4 * Sams fag, 7. Juli 1028 Heztgspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Wer dure die Poſt monatlich R⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. 1 wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Frdeiuag vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9f11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, wetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus 3 eit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe 9 Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technilt Wandern und Neiſen Nr. 312— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht 11. Auguſt, Panzerkreuzer, Amneſtie E Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Haltung der Deutſchen Volkspartei zu der Reichsratsvorlage über den Nationalfeiertag ſchreibt die partetoffiziöſe„Nationalliberale Correſpondenz“: „Wie man ſieht, handelt es ſich hier nicht um eine eigene Vorlage der neuen Regierung, ſondern um einen Geſetz⸗ entwurf, den ſie pflichtgemüß dem Reichstag vorzulegen hat. Der Beſtand der Regierung hängt alſo nicht von der Annahme oder Ablehnung dieſes Geſetzes ab. Die Haltung der Fraktionen zu dem Entwurf muß ihnen völlig freiſtehen. Die Deutſche Volkspartei hat ſchon früher erkennen laſſen, daß ſie einem Geſetz, das die Ausgeſtaltung der amtlichen Feiern uſw. am 11. Auguſt regeln will, keinen Widerſtand entgegenbringen wird. Nach dieſer Richtung werden ſich die Anträge der Deutſchen Volkspartei bewegen. Es iſt möglich, daß auch die Frage des 18. Jauner dabei einer geſetzlichen Feſtlegung entgegengeführt werden ſoll. Die endgültige Stellung der Fraktion wird erſt dann zu überſehen ſein, wenn über das Schickſal ihrer eigenen Anträge entſchieden worden iſt.“ Zu der Panzerkreuzerfrage ſchreibt die„N. L..“ in demſelben Zuſammenhang:„Es iſt nicht zutreffend, daß die Deutſche Volkspartei den ſofortigen Bau des Panzer⸗ ſchiffes gefordert hat. Es iſt ebenſo falſch, daß ſie für eine Vertagung der Arbeiten geſtimmt habe. Die Sachlage iſt ſo, daß das frühere Kabinett Marx⸗Hergt im Ein verueh⸗ men mit dem Reichsrat die Entſcheidung über die Durchführung des Reichstagsbeſchluſſes auf den 1. September 1928 verlegt hat. Zu dieſem Zeitpunkt wird auch die neue Regierung zu beſtimmen haben, ob mit dem Bau des Panzerſchifſes begonnen wird oder nicht. Die Deutſche Volks⸗ partei ſtellt ſich auf den Boden des früheren Reichstags⸗ beſchluſſes und erwartet, daß das neue Kabinett daran nichts ändern wird, ſondern den Zeſchluß zu dem genannten Termin in Kraft ſetzen läßt. In der Regierungserklärung iſt die ganze Frage überhaupt nicht erwähnt worden. In ſeiner zweiten Rede hat der Reichskanzler Müller den gleichen Tat⸗ beſtand, wie er hier dargelegt wurde, feſtgeſtellt. Es iſt alſo anzunehmen, daß der Standpunkt der Deutſchen Volkspartei auch vom Kabinett geteilt wird.“. j Schließlich ſtellt die„N. L..“ dann noch zu der Amneſtiefrage feſt:„Auch dazu haben Beſprechungen unter den Parteien ſtattgefunden, die zu einer An nähe⸗ rng geführt haben. Man will unter die EGreigniſſe der Inflationszeit und der erregten Jahre nach der Revolution einen Schlußſtrich ziehen. Dieſe Regelung ſoll ſowohl den Verurteilten von rechts wie von links in gleicher Weiſe Strafermäßigung bringen. Todesurteile oder Zuchthaus⸗ ſtraſen follen in Gefängnisſtraſen umgewandelt werden, die höchſtens 7“ Jahre betragen dürfen. Dieſe Regelung gilt jedoch nur für durch Urteil erledigte, nicht für ſchwebende Verfahren.“ Zu Lundbergs Rettung Reichsaußenminiſter Dr. manm hat als perſönlichen Beitrag zur Rettungsaktion — Oslo, 7. Juli. Streſe⸗ für den verſchollenen Polarforſcher Amundſen eine Summe von 1000 Kronen dem Hilfskomitee der norwe⸗ giſchen Blätter überſandt. Das Hilfskomitee hat den Dampfer „Vesle Kari“ ausgerüſtet. Ueber das Schickſal Amundſens liegen heute vormittag keine neuen Nachrichten vor. Die Nachforſchungen in den Ge⸗ wäſſern ſüdlich von Spitzbergen ſind weiter im Gange, Ueber die Rettung Lundbergs wird weiter gemeldet, daß zunächſt drei ſchwediſche Maſchinen über dem roten Zelt Proviant und Akkumulatoren abwarfen. Darauf kehrten ſie nach dem Nord⸗ oſtland zurück, um hier eine Baſts für weitere Flüge zu er⸗ richten. Sie ſtarteten dann wieder in Begleitung einer Moth⸗ Maſchine, die dann die Landung vornahm und Lundberg zu⸗ rückörachte. Man erwartet zuverſichtlich, daß heute die übrigen Mitglieder der Lundberg⸗Gruppe von der Moth⸗Maſchine nach der neuen Baſis auf dem Nordoſtland gebracht werden können. Kopenhagen, 7. Juli.(United Preß.) Nach Mitteilung Lundbergs iſt ſein Flugzeug bei der zweiten Landung auf der Eisſcholle doch ſo ſchwer beſchädigt worden, daß es als verloren gelten muß. Bevor Leutnant Schyberg Lundberg an Bord nahm, fand eine Beratung ſtatt, an der die Gefähr⸗ ten Nobiles teilnahmen. Bei dieſer Beratung waren auch die Italiener der Anſicht, daß es zweckmäßig ſei, zunächſt Lund⸗ berg zu bergen, da deſſen Erfahrungen weſentlich zur Rettung der übrigen beitragen würden. Der Monk Blant überflogen Havas meldet aus Chamonix: Dem franzöſiſchen Flieger Thoret iſt es gelungen, mit zwei Paſſagieren, darunter Moritz Farman, die Aiguille Verto, das Eismeer und dann trotz heftigen Windes den Gipfel des Mont⸗Blane in 300 bis 400 Meter Höhe zu überfliegen. Die nach oben führenden Juftſtrömungen waren ſo ſtark, daß der Flieger trotz der Be⸗ laſtung mit ſeinem Apparat in mehr als 5000 Meter Höhe einen Gleitflug ausführen konnte. Jolkspartel und innenpolitijche Fragen Alle Weltrekorde gebrochen Riſticz⸗Zimmermann 59 Stunden in der Luft— Der Flug noch nicht abgebrochen * Deſſan, 7. Juli. Bis heute nachmittag 3 Uhr waren die Junkers⸗Flieger Riſtiez⸗ Zimmermann 59 Stun⸗ den in der Luft und haben damit alle bisherigen Weltrekorde an ſich gebracht. Auch den Rekord der beiden Italiener Ferrarin und de Petre, die für ihren Flug Nom—Braſilien 58, Stunden brauchten, haben ſie ſchon um eine halbe Stunde geſchlagen. Die zurückgelegte Flug⸗ ſtrecke beträgt jetzt ſchon über 7000 Km. n n DD Zur Jörderung der Lanswirtſchaft Die volkspartekliche Reichstagsfraktion hat eine Reihe von Landwirtſchaftsanträgen eingebracht, in denen die Reichsregierung u. a. erſucht wird, dem Reichstag Vorſchläge zu machen, wie die ungünſtige Einwirkung der Arbeitsloſenverſicherung auf die Landarbeiterſchaft beſeitigt werden kann, damit verhütet werde, daß die Einbringung der Ernte durch Arbeitermangel gefährdet wird. Auf die Reichs⸗ bank und alle ſonſtigen Kreditanſtalten ſoll dahin gewirkt werden, daß die Kreditrückzahlungstermine nach einem ein⸗ heitlichen Plan unter Berückſichtigung des natürlichen Ver⸗ laufs des Verkaufes der landwirtſchaftlichen Produkte feſtge⸗ ſetzt werden. Ferner wird verlangt, daß zur weiteren Durchführung des landwirtſchaftlichen Notprogramms ein beſonderer Ausſchuß eingeſetzt wird. Endlich wird der Reichsfinanz⸗ miniſter erſucht, bei der Veranlagung der Umſatzſteuer ſich möglichſt einfacher Formulare zu bedienen und die Finanzämter anzuweiſen, heute noch gebräuchliche bis in die letzten Einzelheiten gehende Nachweiſe, die den kleinen Ge⸗ werbebetrieben große Arbeit machen, nicht mehr zu verwenden. Am den neuen Reichspreſſechef Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zum Dirigenten der Preſſeabteilung der Reichsregierung ſollte an⸗ ſtelle des Geheimrats von Baligand, der als Geſandter nach Liſſabon gegangen iſt, der Legationsrat v. Kaufmann er⸗ nannt werden. Dieſe Ernennung iſt im letzten Augenblick vom Außen mini ſter inhibiert worden. Jetzt be⸗ hauptet die„B..“, daß Legationsrat Haas, zur Zeit Konſul in Temesvar, für das Amt auserſehen ſei. Haas, der bereits früher einmal der Preſſeabteilung angehörte, ſoll ſich zur Bayeriſchen Volkspartei zählen. An den amtlichen Stellen iſt von dieſer Wahl nichts bekannt, wenn ſchon man ſie nicht für unwahrſcheinlich halten dürfen wird. Die Angelegenheit hat neuerdings einen parteipolitiſchen Anſtrich erhalten. Es ſcheint, daß das Zentrum fetzt ſeinen Einfluß in der Reichs⸗ preſſeſtelle geltend machen will. Der Weiterflug der Südamerikaflieger Natal(Braſilien), 8. Juli.(United Preß.) Die italie⸗ niſche Südamerikaflieger Ferrarin und Prete, die eingeladen worden waren, in einem anderen Flugzeug nach Rio de Ja⸗ neiro zu fliegen und ſchon bereits angenommen hatten, haben ſich plötzlich entſchiegen, doch noch hier zu bleiben und die Reparatur ihrer eigenen Maſchine abzuwarten. Man führt dieſen Entſchluß aus Inſtruktionen aus Rom zurück, wo ge⸗ wünſcht wird, daß die Flieger nur den eigenen Apparat be⸗ nutzen. Ihr Weiterflug dürfte ſich dadurch bis zur zweiten Hälfte der nächſten Woche verſchieben. Das Ergebnis des Gordon ⸗Bennettfluges Waſhington, 7. Juli.(United Preß.) Sieger im dies⸗ jährigen Gordon⸗Benett⸗Wettflug iſt, wie die Nationale Aero⸗ nautiſche Vereinigung nunmehr bekannt giht, der von Kapitän Keppler geführte amerikaniſche Armeeballon gewor⸗ den, der mit 460,9 Meilen die längſte Strecke zurücklegte. Zweiter wurde der von dem Piloten Hugo Kauler geführte deutſche Ballon, der mit 459,4 Meilen nur wenig hinter dem Sieger zurückblieb. Dritter wurde der von dem Piloten Dolfun gelenkte franzöſiſche Ballon, der nur 4479 Meilen zurücklegte. Durch dieſen Sieg iſt der bereits im vorigen Jahr von Amerika gewonnene Gordon⸗Benett⸗Preis in den endgültigen Beſitz der Vereinigten Staaten übergegangen. f* Eine Abſage der Ozeauflieger — Köln, 7. Juli. Die Ozeanflieger haben aus Door n gedrahtet, daß ſtie nicht nach Köln kämen. Infolgedeſſen ſind alle offiziellen Feierlichkeiten abgeſagt worden. Neuer Rekord auf der Strecke Berlin Wien — Wien, 7. Juli. Das deutſche Junkers⸗Großflugzeug „Oeſterreich“ hat die Strecke Berlin— Wien in zwei Stun⸗ den 55 Minuten zurückgelegt. Damit iſt auf dieſer Strecke ein neuer Rekord geſchaffen worden. Rückblick und Vorſchau „Locarno nähert ſich der Grenze“— Das franzöſiſche Echo der deutſchen Regierungserklärung— Die deutſchen Sicherheits⸗ vorſchläge in Genf— Die kommende Herbſtoffenſive In zahlreichen Blättern Frankreichs, Belgiens und Deutſchlands fand ſich in den letzten Tagen wiederholt eine Notiz mit der Ueberſchrift„ocarno nähert ſich der Grenze“. Der Zeitungsleſer, der nach der heute leider all⸗ gemein gebräuchlichen Gepflogenheit nur die Ueberſchrift lieſt, aber nicht das, was hinterher folgt, wird in 99 von 100 Fällen ſicherlich der Meinung geweſen ſein, daß damit zum Ausdruck gebracht werden ſollte, wie nunmehr Locarno bezw. der Inhalt dieſes Begriffs und Schlagwortes allmählich an die Grenze des für uns Erträglichen und Tragbaren heranrücke. Aber nicht von dem Pakt von Locarno war bei dieſer Meldung die Rede, ſondern von dem Automobil, das aus einem techniſchen Muſeum hervorgeholt noch einmal den Lebensodem des Ben⸗ zins erhalten hat, um das Gegenſtück zu der Fahrt des Ber⸗ liner Droſchkenkutſchers zu bilden. Der deutſche und der fran⸗ zöſiſche Journaliſt, die die Inſpiratoren dieſer Verſöhnungs⸗ propaganda ſind, haben den Namen„Locarno“ als Symbol er⸗ wählt und die Grenze, die in der Ueberſchrift gemeint war, ſtellte je nach den bereits zurückgelegten Tagesſtrecken die bel⸗ giſche oder deutſche dar. In dieſem liebenswürdigen Mißver⸗ ſtändnis liegt aber doch ein tieferer Sinn und man kann, ohne der Logik Gewalt anzutun, die Ueberſchrift wirklich ſymboliſch für den Stand der Politik anſehen, die als Auswirkung des Locarnovertrages erhofft, aber leider nicht in die Tat umge⸗ ſetzt worden iſt. Vor allem für uns Deutſche nähert ſich Locarno in der Tat der Grenze und zwar hinſichtlich deſſen, was an eigenartigen Anforderungen an unſere Geduld und Ausharrgabe geſtellt wird. Zu dieſer Feſtſtellung ſind wir berechtigt angeſichts des Echos, das die außenpolitiſchen Sätze der Regierungserklärung Hermann Müllers vornehmlich in Frankreich gefunden haben. Es ſcheint wirklich ſo zu ſein, daß man es den Franzoſen nie recht machen kann. In den letzten Wochen vor der Reichs⸗ tagswahl konnte man in vielen franzöſiſchen Blättern aller Richtungen immer wieder Aufmunterungen und Ermahnungen der Deutſchen finden, doch ja dafür zu ſorgen, daß in Zukunft eine linksgerichtete Regierung mit ſtark demokratiſch⸗repußbli⸗ kaniſchem Einſchlag zuſtandekäme, weil dann die Hemmungen wegfallen würden, die in Frankreich gegen die vorzeitige Rheinlandräumung beſtänden, ſolange die revanchelüſternen Deutſchnationalen mit am Ruder ſeien. Gerade deren Bektel⸗ ligung an der Reichsregierung zwänge Frankreich dazu, immer wieder den Ruf nach Sicherheit zu erheben, kämen aber die Sozialiſten mit jenen Parteien zur Regierung, deren pazi⸗ ſiſtiſche Ginſtellung auch in Frankreich bekannt ſei, dann wür⸗ den die Beſorgniſſe ſchwinden und der Weg frei werden, nicht nur zu Verhandlungen über die Rheinlandräumung, ſondern auch über einige andere Probleme, wie z. B. die Abrüſtung und die Reviſion des Dawespaktes. Nun ſind die Wahlen doch im großen und ganzen ſo ausgefallen, wie es den Wünſchen der Franzoſen entſpricht. Allerdings hat die deutſche Wählerſchaft ihre Stimmen den Parteien der Linken nicht des⸗ halb gegeben, weil die Franzoſen dies ausdrücklich gewünſcht haben, ſondern aus innerpolitiſchen und ſozialen Gründen. Der Effekt iſt aber im Grunde der gleiche. Wir haben heute eine Regierung mit ſtarkem Linksdrall, was allein ſchon durch die Ernennung eines Sozialdemokraten zum Reichskanzler belegt iſt, der nach der Verfaſſung verantwortlich für die Politik des Deutſchen Reiches zeichnet.. Es iſt wirklich nicht einzuſehen, weshalb die Franzoſen eine andere Einſtellung der neuen Regierung erwartet haben, als ſie durch die Regierungserklärung kundgetan worden iſt, Man überſieht immer wieder in Frankreich, ob gefliſſentlich oder unwiſſentlich, bleibe noch dahingeſtellt, daß in der Frage der Rheinlandräumung das ganze deutſche Volk eines Sinnes iſt, und zwar ganz unabhängig von der Koalitions⸗ zuſammenſetzung der jeweiligen Regierung. Die Feſtſtellung, daß auch das neue Kabinett an der Forderung der alsbaldigen Räumung des Rheinlandes und der Rückgabe des Saarge⸗ biets feſthalte, daß ferner die Gegenleiſtung, über die man ſetnerzeit in Thoiry geſprochen hat, mit zunehmender Zeit gegenſtandslos werde und daß man die durch Locarno in uns geweckten Hoffnungen nun endlich einmal anſtändigerweiſe erfüllen ſolle, iſt für uns Deutſche eine ſolche Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, daß darüber kein Wort zu verlieren iſt. Jede deutſche Regierung, die auch nur ein Bruchteilchen dieſer nationalen Notwendigkeiten aufzugeben beabſichtige, würde im Sturm hinweggefegt werden. Es iſt bezeichnend, daß dieſe Stellungnahme des Kabinetts Müller in England und Amerika auf größeres Verſtänduls ſtößt, als in Frankreich. Zwar haben auch einige franzöſtſche Blätter der Linken ihre Regierung aufgefordert, nun einmal auch den guten Willen zu beweiſen, den ſie immer wieder von Deutſchland verlange. Aber der Einfluß dieſer Zeitungen iſt gering, die öffentliche Meinung Frankreichs wird nach wie vor beherrſcht von den großen Boulevardblättern, die alles, aber auch alles in einem Deutſchland feindlichen Sinne ausmünzen. Im beſonderen hat es der offizielle„Temps“ darauf abgeſehen, durch Haar⸗ ſpaltereten und höchſt anfechtbare Auslegungskünſte die Tat⸗ ſachen umzufälſchen. So ſoll nach ihm die Erklärung Her⸗ mann Müllers eine ausgeſprochen innen politiſche Tendenz heſeſſen haben, um die Mehrheit des Reichstages für ſich zu gewinnen. Wenn ſchon das deutſche Volk wirklich auf Re⸗ vanche und Rache verzichte, ſo wäre es unzuläſſig, daß es zum Lohn für dieſe Verzichte Vorteile beanſpruche, für die die Entente allein die Koſten zu zahlen hätte. Daß vollends ein beutſcher Sozialdemokrat es gewagt hat, derartige 2. Seite. Nr. 312 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 7. Juli 1928 Ketzereien auszuſprechen, wird vom„Temps“ dem Kabinett Müller als beſonders bösartig und töricht angekreidet. Er verſteigt ſich ſogar zu der Drohung, daß die Löſung der außen⸗ politiſchen Probleme nicht erleichtert würde, wenn die deutſche Sozialdemokratie bei dieſer Haltung beharre. Daß bekannte Zitat aus dem Piccolomini„Vor Tiſche las mans anders“, hat eine neue Beſtätigung gefunden. Aber ſchließlich wird es dem normalen Menſchen kaum einleuchten, daß man eine und dieſelbe Sache je nach Bedarf als Vorwand benutzt, um mit ihrer Hilfe die verſchiedenſten Wünſche erfüllt zu bekommen. Durchaus zutreffend weiſt die N. L. C. darauf hin, daß in der Reparationsfrage der Dawesplan die vorläufige und bisher als brauchbar erwieſene Löſung iſt. Auch jede künftige Endlöſung dieſer Frage ſchaltet die Mög⸗ lichkeit vollkommen aus, ſich der Beſetzung deutſcher Gebiete als Repreſſalie oder Garanatie zu bedienen. In der Sicher⸗ heitsfrage iſt ſeit Loearno Frankreich die weiteſtgehende Ge⸗ währ gegenüber einem„aggreſſiven“ Deutſchland geboten; ein Mißtrauen, daß die engliſche und italieniſche Garantie und die formellen, beim Völkerbund hinterlegten Verträge gegenüber einem entwaffneten Deutſchland als unzulänglich bezeichnen würde, wäre unbedingt in das Gebiet des pathologiſchen Ver⸗ folgungswahns zu verweiſen. Aber auch wenn ſolche Miß⸗ trauen an ſich noch denkbar wäre, ſo iſt die Diskrepanz zwi⸗ ſchen dem franzöſiſchen, belgiſchen, polniſchen und tſchecho⸗ ſlwakiſchen Rüſtungsſtand einerſeits und dem deutſchen— ein⸗ ſchließlich aller Eventualmöglichkeiten zur Improviſierung einer Rüſtungsinduſtrie oder etwaiger noch nicht erfundener Kampfmittel— ſo un verhältnismäßig und die Bedeutung der Schlagfertigkeit am erſten Mobilmachungstag gegenüber einem beſtenfalls auf nachträgliche Improviſationen angewieſenen Gegner ſo abſolut entſcheidend, daß das Sicherheitsmoment im Ernſt gar nicht mehr diskutierbar iſt. Bleibt alſo noch das Finanzielle: daß wir, im eigenen und im Intereſſe unſerer übrigen Reparationsgläubiger und Darlehnsgeber eine um etwa 1 Monate verfrühte Räumung der zweiten Zone oder auch eine vollkommene Räumung nicht mit großen materiellen Opfern erkaufen können und dürfen, hat man wohl auch in Frankrench inzwiſchen erkannt. Und gerade, weil man es eingeſehen hat, ſollte man die von Hermann Müller geforderte Gelegenheit benutzen, um vor der Welt und vor dem wahrhaft verſtändigungsbereiten Nachbarn wenigſtens den moraliſchen Gewinn davonzutragen, den der Verzicht auf eine wertlos gewordene, unzeitgemäße und politiſch ſtörende Maßnahme immerhin bedeuten würde. Dazu gehört freilich, daß man endlich erkennen lernt, daß es, wie ſchon geſagt, in dieſen Fragen keine„nationaliſtiſche“ oder„demokratiſche“, ſondern nur eine einzige deutſche Politik gibt, einen einheitlichen Volkswillen, der aus dem Munde Hermann 1 7 5 ſpricht, wie aus dem Streſemanns, Marx und anderer. Erfolgreicher als auf dieſem Vorfeld der deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Auseinanderſetzung iſt die deutſche Auffaſſung in Genf geweſen. Die deutſchen Sicherheitsvorſchläge haben, wenn auch unter einigen Modifikationen, die Grundlage ab⸗ gegeben zu den ſogenannten Modellverträgen, die als greifbares Ergebnis aus den Verhandlungen des Sicherheits⸗ komitees herausgekommen ſind. Freilich hängt noch zu viel juriſtiſches Beiwerk daran, als daß man von dem Ergebnis der jüngſten Genfer Tagung befriedigt ſein könnte. Bei aller Anerkennung der Notwendigkeit juriſtiſcher Definitionen ſind gerade im internationalen Leben der Völker die einfachſten Beſtimmungen die beſten. Die Weltmeinung geht doch über⸗ wiegend darauf hinaus, daß Sicherheitsvorkehrungen ſchon gegen den Ausbruch von Kriegen getroffen werden, gleichviel, wie die bekanntermaßen ſtets undurchſichtige Rechtslage vor Kriegen ſein mag. Deshalb ſollte der Völkerbund bezw. der Völkerbundsrat als ſein geſchäftsführender Ausſchuß und oberſtes Vollzugsorgan die nötigen Machtmittel erhalten, um ſofort eingreifen zu können. Soweit ſind wir freilich noch nicht, weil eine weitere außerordentlich wichtige Voraus⸗ ſetzung nicht erfüllt iſt, die allgemeine Abrüſtung. Dennoch iſt die Tatſache, daß ſich gerade die deutſche Auffaſſung in Genf durchgeſetzt hat, ein großer moraliſcher Erfolg für uns, denn aus den deutſchen Vorſchlägen ſprach die Stimme der Hu⸗ manität, die heute der geſamten, nach neuen Formen der Ver⸗ ſtändigung drängenden europäiſchen Menſchheit gemeinſam iſt. Das Charakteriſtiſche der letzten Wochen und Monate liegt in dem konzentriſchen Angriff auf die Politik der eutopäiſchen Großmächte, ſoweit ſie einer übermäßigen Konſervierung der alten Diplomatie anhängt, im beſonderen aber auf die Hegemonialpolitik Frankreichs, die je länger je mehr ſich zu einem Bremsklotz des Fortſchritts auswirkt. Von dieſem Geſichtspunkt aus geſehen gewinnen die große Saar⸗ kundgebung in Heidelberg und der gegenwärtig in London tagende demokratiſch⸗liberale Kongreß beſondere Bedeutung. Nicht zu überſehen ſind vor allem auch die Kundgebungen bei der Nominierung der beiden künftigen Präſidentſchaftskandi⸗ daten Hoover und Smith. Sie machen Anſprüche Amerikas geltend, die an die Politik der europäiſchen Großmächte eine Reihe ganz beſtimmter moraliſcher Anforderungen ſtellen. Briand, von dem man in der letzten Zeit auf⸗ fallend wenig hörte, hat ſich wieder einmal als ſorgfältiger Beobachter der Zeichen der Zeit erwieſen, als er im Aus⸗ wärtigen Ausſchuß des Senats darauf hinwies, daß nach ſeiner Meinung im Herbſt dieſes Jahres die Wiederaufrollung der großen europäiſchen Probleme, im beſonderen das der Rhein⸗ landräumung, zu erwarten ſei. Mögen die Franzoſen noch ſo oft in ihren Erwartungen, die ſie von uns hegen, getäuſcht worden ſein, dieſer Offenſive gegen ihre allen vernünftigen Fortſchritt lähmende Europapolitik und der dazu erforder⸗ lichen deutſchen Initiative können ſie gewiß ſein. Kurt Fischer Berlin zu Vandervelos Rede U Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der geſtrigen Rede des belgiſchen Außenminiſters Hymans in der Brüſſeler Kammer verhält man ſich in Berliner politiſchen Kreiſen vorerſt noch zurückhaltend. Man will wie ſtets, ehe man zu einer Stellungnahme gelangt, das Eingehen des authentiſchen Wortlauts ſeiner Ausführungen abwarten. Ueberdies weiſen gerade diesmal, wie feſtgeſtellt wird, die in den Blättern veröffentlichten Berichte der auswärtigens Korreſpondenten rechterhebliche Abweichungen von⸗ einander auf, ſo daß ſie zu einer objektiven Urteilsbildung keine geeignete Grundlage abgeben können. Die Drangſalierung Südtirols Wie die B. Z. aus Innsbruck meldet, wird durch Erlaß des Präfekten von Bozen die bisher zugeſtandene Zweiſpra⸗ chigkeit in den Gemeinden Brixen, Eppan und Lama am 1. Oktober eingeſtellt. Von faſziſtiſcher Seite wird ange⸗ kündigt, daß in kürzeſter Zeit auch die übrigen Gemeinden des Bozener Bezirks die Zweiſprachigkeit verlieren werden. Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen Der Geſandte Ulrich Rauſcher iſt in Berlin ein⸗ getroffen und die„Voſſiſche Ztg.“ glaubt, daß die deutſch⸗ polniſchen Verhandlungen nun wieder etwas in Fluß kommen würden. Bekanntlich hat das polniſche Kabinett die Wiener Vereinbarungen der beiden Delegationsführer Dr. Hermes und Twardowſki über gewiſſe Modifizie⸗ rungen der polniſchen Grenzzonenverordnung nicht gebilligt. Die„Voſſiſche Ztg.“ meint, daß Rauſcher inzwiſchen die polni⸗ ſchen Widerſtände gegen die Wiener Abmachungen in ihren „Hauptpunkten“ auszuräumen vermocht hätte und er dem Reichskanzler in der Beziehung beruhigende Aufklärungen geben könnte. Auf dieſe Weiſe würde ermöglicht werden, daß die bisher noch von Dr. Hermes geführten Verhandlungen wirtſchaftlicher Art ſchneller zum Ziel kämen, als wenn neue ſchwierige Diskuſſionen über die Niederlaſſungsfrage ent⸗ ſtehen würden. Das iſt doch wohl zu optimiſtiſch geſehen. Mit der Nieder⸗ laſſungsfrage hält Polen den Schlüſſel der Lage in der Hand. Die Lage in Griechenland Athen, 7. Juli.(United Preß.) Das Dekret über die Auflöſung der Kammer wird, wie allgemein angenommen wird, ſchon heute vom Präſidenten gegengezeichnet werden und dann in der morgigen Ausgabe des Staatsanzeigers ver⸗ öffentlicht werden. Gegen die von Venkzelos geplante Ab⸗ änderung des Wahlſyſtems macht ſich ſtarker Widerſtand gel⸗ end. Beſonders die Royaliſten nehmen eine drohende Hal⸗ tung ein, aber auch im republikaniſchen Lager hat Venizelos Gegner. Eine Abordnung von Gegnern der Abänderung wird heute vom Staatspräſidenten empfangen werden und ihm er⸗ klären, daß die Abänderung im Widerſpruch zur Verfaſſung ſteht. Der Präſident iſt gleichfalls ein Gegner der von Veni⸗ zelos geplanten Reform. Die Seeleute ſind heute infolge Lohndifferenzen in den Das Verſchwinden Löwenſteins § London, 7. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Unterſuchung über die Umſtände des Todes des belgiſchen Finanzmannes Löwenſtein hat bisher das Myſterium dieſes Unfalls nur noch vertieft. Es gibt jetzt viele, die tatſächlich an dem Tod Löwenſteins überhaupt Zweifel äußern. Die Unterſuchung des Flugzeuges hat gezeigt, daß es unmög⸗ lich war, die Tür zu öffnen, durch die Löwenſtein herausgefallen ſein ſoll. Die Nachforſchungen nach ſeiner Leiche ſind erfolglos geblieben. Inzwiſchen iſt man darauf aufmerk⸗ ſam geworden, daß keine Zeugen für den Tod vorhanden ſind, außer den Angeſtellten Löwenſteins, die ſich im Flugzeug be⸗ fanden. Noch eigenartiger wird die Ueberlegung, daß niemand das Flugzeug landen ſah, als es auf den Dünen von Dün⸗ kirchen niederging. Einige Londoner Blätter deuten heute ganz offen darauf hin, daß die Möglichkeit einer Myſti⸗ fikation nicht ausgeſchloſſen ſei. Daß Löwenſtein ſich tat⸗ ſächlich im Flugzeug befunden hat, als dies aufſtieg, ſcheint außer Frage zu ſtehen. Dagegen bleibt aber die Möglichkeit beſtehen, daß er bei Dünkirchen ausgeſtiegen iſt und ſeinen von ihm abhängigen Mitreiſenden den Auftrag gegeben hat, die ſenſationelle Geſchichte von ſeinem Tode zu verbreiten. In der City fragt man ſich vielfach, ob ſich der ganze Vor⸗ fall nicht als ein Börſenmanöbver herausſtellen werde. Bedeutſam iſt in dieſem Zuſammenhang, daß nach bel⸗ giſchem Geſetz die Erbſchaft Löwenſteins nicht früher als nach vier Jahren angetreten werden kann, da kein Augenzeuge für ſeinen Tod vorhanden iſt. Anfälle in Bergwerken * Köln, 7. Juli. Aus Bochum wird gemeldet: Vor Be⸗ endigung der Nachtſchicht ereignete ſich geſtern auf der Schacht⸗ anlage 111 der Zeche„Konſtantin“ ein ſchweres Unglück. Zwei Bergleute, die mit Ausbeſſerungsarbeiten beſchäftigt waren, gerieten unter Geſteinsmaſſen und verunglückten beide tödlich. Wie aus Wattenſcheidt berichtet wird, entzündete ſich im unter⸗ irdiſchen Betrieb der Zeche„Zentrum—III“ ein Schlagwet⸗ ter, das, wie man vermutet, durch Kurzſchluß hervorgerufen wurde. Während zwei Bergleute Verletzungen nur leichter Art erlitten, trugen ein Rohrleger und ein Bremſer ſehr ſchwere Brandwunden davon. Wie aus Wattenſcheid berichtet wird, entzündete ſich im unterirdiſchen Betrieb der Zeche„Zentrum—III“ ein Schlagwetter, das, wie man vermutet, durch Kurzſchluß hervorgerufen wurde. Während zwei Bergleute Verletzungen nur leichter Art erlitten, trugen ein Rohrleger und ein Brem⸗ ſer ſehr ſchwere Brandwunden davon. Letzte Meloͤungen Empfänge bei Hindenburg J Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr von Keudell hat ſich heute vom Reichspräſidenten verab⸗ ſchiedet. Reichspräſident von Hindenburg empfing nach Herrn von Keudell dann noch den Reichskanzler Müller⸗Fran⸗ ken zum Vortrag. — Rotterdam, 7. Juli. Die Verhandlungen der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer in der niederländiſchen Rheinſchiff⸗ fahrt ſind geſcheitert, da die Arbeitgeber die Forderung von Ueberarbeit des Perſonals von Schleppſchiffen fallen lafſen wollten. Rey immer noch im Hungerſtreik — Paris, 7. Juli. Der Marſeiller Landru, Rey, ſetzt im Gefängnis ſeinen Hungerſtreik fort. Er hat bereits ſeit neun Tagen keinerlei Nahrung zu ſich genommen. Vom Gefängnis⸗ arzt unternommene Verſuche der gewaltſamen Ernährung ſchlugen fehl, da der Mörder mit aller Gewalt ſich der Nah⸗ rungsmittelaufnahme widerſetzte. Man glaubt unter dieſen Umſtänden nicht, daß es in abſehbarer Zeit möglich ſein wird, Rey zu vernehmen. 4 Gnadengeſuch im Schachty⸗Plozeß. Die Verteidiger der im Schachty⸗Prozeß verurteilten Ingenieure Goreltzkt, Juſſe⸗ witſch, Bojarinow, Budny und Krſchiſchanowſki haben beim Ausſtand getreten. Es wird jedoch erwartet, daß der Streik nicht vollkommen durchgeführt wird. Zentralexekutivkomitee für die Verurteilten ein Gnaden⸗ geſuch eingereicht. N 0§Ww0¹ꝛ—!—)D— K Richard Lert Zu ſeinem Abſchied vom Mannheimer Nationaltheater Selten iſt der Weggang eines Künſtlers ſo ſehr, äußer⸗ lich und innerlich, ein Triumph geweſen. Wenn Richard Lert ſich jetzt von den Mannheimern verabſchiedet, ſo wiſſen ſie— endlich— wer da von ihnen geht, und er ſelbſt kann das Bewußtſein in die große Laufbahn mitnehmen, die ihm bevor⸗ ſteht, daß er hier Freunde gewonnen hat durch das beſte, womit man ſie gewinnen kann, durch das Ueberzeugen. Mann⸗ heim hat Richard Lert als einen Dirigenten von Rang kennen gelernt; die Betrachtung ſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit nötigt, ihn in den eigentlichen Zuſammenhang mit dem muſi⸗ kaliſchen Leben von heute zu ſtellen. Lert iſt eine Dirigenten⸗ erſcheinung, die nur zu begreifen iſt aus der Stilwende un⸗ ſerer Zeit. Alles, was uns bewegt in der Unabweisbarkeit der inneren Forderung: los von der trügeriſchen Vielgeſtaltig⸗ keit der individualiſtiſchen Epoche, hin zur Vereinfachung in Form und Linie jener Muſik, nach der die Geſtalt ſich nicht mehr verliert an die äußerliche Gebärde, ſondern die Gebärde eingeht in die Verinnerlichung der Geſtalt— in Richard Lert iſt es zum lebendigen Schickſal geworden. Eine intenſive frühe Muſikneigung wird im Wiener Elternhaus gänzlich unterdrückt. Verhältnismäßig ſpät, erſt mit 16 Jahren, beginnt ein regelrechter muſikaliſcher Unter⸗ richt, nicht bloß von zwei Meiſtern des Geigen⸗ und Orgel⸗ ſpiels; auch theoretiſch wird es ernſt: er kommt zu Heuberger. Und da iſt auch ſchon der richtunggebende Eindruck: Guſtav Mahler. In der Eigenſchaft des ſogenannten Subſtituten ſpielt er in ſeinem Orcheſter mit; doch nicht das allein wird beſtimmend für dieſe erſte große Begegnung. Vor allem iſt es die Verſelbſtändigung der Opernregie, die mit Mahlers Namen anhebt, was der werdende Muſtker als wegweiſend mit auf die Dirigentenlaufbahn nimmt, als einer der ganz weni⸗ gen Erben dieſer Seite Mahlers im Zeichen derer, die nicht das Regiebuch, ſondern die Partitur verwalten. Es folgt die übliche Kapellmeiſterlaufbahn vom Herum⸗ rennen im und vor dem Theater mit dem Klavierauszug unterm Arm, über den eifrig taktierenden Chortrainer zum Stationen ſind Düſſeldorf, Mülhauſen, Aachen. Schon hat Nikiſchs überragende Geſtalt ihren Schatten auf den jungen Dirigenten geworfen. In Darmſtadt harrt ſeiner die ent⸗ ſcheidende Wandlung. Der heſſiſche Großherzog, bekannt als feiner Kunſtpſychologe, läßt ihn Regie führen. So entſtehen die erſten grundlegenden Neuinſzenierungen des„Rings“ durch Richard Lert unter berühmten Orcheſterleitern. Etwa drei Jahre bleibt er in Darmſtadt, zugleich iſt er bei Kriegs⸗ beginn in Frankfurt tätig. Er wird Opernleiter in Kiel; dirigiert ſeine erſten Konzerte. Die Lehrjahre ſind vorbei. Hannover ſieht ihn fünf Jahre als Opernleiter. 1922 kommt er als Nachfolger Kleibers nach Mannheim zum Orcheſter Bodanzkys und Furtwänglers. In dieſe Jahre fallen die beiden letzten entſcheidenden Begegnungen: in Göttingen das Miterleben der Er⸗ weckung von Händels Opern und die Uraufführung der„Prinzeſſin Girnara“ von Egon Welleſz, die Lert in Hannover leitete. Daß dieſe beiden beſtimmenden künſtleriſchen Erlebniſſe Lerts nur zwei Erſcheinungsſeiten der Neuordnung unſerer muſtkaliſchen Welt bedeuten, bedarf ſcheinbar bei der innigen Verknüpfung des 18. Jahrhunderts mit der lebendigen Gegenwart keiner beſonderen Betonung. Wie ſich hier Vergangenes und Zeitbürtiges berühren, ſo be⸗ ſtimmen ſie in unmittelbarer Gemeinſchaft des in voller ethis⸗ ſcher Verantwortlichkeit nachgeſtaltenden Muſtkers als Grund⸗ elemente ſeines Weſens die Dirigentenhaltung Richard Lerts. Das iſt rein künſtleriſch und zeitgeſchichtlich das Bedeutſame an der Erſcheinung dieſes Muſikers, und es zeigt zugleich, daß ſie nicht allein mit kapellmeiſterlichem Maßſtab gemeſſen werden darf, vielmehr auf den großen Hintergrund der muſi⸗ kaliſchen Zeitſtrömungen geſtellt gehört. Lert hat in den erſten Jahren ſeiner Leitung der Akademiekonzerte und ebenſo bei den Veranſtaltungen des Muſikvereins gezeigt, daß er ſich im Bewußtſein, ein Muſiker von heute zu ſein, auch für die Gegenwart einſetzt. Alle großen Dirigenten haben das getan. Lert war zugleich der erſte, der nach Hagens Erneuerungs⸗ werk die Händel⸗Oper auf die deutſche Bühne brachte. Die eigentliche Schaffung des heutigen muſikaliſchen Stils in der Wiedergabe der Händeloper geht eigentlich auf ihn zurück. Den„Klang an ſich“ zu formen und zu bilden, den Wechſel im Lineatur in voller Plaſtik zu führen: das ſind die Kräfte von Lerts Belebung der Händelſchen Muſtk; die Klanginten⸗ ſität des Streichorcheſters erreicht unter ſeiner Hand eine un⸗ gewöhnliche Stürke der Einprägſamkeit und zwingt den Hörer mit unerbittlicher Gewalt. Die Meiſterſchaft ſeines Cembalo⸗ ſpiels macht ihn auch in den Teilen der rezitativiſchen Kon⸗ zentration des fortſchreitenden Geſchehens zum beherrſchenden Mittelpunkt einer Händel⸗Oper. Der„Julius Cäſar“ Hän⸗ dels unter Lerts muſikaliſcher Leitung gehört zu den ganz großen, unvergeßlichen Mannheimer Opernabenden. Die Entfaltung des Linearen iſt die Stärke Lerts. Alles, was dieſer Energierichtung der muſikaliſchen Diktion ent⸗ ſpricht, ob es nun dem 18. Jahrhundert oder der ähnlicher Kombinatorik hingegebenen Gegenwart angehört, lebt unter ſeiner Führung mit ſtärkſter Eindrucksgewalt auf. So er⸗ ſcheint ſeine Art von unbedingter Eigenprägung. Zu dieſer künſtleriſch und ſtiliſtiſch feſt umriſſenen Art geſellt ſich als eng damit verbundenes Kennzeichen ſeine unbedingte muſika⸗ liſche Ehrlichkeit. Muſik iſt ihm nie und nimmer eine noten⸗ mäßig fixierte, nicht weiter zu wägende, ſondern nur zu„diri⸗ gierende“ Betätigungsgrundlage, die man ſo oder ſo oder gar nicht empfindet; Muſik iſt ihm Leben, das für ihn und mit ihm für ſeine Hörer nur Geſtalt gewinnen kann, wenn er fähig iſt, es nachzuleben. Nächte kann er über drei Takte brüten, die ihm nicht ein⸗ gehen wollen, aber Tage und Stunden nur kann er für drei Werke brauchen, die er innerlich ganz hört, um ſte in dieſer kurzen Zeit auch ganz zu beſitzen. Dann beginnt ſein unge⸗ wöhnliches Gedächtnis ſich ihrer zu bemächtigen; aber es wäre verkehrt, dabei von einem auswendigen Beherrſchen ſeines Interpretationsobjektes zu ſprechen, vielmehr iſt es eine in⸗ nere Aneignung und Identifizierung, deren Wirkung nach außen eines der wenigen Merkmale bleibt, die rein viſuell in Erſtaunen ſetzen. So hat er einmal in Hannover eine Vorſtellung von Verdis„Maskenball“ übernommen und ſich dabei an den Pult geſetzt, während die Partitur noch friedlich bei dem erkrankten Kollegen ruhte, für den er die Vorſtellung übernommen hatte; aber Lert ließ ſich nicht erſt noch lange Operettenkapellmeiſter; und wie das eben ſo weiter geht. Ausdruck in ſeiner ganzen Spannweite herauszuarbeiten, die — Vorſtellung 5 auswendig.— Keine Einigung in der niederländiſchen Rheinſchiffahrt die Noten beſorgen, ſondern dirigierte die(übernommenel) 1 * T CCC » NN ee„ I Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 312 Benzinvorräte ergänzt werden mußten. annheim am Wochenende Erinnerungen an Seppelins großen 24 Stundenflug im Auguſt 1908 Vom Vahnhofsumbau- Nach dem Streik in der Mheinſchiffahrt Der 90. Geburtstag Zeppelins ruft die Erinnerung zurück an des Grafen große Fahrt über Mannheim, der einem nationalen Siegestag und einer Triumpffahrt glich. Es war am 4. Auguſt 1908, als Zeppelin früh morgens kurz nach 6 Uhr in Friedrichshafen zu ſeiner 24 Stunden⸗ Fernfahrt aufſtieg, die einen gewaltigen techniſchen Er⸗ folg mit ſich brachte. Das Wetter war prachtvoll. In kurzer Friſt wurde Baſel und um 12 Uhr Straßburg überflogen, wo es kaum 100 Meter über den ſpitzen Dächern ſichtbar wurde. Bald darauf tauchte auch das Luftſchiff hoch über dem Rhein bei Mannheim auf. Stolz und ſicher, kühn und ruhig flog es in den Lüften einher. Die Begeiſterung, die der Flug hervorrief, weckte heiliges Schauern in der Men⸗ ſchenbruſt. Auf dem Lindenhof ſtanden bald auf jedem Dach die Menſchen, die unabläſſig dem kühnen Luftſchiff zu⸗ jubelten und tauſende und abertauſende von Menſchen ſtanden an den Ufern des Rheins und wer nicht gehen konnte, ſchaute zu den Giebelfenſtern der Häuſer heraus. In eleganter Fahrt kam das Luftſchiff näher und näher. Stärker und ſtärker er⸗ brauſte der Jubel. Die Straßen füllten ſich, die Arbeit ruhte und Jung und Alt richtete ſeine Blicke nach dem Luftſchiff. Auf manchen Dächern waren ſämtliche Hausbewohner ver⸗ ſammelt. Die Kinder hatten meiſtens rotgelbe Fähnchen, die ſie grüßend dem Luftſchiff zuſchwenkten. Als dann die Böller ertönten und die Hurra⸗Rufe von der an dem Ufer des Rheins verſammelten unzähligen Menſchenmenge wie das Brauſen eines gewaltigen Wellenſturzes vernehmbar wurde, wurde es in der ganzen Stadt lebendig. Die Frauen ſchwangen ihre Taſchentücher, die Männer ihre Hüte und die Kinder ihre Fähnchen. Es war ein Jubilieren und eine Freude, wie ſie herzlicher und ſpontaner nicht zum Ausdruck hätte kommen können. Die Inſaſſen des Luftſchiffes dankten wiederholt durch Heruntergrüßen und Schwenken der Hüte. Allen Mannheimern dürfte dieſes hiſtoriſche Ereignis zeit⸗ lebens in Erinnerung bleiben. Um 5 Uhr nachmittags wurde dann durch Sonderblatt die Nachricht verbreitet, daß Graf Zeppelin auf dem Kornſande bei Oppenheim a. Rh. eine Landung vornahm, da die Auch dort hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, die dem Grafen Zeppelin begeiſterte Huldigungen darbrachte. Von Mannheim fuhren vollbeſetzte Dampfer nach Mainz. Unſer Sonder⸗ berichterſtatter ſchätzte die Menſchenmenge in Mainz auf über 100 000 Perſonen. Extrazüge mußten eingelegt werden, die Automobile raſten, alles wollte zur Landungsſtelle eilen. Ein gewaltiges Hurra erſchallte, als Graf Zeppelin ſich zeigte und eine kurz Anſprache hielt. Mitten in der Nacht vom 4. auf den 5. Auguſt 1908 ſtieg Zeppelin abermals auf und überflog kurz nach 1 Uhr zum zweiten Male Mannheim. Das Surren und Arbeiten der Motore war ſchon von weitem vernehmbar und bald ertönte in den Straßen der Stadt der Ruf„Zeppelin kommt“. Kurz nach 1 Uhr brannte eine weit ſichtbare Lohe auf der oberſten Spitze des Waſſerturms, die die Ankunft des Luft⸗ ſchiffes der Ginwohnerſchaft verkündete. Trotz der frühen Morgenſtunde eilte alles nach der Rheinbrücke, um das Luft⸗ ſchiff zu ſehen. An der Spitze und am Ende des majeſtätiſch und ſiegesſicher dahinfliegenden Schiffes brannten Leucht⸗ Förper, das Luftſchiff weithin ſichtbar machend. Der größte Teil der Häuſer an den Rheinufern und der Stadt waren beleuchtet. Alles wollte das weltbewegende Ereignis der 7 8 75 vom Zeppelin nochmals mit eigenen Augen an⸗ ehen. Sonderblätter gaben dann Kunde von der Kata⸗ ſtrophe in Echterdingen bei Stuttgart, wo das Luft⸗ ſchiff infolge Motordefekts zu einer Notlandung gezwungen war, ein Gewitterſturm das Luftſchiff in Brand ſetzte und es vollſtändig zerſtörte. Es war eine furchtbare, er⸗ ſchütternde und lähmende Kunde. Durch die National⸗ ſpende wurde es Zeppelin ermöglicht, bald wieder ein neues und ſchönes Luftſchiff zu hauen. Die Verwendung der Luftſchiffe im Kriege iſt bekannt. Leider wurde mancher ſchöne Luftſegler heruntergeſchoſſen, ſo namentlich zu Kriegs⸗ n Die Gluthitze in Mannheim beginn. In den erſten Monaten nach Ausbruch des Krieges 1914 marſchierte das 1. Mannheimer Landſturm⸗Infanterie⸗ Bataillon nach den Vogeſen, wo in einem Stationshauſe die Trümmer eines Zeppelin⸗Aluminiumgerüſtes verpackt und durch eine ſtarke Feldwache vor Diebſtahl geſchützt wurden. Wehmütige Gefühle beſchlichen die Mannheimer und mancher hat dabei an die erſte ſtolze 24 Stunden⸗Jernfahrt des un⸗ erſchrockenen Grafen gedacht. * Der Rohbau der beiden Flügel⸗ und Zwiſchenbauten des Hauptbahnhofes Mannheim ſchreitet der Voll⸗ endung entgegen. Die Eindeckung der Dachflächen und der Einbau der Dachoberlichter