* Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/1 Saber ceſchehte⸗Nepenſtelen: Waldhofſtr. 6, ſchwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Das Kabinelt der Perſönlichkeiten J Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn ſich nicht noch im letzten Augenblick Komplikationen ergeben, ſo darf mit dem Abſchluß der Kabinetts⸗ bildung im Laufe des heutigen Tages gerechnet wer⸗ den. Müller⸗Franken wird in dieſem Falle noch am Abend den Reichspräſidenten aufſuchen, um ihm ſeine Mintſterliſte bekannt zu geben, deren Beſtätigung dann ſofort erfolgen dürfte. Das neue Kabinett wird dann den Reſt der Woche dazu benutzen, ſich über die Regierungserklärung und die zu⸗ nächſt einzubringenden Vorlagen ſchlüſſig zu werden. Mit der Vorſtellung des neuen Kabinetts vor dem Plenum des Reichs⸗ tags und der Abgabe der Regierungserklärung rechnet man in parlamentariſchen Kreiſen in dieſer Woche nicht mehr, umſo weniger, als der Freitag ein katholiſcher Feiertag iſt. Vor⸗ ausſichtlich wird ſich alſo die neue Regierung am kommenden Montag dem Reichstag präſentieren. Von den 12 Kabinettsſitzen ſteht die Beſetzung von ſieben feſt, nämlich: 5 Reichskanzler: Müller ⸗Franken(Soz.), Außenminiſter: Dr. Streſemann(D. Vpt.), Innenminiſter: Severing(Soz.), Wirtſchaftsminiſter: Dr. Curtius(D. Bpt.), Poſtminiſter: Dr. Schätzl(Bayr. Vpt.), Reichswehrminiſter: Gröner(parteilos), Finanzminiſter: Dr. Hilferding(Soz.). Noch nicht entſchieden iſt über die Reſſorts der Arbeit, der Juſtiz, des Verkehrs, der Ernährung und der beſetzten Gebiete. Von dieſen fünf Reſſorts werden drei dem Zentrum, eins der Sozialdemokratie und eines den Demokraten zu⸗ fallen. Das Zentrum, dem Müller⸗Franken das Arbeits⸗ miniſterium, das Verkehrsminiſterium und das der beſetzten Gebiete angeboten hat, hat ſeine Entſcheidung bis heute vor⸗ mittag zurückgeſtellt. Man ſpricht von Differenzen, die ſich in der geſtrigen, auffallend langen Fraktionsſitzung in der Per⸗ ſonalfrage ergeben haben ſollen. Es handelt ſich offenbar um die 1 Rivalität zwiſchen Wirth und v. Guerard, die beide auf den Vizekanzlerpoſten Anſpruch er⸗ heben. Müller⸗Franken iſt dem Dilemma dadurch entgangen, daß er mit Einverſtändnis des Reichspräſidenten auf einen beſonderen Vizekanzlerpoſten überhaupt verzichtet hat. Lebhafter Widerwille hai ſich weiter im Zentrum offen⸗ bar gegen die Uebernahme des Arbeitsminiſteriums geltend gemacht. Auf dieſem, ſtändigen Anfeindungen aus⸗ geſetzten Poſten ſähe man weit lieber einen Sozialdemokraten, anſtelle Dr. Brauns. Sollte es dem Zentrum gelingen, ſich des Arbeitsminiſteriums zu entledigen, ſo würde es voraus⸗ ſichtlich das Ernährungsminiſterium übernehmen, für das in dieſem Falle Dr. Hermes genannt wird. Bleibt Dr. Brauns, ſo wird aller Wahrſcheinlichkeit nach das Ernährungsminiſte⸗ rium an den demokratiſchen Abgeordneten Dietrich⸗ Baden fallen, mit dem Müller⸗Franken heute näher Füh⸗ lung nehmen wird. Fraglich iſt. welchem ſozialdemokratiſchen Vertreter Müller das Juſtizminiſterium anbieten wird. Ge⸗ nannt wird neuerdings der Abg. Saenger ⸗ München. Beachtlich iſt eine Zuſchrift, die in der„Germania“ ver⸗ öffentlicht wird und die darauf dringt, daß das neue Kabinett auf die Beſetzung der i Preſſeabtejlung der Reichsregferung Einfluß nehmen ſoll. Etatsmäßig iſt die Preſſeabteilung be⸗ kanntlich dem Auswärtigen Amt angegliedert, während der Leiter dieſer Abteilung— gegenwärtig der ſozialdemokratiſche ZZZ Goloͤrauſch in Paris Der erſte Tag der Frankenſtabiliſtierung y Paris, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der erſte Tag der Frankenſtabiliſterung brachte einen förm⸗ lichen Goldrauſch der kleinen Pariſer. Als ob ihr Daſeinsglück davon abhängig wäre, drängten ſich heute vormittag die Menſchen vor den Kaſſenſchaltern der Bank von Frankreich in der Hoffnung, für ihre Papierfranken Goldſtückchen einlöſen zu können. Bei vielen mag es auch Neugier geweſen ſein oder eine Art Sammlerleidenſchaft, den neuen Goldfrauken in ſeiner Urform zu beſitzen. Die Beamten der franzöſiſchen Staatsbank machten es aber ſehr kurz:„Bei uns wird unter 12 Kilogramm kein Gold abgegeben,“ ſagten ſie den Leuten, die etliche 100 Franken⸗ ſcheine auf das Schalterbrett legten. Da 12 Kilo Gold einen Wert von 200000 Papierfranken darſtellen, ſo war das Konvertierungsgeſchäft nicht zu machen. Wem ſollte es auch einfallen, einen ſolchen Betrag durch Umwandlung in Gold zu einem toten Kapital zu machen. Die Neuigkeit, daß 12 Kilo Gold das Minimum darſtellen, das vorläufig durch die Staatsbank herausgegeben wird, verbreitete ſich ſehr raſch. In den Nachmittagsſtunden herrſchte vor den Kaſſenſchal⸗ tern wieder der übliche Betrieb. Die Pariſer Handelskammer ließ mitteilen, daß die Einlöſung von Papierfranken in Gold den Großimporteuren ermöglicht werden ſolle, um im Aus⸗ lande Goldzahlungen leiſten zu könen. In der Praxis dürfte aber ein ſolcher Fall ſehr ſelten eintreten. Dieſer Tage wer⸗ den die kaufmänniſchen Organiſationen beſtimmte Weiſungen erhalten, um die Preisnotierungen auf Goldfranken zu ſtellen. Das Publikum ſoll allmählich auf die neue Rechnungseinheit feſtgehalten worden. noch Kabineltsbildung? vorbereitet Mikkag⸗ Ausgabe 9. 2 annheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und echt Nr. 201— 130. Jahrgang je einſp. ellamen 34.⸗M. Kollektiwv⸗Anzeigen menen Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu leinen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung Kulonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 N. 9 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Miniſterialdirektor Zechlin— dem Reichskanzler unterſteht. Die Perſonalverhältniſſe in der Preſſeabteilung werden in⸗ folgedeſſen vom Auswärtigen Amt geregelt. Die Zuſchrift verlangt nun, daß die einzelnen Reſſortminiſter das Recht der Mitentſcheidung haben müßten. Jedenfalls werden mit der Neubildung der Regierung auch gewiſſe Verände⸗ rungen in der Preſſeabteilung Hand in Hand gehen. Müller hat übrigens geſtern noch mit einer Reihe von berſönlichkeiten Rückſprache genommen, die für das neu zu bildende Kabinett in Frage kommen, ſo mit den Herren Dr. Curtius, Gröner und Schätzl. Man betrachtet im allgemeinen das Zuſtandekommen eines ſogenannten Kabi⸗ netts der Perſönlichkeiten als geſichert, zumal nach der Zu⸗ ſage Dr. Streſemanns, ihm ſeine Unterſtützung zu leihen. Daß in der volksparteilichen Fraktion auch Wider⸗ ſpruch ſich regt, war unſchwer vorauszuſehen, dennoch iſt kaum anzunehmen, daß in der Fraktionsſitzung am Mittwoch ein Beſchluß zuſtandekommt, der ſich gegen den Parteivorſitzenden richten würde. Die Perſonalfragen dürften jetzt keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Die Stellungnahme Dr. Streſemanns Ueber den Inhalt der Antwort Dr. Streſemanns an den Beauftragten des Reichspräſidenten ſind in der Preſſe viel⸗ fach irrige Meldungen verbreitet worden. Die Nationallibe⸗ rale Korreſpondenz, das offiziöſe Organ der Deutſchen Volks⸗ partei, gibt darum den Wortlaut der Antwort Dr. Streſe⸗ manns bekannt, dem folgendes zu entnehmen iſt: „Ich halte die ſogen. große Koalition für die beſte praktiſche Möglichkeit, um einigermaßen ſtabile Regie⸗ rungsverhältniſſe in Deutſchland zu ſchaffen. Dem Verſuch, ſie auf der Baſis eines von den Fraktionen im Voraus feſt⸗ gelegten Programms zu bilden, habe ich von vornherein mit Skepſis gegenübergeſtanden, weil es pſychologiſch kaum mög⸗ lich iſt. ein auf Jahre berechnetes Programm in wirtſchafts⸗ handels⸗, ſozial⸗, ſteuer⸗ innen⸗ und außenpolitiſcher Hinſicht 1 Voraus von allen beteiligten Fraktionen ſich hilligen zu aſſen. Nachdem dieſer Verſuch, wie Sie mir mitteilten, von Ihnen als geſcheitert angeſehen wird, beabſichtigen Sie, die ſogenannte Weimarer Koalition zu bilden und haben an mich die Frage gerichtet, ob ich bereit ſein würde, mich dieſer Koalition als Fachminiſter zur Verfügung zu ſtellen. Ich muß dieſe Frage verneinen Einmal iſt dies an⸗ geſichts meiner Stellung in der Partei unmöglich, und weiter⸗ hin erſcheint mir die Weimarer Koalition als eine zu ſchwache Baſis, um die harrenden großen außenpolt⸗ tiſchen Fragen, namentlich die Frage der endgültigen Re⸗ parationslöſung, mit der für die Regierung notwendigen Autorität zu vertreten. Ich glaube nach wie vor, daß ein Zuſammenwirken von Sozialdemokraten mit Volkspartei notwendig und möglich iſt. Dieſes Zuſammenwirken wird am beſten zum Erfolg führen, wenn Perſönlich⸗ keiten aus den Fraktionen der großen Koalition ſich über das Programm klar werden, mit dem ſte vor den Reichstag treten und ihrerſeits mit dieſem Programm ſtehen und fallen. Eine ſolche Kabinettsbildung entſpricht auch dem Geiſte der deutſchen Reichsverfaſſung, die nur die perſönliche Verant⸗ wortlichkeit der Reichs miniſter, nicht aber die Verantwortlich⸗ keit von Fraktionen kennt. Herr Dr. Eurtius, auf deſſen Verbleiben im Reichs wirtſchaftsminiſterium ich entſcheidenden Wert lege, teilt, wie ſich in verſchiedenen Geſprächen mit ihm zeigt, meine Auffaſſung.“ 2 5 werden. Intereſſant iſt, daß von gewiſſen Pr ivatbanken Gold gegen Papierfranken angeboten wird, doch mit einem Abzug von 2 v. H. Die Spekulation ſcheint ſich wieder einmal der noch aingeklärten Lage bemäch⸗ tigt zu haben, um eine Profit herauszuholen, Geſtern begann auch wieder die Umwechflung von alten Louis dors in Papierfranken. Die Staatsbank zahlt für ein Zwanzig⸗ frankenſtück in Gold 98 Papierfranken. Das bringt ihr einen erheblichen Gewinn. 5 Die Bevölkerung ſieht geſpannt dem Preisabbau entgegen. In den großen Markthallen ließ ſich aber eher das Gegenteil feſtſtellen, Fleiſch, Fette und Gemüſe ſind um zehn Prozent durchſchnittlich geſtiegen. Preisrück⸗ gänge werden durch die großen Warenhäuſer angekündigt. Die Preſſe beſchäftigt ſich vornehmlich mit den politi⸗ ſchen Folgen der Stabiliſierung. Am nächſten Donnerstag wird die Debatte über die Finanzpolitik im Kabinett wieder aufgenommen. Für das Miniſterium Poincars kommen noch ſchwere Kampftage. Die Werbung für die Fremdenlegion hat ſich in der Pfalz in den letzten Monaten außerordent⸗ lich verſtärkt. Allein an der elſäſſiſchen Grenze ſind im De⸗ zember und Januar rund 550 deutſche Legionsanwärter von Polizeibeuimten am Grenzübertritt verhindert worden. Anfaugs Januar ſind 98 Deutſche in die Fremden⸗ legion eingereiht worden. Selbſt franzöſiſche Blätter ſtellen feſt, daß in jeder Woche 20—25 Deutſche der Fremdenlegion zuſtrömen. Auch im Mai ſind 58 funge Deutſche an der Grenze Vela Kun Eine hiſtoriſche Grimaſſe von Dr. Edgar v. Schmidt⸗Pauli Am heutigen Dienstag beginnt in Wien die Verhand⸗ lung gegen Bela Kun, den ehemaligen Diktator Ungarns. Es iſt ein ſeltſamer Prozeß, der die Journaliſten vieler Län⸗ der anlockt. Nach vieljähriger Pauſe wird der fettige kleine Mann mit den Negerlippen wieder aus einer Wiener Zelle dem Gericht vorgeführt. Aber es handelt ſich nicht um eine Anklage gegen dieſen Verbrecher wegen ſeines blutigen in Ungarn verübten Terrors, wegen ſeiner wahnwitzigen Räu⸗ bereien, ſeiner grauenvollen Maſſenmorde in der Krim, wo er an der Spitze von ausgewählten Tſcheka⸗Terroriſten an der im Juli 1922 niedergeworfenen Gegenrevolution Rache ausübte durch Erſchießung von rund 40000 Perſonen, dar⸗ unter 17 Krankenpflegerinnen und 3 Aerzten des Roten Kreu⸗ zes, ſondern nur um die Anklage wegen verbotener Rückkehr, Falſchmeldung und Geheimhündelei vor einem Schöffenſenat. Es iſt kein Prozeß, ſondern nur die Grimaſſe eines ſolchen. Wie der ganze Bela Kun trotz ſeiner 133tägigen roten Herrſchaft über Ungarn, in der er mit ſeiner proletariſchen Arbeiterarmee zweimal gegen die Rumänen und einmal gegen die Tſchechoſlowaken tatſächlich Krieg geführt, als ungariſcher Machthaber ſogar einmal(!) mit Clemenceau in Depeſchen⸗ wechſel geſtanden und eine Geſandtſchaft in Wien unterhalten hat, nur eine hiſtoriſche Grimaſſe darſtellt. So bezeichnet ihn treffend der ungariſche Schriftſteller Geza Herezeg, der zufällig zur ſelben Stunde, da in Wien das Gericht zuſammentritt, im Verlag für Kultur⸗ politik zu Berlin ein Buch erſcheinen läßt, das wohl als eine der ſeltſamſten Biographien der Weltliteratur zu bezeich⸗ nen iſt. Denn das, was hier aus der Geſchichte dieſes Lebens zuſammengetragen wird, iſt kaum noch Menſchenſchickſal zu nennen, es iſt ein phantaſtiſch toller Film. Der Traum eines Irrſinnigen. Und es iſt ein guter Witz der Weltgeſchichte, daß Bela Kun nach ſeiner Flucht aus Ungarn in der Irrenanſtalt zu Steinhof bei Wien interniert wurde, bevor man ihn nach Rußland abſchob. „Von Revolution zu Revolution“ lautet der Titel des Buches, das er dort unter einem Pſeudonym verfaßt hat. Es müßte richtiger heißen:„Von Zelle zu Zelle“, wie Herezeg ebenſo witzig wie hiſtoriſch getreu bemerkt. Denn ſeit zehn Jahren ſpielt die Zelle im Leben Bela Kuns die Hauptrolle: die Zelle des Budapeſter Schubhauſes, in die er noch unter der Regierung Michael Karolyis nach ſeinem kommuniſtiſchen Gewaltangriff auf das Gebäude der ſozialdemokratiſchen Zei⸗ tung geſperrt und wo er von den Poliziſten halb tot geſchla⸗ gen wird, weil ſieben ihrer Kameraden bei dieſem Angriff ge⸗ fallen ſind— die Zelle im Sammelgefängnis, aus der er in das Auto des Oberſtaatsauwaltes ſteigt, der ihm mit der Phraſe:„Ich begrüße die aufgehende rote Sonne“ die Herr⸗ ſchaft über Budapeſt übergibt, aus dem der unglückſelige Karolyi, Magnat und Rebell entweicht— die Zelle der Wiener Polizeidirektion, in der er nach der Flucht aus Ungarn man⸗ gels anderer Wohnräume mit ſeinen Genoſſen untergebracht wird— die Zelle in Schloß Karlſtein, wohin man ihn dann überführt— die Zelle in Steinhof, der Frrenanſtalt, die für ſein angeblich ſtets bedrohtes Leben endlich ſicher genug erſcheint— und nun die Zelle des Wiener Landgerichts, in die i man den„Ingenieur Wagner“ eingeliefert hat, als der ſich Bela Kun, Mitglied des Exekutivkomitees der 3. Internatio⸗ nale, Ausgezeichneter des roten Fahnenordens, juriſtiſch ge⸗ nommen als ruſſiſcher Untertan, wieder nach Wien ein⸗ geſchlichen hat f In dem kleinen verſchlafenen Dorf Szilagyeſehi in Sieben⸗ bürgen, zu dem keine Bahnlinie führt, nur ein lehmiger Weg, von der Hauptſtraße abzweigend, wird dem alten Dorf⸗ notar Kohn 1884 ein Sohn geboren. Er tauft ihn Bela und ändert den Familiennamen mit miniſterieller Erlaubnis in Kun um. Ein Spiel des Zufalls, daß Ungarns größter Lyriker ſeit Petöfi, Andreas von A dy, dem kleinen Kun Privatſtunde gibt. Er hat es aber nicht mehr erlebt, was der aus ſeinem heißgeliebten Vaterlande gemacht hat. Aber auf ſeinem Sterbebette ſagt er von ihm ſchon mit lallender Zunge, wenige Wochen vor dem Ausbruch des roten Terrors, prophe⸗ tiſch zu ſeinen Freunden:„Gebet acht, das iſt ein gefährlicher Kerl, der wird noch einmalſehr viel Böſes anrichten! 2. Seite. Nr. 291 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. Juni 1928 Zehn Jahre war er alt, da war er einmal auf ſeinen Klaſſen⸗ lehrer böſe und aus Rache verunreinigte er das Katheder. Er wird dasſelbe tun mit dem ganzen Lande. Er wird Euch das Katheder des ganzen Landes beſchmutzen.. das Schwein. Achtgeben, ſehr achtgeben!“ Die Geſchichte hält ſich nicht an Warnungen aus dem Munde eines Dichters. Wemige Wochen ſpäter ſteht in dem feierlichen Sitzungsſgaale des Miniſterpräſtdiums, von deſſen Wänden die ehemaligen Präſidenten in ungariſcher Gala⸗ uniform wie erſtarrt herabſehen, inmitten ſeiner Genoſſen, einem ſchreienden, ſchmierigen, unappetitlichen Pack verdäch⸗ tiger Geſtalten, der neue Diktator und eröffnet den erſten „Miniſterrat“.