Dienskag, 3. Juſi 1028 Bezugspreiſe: In Mann eder durch die Poſt monatlich N⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorb a Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R.97/11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzingerſtr. 19½0 u. Meerfeldſtraße 11. Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. heim u. Umgebung frei ins Haus alten. Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗ 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Regierungserklärung N gemacht und ſo der ſohnlichtes Wunſch der Völker, die durch 2 Der Neithskanzler berlieſt dit In der heutigen Reichstagsſitzung gab Reichskanzler Hermann Müller⸗ Franken folgende Erklärung der Regierung ab: Ich habe die Ehre, das neue Reichskabinett vorzuſtellen, das aus dem am 20. Mai gewählten Reichstage hervorgegangen iſt. Der Wahlkampf hat der Welt hewieſen, daß das Deutſche Reich nach den ſchweren Nachkriegsjahren in eine Periode ruhiger und ſtetiger Entwicklung eingetreten iſt. Die Fundamente des neuen Staates, der deutſchen Republik, ſtehen ſicher und unerſchütterlich. Die Reichsregierung hat die Aufgabe, auf dem nun feſt gefügten Grund weiterzubauen und unabläſſig dahin zu wirken, daß die Wunden des Krieges und der Nachkriegszeit ſich immer mehr ſchließen und auf allen Gebieten entſchloſſene Reform⸗ arbeit geleiſtet werde. Denn nur entſchiedenes Weiterarbeiten auf dem Wege des ſozialen und politiſchen Fortſchritts ent⸗ ſpricht dem Willen, den das deutſche Volk bei der Reichstags⸗ wahl bekundet hat. Solchen Zielen dient die Zuſammenſetzung der Reichsregierung. Beruht ſie auch noch auf koalitionsmäßi⸗ ger Grundlage, ſo hat doch ihre Zuſammenſetzung die Zuſtim⸗ mung der in Betracht kommenden Parteien gefunden. Auf dieſer Baſis hat das neue Reichskabinett ſeine Tätigkeit aufgenommen. Es wird ſeine kommende politiſche Arbeit nach dem folgenden Programm geſtalten, das ich die Ehre habe, Ihnen vorzutragen. In der auswärtigen Politik iſt der Weg, den die Reichsregierung gehen will, klar vor⸗ gezeichnet. Die deutſche Außenpolitik verfolgt ihr Ziel in dem Willen zur friedlichen Verſtändigung und unter Verzicht auf den Gedanken der Revanche. An dieſer Grundlage werden wir feſthalten. Eruſte und wichtige Fragen harren der Löſung. Ich nenne zunächſt die Frage der Befreiung der noch be⸗ letzten Gebiete am Rhein und des Saarlandes. In Uebereinſtimmung mit dem geſamten deutſchen Volke iſt die Reichsregierung non unſerem wohlbegründeten Anſpruch auf die ſofortige Befreiung f dieſer Gebiete überzeugt. Wir müſſen jedoch feſtſtellen, daß die Beſatzungs⸗ mächte aus der politiſchen Entwicklung der letzten Jahre die gegebenen Schlußfolgerungen noch immer nicht gezogen haben und daß es aus dieſem Grunde bisher nicht gelungen iſt, in den wechſelvollen Erörterungen in der Räumungsfrage ein praktiſches Ergebnis zu erzielen. Nur noch 1% Jahre trennen uns non dem für die Räumung der zweiten Zone letzten Ver⸗ tragstarmin. Wir wiſſen alle, daß es eines Appells an die Treue und Geduld der Bevölkerung der beſetzten Gebiete ſelbſt dann nicht bedürfen würde, wenn es nötig wäre, bis zu dem letzten Vertragstermin auszuharren. Käme es aber wirklich dahin, daß die Ränmungsfrage einfach dem Zeitablauf über⸗ kaſſen bliebe, ſo wäre damit eine bedeutſame Gelegenheit ver⸗ ſäumt, die Politik der Verſtändigung in die Tat umzuſetzen, ubwohl alle Vorausſetzungen dafür gegeben werden. Für uns iſt in diefer Frage neben dem ſelbſtverſtändlichen Wunſche nach freier Ausübung der Souveränität im Rhein⸗ kande und nach Befreiung der Bevölkerung von den Laſten der Beſetzung, vor allem der Geſichtspunkt maßgebend, daß es ſich darum handelt, endlich dieſe noch immer aus der Kriegszeit ſtammenden Schranken niederzulegen, die der Begründung eines wirklichen Vertrauensverhältniſſes zwiſchen den Völkern im Wege ſtehen. Wir erwarten auf das beſtimmteſte, daß dieſer Geſichtspunkt in gleichem Maße nunmehr auch von den an der Beſetzung beteiligten fremden Regierungen gewürdigt wird. Wir erwarten auch, daß bei ihnen jeder von anderer Seite un⸗ ternommene Verſuch, den Sachverhalt durch das unberechtigte Hineinziehen anderer Probleme zu verwirren, wergeblich blei⸗ ben wird. 5 Das Räumungsproblem iſt einfach und klar. Es bedarf nur des guten Willens, um es zu löſen. Der treuen Bevölkerung au Rhein und Saar entbieten wir unſeren herzlichen Gruß. Die Reichsregiekung iſt ſich der ſchweren wirtſchaftlichen Not bewußt, die dort infolge der Beſetzung einen hohen Grad erreicht hat und durch die Greuz⸗ verhältniſſe noch verſchärft wird. Wir werden dieſer Wirt⸗ ſchaftsnot unſere beſondere Aufmerkſamkeit widmen. Mit der Grundfrage unſerer Außenpolitik hängt unſere Betätigung im Völkerbund aufs engſte zuſammen. Wir ſehen im Völkerbund einen der wichtigſten Faktoren des internationalen Lebens und damit auch der Förderung der nationalen Intereſſen. Wir ſind entſchloſſen, an allen Auf⸗ gaben, die jetzt zu löſen ſind, loyal mitzuarbeiten. Von den allgemeinen Völkerbundsproblemen ſteht jetzt im Vordergrund des Intereſſes die Frage der allgemeinen Ab⸗ rüſtung. Die Entwaffnung Deutſchlands iſt jetzt zum letzten Ende durchgeführt und kein Staat hat ſo viel für die all⸗ gemeine Sicherheit getan, wie Deutſchland. Das beweiſen die Verträge von Locarno, unſere zahlreiche Schiedsverträge, die Annahme der Fakultativklauſel des Weltgerichtshofes und unſere aktive Mitarbeit im Genfer Sicherheitskomiteec. Deutſchland iſt der erſte Staat geweſen, der dem neuerdings vun den Vereinigten Staaten von Amerika vorgelegten allge⸗ meinen Pakt zur Aechtung des Krieges ohne Vorbehalt zu⸗ geſtimmt hat. Alles das gibt uns das Recht und die Pflicht, mit allem Nachdruck die Forderung zu erheben, daß jetzt end⸗ lich mit der Durchführung der allgemeinen Abrüſtung eruſt chen Vorlage regt. Darüber ſcheint jedoch Einigkeit zu be⸗ ſtehen, daß die Senkung erheblich hinter dem Aufkommen Abkommen, haben ſich die ſozialdemokratiſchen Miniſter, wor⸗ Abend ⸗ Ausgabe 9 8 gab an 1 01 II r Gon bral 4 I l br walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen . Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Nr. 304— 139. Fahrgaug Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 Ne. Netlamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere we⸗ 2 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht den furchtbaren Krieg gegangen ſind, erfüllt wird. Die Welt muß ſich darüber klar werden, daß es auf die Dauer ein unmöglicher Juſtand iſt, daß ein Großſtaat wie Deutſchland einſeitig abgeruſtet ſich inmitten von Ländern befindet, die bis an die Zähne bewaffnet ſind. Vor eine weittragende Aufgabe wird uns die kommende Entwicklung in der Reparationsfrage ſtellen. Durch den Sachverſtändigenplan und die Londoner Abmachungen von 1924 iſt es gelungen, das Reparationspro⸗ blem des politiſchen Charakters zu entkleiden und aus ihm eine finanzielle und wirtſchaftliche Frage zu machen. Seither iſt die Durchführung des Sachverſtändigenplanes reibungslos erfolgt. Die Sachverſtändigen ſelbſt haben ihren Plan indef⸗ ſen nur als eine vorläufige Regelung bezeichnet und es wird als notwendig hingeſtellt, dieſe vorläufige Regelung durch eine endgültige zu erſetzen, ſoweit die Verhältniſſe dies ermög⸗ lichen. Mag der Zeitpunkt für die Inangriffnahme der End⸗ löſung ſich auch noch nicht genau überſehen laſſen, ſo iſt doch die Entwicklung weit geung vorgeſchritten, um allen beteiligten Kreiſen Raum für die Ueberzeugung zu ſchaffen, daß die bal⸗ dige Herbeiführung dieſer Endlöſung nicht nur wünſchenswert, ſondern auch möglich iſt. Deutſchland wird es ſeinerſeits nicht an der loyalen Mitwirkung fehlen laſſen, um eine Frage end⸗ gültig zum Abſchluß zu bringeh, die ſowohl für die deutſche Wirtſchaft, als auch für die Weltwirtſchaft von größter Be⸗ deutung iſt. Indem ich darauf verzichte, die ſonſtigen Auf⸗ gaben unſerer Außenpolitik, wie ſie ſich aus unſeren Bezie⸗ hungen zu den einzelnen Ländern ergeben, beſonders aufzu⸗ führen, wende ich mich nunmehr den Fragen der Innen⸗ politik zu. (Bei Schluß der Redaktion lag der Wortlaut des Schluſſes der Regierungserklärung noch nicht vor.) Kompromiſſe und Konzeſſionen Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verleſung der Regierungserklärung, die 32 Schreibmaſchinen⸗ ſeiten umfaßt, nahm ungefähr 4 Stunden an Anſpruch. Sie läßt die Anſicht des Reichskanzlers deutlich erkennen, ſobald wie möglich, d. h. alſo bereits im kommenden Herbſt, eine kboalitionsmäßige Grundlage für die Regierung zu finden. Das bezieht ſich auch auf die Regierungsumbildung in Preußen. Aus dem Wortlaut der Erklärung geht mit⸗ hin hervor, daß das Kabinett nicht zu demiſſionieren gedenkt, ſondern daß man verſuchen will, durch perſonelle Verände⸗ rungen im Kabinett den Wünſchen der beteiligten Parteien gerecht zu werden. Weil ſich die Regierung nicht als Fe⸗ rienkabinett betrachtet ſehen will, unterbreitet ſie dem Reichstag ein ausführliches Programm, in dem auch alle die Zweifelsfragen berührt werden, die in den verfloſ⸗ ſenen Verhandlungen um die Regierungsbildung zur Sprache gebracht wurden, ohne daß es damals gelang, eine Einigung über ſie zu erzielen. Ausgenommen iſt die Frage des Panzerkreuzers. Hier ſtellt ſich die Regierung auf den Boden der Etats lage. Sie beantragt, die von den Kom⸗ muniſten bereits eingebrachten, von den Sozialdemokraten möglicherweiſe zu erwartenden Anträge einer ſpäteren Be⸗ ratung vorzubehalten. In der Frage des National feiertags gibt die Regierung ſelbſt keine beſtimmte Lö⸗ ſung, ſie erfüllt lediglich ihre verfaſſungsmäßige Pflicht, das vom Reichsrat bekanntlich bereits verabſchiedete Initiativgeſetz dem Reichstag unverzüglich zuzuleiten. Die Regierungs⸗ erklärung gibt eine dahingehende Zuſicherung ab. Im übri⸗ gen iſt es noch fraglich, ob über dieſe Angelegenheit in der bevorſtehenden kurzen Tagung des Plenums überhaupt noch entſchieden werden wird. Die Klippe der Steuerſenkung ſucht die Re⸗ gierungserklärung durch einen Kompromiß zu umſchiffen. Der ſich darauf beziehende Paſſus bekundet den Willen der Regierung, die Steuerlaſten, namentlich der unteren und mittleren Schicht, zu erleichtern, jedoch unter Berückſichtigung unſerer wirtſchaftlichen Entwicklung und der finanziellen Lage des Reichs. Beſtimmte Zahlen nennt die Erklärung nicht. Die genauere Feſtſetzung des Umfangs einer ſolchen Senkung ſoll einer beſonderen Prüfung überlaſſen bleiben. Das weſentliche iſt alſo, daß nicht nur eine Senkung der Lohnſteuern ſondern der Einkommenſteuern über⸗ haupt geplant iſt. Die Regierung bringt alſo keine ſelbſtändige Vorlage ein. Ob die eine oder andere Partei einen dahingehenden Antrag ſtellen wird, erſcheint im Augen⸗ blick noch fraglich, da ſich namentlich bei den Län dern ſtarker Widerſtand gegen die Durchbringung einer ſol⸗ zurückbleiben wird, das man nach der ſogenannten Lex Brüning erhofft.. Die Linie des Kompromiſſes zeigt ſich auch deutlich in dem Teil der Erklärung, der ſich auf die ſoztialen Fragen be⸗ zieht und natürlich einen beſonders breiten Raum einnimmt. In allen dieſen Fragen, ſo beiſpielsweiſe beim Wachingtoner auf wir hinwieſen, entgegenkommtender gezeigt, als es im Verlauf der interfraktionellen Beſprechungen der Fall war. Auf der anderen Seite hat das Zentrum in der Frage des Schulgeſetzes ſpyürbare Konzeſſionen machen müſſen. Die ganze Erklärung iſt offenbar für Kundige dar⸗ auf angelegt, der Volkspartei den ſpäteren Eintritt in die Dienstag eintreten. 5 fünf Sitzungstagen die Amneſtiefrage und die ſonſtigen Koalition zu ermöglichen. Bemerkenswert iſt die Ausführlich⸗ keit, mit der die Agrarreform behandelt wird. Hier zeigt ſich, daß die Sozialdemokratie offenbar bereit iſt, in weit ſtärkerem Maße, als man nach ihrer bisherigen ſcharfen Oppoſition er⸗ warten durfte, an der Sanierung der Landwirt⸗ ſchaft mitzuarbeiten. Auch die Ausführungen, die die Regie⸗ rungserklärung über die Wehrmacht enthält, wird man billigen können. Sie bringen keinerlei Andeutungen, daß die Entwicklung etwa in der von Löbe gehen wird. f f a Wie die Regierung mit dieſer ihrer Erklärung bei den Parteien, auf deren Zuſtimmung es ihr vor allen Dingen ankommt, abſchneiden wird, ſteht vorerſt noch dahin. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Fraktionen— insbeſondere das Votum der Volkspatei wird ja von weſentlicher Bedeutung ſein— ſchon über ihre Haltung Beſchluß faſſen werden. Sie dürften vielmehr die Regierungserklärung erſt einer gründ⸗ lichen Nachprüfung unterziehen. Müller⸗Franken geht zwar nach wie vor darauf aus, ein poſitives Vertrauensvotum zu erlangen, doch bezweifelt man, daß ihm das gelingen wird, Das mindeſte, was das Kabinett erſtrebt, iſt eine Billigungs⸗ erklärung, deren Annahme alle anderen Anträge hinfüllig macht. 855 propagierten Richtung Stimmungsbild Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] Bei einer Hundstagshitze, die den Schweiß aus allen Poren treibt, geht die parlamentariſche Premiere des Kabinetts Müller⸗Franken vor ſich. An der Tiergartenſeite des Reichs⸗ tagsgebäudes beobachtet ein Häuflein Schauluſtiger die An⸗ fahrt der Miniſterautos. Sonſt iſt äußerlich nicht viel vom den Ereigniſſen zu bemerken. Die ſommerlichen Toiletten der Damen verleihen den dichtgefüllten Publikumstribünen einen Schimmer von Buntheit. Das Parkett weiſt nur wenige Lücken auf. Mit dem Schlag 3 hebt ſich der Vorhang. Zö be verlieſt die Miniſterliſte. Müller ⸗Franken und ſein Stab, mit Ausnahme des auf der Bühlerhöhe weilenden Dr. Streſemann vollzählig, in feierliches Schwarz gekleidet, iſt verſammelt. Zur Rechten Müller⸗Frankens, das Kinn auf die Hand geſtützt, Reichswehrminiſter Gröner. Dann fol⸗ gen Hilferding, Koch, Curtius, Severing, Wiſſel, Gusrard, Dietrich, Schätzl. Als Müller⸗Franken an das Rednerpult tritt, wird er mit allerhand Zwiſchenrufen der äußerſten Rechten und Linken empfangen. Ein Kommu⸗ niſt legt ein Stück Seife auf die Eſtrade und ruft:„Zum Einſeifen!“ Aber Müller⸗Franken läßt ſich nicht beirren. Es gelingt ihm, ſobald er nach der„Präambel“ zum eigentlichen Programm vordringt, ſich das Gehör des Hauſes zu ver⸗ ſchaffen. Auch Herr Höllein, der ſich wie ein hyſteriſches Weiß gebärdet, vermag ihn nicht aus der Ruhe zu bringen. Der wirkungsvollſte Teil der Erklärung, der der Außenpolitik ge⸗ widmet iſt, kennzeichnet ſich unzweifelhaft als Entwurf Dr. Streſemanns. Die Probleme der Räumungs verzögerung und Reparationen werden kurz aber ſcharf umriſſen.. 5 Die Zuſicherung, daß die Regierung namentlich auch dem Mittelſtand zu helfen gedenkt, löſt auf der Rechten ſpöttiſche Zwiſchenrufe aus.„Abwarten“, ertönt es aus den Rei⸗ hen der Deutſchnationalen. Aehnlich quittiert man die An⸗ kündigung der Agrarreform.„Ja, glauben Sie denn das alles?“ wird dem Kanzler zugerufen. Indes im allgemeinen bleibt es„mäßig bewegt“. Der ſachlich nüchterne Ton des Pro⸗ gramms iſt nicht dazu angetan, die Leidenſchaften aufzupeit⸗ ſchen. Das ändert ſich auch nicht, als das Stichwort„Sozjal⸗ politik“ fällt. Hin und wieder bekunden die Kommuniſten ihr Mißfallen, aber ihre Einwände ſind ſchwach. Der Paſſus über den Verfaſſungstag entfeſſelt in der völkiſchen Ecke ein Stürm⸗ chen. Den erſten Beifall findet das Bekenntnis der Verbun⸗ denheit mit den öſterreichiſchen Brüdern. Sonſt laufen ſich Kommuniſten und Völkiſche in ihren Bemühungen, die Ver⸗ leſung zu ſtören, den Rang ab, je nachdem es ſich um die Kom⸗ promißformeln der Schule, der Wehrmacht oder der Steuer⸗ politik handelt. Eine Stunde hat Müller⸗Franken geſyrochen. Punkt 4 Uhr iſt er fertig. Die Mitte applaudiert leb⸗ haft. Zur Rechten wie zur Linken erhebt ſich lauter Wide r⸗ ſpruch. Das Haus vertagt ſich. 5 * f Der Aelteſtenrat 5 hielt heute eine Sitzung ab. Ueber den Vorſchlag des Reichs⸗ tagspräſidenten, die Reihenfolge der Rednerliſte nicht mehr nach der Fraktionsſtärke, ſondern nach der Stellungnahme zu beſtimmen, wurde noch keine Uebereinſtimmung erzielt. Es bleibt alſo zunächſt bei der bisherigen Uebung. Es wird damit gerechnet, daß die am Mittwoch beginnende Aus ſpra che über das Regierungsprogramm, für die zwei Rednerreihen beſtimmt ſind, ſchon am Donnerstag abend beendet ſein kann. Dann würde eine Pauſe in den Plenarſitzungen bis züm In der nächſten Woche ſollen dann in vordringlichen geſetzgeberiſchen Aufgaben erledigt werden. 5 Ein Unglücksauto — Prag, 3. Juli. Bei dem Automobilkrennen in Kſchau fuhr der Eiſenhändler Stefan Oehlſchläger eine unbe⸗ 5 kannte Bettlerin, die ihm in den Weg lief, nieder. Darn fuhr er, augenſcheinlich verſtört, in die Volksmenge, wobet wie der zwei Frauen getötet, ſieben Perſonen ſchmer und vier leicht verletzt wurden. 2. Seite. Nr. 304 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 3. Juli 1928 Das Sicherheitskomitee hat heute vormittag in einer Arbeitsſitzung die drei Modell⸗ Entwürfe für die Sicherheits⸗Verträge in Verbindung mit gegenſeitigen Waffenhilfe⸗ und Nichtangriffs⸗Verpflichtungen angenommen. Der Vertreter der Türkei erklärte, ſich einer Stellung⸗ nahme enthalten zu müſſen, ſolange die von der Türkei an⸗ N Aufnahme der Neutralitäts⸗Klauſel noch nicht erfolgt ei. Das Komitee nahm weiter die beiden einführenden Noten für die Verträge an, in denen die Geſichtspunkte er⸗ läutert werden, die für die Abfaſſung der Typ⸗Verträge maß⸗ gebend waren. Ferner wurde ein Reſolutions⸗Entwurf an⸗ genommen, der der Vollverſammlung des Völkerbundes vor⸗ gelegt werden ſoll und in dem den Staaten der Abſchluß der Verträge anempfohlen wird. Das Komitee hat damit die zweite Leſung der Modellver⸗ träge erledigt und wird nunmehr im Redaktionskomitee die Beratung der deutſchen Anregungen fortſetzen. Eine erſte Leſung des Uebereinkommens⸗Entwurfes auf Grund der deutſchen Vorſchläge wird vorausſichtlich ſchon am Mitt⸗ woch in einer Vollverſammlung ſtattfinden. Wie Präſident Beneſch mitteilte, hofft das Komitee, am Mittwoch bereits ſeine diesmaligen Arbeiten abſchließen zu können. Verteidigungsreden im Schachty⸗Prozeß Wie aus Moskau gemeldet wird, beantragten die Vertei⸗ diger der deutſchen Angeklagten im Schachty⸗Prozeß für alle drei Freiſpruch. Im Falle Mayer, gegen den auch der Staatsanwalt Krylenko die Anklage fallen ließ, be⸗ dauerte der Verteidiger, daß nicht ſchon in der Vorunterſuchung die Frage gründlicher geklärt worden ſei. Badſtiebers Verteidiger, Dolmatowſki, ſtellte feſt, daß von allen Vorwür⸗ fen gegen ſeinen Mandanten nur der Beſtechungsfall übrig bleibe, bei dem Badſtieber das Bewußtſein der Rechtsver⸗ letzung gefehlt habe, da er nach deutſchem Recht den Fall nicht als Beamtenbeſtechung auffaſſen konnte. Sollte das Gericht ihn dennoch verurteilen, ſo habe er als Mitglied der Arbeiter⸗ klaſſe Anſpruch auf die für jene Zeit geltende Amneſtie. Der Verteidiger des Ingenieurs Otto plädierte ebenfalls auf Freiſpruch, da gegen den Angeklagten nach der Beweisauf⸗ mahme als einziges Delikt die Uebermittlung eines Briefes von dem in Berlin beſchäftigten Bruder Baſchkins an den An⸗ geklagten Kaſarinow übrig bleibe. Bezüglich dieſes Briefes, deſſen Exiſtenz Otto beſtreite, ſtehe ſeiner Ausſage als einziger Beweis die Ausſage Kafarinows gegenüber und es gebe ket⸗ nerlei Grund, Kaſarinow für glaubwürdiger zu halten, als Otto. Eher ſei das Gegenteil angebracht, ſo meinte der Ver⸗ teidiger und knüpfte daran eine für einen Verteidiger vor einem Sowjetgericht außerordentlich ſcharſe Kritik aller„Ge⸗ ſtändniſſe“ vor dem Unterſuchungsrichter, die in dieſem Prozeß ja durchweg faſt die einzigen Beweiſe ſeien. * Moskau, 3. Juli.(United Preß.) Nachdem die Plai⸗ doyers der Verteidiger im Schachty⸗Prozeß ihr Ende gefunden haben, kamen in der geſtrigen Abendſitzung 23 der Ange⸗ Elagten zum Schlußwort. Sie alle zeigten ſich reuig und boten die Richter flehentlich, manche von ihnen unter Tränen, ihnen Gnade zu gewähren. Die übrigen Angeklagten werden heute zu Worte kommen, worauf ſich das Gericht zu⸗ kückztehen wird, um über die beantragten Strafen zu beraten. 