ö 1 1 1 ü 7. * * Samskag, 7. Juli 1028 3 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeftung. Unterhaltungs⸗Beilage Mittag Ausgabe aunheimer Heneral Anzeiger Aus der Welt der Te Nr. 311— 130. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgelle für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .—4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Eine direkte Verſtändigung ſei jedoch vorzuziehen. Was den Kellogg ⸗Pakt angehe, ſo ſeien die Bedenken inzwiſchen zerſtreut. Der Pakt ändere eigentlich nichts an dem beſtehenden Zuſtand, ſei aber als eine neue förmliche Er⸗ klärung für den Frieden zu begrüßen. Bezüglich der Re⸗ parationen dürfe man niemals vergeſſen, daß ſich Bel⸗ gien in einer privilegierten Stellung Deutſchlands gegenüber befind. Dieſe Vorzugsſtellung müſſe von Deutſchland berück⸗ ſicht werden, da Deutſchland im Verſailler Vertrag ſein Un⸗ recht gegenüber Belgien anerkannt habe. Wenn die deutſche Regierung eine günſtige Gelegenheit ergreifen würde, dieſe Erklärung zu wiederholen, ſo wären viele Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt. Vandervelde erklärte ſich als grundſätzlicher Gegner der Beſetzung, die er für unnütz halte. f Eine Räumung der zweiten Zone ſchon Ende dieſes Jahres würde eine erfreuliche Geſte ſein, die Belgien nichts koſten, ſondern nur Vorteile bringen würde, denn für Belgien bedeute die Aufrechterhaltung der Beſatzung ſchwere Laſten. Deutſchland täte beſſer, wegen der Forderung auf vorzeitige Näumung ſich nicht auf den Verſailler Vertrag, ſondern auf den erſten Artikel des Völkerbundspaktes zu berufen. Die Rheinlandbeſetzung bedeute eine Fortſetzung der Rüſtungen in ganz Europa. Würde das Rheinland geräumt, ſo würde die Notwendigkeit der Rüſtungen entfallen. Der„Popolo'Italia“ zur Rheinlandfrage 5 Der„Popolo'Italia“ ſchreibt zur Frage der Rheinland⸗ räumung: „Während Italien auf ſein Recht auf Dalmatien, welches ihm im Londoner Vertrag zugeſichert worden iſt, verzichtet Die Reitung Lundbergs Aus der Virgo⸗Bay wird gemeldet, daß geſtern die beiden ſchwediſchen Flugzeuge 255 und 257 den Retter Nobiles, Lundberg, durch ein kühnes Fliegerſtück befreien konnten. Trotz des Nebels flogen ſie bis zu dem Lager der Lundberg⸗Gruppe und warfen Proviant ab. Bei dieſer Ge⸗ legenheit erblickten die Flieger der Maſchine 255 eine offene Waſſerfläche und wagten ſofort eine Landung, bei der ſie vom Glück begünſtigt wurden. Lundberg wurde an Bord genommen und zu der„Queſt“ zurückgebracht. Die ſchwediſche Preſſe bringt in großer Aufmachung die Meldung von der glücklichen Befreiung Leutnant Lundbergs und äußert ſich in begeiſterten Worten über die neue kühne Tat eines ſchwediſchen Fliegers. Unter der Beſatzung des Dampfers„Queſt“ brach großer Jubel aus, als Leutnant Lundberg dem Flugzeug des Leutnants Schyberg entſtieg. Auch in Stockholm wird angenommen, daß die Rettung der Mitglieder der Viglieri⸗Gruppe in den nächſten Tagen ge⸗ lingen wird, nachdem zwei ſchwediſche Flieger mit den Lan⸗ dungsmöglichkeiten in der Nähe des Lagers gut vertraut ſind. Die von dem Leutnant Schyberg benutzte Maſchine bietet aber nur für zwei Perſonen Platz, ſodaß immer nur ein Mitglied der Mannſchaft an Bord genommen werden kann. Die Ret⸗ tung Lundbergs als erſten der Gruppe wird in Stockholm da⸗ mit erklärt, daß Lundberg für die weitere Rettungsaktion der übrigen Schiffbrüchigen notwendig ſei. Nach der Rettung Lundbergs haben ſich Meinung norwegiſcher Sachverſtändigen die Ausſichten für die Befreiung der Viglieri⸗Gruppe gebeſſert. Die ſchwediſchen, norwegiſchen und finniſchen Flugzeuge wer⸗ den jetzt planmäßig weite Gebiete abſuchen, da ſich der Aktionsradius weſentlich verkleinert hat. Auch für die Suche nach Amundſen und ſeinen Begleitern hat ſich die Lage günſtig geſtaltet. Das Lager der Viglieri⸗Gruppe befindet ſich zur Zeit nur noch 5 Km. von dem Kap Leighsmith entfernt. Das Eis beginnt auf Grund des Widerſtandes, den die Küſte bietet, zu verbrechen. Sollte es wider Erwarten den ſchwe⸗ diſchen Flugzeugen nicht gelingen, die Mannſchaften an Bord zu nehmen, ſo wäre die Viglieri⸗Gruppe gezwungßn, ſich mit Gummibooten an das Land zu retten. Die Rettung des ver⸗ letzten Cecioni dürfte aber dann große Schwierigkeiten ver⸗ urſachen. Von dem italieniſchen Hauptmann Sora, der vor einigen Wochen mit Hundeſchlitten Kingsbay verlaſſen hatte, um über das Eis zur„Italia“⸗Mannſchaft zu gelangen, iſt feither keine Nachricht eingetroffen. Infolgedeſſen macht auch nach der Rheinlundräumung hat, beſteht Frankreich auf der Beſetzung der Rheinlande. Kanzler Müller ſei Sozialiſt, Pazifiſt und Völkerbund⸗ anhänger, alles, was Frankreich wolle. Die Deutſchen und auch Herr Müller würden aber die Jahre 1930 und 1935 er⸗ leben, ohne daß vorher das Rheinland geräumt worden ſei. Eine Warnung“ en die deutſchen Sozialdemokraten „Wenn die deutſchen Sozialdemokraten ſich weiter des bisher angeſchlagenen Tones befleißigen, laufen ſie Gefahr, das von den Franzoſen bis vor kurzem zur Schau getragene Wohlgefallen zu verſcherzen.“ Das iſt kurz zuſammengefaßt die„Warnung“, die ihnen von der franzöſiſchen Preſſe bei der Beſprechung der Auseinanderſetzungen im Deutſchen Reichstag erteilt wird. Der halbamtliche Temps beginnt ſchon zu drohen. Aus der Erwiderung des Reichskanzlers Müller auf die Vor⸗ würfe des Grafen Weſtarp wegen der Oſtfragen müſſe man ſchließen, daß auch eine von den Sozialdemokraten beherrſchte Regierung der Linken ebenſöwenig wie eine der Mitte oder Rechten darin einwilligen wolle, den Polen für die Aufrecht⸗ erhaltung der durch den Vertrag feſtgelegten Grenze mit Deutſchland Ergänzungsgarantien zu den Verträgen von Locarno zu geben. Wenn die Sozialdemokraten auch glaubten, ſich auf dieſe Weiſe beſſere Verſtändigungsmöglich⸗ keiten mit den Parteien der Mitte zu ſichern, ſo ſei doch zu befürchten, daß eine ſolche Haltung nicht gerade die Löſung ſchwerer außenpolitiſcher Probleme erleich⸗ tere, die die Berliner Regierung demnächſt in ihrem ganzer Umfang aufzurollen beabſichtige. Als günſtig müſſe betrachtet werden, daß das Kabinett Hermann Müller mit der Unter⸗ ſtützung Streſemanns und von Gußrards die republikaniſche Verfaſſung zu verteidigen in der Lage ſei. Aber es bedürfe noch ganz anderer Dinge, um das allgemeine Vertrauen zu erwerben und die endgültige Ordnung in Europa zu feſtigen. Tatſächlich wird entſprechend dieſen Aeußerungen des Temps an Pariſer amtlichen Stellen geſagt, daß an ſich die Haltung der deutſchen Sozialdemokraten nicht überraſche. Dieſe würden ſich aber gewaltig täuſchen, wenn ſie glaubten, ohne Gegenleiſtung die Rheinlandräumung durchſetzen zu können. Der Ton, der jetzt von ihnen au⸗ geſchlagen werde, ſei auch nicht derjenige, der die franzöſiſche Regierung zu einer anderen Geſinnung bekehren könnte. ſich in Kingsbay einige Beſorgnis über das Schickſal Soras bemerkbar, da der Hauptmann nur wenig Proviant mitge⸗ nommen hatte. Der ruſſiſche Eisbrecher„Malygin“ hat wieder Waſſer erreicht und iſt unterwegs nach der Karlsinſel. freies Riſtitz⸗ Zimmermanns Dauerflug Bis Freitag abend hatten die Flieger Riſtiez und Zim⸗ mermann über 5500 Kilometer zurückgelegt. Die Flieger mußten, da in der Gegend ſchwere Gewitterſtürme herrſchten, mehrmals den Gewittern ausweichen. So kreiſte das Flugzeug eine Zeitlang auch über Leipzig. Als auch dort ſchwere Gewitter niedergingen, kam das Flugzeug bis in die Nähe von Kottbus, alſo in die Nähe von eBrlin. Von dort aus kehrten ſie gegen 6 Uhr abends wieder nach Deſſau zurück und nahmen den Peudelflug nach Leipzig wieder auf. Seit Einbruch der Nacht kreiſt das Flugzeug über Deſſau. Ein Zwiſchenfall hat ſich bis jetzt nicht ereignet. Immer neue Fliegerunfälle in Frankreich VParis, 7. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Faſt kein Tag vergeht, an dem nicht in der franzöſiſchen Fliegerei ſich die ſchwerſten Unfälle ereignen. So ſtürzte geſtern in Nimes ein 18jähriger Schulflieger mit ſeinem Flugzeug aus einer Höhe von 200 Mtr. ab. Der Apparat wurde voll⸗ kommen zerſtört, der Pilot erlitt einen Schädelbruch. Weiter kam es zu einem ſchweren Unglück auf dem Flug⸗ felde von Autnat bei Clermont⸗Ferrand. Ein Flugzeug mit zwei Mann Beſatzung zerſchellte infolge Schnelligkeits⸗ verluſt am Boden. Der Flugzeugführer, ein Hauptmann, er⸗ lag bald nach ſeiner Einlieferung ins Hoſpital ſeinen Ver⸗ letzungen. Der Begleitoffizier kam mit Hautabſchürfungen davon. Der italieniſche Fliegerbeſuch in Berlin Einer Mitteilung der Deutſchen Lufthanſa zufolge ſind von den zwölf italieniſchen Flugzeugen nur fünf am Frei⸗ tag in Berlin gelandet. Sechs ſtehen noch auf dem Flugplatz in Amſterdam, die höchſtwahrſcheinlich heute nach Berlin auf⸗ ſteigen werden. Eines der Flugzeuge mußte in Holland not⸗ landen, wobei es leicht beſchädigt wurde. * D' Annunzio auf dem Index. Nach einer römiſchen Meldung der„Germania“ ſind nunmehr alle ſeit dem Dekret vom 8. Mai 1911 noch erſchienenen Werke Gabriele d' Annun⸗ zios auf den Index der verbotenen Bücher geſetzt worden. 5 Die Lambach⸗Kriſe Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Abg. Lambach ſteht heute und morgen vor den oberſten Richtern der Deutſchnationalen Partei. Heute verſammeln ſich Parteivorſtand und Parteileitung, morgen die Parteiver⸗ tretung, um ſich mit den Ausſchlußanträgen zu be⸗ faſſen, die das Lambachſche Ketzertum heraufbeſchworen hat. Die„D. A..“ glaubt, man ſei bemüht, auch hier genau ſo wie in der Reichstagsfraktion mit einem Kompromiß auf die einſtweilige Beilegung der Differenzen hinzuſteuern. Dieſem Bemühen der parlamentariſchen Inſtanzen ſtellt ſich freilich Herr Lambach und ſeine Freunde inſofern entgegen, als ſte „Aufklärung der ſtrittigen Fragen“ anſtreben. Lambach und ſeine Anhängerſchaft ſind der an ſich ja wohl nicht ganz un⸗ richtigen Auffaſſung, daß es im Intereſſe der geſamten inner⸗ politiſchen Entwicklung läge, wenn die deutſchnationgale Partei gezwungen würde, ſich mit den durch ihre Regierungsbeteili⸗ gung akut gewordenen Fragen des Parteiprogramms von neuem auseinanderſetze. Im übrigen ſoll auch die Gruppe, die ſchon in der Fraktion ſehr heftig gegen Lambach aufge⸗ treten war, nunmehr mit allen Mitteln ſeinen Ausſchluß auus der Partei betreiben wollen. Die Badener Angeſtellten der D. N. V. für Lambach. Der Landesangeſtelltenausſchuß der D. N. B. hat eine Entſchließung gefaßt, in der er ſich einmütig zu der Auffaſſung bekennt, daß der wirkliche Sinn des Lam⸗ bachſchen Aufſatzes nicht von allen Seiten exfaßt worden iſt. Es handle ſich nicht um die Frage Monarchie oder Republik, ſondern darum, ob es künftig möglich ſein könne, daß kon⸗ ſervative Menſchen mit republikaniſcher Staatsauffaſſung innerhalb der Partei Platz zu ehr⸗ licher Mitarbeit an der Zukunft Deutſchlands haben. Aus dieſer Einſtellung heraus begrüßt es der Landesausſchuß Baden, daß die Ausführungen Lambachs geeignet ſind, KLar⸗ heft zu ſchaffen, die umſo notwendiger iſt, als der letzte Wahlgang bewieſen hat, daß die neue wahlfähige Jugend nicht in dem Maße der poſitiy nationalen Partei Gefolgſchaft geleiſtet hat, wie es von der Jugend eines Volkes, das in bitterer Kuechtſchaft lebt, erwartet werden müßte. Der Laudesangeſtelltenausſchuß iſt weiter der Auffäffung, daß nicht das Bekenntnis zu einer Staatsform Vorausſetzung zur Mitarbeit ſein kann, ſondern die takſächliche Mit⸗ arbeit beim nationalen Wiederaufbau. Hierzu aber kann ſich ſowohl ein konſervativer Monarchiſt wie auch ein volkskonſervativer Republikaner beteiligen, weshalb es auch erforderlich iſt, daß für beide Anſchauungen Platz in der D. N. V. geſchaffen werden muß. 5 5 Die Erfahrungen aus der jahrelangen politiſchen Arbeit in der Partei haben gezeigt, daß in der Partei ſowahl Monarchiſten wie auch Republikaner vorhanden find, die eifrige Förderer nationaler Zukunftsarbeit ſind. Deshalb kann der Frage„monarchiſtiſch oder republikaniſch“ keine ſolche ausſchlaggebende Bedeutung beigemeſſen werden, wie das durch die Stellungnahme des Landesverbandes Hamburg der Partei zum Ausdruck zu bringen verſucht wird. Gefordert aber muß werden, daß die beiden Auffaſſungen in friedlichem Nebeneinander Gelegenheit haben, das Beſte für Volk und Vaterland zu erſtreben. Dieſer Forderung kommen die Aus⸗ führungen Lamhachs entgegen, weshalb ihre allgemeine Rich⸗ ligkeit, ohne alle Einzelheiten ſelbſt zu übernehmen, anerkannt wird. Mit Befremden hat die in der Partei tätige Angeſtellten⸗ ſchaft von dem Antrage des Landesausſchuſſes Hamburg auf Ausſchließung des Abgeordneten Lambach Kenntnis genom⸗ men. Der Landesangeſtelltenausſchuß Baden erwartet vom Reichsparteivorſtand, daß dieſem Antrage nicht entſprochen werden wird. Sollte dies dennoch der Fall ſein, dann ſind ſchwere Erſchütterungen der Partei unabwendbar. Es kaun keinem Zweifel unterliegen, daß im Falle des Aus⸗ ſchluſſes von Lambach ungezählte Tauſende von Arbeitneh⸗ mern, deren Angehörige und auch ſonſtige in der Partei ver⸗ tretenen Berufsſchichten der Partei den Rücken kehren würden, Damit aber würde die Partei für alle Zukunft die erforder⸗ liche Werbekraft für die Durchſetzung ihrer Ziele verlieren. Der Landesangeſtelltenausſchuß Baden erwartet ferner vom Reichsparteivorſtand, daß unverzüglich Vorarbeiten zur Reformierung des Parteiprogramms aufgenommen werden, damit ein friedliches Nebeneinander der beiden Staatsauffaſſungen innerhalb der Partei künftighin möglich iſt. Die der Partei in Baden angehörenden Angeſtellten und ihre Angehörigen ſtellen ſich dem Abgeordneten Lambach zur Verfügung und ſprechen ihm ihr uneingeſchränktes Vertrauen aus.„ Durch dieſe Haltung glaubt der Landesangeſtelltenaus⸗ ſchuß Baden, am beſten einen ihm unbegreiflichen, vom Lan⸗ desverband Hamburg heraufbeſchworenen ſchweren Schlag von der Geſamtpartei abwenden zu können. 3 f Ein Meiterſtandbilo für Joch Paris, 7. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Heute wird in Caſſel(Nordfrankreich) ein Reiterſtandbild ein⸗ geweiht werden, das dank freiwilliger Spenden als Zeichen der Dankbarkeit für den Oberbefehlshaber der alliierten Armeen im Weltkrieg, Marſchall Foch, errichtet wurde. Miniſterprä⸗ ſident Poincars wird diefe Zeremonie präſidieren und el Rede halten. Er iſt dabei von Arbeftsminiſter Lous wird an der Feierlichkeit teilnehmen. Im Name fran ⸗ zöſiſchen Akademie wird der Hiſtoriker Hanytaux das Wort ergreifen. e 5 8 4 9 9 1 9 1 9 2. Seite. Nr. 311 — 2 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. Juli 1928 Die liberale Tagung in London 58 8 London, 7. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die internationale Konferenz des Liberalismus iſt bisher s Ur vollen Befriedigung aller Beteiligten verlau⸗ fen. Die mit ſoviel Bedenken und Befürchtungen eingeleitete Zuſammenarbeit mit den engliſchen Liberalen hat ſich als Überaus erfolgreich erwieſen. In erſter Linte iſt in der Tell⸗ nahme der Engländer die Hauptbedeutung der gegenwärtigen Konferenz zu ſehen. In den Kreiſen der engliſchen Delega⸗ tion wird dieſe Tatſache naturgemäß ganz beſonders hervor⸗ gehoben. Ein engliſcher Konferenzteilnehmer erklärte mir in einer Unterredung, gerade in jenem Augenblick, wo die Li⸗ beralen Europas die ſchwerſte Kriſe überwunden haben, ſei die Fühlungnahme zwiſchen den drei größten Demokratien der alten Welt, Frankreich, Deutſchland und England eine s wingende Notwendigkeit. Die liberale Idee müſſe ſich jetzt den neuen Aufgaben der Zeit anpaſſen und die Waf⸗ fen für den Kampf gegen politiſchen Zwang von links und rechts ſchärfen. Dieſer Gedanke kam auch in der Rede Lloyd Georges zum Ausdruck. Das Ideal des Sozialismus, führte er aus, ſei nicht Freiheit, ſondern die Erſetzung einer Tyrannei durch eine andere. Auf der anderen Seite ſtellt ſich der Konſer⸗ vativismus dem Fortſchritt der politiſchen Freiheit entgegen. Die Aufgabe des Liberalismus ſei heute ebenſo groß und dringend wie damals. In den Kriegszeiten ſei der Libera⸗ lismus in allen Ländern niedergegangen. Die Kriegs⸗ utmoſphäre und die darauf folgende Erſchöpfung und Ent⸗ täuſchung veranlaßten viele, den Kampf für den politiſchen Fortſchritt aufzugeben. Dieſer Niedergang ſei unvermeid⸗ lich geweſen und die Erholung habe einige Zeit gebraucht. Jetzt aber ſeien Anzeichen vorhanden, daß die Maſſen des Volkes ſich wieder dem Liberalismus zuwenden. Die Auf⸗ gabe des Liberalismus ſei vor allem ewige Wachſamkeit. Die Freiheit ſei in Europa nicht weniger gefährdet als ehedem. Es ſei deshalb falſch zu ſagen, daß der Liberalismus der heu⸗ tigen Zeit keine Aufgabe habe. Im Gegenteil, gegenüber dem Sozialismus und Konſervativismus ſei eine Partei für die politiſche Freiheit nicht ein notwendges Uebel, ſondern ein Glaube ſei unentbehrlich. Großen Eindruck machte die Rede des Reichsjuſtizminiſters Koch der Lloyd George antwortete. Koch richtete an die Delegier⸗ ten einen warmen Appell für die Ausrottung der in⸗ ternationalen Verdächtigungen, und Mißver⸗ ſtändniſſe zu überwinden. Man habe in Rußland geſehen, daß der Marxismus keinen praktiſchen Beſtand habe. Die 130 Millionen Bauern ſeien jetzt genau die Skla⸗ von einer kleinen Minderheit, wie unter dem Zarismus. Wenn Deutſchland in den Nachkriegsjahren nicht dem ruſſiſchen Bei⸗ ſpiel gefolgt ſei, ſo habe der Liberalismus daran das Haupt⸗ verdienſt. Die eigentlichen Verhandlungen ber Konferenz umfaßten Diskuſſionen über Abrüſtung, Wahl⸗ reform, Parlamentarismus, Agrarprobleme und einige ähn⸗ liche Fragen. Als deutſcher Referent zur Frage des Parla⸗ mentarismus war Dr. Peter Reinhold gewählt worden, der einen ausgezeichneten Vortrag über die Unterſchiede des amerikaniſchen und europäiſchen Parlamentarismus hielt. Er betonte die abſolute Macht, die in Deutſchland verfaſſungs⸗ mäßig in die Hände des Reichstages gelegt ſei. Vorläufig verhindere jedoch Parteizerſplitterung und Fraktionsunfriede die volle Ausübung dieſer Vollmachten. Die dadurch hervor⸗ gerufene Häufigkeit des Regierungswechſels verhindere das Aufkommen ſtarker Perſönlichkeiten. Die Politik des Libera⸗ lismus mütſſe darauf hinarbeiten, daß die Hinderniſſe auf dem Wege zur wahren Demokratie beſeitigt würden. Auch in den Reden der Delegierten anderer Länder kam das Bedauern über die wachſende Parteizerſplitte⸗ rung zum Ausdruck. Der Holländer Ketelaar erklärte unter ſtarkem Beifall, daß der Prozeß der Spaltung nunmehr an ſeiner Grenze angelangt ſei und die Liberalen in allen Ländern das Beiſpiel für eine Einigkeit auf breiter Baſis gäben. Die Abrſtſtungsdebatte an der ſich Deutſche nicht aktiv beteiligten, ergab die bemer⸗ kenswerte Tatſache, daß ſowohl der engliſche, als auch die Delegierten der meiſten anderen Länder ſich ausdrücklich auf die deutſchen Vorſchläge in Genf beriefen. Zu⸗ ſammenfaſſend läßt ſich über die Diskuſſion noch bemerken, daß allgemein der Trennungsſtrich nach links be⸗ deutend ſchärfer zum Ausdruck kam, als gegenüber den in der Umwandlung begriffenen konſervativen Kräften. Das iſt beſonders bedeutſam bei den engliſchen Liberalen, die nach den nächſten Wahlen möglicherweiſe vor der Aufgabe eines parlamentariſchen Zuſammengehens mit der Arbeiterpartei ſtehen werden. Die Diskuſſionen werden heute fortgeſetzt. Im Mittel⸗ punkt des heutigen Verhandlungstages wird eine große wirt⸗ ſchaft politiſche Rede von Prof. Bonn ſtehen. Morgen wird man ben geſellſchaftlichen Veranſtaltungen Raum geben. Hilfsprogramm für die Landwirtſchaft 8 Die Denkſchrift des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft über die Ausgeſtaltung des landwirtſchaft⸗ lichen Notprogramms liegt jetzt vor. Die 25 Millionen⸗Dollar⸗ anleihe iſt inzwiſchen aufgenommen worden. Unter Berück- ſichtigung derjenigen Teilbeträge, die die an der Auslands⸗ anleihe beteiligten Landesbanken an Kreditinſtitute kleinerer Nachbargebiete weitergeleitet haben, entfallen auf die einzel⸗ nen Lünder und Landesteile folgende Umſchuldungs⸗ redite: Oſtpreußen 30,45 Millionen Mark, Brandenburg 7,35, Pommern 10,5, Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen 2,1, Nie⸗ derſchleſien 7,35, Oberſchleſien 4,2, Proy. Sachſen 5,25, Schles⸗ wig⸗Holſtein 8,7, Hannover 9,66, Weſtfalen 5,15, Regierungs⸗ bezirk Kaſſel 1,575, Regierungsbezirk Wiesbaden 1,89, Rhein⸗ provinz 3,18, Hohenzollern vorausſichtlich 0,21, Württemberg 2,1, Baden 3,15, Mecklenburg⸗Schwerin 3,15, Oldenburg 1/4, Anhalt vorausſichtlich 0,525, Meckleunburg⸗Strelitz 9,525, Wal⸗ deck 0,21, Schaumburg⸗Lippe vorausſichtlich 0,125 Mill. Mark. Eine Beteiligung derjenigen Länder, in denen für die Durchführung der Umſchuldung nur ſtaatliche Grundkredit⸗ anſtalten in Frage kommen, war bei dieſer Sammelanleihe aus reparationspolitiſchen Gründen nicht zuläſſig. Um auch dieſen Ländern Leihkapital für die Umſchuldung zu ver⸗ ſchaffen, hat die Renten⸗Bank⸗Kreditanſtalt einen Betrag von 5 Millionen Mark, der bei der Umſchuldungsaktion auf ihre Außenſtände zurückgeht, den Ländern mit ſtaatlichen Grund⸗ kreditanſtalten unter den gleichen Bedingungen wie die Aus⸗ landsanleihe zur Verfügung geſtellt. Auch dieſe Länder wer⸗ den hierbei Umſchuldungskredite in vorausſichtlich folgender Höhe erhalten: Heſſen 1,45 Millionen, Thüringen 1,75 Millio⸗ nen, Oldenburg 1,4 Millionen, Braunſchweig 0,5 Millionen, Kippe 0,2 Millionen