„Ich habe Hunger“, ſchreit er in den Saal. Und neben ihm, ſein ſpäterer Bluthund Samuely, gibt den Befehl, Speiſen und Getränke aus dem Adelskaſino zu holen. Die erſte„Requirierung“. Unten in der Stadt iſt das Bür⸗ gertum, ſind die Magnaten völlig kopflos. Das National⸗ kaſino, der Klub der ungariſchen Granden, liegt vereinſamt. In den leeren, vornehmen Räumen wandere ich auf und ab. Was für glänzende Verſammlungen habe ich hier geſehen. Bilder fliegen vorbei. Ich ſehe noch den alten Tiſza ein⸗ treten, kaum ſechs Monate ſind es her, mit ſeinem doppelten Augenglas auf der Naſe, mit einer großen Beule auf dem Kopf, von ſeinem Duell mit dem Abgeordneten v. Rakowſki kommend, das der alte faſt blinde Mann mit dem Schneid eines Jüngligs ausgefochten hat, ſo nahe an den Gegner her⸗ anſpringend, daß ihm deſſen Säbelkorb die Stirn ſchlug. Nun iſt er tot, ermordet von einer feigen Soldateska. Das erſte Opfer der Revolution, noch unter Karolyi. Auch der war hier erſchienen vor einem knappen Monat als Miniſterpräſi⸗ dent, um ſein Frühſtück einzunehmen. Aber er ſaß einſam an der langen Tafel, gemieden von den übrige Mitgliedern. Die hatten mir eine im Geheimen gefertigte Urkunde mit hundert Unterſchriften der erſten ungariſchen Namen ausgehändigt mit der Bitte, ſie dem im Schloſſe zu Foth bei Budapeſt inter⸗ mierten Generalfeldmarſch v. Mackenſen zu überreichen, deſſen Kommiſſion ich angehörte. Sie wagten nicht mehr, das Papier ſelbſt zu überbringen, auf dem Mackenſen das Be⸗ dauern ausgeſprochen war über den feigen Streich der Inter⸗ nierung durch den Mintſterpräſidenten, weil ſie alle ſchon be⸗ obachtet wurden und der Mord umging. So war das ſchon zur Zeit eines Karolyis als Miniſterpräſtdent geweſen. Wie würde es nun werden unter dem Bolſchewiſten Kun? In meiner Taſche fühle ich die Perlen der Gräfin Zichy, die ich als Kurier nach Wien hinüberretten ſoll. Die Mag⸗ naten wußten, was ihnen blühte. Viele wanderten auf Schleichwegen zu Fuß über die Grenze. Oben, auf dem ande⸗ ren Ufer der Donau, im Miniſterpräſidium erteilte der Dik⸗ tator ſeine Befehle. Von der Radioſtation auf der Cſepel⸗ Inſel läßt er ſich mit Lenin verbinden, mittels Funkentele⸗ graphie.„Hallo Budapeſt, Lenin beim Apparat. Ich bitte den Genoſſen Kun zum Apparat!“ So ſpricht das rote Moskau mit dem roten Budapeſt. Dann kommen die Kriege der Proletarierarmee mit den Ru⸗ mänen und Tſchechen. Die Depeſche von Clemenceau, die die Zurückziehung der ungariſchen Truppen hinter die Demar⸗ kationslinie befiehlt. Der Anfang vom Ende. Noch vorher aber, am 24. Juni, ſollen die Geißeln auf öffentlichem Platze erhängt werden. Aber der tapfere italieniſche Oberſt Roma⸗ nellt ſchlägt mit der Reitpeitſche auf den Tiſch, erklärt ohne Auftrag, aber im Namen Italiens, Kun in eigener Perſon haftbar zu machen für die Ausführung jedes Todesurteils. Die Exekution unterbleibt. Dafür ſetzt ſich Roma⸗ nelli am 1. Auguſt, dem letzten Tag des Schreckensregiments, für die unbehinderte Abfahrt des beſtürzten Diktators und ſeiner Genoſſen ein. Die rote Komödie war vorüber. Das heutige Nachſpiel in Wien iſt ein Hintertreppenwitz der Weltgeſchichte. Der Prozeß gegen Otto Schneider Im weiteren Verlauf der Vernehmung des Studenten Otto Schneider im Schlageterprozeß faßte der Vor⸗ ſitzende die Ausſagen Schneiders wie folgt zuſammen: 1. Götze und Schneider hatten von den Franzoſen den Auftrag er⸗ halten, Hauenſtein nach Eſſen zu bringen; 2. haben beide ver⸗ ſucht, ihn nach Eſſen zu holen und 3. haben beide Hauenſtein keine Mitteilung gemacht, daß ſie von den Franzoſen den Auftrag erhalten hatten. Dann wurde der Kaufmann Alfred Becker vernommen, der ebenfalls zu der Gruppe Heinz gehörte und zuſammen mit Sadowſki und Werner am 15. April 1923 verhaftet wurde. Als er im Kohlenſyndikat in eine Zelle gebracht worden ſei habe ſich darin ſchon Schneider befunden und er habe den Ein⸗ druck gehabt, daß die Verhaftung Schneiders nur vorgetäuſcht ſei. Ein franzöſiſcher Kriminalbeamter habe nach dem kriegs⸗ gerichtlichen Urteil ihm gegenüber auch Götze und Schneider als ſeine Verräter bezeichnet. Der nächſte Zeuge iſt der aus dem Ruhrkampf bekannte Sadowſki, deſſen wirklicher Name Eich⸗ lex iſt. Sadowſki machte dieſelben Ausſagen wie Becker. Desgleichen der nächſtfolgende Zeuge Werner. Kaufmann Kolbe aus Elberfeld, der dann vernommen wurde, war ein⸗ mal im Auftrag Hauenſteins nach Eſſen gefahren, um Feſt⸗ ſtellungen hinſichtlich Götzes und Schneiders zu machen. An dem Tage, an dem Hauenſtein verabredungsgemäß im Café Walther eintreffen ſollte, ſeien auch Götze und Schneider in dem Café geweſen. Dieſes ſei damals von zahlreichen fran⸗ zöſiſchen Kriminalbeamten umſtellt geweſen. Die Verhandlung wurde dann auf Dienstag vertagt. Deutſches Eigentum in Italien Nach einer Mitteilung von zuſtändiger Stelle können reichs deutſche Eigentümer beſchlagnahmter Güter in Südtirol oder reichsdeutſche Gläubiger ſequeſtrierter For⸗ derungen ihre Anträge auf vergleichsweiſe Regelung bis zum 1. Auguſt d. J. unter Beifügung von Beweismaterial an den deutſchen Staatsvertreter am deutſch⸗italieniſchen Gemiſchten Schiedsgericht in Rom einreichen. N Die Bremenflieger beim Stahlhelm Im Berliner Sportpalaſt wurden die Bremenflieger am Montag abend vom Stahlhelm begrüßt. Nach einer Anſprache des Majors a. D. v. Stephaut ſprach Bundesführer Franz Seldte, der die drei Flieger willkommen hieß. Die Rede klang in das Deutſchlandlied aus, an das ſich das Irlandlied und die amerikaniſche und engliſche Nationalhymne an⸗ ſchloſſen. 5 Die Nachricht von der Einladung Köhls und Hüne⸗ felds nach Doorn beſtätigt ſich. Der Neuban der Reichskanzlei Am Montag haben die eigentlichen Bauarbeiten für die neue Reichskanzlei begonnen. Politiſcher Skandal in Aegypten § London, 26. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ein politiſcher Skandal erſter Ordnung iſt in Aegypten zum Vorſchein gekommen und hat zum Rücktritt mehrerer Miniſter ſowie zur Entlaſſung des Miniſterpräſidenten Nahas Paſcha durch den König geführt. Die gegyptiſche Regierung beſtand ſeit einiger Zeit aus einer Koalition aus Liberalen und Wafdiſten. Die beiden liberalen Kabinetts⸗ mitglieder traten vor einigen Tagen plötzlich zurück. Die öffentliche Meinung glaubte darin die Folgen der Unverein⸗ barkeit der beiden Parteiſtandpunkte zu ſehen und glaubte ferner, daß der König die Bildung eines neuen Wafdiſten⸗ Kabinetts einleiten werde. Am Sonntag jedoch veröffent⸗ lichten die führenden liberalen Zeitungen ein Dokument, daß, falls es echt iſt, die perſönliche Ehre einiger führender Politiker in ſchwerſter Weiſe belaſtet. Das Dokument ſtellt einen Beweis dafür dar, daß der Miniſter⸗ das, falls es echt iſt, die perſönliche Ehre einiger präſident Nahas Paſcha ſowie der Präſident des gegyptiſchen Unterhauſes Binafar Fakri Bey mit dem Prinzen Achmed Seieddin gegen König Fuad in durchaus anfechtbarer Verbindung ſtehen. Um die Zuſammenhänge zu verſtehen, muß man bis zu den dramatiſchen Ereigniſſen im Jahre 1898 zurückgehen, wo Prinz Achmed, der Bruder des gegenwärtigen Königs, einen heftigen Kampf mit dieſem um perſönliche und finanzielle Streitpunkte geführt hat. Am 17. Mai 1898 ſchoß Prinz Achmed in einem Klubhaus in Kairo auf ſeinen Bruder Fuad und verwundete ihn ſchwer. Achmed wurde vor ein Gericht geſtellt und wegen Mordverſuch verurteilt. Die mediziniſchen Sachverſtändigen erklärten jedoch, daß Achmed nicht zurechnungsfähig ſei. Der verurteilte Prinz wurde daher nach England verſchickt und in ein privates Irren⸗ haus geſperrt. Von dort gelang es ihm im Jahre 1925 auf geheimnisvolle Weiſe zu entkommen. Man wird ſich der ſenſationellen Jagd der franzöſiſchen und engliſchen Poltizei⸗ behörden erinnern, die zur Verhaftung der verſchiedenſten falſchen Prinzen geführt hat, während Prinz Achmed wohl⸗ behalten in Konſtantinopel landete. Es war jedoch ſchon damals klar, daß der Prinz mächtige Helfer und Freunde gehabt haben müſſe. Niemand hat aber wohl geglaubt, daß ſich unter dieſen Helfern der Wafdiſten⸗ führer Nahas Paſcha, der gegenwärtige Miniſterpräſident und einige ſeiner führenden Parteifreunde befinden würden. In dieſer Tatſache jedoch liegt keineswgs der eigentliche Skandal. Die drei beſchuldigten Politiker ſind von Verwandten Achmeds die gegen den König Fuad um die Rückgabe der prinzlichen Güter prozeſſieren, als Rechtsanwälte verpflichtet wor⸗ den. Dagegen wäre kaum etwas zu ſagen, wenn die Ab⸗ machungen über die Rechtsvertretung nicht die Bedingung enthielten, daß die Vergütung an die Rechtsanwälte ſich nach der Höhe der Vermögenswerte richtet, die ſie aus dem Prozeß für den Prinzen Achmed herausſchlagen würden. Dies allein iſt nach aegyptiſchem Recht durchaus unzuläſſig und dürfte den Anwälten die Streichung von der Anwaltsliſte eintragen. Dazu kommt aber der noch ſchwerere Vorwurf, daß Nahas Paſcha ſich verpfichtet hätte, mit Hilfe ſeines Einfluſſes auf das Parlament den ſogenannten Krongerichtshof abzuſchaffen, vor dem die Streitigkeiten zwiſchen den Mitgliedern der königlichen Dynaſtie ausgetragen werden müſſen und die be⸗ treffenden Fälle vor die gewönhnlichen Gerichte zu ſtellen. Mit anderen Worten: die Politiker mißbrauchten ihre perſönliche Stellung zur Durchſetzung einer Geſetz⸗ gebung, die für ihre privaten Klienten und damit für ihre eigenen Taſchen höchſt vorteilhaft ſein würde. Ob der Ver⸗ lauf noch weitere Senſationen bringen wird, ſteht dahin, es ſcheint jedoch, daß die Feinde Nahas Paſchas noch ganz be⸗ ſtimmte Dinge zurückhalten, die ſie im geeigneten Augenblick ans Tageslicht bringen wollen. Vive Nicklin! Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu außerordentlich beachtenswerten Kundgebungen iſt es, wie uns von elſäſſiſcher Seite berichtet wird, dieſer Tage bei der Muſterung im Oberelſaß gekommen. In Dammer⸗ kirch, dem Wohnort Dr. Ricklins, waren in Gemeinſchaft mit dem oberelſäſſiſchen Präfekten Suſeni(dem Vertrauten Poincares) und dem Altkircher Unterpräfekten Neff ſämtliche Bürgermeiſter des Kantons erſchienen. Beim Eintreffen Su⸗ ſenis empfingen ihn die Rekruten mit den Rufen:„Vive Ricklin“,„Vive'Elſace“ und in elſäſſiſcher Mundart:„Laßt Ricklin heraus“,„Wir wollen Ricklin haben“. Nach der Mu⸗ ſterung organiſterten die jungen Sudgauer einen Umzug durch Dammerkirch. Jedes Dorf trug eine Tafel mit der Aufſchrift: „Für die Befreiung der Opfer des Komplottprozeſſes. Vive Ricklin!“ Die franzöſiſchen nationaliſtiſchen Blätter haben ſich über dieſe Kundgebungen bisher ausgeſchwiegen. Auch in Altkirch fand vor einigen Tagen eine rieſige Demonſtration gegen das Kolmarer Urteil ſtatt. Dort hatte im letzten Augenblick der Bürgermeiſter, Senator Jour⸗ dan, ein treuer Gefolgsmann Poincares, die für die Kund⸗ gebung in Ausſicht genommene Kornhalle verweigert. Dar⸗ aufhin zogen die Maſſen unter Abſingen des Liedes„O Straß⸗ burg, o Straßburg“ nach dem benachbarten Gauspach, wo die Verſammlung dann ſtattfand. Zwei Männer, die für das Kolmarer Urteil eintraten, bekamen die Volkswut zu ſpüren. Auch dieſe Begebniſſe ſind von der franzöſiſchen Preſſe totgeſchwiegen worden. Frankreich und Kelloggs Vorſchlag Paris, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach einer im franzöſiſchen Auswärtigen Amt Preſſevertretern er⸗ teilten Information iſt es ſo gut wie ſicher, daß die franzöſiſche Regierung den neuen Kelloggſchen Vorſchlag ohne beſon⸗ deree Abänderung annehmen wird. Es handelt ſich jetzt darum, einen Paſſus in der amerikaniſchen Note, der ſich auf den Völkerbundspakt bezieht, klarzuſtellen.„Die Großmächte, die ſeit mehreren Jahren in Genf an der Verbeſſerung und an der Kräftigung des Völkerbundes arbeiten und die entſprechen⸗ den Maßnahmen gegen den Angreifer feſtzulegen ſuchen, kön⸗ nen nicht zugeben, daß durch den amerikaniſchen Kriegsächtungs⸗ pakt eine Unklarheit oder gar ein Verzicht auf die Stellung⸗ nahme gegen den Angreifer ausgeſprochen wird.“ In dieſem Sinne kommentiert Sauerwein im„Matin“ die Haltung des franzöſiſchen Außenamtes und fügt hinzu, daß über dieſe Frage ein Meinungsaustauſch mit Waſhington noch notwendig ſein wird. Dem„Matin“ zufolge werden noch Ver⸗ handlungen zwiſchen London und Waſhington notwendig ſein, um einige dem Foreign Office unklare Stellen der Kelloggnote zu unterſuchen. Der amerikaniſche Staatsſekretär hat nämlich die Vorbehalte des Foreign Office der vollkommenen Hand⸗ „ innerhalb des britiſchen Reiches unbeachtet gelaſſen. l Ein Junkſpruch Lundbergs Einer Meldung aus Kingsbay zufolge hat der Retter Nobiles, der ſchwediſche Leutnant Lundberg, einen Funkſpruch folgenden Inhalts an Nobile gerichtet:„Fokker⸗Maſchine bei Landung beſchädigt. Unmöglich hier zu reparieren. Um mitternacht, wenn es kalt iſt, kann eine Maſchine mit Schneekufen verſehen vielleicht hier landen. Ich werde unſeren Landungsplatz ſo gut wie möglich ebnen. Sonſt alles wohl.“ Der Leiter der ſchwediſchen Hilfsexpeditton, Thorn⸗ berg, hat daraufhin zwei weitere Flugzeuge angefordert. Kein Begleiter Nobiles gerettet Die auch von uns gebrachte Meldung aus Kingbay, daß außer Nobile noch ein Mann ſeiner Mannſchaft durch den ſchwediſchen Flieger Lundberg gerettet worden ſei, beſtätigt ſich nicht. Es muß feſtgeſtellt werden, daß bisher nur No⸗ bile ſelbſt gerettet worden iſt. Mehrere ſchwediſche Flugzeuge ſind nach dem Lager Nobtiles geſtartet. Auch nach der Abteilung Malmgreen wird von der„Braganza“ aus weiter geſucht, leider bisher erfolglos. Einer weitern Meldung aus Kingsbay zufolge haben die Italiener Filmaufnahmen von dem Leben der Mann⸗ ſchaft Nobiles auf dem Eiſe gemacht. Eine Hilfsexpedition für Amundſen Oslo, 26. Juni.(United Preß.) Die allgemeine Be⸗ unruhigung um das Schickſal Amundſens ſteigt. Obwohl darauf hingewieſen wird, daß Amundſen der beſte Polar⸗ kenner der Welt iſt und über eine derartige Erfahrung ver⸗ füge, daß er ſich auch in der mißlichſten Lage werde zu helſen wiſſen, verhehlt man ſich nicht, daß das Ausbleiben jeder Nach⸗ richt und die bisher erfolglos verlaufenen Nachforſchungen darauf hinzudeuten ſcheinen, daß dem Flugzeug Guilbauds auf offenem Waſſer ein Unfall zugeſtoßen iſt. Trotzdem wird hier nichts verſäumt, ſo raſch als möglich eine beſondere Hilfsexpedition für Amundſen auszurüſten, als deren Führer ſich Otto Sverdrup, der Kommandant der„Fram“, mit der Amundſen feinerzeit ſeine berühmte Polarexpedition durchführte, zur Verfügung geſtellt hat. Es iſt beabſichtigt, in Aaleſund ein geeignetes Fahrzeug zu chartern, mit dem ſich die Amundſen⸗Hilfsexpedition bereits in den nächſten 48 Stunden auf den Weg machen ſoll. Bao iſche Politik Der bad. Eandbundführer Hermann Gebhard Der Ehrenpräſident des Badiſchen Landbundes und frühere Präſident der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, Her⸗ mann Gebhard iſt am Sonntag morgen im Krankenhaus Heilbronn an den Folgen einer Mitteloroperation geſtor⸗ ben. Der Verſtorbene ſtand kurz vor Vollendung ſeines 50. Lebensjahres. Anläßlich ſeines Rücktrittes als Landbundpräſident im November vorigen Jahres, der aus Geſundheitsrückſichten und wegen geſchäftlicher Ueberlaſtung erfolgt war, hatten wir ſchon eingehend die Lebensarbeit Hermann Gebhards gewür⸗ digt. Erwähnt ſei nochmals, daß der Verſtorbene dem Ge⸗ ſchäftsführenden Vorſtand des Badiſchen Landbundes ſeit der Gründung der Landesorganiſation(1. Januar 1921) als Vor⸗ ſitzender angehört hat. Während ſeiner Amtstätigkeit erfolgte die Verſchmelzung der Bauernorgantiſation mit dem Badiſchen Bauernbund, deſſen Kern die alte Landesabteilung Baden des Bundes der Landwirte bildete. Gebhard gehörte von 1921 bis 1926 der Landtagsfraktion des Badiſchen Landbundes an, die bekanntlich ſich dann mit der Landtagsfraktion der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei unter Einbeziehung der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung zur Fraktion der Bürgerlichen Vereini⸗ gung zuſammenſchloß und neuerlich wieder unter Ausſchluß der letzteren Gruppe ein Beſtandteil der neugebildeten Deutſchnationalen Landtagsfraktion bildet. Während ſeiner Zugehörigkeit zum Parlament war Gebhard zweiter Vize⸗ präſident, ſtellvertretendes Mitglied des Vertrauensmänner⸗ ausſchuſſes; außerdem gehörte er auch dem Rechtspflegeaus⸗ ſchuß des Landtages an, auch war er ſtellvertretender Vor⸗ ſttzender des Geſchäftsordnungsausſchuſſes. Am 28. Februar 1926 war er unter Verzicht ſeines Mandats aus dem Badiſchen Landtag ausgeſchieden. Im Jahre 1921 wurde Gebhard als Nachfolger des im Juli gleichen Jahres verſtorbenen Oekonomierates Sänger⸗ Diersburg Präſident der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Als ſolcher war er auch Mitglied des Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsrates. Nach Niederlegung ſeines Präſidentenamtes im Jahre 1925 gehörte er weiter dem Vorſtande der Badiſchen Landwirtſchaftskammer an. Gebhard war auch Mitglied des Deutſchen Reichswirtſchaftsrates und des Deutſchen Reichs⸗ bewertungsausſchuſſes. Letzte Melöͤungen Der Berliner Bäckerſtreik Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ju Berlin, wo geſtern der Bäckerſtreik begonnen hat, beſtehen rund 4000 Kleinbetriebe mit etwa 7000 Bäckergehilfen und ungefähr 40 ſogenannte Fabriken, von denen jedoch nur etwa 10 als wirkliche Großbetriebe(mit 60—200 Bäckergeſellen) an⸗ zuſehen ſind. In den anderen Unternehmungen, zumeiſt ſo⸗ genannte Landbrotbäckereien, werden im Durchſchnitt 1020 Angeſtellte beſchäftigt. Heute ſtreiken etwa 20 Betriebe mit rund 800 Arbeitern. Mit 5 Fabriken wird noch verhandelt. Von gewerkſchaftlicher Seite wird erklärt, es beſtände die Ge⸗ fahr, daß bei einer längeren Dauer des Kampfes auch die Kleinbetriebe mit in den Streik hineingezogen werden könn⸗ ten, um den Druck auf die Fabrikanten und die Bäcker zu verſchärfen. Einſtweilen aber iſt die Verſorgung der Ber⸗ liner Bevölkerung vollauf geſichert, und im übrigen iſt anzu⸗ nehmen, daß wohl ſchon heute der Schlichter von ſich aus 1 5 beide Parteien zu neuen Verhandlungen ein⸗ aden wird. Schweres Autobus⸗Unglück — Dresden, 26. Juni. An der ſteilen Straße von Hauen⸗ ſtein nach Porſchdorf in der ſächſiſchen Schwetz in der ſogen. „Senſe“, fuhr geſtern nachmittag ein großer Poſt⸗Autobus mit Anhänger gegen das Straßengeländer, das er durchbrach. Er ſtürzte die Böſchung hinab. Der Führer wurde getötet und 12 Perſonen teils ſchwer, teils leichter verletzt. Glück⸗ licherweiſe hatten vorher 70 Perſonen Autobus und Anhänger verlaſſen, da ſonſt die Kataſtrophe bedeutend größeren Um⸗ fang angenommen hätte. 