1 Ein neuer Donezprozeß Aus Moskau wird gemeldet, daß vor dem Oberſten Ge⸗ richtshof der Sowjetunion am geſtrigen Montag wiederum ein Sabotageprozeß begonnen habe, der ſich gegen 56 Per⸗ ſonen richte, die im Donezkohlengebiet beſchäftigt waren. Unter den Beſchuldigten befinden ſich leitende Angeſtellte. Kongreß der Voölkerbundsunion Im Haag wurde der 12. Kongreß der Internationalen Bölkerbundsunion in Anweſenheit von Vertretern der hollän⸗ diſchen Regierung und der Mitglieder des diplomatiſchen Korps eröffnet. Ueber 200 Delegierte vertraten 25 Nationen. Zu Beginn der Sitzung wurde beſchloſſen, Glückwunſchtelegramme an 1 110 5 zu e der Mannſchaft der Italia nicht ungünſtig ſind. Richligſtellung Herrn Rebans Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Angriffe, die der eſtniſche Außenminiſter Rebane bei ſeiner Rede zur Eröffnung des eſtniſchen Sängerfeſtes gegen Deutſchland gerichtet hat, haben nunmehr von deutſcher zu⸗ ſtändiger Stelle eine nachdrückliche Zurück weiſung erfahren. In einer amtlichen Veröffentlichung wird mit er⸗ freulicher Deutlichkeit darauf hingewieſen, daß an den Argu⸗ menten mit denen der eſtniſche Außenminiſter ſeine Angriffe zu rechtfertigen ſuchte, nichts wahres ſei. Wenn die Ver⸗ handlungen in der Frage der Abfindung der durch das eſtniſche Agrargeſetz enteigneten Deutſchen bisher noch zu keinem Ab⸗ ſchluß gebracht werden konnten, liege es lediglich an Eſtland, das Deutſchland eine Gleichſtellung mit den anderen Ländern in der Praxis verweigert. Um die Streitpunkte aus⸗ zuräumen, habe die deutſche Regierung ſogar vor drei Monaten ſelbſt die Initiative ergriffen. Auch iſt man be⸗ reits in Vorbeſprechungen zum ſpäteren Abſchluß eines Han⸗ delsvertrages eingetreten. Umſo befremdender müſſen in die⸗ ſem Zeitpunkt die Angriffe des eſtniſchenußenminiſters wirken Eine Einigung in der Frage der Agrarentſchädigung iſt vor allem durch die Weigerung der eſtniſchen Regierung ver⸗ hindert worden, auch derjenigen Grundbeſitzer, die erſt nach der Enteignung von Grund und Boden deutſche Staatsbürger geworden ſind, Schadenerſatz zu gewähren. Es liegt auf der Hand, daß die deutſche Nite hier ihre berechtigten Anſprüche nicht aufgeben kann. Sie hält, wie uns verſichert wird, nach wie vor daran feſt, daß als Stichtag für die Regelung dieſer Frage der 1. April 1926 gelten muß. Durch das intranſigente Verhalten der Eſten in dieſer Frage iſt es auch nicht möglich geweſen, eine Einigung über den von der deutſchen Regierung gemachten Vorſchlag zu erzielen, die im Gegenſatz zu den Angehörigen anderer Staaten bisher noch nicht befriedigten deutſchen Anſprüche durch eine Pauſchalſumme abzulöſen. Der Rekordverſuch Riſtitz's abgebrochen Die Junkersflieger Riſtiez und Zimmermann ſind nach einer Flugdauer von 17 Stunden 30 Minuten am Montag abend gegen 9 Uhr wieder gelandet und haben ſomit ihren Weltrekordverſuch aus bisher unbekannten Gründen ab⸗ gebrochen. Der Dauerflugweltrekord wird bekanntlich von den italieniſchen Fliegern Ferrarini und Del Prete gehalten. Er ſteht auf 58 Stunden 37 Minuten, Deulſcher Sieg im Gordon⸗Bennelt⸗ Flug? Nach dem bisher aus Detroit vorliegenden Geſamtergebnis hat der„große Gordon⸗Bennett⸗Wettflug für Freiballons mit einem Sieg des deutſchen Ballons„Münſter“ geendet. Das . Geſamtergebnis iſt amtlich noch nicht feſtgeſtellt worden. Die Tragödie im Polareis Moskau, 3. Juli.(United Preß.) Noch immer iſt man ohne Nachricht über das Schickſal des Fliegers Babuſchkin. An Bord des verſchwundenen Flugzeuges befand ſich außer⸗ dem noch der Mechaniker Goſchow und ein Radiotele⸗ graphiſt. Sie führten genügend Proviant mit, um bis zum 6. Juli damit auskommen zu können. Der Eisbrecher „Maligin“ rückt langſam durch das Eis vor, doch iſt die Suche erſchwert, weil dichter Nebel das Meer bedeckt und die Ober⸗ fläche des Eiſes in Schmelzſchnee verwandelt. Das Wetter verſchlechtert ſich. Der Eisbrecher„Kraſſin“ kann infolge der Dicke des Eiſes nur langſam vorwärts kommen. Der Leiter der ruſſiſchen Hilsexpedition an Bord des„Kraſſin“, Profeſſor Samoilowitſch, glaubt, nach einer Meldung von„Politiken“, daß die Eisverhältniſſe für die Bergung der im roten Zelt Nobiles lagernden Mitglieder Nach Durchführung der Bergungsaktion will Samoilowitſch mit dem Eisbrecher„Kraſſin“ ſofort umkehren. Dagegen ſoll der ruſſiſche Flieger Tſchukuowsky ſich ſofort an der Suche nach den beiden anderen Gruppen der Italtamannſchaft be⸗ teiligen. Erſt wenn ihr Standort feſtgeſtellt iſt, kann der Eis⸗ brecher wieder in Tätigkeit treten. Samoilowitſch iſt in ſtän⸗ diger drahtloſer Verbindung mit der„Cita di Milano“ und Nobile. Schweres Straßenbahnunglück in Berlin Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein ſchweres Straßenbahnunglück, bei dem 9 Perſonen ſchwer und 12 leicht verletzt wurden, ereignete ſi heute vormittag in Berlin. Der vollbeſetzte Anhän eines Straßenbahnzuges ſprang aus den Schienen, ſtr i Bordſchwelle, prallte gegen einen Leitungsmaſt, nieder und kippte ſchließlich um. Die Seiten Wagens wurde durch den Sturz eingedrückt. Fenſterſcheiben gingen in Trümmer. Die Fahrgäf 55 durcheinandergefallen waren, ſuchten ſich verzweifel t aus ihr res Lage zu befreien. Nur wenigen gelang es aus dem un⸗ geſtürzten Wagen herauszuklettern. Die meiſten lagen ſch w wie verletzt zwiſchen den zerſplitterten Feuſterſcheiben u: 11 Holzſitzen und wurden durch die ſofort alarmierte Feuerwe r aus dem Wagen herausgeholt. Letzte Meldungen Die Heidelberger Oberbürgermeiſterwahl Er Heidelberg, 3. Juli,(Eigen. Bericht.) Die Frage der Wahl eines Nachfolgers für Oberbürgermeiſter Dr. Walz hat, wie das„H..“ meldet, in den letzten Wochen mel Fühlungnahme zwiſchen den Fraktionen des Bürgerau ſes gebracht. Der gemäß Stadtratsbeſchluß berufene Ausf aus Vertretern aller Parteien hat geſtern unter dem Vorft des Obmanns der Stadtverordneten erſtmals getagt. Aus der großen Zahl wurden fünf Kandidaten für die engere Wahl beſtimmt. Die Fraktionen werden nun noch Auskünfte einholen. Am nächſten Montag ſoll wieder eins Sitzung ſtattfinden.: 13 3 Unglück in einer Saargrube 2 Saarbrücken, 3. Juli.(Eigen. Drahtbericht.) Auf dem Oſtſchacht der Saargrube Klarenthal wurde durch nieder⸗ gehende Geſteinsmaſſen ein Bergarbeiter getötet, ſechs wurden teilweiſe ſchwer verletzt. Die Belegſchaft beklagt das Antreiberſyſtem und die unwürdige Behandlung vonſeite 1 der franzöſiſchen Staatsverwaltung. Hedwig Wangel von einem Erpreſſer bedroht * Berlin, 3. Juli. Geſtern wurde die bekannte Schau⸗ ſpielerin und Philanthropin Hedwig Wangel in ihrer Woß⸗ nung von einem Erpreſſer bedroht. Schon vor einiger Zeit ſchrieb ein 29 Jahre alter Kaufmann, der im Erzgebi ge lebt, an Frau Wangel und bat um Vermittlung für eine neue Stellung. Da Frau Wangel nichts fand, ſo mußte en vorläufig vertröſtet werden. Der Ton ſeiner Reden wurde aber drohender und ſchließlich ſtellte er Frau Wangel ein Ultimatum, daß er ſie, wenn ſie ihm nicht bis zu einem be⸗ ſtimmten Tage eine Geldunterſtützung oder Arbeit verſchaf e, erſchießen werde. Geſtern nachmittag erſchien er bei Frau Wangel, die, durch den Ton der Drohbriefe erſchreckt, um Entſendung eines Polizeibeamten gebeten hatte. Der Krimi⸗ nalbeamte nahm den Kaufmann, der im Empfangsgimmer wartete, feſt. Auf der Wache fand man bei ihm eine Piſtole und fünf ſcharfe Patronen. Eine 100 jährige Frau ermordet — Paris, 3. Juli. In einem Dorfe in der Nähe von Dijon wurde eine Frau, die im vergangenen Januar ihr 100. Lebensjahr vollendet hat, von ihrem 65 Jahre alten Schwiegerſohn aus unbekannten Gründen erſchlagen. Der Mörder begab ſich darauf in den Keller und ſchnitt ſich mit einem Raſiermeſſer die Kehle durch. Am Mittwoch, 4. K Jae chend 8 Ahr inder t 8 ges ſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe im Friedrichsparl auf der Terraſſe ſtatt. Der Eintritt koſtet 20 Pfennig. Der eee 5— Weſen und Wirkung weibücher Kulturſchöpfung Eine Kundgebung der deutſchen Frauen 8 Weit über alles Erwarten iſt die große deutſche rauentagung, die auf der Preſſa anläßlich ihrer Son⸗ derabteilung„Frau und Preſſe“ ſtattgefunden hat, zu einer mächtigen Kundgebung geworden, zu einer Kundgebung, die zum erſten Mal die ältere mit der füngſten Generation der deutſchen Frau vereinte, und die die in den letzten Jahrzehnten ſtändig gewachſene Bedeutung des Frauenſchaffens für die Kultur, die Wirtſchaft und die Preſſe beleuchtete. Imponie⸗ rend der Eindruck des rieſigen Berſammlungsſaales, der 7000 Menſchen faßt und überfüllt war, ſodaß am 1. Tag Hunderte keinen Sitzplatz finden konnten. Anders war die Zuſammen⸗ ſetzung, anders der Sinn und das Ziel dieſer Tagung, die Frauen aller Konfeſſionen, Berufe und Stände und jeden Al⸗ ters vereinte, als es ſonſt die Tagungen der großen Frauen⸗ verbände zu ſein pflegen. Sind jene meiſt ausgeſprochene Ar⸗ beitstagungen, auf denen beſtimmte Probleme erörtert und in der Diskuſſion geklärt werden ſoll, ſo wurde dieſes Tref⸗ fen zu einer mächtigen Feier, die, ohne auf Einzelfragen ein⸗ zugehen und ſie zu diskutteren, die Teilnehmerinnen über alles Trennende, über alle Gegenſätze hinweg, den Alltag vergeſſend, zu einer großen Einheit verband. Es war darum ein glück⸗ licher Gedanke, an dieſer Tagung auch die Jugend in großer Zahl teilnehmen zu laſſen. Nach allen Teilen des Reiches waren Einladungen ergangen, und in großer Zahl waren Schulleitungen dieſer Anregung gefolgt und hatten Schülerin⸗ nen der oberen Klaſſen Urlaub zum Beſuch der Tagung ge⸗ geben, auf der ſie den erſten großen und darum ſicherlich blei⸗ benden Eindruck von Frauenſchaffen und ⸗wirken erhielten. i Den einleitenden Vortrag hielt Dr. Gertrud Bäu⸗ mer, jubelnd begrüßt, und wie immer alle in atemloſer Slille Lauſchenden in ihren Bann ziehend, als ſie in knappen, eindrucksvollen Ausführungen über die weibliche Be⸗ ſtimmung im Wandel dergeſchichtlichen Lebens⸗ ſormen ſprach. Nicht zufällig, nicht aus zeitlicher Gebunden⸗ und ſelbſtverſtändlich— jene Rechte und jenes Anſehen be⸗ ſeſſen, um das ſie heute von neuem ringen. Bei dem heutigen Kampf der Frauen um ihren Anteil an der Geſtaltung von Staat, Kultur und Wirtſchaft geht es nicht um eine Vorherr⸗ ſchaft des Muttertums, aber um eine Geſtaltung mit aus dem Prinzip des Muttertums heraus, denn erſt aus einer ſolchen Mitgeſtaltung kann ſich eine wahre Vergeiſtigung der Mutter⸗ ſchaft entwickeln. Es ſchließt ſich mit dieſem Kampf der Ring einer Entwicklung, die in ihrem einheitlich⸗ verbindenden Zu⸗ ſammenhang durch die Jahrhunderte reicht. Wie Frauen ſchon in früheren Jahrzehnten, als von einer Frauenbewegung im heutigen Sinn noch keine Rede ſein könnte, in kleinerem Kreis die Geſtaltungskraft ihrer Perſön⸗ lichkett zum Ausdruck brachten, wie ſie damit Vorläuferinnen der heutigen Frauenbewegung wurden, wurde anſchließend an Hand von Lebensbildern einzelner bedeutender Frauen ge⸗ zeigt. Unter ihnen ragten beſonders hervor das Bild der Karoline von Humboldt, das Frau Dr. Marianne Weber mit feinen, liebevollen und nachfühlenden Linien zeichnete, und das der Rahel Varnhagen, das Frau Paula Ollendorf, die Führerin der füdiſchen Frauen⸗ bewegung, in faszinierender, lebenſprühender und tempera⸗ mentvoller Weiſe der Verſammlung nahe brachte, die in einen ſpontanen Beifallsſturm ausbrach. Es wurden weiter die Per⸗ ſönlichkeiten der Fürſtin Amalte von Gallitzin von Frau Dr. Gerta Krabbel, Amalie Siepeking von Frau Lycealdirektorin Magda von Hinderſum und die verehrte Seniorin der heutigen Frauenbewegung, Helene Lange, die ſelbſt unter den Gäſten weilte, von Frau ee Margarete Schecker ſkizziert. Der 2. Tag galt dem Thema„Frau und Wirtſchaft“. Im erſten Vortrag ſprach Frau Dr. Hanna Meuter, Köln, über die Wirtſchaft und ihre Form als perſön⸗ liches und ſoziales Schickſal. Die Rednerin ent⸗ wickelte ein hiſtoriſches Bild der Wirtſchaftsformen und er⸗ läuterte die jeweilige Stellung der Frau innerhalb dieſer Wirtſchaftsformen. Von der Familiengemeinſchaft mit ihren engen ſubjektiven Beziehungen hat ſich über die mittelalter⸗ heit heraus— ſo iſt ihre Ueberzeugung— iſt das entſtanden, was wir heute Frauenbewegung nennen. Schon einmal in lichen Zünfte hinweg die heutige kapttaliſtiſche Geſellſchaft ent⸗ wickelt als objektive Wirtſchaft, in der nur noch obfektive ſach⸗ früher vorgeſchichtlicher 951 1 8 die 0— kampflos in der Wirtſchaft. liche Verbundenheit herrſcht. Es erſcheint die naturgemäße Aufgabe der Frau, die ja ſehr viel weniger ſtark als der Mann in den„innern Objektivterungsprozeß“ einbezogen iſt, das Subjektive, das im perſönlichen Schickſal immer eine ausſchlag⸗ gebende Rolle behalten wird, vor dem Untergang zu bewah⸗ ren.— Den Höhepunkt des zweiten Tages bildete der Vortrag von Frau Katharina Müller(Vorſitzende des Verbandes weiblicher Angeſtellter) über die erwerbstätige Frau Ihre Ausführungen waren getragen von einem tiefen lebendigen Mitfühlen mit ihren arbeitenden Schweſtern, von einer heiligen Ueberzeugung von der Auf⸗ gabe der erwerbstätigen Frau und der Aufgabe der Berufs⸗ organiſationen, die ein Mittel zur Ueberbrückung der Standes⸗ unterſchiede ſein wollen und ein Vermittler von geiſtigem Gut für die Bildungsbedürfniſſe der erwerbstätigen Frauen. Ueber das Heim und die Wirtſchaft ſprach ſchließlich noch Gräfin Margareta Kayſerlingk, die die engen Wech⸗ ſelwirkungen zwiſchen Heim und Wirtſchaft erläuterte, in de⸗ nen ſich männliches und weibliches Element ergänzen, und den großen kulturellen Einfluß des Heims auf die Jugend betonte. Der letzte Tag brachte das Thema„Die Frau unddie Preſſe“ zur Behandlung. Leider war für dieſes Thema keine Berufsjvurnaliſtin als Rednerin vorgeſehen, Dieſer Umſtand, den die Journaliſtinnen als eine Unterſchätzung der Bedeu⸗ tung ihres Berufsſtandes und ihrer beſonders verantwor⸗ tungsvollen Aufgabe bei der Verbreitung der Ideen von Frauenwollen und ⸗kämpfen empfinden mußten, hatte dieſe veranlaßt, den Mitgliedern des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der deutſchen Frauentagung ſowie der Vorſitzenden des Bun⸗ des Deutſcher Frauenvereine, Frau Emma Ender, eine von rund 50 Journaliſtinnen unterzeichnete Reſolution zu unter⸗ breiten, in der außer dem Hinweis auf dieſen Umſtand auch aufs tiefſte bedauert wurde, daß auf der Sonderabteilung „Frau und Preſſe“ die gegenwärtigen Leiſtungen der Frauen im Journalismus unzureichend zum Ausdruck kommen. Sie ſind auf Grund einer völlig unzulänglichen Statiſtik dar⸗ geſtellt. Dieſe Reſolution veranlaßte Frau Ender, die die Verhandulngen des 3. Tages leitete, den Journaliſtinnen für ihre verantwortungsvolle Arbeit, die ſie leiſten, beſonderen Dank auszuſprechen, und Dr. Gertrud Bäumer zu der Erklärung, daß der Aufbau der Sonderabteflung durch bie Wir bitten unſere Mitglieder um vollzähliges Erſcheinen. CCC 1 Dienstag, den 3. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite, Nr. 904 Staotiſche Nachrichten Die Linde unſer Lieblingsbaum Wie der Holunder unſer Lieblings ſtrauch iſt, ſo iſt die Sinde unſer Lieblings baum und wird wie jener bei uns ver⸗ einzelt faſt nur in der Nähe menſchlicher Wohnungen ange⸗ troffen. Sobald auf der Roßkaſtanie und dem Goldregen, auf dem Weißdorn und dem Rotdorn in unſeren Anlagen die Blütenpracht verſchwunden iſt, prangt der Holunder mit ſeinen großen, ſchönen Duftdolden, und die Blütenſtiele der Linde, die zum Teil mit je einem bandförmigen, pergamentartigen, bleichen„Deckblatte“ verwachſen ſind, machen ſich durch dieſes einſtweilen auffallend bemerklich, bis dann am Juni⸗ Ende Kelch und Blumenkrone, die aus je fünf kleinen Blät⸗ tern beſtehen und eine ganz unſcheinbare gelbliche Färbung haben, zahlloſe Bienen, Fliegen, Nacht⸗ und Dämmerungs⸗ falter uſw. durch ihren weithin wahrnehmbaren Duft zur Honigmahlzeit einladen. Von den muldenförmigen Kelchblät⸗ tern wird der Honig in Menge abgeſchieden. So lange die Lindenblüte dauert, hört man an den Sommerabenden Tag und Nacht ein beſtändiges Summen und Schwirren um die Linde her. Aus den Lindenblüten holen die Bienen den meiſten Ho⸗ nig und das meiſte Wachs. Wie ſehr getrocknete Lin den⸗ blüten in den Familien als uraltes Hausmittel ge⸗ ſchätzt werden, das iſt bekannt. Betrachtet man nach dem Winterbeginn Lindenkronen, ſo kann man wahrnehmen, daß ihre verzweigten, trugdoldigen Fruchtſtände noch einen großen Teil der kapfelartigen Früchte tragen. Sie ſehen wie Pfeffer⸗ körner aus und liefern ein dem Mandelöl ähnliches Oel und geben einen guten, ſtarken Branntwein. Lindenholz und Lin⸗ denhaſt finden mannigfaltige Verwendung. In Rußland, das reich an Lindenwäldern iſt, ſtellt man aus dem Baſt maſſen⸗ haft Decken, Körbe, Hüte und anderes Flechtwerk her. Lin⸗ denbäume ſind auch in einigen Teilen Aſiens und in Rord⸗ amerika einheimiſch und als Nutz und Zierbäume von Wich⸗ tigkeit. In Deutſchland kommen nur zwei hinſichtlich des Wuchſes fübereinſtimmende Arten vor: die kleinblätterige Lände(Winterlinde, Steinlinde, Berglinde), die erſt im Juli blüht und kleinere, wie die Sommerlinde ſchiefrundlich⸗herz⸗ förmige, zugeſpitzte Blätter hat, und die großblätterige Linde Sommerlinde, Waſſerkinde, die im Juni blüht. In den hieſigen Anlagen kann man auch verſchie⸗ dene ausländiſche Linden beobachten. Bei ſtürmiſchem Wetter wird oft das Laubwerk der Silberlinde umgekehrt, ſo daß man von ferne meinen kann, man ſehe die Kronen von blühenden Bäumen. In Deutſchland kennt man mehrere Prachtexemplare ur⸗ alter Linden. Dahin gehbrt z. B. die Nürnberger Linde, deren Höhe und Dicke jeden Beſchauer ſtaunen läßt. Berühmt iſt auch die Linde im Württembergiſchen, zu Neu⸗ ſtadt am Kocher, deren Alter wie bei der Nürnberger auf 1000 Jahre berechnet wird. Schon im Jahre 1229 war ſie ein rieſig großer Baum. Nach einer alten Urkunde wurde da⸗ mals die neue Stadt hinauf an die Heerſtraße an den großen Baum erbaut, nachdem ſchon im Jahre 1220 die alte Stadt in einem Aufruhr zerſtört worden war. Vom Jahr 1408 heißt es:„Vor dem Tor eine Linde ſtaht, die 67 Säulen hat.“ Den Säulengang mit 115 ſteinernen, hübſch gemeißelten Säulen ließ Herzog Chriſtoph im Jahr 1558 Hauen. Die Aeſte des Rieſenbaumes könnten einen großen Teil des hieſigen Marktplatzes beſchatten. 5 August Göller. * 5 * Fretwilliger Tod. Am 27. Juni hat eine 76 Jahre alte, in der Neckarſtadt wohnhafte Witwe in ihrer Woh⸗ nung eine ätzende Flüſſigkeit getrunken. Sie wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und iſt dort am 1. Juli geſtor⸗ ben. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein. * Beim Baden ertrunken. Geſtern abend iſt ein 21 Jahre alter Kaufmann aus den-Quadraten beim Baden am Strandbad ertrunken. Der Vorgang wurde nicht bemerkt, jedoch wurden die Kleider mit Wertſachen am Ufer gefunden. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. 5 Feſtgenommen wurden 5 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Am Schwanenweiher Im Luiſenpark zieht das Tierleben die Jugend immer mehr an. Die Goldfiſche und die Schwäne locken namentlich am Sonntag viele Schauluſtige an den Weiher, ganze Scharen von Naturfreunden belagern namentlich den ſchönen Birken⸗ platz bei der Kanzel. Man bedauert da oft, daß dort, wie uns geſchrieben wird, namentlich für alte Leute ſo wenig Sitz⸗ bänke aufgeſtellt ſind. a An der Weſtſeite des Weihers könnte die Stadtbehörde ganz leicht für eine bedeutende Verbeſſerung ſorgen. Zwi⸗ ſchen der hohen Ulme und dem Ahorn und in der Nähe des herrlichen Alpenroſenbeetes befindet ſich ein hübſch gelegener Platz neben dem Weg, der eine ſchöne Ausſicht auf den Weiher und auf deſſen gegenüber liegende Seite darbietet. Auf dem Steil⸗Ufer ſollte man durch ein ſolides, ſchönes Ge⸗ länder dafür ſorgen, daß Unfälle verhütet werden. Das intereſſante Treiben der Schwäne, die ſich nicht mehr wie im Anfang faſt nur am Futterplatz aufhalten, und das der Gold⸗ fiſche, könnte auch von dieſem teilweiſe ſchattigen Platz aus be⸗ obachtet werden. Die Schwäne verlaſſen das Waſſer bekannt⸗ lich nicht häufig; denn auf dem feſten Boden bewegen ſie ſich infolge der ſehr weit nach hinten eingelenkten Beine noch ſchwerfälliger als die Enten. Das Gründeln kann aber gut beobachtet werden. Der lange Hals ermöglicht es den Tieren, auch im tieferen Waſſer Futter zu ſuchen. Hoffentlich wird das gewünſchte Geländer bald angebracht und durch genügendes Aufſtellen von Sitzbänken für die Spaziergänger geſorgt, die die Schönheiten des Schwanen⸗ weihers genießen möchten. * * Verkehrsunfälle. Am 2. Jult, nachmittags gegen 3 Uhr, wurde ein 16 Jahre altes Mädchen von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer beim Einbiegen von der Otto⸗Beck⸗ in die Maximiltanſtraße derart angefahren, daß ſie zu Boden ſtürzte, dabei den Knöchel des linken Unterarmes brach und einen Bluterguß erlitt. Sie mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen.— Vormittags gegen 8,80 Uhr fuhr eine ledige 18 Jahre alte Hausangeſtellte an der Straßenkreuzung Keppler⸗ und Seckenheimerſtraße mit ihrem Fahrrad gegen einen Straßenbahn wagen der Linie 10. Das Mädchen wurde einige Meter weit ge⸗ ſchleift und zog ſich eine Verſtauchung des Unterarms und Hautabſchürfungen an beiden Beinen zu. Der Führer eines hinzukommenden Perſonenkraftwagens verbrachte die Ver⸗ letzte nach ihrer Wohnung.— Bei acht weiteren Zuſammen⸗ ſtößen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, ent⸗ ſtand nur Sachſchaden. * Bubenſtreich. Ein Junge von vielleicht ſteben Jahren, warf in der Auguſta⸗ Anlage mit einem Stein nach einem vorbeifahrenden Auto, wobei die Scheiben des Autos zer⸗ trümmert wurden. Außerdem verletzten die Glasſplitter einen im Wagen ſitzenden Herrn im Geſicht und an den Händen, ſo daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Uebeltäter, der eine Tracht Prügel erhielt, ſprang heulend davon. Kinder kann man nicht genug vor ſolchen Ungezogenheiten warnen. * Droſchkenkutſcher Hartmann beſucht Mannheim. Der Droſchkenkutſcher Hartmann wird auf ſeiner Rückreiſe von Paris nach Berlin nun beſtimmt nach Mannheim kommen. Gegenwärtig iſt er mit ſeinem Fuhrwerk in der Gegend von Landſtuhl in der Pfalz. Die Verkehrsorganiſation der hieſigen Fuhrunternehmer wird Herrn Hartmann feſtlich empfangen. * Selbſtmordverſuch. Heute mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr verſuchte ſich in der Werftſtraße 41 eine junge Frau im Alter von 24—25 Jahren mit Leuchtgas zu vergiften. Sie konnte jedoch noch rechtzeitig an ihrem unglückſeligen Vorhaben gehindert und nach dem allgemeinen Krankenhaus verbracht werden. Die Urſache des Selbſtmordverſuches liegt in Familienverhältniſſen. * Entwendet wurde: Ein Autoreifen, Marke Miche⸗ Iin, 715& 115, aus einer Werkſtätte in der Neckarvorland⸗ ſtraße.