieren müſſen und ſämt⸗ liche linksſtehenden Parlamentarter brachten die Befürchtung zum Ausdruck, die Preisſteigerung werde fortdauern und ein durchgreifendes ſteuerpolitiſches Reformwerk ſei nötig, um ſoziale Erſchütterungen in der nächſten Zukunft zu verhüten. In der neunſtündigen Kammerdebatte wurde auch eine Reihe ſoztaler Probleme berührt, darunter die Frage der Aufwertung, der Wohnungsmieten, d. h wrläufige Um⸗ wandlung der Mietverträge auf Goldfrankbaſis. Poincaré er⸗ klärte, daß damit vorderhand nicht gerechnet werden müſſe. Bis auf weiteres bleiben alle Vereinbarungen, die auf der Grundlage des Papierfranken abgeſchloſſen wurden, ſeien ſie zwiſchen Franzoſen abgeſchloſſen oder zwiſchen einem Fran⸗ ſoen und einem Ausländer, unverändert in Kraft. Einen rein polttiſchen Charakter erhielt die Debatte dadurch, daß mehrere Vertreter der Rechten, unter ihnen Franklin⸗Bouillon, wieder für die nationale Einigung eintraten, um auch die Steuerprobleme im Schatten einer Art poincariſtiſchen Finanzdiktatur zu behandeln. Die Linke nahm gegen dieſe Kundgebungen ſcharf Stellung. In Verlegenheit geriet der Finanz⸗ miniſter, als man ihm daran erinnerte, daß die Preiſe wei⸗ terſteigen, insbeſondere die Preiſe für Lebeusmittel erſter Ordnung. Er beſtritt dieſe Behauptung. Wer jedoch in das tägliche Pariſer Leben nur einen beſcheidenen Einblick hat, weiß, daß die Preiſe für Lebensmittel gerade in den letzten Tagen eine ſteigende Tendenz aufwieſen. Harte Worte ver⸗ nahm Poincars von den Sozialiſten, die einen Stabiliſierungs⸗ kurs als Staatsbankrott bezeichneten und damit ihre Stimm⸗ enthaltung zu begründen ſuchten. Die Abſtimmung Die Kammer votierte das Stabiliſierungsgeſetz in ſeinem geſamten Umfang mit 450 gegen 22. Bedenkt man, daß die ganze Volksvertretung 612 Abgeordnete zählt, ſo iſt die Zahl der Stimmenthaltungen verhältnismäßig groß. Auch Rechtsdeputierte zogen es vor, weder für noch gegen die Regie⸗ rung zu ſtimmen. Als die Deputierten gegen 9 Uhr abends das Palais Bourbon verließen, erwartete ſie eine Menſchen⸗ menge, aber keine Hochrufe wurden vernehmbar, auch nicht für den Miniſterpräſidenten. Poincars ſtieg eilig in ſeine Etmouſine, um in den Senat zu fahren, wo das Geſetz in einer beſchleunigten Nachtſitzung verabſchtedet werden wird, um morgen früh im Amtsblatt gedruckt zu erſcheinen. Für die Deputiertenkammer war es zwar ein hiſtori⸗ ſcher, aber freudloſer Sonntag. Mieder ein-Zug enkgleift Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Der-Zug 135 Friedrichshafen Stuttgart iſt heute nach⸗ mittag 14.05 Uhr bei der Durchfahrt durch die Station Um⸗ mendorf aus bis jetzt unbekannter Urſache l entgleiſt. Die Lokomottve iſt umgeſtürzt. Sämtliche Wagen ſind nach der Entgleiſung auf dem Bahndamm zum Stehen ge⸗ kommen. Getötet wur de niemand. Etwa 15 Reiſende ſind leicht verletzt worden, ebenſo der Lokomotipführer. Die Verletzungen des Heizers ſind ernſtlicher Natur. Beide Hauptgleiſe ſind geſperrt. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Die Reiſenden des entgleiſten Zuges ſind mit Sonderfahrt bis Ulm befördert worden. Die Unter⸗ ſuchung des Unfalles iſt ſofort aufgenommen worden. Das Unglück geſchah kurz nach der Ausfahrt aus der Station Ummendorf btrekt nach dem Ueberfahren einer Weiche, und zwar an einer Stelle, die ausgebeſſert werden ſollte. Zu dieſem Zweck waren bereits an einer Seite des Dammes große Steinhaufen aufgeſchichtet. Zuerſt ſcheint die Lokomotive entgleiſt zu ſein; ſie ſtürzte mit dem Tender, in den ſich ein Teil des Gepäckwagens geſchoben hatte, dte Böſchung hinunter. Die nachfolgenden 6 Perſonenwagen, dar⸗ unter auch der Speiſewagen, entgleiſten ebenfalls und neigten ſich ſtark zur Seite, ſie wurden aber, im letzten Augenblick durch die aufgeſchichteten Steine vom Sturz aufge⸗ halten. Die Verletzungen ſind meiſt leichter Natur, es handelt ſich hauptſächlich um Naſenbeinbrüche und Kopfverletzungen durch herabfallende Gepäckſtücke, außerdem Geſichts⸗ und Handverletzungen durch Glasſplitter. Ein Herr erlitt einen Nervenſchock. Das Intervall in der Negierungskeiſe Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung haben am Sonntag geruht. Nur in den Blättern iſt die Diskuſſion fortgeſponnen worden. Der„Vorwärts“ tut im⸗ mer noch ſo, als ob eine Weimarer Koalition ernſthaft möglich ſei. Er iſt befliſſen, einen Münchner Beſchluß der Bayriſchen Volkspartei, die„Sicherungen“ für gewiſſe(bay⸗ piſche) kultur⸗, ſozial⸗ und ſtaatspolitiſche Forderungen ver⸗ langt, als für die Weimarer Koalition günſtig auszudeuten Gleichzeitig erteilt er Dr. Streſemann und ſeiner aus⸗ wärtigen Politik ein Vertrauensvotum, obſchon auch das ſo⸗ zialdemokratiſche Zentralorgan wiſſen müßte, daß Dr. Streſe⸗ mann an einer Parteien regierung, an der ſeine eigene Gruppe nicht beteiligt iſt, weder mittun wird, noch mittun kann. Man wird dieſe Kombination alſo getroſt zu den Akten legen dürfen. Am ausſichtsreichſten bleiht, wie die Dinge liegen, einzig und allein das von uns bereits in ſeinen Grundzügen geſchilderte Projekt eines ſogenannten Kabinetts der Perſönlichkeiten, wobei, das iſt ſelbſtverſtändlich, der Be⸗ griff der„Perſönlichkeit“ mit dem bekannten Körnchen Salz zu verſtehen ſein wird. Die„Germania! ſagt von ihm:„In einem Kabinett der Perſönlichkeiten, das ſich zuſammenſetzt von der Sozialdemokratie bis zur Deutſchen Volkspartei würde jedenfalls die beſte Garantie dafür liegen, daß eines Tages die i große Koalition auch fraktionell verwirklicht wird. Wer eine Geſundung der parlamentariſchen Verhältniſſe erſtrebt, der wird zielbewußt darauf ausgehen, daß die Vor⸗ ausſetzungen für dieſe Geſundung geſchaffen werden. Neben vielen anderen Fragen gehört dazu dreierlei: Führung, Verantwortung und Perſönlichkeiten, die beide Eigenſchaften in hervorragendem Maße in ſich vereinigen.“ Dieſem Projekt erteilt auch die„Tägliche Rundſchau“ er⸗ neut ihren Segen. Auch das volkspartefliche Blatt ſieht freilich darin nur eine Zwiſchenlöſung,„aber,“ fährt es fort,„die Zwiſchenregierung könnte doch die Geſchäfte bis zum Herbſt führen und dann die eigentliche Regierungsbildung verſuchen. Bis dahin wird die Sozialdemokratie erfahren haben, daß ein Wahlgewinn von 30 Mandaten keinerlei Anrecht auf irgend⸗ welche Diktatur und noch weniger auf Brüskierung einer zu gewinnenden Partei gibt. Und vielleicht hat bis dahin auch Herr Braun gelernt, daß die Soztaldemokratie in Preußen auf das Reich und die Sozialdemokratie im Reich einige Rückſicht nehmen muß.“ Die Entſcheibung liegt nunmehr bei den Fra ⸗ tionen, die ſich tim Laufe des Montags mit dem Problem zu befaſſen haben werden. Das Zentrum hat ſogar zu dem Ende ſeinen erweiterten Partelvorſtand einberufen. Es muß gelingen, meint die„Germania“, in Bälde eine Regierung auf die Beine zu ſtellen. Muß wirklich! Die Preußenfrage 5 Das führende rheiniſche Zentrumsorgan, die„Kölniſche Volkszeitung“, hat in einer Zuſchrift, die ſich mit den Vor⸗ gängen in Preußen befaßt, energiſch gegen die diktato⸗ riſchen Allüren des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun Front gemacht. Die Zuſchrift ſelbſt ſtellt ſeſt, daß die Abweiſung, die Herr Braun den Volksparteilern hat zuteil werden laſſen, nicht verfehlt habe, die Ausſichbten für die bal⸗ dige Ueberwindung der Regierungskriſe erheblich zu ver⸗ ſchlechtern. Nachdem die Volkspartei die Vorbedingungen erfüllt und den Schritt zu einer Annüherung unternommen habe, hätte mit ihr verhandelt werden müſſen. Die„Germania“ unterſtreicht nachdrücklich dieſe Ausfüh⸗ rungen und fügt hinzu, daß ſie eine Auffaſſung wiedergeben, die zweifellos in weiten Kreiſen des Zentrums geteilt würde. Sie macht erneut auf den Gegenſatz aufmerkſam, der zwiſchen der Erklärung des Herrn Braun und der Verlautbarung der preußiſchen Zentrumsfraktion beſtünde.„Wir geſtehen Herrn Braun gern die Führerſchaft zu.“ ſchreibt das Berliner Zen⸗ trumsblatt,„aber nur inſoweit, als ſie ſich mit den al l⸗ gemeinen Intereſſen deckt, und wir halten es für ſelbſtverſtändlich, daß das Zentrum den gleichen Standpunkt einnimmt.“ 5 Die„Kreuzzeitung“ proklamiert in ihrer innenpolitiſchen Wochenſchau die Loſung unentwegt der Oppoſition 0 Für die Deutſchnationalen ſei weder der Ausweg eines bür⸗ gerlichen Minderheitskabinetts, das mit wechſelnden Mehr⸗ heiten zu regieren verſucht, noch der eines Kabinetts, das ſich auf ihre wohlwollende Neutralität ſtützt, diskutabel,„Wir haben,“ erklärt das Blatt des Grafen Weſtarp,„mit dem Hoch⸗ mut derer, denen die Trauben zu ſquer ſind, alles Intereſſe daran, die Klärung und den Heilungsprozeß in dem partei⸗ politiſch verſackten Leben Deutſchlands nicht aufzuhalten und wiünſchen infolgedeſſen eine klare undentſchiedene Oppo⸗ ſittonsſtellung der Deutſchnationalen Volkspartei, an der ſie grundſätzlich und takttſch nichts abhandeln läßt.“ Letzte Meldungen Nobile baut einen Landungsplatz Nach einem aufgefangenen Funkſpruch hat Nobile mit ſeinen Begleitern angefangen, einen 200 Meter langen und 150 Meter breiten Landungsplatz auf dem Eiſe anzulegen. Die italteniſchen Flieger haben auf ihrem letzten Fluge den Beginn dieſer Arbeiten bereits beobachtet. Wie die Flieger weiter berichten, ſeien die Mitglieder der Expedition, die ſichh bei Nobtle befinden wohlauf. Auszeichnung Maddalenas Nach einem Beſchluß der Regierungskommiſſion, der die Verteilung der jährlichen Preiſe für hervorragende Werke in Kunſt und Wiſſenſchaft obliegt, werden Major Maddalena und a ſein Begleiter, die als erſte die Nobile⸗Gruppe gefunden haben, mit einem Preis von 100 000 Lire ausgezeichnet werden. 8, Seite Nr. 289 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, ben 25. Junk 1928 Städtiſche Nachrichten Der erſte Sommerſonntag machte dieſer Bezeichnung alle Ehre. Es war ſommerlich heiß, viel wärmer als am Vormittag, an dem das ſamstägige Gewitter noch nachwirkte. Als ſich gegen Mittag der Him⸗ mel bedeckte, wurde man, wenn man an das Abendfeſt auf dem Friedrichsplatz dachte, etwas ängſtlich. Aber bald wurden erfreulicherweiſe alle Befürchtungen zerſtreut. Der Wolken⸗ vorhang zerriß, die Fetzen verſchwanden nach und nach voll⸗ ſtändig und ſo lachte die Sonne am blauen Himmel, der ſich über die Feſtſtadt Mannheim wölbte. Daß wir ein hedeu⸗ tungsvolles Feſt, das 200 jährige Jubiläum der Handelskammer für den Kreis Mannheim feierten, darauf machten vor allem die vielen Fahnen auf⸗ merkſam, die die Stadtverwaltung und die Mannheimer Ge⸗ ſchäftswelt herausgeſteckt hatten. Am ſtärkſten iſt die Be⸗ flaggung der Breiteſtraße, die damit auf das eindrucksvollſte dokumentiert, daß ſie die erſte Geſchäftsſtraße ſein und blei⸗ ben will. Aber auch die Schaufenſter weiſen auf das Handels⸗ kammerjubiläum hin. Eine Reihe von Einzelgeſchäften hat recht geſchmackvolle Dekorationen aufgebaut, von denen viele in den ſtädtiſchen Farben gehalten und mit den Emblemen der Stadt und der Wirtſchaft, Wolfsangel und Merkurkopf oder Merkurſtab, verziert ſind. In den Schaufenſtern der Buchhandlungen iſt auch vielfach das Jubiläumswerk„Die Handelskammer Mannheim und ihre Vorläufer 1728—1928“/, im Auftrag der Handelskammer von Syndikus Prof. Dr. Blauſtein herausgegeben, zu ſehen. Da das herrliche Som⸗ merwetter von einer ſternenhellen Nacht abgelöſt wurde, konnte das vom Verkehrsverein Mannheim auf dem Friedrichsplatz und in der Auguſta⸗Anlage anläßlich des Handelskammerjubiläums veranſtaltete Abendfeſt ſeinen programmäßigen Verlauf nehmen. Der Andrang des Pub⸗ likums war ungeheuer. Ueber Einzelheiten werden wir in nächſter Nummer berichten. Der Ausflugverkehr war begreiflicherweiſe ſehr ſtark. Wer bleibt an einem ſo herrlichen Tage auch zuhauſe. Die Rhein⸗ und Neckarufer übten eine unwiderſtehliche Anziehungskraft auf die Erholung⸗ ſuchenden aus, die nicht in die Ferne ſchweifen wollten. Das Strandbad wies einen Maſſenbeſuch auf. Auch die anderen Bäder hatten über Mangel an Zuſpruch nicht zu klagen. Die Anlagen vornehmlich der Waldpark, waren ſchon vormittags ſehr belebt. Sch. * * Das ſamstägige Gewitter, das das Garteufeſt der Maunheimer Liedertafel im Friedrichspark leider zu einem Sagalfeſt geſtaltete, hat in der nächſten Umgebung viel ſchwerer als in der Stadt gehauſt. Gegen halb 11 Uhr fuhr ein Blitzſtrahl in einen Garten der Scharnhorſtſtraße in Feudenheim, ohne Schaden anzurichten. Nur ein größeres Loch bezeichnete die Stelle, an der der„kalte Schlag“ in die Erde gegangen war. Verkehrsſperre. Wir machen nochmals darauf auf⸗ merkſam, daß anläßlich des vom Verkehrsverein veranſtal⸗ teten Abendfeſtes am morgigen Sonntag der Durchgaangs⸗ verkehr über den Friedrichsplatz und durch die Auguſta⸗ Anlage von 8 Uhr abends ab geſperrt iſt. Die Otto Beckſtraße wird als Durchgangsſtraße für den Verkehr in beiden Rich⸗ tungen offen gehalten. 