AA ron r * Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ a vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 15 eſchüftsſtelle E 672. Oaupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Nlicktrittsabſichten Poincarés? Freunde und Gegner Paris, 27. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach einem Bericht des ſozialiſtiſchen Parteiblattes„Popu⸗ laire“ erklärte Kriegsminiſter Painlevé in der geſtern abend abgehaltenen Parteibeſprechung der Radikalen, daß Poincarés eruſtliche Rücktrittsabſichten habe.„Wir dürfen dem Miniſterpräſidenten keinen Vorwand bieten jetzt zurückzutreten und deshalb rate ich, ſeinen Wünſchen entgegen zu kommen.“ Nicht nur Painlevs, ſondern auch die anderen Linksparteien treten dafür ein, daß vor den Kammerferien, die bereits am 6. Juli beginnen ſollen, eine Miniſterkriſe zu vermeiden wäre. Im Parteiorgan der Radikalen wird heute das Schlagwort ausgegeben, un⸗ mittelbar nach der Operation dürfe der behandelnde Wund⸗ arzt nicht gewechſelt werden. Poincaré ſelbſt möchte in der Debatte über die allge⸗ meine Politik der Regierung eine Zuſicherung heraus⸗ holen, die das Kabinett in ſeiner jetzigen Zuſammenſtellung noch für mindeſtens ein Jahr garantiert. Es wird ſich daher in der ganzen Debatte um die Formulierung eines Ver⸗ trauensvotums drehen, das einerſeits den Linksparteien die Handlungsfreiheit nach den Ferien gewährleiſtet, andererſeits aher dem Miniſterpräſidenten einen Preſtigeerfolg veyſchaßft. 5 f Vointarss Zwist mit den Nadikalſozialen V Paris, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die weitere Entſcheidung der politiſchen Lage hängt im weſent⸗ lichen davon ab, ob eine Verſtändigung zwiſchen dem Miniſter⸗ präſidenten und den unter der Führung Daladiers ſtehenden Radikalſozfalen möglich iſt. Die Radikalſozialen ſind mit der Wefſgerung Poincarés, den autonomiſtiſchen Depu⸗ tierten die Amuseſtie zu gewähren, nicht zufrieden und lehnen es ferner ab, daß den Staatsbeamten das Recht entzogen werden full, ihre Belange durch eine Gewerkſchaft zu verteidigen. Dieſer Meinungsgegenſatz zwiſchen dem Miniſterpräftdenten und den Radikalſozialen muß noch über⸗ brückt werden, denn die gegenwärtige Regierung wäre zur Demiſſion gezwungen, falls die Radikalſopzialen ihr das Ver⸗ trauen entziehen würden. Das Kabinett bekäme zwar eine n r Die Kabineltsbildung nochmals verzögert! Berlin, 27. Juni.[Von unſerem Berliner Büro.] Die alte Binſenwahrheit, daß man den Tag nicht or dem Abend lohen ſoll, hat ſich wieder einmal bewahrheitet: Aus dem Beſuch Müllexr⸗Frankens beim eRichspräſidenten, dem er geſtern abend ſeine Namenliſte überbringen wollte, i ſt nichts geworden. Unerwartete Schwierigkeiten haben die end⸗ gültige Zuſammenſtellung der Miniſterliſte verhindert. Sie hätten ſich vielleicht vermeiden laſſen, wenn Müller⸗Franken menigſtens in dieſer letzten Etappe der Regierungsbildung etwas geſchickter manövriert hätte. In dem Wunſch, es mög⸗ lichſt mit den Fraktionen nicht zu verſchütten, hat er ſie, ob⸗ wohl er doch ein Kabinett der Perſönlichkeiten ohne Bindun⸗ gen bilden wollte, doch wieder Einfluß, und zwar dies⸗ mal auf die perſonelle Geſtaltung der künftigen Regierung nehmen laſſen und ſo das Heft unbegreiflicherweiſe aus der Hand gegeben.. Der Zentrumsfraktion waren von ihm bekanntlich vter Portefeuilles zur Wahl gelaſſen worden: nämlich das des Verkehrs, der Ernährung, der Arbeit und der beſetzten Ge⸗ biste. Drei davon kamen für das Zentrum in Frage, und nun entbrannte der 5 Kampf um Dr. Wirth. Er verlangte ein Reſſort, das ihm eine entſcheidende Stimme bei den Eutſchlüſſen des Kabinetts ſichere, er beanſpruchte das dem Fraktionsvorſitzenden v. Guerard zugedachte Miniſterium der beſetzten Gebiete und nebenher auch noch den Poſteu des Bizekanzlers. Müller⸗Franken hatte, ohne daß zunächſt vom Zentrum Widerſpruch geübt worden wäre, bereits am Mon⸗ tag auf die Schaffung eines beſonderen Vizekanzlerpoſtens ausdrücklich verzichtet, die Vertretung des Kanzlers ſollte jeweils von dem dienſtälteſten Miniſter, alſo Herrn Brauns, ausgeübt werden. Die Zentrumsfraktion aber hat ſich plötz⸗ lich auf die Beſetzung des Vizekanzlerpoſtens verſteift. Müller⸗ Franken verhielt ſich ablehnend. Darüber ging der Handel den ganzen Tag hin und her und man redete ſich immer mehr auseinander, ſodaß ſich gegen Abend die Situation bedenklich züſpitzte. Müller⸗Franken hat ſich offenbar von der Er⸗ wägung leiten laſſen, daß durch die Beſetzung des Vizekanz⸗ lerpoſtens gerade mit Dr. Wirth die ohnehin ſchon in der Volkspartei beſtehenden Bedenken gegen das Kabinett der Perſönlichkeiten noch erheblich verſchärft werden würden. Im Zentrum ſoll man außerdem verſtimmt darüber ſein, daß Müller⸗Franken gleichzeitig das Ernährungsminiſterium dem Zentrum und den Demokraten angeboten und den demokra⸗ tiſchen Abgeordneten Dietrich⸗Baden alsbald zur Uebernahme dieſes Poſtens verpflichtet hat. Die Volkspartei hatte im Laufe des Tages Müller⸗ Franken nahegelegt, ſeinen Beſuch beim Reichspräſidenten bis Mehrheit, aber die linksſtehenden Miniſter müßten zurück⸗ blikantiſchen Partei“ Mannheimer General Anzeiger Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalanclgeile ſk Allgem. Anzeigen 9,40.. Nellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Söhere ce⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht treten. Poincaré bemüht ſich, die nationale Einigkeit noch aufrecht zu erhalten. Andererſeits iſt es ihm infolge der Be⸗ einfluſſung von der Rechten her ſehr ſchwer, den Radikal⸗ ſozialen Zugeſtändniſſe zu machen. Bis zum Freitag werden müſſen, Kabinetts. Im Laufe des geſtrigen Tages fanden Parteiverhand⸗ lungen ſtatt, um eine Verſtändigungsformel für den nächſten Freitag auszuarbeiten. Poincaré erklärte geſtern abend, daß er zur Demiſſion gezwungen ſein werde, falls die Mehrheit der Radikalſozialen Partei nicht für ihn ſtimmen ſollte. Daladier konferierte mit dem Miniſterpräſidenten und teilte nach dieſer Beſprechung den Journaliſten mit, daß nach einer Formel geſucht werde. Wahrſcheinlich wird man ſie auch finden, womit aber nicht geſagt iſt, daß die Radikal⸗ ſozialen mit der Aufrechterhaltung des Kabinetts der natio⸗ nalen Einigung grundſätzlich einverſtanden ſind. Uebereinſtimmend lauten die Meinungen dahin, daß man bis zu den Ferien eine Kabinettskriſe vermeiden möchte. Für den Herbſt rechnet man mit einer Umgeſtaltung des Miniſteriums. Die Abhängigkeit, in der ſich Poincaré von den Radikalſozialen befindet, wird die Behandlung der Fi⸗ nanz⸗ und Steuerfragen äußerſt ſchwierig geſtalten. Beratungen des Miniſterrats Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten befaßte ſich der geſtrige Miniſterrat nach der amtlichen Verlautbarung mit den laufenden Angelegenheiten, vor allem aber mit der Prſtfung der Tagesordnung beider Kammern. Arbeitsminiſter Loucheur wird am kommenden Donnerstag im Miniſterrat ſein Projekt zur Bekämpfung der Wohnungs⸗ not vorlegen. 5 Der„Intranſigeant“ glaubt zu wiſſen, daß die Regierung heute erneut beſchloſſen habe, bei der Diskuſſion des Antrages Walter auf vorläufige Haftentlaſſung der Abg. Ricklin und Roſſé die Vertrauensfrage zu ſtellen 5 Wefter verlautét, daß im Laufe der politiſchen Ausſprache von den radikalen Miniſtern des Kabinetts Herxiot, Queuille, Perrier und Sarraut Wünſche ihrer Partei hinſichtlich einer gerechteren Steuerverteilung, der Schul⸗ und Religions⸗ freiheit im Elſaß und hinſichtlich der Rechte der Beamten ein⸗ gebracht worden ſeien. Poincaré habe ſich nur im erſten bunkt zu einem Entgegkommen bereit erklärt. D ſonſt droht die Spaltung innerhalb des e N 1½ Tage auf die Entſchließung des Zentrums gewartet hatte, konnte er aus Loyalitätsgründen nicht umhin, dieſem Wunſche Rechnung zu tragen. 8 f Das alles ſind Momente, die im letzten Augenblick die Lage, die am Montag ziemlich geklärt erſchien, . erneut kompliziert haben. Die Verhandlungen des geſtrigen Tages ſind vollkom⸗ men ergebnislos verlaufen. Eine Annäherung in der Frage des Vizekanzlerpoſtens konnte nicht erzielt werden. Nachdem noch einmal der Vorſtand der Zentrumsfraktion mit Müller; Franken Rückſprache genommen hatte, trat auch die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion ſpät abends erneut zu einer Sitzung zuſammen. Man begnügte ſich indes damit, den Bericht Müller⸗Frankens entgegenzunehmen. Es ſoll nun heute ver⸗ ſucht werden, die Gegenſätze auszuräumen. Müller⸗Franken hofft heute endgültig dem Reichspräſtdenten die Kabinettsliſte präſentieren zu können. g 5 Alles in allem aber glaubt man doch, daß bis heute nach⸗ mittag um 5 Uhr, wo ſich Hermann Müller zum Reichspräſi⸗ denten begeben ſoll, der große Wurf gelungen ſein wird, und zwar in der Form, daß Dr. Brauns das Arbeitsreſſort be⸗ hält, Herrn von Guerard die beſetzten Gebiete anvertraut werden und Dr. Wirth der Verkehr,(Ein, Gebiet freilich, für das er ungefähr die nämliche Eignung mitbringt wie ſein deutſchnationaler Vorgänger Dr. h. e. Koch). Die Ju ſti z wird nun doch ſozialdemokratiſch beſetzt werden, mit wem iſt noch nicht ganz ſicher. Wahrſcheinlich jedoch iſt, daß der Hei⸗ delberger Profeſſor Radbruch auf dieſen Platz, den er ſchon 1921⸗22 eingenommen hatte, wiederkehrt. Der Stun ⸗ denplan für heute iſt dieſer: Um 11 Uhr treten Zentrums⸗ fraktion und Deutſche Volkspartei zuſammen, um 12 Uhr wird Hermann Müller Mitteilungen über deren Stellungnahme zur geplanten Miniſterliſte empfangen, für 1 Uhr iſt daun eine ſozialdemokratiſche Fraktionsſitzung anberaumt, und dann, ſo Gott will, ſtehen wir am Ende. Eine neue Partei? Die Nachrichtenſtelle des Vereins deutſcher Zeitungsver⸗ leger berichtet von der Gründung einer„Deutſchen Re pu⸗ durch„führende Perſonen aus liberalen und demokratiſchen Kreiſen“. Das„Berliner Tage⸗ blatt“, das bekanntlich ſelber zur Gründung einer neuen Republikaniſchen Partei aufgerufen hatte, zeigt ſich darüber ſehr entrüſtet. Es heißt dieſes Konkurrenzunternehmen einen groben Unfug und Wichtigtuerei politiſcher Einſpänner. Aber mas heißt eigentlich Einſpänner? Der demokratiſche Partei⸗ führer Koch⸗Weſer hat ſich beiläufig durchaus dem Recht neu⸗ lich auch über die Gründungspläne des„Berliner Tageblatts“ nach der Fraktionsſitzung der Volkspartei 311 werſchieben, die beute vormittag zuſammentritt. Nachdem Müller⸗Franken lüſtig gemacht, über dieſes Verlangen nach Abgeordneten, die wird eine Verſtändigung mit Daladier und Malvy erzielt Engliſche Streiflichter eee und Klaſſenkampf— Der Wechſel im räſidium des Unterhauſes Wenn der Beſucher Großbritanniens ſich Rechenſchaft ab⸗ legen will von der Intenſität des Klaſſenkampfes in England, braucht er nur in der dritten Juniwoche eines jeden Jahres dem berühmten Aſeot⸗Rennen betzuwohnen, um innerhalb ein paar Stunden zu erkennen, daß das Wort Klaſſenkampf kontinentalen Urſprunges iſt und die Auswirkungen hievon in England nur in den Köpfen einiger weniger Utopiſten exiſtiert. Das Aſcot⸗Rennen bedeutet den Höhepunkt des geſellſchaftlichen Lebens der ſog. Londoner season(Safſon). Die Rennen ſind in England von periodiſcher Notwendigkeit ungefähr ſo wie der Tee für den täglichen Gebrauch. Alles was im politiſchen, geſellſchaftlichen oder wiſſenſchaftlichem Leben Englands eine Rolle ſpielt oder zu ſpielen hofft, trifft ſich in Aſeot. Die Prominenten der Labour⸗Partei unter⸗ ſcheiden ſich an ſolchen Anläſſen in nichts von den befrackten und bezylinderten Herren der beiden anderen hiſtoriſchen Parteien; Herr Mac Donald und Herr Henderſon werden vom König und der Königin nicht weniger freundlich begrüßt als Mr. Baldwin oder Lloyd George. Zu Zehntauſenden „ſchwänzen“ die Londoner ähre tägliche Arbeit für einmal im Jahre, um dabei geweſen zu ſein. Damen⸗ und Herrenmoden werden in Aſeot für das folgende Jahr beſtimmt. Hier muß es ſich entſcheiden, ob der braune oder graue Zylinder für das folgende Jahr die offizielle Kopfbekleidung des offiziellen Engländers(ganz gleich welcher Parteiſchattierung) darſtellen ſoll. Im vergangenen Jahr war es der graue und unglaub⸗ lich aber wahr, erſchien der Prince of Wales, als der Schöpfer jeder neuen Mode, dieſes Jahr im ſchwarzen„Top ⸗ Hat“, „Princeps Gallicae jocutus, causa finita est“, gilt hier im buchſtählichen Sinne. Dieſe Verwiſchung der ſozialen Gegenſätze, die ſich bei engliſchen Veranſtaltungen irgendwelcher Art immer wieder konſtatieren läßt, paßt anſcheinend einigen Ver⸗ tretern der extremen Linken nicht. So kam es faſt über Nacht zu einem Aufſtand innerhalb der Labourpartei. Einige militante Köpfe wie Mt. Cook, der aus dem großen Berg⸗ arbeiterſtreik bekannte Sekretär der Bergarbeiter⸗Gewerk⸗ ſchaft, ſeines Zeichens Anhänger der Hammer und Stchel⸗ Internationale ſowie Mr. Maxton, dem Vorſitzenden der ſog, Independant Labour Party, d. h. des unbedeutenden linken Flügels der Arbeiterbewegung entfalteten plötzlich die Fahne der Revolution und warfen in einem„Au die Werktätigen Britanniens“ adreſſierten Manifeſt der Leitung der Labour partei den Fehdehandſchuh hin. 5 Da auch das offizielle Labourorgan„Daily Herald“ den geſellſchaftlichen Veranſtaltungen Englands mindeſtens eben⸗ ſopiel Raum gewährt, wenn nicht mehr als politiſchen und gewerkſchaftlichen Fragen, ſo wird der Kampf gegen die gauze Frout der Labourpartei geführt. Cook und Maxton, die ſich bis in die jüngſte Zeit hinein oft genug befehdeten, haben ſich plötzlich gefunden. Der Gegenſatz zum kapitaliſtiſch eingeſtellten Bürger und Staat ſolle mit aller Kraft propagiert werden, der Klaſſenkampf dürſe nicht verwiſcht, ſondern müſſe zum Selbſtzweck erhoben werden. Vor allem aber wollen die beiden Revolutionäre die Konferenz zur Herbeiführung des Induſtriefriedens ſabo⸗ tieren, da nach ihrer Anſicht jeglicher Kumpromiß zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur zur weiteren Ber⸗ ſklauung des Arbeiters führe. Solche und ähnliche Reden ſollen die nichtmarxiſtiſche Ax⸗ beiterſchaft Englands aus dem Schlafe wecken, in denen ſie die gemäßigten Führer der Labourbewegung eingelullt hätten, Der„Aufruf“ kam für alle als eine Ueberraſchung, da noch jüngſt die beiden Träger der„neuen Revolution“ von ihren Organiſationen in dem Sinne desavouiert wurden, daß ihre politiſchen Aeußerungen als„private Meinungen“ bezeichnet wurden und die von ihnen geführten 7 polttiſch nicht verpflichteten. So verſuchte Mr. Maxton bei der letzten Verſammlung der Independant Labour Party ein Mißtrauensvotum gegen⸗ über dem Generalrat der Gewerkſchaften zu erzielen, um deſſen Tätigkeit in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern, an deren Spitze bekanntlich Sir Alfred Mond ſteht, welcher nunmehr mit dem Titel Lord Melchett ins Houſe of Lords eingezogen iſt, zu verunmöglichen, fiel aber mit ſeinem Vor⸗ ſchlag glatt durch. Im Hauptquartier der Labour Party aber ſcheint mau durch dieſe Ueberrumpelung nicht beſonders beunruhigt zu ſein und der„Sturm im Waſſerglas“, als welcher die neueſte Meuterei der unentwegten Klaſſenkämpfer bezeichnet wird, dürfte mit derſelben Sicherheit wieder verebben, wie ſo manch anderer bisher verunglückter Angriff. * Der Wechſel im Präſidium des Unterhauſes in der letzten Woche zeigte wieder einmal deutlich, auf welch hoher Stufe ſich die Traditionen des engliſchen parlamentari⸗ ſchen Lebens bewegen. Mr. Whitley, Präſident(Speaker) des Houſe of Commons, hat auf dringende ärztliche Verordnung ſeine Präſidialmacht, welche er über ſieben Jahre ununter⸗ brochen ausgeübt, und auch ſein Mandat als Parlamentsmit⸗ glied, dem er ſeit 28 Jahren angehörte, niedergelegt. Mr. Whitley gehörte zu den überzeugteſten Parteigängern der Torries(Konſervativen), hat aber ſein Amt als Präſident mit größter Unparteilichkeit ausgeübt. Der Abſchied, der ihm nicht uur von der Regierungs⸗, ſondern gerade von den Oppo⸗ ſitionsparteien bereitet wurde, mag dem abtretenden Speaker erneut bewieſen haben, daß trotz manch heftigem Strauß, der unter ſeiner Präſtdialzeit im Parlament ausgefochten wurde, auch ſeine eigenen politiſchen Gegner in ihm das Symbol „dreimal täglich den republikaniſchen Roſenkranz beten“. der parlamentariſchen Ueberparteilichkeit verehrten. Daß die 2. Seite. Nr. 293 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Junt 1928 in Oppoſttion ſtehenden Liberalen und Labour die gerechte und unparteiiſche Tätigkeit des abtretenden Präſidenten zu würdigen verſtehen, wußte man, daß aber ſelbſt der leinzige) kommuniſtiſche Abgeordnete Saklatpala eine glänzende Lob⸗ rede auf den abtretenden Präſidenten hielt und ihn als den Hort der parlamentariſchen Freiheit pries unter dem uni sono Beifall des Hauſes, hat dem Beobachter gezeigt, welche vor⸗ vornehme politiſche Ueberlieferung das engliſche Parlament bis heute zu erhalten verſtand. Geradezu rührend war die Zeremonie des Rücktrittes, wie das verſammelte Haus einſtimmig die Reſolution faßte, es möchte die Eingabe an den König weitergeleitet werden, den abtretenden Präſidenten für ſeine Verdienſte mit einer her⸗ Uprragenden Auszeichnung zu belohnen, was nichts anderes heißt, als daß Mr. Whitley auf außerordentlichem Wege bei nüchſter Gelegenheit ein hoher Adelstitel verliehen wird. Nach Annahme dieſer Reſolution kam jeder einzelne Abge⸗ ordnete zum Sitz des Präſidenten, um mit Handſchlag und freundlichen Wünſchen perſönlich vom Speaker Abſchied zu nehmen, bis ſchließlich Mr. Whitley ganz allein im Unter⸗ hauſe ſaß, um alsbald ſelbſt mit einem letzten Blick in den weiten Sagal und auf die Tribünen, die Stätte ſeiner viel⸗ jährigen Wirkſamkeit zu verlaſſen. Es iſt nicht leicht, das Amt eines Unterhaus⸗Präſidenten zu bekleiden. Abgeſehen von hohen, parlamentariſchen und Menſchlichen Qualitäten, welche an den Präſidenten geſtellt werden, braucht