— Aus einer Wohnung im Parkring eine ſilberne Herrenuhr mit Sprungdeckel und Goldrand, ferner 20 Mark in bar.— Aus einem Verkaufsraum in einem Spielplatz in Neuoſtheim 400 Zigaretten, Marke Oberſtolz und Moeca.— Im Hauptfriedhof eine kaffeebraune Damen⸗ ſtrickjacke, türkiſches Muſter, mit weißen und orange⸗ farbigen Streifen. 5 Des verbrochene Freibad So arg breetſchburig ſchteht doch des Männer⸗Frei⸗ bad gar nit im Rheiln) drinne unn'r weeß eigentlich nit, warum der Dampfer des uln)ſchuldig Ding zuſamme'gerennt hott. Awwer ſo uln)'fähr denke kann'r ſich die Sach unn'r muß ſich bloß in die Lag' vun ſo'me Dampfer verſetze. Wenn ſo en ſcheener Dampfer alu)gewalzt kummt unn ſich ſeiner Pflicht bewußt, en Haufe Kähn hinner ſich nvoch⸗ ſchleppt, dann hott'r ganz recht, wenner ſich als Beherrſcher vum Rheiln) fiehlt. Dann hott'r aach e gewiſſes Anrecht uff des, was am Ufer vor ſich geht unn muß nadierlich aach dann ſcheel uff die Badanſchdalte gucke, die ſo recht faul am Ufer entlang dooliege. Iwwerhaupt ſeit des Schtrandbad aln)gelegt iß, ſinn die Dampfer gar nit mehr gut uff die eingezäunte Käſchte zu ſchbreche unn ſe hawwe ſchun vor Wut geſchdampft, wenn ſe in die Nähe kumme ſinn. Dir Kap'tän hott aach immer des Schteuer feſcht in dir Hand unn hött keen Neweſchbrung erlaubt unn ſo iß die Sach immer gut abgeloffe. Bloß letſchte Woch is des Schiff mit Volldampf uff ſein grimmige Feind los. Die Bad⸗ anſchdalt hott zuerſcht große Aage gemacht, wie ſe ge⸗ merkt hott, daß's Ernſcht werd unn hott ganz ängſchtlich 'ſchriee, was denn eigentlich los ſei. Der Dampfer hott nadierlich Antwort gewwe unn g. ſaacht, er wollt're de Bauch uffſchlitze unn gucke was hinner de Bretterwänd ſei, unn ſchunn war'r ruffgebrummt, daß alles gewackelt hott, Des Bad hott grad noch ſchdöhne könne:„Mei arme Badgäſcht“ und dann iß's in Ohnmacht gefalle. Selbſcht'r Dampfer war ſchun fort unn do hott ſe ſo recht iwwer den Zweck ihres Daſeins noochdenke könne, ob awwer was vechtes debei rauskumme iß, des wees keen Menſch. 1 * Zur Beſchädigung des Männerbades am Rhein, Wie uns mitgeteilt wird, iſt das Städt. Männerbad am Rhein nur teilweiſe beſchädigt worden., Jediglich die Auskleide⸗ räume und die Duſche wurden etwas in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Im übrigen wied das Bad bereits morgen wieder geöffnet. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen Im Bezirke Mosbach wurden folgende Bürger⸗ meiſter gewählt: In Neckarmühlbach Ludwig Ma y⸗ fack, in Reichenbuch Landwirt Brauch, in Stein g. K. Gemeinderat Trabold, in Wagenſchwend Reichstags⸗ abgeordneter Damm, in Binau Landwirt Bran d, in Hainſtadt der ſeitherige Bürgermeiſter Schueider, in Heidersbach Landwirt Henn, in Oberſcheidental Vinz. Scheuermann, in Eichel Joh. Zembſch und in Wollmersdorf der ſeitherige Bürgermeiſter Brenneis. J Großſachſen, 2. Juli. Bürgermeiſter Mayer hier wurde einſtimmig wiedergewählt. Birkenau, 2. Juli. Bei der geſtrigen Bürger⸗ meiſterwahl fielen auf Altbürgermeiſter Jakob 797 und auf den bisherigen Bürgermeiſter Brehm 562 Stimmen. Mithin iſt Altbürgermeiſter Jakob, der im Jahre 1922 ſein Amt als Bürgermeiſter freiwillig niedergelegt hatte, gewählt. Gemeindevoranſchlag abgelehnt Der Bürgerausſchuß Philippsburg(Bruchſal) hat gegen nur drei Stimmen den Gemeindevoranſchlag a b⸗ gelehnt, weil ein Umlagefuß von 1,81% und 13,66 Gewerbeertrag vorgeſehen war. Kleine Mitteilungen Die Stadt Eberbach hatte den Ankauf des früheren Gefängnisgebäudes vorgehabt. Da aber das Juſtiz⸗ miniſterium als Kaufpreis 40000 Mk. verlangt, hat der Ge⸗ meinderat ſich gegen den Ankauf ausgeſprochen. Der badiſche Staat hat der Gemeinde Neuen burg außer dem vom Reich zugeſagten Betrag von 40000 Mk. zum Bau eines neuen Schulhauſes einen Zuſchuß von 25 000 Mk. zugeſagt, unter der Bedingung, daß der Neubau im Frühjahr 1929 begonnen werden ſoll. Nach längerer Verhandlung ſtimmte der Gemein de⸗ rat Breiſach demGemeindevoranſchlag für 1928 zu. Darnach betragen die geſamten Ausgaben 553 898 Mk., die Einnahmen 470878 Mk., ſodaß 8420 Mark ungedeckt ſind, die durch Umlage aufgebracht werden. 8 Beſchränkung an Raum, Zeit, Mitteln und Kräften gehemm geweſen ſei, daß dieſer Umſtand aber in keiner Weiſe als eine Unterſchätzung der Aufgabe und der Arheit der Journaliſtin⸗ nen zu deuten ſei. Der Abend des erſten Tages vereinte eine große Zahl von Teilnehmerinnen zu einem feſtlichen Empfang der Stadt Köln im ſchönen Saal des Gürzenich. Bei dieſer Gelegenheit ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer ſeine freudige Genug⸗ tuung über den überwältigenden Eindruck aus, den die impo⸗ ſante Kundgebung der 7000 Frauen ihm gemacht habe, ihm, der noch vor wenigen Jahrzehnten der Frauenbewegung ſehr ſkeptiſch gegenübergeſtanden habe. Es ſprachen weiter eine Reihe von Vertreterinnen aus dem Ausland, ſo von Holland, Frankreich, Amerika und eine Vertreterin der deutſch⸗rumäni⸗ ſchen Frauen Siehenhürgens. Den Höhepunkt dieſer Feier aber bildete eine Anſprache Helene Langes, die in jugend⸗ licher Friſche und Impulſtvität das Wort ergriff, um auf die Jugend zu ſprechen, in die ſie vollſtes Vertrauen ſetzt, daß auch ſie ihren Weg finden wird. Jubelnder Beifall dankte ihr. Eine große Reihe von Ehrengäſten aus dem In⸗ und Ausland wohnten der Tagung bei und gaben diefer damit eine beſonders feſtliche Note. Es ſeien u. a. nur erwähnt Helene Lange, Dr. Agnes Miegel, Anna Schieber, Marie Stritt, Helene Voigt⸗Diederichs, Paula Grogger, Marie⸗Lutſe Encken⸗ dorff, Dr. Lenore Kühn, Frau Wyngendts⸗Franken, Holland, Vorſitzende es Preſſe⸗Ausſchuſſes des Internationalen Frauenhundes, Mme. Misne, Frankreich, Mrs. Galliſon, Amerika. Durch eine Reihe von Einzelveranſtaltungen, ſo beſonders durch eine größere Anzahl von Teenachmittagen, die Kölner Frauen veranſtalteten, war Gelegenheit gegeben, dieſe Frauen kennen zu lernen, aber auch weit darüber hinaus mit Frauen aus den verſchiedenſten Teilen des Reiches und der verſchiedenen Generationen Fühlung zu nehmen, Beziehungen anzuknüpfen und Erfahrungen auszutauſchen. Den Kölner Frauen gebührt für die ungeheure, aufopferungsvolle Arbeit, die ſie für die Vorbereitung der ſo gut organiſterten Rieſen⸗ tagung geleiſtet haben, aufrichtiger Dank. Sie haben ihre Ab⸗ ſicht voll verwirklicht, die Tagung zu einer großen feierlichen Kundgebung und zu einem Treffen der älteren und fungen Generation zu geſtalten, und ſie haben uns Tage gegeben, deren bleibender Eindruck, deren Größe ſich nicht verwiſchen wird! Irmgard Lenel. Theater und Muſik RNonzert der Geſangsklaſſen Jane Freund⸗Nauen. Mit⸗ ten im Sommerfrieden eine klingende Parade nach der andern. Mannheims muſikaliſche Jugend marſchiert auf. Zwar nur in Schülerkonzerten, die ſich aber durch ihre individuelle Prä⸗ gung zu einem künſtleriſchen Ereignis ſteigern können. So wie es am Montag abend in der Harmonie mit der Vorfüh⸗ rung der Geſangsklaſſen Jane Freund ⸗Nauens ge⸗ ſchah. Alles, was man zu hören bekam. war gut fundiert, techniſch glatt abgeſchliffen und in muſtkaliſch hochwertige Jorm gebracht. Mit der Arie aus Odyſſeus von Bruch er⸗ öffnete Lulu Heyler den Reigen der Darbietungen. Das etwas gedeckte Timbre ihrer gut geſchulten Stimme eignete ſich vorzüglich zum leid⸗ und ſehnſuchtumhangenen Lied der Penelope. Mozarts Ave verum von Johanna Zu m⸗ ſtein mit ſehr ſchöner, zarter Stimme geſungen, litt manch⸗ mal unter etwas leicht verwiſchter Tongebung. Auch die Kolo⸗ raturen, in il re pastore von Mozart, von Lotte Glück ſauber und rein zum Klingen gebracht, wären vielleicht mit etwas ſtärkerer Akzentuierung noch perlender zur Geltung gekommen. Hell und vollklingend gelangen ihr dagegen die ſchwierigen Stakkatis der Olympla⸗Arie aus Hoff manns Erzählungen von Offenbach. Die ange⸗ nehme, dunkel gefärbte Stimme Gretel Nolls(Anfangs⸗ klaſſe) erfreute in der Arie aus Mignon von Thomas beſonders gegen Schluß des Liedes durch einen immer wär⸗ mer werdenden Vortrag. Richtiges Theaterblut ſprang mit Elsbeth Mang(ebenfalls Anfangsklaſſe) auf das Po⸗ dium. Mit viel Charme, Temperament und Technik verſprühte ſtie die pagenarie aus den Hugenotten von Meyer⸗ beer in die Reihen der Zuhörer. Ruhig und klar mit frau⸗ lich weichem Ton ſang hierauf Fanni Mattlin eine Arie aus Figaros Hochzeft von Mozart. Unverfälſchtes Bühnenblut ſprach wieder aus Joſy Kuhn(bereits an das Stadttheater Ingolſtadt engagiert). Mit füßer, lebendiger Stimme zauberte ſie aus innerem Erleben heraus die Mär⸗ beſten Wege dagu. Mit großer Stimme und freier Geſtaltung ſang Herta Bender eine Arie aus dem Prophet von Meyerbeer. Zu einer repräſentativen Bühnenerſcheinung bringt Friedel Fitz lengagiert ans Stadtthegter Allen⸗ ſtein) eine biegſame, warme Stimme mit. Beſonders gut ſind ihre Kopftöne ausgebildet. Auch die vorbildlich deutliche Aus⸗ ſprache verdient lobende Erwähnung. Eindrucksvoll gelang ihr die Arie aus Macht des Schickſals von Verdi. Gertrud Klein lengagiert ans Stadttheater Kaiſerslau⸗ tern) trug mit großer, warmſtrömender Altſtimme eine Are aus Samſon und Dallla von Saint Sang vor. Zwiſchen all dieſem dramatiſchen Ernſt das Flimmern eines kommenden Operettenſtars. Hanni Calletſch(aus der Operettenklaſſe mit Spiel) zur Operette wie geſchaffen. Meiß⸗ ner Porzellanfigürchen, mitreißende kecke Schelmerei, Tempe⸗ rament und eine hellzwitſchernde Stimme. All das kam dem Auftrittslied und einer Szene aus dem Vogelhändler von Zeller und einem Couplet aus Liebe im Schnee von Benatzki zugut. Elsbeth Mangs ſchönes Können vereinigte ſich mit Theo Herrmanns weichem, naturhaft klingenden Organ zu einem reizenden Duett aus Don Pas⸗ ſich die von Gretel Hold geſungene Arie aus Butter ⸗ Weit über das Maß einer Schülervorführung wuchs die Lei⸗ ſtung Hella Storcks hinaus mit ihrer Arie aus Ade von Verdi. Auf dieſer großangelegten Stimme liegt ein Reiz von herber Süße,(Das Stadttheater Kaſſerslautern hat ſich auch dieſe hoffnungsvolle Sängerin geſichert) Die metal⸗ liſch aufleuchtende kernige Stimme Theo Herrmanns (vom Nationaltheater Mannheim) kam in einem italien i⸗ ſchen Lied und der vom Beifall erzwungenen Dreinggbe „Wie eiskalt iſt das Händchen“ von Puceint voll zur Geltung. Zum Schluß führte Jane Freand Nauen ihre Sängerſchar ſelbſt noch zu einem großen Erfolg mit der Szene aus„Sylvana“ für Chor und Mezzoſopran von Weber. So wurde Jane Freund⸗Rauens reiche Geſangs⸗ kultur, die in ihren Schülern und Schülerinnen ſchon die chengeſtalt Undines aus der gleichnamigen Oper von Stadttheater Heidelberg) gelang es noch nicht ganz, den Reiz Stadttheater Heidelbegr) gelang es noch nicht ganz, den Neis dieſes Zauberweſens im Ton einzufangen, doch iſt ſie auf dem ſchönſten Blüten entwickelt hat für ſie ſelbſt noch einmal zu einem wohlverdienten Triumph, an dem guch Rudolf Fetſch durch ſeine wunderſchön anſchmiegende Klavierbeglei⸗ tung vollen Anteil hat. 8 * quale von Donizetti, Durch beſeelten Vortrag zeichnetes i fly von Puccini aus(engagiert ans Stadtthegter Ulm). Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe Dienstag, den 3. Juli 1928 Bon der Weltreiße des Kreuzers — 28. Ponta Delgada(Azoren) und Villagartia(Spanien) Wieder auf dem größten Kreiſe ſteuernd durchqueren wir oſtwärts unſer heimatliches Weltmeer, den Atlantik. Friſcher Nordoſtpaſſat weht uns entgegen und wiegt das Schiff in leiſem Stampfen. Auf der Breite des nördlichen Wendekreiſes durchfahren wir die Sargaſſoſee, ein nahezu ſtromloſes Seegebiet von ellipſenförmiger Geſtalt, das von den kreiſenden Strömen des Nordatlantik ein⸗ geſchloſſen wird. Dieſer Meeresteil hat ſeinen Namen von den Anhäufungen ſchwimmenden Seetangs und Sar⸗ gaſſums(Golfkraut), das wahrſcheinlich von den Küſten der Antillen(Weſtindien) ſtammt, dort von den Stürmen losgeriſſen wird und— vom Golf⸗ ſtrom rechts abſchwenkend— in die ſtrom⸗ ſtillen Gewäſſer ſüdöſtlich der Bermudas⸗ Inſeln gelangt. Bis zu 1 Jahr lang treiben manchmal dieſe, auch nach dem Losreißen noch lebenden Pflanzenbüſchel, ehe ſie ver⸗ kalkt zu Boden ſinken. Dichte Maſſen treiben tagelang am Schiff vorbei, ſte behindern aber keineswegs, wie die Seefahrer des Mittel⸗ alters berichten, die Fahrt der Schiffe. Wir befinden uns jetzt wieder in der nörd⸗ lichen gemäßigten Zone, das Sonnenſegel hat ſeine Daſeinsberechtigung verloren und wird verſtaut; immer ſeltener ſieht man das Tropenzeug, und ſchließlich bleibt nur noch die weiße Mütze als Erinnerung an den langen Tropenaufenthalt. Einige Tage vor den Azoren geht der friſche Oſtwind in einen ſtürmiſchen Weſtwind über, der von achtern ſchiebend tagelang ein unangenehmes Schlin⸗ gern bewirkt und ſo das Eſſen manchmal zum Problem macht. Am 21. Februar kommt Sab Miguel die größte Inſel der Azoren, in Sicht. Nachmittags machen wir in Ponta Delgada, der 20000 Einwohner zählenden Hauptſtadt des Archipels, im Schutze des Wellenbrechers zwiſchen zwei Bojen feſt. Die neun Eilande umfaſſende Gruppe der Azoren wurde ſchon 1431 von dem Portugieſen Cabral entdeckt und erhielt ihren Namen von den vielen Habichten(Asor), die die Entdecker dort vorfanden. Die Inſeln ſind vulkaniſchen Urſprungs und haben wiederholt unter vul⸗ kaniſchen Umwälzungen zu leiden gehabt. Städte und Dörfer ſind zerſtört, Inſeln und Klippen entſtanden und wieder verſunken. Eine Viertelmillion Einwohner, meiſt Ro⸗ Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler ſamen und ſauberen Eindruck. Unſer Ziel, der in einer Tal⸗ mulde reizvoll gelegene Ort Furnas, iſt bekannt und be⸗ ſucht wegen ſeiner heißen Schwefelquellen; dichte Dämpfe entſteigen an vielen Stellen dem Boden, und neben heilkräf⸗ tigen Bädern kann man ein gleichfalls der Erde entquillendes ausgezeichnetes Mineralwaſſer als Brunnenkur genießen. Einen anderen eindrucksvollen Ausflug, den letzten auf unſerer Reiſe, unternehmen wir mit ſämtlichen 100 Kadetten nach dem Nordweſtende der Inſel zum großen Krater Cal⸗ deira, das sete eidades. Zuerſt gehts in langer Kiellinie von 25 Pferdewagen über Berg und Tal auf guter Straße mit wunderbar wech⸗ ſelnder Ausſicht bis zum Fuß des Kraters. Hier wird die Die neue Reichsregierung „Emden“ ſtündige Ritt reicht im übrigen aus, um tiefſinnige Betrach⸗ tungen darüber anzuſtellen, ob es beſſer iſt, einen Eſel unter ſich oder über ſich zu haben! Oben am 650 m hohen Kraterrand lohnt uns für die meiſt ungewohnten Reitſtrapazen ein herrlicher Ausblick zunächſt in den ehemaligen Kraterſchlund, der bet einem Durch⸗ meſſer von 5 km immerhin einen großen See und mehrere idylliſch gelegene Ortſchaften birgt. Ueber den Kraterrand hinaus ſchweift der Blick aufs glitzernde Meer mit ſeinen winzigen Schiffen bis zur Nachbarinſel Santa Maria. Im Zuckeltrab gehts wieder bergab, wo wir uns von unſeren edlen Tieren trennen u. ſo den letzten Ausflug unſerer Reiſe beenden; daß wir ihn auf Eſeln ausführten, während beim erſten Ausflug unſerer Fahrt auf den Kanar. Inſeln Kamels⸗ rücken uns zum feuerſpeienden Berg trugen, iſt übrigens nur Zufall. Am vorletzten Tag gibts einen Bord ⸗ manen, bevölkern die Inſeln. Unwirtlich iſt das Wetter, Wind⸗ und Regenböen fegen über das Schiff und nur ſelten lacht ſtrahlende Sonne vom blauen Himmel auf das von der Natur bevorzugt ausgeſtattete Eiland herab. Zwet ſchöne Tage erxwiſchen wir aber doch zum Kennenlernen der langgeſtreckten, gebirgigen Inſel. Eine Autofahrt geht nach dem Oſtteil, bald unten am felſigen Ufer entlang, bald Höhenzüge mit ihrer prächtigen Ausſicht über Land und Meer überquerend. Bemerkenswert ſind die ausgezeichneten Straßen, an deren Verbeſſerung vieler⸗ orts gearbeitet wird. Iſt doch erſt ſeit kurzem der Jnſel die bis dahin an das Mutterland Portugal gezahlte hohe Abgabe zur Selbſtverwaltung mit der Maßgabe erlaſſen, daß in erſter Linie die Wege von dieſer Summe zu unterhalten ſeien. Unterwegs werden wir nach langer Pauſe von Laubwäldern richtig heimatlich berührt. Prächtige Eichen ſäumen die Straßen, Knicks teilen den Boden ein, und weite Ackerfelder mit Bohnen, Kartoffeln und Tomaten legen Zeugnis ab von der großen Fruchtbarkeit der Inſel. Im Gegenſatz zu den tropiſchen Ländern ſieht man hier kein Stück unbebauten oder ungenutzten Bodens. Die Bevölkerung macht einen arbeit⸗ innenminister, Sitzend von links nach rechts: Keek-Weser Reichsjustlizminister, Müller- Franken Reichskanzler, Eroener Reichswehrminister, Wissel Stehend von links nach rechts: Dietrich Baden Reichsernährungsminister, Hilfer- ding Reichsflnanzminister, Dr. Curtius Reichswirtschaftsminister, Sever ing Reichs- 0 v. Guerard Reichsverkebrsminister, Schatz Reichspostminister.— Reichsaußenminister Pr. Stresemann fehlt wegen seines Erholungsurlaubes auf dieser l Deutsche Presse Photo-Zentrsle Berlin. Aufnahme reitende Gebirgsmarine aus Eſelsreitern gebildet und in an⸗ fänglich gut geordneter Doppelreihe der Aufſtieg angetreten. Aber hatten ſchon vorher beim Wagen weder Kutſcher noch Pferde Verſtändnis für gutes Vordermannhalten, ſo geht erſt recht den Eſeln jeglicher Sinn für militäriſche Ordnung ab. Auch zeigen ſie ſich den einfachſten Seemannsregeln für das oft nötigwerdende Ruderlegen nicht gewachſen, die ihnen um ſo weniger verſtändlich gemacht werden können, als das ganze „ſtehende und laufende Gut“ nur aus einem langen Schweif und einer einzigen primitiven Zügelleine beſteht; beides iſt infolgedeſſen einer vermehrten Beanſpruchung unterworfen. In Ermangelung eines Ankers zieht es hier und da der „Reiter“ vor, ſich zur Sicherheit ſelbſt am Boden zu ver⸗ ankern, wenn Meiſter Langohr es gar zu eilig mit dem Aufſtieg hat, was allerdings nur ſelten vorkommt. Der halb⸗ eee,—— N Reichsarbeitsminister.— kaffee für die wenigen Deutſchen und uns ſonſt bekanntgewordenen portugieſiſchen Fa⸗ milien; am folgenden Tag füllen wir unſere Heizölvorräte zum letzten Mal auf und laufen am 26. Februar nach Villagareia aus. Kurz vor der Einſteuerung in die Aroſa⸗Bucht, in deren innerſtem Winkel unſer Ziel liegt, kreuzen wir unſere im November 1926 nach Süden führende Kurs⸗ linie der Ausreiſe und ſchließen damit den Kreis unſerer Weltumſeglung; 45 000 See⸗ meilen, mehr als zweimal Aequatorumfang, liegen damit hinter uns. Am Schalttag des Februar ankern wir vor dem kleinen Städtchen Villagarcia mit ſeiner geräumigen Bucht, die bei Aus⸗ führung der beabſichtigten Wetterſchutz⸗ und Baggerarbeiten ein ausgezeichneter Hafen, wohl der beſte an Spaniens Weſtküſte, zu werden verſpricht. Ein reicher Poſtſegen aus In⸗ und Ausland von mehr als vier Wochen ergießt ſich über das Schiff, und es wird für Hein und Tedje nicht immer einfach verkehr mit dem Ausland zugunſten der ihre alten Rechte wieder fordernden Heimat rei⸗ bungslos abzuwickeln!— Gleich an den erſten beiden Tagen geht ein wichtiges Ereignis im Kadettenleben vor ſich: die ſchriftliche Fähnrichsprü⸗ fung. Zuſammen mit dem ſpäter in Flens⸗ burg⸗Mürwick erfolgenden mündlichen Examen ſoll ſie Zeugnis davon ablegen, daß der an⸗ gehende Offtzier ſich auf der 1 ajährigen Erd⸗ umſeglung die Grundlagen für ſeinen ver⸗ antwortungsvollen Beruf als Führer und Erzieher in der Wehrmacht erworben hat. Gleichzeitig findet die Unteroffizter⸗ und Oberfeldwebelanwärter⸗Prü⸗ fung ſtatt, die die nötige Ausleſe an Unter⸗ führern ſchafft. Bei dem durchweg aus⸗ gezeichneten Menſchenmaterial, das unſerer Wehrmacht dank dem überaus großen An⸗ gebot zur Verfügung ſteht— ein Zeichen für das unſerer Reichswehr aus weiten Kreiſen der Bevölkerung entgegen⸗ gebrachte Intereſſe— iſt es ſchwer, die Beſten für die leider nur beſchränkte Zahl der Chargen herauszuſuchen. Im übrigen ſteht dieſer letzte Hafenaufenthalt im Zeichen der Vorbereitung für die vor dem Einlaufen nach Wil⸗ helmshaven ſtattfindende Gefechtsbeſichtigung. Die Ge⸗ fechtsausbildung, die die geſamte Beſatzung und alle Teile des Schiffes erfaßt, iſt ſchon in der letzten Zeit immer mehr in den Vordergrund jeglichen Dienſtes getreten; immer neue Ge⸗ fechtsſtörungen arbeitet die eigens zu dieſem Zweck gebildete Störungsgruppe aus; ſtets höhere Anforderungen an Geiſtes⸗ gegenwart und Entſchlußkraft werden auch an den jüngſten Matroſen und Heizer geſtellt, damit er bei unerwarteten Lagen die richtigen Maßnahmen trifft, und ſchließlich gibts rr CC... ekenntniſſe zer Baronin de Brionne N Roman von Liesbet Dill 5) 5 15(Nachdruck verboten.) Wilhelm war von eiſiger Höflichkeit an jenem Abend. Wir ſagten Sie zueinander, ein Zeichen, daß der Gefühls⸗ barymeter unter Gefrierpunkt ſtand. Er machte geheimnis⸗ volle Andeutungen von einer neuen intereſſanten Bekannt⸗ ſchaft, die mir ſchon deshalb erfunden zu ſein ſchten, weil ſie „Leonie“ hieß, und obwohl er tat, als ſei er über Eiferſachts⸗ anwandlungen erhaben, hatte er ſich doch die Mühe nicht verdrießen laſſen, Ihren Namen, Stand und Wohnung aus⸗ zukundſchaften. Er wußte, daß Sie beim Auswärtigen Amt in Wien beſchäftigt ſeien, in Bonn kunſtwiſſenſchaftliche Kol⸗ legs belegt hätten.