Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich.⸗M.is.— 915 Beſtellgeld. Bedeytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe zmumteBeſchäftsſtelle 26, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.901 aſſermamhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 5, A etzingerſtr. 2/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung . Mannheimer Heneral Anzeiger Aus der Welt der Technik Unterhaltungs⸗Beilage Nr. 205 139. ahrgalg 6 lun 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalnelzele für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nelamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ malt, Streiks, e e ufw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene ob. beſchee Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und RNeiſen Geſetz und Recht Das zentrum gibt nicht nach Wird Müller ſeinen Auftrag zurückgeben? Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Am geſtrigen Tag, dem 15. der Regierungsverhandlungen, erreichte die Verwirrung im Reichstag ihren Höhepunkt. Man muß ſchon ſagen: Der Handel um die Miniſterportefeuilles nimmt nachgerade groteske Formen an. Die Schuld an dem kaum mehr zu überbietenden Durch⸗ einander trifft das Zentrum, das durch ſeine Hals ſtar⸗ rigkeit alle Löſungsverſuche zerſchlagen hat. Am Samstag war, wie erinnerlich, dem Zentrum das mit dem Miniſterium der beſetzten Gebiete verknüpfte Vizekanzleramt, außerdem das Arbeits⸗ und das Verkehrsminiſterium angeboten worden. Am Montag kam man überein, einen Vizekanzlerpoſten überhaupt nicht zu beſetzen, am Dienstag plötzlich, nachdem Dr. Wirth als Miniſterkandidat auf dem Plan erſchienen war, ſtieß das Zentrum dieſen Beſchluß um und verlangte kategoriſch die Vizekanzlerſchaft, die Herrn Wirth übertragen werden ſollte. Gegen dieſes Poſtulat haben ſich ſo ungefähr alle ſonſt an der Bildung des Kabinetts der Perſönlichkeiten intereſſier⸗ ten Faktoren gewandt, zumal inzwiſchen der Reichs präſi⸗ dent es ausdrücklich abgelehnt hatte, einen Vize⸗ kanzler zu ernennen. Den ganzen geſtrigen Tag verwandte Hermann Müller dazu, das Zentrum umzuſtimmen, es zur Aufgabe ſeiner For⸗ derungen zu bewegen. Um einen Druck auf Müller⸗Franken auszuſtben, verſchmähte es das Zentrum auch nicht, die von ſei⸗ nen Miniſterkandidaten Braun und v. Guerard erteilten Zu⸗ ſagen annullieren zu laſſen. Erſt nach langem Parlamentferen erklärte ſich die Fraktion bereit, auf die Vizekanzlerſchaft zu verzichten, wofern ihr noch ein„politiſches Reſſort“ ein⸗ geräumt würde. Auf dieſen Wunſch einzugehen, war Hermann Müller auch bereit. Es ſtellte ſich indes in der Ausſprache Müllers mit den Zentrumsführern heraus, daß das Zentrum unter der Umſchreibung„politiſches Reſſort“ nichts anderes verſtanden wiſſen wollte, als das Innenminiſter tum. Daß Müller⸗Franken es ablehnte, einen bereits Herrn Se⸗ nering zuerkannten Poſten für Dr. Wirth frei zu machen, war eine Selbſtverſtändlichkeit. Da das Zentrum indes unbeugſam an ſeinem Standpunkt feſthielt, ſah Hermann Müller ſich ge⸗ nötigt, am ſpäten Nachmittag dem Reichspräſidenten über den unbefriedigenden Stand der Dinge zu berichten. Der Reichspräſtdent hat ſich in unzweideutigſter Form eine Bevormundung verbeten, wie ſie dieſe Forderung des Zentrums zweifellos in ſich be⸗ greift. Trotz dieſer Rückenſtärkung durch Hindenburg hat dann Mitller⸗Franken dem Zentrum nochmals einen Vorſchlag zur Güte gemacht, indem er ihm das Finanzminiſterium antrug. Aber auch darauf wollte das Zentrum nicht eingehen, vielleicht weil es Herrn Köhler nicht mit Dr. Wirth in Ideal⸗ konkurrenz bringen mochte. Gleichviel: die Gründe, die das Zentrum zu ſeiner ungewöhnlichen Taktik veranlaßten, find in kleinlichen innerfraktionellen perſön⸗ lichen Streitigkeiten zu ſuchen. Da die Sozialdemokratie, was man ihr wahrlich nicht ver⸗ denken kann, von ſich weiſen mußte, Severing zu opfern, auf der anderen Seite aber das Zentrum ſeinen nur dürftig ver⸗ ſchleierten Anſpruch auf das Innenminiſterium nicht preis zu geben bereit iſt, darf auch dieſe Miſſion Müller⸗Frankens als erledigt gelten. Müller⸗Franken wird ſich heute morgen in aller Frühe wieder zum Reichspräſidenten be⸗ geben. Man möchte annehmen, daß ihm auch weiterhin Ge⸗ legenheit gegeben wird, die ſicher noch beſtehenden Möglichkei⸗ ten auszuſchöpfen. Wie ſich die Dinge weiter entwickeln wer⸗ den, vermag indes im Augenblick wohl niemand zu ſagen. Das Zeutrum hat eine ſchwere Verantwortung auf ſich geladen da⸗ durch, daß es, wie man wohl ſagen kann, die loyalen Angebote Hermann Müllers ausgeſchlagen und ſomit die Kabinettsbil⸗ dung, die man noch vor 24 Stunden für ſo gut wie geſichert Htelt, erneut zu Fall gebracht bat. 5 Wichtiger als reproſpektive Betrachtungen und das beliebte Frage und Antwortſpiel: Wer trägt die Schuld? iſt natürlich Die Sorge um das, was kommen ſoll. Die„D. A..“ glaubt, daß der Reichspräſident jetzt einen anderen Politiker nit der Führung ausſichtsreicherer Verhandlungen für eine Koalition beauftragen würde. Angeblich ſei bereits eine Werſönlichkeit in Ausſicht genommen, die„eher als Herr Müller eine Chance für das Gelingen dieſer ſchweren Aufgabe zu bie⸗ ten vermag.“ Wer das wohl iſt? Berliner Preſſegeplänkel Die„Germania“ machte heute früh den vergeblichen Ver⸗ Auch, das Zentrum im allgemeinen und Herrn Wirth im be⸗ (onderen herauszureden. Zu dieſem Ende reibt ſich das tigungen an Dr. Streſemann. Dann deutet es in durch⸗ ſichtigen, geheimnisvollen Wendungen auf Herrn Breit⸗ ſcheid als den Uebeltäter hin, der die Zentrumswäſſer ge⸗ trübt und den guten und braven Hermann Müller— den ſach⸗ ö lich außerordentlich Geſchätzten— umgarnt hätte. Nur dieſen Umſtänden, nicht aber dem blütenweißen Zentrum hätte Müller⸗Franken den Mißerfolg ſeiner Verhandlungen zu verdanken. Indes„Kehre zurück, alles vergeben.“ Die Tore ſeien auch heute noch nicht verſperrt, Hermann Müller brauche nur den„berechtigten Perſonalwünſchen“ des Zentrums ent⸗ gegen zukommen: Auch die Sozialdemokratie könne doch wohl nicht ertragen, wenn geſagt würde, die Namen Müller Wirth hätten einen zu ſtarken Linkskurs angezeigt:„Es iſt doch auffallend, daß die Sozialdemokratie Tendenzen nach⸗ gegeben hat, die garnicht in ihren eigenen politiſchen In⸗ tereſſen liegen und die, ſofern ſie das Reichspräſidentenbüro beträfen, oft von ihr leidenſchaftlich bekämpft worden ſind. Man mag der Meinung ſein, daß das Ernährungsminiſterium durch ein Mißverſtändnis voreilig von Hermann Müller mit Dietrich⸗Baden beſetzt worden iſt. Sollte man aber nicht mut⸗ maßen, daß dieſe voreilige Beſetzung eines Miniſteriums, auf das auch das Zentrum Gewicht gelegt hat, erfolgt iſt, um durch einen taktiſchen Schachzug die Falltür ſo uu ſchließen, daß das Zentrum an dem ſchwierigen, von den Sozialdemo⸗ kraten gemiedenen Arbeitsminiſterium haften bleibt? Zum Schluß folgt die Verſicherung, das Zentrum könnte ſich nicht an die Wand drücken laſſen und ſei in der Lage, mit aller Ruhe das Kommende abzuwarten. So ungefähr hat das der Knabe auch ausgedrückt, der aus Verſtimmung, daß ſein Erzeuger ihm die Handſchuhe nicht gekauft hatte, ſich die Finger abfrieren ließ. Im übrigen wird das abſtoßende Bild, das das Zentrum und Herrn Wirth geſtern geboten haben, durch dieſe Verdrehungen, Ver⸗ zerrungen und Anrempelungen, nicht gerade ſchöner. Beide aber, Herr Wirth, wie das Zentrum, haben auch ſo ſchon eine ſehr ſchlechte Preſſe. Man beginnt— und das gehört zu den wenigen Lichtblicken dieſer wirren und dumpfen Tage— das geſpreizte und hohle Demagogentum Dr. Wirths nun auch da zu durchſchauen, wo man bisher gewohnt war, in ihm einen Staatsmann von Qualität zu ſehen. Nun tadelt auch die„Voſſiſche Zeitung“ Herrn Wirth,„der durch ſein ſtarres Feſthalten an einer falſch aufgefaßten Preſtigepolitik nicht nur die Zentrumsfraktion in eine wenig beneidenswerte Ppſition hineinmanöpriert, ſondern auch die Sozialdemokratie in der ſchärfſten Form brüskiert“ hätte. Und der„Vorwärts“ ſieht ſich zu ſeinem Bedauern genötigt, auszuſagen,„daß be⸗ ſonders Herr Dr. Joſeph Wirth zum zweiten Male bei einer Regierüngskriſe den Beweis erbracht hat, daß ſeine faktiſchen Fähigketten mit ſeiner redneriſchen Begabung nicht Schritt halten.“(Ein Urteil, das von uns ſchon vur vielen Jahren ausgeſprochen worden iſt.). Entſchnießungen der Volkspartei Von der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei wurde zunächſt, und zwar in geheimer Abſtimmung, folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Die Fraktion dankt ihrem Vorſitzenden und Fü h⸗ rer auf das wärmſte für ſeine nun faſt fünf Jahre währende unermüdliche, opferwillige und erfolgreiche Arbeit im Dienſte für Fraktion, Partei und Vaterland. Insbeſondere auch für die geſchickte und zielbewußte Führung der Verhandlungen zur Regierungsbildung in den letzten Wochen und ſpricht ihm ihr uneingeſchränktes Vertrauen aus.“ Des weiteren wurde folgende Entſchließung angenommen: „Die Fraktion ſtellt feſt, daß die richtige Leitung der Partei und der Fraktion eine ſtändige enge Fühlung aller an den politiſchen Entſcheidungen Beteiligten untereinander und mit den Fraktionsführern vorausſetzt und erklärt daher, daß dementſprechend von allen Fraktionsmitgliedern verfahren wird.“ 8 Schließlich gelangt auch folgende Entſchließung zur Annahme:„Die Fraktion will, um das Zuſtan de kommen der Regierung nicht ihrerſeits zu verzögern, gegen eine Beteiligung ihrer beiden bisherigen Miniſter an einer nicht fraktionsmäßig gebundenen Regierung keine Einwendungen erheben. Sie ſtellt jedoch ausdrücklich feſt, daß ihre Haltung zu etwaigen Vertrauens- oder Mißtrauensvoten dadurch in keiner Weiſe gebunden iſt und insbeſondere von dem Inhalt der Regierungserklärung abhängig ſein wird.“ Eine neue Fraktionsſitzung der Deutſchen Volkspartei iſt für Donnerstag, 5 Uhr, einberufen worden. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen die Liberale Vereinigung und die politiſche Lage. 0 Der Demokraten ⸗Kongreß Houſton, 28. Juni.(United Preß.) Der demokratiſche Parteikonvent hat ſich auf heute vertagt, nachdem die geſtrige Abendſitzung den Nominierungsreden der 8 Kandidaten für den Präſtdentſchaftspoſten der Vereinigten Staaten gewidmet war. Man erwartet, daß die erſten Abſtim mungen in der heutigen Abendſitzung vorgenommen werden. Um ähnliche Zwiſchenfälle, wie die in der Nachmittagsſitzung zu verhüten, bei der es zwiſchen Delegierten zu einer Prügelei gekom⸗ . 1 men war, wurden abends Poliziſten, mit Gummiknüppeln be⸗ Zentrumsorgan mit allerhand unge zogenen Verdäch⸗ waffnet, in der Verſammlungshalle und der näheren Um⸗ gebung ſtationiert. Bei den Reden für die Nominierung ſprach Franklin Rooſevelt für Gouverneur Smith und Charles Criſp für Senator Walter George von Georgia. Franklin Rooſevelt hob in ſeiner Rede die große Popularität ſeines Kandidaten hervor und wies auf die Fähigkeiten Smiths als Gouverneur des Staates Newyork hin. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten:„Smith wird ein guter Präſi⸗ dent ſein. Er wird die Vereinigten Staaten wieder auf den ihnen gebührenden Platz unter den Nationen ſtellen und wird aus ihnen wieder ein Land machen, in dem ſowohl Ideale wie ein nationaler Wohlſtand herrſchen werden.“ Die Deutſchnationalen und die Monarchie Innerhalb der Deutſchnationalen Partei iſt ein Streik über Programmpunkte entſtanden, dem mehr Bedeutung zu⸗ kommt, als man ſonſt derartigen innerparteilichen Aus⸗ einanderſetzungen über Auslegungsfragen beizumeſſen hat, Den Anlaß gab ein Artikel des deutſchnationalen Abg. La m⸗ bach, eines der Führer des D. H.., der in der„Politiſchen Wochenſchrift“ einen Artikel, betitelt„Das Sterben des monarchiſtiſchen Gedankens“ veröffentlichte und darin u. a. folgendes ſchrieb: a „Wäre nach Eberts Tode Jarres oder Marx oder Thälmann Reichspräſident geworden, ſo hätten wir auch heute noch in Deutſch⸗ land eine lebendig flutende Bewegung zur Wiederaufrichtung der Monarchie. Dadurch aber, daß der monarchiſtſche Teil unſeres Volkes Hindenburg zum Reichspräſidenten erkor, iſt der Monarchis⸗ mus zu Grabe getragen worden. Oder glaubt ein poli⸗ tiſch Einſichtiger, daß es bei uns über den eigentlichen Anhang des Abgeordneten. Everlnig hinaus außerhalb Bayerns noch nennens⸗ werte Spuren eines aktiven, zielklaren Monarchismus gibt? In Ungarn ja, aber nicht in Deutſchland. 0 Der hinter dem Reichspräſidenten aufragende Schatten des Kaiſers und Königs, der feden anderen überragt hätte, überragte einen Hindenburg nicht mehr. Im Gegenteil, Wilhelm II. ver⸗ ſchwand hinter dem großen, frommen, alten Herrn, der jetzt das Reich repräſentiert. Selbſt, wenn die Erinnerungen bis zu der Edelmannsgeſtalt Wilhelm k. zurücktaſtete, verkleinerte ſich das Bild Hindenburg nicht.— Einen Funktionär und Platzhalter hatte man gewählt und einen Träger eigener Größe hatte man zum Reichs⸗ präſidenten bekommen. 4 Neben ſeiner Größe ſank der Nimbus der lebenden Hohenzollern in ſich zuſammen. Wieviel Millionen treuer Monarchiſten die Heirat des Kaiſers und die Eheſkandale ſeiner Familienangehörigen zu verbiſſenen Republikanern gemacht haben, hat die ſeinerzeitige Abſtimmung über das Vermögen der Fürſten und die letzte Reichstagswahl gezeigt. e, Und die Jugend iſt deshalb den Deutſchnationaſen fernge⸗ blieben, weil ſie in dieſer bürgerlich gewordenen Welt der Arbeit und des Sports keinen Erbmonarchen ſchaffen helfen will. Könige und Kaiſer ſind für die ſetzt heranwachſenden Wählergene rationen nicht mehr geheiligte, verehrungswürdige Perſonen oder Inſtitutio⸗ nen. Sie ſind für dieſe Jugend zu Film⸗ und Bühnen ⸗ angelegenheiten geworden. 8. 5 Aus dieſer Diagnoſe der Gegenwart ergeben ſich für den volks⸗ kopſervativen Menſchen ernſte Schlußfolgerungen gegenüber den Möglichkeiten und Notwendigkeſten einer aufbauenden Politik. Es bleißht von ſeinem Monarchismus nur der Kyſfhäuſertrau m übrig mer nich:.„ 1 Es war vorauszuſehen, daß derartige Aeußerungen, noch dazu eines deutſchnationalen Reichstagsabgeordneten, 51 ſcharfen Erwiderungen innerhalb der deutſchnativnalen Partei führen mußten. Der Meinungsſtreit hebt den Schleier von einemtiefen Spalt, der durch die Deutſchnationale Volks⸗ partei geht. Neben Lambach, der die Notwendigkeit und Mög⸗ lichkeit einer Wiederaufrichtung der Monarchie verneint, ſteht der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Everling, der in einer der letzten Reichstagsſitzungen in ſeiner Rede über die Amneſtie dem ehemaligen deutſchen Kaiſer Wilhelm in über⸗ ſchwünglichen Worten huldigte. Graf Weſtarp hat in einem Artikel in der Kreuz⸗Zeitung zwar keine vermittelnde Stel⸗ lung eingenommen, aber den Streit doch aus der gegenwär⸗ tigen Erörterung herauszuheben verſucht. Er hält zwar an der monarchiſtiſchen Forderung des deutſchnationalen Partei⸗ programms feſt und lehnt jedes republikaniſche Geſinnungs⸗ bekenntnis ab, erklärt aber doch, ſeine Partei dürfe die prak⸗ tiſche Gegenwartstat nicht verleugnen und müſſe auch den gegenwärtigen Staat mit ihren Gedanken und Forderungen durchdringen. Das Deutſche Kaiſerreich ſteht er unter den alten Reichsfarben Schwarz⸗Weiß⸗Rot erſt in der Zukunft wieder erwachſen.„ Die Ausführungen des Abgeordneten Lambach laſſen deutlich erkennen, daß der Streit über die Monar hie ein Nachhall der deutſchnationalen Regierungstätig⸗ keit iſt. Die Deutſchnationalen haben ſich während ihren Mitverantwortung für die Regierungstätigkeit des Reichs⸗ kabinettes praktiſch auf denſelben Boden geſtellt, auf dem die Deutſche Volkspartei ſich ſchon ſeit mehreren Jahren befindet. Sie haben die monarchiſtiſche Frage eine Zukunftsfrage ſein laſſen und ſich bemüht, dem Gegenwartsſtaat trotz ſeinen republtkaniſchen Verfaſſung Dienſte zu leiſten. Durch die Neuwahl des Reichstages ſind die Deutſchnationalen wieder in die Stellung einer Oppoſitionspartei zurückgekehrt und damit wächſt naturgemäß in ihren Reihen wieder die Nei⸗ gung, die alten programmatiſchen Forderungen mit aller Schärfe wieder in den Vordergrund zu rücken. So erklärt es ſich, daß die Hamburger Deutſchnationalen, die ſich je 2. Seite. Nr. 295 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaäbe) „Donnerstag, den 28. Juni 1928 immer durch die Schärfe ihrer Tonart ausgezeichnet haben, den Ausſchluß Lambachs aus der Partei verlangen. Auf dieſe Weiſe wird ſich aber der Meinungsſtreit inner⸗ halb der Deutſchnationalen Partei nicht beilegen laſſen. Der Abgeordnete Lambach ſteht ganz gewiß nicht allein, ſon⸗ dern hat weite deutſchnationale Kreiſe auf ſeiner Seite, die ebenſo wie er ein Zurückſinken der Deutſchnationalen in die ſchärfſte Oppoſttionsſtellung verhindern wollen. Die Frage, welche von den beiden Richtungen ſich durch⸗ ſetzen wird, iſt nicht nur für die Deutſchnationalen von Be⸗ beutung, ſondern berührt auch die weitere Entwicklung der deutſchen Innenpolitik. Man weiß, daß der rechte Flügel der Deutſchnationalen nur ſehr ungern die Schwenkung zur Regierungstätigkeit mitgemacht hat. Nach⸗ dem der Schritt aber einmal geſchehen iſt, wäre es ein be⸗ dauerlicher Rückfall, wenn die Deutſchnationale Partei wieder die alten Schranken zwiſchen ſich und der Bereitſchaft zu prak⸗ tiſcher poſitiver Mitarbeit am Staate zöge. Hier ſtehen Lam⸗ bach und die mit ihm einer Meinung ſind den Abgeordneten Everling, Freytagh⸗Loringhoven und ihrem Anhange gegen⸗ über. Lambach will die Fühlung mit der praktiſchen poſitiven Gegenwartsarbeit nicht mehr verlieren und will ſie nicht zu⸗ gunſten von Programmforderungen aufgeben, die doch in der Gegenwart nicht zu verwirklichen ſind. Setzt er ſich durch, ſo wird damit auch der Einfluß wachſen, den die bürgerlichen Kreiſe unbedingt in ſteigendem Maße auf den gegenwärtigen Stgat und ſeine Führung gewinnen müſſen. Von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt wird man den intereſſanten Parteiſtreit weiter verfolgen müſſen, ohne daß man Veranlaſſung hätte, ſich un⸗ mittelbar in ihn einzumiſchen. **.* Inzwiſchen hat Lambach auch an anderer Stelle des deutſchnationalen Lagers ein verroſtetes Viſier herabgeriſſen. Es war eine ſchwere Belaſtung der Partei gegenüber ihren Arbeitnehmer mitgliedern, den als ſozialen Scharfmacher und unklaren wirtſchaftspolitiſchen Kopf bekannten Ober ⸗ finanzrat Bang auf die Wahlliſte zu ſetzen. Nun kommt der Gegenſtoß, der ebenſo rückſichtslos wie geſchickt iſt. Lam⸗ hach zitiert, wie wir der„Köln. Ztg.“ entnehmen, das ſoztale und wirtſchaftspolitiſche Glaubensbekenntnis Bangs, das Ebenſo bündig wie oberflächlich verlangt: Weg mit der Selbſt⸗ ſeſſelung der Produktion, weg mit der Zwangsbewirtſchaftung der Leiſtung, des Preiſes, des Lohnes, der Arbeitszeit. Freie Bahn dem Unternehmer und freies Selbſtbeſtimmungsrecht dem deutſchen Arbeiter! An dies Zitat ſchließt nun Lambach eine Reihe von Folgerungen, die er ganz logiſch zieht: Alſo, Herr Bang, weg mit Kartellen und Truſts, denn das iſt doch Selbſtfeſſelung der Produktion, weg mit dem Zollſchutz für die Landwirtſchaft, denn das iſt doch Zwangsbewirtſchaftung des Preiſes, weg mit Tarifvertrag, Schlichtungsweſen, Heim⸗ arbeiterlohnſchutz, denn das iſt doch Zwangsbewirtſchaftung des Lohnes, weg mit der Sonntagsruhe, denn das iſt Zwangs⸗ regelung der Arbeitszeit. Lambach ſtellt nach dieſen peinlichen Fragen zutreffend ſeſt, daß dies Bangſche Glaubensbekenntnis eine glatte Abhſage an die bisherige Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik der Deutſchnationalen Partei ſei. Herr Bang hat nunmehr auf dieſe unangenehme Begrüßung im Fraktionsverband in der Deutſchen Zeitung geantwortet, aber ſo lahm, ſo haltlos und gusweichend, daß das Duell mit einer deutlichen Abfuhr Bangs abſchließt. Dieſe jüngſten Auseinanderſetzungen inner⸗ halb der Deutſchnationalen Partei ſind zwar nicht geeignet, ihre Stoßkraft zu ſtärken, können aber vielleicht zu einer Er⸗ friſchung ihrer etwas muffig gewordenen Atmoſphäre bei⸗ tragen * Rückendeckung für Lambach Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſchnationale Abgeordnete Lam hach ſoll, wie von der deutſchnationalen Preſſeſtelle mitgeteilt worden iſt, un⸗ mittelbar nach Zuſammentritt der Fraktion vor das Partei⸗ gericht geſtellt werden. Inzwiſchen hat ſich aber, wie wir der D. A. Z. entnehmen, der Angeſtelltenausſchuß Hannover der Deutſchnationalen Volkspartei an ſeine Seite geſtellt. In einer ſehr beachtlichen Entſchließung wird da erklärt, daß es nicht verantwortet werden könnte, Geſinnungs⸗ und Kampfgenoſſen nur deshalb abzuſtoßen, weil ſie die republikaniſche Staatsform aus verſchiedenen Gründen der Monarchie vorzögen. Der Vorſtand des An⸗ geſtelltenausſchuſſes Hannover der Deutſchnationalen Volks⸗ partei„erwartet vom Reichsparteivorſtand, daß dieſem Antrag Richt ſtattgegeben wird, weil mit abſoluter Sicherheit geſagt werden kann, daß die chriſtlich⸗nationalen Angeſtellten in dieſem Falle der Partei faſt ausnahmslos den Rüchen kehren werden.“ Das iſt einigermaßen deutlich. —— Kabineltswechſel in Polen Miniſterpräſident Pilſudſki iſt geſtern zurückgetreten. Obſchon bereits dieſer Tage Gerüchte von einer Umbildung des polniſchen Kabinetts im Umlauf waren, hat der nunmehr erfolgte Rücktritt Pilſudſkis vom Amt des Miniſterpräſidenten doch allgemeine Ueberraſchung hervorgerufen. Mit Pilſudſki iſt das geſamte Kabinett zurückgetreten. Der Staatspräſident hat die Demiſſion angenommen und mit der Neubildung der Regierung den bisherigen ſtellvertretenden Miniſterpräſiden⸗ ten Prof. Kaſimir Bartel beauftragt. Das neue Kabinett iſt bereits in aller Stille gebildet und die Ernennung vom Staatspräſtdenten vollzogen worden. Pilſudſki bleibt Kriegsminiſter und behält weiter die Generalinſpektion der Armee. Die übrigen Miniſter behalten ihre Aemter bis auf die Neubeſetzung des Unter⸗ rvichts⸗ und Verkehrsminiſteriums. Für dieſe Miniſterien ſind neu ernannt der bisherige Direktor der politiſchen Abteilung des Innenminiſteriums Dr. Kasimir Switalſki bzw. der Ingenieur Alfous Kühn, Letzterer war bisher Leiter des Städtiſchen Elektrizitätsweſens der Stadt Warſchau und iſt politiſch ein unbeſchriebenes Blatt. Eine beſondere Bedeutung dürfte der Rücktritt Pilſudſkis non der Leitung der polniſchen Regierung nicht haben, da auch die neue Regierung ſich ausſchließlich aus ſeinen Anhängern zuſammenſetzt. Unwetterkataſtrophe in Japan 8 London, 28. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Japan hat eine Unwetterkataſtrophe mehr als Hunderktauſend Menſchen betroffen. Wolkenbrüche, die haupt⸗ ſächlich in den weſtlichen Teilen des Landes niedergingen, ver⸗ aulaßten den Einſturz vieler Häuſer. Viele Ortſchaf⸗ ten ſind völlig von der Außenwelt abgeſchnitten. Im Innern des Landes haben vielfach Erdrutſche ganze Dörfer zerſtört. Die Zahl der Toten erreicht mehrere Hundert, während weit er hunderttauſend Perſonen obdachlos ſind. Die Ozeanflieger in München Die Berliner Feſttage ſind vorbei, nun folgen die Beſuche in anderen deutſchen Städten. Die Flieger verließen geſtern vormittag gegen 10 Uhr Berlin und flogen zunächſt nach Koburg, wo eine Zwiſchenlandung vorgenommen wurde. Zur Begrüßung waren der ehemalige König Ferdi⸗ nand von Bulgarien und der ehemalige Herzog von Ko⸗ hurg ſowie zahlreiche Vertreter der Stadt und der Regierung erſchienen. Der Bulgarenzar gab den Fliegern, die auf ihrer Fahrt durch Koburg begeiſtert umjubelt wurden, ein Frühſtück. Die Ankunft in München war für 4 Uhr angekündigt. Ehrentribüne verſammelte ſich alles, was in München Rang und Namen hatte. Neben den Vertretern der ſtaatlichen Be⸗ hörden ſah man die Geſandten der Länder, das geſamte diplo⸗ matiſche und konſulariſche Korps, Oberbürgermeiſter Schar⸗ nagl, Landtagspräſident Königbauer u. a. m. Nach 5 Uhr hegannen die beiden Fliegerſtaffeln, die die Gäſte einzuholen hatten, ihre Schleifen zu ziehen. Endlich, um.17 Uhr wurde die„Europa“ geſichtet, gefolgt von den fünf Arado⸗Flug⸗ zeugen, die ihr von Fürth aus das Ehrengeleit gegeben hat⸗ ten. begrüßt. dann glatt vor der Ehrentribüne zu landen. ein. dung an. Aber alles wurde übertönt von dem mächtigen Jubel, der die Flieger ſelbſt begrüßte. Nachdem ſie das Kreuz⸗ feuer der Photographen über ſich hatten ergehen laſſen, wur⸗ den ſie zur Ehrentribüne geleitet. Dort ergriff Staatsſekretär Frhr. v. Welſer das Wort im Namen der Staatsregierung„die ſich darin einig mit dem ganzen Volke wiſſe, den herzlichen Willkomm und die wärm⸗ ſten Glückwünſche zu überbringen. Er zollte der Leiſtung der Flieger aufrichige Bewunderung, die ſie für das Vaterland getan hätten, um ſeinem Namen wieder in der Welt zur Ehre 9* zu verhelfen und ſein Anſehen zu ſtärken. Der Staatsſekre⸗ tär begrüßte dann Fitzmaurice, um ſchließlich Köhl mit be⸗ ſonderem Stolz als Landsmann zu ehren. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß die Gäſte während ihres Aufenthaltes in Mün⸗ chen empfinden würden, wie ſehr ihnen alle Herzen entgegen⸗ ſchlügen. Stürmiſch bejubelt, erwiderte Köhl; er verſicherte, daß ihm das Herz höher geſchlagen habe, als er die bayeriſche Grenze überflogen habe. Er fühle ſich glücklich, München begrüßen zu dürfen und die Grüße der Landsleute aus Amerika übermit⸗ teln zu können, Köhl ſchloß:„Teures Heimatland, ſei gegrüßt!“ Die Muſik intonierte das Deutſchland⸗Lied, das von der Menge mitgeſungen wurde. Bedauern aus, daß er nicht in deutſcher Sprache ſich verſtän⸗ digen könne, dankte ebenfalls und gab in humorvoller Wen⸗ dung ſeiner Freude über den Beſuch der Münchener Bier⸗ quellen Ausdruck und entbhot zum Schluß auf deutſch freundliches„Grüß Gott!“ geſpielt. Endlich ſprach auch Hünefeld Dankessworte. Er ſprach mit Genugtuung davon, daß der Ozeanflug dazu beigetragen habe, die Beziehungen zwiſchen der alten und der neuen Welt wie⸗ der herzuſtellen. Nachdem die Muſik die amerikaniſche Nationalhymne ge⸗ ſpielt hatte, beſtiegen die Flieger ihr reich mit Blumen ge⸗ ſchmütcktes Auto, um zunächſt eine Rundfahrt auf dem Platze zu machen und ſo der nach Tauſenden zählenden begeiſterten Menge Gelegenheit zu geben zur Begrüßung. Um 8 Uhr war ein Empfang im Rathaus. Oberbürger⸗ meiſter Scharnagl machte ſich in formvollendeter Rede zum Dolmetſch aller Anweſenden. Im Anſchluß daran ſtattete Köhl im Namen der Flieger ſeinen Dank ab und ſchilderte ſeinen Flug über den Ozean. In München werden ſich die Gäſte nur kurz aufhalten, da bereits für heute ein Beſuch in Stuttgart vorgeſehen iſt. Die Flieger werden dann mit der„Europa“ über Hamhurg nach Irland und England fliegen und über Amſter⸗ dam nach Deutſchland zurückkehren. Von den Polfliegern Nach den letzten Meldungen aus Kingsbay befindet ſich die Eisſcholle mit dem Notlager der Nobtile⸗Maunſchaft wiederum in ſchneller Bewegung nach Oſten. Auch haben ſich zahlreiche Spalten gebildet. Augenblicklich ſollen Landungsmöglichkeiten für Flugboote beſtehen. Die Aus⸗ beſſerung des Flugzeuges Lundborgs hat weitere Fortſchritte gemacht und Lundborg hofft, in einigen Tagen ſtartbereit zu ſein. Das Hilfsſchiff„Queſt“ iſt in Gefahr, vom Eiſe einge⸗ ſchloſſen zu werden. Das Schiff ſoll ſich im Notfall in der Walenbergbucht einſchließen laſſen, um von dort aus zu ver⸗ ſuchen, durch die Hinlopen⸗Straße in die Lommne⸗Bucht zu gelangen. Wie aus Rom gemeldet wird, erklärt man dort die ver⸗ ſpätete Meldung Nobiles über den Tod des Maſchiniſten Pomella damit, daß die Familie des Verunglückten die Nach⸗ richt nicht durch die Zeitungen erfahren ſollte, ſondern in wür⸗ diger amtlicher Form. Nobile hätte keinen Chiffre⸗Code zur Verfügung gehabt, ſodaß er für die Meldung nur die üblichen allgemein verſtändlichen Runfunkzeichen hätten benutzen müſſen. Wie Osloer Blätter melden, hat die Volksſamm⸗ lung für Amundſen gleich am erſten Tag den Betrag von 34000 Kronen gebracht. Als Mindeſtſumme ſind 60 000 Kronen erforderlich, welcher Betrag heute erreicht werden dürfte. Unter der Leitung des norwegiſchen Majors Gran wird die neue Hilfsexpedition für Amundſen abgehen, für die die Osloer Preſſe die Mittel zuſammenbrachte. Major Gran iſt der Anſicht, daß die Geräte und Nahrungsmittel der„Italia“ bei dem von Nobile beobachteten Brand zerſtört wurden und daß die ſteben mit dem Luftſchiff abgetriebenen Mitglieder der Beſatzung ſchon längſt wegen Mangels an Hilfsmitteln zu⸗ grunde gegangen ſein müſſen. Auch für Prof. Malgreen und ſeine beiden Gefährten iſt auf Grund der Angaben No⸗ biles kaum noch Ausſicht auf Rettung vorhanden, da ſie weder Zelte noch Schießwaffen mit ſich führten. Der norwegiſche Polarforſcher Sverdrup hat im letzten Augenblick ſeine Beteiligung an der Hilfsexpedition für Amundſen abgeſagt, ohne Gründe anzugeben. Die Osloer Blätter ſchließen daraus, daß Sperdrup die Hoffnung auf⸗ gegeben hat, daß Amundſen mit ſeinen beiden Begleitern noch lebend aufgefunden werden kann. — Kairo, 27. Juni. In Ismalla in Aegypten wurden von einer Frau ſechs Kinder zur Welt gebracht. Die Kleinen befinden ſich alle wohlauf. n Schon bald nach zwei Uhr ſetzte eine wahre Völkerwanderung auf den Flugplatz ein. Auf der Die mächtige Maſchine wurde mit ſtürmiſchem Jubel Sicher zog ſie ihre Kreiſe über dem Flugplatz, um Die Muſik fiel 21 Kanonenſchüſſe kündeten der Stadt die glückliche Lan⸗ Fitzmaurice ſprach engliſch ſein ein Darauf wurde die iriſche Hymne Badische Poli Aus dem Landtag In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurde in der Einzel⸗ beratung des Unterrichts⸗Etats fortgefahren. Abg. Bock(Komm) meinte, der Beſuch der höheren Lehrauſtalten ſei eine Geldfrage. Er verlangte Unentgelt⸗ lichkeit der Lernmittel und Aufſtiegs möglichkeiten der Min⸗ derbemittelten. Darauf erwiderte Unterrichtsminiſters Leers, daß dieſe Möglichkeiten jetzt ſchon durch die Schulgeldnach⸗ läſſe oder Stipendien gegeben ſeien. Abg. Berberich(Zentr.) kann der Lernmittelfreiheit aus erzieheriſchen Gründen für die Schüler, wie die Eltern nicht das Wort reden. Der Redner verwies ferner auf die Ueberſpanntheit der heutigen Herausſtellung der Nehen⸗ fächer in den Höheren Lehranſtalten, die unbedingt zu einer Verngchläſſigung der Hauptfächer führen müſſe. Abg. Rückert(Soz.) war ebenfalls, wie der kommu⸗ niſtiſche Redner der Auffaſſung, daß der Beſuch der höheren Schulen lediglich vomcheldbeutel abhänge. Dagegen brachte er ſich in Gegenſatz zu ſeinem Vorredner mit ſeiner Befür⸗ wortung der methodiſchen Handhabung von Spielen und Wan⸗ dern der Jugend. Abg. Obkircher(D. Vp.) ſtellte feſt, daß in den Real⸗ anſtalten ſo wenig Gewicht auf deutſche Sprache und Aufſatz gelegt werden. Bedenklich erſcheint dem Redner die Beſtre⸗ bung, für die Aufnahme an den Univerſitäten neben dem Abitur eine beſondere Aufnahmeprüfung zu verlangen. Da⸗ durch würde die Abgangsprüfung disqualifiziert werden. Unterrichtsminiſter Leers ſah das einzige Mittel, die Lniſtungsfähigkeit der Schulen zu heben, in der Qualität der Lehrkräfte. Ihrer wiſſenſchaftlichen pädagogiſchen Ausbil⸗ dung müßte die größte Sorgfalt zugewandt werden. Abg. Frau Richter(Dtn.) befürwortete den Wunſch der Leiterinnen der Handarbeitslehrerinnenſeminare und Fort⸗ bildungsſchulen auf Ernennung zu Direktorinnen. Abg. Dr. Wolfhard(Dem.) betonte die Wichtigkeit der Humanoria. Er warnte im Intereſſe der Schüler davor, von der Möglichkeit nach drei Volksſchulfahren ſchon den Ueber⸗ gang zu den höheren Schulen vorzunehmen, in zu großem Umfange Gebrauch zu machen. Abg. D. Mayer ⸗ Karlsruhe(Dtn.) ſtimmte den Aus⸗ führungen der Abg. Berberich und Obkircher zu. Abg. Haebler(Soz.) betonte die Notwendigkeit der Herausarbeitung von beſonderen Wiſſensgebieten in den oberen Klaſſen. Abg. Bauer(D. Vp.) erkannte das Geiſtige als das Primäre an doch müßte gerade das Turnen anſtelle der mili⸗ täriſchen Erziehung gepflegt werden. Abg. Bock(Komm.) begründete ſeinen Antrag auf Schlie⸗ ßung der Lehrerbildungsanſtalten und Abſtrich der dafür vor⸗ geſehenen Summe von 598 790 l. Ebenſo begründete Abg. Dr. Mattes(D. Vp.) den volksparteilichen Abänderungsantrag auf Heraufſetzung der für die Lehrerbildungsanſtalten eingeſetzten Summen im Ge⸗ ſamtbetrag von 254 400 auf 344 390. Die weitere Behand⸗ lung dieſer Poſition wurde auf Donnerstag zurückgeſtellt, da der Unterrichtsminiſter dienſtlich abweſend war. Abg. Hofheinz(Dem.) kritiſierte die verhältnismäßig zu großen Einſtellungen von Schweſtern als Handarbeits⸗ lehrerinnen zu ungunſten der Kandidatinnen. Miniſterialdirektor Dr. Huber betonte, daß bei der Einſtellung von Schweſtern und Novizen im Handarbeits⸗ lehrerinnenſeminar, das Miniſterium vollkommen korrekt verfahren ſei. Abg. Brixner(D. Pp.] erklärte, daß es den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen zu verdanken ſei, wenn die jungen Ge⸗ werbetreibenden heute eine richtige Kalkulation aufſtellen könnten. Abgelehnt wurde noch ein kommuniſtiſcher Antrag auf Beſeitigung des Religionsunterrichts in den Fortbil⸗ dungsſchulen mit allen Stimmen gegen die Antragſteller. Fortſetzung der Einzelberatung Donnertag vormittag 9 Uhr. e Großes Giſenbahnunglück in England Bisher 18 Tote über 40 Verletzte Darlington, 28. Juni.(United Preß.) Ein ſchwe⸗ res Eiſenbahnunglück, bei dem nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen 18 Perſonen getötet und 40 teilweise ſchwer verletzt wurden, ereignete ſich in der Nähe des hieſigen Bahnhofes, als ein Güterzug mit großer Geſchwindigkeit in einen Perſonenzug hineinfuhr, in dem ſich ungefähr 200 Aus⸗ flügler beſanden. Bei dem Zuſammenſtoß ſprang die Loko⸗ motive des Perſonenzuges aus dem Geleiſe, während drei Wagen ineinander geſchoben wurden. Von allen Seiten wurde den Verunglückten ſchnellſte Hilfe zuteil. Es iſt aber noch nicht gelungen, alle Verwundeten zu bergen, da viele in den Trümmern der Waggons eingeklemmt ſind und vorſich⸗ tig befreit werden müſſen. Das Geſchrei vieler Verwundeter die mit ſchweren Verletzungen unter den Trümmern der Waggous liegen und nicht herausgeholt werden können. Viele Verwundete werden von Aerzten und Schweſtern an Ort und Stelle mit einem Notverband verſehen und dann in bereit⸗ ſtehenden Krankenautos in in der Nähe befindlichen Hoſpitäler überführt, doch haben ſich die Verletzungen anderer Paſſagiere als ſo ſchwer erwieſen, daß ein Transport nicht möglich iſt. Man befürchtet, daß das Unglück noch weitere Todesopfer fordern wird. Berichte von Augenzeugen ſchildern die Wucht des Zu⸗ ſammenſtoßes ſo groß, daß beide Lokomotiven ſich quer zu den Schienen ſtellten. Der Schauplatz des Unglücks wurde poli⸗ zeilich abgeſperrt, die Behörden ſtellen eifrige Nachforſchungen an, um die Urſache des Zuſammenſtoßes zu ermitteln. Der Berliner Bäckerſtreik Berlin, 28. Juni. Von unſerem Berliner Bürd.) Die Schlichtungsverhandlungen im Bäckerſtreik ſind einſtwetlen geſcheitert. Die Arbeitgeber wiederholten ihr Angebot, die Löhne um 3 Mark in der Woche zu erhöhen. Nach ſtunden⸗ langen Verhandlungen mußten die Beſprechungen ohne Er⸗ gebnis abgebrochen werden, da die Arbeitnehmer ſich außer⸗ ſtande erklärten, dieſes Angebot anzunehmen. Die Streik⸗ leitung will ſich nunmehr, wie der„Vorwärts“ berichtet, über eine etwaige Verſchärfung des Kampfes ſchlüſſig werden. Aber auch die Arbeitgeber werden wohl nicht Gewehr bei Fuß ſtehen bleiben, ſondern heute die Ausſperrung von 2000 Bäckereiarbeitern durchführen. iſt furchtbar und beſonders erſchütternd ſind die Leiden derer, . 2 — Donnerstag, den 28. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die 200 Jahrfeier der fand geſtern mit einem von der H. K. und der Stadtgemeinde zu Ehren der anweſenden Mitglieder des Deutſchen In⸗ Suſtrie⸗ und Handelstages im Roſengarten veranſtalteten Bankett ihren Ausklang. Die herzliche Anteilnahme der Mannheimer Handelskammer geſamten Mannheimer Bevölkerung an dem Jubiläum ihrer .., ferner die in den zahlreichen auswärtigen Beſuchern, den vielfältigen Glückwünſchen und Ehrungen zum Ausdruck gekommene Anerkennung ihrer in den vergangenen 200 Jahren geleiſteten Arbeit, werden der H. K. und ihren Leitern die Ueberzeugung gegeben haben, daß der bisher beſchrittene Weg der rechte iſt. Die bei allen nunmehr hinter uns liegen⸗ den Veranſtaltungen dieſer Tage ſo deutlich in Erſcheinung getretene innige Verbundenheit der H. K. mit allen Gliedern der Wirtſchaft wie des öffentlichen Lebens und die Gewißheit, daß durch das Jubiläum die deutſche Oeffentlichkeit ſtärker auf die Bedeutung und die Nöte des ſüdweſtdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsgebietes aufmerkſam gemacht wurde, all dies iſt ein Das Jeſtbankett Der geſtrige Ab⸗ und Ausklang im Roſengarten ſtand in ſeinem inneren Gehalt dem Feſtakt vom Sonntag in nichts nach, wenngleich er naturgemäß nach den Tagen ernſter Arbeit, die die Ausſchüſſe des D. J. und.⸗Tages zu leiſten Hatten, vornehmlich der Geſelligkeit gewidmet war. Es war ein letzter Gruß Mannheims an ſeine auswärtigen Gäſte. Stadt und Handelskammer hatten alles getan, um dieſen letzten Eindruck vom Publikum zu einem dauernden und angenehmen zu machen und der Verlauf des Abends ſtand ganz unter den Zeichen jener Geſelligkeit, wie ſie nur die Pfalz bieten kann. Das Hochbauamt, Nationaltheater und die Stadtgärtnerei hatten den Nibelungenſaal geſchmackvoll umgeſtaltet und die Stadtfarben verbargen den Gäſten die allzu reine Jugendſtil⸗Ornamentik. Der Nibelungenſaal war, man könnte faſt ſagen, in einen traulichen Feſtſaal verwan⸗ delt, in dem neben dem Rot und Blau der Stoffbehänge das feierliche Schwarz der Gäſte an den geſchmackvoll gedeckten Tafeln wirkungsvoll kontraſtierte. Wiederum ſah man alles, was irgendwie zur Mannheimer Wirtſchaft in Beziehung ſteht, und da und dort tauchte der Kopf eines Induſtrieführers auf, die man anſonſten gewöhnlich nur in illuſtrierten Zei⸗ tungen zu ſehen bekommt. All die Namen der Anweſenden moch einmal zu nennen, würde zu weit führen, genannt ſeien bloß Staatspräſident Remmele, Miniſter Leers, die Miniſter a. D. Schiffer und Hamm, Miniſterialrat Im⸗ hoff, Geheimrat Duis berg und der Vigepräſident des J. und.⸗Tages, Senator Witthoefft. Die Weiſen der Kapelle Becker trugen von vornherein eine leichte Beſchwingt⸗ heit in die Veranſtaltung, die in weiſer Beſchränkung nur viermal durch Tiſchreden unterbrochen wurde. Als Erſter nahm Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich das Wort, der den Umſtand, daß Stadt und HK. gemein⸗ ſame Gaſtgeber ſind, als Symbol für die Zukunft auffaßte und mit warmer Beredſamkeit, als wäre er ſelbſt ein Mannheimer Kind, die auswärtigen Gäſte auf das zweite Geſicht Mannheims, auf die Stellung Mann⸗ heims als Kulturſtadt hinwies. Er führte aus: Namens der Stadt Mannheim heiße ich am heutigen Abend Sie alle herzlich willkommen. Ich begrüße in erſter Linie ehrerbietig den Herrn Staatspräſidenten als den Re⸗ präſentanten unſeres Landes, die Herren badiſchen Miniſter der Finanzen und des Kultus, die Herren Vertreter des Reichswirtſchafts⸗ und des Reichsverkehrsminiſteriums, die übrigen Vertreter von Reichs⸗ und Landesbehörden, ſowie der Reichsbahn und die Vertreter der benachbarten Städte, die alle durch ihr Erſcheinen der heutigen Veranſtaltung offi⸗ zielle Bedeutung und hohes Anſehen vecleihen. Mein beſon⸗ derer Gruß gilt aber denjenigen, zu deren Ehren das heu⸗ tige Feſtbankett ſtattfindet, dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag und ſeinen Hauptausſchußmitgliedern, die anläß⸗ lich des 200 jährigen Handelskammerjubiläums nach Mannheim gekommen ſind, um der Handelskammer Mannheim und da⸗ mit auch der Stadt Mannheim eine Ehre zu erweiſen und über wichtige Wirtſchaftsfragen zu verhandeln. Wir freuen uns, daß ſoviele prominente Wirtſchaftsführer aus ganz Deutſchland ſich in unſeren Mauern befinden und heute abend unſere Gäſte ſind. Der Kreis der Teilnehmer an dem heu⸗ tigen Feſtmahle hat ſich noch dadurch geweitet, daß zahlreiche Wahlberechtigte aus dem Haudelskammerbezirk Mannheim der Aufforderung, hier mit Platz zu nehmen, gefolgt ſind und dadurch perſönlichen Anteil haben an dieſem feſtlichen Aus⸗ und Nachklang des 200jährigen Handelskammerjubtläums. Auch ſie begrüße ich herzlich. Ich kann es heute ausſprechen, daß das 200jährige Jubiläum der Mannheimer Handelskammer nicht nur in wei⸗ teſten Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung und des Han⸗ delskammerbezirks, ſondern, wie die Anweſenheit zahlreicher auswärtiger Gäſte und die Berichte der Preſſe beweiſen, auch in ganz Deutſchland einen lebhaften Widerhall geſunden und die Aufmerkſamkeit auf Mannheim, das ſüddeutſche Wirt⸗ ſchaftszentrum, gelenkt hat. Mit Genugtuung ſtelle ich auch feſt, daß der Stadtrat Mannheim und die Handelskammer Mannheim ſich heute abend als gemeinſame Gaſtgeber zu⸗ ſammenfinden konnten. Möge dies ein Symbol und ein gutes Vorzeichen ſein für ein weiteres tatkräftiges Zuſam⸗ menwirken von Stadt und Handelskammer in allen Dingen, die das wirtſchaftliche Wohl der Stadt betreffen. Nachdem am vergangenen Sonntag die Mannheimer Han⸗ delskammer ſchon in annähernd 30 Reden gefeiert worden iſt, und die auswärtigen Beſucher Gelegenheit hatten, auf einer Eiſenbahnfahrt durch das Verkehrsgebiet Maunheim⸗ Heidelberg⸗Ludwigshafen, durch eine Hafenfahrt am heutigen nachmittag und durch das vorzügliche Referat des Herren Präſidenten Lenel am heutigen vormittag die wirtſchaftlichen Verhältniſſe dieſer in mancher Beziehung komplizierten Südweſtecke des Reiches kennen zu lernen, möchte ich es mir verſagen, noch weiter auf dieſe Dinge einzugehen und möchte mich damit begnügen, unſere auswärtigen Gäſte mit wenigen Worten darauf hinzuweiſen, daß Mannheim noch ein zweites Geſicht hat, daß es nicht nur ein Handels⸗ und Induſtriezentrum, ſondern auch eine feinſinnige Hulturſtadt ſein will und iſt.„Mannheim, dle ſchöne Gewinn, den man nicht mit Worten, noch mit anderen Mitteln werten kann. So wird das glanzvoll und harmoniſch ver⸗ laufene Jubiläum unſerer H. K. vielleicht Auswirkungen zeitigen, wie ſie etwa immer erneute Eingaben und Verhand⸗ lungen nie erreichen würden. Die Aufmerkſamkeit Deutſch⸗ lands war in dieſen Tagen auf Mannheim gerichtet, maß⸗ gebende Perſönlichkeiten konnten ſich perſönlich von dem un⸗ beirrten Willen und der Tatkraft, die Mannheim in den 200 Jahren auszeichnete, überzeugen, wie ſie auch die Feſſeln erkennen konnten, die Mannheims natürliche Entwicklung behindern. Hoffen wir, daß das in dieſen Tagen erfreulicher⸗ weiſe von allen Seiten ſo lebhaft bekundete Verſtändnis und Bereitwilligkeit zur Unterſtützung der lebendigen Kräfte dazu beitragen möge, der Mannheimer Wirtſchaft und dem kom⸗ munalen Leben Mannheims den Aufſchwung zu verleihen, der ihm von allen Seiten gewünſcht wurde und auf den es auf Grund der nun einmal gegebenen Vorausſetzungen eigentlich auch Anſpruch hat. im Roſengarten Stadt der Arbeit und der Kunſt“, iſt uns ein neues Motto ge⸗ worden. Der Pfälzer mag es in die Worte kleiden:„Hier werd nit nor'ſchafft, hier werd aach gelebt.“ Die Wirtſchaft iſt nicht um ihrer ſelbſt, oder um weniger willen da, ihre Hauptaufgabe iſt, die ſozialen und kulturellen Lebens⸗ bedingungen aller zu verbeſſern. Dieſem Gedanken dient auch die Stadt Mannheim. In dieſem Sinne pflegt ſie ihr Erbgut und ſchafft neue Werte. Viel zu wenig ſind noch in Deutſchland die kulturellen Schätze bekannt, die Mannheim aufzuweiſen hat. Wer aufmerkſam durch die zu Unrecht als langweilig verſchrieene Quadratſtadt geht, der findet zahlreiche wundervolle Bauten der Barock⸗ und Rokokozeit und ſtößt auf das gewaltige Schloß, deſſen herrliche Räume ein neues ſtädtiſches Muſeum und eine einzigartige Bibliothek bergen. Der neuen Kunſt iſt in der ſtädtiſchen Kunſthalle eine Stätte bereitet, die ſich vor allem durch eine Sammlung von Impreſſioniſten auszeichnet und der Mittelpunkt einer eigen⸗ artigen und erfolgreichen Kunſterziehungs⸗Inſtitution iſt, wie ſte der Freie Bund und die Akademie für Jedermann dar⸗ ſtellen. Das Nationaltheater, eines der erſten bürgerlichen Theater in Deutſchland, das Schtllers„Räuber“ aus der Taufe gehoben hat, feiert im nächſten Jahre ſein 150jähriges Beſtehen. Hier im Roſengarten, der vor wenigen Wochen ſein 25jähriges Jubiläum fetern konnte, und in dieſem Saale befindet ſich der Mittelpunkt des reichen muſikaliſchen Lebens der Stadt. Wenn wir auch heute manches, was an einen überwundenen Jugendſtil erinnert, mit den Stadtfarben keuſch umhüllt haben, ſo erzielt doch hier der Taktſtock der be⸗ rühmteſten Dirigenten heute wie ehemals die gleich begei⸗ ſternden Wirkungen. Breite Parkanlagen ſollen in zuneh⸗ mendem Maße neben dem Rhein und dem Neckar die Lungen der Induſtriegroßſtadt bilden; ein gewaltiges Stadion und ein maleriſch am Rhein gelegenes Strandbad laden zur Er⸗ holung ein. In zahlreichen Wohn⸗ und öffentlichen Gebäuden ſetzt ſich ein neuer fachlicher Bauſtil durch. Manches iſt noch zu ſchaffen, aber vieles iſt ſchon da, was Mannheim, wenn dieſe Seite ſeines Stadtlebens nur erſt richtig bekannt iſt, zu einem eigenartigen Anziehungspunkt für zahlreiche Fremde machen muß. g Ich habe mir erlaubt, unſeren auswärtigen Gäſten das neue Mannheimer Stadtbuch ins Hotel zu ſchicken, in dem drei rheiniſche Dichter: Anton Fendrich, Alfons Paquet und Herbert Eulenberg und 5 bekannte Mannheimer, ein Bild von unſerer Stadt entworfen haben, wie es treffender kaum gezeichnet werden kann. Möge Ihnen dieſes Buch mit den Veranſtaltungen dieſer Tage eine ſchöne Erinnerung an Mannheim ſein, und möge es Sie veranlaſſen, in Tagen der Muße auch einmal das kulturelle Mannheim kennen zu ler⸗ nen, damit Ihnen das Wort ganz begreiflich wird, das ich vorhin geſprochen habe:„Mannheim, die ſchöne Stadt der Ar⸗ beit und der Kunſt“. Die anweſenden Mannheimer aber for⸗ dere ich auf, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſere lieben Gäſte, insbeſondere die Vertreter des Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages— ſie leben hoch! Als zweiter Gaſtgeber ſprach Handelskammer⸗Präſident Lenel Laſſen Sie mich, meine ſehr verehrten Gäſte, Ste im Namen der Handelskammer für den Kreis Mannheim herzlich und freudig willkommen heißen und Ihnen danken, daß Sie ſo zahlreich erſchienen ſind, um durch Ihre Teilnahme den Glanz unſeres Feſtes zu erhöhen und Ihr Intereſſe an unſerem Jubfläum zu bekunden. Beſonders verpflichtet fühlen wir uns dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag dafür, daß er unſer Jubiläum zum Anlaß genommen hat, ſeine diesjährige Haupt⸗ ausſchuß⸗Sitzung in Mannheim abzuhalten, und unſer beſon⸗ derer Gruß gilt daher auch der Spitzenorganiſation des deut⸗ ſchen Handels und der der deutſchen Induſtrie. Ehrerbietigen Dank auch dem Herrn Staatspräſi⸗ denten, den Vertretern der Regierung und der Stadt und der Behörden, mit denen uns eine lange Kette wetteifernden Bemühens um das Wohl der Wirtſchaft verbindet. Wir emp⸗ finden es dankbar, daß Sie unſerer Einladung gefolgt und bereit ſind, ſich mit uns an unſerem Ehrentage zu erfreuen. Der Anlaß zu unſerem Jubiläum, die Entwicklung unſerer Organiſation, ihr Einfluß und ihre Bedeutung für das Wirtſchaftsleben unſerer Stadt, ihr zäher Kampf, die Geltung Mannheims zu behaupten und zu ſteigern, war Inhalt und Gegenſtand manch bedeutſamer Rede, manch gedankenreichen Artikels der letzten Tage. Wir ſind hier nicht verſammelt zu nachdenklicher Betrachtung und tiefſinnigem Gedanken⸗ austauſch. Wie wir Kaufleute und Induſtrielle nach ſchwerer raſtloſer Tagesarbeit uns im Kreiſe der Familie und Freunde von anſtrengender, aufreibender Pflicht erholen und Kräfte zu neuem Schaffen ſammeln, ſo wollen wir auch den heutigen Abend nutzen, um im Zuſammenſein mit liebwerten Freun⸗ den die 200jährige Feier unſerer Organiſation in heiterer Feſtesfreude zu begehen. zweck, ſie ſoll uns dazu dienen, uns die Grundlage zu unſerem Unterhalt, aber auch die Mittel zu verſchaffen, an den Freu⸗ den des Lebens, an all dem Erhabenen, was Kunſt und Wiſſenſchaft der Mitwelt beſcheren, teilzunehmen, mitgenteßend und uns innerlich bereichernd. Die Handelskammer hat es ſtets als ihre Aufgabe be⸗ trachtet, nicht nur in dem engſten Kreiſe der nächſten Pflichten ſich zu erſchöpfen, ſondern weit darſtbher hinaus auregend und fördernd, erztehend und helfend auf weiteſte Kreiſe zu wirken. Arbeit und Pflichterfüllung allein ſoll unſer Leben nicht aus⸗ füllen, wir brauchen zum Ausgleich, zur Erneuerung der Spannkraft auch heiteren, verſtäudigen Lebensgenuß. Wir hoffen und wünſchen, daß der heutige Abend Ihnen allen ſolch willkommenen Ausgleich und wohltuende Entſpannung ver⸗ mitteln möge, daß Sie an Mannheim und das heutige Jubi⸗ läum noch lange mit Freuden zurückblicken mögen. 