iſt in vollem Gange. Im alten Gebäudeteil ſind die langwierigen Umbauarbeiten bis auf einen kleinen Teil beendigt. Die JIJnnenausbau⸗ arbeiten ſind zum größten Teil an hieſige Hand⸗ werksmeiſter bereits vergeben und ſoll die Ausführung in tunlichſter Bälde erfolgen. Nach gänzlicher Fertigſtellung der Flügel⸗ und Zwiſchenbauten werden dieſe vorausſichtlich im Laufe dieſes Jahres noch dem Betrieb übergeben. Der Mittelbau(derzeitige Schalterhalle) wird anſchließend für den Verkehr geſperrt und ebenfalls umgebaut. Falls die Witterungsverhältniſſe im kommenden Winter ein ungehindertes Fortarbeiten ermöglichen und ſonſtige Hinder⸗ niſſe nicht auftreten, iſt zu erwarten, daß im Laufe des nöchſten Sommers der Umbau beendet werden kann. Die derzeitige Schalterhalle, die noch um 6,00 Mtr. gegen den Bahnhofvorplatz verlängert wird, dient künftig nur als Durchgangs halle mit einer Bodenfläche von etwa 620 Qudratmeter. Die neue Schalter⸗ und Gepäckhalle mit einer Bodenfläche von etwa 1100 Quadratmeter iſt im weſtlichen Zwiſchenbau eingebaut. Im öſtlichen Gebäubeteil befinden ſich die Warte⸗, Wirtſchafts⸗, Bade⸗ Friſeur⸗, Kloſett⸗ und Waſchräume. Der Verbindungsgang zu dieſen Räumen hat eine Fläche von etwa 500 Qudratmeter. * Nachdem auch der Mannheimer Hafen als letzter von allen im Streik befindlichen Rheinhäſen die Arbeit wieder aufgenommen hat, kann man feſtſtellen, daß im hieſigen Hafen eine überaus rege Tätigkeit herrſcht. Dies iſt ver⸗ ſtändlich, denn alles, was ſich während der 7 Wochen Rhein⸗ ſchiffahrtsſtreik angeſammelt hatte bezw. was infolge des Streiks nicht verladen worden war, kommt jetzt zum Umſchlag, Die Kähne und Dampfer ſind ſtoßweiſe an ihrer Endſtation 1 das Bild wird wohl auch noch—14 Tage an⸗ halten. Dieſe augenblickliche Geſchäftigkeit im hieſigen Hafen kann jedoch nicht über die Tatſache hinwegtäuſchen, daß die Ge⸗ ſamtlage am Rhein nach dem Streik keinesfalls eine beſſere geworden iſt, als ſie es vor dem Streik war. Es drückt ſich dies in erſter Linie in den Waſſerfrachten aus. Trotz⸗ dem noch eine große Anzahl von Fahrzeugen während des Streiks beladen werden konnte, hat ſich der Schlepplohn nach dem Oberrhein nur unerheblich über die Höhe der Vor⸗ ſtreikszeit erhoben. Dabet iſt in Betracht zu ziehen, daß in⸗ zwiſchen die Fahrt im Oberrhein von Straßburg nach Baſel eröffnet wurde, wodurch eine ganz erhebliche Anzahl ſtarker Räderboote nach dem Oberrhein abwandert. Zweifellos hat der Streik der Rheinſchiffahrt ſchwere Verluſte zugefügt. Zahlreiche Güter haben inzwiſchen den Weg über die Giſenbahn genommen, der Frachtvorſprung bei der Benützung des Rheinweges iſt, trotzdem die eigentliche Rheinfracht kaum über den Vorkriegsſätzen liegt, infolge des unglückſeligen Staffeltarifſyſtems der Reichsbahn nur noch ganz unerheblich. Leider haben auch das Ausland und die ausländiſchen Reedereien die Zwangslage der deut⸗ ſchen Rheinſchiffahrt nach Kräften ausgenutzt und zum großen Teil mit Erfolg ihre Aushilfe während des Streiks an die Be⸗ dingung von Jahreskontrakten geknüpft. Die Schiffahrt auf dem ganzen Rhein iſt nach der Rhein⸗ ſchiffahrtsakte für alle Nationen frei und offen. Es gibt keinen Schutz der nationalen Arbeit; dagegen gibt es in den Ländern, die infolge des Friedensvertrages Rheinſchiffahrts⸗ unternehmungen förmlich gezüchtet haben, einen ſtarken ſtaat⸗ lichen Protektionismus. Die Schiffahrt auf dem Rhein war von jeher ein müh⸗ ſeliges Handwerk und hat niemand große Reichtümer gebracht. Dagegen hat die Wirtſchaft, namentlich an den am Rhein angeſiedelten Plätzen, unendliche Vorteile aus der Rheinſchiffahrt gezogen. Die Blüte und die Exiſtenz der größten induſtriellen Unternehmungen am Rhein beruht auf der Rheinſchiffahrt. Der Rhein war von jeher der Träger des Schickſals der Gebiete, die er durchſtrömt. Der Umſtand, daß ſeine Mündungen in ausländiſchen Gebieten liegen, bildet z. Zt. für den Rhein und ſeine Schiffahrt eine ſchwere, ſchick⸗ ſalsvolle Belaſtung. Die deutſche Reichsbahn, in neue Formen gekleidet, mit ſchweren nationalen Laſten gedrückt, ſtrebt nach Ausdehnuns und Vermehrung ihrer Transportgüter und verlangt nach den Transport⸗ gütern, die bisher dem Rheine gehört haben. Man ſucht die Güter abzuziehen auf die Häfen, die in den deutſchen Grenzen liegen. Es iſt ein unſeliger Kampf um dieſes Transportgut. Dieſes Gut iſt vergleichbar mit demtrügeriſchen Rhein⸗ gold. Wenn die Giſenbahn dieſe Mengen an ſich reißt, ſo ge⸗ ſchieht dies mit künſtlichen Mitteln, mit ungeheuren Opfern. Wir glauben nicht, daß die Reichsbahn einen nennenswerten Nutzen daraus zieht. Wir leben im Zeitalter der Rationaliſierung. Das, was in den einzelnen Betrieben eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, müßte auch im Staatsweſen Geltung haben. Die Wirtſchaft beruht nicht auf einem einzigen Verkehrsmittel, ſondern ſie ſucht ſich die Verkehrsmittel nach Zweckdienlichkeit. Wir zwei⸗ feln nicht daran, daß der neue Reichstag und die neue Regie⸗ rung Mittel und Wege finden muß, um den unbedingt er⸗ forderlichen Intereſſenausgleich zwiſchen Rheinſchiff⸗ fahrt und Eiſenbahn zu finden. Nachdem nun der holländiſche Schifferſtreik abgeblaſen wurde, ſo wäre zu hoffen und zu wünſchen, daß jetzt in der Rheinſchiffahrt eine Zeit ruhiger und ſtaßiler Entwicklung und geſchäftlicher Tätigkeit einſetzt. * Ueber Nacht iſt die große Hitze, die Gluthitze des Sommers gekommen und hat ſich mit ihrem heißen Brodem über das ſteinerne Häuſermeer der Stadt ergoſſen. Faſt könnnte man meinen, daß ſich die Weltkugel zu ſtark gedreht und Mannheim dabei in die Tropen geraten iſt! Lange hat es gedauert, bis man die Sonnenwärme in Mannheim zu ſpüren bekam. Nun ſie da iſt, iſt es für den Großſtädter doch faſt zuviel, denn von der hohen Denker⸗ ſtirne rinnt der Strom gleich Waſſerfällen und man ſchwitzt, ſtöhnt und jammert über die Hitze, von der man hundertmal im Tage behauptet, daß ſie nicht länger mehr zu ertragen iſt. Im Gegenſatz zum Großſtadtbewohner freut ſich der Landmann dieſer Jahreszeit, denn es beginnt die Reife der Feld⸗ und Gartenfrüchte. Auch der Weinberg braucht viel, viel Sonne, damit dem Weinliebhaber im Sommer ein guter Tropfen vorgeſetzt werden kann. Unermüblich leuchtet die Sonne vom wolkenloſen Himmel und ſchüttet ihren goldenen Glanz auf die Erde, Dahlien und Georginen leuchten in ihrer wunderbaren Farbenpracht aus den Gärten und erfreuen die meiſt nur auf materielle Ziele eingeſtellten, geſchäftig vorübereilenden Perſonen, Ein beſonderes Wort der Anerkennung ſei der ſtädtiſchen Garten verwaltung gezollt, die die Anlagen mit einer reichen Blumen⸗ und Blütenpracht geziert und dadurch das Stadtbild weſentlich verſchönert hat, All den Menſchen, die unter der Hitze leiden, möchten wir empfehlen, ſich in den kühlen Fluten des Rheinſtromes durch ein Bad zu erfriſchen. Nichts belebt den menſchlichen Organismus mehr und macht ihn widerſtandsfähiger als ein Flußbad im Rhein, deſſen ſtarke Strömung zugleich all' die vielen Sorgen des Alltags mit wegſchwemmt. Badegelegen⸗ heit iſt ja in den vielen Rheinbadeanſtalten reichlich vor⸗ handen. Darum hinein in den Rhein und viel Verguſtgen im Waſſer! I..: Fr. Kircher. Wer ihn beim Dirigieren beobachtet, wird immer wieder erkennen, wie völlig unabhängig er von dem Blick in die Par⸗ titur iſt, eine Eigenſchaft, die den unter einem ſolchen Diri⸗ genten auftretenden Sängern eine außerordentliche Sicherheit giht. Ein anderer würde au dieſer phänomenalen Gedächtnis⸗ kuhſt Kapital ſchlagen und immer wieder damit verblüffen, indem er, was Lert ein leichtes wäre, die Partituren ſtrecken⸗ weiſe einfach beiſeite legte. Doch ſolche Aeußerlichkeiten liegen dieſem menſchlich ſo beſcheidenen und anſpruchsloſen Künſtler nicht, wie er auch in ſeiner Dirigiergebärde auf jede über⸗ triebene Geſtik völlig verzichtet. Seine Zeichengebung iſt herb, aber ſuggeſtiv, und ſie wird feſſelnd bis zur Steigerung des Faſzinſerenden, wenn die tektoniſchen Ausmaße eines Werkes ſich weiten und zur Kulmination drängen. Alle dieſe Eigenſchaften in der Interpretation der Opern⸗ kunſtwerke verdichtet, ergeben noch kein„Repertoire“ dieſes Dirigenten. Von den Triſtantiefen bis auf die leichten wogen⸗ den Höhen des Wiener Walzers hat Lerts Dirigierkunſt ge⸗ reicht. Lange war er hier tätig bis er, außer in einer über⸗ ragenden Aufführung der Domeſtiea⸗Sinfonie, zeigte, daß er zugleich auch in der vorderſten Reihe der Straußdirigenten ſteht. Und wenn wir unſere Einſchätzung Richard Lerts durch etwas beſtätigt gefunden haben, ſo in der außerordentlich hohen Wertſchätzung, der ſich dieſer Dirigent beim Meiſter ſelbſt erfreut; und Richard Strauß läßt ſich nichts vormachen. Er verſpricht ſich von Lerts Zukunft noch bedeutende Erfolge, und dafür hat gerade die letzte Zeit Begründung genug ge⸗ geben. Lert tritt in ſeinem neuen Wirkungskreis, Breslau, vor ein Orcheſter von 120 Mann; der preußiſche Staat er⸗ wartet von ſeiner Tätigkeit auf ſo vorgeſchobenem Poſten ein reiches kulturelles Wirken. Dazu kommt Lerts Mitwirkung am Pult der Berliner Staatsoper. Erſt jüngſt hat er dort mit der von heut auf morgen übernommenen Aufführung des„Boris Godunow“ mit Schaljapin in der Titelrolle ein Huſarenſtücklein vollbracht, von dem das ganze muſikaliſche Berlin ſprach, das Lert bereits heute zu den Seinen zählt. Mit dem„Boris Godunow“, dem letzten großen Berliner Erfolg und ſeiner letzten glänzenden Mannheimer Leiſtung merkwürdig: in Breslau, wohin Lert jetzt geht, war die erſte Aufführung des Werks— verabſchiedet er ſich jetzt von unſerer Stadt. Wir wollen nicht wiederholen, was hier ſtber ſeine Operneinſtudierungen, über Einzelheiten ſeiner Tätigkeit ge⸗ ſagt wurde. Auf die Geſamtwirkung kommt es an, und die läßt vor allem daran erinnern, daß dem Mannheimer Nationaltheaterorcheſter in Lert ein Führer ver⸗ loren geht, der es auf der Höhe zu halten wußte, die dieſem Inſtrumentalkörper ſeinen Namen bisher geſichert hat. Dar⸗ über hinaus war der Opernleiter Lert ein Schöpfer echter und feiner Opernkultur, für deren Rang ſeine Aufführung des„Don Giovanni“ oder ſeine„Fidelio“⸗Vorſtellung im Beethovenjahr als Beiſpiele genannt ſeten. Und jetzt, da es heißt, Abſchied von dieſem Künſtler zu nehmen, ſollen auch alle Diſſonanzen, ohne die es in dieſer eckigen Stadt nun einmal nicht geht, in einem leichten, ver⸗ ſöhnlichen Geh⸗Dur aufgelöſt ſein. Richard Lert kann von Mannheim ſcheiden mit dem Bewußtſein deſſen, der ſich durch⸗ geſetzt und ſein Publikum überzeugt hat. So wünſchen wir denn dem überragenden Künſtler, dem beſcheidenen Menſchen, für die große Laufbahn, die für ihn in Mannheim erſt eigent⸗ lich begann, den künſtleriſchen Erfolg und das menſchliche Glück, auf die er nach ſeiner Mannheimer Tätigkeit Anſpruch hat. Dann wird für ihn das halbe Jahrzehnt am Neckar und Rhein eine bedeutſame Zeit der inneren und äußeren For⸗ mung geweſen ſein, wie es für unſere Stadt die Empfindung geweckt und beſtärkt hat, daß es Künſtler gibt, denen eine echte Dankbarkeit zu bewahren, eine ſchöne und ehrenvolle Pflicht bedeutet. Dr, N Theater und Muſik O Die Schauſpielſchule der Hochſchule für Muſik, die ſeit November v. J. unter der Leitung von Hans Godeck ſteht, ſtellte ſich geſtern erſtmalig dem Mannheimer Publikum vor. Hier iſt wirklich poſitive, erfreuliche Arbeit geleiſtet wörden. Man ſah einen ſtarken Willen, der die jungen Leute ſtraff im Zaune zu halten und zu begeiſtern verſteht. Die einzelnen Szenen waren voll natürlichen Lebens; das Zuſammenſpiel überall ausgeglichen. Ganz beſonderen Eindruck machte die Revolutions⸗Szene aus Heinrich dem Sechſten don Shake⸗ ſpeare, die in der ſauberen Gliederung der bewegten Maſſen unzweifelhaftes Zeugnis von ſtarker moderner Regiebegabung gab. Manche Leiſtungen der Schüler zeugten ſogar von reiferem Können. Ausgeſprochene Talente ſcheinen Kurt Bittler, Heinrich Lind, Hans Röhr, Walli Lorch, Grete Molenaar und Erna Schatz zu ſein. Auch Burkhardt verſteht ſchon zu charakteriſteren. Alle dieſe ſind Schüler von Hans Gobeck. Auch Heinz Friedrich, der, ein Schüler Willy Birgels, an den Enſembleſtunden der Schaufpielſchule an der Hochſchule für Muſik teilgenommen hat, gehört in die Reihe der ſtarken Talente. Wie wir hören, ſind Kurt Bittler und Heinz Fried⸗ rich bereits für die nächſte Spielzeit auswärts verpflichtet. Möge der Erfolg des Abends der Direktion, dem Leiter der Schauſpielſchule und den fungen Leuten ein Anſporn ſein, un⸗ abhängig von Lob und Tadel auf dem eingeſchlagenen Wege weiter zu gehen. r. Eiteratur Kappus:„Nacht Eſtrella verſchollen“. Verlag Guildo Hackebeil .⸗G., Berlin S. 14. Ein Roman der Seele und der Tat, geboren aus einer ſprudelnden Phantaſie, iſt das ſoeben im Verlag Gulde Hackebeil.⸗G., Berlin S. 14 erſchtenene neueſte Erzählungswerk von Franz Taper Kappus,„Nacht Eſtrella verſchollen“. Den Inhalt bildet eine Ehetragödle, wie ſie ergreifender und eindrucksvoller bisher kaum geſtaltet worden iſt. Der von ſeiner jungen hübſchen und lebensfrohen Frau mit dem berühmten Filmſchauſpieler Ale⸗ zander Götz betrogene Hamburger Großreeder Henbrit Beekmann erſinnt, innerlich vollkommen gebrochen, einen Racheplan, der an Grauſamkeit alle menſchliche Phantaſie Übertriſſt. Mit der Aus⸗ führung dieſes Planes wird ſein ihm treu ergebener Sekretär und Freund Dr. Sarazin beauftragt, der feinem gegebenen Wort ent⸗ ſprechend die Gellebten auf einer in der Südſee gelegenen einfamen Inſel ausbootet. War ſchon während der mehrere Wochen auf wild toſender See dauernden Fahrt die leicht entflammte Leidenſchaft in Charlotte Beekmann gewichen, ſo wird es ihr immer klarer, daß ſie mit ihrem Geliebten, dem Verführer ihrer Frauenwürde und Ver⸗ nichter ibres ehelichen Glückes, nur noch rein äußere Gemeinſchaft verbinden kann. Und ſo leben ſte dahin in ihrer Einſamkeit nur von wenigen Schwarzen umgeben, lange bange Monate, in gegenſeitiger Abnelgung und Verachtung, jeder für ſich, mit Haß und Reue er⸗ füllt, bis 0 ſie trennen, denen ſie die Rettung und damit auch die Rückkehr nach Deutſchland verdanken. Das Ganze iſt in fläſſiger und klarer Sprache ſo ſpannend geſchrieben, daß der Leſer ſich von Anfang an in ben Bann dieſer Geſchichte gezogen fühlt und ni wieder davon loskommt, bis er mit dem Schluß des Buches Klarßelt über das Schickſal der handelnden Perſonen erhält. 3 g 4. Seite. Nr. 312. N Mannheimer Zeſtung.— Samstag, den 7. Juli 1928 Städtische Nachrichten 20. Jahrestag der Handels⸗Hochſchule Kommers im Friedrichspark Nach dem feſtlichen Verlauf der 20. Jahresfeier der Hän⸗ delshochſchule Mannheim verſammelte ſich geſtern abend die Studentenſchaft mit ihren Profeſſoren und den Mitgliedern großen des Kuratoriums zu einem Feſtklommers im Saale des Friedrichsparkes. Die Kapelle Mohr eröffnete dem Kommers, der einen feuchtfröhlichen Verlauf nahm, mit einigen ſchmiſſigen Muſikſtücken, worauf der Vorſitzende des Aſta cand. Rothaupft alle Erſchienenen, insbeſondere aber die Ehrengäſte, die Rektoren Tuckermann, Dibelius, Bürgermeiſter Dr. Wal li, Prof. Dr. Blau ſt ein, Direktor Dr. Cantzler Beigeordneter 3 Zöpffel und die Profeſſoren herzlich willkommen hieß. Der Begrüßungsanſprache folgte ein von Diplomkaufmann Siebler verfaßter und von cand. Zeh porgetragener Prolog, in dem zum e Zebracht wird, daß dem vor 20 Jahren begonnenen Werke heute noch als letzte Vollendung das neue Schulgebäude fehle. a Maucher Salamander, worunter auch ein Trauer⸗Sala⸗ mander für Dr. Erdel, wurde gerieben und mancher Cantus, manch fröhliches Studentenlied im Laufe des Abends geſun⸗ gen. Es war ein farbenprächtiges und ſtudentiſchen Lehens und Treibens. Der mit Lorbee geſchmückte Saal, die Fahnen und nicht zuletzt die bunten Mützen der verſchiedenen Verbindungen und die lebensfrohe und, lebensbejahende Jugend der. Studentenſchaft verliehen dem Kommers ein farbenfrohes Gepräge und riefen eine Stimmung ee e ſie nicht immer anzutreffen iſt. Rektor Tuckermann bielt eine längere Anſprache, in des ex ins 9 0 8 wie ſchon in ſeinem Tätigkeitsbericht bei der Jahresfeier, für das l Promotionsrecht der Handels hochſchule Mannheim eintrat und auf das Wohl der Händelshochſchule und deren meiteren Entwicklung toaſtete. Prof. Dr. Altmann warf einen intereſſanten Rückblick auf die letzten 20 Jahre der Haubeshochſchule. 20 Jahre beſtehe nun die Handelshoch⸗ ſchule Mannheim aber ein Promotionsrecht habe mau immer noch nicht! Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß man dieſes nun bald erhalte. Prof. Sommerfeld hielt die Vater landsrede, in der er namentlich der ge⸗ fallenen Kommilitonen gedachte, die ihr Leben für das Vater⸗ land gelaſſen haben. Dann ſpielte die Kapelle Mohr die wehmütigen Weiſen vom„Guten Kameraden“. Nach wei⸗ tezen Anſprachen wurde das Vaterlandslied geſungen, das machtvoll in die Nacht hinausklang. Prof. Dr. Blauſtein hielt im Laufe des Abend eine von feinem Humor durchzogene und mit großem Beifall auf⸗ genommene Anſprache, worauf nach Beendigung des offiziellen Teils Rektor Tuckermanun das Präſidium übernahm. Die gemeinſam geſungenen Studentenlieder und die uner⸗ müdlichen Darbietungen der Kapelle Mohr ſchufen nicht nur eine vorzügliche Stimmung, ſondern hielten auch die Teilnehmer des ſchön verlaufenen Kommerſes ziemlich lange beiſammen.. ch. 5 1 * Verliehen wurde dem hauptamtlichen Dozenten an * Dr. der Handelshochſchule Mannheim, Hans Oppikofer, die Amtsbezeichnung ordentlicher Profeſſor an der N hochſchule Mannheim. * Aufnahme von Verwaltungsanwä stern. Demnächſt wird eine Anzahl von Anwärtern für den gehobenen mittleren Verwaltungsdienſt(Verwaltungsanwärter) aufgenommen. Der Vorbereitungsdienſt dauert 3 Jahre. Die Aufnahme⸗ geſuche ſind bis ſpäteſtens 21. Juli beim Miniſterium des In⸗ nern einzureichen. Zivilanwärter haben ihre Geſuche durch Vermittelung des Bezirksamts, in deſſen Bezirk ſie ihren Wohnſitz haben, vorzulegen. Aufgenommen werden nur Be⸗ werber mit guten Schul⸗ und ſonſtigen Zeugniſſen. * FFeſtſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim. Das Eröffnungsſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim erfreut ſich regen Zuſpruchs und zahlreicher Beteiligung. Auch geſtern wurden wieder bei dem Feſtſchießen auf allen Schei⸗ hen recht erfreuliche Reſultate erzielt. So hat u. a. Direktor Dr. Oscar Bühring einen ganz vorzüglichen Treffer auf der Gau ⸗JFeſt.⸗Scheibe„Neckar“ gemacht. Heute abend wird in der ſchönen⸗Schießhaus⸗Anlage und auf dem Feſt⸗ platz der Schützengeſellſchaft Mannheim am Riedbahndamm vor Feudenheim ein großes Feuerwerk abgebrannt. Im Kaffeezelt geht es ebenſo lebhaft zu wie in dem großen gedeckten Bier⸗ und Weinzelt, in dem die Oberbayeriſche Muſilkäpelle unermüdlich aufſpielt. Wer Luſt zum Tanzen hat, kann ſich dieſem Vergnügen nach Herzensluſt widmen, Den Abſchluß der achttägigen Feſtlichkeit bildet die am morgigen Sonntagabend vorzunehmende Preis vertei⸗ lung an die beſten Schützen. Außerdem iſt für morgen nachmittag ein großes Volksfeſt vorgeſehen. * Empfang des„Eiſernen Guſtav“ an der Rheinluſt. Vom Bezirksamt wurde für den Zug und den Empfang des „Elſernen Guſtav“, der heute abend gegen 8 Uhr an der „Rheinluſt“ erwartet wird, die Aufſtellung des Zuges im Parkring und ſeine Leitung über den Schloß⸗ gartendamm durch die Bismarckſtraße bis zum Kaiſerring, zum Bahnhofplatz und zum Roſengarten angeordnet, wo der Heitere Pfälzer Abend ſtattfſindet. * Eine hätzliche Szene. Heute vormittag vergriff ſich auf der Rheinbrücke ein angetrunkener Mann an ſeiner von ihm getrennt lebenden Frau. Nach einem kurzen heftigen Wort⸗ wechſel wurde der Mann tätlich und verſetzte der Frau ſo hef⸗ tige Hiebe ins Geſicht, daß ſie ſtark blutend zu⸗ ſammenbrach. Vorübergehende machten von ihrem Fauſtrecht Gebrauch und befreiten die Frau aus den Händen des Wütenden. Die Frau mußte ſich zu einem Arzt bringen laſſen. Nach ihren Angaben ſoll der Mann ſeinen Wochen⸗ bverdienſt immer in Alkohol umſetzen' und ſie und ihre beiden Kinder mißhandeln. 