* Nr. 314— 130. Jahrgang Abend- Ausgabe lle Mannheimer Zeitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung ſrei ins Haus Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 040,. 8 einſp. oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Montag, 9. Juli 1928 forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6,2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 eee eee Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 84952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen ul. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht le leniſche Schiffskataſtrophe Einige Gerettete ſchildern Einzelheiten — Der Sturm wütet fort Zu dem furchtbaren Schiffsunglück an der chileniſchen Küſte, dem der der chileniſchen Armee gehörige Dampfer „Angamos“ zum Opfer fiel, wird ergänzend gemeldet, daß bis⸗ her ungefähr 80 Leichen angetrieben worden ſind. Nur vier Perſonen, die ſchwimmend das Land erreichten, ſind gerettet worden. Es iſt ein Hilfsdienſt eingerichtet worden, der die Küſte nach eventuell Geretteten abſuchen ſoll, und Verwundeten die erſte Hilfe zu bringen hat. Man iſt hinſichtlich ſeiner Er⸗ folge aber ſehr ſkeptiſch, da der furchtbare Sturm immer noch anhält. Die vier Geretteten des Schiffes„Angamos“, vier Rekruten, geben über die Kataſtrophe folgende Schilderung: Das Schiff ſei offenbar durch Steuerbruch manöv⸗ tierunfähig geworden und mit aller Wucht auf die Felſen beſchleudert worden. Bald darauf ſei es in zwei Teile geborſten und raſch geſunken. Man habe die Rettungsboote ausſetzen wollen, dieſe ſeien jedoch umgeſchlagen worden. Auf dem Schiff habe eine unbeſchreibliche Panik geherrſcht. Vorerſt ſei es zwar der Beſatzung noch gelungen, die Paſſagiere zu be⸗ ruhigen, als jedoch das Licht erloſchen ſei, habe alles nichts mehr genutzt. Unter den an Bord befindlichen Familien hätten ſich beſonders ſchreckliche Szenen abgeſpielt. Halb ange⸗ zogen— das Unglück ereignete ſich abends 11 Uhr und die Für deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung Ein Appell Herves In der Pariſer„Vietoire“ fordert Guſtave Hervé er⸗ neut eine vollſtändige Aenderung der franzöſiſchen Politik gegenüber Deutſchland, wo jetzt die republikaniſchen Parteien tatſächlich die Herrſchaft übernommen hätten. Die erſte Geſte, mit der man dem neuen Deutſchland Vertrauen und Sympathie bekunden könne, ſei die Räu m ung des Rheinlandes. Er ſei zwar nicht für die Rückgabe des Danziger Korridors, mache ſich aber andererſeits keine Illu⸗ ſionen von dem Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland. Dieſer Anſchluß ſei bereits vor der Naſe Poincaerés und Muſſolinis vollzogen. Die Grenze zwiſchen beiden Ländern ſei nur noch eine Fiktion und falls es morgen oder in zehn Jahren zu einem Kriege käme, werde man ſehen, daß die ſie⸗ ben Millionen Oeſterreicher wie ein Mann mit Deutſchland marſchieren würden. Auch der Einwand, daß Deutſchland im⸗ mer noch eine ſtarke Militärmacht ſei, bedeute nichts, denn gerade deshalb müſſe man aus den pazifiſtiſchen und gegen „den Krieg gerichteten Neigungen der. gegenwärtigen Leiter Deutſchlands und der hinter ihnen ſtehenden Volksmaſſen Nutzen ziehen, um die Grundlage für einen wahren Frieden zu ſuchen, der neue Schrecken verhindere. Es ſei bedauerlich, daß die nationalen Parteien Frankreichs es dem Kartell er⸗ möglichten, ſich vor ſeinen Wählern als die einzige Partei hinzuſtellen, die wirklich den Frieden und die deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Ausſöhnung wolle. Die Sozialiſten hinter Paul⸗Bontour Die Seine⸗Fédération der ſozialiſtiſchen Partei beriet am Sonntag über die Frage, ob der Abg. Paul⸗Boncbur weiterhin zur Vertretung der franzöſiſchen Regierung im Völkerbund ermächtigt werden ſolle. Während die Ver⸗ Treter des äußerſten linken Flügels der Anſicht waren, daß vom Völkerbund keine wirkſame Förderung des Weltfriedens zu erwarten ſet, daß die Politik der franzöſiſchen Regterung in Widerſpruch zu der Politik der ſozialiſtiſchen Internatio⸗ nale ſtehe und daß daher Paul⸗Boncour aus Genf abberufen . werden müſſe, machte ein Redner der Mitte geltend, daß der Augenblick, in dem die deutſche Regierung in Genf durch Sozialiſten vertreten ſein werde, nicht richtig gewählt ſei, um den ſozialiſtiſchen Vertreter Frankreichs abzuberufen. Zum Schluß wurde eine Entſchließung angenommen, die den Völkerbund an ſich nicht ablehnt, aber gleichzeitig in einer zweiten Entſchließung Paul⸗Boncour ermächtigt, weiterhin in Genf als Delegierter der franzöſiſchen Regierung tätig zu ſein. Die Fédération des Departements Tarn, das Paul⸗ Boncour in die Kammer geſchickt hat, nahm eine Entſchießung an, in der er zu ſeiner Tätigkeit für die Organiſation des Friedens beglückwünſcht wird. Auch die Fédérationen der Departements Gironde und Rhone ſprachen ſich für die Be⸗ laſſung von Paul⸗Boncvur in Genf aus. Oeſterreichiſch⸗deutſche Handelsvertrags⸗ verhandlungen Die vor drei Wochen in Wien begonnenen Verhandlungen über einen neuen öſterreichiſch⸗deutſchen Handelsvertrag ſind in erſter Leſung beendet worden. Die Erörterungen er⸗ ſtreckten ſich ſowohl über einen neuen Vertrag wie auch auf Tarifabänderungen. Ueber eine ganze Reihe von Fragen wurde ein Einvernehmen erzielt. Die Verhandlungen werden zm Oktober wieder aufgenommen werden. 1 [Weihrauch, um den Sturmgott zu beſänftigen. meiſten waren ſchon zu Bett— ſeien die Frauen auf dem Schiff umhergerannt und hätten die Männer bei der Arbeit ge⸗ hindert. Innerhalb von zwei Stunden ſei der Dampfer völlig in den Wogen verſchwunden geweſen. Kapitän Suarez habe ſich beim Sinken des Schiffes eine Kugel in den Kopfge⸗ ſchoſſen. Das Funkgerät ſei durch den erſten Anprall ſchon unbrauchbar gemacht worden, jedoch ſei es gelungen, mit einem ſchnell zuſammengeſetzten Erſatzapparat einen einzigen Hilſe⸗ ruf auszuſenden. Wie ſich ſpäter herausſtellte, wurde dieſer Ruf von verſchiedenen Dampfern gehört, die jedoch wegen der ſtürmiſchen See nicht an die Unfallſtelle herankonnten. Der Hilfsapparat iſt ebenfalls gleich wieder zerſtört worden. Die Geretteten vermuten, daß alle übrigen Paſſagiere und Ser⸗ leute ertrunken ſind. Wirbelſturm über Schanghai Schanghai, 9. Juli.(United Preß.) Zum erſten Male in der Geſchichte Schanghais wurde die Stadt von einem Wirbelſturm heimgeſucht, der beſonders in der Gegend des Hafens furchtbare Verheerungen anrichtete. Eine große Zahl Häuſer und mehrere Fabrikgebäude wurden völlig zer⸗ ſtört. 4 Dampfer wurden von den Ankern losgeriſſen und auf den Kai geworfen, wober ſie ſchwer beſchäbigt wurden. Eine ganze Reihe von Sampans ſind geſunken. Bisher ſind 7 Tote gemeldet. Von paniſchem Schrecken ergriſfen ſtütbzte die chineſtſche Bevölkerung zu den Tempeln und verbrannte 2 Die heutige Kabinettssitzung Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.] Das Kabinett, das wie bekannt, ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen be⸗ ſchäftigen will, wird ſich zunächſt mit den materiellen Grund⸗ lagen eines Vertragsabſchluſſes nicht befaſſen. Es handelt ſich in erſter Linie darum, in Beantwortung einer polniſchen Anfrage die Möglichkeit für eine MWiederauknu pfung der Verhandlungen zu finden. Seit der letzten Unterredung des letzter Zeit die Unterhaltungen wohl auf diplomatiſchem Wege mit geringem Erfolg leiſe fortgeſponnen worden, zu einer Neuaufnahme der eigentlichen Beſprechungen zum Handels⸗ vertrag und der damit zuſammenhängenden Fragen iſt es jedoch nicht wieder gekommen. Es trifft aber nicht zu, daß das Kabinett heute auch mit innerpolitiſchen Vorlagen, ſo mit dem Amneſtie⸗ und dem Einkommenſteuergeſetz ſich beſchäftigen wird. Vielmehr wird der übrige Teil der Zeit der Erörterung der für die morgige Sitzung des A us wärtigen Ausſchuſſes auf die Tagesordnung geſetzten Probleme gewidmet ſein. Polens Staatspräſident überſiedelt nach Poſen Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„B..“ aus Warſchau meldet, wird der polniſche Staatspräſident Mitte Juli nach Pole n ſtberſiedeln und von dort aus einige Wochen ſeine Amtsgeſchäfte führen. Er wird mit ſeinem Zivil⸗ und Militärkabinett im ehemaligen Kai⸗ ſerſchloß in Poſen Wohnung nehmen. Offenbar ſoll dieſe Maßnahme die ſeit dem letzten Jahr erfolgte Ausſöhnung zwiſchen den nach dem letzten Umſturz Pilſudſkis oppoſitionell und teilweiſe ſogar ſepaxatiſtiſch ein⸗ ſtellten Stimmungen und dem gegenwärtigen Regime in Polen zum Ausdruck bringen und dieſe Ausſöhnung weiter fördern. Der Poſener Bürgermeiſter, der der oppoſitionellen Rechten nahe ſteht, wird den Staatspräſidenten feierlich empfangen. Genfer Zuſammenkunft der ſkandinaviſchen Außenminiſter Auf der bevorſtehenden Völkerbundstagung, die a m 3. September in Genf beginnt, wird der däniſche Außen⸗ miniſter Molteſer ebenſo wie im Vorjahre die däniſche Delegation leiten. Die Führung der ſchwediſchen Delegation wird Außenminiſter Löfgreen übernehmen. An der Spitze der finnländiſchen Delegation ſteht Außenminiſter Procope und wie jetzt mitgeteilt wird, fungfert als Leiter der nor⸗ wegiſchen Delegation der Außenminiſter Mowinkel. Somit werden die Außenminiſter der vier nordiſchen Länder zum erſten Mal gemeinſam ihre Länder in Genf ver⸗ treten und dabei Gelegenheit haben, Fragen der internatio⸗ nalen Politik und beſonders der gemeinſamen ſkandinaviſchen Intereſſen zu erörtern. 5 * Zwiſchen der Schweiz und Deutſchland iſt ein Abkom⸗ men zur Regelung der gegenſeitigen Beſteuerung von Kraftfahrzeugen abgeſchloſſen worden, das am 15. Juli in Kraft tritt. 5 * Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruchdy Bey iſt nach Wien abgereiſt. Angeblich handelt es ſich um eine Erholungs⸗ reiſe. 