Mark. Das Problem der Reichsreform Der von den Regierungen des Reiches und der Länder eingeſetzte Reichsreformausſchuß hat in den Monaten Mai und Juni die Vorbereitungsarbeiten für die bevor⸗ ſtehenden Verhandlungen über die Löſung des Problems der Reichsreform erledigt. Der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ bienſt teilt mit, daß das von Preußen entſandte Mitglied, Miniſterialdtrektor Dr. Brecht, neben einem ſyſtematiſchen Beitrag zur Materialſammlung rechtzeitig auch eine ausführ⸗ liche Denkſchrift als geſchäftstechniſche Beratungsunter⸗ lage vorgelegt hat. In dieſer Denkſchrift wird das Geſamt⸗ problem der Reichsreform mit Rückſicht auf ſeinen Umfang in geſchäftstechniſcher Hinſicht in abtrennbare Sonderfragen und untrennbar verflochtene Fragen zerlegt. Für die abtrenn⸗ haren Sonderfragen(Beſeitigung der Enklaven, Ver⸗ ſchmelzung der kleineren Länder mit größeren, Aenderung der Landesgrenzen, ſchärfere Abgrenzung der beſtehenden Zu⸗ ſtändigkeiten, Angleichung der Verwaltungsbezirke, des Ver⸗ waltungsaufbaues und Verwaltungsrechtes, Aenderung der Struktur der Landesregierungen und der Landtage uſw.] wird die Einſetzung von Unterausſchüſſen vorgeſchlagen, während die miteinander verflochtenen Hauptfragen(andere Teilung der Zuſtändigkeit zwiſchen Reich und Ländern, Ver⸗ bindung von Reichs⸗ und Länderverwaltung in der Mittel⸗ ſtelle, Verſchmelzung der Zentralverwaltung von Preußen, preußiſcher Zentrallandtag, Reichsrat, Sicherung der betrof⸗ fenen Beamten) vom Ausſchuß einheitlich erörtert werden ſollen. Hierzu werden zugleich beſt'mmte ſachliche Vorſchläge vorgelegt, die zunächſt nur als fachtechniſche Beratungs⸗ vorſchläge und ohne Binbung für den Referenten oder ſeine Regierung ausgearbeitet ſind, aber den techniſchen und poli⸗ tiſchen Schwierigkeiten weitgehend Rechnung zu tragen ſuchen. Die preußiſche Regierung hofft, daß unter Führung der neuen Reichsregierung der genannte Ausſchuß den ſchnellen Fortgang der Arbeiten unterſtützen wird, damit möglichſt bald klargeſtellt wird, ob auf dem eingeſchlagenen Weg frucht⸗ bar gearbeitet werden kann. Der 11. Auguſt als Feiertag Der Geſetzentwurf über die Erhebung des 11. Auguſt zum Verfaſſungstag, deſſen erſte Leſung am kommenden Dienstag im Reichstag ſtattfinden ſoll, wird, wie verlautet, vom Reichs⸗ innenminiſter Severing ſelbſt eingebracht werden. Die Frage war bei den interfraktionellen Verhandlungen über die Regierungsbildung einer der Konfliktspunkte, an denen die Einigung ſcheiterte. Der Widerſtand gegen die Vorlage ging nicht nur von der Deutſchen Volkspartei, ſon⸗ dern, worauf wir ſ. Zt. wiederholt hinwieſen, namentlich auch von der Bayeriſchen Volkspartei aus. In wie weit der Geſetzentwurf in ſeiner gegenwärtigen Form Ausſicht hat, eine Mehrheit zu erlangen, wird ſich erſt im Verlauf der Verhandlungen ergeben. Jedenfalls dürfte Severing bemüht ſein, eine Kompromißlöſung zu finden. Ablehnende Haltung des Reichslandbundes Der geſamte Vorſtand des Reichslandbundes hat, wie die„Deutſche Tageszeitung“ mitteilt, einſtimmig den Be⸗ ſchluß gefaßt:„Die Einſetzung des 11. Auguſt als National⸗ feiertag iſt abzulehnen. Politiſch liegt kein Grund vor, den Tag der Annahme der Verfaſſung, deren ſtarke Re⸗ formbedürftigkeit heute in allen Kreiſen des Volkes anerkannt wird, zu feiern. Wirtſchaftlich iſt der Auguſt als Ernte⸗ monat für den Landwirt zur Schaffung neuer Feiertage in höchſtem Grade ungeeignet.“ Arlikel 48 W.-B. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Man wird ſich erinnern, daß während der ganzen Zeit, da Herr von Keudell dem Reichsminiſterium des Innern vorſaß, immer wieder die Rede dauon ging, wenn alle Stricke riſſen, mit Hilfe des Axtikels 48 der Weimarer Verfaſſung den einen oder anderen deutſchnationalen Wunſch durchzuſetzen. Herr von Keudells Nachfolger ſcheint derlei Möglichkeiten für die Zukunft kräftig verbauen zu wollen. Herr Severing hat nämlich, wie wir im„Vorwärts“ leſen, den Sachbearbeiter für Verfaſſungsfragen im Reichsinnenminiſterium, den(bei⸗ läufig recht begabten) Miniſteralrat Dr. Kai ſeuberg be⸗ auftragt, eine Zuſammenſtellung der bisherigen Ergebniſſe der Beratungen mit den Ländern über die Durchführungs⸗ beſtimmungen zu Artikel 48 vorzunehmen. Es ſoll, heißt es da weiter, feſtgeſtellt werden, ob und wie weit eine Bereint⸗ gung der unter der letzten Regierung ſehr dilatoriſch behan⸗ delten Fragen möglich iſt. Die Zeilzählung im Reichstag Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Bürp.) Im Reichstag war ſehr übereifrig und durchaus unnötig in der vorigen Seſſion die 24 Stundenzählung eingeführt worden. Der Reichstag wurde je nachdem auf 13 oder 15 Uhr einbe⸗ rufen und ſchloß ſeine Sitzungen um 19 oder 20 Uhr, was für Leute von Geſchmack ein Greuel war und beiläufig die Orien⸗ tierung in keiner Weiſe erleichterte. Her Löbe hat, was ihn ehrt, mit dem Brauch jetzt gebrochen. In der„Deutſchen Zeitung“ wird mitgeteilt, daß das auf Betreiben des Reichs⸗ außenminiſters geſchehen ſei. Das dürfte wohl ſtimmen: Dr. Streſemann hat ſich oft mit erſtaunlicher Schärfe— gegen uns auch noch kurz vor ſeiner Abfahrt nach Bühlerhöhe— über den Unfug ausgeſprochen, die Eiſenbahnzeit auch in das bürgerliche Leben zu überführen, wo ſie zumeiſt paßt, wie die Fauſt auf das Auge. i Die„Deutſche Ztg.“ aber kann dieſe Mitteilung nicht bringen, ohne dem verhaßten Außenminiſter eins anzuhängen. „Streſemann findet ſich nicht zurecht“, überſchreibt ſie ihre Notiz. Das iſt einfach albern. Gegen die bayeriſchen Wahlbeſtimmungen Die Reichstagsfraktiovnen der Demokratiſchen und der Wirtſchaftspaxtei haben gemeinſam eine Inter ⸗ pellation eingebracht, in der es u. a. heißt, der bayeriſche Landtag habe das bayeriſche Wahlrecht geändert und Be⸗ ſtimmungen in Kraft geſetzt, die den in der Reichsverfaſſung feſtgelegten Grundſätzen der Verhältnis⸗ und direkten Wahl miderſprächen. Nach dem bayeriſchen Wahlgeſetz werde eine Partei, ſelbſt wenn ſie mehr als 100 000 Stimmen, das heißt etwa 5 Prozent des Geſamt⸗Stimmenergebniſſes erhält, vom Landtag ausgeſchloſſen, wenn ſie nicht in einem der vier Wahlkreiſe einen entſprechend hohen Quotienten erreiche. Infolge dieſes Verfahrens ſeien 108 794 demokratiſche und 105 000 Stimmen der Wirtſchaftspartei, die am 20. Mai in Bayern abgegeben worden ſeien, unberückſichtigt geblieben. 3 e wird gefragt, was ſie dagegen zu tun gedenke. Die„Bremen“ Flieger in Doorn Köhl, v. Hünefeld u. Fitzmaurice trafen am Freitag mittag auf dem Militär⸗Flughafen Soeſterberg bei Arnheim ein, wo ſie von dem Flügeladjutanten Wilhelms II., Major von Lewitzow empfangen und in drei Automobilen nach Doorn ge⸗ leitet wurden. In Doorn wurden die Flieger mit ihren Frauen vom Kaiſer und ſeiner Gattin begrüßt. In einer Mitteilung, die darüber vom Hauſe Doorn ver⸗ breitet wird, wird darauf hingewieſen, daß Köhl und von Hünefeld dem früheren Kaiſer noch aus dem Kriege her per⸗ ſönlich bekannt ſeien und daß die Flieger einer Einladung des Kaiſers Folge leiſteten, der während ſeiner Regierungs⸗ zeit großes Intereſſe für das deutſche Flugweſen bekundet habe. Zu Beginn des Frühſtücks hielt der frühere Kaiſer eine Anſprache an die Flieger. Am Abend waren die Flieger Gäſte bei einem großen Bankett, das ihnen zu Ehren veranſtaltet wurde. Heute vormittag werden die Flieger mit der„Europa“ wieder im Amſterdamer Lufthafen eintreffen und von dort aus nach Köln weiterfliegen, während ſich Fitzmaurice nach Irland begibt. Die Tatſache, daß die Flieger geradewegs von Doorn nach Köln kommen, hat in Köln vielfach Unbehagen wachgerufen. Die„Kölniſche Volkszeitung“ z. B. erklärt, daß der Beſuch in Doorn in weiteſten Kreiſen des deutſchen Volkes eine gewiſſe Enttäuſchung hervorgerufen habe. Der Beſuch müſſe um ſo befremdlicher wirken, als er mit einen Teil des großen, von der Begeiſterung der Welt und der Hin⸗ gabe des ganzen Volkes getragenen Triumphzuges der „Bremen“⸗Flieger ausmache. Der Beſuch in Doorn gebe dieſem Triumphzug aber eine politiſche Note, die ſeinen Glanz leider verdunkele. Er trage dazu bei, ſelbſt bei einem Anlaß, der das ganze deutſche Volk in einhelliger Bewunde⸗ rung wie im gemeinſamen Stolze auf eine große Tat deut⸗ ſcher Kulturpionjere in Einheit zuſammenbrachte, das Element der Zwietracht wieder in Bewegung zu bringen. Man hätte ſeine Freundſchaft mit dem Hauſe Doorn wahrlich auf andere Weiſe bezeugen können. Auch der„Stadtanzeiger“ nimmt zu der Angelegenheit Stellung. Man hätte annehmen müſſen, daß es ſich bei dieſem Beſuch um eine rein private Angelegenheit des mit dem Hauſe Hohenzollern befreundeten Freiherrn v. Hünefeld handele. Durch die Einfügung ihres Beſuches in Doorn in die Reihe der anderen Veranſtaltungen verliere er aber ſeinen privaten Charakter und werde zu einer politiſchen Kundgebung. Das ſei eine Taktloſigkeit gegenüber weiten Kreiſen des deutſchen Volkes, die man im Intereſſe des Anſehens unſeres Volkes und auch der Herren Köhl und v. Hünefeld ſelbſt lieber nicht geſehen hätte. Badiſche Politik Der Landtag in den Waſſerkraftgebieten In drei Sonberwagen begann Freitag früh eine Be⸗ ſichtigungsfahrt, die der Landtag mit der Regierung und der Preſſe auf Einladung des Finanzminiſters Dr. Schmitt am Freitag und Samstag in die Waſſerkraftgebiete unſeres badi⸗ ſchen Landes unternahm. Der erſte Tag brachte die Geſellſchaft in jenen Teil unſeres Landes, der hauptſächlich der Nutzbarmachung der Waſſerkraft dient, nämlich nach dem Schluchſee und Titiſe.. Am Samstag ſoll die Strecke befahren werden, die neben der Waſſerkraft⸗ erzeugung vornehmlich den Transport vermitteln ſoll, die Waſſerſtrecke Baſel Straßburg. Während der Fahrt von Karlsruhe bis Freiburg hielt Finanzminiſter Dr. Schmitt einen einleitenden Vortrag über die Bedeutung des künftigen Schluchſeewerkes, das ein. notwendiges Ergänzungswerk der Oberrheinwerke darſtellen wird. Nur 15 Prozen der in Deutſchland zur Verfügung ſtehenden Naturkräfte ſind Waſſerkräfte in einer Geſamt⸗ leiſtung von rund 5 Millionen Kilowatt, wovon 750 000 Kilo⸗ watt allein auf Baden entfallen. Das Schluchſeewerk mit ſeiner Geſamtleiſtungsfähigkeit von rund 290 000 Kilowatt, das ſich ſtolz neben die großen Weltkraftwerke ſtellen kann, bringt alſo ein Drittel der in Baden überhaupt aus der Waß⸗ ſerkraft zu gewinnenden Leiſtungen. Dieſes Werk wird umſo wertvoller, als es als Speicherwerk im Zuſammenhang mit den Kraftwerken des Oberrheins und den Kraftwerken der Nachbarländer arbeiten kann. In Freiburg, wo Landrat Schwoerer und Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender hinzuſtiegen, wurden die Sonderwagen vom fahrplanmäßigen Schnellzug getrennt und als Sonder⸗ zug weitergeführt. In Bärental hielt Regierungsbau⸗ rat Henninger über die Einbeziehung des Titiſees in das Schluchſeewerk einen inſtruktiven Vortrag. Im Bahnhof See⸗ brugg erläuterte dann Regierungsbaurat Henninger die Anlagen des Schluchſeewerkes. Eine Geländebeſichtigung konnte infolge andauernden Regens nicht ſtattfinden. Von Rothaus ging dann die Fahrt durch das Schwarza⸗ und Schluchtal über Seebrugg, Häuſern bis St. Blaſien mit dem Blick auf das Gelände der künftigen Rohrbahn des Kraft⸗ hauſes und des Schwarzabeckens des Schluchſeewerkes, der Witznauer Mühle bis Waldshut, wo ein Empfang durch den Gemeinderat ſtattfand. Letzte Meloͤungen Brandſtiftung 5 Koburg, 7. Juli. Hier brannte das Lagergebäude der Papierfabrik Kelber geſtern nieder. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Brandſtiftung vorliegt. Der Sachſchaden beläuft ſich auf eineinhalb Millionen. Koburg iſt ſeit 40 Jahren nicht mehr von einem ſo großen Brande betroffen worden. Drei Perſonen bei einem Einſturz getötet — Köln, 7. Juli. In einem unweit Limburgs in Holland gelegenen Orte ſtürzte plötzlich ein Getreideſpeicher ein, der ein daneben ſtehendes Haus gleichzeitig zum Einſturz brachte. Unter den Trümmern des Gebäudes wurde der Betriebs⸗ leiter, ſeine Ehefrau und das 5 Monate alte Kind des Ehe⸗ paaxes begraben. Die drei waren ſofort tot. Neun ausgebrochene Sträflinge exſchoſſen — Wien, 7. Jult. Zehn Sträflinge, die im ſtaatlichen Salzber werk Oemele⸗Mari beſchäftigt waren, brachen geſtern abend aus. Der Verſuch war anſcheinend von langer Hand vorbereitet. Geſtern gelang es den Sträflingen, die Durch⸗ brechungsarbeiten an der Mauer des Gefangenenhauſes zu beenden und auszubrechen. Die Flüchtlinge wurden ſofort beſchoſſen. Dabei wurden neun Sträflinge getötet und der zehnte ſchwer verletzt, 8 185 . T ²˙ ˙wö ³g̃˙..] ⁵o—» r r e eee, e E .. „ 10 3 Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 311 3 20. Jahresfeier der andelshochſchule Mannheim Nach dem glänzenden Verlauf des Fackelzuges der Stu⸗ bentenſchaft der Handelshochſchule am Donnerstag abend, der insbeſondere beim Schein der Leuchtfontaine um den Fried⸗ richsplatz herum ein farbhenprächtiges Bild bot, wurde geſtern nachmittag 5 Uhr im Friedrichspark die Jahresfeier der Handelshochſchule Mannheim lich hegangen. Unter den Anweſenden bemerkten wir u..: Landeskommiſſar Hebting Bürgermeiſter Dr. Walli, vom Kuratorium Handelskam⸗ merpräſtdent Lenel, Prof. Dr. Blauſtein, Kommerzien⸗ rat Spielm er und Bankdirektor Dr. B. Weil. Die Univerſität Heidelberg hatte ihren Rektor Dibelius und Prof. Dr. Lederer und die Techniſche Hochſchule Karlsruhe Prof. Dr. Kluge entſandt. Senat und Lehrkörper der Han⸗ delshochſchule waren fall vollzählig erſchienen; eebnſo zahlreich war die Studentenſchaft vertreten. Die Chargen hatten vor der mit Blumen u. Lorbeer feſtlich geſchmückten Bühne Aufſtellung genommen. Auf der Bühne ſelbſt befand ſich das Orcheſter der Stamitzgemeinde, das die Jahresfeier mit dem herrlichen Orcheſtertrio Nr. 1, C⸗dur Allegro⸗Andante⸗Menuett⸗ Preſto, unter Leitung von Kapellmeiſter Sinzheimer, ſtim⸗ mungsvoll eröffnete. Täligkeitsbericht Rektor Tuckermann erſtattete alsdann den Tätigkeitsbericht über das Studienjahr 1927/j8, Einleitend begrüßte er die Ver⸗ treter der Staatsregierung, der Univerſität Heidelberg und der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, der Stadtgemeinde, der Wirtſchaft und der Wirtſchaftlichen Verbände und führte dann U. a. folgendes aus: Mit dieſem Sommer⸗Semeſter blickt die Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim auf ein 20jähriges Beſtehen zurück, Im Winter ⸗Semeſter 1905/06 traten die Handelshochſchulkurſe ins Leben, die ſich ſo ausgezeichnet entwickelten, daß bereits im dritten Semeſter ihre Umwandlung zur Vollhochſchule erwogen wurde. Man glaubte beſtimmt, mit dem Winter⸗ Semeſter 1907/08 die Hochſchule eröffnen zu können. Aber die Anerkennung durch die Regierung verzögerte ſich bis zum g. April 1908 und ſo haben wir dleſen Tag als den Grün⸗ Hungstag unſerer Hochſchule anzuſehen. Wir gedenken beſonders dankbar der beiden Männer, die nicht müde wurden, trotz aller Bedenken und aller Schwierig⸗ keiten den Hochſchulgedanken zu verfolgen und auszubauen, des allzu früh verſtorbenen Oberbürgermeiſters Otto Beck und des Prof. Eberhard Gothein, der ſeine Kölner Er⸗ band eine würdige Feier veranſtaltet. fahrungen nun auch am Oberrhein verwertete. Der Abſchluß des zweiten Jahrzehnts der Hochſchule gibt uns dankbar Veranlaſſung, all der Perſönlichkeiten und Inſtitutionen zu denken, die nicht müde wurden, trotz mancher ſchwerer riſen, zumal in den Nachkriegsjahren, für den äußeren und inneren Ausbau der Hochſchule ſich einzuſetzen. Wir gedenken da des Oberbürgermeiſters Paul Martin, ferner des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Kutzer, des Ehrenbürgers unſerer Hoch⸗ ſchule, der am 1. Januar 1914 die Leitung der Stadtverwal⸗ tung übernahm und ſtets warm und nachhaltig für unſere Anſtalt eintrat. Ich darf auch an dieſer Stelle Dr. Kutzer nochmals den wärmſten Dank der Hochſchule ausſprechen, Wir ſind überzeugt, daß auch ſein Nachfolger, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich, den ich als neuen Vorſitzenden unſeres Kuratoriums begrüßen möchte, im gleichen Sinne wirken wird. Die wenigen Monate, die er unter uns weilt, haben das ja auch ſchon zur Genüge dargetan. Ich gedenke dankbar auch der Verdienſte des ſtelly. Vorſitzenden des Kuratoriums, des Erſten Bürgermeiſters Ritter, der am gleichen Tage wie Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer aus dem Dienſte der Stadt ausſchied, und begrüße ſeinen Nachfolger zm Amt, den Erſten Bürgermeiſter Dr. Walli. Aus dem Kuratorium ſchied ferner Kommerzienrat Spielmeyer durch Wegzug nach Berlin aus, der ſich um die Handels⸗Hoch⸗ ſchule, insbeſondere die Förderungsgeſellſchaft, in deren Ver⸗ waltungsrat er tätig war, große Verdienſte erworben hat, ſo daß wir ſein Ausſcheiden aufrichtig bedauern. Von Anfang an war die Handelskammer für den Kreis Mannheim auf das Innigſte mit den Hochſchuleinrich⸗ tungen unſerer Stadt verknüpft. Wir danken der Handels⸗ kammer und ihrem hochverehrten Präſidenten, Herrn Mitgliedern der Kammer, aber auch vielen anderen Vertre⸗ tern des Handels⸗, des Verkehrs⸗ und des Induſtrieſtandes Lenel, der zugleich auch unſer Ehrenbürger iſt, den übrigen unſerer Stadt und der Nachbarſtädte für die reiche Unter⸗ ſtützung, die der Förderungsgeſellſchaft unſerer Hochſchule und der Studentenhilſe zuteil wurde. Das ſo ſeltene 200 jährige Jubiläum, das die Handelskammer in der letzten Juntwoche beging, gibt uns Veranlaſſung, uns der innigen Beziehungen der Vertretung der Wirtſchaftsſtände zur Hochſchule dankbar bewußt zu werden. Die Hochſchule gedenkt zunächſt in großer, aufrichtiger Trauer des Ablebens ihres langjährigen Dozenten, des Prof. Erdel, der vor etwa drei Wochen, am 16. Junt, ſeine erfolg⸗ reiche Tätigkeit abſchließen mußte. Am 17. März hatte das Kuratorium unſerer Hochſchule beſchloſſen, den durch den Weg⸗ gang von Prof, Rumpf erledigten Lehrſtuhl dem Privat⸗ dozenten Dr. Hans Oppikofer an der Albertus⸗Univerſi⸗ tät in Königsberg anzutragen. Seit einer Reihe von Jahren war es an unſerer Hoch⸗ ſchule nicht mehr zu ei er Habilitation gekommen, Die Hoch⸗ ſchule legt aber Wert darauf, akademiſchen Nachwuchs zu er⸗ halten und wiſſenſchaſtlich befähigten Perſönlichkeſten die akademiſche Laufbahn zu erſchließen. Im Winter⸗⸗ eſter nahm die Hochſchule drei Habilitationen vor. Der Sprachunterricht erhielt inſofern eine Ver⸗ tiefung, als für das Spaniſche und für das Engliſche junge Herren aus den betreffenden Ländern gewonnen wurden. Unſere Inſtitute und Seminare ſind auch im laufen⸗ den Jahre weiter ausgedehnt worden. Es iſt gelungen, die beengenden und die Weiterentwicklung ſtark hemmenden Raumverhältniſſe wenigſtens nach dieſer oder jener Richtung hin zu beſſern. So können die beiden Seminare für Volks⸗ wirtſchaft, das Inſtitut für Betriebswirtſchaft, das Inſtitut für Warenkunde und Chemie, das geographiſche Seminar immerhin dankbar buchen, daß ſie aus der fürchterlichen räum⸗ lichen Einpferchung ihrer Einrichtungen wenigſtens etwas herausgekommen ſind. Freilich wirb auch weiter unſer Ziel der ſo außerordentlich notwendige Neubau eines eigenen Hochſchulgebäudes (große Zuſtimmung) ſein, der bereits für das Jahr 1914 bei knapp 200 Studierenden vorgeſehen war. Die Hochſchul⸗ einrichtungen ſind ja z. Zt. in ſieben zum Teil beträchtlich voneinander abgelegenen Gebäulichkeiten zerſplittert. Wir wiſſen, daß die Stadtverwaltung die Gefahren, die in unſerer Raumnot liegen und die namentlich in den ganz unzuläng⸗ lichen Vorleſungs räumen zu Tage treten, auf das Ernſteſte würdigt. Flickarbeit kann da auf die Dauer nicht helfen. Wir ſind feſt davon überzeugt, und dafür bürgt das Wort des früheren und des jetzigen Ober bürger⸗ meiſters, daß wir bald unſer eigenes Hochſchulgebäude haben werden, über das ja auch kleinere und jüngere Han⸗ dels⸗Hochſchulen bereits verfügen. Unter der Raumnot leiden auch ganz beſonders die Einrichtungen der Bibliothek und des Wirtſchaftsarch los. Die Zahl der aus⸗ gegebenen Bücher ſteigerte ſich über ein Drittel, der Leih⸗ verkehr mit den auswärtigen Bibliotheken ſteigerte ſich ſogar um faſt das Doppelte. Die Hochſchulbibliothek zählt 3. Zt. gegen 27 000 Bände. Die Zahl der Studierenden iſt zumal im Winter⸗ Semeſter 1927½8 erheblich zurückgegangen gegenüber der der vorhergehenden Semeſter. Auch andere Handels⸗Hochſchulen find an dieſem Rückgang beteiligt. Die Zahl der am Orte anweſenden Studierenden betrug im Sommer⸗Semeſter 1927 65 3, im Winter⸗Semeſter 1927/28: 526. Die Zahl iſt dann im laufenden Semeſter auf 563 geſtiegen. Wir verſtehen ſehr gut die mahnenden Zeichen, die in der Tatſache liegen, daß die Zahl der ortsauweſenden Studierenden auch jetzt noch um faſt 300 niedriger iſt, als im Jahre 1925. Es iſt ſchon in den letzten Jahresberichten darauf hingewieſen wor⸗ den, daß unſre Hochſchule ihr Streben auf das Recht der Verleihung der akademiſchen Grade richtet (lebhafte Zuſtimmung!) Wir erkennen dankbar an, daß die Staatsregierung ſich nicht der Notwendigkeit verſchließt, uns dieſer Rechte teilhaftig werden zu laſſen. Den Diplom⸗ prüfungen an der Handels⸗Hochſchule unterzogen ſich 115 Kandidaten, nämlich: 86 Kandidaten der Kaufmänniſchen Diplomprüfung, wovon 78 gleich 90 v. H. beſtanden; 29 Kan⸗ didaten der Handelslehrer⸗Diplomprüfung, wovon 29 gleich 100 v. H. beſtanden. Der