Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit 2 2 0* Nee eee 2 Geſtändnis des Verhafteten Der däniſche Infanteriehauptmann Lembourn hat bei ſeiner Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter beim Land⸗ gericht J eingeſtanden, daß er ſich in Deutſchland als Spion betätigt habe. Lembourn gibt an, daß einer ſeiner Freunde, ein Oberſtleutnant im däniſchen Nachrichtendtenſt, ihn veranlaßt habe, gewiſſe militäriſche Punkte, die das deutſche Heer und die Landesverteidigung betreffen, zu er⸗ kunden. Zu dieſem Zweck ſei er nach Berlin gefahren und habe ſich hier mit der Stenotypiſtin Stegemann, mit der er ein Liebesverhältnis anknüpfte, in Verbindung geſetzt, um auf dieſe Weiſe unter Benutzung einer deutſchen Agentin ſeinen Auftrag durchzuführen. Die Stegemann ſollte ſich zu⸗ nächſt über das Vorhandenſein einer geheimen deutſchen ö Heeresfliegereti, die nach dem Verſailler Vertrag be⸗ * kanntlich verboten iſt, erkundigen und für ſachgemäße Beant⸗ ö wortung dieſer Frage eine Geldſumme als Belohnung er⸗ halten. Nach und nach ſollten dann auch weitere militäriſche Geheimniſſe Deutſchlands, auf die Tembourns Freund im däniſchen Nachrichtendtenſt Wert legte, erforſcht werden. Lem⸗ bourn macht allerdings nicht den Eindruck eines routinierten Spions, vielmehr den eines Anfängers auf dieſem gefähr⸗ lichen Gebiet, was ſich auch ſchon aus der ganzen Art ſeines Vorgehens ergibt. Ueber ſeine Beziehungen zu Frankreich ließ er ſich dahin aus, daß er vom däniſchen Kriegsminiſterium nach dem Krieg offtztell zu einem Lehrkurs nach Frankreich abkommandiert geweſen ſet und in Straßburg, bei der franzöſiſchen Mili⸗ kär⸗Akabemie in Saint Cyr ſowie bei einer Nachrichten⸗ truppe in Verſatilles tätig war. Dagegen beſtreitet er entſchieden, im Weltkrieg auf franzöſiſcher Seite geſtanden zu Haben.. 1 5 Lembourns Vernehmung war nur von kurzer Dauer, ba er noch von der Reiſe und den Aufregungen der plötzlichen 1 Verhaftung ſehr erſchöpft war. Er wird im Laufe der Unter⸗ * ſuchung weiter verhört und auch der in Berlin verhafteten . Stenotypiſtin Stegemann gegenübergeſtellt werden. Ein Freund des Mä ls feſt⸗ 22 2 * dchens, der n Das Megierungsprogramm Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den Inhalt der Regierungserklärung, die das Reichskabinett geſtern beſchäftigte, laſſen ſich natürlich nur Mutmaßun⸗ gen geben. Nachdem man ſich über die allgemeinen Richt⸗ 3 linien geeinigt hat, werden die einzelnen Reſſorts ihre For⸗ 4 mulierungen ausarbeiten, die dann zu einer einheitlichen Er⸗ 5 klärung vereinigt werden. Daß Dr. Streſemann, wie behauptet wird, den die Außenpolitik betreffenden Entwurf 5 bereits in Berlin zurückgelaſſen habe, bevor er ſich nach der . Bühlerhöhe begab, iſt nach unſerer Kenntnis unzutref⸗ * fend. Wahrſcheinlich wird Dr. Streſemann dieſen Teil der Regierungserklärung ſelbſt ausarbeiten und dies nicht den Herren von Schubert und Gauß überlaſſen. Gemeinhin pflegt die letzte Feile ja noch kurz vox der entſcheidenden Plenar⸗ 5 ſitzung angelegt zu werden. So viel dürfte feſtſtehen, daß 5 die Regierung nach Möglichkeit vermeiden wird, die Differenz⸗ . punkte beſonders herauszuſtellen, die in der interfraktionellen N Ausſprache zu ſcharfen Meinungsverſchiedenheiten geführt N 1 haben. n Die Frage des Panzerſchiffbaues wird, wie die Tägliche Rundſchau“ wohl mit Recht annimmt, in der Regie⸗ rungserklärung überhaupt nicht behandelt werden, ſondern im Wege der Exekutive ihre Erledigung finden. In der Frage der Amneſtie wird man vermutlich eine Form anwenden, die dem Reichstag ſelbſt die Entſcheidung über die Einzelheiten der Ausgeſtaltung überläßt. Auch über die noch weit ſchwie⸗ rigere Frage der Proklamierung des 11. Auguſt zum Na⸗ tionalfeſiertag wird aller Vorausſicht nach in offener Feldſchlacht entſchieden werden. Aeußerlich wird ſich dieſe i Frage ſo geſtalten, daß die Reichsratsvorlage an den Reichs⸗ tag weitergeleitet wird. Im übrigen wird die Regierung Mitller⸗Franken kaum den Ehrgeiz haben, noch in der bevor⸗ ſtehenden kurzen Sommertagung dem Reichstag Geſetzentwürfe von grundlegender Bedeutung zu unterbreiten. Man wird ſich vielmehr darauf beſchränken, nur das Notwendigſte zu erledigen. 5 Sollte das Kabinett ſich mit der Ablehnung der deutſch⸗ nationalen und kommuniſtiſchen Mißtrauens voten, auf deren Einbringung mit Sicherheit zu rechnen iſt, begnügen wollen, oder mit einer allgemeinen Billigungsformel vorlieb nehmen, ſo wird die Oppoſition möglicherweiſe durch den freilich ſchon nicht mehr neuen Trick eines fingierten Vertrauensvotums das Zentrum und die Volkspartei zu zwingen ſuchen, dem Kabinett gegenüber offen Farbe zu bekennen. Daß derlei Pläne beſtehen, läßt ſich wenigſtens aus einer Aeußerung der in dieſer Sache ebenfa 2 N— . a N ſterium auf Abbruch, aber man kann die Konzeſſion teilgenommen zu haben. gabe Anittag⸗ Au 1 9 Anzeiger 0 t Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 40. 8 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 1 urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht genommen worden war, feſtſteht, kein Ausländer iſt. Kopenhagen will von nichts wiſſen 2 2 Wie dem ſter und dem Außenminiſter ſtattgefunden, bei der die Tidende“ hat ſich darauf mit dem däniſchen Kriegsminiſter in Verbindung geſetzt. ringſte Verbindung zwiſchen dem däniſchen Kriegsminiſterium Staat habe mit dieſer privaten() Sache nichts zu tun. Oberſtleutnant zu forſchen, der hinter Hauptmann Lem⸗ ausweichende Antwort. 0 Lembourn aus dem däniſchen Heer entlaſſen iſt der in Deutſchland wegen Spionage verhaftete Hauptmann Seiner Stellung als Kompagnieführer des in Tondern gar⸗ lichkeit wurden von den Kopenhagener amtlichen Stellen ab⸗ gelehnt. Franzöſiſche Hintermänner? ſich bei dem Fall Lembourn nicht um Spionage aus perſön⸗ licher Initiative, ſondern um einen Einzelfall aus der ſyſtematiſchen Spionagearbeit gegen die deutſche Nordgrenze handle. Organiſator dieſer Vorgänge ſei der „Alliance francaiſe“ gelte und, wie bisher an der polniſchen, jetzt an der Nordgrenze gegen Deutſchland arbeite. 2 77 15 — Reſſorts aufgefordert hat, ihm bis Samstag vormittag ihre Vorſchläge zu unterbreiten. Die eigentliche Ausarbeitung des Regierungsprogramms wird dann im Laufe des Samstags und Sonntags erfolgen. Offenbar hat ſich das Kabinett geſtern in ſeiner Sitzung auch mit der Frage beſchäf⸗ tigt, ob es ein Vertrauensvotum fordern oder ſich mit der Ab⸗ lehnung von Mißtrauensanträgen zufrieden geben ſoll. Es heißt, daß der Reichskanzler Müller⸗Franken auf der An⸗ nahme eines Vertrauens votums beſtehen will. „Kein Miniſterium auf Abbruch“ ſagt Severing Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Vereinigung der republikaniſchen Preſſe, die geſtern abend den Jahrestag ihrer Gründung feierte, hat Reichsinnen⸗ miniſter Severing ſich über die Ziele und Aufgaben des neuen Kabinetts ausgelaſſen. Ueber die Probleme der Reichs⸗ reform und der Demokratiſierung der Verwaltung ſich näher zu verbreiten lehnte er ab, bat jedoch dieſes Schweigen nicht als Untätigkeit und Paſſivität zu deuten. Er werde vielmehr verſuchen, aus ſeinem Miniſterium ein aktives Ver⸗ faſſungsminiſterium zu machen. Severing wandte ſich weiter gegen die Charakteriſterung der neuen Regierung Müller⸗Franken als„Ferien⸗Kabinett“. Auch eine kurze Ferienpauſe könne man lange ausdehnen und er fügte zugleich 5 Namen der übrigen Mitglieder der Reichsregierung inzu: „Wir haben die Abſicht, 4 Jahre Ferien zu machen, fern von Regierungskriſe, Programmentwürfen und Richtlinien⸗ der Republik zu leiſten. Das Kabinett iſt kein Mini⸗ machen, es ein Miniſterium auf Umbau zu nennen. In eini⸗ gen Monaten wollen wir dieſer Regierung kräftige Trag⸗ balken unterziehen und ich bin der feſten Ueberzeugung, mit dieſen Tragbalken wird es uns gelingen 4 Jahre lang prak⸗ tiſche Arbeit zum ſozialen und demokratiſchen Aufbau der Republik zu leiſten.“* Strafverfahren gegen Ruth Fiſcher Gegen das frühere kommuniſtiſche Reichstagsmitglied, Ruth Fiſcher, iſt ein Strafverfahren wegen Hoch ver⸗ rats eingeleitet worden. Es handelt ſich um Vorgänge aus dem Jahre 1923. Ruth Fiſcher wird beſchuldigt, bei den Streikunruhen und in der Zeit des Einmarſches der Reichswehr in Sachſen und Thüringen als Mitglied der Zentrale der K. P. D. an hochverräteriſchen Unternehmungen iſt wieder auf freien Fuß geſetzt borden, da er offenſichtlich mit dieſer Angelegenheit nichts zu tun hat. Dagegen iſt noch immer ein Mann in Haft, den die Stegemann mit ins Vertrauen gezogen hat, der aber, wie jetzt Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt begreiflich, daß man ſich in Kopenhagen ſehr lebhaft für die Spionageaffäre des Hauptmanns Lembourn intereſſiert. okalanzeiger“ gemeldet wird, hat geſtern eine längere Konferenz zwiſchen dem däniſchen Kriegsmini⸗ Spionageangelegenheit eingehend beraten wurde.„Berlinske Er erklärte, es beſtünde nicht die ge⸗ und dem Hauptmann Lembourn in dieſer Sache. Der däniſche Der Frage, ob man amtlicherſeits beabſichtige, nach dem bourn ſtehen ſoll, gab der Kriegsminiſter allerdings eine Nach einer Mitteilung des däniſchen Kriegsminiſteriums Lembourn vom Militärdienſt ſuspendiert worden. niſonierten zweiten Infanteriebataillons iſt Lembourn eben⸗ üfalls enthoben worden. Weitere Mitteilungen an die Oeffent⸗ Aus Flensburg wird ergänzend noch mitgeteilt, daß es franzöſiſche General Gouraud der als die Seele der beratungen, um 4 Jahre praktiſ che Arbeit zum Aufbau Der Kampf um das Deulſchtum 5 im Weſten Zum Saartag in Heidelberg 8 Von Verwaltungsdirektor Theodor Vogel⸗ Berlin Als Leiter der Geſchäftsſtelle des„Saar⸗Verein“ in Ber⸗ lin nehme ich gerne die Gelegenheit wahr, an dieſer Stelle die Aufmerkſamkeit auf das für die deutſche Sache gefährdete Saargebiet, das meine Heimat iſt und aus dem fran⸗ zöſiſche Willkür mich verbannt hat, hinzulenken. Aus den Veröffentlichungen nach den ruſſiſchen Staatsarchiven wiſſen wir, daß Frankreich mit Rußland ein Geheimabkommen ge troffen hatte, laut dem Frankreich freie Hand im Saargebiet erhalten ſollte. Frankreich verlangte denn auch in den Ver⸗ ſailler Verhandlungen ganz offen die Abtretung des Saargebietes mit ſeinen reichen Kohlenſchätzen. Zwar ge⸗ lang es noch, dieſe Gefahr zunächſt abzuwenden, aber die trennung vom Reiche für die längſte Dauer der Beſetzur drei Rheinbrückenköpfe wurde dem Saargebiet trotz all Proteſte des Reiches und der Saarbevölkerung doch auferlegt. Vom Tage der militäriſchen Beſetzung ab hat das Land au der Saar alle die Leiden und Drangſale des beſetzten Ge bietes auf ſich nehmen müſſen, obzwar es angeblich Reparationszone herausgehoben und einer treuhände Regierung unter dem Völkerbund zur Wahrung der Wohl⸗ fahrt der Bevölkerung unterſtellt wurde. Unter der Di b des franzöſiſchen Präfekten Rault wurde das Saar wie eine franzöſiſche Kolonie behandelt, U drückung jeder Deutſchbekennung, Maſſenausweiſunge reicher aufrechter Männer, die ſich furchtlos zum den 0 Reiche bekannten, militäriſcher Druck einer überhebli Soldateska, franzöſiſches Spitzeltum uſw. waren die erſcheinungen der ſogenannten„völkerbundlichen“ R die dem Saargebiet gegen ſeinen Willen aufgezwungen damit es unter dieſen Drangſalen für den Anſchluß a reich reif gemacht werden ſollte. Die mannhafke Ha Saarländer in der Treue zu m Reich hat alle di ſchläge politiſcher Vergewaltigungen zum Scheitern g Heute können wir mit Stolz ſagen, daß der politiſche für das Deutſchtum an der Saar in deutſchem fentſchie den iſt; die deutſche Sache hat geſtegt, 8 hat die Saarbaſtion, das Sprungbrett zum Rheine po verloren! g 5„ 1 85 Aber noch bis 1935 ſoll ſeine Hand nach dem Vet Vertrag ſchwer auf dem Lande an der Saar und ſeinen B wohnern laſten. Das politiſche Gewicht hat ſich me der wirtſchaftlichen Seite gelagert, und w. die franzöſiſchen Pläne, wenigſtens teilweiſe den kohl ſten Strich des Gebiets zu ergattern oder durch eine A autonomie die franzöſtſche Vorherrſchaft dauernd zi . ſieren, noch immer nicht begraben ſind, ſo iſt doch da Frankreichs heute mehr darauf gerichtet, das Saargeb zur letzten Stunde ſeiner Lostrennung vom Reiche wir lich auszubeuten. Der wertvollſte Schatz des Landes ſin reichen Kohlenſchätze im Schoße dieſes deutſche⸗ dens. Hat ſich Frankreich die Saargruben ſchon bi Jahre 1935 als laſtenfreies Eigentum zur ungeſtörte beutung überantworten laſſen, ſo gehen heute die ſchen Wünſche dahin, dauernd die Kohlengruben zöſiſchem Beſitze zu erhalten und damit auch den vor den Einfluß im Saargehiet an ſich zu reißen. Dieſem ſteuert jetzt die franzöſiſche Propaganda zu. Erſt vo wurde aus Paris die Meldung verbreitet, daß man in reich eine neue Geſellſchaft für das Saargebiet, die caition francaiſe de la Sare“ gegründet habe, deren A es ſein ſoll, die Frankreich laut Verſailler Vertrag g Rechte auf das Saargebiet zu verteidigen. Welche Rechte hat denn Vertrag auf das Saargebiet ſpruch, daß orbehalt, 1 5 ſpruch verleihe. Annektionsabſichten weiſt ſchaft dabei weit von ſich. Kein Finger i ſolle Frankreich einverleibt und das 1935 an Weſtdeutſchland wieder zur Deutſchland ſich dazu bereit erkläre, d 5 an eine fran iſche Geſe aft abzutre Erträgniſſe der Saargruben ſollen, ſo heißt es we Eutlaſtung des franzöſiſchen Budgets von den P pflichtungen des franzöſiſchen Staates ge Krieg, f Man 2. Seite. Nr. 299 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 80. ef Vorerſt bleibt abzuwarten, ob Frankreich ſelbſt es für ratſam hält, mit ſolchen oder ähnlichen Vorſchlägen hervor⸗ zutreten. Es iſt indes nicht damit zu rechnen, daß Deutſch⸗ land ſeine Hand dazu bieten könne, die Saargruben Frank⸗ reich dauernd zu ühereignen. Durch Belaſſung der Saar⸗ gruben im franzöſiſchen Beſitz würde die wirtſchaftliche Vor⸗ herrſchaft Frankreichs im Saargebiet dauernd ſtabiliſiert wer⸗ den. Schon heute ſehen wir, wie unter der Vorherrſchaft des franzöſiſchen Kapitals die geſamte Saarbevölkerung in eine wirtſchaftliche Kriſe ſchwerſter Art getrieben wird, un⸗ ter der breite Bevölkerungsſchichten harte Not erleiden. Der unmittelbare Einfluß einer franzöſiſch bleibenden Bergwerks⸗ direktton auf die von ihr abhängigen Kreiſe der Bergarbeiter⸗ familien, die den größten Anteil an der Saarbevölkerung Überhaupt ausmachen, müßte ſich verheerend erweiſen. Was bisher unter der fremoͤherrſchaftlichen Regierung des Völker⸗ bundes vereitelt werden konnte, das Saargebiet für franzö⸗ ſiſche Annektionspläne reif zu machen, könnte dann dauernd und ungehindert vor ſich gehen. Der Beſitz der Saargruben bedeutet nicht mehr oder minder als eine Baſtion zur Nie⸗ derzwingung des deutſchen Bollwerkes im Weſten des Reiches, ein Sprungbrett auf lange Sicht zum Rhein! Es kann daher auf dieſe Schacherpläne nur ein kurzes und klares Nein geben, eine unmiß verſtändliche Abwei⸗ fung. Das Saargebiet drängt zum Reiche zurück, es ſehnt die Stunde der Wiedervereinigung mit dem deutſchen Reiche herbei und hält die Zeit längſt für gekommen, das unmoraliſche und unmenſchliche Unrecht des Verſailler Vertrages am Saar⸗ gebiet wieder gut zu machen, die ihm auferlegten Feſſeln end⸗ lich zu löſen. Aber trotz allem lehnt es entſchieden ab, eine Rückkehr zum Reiche vor dem Termin 1935 mit irgend einer neuen Belaſtung des Reiches oder gar mit einer Zerbröcke⸗ lung oder Unterminierung des heimiſchen Gebietes einzutan⸗ ſchen. Hände weg vom Saargebiet und allem, was zu ihm gehört, lautet die Parole. Rückgabe des letzten Anadratzentimeters Bodens und des letzten Pfundes ſeines Kohlenvorkommens iſt die Forderung der gewählten Ver⸗ treter des Landes! Eines aber lehrt uns die Aktion der neuen Geſellſchaft für die Verteidigung der Rechte Frankreichs im Saargebiet: daß die Löſung der Saarfrage noch ſo manche Ueber⸗ raſchungen in ihrem Schoß birgt, daß der Kampf um die Deutſcherhaltung bes Landes an der Saar noch nicht zu Ende iſt. Die Kraft zu dem Abwehrkampfe in den gefährdeten Grenzgebieten muß aus dem Reiche ihre Quelle mit finden, getragen von den Organiſationen des Grenzſchutzes, die eine hohe vaterländiſche Aufgabe zu erfüllen haben. Für die ge⸗ fährdete Saar iſt dies der„Bund der deutſchen Sagarvereine“, im Reiche mit ſeiner Geſchäftsſtelle„Saar⸗Verein“, Berlin. Schon im unmittelbaren Anſchluß an die Lostrennung bes Sgargebietes vom Reiche von Saarländern ſelbſt mit begrün⸗ det, hat er ſich das Ziel geſetzt, im Reiche ſelbſt auf die Be⸗ deutung bes geführdeten Gebietes hinzuweiſen, den in Be⸗ bränguls durch franzöſiſche Vergewaltigung in Not geratenen Sgardeutſchen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen, die alten zulturellen Bindungen vor einer Loslöſung zu bewahren, den maßgebenden Stellen im Reiche und in den Ländern mit An⸗ regungen zu dienen, mit einem Worte, die Bindung und Ver⸗ kettung zwiſchen dem Reiche und dem gefährdeten Grenzgebiet zu ſtärken und zu feſtigen. In der eigenen ſchweren Not des Reiches war dieſe Auf⸗ gabe von beſonderer Wichtigkeit. Sie iſt in gleicher Weiſe allen Grenzſchutzorganiſationen geſtellt, die ſich in vorbildlicher Bereitwilligkeit dem Dienſte für das Vaterland gewidmet haben mit dem Ziele: gefährdeten deutſchen Boden dem Reiche zu erhalten, deutſchen Volksgenoſſen ihr Deutſchtum wahren zu helfen! Möge dieſe Arbeit allen Gegnern des Reiches zum Trotz reiche Früchte des Segens dem deutſchen Vaterlande und den deutſchen Volksgenoſſen bringen und unſeren Nach⸗ kommen ein leuchtendes Beiſpiel deutſcher Gemeinſchaftstreue ſein. In dieſem Sinne arbeitet auch der„Bund der deutſchen Saarvereine“ mit ſeiner Forderung„Im Saarkamp f nicht müde werden!“, bis die Stunde der Wiedervereini⸗ gung unſerer deutſchen Brüder an der Saar mit dem deutſchen Reiche angebrochen iſt“. Hierzu der deutſche Bergmannsgruß von der Saar:„Glück auf!“ * Ehrung des erſten Reichspräſidenten Der Bund der Saarvereine hat anläßlich ſeiner Tagung in der Geburtsſtadt Eberts einen großen Lorbeerkranz mit folgender Widmung durch ſeinen Vorſtand am Grabe des erſten Reichspräſidenten niederlegen laſſen: „Dem erſten deutſchen Reichspräſtdenten Friedrich Ebert, dem treuen und warmherzigen Mitkämpfer für das Saar⸗ gebiet, dem verſtändnisvollen Förderer unſerer Arbeit, in dankbarem Gedenken der Bund der Saarvereine.“ Begrüßungstelegramme von Hindenburg und Streſemann Anläßlich der Heidelberger Tagung ſandte Reichspräſident v. Hindenburg dem Bund der Saarvereine folgendes Be⸗ grüßungstelegramm: 5 „Dem Bund der Saarvereine ſende ich in treuem Gedenken an die deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar meine beſten Grüße und aufrichtigen Wünſche für weitere erfolg⸗ kxeiche Arbeit.“ Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſandte vom Kur⸗ ort Bühlerhöhe folgendes Telegramm: „Dem Bund der Saarvereine ſende ich zur achten Tagung in Heidelberg meine beſten Wünſche für einen erfolgreichen Verlauf ſeiner Beratungen. Mein Gruß gilt vor allem den Deutſchen von der Saar, die an der Feier teilnehmen werden. Möge die Zuſammenkunft der deutſchen Bevölkerung an der Saar aufs neue die Gewißheit geben, daß Deutſchland in un⸗ verbrüchlicher Treue zu ihr ſteht, und die Stunde der Wieder⸗ vereinigung herbeiſehnt.“ Das Ende der FTäglichen Rundſchau“ Die„Tägliche Rundſchau“ teflt nun ſelbſt ihren Leſern mit, daß ſie am 1. Juli ihr Erſcheineneinſtellen muß, da der Deutſche Volksdienſtverlag in Liquidation tritt, Es ſoll ſich indeſſen, wie das Blatt hofft, nur um eine„einſtweilige“ Maß⸗ nahme handeln; es würde verſucht werden, das Blugtt binnen kurzer Friſt in neuer Zuſammenſetzung der Geſellſchgfter und unter Schaffung einer geſicherten finanziellen Grundlage wle⸗ der aufleben zu laſſen. Reduzierung der amexikaniſchen Staatsſchuld. Schatz⸗ ſetretäx Mellon hat mitgeteilt, daß die amerikaniſche Staats⸗ ſchuld im Laufe des Budgetjahres 19289 auf ungfähr eine Milliarde Dollars reduziert werden würde. „ 8 Krylenkos Skrafanträge gegen die 8 Deutſchen 5 In ſeinem Plaidoyer beantragte Krylenko für den deut⸗ ſchen Monteur Meyer Freiſprechung und für Otto eine Gefängnisſtraſe von ſechs bis zwölf Monaten. Er begründet dies mit der Uebermittlung eines konſpirierenden B' fes, wobei Krylenko zugab, daß dieſes Delikt Otto in der Beweisaufnahme nicht nachgewieſen wurde, daß das Delikt neroch wahrſcheinlich ſei. Zur Frage der Unterſtützung der Sabotageorganiſation durch deutſche Firmen, im beſonderen durch die AEG. ſagt Krylenko, ſcheine es ihm ſicher, daß in der Rußlandabteilung der AGG. Beſprechungen über die Or⸗ ganiſation ſtattgefunden hätten, doch liege es nahe, daß dieſe nicht von der Firma ausgingen, ſondern von dem Direktor Bleymann und von ruſſiſchen Emigranten, die dieſer Abtet⸗ lung angehörten, aus privaten Gründen und privaten Inter⸗ eſſen. 8 Krylenko beantragt für Badſtieber mildes Urteil Gegen den dritten deutſchen Angeklagten, den Monteur Badſtieber, der ſich ſelbſt belaſtet hatte durch die Angabe, er habe Beſtechungsgelder erhalten und übermittelt, bean⸗ tragte Krylenko die eigenartige, im Sowjetrecht vorgeſehene Urteilsform, Babſtieber zwar für ſchuldig zu erklären, auf ſeine Beſtrafung aber zu verzichten oder ihn mit Bewährungs⸗ friſt zu verurteilen. Gegen die ruſſiſchen Angeklagten hat der Stagtsanwalt einige weitere Todesurteile beantragt, ſodaß ſich inzwi⸗ ſchen die Zahl der beantragten Todesurteile auf 17 erhöht Eine deutſche Anslaſſung Zu den im Moskauer Prozeß gegen die Deutſchen ge⸗ ſtellten Strafanträgen liegt eine Stellungnahme von maßgeben⸗ der deutſcher Seite vor, in welcher die Hoffnung ausgeſpro⸗ chen wird, daß das ruſſiſche Gericht in Moskau den Ausführun⸗ gen des Staatsanwalts Krylenko betreffend die deutſchen An⸗ geklagten ſich nicht anſchließen und zu einem anderen Schluß gelangen werde. Beſonders das bisher bekannt gewordene angebliche Belaſtungsmaterial gegen Ingenieur Otto würde nach der Auffaſſung der geſamten deutſchen öffent⸗ lichen Meinung eine Gefängnisſtrafe, wie ſie von Krylenko beantragt wurde, gänzlich ungerechtfertigt erſcheinen laſſen. Zuchthaus für Götze Der Staatsanwalt beantragte im Meineidsprozeß gegen Alfred Götze drei Jahre Zuchthaus. Das Gericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu einem Jahr drei Monate Zuchthaus bei Anrechnung von ſechs Monaten Unter⸗ ſuchungshaft. Ferner wurden dem Angeklagten die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. In der Urteils begründung wird ausgeführt, das Gericht habe nicht für er wieſen erachtet, daß Götze und Schneider Verrat an Schlageter geübt hätten. Gewiſſe Anzeichen lägen zwar vor, doch könne das Gericht die An⸗ gaben der franzöſiſchen Kriminalbeamten nicht nachprüfen. Im Falle Sadowski, Becker und Werner ſei nicht mit Sicher⸗ heit feſtzuſtellen, daß Götze und Schneider die Schuld an dem Verrat trügen, obſchon hier eine größere Anzahl von In⸗ dizten für die Täterſchaft von Götze ſpreche. Im Falle Hauenſtein dagegen ſähen die Dinge anders aus. Schnei⸗ der und Götze hätten zugegeben, daß ſie ſich gegenüber den Franzoſen verpflichtet häten, Hauenſtein an ſie auszuliefern. Nicht den geringſten Glauben verdienten die Angaben Schneiders, daß ſie die Franzoſen nur hätten irreführen wollen. Das Gericht ſei darum überzeugt, daß ſowohl Götze als auch Schneider Verrat an Hauenſtein geübt hätten. Das Schwurgericht habe lediglich dieſe Feſtſtellung zu treffen gehabt, um klarzuſtellen, pb Götze in dem Privatklagever⸗ fahren gegen Hauenſtein einen Meineid geſchworen habe. Bei der Strafhbemeſſung ſei zu berückſichtigen geweſen, daß der Angeklagte ſich ſelbſt einer ſtrafbarn Handlung hätte be⸗ zichtigen müſſen, falls er damals die Wahrheit geſagt habe. Die„Bremen“ Flieger in Stultgart Am Freitag nachmittag um 4 Uhr trafen die„Bremen“ ⸗ Flieger in Stuttgart ein. Dem Empfaug durch die württem⸗ bergiſche Staatsregierung auf dem Flugfeld von Cannſtatt wohnten außer ſämtlichen Miniſtern mit Staatspräſident Dr. Bolz an der Spitze Bürgermeiſter Lautenſchläger und die Eltern Köhls ſowie ſeine Gattin bei. Wirtſchaftsminiſter Beyerle, Bürgermeiſter Lautenſchläger, Generalmajor von Töpnagel von der 5. Infanteriediviſion und der Konſul der Vereinigten Staaten, Kehl, hielten Anſprachen. Ihnen dankte zuerſt Köhl für den überaus herzlichen Empfang. Er über⸗ brachte die Grüße der Tauſenden von nordamerikaniſchen Schwaben. Dann ſprachen noch Fitzmauriee und v. Hünefeld. An den Einzug der Flieger in die Stadt ſchloß ſich eine Einladung der württembergiſchen Regierung ins neue Schloß, ein Fackelzug der Studentenſchaft und eine Einladung des Württembergiſchen Luftfahrtverbandes zu einem Bierabend. Keine Spur von Amundſen! Oslo, 30. Juni(United Preß.) Der Eisbrecher„Kraſſin“ funkt, daß er trotz ſcharſer Ausſchau in der Gegend der Bäreninſel keine Spur von Amundſen entdeckt habe, Freitag abend iſt er in Green Harbour angekommen, wo er Hundeſchlitten an Bord nimmt, um dann unverzüglich nach Virgo Bucht weiter zu fahren. Dort wird auf der„Citta di Milgno“ eine Konferenz unter Beteiligung von Nobile ſtatt⸗ finden, wo die weiteren Maßnahmen feſtgelegt werden ſollen. Die Ruſſen werden vorſchlagen, zunächſt nach Kap Leih Smith zu fahren, um dort in füdlicher und öſtlicher Richtung die Suche nach den Reſten der Italia ſowie nach Amundſen auf⸗ zunehmen. Die Meldungen, wonach norwegiſche Fiſcher das Flugzeug Amundſens norweſtlich der Bäreninſel geſehen ha⸗ ben wollen, werden natürlich auf die Entſcheibungen bei der Konferenz an Bord der„Eitta di Milano“ von Einfluß ſein. Die Nobile⸗Gruppe unter Führung Viglieris iſt nach einer Meldung der„Citta di Milano“ etwa 15 Kilometer weiter nach Oſten abgetrieben worden. Ihre gegenwärtige Poſition iſt 16 km nördlich der Great Inſel, öſtlich vom Kap Leih Smith. Die Verhältniſſe auf der treibenden Eisſcholle ver⸗ ſchlimmern ſich von Tag zu Tag. Ein Waſſerflugzeug ſoll, ſobald Viglieris mitteilt, daß eine Landung vorausſichtlich Erfolg haben werde, einen Landungsverſuch unternehmen. Die Wetterverhältniſſe ſind zurzeit äußerſt ungünſtig. Ein kleines ſchwediſches Flugzeug, das in der Hinlopen⸗Straße ſtartete, mußte infolge des Nebels unverrichteter Dinge zurückkehren. b g hat. Ein befriſtetes Votum für Pointaré Die Kammerſitzung, in der Poincars die ſchwachen Punkte des Regierungsprogramms gegen die Kritik der Radikal⸗Soziagliſten und die Angriffe der Sozialiſten zu ver⸗ teidigen hatte, nahm einen ruhigen Verlauf. Nach dem Sturm am Donnerstag herrſchte geſtern faſt Windſtille, doch ballen ſich neue Gewitterwolken zuſammen. Trotz des Vertrauensvotums von 454 gegen 126 Stimmen das dem Kabinett der nationalen Einigung in die Kammer⸗ ferien mitgegeben wurde, ſteht das Barometer ungünſtig. „Vielleicht war es die Kundgebung der Mehrheit, die uns vor den Wahlen über Waſſer hielt,“ ſagte der offenherzige Kriegsminiſter Painlevé nach der Sitzung. Poincaré verlangte eine Parteimajorität, die ihn ohne Vorbehalte ſtützen ſoll, um das Regierungsprogramm durchzuführen. Er erhielt ſte. wurden von dem Führer der Radikal⸗Sozialiſten Daladier ſo deutlich ausgeſprochen, daß das heutige Votum einem auf etwa fünf Monate ausgeſtellten Sichtwechſel 4 gleichkommt. Eigentlich hätte Poincars gegen ſolche Schon⸗ friſt proteſtteren ſollen, aber in ſeinem Kabinett ſitzen Herriot, Perrier und Painlevé. Drei Linksrepublikaner, die dem Miniſterpräſidenten nicht die Vollmacht erteilen konnten, ihren Parteigenoſſen noch weitere Konzeſſionen abzuzwingen. Der Regierungsſieg läßt die Frage vollſtändig offen, ob die Mehrheit von 454 Stimmen auch hinter den ſteuerpolitiſchen Projekten Poincarés ſtehen wird. Zu Beginn der Sitzung nahm ein Rechtsrepublikaner Herriot aufs Korn und wollte wiſſen, ob der Unterrichts⸗ miniſter nach dem Wahlſieg der Rechten noch immer die Laienſchule verteidigte. Die Umgeſtaltung der Regierung bezeichnete er als unumgänglich notwendig. Die geharniſchte Rede veranlaßte Poincaré zu einer längeren Erklä⸗ rung, in der der Miniſterpräſident die nationale Unjon, die ihm vor den Wahlen treu geblieben iſt, auch für die nächſte Zukunft verlangte. „Für die einen bin ich Poincaré des Kriegs, für die anderen Poincaré der Ruhr. Mir ſelbſt ſchwebt kein anderes Ziel vor, als mit Hilfe aller republikaniſchen Elemente guten Willens das ſchwere Werk des Wiederaufbaues Frank⸗ reichs durchzuführen,“ rief der Miniſterpräſident mit erregter Stimme der Linken zu. Dann beſchäftigte er ſich eingehend mit der elſäſſiſchen Frage und betonte mit Nachdruck, daß es unvermeidlich wäre, den wieder gewonnenen Pro⸗ vinzen in der Kirchen⸗ und Schulfrage Zugeſtändniſſe zu machen, das heißt, jede brutale Handlungsweiſe zu ver⸗ meiden.