0 deutſchen und polniſchen Bevollmächtigten in Wien ſind in Die Aufgaben des Reichstages vor der Sommerpauſe Der Reichstag tritt am morgigen Dienstag wieder zu⸗ ſammen, um vorausſichtlich bis zum Ende dieſer Woche zu tagen. Vielleicht beginnen die Sommerferien ſchon ein paar Tage vor dem Wochenabſchluß. Es beſteht wohl in allen Parteilagern die Neigung, möglichſt frühzeitig die Sommer⸗ tagung zu ſchließen, nachdem die Regierungsbildung die Ge⸗ duld und das Beharrungsvermögen der Volksvertretung auf eine ſo harte Probe geſtellt hat. An ſich wäre auch kein An⸗ laß gegeben, die Tagung jetzt noch länger hinzuziehen, da die Regierung, die ſich eben erſt zuſammengefunden hat, dem Reichstag noch keinen Beratungsſtoff bieten kann. Es wird aber, weniger von der Regierung, als von einigen Parteien Wert darauf gelegt, noch in der gegenwärtigen Sommertagung einige Aufgaben zu erledigen, deren Löſung nicht ſo ſehr ſachlich unbedingt notwendig, vom Standpunkte des Parteiintereſſes aus aber doch wohl exwünſcht iſt. Auf die Amneſtiefrage trifft dies nicht in erſter Linie zu, weil hier von allen Parteien anerkannt wird, daß man raſche Arbeit machen ſoll, wenn man ſich entſchloſſen hat, dieſe Frage überhaupt wieder aufzurollen, Die Amneſtie iſt aber nicht das einzige Thema, das den Reichs⸗ tag in den nächſten Tagen beſchäftigen ſoll. Es werden min⸗ deſtens noch zwei weitere Fragen behandelt werden, und es mird ganz von dem Tempo der bevorſtehenden Verhandlungen abhängen, ob man ſchon am Donnerstag dem Reichstag Valet ſagen kann, wie es die meiſten hoffen, oder ob man noch ein paar Tage zulegen muß. Die Frage des 11. Aug uſt, die morgen auf der Tages⸗ ordnung ſteht, wird nicht viel Zeit in Anſpruch nehmen. Man braucht hier nicht mehr viele Worte zu wechſeln, ſondern kann ſich mit kurzen Erklärungen begnügen. Entweder wird dann der Antrag auf Ueberweiſung der ganzen Angelegenheit an einen Ausſchuß geſtellt und demgemäß beſchlöſſen oder man ver⸗ zichtet auf die Kommiſſionberatung und nimmt ſofort im Plenum die Abſtimmungen vor. Es kann dann ſchon morgen, ſpäteſtens am Mittwoch, über dieſe Frage die Entſcheidung fallen. Den Parteien der Weimarer Koalition kann nicht dringend genug empfohlen werden, auf eine Kraftprobe zu ver⸗ zichten. Es iſt ſehr leicht möglich, daß ſie ſich einer Niederlage ausſetzen, wenn ſie den Nutionalfeiertlag jetzt im Eiltempo durchzudrücken verſuchen. Aber es muß ihnen überlaſſew bleiben, welchen Entſchluß ſie faſſen wollen. Einen großen Zeitaufwand wird jedenfalls nicht erfordern. Auch die Amneſtiefrage wird vorausſichtlich raſch ihre Erledigung finden. Das Kompromiß iſt fertig und wird wahrſcheinlich morgen im Rechtsausſchuß unter Dach und Fach gebracht werden. Die meiſter Fraktionen werden auf große Reden verzichten, ſodaß man bei gutem Willen— der in dieſer Frage ausnahmsweiſe einmal auf der rechten wie auf der linken Seite vorhanden zu ſein ſcheint— am Mittwoch im Plenum der neuen Regierung die Amneſtie als Angebinde überreichen kann. 8 5 Die dritte Frage, in der vor der Sommerpauſe noch etwas geſchehen ſoll, macht den Fraktionen noch recht erheb⸗ liche Schwierigkeiten. Die Sozialdemokratie wünſcht ihren Regierungsantritt durch eine Steuerſenkung bengaliſch zu beleuchten. Von den in Betracht kommenden Fraktionen hat die Deutſche Volkspartei es von Anfang an mit Ent⸗ ſchiedenheit zurückgewieſen, dieſe Senkung etwa in der Ge⸗ ſtalt einer Erhöhung des ſteuerfreien Exiſtenzminimums vor⸗ zunehmen. Die Regierungserklärung hat dem auch bereits Rechnung getragen. Sie vertritt nicht einſeitig die ſozial⸗ demokratiſche Forderung, ſondern bezeichnet eine Steuer⸗ milderung für die Einkommen bis zu 8000/ im Jahre als vordringlich. Damit decken ſich jetzt auch die Wünſche der Sozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion. Ehe der Reichstag auseinandergeht, ſoll den Steuerzahlern, die ein jährliches Einkommen bis zu 8000/ haben, noch eine Erleichterung zuteil werden. Es handelt ſich dabei alſo nicht nur um Lohn⸗ ſteuerpflichtige, ſondern auch um Veranlagte. Es wird wohl von allen in Betracht kommenden Fraktionen zugegeben, daß eine Erleichterung für dieſe Steuerſtufe erwünſcht iſt, und man verhehlt ſich auch nirgends, daß nach der revidierten Lex Brüning das ſteuerfreie Exiſtenzminimum weiter herauf⸗ geſetzt werden muß. Aber es beſtehen doch naheliegende Be⸗ denken, ob man eine einzelne Steuererleichterung, die die Sozialdemokraten wohl als eine Einlöſung ihrer Wahlver⸗ ſprechen für notwendig halten, herausgreifen, die anderen aber einer ungewiſſen Zukunft überlaſſen ſollen. Die Deut⸗ ſche Volkspartei erfordert auch Erleichterungen für die mitt⸗ leren Steuerſtufen, ſie fordert weiter Veranlagung nach dem dreijährigen Durchſchnitt und Wegfall der Kapitalertrags⸗ ſteuer, zum mindeſten bei den feſtverzinslichen Papieren. Es wäre ſicher am beſten, man ließe die Steuerfragen jetzt aus dem Spiele und verſuchte im Herbſt eine Geſamtlöſung zu finden. zweifelhaft, ob Zentrum und Bayriſche Volkspartei Spezialwünſchen der Sozialdemokraten Widerſtand leiſten werden. Auf jeden Fall iſt es noch unklar, wie man mit den Steueranträgen verfahren wird, und man wird deshalb da⸗ mit rechnen müſſen, daß der Reſt der Woche mit der Erlebi⸗ gung dieſer Frage noch in Anſpruch genommen werden wird. Auch der Preußiſche Landtag tritt morgen zuſam⸗ men. Es handelt ſich aber hier nur um eine kurze Zwiſchen⸗ tagung, die notwendig iſt, weil nach der preußiſchen Ver⸗ faſſung das Landtagspräſidium nach einer kurzen Bewäh⸗ rungsfriſt nochmals und zwar dann endgültig gewählt wer⸗ den muß. Dieſe an ſich formale Handlung hat diesmal ein beſonderes Intereſſe, weil man geſpannt ſein darf, ob der Landtag die Wahl eines kommuniſtiſchen Vizepräſidenten beſtätigt. dieſe parlamentariſche Aktion Es iſt nach den Verhandlungen der letzten Tage aber den * . S 2. Seite. Nr. 814 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 9. Juli 1928 2 4 7 42 Neue Briefmarken Die deulſche Sprache in Angarn Badiſche Politik 8 5 1 Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Schon Prof. Bleyer, der ehemalige Landsmannſchaftslehrer 2 2 lt 1 vor längerer Zeit hat eine Entſchließung des Verwaltungs⸗ der Deutſchen in Reſtungarn und heutige Führer des unga⸗ 8 3 a ö 9s rats der Reichspoſt die Schaffung von Briefmarken mit den riſchen Deutſchtums hat einem Mitarbeiter der„D. A..“ er⸗ us der Deutſchen a f Spar el 5 Bildern der beiden Reichspräſidenten der deut⸗ klärt: Am Sonntag fand im Ballhaus in Mannheim eine ſchen Republik angeregt und bei der Herausgabe der Hinden⸗ burgmarken zum 80. Geburtstag des Reichspräſidenten hatte der Poſtminiſter angekündigt, dieſer Anregung Folge zu geben. Wie wir nun hören, werden am 1. September die Briefmarken mit den Bildern beider Reichspräſidenten er⸗ ſcheinen und zwar werden die Werte zu 3, 8, 10, 20, 30 und 60 Pfg. das Bilönis Eberts tragen, ebenſo die für Ein⸗ ſchreibebriefe neugeſchaffene 45 Pfg.⸗Marke. Die Werte für 5, 15, 25, 40, 50 und 80 Pfg. werden mit dem Kopfbildnis Hin⸗ denburgs verſehen ſein, für das jedoch eine andere Vorlage als bei den Hindenburgmarken Verwendung finden wird. Der Staatsgerichtshof über das Wahlgeſetz Der Landesverband Baden der Volksrechtspartei(Reichs⸗ partei für Volksrecht und Aufwertung) hatte beim Staats⸗ gerichtshof dagegen Klage erhoben, daß der Landtag im vorigen Jahre den Beſchluß gefaßt hat, daß das Badener Land für die Landtagswahlen ſtatt in bisher 7 Wahlkreiſen in Zukunft in deren 22 eingeteilt wird. Die Volksrechtspartei erblickte darin eine Verletzung der Verfaſſung. Die badiſche Regierung teilte den gegenteiligen Standpunkt. Der Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich hat am Samstag ſeine Entſcheidung dahin er⸗ gehen laſſen: „8 3 Abſatz 2 und 8 25 Abſatz 2 des Badiſchen Landtagswahl⸗ Heſetzes in der Faſſung vom 1. Juli 1927 verſtoßen gegen die Reichsverfaſſung. 8 3 Abſatz 1 des Badiſchen Wahlgeſetzes verſtößt dagegen weder gegen die Reichsver⸗ faſſung, noch gegen die badiſche Verfaſſung.“ Die deutſchnationale Politik ESGerlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Deutſchnationale Parteivertretung nahm am Montag am Schluß einer Beratung einſtimmig folgende Entſchließung an: „Die Partetvertretung billigt einſtimmig die Oppoſitions⸗ ſtellung der Reichstagsfraktion, wie ſie in den Reden der Fraktionsvertreter zum Ausdruck gekommen iſt und erſucht die Fraktion, die Politik der Deutſchnationalen Volkspartei auf dieſer Baſis weiter zu führen.“ Gegen die Veſchränkung des Luftverkehrs Der Deutſche Luftfahrertag in Konſtanz nahm geſtern eine Entſchließung an, die entſchieden Einſpruch da⸗ gegen erhebt, daß auch in dieſem Jahre der Luftverkehr im beſetzten Gebiet und im Saargebet immer noch nicht durch⸗ geführt werden darf. Die zuſtändigen Behörden werden auf⸗ gefordert, alles zu tun, um dieſen unhaltbaren und unwür⸗ digen Zuſtand zu beſeitigen. Miniſterwechſel in Rom Amtlich wird aus Rom mitgeteilt, daß Finanzminiſter Volpi und Unterrichtsminiſter Fedele geſtern ihre Demiſ⸗ ſion eingereicht haben, die ſofort angenommen worden iſt. Nach der Mitteilung iſt das Kabinett ſofort umgebildet wor⸗ den, und zwar erhielt der ſeitherige Wirtſchaftsminiſter B e l⸗ Iuzzo das Unterrichtsweſen und der Senator Dr. Mos⸗ boni das Finanzminiſterium. Gleichzeitig wurden acht Unterſtaatsſekretäre durch neue Perſönlichkeiten erſetzt. Ueber die Urſache der plötzlichen Miniſterkriſe iſt bisher nichts bekannt. Auflöſung der ägyptiſchen Kammer? Wie Londoner Blätter aus Kairo melden, ſcheint eine Auflöſung des ägyptiſchen Kabinetts gegen Ende dieſes Mo⸗ mats unvermeidlich geworden zu ſein. Die Hoffnung auf eine Mitarbeit der Nationaliſten in der neuen von Mohamed Ma⸗ mud Paſcha gebildeten Regierung iſt geſchwunden, da ſowohl der ehemalige Miniſterpräſident Nahas Paſcha als auch der ehemalige Kammerpräſident Wiſa Bey in einer Verſammlung dazu aufforderten, dem neuen Kabinett geſchloſſenen Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen. r.! In den letzten Wochen hätten im ungariſchen Miniſter⸗ präſidium und im Unterrichtsminiſterium ausführliche Be⸗ ſprechungen und verſchiedene Fachkonferenzen ſtattgefunden, in denen die Frage des Gebrauchs der Mutterſprache und des mutterſprachlichen Unterrichts behandelt worden ſei. Man hätte eine feſte Löſung in dieſer Modalität gefunden und nun⸗ mehr ſei dafür geſorgt, daß die Neuordnung auch wirklich aus⸗ geführt werde.(Gerade daran hat es nämlich bisher in Un⸗ garn gefehlt. Es gab allerlei erfreuliche Geſetze und Beſtim⸗ mungen, die dem Gebrauch der Mutterſprache und des deut⸗ ſchen Unterrichts Gewähr leiſteten, aber ſie blieben leider auf dem Papier.) Nunmehr ſcheint nach Bleyers Ausführungen die Garantie dafür gegeben zu ſein, daß es nicht an einem Nachwuchs deutſcher Lehrerſchaft gebricht, daß deutſche Leſe⸗ bücher und Fibeln in ausreichender Zahl zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden und ſchließlich in den deutſchſprachigen Gegenden keine Beamten mehr angeſtellt werden, die die deutſche Sprache nicht beherrſchen. Wenn das alles ſo durchgeführt wird, werden die Be⸗ ziehungen nicht nur zwiſchen dem deutſchen Reiche, ſondern auch zwiſchen dem deutſchen Geſamtvolk und Ungarn davon gewiß profitieren. Zur Affäre von Löwenſtein Brüſſel, 9. Juli.