als Vorprüfung gedachten Kauf⸗ männiſchen Fachprüfung unterzogen ſich 98 Kandidaten, wovon 86 gleich 88 v. H. beſtanden. Mit der Hochſchule waren ſeit einer Reihe von Jahren die von Prof. Rumpf ius Leben gerufenen Beamtenfortbildungskurſe loſe ver⸗ knüpft. Im letzten Jahre lagen dieſe Kurſe, die zumal in der erſten Zeit ſich eines ſehr ſtarken Beſuches erfreu⸗ ten, in der Hauptſache in der Hand des Prof., Erdel. Die Beamtenkurſe in unſerer, wie in anderen badiſchen Städten ſind nun neuerdings zur Badiſchen Verwaltungs⸗ akademie ausgeſtaltet worden, mit dem Zentralſitz in Karls⸗ ruhe. Die Mannheimer Kurſe bilden nun eine Abteilung der Badiſchen Verwaltungsakademie. Prof. Dr. Ernſt Schuſter⸗Mannheim hielt hierauf ſeinen Feſtvortrag über Wirtſchaftstheorie und Wirtſchaftspraxis und führte aus: Wenn ich die Begriffe Wirtſchaftstheorie und Wirtſchaftspraxis einander gegenüberſtelle, ſo will ich dadurch die Frage aufwerfen, ob die Wirtſchaftswiſſenſchaft ſagen kann, was in der Wirtſchatf zu geſchehen hat oder was in der Wirtſchaft geſchehen muß. Ich frage aber nicht, ob der Wirtſchaftswiſſenſchaftler eine menſchliche ſtaats bürgerliche Verpflichtung hat, in das wirtſchaftliche Handeln richtung⸗ gebend einzugreifen, ich frage auch nicht, was der wirtſchaftlich handelnde Menſch mit Wirtſchaftswiſſenſchaft anfangen kann, ſondern beſchränke mich auf die Vorfrage: kommt die Wirt⸗ ſchaftswiſſenſchaft zu Erkenntniſſen, die als Regeln, als Nor⸗ men für das Handeln gelten können? Kommt die Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaft zu Erkenntniſſen, die Poſtulats für die Wirtſchaft ſind, d. h. Forderungen an das Verhalten in der Wirtſchaft, denen genügt werden muß, wenn das Verhalten wirtſchaft⸗ liches Verhalten bleiben will? Es hat Sinn, heute dieſe Frage aufzuwerfen: aus man⸗ cherlei Gründen. Aeußerlichen Anlaß gibt die Tatſache, daß eine ganze Reihe angeſehener Männer der Wiſſenſchaft For⸗ derungen für die Einrichtung unſerer ſogenannten kapftali⸗ ſtiſchen Wirtſchaft formulieren, Forderungen, die für ſie Er⸗ gebnis wirtſchaftswiſſenſchaftlicher Erkenntnis ſind. Weiter⸗ hin drängt die Exiſtenz der Betriebswiſſenſchaft, der Tochter⸗ diſziplin der Volkswirtſchaftslehre, zur Auseinanderſetzung mit der aufgeworfenen Frage. Denn nicht zuletzt verdankt dieſe Diſziplin ihre Ausdehnung der ihr zugeſprochenen„prak⸗ tiſchen Bedeutung“. Und„praktiſche Bedeutung“ einer Wiſſen⸗ ſchaft heißt doch nichts anderes als Fähigkeit, Regeln geben zu können. Die Veränderungen, nämlich kollektive Preisbeſtimmung und ſogenanntes Wachtum der fixen Koſten, weſentliche Ele⸗ mente in der Prognoſe einer Aenderung der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft, ſie erwieſen ſich bei näherer Prüfung als tech⸗ niſche Aenderungen, Veränderungen, zu denen die Wirt⸗ ſchaft kommt, weil ſie zu genguerer, richtigerer Wirtſchafts⸗ berechnung gezwungen iſt. Mithin fallen dieſe Tatſachen auch aus als Mittel, eine qualitative Veränderung der Wirtſchaft zu prophezeien. Nur von einer umfaſſenderen Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaft, in der die Wirtſchaftstheorte nur ein Teil iſt, wäre es möglich, dennoch dieſe Tatſachen zu verwerten. Wer als Wirtſchaftsphlloſoph— er hätte ſich mit Max Weber aus⸗ einanderzuſetzen— den Standpunkt vertritt, daß Vollendung auch Aufhebung bedeutet, der mag dieſe Tatſachen ſo werten. Beſcheiden wir uns auch ruhig mit der Rolle des Wirtſchaftstechnikers, wenn wir praktiſch als Wirt⸗ ſchaftswiſſenſchaftler uns auswirken wollen. Vergeſſen wir dabei nicht, daß wir unſere Wirtſchaftstheorie in einen größeren Zuſammenhang des Erkennens ſtellen müſſen; aber die Formulterung reformierender oder revolutionctrer Poſtu⸗ late aus dieſer großen Zuſammenſchau werden wir den ſel⸗ tenen, mit der Gabe der Intuition begnadeten künſtleriſchen Menſchen überlaſſen müſſen. Hier gilt nach wie vor, was Max Weber 1904 formuliert hat. Das Orcheſter der Stamitz⸗Gemeinde beendete die Feier mit dem prächtigen Vortrag von Händels Concerto groſſo Nr. 13, F⸗Dur Andante⸗Allegro, das in feinſter Herausarbei⸗ tung wiedergegeben, eine dankbare Aufnahme fand. ch. Graf Ferdinand von Jeppelin Zu ſeinem 90. Geburtstage— 8. Juli Eines der intereſſanteſten Exfinderſchickſale mußte der Mann erleben, dem die Menſchheit eines der hedeutendſten Kulturwerke verdankt. Graf Ferdinand von Zeppe⸗ Lin, der am 8. Juli 1838 in Konſtanz in dem Gebäude das Licht der Welt erblickte, das heute zum Inſelhotel ausgebaut iſt und in dem an dieſem Tage der Deutſche Luftfahrt⸗Ver⸗ Er beſuchte 1854 die Techniſche Hochſchule in Stuttgart trat aber ſchon im Jahre darauf mit 18 Jahren in die Kriegsſchule in Ludwigsburg ein und wurde 1858 württembergiſcher Infanterieoffizier, Als ſolcher trieb es ihn aber immer wieder zu wiſſenſchaftlichen Studien, denen er, beurlaubt, auf der Univerſität Tübingen oblag. Vorübergehend war er auch im Ingenieurkorps in Ulm, im Generalquartiermeiſterſtab, Artillerteoffizier und ließ ſich 1862 erneut beurlauben, um als Zuſchauer den ameri⸗ kaniſchen Sezeſſtonskrieg zu verfolgen. Ihm war vom Prä⸗ ſidenten Lincoln Erlaubnis gegeben worden, ſich auch unter den operierenden Truppen aufzuhalten, wobei er gelegentlich eines Reiterangriffs beinahe um Leben gekommen wäre, In dieſem Kriege erlebte er auch erſtmals die Verwendung eines Feſſelballons, was wohl in ihm die Bedeuung der Dufterkun⸗ dung als militäriſche Notwendigkeit zur klaren Erkenntnis werden ließ. Eine Forſchungsreiſe ins Quellgebiet des Miſſi⸗ ſippi beſchloß ſeinen Aufenthalt in Amerkka. Zurückgekehrt, kam er in die Umgebung des Königs von Württemberg als Flügeladiutant, aus welcher Stellung ihn der Feldzug 1866 entriß. Die erſten Tage des 7oer Krieges machten dann plötzlich ſeinen Namen in ganz Deutſchland bekannt durch den berühm⸗ ten Patrouillenritt, der ihn weit hinter die franzöſtiſche Front führte und bei dem er wieder in größter Lebensgefahr ſchwebte. Nur ſeiner Unerſchrockenheit verdankte er ſein Le⸗ ben. Vom 24.26. Juli war er im Rücken der franzöſiſchen Truppen, von wo er wichtige Meldungen nach abenteuerlichem Ritt zurückbrachte. Nach dem Krieg war er zunächſt Eskadronchef bei den Ulanen Nr. 18 in Straßburg, dann Mafor bei den Dragonern Nr. 26 in Ludwigsburg und ſchließlich Kommandeur des Ulanenregimens König Karl Nr. 19 in Ulm, ſpäter Kommau⸗ deur der Kavallertebrigade von Saarburg, bis er unerwartet 1891 zur Dispoſition geſtellt wurde. Nun konnte er ſich ungeſtört ſeinem Lieblingsprojekt, der Schaffung eines„Luftgzugs“, widmen, den er ſich ſo dachte, daß eine Reihe von motorloſen Ballonkörpern zum Zweck des Perſonentransportes von einer mit einer Motorenanlage aus⸗ gerüſteten„Luftlokomotive“ gezogen werden ſollte. Dieſe Idee ließ er ſich am 31. Auguſt 1891 bereits patentieren, reichte ſie auch der Militärverwaltung ein, die— insbeſondere auf ein Gutachtene Bunſens hin, der dies für unausführbar hielt — das Projekt ablehnte. Aber der Graf arbeitete raſtlos an ſeinem Problem weiter. Dem Verein deutſcher Ingenieure iſt es in erſter Linie zu danken, daß ihm allgemeine Unterſtützung zu⸗ teil wurde, nachdem dieſer durch einen Aufruf um Geld bat und gegen das ungünſtige Gutachten ankämpfte. Trotz der vielen bereits gebrachten Opfer, legte der Graf wieder 400 000 Mauk in die nun neugegründete Geſellſchaft zum Bau ſeines Luftſchiffes ein. Die erſte drehbare Luft⸗ ſchiffhalle in Manzell im Bodenſee erſtand, die im Frühjahr 1918 nach 20jährigem Dienſt durch Feuer vernichtet wurde. Mit. Unterſtützung der verdienten Männer Dipl. ⸗Ing. Thev⸗ dor Kober und Dr.⸗Ing. h. c. Dürr wurde das erſte Luft⸗ ſchiff erbaut und verließ am 2. Juli 1896 die Halle, hatte aber nach 20 Minuten ſchon ſehr ſtarke Verletzungen und Beſchä⸗ digungen erhalten, daß es eingebracht und abmontiert wurde, Aber der erſte Schritt zum Ozeanluftſchiff der Zukunft war gemacht! Der erſte Erfolg errungen! Nun ſtellte das Reich 50000 Mark, Zeppelin ſelbſt neue 100 000 Mark zur Verfügung und verſchiebene induſtrielle Unternehmungen boten Material koſtenlos an! Aber dennoch dauert es 8 Jahre, bis das nächſte Luftſchiff fertig iſt. Ein verzweifelter Kampf um ſeine Idee und um Geld füllte neben raſtloſer Arbeit dieſe Jahre aus. Und nur zwei Fahrten ſind dem neuen Luftſchiff vergönnt. Bei Kißlegg im Allgäu fällt es einem Sturm zum Opfer und wird dort abgewrackt. Dieſer Flug vom 17. Januar 1906 hatte zwar die Lenkharkeit durch⸗ aus erwieſen, aber auch gezeigt, daß die Steuerorgane noch zu wenig wirkſam und die Eigengeſchwindigkeit dieſes nur 11400 Kubikmeter großen Luftſchiffes mit ſeinen zwei 85 PS. My⸗ toren(ö) zu gering war, um auch nur Winden mittlerer Stärke trotzen zu können. Auf dieſen, wenn auch ſchmerzlichen Erfahrungen ſollte nun weiter aufgebaut werden. Schwerer Kämpfe bedurfte es, bis wieder das nötige Geld zuſammen war. Ein Berliner Geſchäftsmann, der einen Käſeimport führte, ſteuerte als erſter Privatmann reichliche Mittel zum Neubau zur Verfügung. Dieſer Brief iſt heute im Zeppelinmuſeum in Friedrichshafen im Original zu ſehen zund ſollte von jedem Beſucher geleſen werden, gerade heute, wo man daran iſt im Zeichen Hermann Köhls, des Ozean⸗ bezwingers im Flugzeug, eine Sammlung zugunſten der deutſchen Luftfahrt zu veranſtalten, über die wir in Karls⸗ ruhe in dieſen Tagen hören werden. Nachdem wiederholt der König von Württemberg dem Grafen reichliche Zuſchüſſe zur Fortführung des Neubaus gegeben hatte, bewilligte das Reich am 15. April 1907 eine halbe Million zur Unterſtützung Zeppelins! Bedingung dafür iſt, daß das Luftſchiff 24 Stunden ununterbrochen fliegen können ſoll. Am 1. Juli 1908, kurz vor ſeinem 70. Geburts⸗ tag, führt nun der greiſe Graf den weltgeſchichtlichen Zwölf⸗ Stundenflug über das Rheintal und die Oſtſchweiz aus, ein Flug, der die Probe für die nun auszuführende 24⸗Stunden⸗ fahrt über das Deutſche Reich ſein ſollte. Wer erinnert ſich nicht mit ſich erneuernder Begeiſterung des großen Tages, da am 4. und 5. Auguſt der Graf ſein Luftſchiff den Rhein ent⸗ lang über Baſel, Straßburg, Mannheim nach Worms führte, dort zwiſchenlandete und in Echterdingen dann im Sturm notlandete, der dann zur Vernichtung des erfolgreichen Luft⸗ rieſen führte, Aus dieſer ſchwarzen Nacht ſtieg nun aber Zeppelins Glücksſtern ſtrahlend auf. In wenigen Tagen ſchenkte ihm das ganze deutſche Volk, Arm und Reich, über 6 Millionen Mark zur Gründung einer Baugeſellſchaft für Zeppelinluftſchiffe. Der Tag von Echterdingen war ein Schickſalstag von unerhörter Tragweite, denn mit ihm begann Deutſchlands Führerſchaft auf dem Gebiete des Luft⸗ ſchiffhaus, die es heute noch innehat.. Und ſchon wenige Monate ſpäter konnte der Graf dem deutſchen Volke und ſeinem Kaiſer zeigen, wie er die Zeppelinſpende verwendet hatte, denn ſchon am 10, November ſowle konnte er den„Z. 4“ dem Kaſſer und ſeiner Begleltung, 4. Seite. Nr. 311 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. Juli 1928 Staͤoͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 3. Juli 1928 n Einige Vorlagen für die Bürgerausſchußſitzung am 17. Juli werden gutgeheißen. Für die Herſtellung einer zweigleiſigen Straßenbahnlinie vom Bahnhof Waldhof nach der Gartenſtadt werden vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes 300 000/ bewilligt. Zur Schaffung von Heizungs einrichtungen in 50 weiteren Straßen bahntriebwagen werden 95 000. zur Verfügung geſtellt. Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bleibt auch hier vorbehalten. Die Schreckenstat in der Krappmühlftraße Ueber die bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldete Schreckenstat in der Krappmühlſtraße 6 kurſieren verſchiedene Gerüchte. Allgemein wurde angenommen, daß die Frau aus dem Fenſter geworfen worden ſei. Nach den polizeilichen Erhebungen ſoll dieſe Nachricht aber nicht zu⸗ treffen und der Mann verſucht haben, die Frau von ihrem Vorhaben abzubringen und ſie vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Es handelt ſich um die etwa 40 Jahre alte Frau des Schloſſers Kinzinger. Die bedauerliche Frau iſt zum zweiten Male verheiratet. Der erſte Mann fiel im Kriege. Sie iſt eine ordentliche Frau und als tüchtige Näherin bekannt. Sie wurde beizeiten vor der Heirat gewarnt. Denn der zweite Mann iſt ein Trinker und Wiesloch war ihm ſchon verſchiedentlich als Zügelungsort ſeiner Leidenſchaft angewieſen. In Edingen ſoll die Frau ein Haus beſeſſen haben. Eine Rente, die für den Tod des erſten Mannes bezahlt wurde, hätte mit beigeholfen, das Leben ſorgenfrei zu geſtalten. Es ſoll oft zu heftigen Szenen gekommen und die Frau von ihrem Manne tätlich mißhandelt worden ſein. Der Leumund des Mannes iſt nicht gerade gut zu nennen. Dagegen ſcheint die Frau überall beliebt geweſen zu ſein. Der Polizeibericht meldet über die Tat wie folgt: Geſtern nachmittag nach 3 Uhr iſt die 38 Jahre alte Ehefrau des Fabrikarbeiters Emil Kinzinger, Katharina geb. Hem⸗ berger, Krappmühlſtraße Nr. 6 hier nach vorausgegangenem heftigen Streit mit ihrem Ehemann durch das Küchenfenſter auf den Balkon geſtiegen und hat ſich vom 3. Stock in den Hof fallen laſſen. Die Frau wurde ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in das Städt. Krankenhaus verbracht. Der Vorgang hat eine große Menſchenanſammlung verurſacht, weil zunächſt das Gerücht verbreitet wurde, daß der Ehemann die Frau zum Fenſter hinausgeworfen habe. * * Oeffentliche Sammlung mit Blumenverkauf. Wir ver⸗ weiſen nochmals auf die morgen ſtattfindende Straßen⸗ ſammlung, die vom Otto Perlbund organiſiert wurde. Den Hilfsbedürftigen, die nicht im Beſitze ihrer geſunden Gliedmaßen ſind, die ſich durch Geburt oder Unglücksfall in krüppelhaftem Zuſtande befinden, für die kein Geſetz auf aus⸗ kömmliche Rente beſteht, die hauptſächlich auf die Mildtätig⸗ keit angewieſen ſind, ſoll aus dieſer Sammlung eine Unter⸗ ſtützung zukommen. Deshalb möge man die Sammler nicht ohne Gabe vorübergehen laſſen. Dank und Anerkennung iſt allen Gebern ſicher. * Mütterſchulkurſe. Auf vielfache Anfragen teilt die Lei⸗ tung der Mütterſchulkurſe(Mannheimer Mutterſchutz E. V. und Rotes Kreuz) mit, daß während der Sommermonate die Mlitterſchulkurſe nicht ſtattfinden. Der nächſte Kurs wird tm September unter Führung des neuen Leiters des Säug⸗ lingskrankenhauſes, Prof. Dr. Frank beginnen. a * Straßenbahn und Radfahrer. Heute früh kurz nach 6 Uhr ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Ein ver⸗ heirateter Arbeiter aus Feudenheim wollte an der Behelfs⸗ halteſtelle Riedbahnunterführung mit ſeinem Rad die Gleiſe überqueren, wurde dabei von einem Wagen der Linie 4 er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert. Da der Verunglückte jedenfalls innere Verletzungen erlitt, wurde er mit der Elektriſchen mit an das Allgem. Krankenhaus genommen, wo ihn einige Arbeitskollegen hineintrugen. Vertretern der Heeresverwaltung erfolgreich vorführen. Und es iſt kaum zu viel geſagt, was der Kaiſer dem Grafen da⸗ mals ſagte:„Unſer Vaterland kann ſtolz ſein, einen ſolchen Sohn zu beſitzen, den größten Deutſchen des 20. Jahrhunderts, der durch ſeine Erfindung uns an einen neuen Entwicklungspunkt des Menſchengeſchlechts geführt hat. Es dürfte nicht zuviel geſagt ſein, daß wir heute einen der größten Momente in der Entwicklung der menſchlichen Kultur erlebt haben.“ Die weitere Entwicklung der Zeppelinluftſchiffe iſt all⸗ gemein bekannt. Ueber große Erfolge und ſchwere Rückſchläge führte der harte Weg. Aber am Ende hatten wir Luftſchlacht⸗ ſchiffe, vor denen unſere Feinde auf fernen Inſeln zitterten, hatten wir aber endlich ein völkerverbindendes Verkehrs⸗ Luftfahrzeug, das mit fahrplanmäßiger Pünktlichkeit den Flug von der alten zur neuen Welt durchführte. Und heute liegt, nachdem das erſte Ozeanluftſchiff „LZ. 126“ an Amerika hatte abgeliefert werden müſſen, an Zeppelins 90. Geburtstage ein noch größeres Luftſchiff fertig in der Halle in Friedrichshafen! Graf v. Zeppelin hatte die großen Erfolge ſeiner Luft⸗ ſchiffe im Kriege noch erleben dürfen, hatte ihm noch verdienſt⸗ vollen Anteil an der Entwicklung der mehrmotorigen Rieſen⸗ flugzeuge, mit denen Deutſchland auch bahnbrechend war, ver⸗ gönnt. Raſtlos hat er bis zum letzten Atemzug für ſein Vaterland gearbeitet. Bald nach der Eröffnung der Luft⸗ kriegs⸗Ausſtellung in Berlin, kurz vor den großen Verluſten unſerer Zeppeline über England unter der ungeheuren Ab⸗ wehr des Inſellandes, rief ein gütiges Schickſal den Mann am 8. März 1917 aus ſeinem ſchaffensreichen Leben, der ſeine ganze Kraft für ſeine Idee zum beſten ſeines Vaterlandes eingeſetzt hatte. Eine beſſere Anerkennung ſeiner Erfolge, als die Verbote und Abbruchbefehle der Feindſtaaten, die alles, was mit Zeppelinen zuſammenhing, vom Erdboden verſchwinden laſſen wollten, oder zur eigenen Verwendung ſich wegnahmen()), konnte es nicht geben. Heute hat Italien, das doch über recht gute Luftſchiffbauarten verfügt, gezeigt, daß es auf dieſem Gebiete noch nicht die Reife hat, die Zeppelins Schaffen ſchon vor dem Kriege hatte, von Frank⸗ reich ganz zu ſchweigen. England und Amerika ſetzen alles daran, den Deutſchland durch Zeppelin gegebenen Vorſprung Empfang der Bremen“ ⸗Jlieger Köhl und von Hünefeld Von der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa⸗AG. wird uns mit⸗ geteilt, daß für die Schüler und Schülerinnen der Volksſchulen und höheren Lehranſtalten und für die Mitglieder der Mann⸗ heimer Sportvereine die Seckenheimerlandſtraße von der Schulbaracke ab und der Rand des Flugplatzes bis zur Barriere freigehalten werden. Zum Eintritt berechtigen unentgeldlich abzugebende Einlaßkarten, die an die Vorſtände der Sportvereine, an das Volksſchul⸗ rektorat und an die Direktoren der Höheren Lehranſtalten verabfolgt werden. Die„Bremen“⸗Flieger werden nach der Begrüßung durch den Herrn Oberbürgermeiſter mit einem von der Firma Daimler⸗Benz zur Verfügung geſtellten Wagen langſam an den Zuſchauerreihen vorbeifahren, ſo daß ſie von jedem Teilnehmer geſehen werden können, ehe der Wagen den Weg zur Stadt einſchlägt. Die Zuſchauer werden dringend erſucht, den Anordnungen des Polizeiaufgebots Folge zu leiſten. Der eigentliche Flugplatz darf unter keinen Umſtänden betreten werden, da ſehr leicht durch das die„Bremen“ ⸗Flieger bringende Flug⸗ zeug bei der Landung Unglücksfälle paſſieren können. Aber auch nach Landung des Flugzeuges müſſen die Zuſchauer vor dem Betreten des Flugplatzes gewarnt werden, damit das Empfangs programm und die Rundfahrt reibungslos abgewickelt werden kann. Der gefährlichſte Moment iſt der, wenn nach der Rund⸗ fahrt der„Bremen“ ⸗Flieger die Zuſchauermenge nach der Dürerſtraße drängen ſollte, um dort nochmals die Flieger zu ſehen. Die Zuſchauer müſſen daher ſolange warten, bis die „Bremen“⸗Flieger die Dürerſtraße paſſiert haben. Die Ankunft der Ozeanflieger auf dem Flugplatz Neuoſtheim erfolgt am Montag nachmittag gegen 5 Uhr. * * Radfahrer und Kinderwagen. Geſtern nachmittag fuhr ein Radfahrer in der Schwetzingerſtraße in raſendem Tempo gegen einen Kinderwagen. Der Wagen ſtür zte um und das darin befindliche erſt 11 Wochen alte Kind erlitt einenlinken Armbruch und erhebliche Verletzungen im Geſicht. Es wurde ſofort zum Arzt gebracht Die Mutter des Kindes erlitt vor Aufregung einen Ohnmachtsanfall. Der Radfahrer entkam leider unerkannt. * Ihren 75. Geburtstag feiert heute Samstag in guter Geſundheit im Kreiſe ihrer Angehörigen Frau Mathilde Gärtner, H 7, 34. Veranſtaltungen Nationaltheater. Am morgigen Sonntag findet die letzte Vorſtellung in dieſer Spielzeit ſtatt. Zur Auf⸗ führung gelangt die Oper„Boris Godunow“ unter der muſi⸗ kaliſchen Leitung von Richard Lert, der ſich damit verab⸗ ſchiedet. In dieſer Aufführung treten zum letzten Mal auf: Margarete Kloſe, die für die nächſte Spielzeit an das Staatstheater Kaſſel und vom übernächſten Spieljahr an wieder für das Nationaltheater Mannheim verpflichtet iſt und Trude Weber, die aus dem Verbande des Nationaltheaters ausſcheidet. ö Berliner Mozart⸗Chor. Wer das heutige Konzert des Berliner Mozart⸗Chors beſucht, wird ſich nicht nur ſelbſt eine Freude machen, ſondern auch einem guten Zweck dienen. Die Erträge der Konzerte ermöglichen, den Kindern unſer ſchönes Vaterland zu zeigen und ihnen wärmſtes Heimatgefühl zu wecken. Auch vor 3 Jahren in Sübdentſchland wurde der Chor außerordentlich gefeiert. * Jubiläumskonzert im Friedrichspark. Der Lehrer⸗ geſangverein Mannheim⸗ Ludwigshafen gibt am heutigen Samstag ſein 25. Gartenkonzert im Friedrichs⸗ park. In dieſem Konzert wird ſich Ehrenchormeiſter Karl Weidt, der ſich in den wohlverdienten Ruheſtand begibt, als Dirigent des Lehrergeſangvereins verabſchieden. Der Chor wird erleſene Lieder zum Vortrag bringen, während die Park⸗ direktion dem Jubiläumskonzert auch äußeren Glanz zu ver⸗ leihen ſucht. Die Kapelle Homann⸗Webau wird kon⸗ zertieren. Die„fünf Simons“, eine Akrobatengruppe und die Tänzerin Liſſy Simon werden auftreten. Die Konzerte am morgigen Sonntag beſtreitet die Kapelle Becker. Benga⸗ liſche Beleuchtung und ein Höhen feuerwerk geben dem Abendkonzert eine beſondere Note. einzuholen, d. h. das aufs beſte auszubauen, was man Deutſchland verbieten wollte! Wieder ſtehen wir vor einem Abſchnitt in der Entwick⸗ lung der Zeppelinluftſchiffe. 