5 * Süngererfolge. Der Männergeſangverein Lin⸗ denhof beteiligte ſich, wie gemeldet, an dem Geſangswett⸗ ſtreit in Sandhofen mit vollem Erfolg. Trotz äußerſt ſcharf geführter Konkurrenz errang er unter der energiſchen, ziel⸗ bewußten Leitung des Herrn Joſef Menz den Ib⸗Preis, be⸗ ſtehend in einem wertvollen ſilbernen Pokal nebſt Schubert⸗ Medaille.— Der Geſangverein Liederkranz Wall⸗ ſtadt errang bei dem gleichen Geſangswettſtreit in der Ab⸗ teilung B Landvereine den Ib⸗Preis mit 71½ Punkten und erhielt für die zweithöchſte Tagesleiſtung der Landvereine als Ehrenpreis den von der Eichbaum⸗Brauerei geſtifteten Pokal. — Bei dem am vergangenen Sonntag in Großſachſen veran⸗ ſtalteten Geſangswettſtreit errang der G eſangverein „Sängereinheit“ Mannheim in der höchſten Stadt⸗ klaſſe in einem Abſtand von ½ Punkt den Ib⸗Preis, beſtehend aus goldener Schubert⸗Medaille, Geldpreis, wertvollem großem Pokal und Ehrendiplom. In der Rubrik„aufge⸗ gebener Chor“ erreichte der Verein, geleitet von Muſikdirektor Albert Guggenbühler, unter ſämtlichen 25 teilnehmen⸗ den Vereinen die beſte Tagesleiſtung. „* Klutounfall. Aus Kaiſerslautern wird uns ge⸗ meldet: Am Samstag vormittag verunglückte ein von Mannheim kommender Perſonenkraftwagen beim Hochſpeyerer Stich. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen mußte der Wagen mit übergroßer Geſchwindigkeit gefahren ſein. An einer Kurve war wohl der Führer außerſtande, den Wagen richtig zu lenken. Auch das Anziehen der Bremſen hat nicht verhindert, daß der Wagen mit aller Wucht gegen die Böſchung rannte. Der Wagen ſtieß mit ſolcher Wucht in das Erdreich, daß das Vorderteil eingedrückt wurde. Trotz⸗ dem murde der Wagen infolge der großen Geſchwindigkeit faſt über die ganze Straße zurückgeſchleudert und weiter ſchwer beſchädigt. Glücklicherweiſe erlitt von den vier In⸗ ſaſſen nur eine Dame eine Verletzung(Handgelenkbruch). Der Wagen mußte abgeſchleppt werden. Wie die Beſichtigung ergab, war die Fußbremſe ſo loſe geſtellt geweſen, daß ſie nicht arbeiten konnte. Der Führer des Kraftwagens war der Beſitzer ſelbſt, ein Kaufmann aus Mannheim, der erſt vor drei Wochen den Führerſchein erworben hat. Der Veſuch Mannheims durch die Ozeauflieger verſchoben Der Vortragsabend im Nibelungenſaal findet beſtimmt am Montag, 9. Juli ſtatt. Hauptmann Köhl und Frhr. v. Hü nefeld erhielten unmittelbar nach Feſtſetzung des Termins für den Vortrag in Mannheim eine Einladung der iriſchen Regierung. Dieſer Einladung mußte ſelbſtverſtändlich vor allen Dispoſi⸗ tionen ſtattgegeben werden. Bei der dadurch notwendigen Umſtellung des geſamten in Ausſicht genommenen Reiſeplanes mußte leider auch der für den Mannheimer Vortrag vorge⸗ ſehene Termin(Freitag, 29. Juni) auf Montag, 9. Juli verlegt werden. Die Flieger werden bereits am 30. Juni in Dublin erwartet. Der Mannheimer Vortrag findet unmittelbar nach der Rückkehr von Irland an dem ge⸗ nannten Tage beſtimmt ſtatt. Veranſtaltungen Donu⸗Koſaken⸗Chor! Heute Montag weilt der be⸗ rühmte Don⸗Koſaken⸗Chor wieder in Mannheim. Unter Leitung ſeines Dirigenten Serge Jaroff wird er im Roſengarten ein Konzert veranſtalten. Wieder wird man eine intereſſante Vortragsfolge hören. Eine Reihe der ſchönſten Lieder der vorhergehenden Programme und eine ganze Anzahl neuer, ruſſiſcher weltlicher und geiſtlicher Geſänge kommen zum Vortrag. Vereinsnachrichten Der Gewerbeverein Neckarau hielt am Donnerstag abend im Vereinslokal„Adler“ ſeine Monatsverſammlung ab, von der der Vorſtitzende, Baumeiſter Noll, einen beſſeren Beſuch erwartet hätte; man iſt es im Gewerbeverein nicht gewöhnt, leere Stühle zu ſehen. Zunächſt ſprach der Redner dem um das Hand⸗ werk und Gewerbe hochverdienten Mitglied Friedrich Bing zu ſeinem 60 Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche der Kollegenſchaft aus und überreichte dem Jubilar einen präch⸗ tigen Roſenſtrauß als Zeichen der Wertſchätzung. Im wei⸗ teren gab Herr Noll einen eingehenden Bericht über die in den Tagen des 8. bis 10. Juni in Heidelberg ſtattgefundene Landesverſammlung Bad. Gewerbe⸗ und Handwerkervper⸗ einigungen, mit der das 50jährige Beſtehen des Landes⸗ verbandes verbunden war. Der Gewerbeverein Neckarau will auch im kommenden Winter wieder eine Reihe von Vorträgen halten laſſen, die der Aus⸗ und Weiterbildung der Handwerker, Inſonderheit der Jugendlichen, dienen ſollen. Den Bericht über die Verſammlung der Kranken⸗ kaſſe und Verſicherungsanſtalt erſtattete der Vertreter beim Landesverband, Spenglermeiſter Valentin Fuchs. Am 1. Juli findet in Oftersheim ein außerordentlicher Gautag des Unterpfalzgaues ſtatt, wobei ein hoch⸗ intereſſanter Lichtbildervortrag über die Einrichtungen des Landesverbandes gehalten wird. Im weitern beſprach man die derzeitige Lage der Gewerbebank Mannheim und der Landeswirtſchaftsſtelle in Karlsruhe, die ſehr intereſſierte. Am Sonntag, 15. Juli ſtattet der Verein der alten Kaiſer⸗ ſtadt Speyer einen Beſuch ab, wobei der Dom und die Pro⸗ teſtationskirche ſowie das Pfalzmuſeum beſichtigt werden. Die Fahrt erfolgt zu Schiff ab Kraftwerk Neckarau. G. M. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen Die im Amtsbezirk Eppingen ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahlen nahmen überall einen geordneten Ver⸗ lauf. In ſämtlichen Gemeinden: Adelshofen, Gem⸗ mingen, Landshauſen und Richen wurden die ſeit⸗ herigen Gemeindeoberhäupter auf neun weitere Jahre wie⸗ dergewählt. In Adelshofen erhielt Bürgermeiſter Karl Hettler von 287 abgegebenen Stimmen 286 Stimmen. In Gemmingen vereinigte Bürgermeiſter Friedrich Mon⸗ ninger 334 und Gemeinderat Auguſt Bechdolf 276 Stimmen, vier Stimmen waren zerſplittert. In Landshauſen fielen von 269 abgegebenen Stimmen auf Bürgermeiſter Rud. Diſchingen 262 Stimmen, die übrigen Stimmen waren ungültig. In Richen erhielt Bürgermeiſter Jakob Geb⸗ hard IX. 275 Stimmen, Landwirt Georg Geiger 222 Stim⸗ men und Heinrich ÜUhler, Karlsruhe, 12 Stimmen, 8 Stimmen waren unglültig. In Neibsheim entfielen auf den ſeit⸗ herigen Bürgermeiſter Joſef Kohler von 522 abgegebenen Stimmen 374. * Ladenburg, 18. Juni. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, als Pfandlokal das Hauſer⸗ ſche Magazin zur Verfügung zu ſtellen.— Kenntnis genom⸗ men wurde von dem Beſcheid des Bezirksrats Mannheim über Erteilung der waſſerpolizeilichen Genehmigung zur Schaffung eines Badeplatzes am Neckar.— Die Koks⸗ lieferung für die Gemeinde und ſonſtigen ſtädtiſchen Anſtalten wird dem ſtädt. Gaswerk Mannheim übertragen.— Die Be⸗ ſchäftigung von weiteren ausgeſteuerten Erwerbs⸗ loſen bei der Stadt wird aus grundſätzlichen Erwägungen abgelehnt.— Der Eintritt des Kaufmann Joſef Bläß als Gemeindeverordneter in den Bürgerausſchuß anſtelle des aus⸗ geſchiedenen Heinrich Abel wird beſtätigt.— Die durch die Bau⸗ und Straßenfluchtänderung in der Weinheimerſtraße entſtandenen Verfahrenskoſten ſind von dem Antragſteller Karl Ruckelshauſen der Gemeinde zu erſetzen.— Die durch die Kündigung des Polizeidieners Schork freigewordene Poli⸗ zeidienerſtelle ſoll gemäß den Anſtellungsgrundſätzen für Ver⸗ ſorgungsanwärter beim Bezirksanit angemeldet werden.— Der freiwilligen Feuerwehr Ladenburg wird die Beteiligung mit dem Motorlöſchzug an einer Uebung anläßlich des 50jäh⸗ rigen Jubiläumsfeſtes in Heddesheim genehmigt.— Dem Antrag des Sportvereins 1925 um Erlaubnis zur Erſtellung eines Zugangs vom ſtädt. Sportplatz nach der Gartenwirt⸗ ſchaft des Vereinshauſes„zum Anker“ wurde nicht ent⸗ ſprochen.— Zwei Ziegenböcke ſollen angeſchafft werden.— Beim Bezirksfürſorgeverband Mannheim ſoll die Wieder⸗ verabfolgung von Milch für Säuglinge bis zu einem Jahr in der ſeitherigen Weiſe beantragt werden.— Von jetzt ab wer⸗ den die Gemeinderatsſitzungen jeweils Mittwochs, abends 7 Uhr beginnend, abgehalten. L. Bretten, 21. Juni. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, den Unteren Rechbergweg als Rodelbahn mit einem Koſtenaufwand von 2800/ ver⸗ breitern und inſtandſetzen zu laſſen.— Die Reinigung der Hauptſtraßen der Stadt(Melanchthon⸗, Weißhofer⸗ und Pforzheimerſtraße) wird in ſtädtiſche Regie übernommen. Durch Beſchaffung der notwendigen Geräte entſteht ein ein⸗ maliger Aufwand von 5500 /, der durch Anlehensmittel ge⸗ deckt wird. Die Hauseigentümer werden zu den entſtehen⸗ den Koſten, die 15,5 Pf. für das laufende Meter für jede Straßenſeite ausmachen, beigezogen. Ein Viertel übernimmt die Stadtkaſſe.— Aus dem Bezirksrat iſt zu berichten: Allgemein ſollen künftig die Verkaufsſtellen ſtatt am zweiten Sonntag vor Oſtern am dritten Sonntag vor Weihnachten offen gehalten werden.— Die Aenderung der Gemeinde⸗ beamtenſatzung der Stadtgemeinde Bretten wurde für un⸗ beanſtandet erklärt, wonach in Hinkunft zur Aenderung der Gehaltsbezüge der ſtädtiſchen Beamten die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erforderlich iſt.— Die Bürgermeiſter⸗ wahl in Bahnbrücken wurde für ungültig erklärt. Die Verkaufsſtellen der Metzger ſollen in den Wintermonaten Sonntags vollſtändig geſchloſſen, in den Sommermonaten da⸗ gegen die bisherige Regelung beſtehen bleiben. * Veranſtaltungen Montag, den 25. Juni 1928 Theater: Nationaltheater:„Don Juan und Fauſt“ 8 f — Künſtlertheater: Apollo: Gaſtſpiel der drei Srakeiint 8 Uhr. Konzerte: Nibelungenſaal: Konzert des Don⸗Koſaken⸗Chors. 8 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambro:„Die große Modeſcha“.— Schau⸗ burg:„Dr. Monnier und die Fraue“.— Capitol und Scala: 8 182: Minder jährig“.— Gloria:„Rum ⸗ melplatz des Lebens“.— Palaſt⸗Theater:„Die Ge⸗ liebte“.— Ufa⸗Theater: Ein Wal zertroum“. Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 25. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Internationaler Programmaustauſch. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Opernarien. Frankfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Konzert des Madrigalchores der Univerſität Cambridge, anſchließend Virtuoſe Violinmuſik, anſchließend Spätkonzert. Hamburg(Welle 394,7) 21 Uhr: Lieder⸗ und Arienabend. Königsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Abendunterhaltung, 22.15 Uhr: Nachtmuſik. Langenberg(Welle 468,8) anſchließend Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 19 Uhr: Uebertragung aus der Staatsoper: Don Juan, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. München(Welle 535,7) 20.15 Uhr: Nürnberger Sendung: Chor⸗ konzert ö. freien Sänger Gleishammer(Fürth), 21.05 Uhr: Konz. Stuttgart(Welle 379,7) 20 Uhr: Im Aether, Hörſpiel in 3 Akt., anſchließend Konzert. Ausländiſche Sender: Bern(Welle 411) 21.15 Uhr: Lieder⸗ und Klavierabend. Budapeſt(Welle 555,6) 20.45 Uhr: Konzert des Landes⸗Poſt⸗Mu⸗ ſikvereins, anſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 491,8) 21.15 Uhr: Die Rückkehr(Sendeſpiel) anſchließend Tanzmuſik. Daventry(Welle 160 4,3) 20 Uhr: Konzert des britiſchen Frauen⸗ ſinfonie⸗Orcheſters. Mailand(Welle 549) 20.45 Uhr: Operettenabend. Paris(Welle 1750) 20.45 Uhr: Melodien aus der Operette„Rip“. Prag(Welle 348,9) 20.30 Uhr: Uebertrag. aus Warſchau, Konzert. Rom(W. 447,8) 21.45 Uhr: Konzert leicht. Muſtk und Vorträge. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Uebertragung von Warſchau, Konzert der Warſchauer Philharmoniker. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: 2 Einakter, 1. Lohengrin, 2. Tobby. Radio-Spezialhaus Gebr. ſſeſtergoft Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Eine Glanzleiſtung ſind die neueſten Valvo⸗Röhren! 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Die Ortsgruppe Ludwigshafen des bayeriſchen Blindenbundes hielt unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Weiß ihre alljährliche Generalver⸗ ſammlung ab, in der feſtgeſtellt wurde, daß alles mögliche getan wird, um das Los der Blinden wenigſtens einigermaßen zu er⸗ leichtern. Die Tätigkeit des Ludwigshafener Vereins war in der Hauptſache der Propaganda zur Gewinnung neuer Mitglieder und der Arbeits beſchaffung für die Blindenhandwerker gewidmet. An die hieſigen Handels⸗ und Induſtrieunternehmungen wurde die Bitte gerichtet, die Blin⸗ denhandwerker bei Zuweiſung von Arbeiten und auch Abnahme von Erzeugniſſen beſonders zu berückſichtigen. Wenn auch nicht alle Wünſche erfüllt wurden, ſo iſt doch ein Schritt nach vor⸗ wärts zu verzeichnen, der in aller erſter Linie den Blinden zu⸗ gute kommt. Die öffentliche Wohltätigkeit für die Blin⸗ den, wie Blumentag, Hausſammlungen uſw. hat den Betrag von 4500 Mark eingebracht. Auch im laufenden Jahre wird alles getan werden, um den Blinden zu helfen. Sogar Radio⸗ apparate wird man in einer gewiſſen Zahl, ſoweit es die finanziellen Verhältniſſe geſtatten, den Blinden zur Verfügung ſtellen und auch ſonſt alle möglichen Erleichterungen ihnen ge⸗ währen. Die Stadt ſelbſt, unter Führung ihres Oberbürger⸗ meiſters, wird die Blinden nicht vergeſſen und ſie unterſtützen. * * Ludwigshafen a. Rh. Der Verein der Hunde⸗ freunde Ludwigshafen am Rhein e. V. veranſtaltet am 15. Juli anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens in der großen Feſt⸗ halle im Ebertpark eine Jubiläums ⸗Ausſtellung von Hunden aller Raſſen. Dieſer Veranſtaltung gliedern ſich 12 Raſſezuchtvereine mit Sonderausſtellungen an. Als Richter amtieren 17 anerkannte Spezialrichter. 