es auch materiell glänzend geſtellte Perſön⸗ lichkeiten. Obwohl der Poſten mit einem Jahresgehalt von Eſtr. 5000 dotiert iſt, überſteigen die Ausgaben des Speakers die Einahmen weſentlich. Der abtretende Präſident hat nach ſeinen eigenen Angaben während der Dauer ſeines Präfidial⸗ mandates beinahe Lſtr. 4000 aus ſeiner Taſche zugelegt. Der neugewählte Präſident, Captain Fitz Roy, ebenfalls aus den Reihen der Konſerpvativen und alter Spiel⸗ und Studienkamerad des Premiers, hat die ihm oppoſitionslos zugedachte Würde angenommen und in einer klugen und vor⸗ nehmen Einführungsrede verſprochen, dem leuchtenden Vor⸗ bilde ſeines Vorgängers nachzueifern. Dr Erweiterung i des Miniſteriums der beſetzten Gebiete? In einigen Blättern wird angedeutet, daß die Abſicht be⸗ ſtehe, die Kompetenzen des Miniſteriums der beſetzten Gebiete auch auf die Grenzgemarkungen im Oſten auszudehnen. Die Nachricht trifft zu, denn die Verſuche, eine einheitliche Oſtſtelle im Rahmen des Reichsminiſteriums des Innern zu ſchaffen, ſind nicht recht geglückt. Seither erwägt man, dem Reichs miniſterium der beſetzten Gebiete eine Oſtabtejlung an⸗ zugliedern. Auch dabei iſt man auf Gegenſätze und mancher⸗ lei Widerſpruch geſtoßen, aber die Staatsnotwendigkeiten ſind wohl ſo ſtark, daß der Plan ſich durchſetzen wird. Es läßt ſich nicht verkennen, daß ſtaatliche Beihilfen für den bedräng⸗ ten Weſten leichter zu beſchaffen ſind als für den nicht weniger notleidenden Oſten. Nur einzelne Beispiele: Königsberg, die Metropole der abgetrennten oſtpreußiſchen Inſel, erhält für ſein Theater eine Beihilfe von nur 10000 Mark, dem Koblen⸗ zer Stadttheater inmitten der an Großſtädten reichen, kultur⸗ geſegneten rheiniſchen Tiefebene fließen 60 000 Mark im Jahre zu. Es wird ſich alſo empfehlen, da einen gewiſſen Ausgleic zu ſchaffen, wozu die Zuſammenfaſſung der bedrängten Ge⸗ biete in einer Stelle und unter derſelben einheitlichen Lei⸗ tung wohl berechtigt iſt. Eine weſentliche perſonelle Erweite⸗ rung des Miniſteriums der beſetzten Gebiete, von der hier und da die Rede iſt, dürfte deshalb kaum erforderlich ſein. Einſtweilen beſteht ja auch noch immer der Beſchluß, daß das Miniſterium der beſetzten Gebiete nur eine hauptamtliche Spitze verträgt, alſo entweder einen hauptamtlichen Reichs⸗ Miniſter oder einen hauptamtlichen Staatsſekretär. Wird alſo jetzt kein etatmäßiger Vizekanzler geſchaffen, der im Neben⸗ amt als Miniſter der beſetzten Gebiete firmiert, ſo wird der Staatsſekretär Schmidt, der volksparteiliche Abgeordnete, zurückzutreten haben. Or. Curtius beſtohlen 8 Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius iſt in den geſtrigen Nachmittagsſtunden das Opfer eines frechen Dieb⸗ ſtahls geworden. Als er gegen 6 Uhr abends mit ſeinem Dienſtauto zum Reichstag gefahren war, und in den Reichs⸗ tag hineinging, entfernte ſich auch ſein Chauffeur, um einen Imbiß einzunehmen. Dieſen Augenblick benutzte ein Dieb, um aus dem Wagen den Mantel des Mintſters ſowie ſeine Aktentaſche zu entwenden. In der Taſche befanden ſich perſönliche Aufzeichnungen des Miniſters und zwei Scheck⸗ bücher. Politiſche Papiere oder Aktien waren nicht dabei. Außerdem iſt der Reiſepaß des Miniſters geſtohlen wor⸗ den, Die Polizei hat die Ermittlungen ſofort aufgenommen. Der Verrat an Schlageter Der Zeuge Rueken, der unter der Beſchuldigung des Dandesverrates ſeit 1½ Jahren in Unterſuchungshaft ſitzt, gibt zu, während des Ruhrkampfes enge Verbindung zur franzöſiſchen Kriminalpolizei gehabt zu haben. Er erklärte, pbdaß in den Kreiſen der franzöſiſchen Kriminalbeamten kein Imweifel darüber beſtand, daß man in Götze und Schneider die Verräter Schlageters zu erblicken habe. Von den franzöſi⸗ ſchen Beamten hätten insbeſondere der Inſpektor Allard und ein anderer, der als Prof, Berg reiſte, in Wahrheit aber Letellier geheißen habe, berichtet, Schneider ſowohl wie Gbtze ſeien bereit geweſen, den Hauenſtein zu verraten. Aus der weiteren Zeugenvernehmung war von Intereſſe bie Ausſage des Kaufmanns Arthur Kirſchner aus Eſſen, der als Angehöriger der vaterländiſchen Verbände private Er⸗ mittlungen über den Verrat an Schlageter anſtellte und über das von ihm zuſammengetragene Material eine Broſchüre herausgab. Nach Mitteilungen des franzöſiſchen Kriminal⸗ beamten Letellier ſei Schlageter von zweiſeiner eigenen Leute verraten worden. Der Organiſator der Ruhrſabotage, Oskar Hauenſtein, ſchilberte, wie er Götze und den Zeugen Schneider in Ober⸗ ſchleſien bei der Roßbach⸗Formation kennen lernte. Erſt ſpät ſet ihm der Verdacht aufgeſtiegen, daß die beiden Verräter ſeien. Hauenſtein verlas einen Brief Schlageters, in dem es heißt, ex glaube, daß er aus den internſten Kreiſen heraus ver⸗ kreten worden ſei. Hauenſtein ſchildert dann weiter, wie ſich der Verdacht über den Verrat an Schlageter immer mehr und mehr auf Götze und Schneider gelenkt habe. Schließlich habe er die Angelegenheit der deutſchen Polizei übergeben, die Götze und Schneider verhafteten. Es folgte darauf die Vernehmung des als Zeugen gelade⸗ nen früheren franzöſiſchen Kriminalkommiſſars Müller. Auf nkrag des Staatsanwaltes erfolgte wegen Gefährdung der N eit Aus ſchluß der Oeffentlichkeit. An Zwiſchenfällen reich Vor dem Wiener Schöffengericht begann geſtern der Prozeß gegen den ehemaligen ungariſchen Volkskommiſſär Bela Kun, der am 28. April d. Is. mit ſeinem Komplizen Georg Mayerhofer und ſeiner Sekretärin Jlona Breu er unter dem falſchen Namen eines Ingenieurs Wag⸗ ner verhaftet wurde. Die ſchärfſten Sicherheitsmaßnahmen wurden durchgeführt. Jeder, der mit einer Einlaßkarte den Sitzungsſal betreten durfte, mußte ſich einer Leibesunter⸗ ſuchung unterziehen, da man befürchtet, es könnte auf Bela Kun ein Attentat verübt werden. Der einſtige Diktator des roten Ungarn und ſeine beiden Mitangeklagten wurden von acht Juſtizſoldaten auf die Anklagebank geführt: Bela Kun war etwas blaß und nervös, als die Verleſung der bei⸗ den Anklageakte begann. Bei der Vernehmung Bela Kuns bezeichnete dieſer den gegen ihn geführten Prozeß als einen„politiſchen Hexen⸗ prozeß“, weil er nach modernen Methoden der internationalen Konterrevolution geführt werde. In den Akten ſei die Ueberſetzung gefälſcht. Dieſe Aeußerungen führen zu ſcharfen Zuſammenſtößen mit dem Staatsanwalt, Bela Kun ſagte dann aus, er ſei nach Wien gekommen, weil ihm auf geheimem Wege Pläne des ungariſchen Generalſtabs über ſeine militäri⸗ ſchen Vorbereitungen mit Italien in die Hand gekommen ſeien, die bewieſen hätten, daß ſich Ungarn zuſammen mit Italien auf einen impertaliſttſchen Krieg gegen die Sowjet⸗ union vorbereiteten. Hier unterbrach der Vorſitzende die Sitzung, da der Staatsanwalt Ausſchluß der Oeffentlichkeit beantragte. Nach Wiederherſtellung der Oeffenlichkeit erörterte der Angeklagte ſeine falſche Meldung und führt aus, daß ihm bei ſeiner Aus⸗ weiſung die ßöĩſterreichiſche Staatspolizei auch nicht unter ſeinem wirklichen Namen, ſondern unter einem falſchen reiſen ließ und daß er in Rußland einen anderen Namen geführt habe. Er brauche einen anderen Namen, weil er nur ſo lange leben werde, als ihn die Ungarn leben laſſen würden. Infolge ſtändiger Abſchweifungen entzog ſchließlich der Vorſitzende dem Angeklagten das Wort. Auf konkrete Fra⸗ gen des Vorſitzenden lehnte er dem„Gericht ſeiner Klaſſen⸗ feinde“ die Antwort ab. Der Mitangeklagte Mayerhofer bekannte ſich zwar als überzeugter Kommuntſt, gab auch zu, für Bela Kun das Lokal gemietet zu haben und daß die Firma den Namen einer Drogerie trug. Für die Betätigung Bela Kun habe er ſich jedoch nicht intereſſtert. Aehnlich verteidigte ſich die angeklagte Sekretärin Bela Kuns, Jlona Breuer, die nur als Sekretärin Zeitungs⸗ artikel für Bela Kun geſchrieben haben will. Der falſche Paß, mit dem ſie nach Wien gekommen ſei, ſei ihr von Freun⸗ den gegeben worden. Das Zeugenverhör Wortentziehungen und Geldſtrafen. r Nobile iſt Kingsbay, 27. Junis(United Preß.) Der hieſige Ver⸗ treter der United Preß Dr. Arne Ingels meldet, daß er eine Reiſe zur„Eitta di Milanv“ gemacht habe, doch wäre es ihm nicht möglich geweſen, Nobile z u ſprechen. Der Kommandant des Dampfers habe ihm erklärt, daß Nobile ſehr krank ſei und niemand ſprechen könne, Auf die Frage des Korreſpondenten, warum der verwundete Ceceioni nicht gerettet worden wäre, konnte der Kapitän keine ausreichende Antwort geben. Im übrigen iſt es ſehr ſchwer, nähere Nach⸗ richten über den Stand der Dinge an Bord des Schiffes zu erhalten, da es allen italteniſchen Mannſchaften der„Citta di Milano“ verboten iſt, mit Fremden zu ſprechen. . Der bei Nobiles Lager mit ſeinem Flugzeug geſtrandete ſchwediſche Flieger Lundberg berichtet in einer Funk⸗ meldung, daß in der Umgebung des Lagers ſtarker Nebel herrſcht. Amundſen geſichtet? J Kopenhagen, 26. Juni.(United Preß.) Der däniſche Polarforſcher Freuzen hat der Zeitung„Politiken“ von Murmanſk einen— bis jetzt jedoch von keiner anderen Seite beſtätigten— Bericht geſandt, wonach ein Seehundfänger ſüd⸗ öſtlich von Spitzbergen Amundſen geſichtet haben ſoll, als er und ſeine Begleiter nach einer Notlandung auf einer Eisſcholle mit der Reparatur der Maſchine beſchäftigt waren. Das erſte Todesopfer Rom, 27. Juni.(United Preß.) Der Tod eines Mit⸗ gliedes der Italia⸗Beſatzung wird jetzt von der italieniſchen Regierung amtlich bekannt gegeben. Es handelt ſich um den Maſchiniſten Clemenzo Pomella, der an inneren Ver⸗ letzungen ſtarb, die er beim Aufſchlag der Maſchinengondel auf das Eis erlitt. Pomella fiel in geringer Entfernung von der Stelle, wo die Hauptgondel des Luftſchiffes zerſchlug, zur Erde. Sein Leichnam wurde feierlich beigeſetzt. Nobile meldet, daß er, nachdem die Hauptgondel ſich vom Luftſchiff gelöſt hatte und der übrige Teil weitertrieb, in un⸗ gefähr 10 Kilometer Abſtand eine kleine Rauchſäule bemerkt habe. Dieſe ſei, wie Nobile berichtet, auf Rauch, der wahr⸗ ſcheinlich von einem Feuer, das im Oel⸗ oder Breunſtofftank des übrigen Teiles des Luftſchiffes ausgebrochen ſei, herrührt, zurückzuführen. 5 Der Demokraten⸗Kongreß in Houſton Wie aus Hpuſton gemeldet wird, wurde dort am Dieus⸗ tag der demokratiſche Kongreß eröffnet. Allgemein erwartet man die Nominierung des Gouverneurs Smith. Gleich zu Beginn der Sitzung kam es zu einer ſtürmiſchen Kundgebung für Smith. Die Smith⸗Gruppe ſteht unter Führung des Newyorker Oberbürgermeiſters Walker. Die Programm⸗ rede in der Abendſitzung hielt Claude Bowers, Redakteur an der„Evening World“. Seine Rede war eine ſcharfe Kriegs⸗ erklärung an die Republikaniſche Partei, die ein Hort der Korruption ſei. i Innerhalb der Verſammlung beſteht gegenwärtig keines⸗ wegs eine einhellige Meinung darüber, wie ſich der Konvent in ſeinem Parteiprogramm zu der Prohibitionsfrage ſtellen la Das Urteil Bela Kun wurde wegen Geheimbündelei in zwei Fällen, wegen verbotener Rückkehr und Falſchmeldungen zu Arreſt von drei Monaten, verſchärft durch einen Faſt⸗ tag im Monat, ſowie Abſchiebung aus dem Gebiet der Repu⸗ blik verurteilt. Jlona Breuer wurde wegen Mitſchuld an Geheimbündelei zu Arreſt von einem Monat und Abſchub verurteilt, von der Anklage der Urkundenfälſchung aber frei⸗ geſprochen. Die Unterſuchungshaft wurde beiden Angeklagten angerechnet, ſodaß die Strafe bei der Breuer als vollkommen verbüßt gilt. Mayerhofer wurde freigeſprochen. Der Staatsanwalt legte ſogleich Nichtigkeits⸗ beſchwerde gegen die Freiſprechung und Enthaftung Mayerhofers ein, ferner gegen das Strafausmaß für Jlona Breuer und gegen ihre Freiſprechung im Falle der Urkunden⸗ fälſchung. Das Gericht geſtattete jedoch nach kurzer Beratung die Enthaftung Mayerhofers. Auch noch Kabinettskriſe! Wegen der verweigerten Auslieferung Bela Kuns Im Zusammenhang mit der Affäre Bela Kun hat ſich fetzt inſofern eine Kriſe ergeben, als die Großdeutſche Volks⸗ partei, deren Vertreter im Koalitionsminiſterium der Juſtiz⸗ miniſter Dr. Dinghofer iſt, die Entſcheidung des Juſtiz⸗ miniſters, wonach Bela Kun an Ungarn nicht ausgeliefert werden wird, nicht billigt und den Miniſter des⸗ avoutert. In einer parteiamtlich ausgegebenen Mittei⸗ lung wird ausgeführt, daß der Verband der Abgeordneten der Großdeutſchen Volkspartei ſich geſtern mit der Entſcheidung des Bundesminiſters für Juſtiz in der Angelegenheit der Auslieferung Bela Kuns beſchäftigt hat. Nach mehrſtündiger Beratung wurde beſchloſſen, dieſe Entſcheidung, die im Gegen⸗ ſatz zur Rechtsauffaſſung der Gerichte gefällt worden iſt, nicht zu billigen. Der Abgeordnetenverband der Großdeutſchen Volkspartei hat den Miniſter eingeladen, ſeinen Kuraufent⸗ halt in Karlsbad zu unterbrechen und nach Wien zur Bericht⸗ erſtattung zu kommen. Dinghofer antwortete, daß er ſeine Kur nicht unterbrechen werde, ſondern ſeine Demiſſion fordere. Der Obmann der Partei, Dr. Ottawa, begab ſich darauf zu Dr. Seipel, um ihn von dem Beſchluß Dr. Ding⸗ hofers Mitteilung zu machen. Dr. Seipel hat ſich alsdann in einer Fraktionsſitzung der Chriſtlich⸗ Sozialen mit dem Juſtizminiſter ſolidariſch erklärt. Allerdings wird von unterrichteter Seite verſichert, daß dieſe Solidaritäts⸗ erklärung kaum ſo aufzufaſſen ſein dürfte, daß der Bundes kanzler die Geſamtdemiſſion des Kabinetts für unvermeidlich halte. Es ſcheint ſich vielmehr in allen beteiligten Parteien im Laufe des geſtrigen Tages die Ueberzeugung verſtärkt zu haben, daß keiner einzigen der Regierungsparteien etwas daran gelegen ſein könne, die jetzigen Mehrheitsverhältniſſe in der Regierung und die Baſis des Kabinetts überhaupt zu verſchieben. Der Miniſterrat, der am Dienstag abend tagte, hat noch keine Entſcheidung über die Wiederbeſetzung des Juſtizminiſteriums gefällt. Von den Großdeutſchen werden die Beſtrebungen, das Miniſterium vorläufig unbeſetzt zit ſſen, bekämpft. 8 8 wird, Die Debatte über die Plattform dürfte ſich jedenfalls über dieſen Punkt ſehr lebhaft geſtalten. Vieles ſpricht dafür, daß man ſchließlich verſuchen wird, mit einer kautſchukartigen Erklärung, die jede Deutung zuläßt, um dieſe Frage herum⸗ zugehen, und es der perſönlichen Initiative des nominierten Präſtdentſchaftskandidaten überläßt, das Problem in einer den Intereſſen der Partei entſprechenden Weiſe zu behandeln. Di eAbſtimmungen werden erſt am Donnerstag beginnen. Letzte Meldungen Aunſchlag auf das Görres⸗Deukmal — Koblenz, 27. Juni. Auf das neue Görresdenkmal in den Rheinanlagen wurde in der Nacht vor der Einweihung, die vergangenen Sonntag erfolgt iſt, ein Anſchlag verübt, indem eine bisher unbekannte Perſon eine mit einer ätzen den Flüſſigkeit gefüllte Flaſche auf das Denkmal ge⸗ worfen hat. Schaden iſt nicht verurſacht worden. Der Berliner Bäckerſtreik D Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Jur Streik der Berliner Großhäckereien hat, wie wir dem„Vor⸗ wärts“ entnehmen, der Schlichter die beiden Parteien für heute mittag 12 Uhr zu Verhandlungen zu ſich geladen. Das Eingreifen des Schlichters erfolgt von amtswegen. Die Unter⸗ nehmer, die die Forderungen nicht bewilligt haben und einſt⸗ weilen noch nicht beſtreikt werden, haben nach der gleichen Quelle ihrem Perſonal gekündigt. Die Kündigung erſtreckt ſich auf rund 200 Perſonen. Schweres Autounglück — Prag, 27. Juni. Bei einem Bahnübergang bei Tſchas⸗ lau überfuhr der Automobilbeſitzer Kasparek aus Iglau mit ſeinem Automobil, in dem ſich außer ſeiner Gattin noch zwei andere Perſonen befanden, die geſchloſſene Bahnſchranke. Das Automobil überſchlug ſich auf dem Gleiſe und wurde von einem gerade vorbeifahrenden Zuge in zwei Stücke geriſſen. Frau Kasparek wurde der Kopf vom Rumpfe ge⸗ trennt, Kasparek ſelbſt tödlich verletzt. Auch die beiden anderen Inſaſſen erlitten ſchwere Verletzungen. Folgenſchwere Exploſion Tompſonville(Connecticut), 27. Juni.(United Preß.) 5 Perſonen wurden getötet und eine Reihe ſchwer verletzt, als infolge eines Feuers in einer hieſigen Feuerwerkskör⸗ perfabrik Teile der Beſtände explodierten. Die Ex⸗ ploſion war ſo ſtark, daß ſie viele Kilometer weit gehört werden konnte. 5 * Italieniſcher Terror. In Untermais wurden die deutſchen Schulkinder gezwungen, bei der Einweihung des Denkmals für den während des Krieges in Trient hingerich⸗ teten öſterreichiſchen Abg. Battiſti zugegen zu ſein und italieniſche Lieder zu ſingen. * Der italieniſche Geſandte in ien, Auritti, der im Fe⸗ bruax nach einer Rede Seipels über Südtirol von Muſſolint abberufen worden war, wird jetzt nach piermonatiger Ab⸗ weſenheit nach Wien zurückkehren. f NN * r e. 3 1 „e —— 1 Mittwoch, den 27. Juni 1028 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Einweihung der neuen Sthießſtälte der Schützengeſellſchaft Mannheim Wer ſich abends auf der Fahrt oder auf dem Gange nach dem Vorort Feudenheim dem Riedbahndamm nähert, wird ſchon von weitem durch lebhaftes Geknatter darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß ſich hier unmittelbar hinter dem Damm zur Linken der Straße die Schützengeſellſchaft Mann⸗ heim von neuem angeſiedelt hat. Der Geländetauſch iſt durchaus zu Gunſten dieſer altangeſehenen ſchießſportlichen Vereinigung ausgefallen, da die neue Anlage noch bequemer und ſchneller von der Stadt aus zu erreichen iſt als die bis⸗ herige am Rande von Feudenheim. Die Schützengeſellſchaft kann infolgedeſſen, wenn der Platz vor dem Wirtſchafts⸗ gebäude hergerichtet iſt, mit einem lebhaften Zuſpruch der Bevölkerung rechnen, die in dieſe Gegend einen Spaziergang unternimmt. Die Einweihung der neuen Schießſtälte iſt, wie wir mitteilten, im internen Kreiſe der Mitglieder bereits am Himmelfahrtstage erfolgt. Die offizielle Weihe wird nunmehr am kommenden Sonntag vormittag mit Anſprachen, Muſik⸗ und Geſangsvorträgen vorgenommen. Nach einer Beſichtigung der Anlage beginnt das Je ſt⸗ ſchießen, das am Sonntag, 8. Juli mit der feierlichen Preisverteflung endigt. In den Tagen vom 2. bis 8. Juli wird jeweils vormittags 3 und nachmittags 5 Stunden geſchoſſen. Die Einladung zu dem Wettbewerb iſt an alle deutſchen Schützen ergangen. Da wertvolle Ehrengaben und zahlreiche Geldpreiſe zur Verfügung ſtehen, iſt mit einer ſtarken Beteiligung der beſten Schützen aus ganz Baden und weit darüber hinaus zu rechnen. 