(United Preß.) Die Witwe und die Kinder Löwenſteins haben gegenüber den Behörden die Er⸗ klärung abgegeben, ſie ſeien zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Bankier wirklich tot ſei. Es könne kein Zweifel dar⸗ über beſtehen, daß es ſich um einen Unfall und nicht um Selbſtmord handele. Zur Moltungsaktion für die Italia“ Stockholm, 9. Juli.(United Preß.) Thornberg, der Leiter der ſchwediſchen Hilfsexpebition für die Italia⸗Mann⸗ ſchaft depeſchiert, daß dichter Nebel einſtweilen jeden weiteren Rettungsverſuch unmöglich mache. Die Hilfsexpeditionen für Amundſen Die Sorge um Amunddſen beherrſcht nach wie vor das Intereſſe der Oeffentlichkeit. Obwohl man nahezu die Hoff⸗ nung aufgegeben hat, den Forſcher noch lebend aufzufinden, wird mit dem größten Aufgebot an Hilfsmitteln die Sache fortgeſetzt. Bisher ſind fünf Schiffe abgegangen, um nach der„Latham“ und Roald Amundſen zu ſuchen. Auch der norwegiſche Kreuzer„Tordenskjold“ und der franzöſiſche Kreuzer„Strasbourg“ beteiligen ſich, wie bereits gemeldet, an der Suche. Die Kriegsſchiffe haben vier Flugzeuge zur Verfügung. * Die„Bremen“ zum Andenken zerſtückelt Saint Johns(Neufundland), 9. Juli.(United Preß.) Die Mannſchaft des Poſtdampfers, der den Verkehr mit Labrador verſteht, berichtet, daß die„Bremen“ von der Fiſcher⸗ bevölkerung auf Greenly Island völlig demoliert worden iſt. Alle hätten ſich Teile des Holzwerkes und des Motors als An⸗ denken angeeignet. 5 Beginn des Neviſionsprozeſſes Slater — London, 9. Juli. Vor dem Appellationsgericht in Edin⸗ bourgh beginnt heute das Wiederaufnahmeverfahren des ehe⸗ maligen Deutſchen Oskar Slater, der vor 19 Jahren auf einen Indizienbeweis hin wegen Ermordung eines alten Fräuleins zum Tode verurteilt und dann einen Tag vor der feſtgeſetzten Hinrichtung zu einer Zuchthausſtrafe begnadigt 1918 5 Man erwartet, daß der Prozeß eine Woche dauern wird. Handelsminiſter Hoover will zurücktreten — Newyork, 9. Juli. Der amerikaniſche Handelsminiſter Hoover hat dem Präſidenten Coolidge ſein Rücktritts ⸗ geſuch überreicht, das von Coolidge mit der Bedingung an⸗ genommen wurde, daß vor dem endgültigen Rücktritt ein Nachfolger gefunden werden müſſe. Sitzung des Vorſtandes und der Vertrauensleute des Wahl⸗ kreiſes Mannheim⸗Land, Weinheim der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Nach den einleitenden Worten des Wahl⸗ kreisvorſitzenden Stadtrat Haas ſprach Parteiſekretär Blechen über die Bedeutung des Wahlergebniſſes im Wahlkreis Mannheim⸗Land, Weinheim. Der Gewinn der Deutſchen Volkspartei auf dem Lande konnte die Verluſte der Stadt voll ausgleichen. Er iſt um ſo erfreulicher, als er ſich in Weinheim, Hockenheim, Schwetzingen und auch in kleineren Ortſchaften des Bezirkes in einem konſtanten Anſchwellen der Stimmen von Wahl zu Wahl immer ſtärker auswirkt. Dieſe Tatſache berechtigt zu der Annahme, daß die Entwicklung ſich auch weiterhin in dieſen Bahnen bewegen wird. Die Aus⸗ ſprache, die ſich beſonders mit der Wahlpropaganda befaßte, brachte zahlreiche Anregungen. Im Mittelpunkt der Sitzung ſtanden die Ausführungen von Generalſekretär Wolf⸗Karls⸗ ruhe, auf die wir in anderem Zuſammenhang noch zurück⸗ kommen werden. Letzte Meldungen Keſſelexploſion— Vier Tote, zwei Schwerverletzte — Kaſſel, 9. Juli. Durch eine Dampfkeſſel⸗Exploſion in den Heſſiſchen Gipswerken in Altmorſchen(Kreis Melſungen) wurde ein Arbeiter getötet und fünf andere Arbeiter ſehr ſchwer verletzt. Von ihnen ſtarben noch drei im Krankenhaus, während ſich die beiden anderen in Lebensgefahr befinden. Der Dampfkeſſel war erſt am Sonntag vormittag in Be⸗ trieb geſetzt worden. Die Urſache der Exploſion iſt noch nicht bekannt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. Schweres Motorradunglück — Haun over, 9. Juli. Vier junge Leute aus Stöcken, die ſich in der Nacht zum Sonntag mit zwei Motorrädern zum Schützenfeſt nach Hannover begeben wollten, verunglückten in der Nähe von Hainholz, da die beiden Maſchinen zuſam⸗ menſtießen. Hierbei erlitt der Schloſſer Großkopf einen Schädelbruch und ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung im Krankenhaus. Ein zweiter Mitfahrer erlitt ebenfalls einen Schädelbruch, während die beiden anderen mit Knochenbrüchen und Hautabſchürfungen davonkamen. f 25 Gehöfte abgebrannt — Danzig, 9. Juli) In Strellin unwett der Halbinſel Hela brach am Sonntag ein rieſiger Brand aus. Ein Gehöft geriet um neun Uhr vormittags in Brand aus noch nicht ge⸗ klärter Urſache. Das Feuer griff auf die umliegenden Höfe über und dann auf das ganze Dorf. 25 Höfe wurden ein Raub der Flammen. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Sachſchaden iſt außerordentlich groß, obwohl das Vieh größtenteils gerettet werden konnte. Furchtbares Handgranatenunglück * Kattowitz, 9. Juli. In dem Dorfe Laßnitz bei Katto⸗ witz ſpielten Kinder mit einer Handgranate, die ſie auf dem Felde gefunden hatten. Plötzlich explodierte die Handgranate und tötete acht Kinder. 14 weitere wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Beendigung des griechiſchen Tabakarbeiterſtreiks — Athen, 9. Juli. Die griechiſche Tabakarbeiterſtreik wurde geſtern von den Arbeiterverbänden als beendet erklärt. Man erwartet für die nächſten Tage auch die Beilegung des Seemannsſtreiks. f Außergewöhnliche Hitze in den Vereinigten Staaten — Newyork, 9. Juli. Das Thermometer ſtieg geſtern hier auf 32 Grad Celſius. Von Chicago oſtwärts litten alle Staaten unter der enormen Hitze. In Chicago und Um⸗ gebung wurden allein über 30 Todesfälle an Hitz⸗ ſchlag bezw. durch Ertrinken verzeichnet. Auch in Newyork ſind eine Reihe von Perſonen der Hitze zum Opfer gefallen. kr. Heidelberg, 9. Juli.(Eigener Bericht.) Als Redner für die diesjährige Reichsverfaſſungsfeier, die im Reichstag am 11. Auguſt ſtattfinden wird, iſt der frühere Reichsjuſtiz⸗ 2 Profeſſor Dr. Radbruch Heidelberg beſtimmt worden. 5 PPTP c Michard Lerts Abſchied von Mannheim Nun hat der Taktſtock Richard Lerts geſtern zum letzten Mal im Nationaltheater die Führung gehabt. Mit der letzten Opern⸗Aufführung dieſer Spielzeit und mit ſeiner letzten Einſtudierung hat ſich unſer Generalmuſikdirektor verab⸗ ſchiedet. Und noch einmal wuchs der große Muſiker und fein⸗ nervige Dirigent zu ſeiner vollen Größe heran, ſodaß der Verluſt, den Mannheim durch ſeinen Weggang nach Breslau erleidet, in ſeiner ganzen Größe zutage trat. Seine muſi⸗ kaliſche Leitung ſchuf die geſtrige Aufführung des„Boris Godunow“ zu einem Erlebnis, das in Verbindung mit dem Abſchied Lerts unvergeſſen bleiben wird. Mit großer Sicher⸗ heit arbeitete Lert den Wechſel im Ausdruck der Muſik Muſſorgskys heraus, zeigte er noch einmal, welche Klangfülle und Klangſchönheit unſer Orcheſter unter ſeiner Leitung zu entwickeln vermag, und war er den Darſtellern auf der Bühne ein ſicherer Führer. Kurzum, eine Aufführung, die die Hörer voll und ganz in ihren Bann zwang und die dem ſcheidenden muſikaliſchen Leiter unſerer Oper in ſich ſteigerndem Beifall am Schluſſe lebhafte Ovationen einbrachte. Wenn auch Richard Lert anfänglich, ſeinem inneren Weſen getreu, ſich dieſen Hul⸗ digungen zu entziehen verſuchte, ſo war der von Herzen kon⸗ mende Beifall des Mannheimer Publikums ausdauernder und ruhte nicht eher, als bis ſich Lert zu vielen Malen auf der Bühne zeigte. Die Freundſchaft und, ſagen wir ruhig, auch das Bedauern ſeiner Verehrer über ſeinen Weggang waren ſo ausdauernd, daß ſie noch am Bühneneingang auf die Gelegenheit warteten, um dem von Mannheim Scheidenden ein herzliches Lebewohl zuzurufen. Dieſer ſo außerordent⸗ lich herzliche Abſchied wird dem Künſtler und dem Menſchen Lert ebenſo wie die Blumengrüße und Lorbeerkränze, be⸗ wieſen haben, daß er in Mannheim nicht umſonſt gewirkt und daß ſein ſchlichtes aber beharrliches künſtleriſches Arbeiten am Nattonaltheater Mannheim unvergeſſen bleiben wird. ke. * Konzert des Berliner Mozart⸗Chors. War es nicht als hätte uns dieſer Chor der 130 Kinder auf eine blumige Spielwieſe eingeladen, zu fröhlichem Tanz und jubelndem an ihren himmliſchen Schutzpatron Mozart, ſangen ſie ſich mit ſeinem ergreifenden Ape verum in unſre Herzen hinein. Es wax erſtaunlich, mit welch ſicherer, abgerundeter Tongebung, die Kinder dieſes, wie auch der folgenden Stücke beherrſchten. Es gehört ſchon eine unendliche Geduld und viel Verſtändnis für die kindliche Pſyche dazu, um aus dieſer ſpringlebendigen Jugend einen ſolch wohldisziplinierten muſikaliſch hochwerti⸗ gen Chor herauszubilden. Studiert wird nach dem Tonika⸗ Do⸗Syſtem, das die Vorteile großer Treffſicherheit und rhythmiſcher Schulung mit ſich bringt. Deshalb kamen auch die ſchwierigen Chöre wie der Kanon„Im Arm der Liebe“, die luſtige Parodie„Auf den Erfinder des Metronoms“ von Beethoven, der ſchön abſchattierte ruſſiſche Vespergeſang, das entzückende, voll kindlicher Schelmerei ſteckende„Heimkehr vom Feſt“ von Leo Blech, das in der Intonation ſehr delikate „Tanzlied“ von Heinr. Albert und das klanglich reizvolle „Echolied“ von Orlandus Laſſus in ſchlackenreiner Klarheit und Präziſion zu wirkungsvollem Vortrag. Den ganzen ſüßen Kindheitszauber umſchloß das leicht und duftig geſun⸗ gene„Sandmännchen“(nach einer alten Volksweiſe) und das drolltge Lied von der gackernden Henne. Lieb und ſchlicht klangen die treuherzigen Liebesliedchen„Des Herzens Slüſſelin“ von Armin Knab,„Waldvögelein“ nach einer alten Volksweiſe, das immer wieder erfreuende„Roſeſtock, Holder⸗ blüh“ und die alte und ewig junge Geſchichte von der Spin⸗ nerin“. Ueberzeugend wurde das friſch⸗fröhliche„Juchhe“ von Hans Kreßler geſungen. Man glaubt es der jungen Sänger⸗ ſchar, daß ihr die Erde noch„ſo ſchön“ ſcheint und möchte es ihr auch auf ihrer weiteren Sängerfahrt wünſchen, daß ihr dieſer gute Eindruck auch bleibt. Denn leicht haben ſie es nicht, dieſe kleinen tapferen Kulturträger. Jeden Tag er⸗ müdende Eiſenbahnfahrt, neue Städte, neue Eindrücke und dazu Quartierſorgen. Bis zu Beginn des Konzertes waren hier erſt dieſe Letzteren behoben. Das iſt doch etwas be⸗ ſchämend für die ſonſt ſo jugendumſorgende Mannheimer Bürgerſchaft. Auch hätte der Konzertbeſuch weit beſſer ſein dürfen. Denn dieſe Kinder beſchenken uns durch ihre Lieder, mit dem Beſten, was ſie haben. Sie tun ſogar noch ein Uebriges, erzählen mit gewandter Sprechtechnik, und deutlicher Ausſprache(darin haben es die Norddeutſchen leichter als Sang? Schon mit ihrem erſten Lied, gleichſam einem Gruß ſunfere Süddeutſchen) im Sprechgeſang der Geſchichte des Bres⸗ lauer Glockengießers und geben noch kurze Schelmengedicht⸗ chen als Dreingabe. Alles geben ſie. Danken wir dem Aus⸗ ſchuß für Volksmuſikpflege, daß er uns die Kinder hierher eingeladen hat und danken wir den jugendlichen Künſtlern und ihrem treuſorgenden Dirigentenvater Erich Steffen dadurch, daß wir uns, ſo oft ſie wiederkehren, zu Ehren unſerer kleinen tapferen Gäſte recht zahlreich einfinden. Denn ſie verdienen dieſe Anerkennung aus vollem Herzen. R. Heidelberger Feſtſpiele. In Gerhart Hauptmanns „Schluck und Jau“ in den Bandhausaufführungen der Hei⸗ delberger Feſtſpiele werden Max Pallenberg den Schluck und Eugen Klöpfer den Jau ſpielen. Guſtav Har⸗ tung wird in gemeinſamer Arbeit mit dem Dichter das Werk inſzenieren. e dDie ſowjetruſſiſche Hiſtorikerwoche in Berlin wurde am Samstag durch eine Feſtſitzung im Feſtſaal der preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften eingeleitet. Nach einer Be⸗ grüßungsanſprache, die Profeſſor Hoetzſch namens der deutſchen Geſellſchaft zum Studium Oſteuropas hielt und in der er die Hoffnung auf eine künftige enge Zuſammenarbeit ausſprach, bewillkommnete der preußiſche Kultusminiſter Becker die Gäſte aus Sowjetrußland.