4 Uhr nachmittags iſt ein Wettrennen von engliſchen und ruſſiſchen Windhun⸗ den. Der Ebertpark ſelbſt iſt aus Anlaß des 75jährigen Stadt⸗ jubiläums der Stadt Ludwigshafen a. Rh. feſtlich hergerichtet. 2: Neuſtadt a.., 23. Juni. Nach einer Zuſammenſtellung ſind der Reblaus in der Pfalz aufgrund der Vernichtungs⸗ maßnahmen bis heute 342 414 Stöcke gleich 34 Hektar zum Opfer gefallen. * Kaiſerslautern, 21. Juni. Wie die„Pfälziſche Preſſe“ von unterrichteter Seite erfährt, hat Dr. Adolf Wolff die Erklärung abgegeben, daß er die ausgeſprochene Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Jahren 1 Monat annimmt. * Vom Bienwald, 22. Juni. Forſtverwalter Förſter auf dem Forſthaus nahe der Bienwaldmühle hatte einen Keiler tödlich angeſchoſſen und wurde von dieſem, als er einen Hund zur Hilfe holen wollte, angegriffen, Der Förſter konnte ſich nur noch mit dem Gewehrkolben wehren und wurde von dem Tiere ſo ſchwer zugerichtet, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Nur durch das Hinzukommen ſeines Hundes wurde ſchwereres Unheil verhütet. 5 —̃̃——ͤ— Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite Nr. 29 „„ AA Der Tag der Jug Der D. J. B. Jugendtag in Mannheim Mehr als nur eine Nummer im Rieſenprogramm des Deut⸗ ſchen Fußballbundes iſt der D. F..⸗ Jugendtag, der am geſtrigen Sonntag auch Mannheim in ſeinen Bereich zog. Faſt das ganze Jahr häuft ſich das Intereſſe und die Teilnahme auf die zweite Jugend und die Reiferen im Sport, und wir vergeſſen, daß hinter der Phalanx der Fortgeſchrittenen und vor der breiten Oeffent⸗ lichkeit Tätigen, unſere Sportjugend ſteht, die berufen iſt, die Tätig⸗ keit der Aelteren ſpäter fortzuſetzen und das Banner der ſport⸗ lichen Idee in die nächſte Zukunft hinüberzutragen. Mit vollem Recht treten daher an dem einmaligen Jugendtag unſere aktivſten Sportvertreter in den Hintergrund, um dem Nachwuchs ſein ver⸗ brieftes Recht zu überlaſſen. Es gibt in der Tat keine ſchönere Aufgabe, als die Jugend unſeres Volkes in die geſunden Bahnen des Sports zu lenken, und Behörden wie Oeffentlichkeit können nicht genug tun, um für die Jugendſportbewegung zu werben und zu wirken. Der Sportiugendtag iſt der Ackergrund für unſere ganze Bewegung. Am Waldweg, der Sportſtätte des V. f. L. Neckarau hatte der Ruf des D. F. B. die Sportjugend ſämtlicher Verbands⸗ vereine des Gaues Mannheim zum Wettkampf zuſammengeführt, und wer noch wirklich etwos für unſere Jugend übrig hat, iſt gewiß gehobenen Sinnes und befriedigt am Abend nach Hauſe gewandert. Ueberblickt man das Ganze der großzügig gedachten und muſterhaft abgewickelten Veranſtaltung in der Neckarauer Vorſtadt, ſo kann man vor den Leitern des Jugendtages, den Vorbereitern in langer Jahresarbeit, wie vor den ſportlich Beteiligten nur hohe Achtung haben. Es war ein wirklicher Jugendtag im vollſten Sinne des Wortes, voll Hingabe, Friſche und echter Begeiſterung, wie ſie eben nur die Jugend als köstliches Gut bewahrt und aufzubringen ver⸗ mag. Ein lachender Himmel über allem. Der Feſtaug der verſammelten Jugend durch die Straßen Neckaraus als Auftakt des Tages war ſchon herzerfreuend und eindrucksvoll, und hatte es ſich die Neckarauer Einwohnerſchoft nicht nehmen laſſen, die Straßen reich zu beflaggen, was zur feſtlichen Aufmachung weſentlich beigetragen. Als Abſchluß des Werbezuges fand die Feſtrede des Herrn Dr. Herbold vom V. f. L. auf dem Feſtplatz ſtatt, der an treffenden Beiſpielen die Entwicklung Mannheims vor Augen führte und in der Hochhaltung der ſportlichen Ideale durch unſere Jugend gipfelte. Unmittelbar wurde dann die Erledigung des ſportlichen Programms vorgenom⸗ men, das folgende Ergebniſſe brachte: 5 mal 200 Meter⸗Staffel, Jugendklaſſe A. Gruppe I: 1. V. f. R. Mannheim in 2,05 Min., 2. MTG. 2,13„ 3. V. f. L. Neckarau 2,16 M. V. f. R. ſiegt überlegen.— Gruppe II: 1. V. f. L. Neckarau 2,14., 2. V. f. R. 2,15., 8. Phönix Mannheim 20 Meter zurück. Gruppe III: 1. 07 2,16., 2. V. f. R. 2,17., 3. 1913 2,23 M. — Gruppe IV: 1. 08 2,16 Min., 2. Waldhof 2,17., 3. Phönix Mannheim 2,24 Min.— Gruppe JV: 1. Seckenheim 2,22 Min., 2. Gartenſtadt.23 Min. Es liefen hier nur zwei Mannſchoften. Mannſchafts⸗Tauziehen der Jugendklaſſe KA. Gruppe 1: 07 ſtegt gegen.f. R.— Gruppe II: Phönix ſiegt gegen 191g. — Gruppe III: MTG. ſiegt gegen Sandhofen.— Gruppe IA: Neckarau ſiegt gegen Waldhof. Gruppe V: 08 ſiegt gegen Phönix. g 5 Fußball⸗Wettſpiel der Jugendklaſſe C Mannheim Nord— Mannheim Süd:1(:1) Nord: Willi⸗Waldhof, Gremm⸗V.f.., Schüßler⸗Phönix; Her⸗ mann⸗Ph., Leibold⸗V.f.., Mathern⸗V.f..; Gühler⸗Ph., Bielmeier⸗ Waldhof, Walz⸗Waldhof, Groß⸗Waldhof, Heinz⸗Ph. Süd: Münch⸗ 07, Weidner⸗O8, Rau⸗V. f.., Körber⸗08, Ditehm⸗ O7; Klee⸗V. f.., Wen⸗ zelbinger⸗V.f.., Hellinger ⸗O07, Bock⸗08, Riſſel⸗ 68; Vogelmann⸗07. Durch den Linksoußen Münch erreicht Süd nach wenigen Minuten die Führung. Dieſes Ergebnis bleibt bis zur Pauſe. Nach Seiten⸗ wechfel mit Rückenſonne kann Nord ausgleichen. Nach längerer 1 7 Zußball Ein raſſiger Kampf an der Altriper Fähre V. f. L. Neckaran— V. f. R. Mannheim 524(228) Der Dy.⸗Jugendtag des geſtrigen Sonntags veranlaßte die unternehmenden Vereine wegen des Sonntags⸗Spielverbots ihre Veranſtaltungen auf den Samstag abend zu verlegen. Im Vorder⸗ grund der verſchiedenen Begegnungen ſtand ohne Zweifel das pri⸗ vate Rekontre der beiden Mannheimer Vereine an der Altriper Fähre, das an ſich ſchon ſtarkes Intereſſe ausloſen mußte. V. f. R. ſetzte ſeine verfüngte Mannſchaft betr. Spielkrafthebung ſchon ſeit Monaten nach allen möglichen Fronten ein, und der V. f. L. Neckarau dokumentierte ſeine in gleicher Richtung gehenden Beſtrebungen durch das Anſtellen eines Trainers. Die längere Pauſe ſeit dem letzten Strauß der beiden rheiniſchen Rivalen legte von ſelbſt die Neugier nahe, nach Möglichkeit nun einmal einen Maßſtab an die Bemühun⸗ gen der beiden Vereinen zu legen und wenn auch die Vorbereitungs⸗ zeit für das Spätfahr ihren Abſchluß noch nicht gefunden, ſo konnten weitere Fingerzeige aus dieſem Samstagabendſpiel gewonnen wer⸗ den. Vorausſetzung hierfür war nakürlich das komplette Antreten der beiden Mannſchaften. Während V. f. R. ſeinen Angriff zu ver⸗ ſtärken ſuchte, trat Neckarau mit Erſatz für Broſe an. Man muß ſchon ſagen, daß den rund 2000 Beſuchern mit einer Ueberraſchung nach mehreren Seiten aufgewartet wurde. Das war der geradezu taktiſch und ſpieleriſch meiſterhaft angelegte Anſturm des V. f. R. in der erſten Viertelſtunde, der einen verblüffenden:3 Vorſprung des Altmeiſters und damit den vollen und berechtigten Zweifel am Sieg Neckaraus brachte, dann das unerwartete Aufbäumen des V. f.., der in ſeltener Energie und Zielbewuſtſein ſchrittweiſe den Ausgleich und knappen Sieg errang, und dann der raſſige Stil dieſes tempera⸗ metvollen und überaus ſchnellen und wechſelreichen Kampfes über⸗ haupt, der zu den feſſelndſten der Spielzeit zählt. Eine Bezirks⸗ meiſterſchaftsentſcheidung hätte keine ſtärkere Zuſammenballung der Kampfkräfte bringen können; es gab Spähne und Funken aber ſchließlich ſpielt ſich das Ganze noch in dem Rahmen ab, in dem ſich ehrgeizgefüllte und ſchwere Fußballkämpfe eben abſpielen. Da war keine Spur von„Sommerſpiel“ trotz der drückenden Schwüle. Die kritiſche Ausbeute iſt ſchwer zu umreißen, da beide Mannſchaften periodiſch zur Bewunderung hinriſſen und dem ganzen Spiel eine gewiſſe Einmaligkeit inne wohnte; das gilt ſowohl in Bezug auf die glänzend durchgeführten Ueberrumpelungsetappe des V. f. R. ſowohl, wie auch in Bezug auf den trotz des großen Vorſprungs unbeug⸗ ſamen Zielverfolg des V. f. L. Beide Mannſchaften werden nicht oft ähnliches wiederholen können. V. f..: Winkler; Dern, Wen⸗ ſchel, Wilbs, Gaſt, Kaiſer; Dorſt, Kek, Zeilfelder, Schmitt, Ott. V. f..: Weckerle; Fleiſchmann, Au; Bleß, Eberle, Hoch, Slegmund, Krieger, Langenbein, Grünauer, Specht.— Die Erneuerung des rechten V. f..⸗Flügels ließ ſich im ganzen gut an, auch der Ver⸗ bleib Grünauers. Der anfängliche Zug und Schlag konnte bei der eintretenden Sammlung und Gegenwirkung des erfahreneren Nek⸗ end in ſiſt gelöſt, der Höhepunkt des Ringens überſchritten. Grünauer über⸗ Ueberlegenheit von Süd kommt Nord überraſcheno in Führung und erhöht, kurz darauf:1, wobei es auch bleibt. Spielleitung durch Bö zig(07) gut. 5 mal 100 Meter⸗Staffel der Jugendklaſſe B. Gruppe T: 1. V. f. R. Mannheim 1,4 Min., 2. MTG. 1,7 Min., 3. Teilnehmer 1 2 1 V. f. L. ausgeſchieden. Gruppe II: 1. Woldhof 1,4 Min., 2. V. f. R. 1,6., 3. 07 1,12 Min. Gruppe III: 1. Phönix Mannheim 1,6 Minuten, 2. 08 1,14 Min., 3. Vf. R. 1,143 Min. Gruppe IV: 1. V. f. R. 1,10 Min., 2. Feudenheim 1,12 Min. Maunſchafts⸗Fußball⸗Weitwurf der Jugend B: 1. Phönix Mann⸗ heim 288,60 Meter, 2. 08 272,70 Meter, 3. 07 272,30 Meter, 4. Feu⸗ denheim 271,20 Meter. Vorführung gymnaſtiſcher Uebungen unter der ſachkundigen Lei⸗ tung des Herrn Freff(V. f..) fanden den verdienten lebhaften Beifall. Das Gruppenbild zum Schluß war eine äſthetiſch ſchöne Leiſtung. 5 mal 50 Meter⸗Staffel, Jugendklaſſe O: Gruppe I: 1... R. 35,7 Sek., 2. MG. T 35,8., 3. 08 36,2 S. Gruppe II: 1. V. f. L. Neckarau 37 Sek., 2. Waldhof 37,5 S, 3. 07 39 S. Gruppe III: 1. V. f. R. 38,6 Sek., 2. Phönix 39,02., 3. 08 39,08 Sekunden. Fußball⸗Wettſpiel Jugendklaſſe Mannheim Stadt— Mannheim Land:1(:0) Stadt: Sommer⸗V. f.., Breuninger⸗Waldhof, Knopf⸗O7, Stoll⸗ Ph., Feth⸗V. f.., Röth⸗B.f.., Gaſt⸗V.f.., Münch⸗O7, Seitz⸗ O8, Klerſy⸗ Gartenſtaoͤt, Lederle-Neckorſtadt. Land: Kuhn⸗Weinheim, Karle⸗ Viernheim, Metz⸗Weinheim, Pfenning⸗Viernheim, Winkenbach⸗Viern⸗ heim; Mathias⸗Weinheim; Schmidt⸗Weinheim, Bertolini⸗Weinheim; Martin⸗Viernheim, Schmidt⸗Viernheim; Krall⸗Weinheim. Faſt die ganze erſte Hälfte hat Stadt mehr vom Spiel und iſt häufig überlegen, ſcheitert aber an der guten Verteidigung vor allem aber an der tadelloſen Arbeit des Torwarts Mannheim⸗ Land. Mit:0 wird gewechſelt. Das Spiel wird nun verteilter und endlich gelingt es Land, mit gutem Schuß den einzigen Erfolg zu erzielen. Das lebhafte Spiel hatte eine beträchtliche Zuſchauer⸗ e N von Dr. Götzen l(V. f..) ſehr gut eleitet. 0 Manuſchaftsfußball⸗Weitſtoß. Jugendklaſſe C. 1. 07 169,20 Mtr., Waldhof 165,70 Meter, 3. 08 135,60 Meter. Handball⸗Waſſerſpiel Jugendklaſſe A 5 M. T. G.— Waldhof:6(:8) Den Schluß bildete die Sieger⸗Verkündigung und Wimpelvertei⸗ lung, die im Klubhaus des V. f. L. von Bel z(Phönix) im Auftrag des Gau⸗Jugend⸗Ausſchuſſes vorgenommen wurde. 5 Veranſtaltungsleitern, Jugendleitern, wie Beteiligten, dann auch der Einwohnerſchaft Neckaraus und den ſonſt Erſchtenenen, kann man für ihre Arbeit und Teilnahme nur Dank ſagen, denn ſte alle trugen zum Gelingen der ſchönen Sache bei. Als Vertreter des Mannheimer Oberbürgermeiſters wohnte Beigeordneter Dr. Zeiler der Veran⸗ ſtaltung bei. Der einzige Wunſch zum Schluſſe wäre nur der, daß von Jahr zu Jahr die Schar der Jungen wachſen möge und daß immer größere Maſſen dem Signal dieſes Tages folgen: Tugend heraus! 2 Sie folgte dem Ruf—, im Sonnenglanz Tummeln die Jungen mit glühenden Wangen Im eifernden Streit um den ſportlichen Kranz Hei, wie ſte in das Kampffeld ſprangen! U Der Himmel ſelber ſah lächelnd herab Denn wenn die Jugend den Plan beſchreitet Setzt ſelbſt die Sonne die Strahlen in Trab Und wird der Erde ein Feſt bereitet. Und wenn ihr Sportruf nun auch verhallt Es war ein Feſt, der Tag der Jungen, Er lebt noch fort der Tag vom Wald Wenn ſeine Lieder ſchon längſt verklungen A. Müssle. der Sache nicht voll gewachſen, was ſich auf die bewährte Verteidt⸗ gung und Weckerle ſichtbar auswirkte. Enogiltiges läßt ſich natür⸗ lich noch nicht ſagen. Neckarau ſpürte die Lücke von Broſe in der erſten Spielphaſe beſonders, ſpäter aber ſchaffte das Einſetzen der ganzen Mannſchaft einen gewiſſen Ausgleich. Auch Winkler litt unter der Unruhe der nicht kompletten Verteidigungsbeſetzung. Die Läuferreihe war zu Anfang machtlos und fiel namentlich Kalſer hier aus. Nachher wurde es beſſer. Im Sturm hatte ausnahms⸗ weiſe Dorſt ſchwache Momente, während die übrigen und vor allem Ott⸗Zeilfelder Glänzendes zeigten. Den Hauptausſchlag gab aber der eiſerne Kampfeswille der mit dem Ausgleich und der Führung den Höhepunkt des packenden Spieles erzwang. Was eine Mannſchaft kann, wenn ſie will, das hat am Samstag Neckarau gezeigt. Das Spiel im Umriß f In ſcharfem Tempo ſetzt V. f. R. ſofort ein, läßt Neckarau nicht zu Atem kommen und erreicht im Verlauf von einer Viertelſtunde nach vereinzelter ausgezeichneter Abwehr Winklers durch Langenbein das erſte, Krieger das zweite und wieder Langenbein das dritte Tor! Ein Tor für Neckarau(Ott) wird wegen zu frühen und ſcharfen An⸗ gehens Weckerles nicht gegeben, doch führt eine tadellos getretene Ecke von Ott, mit ſofortigem Paß Zeilfelders an Keck in unmittel⸗ barem Schuß aus der Luft zum erſten Gegenerfolg.:3. Ungemein zähe ringt nun Neckarau um weiteren Erfolg, preßt V. f.., aber erſt nach geraumer Zeit erreicht wiederum Keck auf Zuſpiel Zeil⸗ ſelders mit flottem Eckenſchuß kurz vor der Pauſe 273. Die tiefer⸗ ſtehende Sonne iſt nach dem Wechſel nicht zu V. f..