16 Feld⸗ 24 Stand⸗ 6 Klein⸗ kaltber, 4 Piſtolen-, 2 laufende Keiler⸗, 3 Rehbock⸗Scheiben und eine Haſen⸗Scheibe präſentieren ſich in breiter Front. Die geſtifteten Ehrengaben werden auf die beiden Feſtſcheiben verteilt. Zur Teilnahme am Preisſchießen ſind alle Mit⸗ glieder des Deutſchen Schützenbundes berechtigt. Die Schießbedingungen Für die Standſcheibe(Entfernung 175 Meter) wur⸗ den folgende Bedingungen feſtgeſetzt: Auf die Standfeſt⸗ ſcheibe„Mannheim“ ſind zwei Schuß auf 30 em Karton abzugeben, von denen der beſte zählt. Jeder Schuß koſtet 5 Mark. Um Anſpruch auf einen Preis zu haben, muß eine Einlage auf Standpunktſcheibe gelöſt werden, die für 20 Schuß 6 Mk., für jede weitere Serie von 5 Schuß 1,50 Mk. beträgt. Die erſten 30 Punkte geben Anſpruch auf eine ſil⸗ berne Feſtmünze. Für die beſten Tiefſchüſſe ſind zehn Blätt⸗ chenpreiſe im Betrage von 5 bis 25 Mk, vorgeſehen. Bei dop⸗ pelter Einlage zählen die geſchoſſenen Punkte doppelt. Auf Standmeiſterſcheibe werden Karten zu 5 Serien mit je 3 Schuß mit einem Einſatz von 6 Mk. für die erſte Karte ausgegeben. Jede weitere Serie koſtet 1,20 Mk. Wer An⸗ ſpruch auf je einen Serien⸗ und Kartenpreis macht, hat min⸗ deſtens zweit Karten zu löſen. Auf die Serienpreiſe entfallen 60 Proz. der Einlagen. Garantiert werden die erſten drei Preiſe mit 100, 80 und 60 Mk. Die ſechs Kartenpreiſe betragen 5 bis 25 Mk. Die weiteſte Entfernung mit 300 Meter weiſen die Feldſcheiben auf. Bei der Feldfeſtſcheibe „Baden“ ſind zwei Schuß, die zuſammen zählen, Bedingung. Bei 25 und mehr Ringen iſt ein Nachſchuß abzugeben. Als Einlage gelten zwei Serien zu 2 Schuß. Um Anſpruch auf einen Preis zu haben, muß die erſte Einlage auf Feldpunkt⸗ ſcheibe gelöſt ſein. Die Bedingungen ſind die gleichen wie bei dem Schießen auf Standſcheibe, nur mit dem Unterſchied, daß die zehn Blättchenpreiſe, die auf die beſten Tlefſchüſſe entfallen,—20 Mk. betragen. Die erſten drei Serienpreiſe werden mit 80, 60 und 40 Mark garantiert. Die 6 Karten⸗ preiſe bewegen ſich zwiſchen 5 und 25 Mk. Für den Zuſchauer weit intereſſanter als das Schießen auf die Ringſcheiben iſt der Wettkampf, der ſich bei den Jag d⸗ ſcheiben entwickelt. Der Rehbock zeigt ſich in einer Ent⸗ fernung von 100 Meter. Der Keiler läuft in einer Ent⸗ fernung von 60 Meter. Vorbedingung für die Beteiligung an dieſer Konkurrenz iſt das Löſen von Karten zu 5 Serien mit je 3 Schuß mit einem Einſatz von 6 Mk. für die Karte. Jede weitere Serie koſtet 1,20 Mk. Garantiert ſind die erſten Kleine Plauderei über das Heim Von Gräfin M. v. Brockdorff Die modernen Beſtrebungen für unſere heutige Raum⸗ geſtaltung haben ſich durchgeſetzt. Trotz manchem Vorwurf der Nüchternheit haben Einfachheit und Sachlichkeit geſiegt, und zwar im doppelten Sinne. Abgeſehen davon, daß ſie dem vielgenannten„Rhythmus der Zeit“ in ideeller und praktiſcher Hinſicht mehr entſprechen, haben ſie der Gefahr einer Nüch⸗ ternheit widerſtanden. Vielleicht konnte die Einſicht, daß nur und immer wieder die Perſönlichkeit des Menſchen ſeine Umgebung zu dem geſtaltet, was ſie iſt und wie ſie andere empfinden, nie ſo ſtark offenbart werden wie in dieſem Kampfe. Das Gemütliche, Belebte und Vertraute eines Heims hängt vom Menſchen ab, nicht von den Dingen. Vom Geiſt und Atem des Menſchen, der darin wohnt. Die gute Stube und die kalte Pracht bleiben tot, wenn ſich noch ſo viel lebens⸗ volle Erinuerungen daran knüpfen; aber die fachlich kühle Einrichtung eines modernen Zimmers, das von Menſchen erfüllt iſt, lebt. Auch ein Fremder verſpürt jenen ungewiſſen und doch unverkennbaren Hauch in den Zimmern, die von Menſchen bewohnt werden. Es zieht wie ein unerblärbares Weben und Leben durch die Räume, und das ſchwindet, wenn der vertraute Schritt des Menſchen länger daraus weicht. Denken wir an die eigenartige Oede unſerer Wohnung, die wir, von einer Reiſe zurückgekehrt, vorfinden und die an dem oft ſo ſchweren Wiedereingewöhnen wohl die Haupt⸗ ſchuld trägt. Und dann das ganze Kapitel der vielgeliebten alten Möbel der Antiquitäten. Es iſt läugſt nicht immer Kunſt⸗ verſtändnis, was dieſe mehr oder minder ſchönen Stücke in der Menſchen Herz einſchließt, oft iſt es nur das Empfinden für die lebenswarme Ausſtrahlung dieſer Dinge. Als köſt⸗ lichſten Erbteil tragen ſie uns ihre alten Beziehungen zum menſchlichen Erleben zu, und ihre ſcheinbar teilnehmende, behagliche Freundlichkeit ſichert ſchon ein Teil Wohlgefühl für einen Raum. 8 i Und ſo ſagt man auch nicht ohne tieferen Sinn:„Dieſe Uhr hat ſchon zum Großvater geſprochen, jener Linnenſchrank drei Preiſe mit 50, 40 und 30 Mk. Die drei Kartenpreiſe be⸗ tragen 15, 10 und 5 Mk. Beim Schießen auf Piſtolen⸗ ſcheibe(Entfernung 35 Meter und beim Kleinkaliber⸗ ſchießen(Entfernung 50 Meter) ſind die gleichen Be⸗ dingungen vorgeſchrieben. Garantiert werden die erſten drei Serienpreiſe mit 40, 25 und 15 Mk., während für die drei Kartenpreiſe 10, 8 und 5 Mk. ausgeſetzt ſind. Gaumeiſter⸗ ſchaft und Gaufeſtſcheibe ſind für Mitglieder des Gaues Unterbaden offen. Bei der Gaufeſtſcheibe „Neckar“ ſind nur Schützen des Gaues Unterbaden zu⸗ gelaſſen. Auf einen Karton von 30 em Durchmeſſer werden drei Schüſſe abgegeben, wovon der beſte bewertet wird. Die einmalige Einlage beträgt 5 Mk. Zur Verteilung kommen die von dem Gau und den einzelnen Gauvereinen geſtifteten Ehrengaben. Die Gaumeiſterſchaft wird mit 15 Schuß auf der 2ber Ringſcheibe ausgeſchoſſen. Die 15 Schüſſe ſind hintereinander abzugeben, ohne daß der Stand verlaſſen wer⸗ den darf. Die Einlage beträgt 2 Mk. Der Schütze mit der höchſten Ringzahl erringt den Titel Gaumeiſterſchaftsſchütze für das Jahr 1928, ferner ein Diplom und einen Meiſter⸗ ſchaftsorden. Der zweite und dritte Sieger werden mit einem Diplom und einem ſilbernen Meiſterſchaftsſtern ausgezeichnet. Ein Rundgang durch die Schießſtätte Wenn man von der Feudenheimerſtraße aus die Anlage betritt, paſſiert man ein breites Tor, das von zwei Kaſſen⸗ häuschen flankiert wird. In dem linken befindet ſich die Transformatorenſtation, in dem rechten ein Raum für die Sanitätswache. Eine breite Fahrſtraße führt mitten durch den Feſtplatz, der den Gehäulichkeiten vorgelagert iſt. Während der Feſttage wird ſich hier ein echtes Pfälzer Volks⸗ feſttreiben entwickeln, da Wein⸗, Bier⸗ und Kaffeezelte, Ver⸗ kaufsbuden, Karuſſels und ſonſtige Beluſtigungen zur Auf⸗ ſtellung gelangen. Auch ein Tanzpodium fehlt nicht. Raum⸗ mangel iſt nicht zu befürchten, da der Feſtplatz eine für eine Schießſtätte ungewöhnliche Ausdehnung beſitzt. Der Schieß⸗ halle, die eine Länge von 85 Meter beſitzt, ſind die Geſell⸗ ſchafts räume vorgelagert. Ueber mehrere Stufen gelangt man durch eine Doppeltür in das Reſtaurant, das in ſeiner Behaglichkeit ſofort für ſich einnimmt. Beſonderer Vorliebe dürften ſich die Niſchen zu beiden Seiten der Türe erfreuen, die zu der einige Stufen tiefer gelegenen Schießhalle führt, in die man durch breite Fenſter blickt. Zur Linken des Haupt⸗ wirtſchaftsraumes befindet ſich ein gemütliches Vorſtands⸗ zimmer, das bei ſtarkem Beſuch hinzugezogen wird. Neben der rechten Niſche iſt das Büfett mit anſchließender Küche ein⸗ gebaut. Die Kloſettanlagen entſprechen wie alle übrigen Räumlichkeiten allen modernen Anforderungen. Die ſchwie⸗ rige Aufgabe, zweckmäßig, billig und ſolid zu bauen und dabei Gemütlichkeit, Behaglichkeit und eine gewiſſe Eleganz nicht zu vernachläſſigen, iſt von dem Planfertiger und bauleitenden Architekten, Herrn Karl Wiener, glänzend gelöſt worden. Im Obergeſchoß des Reſtauratiousgebäudes, das in moderner kubiſcher Form errichtet wurde, befindet ſich die Wohnung des Hausmeiſters, beſtehend aus 3 Zimmern mit Küche und Bad. während das Souterrain durch die Zentralheizung, einen Lagerkeller, die eigene Waſſerpumpanlage und Bier⸗ und Weinkeller eingenommen wird. Die Schießhalle dürfte in ihrer räumlichen Ausdehnung in ganz Deutſchland nicht übertroffen werden. Um die ganze Anlage nicht zu gedrückt erſcheinen zu laſſen, erhielt die Halle, die eine Breite bis zu 8,30 Meter beſitzt, ein Satteldach, das mit ſeinen roten Ziegeln weithin leuchtet. Die Schießhalle zerfällt in zwei Abteilungen, von denen die linke mit den Ringſcheibenſtänden etwa 33 Meter lang und 7 Meter breit, die rechte mit Stän⸗ den für Piſtole und laufendes Wild 27 Meter lang und etwa 8 Meter breit iſt. An Nebenräumen ſind zur Linken das Schießbüro und die Büchſenmacherei, zur Rechten der Waffen⸗ ſchrankraum, die Garderobe und eine zweite Bitchſenmacheret vorhanden. Die ſehr reichlich bemeſſene Höhe der Halle ent⸗ der Großmutter vom Fleiß der Ahne erzählt.“ Es liegt den Menſchen im Gefühl, daß dieſe Dinge tatſächlich etwas mit⸗ zuteilen vermögen, wenn man ihrer heimlichen Sprache zu lauſchen verſteht. Das Rätſelhafte des Perſönlichen, das oft Beſtrickende der Behaglichkeit liegt nicht an einer Einrichtung, nicht an Mode und Stil der Dinge, ſondern eben in dem feinen, un⸗ ſichtbaren Hauch, der über dieſe Dinge gebreitet iſt. Sie empfangen ihr geheimnisvolles Leben aus den menſchlichen Händen, denen ſie dienen, und ſtrahlen es wieder aus. Können Dinge denn leben? Im Märchen, dem das älteſte Lauſchen der Menſchen galt, iſt alles zum Leben berei⸗ tet, wohin ſeine Hand zu langen vermag. Unſere Zeit hat ſtrengere, engere, brutalere Begriffe vom Lebendigſein. Und doch, iſt jenes geheimnisvolle Locken, Verführen, Beſtricken oder Abweiſen der Dinge nicht auch ein zauberhaftes Lebendigſein? Sollte Menſchengeiſt und Menſchenatem nicht auch zu einer Art Leben erwecken können, einer ganz geheim⸗ nis vollen, nur mit Liebe und Lauſchen zu erſchließenden Art? Und der Gedanke an das alte Amt der Frau als der Hüterin des häuslichen Herdes iſt gerade hier in ſo feiner Weiſe einzuſpinnen. Theater und Muſik Konzert des Don⸗Koſaken⸗ Chores im Muſenſaal. Jubelnd wurde er begrüßt, alles von ihm gebotene Schöne mit offenen Sinnen aufgenommen und ihm dafür mit toben⸗ der Begeiſterung gedankt. So genoß Mannheim den Don⸗ Koſaken⸗Chor, der aus Natur⸗ und Kunſtempfinden den Chor⸗ geſang zu edelſter Muſtkform herauskriſtalliſtert hat. Es war ein köſtliches Geſchenk Muſit als lebendiges Leben, als un⸗ mittelbarſten Ausdruck menſchlicher Regungen auf ſich wirken zu laſſen. Mit ſcharfer Präziſion, in grazile temperament⸗ durchglühte Bewegungen eingefangen, zauberte der Dirigent Serge Jaroff Erlebnis auf Erlebnis aus dem modula⸗ tionsreichen diſziplinierten Klangkörper heraus Die erſten Geſänge waren religiöſer Art. Solche Muſtik iſt wirklicher Gottesdienſt. Mit ſeltenem Wohllaut und überzeugender Inbrunſt leitete der Vorſänger den erſten Choral:„Gelobt ſpricht den baupolitzeilichen Vorſchriften. Die Front nach den Ständen iſt von halber Mannshöhe ab bis zur Decke voll⸗ ſtändig in Glas ausgeführt. Vorgebaute Betonblenden ſind dazu beſtimmt, etwa in die Luft gehende Schüſſe— ein Miß⸗ geſchick, das dem beſten Schützen paſſieren kann— aufzu⸗ fangen. Das Anzeigen der Schüſſe erfolgt durch eine Ta bu⸗ latur vom Schießſtande aus. Zu den Zeigerſtänden iſt tele⸗ phoniſche Verbindung vorhanden. Wie denn überhaupt alle techniſchen Neuerungen zur Anwendung gelangten, ſo daß die Schießhalle eine Muſteranlage darſtellt. Da die Schützen⸗ geſellſchaft beabſichtigt, ihre geſelligen Veranſtaltungen künftig⸗ hin in der Schießhalle abzuhalten, ſind die Schützenſtände zum Wegnehmen eingerichtet. Eine beſonders charakteriſtiſche Note haben die Wirtſchaftsräume ſowohl wie die Schießhalle durch die Ausſchmückung mit alten Schützenſcheiben und Photo⸗ graphien erhalten, die beredt von der ruhmreichen Vergangen⸗ heit der 1744 gegründeten Geſellſchaft erzählen. Während der Reſtaurationsvorbau ein lebhaft wirkendes Kleid in blauem Spritzputz erhielt, von dem ſich die grünen Fenſter⸗ läden gut abheben, bekam die Schießhalle Schuppen verſchalung mit gelbem Oelfarbenanſtrich. Bei einer Beſichtigung der Schießſtän de kann man ſich überzeugen, daß bei ihrer Anlage ebenfalls der größte Wert auf techniſche Vollkommenheit gelegt wurde. Man glaubt in Schützengräben zu ſchauen, wenn man die betonierten Laufgänge ſteht, die den Anzeigern ſichere Deckung gewähren. Die Blenden ſind in Eiſenbeton mit einer Spannweite(10,40 Meter) ausgeführt, die in keiner deutſchen Schießſtätte zu finden iſt. Sämtliche Schutzwände wurden den polizeilichen Vorſchriften entſprechend vollkom⸗ men ſchußſicher ausgebaut. Mit einem Flächenraum von vund 55000 Quadratmeter, von dem ungefähr die Hälfte überbaut wurde, iſt das neue Heim der Schützengeſellſchaft Mannheim das größte und zugleich modernſte in ganz Deutſchlan d. Die Bauarbeiten, die Baumeiſter Franz zur vollſten Zufriedenheit leitete, erlitten im Vorjahre erheb⸗ liche Verzögerung durch das Druckwaſſer, das durch den im Sommer ſtändig hochgehenden Neckar auftrat. Die Anlage befindet ſich auf einem ehemaligen Arm des Altuneckars. Aber alle Schwierigkeiten wurden unter tatkräftiger Mitwirkung tüchtiger Mannheimer Geſchäftsleute glücklich überwunden. Was wir heute ſehen, iſt eine Muſteranlage, die, wie geſagt, ihresgleichen in ganz Deutſchland nicht hat. Hoffentlich iſt der Wettergott dem achttägigen Schützenfeſt günſtig geſtnnt, da der wagemutige Vorſtand der Schützengeſellſchaft mit ſeinem verdienſtvollen Oberſchützenmeiſter Hoffſtätter an der Spitze mit einem Maſſenbeſuch der Mannheimer Bepöl⸗ kerung rechnet. Sch. eee eee Kommunale Chronik ch. Aglaſterhauſen, 25. Juni. Bei der geſtern ſtattgefun⸗ denen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bür⸗ germeiſter, Bäckermeiſter Fr. Sold, einſtimmig wieder⸗ gewählt. Die Wahlbeteiligung war ſehr ſtark. Man darf die Wahl als eine Vertrauenskundgebung für die Amtsführung des Bürgermeiſters auffaſſen. L. Gochsheim, 25. Juni. Die Bürgermeiſterwahl ergab hier die Wiederwahl des ſeitherigen Bürgermeiſters Lepp mit 414 Stimmen. Die beiden Gegenkandidaten er⸗ reichten 124 bezw. 123 Stimmen.. ch. Siegelsbach(Amt Sinsheim), 25. Juni. Zum zweiten Male ergebnislos verlief die hieſige Bürgermeiſter⸗ wahl. Es erhielten Stimmen: der ſeitherige Bürgermeiſter Phil. Wagenbach 156, Hugo Mann 145 und Chr. Goos 113 Stim⸗ men. Es wird ein dritter Wahlgang nötig. DDD Unsere Sonderschau Die Waschküche im praktischen Betrieb dürfte auch für Sie Augerst interessant sein. Geöffnet täglich von-4 Uhr, Samstags bis J Uhr Eintritt frel Wir verkaufen nicht Radt. Wasser-, bäs- Aud Elekattätzwate, I 7 biſt du o Herr“ v. Tſchaikowsky ein und wies damit dem Kommen und zarten Berklingen der begleitenden Chor⸗. ſtimmen den Weg. Der darauf folgende 1. Pfalm Day id 8, nach einem alten Kirchenmotiv aus dem Kiewer Höhlenkloſter, klang wie weiches Celloſpiel, von leiſe flüſternden, berückend wohlklingenden Engelſtimmen umrahmt. Aus weiten wel⸗ tenfernen Sphären wob der nächſte Chor in ſüßeſten Pia⸗ niſſimo einen Gloxienſchein um Gottes Herrlichkeit: ich be 1 an die Macht der Liebe von Bortnuianſky, um iich im letzten der vier Geſänge„Rette o Gott dein Bol k“ von Tſchesnokoff voll ſtarken Glaubens den Segen kraftvoll ertrotzen zu wollen. Dieſer Trotz, wild und besitz. ergreifend ſprach auch aus einem Koſakenlied der Band ura leiner Suite ukrainiſcher Lieder) von Davidowſky. Wie leiſe gezupftes Saitenſpiel klang es zur Melodie der Koſaken⸗ liebe, jubelnd und wild klagend wie dieſe ſelbſt. Voll behut⸗ ſamer Zärtlichkeit erſtand dagegen, von einſchläferndem Ge⸗ ſumm begleitet das Koſaken⸗ Wiegenlied von Gret⸗ ſchaninoff. Das ſehnſuchsvolle, leiddurchbebte„in der Kirche“ erzählte von der Tragik der in der Fremde herum⸗ wandernden Koſaken, die alle an Heimweh leiden. Doch nit⸗ ſchewo⸗luſtig weiter. In amüſanter zungenbrecheriſcher Akro⸗ batik ſchwirrt das Lied von der„gnädigſten Herrin“ ein a Volkslied, von Dohrowen arrangierte, vorbei, dem das wuchtig ſchen Beifall hin gab es noch zwei köſtliche Dreingaben. Be. gehauchte Volkslied„eintönig klingt das Glöckchen“ war ergreifend ſchön. Ein feuriges kurzes Koſakenlied be⸗ 5 ſchloß den beglückenden Abend, der uns das Geſchenk einer einzig daſtehenden Kunſt übermittelte. R. Bon der Augsburger Oper. Die in ganz Deutſchland als vorzüglich bekannte Oper von Augsburg ſchloß mit einer feſtlich verlaufenen Aufführung des„Parfifal“, den Karl Tutein dirigierte, für diesmal ihre Pforten. Dieſe Auf⸗ führung iſt aus dem Grunde beſonders intereſſant, weil ſie die letzte unter der bisherigen Intendanz geweſen iſt. Karl Augsburger Bühne, in Penſton. Es muß anerkannt werden daß das Theater von Augsburg unter ſeiner Veitung neben den Bühnen der größten Städte ehrenvoll genannt wurde. geſungene Steppan⸗Rafin⸗Wolgalied folgte. Auf den ſtürml⸗ ſonders das von der jugendlichen Solotenorſtimme zart hin⸗ Häusber tritt als Intendant, nach jähriger Leitung der E. Seite. Nr. 293 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Junt 1928 Der Deuliche Industrie und gundelstag Zur Tagung ſeiner Ausſchüſſe in Mannheim Aus Anlaß der 200⸗Jahrfeier der Handelskammer Mann⸗ heim tagen zurzeit verſchiedene Ausſchüſſe des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages in Mannheim. Wir heißen die Mitglieder der Ausſchüſſe in der„Stadt der Wirt⸗ ſchaft“ herzlich willkommen und wünſchen, daß die Arbeit der Ausſchüſſe von vollem Erfolge begleitet ſein möge. Angeſichts der Veveutung des Induſtrie⸗ und Handelstoges für die deutſche Wirtſchaft ſollen nachſtehende Zeilen den Leſer kurz über den Aufbau und den Aufgabenkreis dieſer Spitzenorganiſation der deutſchen Handelskammern unterrichten. Der Deutſche In duſtrie⸗ und Handelstag iſt eine freie Vereinigung der Handelskammern des Deutſchen Reiches mit dem Sitze in Berlin, dem ſeit etwa zwei Jahrzehnten ſämtliche(heute etwa 130) Kammern angehören und dient dem Zweck, Deutſch⸗ lands Induſtrie und Handel zu fördern(§ 1 der Satzung). Seine heutige Organiſation hat die Geſchäftsordnung von 1922 zur Grundlage, wonach die frühere Gepflogenheit, auch private Vereine aufzunehmen, verlaſſen und der alte Name „Deutſcher Handelstag“ in den jetzigen umgewan⸗ delt wurde. Der Deutſche Handelstag iſt im Jahre 1861 auf Anregung des Badiſchen Handelstags und unter weſentlicher Mit⸗ und Vorarbeit der Handelskammer Heidel⸗ berg in Heidelberg gegründet worden. Er ſollte der ſtarken Zerſplitterung und Verwirrung auf den Gebieten des deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens, insbeſondere des Verkehrsweſens, des Münz⸗, Bank Maß⸗ und Gewichtsweſens ſteuern und dem Bedürfnis nach Zuſammenfaſſung der in den Handelskammern und Handelsvereinen organiſierten Kauf⸗ mannſchaft zur Durchführung von Reformen, u. a. auch von Vorarbeiten für das Allgemeine deutſche Handeſsgeſetzbuch, genügen. Organe des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags ſind laut Satzung vom Januar 1922: Die Vollverſammlung; ſie tritt in der Regel jährlich einmal zuſammen.