3 * Unfälle. Ins Allg. Krankenhaus wurden geſtern ein⸗ geliefert: ein 38 Jahre einem Schiff im Rheinhafen bei Verlade arbeiten ein Tabakballen auf den Kopf fiel(Kopfverletzung); ein 32 Jahre alter Elektromonteur, der während der Aus⸗ führung ſeiner Arbeiten einen elektriſchen Schlag er⸗ litt; ein 6 Jahre alter Knabe, der auf dem Parkring von einem Perſonenkraftwagen überfahren wurde und außer leichteren Verletzungen an der Stirn und an den Beinen in⸗ nere Verletzungen davontrug, und ein 5 Jahre altes Mä d⸗ chen, das auf der Pumpwerkſtraße beim Spielen zu Fall kam und den inen Unterſchenkel brach. frohbewegtes Bild rbäumen alter Schiffsführer, dem auf Die Roggenfrau Der Mittags glüher Sonnenbrand Liegt drückend überm flachen Land. Das Kornfeld dehnt ſich wie ein Meer. Die Aehren neigen ſich körnerſchwer. Doch nicht ein Hälmchen, das ſich regt, Kein Windhauch Wogen und Wellen ſchlägt. ö Es ſchläfert den alten Weidenbaum, Der einſam ſteht an des Ackers Saum. Kein Grillchen zirpt, kein Häslein ſpringt, Keine Lerche ſich ins Blaue ſchwingt. Im Bann der Mittagsſonnenglut Ringsum die Welt wie träumend ruht. Da ſieh, am Rand, am Wieſenrain, Da gleißt's und flimmert's wie Silberſchein. Und zwiſchen den Halmen tritt's hervor Und wächſt wie Nebelrauch empor: Eine weiße Geſtalt, in Schleier gehüllt, Zu ſchauen wie ein Elfenbild. Arme und Hände ſie ſegnend hebt, Als ſacht ſie über den Aehren ſchwebt. Das iſt die gütige Roggenfrau; Die ſegnet heute Feld und Au, ö Daß weder Blitz noch Hagelſchlag Der reichen Ernte ſchaden mag. Doch wie ein Hauch und Rauch verweht, Zerfließt ſie mählich und vergeht, Und nirgends ſiehſt du ihre Spur. Und weiter ruht und träumt die Flux. Marktbericht Auf dem heutigen Hauptmarkt ſind die Preiſe für Salate etwas zurückgegangen. Infolge des Regenwetters der letzten Tage gab es reichlich Pfifferlinge. Die Nachfrage der Hausfrauen erſtreckte ſich außer Gemüſe nach Beerenobſt, das genügend angeboten wurde Vom Stäcgtiſchen. Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher- preiſe für ein 1 705 Rfg. ermittelt: Alte Kartoffeln—8,5 Neue Kartoffeln 10½do5; Wirſing 12—15; Weißkraut 12— 20; Rotkraut 407 B. umenkohl, Stück 20.905 Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 5 bis 10; Rote Rüben, Bſchl.—12; Spinat 15—30; Mangold 1015; Zwiebeln 14—15; Grüne Bohnen 50 400 Grüne Erbſen 15—25; Kopffalat, Stück 812, Endivienſalat, Stück—18; Kohlraben, Stück —12; Rhabarber 10—15; Tomaten 56100; Radbeschen, Bſchl. 6 bis 105 Rettich, Stück 1020), Meerrettich, Stück 25807 Gurken,. Stück 20—80; Suppengrünes, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl. F Bſchl. 510; Lauch, Stück 10—15, Aepfel 70100; Kirschen 55 Erdbeeren(Ananas 50—75; Pfirſiche 100120; Heidelbeeren —65; Stachelbeeren 25—55; Johannisbeeren 22— 25; Aprikoſen 110 bis 120 Drangen 55; Zitronen, Stück 10—20; Bananen, Stück 10—20; Süßrahmbutter 200220; Landbutter 1604180; Eier, Stück—15; Aale 160—180: Hechte 160; Barben 80—100; Karpfen 1407 Schleien 160; Breſem 80100; Backfiſche 50—60: Kabelfau 4050; Schellfiſche 307 Seehechb 60; Hahn, geſchlachtet, Stück 200— 700; Huhn, geſchlachtet, Stück 200700; Enten, geſchlachtet, St. 8001100; Tauben, geſchlachtet Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 10001700: Rinofleiſch 1107 Kuhfleiſch 7080; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120—130; Ge⸗ frierfleiſch 68; Reh⸗ i 100; Reh⸗Bug 150 a ee und Reh⸗ Keule 250. A. Weber. 55 GWeranſtaltungen * Mannheimer Kunſtverein, E.., I. 1, 1, Breite Straße. Auf die Bilder der Vereinigung Düſſeldorfer Künſtler, der Danziger Künſtlergruppe, des Vereins für Originalradierung Karlsruhe, die Arbeiten von Hermann Glöckner ⸗Dresden und Erich Thum ⸗Char⸗ lottenburg ſei nochmals aufmerkſam gemacht. 3 Operetten⸗Gaſtſpiele im Roſengarten. Am Mittwoch, 11. Juli, halten die Operetten⸗Gaſtſpiele unter Leitung der Di⸗ ſrektoren Hans Baars und Helmut Krauß ihren Einzug. Mit der dreiaktigen Operette„Die Tauzgräfin“ von L. Jacobſon und Rob. Bodansky, mit der Muſik von R. Stolz, eröffnen ſie ihre Gaſtſpiele. Die Operettenſpiele erfreuen ſich z. Zt. in Baden⸗Baden anläßlich ihres dortigen Gaſtſpiels allergrößten Erfolgs. Sie werden ſicher 01 in ae e ein wüsten e Publikum finden. vum Rundschau Schauburg:„Du ſollſt nicht ſtehlen“ Es könnte auch heißen: Lottes Wandlung, denn es iſt die Geſchichte der kleinen Lotte, die bei einem Einbruch in eine Villa von deren jugendlichem Beſitzer feſtgehalten wird, der an ihr einen Beſſerungsverſuch unternimmt, der auch (natürlich) gelingt und ſie ſchließlich zu ſeiner Frau macht. Alſo, eine harmloſe Sache, die reizend aufgemacht Gelegen⸗ heit zur fröhlichen Betrachtung gibt. Lilian Harvey iſt die kleine Diebin, die ſo lieb ihr Mündchen verziehen kann, daß man es verſteht, daß der funge Hausherr(Werner Fütterer) ihr nicht böſe ſein kann, die aber auch ein gutes Herz hat und ſogar ihrer Feindin aus der Patſche hilft.—„Die Hochzeit von Florenz“, der zweite Film des Pro⸗ gramms, behandelt eine Epiſode aus der Zeit der Medici. Ein Abenteurer verſteht es, ſich in die Gunſt eines Gelehrten zu ſetzen, deſſen Tochter zu ehelichen und zu großen Ehren zu gelangen. Aber als er die Hand nach der Herzogskrone ausſtreckt, ereilt auch ihn ſein Verräterſchickſal. Eine ernſte Handlung, unterbrochen von kleinen humorvollen Szenen, gibt einen kleinen Abriß der damaligen Zeit, ausgezeichnet vermittelt durch das Spiel der beiden Schweſtern Lilian und Dorothy Giſh. b 8 Capitol: Vetgaugenheit— Gegenwart— Zukunft Ein„Kientopp vor 20 Jahren!“ Ach wie einfach, wie genügſam die Zuſchauer damals waren. Ein Kientopp, bei dem es ohne Kuliſſen, ohne Aufbauten von Schlöſſern, ohne Schminke, ging. Und doch, wie zu Herzen gehende Stücke filmten ſie ſchon damals. Ein Einakter vor 20 Jahren, ein Drama,„Vater, Dein Kind ruft Dich“, wird in rührender Ruhe angeſchaut. Es iſt ein Stück aus dem Leben, in dem Seele ſteckt.— Gegenwart: Gerade ein Film, der zeitgemäß iſt:„6 Mädchen ſuchen Nachtguartier“ iſt eine Satyre auf die F die wohl einmal regie⸗ ren, aber auch den. Kelch, des Vergnügens bis zur Neige leeren wollten. Sechs Berliner Tanzgirls kommen als arme Ratten in die kleine Reſidenz und find da ohne Geld auf die Gnade eines Magdalenenhauſes angewieſen, das ſie in das Gegenteil von einem Büßerinnenheim verwandeln wollen. Als letzter Film läuft„Zukunft“ Berlin, die Sinfonie der Großſtadt. Ein Haſten und Jagen nach Geld. Der Menſch wird zur Maſchine und der Idealis⸗ mus, die Freude am Schönen, geht verloren. Zukunft aus, Won der. der Anfang ſchon da ſſt. So ſieht die 20jähriges Beſtehen des Landesſolbades Dürrheim Am 8. Juli ds. Is. ſind 20 Jahre verfloſſen, ſeitdem das höchſtgelegene Solbad Deutſchlands in Bad Dürrheim in Be⸗ nützung iſt. Mit dem ozonreichen Höhenklima verbindet es die heilkräftigende Wirkung der ſogen. Sole, die aus größter Tiefe an den Tag gefördert wird. Die dauernde Ueberfüllung des Landesbades in Baden⸗Baden veranlaßten das Mint⸗ ſterium des Innern im Jahre 1907 zunächſt den Plan eines Landesſolbades in kleinerem Maßſtabe durchzuführen; man pachtete eine am Walde bei Dürrheim gelegene neuerbaute Penſion mit Badehaus und ließ ſie entſprechend einrichten. Im Sommer 1908 wurde dann das Landesſolbad eröffnet. Es gewährte bei 8 Badekabinen etwa 45 Perſonen Unterkunft. Später ſ erweiterte man das Landesſolbad durch Einrich⸗ tung von Duſchen, Kohlenſäure⸗Bädern und einem Inhala⸗ torium. Auch die Höhenſonne, die ſogen. Soluxlampe und andere fortſchrittliche Heilmittel wurden eingeführt. Großer Heilerfolg wurde erzielt bei Blutarmen, Nervenſchwachen, Rheumatikern, Knochen⸗ und Gelenk⸗Tuberkuloſe und Rekon⸗ valeszenten. 5 Im Wirtſchaftsjahr 1923/4 zwangen die Inflation und die ſonſtigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zur zeitweiligen Schließung, und zwar vom 22. Dezember 1923 bis 30. März 1924. Während des Krieges diente auch das Landesbad zur Aufnahme und zur Heilung von Kriegsbeſchädigten. Dazu trug auch die große Höhenlage Bad Dürrheims bei. Allmählich mußte der badiſche Staat vom Pachtverhältnis zum feſten Kauf übergehen, da die Gefahr drohte, daß das Landesſol⸗ 1 wieder in Privatbeſitz kam. Der Landtag bewilligte m Jahre 1924 auf Antrag des Miniſteriums des Innern teten die erforderlichen Mittel in Höhe von 90 000 Mark. Es mußten dann noch für größere bauliche Renovierung 20.000 Mark aufgewendet werden. Die Anſtalt iſt das ganze Jahr geöffnet.— Der Durchführung von Winterkuren, die immer ſehr erfolgreich ſind, wurde beſondere Aufmerkſam⸗ keit gewidmet. Das Landesſolbad ſteht ſeit ſeiner Gründung unter der hewährten ärztlichen und verwaltungstechniſchen Leitung von Medizinalrat Dr. Sütterlin. Der Andrang zur Auf⸗ nahme iſt ſo ſtark, daß den Geſuchen immer erſt nach längerer Zeit nach der Anmeldung entſprochen werden kann. Jedenfalls iſt in den verfloſſenen Jahren durch das Landesſolbad unend⸗ lich viel zur Heilung kranker minderbemittelter Perſonen ge⸗ ſchehen; deshalb beſteht begründete Veranlaſſung, des 20jäh⸗ rigen Beſtehens der Anſtalt öffentlich zu gedenken. Aus dem Lande Schwetzinger Spargelbilanz 1928 baues für Schwetzingen geht aus der Tatſache hervor, daß die Anbaufläche auf Schwetzinger Gemarkung 1928 auf 90,71 Hektar erweitert worden iſt. Die Geſamtanbaufläche in Baden beträgt nach den letzten Berechnungen 581 Hektar. Auf die Schwetzinger Gemarkung entfallen alſo 18 v. H. des badiſchen Spargelbaugebietes. Die Marktpolizei notierte im Jahre 1928 einen Geſamtumſatz von 1159 Zentner, umſatz des Jahres 1927. Die Schwetzinger Geſamtproduktion Markt geht. Nach den Erhebungen der Feld⸗ und Gemar⸗ kungspolizei wird die Geſamtſpargelernte in Schwetzingen für das Jahr 1928 auf 2420 Zentner veranſchlagt. Unter Annahme eines Durchſchnittspreiſes von nur 50„ für einen Zentner beträgt der Geſamterlös aus der diesjährigen Schwetzinger Spargelernte 121000 4. Eutſetzlicher Tod eines Dienſtmädchens * Karlsruhe, 7. Juli. Geſtern früh ſtürzte ein lediges 23 Jahre altes Dienſtmädchen aus Rüppurr aus einem Fenſt er der im 4. Stock gelegenen Wohnung ihrer Herrſchaft in der Sofienſtraße und fiel auf einen eiſernen Gar⸗ tenzaun vor dem Hauseingang, wo ſie hängen blieb, bis ſie von Polizeibeamten aus ihrer hilfloſen Lage befreit und in die Hände des herbeigerufenen Arztes gegeben werden konnte. Mit ſchweren, lebensgeführlichen Verletzungen wurde ſie ins Krankenhaus überführt, wo ſie nach 7 Uhr ſt ar b. Schwerer Autounfall 5 a * Raſtatt, 6. Juli. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenauto ereig⸗ nete ſich geſtern abend kurz nach? Uhr auf der oberen Land⸗ ſtraße zwiſchen Raſtatt und Sandweier. Der Radfahrer, ein aus Raſtatt kommender Arbeiter, fuhr auf ein von Sand⸗ weier kommendes Perſonenauto auf und wurde an den Kühler des Autos geſchleudert. Er riß anſcheinend mit ſeinem Kopf die Kühlerſchraube ab und erlitt dabei eine ſchwere Ver⸗ letzung, ſo daß er bewußtlos auf die Straße fiel. Das Auto wurde in einen Kornacker geworfen und ſchwer beſchä⸗ digt, während das Fahrrad unter die Vorderräder zu liegen kam. Der Autofahrer kam mit dem Schrecken davon, während der Radfahrer einen ſchwer en Schädelbr u ch erlitt. Ein durchfahrendes Auto alarmierte in Raſtatt das Unfall⸗ kommando. * st Mosbach, 7. Hull. Unter Vorſitz von Landestommiſſär Hebting⸗Mannheim fand auf dem hieſigen Rathauſe die Verbandsſitzung der Unter badiſchen Fleckviehzucht⸗ genoſſenſchaften ſtatt. Neu aufgenommen wurden die Genoſſenſchaften Weinheim und Karlsruhe ⸗Hardt⸗ Den Jahresbericht erſtattete Veterinärrat Hoh ck⸗ Heidelberg. Dem Verband gehören 17 Genoſſenſchaften mit 243 Ortsvereinen, 576 Farren, 4363 Kühen und 1000 Jungrindern an. Revidtert wurden im letzten Jahre 10 Genoſſenſchaften. Bei den ſtaat⸗ lichen und genoſſenſchaftlichen Schauen wurden über 34 000% Geldprämien ausgeteilt. Zu den vier bereits beſtehen⸗ den Jungviehweiden kam Wertheim für den Bezirk Wertheim und Tauberbiſchofsheim und Weinheim in Heddesheim hinzu. Buchen will gleichfalls eine Jungviehweide errichten und hat bereits zu dieſem Zwecke 16 000 J. Die Weidetaxe betrug zwiſchen 40 und 60 Pfg. In der Schweiz wurden 100 Farren, 15 Kühe und 45 Kalbinnen eingekauft. Die Einnahmen des Verbandes belaufen ſich auf 10 322 /, die Ausgaben auf 11 443 /, ſo daß 670/ Defizit entſtand. a tretender Präſident wurde Landrat Rothmund⸗Mos bach gewählt. Der anweſende Regierungsverkreter wies beſon⸗ ders auf Milchleiſtungskontrolle und auf das frei⸗ willige Tuberkuloſeverfahren hin. M. * Rheinweiler, 6. Juli. Das bisher im Beſitze der Frei⸗ frau von Rotberg befindliche Schloß Rheinweiler hat der Kreis Lörrach für einen Kaufpreis von 123 000 erworben. Der Kreis wird am Schloß keine Aenderung vor⸗ nehmen, ſondern nur einige Räume inſtandſetzen und dag Schloß als Altersheim einrichten. * Schwetzingen, 7. Juli. Die Bedeutung des Spargel⸗ das bedeutet ein Plus von 251 Ztr. gegenüber dem Markt⸗ iſt jedoch weit größer, da nur ein Teil der Spargel über den Als ſtellver⸗ 1 10 2 „„„.. r — 5 Nene Mannheimer Zeitung lentenb⸗Ausgabey B. Seite. Nr. 812 ams tag, den. Hurt 1928 Aus der Pfalz * Dudenhofen bei Speyer, 5. Juli. Seines Amtes ent⸗ hoben wurde der 27 jährige Gemeindeſekretär Ludwig Krauß, r fortwährend Armengelder und andere öffentliche E unterſchlagen und für ſich verbraucht haben Speyer, 5. Jult. Ein auswärtiger Geflügelhändler iſt hier am geſtrigen Markttag bös hereingelegt worden. Da er ſeine Enten auf dem Markt nicht alle abſetzen konnte, ver⸗ ſuchte er die zwei letzten in der Stadt zu verkaufen. Ein Ar⸗ beiter, der ſich als Karl Forrer ausgab, nahm ihm die Enten ab, weil er angeblich ſeinen Ententeich vergrößern wollte. Da er nicht ſofort über die erforderlichen Geldmittel verfügte, übergab ihm der Händler auf Treu und Glauben beide Enten. Unmittelbar danach wurden die Enten ſchon von einer anderen Perſon, die zweifellos ein Mitwiſſer der Gaunereſ iſt, bei einem hieſtgen Wildhändler zum Kauf angeboten. Der Wildhändler ließ ſich fedoch auf das Geſchäft nicht ein, da ihm der Entenbeſitzer zweifelhaft vorkam. Der urſprüngliche Be⸗ ſitzer des Geflügels hat jetzt das Nachſehen, da weder der Ver⸗ bleib der Enten feſtgeſtellt noch die Täter namhaft gemacht werden konnten. * Pirmaſens, 5. Juli. Der Kaufmann Dau en hauer erhängte ſich in ſeiner Wohnung in der Höfelgaſſe wegen geſchäftlicher Schwierigkeiten. Nachbargebiete Drei Selbſtmordverſuche einer Frau * Jugenheim a. d.., 7. Juli. In Balkhauſen verſuchte ſich am Donnerstag eine Frau in den 40er Jahren zwei⸗ mal zu erhängen. Die Tat wurde aber ſtets rechtzeitig bemerkt. Heute nun trank die Frau Benzin. Auch diesmal reichte es nicht. Sie wurde durch die Darmſtädter Rettungs⸗ wache nach Darmſtadt ins Krankenhaus verbracht. Der Grund für die Tat liegt in Familtienſtreitigkeiten. Lebendig verbrannt * Wattenheim bei Wiesbaden, 6. Juli. Um Beſorgungen zu erledigen, überließ vorgeſtern vormittag die Frau des Fabrikarbeiters Gg. Barban ihre fünf kleinen Kinder der Aufſicht der 7 Jahre alten Tochter Anna. Dieſe holte bald darauf auf dem Speicher des Wohnhauſes Holz und nahm gur Beleuchtung des dunklen Speichers Zündholz und eine Stearinkerze mit. Auf dem Speicher zündete ſte bieſe an und warf das noch brennende Zündholz durch eine Verbindungsluke in den neben dem Wohnhaus angebauten Schuppen. Das dort lagernde Reiſig und Stroh fing Feuer. Das Mädchen eilte, als es den ausgebroche⸗ nen Brand ſah, über den Hof in den Schuppen und verſuchte das Feuer zu erſticken. Dabet wurde es vom Feuer erfaßt und ſpäter von der Feuerwehr verkohlt aufgefunden. * Frankfurt a.., 30. Juni. Dem hieſigen italteniſchen Generalkonſulat und verſchiedenen hieſigen Tages⸗ zeitungen ſind annonyme Drohbriefe zugegangen, die ſich mit einem Anſchlag gegen das italteniſche General⸗ konſulat befaſſen. Bisher hat ſich nichts ereignet. Die not⸗ wendigen polizeilichen Fahndungsmaßnahmen find getroffen worden. N Seilbronn, 6. Juli. Vorgeſtern nachmittag wurde der 45 Jahre alte verheiratete Lokomotivführer Balle von Böckingen auf dem Wege nach dem Bahnhof beim Ueber⸗ ſchreiten der Gleiſe von der Lokomotive des neuen Fern⸗ D- Zuges 11 erfaßt und getötet. Da gleichzeitig der Eppinger Schülerzug hereinfuhr, hat er ſcheinbar nach dieſem geſehen und dabet den Fern⸗D⸗Zug nicht beachtet. * Homburg(Saar), 8. Jult. werken brach vorgeſtern nachmittag aus unbekannter Urſache ein Brand aus, den die Zweibrücker Feuerwehr, die nach 25 Minuten zur Stelle war, bekämpfte, und zwar wegen der ſtarken Rauchentwicklung mit Rauchmasken. Trotz⸗ dem brannten die Putzerei und die Waſcherei nieder. Viele Mahlvorräte wurden vernichtet. Vor zwanzig Jahren wurden die Mühlenwerke ſchon einmal von einer ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Fälſchung eines Krankenſcheines In der Sprechſtunde verlangte der 29 Jahre alte Tag⸗ löhner G. Sch. die Verlängerung der Krankenſcheine für ſich und ſeine Frau vom 2. bis 9. 4. Als der Arzt ſeinem An⸗ ſinnen widerſprach, bemerkte er kurz, er werde ſich dann ſelber krank ſchreiben. Tatſächlich änderte er auch den Krankenſchein, aber die Radierung wurde auf der Ortskrankenkaſſe bemerkt. Er iſt rückfällig und wurde geſtern vom Großen Schöffengericht zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Familientragödie Vor dem Großen Schöffengericht hatte ſich geſtern die Tochter des 58 Jahre alten., Frau., zu verantworten. Der Vater hatte ſchon lange Jahre ein Verhältnis mit einer Näherin. Die Mutter und ſeine vier erwachſenen Töchter wurden mit Schlägen traktiert. Einmal hat er der älteſten Tochter eine Haarnadel in den Kopf geſchlagen. Am 6. Februar v.., als die eine im Hauſe wohnende verheiratete Tochter gegen Mittag in das Schlafzimmer ber 19jährigen Schweſter, einer Verkäuferin ging, um ihr zu ſagen, daß ſte aufſtehen und Milch holen ſolle, kommt der Vater hinter ihr her und fragte, was ſie im Zimmer zu ſuchen habe. Es gab ein bitteres Wort ſeitens der Frau, worauf er in die Küche eilte und mit dem Schürhaken bewaffnet, zum Schlage gegen ſie ausholte. Seine Frau und die dritte Tochter fielen ihm in die Arme. Inzwiſchen hatte die angegriffene verhei⸗ ratete Tochter ihm einen Schlag mit einem Kochlöffel in das Geſicht verſetzt und unglücklicher Weiſe das linke Auge getroffen. Auch die Kunſt der Aerzte in der Klinik vermochte das Auge nicht mehr zu retten und als Einäugiger kann er nur noch ſchwer ſeinen Dienſt als Werkmeiſter tun. Die Anklage gegen ſie lautet auf ſchwere Körperverletzung. Der Vertreter der Anklage(1. Staatsanwalt Dr. Nebel) überließ die Entſcheidung dem Gerichte. Das Gericht er⸗ kannte auf Freiſpruch, indem es Notwehr annahm. Dem Vater ſtehe das Züchtigungsrecht an den Kindern zu, aber ſoweit könne es nicht gehen, eine verheiratete Tochter und noch dazu mit einem Schürhaken zu ſchlagen. So traurig der Fall ſei, es liege ein ausgeſprochener Fall von Notwehr vor. In den hieſigen Mühle n⸗ 770 O wollenlos. W heiter.& bald bedeckt. J wolkig. G bedeckt, o Regen. A Sraupeln.— Nebel. E Gewltter O Mindſtille. Ts ſehr leichter Oft. Hmutziger Sudfudweſt. N ſtürmiſcher Nordweſt. I. Schnte. Die Pfelle fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben dle Tempe⸗ datur an. Die Anlen verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 5— Luft- Tem- 88 See · S282 Wind 82 bübe e ler e e Weller 8 8 S8 m w C 88 E Richt. Stärke 8 Wertheim 151 16 26 11 NO(leichtſ wolkig Königſtuhl 568 7850 11 22 11 8 c, bedeckt Karlsruhe 120 766,2 15 2 15 N leichtf wolkig Bad.⸗Bad. 218 766,0 15 25 14 5 bedeckt Villingen 780 766,9 14 25 11 W.„ halbbed. eldbg. Hof 1275 640,9 7 18 7 SW ſchw.] Nebel adenweil.— 765,8 15 286 14„(leicht bedeckt St. Blaſien 780— 14 22 12 W 5 5 Höchenſchw.“—— Mit dem raſchen Fortſchreiten des nördlichen Luftwirbels bis zum Bosntſchen Meerbuſen ſind einzelne Randwellen ſchon geſtern durchgezogen, wobei zum Teil böige kühlere Luft⸗ zufuhr ozeaniſchen Urſprungs eingeſetzt hat. Wiederholt kam es zu meiſt geringen Regenfällen, in Süd⸗ und Nordbaden mit Gewittern. Die reſtlichen Störungen werden heute aus⸗ geglichen. Den neuanrückenden ozeaniſchen Luftwirbel voran⸗ gehend ſchiebt ſich abermals ein Hochdruckrücken gegen Mittel⸗ europa vor. Unter deſſen Einfluß haben wir wieder heiteres und wärmeres Wetter zu erwarten, das wohl auch Montag noch anhalten wird. Wettervorausſage für Sonntag, 8. Juli: Meiſt heiter und trocken, wieder wärmer, abflauende Winde. Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) und es gißt Abende, an denen ich nichts lieber leſe, als ſie.. Sie werden mir entgegenhalten, daß man keine Briefe empfängt, die man nicht beantwortet hat. Nun wohl, haben Ste mich nicht gelehrt, daß man einem gehören und doch auch anderen von dem eigenen Sein etwas abgeben darf? Viel⸗ leicht nur das, was der andere nicht genießen kann? Den Duft, den Zauber eines Gefühls, das uns beherrſcht, uns um⸗ bt, das ſo ſtark, ſo machtvoll iſt, ſo daß ſchon die Luft, in 1 Wir atmen, davon erfüllt iſt? Ich war verſchwenderiſch, ich dünkte mich ſo reich. Ich machte mir kein Gewiſſen daraus, zu ſchenken.. denn der andere, von dem ich jetzt en will, beſaß mich ganz. * Ich war damals achtzehn Jahre alt und liebte. Ich liebte jemand, den ich nicht hoffen konnte, jemals zu beſitzen, mit der eben erwachten Leidenſchaft dieſes Alters, das in Träu⸗ men lebt und auf Wunder wartet, in dem ein Brief ein Er⸗ eignis, ein Kuß das Leben bedeutet und Abſchied den Tod. Da man des Nachts aufſteht, um über einem erblühten Roſen⸗ ſtrauß zu weinen und mit den Sternen Zwieſprache hält, durch Unwetter und Dunkelheit gefährliche Wege geht, um einen Brief in einen Briefkaſten zu ſtecken, und die rinnen⸗ den Stunden zählt, bis man die Antwort in den bebenden Händen hält. Wir hatten uns im Winter auf einem Maskenball in dem Malkaſten zu Düſſeldorf kennen gelernt. Mamas vernünf⸗ tige Schweſter, Tante Emma, hatte mich zu dieſem Feſt ge⸗ laden. Ich ſollte einen Bergrat kennen lernen, der ein Auto hielt und eine Villa in Baden⸗Baden beſaß, und von dem ich volt vornherein wußte, daß er mir nicht gefallen würde. Auf den Ball freute ich mich ſchrecklich. Ich trug ein Schmetterlingskleid aus weißem Taft, von ſchwarzem Tüll überzogen, mit großen, loſen, roten Sammet⸗ tupfen und kleinen glitzernden Schmetterlingsflügeln, die Mama mir an die Schultern heftete. In der Türe kam mir ein großer ſchlanker Türke ent⸗ gegen, der ſich die Handſchuhe überſtreifte. Er trug keine Maske, ſah blaſiert und elegant aus und muſterte mich ziemlich unverſchämt.. wobei er einen prüfenden Blick auf meine Schuhe warf. Er forderte mich zum Tanz auf und entführte mich Tante Emma in einen anderen Saal. Er tanzte wunder⸗ voll und wußte ſo geſchickt an dem Drachenfels mit den blitzen⸗ den Lorgnetten, von wo aus Tante Emma mich verfolgte, vorbetzuſteuern, daß wir ihr bald aus den Blicken entſchwun⸗ den waren. Wir ſoupierten in einer kleinen Loge, die mit Weinlaub geſchmückt und roſig beleuchtet war, wie in einer verborgenen Grotte. Ich nahm auf ſein Bitten die Maske ab. Er wollte wiſſen, wer ich ſei. Ich ſagte, daß ich eine funge Witwe ſei. Witwen waren ſeine Paſſion. Er hatte einen berühmten Harem und eine deutſche Gou⸗ vernante, von der er die Sprache ſo gut gelernt hatte. Er Er war entzückt. abgelegt. Er nannte mich Frau Schmetterling. Wir tanzten nur mehr zuſammen. Es war alles wie ein bunter Zauber, ein Märchen, ein Rauſch, ein Traum, der am Morgen zer⸗ fließen muß, weil er zu ſchön iſt. Wir hatten alle Menſchen um uns vergeſſen, er kehrte nicht mehr zu den anderen zurück und verließ mich nicht mehr. Zuweilen fiel mir Tante Emma ein, aber er beruhigte mich. Dann legte auch er die Maske ab und ich erfuhr, daß Egon von Raſſow kein Türke, ſondern nur ein preußiſcher Referen⸗ dar, der vor ſeinem Affeſſor ſtand, bei der Regierung beſchäf⸗ tigt war und ſpäter die diplomatiſche Laufbahn einſchlagen wollte. Sind Sie denn dazu geſcheit genug?“ „Ach, dazu braucht man nur zehn Ahnen, einen ſchönge⸗ ſchnittenen Frack, Monokel und eine reiche Frau. Dann geh' ich nach Paris, nehme Tanzſtunden bei den Jeſuiten, die beſte Schule für einen Diplomaten, und kaufe mir ein paar Scheuklappen.“ „Und was machen Sie mit Ihrem Harem?“ „Den ſchließ ich ab, ich laſſe ihn von Eunuchen bewachen, lege überall Kunſtſchlöſſer an.“ „Wozu, wenn Sie doch eine reiche Frau haben?“ „Aber, die hab' ich ja noch nicht Er lächelte, nahm die Pfauenfeder und ſtrich mir die Locken aus der Stirn.„Sie müſſen niemals Locken tragen, Frau Schmetterling, Sie haben eine reizende Stirn. Ach Gott, wenn ich nicht ſo viele Schulden hätte, ich heiratete Sie gleich.“ Und dann begann er wieder von meinen Füßen zu reden. „Sie können ſicher im ganzen Land keine Schuhe finden.“ Nein, ich ließ ſie aus Florenz kommen. Ich hatte die Feinheit meiner Füße bisher nur als etwas ſehr Unbequemes empfunden, weil ich niemals fertige Schuhe in Deutſchland be⸗ kommen konnte. Ich mußte ſie ihm zeigen. Er kniete vor mir nieder, um ſie in die Hand zu nehmen. Auf einmal um⸗ faßte er ſie feſt und ſah mich an. Ich zitterte. Er ſah es, dann neigte er ſich über meinen Fuß und. ihn mit Küſſen So fing alles an In der roſig beleuchteten Loge des Malkaſtens geſtanden wir uns, daß wir uns liebten. Tante Emma fand ich nicht mehr. Egon brachte mich heim in einem geſchloſſenen Wagen. Als ich einſtieg und ſich das ſchwarze Dach des Wagens über uns ſchloß, wußte ich, ich liebte und er, auf den ich gewartet hatte, den ich erſehnte, war gekommen. Er nahm mich in ſeine Arme und beſtegte mich. Ich weinte und lachte und wollte in den glitzernden eiſtgen Rhein ſpringen, ſterben, ich weiß nicht was, aber Egon war vernünftiger.„Leben,“ ſagte er,„mit bir! Zum Sterben iſt noch immer genug Zeit!“ Am andern Morgen brachte man mir ans Bett einen Roſenſtrauß, den der Diener faſt nicht tragen konnte, lauter roſa dicke la Franceroſen, und Tante Emma kam und ſetzte ſich an mein Bett, um mir eine Strafpredigt zu halten. Aber ich fiel ihr um den Hals und küßte ſtie, ich küßte Onkel, wir blieben aneinander hängen mit ſeinen Uhrketten und Ber⸗ louges in meinen Spitzen, ich küßte Tante Joli, den Papagei, und faſt wäre ich dem Diener um den Hals gefallen, der mir die Roſen brachte mit einem erſten Brief von ihm Dieſe paar mit Bleiſtift in einem Blumenladen hinge⸗ wollte meine Witwenringe ſehen. Ich behauptete, ich habe ſie kritzelten Worte ließen mich wie in einem Fieber leben. Er wollte mich wiederſehen, mußte mich ſehen. Er bat, um fünf Uhr ſollt ich in einer Teeſtube ſein, die wenig be⸗ ſucht war. N Es regnete, die Straßen ſchwammen, orkanartige Regen⸗ güſſe kamen herunter. Ich ging trotzdem. Er erwartete mich an einem kleinen Tiſch. Dort verlobten wir uns. Die kalte Duſche kam am anderen Morgen von Tante Emma. Sie ſagte mir, daß ich niemals daran denken könne, einen verſchuldeten Referendar zu heiraten, und ſie ſetzte mir unſere Vermögensverhältniſſe mit grauſamer Klarheit aus⸗ einander. Als auch das nichts half, drohte ſie,„alles“ zu ſagen, wie einſt die Kinderfrau gedroht hatte. Egon hatte gleich am anderen Tag zu Mama kommen wollen, um ihr Jawort bitten. Von dieſem Plane brachte ich ihn mit großer Mühe ab. Ich war ſo überglücklich. Ich wollte nicht an morgen denken. Ich ſetzte ihm gleich ausein⸗ ander, daß von meiner Seie nichts zu hoffen ſei. Solange unſere Zukunft derartig ausſichtlos war, mußten wir im geheimen verlobt bleiben. Wir beſchloſſen, uns heim⸗ lich zu treffen.— O, dieſe heißen Sommertage, wenn wir durch die holperigen engen Gaſſen in irgendeinem kleinen Rheinſtädtchen Hand in Hand nach dem Wald heraufſtiegen. Wieviel Gänge an den Briefkaſten, wieviel heimliche Wege, wieviel Lügen waren dieſen ſeltenen Zuſammenkünften vor⸗ ausgegangen! Wenn wir müde waren, ließen wir uns auf dem Raſen nieder, dann ſchauten wir in den blauen Himmel und wünſch⸗ ten nichts ſehnlicher, als daß ein Stern für uns herabfiele Beim Anblick irgend eines kleinen Häuschens, das in ſeinem Garten gebettet in der Sonne lag, ſtellten wir Be⸗ trachtungen an, wieviel Zimmer es habe und ob es uns ge⸗ nügen könnte. Wir waren ſo beſcheiden, jede Hütte dünkte uns geräumig genug. Die ſonnige Rheinebene, dieſes reiche Gartenland mit Obſtbaumalleen, mit Laubwäldern und Korn⸗ feldern, die in der Sonne wogten, haben wir nach allen Rich tungen hin durchwandert, wenn der Ginſter blühte, und um dite Kirchtürme im blauen Sommerdunſt die Schwalben flat⸗ terten, wenn der Nebel dick und feucht auf dem Rhein lag, bei Regen und Gewitter und glühender Sonne. Ich ſammelte große bunte Sträuße, roten Mohn und leuchtenden gelben Ginſter, mit dem die Bahndämme ver⸗ ſchwenderiſch geſchmückt ſind, und wenn wir an einem der kleinen Kapellchen vorüberkamen, legte ich die Blumen der Maria zu Füßen oder ſteckte ſte ihr in das ſtaubige Glas. Ich hatte das Gefühl, ſie wäre mir dafür gut. Egon war unermüdlich im Auffinden ſolch verſteckter klet⸗ ner rheiniſcher Neſter, in denen uns niemand kannte oder irgendein alter Mann den Hut vor uns zog. Wir aßen dann zu Abend in einem Garten am Rhein, in einer Laube, die von Weinlaub dicht umſponnen war, wir ſpielten funges Ehepaar. Egon beſtellte Pfirſiche für„ſeine Frau“ und der Kellner ſagte„gnädige Frau“ zu mir. Wie wenig gehört dazu, glücklich zu ſein, wenn man es eben iſt! Wenn wir zurückfuhren, auf dem Schiff oder in der Bahn, geſchah es getrennt. Wir ſahen uns dann von weitem und träumten voneinander. Manchmal waren wir auch ſo kühn, uns wie zufällig nebeneinander zu ſetzen, aber ſeit ich einmal auf einem ſolchen Schiff Wilhelm traf, der alle Rheinſchiffe unſicher machte, unterließen wir das. Für unſere Zukunft war es zu gefährlich. Ich hatte eee das Gefühl, als. ob wir oft an einem Abgrund hinſchritten (Fortſetzung folgt) 8. Seite. Nr. 312 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ed Ein Blick über die Well Englands „Babbilts“ Von Sinclair Lewis Die Abſichten des Autors bei dieſer Artikelſerie können am beſten durch Anführung deſſen gekennzeichnet werden, was er nicht beabſichtigt. Es ſoll ſich nicht um„Reiſeartikel“ handeln. In ihr werden keine Kathedralen, Burgruinen, Waſſerfälle, kurioſe Dorfſtraßen oder Bauernfrauen be⸗ ſchrieben werden, und die„Szenerie“ ſoll nur den Hinter⸗ grund zu Erlebniſſen und Erfahrungen bieten. Der Ver⸗ faſſer wird verſuchen, ſoweit dies möglich iſt, in die wirkliche Seele, das Leben und die Gewohnheiten des Volkes einzudringen und zu ſchildern, wie ſie wirklich heut⸗ zutage ſind, wie ſie insbeſondere fern von den gewohnten Bahnen der Reiſetouriſten in Bauernhöfen, Flecken und Städten ſind. Deshalb reiſt er in einem Wohnwagen, der ihn ſogar unabhängig von Landgaſthäuſern macht. Sollten Sie in dieſem Sommer zufällig eine Reiſe durch England unternehmen und dabei auf einen ſchlakſigen rothaarigen Mann ſtoßen, der ausſteht, als ob er aus Yorkshire ſtamme und der neben einem Wohnwagen mit orangefarbigen Vor⸗ hängen noch der Freiluft⸗Mahlzeit ſeiner Frau beim Ge⸗ ſchirrwoſchen hilft oder der in eifriger Diskuſſion über die britiſche Kriegsſchuld an Amerika mit ſchottiſchen Touriſten begriffen iſt, die nebenan ihr Lager aufgeſchlagen haben, ſo dürften Sie wahrſcheinlich Sinclair Lewis vor ſich haben, der zwiſchen den„Häuptſtraßen“ und„Zeniths“ von Groß⸗ Britannien umherzieht. Von den Themen, die ihn beſonders intereſſieren, ſeien die folgenden genannt: Bis zu welchem Grade iſt England „automobiliſiert?“ Wie weit iſt die Amerikaniſerung Groß⸗ Britanniens vorgeſchritten? Welches Bild macht ſich der Durchſchnittsmenſch in England heute von Amerika, Deutſch⸗ land und Frankreich? Welche grundlegenden Aenderungen hat der Weltkrieg in der ſozialen Struktur Groß⸗Britan⸗ niens hervorgerufen, die ſich 300 Jahre und mehr im 1 Weſentlichen unverändert erhalten hatte? Wenn der engliſche Bauer den Blick in die Zukunſt richtet, denkt er daun an das Mutterland oder an das engliſche Weltreich? Was fällt einem Amerikaner, der zwar ziemlich lange in England gelebt, aber ſein eigenes Augenmaß bewahrt hat, als merk⸗ würdig oder als verſchieden von amerikaniſchen oder kon⸗ tinental⸗europäiſchen Sitten in dem Laden auf, wo er bie Lebensmittel für ſeine hungrigen Weggenoſſen einkauft, in der Garage, wo er ſeinen Wagen ausbeſſern läßt, auf dem Bauernhof, wo man ihm ein Strohbündel für die Nacht überläßt, in der Kirche der Wesleyaner oder der„Einfalts⸗ brüder“, wo er am Sonntag morgen um halb elf Uhr er⸗ ſcheint, oder in der gemeinen Kneipe, wo er leider, wie ich befürchten muß, wahrſcheinlich gleichfalls kurz nachher er⸗ 0 ſcheinen wird. Wie ſieht dieſer Amerikaner, fern von den eleganten Hotels, den Theatern, den Ruinen und den Shakeſpeare⸗Denkſtätten, das wirkliche Werktagsleben des wirklichen Volkes? Daß ſind ein paar der Themen. Wichtiger werden in⸗ deſſen wöhrſeinlich die kleinen Erlebniſſe der Landſtreicher⸗ fahrt ſein, komiſche, melodramatiſche und rätſelhafte Zwiſchenfälle, ſowie die Eindrücke, die die ganze Skala von einem faulen Sammernachmittag auf ſonniger Wieſe bis zu Mitternachtsſtürmen in den Walliſer Bergen umfaſſen: Das britiſche Klima iſt ſo freigiebig, daß es ſicherlich die Regen⸗ ſtürme liefern wird, und vielleicht ſogor hie und da ein wenig Sonnenſchein. Ueberdies wird der Autor nicht nver⸗ fehlen, mit aller gebotenen Beſcheidenheit ſeine Triumphe mit dem zweiflammigen Petroleumofen bekanntzugeben, wie er damit Speiſen herſtellt, die eines Ritz⸗Hotels würdig wären. Der Autor wird es für wichtiger halten, genau und gewiſſenhaft die Außerungen der Touriſten in Stratfort⸗on⸗ Avon wiederzugeben als das zu beſchreiben, was der Touriſt ſteht oder zu ſehen glaubt. Ihm wird die Unterhaltung mit einem Arbeiterführer in einer der Seitengaſſen von Man⸗ cheſter wichtiger ſein, als eine Unterredung mit dem Schweizer Kellner in viktorianiſcher Trocht, der franzöſiſche Spelſen in einem eliſabethaniſchen Hotel aus dem Jahre 1920 ſerviert.* 2 3 In einem Gaſthaus hörte ich im Kaffeezimmer zwei Engländer,. Sie ſahen nicht wie der amerikaniſche Babbitt aus, ſie trugen keine Hornbrillen; ſie hörten ſich auch nicht wie Babbitt an, ihre Stimmen waren vielmehr moduliert und klangen für das amerikaniſche Ohr beinahe als hätten ihre Träger die Schule von Eton beſucht. Aber ihre Unter⸗ haltung... wenn in irgend einem Frühſtücksklub in Ne⸗ braska, bei einem Picknick der„Elche“ in Milwaukee ſafti⸗ geres Babittgeſchwätz als das produziert wird, was ich von „e iden ehrenwerten Oxforder Bürgern gehört habe, dann gebe ſch es auf.. „Gut gegangen heute?“ „Ziemlich. Was ſoll's ſein?“ „Gin mit einem Schuß.— Ich habe heute mit dem alten Tompkius geſpielt.“ ö 12 5 „Sos Kein übler Kerl, der alte Tompkins. Ziemlich ſtill. Hat ein tipptoppes neues Radio.“ „Wiſſen Sie, er hat im vorigen Monat ein Loch mit einem einzigen Schlag gemacht.“ „Donnerwetter.— Er ſoll, wie ich höre, leitender Direk⸗ tor der Saukaſet⸗Werke werden.“ „Jawohl.— Ich habe ihn heute nachmittag gründlich ver⸗ kloppt. Unglaublich, was ich für ein Schwein hatte. Das heit, beim fünften Green 5 Für Geſchichte und Nachwelt hat er keine angemeſſene Chronik darüber gegeben, was er bis zu dem bewußten fünften Green, dem Armageddon unter den fünften Greens, für Leiſtungen vollbracht hat, aber von dem, was zwiſchen dem fünften und achtzehnten erfolgte, hat er ſicherlich nichts aus⸗ gelaſſen. Ich hörte der Unterhaltung zwanzig Minuten lang im Kaſſeezimmer und dann während des einſtündigen Diners zu. Sie redeten ununterbrochen Golf mit zwei kurzen Unter⸗ brechungen, die der Sezierung einer Bridgepartie und einer ziemlich lyriſchen Beſchreibung der Vierradbremſe gewidmet waren. Es waren wohlhabende Bürger, nette Leute und vollendete Babbitts. Es gibt nämlich in England einen neuen Typ von Geſchäftsleuten, der vielleicht mehr Macht als die alte Ariſto⸗ kratie oder die konſervativen Induſtrieherren der alten Schule in ſeiner Hand vereinen wird Der engliſche Geſchäftsmann hat ſich ſeit meinem erſten Beſuch in England vor fünfund⸗ zwanzig Jahren unglaublich verändert. Er mag vielleicht eher wie ein Offizier als wie ein Verkäuferkönig aus Chicago ausſehen; er wohnt vielleicht in einer abgeſchloſſenen Villa mit Tennisplatz ſtatt in einer Etagenwohnung an der Park Avenue; e, ſeithut ſeine Zigarre wohl nicht im Mundwinkel, und doch wird er in all ſeinen Idealen und Methoden dem amerikaniſchen Geſchäftsmann von Tag zu Tag ähnlicher. Ich perſönlich freue mich darüber. Ich habe die ſtille Ueber⸗ zeugung, daß engere Verbindungen zwiſchen den engliſchen und amerikaniſchen Geſchäftsleuten mehr zur Aufrechterhal⸗ tung des Friedens, ohne den unſere Ziviliſation in Trümmer gehen muß, beitragen werden, als alle frommen Bemühungen der Kirchen, der Pazifiſten und der Radikalen. Man hat mir zum Vorwurf gemacht— und das iſt ſogar von Seiten des hochwohllöblichen und hochfeudalen internatio⸗ nalen Präſidenten der Organiſation geſchehen,— daß ich ab⸗ fällige Bemerkungen über die Mitglieder der Rotary⸗Klubs gemacht habe. Aber ich erkläre hiermit, daß nach meiner Ueberzeugung das Anwachſen der Rotary⸗Bewegung in Eng⸗ land, wo ſie bereits mehrere hunderte von Kapiteln beſitzen, für die Ruhe der Welt von größerer Bedeutung iſt, als die Anſtrengungen von ſämtlichen Weltreformern zuſammen⸗ genommen. Die beiden Babbitts, von denen ich oben ſprach, trugen Rotary⸗Abzeichen. Sowohl in ſeinen anſtoßerregenden Zügen wie in ſeiner freundlichen Umgänglichkeit gleicht der neue eng liſche Geſchäftsmann ſeinen amerikaniſchen Kollegen. Er liebt es, ebenſo lang und eintönig über Sport und Regiſtraturen zu reden, aber er zeigt auch die gleiche warmherzige Gaſt⸗ freiheit. Er hegt das gleiche unbeſtimmte Vorurteil gegen alles Fremde, Jüdiſche, Künſtleriſche oder ſonſtwie Schöne, aber auch er ſehnt ſich in gleichem Maße danach, das Ge⸗ ſchäft aus einer verſchämten, kleinkrämeriſchen Angelegenheit zu einem Weltabenteuer zu machen. Auch er iſt von dem⸗ ſelben Glauben erfüllt, daß es für einen Gentleman ebenſo ehrenvoll iſt, Kaufmann zu werden und die Welt mit ſo vor⸗ züglichen Dingen wie Badewannen und Bohnen zu verſor⸗ gen, als den Beruf eines Offiziers, alſo eines Berufsmör⸗ ders, oder eines Diplomaten, alſo eines Berufshypnotiſeurs, zu ergreifen. Es iſt noch nicht viele Jahre her, daß das Detailgeſchäft in London nur für die jungen Leute Anziehungskraft bot, die nicht die Courage aufbrachten, ſich auf ein Schiff einzuſchmug⸗ geln und nach Kanada davonzumachen. Damals brauchte ich einmal kurz vor ſechs ein Frackhemd für eine Abendgeſellſchaft. Ich lief raſch zu einem kleinen Laden in Weſtend, dem Teil von London, den Michael Arlen erfunden hat. Der Verkäufer— der Ladengehilfe, wie die Engländer ſagen,— war ganz entſetzt, ſeine Betrachtungen über Hermes Trismegiſtos, das Derby, oder was er ſonſt gerade in der Tiefe ſeines Gemütes erwog, abbrechen zu müſſen, um ſich mit einem Menſchen zu befaſſen, der nicht nur Amerikaner war, ſondern der, wie ſich aus der Tatſache ergab, daß er ſofort ein Hemd brauchte, nicht einmal ſeine Hemden von einem reputierlichen Hemdeuſchneider in ſolchen Quantitäten anfertigen ließ, daß er niemals in Verlegenheit kommen konnte 5 Er geſtand aber, daß ein paar fertige Hemden auf Lager ſeien, und zog etwas hervor, das ſich für eine Wachsfigur in Madame Tuſſauds Kabinett ganz nett ausgenommen hätte. Nun bin ich aber lang und dünn. Das Hemd war bünn, aber es war nicht lang. Die Halspriſe hätte wohl gepaßt, aber die Manſchetten wären gerade unter meine Ellenbogen gekommen. Der Verkäufer gab das zu, packte das Hemd ge⸗ duldig wieder fort und ignorierte mich; im Ignorieren legte er, das muß ich ſagen, Gründlichkeit, Energie und Ernſt an den Tag. Ich mußte dann mehrere Minuten ſeine gelang⸗ weilten Erklärungen anhören, bevor ich begriff, daß dieſes Geſchäft an fertigen Hemden für jede Halsweite nur eine Aermellänge beſaß. Der Verkäufer wies mich darauf hin, daß die Hemden ſeines Geſchäftes richtig für richtig gebaute Leute angefertigt ſeien, und daß ihn keine Schuld treffe, wenn der Herr mir eine ſo ſeltſame Geſtalt gegeben hätte, daß ich in die Modelle des Geſchäfts nicht paßte. „In Amerika,“ erlaubte ich mir zu bemerken,„haben wir verſchiedene Aermellängen für jede Halsweite.“ „Ja, ja,“ rümpfte er die Naſe,„ich habe ſchon gehört, in Amerika machen ſie die komiſchſten Sachen.