2 N ! q er enge dre r e 8 4. Juli 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poft ae.⸗M..— 5 Beſtell 105 Bei evtl. Aenderung der wirt 80 . vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 1 5 Haupt⸗ Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9,1 abe e Geſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzine erſtr. 19120 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe lannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Veiſen Geſetz und Vecht Nr. 306— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach T 91 je einſp Kolonelzeile für Allgem. e 0,40 Nm. Mellamer —4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden hüherberechnet f Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Aber er muß ſich zunächſt noch gedulden. Es gibt eine kleine Geſchäftsordnungs debatte. Der Aelteſtenrat hat, weil man am Donnerstag zum Schluß kommen will, beſtimmt, daß zwei Rednerreihen zu je einer Stunde ſprechen ſollen. Den nichtfraktionsſtarken Grup⸗ pen iſt in der zweiten Garnitur die Redezeit einer Fraktion zuerkannt worden. Damit will ſich der Nationalſoztaliit Straſſer nicht abfinden. Da ihm aber nur die Unterſtützung der Kommuniſten zuteil wird, bleibt es bei der bisherigen Anordnung. Breitſcheid kann beginnen. Die Dinge haben ſich, ſeit er das letzte Mal an dieſer Stätte auftrat, von Grund auf geändert. Die Sozialdemokratie iſt vom oppoſttionellen Lager in das der Regierungskvalition hinüber gewechſelt. Dem Sprecher der Sozialdemokratie fällt daher die Aufgabe zu, dieſe Poſitionsänderung nament⸗ lich der kommuniſtiſchen Konkurrenz gegenüber zu rechtferti⸗ gen. Er tut das, indem er die rein agitatoriſche Poli⸗ kik der Kommuniſten in Vergleich ſtellt zu den praktiſchen Zielen der Sozialdemokraten, die Mehrheit für ihre Anträge zu gewinnen. Indes, zu ſtark möchte ſich die Sozialdemokratie, da das offizielle Koalitionsbündnis noch nicht geſchloſſen iſt, ſich dem gegenwärtigen Kabinett gegenüber nicht verbunden fühlen. Breitſcheid betont: Das Vertrauen in die Regie⸗ rung beruht in erſter Linie auf den ſozialdemokratiſchen Mit⸗ gliedern, die, wenn ſie auf prinzipielle Widerſtände ſtoßen ſoll⸗ ten, Hut und Stock nehmen und das Kabinett verlaſſen wür⸗ den. Auch mit dem Regierungsprogramm iſt die Sozialdemo⸗ kratie keineswegs zufrieden. Wenn die Sozialdemo⸗ kratie die Verantwortung trüge, ſo würden, meint Herr Breitſcheid, auch ihre Belange in weit ſtärkerem Maße, als es fetzt der Fall iſt, gewahrt worden ſein. Auf dieſe Art ſucht Breitſcheid die Kritiker aus den eigenen Reihen zu beſänftigen, die erſtaunt ſind, daß ſo manche von Mütller⸗Frankens urſprünglichen Forderungen unter den Diſch fielen. Von der Linkseinſtellung des Kabinetts ver⸗ ſpricht ſich Breitſcheid eine günſtige Wirkung auf die Außenpolitik, inſonderheit erwartet er eine beſchleu⸗ nigte Räumung der beſetzten Gebiete. Die Sozialdemokraten ſpenden dieſem Redner Beffall. Der deutſchnationale Redner 5 zcach Breitſcheid Weſtar p. Er zieht zunächſt die Schleu⸗ ſen des Spottes auf und ironiſiert das„Ferien kabi⸗ nett“, das ſich auf eine vierjährige Friſt häuslich einrichten wolle. Gewiß hat er recht, wenn er feſtſtellt, daß die Vor⸗ gänge bei der jüngſten Kriſe das ganze Regierungsſyſtem diskreditierte, aber war es etwas anderes als es ſich um den Eintritt der Deutſchnationalen handelte. Diesmal hat man ſich 16 Tage herumgeſtritten, damals waren es nahezu 6 Wochen, ehe man die Einigung über die„Richtlinien“ fand. Der Mitte gibt Graf Weſtarp nicht ohne einen Unterton der Reſignation zu bedenken, ob ſie nicht beſſer daran täte, nach rechts, ſtatt nach links, den Anſchluß zu ſuchen. Einräumen muß er, daß die Faſſung der Regierungserklärung wenig Anugriffsflächen bietet, aber er mißtraut der ſoztaldemo⸗ kratiſchen Mauſerung. Dieſes deutſchnationale Mißtrauen enſtreckt ſich, wie die weiteren Ausführungen Weſtarps be⸗ weiſen auf ſo ziemlich alle Gebiete der Außen⸗ und der Innenpolitik. Beſonders eingehend beſchäftigt ſich der deutſch⸗ nationale Führer mit den Problemen der Handelspolitik, der Landwirtſchaft und der Schule. Und zum Schluß ſtellt er als Schlagwort ſeiner Partei heraus:„Chriſtlich⸗ſozial und national“. Weſtarps Rede, eigentlich mehr ein Vortrag, fand im Hauſe nur geteilte Aufmerkſamkeit. Das Zentrum Peſchränkt ſich auf eine Erklärung. Allerdings fiel ſie ziem⸗ lich umfangreich aus, da ſie auf Einzelheiten des Regierungs⸗ programms eingeht und es nach verſchiedenen Richtungen hin ergänzt. So wird beiſpielsweiſe eine Erweiterung des Landwirtſchaftlichen Hilfsprogramms über die in der Regie⸗ rungserklärung gezogenen Grenzen hinaus verlangt. Zur Schulfrage erklärt das Zentrum erneut, daß es jede Löſung zurückweiſen werde, die nicht der in der Reichsverfaſſung gewährleiſteten Gewiſſensfreiheit und dem Elternrecht ent⸗ ſpreche. Auf eine abſchließende politiſche Stellungnahme dem Kabinett gegenüber verzichtet die Zentrumsfraktion. Sie kündigt jedoch ihre Bereitwilligkeit an, an dem Programm der Regierung mitzuarbeiten. Die Erklärung, die von dem Abg. Perlitius verleſen wurde, quittierten die Deutſch⸗ merhtonalen an einzelnen Stellen mit ſpöttiſchem Gelächter. Scholz ſpricht für die Volkspartei Nach dem Kommuniſten Ewert nahm der Führer der volksparteilichen Fraktion, Dr. Scholz, das Wort. Er er⸗ klärte, ſtatt der endloſen Verhandlungen über Programm⸗ punkte hätte man einige wenige ganz große Probleme an die Spitze der Regierungsbildung ſtellen ſollen. Als eines der wichtigſten Probleme bezeichnet Dr. Scholz die Ausein⸗ anderſetzung der Völker über die interallitierte Schulden⸗ regelung. In dieſer Frage ſoll eine Einheitsfront der nationalen wirtſchaftlichen Parteien von der äußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken möglich ſein. Scholz weiſt darauf hin, daß in dieſem Zuſammenhang auch die ſchamhafte Zurück⸗ haltung der Deutſchnationalen überwindbar ſein müßte. Man könnte gerade an deren nationales Gefühl appellieren, wenn man ſie fragt, warum ſie eigentlich grundſätzlich in ſolchen Augenblicken anderen Leuten die Verhandlungen über die Regierungsbildung überlaſſen. Unter großer Heiterkeit des Hauſes fügt er hinzu, daß ja auf wirtſchaftlichem Gebiet die Deutſchnationalen ihrer Zuſammenſetzung entſprechend ſozia⸗ liſtiſchen Ideen eigentlich erheblich näher ſtünden als die Volkspartei. Das zweite große Problem, das in der Regierungserklä⸗ rung nur ſchwach angeklungen ſei, umfaſſe das Problem der Vereinfachung der Verwaltung, Schlüſſel dieſer Frage ſei das Verhältnis Preußens zum Reich. Dr. Scholz nimmt Gelegenheit, erneut zu erklären, daß die Forderung der gleichmäßigen Regierungsbildung im Reich und in Preußen auch in Zukunft die Grundlage für die Entſcheidung der Deutſchen Volkspartei bilden würde. Weiter tritt Dr. Scholz dafür ein, daß die Vereinfachung der Verwaltung von oben her beginnen ſoll. Die Reichsregierung hätte ſich ein großes Verdienſt um dieſe Frage erworben, wenn ſie bei ſich ſelbſt angefangen hätte. Eine Verminderung der Reichs miniſterien wäre das Gebot der Stunde ge⸗ weſen. Insbeſondere hält Dr. Scholz die Zuſammenlegung der Miniſterien der Wirtſchaft und der Arbeit für geboten. (Die Sitzung dauert fort.) Interpellationen und Anträge Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat eine Interpellation eingebracht, in der die Regierung auf⸗ gefordert wird, für die künftige Regelung der Zoll⸗ und Handelspolitik neue Grundlagen zu ſchaſfen, die Geneſung der nationalen Arbeit und Wirtſchaft auf dem Gebiete der inneren Verwaltung des Reiches, der Länder und der Kom⸗ munen, eine Beſchränkung der Aufgaben der öffentlichen Körperſchaften und eine weitgehende Vereinfachung und Ver⸗ billigung der Verwaltung und des Inſtanzenweſens, aber auch eine gerechte Verteilung der öffentlichen Laſten herbei⸗ zuführen, auf dem Gebiete der Sozialpolitik eine Verein⸗ fachung und Verbilligung der ſozialen Verſicherungen, ins⸗ beſondere aber auch die Beſeitigung der offenſichtlichen Miß⸗ ſtände herbeiführen, die ſich beiſpielsweiſe in der Erwerbs⸗ loſenverſicherung und bei deren Durchführung auf dem Lande ergeben haben, auf dem Gebiete der Reparationspolitik eine ſtarke und dauernde Senkung der Reichshaushaltslaſten und der Reichsbahnreparationslaſten uſw. zu betreiben und zu dem Zwecke die im Dawessplan vorgeſehene Nachprüfung der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft mit Beſchleunigung herbeizuführen, damit nicht vorzeitig endgültige, für Deutſch⸗ land nicht tragbare Bedingungen kommen werden. Das landwirtſchaftliche Hilfsprogramm Der neue Reichsernährungsminiſter Dietrich⸗Baden wird ſich zunächſt in der von ſeinem Vorgänger übernommenen Ausführung des Notprogramms zu betätigen haben. Hier liegen die Dinge ſo, daß über die 8 Millionen, die zur Verbeſſerung des Abſatzes von Schlachtvieh ausgeworfen worden ſind, im weſentlichen bereits verfügt wurde. Die 30 Millionen, die zur Hebung der landwirtſchaftlichen Produktion und ihrer Abſatz⸗ verbeſſerung beſtimmt wurden, ſind vom Länderaus⸗ ſchuß ganz überwiegend ſchon feſtgelegt. Auch die 110 Mil⸗ lionen, die für die Umſchuldung in der Landwirtſchaft vor⸗ geſehen ſind, ſind in der Hauptſache bereits verteilt. Eine Bevorzugung des Großgrundbeſitzes, wie es hier und da be⸗ hauptet worden iſt, hat nicht ſtattgefunden, vielmehr ſind alle Beſitzklaſſen ziemlich gleich berückſichtigt worden, wobei die Anmeldung und der Bedarf ausſchlaggebend geweſen ſind. Oſtpreuß en hat infolge ſeiner bedrängten Lage allerdings mit 30 Millionen den Löwenanteil erhalten. Dort wird ſelbſt⸗ verſtändlich der Großgrundbeſitz in erſter Reihe in Betracht gekommen ſein. Aber auch Hannover ſind 10 Millionen zugefloſſen, genau ſoviel wie nach Pommern. Weſtfalen, das Rheinland und Baden haben je 3 Millionen er⸗ halten, Württemberg 2 Millionen. Hier handelt es ſich natütrlich im weſentlichen nur um bäuerlichen Beſitz. Wir möchten annnehmen, daß über dieſe Dinge dem Reichstag eine noch von Herrn Schiele ſtammende Denk⸗ ſchrift zugehen wird. Miniſter Dietrich dürfte, ſoweit wir unterrichtet ſind, ſein Hauptaugenmerk zunächſt auf die För⸗ derung des Abſatzes von Milch und Molkereiprodukten rich⸗ ken. Durch ihre Intenſivierung und Typiſterung könnte ſtädtiſcher wie ländlicher Bevölkerung in gleichem Maße ge⸗ holfen werden. Für die Neugeſtaltung des Genoſſenſchafts⸗ weſens ſind in dem Natprogramm 25 Millionen bewilligt worden. Ueber dieſe noch nicht verfügten Gelder wird der neue 1 3. haben.. Auslandsecho der Regierungserklärung Pariſer Urteile Paris, 4. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die i des neuen deutſchen Kabinetts ver⸗ dient, wie der„Patin“ meint, die wohlwollende Aufmerkſam⸗ keit der intereſſterten Kabinette, weil die Rede des Reichs⸗ kanzlers von einem Ende bis zum anderen klar und ver⸗ nünftig iſt. Das Blatt ſpricht ſich nicht näher darüber aus, was es unter wohlwollender Aufmerkſamkeit verſteht und geht auf die Hauptpunkte der deutſchen Regierungs⸗ erklärung überhaupt nicht näher ein. Die in ſo allgemeinen Ausführungen gehaltene Anerkennung des„Matin“ läßt ver⸗ muten, daß dem außenpolitiſchen Redakteur des Blattes, Sauerwein, die Anſicht maßgebender Perſönlichkeiten des hieſigen Außenminiſteriums noch nicht zur Kenntnis gelangte. Der„Matin“ hebt beſonders hervor, daß der Reichskanzler eine Entſcheidung bezüglich der Räumung der zweiten Zone zu beſchleunigen ſucht. Poſitiver ſpricht ſich das Paul⸗Boncbur naheſtehende Linksblatt„Oeuvre“ aus. Es bringt an der Spitze die Worte des Reichskanzlers, daß Deutſchland den Willen habe, zu einer friedlichen Verſtändigung zu gelangen und auf den Revanchegedanken zu verzichten.„In dieſen Sätzen, ſo ſchreibt das Blatt, liegt ein entſchiedenes Bekenntnis, das ſich in einer weiteren Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen auswirken muß. Es iſt richtig, ſo fährt das „Oeuvre“ weiter fort, daß wir im Jahre 1930 die zweite Zone räumen müſſen und im Jahre 1935 die dritte und letzte. Das Pfand wird jeden Tag kleiner. Materiellen oder mora⸗ liſchen Nutzen werden wir nicht daraus ziehen, wenn wir die Räumungsverhandlungen ſchon beginnen, ſolange noch Zeit dazu iſt. Es hat den Anſchein, daß Müller uns das Verhand⸗ lungsrecht über die Räumung nicht abſpricht. Er äußert bloß den Wunſch, man möge mit dieſem Problem nicht die Ob⸗ ſung von zu vielen anderen Problemen verknüpfen. Der Reichskanzler weiß wohl, daß Frankreich die Saargruben als Wiedergutmachung gegeben wurden. Der Rückkauf dieſer Gruben kann nur auf Grund des Verſailler Vertrages er⸗ folgen, falls wir das Saargebiet ohne Volksabſtimmung räu⸗ men. Es iſt dringend notwendig, daß auch die Alliierten ihr Programm feſtſtellen und ſich für ein beſtimmtes Verfahren entſcheiden. Ferner iſt es nur allzu begreiflich, daß Deutſch⸗ land nach ſeiner Entwaffnung auch auf die Einſchränkung der Rüſtungen in den Siegerſtaaten drängt.“ Das ſozialiſtiſche Organ„Populaire“ läßt durch die Ueberſchriften erkennen, daß es mit dem Inhalt der Reichs⸗ kanzlerrede einverſtanden iſt. Die Aufnahme des außenpolitiſchen Programms der neuen Regierung in den franzöſiſchen Rechtskreiſen kann nicht überraſchen. Das„Echo de Paris“ ſtellt die Worte des Reichskanzlers in Zweifel, daß Deutſchland auf den Revanche⸗ gedanken verzichtet habe:„Werden die Deutſchen wieder am Rhein ſtehen, ſo werden ſie das Werkzeug der Revanche in der Hand haben. Unſer Intereſſe iſt es, dieſen Augenblick ſolange wie möglich hinauszuſchieben.