11 Jahre nach Zeppelins Tode ſteht die ganze Welt voller Spannung nach den Hallen am Bodenſee, in denen tüchtige Männer, erprobte Mitarbeiter des Grafen Zeppelin, ſein großes Werk fortſetzen. So hat ſich das erfüllt, was an Zeppelins Grabe Generaldirektor Colsmann ſprach: „Sein Werk wird fortbeſtehen! Aber auch ſein Geiſt möge haften im deutſchen Volke, daß es jugendfriſch bleibe wie er, und hoffnungsfroh und ſtark,— ſtark im Willen zum Durchhalten, im Willen zum Siege!“ 5 Möge die Liebe zum alten Grafen im deutſchen Volke erhalten bleiben, möge auch in den Schulen an dem Tage dieſes großen Deutſchen gedacht werden! Dr. Roland Eisenlohr. Theater und Muſik Mozart⸗FJeſtwoche in Duisburg. Der Mozart⸗Zyklus, der von der„Gärtnerin der Liebe“, der„Entführung aus dem Serail“ über„Figaros Hochzeit“,„Don Juan“ und„Cosi fan tutte“ zur„Zauberflöte“ und„Titus“ führte, war als künſtleriſche Leiſtung ebenſo bedeutſam, wie programmatiſch für die Arbeit der Duisburger Oper. Dr. Saladin Schmitt, deſſen rückgratſtarkes Wollen der Bühne in langjähriger Arbeit Rang und Bedeutung erkämpft hat, hat im Laufe der Zeit einen dekorativen Stil der Inſzenierungen entwickelt, der bei Werken romantiſch⸗pathetiſchen Charakters ſeiner Wirkung ſicher iſt. Im„Don Juan“ überſchlug ſich der über⸗ triebene Prunk der Ausſtattung und Stimmen(alle Partien waren mit hochdramatiſchen Stimmkanonen beſetzt) ins Paro⸗ diſtiſche. Dieſe Aufführung, die ein Mißverſtändnis war, ſtellte den einzigen Verſager der Feſtwoche dar. Die fein⸗ nervige Aufführung von„Figaros Hochzeit“ im beſchwingten Wechſel einer glücklich feſtgehaltenen Schwarz⸗Weiß⸗Stim⸗ mung und„Die Entführung aus dem Serail“ in köſtlicher buffonesker Draſtik herausgeſtellt, zeugten Saladin Schmitt als einfallsreichen und kultivierten Spielleiter. Dr. Alexan⸗ der Schum inſzenierte„Cosi fan tutte“ mit gentalem Inſtinkt * Heiterer Pfälzer Abend im Nibelungenſaal. Heute Samstag abend findet der Heitere Pfälzer Abend im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengarten ſtatt, in deſſen Mittelpunkt die Begrüßung und der Einzug des„Eiſernen Guſtav“ ſteht, der in humorvoller Weiſe ergötzliche Szenen von ſeiner Fahrt Berlin—pParis ſchildern wird. Für den übrigen unterhalten⸗ den Teil ſorgen bekannte Künſtler vom Nationaltheater u. a. * Wiederſehensfeier der 6. Dragoner am 4. bis 6. Auguſt in Frankfurt a. M. Die ehemaligen 6. Dragoner, die vor dem Krieg in Mainz in Garniſon geſtanden haben, werden vom 4. bis 6. Auguſt in Frankfurt a. M. eine Wiederſehensfeier begehen. Es ſei noch darauf verwieſen, daß ſehr viele Mann⸗ heimer bei dieſen Dragonern ihrer Militärpflicht genügten. * Zirkus Krone jetzt in Ludwigshafen. Am geſtrigen Freitag nachmittag fand die letzte Vorſtellung des deutſchen Groß⸗Zirkus auf dem Meßplatz in Mannheim ſtatt. Heute abend 8 Uhr gibt der Zirkus bereits in Ludwigshafen, wo er noch bis Dienstag auf dem neuen Meßplatz an der Haardt⸗ ſtraße bleiben wird, ſeine Vorſtellung. Kommunale Chronik * Seckenheim, 5. Juli. In der Seckenheimer Gemein de⸗ ratsſitzung vom 27. Juni wurden nach Erledigung ver⸗ ſchiedener Wohnungs⸗ und Stundungsgeſuche u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Ein Geſuch um Nachlaß des Gemeinde⸗ zuſchlags zur Grunderwerbsſteuer wird unter den üblichen Bedingungen genehmigt; mit den vorgeſehenen neuen Grenzführungen im Gemeindewald iſt der Ge⸗ meinderat einverſtanden; ein Geſuch um Abgabe eines Familiengrabes wird genehmigt; für das Reichs waiſen⸗ haus in Lahr wird ein jährlicher Beitrag bewilligt; gegen das Wirtſchafts⸗Konzeſſionsgeſuch des Auguſt Vogler für die Wirtſchaft zum„Neckarthal“ beſtehen keine Bedenken; zum angeborenen Bürgerrecht wird Hermann Fedel zu⸗ gelaſſen. * Brühl, 5. Juli. Aus den Gemeinderatsſitzungen vom 29. Juni und 4. Juli iſt folgendes mitzuteilen: Die Amts⸗ niederlegung des Gemeinderats Heinrich Lindner wird als begründet erklärt. An ſeine Stelle tritt der nächſtfolgende Bewerber der Wahlvorſchlagsliſte der Vereinigten Bürger⸗ partei: Landwirt Rudolf Lörtſch in Rohrhof. Der Antrag der ſozialdemokratiſchen Partei, den neugewählten Bürgermeiſter als Berufsbürgermeiſter anzuſtellen, wurde abge⸗ lehnt. Mit dem Bürgermeiſter iſt eine Vereinbarung ge⸗ mäß 8 30 Gemeindeordnung nach vorgelegtem Entwurf zu treffen. Zur Herbeiführung der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde eine Sitzung der Gemeindeverordneten auf Mittwoch, 11. Juli feſtgeſetzt.— Gemäߧ 12 Grd.⸗ und Gew.⸗ St. G. ſind für das 2. Quartal des Rechnungsjahres 1928 (Juli bis mit September) éUmlage voraus zahlungen in Höhe von einem Viertel der im Rechnungsjahr 1927 feſt⸗ geſtellten Steuerſchuld zu erheben.— Vergeben wurde: 1. Die Ausführung eines Entwäſſerungsgrabens im Ortsteil Rohrhof der Firma Anton Langlotz, Baugeſchäft; 2. die Her⸗ ſtellung von Kandelrinnen in der Werderſtraße und in der Schulſtraße Rohrhof dem Pfläſtermeiſter Georg Dörich in Oftersheim.— Die Verſteigerung der Bachreinigung und eines abgängigen Ebers fand Genehmigung.— Die Rück⸗ ſtandsſchuldner von Miete der Gemeindewohnhäuſer ſind auf⸗ zufordern, die Schuld bis ſpäteſtens 15. Auguſt d. Is. der Ge⸗ meindekaſſe zu entrichten, widrigenfalls Klage auf Woh⸗ nungsräumung eingeleitet wird.— Dem kath. Jugend⸗ und Jungmännerverein Brühl werden zur Durchführung ſeines 20jährigen Stiftungsfeſtes vom 29./30. d. Mts. die gemeinde⸗ eigenen Sportplätze zur Verfügung geſtellt. Kleine Mitteilungen Die Mieter⸗ und Hausbeſitzervereinigung Kaiſerslautern und Umgebung will einen friſchen Zug in die eingeroſteten Verhältniſſe zwiſchen Hausbeſitzern und Mietern bringen und hat deshalb die Stadtverwaltung er⸗ ſucht, in einen Maſſenwohnungstauſch einzuwilligen. Tapeten, Linoleum Teppiche H. Engelhard Nachf. N 3. 10, Kunststraße für die Komödienhandlung, die hier zum Changez les Dames des Maskenballes wird. Ein Zuſammenſpiel aus einem Guß, aus einem Geiſt erfüllte das Spiel mit funkelnder Grazie. Den krönenden Abſchluß bildete die Erneuerung von„Titus dem Gütigen“. Der nach Metaſtaſio geſchriebene Text dieſer moraliſierenden Konzertoper beanſprucht heute nur mehr hiſtoriſches Intereſſe. Auch muſikaliſch erſcheint das in 18 Tagen auf Beſtellung hingeſchriebene Werk ziemlich an⸗ ſpruchslos. Alle Leidenſchaftsausbrüche werden in obligaten Arien verdeckt. Zudem ſind die angeblich von dem Mozart⸗ ſchüler Süßmayer ſtammenden Recitative herzlich ſchlecht ge⸗ raten. Die Duisburger Aufführung des Titus bedeutete ein Ereignis. Sie hielt ſich an den feierlichen oratoriſchen Stil des Barocktheaters und durchſetzte die antiken Formen mit hiſtoriſchen Elementen des 18. Jahrhunderts. Die Bühnen⸗ bilder zeigten den Vedutenſtil klaſſtziſtiſcher Hiſtorienmalerei, der in der Farbenſtimmung durch ſilberne Grundtöne in er⸗ habene Pathethik geſteigert wurde. Die Regie Dr. Schums war auf ſtilvolle Bindung im Sinne konzentanter Statiſtik bedacht und ſchuf ſo Bilder von hohem optiſchem Reiz. In die muſikaliſche Leitung der Opern teilten ſich Paul Drach und Wilhelm Grümmer; Drach, der Dirigent der breiten Geſte und feierlichen Linie(Don Juan, Figaro, Titus) fand den Widerpart in Grümmer, der die Muſik mit höchſter klanglicher Delikateſſe und Leichtigkeit perlen läßt. Daß jede Aufführung ein Feſt der ſchönen Stimmen bedeutete, iſt ein Privileg, das die Duisburger Opern allen Bühnen des Weſtens voraus hat. Da es unmöglich iſt, all die Namen zu nennen, mag ein Geſamtlob für aller ſprechen. Der Erfolg der Aufführungen war groß und unbeſtritten. Hag. Kunſt und Wiſſenſchaft Eine Operation gegen Zuckerkrankheit. In der Klinik von Profeſſor Sauerbruch⸗Berlin hat Dr. Gohrbrandt, wie wir der„Telegrammzeitung“ entnehmen, an Zucker⸗ kranken eine einfache Operation durch Unterbindung der den Ohren zunächſt liegenden Speicheldrüſen vorgenommen. Es wurden daraufhin im allgemeinen deutliche günſtige Einflüſſe auf die Erſcheinungen der Zuckerkrankheit feſtgeſtellt. Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 311 Aus dem Lande Stand der Reben in Baden 85 Karlsruhe, 6. Juli. Der Stand der Reben in Baden iſt je nach der Landesgegend recht verſchieden. In der Bodenſeegegend und dem oberen Rheinteil ſind die Meldungen nicht ſehr vielverſprechend, im Markgräflerland, am Kaſfſerſtuhl, im Breisgau und in Mittelbaden erhofft man einen beſſeren Herbſt. Die Blüte iſt in den meiſten Lagen beendet und was im Mai nicht erfroren iſt, ſteht mancherorts gut bis mittel. * J. Ladenburg, 6. Juli. Dem Schreinermeiſter Auguſt Frey wurden von einer Maſchine in ſeinem Betrieb mehrere Finger der linken Hand abgeriſſen ſo daß er ins Heidelberger Krankenhaus verbracht werden mußte. Als eine Stunde ſpäter ein Geſelle die angefangene Arbeit des Meiſters fertigmachen wollte, brachte auch er ſeine Hand in die Maſchine und erlitt ſolchen Blutverluſt, daß er auf dem Wege zum Arzt ohnmächtig zuſammenbrach. g Schriesheim, 6. Juli. Zum erſten Male ſeit langer Zeit ſind in Schriesheim mehr Sterbefälle wie Ge⸗ burten zu verzeichnen. Im Monat Juni kamen nur 3 Kin⸗ der zur Welt, während 6 Perſonen ſtarben, darunter 2 Kinder und 4 alte Leute von über 74 Jahren. Sechs Eheſchließungen wurden vorgenommen. * Neckargemünd, 6. Juli. Die Eltern des verheirateten sojährigen Schiffers Karl Schneckenberger erhielten Meſtern telephoniſch die Trauernachricht, daß ihr Sohn im Rhein ertrunken iſt. p. Aus dem Odenwald, 6. Juli. Die Heidelbeer⸗ ernte hat ihren Anfang genommen. Aus dieſem Grunde ſind Heidelbeerferien eingetreten, damit die Kinder den Er⸗ wachſenen beim Heidelbeerpflücken helfen können. Ganze Scharen ziehen früh morgens hinaus in die Buchenwälder und raffeln mit der„Holzraffel“ die blauen Beeren. Das Eſſen wird mitgenommen und erſt gegen Abend kehrt die Ge⸗ ſellſchaft zurück, um die Heidelbeeren an den ſchon wartenden Händler zu verkaufen. Dieſe bezahlen jetzt 30—40 Pfg. für das Pfund, verpacken die Beeren und verſenden ſie in die Groß⸗ ſtädte. Leider iſt der Ertrag nur mittel, da die Blüten zum größten Teil im Mai erfroren ſind. Manch ärmere Familie verdient ſich durch die Heidelbeerernte ein ſchönes Stück Geld. Aepfel und Birnen gibt es dieſes Jahr auch nicht viel, deſto voller hängen aber die Kirſchen⸗ und Zwetſchgenbäume. sch. Hockenheim, 4. Juli. Am 30. Juni, 1. und 2. Juli beging der hieſige Fußballverein 08 in feſtlicher Weiſe die Wiederkehr ſeines 20. Stiftungsfeſtes durch zahlreiche Ver⸗ anſtaltungen. In der Feſthalle fand ein Feſtbankett ſtatt. Nach Begrüßungsworten des 1. Vereinsvorſitzenden, Chriſtof Kleppe, überbrachte Bürgermeiſter Klein im Namen der Stadtgemeinde Hockenheim dem Verein die beſten Glück⸗ wünſche, indem er dieſem gleichzeitig einen von der Stadt ge⸗ ſtifteten ſilbernen Pokal mit Widmung überreichte. Im Namen des Süddeutſchen Fußballverbandes ſihermittelte Gau⸗ vorſitzender Würzberger⸗ Heidelberg die beſten Glück⸗ wünſche. Der Feſtredner des Abends, M. Guckinger⸗ Mannheim, berichtete über die wichtigſten Begebenheiten aus der Vereinsgeſchichte, über die auch das vom Verein heraus⸗ gegebene Feſtbuch Aufſchluß gibt. Durch den Feſtredner wur⸗ den eine Reihe von Gründungsmitgliedern für 20jährige treue Mitgliedſchaft durch Ueberreichung der ſilbernen Nadel nebſt Ehrenurkunde ausgezeichnet. Am Sonntag nachmittag zog ein Feſtzug durch die geſchmückten Straßen auf den Vereins⸗ platz, wo eine Reihe von Werbeſpielen ausgetragen wurden. T. Neckargerach, 6. Jult. Die Leiche des am letzten Sonntag hier ertrunkenen Landwirtes Heinrich Hermes aus Sandhauſen wurde durch Männer von Neunkirchen, die im Neckar badeten, geborgen. Sie wurde mit einem Auto in die Heimat überführt.— Im benachbarten Neckarzimmern er⸗ trank das 7jährige Büblein eines hieſigen Arbeiters. Das Kind kam der Strömung zu nahe, wurde von ihr erfaßt und in den Neckar hinausgetragen, wo es unterging. * Kenzingen, 5. Juli. Die Realſchule Kenzingen, die in dieſem Jahre auf eine 50jährige Geſchichte zurückblicken kann,— ſie hatte im Jahre 1878 als Höhere Bürgerſchule ihre Pforten aufgetan— begeht die Jubiläumsfeier in der Zeit vom 29. Sept. bis 1. Oktober. Das Jubiläumsjahr ſoll Veranlaſ⸗ ſung geben, nach Möglichkeit alle ehemaligen Schüler der An⸗ V ſtalt zu froher Feier im Jugendlande zu vereinen. Aus der Pfalz N Die Maulbeer⸗Seidenraupenzucht in Haßloch K Haßloch, 6. Juli. Die Seidenraupe wird im Laufe der nächſten—14 Tage ihre Spinnreife erlangt haben. Zu Züchter vor Minderverkäufen zu ſchützen, den Verkauf ſelbſt übernehmen. . 5 5 * Neuſtadt a. d.., 6. Juli. Im Saalbaugarten ereignete ſich am Donnerstag abend, gerade als die Muſik wundervoll konzertierte, ein erſt aufregender, dann aber herzhaftes Ge⸗ lächter auslöſender Zwiſchenfall. Ein Ehemann war mit der Frau eines Anderen zum Konzert gegangen. Die daheim⸗ gebliebene Frau hatte Wind von der Sache bekommen und hatte ſich aufgemacht, um der„Konkurrenz“ eins auszuwiſchen. Sie traf den Getreuen mit ſeiner Konzertfreundin im trauten Geſpräch am Tiſch und wurde fuchsteufelswild. Sie ſprang auf die Frau zu. Ein wüſtes Geraufe entſpann ſich, wobei der einen derartig die Kleider heruntergeriſſen wurden, daß ſie nur noch im Schlupfhöschen daſtand. Eine kräftige Kellnerin hatte dem Intermezzo zugeſchaut, dann hatte ſie es aber auch ſatt, packte die beiden und ſetzte ſie auf die Straße. Dort wollten ſich die Beiden weiter ſchlagen, merkten aber allmählich doch, daß es beſſer war, ſich jetzt wieder etwas anzukleiden und zogen bös ſchimpfend hezmwärts. Gerichtszeitung Der Zweibrücker Flaggenzwiſchenfall vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht Das franzöſiſche Kriegsgericht für die Pfalz in Landau verhandelte am 5. Juli in ganztägiger Sitzung gegen fünf Zweibrücker Einwohner, in denen die Anklage die Täter bzw. Helfer des bekannten Zwiſchenfalls in der Nacht zum 1. Mai erblickt, wo am franzöſiſchen Offizierskaſino in der Herzog⸗ ſtraße zu Zweibrücken die franzöſiſche Flagge herunter⸗ geriſſen und neben der zerbrochenen Fahnenſtange zer⸗ riſſen am Fuße des Bismarckdenkmals aufgefunden wurde. Der Vorfall war ſeinerzeit zuerſt von der deutſchen Behörde nachts feſtgeſtellt worden, die ſofort in einem peinlichen Unterſuchungsverfahren nach den Urhebern der Tat fahndete, ohne indes poſitives Beweismaterial herbeibringen zu kön⸗ nen, trotzdem ſofort eine Ortsbeſichtigung durch die Staats⸗ anwaltſchaft vorgenommen worden war, bet der alle Spuren unterſucht und auch Fußabdrücke genommen worden waren. Das franzöſiſche Kriegsgericht klagt der Tat nun drei junge Burſchen aus Zweibrücken an, den Bäckergeſellen Wilhelm Weiß, den Schloſſergeſellen Hans Schimmel und den v Arbeiter Karl Lutz. Die Anklage lautet gegen die drei fun⸗ gen Burſchen auf ſchweren Diebſtahl. Ferner find angeklagt der Autovermieter Eugen Franck und die Näherin Fräulein Anna Kronberger wegen des Verbrechens, den des ſchweren Diebſtahls verdächtigen jungen Leuten zur Flucht verholfen und die Flucht auch aktiv durchgeführt zu haben. Die drei jungen Leute ſind am 5. Mat mit dem Auto des Autobeſitzers Franck und Fräulein Kornberger nach Nürtingen bei Stutt⸗ gart gefahren, wo ein Onkel des Weiß wohnt. Die Anklage erblickt in dieſer Flucht ein Schuldgeſtändnis. Die Verhandlung begann um 8 Uhr mit der Verleſung der Angeklagten, von denen nur die beiden ſeit 25. Mai in Haft befindlichen, Franck und Fräulein Kornberger, vor⸗ geführt werden, während gegen die drei jungen Leute das Abweſenheitsverfahren durchgeführt wird. in der fraglichen Nacht, um den Nachweis zu erbringen, daß g die drei geflüchteten jungen Leute in der Tat als Flaggen⸗ attentäter in Frage kommen. Von vornherein kann ge⸗ ſagt werden, daß auch die ergiebige Beweisaufnahme trotz mancher Verdachtsmomente keinen lückenloſen Be⸗ weis erbracht hat. Die Vernehmung der beiden Angeklagten Fräul. Korn⸗ ſollen. Vorwurf lenteur) Das Gericht beſchäftigte ſich zunächſt mit den Vorgängen verbüßt. heater: onzerte: Nationaltheater: Veranſtaltungen Samstag, den 7. Juli 1928 riedrichspark: „Belind ö 5 Gartenkonzert des Lehrergeſangvereins 3 7 8 E. 18 0. Uhr. Manuheim⸗Ludwigshafen..00 Uhr.— Berliner Mozart⸗Chor im Mufenſaa a Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..30 Uhr.— Heiterer Pfälzer dig gemacht hätten. L. 800 Uhr. dieſem Zeitpunkte werden dann mit Abſchluß der Zuchtperiode! Abend im Nibelungenfaal.00 Uhr. 5 etwa 400 000 Kokons in den Handel gelangen. Die Arbeits⸗ Lichtſpiele:.„Frauenarzt Dr. 5 92 8 Schan⸗ gemeinſchaft für ſüddeutſchen Seidenbau, Sitz Haßloch, der burg:„Du ſollſt nicht ſtehlen“,— Scala:„Panzer ⸗ 77 1 ost Near kreuzer Potemkin“.— Capitol:„Sechs Mädchen über 40 Ortsgruppen aus allen Feilen ger Pfals, des ſuchen Nachtgu artie“.— Gloria:„Heubſtzeit am Saargebietes, Heſſens und des Badener Landes ange⸗ Rhein“.— Palaſt⸗Theater:„Herbſtzeitam Rhein“. ſchloſſen ſind, wird, um ihre Mitgliedervereine und deren Ufa⸗Theater:„Dagfin“. 15 Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kuuſthalle: 11—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichti⸗ gung—4 Uhr. )J ff x zu den anderen vernommenen Zeugen ziemlich lange hin. Be⸗ merkenswert war dabei das Beſtreben der Anklagebehörde, auch die kleinſten Verdachtsmomente heranzuziehen, um den Beiden nachzuweiſen, daß ſie ſich der Fluchtbegünſtigung ſchul⸗ Der Angeklagten Fräulein Kornberger, die infolge der langen Haft ſichtlicherſchöpft iſt und mit faſt atemloſer Stimme ſpricht, werden auch eine Reihe von Aeußerungen aus der Vorunterſuchung vorgehalten, die anu⸗ geblich mit ihren heutigen Bekundungen in Widerſpruch ſtehen Es handelt ſich aber durchweg, kann, um Ergänzungen bezw. Berichtigungen, wie ſie im Ver⸗ laufe eines Unterſuchungsverfahrens nicht zu vermeiden ſind. Sonn⸗ wie ſie nachweiſen Der Angeklagte, Autovermieter Franck, ſchildert recht anſchaulich, wie die vier Leute zwiſchen—3 Uhr— die ge⸗ naue Zeit weiß er nicht mehr— zu ihm gekommen ſind und ihm den Auftrag zu der Fahrt gegeben haben. ſitzende findet es merkwürdig, daß er ſich für eine ſo lange Fahrt— es ſeien doch 400 Kilometer hin und zurück— keinen Vorſchuß geben lietz, aber Franck erklärt, es habe ſich doch um Leute gehandelt, die er kannte ö 8 Der Vor⸗ Dann beſchäftigte ſich das Gericht mit den einzelnen Er⸗ liches vor. einer machte. „weiſein Die weiter Sie gebniſſen der Unterſuchung, wobef der Vorſitzende der deut⸗ ſchen Behörde bezüglich ihres Unterſuchungsverfährens den Verlangfamung“ vernommenen Zeugen, zwei Beamte der Sureté und der franzöſiſche Gen⸗ darmeriekommandant von Zweibrücken, bringen nichts weſent⸗ können gegen die Angeklagten nichts Be⸗ laſtendes hinſichtlich ihrer Haltung zur Beſatzung vorbringen, ſondern im Gegenteil beſtätigt der Sureté⸗Beamte Charrier, daß der flüchtige Schimmel ſehr viel mit franzöſiſchen Offi⸗ zieren zuſammen war und franzöſiſch ſprach. f 5 (Sage franzöſtſchen Den Schluß der Beweisaufnahme bildeten die Verleſung eines Briefes von Lutz an ſeine Eltern, in dem er ſie um Verzeihung für ſeine Untaten bittet und eines Briefes von Weiß vom 23. Juni, in dem er danach fragt, ob die Fran⸗ zoſen noch zu ſeinen Eltern kämen. Die Verhandlung wurde hierauf nachmittags halb 3 Uhr ertagt. Zu Beginn der Nachmittagsverhandlung wurden dem An⸗ Widerſprüche feſtzuſtellen. geklagten Franck noch einige Fragen vorgelegt, um angebliche Dann nahm Hauptmann Tropet das Wort zu ſeinem Plädoyer und begründete die Anklage wegen ſchweren Diebſtahls und beleidigender Haltung gegen⸗ über der franzöſiſchen Fahne. Senatspräſident Dr. Full wlä⸗ dierte in ausführlicher Darſtellung für Franck und Korn⸗ berger auf Freiſprechung. ö 9 5 Das Urteil: Nach längerer Beratung wurde das Urteil verkündet. Es elaſſen. Fräulein Kornber Das Gente ebene wird ſelbſtverſtändlich ſofort hinfällig, ſobald ſich die Verurteilten dem Gericht ſtellen. lautete: Für Wilhelm Weiß, Hans Schimmel und Karl Lutz in Abweſenheit auf je 5 Jahre Zuchthaus mit 5 Jah⸗ ren Aufenthaltsverbot, für Eugen Franck auf 45 Tage und für Anna Kornberger auf 41 Tage Gefängnis. Die Strafe der Kornberger gilt durch die Unterſuchungshaft als er wurde daher ſofort frei⸗ Herausgeber: Drucker und e Neue Mannheimer Zeitung G. M. Direktion Ferdinand Druckerel Dr. Haas Mannheim., E 8, 2 enme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltil: Kurt Fiſcher ſteuilleton: 1 V. K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: 1..