(Gelehrte aus der Emigration ſind von der Tagung ausgeſchloſſen.) Botſchafter Kreſtinski ſprach den Dank ſeiner Regierung für die Hilfe aus, die den Sowjetgelehrten von den deutſchen Be⸗ hörden zuteil geworden ſei. Der ſtellvertretende Volkshbil⸗ dungskommiſſar, der Präſident der ruſſiſchen Akademie in Moskau, Pokrows ki, ſchilderte dann die Arbeit der ruf⸗ ſiſchen Hiſtoriker unter dem Sowjetregime. Mit der Hiſto⸗ vikerwoche verbunden iſt eine Ausſtellung in der Staats⸗ bibliothek. In dieſer ſind bemerkenswert eigentlich nur die Fakſimila einiger wichtiger Dokumente, darunter die deutſch⸗ ruſſiſchen Abkommen von Björkö(1905) und Petersburg (1873), Yorks Brief an Kaiſer Alexander 1(3. Januar 1813) und die Tagesberichte des ermordeten Zaren Alexander 11 und Nikolaus II. Pokrowski kündigte übrigens eine um⸗ faſſende Dokumentenſammlung über den Ausbruch des Welt⸗ krieges an. ———— * dee — e alsbald zur Macht der Gewohnheit wurde. 7 0 f Montag, den 9. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 314 2 Das Mannheimer Theaterjahr 1927.28 Rückblick auf die vergangene Spielzeit War dieſe„Belinde“ von Eulenberg, das Spiel von der Frau mit der doppelten Liebe und dem doppelten Schmerz, mit deſſen Aufführung das Jahr ſchloß, ein Symbol? Auch das Mannheimer Nationaltheater hat ſo eine doppelte Liebe, die zugleich ſein zwiefacher Schmerz iſt: immer noch drängen ſich Oper und Schauspiel im gleichen Haus, und immer noch vermag man kein Ende dieſer Bedrängnis abzuſehen, aus der andere, glücklichere Städte längſt entronnen ſind. Ein großer Apparat— ein kleines Wirkungsfeld, ein großes Defizit— ein geringer künſtleriſcher Ertrag. Da liegt viel an dieſen gefunden und ſchließlich nahm man noch mit der„Frau im Hermelin“ einen größeren Anlauf, der durchs Ziel eines hüb⸗ ſchen Erfolgs führte. „Boris Godunow“,„Jonny“ und„Macht des Schickſals“ ſind die einzigen Erſtaufführungen geweſen, an Urauffüh⸗ rungen war die Oper dieſes Jahres überhaupt arm, dagegen hatte ſie ein beſonderes Ereignis aufzuweiſen, das allen Muſikfreunden noch in dankbarer Erinnerung ſein wird: die Richard Straußwoche mit dem Meiſter am Pult. In dieſer fand noch das bemerkenswerte Gaſtſpiel der Berliner Sän⸗ irrer in einigen Fällen eine neue Art der Kündigung inſofern be⸗ merkbar, als Mitglieder, die bereits auf der ſchwarzen Liſte ſtanden, wieder engagiert wurden. Trotzdem gehen Schau⸗ ſpielmitglieder, die erſt kurze Zeit hier ſind: Hans Barthel, der erſte Held, u. Liſelotte Betke, die in der einen Spielzeit, die ſie in Mannheim verbrachte, ihr urwüchſiges Talent kaum entk⸗ falten konnte, wozu ſie in ihrem neuen Nürnberger Wirkungs⸗ kreis gewiß mehr Gelegenheit haben wird. Das Enſemble ſelbſt hat ſich im Schauſpiel durch den Hinzutritt einiger ſtarker Talente ohne Frage gebeſſert und gefeſtigt. Zu dieſen Generalmusikdirektor Richard Lert AI Ann Ferrer TTT TTT rrererrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrererrrrrrrrre Ateller Hostrup, Mannbeim Kapellmeister Gustav Mannebeck S. Tillmann-Matter, Mannheim erer Carl Neumann-Hoditz G. Ilmenn-Matter. Mannheim beengten Verhältniſſen, manches an den böſen Theaterzeiten und noch einiges an den Dingen, über die man gewiſſe im Mannheimer Bürgerausſchuß abgegebene Erklärungen der Fraktionen nachſchlagen kann. Wie aber auch das Intereſſe am Mannheimer Theater ſein mag, ob es ſich nun für oder gegen manches ausſpricht, wir glauben jedenfalls aus manchen Anzeichen feſtſtellen zu können, daß es doch noch nicht ſo ganz geſchwunden iſt, wenn es ſich auch mehr in hiſtoriſchen Zu⸗ ſammenhängen, in Jubiläen und Abſchieden äußert, als in gegenwärtigen, von denen die immer noch z. T. ungeſühnte Schuld des Künſtlerfeſtes im Roſengarten als deutliches An⸗ zeichen für den Grad des Kontakts des Theaters mit dem Publikum in der Erinnerung fortlebt.— Immer wieder muß bei ſolchen Rückblicken auf das Un⸗ vergleichbare des Schauſpiels und der Oper hingewieſen wer⸗ den, gerade weil ſich dieſe beiden hier in einem Haus zuſam⸗ menſinden müſſen. Aber dieſe Unvereinbarkeit iſt im Fall des Mannheimer Nationaltheaters nicht nur eine Stlfleigen⸗ kümlichkeit, vielmehr auch eine interne Frage der Leitung. Im nächſten Jahr wird uns der Intendant ſeinen Opernleiter präſentieren, der ſich vorläufig als ſolcher mit einiger Ver⸗ frühung als offizieller Mannheimer Generalmuſikdirektor in dem vor einiger Zeit erſchienenen Rundſchreiben der badiſchen Sektion der Brucknergeſellſchaft unterzeichnet hat.(Warum dieſe etwas eitle Eile?) Da iſt es begreiflich, daß die Oper im vergangenen Jahr ſo angelegt war, daß das kommende Jumſo glorioſer für den neuen Opernmächtigen daſteht, der doch die Berufung durch ſeinen Chef rechtfertigen muß, bezw. müßte. Das vergangene Jahr dürfte deshalb in der Oper, was den Spielplan uſw. betrifft, eher als etwas Vorläufiges anzuſehen ſein, wenngleich eine Vorſtellung wie der„Boris Godunow“ als Geſamtleiſtung auch dort wohl kaum überboten werden kann, wo für einen Opernleiter weit günſtigere Ar⸗ beitsbedingungen beſtehen, als es hier der Fall war. Aber warten wir einmal ab, wir laſſen uns gerne überraſchen. Das Vorläuferjahr rückte in der Oper zunächſt in das Sternzeichen Gertrud Bindernagel, und begann demgemäß mit einer Auffriſchung des„Roſenkavaliers“. Am Seiten⸗ zweig der Spieloper blühte die farbenreiche indiſche Blume des„Königs für einen Tag“, während die„Macht des Schick⸗ Die neue eit hat dann als ſchwärzliches Strandgut den„Jonny“ aus Mannheimer Opernufer geſchwemmt und darauf wurde mit der höchſt unnötigen und in nichts begründeten Einſtudierung von„Samſon und Dalila“ ein mindeſtens ebenſo dunkles Kapitel der Operngeſchichte aufgeſchlagen. In Wagners Werk überblätterte man in dieſem Jahr den Nibelungenring, um dafür„Triſtan und Iſolde“ mit Liebe und Sorgfalt zu revi⸗ dieren. Der„Evangelimann“ tauchte wieder aus der Ver⸗ ſenkung auf, das„Glöckchen des Eremiten“ klang anmutig ins Repertoire, und der„Arme Heinrich“ ließ endlich einmal wie⸗ der Hans Pfitzner zu Wort kommen. Im Neuen Theater erweckte man„Aleſſandro Stradella“. Daneben gingen ein paar gute Vorſtellungen von früher, wie„Don Giovanni“, „Tosca“ uſw. erfolgreich einher. Zu den Opern muß man auch die ausgezeichnete Wiederbelebung des„Zigeunerbarons“ rechnen, mit dem man die Schwelle der Operette über⸗ ſchreitet. Außer den Zeitprodukten„Pit⸗Pit“ und„Miß Cho⸗ colate“ wurde das in Heidelberg verlorene Herz auf der Operettenbühne des Nationaltheaters einigemale wieder⸗ ne, U Schone IIIA gerin Ljundͤberg als Salome ſtatt. Roſe Pauly⸗Dreeſen kam ebenfalls einige Abende im Rahmen ihrer Gaſtſpielverpflich⸗ tung nach Mannheim, ſonſt ſind keine anderen als Aushilfs⸗ gäſte in der Oper zu verzeichnen.— Die Kräfte, die in Maun⸗ heim das Gaſtſpiel eines Engagements gaben und mit dem Ende dieſer Spielzeit Mannheim verlaſſen, ſind ebenfalls noch im weſentlichen zu nennen. Da iſt Ladislas Vajda, der ausſichtsreiche lyriſche Tenor, ein feinſinniger Künſtler, der Friedel Dann Phot. Fledler, Dresden ſich mit ſeiner beſten Rolle, dem Cavaradoſſi, verabſchiedete, ferner Roſe Lind, die poeſievolle Koloraturſängerin, die das Enſemble anmutig dekorierte, Arthur Heyer, der Tenorbuffo, der ſich immer mehr zu einem ſchätzenswerten und durch die ſeltene gute Beſetzung ſeines Fachs an deutſchen Bühnen, wie wir glauben, faſt unentbehrlich gemacht hat. Auch Paula Weißweiler war nur ein Jahr hier tätig. Außerdem verläßt uns der Kapellmeiſter Guſtav Mannebeck, der ſich in Mann⸗ heim vom Operetten⸗Kapellmeiſter zum erfolgreichen Opern⸗ dirigenten entwickelt hat und in ſeinem neuen Wirkungskreis Deſſau ſchönen Aufgaben entgegengeht; ſein Weggang bedeu⸗ tet für den talentierten Künſtler unbedingt einen Aufſtieg. Ueber Friedel Danns Abſchied und was er bedeutet, wurde an dieſer Stelle bereits ausführlich geſprochen. Im Schauſpiel hat die Abwanderung des Perſonals die Höhe des Vorjahres nicht mehr erreicht; dagegen machte ſich rnnnen neuen Kräften gehört vor allem auch die Perſönlichkeit des Regiſſeurs Dr. Storz, ferner eine ſo erfolgreiche Künſtlerin wie Ida Ehre und der ſtets feſſelnde Darſteller Fritz Klippel, Erneſtine Coſta konnte die beiden Darſtellerinnen, für die ſie engagiert wurde, zwar nicht ganz erſetzen, doch ſie trug die Bürde des Salonfachs mit Geſchmack und Anmut, wenn auch ohne die rechte Wandlungsfähigkeit. 