“ In umgekehrtem Sinne als das Linksblatt„Oeuvre“ verlangt das„Echo de Paris“ die Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung. Jroniſch behan⸗ deln„Figaro“ und„Avenir die ſogenannte Friedenspolitik der deutſchen Sozialdemokratie und finden es unerhört, daß die deutſche Sozialdemokratie in den wichtigſten Fragen der deutſchen Außenpolitik mit den anderen Parteien einig geht, Es bleiben noch Preſſekommentare offiziellen An⸗ ſtrichs abzuwarten. Engliſche und amerikaniſche Preſſeſtimmen In der engliſchen Preſſe findet die Regierungserklärung der neuen Reichsregierung durchweg eine freundliche Aufnahme.„Daily Telegraph“ hebt die Fortſetzung des bisherigen außenpolitiſchen Kurſes hervor.„Daily Chronicle“ ſpricht von einer eindrucksvollen Bekräftigung der republika⸗ niſchen Entſchloſſenheit, auf dem Wege des Friedens und der Zuſammenarbeit in den internationalen Beziehungen weiter⸗ zuſchreiten. Auch in den Vereinigten Staaten widmen die Preſſe und die Regierung den programmattiſchen Ausführun⸗ gen des neuen Reichskanzlers große Beachtung. Vor allem haben die außenpolitiſchen Ausführungen Befriedigung her⸗ vorgerufen. Die Ankündigung des Reichskanzlers, daß Deutſchland bereit ſei, den Kelloggpakt zu unterzeichnen, hat im Staatsdepartement lebhaftes Echo erweckt. Die Amneſtiefrage Reichsjuſtizminiſter Koch hat heute vormittag ſeine Be⸗ ſprechungen mit den Vertretern der hinter der Regierung ſtehenden Parteien über die Amneſtiefrage fortgeſetzt. Die Beratungen führten noch nicht zu einer Einigung. Sie ſollen morgen vormittag fortgeſetzt werden, und zwar unter Hinzuziehung von Vertretern der deutſchnationalen Fraktion und der Länderregierungen. * Eheſcheidungs⸗Reformvorlage im Herbſt Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, wird das Reichsjuſtizminiſterium die Frage der Eheſcheidung mit Be⸗ ſchleunigung bearbeiten. Die Eheſcheidungsreform iſt zwar im Regierungsprogramm nicht beſonders erwähnt worden, doch trägt ſich Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer mit der Abſicht, dem Kabinett und den geſetzgebenden Körperſchaften im Herbſt ds. Is. eine Vorlage über die Eheſcheidung vorzulegen, in de anſtelle des ee e das Zerrüttungsor 13 geſetzt werden ſoll. 5 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) »Mittwoch, den 4. Jui 188 1 Seite. Nr. 390 Keine Spur von Amundſen Die engliſche acht„Albion“ hat dem Geographiſchen In⸗ ſtitut in Tromſö durch Radio mitgeteilt, daß ſie Radioſignale eines norwegiſchen Fiſchkutters aufgefangen habe, die ſie nicht anders habe deuten können, als daß Amundſen, Gilbout und Dietrichſon von dem Kutter gerettet worden ſeien. Leider war es der Yacht nicht möglich näheres zu er⸗ fahren. Der Fiſchkbtter iſt inzwiſchen in Harſtadt in Nor⸗ wegen eingetroffen. Er hat keineswegs Amundſen retten können, ſondern ſeine Inſaſſen haben am 19. Juni am frühen Morgen einen grauen Doppeldecker beobachtet, der in 400500 Meter Höhe in Richtung nach Spitzbergen flog. Da die„Latham“ der einzige graue Zweidecker iſt, der ſich zu jenem Zeitpunkt bei der angegebenen Stelle befand, beſteht kaum ein Zweifel, daß es ſich tatſächlich um Amundſens Flugzeug gehandelt hat. Aus Nyaaleſund kommt die Nachricht, daß Nobile den Chef des Eisbrechers„Kraſſin“ erſucht hat, ihn auf die Suche nach den Vermißten mitzunehmen, dieſer aber das Erſuchen mit der Begründung abgelehnt habe, Nobiles Nerven ſeien etwas zu angegriffen. Neue Urteile über Nobile Aus Kreiſen der ſkandinaviſchen Polarſachverſtändigen kommen immer weitere und einmütige Urteile an die Oeffent⸗ llichkeit, die die Expedition Nobiles als ein waghalſiges und ſchlecht vorbereitetes Unternehmen ver⸗ urteilen. Dieſe Aeußerungen ſind aus dem Grunde angebracht, da, wie Peter Freuchen kürzlich mitteilte, Nobile vor dem Start der Expedition von Polarfahrern gewarnt worden iſt. Die letzten Stimmen, die vorliegen, ſind die des bekannten und bewährten norwegiſchen Polarforſchers Kapitän Otto Sver⸗ drup, des däniſchen Kommandeurkapitäns Godfred Han⸗ ſen, der ſich durch zahlloſe Grönlandfahrten und Forſchungs⸗ expeditionen in die Eisgebiete einen Namen gemacht hat, ſo⸗ wie des norwegiſchen Luftfahrtſachverſtändigen Hauptmann Meiſterlin, des Chefs der norwegiſchen Luftſtrecken. Otto Sverdrup faßt ſeine Meinung über die Expedition in folgende Worte zuſammen: „Nobiles Flug hatte nicht die geringſte Berechtigung. Es war eine a leichtſinnige Vergeudung von Meuſchenleben. Wenn man etwas aus der wiſſenſchaftlichen Erforſchung der Gebiete, die die„Italia“ erforſchen ſollte, herausholen wollte, ſo mußte man mit einer gewiſſen Kenntnis dieſer Gegenden und ihrer ſpeziellen Verhältniſſe ausgerüſtet ſein. Nobile war es nicht. Er hatte nur einen ganz oberflächlichen Eindruck von den Polargebieten, die er auf einem einzigen Flug über das Gelände geholt hatte. Und auf dieſer Grundlage hat man keine Berechtigung, als arktiſcher Forſcher aufzutreten. Es wäre ſchon verwerflich geweſen, wenn Nobile als einzelner auf Polarforſchung ausgezogen wäre. Es iſt aber faſt ver⸗ brecheriſch, wenn er andere mit ſich zieht und es iſt unver⸗ antwortlich, unendlich traurig, wenn ſein Leichtſinn das Leben anderer guter Männer koſten ſoll. Man ahnt in Wirklichkeit nicht, was Nobile an Außrüſtung mitgenommen hat und was er zuxrückgelaſſen hat, als er den Flug antrat. Wo hat man eine Liſte über die Ladung der„Italia“ geſehen auf ihrem letzten Flug? Das iſt Nobiles Geheimnis.“ 5 Die Fahrt des„Kraſſin“ 85 e Kopenhagen, 4. Juli.(United Preß.) Nach hier ein⸗ getroffenen Funkberichten hat der Eisbrecher„Kraſſin“, der auf eine ſchwere Packeisbarriere geſtoßen war, ſeinen Kurs g ndert und will jetzt verſuchen, im Oſten von Südoſtland entlang zu den Gefährten Nobiles vorzudringen., Ein großes ſchwediſches Flugzeug ſoll, ſobald es die Wetterlage geſtattet, zum Flug nach dem mit der Hülle der„Italia“ Ab⸗ getriebenen aufſteigen. Ein weiteres ſchwediſches Flugzeug on kleinerem Typ mit Landungskufen ausgerüſtet, wird auf „Eitta di Milano“ in Virgo Bucht erwartet. a Deutſche Rettungsaktion Der bekannte Flieger Udet hat der italieniſchen Regie⸗ ig angeboten, mit leichtenudet⸗Flamingo⸗Flugzeugen eine ettungsexpedkttion für die auf dem Eiſe befindlichen Nobile⸗ Mannſchaft vorzunehmen. Es würde für ihm nicht allzu ſchwierig ſein, mit dieſen leichten Flugzeugen, ſobald ſie mit n verſehen ſeien, auf kleinem Raum auf dem Eiſe zu landen und die Mitglieder der Beſatzung bort einzeln abzu⸗ olen. Die italieniſche Regierung hat den Vorſchlag Udets wärmſtem Dank angenommen. Üdet wird in einigen Tagen mit zwei Flugzeugen, einem zweiten Piloten und eini⸗ gen erfahrenen Leuten unter Führung des bekannten Nord⸗ polfahrers Kapitän Ritſcher von Hamburg mit einem Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie nach Spitzbergen ab⸗ fahren. 5 e Die Reichsregierung hat die Förderung dieſes Ret⸗ tungsunternehmens übernommen. Mit Rückſicht auf die Fahrtdauer nach Spitzbergen wird mit einem Eintreffen der Rettungsaktion nicht vor einigen Tagen zu rechnen ſein. Die„Bremen ⸗Fleger in Dublin Das Junkersflugzeug„Europa“ iſt mit den drei Bremen⸗ fliegern an Bord auf dem Flugplatz Baldonel glatt gelandet. Präſident Cosgra ve, die Miniſter und die Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden waren bei dem Empfang, dem —6000 Perſonen betwohnten, zugegen. Vom Flugplatz fuhren die Ozeanflieger im Auto nach Dublin, wo ſie von einer un⸗ geheuren Menſchenmenge in den Straßen begeiſtert empfangen wurden. Ein großes Truppenaufgebot erwies ihnen militä⸗ 8 7 riſche Ehren. In Begleitung von Kavallerie, Infanterie und unter Anführung von zehn Muſikkapellen durchfuhren ſie die feſtlich geſchmückten Straßen. Die Polizei hatte große Mühe, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Am Abend fand ein Feſt⸗ bankett zu ihren Ehren ſtatt. Das Ergebnis des Gordon-Bennelt-Fluges Die Nachprüfung der bei der Ballonwettfahrt zurück⸗ gelegten Entfernungen ergab, daß der Ballon„U. S. Army“ der Vereinigaten Staaten 472 engliſche Meilen, der fran⸗ zöſiſche Ballon„Blanchard“ 465 Meilen und der deutſche Bal⸗ lon„Barmen“ 462 Meilen zurückgelegt hat. Die Hoffnung, den deutſchen Ballon„Münſter“ retten zu können, hatte man im Laufe des geſtrigen Nachmittags aufgegeben, denn eine Beſichtigung des Berggipfels, auf dem der Ballon inmitten eines dichten Waldes in einer wilden Gegend gelandet war, ergab, daß es kaum möglich ſein dürfte, die Hülle des Ballons den ſteilen Berg herabzubringen. Amerikaniſches Anterſeebot geſtrandet — Newyork, 4. Juli. Auf der Höhe von Joneſport (Maine) iſt das Unterſeeboot 8 6 geſtern nachmittag geſtran⸗ det. Man hofft, daß das Boot bei Eintritt der Flut wie⸗ der flott wird. Zur Strandung des Dauntleß Der britiſche Kreuzer„Dauntleß“ liegt noch immer auf dem Felſenriff innerhalb der Hafeneinfahrt von Halifax. Kapitän und Offiziere verbrachten die Nacht an Bord. Die Taucher melden an Backbord ein 30 Fuß langes Leck. An⸗ ſcheinend beſteht wenig Hoffnung, den Kreuzer wieder flott zu machen, da die Felſen allmählich neue Löcher in die Hülle reißen. Durch ein merkwürdiges Zuſammentreffen der Um⸗ ſtände hatte der Kreuzer„Dauntleß“ einen Gedenkſtein an Bord, der an der Meerenge von Belle Iſle errichtet werden ſollte, wo vor einigen Jahren der Kreuzer„Raleigh“ mitſamt ſeiner Beſatzung verloren ging. Flottenſchau in Le Havre Präſident Doumergue wohnte am Dienstag in Be⸗ gleitung der Miniſter Tardieu, Leyghues, Perrier und verſchiedener Admirale und Generale der Flottenſchau im Hafen von Le Havre bei. Bei einem Bankett an Bord des Schlachtſchiffes„Duquesne“ ſprach der Marineminiſter über die Verdienſte der franzöſiſchen Flotte im Weltkrieg, als ſie zuſammen mit der engliſchen Flotte die Blockade aufrecht erhalten habe. Erſt in den letzten Jahren habe der Bau der verſchiedenen Typen wieder ſtark zugenommen und heute ver⸗ ließen die Schiffe ſerienweiſe die Werften Doumergue ſprach ähnliche Gedanken aus. Er betonte, daß die fran⸗ zöſiſche Flotte nicht um des Ehrgeizes willen da ſei, ſondern 1 8 Schutze Frankreichs und zur Garantie der Freiheit der eere. f a Nach Beſichtigung des Schulkreuzers„Jean Barth“ machte der Präſident eine Rundfahrt mit dem Torpedoboot⸗ zerſtörer„Jaguar“. Dabei wurden die 56 Schiffe, die vor Anker lagen, ebenfalls beſichtigt. Während der Rundfahrt Der neue Sicherheitsentwurf Der Redaktionsausſchuß des Sicherheitskomitees hat heutg vormittag auf der Grundlage der deutſchen Anregungen einen kollektiven Vertrags⸗Enutwurf ausgearbeitet. Der Entwurf enthält mit einigen geringfügigen Abände⸗ rungen den deutſchen Gedanken der vorbeugenden Maßnahmen des Völkerbundes in Konfliktsfällen und die vorherige Verpflichtung der Staaten, auf Aufforderung des Völkerbundsrates etwa ausgebrochene Feindſeligkeiten einzu⸗ ſtellen und die in fremdes Gebiet und entmilitariſierte Zonen vormarſchierten Truppen zurückzuziehen. Das Prinzip der Einſtimmigkeit bei den Entſcheidungen des Völkerbundsrates über die anzuordnenden Maßnahmen iſt aufrechterhalten. Dem Vertragsentwurf iſt eine einführende Note beigefügt, in der erläutert wird, daß die Staaten dahin übereinkommen können, ſich einer Kontrolle in Bezug auf die Durchführung der vom Völkerbundsrat angeordneten Maßnahmen zu unter⸗ werfen. Im Vertragsentwurf ſelbſt iſt die Kontrollver⸗ pflichtung nicht ausdrücklich enthalten, ſondern dem Völker⸗ bundsrat lediglich das Recht einer Prüfung(Verification) zu⸗ geſtanden. Das Sicherheitskomitee wird dieſen Vertragsentwurf heute nachmittag 5 Uhr in eine erſte Leſung nehmen und mit dieſer Sitzung ſeine dritte Tagung abſchließen. In den Kreiſen der Delegationen, beſonders der deut⸗ ſchen, äußert man ſich über die Behandlung der deutſchen Vor⸗ ſchläge und über die gefundene Löſung befriedigt. Letzte Meldungen Unwetterſchäden auf dem Königsſtuhl kr. Heidelberg, 4. Juli.(Eigener Bericht.) Der Gewitter⸗ ſturm in der vergangenen Nacht hat erheblichen Scha⸗ deu angerichtet. Die Königsſtuhl⸗Sternwarte hat um 4,41 Uhr eine Orkangeſchwindigkeit von über 17 Metern in der Sekunde feſtgeſtellt. Durch einen umſtürzenden Baum wurde die Lichtleitung der Sternwarte zerriſſen. Starker Schaden entſtand auch am Gebäude der Königsſtuhlwirtſchaft, wo etwa ein Viertel der Dachziegel vom Sturm fortgeſchleudert wurde, zahlreiche Fenſter in Trümmer gingen und Tiſche und Stühle wild umher geſchleudert wurden. Durch eine große Fichte oberhalb der Bergbahnſtation Königſtuhl wurde auch die Stromleitung zur Königſtuhlwirtſchaft zerſtört. Raubmord in Berlin 3 5 2 woch fanden Bewohner des Hauſes Zellenſtraße im Berliner Oſten den dort wohnhaften Fleiſchermeiſter Otto Kopraſch tot auf. Die Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß der Fleiſcher⸗ meiſter mit einem ſchweren Hammer, der neben der Leiche aufgefunden wurde, hinterrücks erſchlagen worden iſt. Vermutlich handelt es ſich um einen Raubmord, Ende des holländiſchen Rheinſchifferſtreiks — Notterdam, 4. Juli. Der Streik in der holländiſchen Rheinſchiffahrt geht ſeinem Ende entgegen. Geſtern wurde die Arbeit bei den großen holländiſchen Rheinſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaften wieder aufgenommen. 