„Die fünfziglährige Unterjochung Elſaß⸗Lothringens“, ſü ſagte er,„hat dort Zuſtände geſchaffen, die nicht mit einem Male beſeitigt werden können.“ Hierauf las der Radikale Danielou eine Entſchließung vor, die der Regierung das Vertrauen ausſpricht und die Notwendigkeit der„republikaniſchen Eintracht“ proklamiert. Franklin Bouillon beantragte dagegen, daß ſtatt dieſer neuen Bezeichnung der alte Ausdruck„nationale Einigkeit“ gewählt werde. Der Radikalſozialiſt Daladier verlas hierauf eine Parteierklärung, die beſagt, daß ſeine Gruppe unter den heutigen Umſtänden der Regierung das Vertrauen ausſpreche, aber für die Zukunft keine Verpflichtung auf ſich nehmen könne. Der Sozialiſt Auriol legte ein Mißtrauensvotum vor, das mit 460 gegen 126 Stimmen abgelehnt wurde. Hierauf erfolgte die Abſtimmung über die Tagesordnung Danielous mit dem eingangs mitgeteilten Ergebnis. Letzte Meldungen Autounfall einer Berliner Filmſchauſpielerin — Berlin, 30. Juni. Die Berliner Film⸗Schauſpielerin Charlotte Ander iſt geſtern in Wien von einem Auto überfahren und lebensgefährlich verletzt worden. Der Marſeiller Frauenmörder verhaftet e Paris, 30. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Aus Marſeille wird gemeldet: Der Marſeiller Landru, über deſſen Untaten bereits berichtet worden iſt, konnte geſtern in Algier verhaftet werden. ſeine Spur von Marſeille bis nach Cette verfolgen können, wo der Verbrecher am Montag abend ankam. Da er über keins bedeutenden Geldmittel verfügte, glaubte die Polizei anneh⸗ men zu können, baß er verſuchen würde, ſich in einem fran⸗ zöſiſchen Mittelmeerhafen nach einem nahen Beſtimmungsort einzuſchiffen. Der Mörder, mit ſeinem wahren Namen Pierre Rey, landete geſtern in Algier unter dem Namen Etienne Morel, Bei ſeiner Verhaftung fand man bei ihm 8000 Franken in Banknoten, eine goldene Frauenkette ſowie eine Uhr. Weiter fand man bei ihm einen Scheck über 21000 Franken, der für Fräulein Ebel auf eine Marſeiller Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft gezogen und mit Gallard gezeichnet worden iſt. Schweres Exploſionsunglück V Paris, 30. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Nantes wird gemeldet: Ein furchtbares Unglück ereig⸗ nete ſich geſtern auf der Inſel Neu. In einem Pulver⸗ magazin mitten im Fabrikviertel() brach Feuer aus und das Magazin flog in die Luft. Die Exploſion war ſo heftig, daß das Dach einer benachbarten Konſervenfabrik weg⸗ geriſſen wurde und das Elektrizitätswerk teilweiſe zerſtört wurde. Unter den Trümmern wurden bisher 2 Tote und etwa 11 Verwundete geborgen. Mehrere Personen werden vermißt. Man vermutet, daß ſie noch unter den Trümmern begraben liegen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Außer der Fabrik wurden eine Schule und zahlreiche Privathäuſer teilweiſe zerſtört. Die elektriſchen Leitungen ſind weggeriſſen. Die Konſervenfabrik iſt infolgedeſſen ohne Strom und ge⸗ zwungen, die Arbeit einzuſtellen. Da weitere Exploſtonen zat befürchten ſind, mußte man zur Räumung aller Häuſer des Fabrikviertels ſchreiten. Thea Raſche gibt auf Newyork, 30. Juni.(United Preß.) Thea Raſche hat, wie ſie nunmehr ſelbſt erklärt, ihren Plan eines Ozean⸗ fluges endgültig aufgegeben und kehrt nach Deutſch⸗ land zurück, Dieſer Entſchluß iſt auf Differenzen mit ihren Geldgebern, unter denen ſich die Millionärin Frau Stillmann befindet, zurückzuführen. Es heißt ſogar, daß von den Geld⸗ 3 8 ein Prozeß gegen Fräulein Raſche eingeleitet werden oll. 24 Todesopfer bei Darlington Darlington, 30. Juni.(United Preß.) Die Zahl der Todesopfer der Eiſenbahn⸗Kataſtrophe hat ſich auf ins⸗ geſamt 24 Perſonen, darunter 18 Frauen, erhöht. Doch die Vorbehalte Die franzöſiſche Polizei hatts 9 * 8 8 1 14— 20 1 ö 2— N — 1 2 1 A T * 8 * Samstag, den 90. Funt 1028 Neus Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 8. Seits, Nr. 28 Skäotiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 28. Juni 1928 Das neue Theater bes Roſengartens wird während ber Ferien des Nationaltheaters an einigen Tagen im Juli und während des ganzen Monats Auguſt an die Direktoren Haus Baars und Helmuth Krauß zur Veranſtaltung von Operetten ⸗Gaſtſpielen vermietet. 5 Der Fürſorgeverein für geiſtig zurückgebllebene Kinder hielt am Dienstag ſeine diesfährige Hauptverſamm⸗ lung ab. Die Vorſitzende, Frau Altee Darmſtädter, erſtattete den Tätigkeitsbericht, der Zeugnis gab von der reichen und fruchtbaren Arbeit, die der Verein ſo ganz im Verborgenen leiſtet zum Beſten der Aermſten unter den Armen und damit zum Wohle der Volksgemeinſchaft über⸗ haupt, denn was hier an dieſen geiſtig zurückgebliebenen Kindern in erztehertſcher und verhütender Beziehung ge⸗ arbeitet und erreicht wird, erſpart der Gemeinde und dem Staate für die Zeit, in der dieſe Kinder im ſpäteren Alter ohne Führung in der ſozialen Gemeinſchaft leben, Störungen der Sicherheit jeder Art und große Koſten für Fürſorge, für Behltung und für Strafverfolgung und Strafvollzug. Für die ſchulpflichtigen geiſtigſchwachen Kinder, die in un⸗ ſerer muſtergiltigen Hllfsſchule geiſtig auf die den natürlichen Vorausſetzungen entſprechende Höhe geführt und zu ſozial tauglichen Menſchen erzogen werden, ſind Horte geſchaffen, die die Erztehungsarbeit der Hilfsſchule unterſtützen und den Kindern bie nötige Pflege angedeihen laſſen. Wo es an Kleidung fehlt, wird geholfen, Ausflüge in die weitere Um⸗ gebung werden ermöglicht und an Weihnachten wird den Kinbern ein ſchönes Feſt mit Beſcherung bereitet. Nun will der Verein noch baran gehen, den Schulentlaſſenen zu holfen, damit ſie nicht gleich der Verführung anheimfallen und ſich verlieren. Die Arbeit dieſes Vereins verdient hohe Aner⸗ kennung und Beachtung. Möchten ſich ihm immer mehr Kräfte zur Verfügung ſtellen. Mit großer Freude und beſon⸗ derer Betonung wurde hervorgehoben, daß die Organe der Stabt, das Jugendamt, das Fürſorgeamt und das Arbeitsamt der Sorge um dieſe armen Kinder ſehr viel Verſtändnis ent⸗ gegenbringen und unentbehrliche Einrichtungen ermöglichen und durchführen.—. N Maunheimer Einwohnerbuch 1928. Wie aus dem An⸗ delgenteil erſichtlich, erfolgt die Drucklegung des Häuſerver⸗ deichntſſes in ben nächſten Tagen. Die Druckbogen liegen in Anſerer Einwohnerbuch⸗Ahteilung E 6, 8 lebener Erde) zu febermanns Einſicht auf. Aenderungen können perſönlich oder ſchriftlich beantragt werden. Jr Wjähriges Geſchäftsjubilaum feiern am morgigen Sonntag Herr und Frau Joos, Damenhüte Q 7. 20. Todesfall. Im Alter von noch nicht ganz 54 Jahren iſt Oberrechnungsrat a. D. Bieſalſki in Mannheim ge⸗ ſtorben. Der Verſchtedene war von Anfang des Jahres 1921 bis 1. Oktober 1927 bet dem Babiſchen Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ verband, Mannheim als Verbanbsreviſor tätig und hat ſtch ſtets als pflichttreuer und gewiſſenhafter Beamter erwieſen. Ein langwteriges inneres Leiden, dem er nunmehr erlegen iſt, war die Veranlaſſung zu ſeiner frühen Zurruheſetzung. Den Hauptabſchnitt ſeines Lebens hat Bieſalſki in Elſaß⸗ Lothringen im Dienſte der Stadtverwaltung Metz zugebracht, woſelbſt er zuletzt die Stellung eines Generalſekretärs inne⸗ hatte. Der frühe Heimgang bieſes Mannes wird nicht nur von ſeinen An verwandten und Freunden, ſondern auch in Sparkaſſenkreiſen tief bebauert. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Auf der Colliniſtraße 1 grauer Rock, grün durch⸗ wirkt, mit 1 Brieftaſche aus ſchwarzem Lackleder, mit 2 Cellu⸗ loidfächern, Inhalt 1 Führerſchein und 1 gelber Perſonalaus⸗ weis, auf den Namen„Hermann Pfau“ lautend.— In einem Hauſe in Us eine waſſerdichte Wagendecke mit Ringöſen, Größe 3,50 auf 2,50 Meter, eine Nickel⸗Rem.⸗Uhr, auf dem Rückdeckel mit Widmung:„Grüß Gott mit hellem Klang“, im Secken⸗ heimer Wald.— Nachts aus einer Parterrewohnung in der Waldhofſtraße der Geldbetrag von 350 Mk., ferner eine alte ſchwarzlederne Damenhandtaſche mit 3 kleinen Schlüſſeln. O 4, 16, zurückblicken. Kundgebung der Handelshochſchule zum Verſailler Diktat Am 28. Juni, dem Tage der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages, veranſtaltete bie Manu heimer Stubenten⸗ ſchaft unter Mitwirkung des Senates eine Gebenkfeſer in der Aula. In ſeinen einleitenden Worten betonte der Rek⸗ tor Profeſſor Dr. Tuckermann ben Gebanken der geiſti⸗ gen Verbundenheit aller Deutſchſprechenden und fühlenden ohne Rückſicht auf öte polttiſchen Grenzen. Privatdozent Dr. Springer⸗Mannheim⸗ Heidelberg wies in ſeiner Ge⸗ denkre de zum 28. Juni auf die Entſtehung des Verſailler Vertrages eingehend hin. Er forderte die Reviſton des Ver⸗ ſailler Vertrages. Mit der Frage des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechts verflocht er den Gedanken des größeren Deutſchlands. Der ſachverſtändige Hiſtortker ſet berufen, das Märchen von der Kriegsſchuldlüge ein für allemal abzutun. Stud. Faißt, Leiter des Amtes für politiſche Bildung, ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen den Ausſpruch Profeſſor Dr. Walbs auf der Kölner Kolonial⸗ tagung:„Verbogenes Recht muß wieder gerade gebogen wer⸗ den!“ Die Verſammlung nahm eine, an allen deutſchen Hoch⸗ ſchulen am 28. Junt zur Vorleſung gebrachte, ſich gegen die Kriegsſchuldlüge richtende Kundgebung an. Die Gedenkfeier, die mit dem Deutſchlandlied ſchloß, wurde durch Muſtkvor⸗ träge des Akademiſchen Orcheſters der Hanbelshochſchule ver⸗ ſchönt.. Einſchränkung der Wald, Sport. und Stranoͤfeſte Vom Babiſchen Gaſtwirte verband wird uns ge⸗ ſchrieben: Wieberholt hat ber Babiſche Gaſtwirteverband in Karls⸗ ruhe ſich an die Regierung und ben Landtag mit ber Bitte ge⸗ wandt, doch endlich einmal die Bezirksämter bezw. Bürger⸗ meiſterämter zu veranlaſſen, daß dieſe unerträglich hohe Anzahl von Wald, Sport und Strand⸗ feſten eingeſchrüänkt würde. Von verſchtedenen Rebnern km Badiſchen Landtag wurde bei der Behanblung der Denkſchrift des Badiſchen Gaſtwirteverbandes, die ſich mit der Abhaltung von Sport⸗ und Walbfeſten u. a. m. beſchäftigte, die Meinung vertreten, es würde durch die hadiſchen Gaſtwirte übertrieben. Es muß leider in dieſem Jahre die Wahrnehmung gemacht werden, daß bieſe Sport⸗ und Walbfeſte in noch viel größerer Anzahl abgehalten werden. Faſt feder Verein— und wo keiner extſtiert, wirb ein ſolcher gegründet— füllt burch die Abhaltung einer oder mehrerer Waldfeſte ſeine Vereinskaſſe. Es iſt dies ſehr leicht möglich, weil ja mit Ausnahme eines Teiles der Umſatzſteuer keine anbern Steuern und Abgaben zu entrichten ſind; dagegen iſt das ſolide Gaſtwirtsgewerbe kaum mehr in der Lage, dieſe ungeheuren Staats⸗ und Ge⸗ meindeabgaben zu tragen. Wo bleibt da der Schutz des ge⸗ werblichen Mittelſtandes, wie er in der Verfaſſung ver⸗ ankert iſt? 5 Auf welchem Niveau ſtehen dieſe Waldfeſte? Es iſt keine Seltenheit, daß ſie polizelllchgeſchloſ⸗ ſen werden müſſen wegen Schlägereien uſw. Wie ſteht es mit bem bekämpften Alkoholmißbrauch? Gerade hier auf dieſen Waldſeſten, die ja nicht nur bis zum Etuhbruch der Dämmerung andauern, wird luſtig drauflos gezecht mit Weib und Kind, ſelbſt auf die Gefahr hin, im Laufe der übrigen 6 Tage ber Woche kein Gelb mehr für bie allernotwenbigſten Lebensmittel zu haben. Gerade die Bewohner ber Vororte von Mannheim ſind recht ausgiebig mit dieſen Waldfeſten bedacht. Die in der Nähe wohnenden Einwohner, ſpeziell die Bewohner des Pfingſtberges in Rheinau, von Käfertal und anderer Vororte betrachten es als eine ſtarke Zumutung, jeden Sonntag, nicht nur am Tage, ſondern auch des Nachts, mit bem gleichen Gefohle und Geſchrei beläſtigt gu werden. Auf dem ſogen. Pfingſtberg in Rheinau finden tatſächlich ſeden Sonntag zwei und noch mehr Walofeſte ſtatt. Aus den Tages⸗ zeitungen vom vergangenen Montag iſt zu entnehmen, daß auch hier wieder ein ſolches Waldfeſt wegen Schlägeret vor⸗ zeitig poltzetlich geſchloſſen und geräumt werden mußte. Hoffentlich wird von ben guſtändigen Körperſchaften hier ein⸗ mal nach dem Rechten geſehen und die Anzahl bieſer Feſtlich⸗ keiten auf ein Mindeſtmaß beſchränkt. Es liegt dies wirklich im Intereſſe der Allgemeinheit und nicht zuletzt des arbeiten⸗ den Volkes. i *. * Auf eine 25jährige Tätigkeit als Spezialiſt für Haar⸗ krankheiten konnte geſtern Diplomlehrer Ernſt Weiß, Verein Stella⸗Haus Die Hauptverſammlung des eingetragenen Ver⸗ eins Stella⸗Haus gab ber Vorſitzenden, Frau Marla Stern, Gelegenheit, über die Entwicklung der Arbeit im verfloſſenen Jahr zu berichten. Wiederum galt bas Haupt augenmerk des Vereins der Beſchäftigung erweros⸗ loſer Frauen des Mittelſtandes und in vermehrtem Maße wie in den Vorjahren ber Vermittlung von Arbeit au Kunſtgewerbler, die infolge ber wirtſchaftlichen Konſunktur ihr Brot nicht finden konnten. Manche Radiererin, mauchs Zeichnerin und Malerin hat ſich auf dieſe Weiſe umgeſtellt, hat Kleiber gemalt und andere Gehrauchsgegenſtände gezeich⸗ net und ſo den Weg von ber abſoluten Kunſt in das Kunſt⸗ handwerk gefunben. Von einſchneibender Bedeutung für bis Entwicklung des Stella⸗Hauſes iſt der im Oktober vorigen Jahres erfolgte Umbau ſeiner Lokalitäten aus dem kleinen 10 Quadratmeter umfaſſenden Raum in einen um ein pviel⸗ faches vergrößerten Verkaufsraum mit Probterräumen und Werkſtatt geworden. Trotz ber erſchwerten Abſatzverhältniſſe iſt es dem Ver⸗ ein gelungen, auch in dieſem Jahre burchſchnittlich in ſedem Monat 1000 Mark reine Arbeitsline zur Auszahlung gu bringen und ſein Ztel, ſich der produktiven Erwerbs ⸗ loſenfürſorge zu widmen, aufs beſte zut erfüllen. Denn die einzige und wahrhaft mildtätige Unterſtüützung iſt und bleibt die Unterſtützung durch verdlenſtbringende Arbeit, die auch den feinfühligen Menſchen eine Demütigung erſpart und gerade dieſe gehobenen Schichten, denen es zu helſen gilt, in einer Weiſe unterſtützt, die bas Empfinden ſchont. Auch die⸗ ſe Jahr hat man neben der Heimarbeit in erhöhtem Maße Atelterarbeit begonnen und verſucht, all die brachliegen⸗ den Kräfte der Nichtberufsnähertunen auch in feinere Nüßh⸗ arbeit umzuſetzen. Die tüchtige techniſche und künſtleriſche Leitung des Hauſes hat ihm neue Freunde gewonnen. Die anweſenden Mitglieder des Vorſtandes konnten mit Befriedi⸗ gung auf die unter ſo ſchweren Zeiten mit größten perſon⸗ lichen und fachlichen Opfern gewordene ſoziale Tat der letzten dret Jahre zurückblicken. Nachdem die Vorſttzende den Tättigkeitsbericht kurz ſetzatert hatte, gab ſte dem Kaſſter das Wort zu ſeinem Finanzbericht, der in ganz beſonderem Maße aufzeigt, mit welchen Mitteln ein außergewöhnlich gemeinnütziges Wirken ermöglicht werden kann, denn natürlich hat der Verein neben ſeinen ſoztalen Verpflichtungen auch dafür zu ſorgen, daß er verkäufliche Ware bietet. Die Beſuche der Frankfurter Meſſe, in der das Stella⸗Haus als leitender Ausſteller für das babi⸗ ſche Kunſthandwerk vertreten war, haben auch in dleſer Be⸗ ziehung ſeine Beſtrebungen geholfen zu verwirklichen. ** Frequenz des Herſchelbabes. In der Woche vom 17. Junt bis 23. Juni wurden 8994 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf Große Schwimmhalle 8103(Männer 2101, Familienbad 752, Schülerkarten 66), Frauenhalle 1054 (darunter Schitlerkarten 92), Halle III 649, Wannenbäder 1. Klaſſe 609, Wannenbäder 2. Klaſſe 1188, Dampfbäder 219, Lichtbäder 9, Kohlenſäurebäder 8, Krankenkaſſenbäder 1906 (Dampfbäber 213, Lichtbäder 28, Fichtennadelbäder 880, Sol⸗ bäder 109, Kohlenſäurebäder 50, Schwefelbäder 20). Unfall. Auf der Alten Frankfurter Straße in Waldhof löſte ſich heute morgen von einem Möbeltransportauto der Helvetia der Anhänger und fuhr gegen einen in der Nähe ſtehenden anderen Möbelwagen, der beſchäbigt wurde. Ein auf dem Anhänger befindlicher Transportarbeiter namens Kraft ſprang von dem rollenden Wagen ab unb hrach ſich dabei das linke Bein. Nach Leiſtung der erſten ärztlichen Hilfe durch Dr. Bodenheimer wurde der Verunglückte mit dem Sanitäts⸗ auto ins Krankenhaus überführt. i 8 1 5 55 i Stoß aus ten!— Auslaufen let bel Ortiron- Kugeln ncht möge lich, die handliche Packung bean- sprucht wenig Platz] Nichts erfrischt köstlicher als eing Mundspülung Na deslg- Grfize NUNDWAS SEN NKU EL N Der Kochlehrling und die Nationen Die„Zeitung für Köche“ veröffentlicht folgendes Schreiben des engliſchen Arbeitsminiſterſums an einen jungen Eng⸗ länder, der im Austauſchverfahren in einem deutſchen Hotel untergebracht wurde: „Sehr geehrter Herr! Der Herr Arbeitsmintſter erſucht mich, Ihnen zu ſchreihen, und mich zu erkundigen, ob Ste in Ihrer Stellung im Hotel E. Fort⸗ ſchritte machen. Wie Sie wiſſen, bekamen Sie dtieſe Stellung zufolge Uebereinkommens, durch das ein deutſcher Staatsangehöriger im Austauſch eine Stellung in unſerem Lande erhielt. Der Grund die⸗ ſes Austauſches iſt, Ihnen Gelegenheit zu geben, ſich Kenntniſſe in kontinentaler Hotelführung anzueignen ſowie die fremde Sprache zu erlernen. Es iſt zu hoffen, daß durch die Kenntniſſe, die Sie dadurch erlernen und erlangen, Ihnen eine Stellung in den beſten Hotels, wenn Ste wieder in Ihr Heimatland zurückkehren, offenſteht. Der Herr Miniſter würde ſich freuen, wenn Sie ihm ſobald wie möglich einen Brief zukommen laſſen, in dem Ste ihm Mitteilung machen, ob Sie in Ihrer Stellung glücklich und zufrieden ſind, und ob Ihnen auch jede Möglichkeit gegeben wird, ſich in Ihrem Beruf zu vervollkommnen. Ein Briefumſchlag mit Adreſſe ſowie ein internationaler Ant⸗ wortſchein, für den Sie bei jeder deutſchen Poſtanſtalt Briefmarken bekommen, iſt beigefügt. Ihr ſehr ergebener F. W. Evans.“ In dieſem Schreiben ſpricht ſichtlich nicht nur die Behörde zu einem Staatsbürger, ſondern auch der Landsmann zu dem Landsmann, das Herz zu dem Herzen. Ein Leſer der„Deut⸗ ſchen Bergwerkszeitung“ meint, in Deutſchland würde in einem ſolchen Fall nur die Behörde zum Staatsbürger ſprechen und ihr Schreiben würde vielleicht in folgendem Ton gehalten ſein: eines An den Kochſchüler H. S. Bradford(England). Durch die Polizeimerdeſtelle Ihrer Heimatſtadt H. erfahren wir, daß 5 Sie ſich vorſchriftsmäßig bei Ihrem Bezirksamt und den ſonſtigen zuſtändigen Behörden abgemeldet haben, eine Stellung als Kochſchüler im Auskauſchverfahren, unter Beobachtung der geſetzlichen Beſtimmungen 8 11 Abf. 4 la, in Bradford(England) angenommen haben. dem zuſtändigen Konſulat unter Vorzeſgung Ihrer Papiere zu mel⸗ den und bortſelbſt genaueſtens zu Protokoll zu geben, wie und wel⸗ cher Art Ihre Tätigkeit in Bradford iſt, was Ste verdienen und ob die Arbeitszett auch geſetzlich geregelt iſt. Gleichzeitig haben Ste auf den Ihnen zugeſandten Formularen in doppelter Ausfertigung die dort geſtellten Fragen zu beantworten unter genauer Angabe Ihrer Perſonalten, wibrigenfalls Ihnen der Aufenthalt in England nach 88 29 und 24 Abs. 6 Ila der neneſten Poltzeiverordnung nicht mehr geſtattet wird und Sie außerdem noch wegen Widerſetzlichkeit mit einer Gelöſtrafe bis zu 100 RM, beſtraft werden können. An Schreibgebühren hat das N⸗Amt 9,75 RM. und an Porto⸗ auslagen 0,50 RM. zu beanſpruchen, die Sie bis zum 15. F. 28 ſpa⸗ teſtens einzuſenden haben. Im anderen Falle werden die Gebühren ohne vorherige Mahnung zwangsweiſe eingezogen. J. Amt.“ Es wäre angenehm, wenn wir bet dem Austauſchverfahren auch die engliſche Methode des Umgangs der Behörden mit Staatsbürgern mitübernähmen und die unſfrige, die ſich nicht austauſchen läßt, aufgähen. Daß ſie in manchen Fällen nach Verbeſſerung ſchreit, beweiſt folgendes Schreiben der ſtaat⸗ lichen Kreiskaſſe II, Dortmund, an eine Rentenempfängerin in Köln, das im„Berliner Tageblatt“(Nr, 262) veröffentlicht wird: Dortmund, 18. Mai 1928. Auf die Karte vom 16. Mat 1928. Wenn Ihre Jahresquittung nicht bis ſpäteſtens 25. d. Mts. hier vorliegt, dann ſperre ich Ihre Junibezüge. Falls Ste ſich noch ein⸗ mal die grobe Ungehörigkeit erlauben, einer Staatsbehüörde das Prädikat„achtungsvoll“ anſtatt„hochachtungsvoll“ zuteil werden zu laſſen, dann werde ich, ſobald die von mir vertretene Behörde in Frage kommt, gegen Sie wegen Beleidigung vorgehen.(gez.) Pepht. Wie ſagte der alte Fritz, als ihm die Beleidigungsliſte eines UMebeltäters vorgelegt wurde? Daß er mich beleidigt hat, ſoll mir gleichgültig ſein. Daß er Gott beleidigt hat, ſoll auch nicht weiter verfolgt werden, denn er kennt Gott nicht. Daß er aber einen hohen Magiſtrat in Spandau beleidigt hat, dafür ſoll er acht Tage eingeſperrt werden. i Elſa Wagner kommt zu den Heidelberger Feſtſpielen. Elſa Wagner vom Berliner Staatstheater wurde zur Mit⸗ Sie werden nun hierdurch dringendst aufgefordert, ſich ſofort dei Anter Menſchen Gedanken von Auguſt Ryeſch Die Liebenswürdigkeit mancher Menſchen beſteht darin, daß ſie etwas zu verbergen beben, 1 Mitunter mag es nützlich erſcheinen, eine kleine Torheit 5 zu begehen, um ſich bei ſeiner Umgebung beliebt zu erhalten 80 5 Den Lorbeer dürfen wir da nicht zu ernten ſuchen, wo nicht einmal das ſchlichte Gras der Selbſtachtung wächſt. * 5 5 Es gibt geborene Herren, und es gibt geborene Knechte. Beide können nie zu einander kommen.. Literatur * Eine neue Bibelausgabe,. Wer unſer Volk ließt, wahrhaft liebt, der weiß, daß das Hauptheilmittel, ihm aus feiner tiefen Not herauszuhelfen, das Wort Gottes iſt. Darum ſucht man immet wieder Wege, ihm dieſes nahe zu bringen, So betrachtet das auch die Württ. Bübelanſtalt in Stuttgart ihrer Stiftung gemäß als ihre vornehmſte Aufgabe. Ihr reichhaltiger Bibelkatalog git Zeug⸗ nis davon, wie ſie mit den verſchiedenartigſten Bibelgusgaben allen Bedürfniſſen Rechnung zu tragen ſucht: da ſind Schulbibeln in hand⸗ licher Ausgabe, Kanzel⸗ und Altarbibeln, Ausgaben für Schwach⸗ ſichtige und Erblindete, Ausgaben für Gelehrte, die die Schrift er⸗ forſchen wollen, wie für andere, die Auslegung ſuchen. 22 0 eine Nachfrage nach Gottes Wort in weiten Kreſſen unſeres Volkes vorhanden iſt, beweiſt der unerwartete Abſatz der rühmlichſt bekann⸗ ten Menge⸗ Bibel, von der bereits weif über 30 000 Exemplare nerbreitet wurden, u alledem hat die Württ. Bibelanſtalt im Herbſt vorigen Jahres eine Zuther bihel gefügt, die unter dem Namen„Stuttgarter Begleithibel“ ſich ſchon äußerlich als eine wirklich ſeltene buchtechniſche Leiſtung darſtellt. Der Name dieſer neuen, bequemen und feinen Taſchenbibel will beſagen, daß ſie ein treuer Weggenoſſe ſein will auf der Wanderung durch dis Erbenzeit zur ſeligen Ewigkeit. Sie will uns„begleitens auf dem Gang zur Berufsorbeit, auf Spaziergängen, zur Kirche, in die Bi⸗ belſtunde, im Eiſenbahnwagen, auf Reiſen. Zu dieſem Behuf iſt ſie ſo handlich als möglich geſtaltet. Ste ſchmiegt ſich mit ihrem länglichen nnen Format, dem in allen Ausgaben äußerſt bieg⸗ ſamen Eink em geringfügigen Gewicht der Rocktaſche ebenſo beguem an, mie ſit ih in der Handlaſche der Frou unterbringen wirkung bei den Heidelberger Feſtſpielen gewonnen. läßt. Möchte bieſe Begleitbibel weiterhin, beſonders unſerem Jung⸗ volke, eine Begleiterin durchs Leben werden! 5 Publikum zu wirken. 4 GSette. Nr. 299 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 30. Junt 1028 Zirkus Krone Man mu katſächlich in Superlativen ſchwelgen, wenn man die Leiſtungen dieſes Rieſenunternehmens in vollem Maße würdigen will. Grandios, verblüffend, faszinierend wir wenden dieſe Ausdrücke nicht gern an. Hier ſind ſie an⸗ gebracht. Man bewundert nicht nur die Leiſtungen. Auch der kechniſche Apparat funktioniert ganz erſtaunlich. Wenn wir feſtſtellen, daß das Rieſenprogramm, das ſich aus 95 Num⸗ mern zuſammenſetzt, in knapp 3 Stunden bewältigt wird, ſo haben wir zugleich darauf hingewieſen, wie wundervoll alle Teile dieſer Rieſenmaſchine ineinandergreifen. Jeder An⸗ geſtellte bis herunter zum Stallburſchen iſt auf ſeinem Platze, weiß genau, was er zu tun hat, weiß vor allem, daß er mit peinlichſter Genauigkeit, mit größter Beweglichkeit und Schnel⸗ ligkeit die ihm übertragene Aufgabe zu erfüllen hat, wenn keine Stockung eintreten ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich un⸗ möglich, bei der Würdigung der Darbietungen jede Nummer zu erwähnen, obwohl es angebracht wäre, weil man nur erſt⸗ klaſſige Leiſtungen ſieht. Da drei Manegen vorhanden ſind, kann man ſagen, daß gleichzeitig drei Zierkuſſe Vorſtellungen gehen. Nur bei den ganz großen Nummern, die viel Platz heanſpruchen, verſchwinden die Abgrenzungen, verſchmelzen die dret Schauplätze zu einem Rieſenoval. Am eindrucks⸗ reichſten ſind unſtreitig die Tierbreſſuren. Den Höhepunkt erreichen dieſe Vorführungen, wenn Direktor Carl Krone ſelbſt in der Manege erſcheint und ſeine 20 Dick⸗ häuter exerzieren läßt. Wenn dieſe 20 Tiere in einer Reihe gaufmarſchieren und ſich, indem ſie ſich mit den Vorderbeinen auf den Rücken des Vordermannes ſtützen, zu einem Tableaux vereinigen, dann iſt der Anblick überwältigend. Imponierend iſt auch das das Programm einleitende Karuſſel, das 60 Pferde, Kamele, Ponys und ungariſche Ochſen in der Mittel⸗ manege kreiſen läßt. Wie denn überhaupt der zoologiſche Garten, der überaus wertvolle Anhang des Zirkus Krone, im Verlaufe des Abends zeigt, wie vielſeitig er iſt und wie ſehr er dazu beiträgt, dem Programm Farbe und Originalität zu verleißen. Wir können die vielen vierfüßigen Künſtler, die ſich produzieren, nur erwähnen: Die entzückend gezeich⸗ neten Zebras, die maſſigen Waſſerbüffel und Zebus, die hoch⸗ beinigen Dromedare, die drolligen Eisbären und Seelöwen, die grimmen, zähnefletſchenden, fauchenden Tiger und Löwen, durchweg ausgeſucht ſchöne Exemplare, denen man die ſorg⸗ ſame Pflege auf den erſten Blick anſieht. Ein maleriſcher eotiſcher Umzug bringt weitere zvologiſche Seltenheiten in die Manege. Ganz wundervoll iſt das Pferdematerial Eine Augenweide für jeden Tierfreund, dieſe Rappen, Braunen, Falben, Schimmel und Schecken, die entweder in Freiheit dreſſtert in Maſſen vorgeführt werden oder graziöſe Reiterinnen und routinierte Springkünſtler tragen. Der Jockey⸗Reitakt, der darin ausklingt, daß auf ein Pferd acht Perſonen ſpringen, ſteht einzig da. Eine Neuheit iſt auch der Pufh⸗Ball zu Pferde, ein Reiterſpiel von eigenartigem Reiz. Das ungemein geſchickt geſteigerte Programm wird durch klaſſiſche Zirkuskünſte gekrönt, durch römiſche Rennen auf zwet ungeſattelten Pferden und mit der Quadriga. Vorher fieht man noch ein Jockey⸗Hürdenrennen und die Tſcherkeſſen⸗ ktruppe Walſofsky in ihren verwegenen Reitkünſten. Die artiſtiſchen Nummern ind ebenfalls durchweg Attraktionen. Auch hier müſſen wir Uns eine Einzelwürdigung erſparen. Erwähnt ſei nur der dreiteilige Luftakt unter der Zirkuskuppel, der vier Ruden⸗ kos, der acht Leotartis und der vier Flying Renos, der 16 fliegenden Menſchen, die Bewunderung und Entzücken er⸗ regen. Viel Farbe bringt auch das Ball⸗Ballett in das Programm 80 feſche Krone⸗Girls marſchieren auf. Drei vor⸗ zügliche Kapellen konzertieren abwechſelnd, ſodaß keinen Augenblick Stille herrſcht. Eine ungewöhnlich große Schar Spaßmacher ſorgt für Heiterkeit. Im übrigen hat Direktor Krone recht, wenn er von ſeinem Rieſen⸗Unternehmen be⸗ hauptet: Ich werde kopiert— aber ich werde nicht übertroffen. Sch. * Ein in Brand geratener Gasbabeofen veranlaßte geſtern abend um.43 Uhr die Alarmierung der Berufsfeuerwehr. Man war im Hauſe Kirchenſtraße 7 mit einem brennenden Streichholz unvorſichtig umgegangen. 