⸗Gunſten. Knapp werden auf beiden Seiten ſichere Tore verſchoſſen bis Zeil⸗ felder eine momentane Paſſivität der Tordeckung nützend, aus nächſter Nähe 313 ſtellt und ein beſonnener Rückpaß von Ott an Schmitt bringt mit prompten Flachſchuß:31 Die Hauptſpannung raſcht Winkler in mangelhafter Stellung plaziert:4; doch Zeilfelder beſiegelt den knappen aber dem Verlauf nach verdienten Sieg 514. Albrecht 07 leitete den ſchnellen und harten Kampf mit Durch⸗ ſchnitt. 5„* FC. Phönix Ludwigshafen— Sy 5 122(12 Am Samstag abend fand auf dem Phönixplatze in Ludwigs⸗ hafen die freundſchaftliche Begegnung obiger Mannſchaften ſtatt. Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen reger Intereſſennahme, doch als noch dem Wechſel das Spiel vollſtändig verflachte und vor allem Phönix wenig nennenswertes Können bewies, verebbte jedes Intereſſe des Zuſchauers. Phönix hatte einen ſehr ſchlechten Tag und zeigte nur minimale Leiſtungen. 04 dagegen war voll regen Eifers und zeigte beachtenswertes Können. Zunächſt ſind die Chancen vollkommen ver⸗ teilt. Eine wuchtige Flanke von rechts nach links, doch W. Webers prachtvoller Kopfſtoß pariert der 04 Torwart noch gut. Germanias Stürmerſpiel wird immer friſcher, viele Gelegenheiten bieten ſich, doch bleibt der Schuß vor dem Tore noch zu weich. Phönix geht ſo⸗ ortklub 04 Ludwigshafen karan daun vom jungen Angriff nicht mehr gehalten werden. Auch ie Leterteibe war in der Verlobe des Anſbannens von Rederan Das Michligfte vom Sonntagsſport Der Jugendwerbetag in Neckarau: Glänzender Verlauf der Veranſtaltung. 4 Die Frankfurter Regatta: Die Mannheimer Teilnehmer halten ſich gut. 5 5 den Badiſchen Handballpokal: M. T. G. ſchlägt den V. mit:4. Um Pol. S. . — * Slareks Lupus mit Haynes gewinnt das Deutſche Derby (100 000% vor Normanne und Farn. N 0 g * Leichtathletik⸗Länderkampf Weſtdeutſchland Holland[Her⸗ ren) 60:52— Frauen 40:50— Die vorausſichtliche Olympia⸗ Sprinterſtaffel läuft wieder Weltrekord.— Neuer Kugelſtoß⸗ weltrekord von Frl. Heublein⸗Elberfeld. ö N * Boxländerkampf Baden⸗Württemberg— Main⸗Baden: Württemberg gewinnt mit:6 Punkten. 5 Hans Breitenſträter und Domgörgen verlieren in Paris ihre Kämpfe. 4 55 Verbandsoffenes Schwimmen in Worms: Gute Leiſtun⸗ Boſſo⸗Mannheim gewinnt das Springen. 5 gen. witteratmoſphäre beeinträchtigt nun mehr und mehr die Leiſtungen, das Spiel wird immer fahriger, die Schußkraft verſagt beiderſeits vollſtändig. Wenige Torgelegenheilen bieten ſich noch, doch ohne Er⸗ gebnis. Die Gewitter entladen ſich, faſt dunkel iſt es, ſtrömender Regen praſſelt hernieder, und ſomit beendete der Schiedsrichter wenige Minuten vor Spielzeitende den Kampf. ms. * 1. F. C. Heidelberg— F. V. Waldhof 9018(:1) In Heidelberg iſt der Fußballſport ſchon immer ein Stiefkind ge⸗ weſen. So groß das Intereſſe für Hockey und Rugby, ſo gering für Fußball. Nicht einmal das Kommen des Rheingruppenmeiſters v mochte die Heidelberger aus ihrer Lethargie aufzurütteln; kaum Zuſchauer wagten den Weg hinter die neue Kaſerne, um den 1. F. Heidelberg im Kampf mit einer der techniſch beſten Mannſchaften zu ſehen. Gewiß, die Heidelberger haben gewaltig an Spielſtärke ein⸗ gebüßt. Uneinigkeit im Verein haben das ſpieleriſche Niveau ſtar herabgemindert; kaum einer der Elf, mit Ausnahme des ſehr gute Torwarts, iſt wirklich ligareif. Man gab ſich zwar ungeheure Mühe, ehrenvoll abzuſchneiden und das iſt denn auch gelungen, aber es war ſpieleriſch doch mehr als ein Klaſſenunterſchted zu verzeichnen. Wald⸗ hof ſpielte mit einer Leichtigkeit, die verblüffend wirkte, ſptelte aber nur, ohne zu kämpfen, denn ſonſt wäre das Ergebnis wohl doppe hoch ausgefallen. Aber darauf kam es ja gar nicht an. 5 Das Treffen war ja nur als Propagandaſpiel gedacht, ſollte den Heidelberger Fußballſport neue Anregung, neue Impulſe vermitteln und das dürfte gewiß gelungen ſein. Waldhof war ein feiner, aber auch vornehmer Lehrmeiſter, der ſo alles zeigte, was man an höhere Technik zu zeigen imſtande ſein kann. Da kam Heidelberg natürli nicht mit und mußte ſo den Gäſten für den größten Teil der Spielzeit das Kommando reſtlos überlaſſen. Noch vor Ablauf der erſten! nute hatte Ofer nach feinem Durchſpiel von Decker das Führungsto geſchoſſen. Dann folgte nach 25 Minuten ein zweiter Treffer durch Decker, während erſt 25 Minuten nach ber Pauſe der örttte und letzt Erfolg zuſtande kam; Walz war der Schütze. Dazu eine Unmenge Chancen, deren auch Heidelberg einige ausließ.— Pfoſch⸗V. f. Mannheim war ein vorbildlicher Letter, der das Spiel vor allem auch ſinngemäß zu leiten mußte und ſo das Propagandatreffen nicht un nötig oft unterband. 5 J. B. Landball e Au den Vadiſchen Handball Pokal M. T. G. bezwingt im Wiederholungsſpiel den Polizeiſportvere 4 N 3 Wie erinnerlich, endete das Vorſpiel bieſer beiden Mannſchaft auf dem M. T..⸗Platz unter den mißlichſten Verhältniſſen nach zwei⸗ maliger Verlängerung:5. Nun trafen ſich die hartnäckigen Geg zum zweiten Male und zwar auf dem V. f..⸗Platz. Um es vorweg zu nehmen: Beide Mannſchaften befleißigten ſich eines äußerſt fafren Spieles, ſodaß es ein Genuß war, dieſem Treffen beizuwohnen. D Poltzeiſportverein hatte für ſeine drei geſperrten Spieler Erſatz ei geſtellt. Das war für die Poltzetſportler ein ſtarkes Handicap, der der eingeſtellte Erſatz blieb Erſatz. Trotzdem zeigte die Mannſchaft ein techniſch reiſeres Spiel als die M. T..ler, vor allem in Bezug au Freiſtellen, Fangen und präziſes Abſpiel. Eine große Partie lieferte Hetzel auf dem ihm ungewohnten Mittelläuferpoſten. Mehr al 0 mal war er der Retter in letzter Sekunde. Die beiden Verteidig⸗ machten nämlich einen Fehler noch dem andern. Auch Ripp im iſt nicht mehr der, der er war. Seine Arbeit mutete reichlich Veichtſt P. S. V. Dann pfiff der Schtedsrichter, der ein ſehr leichtes Amt JJJCJVVVVVVVVVJV%%%%ùĩ an. Neben Hetzel machte noch der rechte Läufer eine gute Figur. Sturm ſah man ſelten eine geſchloſſene Aktion und wenn ſie ſchon el mal zuſtande kam, dann fehlte die konſeguente Durchführung. lich der Halblinke war gut und gefährlich. Leider fehlte es ihm nötigen Unterſtützung von Seiten ſeiner Nebenleute. M. T. G. hatte die ſchnellere Mannſchaft und dieſer Fakto ſchied auch das Spiel. Vor allem der Sturm überlief immer und wieder die gegneriſche Deckung, die zudem auch noch oft falſch ſtan Gewiß! Auch M. T. G. zeigte kein fehlerloſes Kombinationsſpi⸗ aber die Stürmer zeigten vorbildlich Flankenwechſel und hatten ei ungemeinen Drang aufs gegneriſche Tor. Man ſah, daß die Le vo Schloßgartenplatz gewinnen wollten. Treiber wäre ganz gut, w ſeine Bälle ſtoßen und nicht werfen würde. Haag war der beſte, w rend ſich die übrigen einfügten. In der Läuferreihe war der M läufer das Rückgrat der Mannſchaft. Seine Aufopferung, ſein ſpt leriſcher Inſtinkt und ſeine Ruhe garantierten für den Steg, ſelb dann, als Polizeiſportverein nach dem Ausgleich ſtrebte. Die läufer fielen etwas ab. Es fehlt ihnen am Abdecken könne der Verteidigung wußte keiner reſtlos zu gefallen. Armbruſter h manchmal ausgezeichnete Momente, die er aber ſofort wieder durch Leichtſinnsfehler aufwog. Stark muß noch viel lernen. Der 1 war beſſer als der des Polizeiſportvereins, aber auch er war immer zuverläſſig. 5 f Zum Spielverlauf wäre zu ſagen, daß die ganze Spieldau durch keine Partei zu einer ſichtbaren Ueberlegenheit kam. Z gingen die Poltzeiſportler in Führung, doch M. T. G. glich au gleich darauf in Führung zu gehen. Ein kraſſer Fehler der Deckung führte dann wieder zum Ausgleich und faſt mit dem Abpftif zuſammen konnte dann M. T. G. nochmals die Führung an ſich br gen. Nach dem Wiederanſpiel wurde M. T. G. leicht überleg drückt dies in einem weiteren Tor aus. Aber Poltizeiſportverein i nicht nach und ein wunderbarer Wurf des Halblinken, das ſchönſte . ſtellte das Ergebnis auf 314 für M. T. G. Als dann di Schwarzen nochmals ein Tor erzielten, war der Sieg geſichert, de die Poltzetſportler machten einen etwas müden Eindruck. Doch 'itſinnsfehler, keiner griff an und ließ den Halblinken von Po e frei durchlaufen, führte zwet Minuten vor Schluß zum 4. Tor für 55 8 Seite Nr. 289 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. Juni 1928 Schwimmen Verbandsoffenes Weltſchwimmen E 4 98 — 22 — 2 . 2 8 2 0 S . Traditionsgemäß rief der Schwimmverein Poſeidon Worms auch diesmal wieder die Schwimmer Sü zu ſeinen gern Süddeutſchlands beſuchten Verbandsoffenen in die alte Kaiſerſtabt am Rhein. Der Meldeſchluß brachte die Nennung von 23 Vereinen mit über 100 Mebdungen für lrennen und 13 Staffelbeſetzungen, ſodaß guter zu erwarten waren. Die teilweiſe bis ins Ziel Sport würden heiße Kämpfe gat und und reſtlos befo Meldungen harte Kämpfe ſein, denn alle Jahre war ihnen prächtiges Wetter beſchert, ſodaß hei dem zahlreichen Beſuch dem Veranſtalter das gefürchtete Defizit erſpart blieb. Die Organiſativer lag in altbewährten Händen, ſo⸗ daß das umfangreiche Programm in 272 Stunden bewältigt war. Die Ergebniſſe: Georg Becker⸗Gedächtuis⸗Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter für 2. Senioren: 1. Erſter Frankfurter S. C. in 4 Min. 22,4 Sek. mit Schwarz, Frank, Endreß; 2. 1. Wormſer S. C. Poſeidon in:47,8 Minuten. Frankfurt kann nach nach den erſten 50 Meter in Füh⸗ rung gehen und gibt dieſe nicht mehr.— Ingend⸗Freiſtil, 100 Mtr. 1. Engelhardt⸗Offenbach 1896 in:09,36 Min., 2. Martin, Erich⸗ Mainz 91:12,68; 8. Diebold⸗Nickar Heidelberg 113,4. Das Rennen wird im 3. Lauf entſchieden, der der ſchärfſte von dem 17er Feld iſt. Engelhardt fällt durch taktiſch ſchönes Schwimmen auf. 2. Senior⸗Freiſtil, 100 Meter. 1. Kurt Miller 1. Bielefelder S. V. 02 in:08 Min.; 2. Vogt⸗Nickar Heidelberg in:09 Min.: 3. Wat⸗ kin⸗Mainz 01 in:09,83. Ein erbitterter Kampf. in dem der früher ſpurkende Bielefelder verdtent ſiegt.— Jugend⸗Bruſtſchwimmen, 100 Meter. 1. E. Herrmann⸗Waſſerfreunde Heilbronn in:27 Min,; 2. W. Grohmann⸗Wiesbaden 1911 in 181,2 Min.; 3. E. Martin⸗ Mainz 01 in:32,41. Ein Rennen mit 18 Meldungen. wobei der Überzeugend ſchön ſchwimmende Heilbronner überlegen um 2 Kör⸗ perlängen gewinnt.— 2. Senior⸗Springen. Sieger: Boſſo⸗ Mannheim. Da die übrigen Teilnehmer nicht antreten, wird Boſſo der Sieg zugeſprochen, der ein beifällig aufgenommenes Schauſpringen vorführt, ſo ſein hoffnungsvolles Können unter Be⸗ weis ſtellend.— 2. Senior⸗Lagenſtaffel, 3 mal 100 Meter, 1. 1. Frff. C. mit Endreß(Bruſt), Fiſcher(Rücken), Cäſar(Crawl) in:11, Min. 2. Poſeidon Worms. Das Rennen wird bereits durch den Bruſtmann entſchieden und von Mann zu Mann mit größerem Vor⸗ rung gewonnen. Damen⸗Jugend⸗Bruſt, 100 Meter. 1. Schäfer, Gretel⸗Wiesbaden 11 in:48 Min.; 2. Schellhaas⸗Rotweiß Darm⸗ stadt 1143 Min. Die Olympiakandidatin muß ſich geſchlagen be⸗ kennen.— Junior⸗Bruſt, 100 Meter. 1. Kotes⸗Offenbach 96 in 128,8; 2. Funk⸗Undine Mainz 131,2; 3. Kahn⸗1. Frankfurter S. C. 1281½: 4. Feinauer⸗ Mannheim:32. 2. Senior⸗Rückenſchwimmen, 200 Meter. 1. G. Watrin⸗Mainz 01:13 Min.; 2. L. Jünger⸗ Offenbach 96:16,2 Min. Die erſten 50 Meter geht das Rennen Kopf an Kopf, doch dann kann ſich der techniſch ſchöner ſchwimmende Watrin langſam vorſchieben, ſodaß er mit 3 Meter Vorſprung an⸗ schlagen kann.— Ingend⸗Freiſtilſtaffel, 3 mal 100 Meter. 1. S. V. Offenbach 96 mit Gerhardt, Jackel, Engelhardt in:51 Min.; 2. S. S. El. Waſſerfreunde Heilbronn 3158 Min. Auf die erſten 100 Meter geht es noch mit Heilbronn an der Spitze, doch dann geht Offenbach mit ſeinem vorzüglichen Matertal in Führung bis zum entſcheidenden Anſchlag. 2. Senior⸗Bruſtſchwimmen, 100 eter. 1. Oskar Wunſch⸗Neptun Karlsruhe in:92, Min.; 2. Guſtav Eng⸗ lextzzudwigshafen in:26,4 Min. Ein Rennen, wobei Englert zu⸗ erſt hoffnungsvoll im Rennen liegt, doch der an ſchwere Rennen gewohnte Karlsruher kann auf der zweiten Bahn einwandfrei in Führung gehen und als überlegener Steger anſchlagen. Um den Zweiten Platz entſpinnt ſich ein erbitterter Kampf, den Englert um Armlänge für ſich entſchelden kann.— Damen⸗Ingend⸗Freiſtil 100 Meter. 