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Weft: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige Tron: Kircher— Anzeſgen Mar Filter neee SIE FINDEN ES Dass en W Be- e 8 c Qungerv. In, Ive 1212 Ne IEBENDICEREIIT RRASILOSER ANRBREUT Vauergd, und uranfhärll 0 0 Aaadhacgaeloll — VERSTIND ICH. 2 2 berger und Autovermieter Franck zieht ſich im Gegenſatz 1 iir 8 Te— N * 0 e N e 85 e a 8 I 0 b ö —— 5 e 3 SPEZTKAEMNAZFEDOONFN-MSCH ON 5 5 U 0 2 * ur uns N Ceraig en der, es Ge das Erler der bedeulel. f gm n 5 5 i CCC Es MIETEN EN e, „VVCCVV e eM Aal des Gertless e. 5 5 0 Quote einbehalten werden, während für die übrigen Mitglieder eine * 6. Seite. Nr. 311 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 7. Juli 1928 Wir tſcha Von den ſüddeulſchen Mar Mannheim, 6. Juli. Anfangs der Berichtswoche herrſchte auf Käufe ſeitens der Sowjetregierung eine feſte Stimmung für Weizen, die ſich aber nicht behaupten konnte, da einerſeits die günſtigen Erntenachrichten verſtimmend wirkten und andererſeits die veröffentlichten Berliner Beſtandsziffern, die Weizen mit da. 26 000 und Roggen mit mehr als 7000 Tonner ausweiſen, deutlich erkennen laſſen, daß mit einer Verknappung von Motgetreide bis zur neuen Ernte nicht gerechnet werden kaun. Tazu kommt noch, daß auch der Weltexportüberſchuß ganz bebentende Mengen aufweiſt. Die heutigen Offerten ſind in⸗ folgedeſſen wieder niedriger als vor acht Tagen und man verlangt für Manitoba II Atlanxic per Juni— erſte Hälfte Juli⸗Abladung 14.40, für Manitoba III Atlantle ſeeſchwimmend, 13.70, desgl. Juli⸗ Abladung 13.75, für Manjtoba III Pacific, ſeeſchwimmend, 13.75, für desgl. IV 13.10, für 78 Kg. Baruſſo, Juli 13.75 und für 78 Kg. Roſafe Juli 13.67 hfl. eif Rotterdam. Auch der Roggen hatte ruhigeren Markt. Für Weſtern⸗Roggen II ſeeſchwimmend verlangte man 13.20, Juni⸗Abladung 13.15 und Juli⸗Abladung 13.07½ bhfl. per 100 Kg. eif Rotterdam. In Ger ſte lagen reichliche Angebote vor bei ge⸗ ringer Kaufluſt. Donaugerſte 60/61 Kg., ſeeſchwimmend, iſt zu 12.90, 62/63 Kg. per Juli zu 11.35 und per Auguſt zu 11.15 hfl. eif Rotterdam angeboten. Hafer hatte ruhigen Markt bei kleinen Um⸗ ſätzen. Mais lag ziemlich behauptet. Seeſchwimmender Plata⸗ Mais war, je nach Poſition, zu 10.85 10.60, per Jult⸗Auguſt, Auguſt⸗ September zu 10.05 und per September⸗Abladung zu 10 hfl. eif Rotter⸗ dam angeboten. a An unſeren ſübdeutſchen Märkten erfuhr der Markt keine nen⸗ nenswerten Veränderungen. Die Umſätze blieben klein, da die Mühlen wie auch unſere Importeure ſich im Einkauf eine Zurück⸗ haltung guferlegten. In Weizen lagen bereits Angebote in rhei⸗ niſchem Weizen, neuer Ernte, per Auguſt⸗September⸗Lieferung zu 26.00 RM. per 100 Kg. cif Mannheim vor. Die Angebote fanden aber keine Beachtung. In Mannheim greifbarer Inlandsweizen ſtellte ſich auf 27.5080 und Auslandsweizen auf 29—31 RM. waggon⸗ frei Mannheim. Roggen verkehrte in Uebereinſtimmung mit Weizen in ruhiger Haltung. Auch in dieſem Artikel lagen bereits aus neuer Ernte vor, doch iſt von Abſchlüſſen bisher noch nichts be⸗ kannt geworden. Für neuen rheiniſchen Roggen per Juli⸗Auguſt lieferbar, verlangte man 25.75 RM. eif Mannheim. In Mannheim greifbarer Inländsroggen iſt zu 29 und Auslandsroggen zu 29.25 RM. waggonfrei Mannheim erhältlich. Gerſte lag ſtill, zumal bereits reichlichere Angebote von neuer Wintergerſte an den Markt kommen. Die erſten Proben wurden an der geſtrigen Börſe gezeigt und waren von befriedigender Beſchaffenheit. Für neue Wintergerſte, rheinheſſiſcher Herkunft, verlangte man bis 27 RM., welcher Preis aber bisher nicht bezahlt wurde. Für in Mannheim disponible aus⸗ ländiſche Braugerſte verlangte man, je nach Qualität, 31—35 und für Futtergerſte 24—25 RM. per 100 Kg. waggonfrei Mannheim, halts. und Handelszeitung en⸗ und Produktenmärkten Hafer verkehrte in ruhiger Haltung und die Abgeber waren bereit, kleine Untergebote zu akzeptieren. Inlandshafer war zu 27.75—28.50 und Auslandshafer zu 27.50—28.50 RM. frei Waggon Mannheim angeboten. Mais liegt ſtetig. Man verlangte zuletzt für in Mann⸗ heim disponiblen Plata⸗Mais 24.25 RM. für die 100 Kg. Brutto für Netto, einſchließlich Säcken, waggonfrei Mannheim. Futtermittel lagen wie immer um dieſe Jahreszeit ruhig. Mit Ausnahme von Trockenſchnitzel, per prompt lieferbar, mußten ir Bedarfsfalle hohe Preiſe bezahlt werden, da die Beſtände hierin faſt vollkommen aufgebraucht ſind. Für engliſche Trockenſchnitzel, verzollt mit Sack, wurden bis 20 RM. per 100 Kg. waggonfrei Mannheim gefordert. Für ſüddeutſche Trockenſchnitzel aus neuer Kampagne per September⸗Dezember⸗Lieferung werden dagegen nur 13 RM. per 100 Kg. ab Fabrikſtationen verlangt. Malzkeime waren im Preiſe etwa.50 RM. per 100 Kg. billiger als in der Vorwoche. In Bier⸗ treber iſt das Angebot von den inländiſchen Brauereien z. Zt. ſehr ſtark bei weichenden Preiſen. Man verlangte 17.60, 17.80 RM. per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. Sonſt ſind die Preiſe im allgemeinen unverändert. 5 Mehl. Die Preiſe konnten ſich im allgemeinen behaupten, doch iſt das Geſchäft darin weiter ſtill geblieben und die Umſätze be⸗ ſchränkten ſich nur auf Bedärfsfälle. Für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, wurden 3737.25 RM. ſeitens der Mühlen verlangt, während die zweite Hand zu 36.50— 36.75 RM. als Abgeberin im Markte war. Für ſüddeutſches Roggenmehl verlangte man 3839.50, für niederrheiniſches Roggenmehl per prompt 38, per Herbſtlieferung 35 und für pommeriſches Roggenmehl per Auguſt⸗September⸗Lieferung 65 prozentige Ausmahlung, 34.50 RM. per 100 Kg. Frachtparität Mannheim. Hopfen hatte ruhigen Markt bei im allgemeinen unveränderten Preiſen.— Die Berichte über die Ausſichten der neuen Ernte lauten ſehr verſchieden. Das warme Wetter in Verbindung mit den Nieder⸗ ſchlägen ſoll die Blattlauskrankheit herbeigeführt haben und man iſt in landwirtſchäftlichen Kreiſen äußerſt bemüht, um gegen dieſe Krank⸗ heit anzukämpfen. Die Hopfenpflanzen ſind gegenüber früherer Jahrgänge im Wachstum vielerorts um etwa 14 Tage zurückgeblie⸗ ben, während wieder aus anderen Gegenden berichtet wird, daß die Pflanzen Stangenhöhe erreicht haben. In unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß das Geſamt⸗Mengeergebnis der diesjährigen Ernte kleiner ſein dürfte als in früheren Jahren. Tabak. In den letzten Wochen fanden eine Reihe von Ab⸗ ſchlüſſen in 1927er Tabaken ſtatt, und zwar in erſter Linie an die Zigarreninduſtrie; die bezahlten Preiſe bewegten ſich, je nach Herkunft und Blattgehalt, zwiſchen ea. 96 und 105 RM. Auch mit der Rauch⸗ tabakfabrikation wurden neuerdings Abſchlüſſe getätigt; ein größerer Poſten geringer 1926er Schneidegut⸗Tabake erzielten ca. 90 RM. per Zentner. Für die wenigen Reſte von guten 1926 er und 1927 er Schneidetabake wurden die bisherigen Preiſe bezahlt.— Die Witte⸗ rung iſt den auf dem Felde ſtehenden jungen Pflanzen bis jetzt günſtig. ere eee Mannheimer Veamtenvank Einziehung der Haftſumme von der GW. beſchloſſen— Ein weitergehender Antrag der Gewerbebank abgelehnt Bekanntlich blieb der erſte Vergleichstermin der Beamtenbank ohne Reſultat, weil die beiden Hauptgläubiger, die Mann⸗ heimer Gewerbebank und die Landesgewerbebank Karlsruhe, ihre Zuſtimmung zum Vergleich nur zu erteilen gewillt waren, wenn die Beamtenbank durch ihre GB. die Eln ziehung der Haft⸗ umme beſchließen würde. Aus dieſem Grunde mußte ſich eine ge⸗ ſtrige ab. GV. der Beamtenbank, die recht gut beſucht war, mit dieſer Angelegenheit befaſſen. Inzwiſchen hat ſich aber die Situation inſo⸗ fern verſchärft, als die Gewerbebank in der GV. vorausgegangenen Verhandlungen ſich mit der urſprünglich geplanten und im Benehmen mit dem Vergleichsrichter auf die TO. geſetzte Einziehung der ſatzungsmäßigen Haftſumme von 40„ nicht glaubt zufrieden geben zu können, ſondern als Voraußfetzung für ihre Zuſtimmung zum Vergleich die Erhöhung der Stammteile auf je 60, for⸗ derte, was automatiſch auch eine Ehöhung der Haftſumme auf den gleichen Betrag bedingen würde. Nach der Formulierung des von der Gewerbebank und Landesgewerbebank gewünſchten Ankrages ſoll die Eintragung nach der Genehmigung des Vergleichsvorſchlages er⸗ folgen, dem unter der Bedingung, daß die GV. den Antrag. genehmigt, zugeſtimmt werden würde. Sollte ſich der Konkurs aber trotzdem nicht vermeiden laſſen, dann würden die beiden Banken auf den erhöhten Haſtſumme verzichten. Ueber die Vorgeſchichbe diefes Antrages und ſeine formalrechtliche Bedeutung gab der juriſtiſche Berater der Bank, RA. Dr. Freun d, der GV. eingehende Aufklärungen, wobei er darauf aufmerkſam machte, daß einmal ſchon Rechtsgültigkeit eines ſolchen Beſchluſſes in Frage ſtehe, weil der Antrag nicht auf der TO. und zum anderen bei etwalgem Eintritt des Konkurſes wohl die beiden Banken auf die In⸗ anſpruchnahme der automatiſch erhöhten Haftſumme verzi ch ⸗ tet haben, nicht aber dle anderen Gläubiger. Zur Vor⸗ geſchichte teilte er noch mit, daß die Gewerbebank anfangs ihren An⸗ rag abhängig machen wollte von der generellen Anerkennung ihrer Forderung. Unter lebhaften Proteſtrufen der Verſammlung betonte Real. Dr. Freund nochmals, daß die Beamtenbank ganz enbſchieden die Forderung der Gewerbebank beſtreitet, Die Entſcheidung über den Antrag der Gewerbebank ſtellle er nach ſeinen Aufklärungen der GB. anheim, bat aber, um das Oö ſumeines Konkurſes zu ver⸗ melden, zu erwägen, ob nicht doch dem auf der TO. ſtehenden An⸗ trage auf Einziehung der Haftſummeſtattzugeben ſei, weil ſich dann vielleicht der Vergleich doch noch durchführen laſſen wird und im übrigen die 40% Haftſumme ſowieſo fällig werden würde. N Nach einer längeren und teilweiſe bewegten Ausſprache, in der an der Ehrlichkeit des Gewerbebankantrages Zweifel geäußert wur⸗ den und in der ſich die Mehrheit der Redner auf den Standpunkt ſtͤllte, daß der Antrag nicht zuläſſig iſt, weil er nicht auf der TO. ſteht, beſchloß die GB. einſtimmig die Ablehnung der Er⸗ höhung der Stammanteile. Der Antrag der Verwaltung dle Haftfumme unverzüglich einzuziehen, wurde da⸗ gegen mit allen gegen z Stimmen genehmigt. Bei dem alſo freiwillig beſchloſſenen Einzug der Haſtſumme, der noch keines⸗ wegs die Gefahr eines Konkurſes beſeitigt, da es jetzt ganz auf die Stellungnahme der beiden Gewerbebanken ankommt, kann die Haft⸗ ſumme bei den Mitgliedern, die zugleich Gläubiger ſind, von der ratenweiſe Einziehung von 4 bis 8 Monaten in Ausſicht geſtellt wurde. Ueber den gegenwärtigen Stand machte der Vorſtand, Dr. Fluch, einige Mitteilungen, aus denen hervorging, daß ſich im weſentlichen an der finanziellen Lage nichts geändert hat. Bei den Ak⸗ tiven befürchtet er, daß größere Beträge bei der Kurpfalz nicht einzutreiben ſein werden, da die Kurpfalz ao. großzügig verfuhr und Kredite gewährte, die die finanzielle Kraft der Antragſteller bei wei⸗ zem überſtieg. Im übrigen mülſſe er aber ſeſtſtellen, daß die Beamten ihren Verpflichtungen gut, nachgekommen ſind. Bezüglich der Paſſiven iſt die Frage der Schuld an die beiden Gewerbebanken immer noch ungeklärt, da die Beamtenbank auch heute noch keine Buchungsbelege beſitzt, man müſſe hier immer noch den Abſchluß der Unterſuchungen abwarten. Feſtgeſtellt ſei aber heute ſchon, daß die Geldbeſchaffung der Beamtenbank vorwiegend aus den eigenen Reihen erfolgte, ſodaß die Beſtreitung der Gewerbebankforderungen ſicherlich von Erfolg ſein werde. Man könne annehmen, daß die tat⸗ jächliche Höhe der Schuld an die Gewerbebank lediglich die Summe der erſten Stammeinlage von etwan120 000 4 ausmachen wird. „ Bank für auswärtigen Handel.⸗G. in Berlin.— Vor einer neuen Kapitalerhöhung. Die Bank, die zu Beginn des Jahres 1927 ihr nach der Umſtellung mit 3,3 Mill. R.( ſeſtgeſetztes Aktienkapital auf 8,3 Mill. R./ erhöhte, beabſichtigt mit Rückſicht auf den weiter ge⸗ ſtiegenen Geſchäftsumfang eine neue Kapita erhöhung um 2,2 auf 11 Mill. R. noch im Laufe dieſes Jahres vorzunehmen. Ein⸗ ſchließlich der offenen Rückſtellung, die nach der Kapitalerhöhung von 938 000 N. auf 1,5 Mill. R. ſteigen wird, werden ſich die eigenen fende Jahr glaubt die Verwaltung auf Grund des Ergebniſſes des erſten Hälbjahres bereits die gleiche Dividende wie im Vor⸗ jahr, d. h. 9 v. H. in Ausſicht ſtellen zu können. Die neuen Aktien ſollen von den Banken der Intereſſengemeinſchaft im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung übernommen werden. Späterhin iſt auch an die Einführung der Aktien an der Berliner Börſe gedacht. Die Kapitalerhöhung ſoll jedoch erſt im Herbſt zur Durchführung gelangen. Die Bank, die den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ſeit Grün⸗ dung auf die Finanzierung des Handelsverkehrs zwiſchen Deutſch⸗ land und den ßſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten legt, betreibt das Effektengeſchäft hauptſächlich als Kommiſſionsgeſchäft für Banken und Bankters der Provinz. Auf den Auslandmärkten pflegt ſie auf dem Effektengebiet vornehmlich das Anlagegeſchäft. Einen weſent⸗ lichen Teil ihrer Tätigkeit nimmt die Finanzierung des Außen⸗ handels ihrer Kundſchaft, beſonders nach Amerika ein. Die Verwal⸗ tung der Bank beabſichtigt, ſich ab nächſten Monat an der Veröffent⸗ lichung der monatlichen Bankausweiſe, die von der Reichsbank zu⸗ ſammengeſtellt werden, zu beteiligen. 5 7 Mill./ für den Saladetfurther Qustenkauf. Die Kaliwerke Salzdetfurth AG. hat für ihren Kauf der im Beſitz der Halleſchen Kaliwerke AG. übernommenen Quote den Preis von rd. 7 Mill. gezahlt, was etwa 1 Mill./ je Tauſendſtel Quote bedeutet. Ob⸗ wohl dieſer Betrag ziemlich erheblich über dem liegt, was als Nor⸗ malwert je Tauſendſtel Anteil an Abſatz des Kaltſyndikats betrachtet wird, glaubt die Kaliwerke Salzdetfurth Ac. für den von ihr ge⸗ zahlten Preis eine befriedigende Rentabilität zu finden. Bekanntlich erfolgt die Bezohlung des Kaufpreiſes an die Halleſchen Kallwerke AG. in mehrjährigen Raten. ö Die Verluſte der Chemiſchen Goldenberg. Die jetzt vorgelegte Liquidatlons⸗ Eröffnungsbilanz der Chemiſchen Fabrik Goldenberg— Tiromont u. Co. in Wiesbaden zum 1. Nov. 1927 ſchließt mit einem Verluſt von 1,3 Mill. ab. Demnach wäre das StA.⸗Kopital von 1,30 Mill. /, die Rücklage von 150 000/ und der größte Teil der 105 000% VA. verloren. Nach dem Bericht der beiden Liquidatoren haben ſich die Erwartungen, welche von der Verwaltung der Goldenberg⸗Geſellſchaft an den Verkauf der Fabrik in Winkel und der übrigen Vermögensobjekte an den Michael ⸗ Konzern geknüpft worden ſind, nicht erfüllt. Entgegen der Zuſage ſei die Fabrik ſofort bei Uebernahme ſtillgelegt und dabei die Erzeugung der Weinſäurequote auf die ſeitherige Konkurrenz⸗ firma Joh. A. Benckiſer übergeleitet worden. Infolgedeſſen ſei der Goldenberg⸗Geſellſchaft nicht nur die Gehälterlaſt im weſentlichen verblieben, ſondern es hätten ſich auch mit den Angeſtellten eine ganze Reihe von Rechtsſtreitigkeiten ergeben. Die Firma Michael habe von den Zahlungen, die am 1. Mai 1928 von ihr zu leiſt⸗ waren, einen größeren Betrag unter angeblich nicht ſtichhaltigen Gründen zurückbehalten und ſchließlich die Zahlung der für den Fall der Stillegung der Fabrik ausbedungenen Entſchädigung von 100 000 Mark verweigert. Dieſerhalb iſt es zur Klageerhebung ge⸗ kommen. Die Unicheco in Amſterdam, deren Aktien heute Golden⸗ berg beſitzt, ſtehe ebenfalls in Liguidation und habe noch Stellung eines Konkursantrages ein gerichtliches Moratorium bis zum 15. März 1929 erwirkt. Sie habe dann aber auch gegen Golden⸗ berg ſelbſt einen ungeheuren Anſpruch in Amſterdam ein⸗ geklagt, der, wenn er begründet wäre, zu einer erheblichen Ueber⸗ ſchuldung der Goldenberg⸗Geſellſchaft führen würde. Die beiden Liquidatoren bezeichnen dieſen Anſpruch in jeder Beziehung für unbegründet. Simoniusſche Celluloſefabriken AG. in Fockendorf⸗Thüringen. Die G. verteilt für 1927, wie ſchon gemeldet, keine Dividende, ſon⸗ dern beantragt, 121754/ Reingewinn li. V. 123 348„ mit 8 v. H. Dividende) auf neue Rechnung vorzutragen. Die Betriebe konnten das ganze Jahr über voll beſchäftigat werden; man verfüge jetzt über neuzeitlich eingerichtete moderne Werke. Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 1,43(1,31) Mill. /, Abſchreibungen ſind mit 375 699(379 005)%¼/ angegeben. Vermögensüberſicht(in Mill.): Beteiligungen 0,62 0,64ʃ), Vorräte 1,172(1,723), Außenſtände 0,793(0,969), dagegen Gläubiger.014(4,119), Rückſtellungen unv. 1,395 bei 1,5 Mill. AK. 25: Abſchlüſſe im deutſchen Zündholzkonzern. Die zur Gruppe der Deutſchen Zündholzverkaufs.⸗G. gehörende Nord deutſche Zündholz AG., Berlin, und die Südbdeutſche Zündhol z AG., München, legen ihre Abſchlüſſe für das Geſchäftsjahr 1927 vor. Die Norddeutſche Zündholz AG. weiſt einen Geſamtverluſt v. 150 510 Mark aus. Bei der Süddeutſchen Zündholz AG. beträgt der Geſamt⸗ verluſt 299 642. Die Verluſte ſind zurückzuführen auf die durch das Reorganiſatlonsprogramm notwendig gewordenen Stillegungen ver⸗ ſchiedener Werke. z: Gebrüder Poensgen AG., Maſchinenfabrik in Düſſeldorf. Der Abſchluß für 1927 weiſt nach 121 435/(i. V. 79 227%) Ab⸗ ſchreibungen einen Reingewinn von 3822, auf, um den ſich der Vortrag auf 12300 4 erhöht. Nach dem Geſchäftsbericht konnte der Abſatz im Inland und Ausland geſteigert werden. Die ſteigenden Geſtehungskoſten konnten durch fortſchreitende Verbeſſerungen im Betrieb zum Teil ausgeglichen werden. Im neuen Geſchäftsjahr, in das die Geſellſchaft mit einem höheren Auſtragsbeſtand eingetreten iſt, ſetzte ſich bei nachlaſſendem Bedarf des Inlands die Steigerung der Selbſtkoſten fort.(Das Aktienkapital von 1,5 Mill.“ befindet ſich in Familtenbeſitz.) 5 * Frankfurter Armaturenfabrik AG. in Frankfurt.— Wieder dividendenlos. Die Geſellſchaft wird auch für das abgelaufene Ge⸗ Mittel der Bank auf insgeſamt 12/5 Mill..“ ſtellen, Für das lau⸗ ſchäftsfſahr keine Dividende vertelken. Während im Vorfahr ein 333 Paumarkt und Konjunktur Im neueſten Wochenbericht ſchreibt das Inſtitut für Kon⸗ funktorforſchung: 5 Der Konjunkturverkauf wird in den nächſten Monaten in hohem Grade von der Entwicklung der Bautätigkeit beeinflußt wev⸗ den. Schon bisher konnte ſich die Geſamtbeſchäftigung in der Haupt⸗ ſache nur deswegen annähernd auf dem im Winter 192728 erreichten Stand behaupten, weil gleichzeitig mit der Verſchärfung der lonjunk⸗ turellen Rückgänge in vielen Branchen eine ſaiſonmäßig bedingte Zu⸗ nahme der Bautätigkeit einſetzte. Wenn ſo die Bautätigkeit den Kon⸗ junkturrückgang fürs erſte gemildert hat u. auch in der nächſten Zeit eine weſentliche Stütze der Konjunktur ſein wird, ſo iſt doch zu be⸗ achten, daß auch auf dem Baumarkt eine gewiſ ſe Ab⸗ ſchwächung, namentlich im Vergleich zum Vorjahr, eingectreten iſt. Dies iſt um ſo bedeutungsvoller, als durch den Umfang der Bau⸗ tätigkeit nicht allein die Beſchäftigung des Baugewerbes un der Bauſtoffinduſtrien, ſondern darüber hinaus auch der Abſatz an de⸗ rer Branchen(ſo etwa an Hausrat, Möbeln, Gardinen, Beleuch⸗ tungskörpern, Teppichen uſw.) weſentlich beſtimmt wird. Die angeſpannte Lage des Wohnungsbaumarktes kommt deutlich in der bisherigen Zahl der Bauer laubniſſe für die gegenwär⸗ tige Bauſaiſon zum sbruck: In der Zeit von Oktober 1927 bis Anfang Mai 1928 wurden etwa um—6 pCt. weniger Bauerlaubniſſe als in der gleichen Zeit des Vorjahres erteilt. Der Beſtand an Bauvorhaben, der ſich aus dem Vergleich der Bauvollendungen und der erteilten Bauerlaubniſſe annäherungsweiſe ermitteln lüßt und der maßgebend für die Wohnungsbautätigkeit der nächſten Zeit ſein dürfte, iſt nicht unbeträchtlich geringer als vor Jahresfriſt. Im ganzen iſt gegenwärtig damit zu rechnen, daß im Jahre 1928 das Bau⸗ volumen im Wohnungsbau um etwa 10 pCt. geringer ſein wird als im Jahre 1927. Auch die Zahl der Bauaufträge, die von der öffentlichen Hand ausgehen, liegt, nach der Entwicklung der erſten fünf Monate zu ſchließen, in dieſem Jahre um etwa 25 bis 30 pCt. niedriger als im Jahre 1927. Doch ſcheint hier inſofern die Lage etwas gnüſtiger zu ſein, als in dieſem Jahre bedeutend größere Bauvorhaben vergeben wurden als 1927, ſo daß der Geſamtwert der von der öffentlichen Hand in den Monaten Januar bis Mai ver⸗ gebenen Bauaufträge gegenüber dem Vorjahre annähernd gleich ge⸗ blieben iſt. Dagegen waren bisher ſowohl Zahl wie Wert der von Induſtrie und Handel erteilten Bauaufträge größer als 1927. Im ganzen ſcheint es, daß zunächſt der Rückgang der Wohnbau⸗ tätigkeit durch die Aufträge der öffentlichen Hand und namentlich durch die von Induſtrie und Handel in gewiſſem Umfange ausgeglichen worden iſt. Jedenfalls deutet die Lage auf dem Bauſtoffmarkt dar⸗ auf hin, daß der Bedarf an Baumaterialien keine weſentliche Einbuße erlitten hat. Hierfür ſpricht auch, daß die Bauſtoffpreiſe im ganzen bis zur Gegenwart eine leicht anſteigende Tendenz aufweiſen. 3 8— 5 85 n 11 a2 Verluſt von 0,201 Mill./ ausgewieſen war, ſchließt das Jahr 1927 mit einem kleinen Reingewinn. Im laufenden Jahr ſei 0 geringer Bautätigkeit die Geſchäftslage ruhiger ge⸗ worden. * Weitere Ausdehnung der Dentſche Parkettwerke AG. in München. Die Julius Hegner junior, Parkettfabrik in Freiburg i. Br., hat ſich der Deutſchen Parkett⸗ werke A G. München angeſchloſſen. Die Erzeugung der Firma Hegner wird eingeſtellt, die Firma aufgelöſt. Der bisherige In⸗ haber der Firma, Julius Hegner, iſt als Geſchäftsführer der Dent⸗ ſen Parkettwerke AG., Verkaufsbüro für Südbaden, beſtellt. Die Deutſche Parkettwerke AG., Zentrale in München, hat die bedeutend⸗ ſten Parkettfabriken Deutſchlands aufgekauft und iſt mit einem AK. von 1,8 Mill.„ ausgeſtättet. Die Firma iſt bekanntlich eine Tochter⸗ geſellſchaft der„Südholz“, Süddeutſche Holzinduſtrie AG., München, die neuerdings ihr Kapital auf 5 Mill.