2 727.—— Im Badiſchen Landestheater Karlsruhe kam Hans Gäls muſikaliſches Spiel mit Göttern und Menſchen„Die heilige Ente“ mit unbeſtrittenem Erfolg heraus. Gal als Komponiſt iſt kein ſelbſtſchöpferiſcher Geiſt, er zehrt durch⸗ aus von Richard Strauß, und es iſt bezeichnend, daß es ihm gerade die Ariadne angetan hat. Aber was er mit dieſem Material gemacht hat, lebt und hat Fähigkeit, auf ein großes Die Karlsruher Aufführung zeigte alle Spuren ſorgfältiger Vorbereitung durch Kapellmeiſter Rudolf Schwarz, dem das große, mit allen Fineſſen verſehene Orcheſter ſchön folgte. Otto Krauß lieferte ein Meiſterſtück ſeiner Regiekunſt; alles klappte in dem ausgedehnten Bühnen⸗ apparat. Nur hätten Dirigent und Regiſſeur unbedingt für Kürzung mancher muſikaliſchen und ſzeniſchen Längen ſorgen ntüſſen. Die Soliſten, Carſten Oerner(Mandarin), Joſef Wit(Yang, Kuli) und Elſe Blank(Li) zeigten ſich ſtimm⸗ lich und darſtelleriſch auf voller, ja erſtaunlicher Höhe. Man darf dem anweſenden Komponiſten wirklich Glück wünſchen zu dieſer liebevollen, alle Werte ſeines Werks erkennenden Und ausſchöpfenden Wiedergabe der„heiligen Ente“. Dr. K. Prz. Zahlen vom Dentſchen Sängerbundesfeſt in Wien. Gigantiſch find die Dimenſionen der Vorbereitungen für das in Wien vom 19. bis 23. Juli ſtattfindende, dem Andenken Franz Schuberts gewidmete X. Deutſche Sänger bun⸗ desfeſt. Es wird das größte Sängerfeſt unſerer Zeit ſein Und einige ſtatiſtiſche Ziffern, die Friedr. Schiller im„Börſen⸗ blatt f. d. deutſchen Buchhandel“ mitteilt, geben einen Begriff vom Umfange dieſer Unternehmung. Es werden innerhalb dieſer wenigen Tage etwa 200 000 Menſchen nach Wien kom⸗ men! die reichsdeutſchen Vereine haben 100000 Sänger an⸗ gemeldet, ferner kommen aus den öſterreichiſchen Bundes⸗ ändern 20 009, aus den Sudetenländern und dem Banat 000, aus Amerika 3000. Während der Feſttage werden täglich außer den normalen fahrplanmäßigen Zügen 50 Son⸗ derzüge eintreffen. Die Wohnungsfrage bot viele Schwierig⸗ eiten; 50000 Privatquartiere wurden beim Wohnungsaus⸗ ſchuß angemeldet; die Gemeinde Wien wird in ſämtlichen * Mannheimer Steuerkalender für den Monat Juli 1928 a) Stadtkaſſe: Gebäudeſonderſteuer für Juni 1928 Höheres Handelsſchulgeld für Mai Junt und Juli 1928 2. Viertel der Wohnungsluxusſteuer für 1928 Gewerbeſchulgeld 1. Drittel 19289 und Be⸗ triebsbeiträge für den Werkſtättenunterricht im Sommerhalbjahr 1928/29 Handelsſchulgeld 1. Drittel 1928/9 2. Viertel der Vorauszahlung auf die Ge⸗ meinde⸗ und Kreisſteuer 1928 Gemeindebierſteuer für Juni 1928. 5. Juli: Juli: 5 2 U 2 Jult: Jult: Jult: Juli: Juli: b) Finanzamt: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 16.—30. Juni 1928 Börſenumſatzſteuer für Juni 1928 Vorauszahlungen an Einkommen⸗ u. Kirchen⸗ ſteuer für die Zeit vom 1..30. 6. 1928. An Landeskirchenſteuer werden 10 Proz, der Ein⸗ kommenſteuer erhoben. Für die iſrealitiſche Kirchengemeinde beträgt die Kirchenſteuer nur 6 Prozent. Die Vorauszahlungen 1928 ſind nach dem letzten Einkommenſteuerbeſcheid zu leiſten. Umſatzſteuer für die Zeit vom 1..—30. 6. 1928 laut Voranmeldungen. Sofern die Umſatzſteuer 1928 nach dem Steuerbeſcheid von 1926 entrichtet wird, ſind Voranmeldungen nicht abzugeben. Für verſpätete Abgabe der Voranmeldungen werden Zuſchläge nach 8 170.⸗O. erhoben. Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Kirchenſteuer nach dem Beſcheid für 1927 als 2. Rate der Vorauszahlungen für 1928. Iſt der Beſcheid noch nicht zugegangen, ſind die Vorauszahlungen wie bisher zu leiſten. 2. Rate der Aufbringungsabgabe nach dem in⸗ zwiſchen zugeſtellten neuen Beſcheid. Steht dieſer Beſcheid noch aus, ſo iſt die nach dem Be⸗ ſcheid für 1928 am 15. 6. 1928 zu zahlende 2. Rate um ein Fünftel zu kürzen und bis am 16. 7. 1928 zu entrichten. Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohn⸗ zahlungen in der Zeit vom.—15. 4. 1928 Verſicherungsſteuer für Juni 1928 bei monat⸗ licher und für die Zeit vom 1..— 30. 6. 1928 bei vierteljährlicher Zahlung. * * Eine Studienreiſe badiſcher Geſellenprüflinge nach Mün⸗ chen. Das Badiſche Landesgewerbeamt hat auch in dieſem Jahre wieder eine Anzahl junger Handwerker und Hand⸗ werkerinnen des Landes, die die Geſellenprüfung mit gutem Erfolg abgelegt haben, mit der Verleihung eines Reiſe⸗ ſtipendtums für eine Studienreiſe nach München ausgezeichnet. In gleicher Weiſe haben auch die Han d⸗ werks kammern Mannheim, Karlsruhe und Freiburg für eine Anzahl Geſellenprüflinge eine Teilnahme an dieſer Studienfahrt durch Verleihung eines Reiſeſtipendiums ermög⸗ licht. Die Fahrt wurde in der Zeit vom 3. bis 7. Juni unter⸗ nommen und ſollte in der Hauptſache dazu dienen, die jungen Leute mit den Meiſterwerken der Naturwiſſenſchaft und Tech⸗ nik ſowie der Kunſt und des Handwerks bekannt zu machen. Zu dieſem Zwecke wurden unter Führung von Regierungsrat Vollmer vom Badiſchen Landesgewerbeamt das Deutſche Mu⸗ ſeum, die Neue Pinakothek und das Bayeriſche National⸗ muſeum beſucht ſowie eine Reihe anderer Sehenswürdigkeiten der Stadt München beſichtigt. P. A. * Vorſicht bei Schulausflügen. In der vergangenen Woche machte die Klaſſe einer Karlsruher Mädchenſchule einen Schul⸗ ausflug nach Heidelberg. Auf der Rückfahrt nach Karlsruhe lehnten ſich einige der Mädchen in jugendlichem Uebermut trotz der fortwährenden Warnung der Lehrerin und einiger Mitſchülerinnen weit aus dem Wagenfenſter hinaus. Durch einen plötzlich vorbeifahrenden Schnellzug erlitten zwei der Mädchen an den Händen leichtere Verletzungen, ein drittes Mädchen aber ſo erhebliche Verletzungen, daß es fraglich er⸗ ſcheint, ob die Finger wieder voll gebrauchsfähig werden. Dieſer Vorfall diene zur Warnung! 5. Juli: 10. Juli: 15. Juli: 16. Juli: 20. Juli: 31. Juli: rn 2—— R W 2 Quartier machen. Da es an Betten mangelte, ſo wurde von der Deutſchen Heeresleitung durch Sendung von 50 000 Bett⸗ garnituren, Strohſäcken uſw. geholfen. Die Strohſäcke müſſen in Wien gefüllt werden, zu welchem Zwecke der größte Teil der öſterreichiſchen Strohernte für 126 000 Schilling angekauft wurde. Die Sängerhalle wird 40000 Sängern und 40 000 Zuhörern Platz bieten; die Halle wird 100 Meter breit, 200 Meter lang und 35 Meter hoch ſein. Die Baukoſten der Halle betragen etwa 1 Million Schilling. Um allen Sängern die gleichen Muſiknoten zu verſchaffen, wurden fünf Waggons Muſiknoten aus Oeſterreich ausgeführt. Die deutſche Heeres⸗ verwaltung und das öſterreichiſche Bundesheer werden je 35 Feldküchen bei der Sängerhalle errichten. Jeder, der zum Feſt kommt, muß eine Karte löſen, die 10 Reichsmark koſtet. Der reichsdeutſche Sängerbund allein garantiert für 100 000 Karten, alſo für 1,7 Million Schilling. Kunſt und Wiſſenſchaft Victor Auburtin geſtorben. Der bekannte römiſche Korreſpondent des„B..“, Vietor Auburtin, iſt in Partenkirchen einer inneren Krankheit erlegen. Er iſt 58 0 Jahre alt geworden. Mit ihm ſtarb einer der beſten und ori⸗ ginellſten Humoriſten der deutſchen Tagespreſſe, der durch ſeine kleinen Skizzen und amüſauten, dabei außerordentlich aufſchlußreichen Reiſebeſchreibungen mit ihrem geſchliffenen Stil und trockenen Humor vielen Freunden echten Zeitungs⸗ witzes immer ein paar angenehme Augenblicke ßereitet hat. Ein Muſter⸗Kunſtgewerbe⸗Muſeum. In Zeulenroda in Thüringen iſt ein modernes, in jedem Sinne vorbildliches Muſeum eröffnet worden. Das„Kunſtgewerbe⸗ und Heimat⸗ muſeum“ iſt in einem geräumigen, hellen Privathaus unter⸗ gebracht, deſſen Räume durch farbige Tönung der Wände und durch einfach ſachliche Einrichtung einen charakteriſtiſchen Ein⸗ druck machen. Die wichtigſte Sammlung, die das neue Mu⸗ ſeum beſitzt, iſt die des verſtorbenen Fabrikanten Paul Bell, der hervorragende Arheiten in Schmiedeeiſen und Eiſenguß⸗ kunſt geſammelt hat. Unter den Holzſchnitzereien, die meiſt der thüringiſchen Bauernkunſt angehören, ragen eine ein⸗ drucksvolle Kreuzabnahme, einige Buchsbaum ⸗ Medaillons der Schulen, der Bund in ſämtlichen Kaſernen den Gäſten 200 Fahre„Goldener Löwe“ in Neckarau Um dieſelbe Zeit, als Kurfürſt Johann Wilhelm und ſein Nachfolger Karl Philipp auf den Trümmern des zu Ende des 17. Jahrhunderts völlig zerſtörten Mannheims eine neue Stadt aufbauten, als ſich eine neue Entwicklung im Handel und Handwerk Bahn brach, begann auch eine neue Zeit für die Bewohner außerhalb der Mauern Mannheims. Auch in Neckarau entwickelte ſich reges Leben. Im Sommer 1728 ent⸗ ſtand das allen Mannheimern heute wohlbekannte Gaſt⸗ haus zum„Goldenen Löwen“. Wie aus der beglau⸗ bigten Abſchrift einer Verfügung der kurfürſtlichen Hofkam⸗ mer vom 29. November 1728 hervorgeht, wurde die„Schild⸗ gerechtigkeit“ zum goldenen Löwen zuerſt verliehen an Peter Lutz(len). Die Nachfolger waren Peter Göllinger, dann deſſen Tochter, Michael Fiedler Frau, Valentin Orth ſen., der 1855 ſtarb. Im Jahre 1834 wurde eine neue Wirtſchaftsordnung er⸗ laſſen. Es gab für die künftigen Gaſtſtätteninhaber inſofern Schwierigkeiten, als man ihnen die Schildgerechtigkeit, unter der man das„Realwirtſchaftsrecht“ verſtand, nicht mehr zu⸗ erkennen wollte. Im Jahre 1846 wurde dieſes Recht dann beim Gaſthaus zum„Ochſen“ und 1848 beim„Schwarzen Lamm“ anerkannt. Der Löwenwirtin Frau Chriſtine Orth Witwe, die unter Berufung auf ein altverbrieftes Recht ener⸗ giſch vorſtellig wurde, bekam ihr Recht vom Bezirksamt Schwetzingen durch Erlaß vom 24. Juli 1856 anerkannt. 1864 übernahm die Familie Heinrich Kinzler und 1862 Bier⸗ brauer Karl Auguſt Bühler den„Löwen“, der auf dem An⸗ weſen eine Brauerei und Mälzerei errichtete. Am 15. März 1900 übernahm deſſen Sohn Karl das Geſchäft, führte aber neben der Wirtſchaft nur noch die Mälzerei, da Kleinbraue⸗ reien nicht mehr rentierten. Ein früher Tod war dem jungen, tatkräftigen Geſchäftsmann beſchieden; am 13. September 1902 wurde er ſeiner Familie allzu früh entriſſen. Seine Witwe Katharina, eine Tochter des im Altmann⸗ heimer Jägerkreiſen bekannten früheren Gaſthalters Georg Woerns, zum„Badiſchen Hof“ in Neckarau, führte das Ge⸗ ſchäft längere Zeit allein und verheiratete ſich dann mit dem Bruder ihres Mannes, Jakob Bühler. Auch dieſe Ehe dauerte nur wenige Jahre. Am 3. Auguſt 1914 ließ der beim Landwehr⸗Infanteriebataillon Nr. 40 eingezogene Jakob Büh⸗ ler ſein Leben im Dienſte des Vaterlandes. Abermals mußte Frau Bühler die große Arbeitslaſt auf ihre Schultern allein übernehmen. Die letzten Jahre brachten durch die inzwiſchen herangewachſenen Kinder einige Hilfe. Es ging durch Fleiß, Strebſamkeit und gefälliges Entgegenkommen gegen Jeder⸗ mann in Verbindung mit einer ſehr ſoliden Geſchäftsführung wieder vorwärts. 5 Nun werden in dieſen Tagen die Freunde und Gönner des Hauſes in Neckarau und auch nicht wenige aus der Altbſtabt das 200jährige Jubiläum in den durch Baumeiſter Siebert zeitgemäß hergerichteten Gaſträumen ſowie den ſchönen Gar⸗ tenlokalitäten feiern. (Femuenouudle iſt die Wahl eines erſtlelaſſigen und einwandfreien Hautpflegemittels. Su οαπJe- i dem taglichen Waſchwaſſer zugeſetet erftiſcht. rec. nigt. klart und hefa higt die Haut aus eigener Kraft geſund und ſchön zu ſein. Heinrich Mack Nachf., Ulm a. O. Renaiſſance und eine kleine Pieta hervor. Beim Porzellan, den Fayencen und Gläſern überwiegen thüringiſche Erzeug⸗ niſſe des 18. und 19. Jahrhunderts. Die diesjährige deutſche Künſtlertagung. Der Reichs⸗ verband bildender Künſtler hat ſeine diesjährige Mitglieder⸗ verſammlung auf den 10. September verlegt. Die Stadtver⸗ waltung von Nürnberg legte beſonderen Wert darauf, daß die Tagung dort im Dürer⸗Jahr ſtattfindet, mit dem ja auch eine große Ausſtellung deutſcher Kunſt der Gegenwart ver⸗ bunden iſt. Die Tagung des Reichsverbandes ſoll den wür⸗ digen Abſchluß des Dürer⸗Jahres darſtellen und ſo iſt ein großzügiges Programm dafür vorgeſehen. Goethe und der Setzerlehrling Wie ſich der große Goethe einmal von einem einfachen Setzerlehrling belehren ließ, Korrekturen mit möglichſt wenig Zeitverluſt für den Setzer vorzunehmen, darüber erzählt Friedrich Johannes Frommann, der Sohn und Nachfolger von Goethes Freund, dem Verlagsbuchhändler Frommann in Jena, folgende perſönliche Erinnerung: Wenn man wiſſen will, wie ſich Goethe zum ſogenannten Volke geſtellt habe, ſo frage man doch die Handwerker und Künſtler, die für ihn gearbeitet, die Bauern, die mit ihm verkehrt haben, ſeine eigenen Dienſtboten. Ich behaupte, alle, die in untergeordneter Stellung mit ihm zu tun gehabt haben, ſind ihm von ganzer Seele ergeben geweſen. Zum Beweiſe, wie er mit ſolchen um⸗ ging, nur ein Beiſpiel: In den zwanziger Jahren wurden ſeine meiſten Schriften in der Druckerei meines Vaters und Oheims gedruckt. Der Setzerlehrling, der die Korrekturen zu bringen und zu holen hatte, mußte ihm das Techutiſche des Satzes erläutern, und nachdem Goethe begriffen hatte, daß große Einſchiebſel oder Streichungen viel Arbeit machen und den Satz verderben, bemühte er ſich, bei ſeinen Korrek⸗ turen die geänderten Wendungen oder Worte in der Anzahl der Buchſtaben möglichſt dem urſprünglichen Satz anzupaſſen. Denſelben Lehrling, von dem er nicht verſchmäht hatte, ſich in das Verſtändnis der Buchdruckerkunſt einführen zu laſſen, lud er ſpäter nach Weimar zu ſich ein, bewirtete ihn freund lich und ließ ihm alle Merkwürdigkeiten der Stadt zeigen. 1 —— N 0 „ 33 1 9 * — TTT Zentimeter nicht überſchreiten. Samstag, den 30. Juni 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 5. Seite. Nr. 200 Briefpäckchen und Päckchen Den Wünſchen des Publikums entgegenkommend, hat die Poſtverwaltung mit Wirkung vom 1. Juli die Größenaus⸗ maße und die Gewichtsgrenzen der Päckchen erweitert und ſonſtige Vorteile dem Päckchenverkehr beigelegt. Bisher war das Päckchend beſchränkt auf die Größtmaße 25 zu 15 zu 10 und als Rolle 30 zu 15 Zentimeter, auf 1 Kilogr. Gewicht und koſtete 40 Pfg. Ab 1. Juli wird es für den Inlandsverkehr zwei neue Arten von Päckchen geben:„Briefpäckchen“ und „Päckchen“. Als Briefpäckchen werden zugelaſſen offene und geſchloſſene Sendungen im Ge⸗ wicht bis zu 1 Kilogr., die ſich nach Form und ſonſtiger Be⸗ ſchaffenheit zur Beförderung mit der Briefpoſt eignen. Die Ausmaße dürfen ſein 25 zu 15 zu 10 Zentimeter oder 30 zu 20 zu 5 Zentimeter oder in Rollenform 30 zu 15 Zentimeter. Ueberſchreitungen der Ausmaße bis zu einem Zentimeter in einer Richtung auf Koſten der andern ſind erlaubt. Die Auf⸗ ſchrift muß den augenfälligen Vermerk Briefpäckchen tragen. Das Briefpäckchen koſtet 60 Pfg. Es wird ſtets mit der Brief⸗ poſt verſchickt und ſtets durch Briefzuſteller abgetragen. Un⸗ zuläſſig iſt die Verſendung des Briefpäckchens als Einſchreibe⸗ brief, mit Nachnahme belaſtet, unter Verlangen eines Rück⸗ ſcheines und unter Wertangabe. Beſtellung durch Eilboten kann gegen die beſondere Eilbotengebühr verlangt werden. Auf Verlangen wird gegen Entrichtung einer Gebühr von 10 Pfg. die Einlieferung eines Briefpäckchens beſtätigt. Das Briefpäckchen kann ab 1. Juli auch poſtlagernd verſchickt wer⸗ den. Es muß am Briefſchalter aufgeliefert werden. Für den Verluſt oder die Beſchädigung eines Briefpäckchens haftet die Deutſche Reichspoſt nicht. Briefpäckchen, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, werden als„Päckchen“ behandelt, wenn ſie den hierfür geltenden Beſtimmungen entſprechen. Als Päckchen werden offene und geſchloſſene Sendungen im Gewichte bis zu 2 Kilogr. zugelaſſen, die ſich nach Form und ſonſtiger Be⸗ ſchaffenheit zur Beförderung in Säcken eignen. Die Sendun⸗ gen dürfen 40 lang, 25 breit und 10 Zentimeter hoch oder 50 lang, 20 breit und 10 Zentimeter hoch ſein. In Rollenform dürfen ſie die Länge von 75 und einen Durchmeſſer von 19 Ueberſchreitungen der Aus⸗ maße bis zu 1 Zentimeter einer Richtung auf Koſten der an⸗ dern ſind erlaubt. Die Aufſchrift muß den Vermerk„Päck⸗ chen“ tragen. Die Verſendung des Päckchens unter Wertan⸗ gabe iſt unzuläſſig. Dagegen iſt geſtattet, das Päckchen ein⸗ ſchreiben zu laſſen, mit Nachnahme bis zu 1000/ zu belaſten, auch kann ein Rückſchein verlangt werden. Die Einlieferung eines gewöhnlichen Päckchens wird auf Antrag gegen die Gebühr von 10 Pfg. beſcheinigt. Für den Verluſt oder die Beſchädigung der Einſchreibepäckchen und Nachnahmepäckchen leiſtet die Deutſche Reichspoſt Erſatz wie für Einſchreibe⸗ und Nachnahmebriefſendungen. Poſtlagernde Verſendung des Päckchens iſt erlaubt. Eilzuſtellung kann verlangt werden. Geſchuldet wird die Eilzuſtellgebühr für Briefſendungen. Die Päckchen ſind im allgemeinen am Paketſchalter aufzuliefern. Das Päckchen koſtet 40 Pfg. Päckchen, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, werden den Abſendern zurückgegeben. Ge⸗ langen Päckchen, die das Höchſtgewicht oder die Ausmaße über⸗ ſchreiten, verſehentlich an den Beſtimmungsort, ſo ſind ſie den Empfängern auszuhändigen, wenn er die bei Verſendung als Paket(nach Gewicht und Zone) zuſtändige Gebühr entrichtet, wobei die entrichtete Päckchengebühr abgerechnet wird. Bei Verweigerung der Annahme wird die Sendung ohne Ge⸗ bührenanrechnung zurückgeſandt. Die Verſendung der„Päck⸗ chen“(im Gegenſatz zu den Briefpäckchen) geſchieht künftig allgemein mit der Paketpoſt, aber ſoweit möglich, auch mit der Briefpoſt. Die Zuſtellung erfolgt durch Paketzuſteller. * * Eine heſſiſche Lebensrettungs⸗Medaille. Die heſſiſche Regierung iſt dem geäußerten Wunſche, auch im Volksſtaate Heſſen wieder die Rettungsmedaille zu verleihen, nachgekom⸗ men und hat einen Offenbacher Künſtler mit der Ausarbei⸗ tung der Medaille beauftragt. Der Innenminiſter hat nun⸗ mehr einen Entwurf genehmigt, der jetzt zur Ausführung gelangen ſoll. Die in Silber geprägte, an einem Baud zu tragende Medaille zeigt auf der einen Seite das heſſüſche Staatswappen mit der Umſchrift„Volksſtaat Heſſen“, wäh⸗ rend die andere Seite eine Platte zeigt mit der Inſchrift „Für Rettung aus Lebensgefahr.“ Mannheim das Gedicht Stahlhelm heißt die Parole“. Beranſtaltungen Sonnwendfeier des Stahlhelm Zuſammen mit dem Bund„Königin Luiſe“ hielt der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, am Samstag abend in Heidelberg auf dem Platze unterhalb der Bismarck⸗ ſäule ſeine Sonnwendfeier ab. In Heidelberg fanden ſich die Ortsgruppen aus Mannheim, Friedrichsfeld, Hei⸗ delberg und Leimen zuſammen, um nach einem Werbe⸗ marſch durch die Stadt, ſich unweit der Bismarckſäule⸗mit dem Königin⸗Luiſe⸗Bund zu vereinigen. Ein flotter Marſch der Kapelle Leimen leitete die Feier ein. Nach einem Geſangsvortrag der Singſchar des Königin⸗Luiſe⸗Bundes ſprach Frau Mohr ⸗ Heidelberg das Gedicht„Zur Sonn⸗ wendfeier“, dem ſich ein Reigen des Luiſen⸗Bundes anſchloß. Darauf hielt Dr. Föhrenbach⸗ Heidelberg die Anſprache, in der er u. a. ausführte: Wir ſind heute treu den Bräuchen unſerer Väter ausgezogen, das Sommerſonnwendfeuer zu entzünden. Sein feuriges Lodern ſoll uns Sinnbild ſein all deſſen, was die Flammenzeichen ſchon unſeren Vorvätern be⸗ deuteten. Noch zu keiner Zeit unſerer von ſchweren Schickſalen ſo heimgeſuchten Vergangenheit hat es mehr not getan, daß die Flammen Warner ſind und Wecker, jeden einzelnen auf⸗ zurütteln aus Selbſtſuchk und engherzigem Eigenſtreben, auf⸗ zurufen zur Sammlung und Volksgemeinſchaft, zur Abwehr gegen alles, was undeutſch und uns feind iſt, zum gemein⸗ ſamen Kampf und zur Arbeit an der Befreiung unſeres Volkes von innerer und äußerer Knechtſchaft. Reinigen ſoll auch uns die Flamme von vergangener Schuld, Tatenloſigkeit oder Lauheit, anfeuern und fruchtbar machen für weitere nutz⸗ bringende Arbeit. War es früher Brauch, ſich dem heiligen Feuer zu neuen Taten und Kämpfen zu geloben, ſo wollen auch wir heute aufs neue geloben, einig und feſt zu ſtehen zu unſerm hohen Ziel, unermüblich zu ſein in unſerer Arbeit für das Volksganze.. Aber die Wunder der Sommerſonnwend⸗ nacht werden nur wirkſam, wenn mit den Wünſchen und dem Glauben ſich feſter Wille und ſtarkes Herz verbinden, wenn das Feuer in unſeren Herzen dauernd weitergenährt wird als ſtetige, nie erlöſchende Flamme der Liebe zu unſerm Volk und Vaterlande! Spontan ſchloß ſich an die Ausführungen Dr. Föhren⸗ bachs, die hier nur auszugsweiſe wiedergegeben ſind, das Deutſchlandlied an. Darauf ſprach Kgamerad Schneider⸗ Als Vertreter der Deutſchen Adelsgenoſſenſchaft ſprach Herr v. Reichenau von Burg Rodenburg den Flammen⸗ gruß. Nach ausgezeichneten und ſchneidig durchgeführten turneriſchen Vorführungen des Jungſtahlhelm ſang man ge⸗ meinſam„O Deutſchland hoch in Ehren“, worauf der Kreis⸗ führer das Schlußwort ſprach, Unter Vorantritt der Kapelle ging es dann unter Fackelbeleuchtung zur„Hirſch⸗ gaſſe“, wo man noch bis zum Abmarſch kameradſchaftlich bei⸗ ſammen war. Hatte auch droben das Abbrennen des Feuers nicht ſtattfinden können, ſo hatte doch der Donnergott ſein himmliſches Feuer entfacht, deſſen Schein ſich im Rheine widerſpiegelte und deſſen feurigen Grüße von den Höhen des Odenwalds zu den Bergen der Pfalz hinüber⸗ flammten. U Die Schützengeſellſchaft Mannheim verbindet ihr Feſtſchießen anläßlich der Einweihung des neuen Schützenhetimes mit einem großen Volksfeſt vom 1. bis 8. Juli. An allen Tagen, insbeſondere abends, finden volks⸗ tümliche Veranſtaltungen ſtatt. Näheres iſt aus den Anzeigen und Plakaten zu erſehen. Abwechſelnd werden abends turne⸗ riſche Aufführungen, geſangliche Darbietungen, Illumination des Feſtplatzes, ſowie großes Feuerwerk geboten, außerdem jeden Tag bis Mitternacht Tanz. Am Mittwoch nachmittag findet ein großes Kinderfeſt mit Ueberraſchungen für die Kleinen ſtatt. Große gedecke Bier⸗, Wein⸗ und Kaffee⸗Zelte ſind vorhanden. Oberbayeriſche Muſikkapelle, Scherzbuden aller Art ſorgen für Stimmung. Es ſoll ein Volksfeſt für ganz Mannheim werden. Die Eintrittspreiſe ſind dement⸗ ſprechend ſehr niedrig. * ch Haus und Leue Bruch veranſtalten ihre diesjährigen Schülerkonzerte heute, nachmittags und abends, in der Harmonie. Der Verſuch, zeitgenöſſiſche Muſik nicht nur von erwachſenen Schülern, ſondern auch von Kindern im Alter von 8 Jahren ab zum Vortrag bringen zu laſſen, dürfte allgemein intereſſteren. Es kommen in dem Konzert der Jüngeren u. a. Werke von Stravinskt, Jarnach, Doch, Bartok, Weismann, Tſcherepnin zum Vortrag. 15 Schloßmuſenm Mannheim. Wir machen auf die An⸗ zeige in dieſer Nummer aufmerkſam, wonach im Schloß⸗ muſeum am morgigen 1. Juli billiger Sonntag iſt. Das Muſeum iſt von 11—17 Uhr durchgehend geöffnet. * Johann Strauß⸗Konzerte im Friedrichspark⸗ Die mor⸗ gen Sonntag nachmittag und abend im Friedrichspark ſtatt⸗ findenden großen Feſtkonzerte, bei denen Johann Strauß III getreu der Tradition ſeiner Vorfahren den Dirigentenſtab und abwechſelnd den Violinbogen führt, wer⸗ den wieder aufs Neue ihre Anziehungskraft ausüben. Ueber die meiſterhafte Art, wie er die Wiener Muſtk, die klaſſiſchen Operetten und Walzer zu interpretieren verſteht, iſt die Kritik des In⸗ und Auslandes voll des Lobes.(Weiteres Anzeige.) * Standkonzert. Am morgigen Sonntag findet um 11.30 Uhr vormittags bei gutem Wetter auf dem Friedrichsplatz ein Standkonzert ſtatt. Das Programm der Kapelle Becker bringt folgende Stücke:„Mit neuer Kraft vorwärts“, Marſch(Hentſchel), Ouvertüre zur Oper„Wenn ich König wär“(Adam),„Roſen aus dem Süden“, Walzer(Strauß), „Ave Maria(Schubert), FJantaſie aus der Oper„Aida“ (Verda),„San Lorenzo“, Marſch(Silva). IJilm⸗Rundſchau Capitol:„Der brave Soldat Schwejk“ Die Geſchichte eines armen. halbblöden Menſchen, der trotz ſchweren Rheumas einrücken muß, als in Oeſterreich der Mannſchaftserſatz immer ſchwieriger wird. In ſeiner Blöd⸗ heit vollführt er die tollſten Streiche, die unwillkürlich zum Lachen reizen. Schwejk hat überhaupt in feder Lage die Lacher auf ſeiner Seite. Großen Anſpruch auf Inhalt darf der Film allerdings nicht erheben, es fragt ſich ſogar, ob der Verfaſſer ſeinen tſchechiſchen Landsleuten mit der Charakteri⸗ ſierung des Schwejk einen Dienſt getan hat, denn man wird ohne weiteres zu ſtillen Vergleichen veranlaßt. Wenn er ſich aber nur über manche Auswüchſe des früheren Militarismus luſtig machen wollte und ſich dazu der Perſon des blöden Schwejk bediente, ſo iſt ihm das gelungen: Denn man muß lachen und wieder lachen. „Das brennende Schiff“, der zweite Film des Programms, bringt in feiner Form den Kampf eines reichen Fabrikantenſohnes für ſeine eigene Freiheit ſeinem Vater gegenüber. Nach einigen Irrfahrten auf See, bei denen er auch ſeine richtige Geliebte findet, wird der Friede im elter⸗ lichen Hauſe wieder hergeſtellt und alles iſt glücklich. Ganz hervorragend iſt die Darſtellung des brennenden Schiffes, das mit Benzin geladen in ſchwerſtem Sturm kämpft. Die ganze Handlung, die den Kampf zwiſchen Vater und Sohn umkleidet, iſt in jeder Hinſtcht einwandfrei, die Aufmachung erſtklaſſig.