9 0 42 u Wu u d u ien dn rr * * Denskag, den 28. Junk 1928 1 5 2 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 201 Eine Sonderfahrt des Fahrplau⸗Aus Deulſcher Induftelt⸗ u. Handelstag in Mannheim So des chuſſes durch den Mannheimer Wirtſchaftsbezirk.— Der Brückenbau Maunheim Ludwigshafen.— Mannheims Rangierbahnhof einer der größten in Deutſchland. Unerfüllte Fahrplauwünſche. Anläßlich des 200 jährigen Handelskammer⸗Jubiläums und der Tagungen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages in Mannheim hatte die Reichsbahndirektion Karlsruhe die Mitglieder des Fahrplan⸗Ausſchuſſes zu einer Sonderfahrt durch den Wirtſchaftsbezirk Mann⸗ heim eingeladen. Die Fahrt begann am Montag kurz vor 12 Uhr im Hauptbahnhof Ludwigshafen und führte über Maunheim ⸗ Schwetzingen ⸗ Friedrichsfeld⸗Nord⸗Weinheim⸗ Heidelberg ⸗ Friedrichsfeld⸗Süd ⸗ Rangierbahnhof ⸗ Haupt⸗ bahnhof Mannheim. Während der Fahrt wurde von Ver⸗ tretern der Reichs bahndirektionen Ludwigshafen, Karlsruhe anlagen und deren Verkehr gegeben. Die neue Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen. Reichsbahnpräſident Happ⸗ Ludwigshafen hieß die Fahrtteilnehmer willkommen, worauf Vizepräſident Gicke n⸗ meyer Ludwigshafen einige Ausführungen zu dem beab⸗ ſichtigten Brückenbau Mannheim Ludwigshafen gab. Wie bekannt, beabſichtige die Regterung drei neue Rheinbrücken zu bauen. Als erſte ſolle zwiſchen Ludwigshafen Mannheim eine Hauptbrücke für den Eiſenbahn verkehr oberhalb der beſtehenden Brücke erbaut werden. Die jetzige, 1880 erbaute Eiſenbahnbrücke, die der Vortragende als ein Kumſtwerk der Technik bezeichnete, ſoll erhalten und als Straßenbrücke umgebaut werden. Die neue Eiſenbahnbrücke wird den Rhein in gleicher Weiſe wie die bis⸗ herige Brücke in drei Bogen überſpannen. Nach Erbauung der neuen Brücke wird der Verkehr über die jetzige Brücke als Richtungsverkehr geleitet werden, d. h. es wird ſich auf der einen Seite der Verkehr Ludwigshafen Mannheim, auf der anderen Seite der Verkehr Mannheim Ludwigshafen abwickeln. Der Baubeginn ſoll beſchleunigt werden, ſoweit dies deutſcherſeits möglich iſt; die erforderlichen Verhandlun⸗ gen mit der Internattonalen Schiffahrtskom⸗ miſſton ſind bereits durchgeführt und deren Wünſche be⸗ kannt, auch die erforderlichen Bodenunterſuchungen haben ſchon ſtattgefunden. Wegen der Formgebung für die Brücke wird in den nächſten Wochen in Deutſchland ein allgemeiner Wettbewerb ausgeſchrieben werden. Hinſichtlich der äſthettſchen Geſtaltung werde man mit Rückſicht auf das Straßenbild wahrſcheinlich zu einer Art Kompromiß kommen niſtffen. Der Verkehr und die Eiſenbahn verbindungen Mannheims In Mannheim begrüßte Freiherr von EltzRübenach, Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, die Teilnehmer And erläuterte die Einteilung der Reichsbahndirektionsbezirke nach Linien⸗ und Kreisbezirken, indem er auf das Beiſpiel des Bezirks Karlsruhe als ausgeſprochenen Linienbezirk und auf Württemberg als Beispiel für einen konzentriſchen oder Kreisbezirk verwies. Der Direktionsbezirk Karls⸗ zuhe umfaſſe 1900 km mit einem Perſonal von 31 000 Köpfen. Er zähle hinſichtlich des Güterverkehrs zu den größten Bezirken der Deutſchen Reichsbahn und umfaſſe landſchaftlich einen der allerſchönſten Teile des Reiches. Man brauche nur an Heidelberg, Baden⸗Baden, Freiburg, Odenwald, Schwarzwald, Höllental, Oberrheinlinie oder Bodenſee zu denken. Mannheim habe ſich allerdings nicht gerade den landſchaftlich ſchönſten Teil des Landes aus⸗ geſucht, ſondern beſtätige die alte Erfahrung, daß die Inten⸗ ſität von Wirtſchaft und Schönheit der Landſchaft meiſt im umgekehrten Verhältnis zueinander ſtehe. Mannheim iſt das Herz der badiſchen Wirtſchaft, von dem das Blut in die eiſernen Adern gepumpt werde, über die der Direktionsbezirk verfüge. Deſſen ſei man ſich in Karlsruhe wohl bewußt und nehme gerne darauf Rückſicht, wenn von Mannheim aus auch manche Kritik geübt werde. Die Bedeutung des Bahnverkehrs im Direktionsbezirk Karlsruhe und den Anteil Mannheims hieran ſchilderte Oberregterungs⸗ rat Kirſch von Mannheim. Die dicht beſtedelte ſüdweſt⸗ deutſche Induſtrieecke iſt vom Verkehr beſonders ſtark durch⸗ flutet. Als eine der erſten deutſchen Eiſenbahnen wurde vom 5 5. N ſpäter die Züge auf beſon dere und Mainz eine Reihe von Erläuterungen über die Bahn⸗ badiſchen Staat die Bahn Mannheim Baſel erbaut und deren erſtes Stück Mannheim— Heidelberg bereits 1840 er⸗ öffnet. Im einzelnen wird Mannheim berührt von den Bahn⸗ ſtrecken Ludwigshafen Phbf. und Ludwigshafen Rbf.—Mann⸗ heim, eröffnet 1867, mit unmittelbarer Fortſetzung Mann⸗ heim— Heidelberg, von der Main⸗Neckar⸗Bahn Man u⸗ heim— Friedrichsfeld⸗Rord(Darmſtadt— Frankfurt). Von Mannheim bis Friedrichsfeld⸗Süd benützen die Züge der Main⸗Neckar⸗Bahn zurzeit die ſchon erwähnte Hauptbahn Mannheim— Heidelberg, es iſt aber in Ausſicht genommen, Gleiſe zu verweiſen. Dieſe zwei Gleiſe, deren Erſtellung mit dem Bahnhofumbau zuſammenhängt, konnten wegen Mangel an Mitteln bisher nicht errichtet werden. Ferner beſteht die Riedbahn Mannheim— Lampertheim Frankfurt Mainz lehemalige heſſiſche Ludwigsbahn), eröffnet 1879, die z. Zt. hauptſächlich dem Güterverkehr dient. Die Rheintal⸗ bahn Manu heim— Schwetzingen— Karlsruhe wurde 1870 eröffnet. Sie iſt zurzeit eine der ſtärkſt belegten Bahnen Deutſchlands und für Mannheim von hervorragender Bedeutung deshalb, weil ſie die ſchnellſte Verbindung nach dem Süden ermöglicht, eine erſtklaſſige PD. Zugſtrecke, auf der zurzeit der Pullmannzug„Rheingold“ fährt. Von Bahnen mehr örtlicher Bedeutung, die nicht der Reichsbahn angehören, ſind die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Mannheim Heidelberg Weinheim Mannheim und die Rhein⸗Haardtbahn Mannheim Ludwigshafen Dürkheim a. H. zu erwähnen. Die ſtädtiſche Straßenbahn bedient die eingemeindeten Vor⸗ orte. Die Bedeutung des Verkehrsumfanges der Bahnhöfe von Groß⸗Maunheim ergibt ſich aus der Tatſache, daß der Anteil Mannheims an der Wagengeſtellung nahezu 30 Prozent des ganzen Reichsbahndirekttonsbezirkes Karlsruhe ausmacht und daß der Anteil Mannheims an den Geſamt⸗ einnahmen des RBD. Karlsruhe noch höher als 30 Proz. iſt, Zahlen, die ſich noch erhöhen, wenn die Wagengeſtellung für die der RBD. Mainz unterſtellten Bahnhöfe Neckarſtadt und Waldhof dazugezählt werden. Mannheims Rangierbahnhof iſt einer der größten Rangierbahnhöfe in Deutſchland. In ihm münden 7 Bahnlinien zuſammen. Bei mittlerer Verkehrsſtärke laufen etwa 180 Güterzüge täg⸗ lich ein und ebenſoviele aus. Im Jahr 1922 wurde an einem Tag ein Ausgang von 6940 Wagen erzielt. Dieſe Zahl Wagen würde, aneinandergereiht, einen Zug bilden, der die Strecke Mannheim— Karlsruhe ausfüllen würde. Nach einigen wei⸗ teren Mitteilungen über die Stellung Mannheims im durch⸗ gehenden Schnellzugsverkehr ſchloß der Vortragende ſeine Er⸗ läuterungen, die von den Mitgliedern des Fahrplan⸗Aus⸗ ſchuſſes mit großem Intereſſe aufgenommen wurden. Vizepräſtdent Dr. Schueider von der Eiſenbahndirek⸗ tion Mainz gab einen kurzen geſchichtlichen Rückblick über die Entſtehung der Main⸗Neckar⸗Bahn. Bis es zum Bau kam, wurden von 1836 bis 1843 Verhandlungen zwiſchen den Regterungen von Baden, Heſſen und der Stadt Frankfurt ge⸗ führt. Schon damals war die Linienführung von Frankfurt über Darmſtadt Weinheim Ladenburg nach Heidelberg Ge⸗ genſtand lebhafter Auseinanderſetzungen. Wie die Dinge gegenwärtig liegen, ſei man bemüht— und der Fahrplan beweiſe es— ſowohl den Wünſchen Mannheims wie Heidel⸗ bergs im Rahmen des irgendwie Möglichen gerecht zu werden. Handelskammerpräſident Lenel⸗ Mannheim dankte den drei Eiſenbahndtrekttonen für die Einladung und ihr Ent⸗ gegenkommen, das es dem Fahrplan⸗Ausſchuß des D. J. u..⸗ Tages ermöglicht habe, von dem Wirtſchaftsbezirk Mannheim und ſeinen Bahnverbindungen durch eigenen Augenſchein Kenntnis zu nehmen. Mit Genugtuung habe er gehört, daß die Giſenbahndtrektion Karlsruhe Mannheim als das Herz des badiſchen Wirtſchaftslebens anſehe. Das Herz ſei bekanntlich ein empfindlicher Körperteil und wohl der wichtigſte überhaupt und verdiene deshalb pfleglichſte [Behandlung, auf die Mannheim deshalb auch in Zukunft rechne. Der geſchichtliche Werdegang der Bahnlinie Frank⸗ furt Mannheim ſei ihm wohl bekannt geweſen, das hindere aber nicht, daß man auf Abſtellung von Mängeln im Verkehr dringe, wenn es notwendig erſcheint. Augenblicklich lägen weſentliche Wünſche nicht vor, abgeſehen von der Führung des FD=⸗Zuges 5/6. Um ihn zu erreichen, müſſe man fetzt von Mannheim nach Heidelberg fahren. Es ſet deshalb ein noch unerfüllter, aber hoffentlich bald in Erfüllung gehender Wunſch, daß Mannheim für den Nordverkehr Frankfurt Berlin einen direkten FD Zug erhält. Nachdem auch noch Dr. Zveppritz, Mitglied des Reichs⸗ eiſenbahnrates, den drei Reichsbahndirektionen den Dank des Fahrplan⸗Ausſchuſſes für die Sonderfahrt ausgeſprochen hatte, fand dieſe nach etwa zweieinhalbſtündiger Dauer im Mann⸗ heimer Hauptbahnhof ihren Abſchluß.* Städtiſche Nachrichten 200 Jahr⸗Feier der Mannheimer Handelskammer In Ergänzung unſeres Berichts über den Feſtakt im Ritterſaal teilen wir mit, daß Rechtsanwalt Dr. Fritz Kaufmann im Namen der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime gratulierte. Im Auftrage der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime, Ferienheime für Handel und In duſt rie, habe er die Ehre, der Jubi⸗ larin die herzlichſten Glückwünſche zu überbringen. Die Handelskammer Mannheim habe von Anfang an die hohe Bedeutung der ſozialen Beſtrebungen der Geſellſchaft um einen geſunden kaufmänniſchen und induſtriel⸗ len Angeſtelltenſtand erkannt und ihnen ihre Sym⸗ pathie alsbald durch ihren Beitritt zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus ſei der hochverdiente frühere Präſident der Kammer, Geheimer Kommerzienrat Emil Engelhard, kurz nach der Gründung der Geſellſchaft, als der Ruf an ihn erging, dem Präſidium der Geſellſchaft beigetreten, dem er bis zu ſeinem Tode angehört habe. Der wertvollen Unter⸗ ſtützung, Förderung und Mitarbeit der Handelskammer Mannheim ſei es in erſter Reihe zu verdanken, daß die Deutſche Geſellſchaft für Kaufmanns ⸗Erholungsheime auch in Baden Fuß faſſen, im Frühjahr 1924 den herrlichen Bärenſtein auf der Badener Höhe erwerben und ihn zu einem der ſchönſten derzeit im Betrieb befindlichen 41 Heime ausgeſtalten konnte. Durch dieſe Mitarbeit habe die Handelskammer Maun⸗ heim kundgetan, daß in ihrer Mitte der Geiſt ſozialer Hilfsbereitſchaft weile. Möge dieſer Geiſt auch für⸗ derhin in der Kammer eine fruchtbare Stätte finden und möge der Kammer auch im dritten Jahrhundert ihres Wir⸗ kens eine glückliche Weiterentwicklung beſchieden ſein. * * Abgabe der Vermögensſtenererklärungen. Die Handels⸗ kammer Mannheim teilt folgendes mit: Die Vermögens⸗ ſteuererklärungen, die bis zum 15. Juni(ſtatt 30, Juni) beim Finanzamt eingehen, werden nach einer am 21. Juni ergange⸗ nen miniſtertellen Anweiſung nicht mit Verſpätun 98 5 zuſchlägen belegt. Anträge auf eine längere Friſtein⸗ holung zur Abgabe in der Vermögeusſteuererklärung ſind ſofort zu ſtellen. * Beendigung des Hafenarbeiterſtreiks. Die geſtrigen Verhandlungen vor dem Schlichter in Karlsruhe endigten da⸗ mit, daß der am Samstag gefällte Schiedsſpruch für verbindlich erklärt wurde. Daraufhin iſt heute mor⸗ gen die Arbeit wieder aufgenommen worden. Der Gewinner des großen Loßes! der Ettlinger Jubiläums⸗Geldlotterte können Sie noch werden wenn Sie ſich bald ein oder mehrere Ettlinger Loſe erwerben. Die öffent⸗ liche Ziehung dieſer beliebten Lotterie findet unwiderruflich am 80. Junt ſtatt; auch Sie können daran teilnehmen und haben dann die öglichkeit, 13 000, 10 000, 3 000, 1 000, 500.“ uſw. zu ge⸗ winnen. Originalloſe ſind in allen Lotteriegeſchäften und Losver⸗ kaufsſtellen(hier bet den Staatl. Lottertieeinnehmern: Burger, Möhler, Stürmer) zum Preis von 1 R. das Stück zu haben oder direkt von der Lotteriebank Göhringer, Pforzheim, Rathaus. Das Glück— oder der Zufall— ſind launiſch— entſchließen Sie ſich ohne Zögern! Eag21 Erinnerung an Peter Roſegger Zum 10. Todestag am 26. Juni 1928. Von Karl Rauch ⸗Egeſtorf Das waren doch meiner Knabentage ſchönſte Stunden, die ich mit den Büchern vom Waldbauernbuben verlebte. Alle Sehnſucht in die Ferne, in die traumhafte Welt der Berge und Wälder lebte hier frei, innig und dem Herzen der großen Mutter Natur nahe. Wer kennt ſte nicht, die köſtlichen Kind⸗ heitsgeſchichten des Peter, die ſo heimatlich vertraut, ſo von Waldesduft gewürzt, ſo märchenſchön herzlich ſind? Wie er für einen„Schmarrn“ jeden Abend im Jahr vorm Schlafen⸗ gehen den Geſchwiſtern ein Märchen zu erzählen weiß— bis am letzten Jahrestag ſein Schatz erſchöpft iſt und nichts, gar nichts mehr ihm einfallen will! Wie er mit dem Paten zum erſten Mal auf dem Dampfwagen fährt! Wie er Chriſttags⸗ freude holen geht! Wie lange, lange iſt es her, daß wir in der trauten Welt dieſer Geſchichten ſchwelgten! Gute, alte Zeit des Träumens und der kindlichen Reinheit, die der Krieg ſo jäh zerbrach, der uns in Not und Finſternis, in Taumel und Erkenntnis riß umd in ſeiner Folgezeit in immer neue, finſtere Gewalten ſtürzte. Ein gütiges Geſchick hat Peter Roſegger, den Greis mit den lieben, luſtig blinzelnden Augen, mit dem unendlich reichen, warmen Herzen voll des unerſchütterlichen Glaubens an Menſchenliebe im Sommer 1918 hinweggenommen, kurz ehe ſein ſchönes Vaterland, das alte Oeſterreich, zerbrach und zerfiel. Es blieb ihm erſpart, die Hölle des inneren Verfalls, des Zuſammenbruchs aller ſchlichten und geraden Herzlichkeit zu ſehen. Ein Guter und Getreuer, ein immer Liebenswerter ging hinüber ins Reich der Toten zur ſelben Stunde, da die Sonne des Reichs ſich zum Untergang neigte. Die Güte, die Herz⸗ lichkeit, die Treue des alten Oeſterreich lebte in keinem ſo ſchlicht, ſo ergreifend wie in ihm.— Uns Jungens, die wir 1914 die Bänke der Tertia und Sekunda drückten, war er Mahner, Prediger, väterlicher Freund. Wie der armſelige Waldbauernbub bei aller kürg⸗ lichen Not des Elternhauſes ſo unendlich viel inneren Reich⸗ tum unverlierbar beſaß, wie der ſchmächtige Schneidergeſell ſich langſam, gläubig, ſtrebend, unverzagt zum großen Dichter herauf arbeftete: das war uns ein Vorbild ſtarker Kraft und hohen Menſchentums. Er war der Dichter und der Erfüller unſerer Träume. Als wir in der ſchönen Pleißeſtadt einen literariſchen Schülerverein ins Lieben riefen und in hekto⸗ graphierten Monatsblättern unſere unſauberen Jamben und genialen Machwerke zu Papier brachten— zum Entſetzen der Mitwelt!— da beſchloſſen wir eines ſchönen Wintertages ein⸗ ſtimmig, daß der Peter Roſegger Ehrenmitglied unſeres Lite⸗ raturvereins„Fulmenia“ werden ſolle. Fein kunſtvoll ſchrie⸗ ben wir's nieder, packten das zuletzt erſchtenene Heft unſerer Vereinszeitſchrift dazu und ſandten ihm das Schriftſtück ein, das ihm von der ihm zuteil gewordenen Ehrung Kunde gab. Oh, Peter! Gütiger, freundlicher Greis! Wie wirſt Du mit liſtteigen Augen und herzgutem Verſtehen geſchmunzelt haben über die Klexerei der tollen Knaben! Welchen Taumeltanz der Freude brachteſt Du zuſtande, als Du uns Deiner Antwort würdigteſt! Es ſei Dir unvergeſſen, daß Du unſer Tun nicht als„närriſche Kinderei“ beiſeite ſchobſt, daß Du uns ernſt nahmſt! Die ganze Sekunda tobte vor Begeiſterung, als die ſchlichte Karte der k. u. k. Poſt eintraf, die Du an mich, den Vorſitzenden der„Fulmenia“ richteteſt. „Bleibtreu Dir ſelbſt und bewahre Deinen Mitmenſchen ein gütiges Herz! Graz, 12. II. 1914. Peter Roſegger.