5 Der Stadtgemeinde Mannheim, die Sie mit uns zum heutigen Abend gebeten und durch ihre Teilnahme uns erſt die würdige Feier des Tages ermöglicht hat, darf ich auch hier warmen und herzlichen Dank ausſprechen. Jus⸗ beſondere gebührt dem Herrn Oberbürgermeiſter Dank für die vortrefflichen Worte des Intereſſes und des Verſtänd⸗ niſſes, die er am Sonntag im Nibelungenſaal und heute hier an uns gerichtet hat. Wir hoffen gern, daß dieſes Zuſammen⸗ arbeiten Auftakt für ein gedeihliches Zuſa m⸗ menwirken auch in der Zukunft ſein möge und daß es für alle Teile Deutſchlands vorbildlich ſein möge. Denn ohne Wirtſchaft kann keine Kommune, ohne geſunde Kommune keine Wirtſchaft gedeihen. Meine Kammerkollegen bitte ich, mit mir das Glas zu erheben und mit mir anzuſtoßen auf das Wohl unſerer ver⸗ ehrlichen Gäſte! Der ſtellvertretende Vorſitzende des Hauptausſchuſſes des Inbuſtrie⸗ und Handelstages, Senator Witthoefft Hamburg ſprach im Namen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages der H. K. Mannheim und der Stadt⸗ gemeinde Mannheim den herzlichen Dank für die außer⸗ ordentlich liebenswürdige Aufnahme und Gaſtfreundſchaft aus. Er dankte den beiden Vorrednern für die freundlichen Worte, die ſie zur Begrüßung der auswärtigen Gäſte gefun⸗ den haben. Dem kategoriſchen Imperativ folgend, habe er gern die Pflicht übernommen, dieſen Dauk auszuſprechen. Lieber wäre ihm allerdings geweſen, wenn ſtatt ſeiner der langjährige Führer und Präſident des D..⸗ und.⸗Tages, Herr Franz von Mendelsſohn, zur Zeit hier geweſen wäre, um den Dank abzuſtatten. Wie Senator Witthbeft be⸗ tonte, hätte Herr von Mendelsſohn ſich ſehr gefreut, an dieſer heiteren Runde teilzunehmen, nachdem die ernſten Geſchäfte des Tages erledigt waren. Leider hat Herrn Mendelsſohn und ſeine Familie ein ſchwerer Schlag getroffen und ihn in große Trauer verſetzt. Deshalb ſei es erklärlich, daß er heute nicht unter uns weile. Heute früh wurde an ihn ein Begrüßungstelegramm geſandt und ihm darin treue Anhänglichkeit verſichert. Darauf iſt folgendes Antwork⸗ telegramm eingegangen:„Allen hochverehrten lieben Kollegen und Freunden danke ich herzlich für treues Gedenken. Franz Mendelsſohn.“ Wir haben Anlaß, auch an dieſer Stelle, ſagte Herr Witthoefft weiter, Herrn von Mendelsſohn zu danken für die Arbeit und Mühe und Opferfreudigkeit, die er ſtets den Intereſſen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags gewidmet hat. 75 Die Sommertagung des D..⸗ und.⸗Tages werde mit beſonderer Freude begrüßt, zumal, wenn wie hier in Mann⸗ heim die Arbeit in ſo friſcher Art und Weiſe erledigt wird. Beſonders reizvoll ſeien dieſe Sommertagungen aber, weil ſie nicht in Berlin ſtattfinden.(Große Heiterkeit.) Es iſt wichtig, daß man auch andere deutſche Wirtſchaftszentren auf⸗ ſucht und kennen lernt, was dort vorgeht. Bei der Rund⸗ fahrt durch Mannheim gewann ich den Eindruck, daß alle meine Erwartungen weit übertroffen wurden und ich habe bedauert, daß ich Mannheim nicht ſchon früher aufgeſucht habe. Der Redner lobte dann die Geſellig⸗ keit, welche die auswärtigen Gäſte hier gefunden hätten und die für alle Teilnehmer anregenden Veranſtaltungen und Vorträge. Aus den hier in Mannheim gewonnenen Ein⸗ drücken und den dadurch entſtandenen Reflexionen teilte der Redner in ſehr humorvoller Weiſe einige mit und aus ber Feſtſchrift hob er einige Stellen hervor, die einen beſonderen Eindruck auf ihn gemacht haben und die das Leben in Mann⸗ heim ſchildern. Er gedachte ferner derſenigen Mannhetmer, die dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag wertvolle Dienſte geleiſtet hätten, der Herren Oberbürgermeiſter Moll, Moritz Lenel, Diffens, Engelhardt und Viktor Lenel. Der Denn Arbeit iſt nicht Selbſt⸗ Senator Witthoeft ſchloß ſeine mit Hamburger Humor ge⸗ wiülrzte Anſprache mit einem Hoch auf Mannheim. In ebenfalls ſehr launiger Weiſe brachte Kultusminiſter Leers den Dank aller Vertreter von Behörden, die zu den Feſtlichkeiten durch die Stadt Mannheim und die H. K. geladen waren, zum Ausdruck. Ich tue das von ganzem Herzen und mit dem Ausdruck aufrichtiger Freude, daß wir an dieſer Jubelfeier der Maun⸗ heimer Handelskammer teilnehmen und ihre Gaſtfreundſchaft genießen dürfen. Wenn ich als Unterrichtsminiſter gerade zu dem Feſtmahl ſpreche, ſo könnte mancher vlelleicht glauben, daß ein Unterrichtsminiſter nicht eben der berufenſte Vertreter ſei, weil bei Handel und Induſtrie es ſich doch um materielle Güter handle, während der Kultusminiſter ſich mehr mit geiſtigen Gütern, mit der Pflege von Kunſt und Wiſſenſchaft, zu befaſſen habe. Es iſt aber durchaus nicht ſo, als ob Handel u. Induſtrie auf materieller Baſts lediglich nur mit materiellen Mitteln und mit materiellen Zielen arbeiten könnten. Alle, aber beſonders die Führer von Handel und Induſtrie, köntten ihre Aufgabe nur erfüllen kraft ihres Wiſſens und kraft der Genialität ihres Geiſtes. Was Handel und Induſtrie geſchaffen, was insbeſondere Handel und In⸗ duſtrie der Stadt Mannheim geleiſtet haben, alſo in dem Ge⸗ biete, das zur Handelskammer Mannheim gehört, iſt ein Kunſtwerk, ein Kunſtwerk, das ſeine Entſtehung dem Wiſ⸗ ſen und der Gentalität einer langen Reihe von führenden Männern verdankt, ein Kunſtwerk, das freilich auch nur ent⸗ ſtehen konnte unter geiſtiger und treuer Mitarbeiterſchaft. Wir im Lande Baden ſchauen mit Stolz und Freude auf dieſes Kunſtwerk von Handel und Induſtrie, das hier am Rhein und Neckar entſtanden iſt. 4. Seite. Nr. 295 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juni 1928 Ich darf wiederholen, daß ich auf dieſe Entwicklung mit Stolz und Freude ſchaue und nicht, wie mancher Mannheimer glauben könnte, ſie mit Neid betrachte. Das iſt ein Irrtum, wenn die Mannheimer meinen, daß man in Karlsruhe nur neidiſch auf Mannheim iſt, ein Irrtum, den die Mannheimer mitgebracht haben, als ſie mit dem ſüdlichen Baden die Bande der Ehe ſchloſſen, bei der nie ausgemacht wurde, wer denn eigentlich das Szepter führen dürfe. Der Kultusminiſter ſprach die Hoffnung und den Wunſch aus, daß es Mannheim als Induſtrie⸗ und Handelsſtadt weiter gelingen möge, das Kunſtwerk, das ſte geſchaffen habe, zu erhalten und auszu⸗ bauen. Wir wiſſen alle, daß von dem Gedeihen von Handel und Induſtrie die Wohlfahrt unſeres ganzen Vaterlandes ab⸗ hängt. Wir wiſſen ferner, daß noch große Aufgaben bevor⸗ ſtehen und wiſſen, daß, wenn es gelingt, das Wiſſen und Können unſerer Führer in Handel und Induſtrie weiter zu fördern, es auch möglich ſein wird, unſer deutſches Vaterland wieder aufzurichten, damit es weiter wachſe und gedeihe. Da⸗ rum möge die Handelskammer Mannheim, in der wir heute die Vertreterin von Handel und Induſtrie feiern, möge die deutſche Induſtrie und der deutſche Handel lſthen, wachſen und gedeihen zum Beſten un⸗ ſeres Vaterlandes. Sein Hoch auf die deutſche Wirt⸗ ſchaft klang aus in dem von der Verſammlung ſtehend ge⸗ ſungenen Deutſchland⸗Lied. Die Geſelligkeit des Abends wurde beim Bankett durch einen mit viel Verve gegebenen Champagner ⸗Tanz vom Mannheimer Ballett(Leitung Frl. Häns) unter⸗ ſtützt und mit viel Beifall wurden die jüngſte Rennmannſchaft der Daimler⸗Benz⸗Werke— zwei Enkelkinder von Baurat Nallinger— in einem kleinen Originalmodell der Benz⸗Werke, die Auffahrt eines Modell⸗Bulldoggs der Fa. Lanz, und die blendend weißen Suma⸗Mädchen begrüßt. Daß die H. K. aber nicht nur ſehr fachliche und ernſte Ar⸗ beit zu leiſten verſteht, ſondern auch ſpritzig, witzig und humor⸗ voll ſein kann, davon überzeugten ſich die Gäſte bei einem im Anſchluß an das Bankett gegebenen kleinen Spiel, das„Die Sorgen des Zunftmeiſters Sorgenfrey“ mit hu⸗ morvollen Anſpielungen auf heutige Tagesfragen wiedergab. Dr. Alfred Linden als Verfaſſer zeigte ſich hier von einer ganz neuen Seite und er bewies, daß er auch den Verkehr auf einer Bühne ſehr wohl zu bearbeiten verſteht, wobei er von Mitgliedern alter Handelskammerfamilien und dem Mannheimer Ballett aufs beſte unterſtützt wurde. Hugo Vo i⸗ ſin vom Nationaltheater zeichnete für die Regie und erfreute die Gäſte mit einigen meiſterhaft geſungenen Liedern, wäh⸗ rend Wilhelm Kolmar vom Nationaltheäter ſeine reife Sprechkunſt in den Dienſt der Anſage ſtellte. So blieb an dieſem Abend nichts zu wünſchen übrig, umſomehr als das ahl und Weine auch den verwöhnteſten Gaumen gerecht wurden und auch die Bedienung dank einem Licht⸗ ſignalſyſtem tadellos funktionierte. Die Pfälzer Geſellig⸗ keit vereinte noch nach Mitternacht die Teilnehmer bei Bier und Tanz zu einer frohen Gemeinde. Ein guter Aus⸗ und Nachklang der Jubiläumsfeierlichkeiten der Mannheimer H.., der von uns heute nochmals ein„Glückauf“ zugerufen wer⸗ den ſoll. ke. Hauptausſchuß⸗Sitzung des Deutſchen Induftrie⸗ und Handelstags Anläßlich des 200 jährigen Jubiläums der Handelskammer Mannheim fand die diesjährige Sommertagung des Haupt⸗ ausſchuſſes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags unter dem Vorſitz ſeines Vizepräſidenten Witthoefft, Hamburg, am 27. Juni in Mannheim im Sitzungsſaal der Handels⸗ kammer ſtatt. An den Verhandlungen nahmen außer den zahlreich erſchienenen Mitgliedern des Hauptausſchuſſes, vom Vorſitzenden herzlich begrüßt, Vertreter der intereſſierten Behörden des Reichs und Badens, der Reichsbahn und der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim, Dr. Heimerich, teil. Nach der Begrüßungsrede des Vorſitzenden ſprach der Präſtbent der Handelskammer Mannheim, Mitglied des Vor⸗ ſtandes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, über die Wirtſchaftslage in der Südweſtecke des Reichs unter beſonderer Verückſichtigung Mannheims Er ging aus von der engen wirtſchaftlichen Verbundenheit, in der dieſes Gebiet mit dem übrigen Reich ſteht. Die Aenderun⸗ gen der Verhältniſſe in Baden gegenüber der Vorkriegszeit ſeien ſehr weitgehender Art, da Baden, das früher nur im Süden Grenzland war, dies jetzt auch auf ein ſehr weites Stück gegenüber Frankreich geworden iſt. Die Beziehungen zum ſtammperwandten Elſaß ſeien durch das Verſailler Diktat jähe abgebrochen worden. Der Norden Badens leide durch die Beſetzung des linken Rheinufers und die ſaar⸗ ländiſche Zollgrenze. Dieſe Grenzlage mache ſich in mancher⸗ let Hinſicht hemmend bemerkbar und beeinträchtige vor allem den Betriebsradius der einzelnen Unternehmungen. Die An⸗ ſtrengungen, das durch den Krieg verlorene Abſatzgebiet in weiterer Entfernung zu erſetzen, werden leider durch die Tarifpolitik der Reichseiſenbahnen nicht gefördert. Aus dieſem Grunde vollziehe ſich der Wiederaufbau der Wirtſchaft auch in Baden nur zögernd. Der Redner ſchilderte die i Lage der einzelnen Wirtſchaftszweige. In der Landwirtſchaft ſei die Verſchuldung nicht ſo groß wie im übrigen Reich, aber auch hier wird über man⸗ gelnde Rentabilität, vor allem im Weinbau und in der Land⸗ wirtſchaft, geklagt. Das Handwerk habe durch die Kon⸗ junktur des Jahres 1927 eine Beſſerung erfahren. Im Einzelhandel ſeien infolge des unglücklichen Kriegsaus⸗ ganges zahlreiche kleine Unternehmungen entſtanden, die den Wettbewerb ſtark geſteigert haben. Es ſcheine, daß die in größeren Einkaufsgemeinſchaften zuſammengeſchloſſenen Un⸗ Die Sehnſucht nach Zeit Zur Pſychologie des Urlaubes Von Profeſſor Dr. Franz Häußler⸗Wien Daß feder Werktätige notwendig einer gewiſſen Zeit des Ausſpannens bedarf, nicht etwa aus nur gefühlsmäßig be⸗ tonten Menſchlichkeitsgründen, ſondern einfach nach den öko⸗ nomiſchen Geſetzen von der Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit, iſt ſelbſtverſtändlich geworden. Wir wiſſen auch längſt, daß die Erholung kein rein phyſiblogiſcher Vorgang iſt, ſich nicht in einem Raſten der etwa im Arbeitstrott des Tages, der Woche und des Jahres überanſtrengten Muskeln oder Hirnzellen er⸗ ſchöpft, ſondern ein überaus kompliziertes Ausgleichsbeſtreben unſeres ganzen pſychophyſiſchen Apparates darſtellt, bei dem ſogar meiſt das Pfychiſche die wichtigere Rolle ſpielt. Aber worin die Erholung nach der Seite hin nun eigent⸗ Iich beſteht, das iſt noch keineswegs ausgemacht. Schließlich kann man nicht viel anderes tun, als eben die Glücklichen ſelbſt fragen, was ſie empfinden, oder die Sehnſüchtigen, wo⸗ nach ſie in ihrem Urlaube oder in den Ferien am meiſten ver⸗ langen. Und das iſt auch bereits in einer ganzen Reihe von Rundfragen geſchehen. Zunächſt ergab ſich daraus aber immer nur eine verwirrende Vielfältigkeit der Geſchmacksrichtungen, ſcheinbar nicht die geringſte Gemeinſamkeit. Nur eine pfycho⸗ logiſch präziſierte Frageſtellung konnte tiefer dringen. Als ich eine ſolche bei einer größeren Anzahl meiner Hörer und Schüler verſuchte, bekam ich in der Tat Antworten, die in das ſeeliſche Getriebe unſerer gehetzten Zeit hinein zu leuchten ſchienen: Alle Wünſche und Erwartungen verdichteten ſich nämlich bei der überwiegenden Mehrzahl zu der einfachen Sehnſucht: Zeit haben! einem Verlangen, das ja ſtärker oder ſchwächer doch jeden von uns wahrſcheinlich erfüllt. Aber warum ſolle man nun dieſes Zeit⸗haben geradezu als identiſch mit Erholung finden? Eine Antwort war in den einzelnen Fällen oft ſchnell zur Hand: Zeit⸗haben heißt nicht etwa untätig ſein müſſen, ſondern heißt nur, die Zeit willkürlich anſüllen dürfen, oder was am allerſchönſten iſt, überhaupt nicht zu erfüllen brauchen, was man dann mit einem ſehr bezeichnenden Ausdruck, die„Zeit tot ſchlagen“ heißt. Zeit haben heißt, von ihr nicht gehetzt zu werden. Wer — ternehmungen ſowie die großen Warenhäuſer den Kampf er⸗ folgreicher beſtehen als die kleinen Geſchäfte. Am empfind⸗ lichſten habe der Großhandel unter der Einſchränkung des Aktionsradius und der Kapitalknappheit zu leiden. Die Lage der Induſtrie ſei nach den Branchen verſchieden. Während es einzelnen Unternehmungen gut gehe, ſeien andere kleinere Unternehmungen zum Erliegen gekommen und auch mittlere und große hätten ſchwer zu kämpfen. Mannheims Schickſal ſei eng mit der Entwicklung der Rheinſchiffahrt verbunden. Auch hier habe der unglückliche Ausgang des Krieges eine Veränderung der Lage gebracht. Auch hier habe die Tarifpolitik der Reichsbahn in mancherlei Hinſicht eine Einſchränkung des Aktionsradius auf 70 Kilometer Entfer⸗ nung zur Folge gehabt. Der reine Verkehrsumſchlag der Mannheimer Häfen ſei 1926 gegenüber 1913 um 64 v. H. zu⸗ rückgegangen. Da Mannheim der zweitgrößte Binnenhafen Europas iſt, blieben ſo ungeheure inveſtierte Kapitalien er⸗ traglos. Wenn auch gegen die Politik der Reichsbahn, den Außenhandel für die großen Seehäfen zu fördern, nichts ein⸗ zuwenden ſei, ſo dürften dadurch die deutſchen Rheinhäfen nicht zugrunde gerichtet werden. Beſonders der Kohlenhandel habe durch die Tarifpolitik der Reichsbahn empfindliche Ein⸗ buße erlitten. Unabhängiger von der Veränderung der politiſchen Grenzen der Eiſenbahnverwaltung ſei die In⸗ duſtrie, die mit dem Handwerk etwa 53 v. H. der Mannheimer Bevölkerung umfaſſe. In ihr ſei nach den ſchweren Zeiten der Nachkriegs⸗ und Inflationszeit ſeit 1923 eine langſame Beſſerung unverkennbar, wenn auch die die Kapitalbildung kaum mehr ermöglichende Steuerlaſt und die ſoziale Be⸗ laſtung hemmend im Wege ſtehen. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis darauf. daß trotz der Unterbrechung der Entwicklung Mannheims durch den Krieg die Grundlage ſeiner Wirtſchaft durchaus ge⸗ ſund ſei. wenn ihr Gelegenheit zur Entfaltung gegeben wird. Im Anſchluß an die Ausführungen des Präſidenten Lenel nahm die Verſammlung einſtimmig nachſtehende Entſchließung über die Inangriffnahme des Baues der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen an: Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die Verkehrs⸗ Verhältniſſe auf der Brücke Mannheim⸗Ludwigshafen dem heutigen Bedürfnis weitaus nicht genügen, bittet der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag die Regierung, alle Maßnahmen — durch Dienſt, Schule oder ähnliches tagaus, tagein an dieſes unaufhaltſam fortrollende Rad gekettet iſt, kann ſich nichts Schöneres denken, als ihm einmal zu entrinnen oder es willkürlich laufen zu laſſen. Das heißt, es wurde dieſe weſent⸗ liche Komponente der Erholung eigentlich von jedem ganz triebſicher geſucht, aber kaum einem klar bewußt Das liegt zunächſt an der Verſchwommenheit der Vor⸗ ſtellungen. Es iſt natürlich nicht die Zeit ſelbſt, die uns be⸗ drängt, hetzt, aufreibt. Nur die Erfüllung der Zeit, unſere verſchiedenen Geſchäfte, die wir in ihr abwickeln, jagen uns. Nicht die Zeit iſt ſchneller geworden, ſondern das Tempo un⸗ ſeres Lebens. Aber es hat doch einen Grund, warum wir all das auf die Zeit ſelbſt übertragen. Was wir nämlich die objektive Zeit nennen, das iſt natürlich etwas Unveränder⸗ liches, wie wir es einmal konſtruiert haben. Es iſt die Stetig⸗ keit des Geſchehens, ſo wie wir es durch überaus verwickelte Methoden und ausgeklügelte Apparate in möglichſt gleiche Teile teilen. Es iſt die Uhrenzeit, eine wiſſenſchaftliche Kon⸗ ſtruktion, und nicht mehr! Denn wenn gleich in jeder Weſten⸗ taſche und an jedem Handgelenk eine Uhr tickte, unſer Be⸗ wußtſein kümmert ſich doch nicht darum, ſondern hat allemal ſeine eigene Zeit! Ein paar Beiſpiele dafür: Stunde bleibt doch Stunde nach unſerer Uhr, und Minute Minute! So iſt es nun Tag oder Nacht, heute oder in Jahrzehnten. Für unſer Bewußtſein da⸗ gegen vermögen ſich die Minuten ins Endloſe zu dehnen— man denke nur an eine in Schmerzen durchwachte Nacht— oder zu Augenblickskürze zu ſchrumpfen, ja zum Nichts zu werden, wenn wir ſchlafen. Oder Gegenwart. Das iſt auf der Uhr und nach der Uhr nur ein mathematiſcher Punkt, in Wirklichkeit er⸗ leben wir aber als Gegenwart eine unter Umſtänden mehrere Sekunden lange Zeitſtrecke. Kurzum, objektive und ſubjektive Zeit ſind nie dasſelbe. Unſer Zeitbewußtſein wird von der Uhr wie auf ein Prokruſtesbett geſpannt, das ihm bald zu kurz und bald zu lang iſt. Und das allein ſchon vermag uns ein gut Teil der pſychiſchen Ermüdungserſcheinungen zu erklären, denen wir, um uns zu erholen, einfach durch das Zeit⸗haben, entrin⸗ nen wollen. 5 Es kommt aber noch etwas zweites dazu: Die Zeitwertung, die ja individuell ſehr verſchieden iſt und auch einer ziemlich weit gehenden Entwicklung unterliegt. Auch dafür ein paar Beiſpiele: Wer hat nicht ſchon einen Zug verſäumt und fluchend eitigen, die ſich dem u ergreifen, um die Hinderniſſe zu beſ f g f Reichstag beſchloſſer ſchleunigen Beginn des Baues der vom nen Brücke noch entgegenſtellen. Als nächſter Redner ſprach Geheimer Regierungsrat Dr. Haeuſer, Höchſt a.., über Finanz, und Tariffragen bei der Reichsbahn ein Gegenſtand, mit dem ſich der Verkehrsausſchuß des Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstags bereits am Tage vorher in Frankfurt a. M. befaßt hatte. Nach den Ausführungen des Red⸗ ners und einer Ausſprache, an der auch Vertreter des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums und der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung teilnahmen, faßte die Verſammlung hierzu folgende Entſchließung: Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag hält eine Er⸗ höhung der Güter⸗ und Perſonentarife zur Zeit nicht für geboten. a) Es iſt richtig, daß die feſtſtehenden Ausgaben, ins⸗ beſondere durch Steigerung der perſönlichen Laſten, erheblich gewachſen ſind, andererſeits ſind aber auch die Einnahmen aus dem Betriebe in den erſten Monaten dieſes Jahres ge⸗ ſtiegen, und es iſt zur Zeit nicht zu überſehen, ob die Er⸗ höhung der Einnahmen nicht zur Deckung der Mehrlaſten ausreicht. Unbedingt muß hierbei gefordert werden, daß der An⸗ lage⸗Zuwachs jeglicher Art, ſoweit er eine Wertvermehrung darſtellt, auf dem Anleihewege finanziert und nicht der Be⸗ triebsrechnung zur Laſt gelegt wird.. b) Eine Tariferhöhung, die bei 10 Proz. für den Güter⸗ verkehr, von der Ausgabeſeite der Wirtſchaft geſehen, einen Index von etwa 170 gegenüber 1913 ergeben würde, iſt für die Allgemeinwirtſchaft eine Maßnahme von ſolcher Bedeu⸗ tung, daß die erſt ergriffen werden darf, wenn keine andere Möglichkeit, der Reichsbahn die erforderlichen Mittel zu⸗ zuführen, ſich bietet. Als ſolche anderen Möglichkeiten kom⸗ men, falls die Einnahme⸗Steigerung verſagt, folgende Maß⸗ nahmen in Frage: 1. Die Reaktivierung eines Teils des im Jahre 1927 auf Betriebsrechnung übernommenen Anlage⸗Zuwachſes von insgeſamt 348 Mill. Mk. und die Uebernahme des reaktivierten Betrages auf Anleihekonto. 2. Die Eutlaſtung der Reichsbahn von den ſogenann⸗ ten politiſchen Laſten, ſoweit dieſe ſich aus der Er⸗ höhung der Penſionslaſt ergeben, alſo im Betrage von 212 Mill. Mk. ſeitens des Reichs, ſei es, daß das Reich dieſe Laſten ganz oder teilweiſe endgültig übernimmt, ſei es, daß das Reich ſich bereit erklärt, für einen Fehlbetrag bis zur Höhe von 212 Mill. Mk. aufzukommen. 3. Eine Vereinbarung zwiſchen Reichsregierung und Reichsbahn, durch welche die Verpflichtung der Reichsbahn⸗ Geſellſchaft, daß die Reichsbahn mit allem Zuwachs Ende 1964 laſtenfrei an das Reich zurückzugeben iſt, ſachgemäß ab⸗ gemildert und hiermit die entſprechenden Rückſtellungen für Betriebsrechtabſchreibung ermäßigt bezw. für die nächſte Zeit ganz beſeitigt werden. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag gibt der Er⸗ wartung Ausdruck, daß es den Bemühungen der Reichsbahn bei voller Unterſtützung der Reichsregierung gelingen wird, auf dem einen oder anderen der vorſtehend gekennzeichneten Wege die für geordnete Aufrechterhaltung und Weiterent⸗ wicklung ihres Betriebs erforderlichen Mittel zu beſchaffen, ohne zu der letzten und äußerſten Maßnahme einer Tarif⸗ erhöhung ſchreiten zu müſſen. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag hält es hiernach nicht für erforderlich, zu den Vorſchlägen der Reichsbahn für die Durchführung der Tarif⸗ erhöhung jetzt Stellung zu nehmen. Er betont indeſſen, daß es keinesfalls angängig wäre, nur den Güterverkehr zu belaſten, daß vielmehr der Perſonenverkehr mit Aus⸗ nahme des Arbeitsverkehrs unbedingt zur Tragung der Mehrlaſten herangezogen werden müßte. Zu der Frage guſtiz und Wirtſchaft ergriff Reichsminiſter a.., Exzellenz Schiffer, im Anſchluß an ſein bedeutſames und grundlegendes Buch über die Juſtis⸗ reform das Wort zu eingehenden Ausführungen. Er wies darauf hin, daß zwar bei den Juſtizverwaltungen, insbeſondere der preußiſchen, Beſtrebungen auf Vereinfachung und Ver⸗ beſſerung des techniſchen Bürobetriebes bereits im Gange ſeien, insbeſondere die ſogenannte„kleine Juſtizreform“ ſchon erfreuliche Anſätze zeigte, daß jedoch neben dieſen Beſtrebungen die allgemeine grundlegende Frage einer tiefergreifenden Neu⸗ auf den nächſten warten müſſen? Als es mir wieder einmal ſo ergangen war, hatte ich den Troſt, daß einem biedern, alten Bäuerlein dasſelbe paſſiert war. Wir ſaßen alſo zuſammenm und warteten. Nur ſah ich gewiß hundertmal auf die Uhr, denn es dauerte eine ganze Stunde und noch etliche Minuten, er hingegen fragte nicht ein einziges Mal nach der Zeit, für ihn dauerte es bei weitem nicht ſo lange, ſondern eben nur die eine Weile bis zum nächſten Zug. Er hatte Zeit und ich nicht. Kei⸗ neswegs, weil ich vielleicht etwas von Wichtigkeit verſäumte und er nicht, das mag eher umgekehrt geweſen ſein. Sondern er maß die Zeit nur darnach, was ſie jeweils erfüllte. Für mich war jeder Augenblick etwas, das erfüllt hätte werden müſſen. Für mich war die Zeit bereits etwas Abſolutes, eine quälende Macht, für ihn beſtand ſie an ſich gar nicht.— Andererſeits weiß man ja wohl, daß man es durch Uebung ſo weit bringen kann, noch die Verſchiedenheiten in der Tondauer, und wenn es ſich nur um eine Vierzigſtelſekunde handelte, heraus zu hören. Nicht nur der Widerſpruch unſeres Zeitbewußtſein mit „des Dienſtes ewig gleichgeſtellter Uhr“, ſondern vielleicht mehr noch die unumſchränkte Herrſchaft, welche die geſchäftige Zeit⸗ wertung über uns gewonnen hat, erklärt die Sehnſucht nach dem Zeit⸗haben. Zeit⸗haben heißt nämlich nun, nach ſeinem perſönlichen Zeitmaß leben dürfen, nicht an die allen gleich zugemeſſene Zeit gebunden ſein, die gerade darum keinem angemeſſen ſein kann. Frei ſein von der Tyrannis der Uhr der andern. Sven Hedin Heidelberger Ehrendoktor. Die natur⸗ wiſſenſchaftlich⸗mathematiſche Fakultät der Univerſität Heidel⸗ berg hat den berühmten Tibetforſcher Sven Hedin zum Doktor der Naturwiſſenſchaften ehrenhalber er⸗ mannt. Ein Jubiläum des Deutſchen Muſeums in München. Am 28. Juni ſind 25 Jahre vergangen, ſeit in München nach einem programmatiſchen Vortrag von Oskar von Miller die Gründung des Deutſchen Muſeums erfolgt iſt. Anfang Mai 1903 hatte Oskar von Miller zum erſten Male den Muſeums⸗ plan in einem kleineren Kreis erörtert. Drei Jahre ſpäter, im November 1906, hat die Grundſteinlegung des Muſeums in Verbindung mit der Eröffnung einer proviſoriſchen Ausſtellung . alten Nationalmuſeum an der Maximilianſtraße ſtattgefun⸗ n. G e ee 1 e c n S * 42 1 7 12 * „ r T e 1 e — — * 1 Donnerstag, den 28. Juni 1928 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) 7. 