1. S. V. Nickar Heibelberg mit Frank, Wyrott und Vogt in 3740, Min.; 2. Schwimm⸗Verein Mannheim mit Lichdt Willy, Staudt und Fitzner in 941, Min.; g. 1. Fronkfurter S. E. Ein ganz erbittertes Kopf⸗an⸗Kopfrennen vom Start weg, wobei Hei⸗ Helberg ein geringes Plus ſeinem 2. Mann mitgeben kann, während die Mäunheimer auf den dritten Platz zurückgefallen find. Staudt keiſtet ſich trotz einer Augverletzung ein erbittertes Rennen und kann gegen Frankfurt den Verluſt wettmachen. Fitzuer geht nach Heidelberg gleichzeitig mit Frankfurt ab und dank feines taktiſch richtigen Sſemmens kann er noch als Zweiter knayy binter Het⸗ delnberg anſchkagen.— Damen⸗Innior⸗Rücken, 190 Meter. Frln, Mörſchel⸗Darmſtadt kann nach techniſch reinem Schwimmen verdient Lor Frl. Lilo Müller⸗Darmſtadt, ihrer Klubkameradin, in:4 Minuten anſchlagen. Herren⸗Bruſtſtaffel, 10 mal 50 Meter. . Erſter Frankfurter S. C. mit Kahn, Deypner Schwarz, Mayer⸗ Danz, Kunkler. Skroke, Frank, Berger. Endreß und Jaeniſch in 547 Minuten; 2. Poſetdon⸗Worms in:13,63 Min. Frankfurt hat große Auswahl in dieſer Lage und kann bald in Führung gehen die ſich von Mann zu Mann vergrößert. 1 5 5 N Im Waſſerball trafen im Freundſchaftsſpiel die Mann⸗ 10 8 85 1 55 9 1 und Undine Mainz(beide Sepeln 5 allenbad) aufeinander. Die Wormſer w r 85 199 5 0 gewinnen. Vn Im zweiten Spiel begegneten ſich die Ligamannſch 5 des Erſten Frankfurter Schwimmelubs und Nickar e Nach floktem Spiel, von dem die Heidelberger mehr hatten, ba ſie echniſch und ſchwimmeriſch überlegen waren, mußten ſich die Nickar⸗ eute unverdient 32 geſchlagen bekennen. Schtedsrichter Blank meiſterte ſeſn Amt in bekannt einwandfreier Weife. kr. ve Um die füddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft Am Sonntag fanden in Nürnberg zwei Spiele um die Süddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft im Pulverſee ſtatt. Nachdem Bauern 97 Nüfnßerg am vergangenen Sonntag den S. P. Augsburg 511 geſchlagen hatte, gewannen ſie das Rückſpiel gleichfalls mit:2. Die Bahern boten eine ſchöne Geſamtleiſtung und lagen bei Halbzeit ſchon nit zi im Vorteil. Sie erhöhten dann auf:0, worauf das Spiel ab⸗ flaute, Augsburg konnte 2 Tore aufholen, aber auch Bayern kam noch zu einem Erfolg. 8 Das zweite Spiel führte den I. F. C. Nürnberg mit Mün⸗ 8 chen gg zuſammen. Auch hier errang die Nürnberger Vertretung einen verdienten 31⸗Sieg, nachdem ſie bei der Pauſe noch:0 geführt hatten. Die Münchener fanden ſich ſchlecht und tauten erſt in der zwei⸗ ten Halbzeit richtig auf. Arne Borg ſchwimmt wieder Weltrekord Der famoſe ſchwediſche Meiſterſchwimmer Arne Borg zeigte ſich in Stockholm wieder in einer glänzenden Verfaſſung und wartete mit einem neuen Weltrekord auf. Borg ſchwamm 1000 Meter Freiſtil in 12743, und verbeſſerte damit ſeinen eigenen Rekord von 12:44, den er 8 1 0 Europameiſterſchaften in Bologng aufgeſtellt hatte, um eine ekunde. Radſport Großer Opelpreis von Bayern Zum dritten Male wurde am Sonntag auf einer 180 Km. kangen Ründſtrecke bei München das V. D. R..⸗ Straßenrennen um den Großen Opelpreis von München ausgetragen. Auf guten Straßen wurde ein flottes Tempo gefahren und nur wenig Defekte verzeichnet. Die Ueberraſchung des Tages brachte die B⸗Klaſſe. Von den in dieſer Klaſſe geſtarteten 55 Fahrern erreichten nach lebhaften Kämpfen 12 eins beſſere Zeit als die erſten A⸗ Fahrer. Die 10 A⸗Fahrer kieferten ſich ein ziemlich monotones Rennen. Die Ergebniſſe: Assklaſſe: 1. Günther⸗Chemnitz:21:46; 2. Tomaſtni⸗Wiesbaden Länge zurück; 3. Metze⸗Dortmund 7 Länge zurück; 4. Stegel⸗Chem⸗ nitz; 5. Wagner⸗Chemnttz. Befklaffſet 1. Schmidt⸗München pd:58; Jäͤnge zurück; 3. Schwenkofer⸗München; 5. Reinbach⸗München. Der große Sachſenpreis Piemonteſi(Mifa) gewinnt bei den Berufsfahrern Die 12. Wiederholung der Dreiſtädtefahrt Ehemnitz⸗Dresden⸗ Leipzig⸗Chemnitz für Berufsfahrer und Amateure über 285 Kllo⸗ meter war von ausgezeichnetem Wetter und guten Straßenverhält⸗ niſſen begünstigt. Zum Schluß des Rennens bildete ſich eine Spitzen⸗ 2. Hillinger ⸗ München 4. Neumeter⸗München; nahm am Samstag bie Frankfurter Regatta ihren Anfang. gebotene Mannheimer ⸗ Ludwigshafener a bſchnitten. manche Ueberraſchung. Vom Mißgeſchick war die vorzügliche Mann⸗ um den Siegeslorbeer geliefert. Beim Wettergott ſcheinen die Wormſer Poſeidonsjünger ganz beſonders aut angeſchrieben zu ſchaft des mann Mannheimer Amiettia im großen Achter wurde lebhaft bedauert, * Frankfurter Regatta faſt windſtillem Wetter und rieſigem Beſuch Der Schicken wir voraus. daß unſere Vereine, die heute urch den Mannheimer Ruderklub und Amicitia vertreten waren, ſich zwar nicht ſiegreich durchſetzen konnten, aber doch ehren poll Am zweiten Tage wird Hoven⸗Ludwigshafen die Feuerprobe gegen Flinſch beſtehen und man ſpricht ihm von all deſſen Wettbewerbern die beſten Ausſichten zu. Die Regatta brachte Bei recht gutem, war ſehr gut. Sport Rudervereins verfolgt, indem ihr Schlag⸗ Iſchias⸗Anfall erlitt. Das Ausbleiben der Karlsruher einen heftigen ſowohl wegen des Unfalles, der ihren Schlagmann betroffen hatte, als auch das Fehlen dieſer hochquallftzierten Mannſchaft überhaupt. Im Jubiläums⸗Achter gab es eine große Ueberraſchung, inden die Kölner R. G. 1891 ſich nur mit Mühe und Not gegen die mit vier Mainzer und vier Kaſteler Rudern ſeit vier Tagen zuſammen⸗ geſetzte Renngemeinſchaft im Ziel mit Luftkaſtenlänge behaupten konnte, nachdem die Kölner mit einer Länge geführt hatten. Hier hat die Amieitta gefehlt, um ein herrliches Terzett zuſtande zu bringen, in dem ihr nicht die letzte Stimme zugefallen wäre. Die Mainzer Renngemeinſchaft gewann gegen die Olympia⸗Anwöter Waſſerſport Düſſeldorf nach Kampf im Vierer mit dreiviertel Länge. Das Linzer Paar Loſert⸗Flehſl gewann den Doppelzweier ſicher gegen die Reungemeinſchaft des Berliner Ruderklubs. Aus dem Rahmen der Veranſtaltung traten durch ihre Leiſtung noch heraus der Würzburger Ruderverein im Vierer und die Heilbronner Schwaben im Juntior⸗Achter. Weitere ſpannende Kämpfe dürfte der zweite Regattatag bringen. Die Klingen ſind ſcharf geſchliffen, friſch auf zum fröhlichen Kampf. 1 Die Ergebniſſe des erſten Tages: Juuivor⸗Einer. Begrüßungspreis, 1. Ulmer R. gl. Donau(5. Schäfer) 784,4; 2. W. Sp. B. Hodesbera(W. Haſenbeck 714½4; B. Frankfurter R. B.(H. Dimpfl):43,6; 4. Cochemer R. G.(H. Fel: kenz) aufgegeben. Der prächtig rudernde Ulmer nimmt alsbald die Führung, weiſt ſämtliche Angriffe ſeiner Gegner ab und gewinnt ſicher vor dem ziemlich ausgeruderten Godesberger, der ſich bei 1200 Meter auf den zweiten Platz zu ſchrauben vermag. Erſter Vierer. Preis des Deutſchen Ruderverbandes. Wander⸗ prels. I. Frankfurter.G. Sachſenhauſen(Himmelreich. Nagel; Sturm, Hummel; Sauer) 6756,7; 2. W. Sp. V. Düſſeldorf 6256, 8. Bis etwa 800 Meter hat Düſſeldorf einen Vorſprung von ungefähr einer Länge herausgerudert. Sachſenhauſen bedrängt aber ſtets ſtark die Duüſſeldorfer ſetzt bei 1000 Meter zum Spurt an, überſpurtet bei 1600 Meter ſeinen Gegner und gewinnt durch Endſpurt mit Meter⸗ vorſprung das heiß erſtrittene Rennen. Zweiter Vierer ohne Stenermann. Preis von Saalhof. 1. Frankfurter R. G. Germanig:53; 2. Mainz⸗Kaſteler R. G. 658: 3. Mainzer R. G. fährt den Brückenpfeiler an und gibt auf. Frank⸗ furter Germanja führt durchweg und gewinnt ſtcher. Erſter Jungmann⸗Vierer. Preis von der Kaäiſerlay. 1. R. V. Rüſſelsheim:02,86; 2. Frankfurter R. V.:07,68; 3. Mainzer N. V. 7213,60. Geſchloſſenes Rennen bis 1800 Meter unter leichter Füh⸗ rung von Malnz; hier ſetzt Rüſſelsheim zum Spurt an und ge⸗ winnt das Rennen mit einer Länge. Mainz fällt im letzten Drittel der Bahn merklich zurück. 8 Zweiter Jungmann⸗Vierer. Preis von der Alten Brücke. 1. Ra. Griesheim:07; 2. R. V. Fechenheim 712,4; 3. R. Sp. V. Teu⸗ tonia Frankfurt:18,43; 4. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen:20. Griesheim hält die Spitze durchweg und gewinnt mit einer Länge. Zweiter Einer. Preis von Sachſenhauſen. 1. Frankfurter R. V. (H. Roller) 7127; 2. Frankfurter R. G. Oberrad[E. Paul) 727,2; 3. Mainzer R. G.(J. Holler):41,44; 4. Gochemer R. G.(C. Haus⸗ mann):57. Roller führt über die ganze Strecke kann jedoch den mächtig ſpurtenden Oberräder, Paul, nur mit Mühe mit knappem Vorſprung halten. ö Dritter Vierer. Strahlenberg⸗Preis. 1. Würzburger R. V.:46; 2. Würzburger R. G. 653,2; 3. Frankfurter R. G. Germania:53,4; 4. Ruderriege Eſſener Turn⸗ u. Fechtkl.:02, 4. Ein ſicherer Sieg des Würzburger Vereins. Um den zweiten Platz, den Würz⸗ burger Geſ. belegt, harter Kampf. Erſter Vierer ohne Steuermann. Preis vom Main. Wander⸗ preis, 1. Reungenmeinſchaft Mainzer R. V. Mainz⸗Kaſteler R. G. (Schneider, Seemann, Wagner, Weſſelmann]:87,43 2. W. Sp. V. Düſſeldorf:40.2, Ein erbitterter Bord⸗an⸗Bordkampf über die ganze Strecke, den die Mainzer Renntzemeinſchaft durch Endſpurt mit fünſpiertel Länge ſicher hält. 0 Gaſtvierer. Preis von Frankfurt a. M. Herausſorderungs⸗ preis. 1. Offenbacher R. B.:55,2; 2. Eſſener Turn⸗ u. Fechtklub 7207,88; 3. Karlsruher R. V. bei 1600 Meter aufgegeben. Offenbach und Karlsruhe liefern ſich einen harten Zweikampf, in dem Farls⸗ ruhe unterliegt und vollſtändig zuſammengerndert bei 1600 Metern aufgeben muß.. ö Junior⸗Achter. Carvlus⸗Preis. 1. Heilbronner.G. Schwa⸗ ben:15,4; 2, Offenbacher R. G. Undine 6717, 8. Offenbacher R. V. aufgegeben. Heilbronn führt das Rennen durchweg und gewinnt nach Kampf mit halher Länge gegen die im Endſpurt ſtark aufkom⸗ mende Offenbacher Undine. 0 Doppelzweier ohne Steuermann. Präſtdenten⸗Preis. 1. R. B. Wicking Ling g. D.(Fleſſel, Loſert) 645,4; 2. Olympla⸗Ausſchuß Berliner R. Cl.(Meyer, Bötzlen] 6148; 3. Ulmer R. Kl. Donau (Bernheimer, Schäfer) 6153. Wicking Linz hält das Rennen mit knapper Führung über die ganze Strecke im Ziel mit einer Länge. Hochſchul⸗Vierer, Heidelberger R. Kl. 709,2 ausgeſchloſſen. 1. Univerſität Frankfurt 7119; 2. Würzburger R. G.:24.8; 8. Frank⸗ furter R. V. 728,4. Nach anfänglichem Kampf geht Heidelberg an die Spitze, hart bedrängt von Univerſität Frankfurt. Heidelberg, das zuerſt durchs Ziel geht, wird vom Schiedsrichter wegen ſtändi⸗ ger Behinderung der Frankfurter Mannſchaft ausgeſchloſſen. Erſter Achter. Jubiläums⸗Prets. Herausforderungspreis. 1. Reungemeinſchaft 1891-77(Klüſener, Großmann, Waſſenberg, Preuß, Peickert, Bethge, Schwingeler, Streck; Braſchoß) 608,8; 2. Reungemeinſchaft Mainzer R..⸗Mainz⸗Kaſteler.G. 610,6 Nach wechſelnder Führung geht im Enbſpurt Köln mit Luftkaſten⸗ länge⸗Vorſprung durchs Ziel. 5 H. B Der zweite Tag 5 Der zweite Tag glich dem erſten. So wurde der zweite Tag der Großen Frankfurter Regatta durch ſchönſtes Wetter, glattes Waſſer und einen Maſſenbeſuch begünſtigt. In den olympiſchen Vor⸗ prüfungen waren diesmal der W. S. V. Düſſeldorf und die Renn⸗ gemeinſchaft Köln heſſer auf der Hut als am Samstag. Im Vierer mit Steuermann(Kaiſervierer) konnten die Düſſeldorfer ihre Be⸗ zwinger vom Samstag, den Mainzer R.., ſicher mit 2 Längen ſchla⸗ gen. Auch die R. G. Sachſenhauſen, die auf Anraten des Olympiſchen Aus ſchuſſes mit ſtartete, blieb hinter den Rheinländern. Im Achter war die Reungemeinſchaft Köln, die am Samstag die Mainzer offen⸗ ſichtlich unterſchätzt hatte, von vornherein führend. Sie gewann ganz überlegen mit 5 Längen. Eine Enttäuſchung bereitete der öſterreichiſche Skullermeiſter Loſelt im Großen Einer, wo er hauptſächlich durch Verſteuern nur letzter wurde. Flinſch gewann das Rennen vom Start weg führend mit 4 Längen unangefochten nor dem Berliner Olympia⸗ kandidaten Boetzelta. In der vierten olhmpiſchen Prüfung, dem Zweier ohne Steuermann, waren Wild⸗Bender(Wiesbadener R..) dem Deckendorfer R. V.(Holmer⸗Tröger) und dem Kölner C. f. W. 5 gleichfalls klar überlegen.(Ausführlicher Bericht Been „ Nepräſentativkampf Baden Württemberg-Main in Mainz i Baden Württemberg gewinnt mit:6 Punkten Schuler Bf. Mannheim] verliert im Nevanchekampf gegen Eckert(Mainz!