“ So ſtand in den geraden, klar lesbaren Zügen von Peters Hand auf der Poſtkarte mit der grünen Franz⸗Joſef⸗Marke, die bewundert und beſtaunt von Hand zu Hand durch die Schulklaſſe lief. Ich verwahre ſie heute noch als wertvolles Gut, Zeugnis einer köſtlichen Jugendzeit voll kühner, herr⸗ licher Träume, Gabe eines guten, lieben, großen Menſchen und Dichters.— Was wir ſechzehn⸗, ſiebzehnjährigen Jungen damals kaum verſtanden, mit dem einfachen Satz dieſer Poſt⸗ karte gab uns Roſegger den tiefſten Gehalt aller Weltrelt⸗ gionen, ſprach er aus, was Laotſe als letztes Wiſſen kündet, was höchſtes Ziel allen menſchlichen Ringens und Strebens iſt und bleibt: die Treue zu bewahren dem eigenen Weſen und verſtehende, herzliche Güte den Mitmenſchen! Und wie er es uns ſchrieb, hat er es in all ſeinen Werken geſagt, an allen Tagen feines köſtlichen Lebens verwirklicht. In den einfachen Seelen, den innerlichen Naturen lebt ſein Werk fort, bleibt ihm, ſeinem Waldbauernbub, dem Waldſchulmeiſter, Jacob dem Letzten, dem„Weltleben“, dem„Erdſegen“, den„beiden Hänſen“ eine dankbar verbundene Gemeinde. Als die Nachricht von ſeinem Tode kam, da ſtand ich in Frankreich im zermarterndſten Schlachtgetümmel, da barſt in jenen Sommertagen 1918 Wahnſinn um Wahnſinn zur letzten, zermalmenden Vernichtungsſchlacht. Irrſinn erſchien alles Daſein, der Gedanke an Roſeggers Kartengruß und feinen Inhalt wie Blasphemie Nein! So viel und bitter das Leben uns immer enttäuſchen mag, ſo hart es uns ſchlägt und ſo freventlich ſinnlos es mitunter erſcheint: Peter Roſegger hat recht, und wir wollen's ihm danken mit all unſerem Denken und Tun, daß er dieſe edle menſchliche Weisheit ſchon in unſeren ahnungsloſen Jugendtagen gütig und erhebend ge⸗ lehrt hat: „Bleib treu Dir ſelbſt und bewahre Deinen Mitmenſchen ein gütiges Herz!“ 5 Ja, Peter Roſegger, Deinem Wort wollen wir folgen und Dir danken heute und ſtets! K. Sekte. Nr. 291 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Juni 1928 Wo iß die Mamme? Wie ich des in'r Zeidung geleſe habb, vun dem Kind, wo uff'r Gaß' rumgerennt iß, unn nooch ſeiner Mamme gſchriee hott, do habb ich recht lache miſſe, unn habb dran⸗ gedenkt, daß mir des gleiche ſchun baſſiert iß, vor viele Johre. Wie oft hott mir mei Mudder die'ſchicht verzehlt, unn jedes Mool hott'r recht driwwer lache kenne. Ich war noch kee vier Johr alt, do hott mich mei Mudder gach halt allee loſſe miſſe, awwer nit, um uff Schwätzerei zu gehe, ſonnern um Sach eiln)zukaafe. Zuerſcht hott ſe ſich iwwerzeugt, daß ich noch ſeſcht ſchloofe duh, dann iß ſe ganz leis zum Abſchluß naus, unn grad ins Haus newedran, um was zu kaafe. Se hott awwer noch nit emool ihr Sach' im Korb, do hört ſe mich aach ſchun brülle uff'r Gaß, unn ich ſchdeh halt do, im Nachthemm, habb'frore wie en Schneider, denn s war im Oktober unn es hott grad kee Friehlingsliftel geweht. Die Sach iß noch gud abgeloffe, ich habb kee Hibb gekriggt, bin ins Bett'ſchdoppt worre, unn ich habb froh ſei miſſe, daß em Vadder nix'ſaacht worre iß. Am negſchte Dag hott mei Mudder widder Sach hole miſſe. Damit ich nit nochemool uff die Gaß renn, hott ſe im Schloß de Schliſſel rumgedreht unn ſo habb ich nit zum Abſchluß nauskönne. Trotzdem, daß ich'ſchloofe habb, hott ſo des ge⸗ macht, denn beſſer iß beſſer, unn'r kann nie wiſſe, was kummt. Unnſes war gut, denn kaum war ſe fort, bin ich vum Schloof uffgewacht unn gleich druff hawwe die Hausleit e Gebrüll gehört, unn widder korze Zeit dernbdoch hawwe Scherwe gekleppert. Wie die Mudder dann heemkumme iß, hott alles im Haus'ſammegelacht, denn ich habb mit me Schdiffel die Scheib am Abſchluß nausgewixt, weil die Diehr nit uffgange iß. Zuerſcht hott mich dann die Mudder ins Bett'ſchafft, dann hotte ſe die Scherwe uff⸗ geleſe, unn als Abſchluß bin ich verſohlt worre. Awwer 8 ſchlimmſchte iß'r joo noch bevorg'ſchdanne, denn ich habb ge⸗ wißt, daß die Sach'r Vadder erfahre muß, denn die Heenzel⸗ männcher mache e verbrochene Scheib nit ganz. Tatſächlich iß dann aach owends des große Uln)glick voll iwwer mich herein⸗ gebroche, unn ich habb nochemool ſo de Frack verhaue'kriggt, daß ich mir vorgenumme habb, kee Scheib mehr naus⸗ güſchlaache unn'r Mamme noochzulaafe. Awwer ſo arch mir domools mein Hinnerdeel weh gedahn hott, heut ſchbür ich nix mehr dapun. Ich kann mich nit emool mehr dran erinnere. Des wär nochemool ſchöner, wenn eem die Hibb, die mir ſo im Lauf der Johre'kriggt hott, alle jucke däht, unn wenns bloos vun Zeit zu Zeit wär. Awwer giſchadt hawwe eem die Hibb niemols was— unn des iß gud ſo. . * * Die Loge„Carl zur Eintracht“ feierte am Sonntag ihr 150, Stiftungsfeſt. Sie iſt eine der älteſten Freimaurerlogen, die ſich ſtets als eine Stätte der Pflege der Wohltätigkeit, des allgemeinen kulturellen Fortſchritts und der Vaterlandsliebe betätigt hat. * Jubiläum. Am Samstag konnte der Armenpfleger und Bezirksvorſteher⸗Stellvertreter des 1. Armenbezirks, Schreiner Wilhelm Schlier, C7, 12, auf eine 25 jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der öffentlichen Fürſorge zurückblicken. Das Jubiläum wurde in der Bezirksſitzung in gewohnter ſchlichter Weiſe gefeiert. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Fürſorgeamts, Direktor Schu⸗ macher überbrachte die Glückwünſche der Stadt und über⸗ reichte dem Jubilar eine künſtleriſch ausgefertigte Ehren⸗ Aurkunde ſowie ein Blumengebinde. Bezirksvorſteher Hem⸗ mersbach beglückwünſchte den Jubilar namens des Be⸗ zirks unter Uebergabe eines ſinnreichen Geſchenkes. * Nicht auf den fahrenden Straßenbahnwagen auf⸗ ſpriugen! Heute früh ſprang ein dem Arbeiterſtande ange⸗ höriger Mann an der Kurve Waſſerturm—Heidelbergerſtraße auf das Trittbrett eines Straßenbahnwagens, glitt aus und brachte den rechten Fuß unter die Schutzvor⸗ richtung des Wagens. Im Nu hatte der Wagenführer den Wagen zum Stehen gebracht. Der Unterſchenkel hatte ſich ſo feſt zwiſchen Schutzvorrichtung und Schienen geklemmt, daß der Mann erſt nach Anwendung von Hebezeug aus einer ſchweren Lage befreit werden konnte. Der Verunglückte hatte ſchwere Quetſchungen des Fußes und Unterſchenkels davongetragen. * Verſetzt wurden Gerichtsverwalter Ferdinand Baus⸗ bach beim Amtsgericht Freiburg zum Amtsgericht Mannheim und Kanzleiaſſiſtent Karl Schubert beim Amtsgericht Radolf⸗ zell zum Amtsgericht Mannheim. * Zuſammenſtoß. Auf der Straßenkreuzung Luiſenring und Rheinſtraße ſtießen in den frühen Morgenſtunden des Sonntags ein Perſonenkraftwagen und ein Motor⸗ radfahrer zuſammen. Während der Motorradfahrer mit leichten Hautabſchürfungen davonkam, erlitt ein auf dem Soziusſitz mitfahrender 36 Jahre alter Werkmeiſter eine größere Wunde am Hinterkopf, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Vorſicht beim Hinauslehnen aus dem Wagenfenſter. Zur Warnung diene folgender Vorfall, der uns aus Fried⸗ richsfeld berichtet wird: Ein Arbeiter, der Sonntag früh den beſchleunigten Perſonenzug nach Würzburg benutzte, wollte hinter der Station Friedrichsfeld ſehen, ob es draußen regne. Er ſtreckte dazu den Arm bis über den Ellenbogen aus dem Wagenfenſter. Im ſelben Augenblick kam in voller Fahrt ein Gegenzug vorbei und riß die Hand auf. Ein zufällig im Abteil mitreiſender, ſofort hilfsbereiter Sanitäter legte den erſten Notverband an. Die Hand ſchwoll auf und blutete ſtark. * Doppeljubilaum. Am heutigen Dienstag begeht Herr Joſef Hartmann, Q3, 5, mit ſeiner Ehefrau Frieda, geb. Heck, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Zu gleicher Zeit feiert Herr Hartmann, der eine Milchhandlung betreibt, ſein 25jäh⸗ riges Geſchäftsjubiläum. Veranſtaltungen Das Gartenfeſt der Mannheimer Liedertafel. wurde, wie mitgeteilt, durch die Ungunſt der Witterung in ein Saalfeſt verwandelt. Als man ſich am Samstag abend bereits auf der Terraſſe des Friedrichsparkes niedergelaſſen hatte, machte der Donnergott einen Strich durch die Rechnung. Der Gewitterregen veranlaßte eine allgemeine Flucht in den Saal, in dem das Programm weiter abgewickelt wurde. Die in ſtattlicher Zahl verſammelte Aktivität ſang unter Kapell⸗ meiſter Mannebecks ſtraffer Leitung vier a capella⸗Chöre: „Wenn die Schwalben heimwärts ziehen“ von Franz Abt, „An die deutſche Nation“ von Carl Weidt,„Trennung“ von H. Marchner und den Jägerchor aus der Oper„Euryanthe“ von Carl Maria von Weber ſo friſch, fein abgetönt, klangſchön und ſtimmungsreich, daß ſtarker Beifall dankte. Kapellmeiſter Becker hatte bei der Zuſammenſtellung des Konzertpro⸗ gramms eine beſonders geſchmackvolle Auswahl getroffen. Flotte Märſche wechſelten mit beliebten Stellen aus Opern und Operetten ab. Wir erwähnen die Ouvertüre zur Oper „Martha“, die Fantaſie aus der Oper„Rigbletto“, die Ouver⸗ türe zur Oper„Zar und Zimmermann“, die Fantaſie aus der Oper„Lohengrin“ und das Potpourri aus der Operette„Der Bettelſtudent“. Die„Giſchichten aus dem Wiener Wald“ von Strauß und der prickelnde Walzer„Amorettenſtändchen“ von Ziehrer erinnerten an die bevorſtehende Reiſe zum Wiener Sängerbundesfeſt. Nach Erledigung des Konzertprogramms, das allgemei⸗ nen Beifall fand, ſtellte ſich die Kapelle Becker zur Ball⸗ muſik um. Vorher hatte man noch verſucht, eine Lampion⸗ polonaiſe durch den Park zu unternehmen. Man mußte aber wieder ſchnell in den Saal retirieren, da der Gewitter⸗ regen von neuem einſetzte, der auch die Gäſte wieder ver⸗ jagte, die gelaubt hatten, das Verweilen auf der Terraſſe in der friſchen, köſtlich abgekühlten und gereinigten Luft wagen zu können. Daß ſich trotzdem die Liedertäfler die Stimmung nicht verderben ließen, zeigte die lebhafte Beteiligung am Tanz, von der ſich auch die älteren Semeſter nicht aus⸗ ſchloſſen. Erſt in der Morgendämmerung trennten ſich die letzten Paare von der gaſtlichen Stätte. Sch. * * Zirkus Krone kommt nach Mannheim. Alle Zirkus⸗ freunde werden mit lebhafter Genugtuung die Nachricht ver⸗ nehmen, daß Zirkus Krone am kommenden Donnerstag mit vier eigenen Güterzügen in Mannheim eintrifft. Schon 12 Stumden nach der Ankunft auf dem Güterbahnhof wird der Zirkus mit ſeinen 10000 Sitzplätzen und dem geſamten wan⸗ dernden zoologiſchen Garten fertig daſtehen.(Weiteres Anzeige.) * Die Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt bringt von heute ab wieder wöchentlich 3 Abendfahrten mit dem 1927 erbauten Doppeldeckſchiff„Freiherr vom Stein“ zur Ausführung.(Weiteres Anzeige.) Aus dem Lande Großfeuer * Eppingen, 24. Juni. In dem benachbarten Schwark gern brach am Donnerstag nachmittag in einem Wohn⸗ haus, das von 4 Familien bewohnt wurde, ein Brand aus. Schon nach kurzer Zeit ſtand das Wohnhaus in hellen Flam⸗ men, die auch auf die Scheunen übergriffen. Die Feuerwehr war raſch zur Stelle, ſodaß das Feuer auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt werden konnte. Das Haus ſamt der Scheune iſt voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Nur einige Mauerreſte ſtehen noch. Da die Bewohner des Hauſes ſich auf dem Felde befanden, konnte faſt garnichts gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. * Im Alter von 62 Jahren iſt der Pflegeanſtalt Wiesloch, Albert — * Wiesloch, 24. Juni. Verwalter der Heil⸗ und Stiechs geſtorben. * Leiberſtung(Bühl), 24. Juni. Die Eheleute Wendelin Bonn konnten dieſer Tage das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Der Erzbiſchof hatte ihnen aus dieſem Anlaß ein Schreiben überſandt nebſt einem ſchönen Buch mit Widmung. Auch von der Staatsregierung war ein Geſchenk eingetroffen. * Auggen(Amt Müllheim), 24. Juni. Freitag nachmittag drohte in dem der Gemeinde gehörigen, von zwei Familien bewohnten Armenhaus ein Brand auszubrechen. Glück⸗ licherweiſe wurde infolge der Rauchentwicklung das Feuer von den Nachbarsleuten rechtzeitig bemerkt, ſo daß es bald gelöſcht werden konnte. Der Verdacht der Brandſtiftung lenkte ſich auf einen im Armenhaus wohnenden Arbeiter, der auch nach kurzem Verhör durch die Gendarmerie die Tat eingeſtand und ins Amtsgefängnis Müllheim eingeliefert wurde. Er hatte den Brand in einem morſchen Balken direkt unter dem Dach angelegt. Die Gründe, die ihn zu der Tat veranlaßten, ſind noch nicht geklärt. Waldshut, 24. Juni. Am Freitag vormittag iſt im be⸗ nachbarten Zurzach in der Schweizeriſchen Sodafabrik ein zu Ausbeſſerungsarbeiten errichtetes Gerüſt zuſammen⸗ gebrochen. Zwei auf dem Gerüſt beſchäftigte Arbeiter ſtürzten 15 Meter tief ab. Der 18jährige Rueſch aus Zur⸗ zach ſchlug mit dem Kopf ſo heftig auf den Boden auf, daß er mit zerſchmettertem Schädel und mehreren Rippenbrüchen tot liegen blieb. Der 22 jährige Bürm aus Schwederloch fiel direkt auf ſeinen Kameraden, was ten vom Tode rettete. Er wurde mit ſchweren Verletzungen ins Spital nach Baden verbracht. * Ueberlingen, 24. Juni. Geſtern früh griff die Polizei eine hieſige 75jährige Privatiere auf, die den Eindruck einer Geiſtesgeſtörten machte. Nach ihren Angaben iſt die Frau die ganze Nacht hindurch notdürftig bekleidet in den Straßen umhergeirrt in der Abſicht, ſich in den See zu ſtürzen. Leset dlie EPE Such auf der Reise! FFF Reise- Abonnements nehmen unsere Geschäftsstellen in E 6, 2 und E 1,% entgegen eue Mannheimer Txitung Sea T 7nGfGſſ/0ä ͥã ͥꝗq⁴ ⁰ãyddã⁵ ã/ d b ã ã Regentage in der Sommerfriſche In der Stadt haßt man die Regentage. Es iſt ſo trüb⸗ ſelig, wenn man ſchon morgens beim Erwachen die naſſen Dächer und das feuchtglänzende Straßenpflaſter ſieht. Man weiß, nun wird der Tag wieder mit allerlei Unannehmlich⸗ keiten beginnen: Die Straßenbahn oder der Omnibus wird überfüllt ſein, eine mißlaunige Menge wird ſich in den engen Wagen drängen, man ſtolpert über naſſe Schirme, und wenn man auf der Plattform ſteht, klatſchen einem an jeder Stra⸗ ßenbiegung die Regenſchauer ins Geſicht. Die Straßen ſind mit einem dünnen und doch zähen grauen Schlamm bedeckt, die Näſſe dringt durch die dünnen Sohlen— vorüberraſende Autos beſpritzen die hellen Hoſenbeine— von dem Schirm des Zeitungsverkäufers tröpfelt es einem, während man ein Geld⸗ ſtück wechſelt kalt in den Nacken— und den ganzen Tag über wird man, wenn man mal von der Arbeit aufſieht, den gleichen niederdrückenden Anblick auf den blanken ſchwarzen Hofraum und die rieſelnden, rieſelnden Dachtraufen haben. So ſieht der Regentag in der Stadt aus; welch ein an⸗ deres Geſicht aber hat er in der Sommerfriſche! Freilich, jedermann wünſcht einem(man ſelber inbegriffen!)„recht gutes Wetter“ unterwegs, und keine Regentage! Aber nicht alle Wünſche gehen in Erfüllung, und keine Ferienzeit vergeht in ungetrübt lachendem Sonnenſchein. Und das ſchadet auch nichts; wenn aus dem Regentag nicht gleich eine Regenwoche wird, ſo heißt man ihn ſogar dann und wann einmal herz⸗ lich willkommen! Frühmorgens wacht man auf von dem gleichmäßigen Rauſchen, das in die weitgeöffneten Fenſter klingt. Ach— es regnet? Nun, dann iſt es nichts mit der Frühpartie, die man ſich für dieſen Tag vorgenommen hatte. — Wozu alſo der Heroismus? Mit einem Seufzer des Be⸗ hagens dreht man ſich auf die andere Seite— welcher Genuß: So ein Ferienmorgen mit obligatem Ausſchlafen! Und auch ſpäter, wenn man längſt wach iſt, liegt man geruhſam blin⸗ zelnd da und überlegt das Tagesprogramm. Heute regnet heute kann man wirklich nichts unternehmen, heute wird an ſich einmal nur ausruhen und weiter garnichts! Und iht es weiter: Man trödelt beim Anziehen, denn man hat diel Zeit— man frühſtückt zeitungleſend und ausgedehnt, denn heute iſt ja kein Zuganſchluß zu erreichen, kein Dampfer geht ab, keine Rundfahrt wird verſäumt— Man beſinnt ſich auf allerlei, was im Rauſch des Reiſeerlebens in Vergeſſen⸗ heit geraten war, man holt die Bücher hervor, die auf dem Grunde des Reiſekoffers ruhen, man ſchreibt Briefe, man gründet Plauderecken, man muſiziert.— Und wenn man zu den Unternehmungsluſtigen gehört, ſo macht man ſich mit Regenmantel und waſſerdichtem Schuhzeug ſogar auf zu einem Regenſpaziergang.