7. Nr. 295 geſtaltung der Juſtiz und der Rechtspflege von überwiegender Bedeutung ſei, die dem lebendigen Rechtsempfinden eulſpricht, die Rechtspflege von unnötigen und koſtſpieligen Arbeiten ent⸗ laſtet, den Rechtsgaug beſchleunigt, von enthehrlichen und hem⸗ menden Beſtimmungen befreit und äuf dieſe Weiſe die Rechts⸗ pflege und Juſttzverwaltung mit den Erforderniſſen der Zeit beſſer in Einklang bringt. i Die Unwirtſchaftlichkeit und Kyſtſpieligkeit der jetzigen Juſtiz wirke ſich nicht nur im Juſtizhaushalt, ſondern ketzten Endes auch im Haushalt der weiteſten Volkskreiſe, insbeſondere der Wirtſchaft aus. Die Herbeiführung einer wirtſchaftlichen Ge⸗ ſtaltung gelte daher wie für die Wirtſchaft ſelbſt auch für die Juſtiz, allerdings angeſichts ihrer gänzlich anders gearteten Aufgaben anders als für die Wirtſchaft. Die Wirtſchaft er⸗ fordere Verringerung der Koſten und Steigerung der Produk⸗ tion, bei der Juſtiz liegen die Notwendigkeiten aber im Gegen⸗ teil, nämlich in der Verringerung der Produktion — an Geſetzen wie an Prozeſſen und an Klagen, an Recht wie an Rechtſprechung— und in der Verminderung der Zahl der Gerich sbetzörden, insbeſondere ihrer Richter unter gleichzei⸗ tiger Hebung ihrer Stellung. Der Hauptausſchuß nahm die außerordentlich intereſſanten Ausführungen mit lebhaftem Beifall auf und ſtimmte zu, daß im Anſchluß an die Darlegungen des Berichterſtatters der Fragenkreis weiterhin geprüft und bearbeitet werden ſoll Staͤoͤtiſche Nachrichten Sunnwend Schun oft hott mich en Freund vun mir gebete, ich mechten entpol zu're Sunnwendfeier nemme, denn ich hett ſchun ſo viel driwwer verzehlt, daßers jetzt aach emvol miterlewe mecht. „Alſo dies Johr klappts“, habb ich zu ihm geſaacht,„denn ich bin vun re Grupp eiln)gelade worre unn do kanuſcht mit⸗ gehe.“ Ich habb dann noch allerhand Rootſchläg gewwe, wie er ſich ein) richte ſollt for die Nacht,— denn ſo was wär der nit gewöhnt— unn habb vor allem geſaacht, er ſoll e Deck unn ſchließlich aach noch e Zeltbahn mitnemme, Wir mer uns do am Samſchdag Owend alſo am Bahnhof treffe, do trau ich kaum meine Aage: 3 5 5 kummt mein Freund in de lange Soſſe unn im Schbeh⸗ krage aln)gedoddert, keen Ruckſack, kee Daſch, kee Paketel. Ich habb nix anners gedenkt, als daß'r nit mitgehe wollt unn mir bloos'ſcheid ſaache. Awwer fröhlich ſtreckt'r mir die Hand hiln) unn ſaacht: „Alſo jetzt kanns losgehe!“ Mein Aage werre noch größer. Die annere, die mich eiln)gelade hawwe, grinſe ſich eens. Ich frog alſo zunegſcht mein Freund, wo die Deck odder die Zelt⸗ bahn ſei unn krigg zur Antwort, bei dem warme Wedder bräucht mir ſo was nit. Gut, denk ich. Du weeſcht's jo beſſer, ſollſcht recht hawwe. Dunn froog ich noch, wo denn ſein Pro⸗ viant ſei.„Ach“, hott'r gemeent,„do werd ſchun in'r Näh e Wertſchaft ſeiln), wo mir was zu ſchbachtle kriggt“, worauf ich bloos'ſaacht habb:„Nachts um zwee!“ Korz unn gut,'r finn nooch Großſahſe'fahre unn niw⸗ wer in die Berge geloffe. s war ſo en rechter ſcheener Sum⸗ merowend, wo mer ſich hott ſo recht freue könne. Allerdings, wenn mir de Himmel im Süde alnjgeguckt hott, ds hott's eem jo e biſſel angſcht werre könne. So im Schdille habb ich ich jo gewunſche, daß's e biſſel regne däht, erſchtens, daß's e biſſel abktehlt, unn zwettens, daß mein Freund weeß, zu was mr e Zeltbahn brauche könnt. Mein Gedanke ſcheint ſich aach in die Tat umſetze zu wolle, denn de Himmel iß immer mehr ſchwarz worre unn mir hott ſchun vun ferne de Dun⸗ ner rolle höre. Mein Freund hott gemeent ob bei ſchlechtem Wedder die Sunnwendfeier im Saal ſei. Ich habb bloos 'ſaacht, ob er vielleicht e Häuſel aln)ſchdecke mecht. Wie mer alſo an den Platz kumme ſinn, an dem die, wo ſchun frieher'fahre ſinn, e große Holzſchdoß gemacht gehatt hawwe, hawwe uns die freundlich begrießt unn eener hott gemeent, in zehn Minute dähts losgehe. Mein Freund froogt mich gleich, ob des die Feier ſei, wo in zehn Minute losgehe däht.„Nee,'s Gewidder geht in zehn Minute los“, kriggter r Antwort. s iß aach tatſächlich ſo geweßt. Zwoor war des bloos en Ausläufer unn's hott blops e paar Droppe gewwe unn mir hawwe unſer Sunnwendfeier abhalte könne. ihrer Gabe nicht kargen. Am äußeren Zeichen, der überreichten Des war halt was Scheenes, wo do die Flamme hochgebraſſelt ſinn unn e Red'ſchwunge worre iß unn mir e Lied'ſunge hawwe. So ſcheen war des, daß mer ſich hott gar nit trenne möge. Zum Schluß iß's Schenſchte noch kumme: Iwwer's Feuer ſchbringe. For uns war des was klvotes, blovs for mein Freund war der Zeitpunkt ſei Schickſalswend, deun vun dort an hott'r Pech'hatt ünn des iß alles hinnerenanner kumme. Nadier⸗ lich wollt'r aach iwwers Feuer hupſe unn hott ſich die Fieß verbrennt, weil'r uuf e Schdickel heeße Aſch'hupſt iß. Dann hött's mit eemool aln)fange zu ſchitte, unn bis'r ſein Kittel g hatt hokt, den'r newenaus gelegt hott, war der ſo naß, daß'r nit mehr zum aäln)ziehe war. Verſchiedene hawwe Zelte debei'ihatt unn hawwe ihn in e Zelt gelößt. Dabei legt'r ſich borne an de Eiln) gang hin, der war nit ganz dicht, unn herd aach noch an de Hoſſe naß, weils Waſſer ins Zelt geloffe iß. Mir iß'ſäacht worre, däß'r e Daſchelamp ſich gepumpt hett unn die äln)'ſchdeckt hett, damit der Blitz nit eiln)⸗ ſchlage könnt. E Glick, daß morchens die Sunn widder'ſcheint hott unn die Klamotte all getrocknet ſinn. Dann hokt'r ſich en Dorn in de Fuß getrete, die Hoſſe am e Baam verriſſe, ſei Krage⸗ knöppel verlore(vielleicht iß'm des aach verſchdeckelt worre). Wie'r heem ſinn, hott'r'ſaacht, daß'r ſei Lebdag zu keener Sunnwend mehr gehe däht, s wär recht langweilig geweßt. Um des Pech zu hawwe, bräucht mer nit fort. Jeder denkt halt aunners, unn wem's nit gefallt, foll daheem bleibe, deß iß mei Meinung“, ſaach ich zu ihm unn ſo iß's aach. Wie mir am Bahnhof ſinn, hott'r nach ſei Rickfahrkart verlöre. 'r häwwe uns all eens gegrinſt, denn wie kann en Menſch ſo viel Pech hawwe! Awwer ſchließlich war er an allem ſelwer ſchuld. Bei uns war's ſcheen unn des iß die Haupt⸗ ſach. 1 * * Tierſchutzwerbetag. Det Tlerſchutzvere in veranſtal⸗ tet am köommenden Sonntag eine Straßenfſammlung. Mögen alle, denen von jugendlichen Sammlern die Doſe mit der Aufſchrift„Für unſere Tiere“ entgegengehalten wird, mit Blume, ſei zu erkennen, daß auch in unſerer raſtloſen Zeit der Geberſinn noch nicht erſtorben iſt, wenn es gilt, der leidenden Tierwelt auf dieſem Wege Helfer zu ſein. 5 * Beigelegter Streik. Zugleich mit der Beendigung des Hafenarbeiterſtreiks iſt auch der Strefk der Kranenführer, Maſchjiniſten und Heizer in den Hafeugebieten Mannheim und Ludwigshafen zu Ende gegangen. Die Arbeftsaufnahme er⸗ folgte geſtern vormittag. * Verkehrsſtörung auf der Diffenebrücke. Ein mit Bret⸗ tern überladener Wagen konnte geſtern nachmiklag auf der Diffenebrücke nicht mehr weiter, weil ſich die Achſe verbogen hatte. Dadurch wurde auch die über die Brücke führende Straßenbahnlinie lahmgelegt. Die um.10 ihr alarmterte Berufsfeuerwehr beſeitigle das Verkehrshindernis. * Eine Leiche identifiziert. Der junge Mann, der am Montag abend beim Baden im Strandbad am Stadtpark in Lliswigshaſen ertrunken iſt, iſt nach der Feſtſtellung der Rheinpolizei der am 10. Juni 1896 geborene ledige Bau⸗ arbeiter Fritz Schauer aus Köferbach bei Ansbach. Der junge Mann ſtand bei der Firma Wayß u. Freytag in Mann⸗ heim in Arbeit und wohnte zuletzt in der Haapdtſtraße in Ludwigshafen g N * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Freitag der frühere Mechaniker Leonhard Held mit ſeiner Ehefrau Magdalena geb. Schott, Schwetzingerſtraße 55 wohn⸗ haft. Das Ehepaar, das im 72. bezw. 70. Lebensjahr ſteht, iſt noch ſehr rüſtig. „ee e * Den Reiſepaß nicht vergeſſen! Zu Beginn der Ferien- 1 zeit ſei daran erinnert, daß es unbedingt notwendig iſt, auf Reiſen ein Legitimationspapier mit ſich zu führen. Beſonders wichtig iſt es, wenn ſich die Reiſe in die Grenzgebiete er⸗ ſtreckt. Wenn auch die Viſaſchranken mit den Nachbarſtaaten größten Teile gefallen ſind, ſo iſt der deutſche Reiſepaß des⸗ halb doch nicht entbehrlich geworden. Auch wenn die Reiſe nicht ins Ausland führt, iſt für den innerdeutſchen Reiſever⸗ kehr das Mitführen eines Paſſes ſtets zu empfehlen. Man kann ſich auf dieſe Weiſe am leichteſten bei unvorhergeſehenen Zwiſchenfällen über ſeine Perſon legitimieren by. Peter Rlelus f u u, Mannheim f. Feger Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Gewerbe⸗ ſchulen. Auf Grund der in der Zeit vom 19, bis 24. März und vom 241, bis 20. Mai 1928 abgehaltenen Staatsprüfungen für das höhere Lehramt an Gewerbeſchulen ſind nachgenannte Gewerbeſchulpräktikanten(Diplom⸗Ingenieure) für beſtanden erklärt und zu Gewerbeſchulaſſeſſoren ernannt wor⸗ den: Bernhard, Karl, von Raſtatt; Betſch, Wilhelm, von Karls⸗ ruhe; von Diemer, Karl, von Schopfheim; Fiſcher, Kurt, von Maunheim; Freiſinger, Otto, von Karlsruhe, Frey, Ludwig, von Eichelberg(Baden); Ganzer, Friedrich, von Heidelberg; Ganzer, Karl, von Bretten; Hagſtolz, Hans, von Karlsruhe; Hauſer, Oskar, von Linkenheim; Heckmann, Karl, von Neckarſteinach; Herberich, Karl, von Poppenhauſen(Ba⸗ den); Immenſchuh, Erich, von Nieder ⸗Jeutz; Ker mas, Paul, von Seckenheim; Kern, Eruſt, von Riegel(Baden)]; Kohring, Heinrich, von Karlsruhe; Liebler, K. Fr, von Baden⸗Baden; Mildenberger, Rudolf, von Karlsruhe; Mül⸗ ler, Ludwig, von Schwabenheim; Müller, Waldemar, von Ludwigshafen a. Rh.; Neckermann, Viktor, von Karlsruhe; Pfiſter, Walter, von Mannheim; Pfeuffer, Wolfgang, von Oberkirch; Pilz, Hans, von Schandau(Sachſen); Richter, Ernſt, von Waldkirch; Scherer, Raimund, von Bretten; Schwarz, Guſtay, von Freiburg; Stumpf, Karl, von Wer bach⸗ hauſen; Unterwagner, Emil, von Karlsruhe; Dr. Valdenaire, Arthur, von Bretten; Vetter, Willimar, von Philippsburg; Währer, Willy, von Karlsruhe; Weigel, Kuno, von Karls⸗ ruhe; Weis, Franz, von Baden⸗Baden; Wolz, Otto, von Karlsruhe; Zimmermann, Max, von Lörrach Zoller, Wil⸗ helm, von Rauental. * Gültigkeit der Hindenburg⸗Wohlfahrtsmarken. Der Vertrieb der Hindenburg⸗Wohlfahrtsmarken durch die Poſt⸗ anſtalten hört mit Ende Juni auf. Die Wertzeichen können aber noch bis einſchließlich 31. Juli zum Freſmachen von Poſtſendungen benutzt werden. ä—— Weranſtaltungen Zirkus Krone iſt vergangene Nacht eingetroffen Die vier langen Güterzüge des Rieſentzirkus Krone ſind vergangene Nacht im Bahnhof Neckarſtadt eingetroffen. Der erſte Zug brachte die Raubtiere, die, weil ſie gegen Bahn⸗ fahrten ſehr empfindlich ſind, ſo ſchnell als möglich ausgeladen werden mußten. In Spanien, das der Zirkus neun Mo⸗ nate läng bereiſte, find allein infolge zu langer Bahnfahrten 12 ſehr wertvolle Eisbären und 18 kleine Seelöwen einge⸗ gältgen, für die erſt nach Monaten Erſatz zu bekommen war. Jin zweiten Güterzug kamen ebenfalls noch 16 Waggons Tiere und im übrigen Packwagen über Paäckwagen, Wohnwagen der Artlſten, Lichtmaſchinen ufw. Der dritte Zug diente dazu, das rieſige in ſeine einzelnen Teile zerlegte Zirküszelt zu befördern. Endlich im vierten Zug kamen die Wagen mit den Requiſiten füt die Artiſten mit, weitere Wohnwagen und die Wagen der Zirkus verwaltung. In dieſen Wagen wird Euch während der Reiſe ununterbrochen gearbeitet. Auch die Fülterung der Tiere wird im Zuge vorgenommen, weil die Tiere ausnahmslos daran gewöhnt ſind, daß ihre Mahlzeiten pünktlich eingehalten werden. Vorausſichtlich wird auch heute nachmittag eine Teilfütterung der Tiere zu beobachteſt fein. * „Der Odenwaldklub feiert am kommenden Samstag ſein 7 Jährliches Siku ngsfeſt als Som meer fe ſts im Friedrich spark. Zugleich findet damit die Ehrung der eifrigſten Wanderinnen und Wanderer des verflöſſenen Jähres ſtatt. Während des Gartenkonzerts werden Park und Sternwarte in mägiſchem Glanze erſtrahlen, Seeufet und Raſen, Springbrunnen und Bäume von buntfarbigen Lichtern glänzend erleuchtet ſein Näch dem Inſtrumental⸗ und Chörkonzert Tanz und Unter⸗ haltung im Saale.(Weiteres Anzeige. 22 alt bewährt bei Nieren- Blasen-, 8 Harnleiden a 285 55 Das 97. Nie derrheiniſche Muſikfeſt in Köln Je überflüffiger ſie nach der meisten kurebigen Beute Mek⸗ Küng in gegenwärtiger Zeit ſind, in deſto größerer Anzahl werden ſie verauſtaltet, dis Muſikfeſte nämlich, Sind ihrer doch für dieſen Sommer allein in Deutſchland und Oeſterreich ſo etwa dreißig angekündigt, Während kleine Städte nut in Ausnahmefällen mal in der Lage find, einer ſolchen Veranſtal⸗ tung wirkliche künſtleriſche Bedeutung zu geben, können die Könzertunternehmungen der größeren Muſikſtädte ihrem ver⸗ wöhnten, mehr oder weniger durch Beſuch von auswärts er⸗ gänzten Publikum bei„muſikfeſtlichen“ Tagungen kaum etwas weiteres über das Alltägliche hinaus bringen, als eine Ber⸗ ſtärkung ihrer Chor⸗ und Orcheſterbeſtände, datzu allenfalls, wenn erwünſcht, einen Gaſtdirigenten. Bezüglich neuer Werke iſt hei derartigen Anläſſen Vorſicht doppelt geboten und die gleichen Soliſten von Ruf hört man überall. Das alles gilt natürlich auch für die jeweilig drei Aufführungsabende um⸗ faſſenden Niederrheiniſchen Muſikfeſte, die, zwiſchen Köln, Düſſeldorf und Aachen abwechſelnd, die ehemals gepflogene gewiſſe künſtleriſche Gemeinſchafk längſt aufgegeben haben, worin ich übrigens keinen Fehler erblicken kann. Unſerer diesmalfgen Konzerte iſt, wenn auch die Spiel⸗ folge des erſten und dritten Abends zu bunt war, hinſicht!“ der in Fülle gebotenen ausgezeichneten künſtlekiſchen Genüſſe nur mit hoher Beftiebigung zu gebenken Leider aber mußte, weil man die Tagung doch auf dem Preſſa⸗Gebiete haben wollte und von dem Rieſenraume eine größere Einnahme er⸗ hoffte, als ſie in dem beſtens geeigneten Opernhauſe und im Gürzenich zu erreichen iſt, die ſtimmungsfeindliche und akuſtiſch mangelhafte große Meſſehalle im Rheinpark wieder als Konzertſaal dienen Das Podium war gleich am erſten Abend durch das verſtärkte Gürzeni horcheſter und den durch zahlreiche Mitglieder des Kölner Männer⸗Geſangvereins er⸗ gänzten Chor der Konzertgeſellſchaft voll beſetzt, indes fiel letzterem zunächſt nur eine kleine Aufgabe zu in Geſtalt des für J. S. Bachs Art kypiſchen Eingangschors aus ſeiner 43. Kantate„Gott fähret auf mit Jauchzen“. Von dem herz⸗ haft begrüßten Feſtleiter Hermann Abendroth zu ſehr ein⸗ druckspollen Steigerungen geführt, betätigten ſich neben dem Vokalkörper die Orgel und das mit hohem Trompeten⸗ geſchmetter durchſetzte Orcheſter aufs beſte, 8. Der zweite Abend zeitigte ein größes künſtſeriſches Erlebnis mit der Aufführung von Berlioz! dramatiſcher Legende„Fauſts Verdammung. Des genialen Fran⸗ zoſen ſo überaus phantaſiereiches und trotz unüberſehbarer harmoniſcher Mängel in mehrfacher Hinſicht außerordentlich feſſelndes und wertvolles Werk hat man in Köln auffallend lange nicht gehört. Auf die 1898 unter Leitung Franz Wüll⸗ ners ſtattgehabte letzte Aufführung im Konzertfaale folgte am 11. Dezember 1903 noch eine ſzeniſche, die der damalige verdiente Theaterleiter Otto Purſchian zur Feier des 100. Geburtstages von Hektor Berlioz im ſtädtiſchen Opernhauſe mit Arno Klef⸗ fel als Dirigent veranſtaltet hatte und der, da die Ton⸗ ſchöpfung ja nicht als Oper zu bezeichnen iſt, eine Bearbeitung des Theaterdirektors von Monte Carlo, Raoul Günsbourg, zugrunde lag. Es ſei übrigens an die wenig bekannte Tat⸗ ſache erinnert, daß ſchon um die Mitte der zwanziger Jahre vorigen Jahrhunderts, alſo in ſehr jugendlichem Alter, Ber⸗ lioz einen für die Bühne beſtimmten„Fauſt“ ſkizziert und in einem Teile auch ausgeführt hat. Das läßt ſich nicht nur aus den Briefen Berlioz' beweiſen, vielmehr überzeugender noch aus ber Tatſache, daß man im Goetheſchen Nachlaſſe ein Sxemplar der von Berlioz dem Dichter gewidmeten Fauſt⸗ Pärtitur vorgefünden hat. Wie weit beide Werke eines ſind, würde ſich natürlich nur durch den Augenſchein feſtſtellen laſ⸗ ſen. Sicher iſt, daß Berlioz ſpäter den Plan bezüglich der ſzeniſchen Aufführung der Jugendarbeit hat fallen laſſen, da ſich kein Theaterdirektor bereitfand, ſeine recht bedeutenden ſzeniſchen Anförderungen zu erfüllen. Die jetzige Wiedergabe der ſchönen„dramatiſchen Legende war eine ganz hervor⸗ ragend gute, tief im Geiſte des Werks wurzelnde, und dis beſte, die überhaupt in Köln geboten worden iſt. Mit wieviel feinem Verſtändniſſe und hingebender, den großen Auffüh⸗ rungsapvarat ſtets in jeder Einzelheit umfaſſender Sorgfalt, mit welch unfehlbarer Sicherheit der Charakteriſierung waltete Abendroth an ſeinem Pulte! Wie klug wägend fügte er, nach⸗ dein der Rakbezy⸗Marſch in glänzendem Stile erklungen, im andere, hier ein kaum merkliches und doch wirkſames Ritar⸗ dando ſchaffend, dort anfeuernd. Und das Orcheſter reſtlos auf der Höhe ſeiner Aufgabe. Nicht minder der ſo vielſeitig herangezogene, durch den ganzen K. Männergeſang⸗Verein or⸗ gänzte Männerchor(der Zuſammenſang der Soldaten und Studenten!) und die klangvollen Frauenſtimmen, dazu geſellt ein wacker ins Zeug gehender Knaben⸗ und Mädchenchor, Nur kurz kann ich die erſtklaſſigen bekanuten Soliſten er⸗ wähnen, Karl Erb als nach jeder Richtung meiſterlichen Fauſt, Hermann Niſſen als zumal im Deklamatoriſchen Kusgezeichneten, den Saugespart intereſſant ausgeſtaltenden Mephtſto, Duſolina Giaun int als überraſthend deutſch ſich einfühlendes, immer tonedles Gretchen und Wilhelm Fen⸗ ten, der als Brander ſein Rattenlied in wirkſamer Charak⸗ teriſierung vortrug. Die pompöſe Geſamdtarbietung ent⸗ feſſelte wieder und wieder wärmſte Dankesäußerungen ber hochbefriedigten Hörer. Voraufgegangen war Wagners Fauſt⸗Ouvertüre. 4 Die etwas zu ausgedehnte Vortragsfolge bes dritten Abends begann mit einer ſehr ſchwungvollen Ausführung von Händels Anthem für gem. Chor, Orcheſter und Orgel „Zadbk, der Prieſter, und Nathan, der Seher“. Dann Fritz Kreisler Ueber des eminentenKünſtlers wundervolle Kan⸗ tilenen in Beethovens Violinkonzert iſt ebenſowenig etwas neues zu ſagen wie über bie Köſtlichkeiten ſeiner tech⸗ uiſchen Bravour in Tartints Teufelstriller⸗Sonate, oder auch über die triumphale Art feines Erfolges. Wundervolle Orcheſterdarbietungen gab es in bieſem letzten Konzert mit Strauß„Don Juan“ und ber den Abſchluß bildenden Dur- Sinfonie(Nr. 7) Schuberts. Der bis zum letzten Takte mit ſeiner vollen Friſche fungierende Feſtdirigent Abendroth, von Beifallsjubel umbrauſt, mit Kränzen und Blumen gefeiert, machte in echt künſtleriſcher Geſinnung be⸗ züglich der Ehrungen mit ſeinem Orcheſter Halbpart. Der Be⸗ ſuch der drei Konzerte wies ſteigende Tendenz auf, immerhin klafften in der Halle beſonders an den erſten beiben Abenden krötz reichlich ausgegebenen Freikarten größere Lücken und das Deflzit des Komitees dürfte ein um ſo bebeutenderes ſein, als der Beſuch ber öffentlichen Generalproben ſehr viel Sylventauz und Irrlichtertanz eine muſikaliſche Phraſe in dle zu wünſchen Abrig ließ. Pau] Hillen 6. Seite. Nr. 295 Donnerstag, den 28. Juni 1928 Kommunale Chronik Die Gemeindeverordneten gegen den Bürgermeiſter P. P. Walldorf, 21. Juni, In der interfraktionellen Sitzung der Gemeindeverordneten ſämtlicher Parteien am Freitag abend wurde dem hieſigen Bürgermeiſter Trunk das weitere Vertrauen verſagt. Die Urſache iſt darin zu ſuchen, daß berechtigte Forderungen der einzelnen Bürger⸗ ausſchußfraktionen, wie Prüfung der Gemeinderechnungen, rechtzeitige Vorlage des Voranſchlags, Beſoldung der Ge⸗ meindebeamten uſw. vom Gemeindeoberhaupt unbeantwortet geblieben ſind. Die Haltung der Gemeindeverordnetenmit⸗ glieder dürfte inſofern noch gerechtfertigt erſcheinen, als die hieſige Umlage 2,64 Mark und die Gewerbeertragsſteuer 19,80 Mark betragen, die die hieſigen Steuerzahler nicht mehr auf⸗ bringen können. Der letzte Voranſchlag für das Rechnungs⸗ jahr 1927/8 gelangte erſt im Februar 1928 vor den Bürger⸗ ausſchuß und wurde, da keine genügende Aufklärung über die Ausgabepoſten gegeben wurde, einſtimmig vom Bürger⸗ ausſchuß abgelehnt. Mit dem weiteren Gang der Sache wird ſich wohl die Staatsaufſichtsbehörde zu befaſſen haben. Wiederwahl des Konſtanzer Oberbürgermeiſters * ronſtanz, 27. Juni. Geſtern war Ober bürger⸗ meiſterwahl. Wahlberechtigt waren 101 Stadtverordnete. Der ſeitherige Oberbürgermeiſter Dr. Möricke erhielt 76, der bisherige zweite Bürgermeiſter Arnold 63 Stimmen. Beide ſind damit wiedergewählt. Bürgermeiſterwahlen L. Rot, 26. Juni. Am Sonntag fand hier die Bürger⸗ meiſter wahl ſtatt, die ergebnislos verlief. Von der hier herrſchenden Parteizerſplitterung gibt die Zahl der aufgeſtell⸗ ten Kandidaten einen Begriff, waren doch nicht weniger als 6 genannt. Davon erhielten die meiſten Stimmen: Oeſtringer 20, J. Vetter 17 und Altbürgermeiſter Müller 4 Stimmen. I. Mörſch, 22. Juni. Die Bürgermeiſter wahl ergab die Wahl des Maurerpoliers Albis Dambach mit 30 Stim⸗ men zum Ortsoberhaupt. Der ſeitherige Bürgermeiſter Deck, der bei den Sozialdemokraten kandidierte, erhielt 25 Stimmen. ch. Zimmerhof bei Rappenau, 25. Juni. Bei der geſtrigen Wahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Friedrich wie⸗ dergewählt. Sein Gegenkandidat, Ratſchreiber Kades, unterlag mit 2 Stimmen Unterſchied a I. Mudau, 26. Juni. Die Bürgermeiſterwahl er⸗ gab hier die Wiederwahl des ſeitherigen Bürgermeiſters Otto Link mit 518 Stimmen. Altbürgermeiſter Burkart er⸗ reichte als Gegenkandidat 118 Stimmen. ch. Untergimpern(Amt Sinsheim), 25. Juni: Hier wurde bei der geſtrigen Bürger meiſterwahl der Landwirt Johann Reichenſperger zum Ortsvorſtand gewählt. Sulzbach A. Gaggenau, 2. Junk. Bef der geſtrigen Bütgetmeiſter wahl wurde der ſeitherige Bürger⸗ meiſter Martin Baſtian zum dritten Mal wiedergewählt. * Murg, 25. Juni. Bei dem geſtern abgehaltenen zweiten Wahlgang zur Bürgermeiſterwahl ſtellten ſich wieder alle drei Kandidaten. Es erhielt Bürgermeiſter Graß⸗ Niederhof 520 Stimmen, Steuerinſpektor Strittmatter 489 Stimmen, die übrigen Stimmen waren zerſplittert. Graß würde ſomit zum Bürgermeiſter von Murg gewählt Au a. Rh., 35. Juni. Bei der geſtrigen Bürger⸗ meiſterwahl wurde der bisherige Bürgermeiſter Merz wiedergewählt. * Neuenburg(Amt Müllheim), 25. Juni. Der geſtern vorgenommene zweite Wahlgang zur Bürgermeiſter⸗ wahl hat endlich ein Ergebnis gezeitigt. Von 1091 Wahl⸗ Fbrechtigten haben 715 abgeſtimmt. Von dieſen Stimmen fielen auf Ed. Linſenboll 378, Altbürgermeiſter Boll“ 174, Wetzel jun. 111, die übrigen Stimmen waren zerſplittert. Linſenboll iſt ſomit zum Bürgermeiſter gewählt. Die Stadt Oggersheim verkauft ihre Wohnneubauten. * Oggersheim, 24. Juni. Auf Vorſchlag des Bauausſchuſ⸗ ſes beſchloß der hieſige Stadtrat einſtimmig, ſämtliche während der letzten Jahre in der Kaiſer⸗, Leſſing⸗ und Goethe⸗ ſtraße ſelbſt erbauten Wohnhäuſer zum Verkauf aus⸗ zuſchreiben. In Betracht kommen zwei größere Häuſer zum Einzelkaufpreiſe von 8 500 Mark, 4 kleinere Wohnhäuſer zu je 7800 Mark, 2 zweiſtöckige Doppelhäuſer zu je 14500 Mark, 2 Zweifamilienhäuſer mit Hof und Stallung zu je 15 500 Mk., 4 Einfamilienhäuſer mit Hof und Stallung zu je 7800 Mk., 1 Einfamilienhaus zu 7600 Mk., 2 Einfamilienhäuſer zu ſe 7400 Mk., die mit Grund und Boden erworben werden können. Damit würde die Stadt etwa 170 000 Mark löſen, die nach ihrem Eingang bei der Stadtſparkaſſe deponiert und dann größtenteils als Hypothekendarlehen an private Bauherrn hinausgegeben werden ſollen. werden, um die Mieter der fetzigen Häuſer ſofort mit einer neuen Wohnung wieder betreuen zu können. Kleine Mitteilungen i Nach zweitägiger Ausſprache wurde der ſtädtiſche Voranſchlag 19289 vom Bürgerausſchuß Kon⸗ ſtanz mit überwiegender Mehrheit angenommen. Der Vor⸗ anſchlag wird in Einnahmen und Ausgaben feſtgeſtellt auf 6 580995 Mark. Es wird folgende Umlage für das laufende Jahr erhoben: 90 Pfennig für 100. Mark Steuerwert vom Grundvermögen, 36 Pfennig vom Betriebsvermögen und 675 Pfennig von dem Gewerbeertrag. ſeines Maſſen⸗Sängerchors, Mit dem übrigen Teil des Geldes ſollen zwiſchenzeitlich auch neue Wohnungen erſtellt Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Tagungen Jahresverſammlung der Deutſchen Beleuchtungs⸗ techniſchen Geſellſchaft. Die Deutſche Beleuchtungstechniſche Geſellſchaft, e.., hielt am 22. Juni in Karlsruhe ihre 16. Jahres ver⸗ fammlung ab. Nachdem eine Vorſtands⸗ und Ausſchuß⸗ ſttzung und ſpäter ein Begrüßungsabend im Hotel Ger⸗ mania vorausgegangen waren, begann die eigentliche Tagung im Bürgerfaal des Rathauſes. Der Vorſitzende der Ge⸗ ſellſchaft, Lempelius⸗Berlin, konnte außer den etwa 150 Vertretern aus dem ganzen Reiche eine ganze Anzahl hervor⸗ ragender Gäſte begrüßen. Einleitend betonte der Vorſitzende, daß nicht der Zufall die Tagung nach Karlsruhe geführt habe; denn Karlsruhe nehme in der Geſchichte der Beleuchtungs⸗ technik eine hervorragende Stellung ein. Sei doch der Ge⸗ danke, die Lichttechnik international zu geſtalten, ſowie der Anſtoß zur Bildung der Internationalen Licht Meßkom⸗ miſſion von Karlsruhe, und zwar von dem unvergeß⸗ lichen Geheimrat Prof. Dr. Bunte, ausgegangen. Die Karlsruher Techniſche Hochſchule könne ſich rühmen, einzig in Deutſchland, und nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt ein Lichttechniſches Inſtitut zu beſitzen, das in den wenigen Jahren ſeines Beſtehe förderliche Ar⸗ beit geleiſtet habe. So habe gewiſſermaßen ein fachlicher Drang die Vereinigung zur Tagung nach Karlsruhe geführt. — Geheimrat Schwörer begrüßte namens der badiſchen Staatsregierung und als Vertreter des im Landtag zurück⸗ gehaltenen Kultusminiſters die Verſammlung, hob die Be⸗ deutung der Beleuchtungstechnik für die Wiſſenſchaft und die Wirtſchaft hervor und begrüßte es mit Stolz, daß gerade Deutſchland hier die führende Rolle übernommen habe. Wei⸗ tere Begrüßungsanſprachen hielten Oberbürgermeiſter Dr. Finter im Namen der Stadt Karlsruhe, der Rektor der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, Prof,. Kluge u. a.