— Der Hauptausſchuß: in ihm ſind die verſchiedenen Induſtrien und Handelszweige der verſchiedenſten Teile des Deutſchen Reiches vertreten. Der Vorſtand, beſtehend aus dem Vorſitzenden des Haupt⸗ ausſchuſſes, ſeinen drei Stellvertretern und 12—16 Perſonen, die aus ber Mitte des Hauptausſchuſſes gewählt ſind. Das Präſidium, beſtehend aus dem Vorſitzenden des Haupt⸗ ausſchuſſes und den geſchäftsführenden Präſidialmitgliedern; ſchließlich noch Ausſchüſſe, welche die vom Hauptausſchuß oder vom Präſidenten ihnen zugewieſenen Gegenſtände zu bear⸗ beiten haben. Dabei ſind ſtändige und beſondere Ausſchüſſe zu unterſcheiden.— Der Vorſitzende des Haupt⸗ ausſchuſſes iſt auch Vorſitzender des Vorſtandes und des Präſidiums und Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags. Er hat den Vorſitz in der Vollverſammlung inne, führt die gefaßten Beſchlüſſe aus und iſt berechtigt, in dringenden oder minder wichtigen Angelegenheiten ſelbſtändig vorzugehen. Zur Zeit tagen in Mannheim der Vorſtand, der Hauptausſchuß, der Fahrplanausſchuß, der Ka m⸗ merrechtsausſchuß, der Fremdenverkehrsaus⸗ ſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags. An be⸗ deutſamen Perſönlächketkten aus dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag wird Mannheim über dieſe Tagungen die folgenden in ſeinen Mauern begrüßen können: (Der Vorſitzende, Herr Franz von Mendelsſohn, Präſi⸗ dent der Induſtrie⸗ und Handelskammer Berlin, iſt infolge eines Trauerfalles leider am Erſcheinen verhindert.) C. von Borſig, Geh. Kommerzienrat, Dr. ing. h.., Vizepräſtdent der Induſtrie⸗ und Handelskammer Berlin, Mitglied des Vorſtandes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstags— Karl Duis berg, Geheimrat, Profeſſor, Dr. Dr., Vorſitzender der Induſtrie und Handelskammer Solingen, Mitglied des Vorſtandes, Vorſitzender des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Induſtrie— Hermann Eſchen burg, Präſident der Handelskammer Lübeck, Mit⸗ glied des Vorſtands— Flechthe im, Profeſſor, Dr., Berlin, Mitglied des Vorſtandes— Bernhard Grund, Dr., Präſi⸗ dent der Induſtrie⸗ und Handelskammer Breslau, Mitglied des Vorſtandes— Conrad Kauffmann, Dr., Kommerzien⸗ rat, Vorſitzender der Handelskammer Stuttgart, Dr. ing. h.., Mitglied des Vorſtandes— Richard Platz, Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Hannover, Mitglied des Hauptausſchuſſes— Rudolf Ppeusgen, Kommerzienrat, Vorſitzender der Induſtrie⸗ und Handelskammer Düſſeldorf, Mitglied des Hauptausſchuſſes— Joſef Pſchorr, Geh. Kom⸗ merzienrat, Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer München, zweiter ſtellvertretender Vorſitzender des Haupt⸗ ausſchuſſes— Salomon, Profeſſor, Dr. ing. h.., General⸗ direktor, Vizepräſident der Induſtrie⸗ und Hanndelskammer Frankfurt a.., Geſchäftsſtelle Hanau, Mitglied des Vorſtan⸗ des— Heinrich Sbetbeer, Dr., Generalſekretär a.., Vorſitzender der Vereinigung der Geſchäftsführer deutſcher Induſtrie⸗ und Handelskammern— Georg E. Schmidmer, Dr. h.., Geh. Kommerzienrat, Vorſitzender der Induſtrie⸗ und Handelskammer Nürnberg, Mitglied des Hauptausſchuſſes — Hermann Schmidt, Dr., Geh. Kommerzienrat, Vorſtand der Handelskammer Braunſchweig, Mitglied des Hauptaus⸗ ſchuſſes— Richard Schmidt, Geh. Kommerzienrat, Vor⸗ ſitzender der Handelskammer Leipzig, Mitglied des Vorſtan⸗ des— Chriſtian Scholz, Präſident der Induſtie⸗ und Han⸗ delskammer Mainz, Vorſitzender des Heſſiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, Mitglied des Vorſtandes— Friedrich Uebel, Präſident der Handelskammer Plauen i.., Mitglied des Vorſtandes— Dr. Albert Weil, Kommerzienrat, Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Görlitz, Mitglied des Hauptausſchuſſes— Johann Welker, Mitglied der Nieder⸗ rheiniſchen Handelskammer Duisburg⸗Weſel, Mitglied des Hauptausſchuſſes— Alexander Weydekamp, Erſter ſtell⸗ vertretender Vorſitzender der Induſtrie⸗ und Handelskammer Iſerlohn, Mitglied des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags — Franz Heinrich Witthoefft, Senator, Mitglied und früher Präſident der Handelskammer Hamburg, 1. Stellver⸗ treter des Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes— Max Auguſt Wimmer, Geh. Kommerzienrat, Vizepräſident der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer München, Mitglied des Vorſtandes — Franz Schäfer, Generaldirektor, Vorſtand des Reichsver⸗ bandes der Privatverſicherungsgeſellſchaften, Mitglied des Hauptausſchuſſes— Eduard Ham m, Dr., Reichsminiſter a.., Erſtes geſchäftsführendes Präſidialmitglied des Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstags— Fritz Huber, Dr., Geh. Ober⸗ regierungsrat, Berlin, Zweites geſchäftsführendes Präſtdial⸗ mitglied, und viele andere mehr. Im Rahmen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages iſt der Platz geſchaffen, auf dem ſich die Vertreter der Induſtrie und des Handels aller deutſchen Gaue zunächſt überhaupt einmal begegnen können. Damit iſt die grundlegende Vorgusſetzung geſchaf⸗ fen für eine Darlegung und Erörterung der Geſamtintereſſen im Verhältnis zu regionalen und eine Möglichkeit zur Ver⸗ ſtändigung über den Ausgleich regionaler Intereſſen unter⸗ einander. Es kann als das letzte Ziel dieſer Orga⸗ niſation der deutſchen Wirtſchaft bezeichnet wer⸗ den, nachdem einmal Deutſchlands Außengrenzen befriedigend und dem deutſchen Anrecht entſprechend ge⸗ zogen, die innerdeutſchen, ſoweit ſie nur politiſch, aber nicht wirtſchaftspolitiſch begründet ſind, völlig verſchwunden ſein werden, enn F Ras eine jede Induſtrie und jedes Handelsunternehmen an den günſtigſten Standort im Reich zu ſtellen, nicht allein an einem augenblicklich günſtigen, aber auf die Länge der Zeit nicht zu behauptenden und der Konkurrenzie⸗ rung erliegenden zu belaſſen und umgekehrt, dieſe Verlage⸗ rung durchzuführen, um die überkommenen Hemmniſſe an innerdeutſchen und außerdeutſchen Grenzen zum Wegfall zu bringen. Und dies nicht etwa im Sinne der Planwirtſchaft einer Wirtſchaftsdiktatur, die ja heute doch nichts und nie⸗ manden hätte, der ihr die politiſche Autorität verleihen könnte, ſondern als Auswirkung der einmal in Wirkſamkeit geſetzten, aus ihren Einſichten ſtändig lernenden wirtſchaftlichen Vernunft. Dieſen Einſichten eine freie Bahn zu ſchaffen, iſt der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag berufen, weil er infolge ſeiner Organiſation die Erfahrungen von Wirtſchaftsvertre⸗ tungen aller Gegenden des Vaterlandes in ſeiner Mitte zu⸗ ſammenzufaſſen und wieder in alle dieſe Gegenden hinaus⸗ zuſenden in der Lage iſt. Dr. Franz Wilhelm Koch. hiſtoriſch⸗ Städtiſche Nachrichten * Au der Haudels⸗Hochſchule Mannheim find im Som merſemeſter 1928 563 ordentliche Studierende ein⸗ geſchrieben; für ein Semeſter ſind von dem Studfum beur⸗ laubt 92 Studierende. Neuaufgenommen wurden 147 Stu⸗ dierende. Die Zahl der Hörer beträgt im Sommerſemeſter 1928: 340. * Schuppenbraud. In der vergangenen Nacht geriet ver⸗ mutlich durch glühende Aſche in der Waldhyenſtraße in. Neckarau ein Holzſchuppen in Brand. Als die um 3,52 Uhr alarmierte Wache II der Berufsfeuerwehr an der Brand⸗ ſtelle eintraf, hatte das Feuer ſchon auf den Dachſtuhl des an⸗ gebauten Wohnhauſes übergegriffen. Der Brand wurde in halbſtündiger Tätigkeit mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 200 Mark. * Der„Eiſerne Guſtar“ kommt über Mannheim. Der „Eiſerne Guſtav“, dem von einem Saarbrücker Juwelier ein ſilberner Pokal mit Widmung und für ſeinen Sohn, der in Berlin Taxameterchauffeur iſt, von einer Autofirma ein Per⸗ ſonenkraftwagen geſchenkt wurde, fährt Sonntag von Saar⸗ brücken ab und wird über Homburg, Kaiſerslautern, Neuſtadt a. d.., Ludwigshafen, Mannheim, Worms, Frankfurt am Main, weiter nach Köln fahren, wo er am 25. Juli ein⸗ treffen will. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u a. entwendet: In einem Kaufhaus in Os eine rotlederne Da⸗ menhandtaſche, 10 zu 15 Zentimeter groß, mit weißem Glace⸗ leder gefüttert, mit kleinem ebenſolchem Damengeldbeutel, 50 Mark Inhalt und 4 Schlüſſel.— Ein blauſeidenes Kleid, mit roter und gelber Borte verziert, ein roſafarbiges Kleid mit weißen Knöpfen, ein grauſeidener Damenunterrock, eine grau⸗ und grünfarbige Damenſtrickweſte, ein grauer Gabar⸗ dineanzug, ein blauer Anzug mit der Firma Joſef Grum⸗ bacher, Ludwigshafen a. Rh., ferner verſchiedene Herren⸗ und Damenhalbſchuhe in einem Hauſe in UI 3.— 4 goldene Trau⸗ ringe, 18 kar., aus einem Juweltergeſchäft.— Ein braunleder⸗ ner Damengeldbeutel aus Saffianleder mit einem goldenen Siegelring, einem Brillantring, in Platin gefaßt, und einem weiteren Brillantring, mit 3 Brillanten beſetzt, in einer Badeanſtalt. a* 25 Veranſtaltungen Ausſtellung der Siegertauben des Brieftaubenvereins „Expreß“ Feudenheim. 9 Im Rahmen eines Gartenfeſtes am„Stern“ hatte der Verein ſeine„Siegerflieger“ im Garten ausgeſtellt. Es han⸗ delte ſich um den„Poulflug“ der außer des Reiſevereint⸗ gungsprogramms durchgeführt und ein Fyrceleiſtung där⸗ ſtellt. Die erſte Taube bewältigte die 400 Kilometer lange Strecke von Paſſau in.35 Stunden. 5 Die Ergebniſſe: 1. Fritz Rapp, Verein: Neckar Hch. Bauer, Expreß; 3. Adam Keßler, Expreß; 4. Bauer u, Schaaf, Expreß; 5. Fritz Rapp, Neckar; 6. Wilh. Lenz, Hei⸗ matliebe; 7. Bauer u. Schaaf, Expreß; 8. Jakob Krämer, Het⸗ matliebe; 9. Jean Lipp, Heimatliebe; 10. Hans Eſchelbach, Ex⸗ preß; 11. Hans Kramm, Neckar; 12. Wilh. Karch, Vereinte Freunde; 13. Haus Eſchelbach, Expreß; 14. J. Giebfried, Hei⸗ matliebe; 15. Friedrich Link, Neckar; 16. Adam Künzler, Ex⸗ preß; 17. Hch. Kolb, Expreß; 18. Friedrich Opfermann, Neckar — Beſte Geſamtkeiſtung dieſes Fruges: Fritz Rapp, Neckar, Bauer u. Schaaf, Expreß, Haus Eſchelbach, Exrbre ß. Die Ausſtellung und das Gartenfeſt waren vom beſten. Wetter begünſtigt und erfreuten ſich zahlreichen Beſuchs. Preiskegeln, Preisſchießen und Konzert gaben der Ausſtellung den volkstümlichen Rahmen. a Kr. * Orgelkonzerte der Chriſtuskonzerte Mannheim. Das nächſte Orgelkonzert von Kirchenmuſikdirektor Arno Land⸗ mann findet am heutigen Mittwoch, den 27. Juni, abends in der Chriſtuskirche ſtatt. Zum erſten Mal kommt Mendels⸗ ſohns B⸗dur⸗Sonate, ſowie eine Sonate von J. Rheinberger zum Vortrag; Brahms Choralvorſpiele und„Invocation“ von Liſzt ergänzen das abwechſlungs reiche Programm. Der Eintritt iſt frei. a 80 Tapeten E 2, 1 rienken Kunſt und Wiſſenſchaft O Proſeſſor Dr. Ing. eh. R. Baumann⸗Stuttgart geſtor⸗ ben. In Stuttgart wurde der Vorſtand der Matertalprüfungs⸗ anſtalt an der dortigen Techniſchen Hochſchule, Profeſſor Dr. Ing. eh. Richard Baumann mit akademiſchen Ehren zur letzten Ruhe geleitet. Er iſt am 24. Oktober 1879 in Heil⸗ ronn geboren und trat vor 25 Jahren nach Vollendung ſeiner Studien in der Materialprüfungsanſtalt in Stuttgart⸗Berg ein. Seine wichtigen, oft bahnbrechenden Arbeiten dort, vor allem ſeine Unterſuchungen der Keſſelbauſtoffe und des Holzes verſchafften ihm Anerkennung über die Grenzen des Deut⸗ ſchen Reiches hinaus. Seit etwa 20 Jahren iſt er außerdem Dehrer an der Hochſchule. In Anerkennung ſeiner hervor⸗ ragenden Leiſtungen verlieh ihm ſodann die Techniſche Hoch⸗ ſchule Darmſtadt die Würde eines Doktor ehrenhalber. Vor 5 Jahren übernahm er als Nachfolger von v. Bach die Lei⸗ tung der Materialprüfungsanſtalt, die er in dieſer kurzen Zeitſpanne weſentlich vergrößert hat. Die ungeheure Arbeits⸗ menge, die auf ihm laſtete, hat aber leider ſeine Geſundheit untergraben und ſo wurde er am 20. Juni auf der Höhe ſeines Schaffens für immer von der Arbeit, ſeinem Lebenselement, abgerufen. Die Nachrufe an ſeinem Grabe ließen erkennen, welch ſchmerzlichen Verluſt ſein Tod für die Techniſche Hoch⸗ ſchule, der erſt vor kurzem ein Bruder des Verſtorbenen, Profeſſor Alexander Baumann, durch den Tod entriſſen wor⸗ den war, für die Materialprüfungsanſtalt ſowie für die In⸗ duſtrie ganz Deutſchlands bedeutet. Der neue Rektor der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Der Große Rat der Techniſchen Hochſchule hat den ordent⸗ lichen Profeſſor der Kunſtgeſchichte, Herrn Dr. Karl Wul⸗ zinger, zum Rektor der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe für das Studienjahr 1928/29 gewählt. Zur Ausſtellung„Die Pfalz“ in Karlsruhe. Neben den Hauptabteilungen, die bis jetzt für die Pfalz⸗Ausſtellung vom 1. bis 15. Juli in der ſtädt. Ausſtellungshalle zu Karls⸗ ruhe vorgeſehen ſind, wird auch die Saar⸗Pfalz Bilder und Modelle ihrer induſtriell wichtigen Orte beiſteuern. Sie gewähren einen intereſſanten Einblick in das induſtrielle Leben der Saar⸗Pfalz und in die ehemaligen ſtaatlichen und 1 bayeriſchen Kohlengruben. Einen weiteren Anziehungspunkt bürften die Pläne zu den drei neuen Rheinbrücken bei Maxau, Speyer und Ludwigshafen bilden, die von der Reich: bahn⸗ direktion Ludwigshafen zur Verfügung geſtellt und ſo wei⸗ teren Kreiſen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Von der Volkshochſchule Diemerſtein. Rückblick auf die geleiſtete Arbeit und Vorſchau in die Zukunft waren die beiden Grundgedanken, in deren Zeichen die Tagung ſtand, zu der ſich die Freunde des Jugend⸗ und Volkshochſchulheimes Diemerſtein auf der Burgruine Diemerſtein zuſammen⸗ gefunden hatten. Nach Begrüßungsworten von Prof. Hamm ⸗ Kaiſerslautern, dem Vorſtand des evangeliſchen Fürſorge⸗ vereins, dem das Jugendheim gehört, ſprach Stadtvikar Schaller⸗ Lambrecht in lehrreichen Ausführungen über das Weſen und die Aufgaben der Volkshochſchule. An den Vortrag ſchloß ſich eine rege Ausſprache, in der hauptſächlich die Frage behandelt wurde, wie man der Volkshochſchule einen noch größeren Reſonanzboden bie der Bevölkerung ver⸗ ſchaffen könne. Auch wurde die Frage beſprochen, wie die Arbeit zukünftig weiter ausgebaut werden ſoll. Zweck der Volkshochſchule iſt nicht Berufs⸗ ſondern allgemeine Men⸗ ſchenbildung. Allen Spendern und Stiftern wurde Dank aus⸗ geſprochen. Die Verhandlungen dieſer Tagung, zu der auch Oberregierungsrat Dr. Müller als Vertreter der Kreis⸗ regierung und des Bezirk Kaiſerslautern und Oberkirchenrat Stichter erſchienen waren, nahmen einen ſehr harmoniſchen Verlauf. Sven Hedins neueſte Inſektenſammlung. Sven Hedin hat jetzt der entomologiſchen Abteilung des ſchwediſchen Reichsmuſeums die einzige zovlogiſche Sammlung geſchenkt, die er bei ſeiner Rückkehr aus China mitgebracht hat— eine Inſektenſammlung von nahezu tauſend Inſekten aus Zentral⸗ aſien. Die großen botaniſchen Sammlungen, die ſeine Expe⸗ dition zuſammengebracht hat, ſind wegen des Mangels an Transportkamelen vorläufig in China verblieben. Die jetzt überreichte Sammlung iſt hauptſächlich durch die Arbeit des deutſchen Arztes Dr. Hummel zuſtandegekommen und in der Umgebung von Urumtſchi geſammelt worden. Nach Durchſicht der Sammlung werden die doppelten Exemplar: auf ausdrücklichen Wunſch von Di. Sven Hedin dann deut⸗ ſchen Muſeen überlaſſen werden. Literatur Graf v. Luckner, Seeteufel erobert Amerika“. Mit 125 Abbil- dungen. Leipzig 1928. Koehler& Amelang, Verlag. Das lang⸗ erwartete neue Lucknerbuch iſt da! Es ſteht dem„Seeteufel“ würdig zur Seite. Aus jedem Blatt des Buches leuchtet die Perſönlichkeit, die Hunderttauſende, ja Millionen lieben und verehren. Es handelt von einer neuen, friedlichen Kaperfahrt, die den Herzen der Ameri⸗ kaner galt, einer Kaperfahrt, bei der„ein reines Gewiſſen die beſte Kanone war“. Das Buch iſt friſch voy der Leber weg geſchrieben. Es feſſelt von der erſten bis zur letzten Seite. Manch fröhliche Epi⸗ ſode aus Kriegs⸗ und Friebenszeiten iſt in die Schilderung der Amerikafahrt eingeflochten. Man erlebt die Fahrt der„Vaterland“ über den Ozean, lernt die prächtigen Perſönlichkeiten und Jungs, die ihn begletten, kennen. Der ſchmucke Segler wird, wo er hin⸗ kommt, der Mittelpunkt des deutſch⸗amerikaniſchen Lebens. Weit wichtiger aber iſt die Eroberung des Rein⸗Amerikanertums, das ſchrittweiſe gewonnen wurde, zuerſt die Jugend, die Studenten, dann die Rockefellers, Morgans, Heury Ford, vor allem aber der mächtige amerikaniſche Frontkämpferverband, die American Leglon. Amerika, wie Luckner es erlebt hat, erſteht lebendig vor unſeren Augen; eruſte und heitere Erlebniſſe gipfeln in den feſtlichen Tagen, öde ihm die Ernennung zum Ehrenbürger von San Franzisko brachten. Mehr als hundert Abbildungen ſchmücken das Buch, zeigen das Leben an Bord der„Vaterland“ und intereſſante Aufnahmen von den Erleb⸗ niſſen in Amerika. Was aber dieſes Buch ſo beſonders wertvoll macht und ihm bleibende Bedeutung verleiht, das iſt der Geiſt der Ver⸗ ſöhnung, der von ihm ausgeht. In fünfzig bis hundert Jahren wird man vielleicht in den Geſchichtsbüchern leſen,„was ein Graf Luckner mit der Kraft ſeiner Perſönlichkeit, mit ſeinen jahrelangen von allen Kreiſen mit Begeiſterung aufgenommenen Vorträgen zum Wieder⸗ aufbau unſeres Vaterlandes gewirkt hat“. Seine ſchlichte, von Herzen lommende Art hat auch auf die Amerikaner gewirkt. Keiner wle Graf Luckner konnte den Kreiſen die noch immer von der Lügenpropa⸗ ganda der Entente beherrſcht waren, glaubhaft machen, daß Pir keine Hunnen ſind, ſondern den Krieg human und ritterlich geführt haben. Möge der Geiſt der Verſöhnung, der aus dieſem Buch weht, dlesſeits und jenſeits des Ozeans in die Herzen der Jugend einziehen. Uns Deutſchen aber ſollte es zu denken geben, daß ſich jung und alt, Bürger und Arbeiter, arm und reich um die Perſönlichkeit des Grafen Luckner ſchart, weil er keine Partei kennt, weil er jeden achtet, der ein„Kerl“ iſt, und der ſeine Zugehörigkeit zum Deutſchtum nicht verleugnet. Und es iſt vielleicht eine Hoff⸗ 2 75 5 15 S wenn man hört, daß zur Begrüßung Luck⸗ ner rzlich Stahlhelm und Reichsbanner nachei iedli ein Ständchen brachten.. ↄͤI“Bi!