— O, wie das rieſelt und rauſcht in gleichmäßigem Rhyth⸗ mus! Die Berge dampfen, Nebel brauen im Tal, die Kur⸗ promenaden ſind verödet, und die Kurkapelle ſpielt vor leeren Plätzen.— Aber wie friſch lackiert leuchtet das ſtaubfreie Grün der Büſche und Bäume, erquickt ſtehen die Blumen, die Roſen duften ſtärker, als ſonſt, und im Walde atmet man tief und beglückt den einzig⸗ſchönen herbſüßen Wohlgeruch ein, den kein„Fichtennadelextrakt“, kein Kunſtprodukt je erreichen und nachahmen kann. Wie weiten ſich die Lungen, wie kühlt ſich die heiße Stirne, wie erholen ſich die überreizten Nerven bei ſolcher ziellos ſchlendernden Wanderung, im ruhig nieder⸗ fallenden Regen. Es iſt ein Wiegenlied für große Kinder, das Mutter Natur uns zuſingt, und wir zürnen ihm nicht, wir lächeln ihm dankbar entgegen, dem Regentag! Theater und Muſik Das Mannheimer Nationaltheater hat die Operette „Die Miniſterin“ von Dr. Otto R. Frank ⸗ Mannheim, Mufik von Otto R. Frank und Werner Gößling zur Uraufführung in der nächſten Spielzeit erworben. Heidelberger Feſtſpiele. Elſa Wagner vom Berliner Staatstheater wurde von Guſtav Hartung zur Mitwir⸗ kung bei den Heidelberger Feſtſpielen gewonnen. „Jedermann“ auf der Freilichtbühne Neuſtadt a. d. Haardt. Eckerts„Jedermann“⸗Bearbeitung für die Freilichtbühne erlebte ſeine Erſtaufführung in dem Felſen⸗ dom am Herz⸗Jeſu⸗Kloſter auf dem Nollen, der ſchönſten Freilichtbühne Südweſtdeutſchlands, die damit ihre dritte Spielzeit eröffnete. Der tiefblaue Rundhorizont eines Pfäl⸗ zer Junihimmels, rauſchende Kiefern und Birken über den Felſenwänden und liebliches Vogelgezwitſcher in blütenüber⸗ ſäten Akaztien bildeten einen Rahmen, um dieſes erhabene Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes, wie man ſich ihn nicht beſſer denken kann. In glücklichem Einfinden in Landſchaft und Raum machte der Regiſſeur aus dem mittel⸗ alterlichen Myſterienſpiel ein Lebensbild aus dem Pfälzer Land. Die erſten beiden Spieltage zeigten, daß dieſe ſo an⸗ ſpruchsloſe und doch tiefwahre Geſchichte vom Leben und Ster⸗ ben des reichen Mannes, der eben in den entſcheidenden Le⸗ bensfragen jedermann gleichgeſtellt iſt und keine Sonder⸗ ſtellung genießt, die ihm einen gottloſen und ausſchweifenden Lebenswandel erlaubt, von allen Volksſchichten verſtanden wird. Und darauf kommt es eben bei einem Theater an, das auf die breiten Maſſen wirken will. Erforderlich iſt eine ſtraffere Zuſammenfaſſung des Geſchehens. Die Dialoge müſſen noch mehr gekürzt werden. Hqauptnachdruck iſt immer auf die weithin ſichtbare, betont ausführliche Geſte— hier im Freilichttheater— zu legen. Die Hauptrolle ſpielt Bernhard Müller⸗Neuſtadt a. d. Haardt. Vorteilhaft wirkt ſeine klare, gepflegte Ausſprache. Sein Spiel muß jedoch(für das Freilichttheater) um einige Grade verlangſamt werden. Star⸗ kes Gefühl, das überzeugt, weiß Erich Eckert in der Rolle des Klausners zu zeigen. Der Auftakt der neuen Spielepoche läßt alſo wieder hoffen, daß es mit der Neuſtadter Freilicht⸗ bühne vorwärts geht. Vielleicht erfüllen ſich doch noch ein⸗ mal die großen Hoffnungen, die man an dieſes pfälziſche Theater geknüpft hatte. Hoffentlich bringen die kommenden Sonntage einen beſſeren Beſuch. OStiftungsfeſt der Univerſität München. Die Univerſt⸗ tät München beging in üblichem feierlichen Rahmen ihr Stif⸗ tungsfeſt, zu dem ſich die Miniſter Goldenberger und Gürtner, ſowie zahlreiche andere Ehrengäſte, darunter Regierungs⸗ präſident Pfülf, Präſident Dr. von Kahr, Kirchen⸗ präſtdent D. Veit, der Rektor der Techniſchen Hochſchuls [Dantſcher, Generaloberſt Graf Bothmer eingefunden hatten. Im Mittelpunkt der Feier, die von muſikaliſchen Vorträgen umrahmt war, ſtand die Rede des Rektors Dr. Schlüpfer über die wiſſenſchaftliche Ausbildung der haye⸗ riſchen Forſtmänner ſeit dem Ende des 18. Jahrhunderts. re..„ Bfenskag, den 28. Junf 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Rr. 21 Veranftaltungen Dienstag, den 26. Juni 1928 Theater: Nationaltheater:„Aid a“.30 Uhr.— Künſtlertheater Apollo: Gaſtſpiel der drei Fratellini.15 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die große Mode ⸗ S CVP burg:„Roſe Bernd“.— Scala:„Drei ehrliche Bau⸗ diten“.— Capitol:„Was weißt du von der L ie be?— Gloria:„Wochenend zauber“.— Palaſt⸗Theater:„Die Geliebte“.— Ufa⸗Theater:„Ein Wal zertrau“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum 10—1 und—5 Uhr. Schloßbücherei: 11—1 und —7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde—5 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. N* D Aus der Pfalz Beim Baden im Rhein ertrunken. * Ludwigshafen a. Rh., 26. Juni. Beim Baden im offenen Rhein am Stadtpark ertrank geſtern nachmittag ein jun ger Mann von hier. Er rief mehrmals um Hilfe, verſchwand jedoch vor den Augen der Inſaſſen eines hinzugekommenen Paddelbvotes in den Fluten, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Rhein⸗ Haardt⸗Bahn. * Oggersheim, 25. Juni. Heute vormittag ſtieß in der Frankenthalerſtraße in der Nähe der früheren Radrennbahn ein Laſtauto mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn zuſammen. Der Zu⸗ ſammenſtoß war ſo ſtark, daß die vor dere Plattform des Straßen bahnwagens vollſtändig einge⸗ drückt wurde. Der Kühler und der Führerſitz des Autos wurden ſtark beſchädigt. Sowohl der Wagenführer der Straßenbahn als auch der Autolenker erlitten ſtark blutende Verletzungen. * Motorradunglück. * Speyer, 24. Juni. Freitag nacht verunglückten auf der Wormſer Landſtraße zwiſchen der Rehhütte und dem Wart⸗ turm zwei Motorradfahrer aus Ludwigshafen. Es handelt ſich um den 23 Jahre alten Kaufmann Guſtav Krug und deſſen 19jährigen Soziusfahrer Friedr. Heintz, die während der Heimfahrt nach ihren Angaben mit Fuhr⸗ werken zuſammengeraten ſind. Krug, der in das Diakoniſſen⸗ krankenhaus eingeliefert werden mußte, trug durch den Sturz einen komplizierten Unterſchenkelbruch davon, während Heintz nur leichte Verletzungen im Geſicht erlitt. Nach den Feſt⸗ ſtellungen der Gendarmerie handelt es ſich um 3 Marktfuhr⸗ werke aus Zeiskam, die in Richtung Mannheim weiter⸗ gefahren waren, in Ludwigshafen noch angetroffen wurden und an dem Unglücksfall keine Schuld tragen. Da die Motor⸗ radfahrer mangelhafte Beleuchtung und deshalb nicht die er⸗ forderliche Straßenüberſicht hatten, fuhren ſie, wie angenom⸗ men wird, beim Ausweichen auf eines der Fuhrwerke auf. Nachbargebiete Schweres Exploſionsunglück * Saarbrücken, 25. Juni. Ein ſchweres Exploſions⸗ unglück ereignete ſich geſtern nachmittag im benachbarten Herrenſohr. Im Hauſe Marktplatz 7 betreibt der Schwerkriegsbeſchädigte Kunkel ein kleines Kolonialwaren⸗ geſchäft. Während Kunkel und ſein älteſter Sohn in der Wohnung ſich zum Schlafen hingelegt hatten, war Frau Kunkel in einem kleinen Zimmer hinter dem Laden mit dem Bügeln von Wäſche beſchäftigt. Sie benutzte hierfür ein elektriſches Bügeleiſen. Eine in der Nähe des Tiſches ſtehende Korbflaſche mit Benzin muß dabei überhitzt worden ſein und explodierte plötzlich mit lautem Knall. Der Druck der Exploſton war ſo ſtark, daß im Zimmer ſämtliche Fenſterſcheiben platzten. Selbſt die Schaufenſterſcheibe des Geſchäfts wurde auf den Marktplatz geſchleudert. Zimmer und Laden glichen einem Trümmerhaufen, in deſſen Mitte Frau Kunkel lag. Ihre Kleider hatten bereits Feuer ge⸗ fangen, als ein 17 Jahre alter Sohn zur Rettung der Mut⸗ ter herbeieilte. Er trug ſie ins Freie. Die Frau hat ſchwere Brandwunden erlitten. Als man dem Sohn be⸗ deutete, daß ſich ſein Schweſterchen noch in der brennen⸗ den Stube befindet, eilte er nochmals in das Haus. Auch das Kind konnte er retten, erlitt dabei aber ſelbſt ſo ſch were Brandwunden, daß er mit der Mutter ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das einjährige Kind hat ebenfalls ſchwere Verletzungen erlitten. Der Vorgang ſpielte ſich ſo ſchnell ab, daß das Unglück ſchon geſchehen war, ehe der ſchlafende Vater mit ſeinem älteſten Sohn rettend eingreifen konnte. ——— Die Olympiſchen Spiele 1928 Hauptverſammlung des Deutſchen Hotkeybundes in Dresden Meinungsverſchiedenheiten der Verbände— Neues Bundespräſtbium Die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen Hockeybundes in Dres den ſtand im Zeichen großer Meinungsverſchiedenhetten der Verbände über das Bundespräſidium. Trotzdem vor der Tagung Aus⸗ ſprachen darüber herbeigeführt wurden, war es nicht möglich, nachdem der bisherige Vorſitzende, Berger⸗Berlin, ſein Amt als erſter Vor⸗ ſitzender niedergelegt hatte, einen Präſidenten zu finden. Beim Bun⸗ destag ſtellten ſich erneut Uneinigkeiten der Landesverbände heraus. Nachdem die Herren Dr. Blunck⸗Hamburg und Joſt⸗Mannheim zum erſten bezw. zweiten Vorſitzenden gewählt worden waren, erklärte ber bisherige Schriftführer Dr. Günther⸗Leipzig, nur mit dem bisherigen Schatzmeiſter, Schweitzberger Berlin, weiter kandidieren zu wollen. Da aber einige Verbände eine Wiederwahl Schweitzbergers ablehnten, legte auch Joſt⸗Mannheim ſein Amt nieder. Hierauf trat eine längere Pauſe ein. Nach ſechsſtündiger Wahldebatte wurde ſchließlich folgender Vor⸗ ſtand gewählt: 1. Vorſitzender: Evers⸗Berlin; 2. Vorſitzender Eggers⸗ Bremen. Schriftführer: Dr. Günther⸗Leipzig. Schatzmeiſter: Schweitz⸗ berger⸗Berlin; Beiſitzer: Joſt⸗ Mannheim; Könnecke⸗Berlin; Dr. Bahmann⸗Leipzig. Der bisherige Vorſitzende, Berger, wurde zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Die Kritiken über das Verhalten der deutſchen Spieler in Amſter⸗ dam, denen unſachgemäßes Leben vorgeworfen wurde, wurden energiſch zurückgewieſen.— Die Anträge auf Aenderung der Satzungen wurden in Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit der Satzungskommiſſion über⸗ wieſen, ebenſo eine Anregung über akademiſchen und Jugendſport. Im Januar wird eine Terminliſte über die Oſterturnſere heraus⸗ gegeben. Beim Deutſchen Reichsausſchuß ſoll ein Jugendleiter⸗Lehr⸗ gang angeregt werden. Der bisherige Obmann des Spielausſchuſſes, Dr. Fiedler ⸗ Hannover, hatte ſein Amt niedergelegt. Dieſes wird fortab wieder von Eggers ⸗Bremen eingenommen. Die nächſte Bundestagung findet acht Tage vor Pfingſten in Kaſſel ſtatt. Fußball Jubiläum in Feudenheim Feudenheim— Phönix Mannheim:3 Es ſind mehr wehmütige, denn rein freudige Gedanken, die einen zum Platz der Feudenheimer geleiten, und der Eindruck wird draußen noch verſtärkt. Nur wenige Zuſchauer ſind zum Jubiläumsſpiel gegen Phönix Mannheim gekommen; was iſt nur aus dem einſt ſo ſtarken Club geworden? Auch die Leiſtungen ſind ſtark zurückgegangen, alles nur mehr ein Schatten einſtiger Größe. Unwillkürlich iſt man geneigt, Vergleiche anzuſtellen, iſt der Gegner des Jubiläumsſpiels auch dem Abſtieg zur Kreisliga verfallen. Und auch Phönix konnte an dieſem Samstagabend nicht reſtlos überzeugen, die Leute von der Fohlen⸗ weide haben in den letzten Wochen ſchon weit beſſere Spiele geliefert. Immerhin genügte die beſſere Technik und größere Routine zu einem ſicheren Siege. Bei wechſelvollem Verlauf erzielt der Links⸗ außen der Gäſte nach einer halben Stunde Spielzeit das Führungstor. Erſt nach dem Wechſel kann dann Wühler mit ſchönem Kopfball den zweiten Erfolg anreihen, während ſchließlich der Linksaußen nochmals erfolgreich iſt. Feudenheim ſtrebt in energiſchem Endſpurt nach dem Ehrentor, doch es reicht nur zu einigen ergebnisloſen Ecken, Erfolge weiß die jetzt verſtärkte Abwehr der Gäſte zu verhindern. Röth, VfR. Mannheim war ein jederzeit korrekter Leiter. 1755 Tennis Das große Internationale Tennisturnier in Mannheim Der Termin des alljährlichen, großen internationalen Tennis⸗ Turniers des Mannheimer Tennis⸗Club iſt nunmehr auf die Zeit vom 5. bis 8. Juli feſtgeſetzt. Das Intereſſe an dieſem Turnier iſt beſonders in dieſem Jahre bei den inländiſchen Spielern äußerſt rege, da die Beteiligung zahlreicher Spieler der internationalen Extraklaſſe vorgeſehen iſt. So wird mit dem Erſcheinen verſchiedener franzbſiſcher, italieniſcher, engliſcher und ſchweizer Spitzenſpieler gerechnet. Feſt ſteht bereits die Teilnahme des Dänen Worm, der Grafen Salm, des Schweizer Aeſchlimann, von der internationalen Damen⸗ klaſſe hat zugeſagt die italteniſche Spitzenſpielerin Signorina Va⸗ lerio. Der Rot⸗Weiß⸗Club Berlin entſendet außer mehreren Her⸗ ren, die Damen Frau v. Retznicek, Fräulein Kohnert und Frau Nep⸗ pach, auch iſt die Teilnahme des Altmeiſters Froitzheim am Turnier geſichert. Beſonderes Intereſſe erweckt auch der etwa 8 Tage ſpäter in Mannheim ſtattfindende Länderkampf zwiſchen Auſtralien—Deutſch⸗ land, der zuerſt im Rahmen des Mannheimer Internationalen Tennis⸗ Turniers ſtattfinden ſollte, deſſen Termin aber wegen Teilnahme der auſtraliſchen Mannſchaft an den Wettſpielen in Wimbledon verlegt worden iſt. Beide Turniere werden ein zahlreiches, ſportlich interef⸗ ſtertes Publikum nach Mannheim führen, da ſie zu den wichtigſten Turnieren dieſes Jahres in Deutſchland zählen, von deren Ergebniſſen in gewiſſem Sinne auch die Klaſſifikatton der deutſchen Spitzenſpieler in der internationalen Rangordnung beeinflußt werden dürfte, da ins⸗ beſondere die auſtraliſche Mannſchaft eine große Rolle bei der Ent⸗ ſcheidung in Wimbledon ſpielt, und deren Führer Gumming als Ge⸗ heimtyp für die engliſche Metſterſchaft ſpielt. * Deutſche Hochſchul⸗Tennismeiſterſchaften Die Eutſcheidungen Im Gegenſatz zu den vorhergegangenen Tagen fanden die Schluß⸗ kämpfe der deutſchen Hochſchul⸗Tennismeiſterſchaften in München ſchlechtes Wetter und mußten mehrfach unterbrochen werden. Trotzdem aber ließ ſich eine einwandfreie Beendigung der Wettbewerbe ermbg⸗ lichen. In der Vorſchlußrunde des Herreneinzels ſtegten Heitmann⸗ Köln:3, 611 über ſeinen Landsmann Acker und Remmert⸗Berlin 876, 10:8 nicht ganz erwartet über den Rheinländer Kuhlmann, der hier für Berlin ſtartete. Deutſcher Hochſchulmeiſter wurde dann Remmert, ber im Endſpiel Heitmann 624, 876, 621, 624 das Nach⸗ ſehen gab. Im Herrendoppel war ein Paar in den Berlinern Kuhl⸗ mann/ Tübben bereits für das Endſpiel ermittelt. Das zweite Vor⸗ ſchlußrundenſpiel gewannen die Heidelberger Lengemann/ Stegel 622, 6ꝛ4 gegen die Münchener Scholz/ Schetelig. Die Meiſterſchaft erraugen Kuhlmann Tübben, die das Endſpiel gegen Lengemann/ Siegel knapp:4,:4,:7,:5 für ſich entſchieden. * Beginn des Wimbledon⸗Turniers Frenz und Kleinſchroth ſiegen— Rahe und Hartz ausgeſchieden Hunter von Audrews geſchlagen Bei denkbar beſter Witterung iſt das 52. Wimbledon⸗Turnier am Montag eröffnet worden. Um Punkt 18 Uhr machte nach alter Tra⸗ dition der vorfährige Sieger, in dieſem Falle Henri Cochet, auf dem Centre⸗Court gegen den indiſchen Davispokalſpieler Sleem den An⸗ fang. Gleich der erſte Spieltag beſcherte eine gewaltige Senſation, denn Amerikas Rangliſtenzweiter Franeis T. Hunter wurde von dem Neuſeeländer Andrews:67 715;:6;:6;:7 geſchlagen. Die vier deutſchen Teilnehmer bei den Herren traten bereits in Aktion. Zwei von ihnen kamen in die zweite Runde. Der Hamburger Frenz erhielt ein„ohne Spiel“ von bem Italiener Gaskini und trifft nun auf den Engländer Peters, der ſeinen Landsmann Crole⸗ Rees:2;:2; 61 abfertigte. Dr. Heinrich Kleinſchroth ſchlug den Engländer Collins:46:276:1; und hat in der nächſten Runde den Sieger aus der Begegnung der beiden Auſtralier Patterſon und Crawford zum Gegner. Der junge Berliner Hartz fand auf Platz 1 in dem engliſchen Davispokalſpieler J. G. Gregory einen zu guten Gegner und verlor 216;:57 376;:6. F. W. Rahe ⸗Roſtock lieferte oem Oeſterreicher Matejka einen dreiſtündigen Kampf, eher er ſich 376; 1078;:8;:6; geſchlagen gab. Die übrigen Ergebniſſe waren: Cochet⸗Sleem:2;:6;:2; Hoopman⸗Higgs:2, 6247 775 Latchford⸗Mavrogordato:3;:0;:1; Sherwell⸗Brame Hiſllyard :3;:6;:6;:1;:5; Eames⸗Philcox 674; 719;:37 61; Dicks⸗ Peacock 624;:6;:6;:8; Chr. Bouſſus⸗David:1;:2,:2, Ohta⸗de Stefani:8;:6;:8; 618; Kingesley⸗Turnbull:2;:6: 678;:27 Jacoſte⸗Walcott:0;:2;:2; de Morpurgo⸗Breeſe 61:2;:7; 671; Dilden⸗Summerſon:0;:1;:0; Jean Borotra⸗Lowe 672; 816; 674. Leichtathletik Frauenſportfeſt in Charlottenburg Zwei neue Höchſtleiſtungen im Staffellaufen Zum Frauenſportfeſt des Verbandes Brandenburgtſcher Athletik⸗ Vereine auf den Avusplätzen hatte der S. Charlottenburg einen Weltrekordverſuch im 3 mal 800 Meter⸗Staffellaufen angemeldet. Er⸗ wartungsgemäß gelang es dem SC. Charlottenburg mit der Staffel Lauer/ Behner/ Röſtl mit:04 Min. einen neuen Weltrekord aufzuſtellen, der aber noch ſtark verbeſſerungsfähig iſt. In der 4 mal 200 Meter⸗Staffel bot der SC. Charlottenburg mit der Staffel Schwabauer/ Hellwig/ Mittmann/ Mäkelmann nach ſcharfem Kampf gegen Berliner SC. und Brandenburg mit.50.5 Min. eine neue deutſche Beſtleiſtung.