3„Locarno“ in Brüſſel a — Brüſſel, 4. Juli. Das von Paris nach Berlin unter⸗ wegs befindliche Peugeot⸗Automobil„Locarno“ iſt heute hier Löwen und Lüttich fortſetzen. Verhaftung eines Spions — Paris, 4. Juli. Wie das„Echo de Paris“ aus Lills meldet, wurde ein Soldat der franzöſiſchen Küſten wehr, der im Beſitz eines Geheimſchlüſſels zur Entzifferung mili⸗ täriſcher Dokumente beroffen wurde, die nur Offizieren zu⸗ gänglich ſind, verhaftet. Er ſoll für die Kommuniſtiſche Partei Nachrichten geſammelt haben. Deutſche Funkſtation in Peking beſchlagnahmt — Peking, 4. Juli. Die chineſiſche Regierung hat die drahtloſe transozeaniſche Funkſtation, die bei der deutſchen Geſandtſchaft liegt und von dem Deutſchen Plaut geleitet und von deutſchen Technikern bedient wird, beſchlagnahmt. Die Chineſen begründen ihr Vorgehen damit, daß die Station flogen 11 Fliegergeſchwader in Stärke von 74 Flugzeugen über den Hafen. 2 Nachrichten zwiſchen der man Agenten in Peking vermittelt habe. 5 Friedel Dann ihrem morgigen Abſchied vom Mannheimer f Nationaltheater heaterende, Abſchiedszeit. Die Spielzeit kommt, die geht, und die Ueberfremdung des Mannheimer ſchreitet weiter vor. Der Oberbürgermeiſter hat luß der letzten ziemlich debatteloſen Theaterbebatte f unſch ausgeſprochen, daß im kommenden Jahr das zus am Schillerplatz wirklich wieder das werden möge, was 8 war, ein Nationaltheater. Wir hätten gerne gehört; ein 5 heimer Nationaltheater. Aber Mannheim ſcheint ſeinem eigenen Theater immer mehr abgemeldet zu wer⸗ n. Die Verbindung des Publikums mit den Repräſentanten inſtleriſchen, die früher zu den Hauptkennzeichen Mann⸗ gehörte, hat ſich gelockert, und ſo iſt es nichts als ein fall, daß ſich jetzt eine Künſtlerin verabſchiedet, die — „und der Vater zugleich der wohlbekannte Inhaber prächtigen Tenorſtimme; als„Danneſeppl“ lebt er in Lokalerinnerung fort. Die Mutter wollte ſchon mit 18 ren zur Bühne, und die fünf Kinder der Eltern Dann n das muſikaliſche Talent als unveräußerliches Erbteil auf den Weg bekommen. Die Friedel war von vorn⸗ itrs Theater. Schon als Schulmädel hat ſie gewußt, auch einmal da oben ſtehen wird, und der Planken⸗ mel abends um 6 Uhr war ſtets von dem Bewußtſein igen, daß das mit der Kunſcht noch einmal was wird. die Friedel halt ſo ein richtiger Mannemer Wupp⸗ „ſtand ſie eines ſchönen Tages drüben in Heidelberg r Bühne und ſang dem guten Theaterpapa Meißner hs Hallenarie zur Probe vor. Mit 18 Jahren. Aber de Talentpächter, dem ſo mancher Prominente der 7 unter den die Friedel ihren Namen ſchreiben ſollte. Sie tat es auch, aber daheim in Mannem verwandte man dieſes erſte Dannſche Theaterdokument zum Feueranmachen. Doch lange litt es die Friedel nicht mehr ohne das Theater. Sie ſetzte ſich auf den Zug und reiſte das Alphabet der deutſchen Städte bis ganz an den Anfang hinauf: Aachen war ihr erſtes Engagement. Es war die„Dreimäderlhaus“⸗ Zeit, und ihr Hannerl konnten die Aachener in mehr als hundert Vorſtellungen kennen lernen. Von Aachen gings im Abe der Engagements weiter bis Dresden, wo Friedel Dann in das Enſemble des berühmten Spielleiters Othmar Lang am Zentraltheater trat. Drauf rückte ſie bereits an den Buchſtaben M durch ihre Magdeburger Tätigkeit heran, und nun folgte notgedrungen Mannheim. Als Nella in der Operette„Wenn Liebe erwacht“ trat ſie damals(1923) zum erſten Mal im heimatlichen Wirkungskreis auf. Ein friſches, luſtiges, bühnengewandtes Mädel trat uns, die wir einſt⸗ weilen noch als Publikum im ſommerlichen Muſenſaal ſaßen, damals entgegen, und durch das Publikum hörten wir ein ums andere Mal die Worte hin und hergehen: die iſch vun annem. Die urgeſunde Begabung, der echte Humor und die herzhafte Spielfreude waren die ſogleich in die Augen ſpringenden Kennzeichen dieſer Operettenkraft, die alsbald zum Liebling des Mannheimer Publikums wurde, Wer die Operette wählt, leiſtet auf ſehr viele Dinge der Opernkunſt einen oft ſehr großen Verzicht. Während die Opernſängerin mit einem beſtimmten Repertoire auskommt, das durch neue Partien nicht allzu oft ergänzt werden muß, hat ſich die Operettendiva nicht immer nur neue Kleider, viel⸗ mehr auch neue Partien anzuſchaffen. Und ſie darf ſie nicht immer in Dreimäderlhauslänge über die Bühne tragen. Die Operettenrolle iſt da, bleibt eine Weile, und verſchwindet, von „Frühlingsluft“: Hanni;„Soldat der Marie“: Marianne; „Winzerbraut“: Liſa;„Liebchen am Dach“: Liſa;„Perle des Südens“: Tita;„Eltraut“: Eltraut;„Liebe im Schnee“; Prin⸗ zeſſin Gertrud;„Förſterchriſtel“: Ehriſtel;„Das ſüße Mädel“: Lola;„Fraueufreſſer“: Mary und Tilly; Chriſtel; Hanna;„Geiſha“: Kondja und Midilli;„Drei alte Schachteln“: Lotte und Au⸗ guſte;„Muſikantenmädel“: Reſi;„Olly⸗Polly“: Olly;„Fleder⸗ maus“: Adele, Orlofsky;„Paganini“: Anna Eliſe; 4 „Boccaccio“: Boccaccio;„Schöne Helena“: He⸗ lena;„Czikosbaroneß“: Ferka;„Pit⸗ Pit“: Eveleyn; „Vogelhändler“: N Nelly;„Luſtige Witwe“: Mimoſa und Molly;„Roſe von Stambul“: „Drei arme Teufel“: 8 3 . 4 — Berlin, 4. Juli. In der Nacht zum heutigen Mitt⸗ eingetroffen und wird am Donnerstag die Weiterfahrt nach dſchnriſchen Regierung und ihren 2 3 4 J 1 J als Brief ö . ö 7 . * Mittwoch, den 4. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 306 Stäotiſche Nachrichten Der Juli Ir raſend ſchnellem Ablauf des flüchtig dahineilenden Jahres iſt nun ſchon der Höhepunkt erreicht. Und in dieſe Vollkraft, dieſe Reife des Jahres, dieſes Erfüllen und Voll⸗ enden miſcht ſich leis und langſam ſchon⸗das Altern. Der Juli tut, bedächtig und widerſtrebend zwar, den erſten Schritt zum Abſtieg, bringt er uns doch eine Verkürzung des Tageslichts um beinahe eine Stunde. Noch merken wir den Verlauf nicht, aber langſam und unabläſſig, von Tag zu Tag wird das Jahr tiefer ſteigen, wird die ſchöne Jahreszeit mit den langen Tagen und dem reichen Sonnenlicht ent⸗ ſchwinden. Zum Empfang der Ozeanflieger in Mannheim Die bevorſtehende Ankunft und der Empfang der Ozean⸗ flieger in Mannheim iſt in hieſigen Bürgerskreiſen ſchon viel⸗ fach beſprochen worden. Erfreulicherweiſe hatte auch die Stadtverwaltung dazu Stellung genommen und ihren Standpunkt dahin präziſiert, daß von einer politiſchen Ein⸗ ſtellung beim Beſuch der Flieger unter allen Umſtänden Ab⸗ ſtand genommen wird und demzufolge alle politiſchen Aſpira⸗ tionen zu unterbleiben haben. Die Ankunft und der Empfang der Flieger iſt eine Angelegenheit der hieſigen Sportvereine, insbeſondere der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa. Man wird dieſen Entſchluß der Stadtverwaltung nur be⸗ grüßen können, denn der Beſuch der Flieger hat in einigen Städten, wo die politiſche Einſtellung in den Vordergrund trat, zu Unzuträglichkeiten und zu Mißhelligkeiten geführt. Wie wir ernehmen, iſt es die Auffaſſung der Stadtverwaltung, Mit dem Juli treten wir in den Hochſommer ein. Roſen und Jasmin ſtehen an ſeiner Pforte, die Linde öffnet freudig ihr Herz und ſtrömt ſüße Wohlgerüche in die Lüfte. In den Wäldern reifen im Sonnenbrand köſtliche Beeren, von den Wieſen duftet das Heu, auf den Kornäckern ſtehen die Aehren in voller Kraft und harren des Tages der Ernte. Seltener wird das Vogellied. verſtummt und bald wird auch das Lied unſerer Singvögel ſeltener, ſpärlicher werden. Es iſt Ferien⸗, Reiſe⸗ und Bade⸗ zeit. Alles, was jahrsüber eingeſperrt und eingepfercht war in die Steingefängniſſe, in den Dunſt der Städte, das ſtrebt jetzt hinaus und ſehnt ſich nach Tagen der Erholung und des Naturgenuſſes, der Lebensfreude und Kräfteerneuerung. Es iſt in der Tat wunderbar, wie erquickend und wohltätig für Leib und Seele des ſtädtiſchen Berufsmenſchen ſchon ein paar kurze Wochen des Ausſpannens im Wundergarten der Mutter Natur wirken. Eine jahreszeitliche Beſonderheit des Juli ſind die Hundstage, die uns die größte Hitze des Sommers brin⸗ Schon iſt Meiſter Kuckuck daß bei dem Beſuch der Flieger jede Uebertreibung und jede Sen⸗ ſationsluſt vermieden wird. Dabei ſollen die Flieger doch in würdiger Weiſe empfangen werden. Die Ozeanflieger landen am Montag auf dem Flugplatz Neu⸗Oſtheim, wo ſie von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich im Auftrage der Stadtgemeinde Mannheim begrüßt werden. Die Vorſtände des Vereinigten Sportkartells und der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa werden die Gäſte begrüßen. Der Bevölkerung von Mannheim iſt hierbei hinreichend Gelegenheit geboten, der Ankunft der Flieger beizuwohnen. Die Flieger fahren dann durch die Auguſta⸗Anlage ins Park⸗ hotel und begeben ſich ſpäter zu ihrem Vortrag in den Roſen⸗ garten. Eintrittskarten für die Landung der Flieger werden nicht ausgegeben. Die Badiſch⸗Pfälziſche Lufthanſa wird noch beſonders zum Ausdruck bringen, daß der ganze Empfang der Ozeanflieger lediglich auf dasſportliche und verkehrs⸗ techniſche Gebiet eingeſtellt iſt. K gen ſollen. Im allgemeinen ſind dieſe Julitage nicht ſonder⸗ lich beliebt, weil wir an mehr kühles, raſch wechſelndes Wetter gewöhnte Menſchen große Hitze auf längere Dauer als höchſt läſtig und beſchwerlich empfinden, meiſt währt die Herrſchaft der Hundstage aber garnicht ſo lange, daß ſie ſonderlich bange zu machen bräuchte und in manchem Jahr haben ſich die Hundstage ſogar ſchon in ganz anderer Weiſe, nämlich durch Kälte, Sturm und Regen ihren Namen zu verdienen geſucht. Der Landmann, der ja ſo ſehr vom Wetter abhängig iſt, wünſcht ſich die Hundstage„hell und klar“, denn das zeigt an „ein gutes Jahr“, wie es ja auch in einem anderen Spruch heißt: Im Juli muß vor Hitze braten, was im September ſoll geraten! l & * Die hilfsbereite Berufsfeuerwehr. Die Feuerwehr wurde bei dem Gewitterſturm heute früh öfters um Hilfe an⸗ gerufen, ſo um.22 Uhr nach der Pappelallee und Hoch ⸗ nferſtraße, wo der Sturm einige Pappeln umgeworfen Hatte, die ein Verkehrshindernis bildeten. Die Feuerwache II Neckarau wurde um 5,05 Uhr nach dem Waldpark und Schloßgarten alarmiert. Der Sturm hatte dort ebenfalls mehrere Bäume und Aeſte auf die Straße geworfen. * Selbſttötungsverſuch. Ueber den im geſtrigen Abend⸗ Hatt kurz berichteten Selbſtmordverſuch einer fungen Frau meldet der Polizeibericht: In ihrer im Jungbuſch gelegenen Wohnung verſuchte geſtern vormittag eine 22 Jahre alte Frau durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde nach dem Allgem. Kranken⸗ haus verbracht. Familtenſtreitigkeiten ſollen den Grund zur Tat bilden. * Vom Rade geſchleudert. Von zwei jungen Mädchen, die Heute früh von Neckarau mit ihren Rädern nach Maunheim fuhren, wurde die eine durch den furchtbaren Sturm und den ſtarken Regen vom Rade geſchleudert und blieb bewußtlos am Boden liegen. Ein hinzukommender Straßenpaſſant leiſtete die erſte Hilfe. Dann wurde das junge Mädchen nach dem in der Nähe gelegenen Altersheim gebracht. * Unfälle, Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 29 Jahre alter Gärtner aus Friedrichs⸗ feld, der beim Baden im Neckar in der Nähe des Flug⸗ platzes verſank und in bewußtloſem Zuſtand von andern Badenden aus dem Waſſer gezogen wurde und ein 32 Jahre alter Glaſermeiſter aus Schriesheim, der auf der ſüd⸗ lichen Auffahrt zur Friedrichsbrücke mit ſeinem Motor⸗ rad gegen einen Randſtein fuhr, zu Boden ſtürzte und an der Stirn verletzt wurde. C—— eee * Stäßdtiſche Krankenanſtalten. Am 25. Juni d. J. be⸗ fanden ſich in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 1039 Kranke (615 männliche, 424 weibliche) und zwar im Krankenhaus 911, im Spital für Lungenkranke 108, im Geneſungsheim Neckar⸗ gemünd 20. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 300 in der mediziniſchen Abteilung, 278 in der chirur⸗ giſchen Abteilung, 133 in der gynäkologiſchen Abteilung, 90 im Säuglingskrankenhaus, 72 in der dermatologiſchen Abteilung, 19 in der Abteilung für Hals⸗ Nafen⸗, Ohrenkranke und 19 in der Abteilung für Augenkranke. In der Heimabtei⸗ lung ſind 119 Kinder zur Verpflegung untergebracht. * Landesverband Baden der Deutſchen Lebensrettungs⸗ geſellſchaft. Der Polizeiſportverein Mannheim hat ſoeben einen Kurs im Rettunosſchwimmen er⸗ folgreich durchgeführt, der von Badmeiſter Bahn meyer geleitet wurde. 