ß)“ Teppiche Dekeratien . 5 a ie 66 ... T ln d K Mittwoch, den 27. Junt 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Miktag⸗Ausgabe)ß B. Seite. Nr. 28 5 Partei Nachrichten . Aus der Deutſchen Volkspartei 5 Vor einigen Tagen fand im Nebenzimmer des Wartburg⸗ Hoſpiz eine Sitzung der Bezirksvereinsvorſitzen⸗ den der Deutſchen Volkspartei Mannheim ſtatt. Gegenſtand der Beſprechung war das Ergebnis ver Reichs⸗ tagswahl in Mannheim⸗Stadt. Nach den einleitenden Worten des Vorſitzenden, Stadtrat Ludwig, referierte Parteiſekre⸗ tär Blechen an Hand zahlenmäßiger Aufſtellung über die Stellung der Deutſchen Volkspartei. Die Verluſte der Partei im diesjährigen Wahlkampf ſind auf die geringere Wahlbetei⸗ 5 ligung U. auf die Zunahme der Zerſplitterung zurückzuführen. Sie liegen in den Bezirken der Unterſtadt, der Neckarſtadt und der Schwetzingerſtadt, in Bezirken, in denen nicht nur die andern bürgerlichen Parteien weit ſtärkere Verluſte er⸗ litten haben, ſondern auch erhebliche Verluſte der Sozialdemo⸗ kratie zu verzeichnen ſind. Den Verluſten ſtehen in der Mehr⸗ zahl der Bezirksvereine Gewinne gegenüber. Es wird die Aufgabe in der nächſten Zeit ſein, im Einzelnen die Verluſte wieder wettzumachen. Zuſammenfaſſend kann als höchſt er⸗ freulich feſtgeſtellt werden, daß die Verluſte der Deutſchen Volkspartei im Verhältnis zu den andern bürgerlichen Par⸗ teien gering ſind, und daß die Deutſche Volkspartei das Zen⸗ trum auch bei der diesjährigen Reichstagswahl an Stimmen⸗ zahl überflügelt hat und ſomit die ſtärkſte bürgerliche Partei Mannheims geworden iſt. An der Ausſprache beteiligten ſich die Herren: Schüßler, Grube r, R 4 1. ich d ot hen⸗ 5* höfer, Schlimm, Hopp und Kufel. Die zahlreichen 8 Anregungen, die gegeben wurden, werden der weiteren Par⸗ teiarbeit ſehr dienlich ſein. 1 Film ⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Die Geliebte“ 1 Eine Geſchichte aus Wien, aber nicht dem lachenden und heiteren, ſondern dem Wien der letzten Kriegsmonate. Von der Not gezwungen, muß die freiherrliche Familie ihr Gut verlaſſen und in einer Mietskaferne Wohnung nehmen. Die Tochter wird umworben von einem jungen Fürſten. Um ihren Eltern das Leben zu erleichtern, wird ſie vor der Welt ſeine Geliebte, aber nur vor der Welt, ſonſt den Abſtand b wahrend. Erſt als der Prinz, auf Tradition und Erbe ver⸗ 1 zichtend, ihr folgt, baut ſich für beide auf den Trümmern einer ſterbenden Zeit ein neues Glück. Ernſt und ſchwer rollt ſich die Handlung ab, ausgezeichnet durch ein dezentes, . fein abgetönte) Spiel ſämtlicher Darſteller, von dem wohl 1 das der Adele Sandrock als alte Fürſtin, die ihre Welt 5 1 untergehen ſieht, das ergreifendſte iſt. Edda Croy und Harry Liedtke in den tragenden Rollen verkörpern das Schickſal zweier wie für einander geſchaffener Menſchen in jeder Phaſe des Spiels glaubhaft und eindrucksvoll. Hans 1 Junkermann und Paul Heidemann in den Neben⸗ . rollen ſorgen für luſtige Intermezzos in dieſem ernſten 5 Spiel. Die Photographie iſt ausgezeichnet und die muſtkaliſche Untermalung die denkbar beſte und ſehr wirkungsvoll. Humor und Abenteuer verbindet der zweite Film„Der Bandit“ in gut abgeſtimmter Form. Sehnſucht nach Abenteuern treibt den jungen Engländer(Rod la Roque) ö fort aus dem langweiligen Klubleben, die er dann auch in 1 genügender Anzahl beſteht und die ihm ſogar eine Frau Kampf und Sieg gegen brutale Gewalt.“. * Tagungen Jahresverſammlung des Badiſchen Wiſſenſchaftlichen ö f 0 ö Predigervereins. 55 ö. Am 26. und 27. Juni findet in Karlsruhe im Saal g der„Vier Jahreszeiten“ die diesjährige Jahres ver⸗ ö 3 ſammlung des Wiſſenſchaftlichen Prediger⸗ i vereins ſtatt. Den Reigen der Vorträge eröffnet ein Vor⸗ 1 ttag von Pfarrer Dr. Duhm⸗Aglaſterhauſen über das 7 Thema„Der urchriſtliche Gottesdienſt“ Dann wird Pfarrer ic. Dr. Heinſius⸗Bretten„Vom Aufbau der Kirche aus dem Geiſt des Evangeliums“ ſprechen. Der Vortrag von Prof. Lic. Odenwald ⸗Heidelberg handelt„Vom Sinn der Theologie“. Zuletzt wird Pfarrer Katz⸗Fahrenbach über„Die Aus dem Lande Eine Panne des Theaterantos * Weinheim, 26. Juni. Als geſtern abend das Opern⸗ enſemble des Heidelberger Stadttheaters mit dem Auto nach Weinheim unterwegs war, um hier auf Ein⸗ ladung der Theatergemeinde Weinheim die Verdi'ſche Oper „La Traviata“ aufzuführen, erlitt der Omnibus unterwegs eine Panne. Wegen Sperre der Strecke Handſchuhsheim Doſſenheim mußte der Umleitungsweg eingeſchlagen werden. Zwiſchen Wieblingen und Edingen trat ein Achſenbruch ein, wodurch das Automobil in den Chauſſeegraben rutſchte, der zum Glück an dieſer Stelle ziemlich flach war. Wäre der Bruch 100 Meter weiter erfolgt, dann hätten durch den Abſturz an der ſteilen Böſchung unüberſehbare Folgen entſtehen können. Durch dieſes Mißgeſchick waren die Künſt⸗ ler gezwungen, den Weg von Wieblingen nach Edingen zu Fuß zurückzulegen, von wo aus ſie dann mit einem Verkehrs⸗ auto nach Weinheim gelangen konnten. Bei dem Unfall er⸗ litt eine Solotänzerin einen Nervenſchock. Nach der Ankunft in der Feſthalle„Pfälzerhof“ in Weinheim wurde die Tänzerin ſofort durch den praktiſchen Arzt Dr. Weiß in Be⸗ handlung genommen. Durch dieſen Unfall mußte inſofern eine Anderung in dem aufzuführenden Stück vorgenommen werden, als der Zigeunertanz im dritten Akt auf dem Mas⸗ kenball weggelaſſen werden mußte. Trotz dieſes Unfalles hatte das Niveau der Vorſtellung nicht gelitten. Das aus⸗ verkaufte Haus bereitete am Schluß der Vorfüy ung den drei Hauptbeteiligten Liane Mülleger⸗Weiß(Violetta), Hermann Simberg(Alfred Germont) und Erwin Riber (Georg Germont) lebhafte Ovationen. Vorſtand Wagener überreichte namens der Theatergemeinde der Hauptdarſtelle⸗ rin einen Blumenſtrauß. Mit dieſem Gaſtſpiel hat die Wein⸗ heimer Theaterſaiſon einen würdigen Abſchluß gefunden. Im Scherz erſchoſſen Rot bei Wiesloch, 26. Juni. Ein dummer Scherz, den ſich in der Nacht zum Montag mehrere Burſchen zwiſchen 16 und 20 Jahren leiſteten, koſtete durch Zufall das Leben des 15 Jahre alten Anton Heinzmann. Nicht aus böswilliger Abſicht, ſondern um die junge Geſellſchaft zu erſchrecken, näherte ſich der 21 Jahre alte Karl Weiß mit mehreren Bur⸗ ſchen von einer Seite. Er zog einen Revolver und wollte in die Luft ſchießen, aber ehe er die Waffe in geeigneter Höhe hielt, war der Schuß losgegangen, der den Anton Heinzmann tödlich verletzte. Der leichtſinnige Täter, der zum Waf⸗ fentragen nicht berechtigt war, wurde feſtgenommen. * * Frieſenheim(A. Lahr), 25. Juni. Geſtern abend lief das 1½ Jahre alte Söhnchen des ſchwerkriegsbeſchädigten Schrankenwärters E. Baumann am Gleis entlang, um zum Vater zu kommen, der dienſtlich auf der Strecke zu tun hatte. Das Kind wurde vor den Augen von Vater und Mutter, die es nicht mehr zu retten vermochten, von dem heranbrauſenden Schnellzug Freiburg— Karlsruhe am Kopfe erfaßt und tot zur Seite geſchleudert. Die Eltern haben vor 1, Jahren bereits zwei ſchulpflichtige Kinder in⸗ nerhalb weniger Tage durch Krankheit verlaren, destek. B einbringen. Auch hier ein ſchönes Spiel ſchöner Menſchen, * Pforzheim, 25. Juni. Geſtern abend ſprang in der Nähe der Gartenſtadt Eutingen ein 12jähriger Schuljunge namens Hermann Höfle aus Eutingen aus dem in voller Fahrt befindlichen Schnellzug. Der Junge war in Pforz⸗ heim in den falſchen Zug geſtiegen. Als er merkte, daß der Zug in Eutingen nicht hielt, ſprang er ab. Er zog ſich dabei erhebliche Verletzungen am ganzen Körper und am Kopfe zu. Im Auto wurde er in das Pforzheimer Kranken⸗ haus transportiert. ö 5 * Waldshut, 25. Juni. Geſtern nachmittag ertrank beim Baden im Rhein der 17jährige Fritz Steiger, der bei der ſchweizeriſchen Sodafabrik in Zurzach beſchäftigt iſt. Der Ertrunkene, ein ausgezeichneter Schwimmer, verfolgte im Waſſer einen Fußball, ermüdete ſich dabei offenbar zu ſehr und rief oberhalb der Rheinbrücke um Hilfe, da er einen Krampf bekommen habe. Ein dienſttuender Grenzwächter entledigte ſich ſofort ſeiner Kleider und ſchwamm Steiger ent⸗ gegen. Als er noch einen Meter von ihm entfernt war, ver⸗ ſank Steiger vor den Augen einer großen Zuſchauermenge, Weltkonferenz von Lauſanne, insbeſondere in ihrer Bedeu⸗ tung für die Theologie“ berichten. 15 5 die ſich auf der Brücke angeſammelt hatte. 5 7 u h. auf 5 Dr r K r r een flehte zu 7 RSALEM- RA erzählt weiter: Verzweifelt sah ich in der Ferne mein Schiff davonfahren der schönen, aber leeren Insel zurüeklassen. Lange irrte ich umher. Plötzlich verdunkelte sich die Sonne, und ein ungeheurer Vogel, dessen Beine so hoch wie ein Haus waren, ließ sich dicht vor mir zur Erde nieder. Einer plötzlichen Ein- gebung folgend, band ich mich an seinem Fuß fest. Brausend stieg der Vogel wieder in die Luft, die Erde wie einen kleinen Punkt unter sich lassend. Dann stieß er Wieder hinunter in ein düsteres Felsental, wo ich halb betäubt von dem Sturze liegen blieb. Damals, in der grauenvollen Ode, verwünschte ich meine Abenteuerlust und Allah:„Lieber wollte ich in Bagdad der ärmste Bettler sein, als in der Fremde UcnhER. * ihr mich heute in Woh und Aus der Pfalz Gewerberat Jean Riehm 7.. 8 Neuſtabt a., 24. Juni. Nach dreitägigem Kranken⸗ lager iſt vergangene Nacht der langjährige Obermeiſter der Metzgerinnung für Neuſtadt und Umgebung und ebenſo lang⸗ jähriger verdienſtvolle Vorſitzende des Bezirksvereins Rhein⸗ pfalz im Reichsverband für das Fleiſchergewerbe, Gewerberat Jean Rie hm, geſtorben. Der überaus präftig gebaute, von Geſundheit ſtrotzende Mann hat ein Alter von 68 Jahren erreicht. Mit ihm iſt ein echter Pfälzer, ſozuſagen der Typus des frohen, lebhaften, immer zu Späßen aufgelegten, dabei temperamentvollen und kampfluſtigen, ſchaffensfreudigen Pfäl⸗ zer dahingegangen. Er war der Organiſator des Metzger⸗ gewerbes in der Pfalz und ſein Führer in manchen für dieſes Gewerbe ſchweren Tagen. Als Vorſitzender des Bezirksver⸗ eins war er gewandt in allen einſchlägigen Berufs⸗ und Geſetzesfragen. Das Innungsweſen hatte in ihm einen großen Förderer. Jean Riehm iſt am 14. Juli 1860 als Sohn des früh, Bürgermeiſters Jean Riehm in Haardt geboren. Als junger Menſch zog er in die Welt. In verſchiedenen Groß⸗ ſtädten war er als Gehilfe beſchäftigt, bis er ſich in Neuſtadt a. H. ſelbſtändig machte. Hier gründete er nicht nur die In⸗ nung für Neuſtadt, ſondern auch den Bezirksverein Pfals. Auch im Hauptverband zu Berlin war er der Vertrauens⸗ mann für die Pfalz. Die Stadt Neuſtadt wählte ihn in den Stadtrat, in dem er ſich beſonders um das Aufblühen und die Verſchönerung der Stadt bemühte. Als Sachverſtändiger des Metzgergewerbes war er in zahlreichen Korporationen tätig. In jungen Jahren huldigte er dem Sport und war ein ge⸗ fürchteter Ringkämpfer. Dem Karnevalverein Neuſtadt ge⸗ hörte er längere Jahre als Miniſter an. Eine beſondere Vor⸗ liebe hatte er für das deutſche Volkslied, das er ſo gerne in Freundeskreiſen anſtimmte. Jean Riehm hinterläßt eine aus Duttweiler ſtammende Frau und zwei verheiratete Töchter. 1 1 * Ludwigshafen, 24. Juni. Die Eingabe der Bewohner des nördlichen Stadtteils, in der ein Zugang zum Bahn⸗ hof von der Prinzregentenſtraße aus gefordert wurde, iſt, wie der Verkehrsverein mitteilt, von der Reichs⸗ bahn ablehnend beantwortet worden. 5 * Haßloch, 24. Juni. Die auf Kartoffeläckern in den Ge⸗ wannen„Am Hochdorferweg“ und„Im Grund“ zwiſchen Haßloch und Meckenheim verurſachten Schäden ſtammen nicht, wie anfänglich vermutet, von boshafter Hand, ſondern von einem Wildſchwein, deſſen Spuren über den Deideshe mer Weg führen, wo es auch geſehen wurde. i 5 Höhfröſchen, 25. Juni. Zu dem Familiendrama in Höhfröſchen wird ergänzend berichtet, daß nach erfolgter vorläufiger Unterſuchung durch die Staatsanwaltſchaft Zwei⸗ brücken der Landwirt Albert Ketten ring wegen Mor d⸗ verdachts verhaftet und nach Zweibrücken abtranspor⸗ tiert wurde. Die Verletzungen des Täters ſind geringfügige Natur. ö.. Aus Handel und Wandel (dinweiſe auf Anzelgen) Eine intereſſante Sonderſchau. Die onſtrengende Ha des Waſchtages durch Gas und Strom zu erſetzen, iſt ein Ge für den fede Hausfrau begeiſtert iſt. Ganz gern würde ſie wohl auch die praktiſche Nutzanwendung aus dieſem Gedanken für ſi⸗ ſelbſt und iüren eigenen Haushalt ziehen, aber als rechnend überlegende Hausfrau tauchen bei ihr zunächſt allerlei Ged über den praktiſchen Gebrauch, die Bewährung von ſolchen raten über Anſchaffungskoſten, Koſten an Gas und Strom f in ihrem Haushalt übliche Wäſchemenge uſw. auf. Auf alle dieſe Fragen wird der Hausfrau in der zurzeit ſtattfindenden Son ſchau„Die Waſchküche“ in den Vorführungsräumen ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke in K 7 ganz eingehend Rat und Auskunft erteilt. Die betr. Apparate werden im Betrie gezeigt.(Weiteres Anzeige.). 5 Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun! * Ahein Pegel] 21. 22 23 25. 26 27 Nedar-Pegel 21. 22. 28 252 Waldshut— 3,67]—..34 3,40 8 Schuſterinſe..82.62.452.252.8232 Mannheim.90 4,6.883. alt 55.70.70 8,443.40.87 Jagſtfed.770,78.75%, Maxau 5875.46.5505.32 5215,18 Mannen(.38.32 4,8,4.38.30.17 Saub.94•95.18292.90 282 5 Eöln.71.71.59.750276 85. Waſſerwäörme des Rheins 18,3 K eee, eee 4 belnd begrüßten. einem eben anfahrenden Zuge überfahren zu laſſen. Mädchen lief, etwa 100 Meter von dem herankommenden Zug entfernt, auf den Bahnſteig und gab dem Zugführer durch 6. Seite. Nr. 293 Mittwoch, den 27. Juni 1928 Das Rätſel des Das Gericht in Turin, das ſich ſoeben, wie die„Rh.⸗Weſtf. Big.“ meldet, mit dem ſeinerzeit vielerörterten Fall Bru⸗ neri— Canella zu beſchäftigen hatte, konnte kein Urteil fällen; die Entſcheidung, ob Bruneri Canella oder Canella Brunerſ iſt, bildet daher noch immer den Gegenſtand leiden⸗ ſchaftlichen Streites zwiſchen den Parteien. Es handelt ſich bei dieſer Angelegenheit, die vor etwa Jahresfriſt die Auf⸗ merkſamkeit der ganzen Welt erregte, keineswegs um einen feltenen Fall, ſo merkwürdig es auch erſcheinen mag, daß Doppelgänger ſogar von den nächſten Verwandten als echt anerkannt werden. Gegenwart und Vergangenheit weiſen vielmehr eine große Zahl ſolcher Myſtifikationen auf. So erſchien vor einigen Jahren in dem Oertchen Bar⸗ dello in der Lombardei ein gewiſſer Zanni, der zielſicher auf das Haus ſeiner Angehörigen zuſchritt und Mutter, Bru⸗ der und andere Verwandte herzlichſt begrüßte. Er wußte ſo⸗ viel intime Erinnerungen der Familie und aus ſeiner Kind⸗ heit zu erzählen, daß niemand an ſeiner Identität mit dem Sohn des Hauſes zweifelte, der als Soldat nach Afrika kom⸗ mandiert worden und in Gefangenſchaft gefallen war. Die Eltern begrüßten den ſchon verloren geglaubten Sohn mit überſchwenglicher Freude, und der ganze Ort veranſtaltete Freudenfeſte, die jedoch durch das Erſcheinen eines Poliziſten jah unterbrochen wurden, der den Heimgekehrten bald zu dem Geſtändnis brachte, daß er unter falſchem Namen auf⸗ getreten ſei. Ein anderes Individuum, das vor 29 Jahren ſpurlos verſchwunden war, tauchte im Jahre 1905 in San Cascitno wieder auf. Es behauptete, als Gefangener in Sibirien gelebt zu haben, weil es der Teilnahme an dem Attentat auf den Zaren Alexander II. beſchuldigt worden ſei. Es wurde von allen wiedererkannt, obwohl man früher nicht gemerkt hatte, daß es lahmte. Auch hier wurden große Freu⸗ denfeſte zu Ehren des Heimgekehrten veranſtaltet, aber auch hier erſchtenen plötzlich vier robuſte Männer, die ſich auf den Gefreiten ſtürzten und ihm die Zwangsjacke anzogen. Es handelte ſich um einen Irrſinnigen, der aus einem nahen Irrenhauſe ausgebrochen war und den Leichtgläubigen die abenteuerliche Geſchichte ſeiner Flucht aus den ſibiriſchen Berg⸗ werken aufgetiſcht hatte. Die Geſchichte iſt überhaupt reich an derartigen Myſti⸗ fikationen. So tauchten im Jahre 1800 mehrere Ritter wieder auf, von denen man angenommen hatte, daß ſie in der Schlacht von Courtrai gefallen waren, trugen berühmte Na⸗ men wie Godefroy, Jean von Brabant und Graf von Eu. Von ihren Frauen wurden ſie ſofort als ihre totgeglaubten Männer erkannt, bis es ſich auch hier herausſtellte, daß man raffinierten Schwindlern auf den Leim gegangen war. In Frankreich erſchien zur Zeit des erſten Kaiſerreichs der Geiger Byuche, der Napoleon J. zum Verwechſeln ähnlich ſah, daß ihn die alten Soldaten bei ſeinem Erſcheinen als Kaiſer ju⸗ Bouche tat zwar alles, um ſolchen ihm peinlichen Verwechſelungen aus dem Wege zu gehen, konnte aber nicht verhindern, daß ein Dienſtmädchen des Ho⸗ tels, in dem er abgeſtiegen war, bei ſeinem Anblick auf die Straße rannte und wie beſeſſen ſchrie:„Der Kaiſer iſt aus Helena entflohen.