— Heußer und Wißler(Bft. Mannheim) Sieger in ihren Gewichtsklaſſen Dem vor kurzer Zeit in Speyer errungenen Sieg gegen die Re⸗ präſentativmannſchaft des Bezirkes Pfalz—Saar konnte Baden Württemberg am Samstag abend in Mainz einen weiteren Erfolg doch der Sieg unſerer Vertretung reſtlos anerkannt werden. Technik und Taktik lagen auf Seiten der Baden— Württemberg Vertretung die lusbeſondere in Majer(Singen), dem 2. Europameiſter und deutſchen Meiſter von 1927, ſowie Bernlöhr, dem ſüdweſtdeutſchen Meiſter von 1928 ihre Beſten hatte. Beide errangen überzeugende Siege und brachten mit den beiden Mannheimer Raſenſpielern Heußer und Wißler vier Erfolge an Baden— Württemberg, während der Mainbezirk durch iler, Eckert und Rodemich ebenfalls drei Siege erzielte. Im Mittelpunkt des Abends ſtand zweifellos der Revanchekampf in der Weltergewichtsklaſſe zwiſchen Schuler(BfR. Mannheim) und Eckert(1. Mainzer Boxelub). Schuler verſuchte ſchon bald zu Beginn in den Naß⸗ kampf kommen, wird aber von dem alten Ringfuchs Eckert prompt abgewieſen. Des Mainzers hartte und zahlreiche Schläge— die indeß nicht immer treffen— quittiert Schuler mit technich guten Konterparaden, ſodaß bis zu Beginn der 3. Runde die Partie einen ausgeglichenen Charakter trägt. Von nun an wird der Kampf beiderfeits bis zur höchſten Potenz geſteigert, ſodaß ſowohl Schuler als Eckert, ſichtlich verausgabt, das Ende herbeiſehnen. Der Punkt⸗ ſieg— ziemlich knapp— an Eckert fällt, der den Revanchegedanken des Mannheimers nicht zur Wirklichkeit werden ließ. Ueber die üb⸗ rigen Kämpfen iſt in den nachfolgenden Zeilen alles Nähere geſagt. Bevor dieſe geſtreift ſeien, ſoll noch erwähnt ſein, daß beide Re⸗ präſentativmannſchaften mit Erſatz antreten mußten, der ſich aber keineswegs bemerkbar machte. Das mit Straub(Ludwigshafen), Klebfattel(Karlsruhe) und Roth(Fechenheim beſetzte Punkt⸗ gericht leitete mit dem außerhalb des Ringes amtierenden Wer le⸗ Mannheim als Ringrichter äußerſt korrekt. Trotzdem fand er mit ſeinen Entſcheidungen wenig Gegenliebe bei einem Teil der ca. 1500 Zuschauer, die ſich in geradezu ſkandolbſen Szenen gefielen. Werle war mit mehreren Kämpfern von Baden— Württemberg Gegenſtand lebhafteſter Schmähungen, ſodaß man Mühe hatte dem ganzen auf⸗ merkſam folgen zu können. Die von der Leitung des 1. Mainzer Boxelub mehrfach verſuchten Vermittlungen zwiſchen Publikum und Kampfleitung ſcheiterten wiederholt, ſodaß man den Schluß der Kämpfe— trotz der gezeigten Leiſtungen— ſehr herbeiwünſchte. Man gewann ſichtlich den Eindruck, daß das Quaditorium mehr In⸗ tereſſe für Radauſzenen hatte als für die gebotenen Kämpfe. Quan⸗ tität übertraf die Qualität der Maſſe, der es an einer ſportlichen Er⸗ ziehung in allen Teilen mangelte.(Der Bericht über den genauen Kampfverlauf folgt). * Deutſche Boxerniederlage in Paris Breitenſträter ſchwer, Domgörgen unverdient geſchlagen Mit ſtärkſter Anteilnahme ſahen ſowohl die deutſche wie auch die franzöſiſche Sportgemeinde dem Auftreten von Hans Breitenſträter und Hein Domgörgen bei den Kämpfen im Pariſer Wintervelodrom am Samstag abend entgegen. Exmeiſter Breitenſtr äter bemtes aufs neue, daß er nur noch ein Schatten ſeiner früheren Größe iſt. In dem 10 Rundenkampf mit dem Prenzel⸗Bezwingen Argota, einem Halbſchwergewichtler, war der Deutſche mehrfach angeſchlagen. Er mußte ſchließlich ſeinem Gegner einen haushohen Punktſteg Aberlaſſen. Mittelgewichtsmeiſter Domgörgen erneuerte feinen im Dezember 1925 mit dem ehemaligen Europmeiſter Molina ausgetragenen unentſchtedenen Kampf. Domgörgen kam nur langſam in Schwung und ließ ſeine ſonſtige Schlagkraft vermiſſen. Von der 4. Runde ab war er aber der beſſere Techniker und wartete mit wirkungsvollen Momenten auf. Wenn trotzdem die Punktrichter einen knappen Punkt⸗ ſieg für Mokina errechneten, ſo war das ein kraſſes Fehlurteil, das auch beim Publikum lebhafte Proteſte auslöſte. Ein Unentſchteden wäre am Platze geweſen. Ein ſchnelles Ende nahm der Kampf zwiſchen den Federgewichtsmeiſtern von Frankreich und England, Hu mery und Harry Corbett. Humery mußte nach Punkten führend in der 4. Runde wegen Handbruch aufgeben. Leichtathletik a Länderkampf Weſtdeutſchland-Hollan Deutſchland gewinnt bei den Herren mit 60:52 Punkten Die deutſche Sprinterſtaffel läuft abermals Weltrekord Im Leichtathletik⸗Länderkampf Weſtdeutſchland—Holland konnte der Weſten am Sonntag auf der Dortmunder Kampfbahn Rots Erde Revanche für die im Vorjahr auf holländiſchem Boden erlittene Niederlage nehmen. Die Weſtdeutſchen gewannen von 12 Wett⸗ bewerben 7 und ſiegten im Geſamiklaſſement ſichen mit—52 Punkten. Den durchweg ſchönen Kümpfen wohnten über 8000 Zuſchauer bet⸗ Ueberraſchende Leiſtungen gab es im allgemeinen nicht, dafür war aber der Durchſchnitt recht gut. Eine Ueberraſchung gab es im 100 Meter⸗ Laufen, wo Houben ſchlecht vom Start kam und von dem fungen Dortmunder Jonath in Bruſtweite geſchlagen wurde. Im Probe⸗ laufen der Olympiſchen Sprinterſtaffel ſtellte die deutſche Mannſchaft (Corts, Dr. Wichmann, Houben, Körnig! im Kampf gegen eine weſt⸗ deutſche Verbanbsmannſchaft(Jonath, Schüller, Möller, Treibholz) wieder einmal die Weltrekordzeit von 40,8 Sek, auf. Bei den Frauen ſiegt Holland— Neuer Kugelſtoßweltrekord von 5 a Frl. Heublein Zum erſten Male trafen ſich am Sonntag in Lenney auch die Frauen von Weſtdeutſchland und Holland im Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf. Hier konnten die Holländerinnen einen eigentlichen Ueber⸗ raſchungsſieg von 50:40 Punkten davontragen, da in der erſatzgeſchwäch⸗ ten weſtdeutſchen Vertretung einige Kräfte verſagten. Das Ereignis des Tages war hier der neue Weltrekord im Kugelſtoßen von Fräulein Heubklein⸗Elberfeld mit 11,845 Meter. Die Rheinländerin über⸗ bot damit die erſt kürzlich von Fräulein Lange⸗Charlottenburg mit 11,51 Meter aufgeſtellte Weltrekordleiſtung erheblich. Die übrigen Er⸗ gebniſſe dieſes Länderkampfes waren nicht beſonders erwähnenswert. Die Leichtathletikmeiſterſchaften der badiſchen Polizei In Freiburg kamen am Sonntag die aut organiſterten und glatt abgewickelten Leichtathletikmeiſterſchaften der badiſchen Poli⸗ zei zur Durchführung. Die meiſten Erfolge erzielten die Tarls⸗ ruher und die Heidelberger Poliziſten. 8 0 Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Tröller⸗Waldshut 11,6; 200 Meter: 1. Gundacker⸗ Karlsruhe 24,3.— 400 Meter: 1. Etter⸗Karlsruhe 53.— 800 Meter; 1, Falk⸗Karlsruhe:09, 1.— 1500 Meter: 1 Klar⸗Karlsruhe:32.. 10 0% Meter: 1. Illg⸗Karlsruhe 385:86,3.— 4 mal 100 Meter: 1. Karlsruhe 45,8, 2. Hefdelberg 46,3, 3. Freiburg.— 5 mal 100 Meter Dienſigradſtaffet: 1. Heidelberg 88,1.— Hochſprung: Klar⸗Karlsruhe 1,65.— Stabhoch: 1. Jung⸗Kartsruhe 3,10.— Diskus: 1. Ludwig⸗ Heidelberg 32,48.— Kugelſtoßen: 1. Hammevich⸗Karlsruhe 11,92. Neuer Weltrekord im Weitſprung für Frauen Wie aus Tokio gemeldet wird, erzielte dort die bekannte japaniſche Athletin Hitomi mit 5,98 Meter einen neuen Weltrekord im Weit⸗ ſprung für Frauen. Der bisherige Weltrekord wurde mit 5,50 Meter von der gleichen Sportlady gehalten, jedoch erzielte inzwiſchen Fräulein Gladitſch⸗Deutſchland mit 5,62 Meter bereits eine beſſere Leiſtung. Tenni d Londoner Tennismeiſterſchaften Die Tennismeiſterſchaften von London ſind in den Einzelſpielen ſoweit gediehen, daß bei den Herren ſchon die„letzten Vier“ in Hoopman⸗Auſtralien, Tilden⸗Amerika, Hunter⸗Amerika, Coen⸗Amerika feſtſtehen. Wilbur Cpen überrannte den gewiß nicht ſchkechten Argentinier Boyd 618,:9, Tilden fertigte Crawford 614,:0 ab, Hoopmon ſchlug den Inder Sleem:4,:6 und Hunter ſiegte über den Auſtralier Moreg 36, 14:12, 62. Auch bei den Damen ſind die Teilnehmerinnen an der Vorſchlußrunde in Mme, Nicopulos⸗Cor⸗ toſtavlos, Miß Ridley, Frau v. Reenicek und Frl. Kas meyer ermittelt. Irma Kallmeyer ſiegte:6, 670,:4 über Mrs. Thomas, Frau von Reenizek fertigte Miß Faſer 612,:1 ab. Die Doppelſplele ſind noch etwas zurück. Im Damenvierer ſind Frl. Außem⸗Miß Ridley, Frau von Recnizek⸗Frl. Kallmeyer, im Ge⸗ gruppe aus 6 Mann, aus der im Enbſpurt Piemonteſi auf Mifarad n 6,89 vor van Hevel⸗Belgien als Sieger hervorging. Bel den 5 egte Doſt⸗Lelpzig in 8788,20. 8 über den kampfſtarken Mainbezirk anreihen. Wenn auch das Er⸗ gebnis nicht ſo hoch ausgefallen iſt wie gegen Pfalz—Soar, ſo muß miſchten Doppel Fräulein Außem⸗Cvden, Frau v. Reenier⸗Porman Brookes und Frl. Roſt⸗Rahe noch im Wettbewerb. 2. A ren D De S eee e o 8 ASG og A *. Ssang 0 0 K * . Seite war Faro bereits geſchlagen, Farinelli lag auf dem 3. Platz, Sfralde bog in Führung vor Aditja in die Gerade, das Feld war bau⸗Peterſen gewannen das Doppel 715, 612,:2 gegen Schetelig⸗ Eeinzelſpielen bereits die öͤritte Runde erreicht. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite Nr. 289 Sklareks Lupus mit Haynes gewinnt das„Blaue Band“ Eine Beſtätigung Farn— Ein Sieg der Taktik . Die 60. Austragung der wertvollſten und klaſſiſchſten deutſchen Zuchtprütfung, das„Deutſche Derbu“ fand am Sonntag auf dem Horner Moor einen würdigen Rahmen. Während im letzten Jahre das Derby völlig verregnete und mit einem Mißton ausklang gab es diesmal ein für Hamburger Verhältniſſe ungewohntes wunder⸗ volles Sommerwetter und ein entſprechend glanzvolles Bild. Das Geläuf war in beſter Verfaſſung, die Tribünen waren voll beſetzt und man ſah viele Fremde ſowohl aus dem Reich wie auch aus dem Ausland. Allerdings gab es in der Abwicklung der Rennen Ver⸗ zögerungen, weil die Zufahrtsſtraßen infolge des rieſigen Verkehrs verſtppft waren; ſo daß Verkehrsſtockungen eintraten. Die Stimmung beim Publikum war die denkbar beſte, der Sonnenſchein ſchuf keine drückende Hitze, da ein Wind die Temperatur milderte. Die Vorbe⸗ dingungen zu einem glänzenden Verlauf der großen Dreijährigen Prüfung waren alſo gegeben und die Erwartungen wurden dann auch vollauf gerechtfertigt. In den beiden einleitenden Rennen kam der Stall M. J. Oppenheimer durch Selecta und Serapis zu zwe! Erfolgen. Serapis gewann das zweite Hauptereignis des Tages das„Renard⸗Rennen“ über 2800 Meter in ſehr leichter Weiſe gegen 3 weitere Teilnehmer. Im 3. Rennen gab es ebenfalls einen leichten Sieg und zwar von dem Außenſeiter Frithjof 2, der in der Geraden die meiſten Reſerven hatte. Die Stimmung erreichte bald ihren Höhepunkt, als dann nach einer längeren Pauſe 15 Derby⸗Pferde am Start Aufſtellung nahmen. 5 Der Verlauf des„Deutſchen Derbys“ Die Reihenfolge am Start war: Farinelli(H. Blume); Heluan (Böhlke); Gawan(W. Hauſer); Anton(F. Williams); Askari(L. Varga); Audax(O. Schmidt); Silo(B. Bleuler); Faro(W. Tar⸗ ras); Lupus(E. Haynes); Skalde(Huguenin); Stolzer Kämpfer (Pretzner); Ppur le merite(P. Ludwig); Aditja(G. Janek); Farn (E. Grabſch Normanne(K. Narr). 5 Der Start wurde durch die Nervoſität der Reiter und Pferde ſehr verzögert. Beſonders Gawan kat ſich hier hervor, der einmal wegbrach, vier⸗ mal zerriß das Band, ehe das Feld geſchloſſen ablaufen konnte. Die Fahrt war ziemlich langſam, das Rudel ſah Farinelli vor Aditja, Skalde, Pour le merite an der Spitze. Dahinter lagen Farn, Ga⸗ wan, Audax. Im kleinen Bogen ſtieß Skalde vor und hatte die Spitze auch auf der Gegenſeite vor Faro, Farinelli, Aditja, Askari, Pour le merite und Lupus. Otto Schmidt ſaß mit Audax feſt und kam nicht durch. Lupus, der ruhig im Gange war, wurde überlegen geführt. Skalde führte noch immer vor Aditja. Auf der Horner dicht zuſammen. Silo und Lupus rückten jetzt auf, innen ſtieß Nor⸗ manne vor. Haynes auf Lupus ſpielte nun den Speed des Hengſtes f Vorſchlußrennen in London Die Londoner Tennismeiſterſchaften ſtehen vor ihrem Abſchluß. Das Herreneinzel wird zu einer amerikaniſchen Angelegen⸗ heit, da Tilden und Hunter ſich für das Endſpiel qualifizierten. Tilden ſchlug den fungen Coen 612,:2, während Hunter den Auſtra⸗ lier Hoopman 614, 715 aus dem Rennen warf. Tilden⸗Hunter kamen auch im Doppel bereits in die Schlußrunde, da ſte Lacoſte⸗Cochet :1,:4 abfertigten. Lacoſte bot hier im Doppel eine ſehr mäßige Vorſtellung. Im Mixed ſtehen Frl. Außem⸗Coen im Final, nachdem ſie Miß Mariett⸗Boyd 79,:8, 614 das Nachſehen gaben. Dieſe wiederum hatten vorher Frl. Roſt⸗Rahe 624,:2 ausgeſchaltet. Im Damendoppel ſind die deutſchen Damen bereits alle ausgeſchie⸗ den. Frl. Außem⸗Miß Ridley verloren 316,:9 gegen Miß Bennett⸗ Miß Harvey und Frau von Reenizek⸗Frl.⸗ Kallmeyer ſchlugen zwar die Engländerinnen Corthauld⸗Prag:6,:8,:2, um dann aber gegen Mrs. Thomas⸗Miß Clarke zu erliegen.. Frl. Auſſem⸗Cven ſiegen im gemiſchten Doppel Befriedigend war bei dem Abſchluß der Londoner Tennismeiſter⸗ ſchaften das Abſchneiden der deutſchen Damen, von denen Frl. Auſſem, die im Einzel nicht geſpielt hatte, ſogar einen Sieg im gemiſchten Doppel mit dem Amerikaner Cven erringen konnte. Sie gewannen das Endſpiel gegen Frau von Reeniceck⸗Norman Brookes mit 614, 876. a Dieutſche Hochſchul⸗Tennismeiſterſchaften Am Freitag wurden in München bei wundervollem Wetter die deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Tennis fortgeſetzt. Die Münchener Hoſchulmeiſterſchaft wurde noch zu Ende geführt, Roder⸗ * Oſtermeier. Bei den Kämpfen um den deutſchen Titel wurde in den . N 15 Die Ergebniſſe:. 5 Einzel: Heitmaun⸗Könn— Roderwald⸗München ohne Spiel; Wenner⸗Gisßen— Scholz⸗München 678, 719, 775; Schweiß⸗München — v. Ungern⸗Köln:0, 610; Kraft⸗Darmſtadt e e :2, 618, 6g; Paas⸗Köln— Deutler⸗Darmſtadt:7,:3, 6274; Beck⸗ Gießen— Macorra⸗München:0, 610; Schetelig⸗München— Schu⸗ bert⸗Würzburg:2, 476, 673; Abroham⸗Köln— Huth⸗München 622, 61 Dippmann⸗Hannoper— Siegel⸗ Heidelberg:2,:5; Acker⸗Köln — Heuer⸗Boun 614,:2; Heitmann⸗Köln— Seriba⸗München:2, 60 Schmeiß München— Wenner⸗Gießen 614, 614; Kraft⸗Darmſtadt — Paas⸗Käln 64, 614; Remmert⸗Berlin— Beck⸗Gießen:0, 612: Duckerhoff⸗München— Kehring⸗Würzburg:4,:3; Rütten⸗Bonn — Kircher⸗Heidelberg:4, 611; Kuhlmann⸗Berlin— Hecker 6278, 84; Baer⸗ München— Rückert⸗Kiel 61:2, 816;; Huth⸗München Dipp⸗ me n Hann 68, 62. 