17 Polizeibeamte haben die Prüfung für den Grundſchein der Deutſchen Lehensrettungsgeſellſchaft abgelegt. Ferner haben im Monat Mai 15 Beamte der Hei⸗ delberger Polizei die Prüfung für den Grundſchein und einer für den Prüfungsſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſell⸗ ſchaft beſtanden. Vom Feſiſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim Das große Feſtſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim gegr. 1744 nimmt einen lebhaften Verlauf. Es iſt dies auch leicht verſtändlich, denn es winkt den Schützen aus Nah und Fern ein Gabentempel, der ſeinesgleichen ſucht und hohe Werte darſtellt. An vorzüglichen Schießleiſtungen können einſt⸗ weilen gemeldet werden: Auf Standmeiſterſcheibe die Herren Franz, Mannheim mit 55 Ringen, Rauch, Freiburg mit 54 Ringen, Hoffmann, Mannheim mit 53 Ringen; auf Feld⸗ meiſterſcheibe Herr Rauch, Freiburg 53 Ringe; auf Feld⸗ feſtſcheibe die Herren Hirt, Heidelberg 35 Ringe, Rauch, Freiburg 34 Ringe. Dieſen Schützen winken jetzt ſchon wertvolle Preiſe. Aber der Gabentempel iſt ſo reichlich, daß auch die übrigen Schieß⸗ teilnehmer erfreuliche Erinnerungen als Schießpreiſe mit nach Hauſe nehmen dürfen. Das Preisſchießen, mit dem ein großes Volksfeſt verbunden iſt, dauert bis einſchließlich Sonntag, den 8. Juli und bildet einen Anziehungspunkt aus Nah und Fern. Jusbeſondere nimmt die Mannheimer Be⸗ völkerung, die mit der nahezu 200 Jahre alten Schützengeſell⸗ ſchaft auf das Engſte verbunden iſt, an dem Feſt regen Anteil. Jeden Abend werden auf dem Feſtplatz abwechflungsreiche Darbietungen geboten. DDr Der Lehrergeſangverein Mannheim Luswisshofen hielt am vergangenen Montag ſeine letzte Probe unter Ehren⸗ chormeiſter Karl Weidt. Drei Jahrzehnte lang hat nun Karl Weidt als künſtleriſcher Leiter den Verein von Erfolg zu Erfolg geführt. Mit herzlichen Worten dankte Rektor Otto Mayer dem ſcheidenden Dirigenten, deſſen Lebens⸗ geſchichte ein Stück Vereinsgeſchichte bedeutet. Ge⸗ genſeitige Treue, gegenſeitiges Verſtehen und zielbewußtes Wollen ſchloſſen Karl Weidt und ſeinen Lehrergeſangverein eng zuſammen und ließen die Früchte heranreifen, auf die Karl Weidt nun mit Stolz und Freude blicken kann. Wenn der greiſe Künſtler nun auch in den wohlverdienten Ruhe ⸗ ſtannd tritt, ſo brachte er doch mit tiefempfundenen Worten, die er an ſeine Sängerſchar richtete, zum Ausdruck, daß er mit ſeinen Sängern verbunden bleiben will, ſolange er atmet. Wie ein Gelöbnis gelang ihm da der Sängerſpruch der Sänger entgegen: Frei und treu in Lied und Tat! Im Se p⸗ tember wird der Verein ſeinem ſcheidenden Dirigenten zu Ehren einen Weidt⸗ Abend veranſtalten. Zum Nachfolger Karl Weidt's wurde Werner Gößling vom Nattonal⸗ theater gewählt. Er wird ſeine Arbeit als Männerchor⸗ Dirigent alsbald nach den Ferien mit der Einſtubierung eines größeren Chorwerkes, worüber hier noch berichtet wer⸗ den ſoll, beginnen. F. E Veranſtaltungen Planetarium Mannheim Lichtbildervortrag über„Die Wunderwelt unſeres Mondes“ 7 Bei den Darbietungen im Planetarium muß der Vorfüh⸗ rer von vielen Himmelskörpern ſprechen, die im Verlaufe der Planetariumsvorführung ſelbſt nur zu einem kleinen Teil und flüchtig vorgeführt werden können. Um nun das Gebotene beſſer vorbereiten und vertiefen zu können, muß der Beſucher zuvor ein deutliches Anſchauungsbild vor allem von den Oberflächenformen der Himmelskörper gewinnen, denn nur ſo wird ihm der Planetariumsbeſuch Freude machen und Nutzen bringen. Es handelt ſich hierbei um die Darſtellung von Himmelsobjekten wie den plaſtiſchen und wunderbaren Mondgebilden, den grandioſen Planetenoberflächen, der Son⸗ nenoberfläche, den Kometen und den Gebilden des Fixſtern⸗ raums, wie z. B. der Milchſtraße. Gute Bilder von all dieſen Himmelskörpern intereſſieren überdies die meiſten Durch⸗ ſchnittsbeſucher vielleicht noch mehr als das allgemeine Him⸗ melsbild und die an ihm wahrnehmbaren Bewegungsgeſetz⸗ mäßigkeiten, wie ſie das Planetarium vorführt. Die Beſucher ſollen Gelegenheit haben, auf guten Photographien alle die Dinge betrachten zu können, die für unſer Weltbild von Be⸗ deutung ſind. Erſtmalig in der hier vorgeſehenen Art wird am kommenden Sonntag, den 8. Juli, im ſtädt. Planetarium ein Lichtbildervortrag über die Wunder des Mondes abgehal⸗ ten. Prof. Zirkel⸗ Heidelberg hat zu dieſem Zweck eine große Zahl prächtiger, teilweiſe farbiger Mondphoto⸗ graphien zur Verfügung geſtellt, von denen einige nach Aufnahmen mit dem Rieſenfernrohr von 2,5 Meter Durch⸗ meſſer auf dem Mount⸗Wilſon(Amerika) hergeſtellt wurden. Die Bewegung des Mondes und ſeine wechſelnden Lichtgeſtal⸗ ten werden hierbei nicht nur im Lichtbild, ſondern auch unter Zuhilfenahme des Sternenhimmels im Planetarium in inter⸗ eſſanter und anſchaulicher Weiſe gezeigt. * Vom wachſenden Poſtſcheckverkehr. Der Poſtſcheckver⸗ kehr nimmt weiter langſam aber ſtetig zu. So hat z. B. im Poſtſcheckbereich Karlsruhe die Zahl der Poſtſcheckkunden auch im abgelaufenen Monat einen Zugang zu verzeichnen. Im gleichen Monat wurden von dieſem Amt 466 908 781 Mark umgeſetzt und hiervon 375 969 282 Mark bargeldlos beglichen. * Ein billiger Sonderzug in die Wunderwelt der Alpen geht am Samstag, 14. Juli von Heidelberg durch den herrlichen Schwarzwald zum Rheinfall bei Schaffhauſen, weiter nach Zü⸗ rich, Luzern und dem ſchönſten Teil der Schweiz, dem Vier⸗ waldſtätterſee. Dampferfahrt auf dem Züricherſee und ganz⸗ tägige Fahrt auf dem Vierwaldſtätterſee im Angeſicht der ſchneebedeckten Alpengipfel. Gang über die weltberühmte Axenſtraße an der Gottharoͤbahn. Am Dienstag, 17. Juli, er⸗ folgt die Wiederankunft in Heidelberg. Der Sonderzug fährt mit Schnellzugsgeſchwindigkeit und beſteht aus beſonders luftigen Durchgangswagen mit großen Ausſichtsplattformen zum Auf⸗ enthalt im Freien. Näheres ſiehe Anzeige im heutigen Mit⸗ tagsblatt. CCC Herzoginnen, Prinzeſſinnen, Kaiſerinnen geben konnte, obwohl ihr hier viel Schönes und Erinnernswertes gelang, vor allem wird ſie in jenen Partien nicht zu erſetzen ſein, in denen ſte ihre Doppelbegabung gleichſam zuſammenfaſſen konnte; das hat ſelbſt Stücken von der geringſten Qualität wie„Adien Mimi“ in Mannheim zu einem ungewöhnlichen Erfolg ver⸗ holfen. Das waren Theaterabende von echtem Bühnentempe⸗ rament, wenn Friedel Dann ſolche Partien ſang, tanzte und menſendieckte. Geſanglich von außerordentlicher muſtkaliſcher Sicherheit, auch in den halsbrecheriſchſten Tanzkunſtſtücken, darſtelleriſch voller Einfälle, Witz und Echtheit, ein richtiges Spieltalent, das in einer erſtaunlichen Verwandlungsfähig⸗ keit in ſeinen Rollen ſo manches verbarg, was das Herz be⸗ wegte. In einer ſolchen Rolle, die all ihre Qualitäten zuſammen⸗ faßt, wird ſie ſich morgen vom Mannheimer Publikum ver⸗ abſchieden: als Helena in der raſſigen„Polenblut“⸗Operette. Wer die Vorverkaufsſtellen des Nationaltheaters in den letz⸗ ten Tagen beobachten konnte, der wird bereits einen Vor⸗ geſchmack des morgigen Abſchieds bekommen haben. Friedel Dann geht ungern, ſehr ungern von Mannheim fort, von denen, die ihr in der Vaterſtadt ſo liebevoll ein Heim bereitet haben, und von ihrem Publikum, das ſie nicht nur im Thea⸗ ter, ſondern auch in durch ihre Mitwirkung ſtets beſonders ſtimmungsvollen und launigen Sonntag⸗Abenden im Nibe⸗ lungenſaal um ſich verſammelte. Und wenn ſie morgen eine ſchmerzliche Heerſchau halten wird, ſo darf ſie gewiß ſein, daß der eigentliche Heerruf dieſes Abſchieds heißt: Auf Wieder⸗ ſehen! Dr. K. O Nachklänge zum Tonika⸗Do⸗Kurs. Wir werden um die Aufnahme folgender Zeilen gebeten: In ſeinen Ausfüh⸗ rungen über das Schlußſingen am Ende des Tonika⸗Do⸗ Kurſes(. N. Maunh. Zeitung Nr. 287) übt der Verfaſſer des betr. Artikels an den geſanglichen Darbietungen der Abteilung der Mannheimer Singſchule eine Kritik, die nach dem Empfin⸗ den vieler allein ſchon im Intereſſe der Singſchule und ihrer gedeihlichen Weiterarbeit nicht unwiderſprochen bleiben darf. Sehr bedauerlich iſt das Urteil des Artikelſchreibers über die zweite Gruppe der Mannheimer Singſchule, deren bis dahin überall mit hohem Beifall und vollſter Anerkennung auf⸗ genommene Leiſtungen als„höchſt mangelhaft in Auffaſſung“ und„in Tonbildung als geradezu gefährlich ſchlecht“ bezeich⸗ net werden. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß ge⸗ rade die Gruppe Hofmann mit ihren anſprechenden wohlein⸗ ſtudierten Geſangsdarbietungen, beſeelt von Natürlichkeit, lebenswarmer Empfindung und wohltuender Friſche, nicht um⸗ ſonſt wärmſten Beifall der Zuhörerſchaft fand, und es ſteht zu hoffen, daß Schüler und Elteruſchaft auch in Zukunft der Sache der Singſchule in Liebe und mit wärmſtem Intereſſe zugetan bleiben.(Wir werden auf dieſe Angelegenheit noch einmal zurückkommen. Die Schriftl.) Das Schülervorſpiel der Geigenklaſſe Inka von Linprun gab, wie alle vorhergehenden, erneut Zeugnis von der vorzüglichen Methodik und der künſtleriſchen Erziehung, die den Schülern durch ihre Meiſterin Inka von Linprun zu⸗ teil wird. Es iſt wirklich erfreulich, zu beobachten, wie die nimmerruhende Pädagogin bemüht iſt, die Schüler auf faſt müheloſem Wege die Kunſt des Violinſpieles zu lehren. Ihre kürzlich patentierte Erfindung„die Linprun⸗Stütze“ iſt Be⸗ weis genug, wie ſehr die Künſtlerin beſtrebt iſt, die Erler⸗ nun des Geigenſpiels zu erleichtern. Bei dem Schülervor⸗ ſpiel iſt es wirklich nicht leicht zu unterſcheiden: wo iſt Be⸗ gabung das treibende Element, und wo die zielbewußte Me⸗ thode! Jede Nummer der Vortragsfolge läßt dieſe zielſichere Pädagogenarbeit deutlich erkennen. Man darf ſagen, daß die Leiſtungen ſämtlicher Schüler auf jeder Stufe vorbildlich wa⸗ ren. Ein Schüler, der 4 Monate Unterricht hat, hat bereits dieſelbe vorbildliche Haltung wie ein Vorgeſchrittener. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt die Erziehung zur Muſtkalität, zur Muſtzierfreude. Der Aufſtieg und die fortſchreitende Ent⸗ wicklung von Jahr zu Jahr, ja von Monat zu Monat iſt der⸗ art, daß man die virtuoſen Leiſtungen der fortgeſchrittenen Schüler als ganz ſelbſtverſtändlich hinnimmt. Gewiß gibt es hie und da Unregelmäßigkeiten, die aber bei Schülerleiſtungen ſelbſtverſtändlich ſind, zumal verſchiedene der Schüler nur we⸗ nig Zeit zum Ueben zur Verfügung haben, jedoch in ihrer muſikaliſchen Entwicklung und ihrem Vorwärtsſchreiten dank Fräulein von Linpruns glänzender Methode nicht ge⸗ hemmt zu werden brauchen. Beſonders erfreulich iſt die Er⸗ ziehung zur Kammermuſik. Die drei Geiger, welche die „Kleine Suite“ von Guſtav Kuhlenkampff vortrugen, machten oftmals den Eindruck, als ob ſie ſchon ſelbſtändig kammer⸗ muſikaliſch tätig wären. Beſonders zu erwähnen iſt der Gei⸗ genchor mit der Kompoſition des Berliner Hochſchuldirektors W. v. Baußnern, ein„zweiſtimmiger Geigenchor und Celli aus ſechs Choralinventionen“. Wenn der Komponiſt ſchreibt „Unſerer Jugend gewidmet“, ſo hat er das Ziel ſehr hoch ge⸗ ſteckt und die Jugend in ihren muſikaliſchen Leiſtungen ſehr hoch eingeſchätzt. Daß Fräulein von Linprun dieſes Werk, das in guten alten Bahnen wandelt, aber in ſeiner Kontra⸗ punktik große Schwierigkeiten bietet, ſo vorzüglich zum Vor⸗ trag gebracht hat, muß ihr beſonders angerechnet werden. Sie hat ihre Schſtler mit dem Geiſt des Stückes ſo vertraut ge⸗ macht, daß ſie das ſchwierige Stück mit erſichtlicher Freude zum Vortrag brachten. Für die durchaus nicht leichte Cello⸗ partie hätte allerdings Fräulein von Linprun beinahe einen Solocelliſten engagieren ſollen, der das ſchöne Werk noch in eine beſſere Beleuchtung gerückt hätte. Alles in allem ein äußerſt anregender Abend, vivant sequentes!* Von der Liebe Bemerkungen von Paula Vogt Wahre Liebe fordert freilich ein Opfer: Deinen Egoismus! 5 *. Nie wurde mehr, als in unſerer Zeit, von Fürſorge und Wohlfahrt geredet. Vielleicht wurde auch nie mehr in dieſer Hinſicht getan. Und ſo ſcheint es denn, als ſei unſere Zeit ttberreich an Werken der Liebe. Jedoch, wenn man ſcharf beobachtet, dann entdeckt man, daß ſolche Geſetze und Ein⸗ richtungen nicht aus einer Fülle der Liebe, ſondern aus Mangel an Liebe entſtanden ſind. 5 0. Es heißt nicht umſonſt„An den Augen ableſen“ oder 5 „Vom Munde ableſen“— nämlich, das Un ausgeſpro⸗ chene zu entdecken und zu erfüllen, das iſt das eigentliche We⸗ ſen der Liebe. Und es iſt das kiefſte Glück ſowohl im Nehmen wie im Geben, von dieſer echten Liebe betroffen zu werden. 4 Seite. Nr. 300 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Juli 109 Kommunale Chronik Ablehnung des Voranſchlags Weinheim, 3. Juni. In ſeiner heutigen Abend⸗ ſitzung lehnte der Bürgerausſchuß den ſtädtiſchen Voranſchlag für 1928, durch den der vorläufige Gemeindeſteuerfuß auf 270 (ſtatt 225) Hundertteile der geſetzlichen Steuergrundbeträge erhöht werden ſollte, in namentlicher Abſtimmung mit 52 gegen 7 Stimmen bei 17 Stimmenthaltungen ab. Näherer Bericht folgt. Bau billiger Kleinwohnungen in Karlsruhe. In einer dem Bürgerausſchuß Karlsruhe vom Stadtrat zugegangenen Vorlage über den Wohnungsbau 1928 wird darauf hingewieſen, daß von den zurzeit entſtehenden neuen Wohnungen der auf die Kleinwohnungen(zwei und drei Zimmer) entfallende Anteil verhältnismäßig viel zu klein iſt, aber auch die tatſächlich zur Erſtellung gelangenden Kleinwohnungen erforderten ſo hohe Baukoſten, daß die die⸗ ſen Baukoſten entſprechende„angemeſſene“ Miete heute von den Minderbemittelten, dem Arbeiter und kleinen Beamten und Angeſtellten, kaum bezahlt werden kann. Der Grund hierfür liegt zu einem nicht unbedeutenden Teil in einer noch aus der Vorkriegszeit erſtaunlichen Rückſtändigkeit des techniſch⸗wirtſchaftlichen Problems der Wohnung überhaupt. Es iſt nun beabſichtigt, durch eine neu zu gründende Bau⸗ geſellſchaft ausſchließlich Klein wohnungen zu er⸗ ſtellen und zu angemeſſenen, den Baukoſten entſprechenden Preiſen zu vermieten. Dabei ſoll auf die Fortentwicklung der Wohnung nach Inhalt und Form beſonderer Wert gelegt werden. Es ſoll verſucht werden, unter Anwendung der neueſten Errungenſchaften rationeller Wohnungsgeſtaltung und Einrichtung dem Ideal der Volkswohnung näher⸗ zukommen. Das Geſellſchaftskapital ſoll ungefähr 300 000 Mk. betragen. Als Geſellſchafter kommen außer der Stadt die ſtädtiſche Sparkaſſe, die Träger der Sozialverſicherung und die ſchon in Karlsruhe vorhandenen gemeinnützigen Bau⸗ vereinigungen in Betracht. Zugleich wird für die Tätigkeit der Geſellſchaft die Unterſtützung der Reichsforſchungsgeſell⸗ ſchaft für wirtſchaftliches Bauen und Wohnen angeſtrebt. * I Heddesheim, 2. Juli. Der Miniſter des Innern hat mit Entſchließung vom 28. Juni d. Is. die Vereinigung der abgeſonderten Gemarkungen Muckenſturm, Straßenheim und Neutzenhof mit der Gemeinde Heddesheim mit Wirkung vom 1. April 1929 angeordnet. Es hat ſomit von dieſem Zeitpunkt ah die Exiſtenz dieſer bis dahin abgeſonderten Gemeinden als ſolche aufgehört. Die Stabhalter und Verwaltungsrats⸗ mitglieder, ſowie der Pächter von Neutzenhof gehören bis zur Neuwahl von dem genannten Zeitpunkt ab dem Bürgeraus⸗ ſchuß in Heddesheim zu. rr. Baden⸗Baden, 1. Juli. Der Oberbürgermeiſter hat die nächſte Sitzung des Bürgerausſchuſſes auf Diens⸗ tag, 10. Juli angeſetzt. Auf der Tagesordnung ſtehen neun Punkte zur Beratung, darunter die neuen Beamten⸗ und Angeſtellten⸗Satzungen, die Aenderung der Straßen⸗ und Bergbahnfahrpreiſe, die Kraftwagenverbindung Lichtental⸗ Geroldsau, die Doppelgleisanlage vom Bismarckplatz zum Gausplatz, die Aenderung der Satzung über das Fürſorgen⸗ heim in der Stadt Baden-Baden und ſchließlich die Auf ⸗ nahme einer Anleihe im Betrage von etwa ſechs Millionen Mark, die für verſchiedene Ausgaben ver⸗ wendet werden ſoll. Verſchiedene der Vorlagen dürften zu umfangreichen Debatten Anlaß geben. Aus dem Lande Die Lage des Arbeitsmarktes * Karlsruhe, 3. Juli. Die leichte Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes hat in der Berichtszeit(21.