* Scala:„Am Rüdesheimer Schloß ſteht eine Linde“ Der Film handelt von der alten Geſchichte von Liebe und Leid und erinnert in vieler Beziehung an Alt⸗ Heidelberg und an die vielen Filme vom Rhein und den rheiniſchen Mädchen. Wie in Alt⸗Heidelberg, ſo handelt es ſich auch hier um eine fröhliche Studentenſchar und ein nettes liebes Mädel aus dem Bürgerſtand, in das ſich ein Prinz verliebt. Aber trotz aller Aehnlichkeit mit Alt⸗ Heidelberg nimmt der Film doch einen anderen Ausgang: denn nach ſchwerem Kampf und Streit ſiegt die Liebe zu dem ſchönen Kinde, das von Vera Schmit⸗ ter löw mit natürlichen mädchenhafter Anmut geſpielt wird. Werner Futterer iſt ein ſchneidiger Student und würdi⸗ der, beachtenswerter Partner. Die Handlung iſt ja nicht neu, Es iſt eine neue Vartante des alten Themas: himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Was aber dem Film einen be⸗ ſonderen Reiz verleiht, ſind die populären Schlager, die ſchönen Bilder vom Rhein und die Rheinlieder, die als Orgel⸗ ſolo auf der wunderbar klingenden und ſingenden Orgel ge⸗ ſptelt werden. Die einfache Handlung erregt ferner die Auf⸗ merkſamkeit burch das ſympathiſche Spiel aller Darſteller. Die Autoren haben ſich die Sache nach berühmten Vorbildern recht leicht gemacht. Dagegen ſind die Nebenhandlungen ganz reizend in die Romanze junger Liebe und in die 7 Akte ver⸗ flochten— Der Beifilm„Zweiſpännig in die Ghei, iſt ein groteskes Luſtſptiel nach amerikaniſchen Mottven, die je⸗ doch kein weiteres Intereſſe hervorzurufen vermögen. Dafür entſchädigt der Scala⸗Expreß, der gute Photographien von den neueſten Zeitereigniſſen zeigt, und vor allem die Hauskapelle mit ihren vorzüglichen Darbietungen. S ieee eee; i . t AUCH SIE HH BENNIE GEGINUBIT 2 1 eine G. D. Er f J 7 1 Et 7 ö . Tucharbeller ge e een 1 8 I 0 8 5 I 2 N 8 8 . umme nes Eci lte. Eg des 4d. 8 5 3 Seck He ba abrgekrle Das 1 DAS GEWISSEET—- 1 850 das cal dee weallose Befrtede 1 Rancher daalnttaddlallaadlm 6. Seite. Nr. 299 Neue Samstag, den 30. J Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8 — * Von den ſüddeutſchen Waren⸗ und Produktenmärkten Schwankende Haltung des Weizenmarktes— Die erſten Angebote von Weizen und Roggen der neuen deutſchen Ernte für Auguſt⸗Lieferung— Wiedereinzug von Ruhe am Mehlmarkt G. H. Mannheim, 29. Juni. Der Weltweizenmarkt war vorübergehend etwas feſter auf eine ziemlich plötzlich auftauchende europäiſche Nachfrage in den Export⸗ ländern. Auch erinnerte man ſich in den Vereinigten Staaten, daß man bis fetzt die Augen nur auf die Witterungsnachrichten aus Kanada gerichtet hatte, die ſehr günſtig lauten, daß man aber darüber vollſtän⸗ Hig überſehen hatte, daß in den Vereinigten Staaten gegenüber der Ernte von 1997 mit einem Ernteertragsrückgang von rund 100 000 000 Buſßhels gerechnet werden kann. Auch haben Statiſtiker darauf hin⸗ gewieſen, daß von der 1997er Ernte von 871 000 000 Buſhels nur etwa 200 000 000 Buſhels exportiert worden ſind, daß aber trotzdem die ſicht⸗ baren Beſtände ſich nur um 20 000 000 Buſfhels vermehrt haben. Wenn eines Erute von 871 000 000 Buſhels nur zu einem Export von 222 000 000 Bufhels für Konſumzwecke führt, ſo ſagt man ſich, was „Kann dann aus einer Ernte von 770 000 000 Buſhels exportiert werden? Jedenfalls hat die Anſicht Platz gegriffen, daß die Preisrückgänge das angemeſſene Ausmaß erreicht haben, weshalb ſie abgeſtoppt wurden. Die letzten Forberungen im Elf⸗Geſchäft ſtellten ſich, nachdem der Be⸗ ginn der zweiten Wochenhälfte erneut eine kleine Abſchwächung ge⸗ bracht hatte, für die 100 Kg. in hfl.: Plata ⸗ Weizen, 78 Kg., Ba⸗ to, Jult⸗Abladung, 13,35, cif Rotterdam⸗Antwerpen; Mani⸗ tha, III, Atlantic, Juli⸗Abladung, 13,62, desgl. III, Pacific, dis⸗ ponibel in Antwerpen, 18,70, transbords Antwerpen, Manitoba IV, Atlantie, ſchwimmend, 12,80, desgl. Juli⸗Abladung, 12,95, Auguſt⸗ Abladung 13, eif Rotterdam; Manitoba IV, Pacific, Auguſt⸗Abladung, 12%, transborde Antwerpen, Manitoba V, Pacific, Juli⸗Abladung, 127%, eif Antwerpen; Kanſas II, alle Häfen, Jult⸗Abladung, 14,10, desgl., Auguſt⸗Abladung, 14,05, je eif Rotterdam, Kanſas II, Pacifte, Auguſt⸗ und September⸗Abladung, 13,70, cif Antwerpen. Im Waggon⸗ Geſchäft verlangte man für Auslands weizen bei abgeſchwächter Dendenz zuletzt für die 100 Kg., frei Mannheim, 28,50 30,50/ gegen 28, 780,5„ zu Wochenanfang. In lands weizen aus neuer Ernte, die diesmal nach Anſicht von Fachleuten um etwa zwei Wochen ſpäter als in normalen Jahren liegen dürfte, war zur Lieferung im Auguſt aus dem ſtheinland zu ca. 27,25„, eif Mannheim⸗ Ludwigshafen, an⸗ geboten. Inlandsweizen aus alter Ernte, wovon nur noch wenig am Markle iſt, ſtellte ſich auf 27,5028 /, franko Mühle. Für Roggen aus neuer Ernte lagen gleichfalls Angebote rheini⸗ ſchen Urſprungs vor, die auf 25,25 J, die 100 Kg., waggonfrei Mann⸗ Heim, lauteten. Für In land roggen aus alter Ernte, der ſich auf 28,00 28,50 /, waggonfrei Mannheim, ſtellte, lag nur kleines An⸗ gebot vor und das Geſchäft darin blieb ſehr beſchränkt. Au lands roggen war im Waggongeſchäft mit 29% gegen Wochenanfaßg unver⸗ ändert. Im Eifgeſchäft lagen nennenswerte Angebote nicht Bor. Die Mühlen waren vorübergehend mit ihren Forderungen für Weizenmehl, Spezial 0, von 37,50 auf 36,50„ heruntergegangen, worin größere Abſchlüſſe erfolgten. Inzwiſchen haben ſich die Preiſe wieder, je nach Qualität, auf 36,75—37,00„ erhöht. Das Geſchäft iſt auch alsbald ſo klein geworden, daß von faſt völliger Geſchäftsloſigkeit geſprochen werden muß. Die Mühlen ſtehen augenblicklich auf dem Standpunkt, daß der jetzt von ihnen geforderte Preis unzureichend und mit einer Ermäßigung umſoweniger zu rechnen ſet, als die von ihnen vorgenommene Wiedererhöhung um 25 Pfennig gegen den voraus⸗ gegangenen Tiefſtand nicht dem jetzigen Weizenpreis entſpricht. Roggen mehl hatte geringes Geſchäft zu verzeichnen. Verlangt wur⸗ den für die 100 eg. in 60prozentiger Ausmahlung bis zu 40,75 /, in 70prozentiger Ausmahlung 39,25, prompt. Gßprozentige Aus⸗ mahlung ſtellte ſich, je nach Qualität, auf 34,00 34,75, die 100 Kg., Auguſt.—Dezember⸗Lieferung. Das Gerſtengeſchäft blieb auch in dieſer Woche wieder be⸗ deutungslos. Ausländiſche Brau gerſte, waggonfrei Mannheim, war zu 31,00 35,00%, die 100 Kg., angeboten. Im Eifgeſchäft verlangte man für Chile ⸗Gerſte, Chevalier, loko Antwerpen, 270260 sh, transbordé, je nach Qualität. Für Chile⸗Futtergerſte wurden 223 sl, transbordeé Antwerpen, für Plata⸗Futtergerſte, 63 Kg., fällig in Ant⸗ werpen, 202 sh, eif Antwerpen, loſe, geſackt, die 1000 Kg., verlangt. Für Hafer entwickelte ſich mäßiges Geſchäft, ohne daß die Preiſe für inländiſche Ware eine Veränderung erfuhren. Auch die Preiſe für ausländiſche Herkunft waren nur mäßigen Schwankungen unter⸗ worfen. Verlangt wurden für die 100 Kg. Plata⸗Hafer, 46/47 Kg., fag, dispontbel in Antwerpen, 12,70 hfl., transborde Antwerpen, Mai Juni⸗Abladung, 12,10 hfl., eif Antwerpen; für Nummer III, Kanada⸗ Weſtern⸗Hafer, Juli⸗Abladung, 12,25 hfl., eif Rotterdam. Mais lag ziemlich feſt. Gegen Ende des zweiten Börſentages der Woche wurde die Stimmung jedoch wieder ruhiger. Disponible und nahe Ware ölteben geſucht und nur in kleinen Mengen angeboten. Gefordert wurden für in Mannheim verfügbare Poſten 24,50%; für rheinſchwimmende Ware verlangte man 11,90 hfl., waggonfrei Mann⸗ heim, die 100 Kg. Für in Rotterdam disponible Ware wurden 11,60 hfl., trausbordé Rotterdam, gefordert. Juni⸗Ablabung koſtetete 10,60 hfl., Juli 10,37 hfl., Auguſt—September⸗Abladung 10,25 hfl., alles etf Antwerpen. Für Futtermittel erhielt ſich kleine Nachfrage; gegenüber den Vorwochen hat ſie jedoch, auch für Lieferung auf ſpätere Monate, nachgelaſſen. Für Kleie ſind größere Abſchlüſſe zu 19,75, zuſtande⸗ gekommen. An der Donnerstagsbörſe gingen die Forderungen dafür wieder bis 14,25„, die 100 Kg. Die Nachfrage für Nachmehle konnte nicht als groß bezeichnet werden. Gehandelt wurden die 100 beg., prompte Lieferung, zu 20 /; je nach Qualität und Lieferzeit wurden jedoch auch bis zu 23% gefordert. Futtermehl ging zu 17, um; für Matsſchrot wurden bei prompter Lieferung 25,25 /, bei Lieferung in den Monaten Auguſt— Dezember 23,25& verlangt. Biertreber, m.., ſtellten ſich auf 17,50—18,00 gegen 17,00—17,25„ zu Wochenbeginn. eee Maſchinenbau-Geſellſchaſt Karlsruhe Wieder kleiner Verluſtabſchluß— Zufriedenſtellender Auftragsbeſtand Die Sanierung ber Geſellſchaft durch Kapitalzuſammenle⸗ gung im Verhältnis 519 iſt im GJ. 1927 zur Durchführung ge⸗ Lommen und der entſtandene Buchgewinn wurde zur Deckung des VBerluſtſal does der Bilanz auf 31. Dez. 26(1 899 010), zur Bildung der geſetzlichen Rücklage, zu Abſchreibungen auf Anlage⸗ werte und ferner zu internen Abſchreibungen und Rückſtellungen verwandt. Wie ſchon mitgeteilt, befriedigt das flnanztelle Ergebnis des abgelaufenen GZ. noch nicht, da auf 31. Dez. 27 einem Betriebs⸗ Uherſchuß von 598 022„ Handlungsunkoſten in Höhe von 632 914 1 gegenüberſtehen, ſodaß ein neuer Ver luſt von 34892 J ausge⸗ wieſen werden muß. Die Verwaltung beantragt, dieſen auf neue Rechnung vorzutragen. b Nach dem Bericht trat in der zweiten Hälfte des Geſchäftsjahres eine merkliche Geſchüäftsbelebung ein, ſodaß der Geſamt⸗ um ſa tz ſich gegenüber dem Vorfahr trotz des e Streiks um etwa 20 v. H. ſteigern ließ. Trotzdem ſei es nicht möglich ge⸗ weſen, die Werksanlagen voll auszunützen. Die Reichsbahn habe 11 kömotiven beſtellt, außerdem einige Nebenbahnlokomotiven. Der prozentuale Anteil der Lokomptivenabteilungen am Geſamt⸗ umſatz iſt auch 1927 zurückgegangen. Die Dampfmaſchinen⸗ abtellung war ſchwach beſchäftigt, während der Keſſelbau den Umfatz weſentlich ſteigern konnte. Die Abtetlung Hydraulik war gut beſchäftigt und hat mehrere ausſichtsreiche euerungen . Im Traktoren bau ſind die Umſatzziffern des zorjahres nahezu erreicht worden. Die Käktemaſchinen⸗ abteilung iſt zur Herſtellung einer neuen, geſetzlich geſchützten Ausführung übergegangen, von welcher gute Reſulkate erhofft wer⸗ Hen. Der Auftrags beſtand betrug bei Abfaſſung des Berichts ea, 30 Mill. 4 gegenüber 2,5 Mill.„ zur gleichen Zeit des Vorfahrs und bietet für die Belegſchaft auf 4 bis 5 Monate Beſchäftigung. Auf Grund der in Durchführung befindlichen Reorganiſatlons⸗ und Ra⸗ tig haliſterungsmaßnahmen, ſowle durch den in Angriff genommenen Ausbau der Verkaufsorganiſation, wird zum Schluß der Hoffnung Ausöruck gegeben, daß es gelingen wird, in abfehbarer Zeit wieder günſtigere Ergebulſſe zu erzielen. In der VBermögensüberſicht erſcheinen Grundſtücke mit unverändert 0,54, dagegen ſenkten ſich Gebäude von 3,42 auf 2,67 Mill.„, Kraftanlagen von 0,34 auf 0,17, Werkzeugmaſchnien von 11 auf 0,82 und Materialvorräte von 0,83 auf 0,76. Halbfertige Fabrikate waren am Jahresende für 1,04(0,9) Mill./ vorhanden und Debitoren betrugen 0,76(1,03) Mill.. Dem ſtehen an Paſſiven gegenüber: Ak 2,782(6,892) Mill., Rücklage 0,27(—), Anzah⸗ Lungen 0,78(0,41), Warenſchulden 0,53(—), dafür erſcheinen die i. V. mit 09 ausgewieſenen Kreditoren nicht mehr], Baukſchulden 1,84 (4,54) und Akzeptſchulden mit 0,54(0,36) Millionen&. Gründung einer Germanit Fire Inſurante Comp. Die im Vorfahre zur geſchäftlichen Betätigung in Deutſchland geblldete amerikaniſche International Germanic Finanzgruppe beab⸗ ſichtigt die Errichtung ihrer dritten Geſellſchaft unter dem Namen Wermanſe Fire Jnſurauce Compauy. Die erſten beiden, bie Inter⸗ national Germanie Truſt Company und die International Ger⸗ manie Company Otd. arbeiten bereits ſeit dem Herbſt bezw. ſeit dem Winter in Deutſchland und unterhalten in Berlin eine eigene Verkretung unter Leitung des Herrn von Marx. Ihre geſchäftlichen Erfolge haben die erwähnte Finanzgruppe nunmehr zu der dritten Gründung veranlaßt. Die neue Geſellſchaft wird ein Kapital von Mill. Dollar, eingeteilt in 100 000 Aktien zu 10 Dollar, haben. Der Zeichnungspreis beträgt 25 Dollar, ſo daß ſich noch eine Rück⸗ bon 1 500 000 Dollar ergibt. Geſamtkapital und Rücklagen der 5 Geſellſchaften zuſammen werden dadurch ungeführ 12 500 000 Dallar betragen. Der Präſident der International Germanie Com⸗ pan Otd., Harold G. Aron, der im Vorfahre aus Anlaß der Ein⸗ führung der Geſellſchaften längere Zeit in Deutſchland war, äußerte ſich etzt dahln, daß ein lebhaftes Bedürfnis na Einrichtungen von geullgender Kapitalkraft und ſtarkem finanziellen Rückhalt be⸗ ſtehe, welche an die Stelle der vor dem Kriege beſtandenen Ein⸗ richtungen zur Finonzierung des Handelsverkehrs zwiſchen Amerika nid Ntteleuropa treten können. Die Erfolge der erſten beiden GMefollſchaften hatten nunmehr die Internatlonal Germanſe Gruppe zur Ertkichtung der Germanie Fire Inſurance Company, der ödrft⸗ en Geſellſchaft ihres Geſamtaufbaues, veranlaßt. Neue amerfkaniſche Bank für europälſche Anleihen. Die Newyorker Bankfirma S. W. Straus u. Co., das bedeutendſte amerikaniſche Unternehmen für Grundſtücks⸗ und Bouftnanzierun⸗ Hen, das auch wiederholt im Zuſammenhang mit deutſchen Finan⸗ erungen genannt wurde, git die Gründung der Straus Na⸗ tion Bank u Tru ſt Co bekannt. Durch Exrichtung dieſes auf des National⸗Bank⸗Geſetzes gegründeten Inſtitutes wird lichtelt der geſamten Strausſchen Organiſatlon erhöht, ſich Finanz von Banprofekten und Induſtrieunternehmun⸗ n Europa zu ligen. Wie mitgeteilt wird, ſoll ſich die Tä⸗ tigkeit der neuen Bank in Europa beſonders auf Deutſchland, Eng⸗ land und Frankreich erſtrecken, und es wird erwartet, daß das neue Inſtitut verſchiedene deutſche und andere europäiſche Anleihen binnen kurzem zur Auflegung bringen wird. Badiſche Rheinſchiffahrtsgrupye. In der Abt. ⸗Sitzung der Rheinſchiffſohrt AG. vor m. Fendel in Mannheim und der Badiſche AG. für Rheinſchiffahrt u. Seetrans⸗ port wurde beſchloſſen, die beiden o. Hauptverſammlungen auf den 7. Juli einzuberufen. Die Geſellſchaften konnten je einen kleinen Reingewinn erzielen, über deren Verwendung die jeweilige G. Bſchluß zu faſſen haben wird. * Gieſche im Jahre 1927.— Um 30 v. H. höhere Förderung als 1926. In der GV. der Bergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben, Breslau wurde der Geſchäftsbericht für 1927 vorgelegt und die Auszahlung einer Reſtausbeute von 140% für je ein Zehntauſendſtel Anteil beſchloſſen, ſo daß alſo für 1927 fnsgeſamt 300 Je Kux ausgeſchüttet wurden. Einem Auszug aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß auch für 1927 die Deutſch⸗Bletſchorley⸗ Grube den Hauptanteil der Einnahmen ſtellt. Die geſamte Jahresför derung übertraf die Förderung von 1926 um etwa 30 v. H. Der weſentkiche Rück⸗ gang des Zinkpreiſes bis auf rund 25 Pfund Sterling per Tonne kommt im vorliegenden Jahresabſchluß noch keineswegs voll zum Ausdruck. Die Heinitz⸗Grube wies im Zuſammenhang mit der ſtrafferen Betriebszuſammenfaſſung beſſere Ergebniſſe aus. Das Nordfeldprojekt iſt inzwiſchen in Angriff ge⸗ nommen. Die Ausführung fällt erſt in die Jahre 1928 und 1929. Bel dem Ergebnis des Superphosphatwerkes in Schwoltſch macht ſich die infolge der ausländiſchen Konkurrenz rückgängige Markt⸗ lage und der infolge der abgeſchntttenen Schwefelſäurezufuhr aus Polen geſtiegene Schwefelſäurepreis bemerkbar. An der Löſung der Zukunftsfragen der Geſellſchaft wird mit allem Nachdruck gearbeitet. Auf dem Gebiete der Zinkverhüttung wird die inzwiſchen ausge⸗ baute Verſuchshütte in Ohlou Mitte Juli in Gang kommen. * Zuſammenarbeit Ach.— Hirſch Kupfer. Seit einiger Zeit ſind zwiſchen den beiden Geſellſchaften Beſprechungen im Gange, die eine gegenſeitige Rationaliſierung der Meſſingherſtel⸗ lung durch fabrikatoriſchen Ausgleich auf dieſem Gebiete zum Ge⸗ genſtand haben. Und zwar ſollen in Zukunft eine beſtimmte Er⸗ zeugung entweder mehr von der Acc. oder Hirſch⸗Kupfer herge⸗ ſtellt werden. Zu den Börſengerüchken über aktienmäßige Bindung zwiſchen beiden Geſellſchaften iſt zu hören, daß derartige Pläne nicht beſtehen. Eine Geſamtſtillegung des Kupferwerkes Deutſchland, das kürzlich mit der ACG. verſchmolzen wurde, iſt nicht vorgeſehen. * Die Chade⸗Kapftalserhöhnng genehmigt. Die ao. HV. der Compania Hlilſpano⸗ Americana de Eleetrieidad in Madrid beſchloß dite bekannte Kapitalerhöhung um 60 auf 260 Mill. Peſ. Für 40 Mill. Peſ. wird den alten Aktionären dem⸗ nach ein Bezugsrecht 1 auf 5 zu pari angeboten, die reſtlichen 20 Millionen bleiben zur Verfügung des Ag. Ueber die Verwendung des neuen Kapktals wurde nur erklärt, daß die Ausdehnung fort⸗ geſetzt werden ſolle. Wie man weiter hört, ſind dieſe 20 Mill. Peſ. Aktien nunmehr an eine internatlonale, unter Führung von Men⸗ delsſehn⸗Amſterdam ſtehende Gruppe feſt verkauft. Dieſe hat einen Teilbetrag an eine amerikaniſche Gruppe unter Führung der Gua⸗ rantn Company of Newyork und der International Acceptance Banc, Inc., weitergegeben. Zunächſt iſt die Einführung der Ak⸗ tien an der Amſterdamer Börſe in Ausſicht genommen, dann ſollen andere Börſen(Newyork) folgen. Erholung der Schwarzwälder Ahreninduſtrie Der Ver band der Uhreninduſtrie und der verwandten Induſtrien des Schwarzwalds E. V. in Donaueſchingen hielt ſeine 22. ordentliche Hauptverſammlung in Konſtanz unter dem Vorſitz von Herrn Helmut Junghan 8⸗Schrammberg ab. Aus dem Geſchäftsbericht, den der geſchäftsführende Vorſitzende, RA. Dr. Dienſt, erstattete, ging hervor, daß im Ver banddge⸗ biet, das im Jahre 1926 unter einer außerordentlichen Kriſis litt, eine Erholung feſtzuſtellen war, die ſich äußerlich dadurch kennzeichnete, daß die Atheiterzahl wieder um rund 4000 Köpfe ge⸗ ſtiegen iſt, während im Jahre 1926 ein Abgang von 5000 Arbeit⸗ nehmern zu verzeichnen war. Die Lohnfumme iſt um rund 9 Mill.„ geſtfegen. Die Unterbrechung der Lohnſteigerung, die im Jahre 1926 eingeſetzt hatte, wurde durch eine neue Lohnerhöhung mit einer Erhöhung der Tariflöhne um rund 11 v. H. abgeſchloſſen. In ähnlichem Ausmaß wurden die Angeſtelllengehälter erhöht. Bei den Verbandsfirmen werden insgefamt 22 570 Arbeiter und 2294 Ange⸗ 15 beſchäftigt. Der Verband zählt 88 Mitglieder; davon in aden 88, in Württemberg 28 und 2 in Freiburg k. Schleſien. Dle älteſte Fabrik des Berbandsgebietes, die Draht⸗ und Schrauben⸗ fabrik Falkbau, konnte im vergangenen Jahre ihr 100fähriges Ge⸗ chäftsfubiläum feiern. Die Wahl des Vorſtandes hakte folgendes rgebnis: Zu Vorſttzenden wurden gewähll für Baden: Ludwig Weißer⸗St. Georgen(Schw.); für Württemberg: Helmut Junghaus Schramberg. Als deren Stellvertreter wurden ge⸗ wählt Leo Schwer⸗Triberg und Eugen Schrelber⸗Schwenningen a. N. Genoſſenſchaftliche Reichsviehverwertung In Ausführung von Maßnahmen des landwirtſchaftlichen Notpro⸗ gramms iſt Mitte Jult in Berlin eine Genoſſenſchaftliche Reichsvtehverwertung G. m. b. H. gegründet worden. Der Zweck der neuen Organiſation iſt die Förderung und Zuſammen⸗ faſſung des genoſſenſchaftlichen Viehabſatzes durch Marktbeobachtung im In⸗ und Ausland, organiſatoriſche Beratung und Einwirkung zur Verhütung des Wettbewerbs auf den einzelnen Märkten und Einwirkung auf Regulterung des Vieh⸗ auftriebs auf den einzelnen Großmärkten. Eigengeſchäfte ſoll öte Geſellſchaft nur mit Zuſtimmung der Geſellſchafterverſammlung be⸗ treiben dürfen. An der Geſellſchaft ſind die Zentralgenofſenſchaften für Viehverwertung in Königsberg i. Pr., Stettin, Halle a. S. Hannover, Münſter i.., Köln, München, Dresden, Stuttgart, Karls ruhe, die Geſchäftsſtelle der Landwirtſchaftskammer in Schleswig⸗ Holſtein in Altona, der Reichsverband der deutſchen landwirtſchaft⸗ lichen Genoſſenſchaften und der Generalverband der deutſchen Rafff⸗ eiſen⸗Genoſſenſchaft beteiligt. Damit ſind alle deutſchen Zen⸗ tralgenoſſenſchaften für Viehverwertung in einer Spitze n⸗ geſellſchaft zuſammengeſchloſſen. 75 e e 38: Frankfurter Gasgeſellſchaft Ah. in Frankfurt.— Divpiden⸗ denermäßigung. Die Geſellſchaft, an der die Stadt Frankfurt mehr⸗ heitsbeteiligt iſt, verteilt eine gegenüber dem Vorfahr um 1 v. H. ermäßigte Dividende von 6 v. H. wobei die ſeinerzeit zur Ueber⸗ nahme des Offenbacher Gaswerks begebenen 5 Mill./ neuen Aktien nur zur Häflte dividendenberechtigt ſind. In der Bilanz werden jetzt bei 25(20) Mill./ Aktienkapftal und 2,22(0,25) Mill./ Rücklagen die Anleihe mit 10,09(2,84) Mill., Hypothekenſchulden mit 0,87 (0,01) Mill., die Gläubiger mit 7,44(1,57) Mill. angeführt. Unter den Gläubigern beträgt allein die Reſtkaufſchuld für die Kohlenfelder, die gemeinſam mit der Stadt Köln erworben wurden, 5,5 Mill.. Anderſeits ſind die Grundſtücke mit 5,89(5,64) Mill., Anlagen mit 20,87(12,78) Mill., Wertpapiere mit 2,07 (1,95) Mill. und die Kuxe und Aktien von Kohlenfeldern im Rhein⸗ land neu mit 8,25 Mill./ bewertet. Die Beteiligungen ſtehen zu Buch mit 0,1(0,08) Mill., Voräte mit 2,32(1,88) Mill., Schuldner mit 2,96(8,2) Mill., Bankguthaben mit 4,68(0,89) Mill.„ Im bau ⸗ fenden Fahr hat die Geſellſchaft erſt vor kurzer Zeit die 653proz. 3⸗Mill.Dollar⸗Anleihe zu 94 v. H. abgeſchloſſen, wobei der Geſellſchaft annähernd 11,9 Mill./ neu zufließen dürften. Lindener Eiſen und Stahl erwirbt die Aktienmehrheit der Braunſchweigiſchen Maſchineubauanſtalt. Die AR. ⸗Sitzung der Sindener Eiſen⸗ und Stahlwerke AG. in Hon no ver hat den Ankauf von 50 v. H. der VA. und 51 v. H. der StA. der Braunſchweigiſchen Maſchlnenbauanſtalt AG. be⸗ ſchloſſen. Die Lindener Stahlwerke werden im Zuſammenhang hier⸗ mit einer demnächſt einzuberufenden HV. eine Kapitalerhöhung vor⸗ ſchlagen. Wie man dazu hört, ſoll es den Lindener Eiſenwerken nicht möglich ſein, gleichzeitig den Gießereibetrieb und die Maſchinen⸗ fabrikation auszubauen und zu vergrößern. Die Braunſchweigiſche Maſchinenbauanſtalt, die ſich faſt ausſchließlich mit der Herſteſlung von Maſchineneinrichtungen für Zuckerfabriken befaßt, ſei dagegen in der Lage, ein umfongreiches Programm auf anderem Gebiet nen aufzunehmen. Ein weiterer Vorteil dieſes Zuſammenſchluſſes beſtehe darin, daß nunmehr die Lindener Eiſenwerke ſich ausſchließ⸗ lich auf den Verkauf von bearbeitetem und nicht bearbeitetem Stahl⸗ formguß, Chromſtahl und ſonſtigen Sonderſtählen ſpeztaltſteren und Zerſplitterung vermeiden können. Vor einiger Zeit waren für die Braunſchweigiſche Maſchinenbou AGG. ſchon e nach anderen Richtungen erfolgt(Sangerbauſen und angeblich Dippe], aber ergebnislos geblieben. a :7? Aus dem Kampffmeyer⸗Konzern. Die Firma C. Kampfe meyer hat maßgeblichen Einfluß auf die Hartgrleß⸗ mühle AG., Hamburg, die eine Tageskapazllät von 50 Tonnen heſitzt, gewonnen. Die bisher dieſer Mühle angeſchloſſene Teigwaren⸗ fabrik iſt abgetrennt worden und wird von der Firma Hildebrandt weiter betrieben. Schwierigkeiten einer Berliner Getreideſirma. Dle De ut ſ che Getreide⸗Import⸗ und Handels Gmb, Berlin uns Hamburg, iſt in Schwierigkeiten geraten. Es beſtehen Lieferungs⸗ verpflichtungen in Plata⸗Mais, denen die Firma nicht nachkommen W doch find n Verhandlungen im Gange, um mit den Ab⸗ nehmern eine Einigung zu erzielen. Der Hamburger Pla K ſtärker betroffen als Berlin. 5 8 e d Neues Abfatzverfahren bei Karſtadt.— 12 v. H. Zinſen auf Einzahlungen. Die Karſtadt AG. Hamburg hat ein neues Ver⸗ fahren zur Steigerung ihres Umfatzes eingeführt. Sie nimmt in allen ihren Geſchäften Einzahlungen in feder Höhe ent⸗ gegen und verzinſt ſie mit 12 v. H. jährlich. Jede Einzahlung gilt aber 7 8 als Anzahlung auf einen Warenkauf bei Karſtadt, und die Ab ebung der Guthaben iſt auch nur in Form eines Wa⸗ renkauſs zuläſſig. Die Abwicklung dieſer Geſchäfte vollzieht ſich auf Grund von Kon tobüchern, die den Kunden aus ehändigt werden. Der verhältnismäßig hohe Zinsſatz wird damkt erklärt, daß die Karſtadt⸗Geſellſchaft ihre Geſchäfte nach dem Grundſatz führt: Großer Umſatz, kleiner Nutzen. Dieſes neue Verfahren, das jeden⸗ ſalls nicht un angefelndet blelben wird, richtet ſich naturge⸗ mäß in erſter Linie gegen die Abzahlungsgeſchäfte, iſt 5 5 vermöge der lockenden Verzinſung ber Einlagen auch geeignet, an⸗ dern Ladengeſchäften einen neuen nachhaltigen Wettbewerb zu bes reiten. Daß auch die Sparkaſſen ſich dadurch benachteillgt fühlen werden, iſt anzunehmen, da Karſtadt das Doppelte des bei öffent⸗ lichen Sparkaſſen üblichen Zinsſatzes vergütet, wobei allein die Ab⸗ hebung der Guthaben in Form von Waren ein beeinträchtigendes Moment barſtellt und auch gegen den eigentlichen Sparzweck gerichtet iſt. Wie verlautet, ſoll der Sparkaſſen⸗ Giroverband gegen Karſtadt in Bewegung geſetzt werden. Es wird die Frage ärf⸗ geworfen, ob die Eröffnung einer Sparkaſſe in dieſer Form bei Kar⸗ ſtadt ohne Kontrolle der Belegung der eingezahlten Gelber überhaupt ohne weiteres zuläſſig ſei. Die Geſellſchaft ſelbſt ſichert ſich aller⸗ dings von vornherein gegen den Einwand, daß ein Sparkaſſenbetrieb vorliege, dadurch, daß ſie ausdrücklich erklärt, ſede Einlage gelte lediglich als Anzahlung auf den Kauf von Waren. 2: Karſtadtgründung in Newyork. Die Geſellſchaft, die bereits ſeit Jahresfriſt in Newyork eine Warenausſtellung 152 dem Titel International Merchandiſing Syndicate unterhält, hat laut Konfek⸗ tionär nunmehr auch eine elgne Niederlaſſung unter der Firma Rudolf Karſtadt Ach. In., mit Sitz in Newyork, eintragen laſſen und zwar insbeſondere zum Zweck des Einkaufs von Auslandwaren für amerikaniſche Firmen, vor allem für Warenhaus⸗ u. Filialläden⸗ onzerne. 9: Neue Vorſtandsmitglieder der Ufa. den Vorſtand der Univerſum⸗Film Ac. wurden als W e Direktor Hermann Klee(Thegterverwal kung, als ſtellvertretende Vorſtandsmitglieder Kurt F. Hubert(Aus landsabtelkung), Rechts⸗ anwalt Hermann Zimmer(Leiter der Jurfſtiſchen Abtellung) be⸗ rufen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New⸗ Dort 4270 40790 Schwei 2920 J 255 140 25 5 93 weig⸗ 8 25 301 Stockholm. 18.18] 18,17 ars. 2385 24.17 Hollanß.. 12.10 12 d. f Belek.. 8300 J Sele:: Je% Mailand 92,75 82.74 Kopenhagen 18.20 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1898 und Pfunde mit 20,41 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 29. Juni Breiſe in Feſtmark für 1 Kg. 29, 29. Lefd nabe 189,50 189,50 Aluminium in 5 15 N er—.—— Barren 194.94 —.——.— inn aus—.— 5 Rohzint Bd. Pr.—.—.— Atkengiun.—— 5—.— Nickel 85.50 nen——.———— Antimon 9,870.92.85-0,90 ſuminlum.90.90 Silber für 1 Gr. 82.—.83,50 61 75.82 75 London 29. Juni Metallmarkt.(In Lſt. d. eng. l. v. 1016 Kg. 29. Ble 87.28 ink 28. beftſelee! 67,25 25.80 Nickel eckfld, p. Fi. 22 85 22.50 28, 29 Kupfer Kaſſa 88.18 68.28 68,— Zinn Kaſſe 214.— 214— Naguln⸗ bo, 3 Monat 65,25 68.23 do, Elektrol. 689.— * 8 *. N * — * Keese e N» 1„ 2„ 0 — 8— Samstag, den 80. Hunt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 200 N Sportliche Rund ſchau Baden⸗Badener Bergrennen Caracciola auf Mercedes⸗Benz gewinnt den Batſchari⸗ Wanderpreis endgültig. (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Baden Baden, 29. Juni. Heiß brannte die Sommerſonne, ſtark war der Beſuch, gut die Beteillgung, ſehr gut der Sport! Prinz Leiningen, ein hervorragender Fahrer, begann den Renntag. Er ſtartete zweimal und brachte zunächſt den kleinen 1100 cem Amilcar als Sieger ſeiner Klaſſe und als ſchnellſter Wagen der Klaſſen bis 1½ Liter ans Ziel. Haus von Meiſter auf Amilcar, Prinz Veiningens ſchärfſter Gegner, wurde aus einer Kurve heraus⸗ getragen; die Achſe ſeines Wagens wurde verbogen, und in gemäßigter Fahrt ereichte er das Ziel, Thea de Terra(Ber⸗ lin) hatte in der Kleinſt⸗Klaſſe, ſchneidig drauflosfahrend, den 1. Preis gegen den franzöſiſchen Rovin⸗Wagen mit ſicherer Ueberlegenheit gewonnen. Frl. Fint Groß fuhr auf ihrem Opel genau dieſelbe Zeit wie Thea de Terra; weil Frl. Groß aber im Flachrennen ſchneller geweſen war, iſt ſie ſomit Ge⸗ winnerin des Ernes Merck⸗Damenwanderpreiſes. Kerſting (Bremen) auf Bugatti wurde Sieger der 1% Liter⸗Klaſſe. Der Chenard und Walker⸗Zweiſitzer von Hans Dechent wurde aus der Zielkurve herausgetragen und fuhr in eine Sumpf⸗ wieſe. Spandel(Nürnberg) auf Steyr erreichte mit:53 eine ſehr gute Zeit und ſchlug den in ſeiner Klaſſe konkurrierenden Chryfler des Grafen Wedel überlegen. Und nun ſtieg die Spannung. Nun begann der große Dreikampf der drei Mer⸗ cedes⸗Benz⸗S⸗Wagen⸗Fahrer. Zunächſt war es Willi Walb, der nach:18,4 am Ziel landete, dann kam Roſenſtein; ſeine Zeit war:87. Und zuletzt Rudolf Caraceiola! Er hats ge⸗ ſchafft! Sein verbeſſerter, noch ſchneller gewordener Mer⸗ cedes⸗Benz⸗S⸗Wagen kam in einem Tempo über die Strecke, das ſelbſt Kappler, den vielbewährten Bergrennmeiſter, ſtaunen ließ. Kappler, Sieger der Klaſſe bis 8 Liter, war auf Bugatti mit:57,3 eine glänzende Zeit gefahren. Caracciola unterbot Kapplers Zeit... mit:43, fuhr er die ſchnellſte Zeit aller Sportwagenfahrer und ſchuf einen neuen Sport⸗ wagen⸗Streckenrekord im 77:7 Km. Durchſchnittstempo bei ſtehendem Start. Damit hat Caracctola endgültig den Robert Batſchari⸗Wanderpreis gewonnen— eine der wert⸗ vollſten Siegespreiſe im deutſchen Autoſport, der in dieſem Falle zugleich Anerkennung für den ſchnellſten aller Sport⸗ wagen wurde, für jenen Mercedes⸗Benz, der im Großen Preis von Deutſchland als Favorit gelten darf. Im Renn⸗ wagen⸗Wettbewerb verlor Scholl(Berlin) auf Amilcar koſt⸗ bare Zeit, weil er aus der Schlußkurve herausgetragen wurde. Prinz Leiningen holte ſich auf Bugatti einen ſport⸗ ſchneidigen Klaſſenſteg. In der großen Rennwagenklaſſe gab es nur einen Zweikampf zwiſchen dem Oſtpreußen, Grafen Kalnein und dem Oberbayern, Hans Stuck. Graf Kalnein fuhr den?, Liter Bugatti, Stuck ſeinen 3 Liter Auſtro⸗Daim⸗ lex. Der ſtärkere Auſtro⸗Daimler war der ſchnellere. Ueber⸗ dees leiſtete ſich Stuck Artiſtenſtücke am Steuer, jagte ſeinen Wagen mit Tollkühnheit durch die Kurven und konnte ſo den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, die ſchnellſte Rennwagen⸗ Zeit za die ſchnellſte Zeit des Tages erzielt zu haben. Der Vorzehrsrekord von Merz(Zürich) von 7255 iſt alſo erheb⸗ lich unterboten worden. Zwei Unfälle verliefen harmlos. Die großen Siege von Caraceiola und von Stuck wurden auf Continental gewonnen— und gerade bei dieſer Bergſtrecke und der Sommerhitze wurde das Reifenmatertal unerhört be⸗ anſprucht— und Prinz Leiningen hatte ſeinen Doppelerfolg Peters Union zu verdanken. Die Ergebniſſe: Sportwagen: bis 750 cem. 1. Thea de Terra, Dixi, 11:82. 