— Nach einer kurzen Anſprache des Profeſſors Dr. Teich m üller⸗ Karlsruhe begann die eigentliche Hauptverſammlung mit einer Reihe von Vorträgen über lichttechniſche Fragen. ———ů— v— Aus dem Lande Der Erweiterungsbau des Speyererhofes * Heidelberg, 27. Juni. Die Geſellſchaft der Kreiſe, die den Speyererhof begründet hat und betreibt, und in die in der letzten Zeit der Kreis Karlsruhe und die Stadt Mannheim eingetreten ſind, hat im Hinblick auf den großen Erfolg des ſoztalmediziniſchen Unternehmens auf Grund eines Vertrages mit der Stadt Heidelberg beſchloſſen, den nach dem Wald ge⸗ legenen Oſtflügel der Krankenanſtalt ſo auszu⸗ bauen, daß die Zahl der Betten bezw. der Einzelzimmer auf 80 erhöht wird Mit dem Bau ſoll noch in dieſem Sommer begonnen werden.“ i * Schwetzingen, 25. Juni. Die diesjährige Sonnwen d⸗ feier im Schwetzinger Schloßgarten findet am 1. Juli ſtatt. Das umfangreiche Programm ſieht vor ein Promenadekonzert, großes Höhenfeuerwerk, Geſangsvorträge und zum Abſchluß die bengaliſche Beleuchtung der Hirſch⸗ gruppe, großen Fontäne und des Schloſſes. Auch die Konturen des geſamten Zirkels(Laubengänge und Zirkelbauten) wer⸗ den erſtmals, durch etwa 1500 Kacheln beleuchtet, hervortreten. 55 Schwetzingen, 28. Juni. Geſtern wurde der letzte offizlelle Spargelmarkt abgehalten. Die Zufuhr betrug immerhin noch fünf Zentner. Erſte Sorte koſtete 75 Pfg., zweite Sorte 40 bis 50 Pfg. und dritte Sorte 20 Pfg. Heute wurden die Marktſtände weggeräumt. Einige Tiſche bleiben für die Nachleſe der Spargelernte noch ſtehen.— Im Marſtallhof iſt eine hübſche Tennisplatzanlage ent⸗ ſtanden. Es wurden vier vorſchriftsmäßig angelegte Plätze geſchaffen, die dem Marſtallhof ſowohl als auch der Stadt zur Zierde gereichen. Die Plätze werden von den Freunden des Tennisſportes gut beſucht.— Der Geſchäftsſtelle des Verkehrsvereins Schwetzingen im Sparkaſſengebäude am Bahnhof wurde ein Reiſebürd angegliedert, in dem die Proſpekte und Werbeſchriften, Hotel⸗ und Unterkunſtsnach⸗ weiſe aller bekannteren Badeorte und Sommerfriſchen des In⸗ und Auslandes zur koſtenloſen Abgabe an Intereſſenten aufliegen und auch ſonſt alle Auskünfte über Zugs⸗, Kraft⸗ poſt⸗, Flug⸗ und Schiffs verbindungen. koſtenlos erteilt werden. ger Friſche kvunte Rentner Georg Adam Volz, ein Veteran von 14870/½71, ſein 80 Wiegenfeſt begehen. 5 Offenburg, 24. Juni. Die Händlerseheleute Arthur Bot, die am 16. Auguſt 1927 den Maurer Wilh. Schneider in Hüfingen totgeſtochen haben und am 20. September v. Js. mit Hilfe eines Zuchthäuslers aus dem Unterſuchungs⸗ gefängnis in Donaueſchingen entwichen, ſind nun in Offen⸗ burg feſtgenommen und in ſichere Gewahrſam gebracht worden. 3 3„ * Pörrach, 27. Funk. Am Montag nachmittag ertrank werbekanal vermutlich durch einen Herzſchlag. * Meersburg, 24. Juni. Freitag nachmittag lief hier unter Krachen der Böllerſchüſſe das neuerbaute Fähreſchiff ein. Der reguläre Dienſt zwiſchen Konſtanz und Meersburg wird in den nächſten Tagen aufgenommen. das Sonnwendfeuer, Lampion⸗ beleuchtung der Haupkälles und rings um den großen; Weiher L. Plankſtadt, 27. Juni. In voller körperlicher und geiſti⸗ der 28 Jahre alte Texttlarbeiter Joſef Schneider im Ge⸗ Eine ſchwimmende Vogelbeobachtungsſtation im Bodenſee *„ Konſtanz, 27. Juni. Im Unterſee, dem weſtlichen Zipfel des Bodenſees, wurde kürzlich vor dem Wollmatinger Ried eine ſchwimmende Vogelbeobachtungsſtation zur ungeſtörten Beobachtung der Brutvögel aus nächſter Nähe eingerichtet. Die Beobachtungsſtation kann jederzeit auch an andere Stellen des Sees gebracht werden. Da die Station auch für die Beobachtung anderer Tiergattungen des Bodenſees ſehr wichtig iſt, ſoll ſie noch weiter ausgebaut werden. A c Neulußheim, 26. Juni. Auf der Landſtraße Neuluß⸗ heim Waghäuſel fuhr vorgeſtern nachmittag ein nach Heidel⸗ berg fahrendes Traktor⸗Fuhrwerk die Böſchung hinunter. Hierbei erlitt der Führer Beinbrüche, Schlüſſelbeinbrüche und ſonſtige Verletzungen. Der Verunglückte wurde alsbald durch einen des Weges fahrenden Arzt behandelt und in ein Kran⸗ kenhaus nach Karlsruhe verbracht. Der Traktor wühlte ſich tief in die Erde, während die beiden Anhänger, worauf ſich ein Begleiter befand, unbeſchädigt blieben. * Buchau im Odenwald, 26. Juni. Das 3 jährige Söhn⸗ chen eines hieſigen Bäckermeiſters ſpielte mit einem Draht und kam dabei mit einer Steckdoſe der elektriſchen Leitung in Berührung, wodurch das Kind auf den Boden geſchleudert wurde und trotz ſofort angeſtellter Wiederbelebungsverſuche kurz darauf verſtar b. Neue Opfer des Rheins Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr wurde im Rhein an der Rheinhauſer Fähre, im Banne von Speyer, eine männliche Leiche geländet. Nach vorgefundenen Ausweispapteren handelt es ſich um den Schloſſer Ludwig Koch, geboren am 9. September 1908 zu Weingarten bei Durlach in Baden. Die Leiche wurde in das Leichenhaus verbracht, heute vor⸗ mittag von den Angehörigen anerkannt und überführt. Der junge Mann begab ſich im vergangenen Monat mit zwei Kameraden auf die Arbeitsſuche. Unterhalb Kehl fuhren ſte mit einem Kahn nachts auf dem Rhein. Auf der Gemar⸗ kung Greffen bei Bühl ſtießen ſie mit dem Nachen gegen eine Brücke an, wobei der Kahn kenterte, die Inſaſſen in den Rhein ſtürzten und ertranken. Ein Fuhrwerk in den Rhein geſtürzt :: Mechtersheim bei Speyer, 27. Juni. Geſtern nachmittag verunglückte auf dem Rhein bei der Inſel Grün auf badiſcher Seite das Fuhrwerk eines Landwirtes aus Oberhauſen. Wie wir zu dem Unglücksfall erfahren, ſoll ſich das Fuhrwerk zur Ueberfetzung auf der Oberhauſener Fähre befun⸗ den haben. Während ber Ueberfahrt näherte ſich der Fähre ein großer Raddampfer. Durch einen außergewöhnlich ſtar⸗ ken Wellenſchlag ſoll die Fähre ins Schwanken geraten und das Fuhrwerk in den Rhein gekippt ſein. Die Frau und ein Kind des Landwirtes konnten ſich noch rechtzeitig retten. Das Fuhrwerk, das mit Kühen beſpannt war, ſtürzte in den Rhein und verſchwand in der Tiefe. 8* * Ludwigshafen, 27. Juni. Wie die Rheinpolizei mitteilt, wurde geſtern nachmittag durch Hafenarbeiter aus dem Kai⸗ ſerwörthhafen in der Nähe der Pegekühr eine unbekannte Leiche geländet, die ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben muß. Der Verweſungszuſtand war ſehr weit vorge⸗ ſchritten. Es fehlten der Leiche der Kopf, beide Unterarme und beide Unterſchenkel. Da die Leiche auch ziemlich ver⸗ trocknet war, wird angenommen, daß ſie längere Zeit auf einem Sumpfgebiet frei gelegen hat und durch den hohen Wafferſtand wieder abgetrieben wurde. * Oggersheim, 25. Juni. Dieſer Tage wurde hier bei der Witwe Schäfer in der Dürkheimerſtraße ein gem einer Diebſtahl verübt. Ein Handwerksburſche traf an dem Haufe ein offenes Fenſter an, ſtieg ein und entwendete aus der Wohnung Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke im Werte von über 300 Mark. Als Täter wurde inzwiſchen ein gewiſſer Karl Weber, angeblich aus Neckarau, ermittelt und in Rheingön⸗ heim feſtgenommen. 1 * Frankenthal, 24. Juni. Pferdezuchtgenoſfenſchaft beſchloß Die Vorderpfälziſche in ordentlicher ſitzenden, Landesökonomierat Frentzel⸗ Roxheim das Ge⸗ ſchäftsjahr 1927 wiederum mit einem Verluſt abſchloß, die Ge⸗ noſſenſchaft aufzulöſe n. Zu Liquidatoren wurden Landes⸗ ökonomierat Frentzel⸗Roxheim und Adolf Janſon⸗Dirmſtein beſtimmt. FVV 8 :: Freinsheim, 25. Juni. Die Traubenblüte hat bei dem günſtigen Wetter in allen Lagen eingeſetzt und nimmt einen raſchen Verlauf. Es beſtätigt ſich, daß der Heuwur m lagenweiſe ſehr ſtark auftritt. 8 i * Edenkoben, 24. Juni. Die„Edenkobener Zeitung! ruft in die Erinnerung, daß Edenkoben der Geburtsort der Ahnen des Ozeanfliegers Hermann Köhl iſt. Sein Groß⸗ vater namens Valentin Köhl iſt hier geboren am 18. Auguſt 1827. Das Blatt regt aus dieſem Grunde eine Einladung des Fliegers in die Pfalz an. 5 gene Paul Hubert, Tagner aus Göckingen bei Landau, wurde bei Außenarbeiten der pfälziſchen Gefangenenanſtalt verwendet. Hierbei ergriff er von der Schützenſtraße aus die Flucht und konnte noch nicht wieder ergriffen werden. Das quälende Jucken der Haarwuchs wird voll, glänzend, duftig Null dun oder wenn die Kopfhaut juckt und Schuppenbildung eintritt, ist es höchste Zeit, an eine zuverlässige Haarkur zu denken. Wahlen Sie aber nur ein ernstes, vertrauenswürdiges Haarpflegemittel: Bir ken Nasser feu Ruqu, verschwindet sofort. Schuppenbildung. Haarausfall, Spalten und Brechen der Haare werden verhütet, Kräftig angeregt. Das Haar wird und geschmeidig. Voxzeitiges Er. grauen wird bei dauerndem Gebrauch vermieden! Begeisterte Anerkennung. von Arzten und Laien— Seit 40 Jahren bewährt preis: Ni. A 20 AS,. Uler oe Aker. 10.50. Generalverſammlung, da nach den Ausführungen des Bor⸗ * Zweibrücken, 25. Juni. Der 1908 geborene Strafgefan⸗ * * . r ed ere et uh d 8 8 . * td„ 1 0 1 4 er bei Opel beſchäftigt, unter die Motorräder und und trug einen etwa 1,65 Meter groß und war mit ſchwarzer Fußballhoſe be⸗ kleidet. plötzlich und kam nicht mehr zum Vorſchein. Er war ein guter Pflegeanſtalt verlor ein Motorradfahrer, ein Ingenieur aus „Ludwigshafen, die Gewalt über die Maſchine und wurde im Bogen auf das Straßenpflaſter geſchleudert. Der Verun⸗ glückte erlitt einen leichten Schädelbruch. 8 5 e Mainz⸗Koſtheim, 25. Juni. Bei den Wettkämpfen litten der 19 jährige Schloſſer Hans Spahn aus Oppenheim einen doppelten rechten Unterarmbruch und der Arbeiter Joh. Werner aus Wiesbaden einen Oberarm⸗ und Ellenbogen⸗ bruch. ſchen Badeanſtalt iſt geſtern nachmittag der 16 Jahre alte Bäckerlehrling Platz aus St. Ingbert ertrunken. Das Schwimmbaſſin war überaus ſtark beſucht, ſodaß der die Auf⸗ ſicht führende Bademeiſter die Ueberſicht verlor. Erſt als 5 geſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Erfolg. 5 eignete ſich hier dadurch, daß der 26jährige Georg Kratt aus Ziegelwerk aufgeſtellten Kranens an die Längswand eines legen iſt. Donnerstag, den 28. Junt 4028. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) N e e. ee eee * Nachbarpebteie Die Fliegerhalle in Ormesheim niedergebrannt * Ormesheim, 26. Juni. Während eines Gewitters am vergangenen Samstag ging die Fliegerhalle in Or⸗ mesheim, die Eigentum des Modell⸗ und Segelflugſport⸗ vereins in Saarbrücken iſt, in Flammen auf. Es ſteht noch nicht feſt, ob der Brand auf einen Blitz chlag zurück⸗ zuführen iſt. In wenigen Minuten verbreitete ſich das Feuer über die ganze Halle, die aus Holz gebaut iſt. Der während des Brandes einſetzende ſchwache Gewitterregen konnte dem Feuer keinen Einhalt gebieten. An eine Rettung war nicht mehr zu denken. Die Halle brannte bis auf den letzten Reſt nieder. Es e in letzter Zeit Verkaufs⸗ Sete wegen des Baues u. a. mit dem Turnverein Ormesheim. Der Schaden 15 durch Verſicherung gedeckt sein. Schwere Motorradunfälle f * Mainz, 25. Juni. Am Freitag abend kam es in Gu⸗ ſtavs burg an einer Straßenkreuzung zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Motorradfahrern. Während der eine, ein junger Schloſſer aus Ginsheim, ohne Verletzungen davonkam, geriet der andere, der 26jährige Ar⸗ beiter Anton Haſſinger aus Weſtfalen, zuletzt in Rüſſelsheim ſchweren Schädelbruch davon. Er ſtarb im Städt. Krankhenaus, ohne nochmals zu ſich zu kommen.— Sonntag vormittag fuhr der 21jährige Kaufmann Hermann Heinrich aus Offenbach auf der Straße kurz vor Heidesheim mit ſeinem Motorrad in raſchem Tempo durch eine Vertiefung der Laudſtraße und geriet ins Schleudern. Ex verlor die Gewalt über das Motorrad und ſtürzte mit ſeiner Begleiterin, der Wjährigen Kontorſtin Marg. Adler aus Offenbach, zu Boden. Der Motorradfahrer blieb mit einem ſchweren Schädelbruch beſinnungslos liegen, während das Mäd⸗ chen mit Hautverletzungen und einem Schlüſſelbeinbruch da⸗ vonkam. Der Zuſtand Heinrichs iſt ſehr bedenklich. Feſtnahme einer„ * Ludwigsburg(Württemberg), 24. Juni. In einem Hauſe der unteren Stadt gebar eine 5 Hauſe ihres Vaters wohnhafte Arbeiter in Ende April, als ſie ſpät abends von auswärts aus dem Geſchäft kam, ein, Mädchen, das lebend zur Welt kam. Um das Schreien des neugeborenen Kindes zu verhüten, hat die Mutter dem Kinde den Mund zugehalten, worauf dieſes nach kurzer Zeit kein Lebenszeichen mehr gegeben haben ſoll. Vom darauffolgenden Tage ab ging die Mutter wie ſonſt ins Geſchäft, ſodaß die Entbindung ge⸗ heim blieb und nicht einmal der eigene Vater etwas gemerkt haben ſoll. Die Leiche des neugeborenen Kindes wurde von der Mutter, um jede Spur zu verwiſchen, am nächſten oder übernächſten Tag im Herd ihrer Küche verbrannt. Die Mutter, die dieſe entſetzliche Tat verübte, wurde geſtern früh feſtgenommen und nach Aufklärung des Falles durch die hie⸗ ſige Kriminalpolizei an das Amtsgericht eingeliefert. 25 5* Oppenheim, 26. Junj. Der Weinbergsbeſitzer Philipp G e 1 5 ard in Eichloch hatte am Freitag. Weir rberge mit f farſenhaltigen e 9 5 Wee e 900 aß 8155 2 Tod 9 910 eine Auch wel des e 10 die dadurch eingetr etene Erſtickung erfolgte, 5 SW. Worms, 25. Juni. Beim Baden im Rhein ertrank am Samstag abend in der Nähe der Petersau der 21jährige Arbeiter Georg Pfiſterer von hier. Der Ertrunkene iſt sw. Gau⸗Algesheim, 26. Juni. Der 14jährige Maurer⸗ lehrling Hans Heinrich von hier verſank beim Baden Schwimmer. Der Bruder des Verunglückten und Kameraden eilten wohl raſch zu Hilfe, doch konnte die Leiche noch nicht geländet werden. 5 Sw. Eberſtadt, 25. Juni In der Nähe der Prppintzial⸗ 309 Athletenklubs anläßlich deſſen Zo jährigen Beſtehens er⸗ * St. Ingbert, 20. Juni. 5 der St. Ingberter ſtädti⸗ ein Bruder des Platz dieſen vermißte, wurde das Baſſin ab⸗ geſucht, in dem er ertrunken aufgefunden wurde. Sofort an⸗ * Schwenningen, 25. Juni. Ein bedauerlicher Unfall e er⸗ Binzwangen beim Kohleausladen von dem Greifer des beim Güterwagens gedrückt wurde. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus er⸗ in Mainz. wegen tätlichen Angriffs auf einen Deutſchen zu drei Mo⸗ naten Gefängnis ohne Strafaufſchub, weil er in der Nähe des Schlacht⸗ und Viehhofes den jungen Deutſchen, als dieſer ihm auf ſeinen Antrag nicht zu Willen war, durch einen Steinſchlag auf den Kopf verletzte und derart würgte, daß am nächſten Tag der Arzt die Würgmale und Spuren von n Finger⸗ Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen In der zweiten Inſtanz freigeſprochen Die beiden Rheinſchiffahrtspolizeibeamten Bernet und Dörr, die in der Nacht zum 11. Mai den Bäckermeiſter Baudendiſtel nach einem Kontrollgange auf dem Heimwege durch den Luiſenpark mit dem Gummiknüppel verprügelt ha⸗ ben ſollen und deshalb in erſter Inſtanz zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Monaten für Bornet und einem Monat für Dörr verurteilt wurden, hatten gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt. Die inzwiſchen vorgenommenen Unterſuchungen haben die Glaubwürdigkeit des Zeugen Baudendiſtel ſtark er⸗ ſchüttert, ſodaß das Gericht die erſtinſtanzliche Entſcheidung aufhob und die Angeklagten freiſprach. Schwurgericht Frankenthal * Frankenthal, 27. Juni. Einer geringfügigen Bagatelle „ ſtanden am Dienstag drei Einwohner aus Harthauſen unter dem Verdacht des Meineids und der Anſtiftung hierzu vor den Geſchworenen. Wegen Jagdͤvergehens war der Gaſtwirt Konrad Janz vom Amtsgericht Speyer in eine Geldͤſtrafe genommen worden. Janz legte hiergegen Be⸗ rufung nach Frankenthal ein. In der Berufungsverhandlung am 5. März war der Zementwarenfabrikant Franz Hoff⸗ mann III., ebenfalls von Harthauſen, als Zeuge geladen. Hier ſoll nun Hoffmann der Wahrheit zuwider ausgeſagt ha⸗ ben:„Janz habe gelegentlich einer Jagdausübung am 7. Ok⸗ tober 1927 auf dem auf der Banngrenze von Harthauſen und Dudenhofen ſtehenden Grenzſtein geſeſſen und ſei von da auf die Höhe gegen ihn zugelaufen.“ Ferner ſoll er der Wahr⸗ heit zuwider behauptet haben, er habe beſtimmt gehört, daß der Jagdhüter Georg Henrich von Harthauſen zu Janz, den er auf fremdem Jagdgebiet betroffen hatte, geſagt habe: „Alter, roher, frecher Bengel.“ Dieſe letzte Behauptung wie⸗ derholte er am 16. März dieſes Jahres in einer Straſſitzung des Amtsgerichts Speyer als Zeuge in der Privatklageſache Henrich gegen Janz und bekundete dabei noch weiter, daß der Felöhüter Flöricher von Dudenhofen dabei geweſen ſei und es auch gehört haben müſſe. Dieſe Ausſagen waren unwahr. Hoffmann wollte von Janz und deſſen Sohn, dem Makler Adam Janz, ebenfalls von Harthauſen, zu den falſchen Aus⸗ ſagen verleitet worden ſein. Die Folge war dann, daß Hoff⸗ mann ſich wegen Meineid und die beiden Janz, Vater und Sohn, wegen Anſtiftung zu verantworten hatten. In der Hauptverhandlung„gab Hoffmann zu, falſche Angaben gemacht 51 haben. Die Behauptung, er habe ge⸗ ſehen, daß der alte Jauz vom Stein aufgeſtanden und von da gegen ihn zugelaufen ſei, ſei falſch. Er habe nichts geſehen. Er hätte nicht die Unwahrheit geſagt, wenn er nicht von den beiden Janz, beende von dem jungen, ſtändig bearbeitet worden wäre. Dagegen blieb er auch diesmal hartnäckig darauf beſtehen, daß der Jagdhüter Henrich ebenfalls Be⸗ merkungen gegen den alten Janz habe fallen laſſen. Die⸗ beiden Janz beſtritten dagegen jede Schuld und wollen in keiner Weiſe auf den Hoffmann eingewirkt haben. In der Beweisaufnahme waren die Ausſagen des als Zeugen ge⸗ ladenen Jagdhüters Henrich ſoweit von Intereſſe, als er unter Eid bekräftigte, daß ex die ihm in den Mund gelegten Aeußerungen: Akter, voher, frecher! Bengel!“ micht getan hühe. Auch der als Zeuge geladene Feldhüter Flörchinger hat von Bemerkungen, wie ſie Hofftrann gehört haben will, nichts gehört. Nach langer Beratung erging das Urteil dahin, daß Hoffmann wegen Meineids und fahrläſſigen Falſcheides entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus verurteilt wurde, der junge Janz zu 1 Jahr 4 M e Zuchthaus und der Vater Kon⸗ rad Janz zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus. Alle drei erhielten 3 Jahre Ehrverluſt und verlieren die Fähigkeit, als Zeuge oder Sachverſtändige vernommen zu werden. Die Unterſuchungshaft wurde voll angerechnet. Strafgericht Bad Dürkheim bewerb Modellbauer aus ganz Deutſchland teilnahmen. Sportliche Runbſchan Pferdeſport (Düſſeldorf(27. Juni) 1. Preis von Gerresheim. F. Zweij. 3000 J. 1000 Wee 1 C. Heye und H. Rodewalds Andreas Hofer(A. Petzelt); 2. Trappiſt; 3. Numantia. Ferner liefen: Teufelsjunge Damokles, Dompracht. Tot: 118. Pl: 20, 15:10. 2. Preis der Fahnenburg. 3000. 1400 Meter: Geſt. Lauven⸗ burgs Churpfalz[W. Printen); 2. Lauſitzer; 8. Golbwert. Ferner liefen: Tirano, Olertal, Golo rente, San Marev. Tot: 45. Pl: 18, 16, 12:10. 3. Preis vom Malkaſten. F. Dreij. 8000. 1800 Meter: 1. Gebr. Röslers Wallia(V. Tauſz); 2. Clauſewitz; 3. Feuerſtein. Ferner 28, Pl: 14, 19, 22:10. 1. C. O. Schmidts liefen: Miles, Negro, Paſtete, Lucca, Neck. Tot: 4. Düſſel⸗Preis. Ehrpr. und 9000. 1600 Met.: Altenberg(H. Schmidt); 2. Boniburg: 3. Goldener Ehrenſchild. 1 liefen: Jungmanne, Freigeiſt, Imperialiſt. Tot: 24, Pl: 14, 2 1 5. Verloſungs⸗Rennen. 4500. 2000 Meter: 1. Frau S. Laues l(V. Tauſz) u. Frl. E. Schwanenbergs Carol(R. Vaas); Filius und O' Straßburg. Ferner liefen: Wachtelkönig, Antigo⸗ nus, Landpommeranze, Kriegsbruder, i Panzerplatte. Tot: 18(Sündenbock), 17(Carol), Pl. 15, 14, 7, 8710. ö 6. Preis vom 5 4500. 2000 Meter: 1. Gebr. Röslers Coriolan 3(J. Pinter); 2. Leibküraſſier; 3. Hans Günther. Ferner liefen: Nobelmann, Föhn 2, Heiduck, Chinaflor. Tot: 73, Pl: 23, 18, 21:10. 8 0 7. Schwanenſpiegel⸗Ausgleich. 4000 J. 1600 Meter: 1. Gebr. Röslers Scoteh Whisky(V. Taufz) 2. Poſtillon; 3. Bärbas. Ferner liefen: Malvolio, Grenzſchutz, Sonnenſchein 3, Kabalta. Voß 1 a Pl: 25, 26, 1910. 90 Tennis Weitere Spiele in Wimbledon a 5 Frenz über Peters in der dritten Runde— Begiun bei den Damen In den Abendſtunden des Dienstags konnten beim Wimbledvn⸗ turnier noch mehrere wichtge Spiele ausgetragen werden und auch bie Damen traten bereits in Aktion. Der Hamburger Frenz, der einzige deutſche Teilnehmer noch bei den Herren, der in der erſten Runde ein„wali⸗Over“ von Gaslini erhalten hatte, gewann in der zweiten Runde nach hartnäckigem Kampf 61:2; 678:6; 12210 725 gegen den Engländer Peters und ſteht ſomit in der dritten Runde. Lacoſte, der den Auſtralier Hawkes 678; 476; 613; 614 bezwang, ſteht ebenſalls in der dritten Runde. Bemerkenswert iſt der 621 4267 :4:10; 623 Sieg, den der ſehr gute Südafrikaner P. D. B. Spence über Hollands Meiſter H. Timmer erringen konnte. Bet den Damen iſt zu bemerken, daß Betty Nuthall, die nicht in Form iſt, das Einzel geſtrichen hat. Die Ergebniſſe: Herren: Boyd— Pitt 61; 6787 715; Freu Peterg 6127 6 81 125 05 5 715'Callaghan—Robſon 775;:1;:67 1167 6143 Lacoſke Hawkes 68,:67 628;:4— Jean Borotra—Hughes 1267 6127 674 8: 6; Spence gegen Timmer 671;:6;:4;:10;:8; Gregory Morea 6737 8287 48, 81. Damen: Kea Bouman—Beckingham 622 7153 Lumley⸗Glis Hemmant:6;:8; 618; e. d 5 9 1 45 674% Whiteley Nuthall w. v. de Alvarez Lycekt:2, 612 e e 11:9) 614. Flugsport 5 Große Erfolge des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins bei 5 Mydellflugwettbewerb in Kaſſel. Bei dem vom Deutſchen Luft⸗ fahrtverband in Kaſſel am 24. Juni vperanſtalteten Flugmodellwett⸗ bewerb, wurde der Mannheimer Ladd ey, der vor kurzer Zeit auch hier in Mannheim bei einem Wettbewerb am ßeſten 1 konnte, erſter Preisträger in Streckenflug und zweiter im flug. Der Erſolg iſt um ſu höher zu bewerten, als an dem W — e i er. Vor dem Strafgericht Bad Dürkheim hatte ſich der Kraft⸗ wagenführer Albert Schirrmeiſter aus Leipzig wegen Die b⸗ ſtahls im wiederholten Rückfalle zu verantworten. Im Frühjahr 1921 kam er zu dem Weinkommiſſär Gg. Henninger in Kallſtadt und verdingte ſich als Knecht. Als Ausweis hatte er nur Entlaſſungspapiere aus der franzöſiſchen Frem⸗ denlegion. Nach etwa 14 Tagen verſchwand er mit dem Fahr⸗ rad Henningers und ging bei Saarbrücken wieder über die 5 franzöſiſche Grenze. Das Rad ſcheint er unterwegs verkauft zu haben. Nachdem er wegen Angriffs auf einen franzöſiſchen Poſten 3 Jahre Zwangsarbeit in Marokko erhalten hatte, wurde er nach Verbüßung von einem Jahre wieder in die Fremdenlegion aufgenommen, wo er wiederum 5 Jahre diente. Nach ſeiner Entlaſſung wurde er jetzt auf⸗ gegriffen. Er gab die Tat zu, doch bat er um milde Strafe, da er den feſten Vorſatz gefaßt habe, ein anderer Me n ſch 8 neu Zu beziehen in der faupt. i nebenstelle f, 4/5, in den Nebenstellen Waldhofstr.6, Schweteingerstrage 19/20 und Meerfelustraße 11, 80 we durch die Trägerin ſtationierten marokkaniſchen Soldaten nägeln feſtſtellte. Senad Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitit und Lokales: Richard n Sport und Neues aus aller Welt: Willi Müller— Handelsteil! Kurt zu werden. Er wurde zu 4 Monaten Gefängnis ver- Rhein Pegel] 22. 28 25. 25 27 28. Mecar-Pegelſ 22 2³ 8 5 urteilt, doch wird ihm im Falle guter Führung bis zum Woaldehn 68175 l Juni 1933 Bewä i ebilligt. 