—26. Juni)— trotz teil⸗ weiſer Verſchlechterungserſcheinungen in einzelnen Indu⸗ ſtrien— angehalten. Das Baugewerbe war etwas auf⸗ nahmefähiger, die Konſervenin duſtrie hat ihre Be⸗ darfsmeldungen zum Zwecke der Früchte verwertung erhöht, der geſteigerten Nachfrage der Landwirtſchaft konnte teilweiſe — allerdings noch bei weitem nicht in dem erforderlichen Ausmaße— durch Geſtellung arbeitsloſer Induſtriearbeiter und durch Vermittlung öſterreichiſcher Landarbeiter ent⸗ ſprochen werden. Insgeſamt verminderte ſich die Zahl der Arbeitsloſen(aus beiden Unterſtützungszweigen, verſiche⸗ rungsmäßiger Arbeitsloſenunterſtützung und Kriſenunter⸗ ſtützung) von 28 833 um 653 auf 28 180. Hiervon entfallen auf Württemberg und Hohenzollern 5243(5486), auf Baden 22 937(23 347) Unterſtützungsempfänger. 50 jähriges Feuerwehrjubiläum * Elzach, 2. Juli. Die Elzacher Feuerwehr feierte am Samstag und Sonntag ihr 50 jähriges Gründungsjubiläum. Am Samstag abend bewegte ſich ein Fackelzug durch die im Feſtſchmuck prangende Stadt. Für die Veranſtaltungen am Sonntag hatten die Sonderzüge große Scharen von Feſtgäſten herangeführt. Die um 2 Uhr nachmittags abgehaltene Haupt⸗ übung der Feuerwehr zeigte eine ſchlagfertige, gut diszipli⸗ nierte Wehr. Ein impoſantes Bild bot der Feſtzug, an welchem ſich etwa 36 Feuerwehren bezw. Abordnungen mit Fahnen und mehreren Muſikkapellen beteiligten. * * Waldshut, 2. Juli. In der Alb bei Niedermüßhle er⸗ trank geſtern nachmittag der 18 Jahre alte Auguſt Wuchner von Brunnadern(Amt Waldshut), als er in einem tiefen Waſſerloch baden wollte. Sein Kamerad Hupfer, der ihm zu Hilfe kommen wollte, aber gleich Wuchner des Schwimmens unkundig war, ging ebenfalls unter und konnte nur mit gro⸗ ßer Mühe bewußtlos ans Land gebracht werden. Der er⸗ trunkene Wuchner wurde dann mit einer Stange an das Ufer gezogen, doch blieben die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. L. Michelfeld, 2. Juli. Durch Feuer wurde das Wohn⸗ haus mit Schuppen des Kaufmanns Max Lang vollſtändig eingeäſchert. Die Nachbargebäude blieben dank den Bemühun⸗ gen der Ortswehr verſchont. Der Schaden, der bedeutend iſt, iſt durch Verſtcherung gedeckt. Die Urſache bleibt noch aufzu⸗ klären. * Pforzheim, 3. Juli. Am Samstag entgleiſte auf dem hieſigen Bahnhofe auf dem Abſtellgleiſe eine ſchwere Güterzuglokomotive. Alle 6 Achſen der ſchweren Lo⸗ komotive entgleiſten und der Koloß neigte ſich unter der dort befindlichen Signalbrücke ſtark nach rechts. Auch der Tender entgleiſte, während der anhängende Perſonenwagen im Gleis blieb. Um das Hindernis zu beſeitigen— Lokomotive mit Tender haben ein Gewicht von etwa 3000 Zentner— mußte ein Hilfszug aus Karlsruhe gerufen werden, der dann die Rieſenleiſtung zum Erſtaunen der Zuſchauer in kurzer Zeit fertigbrachte. Da die Gleiſe an der Unfallſtelle ſchwer beſchä⸗ digt waren, dauerte es noch einige Zeit, bis der Koloß abge⸗ ſchleppt werden konnte. Eine Betriebsſtörung iſt nicht ent⸗ ſtanden. * Karlsruhe, 3. Juli. Am Montag nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Hardtwald gerufen. In der Nähe des Engländerplatzes war ein Waldbrand ausgebrochen. Es brannte auf einer Fläche von 25—30 Quadratmeter hohes Gras. Das Feuer konnte innerhalb kurzer Zeit mit einer Schlauchleitung gelöſcht werden. Um 17 Uhr rückte die Feuer⸗ wehr wieder ab. Irgendeine Unvorſichtigkeit hat vermutlich das Feuer verurſacht. Raucht nicht im Wald!— Werft keine glimmenden Streichhölzer fort! * Muggenſturm(Karlsruhe), 2. Juli. Bei dem geſtrigen ſchweren Autbunglück handelt es ſich um den 28 Jahre alten Dipl.⸗Ing. Appel aus Ettlingen und deſſen Braut, eine Tochter des verſtorbenen Poſtdirektors Kraus in Ett⸗ lingen. Die beiden Verunglückten ſtanden unmittelbar vor ihrer Hochzeit. Aus der Pfalz Ludwigshafener Indexziffer * Ludwigshafen, 3. Juli. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik beträgt die Indexziffer für Ludwigshafen a. Rh. im Monat Juni 158,8. Da die Ziffer im Vormonat 156,4 betrug, iſt eine Steigerung um 1,5 v. H. zu verzeichnen. * * Ludwigshafen, 1. Juli. Der Verkehrsverein Ludwigs⸗ hafen hat an den Stadtrat eine Eingabe gerichtet, in der er Schaffung von gärtneriſchen Anlagen am oberen Rheinufer für den mit dem Theater bebauten Jubiläumsplatz verlangt.— An einem Sonntagnachmittag vor längerer Zeit wurden in einem Hauſe an der Rhein⸗ brücke Schmuckſachen und Wertpapiere in Höhe von 20000„ geſtohlen. Nunmehr wurden die Papiere von einer Perſon einer Berliner Bank zum Kauf ange⸗ boten. Von dem Täter hat man bis heute noch keine Spur. * Landau, 1. Juli. Ein junger Burſche kam auf einem Fahrrad daher und wurde von einem Zollbeamten angerufen. Ausweispapiere wollte er keine haben und ſich auf einer Spazierfahrt befinden. Der Zöllner ſchöpfte Verdacht und frug den Geſellen, woher und wohin des Weges. Und bei ſcharfem Zureden ſtellte ſich heraus, daß der 17jährige Burſche aus einer Fürſorgeanſtalt bei Stuttgart ent⸗ wichen war, das Fahrrad in Ettlingen geſtohlen hatte und ſich auf dem Wege zur Fremdenlegion befand. Er trug eine Karte des Grenzgebietes bei ſich, auf der ſonder⸗ barerweiſe mit großer Genauigkeit alle von deutſcher Seite überwachten Grenzübergänge eingezeichnet waren. Bei ſeiner weiteren Vernehmung ſtellte ſich heraus, daß dieſe Einzeich⸗ nung auf der Karte, die nur von einer mit den Verhältniſſen vertrauten Stelle vorgenommen ſein konnte, von der franzö⸗ ſiſchen Brücken wache bei Ma xau, wo ſich der Legions⸗ kandidat gemeldet hatte, gemacht worden war. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim Unter Vorſttz von Landgerichtsdirektor Dr. Weiß wurde in der heutigen 4. Sitzung des Schwurgerichts in dieſem Jahre gegen die Hausangeſtellte Roſa Großkinsky aus Mannheim wegen Totſchlagsverſuchs verhandelt. Als Geſchworene fungierten: Direktor Sebaſtian Bourier, Schriesheim, Kaufmann Julius Proller, Oberinſpektor Auguſt Amolach, Frau Mathilde Schmidt, alle in Mannheim, Kupferſchmied Heinrich Jöſt und Gaſtwirt Leon⸗ hard Seib, beide in Weinheim. Beiſitzer waren Land⸗ gerichtsrat Dr. Frank und Amtsgerichtsrat Maurer. Die Anklage legte der 21jährigen Hausangeſtellten Roſa G. zur Laſt, am 16. April 1928 verſucht zu haben, die Ehefrau des Kammermuſikers Karl Bühler zu töten, indem ſie Phosphorlatwerk in den Morgenkaffee tat, von dem Frau Bühler eine Taſſe trank. Die ſeit 4. Mai in Unterſuchungshaft befindliche Roſa G. iſt am 13. Oktober 1906 in Mannheim geboren. Sie beſuchte die Volksſchule, aus der ſie in der ſiebten Förderklaſſe ent⸗ laſſen wurde. Nach Schulentlaſſung war ſie faſt drei Jahre bei einer Firma beſchäftigt, aus der ſie angeblich austrat, weil ſie ſo viel laufen mußte, daß die Schuhe dazu nicht mehr aufzutreiben geweſen wären. Bei einer andern Firma beging ſie den erſten Diebſtahl. Sie nahm alles mögliche Porzellangeſchirr mit, ſo daß man meinen konnte, ſie wollte ſich hre Ausſteuer zuſammenſchachern. Vier Wochen Ges fängnis, wovon jetzt noch Strafaufſchub läuft, waren die Sühne. Darauf ging die Angeklagte als Hausangeſtellte zu einer Familie in Neuoſtheim. Bei ihrer zweiten Dienſt⸗ herrſchaft, der Familie., nahm ſie 150/ aus dem Treſor. Sie wurde nicht angezeigt, weil man den Eltern des Mäd⸗ chens dieſe Schande nicht antun wollte. Bei der dritten Herr⸗ ſchaft ging die G. angeblich wegen Beläſtigungen des Haus⸗ herrn fort. Bei einer anbern Familie nahm ſie 120% mit. Dann ging ſie zu einer Familie in der Hafenſtraße, wo fte den Sohn ſchon kannte, mit dem ſie ſich auch im Oktober 1926 verlobte. Sie blieb aber nicht lange dort, weil ſie keine Be⸗ zahlung erhielt. Bei einem Milchhändler in Neckarau war ſie nach einem guten Anfang zerſtreut und verwirrt. Nach einer Stellung in einem Kaffee, wo es ihr nicht be⸗ hagte, weil ſie Sonntags bis in die ſinkende Nacht arbeiten mußte, kam ſie zu einer Frau Pl. in Dienſt, wo ſie einmal erklärt haben ſoll, ſie wolle ſich vorgiften. Sie nahm auch tatſächlich Säure, ſpuckte ſie aber gleich wieder aus, weil ſie ſcharf brannte. Im Januar 1928 kam die Roſa G. zu der Familie Büh⸗ ler. Frau Bühler war nicht zu Hauſe. Sie lag krank im Krankenhaus. Es kam wohl täglich eine Schweſter der Frau Bühler ins Haus, aber die Angeklagte verſorgte in dieſer Zeit den Haushalt ganz allein. Als Frau Bühler Mitte Januar nach Hauſe zurückkehrte, mußte ſie noch einen Mo⸗ nat zu Bette liegen, ſo daß die G. dem Haushalt weiter allein vorſtand. Die erwachſene Tochter ging tagsüber ihrem Be⸗ rufe nach. Wegen eines Mittageſſen bekam ſie Vorwürfe. Das war aber nicht ſo ernſt gemeint, denn die Angeklagte gab ſelbſt zu, daß ſie Herrn und Frau Bühler nichts vorzuwerfen habe. Auch waren die Eheleute Bühler mit der G. durchaus zu⸗ frieden. Aber es wurmte die Angeklagte doch, daß ſie einen Vorwurf erhielt. Da reifte in ihr der Entſchluß, die Ur⸗ ſache ihres Aergers aus der Welt zu ſchaffen. Dazu kam noch, daß ſie wegen eines Briefes Vorwürfe bekam. Sie ent⸗ ſchudligte ſich, daß nicht ſie ſchuld ſei, ſondern ihr Bräutigam, dem ſie den Brief zum Einwerfen übergeben hatte. Als noch gar eine kleine Mißſtimmung dazu kam, weil ſte ſich eines Sonntagvormittags verſpätet hatte, da ſchien ihr Entſchluß fertig zu ſein. An einem Montag morgen brachte ſte ſingend und munter das Wohnzimmer in Ordnung. Sie richtete dann den Mor⸗ genkaffee und für das kleine Kind ausnahmsweiſe Kakao. Da ſah ſie im Schrank eine Doſe mit Rattengift ſtehen. Sofort kam ihr der Gedanke, von dieſem Gift in den Kaffee zu ſchütten, um die Frau Bühler aus der Welt zu ſchaffen. Mit einem Holzſtück, das ſie nachher verbrannte, ſchabte ſie den Tiegel aus. Die Angeklagte wußte, daß das Gift tödlich war, denn ſte hatte ſich vorher darnach er⸗ kundigt. Sie ſagt heute:„Ich habe gemeint, wenn die Frau Bühler weg iſt, habe ich meine Ruhe im Haushalt.“ Sie dachte, daß nun Frau Bühler ins Krankenhaus komme und ſchließlich ſterben werde. Dann ſei ſie wieder allein im Haus⸗ halt und niemand werde dann mehr tadeln. Dem Kinde, das ſonſt ebenfalls Kaffee trank, gab ſie Kakao, damit es nicht ver⸗ giftet würde. a Als Frau Bühler in die Küche kam, fiel ihr ſofort der komiſche Geruch auf. Trotzdem trank ſie den Kaffee. Die An⸗ geklagte wollte den Kaffee ausſchütten, aber ſte traute ſich nicht, weil ſie dachte, ſte würde dafür geſchimpft. Als Frau Bühler die zweite Taſſe eingoß, ſah ſie auf dem Grunde des Topfes ein intenſives Leuchten. Sie ging ſofort zu ihrem Manne ins Zimmer, der gleich fragte:„Habt ihr noch Rat⸗ tengift im Hauſe?“ Bezeichnend iſt der Ausſpruch der Angeklagten Frau Bühler gegenüber geweſen:„Wenn Sie die zweite Taſſe ge⸗ trunken hätten, wären Sie umgefallen und tot geweſen und niemand hätte gewußt, wer es iſt.“ Als ſich Herr Bühler die G. vornahm, geſtand ſie ſchließlch ein, den Phosphorbrei in den Kaffee getan zu haben. Flehentlich bat ſie, bleiben zu dürfen. Der Sachverſtändige, Apotheker Dr. Strauß, äußerte ſich dann über die Wirkung und Zuſammenſetzung des Phorsphorbreis. Frau Bühler ſtellt der Angeklagten ein gutes Zengnis aus. G. habe ſich gut angeſtellt, wärs liebenswürdig geweſen, ſo daß keine Urſache zu Klagen war, Dir. Rothſchild äußerte ſich als Sachverſtändiger über das Unterſuchungsergebnis bei Frau Bühler. Herr Bühler führte aus, daß auch auf ihn die Angeklagte einen guten Gin⸗ druck gemacht habe. Jedoch wäre dieſer Eindruck zur größten Täuſchung ſeines Lebens geworden. f Als der ehemalige Bräutigam der G. erklärte, daß er ble Verlobung als aufgelöſt betrachte, brach die Angeklagte erneut in heftiges Weinen aus. Der Vater der Angeklagten, ein tüchtiger Arbeiter, der ſchon 34 Jahre auf einer Stelle arbeitet, gab dann einige fami⸗ liäre Auskünfte. Profeſſor Grule, Heidelberg, erſtattete ſein Gutachten über die Veranlagung der G. Nach einer Pauſe von zehn Minuten ging Staatsanwalt Silberſtein auf die Vor⸗ geſchichte des Falles ein und zeichnete das Bild des unſtäten irrenden und oft wechſelnden Dienſtmädchens, das nach und nach nachläßt und ſchließlich auf die ſchiefe Ebene kommt. Er hielt die Tat der Dummheit und Torheit des Mädchens zu⸗ gute und ſtellte dem Gericht anheim, ob verſuchter Totſchlag oder verſuchter Mord angenommen werden ſolle. Die Vertei⸗ digerin der Angeklagten, Frau Dr. Rebſtein⸗ Metzger, plädierte auf Vergiftungsverſuch und auf größte Milde, die weit unter des Strafmaß des Staatsanwaltes heruntergehe, da ſie die Angeklagte für mangelnd zurechnungsfähig halte. Die Angeklagte bat noch um milde Strafbemeſſung. Das Urteil: Die Angeklagte Roſa Großkinsky wird wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs unter Annahme mildernder Umſtände zu 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft, verurteilt. Die Angeklagte nahm die Strafe an. A 2 8 9 nehmen heisst, richtige Haarpflege betreiben E. W OI FE 6 KO PFPWASSER S8 0 1 H N * 2 2 2 S— 2 ee eee ed e en E. Mitwoch, den J. Fuli 1928 Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 800 Sportliche dunsſchau Zur Deutſchen Fuß ballmeiſterſchaft Streiflichter: Wieder einmal naht die Zeit, in der das Programm der mächtig⸗ ſten Fußballorganiſatton der Welt, ſeinem Gipfelpunkt entgegengeht. Volle zehn Monate wurde