0 In den Vorſtellungen hatte man ſich erfreulicherweiſe mehr als in den Vorjahren auf das Klaſſiſche beſonnen. Die neue„Hamlet“⸗Inſzenierung und das glänzend gelungene Spiel von„Liebes Luſt und Leid“ waren waren zwei Shake⸗ ſpeareaufführungen von beſonderem Rang. Dazu kamen zwei ſehr ſaubere Vorſtellungen„Amphitryon“,„Maria Stuart“ und die zumindeſt als Verſuch gutzuheißende Erneuerung des „Don Juan und Fauſt“ von Grabbe. Der„Clavigo“ ſtand als einziger Goethe im Schatten dieſer Inſzenierungen. Die „Kreuzabnahme“ lag als Uraufführung dem Publikum gottlob nicht allzulange im Magen, der abwegige, aber talentierte„De⸗ metriuz, Jacymovicz“ gehörte zuſammen mit der ſterbens⸗ r„Schlacht der Heilande“ der bereits etwas ange⸗ grauten„Jungen Bühne“ an. Molnars„Spiel im Schloß“, Franks„Zwölftauſend“, das höchſt problematiſche„Harte Brot“ von Claudel, Haſenclevers„Beſſerer Herr“, Zuck⸗ mayers„Schinderhannes“,„Coeur⸗Bube“(ein ſehr unnötiger Zeitſchmarren), Kaiſers neckiſcher„Oktobertag“ und ſchließlich Walters„Große Hebammenkunſt“ waren Erſtaufführungen, denen zum Teil zumindeſt als Verdienſt zu kam, den Kon⸗ takt mit dem gegenwärtigen dramatiſchen Schrifttum aufrecht⸗ erhalten zu haben. Das Weihnachtsmärchen vom„braven Teufelein“ gehört noch in dieſe Reihe. Ibſens„John Gabriel Borkmann“ und Strindbergs„Oſtern“ gehörten zu den be⸗ merkenswerten Taten des wieder am Regiepult erſchienenen Wilhelm Kolmar. Die„Fünf Frankfurter“ und„Haſemanns Töchter“ waren außer ihrer Jubiläumsbedeutung auch noch ſchöne Erinnerungen an die gute alte Zeit. Wildes„Bunbury“ blieb ein recht belangloſes Intermezzo. Im Neuen Theatern ſpielte man:„Miß Cheneys Ende“,„Aber Mama“,„Die Hamburger Filiale“und„Wer gewinnt Liſette“, Die Zahl der Prominentengaſtſpiele war diesmal im Schauſpiel beſonders zahlrei ch. Käthe Dorſch brachte be⸗ ſonders mit ihrer Roſe Bernd ein unvergleichliches Theater⸗ erlebnis, Klöpfer kam mit einem-Luſtſpiel, einem wenig er⸗ freulichem Enſemble und Ibſen. Kortners Gaſtſpiel zeigte den Tiefſtand des Enſemblebetriebs der Prominenz. Eliſabeth Bergner gelang das Kunſtſtück zweier ausverkaufter Häuſer⸗ Nimmt man dieſe Kompoſila des Spielplans zuſammen, läßt ſie an Abonnenten, Theatergemeinden und an dem Außer⸗ mietepublikum vorbeipaſſieren, ſo hat man das Bild des ver⸗ gangenen Theaterjahres. Der Bildner des Theaters ſelbſt, Dr. Eduard Löffler, ein Künſtler von Rang und Eigen⸗ prägung, ſei ebenfalls nicht vergeſſen. Dazu ſei noch der Ju⸗ ö bilare gedacht; das waren Julie Sanden, Hans Bahling und Karl Neumann⸗Hoditz. Im nächſten Jahr wird das Theater ſelbſt ein Jubilar ſein. Dazu wollen wir ihm heute ſchon von Herzen Glück wünſchen. Mit großem Optimismus ge⸗ ſchieht das zwar nicht, aber gerade beim Theater kommen die Dinge ſehr oft anders, als man denkt und wohl auch lenkt. Und mit dieſem Troſt wollen wir jetzt in die hoffentlich recht ſonnigen Ferien gehen. Dr. KR. 1 Seite. Nr. 314 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 9. Juli 1928 Wirklſchaftliches. Soziales Die Arbeitsvermittlung im Amtsbezirk Mannheim . Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsgeſuche betrug im Monat Juni 19 644(12 786 männ⸗ liche, 6858 weibliche). Dieſe verteilen ſich auf folgende Berufs⸗ gruppen: Lohnarbeit wechſelnder Art 6117(4616., 1501.), Metall verarbeitung und Induſtrie der Maſchinen, Inſtru⸗ mente und Apparate 2570(241g., 157.), häusliche Dienſte 1907(nur weibliche), Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft 1591(664., 27.), kaufmänniſche Angeſtellte 1406(854., 552.), Ver⸗ kehrsgewerbe 939(927., 12.), Bekleidungsgewerbe 732 251., 481.), Baugewerbe 658(nur männliche), Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe 608(291., 317.), Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe 529(525., 4.), Lederinduſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe 420(181., 239.), Chemiſche Induſtrie und Induſtrie der forſtwirtſchaftlichen Neben⸗ erzeugniſſe 413(52., 361.), Theater, Muſik, Schauſtellungen aller Art 339(300., 39.), Bürbangeſtellte 323(236., 87.), Landwirtſchaft, Gärtnerei, Forſtwirtſchaft, Fiſcherei 259 (251., 8.), Geſundhetts⸗ und Körperpflege, Reinigungs⸗ gewerbe 221(106., 115.), Techniker aller Art 213(210., 3.), Vervielfältigungsgewerbe 108(86., 22.), Spinn⸗ ſtoffgewerbe 106(5., 101.), Heizer und Maſchiniſten 95 (nur männliche), Zellſtoff⸗ und Papierherſtellung und ⸗ver⸗ arbeitung 59(36., 23.), Induſtrie der Steinen und Erden 19(18., 1.), kunſtgewerbliche Berufe 7(nur männliche), freie Berufe 5(4., 1.). Dieſen 19644 Ar beitsgeſu chen ſtanden 5029 offene Stellen(2577 für männliche, 2452 für weibliche Arbeits⸗ ſuchende) gegenüber. Beſetzt wurden 4028 Stellen(2246 von männlichen, 1782 von weiblichen Arbeitſuchenden). Stäoͤtiſche Nachrichten Im Wunderland des Mondes Draußen heißer Sonnentag, drinnen im Planetarium kühle Pracht der Sterne, die ſich um ihren nächtlichen Heer⸗ führer, den Mond, ſcharen. Ueber das Weſen dieſes Geſtirns erzählte Prof. Zirkel ⸗ Heidelberg in intereſſanter, leicht faßlicher Weiſe und brachte uns dieſen treuen Begleiter da⸗ durch perſönlich nahe. Dieſer alte Geſelle hat durch das ver⸗ änderliche Bild ſeiner Erſcheinung, beſonders als Neumond, von jeher auf die Menſchheit einen eigenen Zauber ausgeübt. Durch die Vorführung wunderbar ſcharfer Lichtbilder, die wir dem Begründer der Himmelsphotographie, Geheimrat Max Wolf, verdanken, wurde der Mond wohl ſeines alten myſti⸗ ſchen Zaubers entkleidet, tauſchte bei ſeinen Beſchauern im Planetarium dafür aber ein ſehr ſtarkes Intereſſe an ſeiner äußeren Form und deren Entſtehung ein, Prof. Zirkel ver⸗ ſtand es meisterhaft, darüber Aufſchluß zu geben. Er erklärte die Mondphaſen, den Urſprung des Mondes als abgeſplit⸗ terter Teil der Erde, die ſich wiederum von der Sonne los⸗ gelöſt habe, und befaßte ſich dann hauptſächlich damit, uns Über die Oberfläche des Mondes zu orientieren. Die hierzu vorgeführten Photographien zeigten Alpenlandſchaften von grandioſem Ausmaß. Die höchſten Erhebungen tragen be⸗ kannte Namen, wie Apenninen, Alpen, Copernicus, Ptole⸗ Mus uſw. Es ſind dies alle ausgebrannte, erſtarrte Krater, die ſich um einen ſtrahlenförmigen Mittelkomplex, den ſoge⸗ naunten Tycho, gruppieren. Es gibt Riſſe, Spalten, Meere, die jedoch ohne Waſſer ſind, wie es denn auf dem Mond weder Waſſer noch eine atmoſphäriſche Luft gibt, Es iſt ein totes Geſtirn, das ſelbſt ohne Leben durch geheimnisvolle Kräfte doch Einfluß auf die rhythmiſchen Pulsſchläge unſerer Erde hat, auf Ebbe und Flut, man ſagt, noch auf mehr, auf Wet⸗ ter, auf Stimmungen des Menſchen. Ein Zipfelchen vom geheimnisumhüllenden Mantel des Welträtſels wurde gelüf⸗ tet. Wir ſchließen uns den Goetheſchen Schlußworten Prof. Die Zahl der beim Zirkels an:„Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wiſſen.“ Prof. Zirkel gebührt Dank, daß er uns von ſeinem ſpezial Vielwiſſen in dieſer intereſſanten Form einen ſo hübſchen Anteil in ſeinem Vortrag über den Mond abgegeben hat. Es hat den zahlreich erſchtenenen Zuhörern ſichtlich Freude ge⸗ macht. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn dieſe Art Vorträge zu einer ſtändigen Einrichtung gemacht würden. R. ** * Städtiſche Krankenanſtalten. Am 2. Juli d. J. befanden ſich in den Städtiſchen Krankenanſtalten 1063 Kranke(632 männliche, 431 weibliche), und zwar im Krankenhaus 935, im Spital für Lungenkranke 101, im Ge⸗ neſungsheim Neckargemünd 27. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 297 in der mediziniſchen Abtei⸗ lung, 287 in der chirurgiſchen Abteilung, 147 in der gynäko⸗ logiſchen Abteilung, 100 im Säuglingskrankenhaus, 68 in der dermatologiſchen Abteilung, 18 in der Abteilung für Hals⸗ Naſen⸗, Ohrenkranke und 18 in der Abteilung für Augen⸗ kranke. In der Heimabteilung ſind 115 Kinder zur Verpflegung untergebracht. * Verkehrsunfälle. In das Allgemeine Krankenhaus wur⸗ den eingeliefert: am Samstag ein 27 Jahre alter Wickler, der bei der Halteſtelle Lange⸗Rötterſtraße auf einen fahrenden Straßenbahnwagen aufſpringen wollte, dabet rücklings gegen einen Leitungsmaſt ſtürzte und ſich am Kopf verletzte; am Sonntag ein 52 Jahre alter Arbeiter, der als Motorradfahrer in Waldhof an der Ecke Sandorfer⸗ und Waldſtraße mit einem Radfahrer zuſammenſtieß und durch den Sturz einen Schädelbruch erlitt und ein 21 Jahre alter Taglöhner aus Heddesheim, der abends auf der Straße zwiſchen Feudenheim und Heddesheim als Radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammenſtieß und durch Glasſplitter Schnittwunden im Geſicht erlitt.— Am Samstag nachmittag fuhr ein 43 Jahre alter Kraftwagen⸗ führer auf einem Motorrad mit Beiwagen in großer Ge⸗ ſchwindigkeit durch die Schwetzingerſtraße. Um an der Kreu⸗ zung Schwetzinger⸗ ud Kleinfeldſtraße nicht mit einem die Schwetzingerſtraße überkreuzenden Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen zu ſtoßen, fuhr er auf die linke Straßenſeite und ge⸗ riet auf den Gohweg. Auf dieſem rannte er eine 36 Jahre alte Frau und eine 11 Jahre alte Schülerin um. Die Frau klagte über heftige innere Schmerzen; die Schülerin trug am ganzen Körper Hautabſchürfungen davon. Ein in der Nähe wohnender Arzt leiſtete die erſte Hilfe.— Beim Einbiegen aus der Straße zwiſchen B und C und Breiteſtraße geriet am Sonntag nachmittag ein Motorrad ins Schleu⸗ dern. Der Beifahrer, ein 27 Jahre alter Kaufman n, fiel mit dem Kopf gegen einen Randſtein und erlitt eine größere Wunde. Im Thereſienhaus wurde ihm ein Not⸗ verband angelegt.— Als am Samstag nachmittag ein Rad⸗ fahrerverein aus Frieſenheim durch den Luiſenring in Rich⸗ tung Rheinbrücke fuhr, geriet eine auf einem Saalkunſtrad fahrende 16 Jahre alte Arbeiterin in die Schienen der Straßenbahn und ſtürzte. Sie blieb ohnmächtig liegen und hat anſcheinend auch den linken Unterſchenkel gebrochen. Mit einem Auto wurde ſie nach ihrer Wohnung verbracht. * Badiſcher Stenographen⸗Verband. Ein bedeutungsvoller Vorgang im ſtenographiſchen Organiſationsleben, der zweifel⸗ los für die Stenographenbünde des ganzen Reiches vorbild⸗ lich ſein dürfte, hat ſich dieſer Tage in Karlsruhe voll⸗ zogen. Mit Wirkung vom 1. Juli haben ſich die Vereine des badiſchen Verbandes für Einheitskurzſchrift(früher Gabels⸗ berger) und die Mehrzahl der Vereine des badiſchen Steno⸗ graphenbundes Stolze ⸗Schrey unter Leitung weit⸗ ſchauender Männer, denen die Pflege der Einheitskurzſchrift als die deutſche Volkskurzſchrift mehr gilt als ſteno⸗ graphiſche Parteipolitik, zu der einheitlichen Körperſchaft „Badiſcher Stenographen⸗ Verband“ zuſammen⸗ geſchloſſen. Der neue Verband umfaßt rund 50 Vereine mit nahezu 4000 Mitgliedern. Er iſt Mitglied bes Deutſchen Stenographenbundes, der mit rund 1500 Vereinen und weit über 100 000 Mitgliedern die größte ſtenographiſche Organi⸗ ſation der Welt iſt. Zum Vorſitzenden des Badiſchen Steno⸗ graphen⸗Verbandes wurde Direktor Dr. Braun ⸗Weinheim ernannt. Stellvertr. Vorſitzende ſind Prof. Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe und Carl Scheffel⸗Mannheim, TTV — * Selbſttötungsverſuche. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag gegen 2 Uhr öffnete ſich auf dem Meßplatz eine 29 Jahre alte Kellnerin anſcheinend aus Liebes⸗ kumm ar mit einem Meſſer eine Pulsa der. In den frühen Norgenſtunden des Sonntags trank ein 26 Jahre alter Friſeur in ſeiner in Feudenheim gelegenen Wohnung eine giftige Flüſſigkeit. Familienſtreitigkeiten ſollen den Grund zur Tat bilden.