“ Die Sache nahm ſchließlich ſolche Dimen⸗ ſtonen an, daß ſich die Regierung zur Ausweiſung des gei⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) er di Doppelgängers So wird von einem falſchen Nero und einem falſchen Agrippa berichtet. An einem falſchen Koſtantin fehlt es ebenſowenig, wie an einem falſchen Balduin von Flandern, einem falſchen Alexius, Kaiſer von Konſtantinopel, der ſogar, ſeinem echten Vorbild getreu, ſtotterte, und an einem falſchen Sebaſtian, dem König von Portugal, der Do⸗ nizetti den Stoff zu ſeiner gleichnamigen Oper gab. Auch Jeanne'Arc tauchte lange nach ihrer Verbrennung durch die Engländer im Lande wieder auf und wurde von allen, ſogar von ihren Brüdern als die Jungfrau erkannt. König Karl VII., der ihr ſeinen Thron verdankte, äußerte den Wunſch, die Wiederauferſtandene zu ſehen. Dabei ſtellte ſich aber heraus, daß die angebliche„Jungfrau“ in Wahrheit Mutter von drei Kindern war. Sie wurde als Schwindlerin feſtgenommen und vor allem Volk von dem Henker gebrand⸗ markt. Dennoch gab es noch nach Jahren Leute, die feſt an ihre Echtheit glaubten. Man könnte die Liſte dieſer Doppelgänger nach Wunſch verlängern. Hier ſei nur noch es Falles des Martin Guerra gedacht, der um die Mitte des 15. Jahrhunderts nach langem Verſchollenſein in ſeiner Vaterſtadt Toulouſe wieder auftauchte und nicht nur von ſeinen Freunden, ſondern auch von der Mutter, den Geſchwiſtern und der eigenen Frau erkannt wurde. Er nahm denn auch Beſitz von dem Gütchen, das er ſeinerzeit wegen eines Streites mit dem Schwiegervater verlaſſen haben wollte, und trat auch wieder in ſeine Rechte als Gatte ein. Inzwiſchen aber war der rich⸗ tige Martin Guerra auf der Bildfläche erſchienen und hatte ſeine Frau des Ehebruchs angeklagt.„Wenn auch die Mutter und die Geſchwiſter“, ſo erklärte er vor Gericht,„ſich haben täuſchen laſſen, ſo hätte die Frau dieſem Irrtum niemals verfallen dürfen da ihr ja intime Kennzeichen des Mannes bekannt waren, die ſolchen Irrtum unmöglich machen muß⸗ ten.“ Vom Gericht in Toulouſe wurde der falſche Martin auch zum Tode verurteilt. Die Leidtragende war die Gattin, von der ihr Mann nichts mehr wiſſen wollte. Aber auch hier löſte das Gericht die Frage durch ein Urteil, indem es erklärte: „Die Schuld an allem trägt der Mann, der durch ſeine Flucht den Irrtum überhaupt erſt ermöglicht hat“. Das Urteil kam zu dem Schluß, daß, wenn er nicht die Frau wieder aufnehme, er unweigerlich den Tod am Galgen er⸗ leiden müſſe. Zwiſchen den beiden Uebeln wählte der in die Enge getriebene Martin die Frau als das kleinere. * Welche ausſchlaggebende Rolle in ſolchen Fällen die Sug⸗ geſtion ſpielt, ſollte einmal der berühmte italieniſche Schau⸗ ſpieler Ermete Novelli erfahren, der, ohne ſeinen Namen zu nennen, nach Rovigo gekommen war. In dem Hotel, in dem er abgeſtiegen war wurde er Zeuge der Vorſtellung eines Handelsreiſenden, der mit erſtaunlichem Geſchick verſchiedene Künſtler, darunter auch Novelli ſelbſt, kopierte und durch ſeine draſtiſche Darſtellung großen Erfolg erzielte. Der echte Novellt unterbrach die Vorſtellung mit den Worten:„Ich glaube, Novelli noch befſer nachahmen zubkönnen, als Sie es fun“„Das wollen wir einmal ſehen“; kieſen die Anweſen⸗ den. Novelli kopierte dann Novelli. Man erkannte zwar an, daß er ſeine Sache recht gut mache, daß aber der Reiſende genden Doppelgängers des Kaiſers veranlaßt ſah, um Un⸗ ruhen zu verhindern. Deutſchland Eine vriginelle Einladung an die Ozeauflieger Der Feſtausſchuß für das am 28. und 29. Juli am Starn⸗ bergerſee ſtattfindende große Seefeſt hat die Ozeanflieger Köhl, v. Hünefeld und Fitzmaurice durch folgendes Tele⸗ gramm eingeladen: Guat is dös ganga und nix is paſſiert, Durchbrennt ſeids a no, ſo hat s preſſiert. Oes hab's es durchg'ſetzt, die andern hab'n'redt.— Oes ſeid's dahi''ſauſt und mir— mir hab'n bet. Jriſche Zachheit und preißiſche Kraft Boariſcher Dickſchädl— Oes habt's es'ſchafft. Deszweg'n ſan ma a ſtolz auf Enk, Leut, Kommt's zu uns runta, mir hätt'n a Freud. Ende nächſt's Monat— am Starnbergerſee Haben ma a Seefeſt— da fehlt's Oes no eh. Laſt's Enk ſch'n grüaß'n, ſchlagt ei und ſagt's„ja“— Hockt's Enk auf d'„Bremen“ und fliagt's zu uns ra'. Um Haaresbreite Unweit der Hindenburgbrücke bei Kempten lagert ſeit einigen Tagen eine Schirmflickerfamilie, Vater, Mutter und eine erwachſene Tochter. Seit ungefähr ſechs Wochen hat ſich dieſen ein junger Mann zugeſellt, dem es die Tochter„an⸗ a getan“ hatte. Am Samstag abend gerieten dieſe beiden jungen Leute in Streit, den ſich der junge Mann ſo zu Herzen nahm, daß er kurz entſchloſſen auf den Bahndamm lief, um ſich von Das energiſches Winken Zeichen zum Halten. Der Zug wurde kurz vor dem Selbſtmordkandidaten zum Stehen gebracht und zwar ſo knapp, daß er den Lebensmüden noch berührte und auf die Seite ſchleuderte. In Gau⸗Algesheim wurde der junge Mann Sanitätern übergeben; dabei ſtellte es ſich her⸗ aus, daß er nur eine leichte Rippenqauetſchung erlitten hat. Nach Anlegung eines Verbandes konnte er noch am gleichen Abend die Rückfahrt nach Kempten an der Seite ſeiner ener⸗ giſchen Braut antreten. Da die beiden ohne Barmittel waren, Hat man ihnen das Fahrgeld„behördlicherſeits“ vorgelegt. Familiendrama Ein furchtbares Familiendrama hat ſich in Teugling in Oberbayern zugetragen. Dort ermordete der 40 jährige Hauptmann a. D. Holland ſeine 32jährige Frau und ſein drei Monate altes Kind. Abends gegen zehn Uhr wurden die Nachbarn durch mehrere Schüſſe und verzweifelte Schreie einer Frau auf die Tat aufmerkſam. Als ſie die Wohnung betraten, lag die Frau in ihrem Blute durch Kopfſchüſſe hin⸗ ſtreckt. Das Kind lag neben ihr und wies eine tiefe Stich⸗ 5 im Hals auf. Da die ganze Wohnung Blutſpuren auf⸗ Ast, nimmt man an, daß zwiſchen dem Täter und der Frau werer Kampf ſtattgefunden hat. doch viel echter geweſen ſei. Als Novelli geendet hatte, lohnte nur matter Beifall ſeine Darbietung. N 8 Einbruch bei einer Filmſchauſpielerin Am hellen Tage wurde die Filmſchauſpielerin Nona Fayri⸗ Heide, die in der Mariendorfer Straße in Berlin⸗ Lichterfelde wohnt, von Einbrechern ſchwer beſtohlen. Wäh⸗ rend die Künſtlerin auf einer Probe weilte, blieb ihre Woh⸗ nung ohne Aufſicht. Als ſie zurückkehrte, entdeckte ſie, daß Einbrecher von einer leeren Wohnung neben der ihrigen aus eingedrungen waren und alle Behältniſſe erbrochen und durch⸗ wühlt hatten. Unter den vielen Schmuckſachen, die den Die⸗ ben in die Hände fielen, befindet ſich ein antiker Brillantring, ein indiſcher Schlangenring, eine Platinbroſche mit Brillanten und ein Zigarettenetui. Außerdem hatten die Verbrecher einen„Electrola⸗Reiſe⸗Apparat“ mit Platten, einen ſchwar⸗ zen Seal⸗Mantel und Wäſche mitgenommen. Der Wert der Beute beträgt annähernd 10 000 Mark. Von den Die⸗ ben fehlt bisher ſede Spur. Ein Auto im Dorfteich verſunken Auf der Leipzig⸗ Berliner Straße beftadet ſich an dem Dorfe Lemſel eine beſonders unüberſichtliche Stelle, die ſchon manchem Kraftwagen zum Verhängnis wurde. Dort befindet an einer ſcharfen, abends kaum auf 50 Meter Entfernung zu erkennenden Kurve ein Dorfteich. In dieſen fuhr nachts ein Kraftwagen eines Attachés der Berliner Bot⸗ ſchaft der Sowjetunion, der ſich auf dem Wege von Marien⸗ bad nach Berlin befand. Mit Mühe konnten ſich die Inſaſſen, zwei Damen und zwei Herren, aus dem Wagen, der im Schlamm des halb ausgetrockneten Teiches ſtecken ge⸗ blieben war, retten. Als man das Gepäck in Sicherheit ge⸗ bracht hatte, verſank der Wagen bis an das Ver⸗ deck. Eine Dame erlitt erhebliche Geſichts verletzungen, konnte aber ihre Fahrt mit einem Mietwagen fortſetzen; die übrigen Inſaſſen kamen mit Schlammſpritzern davön. Der Wagen wurde erheblich beſchädigt und konnte nur mit Mühe von einem Laſtwagen wieder auf die Straße gezogen werden, nachdem vier Pferde ſich vergeblich bemüht hatten. Frankreich Die Eutlarvung eines ſpiritiſtiſchen Schwindels Wie die Pariſer Preſſe berichtet, iſt es zwei Männern ge⸗ Lungen, eine Geiſtererſcheinung, die ſeit einiger Zeit in dem Hauſe eines Ehepaares Alexandre Neugierigen mit Hilfe eines Mediums gezeigt wird, als Schwindel zu entlarven. Das Medium iſt ein Gärtner namens Blaiſe. Als die ver⸗ ſtorbene Tochter des Gßhepaares ſich in dem verdunkelten und mit Weihrauch gefüllten Zimmer in körperlicher Form zeigte, griff einer der beiden Männer zu, während der andere den Geiſt mit einer Blendlaterne beleuchtete. Dabei ſtellte ſich heraus, daß das Medium den Geiſt ſpielte. Die beiden Män⸗ ner hatten übrigens mit ihrer Enthüllung Pech, da ſie von der gläubigen Spiritiſtengemeinde verprügelt und aus dem Hauſe geworfen wurden. Sie erſtatteten bei der Polizei Anzeige, die die Verfolgung aufgenommen hat. f England Ein gefährliches Spielzeug waren. mit dem ſie ſpielten, reichlicher auszuſtatten. Zufall erhielt die Polizei Nachricht von dem Funde. unterſuchte die Fläschchen und entdeckte, daß ſie eine außer⸗ Sie ordentlich giftige Arſeniklöſung enthielten. Die Sendung ſtammte nach der Verpackung aus Mailand. Wie ſie in den Park gelangte, iſt vorläufig noch ein Rätſel. Hätten die Kin⸗ der nach der gewohnten Art von dem Inhalt der Fläſchchen genaſcht, ſo wäre ein großes Unglück die unvermeidliche Folge geweſen. Schwere Gelbdſtrafe für einen Ehebrecher NN Nach dem engliſchen Recht kaun im Falle eines Ehe⸗ ſcheidungsprozeſſes bekanntlich auf eine hohe Geldentſchädt⸗ gung erkannt werden, und zwar zugunſten desjenigen Prozeßpartners, der durch die Eheſcheidung geſchädigt wird, In einem ſolchen Prozeß, der dieſer Tage in London ent⸗ ſchieden worden iſt, wurde die Eutſchädigungsſumme auf einen außerordentlich hohen Betrag feſtgeſetzt, wie er ſelbſt in den engliſchen Gerichts⸗Annalen ſelten iſt, Es handelte ſich um die Klage eines Grundſtücksagenten Ingnan gegen den Kapitän Pearſon, einen der reichſten Grundbeſttzer in Worceſterſhire Das Gericht ſtellte feſt, daß Pearſon es ver⸗ ſtanden hatte, mit Hilfe ſeines Reichtums die Frau des Grundſtücksagenten vom Wege ihrer Pflicht abzulenken. Die Frau verließ ihren Mann und ſchrieb ihn einen Brief, in dem ſie offen zugab, daß ſie den Ehebruch begangen habe, um ſich das Leben angenehmer und ſoörgloſer zu geſtalten. Das Gericht erkannte den Fall als beſonders ſchwer an und ver⸗ urteilte den Verführer der Frau zu einem Schadenerſatz von 10 000 Pfund(200 000]. Der Ehemann erklärte, er wünſche keine Entſchädigung für ſich ſelbſt, ſondern es komme ihm nur darauf an, ſeine fünfjährige Tochter, die die Mutter im Stich gelaſſen hatte, für die Zukunft zu ſichern. Ueber die Summe von 10 000 Pfund iſt von einem engliſchen Eheſchei⸗ dungsgericht nur in einem Fall hinausgegaugen worden. Im Jahre 1905 wurden in einem ähnlich liegenden Falle dem Ehemann 25 000 Pfund leine halbe Million Mark) zuerkannt. Jung mit 106 Jahren Der Häuptling„Weißer Adler“, das anerkannte Oberhaupt aller in Amerika lebenden Rothäute, ſtattet gegen⸗ wärtig England einen Beſuch ab. Er langte kürzlich von Newyork in dem engliſchen Hafen Sputhampton an und wurde dort von zahlreichen Preſſevertretern empfangen. Der In⸗ dianerhäuptling erzählte mit großem Stolz, er habe an ſieben großen Schlachten teilgenomen und erinnere ſich noch der Zeit, in der die erſten Ochſenwagen der weißen Anſiedler in den weſtlichen Gebieten der Vereinigten Staaten anlangten. Auf die Frage nach ſeinem Alter erklärte er, er zähle„nur“ 106 Jahre. Sein Vater ſer vor wenigen Jahren im Alter von 147 Jahren geſtorbenn und habe öch Wevrge Wäſhingkon ge⸗ kannt. Seine Mutter ſei ihrem Manne vor drei Jahren im Alter von 137 Jahren im Tode gefolgt. Nach ſeiner Lebens⸗ weiſe befragt, meinte er, er führe wie alle jungen Leute ein Leben in friſcher Luft, trinke viel kaltes Waſſer, bade häufig und zwar immer kalt und eſſe gut, aber mäßig. Wie es ſcheint, haben die Indianer noch keinen Verjüngungs doktor nötig. Amerika Wenn man eine Nacht lang auf dem Kopfe ſteht Patentmöbel ſind eine nützliche und kluge Erfindung und namentlich in Amerika ſehr beliebt, wü man mit ihrer Hilfe binnen fünf Minuten ein Wohnzimmer in ein Schlaf⸗ zimmer, ein Bürb in eine Küche und ein Badezimmer in einen Empfangsſalon verwandeln kann. Immerhin haben dieſe Patentmöbel auch gelegentlich ihre„Mucken“, und das führt dann leicht dazu, die Vorliebe für dieſe praktiſchen und genialen Einrichtungen bedenklich abzukühlen.— Mr. und Mrs. Bruce Carter in Los Angeles hatten kürzlich eine ſolche Erfahrung, die ihnen die Freude an Patentmöbeln wohl für lange Zeit verleiden wird. Sie hatten in einer be⸗ kannten Fremdenpenſion in Los Angeles Wohnung genom⸗ men, und ihr Zimmer war mit ſogenannten Wandbetten aus⸗ gerüſtet, die durch den Druck auf einen Knopf aus der Wand herausgeholt und durch einen zweiten Druck wieder in dieſer verborgen werden konnten. Das Ehepaar kam abends ziem⸗ lich ſpät nach Hauſe und begab ſich ſofort zur Ruhe. Durch einen noch unaufgeklärten Fehler im Mechanismus klappten aber die Fußenden ihrer beiden Lagerſtätten plötzlich hoch, und das Ehepaar wurde mit dem Kopf nach unten zwiſchen Wand und Bettſtelle in einer höchſt unangenehmen Lage ſeſt⸗ gehalten. Die Verſuche, ſich zu befreien, mißlangen, und die Hilferufe des Paares wurden wegen der vorgerückten Nache⸗ ſtunde nicht gehört. So mußten ſie bis zum Morgen aushar⸗ ren; Mrs. Bruce verlor das Bewußtſein und mußte als Folge dieſer buchſtäblich„auf dem Kopfe ſtehend“ verbrachten Nacht ein Krankenhaus aufſuchen, und auch ihr Gatte trug ernſthafte geſundheitliche Schädigungen davon. Das Paar hat eine Schadenerſatzklage in Höhe von 40 000 Dollar gegen die Penſionsinhaberin angeſtrengt, die ihrerſeits nunmehr gegen den Erfinder dieſer wirklichen„Patentbetten“ klagt. Tanz bis zum Umfallen Aus Neworyk wird gemeldet: Schreckliche Ueberreizungs⸗ ſzenen ſpielten ſich in den letzten Stunden des Tanz⸗Mara⸗ thons ab, das ſeit elf Tagen dauert. Es blieben noch 17 Paare übrig, die vor Schwäche faſt umfielen und ſich nur durch das Einatmen von ſcharfen Salzen aufrecht hielten. Junge Mäd⸗ chen weinten oder waren die Opfer von Halluzinationen. Die Preſſe proteſtiert vergebens gegen dieſen Unfug. Kühner Poſtraub in Amerika Ein junger Mann drang vor einigen Tagen ganz allein in den Poſtwagen des Schnellzuges Detroit Toledo und raubte einen Betrag von mindeſtens 50 000 Dollar in bar. Als der Zug in den Bahnhof Blisville einlief, warf er den Poſtbeamten gefeſſelt und geknebelt auf den Bahnſteig und benutzte die entſtandene Verwirrung, um in aller Ruße den Bahnhof zu verlaſſen und im Auto die Flucht zu ergreifen. 25 . NR 8238 8 Sg Sage epaper „ Do OSB GSS e 6 2 * 5 — * 7 1 Mittwoch, den 27. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 293 Gerichtszeitung Schwurgericht Offenburg. Als zweiter und letzter Fall in der Offen burger Schwurgerichtsperiode wurde gegen den 1881 gebore⸗ nen Taglöhner Heinrich Schmidt aus Wolfach verhandelt, der wegen Körperverletzung mit nachfolgendem Tode, unerlaubten Waffenbeſitzes und Betruges angeklagt war. Er hatte im Verlaufe eines Streites am 1. April ſeinen 20jährigen Stiefſohn Joſef Burger mit dem Meſſer t dlich verletzt. Der Tod trat zwei Tage ſpäter ein. Der Sohn war ein Trinker, der am Samstag und Sonntag ſeinen Arbeitsverdienſt in den Wirtſchaften verzechte, wurde aber ſonſt als fleißiger Arbeiter geſchildert. Es kam öfters zu Streit in der Familie. An dem fraglichen Tage kamen Stiefvater und Stiefſohn auch wieder aneinander. Das Ur⸗ teil lautete auf ſechs Monate Gefängnis und eine Geldſtrafe von 50 Mark wegen unerlaubten Wafefubeſitzes. Der Haftbefehl wurde aufgehoben und zwei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. Für die reſtlichen vier Mo⸗ nate erhielt der Angeklagte Strafaufſchub. Schwurgericht Frankenthal Die 4. Tagung des Schwurgerichts, die am Montag be⸗ gann, hat ſich faſt durchweg mit Meineidsprozeſſen zu beſchäftigen. Zunächſt hatte ſich der 1905 geborene Winzerſohn Eugen Georgens von Bad Dürkheim zu verantworten, der in einem Alimentationsprozeß vor dem Amtsgericht Bad Dürkheim wiſſentlich falſche Ausſagen gemacht hatte. Der Angeklagte, der geiſtig etwas minderwertig iſt, geſtand den Meineid ein. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr 9 Monate Zuchthaus, während der Verteidiger des Angeklagten auf die Mindeſtſtrafe plädierte. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus unter Anrechnung der einmonati⸗ gen Unterſuchungshaft. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf 3 Jahre aberkannt. Dem Angeklagten wurden ſeitens des Vorſttzenden in Ausſicht geſtellt, daß ihm bei guter Füh⸗ rung im Zuchthaus vielleicht ein Teil der Strafe auf dem Gnadenwege erlaſſen werden kann. Die Feuerwehr als Brandſtifterin Das Gericht in Bautzen verurteilte brei Mitglieder der Baruther Freiwilligen Feuerwehr, die vor eini⸗ ger Zeit eine Reihe von Brandſtiftungen in der Baruther Gegend an der ſächſiſch⸗preußiſchen Grenze begangen hatten. Wegen gemeinſchaftlicher Brandſtiftung erhielten der Bauarbeiter Lorenz ein Jahr drei Monate und der Hufſchmied Wacker ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Ihnen wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Der Lagerarbeiter Seblick erhielt wegen Unterlaſſung einer Anzeige acht Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt führte in der Verhandlung aus, die Baruther Feuerwehr habe den Spruch„Einer für Alle und Alle für Einen“ dahin ausgelegt, daß einer angebrannt und alle an⸗ deren dieſen einen geſchützt hätten. ** § Eine grauſame Mutter. Vor dem Schöffengericht hatte ſich die 31 Jahre alte Katharina Kauff wegen Kindesmiß⸗ handlung zu verantworten. Die Angeklagte war beſchuldigt, ihr am 5. September 1925 geborenes Kind, das ihrer mütter⸗ lichen Fürſorge und Obhut unterſtand und zu ihrem Haus⸗ ſtand gehörte, durch grauſame oder doch boshafte Behand⸗ lung vorſätzlich körperlich mißhandelt zu haben. Die An⸗ geklagte wurde zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. rr — 5. — Miet- Gesuche autgehende Wirtschaft ohne Blerzwang von zahlungsfähigem uind andere Suppen in Huurstform 3 Büroraum in der Oberſtadt oder Nähe Rheinſtraße ſo⸗ ſort zu mieten geſucht Eilangebste unter J 8 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sportliche Rund ſchau Leichtathletik Abendſportfeſt in Bochum Abermals 40.8 Sekunden Das Ereignis des vor 5000 Zuſchauern im T. u..