“ Etwa zur ſelben Zeit begann ein gewiſſer Engländer die⸗ ſelben„Komiſchen Sachen“ in London zu tun. Er hatte meh⸗ rere Jahre in Amerika gelebt und war zu der Anſicht ge⸗ kommen, daß fünfzehn Schilling, die jemand, der ſein Gepäck verloren hat und ſofort ein Hemd braucht, faſt ebenſo gut ſind, als die fünfzehn Schilling, die jemand ſeinem Hemden⸗ ſchneider einen Monat, bevor er das Hemd braucht, zahlt. Er eröffnete ein Geſchäft, in dem man viele Aermellängen für jede Halsweite haben konnte, wo es Halb⸗ und Viertelnum⸗ mern gab, und wo die Ladenangeſtellten einen neuen Kunden nicht mit Blicken maßen, als ob ſie abwehrend ſagen wollten, „ſind wir eigentlich überhaupt einander ſchon einmal vorge⸗ ſtellt worden, mein Herr?“ Bezeichnend für die neuere Geſchäftsentwicklung in Eng⸗ land iſt es, daß das Geſchäft dieſes Mannes ſo gut ging, daß er jetzt eine ganze Kette von Läden, mehr als ein Dutzend, beſitzt, und daß der Engländer, der früher, wenn er zu einer Geſellſchaft hätte gehen ſollen und kein ſauberes Frackhemd gehabt hätte, ſtill und dezent Selbſtmord verübt hätte, um das entſetzliche geſellſchaftliche Dilemma zu löſen, heute ganz offen in eins dieſer Geſchäfte geht und dort ein Hemd kauft, das ihm paßt. Das iſt der neue Geſchäftsgeiſt Englands, der von dem Glauben ausgeht, es ſei nicht weniger erfreulich, ſondern erfreulicher, den Kunden ſo zu behandeln, als wiſſe der genau, was er brauche. Dafür erlebte ich ein Beiſpiel, als ich meine Beſtellungen für den Wohnwagen machte, in dem ich reiſe und in dem ich jetzt mit dem Ausblick, der über eine grüne Hecke auf eine Landſtraße in Surrey geht, ſitze und ſchreibe. Ich wollte einen Eisſchrank haben. Die Wagenfabrikanten hatten bis⸗ her nie einen Wohnwagen mit Eisſchrank hergeſtellt. Vor zwanzig Jahren würde er mir, wenn ich mein Anſinnen vor⸗ brachte, mit ernſter Entſchiedenheit erwidert haben:„Es tut mir leid, mein Herr, aber wir führen keine Eisſchränke in unſeren Wohnwagen;“ der Ton würde auf dem„Wir“ ge⸗ legen haben, wodurch angedeutet geweſen wäre, daß Leute, die Wohnwagen mit Eisſchränken herſtellen, ſicherlich verrückt und wahrſcheinlich auch unmoraliſch ſeien. In der neuen Aera indes, in der wir leben, ſah ſich der Mann den Entwurf, an dem er arbeitete noch einmal an und meinte:„Wir haben das noch nie verſucht, aber mir ſcheint, ein Eisſchrank ließe ſich ganz gut in dieſer Ecke anbringen.“ Ich bekam alſo meinen Eisſchrank. Die alte engliſche Geſchäftstraditivn, wonach ein Fabrk⸗ kant nur das herſtellte, was ihm ſelbſt richtig erſchien, und nach der der Kunde, wenn er etwas anderes verlangte, ein Narr ſein mußte, ſchwindet raſch dahin. Die neue Methode geht natürlich zum Teil auf den Krieg zurück, zum Teil iſt ſie aber nach meiner Anſicht auch unter dem Einfluß von Amerika entſtanden. a f Von ganzem Herzen bedauere ich erſtens, daß Amerika den Zwillingsfluch von Cocktail und Jazz erfunden hat und zweitens, daß es ihn auf Europa übertragen hat. Ander⸗ ſeits bin ich aber in dem Glauben froh, daß amerikaniſcher Einfluß viel mit dem neuen Glauben in England zu tun hat, daß die Belieferung des Publikums— und zwar die Be⸗ lieferung in angenehmer Form— mit Fleiſch und Brot, Schuhen und Schreibmaſchinen genau ſo wichtig iſt, wie das Anpredigen der Leute, das Töten und Gefangenſetzen von Menſchen. Ich will mit einer Geſchichte ſchließen, die vielleicht typiſch für die ganze Entwicklung iſt. Ein Schuhfabrikant, einer von zwei Brüdern, die Geſchäftspartner waren, reiſte in einer Angelegenheit nach Amerika, die nichts mit der Herſtell n! von Schuhen zu tun hatte. Da er aber gerade dort was, dachte er, es könne nichts ſchaden, ſich auch einmal Nankee⸗Fabrik anzuſehen. Am folgenden Tage erhielt der Bruder in London ein Telegramm:„Komm ſofort herüber nach Amerika, müſſen ganzen Betrieb umſtellen.“ Der Empfänger wußte zunächſt nicht, ob ſein Bruder verrückt ge⸗ worden war, oder ob er ſich nur unter gepanſchten Whisky geſetzt hatte. Er erhielt jedoch eine ſolche Kette von dring⸗ lichen Telegrammen, daß er ſchließlich in Haſt abreiſte. Sein Bruder erwartete ihn am Pier, packte ihn ſofort in einen Zug nach Maſſachuſetts und ſtudierte mit ihm eine moderne amerikaniſche Schuhfabrik. Die erſte Ueberraſchung, die ſich dem neuen Ankömmling bot, war die Tatſache, daß die ameri⸗ kaniſchen Fabrikanten ihren Fabrikationsprozeß nicht ver⸗ heimlichten, ſondern im Gegenteil Beſucher willkommen hießen. Die zweite Ueberraſchung beſtand darin, daß die Fabrikangeſtellten in ihren ſauberen, ſchmucken und gut be⸗ lichteten Arbeitsräumen offenbar mit Begeiſterung an der Hebung der Produktion und der Gewinnung von Arbeits⸗ prämien arbeiteten. ö Die beiden Brüder kehrten nach England zurück und ſetzten ihren letzten Schilling daran, die eigene Fabrik vom Boden bis zum Keller abzuändern. Maſchinen traten an die Stelle von Handarbeiten, die Zahl der Fenſter wurde ver⸗ 5 11 815 dreifacht, die Arbeiterinnen erhielten freundliche Uniformen, an Stelle der unſcheinbaren Straßenkleider, in. denen ſte bisher gearbeitet hatten. Nach dem Wechſel konnten die Bri⸗ der feſtſtellen, daß die Produktion ſich verdoppelt hatte, wo⸗ bei die Koſten faſt dieſelben geblieben waren, und daß die Be⸗ legſchaft unpergleichlich zufriedener war. Braucht man ſich ſolcher Leiſtung zu ſchämen? Sollen Groß⸗Britäannſen und Amerika nur Kunſtwerke und Vor⸗ tragsreiſende austauſchen? Nach meiner ketzeriſchen Anſicht hat ſich ſogar Michelangelo in Schuhen wohlgefühlt, die nicht drückten! n Deutſchland Auf friſcher Tat ertappte Ladendiebinnen 8 Auf friſcher Tat beim Zadendiebſtahl abgefaßt wur⸗ den die berufs⸗ und wohnungsloſen Anna Geide, 28 Jahre alt, und Margot Schmidt, 23 Jahre alt. Sie ſtahlen in meh⸗ reren Geſchäften in Eſſen Seide und Strickwaren. Diebſtähle gleicher Art begingen ſie in Köln, Duisburg und Leipzig. In Leipzig entwendeten ſie einen Smarag dring im Werte von 1450 Mark. Es handelt ſich zweifellos um Laden⸗ diebinnen gefährlichſter Art, die ihre Raubzüge nach allen größeren Städten Deutſchlands hin ausdehnen. Ein Kriminalbeamter als Dieb In den letzten Monaten ſind wiederholt auf der Strecke Elberfeld⸗Steinbeck-Sonnborn aus fahrenden Güter⸗ zitgen Stoffballen entwendet worden. Zum Er⸗ ſtaunen der Bahnverwaltung und Polizei iſt als Dieb jetzt der der Kriminalabteilung der Reichsbahn(Ueberwachungs⸗ abteilung beim Verkehrsamt) haftet und iſt geſtändig. Die Stoffe hat er an Private ver⸗ kauft oder verſetzt. Bis jetzt konnten für 1560 Mark Waren wieder herbeigeſchafft werden. Die Kriminalpolizei iſt aber der Anſicht, daß ſich noch ein großer Reſt in den Händen von Käufern befindet, die nun ausfindig gemacht werden sollen. Ein großes Sektlager im Rhein Bei Ehrenbreitſtein fanden Paſſanten im Rhein ein großes Lager von Sektflaſchen, die anſcheinend ein Koblenzer Gaſt⸗ wirt, gegen den ein Verfahren wegen Steuerhinter⸗ ztehung eingeleitet werden ſollte, in den Rhein verſenft hat. Die Leute fiſchten ſich am Mittwoch nachmittag die Na⸗ ſchen aus dem Rhein und tranken ſie an Ort und Stelle aus. Am Abend waren ſo viele Betrunkene wie ſeit lange nicht mehr in Ehrenbreitſtein zu ſehen. Anßland 5 Bedrohliche Waldbrände auf Sachalin Auf der Inſel Sachalin loſtaſiatiſches Rußland) wien ſeit einigen Tagen Waldbrände, die ſich bedrohlich ausbreiten und auf die Kohlen⸗ und Naphthagebiete über⸗ greifen. 3 5 5 Paläſtina 8 Das erſte Todesurteil gegen eine Frau in Paläſtina In Jexuſalem hat ein eigenartiger Mordprozeß mit einem Todesurteil gegen die Angeklagte ſeinen Abſchluß ge⸗ funden. Die angeklagte Frau war die Mutter mehrerer Töchter. Ihr Mann wünſchte ſich einen männlichen Erben und machte ſeiner Frau heftige Vorwürfe. Er hielt ihr dabet das Beiſpiel ihrer Schwägerin vor Augen, Söhnen das Leben geſchenkt hatte. Der Mann drohte, ſich ſcheiden zu laſſen, wenn er ohne männlichen Erben bleiben ſollte. Als die Schwägerin kürzlich einen Sohn gebar, er⸗ wachte in der Fran eine brennende Eiferſucht. Sie brachte das neun Tage alte Kind mit Gift ums Leben. Das Gericht verurteilte ſie zum Tode. Sie iſt die erſte Frau, die in Palä⸗ ſtina dem Henker überliefert werden ſoll. Man hofft aber, ſie vor dieſem Schickſal retten zu können. Es iſt eine lebhafte Bewegung im Gange, die ihre Begnadigung durchſetzen will. angehörige Kriminalbeamte Heinrich Fehlemann überführt worden. Er wurde ver⸗ die mehreren 1 4 — 3 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Gomsteg, den 7. Juli 1928 5 Sportliche Der Sport am Sonntag Hm die Deutſche Fußballmeiſterſchaft Die Entſcheidungskämpfe um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft fallen dieſes Jahr in die heißeſten Monate, in denen eigentlich der Fußball überhaupt ruhen ſollte. Die Zeit iſt auch deshalb nicht be⸗ ſonders günſtig für die Deutſche Fußballmeiſterſchaft, weil einmal die Olympiſchen Spiele ihren Anfang nehmen und das Deutſche Turnfeſt in Köln abgehalten wird. Am Sonntag ſpielen: München: Wacker München— Dresden F. C. Halle: Wacker Halle— Bayern München. ö ln: Sp. Vg. 07 Köln⸗Sülz— Eintracht Frankfurt. Berlin: Hertha Berlin S. C.— Sportfreunde Breslau. Hamburg: Hamburger S. V.— Schalke 04. Hamborn: Preußen Crefeld— Tennis Boruſſie Berlin. Breslau: Breslauer S. C. 08— V. f. B. Königsberg. Stettin: Preußen Stettin— Holſtein Kiel. Wacker München wird gegen Dresden ein großes Spiel liefern müffen, um in die nächſte Runde zu kommen. Platz und das vertraute Publikum dazu genügen, zweifelhaft, obwohl Wacker in letzter Zeit wieder beſſer geworden iſt. Bayern München ſpielt in Halle gegen Wacker. Hier iſt beſtimmt ein Sieg des ſüddeutſchen Meiſters zu erwarten. Auch der dritte Vertreter von Süddeutſchland, Eintracht Frankfurt, muß auswärts; ſie ſpielt in Köln gegen Sp. Vg. 07 Köln ⸗Sül z. Die beiden ziemlich gleichſtarken Gegner werden ſich den Sieg gegen⸗ „feitig ſchwer machen. Der etwas härteren und gewandten Eintracht müßte ein knapper Sieg möglich ſein. In Berlin ſteht in dem Spiel Hertha B. S. C. gegen Sportfreunde Breslau der Sieger in Hertha von vornherein feſt. Hertha wird wohl auch in der Schlußrunde ein Wort mitreden. In Ham bu rg treffen der nord⸗ deutſche Meiſter, der Hamburger S.., und Schalke 04 auf⸗ einander. Der Vorteil des eigenen Platzes wird hier den Ausſchlag geben. In Hamborn ſpielen Preußen Krefeld und Boxuſſia Berlin. Techniſch iſt Boruſſia Berlin ſicher beſſer, dafür iſt Krefeld aber durchſchlagskräftiger, was zu einem Sieg reichen dürfte. In Breslau ſtehen ſich die Meiſter von Südoſt⸗ deutſchland und der Baltenverband gegenüber. Der Breslauer S. C, 08 iſt techniſch und aktiſch beſſer als der V. f. B. Kö nigs⸗ berg, er verfügt auch über die größere Durchſchlagskraft. Breslau müßte bieſes Spiel gewinnen. Das Spiel in Stettin zwiſchen Holſtein Ktel und Preußen Stettin iſt eine offene Ange⸗ legenheit, obwohl Kiel die beſſere Mannſchaft ſtellt. Aber gerade in dieſem Spiel kommt dem eigenen Gelände große Bedeutung zu. Wer in die Zwiſchenrunde kommt, iſt natürlich ſchwer zu ſagen, denn nirgends ſpielt das Glück eine ſo ausſchlaggebende Rolle wie beim Fußball. * Die deutſchen Rudermeiſterſchaften Die Meiſterſchaften der deutſchen Ruderer, die in Hannover aus⸗ getragen werden, bringen auch gleichzeitig Ausſcheidungsrennen für bie olympiſchen Spiele. Die Art der Olympiavorbereitungen, wie ſie der Deutſche Ruderverband durchführte, war bis jetzt verfehlt. Am deutlichſten kam das am letzten Sonntag zum Ausdruck, wo gleichzeitig in Mannheim, Hamburg und Leipzig Prüfungsrennen an⸗ geſetzt waren. Der Erfolg zeigte ſich auch ſofort: Schlechte Beſetzung und teilweiſe Alleingänge. Durch dieſe Maßnahmen hat ſich der Ruderſport ſelbſt geſchadet, denn die Zuſchauer ſind für ſchwach be⸗ ſetzte Rennen und Alleingänge nur einmal zu haben. Ob jetzt die Hauptregatta in Hannover einen einwandfreien Rückſchluß auf die tatſächliche Leiſtung der einzelnen Mannſchaften zuläßt, muß bezwei⸗ felt werden, da bei ſolch ſchweren Rennen die verſchiedenſten Um⸗ ſtände mitſprechen. Ueber die Teilnahme der Mannheimer Vereine, ebenſo über die einzelnen Meldungen haben wir ſchon ausführlich berichtet. Weitere Regatten werden in Heilbronn, Bamberg und Höchſt abgehalten.. * Schwimmen Der Deutſche Schwimmverband ſetzt die Kreis meiſter⸗ ſchafts kämpfe fort. Kreis 3 und 8 tragen ihre Kämpfe in Deſſau und Gotha aus. 5 5 g 8 a 5 Tennis Hier herrſcht am Sonntag Hochbetrieb. In Wimbledon fallen am Sonntag die letzten Entſcheidungen. Im Endſpiel der europäiſchen Zone um den Davispokal treffen in Mailand Italien und die Tiſſchſechoſlowakei aufeinander. Das Tennisturnier in Mannheim mit internationaler Beſetzung wird vorausſichtlich am Sonntag zum Abſchluß gebracht. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht die ſübdeutſche Meiſterſchaft im Herren⸗Einzel. 5 Boxen Die Enuropameiſterſchaft im Schwergewicht ſieht am Samstag in der großen Stierkampfarena zu San Seba⸗ ſtian unſeren Meiſter Ludwig Hay mann im Kampf mit dem Titelverteidiger Paolino⸗ Spanten. Ludwig Haymann muß als —Erſatz für den urſprünglichen Herausforderer Bertazzolo⸗Italten ein⸗ ſpringen. Der Münchener ſteht vor einer ſehr ſchweren Aufgabe, denn Paolino iſt heute unbedingt Weltklaſſe. Er hat in Amerika glän⸗ zende Erfolge erzwingen können. Haymann muß ſchon einen ganz großen Kampf liefern, um wenigſtens ein Unentſchieden zu erzielen. . Motorſport Auf der ſchwierigen Nürburg⸗Rennſtrecke kommt am Sonntag unter ſtarker Beteiligung der beſten deutſchen und erſtklaſſiger aus⸗ ländiſcher Fahrer der Groß e Preis von Deutſchland für Motorräder zur Durchführung. Sonſt finden im Reich keine weiteren bedeutenden motorſportlichen Verguſtaltungen ſtatt. Im Ausland finden u. a. die Engliſche Touriſt Trophy und der Große Preis von Belgien für Sportwagen ſtatt. . Radſport 0 1 4 Bahnreun nen in Nürnberg(mit Suvek, Bauer, Maron⸗ nier, Roſellen und Jahn Merkle), Leipzig(Große Preiſe der Stadt Leipzig mit Krewer, Lewanow, Saldow, Graſſin, Leddy und Thöllem⸗ heck bei den Stehern, Weltmeiſter Michard, Schilles, Kaufmann, Spears, Engel, Oszmella, Steffes, Fricke, Schamberg bei den Flie⸗ gern), Elberfeld(mit Möller, Sawall, Sauſin, Läuppi, Breau und Junghanns), Augsburg(BDyR.⸗Amateurbahnrennen), Darmſtadt(BDf.⸗Amateur⸗Bahnrennen) und Marſeille (Sechstagerennen auf offener Bohn mit Rauſch/ Hürten⸗Köln). Stra ⸗ ßen rennen: Vierer⸗Vereins⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft des BDR. in Verbindung mit Reichswehrmeiſterſchaft auf der Nauerener Renn⸗ ſtrecke;„Rund um Forſt“, Großer Straßenpreis von Braunſchweig, Fortſetzung der franzöſiſchen Radrundfahrt. Pferdeſport Galopprennen gibt es am Sonntag in Grunewald(Großer Preis von Berlin), Bad Harzburg, Breslau, Köln, München⸗Riem. Das internationale Tennisturnier in Mannheim ö Peterſen ſchlägt Fiſher in drei Sätzen Am Samstag vormittag gab es neben einigen Doppelſpielen vor allem zwei hervorragende Einzelſpiele. Der Däne Peterſen zeigte gegen den Angloſiameſen Fiſher ſeine unbedingte Sicherheit in allen Schlägen. Obwohl Fiſher immer wieder angriff, konnte er den gleichfalls überaus ſchnellen Dänen nicht aus dem Schlag brin⸗ gen. Peterſen hatte ſich auch ſofort eingeſpielt und überrumpelte Fiſher, der aber im zweiten Satz nach wiederum hartem Kampf in großem Stit:1 Sieger blieb. Im entſcheidenden 3. Satz führte Fiſher bereits mit:2, als Peterſen wieder ſeine Sicherheit und überlegene Ruhe zurückgewann und die vier nächſten Spiele und damit das Matſch an ſich brachte.— Gleich hart umkämpft war die Begegnung Worm. Ofan. Beide ſuchen mit ungemein harten Bällen möglichſt baldige Entſcheidungen. Der Mannheimer Ofan iſt in hervorragender Form und verliert den erſten Satz ganz knapp 725, den zweiten nach wiederum ſchärſſter Gegenwehr:2.— Das Herrendoppel brachte Weihe⸗Hildebrand ei! ſicheren:8,:9⸗Sieg Ob der eigene erſcheint faſt Rund ſchan über Klein⸗Mann.— Bei den Damen ſtehen die letzten„Bier“ be⸗ reits feſt. Fr. Dr. Friedleben trifft jetzt auf Frl. Weihe, die Frau Jacobiny:5,:2 zu ſchlagen vermochte. In der unteren Hälfte werden ſich Frl. Hammer und Frl. Krahwinkel, die Frl. Winter mit 60„:4 eliminierte, gegenübertreten.— Schließlich gab es noch im Herren⸗ und Damendoppel trotz ſcharfer Gegenwehr die er⸗ warteten Siege von Fr. Dr. Friedleben⸗Norm über Fr. Eulau⸗ Wagner mit:2,:4 und von Frl. Buß⸗Ofan über Fr. Baer⸗Fritz. Ergebniſſe: f Herren⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz: Peterſen— Fiſher:3;:67:4; Worm. Ofan 7˙57 672. 1 Herren⸗Einzelſpiel(Klaſſe): Karcher⸗Lichtenberger 674; 670 Wagner—Armbruſter 61:2:1. Herren⸗Einzelſpiel(Klaſſe): [Weinberger Dr. Hieber 618; 618. Damen⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Züddentſchland: Frl. [Krahwinkel Fr. Wagner:5; 673; Fr. Dr. Friedkeben Frl. Wurm⸗ ſtich:0;:1; Frl. Weihe Fr. Jacobiny 715,:2; Frl. Krahwinkel [Frl. Winter 6007 614. Roſenfeld.-Reis 6235 614; E. Damen⸗Einzelſpiel(Klaſſe): Fr. Sprickmann Frl. Klein bis; :0, Fr. Brandtner—Frl. Heoderich:8;:1. Herren⸗Dyppelſpiel um die Meiſterſchaft von Baden: Weihe⸗Hil⸗ debrand⸗ Klein⸗Mann 623; 68. 5 h e e(Klaſſe): Wagner⸗Soherr—Heizler⸗Becker :67 673;:2. 8 Herren⸗ und Damendoppelſpiel(Klaſſe): Fr. Dr. Friedleben⸗ e Eulau⸗Wagner:2;:4; Frl. Buß⸗Ofan.-Fr. Baer⸗Fritz 3237 61:4. „Herren⸗ und Damendoppelſpiel(Klaſſe): Fr. Ney⸗Eugelhorn Frl. Hatry⸗Dr Euler:1;:2; Fr. Goerig⸗Schilling— Frl. Pudel v. d. Hardt:7;:1; 775 Frl. Wuxmſtich⸗Thomae Fr. Dr. Ganß⸗Ro⸗ ſenfeld:0; 624. ö Damendoppelſpiel: Frl. Poſſelt⸗Frl. Zint Fr. Wagner Fr. Böh⸗ ringer:6; 613;:2. H. B. * Das Tennisturnier in Wimbledon Die erſte Eutſcheidung in Wimbledon: Lacoſte gewinnt ſicher gegen Cochet— Amerika auch im Mixed ausgeſchaltet Der Höhepunkt des Wimbledonturniers wurde am Freitag er⸗ reicht. Das Publikumsintereſſe an der, Entſcheidung des Herren⸗ einzels wird auch durch die reſtlichen Entſcheidungskämpfe amt Samstag nicht zu überbieten ſein. Die Tribünen auf dem Centre Court waren übervoll, das wundervolle Wetter und die zu er⸗ wartende ſportliche Senſation veranlaßten auch den Prince of Wales, der Entſcheidung beizuwohnen. Zum dritten Male ſtanden ſich die beiden Franzoſen Lacoſte und Cochet im Wimbledon⸗End⸗ kampf gegenüber. Zweimal hatte bisher Borotra den Titel eines Wimbledonſiegers erringen können, zweimal war auch Cochet er⸗ folgreich geweſen, während Lacoſte erſt einmal in Wimbledon geſiegt hatte. Am Freitag wurde das Gleichgewicht wieder hergeſtellt: Locoſte hat nun ebenfalls zum zweiten Male den Titel eines„All⸗England⸗ Meiſters“ an ſich bringen können. Seinem großen Siege über William Tilden folgte ein kaum weniger großer über ſeinen Jands⸗ mann, der ihn bei der franzöſiſchen Meiſterſchaft in dieſer Saiſon noch geſchlagen hatte. Cochet begann mit einem ſchlechten Aufſchlag; dieſe Schwäche iſt noch immer nicht behoben. Ehe er ſich verſah, war der erſte Satz bereits:1 verloren. Dafür erreichte der Titelverteidiger im zweiten Satz eine große Form und er glich auch wieder aus. Der nächſte Satz ſah wieder ſtarke Schwankungen. Cochet machte Fehler über Fehler, während Lacoſte wie eine Moſchine unbeirrt und gleichmäßig retburnierte. Nach Verluſt dieſes Satzes wurde Cochet nun vollends nervös. In dieſem Augenblick war Lacoſte, deſſen Ruhe vorbildlich war, nicht mehr zu ſchlagen. Mit:1,:6,:4,:2 gewann Rens Lacoſte die Meiſterſchaft von Wimbledon. Weitere Entſcheidungen blieben aus. Das Spiel der Damen wurde wegen einer Indispoſition von Lily de Alvarez auf Samstag verſchoben. Das Pech der Amerikaner ſetzte ſich auch am Freitag wieder fort. Nachdem Herreneinzel und Herrendoppel Niederlagen gebracht hatten, ſtützten ſich die Gäſte auf Helen Wills im Einzel ſowohl im Ge⸗ miſchten Doppel. Aber auch das Mixed endete mit einer Enttäu⸗ ſchung. Miß Ryan⸗Spence ſchlugen Helen Wills⸗Hunter, die Favo⸗ riten,:6,:4, 623 und kamen damit ins Endſpiel. Damit vertritt Miß Ryan mit ihrem ſüdafrikaniſchen Partner Spence allein die amerikaniſchen Intereſſen. In der unteren Hälfte ſchlugen die Au⸗ ſtralier Miß Akhurſt⸗Crawford erſt Miß Bennett⸗Cochet:10,:3,:5 und demonſtrierten dann die auſtraliſche Doppelkunſt durch einen :4, 614 Sieg über Miß Watſon⸗Crole⸗Rees. Das Endſpiel ent⸗ ſcheidet ſich alſo zwiſchen Ryan⸗Spence und Akhurſt⸗Crawford. Im Damendoppel ſtehen mit den Engländerinnen Miß Harvey⸗ Miß Benett, die Miß Boyd⸗Miß Akhurſt:8,:3,:2 ſchlugen, die erſten Teilnehmer des Endſniels feſt. Als Gegner kommen Miß Ryan⸗Miß Lycett oder Miß Watſon⸗Miß Saunders in Betracht. Turnen 30 jähriges Stiftungsfeſt des Turnvereins Seckenheim verbunden mit Probeturnen des Turngaues Mannheim Es iſt bei den Turnern, insbeſondere im Turngau Mannheim, üblich, daß das Stiftungsfeſt eines Vereins mit einer größeren Ver⸗ anſtaltung des Gaues verbunden wird. Aus dieſem Anlaß findet das letzte Probeturnen des Turngaues für das Deutſche Turnfeſt in Köln am kommenden Sonntag in Seckenheim ſtatt, wo der dortige Turnverein auf ein 30 jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Der Samstag abend iſt der eigentlichen Jubiläumsfeter gewid⸗ met, die wiederum durch das Gedenken an den 150. Geburtstag Jahns und den 100. Geburtstag Mauls, eine beſondere Note erhält. Neu⸗ berth, Karlsruhe, der Spielwart des 10. Kreiſes, wird bet dieſer Gelegenheit die Gedenkrede halten: Turneriſche, muſikaliſche und geſangliche Darbietungen werden das weitere Programm abgeben. Der Sonntag vormittag iſt dem Einzel⸗ und Vereinswetturnen gewidmet und erſtreckt ſich in der Hauptfache auf die letzte Vorberei⸗ tung für Köln, während am Nachmittag im Anſchluß an den Feſtzug die allgemeinen Freitbungen der Turner und Turnerinnen gezeigt werden. Staffelläufe und ein Fußballwettſpiel des Turnvereins Mannheim von 1846 gegen Mainz bilden den Ausklang. Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf. Anzeigen) 5 * Betrachtungen über Motor und Kraftſtoff beim Trans⸗Ozeau⸗ flug. Nachdem die deutſchen Amerikaflieger Köhl und von Hünefele nach ihrem geglückten Oſtweſt⸗Ozeanflug in Amerika, Deutſchland und England begeiſtert gefeiert worden ſind, werden ſie auch hier ſprechen. Wenn man rückblickend die große ſportliche Leiſtung, die mit dem Ozeanflug vollbracht iſt, noch einmal betrachtet und bedenkt, daß die Flieger mit dem letzten Tropfen Brennſtoff an Bord eben noch die vereiſte Inſel Greenly Island erreichen konnten, ſo wird es wohl jeden mit beſonderer Freude erfüllen, daß es nur burch die Verwen⸗ dung eines deutſchen Kraftſtoffes den Fliegern möglich war, wieder ſeſten Boden zu erreichen. Eine höhere Verdichtung des Motors läßt ſich nur durchführen, wenn man einen Kraftſtoff zur Verfügung hat, der ſich auch eine Verdichtungsſteigerung gefallen läßt, d. h. der mpreſſionsfeſt genug iſt, um den dabei auftretenden Drucken und Temperaturen Widerſtand zu leiſten. Ein ſolcher Kraftſtoßf iſt das bei dem Flug verwandte B..⸗Benzol, das praktiſch völlig kom⸗ preſſionsfeſt iſt, ſodaß man die vorgenommene Verdichtungsſteigerung von:7 bedenkenlos durchführen konnte und dadurch einen äußerſt ſparſamen Brennſtoffverbrauch erzielte. Ein anerkannt idealer Miſch⸗Kraftſtoff iſt das heute von allen Kraftfahrern bevorzugte B..⸗Aral, ein nach beſtimmten Grundſätzen hergeſtelltes Benzol⸗ Benzin⸗Gemiſch von ſtets gleichbleibender Beſchaffenheit, das außer B..⸗Benzol das beſte auf dem deutſchen Markt befindliche Benzin enthält und deſſen Zuſammenſetzung dauernd überwacht wird. B..⸗ Aral iſt für die immer mehr in Gebrauch kommenden höher verdich⸗ beten Motoren, die reinen Benzinbetrieb nicht zulaſſen, heute nicht nur der geeignetſte ſondern auch der wirtſchaftlichſte Kraftſtoff. Dr. W. — ̃.. ̃ wVꝓVꝓVꝓVꝓVꝓvꝙvꝓv————.—.—.. pp ůj p Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E 6. Direktion Ferdinand Heyme, Cbeiredattem Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Molltit: Kurt Fiſcher— Feuilleton: i B. K. Fiſcher— Kommunglpalitik u. Lokales i. V: Franz Klrcher Sport und Neues aus aller Melt Willy Müller— Handelsteil; Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 5 5 n Sete. Nr. 812 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Wir tſchalts. Ne 0 1219 Millionen Mark Genoſſenſchaftskapital Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband gibt ſoeben hie vom Stattſtiſchen Reichzamt durchgeführte Statiſtik der Zwei⸗ mongtsbilanzen der ſtädtiſchen Krebitgenoſſenſchaften für den Stich⸗ dag des 30. April 1928 bekannt. Danach haben von rund 1970 Einzel⸗ genoſſenſchaften 1047(28. Februar 1928: 1010), alſo der überwiegende Teil, Bericht erſtattet. Die berichtenden Genoſſenſchaften weiſen ein Geſamtkapital von 1219 Mill..“ gegenüber 1132 Mill..4 Ende Februar 1928 auf. Der Grund zu dieſer erfreulichen Steigerung iſt in der Hauptſache wiederum bei den fremden Geldern zu uchen, die allein eine Steigerung von 902 auf 971 Mill. R. /I er- uhren, wobei die Spareinlagen um 51 auf 627 Mill.., und die Einlagen in laufender Rechnung um 12 auf 282 Mill. R./ an⸗ wuchſen. Jedoch haben auch die eigenen Mittel eine beachtliche Zunahme erfahren. Es ſtiegen die Geſchäftsguthaben von 132 auf 188 Mill. R. und die Rücklagen von 57 auf 61 Mill. RI. Die Bilanzmäßigen Verpflichtungen haben eines Steigerung um 7 auf 70% Mill. R. durchgemacht, ebenſo ſind die ſonſtigen Schulden, in denen die Erfolgskonten enthalten ſind, von 30 auf 37 Mill. R. I ge⸗ wachſen. Entſprechend der Zunahme der geſamten Mittel der Kredit⸗ enoſſenſchaften hat ſich auch das Kreditgeſchäft derſelben erweitert. waren bund 1004 Miſl.., Kredite bei den berichtenden Kredit⸗ genoſſenſchaften im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft angelegt gegen 987 Mill..4 Ende Februar 1928. Dazu kommen noch die Krebite aus weitergegebenen Wechſeln in Höhe von 150(184) Mill. Reichsmark, ſodaß ſich die geſamte, dem Mittelſtand zur Verfügung geſtellte Kreditſumme von 1071 auf 1154 Mill..“ erhöht hat. Generalberſammlungen der Badischen Rheinſchiffahrtsgruppe 8[% v. H. Dividende. In den unter dem Vorſitz von Geheimrat Broſtien abgehalte⸗ Generalverſammlungen der Badiſchen Rheinſchiffahrtsgruppe waren bei der Rheinſchiffahrt.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 8 Aktionäre mit 3 415 000.,.⸗K. und bei der Badiſche.⸗G. für Rheinſchiffahrt und Seetransport, Mannheim 4 Aktionäre mit 3 105 000 R. vertreten. Die Generalverſammlungen genehmigten ohne Erörterung einſtimmig die Tagesordnungen. Bet Fendel beſchloß die.⸗V., aus dem Reingewinn von 420258 R. nach den bekannten Abſchreibungen und Zuweiſungen aus dem zur Verfügung der.⸗B. ſtehenden Betrag von 164 871 R. die Zuführung von 40 000 R./ auf Deleredere⸗Konto, die Ausſchüt⸗ tung von 8(k. V. 4) v. H. Dividende, ſodaß ein Neuvortrag von 4871.“ verbleibt. Bei der Badiſchen.⸗G. für Rheinſchiffahrt u. Seetransport wurde aus dem bei einem Reingewinn von 416 868 R. nach Abzug der Abſchreibungen und Zuweiſung zur geſetzlichen Rücklage zur Verfügung der G. B. ſtehenden Betrage von 222 909., die Ueberweiſung von 80 000.4 auf Delerebere⸗Konto und die Ver⸗ teilung von ebenfalls 3(i. V. 4) v. H. Dividende beſchloſſen. Auf neue Rechnung vorgetragen werden hier 22 309.. Das 38 Jahre im Dienſte der Geſellſchaft befindliche Vorſtandsmitglied E. C. Pfaue⸗Duisburg⸗Ruhrort iſt in den Ruheſtand getreten, weshalb die.⸗B. ihn in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Geſellſchaft in den.⸗R. zuwählte. Mintſterialrat A. Kirch⸗ ageßner⸗ Karlsruhe wurde ebenfalls neu hinzugewählt, während eheimrat Broſten wiedergewählt wurde. Heinrich Lanz AG. in Mannheim Die heutige Univerſalverſammlung, die unter dem Vorſitz von omm gat Röchling⸗ Völklingen ſtattfand, genehmigte einſtimmig te Regularien und beſchloß, antragsgemäß, den Vortrag des Neingewinns von 89 318 R. 4. Wie außerhalb der.⸗V. zu er⸗ fahten war, iſt die gegenwärtige Beſchäftigungs lage bes Unternehmens recht gut und der Abruf von Bulldoggs und Traktoren ſalſonmäßig bedingt ſehr ſtark. Bei günſtigem Ausfall der Ernte wird mit einem guten Geſchäfts verlauf ge i e t. Die ausſcheidenden.⸗R.⸗Mitglieder wurden wieder⸗ gew * ßjähriges Jubiläum der Braunſchweigiſche Bank und Kredit⸗ auſtalt AG. Die Braunſchweigiſche Bank und Kreditanſtalt AG. Bbickt am 7. Juli auf eim 7ölähriges Beſtehen zurück. Sie gibt aus dieſem Anlaß eine mit reichem Bildermaterial verſehene Feſt⸗ ſchrüft heraus, der wir folgendes entnehmen: Die Bank, welche urſprünglich als Noteninſtitut„Braunſchweigiſche Bank“ firmierte, verzichtete 1905 auf das Notenausgaberecht und widmete ſich unter gleichzeitiger Fuſion mit der Braunſchweigiſchen Credit⸗Anſtalt nun⸗ mehr ganz dem Kontokorrentgeſchäft. 1925 wurde eine Arbeits⸗ und een mit der Braunſchweigiſchen Stgatsbank abge⸗ ſchloſſen. ie Bank iſt auch heute noch eng mit der Zuckerinduſtrie und der Konſerveninduſtrie verbunden. Ebenſo hat ſie der Land⸗ wirtſchaft große Mitbel direkt zur Verfügung geſtellt. Der weitere Zuſammenſchluß in der enropäiſchen Zinkindn⸗ trie. Nach dem Beitritt der Firma Weinmann ⸗Außig zu dem Brüſſeler Majabkommen der europälſchen Zinkinduſtrie um⸗ faßt das Statiſtiſche Büro nunmehr fämtliche kontinentalen Zinkerzeuger, ſo daß Außenſeiter auf dem Kontingent nicht mehr vorhonden ſind. Die Verſtändigung mit Weinmann dürfte deshalb erfolgt ſein, weil dieſes Unternehmen beabſichtige, ſeine Anlagen zu vergrößern. In England befinden ſich noch Außenſeiter, deren Be⸗ triebe ſedoch zum größten Teil ſtilltegen. Die Frage einer bevor⸗ stehenden Einſchränkung in der Zinknduſtrie iſt in den letzten Tagen weniger bekannt geworden, nachdem der Zinkpreis in letzter Zeit, von Amerika ausgehend, feſter liegt und mit 285% Dollar nokiert wird.— Von der Metallfirma Aron Hirſch u. Sohn wurde die Zinkhütte Hamburg mit einem Kapital von 4 Mill.„ über⸗ Hommen. Die Geſellſchaft befand ſich früher mit Sitz in Brüſſel in Helgiſchem Beſitz. Die Zinkhütte gehört dem Statiſtiſchen Büro berelts an. i 2? Neuregelung des Rohölveredlungs⸗Ablommens J. G. Standard Oil. Wie wir hören, funden zwiſchen der J. G. Farben⸗ induſtrie und dem techniſchen Direktor der Standard Oil Co. Clark Verhandlungen über eine Abänderung des vor einigen Jahren gwiſchen beiden Konzernen abgeſchloſſenen Rohöl veredlungs⸗ vertrages ſtatt, demzufolge die Sbapdard Oil zur Veredlung des Rohöls die J..⸗Methoden erworben hatte. Es ſollen ſich je⸗ doch hel der Durchführung des Vertrags Geſichtspunkte ergeben ha⸗ ben, dir eine Neuregelung notwendig machen. 88 5 i Werksanlagen Hawa noch nicht voll essa, 1 Hanngverſchen Waggon und. fahren Ach. Hama in Hannover⸗Linden war, wie der„Voſſi⸗ ſchen Zeitung“ aus Hannover geörahtet wird, ein Aktienkapital von 3079 000/ mit 158 950 Stimmen vertreten. Der dividendenloſe Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsfahr 1927.28 fand Annahme. Ueber die Ge⸗ ſchäftslage wurde mitgeteilt, daß die Beſchäftigung des Werkes im allgemeinen zufriedenſtellend ſei, ohne daß ledoch eine volle wirt⸗ ſchaftliche Ausnutzung der Werksanlage gegeben wäre, auch wenn die Reichsbahn in abſehbarer Zeit wieder mit Aufträgen heraus⸗ komme. Der Eingang von Beſtellungen der Straßen⸗ und Klein⸗ bahnen iſt als normal zu bezeichnen. Für das Landmaſchinengeſchäft rechnet man für die nächſte Zeit mit größeren Aufträgen. Das Aus⸗ Landsgeſchäft ſei dagegen vollkommen unbefriedigend. :? Carl Mampe AG. in Berlin. Das Geſchäftsfahr 1927.28 ſchließt zwar mit einem Reingewinn von 358 791 /, doch ergibt ſich, da das Ergebnis des Vorjahres mit 367 395„ Verluſt den Ge⸗ ſamtpaſſivſaldo auf 748 854/ erhöht, trotz Auflöſung des 150 000„ betragenden Reſervefonds immer noch ein Verkuſt⸗ Vortrag von 389 562 4. Im einzelnen ergibt ſich für 1927.28 ein Rohgewinn von 1 774 789„(1 802 878), während die Betriebsunkoſten ſich im letzten Jahre auf 1851 44„(1 846 127) ſtellten. Für Ab⸗ ſchreibungen waren 214 506„(887 700) erforderlich. Nach einem Auszug aus dem Vorſtandsbericht entſpricht der ungünſtige Abſchluß der beiden vergangenen Geſchäftsjahre der allgem. Lage des Groß⸗ likörgewerbes. Er hänge ferner mit der Liquidation der Danziger Tochtergeſellſchaft, auf die insgeſamt 227 823/ Abſchreibungen not⸗ wendig waren, zuſammen. Die Danziger Carl Mampe AG. wird nunmehr als Zweigſtelle der Berliner Geſellſchaft geführt. Der „ des letzten Geſchäftsfahres ſei zum Teil auf Grund ſtfteckspyerkäufe zurückzuführen. Der Betrieb wurde in der alten Stammfſabrik am Anhalter Bahnhof zufammengelegt. Der Grundbeſttz, der einen Friedenswert von rund 1 Mill.„ hat, ſteht auf Grund der Goldmarkbllanzverordnung nur mit 281 710% zu Buch. Durch dteſe geringe Bewertung iſt eine ſtille Reſerve vorhan⸗ den, was auch aus der Belaſtung der Grundſtücke mit 350 000 4 Hy⸗ In der o. Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche „Deutſchland muß mit ſeiner Produktion mehr an den Weltmarkt gehen“— Was dem entgegenſteht— Syſtem⸗ wechſel in der Steuerpolitik erforderlich— Deutſche Außenhandelsausſichten im Bilde des Welthandels 1927 Keine Ausſicht auf deutſche Geldverbilligung Es ſind nun nicht mehr nur die Akttengeſellſchaften, die in ihren Geſchäftsberichten der Sorge um die wirtſchaftliche Zukunft, um die Aufrechterhaltung der Betriebe Ausdruck verleihen. Das, was man da und dort als übertriebene Beſorgnis und ſogar als berufsmäßige Schwarzſeherei anzuſprechen geneigt war, findet in der Entwicklung der letzten Wochen und in den verſchiebenen offtztöſen, wie auch pri⸗ vaten Wirtſchaftsunterſuchungen ſeine Beſtätigung. Nach den letz⸗ ten Auslaſſungen des Inſtitutes für Konjunkturforſchung war es in dieſer Woche der Bericht der preußiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern über die Konfunkturentwicklung im Junt, der mit ſeiner Feſtſtellung, daß der langſame Rückgang ber Konjunktur noch keinen Stillſtand erfahren hat, allgemeine Be⸗ achtung fand, und in beſonderem Maße aber der Halbfahres⸗ bericht der Reichskreditgeſellſchaf t. Der Kernpunkt dieſes Berichtes, der ſehr zutreffend die augenblickliche Wirtſchafts lage Deutſchlands charakteriſtiert, lautet bekanntlich:„Es beſteht zurzeit die Gefahr, daß trotz großen Bedarfs die vorhandenen Pro⸗ duktions einrichtungen nicht voll ausgenutzt werden können und die Kapitalbildung finkt. Dieſer Gefahr kann nur vorgebeugt werden, wenn Deutſchland in weitaus größerem Maße als bisher mit ſeiner Produktion auf den Weltmarkt geht.“ Damtt iſt eigentlich das deutſche Wirtſchafts⸗ problem an ſich umriſſen, das nur in einer erfolgreichen Exportpolitik ſeine Löſung finden kann. Der weitere Rückgang der Produktion iſt nur aufzuhalten, wenn es gelingt, auf dem Auslandsmarkt zu weſent⸗ lichen Aufträgen zu gelangen, was aber bei der erheblichen Vor⸗ belaſtung der deutſchen Induſtrie gegenüber der Auslandskonkurrenz erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Das kennzeichnet allein ſchon die ganze Problematik unſerer Wirtſchaftspolitik. Es kann nur noch⸗ mals wiederholt werden, daß die Selbſtkoſten der wichtigſten Wettbewerbsländer zum Teil bis zu 50 v. H. unter unſeren Geſtehungskoſten liegen, wodurch naturgemäß unſere Aus⸗ fuhr, abgeſehen von den handelspolitiſchen Hemmniſſen, weſentlich erſchwert, dagegen aber die Einfuhr nach Deutſchland erleichtert und inſolgedeſſen unſere Handels⸗ und Zahlungsbilanz ſtark beeinträch⸗ tigt wird. Die rückläufige Konjunktur, der Rückgang der Produktion, hat in dieſem Zuſammenhange eine ſehr ungünſtige Wirkung inſo⸗ fern, als die Reparationskoſten verteuert und dadurch die deutſchen Exportausſichten noch mehr verringert werden. Um alſo im Sinne des Halbfahresberichtes der Reichskredit⸗ geſellſchaft an den Weltmarkt zu gelangen, muß mit dem bisherigen Syſtem gebrochen werden und in Deutſchland muß man das in die⸗ ſem Falle wirklich nachahmenswerte Beiſpiel des Auslan⸗ des endlich nachhaltig befolgen. Im Ausland werden alle Hebel in Bewegung geſetzt, um auf dem Wege über Steuerſenkungen der Wirtſchaft zu Hilfe zu kom⸗ men. In Deutſchland iſt man aber bisher anſcheinend an den maß⸗ gebenden Stellen noch nicht bis zu der Ueberlegung gelangt, daß es viel richtiger iſt, eine Wirtſchaft durch vernünftige und erträgliche Belaſtungen zunächſt leiſtungsfähig zu machen, um dann die Steuerſchraube allmählich an⸗ tehen zu khnnen. Dieſes Syſtem würde ſich ohne Zweifel für das Reich beſſer rentieren, als die augenblickliche Steuergeſetzgebung, die davon ausgeht, daß die Wirtſchaft mit ungeheuren Laſten beſchwert werden muß, einerlei, ob ſte auch wirklich aufgebracht werden können oder nicht. Von der Wirtſchaft wurde immer eindringlich auf die Folgen der unbeirrten Anwendung dieſes Syſtems hingewieſen, ohne daß eigentlich bisher dieſe Mahnungen, den Bogen nicht zu über⸗ ſpannen, auch nur einen irgendwie nennenswerten Erfolg gezeitigt haben. Es iſt darum zu verſtehen, wenn Kommerzienrat Reuſch auf der letzten Tagung des Langnam⸗Vereins an die Adreſſe der neuen Regierung die nachſtehende Forderung der Wirtſchaft richtete:„Unſere Regterung muß ſich ein Beiſpiel nehmen an dem Vorgehen Englands und der Vereinigten Staaten, wo im Gegenſatz zu uns die Wirt ⸗ ſchaft nicht als Stiefkind und ein notwendiges Uebel be⸗ trachtet, ſondern die Blüte der heimiſchen Wirtſchaft als einer der vornehmſten Staatszwecke angeſehen wird.“ Für die Aus ſichten des deutſchen Exportes kann in gewiſſem Maße das Ergebnis des Weltaußen handels 1927 zur Bewertung herangezogen werden. Nach einer Aufſtellung des B. T. ſtellte ſich der Außenhandelsumſatz von 35 Ländern— den wichtigſten europäiſchen und außereuropäiſchen Ländern, auf die mehr als 90 v. H. des geſamten Außenhandels fallen— im Jahre 1927 auf 224,7 Milltarden Mark gegenüber 211,6 Milliarden Mark 1926 und 222,0 Milltarden Mark im Jahre 1925. Das B. T. unterſucht die Gründe für die Steigerung des Volumens und die Bedeutung, die der amerikaniſchen Wirtſchaft im Weltaußenhandel zukommt, wobei es u. a. zu nachſtehenden Schlüſſen gelangt: Die Erhöhung des Volumens des Weltaußenhandels im Jahre 1927 beruhte auf der Liquidierung des engliſchen Streiks, auf dem Anhal⸗ ten der amerikaniſchen Konjunktur und last not least auf der deutſchen Hpchkonfunktur. Dieſe Tatbeſtände muß man kennen, wenn man die wirklichen deutſchen Exportausſichten in ihrem Zuſammenhang mit der Weltaußenhandelsentwicklung über⸗ ſchauen will. Die Verſtärkung der amerikaniſchen und engliſchen Konkurrenz würde für die beutſche Induſtrie kein ſo ſchwerwiegendes Phänomen ſein, wenn das Volumen des Weltaußenhandels ſich in ſtetig aufſteigender Kurve bewegen würde. Aber das iſt ja eben nicht der Fall. Und es muß ganz eindringlich davor gewarnt werden, potheken hervorgeht. Die Bilanz per 31. März 1928 zeigt 628 570% (846 092) Außenſtände, 725 078,(789 911) Waren und Materialien, 288 710(406 670) Grundſtücke und Gebäude, anderſeits 500 637 (705 270) Verbindlichkeiten einſchl. 97 081,(242 743) Akzepte. Die Gewinne der amerikaniſchen Geſellſchaften Nach den Berechnungen der Newyorker Nationalbank of Com⸗ merce erztelten 225 führende Induſtriegeſellſchaften Amerikas in den erſten 3 Monaten 1928 einen Reingewinn von 341 Mill. Dollar gegen 318 Mill. Doll. für das erſte Viertel 1927. Die Gewinnſteigerung um insgeſamt 7 v. H. iſt keine Folge einer allgemeinen Geſchäftsbeſſerung ſondern nur beſtimmter Induſtriezweige. Folgende Gruppen beſſerten ihre Gewinneinnahmen: ö Geſellſchaften Induſtriegruppe Gewinnſteig, in v. 5. 18 Motor 5 2 8 Kupfer 2 13 Kettenläden 18 0 Chemiſche 7 15 Automobilausrüſtung 6 2 Nahrungsmittel 4 Gegenüber dieſer Beſſerung waren für verſchiedene Induſtrie⸗ ang betrug: zweige gewaltige Gewinneinbußen feſtzuſtellen. Der Rück G Gewinnſteig in.. eſellſchaften Induſtriegruppen 2 Petrol 43 5 Eiſenbahn⸗Ausrüſtung 4 18 Eiſen und Stahl 2⁰ 11 Baumaterialien 16 Ferner erzielten 27 öffentliche Induſtriegeſellſchaften im erſten Viertel 1927 einen Gewinn von 95 Mill. Doll. 1 177 Mill. Doll. Jan.⸗März 1927. Die Nettobetriebseinnahmen von 186 Eiſenbahn⸗ geſellſchaften der Klaſſe 1 bezifferten ſich Jan.