„ erhöht hat 172: Ludwig Ganz AG. in Mainz. Die GV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß, wonach bekanntlich aus einem Reingewinn von 91 776 1 10 v. H. Dividende zur Verteilung gelangen. Gemäß dem Antrag der Ver⸗ waltung wurde das Kapital auf 2 Mill. erhöht. Stamm⸗ und Por⸗ zugsaktien nehmen im gleichen Verhältnis an der Kapitalserhöhung teil. Die neuen ab 1. Juli. 1928 dividendenberechtigten Aktien wer⸗ den von einem Konſortium:1 zu 102% v. H. übernommen mit der Verpflichtung, die den alten Aktionären im gleichen Verhältnis zu 107 v. H. anzubieten. Von der neuen Emiſſion ſind 500 000/ feſt an engliſche Intereſſenten begeben. Soweit die neuen Aktien nicht bezogen werden, ſollen ſie von einem in Bildung be⸗ ariffenen Bankenkonſortium übernommen werden. Zu der Beibehal⸗ tung der Vorzugsaktien erklärte die Verwaltung, daß immer noch eine gewiſſe Ueberfremdungsgefahr vorliege. Zum Ge⸗ ſchäftsbericht wurde ergänzend mitgeteilt, daß die günſtige Entwick⸗ lung des Unternehmens anhalte. Der Umſatz habe faſt Friedens⸗ höhe erreicht. Er betrug ziffernmäßig 1926 3,4 Mill. 1927 4,2 Mill. und wird 1928 vorausſichtlich dieſes Ausmaß überſteigen, da die Kon⸗ junktur für echte Teppiche anhalte. Verſtändigung in der Ferngasverſorgung Eine Ausſproche über die Frage der Ferngasverſorgung und Wirtſchaft, die auf einer Tagung der Wirtſchaftsſtelle des Vereins zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen in Rheinland und Weſtfalen zwiſchen Vertretern der Kommunalwirtſchaft, des Ruhrkohlenbergbaus und der Induſtrie⸗Gasverbraucher ſtattfand und auf der das geſchäfts⸗ führende Mitglied des Deutſchen Städtetages, Vizepräſident Dr. Elſas, den Standpunkt der Kommunen und Aſſeſſor Baum den der Ruhrgas AG. darlegte, ergab, daß zwiſchen den verſchiedenen Auffaſſungen, die bisher als unvereinbar anzuſehen woren, jetzt eine Verſtändigung möglich ſei. Dr. Elſas ſtellte feſt, daß er mit Befriedigung von der Haltung der Ruhrgas Ac. Kennt⸗ nis genommen habe, in der er einen erheblichen Fortſchritt für die notwendige Verſtändigung erblicke. Unter allgemeiner Zuſtimmung erklärte der Geſchäftsführer des Langnamvereins, Dr. Schlenker, daß die Vorhandlungen die berechtigte Ausſicht auf eine friedliche Verſtändigung eröffneten. Der Gasverbrauch im früheren Gasnetz des RWE., der bekanntlich auf die Ruhrgas AG. über⸗ gegangen iſt, hat in einem Zeitraum von 4 Monaten eine Steige ⸗ rung um vund 109 v. H. erfahren, was in der Verſammlung 1 für den großen Gasbedarf der Induſttie ange⸗ e 8 6 De? Die Berliner Maklergemeinſchaft für Abſchaffung der Medio⸗ liquidation. In einer zahlreich beſuchten Verſammlung der Makler⸗ gemeinſchaft der Berliner Börſe wurde einſtimmig der Beſchluß ge⸗ faßt, die Vertreter der Maklerſchaft zu beauftragen, den Börſenvor⸗ ſtand zu erſuchen, für die Abſchaffung der Medioliguidation Sorge zu tragen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New. Vork 4700 167 10 20 29 285 40 16 „Dork J Zchweiz 25.28 25,2“ Stockholm 18.180 18,15 Paris.. 24 08124.18 Solfand.. 12.10 12006] Madrid. 28. 50 Malland. 83 78 62 0 een n t Mailand.. 92,75 82.76 Kopenhagen 18.20 18.19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1870 und Pfunde mit 20 3805 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 6. Juli Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 5. 1 Elektrolytkupfer 189,50 139.75 Aluminium in 8 g Raffinadekupfer—.——.— Barren 184 184 Blei—.——.— Zinn ausl.—.— 3 Rohzint Bb. Pr.). uüttenzinn 5 5 nch A—.— 5 Nickel.50.50 attenzin———— Antimon 085-0. 065.0. Aluminfum.90.90 Silber für 1 Gi. 81 90 63— 84.—.20 London. 5. Juli.(Metalle. In Aſt.. d. engl t. v. 1016 Kg. 8. 135 5. 8. Ble: Kupfer Kaſſa 68.05 68,80 beſtſeleci 57,25 57.— int 28 25 28 20 d. 3 Monal 63.18 68.90 Nickel e Surg. d. 23.35 41 88 do. Elektrol. 69.— 58.— Zinn Kaſſa 206.15 2086 85 Neaufſus—— Frachtenmartt in Duisburg⸗Ruhrort vom 6. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemli i wurden nach der Börſe verſchiedene Kähne für Reiſen 9 ſtationen bergwärts angefordert. Der Leerraum iſt auch zurück⸗ gegangen, doch deckt er immer noch die Na i 0 Berg und Tal blieben unverändert. e * e 0 EF Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 311 ee eee 5. 5 9. ————— a herausziehen, um damit Watte, Wachs, Waſſer uſw. zu laden. Rochas verfertigte eine wächſerne Puppe, die er mit dem Empfindungsvermögen des Mediums lud. Dieſem ſchnitt er während des magnetiſchen Schlafes im Nacken eine Locke ab, die er an der Puppe befeſtigte. Als er nun an dieſen Haaren unbemerkt vom Medium zog, drehte dieſes ſich um mit der Frage:„Wer zieht an meinen Haaren?“ Die Verſuche ge⸗ langen in der Regel nur in einer Entfernung von—6 Me⸗ ter. Es iſt ja ein weitverbreiteter Volksglaube, daß man durch die Herrſchaft über gewiſſe Teile des Körpers— Haare, Nägel, Sputum— auch einen Einfluß auf den urſprünglichen Eigen⸗ tümer gewinnt. Allerdings ſind mir beſtätigende Urteile anderer Gelehrten nicht bekannt. Zum Schluſſe ſeien noch die Zahlengeſetze des Frh. v. Stromer⸗Reichenbach genannt, die die Wiederholung entſchei⸗ dender Ereigniſſe innerhalb desſelben Völkerkreiſes nach etwa drei, in aufeinander folgenden, aber nach etwa andert⸗ halb Jahrhunderten lehren. Auch wenn das Volk vom Mut⸗ terlande getrennt iſt— die Spanier in Südamerika, die Eng⸗ länder in den Vereinigten Staaten— haben dieſe Geſetze, die hier nur angedeutet werden können, noch Gewalt darüber. Alſo iſt der Zuſammenhang des Blutes ebenſo vorhanden und geheimnisvoll, wie der des vorgenannten Roſenſtrauchs und Pappelbaumes. So ſind wir von Geheimniſſen umgeben! Myſteriöſe zufammenhänge Von Dr. Max Kemmerich, München Wir ſind von Geheimniſſen umgeben, mag die 1 Schon allein das Verſtändigungsmittel verdient unſer auch noch ſo große Fortſchritte machen, ſteht doch am Ende Staunen. Wie machen es etwa die Schwalben bei ihren herbſt⸗ einer jeden Antwort eine neue Frage. Wir wollen nun einige lichen Flugübungen, daß ſie Schwenkungen von einer Schärfe Rätſel aus deren Fülle nachſtehend namhaft machen. und Geſchloſſenheit wie die beſtexerzierende Kavallerie⸗ Die deutſch⸗oſtafrikaniſche Schutztruppe hat nach Kieſe⸗ eskadron ausführen? Wer führt das Kommando über die wetter(„Die Geheimwiſſenſchaften“) die Beobachtung ge⸗ Heringsſchwärme und wie gibt der Führer ſeine Befehle? macht, daß der ſehr harzreiche Wallababaum nur dann ein Wer beſtimmt die Abfahrtszeit der Aale oder Störche? Der dauerhaftes Bauholz liefert, wenn er einige Tage vor Neu⸗ Weiſe ſtaunt über jede Fliege im Unterſchied zum Toren, mond gefällt wird. Denn dann läßt ſich das Holz in ganz der alles ſelbſtverſtändlich findet, weil er über nichts nach⸗ unebene, gezackte Stücke ſpalten. Fällt man ihn aber bei Voll⸗ denkt. Wenn wir Menſchen die vorgenannten Reſultate er⸗ mond, dann läßt er ſich in ſchöne, glatte Bretter ſchneiden und zielen wollen, benötigen wir komplizierte Reglements, ſtraffe zu Faßdauben ſpalten. Hingegen beſitzen die Stämme dann Diſziplin, eine wohlfunktionierende Befehlsübermittlung. als Bauholz gar keine Dauerhaftigkeit. Und wie machen es die Tiere, die ohne das alles auszukom⸗ 3 Die Erfahrung unſerer Gärtner beſtätigt den Einfluß men ſcheinen? Man ſpricht ſelbſtredend wieder vom Mäd⸗ des Mondes. Denn viel Pflanzen ſchießen, wenn man ſie bei chen für alles, vom„Unterbewußtſein“. Aber warum verſagt zunehmendem Monde ſät, ins Kraut, während ſie bei ab⸗ es dann beim Menſchen? Vor allem: Was iſt es denn nehmendem ſtarke Wurzeln treiben. Vom Bambus wird be⸗ eigentlich? Man kann doch nicht ein K durch ein anderes& richtet, daß er zehn bis zwölf Jahre haltbar bleibt, wenn man erklären wollen! Das ſind doch nur leere Worte, die den ihn während des Neumondes ſchneidet, hingegen höchſtens acht Ehrlichen nicht vom offenen Bekenntnis entbinden, es eben Jahre aushält, wenn dies zur Zeit des Vollmondes geſchieht. einfach nicht zu wiſſen. Der Mond iſt auch mit größter Wahrſcheinlichkeit der Ver⸗ Ochſentus wies ſ. Zt. darauf hin, daß unſere aus dem urſacher der Fließ ſchen Perioden, auch der Fieberkurven Orient ſtammende Pappel überall bei uns kränkelt und von oder der Entwicklung des Embryos, wie er ja ſchon längſt als der Spitze her abzuſter“en beginnt, Und zwar tut ſie das Urſache von Ebbe und Flut und der Springfluten erkannt gleichmäßig in ganz Deutſchland, unabhängig vom ſehr ver⸗ wurde. Ganz zu ſchweigen von ſeiner Wirkung auf das Ner⸗ ſchiedenen Boden ihres Standortes, von Inſektenfraß und venſyſtem, die als Nachtwandeln bezeichnet wird. anderen Faktoren. Der Gelehrte führt dieſes Abſterben dar⸗ Unverkennbar iſt der weſentliche Unterſchied in der Ein⸗ auf zurück, daß alle unſere Alleepappeln nur männlichen Ge⸗ wirkung des Mondes auf das Meerwaſſer, die zweifellos auf ſchlechtes ſind und aus Stecklingen gezogen werden. Sie alle der Gravitation beruht, und der Aenderung der molekularen ſtammen direkt oder indirekt von ein und demſelben Exemplar Kohäſion beim Wallababaum, bei der ſchnellen Zerſetzung des ab, das vor wenig über einem Jahrhundert in den Park von ſeinem Lichte ausgeſetzten Fleiſches oder dem Stumpfwerden Wörlitz gebracht wurde. Ochſenius meint nun, daß gleich⸗ eines Raſiermeſſers unter ſeinen Strahlen ganz zu ſchweigen zeitig mit der Stammpflanze auch alle Schößlinge, die ja nicht S teralur * Deutſche Erzähler der Gegenwart. 2 Bände. Vorksverhaud der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m b. H. Dieſes zweibändige Wert, das Beiträge der beſten deutſchen Erzähler enthält, gibt nicht nur einen Ueberblick über das Schaffen der letzten Jahre, es ſtellt vielmehr ein Moſaikbild der modernen deutſchen Erzählungskuaſt dar, deren Schöpfer Leonhard Adelt, Alice Berend, Georg Britting; Max Brod, Bruno Frank, Karl Borr, Heinrich, Hermann Heſſe, Hermann Hiltbrunner, Norbert Jacques, Benedikt Lochmüller, Heinrich Mann, Thomas Mann, Ina Seidel, Otto Stoeſſl, Otto Freiherr von Taube, Arnold Ulitz, Stefan Zweig ſind. Neben fein⸗ ſter Kultiviertheit ſteht kräftig durchblutetes, zielbewußtes Künſtler⸗ tum, neben treuem Feſthalten an geiſtiger Ueberlieferung ſugend⸗ liches und eigenwilliges Temperament, neben dem Verantwortlich⸗ keitsgefühl vor dem edelſten Beſitz der Nation, der deutſchen von der Mondſucht. Näher auf dieſe Unterſchiede einzugehen ihre Kinder, iſt hier umſo weniger der Platz, als wir noch auf Phänomene r treffen werden, die kaum kosmiſch erklärbar ſind. Dazu gehört etwa der Zug unſerer Vögel nach Süden. 5 Mögen die meiſten auch relativ langſam reiſen und tunlichſt Landbrücken benutzen, ſo ſind die zurückgelegten Entfernun⸗ lität führt er die La France⸗Roſe an. Sie ſtirbt überall trotz heit angehören. Denn auch ſie ſtammt nicht aus Samen, ſon⸗ ſondern nur Teile von ihr ſind, greiſenhaft würden. Als zweites Beiſpiel für dieſe überperſönliche Individua⸗ orgfältigſter Pflege ab und wird ſehr bald der Vergangen⸗ Sprache, die Ehrerbietung vor religiöſem Erleben, die Tiefe bes religiöſen Gefühls. Meiſterhände haben das Leben und die Schick⸗ ſale der Menſchen zu reiner Kunſt geformt. Kinderſchickſale werden geſtaltet, das eine von geſammelter männlicher Energie, das andere mit dem untrügbaren Taſtgefühl der Mütterlichkeit. Wir erleben Tragödien einſamer Frauen, eines armen Mädchens und eines adligen Fräuleins, einen phantaſtiſchen Flug über den Ozean, das geheimnisvolle haſtige Leben in den tiefen Räumen eines Ueberſee⸗ den doch enorm. Unſer Storch verbringt den Winter im Süd⸗ dern aus Pfropfreiſern, mit denen man Wildlinge veredelte. Dampfers. Auch die Merkmale beſten deutſchen Humors werden afrika! Die Vögel finden, noch dazu meiſtens bei Nacht So bilden alſo alle La France⸗Roſen der ganzen Erde einen ſichtbar, der ſchorfe Blick unbeſtechlicher Augen, das wehmütige reiſend, nicht nur ihre Heimatländer wieder, ſondern ſogar ihr Neſt! Wie machen ſie das? Weit komplizierter wird der Vorgang noch durch die Tatſache, daß nicht die Jungen, ſon⸗ dern die Alten den Jungen folgen und zwar in mehrtägigem Abſtande. Und das oft auf Strecken über die Meere, zu deren Bewältigung unſere Dampfer mehrere Tage benötigen. Zur r Löſung des Rätſels ſind ſchon viele und geiſtreiche Hypotheſen aufgeſtellt worden, aber ohne befriedigen zu können. Keines⸗ falls iſt eine materialiſtiſche Deutung ausreichend. Hierher gehören auch die ungeheuren Wanderungen des Aales zu ſeinen Laichplätzen in der Nähe des Golfes von Mexiko. Denn dieſe Fiſche laichen keineswegs in den Meeren, in die ſich die von ihnen bewohnten Flüſſe ergießen. Aus welchen Strömen Oſt⸗, Nord⸗ oder Südeuropas ſie auch ſtam⸗ men mögen, alle durchqueren die rieſige Waſſerfläche des At⸗ lantiſchen Ozeans, lagern vor Mexiko ihren Laich ab, der ſich dort zu Larven ausbildet, und dieſer kleine Fiſch(Leptoce⸗ phalus) kehrt nach Europa zurück, um, langſam heranwachſend und ſeine Form ändernd, die Flüſſe hinauf zu wandern. Nie⸗ mals fand man im Süßwaſſer geſchlechtsreife! Aale. Sie durchqueren alle das Meer zuerſt im Larvenzuſtande, um nach etwa drei Jahren als junge Fiſche in Europa zu lan⸗ den, und kehren erſt als alte geſchlechtsreife Fiſche zu ihren fernen Laichplätzen zurück. Gleiches iſt von keinem anderen Fiſch bekannt. Robinſonaden im Polareis Von M. Granow Von den unſäglichen Mühen einer Wanderung über das wild aufgeſtürmte Packeis, wobei man Proviant, Zelte und alles Notwendige ſelber ſchleppen muß, erzählen alle Polarfahrer. Immer in das waiße, wegloſe Ungewiſſe, über ſtarrende Eisgebirge hinweg, über endloſe unberührte Schnee⸗ flächen, die ſich heimtückiſch plötzlich in einem breiten Spalt auftun, zu einer Rinne öffnen, in dem das lebendige Meer dunkel und lauernd aufblinzelt. Denn immer iſt das ewige Eis dort oben in Bewegung. Die rieſigen Schollen mahlen und knirſchen gegeneinander, ſie türmen ſich übereinander, von Gezeiten und Stürmen getrieben, und berſten und klaffen plötzlich auseinander mit dumpfem Knall, um den ahnungs⸗ loſen Eiswanderer zu verſchlingen. Zur Zeit der Frühlings⸗ ſtürme iſt das Packeis am gefährlichſten. Die Sonne ſteht Tag und Nacht am Himmel, wandert von Oſten nach Weſten und wieder nach Oſten, ohne unter dem Horizont zu verſchwin⸗ den. Sie ſpiegelt ſich in Millionen und Abermillionen von Eiskriſtallen. Das Licht iſt für das menſchliche, ungeſchützte Auge ſchier unerträglich. Das iſt gutes Wetter, am Pol weit ſeltener als bei uns Ziehen aber die ſchweren Stürme herauf, mit undurchdringlichem Schnee⸗ und Hagelgeſtöber, ſo bleibt den einſamen und mit den Eisregionen wenig vertrau⸗ ten Schollenwanderern nichts übrig, als ſich in hoffentlich mit⸗ 1 geführten Zelten zu bergen oder Schnee⸗Iglus, wie der Es⸗ kimo ſie rfunden, aufzubauen und ſich darin zu verkriechen. Die Gewalt der Stürme iſt ſo groß, daß weder Menſch noch Tier dagegen ankämpfen kann. Solche Stürme aber, ſo lehren Nanſen, Sperdrup und Mikkelſen, halten oft zehn bis vier⸗ zehn Tage an. 1. Betrachten wir dergleichen Robinſonaden auf dem Treib⸗ eis hiſtoriſch; an die hundert ſolcher Reiſeſchilderungen liegen ja vor. Von den Walfängern, die vom Ende des 16. Jahr⸗ hunderts an mit über 200 Schiffen alljährlich an Spitzbergens Weſtküſte Jagd auf die vorſintflutlichen Rieſentiere der Ark⸗ tis, auf Walfiſch, Walroß und Robbe machten, verſchwanden in einzigen ideellen rieſigen Roſenbuſch, wie alle Pappeln— oder auch Blutbuchen— nur Stamm. Sie alle altern und ſterben mit dem älteſten Bru⸗ derexemplar. fallen dabei Platons Ideenlehre oder die„Realiſtin“ ge⸗ begriffe(Univerſalia) nur Namen Exemplare ſeien, vielmehr behaupteten, ſie beſäßen unab⸗ hängig von den Erſcheinungen ſelbſtändige Realität. meinem„Weltbild des Myſtikers“(Steinverlag, Wien) gehe ich auf dieſe und verwandte nachdenkliche Dinge ein. Probleme geraten. Drieſch aus einem halbierten Seeigelei von halber Größe, aus zwei künſtlich zuſammengewachſenen einen einzigen von doppelter Größe erzielte, ſcheinbar ſo einfache Problem des Individuums zu einem recht ſchwierigen. mit ſeinen Teilen ſind noch viel weiter reichend und myſteriö⸗ ſer. Der franzöſiſche Forſcher Albert de Rochas machte in mögens“ hochintereſſante Feſtſtellungen, die von Dur ville nachgeprüft und beſtätigt wurden. Manipulationen das Empfindungsvermögen aus dem Körper umkamen oder ſpurlos verſanken, meldet kein Lied, kein Heldenbuch. mit Kanonen geſpickt, wie es einem Königlich Engliſchen Dreimaſter zukam, den Nordpol von der Weſtküſte Spitz⸗ bergens aus erobern wollte, mußte die Beſatzung die ein⸗ gefrorenen Schiffe verlaſſen und rettete ſich in Boote, die— auf Schlittenkufen geſtellt— von den Menſchen ſelber über die Preßeisrücken gezogen wurden. ſich wochenlang damit abgemüht hatten, waren ſie heilfroh, als ein Sturm ihre Schiffe aus der Eisumklammerung be⸗ freite und ſie ihnen— liebenswürdiger Weiſe nachſandte. Die Polfahrer beſtiegen ihre Fahrzeuge unter allerlei Schwierig⸗ keiten und kamen glücklich nach Hauſe. i deckerſchiffes„Hanſa“ waren die erſte Eisſchollenbewohner⸗ ſchaft für 200 Tage. 1869 ſandten Preußen und die Hanfaſtädte zwei Schiffe, die„Germania“ und die„Hanſa“, an der noch völlig unbekannten Oſtküſte natürlich mit dem Pol als Ziel. bis zum 73. Breitengrad vordrang und mancher deutſche Name an dortigen Inſeln und Buchten von jener erfolgreichen Fahrt des Kapitäns Koldewey Kunde gibt, geriet die„Hanſa“ ſchon im Juli in mächtiges Treibeis, aus dem ſie ſich nicht mehr befreien ſollte. Schiff bei den nächſten Herbſtſtürmen unfehlbar zermalmt von über ſieben Meilen Umfang eine bequeme Hütte aus Preßkohlen, die ſie reichlich mit ſich führten, bauen. Ritzen wurden mit Waſſer begoſſen, das ſofort luftdicht gefror. Alle Vorräte wurden auf der Scholle ſorglich verteilt. 22. Oktober verſank die„Hanſa“ in den empörten Fluten, und bröckelte Eisfloß von einem Schiff die Eisſcholle wurde den vierzehn wackeren Deutſchen Heimat Bewohnerſchaft gerettet wurde. und Floß zugleich. Denn ſehr bald ſpürten ſie mit Freude, daß die Scholle mit ihnen bedächtig nach Süden ſchwamm. Schon am zweiten Weihnachtstage aber war es mit der Zu⸗ verſicht zu ihrer„Mutter Eis“ zu Ende: direkt unter ihrem Kohlenhaus hörten ſie ein gräßliches Schurren, Kniſtern un“ Gluckſen. Die entſetzten Schiffer ſpürten, daß ihr eiſiger Ban grund unſicher wurde. einen einzigen ungeheuren Welche Ausdehnung des Individuums! Uns tannter Scholaſtiker ein, die beſtritten, daß die Allgemein⸗ für alle gleichartigen In Denn wir ſind hier mitten in die tiefſten philoſophiſchen Weiſen wir noch darauf hin, daß Haus zwei Exemplare ſo wird das Die Zuſammenhänge eines einzelnen lebenden Objektes ſeinem Werke„Die Ausſcheidung des Empfindungsver⸗ Man kann durch gewiſſe Als Miſter Phips 1778 mit zwei ſtolzen Seglern, reichlich Nachdem die Engländer Die vierzehn Mann der Beſatzung des deutſchen Ent⸗ von Grönland nordwärts— Während die„Germania“ Kapitän Hegemann erkannte bald, daß ſein werden müſſe. Er ließ daher auf einer mächtigen Eisſcholle Die Am Und nirgends zeigte ſich Land, wohl jedem Jahre etwa zwanzig Fahrzeuge; ſelten gelang es den ſie ſich retten konnten, oder offenes Waſſer, dem ſie ſich in kühnen Glücksrittern, ſich aus ihrem vom Eis zerpreßten Schiff über die Packeisſchollen zu andern Seglern zu retten. Wie viele bei dieſen Eiswanderungen in den Schneeſtürmen ihren wurde das knirſchende Geräuſch, bis ſich am 14. Januar 1870 die Scholle direkt unter dem Kohlenhaus spaltete. Booten anvertrauen durften. Immer unheimlicher In aller Lächeln des Verſtehens aller menſchlichen Dinge. Leider iſt hier nicht der Raum, jede einzelne dieſer feinkünſtleriſchen Schöpfungen für ſich allein zu würdigen. Wir können jedoch die Lektüre dieſes Werkes, deſſen Bände übrigens auch einzeln abgegeben werden, da jeder Band in ſich abgeſchloſſen iſt, allen Freunden edler Erzäh⸗ lungskunſt nur aufs beſte empfehlen. 5 *„Dalai⸗Lama“. Roman von Waclaw Sierofzewſki. Aus dem Polniſchen überſetzt von J. M. Schubert, Leſpzig, Heſſe. K Becker Verlag. Der polniſche Dichter Waclaw Sieroſzewſti hat wie Oden ſeus,„vieler Menſchen Städte geſehen und Sitte gelernt“: er hat die Mongolei u. die Mandſchurei, das nördliche und das mittlere China bereiſt. Vorher hat er mehrere Jahre im nördlichen Sibirien in der Verbannung gelebt. Wiſſenſchaftliche Schriften ſind die Ausbeute feiner Forſchungen— Forſchungen, die er ſelbſt als Sträfling(ſogen. politiſcher Verbrecher) eifrig betrieb. Das jüngſte Werk des Dichters, der in Warſchau lebt und im Alter von 68 Jahren ſteht, iſt der Roman„Dalai⸗Lama“. Dargeſtellt werden in dem Buche vornehmlich Leben und Treiben der Mongolen, deren Sitten Steroſzewki genau ergründet hat. Die reich bewegte Handlung ſpielt ſich unmittelbar nach Beendigung des Weltkrieges ab. Im Mittelpunkt des Romans ſtehen zwel polniſche Flüchtlinge ein Bruder und eine Schweſter, denen es gelingt, ſich vor den Bolſchewiken nach der Mongolei zu retten. Die machtvolle, aber unheimliche Geſtalt des Barons Un⸗ gern⸗Sternberg, des Befreiers der Mongolei, iſt ebenſo plaſtiſch herausgearbeitet wie die des Dalai⸗Lamas, deſſen blindes Ver⸗ trauen auf den Baron fein ironiſiert wird. Eindringlich und mit großer Sachkenntnis wird der Aberglaube der Mongolen geſchildert: das polniſche Mädchen glit ihnen als Heilige. Aber dieſe Heilige iſt ſehr irdiſch geſinnt. Sie findet ſchließlich ihr Glück an der Seite eines Fliegers der ihr und ihrem Bruder zur Flucht nach Europa verholfen hat.