„Ein Todeskandidat“ ſetzte Wilhelm mit grauſamer Sicherheit und einem Seitenblick auf mich hu. „Das ſieht ein Mediziner auf den erſten Anhieb.“ Wilhelm war ein großer Schweiger, er glänzte eigentlich mehr in Randbemerkungen, aber ein Menſchenkenner war er nicht. Wenn es nämlich irgend etwas gab, das mir meine neue Bekauntſchaft intereſſant machte, war es die Gewißheit, daß Sie bald ſterben mußten, und die erhabene Gleichmütigkeit, mit der Sie dieſem Ausklang entgegenſahen, machte Sie in meinen Augen zu einem Helden. Ich hatte Mama erzählt, Sie ſeien verlobt. Das ſchützt. Wenigſtens hatte Sie nichts dagegen, daß ich einen Begleiter für meine einſamen Morgenwanderungen in die Berge und Wälder hatte. Dieſe Spaziergänge nannte ſie verrückt. Nie⸗ mand flel es ein, bei dieſer Hitze in den Wald zu laufen oder ſich nach neun Uhr am Rhein auf den Steinen zu erkälten, um ſich Gedichte vorleſen zu laſſen. Sie haten mir Ihre in gelbe Seide gebundenen Sonette geſchenkt. Die Verſe waren von Leidenſchaft erfüllt, von einem Künſtler verfaßt, der die Sprache wundervoll zu meiſtern verſtand. Der kraftvolle Ton⸗ fall der funkelnden, wogenden Sätze, die Sicherheit des Aus⸗ drucks, die Kraft der Bilder berauſchten mich. Welch eine Wonne verurſachten ſie mir, welche Tatkraft und Sehnſucht nach der Zukunft entfachten ſie in mir! Die Gedichte laſteten auf mir ſchwer und ſchwül. Sie brannten mein Herz faſt zu Aſche. Ich ſtand des Nachts auf, um mich an ihrer Glut zu erwärmen.. Ich habe über ihnen geweint und ſie ver⸗ flucht... Es iſt wirklich gut, daß nicht alle Männer dichten können.. c wenigſtens für mich. Sie waren teils auf Japanpapier, teils auf zartem Velin⸗ papier gedruckt. Es gab nur wenig Exemplare davon und ich begann mich meiner wahlos verſchlungenen Leihbibliotheks⸗ hücher wahrhaft zu ſchämen. Ich lieh die Sonette Wilhelm„auf Ehrenwort“, ſie keinem Menſchen zu zeigen. Er brachte ſte mir zurück.„Von dieſem Buch wird man betrunken“, ſagte er. Selbſt Wilhelm fühlte das. Wenn man alſo von ſeinen Feinden beurteilt wird, was ſollen die Freunde noch von einem ſagen? Wir trafen uns täglich. Oft zweimal ſogar. Ich beſuchte weder Vorleſungen in Bonn, noch konnte einem ſchöngeiſtigen, vielgereiſten Welt⸗ manne meine Töchterſchulbildung genügen, doch Sie waren nachſichtig mit mir. Sie ſtellten keine kunſtwiſſenſchaftlichen Examina mit mir an. Wir hatten immer Themen, unſere Unterhaltungen waren unerſchöpflich, und ich kann mir ſeit⸗ dem vorſtellen, wie ein Goethe, Napoleon und andere große Männer unbedeutende Frauen geliebt haben, von denen ſie ſogar abhängig geweſen ſind Sie führten mich in eine neue Geiſteswelt ein. In Ihrer Welt erſchien mir alles wiſſenswert, nichts häßlich, nichts brutal, alles war fein und ſchimmernd... An Regentagen ſchrieben wir uns. Das war mir oft noch größerer Genuß. Jedesmal hatten Sie eine neue Anrede für mich und der In⸗ halt war mir immer neu. Meine armſeligen Kenntniſſe, meine mediziniſchen Wiſſensforſchungen mit Wilhelm ſchienen mir Dilettantereien, meine Begriffe von Kunſt ſchmolzen vor Ihren klaren, kühlen Kritiken zuſammen in nichts... Ich bereute meine Unbildung bitterlich. Ich war gereiſt, ohne zu ſehen, ich lebte, ohne mir das Nächſtliegende zunutze zu machen.: Alle Bücher, die ich fiebernd verſchlungen hatte, taten Sie mit einer Handbewegung ab. Sie wurden nicht müde, mich zu fragen, zu belehren, und immer waren Sie bereit zu kommen, wenn ich rief 5 Gibt es überhaupt eine Freundſchaft zwiſchen Mann und Weib? Was für eine abgenützte Phraſe! Wie kann man ſolche Gefühle verallgemeinern oder ſezieren? Das Geheimnis einer ſolch unausgeſprochenen Freundſchaft, die heimliche Angſt vor der Gefahr, in der man ſchwebt, all das war be⸗ rauſchend, wie jener erſte Sommerabend am Rheinufer, über dem der Duft der Roſen lag Zwiſchen uns ſtand das Wort, das Sie mir am erſten Abend von Ihrer einſamen Zukunft ſagten, aufgerichtet wie eine Mauer. Unſere Freundſchaft war alſo weder auf Kon⸗ vention noch auf einer Lüge aufgebaut. Wir zogen uns an. Das war alles. Eines Tages erzürnten wir uns. Die Urſache war unbedeutend, lächerlich, und doch hat ſie uns getrennt. Wir waren auf einem Spaziergang in einen Disput über Handͤſchriftendeutung gekommen, die ich damals leidenſchaftlich betrieb. Ich las Michons„Hiſtoire de la gra⸗ phologie“, und deutete Wilhelms Korpsbrüdern Handſchriften. Sie ſchleppten mir an den Reunions immer neue Briefe heran. Ich war nicht wenig ſtolz auf meine Kenntniſſe und es kränkte mich, daß Sie die Graphologie mit einigen wegwerfen⸗ den Worten abtaten,„es ſei keine Wiſſenſchaft, die man zu ſtudieren nötig habe.“„Ich brauche mir nur eine beliebige Handſchrift anzuſehen, dann weiß ich, was ich wiſſen will.., riefen Sie. Ich blieb ſtehen und gramte aus meinem ſilbernen Täſch⸗ chen ein lila Briefchen Frau Metas hervor, das ſich noch dort befand, weil es ſo angenehm nach Orchideen duftete.„Bitte“. Sie traten unter die Laterne und ſtudierten die Schrift und gaben dann Ihr Urteil ab... Es war vernichtend. Das Todesurteil für eine Frau, für eine Dame, eine Freundin. Ich verlangte, daß Sie Ihr Urteil zurücknehmen ſollten. Sie erwiderten, daß das ſinnlos ſei. Wir trennten uns erzürnt und ich wanderte heim, mir überlegend, wie ich mich rächen könnte. Sie beſaßen einen Briefkaſten von mir—, ich malte damals, wie alle jungen Damen— er war mit ſtiliſterten Lilien geſchmückt, in den Innendeckel hatte ich die Worte „auf lebenslänglich“ eigenhändigſt eingebrannt. Der Kaſten ſollte alle Briefe enthalten, die ich jemals an ſie ſchreiben würde. Alle meine Gefühle und Empfindungen hatte ich in dieſe Briefe gegoſſen und es erſchien mir eine Entweihung, ſie noch in Ihren Händen zu wiſſen.(Fortſetzung folgt) ſein, den bedenklich angeſchwollenen Brief⸗ 2 1 Dienstag, den 3. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) wohl keinen Teil des Schiffes, in dem nicht Torpedo ober Mine, Granate oder Fliegerbombe fürchterlich gehauſt hat.— An das Aeußere des Schiffes wird die letzte Hand gelegt, damit es eben ſo ſchmuck wie es ſeinerzeit ausgelaufen iſt und in faſt allen Erdteilen die Flagge gezeigt hat, auch bei der Rückkehr ein feſttäglich Kleid zeigen kann. Der Verkehr mit dem Land hält ſich aus all' dieſen Gründen in engen Grenzen. Aber doch knüpfen ſich hier und da mit der Bevölkerung des freundlichen Städtchens, die noch ſtark unter dem Eindruck des vorjährigen Beſuchs von allen Teilen unſerer Flotte ſteht, mancherlei Beziehungen an, welche die ſchon bei der Ausreiſe in Erſcheinung getretenen freundſchaftlichen Bande zwiſchen den beiden Nationen nach unterſtreichen. Unter ſtarkem Beifall der zahlreichen Zuhörer konzertiert unſere Bordkapelle an Land und beſchließt damit die Reihe der zahlloſen von ihr veranſtalteten eindrucksvollen Vorführungen. Am 9. März wird bei Flaggenparade unſer Hei⸗ matwimpel gehißt, ein Geſchenk der deutſchen Ange⸗ ſtellten der Spinnerei Lundgrén in Pauliſta bei Pernambuco. Stolz weht der 100 Meter lange Wimpel am Großmaſt über die Waſſerfläche aus, als das Schiff zum vorläufig letzten Mal im Ausland Anker lichtet, bei ſtrahlender Frühlings⸗ ſonne die ſchöne Aroſa⸗Bucht entlang ſeewärts ſteuert und mit Nordkurs der Heimat entgegeneilt! Aus dem Lande Ein Student im Elſaß verhaftet * Karlsruhe, 3. Juli. Zur Vorſicht bei jeder Einreiſe ins Elſaß mahnt wiederum ein bedauerlicher Vorgang, der ſich am vergangenen Sonntag in Lauter burg abgeſpielt hat und wohl noch ein diplomatiſches Nachſpiel im Gefolge haben wird. Am Freitag, Samstag und Sonntag fand in Lauterburg„Kerwe“ ſtatt. Aus dieſem Anlaß wurde für die Umgegend bis zu 20 Kilometer Entfernung der Viſum⸗ 8 wang aufgehoben. Eine Studentenverbindung der hieſigen Techn. Hochſchule benützte die Gelegenheit nach einem alten Brauche aus der Vorkriegszeit, einem Gedenkſtein in Lauterburg einen Beſuch abzuſtatten. Ein franzöſiſcher Gen⸗ darm kontrollierte die Papaiere der Studenten und fand da⸗ bei heraus, daß einer der Studenten aus Karlsruhe, der in Mülhauſen geboren, wegen„Fahnenflucht“ ſteckbrieflich geſucht wurde. Der Student wurde ſofort verhaftet und alsbald in eine Kaſerne nach Nancy abgeführt— zum größten Leidweſen ſeiner bedauernswerten Mutter, deren Gatte erſt vor wenigen Wochen geſtorben iſt. Die Verhaftung iſt in keiner Weiſe gerechtfertigt, da der Student erſt nach 1870 im Elſaß geboren und ſein Vater ein preußiſcher Be⸗ amter geweſen iſt, der ſich mit einer Altelſäſſerin aus Mül⸗ hauſen verheiratet hat. Es ſteht zu erwarten, daß ſofort diplomatiſche Schritte auf Freilaſſung des Verhafteten eingeleitet werden. Drei. in eines Paddelboots in höchſter Lebensnot Plittersdorf bei Raſtatt, 2. Juli. Bei einbrechender Dun⸗ kelheit kam geſtern aus der Richtung Plittersdorfer Rhein⸗ brücke ein Paddelboot gegen die hieſige Schiffshrücke zu⸗ gefahren. Das Boot war mit zwei Damen und einem Herrn beſetzt. Kgum hatte es die Schiffsbrücke paſſiert, da kenterte es und ſchlug um. Die eine Dame konnte ſich auf das ſchwim⸗ mende Boot retten und um Hilfe rufen. Die andere war im Boot angeſchnallt und trieb mit dem Kopf nach unten im Waſſer. Der Herr hielt ſich mit der einen Hand am Boot und bemühte ſich mit der anderen Hand der Dame Hilfe zu leiſten. Zwei Radfahrer aus Raſtatt kamen ge⸗ rade hinzu, als das Boot umſchlug. Sie alarmierten ſofort die in der„Rheinluſt“ anweſenden Gäſte, von denen mehrere waß⸗ ſerkundig waren. Alsbald war ein Nachen zur Rettung bereit, doch waren die Schiffbrüchigen ſchon zu weit abgetrieben, ſodaß eine Hilfe nicht gleich möglich war. Auch auf dem elſäſſiſchen Ufer hatte man die Schiffbrüchigen bemerkt und eine Rettungs⸗ aktion eingeleitet. Die Glſäſſer hatten einen kürzeren Weg und erreichten die Unglücklichen zuerſt. Glücklicherweiſe konn⸗ ten ſämtliche Verunglückten, auch die Dame, die ſich einige Zeit unter Waſſer befunden hatte, geborgen werden. Sie hatten das Bewußtſein verloren, doch gelang es den Wieder⸗ belebungsverſuchen, ſie ins Leben zurückzurufen. Ein Auto⸗ mobil verbrachte die Schiffbrüchigen nach Raſtatt. Die Familientragödie in Unterkirnach * Unterkirnach bei Villingen, 2. Juli. Die Unterſuchung über die Vorausſetzungen zu der furchtbaren Tragödie von Unterkirnach, die zwei Menſchenleben forderte, hat bis fetzt noch nichts näheres feſtſtellen können, da die Frau des Täters bis heute noch nicht vernehmungsfähig iſt. Der Landwirt Joſef Winterhalder wird von ſeinem Arbeit⸗ geber als ein ruhiger, fleißiger Menſch geſchildert. Meinungs⸗ verſchiedenheiten beim Heuen auf dem Felde beendete der Unglückliche mit den Worten:„Jetzt geh ich heim und häng mich auf.“ Einige Zeit darnach folgte ſeine Frau mit den Kindern, fand aber das Haus verſchloſſen. Ihr Vater befand ſich im Vorderhaus. Während ſie mit einem Beil verſuchte die Türe zu erbrechen, erfolgte die Exploſion unter entſetzlichem Getöſe. Das ganze Haus brach in ſich zuſammen. Unter den Trümmern wurden, wie wir ſchon berichteten, die vollſtändig verſtümmelten Leichen des Täters und ſeines Schwieger⸗ vaters gefunden. Die Unterſuchung über die Sprengkörper läßt vermuten, daß es ſich nicht nur um Sprengſtoff, ſondern auch mit Zündſtoff geladene Exploſivſtoffe handelte, da ſonſt der Ausbruch und das ſchnelle Umſichgreifen des Feuers nicht leicht zu erklären wäre. 7 Aus der Mfalz Brand im Hafengebiet Ludwigshafen 8 * Ludwigshafen a. Rh., 3. Juli. Aus unbekannter Ur⸗ ſache, vermutlich durch Ueber ſpringen von glühenden Kohlen des Dampfkranens, geriet geſtern nachmittag vor der Lagerhalle der Bayeriſchen Transportgeſellſchaft ein mit Korkrinde beladener Eiſenbahnwagen in Brand. Durch die Berufsfeuerwehr, die raſch zur Stelle war, konnte ein Uebergreifen des Feuers auf das Lagerhaus verhindert werden. 5 „ SOggersheim, 2. Juli. Einen raſchen Tod fand der hie⸗ ge 72 alte Penſionär J. P. Heß von hier. Als er ch abends mit einem Bewohner der Dürkheimer Straße am Fenſter unterhielt, erlut er plötzlich einen Hirnſchlag und brach tot zuſammen. Brand in der Kirche a * Studernheim bei Frankenthal, 3. Jult. Geſtern abend kurz nach 10 Uhr brach in der hieſigen katholiſchen Kirche durch Kurzſchluß in der Glockenleitung ein Brand aus, der den Speicherboden zerſtörte. Durch das ſofortige Ein⸗ greifen der Feuerwehr Frankenthal konnten bis gegen 11 Ute die Löſcharbeiten beendet werden. Der Schaden iſt gering. * 0 * Speyer, 3. Juni. Der neue Regierungspräſident Dr. Pfülf wird, wie wir hören, heute in der Pfalz ein⸗ treffen und morgen ſeine Amtsgeſchäfte übernehmen. Aus den Rundfunk⸗Programmen Mitwoch, 4. Juli Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 21.30 Uhr: Programmuſik in der Klavierliteratur, 22.30 Uhr: Sommerliches. 5 Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Llebe deutſche Heimat, 21.15 Uhr: Feierabend. Frankfurt(Welle 428,6) 16.50 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Opern⸗ konzert, 21 Uhr: Der alte Bürgerkapitän, Frankfurter Komzdie. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Neue Romantik. Königsberg(Welle 303) 20.50 Uhr: Felix Mendelſohn⸗ Barthold, 122.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Von Heimat zu Heimat, 21.55 Uhr: Heitere Stunde. Leipzig(Welle 365,8) 20.30 Uhr: Muſikaliſcher Wunſchabend, 22.45 Uhr: Funkbrettl. München(Welle 535,7) 20 Uhr: Hans⸗Pfitzner⸗Stunde, 22.80 Uhr: Uebertragung aus Budapeſt. 5 Stuttgart(Welle 379,2) 16.18 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Anſprache des Präſtdenten des Amerikaniſchen Turnerbundes, Gg. Seibel, Pittsburg, anſchließend engliſche, kriſche, ſchottiſche Volkslieder, anſchließend Bunbury⸗ Komödie. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Handorgelvortröge, 21 Uhr: Orcheſter. Budapeſt(Welle 555,5) 19.45 Uhr: Abendveranſtaltung, 21 Uhr: Militärkonzert, 22.30 Uhr: Zigennermuſtk. Daventry(Welle 401,8) 0 Uhr: Leichtes Orcheſterpregramm, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. 5 Davenktry(Welle 1604,3) 21.85 Uhr: Sinfoniekonzert, Tanzmuſik. Mailand(Welle 549) 20% Uhr: Abendkonzert leichter Muftk. Paris(Welle 1750) 20.80 Uhr: Abend konzert. Prag(Welle 98,9) 20 Uhr: Amerikaniſcher Abend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Konzert des Wiener Frauen⸗Sin⸗ fonieorcheſters, anſchließend leichte Abendmuſtk, Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Cobineau⸗Abend. Radio-Spezlalhaus Behr. Hettergott Marktplatz 6 2, 8— fel. 28547 Die große Ueberraſchung auf dem Nundfunkgebiet. Lorenz 6 Röhren Kofferempfänger. Ein eleganter Lederkoffer gibt Europa⸗Lantſprecherempfang, überall betriebsfertig ohne Au⸗ teune, ohne Erde. Wir führen Ihnen dieſen Apparat gerne zuhauſe vor. 4 7 8 Mee e be, e, ee 5 3 —. 5. — O wolkzalus. G heiler. 0 han beben. d wolkig G beben, 6 Megen A Oraupeln. Nebel. K Serweitter G Wins ſtite, s sehr lachte Bü mäßiger Südfübweſt, Aſtürmiſcher Norbweſt.* Schnee Ole Pfefle ſſlegen mit dem Winds, Ole bei den Statlonen ſtehenden Zaylen geben di aatur an. Bie Linien verbinden Orte mit gleichem auf Neeresnſveau ümgerechneten Luftbrus Wetter nachrichten der Kertsrubersandeswen erwarte Besbachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens empe. Duft Tem: N 1 See; 8 Winz. E m mm C SiS nich. Starte S Wertheim 151— 15 27 9 ſt tl heiter Königſtuhl!] 583 762,5 21 24 18 80 leicht 5 . 120 763,3. 18 28 14 WSW„ 7 Bad.⸗Bad. 213 763,1 17 27 18 0„ heiter Villingen 780 765,3 16 27 40 W 5 7 eldbg. Hoff 1275 642,0 16 18 14 8 ſchm. 1 adenweil.— 663.7 21 77 17 SW leicht beiter St. Blaſien 788 5 8 ſtill 75 Oöchenſchw.—. Bei andauernd wolkenloſem Himmel ſtiegen die Tem⸗ peraturen geſtern wiederum um 4 Grad weiter an. Die Randwellen des neuen füdoſtwärts fortſchreitenden Luft⸗ wirbels erreichen Süddeutſchland nicht. Dagegen haben ſich die Störungen von der Biscayaſee ber weiter über Weſt⸗ frankreich ausgebreitet. Da wir auf der Vorderſeite bei der Lage des Hochdruckkerns über dem Südoſten heute mit Hitze⸗ graden und ſehr ſchwacher Luftbewegung mit ungleichmäßiger Erwärmung der Luftſchichten zu rechnen haben, wird es zu Gewitterbildungen kommen, darnach ſchwül und ziemlich heiter bleiben. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 4. Juli: Nach Ausbruch von Hitzegewittern wieder ziemlich beiter, dann ſchwül. FrrrrrrrfrffTfßfß aacGcccGccécccccccccccccc/ Herausgeber: Drucker und 1 8 Druckerel Dr. aas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. 5. Mannheim, E 6. Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Volktik: Kurt Kg: eniketon; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: b, A— 5 und Neues aus aller Welt; Müller— Hande 8 0. Ehmer 5 Gericht unb alles Hebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter * — 0. Seite. Nr,. 304 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. Juli 1928 Die Geſchichte von den drei Zähnen Von unſerem römiſchen Korreſpondenten Die ſechzigjährige Kartenlegerin, genannt die„Hexe“, das erſte Mädchen, das zweite Mädchen, der mit Recht erzürnte Bräutigam— das ſind die vier Perſonen der kleinen Tragikomödie, die mit drei ausgeſchlagenen Zähnen enden mußte. Es wäre leicht, beſonders da das„Milieu“ der Kartenlegerin ſo geheimnisvoll, dunkelfarbig und ſenſa⸗ tions reich iſt, aus dieſer Geſchichte einen ganzen Schauer⸗ Toman zu machen. Aber es iſt ſchon beſſer, bei der Realität zu bleiben, die Begebenheiten in derſelben Kürze wieder⸗ zugeben, wie ſie ſich abgeſpielt haben, um nichts zu verderben oder unglaubwürdig erſcheinen zu laſſen. Daß die Geſchichte wahr iſt, dafür bürgen die römiſchen Boulevardzeitungen, die ſie brachten. Alſo berichten auch wir: Beppina, die Kartenlegerin, wohnt in Traſtevere, dem Volksviertel Roms. Sie iſt kein uraltes, verhutzeltes Hexlein, wie man glauben könnte, mit zahnloſem Mund und gekrümmtem Rücken, die obligatoriſche ſchwarze Katze zwiſchen ben Falten zerfetzter Kleider, ſondern eine ältere robuſte Frau, ſchwarzgekleidet und mit viel Ernſt und Würde bei ihrem Metier. Wenn eine Kundin ſie aufſucht— ſie hat ja faſt nur weibliche Kundſchaft— dann drückt ſie ein falſches Diamantendiadem in die kupferrote Haarperücke, ſtreift ein paar Dutzend Ringe über die fleiſchigen Finger und ebenſoviel Armſpangen über die fettgepolſterten Arme, ſetzt ſich hinter den ſchwarzbehangenen Tiſch, auf dem nur ein zerbrauchtes Kartenſpiel liegt, und erwartet hoheitsvoll wie eine Pythia ihr Opfer. Eines Morgens klopft es. Die Kartenlegerin wirft ſich ſchnell in Berufsgala. Und ſchon betritt ein funges Mädchen das halbdunkle Zimmer, nicht bang und zögernd, ſondern ziemlich reſolut. Sie legt 20 Lire auf den Tiſch, Aunterbricht die Geſte der Alten, die ſchon gewohnheitsmäßig zu dem Kartenſpiel greifen will, und ſagt in beſtimmtem Ton: „Später wird ein anderes Mädchen kommen, um nach ihrem Glück zu fragen. Sagt Ihr dann, daß ihr Bräutigam Enries ſie verlaſſen will. Hier ſind 20 tre. Verſtanden?“ — Die Kartenlegerin ſchaut erſt überraſcht auf, verſteht dann und nickt zuſtimmend. Das junge Mädchen geht. Eine halbe Stunde ſpäter kommt die Zweite, ängſtlich und ſchüchtern, denn es iſt das erſte Mal, daß ſie die„Hexe“ um ihr Schickſal befragen will. Die Alte hat ihren Plan ſchon gemacht, Sie legt ſorgfältig die Karten, deckt die eine hart mit der Kante der anderen, ſchaut wie gebannt auf die „Konſtellationen“ und ſeufzt dann:—„Enrico!“— Das 2 8 Deutſchland Mit der Familie in den Tod Der frühere nationalſozialiſtiſche Stadtverordnete Anton Ebelhorn in Worms, der als Fabrikaufſeher beſchäftigt war, hat ſeine Frau und ſeine beiden Kinder durch Leuchtgas vergiftet und ſich ſelbſt das Leben genommen. Die Gründe für dieſen dreifachen Mord und Selbſtmord ſind nicht erſicht⸗ lich; doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Kündigung ſeines Arbeitsverhältniſſes bei der Firma den letzten Anſtoß zu die⸗ ſer ſchrecklichen Tat gegeben hat. Oeſterreich Selbſtmord im Wiener Krematorium Eine ſchreckliche Szene ſpielte ſich am Mittwoch nachmittag im Wiener Krematorium ab. Bei der Einäſcherungs⸗ zeremonie einer 23jährigen Dame, die an Grippe ſtarb, zog plötzlich deren Mutter, die ö8jährige Arztwitwe Auguſte Byloff, eine Browningpiſtole, feuerte, bevor es noch hätte jemand verhindern können, einen Schuß gegen ihre Schläfe ab und ſtürzte lebensgefährlich verletzt bewußtlos zuſammen.