— Ein gutes Ergebnis gab es auch im Diskuswerfen, das von Frl. Henoch(BSc) mit 34.05 Meter gegen Frl. Lange(Charlottenburg) gewonnen wurde. * Deutſche Leichtathleten in Budapeſt Die Expedition des SC. Charlottenburg zu den Jubiläumswett⸗ kämpfen des MT. Budapeſt war nur von ſchwachem Erfolge gekrönt. Es muß allerdings geſagt werden, daß dieſe Vertretung kaum eine würdige Repräſentation des deutſchen Sports darſtellte. Lediglich Meier konnte im Weitſprung mit.20 Meter vor ſeinem Klubkamera⸗ den Schlößke mit.15 Meter ſiegreich bleiben. In den übrigen Wett⸗ bewerben waren die Ungarn in Rekordfor m. Gers gewann die 100 Meter in 10.6 Sek.(Rekord) vor Raggambi 10.7 Sek. und Kugelberg⸗Charlottenburg. Ueber 200 Meter ſiegte Paitz in 22.1 Sek. vor Kugelberg 22.2 Sek. und Krüger 22.9 Sek. Die 4 mal 100 Meter⸗ Staffel gewann BBE. Budapeſt in 42.1 Sek. Neue ungariſche Re⸗ korde gab es im Kugelſtoßen durch Darany mit 14.83 Meter, im Speer⸗ werfen durch Szepes mit 63.96 Meter und im 1000 Meter⸗Laufen durch Barſi in:32.6 Min. Europameiſterſchaft im Mittelgewicht In Rom gelangte am Sonntag die Europameiſterſchaft im Mittel⸗ gewichtsboxen zwiſchen dem Titelhalter Mario Boſiſto⸗Italten und ſeinem Landsmann Jack Walker(Jaccovacci) zum Austrag. Walker brachte durch einen über 15 Runden erkämpften Punktſieg den Titel an ſich. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel] 20. 21. 22.28. 25. 26[ear-Pegel 20. 21. 22. J 28, 25, J 26 Waldshut—— 86,87 90 72 0 0 ˖ Mannheim.28 4,30 4,284.38.28 4,0 ge e Maxau 5875.37.45.55 582.21 da en 5. 65 0 au 1 5 5 1582,. Cöln.74 1 000 Waſſerwärme des Rheins 18,3 C ——-—„:!!! 8 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil? Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Map Filter Todes-Anzeige. Heute verschied nach langem Leiden, meine liebe, gute Mutter, Frau Johanna Achtel im Alter von 52 Jahren. MANNTIEIM(S 2, 20), den 25. Juni 1928. In tiefer Trauer: 1205 Elsa Achtel Die Feuerbestattung findet Mittwoch, den 27. Juni, nachmittags/ 3 Uhr, im hiesigen Krematorium statt. Schreibmaſchin.(Wert 5 73 mre Vermählung beehren sich enzuzeigen Alfred Hoffmarm Elsa Hoffmerm 1263 geb. Kauſmenn NMarmheim * Kleinau E eee Kalle 1„ 5 gotlag, Herrenklaider AN K. f.386 Fehr lor Brum Wwe., G 4, 13. N 88605 e Tel. 26036(b. Rennert S108 Tisch-, Divan- und oder Motorrad 26. Juni 1928 Steppdecken, ohne geg. Tauſch u. 2 neuen 450= 900 //] geſucht. Angeb. unter i N 36 an die Geſchſt. 1188 Bevorzugen Sie Kurort 800 m ü. M. 66 2 887 Heiligenberg„dulee Reizender Ferlen- Aufenthalt b. i Bodensee.— Prachtvolles Alpenpanorama. Em 70 Hotel u. Pension Winter Vorzügl. volle Pension ab.. 50 Prospekte Site é, Ramsperger in einer Flaſche, Waſchechte, ſchöne Far⸗ bentöne. Kart. zu .60 u..80 in Apo⸗ theken. Drogerien u. Parfümeriegeſchäften. Stets: Mohren ⸗Apoth. Einhorn ⸗Apoth, Markt Intl. eröftenclchungen der taukHManmheim] 5e, 2. 10 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Pelikan⸗Apotheke, Anfang Nr. 1. 39 Kurfürſten⸗Drogerie, v. Eichſtedt. N 4, 1 F 288 Hau 1 F Kunſtſtraße, Ea 266 Drog. A „ ü Verkaufen. Skorchen⸗Drog., Markt Näheres in der Geſchäftsſtelle Seas! Parfüm, Treuſch. 0 18 6. Sekte. Nr. 291 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Juni 1928 Das Fürſtentum Liechtenſtein befindet ſich in einer troſtloſen Finanzlage und ſcheint dem Ende ſeiner ſelbſtändi⸗ gen Herrlichkeit entgegenzugehen. Die Nöte, mit denen es zu kämpfen hat, lenken die Aufmerkſamkeit wieder einmal auf dieſen Zwergſtaat, der ſich mitten in dem europäiſchen Konkurrenzkampf ſelbſtändig erhalten hat. Liechtenſtein iſt ein ſouveränes Fürſtentum und liegt zwiſchen dem öſterreichti⸗ ſchen Vorarlberg und den Schweizer Kantonen St. Gallen und Graubünden, von denen es durch den Rhein getrennt iſt. Es hat mit ſeinen rund 11000 Einwohnern etwa die Bevölkerung einer Kleinſtadt, beſitzt aber eine eigene Regierung und einen Landtag von 15 Mitgliedern. Landtag und Regierung haben ihren Sitz in der„Hauptſtadt“ Vaduz. Daß dieſes Ländchen ſich in einem vergeſſenen Winkel ſelbſtändig erhalten konnte, iſt ein Spiel des geſchichtlichen Zufalls. Seit den ſiebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts lehnte es ſich mit ſeinem Zoll⸗ und Steuerweſen bereits eng an die öſterreichiſch⸗ ungariſche Monarchie an. Als der Weltkrieg ausbrach, war es allerdings vorſichtig genug,„neutral“ zu bleiben. Durch die Zertrümmerung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie kam Liechtenſtein dann in eine ſchlimme Lage. Es machte die Entwertung der öſterreichiſchen Währung mit, bis es ſich im Jahre 1921 entſchloß, zur ſchweizeriſchen Währung überzu⸗ gehen. Die Finanzlage wurde aber weiter ſchwer erſchüttert, teils durch Flutſchäden im September des vorigen Jahres, teils durch Unterſchlagungen, die die Sparkaſſe von Vaduz vor kurzem in arge Bedrängnis verſetzten. So ſteht das Land, das im Namen des alten Fürſten Johann von einem jün⸗ geren Prinzen des Hauſes Liechtenſtein verwaltet wird, vor der drohenden Auflöſung. Was ſoll geſchehen? Die Bürgerpartei tritt für die Ver⸗ einigung von Liechtenſtein mit Oeſterreich ein. Sie beſttzt aber in dem„Landtag“ nur die Minderheit, die die Demo⸗ kyaten mit neun Sitzen die Regierung in der Hand haben. Die Demokraten wollen aber die Zoll⸗ und Handels⸗Union mit der Schweiz aufrecht erhalten, zu der ſich Liechtenſtein ſeit der Annahme der ſchweizeriſchen Währung verſtanden hat. Beide Parteien drohen mit der Anwendung der„äußerſten Mittel“, die eine, um die Regierung aufrecht zu erhalten, die andere, um ſie zu ſtürzen. Die Schweiz iſt natürlich gegen eine Verſchmelzung Liechtenſteins mit Oeſterreich. Sie hat Mittel zur Behebung der Flutſchäden zur Verfügung geſtellt und iſt auch bereat, Liechtenſtein in ſeiner gegenwärtigen „Finanzkriſis“ zu Hilfe zu kommen. Ob ſo oder ſo— die Selbſtändigkeit Liechtenſteins ſcheint die längſte Zeit gedauert n Herden. Deutſchland Enthüllung des Görres⸗Denkmals in Koblenz Bei herrlichem Wetter fand am Sonntag in den Mit⸗ tagsſtunden die feierliche Einweihung des Denkmals ſtatt, das die Stadt Koblenz ihrem größten Sohne, Joſeph Gör⸗ 1 L 8, errichtet hat. Zu der Feier war als Feſtredner namens der preußiſchen Staatsregierung Kultusminiſter Dr. Becker in Begleitung des Miniſterialrats Dr. Haslin de erſchie⸗ nen. Der preußiſche Miniſterpräſident war durch Miniſterial⸗ rat Strunden, die Reichsregierung durch den Reichs⸗ kommiſſar für die beſetzten Gebiete, Frhrn. Langwerth , Simmern, vertreten. Auch der öſterreichtſche Bundes⸗ kanzler Dr. Seipel hatte einen Vertreter entſandt. Der freie Platz, auf dem das Denkmal in den Rheinanlagen vor dem Schloß ſich erhebt, war von Tauſenden Zuſchauern an⸗ gefüllt. Rechtsanwalt Lönartz⸗Koblenz enthüllte das Denk⸗ mal und übergab es mit einer Anſprache der Obhut der Stadt. Hierauf nahm Kultusminiſter Dr. Becker das Wort zu einer Anſprache. Oberbürgermeiſter Dr. Ruſſell über⸗ nahm das Denkmal mit einem herzlichen Dank an ſeinen Schöpfer Prof. Langer und an alle, die an der Errichtung beteiligt waren. Ein Urenkel von Görres, der Geheime Oberverwaltungsrat von Fuchs, überbrachte die Grüße des Bundeskanzlers Dr. Seipel und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das deutſche Land am Rhein bald ſeine goldene Freiheit wieder haben werde. Für den Reichsverband der Deutſchen Preſſe ſprach Prof, Dr. Divofat. Ein Chorvortrag be⸗ ſchloß den Feſtakt. Das Deutſchland⸗Lied wurde nicht ge⸗ ſungen. Entgegen den von Berliner Seite verbreiteten Mel⸗ düngen war, wie wir erfahren, das Abſingen des Liedes von der Rheinlandkommiſſion verboten. Schweiz Das Telefon als Dolmetſcher Die Verbolmetſchung von Reden mit Hilfe des Telefons iſt auf der ſyeben abgeſchloſſenen internationalen Arheitskon⸗ ferenz in Genf zum erſten Male praktiſch erprobt worden. Die Vorrichtung beſteht darin, daß gleichzeitig mit dem Hal⸗ ten der Reden die Ueberſetzung in einer Reihe von Sprachen von Dolmetſchern in ein Mikrophon geſprochen und dele⸗ foniſch den Teilnehmern zugeleitet wird. Man kann den Teleſonapparat auf eine beliebige der Ueberſetzungsſprachen eeinſtellen. Die Einrichtung hat ſich vollkommen bewährt. Man rechnet damit, daß die nächſte Arbeitskonferenz dauk vieſer Einrichtung um mindeſtens fünf Tage verkürzt werden kann. Polen Sieben Perſonen verbrannt In der Grafſchaft Wola Jankowſka ereignete ſich ein ſchreckliches Unglück. Dort geriet die Wirtſchaft des Thomas Nowak in Brand. Eine Löſchung des Feuers war infolge Mangels an Feuerlöſchgeräten nicht möglich. In dem Hauſe befand ſich außer Nowak ſeine aus ſieben Perſonen beſtehende Fanrilie, ſeine Frau, ſeine fünf Kinder und das Dienſtmäd⸗ chen, die vollſtändig verbrannten. Nur Nowak konnte ſich retten, iſt jedoch wahnſinnig geworden. Frankreich Die geräuſchvollſte Stadt der Welt Wo liegt ſie, dieſe Stadt, in der es den meiſten Lärm gibt, und die die gehäſſigſten Angriffe auf die Nerven und die Ruhe ihrer Einwohner und Beſucher verübt? Welches iſt ihr ö auf daß man ſie meide, und daß die jetzt überall wie 1 iu; Erde ſchießenden Anti⸗Lärm⸗Vereinigungen genſtand ihrer reformierenden Beſtrebungen Selbſtändigkeit wohl noch am leichteſten aufrecht erhalten. un? Die Antwort iſt etwas überraſchend: Paris 1 Stadt der Welt, Paris, die Zwergſtaaten Das alte ſouveräne Fürſtentum zwiſchen Vorarlberg und der Schweiz iſt übrigens ſeinem Gebietsumfange nach nicht der kleinſte Staat Europas. Dieſen Ruhm beſitzt der Freiſtaat San Marino, der ſich als Felſen auf dem öſtlichen Abhang der Alpeninnen ſüdlich von Rimini auf ſtalieniſchem Boden erhebt und nur 61 Quadratkilometer umfaßt, während Liechtenſtein doch immerhin 159 Quadratkilometer groß iſt. In der Einwohnerzahl ſind die beiden Zwergaaten aber ein⸗ ander ziemlich gleich. San Marino hat 12 000 Einwohner. Es unterhält ein„ſtehendes Heer“ von 60 Gardereitern und eine Miliz von 950 Köpfen und beſitzt eine eigene National⸗ hymne. Die geſetzgebende Gewalt liegt in der Hand des„Gro⸗ ßen Rates“, der in der„Hauptſtadt“ San Marino auf dem Monte Titand tagt. Als der kleinſte Staat der Welt erfreut San Marino ſich eines lebhaften Fremdenverkehrs. Natür⸗ lich iſt auch die Selbſtändigkeit dieſes Zwergſtaates ſehr be⸗ ſchränkt. Er ſteht ſeit der Mitte des vorigen Jahrhunderts unter dem Schutz des Köntgs von Italien, Einen ganz anderen Charakter beſitzt die Zwerg⸗ republik Andorra, die in den Pyrenſien liegt und dem Fremdenverkehr wenig zugänglich iſt. Sie iſt an Einwohnern wohl das kleinſte Land, denn es wohnen nur 5000 Menſchen auf einem Staatsgebiet von 452 Quadratkilometer. Das Land iſt ſehr arm, ſeine Einwohner ſprechen die ſpaniſche Sprache, doch ſteht Andorra unter franzöſiſcher Verwaltung und zahlt dafür an Frankreich eine jährliche Abgabe im Be⸗ trage von etwa 200 Mark. Neuerdings hat die ſpaniſche Poſt⸗ verwaltung ſich in Andorra eingeniſtet und dadurch einen ſchweren„Konflikt“ mit dem Präſtdenten dieſer Republik hervorgerufen. Eine neue Zwergrepublik hat ſich auf den Fär Oeer⸗ Inſeln gebildet. Die Inſeln, etwa halbwegs zwiſchen der nördlichen Küſte Englands und Islands gelegen, ſtanden früher unter däniſcher Verwaltung, haben ſich aber ebenſo wie Island von der alten Seeherrſchaft der däniſchen Könige befreit. Die Inſelgruppe umfaßt 1399 Quadratkilometer und zählt rund 21000 Einwohner, die ſich auf 17 Inſeln verteilen. Die Bewohner leben vom Fiſchfang und der Jagd auf den Walfiſch und ſammeln die vielbegehrten Daunenfedern, die die Eiderente ſich rauben laſſen muß. Sie haben ein eigenes Parlament, das ſogenannte Laghting, und ſprechen einen be⸗ ſonderen nordiſchen Dialekt, den ſie im ſcharfen Gegenſatz zu der früheren däniſchen Amtsſprache neuerdings mit beſon⸗ derer Vorliebe pflegen. In der weltabgeſchiedenen Lage, in der ſich die Fär Oeer⸗Inſeln befinden, läßt ſich die ſtaatliche Königin der Mode und der Kultur, der Lebensverfeinerung und der ſchönen Künſtel Alle dieſe glänzenden und ſchmeichel⸗ haften Attribute hindern ſie nicht, wenn man den beweglichen Klagen eines ſehr bekannten und in Paris anſäſſigen eng⸗ liſchen Schriftſtellers glauben darf, in punkto„Lärm“ eine wahre— Barbarenkönigin zu ſein!— Es gibt nur eine Er⸗ klärung für dieſe erſtaunliche Erſcheinung, ſo behauptet der Autor weiter: Die Pariſer haben keine Nerven! Es ſtört ſte nicht im geringſten in ihrer Ruhe und ihrem Morgenſchlum⸗ mer, wenn z. B. der Hausmeiſter bei Tagesanbruch ſeine Milchkannen und Mülleimer mit einem Getöſe vor die Haus⸗ türe ſetzt, daß es ſich anhört, als ob ein mit Stabeiſen belade⸗ ner Frachtwagen angeraſſelt kommt. Dazu pfeift er ſeelen⸗ vergnügt, ſchrill und durchdringend ſein Morgenlied, und wie Kanonenſchüſſe knallen die Türen, die er zuwirft.— Immer wieder üherraſcht den Fremden, der ein Pariſer Cafs betritt, das babyloniſche Stimmengewirr, das als mißtönende Sin⸗ fonie in beiſpielloſer Heftigkeit die Räume erfüllt. Ohne daß die Gäſte betrunken oder in Streitigkeiten begriffen wären, ſetzt doch anſcheinend jeder von ihnen ſeinen höchſten Ehrgeiz darein, den Nachbarn oder ſein Gegenüber zu überſchreien; dies mag übrigens auch mit der natürlichen Beredſamkeit des Franzoſen zuſammenhängen, die ſich darin äußert, daß alle zur gleichen Zeit möglichſt viel und möglichſt ſchnell zu reden ſich bemühen. Und dann die Automobile! In keinem Orte der Welt machen die Autos ſoviel Lärm, wie in Paris! Sicher gibt es doch auch hier Lärmverhütungsvorſchriften, aber niemand kümmert ſich anſcheinend darum. Die Autos ſtehen in beſtändiger Konkurrenz mit den Straßenhändlern, deren langgezogene und gellende Schreie ſelbſt den ſtärkſten Verkehr ſiegreich übertönen.— Aber wenn man den Pariſer einmal fragt, wie er es denn nur aushalte, dauernd in dieſem Höllen⸗ ſpektakel zu leben, ſo ſagt er lächelnd und verwundert:„Aber was wollen Sie denn? Paris iſt doch nicht laut?“— Die Pariſer, ſo ſchließt Mr. Small ſeine Ausführungen, ſind eben immun gegen den Spektakel, den ſie vollführen! Rußland Am Altar erſchoſſen Wie aus Minſk gemeldet wird, wurde in Kofdan o w in Weißrußland ein orthodoxer Prieſter in der Kirche, während er die Meſſe las, von einem 18jährigen Burſchen erſchoſſen. Die Tat ſoll aus politiſchen Gründen begangen worden ſein. Der Bevölkerung hat ſich deswegen einer ungeheuren Erregung bemächtigt. Lettlaud Die Waſſernot in Leitland Die Berichte, die aus den von Waſſernot betroffenen Gegenden Lettlands eingehen, geben ein erſchütterndes Bild. Nicht nur in Semgallen und Nordlipland, ſondern auch in Lettgallen haben einzelne Gebiete ſchwer zu leiden. In den Notſtandsgebieten wird das Vieh zu Spottpreiſen angeboten oder wird abgeſchlachtet. Man rechnet mit einem Verluſt der halben Ernte. Vielfach erfolgt die Entlaſſung von Land⸗ arbeitern. Die Kataſtrophe droht das ganze Wirtſchaftsleben Lettlands zu erſchüttern. Venezuela Brand im Petroleumlager Ein rieſiges Schadenſeuer hat ein am Ufer des Maracaibo⸗Sees gelegenes Petroleumlager vollkom⸗ men zerſtört. Trotz der größten Anſtrengungen iſt es nicht möglich geweſen, auch nur die geringſten zu den Anlagen ge⸗ hörigen Einrichtungen vor den Flammen zu retten. Man 8 den angerichteten Schaden auf wenigſtens eine Million ollar. 