— Am Sonntag nachmitag wollte eine 38 Jahre alte Frau aus der Pfalz ſich mit ihrem 14 Monate alten Kind in den Bellenkrappenſtürzen. Paſſanten hinderten ſie an ihrem Vorhaben. Auch hier ſoll der Grund zur Tat in Famiilenſtreitigkeiten zu ſuchen ſein. Die drei Lebensmüden wurden ins Allgemeine Krankenhaus einge⸗ liefert. * Entwendet wurden 12 Flaſchen Himbeer⸗ und Orangiadeſaft aus einem Schaukaſten in R 1 hier; auf der Frieſenheimer Inſel 4 Boſchzündkerzen; aus einem Hauſe in L 11, eine braunlederne Brieftaſche mit 50% In⸗ halt und im ſtädtiſchen Viehhof ein Reſerveautoreifen(Marke Opel). * Transportgefährdung durch Kupferdiebſtähle. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, ſind in der letzten Woche auf der Rhein⸗ Haardtbahn⸗Strecke zwiſchen Ruchheim und Fußgön⸗ heim auf einer Strecke von 3 Km. die ſogenannten Schienen⸗ Querverbinder, d. h. fingerdicke und 1,40 Meter lange Kupferdrähte, von jungen Burſchen entwendet und verkauft worden. Die Drähte dienen dazu, die Ver⸗ bindung zwiſchen den Schienenſtößen herzuſtellen und dadurch eine fortlaufende Erdung des elektriſchen Stromes zu ge⸗ währleiſten. Fehlen dieſe Quer ⸗ Verbinder, ſo iſt je nach Umſtänden mit einer erheblichen Trans portgefähr⸗ dung zu rechnen. Als Täter wurden drei junge Burſchen aus Maxdorf ſeſtgeſtellt und dem Gericht in Frankenthal überliefert. Die Täter ſtehen noch im jugendlichen Alter. 65. Geburtstag. Der in weiten Kreiſen bekannte Ober⸗ wachtmeiſter beim Bezirksamt hier, Adam Bamb, II 6, 3 feiert am Donnerstag, 12. Juli ds. Is. ſeinen 65. Geburtstag. Herr Bamb tritt am 1. Oktober in den Ruheſtand. Veranſtaltungen * Badiſche Hausfrau. Das diesjährige Sommer⸗ und Kinderfeſt der„Badiſchen Hausfrau“ findet am Mittwoch nachmittags und abends im Ballhausgarten ſtatt. Das Kinder⸗ feſt wird mit einer Luftballon⸗ und Fahnenpolonaiſe eröffnet. Neben Kaſperltheater und Karuſſell iſt Buben und Mädels Ge⸗ legenheit geboten, ſich bei Spielen und Preiswettkämpfen ſchöne Preiſe zu erringen. Für das abends um 8 Uhr begin⸗ nende Gartenkonzert, das mit auserwähltem Programm von der geſamten Kapelle Mohr beſtritten wird, hat ſich außerdem das Männerquartett des Geſangvereins„Flora“ zur Ver⸗ fügung geſtellt,(Näheres ſiehe Anzeige.) * Die Mannheimer Dampferfahrten auf dem Rhein. Viel zu wenigen ſind die Reize der Dampferfahrten bekannt, die von Mannheim aus auf dem Rhein in die Umgebung führen. Worms, Gernsheim, Speyer urnd Germersheim ſind Städte, die in regelmäßigem Kursverkehr mit Mannheim ſtehen. Die Fahrten bieten Ausſpannung und Erholung. Vormittags⸗ fahrten und Fahrten am Nachmittag wechſeln miteinander ab. Seit kurzem finden auch Dienstags, Mittwochs und Donners⸗ tags Abendfahrtenſtatt, die regelmäßig nach einem kurzen Aufenthalt wieder nach Mannheim zurückführen. * Staatsprüfung für Maſchinen ingenieure. Die Regie⸗ rungsbauführer: Oskar Angſtmann aus Mannheim, Leo⸗ pold Beeh aus Karlsruhe, Walter Büchle aus Singen a.., Hermann Hermle aus Freiburg, Kurt Keſtel aus Karlsruhe, Karl Lais aus Utzenfeld, Gduard Mank aus Waſſerburg a. Inn, Hermann May aus Karlsruhe, Ernſt Trüby aus Luxemburg haben die diesjährige Staatsprüfung für Maſchinen⸗ ingenieure beſtanden und ſind zu Regierungsbau⸗ meiſtern ernannt worden. 7—.:... Belenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten,) Als ich Egon einmal in einem weißen Kleid und grün⸗ ſeidener Jacke an der Landungsſtelle empfing, ſah ich ſchon von weitem, daß er ſich das Lachen verbiß..„Nun, weil Sle mich in der Farbe der Unſchuld und in der Hoffnung begrüßen,“ rief er lachend aus. Wir ſagten immer„Sie“, ſo⸗ lange Meuſchen in der Nähe waren. ** 1⁰0 Mama durfte von alledem nichts erfahren. Tante Emma Hatte ich geſchworen, es wäre alles aus. Die Kinderfrau be⸗ ſorgte die Briefe Egons zur Poſt, ging ſie bei ſchlechtem Wet⸗ ter holen und verſteckte ſie unter meinem Kopfkiſſen. Eine junge Dame aus der Penſion Müller, mit der ich mich an⸗ gefreundet hatte, begleitete mich zur Landungsbrücke oder zum Bahnhof und wartete, bis Egons Schiff kam. Mama konnte jedenfalls bei dieſer Taktik keinen Ver⸗ dacht ſchöpfen. Sie hätte unſeren Plänen mit einem energi⸗ ſchen Strich ein Ende gemacht. Leutnants ohne Kaution und verſchuldeten Referendaren gegenüber konnte ſie ſich zu den herolſchſten Taten aufraffen. Sie ſtand damals ebenfalls vor einem ſchwerwiegenden Entſchluſſe. Jedes Frühjahr beſuchte uns ein ruſſiſcher Ad⸗ miral, der Mama aus Blarritz kannte, um ſeinen feierlichen Antrag zu wiederholen. Mama war noch jung, elaſtiſch, an⸗ mutig, ſte kleidete ſich mit einem entzückenden Geſchmack, man konnte ſie für ein junges Mädchen halten. Es war nicht allein der Ruſſe, der ſich um ihre Gunſt bemühte. Aber Mama konnte ſich nicht entſchließen, ſich noch einmal zu binden. Sie hat ſich mir gegenüber niemals ausgeſprochen. Das merk⸗ würdige iſt ja überhaupt, daß man über ſeine tiefſten inner⸗ lichſten Angelegenheiten mit allen anderen Menſchen eher ls mit der eigenen Mutter ſpricht. Auch dieſes Jahr war der Ruſſe wieder da, er wohnte im Kurhaus, die Stadt wartete geſpannt, ob nun endlich die Verlobung erfolgen würde. Unſere Kinderfrau ſtrickte böſe ihre wollenen Strümpfe, ich glaube, ſie ſah ſich ſchon mit uns nach Sibirien ziehen. Als es Winter wurde, trafen wir uns in der dunklen Hinterſtube irgendeiner kleinen Vorſtadt⸗tonditorei oder einem Hotel am Bahnhof, das nur von Reiſenden beſucht wurde, und wo wir ſicher ſein konnten, keinem Bekannten zu begegnen. Oft war es die windige Promenade am Rhein⸗ ufer oder das Theaterfoyer, überall mußte man ſich ver⸗ ſchleiern und überall lauerte die Gefahr. In tragiſchen Stunden faßte Egon den Entſchluß, abzu⸗ gehen und einen anderen Beruf zu ergreifen, wenn wir gar kein Ende dieſer langen Brautzeit ſahen. Aber Egon paßte abſolut nicht zur kaufmänniſchen Laufbahn. Alles, was mit Büro, Schalter und Schreibereten zuſammenhing, war ſein Tod. Seine Briefe, die ich alle der Gefahr halber verbrannte, waren in der Tat keine Dokumente, die man der Nachwelt aufbewahrt, obwohl ſie oft ganz witzig waren. Er war das Leben ſelbſt; impulſiv, heiter, liebenswürdig und bezaubernd im Verkehr. Schreiben lag ihm nicht. In Düſſeldorf lebte eine achtzigjährige Baronin von Noſtiz, die Großtante Egons, die ein mumienhaftes Leben in einem alten Hauſe führte und ihm ein Legat verſprochen hatte. Indes hatten ſchon Genergtionen auf dieſe Erbſchaft gehofft. Ihr Haupterbe, ein weſtpreußtiſcher Rittergutsbeſitzer, Egons Onkel Eduard, war einweilen nach Indien gegangen, um Tiger zu ſchießen. Egons Vater hatte nie etwas anderes von dieſer Tante erfahren wie trockene Dankesbriefe, die ſie ihm für ſeine Blumenkörbe ſchickte Als wir uns einmal in Düſſeldorf trafen, zeigte mir Egon dieſe große, graue, nüchterne Faſſade des ſtattlichen alten Hauſes ohne Blumen mit vergitterten Fenſtern. Am Tor befand ſich ein rauhhaariger Köter, der jeden Eintretenden mit wütendem Gekläff empfing und und alle Poſtboten in die Waden biß, für den die alte Dame ſchon unzählige Hoſen bezahlt hatte, in der Mitte des Weges reckte ein Birnbaum ſeine ſtachlichen Aeſte in den Weg und hielt die Kleider der Damen und die Rockſchöße der Herren feſt, Wenn man ſchellte, erſchten ein Auge hinter einem runden Guckfenſter, das ſofort wieder verſchwand, und erſt nach einer Viertelſtunde lat ſich dann dieſe Türe auf, feierlichſt, wie zum Wunderhaus Seſam. Jeden Sonntagmorgen, ehe wir uns trafen, machte Egon dieſer verſteinerten Tante ſeine Aufwartung und erkundlgte ſich nach ihrem Ergehen, aber es ging ihr immer gleich⸗ mäßig gut. Es war gewiß nicht recht von uns, daß wir ihr nach dem Leben trachteten, aber ſie war achtzig Jahre alt geworden, und wir wollten nun leben. Ich nannte ſie die„E⸗Moll⸗ Sonate“, warum, weiß ich nicht mehr, Es war eine jener Damen, die weder angenehm noch bedeutend, noch liebens⸗ würdig ſind, die in ihrem Leben noch keinen Finger gerührt haben, einem Menſchen aus der Not zu helfen oder ſemand eine Freude zu machen, und die dennoch aufgeſucht werden von den Menſchen, in deren Haus man immer auf der Treppe einem Beſucher begegnet, der ſchon vor uns da war, man Wenn ſie krank ſind, bringt man ihnen Blumen aus Bett, obwohl ſte Blumen nicht lieben. Man geht zu ihnen, weil ſie, reich ſind. Obwohl man ſich von ihrem Vermögen nicht ein⸗ mal ein Brötchen für fünf Pfennige kaufen kann, ſo wirft doch dieſes Gold ſeinen unſichtbaren Schimmer und überſtrahlt die Umgebung der Beſitzenden. Das Haus und dieſe Dame flöß⸗ ten mir wenig Hoffnung ein. „Man ſoll ſein Schickſal nicht auf dem Teſtament alter Damen aufbauen“, ſagte Egon.„Meinem Vater hat's ſchon das Leben verdroſſen, uns ſoll es wenigſtens nicht beküm⸗ mern“, Er war überzeugt, daß ſie ihr Geld einem Hundeaſyl vermachen würde.„Wenn ſie dich einmal ſähe, glaube ich, ſie müßte bich liebhaben“, ſagte er. Aber die Baronin liebte keine fungen Mädchen, beſonders dieſe frohe, rheiniſche Art nicht mit den lebenſprühenden Augen. Wenn ich dieſes in ſeiner ſteinernen Würde vornehme, noch immer feine Profil und die Spitzenbarbe zuweilen hin⸗ ter ihrem Wagenfenſter auftauchen ſah, bekam ich alsbald Herzklopfen. Am Abend des 6. Auguſt fand, zum Gedächtnis der Schlacht bei Spichern, im Kurhaus eine Reunion mit Feuer⸗ werk ſtatt. An dieſem Tag reiſte Monſieur nach Frankreich zurück. 5 Er hatte mich gebeten, noch einmal an unſere alte Bank an der Landungsſtelle zu kommen, er habe mir etwas Wich⸗ tiges zu ſagen. Wir trafen uns in der Frühe. Monſteur ſah bleich und düſter aus, als trüge er ſich mit einem ſchworen Entſchluß. Er hatte Egon kennen gelernt, begann er nach einer feierlichen Einleitung. Wie und wo, könne und wollte er nicht ſagen, es genüge aber, daß er ihn kennengelernt habe und daß ich blind in mein Unheil ginge, würde ich dieſen Mann heiraten. Er hatte es ſich lange überlegt, ob er mir das ſagen ſollte, aber ſchließlich, er war mein Freund, war mehr als das.... Monſieur funkelten die Tränen in den Augen. Zum erſtenmal fand ich ihn ſchön.„Das iſt ein ſchlechter Charakter, ein Rohling!“ „Monſteur,“ ſagte ich, nachdem ich mich eintgermaßen von meinem Schreck erholt und gefaßt hatte,„dasſelbe haben Sie mir von ſämtlichen Franzoſen geſagt, die meinen Weg bis jetzt gekreuzt haben.“ Monfteur erbleichte por innerer Erregung.—„Was haben alle dieſe Männer, die Ihnen ſo gleichgültig waren wie dieſe Bank,“ er ſchlug mit der Hand auf die Inſchrift Nicht für Kindermädchen“,„mit dem einzigen zu tun, den Sie ſich auserwählt haben, ihm Ihr Leben anzuvertrauen?