5 ſterinſel.62.45.25.28.37.52 Mannheim 4,284 1. 8 1 55 zugebillig f N 91 49..4340 37.55 Jagſiſeſo 678 68 ö .. s N 7 e.46.558.325 21 5,3 5,10 „ au 25 *Das lranzbſiſche Kriegsgericht Mainz verurteilte einen Cbin 7168.75.76 1 15 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Lage Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. Mannheim, E 6, Direktion Ferdinand eyme. Gericht und alles N Franz Kircher. Mar ffilter Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juni 1928 Der ehrliche Scheckzahler Es iſt amerikaniſchen Gaunern gelungen, zu beweiſen, daß man auch mit der Ehrlichkeit betrügen und zum Schaden anderer viel Geld verdienen kann. Der neue Trick iſt deshalb beſonders raffiniert, weil er keine ſtrafbare Handlung dar⸗ ſtellt, vielmehr dem Gauner auch noch den Glorienſchein der gekränkten Unſchuld verſchafft. Amerikaniſche Schwindler, denen die bisherigen Methoden des Gimpelfauges nicht mehr ſehr zugkräftig erſchienen, haben mit dem neuen Trick in Ka⸗ nada wiederholt den beſten Erfolg gehabt. Ein gut gekleideter und dem Aeußern nach gebildeter Mann betritt eines der größten und bekannteſten Juwelen⸗ geſchäfte der kanadiſchen Stadt Montreal. Er ſucht ſehr lange nach einem paſſenden Geſchenk, bis er endlich eine koſtbare mit Gdelſteinen beſetzte Platinbroſche auswählt. Die nebenbei ge⸗ ſtllte Frage, ob mit einem Scheck bezahlt werden kann, wird von dem Inhaber bejaht. Eine Angeſtellte des Geſchäftes ſtellt kraſch telephoniſch feſt, daß der Scheckbetrag durch das Bankkonto des Käufers gedeckt iſt und die Broſche wird ausgehändigt. Nach ein paar Tagen kehrt der Mann zurück. Die Frau des Käufers war ſo entzückt von der Broſche, daß ſie unbe⸗ dingt noch einen Ring von derſelben Machart zu haben wünſcht. Selbſtverſtändlich findet der willkommene Kunde das weiteſte Entgegenkommen. Es wird ihm alles vorgeführt, was das Lager enthält und es wird ihm ſogar der Vorſchlag gemacht, einen Platinring für ſeine beſonderen Zwecke her⸗ stellen zu laſſen. Nach ſtundenlangem Ausſuchen trifft der offenbar ſehr fachkundige Käufer ſeine Wahl. Et ſchreibt Einen Scheck über 3000 Dollars aus und eine telephoniſche An⸗ frage bei der Bank ergibt, daß der Scheckbetrag wiederum nollſtändig gedeckt iſt. Der Ring wird ausgehändigt und man geleitet den Käufer mit tiefen Verbeugungen bis zur Tür. Nach zehn Tagen betritt der Mann abermals den Laden. Es iſt Samstag und 11 Uhr vormittags. Diesmal wituſcht er ein paar Ohrringe, ebenfalls aus Platin gefertigt und mit Ghelſteinen beſetzt. Nach zweiſtundenlangem Suchen trifft der Käufer endlich unter den vielen vorgelegten Koſtbarkeiten ſeine Wahl. Es iſt kurz vor Weekend⸗Ladenſchluß und eine Stunde nach Bankſchluß. Seine Wahl iſt auf ein wunder⸗ bares Muſter gefallen, eine feine Filigran⸗Arbeit in Platin, heſetzt mit Diamanten und Saphiren. Er holt ſein Scheckbuch heraus und ſchreibt einen Scheck über 4500 Dollars aus. Dem Laden inhaber kommt die Sache, wie ſich denken läßt, etwas verdächtig vor. Er kann ſich bei der Bank diesmal nicht er⸗ kundigen. Auf der anderen Seite hat er natürlich ſeine Be⸗ denken, einen ſo guten Kunden vor den Kopf zu ſtoßen. Der ee 5 N N N Deutſchland Das Gebet des Raubmörders Zu der Verhaftung des achtzehnjährigen Dienſtknechtes Johaun Straſſer von Röhrbach bei Paſſau, der den Vieh⸗ händler Stockinger ermordet und beraubt hatte, berichtet der Sondarherichterſtatter der„Münch. Ztg.“, daß der Verhaftete eingeſtanden hat, ſich ſchon ſeit langer Zeit mit dem Gebauken getragen zu haben, den Stockinger zu töten und auszurauben, weil er ziemlich viele Schulden hatte. Auf der Straße habe er ihm einen Schlag verſetzt, worauf Stockinger zu Boden fiel. Weil er noch etwas atmete, kniete ſich Straſſer neben ihn auf die Erde und betete für ſein Opfer ein paar Vaterumſer. Dann raubte er ihn aus und warf den noch Lebenden in einen Bach; et ertrank. Bei der Sektion der Leiche half Straſſer mit und beim FLeicheubegängnis trug er für den von ihm Getöteten ſogar bas Kreuz voraus und weinte ſo, daß es den Leidtragen⸗ den auffiel. Der Mörder zeigt ſehr wenig Reue. Umfangreiche Unterſchlagungen, 120 Perſonen im Spiel Große Unterſchlagungen, die bereits über bald zehn Jahre zurückreichen, ſind bei der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Stern in Berlin aufgedeckt worden. Die Betrüge⸗ reien würden dadurch ermöglicht, daß Angeſtellte die Karten der Paſſagtere nicht eutwerteten, ſondern ſpäterhin nochmals verkauften. Es ſind bereits 26 Kontrolleure und Kaſſiere feſtgenommen worden. Nach Ausſagen der Beſchuldigten kann ſich der Schaden der Geſellſchaft auf etwa 2— 300 000 Mark belaufen und es ſcheinen an den Durchſtechereien etwa 120 Perſonen beteiligt geweſen zu ſein, die an Aulegeſtellen der Geſellſchaft Dienſt getan haben. Zahlreiche weitere Ver⸗ Haftungen ſtehen bevor. Zwei wackere Männer auf der Lokomotive Ein gefährliche Fahrt ereignete ſich dieſer Tage auf der Lokomotive. Bei Anfahrt des Schnellzuges D 40 zogen ſich infolge Zerſpringens des Waſſerſtandglaſes Lokomsptivfſthrer und Heizer Verletzungen durch Verbrüthhungen zu. Dem Loko⸗ motipführer wurde der rechte Unterarm und der Heizer an der rechten Kopfſeite verbrüht. Beide ſetzten aber nach An⸗ bringung von Notverbänden trotz allem ihre Fahrt fort. Steiermark Der pflichttreue Weſchenwärter Beim Einfahren des Wiener Schnellzuges in den Bahn⸗ hof Radkersburg in Steiermark bemerkte laut„Lokal⸗ Anz“ ein Weichenwärter, daß, obwohl das Signal auf freie Fahrt ſtand, eine Weiche falſch geſtellt war, ſo daß der Schnellzug verunglückt wäre. Der Weichenwärter riß im letzten Augenblick die Weiche herum. Er konnte ſelbſt aber nicht mehr rechtzektig zur Seite ſpringen und ſtürzte un⸗ mittelbar vor dem heranbrauſenden Schnellzug auf die Schie⸗ neit. Er wurde auf der Stelle getötet. Der pflichtreue Beamte hinterläßt eine Witwe und zwei minderjährige Kinder Frankreich Schüſſe im Gerichtsſaal In einem Partiſer Gerichtsſaal ereignete ſich Ende der vorigen Woche eine aufregende Szene. Ein ehemaliger Flieger, der im Weltkriege ſchwer verwundet worden war, verlangte eine Erhöhung ſeiner Ruhegehaltsbezüge. Nachdem ein junger weiblicher Rechtsanwalt ſeine Sache vertreten hatte, trat er ſelbſt vor und erbat das Wort.„Ich bin ein perwundete Veteran“ ſo begann er,„und verlange nur mein Recht.“ Nach dieſen Worten zog er plötzlich einen Revolver und gab zwei Schütſſe auf den Richter Beaufils ab. Beide e verfehlten ihr Ziel. Ehe weiteres Unheil geſchah, -ein neuer Gaunertrick Geſthäftsführer entſchließt ſich nach kurzer Ueberlegung, das Wertobjekt gegen den Scheck auszulieſern. Der Käufer gibt noch zur Beruhigung ein es der erſten Hotels als ſeine Adreſſe. Ant Spätuächmittag desſelben Tages teilt ein Pfändleiher der Polizei mit, daß ein gutgekleideter Mann verſucht habe, ihm ein paar koſtbare Platinringe zu verkaufen. Er hat den Kauf nicht abgeſchloſſen, jedoch die Fabrikmarke und die ganze Herſtellungsart der Ohrringe ſo genau geprüft, daß die Polizei ſpfort das Juwelengeſchüft ermitteln kann, in dem der Schmuck gekauft worden iſt. Der Geſchäftsinhaber wird von der Polizei ſofort verſtändigt und begibt ſich im Eiltempo in das Polizeipräſidium. Inzwiſchen hat die Polizei bereits feſt⸗ geſtellt, daß der Käufer das als Adreſſe angegebene Hotel nach Bezahlung ſeiner Rechnung verlaſſen hat. Auf Veran⸗ laſſung des Juweliers wird ſofort ein Steckbrief angefertigt und ein Haftbefehl erwirkt. Die Polizei läßt ſämtliche Bahn⸗ höfe und Hotels überwachen. Gegen Mitternacht hat man die Spur des Mannes wiedergefunden. Er wohnt unter dem gleichen Namen, unter dem er in dem Juwelengeſchäft auf⸗ getreten iſt, in einem billigen Hotel. Er wird auf Ver⸗ anlaſſung des Juweliers verhaftet und ins Gefängnis gebracht, trotzdem er ſeine Unſchuld beteuert. Auch ſein An⸗ gebot, Bürgſchaft zu leiſten, wird abgelehnt. Er muß von Samstag abend bis Montag früh in der Gefängniszelle ver⸗ weilen und wird zum Verhör vorgeführt. Das Verhör beginnt um 10 Uhr früh, zu derſelben Stunde, zu der die Banken wieder geöffnet werden. Als der Unterſuchungsgefangene zu Worte kommt, beteuert er aber⸗ mals ſeine Unſchuld. Er verſichert, daß er kein Betrüger ſei, da der Scheck jederzeit eingelöſt werden könne. Eine kurze telephoniſche Aufrage bei der Bank ergibt, daß dieſe Angabe tatfächlich richtig iſt. Der Scheck iſt gut und der Verhaftete wird ſofort in Freiheit geſetzt. Nun aber kommt das Nachſpiel. Der Käufer erklärt dem Juwelier, daß er ſofort eine Schadenerſatzklage auf Zahlung von 50000 Dollars wegen Freiheitsbergu⸗ bung einbringen wird. Er läßt natürlich mit ſich handeln, aber als man am Nachmittag einig iſt, zahlt ihm der Juwelier 15000 Dollars, um allen gerichtlichen Konſequenzen aus dem Wege zu gehen. In aller Stille verläßt der Schwindler mit ſeiner Beute die Stadt. In den Zeitungen erſcheint kein Wort, da der Juwelier ſich wohl hütet, etwas verlauten zu laſſen. Und gerade weil er im Dunkeln arbeiten kann, hat der Schwindler die Gewißheit, daß er bald wieder ein Opfer findet. Haft abgeführt. der Richter die Frau des Veteranen vorführen und teilte ihr mit, daß der Klage ihres Mannes Folge gegeben worden ſei. Da der ehemalige Flieger das Attentat offenbar unter der Einwirkung ſeiner Kriegsverwundung verübte, werden die Als die Ruhe wieder hergeſtellt war, ließ Schüſſe im Gerichtsſaal weiter keine gerichtlichen Folgen haben? 8 5 Die Trägerin des Unglücksdiamanten Es hat in Paris allgemeines Aufſehen erregt, daß Frau MeLeanu, die Gemahlin eines millionenreichen amerika⸗ niſchen Zeitungsmagnaten, den Mut beſitzt, den berühmten blauen Diamanten„Hoffnung“ zu tragen, der bisher noch allen ſeinen Beſitzern Unglück gebracht hat. Sie zeigte ſie mit dem Diamantenſchmuck zum erſten Male in einem Mode⸗ reſtauraut. Wenn man will, hat der Diamant auch über die Familie Mesean ſchon Unheil gebracht. Denn einer der Söhne Mebeans wurde in Waſhington bei einem Automobil⸗ unglück getötet, ein paar Wochen nachdem der Vatet den Diamanten in London für einen Betrag von 1,2 Millionen Mark gekauft hatte. Der Amerikaner war aber nicht aber⸗ gläubiſch genug, um dieſen Unfall auf den Beſitz des Dia⸗ manten zurückzuführen. Seine Frau ſcheint ebenſo frei von Aberglauben zu ſein, denn ſie hat den Diamanten ſchon wäh⸗ rend der Ueberfahrt nach Europa auf dem Dampfer Olympie wiederholt zur Schau getragen. Seit der blaue Diamant vor mehr als 230 Jahren von einem berühmten belgiſchen Welt⸗ reiſendem dem franzöſiſchen König Ludwig XIV. verkauft worden iſt, hat ſich Unheil über Unheil au ſeinen Beſitz geheftet. Zu den Beſitzern zählen Königin Maria Antoinette, die auf dem Schafott ſtarb, ein gewiſſer Beäulteu, der ver⸗ hungerte, Fürſt Kanitowskt, der von einem Nihßtliſten er⸗ moördet wurde, ein griechiſcher Juwelier, der ſamt ſeiner Fa⸗ milte bei einem Unfall das Leben einbüßte, Sultan Abdul Hamid, der von den Jungtürken vom Throne geſtoßen wurde Und der perſiſche Kaufmann Habib, der bei einem Dampfer⸗ zuſammenſtoß ertrank. Ein zweiter Landru Die Polizei iſt in Marſeille einem neuen Luſtmörder in der Art von Landru auf die Spur gekommen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Drat, der ſich unter falſchen Namen her⸗ umtreibt. Vor einigen Tagen hörten Nachbarn einer Villa in Marſeille laute Hilferufe. Als ſie in das Haus eindrangen, fanden ſie dort die Leiche einer etwa 40 Jahre alten Frau vor, Die Tote war mit einer dünnen Siählſchnur ganz be⸗ ſonderer Fabrikation erdroſſelt worden. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf Drat, der mit der betreffenden Dame wegen Ankaufs der Villa in Unterhandlung ſtand. Der Mörder konnte noch nicht gefunden werden. Die vorläufige Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß Drat vor einiger Zeit in der Nähe von Marſeille eine andere Villa gemietet hatte, die aber mittlerweile längſt wieder einen anderen Beſitzer hat. Dort wurde ſofort eine Hausdurchſuchung vorgenommen, da ſich herausgeſtellt hatte, daß Drat dort innerhalb kurzer Zeit fünf Frauenbeſuche empfangen hatte, dis dann verſchwunden blieben. Bei der Durchſuchung fand man im Keller und im Hühnerſtall unter einer dünnen Zementſchicht je eine Frauen⸗ leiche. Die Leichen waren vorher zerſtückelt worden und man glaubt, daß im Garten noch weitere Leichen verſchärrt ſind. Die Nachforſchungen werden heute fortgsſetzt werden. Der Mieter, der nach Drat die Villa bezogen hät, fand eine Unzahl von Sekt⸗ und Likörflaſchen im Keller, ſodaß man annimmt, daß Drat ſeine Opfer erſt berauſcht und dann um⸗ gebracht hat. Die Nachforſchungen nach dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des Mörders ſind zwar erfolglos geblieben, aber man könnte das Hotelzimmer ausfindig machen, in dem Drat zuletzt wohnte und in dem man noch Sachen von ihm fand. Darunter befanden ſich ſehr viele Frauenkleider und die Gerichtsdiener den Veteranen entwaffnet und in Frausnſchmuck. Italien Fundamentierung des ſchiefen Turmes von Piſa Nach vielen und langwierigen Verhandlungen mit einer ganzen Reihe von eurppäiſchen Firmen hat die italieniſche Regierung eine engliſche Zementgeſellſchaft in Doneagſter mit der Fundamentierung des ſchiefen Turmes von Piſa beauf⸗ trägt. Die Aufgabe iſt einigermaßen ſchwierig, da die Unter⸗ läge des Turmes mit Zement befeſtigt werden ſoll, ohne daß dabei an dem gegenwärtigen Neigungswinkel des Turm⸗ baues etwas geändert wird. Aus Rückſicht auf die künſtleriſche Und geſchichtliche Bedeutung des Turmes will die engliſche Firma nur ihre eigenen Auslagen und Koſten in Rechnung ſtellen. Sie hat die Jundamentierung ehrwürdiger engli⸗ ſcher Bauwerke wiederholt mit Erfolg durchgeführt. Finnland Blitzſchlag in eine Kirche Während eines Gottesdienſtes in der Kirche des finniſchen Dörfchens Rarkand ſchlug am Montag der Blitz ein und zündete. Unter den 300 Kirchenbeſuchern entſtand eine Panik. Ein Mann berbrannte vollſtändig, 60 Perſonen wurden ver⸗ letzt, davon 10 lebensgefährlich. Der Blitz ſchlug in das Dach der Kirche ein, das aufgeriſſen wurde, ſodaß die Balken auf die Andächtigen fielen. Zum Glück wurde das Feuer durch einen einſetzenden Wolkenbruch erſtickt. Afrika Ein Deutſcher von einem Tßwen zerriſſen Die in Lüdwigsluſt wohnenden Angehörigen des Plan⸗ tagenbeſitzers Willi Schultz in Dar⸗es⸗ſalam(Oſtafrika) er⸗ hielten die Nachricht, daß ihr Verwandter, ein 67jähriger Mann, auf der Löwenjagd nach einem mißglückten Schuß von einem Löwen zerriſſen worden iſt. Eine Wüſtenerpebition in Afrika Zu Beginn dieſer Woche iſt eine Expedition unter der Führung des Kapitäus Clifford mit zwei großen Motor⸗ loren von Kapſtadt aufgebrochen, um einen Vorſtoß bis in das Herz der unbekannten und unerforſchten Kalahari⸗ wü ſte zu vérſuchen. Es ſoll feſtgeſtellt werden, ob in der Wüſte Waſſerlöcher vorhanden ſind und ob die Möglichkeit beſteht, von Angola durch dieſe furchtbare Einöde einen Weg nach Sübafeika zu legen. Die Expedition wird außer⸗ ordentlich große Schwierigkeiten zu überwinden haben. Jetzt im Sommer ſind alle Waſſerlöcher ausgetrocknet, wenn ſolche überhaupt vorhanden ſind. Infolgedeſſen muß der nötige Trinkwaſſervorrat auf den Loren mitgenommen werden. Vorausſichtlich werden die Teilnehmer der Expedition län⸗ gere Zeit auf das Waſchen überhaupt verzichten müſſen. Für die Durchquerung der Wüſte iſt eine gewiſſe Zeit feſtgeſetzt wordent. Tautht die Expedition nach dem Verlauf dieſer Zeit nichk auf, ſo ſoll nach einem bereits erteilten Auftrage ein Flugzeug auf die Suche gehen. Die Kalahariwüſte iſt zum Teil das Heim von Nomadenſtämmen, die ihre Jagdͤbeute mit vergifteten Pfeilen erlegen. Vor ungefähr 50 Jahren ver⸗ ſuchte eine Schar Buren durch die Wüſte zu ziehen. Sie mußte aber wieder umkehren, nachdem 250 Meuſchen und 9000 Stück Vieh unterwegs umgekammen waren China 18 Perſonen im brennenden Tempel begraben Wie aus Mukden gemeldet wird, brach während einer Gebetsübung im chineſiſchen Tempel zu Antung ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff. Unter den brennenden Trümmern des zuſammenbrechenden Gebäudes wurden 18 Perſonen begraben. Amerika Mit dem Antomobil aus dem Gefängnis geflohen Aus dem Gefängnis in Wheaton im nodamerikaniſchen Unionsſtaat Illinois ſind dieſer Tage fünf Sträflinge, unter denen ſich Charles Cleaves befand, der berüchtigte Führer einer Bande, die im Februar in einer Vorſtadt Chicagos einen Eiſenbahnzug überfiel und 133 000 Dollar raubte, entſprun⸗ gen. Die fünf Sträflinge waren wegen Raubes und Ein⸗ bruchs zu mehrjährigen Freiheitsſtrafen verurteilt. Nach⸗ dem ſte mit dem Sheriff Schüſſe gewechſelt hätten, gingen ſie init deſſen Automobil ſowie drei Jagdgewehren und einer Art Maſchinengewehr, die ſte aus der Gefängniskanzlei geſtohlen hatten, durch. Sie wurden in zwei Städten, durch die ſie raſten, geſehen, bald darauf aber verloren die Verfolger ihre Spur. Die Sträflinge entwiſchten, als ein 60 jähriger Auf⸗ ſeher ihnen das Frühſtück brachte Als er ſich vorneigte, um die Tür der Zelle aufzuſchließen, in der Raum für 20 Häft⸗ linge iſt, ſchlug det Sträfling Whitie durch die Gitterſtäbe, mit denen die Zelle abgeſchloſſen iſt, dem Aufſeher mit einer Kondesmilchbüchſe auf den Kopf. Die Doſe war, um ſie zu verbergen, in einen Socken gewickelt. Gleichzeitig bearbeitete ein zweitet Verbrecher den Aufſeher mit einem gleichfalls in einen Socken gehüllten Salzſtreuer ſo lange bis der Ueber⸗ fällene bewußtlos zuſammenbrach. Die zwei Bandiken fiſchten dann durchs Gitter die Schlüſſel des Aufſehers und befreiten ſich ſelbſt und drei andere, zu denen Cleaves gehörte. Sie ſchloſſen den Aufſeher in der Zelle ein, eilten in die Kanzlei, brachen dort einen Kaſten auf und nahmen die Waffen aß ſich, Hierauf begaben ſte ſich in den Hof, wo das Automobtl des Sheriffs(Landrichters) ſtand. Als ſie mit Vollgas aus dem Gefängnis hinausfuhren, kam der Sheriff herbei. Er jagte ihnen aus ſeinem Revolver fünf Schüſſe nach, die Banditen ſchöſſen zurück, ohne ihn zu treffen, und waren raſch enk⸗ ſchwunden. Das Automobil fand man ſpäter in May⸗ wo d. Es ſtand verlaſſen am Straßenränd. Bücherſchätze Der bekannte amerikaniſche Buchſammler und Antiquar Dr. Roſenhach erklärte in einem Artikel, daß ſeltens Bü⸗ cher die ſicherſte und lohnendſte Geldanlage ſeien, die man ſich denken könne. Es ſeien nur noch wenige wirklich ſeltene Bü⸗ cher im Umlauf und der Vorrat nehme von Jahr zu Jahr ab. Roſenbach hat vor kurzem in England das Manuſkkipt eines Märchenbuches(Aliee im Wunderland) für einen Betrag von mehr als 60 000 Mark gekguft. Er meint, daß in den nächſten zehn Jahren alte Manufkripte und Erſtausgaben im Preiſe derart in die Höhe gehen würden, daß der eben erwähnte Be⸗ trag daneben als eine Bagatelle erſcheinen müſſe. Uebrigens hat auch Dr. Roſenbach mik der Erwerbung dieſes Mamiſkrip⸗ tes ein gutes Geſchäft gemacht, denn eln reicher Amerikaner hat einen noch höheren Betrag dafür bezahlt, nachdem ſich nie⸗ mand in England gefunden hakte, der das Buch für das Bri⸗ tiſche Müſeum in London gerettet hätte. * . E r i ö 24 Donnerstag, den 28. Juni 1928 * Neue 5 Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 29K — Die Einäscherung tags 2¾ Uhr im Krematorium hler Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mittei- lung, daß mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Herr Julius Biesalski, Ianndungoati. heute nachmittag sanft entschlafen ist. Mannheim, den 27. Juni 1928. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Marie Biesalski geb. Meyer. findet am Freitag, den 29, d Mts, nachmit⸗ statt. 7956 Amtliche Bekanntmachungen Straßenſperre. Wegen Vornahme von Erdarbeiten wird der Kreisweg Nr. 10 Friedrichsfeld—Neckar⸗ hauſen für den geſamten Verkehr auf die Dauer von 4 Monaten geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Edingen. Zu⸗ widerhandlungen werden gemäß 8 366/10.⸗ Str.⸗G.⸗B. beſtraft. Mannheim, den 17 27. Juni 1928. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Iiltl. Jeröffentlachungan der Stauf Mannheim Morgen 7 5 auf der Freibank 1 Anfang Nr. 1 Felien-Tuschneide-ursus findet wie alljährlich zu ermäßigten Preiſen ab 2. Juli ſtatt. Muſte rzeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen ſämtlicher en eren lehrt leicht und gründlich die * 1514 Zuschneide-Akademie u. Nähschule B—— 8 Weidner-Niizsche B 2 8 Herren und Damen werden von einem leiſtungsfähigen 7 unternehmen als 50 eise verircier zum Beſuch von Privatkundſchaft geſucht. Leichter Verkauf, erſtklaſſige Waren bieten eine ſichere Exiſtenz. Perſ. Bewerbungen erbeten Freitag, den 29. 6. 28. vormittags 9— 3 Mannheim, Hotel Braun. n n b Wir suchen zum sofortigen Eintritt fachigeg zaubern eiche; needed Schriftliche Angebote mit Lebenslauf u. Zeugnisabſchriften erbeten an: 7964 Nleinische Hoch- u. Tlefhau-Aktlengesellschaft Mannheim, Augusta-Anlage 32. TTT S ο,i“e; eee,“% οοũ SGrobfirma der Elektrotechnik sucht 4 NMaurteiflirer(in); z. selbständigen Führen u. Auswerten einer 4 umfangreichen Verkaufs- u. Werbekartei. Intelligente und arbeitsfreudige Herren 9 oder Damen, die nachweisbare Erfahrungen in obigen Arbeiten haben, wollen aus- führliche selbstgeschriebene Bewerbungen 4 mit Zeugnisabschriften, Gehaltsansprüchen 0 und Angabe des frühesten Eintrittstermines einreichen unter R 1788 an Als-Haasen- f 4 stein& Vogler, Mannheim. Ea 96 322 2% D — 8 42246 1 43,0% 9690900 Wir ſuchen einige fleißige Damen und Herren für leichte, vornehme Reiſetätigkeit Prov.- Auszahlung sofort. Bahnſpeſen werden vergütet. Vorzu⸗ ſtellen am Freitag v. 16—20 Uhr, und Samstag vorm. v.-9 Uhr im Schloß- hotel, M 5, 8/9, Zimmer 3 oder ſchriftl. Angebote unter F. M. 861 an Manet 3 Mosse, Mannheim. Jüngerer Herr oder Fräulein mit Kenntn. der einf. Buchhaltung, flotter Stenogr, u. Maſchi⸗ nenſchreiber in), zum ſof. Eintritt geſucht. Angeb. u. N G 52 an die an die Geſchſt.—5⁴⁵ noh ſofort geſucht. ES wollen ſich nur durch⸗ aus gewandte Damen unter Vorlage von W bewerben Em 26 erh Lanz, Mannheim, Aktien⸗Geſellſchaft Perſonal⸗Abteilung. Suche für ſofort jüngeres, tüchtiges Fräulein zum Servieren u. Verkauf. 2659 Konditorei und Café Zeilfelder, Mannheim Neckarau Friedrichſtr. 6. flüchtiges Madchen bei hohem Lohn per 15. Juli oder früher des u ht. Gute Zeugniſſe Be⸗ dingung. B3047 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds Bl. Junges Mä de hen tagsüber geſucht. P 4. 2, I, Penſton. *1525 1 SIluflfH gar I Für unsere großzügig neu einzurichtende Abteilung für Damen- sStfrümpie sowie für seidene bezw. kunstseidene Wäsche suchen wir per 1. Septemb. eine tüchtige erste Verkäuferin als verantwortliche Lei- terin und zur Mithilfe bei den Dispositionen, bei Eig- nung teilweise Uebernahme derselben. Es kommen nur Bewerberinnen in Frage, welche in den genannten Ar- tikeln- im Verkauf, wie in sorgfältiger Lagerhaltung eine längere Praxis besitzen u. über beste Referenzen v. lebhaften Sperialgeschäſten verfügen. Beste Aussichten aul Vorwärtskommen gebo- ten. Ausführl. Angebote mit Zeugnisabschr., Gehalts anspr. Alter und Lichtbild erbeten an Hanke& Kurtz Modehaus, Stutigart, Rönigstraße 52 ee peel i Stenotypistin von hieſiger Holzgroßhandlung zum ſofortig. Eintritt geſucht. Angebote mit Lebenslauf, Lichtbild und Gehaltsanſprüchen erbet. unter M D 28 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B3040 Hausfrauen die ſich einige Stunden am Tage frei machen können und etwas redegewandt ſind, finden einträg⸗ liche Beſchäftigung durch Beſuch unſerer Kundſchaft in Mannheim (kein Verkauf) bei ſofortig. Ver⸗ dienſt u. wöchentlicher Auszahlg. Vorzuſt. im Hauſe Bettenbuchdahl, O 7. 10, Hofgebände 2 Treppen. 1 aachnengäbenneg nicht über 19 Jahre per ſofort geſucht. 7974 Frika Schuhfabrik Akt.- Ges. Alphornstraße 18. Saubere Frau d. Wſchen ev. auch z. Putzen geſucht. B8031 Angeb. u. K N 86 an die Geſchäftsſtelle. Per ſofort junges, fleißiges Mädchen für tagsüber ge⸗ uch 5 B3053 Metzger, 6 8. Braves Mädchen für Küche u. Hausar⸗ beit den ganzen Tag über geſucht. Frau Heinrich, 1. 3, II. 566 Geſucht wird ordentl. Näder hen welches kochen kann, auf 1. Juli. Näh. in der Geſchſt. 11540 Stellengesuche Beſſeres, tücht. Frl., durchaus perfekt, ſucht angenehme Stelle als Haushälterin auf 15. Juli oder 1979 ſpäter. Gefl. Angebote an Fran K. Hoffmann, Ludwigshafen a. Rh., Schillerſtr. 27. Junge Frau ſucht Beſchäftigung im Bü ro⸗ o. Labenputzen Meyenberg Alphorn⸗ ſtr. 32[Neckarſtadt]. 