8 Doppel: Heitmann⸗Paos— Godſchewski⸗Rückert 68,:0; Baer⸗ Schweyer— Mannheim. Ungern:2,:1; Schetelig⸗Scholz— Meh⸗ g⸗Schubert:6, 678. Vor den Entſcheidungen. Dis Deutſchen Hochſchul⸗Tennismeiſterſchaften in München konnten an Samstag bei gutem Wetter ſo weit gefördert werden, daß die I iehmer an der Vorſchlutzrunde ſchon feſtſtehen. Im Einzel ſind et Köln, Heitmann⸗Köln, Remmert⸗Berlin und Kuhlmann⸗Ber⸗ lin die letzten Vier, im Doppel ſtehen Kuhlmann—Tübben ſogar chen im Endspiel gegen den Sieger des Treffens Schetelig— Scholz Siegel-Lengmann. Bei den Damen fiel die Entſcheidung bones zugunſten der einzigen auswärtigen Teilnehmerin Frl. Nat⸗ ter⸗Junsbruck, die im Endſpiel 610,:4 über Frl. Pfenninger⸗ München ſiegte. Frau Mieth⸗Berlin erkrankte gleich nach ihrem Eintreffen an Grippe.: 0 5 Die Ergebniſſe: 8 Einzel: Remmert Berlin— eibben⸗Berlin:4.:2; Schweyer⸗ München— Godſchewſki⸗Kiel:4,:8: Kuhlmann⸗Berlin— Baer⸗ München 678, 476, 673; Heitmann⸗Köln— Schweiß⸗München 614, 62 Kraft⸗Darmſtadt— Offeney⸗München 126,:0,:2; Acker⸗Köln Oſtermeier⸗München 678,:1; Huth⸗München— Dippmann⸗Han⸗ nover:3,:1; Acker— Huth 613,:3; Heitmann— Kraft 725.:10, „— Schweyer:2,:2; Kuhlmann— Rütten⸗Bonn :1, 62. Doppel: Kuhlmann⸗Tübben— Heitmann⸗Paas 719.:9, 610; Huth⸗Schweiß— Hencke⸗Kirchner:4,:6, 678; Schetelia⸗Scholz— Schweyer⸗Baer:2. 11g, 613; Siegel⸗Lengmann— Heuer⸗Rütten 618, 816; Kuhlmann⸗Tübben— Huth⸗Schweiß:2,:4. 5 Marfenburger Dreiecksrennen nchen auf BMW. fährt die ſchnellſte Zeit des Tages muitzer Molorradklub veranſtaltete Marienburger as den 4. Lauf zur Deutſchen Kraftrad⸗Meiſter⸗ Das Drulſche Derby 1928 des Union⸗Rennens— Normanne Zweiter vor n tes. Ferner lief: Vezua. Tot. 65:10, Pl. 24, 15:10. aus und ſchaffte ſich in Front, während Normanne auf den zweiten Platz rückte und dicht hinter Lupus blieb, auch Farn war hier gut im Rennen, er hielt den dritten Platz. In dieſer Reihenfolge wurde das Ziel erreicht. Lupus ſiegte mit einer halben Länge vor Normanne, dem fünf Viertel⸗Längen zurück Farm folgte. Eine weitere Länge dahinter kam Skalde, der eine ganz gute Haltung be⸗ wahrt hatte durchs Ziel. Farinelli, dem die Strecke zu lang war blieb fünf Viertel⸗Längen dahinter, noch vor Audax, der nicht recht ins Rennen gekommen war. Aditja war in der Geraden abgefallen. Der Sieg von Lupus war eine glänzende Leiſtung ſeines Reiters Haynes, ber ihn auf Warten geritten hatte und auf den letzten 250 Meter die geſchonten Kräfte des Hengſtes ausſpielte. Normanne bot eine eindrucksvolle Leiſtung, die man nicht erwartet hatte. Die Zeit des Siegers von 284,2 Minuten für die 2400 Meter war ganz ausgezeichnet, allerdings war auch das Geläuf in glänzender Ver⸗ faſſung. Der Sieger wurde von den Zuſchauern ſtark gefeiert. Der Ausgang des Derbys beſtätigt die Auffaſſung, daß der Sieg vo Lupus im„Union⸗Rennen“ zu Hoppegarten keine Ueberraſchung ſondern verdient war, mit ihm, gewann das beſte Pferd im Felde. Haynes feierte damit ſeinen 2. Derby⸗Sieg, da er bereits 1925 mit Roland Sieger war. Die Beſitzer von Lupus, die Gebrüder Sklarek erhielten durch dieſen erſten Derbyſieg eine verdiente Belohnun für ihre nützliche Aufbauarbeit an der deutſchen Vollblutzucht. a Die Ergebniſſe: 1. Hammer⸗Rennen. 3800 l, 1400 Meter: 1. M. J. Oppenhei⸗ mers Selecta(Narr); 2. Goldwächter; 3. Lorbeerkranz. Ferner liefen: Polikelt, Hector, Pagode, Offenſive. Tot: 177:10. Pl. 33, 16, 25:10. 2. Renard⸗Rennen: 15 000. 2800 Meter. 1. M. J. Oppenhei⸗ heimers Serapis(Grabſch); 2. Impreſſtoniſt; 3. Freiweg 2. Ferner liefen: Lampos. Tot: 39:10, Pl. 19, 17:10. 3. Jenfelder⸗Ausgleich. 5000 J. 1600 Meter: 1. Schonemanns Frithjof 2(Sajdik); 2. Steineibe 2. totes Rennen Cap der Hoff⸗ nung. Ferner liefen: Modewelt, Burgwart, Aſſuan, Groſa, Carol, Waldrada, Herzog Chriſtoph, Sea Lord, Traben, Arndt. Tot: 134:10, Pl. 389, 52, 17:10. a ö 4. Deutſches Derby. Für Dreijährige. 100 000 /. 2400 Meter: 1. L. u. W. Sklareks Lupus(Haynes); 2. M. J. Oppenheimers Nor⸗ manne(K. Narr): 3. Haniels Farn(E. Grabſch). Ferner liefen: Askarie, Skalde, Silo, Gawan, Pour le merite, Heluan, Stolzer Kämpfer, Anton, Aubax, Farinelli, Faro, Aditja. Tot: 32:10. Pl. 14, 29, 19:10. 5 5 5. Borgfelder⸗Rennen. 3800&. 1000 Meter: 1. Heyes u. Rode⸗ walds Feuerländer(Petzelt); 2. Qufſiſana; 3. Schlagbaum. Ferner tefen: Lärche, Holdrio. Tot: 129:10, Pl. 36, 15:10. 5 1 30 Gorner Ausgleſch. 11000 4. 2100 Meter: 1. Weils Lieder⸗ kranz(Tarras); 2. Moloch; 3. Geranium. Ferner liefen: Patrizier, Adiantum, Irländer, Tintoretto, Williger, Sandoval. Tot: 46:10. Pl. 19, 21, 17:10. N 7. Marienthaler⸗Rennen. 5000 4. 1800 Meter: 1. v. Oppenheims Mah Jong(Varga); 2. Edler von Lorch; 3. Marcheſa.(3 Pferde liefen). Tot: 12:10. 5 Pferdeſport Düſſeldorf(24. Juni) 1. Preis von Haus Roland Für Zwei. 3000. 1000 Meter. 1. Gebr. Röslers Trappiſt(Tauſz), 2. Kalif, 3. Andreas Hofer. Ferner liefen: Taucher, Grant Gazelle, Pinelle. Tot. 18:10, Pl. 12, 15:10. 2. Rheinbahn⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ausgleich 3. Ehrpr. und 3000. 3700 Meter. 1. R. Simons Seefahrer(v. Horn), 2. Leibfuchs, 3. Hans Gerd. Ferner liefen: Herzkönig, Lord Clif⸗ den, Mercator. Tot. 46:10, Pl. 21, 26:10. i 3. Preis vom Wildpark. Für Dreijährige. 3000 J. 1400 Meter. 1. H. Hauſens Nix(Conrad), 2. Julfeſt, 3. Trutzfeſte. Ferner.: Hannerich. Panzer, Diadem, Bergün, Opalka. Tot. 38:10, Pl. 19, 152, 3510. f 5 f 5 4. Freiherr von Rheinbaben⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. Herren⸗ reiten. Ausgleich 2. Ehrpr. und 4500. 3000 Meter. 1. A. Baers Contrahent(Schnitzer), 2. Fenelon, 3. Mildred. Ferner liefen: Mozart, Szekely, Heidi, Hungaria, Hirmondo. Tot, 32:10, Pl. 28, 17, 82:10. 5. Großes Düſſeldorfer Jagdrennen. Ehrpr. und 9000. 4000 Meter. 1. J. Löwenbergs Steinadler(Maeßig), 2. Lavaletta, 3. Prinz. Ferner liefen: Tartarie, Brigant, Le Gerfaut, Schwert⸗ lilte, Die Zuverſicht, Borby. Tot. 80:10, Pl. 25, 18, 27:10. 6. Preis vom Aaper Wald. Herrenxeiten. Ausgleich 8. Ehrpr. und 3000. 2200 Meter. 1. Frau J. Burkans Eſens(de Voß), 2. Nimrod, 3. Romney. Ferner liefen: Notaſcha, Moſelkern, Sergey, Prophet, Mauerbreſche, Tremonia. Tot. 70:10, Pl. 28, 87, 40:10. 7. Hürdeurennen der Dreffährigen 3000. 2400 Meter. 1. A. Morawez Apache(Stolpe), 2. Hofgräfin, 3. Conti. Ferner liefen: Eſeline, Neidlos, Prinz Eugen, Toscana, Trumbe, Charly, Elek⸗ triker, Maharadſcha. Tot. 47:10, Pl. 20, 88, 48:10. 5 ** Leipzig 1. Preis von der Lauer. Ehrpr. und 2890 4. 2000 Meter. 1. R. Dierig. Hartſchier(M. Schmidt) 2. Tarnſchild, 3. Faulpelz. Ferner liefen: Eichkatze, Sag mal. Tot. 11:10, Pl. 11, 16710. 2. Kettenſteg⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 3000 J. 1800 Meter. 1. A. Hebers Vela(M. Schmid), 2. Stalliebling, Tarnhelm. Ferner.: La Piave, Piaski, Grinzinger, Orthos, Dede, Lindenblüte, Klim⸗ bim. Quilon, Hortari, Ferner. Tot. 92:10, Pl. 33, 28, 128:10. 3. Parthe⸗Hürdenrennen Für Dreijährige. 2800 I. 2400 Meter. 1. E. von Bennigſens Rubico(Bismark), 2. Troulich, 3. Rhein⸗ ſonne. Ferner liefen: Verſuch, Herkus Monte, Mariza grovna, Vincula, Moſellaner, Thermidor. Tot. 15:10, Pl. 18, 17, 19710. 4. Harth⸗Ausgleich. Ausgleich 2. Ehrpr. und 3800. 1400 Meter. 4. G. Hackebeils Pringeß Ronald(Murphy), 2. Zigeunerin, 3. Schneeberg. Ferner liefen: Oberon 2, Mariza, Reichskrone, Fonta, Fechter, Deutſcher Michel, Ledon. Tot. 46:10, Pl. 17, 17, 21:10. 3. Probſtdeubener Jagdrennen. Ausgleich 2. 3800 J. 4000 Meter. 1. R. Saurs Kom e Jochmann 2. Eulalia, 3. Credultte. Ferner liefen: Battle Cruiſer, Fata Morgana, Pimoulouche, Le Challenge, Eſto, Monte Godello. Tot. 69:10, Pl. 15, 12, 19:10. waren Wettbewerbe, die zur Die A. O. A. C. Reichs und Alpenfahrt Ihr Ergebnis bis zum Ruhetag 5 1570 Kilometer haben 34 von den 39 am Montag in Wernigerobe geſtarteten Reichs⸗ und Alpenfahrern bisher zurückgelegt, und 24 da⸗ von ſind ſtrafpunktfrei. Nur ein einziger Teilnehmer hat Strecken⸗ ſtrafpunkte wegen nicht rechtzeitiger Ankunft am Ziel erhalten, die anderen 9 Teilnehmer haben ihre Strafpunkte am Start nicht recht⸗ zeitigem Ingangſetzens der Maſchine oder Stehenbleibens auf dem Parkplatz zuzuſchreiben. Das iſt bei Tagesetappenlängen von durch⸗ ſchnittlich 525 Km. täglich ein vorzügriches Ergebnik. Die feſtgeſetzten Durchſchnittsgeſchwindigkeiten betrugen je nach der Stärke der Wagen 40 bis 48 Km. je Stunde. Selbſt auf den Etappen im ſächſiſchen Berg⸗ land und durch das Fichtelgebirge, den Bayriſchen Wald und durch bie Alpen ab Salzburg bis Iſchl ſind aber Durchſchnittsgeſchwindigkeiten non 60 Km. und darüber erzielt worden, und trotz alledem ſind bisher nur 2 Fahrzeuge infolge Pannen ausgeſchieden. Dieſe Tatſachenfeſt⸗ ſtellung iſt ein Beweis für den Hochſtand der Automobiltechnik, wie er ſo eindrucksvoll noch bei keiner Fahrt erbracht worden iſt! Und wet⸗ ter: die Geſamtzahl der Reifenpannen, ſei es durch Nagelſchäden oder anderes, dürfte bisher auch 30 nicht überſchritten haben. Wenn man bedenkt, daß 45 Wagen, die Fahrtleitungs⸗ und Preſſewagen ein⸗ geſchloſſen, bisher insgeſamt 71 000 Km. zurückgelegt haben, ſo iſt dies Ergebnis Beweis dafür, daß auch das Reifenmaterial ſich ganz hervor⸗ ragend verbeſſert hat. 95 Prozent aller teilnehmenden Fahrzeuge ſind mit deutſchen Reifen bereift, ſodaß dieſe Feſtſtellung zugleich freudige Anerkennung für die Güte deutſchen Reifenmaterials bedeuten darf. 5 Fabrikteams ſind gemeldet: nämlich zwei Dixi Teams, ein Wan⸗ derer, ein Simſon⸗Supra und ein Brennabor⸗Team. Das Team der 9 PS Dixi⸗Wagen iſt geſprengt. Das Brennabor⸗Team, das Wan⸗ derer⸗Team, das Simſon⸗Supra⸗Team und das Team der kleinen 3 PS Dixi⸗Wagen ſind dagegen noch ſtrafpunktfrei. Auch hier darf fret herausgeſagt werden: welch' wunderbare techniſche Vervollkommnung, welch vorzüglicher Beweis abſoluter Fahrfähigkeit! Noch vor 2 Jah⸗ ren wären ſolche Regelmäßigkeitsbeweiſe bei den heute geſtellten An⸗ forderungen nicht möglich geweſen. Die Autotechnik iſt eben unendlich vorangegangen. 5 Von neueren Typen mag zunächſt das famoſe Durchhalten der kleinen Dixi⸗Wagen mit 748 cem. Motor anerkannt ſein. Der kleine greiche Teilnahme an Wettbewerben mit Dixi iſt durch ſeine erfol einem Schlage populär geworden, und hätte es noch eines Bewetſes für den Reklamewert ſportlicher Prüfungsfahrten bedurft.. Dix! hat ihn erbracht. Auch die Wanderer⸗Wagen halten ſich hervorragend 5 und haben bisher ihr Penſum ſpielend bewältigt. Polizeihauptmann Sander(Berlin) fährt den einzigen mitkonkurrierenden 8/38 PS Mer⸗ cedes⸗Benz. Er hatte urſprünglich auf Dixi gemeldet, dann aber den 2 Liter Mercedes⸗Benz gewählt. Er war dieſen Mercedes⸗Benz⸗Typ noch nie gefahren; daß er nicht nur ſtrafpunktfrei über die ganze bis⸗ her zurückgelegte 1570 Km. Strecke kam, ſondern in der Lage iſt, die vorgeſchriehenen Durchſchnittsgeſchwindigkeiten jederzeit weitaus zu unterbieten, beweiſt, daß auch ein auf ſolch' tadelloſem Wagen nicht eingefahrenen Fahrer ſpielend durchhalten und lange, ſehr ſchwere Strecken pannenlos bewältigen kann. Regierungsrat Schumann fährt den neuen 14½0 PS NAG⸗Protos, der im Erzgebirge und im Fichtel⸗ gebirge und im ſchleſiſchen Bergland wiederholt Gelegenheit hatte zu beweiſen, wie hervorragender Bergſteiger und Zuverläſſigkeitsfahrer dieſer neue NAG⸗Protos iſt. Sehr ſchnell, beſonders in den Bergen, ſind auch die beiden 23 Steuer PS Studebaker, die zweiſitzig karoſſiert, den Vorteil großer Leichtigkeit haben. Der als Preſſewagen mitfah⸗ rende Maybach iſt einer der neuen Maybach wit dem hervorragenden Schnellgang⸗Getriebe, das dem Wagen bewundernswerte Reiſe⸗ geſchwindigkeit verleiht. 5 Wenn heute ſchon von Entſcheidungen und techniſchen Ergebniſſen geſprochen werden kann, ſo iſt die für die Endwertung mit entſchei⸗ dende Wertung der Startfähigkeit ſtark in Erſcheinung getreten. Es mag dahin geſtellt bleiben, ob dieſe Startfähigkeit nicht zu hoch bewer⸗ 5 tet worden iſt— immerhin iſt es intereſſant, daß es Fabrikate gibt, deren Motoren trotz kalter Nächte auf freiem Parkplatz ſofort anſprin⸗ gen, während andere Fabrikate beim Anſpringen Schwierigkeiten haben. 5 f Sodann die teilnehmenden Damen! Von dieſen 6 Teilnehmerin ſind 4 bisher abſolut ſtrafpunktfrei, und die anderen beiden haben nu Strafpunkte erhalten, weil beim Start die Motoren nicht rechtzeitig anſprangen. Dieſe Regelmäßigkeit der Reichs⸗Alpenfahrerinnen be⸗ weiſt nicht nur ſportlichen Schneid, ſondern bewekſt wieder einmal d Tatſache, wie ausgezeichnet auch Damen am Steuer lange, ſchwere Fernfahrten durchhalten können. N Organiſatoriſch hat bisher alles ſo geklappt, wie man es vom A. D. A. C. gewöhnt iſt. Die Anteilnahme für die Fahrt iſt allerorts gleichgroß, und in Schleſien war der Empfang ebenſo herzlich, wie in Sachſen, wie bei der Fahrt quer durch Bayern und beſonders auch im Salzkammergut, in Iſchl. Hier gabs am Empfangsabend der Reichs⸗ alpenſaßrer Reden, aus denen herzerfriſchend deutſcher Wille zu groß⸗ deutſchem Einheitsſtaat ſprach. 