2. C. Anbreae, Rovin, 13:41.— bis 1100 cem. 1. Prinz zu Leiningen, Amilcar,:25. 2. Fini Groß, Opel, 11282. 3. von 3 Damen- Spangenschuh 90 tosenholz Cheyreaux, Riemchen. 10 Verzierung, L. XV- Abs., eleg. Ausfuhr. Damen- Spangenschuh beige Kalbledet, ellenbein Blatt u. 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Daukwart⸗Jagdreunen. Herrenr. 3000. 4000 Meter: 1. Chr. v. Arn ims Parſifal(It. v. Reibnitz); 2. Franzia; 3. Mörss. Ferner liefen: Irminſul. Tot: 14, Pl: 14, 23:10. 2. Glückspilz⸗Hürdenrennen. Lehrlingsr. 2300. 3000 Meter: 1. v. Wedemeyers Leander(A. Oſtermann); 2. Heiliger Narr: g. Eich⸗ katze. Ferner liefen: Lucrezia, Frühlingsbote, Logarithmus, Graphit, Vasko. Tot: 87, Pl: 28, 20, 35210. 3. Eichwald⸗Jagdrennen. F. Vierj. 3000. 3000 Meter: 1. von Maſſow⸗v. Platens Trumpfkönig(W. Hauſer); 2. Mansbach; 3. Chriſtinchen. Ferner liefen: Hellos, Die Treue, Mohrenglück, Gunthrada, Türkin. Tot: 62, Pl: 14, 14, 15:10. 4. Preis vom Reichskauzlerplatz. F. Zweij. 3900 /. 1000 Meter: 1. A. Schumanns Grenadier(E. Grabſch); 2. Mot dore; 3. Maurus. Ferner lieſen: Hella X, Luſt und Leid. Tot: 12, Pl: 12, 21:10. 5. Prüflings⸗Preis. Jagoͤr. Ehrpr. u. 7000., 3200 Meter: 1. Geſt. Weils Taunus(H. Bismark); 2. Marcheſa; 3. Das Lied. Ferner liefen: Proſpero, Rivalin, Erlkönig 2. Tot: 29, Pl: 18, 58110. 6. Calvello⸗Hürdenrennen. F. Drei. 3700 /. 2400 Meter: 1. J. Kühns Die Linde(R. Derſchugſ; 2. Rubico; 3. Wink. Ferner liefen: Sedon, Siegberte, Ormuzd, Roſenherzog, Heimatländer. Tot: 63, Pl: 13, 11, 12:10. 7. Preis vom Funkturm. F. Dreif. 2800. 1400 Meter: 1. M. Schönemanns Türkenbund(R. Katſer); 2. Beluga; 3. Rotenſtein. Ferner liefen: Markolf, Ariane, Hans Thoma, Sonnenlicht, Tagora, Hochalp, Mohrenpuppe, Adaminus, Klimbim. Tot: 46, Pl: 27, 19, 20:10. * München⸗Riem(29. Juni): 1. Preis v. Rohrenfeld. F. Zweij. 2100 J. 1000 Meter: 1. A. Weber⸗ Nonnenhofs Strugs(K. Narr); 2. Bardenland; 3. Lagina. Tot: 26:10. Drei liefen. 2. Preis von Hübſcheurieb. 2100. 1600 Meter: 1. Dr. Graf Sehndorf⸗Peyls Hortari(Aſchenbrenner); 2. Stammherr; 3. Dollar. Ferner llefen: Mara, Canio, Walada, Sternfels, Simonelle Tot: 22, Pl: 19, 12, 14:10 3. Preis von Puchhof. Jagdr. 2100 J. 4000 Meter: Dr. Graf Lehndorf⸗Preyls Fata Morgana(Schröder) und Frhr. v. Moreaus Goldener Frieden(Walter Heuer); 3. Dame du Thiel. Ferner liefen: Countryſide, Cſepel. Tot: 27, Pl: 22 Fata.), 10, Pl: 16:10 (Gold. Fr.). 4. Regie⸗Zigaretten⸗Preis. Ehrpr. und 9000. 2000 Meter: 1. H. Buchmanns Koral(M. Seifferth); 2. Kudlich; 3. Hilf dir ſelbſt. Ferner liefen: Nimrod, Midland, Juif Errant, Himalaya, Sweet Hart, Original, Mangan, Mon Beguin 2. Tot: 198, Pl: 42, 28, 22:10. 5. Bayeriſches Zuchtrennen. F. Dreif. 5500. 2400 Met.: 1. Frau E. Kornblums Arber(O. Möller); 2. Strug; 8. Grikand. Ferner liefen: Flüela, Creta. Tot: 85, Pl: 27, 16710. 6. Preis von Leutſtetten. Jagd r. 2100. 3200 Meter: 1. Frau O. Münchs Feuermal(A. Machan); 2. China; 3. Troja. Ferner liefen: 8 Emigrant, Johannlksfeuer, Eſtino. Tot: 39, Pl: 11, 10 7. Sphaira⸗Rennen. 2100 J. 1200 Meter: 1. R. Mätzig Heilige Johanna(K. Narr); 2. Horebf 3. Sonnengbttin. Ferner liefen: My⸗ lady, Vivat, Regina, Proſigk, Komaika. Tot: 28, Pl: 12, 18, 13:10. Tennis Fortſetzung des Wilmbledou⸗Turniers Frl. Außem im Viertelfinal.— Auch Freuz nun ausgeſchieden Am Freitag war in Wimbledon zwar ſonniges Wetter, aber ein ſtorker Wind machte ſich oft doch bemerkbar. Es herrſchte nicht der Spielbetrieb wie am Tage vorher, auch der Publikumszuſpruch war Stmon⸗ Koblenz; nicht ſo groß. Einen ſchönen Erfolg errang Frl. Gilly Ang 71 im Dameneinzel, da ſie bie Engländerin Strawſon 621, 4: :1 ſchlug und ſomit bereits im Viertelfinal ſteht. hre nächſte Gegnerin wird wohl die Spanierin de Alvarez ſein, die Miß Colger 64, 624 das Nachſehen gab. Durch eine Wiederhelung des ers folges von Berlin zu Anfang der Satiſon würde Frl. Außem i die Vorſchlußrunde vordringen. Miß Eileen Bennett, die ihre Londs⸗ männin Colegate 618,:0 ſchlug, ſteht gleichfalls in der 5. Runde, desgleichen Miß Ryan, die ihre Gegnerin Boyd:2, 678 abſertigte⸗ Bei den Herren iſt nun der Hamburger Frenz auch ausgeſchie⸗ den. Er unterlag nach harter Gegenwehr dem Amerikaner John Henneſſey:6,:6,:6. Henneſſey ſteht im Viertelfinal mit Cochet und Brugnon. Die 4. Runde iſt vollkommen abgeſchloſſen, denn Moon⸗Auſtralten ſetzte ſich über den Japaner Obta:4, 679, 710, :4 durch und der Franzoſe de Buzelet ſchlug den Engländer Le Henri Cochet hatte wenig Mühe, um den Argentinier Boyd 674, :1, 618 abzufertigen. Den ſchönſten Kampf des Tages, einen de ſchönſten vielleicht, die man ſeit langem in Wimbledon geſehen hat, war das Treffen zwiſchen Brugnon und dem Auſtralier Patterſon, Man ſoh eine Unmenge techniſcher Feinheiten. Der Franzoſe er⸗ wies ſich mit:8,:7,:4,:2 als der Beſſere. Im Damen ⸗ doppel ſchieden Frl. Hoffmann⸗Mrs. Satterthwaite 673, 876, :6 gegen die Engländerinnen Eiſt⸗Donverie aus. Die Frauzöſinnen Bordes⸗Bourgebois kamen leicht in die dritte Runde. Das Her ⸗ rendoppel ſah die Deutſchen Rahe⸗Dr. Kleinſchroth 611, :6,:0,:6 über die Engländer Forman⸗Hunt in Front. v. Kehr⸗ ling⸗Kozeluh ſiegten:4,:5, 622 über die indiſchen Gebrüder Fyzee. Athletik Die erſten namentlichen Nennungen Deutſchlands Schwerathletik⸗Teilnehmer Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 hat durch den Deutſchen Reichs⸗Ausſchuß dem Niederländiſchen Comité die folgen⸗ oͤen namentlichen Nennungen für die ſchwerathletiſchen Wettbewerbe der Olympiſchen Spiele übermitteln laſſen: Gewichtheben: Federgewicht: Wölper⸗München; Müßl⸗ berger⸗Frieſenheim; Leichtgewicht: Helbig⸗Plauen; Rheinfrauk⸗Mann⸗ heim; Mittelgewicht: Zinner⸗Würzburg; Hofmann⸗Magdeburg; Halbd⸗ ſchwergewicht: Vogt⸗Ochtendung; Bierwirth⸗Eſſen; Schwergewicht: Straßberger⸗München, Volz⸗Cannſtatt. Ringen: Bantamgewicht: Leucht⸗Nürnberg; Federgewicht: Steinig⸗Dortmund; Leichtgewicht: Sperling⸗Nürnberg; Mittelgewicht: Halbſchwergewicht: Rieger⸗Berlin; Schwergewicht: Gehring⸗Ludwigshafen. Die deutſche Schwerathletik⸗Expedition ſteht unter der Führung von Campmann⸗Kaſſel. Als Schiedsrichter wur⸗ den benannt für das Gewichtheben Brunner⸗Weingarten und Eickel⸗ draht⸗Eſſen; für das Ringen: Steputat⸗ und Preuß ⸗Berlin. Leichtathletik Die Prüfung der Marathonſtrecke Die Rekorde können anerkannt werden Beim Marathon⸗Prüfungslauf in Düſſedorf erreichten be⸗ kanntlich die fünf erſten Läufer Zeiten, die weſentlich unter der bis⸗ herigen deutſchen Rekordzeit lagen. Der Steger Gehrhard⸗Stegen kam in der erſtaunlich guten Zeit von:.41.2 Stunden ein, Hempel⸗Char⸗ lottenburg folgte in:88.47.2 Stö., Herger Braunſchweig in 2236.80 Std., der bisherige Rekordinhaber Reichmann⸗Siegen in 2197.30 Std. und Wanderer⸗Potsdam in:89 Std. Die glänzenden Zeiten ließen vielfach Zweifel an der richtigen Ausmeſſung der Strecke aufkommen, Auch die Deutſche Sportbehörde war ſcheinbar von den Leiſtungen überraſcht, denn ſie ließ ſofort eine Nachmeſſung der Strecke vorneh⸗ men. Die Prüfung hat nun ergeben, daß die Strecke genau 42.214 Meter, alſo um 14 Meter länger war, als für die Marathonſtrecke vor⸗ geſchrieben iſt. Die Anerkennung der ſchönen Leiſtungen als Rekord ſteht nunmehr nichts mehr im Wege. Maoſport 1 Süddeutſcher Rad⸗Länderkampf Die am kommenden Sonntag,(1. Juli), nachmittag ſtattfindenden Rennen auf der Radrennbahn Rheingön heim ſtehen hauptſäch⸗ lich unter dem Zeichen der ſitoͤdeutſchen Länderkämpfe, die in Flieger⸗ läufen und im auſtraliſchen Verfolgungsrennen ausgetragen werben. Um den ſportlichen Ruf ihres Landes treten die beſten Fahrer der ſüddeutſchen Länder auf den Plan. Neben dieſen Kämpfen finden noch Flieger⸗ und Dauerfahren, ſowie Mannſchaftsrennen nach Sechstage⸗ art ſtatt. Die Rennbahn liegt in unmittelbarer Nähe des Rhein⸗ gönheimer Bahnhofes, und iſt auch mit der elektriſchen Straßenbahn bequem zu erreichen.(Näheres ſiehe Anzeige.) Handball Polizeiſportverein— Sp. V. Wiesbaden Der Polizeiſportvereln Mannheim(Badiſcher Handballmeiſter 1927.28) empfängt am Sonntag nachmittags auf ſeinem Platz an der 1 9 5 N den Sp. Verein Wiesbaden zu einem Freund⸗ haftsſpiel. l l Brauner Herren · Halb- 90 schuh, Rindbox, Otigina! Goodyear, ged. Him eng de. Mannheim, S 7. 7 lu lg . Seite. Nr. 90 Samstag, den 80. Funi 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Manuskript und Regle: A. Robison mit der grogen Besetzung Lyva de Putti— WMliadimir Gaidarouw Eel, Rothauser— Frilz Grelner— H. v. Mepyerinek— Frida NRlehard— Emllle Kurz— lydla Potechlna— Theed, Loos Slegfrled Arno— Trude Hesterberg. Ab Diensiag, den 3. Ju U U n mit Doris Kenyen und Werner Baxter. Harry Liedfke Maria Paudler „Wochenehdzauber“ Der beste aller seitherigen Harry Liedtke Filme in 7 Akten. 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Vorſtellung Anfang 19.30 Uhr Für die Theatergemeinde der Freien Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppe A, E, F, K und 8: „Der Evangelimann“ Anfang 19.90 Uhr Cd eon- Columpia- Electric- Musik- Plaffſen, Apparaſe Neparafur-Werksiäſſe aller Sysfeme Flügel— Plenos— Eine Mlefe-Abfellung Mannheimer Musikhaus O 7, 15 Heldelbergersfraſe O0 7, 13 Rheinisches Sdiwarzbrot in Scheiben geschnitten pro Paket- 13 3 erhältlich in sämtlich. Lebensmittelgeschäften Bäckerel L. Eisinger, B 2, 16 Paflophon- Musikhaus E.& F. Schwab K l, 5 b, Breitsstraße und Ludwigshafen, Wredestr. 10 a Dalopbog-. Lalumbia-Muskapparate U. Ratten J. MorHWUOURF NACHF. Hemden nach Mag Selt über 80 Jahren B J, 8 Tel A972 Bechstein, Blathner Iback P 7 4 V 0 Sehiedmayer G. Sonne Steinway&. Sons Tieine Raten. Franke Neferung Funstig im Fyets, Rervorrag end an Nlang- gruß. Hausmarhs Badenia und Heckel. lusleen, 0 4 10 knn, HECK EI. Bieber nes elne HerrersScrweldlerei rale kannhaimer Brotfabrik Pau Menn is. 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Die Newyorker Tänzer wollen nämlich im Dauer⸗ tanz einen neuen N Rekord von„nur“ 262 Stunden aufſtellen, um die letzte Höchſtleiſtung auf dieſem Gebiete, de⸗ ren ſich die Stadt New⸗Kenuſington in Pennſylvanien rühmen durfte, zu übertreffen. Nach jeder Stunde wird den Tänzern eine Ruhe pauſe von 15 Minuten gewährt; auf das zwekte Signal hin, das pünktlich auf die Sekunde erfolgt, müſſen ſie wieder zum Tanze antreten, und diejenigen, die ſich die geringſte Verſpätung zu⸗ ſchulden kommen laſſen, werden aus der Konkurrenz aus⸗ geſchloſſen. Ein Preis in der Höhe von 5000 Dollar iſt dem gewinnenden Paare in Ausſicht geſtellt worden, jedoch iſt es den meiſten Teilnehmern am Wettbewerb weniger um dieſe, für amerikaniſche Begriffe nicht einmal ſehr anſehnliche Summe zu tun, als um den Ruhm, um die Befriedigung ihres ſportlichen Ehrgeizes, um deſſentwillen ſte ſich nunmehr über 230 Stunden rings um den Saal und rund um ſich ſelbſt dre⸗ hen.„Das Heer der Tapferen“ iſt aber bereits ſtark zuſam⸗ mengeſchmolzen: von den mehreren Dutzend Tanzpaaren, die ſich, von freudiger Zuverſicht erfüllt, zum Wettbewerb gemeldet Hatten, ſind auf der Turnierbahn, d. h. auf dem Tanzparkett, a f nur noch 17 Paare geblieben, und trotz des nahenden Endes will es ſcheinen, daß die wenig⸗ ſten bis zuletzt ausharren werden. Diejenigen, die das Feld bis jetzt behauptet haben, ſind längſt keine frohen friſchen Tänzer mehr, ſondern übernäch⸗ tige, durch die unmenſchliche Anſtrengung total erſchöpfte, durch die troſtloſe Monotonie der Kreisbewegung mit den ſich ſtets wiederholenden Tanzpas verblödete, überſpannte, halluzinie⸗ rende Menſchen, die beſtenfalls dicht vor einem Nervenzuſam⸗ menbruch ſtehen. Denn ihnen droht Schlimmeres als Ner⸗ venzuſammenbruch. Ueber dieſer Verſammlung moderner Dreh⸗Derwiſche, die das Vergnügen des Tanzes in eine frei⸗ willig und mit fanatiſcher Standhaftigkeit geduldete Folter verwandelt haben, weht ein düſterer Geiſt des Maſ⸗ ſenwahnſinns, dem bereits mehrere Tänzer zum Opfer gefallen ſind. K g So bildete ſich Delly Kenny, eine ber„Hauptfavori⸗ kinnen“ des Wettbewerbs, plötzlich ein, der Ballſaal ſei eine blihende Wieſe; während ſie ſich langſam im Arm ihres Partners drehte, begann ſie von Büſchen und vom Boden Ro⸗ ſen und andere Blumen zu pflücken, die ſte immer wieder ins Knopfloch des ſte führenden jungen Mannes zu ſtecken ver⸗ ſuchte. Obwohl das ſtete Bücken und ſonſtige im Tanz nicht * ber die [gerade erleichterten und ziemlich unharmoniſch wirkten, nahm man daran keinen weiteren Anſtoß. Frl. Kenny hörte aber während der Ruhepauſen nicht auf, im Saale Blumen zu pflücken, und als ſie das Signal, das zu einem neuen Tanz aufforderte, unbeachtet ließ und ihre poetiſche Beſchäftigung fortſetzte, wurde ſie disqualifiziert. Einer der beſten Tänzer wurde vom Verfolgungswahn er⸗ griffen und behauptete, daß Diebe und Raubmörder hinter ihm her ſeien. Am Anfang gelang es ſeiner liebevollen Part⸗ nerin, dieſe Wahnidee zu vertreiben, indem ſie ihn recht empfindlich in die Kinnlade ſtach, ſpäter aber half dieſes energiſche Mittel nicht mehr, und der Wahnſinnige ſtürzte mitten im Tanz aus dem Saal, um einen ſeiner Quälgeiſter ſeinerſeits zu verfolgen. Selbſtver⸗ ſtändlich wurde er auch disqualifiziert. Marianne Jacque, ein blaſſes, ſchmächtiges Mädchen, das von allen Rivalinnen die größten Ausſichten auf die Mei⸗ ſterſchaft hatte, hielt 230 Stunden lang aus, dann be⸗ kam ſie hyſteriſche Anfälle und begann laut den Ro⸗ ſenkranzzu beten. Eine Zeitlang vermochte ihr Partner ſie durch Riechſalze zur Beſinnung zu bringen, ſchließlich mußte ſie aber nach Hauſe gebracht werden. Eine andere jugendliche Tänzerin zerkratzte das Geſicht ihres Partners und fiel dar⸗ auf in Ohnmacht. Ein reizender junger Mann ſuchte die konkurrierenden Paare aus dem Felde zu ſchlagen, indem er ſte zu Boden zu werfen trachtete. Sein ſinnloſes Lachen über⸗ kann nicht mehr... Ihr ſeid alle miteinander verrückt Tanzt doch! Tanzt! Tau zt! Einem der Tänzer droht Verhaftung, die nur durch eine von ſeinem Vater hinterlegte Kaution aufgeſchoben worden iſt. Der Sheriff ſeiner Heimatſtadt befindet ſich, mit dem Haft⸗ befehl in der Taſche, unter den Zuſchauern und wartet wut⸗ ſchnaubend darauf, daß Auerbach und ſeine Partnerin aus irgend einem Grunde disqualifiziert werden. Trotz der düſteren Szenen, die ſich am Daneing abſpielen, iſt er aber Tag und Nacht von einem ſenſationslüſternen Pu⸗ blikum überfüllt, das möglicherweiſe gerade durch die darin herpſchende a Atmoſphäre der Hyſterie und des Wahnſinns herbeigelockt wird. Es trachtet, die unnormalen, entkräfteten Tänzer durch aufmunternde Zurufe anzuſpornen, und ſchließt zahlreiche Wetten ab. Die Stadt New⸗Kenſington hat beſchlof⸗ ſen, falls Newyork ihren Rekord ſchlagen und den Sieg davon⸗ tragen wird, demnächſt einen neuen Wettbewerb im Dauertanz zu veranſtalten und einen längeren Rekord auf⸗ worgeſehene Bewegungen ihrem Partner das Tanzen nicht 777 Deutſchland Raubüberfall auf eine Bankfiliale In dem Vorort von Hamburg Bramfeld betraten am Dienstag vormittag 11 Uhr zwei Männer von 22 bis 24 Jahren den Kaſſenraum der Filiale der Weſtholſteini⸗ chen Bank, wo der 50 Jahre alte Kaſſierer Bienen⸗ wald allein anweſend war. Gleich darauf hörte man z wet Schüſſe fallen und die Burſchen ſtürzten aus dem Bank⸗ lokal wieder auf die Straße, gefolgt von dem Bankbeamten, der gerade noch ausrufen konnte:„Ich bin überfallen und angeſchoſſen!“ und dann verblutend zuſammen⸗ brach. Er hatte einen Halsſchuß davongetragen, der die Schlagader zerriß, und ſtarb unmittelbar darauf. Die Ban⸗ diten ſind entkommen. Aus der Kaſſe fehlen etwa 60900 Mark. Nachbarn erzählen, daß es ihnen in den letzten Tagen aufgefallen war, wie einige Burſchen das Banklokal beob⸗ achteten. Wahrſcheinlich haben die Verbrecher dabei feſtgeſtellt, daß um dieſe Zeit gewöhnlich Bienenwald allein im Kaſſen⸗ raum war. 5 Von einem Rehbock ſchwer verletzt Bei Werutgerode griff auf der Chauſſee ein ſtarker Rehbock einen Arbeiter an und warf ihn vom Rade. Das wütende Tier verletzte den am Boden Liegenden ſchwer an der Schläfe, der in hoffnungsloſem Zuſtande ins Kreiskrankenhaus gebracht wurde. Den Rehbock fand man ſchwer verletzt im Walde auf. Die Trümmer des Fahrrades trug er im Gehörn. Polen „Fliegende Särge“ Während eines Uebungsfluges auf dem Militärflugplatz Poſen ſtürzte ein Militärflugzeug ab und wurde vollſtändig zertrümmert. Beide Inſaſſen, Offiziere des entſtammte der polniſchen Fabrik„Potez“, deren Erzeugniſſe unter dem Namen„Fliegende Särge“ bekannt ſind. Belgien 1 8 Die Inſchrift an der Löwener Univerſität Die von den Studenten zerſtörte Balluſtrade an der Lö⸗ wener Univerſität wird unter polizeilichem Schutz wieder er⸗ Die deutſchfeindliche Inſchrift des amerikaniſchen Architekten Warren bleibt endgültig fort. Die belgiſche Oef⸗ fentlichkeit iſt wegen dieſer Inſchrift ſeit längerer Zeit in zwei Lager geſpalten. Auf der Seite des Univerſitätsrektors ſtehen der geſamte Klerus und ein großer Teil der katholiſchen Be⸗ völkerung. In einem Briefwechſel zwiſchen dem Rektor und 2 E Die Landung a ger ihre Landung: a zuſtellen. N tönte die Muſik, und er ſchrie mit unheimlicher Stimme:„Ich ſeine Hand auf die Armenbüchſe gelegt hatte, offe Mazedonien Schuhe aus alten Pneumatiks Für die alten Automobilreifen hat man in Mazedonien und Thrazien jetzt eine vortreffliche Verwendung gefunden. Man verfertigt aus dieſem Abfall die abſatzloſen Schuhe der Bauern, und der Bedarf iſt ſo groß, daß man bereits zur Einfuhr ſchreiten muß. So werden jährlich nach einem B richt der„Umſchau“ etwa 50 000 alte Pneumatiks aus Frank⸗ reich importiert. Ein Reifen ergibt drei Paar Schuhe, die einen viel beſſeren Schutz gegen die Feuchtig⸗ keit als die früheren Schuhe gewähren und beſſer halten. Türkei e Große Scheckfälſchungen i. Nach Meldungen aus Konſtantinopel iſt die türkiſche Po lizei umfangreichen Scheckfälſchungen einer internationalen Verbrecherbande auf die Spur gekommen. Die Bande ver⸗ ſtand es, von der Joniſchen⸗Bank und zwei italieniſchen Ban ken Beträge bis zu einer Höhe von insgeſamt 24 000 türki ſchen Pfund zu erheben.„„ Amerika Die Detektiv⸗Kamera Ein Beamter der Newyorker Polizei hat vor einigen Monaten einen Apparat konſtruiert, den er die Dete Kamera nannte. Der Apparat war ſo eingerichtet, da automatiſch mit Hilfe eines Blitzlichtes Aufnahmen und zu gleicher Zeit ein Alarmſignal in Bewegun Banken und andere Inſtitute haben die Kamera Räumen anbringen laſſen. Anfang dieſer Woch g der Apparat zum erſten Mal die praktiſche Probe beſtande Er hat automatiſch eine Aufnahme geliefert, die der Poliz die Möglichkeit gab, den Verbrecher zu verhaften. Der App rat war in der Nähe der Armenbüchſe einer katholiſche Kirche angebracht worden, nachdem der Inhalt der Büchf der⸗ holt geſtohlen worden war. Am Montag aben Prieſter, der ſich in dem Geweindehaus in der Näh aufhielt, das Alarmzeichen. Die Kamera war alſo keit getreten. Als der Prieſter die Kirchentür et g er in kurzer Entfernung einen Mann davonlaufen. Die P zei konnte den Flüchtling feſtnehmen. Die Aufnahme Kamera wurde entwickelt. Sie ſtellte einen Mann 5 Abſicht, den Deckel zu entfernen. Die Aufnahme Zweifel, daß der Mann auf der Photographie und ling dieſelbe Perſon ſind. Es iſt beſtimmt zu erwarten die Photographie dem Gerichte als Beweisdokument zur urtetlung des Mannes genügen wird. Koſtſpielige Laune eines amerikaniſchen Millionärs Der amerikaniſche Oel⸗ und Gummimagna Davis hat den Newyorkern 10 Monate lang ein ſtück„Die Leiter“ umſonſt vorſpielen laſſen. Das bemerkenswertes Eingeſtändnis. Er predigt in einer kleinen Kapelle, die mit dem Marſtall⸗Gebäude verbunden iſt, und betet, wie er bemerkte, für den Erfolg der königlichen Renn⸗ pferde. Er teilte mit, vor dem letzten Rennen habe er des Himmels Segen auf den Rennſtall herabgerufen und tat⸗ ſächlich habe dann ein Rennpferd des Königs gewonnen. Am Sonntag hätten dann ſchließlich des Trainers, 39 Perſonen, denen die Pflege des ſiegreichen Rennpferdes anvertraut war, in der Kapelle am Heiligen Abendmahl teilgenommen. Nach unſeren Begriffen mutet dieſe enge Verbindung zwiſchen himm⸗ liſchem Segen und Rennſtall etwas ſeltſam an. Finnland 5 Schwerer Unfall bei den finnländiſchen Artillerie⸗Manövern Wie aus Helſingfors gemeldet wird, zerſprangen bei den finnländiſchen Artilleriemanövern zwet Geſchütze durch Früh⸗ krepierer. Dabei wurden vier Soldaten getötet und einer verletzt. 957 5 1 Rußland 5 g Hafen mit Zentralheizung Das neueſte Projekt, das jetzt greifbare Geſtalt annimmt, iſt, ſo ſonderlich es klingen mag, die Erwärmung des Petersburger Hafens. Um ein Zufrieren künftig zu verhindern, ſoll aus Zuleitungen während des Winters warmes Waſſer in den Hafen getrieben werden. Ob es indes wirklich gelingen wird, den Hafen künſtlich am Erfrie⸗ ren zu hindern, muß die Erfahrung lehren. Kühn genug und das Theater Abend für Abend beſetzt. Alle Bummler tauſend ſicher keine Koſten ſcheuen werden, um i einen Jugendfreund des Millionärs zum Verfaſſ handelt das Thema der Wiedergeburt, d. h. eine L Davis ſich in den letzten Jahren bekehrt hatte. Der legte großen Wert auf die Aufführung dieſes Stückes. Er zahlte die Inſzenierung und alle übrigen mit der Auffü verbundenen Unkoſten. Das Stück hatte aber eine ſprochenen Mißerfolg. Die Kritik behandelte es auß lich ſchlecht, und das Publikum mied das Theater. D a aber hartnäckig. Er pries das Stück in Seiten groß ſeraten an und bezahlte das Defizit. Als das Publiku dann noch nicht kommen wollte, gab er den Eintritt Theater frei. Dies geſchah von zehn Monaten, und Obdachloſen ſehen ſich das Stück an, und die Leu einmal einen billigen Theatergenuß leiſten wolle „Die Leiter“ vorſpielen. Der Millionär Davi ziemlich genauer Schätzung zur Beſtreitung der her eine Million Dollar ausgegeben. Ziemlich ihn die Reklame gekoſtet. Nun will er wieder Ei 1 kundige ſagen voraus, daß er wahrſcheinlich einen finanzi Erfolg haben wird, vorausgeſetzt, daß er die Preiſe hoch nug anſetzt. In den letzten Monaten iſt ſoviel vom dem in den Zeitungen die Rede geweſen, daß die oberen nach dieſer Senſation zu befriedigen. Es iſt gar ſchloſſen, daß die zwei Milltonen Dollars, die * eigenartig iſt jedenfalls dieſes Projekt. 5 ö 5 Im„Svenska Dagbladet“ ſchildern die ſchwediſchen Flie⸗ uf der Eisscholle von 200300 Die ſchwediſchen Flieger erzählen. ſſchwarzen Bart und ſah enthalt auf dem Eis. Er trug ein Fliegerkoſ nicht weit von Nobiles Lager ein Hundegeſpann anderes auf dem Nordoſtland. t den Hundegeſpannen, weil ſie wiſſen wollten, ob es leicht um Malmgren handle. Hundeführer beobachten. von den italieniſchen und ſchwediſchen großen genommen. 8 e in das Stück geſteckt hat, ſich auf dieſe Weiſe do werden. 5 6 a Nobile war zu Tränen gerührt. Er hatt, eine ſehr mager aus nach dem ng Auf der Fahrt entdeckten die Flieger auf dem Eis Eb Die Flieger Sie konnten abe Die Suche nach der Ballongruppe wird Dem Korreſpondenten des„Svenska dem amerikaniſchen Architekten weiſt erſterer mit Bezugnahme auf die von Warren gewünſchte Inſchrift:„Durch deutſche Wildheit zerſtört, durch amerikaniſchen Edelmut wiedererrich⸗ tet“, darauf hin, daß Warren von den geſamten Baukoſten in Höhe von 2 Millionen Frs. für ſeine Bemühungen 6 Prozent erhalte. Warren hat auf einem Feſteſſen ſeine Rede mit den Worten geſchloſſen:„Nicht an die belgiſche Arbeiterſchaft wird maß ſich wenden dürfen, wenn eine andere Inſchrift ange⸗ bracht werden ſoll. Möge der Boche dieſes Geſchäft beſorgen!“ )%CCCÄ**A es auch zu Nobile auf der„Citta di M Er lag mit ſeinem gebrochene daß es ſehr gefährlich und ſchn Radiogruppe zu landen. Sei 5 * gaeſetzes. Es wird mit Entſchiedenhett gefordert: rechterhaltung des Mieterſchutzes und die Aufrechterhaltung 12. Seite. Nr. 299 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 30. Juni 1928 Lundeslugung der badiſchen Am 23. und 24. Juni fand in Triberg im„Engel“ der 9. Badiſche Mietertag ſtatt, der eine erfreulich ſtarke Beſchickung aufwies. Eingeleitet wurde die Tagung am Sams⸗ tag abend durch eine Verſammlung der Beiſitzer beim Miet⸗ einigungsamt und Amtsgericht, bei der Herr Seiz⸗Mann⸗ heim eine kurze Einführung über die Pflichten und Rechte der Beiſitzer gab. Ein gemütliches Beiſammenſein, das vom Tri⸗ berger Mieterverein arrangiert war, vereinte die Beſucher des Mietertages noch einige Stunden. Die Tagung am Sonntag wurde eingeleitet durch zwei Lieder des Arbeitergeſangvereins„Sängerluſt“. Nach Begrü⸗ ßung durch den Vorſitzenden des Landesverbandes Badiſcher Mietervereine, Stadtrat Kamm Mannheim, entbot der Vor⸗ ſitzende der Triberger Mieterorganiſation dem Verbandstage die Wünſche des Tagungsortes. Warme Worte für die Not⸗ wendigkeit und Bedeutung der Mieterorganiſation fand der Vertreter des Innenminiſteriums, Regierungsrat Dr. Vol z⸗ Villingen, in eindrucksvollen Darlegungen die Aufgaben der Mieterorganiſation für die Zukunft unterſtreichend, die als Gegenwirkung der Beſtrebungen der Organiſation der Haus⸗ beſitzer für die Regierung wertvolle Winke gebe. Für die Stadtverwaltung entbot Bürgermeiſter Keil der Tagung den Willkommengruß, ihr beſten Verlauf wünſchend. Die Stadt⸗ verwaltungen ſeien auf die Mitarbeit der Geſamtheit der Be⸗ bölkerung angewieſen, und die Mitarbeit der Mieterorganiſa⸗ tion trage viel zur Befriedigung der Bevölkerung bei. Nach weiteren Begrüßungen hielt Oberlandesgerichtsrat Dr. Bo⸗ venſiepen⸗Kiel einen Vortrag über „Ausbau, nicht Abbau des Mieterſchutzes“ Die größte Gefahr und die größte Not liegt, ſo betonte der Rebner, in der Wohnungsfrage. Die Mietervereine ſind dazu berufen, treue Helfer zu werden. Letzten Endes handelt es ſich bei der Löſung der ſozialen Frage nicht um eine Lohn⸗, ſon⸗ dern um eine Wohnfrage. In der Zeit der freien Mietzinsbil⸗ dung habe der Mieter durchſchnittlich etwa ein Drittel ſeines Einkommens für ſeine Wohnung aufwenden müſſen. Dieſer Satz würde heute bei einem ſozialrechtlich ungebundenen Eigen⸗ tum ſicher auf das Dreifache der Friedens miete geſtiegen ſein. Deshalb müſſe der Mieterſchutz geſetzlich verankert ſein und mehr als bisher die ſozialen Volksbedürfniſſe zu einem not⸗ wendigen Beſtandteil des.G. B. gemacht werden. Der deutſch⸗ rechtliche Eigentumsbegriff iſt kein individualiſtiſcher, ſondern ein ſozialer. Das Ziel ſei ein ſoziales Wohn⸗ und Bodenrecht. Dann ſprach Herr Herrmann Dresden, der Vorſitzende des Bundes Deutſcher Mietervereine, der aus den grundſätz⸗ lich⸗programmatiſchen Darlegungen Dr. Bovenſiepens die praktiſche Nutzanwendung zog und die gegenwärtigen Aufgaben und Ziele der Mieterorganiſation herausarbeitete. Nicht Kampf um des Kampfes willen führt die organiſterte Mieterſchaft, ſondern der Kampf gelte einem großen, hehren Ziel. Die Wohnungfrage ſei die ſoziale Frage, die endlich einer befriedigenden Regelung entgegen⸗ geführt werden müſſe. Vom neuen Reichstag und ſeiner Re⸗ gierung erwarte die Mieterſchaft die Aufſtellung eines lang ⸗ friſtigen Bauprogramms und die raſcheſte In⸗ angriffnahme der Bautätigkeit. Der Kampf um die Gebhändeſonderſteuer muß dahin erledigt werden, daß die Mittel der Gebäudeſonderſteuer ausſchließlich dem Woh⸗ nungsbau zugeführt werden. Die Schaffung menſchenwürdiger Wohnungen ſei und bleibe die Grundforderung der Mieter⸗ örganiſation. Die organiſierte Mieterſchaft müſſe auch künftig⸗ hin ſyſtematiſch den wirtſchafts⸗ und ſtaatspolitiſchen Kampf um die Wohnungsfrage auf politiſchem Gebiete mit allem Nachdruck führen. Mit der einſtimmigen Annahme nachſtehender Entſchlie⸗ zungen fand die öffentliche Vertreterverſammlung ihren wir⸗ kungsvollen Abſchluß. 