— Die Szene erregte ungeheures Aufſehen. Unter den Trauer⸗ gäſten entſtand ein Panik, piel Frauen erlitten Weinkrämpfe und Ohnmachtsanfälle. Frau Byloff, die erſt vor wenigen Jahren den Tod ihres Mannes, der auf der Jagd vom Herz⸗ ſchlag getroffen zuſammenſtürzte, erlitten hatte, war mit ihrer Tochter in inniger Liebe verbunden, ſo daß ſie nach ihrem Tod vor einigen Tagen von grenzenloſer Verzweiflung erfaßt war. Obwohl ſie von Verwandten unter ſtrengſter Aufſicht gehalten wurde, gelang es ihr dennoch, ſich die Waffe zu nerſchaffen, mit der ſie die Verzweiflungstat beging. Belgien 5 Drillings⸗Hochzeit In bem belgiſchen Dorfe Boom haben die Drtllings⸗ Schweſtern Boeymans am ſelben Tage geheiratet. Sie trugen ſtets dieſelbe Kleidung und waren einander ſo ähnlich, daß man ſie ſelbſt bei näherer Bekanntſchaft nur ſchwer von einander unterſcheiden konnte. Das Dorf und die geſamte Umgebung beteiligte ſich an der Hochzeitsfeier. Die Drillinge heißen nunmehr Frau Magnus, Fran van Lin den und Frau Troch. Frankreich f Pariſer Mebizinſtudenten ſteinigen einen Profeſſor Am Donnerstag fanden in der Pariſer medizini⸗ ſchen Fakultät Prüfungen ſtatt. Dabei werden die Fra⸗ gen, die geſtellt werden ſollen, durch das Los gezogen. Einer der Prüfenden ſoll ſeher ſchwere Fragen geſtellt haben. Als die erſte Frage verleſen wurde, proteſtierten die Kandi⸗ daten in der heftigſten Weiſe. Einer der Profeſſoren, Etienne Bernard, der Sohn des bekannten Verfaſſers von Luſt⸗ ſpielen, Triſtan Bernard, wurde von ihnen geſteinigt. Als er ſeinen Wagen beſteigen wollte, ſchlug ein wahrer Stein⸗ regen auf ihn nieder. Bernard wurde ernſtlich verletzt, konnte ſich aber an eine Untergrundbahn flüchten, wohin ihn feine Angreifer verfolgten. Sie wollten ihn nicht in den Zug ſteigen laſſen. Doch wurde er endlich ſeinen Angreifern ent⸗ riſſen und konnte flüchten. 8 Schreckensſzene in einem Hoſpital Aus Grenoble wird berichtet: Einer der Inſaſſen des Hoſpitals von Grenoble wurde geſtern plötzlich wahn⸗ ſtunig und gab mit einem Revolver mehrere Schüſſe gegen die Wand ſeines Zimmers ab. Als Freunde ihn beruhigen woll⸗ ten, ſchoß er auf dieſe. Man mußte die Polizei herbeiholen. Der Wahnſinnige verbarg ſich hinter einem Bett und ſchoß auf die Poltziſten ein, die ihn bändigen wollten. Er verletzte einen Mädchen erſchrickt, als es den Namen des Geliebten hört, iſt nun von der Allwiſſenheit der Kartenlegerin überzeugt und erwartet bebend die nächſten Worte und Enthüllungen. Und dann folgen die inhaltſchweren Worte, von der Alten mit tiefer, geheimnisvoller Stimme gemurmelt:„Dein Enrico, er liebt dich nicht mehr; iſt deiner ſchon längſt über⸗ drüſſig und wartet nur auf die erſte Gelegenheit, ganz mit dir zu brechen.“ Am Nachmittag erzählt die„unglückliche, verlaſſene“ Braut weinend ihren Kummer all den Freundinnen, von denen ſie Mitgefühl im Leid erhofft. Die Untreue des Bräutigams wird lang und breit diskutiert: ein Kreis von Berachtung umſchließt ſchon den„Elen⸗ den“. Da iſt es nicht zu verwundern, daß auch Enrico bald von„ſeiner Untreue“ weiß. Doch er kennt die unumſtößliche Liebe zu ſeinem Mädchen, und ſo forſcht er weiter, wittert Intrigen und erfährt endlich auch von dem verhängnisvollen Gang ſeiner Braut zur Kartenhexe. Am Abend klopft es wieder bei der Kartenlegerin; herein tritt der junge Man n.—„Endlich auch einmal“— ſo denkt die Alte bei ſich—„ein männlicher Kunde...“ Aber ehe ſie noch ausgedacht hat, langen ſchon ein Paar kräftiger Hände nach ihr, ſchmettern einige Ohrfeigen in ihr aufgedunſenes Geſicht. Und dann findet ſie ſich, nachdem der junge Mann das Zimmer ſchon ſeit mehreren Minuten verlaſſen hat, immer noch auf dem Fußboden ſitzend; und neben ihr liegen drei ausgeſchlagene Zähne— ach!— von den wenigen echten. Aber ſie eilt nun nicht zur Poltzei, um die erlittene Unbill und Körperverletzung anzuzeigen, ſondern läßt ſich ſtill und beſcheiden im nahen Krankenhaus heilen, denn ſte hat ſofort den Zuſammenhang zwiſchen dieſen ſchallenden Ohrfeigen, den zwanzig Lire des erſten und den Tränen des zweiten Mädchens erkannt. Aber die Kartenlegerin hat auch die Moral aus der Geſchicht' gezogen. Nie mehr Schlechtes zu weis⸗ ſagen, ſondern nur noch Gutes(was für ſie gleichbedeutend iſt mit Schlechtes und Gutes tun). Denn ſtie weiß nun: Schöne Dinge aus den Karten leſen, bringt Zuverſicht und neue Kundſchaft; böſe Dinge ſagen— mögen ſie nun echt oder falſch ſein— macht böſes Blut, zerſtört den Glauben und damit das Geſchäft.. und kann manchmal auch drei Zähne koſten. Von heute an werden die Karten der Beppina den eiferſüchtigen Mädchen von Traſtevere nur Glück ver⸗ ſprechen. Als es einem Poliziſten gelang, den Wahnſinnigen zu packen und ihn nie⸗ derzuzwingen, wurde ihm die Hand durch einen Schuß durch⸗ Kranken und einen Wächter ziemlich ſchwer. bohrt. Der Raſende gab noch weiter eine ganze Reihe von Schüſſen ab. Man mußte zu einer Spritze greifen, um ihn durch kalte Waſſerſtrahlen zu bändigen. Sodann wurde er ge⸗ knebelt und in ein Irrenhaus übergeführt. Es war ihm ge⸗ lungen, nicht weniger als 60 Revolverſchüſſe abzugeben. Sich ſelbſt verletzte er ziemlich ſchwer. England Ein Lord bekommt 4 Jahre Arbeitshaus Der frühere Rechtsanwalt Lord Terrington in Lon⸗ don, der bekanntlich ſeinerzeit in Frankreich verhaftet wor⸗ den war und eingeſtanden hatte, ſich des betrügeriſchen Ban⸗ kerotts ſchuldig gemacht zu haben, wurde zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt. Ein Verein, der noch gefehlt hat In London iſt ein Kanalſchwimmerverein ge⸗ gründet worden, der nur Mitglieder aufnimmt, die den Aermelkanal tatſächlich ſchon durchſchwommen haben. g Abentenerlicher Briefſchmuggel Die Londoner„Daily Expreß“ hat dem König von Eng⸗ land eine Reihe von Familtenbriefen wieder zugeſtellt, die der König und verſchiedene Mitglieder des engliſchen Königs⸗ hauſes an den frütheren Zaren und ſeine Gemahlin gerichtet hatten. Die Briefe ſind mit unendlicher Mühe über die ruſ⸗ ſiſche Grenze geſchmuggelt worden. Sie befanden ſich in der Hand eines ruſſiſchen Ariſtokraten, dem ſie im Jahre 1917 von einer ruſſiſchen Hofdame anvertraut wurden. Es gelang einem Vertreter der Londoner Zeitung mit dieſem Ver⸗ trauensmann in Moskau in Verbindung zu treten und die Briefe zu übernehmen. Die Briefe wurden in 15 Päckchen verpackt und jedes für ſich über die Grenze geſchmuggelt. Sie nahmen zum Teil den Weg über die Mandſchuret und China. Kreta Zwei Dörfer auf Kreta, die wegen dauernder Viehdieb⸗ ſtähle in Feindſchaft leben, liegen jetzt in offenem„Krieg“ miteinander. Die eine Partei befreite ihre Polizeigefangenen und zog, 200 Mann ſtark, mit Prieſtern an der Spitze, vor das andere Dorf. Trotz ſofortigen Einſchreitens der Gen⸗ darmerie kam es zu eineme ſchweren Kampf bei dem über tauſend Schüſſe gewechſelt und mehrere Leute ver⸗ wundet wurden. Schließlich konnte die Polizei die Ruhe wieder herſtellen. Aſten Entdeckung einer italieniſchen Meiſtergeige Wie aus Singapore gemeldet wird, iſt in dem Beſitz eines einfachen Malayen eine Geige durch Zufall entdeckt worden, die nach ihrer Inſchrift von dem berühmten italieni⸗ Geigenmacher Antonio Stradivari in Cremona hergeſtellt worden iſt. Die, wie üblich, in lateiniſcher Sprache verfaßte Inſchrift, iſt ſehr gut lesbar. Von der Jahreszahl iſt nur noch der Teil„anno 17“ erkennbar. Die Geige iſt ein alter Familienbeſitz. Sie wurde von dem Urgroßvater des Malayen erworben, der aus Arabien nach Java überſiedelte und ſich dort vor mehr als einem Jahrhundert niederließ. Der Name des Geigenbauers iſt in dem Inſtrument mit einem V ge⸗ ſchrieben. Stradivarius, der im Jahre 1737 ſtarb, pflegte bis zum Jahre 1780 den Laut. durch ein J wiederzugeben. Die neutenkdeckte Geige muß alſo im Jahre 1730 oder in den ſpäteren Jahren angefertigt worden ſein. Man zweifelt nicht Malaye hatte bisher keine Ahnung von dem wertvollen Schatz. den er in der Geige beſaß. f 8 an ihrer Echtheit, da ſie einen wundervollen Ton heſitzt, Der Indien Meunſchliche Nadelkiſſen Silberne Haken, an denen kleine Gewichte befeſtigt waren, wurden in das Fleiſch indiſcher religtöſer Fanatiker geſtoßen, die ſich füngſt zu einer großen Schauſtellung der Abtötung dez Fleiſches in dem Umbilo⸗Tempel vereinigten. Einer dieſer ſeltſamen Heiligen hatte 8000 ſpitze Haken in Rücken, Bruſt und Beinen ſtecken. Andere Fanatiker ſpickten ihre Zunge mit langen ſilbernen Nadeln und noch andere trugen San⸗ dalen, in denen die Füße auf Hunderten von ſcharfen aufrecht⸗ ſtehenden Nägeln ruhten, Bei dieſen Vorführungen wurde nicht die geringſte Aeußerung des Schmerzes beobachtet, und als am nächſten Morgen die Haken und Nadeln aus dem Fleiſch gezogen wurden, floß kein Blut und es wurden auch keine Spuren von Verwundungen feſtgeſtellt. Die Fakire wurden, nachdem ihr verzückter Zuſtand gewichen war, wieder lächelnde und normale Menſchen. Dieſer Verzückungszuſtand, in dem ſie zu menſchlichen Nadelkiſſen wurden, wird durch mehrtägiges Faſten, durch lange Gebete und innere Einkehr hervorgerufen. 5 Afrika Drei Löwen mit drei Kugeln erlegt Ein holländiſcher Geologe namens van Soelen, der in Portugieſiſch⸗Oſtafrika einige Oelfelder auf ihren Gehalt unterſucht, erlebte ein bemerkenswertes Jagdabenteuer. Das Ereignis iſt umſo bemerkenswerter, als der Holländer ſo gut wie vollſtändig taub iſt und ſich nur mit Hilfe eines elek⸗ triſchen Hörapparates unterhalten kann. Er hatte einen Eher aufgeſtöbert und verwundet und verfolgte das angeſchoſſene Wild in einen dicken Buſch. Seine Begleiter hörten plötz⸗ lich das Brüllen eines Löwen und warnten den Holländer, weiter vorzudringen. Van Soelen verſtand die Warnung inbeſſen falſch, drang weiter vor und ſah ſich plötzlich in einet Entfernung von 36 Schritten drei Löwen gegenüber. Er hatte noch drei Kugeln im Laufe ſeines Jagdgewehrs, legte an, tötete zwei Löwen mit je einem Schuß und machte den dritten bewegungsunfähig. Seine Begleiter waren inzwiſchen ge⸗ folgt und brachten neue Munition. Drei weitere Schüſſe waren erforderlich, um den dritten Löwen zu töten. „ 1 Die vorſtehende Zahlenzuſammenſtellung, welche ſich auf die preußiſchen Landgemeinden und Städte bezleht, beweiſt, welche Bedeutung das flache Land als volkliche Erneuerungs⸗ quelle für Deutſchland hat. Ohne den ſtarken Geburtenüber⸗ ſchuß auf dem Lande würden wir heute ein ſterbendes Volk ſein. Das beweiſt auch ein Ueberblick auf die Berteilung der Mehrkinder familien auf Stadt und Land. Nach den amtlichen Erhebungen für Preußen wur⸗ den im Jahre 1926 geboren: a in den auf dem Städten Lande ein viertes Kind 21505 82 128 ein fünftes Kind 11641 18 610 ein ſechſtes Kind 7614 13 080 ein ſtebentes Kind 5 294.883 ein achtes Kind 3 604 6732 ein neuntes Kind u. dar. 6744 12 029 Die Bedeutung dieſer Zuſammenſtellung wird erſt dem in ihrer ganzen Tragweite klar, der bedenkt, daß erſt beim herrſchenden Vierkinderſyſtem der Beſtand eines Volkes als geſichert gilt und erſt fünf und mehr Kinder eine Vermeh⸗ ruig des Volkes verhürgen. Auffällig bei dem obenſtehenden Schaubild dürfte für viele die Tatſache ſein, daß die Großſtädte über 100 000 Ein⸗ wohner) einen höheren Geburtenüberſchuß zu yerzeichnen haben als die Klein⸗ und Mittelſtädte. Das Bild verändert ſich ſofort, wenn man ſtatt der 32 preußiſchen Großſtädte die 46 deutſchen Großſtädte einſetzt, deren durchſchnittlicher Geburtenüberſchuß von 9,7 im Jahre 1913, auf 34 im Jahre 1924, auf 28 im Jahre 1927 ſank. Woraus erklärt ſich dieſer ſcheinbare Widerſpruch? Die preußiſchen Großſtädte, beſon⸗ ders des Induſtriecebietes, ſind diejenigen, welche den größ⸗ ten Wande rungsgewinn zu verzeichnen haben. Dieſe friſch zugewanderten Familien, die in der großen Mehrzahl vom Laude ſtammen, find aber im Durchſchnitt ſo viel zeu⸗ gungskräftiger als die ſtädtiſche Bevölkerung, daß ſie den Geburtenüberſchuß dieſer Großſtädte entſcheſdend zu ungun⸗ ſten der Klein⸗ und Mitelſtädte beeinfluſſen. 8 * Dienstag, den 3. Juli 3028 .—˙• w. eee 7. Seite. Nr. 30 N Zur Einkommenſteuer⸗Veranlagung Sind Forderungen, die zu Buch ſtehen, einkommenſteuerpflichtig? Von Dr. jur. Cordes Nach dem früheren Einkommenſteuergeſetz galt jeder Ver⸗ dienſt als Einkommen, ohne Rückſicht darauf, ob der Betrag vom Steuerpflichtigen bereits vereinnahmt war, oder ob er noch in ſeinen Büchern als Forderung offen ſtand. Nur wenn die rückſtändigen Forderungen mit Sicherheit als„faul“ be⸗ zeichnet werden mußten, konnte der Steuerpflichtige ſie von ſeinem Einkommen abſetzen. Gingen ſie ſpäter dennoch ein, mußten ſie dem Steuerfahr des Eingangs als Einkommen hinzugerechnet werden. Die Rechtsſprechung des Reichsfinanz⸗ Hofs vertrat grundſätzlich den Standpunkt, daß ein Einkom⸗ menbetrag in dem Jahre als vereinnahmt zu gelten habe, in dem er erſtmals geſchuldet wurde, ohne Rückſicht darauf, ob er dem Steuerpflichtigen bereits zugefloſſen war. Nach§ 36 war ein Betrag dann geſchuldet, wenn die Vorausſetzungen für die Fälligkeit gegeben waren und ſomit die Einziehung möglich war. Dabei war der Begriff„geſchuldet“ nach der Aus⸗ legung des Reichsfinanzhofes nicht identiſch mit der Fällig⸗ keit im hürgerlich⸗rechtlichen Sinne. Grundſätzlich ſtellt auch das neue Einkommenſteuergeſetz im 8 11 die Regel auf, daß der Zeitpunkt der Fällig⸗ keit, d. h. der Zeitpunkt, in dem die Höhe der Einnahme feſtſteht und von dem zur Leiſtung Verpflichteten gefordert werden kann, maßgebend iſt für die Entrichtung der Einkommenſteuer. Ein Betrag, der überhaupt nicht fällig wird, wie etwa eine freiwillige Zuwendung, oder der bereits vor Fälligkeit bezahlt wird, iſt mit dem Zeitpunkt des Eingangs der Enkommenſteuer unterworfen. Dubioſe Forderungen können auch nach dem neuen Einkommenſteuergeſetzunberückſichtigt gelaſſen und erſt im Steuerabſchnitt des Eingangs ver⸗ ſteuert werden. Der Steuerpflichtige kann dieſelben aber auch, wenn er hierbei günſtiger zu fahren glaubt, bereits in dem Steuerabſchnitt berückſichtigen, in dem ſie fällig geworden ſind. So weit iſt aus der früheren Mußvorſchrift des§ 36 des Einkommenſteuergeſetzes eine Kannvorſchrift geworden. Nach dem oben Ausgeführten gilt in der Regel ein Einkommensteil innerhalb eines Steuerabſchnittes dann als bezogen, wenn der Anſpruch auf den Betrag fällig geworden oder, ohne fällig zu ſein, tatſächlich eingegangen iſt. Das neue Einkommenſteuergeſetz hat aber im Gegenſatz zum früheren weitgehende Ausnahmen zugelaſſen, die die oben angeführte Regel vielfach modifizieren. Dies gilt ſowohl für Einkünfte aus ſelbſtändiger Erwerbs⸗ und Berufstätigkeit als auch für ſolche aus nicht ſelbſtändiger Arbeit. Bei den erſteren ſind die Grundſätze georoͤneter Buchfüh⸗ rung für die Frage maßgebend, wann ein Einkommensteil als bezogen gilt. Wenn nach dieſen Grundſätzen dem Steuerpflich⸗ tigen die Wahl des Zeitpunktes der Buchung frei ſteht, ſo bleibt es ihm überlaſſen, die Einnahmen erſt für den Zeitpunkt auszuweiſen, für den ſie nach den Grundſätzen ordnungsmäßi⸗ ger Buchführung ſpäteſtens in den Abſchlüſſen nachzuwei⸗ L 11 an! die in Wege der kaufmänniſchen Buchführung regelmäßige Abſchlüſſe ſen find. Er kann ſie aber auch ſchon in dem Abſchluß für einen früheren Steuerabſchnitt nachweiſen, ſoweit dies auf Grund einer ordnungsmäßigen Buchführung zuläſſig iſt. Dieſe Beſtimmung galt bereits nach dem bisherigen Einkommen⸗ ſteuergeſetz, ſoweit es ſich um Steuerpflichtige handelte, die Handelsbücher nach den Vorſchriften des HGB. zu führen ver⸗ pflichtet ſind, nicht dagegen für Gewerbetreibende, denen dieſe Verpflichtung nicht obliegt, wie z. B. Landwirte und die An⸗ gehörigen freier Berufe. Infolgedeſſen mußten bis⸗ her Anwälte und Aer zteihre zwar verdienten, E Die rechtliche Stellung der Autoinſaſſen bei Verkehrsunfällen Während nach dem für alle Giſenbahnbetriebe, alſo auch für Straßenbahnen und Kleinbahnen, geltenden Reichshaft⸗ pflichtgeſetz der Bahnunternehmer den Fahrgäſten gegenüber ebenſo wie betriebsfremden Perſonen nach den ſcharfen Grundſätzen der Gefährdungshaftung haftet, hat das Kraft⸗ fahrzeuggeſetz ausdrücklich den Grundſatz der Gefährdungs⸗ haftung ausgeſchloſſen, wenn der Verletzte zur Zeit des Un⸗ falles durch das Kraftfahrzeug befördert wurde. Die recht⸗ liche Stellung eines Autoinſaſſen bei einem Verkehrsunfall desjenigen Kraftfahrzeuges, durch das er befördert wird, iſt alſo weſentlich ſchlechter, als etwa die des Paſſanten, der von dem Auto angefahren wird. Der Fahrgaſt muß dem Halter oder Führer des Kraftfahrzeuges nach den Vorſchriften des BGB. ein Verſchulden nachweiſen. Er muß alſo beiſpiels⸗ weiſe den Nachweis führen, daß ſich das Fahrzeug nicht im betriebsſicheren Zuſtande befunden hat, oder daß der Fahrer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht gelaſſen t uſw. Hat uf 5 Dabei muß man für die rechtliche Beurteilung noch unter⸗ ſcheiden, ob es ſich um eine Fahrt gegen Entgelt handelt, die nach den Vorſchriften der 88 278, 631 ev. auch 611 BGB. zu beurteilen wäre, oder um eine reine Gefälligkeitsfahrt. Im erſteren Falle haftet der Kraftfahrzeughalter immer für eigenes oder ſeiner Angeſtellten Verſchulden, alſo ohne daß er die Möglichkeit beſitzt, ſich etwa durch den Nachweis du be⸗ freien, daß der an dem Unfall ſchuldige Chauffeur ſich ſonſt ſtets gut geführt habe und auf Grund guter Zeugniſſe einge⸗ ſtellt und ſtändig bei ſeiner Berufsübung aus reichend üöber⸗ wacht worden ſei. Im letzteren Falle, bei den Gefälligkeits⸗ fahrten, hat dagegen ſelbſt bei nachgewieſenem Verſchalden des Kraftfahrzeugführers der Halter des Kraftfahrzeuges die Möglichkeit, dieſen Entlaſtungsbeweis zu führen, ſo daß ſich alſo der zu Schaden gekommene Fahrgaſt, wenn dem Kraft⸗ fahrzeughalter der Beweis geglückt iſt, an den Führer per⸗ sönlich halten müßte, bei dem natürlich in vielen Fällen nicht viel zu holen ſein wi d. Natürlich legen die Gerichte an die Führung dleſes Entlaſtungsbeweiſes, speziell für den to⸗ führer, einen beſonders ſtrengen Maßſtab, was ja bei dieſer beſonderes Verantwortungsgefühl und beſondere Geiſtes⸗ gegenwart erfordernden Berufsausführung eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit iſt. De (Nachdruck verboten). aber noch nicht vereinnahmten Beträge aus ihrer beruflichen Tätigkeitbereits verſteuern. Wenn jedoch angenommen werden konnte, daß die Außenſtände am Anfang und am Ende eines Jahres die gleiche Höhe hatten, ſo konnten auf Antrag in der Praxis die tatſächlich zugefloſſe⸗ nen Einnahmen der Beſteuerung zugrundegelegt werden. Nach dem letzten Einkommenſteuergeſetz(8 11 Abſatz 1) iſt fetzt endgültig feſtgelegt, daß nur diejenigen Beträge, die ein Arzt, Rechtsanwalt ete. als tatſächlich vereinnahmt bucht, in dem Steuerabſchnitt als bezogen gelten und zu verſteuern ſind, in dem ſie tatſächlich eingegangen ſind. Von dieſem Grundſatz wird hinſichtlich des Einkommens aus nicht ſelbſtändiger Arbeit in einem beſonderen Fall eine Ausnahme gemacht. Wird nämlich das Gehalt für den Januar eines Jahres bereits im Dezember des vorangegangenen Jah⸗ res ausgezahlt, ſo bedeutet dieſe Gehaltszahlung, die vor dem Beginn des Verdienſtzeitraumes geleiſtet wird, einen Vor⸗ ſchuß auf den noch nicht entſtandenen Gehaltsanſpruch. Denn der Gehaltsanſpruch ſelbſt kann früheſtens mit dem Be⸗ ginn desjenigen Zeitraums entſtehen, für den die Zahlung geleiſtet wird. Bis dahin behält der Zahlende immer das Rückforderungsrecht auf den geleiſteten Vorſchuß, und letzterer kann infolgedeſſen nicht als Einkommen gelten. Daher gilt nach 8 11 Abſatz 3 für laufende Bezüge aus nicht ſelbſtändiger Arbeit, die vor dem Beginn des Verdienſtzeitraums zugefloſ⸗ ſen ſind, daß ſie in dem Steuerabſchnitt als bezogen gelten, in den der Verdienſtzeitraum fällt. Wenn der Steuerpflichtige Einnahmen, die zwar fällig ge⸗ worden, aber noch nicht eingegangen ſind, gemäß 8 11 Abſatz 1 nicht angegeben hat, ſo hat er ſie für den Steuerabſchnitt ihres Eingangs zu verſteuern. Sind dagegen fällige, aber noch nicht eingegangene Einnahmen, bereits für den Steuerabſchnitt der Fälligkeit verſteuert, ſo iſt es zweifelhaft, ob dieſe ſchon ver⸗ ſteuerten Beträge, wenn ſte ſich ſpäter als uneinbringlich er⸗ weiſen, von dem Einkommen der folgenden Steuerabſchnitte wieder abgeſetzt werden können. Der Steuerpflichtige ſollte daher von der Erlaubnis des§ 11 Abſatz 1, ſein Einkommen erſt nach dem tatſächlichen„Zufließen“ zu verſteuern, immer Gebrauch machen. Zum Schluß noch einen kurzen Ueberblick über die zeitliche Zugehörigkeit der Ausgaben zu einem Steuerabſchnitt. Hin⸗ ſichtlich der Frage, für welchen Steuerabſchnitt Ausgaben in Anrechnung gebracht werden können, finden grundſätzlich die für Einnahmen geltenden Vorſchriften nach 8 11 Abſatz 4 ent⸗ ſprechende Anwendung. Als Regel gilt aälſo, daß Ausgaben in demjenigen Steuerabſchnitt anzurechnen ſind, in dem ſie, ob fällig oder nicht, geleiſtet worden ſind, oder aber, wenn ſie auch nicht geleiſtet wordon ſind, weil fällig, hätte geleiſtet werden müſſen. Soweit es ſich um Gewerbetreibende, Landwirte und ſonſtige ſelbſtändige Berufe handelt, die im machen, dürfen bereits geleiſtete Ausgaben nur für den Steuerabſchnitt in Abzug gebracht werden, für den ſie nach den Grundſätzen ordnungsmäßiger Buchführung höchſtens aus⸗ gewieſen werden durften. Dagegen dürfen ſie nicht ſpäter in einer Bilanz erſcheinen, als dies nach den Buchführungsgrund⸗ ſätzen ſtatthaft iſt, andernfalls entfällt ihre Abzugsfähigkeit. Sind Ausgaben aber trotz ihrer Fälligkeit weder abgezogen noch geleiſtet worden, ſo können ſie noch immer in dem Steuer⸗ abſchnitt ihrer Leiſtung abgezogen werden. 