8 Die ſchwerſte Etappe: 600 Km. über 8 Alpenpäſſe! Hoch klingt in den Kraftfahrerkreiſen der ganzen Welt das Lied der großen, der unvergeßlichen Alpenfahrten der Vorkriegszeit. Das Hochzüchtung der Kraftfahrzeuge unend⸗ lich viel beigetragen haben. Damals gab es Tagesetappen bis zu 300 Km. Länge. Heute nun ſchickte der A. D. A. C. ſeine Getreuen über mehr Alpenpäſſe, als einſt die ganze Vorkriegsalpenfahrt aufwie und über 600 Km. Tagesſtrecke. Nur wer die Alpen, dis Hohen Tauern die Dolomitenſtraßen, die Bergſtraßen des Salzkammerguts kenn wird ermeſſen können, was heute verlangt und geleiſtet wurde. Es waren in der Tat Großleiſtun pitzenleiſtungen ſportlicher und * Bei Tagesanbruch wurde in gefürchtete Pötſchenhöhe mit ihre Dann würde die italieniſche Grenze paſſtert. Mit das Schwerſte aber ware die Dolomitenpaß⸗Straßen, ſchmal, ſteil und kurvenreich. Es ging über den Falzarego⸗Paß und über den Karer⸗Ppaß. Bozen wurd paſſiert und Tagesziel war Meran. 5 7 Herrliches Sonnenwetter begünſtigte dieſe der brachte die Trockenheit wieder eine größere Jeder Fahrer aber geſteht frei heraus: es iſt der ſchwerſte Fahrt. Lei⸗ Staubplage mit ſich. landſchaftlich ſchönſt 6. Preis vom Roſenthal. Für Zweifährige. 2800. 1000 Meter. 1. Alfons Teskes Ina(M. Schmidt), 2. Delifee, 3. Senta.(Drei liefen.) Tot. 15:10. 3 5. 7. Gundorfer Jagdreunen. 2800 4. 3200 Meter. 1. Dr. Graf M. Lehdorff⸗Prevls Galtgarben(Schröder), 2. Der Racker, 3. Szen⸗ 5 3 Großer Preis von Paris Mit dem Grand Prix de Paris auf ber Bahn in Longchamps er⸗ reichte die franzöſiſche Galopprennſaiſon ihren Höhepunkt. Das ſtatt⸗ liche Feld von 18 Dreijährigen ſtellte ſich zu der 3000 Meter Prüfung, die ſowohl hinſichtlich ihrer Dotierung mit 600 000 Franken, als auch an Popularität ſelbſt das Derby in den Schatten ſtellt. Die Serie der Ueberraſchungen im Großen Preis erfuhr auch hier keine Unter⸗ brechung, denn der Totaltſator honorierte den Sieg von Eri de Guerre mit 12fachem Geld. Durch den Erfolg des Hengſtes, auf dem A. Eßling im Sattel ſaß, kam der Stall Oftemills zu einer Entſchädigung für den zweiten Platz von Kandar im Derby. Kandar ſollte auch hier ſtarten, wurde aber dann durch Eri de Guerre erſetzt und das mit beſtem Er⸗ folg. Der Martial III Sohn ſiegte mit 3 Längen vor dem kraſſen Außenſeiter Pinceau, dem Bubbles und 65 gleicher Höhe folgten. Eine große 1 wie auch der franzöſiſche Derbyſieger Car ſei hängern. Der Zw a G. erhielt neun Startſtrafpumkte. Slegfried Doers Wettbewerb, der je ſtattgefunden hat. pracht Schönheit. Auf den ſchwierigen Paßſtraßen gabs erne die aber wiederum harmlos verliefen. Frau Gertrud Weiß(Lag, beck) ſchied aus, weil ihr Wanderer ſich überſchlagen hatte und fahrtunfähig wurde. Die Inſaſſen blieben aber unverletzt. Die neren Wagen hatten ihre größten Schwierigkeiten au Die Straße iſt bort verheerens ſchlecht und ſteil. 5 Allüberall begrüßten die Reichsalpenfahrer eine jubelnde Be kerung, ſtanden ſalutierende Gendarmen am Wege. Bis 8 Uhr ab waren bereits 26 Fahrer in Meran eingetroffen. Der Reſt wit 10 Uhr erwartet. Die Stimmung aller Teilnehmer iſt trotz der Strapazen glänzend. P. H. Müller(Düſſeldorf) auf N. S.., Elſe Vollbrecht(Mannheim) auf Abler, Ernſt Kotte(Dresden) auf Simſon⸗Supra, Karl Rohde(Hamburg) auf Mercedes⸗Benz, b Baggeſen(Heide Holſtein) auf N. A.., Heinrich Huth(Berlin) auf Die Dolomiten in Mittſomm es waren unvergeßliche Eindrücke von überwältigend ut einige kleine Unfälle, — kl dem Tauernp 915 Fran Stoewer, erhielten je einen Strafpunkt am Start, Sander(Cha: burg) auf Mercedes⸗Benz erhielt zwet, Schumann(Berlin) auf 5 5 ae 10 Seite Nr. 289 Nachbargebiete Die falſche Krankenſchweſter Dndwigshaſen, 22. Juni. Eine unbekannte Frau er⸗ ſchien in der Tracht einer Schweſter des hieſigen Kranken⸗ bauſes in einem Wäſchegeſchäft in der Oggersbeimerſtraße und erſchwindelte ſich eine Partie Unterwäſche. Während ſie einen Teil der Wäſche ohne Bezahlung mitnahm, erklärte ſie, bie Schweſter Erna Römer im hieſigen Krankenhaus zu ſein und erſuchte die Firma, ihr ben anderen Teil ber Wäſche in bas Krankenhaus zu ſchicken. Anſchließend begab die ſich in ein Kaffee am Ludwigsplatz, beſtellte zwei Torten für das Krankenhaus, nahm noch einige Gegenſtände, ebenfalls obne Bezahlung mit und machte dort die gleichen Angaben. In beiden Fällen ſtellte ſich beim Abliefern der Waren im Kran⸗ kenhaus heraus, daß es eine Schweſter Erna Römer dort nicht gibt und die Betroffenen einer Schwindlerin in die Hände gefallen ſind. Blutiges Familienbrama in Höhfröſchen „ Pirmaſens, 22. Juni. Geſtern abend zwiſchen 8 und 9 Ußr ereignete ſich in Höhfröſchen ein folgenſchwerer Zu⸗ fammenſtoß zwiſchen den Landwirten Albert Ketten⸗ ring und ſeinem Schwager Friedrich Rothaar. Beids Parteien lebten ſeit Jahren in Unfrieden. Geſtern abend war nun die Familte Kettenring auf ihrem Dickwurzelacker Beſchüftigt. Rothaar mutmaßte, daß die gegneriſche Partet auf ſetnem Acker Dickwurzeln rupfen wollte und begab ſich, offenbar um dies zu verhindern, ebenfalls auf das Feld. Dabet gerieten bie beiden Parteien in bisher noch ungeklär⸗ ter Weiſe aneinander. Rothaar ſoll zuerſt mit der Hacke nach ſtettenring geſchlagen haben. Rothaar wurde ſo unglück⸗ lich in die Herdgegend getroffen, daß er bald darauf ſtar b. Kettenring ſelbſt wurde ſchwer verletzt. Er erhlelt Stiche in den Kopf und in die Hand, weiter einen Schlag mit der Hacke auf ben Hinterkopf. Den genauen Hergang ber Tat wird die burch die Gendarmerie eingeleitete Unterſuchung erklären. Bisher konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, ah es ſich um eine überlegte Tat handelt ober ob bie Bluttat auf einen Akt der Notwehr zurück⸗ Buführen iſt. * 21 Ludwigshafen, 28. Juni. Geſtern vormittag wurde ein 80 Jahre alter Arbeiter, der bei Kanalarbeiten in der Sternſtraße beſchäftigt iſt, bei der Arbeit durch hereinſtürgende Erdmaſſen vollſtändig verſchüttet. Er wurde ſofort von ſeinen Arbettskollegen ausgegra ben. Der Ver⸗ ſchüttete ölutete aus Mund und Naſe und wurde im Rettungs⸗ wagen ins Krankenhaus verbracht.— Geſtern e wur⸗ den beim Ausgraben eines Schachtes im Hofe des Palaſtkinos zwei noch gut erhaltene Skelette von Menuſchen gefun. den. Sie lagen in einer Tleſe von etwa drei Meter neben⸗ einander und dürften von Gefallenen der Kämpfe aus den Jahren 1849.49 herrühren. Meilage Nr. 17 Montag, 23. Jumi 19028 Partie Nr. 888 (Entscheldungspartie um die Stadtmeisterschaft von Ladwigs- bafen a, Rh., gespielt im April 1928 im Apallo-Gafe in Mannheim.) Schwarz- Hussong . Sai Les. Weiß: Fleißner J. 2— 1— 8 2. e2 e 866 Von Dr. Tartakower empiohlen und wehl die positionelle Widerlesung der„Holländischen im Anzuge“, weil die v. Aufstellung ohne Ses Schwachen aufweist. 9. 1 6.—90 —6 Es war besser den Läufer b? zu flanchettieren. 148— I. 7. dz di. Weiß fürchtet früher oder später eh und entschſießt sich um „Stonewall“, 7.-0. 18 Ki- 5 Sb da 1635 Es drohte ed und Weis muß mit dem e Bauern nehmen, was jetzt 4. LI-er 3. Le n. f8 3 83 dB 7 nicht mehr nötig ist: edâ: edé DIA; Lds: und Schwarz hat nicht das Schach auf es. 10. 855d. 11. eg el Verfrühter Befreiungsversuch, der Schwächen im Zentrum schafft. 11, ds xe. 12. Sd n. et Ste n. 44 13. Las n. e“ c n. d Droht Ses mit Bauerngewinn, aber auch—f6- bs. Beides zugleich 14. ed n. di Tab n. dd kann W. nicht hindern. TfR.-dß6 wäre ficht so gut, weil W. event. mit ig sich die f— Linie zum Angriff öfnen könnte. 18. Lei es Sd 6 19, Tat- b 16. Tal- ct Del bs In Betracht kam auch Da“ 17. Le- S6 ds! 19. Db u. 22 18. Les gi! Dbs n. bà 20. Ibi n. b7 e Schützt den 8 Bauer und hilft den Punkt di zu flxieten, der dann mit 8. angegtiffen werden soll. 31. 82—32 Daz—as 26. Db ds Dbs- a5 22. Ib) bs Td8 ds Auch as usw. war ein guter Plan. 28. Ddi—b1 Tig— dB 27. Tdi—et Sds— e 24. III— dt 1—b6 28. Ddꝭs 041 Se7—13 25. Tb n. b Da- bG 29. Tei-d Das—a3 Schw. Daut auf die Zeitnot des Gegners und wählt nicht das Korrekte as nebst Dbs, welches die weiße Dame von ihrem beherrschenden Feld vertreibt. Dagegen ist die interessante Abwicklung Ldé: l, Ldé; Sds:, Ida: Dai., Tdi Tdi, Lad: Ddt 4, Kfz Dal! sofort zum Gewinn Fhrand. Auch das Abspiel Ldâi, Led, Lal Tds + Dds, Lis: gt KI: Ddi, Kfz Ddz 4 führt zum selben Ergebnis. 30. Tdi ds S5 de 38. Ida bs Dbö- a8 81. Dec Das 36 34. Tb.-es Das-a! Verhindert ds(Deca) 83. Dez d Dal as 32. LI— g Das bs! 36. Ddà 2 Sds p51 Das von Zeitnot umrahmte Geplänkel endet mit dem Gewinn eines zweiten Bauern. 37. Tes-es 38. Lai n. d L/ n da Id n. da 89. Dez-b Zukuterletst noch ein Versehen, Weis wollte Tdi 93 provorieren, vo- nach LI TfI. Kg wegen der Mattdrogung au der 8. Reihe den Turm, aber nicht die Parüegewänne. Schw. gibt aber das andere Schach 39. Dab— ei. nebst Matt im nächsten Zuge. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 142 (Gespielt bel der Simultanvorstellung Retis in Mannheim am 14. April 1928) Weiß: Richard Reti Schwarz: Otto Binkert 1. e201 es 9. LI—0 . 88115 S888—16 10. Las xe Dds xe J. di d 476 11.—0 e7 4. Sbi-es Leg 12. Tdi Sd bs 5. daes LeI x Sia 18. Led ba 8 6. Das x13 de ces 4. 111 d ch 795 2 LIS—e7 15. Sc— e Ses ba 9. Tat- d S16—d7) 16. a2 b Tas- ds 1. Binkert verteidigt sich mit großer Umsicht gegen die Angriffsversuche des Großmeisters und vermeidet es ge- schiekt, sich auch nur die geringste Blöße zu geben.— Hier kam 8d5̃ in Betracht, um den Druck aufrecht zu er- halten.— 3. Angesichts des unvermeidlichen Figurenaus- tausches und mif Rücksicht auf die Ausgeglichenheit der Stellung erklärt sich der Großmeister mit Remis ein- verstanden. Aus dem Schachleben * Schachpartien mit lebenden Figuren. Am 9. Juni sollen auf dem Platze des Trabrennvereines in Wien drei Schach- partien mit lebenden Figuren in entsprechenden Kostümen— von namhaften Schachmeistern geleitet— vorgeführt werden. In einer dieser Partien sollen als Darsteller Reiter hoch zu Roh auftreten, Ein internationales Meisterturnier ist vom 5. bis 14. August in Brünn, der Hauptstadt Mährens, angekündigt. Schachliteratur — Wiener Schach-Zeitung. Die Nummer 7/8(April) end hält eine Uebersicht über das 12. Trebitsch-Gedenkturnier des Wiener Schachklubs, wo Grünfeld und Tacacz mit je 6% Punkten den ersten Preis erlangten; dam das Partien- materſal aus dem Städte- Wettkampf Wien München; einen Ueberblick über das ungarische Schachleben aus der Feder von Frans Chalupetzky; verschiedene Sensationspartien aus dem Berliner Turnier, auherdem Wertvolles Materlal vom e Schachleben und aus dem Dr. Körner-Meister- turnier usw. Autoreifen-Erneuerung 10000 Klomeier schriffliche Garanſie Vertreter und Annahmestellen gesucht. 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Demgemäß gilt die wagen Geschäfts- ulaffung von N. 2418 123.— Ablöſungs⸗ Verlegung anteihen der Stadt Manußeim nebſt Aus⸗ N loſungsſcheinen zum Handel an der hieſigen Schlaf- Börfe als erfolgt. Im übrigen wird auf die S f— 3 über die Zulaſſung der An⸗ Spelse⸗ leihe zum erlkner und Frankfurter Börſen⸗ Herren- 85 handel im Deutſchen eichsanzeiger vom 5 2 9. Mat 58. Js, verwleſen. 10 Küchen Mann zem, im Vieren 5 i i Der Oberbürgermeiſter. 21¹ 8 8 5 2 Bal arbeiten. aren Preise, Verge ung von allarheiten. auch Teilzahlung, Qualitätsware Die Sanatorium Speherershof G. m. b. H. Heidelberg beabſichtigt, das Sanatorium durch einen Anbau zu erweitern. 7886 Dor Erweiterungsbau ſoll pauſchal⸗ſchlüſſel⸗ fertig in öffentlicher Submiſſton vergeben werden. Die Unterlagen für die Vergebung liegen beim Städt. Bochbauamt Helbelberg, Zimmer, auf und werden Aber Erſtattung Der Sechſtkoſten an die Bewerber abgegeben. Die Angevote müſſen verſchloſſen mit der Aufſchrift:„Angebot für den Exweiterungs⸗ bau des Sanatorinms Speyerershof“ verſehen am Mittwoch, den 18. Juli 1928, vormittags 11 Uhr auf Zimmer 32 bei der unterzeichneten Stolle N werden. Verſpätet einge⸗ kauſene Ungebole finden keine Berückſichti⸗ gung. Zuſchlagsfeiſt 14 Tage. Städt. Hochbanamt Heidelberg, Hauptſtr. 206(Prinz Carl). Rötter 4 Todesanzeige Otngſt klagen Käfer, Ratten, Mäuſe, Juuſe, Wanzen, jetzt iſt es aus m. unſ. Tanzen, der Thiele macht uns 7 hin, mit ſeinem inaſol u. Copolin. (Giftfrei, gar. wirkf. totale Ausrottung.) Laborat. Thiele, Laurentiusſtraße 5. — 1083 et- Gesuche Llanos billigst bel Schwab& Oo. 3 Bur Or aum 6 W iekende mers.! g. Il. Et. 1 eugnlsabsehritten u. prompt u. büſig im Schreibbüro N 4 11 S8¹ in der Oberſtabt oder Nähe Rboinſtraße ſo⸗ fort zu mieten geſucht. Eilangebote unter J 8 117 an die Ge⸗ ſchöftsſtells dieſes Blattes. 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