⸗Stadion zu Bochum abgewickelten Abendſportfeſtes war der neuerliche Start der deutſchen Olympia⸗Sprinterſtaffel. Anſtelle des beruflich verhinderten Dr. Wichmann ließ man diesmal endlich auch einmal den Clubkamera⸗ den Dr. Wichmanns, Geerling(Eintracht Frankfurt) laufen. Geerling—Corts—Houben—Körnig, hieß die Staffel. Beim erſten Verſuch wechſelten Geerling und Corts ſchlecht, da auch der Wechſel zwiſchen Körnig und Houben nicht klappte, lief die Staffel nicht aus. Beim zweiten Male wartete der junge Frankfurter mit prachtvollem Lauf und gutem Wechſel auf, die Zeit der Staffel war wieder 40.8 Sek. In ſehr ſchöner Form präsentierte ſich Houben, der die 200 Meter in der ausgezeichneten Zeit von 21.6 Sek. vor Schüller und Jonath ge⸗ wann. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter: 1. Deutſche Staffel(Geer⸗ ling—Corts—Houben—Körnig) 40.8 Sekunden. 2. Weſtdeutſche Staffel (45 Mtr. Vorgabe) 4 Meter zurück. 3. Univerſität Köln.— 200 Meter: 1. Houben⸗Bochum 21.6 Sek. 2. Schüller⸗Krefeld 21.8 Sek. 3. Jonath⸗ Dortmund 21.9 Sek.— 400 Meter: 1. Kiſtert⸗Düſſeldorf 52 Sek. 3000 Meter: 1 Thiede⸗Wiesdorf:00.8 Min. 2. Kilp⸗Düſſeldorf:00.9 Min. 3. Walpert⸗Kaſſel 20 Meter zurück.— 10 000 Meter: 1. Obelode⸗ Wiſſen 33:27.5 Min. 2. Hülſen⸗Düſſeldorf 150 Meter zurück.— Hoch⸗ ſprung: 1. Stechemeſſer⸗Münſter/ W..75 Meter.— Stabhoch: 1. Bal⸗ tes⸗Dortmund.70 Meter(neue weſtdeutſche Beſtleiſtung).— Diskus⸗ werfen: 1. Paulus⸗Wetzlar 45.44 Meter. 2. Hoffmeiſter⸗Münſter 43.97 Meter. 3. Lignau⸗Dortmund 42.22 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Lignau⸗ Dortmund 14.43 Meter. 2. Schröder⸗Dortmund 13.77 Meter. Pferdeſport Straußberg(26. Juni) 1. Verkaufs⸗Jagdreunen. Lehrlingsreiten. 2200 l. 3000 Meter. 1. Dedows Killewitt(K. Scharff); 2. Myron; 3. Karrara. Ferner A. liefen: rius, Theano, Mataja, Filanda, Treuherz, Wolga 2, Albert. Tot: 36, Pl.: 19, 42, 68:10. 2. Herrenſee⸗Jagdrennen. 2200. 3800 Meter: 1. Frhr. von Reitzenſteins Eiche(B. Klotz); 2. Geri; 3. Spitzbub. Ferner liefen: Lichtenſtein, Titus, Nicodemus. Tot: 68, Pl: 25, 23:10, 3. Preis von Hahnenblick. 2200. 1250 Meter: 1. A. Steinraths Froher Mut(O. Schmidt); 2. Gaffel; 3. Thalyſia. Ferner liefen: Hardinac, Prinz Kuckuck, Steinzeit, Fuge, Proklamation, Patachon, Oreſtes, Parlamentär, Tillergirl, Oetave, Flaminia. 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Achtung; 3. Bergmeiſter. Ferner liefen: Princeß Carneval, Ernani, Reiher, Nil, Raps. Tot: 19. Pl. 10, 14, 11:10.— 2. Abtei lu N 1. Hptm. J. Bührers Wink(W. Wolff); 2. Staroſte; 3. Filigran. Ferner Fliade Tüchtig, Baltazar, Fuchſie, Räuberhauptmann, Hila⸗ liefen: Pommard, Spekulation, Bergfalke, Gold amfel, Bulgarin, Mäander. Tot: 30:10, Pl: 11, 12, 11:10. 8 .. 117 an die Ge⸗ Seas Pächter zu pachten geſucht. Gefl. Anerbieten unter„Pachtwirtſchaft“ an Ala⸗Haaſen⸗ ſtein& Vogler, Mannheim, Eal94 Lobensmittel Ubschäft (alte bekannte Firma) ſucht für ſofort oder ſpäter in guten Lagen der Stadt u. Umgegend bäden mittlerer Größe mit Nebenraum. Hohe Miete evtl. 1 auf Wunſch prozentuale Beteiligung des Ver⸗ mieters am Umſatz. Angebote unter PII an die Geſchäftsſt. 2825 idee 2 Zimmer u. Küche geſucht von pünktlich. Zahlungsmieter. La⸗ den. 2 Zim. u. Küche werden frei. 1891 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. 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Die um 14 Uhr begon⸗ nenen Spiele mußten ſchon nach einer halben Stunde unterbrochen werden und die Unterbrechungen kamen mehrfach vor, ſo daß er⸗ hebliche Verzögerungen nicht zu vermeiden waren. Von den bei⸗ den deutſchen Herren, die noch im Wettbewerb ſind, trat Dr. H. Kleinſchroth gegen den Auſtralier Patterſon an, gegen den er natürlich nie eine Chance hatte. Nach einem ſehr einſeitigen Spiel ſiegte der Auſtralier:0,:2,:1. Die wichtigſten Ergeh⸗ niſſe waren: Cochet⸗Heopman 41:6,:1, 614; Ed. Borotra⸗Lacroix 715,:6, 671 :2; Ohta⸗Zerlendi:6,:1,:0; Hawkes⸗Artens 618,:4,:1 Col. Mayes⸗Hurſt:1,:2,:2: 8167 Henneſſey⸗Mathar:1, 60, Brugnon⸗Holthouſe:2,:4,:2 er⸗Jan Kozeluh ohne Spiel; Lott⸗ Leſter 611, Coen:5,:8,:3; Bobb⸗ Hillyard:4,:2,:6,:4; ⸗Jacob:1, 613, 611; de Mor⸗ purgo⸗ Williams:2,:4,:2; en⸗Fiſher 61:1, 618,:1; Landry⸗ Greig:3,:8,:2,:6,:2 zgz.; Sidney Wood⸗Sharpe 1018, :1, 12:10. Handball Handball in der Deutſchen Turnerſchaft T. V. 1846 Mannheim 1. Mannſchaft— T. V. Lampertheim 1. Mann⸗ ſchaft 314 T. V. 1846 Mannheim 1. Jugendmannſchaft— Turngeſellſchaft Frankenthal 1. Jugendmannſchaft 315 T. V. 1846 Mannheim 2. Jugendmannſchaft— L. J. K. Lindenhof 2. Jugendmannſchaft:9 Nach längerer Spielpauſe trug der T. V. v. 1846 am Sonntag morgen ein Spiel gegen Lampertheim aus. Die Lampertheimer ſtell⸗ ten eine kampfesfrohe Mannſchaft dar. Bei den Mannheimern dauert es etwas lange, bis ſie ſich zurechtgefunden haben; was ihnen auch in der erſten Halbzeit 8 Tore koſtete, denen nichts entgegenzuſtellen war. Nach Seitenwechſel gewinnt Mannheim mehr an Boden und konnte durch ſeinen Rechtsaußen und Halbſturm 8 Tore erzielen, denen auch der Ausgleich gefolgt wäre, wenn der Unparteiiſche nicht abgepfifſen hätte. De. Athletik Neue Weltrekorde im Gewichtheben Bei den in Wien abgehaltenen öſterreichiſchen Metſterſchaften im Gewichtheben gab es zwei neue Weltrekorde. Im Federgewicht ver⸗ beſſerte Stadler den von Mühlberger⸗Mannheim mit 74,5 Kg. ge⸗ haltenen Weltrekord im rechtsarmigen Reißen auf 75 Kg. und der Mittelgewichtler Haas überbot ſeine eigene Höchſtleiſtung von 110 Kg. im rechtsarmigen Stoßen auf 112,5 Kg. Allgemeines Berlin als Olympia⸗Trainingsquartie. Nach den Leichtathleten trifft nun auch der Reſt der chi len i⸗ ſchen Olympiamannſchaft, beſtehend aus Radfahrern, Fech⸗ tern uſw. in Berlin ein und bezieht gleichfalls im Deutſchen Stadion Wohnung. Die Mannſchaft wird von dem Diplom⸗Turn⸗ und Sport⸗ lehrer der Deutſchen Hochſchule, Kriebel, der als Reichstrainer nach Chile verpflichtet war, geleitet. Auch die japaniſ che Oly mpia⸗ Mannſchaft, die am 20. Juni ihre Reiſe antrat, hat gebeten, einen 14tägigen Trainingsaufenthalt im Berliner Stadion nehmen zu dür⸗ fen, was ihr gern zugebilligt worden iſt. rr—— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. d. H. Mannheim, E 5, 2 . Direktion Ferdinand Heyme. Ebeſredatteur Kuri Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher— Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunatpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles llebrige Frans Kirche!— Anzeigen. Mar Filter Innere Klappläden(Holz) für Fenster und Türen gut erhalten, zu verkaufen. Näheres in der Geschäftsstelle dieses Blattes. Se 483 1 großes Haustor zu verkaufen. Näheres in der Geſchäftsſtelle S407 Se 81 Geboten: Schöne 8 od. 4 Zimmerwohg., gute Lage. Geſucht: 4 Zim⸗ merwohnung, Innen⸗ ſtadt,.—38. Stock. Angeb unt. L O 2 21894 Tusche eine 2 Zimmerwohnung. in beſt. Lage Linden⸗ hof gegen eine Zim⸗ merwohng., möglichſt Lindenhof. 41987 Angeb. u. L A 99 an die Geſchäftsſtelle. Jung. Ehepaar(ruh. Mieter] ſucht ſof. od. a B32 lebensfroh durch Erhalte Dich gesund „Beka⸗Kaffee“ nach ärztlichem Rezept präpariert. wirkt geſundheitsfördernd, und Arzilich empfohlen. ſpäter 2 Am. u. 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Juni 1928 Aislandsanleih Von Handelsminiſter Herbert Hoover iſt bekanntlich erſt kürz⸗ Iich von dem republikaniſchen Parteikon⸗ vent als Kandidat für die bevorſtehenden 72 55 Präſidentſchaftswahlen in Amerika auf⸗ 1 geſtellt worden. D. Red. 5 Die günſtigen Wirkungen von Auslandsanlethen auf den Außen⸗ handel des darlehengebenden Landes ſind allgemein bekannt. Das Schulbeiſpiel eines Landes, deſſen Handelsbilanz infolge ſeiner ſtar⸗ ken Abhängigkeit vom Ausland paſſiv iſt, deſſen Zahlungsbilanz da⸗ gegen durch den Einfluß der unſichtbaren Poſten dieſer Zahlungs⸗ Bilanz aktiv iſt, bietet England. Auslandsinveſtierungen wirken be⸗ fruchtend auf den Warenverkehr der Volkswirtſchaft, die dieſe Aus⸗ Landsinveſtierungen vornimmt, während die Zins⸗ und Amortiſattons⸗ zahlungen bieſer Auslandsanleihen ſich in einer Steigerung des Im⸗ porthandels von Waren oder in einer erhöhten Goldeinfuhr bemerk⸗ bar machen. Für Amerika liegt das Problem der Wirkung von Auslands⸗ anleihen auf den Außenhandel jedoch immerhin verwickelter, als es auf den erſten Blick erſcheinen mag. Der Ausgleich zwiſchen den An⸗ ſprüchen Amerikas im internationalen Geldmarkte und dem Zah⸗ lungsvermögen ſeiner auswärtigen Schuldner wird heute durch die Erforderniſſe enormer Transfers aus Reparationsverpflichtungen und deren Verflechtung mit dem internationalen Schuldenproblem er⸗ ſchwert. Gerade in Bezug auf ſeine Zahlungsbilanz hat ſich die Stel⸗ lung Amerikas in der Weltwirtſchaft ſeit dem Weltkriege grundlegend verſchoben. Die unſichtbaren Poſten dieſer Zahlungsbilanz, die in dem Zinſendienſt aus Auslandsanleihen, Dividendenzahlungen aus In⸗ veſtlerungen, Verſicherungsprämten, Maklergebühren, Tourtſtenaus⸗ gaben und einer ganzen Reihe anderer Finanztransaktionen beſtehen, üben einen ſtarken Einfluß auf die Geſtaltung der amerikaniſchen Wirtiſchaft aus. Der genaue Wert dieſer Ziffern läßt ſich naturgemäß nur abſchätzen, jedoch niemals ſtatiſtiſch errechnen. 5 Betrachten wir die Handelsbilanz der amerikaniſchen Union für das letzte Rechnungsjahr. Bei einer Warenausfuhr im Betrage von 4,809 Milliarden Dollar und einer Wareneinſuhr in Höhe von 4,432 Milliarden Dollar ergibt ſich eine aktive Handelsbilanz von rund 377 Millionen Dollar. Berückſichtigen wir auch die Edelmetallbewe⸗ gung, ſo erhöht ſich dieſes Aktivum der Handelsbilanz auf 448 Millio⸗ nen Dollar. Dieſes aus ſeinen Waren⸗ und Edelmetallieferungen an das Ausland entſtandene Guthaben Amerikas wurde von Seiten des Auslandes teilweiſe durch Goldverſchiffungen nach Amerika beglichen, tellweiſe aber auch dadurch, daß amerikaniſche Valuten, die ſich im Aus⸗ lande befanden, nach der Union zurückfloſſen, wo ſie der Volkswirt⸗ ſchaft wieder zugeführt wurden. In weiteren Konten der Zahlungs bilanz, wie Touriſtenaus⸗ gaben im Auslande, Zinsverpflichtungen, Verſicherungsprämien, Ritckſendungen von Erſparniſſen früherer Einwanderer uſw., veraus⸗ gahle die amerikaniſche Wirtſchaft im vergangenen Rechnungs⸗ jahre etwa 1,727 Milliarden Dollar, während ſie aus gleichen Quellen etwa 1,465 Milliarden Dollar vereinnahmte. Aus der Differenz dieſer beiden Summen ergibt ſich ein Saldo in Höhe von 262 Millionen Dol⸗ lar, der die oben gefundene Endſumme in Höhe von 310 Millionen Dollar auf 48 Millionen Dollar verringert. Die wichtigſte Rolle in der Beeinfluſſung der Zahlungsbilanz ſpielt das Inveſtierungskapital. Die Geſamtſumme der ausländiſchen Anleihen, die im vergangenen Jahre in der Union aufgelegt wurden, ſowie andere Darlehen an das Ausland nebſt Inveſtierungen privater Natur dürfte ſich auf etwa 1,981 Milliarden Dollar belaufen. Das en Herbert Hoover Ausland zahlte natürlich auch ſeinerſeits im vergangenen Jahre früher gewährte Anleihen zurück und nahm ſogar ſelbſt verſchiedene Inveſtierungen in der Union vor. Die Geſamtſumme dieſer Poſten betrug 1,424 Milliarden Dollar. Der Saldo dieſer beiden Kapital⸗ bewegungen in Höhe von etwa 557 Millionen Dollar tilgt den aktiven Saldo der Bilanz in Höhe von 48 Millionen Dollar und ſchafft eine paſſtwe Zahlungsbilanz in Höhe von über 500 Millionen Dollar. Dieſe Summe hätte alſo das Ausland eigentlich zum Ankauf amerikaniſcher Waren auf wenden und damit einen verſtärkten Waren⸗ export in die Wege leiten müſſen. Wenn dieſe rein theoretiſch erwar⸗ tete Wirkung zunächſt ausblieb, ſo lag dies daran, daß zeitweilig ein großer Teil dieſes Betrages in Form erhöhter Depots von Auslän⸗ dern in amerikaniſchen Banken feſtlag, von wo er erſt allmählich ab⸗ gezogen wurde. Zweifellos aber haben die amerikaniſchen Aus lands⸗ anleihen die Exporttätigkeit der amerikaniſchen Wirtſchaft angeregt und werden dies auch in Zukunft tun. Hätte z. B. Amerika nicht den größeren Teil der Dawesplananleihe Deutſchlands auf ſich genommen, ſo würde Deutſchland ſicherlich nicht in der Lage geweſen ſein, ſeine Ankäufe in amerikaniſchen Rohprodukten, vor allen Dingen Baum⸗ wolle, Kupfer und Erdöl ſo ſtark zu ſteigern, wie dies der Fall ge⸗ weſen iſt. Auf lange Sicht betrachtet, haben die Auslandsanleihen Amerikas eine eminente Bedeutung für die zukünftige Wirtſchaftsentwicklung der beteiligten Länder. Die für Wiederaufbauzwecke fremder Länder gewährten Anleihen, ſowie diejenigen Summen, die für die Stabilt⸗ ſierung fremder Währungen Verwendung fanden, haben dazu gedient, die Wirtſchaftskraft des Auslandes zu ſtärken und den durch den Welt⸗ krieg und die darauffolgende Inflation ſtark geſunkenen Lebens⸗ ſtandard der fremden Länder zu heben. Sie erhöhten damit die Kauf⸗ kraft dieſer Länder und regten den Konſum der Welt an. Mit den zunehmenden Anſprüchen der Kulturnationen muß ſich auch der Um⸗ fang des Welthandels erhöhen. Dies dürfte beſonders auf Europa zutreffen, das in der Kundenliſte der Union mit an erſter Stelle ſteht. Ein geordnetes, erholtes Europa mit ſtabiliſterten Währungen bedeutet ein Europa, deſſen Lebenshaltung ſich dauernd verbeſſert und das des⸗ halb als ein immer wichtigerer Käufer von Waren aller Art auf dem Weltmarkte auftreten muß. Auch Amerika hofft aus dieſer Stärkung der europäiſchen Kaufkraft ſeine Vorteile zu ziehen. In dem Umfang, in dem andererſeits Amerikas Nationalreichtum wächſt, und damit auch ſein Lebensſtandard weiterhin ſteigt, braucht die Union auch immer mehr Waren aus dem Auslande, die ſie ſelbſt nicht produzieren kann. Daher muß Amerikas Einfuhr an gewiſſen Waren zunehmen, wenngleich dieſe Warengruppen nicht notwendigerweiſe mit den Erzeugniſſen ſeiner eigenen Induſtrie in Wettbewerb zu treten brauchen. Schreitet die Steigerung des Nationalreichtums der Union in den nächſten Jahren weiter fort, wofür eine Reihe von Anzeichen zu ſprechen ſcheinen, ſo wird die Nachfrage nach ſolch wichtigen Aus⸗ landserzeugniſſen nicht nur die ſtändig wachſenden Zinſen aus den auch an Umfang zunehmenden Auslandsdarlehen verſchlingen, ſondern darüber hinaus auch einen Druck in der Richtung einer erhöhten Wareneinfuhr ausüben. Dieſe erhöhte Wareneinfuhr wird aber wiederum befruchtend auf die Ausfuhr wirken. Der Einfluß der Auslandsinveſtierungen macht ſich alſo in der amerikaniſchen Wirtſchaft in doppelter Weiſe geltend, und zwar in der Richtung einer Steigerung der Ausfuhr und einer Erhöhung der Ein⸗ fuhr. Auch für die Zukunft iſt anzunehmen, daß die durch dieſe Aus⸗ landsinveſtierungen ausgelöſten Kräfte in doppelter Richtung wirkſam ſein und ſo zum Vorteil der geſamten Weltwirtſchaft ausſchlagen werden. Verlin-Karlsruher Induſtriewerke AG. Der Abſchluß— Außerordentliche Abſchreibungen Nachdem der von der Verwaltung für nötig erachtete, aber von Aktionärskreiſen bekämpfte Sanierungsvorſchlag auf Kapitalzuſam⸗ menlegung von 30 auf 15 Mill./ mitgeteilt wurde, liegt jetzt der Ab⸗ ſchluß vor. Auf 31. Dezember 1927 ergab ſich ein Fabrikationsgewinn von 2122 046(2 371 183). Außerdem ſteht noch ein Gewinnvortrag von 949 066(623 150)„ zur Verfügung. Das ſind zuſammen 3 071113 Mark. Handlungsunkoſten beanſpruchten 1 255 304, ſo daß der Rohgewinn 1815 808/ beträgt. Die Verwaltung hat anſcheinend dem Umſtellungsvorſchlag bei der Aufmachung der Bilanz ſowie der Gewinn und Verluſtrechnung bereits Rechnung getragen und ſchlägt folgende ganz a. o. Abſchreibungen zu Rückſtellungen vor: Ab⸗ ſchreibungen auf Gebäude 2 580 000, auf Maſchinen 2091 425, auf Beteiligungen und Effekten 3 600 000 4, auf Vorräte 6 814 382, Mückſtellungen für Penſionsverpflichtungen 1 Mill., Abſchreibungen auf Debitoren 380 000„, für Grunderwerbſteuer 200 000%. Unter Berückſichtigung dieſer Anträge ergibt ſich dann ein Geſamtver⸗ Iuſt in der Höhe von 14,8 Mill.. Zu deſſen Deckung will ſie den Reſervefſonds von 3 Mill.„ auflöſen, ſo daß ein Fehlbetrag von 11,8, Mill.& verbleibt. Der Buchgewinn durch die geplante Kapital⸗ zuſammenlegung ſoll zur Deckung dieſes Verluſtes, ferner zur Neu⸗ bildung ber ſtatutariſchen Reſerve mit 15 Mill.„ und zur Bildung einer Sonderreſerve von 1,7 Mill.