in den ſieben deutſchen Unterverbänden um die Herausbringung ihrer Vertreter für die deutſchen Schlußrun⸗ ben gerungen, was allein ſchon darlegt, welche Bedeutung der Deut⸗ ſchen Meiſterſchaft zukommt und welch' ungeheures Aufgebot an Kön⸗ nen, Willens⸗ und Geiſteskraft hinter dem Großteil des deutſchen Fußballprogramms ſteht. Nach dem tragiſchen Ausgang der Amſter⸗ damer Fußballſpiele für uns Deutſche muß uns in dieſem Jahre unſer deutſches Fußballfinis doppelt willkommen ſein, um uns an ihm aufzurichten und die Achtung und Freude an unſerm populärſten Sport, der— ſagen wir es offen— an öffentlichem Intereſſe ſeit Amſterdam ſtark eingebüßt, wieder voll zurückzugewinnen. Gewaltigen Staub haben die Vorgänge wie die Behandlung und Nachwirkungen von Amſterdam ſowohl in ber internationalen wie deutſchen Preſſe aufgewirbelt und es wäre ein Fehler, durch die Schatten Amſterdams auch unſre ſtolze Deutſche Meiſterſchaft verdunkeln zu laſſen. Gerade in dieſem Jahre ſteht der deutſche Fußball unter neuen Spannungen, da durch die Umgruppierung der deutſchen Spielkräfte, beſonders entſcheidungsſchwere und bedeutungsvolle Kämpfe vor ſich gehen werden. Sfibdentſchland, ſeit einem Jahrzehnt der ernſteſte und erfolgreichſte Bewerber um ie deutſche Meiſterſchaft, hat, wie ſchon im Spätjahr aus Anlaß der zruppenmeiſterſchaftsſpiele auch an dieſer Stelle vermutungsweiſe und wiederholt angedeutet, mit dem Abgleiten der Nürnberg ⸗ Fürther Hochburg ſeine bewährteſte und erfahrenſte Waffe für die deutſchen Endrunden verloren, und es iſt nur eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß dieſes Moment in die Kalkulationen der übrigen Haupt⸗ bewerber, die ſeit langem ſchon ebenfalls ins Eutſcheidungsſpiel kamen, mit einbezogen wird. Sicher halten einige Verbände den Augenblick für gekommen, mit Einſetzung der letzten Kraft die ſo lange behaup⸗ tete Hegemonie des ſüddeutſchen Verbandes zu brechen, was ſchon allein erhärtet, daß unſere drei ſüddeutſchen Vertreter einem beſon⸗ ders ſchweren, aber auch doppelt ehrenvollen Kampf entgegengehen, da ſie die ruhmvolle ſüddeutſche Tradition zu verteidigen und ſozuſagen 5 um das Ganze zu ringen haben werden. Es iſt der Entſcheidungs⸗ gang des geſamten deutſchen Fußballs und unter Umſtänden die große Wende in demſelben.— Ohne Zweifel ſieht die ſüddeutſche Fußball⸗ gemeinde mit Vertrauen auf ihre Kämpfer, wird ihnen in ſportlicher Selbſtverſtändlichkett den unentbehrlichen Rückhalt in der Schickſals⸗ ſtunde zu geben verſuchen und doch miſcht ſich auch ein gut Teil Sorge in die ſtillen Erwartungen. Keiner unſerer drei Vertreter war bis heute bis zum Endſpiel vorgeſtoßen und ſowohl„Bayern“ wie Wacker⸗München kamen in ihrer Glanzzeit nicht über die Vor⸗ ſpiele hinaus. Die Reſerven an Können wie an Kampfkraft und auch ihre ökonomiſche Einteilung war nicht vorhanden. Eintracht⸗ Frankfurt gar, iſt vollkommen Neuling auf dem großen Felde und ſo iſt die Hauptfrage, ob es ihr unter den heute beſonders er⸗ ſchwerten Umſtänden gelingt, über die Vorrunden hinauszuſtoßen. Bei Bayern München fehlen aus der Zeit des Zeniths dieſes Vereins Ziegler, Dietl und Kienzler, und auch die Hauptkraft, Pöt⸗ ttinger, iſt nach deſſen zweimaliger ſchwerer Verletzung nicht mehr die einſtige. Wacker, techniſch und an itellektuellem Spiel gleichfalls eine der beſten deutſchen Mannſchaften, fehlt das körperliche Gewicht, die Kampfhärte und das Durchſtehen ſolch ſchwerer Kämpfe, und Gin⸗ tracht hat, an ſeinen neueren Ergebniſſen gemeſſen, an Schlagkraft eingebüßt. Der 8. Juli bringt die Vorrunde der deutſchen Meiſterſchaft „Bayern“ hat gegen Wacker⸗ Halle das leichtere Spiel. Der mitteldeutſche Meiſter wurde erſt kürzlich im Privatſpiel vom ſüd⸗ deutſchen Meiſter geſchlagen. Allerdings muß Bayern nach Halle fahren; die Sache wird ſo einfach nicht ſein. Nach der Allgemein⸗ einſchätzung und Geſamtlage müßte Bayern unbedingt als klarer Sie⸗ ger hervorgehen. Wacker ſpielt auf eigenem Platze gegen Dres⸗ dener Sportklub, der voriges Jahr Bayern⸗München im Privatſpiel im 1860⸗Stadion in München ſchlug. Zweifellos iſt Sport⸗ klub ſpielſtärker als der mitteldeutſche Meiſter Wacker, man darf daher auf den Ausgang in München mit vollem Recht geſpannt ſein. Einem beſonders ſchweren Kampf geht Eintracht⸗ Frankfurt gegen den weſtdeutſchen Meiſter Köln⸗Sülz, allerdings auf eigenem Platze, entgegen. Köln⸗Sülz ſchlug unlängſt Bayern⸗München im privaten Treffen, doch ſpielte Bayern ohne Pöttinger. Zwei unſerer Vertreter mindeſtens ſollten beim erſten Gang am 8. Juli un⸗ bedingt durchkommen, ſoll unſere Kampffront breit genug bleiben und ſtabil genug ſein, um nicht vorzeitig von den anſtürmenden Gegnern aufgerollt und ſchachmatt geſetzt zu werden. Der 8. Jult iſt bereits ſchon ein Stichtag für uns, der über unſere Ausſichten entſcheiden kann. Aber ſelbſt bei günſtigem Ausfall droht die Hauptgefahr doch vom Norden(H. S. V. und Kiel) und dann vor allem von dem Berliner Meiſter Hertha B. S.., der gegen Nürnberg⸗Fürth in den beiden letzten Jahren ins Endſpiel kam und mit Hamburg die Hauptphalanx bilden wird, die um die Verwirklichung langumkämpfter Träume ringt und Süddeutſchland aus dem Sattel zu heben ver⸗ ſuchen wird. Aber auch von Weſtdeutſchland und Mitteldeutſchland können Ueberraſchungen kommen. Jedenfalls ſteht feſt, daß mit dem Verſchwinden des Bannes, den Nürnberg⸗Fürth den übrigen Verbän⸗ den auferlegte, die deutſche Meiſterſchaft unter andere Geſichtswinkel tritt und daß die großen Schlußkämpfe des Spieljahrs 1927/8 von weittragender Bedeutung ſind. Möge unſeren Vertretern der ſchwere Gang gelingen, möge die ſtolze Tradition des ſüddeutſchen Verbandes erhalten bleiben und der Jubel und die Begeiſterung über den deutſchen Meiſter auch in dieſem Jahr wieder zwiſchen Bodenſee, Jſar und Rhein erbrauſen. Hoffnung und Bangen, Wunſch und Glaube begletten unſer ſchwer belaſtetes ſüddeutſches Trio——— A. Müssle. Deulſche Schwimm ⸗Meiſterſchaften 1928 Ausgezeichnetes⸗Meldeergebuis für den 13./15. Juli Zu den Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften, die der Berliner Schwimm⸗Verein von 1878 anläßlich ſeines 50. Jubiläums in der Zeit vom 13. bis 15. Juli im Deutſchen Stadion zu Berlin gleichzeitig als Olympia⸗Ausſcheidungen zur Durchführung bringt, iſt das Melde⸗ ergebnis hervorragend ausgefallen. Von 86 Vereinen aus allen Teilen des Reiches wurden 167 Einzel⸗ und 55 Staffel ⸗ meldungen ſowite 11 Nennungen für den Vereinsmehrkampf ab⸗ gegeben. Neben den beſten Schwimmern und Schwimmerinnen des Deutſchen Schwimm Verbandes nehmen an den Sprungwettbewerben 14 Vertreter der Deutſchen Turnerſchaft teil. Von den Grö⸗ ßen des deutſchen Schwimmſports vermißt man eigentlich nur den Europameiſter im Turmſpringen, Hans Luber⸗Berlin. Die ausſichts⸗ reichſten Bewerber in den einzelnen Wettbewerben ſind: Herrren: 100 Meter Freiſtil(14 Meldungen): Heinrich⸗Leipzig, Heitmann⸗Magdeburg, Schubert⸗Breslau, Dahlem⸗Breslau, Derichs⸗ Hannover.— 200 Meter Freiſtil(14): Heinrich, Heitmann, Schubert, R. Dahlem, Berges⸗Darmſtadt, Neitzel⸗Magdeburg, Handſchuhmacher⸗ Dortmund.— 400 Meter Freiſtil(): Heinrich, Berges, Handſchuh⸗ macher, Neitzel, Flöter⸗Berlin.— 1500 Meter Freiſtil(): Joachim Rademacher⸗Magdeburg, Neitzel, Steinhauf⸗Berlin.— 100 Meter Rücken(00: Küppers⸗Vierſen, Blochwitz⸗Berlin, Schumburg⸗Magde⸗ burg, Güntker⸗Gelſenkirchen.— 100 Meter Seite(): Schaumburg⸗ Magdeburg, R. Dahlem⸗Breslau, Günther⸗Gelſenkirchen, Bartſch⸗ Berlin.— 200 Mir. Bruſt(18): Erich Rademacher⸗Magdeburg, Praſſe⸗ Bremen, Budig⸗Köln, Fauſt⸗Göppingen, Kummert⸗Magdeburg, Dorn⸗ heim⸗Berlin, Hügel⸗Berlin.— 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel(): Hellas Magdeburg, Magdeburg 96, Poſeidon Berlin, Bayern 907 Nürn⸗ berg.— 4 mal 200 Meter Bruſtſtaffel(): Hellas Magdeburg, Po⸗ ſeidon Leipzig, ASV. Breslau.— 4 mal 100 Meter Freiſtil(): Hellas Magdeburg, Magdeburg 96, Poſeidon Leipzig, Boruſſta/ Stleſia Bres⸗ lau.— 4 ma! 200 Meter Freiſtilſtaffel(): Hellas Magdeburg, Magde⸗ 1 90, Poſeidon Leipzig, Berlin 89.— 4 mal 100 Meter Freiſtil⸗ ſtaffel f. B. o W.():— 4 mal 200 Meter Bruſtſtafſel f. B. o. W.(J. — Kuuſtſpringen(16): Mundt⸗Halberſtadt, Riebſchläger⸗Zeitz, Nau⸗ mann⸗Dresden, Plumanns⸗Köln, Wisbar, Koſſagk, Mädler(Deutſche Turnerſchaft).— Turmspringen(14): Riebſchläger, Plumanns, Piel⸗ ſticker⸗Düſſeldorf.— Vereins⸗Mehrkampf(): Poſeidon Berlin, Po⸗ ſeidon Leipzig, Sparta Köln, Magdeburg 96. Damen: 100 Meter Freiſtil(13): Annie Rehborn⸗Bochum, Reni Erkens⸗Oberhauſen, Elfriede Zimmermann⸗Berlin, Lotte Lehmann⸗ Dresden, Schönmann⸗Dresden.— 400 Meter Freiſtil(): Schönmann, Erkens.— 100 Meter Rücken(): A. Rehborn, Strubel⸗Berlin, Pietſch⸗Berlin.— 200 Meter Bruſt(17): Hilde Schrader⸗Magdeburg, Lotte Mühe⸗Hilbesheim, E. Zimmermann⸗Berlin, Lotte Büns⸗Ham⸗ burg, Schöbel⸗Leipzig.— Kunſtſpringen(12): Söhnchen⸗Bremen, Hanni Rehborn⸗Bochum, Röſen⸗Zeitz, Kopp, Paape(Deutſche Tur⸗ nerſchaft.— 3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel(): Poſeidon Dresden, Neptun Leipzig, Germania 94 Berlin.— 3 mal 100 Meter Lagen⸗ ſtaffel(10): Poſeidon Leipzig, Amateure Oberhauſen, Erſter Magbe⸗ burger Damen⸗SC., Bille Hamburg, Germania 94 Berlin, Nixe Char⸗ lottenburg.— 3 mal 200 Meter Bruſtſtaffel(): Hildesheim 99, Erſter Magdeburger Damen⸗SV., Bille⸗Hamburg.— Olympia⸗Ausſcheidung im Turmſpringen(11): Hannt Rehborn⸗Bochum, Borgs⸗Düſſelborf, Röſen⸗Zeitz. Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 3. Juli 1928 Deutſche Sender Berlin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1280) 20.10 Uhr:„Das ſüße Mädel“, Operette, 23.30 Uhr: Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Das alte und das neue Wien. Frankfurt(Welle 428,6) 13.30 Uhr: Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Der Probekuß, Operette, anſchließend Spätkonzert. Hamburg(W. 994,7) 20.15 Uhr: Drei heitere plattdeutſche Einakt. Königsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Gaſtſpiel Paul Wegener: Totentanz v. Strindberg. Langenberg(Welle 468,8) 21 Uhr: Ninon von Lenclos, Drama, anſchließend Konzert. etpzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Volkstümliches Konzert. München(Welle 535,7) 20.15 Uhr: Militärmuſik⸗ Konzert. tuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Ueber⸗ tragung von Frankfurt.. Ausländiſche Sender: Bern(Belle 411) 20.80 Uhr: Orcheſterkonzert und Liebervorträge. Budapeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Konzert, 28 Uhr: Schallplatten. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Ein Galaabend im Frelen, 20.45 Uhr: Konzert. 1 Daventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: Unterhaltungsabend, 21.35 Uhr: Uebertragung der Oper Turandot 2. Akt, 22.20 Uhr: Tanzmuſtik. Mailand(Welle 549) 20.45 Uhr: Die Favoritin, Oper v. Donizetti. Parts(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19.15 Uhr: Heiterer Abend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Italieniſcher Operettenabend. Wien(W. 517,2) 20.05 Uhr: Opernaufführung: Heimchen am Herd. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: B unter Abend. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Achtung! Achtung! Blitzſchutzautomat einbauen. Größte Sicherheit bei Blitzgefahr. Keine Hochantenne ohne unſeren Blitzſchutzautomat, Preis nur Mk..50. Sie können getroſt verreiſen, wenn Sie Ihre Autenne abgeſichert haben. Accumulatorenladeſtation. N 80 , Sbm 5 i, get eue, ſtockh. O woltentes, W heiter. 0 balb bedect. 7 wolkig. O bebeckt, o Regen A Sraupeln. Rebel.& Gewitter O Windſtille. Os ſeht leichtet Oft mäßiger Südſüdweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt.* Schnee. Die Pfelle fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe datur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresnſveau ümgerechneten Luftdrug Wetternachrichten der Karlsruherandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Zuft. Tem- r 8 85 druck pera⸗ 88. Wetter 3952 m um. Ses Se Nicht. Stur 80s Wertheim] 151— 6 50 14 fill 0 Regen 10 Königſtuhl 563 759,3 16 27 14 SW leicht Gewitt. 10 Karlsruhe 120 759,3 19 32 17 ſtill Regen 0,5 Bad.⸗Bad. 213 759,1 20 32 16 N11 5 Villingen 780 761,0] 21 3ʃ1 16 SW ſſteif bedeckt eldbg. Hof 1275 638,0 13 28 12„ 2„.5 adenweil.]— 759,4 22 83 20 SW ſchw.] wolkig 0,5 St. Blaſien 789— 18 30 11 SW leicht 1 Höchenſchw.!! Bei anhaltend heiterem Wetter und ſchwacher Luft⸗ bewegung wurde geſtern in der Ebene bis zu 33 Grad Höchſt⸗ temperatur erreicht. Nachts traten in Verbindung mit einer von Weſten anrückenden Tiefdruckrinne vielerorts Wärme⸗ gewitter auf. Die von der Rückſeite der Rinne einbrechende Kaltluft verurſachte bei ihrem Auftreffen auf die ſtark über⸗ wärmten kontinentalen Luftmaſſen auch heute morgen noch verbreitete Gewitter, denen bei ſteigendem Druck ſtärkere Abkühlung folgen wird. Nach Ausgleich der Temperatur⸗ gegenſätze ſteht wieder heiteres Wetter bevor. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, 5. Juli: Zeit⸗ weiſe heiter und vorwiegend trocken, etwas wärmer. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim, E 8. 7 Direktion Ferdinand Heyme. Cyefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: Kurt Racer eullleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: t, VB: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer ö Gericht und alles Uebrige franz Kircher— Anzeigent Max Filter . Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Juli 1928 2 Der Halbjahres ⸗Altimo im Reichsbank⸗Ausweis Erhöhung des Wechſelbeſtandes um 728,4 Mill./— Zunahme des Banknotenumlaufes um 767,5 Mill. Geſamter Zahlungsmittelumlauf 6,32 Milliarden Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Jun hat ſich die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 728,4 Mill. auf 2710,4 Mill. erhöht. Im ein⸗ zelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 616,3 auf 2472 Mill. /, diejenigen an Lombards um 11/1 auf 138,3 Mill.„ zugenommen. Die Effektenbeſtände ſind mit 94, Millionen 4 weiterhin unverändert geblieben. An Reichsbanknoten ſind 767,5 Mill. A neu in den Verkehr abgefloſſen, ſo daß ſich ihr Umlauf auf 4674,2 Mill. Mark ſtellt. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm um 37, auf 578,3 Mill./ zu; die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich demgemäß auf 21,3 Mill.„ verringert. Sonach waren am 30. Juni an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 522,5 Mill. 4 im Verkehr, der geſamte Zahlungsmittel⸗ um lauf erreichte an dieſem Tage die Höhe von etwa 6320 Mill. I. Die fremden Gelder nahmen um 12,5 auf 525,2 Mill./ zu. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind mit 2333,8 Mill., im einzelnen die Goldbeſtände mit 208,8 Mill.„(Zunahme 21,61 Mill.), die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen mit 250,0 Mill./(Zunahme 4,79 Mill.) aus⸗ gewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein ſtellte ſich auf 44 v. H. gegen 52,8 v. H. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und beckungsfähige Deviſen auf 49,9 v. H. gegen 59,1 v. H. 5 27: Eine Abendkaſſe der Bank des Berliner Kaſſeu vereins. Vom Centralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes wird ge⸗ ſchrieben: Nach Abſchluß der zwiſchen führenden hieſigen Banken und der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins gepflogenen Verhand⸗ lungen wird am 5. Juli im Baukgebäude, Hinter der Katholiſchen Kirche 2, eine Abendkaſſe eröffnet, die werktäglich von 18 Uhr bis 20.30 Uhr für Einzahlungen auf das Konto der Mitglieder der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins auch für deren Kunoſchaft geöffnet ſein wird. Der Verband Berliner Spezialgeſchäfte hat den beteiligten Banken mitgeteilt, daß bei ſeinen Mitgliedern ein weſentliches Intereſſe an der Schaffung dieſer Einrichtung beſteht. Die Bedingungen für die Teilnahme an den Einzahlungen bei der Abendkaſſe der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins können ſeitens der Intereſſenten von ihrer Bankverbindung bezogen werden. Gläubiger⸗Verſammlung beim Leipziger Baukverein. Die Ver⸗ ſammlung einiger hundert Gläubiger des Leipziger Bankvereins nahm eine Entſchließung an, in der die Einreichung eines Vorſchlages auf Abſchluß eines Liquidationsvergleiches unter Wahrung der Re⸗ greßrechte gegen die Verwaltung des Leipziger Bankvereins gefordert wird. Die Verſammlung billigte die bereits eingeleiteten Maß⸗ nahmen des Treuhänders und glaubt, daß durch die Intervention der Bank für Handel und Gewerbe.⸗G., Leipzig, die Verwaltung der Maſſe am beſten durchgeführt werden könne. Erwähnenswert iſt noch, daß von den Effekten bei Berliner Banken nur ein geringer Teil verpfändet iſt, der gegen Zahlung von 60 000 R./ ausgelbſt wer⸗ den kann. Vorausſichtlich werden die Effektengläubiger ihre Papiere voll ausgehändigt bekommen. Von anderer Seite wurde kritiſiert, daß der Auſſichtsrat ſeit Jahren keine Reviſion vorgenommen habe und daß bis zum Dezember 1927 ein allein zeichnungsberechtigter Vorſtund exiſttert habe. Man müſſe daher den Aufſichts rat des Leip⸗ 46 Bankvereins zur Verantwortung ziehen. Ein fünfköpfiger usſchuß ſoll nach Prüfung der Lage neue Vorſchläge machen. :? Bremer Vulkan, Schiffbau und Maſchinenfabrik in Vegeſack. Die GWV. genehmigte die Regularien. Zur Geſchäfts lage führte der Vorſitzende ergänzend aus, daß die Zahl der Arbeiter ſeit der vorjöhrigen GV. von 2500 auf etwa 3400 geſtiegen ſei. Die Ausſichten ſeien infolge der abwartenden Haltung der Reedereien nicht beſon⸗ ders günſtig, doch ſeien in letzter Zeit größere Aufträge für Frankreich zur Verrechnung über Reparationskonto eingegangen Die Preiſe ſeien infolge der ſtarken Konkurrenz gedrückt und zwängen zu ſchärfſter Sparſamkeit und Betriebsrationaliſierung. * Mitropa, Mitteleuropäiſche Schlafwagen⸗ und Speiſewagen AZ., Berlin. Nach dem erſt nach der Hauptverſammlung zur Ver⸗ öffentlichung gelangenden Abſchluß für das am 30. November 1927 abgelaufene Geſchäftsjahr der Geſellſchaft, von deren Kapital ſich bekanntllich mehr als neun Zehntel im Beſitz der deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft befindeen, ſind die Betrlebseinnahmen von 30 944643 auf 38 439 601„ geſtiegen. Einſchließlich des Vor⸗ trags von 67 107(51 976) J, ſowie der Zins⸗ und Nebeneinnahmen ergibt ſich ein Geſamtrohertrag von 39 639 659 4 gegenüber 31 847 601 Mark im Vorjahr. Demgegenüber ſind die ſachlichen Ausgaben von 18 072 001„ auf 24 054 274 /, die perſönlichen Ausgaben von 8 709 030/ auf 9 684 320% und die Steuern und ſozialen Laſten von 1607 087/ auf 2067 152/ geſtiegen. Nach Abſchreibungen von 2 594 708(2 188 001)/ ergibt ſich ein Reingewinn von 1 239 202/ gegenüber 1 271 481% im Vorjahr, aus dem bekanntlich die HV. wieder 5 v. H. Dividende zu verteilen beſchloß. 149 942/ werden vorgetragen. Gute Weiterentwicklung bei der Münchener Lichtſpielkunſt AG. [Emelka], gewährleiſtet. In der GV. wurde der Abſchluß mit 8 v. H. Dividende genehmigt, wobei 0,5 Mill. Aktien aus der Kapitalserhöhung 1927 zur Hälfte teilnehmen. Im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr ſei man mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Die zu Jahresbeginn durchgeführte bekannte Transaktion hätte ſich gün⸗ ſtig bemerkbar gemacht. In einer Zeit, in der im ollgemeinen in der Filminduſtrie Skepſis am Platze iſt, ſet zu ſagen, daß die neu⸗ zugeführten Theater ſich gut anlaſſen. Die beſonders treffliche Or⸗ ganiſation in der Theaterverwaltung habe bei einzelnen Theatern eine ſehr erhebliche Ausgabeneinſporung gebracht, daß damit allge⸗ mein Gewähr für eine gute Weiterentwicklung gegeben er⸗ ſcheine. Die auf das erſte Holbfahr 1928 kommende Produktion wurde programmäßig fertiggeſtellt. Um die Produktion künftig ver⸗ ſtärken zu können, werden in Geißelgaſteig bei München umfang⸗ der Ausnützungsfähigkelt und entſprechende Herabminderung der Unkoſten pro Film ermöglichen. Ratlonaliſierung des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaſtsweſens Die ſchon ſeit etwa drei Jahren zwiſchen dem Reichs ver⸗ band der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften und dem Reichsland bund geführten Verhandlungen betreffend die Ueberführung der Genoſſenſchaftsorgoniſation des Reichslandbundes in die des Reichsverbands haben durch das Not⸗ programm für die Landwirtſchaft erneuten Anſtoß erhalten. Der Reichslandbund iſt bereit, ſeine Tätigkeit auf ſeine großen wirt ⸗ ſchaftlichen Aufgaben zu beſchränken, ſeine Genoſſenſchafts⸗ organifſation— den Genoſſenſchaftsverbond, ſeine Zentralkaſſe und Warenanſtalt zu liquidieren und ſeine Einzelgenoſſenſchaften den Provinzial⸗ und Landes⸗Verbänden des Reichsverbands zuzu⸗ führen. Es iſt ein förmlicher Plan für die Vereinheitlichung auf⸗ geſtellt worden, der zurzeit in den hauptfächlich in Frage kommen⸗ den Bezirken, Brandenburg, Schleſien und in der Pfalz von den zuſtändigen Provinzial⸗ und Landesorganiſationen auf ſeine Durch⸗ führbarkeit nachgeprüft wird. Die beteiligten Kreiſe hoffen, daß ſich die Vereinheitlichung für dieſen Teil des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens bei dem beiderſeittgen Beſtreben zum Ziel zu kommen, in nicht allzu ferner reiche Atelierbauten vorgenommen, die der Geſellſchaft Verdoppelung] ſie um weitere 15 p. Börſe den ſtarken Druck, der auf den deutſchen Börſen laſtete, be⸗ ſeitigte. Die Spekulatton ſah ſich infolgedeſſen zu Deckungs⸗ käufen genötigt, doch war das Geſchäft wie an den Vortagen nicht ſehr umfangreich; denn von außen her fehlten nach wie vor neue Aufträge faſt vollkommen. Der Reichsbankausweis, der die ſehr ſtarke Anſpannung des Inſtituts zum Halbjahrsultimo zeigt, konnte keine ungünſtige Wirkung ausüben, da er ungefähr den Erwartungen entſprach. Bet den erſten Notierungen waren gegenüber den Kurſen der Abendbörſe meiſt etwa—gproz. Kurserholungen zu verzeichnen. Stärkere Kursſteigerungen erzielten Zellſtoff werte: Aſchaffen⸗ burg 8 und Waldhof 3 v. H. höher, ſowie Kaliaktien: Weſter⸗ egeln gewannen 6/½ und Salzdetfurth 3 v. H. Am Chemie⸗ markt waren J. G. Farben nur 1 v. H. gebeſſert. Scheideanſtalt konnten ſich Z v. H. und Holzverkohlung ebenfalls uur 1 v. H. er⸗ holen. Von Elektrowerten lagen Siemens g und Licht u. Kraft 1 v. H. höher, während A. E. G. und Chade⸗Aktien nur behauptet blieben. Bankaktien vernachläſſigt bei wenig veränderten Kurſen; Dresdner 1 v. H. abgeſchwächt. Am Montan markt gab es bei kleinen Umſätzen überwiegend geringere Kurserholungen bis etwa 1 v. H. Am Anleihemarkt waren deutſche Anleihen etwas erholt, doch iſt das Geſchäft nach wie vor gering; ausländiſche Renten faſt umſatzlos. Im Verlaufe wurde das Gef chäf t a u g erordentlichſtill bei nicht einheitlicher Kursentwicklung. Verſchiedentlich traten kleine Rückgänge ein. Für Siemens erhielt ſich einiges Intereſſe. Der Geldmarkt war nur wenig verändert und Tagesgeld blieb zu 8 v. H. geſucht. Berlin freundlicher und im Verlaufe erholt l Diejenigen, die die plötzliche Anſpannung in Newyork nur für eine vorübergehende Erſcheinung angeſehen haben, ſollten recht be⸗ halten. Der Satz für Tagesgeld ermäßigte ſich drüben noch geſtern von 10 auf 5 v.., was eine kräftige Erholung der Eſſektenbörf zur Folge hatte. Daraufhin war man ſchon im heutigen Vormittags⸗ verkehr auch bei uns wieder weſentlich freundlicher g E ſti mmt. Die Spekulation hatte ſich geſtern bereits vorgeſehen und ſchritte heute zu Deckungen; noch herauskommende Ware wurde glatt aufgenommen. Bei Spezialwerten machte ſich bereits wieder Mate rialknappheit bemerkbar. Die erſten Kurſe waren um 1 bis 5 v. H. erhöht. Dt. Linoleum eröffneten 9 v. H. höher. Feldmühle plus 7,5 v. H. und Polyphon plus 13,75 v. H. Die eng⸗ liſchen Käufe ſcheinen wieder einzuſetzen. Im Verlaufe konnten 1 v. H. anziehen. Die Zahlen des Reichs bankaus⸗ welſes wurden ſpäterhin anſcheinend kritiſcher beurteilt. Dt. Petro⸗ leum, Polyphon, Sarotti, Berger uſw. hatten aber ziemlich leb⸗ haftes Geſchäft und hiervon ausgehend konnte ſich allgemein eine Er⸗ holung Hurchſetzen. Anleihen freundlich, Ausländer eher ſchwächer.„Am Pfandbriefmarkt waren Liquidationspapiere und Anteile uneinheitlich, aber doch überwiegend freundlicher. Mo⸗ natsgeld 8 bis 9, Warenwechſel rd. 7 und darunter, Tagesgeld 7,5 bis 8,75 v. H. Die gegen 1 Uhr eingetretene Erholung konnte ſich auch im we tteren Verlauf behaupten. Die Umfatztätig⸗ keit ließ aber wieder nach, und beſchränkte ſich auf wenige Märkte. Anleihen weiter freunblich, Ausländer geſchäftslos und auch im Ver⸗ laufe kaum geändert. Pfandbriefmarkt ſtill, Anteile uneinheitlich, aber überwiegend freundlicher. Un ot ier le W erte ruhig die Kursbeſſerungen betrugen zumeiſt 1 bis 2 v. H. Der Kaſfamarkt lag bei ſtillem Geſchäft uneinheitlich und ſchwächer. Bis zum Schluß blieb die Stimmung freundlich und für Spezialwerte feſt. Die Ver⸗ 79 waren„ nicht ſehr groß. AG. für Ver⸗ hrsweſen waren um 5, Dt. Linoleumwe e rke um 5,5 und Sarotti um 1 A Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6 v.. 7: Benzolverband Gmbcß., Bochum. Nach dem Geſchäfts⸗ Zeit erreſchen läßt Es wäre ein, auch für den gleichfalls ſeit ge⸗ er bericht für das Jahr 1927, der nunmehr erſchienen iſt, hat die Ben⸗ raumer Zeit beaßſichtigten Zuſammenſchluß der b eiden großen 8 f 2 5 8. 1 M. 1 5 dolerzeugung der Werke einerſeits infolge Auswirkung des Beitritts Zentrolgen ofſenſchaftsver bände(Reichsverband der 5 5 e der Vereinigten Stahlwerke Ach., anderfelts durch die nicht unwe⸗ deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und Generalverb ind N 25 1 5 169,00 168,60 169,04 168,47.5 lentliche Vermehrung der Kokserzeugung eine Zunahme von rund der deutſchen Raiffeiſen⸗Genoſſenſchaften) erfolgverſprechender An⸗ Brüſſel 100 Velga 500. 58.42 9— 5 5.67 88,338 10 50 b. H. gegenüber dem Vorjahre erreichl. Obwohl die Benzolpreiſe fang. Poſitive Ergebniſſe dieſer Verhandlungen liegen zurzeit Danzig 100 Gulden 61.538174 81.55 8171 94588 95 im Laufe des Berichtslahres infolge weſentlicher Ermäßigung der noch nicht vor. Helſingfors⸗ 100 finnl. M. 10,527 10 547 10,527 10,847) 10512 85 1 und des Wettbewerbs auf dem Betriebsſtoffmarkt wie⸗ e 1 8 5 24.995 22.028 22,025 8 n J 8. 5 nar 5 Meer herabgeſetzt werben mußten, ſei es doch gelungen, die Mehr⸗ 7: Aufgang, Stand und Wachstum der Zuckerrüben in Süd⸗ Kopenhagen 100 Kronen 112,08 112.30 114805 112.20 11200, 5 ewerkung des Benzols gegenüber dem Benzin im weſentlichen auf⸗ deutſchland. Di 8 1— g N 1 u in 1 ie erſten Tage der abgelaufenen Woche waren trübe Liſſabon 100 Eskudo 18,88 18,87 18.83 18 17,48 8 rechtzuerhalten. Der Abfatz war unter Berückſichtigung der vermehr⸗ und kühl und haben weitere Niederſchläge gebracht. In den letzten Helo 100 Kronen 111.904 112,16 114 11216 11174 805 35 Iizergung beſriedzgend. Sehr weſenklich beeinftußt worden ſei Tagen iſt heiteres Wetter und auch wieder Erwärmung eingetreten. aus 100 Rennen 12.401 12.421 908 4580 08 858 315 1 8 5 durch die 5 auf dem Benzin- Die Rübenſchläge haben ſich befriedigend weiter entwickelt doch iſt Saher 100 5 90 0d 90018 905620 204% 55 3 bk t, Uebererzeugung an Benzin im Ausland und durch die er⸗ 5 ü Jah a ür S N 05 5 61 89,845 8,5 hebliche Einfuhr von amerikaniſchem Benzol, die gegenüber. Vor⸗ 575 e ee e e Spknden 3 100 Veſeten 90561 99.050 9907 99 915— 95 18 1 en mehr als 100 v. H. zugenommen hat. Dieſe Mehreinfuhr noch nicht beendet. Die Verzögerüng iſt in der Hauptſache auf die Fiocholm... 