8 i 5 N 15 England Ein Philoſoph. Der 26jährige engliſche Dorfſchuhmacher Sereaton hat in der Börſenlotterie, die regelmäßig mit dem engliſchen Derby verbunden iſt, einen Preis von 20 000 Pfund(400 000 Mark) gewonnen. Als glücklicher Gewinner zeigte er eine Gemütsruhe, die faſt ſtoiſch anmutet. Ein paar Freunde über⸗ brachten ihm die Nachricht, daß das Pferd, das er gezogen habe, ihm einen ſtattlichen Gewinn geſichert habe. Sie wollten ihn gleich davonführen, aber Sereaton erklärte, er habe noch fünf Paar Schuhe zu reparieren und werde erſt Feierabend machen, wenn dieſe Arbeit getan ſei. Das ſei wichtiger als der Preis. Tagelang weigerte er ſich, ſeine Werkſtatt zu ver⸗ laſſen und in London den Gewinn abzuheben. Er erklärte ſeinen Freunden immer wieder, er habe zu viel zu tun. Schließlich ließ er ſich doch zu der Fahrt nach London überreden, wo ihm ein Scheck über 20 000 Pfund ausgehändigt wurde. Ohne ſich weiter in London umzuſehen, kehrte er ſofort wieder in ſein Dorf und in das kleine Schuhgeſchäft zurück, das er von ſei⸗ nem Vater geerbt hatte. Auf die Frage, was er mit dem Gelde anfangen wolle, erwiderte er, er werde ſich wahrſchein⸗ lich eine neue Krawatte kaufen und vielleicht auch eine Kra⸗ wattennadel. Den ganzen Gewinn wird er übrigens nicht einſtecken, da er die Hälfte vor dem Derby⸗Rennen für 1500 Pfund(30 000 Mark) verkauft hatte. Türkei Einführung des Sonntags in der Türkeis In der Türkei, die ſich mehr und mehr den weſtlichen Staaten anpaßt, iſt gegenwärtig eine ſtarke Bewegung im Gange, die darauf abzielt, den chriſtlichen Sonntag auch in der Türkei als Ruhetag einzuführen. In der nächſten Tagung der Nationalverſammlung in Angora ſoll ein entſprechender Antrag eingebracht werden und man rechnet ſicher, daß er angenommen wird. Gegenwärtig iſt in der Türkei der Fret⸗ tag und der halbe Sonnabend Ruhetag. Da in den eurppäi⸗ ſchen Ländern die Arbeit am Sonntag ruht, ſo iſt man in der Türkei bei dem Geſchäftsverkehr mit dem Auslande ktatſäch⸗ lich auf die vier erſten Tage der Woche beſchränkt. Von dieſem praktiſchen Geſichtspunkt aus ſoll auch in der Türkei der geſetzliche Ruhetag auf den Sonntag verlegt werden. Auch die Moſchee wird modern Die fortſchreitende Moderniſterung der Türkei macht auch vor den Moſcheen nicht halt. Ein Ausſchuß von Univerſttäts⸗ lehrern, der von der türkiſchen Regierung eingeſetzt worden iſt, macht zur Reform des Gottesdienſtes eine Reihe von Vor⸗ ſchlägen, die ganz neue Bräuche in die Moſcheen einführen. So ſollen in Zukunft in den Moſcheen Sitze und Kirchenſtühle angebracht werden und der Brauch, daß vor dem Betreten der Moſchee die Fußbekleidung abgelegt werden muß, ſoll wegfal⸗ len. Die Gebete ſollen in türkiſch und nicht in arabiſch ge⸗ ſprochen werden. Um den Gottesdienſt auch künſtleriſch auf eine höhere Stufe zu heben, ſollen Muſikinſtrumnte und Ge⸗ ſang eingeführt werden. Ferner ſoll darauf Bedacht genom⸗ men werden, die Prieſter zu wirklichen Predigern auszubil⸗ den. Nach dem gegenwärtigen muſelmaniſchen Brauch iſt das Gebet in einer Moſchee nicht nur eine Erbauung, ſondern auch eine körperliche Uebung. Wenn nach dem Muſter ber chriſt⸗ lichen Kirchen Stühle und Sitze in den Moſcheen angebracht werden, ſo bleibt für dieſe Uebungen kein Platz mehr übrig. Außerdem werden mit der Einführung der Sitze wohl auch die wundervollen Teppiche verſchwinden, die bisher den Fließ der Moſcheen bedeckten. Sie werden auch nicht mehr nötig ſein, da man in Zukunft die Moſcheen mit Schuhen an den Füßen betreten kann. Amerika Das Ende eines Alkoholſchmugglers: Die Newyorker Polizei beſchäftigt ſich mit einem rätſel⸗ haften Mord, der auf offener Straße begangen worden iſt, Das Opfer iſt ein gewiſſer Edward Carter, ein notoriſcher Alkoholſchmuggler, der in Chicago eine längere Gefängnis⸗ ſtrafe verbüßt und ſeit einiger Zeit in dem Newyorker Thea⸗ berviertel den Alkoholſchmuggel betrieben hat. Offenbar iſt er damit einer anderen Schmugglerbande in das Gehege ge⸗ raten und kurzerhand beſeitigt worden. Carter befand ſich in einem Automobil und mußte auf dem Broadway, der Haupt⸗ verkehrsſtraße Newyorks, infolge eines Verkehrsſignales Halt machen. Neben ihm ſaß eine junge Frau in einem roten Kleid. Während der Wagen hielt, kam ein anderes Auto mit vier Inſaſſen heran, von denen einer ausſtieg und in aller Ruhe ſechs tödliche Revolverſchüſſe auf Carter abfeuerte Der Mörder ſtieg wieder ein und das Auto fuhr in raſendem Tempo davon. Die junge Frau in rot hatte inzwiſchen den Wagen Carters verlaſſen und war verf Sie hatbe offenbar die Aufgabe, den Alkoholſchmuggler in die Falle zu locken. Afrika Durch Brauſepulver zum Negerhäuptling Manchen Leuten geht offenbar die von allen Tier⸗ und Naturfreunden bedauerte Ausrottung des Großwildes in Afrika noch nicht ſchnell genug. So iſt zum Beiſpiel jetzt ein Großgrundbeſitzer in Uganda, John Boyes, auf der Suche nach einem Flieger, der ein Flugzeug für die Löwen⸗ und Elefantenjagd zu ſteuern bereit iſt, Mehrere bekannte Flie⸗ ger, an die Boyes ſich gewandt hatte, haben vernünftigerweiſe abgelehnt, aber da dieſer modernſte aller Großwildfäger über bedeutende Mittel verfügt, wird er ſeinen Zweck wohl er⸗ reichen. Die Sache iſt ſo gedacht, daß große Treiberſcharen das Wild auf geeigneten Plätzen zuſammentreiben, von wo der„Jäger“ es dann vom ſicheren Flugzeug aus erlegen will. Unter dieſen Umſtänden dürfte es in der Tat nicht mehr lange dauern, bis der letzte Löwe oder Elefant aus dem dunk⸗ len Erdteil verſchwunden iſt. Herr Boyes hat übrigens eine außerordentlich romantiſche Geſchichte hinter ſich. Mit 14 Jah⸗ ren entlief er dem Elternhauſe in Hull und ging zur See. Nach manchen Irrfahrten kam er nach Zentralafrika, wo er es in kurzer Zeit zum Häuptling eines ausgedehnten Neger⸗ ſtagtes brachte. Als Mittel dazu diente eine Doſe mit Brauſepulver. Boyes befand ſich einmal in recht be⸗ drängter Lage, aus der ihn nur ein bißchen Zauberei retten konnte. Er warf ſein Brauſepulver in ein Gefäß mit Waſſer, das alsdann aufbrauſte. Der weiße„Zauberer“ erklärte nun den abergläubigen Eingeborenen, daß die Götter ihm die Macht verliehen hätten, dies„kochende Waſſer“ ohne Scha⸗ den zu trinken. Er bewies die Wahrheit ſeiner Worbe durch die Tat und galt ſeitdem bei den Negern als ein übernatür⸗ liches Weſen. 5 8 5 9 A 40 rr . 1 667 5 1 Geſchäfksſtelle dieſes Blattes. 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Wir müſſen dieſen Kurs als ſehr günſtig bezeichnen, zumal die Gläubiger in der Lage ſind, ſich aus dem Erlös mindeſtens 8prozentige Papiere anzuſchaffen, welche einſchl, Zinſen im Jahre 1938 einen höheren Endkapitalwert aufweiſen, als dies bei der Einlöſung unſerer Kohlenwertanteile zum nom. Wert und zu gleichem Zeitpunkt der Fall iſt. Auch dem Einwand, daß die auf Kohle lautenden Stücke vielleicht bis zum Jahre 1938 eine noch⸗ malige Erhöhung erfahren könnten, kann damit begegnet werden, daß heute an der Börſe 5 v. H. kohlenwertbeſtändige Papiere zum Kurs von ca. 65—70 v. H. zu erhalten ſind. Ihre Anſicht, daß uns dadurch ein außergewöhnlicher Gewinn zu⸗ gefloſſen iſt, daß der Kohlenpreis von etwa 50/ ſeit Beginn der Sta⸗ htliſierung auf 17.50% bezw. 20.30/ heruntergegangen ſei, iſt für uns nicht zutreffend, denn es liegt für uns nachweislich ein Verluſt inſofern vor, daß bei dem ſeinerzeitigen Emiſſionserlös der Kohlen⸗ preis in Goldmark umgerechnet ca. 11.20 G ,. betrug, während unter HBerückſichtigung der heutigen Verhältniſſe der nom. Wert unſerer Kohlenanleihe 17,50% bezw. 20.30/ je Tonne beträgt. Im übrigen iſt der erwähnte Kohlenpreis von 50„ lediglich als eine aus der In⸗ flatlonszeit herrührende Maßnahme zu betrachten geweſen, da in der ſtabtlen Währungszeit der Kohlenpreis ab Oktober 1924 bis April 1928 ununterbrochen ſich zwiſchen 17.36% und 17.50/ bewegte und mithin gegenüber ber Vorkriegszeit noch eine Ueberteuerung von ca. 38% v. H. enthält, welche nunmehr durch die am 1. Mat 1928 erfolgte Kohlen⸗ preiserhöhung ſogar auf 50 v. H. geſtiegen iſt. Was nun die Ablöſung unſerer Papiermarkanleihe vom Jahre 1921 anbetrifft, iſt es richtig, daß genau nach dem Aufwertungsgeſetz und u, a. nach einer Entſcheidung des Kammergerichtes in Berlin der Ab⸗ löſungskurs mit 77 v. H. errechnet wurde, dennoch werden wir die An⸗ leiheſtücke, wie mehrfach bei uns anfragenden Banken mitgeteilt, nicht unter 80 v. H. ablöſen.“ Unſer St. Mitarbeiter ſchreibt dazu:„Es iſt erklärlich, daß die kritiſterte Schuldnerin ihr Angebot als günſtig hinzuſtellen Verſucht. Trotzdem können die Einwendungen nicht als ſtichhaltig an⸗ geſehen werden. Was den Umlauf der Stücke anbetrifft, ſo iſt von mir nicht be⸗ hauptet worden, daß er 650 000 To. betrüge; ich habe lediglich geſagt, daß er ſo hoch bei der Ausgabe, alſo 1928, geweſen ſetl. Im übrigen Badenwerkanleihen hat ja auch die Höhe des Umlaufkapitals Abfindungsangebotes nichts zu tun. Wenn für 1 Kohlenſtück heute 18,50„ geboten werden, ſo iſt dieſe Formulierung recht verkappt. Denn in dem Betrage iſt auch noch der Zins enthalten, der am 1. 8. mit 0,42% für Kohlen⸗ und mit 0,0% für Markſtücke fällig wird. Dieſe Beträge müſſen alſo abgezogen wer⸗ den, ſodaß nur 18,08 bezw. 15,80 als Einlöſungswert herauskommen. Zweifellos wäre es ehrlicher geweſen, die Geſellſchaft hätte die Zufam⸗ menſetzung ſo erläutert. Wie dem aber auch ſei, es iſt in der Ge⸗ ſchichte des Anleiheweſens einzig daſtehend, daß für ein Papier, für das die Satzungen durchbrochen werden, ein geringerer Betrag als das Nominale geboten wird. Ob die Gläubiger in der Lage ſind, ſich für 18,50 ein 8prozentiges Papier zu verſchaffen, muß entſchieden bezwei⸗ felt werden. Ich hatte darauf hingewieſen, daß ein ſolch kleiner Be⸗ trag höchſtens für Sparkaſſenanlagen zu 5 v. H. in Frage käme. Wel⸗ chen Börſenkurs ein Papier hat, darf nicht zur Richtlinie für die Höhe des Angebotes gemacht werden. Denn die Gläubiger haben Anſpruch darauf, bis 1933, abgeſehen von der ab 1928 möglichen 18prozentigen Amortiſation, ihre Stücke behalten zu dürfen. Was würde wohl aus Papieren werden, wenn der Schuldner auf einmal Luſt bekommt, nur einen Teil des Nominalen zu bezahlen. Das würde zu einer un⸗ beſchreiblichen Deroute ſämtlicher Papiere führen, da man ja nicht weiß, was bevorſteht. Wenn alſo jetzt vorzeitig zurückgezahlt wird, ſo müßte gerechter⸗ weiſe ein Aufgeld gezahlt, und nicht noch etwas abgezogen werden. Nicht einig kann ich mit den Ausführungen bezügl. des Gegen⸗ wertes gehen. Wenn im Januar/ Februar 1923 etwa 11,20., für die Tonne Kohlen einging, ſo muß der Kaufkraft des Geldes 1923 Berück⸗ ſichtigung zuteil werden. Der Realwert des Dollars ſtand damals das 2,8hfache über dem Kurswert. So ſind die erwähnten 11,20 G. in Wirklichkeit 32,70 Ge“ wert geweſen. Dazu kommt noch, daß heute die 18, zu denen abgelöſt werden ſoll, nur einen Realwert von 12 haben, hier alſo das Umgekehrte. Man erhält alſo für hingegebene 32,70„ nur 12% zurück; unter dieſen Umſtänden kann wohl ein Ge⸗ winn nicht abgeſtritten werden. Wenn weiter behauptet wird, die 50„ per Tonne ſeien nur vorübergehend geweſen, ſo muß doch daran feſtgehalten werden, daß dieſer Preis einmal beſtanden hat und in die⸗ ſer Höhe als Unterlage für die Bilanz galt. Natürlich ſind auch zu dieſer Zeit Stücke an der Börſe erworben, die damals natürlich einen weit höheren Kurs als heute gehabt haben(etwa 35%). Wenn der Preis von 50/ herunterging, ſo iſt das ein nicht abzuſtreitender Ge⸗ winn. Die Firma ſpricht ja auch bei der jetzigen Erhöhung des Prei⸗ ſes von 17,50 auf 20,30 von einem Verluſt. Gerechterweiſe dürfte ſie den dann auch nicht erwähnen. Intereſſant iſt, daß das Badenwerk über 80 v. H. für die Papier⸗ markanleihe geben will. Unverſtändlich iſt dabei nur, warum das nicht in die Preſſe gebracht wird, ſondern nur„anfragenden Banken“ mit⸗ geteilt wurde, die natürlich daraus noch Nutzen ziehen können. Dies als Beitrag zur Charakteriſtik öffentlicher Publizität.“ mit der Angemeſſenheit des ee, Das Vergleichsverſahren ber Veamtenbank Das Einverſtändnis der Hauptgläubiger ſteht noch aus— Eine GV. f muß über den Einſchuß der Haſtſumme beſchließen Das gerichtliche Vergleichsverfahren der im Zuſammenhang mit . 1 bet der Gewerbebank zuſammengebrochenen Mann ⸗ heimer eamtenbank war geſtern vor dem Mannheimer Amtsgericht anhängig. Der Vergleichs vorſchlag ſieht be⸗ Fanntlich eine ſtille Liguidation der Bank vor. Das Verfahren konnte jedoch nach zweteinhalbſtündigen Verhandlungen noch nicht end⸗ Hülkig erledigt werden, da die Hauptgläubiger, die Mannheimer Gewerbebank und die Landesgewerbe⸗ bank in Karlsruhe, ihre Zuſtimmung zum Vergleich von der Eln ziehung ber Haftſumme der Mitglieder der Be⸗ amten bank, die 40/ pro Geſchäftsanteil beträgt, abhängig Die Forderungen der Gewerbebank wurden im geſtrigen Termin mit 612 466 J, die der Landesgewerbebank mit 400 000/ an⸗ gegeben. Es wird nun eine Generalverſammlung der Beamtenbank einberufen— porausſichlich auf 6. Juli—, die über den Einzug Hieſer Haftſumme beſchließen wird, worauf dann die beiden Banken ihre Zustimmung geben dürften und die Liquidation vorgenommen werden könnte. Das vom Vorſitzenden mitgeteilte Abſtimmungs⸗ . über den VBergleichsvorſchlag zeigt, daß den 1602 Mit⸗ 70 ern mit einer Geſamtforderung von 611820„ 1275 mit einer eſamtforderung von 588 474/ zugeſtimmt haben, was geſetzlich ausreichend iſt. Dagegen liegt die Schwierigkeit bei den Nichtmit⸗ gliedern und hier beſonders bei den Hauptgläubigern, der Gewerbe⸗ und Landesbank. Hier beträgt die Geſamtforderungsſumme 1265 932 Mark; zugeſtimmt haben nur 170 000 J. Das Gericht hat der Ab⸗ ſtimmung wegen das Stimmrecht der Mannheimer Gewerbebank auf 499 000, das der Landesgewerbebank auf 400 000 J feſtgeſetzt, was aber keinen Einfluß auf die wirkliche Höhe der Forderungen hat. Das Gericht hat den Termin der Entſcheidungsver⸗ kündigung auf 12, Juli feſtgeſetzt. Mannheimer Gummi-, Guttapercha und Asbeſt⸗Jabrik Ac. in Mannheim 68 v. H. Umſatzſteigerung. Bet einem Bruttoertrag von 1563 198(688 797)/ bean⸗ ſpruchten die allgemeinen Unkoſten und Steuern 1 488 383(767 487), ſodaß nach 74 776(66 550)/ Abſchreibungen ohne Berückſichtigung des Vorluſtvortrages von 125 100„/ ein Gewinn von 88,15/ verbucht wur de. Der Bericht des Vorſtandes beſagt, daß die in den beiden voraus⸗ gegangenen Jahren vorbereitete Rationaltſierung der Fabrikation 5 Und eine gleichzeitige Verbeſſerung der techniſchen Einrichtungen es der Geſellſchaft ermöglichen, im Geſchäftsjahr 1927 eine Steigerung des Umſatzes von 68 v. H. gegenüber dem Jahre 1926 zu erreichen. Ein Gradmeſſer für die ſtetig fortſchreitende Entwicklung unſeres i 5 Unternehmens iſt die Tatſache, daß der Umſatz des Berichtsjahres faſt das Dreifache des Jahres 1924 betrug. ſchrittes iſt ein Gewinn leider nicht erzielt worden; auch Trotz dieſes Fort⸗ der Ver luſtvortrag vom Jahre 1926 konnte nicht ausge⸗ glichen werden. Dieſes unbefriedigende Ergebnis iſt auf mehrere Urſachen zurückzuführen. Der ſeit 1925 anhaltende Preiskampf der Asbeſtinduſtrie machte es uns im Berichtsjahre unmög⸗ boten, daß auf 1000“ alte Aktien zu einem Geſamtpreis von 7004 300/ neue Aktien und 200/ Obligationen bezogen werden können. Der Erlös der Kapitalserhöhung iſt nach Abzug der Koſten allein für die Geſellſchaft beſtimmt. Die noch nicht zum Bezug angebotenen 650 000/ neuen Aktien bleiben zur Verfügung der G. und ſollen den Aktionären ſpäter zum Bezuge angeboten werden, ſoweit ſie nicht zu Angliederungszwecken dienen. Beſchloſſen wurde ferner die 100 90% des Stimmrechtes und die Erhöhung des VA. auf 100 000 J. Neue Kartellverhandlungen J. G. Farben⸗Kuhlmann? Nach Meldungen der ausländiſchen Preſſe ſollen neue Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und den Etabliſſements Kuhl⸗ mann über den Plan der Errichtung eines internationalen Kartells für ſynthetiſche Stickſtoffe im Gange ſein oder bevorſtehen. Knöckel, Schmidt u. Cie. Papierfabriken AG. in Lambrecht.— Kapitalerhöhung genehmigt. In der o. HV. wurden Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung genehmigt, die Dividende auf 12 v. H. feſtgeſetzt und die Kapitalerhöhung um nom. 400 000 Mark StA. auf 1,4 Mil l. 4 beſchloſſen. Auf 500/ alte Aktien werden 200 junge ausgegeben und zwar zum Kurſe von 110 v.., worüber die näheren Bedingungen noch beſonders veröffentlicht wer⸗ den. Ueber das laufende GJ. wurde von der Verwaltung mitge⸗ teilt, daß dasſelbe bis jetzt befriedigend verlaufen iſt.— Wie wir noch hören, hat eine Gruppe, beſtehend aus der Darmſtädter und Na⸗ tlonalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Stuttgart und Zweigniederlaſſung Neuſtadt a. d. H. die jungen Aktien übernommen, um ſie den Aktionären zum Kurſe von 110 v. H. anzubieten. * Divpidendenerhöhung bei Hutſchenreuther. Mit der allgemeinen Beſſerung in der Porzellaninduſtrie hat das Ende d. J. ablaufende GJ. 1927⸗28 der C. M. Hutſchenreuther AG. ein befriedi⸗ gendes Ergebnis gebracht. Soweit die Abſchlußarbeiten ſich bereits überſehen laſſen, iſt mit einer Erhöhung der Vorjahrsdividende von 4 v. H. auf bis höchſtens 66 v. H. zu rechnen. :2 Kapitalserhöhung der Mimoſa AG. in Dresden. Die G. be⸗ ruft auf den 14. Juli eine ao. HV. ein, in der Beſchluß gefaßt wer⸗ den foll über eine Erhöhung des AK. um nom 800 000 4 (bisher 2,5 Mill.