“ rief er.„Glauben Sie, daß es mir leicht geworden iſt, Ihnen das zu ſagen.“ kann ſo früh kommen, wie man will. (Fortſetzung folgt) 2 W c= 1 2 enen ee ee e rd Montag, den 9. Juti 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 314 5. Seite. a Aus dem Lande 100 jähriges Beſtehen des älteſten deutſchen Kartells * Heidelberg, 7. Juli. Aus Anlaß des 100 jährigen Kar⸗ tellfeſtes des Korps Sachſo⸗Boruſſia Heidelberg und Bo⸗ ruſſia Bonn fand heute mittag auf dem Altan des Heidel⸗ berger Schloſſes ein von Muſikſtücken umrahmter Feſtakt ſtatt. Unter den zahlreich Anweſenden bemerkte man den Prinzen Wilhelm von Preußen und den Erbprinzen von Coburg⸗Gotha. In ſeiner Anſprache begrüßte der Vertreter der Sachſo⸗Boruſſen Heidelberg die Vertreter der Stadt Hei⸗ delberg, des Cöſener S.., der Burſchenſchaft Heidelberg und der vielen anderen ſtudentiſchen Abordnungen, die ihre Glück⸗ wünſche überbrachten. Freiherr Heyl, der Vertreter der Sachſo⸗Boruſſen, ſchilderte die Entwicklung der deutſchen Korps und der Kartellverhältniſſe, worauf das Deutſchland⸗ lied geſungen wurde. Darauf ergriff Graf Berg von den Bonner Boruſſen das Wort zu einer Anſprache, die mit dem Treuſchwur der beiden im Kartell zuſammengeſchloſſenen Korps für die nächſten hundert Jahre ausklang. Abends fand ein großer Feſtkommers mit Fackelzu g und Schloßbeleuchtung ſtatt. Dann begaben ſich die Feſtteilnehmer nach Bonn, wo die Hundertjahrfeier bei den Boruſſen ihr Ende finden wird. Großfeuer in Löffingen— Mehrere Millionen Mark Schaden * Freiburg i. Br. 8. Juli. In der vergangenen Nacht it in dem an der Höllentalbahn gelegenen Städtchen Löf⸗ fingen das Sägewerk Benz faſt vollſtändig nieder⸗ gebrannt. Das Feuer entſtand im Späneturm und verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit über das ganze Werk, in dem große Vorräte von Telegranhen⸗ ſtangen, Kiſtenbrettern und Holz aul eflapelt waren. Zur Bekämpfung des Rieſenbrandes waren nicht nur ſämtliche Feuerwehren aus der Nachbarſchaft, ſondern a„Motor⸗ ſpritzen aus der weiten Umgebung aufgebo die ganze Nacht zu tun hatten, um das immer wieder drohende Ueber⸗ greifen des Feuers auf Löffingen und das benachbarte Seip⸗ penhoſen zu verhindern. Löffingen iſt erſt vor einer Reihe von Jahren burch eine ſchwere Fenersbrunſt ſaſt bis zur Hälfte eingeäſchert worden. Auch Reichs wehr aus Villingen war zur Bekämpfung des Brandes ein⸗ getroffen, der erſt um 7 Uhr morgens gelöſcht war. Der Schaden beläuft ſich nach vorläufigen Schätzungen auf meh⸗ rere Millionen Mark. *.* b Schwetzingen, 9. Juli. Heute früh hat ſich am Orts⸗ eingang in der Zähringerſtraße, nächſt des eiſernen Schloß⸗ gartentores, wieder ein Verkehrsunfall zugetragen, Ein Motorradfahrer aus Malſch, der nach Mannheim unter⸗ wegs war, fuhr die 22 Jahre alte Meta Muth aus Ofters⸗ heim an, die mit zwei anderen Radfahrerinnen die Straße un⸗ mittelbar vor dem herankommenden Kraftrad überquerte. Meta Muth wurde zu Boden geſchleudert und erlitt leichtere Verletzungen ſowie einen Nervenſchock. sch, Hockenheim, 6. Juli. Heute nachmittag gegen 2 Uhr ertönte in unſerer Stadt Feueralarm. Es brannte in dem Anweſen des Landwirts Hoffmann in der Friedrich⸗ ſtraße 8. Die hieſige Feuerwehr konnte trotz des ſofortigen Eingreifens des Brandes nicht mehr Herr werden, da das Feuer ſchon zu weit vorgeſchritten war. Das Wohnhaus und ein Stall brannten faſt bis auf die Grundmauern nieder. Die Einrichtungsgegenſtände konnten zum größten Teil in Sicherheit gebracht werden. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt geworden, Die Feuerwehr mußte noch längere Zeit am Branbplatz Feuer⸗ wache halten, da bei dem herrſchenden Sturm das Feuer im⸗ mer wieder entfacht wurde.— Der Kreisweg Nr. 9 zwiſchen Hockenheim und Reilingen iſt für den geſamten Fuhr ⸗ werksverkehr auf die Dauer von etwa—4 Wochen ge⸗ ſperrt. Die Umleitung erfolgt über Neulußheim. sch. Hockenheim, 6. Juli. Geſtern nachmittag um 6 Uhr iſt die tot aus dem Rhein geländete unbekannte Frau, die offenbar ermordet wurde, durch den hieſigen evangeliſchen Pfarrer beerdigt worden, nachdem ſie noch vom Bezirksarzt ſeziert worden war. Man weiß noch immer nicht, wer die Vote iſt und woher ſie ſtammt. Es iſt möglich, daß ſie ſchon einige Tage im Waſſer gelegen hat. Die Staatsanwaltſchaft Mannheim gibt noch folgende nähere Einzelheiten über die Tote bekannt: Die Leiche hat dichte, ſchwarzbraune lange Haare, in denen ſich eine kleine und große Spange befanden, braune Augen und kleine Ohren. Sie iſt 175 Zentimeter groß und von kräftigem Körperbau. Das Gebiß iſt gut. Beklei⸗ det war die Leiche mit weißem Hemd mit tiefem Ausſchnitt und Lochſtickereien, blauem, kurzem Kleid mit langen Aer⸗ meln und rotem Kragen, auf der Bruſt 5 rote, mit Gold ver⸗ zierte Knöpfe. * Heidelberg, 8. Juli. Im Heidelberger Stadtwald iſt die Kiefernblattweſpe erneut aufgetreten und hat ue Bekämpfungsmaßnahmen mit Arſenfraßgiften notwen⸗ ig gemacht. Nach Beginn der Beſtäubung mit dem gefähr⸗ lichen Gift dürfen in den betroffenen Waldungen, die durch Plakate gekennzeichnet werden, keine Waldbeeren, Pilze uſw, mehr geſammelt werden. * Pforzheim, 6. Juli. Geſtern abend 10 Uhr brach in dem Lebensmittelladen von Richard Sachs ein Brand aus. Die Feuerwehr konnte nach zweiſtündiger Arbeit das Feuer auf den Laden beſchränken, der jedoch vollſtändig mit allen Waren ausgebrannt iſt. Die Bewohner hatten mit Mühe flüchten können, bis auf die im 4. Stock, Dort befanden ſich noch zwei Männer, die man mit Hilfe von Leitern rettete. Da auch das Haus beſchädigt iſt, iſt der Schaden ſehr beträchtlich. Zwei Feuerwehrmänner erlitten bei den Löſch⸗ arbeiten ſchwere Rauchvergiftungen. Ins Krankenhaus ver⸗ bracht, konnten ſie ſich alsbald wieder erholen. Es wird Brandſtiftung vermutet. * Vörrach, 7. Juli. Aus noch unbekannter Urſache geriet geſtern hier in einer Scheune in der Wallbrunnſtraße ein Heuwagen in Brand. Der Wagen konnte jedoch noch rechtzeitig aus der Scheune herausgebracht werden, ſodaß Ge⸗ bäudeſchaden nicht entſtand, dagegen iſt der Wagen mit ſeiner Aus der Pfalz Reichsbahndirektionspräſident Happ 60 Jahre alt * Ludwigshafen, 9. Juli. Der Präſident der Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen, Ferdinand Ha p p, beging am Sonn⸗ tag ſeinen 60. Geburtstag. Er hat in ſchwerer Zeit die Geſchicke der pfälziſchen Reichsbahndirektion in die Hand ge⸗ nommen und aus der Wüſte, die die Regiebahn hinterlaſſen, wieder ein geordnetes Bahnweſen gemacht, deſſen vorwärts⸗ ſtrebender Geiſt ihm und ſeinen Beamten zur Ehre gereicht. Präſident Happ iſt geboren am 8. Juli 1868 in Frankfurt a. M. und beheimatet in Amberg(Opf.). 1890 hat er das Polytechni⸗ kum als Bauingenieur abſolviert und war dann von 1890 bis 1892 als Ingenieur⸗Praktikant bei der Bayeriſchen Staats⸗ bahn, von 1892 bis zur Staatsprüfung beim Straßen⸗ und Flußbauamt München, tätig. Nach der Prüfung iſt er 1898 als Anwärter des oberen Dienſtes eingetreten und wurde der Eiſenbahn⸗Bauſektion Neſſelwang(Allgäu) zugeteilt. 1895 wurde er Abteilungsingenieur, 1896 zum Oberbahnamt Kemp⸗ ten verſetzt, 1899 zum Betriebsingenieur befördert, kam 1900 nach Aſchaffenburg, 1902 als Direktions⸗Aſſeſſor an die Eiſen⸗ hahn⸗Betriebsdirektion Regensburg, 1904 als Staatsbahn⸗ Ingenieur nach Regensburg, 1907 als Direktionsrat an die Betriebs⸗ und Bauinſpektion Amberg als deren Vorſtand und 1909 ins Staatsminiſterium für Verkehrsangelegenheiten, wo er zum Regierungsrat befördert wurde. 1913 wurde er an die Eiſenbahndirektion München als Referent(Bahnbevoll⸗ mächtigter) verſetzt, 1919 Oberregierungsrat im Staats⸗ miniſterium für Verkehrsangelegenheiten, 1920 Miniſterialrat und übernahm am 1. April 1923 das Präſidium der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen. Arbeitsprämien der J. G. Farbenindbuſtrie * Ludwigshafen, 7. Juli. Die Direktion der J. G. Far⸗ beninduſtrie AG. hat aufgrund des Geſchäftsergebniſſes vom Jahre 1927 beſchloſſen, auch in dieſem Jahre wieder Prä⸗ mien an die Werksangehb rigen auszuzahlen. Dieſe gelten für das Geſchäftsjahr 1927 und werden nach Leiſtung und Dienſtalter bemeſſen. Die Prämien erhalten alle die Werksangehörigen, deren Jahreseinkommen den Beirg von 8000 4 nicht überſteigt, die am 1. Juli 1928 das 18. Lebens⸗ jahr vollendet haben, an dieſem Tage mindeſtens ein Jahr im Werk heſchäftigt und am Auszahlungstag ſelbſt noch im Dienſte ſind. Die Verteilung hat bereits begonnen; auf Wunſch werben die Prämien als Einlage bei der Fabrikſpar⸗ kaſſe überſchrieben, oder auf Antrag den Werksangehörigen bar ausbezahlt. * „Ludwigshafen, 7. Juli. Geſtern nachmittag wurde an der Einfahrt zum Kaiſer⸗Wörthhafen die Leiche eines etwa etwa 15 Jahren alten Knaben geländet. Es dürfte ſich um einen beim Baden Ertrunkenen handeln. Er iſt etwa 1/60 Meter groß, hat blondes Haar, blaue Augen. Perſonalien ſind noch unbekannt. * Ludwigshafen, 8. Juli. ſtehende Dachdeckermeiſter Der in den öder Jahren Johann Merſinger von Oggersheim, zuletzt in Ludwigshafen wohnhaft, iſt am Sams⸗ tag vormittag bei der J. G. Farbeninduſtrie vom Dach abgeſtürzt und tödlich verunglückt. * Bad Dürkheim, 8. Juli. Ein ſchwerer Unfall er⸗ eignete ſich an der Straße von Dürrheim nach Marbach. Derr 30 Jahre alte Arbeiter Paul Haake wurde auf ſeinem Fahr⸗ rad von einem Perſonenauto angefahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er nach einer halben Stunde ſtar b. Die beiden Fahrzeuge wollten an einem auf der Straße ſtehenden Heu⸗ wagen vorbeifahren, wobei der Radfahrer eine Ungeſchickte Wendung gemacht haben muß, von einem Kotflügel des Autos erfaßt und derart vom Rad geſchleudert wurde, daß er einen ſchweren Schädelbruch und Arm und Beinbrüche erlitt. * Neuſtadt a. d.., 8. Juli. Die 25 Jahre alte Ehe⸗ frau des Schloſſergehilfen Roß ſtürzte ſich hier wegen Familienſtreitigkeiten aus dem Fen ſter des 3. Stockes ihrer Wohnung und war ſofort tot, * Maikammer, 8. Juli, Die Fundamentierungsarbeiten des neuen Kalmitturmes ſind beendet. Das Funda⸗ ment beſteht aus einem einzigen Felſen, der über 1 Meter tief ausgehauen wurde, Ungefähr 1 Meter über der Erde ſtehen die dicken Mauern. Der Turm wird 7 Meter breit und 16 Meter hoch. Kr ſoll vier Zimmer ent⸗ halten, wovon zwei für die metebrologiſche Statſon beſtimmt ſind. Man hofft, bis Herbſt den Kalmittnrm ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben zu können. ö Nachbarbebiete * Worms, 8. Juli. Festgenommen wurde ein Hand⸗ lungsgehilfe aus Arheiligen. Er