1 Der Landesverband Badiſcher Mietervereine fordert von der zukünftigen Reichsregierung und vor allem von der größ⸗ ten Partei Deutſchlands mit aller Eutſchiedenheit die Schaf⸗ fung eines Boden⸗ und eines Wohn wirtſchafts⸗ geſetzes. Das Bodengeſetz muß eine Rechtsgrundlage er⸗ halten, die jeden Mißbrauch mit dem Boden ausſchließt. Das Wohnwirtſchaftsgeſetz in engſter Verbindung mit einem ſozialen Miet⸗ und Wohnrecht muß alle notwendigen Maß⸗ nahmen zuſammenfaſſen, um auf dem Gebiete der Wohnungs⸗ wirtſchaft alle ſozialen, geſundheitlichen, ſittlichen und kulturel⸗ len Forderungen durchführen zu laſſen. 50 Der Landesverband Badiſcher Mietervereine proteſtiert: 1. gegen jeden weiteren Abbau der Mieterſchutzgeſetzgebung, 2. gegen den Abbau der Mietzinsſteuer(Gebäudeſonderſteuer) ohne gleichzeitige Herabſetzung der Mieten in entſprechendem Umfange, 3. gegen die hinhaltende Wohnungsbaupolitik des Reiches, der Länder und Gemeinden, 4. gegen den Verſuch, durch das ſog. Steuervereinheitlichungsgeſetz die Ausgeſtaltung einer reinen Bodenwertſteuer zu verhindern, 5. gegen die Ver⸗ 5 ſchleppung des vom Reichstag in namentlicher Abſtimmung am 5. Mat 1926 mit großer Mehrheit geforderten Bodenreform⸗ 1. Die Auf⸗ des Reichsmietengeſetzes. 2. Die Verwendung der Gebäude⸗ ſonderſteuer in vollem Umfange für den Wohnungsbau. 3. Sicherſtellung des in der Miete enthaltenen Reparatur⸗ koſtenzuſchlages für die Erhaltung der Wohnungen und Häuſer und einen Verwendungsnachweis. 4. Aufſtellung und als⸗ baldige Durchführung eines dem Wohnungsbedarf entſprechen⸗ den Reichswohnungsbauprogramms. 5. Verhinderung des Wuchers mit Grund und Boden. 6. Ueberwindung der Woh⸗ nungsnot durch die baldige Verabſchledung des Bodenreform⸗ geſetzes. 7, Anpaſſung der Neubaumieten an die Althaumieten. eee ee klervereine 8. Den Forderungen der Hausbeſitzer auf ihrer Tagung in Bühl tritt die Mieterſchaft mit aller Entſchiedenheit entgegen. In aller Oeffentlichkeit muß ſie die Behauptung zu⸗ rückweiſen, als könne die Wohnungsnot dadurch behoben wer⸗ den, wenn man die Mieten der alten Wohnungen an die der neuen Wohnungen anpaſſe. Mit Mieten ſind noch niemals Wohnungen gebaut worden. Ferner verlangen wir nicht nur die Beibehaltung der Mieteinigungsämter, ſondern ihren weiteren Aus bau zu Mietgerichten, bei denen in ähnlicher Weiſe wie bei den Arbeitsgerichten alle Mietſtreitig⸗ keiten unter Zuziehung der Parteien verhandelt werden. An das Miniſterium des Innern richtet der Landesverband Badi⸗ ſcher Mietervereine das dringende Erſuchen, einen weiteren Abbau der Mieterſchutzgeſetzgebung unter keinen Umſtänden eintreten zu laſſen, da die letzte Aenderung des Mieterſchutz⸗ geſetzes einen ſehr weitgehenden Abbau ſchon von ſelbſt mit ſich bringt. Die Forderung der Hausbeſitzer, alle Wohnungen über 1000 Mark Miete frei zu geben und alle Gemeinden unter 15000 Einwohnern zu ermächtigen, den Mieterſchutz auf⸗ zuheben, werden als Anmaßung des Hausbeſitzes bezeichnet. * In der ſich ſofort anſchließenden geſchloſſenen Vertreter⸗ verſammlung, zu der nur Vertreter mit Vollmacht der Vereine Zutritt hatten, wurden die rein geſchäftsmäßigen Angelegen⸗ heiten des Landesverbandes Badiſcher Mietervereine erledigt. Der Vorſitzende Kamm erweiterte den in der„Badiſchen Mieterzeitung“ bereits veröffentlichten Jahresbericht in ver⸗ ſchiedenen Punkten. Er unterſtrich eindeutig die Forderungen der Mieterſchaft Badens an Land und Gemeinden, insbeſon⸗ dere auf die Verwendung der Gebäudeſonderſteuer und auf die Inangriffnahme einer planmäßigen Wohnungsbautätigkeit und Wohnungswirtſchaft. Seine Ausführungen, ebenſo wie der Kaſſenbericht des Rechners, Herrn Fuchs ⸗ Mannheim, fanden die Zuſtimmung der Vertreter, und nach kurzer Aus⸗ ſprache wurde dem Geſamtvorſtand für ſeine Tätigkeit im ver⸗ gangenen Jahre Entlaſtung erteilt. Angenommen wurde gegen 8 Stimmen ein vom Landesvorſtand geſtellter Antrag, wonach der Verbandstag in Zukunft alle zwei Jahre ſtattfindet, und daß innerhalb jedes Jahres im ganzen Lande mindeſtens zwei⸗ mal Bezirkstagungen ſtattfinden ſollen. Die Wahlen zum Landesvorſtand ergaben die Wiederwahl der bisherigen Lan⸗ desvorſtandsmitglieder und zwar Herr Kamm Mannheim, 1. Vorſitzender; Herr Rößler ⸗ Schwetzingen, 2. Vorſitzender; Fuchs⸗Mannheim, Rechner; Dunkel⸗Mannheim, 1. Schrift⸗ führer, Schittenhelm⸗Rohrbach, 2. Schriftführer; Binal⸗Heidel⸗ berg, Eisner⸗ Mannheim, Prof. Konanz⸗Karlsruhe, See⸗ ger⸗ Mannheim, Zimmermann⸗Konſtanz als Beiſitzer. Neu in den Vorſtand gewählt wurde Landtagsabg. Martzloff⸗Frei⸗ burg an Stelle des ausgeſchiedenen Herrn Wagner⸗Raſtatt. Als Rechnungsprüfer wurden die bisherigen Reviſoren Kotzureck⸗Mannheim und Kambeitz⸗Mannheim wiedergewählt. Die Beſtimmung des Ortes des nächſten Verbandstages wurde dem Verbandsvorſtand überlaſſen. Nach einem kurzen Schlußwort des Vorſitzenden Kamm, konnte die eindrucksvolle Tagung geſchloſſen werden. Tagungen Deutſcher Hausfrauenkongreß Im Rahmen der Ausſtellung„Heim und Technik“ in München hält gegenwärtig der Reichsverband Deutſcher Haus⸗ frauenverbände eine umfangreiche Tagung ab, die aus allen Teilen Deutſchlands, insbeſondere aus der Rhein⸗ pfalz ſtark beſucht iſt. Am Dienstag fanden interne Sitzun⸗ gen der einzelnen Kommiſſionen ſtatt, während am Abend eine öffentliche Verſammlung die Kongreßteilnehmer vereinigte. Den Reigen der Redner eröffnete der Präſident der Ausſtel⸗ lung, Geheimrat Prinz, mit einem Vortrag über„Haus⸗ frau und Technik“. Er umriß dabei die große Aufgabe der Ausſtellung, die die Grundlagen für den neuen Haushalt ſchaf⸗ fen, um den Hausfrauen die Zeit, Kraft und Rohſtoffe ſparen⸗ den Möglichkeit der modernen Technik vor Augen führen ſoll. Die Bedeutung der Technik für die Hausfrau illuſtrierte der Redner an dem alles überragenden Küchenproblem und ſchloß mit dem Wunſche, daß die Frauen immer mehr die Vorteile des techniſchen Fortſchrittes erkennen möchten. Von großen Reformgedanken erfüllt war der nicht minder intereſſante Vortrag von Regierungsbaumeiſter Roſenthal über das Thema:„Hausfrau und Wohnung“. Nicht Möbelmagazin, ſon⸗ dern Wohnung lautete die Parole dieſes modernen Innen⸗ architekten. In feinſinniger Weiſe erläuterte die bekannte Frauenführerin und Münchener Stadträtin Kieſelbach die Bedeutung der Ausſtellung„Heim und Technik“ für die Hausfrau. Am bemerkenswerteſten aber erachtete ſie die Tat⸗ ſache, daß heute aus dem Wirken der deutſchen Frau eine öffentliche Frage gemacht wird und daß man beginnt, der häuslichen Ausbildung der jungen Mädchen wieder erhöhte Aufmerkſamkeit zu widmen. Der Kongreßabend, der eine Ergänzung zu der eingehenden Beſichtigung der Ausſtel⸗ lung bildete, fand bei den Hausfrauen, unter denen ſich auch Gäſte aus Oeſterreich, Holland und der Schweiz befanden, leb⸗ haften Beifall. 25 Jahre BDA.— Jubiläumstagung in . Frankfurt a. M. 8p. Frankfurt a.., 28. Juni.(Eigenber.) Die führende Organiſation der freiſchaffenden Baukünſtler, der Bund Deutſcher Architekten(B. DA.) hielt in der Grün⸗ dungsſtadt Frankfurt a. M. ſeine 25. Tagung ab. Aus allen Gauen des Reichs waren die Mitglieder herbeigekommen, dar⸗ unter die prominenten, wie Poelzig, Haupt, Gurlitt u. a. Eine wohlgelungene, abgerundete Architekturausſtel⸗ lung zeigte eine Auswahl neuerer Bauwerke und Projekte mit Namen wie Eberhardt, Poelzig, Taut, Fahrenkamp, Men⸗ delsſohn, Körner, Siedler, Gerſon u. a. m. Den Jeſt⸗ vortrag in der Jubiläumsgedenkſitzung im Staedel hielt Prof. Kreis ⸗Dresden, der Vorſitzende des B. D. A. Unter lebhaftem Beifall betonte der Feſtredner, daß in dem har⸗ moniſchen Zuſammenwirken der beamteten Architekten mit der freien Architektenſchaft allein der Aufſtieg unſerer Baukunſt garantiert ſei. Ohne den freien ſchöpferiſchen Wettbewerb könnte eine Verſandung im Bau⸗ ſchaffen nicht verhindert werden. Prof. Siedler⸗ Berlin, Vorſitzender des Verwaltungsrats des B. D.., be⸗ handelte die Zukunftsaufgaben der Organiſation. Er verlangte, daß an der Löſung der zahlreichen Aufgaben des Bundes die Beſten des Fachs als Führer teilnehmen müßten. Für den abweſenden Oberbürgermeiſter überbrachte Stadtrat May die Glückwünſche der Stadt Frankfurt. Die Grüße der öſterreichiſchen Architektenſchaft überbrachte Prof. Kaiſer⸗Wien. Reichsbahndirektor Schenk⸗Frankfurt gratu⸗ lierte für den Frankfurter Architekten⸗ und Ingenieurverein. Ein Vortrag von Stadtrat May über die neue Frankfurter Bautätigkeit und eine Beſichtigung der Reichsheimſtätten⸗ ſiedelung Frankfurt⸗Praunheim beſchloß den Tag. e Kommunale Chronik Oeffentliche Bürgerverſammlung in Walldorf PP. Walldorf, 28. Juni. Die hieſigen Gemeindeverordne⸗ ten aller Parteien haben am letzten Mittwoch die umlage⸗ zahlende Bevölkerung zu einer Proteſtverſammlung in den Saal„zum Wilhelmsberg“ eingeladen. Die Verſamm⸗ lung wies einen Maſſenbeſuch auf. Bekanntlich haben am 22. Juni die Gemeinde verordneten aller Parteien dem der⸗ zeitigen Bürgermeiſter Trunk das Vertrauen entzogen, weil auf wiederholtes Verlangen der einzelnen Fraktionen keine Klarheit über die Finanzverhältniſſe der Gemeinde und die Urſachen der hohen Umlage von.64/ bew. 19.80% Ge⸗ werbeſteuer gegeben wurde. Die Gemeindeverordneten hiel⸗ ten es daher für angebracht, auf letzten Mittwoch eine Pro⸗ teſtverſammlung einzuberufen, um feſtzuſtellen, ob das Vor⸗ gehen gegen Bürgermeiſter Trunk die Billigung der Einwohnerſchaft findet. In der Ausſprache kamen ſämtliche Fraktionsführer zu Wort, die gegen die Art der Gemeinde⸗ verwaltung proteſtierten. Auch von der Diskuſſion wurde ſeitens der Bürgerſchaft reger Gebrauch gemacht. Alle Aus⸗ führungen der Redner können in die Worte„Unzufriedenheit mit Bürgermeiſter Trunk“ zuſammengefaßt werden. Am Schluſſe der einmütig verlaufenen Verſammlung wurde eine einſtimmige Entſchließung angenommen, durch die das Vor⸗ gehen der Gemeindeverordneten vollauf gebilligt, gegen die Höhe der Umlage proteſtiert und von den Gemeindeverordne⸗ ten verlangt wird, daß ſie dafür ſorgen, daß die Geſchäfte und die Finanzverhältniſſe der Gemeinde alsbald durch die maß⸗ gebenden Inſtanzen einer Prüfung unterzogen werden. * L. Wiesloch, 27. Juni. Im Jahr 1927 erhielten im Amts⸗ bezirk Wiesloch 143 Bauherren in faſt allen Bezirksgemeinden zur Schaffung von 256 Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen ins⸗ geſamt 330 000 Mk. Baudarlehen aus Mitteln der Ge⸗ bäudeſonderſteuer und Anlehen. Neben den geordneten Buu⸗ darlehen wurden noch Kommunalſonder⸗ und Arbeitgeber⸗ darlehen in Höhe von 62 000 Mk. bewilligt. Mit der Bau⸗ tätigkeit des Jahres 1928 iſt man nicht zufrieden, da ſte erheblich gegenüber des Vorjahres zurückbleibt, was haupt⸗ ſächlich darin ſeine Urſache hat, daß die Gemeinden infolge ihrer ſchwierigen Finanzverhältniſſe nicht mehr in der Lage ſind, den Baumarkt durch Kapitaldarlehen zu unterſtützen. Die dem Wohnungsverband zur Verfügung ſtehenden Mittel reichen zur Anregung des Baumarktes nicht aus. In ſeiner letzten Sitzung hat der Bezirksausſchuß des Woh⸗ nungsverbandes für insgeſamt 80 Darlehensgeſuche mit 135 Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen ein Darlehen in Höhe von 170000 Mk. gewährt. Außerdem erhielten 14 Ge⸗ ſuchſteller Zuſatzdarlehen für Schwerkriegsbeſchädigte und kinderreiche Familien. Weitere Mittel ſtehen dem Bezirks⸗ wohnungsverband für das Geſchäftsjahr 1928 nicht mehr zur Verfügung, aus welchem Grunde auch vor Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres keine Baudarlehen mehr ausgegeben werden können. Kleine Mitteilungen Eine vom Bürgermeiſteramt Gaiberg ein⸗ berufene und von der Gaiberger Bevölkerung ſtark beſuchte Verſammlung beſchloß einſtimmig, die von der Heidel⸗ berger Verkehrsgeſellſchaft beantragte Kraftverkehrs⸗ linie aufs tatkräftigſte zu unterſtützen. Die Gemeinde er⸗ achtete die Errichtung der Linie als dringendes Bedürfnis. Man beſchloß weiter, daß zu dieſem Zwecke eine Kraftver⸗ kehrskommiſſion gebildet wird, die die weiteren Verhand⸗ lungen in die Hand nimmt. Der Bruchſaler Bürgerausſchuß genehmigte unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Mehner die Aen⸗ derung der Begräbnis⸗Platzgebühren, die Erweiterung der Archivräume im Rathaus mit einem Aufwand von 9000 Mk., die Herſtellung der Durlacher Straße bis zum Waldhorn und der Ortsettergrenze mit Kleinpflaſter und einem Koſtenauf⸗ wand von 50 000 Mk., die Bildung eines Zweckverbandes für die Entwäſſerung der Saalbachniederung. Der Bau einer Turnhalle für die Stirumſchule war vom Stadtrat vorher zu⸗ rückgezogen worden, um ein neues Gutachten einzuholen. Nach längerer Ausſprache wurde die Beſoldungsvorlage angenom⸗ men, dagegen bei der Regelung der Beſoldung des Oberbürger⸗ meiſters und Bürgermeiſters keine Einigung erzielt, da die meiſten Parteien ſich der Stimme enthielten und nur die De⸗ mokraten dafür waren. Die Vorlage wurde deshalb abgelehnt und wird nun dem Schlichtungsausſchuß überwieſen. F. AUXNO 1 KOPFWASSER helsst das Geheimnis, Wenn Sie besonders schönes Haar sehen Il FF &. L920 Wh HN 15 N 6 2 Samstag, den 90. Hunt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Wittag⸗Ausgabef 1. Seite. Nr. 209 Aus dem Lande Goldenes Jubiläum der Freiw. Feuerwehr Heddesheim * Heddesheim, 28. Juni. Am 28., 24. und 25. Junk erlebte Hebdesheim wohl das größte und eindrucksvollſte Feſt, das in den letzten Jahren gefeiert worden iſt: das goldene Jubiläum der Freiw. Feuerwehr. Wohl ſelten konnte ein Feſt eine der⸗ art ſtarke Beteiligung der ganzen Gemeinde verzeichnen, wie das Feuerwehrfeſt. Den Auftakt zum Jubelfeſte bildete das Feſtbankett, das am Samstag abend in der Feſthalle ſtattfand. Dieſes erreichte ſeinen Höhepunkt in der Anſprache und Ban⸗ nerübergabe des Bürgermeiſters Hetterich und der Ent⸗ hüllung des Banners durch die Feſtdame Frl. Luiſe Kip⸗ penhan. Die darauffolgende Ehrung der Jubilare wurde durch Bürgermeiſter Hetterich unter großem Beifall des Pu⸗ blikums vollzogen. Eine Ehrung ganz beſonderer Art wurde dem ſcheidenden 1. Kommandanten Herrn Adam Bach für 25jährige Kommandantenzeit zuteil. Ihm wurde ein ſchöner Rohrſeſſel in dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſte über⸗ reicht. Der Hauptfeſttag am Sonntag war ein Glanztag. Ein herrliches Wetter mit ſtrahlendem Sonnenſchein bildete eine Vorbedingung, wie ſie für das Feſt nicht beſſer hätte ſein können. Auch an dieſem Tage ging alles programmgemäß vonſtatten. In der um 9 Uhr im Bürgerſaal des Rathauſes abgehaltenen Kreisausſchußſitzung erhielt Kommandant Lan⸗ e den berger für jährige Mitgliedſchaft Auszeichnung und Diplom der badiſchen Staatsregierung durch Herrn Landrat N Dr. Pfaff, Weinheim. Die anſchließend an dieſe Sitzung ſtattgefundene Hauptübung verlief durchaus zufrieden⸗ ſtellend. Da eine größere Ausdehnung des Brandes vorge⸗ ſehen war, wurde die Ladenburger Feuerwehr zu Hilfe ge⸗ rufen, ſodaß man die exakte Zuſammenarbeit beider Wehren bewundern konnte. Störend machte ſich nur ber burch das Eingreifen der Ladenburger Motorſpritze eingetretene Waſ⸗ ſermangel bemerkbar, eine Tatſache, die bei einem eptl. größeren Brande zu denken geben ſollte.— Das große Er⸗ eignis des Nachmittags war der impoſante Feſtzug unter Teilnahme ſämtlicher auswärtiger Wehren, der Heddesheimer Vereine und der von Vereinen und Privatperſonen arran⸗ gierten ländlichen Gruppenwagen, des Kretsausſchuſſes und der Gründer. Ein e Familiendrama— Ein Haus in die uft geſprengt— Zwei Perſonen tot Villingen, 29. Juni. In dem benachbarten Unter⸗ kirnach hatte ſich der 37 jährige verheiratete Arbeiter Winterhalter nach Streitigkeiten mit ſeinen Angehöri⸗ gen, mit denen er ſich auf dem Felde beim Heuen befand, nach Haus begeben. Er wohnte mit ſeinem Schwiegervater, dem Schreiner Kammerer in einem Hauſe. Als Kam⸗ merer das Haus betrat, um ſeinen Schwiegerſohn zu beſänf⸗ tigen, erfolgte eine furchtbare Detonation, wobei das Haus in ſich zuſammenſtürzte. Winterhalter hatte eine Spreugladung zur Eutzündung ge⸗ bracht. Er ſelbſt und ſein Schwiegervater wurden getötet; das Haus brannte vollſtändig nieder. Zu dieſem ſchrecklichen Familiendrama verlautet noch folgendes: Der 37 Jahre alte Landwirt und Fabrikarbeiter * Joſef Winterhalter war im Streit mit ſeiner jungen Frau beim Heumachen davongelaufen, ſchloß ſich und ſeinen 69 Jahre alten Schwiegervater Kammerer in ſein abſeits gelegenes Haus ein und brachte einen oder mehrere Spreugkörper zur Entladung. Durch die dadurch hervorgerufene Exploſion ſtürzte das Haus auseinander, ſo⸗ gleich ſchoſſen die Flammen hervor und ehe die alarmierte Feuerwehr am Brandplatz erſchien, war das ganze Anweſen Eis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Leichen Winterhalters und Kammerers fand man bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt in den Trümmern des Hauſes und im Garten vor. Die Frau des Winterhalter, die in der Nähe beſchäftigt war und von ihrem Manne die Drohung erhalten hatte, daß er dieſe Tat auszuführen ge⸗ denke, konnte nichts mehr von ihren Habſeligkeiten retten, trotzdem ſie mit einem Beil verſuchte, die Türe aufzu⸗ brechen. Die Frau erlitt einen Nervenſchock und iſt noch nicht vernehmungsfähig. Ueber den eigentlichen Beweggrund zur furchtbaren Tat iſt noch nichts abſchließendes bekannt geworden. Winterhalter wipd für einen ſonſt arbeitſamen und ruhigen Mann geſchil⸗ dert. Er diente im Kriege bei der Marine und neigte in letzter Zeit zur Schwermut und hinterläßt zwei unmün⸗ dige Kinder von zwei und fünf Jahren. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft nahm ſofort die nötigen Erhebungen vor. Die ſchwere Detonation brachte in weitem Umkreiſe der Stadt die Fenſter⸗ ſcheiben zum Klirren und hat naturgemäß die Bewohner in große Aufregung verſetzt. 8 8 2 A———„ 10 2 by. Achern, 27. Juni. Vom 30. Juni bis 2. Juli wird in Achern der erſte mittelbadiſche Artilleriſtentag abgehalten, für den ſich bereits viele ehemalige Artilleriſten (Fuß⸗ und Feldartillerte) angemeldet haben. Die Feierlich⸗ keiten werden mit einem Fackelzug und anſchließendem Feſt⸗ bankett am Samstag, 30. Juni eröffnet; am Hauptfeſttag „(Sonntag) wird ſich dem großen Wecken und den Feſtgottes⸗ dienſten eine Gefallenenehrung auf dem Friedhof anreihen. Den Höhepunkt des Feſtes dürfte wohl der große Feſtzug bilden, in dem die einzelnen Gruppen hiſtoriſche und neu⸗ zeitliche Uniform tragen werden. Die übrigen Stunden ſind dem kameradſchaftlichen Beiſammenſein gewidmet. * Baden⸗Baden, 29. Juni. Am 1. Juli kann hier das Hotel„Stadt Straßburg“ auf ſein 100 fähriges Beſtehen zurückblicken. Es befindet ſich auch 100 Jahre im Beſitze einer Familie. *. e 25. Junt. Ein Hüteknabe aus St. Georgen der hier bedienſtet war, neckte einen auf der Weide befind⸗ lichen Stier. Das Tier ſprang dem Knaben nach und bohrte ihm das Horn in den Hals. Der Schwerverletzte wurde ſofort in die Klinik nach Feiburg überführt. 13133——————— e Aus der Pfalz Ein netter Liebhaber Ludwigshafen, 98. Junt. Geſtern nachmittag verſetzte ein 27 Jahre alter lediger Tagner von hier ſeiner Gelieb⸗ ten, einer 24 Jahre alten Arbeiterin, im deren elterlichen Wohnung in der Deutſchen Straße einen erheblichen Meſ⸗ ſerſtich in den Rücken. Die Verletzte wurde durch die Rettungswache in das Krankenhaus verbracht, von dort aber nach Anlegung eines Verbandes wieder entlaſſen. Die Ge⸗ ſtochene machte ihrem Geliebten Vorwürfe, weil er den größten Teil ſeines Verdienſtes in Alkohol umſetzt. Schadenfener in Frankenthal m Frankenthal, 29. Junt. In den Trockenwerken des Non⸗ nenhofes bet Bobenheim a. Rh. entſtand geſtern abend ein grö⸗ ßeres Feuer, das in kurzer Zeit den ganzen Dachſtuhl er⸗ griff und vernichtete. Die alsbald erſchienenen Feuerwehren der Firma Heyl und der Stadt Worms bekämpften das Feuer mit Erfolg. Die Brandurſache iſt unbekannt. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. Poſaunen⸗ und Geſangsfeſt in Speyer * Speyer, 25. Jun.. Das Poſaunen⸗ und Geſangs⸗ feſt fand dieſes Jahr mit einer größeren Zahl von Mitwir⸗ kenden und Beſuchern als in den letzten Jahren hier ſtatt. Eine große Kundgebung am Samstag abend auf bem Feſt⸗ platz, die aber wegen des eintretenden Gewitters unterbrochen werden mußte, war die Einleitung des Feſtes. Am Sonntag morgen konzertierten auf verſchiedenen Plätzen Muſtkkapellen, wobei die Poſaunenſpieler teilnahmen. Der Vormittag wurde dann noch für Proben verwendet. Die Hauptfetier wurde nachmittags in der Gedächtniskirche abgehalten. Pfarrer Wien- Heuchelheim als Feſtredner, Lehrer Graf aus Ann⸗ weiler als Organiſt, ſowie Puhle⸗ Königsberg(Bariton) und Och s⸗Durlach als Soliſt wirkten mit. Die Leitung des Feſtes lag in den Händen von Prof. Luz aus Stuttgart. Die Feier nahm bei abwechſlungsreichem Programm und beſtem Können der Mitwirkenden einen glänzenden Verlauf. Den Abſchluß bildete eine Abendfeter in der Heiliggeiſtkirche. Un⸗ gefähr 160 Bläſer und 500 Sänger nahmen an dem Feſte teil. * 21 Kirchheimbolauden, 29. Juni. In eine auf dem Tier⸗ waſen eingepferchte Schafherde drangen nachts zwei Hunde ein und biſſen etwa 20 Stück Schafe tot. * Pirmaſens, 27. Juni. Tot aufgefunden wurde Montag vormittag der am Schachen mit Heumachen be⸗ ſchäftigte verheiratete, 22 Jahre alter Wilhelm Stephan von hier. Anſcheinend hat er einen Schlaganfall erlitten und iſt dann erſtickt, denn man fand ihn mit dem Geſicht auf der Erde liegend. Stephan war ſtark nervenleidend und weilte deshalb ſchon einmal in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter. i * Steinweiler, 27. Juni. Am Sonntag konnten hier die Jagdinhaber bei einer Treibjagd drei Wildſchweine erlegen, während drei weitere angeſchoſſen wurden. Es iſt anzunehmen, daß die Tiere ſich infolge der ſchweren Gewitter am Samstag aus dem Bienwald verirrten. Nachbargebiete Furchtbares Familiendrama * Worms, 29. Juni. Der bei ter Firma Dörr u. Reinhart beſchäftigte frühere nationalſozialiſtiſche Stadtverordnete Edelmann von hier hat ſeine beiden Kinder und ſeine Frau durch Gas vergiftet und dann Selbſtmord verbt. Ueber das Motiv der ſchrecklichen Tat herrſcht noch Unklarheit. 5 Vom Auto totgefahren * Offenbach a.., 29. Juni. Auf dem Marktplatz wurde am Donnerstag das 69 Jahre alte Fräulein Poppert aus Offenbach a. M. von einem Auto überfahren. Mit einer ſchweren Kopfverletzung und Gehirnerſchütterung kam die Verunglückte ins Stadtkrankenhaus, wo ſie heute nacht ge⸗ ſtorben iſt. Ihr Bruder iſt Profeſſor an der Chirurgiſchen Klinik der Univerſität Gießen. Mauereinſturz— Zwei Schwerverletzte * Saarbrücken, 29. Juni. Bei den Abrucharbeiten eines Hauſes an der Ecke der Bahnhofs⸗ und Dudweilerſtraße, die verkehrsreichſten Straßen von Saarbrücken, ereignete ſich heute morgen ein ſchwerer Unglücksfall. Der Reſt der noch ſtehenden Frontmauer ſtür zte ein und fiel auf die Straße. Ein vorübergehendes Mädchen, die 25 Jahre alte Helene Groß aus Altenwald, erlitt dabei ſchwere innere Verletzungen, ebenſo ein mit der Mauer abſtürzender Arbeiter aus Louiſen⸗ thal. Beide mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. i* U Birkenau, 29. Juni. Hier waren in der letzten Zeit mehrfach nächtliche Hühnerdſebſtähle mit ungewöhn⸗ licher Frechheit ausgeübt worden, ohne daß es der Gendarmerie gelang, des Täters habhaft zu werden. Jetzt iſt es dem Forſtwart Böhler aus Weinheim mit Hilſe deſſen preisgekrönten Schäferhundes geglückt, die Spur feſt⸗ zuſtellen. Danach iſt der freche Hühnerdieb ein Fuchs, der im Walde bei Birkenau ſein Lager und zurzeit Junge hat. * Mainz, 25. Juni. In einer Konditorei erſchien in Schweſterntracht eine Unbekannte, die für eine Schweſternfeier im ſtädtiſchen Krankenhaus mehrere Konditoreiwaren beſtellte; gleichzeitig ließ ſie ſich einen Karton Pralinen aushändigen, die bei der Ablieferung der Beſtellung mitbezahlt werden ſollten. Als die Waren im ſtädtiſchen Krankenhaus abgelte⸗ fert werden ſollten, wußte man dort nichts von einer Beſtel⸗ lung. Es handelt ſich offenbar um das gleiche Frauenzimmer, das in Ludwigshafen ſich Waren erſchwindelte. Gorichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſalen Einen teueren Spaß erlaubte ſich der Schuhmacher M. Er ſtanb mit Freunden an einer Straßenecke, als drei junge Leute an ihm vorübergingen, von denen einer ihn aufmerk⸗ ſam betrachtete. Mit ber Frage: Willſt bu ein Bild von mir haben? verfetzte M. dem fungen Mann auch gleich eine Ohrfeige, für welche„Freunblichkeit“ ihm das Gericht(Amts⸗ gerichtsrat Säger) eine Haftſtrafe von dret Tagen auferlegts. Schwere Verfehlungen bei der Speyerer Baumwoll⸗ ſpiunnerei, Speyer 5 Vor dem Gericht in Speyer wurde die Hauptverhand⸗ lung in der Unterſchlagungsaffäre Fuß eröffnet. Der unter Anklage ſtehende 21 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte Alfred Fuß hatte ſchon als Lehrling in den Jahren 1925 bis 1927 zum Nachteil ſeiner Firma aus der ihm anvertrguten Portokaſſe fortgeſetzt Gelder veruntreut, die ſich auf insgeſamt etwa 500 1 belaufen. Am 4. November 1927 hat er dann 10 000 4 Lohngelder unterſchlagen, die er auf einen Scheck der Firma bei einer Bank abzuhebeik hatte. Insgeſamt war er nach ber begangenen Unterſchla⸗ gung ein halbes Jahr unterwegs und hat monatlich etwa 1500„ verbraucht. Zu dem Vertrauensbruch will er ver⸗ leitet worden ſein, weil durch die Vorgeſetzten keine Kon⸗ trollen vorgenommen wurden. Da im letzten Winter eine Reytiſton ſtattfinden ſollte und eine Deckung der veruntreuten Portogelder ihm unmöglich war, kam Fuß auf den Plan der Unterſchlagung. Er hoffte, dann flüchten zu können, um nicht mehr zur Rechenſchaft gezogen zu werden und fuhr angeblich ſofort nach der Unterſchlagung nach Ludwigshafen. Am Woogbach, in der Nähe der Baumwollſpinnerei ließ er ſeine Mütze und die Briefmappe und das Säckchen mit Kleingeld zurück, womit er vortäuſchen wollte, daß ihn fſemand ühber⸗ fallen habe oder ein Unglück geſchehen ſei. Er will das a Rab bei der Gepäckaufbewahrungsſtelle im Ludwigshafener Bahnhof hinterſtellt haben und dann mit dem Auto nach Mannheim gefahren ſein. Von da ſchlug er mit ber Bahn den Weg nach Frankfurt ein, wo er ſich einen Reiſekoffer und Wäſche kaufte, um bann anſchließend die Fahrt nach St. Goar fort⸗ zuſetzen. Dort wohnte er in dem Hotel Jägerhaus am Rhein; nach etwa 8 Tagen fuhr er nach Köln, wo er unter dem fal⸗ ſchen Namen Becker aus Landau logterte. Eine Woche ſpäter fuhr er nach Derſchlag, das er von früher kannte. Dort an⸗ getroffenen Bekannten ſchwindelte er vor, daß er ſich in U r⸗ laub befinde, und als dieſe am nächſten Tage durch die Zeitung von der Unterſchlagung unterrichtet waren und ihn zur Rede ſtellten, trat Fuß ſofort ſeinen Rückzug nach Köln an. Eine weitere Reiſe führte ihn nach Trier und Luxemburg, und nach ein paar Tagen ließ er ſich in Köln nieder, von wo aus er weitere Spritztouren, die ihn bis Nürnberg brachten, ausführte. Als ihm das Geld ausgegan⸗ gen war, ließ er ſich von ſeinen Logtsleuten aushelfen Da er ſich Anfang Mai nicht mehr durchbrachte, zog er es vor, ſich der Polizei zu ſtellen. Er benachrichtigte ſeine Eltern, daß er nach Frankenthal käme, von wo er von ſeiner Mutter nach Speyer abgeholt wurde und die Polizei ihn dem Gericht überlieferte. Das Amtsgericht Speyer ver⸗ urteilte ihn wegen zwei in Tatmehrheit begangenen Vergehen durch Unterſchlagung hinſichtlich der Portogelder zu 1 Monat und der unterſchlagenen 10 000 zu 10 Monaten Gefängnis. Dieſe Freiheitsſtrafen wurden in eine Geſa m tſtrafe von 10 Monaten und 3 Wochen umgewandelt auf die 3 Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft angerechnet werden. In Anbetracht des ſchweren Verſchuldens und auch weil der Au⸗ geklagte nicht im geringſten Reue über ſeine Taten an den Tag legte, wurde ihm die Bewährungsfriſt ver ſagt und Haftfortdau er angeordnet. 