— Die Ueberſetzung des ſpannenden Romans iſt ganz ausgezeichnet. g. Eile brachten ſie ſich ſelber und das unerſetzliche Material in Sicherheit und bauten ſich aus den Reſten der Briketts und Eisſchollen eine neue Hütte. Die Unſicherheit wurde immer größer, je ſüdlicher ſie kamen. Bis zu den Oſtertagen dauerte die abenteuerliche Schollenfahrt; dann könnten ſie in ihrem Boot in offener Küſtenrinne den Heimweg fortſetzen und er⸗ reichten im Juli die Miſſionsſtation Friedrichshall auf Grönland. s Im gleichen Winter trieb der größere Teil der„Polaris“, Beſatzung an der Weſtküſte Grönlands unter weit verzwei⸗ felteren Umſtänden auf einer Eisſcholle nach Süden, Kapitän Hall war ein Jahr zuvor mit der„Polaris“ von Amerika auf⸗ gebrochen, um„das offene Meer um den Nordpol“— davon ſprach eine damals weit verbreitete irrige Meinung von der Nordſpitze der Erde— zu ſuchen. Er erlag den Strapazen. Das Schiff wurde im folgenden Frühjahr leck und trieb, zwiſchen Treibeis eingekeilt, nach Süden. Man fürchtete ſeinen Untergang, vertäute ſich an einer großen Eisſcholle und be⸗ gann ſich auszuſchiffen. Eben waren neunzehn Perſonen der Beſatzung, darunter zwei Eskimos mit ihren Frauen und vier Kindern, und ein Teil des Proviants und Gepäcks auf dem Eis, als ein Orkan die Taue ſprengte. Die„Polaris“ wurde bei den Littletoninſeln auf Strand geworfen. Die neunzehn Unglücklichen dagegen trieben ohne Schutz vor Sturm und Kälte durch den heulenden Schneeſturm ins Ungewiſſe. Die Eskimos, beherzt und an ſolche Heimtücke des Eiſes gewöhnt, bauten Schneehütten, jagten unter Todesverachtung in dunkler Winternacht Robben, und es gelang ihrer Tapferkeit, ihr Häuflein Schutzbefohlener während einer Schollenfahrt von 196 Tagen durch Nacht und Finſternis, durch endloſe Gefahren des Verhungerns durchzubringen, bis das ſchon halb zer⸗ geſichtet und die erſchöpfte Das ſind abenteuerliche Stücklein, die aus den unendlich vielen Bänden Reiſeſchilderungen in der Polaris ergänzt wer⸗ den können. Man nehme nur die grandioſen Erzählungen von Cvok und Peary über ihre Wanderungen zum Nordpol zur Hand, oder Nanſens„Nacht und Eis“, die Fahrt der„Stella Polaris“ des Herzogs der Abruzzen, oder die Schilderungen des Südpol⸗Entdeckers Amundſen, der jetzt verſchollen iſt und abermals mit den wei zen Mächte der Arktis ringen muß Immer iſt das Eis ein höchſt unsicherer Wandergrund, und der Gefahren durch Schneeſtürme, durch Kälte und Hunger find gar mancherlei, die ſich nie voraus berechnen laſſen. 8. Seite. Nr. 311 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Samstag, den 7. Juli 1928 — — Muſlikaliſche Neiſtein D drücke Von Dr. Rudolf Bellardi, Mannheim Die großen Sommerferien waren da. Wieder erhob ſich] gedrungen, während ich noch draußen vor dem Heiligtum ſtand die Frage: Wohin reiſen wir dieſes Jahr?„Dorthin, wo keine und nur die Riſſe und Sprünge in der Faſſade betrachtete. Muſik gemacht wird“, beſtimmte meine Frau. Ich war ein⸗ verſtanden. Wenn man monatelang ſeinem Gewerbe als Mu⸗ ſiklehrer nachgegangen iſt, kann man zuweilen etwas muſik⸗ müde werden, ſei es, daß die Reize des Schönſten ſchließlich pepblaſſen, genießt man ſie dauernd, ſei es, daß dieſe Reize im Unterrichtsbetriebe manchmal ohnedies etwas defekt ſein mö⸗ gen. Im Reiſeführer wurde deshalb eine vorausſichtlich ganz muſikloſe Sommerfriſche ausgeſucht, und es fand ſich ein oberbayriſches Dörfchen„ſtille Sommerfriſche, herrliche Wal⸗ dungen, ſern dem Weltverkehr, für Ruhe und Erholung ſuchende Großſtädter ſehr zu empfehlen“. Was wollten wir mehr, Ruhe und Erholung ſuchten wir, Großſtädter waren wir auch, alſo auf in dieſes Paradies der Ruhe! Kaum gedacht, hatte uns das Auto zum Bahnhof gebracht. O Ferienſonderzug, du überfüllte Vorhölle des Freudenhim⸗ mels der Sommerferien! Eine Gruppe Wandervögel mit Zupf⸗ und Streichinſtrumenten verſchiedenſter Größe ließ ſich glücklicherweiſe nicht mit in unſerm Abteil nieder, nur an den Halteſtellen hörten wir von fern ihre kraftvollen Stim⸗ men, Ziemlich muſiklos und wohlbehalten kamen wir in Mün⸗ chen an. Ds ſollte die erſte Station ſein. Hier natürlich zu⸗ erſt in die Ausſtellungen und Muſeen, um zu ſchauen, was die Kollegen von der andern Fakultät inzwiſchen geleiſtet hätten. Schon ſitzen wir in der Elektriſchen. Am Marienplatz ein furchtbares Gedränge, tauſend neugierig gereckte Hälſe.„Was gibts?“„Hier iſt die berühmte Kunſtuhr am Rathaus, die jeden Vormittag um elf den Schefflertanz ſpielt.“ Es war zehn vor elf.„Das müſſen wir unbedingt hören!“„Aber du wollteſt doch keine Muſik...“ wandte meine Frau ſchüch⸗ tern ein, da ſtanden wir ſchon auf der Straße mitten im Men⸗ ſchenknäuel, wo er am dichteſten war.„Obacht!“ Ein Auto bahnt ſich mühſam den Weg durch die Menge. Der Knäuel wird womöglich noch dichter. Die Zeit ſteht ſtill. Der große Uhrzeiger ſitzt noch immer wie angenagelt auf zehn vor elf. Neben mir ein Studienrat aus Norddeutſchland. Er nimmt inzwiſchen mit philologiſcher Gewiſſenhaftigkeit die geſamten Ausführungen ſeines Bädeker über die Kunſtuhr einſchließlich der Fußnoten zu ſich. Auch dieſe bleiernen Minuten ſind ſchließlich zu Ende. Der große Augenblick iſt da, das Glocken⸗ ſpiel beginnt.„Jetzt gang i ans Brünnele, trink aber nit.“ Mein Studienrat ſchwimmt in Seligkeit, faſt zieht er ſein Schnupftuch.„Ja, um Gotteswillen, hören Sie denn nicht, daß das alles mörderiſch falſch klingt? Da iſt kein Fis vom F verſchieden, da wimmern die Obertöne durcheinander, daß man ſchon kaum einen Grundton mehr hört.“ Da kam ich aber ſchön an.„Wir ſind hier in keinem akuſtiſchen Kabinett! Hier handelt ſichs um einen Kunſtgenuß, und für den Kunſt⸗ genuß iſt das gefühlerfüllte Anſchauen eigentümlich, das heißt das Anſchauen— hier alſo das Hören— das ſich nicht bei den Zufälligkeiten der Oberfläche aufhält, ſondern bis zur Seele der Erſcheinung hindurchdringt. Wenn Sie begabt und empfänglich für Kunſt wären, würde Ihnen dieſes Eindringen Bedürfnis und Selbſtverſtändlichkeit ſein!“ Da ſtand ich du in meines Nichts durchbohrendem Gefühle. Wie oft hatte ich geſtaunt, wenn meine Schülr in D⸗dur⸗Akkord Fis und f gleichzeitig gebracht hatten, wenn ſie mit tauſend Böcken durch eine Clementiſonatine hindurchgeſtolpert waren und dann ſelbſtzufrieden ſchloſſen. Da hatte ich's! Sie alle waren eben Weſentlich verkleinert und toleranter geworden, Bayerns Hauptſtadt. Am nächſten Vormittag perſönliche polizeiliche Anmeldung beim Durfſchulzen der„ſtillen Sommerfriſche“,„R.., Muſi⸗ ker aus Mannheim, mit Ehefrau.“„Ah, dös trefft ſi jo aus⸗ gezeichnet! Am nächſten Sunntag ham ma a Hochzeit, un der Turneshuber Girgl, der wo uns ſunſten di Muſt leitet, hot ſeit vierzehn Toagen die Gichter und konns net mochen. Tun's uns den Gefollen und helfens uns aus!“(Der Verfaſſer bit⸗ tet hier um freundliche Nachſicht wegen etwaiger Sprachfehler. Trotz mehrmaligen Aufenthalts in Oberbayern beherrſcht er die Landesſprache noch nicht annähernd.) Das war alſo die „muſtkloſe Sommerfriſche“. Aber„Edel ſei der Menſch, hilf⸗ reich und gut, denn das allein unterſcheidet ihn... uſw.“ Zu⸗ dem ſollte ja die Hochzeit ſchon am nächſten Tage ſein. So⸗ lange ließ ſich ſchon der Schluß meiner diesjährigen Muſik⸗ ſaiſon ohne großen Schaden hinausſchieben. Ich ſagte alſo zu. Abends Generalprobe. Hemsärmelig, noch triefend von des Tages Müh und Arbeit, verſammelten wir uns in einem Heuſtadel. Ich erhebe den Taktſtock. Entſetzlich! Ungelöſte und unlösbare Mißklänge erfüllen den Raum. Wir ſind in Es⸗dur, und mein zweiter Oboer bläſt dauernd EA E ſtatt Es As B. Auch beim Piccolo ſcheint etwas nicht in Ordnung, doch ſind deſſen Geräuſche überhaupt ſchwer zu definieren. Eine Weile höre ichs mit an, dann fahre ich in die Höhe.„Zum Kuckuck! Sie ſpielen ja dauernd EA H ſtatt Es As BI Hören Sie denn das nicht?“„Ja dö zwoa ſan no net ſo lang bei dere Muſi, da müſſens no immer ohne Vorzeichen ſpülen, ſunſt da kummens net mit“. Ah ſobo... Alſo weiter! Weſent⸗ lich ſteigerten wir unſre Wirkung übrigens dadurch, daß wir uns dauernd in einem rhythmiſchen Chaos bewegten, obwohl ich Direktionsbewegungen von der Präziſion eines Klemperer zu machen glaubte. Aber wie durch ein unfaßliches Wunder begannen und ſchloſſen wir jedesmal annähernd gemeinſam. Und ſo ſchwelgten wir in Muſik. Tief eingedrungen in die Seele des Kunſtwerkes weilten wir dort, bis uns der Schluß⸗ akkord wieder hinauswarf. Kein Beruf jedoch, und ſei er noch ſo ideal, kann des realen Bodens ganz entbehren. So ſei auch hier noch zum Schluß unſres realen Bodens gedacht. Für meine Frau und mich beſtand er einer Metzelſuppe— mehr konnten wir von dem Hochzeitsmahl nicht zu uns nehmen— die unſern Magen noch drei Tage anhaltend ſchwer beſchäftigte, für die Kapelle aber ergab eine Tellerſammlung die Rieſenſumme von zwek⸗ undfünfzig Mark und achtundſiebzig Pfennig Trinkgeld. Welche Veränderung der Zeiten, welche Entwicklung! In Moſers Deutſcher Muſikgeſchichte leſen wir, daß die Spielleute bei einer Bauernhochzeit des vierzehnten Jahrhunderts nur folgenden Lohn erhielten: eine Joppe, die vor ſechs Jahren neu geweſen, einen Hut, den der Bauer vor neun Jahren um vier Breisgauer Pfennige gekauft hatte, zwei Handtücher, einen alten Mantel, zwei rindslederne Bundſchuhe, eine un⸗ gewaſchene Unterhoſe, eine Schüſſel Bohnen, zwei Breisgauer Pfennige und eine kranke Henne. Nur in einem blieben die Zeiten ſich gleich: Heute wie vor ſechshundert Jahren endete das Feſt mit allgemeiner Betrunkenheit und ſchwerer Prü⸗ gelei, an welcher ich mich— Gott ſei Dank— nicht zu beteili⸗ verließ ich geradenwegs bis zur Seele der Erſcheinung hindurch⸗ gen brauchte. Leipziger Vachfeier Erſtaufführung des„Muſikaliſchen Opfers“ Johann Sebaſtian Bachs„Muſikaliſches Opfer“, beſſen erſte Geſamtaufführung in Hans Davids konzert⸗ mäßiger Herrichtung die größte Aufmerkſamkeit der Teil⸗ nehmer dieſer Bachfeier der Stadt Leipzig bean⸗ ſpruchte, gehört zeitlich und formſtiliſtiſch ganz in die Nähe der„Kunſt der Fuge“. Es iſt beiden Werken gemeinſam, daß ſie aus einem einfachen Thema nach einem beſtimmten Anlageplan zu einem vielgliedrigen, aus Fugen und kanoni⸗ ſchen Formen beſtehenden Ganzen rein inſtrumentaler Be⸗ ſtimmung herauswachſen. In Philipp Spittas Urteil, das Muſikaliſche Opfer ſei die„Vorhalle“, wodurch Bach zur Kunſt der Fuge gelangt, wodurch ſein Wille zum größeren Werke erſtarkt ſei, iſt der weſentlichſte Unterſchied zwiſchen den beiden Schöpfungen ausgedrückt. Wenn man nicht gleich noch die Tatſache dazu nehmen will, daß das geradezu aſketiſch ſchlichte Thema der ſpäteren dem Kopfe Bachs ſelbſt, das der früheren aber einem anderen entſprungen iſt. Denn es iſt bekanntlich das hauptſächlich aus einem aufwärtsgerichteten gebrochenen C⸗Moll⸗Akkord und einer chromatiſch ſinkenden Melodielinie gebildete gleiche Thema, das Friedrich der Große dem Tondichter zu Beginn des Jahres 1747 bei ſeinem Beſuche in Potsdam zur Durchführung am Silbermannflügel gab. Bald darauf hat Bach das„Königsthema“ zum Leit⸗ gedanken jenes großen fünfgliedrig ſymmetriſchen Werkes gemacht und mit dem Titel„Muſikaliſches Opfer Sr. König⸗ lichen Majeſtät in Preußen... und mit Widmung an dieſe geſandt. Das ganze Werk beſteht der Reihe nach aus einer Fdreiſtimmigen Fuge, einer Gruppe von fünf Kanons, einer Sonate(Trio für Flöte, Geige und Continno), einer zweiten Kanongruppe und einer ſechsſtimmigen Schlußfuge. Die inſtrumentale Ausführung hat Bach nur gelegentlich angedeutet, und ſchon dies könnte in dem Sinne aufgefaßt werden, daß ihm die Abſicht einer konzertmäßigen Geſamt⸗ aufführung fern lag. Auch mit anderen Gründen könnte man dieſe Meinung ſtützen: Daß einer der Kanons nur neun (ohne Wiederholung gar nur fünf) Takte lang iſt; daß ferner der Tondichter dem Hörer ſonſt ein anderthalbſtündiges Werk zumuten würde, deſſen viele Einzelſätze alle in der gleichen Tonart ſtehen, will nicht von einer Aufführungsabſicht über⸗ zeugen. Damit ſoll nicht geſagt ſein, es handele ſich nicht um ein vollgiltiges Werk Bachſchen Genies. Das iſt denn kaum je zu verkennen und teilt ſich dem Hörer denkbar vielſeitig mit, in allen ſeinen Schattierungen vom bloß Spieleriſchen bis zum ergreifenden Ausdruck etwa des Andanke⸗Satzes des Sonatenteiles. So iſt die Schöpfung zwar kein bloßes Kunſt⸗ ſtück, ſondern eine vollwertiges Kunſt werk, aber kaum ein Konzertſtück zu nennen, und es muß ſehr bezweifelt werden, ob ſie ſich je, wenn erſt der„Reiz der Neuheit“ ver⸗ flogen iſt, Bürgerrecht in den Kammermuſikſälen erwerben wird. Der Fall liegt hier gleich oder ähnlich wie mit der Kunſt der Fuge. Wenn es aus dem bisher Geſagten nicht ſchon genügend hervorgegangen ſein ſollte, ſo ſei hier doch noch folgendes beſonders betont: Das Muſikaliſche Opfer erreicht bei aller Bachſchen Größe der Anlage, der techniſchen Arbeit und des Ausdrucksgehaltes das große Format zumal der unvollendeten letzten Fuge des ſpäteren Werkes nicht. Aus dieſen und aus anderen Gründen war es gar keine Frage, daß das Werk zu Aufführungszwecken rein kammermuſikaliſch zu bearbeiten war. Der Bearbeiter iſt dann auch ſo verfahren und hat die einzelnen Sätze je nach ihrer anzunehmenden inneren Beſtimmung, ſoweit es überhaupt nötig war, für Soloinſtrumente(Streicher, Holzbläſer und Cembalo) um⸗ geſchrieben— von dem dreiſtimmigen Eröffnungs⸗Ricercar für Cembalo allein bis zu der ſechsſtimmigen Schlußfuge, worin er ſich nur in den tiefen Stimmen ein paar Ver⸗ doppelungen geſtattete. Die Reihenfolge der einzelnen Nummern hat er nur dort geändert, wo ſie Bach ſelbſt offen⸗ bar drucktechniſcher Vorteile halber umgeſtellt hatte. Der Aufführung, um die ſich zehn Herren des Gewand⸗ hausorcheſters und Günther Ramin am Neupert⸗Cem⸗ balo ſehr verdient machten, wurde von einer Bachgemeinde, deren große Anzahl der Kammermuſikſaal des Gewandhauſes kaum aufzunehmen vermochte, mit aller Andacht gelauſcht. Sie wird manchen angeregt haben, ſich mit dem Werke noch näher zu beſchäftigen. Zu Beginn dieſer Morgenſtunden hatte ſich Konzert⸗ meiſter Wollgandt, der ſein Pult wegen 25jähriger Zu⸗ gehörigkeit zum Gewandhausorcheſter mit Lorbeer geſchmückt ſah, mit Ramin zum ſtilvollen Spiel in einer Sonate zu⸗ ſammengefunden und der Cembaliſt allein ſeine Partita aus dem erſten Teil der Klavierübung vermittelt. Den Abſchluß der ganzen Feier bildete eine von Dr. Carl Straube geleitete Abendaufführung der Hohen Meſſe in der Thomaskirche, die von guter, aber doch nicht ſo völlig ausgeglichener Wirkung war, wie ſie die unver⸗ gleichliche Wiedergabe des Werkes beim Leipziger Bachfeſt 1923 ſicherte. Geſangsſoliſten waren die Damen Peiſeler⸗ Schmutzler und Neiendorff und die Herren Kohmann und Laßner; die vielen Soliſten des Orcheſters zeichneten ſich aber beſonders aus. Dr. Max Unger. 2 Erſter Joribildungskurſus für Privat⸗Muſiklehrer Vom 28. Mai bis 2. Juni fand in Kaſſel ein vom Zentral⸗ Inſtitut für Erziehung und Unterricht in Verbindung mit dem Reichsverband Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer veranſtalteter„Erſter Fortbildungskurſus für Privat⸗Muſik⸗ lehrer“ ſtatt. Die Durchführung desſelben lag in den Händen des Provinzial⸗Verbandes Heſſen⸗Naſſau des genannten Reichsverbandes. Die überaus ſtarke Beteiligung aus allen, auch den entlegenſten Teilen des Reiches— etwa 140 Teil⸗ nehmer hatten ſich eingefunden— und die im Verlauf der Tagung unverminderte, ja eher noch ſich ſteigernde Freudig⸗ keit der Mitarbeit bewieſen, daß die Einrichtung derartiger Kurſe einem allenthalben lebendigen Wunſch entgegenkommt. Dem leitenden Gedanken der Zentraliſierung im Muſik⸗ unterricht ordneten ſich in ſchöner Einheitlichkeit die Vor⸗ tragsreihen des Kurſes ein. Prof. Dr. Morsmann⸗Berlin forderte für den muſiktheoretiſchen Unterricht an Lehrerbil⸗ dungsſtätten eine Behandlung des heute meiſt noch in Teil⸗ gebiete zerlegten Stoffes als eines ungeteilten Ganzen und durch eine Perſönlichkeit. Prof. Charlotte Pfeffer ⸗ Berlin ließ die gleichzeitige Einführung in die Elemente der Muſik: Rhythmus, Melodie, Harmonie und in die Forment⸗ wicklung in praktiſcher Arbeit mit den Kursteilnehmern von der Seite der körperlichen Bewegung her einleuchtend ver⸗ ſtändlich werden, Frida Loebenſtein⸗Berlin die Er⸗ reichung des gleichen Ziels auf der Grundlage der Gehör⸗ bildung, mit beſonderer Berückſichtigung des methodiſchen Aufbaues des Klavierunterrichts. Sinnfällige Belege hierfür brachten praktiſche Beiſpiele mit Kindern, die in der Uebungs⸗ ſberde des Muſikſeminars der Ortsgruppe Kaſſel unterrichtet werden. Muſikdirektor Hallwachs⸗Kaſſel behandelte die„Ge⸗ ſangsmethoden in alter und neuer Zeit“ in geſchichtlichem Ueberblick, Adolf Rebner⸗ Frankfurt a. M. die„Entwick⸗ lung der Violintechnik an Hand zahlreicher praktiſcher Bei⸗ ſpiele. Ueber das weite Gebiet„Muſikerziehung“ ſprach Cſteilta Maria Geis ⸗ Frankfurt a. M. Sie ſtellte in den Vorder⸗ grund die ethiſche Seite des Muſik⸗Erzieherberufs, die hohe perſönliche Verantwortlichkeft des Muſtklehrers dem Schüler und der Kunſt gegenüber. Während die erwähnten Vortrags⸗ reihen und Arbeitsgemeinſchaften nur den beruflich Inter⸗ eſſierten zugänglich waren, wandten ſich an ein größeres Publikum ein öffentlicher Vortrag von Prof. Charl. Pfeffer über„Rhythmiſche Erziehung“ und zwei zuſammenhängende Vorträge von Prof. Mersmann über die„Entwicklung der gegenwärtiigen Muſik“, der, unterſtützt durch klingende Beiſpiele die Zuhörer vom Impreſſionismus über die Auf⸗ löſung der Romantik zur neueſten, nicht mehr gefühlsbetonten Muſik führte, in der die Melodik ſich von jahrhundertelanger Bindung an Rhythmik und Harmonik befreit hat, und die nicht mehr eine Muſik für Wenige oder für eine einmalige Gelegenheit geſchaffen, ſondern auch dem Liebhaber erreichbar und zum gemeinſchaftlichen Muſtzieren beſtimmt iſt. Der Eindruck freudigen Vorwärtsſchauens in die weitere Entwicklung der Muſtk in der angedeuteten Richtung wurde verſtärkt durch die an einem anderen Abend zu Gehör ge⸗ brachte„Neue Unterrichtsliteratur“, die Spiel⸗ und Vokal⸗ muſik neueſter Zeit und ſolche aus vier vergangenen Jahr⸗ hunderten umfaßte. Dieſer Abend und ein Konzert mit Werken des in Kaſſel ſ. Zt. als Hofkapellmeiſter führend tätig geweſenen Louis Spohr bildeten die muſikaliſche Umrahmung des Fortbildungskurſes, die feierliche Eröffnung durch Dr. Fiſcher als Vertreter des Zentral⸗Inſtituts für Erziehung und Unterricht, unter Teilnahme der Regierung, der Schul⸗ behörden und der Stadt Kaſſel gab den eindrucksvollen Auf⸗ takt; ein beſonderer Genuß wurde den Kursteilnehmern durch eine vom Staatstheater gebotene Aufführung von Glucks„Armide“ zuteil, und ein Ausflug nach Schloß Wilhelmstal mit einer muſikaliſchen Ueberraſchung: dem Er⸗ klingen eines Streichquartetts mit Flöte im Stil der Mokoko⸗ zeit bildete den harmoniſchen Ausklang der Tagung. Der muſikaliſche Küchenjunge Es iſt bekannt, wie ſchnell oft Energie und zühe Arbeit zum Erfolge führen. Daß dies auch in der Kunſt möglich, mag nachſtehende kleine Geſchichte beweiſen: Als der Herzog von Guiſe im Jahre 1646 im Gaſthaus„Zum Heiligen Geiſt“ in Florenz von langer Fahrt ermüdet raſtete und behaglich auf der Terraſſe die Abendkühle genoß, weckten ihn ſchmelzende Weiſen voll eigenartiger Süße aus trüben Gedanken. Er ent⸗ deckte einen ärmlich gekleideten dreizehnjährigen Knaben, der Geige ſpielte. Der Herzog ſagte ihm einige freundliche Worte der Anerkennung, warf ihm ein paar Golsdſtücke zu, beſtieg dann ſeinen Reiſewagen und fuhr weiter. Vergebens verſuchte der Knabe, ſich dem fremden Herrn zu nähern, da er das „Gold“ für einen Irrtum hielt. So ſprang er kurz ent⸗ ſchloſſen auf und verkroch ſich in einem großen, unter dem Wagen hängenden Korb, in dem ſich der Leibhund des Herzogs befand. So kam Lulli unter mancherlei Abenteuern nach Paris. 5 i Nach vielem Umherirren fand er durch einen glücklichen Zufall bei der Nichte Ludwigs XIV. eine Stelle als Küchen⸗ junge, wo er bald das ganze Perſonal durch ſeine Muſik er⸗ götzte. So kam es, daß ihn die Herzogin einmal bei einer großen Abendgeſellſchaft vorſpielen ließ; der Küchenfunge aber begeiſterte alle Anweſenden ſo, daß man ihn zu einem hervorragenden Meiſter der königlichen Kapelle in die Lehre gab. Bald übertraf er ſeinen Meiſter, er durfte ſelbſt dem König vorſpielen und erhielt mit kaum 19 Jahren die Leitung der geſamten Hofkapelle! a Kurz vor ſeinem Tode arbeitete Lulli, der bereits eine Fülle von Werken veröffentlicht hatte, mit großem Eifer an einer komiſchen Oper. Der erzürnte Beichtvater verwies ihm dieſe weltliche Beſchäftigung und ſagte ihm erſt dann Ver⸗ gebung der Sünden zu, wenn er die gottloſe Oper ins Feuer würfe. Lullt ließ darauf die Stimmen ins Feuer werfen und vor den Augen des Prieſters verbrennen... Als der Kranke ſich nochmals erholte, meinte ein Freund:„Du biſt ein Narr geweſen, das ſchöne Werk zu vernichten!“. „Still, ſtill!“ lächelte Lulli,„im Schrank liegt noch die ganze Partitur, es waren ja nur die Stimmen!