2 3 Natürlich gelten die vorſtehenden Ausführungen über die rechtliche Stellung der Inſaſſen eines Kraftfahrzeuges auch für Autoomnibuſſe und ähnliche als Kraftfahrzeuge anzu⸗ ſprechende Verkehrsunternehmungen, ſo daß ſich alſo die merkwürdige Folge ergibt, daß beiſpielsweiſe die Straßen⸗ bahn gegenüber ihren Fahrgäſten immer dann haftet, wenn ſie(die Straßenbahn) nicht den Nachweis des Vorliegens höherer Gewalt oder des Selbſtverſchuldens des zu Schaden gekommenen Fahrgaſtes führen kann, während der Fahrgaſt des Autvoomnibuſſes ſeinerſeits den in vielen Fällen für ihn natürlich ſehr ſchwierigen Nachweis des Verſchuldens des Halters oder Führers des Omnibuſſes führen muß. Bei der vollkommen wirtſchaftlichen Gleichheit und der im allgemeinen einander ziemlich gleich zu ſtellenden Gefährlichkeit beider Verkehrsunternehmungen iſt das ſicherlich ein wenig be⸗ friedigendes Ergebnis. Trotz dieſer an ſich ſchon ziemlich ſchlechten Rechtslage der Autoinſaſſen ſind manche Kraftfahrzeugbeſitzer in der letz⸗ ten Zeit dazu übergegangen, durch Anſchläge, die im Kraft⸗ wagen angebracht ſind, überhaupt generell die Haftung gegen⸗ über den durch das Fahrzeug beförderten Perſonen auszu⸗ ſchließen. Es fragt ſich, inwieweit ein ſolcher Anſchlag rechts⸗ gültig iſt. Eine Beſtimmung, durch die überhaupt eine den Fahrzeughalter von ſeiner Hapftpflicht befreiende Verein⸗ barung für nichtig erklärt iſt, enthält das Kraftfahrzeuggeſetz im Gegenſatz zum Reichshaftpflichtgeſetz allerdings nicht. An ſich könnte alſo in der ſtillſchweigenden oder ausdrücklichen Billigung eines ſolchen Anſchlages durch den Fahrgaſt, im⸗ mer vorausgeſetzt, daß der Anſchlag ſo angebracht war, daß ihn der Fahrgaſt ſehen mußte, eine Vereinbarung über den Ausſchluß der Haftpflicht des Kraftfahrzeughalters erblickt werden. Fraglich erſcheint mir allerdings, ob bei vorliegen⸗ dem groben Verſchulden des Fahrzeughalters oder ⸗führers eine ſolche Vereinbarung nicht im Hinblick auf die beſonderen Gefahren, denen der Inſaſſe eines Kraftfahrzeuges ausgeſetzt iſt, als ſittenwidrig und folgeweiſe nichtig zu betrachten wäre. Dr. jur. 8Sölt zer. * * Stenerermäßigungen für Erholungstoſten bei ernſt⸗ hafter Erkrankung. Iſt durch eine ernſthafte Erkrankung eine Urlaubs⸗ oder Badereiſe nötig geworden, um die volle Leiſtungsfähigkeit wiederzugewinnen, ſo kann das Finanzamt, wenn das Einkommen nicht 30 000 Mk. jährlich überſteigt, auf Grund von 8 56 des Einkommenſteuergeſetzes die Steuer er⸗ mäßigen. Einkommenſteuererleichterungen für Landwirte Bekanntlich richtet ſich die Bewertung des lebenden Inventars bei buchführenden Landwirten nach den Vor⸗ ſchriften der Buchführungsverordnung vom 5. 9. 1925 und einem dazu ergangenen Begleiterlaß des Reichsfinanzmini⸗ ſters III e 5200 vom gleichen Tage. Die Bewertung erfolgt danach aufgrund von Durchſchnittsſätzen, die in der Verord⸗ nung im Einzelnen aufgeſtellt ſind. Bei der Bewertung nach dieſen Durchſchnittsſätzen haben fich häufig Schwierigkeiten ergeben, wenn im Laufe des Wirtſchaftsjahres Tiere zuge⸗ kauft worden ſind, deren Anſchaffungspreis erheblich über dem feſtgeſetzten Durchſchnittswert liegt und deren gemeiner Wert ebenfalls den Durchſchnittspreis überſteigt. In ſolchen Fällen haben die Finanzämter vielfach bei jedem ein⸗ zelnen Viehverkauf den Unterſchiedsbetrag zwiſchen Anſchaffungspreis oder gemeinen Wert und den niedrigeren Durchſchnittsſatz dem Einkommen aufgrund des 8 18 Abſatz 1 Nr. 1 zugeſchlagen. Dieſes Verfahren iſt indeſſen unrichtig, weil es eine erhebliche Erſchwerung der Buchführung be⸗ deutet und auch nicht den Geſichtspunkten eutſpricht, die für die Durchſchnittsbewertung maßgebend ſein ſollen. Dieſs Durchſchnittsbewertung beruht auf den Gedanken, daß die Wertveränderung bei den ausgewachſenen Tieren innerhalb des Betriebes im allgemeinen ausgeglichen wird. Den Wertverminderungen der älteren Tiere ſtehen Wertſteigerungen gegenüber, die z. B. bei Pferden nach dem vierten und bei Kühen nach dem dritten Lebensjahr ein⸗ treten. In vielen Betrieben überſteigen die Wertminderun⸗ gen bei älteren Tieren die Wertſteigerungen und der Land⸗ wirt muß deshalb, um ſeinen Viehbeſtand auf gleicher Höhe zu erhalten, Tiere hinzukaufen, deren Anſchaffungspreis oder gemeiner Wert dem Durchſchnittswert überſteigt. Hier iſt es unbillig, wenn man bei ſolchen Viehverkäufen, durch die eine Verbeſſerung des geſamten Viehbeſtandes nicht eintritt, den Unterſchiedsbetrag zwiſchen Anſchaffungspreis oder dem ge⸗ meinen Wert und dem niedrigeren Durchſchnittswert als Einkommen behandeln wollte. Der Reichsfinanzminiſter hat deshalb in einem Erlaß vom 30. 4. 28 die Auffaſſung vertreten, daß die Wertverbeſſerung des Viehbeſtandes eines buchfüh⸗ renden Landwirts nur dann einkommenſteuerlich erfaßt wer⸗ den ſoll, wenn durch den Hinzukauf von Vieh eine qualitative Verbeſſerung des geſamten Beſtandes, der in der Frage ſtehenden Viehart(3. B. Milchkühe, Pferde uſw.) eintritt. Dies wird z. B. der Fall ſein, wenn ein Landwirt bei ſeinen Pferden von einem leichteren Schlag zu einem ſchwereren Schlag übergehen oder wenn der bisherige Beſtand in Kühen durch eine hochwertigere Raſſe(3. B. holländiſche Milchkühe, Simmentaler Milchkühe) erſetzt wird. Da die ſteuerliche Auswirkung einer Bewertung in ſolchen Fällen ſehr erheblich ſein kann, wird es ſich bei allen Veran⸗ lagungen empfehlen, genau zu prüfen, ob dieſen Gedanken des Reichsfinanzminiſters bei der Veranlagung Rechuung getragen iſt. B Die Mahnung durch Poſtkarte . Das in den Gewerbe⸗ und Handelsunternehmungen puk⸗ ſierende Wirtſchaftsleben vollzieht ſich in der Hauptſache bei uns im ſcharfen Gegenſatz zu dem Grundſatz der Oeffentlich⸗ keit. Daß innerbetriebliche Vorgänge der Betriebe oft in übertrieben ängſtlicher Weiſe geheim gehalten werden, darüber braucht man ſich nicht beſonders zu wundern. Aber es zeigt doch einen Mangel an Mut, Verantwortungsfreudigkeit, Ehr⸗ lichkeit und einer Verkennung volkswirtſchaftlicher Pflicht, wenn in den Fällen, wo das Geſetz Klarheit über gewiſſe We⸗ ſchäftsvorgänge, wie über die Kreditwürdigkeit beiſpielsweiſe durch Bilanzen verlangt, in den ſeltenſten Fällen ein klares Bild der wahren wirtſchaftlichen Struktur des Betriebes ge⸗ geben wird. So erfreut ſich auch der Kunde bezüglich der ge⸗ ſchäftlichen Beziehungen beſonderer Gunſt, inſoweit als Kon⸗ kurrenz oder Dritte in Frage kommen. Auf dieſem Weg haß ſich beſonders bei Kaufleuten die Gewohnheit ausgebildet, Mahnungen nur in Briefform zu verſenden. Die Erhöhung der Briefportoſätze hat, verbunden mit den heutigen Rationa⸗ liſterungsbeſtrebungen, dahin geführt, die Unkoſten eines Be⸗ triebes nach Möglichkeit zu verringern. „Von dieſem Geſichtspunk aus läßt ſich bei größeren Be⸗ trägen dieſe Handhabung vielleicht noch rechtfertigen, aber nicht mehr heute bei kleineren. Das Entgegenkommen dem Kun⸗ den gegenüber, geſchäftliche Beziehungen vor unberufenen Augen mit einem Schleier zu umgeben, macht eben da halt, wo einſchneidendere finanzielle Motive anfangen mitzureden, War man bisher noch auf dieſem Standpunkt geſtanden und hat lieber kleinere Beträge der Mühe, Umſtändlichkeit und hoher Portokoſten wegen abgebucht, ſo kommt doch heute die Mahnung auf Poſtkarten immer mehr in Uebung. Denn das Recht des Lieferanten, Mahnungen fälliger Forderungen auß dem billigſten Weg zu übermitteln, kann dem Lieferanten un⸗ möglich rechtlich verwehrt werden, vor allem dann nicht, wenn der Schuldner hartnäckig das Zahlen verweigert oder ſich in Schweigen hüllt. Vorausſetzung iſt natürlich dabei, daß die Mahnung fachlich abgefaßt und den üblichen kaufmänniſchen Takt nicht vermiſſen läßt. Da das Verſtänduis hierfür ſich noch nicht überall Bahn gebrochen hat, dürfte es von Intereſſe ſein, auf eine Gerichtsentſcheidung hinzuweiſen, der folgender näherer Tatbeſtand zu Grunde liegt: Eine Lieferfirma erläßt durch Poſtkarte eine Mahnung an den ſäumigen Schuldner. Dieſer beantwortet die Mahnung durch Klage wegen Beleidigung. Das Amtsgericht ſchließt ſich der Auffaſſung des Schuldners an und entſpricht dem Klageantrag. Der Beklagte fühlt ſich in ſeinem Recht als Gläubiger verletzt und legt Berufung beim Landgericht ein, die Erfolg hat. Die Urteilsbegründung geht davon aus, daß dem Lieferanten als Beklagten der Schutz des§ 19g des Straf⸗ geſetzbuches zugebilligt werden muß. Aeußerungen, die zur Wahrnehmung berechtigter Intereſſen gemacht werden, ſeien hiernach nur dann ſtrafbar, wenn aus der äußeren Form der Aeußerung das Vorhandenſein einer Beleidigung geſchloſſen werden kann. Wird wie in vorliegendem Fall die Mahnung auf einer Poſtkarte ſachlich gehalten, ſo kann von dem Vor⸗ liegen einer Beleidigung nicht geſprochen werden. Kommt der Schuldner ſeinen laufenden geſchäftlichen Verpflichtungen nicht nach, ſo kann dem Gläubiger nicht zugemutet werden, auf koſtſpieligem Wege ſein Recht zu ſuchen, wenn die Mög⸗ lichkeit vorhanden iſt, die Mahnung auf billigerem Weg zu übermitteln. 4 Dr. R. Rel gig. 4 8. Seite. Nr. 304 — Dienstag, den 3. Juli 1928 — Die Inveſtierungen im deutſchen Wohnungsbau , Milliarden& in 1927 inveſtiert.— Davon 1,5 Milliarden aus öffentlichen Mitteln. Das Neichsarbeitsminiſterium hat zuſammen hem Inſtitut für Konjunkturforſchung Erhebungen über die Inveſtierungen im deutſchen Wohnungsbau veranſtaltet, die zurgeit zwar noch nicht völlig abgeſchloſſen ſind, aber doch ſchon un⸗ gefähr eine Ueberſicht gewähren. An den Ziffern, die zum Teil ge⸗ ſchätzt ſind, iſt bemerkenswert, daß die früßeren Ziffern des Reichs⸗ Arbeitsmintſterinms abgeändert worden ſind und daß die neuen Er⸗ Hebungsergebniſſe mit den im„Berliner Tageblatt“ geäußerten zu⸗ jammenfallen. Die Geſamtanlage der im Wohnungsbau im Jahre 1927 inveſtierten Mittel iſt auf 3200 Mill. N.(Vorjahr 2400) Zu ſchätzen; davon wurden von der öffentlichen Hand, d. h. von Reich, Dändern und Gemeinden, etwa 1500 Mill. R./(1480) geſtellt. Somit ſtammt annähernd die Hälfte der Geſamtanlagen im Neuwohnungs⸗ Dau aus öffentlichen Mitteln. Reich, Länder und Gemeinden haben Hieſe Mittel zum Teil durch Inanſpruchnahme des Kapitalmarktes, zum Teil aber auch aus Steuermitteln beſchafft. Im einzelnen wurden durch die öffentliche Hand dem Wohnungsbau zugeführt (1927 bezw. 1926) aus Hauszinsſteuermitteln 850(743), aus Anleihen und Darlehen 425(410) und aus Haushaltsmitteln 120 Mill. R. (135). Für die anderen Geldquellen des Wohnungsbaues kann heute folgende Ueberſicht gegeben werden; Seitens öffentlicherecht⸗ Licher Kreditanſtalten 270(280), davon etwa 100 Mill. N. kurzfriſtig, ſeitens der Hypothekenaktien bank 210(100), feitens der Sparkaſ 1 en 600, ſeitens der Reichs verſiche⸗ üngsanſtalt für Angeſtellte 74.4(33,6), ſeitens der Landes ⸗ verſicher u 9 sanſtalten 39,2 Mill. R.(19,9). Die von der Meichspoſt und Reichsbahn zur Verfügung geſtellten Mittel liegen Biffernmäßig für 1927 und 1926 noch nicht vor, 1025 betrugen ſie etwa 55,5 Mill. R. Die Zahlen zeigen, daß die Anlagen im Neu⸗ wohnungsbau im Verhältnis zum deutſchen Kapitalmarkt trotz der Schwierigkeiten verhältnismäßig hoch geweſen ſind, wodurch ſich zum 585 auch die hohen Zinsſätze, die für den Neuwohnungsbau eine fo arke Belaſtung darſtellen, erklären. mit 37: Divibdendenerhöhungen im Hovad⸗Konzern. Wie verlautet, wird die Hovad Allgemeine Verſtcherung s ⸗Ach., Berlin für das am 31. Dezember 1927 abgelaufene Geſchäftsjahr die Divi⸗ dendenzahlung mit 5 v. H. wieder aufnehmen.— Die Hovad Le⸗ bensverlicherungsbank AG., Berlin, wird eine Dividende won 10 gegen 8 v. H. i. V. ausſchütten.— Die Hovad Trans ⸗ ports Verſicherungs AG., Berlin, die im Vorjahr mit einem Ver⸗ kuſt von 10 47„ abſchloß, wird auch in dieſem Jahre einen Ver⸗ Tu ſt in der ungefähren Höhe des Jahres 1926 aufweiſen. 2: Preußen ⸗Anleihe überzeichnet. Ueber das Ergebnis der am 80. Juni geſchloſſenen Zeichnung auf die neue 6proz. auslosbare Preußiſche Staatsanleihe von 1928 wird von der Preußiſchen Staats⸗ bank(Seehandlung) mitgeteilt: Die Zeichnung auf den Geſamt⸗ betrag von 80 000 000 4, von denen 50 000 000& von dem Banken⸗ konſortium feſt übernommen worden ſind und 30 000 000 für die Sparkaſſen reſerviert waren, hat einen vollen Erfolg gehabt. Beide Beträge ſind durch die vorliegenden Anmeldungen voll placiert worden. Der weitaus überwiegende Teil der Zeichnungen entfällt auf Anmeldungen mit Sperrverpflichtung. Die ZJuteilungen auf freie Stücke werden voransſichtlich nur in Höhe von rd. 75 v. H. er⸗ folgen können. :? Zunehmende Lagervorräte im Bergbau. Die Mülbeimer Bergwerksvereins genehmigte 7 v. H. Di⸗ widende gegen 153 von 25 797 vertretenen Stimmen. Die Oppoſition gah Pro teſt zu Protokoll. In einem längeren Vortrag ſchilderte Dugo Stinnes jun. die Lage des Ruhrkohlenbergbaues in ſehr trüben Farben. Die Lohnerhöhung habe beſonders ſchwer die Mager⸗ Tohlenzechen betroffen. te unmittelbare Folge ſei eine ſtarke Einſchränkung im beſtrittenen Gebiet. Dieſes Gebiet habe infolge der Preiserhöhung der Kohle eine Erweiterung dadurch erfahren, daß England und Polen noch ſtärker in der Lage ſelen, gegen die Rußhrkohle zu konkurrieren, als es bisher der Fall war. Die Zeche des Mülheimer Bergwerksvereins verfügt zur Zeit über einen La⸗ er vorrat von 100 000 To., das iſt die Höchſtmenge, welche le Geſellſchaft ſeit ihrem Beſtehen über haupt jemals zu perzeichnen gehabt hat. Beſonders unangenehm ſei dabei, daß dieſer 5 ſich namentlich aus den feinen Sorten zuſammen⸗ ſſetze. Die atio naliſierungs maßnahmen im Ruhr⸗ kohlenbergbau hätten allmählich ihre Grenze erreicht, ſo daß es ulcht möglich ſein werde, weitere Belaſtungen durch Erſparniſſe im Betriebe auszugleichen. Der Mülheimer Bergwerksverein habe den Antrag auf Stillegung feiner älteſten und unmodernſten Zeche Hagenbeck geſtellt. Er beabſichtige indeſſen, ſoweit dle Marktverhälkniſſe es zulaſſen, nach Möglichkeit die Belegſchaft und die Beamten auf andere Zechen des Konzerns zu übernehmen. 5 4 erwirbt die Quote der Halleſchen Kaliwerte. Die V. der Halleſchen Kaliwerke.⸗G, zu Schlettau g. d. Saale genehmigte 10 v. H. Dividende. Sodann wurde beſchloſſen, die Kaliguote an den Salzdetfunth⸗ Konzern zu ver⸗ kaufen. Infolge der Konzentration in der Kaltinduſtrie ſei es für ein Werk mit einer kleinen Quote ſchwer, zu konkurrieren. Es ſet beabſichtigt, auf dem Werk eine Saline in größerem Ausmaße Zu errichten. Ueber die Höhe der Gegenleiſtung wurden keine An⸗ GV. des gaben gemacht. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 2,7 Deutſche Lokomotiven für Braſilien. erhielt gegen ſtarten Wettbewerb den Auftrag auf 10 Güterzug⸗Lo⸗ komoliven für die E. F. Norosſte do Braſil. Es handelt ſich um Maſchinen von 99 To. Dienſtgewicht, die für eine Linie von 1900 Kilometer Länge und 1000 Millimeter Spurweite beſtimmt ſind. * Großer Auslandsauftrag der Frankfurter Maſchinenban AG. vorm. Pokoruy u. Wittekind in Frankfurt. Die G. erhielt vor eini⸗ gen Tagen gegen erheblichen Wettbewerb einen großen Auslands⸗ auftrag auf Spezial⸗Hochdruck⸗Kompreſſoren. Der Auftragseingang iſt im allgemeinen gut. Für das Inland zeigt er gegenüber 1927 eine Steigerung von nahezu 30 v.., wozu in erſter Linie der ſteigende Abſatz der der G. patentierten fahrbaren Motor⸗ Kompreſſoren für Straßenbau uſw. beiträgt. Der Beſchäftigungs⸗ grad der Werkſtätten iſt zufriedenſtellend. Er hält ſich hinſichtlich der Arbeitsſtunden etwa auf der Höhe des Vorjahres und überſteigt denjenigen des Vorkriegsjahres 1913. Der Auftragsbeſtand bietet für einige Monate gute Beſchäftigung, ſo daß auch für das zweite Geſchäftshalbjahr eine günſtige Entwicklung erwartet wer⸗ den kann. :? General Motors Corporation— Ueber eine Million Auto⸗ mobile im 1. Halbjahr 1928 verkauft. Aus Newyork wird gekabelt: Der Abſatz der General Motors Corporation, der bereits im Mai mit 224094 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen einen neuen Rekord auf⸗ geſtellt hatte, hat auch im vergangenen Monat die Erwartungen über⸗ troffen. Wenn auch die Berichte der Händler für den Monat Juni noch nicht vorliegen, ſo läßt ſich doch jetzt ſchon überſehen, daß der Abſatz des erſten Halbjahres eine Million Wagen erheblich über⸗ ſteigt und gegenüber den in der gleichen Zeit des Vorjahres ver⸗ kauften 840 481 Wagen eine Steigerung um cg. 25 v. H. erfahren hat gegenüber 1925 ſogar um 170 v. H. geſellſchaften iſt dementſprechend geſteigert worden und bleibt jetzt mit 8600 Wagen täglich nur noch unerheblich hinter der bisherigen Höchſtleiſtung der Fordwerke zurück. : Kodak AG. in Berlin— Verluſtabſchluß. Die im Juni 1927 mit einem AK. von 4 Weill./ gegründete Geſellſchaft, die im Sep⸗ tember 1927 die Kodak⸗Verkaufs⸗ Gmb. übernahm, das Aßk. auf 5 Mill.„ erhöhte und dann eine Verſchmelzung mit der Glanzfilm AG., Berlin⸗Köpenik, vornahm, weiſt in ihrer Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung Zinſeneinnahmen mit 82 900 l/, Zinsausgahen mit 137 500 Mart, Handlungsunkoſten mit 1974 416& aus, ſodaß ſich nach 172 454 Abſchreibungen ein Berluſt von 2201 470/ ergibt. Im Verwal⸗ tungsbericht wird dieſes Defizit mit großen Ausgaben für groß ⸗ Zügige Verſuche, die Inbetriebnahme der Köpeniker Filmfabrik und den Aus bau der Verkaufsorgani⸗ ſation, begründet, die in den bisherigen 7 Monaten beine greif⸗ baren Erfolge zeitigen konnte. Soweit die Fabrikation in Frage komme, ſei das Berichtsjahr nur eine Zeit der Vorbereitung und der Verſuche geweſen. Die Verkaufslage und die Aus ſichten werden zuverſichlich beurtellt. Die Bilanz zum 31. Dezember 1927 weiſt auf der Paſſivſeite nur das A. mit 10 Mill./ und Gläu⸗ biger mit 13 856 010„ aus, während auf der Aktipſeite Immobilien mit 11 196 371 /, Patente, Warenzeichen und Rezepte mit 4076 629% Beteiligungen mit 1560 /, Warenbeſtände mit 2847 164 /¼, Außen⸗ ſtände mit 1 438 426 /, Bankguthaben und Kaſſe mit 1 484 640 /, Wechſel mit 457 171% und Vorauszahlungen und Depots mit 181007 Mark erſcheinen. Hannoverſche Papierfabriken Alfeld⸗Gronan,.⸗G., Han⸗ nover. Die Geſellſchaft beruft zum 27. Juli eine av. GV. ein, der eine Erhöhung des Aktienkapitals von 2,5 Mill. bis zu 10 Mill. vorgeſchlagen werden ſoll. Die Einzelheiten der Begebung ſollen von einem Ausſchuß innerhalb der Verwaltung feſtgeſetzt werden, der ſich jedoch über die Art des Bezugsrechts und die Höhe des Bezugskurſes noch nicht ſchlüſſig geworden iſt. * Abſtoßung des Frankfurter Betriebes der Schuhfabrik Herz .⸗G. perfekt. In Beſtätigung der kürzlichen Ankündigungen, daß die Schuhfabrik Herz AG., Frankfurt a. M. in Abſchlußverhand⸗ lungen zwecks Abſtoßung ihres Frankfurter Fabrikbe⸗ triebes ſtünde, erfahren wir, daß dieſer Verkauf in der letzten Die Firma Borſig auf ein Min Die Produkti r Konzern⸗ 5 N 95 4 ie Produktion der Konzern gut behauptet. Der Geldmarkt blieb angeſpannt. Vörſenberichte vom 3. Jull 1928 Frankfurt ſtill und etwas ſchwächer An der heutigen Börſe war die Stimmung unſicher und allgemein etwas ſchwächer, wobei die Beſorgniſſe hinſichtlich der weiteren Entwicklung des Geldmarkte im Vordergrund ſtanden. Man verwies auf den außerordentlich ſteifen Tag geld markt in Newyork und befürchtet hiervon ungünſtige Einwirkung auf deutſchen Plätze. Ferner drückten ungünſtige& unlturberi wieder ſtärker auf die Stimmung. So vor allem der Bericht de preuß.., wonach ein weiterer Konjunkturrückgang zu beobachten iſt. Die Umſatztätligkeit war wieder außerordentlich gering, da Aufträge von außen her kaum vorlagen. Die Spekulation ſchritt daher überwiegend zu kleineren Abgaben, die gegen⸗ über den Kurſen der geſtrigen Abendbörſe meiſt zu 1 bis Zproz. Kursabſchlägen führten. Stärker angeboten waren am Montan⸗ markt Rhein. Braunkohlen, die 7,25 v. H. niedriger eröffneten. Von Elektro werten waren Chadeaktien mit minus 8/ merklicher ab⸗ geſchwächt; Siemens gaben 3,25, Licht und Kraft 1,75, und 2 v. H. nach. niedriger, Zellſtoff werte gaben 1,5 v. H. nach. aktien verloren Adlerwerke 2 und Daimler rd. 1 v. H. In Kal i⸗ werten gingen die Realiſationen weiter; Weſteregeln lagen 2,5 v. H. niedriger. Süd d. Zucker büßten 1,75 v. H. ein. Am An leihe⸗ markt kamen Umſätze kaum zuſtande. Auch ausl. Renten lagen voll⸗ kommen vernach igt Später ſchrumpfte die Geſchäftstätigkeit 3 zuſammen. Die Stimmung blieb luſtlos elten die Kurſe leicht ab. Elektrowerte blieben aber Tägliches Geld 1 0 und ſpäter brö unverändert. Berlin bei kleinem Geſchäft ſchwächer ſonders das feſte Tagesgeld in Newyork wirkten verſtimmend. Ob⸗ wohl die Börſe etzer nach oben neigte, ſind dieſe Hemmungen von außen heute ſtark hervorgetreten. Auch ſouſtige Nachrichten, ſoweit ſie vorhanden waren, boten keine Anregung. Bei ſehr kleinem Geſchäft eröffnete die heutige Börſe buſtlos und ſchwäch e v. Bis auf einige Nebenwerte, die ſich behaupten und teilweiſe ſoger etwas erhöhen konnten, waren die erſten Kurſe 1 bis 8 v. H. und bei Spetzialwerten bis ea. 6 v. H. nachgebend. Rhein. Braunkohlen eröffneten 7,5 niedriger, Glanzſtoff minus 9. Bemberg 11,5 und Chadeaktien minus 14„/. Tietz wurden heute exluſive Dividende gehandelt. Auch im Verlaufe gaben die Kurfſe bei ſtillem Ge⸗ ſchüäft weiter nach. Die Rückgänge betrugen zumeiſt—9 v.., vereinzelt waren auch Verluſte bis 3 v. H. feſtzuſtellen. Relativ gut behauptet, aber ebenfalls ſehr ruhig lag der Elektromarkt. Anleihen ſchwächer. Ausländer nicht einheitlich. Sehr viel Be⸗ achtung auch ſeitens der Effektenintereſſenten ſand heute die Kurs⸗ entwicklung am Deviſenmarkt. Befürchtungen, daß Kündi⸗ gungen von Auslandsgeldern in Zuſammenhang mit der inter⸗ nationalen Geldanſpannung vorgenommen werden könnten, ſchienen ſich zu bewahrheiten. Pfandbriefmarkt nicht einheitlich. Roggenpfandbriefe eher ſchwächer. Bei den Ligulbationspfandbriefen und Anteilen betrugen die Abweichungen gegen geſtern bis zu 1 v. H. Geld markt eher leichter. Tagesgeld—9,5, Monatsgeld —9, Warenwechſel rd. 7 v. H. Eine gegen 1 Uhr einſetzende, vom Kalimarkt ausgehende Geſäftsbelebung war nur von kurzer Dauer. Kaltwerte konnten zwar—4 v. H. gewinnen, die übrigen Verände⸗ rungen waren aber unweſentlich. Berliner Deviſen Dfſskontſätze: Reichsbank 7, Lomb ard 8, Privat 6 v. 5. Die angeſpannte Lage der internationalen Geldmärkte und be⸗ Aktien und Auslandsanleihen in Die mit T verſehenen Werts ſind en. Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Juli 2 3. Bab. Bank 180.0 Bfälz, Sppoth. B. 160,0 Rh. 8 Bk. 190,0 Rh. Ereditbank. 129,0 Südd. Disconto 141,0 Durlacher Hof 141.0 Hleintein Heidlo 185,0 Zubwigsh. A. Br. 283,0 Schwarz Storch. 175,0 Werger Worm 191,0 vad. Aſſeturanz 287.0 Continent. Verſ. 112,0 Mannh. Berſſch. 151,0 Oberrh. Berſich. 191,0 194,0 298,0 112.0 181.9 * A. G. f. Seilind. 69. 69,50 Brown, Bop.& C. 182, J. G. Abenania 5* 2 Gebr. 9. 89.— Deutſche Linol. 380.0 Farben 773,0 268.0 911620 1 —— 2 865, 2. Karler Maſch. C. 5. Knorr 151.0 Mannh. Gummi 39,50 Neckarſulmghrz. 68,.— Pfülz. Müh lend. 180,0 Portl. Zem Held. 142.0 27 Elektr. A. G. 157.0 5 N 5 15 5 ay renta 1 Va e Ne 680 Frankfurter Börſe vom 3. Juli VBauft⸗Alxkien. Talg. D. redlub. 1255 Badiſche Bank, 0 90 5 Bayr. Bod. Cx. B. 77 5 Bayr. Hyp. u. Wb. 1270 JBärmer Bankv. 333 IBerlinet Hand. 7 8r Tom. u. Privb. 188. 1Darmſt. u. Nb. 279,5 DHypotßekenbk, 187,0 IDeuiſche Bant 187.0 . Effekt u. Wech. 1210 D. Heberſee⸗Bk. 187,0 D. Bereinsbanf 102.0 IDisconto⸗Geſ. 164,0 1 Dresdner Bank 187,5 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 150,0 Mela u.-. 148,2 Iitteld. Cd.⸗B. 205.0 Nürnberg..⸗B. 150,0 9 5 8 07 0 512 fälz. Hyp.⸗Bk. 161, Athen. 5 126,0 Reichsbank 5 280,0 Rhein Oyp.⸗ Bk.—. Südd. Disconts 1410 Wiener Bankver. 15,50 Württ. Notenbt.. Maunh. Vers. ⸗G.—.— Frankf, All. Berſ. 185,5 Oberrh. Verſ.⸗G. 192,0 Arkſ, R. u. Mitv.—.— Vergwerſt⸗Aſtkien. Bochumer Guß.— Buderus Eiſen 89. IP. Vuxem. Berg.— Eſchwell. BVergw. 20U.5 141.0 181,0 61.— 2015 enk. Berg. 142.5 139.2 IJGelſenk. Gußſt. 5 e Bg. b. r e e a E.— 5 1 Mannes f. 5 Mansfeld Akt. 146,0 e 111.0 IOtavi⸗Min. A. IPhsniz Bergb. 99,.— Rhein Braunk. 302,0 Salzw. Heilbr.. 200.9 Tellus Bergbau 120,5 DR. u. Laurab. 75,74. Transport- Aktien. Schantungbahn.—— Fobpag 85 85„168,5 INorbd. Sloyb. 158,2 Oeſterr.⸗U. St. B. Baltimor.& OYio. Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mann. 187.0 9 7 empf⸗Stern. alnzer St.⸗H. 280,0 50 Schöſferh. Bind. 352.0 Schwarz ⸗Stotch 175,0 Merger„ 0 Adt, 5— 1 42.— Adler Oppenh.. Adler Kleyer„114,0 1A. E. G. St.⸗A. 180.5 Aſchaff. Bunip. 188,0 Aſchaff. Zellſtoff 236,5 Bahnbd. Darmß. Dabenſoa Welnh.- Bad. Elektr. += Bd. Maſch. Durl 175.0 105.7 1800 Daft.⸗G.. e ene FVergm. Elektr. 210,0 5 oing Metallw. Brem.⸗Beſig. Oel 61.50 Eb, Brock. N.-W. 100,0 Cement Heidelb. 142.0 Cement Karlſt.. 178.0 8 184,0 Chem. W. Albi. 90, Cont.Nürnb. Bg.. IDaimler Motor 1192 D. Joldeu S. Aſt. 205.2 Dyckerh KWiom Dingler Zweibr.. DürkopgwerkSt. 51.— Düfſſid. Rat. Dürr 89.— Eiſen Kaiſersl.— TGlekt Sicht u. 229.0 Elſ. Dad. Wolle— Aid 175575 82.— Emaill St. nürich 13.02 Enzinger Union 67.— Eßlingete Maſch. 53.— Ettling. Spin, T 224,0 Felt Gul Els. Jeinmech. Jetter 80. Frkf. Pok,& Wit. 77,507 Fuchs waggon. IGoldſchmidt K. 109.9 . 120,2 w. M. 6% Grün, Blͤfünger 180.5 Halden Nm-. 41.50 Hammerſen enten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück rminkurſe während ſich die mit + veiſehenen noch in Bi⸗/ verſteh Woche perfekt geworden iſt, und zwar hat die Geſellſchaft ihre ge⸗ Nini 2. Fut 7 1 ſamte Frankfurter Anlage an 5 Firma Auguſt Oſterrieth, in.. 0* 18 5 G. 7 E gens urn e en nen en ene e eee eee 100 Gulden J 168.80. 168.60 188 89[189.00 f 188,7 45 dem durch die Sanierung im vorigen Jahre noch gekürzten Buchwert Athe 100 Dracnen 3428.435.425.435 5448 10 liegt. Der Erlös wird die finanzielle Situgtion der Geſellſchaft Athen ed ze 800 30 0.42 5 5 3 881 75 25 78 5 Brüſſel 100 Belga 300.⸗Fr. 59.395 38.515 58.42 88,584 59,3581 4 ſtark begünſtigen. Die Ueberſiedlung der Geſellſchaft in die von ihr Danzig.. 100 Gulden 81.53.88 81,58 81741885 6,5 kürzlich zu rund 250 000„M erworbene Anlage der Heroux Helſingfors.. 100 finn. M. 10,52 10,54 10,327 10547 10,51 6 & Leander, Schuhfabrik.⸗G. dürfte, wie wir weiter er Stallen 100 Lire 24,088 22.925] 21.99.2208 228,928 6 fahren, etappenweiſe erfolgen. Nach dem Umzug der Zuſchneiderei Südſtawien. 100 Dinar 7365.79] 7872 7888 7355 7 ii 1 5 iae Ahkich 7 8 7 7 9 Kopenhagen„„ 100 Kronen 112.908 112,39 112,08 112,30 112,07 5 gürften die anderen Zweige allmählich folgen, ſo daß der geſamte faden 100 Eskudo 1883 1887 10 19.87 17 8 Betrieb kaum vor Anfang 1929 in Offenbach arbeiten wird. 5 100 Kronen 111.92 11214 11194 11216 1117438 . 4 5 sl.„100 Kron 5 5 5 5 5 Die Sparkaſſen gegen die Karſtadtſche Abfatzfinanzierung. Die Pars 100 Franken 16,42 15,46 18,42 16,48 18, 335 Famburger Sparkaſſen haben beim Sparkaſſen⸗ und Prag„100 Kronen 12,894] 12,414 12.401 12.1 12,38 5 Giroverband beantragt, gegen das von der Rudolf Karſtadt Schweiz„100 Franken 80,81] 80,769,855 89,818] 80,515] 8,8 AG. in Hamburg beabſichtigte neue Kreditſyſtem die entſprechen⸗ Sofia„ 100 Leva. 3,019 8,025 3,07] 8,033] 8,017 10 . Spanien.... 100 Peſeten 69,98 69,10] 89,91 69,05 69,57 3 den M aß nahmen zu ergreifen. Die Karſtadt AG. will bekannt⸗ Skadbolm 100 Kronen 112.18 112.40 112.24 112.48 112.05.8 lich bei Boreinzahlungen 12 v. H. Zinſen im Jahre gewähren; je⸗ Wien 7 100 Schilling 38,918 88 39,97 89. 58,70 6 doch darf die Entnahme von dieſen Konten nicht in Bargeld, ſon⸗ Zudapeſt 100 Peng 12500 Kr. 72,87 73.01 723 78.07 7207 6 dern in Waren der Kaxſtadt AG. erfolgen. Durch dieſes Syſtem fall] Juends⸗Alres. 1 Pef. 17 1781] 177 1770 1,786 10 dem Wettbewerb der Abzahkungsgeſchäfte entgegengetreten werden. Canada.. 1 Canad. Dollar.189 9 5 4,172 4,180 4,1760— udie Gtronent rale telt mit daß die Anfeng Jun d. in ee. 0 205 252 20%„„ Köln ſtattfindenden Ausſchußſitzungen der Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ Landen pet 4 1 lurt. 55..185.130 2138.139 2180 10 verbände ſich über die gegen das Verfahren der Firma Karſtadt 775 8 88„ Pfd. 20,389 428 20,898 20,433 20,88 4,8 elnzuſchlagenden Wege ſchlüſſig werden wollen. Es kommt nur eine New Hor 1 Dollar 4,1820 4,1800 4,1848 4,1928 4,1780 4 Bekämpfung unter dem Geſichtspunkt des unlauteren Wettbewerbs! Rio de Janeiro.. 1 Milrels.409.801 0,99 0,501 0,503 in Betracht. Uruguay 1 Gold Pes. 1 4,268.274 l.2661.274].321 1282012918 8 60[07 wprenfbr Huter. G85 ez b ect 1219 5 1 125 an 110 1 Alt 12180 werk. 5 Reckarſ. Pre—167.— 8. e, Sebhar„121, I ansfelb. 5 5 ſtereg, ell ra Sileeee Aue Els i deb. eder See Her bentſch Oelf. J 78.— JGelſenk Guß. 2 Rath us 9 las. 209.0 49 0 Sens dent e . 388,5 PetersUnionßrf, 111,0 111,0.. ch. Jb. Mainz 85,28 88.— 10 Gußſt.„ 98 92. 1 Wiesloch. 1 89,50 och⸗ u. Tiefbau 9090 Ff. Nähm. Kao. 39,— 61.— ker. Stahlwerk—.——— Fenſchow& Co. 101.0. Nez Söhne. 52 a Metall 194,0—.— olzmann 1 5„—.— I Ver. Ultramarin 5 2.„ 3 on 8 13„Phil. 154,0 151,7 Philinp, A. G. t.— Ber. it in. 158,0 185.5 Germ Ports J. 204,0 204.0 Miag⸗Mühlen 150,0 147 ttener Gußſt. 70 5 1111111! J Jungbans St. A.—,— e Fein. Gebb sech. 109,0 Bott Dalch. St 7048 58780 chebr Goebbardt 180.0 177.5 Motoren Mü 885 aufe rein zs 2 Kamm. Kaiſersl.—.— 242.0. 1572158. golih Selk u. K. 594 3 5 Jed ſchmibk. 98.85 6, Mühen 805 125,2 120,5 Sent Waldhof 16.7814, „Maſch..-A. Maſch. Seub. r 5. C. PD.. Neckarſulm.. Ken, Seen C 2—[Magz 4 Srentag 143.5 167,5 Gather 0 12801380 Focbb Gel 229,8 22555„ Klei, Sch. KBeck. 0 ebe ontan——[gell Waldh. St Gritzner Maſch. 135,0 194.0 ler Kali mee en: 580 e Saaleh Bnt 1 868 Konſerv. Braun 80,—78,.— Robbe 1 eh, Großmann 39.75 88.— 2 25 5 eutſche Petrol. 78/79 76½¼77 Araus ke Loc.,. Herr Roeder, B.—— 181.0 Freiverkehrs⸗Rurſe. Grüns Bilfinger 181,0 461,2 1Orenttz Korp. 122,0 1210 Plamand 170 4780 ILahmeger kGo. 179.5 172,0] Rüttgers werke 102,0 101.0 enz. e Gruſchwit Teztil 66,— 84. TPbonix Bergb. 98,25 83,25 Heldburg—— Lech Augaburg 113,2 113,0 Schlinge. Hog.—— 93,50 Brown, Bod A.———.— TRatbgeb. Wag 01.—, 91.50 Pochfreguenn 48801835 Lederwerk Rothe„—.— Schnellpr. 5 75,50 75,— Raſtatter Wagg.—,—- Hackethal Draht 99, 86.50 Reise a 252.9 252,0] Krügershall 1 187,0 555 f 5 Atebſ. 0 2970 e e 189 0 1282 Igeln. Braun. 804,0 298.0 ce bod..28 2,38 Jug Maſchinen... ſuckert Rrbg. 2120207, 5 80.2 2— 89525 erg gabe deen e e eg 0 Seßvernusliche Werte aun fen e ee 8 8 Zaabaan 8h 8 8 Mainkraftwerke. 122,0 120,5 3 9 23 88.75 D. Un! Ablöſgſch. 9,05 47,75 Hanſa glond. Abeinfeld. Kraft 186,0 488,2 Südſez Pbosph 46.— 2 ies Sb. de e Feten L alete 8572 3685 J Stab 1 e Saur 28.50 84. Foce.. J 8 f 8 70 e. eh Stadt. 2 5 arkort Bergwr.. e 1 Mag, Mühlb. 15970 148.0 e J. 8 See 99,50 95,50 Harpen Bergb. 1870 156,0 12 1 45 1570 1570 a) Reichs u. Staatspay. Motoren Peng. dg.— 83.— Süd. Zucker 180.3 1870 40 ce, Jcbwig abe 05 88, 5 ennb. Ocken e e Dun esse 84081. 2 7 50.* l ee 1„88,.— 2 8—— Roter. beruf. 80.2880.—rteot befugt ieee 1110 55 Zuger 525 60.— Lone 1 7057 1775 ind EAufferm. 41,010 git 825— 8% Reichsank. 27 87,50 87,50 5 f Rückforth. Ferd. 32.— 81,.— 8 anl. 1 0 Berliner Börſe vom 3. Juli Ideen 8. 1100 11055 IRütgerswerke 103,0 99,75 808 kobes, 1 7 ule⸗Akki 8..—91,.— 1 Hoeſch Elf. St. 13/2—.—Sachſenwerk 188,0 188,5 5% Prß.Kaltank..80.61 20 5 c IIC Barm. 5 Adler& r 19, 0 55 eide rr R 11.— 11.5 Zeri d. Weste 12,4161 ee e 1140 112.3 TDDeſſauer Gas 216.0218, Humboldt Mich 3 TSchubertek Salz 3915 9090 8% Balg nt 845.52 Gant de denz,. 8 Aare d d be b iſe Bernbas. 802409 Sah fabe her 257,80 5% Lausch. Nn 848.44 1 0 ipib. 188. 0 exanderwerk 6/.— 64. ſch.⸗guxbg.. 3 8 8 i arnſt. u l l. 278,0 278,0 Talg. Elektr. 181,0 177,0] 2. Eiſend.s Sign,. e A, Jüdel& go. 88 186.5 TSiem.& Halske 302 5 305,7 b) Ausl. Nentenwerke. IDeuſche Bank 188.2 161,2 Ammendf, Pap.—— 2445.Deutſche Erdöl 143,7 140,2 Gebr. Junghans 38 Sſaner A.., 140,0 1420 5% Mexikaner 40,3040.— It. Ueberſee Bt. 107,0 108,0 Anglo⸗ C. Guan.———— Diſch. Hußſtahl. 101,40 8 Kahlg Porzellan 168,0 162.3 Stetliner gulkan—— en ee 97.— IDiecondomm 163, leo Andan Kepi t 1020—— Deuce mantw. 27.50 28.— Taellw. uche 268.0 255,0 Stoebe Kauen. 761, 258.0„ eee reine Bani 18/7 e Annener Guß.. e pon wn 85.— 88.50 Fart, Mac.——. Stoewer Mahn 48,— 46,50 1%„Sec lee 15 Fine 18 ub. 206.0 2089 fiel Nen 20 8 184.0 Tische Sens 27770 2700 8. W. denn e e Sd er d ee e ee ee 8 1!“..., ̃ terr, Ereditht. 84, 85 jollto. N H. 182.5 150,0„Berli— 1— Peaunß ec. es gage meien egg 230 Deuſſch Giſen. 28,— 74, Kode 2 Joutb. 38808935 Those elſab. 25 5 0 5 17 1 98 120 1285 Reichsbank 200 9 778,2 Hamag⸗-Meguin 23: 0500 Danners mark. e Jebr Köeling 41.7—.— Tiez, Leondard 285 2 26,0%, 8966488. ö a 5 8 620,0 Dürener Metall 230.0 285,0 Rörking; eb, Leonpard 285,2 255,0 4%„ 111.—, Söder derb k: 140 81205 P een elk 20175 2605.0 Dürtagd ee 1 5062.5 Jeſtheimer Geh Jad. 141,0 Lraneradis. 186.7 1545 4% hrt anti!.18, Süddeutſch. Dis. 140.5 140,5 Iergmann! 1408.5 4050 Dürkonpwerke 61.782.—. Krauß kes le, ot. 65,— 1 1 mich 1450 Hole 19411174011. Set- Karte Sub. 5,7 0. dene mt Roben 126,0 126,00 Arenzeiae Mer II. 11500 Une 1430 40, 60 den 440225 Cransport⸗Akktien. Iherün Masch 125.5 144,5 Klette. dleferung 178,0 171,5] Woffö ufs Sütte—— N 665 es e 1 9. Reichsbahn 8. Bing Nürnberg———.— Feten icht reid 226,5 4350 road medere c 444.320 Ber. Chem. Ehari 162,0 Fri 77 Wb 36,18 2115 1 5 8 05 6,100 TDechum Gut.———— maile Uurich—.— 18,50 Laurahütte. 4, 78,25 U Disch. Mickel 170, 1710 7. r* 5 Aeg be d be Seaunf u. Bee 1889 187.5 Sea Hager 260 200 r 8 8 Sende g 65,. 8e. Stat 228 5„„ en 5 28. 7204, inden berg r, 2 W 65,30 5 2 Stb. 3 e 1270— Br. ⸗Beſigh Self. 61,75 61.50 8 0 ICarisindſtröm 78839 55 N 98.— 5 23 VVV VVV a ee e e e Napag 3805 5 Bop. K. 188,0 60,2 JJetien& Wuill. 183,0 181,7 C. Lorenz 15101480 eee eee e gat. i 2 207 5 rowmn, Bop.&. 8. 4 5 Poigte Haeffner—.*—— 11VEETETTTT!.00b0ßé0é0]ͥ Iordd. Lloyd 17,0158 0 chem. Heyden 2270 120, 5 I Maglrußm.-G. 48.— 48,— Wanderer Werke 150,0 141,8 5½%„ i Gerein Elbeſchlff. 30.— 160.50 Chem. Gelſenk. 78.80 178,50 Waagenau g.-K. 82.—.— f Mannesmann 180.7 188,0] Meter. Uke in, Tebuantever . N 1 1 1 1 Dienstag, den 3. Juli 1928 Neue Mannheimer Zejtung[Abend⸗Ausgabe) Sportliche Runoͤſchau Rheiniſches Flugturnier 1. Fieſeler Meiſter im Kunſtfliegen Das vom Düſſeldorfer Aero⸗Club unter Mitwirkung des Kölner Club für Luftfahrt, der Sektion Bonn des Niederrheiniſchen Vereins für Luftfahrt und der Techniſchen Hochſchule veranſtaltete Flugturnier nahm einen in jeder Weiſe gelungenen Verlauf. Es hat zweifellos den Gedanken der Sportfliegerei, in Sonderheit des Vereins⸗Flugſport⸗ weſens gefördert. Das Hauptprogramm wurde vor etwa 40 000 Zu⸗ ſchauern abgewickelt. Intereſſante Rennen, bei denen Schnelligkeit und Geſchicklichkeit eine große Rolle ſpielten, kamen zum Austrag. Im erſten Rennen für Berufs⸗ und Sportflieger über 80 Km. auf der Strecke Düſſeldorf—Köln—Düſſeldorf, bei dem die Schnelligkeit ge⸗ wertet wurde, ſiegte Couſon⸗ Aachen auf Klemm⸗Daimler vor Sondermann und Fieſeler. Im Anſchluß an den Orientierungs⸗ wettbewerb, der mit einem Zielabwurf verbunden war, fand das zweite Luftrennen ſtatt, an denen nur Sportflieger mit Vereinsmaſchinen teilnehmen durften. Sieger wurden drei Klemm⸗ Daimler⸗Flugzeuge mit Boes⸗Aachen, Sonning⸗Düſſeldorf und Pachen⸗Darmſtadt am Steuer. Den Höhepunkt des von zahlreichen anderen Darbietungen umrahmten Tagesprogramms bildete der erſte offizielle Austrag der Deutſchen Kunſtflug⸗Meiſterſchaft 1928. Die Pflichtübungen abſolvierten Udet, Fieſeler, Stoer und Peſchke einwandfrei, während Raab und Katzenſtein die im Pflicht⸗ programm vorgeſehenen Loopings und Rollings ſowie das Rücken⸗ fliegen nicht erfüllten. Nach der Abwicklung des Kürprogramms, für das jedem Teilnehmer 12 Minuten Zeit zur Verfügung ſtand und wobei es ausgezeichnete Einzelleiſtungen zu ſehen gab, verkündete das Preisgericht ſchließlich, daß Fieſeler die Würde eines deutſchen Meiſters 1928 mit 441,5 Punkten davongetragen hat. Fieſeler erhielt die Plakette des Deutſchen Luftfahrtverbandes ſowie 4000 Mark in bar. Udet kam auf 398 Punkte und erhielt 2000 Mark, Stoer brachte es auf 220 und Peſchke auf 205 Punkte. Meldungen zur Deutſchen Meiſterſchaftsregatta Für die am kommenden Samstag und Sonntag auf dem Nord⸗ hafen bei Hannover ſtattfindende Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta, die gleichzeitig als letzte Olympia⸗Ausſcheidung gilt, iſt die Meldeliſte am Montag geſchloſſen worden. In den Meiſterſchaftskonkurrenzen haben genannt: Einer: Ludwigshafener RV.(von Hoven), Frankfurter RV. 65 (Walter Flinſch), Wiking Berlin(Koblo), Halleſcher RC.(G. Richter), Markomannia Leipzig(Hoffmann).— Doppelzweier: Renngemein⸗ ſchaft Berlin(Hellas BR.), Hanſa Dortmund, Wiking Linz, Wiking Berlin.— Zweier ohne: Heidelberger RK. 72, Hellas Berlin, Hanſa Hamburg.— Vierer mit: Sturmvogel Berlin, Sport⸗Boruſſia Berlin, Hellas Berlin.— Vierer ohne: Dresdner RV., Hellas Berlin, Renn⸗ gemeinſchaft Düſſeldorf, RV. Hannover⸗Linden 1899, Deutſcher RV. Zürich.— Achter: Berliner RC., Renngemeinſchaſt Köln, Branden⸗ burgta Berlin, Triton Stettin, Renngemeinſchaft Mainz⸗Kaſtel, Nep⸗ tun Konſtanz, Amieitia Mannheim. Die ſtärkſte Beſetzung hat mit 7 Meldungen alſo der Achter erhal⸗ ten, der wöhl auch das intereſſanteſte Rennen der Meiſterſchaftsveran⸗ ſtaltung bringen wird. Es ſtarten jeweils nur zwei Boote, daher gibt es zu jeder Konkurrenz Zwiſchenläufe, zum Achter ſogar Vor⸗ und Zwiſchenläufe. Die Vorrennen beginnen am 7. Juli nachmittags, die Hauptrennen am 8. Juli nachmittags. 9. Seite. Nr. 304 Turnen Der Turngau Mannheim bei den bad. Kreismeiſterſchaften (Som merſpiele) Bei den bad. Spielmeiſterſchaften in Karlsruhe errang der Turngau Mannheim drei ſchöne Erfolge. Zum zweiten Male Kreis⸗ meiſter wurde„Jahn“ Neckarau(Fauſtball über 40 Jahre) mit 25:24 gegen T. V. 46 Karlsruhe, erſtmals T. V. Sandhofen(Fauſtball A⸗Klaſſe) mit 25:23 gegen T. V. Karlsruhe. Die Turnerinnen⸗Trom⸗ melballmannſchaft des Mannheimer Turnerbundes„Germania“ wurde zum dritten Male durch techniſch vollkommenes Spiel mit 89:59 gegen T. G. Kehl badiſcher Meiſter. Hiermit haben ſich dieſe dret Mann⸗ ſchaften für die Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft beim deutſchen Turnfeſt in Köln qualifiziert. Fußball Vorrunde um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft Die Schiedsrichter Für die am 8. Juli zum Austrag kommenden Vorrundenſpiele um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft wurden die folgenden Schieds⸗ richter beſtimmt: Schulze⸗Hamburg für Köln/ Sülz 07 gegen Eintracht Frankfurt in Köln; Zander⸗Berlin für Wacker München— Dresdener S. C. in München; Fritz⸗Oggersheim für Preußen Krefeld gegen Tennis Boruſſia Berlin in Hamborn; Gerlach⸗Breslau für Wacker Halle gegen Bayern München in Halle; Janzen⸗Neuß für Preußen Stettin gegen Holſtein Kiel in Stettin; Müller⸗Karlsruhe für Hertha/ BSC. gegen Sportfreunde Breslau in Berlin; Sackenreuther⸗Rürn⸗ berg für Breslauer SC. 08.— VfB. Königsberg in Breslau; Fuchs⸗ Leipzig für Hamburger S. V. gegen Schalke 04 in Hamburg. eee eee 8 8 Av. Kahao- Schokolade- Mellen, Dame, mitte Dreißig, beruflich tätig, ſucht nette, gebildete Dame eventl. kleine Geſell⸗ ſchaft zwecks Gedan⸗ ken ⸗Austauſch, Spa⸗ ziergänge uſw. Fröl. Zuſchrift. u. U M 134 an die Geſchſt. 12194 Alle Herren- U. bamenhäte werden von 1 1 an ſchön aufgebügelt und gereinigt von gelernt. Hutmach. Hutmacher⸗ werkſtatt G 7,18, 1Tr. l. 2697 Wiesenheu unberegnet, per Ztr. 3 geg. Barzahl. ab⸗ zugeb. Dehus(Rhein⸗ inſel), Teleph. 51 046. B3114 5 Kaufe ſtets Pfanbſcheine üb. Anzüge. B5131 G 5. 5, Laden. Kleeheu unberegnet, zu verkf. Wilhelm Schmidt, Heddesheim. * 2151 Wanzen Flöhe, Sehwaben et. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die „Wanzen-Vertilgs.- Essenz“ Preis à Fl. Mark.— aus der Kurkürsten-Drogerle, N 4, 18/4 Kaufe getrag. Herrenkleider Brym Wwe., G 4. 18. Tel. 26036(b. Rennert] S108 Sppiche- IAuler Tisch-, Divan: und Steppdecken, ohne Anzahlung in 10 Monatsraten liel. Agay& Glück, Frankfurt 8. M. 388 Schreiben Se sol ori. S9 5 die schäumende Sauerstoff- Zahnpasta ist die Zahnpasta der damen, sie macht dle Zähne blendend Weis, und beseitigt Mundgeruch, Besser als Worte überzeugt Sie ein Versuch. Eaꝛ258 Amtliche Bekanntmachungen Straßenſperre. Wegen Vornahme von Walzarbeiten wer⸗ den nachſtehende Straßenſtrecken für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr gesperrt: 1. Kreisweg 10 zwiſchen Neckarhauſen und Friedrichsfeld vom.—7. Juli. Umleitung über Edingen; 5 2. Kreisweg 10, 11 und 12, Ortsdurchfahrt Friedrichsfeld vom.—9. Juli. Umleitung über Ortsſtraßen. 3. Rreisweg 7 zwiſchen Rheinau und Seckenheim vom.—20. Juli. Umleitung über Neckarau. 4. Kreisweg 10a zwiſchen Seckenheim und Friedrichsfeld 1 17.—27. Juli. Umleitung Über Kreisweg 11. F. Kreisweg 14 zwiſchen Rohrhof u. Brühl vom.—12. Juli. Umleitung über Rheinau. 6. Kreisweg 9 zwiſchen Reilingen und Hockenheim 55 10.—19. Jull. Umleitung Über Neulußheim. 7, Kreisweg 17a in Plankſtadt vom 17. bis 24. Jull. Umleitung über Ortsſtraßen. 8. Kreisweg 14 zwiſchen Schwetzingen und Brühl vom 20.—28. Juli. Umleitung über Kreisweg Nr. 9, Luftſchiffhalle. 17 Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 866/10 .⸗Str.⸗G.⸗B. beſtraft. Mannheim, den 30. Juni 1928. Bad. Bezirksam!— Abt. V. Handelsregiſtereintrüge a] vom W. Juni 1928: Gerhard Fiehler& Co., Mannheim⸗ Rheinau. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Gerhard Fiehler und Theodor Bahr, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 18. Juni 1928 begonnen. Geſchäftszweig: Großhandel mit Lederabfällen und Textilabfällen. 5]) vom 29. Juni 1928: Baubetrlebsgeſellſchaft mit beſchränkter 1 Haftung, Mannheim. Die Prokura bes Fried⸗ rich Iſenmann iſt erloſchen. Joſef Bittmann 5 nicht mehr Geſchäftsführer. Architekt erner Zimmer, Mannheim, iſt zum Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung Cöln, Zweig⸗ nieberlaſſung Mannheim, Mannheim. Auguſt Heinrich Müller und Brund Tromp ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Oberrheiniſche Kraftfuttex⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mann⸗ heim. Frau Julie Schrader iſt nicht mehr Liquidator. Kaufmann Rens Schoch, Baden⸗ Baden, iſt zum Liquidator beſtellt. o) vom 30. Juni 1028: Hugo Stinnes Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Zweigniederlaſſung Mannheim, Mannheim. Rudolf Ohmann, Mannheim, iſt als Geſamtprokurtſt beſtellt und berechtigt, die Firma der Zweigniederlaſſung Mannheim gemeinſam mit einem anderen Prokurtſten zu zeichnen und zu vertreten. Schwarzwaldwerke Lanz Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 9. Juni 1928 hat die Erhöhung des Stammkapitals um 350 000 .