5 5 „ * Einbruch in eine Wallfahrtskirche. Vor der Kol ma⸗ rer Strafkammer ſtand der Einbrecher Joſeph Leh mann, der in der Nacht vom Aſchermittwoch in die Wall⸗ fahrtskirche von Thierenbach einſtieg und dabet die goldene Krone und das goldene Halsband, womit das Gnadenbild geſchmückt war, ſowie goldene Kreuze, Mebafllen uſw. mit⸗ gehen hieß. Vom Gericht erhielt er jetzt die Höchſtſtrafe von 5 Jahren Gefängnis. e 5 Zuchthausſtrafen für einen Labemeiſter der Reichs bahn. Das Schöffengericht Berlin verurteilte den Lade⸗ meiſter bet der Reichsbahn, Friedrich, wegen zahlreicher Diebſtähle an Güterſendungen zu zwei Jahren Zucht haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Friedrich war Schrift⸗ führer des Verbandes der Ladebeamten und Vorſtandsmit⸗ glied des Zentralgewerkſchaftsbundes und hatte ein monat⸗ liches Gehalt von 580 Mark. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun 5 i Ahein Pegel] 28. 26. 21. 28. 28. 30. Megar-Wegel 25. 26 27 28.70 Walden 3.4 5,0, 084. S ien.250323 2,32 2,52 220.18 Mannbeim.254,20 405 8,98 8,0% Kehl 8,443,408,.38.35 7,37 Jagftfeld 0,900,800, 720,660,61 Mapan 5825½215,%%10 5,0905 0 Monnheim.894,30 4,174.14 4,0.01 5 Laub 2022.90 2822.72.57 3,15 Cöln.752,76.88 2,882,473 Herausgebert Drucker und 7 5 Druckerei Dr. 1 1 25 Neue Mannheimer len 1„5. Mannheim, E 5, 2 erbt 2 Direktion nand Heyme⸗ 5 8 5 9 Kurt fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Ff euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richarb S ſchöftfelber port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil; Kurt 5 Gericht und alles Uebeige: Franz Kircher— Anzeigen Mar Fil 8 S e SFS NU 1. Seite. Nr. 299 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) den 30. Juni 1929 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 1. Juli 1928. Schoepffer; enſt, Vikar Schoepffer; epffer; 11.15 Kindergottes ür Mädchen, Kirchenrat v. Schütz; 10 Feſtpredigt, Pfarrer au⸗Adolſ⸗Vereins; 11.15 Chriſten⸗ Kirchenrat D. Klein. Nußbaum; 10.45 Kindergottesd., re der Südpfarrei, Pfr. Walter. Vikar Schropp; 10 Predigt, Pfarrer hienſt, Pfarrer Emlein. kar Meerwein; 11 Kindergottesd., Vikar ideausflug mit Waldgottesdienſt, Pfarrer Jundt. Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11.15 Kinder⸗ Steiger des Guf Hoff und Geh. Predigt, Vika 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Predigt, Pfarrer Scheel. 30 Predigtgottesdienſt, Vikar Dill; 10.45 Kindergottes⸗ Dill; nachm. 1 bei günſtiger Witterung Ausflug des tesdienſtes in den Käfertaler Wald, bei ungünſtiger iſtenlehre für Knaben, Vikar Dill. gottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., er:.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. u:.30 Predigt, Pfr. Maurer; 10.45 Kinder⸗ der Südpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre der Pfarrer Maurer. Predigt, Vikar Stober; 10.90 Chriſtenlehre für Mäd⸗ er Sdienſt. sdienſt, Pfr. Dürr; 10.45 Chriſtenlehre 11.30 Kindergottesdienſt, Pfr. Dürr. tlehre für Knaben, Vikar Grimm; 35. Jahresfeſtes des Evang. Volks⸗ Fink(Kirchenchor) 11 Kindergottesd., V. Grimm. Wochengottesdienſte: et Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Renz.— 7 Morgenandacht. 1 Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechg., Vikar Karle. tnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Mayer. abend 8 Andacht, Pfarrer Jundt. : Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Heſſig. Mittwoch nachm.—5 Bafler Miſſ.⸗Frauenverein. f: Donnerstag abd. 8 Andacht i. Konfirmanden⸗ Mitt⸗ pelle, F 7. 29]. Sonntag nachm. 5 Predigt, Pfarrer ollekte für das theol. Seminar, Gemeindeverſon mung. einigte evangeliſche Gemeinſchaften „Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. le): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.30 — K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. 2 5 Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzint nar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag 2 Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däuiſcher Tiſch: Sonntag 8 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kiuberſchule(Stadtmiff. Keidel): Sonntag.80 Juzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .15 Waldhof, Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibelſtund Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag.15 u. Mittwoch ſtunde,— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. tere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. J.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag? Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für funge Mädchen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebet⸗ ſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde. Donners⸗ tag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzſtunde. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein;—9 Evan⸗ geliſations⸗Vortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahr.— Freitag abend Uhr Jugendverein. Evangl Gemeinſchaft, II 3. 23. Sonntag.90 Predigt; 11 Sonntags⸗ ſchule; 4 Waldgottesdienſt in unmittelbarer Nähe Halteſtelle Käfer⸗ taler Wald; bei ungünſt. W karte löſen, Viernheim, 70 Donnerstag 4 Frau Prediger Hermann⸗Ke Süddentſche Vereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Lindenhofſtr. 34.— Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche.— S onntag nachm..30 Jugendbund entſchled. Chriſtentum, funge Männer; nachm. 4 d hen; abends 8 Verſammlung für jedermann, Geme Steeger.— Moutag ab..15 Mitglied. ⸗Stunde Dienstag 1 5 Mittwoch abend 8 Bibelſtunde für jedermann. Donnerstag abend i idchen. Samstag nachm..30 Knaben⸗ Alter von 10 Jahren; abends.15 Männerſtunde. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗Joſeſſtr. 12. Sonntag.30 und 4 Predigt (Abendmahl); 11 ule;.30 Jugendverein.— Mittwoch abend.15 Bibelſtunde Blaukreuzverein Maunheim J, Rheinauſtr. 6, Hinterhaus. Montag abend& Bibel⸗ u. Geb!— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. 5 Die Heilsarmee O 1, 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30 Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augarteuſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; nachm..15 Hoffungsbund; .45 Jugendbund, Treffpunkt an der Rheinbrücke.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ Miſſionsverein. Samstag fällt Jugendchor u. Rel.⸗Unterricht aus. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirchej. Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chrtiſten⸗ lehre; abends.30 Predigt und Aloiſiusandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt u. gemeinſ. Kommunion der Schulkinder; 10 Feier des Quartal⸗ Saal U 3. 23. Sonntags⸗ woch abend 6 Unterricht. 8 Vorbereitungsgottesdienſt, n Son tſtunde. feſtes mit Prozeſſion, levit. Hochamt und dienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für andacht mit Predigt und Segen. Heilig ⸗G Kirche. 8 Singmeſſe Liebfrauenkirche. idchen). mit Predigt, Kommunion de Knaben;.30 Predigt und 5 frauen;.30 Corporis Ehr Sonntag 6 Beicht, ochamt; 2 C Segen; 11 Kindergottes⸗ Mädchen; 51. Schüler⸗Kommunikanten⸗ riſtenlehre für die Jung⸗ ⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Sonntag(Kommunionſonntag der ſchulpflichtigen Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ .30 Alotſius⸗ Meſſe; 7 Frühmefſfez meſſe mit Predigt, gemeinſ. Kommunion der ſchulpflicht. Mädchen; .30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 Sakramentale Bruderſchaft. M. der Männer). lates; eſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit;: Predigt;.20 Predigt u. Amt; 10.45 K 11.45 hl. Meſſe mit Predigt; 2 St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. r Me 6 Frühmeſſe e mit Predigt, 3 Glockenweihe mit Predigt. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag(Feſt des hl. Blutes), 7 hl. Meſſe; indergottesdteuſt m. Predigt; Chriſtenlehre für Mädchen. Sonntag und Beichtgelegenheit; Monatskommunion des Männerapoſto⸗ .30 Hochamt mit Predigt; nachm 1 Singmeſſe mit Predigt: 8 Singmeſſe mit (Kommunionſonntag 7 hl. Meſſe: Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt, Monatskommunion der Schweſtern. Katholiſches B gleich Hauskape zürgerſpital. zymnaſiumsgottesdienſt. lle der Niederbronner Schweſtern. dienſt für katholiſche Taubſtumme. St. Joſef munionmeſſe, irche Lindenhyof. 8 Singmeſſe Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ Sonntag.30 Gottes- Sonntag 6 Beicht u. Frühmeſſe; 7 Kom⸗ m Generalkommunion der Männerſodalität ſchulpflicht. Mädchen; 8 und der mit Predigt;.30 Predigt mit Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen; abends 7 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Predigt. St. Jakobuspfarrei Neckarau. munionſonntag für Frauen). St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag 6 Beicht; .30 Frühmeſſe, Monatskommunion für Erſtkommunikanten u. Schüler; 8 Schüler⸗ gotte für Aloiſiusandacht. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sdienſt mit Predigt;.30 Predigt mit Amt;.30 Ehriſtenlehre dchen; 2 zum koſtbaren Blut Andacht mit Segen; abends 8 Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen, nachher Beicht. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. .30 Beicht: 7 frauenkongregatton; .15 Sonntag(Patrozinium). Frühmeſſe mit Generalkommunion der Mar. Jung⸗ Schülergottesdienſt; dienſt, Feſtpredigt, levit. Hoch .45 Hauptgottes⸗ amt, Tedeum und Segen; nachm..80 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 feierliche Veſper. Sti. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag(Feſt des koſtbaren Blutes, 3. albiſian. Sonntag, Kollekte für den hl. Vater in Rom). 6 Beicht⸗ gelegenheit;.45 u..20 Spendung der hl. Kommunion;.80 Früh⸗ meſſe mit Monatskommunion der Männer und Jünglinge;.80 Amt mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt. Ich nehme zur roten Grütze auf ein Liter Flüssigkeit stets 100 g kalt angerührtes Mondamin! Darin liegt mein ganzes Geheimnis; denn durch das Mondamin wird der reine Geschmad meines Fruchtsaftes wundervoll hervorgehoben, was ich weder bei Sago noch bei Grieß, erst redit nicht bei Kartoffelmehl erreichen konnte. Außerdem gibt das Mondamin meiner roten Grũtze immer den richtigen Grad von Festigkeit. Deshalb macht es mir so viel Vergnügen, rote Grütze selbst zuzubereiten. Es geht eben nichts über's Natürliche und nichts über Mondamin. Todes-Anzeige. Heute verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater und Groß vater Ohristian Neureuther im Alter von 64 Jahren. 1848 Mannheim, den 29. Juni 1928. Neckarspitze Bau J, Nr. 3. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Neureuther geb. Korn. Die Beerdigung findet am Montag, den 2. Juli, nachm. ½% Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. In tiefer Trauer teilen wir mit, daß mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Josef Wolf Wirt u. Kaufmann nach langem schwerem Leiden heute abend% Uhr im Alter von naheru 50 Jahren sanft entschlafen ist Mannheim, Windeckstr. 32, den 29 juni 1928. Im Namen der traueinden Hinterbliebenen Eva Wolf geb. Deutsch nebst Kindern u. Verwandten. Beerdigung findet am Montag, den 2. juli, Ihr von der Leichenhalle aus statt. 1923 Am 28. Juni, mittags 12½ Uhr, ist meine liebe Gattin, unsere gute Mutter 8070 dohanna Mohnen geb. Brachetti im Alter von 61 Jahren nach langem Leiden sanft entschla fen. In tiefer Trauer: Jakob Mohnen Charles Mohnen u. Frau, Chicago Else Mohnen, Mannheim Hans Mohnen, Chicago Wilhelm Mohnen u. Frau, Mannheim Hanny Mohnen, Mannheim. Die Beisetzung findet auf Wunsch der Ent- schlafenen in aller Stille statt. Danksagung. Für die überaus große und herzliche Teilnahme bei dem unerwarteten Heimgang meines lieben Mannes und treubesorgten Vaters, unser guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel 1 Fritz Hörner sagen wir auf diesem Wege innigsten Dank. MANNHEIM, den 30. Juni 1928. Schwetzingerstraße-8 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Ross Hörner geb. Freitag u. Kind. Maxrſtr. 1. Self Karſen NMenmnheim, Bel Otto Kraufn Johermæ Kraufn geb. Dückeri Vermählfe 1. Juli 1928 cen Durch ortspolizeiliche Vorſchrift von heute 1116 N Millelsfr. el JazEZbInd mit ſämtlich. Zubehör billig zu verk. 1878 E 7. 2 bei Buſch. Damen-, Herren- u. Madchenrad äußerſt billig zu verk⸗ Schwetzingerſtr. 134, v. 1913 haben die Anlagen I, II, III, V der Mann⸗ heimer Bauordnung 111—114 M. B..) eine neue Faſſung erhalten. (vergl. 88 26, 38, 35, mit ſofortiger Wirkung Die Vorſchrift und die neue Faſſung der Anlagen kann beim Bezirksamt(Zimmer 32) oder bei der Sta eingeſehen werden. dt 19 Mannheim, den 28. Juni 1928. Bad. Bezirksamt— Abt. VI. Trans portabler Verkaufs- Stand für Meſſen u. Märkte geeignet, preiswert 3. verkaufen. 1901 Angeb. u. T A 200 an die Geſchäftsſtelle. Ein neuer 1892 bl. Malanzug Gr. 52, prsw. zu verk. H 2. 5, IV. Iinks. Anti. Veröffenklichungen dar Stadt Mannheim Grasverſteigerung auf der Reiß⸗ inſel am Dienstag, den 3. Juli 1928, vorm. 9 Uhr, gegen Barzahlung. 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Das iſt die Tragik des echten Künſtlers. So mußte Beethoven ſich ver⸗ höhnen laſſen für Werke der Ewigkeit, die nach einem halben Jahrhundert für eine Gegenwart entdeckt wurden— ſo pro⸗ phezeite Stendhal, der große Vordenker und Vordichter der Frau, ſich ſelbſt eine Zone des Schweigens, die ein volles Jahr⸗ hundert dauern werde, und er hat ſich nicht getäuſcht. In aller Kunſt ſchlummert eine gewiſſe Kraft der Vorahnung. Erſt künftige Geſchlechter wer⸗ den einſt mit Staunen die unterirdiſchen Vorzeichen entdecken, die ein knappes Jahrzehnt vor Anbruch des Weltkrieges über⸗ all— in Architektur und Kunſtgewerbe, in Malerei und Dich⸗ tung, in Frauenmode und Frauenethik— den Beginn einer neuen Zeit ankündigten. Der Weltkrieg ſelbſt, das war noch, wenn man ſo ſagen will: Jugendſtil. Man ſollte glauben, dieſe Fähigkeit der Vorahnung, der Vordeutung berufe den Künſtler zum politiſchen Führertum. Dem iſt aber nicht ſo. Das politiſche Führertum eines Künſt⸗ lers wird meiſt gebrochen und in zehntauſend Teile zerknickt durch eine weitere, mächtige Eigenſchaft ſeines Herzens, das ihn zwingt, ſich von den Schwingungen der Volksſeele und oft der Weltſeele mit einer beiſpielloſen Heftigkeit ergreifen zu laſſen. Dadurch wird der Künſtler politiſch an die Gegenwart gefeſſelt, er iſt ihr Seismograph. 5 Walter Bloem, der in dieſen Tagen ſeinen ſechzigſten Geburtstag feiert, iſt ein politiſcher Dichter. Er bekennt es von ſich ſelbſt. Er war es nicht ſeit ſeher. Um die Jahr⸗ hundertwende betätigte er ſich als Juriſt in Barmen, bis der glänzende Durchfall ſeines erſten Schauſpiels„Caub“ ihm zum Entſchluß hinreichte, die Anwaltsrobe mit dem mitunter ziemlich gerupften Federkleid des freien Schriftſtellers zu ver⸗ tauſchen. Dieſer Beruf hat ihn dann wechſelvoll alle Tiefen der Not und alle Höhen des Erfolges ſpüren laſſen. Auch in dem Augenblick, als Bloem— wie zur Beſtätigung ſeines Werkes— im Auguſt 1914 das Federkleid gegen den grauen Waffenrock eintauſchte, war er noch kein bewußt politiſcher Schriftſteller. Dem Künſtler iſt nicht das Gleichmaß eines bürgerlichen Denkens und Empfindens gegeben, er preßt das Schickſal der Welt allzu heftig an ſeine Bruſt und wird entweder ein ſchroffer Befaher oder ein ſchroffer Verneiner, je nach ſeiner Art. Walter Bloem iſt ein Ja⸗Sager. Nur unter dieſer Grundvorausſetzung läßt ſich ſeine politiſche Einſtellung, wie ſie ſich im Lauf und Wandel der vergangenen anderthalb Schickſalsfahrzehnte darſtellte, begreifen. In dieſer ſchwer gu ſtberſchauenden, ſchwer zu deutenden Entwicklung des Po⸗ Iitikers Bloem gibt es in mannigfachem Chaos und Irrtum nur einen feſten, dauernden Kern: Vaterland. In jedem Abſchnitt ſeines Schaffens, auch wo es nicht ſehr volksgefällig war, wird Bloem geprägt durch ſeinen un⸗ bedingten Bekennermut. Wenn der Dichter wie ein Seismo⸗ graph den Ort und Herd der zur Stunde herrſchenden Beben regiſtriert und ſonſt nichts, ſo iſt es durchaus kennzeichnend, daß Bloems polttiſches Bekenntnis am letzten Friedenstage unmißverſtändlich feſtgelegt war. Seine Trilogie des Steb⸗ ziger Krieges iſt in Wahrheit eine Schauſpiel mit verkleideten Akteuren, die Spieler ſelbſt ſind Geſtalten aus der Vorſtel⸗ lungswelt unſerer eigenen Vorkriegszeit. Der Ja⸗ſager Bloem zeigt bort das Deutſche Reich im Gedankenkreis von 1918: Macht und Glanz des wilhelminiſchen Katſertums,— der preußtſche Offizier als Träger ſeiner Zeit— undenkbar, die Beziehungen der Völker anders zu regeln als mit Waffen⸗ gewalt. Zwar iſt der Friede ein Traum, aber nicht einmal ein unbedingt ſchöner. f Hier handelt es ſich nicht um Dinge, die nach anderthalb Jahrzehnten— bitte pfſt!— mit verlegenem Schweigen um⸗ ſchlichen werden müßten, da nun doch ſo vieles radikal anders Vom Zufammenhalt der Welten Eine kosmologiſche Betrachtung Alle Körper und Körperchen ſowie auch ihre Teile und Teilchen beſtehen aus ihrem„Innern“ und ihrem„Aeußern“, d. h. aus ihrem„ſchweren“ Körper und ihrer„leichten“ Atmo⸗ ſphäre, die den Körper in ſeiner„Schwebe“ erhalten ſoll. Körper und Atmoſphäre ſind geſchieden von einander durch eine geſchmeidige„Scheidehaut“, durch deren Poren und Tore der Gewichtaustauſch zwiſchen den„Leichtgewichten“ der Atmo⸗ ſphäre und den„Schwergewichten“ des Körpers vor ſich geht. Denn der Verluſt des Gleichgewichts hat den Sturz des ſchweren Körpers in die Tiefe ſeiner„Hölle“ und die Flucht der leichten Atmoſphäre in die Höhe ihres„Himmels“ zur Folge. Wie die Planeten und Sterne, die Planeten⸗ und Stern⸗ ſyſteme, die Kosmen und Kosmenſyſteme, kurz, wie alle Körper ihrer Atmoſphären bedürfen, die ſie in ihrer lebendigen „Schwebe“ erhalten, ſo bedürfen auch Pflanze, Tier und Menſch ihrer leichten Atmoſphäre, die ſie belebt und vorm Todesſturz ihres ſchweren Körpers in die Tiefe bewahren ſoll. Bekanntlich drückt die leichte friſche Außen luft auf den erwachſenen Menſchen mit einem Gewicht von 10 000 Kilogr. Durch den gleichen Gegendruck ſeiner ſchweren ſtickigen Innenluft wird er in ſeinem Gleichgewicht, ſeiner „Schwebe“ erhalten. a„ Wie ſein„Inneres“ mit Schwer gewichten angefüllt iſt, ſo ſein„Aeußeres“ mit Leicht gewichten. Da tummelt ſich drinnen und draußen eine Unzahl von Gewichten und Ge⸗ wichtchen herum, die zwar alle als Gewichtteilchen des Körpers „dienen, der ſich mit ihnen in ſeiner Schwebe erhalten will, die aber auch gleichzeitig ſich ſelbſt in der Schwebe zu erhalten beſtrebt ſind und daher ihre Atmoſphären und Atmoſphärchen haben müſſen. a 5 Hier wäre zu fragen, ob denn den Körpern ein einmal erzieltes Gleichgewicht nicht genüge. Warum es in Gefahr bringen? 5 i Aber wollen ſie denn bleiben wie ſie ſind?— Wollen in pelte Bedrängung zu geworden iſt, Throne und Ideale geſtürzt ſind. So und nicht anders haben zahlloſe Millionen deutſcher Männer Ja geſagt zu den Zuſtänden im Vaterland—, ſo und nicht anders als Bloem haben dieſe gleichen Männer in ihrer gewaltigen Mehr⸗ heit den ſchweren Weg der folgenden anderthalb Jahrzehnte gehen müſſen. In früheren Zeiten galt es für eine Ehre, als Fahnen⸗ träger an der Spitze einer notwendigen, bitteren und unver⸗ meidlichen Entwicklung zu ſtehen. Im Deutſchen Reich der Nachkriegszeit galt es jahrelang für unehrenhaft, wenn die maßloſe Völkerkataſtrophe des Weltkriegs, der doch aus dem Weltcharakter von 1913 gekommen iſt, im Weſen und im Denken eines Deutſchen Spuren hinterlaſſen hatte. Der politiſche Dichter iſt eine tragiſche Geſtalt. Niemand hat beſſer bewieſen als Bloem, daß dem Dichter die wichtigſten Eigenſchaften fehlen, die in aller Welt den Politiker aus⸗ machen. Der Verneiner iſt noch einigermaßen ein gültiger Politiker, denn er teilt leichthin ſeine Volksgenoſſen in zwei Gruppen: die eine Gruppe fühlt ſo wie er ſelbſt— die andere, weit größere, beſteht aus einem Lumpengeſindel. Bloem, der Offizier, der Korpsſtudent, der Militariſt, der „vaterländiſche Schriftſteller“, fühlte ſich nach dem Kriege ebenſo weggeriſſen und weggewirbelt vom feſten Grund alles deſſen, was gegolten hatte, wie eben die weitaus überwiegende Menge des deutſchen Volkes, ſogar des deutſchen Bürgertums. Von dieſem Augenblick an ſetzte in ſeinen Schriften ſtatt der unbedingten Gegenwartsgläubigkeit ein eues Motiv ein, die Frage: Was gilt? Was ſoll gelten? Ein volles Jahrzehnt kämpft dieſer Dichter einen Jakobs⸗ kampf mit dem Engel der deutſchen Zukunft. Literariſch iſt es nicht ſein beſtes Jahrzehnt: drei politiſche Romane ent⸗ ſtehen, durchaus typiſch für den Nichtpolitiker Bloem— denn er iſt in dieſen drei Büchern auch nicht annähernd imſtande, ein Rezeptchen für das Gebräu zu liefern, das im deutſchen Hexenkeſſel gekocht wurde. Er vermag dies Volk nicht in Edle und Lumpengeſindel zu ſcheiden; jedesmal ſteht ſein Held als All⸗Liebender zwiſchen den Barrikaden der Volksgenoſſen, von jeder Kugel zerriſſen, die hinüber und herüber fliegt. Um das Idol einer deutſchen Volksgemeinſchaft hat Bloem ſich wie Jakob„die Hüfle verrenkt“. Dieſe ihrer ſelbſt nicht gewiſſe Einſtellung in ſolcher Zeit iſt eines Dichters würdig, nicht eines Politikers. Für die Aufgabe, die Bloem ſich im Nachkriegsjahrzehnt ſtellte, brachte er weder die Nerven noch die Scheuklappen mit. Politiſches Führertum verlangt Eindeutigkeit, damit wird der Politiker zum Antipoden des Dichters, der nicht nur vieldeutig, ſondern alldeutig iſt. Aus ſolcher Verſtrickung und Verwirrung flüchtet Bloem immer wieder in ſeine geltebte Hiſtorie, die ihn alsbald in die Gegenwart zurückſpiegelt. Im allgemeinen vollendet das ſechſte Jahrzehnt die Ent⸗ wicklung eines Schaffenden. Aber vor dieſem Sechzigjährigen erheben ſich immer neue Entwicklungsketten, ſo daß ſein fernerer Schaffensgang, einzig beſtimmt durch die Idee Vater⸗ land, ungewiß bleibt. Nun iſt die Zeit ruhiger geworden— und die Abſage an den Parteiſekretär, die von Bloem ſo leidenſchaftlich gefordert wurde, iſt nahezu vollendet, der Blick fliegt wieder über die deutſchen Grenzen. Bloem iſt kürzlich von einer Weltreiſe heimgekehrt, deren Angelpunkte in Mos, kau und in New Vork lagen. Zweifellos ſtrömen dieſe beiden Städte die ſtärkſten zentralen Lebensmächte aus, die zur Zeit geſtaltend auf den Erdball und auf unſer Volk einwirken. Ich wüßte nicht, welcher andere Schriftſteller ſo deutlich wie Bloem die geheime Gleichheit des Bolſchewismus und des Amertkanertums erkannt hätte. Faſt aus demſelben Winkel, der Seelennormung— allerdings ungeheuer viel⸗ deutig und vielgedeutet—, bebrängen beide Gewalten die Weltſeele. Okfenbar ſteht vor dem ſiebenten Jahrzehnt des politiſchen Dichters Walter Bloem das rieſige Thema, den wechſelmden Kampf der deutſchen Seele gegen dieſe dop⸗ regiſtrleren und vorzudeuten. ſie nicht wachſen bis zu ihrer größten Länge und ſich aus⸗ dehnen bis zu ihrer weiteſten Breite?— Und müſſen ſchlteßlich doch ſtich kürzen bis zu ihrer kleinſten Kürze und ſich einziehen in ihre engſte Tiefe! Und warum?— Well keiner von ihnen ſich mit einer „Mittelhöhe und ⸗tiefe“,„Mittelgröße und kleine“ und„Mit⸗ telbreite und ⸗weite“ begnügt, denn dann wäre überall ge⸗ nügend Platz für Alle, ſondern, was unten iſt und klein, will hinauf zum Höchſten und groß werden, was oben iſt und groß, will hinab in die Tiefe und klein werden. Nämlich daun, wenn es ſich danach„fühlt“. Wer mit de iſt, ſteigt hinab und hinein in ſein Bettchen, und wer ſich wie„neugeboren“ fühlt, klettert hinauf auf ſein höchſtes Dach, um die ſchöne Welt ſo recht zu genießen. Da iſt denn ein rechtes Hin⸗ und Herlaufen notwendig, um ſich die erfor⸗ derliche Leichte oder Schwere zu verſchaffen, denn man kann ſie doch nur von den Andern holen. Wenn Einer gerade dann aufſteht, wenn wir zur Ruhe gehen wollen, dann brauchen wir uns ja nur in ſein Bettchen zu legen, aber wenn zwei Nach⸗ barn gleichzeitig hinauf oder hinab wollen, dann braucht Jeder ſeine eigene Leichte oder Schwere und der Zank geht los, weil Keiner dem Andern nachſtehen will. Höhen können natürlich nur mit Leicht⸗, Tiefen nur mit Schwergewichten erreicht werden. Jeder Körper muß klein anfangen. Auch Wachſen und Klettern muß gelernt werden und das Gegenteil ebenſo. Je kleiner der Körper, deſto größer ſeine Atmoſphäre, aus der er ſich das notwendige Leichtgewicht holen kann. Wenn ihm aber noch Arme und Beine fehlen, mit denen er ſich aus größter Höhe und fernſter Weite die leichteſte Leichte(lichteſtes Licht?) erraffen kann, ſo bleibt ihm nichts anderes übrig, als mittels der Poren und Tore ſeiner„Scheidehaut“ die ſie un⸗ mittelbar umgebende„ſchwere Leichte“ in ſich hineinzufgugen. Wäre dieſes niedliche Saugkörperchen allein auf der Welt mit ſeiner mächtigen Atmoſphäre, ſo hätte es nichts wei⸗ ter zu tun, als ſie nach und nach in ſich hineinzutrinken. Es würde wachſen und ſich ausdehnen, bis die ganze Atmoſphäre nn er halb ſeiner„Scheidehaut“ ſtäke. Mathematik allein? Bedarf nicht auch f Dann hätte es, ohne ſich mit Konkurrenten um ſtie ſchlagen zu müſſen, alle Leichte in ſich und ſeine höchſte Höhe und größte Ausdehnung erreicht. Aber was hätte es davon?