„). Von den neuen Aktien ſollen 150 000% zur Rückgabe der für die G. von anderer Seite vorgelegten Aktien, die zum Erwerb einer maßgebenden Beteiligung an einer bedeuten⸗ den Abnehmerfirma Verwendung gefunden haben, dienen, während der Reſt den Aktionären dergeſtalt angeboten werden ſoll, daß auf 400„ alte Aktien 100/ neue Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1928 zum Kurſe von 180 v. H. zuzügl. 5 v. H. für Zinſen bezogen werden können. Die Kapitalserhöhung dient zur Stärkung der Betriebsmittel, die ſich infolge des auch im neuen Jahr ſtark geſtiegenen Umſatzes in allen Abteilungen erforderlich macht. :? Gründung des Internationalen Diamantenhandelsver⸗ baudes. Der internakionale Diamanten handels⸗ verband(Fedération Internationale Diamontaire) wurde mit dem Sitz Antwerpen 8 gegründet. Auch in Amſterdam ſoll wie in Antwerpen eine Kriſenkaſſe errichtet werden. Zweck des Verbandes iſt beſonders die Fernhaltung zweifelhafter Elemente vom Diamantengeſchäft. Der deutsche Außenhandel lich, nutzhringende Preiſe für Asbeſtwaren zu erzielen. Eine neue FJaäbrikationsabtetilung(2 D. Schr.) erbrachte einen größe⸗* 8 ren Verluſt. Weiter wurde das Ergebnis dadurch ſtark beeinträchtigt, 2 1 1 daß unſer Eigenkapital für den beträchtlich erhöhten Um ſa tz Letzter Ausfuhrühergchuß im Spt. 1926 unc en e Pie Men dean en and dagen rc fe. e fange ank redit in Anſpruch nehmen und hatten daher erheb⸗ Einfuhr überschu ß liche Aufwendungen für Zinſen zu machen. Nicht zuletzt haben ferner. die hohen Steuern, die ſich ſtändig mehrenden ſozialen Laſten und die 2 2 N ſtark gewachſenen Löhne und fc die erzielten Ueberſchüſſe auf⸗ 8. ezehrt. Wir ſchlagen vor, den Verluſtſaldo aus dem Jahre 1926 in 5 12 1 1 Höhe von 125 100.6 R./ abzüglich des kleinen Ueberſchuſſes aus 1927 2—. 6 von 88.15 R. mit 125 012.48 R/ auf neue Rechnung vorzutragen. 800——.—— 5 Das laufende Ge 1 e 55 1 5 5 6005 5—8———— Steigerung der Um ſätze gebracht. Au e Be gungs⸗— 0 An i ousſichten für die nächſten Monate ſind befriedigend. Wenn keine 400———ê x Nückſchlöge in der Wirtſchaftslage eintreten, kann für dieſes Jahr mit— a—— einem beſſeren Ergebnis als im Jahre 1927 gerechnet werden.“ 200.——— In der Vermögensaufſtellung werden in Tauſend tebensmittel ung FienlllRchstoffe Mark u. a. ausgewleſen: Grundbeſitz 495,0(unv.), Gebäude 558.6—0 566,8), Maſchinen 415,0(427,5), Formen und Utenſtlien 127,(100,5), 2 Denz nine und ien Kaſſe 9,7(17,5), Buchforderungen 710,0(463,6) und Warenvorräte. 25 7 7 640%(508,4). Dagegen erſcheinen unter Paſſiven bei 1205 AK., Teil⸗ 400 f 77 4 ſchuldverſchreibungen und Zinſen mit 11/2(10,4), Hypotheken 400,95 8 0 N 0 10 1 fund.) und Buchſchulden mit 1469,5(194,4), Die Bilanzſu mme ole i Hat ſich von 2882,8 auf 3095,08 erhöht. 8000 i 11 eee 5— eee 2 272 Bank für Brauwinduſtrie Ach. in Berlin— Kapitalserböhung 1009 er jeſchloſſen. Die HB. genehmigte 11 v. H. Gewinnausſchüttung, ſowle 12⁰ 018 5— 55 5. 5 8 1 80 5 5. 5 5 8 r Optionsanleihe in Höhe von ill. zu 6,5 v. H. 5 5. 85 ormal und Verzinſung für jedes volle über 7 v. 1600 18 ieee eie 100 de entfall Prozent Dividende. Die Ob⸗ EE ö werden ne von Gebrüder Aenhol d⸗Dresden Fr * n der W Gr e Deutſche Continental Gasgeſellſchaft in Deſſan Stark geſtiegene Gas⸗ und Stromabgabe Die Weiterentwicklung der Deutſche Continental⸗Gas⸗Geſellſcha in Deſſau hat ſtch im Jahre 1927 günſtig geſtaltet. Der Reingen winn ſtieg vbn 5 310 386 /, i. V. auf 6 487 625 J, nachdem der Erneuerungsrücklage ein gleicher Betrag wie im Vorfahre, nämlich 1800 000„ zugewieſen wurde. Bei dieſem Gewinnergebnis ſind Beträge aus der i. V. übernommenen Beteiligung an der Gewerk⸗ ſchaft Weſtfalen nicht verrechnet. Ebenſo ſind Erträgniſſe aus den unter Liquidations verwaltung ſtehenden Gasanſtalten in Warſcham nicht darin enthalten, da dieſe der Geſellſchaft nach wie vor von der polniſchen Regierung vorenthalten werden. Die Dividende iſt, wie bekannt, mit wieder 8 v. H. in Vorſchlag gebracht, aller⸗ dings iſt diesmal ein AK. von 75 Mill./ gegen 60 Mill.„ i. B. zu verzinſen. Für Penſions⸗ und Unterſtützungszwecke ſind wieder 100 000/ vorgeſehen. Der verbleibende Gewinnvortrag vermin⸗ dert ſich danach von 501 481/ auf 144 382„. Im einzelnen er⸗ brachten Beteiligungen, die den Hauptanteil an dem Mehrerträgnis haben, 4 768 069(3 690 603)„, Gasanſtalten, Elektrizitätswerke und Ueberlandzentralen 3 791 347(3 622 823), ferner Zinſen 378 703 (340 811) 4. Demgegenüber beanſpruchten Geſchäftsunkoſten ein⸗ ſchließlich Daweszahlungen 1085 401(988 107) /, Obligationszinſen 61 635(102 725) l. Die Geſamtgasabgabe der zum Geſchäftsbereich der Deſſauer Gas⸗Geſellſchaft gehörenden Unternehmungen ſtieg im Be⸗ richtsjahre von 269,07 Mill. Kbm. auf 284,33 Mill. Kbm. und die Geſamtelektrizitätsabgabe von 409,02 Mill. Kwſt. auf 516,10 Mill. Kwſt. Das Ergebnis der Unternehmungen auf dem Gebiet der Gasverſorgung hat im Berichtsjahr weſentliche Aende⸗ rungen nicht erfahren. In der Rationaliſierung der Be⸗ triebe wurde fortgeſchritten. Die hierbei erzielten Erfolge wurden aber durch die Erhöhung der Löhne und das Nachlaſſen der Teerpreiſe abſorbiert. Dagegen war im Jahre 1927 ein bemer⸗ kenswertes Intereſſe für die Ausdehnung der Gas verſor⸗ gung auf bisher unverſorgte Gebiete zu verzeichnen. Die Geſellſchaft iſt jetzt damit beſchäftigt, die Organiſation der Gewerkſchaft Weſtfalen, die bisher ganz ſelbſtändig arbeitete, auf ihre Intereſſen als der größten privaten Gasgeſell⸗ ſchaft Deutſchlands einzuſtellen. Die im Zuſammenhang damit ge⸗ plante Verbindungsleitung zwiſchen der Zechenkokerei und der Gas⸗ anſtalt Linden iſt noch nicht zur Ausführung gelangt. Der Ankrag auf Verleihung des Enteignungsrechtes für dieſe Fernleitung hat bei den beteiligten Regierungsſtellen weitgehende Unterſuchun⸗ gen ausgelöſt und iſt über die Bedeutung des Einzelfalles hinaus⸗ gewachſen. Es iſt unverkennbar, ſo führt der Vorſtand in ſeinem Bericht aus, daß die geſomte deutſche Volks wirtſchaft der Gasfernverſorgung ein großes Intereſſe ent⸗ gegenbringt. Es wird die Erwartung ausgeſprochen, daß hier⸗ bei die großen privaten Gasgeſellſchaften das ihnen gebührende Tätigkeitsfeld finden werden.— Die Geſchäfte der G. haben ſich auch im laufenden Jahre befriedigend weiterentwickelt. Ein mitteleuropäiſcher Kohlenpakt? Zwiſchen den deutſchen, engliſchen und tſchechoſlo⸗ wakiſchen Kohlenexporteuren ſchweben Verhandlungen über eine Ausſchaltung der Konkurrenz auf den mitteleuropäiſchen Kohlen⸗ u. Koksmärkten. Die Verhandlungen ſollen ſich in erſter Linie um eine Begrenzung der Abſatzggebiete drehen und dürften, da hier ſtarke Gegenſätze auszugleichen ſind, noch einige Zeit andauern. Leoͤiglich auf dem begrenzten Gebiet des Gleßereikoks ſoll ſchon eine gewiſſe Verſtändigung erzielt ſein. Eine Hinzuziehung auch polniſcher Intereſſenten zu den Verhandlungen iſt zunächſt nicht zu erwarten. Dagegen ſchweben ähnliche Beſprechungen zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoflowakei, um die zwiſchen den Kohlenerporteuren beider Länder über dem öſterreſchtſchen Markt beſtehende Konkurrenz zu vermindern. * Neue Diskontermäßigung in Italien. Der Diskontſatz der Bank von Italien iſt ab 25. Juni von 6 auf 57 v. H. herabgeſetzt worden. Italien hat einſchließlich der neuerlichen Diskontermäßi⸗ gung innerhalb eines runden Vierteljahres ſeine offizielle Bankrate dreimal reduziert, nachdem dieſe annähernd 274 Jahre unverändert geblieben war. Die neue Diskontänderung ſteht im Zuſammenhang mit den wiederholt erhobenen Vorſtellungen der Induſtrie und be⸗ kundet, daß die beiden vorausgegangenen Ermäßigungen noch nicht 710 12 915 größeren Kreditbeanſpruchung der Zentralnotenbank ge⸗ führt haben. 5 2e: Die Berliner Privatbankiers für Abſchaffung der Medioli⸗ quidation. In der geſtern nachmittag abgehaltenen Mitgliederver⸗ ſammlung der Intereſſengemeinſchaft der Berliner Privatbankiers wurde 1 7 5 vorausgegangene Ausſprache über die Zweckmäßigkeit einer Abſchaffung der Medioliquidation abgeſtimmt,. Von 168 an⸗ weſenden Mitgltedsfirmen haben bei zwei Stimmenthaltungen 9s für und 68 gegen die Abſchaffung der Medioliquidation geſtimmt. Die Entſcheildung liegt nunmehr beim Börſenvorſtand. Berliner Metallbörſe vom 25. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 21 25. 2¹. 25. Elettrolptkupfer 180,50 189,50 Aluminfum in Raffinadekupfer———— Barren.84 el inn ausl.—— 8 Rohzink Bb.⸗Pr.). üttenzinn—.——.— „(fr. Verk.) Nickel 3,50 8,50 Plattenzink————— Antimon 0,89-0,94 90.88-09.94 Aluminſum 1,90.90 Silber für 1 Gr. 61,30-62,50 81.50⸗82,50 London 28. Juni. Metallmarkt.(In Lt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) . 8. 21. 25. Blei 20,15 20,88 Kupfer Kaſſa 63,15 68,18 e 657,78 67,50 ink 25.58 25,28 e do, 3 Monat 68.15 88,15 5 5 ueckſlb. p. Fl. 22.— 22.— do. Elektro, 89.25 69.—[ Zinn Kaſia 210,85 211.15 Reau lus—— 16 Zink⸗Produktionsſtatiſtik. Die deutſche Rohzinkerzeugung be⸗ trug, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intexeſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin auf Grund 15 Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallbank und Metallurgiſchen Geſellſchaft, Frankfurt am Main, mittelt, im Mai 1928 8518 To. gegen 7944 To. im April 1028 und 7812 To. in Mal 1927. Die Produktion in den erſten fünf Monaten 1928 betrug 39 814 To. gegen 34 118 To. in den erſten fünf Monaten 1927. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 25. Juni 1928. Weizen inl. 27.50⸗28.— Futter-Gerſte 24.—-25,— 9 0— „ ausl. 28.75-30.75 Pfälzer Gerſte— ebund. Stroh— Roggen inl. 29,.—[Mais a.'ſchein 24.50 Raps mit Sack——. „ausl.— Biertreber 17,75.18.25 Kleſeamen——— Hafer inländ. 27.78-28.80 e—'mehl.0 u S 26.75.37 25 Hafer ausl. 27.50-28.75 Rotkleehen A Wbrotm. ſüdd m. S. Brau⸗Gerſte inl.— Luz. ⸗Kleeh. verg.— Roggenm. m. S. 38.—40.— ausl. 81.—88.—]„„ unverg.— Weizenklele m. S 14,25 Tendenz: ſtetib. Weizenmehl zweithändig bis zu 40 Pfg. billiger bei ſofortiger Abnahme * Sommervergünſtigungen des Kaliſyndikats. Bis zum 10. Jult d. J. ſind noch die Vergünſtigungen der 3. Periode in Kraft. Das Kaliſyndikat gewährt ſeinen Abnehmern auf alle Beſtellungen, die bis zum 10. Juli d. J. auf prompte Lieferung erfolgen, die Ver⸗ günſtigung eines zinsfreien Wechſelkredits für 3 Monate und Pro⸗ longations möglichkeit bis zum 28. Dezember 1928 zum jeweiligen Reichsbankdiskont oder bei Barzahlung einen Skonto von 2,5 v..;; außerdem wird in beiden Fällen keine Lagervergütung von 1 v. H. gewährt. Mit Rückſicht auf die Möglichkeit einer Frachterhöhung dürfte es im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft liegen, ſich ihren Kalibedarf möglichſt bald einzudecken. * Ergebniſſe der Zuckerſtatiſtik für den Monat Mai 1928. Das Statiſtiſche Reichsamt gibt die Verorbeitungs⸗ und Erzeugungs⸗ zlffern der Zucker⸗, Stärkezucker⸗ und Rübenſaftfabriken für den Mai bekannt. Danach wurden an Rohzucker 112 646 dz in den Zuckerfabrtken mit Rüben verarbeitung, 718 773 dz Rohzucker in den Raffinerien und Melaſſeentzuckerungsanſtalten, zuſammen alſo 831419 dæ Rohzucker verarbeitet. Hierzu kamen 31520 dz Ver⸗ brauchszucker. Die geſamte Herſtellung, in Rohzuckerwert berechnet, belief ſich im Mai auf 36 244 dz, vom 1. September 1927 bis 81. Mei 1928 auf 16 555 004(i. B. 16 523 042) dz. Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 26. Juni Die Nachfrage noch Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering, Infolgedeſſen wurde dle Talfracht von der Kohlentraus⸗ 1 1 15 1 111 e 8 Sie. det ohnvergütung für Reiſen inkl. eppen von auf g. ve Tonne. Die Bergfracht blieb unverändert 5 / e 2 * 1 d N 3 a u u A ic u u AA * E * Dienstag, den 28. Juni 1928 8 9. Seite. Nr. 291 Natonal-Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 321. Miete B Nr. 88 Dienstag, den 26. Juni 1928 Al d a Große Oper in vier Akten v. Giuseppe Verdi Spielleitung: Dr. Rich. Hein.— Musikal. Leitung: Erich Orthmann.— Tänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende 22.45 Uhr Personen: Der König Siegfried Tappolet Amneris, seine Tochter Margarete Klose Aida, àthiopische Sklavin Radames, Feldherr Adolf Loeltgen Ramphis, Oberpriester Wilhelm Fenten Amohasro, König v. Aethiopien Aidas Vater Sydney de Vries Ein Bote Theo Herrmann Eine Priesterin Gussa Heiken CCC APOLLO Nur noch 5 Vorstellungen läglich abends 8/ Uhr Gastspiel der Wweltberühm!en rel Tratellinis mit ihrer eigenen Künstlergesellsehaft. Gert. Bindernagel Vorverkauf: Theaterkasse von 10 ½ ä und ab 8 Uhr geöffnet(Telefon 2624) und den bekannten Vorverkaufsstellen. 8312 ſaaaanmmapoogachg Ein 1 0 face Ein Film nach der Operette von Oscar Straus. Regie: Luderig Berger mit Eal9g Mad Lhristians Kenie Desni Willy Erltsch Bis Donnerstag einschließlich U- Rafe H aha 4N Am Meßplatz 5 eute bis Donnerstag Nina Vanna Marga Kupfer, 115 Hart, l Hilde Maroff, Kurt Gerron, 8— Telephon 52772 Hermann 19 15 dos, Klein 1 Was weilt duf von der Liebe (Gefährdete Mädchen) 6 Akte nach dem Roman 55 „Der Herr aus Berlin“ 2. Film Hopnla Wir Der reger ehrut Nontù Banks steigt heute auf zu einem grogen Wettlliegen in 7atemraub. Akten,. Der Start erfolgt um ½5, ½7 und, 15 ½10 Uh T. 1 Bravourleistung zwischen Him- mel und Erde, wie sie die Welt noch nie gesehen. 8290 9 Lachen ohne nde. Angenehm kühler Aufenthalt Auen ö 825 ſind Ste Ihre Hübner⸗ In 4 Tage durch meine Radi Tinktur Flaſche Mk.—.75. Storchen- Drogerie, Marktplatz, H 1, 16. augen u. Hornhaut los N 1 7358 agliich ab 3 Uhr der deutsche Großfilm:“ ein grogartig inszenierter Füm von höchster dramatischer Spannung an ban bree edei Fm Janniggs-Wernerkrausg Eva Speyer Andre Matton! Lydia Potechina Ralph A. Roberts Curt Vespermann . 0 zah man eine nach dem Roman In den Hauptrollen: Dolly Grey ———— . reichhaltige und bunte Hierzu der Filmteil! . 1 VJ 5 Jugendliche haben Zuiriſif Beginn: 3, 5, 7,.20 Uhr, Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7 2 Wohl selten stärkere 1 als in unserem ab heute und folgende Tage laufende 5 ROSE BERND 5 5 Nach dem gleichnamigen Schauspiel von Gerhard Hauptmann 8 Aka Grüning ind die Träger der Hauptrollen und dürfte sich deshalb dieses Filmwerk zu einem Ereignis für jeden Besuche gestalten. Unser 2. Gross-Film: n Großfilm: —̃—]n 4 groge Doppelprogramm TTägl. das Llebesdrama in 7 Akten. bazu der galante Abentenrer- 8 Um: 8282 Nod la Roque „Der Bandit“ 7 eee en spannende te. Anfang 4,.10,.30. Ealast Theater Seckenheimerstr. 11 Ab heufe und folgende Tage behandelt in meisterhaft durchgeführter Handlung das Thema schorkERTIIEBE sschorEREHRE mit zarter Feinheit und Lebenstteue. Vielseitig. Wünschen unserer Besucher nachkommend 6 a daa- Mg üg Hadheneaclachen 1 Der beste aller seitherigen Harry Liedtke Films in 7 Akten dazu: J alg bl- Illo rag 8208 1 Beginn 3 Uhr. Letzte Vorstellung 8,20 en gt leinp digg. beenden 5 Ein Filmspiel mit Witz und Hume mit diesen beiden Filmlieblingen. . Lachen soll gesund seln, bitte sehen Eln kurzes Gastspiel von nur acht Tagen Der gewaltige Circus, von dem ganz Europa spricht, ist von seiner neunmonatlichen Tournée durch Spanien naeh Deutschland zutückgekehrt. Mit 4 eigenen Sonderzügen, 240 Cireus- 5 Wagen, mit 80 Löwen u. Tigern, 23 Elefanten, 50 Kamelen u. Dromedaren trifft Circus Krone am Donnerstag in Mannheim ein. Die Eröffnungsvorstellung findet Freitag, den 29. Juni pünktich 8 Uhr abends auf dem großen Megplatz statt. Cireus Krone brin Rlesenareng von 75 m Länge ein wirklich niegesehenes 90 Schaunummern umfassendes Sensatlonsprogramm. Seine Manege ist ein gewaltiger ovaler Ring, eine Rennbahn, in der Krone seine einzigartigen Cireusspiele zeigt, Wo ex seinen Axtlsten, seinen tollkühnen kau kasischen Reitern, seinen verwegenen altrömi- schen Fahrern und Reitern Geſegenheit gibt, 8 wirklich ihr ganzes Können zu zeigen. Krones Elefanten-Hevlle ist einzig in der ganzen Welt. f Tanzende Elefanten 20 flieser enormen Dlekhäuter auf ein- mal in der großen Manege. bas sah man noch nie. Krone hält, was er in seinen Ankündigungen 5. verspricht! Krone bringt wirklich, was andere ankündigten, aber niekt brachten. jeder kann sich von der Zahl der angekündig- Krones gesamter Tierpark umfaßt fatsächlich mehr ten Tiere persönlich überzeugen. als 700 Tiere. Em 26 1 Volkstümliche Preise von 1. Bis 7. Mk. 555 Nur Sitzplätze. i baden an den Cirvustassen u. im Kautpadg Schmolte db. nicht die überall bekannte P Nauf all I Niete A. Munseh m. Kaulberschtigungf bet Plano-Lager 9 3, 10. RAD Apparate, Baukäſten, ſow. ſämtl. 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