⸗März 1928 auf 217 Mill. Dollar gegon 226 Millionen für das erſte Viertel 1927. Rückgang der Benußung der Export⸗Kreditverſicherung. Die Inanspruchnahme der Export⸗Kreditverſicherung iſt in letzter Zeit ſtärker zurückgegangen, weil die Exporteure gute Riſttken immer die Ergebniſſe des Jahres 1927 in dieſer Hinſicht zu überſchätzen. Die ſtar ke Aufwärtsbewegung im Jahre 1927 geſchah ja nicht unabhängig vom deutſchen Anteil am Welt⸗ handel, ſondern ſte war im weſentlichen die Folge der deutſchen Hochkonjunktur und der damit einſetzenden Steigerung der deutſchen Exporte. Wäre dieſe weggefallen, dann würde das Volumen des Weltaußenhandels im Jahre 1927 das des Jahres 1926 nur in ſehr beſcheidenem Maße übertroffen haben. Wenn man alſo die Aus⸗ ſichten der deutſchen Ausfuhr, ſoweit ſie von der Faſſungs⸗ kraft des Weltmarktes abhängig iſt, unterſucht, muß man ſich bewußt ſein, daß die deutſche Ausfuhr im Rahmen eines ſehr langſam ſteigen⸗ den Weltaußenhandels geſteigert werden ſoll. Die deutſche Induſtrie hat alſo ſehr ſchwere Aufgaben vor ſich. Kommt es in den Vereinig⸗ ten Staaten zur Kriſe, nimmt die Binnenkaufkraft in größerem Um⸗ fange ab und verſuchen die Vereinigten Staaten in ſtärkſtem Um⸗ fange ihren Export in Fertigfabrikaten zu forcieren, ſo wird nach dem B. T. ihre Kreditfreudigkeit gegenüber Deutſchland, d. h. einem ihrer ſtärkſten, wenn nicht dem ſtärkſten Konkurrenten auf dieſem Gebiete, nicht gerade zunehmen, obwohl Deutſchlands Charak⸗ ter als Abnehmer für amerikaniſche Rohſtofſe, und damit auch die Vorausſetzung für Kreditgewährungen an Deutſchland immer bis zu einem gewiſſen Grade erhalten bleiben wird. Dieſe Auslaſſungen decken ſich im großen und ganzen mit dem Bericht der Reichskrebitgeſellſchaft und ſie zeigen zugleich, wie ſchwer es für Deutſchland ſein wird, an den Weltmarkt zu gelangen. deutſchen Steuerbelaſtungen, der Zwang der Reparationsleiſtungen und die Schwäche des deutſchen Kapitalmarktes ſind in enger Wechſel⸗ wirkung und vielfältiger Ausſtrahlung die Hauptfaktoren, die einer nachhaltigen Exportſteigerung im Wege ſtehen. Damtt erſcheinen auch die Ausſichten für ein Abfangen der abgleitenden Konjunktur nicht ſehr groß. Von Bedeutung dürfte noch ſein, daß nach den Erfahrun⸗ gen des Halbflahreszahlungstermins die Diskuſſton über eine Ermäßigung des Reichs bankbiskontes, die eine gewiſſe Erleichterung hätte bringen können, auf abſehbare Zeit keine praktiſche Bedeutung gewinnen kann. Wir werden trotz der Abſchwä⸗ chung der Konjunktur uns vorläufig mit den hohen deutſchen Geld⸗ zinsſätzen abfinden müſſen. Die Reichskreditgeſellſchaft befürchtet aber, daß für von ihr gekennzeichneten Wachstums bebarf in nächſter Zeit die notwendigen Kapitalien fehlen wer⸗ den, weil ſie das Ausland nicht mehr in dem bisherigen Umfange zur Verfügung ſtellen werde. Das führt zu der Schlußfolgerung, daß die Aus ſichten einer baldigen Berminderung der deutſchen Zins koſten, deren übermäßige Höhe heute die deutſche Wirtſchaft ſchwer belaſtet und unrentabel macht, leider ſehr gering find. Vielleicht iſt dieſe Anſicht, auf längere Sicht betrachtet, peſſimiſtiſch. Auch in dem Bericht der Reichskreditgeſellſchaft wird zugegeben, daß die inländiſche Kapitalbildung ſich im erſten Halbjahre 1928 auf der Höhe des Vorjahres gehalten hat. Wenn dle Konſunktur zum Still⸗ ſtand kommt oder ſich gar weiter abſchwächt, ſo muß einmal der Zeit⸗ punkt eintreten, in dem die eigene deutſche Kapitalbecke für den ver⸗ minderten Bedarf der Wirtſchaft einigermaßen ausreicht. Dann aber muß notwendig ein Sinken der Geldzinsſätze auf einen nor⸗ malen Stand von ſelbſt eintreten. Dabei iſt natürlich vorausgeſetzt, daß Staat und Kommunen ihrerſeits die Belaſtung ber Wirtſchaft durch Steuern uſw. auf das den kbar ge ringſte Maß herabzuſetzen bemüht ſind. In dieſer Hinſicht ließ die Programmerklärung der neuen Reichs regierung leider die verbindlichen Zuſagen über einen Ausbau der gewerblichen und der anderen, die Wirtſchaft allzu ſehr belaſten⸗ den Steuern vermiſſen. Der Bericht der Reichsbank⸗Krebitgeſellſchaft gibt eine Erklärung für die trotz der Konſunkturabſchwächung faſt unverändert anhaltende Geldknappheit und Geldteuerung inſofern, als er zeigt, daß die zu knappe deutſche Gelbdecke ſelbſt für die ein wenig rückgängtge, aber immer noch ſtark ausdehnungsbebürftige deutſche Produktion nicht ausreicht. Allerdings hat in der letzten Woche der Zuſt rom von Auslandskrebiten infolge der Verſteifung des Newyorker Geldmarktes völlig aufgehbrt. Vielleicht wird nach der ſchnellen Entſpannung die Nachfrage nach deutſchen Anleihen in Amerika wie der wachſen, aber doch nur zu verhältnismäßig hohen Zinsſätzen. Allzu hohe Erwartungen wird man außerdem in nächſter Zeit auf die Ergiebigkeit des amertkaniſchen Anleihemarktes überhaupt nicht ſetzen dürfen. Die deutſche Wirtſchaft wird ſich alſo mit der Fortbauer der hohen Zinskoſten wohl oder übet abfinden mitſſen. Die eh wenſtein⸗Senſatton hat und wird vielleicht noch eine gewiſſe Unſicherhett au allen Börſen bedingen, nachdem dieſe ſich eben erſt von einer nervöſen Erregung über das plötzliche Empor⸗ ſpringen der Newyorker Tagesgeld rate erholt hatten. An der Berliner Börſe rief die Newyorker Geldklemme an einigen Tagen Befürchtungen hervor, die Amerikaner könnten unter dem Einfluß dieſer Spekulationserſcheinungen am amerikantſchen Geldmarkte auch aus ihrem Beſitz an deutſchen Induſtriepapieren Verkäufe vornehmen. Als dann ſehr ſchnell der Newyorker Börſengeldmarkt ſich beruhigte, und ſich herausſtellte, daß von amerikaniſchen Verkäufen in deutſchen Werten keine Rede ſein könne, vielmehr in Amerika die Geneigtheit zum Erwerbe weiterer deutſcher Aktienpakete hervortrete, befeſtigte ſich die Stimmung an der Berliner Börſe, doch blieb das Geſchäft ſehr ſtill. Das Privatpubliku m legte einen Teil der Koupon⸗ und Dividendeneingänge in Kaſſa⸗Induſtriewerten an, die eine Verzin⸗ ſung von—9 v. H. bieten. Kurt Ehmer. Die Die weniger in Deckung geben. Die Bearbeitung der Anträ ür die ſchlechten Riſiken verzögert ſich durch die notwendi. zahl⸗ reichen Rütckfragen, worüber in den Kreiſen der Exporteure lebhaft Klage geführt wird. Die von den Exporteuren geforderte Beſeiti⸗ gung der Selbſtbeteiliaung von 33536 v. H. wird nicht zugeſtanden werden.— Die nächſte Tagung der großen Kommiſfion für die Ex⸗ vort⸗Kreditverſicherung, die für Anfang Full erwartet wurde, wird vorausſichtlich erſt im Oktober d. J. ſtattfinden. Einen Haupt⸗ gegenſtand der Tagesordnung bilden die von den Handelskreiſen beantragten Abänderungen der allgemeinen Verſicherungsbedingun⸗ Wien a e ier 1155 n e der Verſichexungs⸗ in Verſicherungskreiſen und vol ili Reichsſtellen für abwegig gehalten. e * Die Meliorationskredite.— Vor dem Abſchlu„ e Teilauleihe. Von zuſtändiger Seite wird r 2. lichkeit ſind Klagen laut geworden, daß ſich die angekündigte Mello⸗ 9 . 8 4 1 rattonskredttaktlon verzögern werde. In der Tat hat die von der f Deutſchen Rentenbank⸗geredit⸗Anſtalt geplante Auslandaulei ü Meliorationszwecke bisher noch nicht aufgenommen e weil die Verbältniſſe am amerikaniſchen Kapitalmarkt derurt 2 lagert waren, daß die Rentenbank⸗Kredit⸗Anſtalt ſich nicht zum s- ſchluß der Anleihe entſchließen konnte. Es darf aber jetzt mit dem Abſchluß einer Teilanleihe in nächſter Zeit gerechnet werden. Ueber die Unternehmen, für die die insverbilligung be⸗ willigt werden ſoll, iſt mit ſämtlichen in Betra t kommenden Län⸗ e e ee 77 1195 In dringlichen Fällen hat bis⸗ odenkultur.⸗G. ep. nach Möglichkeit mit Darlehen unahme des ruſſiſchen Holzerxports nach Deutſchl rufftſche Holzerport nach Deutſchland hat im e e lahr 1927/28 eine weitere Steigerung erfahren. Die Holzerxport⸗ ohtellung der Berliner Somfethandelsvertretung hat, wie der Oſt⸗ Expreß erfährt, ſeit dem 1. Oktober 1927 Holzverkäufe im Geſamt⸗ werte von etwa 6,1 Mill. Pfd. Sterl, getätigt, d. H. 28 v. H. mehr als im ganzen Wirtſchaftsjahr 1926/27. Die Nasfnörſtelgerüng erſtreckt ſich in erſter Linie auf Schwellen(über 400 000 Stück), Sperrholz⸗ Platten über 17000 ohm] und auf Rundholz(darunter vor allem Paplerhölzer. Die ruſſiſche Paplerholzausfuhr nach Deutſchland hat im laufenden Wirtſchafts 1927/8 5 von 1926/27 ex reicht. V 3 5 R f nr n. 0 2 e n Samstag, den 7. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 312 Ruhiges Eiſengeſchäft Junibericht des Stahlwerksverbandes -Produkte⸗Verbaud. Das Hal bzeug⸗Geſchäft im Inlande hielt ſich ungeführ auf der Höhe des Vormonats. Im Auslande war die Marktlage in der erſten Monotshälfte noch feſt; ſpäter machte ſich fedoch eine Neigung zu Prei sn a chläſſen bemerk⸗ bar.— In Formeiſen war das Inlandsgeſchäft während des abgelaufenen Monats ruhig. Die Abrufe auf ältere Abſchlüſſe gingen gut ein.— Aus dem Aus lande wurden neue Abſchküſſe hereingenommen. Die Preiſe ſind von ihrem höchſten Stande et⸗ was gewichen.— In ſchwexen Eiſenbahn⸗Oberbo n ſt offen hat“ ſich die Beſchäftigung etwas gebeſſert, und es ſteht zu hoffen, daß der Suezifikationseingang auch weiter zunehmen wird. Auch in leichten Geſtängen war der Eingang der Abrufe be friedigend. Stabeiſen⸗Verband. In Anbetracht der ſtarken Verkäufe in den Mangten April und Mai war das Geſchäft im Inlande während des Berichtsmonats ruhiger; die Abruſe auf getätigte Abſchlüſſe gingen jedoch befriedigend ein.— Der Stabeiſen⸗Ausfuhrmarkt lag im Berichtsmonat etwas ſchwächer, befonders gegen Ende des Monats infolge des Antwerpener Dockarbeiterſtreiks. Die Abrufe erfolgten nach wie vor prompt. Die Beſchäftigung der Werke war gut. Bandeiſen⸗Vereinigung. Das Inlandsgeſchäft iſt ruhiger geworden. Während der Eingang von Abrufen für Händlerloger verhältnismäßig ſtark war, gingen die Abrufe für den Verbrauch langſamer ein.— Am Auslandsmarkte herrſchte weiterhin ein leb⸗ haftes Geſchäft bei feſten Preiſen. Grobblech⸗Verband. In Behälterblechen war der Auftragsein⸗ gang nicht groß da die Verbraucher noch eingedeckt ſind. Die Abrufe gingen regelmäßig ein. In Schiffsblechen wurden ſowohl für das Inland wie auch für das Ausland bedeutende Geſchäfte abgeſchloſſen. ſchäftsgang im laufenden Jahr iſt weiterhin günſtig und verſpricht wiederum eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Die A uf wer⸗ tung der Papiermarkverſicherungen iſt ſo weit ge⸗ fördert, daß Anfang April der Teilungsplan dem Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung vorgelegt werden konnte.— Die Tochter⸗ geſellſchaft, die Gothaer Allgemeine Verſicherungs⸗ bank AG., hat nach dem bereits früher veröffentlichten Bericht eine weitere günſtige Entwicklung genommen. * Eine neue internationale Finanzierungsgeſellſchaft. Unter Führung der Firmen Neder la ndſche Handel⸗Maat⸗ ſchappij in Amſterdam, Mendel s ſohn u. Co., Amſter dam in Amſterdam und M. M. Warbur g u. Co. in Hamburg wird eine Korporation unter dem Namen N. V. Nederlandſche Credit⸗en Fin ancierung Maatſchappij mit dem Sitz in Amſterdam ſich auf internationalem Gebiet mit der Ei n⸗ räumung von Krediten und der Durchführung ſol⸗ cher Finanzierungen befaſſen, die außerhalb des Rahmens des laufenden Bankgeſchäftes der be⸗ teiligten Firmen liegen. Einſtweilen wird der Truſt Mittel in Höhe von hfl. 12000 000 zur Verfügung haben. Den Aufſichts⸗ at der Geſellſchaft bilden: Dr. C. J. K. von Aalſt(Vorſitzender), Dr. F. Mannheimer(ſtellv. Vorſh, Dr. D. Crena de Jongh, A. Dreyfus, Ir. C. J. van Duſſeldorp, W. M. L. Fiske, E. Frey, Ge⸗ heimrat Dr. Louis Hagen, Dr. A. C. Hintzen, Dr. Georg Simon Hirſchland, M. Hely Hutchinſon, Paul Lindenberg, H. von Muralt, Ludwig von Neurath, A. Pierſon, Dr. E. Spiegelberg, P. Stach, James P. Warburg, Max M. Warburg. *Das Ende der„Fichtelgold“.— Die bevorrechtigten Forderun⸗ gen erhalten 16,5 v. H. In dem ſeit Auguſt 1925 beſtehenden Kon⸗ kursverfahren der Bergbau⸗AG. Fichtelgold in Brandholz wird nun⸗ mehr die Schluß verteilung erfolgen. Es ſind hierzu 3920, verfügbar, aus denen nur 23 090/ bevorrechtigte Forderungen mit 16,5 v. H. befriedigt werden können. Zur Abnahme der Schluß⸗ nach Die Grobblechpreiſe haben im Juni eine Aenderung nicht erfahren. * Gothaer Lebensverſicherungsbank AG. Die Geſellſchaft erzielte auf 20,75 nach Erhöhung der techniſchen Rücklagen ſonſtigen Rückſtellungen und reichlichen UHeberſchuß von 3 664653 /, der im zrücklage über 89 225 3 des vorhergehenden Jahres, Vorkriegsjahre. zufließt. Abgeſchloſſen wurden einnahme von 1776 Mill. J. 2 209 374„, Steuern und Verwaltungskoſten zu gewährenden Ueberſchußanteile an die Verſicherungsnehmer ſind vollen Betrag der zur Diyſdendengewährung an die Verſicherungsnehmer dienenden Ueber⸗ 320., Dieſer Zugang überſteigt nicht nur denjenigen ſondern auch die Ergebniſſe der beſten Der Verſicherungsbeſtond erhöhte ſich auf Verſicherungen über 341 146 425% und führte zu einer Beitrags⸗ In der Einnahme⸗ und Ausgabe⸗ rechnung ſind u. a. verzeichnet: Beitragseinnahme 17 325 359 /, Kapi⸗ talexträge 1603 544 /, Gewinn aus Kapitalanlagen 183 69g 1, Ver⸗ gütungen des Rückverſicherers 1 928 722 /, anderfſeits Zahlungen für Verſicherungsverpflichtungen 2 722 788, Rückverſicherungsbeiträge Mill. I und 8 0 f Ausgabe einer Abſchreibungen einen Staaten.— 250 Mill Die Verein. 11 719 Verſicherungen erklärte Schatzſekretär Umtauſſch der noch reſerviert werden ſoll. Kapitalien 45(36 Inveſtition abgehalten 4054 269 J. Die 1929 rechnung und zur Erhebung von Einwendungen gegen das verzeichnis wird Termin auf 30. Juli anberaumt. Barzahlung herausgebracht werden, reich durchgeführten Finonztransaktion, löſung der(zweiten) Libe 500⸗Mill.⸗Doll.⸗Bonds⸗Anleihe H. Verzinſung auszugeben. Hierzu Mellon: Etwa 250 Mill. Doll. ſollen gegen während der Reſt zum ausſtehenden dritten Die Kreiſe, werden.— die bekanntlich Schluß⸗ der Verein. zum Umtauſch der Liberty⸗Bonds beſtimmt. Staaten beabſichtigen, 500 Mill. Doll. in Bonds mat 15jähriger Laufzeit zu 3386 p. Liberty⸗Bonds zu pari die für die Inveſtierung freier in Bonds in Frage kommen, dürften durch die gegen⸗ wärtigen hohen Zinsſätze für kurzfriſtige Anlagen kaum von der Bei der am 15. Juli 1927 erfolg⸗ zur Ein⸗ rty⸗Bonds vorgenommen wurde, war der Zinsſatz ebenfalls 338 v. H. Wie die leitenden Stellen des Scha tz⸗ amtes erklärten, rechne man damit, daß nach Zahlung der Quar⸗ talsdividenden und Durchführung der Finanztransaktion am Schluß . Aus den Runofunk⸗Programmen Sonntag, S. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250 .30 Uhr: Frühkonzert, 11.30 Uhr: Konzert, 20.30 Uhr: Kabarett, 22.90 Uhr: Tanzmuſik. Breslau(Welle 922,6) 18 Uhr: Uebertragung aus dem Nationals theater Weimar„Fallſtaff“, 21 Uhr: Konz., 22.15 Uhr: Sonne 1. Wein, heitere Stunde. Frankfurt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeier, 12.00 uhr: Konzert, 15.30 Uhr: Konzert, 16.50 Uhr: von Köln: Fußballwettſpiel, 20.88 Uhr: Das Muſikantenmädel, Operette. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Die Fledermaus, Operette. Königsberg(Welle gos) 20 Uhr: Eine Stunde Groteskes, 21.00 Uhr: Auguſte, Dialektpoſſe. Langenberg(Welle 468,8) 9 Uhr: Morgenfeier, 20.15 Uhr: Ein Abend in einem Wiener Bürgerhaus, anſchließend bis 24 Uhr: Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,8) 18 Uhr: von Weimar„Falſtaff“, 21.00 Uhr Kleine Künſtlerſpiele. München(W. 535,7) 20 Uhr: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Konzerkm. Stuttgart(Welle 379,7) 11 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Prome⸗ nadenkonzert, anſchließend Schallplatten, 14 Uhr: Funkheinzer⸗ mann, 16 Uhr: Bundeskonzert aus der Stadthalle Feuerbach, 20 Uhr: Bunter Abend. Ausländiſche Sender: Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Uebertragung des Eiödgenöſſiſchen Sängerfeſtes Laufanne. Budapeſt(Welle 555,6) 20.15 Uhr: Schubertkonzert, Zigeunerm. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Konzert einer Kapelle. Daventry(Welle 1604,83) 21.05 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 549) 21 Uhr: Operabend. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſtk Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Bunter Abend. . 15 8910 55 Uhr: Abendkonzert und Vorträge. ien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Der Stern d Liebe, L tel. Zürich(Welle 588,2) 20 Abr; Wunſchkongerl eee adio-Spezialhaus Gebr. ſiettergott Marktplatz 6 2 6— fel. 26547 Die ſchweren Gewitter der letzten Tage mahnen Sie, einen Blitzſchutz anzuſchaffen. Beſitzen Sie noch keine Antennen⸗ ſicherung, ſo verſäumen Sie nicht ſich unſeren automatiſchen zu laſſen in aleicher Höhe wie für 1928 mit 34,1 v. H. auf den Jahresbeitrag des Fiskalfahres eine E rleichterung am Geldmarkte 5 8 und mit 3,3 v. H. auf das Deckungskapital feſtgeſetzt. Der Ge⸗l eintreten werde. Blitzſchutz einbauen Warnung Fuhrunternehmer. den Vorstand unseres Vereins berufen. Wir verlieren Andenken bewahrt bleiben. Mannheim, den 7. Juli 1928. der Leichenhalle aus statt. Teilnahme unserer Mitglieder. Unerwartet verstarb am 6. Juli 1928, Herr F. Aaver Angstenbeęrger Der Verstorbene gehöite seit vielen Jahren der Fransportgewerbe-Vereinigung Mannheim u. Umgebung E. V. als Mitglied an, und er wurde vor zwei Jahren in in dem Dahingeschiedenen einen unserer treuesten Mitarbeiter und Förderer. seiner Berufskollegen wird ihm allezeit ein ehrendes Transportgewerbe-Vereinigung Mannheim u. Umgebung... Die Beerdigung findet am Montag mittag 2 Uhr von Wir bitten um zahlreiche Warne jedermann, meiner Frau Klara Kühlmeyer, geb. Behr Hafenſtr. 12, etwas zu leihen, weil ſie ihre Kinder verlaſſen hat. K. Kühlmeyer, Maler. Hafenſtr. 12.* 2754 hell, goldkl., 10 Pfö.⸗D. „.50 halbe 4.50, Ausleſe 10 Pfd.⸗Doſe 1 10.50 halbe 4.— franko. Nachnahme⸗ ſpeſen trage ich. Gar. Zurückn. W. Weſtern⸗ Im Kreise 8382 hagen. Hemelingen 6. Em 152 Für die uns erwiesene herzliche Leilnahme bei dem FHinscheiden unseres lieben Vaters, Schwagers und Onkels Oberingenieur idem Wen ank aus. 2794 Mannheim, den 7 juli 1928. Wir unseren m Namen der Hinterbliebenen: Geschwister Wenz. N Oskar Liebmann u. Frau Rosy gab. Joseph beshten sich die Geburi ihres zwelfen Sohnes ab zbzeſgen. 8 ermheim den 6. Juli 1928. Grohe Fel zelsſr 7. 2 21 1 . Verrelsf 8 Dr. med: ErnS H Wicherf; 1 für Hels- Nasen- Ohrerikrankneiſen 7 S halt i Altensteig an 04 5. Walt Bäder im Hauſe, gute. bei 2903 Frau Schlauch. Witwe. verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſiyrd. 63- Stadiſchulam:. 1 N Siegfried Goldsfein Susi Goldsfeln geb. Hirsch Vermählfe luünchen 8278 Nennheim, B 7, 10, den 8. Juli 1928 4 7 Charloife Vorbeck 8 staatl. gepr. Sprachlehrerin erzogen nach Richard Wagnerstr. 93 P ̃. Amtl. Veröffentichangon dor Stauk Mannheim Die Durchführung des Fortbildungs⸗ ſchulgeſetzes betr. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. 7. 1918, die allgemeine Fortbildungsſchule betr. ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Johre nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuche der Fortbildungsſchule ver⸗ pflichtet. Durch ſtatutariſche Beſtimmung kann auch die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen auf drei Jahre ausgedehnt werden. Laut Ortsſtatut vom 19. März 1925 iſt die Fort⸗ bildungsſchulpflicht der Mädchen in Mann⸗ heim von Oſtern 1923 ab auf drei Jahre aus⸗ gedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ſind vechunden, die in ihrer Obhut ſtehenden, zum Beſuche des Fortbildungsunterrichts verpflichteten Kinder zur Teilnahme an demſelben anzumelden und ihnen die zum Beſuche desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwiderhandlungen wer⸗ den beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierher⸗ kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein ſeſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur ohne Zusoſa⸗ N Helssl. Big m und; Mo unocschen 0 endet adh ab 7. Au dd. Sofienstraße 6 e Lonhard Hanbuch& Söhne, Bauunternehmung —— Luder Dire Tan min Tn Hausrat demalnnützige Möbeyersorgung G. m. b. f. 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Anfang 11 Uhr Ende gegen 13 Uhr Szenen aus: Mcolai: Die lustigen Weiber von Windsor Verdi: Ein Maskenball(IV. Akt.) Gluck: Die Maienkoônigin (Schaferspiel in einem Aufzuge). National- Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 885, Miete D 5 40 Sonntag, den 8. Juli 1928 BO TIA Go dun ov Musik. Volksdrama in vier Aufzügen(10 Bild.) und mit einem Prolog nach Puschkin und Karamsin von M. P. Mussorgsky, bearbeitet und instrumentiert von N. Rimsky-Korssakow. Musik. Leitung: Richard Lert.— Inszenierung Dr. Richard ein.— Chöre: Werner Göhling. Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler. Technische Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 19 Uhr Ende 28 Uhr Persone n: Hans Bahling . Weber Gussa Heiken Margarete Klose Adolf Loeltgen Andrei Schtschelkaloftf, Geheimschreiber Christian Könker Fimenn. Chronikschr, Mönch Siegfr. Tappolet Erigorii Otrepieff, spät. Dimitrij (d. falsche Demetrius) genannt H. 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