21548 Junge ſaubere Frau ſucht Büro u. dergl. zu reinigen. Zuſchr. u. M I 48 an die Geſchäftsſtelle. Ja. Frln. ſucht An⸗ fangsſtelle zum Ser⸗ vieren. 21578 Angeb. u. N P 64 an die Geſchäftsſtelle. Gewandtes Servierfräulein 27., ſucht per ſofort Stellung. Angeb. u. N E 54 an d. Geſchſt. * 1555 1 80 his 70 nner in Mannheim (Oststadt] zu kaufen Seaucht. Angebote von Selbſtverkäufern er⸗ beten unter Kennwort„Viseomte“ an Ala-Haasenstein& Vogler, Mannheim. Eal96 Neuwertiges 1 0 0 1 90 a 1 Leicht-Mokorrad ſowie 1 Jung. Ehepaar ſucht zu kaufen geſucht. Angebote unter M S Nr. 42 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1524 Pasefho ot (Faltboot) zu 1 5 Eilang. m. Pr. M 2 40 an die Geſchtt * 1522 Schreiner werkzeug gut erhalt., zu kaufen geſucht. Gefl. Angeb. mit Preis u. M O 38 an die Geſchſt. 11516 Kaufe aut erh. braun polierten kl. B3001 Bücherschrank Telephon 51315. Geschäftshaus Seckenheimerstrage m. M. 25.000.— Anzah⸗ lung zu NI. 85.009.— zu verkaufen. Mietein⸗ gang M. 9 500.— Ernſt⸗ hafte Käufer wollen Anſchrift unter Mann⸗ heim 1 an Ann. Exp. D. Frenz, Mannheim geben. Eds9s Lagerhallen m. gr. Büros, Waſſer und Bahnverladung, Garagen am Verbin⸗ dungskaual zu verk. Adreſſen von ernſthaft. Jutereſſ. erbeten unter Z M 3830 an Ann.⸗Exp. D. Frenz Maunheim. Ed308 Mokorrad Sportmodell, 550 cem. neue Bereifung. Kü⸗ chenmotor, in autem Zuſtand, bill. zu ver⸗ kaufen. Ebenſo Bei⸗ wagen u. 1 Herren⸗ fahrrad f. neu. Otto, U 2. 2. Tel. 30 408. 1558 Judian⸗Motorrad Mod. Big Chief, in gut. Zuſt. mit allen Neuh., billig zu verk. Anzuſehen nach 7 Uhr abds., Sams⸗ tag n. 4 Uhr. B3042 Bellenſtr. 18 3. Stock a. bello zu verkaufen. 1510 Wohlfeld, en 155 Karl, Abende 1909 8 Uhr. Ein ranzöffſches 1 5 zu verkaufen. Angeb. u. P U 119 an die Geſchſt. B3029 Wegen Umzug zu verkaufen:* 1568 Schlafzimmer Küchenmöbel, Uhren. Fen iſtergitter Nuitsſtr. 22, Sehr gütes, arpßes EHZ immer zu verkaufen. 7 part. l. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle.— 1513 1 Eßzimmer eich., fläm. Stil, mit reichl. Zubehör, wird billig verkauft. 2657 IL 1, 1, Grünes Haus Krupp- Registrier-Kasse mit 3 Bedienungen, wenig gebr., abzugeb. Angeb. u. P J 128 an die Geſchſt. 1 Motorrad billig zu verkaufen. Nähers bei Georg Günther, Gärtner⸗ ſtraße 65. 1571 Gebrauchtes, ſehr gut erhaltenes preisw. zu verkaufen. L. Spiegel& Sohn, Mannheim, O0 7. 9, Heidelbergerſtr. 2633 Weig. Kostüm lange Jacke. a. Seide zu verkaufen. 41502 J 6, 10, V rechts. 1 Kontrollkasse (Krupp) m. 2 Bedie⸗ nungen w. preisw. vk. UI, 1, Grünes Haus 2657 2 Weite Rolzbeften 1 emaill. Waſchtiſch, Schrank u. Chaiſe⸗ longue billiaſt zu ver⸗ kaufen. Rheinhäuſer⸗ ſträße 16, part., links. 1465 Dipl.-Schreihfisch faſt neu, eichen, Herrenzimmertiſch, ſowie aut erhaltene Nähmaſchine umſtändehalber billig zu verkaufen. 41580 J A4. 11, 5. Stock. Anzuſehen 12—2 Uhr und—8. an die Geſchäftsſtelle di Miet- Gesuche Wohnungs-Tausd. Biete ſchöne, herger. 2 Zimmer⸗Wohnung mit Balkon, Elektr. in gut. Haus, ſchönſter Lage Lindenhof. Geg. Zod. 4 Zimmer⸗Wohnug. Unk. können vergütet werden. Angebote unt. N O 63 eſes Blattes. 1577 ZWei möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit Schlachthofes oder N oder 1. Jult geſucht. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. in der Nähe des euoſtheim per ſofort 38 Wel Hücg-Raume mögl. Quadrate 4— geſucht. Angebote unter J D 52 an die Geſchäftsſtelle. B9015 5 bis 6 Zimmer von ruhigem Dauer⸗ mieter bald zu mie⸗ ten geſucht. Tauſch⸗ wohnung vorhanden. Angebote unter M R Nr. 41 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1523 öh. Wohnung —3 Zim. m. Küchen⸗ ben., Bad. Telephon⸗ ben., Nähe Rheinbr. von Kaufmann per ſofort geſucht. 41527 Ang. m. Pr. u. M II 44 an die Geſchſt. Leeres Zimmer von berufst. Ehep. per ſof. geſucht. Angebote mit Preisangabe unt. 33030 2 149 a. d. Geſchſt. 1569 ſofort oder ſpäter 2 his 3 Zimmer- Wohnung Dringlichkeitsk. vor⸗ handen. B3022 Angeb. u. J R 65 an die Geſchäftsſtelle. Ig. brav ſaub. Ehep' 8 dringend 1582 4 u Küche. auch 1 Zim. u. Küche bis 1. od. 15. Juli. Karte vorh. Geg. Her⸗ richtungskoſten. Miete k. vorausbez. werden. Angeb. u. N Q 65 an die Geſchſt. 1582 Leer. Mansapdenz. ev. möbl., v. Herrn ſofort geſucht. 1567 Angeb. u. N M 61 an die Geſchäftsſtelle. Großes, leeres ansardenzimmer von berufst. Frl. gef. Angeb. u. R D 153 au die Geſchſt. 1579 Fräulein ſucht ung. möbl. Zimmer mit ſepar. Eingang ſoſort. Angeb. unt. Q X 148 an dis iche;* 1572 Beruflich tät. Akade⸗ mikerin ſucht auf dem Lindenhof(Rheinnähe) freundl. Zimmer (mit evtl. Badben. u. Klavier) per ſofort. Angeb. u. N F 55 1555 en die Geſchſt. TWortschaftf uin Mannheim an kautionsfäh. 8 Wirtsleute Au verpachten 8 2 1 7 9 Tauſch⸗ Wohnung erfor⸗ derlich. Gefl. An⸗ erbiet. unt. Pacht⸗ wirtſchaft LZ 124 Ja. d. Geſchſt. d. Bl. 2 Laden im Zentrum der Stadt, evtl. auch als Büro geeignet, ſofort zu vermieten. 1556 Werner, N 2 Nr. 2, Hof. Laden fäst am Markinlatz geräumig, für alle Geſchäfte geeignet, ab⸗ zugeben. Zuſchriften unter K K 8g an die Geſchäftsſtelle. B3026 Ludwigshafen n. Rh. 3 Büroräume bis 1. September od. 1. Oktbr. 1928 zu ver⸗ mieten. Angeb. unter M X 47 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 41589 Werkstatt 200 qm heller Raum, Einfahrt, ſofort zu vermieten. Häusler, J Z. 9, part. B3028 Ca. 25 am Raum für Werkstatt od. Lag. ſof. zu verm. 1584 Nr. 28, Laden. Auto-Garage am Meßplatz ſofort zu vermieten. 11544 Eil⸗Angebote unter N B 51 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Grepe Nr Slegerfe Kleicler Telrre Seide 110 m reif ir vielem Ferber S855 Kramp“ gunstige Angebote SZ: weit unter Preis 45 Mariba Vermietunge Lagerraum o. Werkſt. 155 qm Eckladen, 78 qm, Laden, 87 am mit Zimmer u. Küche in Rheinau(Däniſch. Tiſch) zu vm. 1519 Firma Ant. Laugloßz, Baugeſchäft. Mannheim⸗Brühl. 2 Räume, ſep., als Büro od. Wohn⸗ u. Schlafz., teilw. mbl., zu vm. el.., Tel. 2986 G 5, 2. I. Garage Nähe Hilda⸗ u. Moll⸗ ſtraße für Perſonen⸗ kraftwagen zu ver⸗ mieten. 2661 Angebote unter R G Nr. 156 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 2 ſchöne gr. Zimmer n. Küche, 3 Tr. be⸗ ſchlagnahmefrei, nahe Bahnhof. Mod. g u. 4 Zim. m. Etagenhzg. 1 Tr., ruh. Lage, Nek⸗ karſt., ſchöne 6 Zim., 3 Tr., Bismarckſtraße. Näh. Decker, Tel. 30774. 1568 Zu vermieten: 2 kroße Zimmer un. Küche mit Dral.⸗ Karte per 1. Auguſt. Feudenheim, Schef⸗ felſtraße 34. B3080 Jegcehnehmeffel 1 Zimmer, Wohnküche u. Bad an alleinſteh. Dame od. Herrn. zu verm. Lage Oſtſtadt. Neudörfer Immob. Luiſenxing 52. 41502 2 ſeert Zimmer mit Balkon u. klein. Küche alsbald zu ver⸗ mieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 1515 2 ſchöne, große, leere Zimmer mit Notküche, Lage Nähe Hauptbahn⸗ hof, zu verm. Adreſſe in der Geſchſt. 11537 Zu vermieten: 2 leere Zimmer mit Küchenben. bei einzel. Dame.* 1520 Meerlachſtraße 41. 1 Treppe rechts. 2 leere Zimmer mit ſepar. Eingang in Waldhof zu vermiet. Angeb. unt. R E 154 an bie Geſchſt. 1581 Proßß. leer. Zimmer ſofort zu vermieten. 1587 S 5. 3, II. CCC. -2 möbl. Zimmer mit 2 Betten, elektr. Licht, mit Küchenbe⸗ nutzung, ver 1. Juli zu vermieten. Ding. Burgſtr. 2. Stock. E 41, m6 . Schönes leer. Zim. Stadtinnern. mit el. Licht u. Kochgel! an berufst. Dame zu vm. Angeb. u. N D 53 an die Geſchſt. 1550 Mö bl. Wohnung Schlafz. mit Küchenb. an beſf. kinderl. Ehep. 2 vermieten. B 7. 16, 2 Tr., 2mal läuten. 21521 Schön möbl. ſonniges Balkon⸗Zimmer m. el.., Bücherſchr., Schreibt. N. Waſſert. zu verm. Daf. leeres Zimmer abzug. B3005 S 6, 31, 1 Treppe r. Möbliertes Zimmer zu vermieten bei Fiſcher, L 12, 17. 5. Stock. 1547 Frdl. möbl. Zimmer ſof. zu verm.*1583 D 5. 15, 3. Stock. Einfach 9 8 freundl. Man ſarde auf 1. Jult zu verm. K 1. 10, 2 Treppen, Breiteſtraße. B3039 Möbliertes Zimmer zu vermieten. B3040 Hafenſtr 38 3. St. l. Nett. möhl. Zimmer an berufst. Frl. für 1. 7. zu vm. Freund, E 2, 16, 3 Tr. 1460 Gut möbliertes Wohn⸗-u. Schlafzim. per 1. 7. zu vermiet. N 4, 4 3„ rechts — 1469 T 6, 27. part., Ring Schön mähl. Zimmer mit Schreibtiſch und el, Licht zu vermiet. B3048 but möbl. Zimmer mit elektr. Licht zu vermieten. Rhein⸗ dammſtr. 20 part. 41489 Einf. möbl. Zimmer an anſt. Frl. zu vm. T 2, 16, 2 Treppen. *1498 Rheindammſtraße 356. 4. Stock rechts möbliertes Zimmer mit el. Licht an ſol. Herrn zu uvm. 21401 C 3 19, 2 Treppen Möbliertes Zimmer mit voller Penſion zu vermieten. 23044 .-Josefsfr. 4, pf. Möbliert. Wohn⸗ und Schlafzim., a. einzeln zu vermieten. 3059 Schönes 8205 8 m ö 5 J. Zimmer mit elektr. Licht zu verm. 1512 U 4. 9, 1 Tr. Links. Sehr ſchön möbliertes Wohn- u. Schlafzim. zu vermieten. Max⸗ Jofefſtraße. Zu erfr. in der Geſchſt. 41518 Schön möhl. Zimmer elekt. Licht, mit 1 od. 2 Betten. ev. m. Mit⸗ tagtiſch zu vermieten. Dammſtr. 28 2 Tr. 3057 Möbliertes Zimmer zu vermieten. Viern⸗ heim Wieſenſtr. 19. *1552 ahn- U Schſafeln. gut möbl. m. el Licht an 1 oö. 2 beſſ. Herren per 1. 7. zu verm. 1548 Qu 5, 9. III, Nr. 21 Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm. 41549 Näheres 2 Treppen 3 behagl. möbliert Zinner in heſt. Hauſe, elektr. Licht, Tel., Notküche, per 1. Aug. abzugeben. Adreſſe 8 1 Geſchſtz Wohn- U. Sasel. mit Küchenbenütz. ſof. od. ſpät. zu vermieten K 2. 15, Ring, hochpt. 1586 Schönes leer. Zint. in Villa, Oſtſtadt, an einzel. Herrn ſof. zu vermieten. B3048 Angeb. u. NM B 28 an die Geſchäftsſtelle. 1 freundl. leeres Mansarden-Zimmer an Frau od. Frl. ſof, zu vermiet. Binding, Latterſalkr. 2, III. x. 1538 Landteilſtr. 4a, part. möbliertes Zimmer mit ſep. Eing. zu vm. 3032 a Wohn⸗ u. Schlafßzimm⸗ gut möbl., m. Tel.⸗ u. Badb. per 1. od. 18. 7. zu vermiet. Auguſta⸗ Anlage 13, prt, links, 3054 1 Schön öl im. an ſol. Herrn ſol, 3 vermieten. 15858 Binding Tatterſall⸗ ſtraße 2, III. rechts. Einige fru. Zimmer m. Penſion auch Dop⸗ pelzimmer. a. berufs⸗ tätige Damen An ver⸗ mieten. Evtl. können eigene Möbel mitge⸗ bracht werden. 2353 Angeb. u. R A 150 an die Geſchäftsſtelle eicher darf 8, 3. St. rechts möbl. Zimmer zu vermieten. 21575 Unterricht eTnallsdöe Wer ſchnell und ſicher engliſch lernen will, ee 1 Tr. e Jull. 15382 Einf. möhl. Zimmer zu vermieten. B3045 Zu erfragen bei Schneider, H 5, 19. gut möbl. Zimmer an anſt. Herrn ſof. v ſpät. zu vm. Hafen⸗ ſtraße 24, 4. St. r. B38052 5 Nähe Bahnhof behagl. möbl. Zimmer zu vermieten. 31448 Kl. Merzelſtr. 6, IV. Französin erteilt gründl. Unter⸗ richt in Grammat, und Konverſation. Anmeldg. 11—2 Uhr, 678 Uhr. M. Schmidt⸗Bon 8 1. 7. Wer erteilt 3058 ſtallentsdhen Sprachuntesrich in. Abendſtunden? Angeh. m. G 56 an die Feſchn Seld- Verkehr Kredite (Nypotheken EMGdGIVSluts-Polleen erster ausländischen bnbEeAnsVLETSIdrungen Kapſteſanlagen Wettpeplere Fine zlerungen 1 Bankk 1881 5 Mannheimer. Eren band re Kut 29006 Richard Wagnerstr, 13, 24 810 . Pabst Donnerstag, den 28. Juni 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 2 2 2* 2 4 Die Wirkſchaftslage im Oſten Das Bild der Wirtſchaft I. e 5 J Oſtpreußen„ äußeren Einflüſſe des zwiſchen⸗ Werenpreise „Die oſtpreußiſche Wirtſchaft befindet ſich durch die Notlage der ſtaatlichen Wirtſchaftsverkehrs hier außer Acht gelaſſen ſind. Dieſe 300 f 5 e. 50 S 5 kommt 180 ud wirken ſich ſtärker aus, als es bisher die ruſſiſchen Wirt⸗ 74(NMonatsmittelwerte) Jaß Nachtfröſte und die Ungunſt der Witlerung auch die Ausſicht auf 15 cent ee Rußland hat in den letzten ſieben Jahren 3 8 5 E Die kommende Ernte verſchlechtern. Am Getreidemarkt war eine 7 verſchiedede Aktionen zur Preisſenkung unter den verſchte. 280 7 8 1177 Heiſpielloſe Preisſteigerung zu verzeichnen, die neuerdings nachge⸗ 117 75 1„Regie der Sparſamkeit“, Senkung der 5 1 kaſſen hal. In Roggen waren die Umſätze recht bedeutend; es fan⸗ anprodulntiden Koſten“, Senkung der Kleinhandelspreiſe“,„Steige⸗ 7 bheizen 2 den umfangreiche Abſchlüſſe nach Polen ſtatt. Auch Berliner und rung dee„Produktivität uſw., dieſes Problem zu löſen verſucht, 4280 7 Deseriin 275 7 Hamburger Händler waren regelmäßig als Käufer am Markt. Eine 55 jeboch 5785 hohe Preſsniveau herabdrücken zu können. Die 5, Meuerſcheinung am Roggenmarkte wären litaufſche Zufuhren. In 5 e er ruſſiſchen Handelspolitit liegt in der Herſtellung— 1 der Piühleninduſtrie ſtockte infolge der erheblichen Steigerung der kan Vlelchzewücßzte eon Nachfrage und Angebol, In der Gegenwart 20 88 e 5 MRoggenpreiſe das Roggenmehlgeſchäft, zumal die peſtdeutſchen Preiſe bedſ 1705 dieſes Sterben auch in der Anduſtriealiſierungspolitik Berlin, Nn Kiringer waren. Im Einzelhandel iſt eine zufrieden stellende Steie] ßeobadtet werden. Tas ſtürkers Pewich ſkdoch daß, auf dem Aus⸗ e 3 0 gerung der Umfätze feſtzuſtellen. Vor allem iſt eine Belebung durch bau der ruſſiſchen Probuktionsmittelinduſtrie liegt, iſt wenig ge⸗ 220 ö 5 a hie Königsberger Kundenkredit G. m. b.., die eine umſatzfördernde zaun n etc Nachfrage nach Gebrauchsgegenſtänden des täg⸗ e defn N 2 ö Wirkung ohne neanenswerte Verluſte hervorgerufen hat, zu ver⸗ lichen Bedarfs zu befriedigen. Außerdem beſteht ein Zwieſpalt im E B ö ſpüren. Die Umſätze im Bauſtoffhandel haben den Umſchlag des ruſſiſchen Binnenhandel, in der Ueberlagerung des„freien Marktes“ 200 N 3. 8* res in der gleichen Berichtszeit noch nicht erreicht. Im Land⸗ 155 des planmäßigen Martkes“, woraus ſich die größten Schwierig⸗ l.„ maſthinenhandel iſt das Frühjahrsgeſchäſt nicht recht in Schwung keiten ergeben. Der planmäßige Handel wird durch die Zufällig⸗ 2 daes,, N 5 : 99 75 18 1 51 ar u Deut§ geübte Zurückhil⸗ keiten des freien Marktes vor allem inſofern beeinflußt, als die 180 e Fr Sg K. gekommen, was auf die allgemein in Deutſchland geübte 1 96* planwirtſchaftſiche Erfaſſung der ländlichen Bevölkerung 6185 8 2* „T. Käuferſtreit) zurückzuführen iſt. Die oſtpreußiſche In⸗ en f 3 5 de 15 e bishe r⸗ o 2 e f Die oſtpreußiſche J folglos geblieben iſt. Da die ruſliſche Industrie den wirtſchafts⸗ 5— Baufeestenincan* r 8 Rußland Fels denten Warenſtrom für den Auskauſch mit dem Lande nicht zur 1 Tpenshaltungsindex(8t. K. E. 1813 0 8. N 5. Verfügung ſtellen kann, lommt für Rußland lediglich eine Umſtel⸗ eee eee In der ruſſiſchen Wirtſchaft hat der ſogenannte„geſellſchaftliche lung der Außenhandelspolitik in Frage., Wirtſchaftsſektor“, alſe der ſtagatliche und genoſſnſchaftliche Handel 240. bei weitem das Uebergewicht. Die Grundſätze der Handelspolitik, Polen Großhandefsinctex(St..-A. 20 73 100) wir ſie ihren Niederſchlag in den Produktions⸗ und Bereitſtellungs⸗ In der polniſchen Wirtſchaft ſteigen die Warenpreiſe von Tag zu I a 2 plänen, in den Plänen der Warenverſorgung, den Steuerplänen Tag, was auf die Aufwertung der polniſchen Zölle zurückzuführen iſt. 120.— f 3 4 e ee 805 N e ee 115 e ſtellt ein Glied in der Kette der pol⸗ Termünkcgſer, Berfſn, este Sieht, Tido h ung auf. Man kann im Gege Handels; k Ru! 5 niſchen Maßnahmen zur Einſthränkung der Einfuhr dar. In Ver⸗ 1 33 9 genüber den erſten Jahren des„Rep“ eine Reaktion zur ſtärkeren bindung damit ſteht ene e Reigen. 525 100 TV antun. Drehen des dare. 2 77 18 1 das 205 50 Sog e eine Konkurrenz des Auslandes ARehezen: Werkpreis, NN g tun„r t des Mar ia e ermöglicht werden wird. Die bedeutendſt reiserhöhn; h e. heobachten. Durch die ſtarke Ausbreitung des Staats⸗ und beſon⸗ dem Marlt für Brotgetpeide ee e e e 55 0 a———— ers bes Genoſſenſchaſtshandels geht Rußland immer mehr aus der niſche Ausfuhr im Herbſt v. Is zurückzuführen iſt. Dieſe Kurz⸗ g 5 ö 5 Weizenmen, Seeg. ö n 5 5„ über, da 1 17 5 hat zur Folge, daß der Agrarſtagt Polen Getreide aus dem 1 private Kleinhandel ſich noch ſtark in naturaliſtiſchen Formen ab⸗ Induſtrieſtaat Deutſchland einzuführen genötigt iſt. Polen iſt es ge⸗ N enment, Berlin,/ 100 8 Wickel. Der genoſſenſchaftliche Handel aimmt in Rußland im War fungen, mehr Auslands kapfigl heranzuziehen. Auch die polniſche 1 W 5 188 55 1 Kenumfatz und an Ausweitung ſeines Netzes auf dem Lande nicht Induſtrie genießt immer öfter ausgiebigen ausländiſchen Kreöft. SAraunkohienbrikelte; pettfercde richte 5 Mur auf Koſten des privaten, ſondern beſonders des Staatshandels Die polniſche Kohleninduſtrie hat den ſtakieniſchen Markt verloren; 20 Meudt Al 6 Werkgreis Pat 22 immer mehr zu. Dieſe Verſchtebungen in der Handelspolitit⸗ rufen an ihre Stelle iſt Deufſchland getreten. Die Petroleuminduſtrit 4 f ö 5 naturgemäß in einem wirtſchaftlich noch derart wenig entwickelten klagt über Rückgang der Preiſe und Ausfuhr. In der Textilinduſtrie 0 5. Lande Störungen hervor, was ſich beſonders in der Preſsgeſtaltung berkſcht eine ſchleſchende Kriſe man vorfucht daher mit allen Mitteln 955 E Nmoftele, See 00s Jer Güter auswirkt. Die ruſſiſche Handelspolitik ſucht nun auch auf die Erweiterung der Handelsbeziehungen mit Perſien. Die polniſthe f* Preisentwicklung de Nicht und Hößſtpreiſe kinzuwirten, was Zur Handelsbilanz hat im Monat März die kataſtrophale Ziffer von 160 0. NAIk L. r. 248* 25 2 Folge hat, daß einfach ſchlechtere Qualitäten F Die Mill. Zl. Defizit erreicht. Dies dürfte eine Folge der Zollvalori⸗ BIETE EI Geſetze der Preisbildung laſſen ſich in der U. d. S. S. R. nicht durch ſierung ſein, da jeder Kauſmann ſich noch ſchnell mit den niedrig ver⸗ eine„Aſſoziatiann der Probuzenten und Konſumenten“ einfach aus⸗ ſchalten. Es bleibt eben die Relativität der Bewertung von Leiſtung und Gegenleiſtung auch bei ſtrenger Organiſation dieſer„Aſſozia⸗ sollten Waren eindecken will. Außerdem iſt aber ein Zurückgehen der polniſchen Ausfuhr feſtzuſtellen. Die Nachbarſtaaten haben das Kontingent der polniſchen Einfuhrwaren ſehr bedeutend verringert. eee Hamburg⸗ Mannheimer Verſicherungs AG Borjahrsdividende. Die zum Mutzenbach⸗Konzern gehhrende G. weist Geſamteinnahmen von 24 692 067„ aus ſo daß nach Abzug der Ausgaben von 20 889 133/ ein Reingewinn von 802 938(886 338) Mark verbleibt, der die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von wieder 12 v. H. ermöglicht. Die Gewinnrücklage der Verſicherten erhält 679 7883(719 338) /, während die Rücklage leer ausgeht(i. V. 0 00% Im Berichtsjahr wurde eine Prämieneinnahme v. 8 889 450 Mark erzielt. In der Lebensverſicherung waren Ende 1927 53 424 Versicherungen über 149 125 515, in Kraft, Neue europäiſche Vertretung von Dillon Nead& Co. Das Newgorker Vankhaus Dillon giead& Co., das erſt vor einigen Mo⸗ matenl eine Niederlafſſung in Paris eröfneete, beabſichtigt etzt auch in London unter der Firma Dillon Read Corporation eine Filiale zu errichten. Der 75 dieſes Schrittes iſt die weitere Ausdehnung der Betätigung des Newyorker Hauſes in Europa und die Herſtellung einer engeren Fühlungnahme mit den maßgebenden europäiſchen Banken. Zuſammen mit den großen deutſchen und engliſchen Banken hat Dillon Read& Co. die amexrikgniſchen Tran⸗ chen zahlreicher großer Anleihen aufgelegt, die gleichzeitig in Europa und Amerika untergebracht wurden, wie die Immiſſtonen der Ver⸗ einigten Stohlwerke, Siemens& Halske, Bewag, Maflands drei braſiltaniſche Staatsanleihen uſw. Stavi, Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft, Berlin.— 127 v. H. Dividende. In der Sitzung des Verwaltungsrats wurde beſchloſſen, der auf den 19. Juli einzuberufenen GV. die Verteilung einer Dividende von 12½½ v. H.(i. V. 11,11 v. H. vorzuſchlagen, ſo⸗ daß nach Abzug der Kapitalertragsrechnung 2 ch 3 d je Anteil zur Aüsſchüttung gelangen. Nach Abſchreibungen in Höhe von 82 9058.10 (91 484..7) Pfund Sterling, ſowie nach Zuführung von 10 000 Pfd. (wie im Vorfahr), an die Reſerve verbleibt ein Reingewinn von 408 580.5— 97 702..1) Pfund. de Der Nückzug Harrimans aus Rußland. Die Verhandlungen Aber die Llguldations bedingungen für die Harriman⸗Konzeſſion haben bereits am 20. Juni in Moskau begonnen. Die Sowjetre⸗ A hat eine beſondere Kommiſſion aus Vertretern des Oberſten WMiriſchaftsrates und des Hauptkonzeſſionsgebietes gebildet, die die Verhandlungen mit Harriman führen ſoll. Im Gegenſatz zu dem noch Türzlich von ruſſiſcher Seite geäußerten Optimismus bezüglich des Weiterbetriebes der Konzeſſion macht ſich jetzt, nachdem Harriman eine Abſicht offiziel ausgeſprochen hat, ein Stimmungsumſchwung u Moskau bemerkbar, der ſich gegen den Konzeſfionär richtet. Die 3 die Verhandlungen 1 Kommiſſion ſoll auch die Konzeſ⸗ ſtonsunternehmungen vom Konzeſſionär übernehmen und bei dieſer Gelegenheit die Rückſtände feſtſtellen, die Harriman an die Sowfet⸗ Tegiepung zu zahlen hat Die Verſchuldung Harrimans zu dle Sowjetbanken belief ſich auf insgeſamt einige 5 Mil⸗ . Rübe l, die zurzeit wohl als abgedeckt gelten können.— Der ohne Zweifel ungünſtige Abſchluß der Harriman⸗Konzeſſion wird auch auf die Lage Farquhars in der Sowfetunion nicht one Sinfluß bleiben. Wit haben bereits darauf hingewleſen, daß die Schwierigkeiten Harrimans ſich auf die Verhandlungen zwiſchen der Sopwfetregierung und Farquhars auswirken. Dieſe Auswirkungen Außern ſich zurzeit bei der Finanzierung Farquhars, die Banken, die mit Harriman in Rußland zuſammenarbeiten, haben ſich nämlich reſtlos von der Finanzierung Farquhars losgeſagt. : Chemiſche Werke vorm. H. und G. Albert Amöneburg bei Wies baden. Die GV. genehmigte den dividendenloſen A5 Ichlu ß. Die Entwickelung im laufenden Jahr ſei noch nicht zu ſüherſehen, zumal die Saiſon ohnehin ſtill ei. Was das Hauptgeſchäft (Düngemittel) betreffe, ſo beſtehe wenig Ausſicht, daß in abſehbarer Zeit eine Aenderung eintrete. l 2: Verein für Jellſtoff⸗Indu rie AG. Berlin— Wieder 10 v. H. Für das Geſchäftsfahr 192778, das am 90. Juni abläuft, ſollen, wie wir hören, vorausſichtlich wieder 10 v. H. zur Verteilung gelangen. Die im Februar beſchloſſene Kapitalerhöhung iſt inzwiſchen durch⸗ geführt worden. Der Ausbau der nunmehr auf die Geſellſchaft Über⸗ gezangenen Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik AG., den man in etwa zwei Jahren zu beendigen gedenkt, erfordert nach wie wor erhebliche Mittel. Es erſcheint daher nicht ausgeſchlyſſen, daß über kurz oder lang eine weitexe Erhöhung des Aktlen⸗ Tapitals in Frage kommen wird. Zur Zeit iſt diefer Plan je⸗ doch nicht aktuell. 5 Der Abſchluß der International Match Corp.— 16,8 Mill. Dollars Reingewinn. Der Jahresbericht dieſer amerikaniſchen Tochtergeſellſchaft des ſchwediſchen Zündholz⸗ tr uſtes ſtellt feſt, daß der Abſatz ſowohl in Amerika wie auf den anderen Märkten bebeutend geſteigert werden konnte. Der Rein⸗ gewinn hat ſich erhöht, und zwar auf 16,3 Mill. Dollars 114,6). Es kommt eine Geſamtdividende von.2 Mill. Dollars zur Vertetlung. Die Bikanzziſſern haben ſich weſentlich erhöht, z. B. ſteigerten ſich Vorſchüſſe auf 34,5(22,6) und Anleihen an Staaten auf 33,2 Mill. Dollars 22,4). 058 * Nec baut im Aargau ein Elektrizitätswerk. Der Regierungs⸗ rat des Kantons Aargau wird dem Großen Rate einen Antrag Einreichen, einer zu Ar edenden ſchweizeriſchen Aktiengeſellſchaft die Konzeſfton zur Erſtellung eines Kraftwerkes am unteren Aarelauf 5 bei Klingnau zu erteilen. Die Mindeſtleiſtungen des neuen Werkes werden im Winter auf etwa 15 000 PS., die Höchſtleiſtungen A 45 000 berechnet werden. Im ganzen können jährlich im 5 Millionen Kwſt. erzeugt werden. Strombezleher die N een Flettetzitäkswer e Der Regierungsrat hat beim Großen Rate beantragt, es ſolle ſich der Kanton Aargau an dem neuen Unternehmen durch Zeichnung der Hälfte des Ahe, beteiligen; die andere Hälfte der Aktien würde von den Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Werken über ſommen. :? Die Anleihe der Frankfurter Ga, ellſchaft abgeſchloſſen. In Beſtätigung unſerer kürzlichen Mitteilung gibt nun die Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft zu, daß die durch Vermittlung der Danathank, Delbrück, Schickler u. Cie. mit der Brown Brother u. Co. in New⸗ hork geführten Verhandlungen über eine 67/4prozentige Anleihe bon Mill. Dollar zu einem grundſätzlichen Abſchluß gekommen ſind. 850 Auszahlungskurs beträgt 94 v. H. Treuhänderin iſt bie Danat⸗ ank. „ Teleſunken⸗Geſellſchaft.— Ban eines Großrundfunkſenders in Osto. Wie wir erfahren, iſt der Telefunten⸗Geſellſchaft für draht⸗ loſe Telegraphie, Berlin, der Auftrag auf Lieferung eines Groß⸗ rundfuntſenders für die norwegiſche Pauptſtadt Oslo erteilt worden. Dieſe Entſcheſdung wurde im heftigen Konkurrenzkampf gegen die arc on i⸗Geſellſchaft und die amerikaniſche Weſtern⸗ Geſellſchaft errungen. Der neue Sender wird eine Telephonie⸗Lei⸗ ſtung von etwa 50 Kilotogtt haben, alſo etwa 50 v. H. mehr als der neue Denutſchlands sender bel Königswuſterhauſen, dem er im üb⸗ rigen in bezug auf ſeine lechniſche Ausführung ſehr ähnlich ſein wird, e: Stoewer⸗Werke Ach. vorm. Gebr. Stoewer in Stettin. Die GB. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß, und beſchloß, die von der EB. vom 14. Juli 1926 genehmigte Kapitalerhöhung, die im Be⸗ trage von 40 000„ bisher noch nicht zur Durchführung gelangt iſt, und deren Friſt am 31, Juli 1928 abläuft, um ein weiteres Jahr bis zum 81. Juli 1929 zu verlängern, da im abgelaufenen Jahre eine Verwertung der Aktien zu pari nicht möglich war. Ueber das augen⸗ blickliche Geſchüft wurde mitgeteilt, daß ſich der Umſatz gegenüber det gleichen Zeit des Vorjahres faſt verdoppelt habe. Die beiden neuen 8⸗Zylinder⸗Typen hätten ganz beſonders eingeſchlagen. de Lokalbahn⸗Ach. in Wünchen. Die Geſellſchaſt könnte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1927 ihre Roheinnahmen von 4951 409„ i. Vorl. auf 5 188 500„ erhöhen. Hiervon beanſpruchten Generalunkoſten 679 874 G48 020)„ Betriebskoſten 3 488 384(3 371 342)/ und Zinſen aufge⸗ werteter Schuldverſchreibungen wieder 44 586„/ Dem Fonds zur Tilgung der Bahnanlage, der Betriebsmittel und des Betriebsinven⸗ tars wurden 209 285(207 779)„ und dem Erneuerungsſonds für Oberbau und Betriebsmittel 48 935(48 985)„ zugewieſen. Zuſammen mit dem 78 150% betragenden Vortrag aus 1926 verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 837 636(833 557). Der am 28. Junt ſtattfindenden GV. ſoll vorgeſchlagen werden, hieraus wieder eine Dividende von 7 p. H. zu verteilen und u. a. 81789 4 vorzutragen. 2: Sektkellerei Schultz Grünlack AG. in Rüdesheim a, Bh. Die am 22. Juni 1928 in den Geſchäftsräumen der Schultz Grünlack AG. zu Rüdesheim a. Rh. abgehaltene ordentliche Hauptoerſammlung genehmigte die Bilanz für das Jahr 1927 und erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entloſtung. Es wurde beſchloſſen, den Verluſtſaldo von 4866,30„ auf neue Rechnung vorzutragen. Ueber die bis⸗ herige Entwicklung des laufenden Geſchäftsjahres berichtete der Vorſtand, daß die erſten Monate eine gute Aufwärtsentwicklung ge⸗ zeigt hätten und daß, da die erhebliche Koſten verurſachenden Um⸗ ſtellungsarbeiten zum weſentlichen Teil beendet ſeien, im laufenden Jahr vorausſichtlich mit einem beſſeren Ergebnis zu rechnen ſei. Die außerordentlich geſteigerte ſteuerliche Belaſtung müſſe allerdings als ſtörend auf die Dauer als untragbar bezeichnet werden. Im Aufſichtsrat erfolgte keine Aenderung. Vorſitzender iſt Herr Han⸗ delskammerpräſident Hugo Asbach, ſtellvertretender Vorſitzender Herr Fabrikant und Landtagsabgeordneter Chriſtian Scholz, Mainz. diet Hermaun Wronker Ach. in Frankfurt a. M.— Infolge ſteuer⸗ licher Schwierigkeſten die Fuſionen noch nicht durchgeführt. In der GV. führte der Vorſitzende aus, daß ſich die Fuſton mit der Wa⸗ renhaus zum Strauß Gmb. in Nürnberg und der Kaufhaus Hanſa Gmb. in Frankfurt noch nicht habe durchführen laſſen, da die ſteuer lichen Schwierig kei ten noch nicht behobend worden ſeien. Das Jahr 1927 ſchließt einſchließlich Vortrag mit einem Reingewinn von 409 462(214 920) l, woraus nach Ueberwel⸗ fung von 133 900& an die Reſerve wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden. Die GV. genehmigte den Abſchluß. ze: Die Arbeitsmarktlage im Reich. Im ganzen betrachtet, iſt die Arbeitsloſigkeit in der Berichtswoche, wenn auch in 8 Umfang, welter gefallen, doch hat ſich in Brandenburg, ferner in Weſtfalen und anſcheinend auch im Rheinſzed die Lage ungünſtig ſortentwickelt. Die Nordmark und Südweſtvcutſchlands, die zu Be⸗ ginn des Monats auch ſchon eine geringe Zunahme von Arbeitsloſen antzeigten, 3 jetzt wieder einen ſchwachen Rückgang nach. Aber auth in den Bezirken, in denen ſich der ſaiſonmäßige Auffkwung durchſetzte, ſtiegen die Zugänge von Arbeitsloſen, beſonders von Frauen. So iſt die Lage gekennzeichnet durch die Uneinheitlichkeit und mangelude Stetigkeit. g Zunahme der Spareinlagen bei den ſtädtiſchen Kreditgenoſſen⸗ schaften. Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband gibt ſoeben die Ergeb⸗ niſſe des Spareinlagen⸗Geſchäfts für April 1des bekannt. Im ganzen berichteten 1047 Kreditgenoſſenſchaften gegenüber 1010 im Februar; Es haben in der Zeit von Ende Februar bis Ende April die ge⸗ lamten anvertrauten fremden Gelder eine Zunahme um rund 88 Mill, auf 909 Mill.„ erfahren. Innerhalb der anvertrauten frem⸗ den Gelber weiſen die Spareinlagen die weitaus größte Zunahme, nümlich von 576 auf 627 Millionen„ auf. Pier ſind es wieder die länger befriſteten Gelder, die die größte Vermehrung(um 45 Mill. Mark) erfahren haben, während auf die täglich fälligen Spargelder eine Zunahme von 6 Mill.„ entfällt. Der Anteil der befriſteten Spareinlagen ſtellt ſich auf 411 Mill.& oder 79 v. H. der geſamten Spargelder. Die käglich fälligen Spargelder belaufen ſich auf 186 Mill. 4. Neben 5 gelder der Kunden eine Steigerung um 12 Mill.„ durchgemacht Der geſamte Beſtand der Kontokorrentgelder hat ſich auf 282 Mill. erhöht. 4 25: Die erſte Liſte der freigegebenen deutſchen Amerikapatente. Die im Auftrage des Auswärtigen Amtes vom Deutſch⸗Ame⸗ tikaniſchen Wirtſchaftsverband und der Abteilung Amerika des Bundes der Auslandsdeutſchen zur Wah rnehmung der Intereſſen und ber Rechte der beſchlagnahmten Patente errichtete e e für Anſprüche deutſcher Patentinhaber gibt be⸗ kannt, daß ihr jetzt die erſte mehrere kauſend Patente umfaſſende Liſte vorliegt über Patente, die der Zwangsberwalter unter den Be⸗ ſtimmungen des neuen Freigabegeſetzes freigegeben hat. Es handelt ſic babef um Patente, auf die vom Zwangsverwalter der amerika⸗ niſchen Regierungen eine Lizenz erteilt war, der ſie au nach der Freigabe unterworfen bleiben. Für alle dieſe Patente iſt die ameri⸗ kaniſche Regierung nach den Beſtimmungen des Freigabegeſetzes zur Entſchädigung verpflichtet. Berliner Metallbörſe vom 27. Juni Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 28. 275 20 25. cee e eee e Blei—.—— inn ausl. 8 8 e W 8 9 5 e 64305580 8150.58. Lenden 77. Juni. Metaumartt.(In Lſt, J. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 28, 27. 28. 27. Blei 20.55 20,88 Kupfer Raſſa 88,— 68,15 beſtſeleci 87,28 657,28 int 2505 25,28 2 Mpget 8 88-158 dae=. Auechſld. p. Fl. 22.— 22 25 do. Flettrol, 09,— 68.—] Zinn Kaſſa 307.50 210.75[ Reguſus—— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Muhrort vom 27. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe war unverändert ſtille. Die Mehrzahl der Schiffer weigerte ſich talwärts Reiſen incl. Schleppen anzunehmen in Anbetracht des eventuell bevorſtehendez Streiks der holländiſchen e Reiſen mit freiem Schleppen waren faſt keine am Markt. Zu Berg wurden wohl einige Reiſen im der Hauptſache ab Kanal vergeben. An Fracht würde aß Ruhrort 85 und 60 Pfg. und all. Kanal 110„ per Tonne bezahlt. Der Bergſchlepp⸗ lohn war unverändert, während der Talſchlepplohn etwas feſter wurde. fordert. Literatur » Fabritorganiſation 5 den mittleren und kleineren Betrieb von Walter Rah m.(Reinhold Wichert, Verlagsanſtalt„Soll und Haben“, Berlin⸗Lichterfelde). Unſere kleinen und mittleren Fabrik⸗ betriebe ſind heute in überragendem Maße fabrikatoriſch auf der Höhe. Aber die kaufmänniſche und betriebliche Verwaltungs⸗ Organiſation iſt zurückgeblieben. Die kleinen und mittleren Fabrik⸗ betriebe können ſich eine ſolche Einſtellung aber heute nicht mehr leiſten. Die wirtſchaftliche Organiſatlon iſt ein Kind des 20. Jahr⸗ hunderts u. nicht nur für die Großbetriebe geſchaffen. Hier weiſt nun dieſe letzte Schrift von Walter Rahm neue Wege, Im Gegenſatz zu der umfangreichen Literatur, die den Großbetrieb zum Gegenſtand ihrer Unterſuchung macht, werden in dieſer Arbeit die beſonderen Bedürfniſſe und Möglichkeiten einer möglichſt zweckmäßigen Organi⸗ ſation der kleineren und mittleren Betriebe behandelt. n anſchau⸗ licher, lebendiger Sprache gibt der Verfaſſer ſeine reichen praktiſchen Erfahrungen wieder die er bei der Oganiſation ſolcher Betriebe geſammelk hat. „ Statiſtik der induſtriellen Ausfuhr Deutſchlands 19241927. Eine unter dieſem Titel vom„Rechsverband der Deutſchen In⸗ duſtrie“ herausgegebene Veröffentlichung gibt auf Grund des Brüſſeler Internationalen Verzeichniſſes das erſte Mal einen Ver⸗ gleich über die geſamte Exportentwicklung in den vergangenen Jahren. Bei der Aufarbeitung des Materials ſind ſämtliche euro⸗ pälſchen Stagten und die wichtigſten 13 überſeeiſchen Länder berüch⸗ ſichtigt. Die Schrift iſt u. a. deshalb für die Beurteilung des deutſchen Außenhandels von Wichtigkeit, weil in ihr die Reparations, ſachlieferungen, die ſeit 1927 in der amtlichen Statiſtik mit dem freien Warenverkehr gemeinſchaftlich ausgewieſen werden, abgeſetzz wurden, ſo daß eine Vergleichsmöglichkeit mit den Vorjahren ge⸗ geben iſt. Die Schrift kenn ausſchließlich bei der Geſchäftsführung des Reichsverbandes der Deutſchen Industrie zum Einzelpreis von 3 bezogen werden. Vom Werdegang des FKalkſandſteins von B Krleger.(Ver, lag Toninduſtrie⸗Zeitung, Berlin, 22 Seiten, 80). Die Kalkſanb⸗ ſteininduſtrie verdankt dem Verfaffer die Schaffung und eine immer erneuerte Bereicherung ihrex Fachliteratur. In der neuen Druck⸗ ſchrift ſtellt der Verfaſſer alle dieſenigen Patente zuſommen, welthe für die Entſtehung und Entwicklung der Kalkſandſteininduſtrie Be⸗ deutung erlangt haben. An Hand der Patentſchriften und der ſon⸗ ſtigen Fachliteratur, die zum Einzelſtudium nachgewleſen wird, wird der Werdegang des Kalkfandſteins e iegers neue Schrift wied jedem unentbehrlich ſein, der über Kalkſandſtein unter⸗ richten will, ganz beſonders dem engeren Kreiſe der Fachgenoſſen. den Spareinlagen haben auch die Kontokorrent⸗ Es wurden 160170„ für größere beladene Kühne ge⸗⸗ E r n a n In A b * Donnerstag, den 28. Junt 1928 Mational-Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 32g Donnerstag, den 28. Juni 1928. Für die Theatergem. d. Bühnenvolksbundes BOIS Go dun ov Musik. Volksdrama in vier Aufzügen(10 Bild.) und mit einem Prolog nach Puschkin und Karamsin von M. P. Mussorgsky bearbeitet und instrumentiert von N. Rimsky-Korssakow. Musik, Leitung: Richard Lert.— Inszenierung: Dr. Richard Hein.— Chöre; Werner Gößhling. Bühnenbilder: Dr. Eduard Löfller. Technische Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 19.30 Uhr Personen: Hans Bahling Tes Weber Gussa Heiken Johanna Blattner Adolf Loeltgen Boris Godunow . N seine Kinder Xenias Amme Fürst Wassilij Jwanowitsch Schuiskii Andrei Schtschelkaloff, Geheimschreiber Pimenn, Chronikschr, Mönch Siegir. Tappolet Grigorij Otrepieff,spät. Dimitrij A (d. falsche Demetrius) genannt H. Neugebauer Marina Mnischek, Tocht. des Wojewoden von Sandomir Erna Schlüter Rangoni, geheimer Jesuit Sydney de Vries Marlaam] entlaufene Karl Mang Wissail“ Mönche Friedr. Bartling == A D LILO Nur noch J Vorstellungen täglich abends 8¼½ Uhr Gastspiel der weltberühmten — 1— drei Fratellimis mit ihrer eigenen Künstlergesellschaft. Vorverkauf: Theaterkasse von 10—½1 u. ab 8 Uhr geöffnet,(Tel. 21 624) und den S812 bekannten Vorverkaufsstellen. Donnerstag: Abend- Konzert Samstag: Abend- Konzert Gartenfest d. Odenwaldkluhs Abonn. 30 Pfg., Nichtabonn. 1. M. S Sonntag: 4 Uhr und 8 Uhr dohann Strauß-Konzerte Ausschufl für Volksmusikpflege Die Inhaber der Dauerkarten 1927/8 werden hierdurch zur Beteiligung an dem am Samstag, den 7. ar 20 Uhr ſtattfindenden Konzert des Berliner Mozart⸗Jngendchors Höflichſt eingeladen. Auf den Abſchnitt B der Dauerkarte iſt an der Kaſſe im Roſengarten am 6. und 7. Juli(11138, 16—18 Uhr) ein Umtanſchzuſchlag von 90 Pfg. zu zahlen. Die Gültigkeit der Dauerkarten 2728 iſt damit erloſchen. Die Exuenerung der Dauerkarten zum Preiſe des Vorjahres für 4 Sinfonie⸗ konzerte und 2 Sonberveranſtaltungen, des⸗ gleichen die Erneuerung der Schülerkarten findet gleichfalls am 3. und 7. Jul zu obigen Kaſſenſtunden im Roſengarten ſtatt. Voraus⸗ ſetzung iſt, daß die Beſtellung der gewünſchten nummerierten R..80, unnummer, R. 4.90 oder Schülerkarten N mindeſtens zwei Tage vorher beim Roſengartenpförtner ſchrift⸗ lich vorliegt, damit kein zu großer Andrang am Schalter eintritt. Beſteller, die ſich erſt nach dem 7. Jult anmelden, müſſen mit einer Erhöhung obiger Preiſe rechnen. Ueber das künſtleriſche Programm des kommenden 81 ters ergeht demnüchſt Nachricht. 8 Der Geſchäftsführer: Eberts. Odenwaldklub Samstag, 80. Juniabbs.8 Uhr Abendfeſt mit Wanderer⸗ Nebrung im Friebrichspark. Konzert, Geſangsvorträge, Illumination und Beleucht. von Park und Sternwarte. Beginn des 1 8 Uhr im Saale. Einlaßkarten für Mitglieder u. deren Ange⸗ hörigen à Mk..—. Gegen Vorzeigen der Mit⸗ liebs karte erhältlich b. Rehfuß, B 1, 6, Model, 1, 3, Sporthaus Wittmann, P 5, 5, Blumen⸗ haus Tatterfall und Wäſchegeſchäft Reichrath Meßplatz), ferner Freitag abend im Klubheim O 1, 10-11 u. abends an ber Kaffe. 7920 Ende 23.30 Uar Christian Könker Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Täglich der große Erfolg! Emit Jannings Henny e 19 5 4 4 Meute letzter Tag! Der deutsche Großfilm: S278/801 5 N. A. Roberts, Dult y Brey burt Vasnermann Anure Mattuni N 8 Nach dem gleichnamigen Schauspiel 90 v. Gerhard Hauptmann. Hierzu: Ubas felgen 6 prachtvolle Akte. Porien 5 eee eee — Planes Miele Rauf il d. Wunsch m. Kaufberechtigung bei 817 Heckel Plano-Lager lieahe Pie Gelebte Liebesdrama in 7 Akten. Dazu der galante Abenteurer- 8282 0 3, 10. Laue Brum Wwe., G 4. 13. Tel. 26086(5. Rennert! S108 Aufarbetten Beiprogramm .20 uhr Beginn: 3, 3, 7, Fose Bernd: 3, 5, 10,.10,.20 Uhr Reifezeugnis:.18,.25,.35 Uhr v. Matr. u. Diwans mird prompt u. bill. übernom. Karte gen. Komme n. id. Entfer⸗ nung. Fertig, K 3, 10 0 B3088 gelrag Herrenklelder] 5 Aolads se 4e su ue e eee eren een ede de pa eu sr gots Ades rf Zus gpu rep ussssg Ses suo up ur op uesgf 00& Teflotugog susgqgu sg FTF Nebel NMZTANIAZ TIA —.7 b10 Aus Gun 09 oft Used Tog-Aog s IDIAZAD AIN HOON Id NVA IAUNg- ssd neuusrue gs, S üdmgAHſterogefpüſfßhß uszuidsuspanff UHeuue H- Kendo sesfteuoszssueg Don W SN NOAA u e e Jeüzung emu ανðSs ug e een e r ante dallugs od suoi Joie une uo uedsnodg uegoas ep uf spaenezusgeic esndg agg eus oagquesfemvusgozs uses sp UAqeZ-K Ae pun-en ususgies ed ussuffqos tze Zune IIA O0 T ef Nong; ep uszurzsfa-seg ers le meongenmeun uon uegfequeneg aegunz up Usuoz ue sus oe 00 eqn uss feng zun uon Senso diggen rep qumog ne- enge ep negunzei uepuezunz uezsge op uem mon bag 1 sep Welfsch nell sus zegsun z kepunef deaf klelle nes uszspuessazabAten esp uemtton pana ez simef ep snAeg-Mollug-s uon eise hustet ep sfafh- eu 09 Nemmos us Nu sOA- Mo q, öfn usseufug 5 veusduf rede N enosfun zii neuugzg uespez sung ezuns arif seuon N ep orf uus zv resse UI aud ep ae zfesusddegs enges zus nemmoz uf w g noa vueav asus uf op przez aA ed un r N 6A Gold Vr ig Srl zung zuu guszogeg sup And zs zds uz gem s Zunzunzte zsuos se dp us ss ness M.O Meduus g uf ez eam zus zuu qed ono pun neueneg sum einne zus 8 pa zep Anßsse füdo ang Zunffezsns ges eissüe gad pün sige eseip noi 4 Hegusgeſqt epuezusz maepOom Hoffa ABAue seg 4p AmMHαuuν,,jð-¼ͤuſ esse uus gde op fsdünzs ng uehon m 9g dg dezun ſuutufe Ins assung gzpun gr usddunstemas x epue gef epaeig uz soosftugrid pun Mounensfudepuf uegsun geg usussen ee ene eee r enten eesflos uod z use ep pun sunt sep eidmgmacdg esofpü nrg Aulpg-s non epue gef egspusuusds top ef uepesuedosgue x gies Slerfdsneüfog-s noa uessssüeogagd pun dezssfafr es 210 optegdes su Uesfepe op 988 uo Husa ue zumof bod I Dal An Nai it Aol a Nag In Hal Süss- eng H uones uss Sang, BumnesrszoAsununggndg spueqv au 8 zAund fun ez uep 831044 N „Su zue nu ain eden uep zue Sun) In d 5lr Satan Dölf 500 Lö A Molt Apel Re pars tur es schnell, gewisgenh., billig. 5 3, 14 Planken neben dem Thomasbräu n früher Heidelbergerstr. Mannheim. seit 1903— Tel. 27635 Jumelen e e e e 5 81 10 ee ee ee ee wan ferttgun z Besten Sleppdecken kissen N tert Deeken P ſchaft an. 4551 god n n d e n e Betttedern alle Borten E 1 C. 2 Tregpes, B M 186 an die Geschäftsstelle. I Oberbeffe Kleine Anzahlung. 83 Mk. wöchentlich. Vertreterbesueh jederzeit. Zuschr. unte Nicht. Soner Tücht. Johne empfiehlt ich in und ſe, 91576 F 8 außer Wel irma 5 77 7 Triach und billig 220 om breit, Schrank stürig, innen Splegel 1. Photos, a Aenahmepkete Pen., et derb. Faden. 5 tachmaägig usnahmepreis.— einricht, vorh. Ang. u. FFF Gesch. Storchen- Drogerie, Marktplatz, H 1, 16. Feegantes eichenes achat Ammer Freie Lieferung. Auf Wunſch Zahl.⸗Erleichter. Angeb, u. R O 152 an die Geſchäftsſtelle. „Zum Smner-ECK“ Tel. 856, 887 Gepflegſe Weine Nesfauremf umd Cee Baden-Baden Angenehmer Aufeninalf 5 Sirmer ud Pilsner Bier 3 Inhaber: Carl König Neichhalſige Speisenkerſe Leopoldsplefz neuen Ankünften offer leren wir solange Vorrat: , Schwelneffelseh nur ganz mager 05. 88. Schwelnebraten, ganz mager, Koteleffes nüchterne falald-fäber Ragout Braten 5 Einmachfleisch Nierenbraten Pfd. BB Pfg. Pfd. 95 Pf. Geirlernleisch la. argent. Ochsenfleisch; la. Ochsenbacken zu schmackhaftem Fleischsalat Ochsenmaulsalat 50„ „„ Pfunddose Tür den Rucksack CCC Landlüger groß Paar 85 Pfg. Bauernbratwürste Paar 35 Pfg. Krakauer Fleischwurst„„ Pfd., 90 Pfg. Schinkenspeek mager 5 in kleinen Stücken Pfd..40 Braunschweiger Mettwurst, Hartwurst Nußschinken, gek. Rippehen roh und gekochter Schinken Billiger 88760 Faadochlebegec z Wiebe Vom Guten das Beste bekommst Du dort Drum ist's für Dich der richtige Ortl Zum Kauf voa Fahrrädern: 2 Brennholz zu verkaufen. Warenhaus Kander MANNHEIM rmietüngen 5 ö in bester Lage Mannheims Em 26 2 Breitestraſe ist per sofort ein zu vermieten. Gefl. Anfragen unt. F. Lu. 4089 an Rud. Mosse Ludwigshafen Rhein erbeten; EEC Lacſen Zentrum 188 umständehalber sofort zu vermieten. Angebote unter N R 66 an die Geſchäftsſtelle Büro- u. Lagerraume mit Einfahrt zu vermieten. B Hänsler, J 7, 8, parterre. 2 Räume als Büro oder ſonſt. Nähe Hauptzollamt, zu vermieten, Angeb. unt. H 15 150 an die Geſchäftsſt. 83002 in ber Neckarſtabt, mit Hofgelände ea. 640 m. 8 vermieten. Geeignet für Auto⸗Reparatur⸗ erkſtätte. Angebole unter N N 62 an d Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 215745 Hestlagnahmelrai NGargemünd Sonnige 4 Zimmer⸗Wohnung mit Bab, elekteh Licht, Jas, eytl. Garage und Gartenhenützung, Her sofort zu vermieten. Eilangebote an Ibermann, Heidelberg Hauptſtr. 83 Ml. Wohnung Doppelſchlafzimmer, Herren⸗Wohnzimm,(auf n Naumann eto. 8 207 Nähmaschinen: Seidel& Naumann, Kochs, Adler sow. Mundlos-Original-Viktoria. Sunne Lan ng bed gnmenm, at ffnen una Josef Schieber, 6 7, 16 f 227, Wunſch Klavier), mit Bad u. Küchenben in beſter freier Lage am Bahnhof an kinber⸗ loſes Ehepaar zu vermieten. Angebote unter M E bg an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Bids9 Sen gut mäll. Wohn- U. Doppelschafz. elektr. Licht, Klavier, bei alleinſtehend. Dam Nähe Theater per 1. 8. zu vermieten. 8302 Eleph. 22 428, van-40, U Tel. 22726 Llanos bei 2 25 Zackabelnerstr. I C. U. El. e Huſer ITlsch-, Divan; und Steppdecken, ohne Anzahlung in 10 Monatsraten lief, Agay& Glüek, Frinkfurt 3. H. 8 du weferil S Uebersetzungen franzöſ. u. italieniſch, werden v. Kaufmann beſorat. 21560 Angeb. u. N J 58 an die Geſchäftsſtelle. Welche kath. Familie nimmt 15 Mon. altes Lind(nabe) in gute Pflege? Schriftliche Angebote unter M P 39 an die Geſchäftsſtelle. 91517 zeitig Dei de Wie 42. Seike. Nr. 295 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Donnerstag, den 28. Juni 1928 Damenstrümpfe Kunstseide, klares Gewebe, Doppelsohle u. Hochferse, schwarz und eleg. Farbtöne 95. Herren- Damenstrümpfe Damenstrümpfe 5 5 8 kräftige Qualitat, gut vetstärkt, cberrümpte Dag grosse Strumpf-Angebot! 27 Wer die Oualitäten prüft und die Billigkeit sieht, 2 kann gar nicht anders als kaufen! damenstrümpfe Herren Damenstrumpfe maccoattige, kräftige Ware, teils Doppel:. 1d ht Bemberg- Gold, ganz aus- Wasch seide, solide, ſestmaschige Qualität, sohle u. Hochferse, schwarz u. Modefarben Socken 0 Ant c a Qual. Socken II. Sortierung einlatbig fehlerlose Ware, J. Sort., statt.25 nur Strapazier-Qualität 3 kräftige Ware modetne Karos 85 Paar .95 .60 Damenstrümpfe prima Waschseide, Paar 753 Damenstrümpfe 583 jaspiert, solide, gut veistärkte Ware, praktische Farben altbewährte, solide Qualitat . 75 3 Herren- Herren-.95 Socken Socken 5 solide, makoartige 1 1 0 1. Jualität te Qualität Damenstrümpfe ee werte te Damenstrümpfe Seldenſlor, solide, strapazſerlähige Qualitat, Paar Paar 0 Doppelsohle u Hochſerse, schwarz u. farbig.25.335 Wa schseide, echt Bemberg 95. 95..95.85 7 e bekannt billig und gut Cervelo wurst l. Feſtdorm Pſd..40 Stachelbeermermelede 2 Pfd..20 Holst. Plockwurst Pfd..60 Rheinisches Apfelkreut 1 10 . dall U 190) . 1 90) l. 2 1 1 Pfd. 55 K 2 9 p f N 8 jekochter Schinken ½¼ PId. 30 Tafelrels 1 illi ise für la. mod. 0 Roſwursl in feingen 5 50. Loses f. 505 50. Solch fabelhaft bi ſige 25 5 8. 8 5 ausm. Leberwurst IinRing. St. 30. affee„Hausmarke“ Pfd..95 f N f ZU SN Meines loner in Ringen Siück 80( Stongenksse im Ganzen Pfd. 334 Ware, wie feh sis fur den Hochsommer Frenkf. Leberwurst in Ring. St. 50 f Tafel Flasche 50 Neilwurst in Enden Flück 30 J Iafelöl, offen Ulter 853 Damen- und Mädchenwaschlleider, Waschanzüge, Spielhasen, Tiroler-Anzüge, Träger, Herren-Netzlacken, poröse Rosen Bade-Anzuge und Hosen S. Dellkeleß-Leberwurst Stück 30/ Puddingpulver offen, 453 Wes Kochmeltwurst 503 Vonille und Mandel Pfd. Ia. Quallfät Paar Humbeersaft Fl..70,.—, 30. b Orongeade(Gllke) kl. Fl. 83 Holländ. Molkereibutter„o, 95 chweizerkas, pfund 803 W bringe.. 5 2 8 e 1 8 Sen* Im Lokal Schimperstraße 2, Megplatz Edamer Käse pfung 78 f Versàume jetzt niemand die Kaufgelegen- Badetücher in allen Erögen Aprikose forte Dose.33 Schgkolsgenpul% Pfd. 80 1 Si f 2 1111 i Tepee A feng, 5858 J Fefülte Wee tee pſg. 283 heit! Sie sparen be solch fapelhaft billigen Bad- Mäntgl 1100.20 Pflaumen mu Stein Dose 80/ Vollmilch Nußbruch Pfd. 40 Preisen viel Geld! f Fehnlubohmnen J Dose 753 Hümbeerbonbons ½ Pfd. 254 1 5 6 0 5 5 Dose 80. N 4 8 2. ö Waschstoffe, Waschseide elgelee la 2 Elmer.10 raubendrops 4 Nollen 24 2 Seri 72 r Aeckoterkonſ. pid. 10 Eshonbons 4 Rollen 283 CFC Merfruchn 2 Pfd. Elmer 93( langen 3 Sick. 233 ö vorm. M. Trautmann Herren- und Knabenkleidung H 1, 5 wenden dratesrabe H, r 0 Marken-Fahrräder 75. Mk. gemufft 80— Mk., Torp.-Freilauf, 5 Jahre garantie, für Damen 78. Mk. Qu 7, 23, II. Treppen. 159 Großer 8 sl 3 Sooo 3 99 9909008 e Unolcum este b Kaufhaus am Markt G 2, 8 Joſef Sirnbaum G 2, 8 fſunnahnengnmanpnnm dame f K Warenhaus D I.1, ScwWeßlngerstreße, Nilttelstraße. Verkauf zu rücksichtslos herabgesetzten Pieisen. S Stragula- Ieppidie 200300 Mm.. St. Mk. 19.— Iapcien Reste ein großer Posten jede Rallenzahl 8897 ber Rolle 18 Pfennig M. AH. Sdkuredt F 2, 9 am Markt TAPETEN IINOLRUuUM— TEICHE M Samstag, den 30. Juni Eröffnung ⸗ e 3 rere ee e e eee eee eee DDr daha nd S gehtung! f e . 83 f e a 9 55 mit geschmackvollen Möbeln ver- e 12 85 Beamte ſowie Angeſtellte in feſten Positionen 2 5 Sunfenet peer Behenlieelt u. Worce. an e 8 Ihr Wunsch u. Wille ist es, ein Damen- Ftisier- und 8 Stliettm ester, gediegenes Sdilaf, Speise: oder Schönheitspflege- Salon a eee Jagdmeſſer, Taſchen⸗ Rompl. Einrichtungen Be Es wird mein Bestreben sein. die 5 n. 8 Emnzelmöbel oder P sbel 1 5 3 f Sche all. 5 3 8 el oder Polste möbe Kavanlell!—, Sichere Kapitalanlage! Sri Sefer sowie Einzeimdel dete reben fg u an ede e bedienen 31557 . 5 5 5 uns, wir unterhalten ei ckhal- Suche Teilhaber für einen Neubau lerbaut Sämtl Hundeartikel in gefölligen Modellen und guten Qualitäten A G. Werner WWòWe., N 2. 2. 4 eee egen Bzumung spottbilltg u verkeuten: 1 schöne naturlasierte Küche J weilige Metallbettstellen 1 nugbaumpolierte Waschkommode mit Marmor und Spiegel 1 laeklerte Waschkommode. Gottlieb, Q 3. 22 21878 erhalten von einem großen, reellen, leiſtungs⸗ fähtgen Möbelgeſchäft 3055 11 8 5 5 zu i Anteil. Erforderl. Kapital nur Eigene Reparatur- iges Lager und sind nicht teuer 20, Verdienſt fährl. 600, da ſehr uied. werkftatt. S Verkaufspreis. 4 3. ſof. beziehb. Verm. erw. Angeb. unt. u N 46 an die Geſchſt.. 14581 ʃ⅜•[ä zu äͤußerſt günſtigen Preiſen u. angenehmer Zahlungsweiſe ohne Aufſchlag, auch ohne Au⸗ zahlung. Angebote unter M N 37 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2 H. Schwalbach Söhne 57, 4, rischen 8 6 ung g 7, keig Laden