— Es würde ſich fragen müſſenz „Wozu das Ganze?“ und damit es nur wieder eine Beſchäfe tigung hätte, würde es beginnen, ſein„Inneres“, ſeine frühere Atmosphäre wieber auszuſpucken, bis es wieder ſo klein und leer iſt wie urſprünglich, als es anfing zu ſaugen. Iſt der Urzuſtand wieder hergeſtellt, dann kann das Spfel von neuem beginnen— denn wer hat am Nichtstun Spaß, und tun kann man nur, was man gelernt hat— und ſo fort in Iteblichem Wechſel. Und ſchließlich wird es ſich ſeines Wirkens bewußt und ruft freudeſtrahlend aus:„Ha, ich lebe und ſterbe, well ich atme. Und da ich ganz allein auf der Welt bin, ſo bin ich das Leben und der Tod. Und da ich das niedliche Ein⸗ und Ausatmungsſpiel beltebig oft und lange wiederholen kann,— Niemand iſt da, mich zu ſtören—, ſo bin ich das ewige Leben und der ewige Tod. Und wenn ich gar noch die Atmung blitz⸗ ſchnell vollziehe, ſo merke ich gar nicht, daß zwiſchen dem ewigen Leben und dem ewigen Tod ein Unterſchied beſteht. Ich bin das einzige perpetuum mobile in der Welt, patenttert in allen Kul⸗ turſtaaten.“ Wenn wir nun ein bißchen Phantaſte haben, ſo können wir dieſes Perpetuum mobile mit der ſich vergrößernden und ver⸗ kleinernden Pupille des Auges vergleichen. Es erſcheint uns als ein Auge, das ſich in rhythmiſchem Wechſel öffnet, um A 15 s zu ſehen in der Welt, und ſchließt, um Nichts von ihr zu ſehen. Seine Sehkraft aber reicht bis hinauf zum unendlich höchſten und größten Gott und hinaus bis in ſeinen unend⸗ lich weiteſten makrokosmiſchen Himmel; bis hinab zum un⸗ endlich niedrigſten und kleinſten Teufelchen und hinein in ſein unendlich engſtes mikrokosmiſches Höllchen(Höhlchen). Aber wenn nun außer ihm gar nichts da iſt in der Welt, wozu brauchen wir dann überhaupt ein Auge? Um Sehbares und Sehenswertes zu ſchaffen. Und ſchlteßlich will man ſich doch auch einmal ſelbſter kennen.. Da bleibt nichts anderes übrig als ſich zu ſpalten in wei Augen, die ſich wenigſtensn gegenſeitig ins Auge ſchauen und ihr„Gleichgewicht“, ihr„Ebenbild“ erkennen können. Und die mögen dann ihrerſeits das gleiche Augenſpiel vollführen, das ſie vom„Vaterauge“ ererbt haben. Damit aber immer, b. h. ohne„Tod“ oder„Schlaf“ unterhrechungen geſehen wird, mag das eine wachen, wäh⸗ rend das andere ſchläft. Das eine beginnt ſich zu öffnen in demſelben Augenblick, in dem das andere ſich zu ſchließen be⸗ ginnt. Und wenn Oeffnung und Schließung in gleichem Zeit⸗ maß erfolgen, ſo kommt ein blitzkurzer Moment, in dem beide Augen einander voll und geradeaus durchſchauen(durch⸗ ſtrahlen), aber ſchon im nächſten Moment fährt das eine mit ſeiner weiteren Schließung, das andere mit ſeiner weiteren Oeffnung fort. Sie werfen ſich gegenſeitig nur noch „ſchräge“ Blicke(Strahlen) zu, das eine von oben nach unten auf das andere gleich einem guten Herrn, der drohend auf ſeinen böſen Knecht hinabblickt, das andere von unten nach oben auf ſeinen Zwillingsbruder gleich einem frommen Knecht, der flehend zu ſeinem ſtrengen Herrn hinaufſchaut. Und es dauert nicht lange, dann iſt der eine Bruder„tot“, während der andere in ſeinem höchſten Glanze erſtrahlt. Auch vor der gegenſeitigen geraden Durchſtrahlung werfen ſie ſich nur— ſchiefe Blicke zu mit der umgekehrten Wirkung Warum ſollen die Söhne keine Söhne haben? Alſo ſpalten ſich auch die Brüder und das Spaltſpiel ſetzt ſich fort, bis ſich das Urvater⸗, das Stammauge in ſeine micht weiter ſpaltbaren kleinſten Aeugelchen geſpalten Hat, wie das al le Körper tun. 8 Und dann? Nun, daun müſſen ſte ſich wieder zuſammen⸗ ztehen, wieder zu einem einzigen größten Auge verſchmel⸗ zen. Und das ganze Augenſpiel beginnt wieder von vorne und kann im inklinitum fortgeſetzt werden. ö Fleiß werde man immer kräftiger und gelange zu immer höhern Leiſtungen. Erſt Uebung mache den Metiſter. Welcher Meiſter wäre aber je mit ſeiner Arbeit zufrieden! Er will immer tüchtiger, immer größer werden. Ein Meiſter wiederholt ſich nicht, auch nicht unſer Mei⸗ ſterauge. Es wächſt heran und vermag ſich in immer kleinere Aeugelchen zu ſpalten. Aber niemals wird es zu einem letzte unteilbare unendlich kleinſte Aeugelchen ſpalten kön⸗ nen. Es wird immer wieder größer werden und ſich in immer kleinere Aeugelchen ſpalten können. Bis in alle Ewigkeit!(Es gibt niemals eine größte Ganz⸗ und nie⸗ mals eine kleinſte Bruchzahl.) e Und warum?— Blicke ſind Strahlen; ſie ſpalten das Auge lalſo iſt immer ein größeres, mächtigeres Auge da, das Spaltſtrahlen ausſendetl); alſo muß es umſo größer werden, umſo mehr Raum einnehmen, je mehr es gespalten wird, Aber dann treibt es ſeine Spaltſtrahlen aus ſich heraus; es ſpuckt, es„ſtrahlt“ ſte aus, wenn es ſich zu⸗ es vorher„eingeſogen“ hatte. ö Aber hat es nach den erlittenen Stichen ſeine alte kom, pakte Dichte wieder? Kann es die alte Sehkraft noch haben?? hauk“ iſt) jemals ihre Virginitätsfeſte wiedererhalten, auch lem finden Eingang. 955 und Narben wirken häßlich. Sie zerſtören die ebene Glätte der unberührten Haut. 5 Aber auch die vom Auge„aus getriebenen“! Strah⸗ ſchere Haut zu durchſtoßen. Schon ſchwächere finden leichten Ausgang. 5 Könnte die Phantaſie nicht Wirklichkeit ſein?— Aber wen haben wir darüber zu befragen?— Die„geiſtige“ leichte ie ihres„ſtofflichen“ ſchweren Inhalts, der Phyſik? 0 Merkwürdig: uns erſchien immer die Phyſik„leichter“ als die„ſchwere“ Mathematik. Aber es wird ja wohl wie tmmer nur auf Zeit und Raum ankommen, auf das ver⸗ ſchiedene Wann und Wo der Betrachtung berſelben Sache. hw. Alſo Wiederholung?— Wie langweilig! Man ſagt, durch unendlich größten Metſterauge werden und ſich niemals in. ſammenzieht. Dann hat es ſeine„Atmoſphäre“ wieder, die 5 Kann eine durchſtrahlte„Scheidehaut“(die ja auch„Binde wenn ihre Wunden noch ſo gut verbunden und geheilt wer den? Sie wird elaſtiſcher, weicher, und ſchwäche re Stra. Auch läßt jede Wunde ihre Narbe zurück len bedürfen nicht mehr der ſtarken Stoßkraft, um die elaſti⸗ 5 Nene Me 200 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 30. Junt 1928 Künſtliche Der Menſch iſt des Menſchen liebſte Schöpfung. In jedem Stoff, in jeder Form porträtiert er unermüblich ſich ſelbſt. Im Stein, im Metall, in Farbe, Wort und Ton. Seine Götter ſinb, ſeeliſch wie körperlich nur ſein Selbſtbildnis. Von allen Wundern der Natur dünkt er ſich das Größte, dies Wunder Uachzuformen gilt ihm als das größte der eigenen Wunder. Doch wie wirklichkeitsnahe ihm ſein Ebenbild auch gerät, es bleibt tot, Dem Bildner fehlt der göttliche Odem, der Le⸗ ben einhaucht. Und da ihm das tiefſte aller Wunder, die Er⸗ weckung des Lebens, verſagt blieb, ſo mußte er ſich mit dem Schein begnügen. In den Dienſt der Religionen ſtellte er rü den Trug. Zur Reputation ber göttlichen Allmacht und eigener Uebermenſchlichkeit erfanden die Prieſter die erſten Sinnestäuſchungen vom lebendigen Leben. Das Haupt des Orpheus im Tempel zu Delpht hatte eine menſchliche Stimme und die goldenen Bilder der Jungfrauen ſangen menſchliche Lieder, Der Ehrgeiz, lebendiges Leben nachzubilden, ging von den Prleſtern des Altertums auf die Gelehrten des Mittel⸗ alters über. Der aquitaniſche Mönch Gerbert, der um das Jahr 1000 als Sylveſter II. auf dem Papſtthron ſaß, formte einen Menſchenkopf aus Meſſing, der Antwort auf alle Fragen gab, die ihm geſtellt wurden. Und die anderen großen Dok⸗ toxen des Mittelalters, Roger Bacon und Albertus Magnus, ſollen ähnliche Wundergebilde geſchaffen haben. Den erſten künſtlichen Menſchen, von dem wir Kunde ha⸗ ben, konſtruterte ein Phtloſoph. Der Schöpfer der rattonaliſti⸗ ſchen Phtloſophie, der Dogmatiker der ſtolzen Theſe„cogito, ergo sum“: Descartes. Er baute ein Weib, ein ſprechendes Weit und nannte ſie in getſtigem Vaterſtolz ſeine Tochter Fanchine. Sie begleitete ihn, folgſamer als irgend eine leib⸗ liche Tochter, auf ſeinen Reiſen und ſollte zuſammen mit dem Vater auch der gelehrten Schwedenkönigin Chriſtine ihre Auf⸗ wartung machen. Doch ein Sturm bedrohte unterwegs das Schiff, auf dem der Phtloſoph und ſeine künſtliche Tochter führen, und der Kapitän warf, um die Wut der Wogen zu he⸗ ſchwichtigen, die automatiſche Jungfrau, die er für ein Blend⸗ werk der Hölle hielt, ins Meer. Wenige Jahrzehnte ſpäter zeigte Thomas Irſon am Hofe Karls I. von England eine Holzfigur mit einem Sprachrohr im Munde. Dies ſtand insgeheim mit einem Raum in Ver⸗ bindung, in dem ein„Souffleur“ ſaß. Ende des 18. Jahr⸗ hunderts tauchte in England eine Kinderpuppe auf, die gleich⸗ falls ein Sprachrohr im Munde hatte. Das Geheimnis der Sprache beruhte hier auf dem Prinzip ber Hohlſpiegel. Stehen ſich zweſ derartige Spiegel, auch Schallſpiegel genannt, gegen⸗ Über und wird im Brennpunkt des einen ein Geräuſch erzeugt, do hört ein Beobachter, der ſein Ohr dem Brennpunkt des zweiten Spiegels nähert, deutlich das erzeugte Geräuſch, auch wenn es ſonſt nicht hörbar iſt. Der eine Spiegel war bei dem Sprachwunder hinter einer Tapete verborgen, die mit Nabel⸗ ſtichen durchlbchert war, um Licht⸗ und Schallſtrahlen durch⸗ ünlaſſen. Der andere befand ſich im Kopf der Puppe ſelbſt, Daß 18. Jahrhundert, ſtolz auf ſeine vermeintliche Bezwin⸗ gung der Natur, auf die ihr abgerungene Mechanik und Tech⸗ Alk, begnügt ſich nicht mehr, durch primitive phyſikaliſche Tricks meuſchliches Leben vorzutäuſchen. Als erſte Stunde des an⸗ hebenden Maſchinenzeitalters ſchafft es die Maſchinenmenſchen. Jaghlreich tauchen ſie auf, ſie ſprechen nicht nur, ſie ſingen, tanzen, muſizieren, ja manche unter ihnen— als ſei auch das eine mechaniſche Selbſtverſtändlichkeit— üben ſogar das Den⸗ ken. Der Franzoſe Jacques Vaucauſon baut zuerſt einen Wlötenbläſer und zur Veerrollſtändigung ſeines mechaniſchen Orcheſters ſpäter auch noch emen Tamburin⸗ und Flageolett⸗ ſnieler, Die deutſchen Mechaniker Friedrich Kaufmann und Jann Mälzel— ein Regensburger, der u. a. auch den Takt⸗ meſſen Findet, ziehen mit automatiſchen Trompetern umher. . Jean Jatques Nouſſeau Zu ſeinem 150. Todestage am 3. Juli 1928 Von Walter Hammer⸗Webs Wenn der Abend ſeinen Purpurmantel um die weißen Schultern der Alpen faltete und über den Genfer See die Klänge des Kuhreigens verhallten, ſaßen zu Anfang des acht⸗ zehnten Jahrhunderts in einem kleinen Häuschen zu Genf z wel Geſtalten einander ſchweigend gegenüber, jeder nur mit ſich und mit den Gebilden beſchäftigt, die aus den ſchwarzen Lettern des Buches aufſtiegen, das vor ihm lag. Der Jüngere, faſt noch ein Kind, war J. J. Rouſſeau, der Aeltere ſein Vater, ein Uhrmacher, an Kenntniſſen reich, aber arm an irdiſchen Gütern, zu ſchwärmeriſch, um ein guter Erzieher für den noch ſchwärmeriſcheren Sohn zu ſein. Die frühzeitige Lektüre von Romanen lenkte ſein Gemüt in wirk⸗ llichkeitsfremde Bahnen. Im neunten Jahre vertauſchte er dieſe Lektüre mit dem Studium des Plutarch und des Boßnet. Durch Plutarch ward ſein republikaniſcher Sinn geweckt und zu leidenſchaftlichen Fanatismus geſteigert. Um dieſe Zeit mußte ſein Vater wegen eines Ehrenhandels Frankreich ver⸗ llaſſen, und der Sohn kam in eine Penſion, bald darauf zu feinem Oheim und von dieſem zu einem Kanzliſten, den er Aber auch verließ, um zu einem Graveur in die Lehre zu gehen, Hier verlegte er ſich wieder eifrig auf die Lektüre, bis ihn eine Mißhandlung ſeines Lehrherrn zur Flucht veran⸗ lußte. Rouſſeau war jetzt fünfzehn Jahre, irrte in Savoyen Umher und kam endlich durch Empfehlung eines Geiſtlichen zn Frau von Warrens in Annecy. Dieſe fand Gefallen an ihm, verzog ihn und ſchickte ihn ſpäter nach Turin. Hier wurde er katholiſch, wohnte zwei Jahre in dem Hauſe eines angeſehenen Manes, verließ plötzlich mit einem Abenteurer Turin, zog en Jahr laug planlos umher und kehrte dann wieder nach Annecy zurück, wo er nunmehr zu ſtudieren be⸗ gann, vornehmlich aber Muſik trieb. Ein Jahr ſpäter trat er als Muſiklehrer auf und lebte als ſolcher von 1781 bis 1783 in Laufaune und Neuſchatel. Später wurde er der Erzieher Lines ſehr fungen Mannes, fand aber keinen Gefallen an dieſer Tlätigkeit und ging nach Chamhbery, wo ihm Frau von War⸗ rens eine Anſtellung verſchaffte. Auch hier hielt er e jedoch nicht lange aus, verſuchte ſich nochmals als Erzieher und ſiedelte 1740 nach Paris über. Hier erregte ein von ihm rfundenes Syſtem der Notenſchrift Aufſehen. Nunmehr egann Rouſſeau ſich als Schriftſteller zu betätigen, doch— es ſcheint— ohne Glück. Er ſchrieb über Muſik, ver⸗ Fragödien, komponierte eine Oper. Unzufrieden ging s Gefandtſchaftsſekretür mit Montaigne nach ex achtzehn Monate blieb, darauf kehrte er wieder urück und trat mit Diderot Pretsauſgabe der Akademie zu 7d nlaßte ihn, Von J. E Verbindung Etne Frank Harlequins, die aus dem Kaſten fahren, mit dem Kopf nicken, Pfeife rauchen, Kerzen ausblaſen und zur Orcheſterbegleitung pfeifen, vermehren das Repertoire künſtlicher Menſchen⸗ darſtellung. Heute ſtehen noch im Muſeum von Neuchatel dite berühm⸗ ten Automaten der Familie Droz, die im 18. Jahrhundert als Weltwunder galten. Gelehrte und Könige pilgerten einſt zu ihnen. Pierre Droz, der Vater, der von der Theologie zur Uhrmacheret deſertiert war, verfertigte einen Knaben, der zeichnete und ſchrieb, Henri Louis Droz, der Sohn, ein Mäd⸗ chen, das auf dem Spinett ſich produzierte, nach dem Spiel ſich lächelnd erhob und graziös für den Beifall dankte. Die erſte„denkende“ Menſchenmaſchine baute 1769 ein Bürokrat. Der ungariſche Baron Wolfgang von Kempelen, Sekretär in der Wiener Hofkanzlei. Es war eine mechaniſche Figur, die an einem Tiſche ſaß und meiſterlich Schach ſpielte. Kempelen ging mit ſeinem Schachkünſtler auf Reiſen, er zeigte ihn in allen Hauptſtädten Europas. Die Maſchine, die in der Strategie des Schachbrettes jedem lebendigen Menſchen ge⸗ wachſen war, wurde das Staunen der ziviliſierten Welt. Durch bieſen Erfolg mechaniſcher Menſchenzeugung ermutigt, kon⸗ ſtruterte Kempelen 1788 noch ein vierjähriges Kind, das mit allem möglichen Aufwand techniſcher Mittel die Naivität ſeines Alters imitierte. Der automatiſche Kleine machte Schule und hat ſpäter noch manche techniſch verbeſſerten Geſchwiſterchen bekommen. Inzwiſchen rätſelte ganz Europa an dem wunder⸗ haften Schachmeiſter herum. Wie oft auch Kempelen vor ſet⸗ ner ſkeptiſchen Zuſchauerſchaft Fach um Fach und Kammer um Kammer ſeiner Menſchenmaſchine öffnete, ſtatt Hirn und Herz kamen immer nur Rädchen und Fäden zum Vorſchein. In Wirklichkeit aber kauerte in dem künſtlichen Menſchen ein natürlicher: der Pole Woronſky, der dank ſeiner körperlichen Unvollſtändigkeit— er hatte im Kriege heide Beine verloren — ſich ohne Schwierigkeit von einer Kammer der Menſchen⸗ maſchine zur andern bewegte. Er wurde von andern Krup⸗ peln abgelöſt. Im Bund mit ihnen konnte Kempelen das Ge⸗ heimnis ſeiner Denkmaſchine hüten. Und wenn er es auch ſpäter preisgab, ſein künſtlicher Menſch blieb des komplizier⸗ ten Mechanismus wegen auch ſpäter bei der desilluſtonterten Mitwelt in Ehren. Napoleon I. entführte ihn nach Parts, ſpäter exportterte man ihn ſogar nach Amerika. Dort fand er nach fünfundachtzigfährtger Schachſpieler⸗Karriere ein klägliches Ende. Bei einer Feuerbrunſt iſt er 1854 zum kunſt⸗ loſen Metallklumpen zuſammengeſchmolzen. Ueber die Varteteeblühnen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den europäiſchen Großſtädten entbſtanden, iſt noch mancher mechantſche Schachſpteler gegangen; doch der Geiſt, der ſie trieb, kauerte nicht in ihrem„Innern“, ſie hingen alle am Gängelband der Drähte und Fäden. Vielſeitigere Maſchinenmenſchen baute in den ſtebziger Jahren der engliſche Trickvirtuoſe Maskelyne: einen Pſycho, der nicht nur Schach, ſondern auch Dame und Whiſt ſpielte, und eine Zoe, die ſchrieb und zeichnete, ganz nach den Wünſchen des Publikums. Die mechaniſchen Menſchen wurden ſeitdem von den elek⸗ triſchen abgelöſt. Ihre Kunſt der Imitation beſchränkt ſich nicht mehr auf wenige Handgriffe, hunderte von Bewegungen löſt der Strom aus, der ſte durchflutet. Televox, der Apparat des amerikanſſchen Ingenieurs Wensley, iſt der letzte der Maſchinenmenſchen. Keine Puppe mehr— die Zeit der Illu⸗ ſionen iſt vorüber— eine nüchterne nackte Maſchine, die ge⸗ lenkt von den Schallwellen des menſchlichen Mundes, hurtiger als jeder Diener Befehle ausführt, Rede und Antwort ſteht. Was im Apollotempel zu Delphi noch naives Myſterium war, iſt heute unerbittliche Realität der Maſchine geworden. Die Allmacht der Technik hat die beſcheidenen Wunder der alten Götter tauſendfach überholt. 1 8 nochmals als Literat aufzutreten. 1750 preisgekrönt und ſein Name nun ſchnell bekannt. Die Sehnſucht der Zeit, dem Raffinement zu entſagen und der Natur ſich zu nähern, ſteigerte ſich in Rouſſeaus ſchwärme⸗ riſchem Gemüt bis zum Fanatismus der Empfindung, ſo daß er ſich bald darauf veranlaßt fühlte, öffentlich das zu ver⸗ treten, was andere ſich nur ſchüchtern zu geſtehen wagten. Obwohl ſein Ruhm ſich täglich vergrößerte, wurde ſein Geiſt verdüſtert, und der Gedanke,„alle“ Welt verſchwöre ſich gegen ihn, begann ſchon in jener Zeit ihn zu beherrſchen. So lächerlich dieſer Gedanke war, wurde er doch darin beſtärkt durch die Feindſchaft, welche ihm ſeine Lettres ſur la muſique frangaiſe zugezogen hatten. Rouſſeau fühlte ſich nicht mehr ſicher in Parts; er reiſte nach Genf, trat wieder zur refor⸗ mierten Kirche über und nahm den Titel eines Bürgers von Genf an. Als er ſpäter nach Frankreich zurückkehrte, lebte er in der Nähe von Parts auf dem Lande, und hier ſchrieb er die größten Werke ſeines Geiſtes, die Jahrhunderte über⸗ dauern werden:„Nouvelle Heloiſe“, den„Contrat ſocial“ und den„Emile“(17601702). Das letztere Buch wurde vom Parlament als gottlos verdammt und ein Haftbefehl gegen ihn erlaſſen. Er entfloh nach der Schweiz und lebte von 1762 bis 1765 in Canton Neuſchatel zu Motiers⸗Travers. Hier wollte ihm Friedrich II. eine Unterſtützung zukommen laſſen, Doch mußte Rouſſeau dieſes Aſyl verlaſſen, und er flüchtete auf die Petersinſel im Bielerſee. Aber bald ſah er ſich ge⸗ nötigt, abermals zu fliehen, wahrſcheinlich infolge einer Lieb⸗ ſchaft. Er ging nach Straßburg, darauf nach England und mietete dort in völliger Einſamkeit ein Landhaus, um unge⸗ ſtört träumen zu können. Allein auch dieſes Leben konnte bei ſeiner Reizbarkeit nicht lange dauern. Er verließ England. 1770 zog er nach Paris, um hier ſeine bereits in England be⸗ gonnenen„Confeſſions“ zu beenden. Es iſt eins der ſelt⸗ ſamſten Werke, das je aus eines Mannes Feder floß, voll bizarrer Ehrlichkeit, radikaler Tugend und empfindlicher Lei⸗ denſchaftlichkett. 1778 endlich ging er nach Ermenonville, wo er am 3. Juli— man ſagt freiwillig— aus dem Leben ſchied. Rouſſeau ſtellt den ausgeprägteſten Typus des nach Frei⸗ heit ſeufzenden Menſchen jener Zeit dar. Die Freiheit, die er predigte, hat er nicht mehr erlebt. Er war das erſte Opfer der noch ungeborenen, aber längſt gezeugten Revolution. Die Teilung kannt ich früher ſchon Und probte ſte in manchen Jährchen: Novellen ſtehn im Feuilleton Und im polit'ſchen Tell— die Märchen. * Du mühſt Dich, Freund, ich ſeh's, mit Fleiß und Liſt, Bekannt zu ſein in ſedem Bürgerhaus. Seine Abhandlung wurde Find einen, dem Du unentbehrlich Oiſt, Dann füllſt Du ſchon Dein Erdenpöſtchen aus! Rudolf Presber Zu ſeinem 60. Geburtstag am 4. Juli 1928 Von Paul Zſchorlich Ein lachender Phtloſoph wird ſechzig Ihre alt. Ein Dichter, ein Plauderer, ein trinkfeſter und liebesſeliger Le⸗ benskünſtler, ein literariſcher Schwerenöter, dem es wie keinem bisher außer Wilhelm Buſch gegeben war, ſelbſt noch die Tragik menſchlicher Einzelſchickſale mit goldenem Humor zu umkleiden und in der Komik von Perſonen und Verhält⸗ niſſen als erfahrener Menſchenkenner das Quentchen Ernſt zu entdecken, das dem unerfahrenen Beobachter ſtets verborgen bleiben wird. Welchem Schriftſteller der Gegenwart Fürfte man dieſe eigentümliche und verhältnismäßig ſeltene Be⸗ gabung nachrühmen außer Rudolf Presber? Wer ſich je an dem golbenen Humor und der das Herz des Leſers treffen⸗ den Innigkeit ſeines Gemütes ergötzt und erquickt hat, wer den unbeirrbaren Optimismus, den morgenfriſchen Frohſinn und die anſteckende Lebensfreude dieſes echten, ſelbſt unter Tränen lächelnden Lebensphiloſophen aus ſeinen zahlreichen Büchern kennt, wird erſtaunt aufhorchen, wenn er erfährt, daß dieſer Dichter, der es ſtets mit der Jugend gehalten, nun auch zu den Sechzigern gelangt. Man muß ſich mit dieſer Tatſache, die ſo unwahrſcheinlich klingt, erſt vertraut machen. Denn gerade ſein neueſtes Buch„Aus der Jugendzeit“, das er ſich ſelber und dem deutſchen Volke zu ſeinem 60. Geburtstag beſchert hat, iſt von einer Friſche und Munterkeit der Darſtellung, daß man über das Alter des Verfaſſers getäuſcht wird. Mit dem ſelbſtquäle⸗ riſchen, krankhaften Literatentum unſerer Tage, das ſeine Stoffe vorwiegend in den Bereichen der Nervenärzte, der Irren⸗ und Zuchthäuſer aufſpürt, hat Presber ja nie etwas gemein gehabt. Soviel abſonderliche Figuren und Verhältniſſe er uns auch ſchilderte, ſtets hat er mit feſtem Griff ins blühende Leben gepackt und ſich jeder Unſauberkeit und jeder Klügelet enthalten. Niemals iſt er modiſch oder modern geweſen, nie⸗ mals deshalb auch in die„Mode“ gekommen, ſondern dort, wo er einen Erfolg buchen durfte, ins Herz des deutſchen Volkes gedrungen. Und dieſe Erfolge waren groß und nachhaltig. Seit dem Tag, da Detley von Lilieneron über Presbers No⸗ vellenſammlung„Von Leutchen, die ich lieb gewann“ in einer Berliner Zeitung einen begeiſterten Aufſatz ſchrieb, hat ſich eine Gemeinde um ihn gebildet und ſtetig vergrößert, die heute wohl alle Volksſchichten umfaßt. Allein dieſes Buch iſt heute in 64000 Exemplaren in Deutſchland verbreitet, und ſein fei⸗ ner, treuherziger Roman„Mein Bruder Benjamin“ hat be⸗ reits das 80. Tauſend erreicht. Im Gegenſatz zu manchen viel⸗ genannten anderen Schriftſtellern kann man bei Presber von einer echten Volkstümlichkeit ſprechen. Verſe wie„Da ging die kluge, kleine, taktvolle Lampe aus“ ſind ſo populär geworden, daß ſte, wovon ich mich gelegentlich überzeugen konnte, bereits ohne den Namen des Verfaßſers im Umlauf ſind. Eine wärmende Sonne beſtrahlte ſchon Kindheit und Fu⸗ gend des am 4. Jult 1868 in Frankfurt am Main geborenen Dichters, deſſen Großvater väterlicherſeits Bürgermeiſter in Rüdesheim am Rhein war, während der Großvater mütter⸗ licherſeits ein Weinhändler geweſen iſt. Der Dichter ſelber hat mit freudiger Genugtuung gelegentlich betont, daß ſein Ge⸗ hurtsjahr 1868 im Kranz der ſechziger Jahre das beſte Wein⸗ fahr geweſen ſei, und wer ſich die Entwicklung ſeiner Perſön⸗ lichkeit aus dem ſtie bedingenden Milieu erklären will, dem macht es Presber, der Schöpfer ſo prächtiger Trinklieder, ſehr leicht. Nach Abſolpterung des Gymnaſiums ſeiner Vaterſtadt beſuchte der Jüngling die Univerſitäten in Heidelberg und Freiburg, war ein begeiſterter Schüler Kund Fiſchers, ſchlug gelegentlich eine ſcharfe Klinge und machte ſeinen Doktor phil. magna cum laude“ mit einer Diſſertation über Schopenhauers Aeſthetik. Da es ihn zur Auswirkung ſeiner ſchriftſtelleriſchen Begabung trieb, wurde er Feuilleton⸗Schriftleiter des Frank⸗ furter„Generalanzeigers“, wo ſeine unter dem Pfſeudonym „Poins“— in ſpäterer Zeit unter„Diogenes“— geſchriebenen Wochenplaudereien bald allgemeine Aufmerkſamkeit erregten, ſich immer größerer Beliebtheit erfreuten und dem Blatt Tau⸗ ſende von neuen Beztehern zuführten. 1898 ſiedelte er nach Berlin über, wo er einige Jahre das Feuilleton der freikonſer⸗ vattven„Poſt“ redigierte und ſich als Theaterkritiker einen Namen machte. Bekannt iſt auch ſeine Mitarbeiterſchaft an den „Luſtigen Blättern“. Die von ihm gegründete„Arena“ wurde mit der Zeitſchrift„Ueber Land und Meer“ verſchmolzen, deren Herausgeber er einige Jahre war, um dann, vom Re⸗ dakttonsdienſt entbunden, als freier Schriftſteller zu leben, Bewunbernswert iſt bie Vielſeitigkeit Rudolf Presbers. Als Wochenplauderer ganz eigener Prägung, als Theater⸗ krittker, als Verfaſſer von Romanen, Novellen und Eſſats, als Herausgeber und Ueberſetzer ſowie als Lyriker blickt Rudolf Presber heute auf ein reiches Schaffen zurück, Weithin iſt die Saat aufgegangen, die er mit ſo gefälliger Gebärde aus⸗ ſtreute, weithin genießt er die Liebe und Verehrung von Hun⸗ derttauſenden, denen es beſonders ſeine Proſaſchriften angetan haben. Aber auf einem Gebiet ſeines Schaffens muß er noch weit mehr erkannt und richtig eingeſchätzt werden: in ſei⸗ ner Lyrik. Zwar haben auch ſeine Gedichtbände„Media in vita“,„Aus Traum und Tanz“,„Aus dem Lande der Liebe“, „Dreiklang“,„Spuren im Sande“ uſw. bereits mehrere Auf⸗ lagen erlebt, aber ſie ſtehen noch in keinem Verhältnis zu den Auflagen ſeiner Romane und Novellen. Das liegt weniger am Dichter als an dem Deutſchen, der ſich ſo ſchwer entſchließen kann, Gedichtbände zu kaufen. Und doch: wer neben dem Humoriſten Presber den echten, gefühlsinnigen, Vers und Form meiſternden Dichter Presber kennen lernen will, der muß zu dieſen Bänden greifen. In der Lyrik unſerer Tage gebührt ihnen unbedingt ein Ehrenplatz. Geräuſchvollen Ehrungen in Berlin hat ſich Rudolf Pres⸗ ber, wie es einem überlegenen Geiſte geziemt, durch die Ab⸗ reiſe nach ſeinem Tuskulum an der Oſtſee rechtzeitig entzogen. In stiller Beſchaulichkeit wird er, von ſeinen Lieben umgeben, auf ein geſegnetes Lebenswerk zurück blicken. Wer das Be⸗ wußtſein haben darf, ſich die Herzen ſeiner Mitmenſchen er⸗ obert zu haben, kann der feierlichen Reden füglich entbehren. Sprüche Von Rudolf Presber So wird's das Leben Dir enthüllen, Wie freudlos oft, was Du begehrt; Die Wünſche, die ſich raſch erfüllen, Die waren keiner Kämpfe wert. * 5 Daß Du dem Pöbel baß gefällſt, Dich freut's. Ich hielt Dich für geſcheiter. Wer heut' ſich in der Goſſe wälzt, Hat morgen ſchwerlich ſaubre Kleider. 4. Ich lernte dieſen Spruch am Rheine: Verſtändnis ſtellt ſich langſam ein; Für letzte Weisheit und edelſte Weine Wuß man bei guten Jahren enk 1 * 5 17. Seite. Nr. 0 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) P , ,, 0 8 5 e 9 e 755 8 e 1 1 SROSSER SACHSENPREIS- 205 km- 24. 6. 28 SIEGER PIE&IONTESI a- 5. Weltmeister Binda- 8. Manthey- 10. Oskar Tietz 11. Feder 12. Weyer AUF MIFA-Mrls TERSC HAF TS RAD) Rgeee Torpedo und Rotax Radrennen sind Materialprüfungen ö Nur Qualitätsräder sind den Anforderungen von Bahn- und Strassenrennen über Hunderte von Kilometern gewachsen. Das Mifa-Rad mit seinen treuen Helfern, dem Polack- Reifen, der Torpedo- und Rotax-Nabe, meistert spielend alle Hindernisse. Unaufhörlick reiht es Erfolg an olg. 15 Darum, Radsportfreunde, kauft eine in gleicher Serie mit den Sieger-Rädern hergestellte Original-Mifa- Rennmaschine! MͤIFA-RADER VON 64 M AB. WOCHENRATEN VON 2,50 M AN 5 IFA-FABRIK- 6 F. 3 Mannheim, E J. 13, beiter: Ahert Iuntim jr. VERKAUF STEILLE: Pfemontes! 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