100 Kronen 112,2 112.4 112.23 112 10 8,8 zen Wenzol lei auf die durch das Beſteben des Verbandes und durch ungünstige Witterung herbeizuführen min 100 Schulen 567058, 58.888,08 88, 85 75 N e gehaltene deutſche Preislage und 5 5 ae 5 15 1 55. 477% 1% 8 8 auf die vom Deutſchen Reich gewährte Einfuhrprämie zurückzuführen 5 1 1 ed Del ö 17% is 186 10 1 e 9 81 ein Zollſatz von 7,50 1 für 100 89 Börſenberichte vom 3. Juli 1928 VVV ee 8 7 5.8 erhoben wird, während Benzol zollfrei eingeftthrt werden kann. Am 2 1777 Kalr o 1 Fd. 20.922 20,962 20, N g b 6. 1 5 die Sauer 5 ele e derten des Benzolverbandes Frankfurt ſeſter, ſpäter nicht einheitlich Son ſtantinvpel. türk. Pfd. 2,135.139 2 426 1 8 10 um ahre verlängert worden. Die mit der Benzolpereinigung des d e a nden 1 Pfd. 20,888 20,488 20,39 20 48 20,398 45 Ostens Gmb. gepflogenen Verhandlungen haben im August 1027 92 5 9 8 5 5 fest 5, alten bes New⸗ e e eee 94595 1 15 64685 95 93055 7 zum Abſchluß eines. 1 3 i horker Gelbmarttes und der feſte Schluß der geſtrigen Newyorker I iiru gun Gold Pef.] 4,266 4274 4266 J.274.821 5 3 8.[ 4. 3.[ 4.. 8 1 i 5 Urszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung a ug 80 Ju 8228 anfwerk Füßen 189.5 189.5 Neckar Fayrzg. 67.— 67,— Uhrenfbr. Furtw. 62,—.— Hebhard Tegtu. 119,0 Trans feld. Akt. 116,0 118,1 Tseſter e e in Prozenten. bei Stückenotferungen in Mark je Stück 8 138.5 1 75 55 4155 8 125 0 Ver. beutſch. Oelf. 78.— 77,50 Tae 186,7 130,5 9 1 1090 550 Wil; nent 17270 1120 u. M.„ 5 8———.— 5 n„Web.. 0 5 5 5 // è VVIVJJJJJJJJJJJJJVWVTVTVVTTIJVJJTTTTTTT bl.⸗ Fd. 92,— 98,— Poitinp. 8 fei—.— 28.— Jer utramarin. 155,5 188,9 Boring 2040 2019 Miag⸗Müßlen„447, 147.5] Wittener Gußft.—— Mannheimer Effektenbörſe vom 4. Juli danse ede e e decem Wee r 2— der. eum e. 89e 188 5 Fehn un 960 957,0 Pieter del 300 1 Welt Sun— 5* Junghans St. A.—,— 85,— Rein. Gebbe Sch; 109,0 109,2 Bogtl-Maſch St 76,5075 Gebr. Gocbhardt 177801777 5 5 5 1 68,.— Heußef Verein 158,2 157.8 . 1815 1000 1 5080 1850. 8. Zange. Ach 242.0 242.0 5 156,0 156,0 Gel 1 1 5 9 95 TGoldſchmidt T. 98,.— 90. Mühlheim Perg. 120,5 1145 ellſt. Waldhof 314,3 818,0 5 161, 0 Bad. Aſſekuranz 285, 0] Karlsr aſch. Karlsr. Maſch..—.——.— Rh. Maſch. Seud.—.——.—.„K. 88,.— 98,.— 6 8 879 2 205 5 5 5 815. th. B. 160„Vers. 3 5 verz C. D.— Neckarſulm Fhrz 66,— 66, .f. ß ß Exebttbank 126,0 128,0 Oberrh. Berſich. 194.0 194,0] Neckarfulm§hrz. 67.— 67,.— Knort, Heilbr...— 150,2 Niedinger Maſch.—.—„St 814,2817.0 Grteſt 0 90 15 70 5 IOberſchl. C. Bed. 107,7 107,7 Adler Kalt. Süd. Disconto 141,0 141.0 Pfälz. Müßhlenw. 160,0 160,0 Konferv. Braun 78,.——.— Rodbergdarmſt.——— eb. Proßmann 88% 1 berſchl. Koks. 1122 110,7 Denz Motor. dee g.⸗G. f. Sellind. 69,50 69.50 Portk Zem Heid. 140,0 140,0 Kraustco. Lock.—.——.— Sebr. Roeder, D. 131,0 Freiverkehrs⸗Kurſe.„Großmann es.— 88 1 renſteg ö] Deutſche Petrol. 7/77 785/¼6 Aulacher Gal. 14,0144, Brown, Bon. 46. 16.0 J82,0 Ng. Git be. 4550 158.0 Franke den 0 s Faüngerewekz 2010 8870 Grüne Bilfinger 10,2 d82,0 es p. 140 120,2 Diamond 17.50 1780 N„ N n Bop. C. 188, 0 Rh. Elektr..⸗G. 158. J Tahmeyer Ko. 172,0 172,5 9 095,70 enz e Gruſchwiz Textil 34, 88,30 Tphönig Bergb. 90,— 90, Aeinein beido 185,0 185,0] J. G. Farben 258,0 271,0 Rheinmüßhlenw. 180,0 130 b b rsd,—Gs,80 1 Pbbnte Berab. 9,25 85,28 Seldburg. 00 00,80 Aab geh.S. 2320 2820, Penanle. e e Waagen denn 140.0 le geber neh e ure Schneler Jet. 78, 7— Ratatker agg... gogedot Preh 96.50 e— IMaſgeb. Wag 9,80 950 Sesfredten J 180 Schwartz Storch. 175,0 175,0] Gebr. Fahr 89.— 89.— Jellſtoff Waldöf. 314,0 316.0] Leerwert Robe s 727 0 Sc 8 48,74.. acketzal Draht 4,.0 Rei Papier 252.0 251,7 Krügershall 167,0 188,0 5 b 5 0 814, 0 Sudwigeb. Walz, 127,5 127,0 Schramm Lack, 12401270 lia... 90.—80,— Halleſche Maſch. 128,0 425,0 Reisholz Papier 283, 5 It. Hdd. 2 Werger Worms 491,0 191.0] Deutſche Linol, 365,0 880,0 Sädb. Racker 155,0 155,0 15 dae dal—— a e 115 Seſtverzinsliche Werte 1 1 158,2 55 e 875 2 e 5 5 1 e 3 Be— 64.— iche Werke. N. 5 8 8,0] Ruſſenbank...— 2,90 2 S 8 Waggon—.——.— I Rtzeln. Elektriz. 155,0 158.0 5 5 Frankfurter Vörſe vom 4. Juli TTTJTJCJCVCCCCVVVVV%%%%%%VVVVCVVTC . 3 85.—.— Stem. e Halske 388,5 888,2 40% No, Stabt 25 10. 102,5 Hb.⸗Wien Gum. 94,— 98,78 gel. Maſch. Led..—.— fie 500.0 Vaule⸗Alekien JGelſenk, Gußſt. J Baſt.⸗G.. Se— Mes Söhne.., 2485 99,65 85, Ibeinſtahk.. 150,2—,— Ufa 0,— 90, 5 I Hrg. Bergbau 188,5 758.0 Hapriſch. Spieg. 78.88 18.50 Miag, Mußt. 148,0 147,0 Se Steht.. ede 95,50 85,50 Porter Vergr.—— 10 8 1440 140,7] 1 leg. b. St A. 28,0 258,0 Het 4 Bente d. 50.50 40,— Moenus St. U. 50,— 54,— S deb. St Ing..= denen 28.50 88,50 THarpen Hergd. 1880. Teidenande 1 0 158.0 fà) Reichs= u. Staatspap. Tang. D. Crediib. 44, 162·5 118 Hersleb. 2625 2655 115 N 2052 208.0 Motoren Deutz 68.— 63.— Sübd. Zucker 154,0 155,2 8% PS pGIdpf/ 96.— 96, Hartm. Maſchin. 22,85 22,75 JRiebeck Mont. 157/0158, nt Ablöſgſch 81,— 51.40 e d 2060 251,0 JSalt Were 283 8 2700 Siara dar e 0 Rioior. bern. 90— 00,26 Trlest Bells. 10% Schug. 1———— Stwigebnite 188, ds noms. Hünen———— An dendfsſch 51— 8g, .—.— IMannesm„N. 188.0 1870 Beſig Dei 61.50 61.50 5. 5 i D. Schuß. 14.1. W 1155 1115 Rother 8 59 9 1 2 150 42.1775 1 1„Cx. B. 5 f 0 5„*.*„*. 60.—— 5 0 Oyp. u. Wb. 158,0 164,5 Mansfeld Akt. 148.0115 85 00 EAufferm. 111,011, Ke 8 5 00 87,50 8750 e bene 1780 6 dee de d een ee. 4 Berliner Vörſe vom 4. Fuli fee dale ee 0 5 88 88. 66 avi⸗Min. 885—.— 9 1 a 5 1 b Ion dee deep. 1880177 1 Phönte Pergp. 98,80 84650 Cbmnen An 2090 448,0 Bank- Alttien. Juduftrie-Alctien. Eden de 128.8 f Hobennez 18 50 50 85.25 Fechdeertg 1855 195.5 Fegg 61 8e 1 Darmſt u. Rb. 35.0 2770 Dubein Braunk. 209,5 2870 W. 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Es iſt daher meine Pflicht“, begann der Brief. Als er im Kaſten lag, fiel mir ein, daß ich vergeſſen hatte mitzuteilen, wo dieſes geſchehen könnte. Sollten Sie dieſen ſchweren Kaſten an den Rhein ſchleppen und ihn dort feier⸗ lichſt in Empfang nehmen? Das war lächerlich unmöglich Ich wäre mit dieſer Truhe ſicher Mamas engliſchem Kränzchen begegnet. Ich wandelte lange um den blauen Kaſten herum, aber er gab den Brief nicht mehr her und ſo mußte ich mich dazu Fe einen Boten mit der Nachricht hinterher zu jagen, daß Sie den Kaſten behalten, die Briefe dagegen poſtlagernd nach Boppard ſchicken möchten. Zweit Tage darauf empfing ich in Boppard auf der Poſt ein umfangreiches verſiegeltes Paket mit meinen Briefen. Auf dem Umſchlag ſtand„Das nennen Ste lebenslänglich?“ Ein paar Tage ſpäter reiſten Mama und ich nach Buda⸗ peſt. Wir hatten auf einem Baſar eine Banktiersgattin ge⸗ troffen, die Mama aus einem mir unbekannten Grund den Hof machte und uns einlud, mit ihrem Auto nach Ungarn zu fahren... Wir packten und reiſten ab. Auf der ganzen Reiſe bemühte ich mich vergebens, über den bunten, wechſelnden Eindrücken das häßliche Wort zu vergeſſen, mit dem Sie meine Freundin beleidigt hatten. Als wir nach drei Wochen wiederkamen, fand ich in meinem Schlafzimmer einen Korb lila Orchideen mit Ihrer Karte. U. a. 3. N. Ste waren ahgereiſt. Es war aus Sie haben mir dann ſpäter noch einmal aus Wien ge⸗ ſchrieben und mich gebeten, Ihnen meine Briefe wiederzu⸗ geben, ein Wunſch, den ich erfüllen konnte, weil ich ſie näm⸗ lich zum Verbrennen einfach zu ſchade gefunden hatte. Daun hörte ich nie mehr etwas von Ihnen, außer daß man Ihren Namen in den Tageszeitungen las— aber nicht als Dichter—, ſondern als Poltttker und Diplomat. In demſelben Herbſt trat Monſieur in mein Leben. Er irgendeiner Dame aus war einer der Franzoſen, die nach Deuſchland kommen, um ſich von ihrem Baccalaureat zu erholen und erſtaunt ſind, in Deutſchland Menſchen anzutreffen, ſtatt Bleiſoldaten, die Parademarſch üben, und blaue Greichen; Sie erwarteten bärtige Biertrinker, die Meerſchaumpfeifen, mit Wiloſchwein⸗ köpfen geſchmückt, rauchten, ſich von Wurſt ernährten, und deren Bräute ihnen Schlummerrollen, mit ihren eigenen Haaren gefüllt, ſchenkten, Trompeter und Margareten, ſen⸗ timental wie zu Werthers Zeit, die Minnelieder ſangen. „Ich bin dein, du biſt mein“, und Profeſſoren, welche nach Herrn Barres die Serviette als Taſchentuch benützen. Er hatte gehört, in Berlin liefen die Milchverkäuferinnen umher, auf deren Buſen in großen Lettern prangte„Reine Milch“. Bereits in Naney, das er halb verdeutſcht fand, hatte er den Einfluß des deutſchen Bauſtils an vereinzelten mo⸗ dernen Bauten feſtgeſtellt, die e der zurücktretenden dezenten franzöſiſchen Faſſade wirkten wie Ohrfeigen. In den deutſchen Salons ſollte über jedem Sofa die Kreuzigung Chriſti hängen, während man darunter Skat ſpielte All dieſe vorgefaßten Meinungen hatte er aus Büchern geſchöpft, die ein preisgekrönter Deutſchenhaſſer und Profeſſor der„Akademie frangaiſe“ über Deutſchland ſchrieb, dem man beinahe jährlich eine Medaille dafür überreichte. Es iſt bekanntlich ein großer Unterſchied, ob ein Deut⸗ ſcher über die Franzoſen Unwahrheiten und Entſtellungen aus Unerfahrenheit oder Haß berichtet— dieſer würde von der eigenen Kritik unbarmherzig gerichtet werden, denn die perſönlichen Gefühle eines einzelnen gehen die Allgemeinheit nichts an, wenn es gilt, uns eine fremde Raſſe zu ſchildern oder ob ein Franzoſe auf einer Durchreiſe mit dem Schnell⸗ zug Deutſchland durchſtreift und ſeine flüchtigen Notizen miederkritzelt. Monſieur hatte auch einmal in Heidelberg einem Kom⸗ mers beigewohnt. Der einzige Eindruck, den ihm das Feſt gemacht hatte, ſchilderte er mir in dem einen Satz:„Als wir getrunken hatten, tanzten wir; als wir getanzt hatten, tran⸗ ken wir!“ Er lachte über das Wort„gemütlich“. Schon wie ex es ausſprach war es lächerlich. Frau Amtsrat Müller war eine„gemütliche“ Dame, ein runder Kaffeetiſch, ein Lied, halb zärtlich, halb ſentimental, eine Taſſe Tee in der Familie ohne Zeremonie, alles war„gemütlich.“ Wenn ich, wie die Franzoſen, verallgemeinern wollte, könnte ich ſagen:„Ein Vergnügen ohne Damen iſt für einen Franzoſen kein Vergnügen. Es iſt triſte, ſchal, zwecklos.“ Wir hatten einander kennengelernt auf einer meiner Lieblingsbänke an der Rheinpromenade. Sie ſtand unter einer großen deutſchen Eiche und trug das Schild„Nicht für nahmen ſie ſämtliche Mahlzeiten, Kindermädchen!“ Da Monſteur ſich vor Inſchriften fürchtete, die er hier 1 n 25 2 50 e e erklärte ich ihm, daß er ruhig auf der anderen Ecke der Band Platz nehmen könne. Er tat's. Mungo vermittelte unſere Bekanntſchaft, Monſteur(tebt⸗ Hunde, und Mungo ließ ſich den ſchönen Kopf ſtreicheln, aber er knurrte unaufhörlich wie ein Rebell Monſieur wohnte uns gegenüber in der Familienpenſion Müller. Ich hatte ſeinen ſchwarzen kleinen eckigen Kopf ſchon oft durch die Blätter der Geisblattlaube von Frau Amts rat Müller geſehen, einer guten Dame, die Ausländer in Peuſion nahm in der irrigen Annahme, dadurch ihrem Leben einen etwas flotteren Zuſchnitt geben zu können., Sie iſt in dieſem Glauben alt geworden und geſtorben. „An Franzoſen kann man nichts verdienen“. Dies Wort hat Tante Emma geprägt. Sie rauchten morgens bis elf Uhr Zigaretten, brannten Löcher in die Kopfkiſſen, beſaßen einen für ihre Konſtitution bewundernswürdigen Appetit und waren immer da. Machten ſie einen Ausflug nach Köln, ſo ſorglichſt eingepackt, mit. Niemals wären ſie unterwegs eingekehrt oder hätten ſie ſich an einer Rheinbowle beteiligt. Alle dieſe kühlen, blaſter⸗ ten nordiſchen Franzoſen, die ich durch Frau Müllers Haus gehen ſah, glichen einander aufs Haar. Es war, als ob ſie ſich verabredet hätten, niemals ein Trinkgeld zu geben; von ihrer Wäſche ſprachen die Stubenmädchen mit beleidigendem Lächeln, die Blume im Knopfloch allerdings fehlte nie. Ich weiß nicht, weshalb gerade die Franzoſen zu dem Ruf ge⸗ kommen ſind, beſonders leichtlebig zu ſein. Die ich gekannt, meine Verwandten eingeſchloſſen, waren ſparſam und vor⸗ ſichtig in allen Genüſſen, die etwas koſteten... Die Roma⸗ nen ſind ſo bedürfnislos, daß ſie an die Wünſche der anderen nicht einmal denken.— Da die Liebe zu hübſchen Stuben⸗ mädchen nichts koſtete, machten ſie davon reichlich Gebrauch. Ihr Herz war ſtets beſchäftigt. Mit was ſich Monſteur ſonſt beſchäftigte, weiß ich nicht. Er frühſtückte um elf Uhr, kleidete ſich an, wandelte durch die Allee bis zum Kurhaus, ſah den Tennis ſptelenden Damen zu, kaufte ſein Ehryſanthemum, ſpeiſte bei Frau Amtsrat Müller, las Balzac im Garten in der Hängematte, gegen Abend ging er im Kurhaus ins Leſezimmer, um den„Figaro“ zu leſen. Um neun trafen wir uns auf der Bank unter der Eiche. Das hübſche, braunäugige Stubenmädchen war von Frau Amtsrat Müller entlaſſen worden, die Nachfolgerin war eine Thusnelda, vor deren Fäuſten Monſieur ſich, glaube ich, fürchtete, wir wohnten einander gegenüber, wir ſahen uns jeden Tag. War es Zufall oder Langeweile, jedenfalls war Monſieurs Intereſſe gerade auf mich verfallen. . er folat) Eisschränke Els mascehlnen Bufterkühler Basbarhherde 13% Auf Wunsch Teilzahlung! MANN N EIN Bazlen e 1 Paradeplte ſpunfdvzſſef desunff inv r 1266 für alle Zwecke, in vetschledenen Ausführungen, von den kleinsten bis zu den größten Nodeſlen. För helbe Tage: hochglanz vetnſck. Tischventlletor, 2 Sabelfofm.. 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