“ Bei ſeinem Tode beſaß der einſtige Küchenfunge für 440 000 Livres Vermögen. Ferdinand Brugger, 1 2·˖ÜV1•ꝝů—« 15 vr nat! glei übe dur gege nur juge wir das Aud neri erw gen eine * Nach 1 * Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 9. Seite. Nr. 811 Sportliche Rund ſchau Das internationale Tennisturnier in Mannheim Die Ausländer greifen ein Engliſche, franzöſiſche und andere fremoländiſche Laute mehr durchſchwirren die Luft, Mannheims internationales Tennisturnier iſt in vollem Gang. Da iſt der Anglo⸗Siameſe Fiſher, mit fabel⸗ hafter Schnelligkeit raſt er über den Platz, wundervolle, flache Rück⸗ handſchläge wechſeln mit genau an den Linien ſitzenden Vorhand⸗ bällen; Klopfer hat heute gegen ihn keine Chance; nachdem der Mannheimer ſich in Karlsruhe erſt nach drei Sätzen knapp geſchlagen gab, überraſcht die glatte 611,:1⸗Niederlage; einige ſehr gute Bälle können bei Klopfer über einen ſchwachen Tag nicht hinwegtäuſchen.— Inzwiſchen hat Of an den ſich hartnäckig wehrenden Weihe 613, 614 bezwungen.— Jetzt treten auch die beiden Dänen in Aktion: Wo rm zeigt gegen Mannheims beſten Junior Salmony ſein großes Können; Sicherheit und aufopferndes Laufen können aber die glatte Niederlage von Salmony nicht vermeiden, zumal ſein Aufſchlag ſehr ſchwach und unſicher iſt.— Weit ſchwerer hat der däniſche Hallen⸗ ſpezialiſt Axel Peterſen zu kämpfen, bis er in drei Sätzen gegen Waldeck Sieger bleibt; der Mannheimer iſt in beſter Form und un⸗ bedingt ſicher, dabei ſtets darauf bedacht, mit bald kurzen, bald langen Bällen den Gegner aus dem Schlag zu bringen. Bei der großen Si⸗ cherheit beider gibt ſchließlich die überlegene Schnelligkeit des Dänen im dritten Satz den entſcheidenden Ausſchlag.— Einen weiteren Drei⸗ ſatzkampf bringt die Begegnung Dr. Bill Fuchs(Karlsruhe)— Reindel(Stuttgart). Noch iſt das Spiel eines unſerer zukunftsreich⸗ Nn Süddeutſchen zu ungleichmäßig, ſodaß die größere Routine— Muge und Sicherheit— des im 3. Satz durch eine Fellentſcheidung des Schiedsrichters begunſtigten Karlsruhers diesmal noch die Ent⸗ ſcheidung zu ſeinen Gunſten bringt.— Bei den Do p pelſpielen der Herren gibt es zwei glatte Siege von Worm⸗Dr. Buß, die bereits in der Vorſchlußrunde ſtehen; Karcher⸗Weinberger wehren ſich ganz prächtig, unterliegen aber, wie auch ſpäter die Heidelberger Kombt⸗ nation dem überlegenen Können ihrer Gegner. Die Spiele der Damen konnten trotz mancher„Regenpauſen“ gleichfalls gut gefördert werden. Frau Dr. Friedleben gibt in überzeugendem Stil kein einziges Spiel ab. Auch ſonſt gibt es durchweg Favoritenſiege; Frau Oberwegner(Ludwigshafen) hält ſich gegen Fräulein Hammer(Mergentheim) ſehr gut und unterliegt nur ganz knapp:4,:4, während Fräulein Buß(Bremen) von der jugendlichen Mergentheimerin mit 618,:2 wett ſicherer bezwungen wird.— Das Gemiſchte Doppel iſt noch weit zurück, während das Damendoppel am Freitag gute Fortſchritte gemacht hat. Auch hier iſt Frau Dr. Friedleben mit Fräulein Hammer als Part⸗ nerin nach zwei überzeugenden Stegen in der Schlußrunde zu erwarten. Dem Samstag vormittag ſind weitere wichtige Entſcheidun⸗ gen im Einzel und Doppel vorbehalten, während bei guter Witterung * gemeinschefflich Aus. eine weitere gute Förderung in allen Konkurrenzen zu erwarten iſt. Zwei Ereigniſſe ſtehen im Vordergrund der Samstagsereigniſſe: Fur die vielen wohltuenden Beweise aufrichtiger Teilnahme an unserem schweren Leid und die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden, danken wir herzlich. a Georg Röth Familie Rudolf Gelb MANNHEIM, im Juli 1928. Euler 618; gegenüber, während ſpäter Froitzheim im Herreneinzel auf den Inder Bobb trifft. Ergebniſſe: Herren⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz: Lorenz—Klotz 623;:1; Peterfen— Waldeck:4:6;:3; Fiſher— Klopfer 611;:1; Dr. Fuchs—Reindel:8;:6;:2; Worm Salmony:1;:2; Ofan Weihe:8; 62:4. Herren⸗Einzelſpiel(Klaſſe): Gatermann— Hoffmann:1;:2; Lichtenberger-Leonhard:0;:6;:0; Deutler—Roſenfeld:4;:4; Wagner—Porges:0;:5; Armbruſter Krebs 1:4;:7;:8; K. Weinberger—Gatermann 46:1;:1; Deutler—Würzweiler 623; 611: Armbruſter— Kirchheimer:5; 816; Boehringer Dr. Gauß:8 zurgz.; Wagner— Klein:6;:1;:2. Herren⸗Einzelſpiel(Klaſſe): Dr. Euler— Bodenheimer 6135; 621; Schmͤdt—Cahn 613;:9;:4; E. Heymann⸗Laure:4;:0; Thieme Herweg:2; 10:8; Roſenſeld—K. Böhringer:2:3; Allſtadt Dr. 0:3; Schmidt— E. Heymann:2;:1; Dr. Hieber Dr. Schaaff:8;:3; E. Weinberger Thieme:4;:65:2; Mann Ruff :05 715; Haas— Loew:0;:1; Vögelin— Reutter:7;:7;:0; Bo⸗ denheimer—Stiegele:10;:4;:4 Mann— Böhringer:6;:4;:4. Damen⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland: Frl. Krahwinkel—Fr. Baer:4;:0; Fr. Wagner—Fr. Dr. Keller:8; :1 Fr. Dr. Friesleben—Frl. Wurmſtich:0;:0; Frl. Winter—- Fr. Goerig 611;:2; Frl. Hammer— Fr. Oberwegner:4;:4; Frl. Ham⸗ mer— Frl. Buß:8; 612; Fr. Jacobiny—Frl. Poſſelt:1;:2; Frl. Weihe— Fr. Böhringer:1; 68. Damen⸗Einzelſpiel(Klaſſe): Fr. Sprickmann—Fr. Dr. Janſſen :6;:1;:2; Frl. Hedderich-Frl. Reis:4;:7; Frl. Kohler—Fr. Thomae:1;:1; Frl. Hedderich—Fr. Dr. Pakheiſer 628;:4; Fr. Brandtner— Frl. Krebs:27 316;:45 Frl. Blaß— Frl. Fröber 611; :0 Frl. Blaß— Frl. Volker:67:2, 618; Frl. Kohler Fr. Dr. Ganß 618;:4. Herren⸗Doppelſpiel um die Meiſterſchaft von Baden: Worm⸗Dr. Buß—Karcher⸗Weinberger:2;:1; Worm⸗Dr. Buß—Baudendiſtel⸗ Faber 611; 618. Herren⸗Doppelſpiel(Klaſſe): Schwab⸗Mann—Reis⸗Bodenheim :4;:0; Gatermann⸗ Hoffmann Baer⸗Dr. Roſenfeld 2:5:2; Arm⸗ bruſter⸗Armbruſter—Servos⸗Würzweiler:5;:4; Daube⸗Leonhardt gegen Reuther⸗Kirchgäſſer:0;:4; Dr. Pakheiſer⸗Siegel-Kuß⸗Mark :4;:6; Schmidt⸗Thomae—Metzger⸗RKußwurm:1;:0. Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel(Klaſſe): Fr. Jacobiny⸗Lo⸗ 1 renz— Fr. Sprickmann⸗Böhringer 1:1;:1. Herren und Damen⸗Doppelſpiel(Klaſſe): Frl. Krebs⸗Karcher gegen Frl. Heoͤderich⸗Leonhardt:2;:1; Frl. Winter⸗Siegel Fr. Schröder⸗Liebe:5;:2; Fr. Dr. Ganß⸗Roſenfeld— Frl. Scheuer⸗Krä⸗ mer:4;:6;:4; Frl. Volker⸗Deutler Frl. Hecht⸗Würzweiler 612; :17 Frl. Winter⸗Siegel— Frl. Blaß⸗Klein:7 614 678; Frl. Huck⸗ Kirchgäſſer Frl. Schmidt⸗Kirchheimer 611; 618;:4; Fr. Georig⸗Schil⸗ ling— Frl. Reis⸗Vöglein:0;:0; Frl. Zint⸗Krebs— Fr. Sprinkmann⸗ Baer 613;:4; Frl. Mayer⸗Weinberger— Frl. Klein⸗Stich:2;:1; Frl. Zint⸗Krebs Fr. Dr. Pakheiſer⸗Dr. Pakheiſer 614;:2. Damen⸗Doppelſpiel: Fr. Dr. Friedleben⸗Frl. Hammer— Fr. Schrͤüder⸗Frl. Wurmſtich:0;:0; Frl. Weihe⸗Ftl. Krahwinkel— Fr. Nachmittags treten ſich Ofan⸗Juchs und Fiſher⸗Bobb im Herrendoppel Dr. Ganß⸗Frl. Krebs:0;:1; Fr. Friedleben⸗Frl. Hammer Fr. Dr. Janſſen⸗Fr. Brandtner 610; 611. H. B. Engliſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Schöne Erfolge der Deutſchen in den Vorkämpfen 4 Zum dritten Male nach dem Kriege gingen deutſche Leichtathleten bei den engliſchen Meiſterſchaften an den Start. Der Freitag brachts zunächſt im Stadion von Stamford Bridge bei ſchönſtem Som⸗ merwetter und vor etwa 5000 Beſuchern lediglich Vorkämpfe. Dieſs geſtalteten ſich bereits für die deutſchen Athleten— die mit Ausnahme des nicht beurlaubten Hirſchfeld ſämtlich wie gemeldet zur Stelle waren— zu einem ſchönen Erfolge. Beſonders gut ſchnitten unſere Athleten in den Vorkämpfen zur 220 Pards⸗Meiſterſchaft ab. Neben dem Engländer Rangeley konnten drei Deutſche in die Entſcheidung kommen, und zwar Körnig, Dr. Wichmann und Houben. Den ſchwerſten Vorlauf hatte Dr. Wichmann, der auf Rangeley traf und von dieſem in 22 Sekunden geſchlagen wurde. Im Zwiſchenlauf qualifizierte ſich aber Wichmann durch einen in 22 Sekunden über Gill errungenen Sieg für das Finale. Die beſtechendſte Form legte Körnig an den Tag, der gegen Buttler den Vorlauf in 22.5 Sek. ge⸗ wann, dann aber im Zwiſchenlauf, bei dem er Rinkell⸗England ſchlug, die hervorragende Zeit von 21.5 Sek. herausholte. Houben beſiegte im Zwiſchenlauf in 22.2 Sek. den Engländer Buttler und kam ſu ebenfalls in den Endlauf. Rangeley ſtellte bei ſeinem Zwiſchenlauf wieder 22 Sek. ein. Verhältnismäßig leicht hatte es Engelhardt im Vorlauf zur Halb⸗Meilenmeiſterſchaft(880 Hards). Nachdem in der erſten Runde ziemlich ſtark gebummelt worden war, woraus ſich dis ſchlechte Zeit erklärt, ging er in der nächſten Runde ſeinem Gegner, dem Engländer Houghton, auf end davon und ſiegte in.04.6 Min. Im Meilen⸗Vorlauf war Dr. Peltzer ein glatter Verſager. Er ging zwar nach 1000 Metern aus dem Mittelfeld an die Spitze, aber beim Entſpurt machte ſich ſeine Verletzung derart ſtark bemerkbar, daß er wieder weit zurückfiel und nur Fünfter werden konnte. Im Weit⸗ ſprung kam unſer Vertreter Dobermann gleich mit dem erſten Sprung von.16 Meter in die Entſcheidung. Den beſten Sprung aber erzielte der Holländer de Böer, der.28 Meter erreichte. Wetter qualiftzier⸗ ten ſich für die Entſcheidung: Weſene.87 Meter, Hareſe.80 Meter, Revans.85 Meter(alle England) und Peters(Holland).86 Meter. — Im Vorlauf zur viermal 110 Yardsſtaffel enttäuſchte die Frank⸗ furter Eintracht etwas. Die in der Beſetzung Geerling⸗Dr. Wichmann⸗ Eldracher⸗Salz laufende Staffel zeigte zwei ſchlechte Wechſel, konnte aber immerhin in 42.4 Sekunden vor Achilles⸗Club London und Harriers gewinnen. Den zweiten Vorlauf brachte Polytechnie⸗Club in 44 Sekunden vor Surrey A. C. und Londoner A.., an ſich. Es iſt zu erwarten, daß die Eintracht im Endlauf einen leichten Sieg landen wird. Waſſerſtanssbeobachtungen im Monat Juni/ suli Abein Pegel] 2 3 4, s.[. 7. Meckar⸗wegel 2. 8 4.. 6. 7 8,799,243, 7 U 230 0 Schuſtenn, 0 T men hen 3 6008 g5 83.6 6g 90h Kehl 3,27(3,28 4,29 3,22 f. 18 8,16 Jagſtfeld 1052 96610440551 0,47 0,40 Maxau.8804 904,884.99.88.87 Maunhein.92.88 8,90.85 3,78 8,74 Kaub.58 2,50 2502.52.67 2,44 Cöln.3102.26.25 2,252.24.19 Kaufmann empfiehlt ſich zur An⸗ nahme von Hausver⸗ waltungen und Er⸗ ledigung von Steuer⸗ ſachen. Angebote unt. CM 38 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2679 E 7. 2. pt. Ein. Her⸗ ren u. Damen könn. Kut. reichl. Mittagtiſch a 80, Abendeſſ. 70 erhalten. 2726 sefällige, stabile leicht laufende Harken- Räder Torp.⸗Freil. Doppel⸗ ſederſattel, öjähr. Ga⸗ rantie, ſpottbillig in Q 7.—3. 2 Treppen. *2694 dn beds nich in Plennheln 8s JA 5 Nectusanwalf niedergelassen und übe die Berufsfafigkeit mif Herrn Nechfsanw. Joseph Genfll Günſtige Dr. jur. W. 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Frinitatiskirche;.90 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Pfarrer Renz; 11,15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt; 8 Abendmahlsfeter, Pfarrex Roſt. ungbuſchpfarrei: 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Eckert. eckarſpige: 10 Predigt, Vikar Fleig; 11 Kindergottesd., Vikar Fleig. Ronkordienkirche: 10 Predigt, Dekan Maler; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Dekan Maler; 11.45 Chriſtenlehre f. Mädchen, Dek, Maler; 6 Predigt, Vik. Dr. Schilling. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 10 Predigt, Vikar Beiſel; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Beiſel. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 10.45 Chriſten⸗ lehre der Nordpfarrei, Landeskirchenrat Bender. Bobauniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfarrer Mayer; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zöbeley. Eutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Dr. Lehmann; 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann; 11 Kindergottesdtenſt, Pfarrer Frantzmann; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche; 10 Predigt, Pfr. Heſſig; 11 Ehriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer n. Pfarrer Heſſig. Bei günſtiger Witterung Ausflug des Kindergottesdienſtes, Treffpunkt.15 am O. E..⸗Bahnhof. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Ktefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling. einrich⸗Lang⸗Kraukenhaus: 10.90 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer. eubenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Dill; 10.45 Kindergottes⸗ dtienſt, Vikar Dill; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Dill. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger;.80 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: 7 Aufbruch vom Gemeindehaus z. Kinder⸗ gottesdienſt im Waldpark am Bellenweg, Pfarrer Maurer;.30 Hauptgottesdienſt im Gemeindeſaal, Vikar Zöbeley. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Stober; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; 11.30 Kindergottesblenſt. Sandhofen:.60 Hauptgottesdienſt, Vikar Köll; 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Lemme; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Grimm; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wychengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend es Andacht, Pfarrer Renz.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. unkurdienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechg,, Dekan Maler. ohanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Mayer. therkirche: Mittwoch abend 8 Audacht, Pfarrer Jundt. uchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Vikar Steiger. uluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang., Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.50 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 V. J. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stabtmiſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .30 Bibelſtunde,— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welt): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Nheinau, Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. 5 .15 Bibelſtunde.— Sandhoſen, Kinderſchule(Stabtmiſſ. Keidel): Sandhofen Verſammlung. .15 Waldhof, Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchulet Sonntag.15 u. Mittwoch.30 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. B. Station zu erfahren. Sonntag.80 Luzenberg, 4 Verſammlung.. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Sonntagsſchule; 3 Jungmäunerkreis; Mädchen; 8 ſtunde.— Mittwoch 6,30 Fungſchar; tag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreußſtunde. gandeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. abends 8 gemiſchte Ver⸗ 10.80 Kinderſtunde; 4 Jugendverein: ſammlung. geliſations„Vortrag, ſtunde,— Donnersta Uhr Jugendverein. Gpangl. Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag 9 und 4 Prebigt von Vor⸗ ſteher Hermaun⸗Karlsruhe m. anſchl. Abendmahlfeier; 11 Sonntags⸗ ſchule.— Mittwoch abend.15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗Miſſtonsſtunde; 8 Jugenderbauung. Blaukrenzverein Mannheim I, Rheinauſtr. 6, Hinterhaus. Sonntag vorm. 9 Männerſtunde.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. — Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗FJoſeſſtr. 12. Mittwoch abend.15 Bibelſtunde. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..30 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung: Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntagzß⸗Schulen: Sonntag 11., .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodbiſten⸗ Gemeinde Sonntag vorm..30 Predigt, Augartenſtraße 26. e Sountagsſchule; Prediger Hofmeiſter; 10.45 ſammlungen bei den Führern. frauen in der Prediger⸗Wohnung. Gebetſtunde, Joh. verein; abends 8 Gem. 4 Religions⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde. Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Meſſe;.0 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt:.30 Hauptgottesdienſt 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ 4. Jahrgang der Jünglinge im Saale des Pfarrhauſes;.30 Herz⸗Marlä⸗Bruderſchaftsandacht Obere Pfarrei[Jeſuitenkirche). Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe:.45 hl. mit Predigt und Amt; lehre;.45 Chriſtenlehre für den 3. u. mit mit Segen;.15 Müttervereinsandacht abends 8 Predigt und Aloyſtusandacht mit Segen. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.90 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen;.30 Aloyſius⸗ St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. u. gemeinſ. Kommunion der Jünglinge;.30 andacht mit Predigt und Segen. Düniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Salem“, 4 Jugendverein für junge 8 Evangeliſationsverſammlung.— 8 Männerſtunde.— Donners⸗ — Dienstag abend 8 Männerverein; Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahr.— Freitag abend Sonntag vorm..30 Gottes⸗ dienſt; 11 Sonntags ſchule; nachmittags fällt der Gottesdienſt aus. Junge Männer im Saal u. Jung⸗ — Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Klein.— Donnerstag nachm. Chor.— Samstag nachm. 3 Jugendchor; Freitag Dienstag K 4. 10. Sonntag 2 Dienstag 8 Gebet⸗ Sonntag 80 Evan⸗ abends 8 Klaß⸗Ver⸗ 3 Frauenmiſſtons⸗ Predigt und Segen; Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Jugendvereine, zugleich 4. und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; linge;.30 Herz⸗Jeſu⸗ 5 St. Peler und Paul, Mannheim eudenheim. hl. Beicht;? Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt;.45 Sonntag Singmeſſe mit Andacht mit Segen. dienſt; 11 Chriſtenlehre.. f 8 Liebfrauenkirche: Sonntag(Kommunionſonntag der Männer] von 8 an Beichtgelegenheit; .80 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; .30 Frühmeſſe; der Mädchen;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.80 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ gleich Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz⸗Jeſukirche Baden⸗Baden. und Beſchtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: Monatskommunion der Schulkinder; Kindergottesdienſt mit Predigt; Neckarſtadt⸗Weſt⸗. Abfahrt Hauptbahnhof morgens 8 Singmeſſe mit Predigt und .30 Predigt und Amt; 10.45 11.45 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. Sonntag: Männerwallfahrt (Kommunionſonntag der männlichen Sonntag der Aloyſtusandacht). 6 Beicht Predigt;.30 Predigt 2 Chriſtenlehre für Jüng⸗ Sonntag vorm..30 Hauptgottes⸗ 8 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre nach .10; 6 Frühmeſſe 2 Ehriſtenlehre für Jüngl.;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. l l der männl. Jugend) 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit; Sonntag(Kommunionſonntag 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Sin St. Joſefskirche Lindenhof. üntgg 6. 8 Singmeſſe mit Predigt; munionmeſſe; i 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Herz⸗Jefu⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuspfarrei Neckarau. Männer u. Jünglinge, 4. 2 Generalkommunion des Männerapoſtolates u. des 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Singmeſſe mit Predigt; 8 Herz⸗Jeſu⸗Feier mit Predigt und Segen. Sonntag 6 Beicht; Amt und Predigt in der Kapelle der 11 Schülergottesdienſt mit 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle Jünglinge, hernach Veſper; amt mit Predigt; 11 Mädchen; 2 Veſper; St. Franziskuskirche Waldhof. meſſe mit Frühpredigt;.15 .30 Predigt und Amt; Spiegelfabrik; Predigt u. Singmeſſe; 1. der Spiegelfabrik;.30 Chriſtenlehre f. Sonntag .80 Aloyſiusandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag 6 Beicht;.30 Frühmeſſe mit Monatskommunion für Männer u. Jünglingsapoſtolat; 8 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt;.15 Predigt mit Amt; für Jünglinge; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen; Sonntag.80 Beicht; 7 ottesdienſt mit Predigt .80 Chriſtenlehre für 5 Aloyſius⸗Andacht. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen Frühmeſſe mit Kommunion;.80 Schülerg 10 Predigt und Amt: und Kommunion; Jünglinge; Herz⸗Jeſu⸗Andacht, Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde. gmeſſe mit Predigt 5 Sonntag 6 hl. Meſſe u. Beicht; 7 Kom⸗ .30 Amt mit Predigt; .30 Chriſtenlehre für Jünglinge; (Kommunionſonntag der lloyſian. Sonntag)..45 Frühmeſſe mit Jugendvereins;: Jünglinge;.30 Hoch⸗ .30 Chriſtenlehre für 7 Kommunion⸗ .30 Ehriſtenlehre abends Bei mir wird jeder Flammeri, erst recht ein Frucht⸗Flammeri, mit kalt angerührtem Mondamin (0 g auf 1 Liter Flüssigkeit) zubereitet. Das reine Fruditaroma kommt voll zur Entfaltung, weil Mondamin sich nicht vordrängt, sondern es stützt. Flammeri zu bereiten! Er miblingt niemals, ist nie zu locker, nie zu hart. Daß er noch dazu so nahrhaft und bekömmlich ist, schafft dem Frucht-Flammeri mit Mondamin immer neue Freunde, und mir als Hausfrau wird das Lob zuteil, das eigentlich dem Mondamin gebührt. Und vie kinderleicht ist solck ein orwetsskrebene celan am ede te ſich im Lebensverſicherungsfach in Wer⸗ ung und Organiſation bewährt haben und gute Erfolge nachweiſen können, werden von roßer Lebensverſicherungs⸗Geſ. geſucht. 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Nr. 311 n Te m der arogtm: 1 Lilian Harvey Dina Grafe Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Belin de Ein Liebesstück in fünf Aufzügen von Herbert Eulenberg.— In Szene gesetzt von Wilhelm Kolmar.— Bühnenbild: Dr. Eduard Löffler. Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22 Uhr Personen: Belinde Elisabeth Stieler Rauf ld Miele d. Wunsch m. Kaufberschtügun, Hyazinth, ihr Bruder, ein 5 8 bei 817 Mensch von letztem Adel Willy Birgel 5 Eugen, ihr Mann. Karl Marx ö H 2 ck el C 95 1 8 45 gnaz, Rogers eim Joha 8 1 0 Cäcille, Rogers Schwester Glare Wistex 5 Werner Fütterer 12 105 Moritz. ee. 2 0 3, 10. K 5 E 7 3 98 mier de, en d, Bruno Kastner von Hyazinth Fritz Linn 1 1 f ö Friedrich park f. eis le eee Ia. Qualität Heute Samstag abend Großes Gartenfest des Lehrergesang- Verein.- L. Konzert und Gesangsvorträge ö Harterre- Illumination Abonnenten 40 Pfg. Nichtabonn. 80 Pfg. Morgen Sonntag 3½ und 8 Uhr 2 KG NEERTE 2 abends S205 NHöhen- Feuerwerk ——— 50 Pfg. Kinder 25 Pfg. 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