„ dienen, die die Geſellſchaft an⸗ geſichts der ſchwiertgen Lage der weiterverarbeitenden Induſtrie für notwendig erachtet. Im Bericht wird u. a. erklärt, daß infolge der Beſtimmungen des Verſailler Vertrags über die weitere Erzeugung von Kriegs⸗ material die Geſellſchaft gezwungen war, die Fabrikation neuer Ar⸗ Aikel aufzunehmen, ſoweit ſie ſich mit dem vorhandenen Maſchinen⸗ park herſtellen ließen, da koſtſpielige Neuanſchaffſungen vermieden werden mußten. Die allgemeine Entwicklung der deutſchen Wirt⸗ schaft war der Abnahme dieſer Fabrikate nicht günſtig, ſo daß ſich bei einzelnen der neu aufgenommenen Artikel die anfangs vorhan⸗ den geweſenen Rentabilltätsgusſichten verminderten. Dazu komme, Saß ein vollgültiger Erſatz für die Spezialfabrikation von Wafſen und Munition techniſch nicht gefunden werden könne und auch das noch verbliebene geringe Geſchäft mit Waffen und Munition neuer⸗ dings weiteren Beſchränkungen und Erſchwerungen unterworfen iſt. Bei der Goldumſtellung ſei das zuletzt im Jahre 1914 auf 80 Mill. zarhöhte Aktienkapital unverändert belaſſen worden. Dem inzwiſchen verkleinerten Fabrikationsumfang und den verminderten Erträg⸗ Aisausſichten müſſe jetzt aber Rechnung getragen werden, um das Geſamtunternehmen wieder nutzbringend zu geſtalten und eine an⸗ gemeſſene Verzinſung des Kapitals zu erreichen, die bei einer Ka⸗ pitaliſierung mit 30 Mill./ ausgeſchloſſen ſel. In der Bi ha nz vermindern ſich nach Berückſichtigung der Sonderabſchreibungen Grundſtücke und Gebäude von 14 130 000 auf 11 550 000 /, Maſchinen on 8 180 000 auf 1 400 000 4, Effekten u. Beteiligungen von 8 238 293 auf 4 720 184 ,, Vorräte von 9 698 295 auf 4 450 536 /. Es ſei gleich hinzugefügt, daß Debitoren mit 4803 712(4271 588) J,, andererſeits Kreditoren mit 6 614 489(5 595 543)„ aufgeführt werden. Beim Kre⸗ ditorenkonto iſt zu berückſichtigen, daß es im Vorfahr Penſionsver⸗ pflichtungen mit 538 142. enthielt, die jetzt abgeſonderk ſind und auf einem beſonderen Konto zuſammen mit der diesjährigen Rücklage von 1 Mill.„ verbucht wurden. 1 Jiterkraftwerk Af. in Mosbach(Baden).— Befriedigender Geſchäftsgang, aber noch keine Dividende. Das GJ. 192728 iſt nach dem Bericht der G. verhältnismäßig befriedigend verlaufen. Bes günſtigem Waſſerſtand der Itter wurden 4 475 672 Kwſt. erzeugt ge⸗ en 2635 364 Kwſt. im Vorjahr. Nach 61 128(—)% Abſchrei⸗ gewinn von 289„(i. V. 10 716 Verluſt), der auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll. Aus der Vermögensrechnung(31. März 1928]: Schuldner 14 399(16 438) ,, Gläubiger 128 963(160 512 Mart, Wechfel 6000(10 000), As. 1 900 000(1 940 000). 1% Trikotwarenfabrik F. Helfferich, Ac. in Neuſtadt a. d. H. Die geſtrige GW. genehmigte die vorgelegte Bilanz, Dieſe weiſt einen arengewinn von 971217„ auf, welchem gegenüberſtehen an Un⸗ en 700 584„, Abſchreibungen 64 552„, Verluſtvortrag aus 1926 mit 134 9841 4* 899 379, ſodaß ein Relngewinn von 71 887 K verblelnt. Aus dieſem ſoll kant laut Beſchluß der GW. eine 8 ungen ergibt ſich aus 191 034(116 504)„ Rohgewinn ein Rein ⸗ eee Dividende von 7 v. H. auf die VA. und 5 v. H. auf die Stel. verteilt werden. Den Aktiven von insgeſamt 289) 946/ ſtehen ge⸗ genüber Aktienkapital und Reſerve mit 1 050 000, Kreditoren mit 1777 908 J. 2: Auflöſung der Heinrich Schuck, Seifenſabrik, AG. in Franken⸗ thal(Pfalz). Die geſtrige o.., in der 158 160/ AK. mit 7908 Stimmen verteten waren, genehmigte den Abſchluß und erteilte AR. und Vorſtand Entlaſtung. Infolge der vorgenommenen Umſtellung und der damit verbundenen Unkoſten ſowie durch entſprechende Be⸗ wertung des Warenlagers und uneinbringlicher Außenſtände ſchließt das GJ. 1927 mit einem Verluſt von 25 486,(i. V. 1494 /) ah. Nachdem ſich die Verhältniſſe auch im laufenden Jahre nicht gebeſſert haben, beſchloß die GV. die Auflöſung der Geſeillſchaft. Der bisherige AR. wurde wiedergewählt und Bankprokuriſt Fritz Müller Frankenthal, zum Liquidator beſtellt. Die Farbenanleihe amtlich notiert Die Farbenbonds ſind am 22. Juni, zunächſt in Berlin, einge⸗ führt. Eine Stückzinſenberechnung kommt nicht in Frage, womit das erſte Mal von der ſonſt üblichen Gepflogenheit abgewichen wird. Als Grund kann man die Zuſatzverzinſung annehmen, die bei Er⸗ höhung der Aktiendividende über 12 v. H. im Verhältnis 1: auf die 6 v. H. Obligationen entfällt. Es ſei aber erwähnt daß bei an⸗ ein Frankohandel nicht zugelaſſen iſt. Der erſte Kurs war 150 v.., der der Aktien am gleichen Tage 272,50 v. H. Ein Umtauſch in Aktien(:1) iſt aber heute noch mit Verluſt verbunden, weil allein ſchon der Erwerbspreis für die Ob⸗ 9 den Aktienwert überſteigt. Zur Zeit iſt die Rechnung fol⸗ gende: Kauf der Obligationen zu 150 v.., 200 4= 300 Bezugspreis der Aktien zu 200 v.., 100, 200 500 4 heute 272,50, ſetzt alſo faſt das Doppelte zu. Aber für die nächſten Jahre werden die Ausſichten ſchon günſtiger. Denn erſtens werden auf die Obligationen für die abgelaufene Zeit 6 v. H. Zinſen bezahlt, ferner ſinkt der Optionskurs u. drittens wird die Differenz zwiſche dieſem und dem Nennwert der Obligationen vergütet.. Die Verbilligung gegenüber dem Umtauſch 1928 ſetzt ſich aus folgenden Poſten zuſammen: 1. die Senkung des Bezugspreiſes um jedesmal 6, 7, oder zum Schluß ſogar 10 l. 2. die Vergütung des Optionskursunterſchiedes, jeweils um die 3 Beträge ſteigend, wie der Begebungskurs ſinkt. g. der Anleihezins, jedes Jahr mindeſtens 12 l.. Auf der anderen Seite wird die Vergünſtigung noch verſtärkt durch wahrſcheinliches Anſteigen des Aktienkurſes und deſſen Folge, die Dividendenſteigerung, wodurch wiederum der Anleihezins im Ver⸗ hältnis 1: anſteigt. In den vorſtehenden Berechnungen iſt eine eventuelle vorzeitige Tilgung der Anleihe unberückſichtigt. Sie hat nur problemattſchen Wert, da ja die Aktien ſchon geſchaffen ſind und bereits gehandelt werden können. Man muß ſich darſtber klar ſein, daß heute ein Erwerb nur auf lange Sicht eingeſtellt ſein kann. a de? Die Zuſammenfaſſung der deutſchen Banken in Rumänien. In den letzten Tagen hielten mehrere ſächſiſche Banken Siebenbür⸗ ens außerordentliche Hauptverſammlungen ab, in denen ein großer uſammenſchluß der deutſchen Finanzinſtitute in Rumänien be⸗ ſchloſſen wurde. Es handelt ſich um die Burgenländer Bank 1 an Kronſtadt, die Mediaſcher Bank in Mediaſch mit ihren Filialen in Naſchdisznod, Arad u. Hermannſtadt, die Vereinig⸗ ten Biſtritzer Sßarkaſſen in Biſtritz und die Herman n⸗ ſtädter Allgemeine Sparkaſſa. Die Führung übernimmt die Allgemeine Sparkaſſa in Hermannſtadt. Das neue große Finauz⸗ inſtitut wird ein Akttenkapital von 150 Millionen Lei mit einem Be⸗ triebskapital von 1 Millarde Lei haben. J. G. Riedel, Ach. Berlin. Die Geſellſchaft, die den im Vorjahre entſtandenen Ver huſt von 6,69 Mill.„ aus der Reſerve gedeckt hat, ſchlägt, wie gemeldet, eine Herabſetzung des Stammkapitals im Ver⸗ hältnis von 10:4 auf 4 Mill. 4 und im Anſchluß daran eine Wie ⸗ dererhöhung auf 6 Mill. vor. Weiterhin iſt die Fuſ bon mit der Haßn Als. beantragt. Aus den Buchgewinnen, die infolge der Kapitalherabſetzung und der Fuſton entſteßen, ſollen die Ring⸗ deren gleichgearten Fällen(3. B. 10 v. H. Leipziger Riebeckbrauerei) eee 2 7 Ul Die deutſchen Kreöͤnbanken Ende Mal Geringes Steigen der fremden Gelder— Rückgang der Kreödt⸗ gewährung Die Zahl der Monatsbilanzen veröffentlichenden deutſchen Kredit⸗ banken hat für den Mai wiederum eine Erweiterung erfahren, und zwar ſind hinzugekommen: die Deutſche VBau⸗ und Bodenbank, das be⸗ kannte halbſtaatliche Hypothekarkreditinſtitut, ſowie zwei kleinere Banken, der Frankfurter Bankverein und die Bank für Mont induſtrie. Außerdem ſind die beiden Hypothekenbanken, die ſchon bis⸗ her Monatsbilanzen veröffentlichten und in der Statiſtik geſondert aufgeführt wurden, jetzt den Kreditbanken hinzugefügt worden. Es ſind dies die Bayeriſche Vereinsbank und die Mecklenburg⸗Strelitzſche Hypothekenbank. Bei einem Vergleich der Bilanzſummen aller Kre⸗ ditbanken mit denen des Vormonats macht ſich dies beſonders in einem ſtarken Anſchwellen der langfriſtigen Ansleihungen und langfriſtigen Anleihen bemerkbar. Bet den langfriſtigen Außleihungen müſſen 302 Millionen und bei den langfriſtigen Anleihen 321 Millionen ab⸗ geſetzt werden, ſo daß man ungefähr für den Mai auf die Aprilziffern kommt. Bei Schuldnern in laufender Rechnung ſind für die genannten fünf Banken 136 Mill., bei den Wechſeln 40 Mill. und auf der anderen Seite bei den fremden Geldern 251 Mill. abzuziehen, um zu einem Vergleich mit dem Vormonat zu kommen. Im Gegenſatz zum Vormonat iſt im Mai die Steigerung der fremden Gelder bei den deutſchen Kreditbanken nicht bedeutend, ſie be⸗ trägt nur 147 Millionen gegen 350 Millionen im Vormonat. Auf die ſieben D⸗Banken entfallen von der Steigerung 108 Mill. gegenüber 300 Millionen im Vormonat. Die abfallende Konjunktur macht ſich demnach nunmehr auch in den Bilanzziffern kenntlich. Dies wird noch deutlicher, wenn man die verſchiedenen Fälligkeiten der fremden Gel⸗ der miteinander vergleicht. Danach ſind nur die Einlagen geſtiegen, die über ſieben Tage hinaus bis zu 3 Monaten fällig ſind. Hier han⸗ delt es ſich bekanntlich in erſter Linie um Auslandsgelber, ſowie um Mittel aus den hereingekommenen Auslandsanleihen, die nicht ſofort ihrem endgültigen Zweck zugeführt werden. Die Fälligkeiten inner⸗ halb 7 Tagen ſind um 52 Mill. zurückgegangen, das ſind alſo die über⸗ ſchüſſigen Betriebsmittel, die bei Bedarf jederzeit wieder abgerufen werden. Auch die Fälligkeiten nach mehr als drei Monaten, die bereits im Vormonat zurückgegangen waren, ſind weiter, und zwar um rund 20 Mill. zurückgegangen. Dieſe fremden Gelder ſind bekanntlich in erſter Linie als aus wirklicher innerer Kapitalbildung entſtammend anzuſprechen. Auch Akzepte weiſen einen kleinen Rückgang auf. Stär⸗ ker noch kommt die rückgängige Konjunktur darin zum Ausdruck, daß die Kreditgewährung in laufender Rechnung diesmal, und zwar ſeit langem zum erſtenmal, einen Rückgaug aufweiſen, und zwar um rund 27 Mill., wobei beſonders beachtenswert iſt, daß trotz dieſes Rück⸗ ganges die Kredikgewährungen gegen börſengängige Wertpapiere noch um 23 Mill. geſtiegen ſind. Wenn auch nicht ohne weiteres geſagt wer⸗ den kann, daß es ſich hier leldiglich um Börſenkredite handelt, ſo wird doch ſicherlich ein gut Teil Börſenkredite hierin ſtecken. Dieſer An⸗ nahme entſpricht auch eine Steigerung der Reports und Lombards um rund 75 Mill., wenn auch die Steigerung von Reports allein nur geringfügig iſt. Die Steigerung von Vorſchüſſen auf verfrachtete oder eingelagerte Waren entfällt insgeſamt auf eine Steigerung der Rem⸗ bourskredite. Auch der Wechſelumlauf weiſt einen Rückgang auf, wäh⸗ rend die erſtklaſſigen Liquiditäten durchweg geſtiegen ſind. Der Ge⸗ ſamteindruck iſt demnach der, daß die Großbanken(und bei den anderen Kreditbanken iſt die Entwicklung gleichartig! die nen hereingekomme⸗ neu fremden Gelder in erſter Linie zur Kräftigung ihrer echten Liqui⸗ dität verwandt haben. Dem entſpricht auch die Beſſerung der nach dem bekannten Schema ausgerechneten Liqufditätsziffer, die einzig und allein bei der Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft zurückgegangen iſt, und zwar von 60,5 auf 58,2 v. H. Bei der Deutſchen Bank ſtieg ſie von 51,4 auf 52, bei der Dresdner von 55,6 auf 57, bei der Danatbank von 54,1 auf 55,3, bei der Commerz⸗ bank von 52,5 auf 58,9, bei der Mitteldeutſchen von 60,5 auf 62,6 und bei der Reichskreditgeſellſchaft endlich von 46,6 auf 48,4 v. H. Die Disconto⸗Geſellſchaft macht auch inſofern eine Ausnahme gegenüber den anderen D⸗Banken, daß ihre Bilanzſumme, wie auch bereits im Vormonat, wiederum zurückgegangen iſt, während ſie auf der anderen Seite die einzige Bank iſt, bei der die Schuldner in laufender Rech⸗ nung nennenswert geſtiegen ſind. Die Aval⸗ und Bürgſchaftsverpflich⸗ tungen ſind bei den D⸗Banken um rund 5 Mill. geſtiegen, dagegen weiſen die eigenen Indoſſamentsverpflichtungen, die bereits im Vor⸗ monat von 1150 auf 1050 Mill. zurückgegangen waren, einen weiteren Rückgang von 999 Mill. auf. 22 engagements abgeſchrieben werden. Das Jahr 1927 erbrachte einen Rohüberſchuß von 3,36 gegen 3,04 Mill. 4. Unkoſten bean⸗ ſpruchten 2,53 gegen 2,66 Mill., Steuern u. Abgaben 90,47 Mill. gegen 0,63 Mill., Zinſen 0,15 gegen 0,52 Mill.„. Abſchreibungen ſind mit nur 0,18 gegen 1,12 Mill./ vorgeſehen. Infolge der niedrigen Ab⸗ ſchretbungen ergibt ſich ein kleiner Ueberſchuß von 12897„. Die Vorzugsaktionäre haben die ihnen zuſtehende Dividende ebenſo wie auf das Nachzahlungsrecht verzichtet. Bilanz in Mill.%: Gelände unverändert 0,9 Gebäude 1,88(1,89); Maſchinen und Fuhrpark 1,17 (1,15): Beteiligungen 5,58(2,66); Buchforderungen 284(5,24); Wa⸗ renvorräte 2,59(2,28); Kreditoren 5,71(2,87); Akzepte 0,52(0,22). Das in den USA. beſchlagnahmte Vermögen beſteht aus rund 40 000 Dollar in bar und nominell 170 000 Dollar und Shares der Per⸗ mutit⸗Companti, Newyork. Bei einer Soproz. Freigabe handelt es ſich um einen Wert von etwa 40 000 /. Bezüglich der Entwicklung im laufenden Jahre iſt zu bemerken, daß mit Wirkung ab 1. Februar die Abteilung, die ſich mit der Belieferung von Drogerien und Apo⸗ theken befaßt hat, auf die Riedel und Grund GmbH. vorm. C. W. Barenthin in Berlin übergegangen iſt, an der Riedel mit 0,8 Mill. Mark beteiligt iſt. :9 Kienzle Uhrenfabrik AG. in Schwenningen a. N. Die jetzt bekanntlich mit der Thomas Ernſt Haller AG. zuſammengehende G. weiſt für das GJ. 1927 bei 5,44(4,42) Mill./ einen kaum verän⸗ derten Reingewinn von 29 384(30 216)/ aus. Die Fabrika⸗ tionsunkoſten erforderten 2,84(1,88) Mill.„, außerdem die Hand⸗ lüngsunkoſten bei 0,598(0,52) Mill. /, Abſchreibungen 1,97(1,77) Mill.„ In der Vermögensrechnung werden u. a. genannt(in Mill.. Mark]: Vorräte 5,33(3,97); Bar⸗ und Wechſelbeſtand 0,106(0,092); Schuldner 2,90(2,54), Gebäude und Maſchinen 2,77(2,41); dagegen Gläubiger 3,17(1,09) und insges. 1,31 Mill. Rücklagen bei 6,4 Mill. Mark AK. 15: Chycolat Tobler Holding Co. Ach. in Schaffhauſen. Der Ver⸗ waltungsrat hat den Gewinn des Geſchäftsjabres 102728 mit 789 B48 Schweizerfranken ſeſtgeſtellt und beſchloſſen, der GV. am 11. Juli wiederum vorzuſchlagen, den Gewinn zu Aöſchreibungen und für die Konſolidierung zu verwenden. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen e 28. 27 28. 27. Nem-⸗ Pork.. 487 87487,80J Schweiz.. 25,39] 25.28 Stockholm. 18.16 16,17 Paris.. 24.15/128,65 Holland... 12,0 12.10 Madrid.. 29.49 29,58 Brüſſek.. 34,92 84,800 Oslo 1821 1821 Mailand. 2810 82,78 Kepenhagen 18.20 18.20 Wegen Reichsmark wurden Dollar mit.1835 und Pfunde mit 20,40 gehandelt Schiffsverkehr in öͤen Ma nnheimer Häfen In ber Zeit vom 10. bis 22. Juni 1928 ſind angekommen talwärts: 2 leere Dampfer und 1 beladener mit 8 Tonnen, 6 leere Schleppkähne und 20 beladene mit 4939 Tonnen, bergwärts: 1 leerer Dampfer und 12 beladene mit 723 Tonnen, 0 leere Schleppkähne und 71 beladene mit 45.884 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 3 leere Dampfer und 19 beladene mit 2214 Tonnen, 55 leere Schlepp⸗ lähne und 24 beladene mit 7400 Tonnen, bergwärts: 24 leere Schlepp⸗ kähne und 8 beladene mit 1600 Tonnen. Auf dem Neckar ſind a n⸗ gekommen: talwärts: 32 beladene Schleppkähne mit 3113 To., bergwärts abgefahren ſind 5 leere Schleppkähne und 8 beladene mit 488 Tonnen. Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 26. Juni In der Frachtmarktlage iſt eine weſentliche Aenderung nicht eingetreten, doch neigen die Frachten eher zur Schwäche. 8 Mittwoch, den 27. Juni 1928 8 9. Seite. Nr. 29 Aeffentl. Versteigerung! Mit behördl. Genehmigung verſteigere ich öffentlich meiſtbietend aus dem Beſitz des Herrn Regierungsrat G. u. a. hochherrſchaftl. Beſitz in den Ilcllä-Jelen(. Nalsorsäle) soenhelmer str. fla Gebrauchsmöbel: 1 Mod. Speiſezimmer, Birke poliert, Schlafzimmer Eiche, Schlaf⸗ zimmer Kirſchbaum pol., Schlafzimmer weiß lackiert, Schlafzimmer Nußbaum poliert mit Ffriſtertoilette(wundervolles Modell), Herrenzimmer, Bücherſchrank, Schreib⸗ tiſch, Seſſel, Stühle, Klubſeſſel ⸗ Garnitur, Sofas, Vitrinen, Büfetts, Teewagen, Ständerlampe, Satztiſch, Rauchtiſch, Auszieh⸗ tiſch, Einzelmöbel, n Klavier, Gra⸗ mola, 1 Meiſtergeige, antike Möbel: Louis XVI. Vitrine, Roſenholz eingel, Louis XV. Toilettentiſch, Louis XV. 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Mannheim, Berlin, den 27. juni 1028. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emmy Weidner geb. Wagenländer. Die Einäscherung hat Dienstag, den 26. Juni in aller Stille stattgefunden. 1890 beftſischtt Aufarbeiten v. Matr. u. Diwans wird prompt u. bill. übernom. Karte gen. Komme n. id. Entfer⸗ nung. Fertig, K 3, 10 0 B3038 Statt besonderer Anzeige. Am 24. Juni verschied nach langem Leiden mein geliebter Bruder, der Augenarzt ur. med. Herbert Adolph im 53. Lebensjahr Ed 308 Paula Möckel geb. Adolph Die Einäscherung hat in aller Stille stattgefunden. Nachruf! Hiermit erfüllen wir die traurige Pflicht, von dem plötzlichen und unerwarteten Hin- scheiden unseres langjährigen Fahrers, Herrn Fritz Hörner geziemend Kenntnis zu geben. Motorräder v. 365 a, führerſcheinfrei wöch. Teilz. 6,75, Fahr⸗ räder, Grammophune, Kinderwagen billig zu —5„ Teilzahlg. 405 G 4, 4. 2 ee J 4a 10 gut mäbl. 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November 1920— folgende Neufaſſung: 8 3(letzter Satz): „Bei Ueberſchreiten der feſtgeſetzten Bade⸗ zeit verdoppelt ſich die Gebühr; dieſe Doppel⸗ gebühr gibt jedoch keinen Auſpruch auf die Verdoppelung der Badezeit. Das Bad iſt vielmehr in dieſem Falle auf Aufforderung des Badeperſonals unter Zahlung der Nach⸗ gebühr ſofort zu verlaſſen.“ 28 Mannheim, den 19. Juni 1928. Polizeidirektion— Abt. 0. Zwangsverstelseruns Donnerstag, den 28. Juni 1928, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, q 6. 2 hier gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 2 Bücherſchränke, 1 der ſtädt. Straßenb Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 134, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſo⸗ gegen Erſtattung der Selbſt⸗ weit vorrätig, koſten erhältlich. Etnre Angebote: Donnersta 9 Uhr, Rathaus N 1, tiſche und verſchieb. ahn, Colliniſtraße. Manny im e 79 Drehbank, 3 Schreib⸗ Möbel, heim, den 27. Junk 1928. — Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsyz. tchungstermin für die „ 5. 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