⸗Mark beſchloſſen; dieſe Erhöhung iſt durch⸗ geführt, das Stammkapital beträgt jetzt 600 000.. In der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom 9. Juni 1928 wurde der Geſell⸗ ſchaftsvertrag entſprechend der Erhöhung des Stammkapitals abgeändert. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht; Die Geſell⸗ ſchafter haben an die Geſellſchaft Forderungen und zwar Geh. Kommerztenrat Auguſt Röch⸗ ling Ehefrau, Helene geb. Lanz, Mannheim, 74 300.“; Dr. Carl Arthur Paſtor Ehefrau, Hedwig geb. Röchling, Berlin, 10 500.: Fabrikdirektor Dr. Ernſt Röchling, Mann⸗ heim, 10 500.; Kaufmann Heinrich gen. Heinz Röchling, Hamburg, 10 500 R. 4, Lega⸗ tlonsrat Emily Bumiller Witwe geb. Lanz, Mannheim, 32 800.: Mafſor Max von Seubert Ehefrau, Valentine geb. Lanz, See⸗ leiten 5. Murnau, 77 700 R. 4; Max Heinrich von Seubert, Induſtrieller in Seeleiten b. Murnau, 28 000.; Kommerzlenrat Dr. Karl Lanz Witwe, Giſella geb. Giulini, Mannheim, 70 200.; Margot Lanz, Johann Peter Lanz, Renate Lanz, Sigrun Lanz, Giſelher Lanz, alle in Mannheim, je 7100 RL, zuſ. 350 000 R. 4. Sie rechnen mit dieſen For⸗ derungen gegen die von ihnen übernommenen Stammeinlagen in gleicher Höhe auf, ſodaß dieſe als einbezahlt gelten. Oberrheiniſche Metallwerke Aktiengeſell⸗ ſchaft, Mannheim. Oberingenieur Erich Schmock, Mannheim, iſt zum Vorſtandsmit⸗ 5 5 beſtellt. Die Prokura des Erich Schmock ſt erloſchen. Gebr. van der Hamm, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Stuttgart verlegt. Keſel& Mater, Mannheim. Das Geſchäft iſt mit den Aktiven und ſamt der Firma auf Otto Keſel jr., Friſeur, Mannheim, über⸗ gegangen; der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbinblichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Otto eſel ir. ausgeſchloſſen. Gaby⸗Mieder⸗Haus Elfriede Albers, Mann⸗ heim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma von Elfriede Albers auf Kaufmann Otto Dernen Ehefrau, Elſe, geb. Weber, Mannheim, übergegangen, die es als alleinige Inhaberin unter der bis⸗ herigen Firma weiterführt. Gebrüder Weil, Mannheim. Julius Weil, Mannheim, iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. Jacob Altſchüler, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Ak⸗ tiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Ferdinand Alt⸗ ſchüler, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Frau Luiſe Alt⸗ ſchüler geb. Schwarz, Mannheim, iſt Einzel⸗ prokurg erteilt. a M. Goldbach& Co., Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt und die Flrma exloſchen. Energetiſcher Sprachunterricht kostenlos! Sie können binnen 2 Stunden fremd⸗ ſprachige Zeitungsartikel leſen, verſtehen und die Wörter richtig ausſprechen! Das iſt keine wunderbare Ausnahmeleiſtung, es erfordert keine beſondere Begabung, ſondern ſeder kaun es. Heber⸗ legen Sie doch folgendes: es iſt durchaus nicht nötig, daß man, um ein Ziel zu erreichen, immer die mühſeligſten Mittel benützt. Sie können beiſpielsweiſe über einen See im Schweiße Ihres Angeſichts mühſam rudern, Sie kön⸗ nen aber auch faſt mühelos hinüberſegeln. Sie können auf der Landſtraße Schritt für Schritt in einem Tage 40 km marſchteren, Sie können aber mit dem Fahrrade denſelben Weg mit geringerer Ermüdung in 9 Stunden machen. Ea 252 Die Methode, nach der wir fremde Sprachen lehren, iſt auf das energetiſche Prinzip, das Prinzip der Kraft⸗ und Zeiterſparnis, aufgebaut. Ehe andere 300 Vokabeln und einige Dutzend Regeln(mit denen ſie noch nicht viel aufangen können) mühſam auswendig gelernt haben, leſen Sie ſchon mit Verſtändnis fremoͤſprachige Literatur und verſtändigen ſich in der fremden Sprache. Bei Erlernung einer fremden Sprache find ausſchlaggebend: Die Begabung mit 10% Der Fleiß mit 10% Die Methode mit 30%. Die veralteten Methoden koſten Geld, aber noch viel mehr wertvolle Zeit und Nervenkraft. Die energetiſche Methode iſt billig, zeitſparend, zuverläſſig und faſt mühelos. Sie leſen und verſtehen vom erſten Augenblicke ab die fremd⸗ ſprachige Uebungslektüre viel leichter, als wenn ſie in deutſcher Sprache mit ſchlechter Handſchrift geſchrieben wäre. Hunberttauſende haben nach dieſer Methode in den letz⸗ ten Jahren nicht nur eine Sprache, ſondern teilweiſe drei und pier gleichzeitig leſen, ſchreiben und richtig ſprechen gelernt und dadurch ihren Geſichtskreis erweitert, ſhre Chancen verbeſſert, ihre Erwerbsmöglichkeiten geſteigert. Sie ſollen nicht glauben, ſondern ſich überzeugen! Des⸗ halb geben wir Ihnen eine Woche lang den Unterricht ganz koſtenlos! Sie gehen keinerlei Kauf⸗ oder ſonſtige Verpflichtungen ein. Sie erhalten das Unterrichtsmaterial koſtenfrei zu⸗ geſandt u. ſenden es eine Woche nach Empfang ebenſo zurück. In dem nachſtehenden Anmeldeſchein, den Sie ausſchneiden und ausfüllen, finden Sie die Sprachen verzeichnet, in denen der Unterricht koſtenlos gewährt wird. Eine davon dürfen Sie ſich auswählen. Tun Sie es ſofort! f Aumeldeſchein Im offenen Umſchlag als Teilbruckſache 5 Pfennig Porto) An das Inſtitut für experimentelle meihodenforſchung f 5 München 272 Davarfaring 10 f Ich melde hiermit meine Teilnahme an dem Probe ⸗Kurſus Engliſch— S—. Italieniſch— Spaniſch— Tſchechiſich— die gewählte prache geflunterſtreichen) in der Vorausfetzung an, daß damtt für mich keinerlei Koſten oder Kaufverpflichtungen irgendwelcher Art verbunven ſind. Nach Beendigung des Probeunterrichts, der, gerechnet vom Tage des Empfangs der Sendung, eine volle Woche wührt, werde ich das er⸗ haltene Materlal wieber zurückſenden. f (Deutliche Abreſſe) Vox⸗ und Zuname; a Beruf: 8 1 8 Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 69 W N 10, Seite. Nr. 304. Neue Mannheimer Zentung(Abend⸗Ausgabe) 3 Dienstag, den 3. Juli 1928 An D Kaufmann aolgreiche Arenberal tgteit abzugeben. Kein Kapital erf. Nur Schreib⸗ tiſcharbeit. Angebote unter W F 81 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2278 Chauffeur gelernter Motorenſchloſſer, der ſämtliche Re⸗ haraturen ſelbſtändig ausführen kann, für Herrſchaftswagen auf ſofort geſucht. An⸗ gebote mit Werdegang unter VJ R 67 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2246 Senotfypisfin etwa 18 Jahre, mit nur guter Schulbildung zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote unter UR 139 an die Geſchäftsſtelle. 8975 la. Friseuse ſofort geſucht. Lohn 5055. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Adreſſe in der Bg 4 1 Akquifiteur, tücht., v. 5 1 0 acgten Adra eucerk. fhfgenle U. Hausierer a eld e lauch Damen) finden eldorf, Prini⸗ ſtets Beſchäftigung b. Veorgſtraße 65. 2749 gutem Verdienſt. N* 2255 besucht: 2 Nr. 9. Laden. N. S..-Motorrac blau lackiert, „AUTO“ Chrosler-Limusine Modell„62“ fabrikneu 9/24 PS. Adler-Sechssitzer, offen, preis- wert zu verkaufen 9116 Badisch-Pfälzische Automobll-Ces. m. b. N. M 7, 10 Mannheim Tel. 23 849 αο⁰ανονανE,qx esse sss sees 358888 8 PS., mit-Sitzer-Beiwagen ſehr gut erhalten, billig bei vorteilhaften Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Näheres durch Hawege, Ludwigshafen am Rhein, Jägerſtraße 16/20.* 2139 OpEL- Zweisitzer! Badewanne 414 PS., gut erhalt. Gußeiſen emailliert, flott. Läufer, dunkel⸗ ſowie Steingut⸗ . für„ Waſchkiſch m. Ar⸗ 1200.— zu verkaufen. maturen für warm Beſichtigung nach 18 u. kalt, billig zu ver⸗ Uhr od. Anfrage. kaufen. Hebelſtraße 17, Pfleiderer. Frieſen⸗ 2. Stock. 2715 heim, Anilin⸗Kolo nie, 8 Kekukeplatz 8. 32162 Umſtändehalb. ſofort Lebensmittelgeſchäft Zlöcheriger weißer Kas tenher d 1822 5 Jünpere fifekraft (weibl.) f. Büro ein. Mineralöl⸗ Großhand⸗ Tung. Angeb. u. V O 53 an die Geſchäftsſtelle. Gewandtes 2. Büfettfräulein zum ſofortigen Ein⸗ tritt geſucht. 2745 Schloßhotel, M 5. 8/9. Tücht. Köchin, welche auch Hausarb. übern., ſof. geſ.(Hausburſche u. 2 Mädchen vorh.) Hotel Terminus, Bad Dürkheim.(Fahrt w. *) buähatet mit nur beſten Emp⸗ fehlungen zum ſofort. Eintritt geſucht. Angebote mit Bild erbeten an 2743 Hylel Reichspoſt, Heidelberg. Perfekter Stenoiypistlin) zweimal in der Woche abends auf einige Stunden für Schreib⸗ arbeit geſucht. 52291 Angeb. u. V an die Geſchä Eisenhändler ſucht Stellung a. Kon⸗ tor oder für Reiſe. Ja, Zeugniſſe u. Re⸗ ferenzen. 72293 erbet. u. Angebote W L 86 an die Ge⸗ Sſtelle ds. Bl. Stkfnotypistin 26 Jahre) ver 1. 9. 28 ändern.* 2169 Angebote unter U B Nr. 40, an die Ge⸗ chats esse ſucht ſich zu gver⸗ Junges Au Madchen ſucht paſſende Stelle *ͤ 24g l in Haushalt. Angeb u. Tete. Weg. Geſchäftsaufgabe ſuche ich für meine Verkäuferin(tüchtige Kraft) eine Stelle. Lebensm.⸗ od. Genuß⸗ mittelbranche bevorz. Anfrag. unt. V E 58 an die Geſchſt. 42234 d. Damen-Friseuse verfekt. 1 Dauerweller, Ja. Re⸗ ferenzen. ſucht Stel⸗ lung.* 2262 Angebote mit Ge⸗ haltsangabe unter V V Nx. 74 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Lehrstelle. Weg. Geſchäftsaufgabe ſuche ich für in. Lehr⸗ mädchen(im 1. Jahre) eine Lehrſtelle. Scho⸗ kolade, Konfitüren o. Lebensmittelbr. bevor⸗ zugt. Anfr. u. V6 57 an die Geſchſt.“2233 an die Geſchäftsſtelle. kaſſe mit el. Lindenhof zu verkauf. Falls Wohg.erwünſcht, muß Tauſchwohng., 2 Zim. u. Küche, zur Verf. geſt. werden. Angeb. u. V B an die Geſchſt. Weg. Geſchäftsverleg. Ladeneinrichtung u. Schaufenſterumban zu verkaufen. 12220 Der billige Laden: Meerfeldſtr. 39. Zwei kompl. Laden⸗ einrichtungen wie Theken, Regale, Warenſchr., Glasaufſ., Kriſtallglasplatten, Ausſtellſchalen uſw., 1 Krupp ⸗Regiſtrier⸗ Antrieb umſt.⸗halb. bill. zu 55 Anfrag. unt. V J: an die Geſchſt. 22285 bebr. Küche gebr. gflamm. Kron⸗ leuchter, Geſchirr⸗ Spülſchrank, neu, 52 ſpottbillig zu verkauf. Näh.: Meerlachſtr. 27, 3. Stock rechts. 2747 Fofd, Chalseſongue, Waſchtiſch u. ſonſtiges billig zu verk. 42098 B 2. 3, 1 Treppe. Garten- u. Balkon- ſchirme, neues Muſter e zu verk. 2038 „ 0 Tel 2. Smoking gut erhalt., für ſtarke große Figur, Hillig zu verkaufen. 2717 Hebelſtratze 17. 2. St. Zu verkaufen Ein auf Seide gearbeitet. Feen e und 1 Gehrock. 222²⁵ B38135 Weſpinſtr. 18, pt. lks. Wilh.⸗Buſchſtr. 42, II. Alöcheriger Gasherd, eiſerner Ofen, Gas⸗ badeofen(Junker) m. Braufe, ein Sofa zu verkaufen. 2277 Ludwigshafen, Wilh.⸗Buſchſtr. 42, II. Hochh. Bettstelle mit Polſterroſt billig abzugeben. Ullrich, Kepplerſtr. 42. 2245 Linder wagen (lila) ſehr gut erh., f. 25/ zu verkaufen. Addreſſe in d. Geſchſt. * 2113 Noll. eig. Minde wagen gut erh. zu verkaufen bei Hilſinger, Haardt⸗ ſtraße 23.* 2171 Fast neuer Hadervagen billig zu verkaufen. Windeckſtr. 23, 3. St. rechts.* 9177 Moderner Kinderkaſtenwagen weiß. faſt neu, billig Zu verkaufen. Ruf⸗Nr. 21346. R 7. 29, II. 2242 Guterhallenex 72274 Kinderwagen billig abzugeb. Rhein⸗ villeuſtr. 5, Edinger. Schöner weißer Kinderwagen für 30.“ zu verk. . 2—7. H 7. 28, II. Seite. 22920 Gebrauchte ſtarke Kisten beamter) f. Glas u. Porzellan zu verkaufen. 2277 Ludwigshafen, Wohn- und beschältsnars Waldparkviertel bei 15 Mille Anzahlg. zu verk. Julius Wolff R. D. M) Immobjilien⸗ u. Hypo⸗ cheken⸗Makler, Maunheim, O 7, 22, Fernſpr. 29826 Ea 197 1 18(Kolonialwaren ete.) in guter es hi 0 Aas Lage— Büro, Lagerräume 47 eventl. bez günſtig zu ver⸗ kaufen. Anzahlung 15 Mille. 2284 F. Krüger, immobilien, 8 6. 39. fel 250 05 are: Motorrad Nah..-Lole 6. Ausgabe 350— 500 cem, aut erhalten, zu Ton; aute Marke, gebr., inen geſucht. 82254 fate Jg e dee aufen geſucht. 27 dee en 10d Wannbeim unter U N 135 an die Geſchäftsſtele dis. Bl. gasbadeofen (Automat) ſowie 2 Hleb-eubaö in Hedagthein 2 beten; beg pe 2 beſchlagnahmefr., in beſt. mod. Ausſtattung g Kleider 8 25 9 au verkaufen. Preis RM. 65000. für Größe 18 zu ſuche, Angeb. befor, 2 Heinrich Freiberg, immobſlenbürd kaufen geſucht. Ange. 1 8 5 190 455 bein 2516 8 6, 21 30433 3 unter Y K 60 an die E eee Geſchäſtsſtelle. 2287 Für Großgürtnerei geeignet! Eine gebrauchte u: Teppiche 5 Nähe verſchieden ſüdd. Großſtädte gelegene erhaltene 220 Seesen reads“ illa, 8 Zim. etc., Zentralheizreichl. Nebenge⸗ Ladentheke Tiſch u bände 8 Morg. Land, Obſt⸗ und Planzgarten, 0. Alub 5 a 20 Mille Anzahlung zu verkaufen. Call 15 e ehr e erhalt Julius Wolf(N. O..) Immobtt u pppothet⸗ Angeb.. W 8 140 an kaufen gefuchl. Makler, Mannheim.222. Ternſpr: 22820. an die Geſchſt. 42260 A 35 1575 ce 15 1 8 8 b Büromöbel,. 5 72 2 Schreibtiſch. B30 Sypothek⸗Grunbſchuld⸗ mit 2 Büroräumen, bedeckte Fläche zirka 225 qm, leichte auseinandernehmbare Konſtruktion, umzugshalber preiswert zu verkauten. Anfragen erbeten unter 2 W J 84 an die Geſchäftsſt ds. Bl. 2281 AUT 6 25 8. Adler, offen, 2000 km gelaufen 6/25 8. Adler- Limouſine, ſehr gut erh. 47¹ PS. Opel-vimoufne preiswert zu verkaufen. 9114 „ARR EMA“, 59 0 N fal. Aa Helena Eichenholz, 2 Sitzer, mit allem Zubehör 785145 wert zu verkaufen. Karl Ladenburgstraße 37, II. Rollſchrank ete. zu kaufen geſucht. Telephon 30 784 briefe kauft. 12 1 75 Angeb. u. W H 8 an die Geſchäftsſtene. Wohnungs-Tausch. Geboten: 5 Zim., Küche. Bad, Mädchenzimmer, Speicher, Keller, wird hergerichtet. Geſucht: 3(große od. 4 Zimmer mit Zubehör. Billige Miete. Angeb. 11 W M87 an die Geſchäftsſtelle. Terrgc hatt, Jomo. grole 4 n.-Wohnung mit Bad, Küche, Zubehhr ꝛc. von ruhiger, bef. Partei, in nur prima Lage und ruh. feinem Hauſe, möglichſt Oſtlage, per bald. ſpäteſtens 1. Oktober geſucht. Neubau ausgeſchl. Angebote unt U X 146 an die Geſchäftsſt d. Bl. 9106 Geſchäftsmaun ſucht per ſofort oder ſpäter 34 Zimmerwohnung Angebote unter Y M 62 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8187 9 SEschAF TEN FNUN G 3 Mannheim, E 3, 13, Leiter: Albert Joachim ir. Besichtigen Sie bitte unser neues Geschäftslokal und überzeugen Sie sich von der Preiswürdigkeit der Mifa-Qualitäts- Fahrräder. Wir gewähren Ihnen bequeme Teilzahlungsbedingungen und eine Weit- gehende Garantie. Kataloge stehen lhnen auf Wunschzuwerfügung. 111 meine ſchöne 3 Zim. ⸗ Wohng. in d. Rhein⸗ häuſerſtr. 1 Tr., geg. eine große 2 Zimmer⸗ wohnung. 2232 Angeb. u. V F 56 an die Geſchäftsſtelle. Beff. kinderl. Ehe⸗ paar(beruflich tätig) ſucht per ſofort ö Unmer u. Hicke (ev. Bad). Dr.⸗Karte vorhand. Eilangebote unter U N 38 an die Geſchäftsſtelle. B3129 Kindl. Ehev.(Staats⸗ ſucht auf ent. eine beſchlag⸗ 5 3 0* 2295 1 9 Zimmerwohg. gleich welcher Lage. Miete k. im Voraus bezahlt werd. W N 88 an d. Geſchſt. 2295 1 bis 2 Zimmer (möbl.) zu mieten ge⸗ ſucht. ſen. Angeb. unt. V 7 69 an die Geſchſt. 12252 Aelteres kinderloſes Ehevaar ſucht -2 feere Zimmer auch Manſarde mit Kochgelegenheit. Angebote unter Y Nr. 66 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 1 Ammer u. Küche oder 2 leere Zimmer von berufst. Ehepaar zu miet. geſucht. gebote unter V A 148 an die Geſchſt. 12264 Sa nb. we menn a. einf. mäbiieries Zimmer i. Stadt od. Vorort geſ., mit Kochgel. be⸗ vorzugt. Angeb. mit Preisangabe u. V Nr. 72 an die Geſchſt. 22 Beſſ. berufst. Frin. ſucht einf. möbl. ſonn. Zimmer. Preis 25 .—3. St. Angeb. u. W G 78 an d. Geſchſt. * 2270 0 Jung kinderl. Ehe⸗ paar[Akad.] ſucht gut möhl. Wohn- u. Schlafzimmer mit Küchenbenützung. Angeb. unter W K 85 an die Geſchſt. 52292 An⸗ Launnaum au ente (50 am) und Bg198 Auto-Baragen zu vermieten. Mittelſtraze 3. Laden Planken, am Waſſer⸗ turm, m. Nebenraum, Keller und Manſarde ſofort günſtig 2268 Zl vermieten. Näheres 2268 Am a nn Eichelsheimerſtraße 9. knn Lalen mit od. ohne Neben⸗ raum, nächſt d. Pa⸗ radeplatz zu verm. Bäckerfiliale kommt ie Frage.* 268 Näheres zu erfrag. in der SGeſchäftsſtelle. Ang. u. 90 Meiſt auf Rei⸗ 5 22244 evtl. beteiligt sich mit einem led. Herrn, Kriegsteilnehmer, Mitte Juli an einer Reise nach Nordfrankreich? 2. Besuch der Schlachtfelder auch Paris? Eilige Antwort erbeten unter VH 155 a. d. Geschäftsst. 2298 Besuch der Stadt 4a Weigenkörpe in allen Größen und Formen liefert billigſt und ſchnell: Emil Knittel, Korbſlechierel Ketsch Amt Mannhelm [Tel. Schwetzingen 239. 2276 Ungeziefer 4 beſeitigt die Ungeziefer⸗Vertilgungs⸗ Anſtalt(Spez.: ph. Schffferdecker, Gontardstr. 4. Tel. 32587 eee beſeitigt durch Moratorium, a Vergleich, Kapitalbeſchaffung ete. ete. ſtreng diskret. Vorbeſprechung koſtenlos! Ja. Refe⸗ 10 Sach⸗ u. E Abwicklung 5 Leopolc Herzberger, Mannheim, PB, 29 f Telephon 26489 Welcher od. Baumwoſsol Fachmann bringt einem Nicht⸗ Fachmann alle Kenntniſſe gründlich bei, die Wanzenausrottung) 1815 Verkaufe aller Sorten Roh⸗Baumwolle g ſind? Angebote unter VJ U 70 an die Gee en dieſes Blattes. * 2283 Stemestrasse 21 4 Immobilien- Büro Cebl e Sohn gegründet 1880. Dermiillung Wohn u Geschäfts- von Häusern Magazinen Villen, Hotels, Geschafts-Loke len Fabriken etc. Ser Art EI Aan ae e Hen. Kasten, Werderplatz 7 Läden und Büros Milenohnung in Heidelberg ſchönſte Lage, 4 Zim,, Garten(2040 Mk.) an Berechtigte zu verm. Näheres unter 915 1 Tele. 20895 305868 Elektr. Klingel⸗ u. Telephon⸗Anlagen ſo⸗ wie Neparaturen wer⸗ den prompt u. billiaſt ausgeführt. 2282 Angeb. u. J D 151 an die Geſchäftsſtelle. Gefegenheitskäufe friedl. nu vermieten. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Kellerräume i. d. Nähe d. Markt⸗ platzes, mit el. Licht, Waſſer, Kraft, p. ſof. zu vermieten. Bg133 Immobilieubſtro Th. Schmitt, N 5. 7. Zu vermieten: 5 Zimmerwohnung ut. Küche, Bad. Man⸗ ſarde, gute Lage, Lin⸗ denhofs. gegen Ver⸗ gütung verſchiedener Einrichtungskoſten Eytl. zu tauſchen geg. —4 Zimmer⸗Wohng. Angebote unter W Nr. 120 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2695 2 Zimmer-Wohnung 2. Stock. a. Luzen⸗ berg, gagen pillige Möbelübernahme und Dringl.⸗Karte zu ver⸗ mieten. Angeb. unt. T Zz 25 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 22134 2 Zimmer. im Part. gel, ſep. Eing,(T 6) a. Büro, einz. o. zus. m. Toreinf., el. L. u. Kraftanſchl. ſof. bill. zu verm. Angeb. u. U X 145 95 d. Geſchſt. 721 2 Zimmer leer od. möbl., beſchl.⸗ frei f. Geſchäftszwecke Breiteſtr. ſof. zu vm Angeb. u. J F 159 an die Geſchſt. 32288 Schlafsteſle zu verm. 2226 Neudeck 8 5, 3. Mau-Josofgtr. 4, part. Möbliert. Wohn⸗ und ſof. Herren⸗ u. Schlaf⸗ Zimmer neuzeitl. möbl. 1. Aug. zu verm. L 14. 8, Seitz. 3124 Nähe Bahnhof Gut möbl. Zimmer m. el. Licht ſofort od. ſpät. zu vm. Schwet⸗ zingerſtr. 25. 3 Tr. l. B38139 Schün mäbl. Zimmer mit Badben. ſof. zu vermieten. Meerfeld⸗ ſtraße 53, 2 Treppen. 22229 ver 2 außergewöhnl. große ant 2 1 M E R in feiner Lage, zur Ausübung einer vor⸗ nehm. berufl. od. ge⸗ ſchäftlich. Tätigkeit zu verm. Angeb. u. D 54 an die Geſchſt. * 2228 Schlafstelle an arbeitend. Arbeiter zu vermieten. Oeder, Schwetzingerſtr. 111. 22275 put möpl. Zimmer zu vermieten. 1866 Q. 9. 8. III. Welche Firma würde alleinſtehender Dame Geſchäft einrichten r Ladeneinrichtung vor⸗ handen.** 2265 Angeb. u. W A 76 an die Heſchäftsſtelle. Kind wird in gute Pflege genomm. geg. monatl. Bezaßlg. od. einmal. Abfindung. Kl. Häus⸗ chen mit Garten. Zu⸗ Schlafzim., a. einzeln B3059 ſchriften unt. V N 68 an die Geſchſt. 2289 in Möbel und Waren aller Art. B8134 R 6. 4. Plissee Pfissseröcke 2 Mk, an Stoftknöpfe Meter 30% Bee Schammermngor, T, 10 Theater-Abonnemant Parkett. 11. Reihe, abzugeben. 42231 Angeb u. Y E 55 an die Geſchäftsſtelle. Telephon Mr. für 50/ abzugeben. Gutemannſtr. Nr. 10, A. Schille.* 2289 Arzt nimmt in ſein Sommerhs., Schwarz⸗ wald, 1000 Mtr., für Juli 2 erholungsbe⸗ dürftige, nicht kranke Kin der v.—9 Jahr. zu den eigenen Kindern auf. Schulbeſuch möglich. Preis nach Uebereink. Anfrag. unt. V G 150 an die Geſchſt. 12266 Teilhaberſin) ſtill od. tätig, m. Ein⸗ lage geſucht. 12279 Bin in Dauerſtellun Angebote unter ſtelle 888 Blattes. heamter, Anſchluß Mädel zw. gem Spa⸗ Angeb. u. W. G 82 elle. Jan die e 15 fait 00 f 15 g. Beamten in ſicher. Stellung gegen hohen Zins? Eilangebote unter V L 61 an die 8 2238 1 Aula raub 8 auch Nachh. Mäß. Pr. Hertenſtein, T 6. 37. [Staatl. gepr. Sprach⸗ lehrer, Auslandsprax. Frl., 37., ſehr tücht. i. Haush. mit heit., Gemüt u. ti⸗ delloſer Vergangenlu, w. charakterv. Hern zwecks ſpäterer 2211 Heirat kennen zu lern. Wwr. mit K. nicht ausgeſchl. Bin nicht unverm. u. beſ. ſchöne gediegene Ausſteuer. Zuſchr, u. VA 51 an d. Geſchſt. 2214 Heirat Frl. 36, Geſchäft mit ohnung u. Haus, wünſcht en. Kfm., 48 bis 45 J. kennen zu lernen. Zuſchr. unt. KR 42 an d. Geſchſt. 2272 3 Kaufm. Induſtre⸗ 28 J. ſucht an nettes ziergänge, Radtouren u. ſpät. Heirat. Ir dle Zuſchr. mögl. m. Bild unter U I 49 au die Geſchäſtsſtelle. 22190 Junggeſelle in guter Poſ. gr. ſchlank, Ende Zber, ev. wünſcht zw. baldiger Ehe Dame kenn. zu lern. m. gutem Charafter, Herzensbilda. Wwe. mit Kind nicht ausge⸗ ſchloſſen. Etw. Ver⸗ mögen, Ausſt. erw. Diskr. Ehrenſ. Wohg. vorh. Nur Zuſchrift. m. Bild u. U L 36 an die Geſchſt⸗ 32198 Motorſportlerin, ar. ſchlanke Erſch. zu ge⸗ meinf, Fonven u ſp. Hera geſucht. Lichtb. erw. Diskr. 1 Zuſchr. W D 79 19972 1 9 ehalt 600]. Biete genügende Sicherheiten 5 5 V. X 73 0 on 85. i 8