wurde in der Nacht zum Freitag durchnäßt aufgefunden und war nach ſeinen An⸗ gaben von Unbekannten beraubt und in den Rhein ge⸗ worfen worden. Die Ermittelungen ergaben, daß dieſe An⸗ gaben unwahr ſind. Er iſt nach Unkerſchlagung von 800 Mk. zum Nachteil ſeines Arbeitgebers in Darmſtadt ſeit 8 Tagen flüchtig gegangen. * Gimbsheim(Aheinheſſen), 8. Juli. Die in den öher Jahren ſtehende Witwe Johanna Schmidt flel morgens, an⸗ ſcheinend in einem Schwindelanfall, die Kellertreppe in den mit Waſſer gefüllten Keller hinab. Das mittags von der Schule heimkehrende Kind fand mit Nachbarsleuten die Mutter tot vor. Die Verunglückte hinterläßt vier un⸗ mündige Kinder, * Mainz, 8. Juli. Die Mainzer Bevölkerung iſt auf das äußerſte empört, zehn Jahre nach dem Kriege den Schan z⸗ arbeiten der Beſatzung zusehen zu müſſen. Die Be⸗ ſatzung hebt gute und ſtark gebaute Schießgräben und Feldbefeſtigungen rund um einzelne kleine Feſtungswerke aus, Auch auf einer Rheininſel ſind die Soldaten dabei, die alten verfallenen Gräben wieder herzuſtellen, * Neuenburg, 6. Juli. Als der 19 Jahre alte Landwirt Sttterlins im benachbarten Ottmarsheim ein Bad neh⸗ men wollte, bemerkte er, wie ſein Kamerad, der des Schwim⸗ Aus den Rundfunkprogrammen: Dienstag, 10. Juli 1928 Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 21 Uhr: Vertraute Lieder. Breslau(Welle 322,8) 20.30 Uhr: Zur Unterhaltung,.15 Uhr: Volksweiſen. Frankfur't(Welle 428,6) 12.30 Uhr: Mittagskonzert, 16,30 Uhr Rundfunkorcheſter, 19.30 Uhr: Vom Stadttheater Göttingen: Händel⸗Feſtſpiele,„Seeniſche Kantaten, 5 Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Eine Stunde an der Außenſörde, anſchließend Kabarett. Königsberg(Welle 303) 20.05 Opernabend, 22.18 Uhr: Abend⸗Muſik. Langenberg(Welle 468,8) 20,15 ſehnſucht der Menſchheit. 5 Leipzig(Welle 365,8] 20.15 Uhr; Konzert mit Kammexrorcheſter. a München(Welle 538,7) 20 Uhr: Kammermuſikſtunde, 21.05 Uhr; Rundbfunkorcheſter. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: von Karls⸗ ruhe: Schlußkonzert des Badäſchen Konſervatoriums für Muſik, anſchließend Einakterabend. Ausländiſche Sender Uhr: Uhr: Ikarus, 5000 Jahre Flug⸗ Bern(Welle 411) 21 Uhr: Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 20.45 Uhr: Konzert, anſchl. Zigeuner muſik. Dapentry(W. 491,8) 19.46 Uhr: Sinfoniekonz., 21 Uhr: Tanzm. Daventry(W. 1604,3) 21.40 Uhr: Militärkonz.,.80 Uhr: Tanzm. Mailand(Welle 549) 20.45 Abendkonzert. Paris(Welle 1750) 20.45 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Gos wells heiterer Abend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Vokal⸗ und Inſtrumentalmuſik. Wien(Welle 517,2) 20.25 Uhr: Franz Schubert, anſchl, Roſamunde, Zürich(W. 588,2) 20.15 Uhr: Beethoven⸗Stunbde, 21.10 Uhr: Konz. Radio- Spezialhaus Behr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel, 28347 Iſt Ihr Empfang nicht laut genug? Dann probieren Sie die neue Valvo⸗Lautſprecherröhre I. 415 D. Sie kennen Ihren Empfang nicht wieder. Beim Röhreneinkauf überhaupt unt Valvoröhren. Gerichtszeilung 8 Kriegsgericht Mainz. Der Kaufmann Boller aus Kai⸗ ſerslautern ſoll ſeiner Zeit eine Franzöſin dadurch be⸗ leidigt haben, daß er ihr ein derbes Schimpfwort an den Kopf warf, weil ſie ſeinen Hund im Hausflur mit einem Kübel Seifenwaſſer überſchüttete und das Haus dadurch be⸗ ſchmutzte. In Landau wurde Boller zu 5 Tagen Gefängnis mit Strafaufſchub und 100 Mark Geldſtrafe belegt. In der Berufungsverhandlung in Mainz übernahm Dr. Führ die Verteidigung und plädierte auf Freiſprechung. Der Ange⸗ klagte erhielt 50 Mark Geldſtrafe. Ungetreuer Poſtinſpektor. Wegen Amtsunterſchlagung ſtand der 57 Jahre alte Poſtinſpektor Heinrich Hohmann aus Katſerslautern vor dem Schöffengericht Pirmaſens. Als Vorſteher der Poſtzweigdienſtſtelle Pirmaſens I ſoll Hoh⸗ mann im Januar dieſes Jahres aus einem verſchloſſenen Umſchlag, der 20 Bogen In ualidenmarken enthielt, einen Bogen im Wert von 180/ entwendet und für ſich verwendet haben. Das Urteil lautete auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von ſechs Monaten und Aberkennung der Fähig⸗ keit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von fünf Jahren. g Erfolgloſe Berufung. Vor der Großen Strafkammer Darmſtadt wurde die Berufung des Autovermieters H. aus Mannheim verhandelt, der im Januar den Bürger⸗ meiſter Wannemacher von Egelsbach bei Frankfurt a. M. überfahren hatte, wodurch dieſer ſo ſchwer verletzt wurde, daß nach einigen Tagen der Tod eintrat. Die Große Straf⸗ kammer Darmſtadt hat das Urteil des Bezirksſchöffengerichts, das auf 3 Monate Gefängnis wegen fahrläſſiger Tötung lautete, beſtätigt, fon Gen,& Hul, le, e 55 . Fi cue, 5 2— gs 2 MA!— e 8 ——— ̃— 1 2 5 f 0 1 9 Owolkenlus, Gm heiter. o bab bebett. d waffig e bedeckt, o Regen 8 Graupeln. e Rebel, 8 Hemitter O Windſtine. Os ſehr leichter Oft mäßiger Südſudweſt. A ſtürmiſcher Nordweſt. ze Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde, Dle bel den Statlonen ſte enden Zahlen geben die 0 zatur an. A inien nerbinden Orte mit gleichem e ee Halde Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckereſ Dr Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 8 Direktion fferdinand Heynie. Für Molitit, Kurt Fiſcher mens unkundig war, zu ertrinken drohte. Raſch ſprang Sitterlins ins Waſſer, ſank jedoch gleich vom He ö ſchlag getroffen unter. Der Kamerad konnte ſich retten. e Cbeſredatteut Hun Flicher Merantwortl. Redakteure Feuflleton 1 B. K. ffiſcher Kommung pulli u. Lokales 1. N Franz Kircher Sport und Neues aus aller Wet Willn Müler Handelstei! Kur! Ehmer Mericht und ales lebriae ran: jrche Anzeſoen Ma, fpiſter Ladung völlig verbrannt. 5 e eee eee eee Chlorodont-Zahnpaste N die herrlich erfrischend schmeckende Pfefferminz-Zannpaste. tube 60 Pl. u 1 Me. Chlorodont- Zahnbürste b Spezialbürste mit gezahntem Borstenschnitt..25 Mk., für Erwachsene, 70 Pl, für Kinden Chlorodont- Mundwasser. 1 mit gleichem köstlichen Pfefferminz Aroma. Reſaespriteflasche orlteſiaache t. 2 Mk. 6. Seite. Nr. 314 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Port u Der Mannheimer Turngau in Seckenheim 30 jähriges Jubiläum des T. V. Seckenheim.— Die letzte Probe des Gaues für Köln g Die Gemeinde Seckenheim ſtand am geſtrigen Samstag und Sonntag im Zeichen der Turnerei. Der Turnverein 1898 beging die Feier ſeines 30jährigen Beſtehens, der Turngau Mannheim hatte ſeine Vereine zum letzten Probeturnen für das Deutſche Turnfeſt zuſammengerufen. Die Beteiligung der Vereine war denn auch eine lebhafte, bis auf wenige Ausnahmen war alles zur Stelle, um den letzten Schliff für die Kölner Turnfeſttage anzulegen. Begünſtigt von der beſten Witterung konnte die Veranſtaltung einen flotten und reibungsloſen Verlauf nehmen dank einer guten Vorbereitung durch den feſtgebenden Verein und die verantwortlichen Organe des Mann⸗ heimer Turngaues. Das dreißigjährige Jubiläum des TV. Seckenheim erhielt durch das am Samstag abend ſtattgefundene Feſtbankett inſofern ſeine beſondere Bedeutung, als damit die Gedenkfeier des 150. Geburtstages Jahns und des 100. Geburtstages Alfred Mauls verbunden war. Kreisſpielwart Neuberth⸗Karlsruhe, der Feſtredner, verſtand es meiſterhaft, der großen Feſtverſammlung die Bedeutung der beiden großen Söhne des deutſchen Volkes zum Ausdruck zu bringen unter beſonderer Würdigung ihrer unſchätzbaren Verdienſte als Turnerführer und Menſch. Reicher Beifall belohnte den Redner für ſeine intereſſanten Darlegungen. Unter Mitwirkung der Feuer⸗ wehrkapelle Brühl und des Geſangvereins Sängerbund Seckenheim war dem unterhaltenden Teil in reichem Maße Rechnung getragen. Auf einem dem Jubelverein gewidmeten, von einer Turnerin vor⸗ getragenen Prolog konnte der 1. Vorſitzende des TV. Seckenheim, Herr Frey, unter Begrüßung der zahlreich vertretenen Einwohner- ſchaft, auch den vollzählig erſchienenen Vertretern des Turngaues und der Vereine den Willkommgruß entbieten. Desgleichen dem Ge⸗ meinderat von Seckenheim, an der Spitze Herr Bürgermeiſter Flachs, Dl Sonderklaſſe Fünfkampf Turner: 1. Bernhard Greulich, TVM. 1846, 104 Punkte, 2. Adam Zahnleiter, TG. Käfertal, 96., 3. Albert Möll, TV. Seckenheim, 94., 4. Bruno Schmich, Jahn Seckenheim 91 P.(als Gaſt), 4. Albert Jörger, Jahn Seckenheim, 91 P.(a..), 5. Fritz Lier, TG. Rheinau, 87., 5. Robert Witthöft, TVM. 1846, 87 Punkte, 5. Hans Volker, TV. Schwetzingen, 87 P.(als Gaſt), 6. Eugen Kaſt, MTG., 82 Punkte, 6. Hans Lohnert, TB. Seckenheim, 82 P. 7. Hermann Kölle, TG. Käfertal, 79., 8. Karl Landenburg, TVM. 1846, 78 P. Fünfkampf Turner Unterſtufe: 1. Philipp Röder, Bodenia Feu⸗ denheim, 91 Punkte, 2. Georg Bühler, TV. Seckenheim, 88 Punkte, 3. Joſeph Paul, TVM. 1840, 84., 4. Kurt Lier, TG. Rheinau, 81 Punkte, Ludwig Möll, TV. Seckenheim, 80 P. Vereinsturnen Turner: Turnverein Mannheim von 1846 1. Abt. 65 Punkte, Turnverein Seckenheim 2. Abt. 64., Jahn Neckarau 2. Abt. 62., TB. Germania Mannheim 3. Abt. 65., Badenia Feudenheim 3. Abt. 63., TG. Käfertal 3. Abt. 58., TV. Sand⸗ hofen 4. Abt. 63 P. Bereinsturnen Turnerinnen: Turnverein Mannheim von 1846 1. Abt. 67 Punkte, Jahn Neckarau 1. Abt. 66., TB. Germania Mannheim 1. Abt. 65., TV. Schwetzingen 1. Abt. 64., TV. Seckenheim 1. Abt. 63., Badenia Feudenheim 1. TG. Rheinau 1. Abt. 61., TG. Käfertal 1 Staffelläufe. amal 100 Meter⸗Staffel:: 1 Abt. 63 Punkte, Nit, 61 P. 1846-Mannſchaft, 1. TVM. 1846 B⸗Monnſchaſt. Das Fußballſpiel endet in:0 für Mannheim. Sonderklaſſe Köln. Siebenkampf Turnerinnen: 1. Marie Greu⸗ lich, TVM. 1846, 131 Punkte, 1. Emma Höfler, TVM. 1846, 131., 2. Martha Latin, TVM. 1846, 124., 3. Käthe Bechtler, TVM. 4, 123., 4. Charlotte Greiner, TG. Rheinau, 115., 5. Auguſte Rohr TG. Rheinau, 114., 6. Franziska Schütter, TVM. 18˙16, 113., 7. Elſo Gensheimer, TVM. 1846, 106., 8. Hilda Lutz, Jahn Neckarau, 105 Siebenkampf Turnerinnen Oberſtufe: 1. Amalia Appel, Badenſa Feudenheim, 135 Punkte, 2. Lena Janſon, Bad. Feudenheim, 129., ſowie der Schulbehörde. Sein beſonderer Dank galt den Männern, die das Schifflein des Vereins durch alle Klippen hindurch gebracht haben; 33 Mitglieder nennt der Verein ſein eigen, die von Anfang an in ſelbſtloſer Weiſe für das Wohl desſelben und die Turnſache tätig geweſen ſind. In der nachfolgenden Ehrung konnte Gauvertreter Stalf unter lebhaftem Beifall im Namen des 10. Kreiſes dem Vor⸗ ſitzenden K. Frey und dem Kaſſenwart Gg. Voltz ob ihrer Verdienſte um die Turnſache den Ehrenbrief des 10. Turnkreiſes überreichen. Der Verein ſelbſt erfreute ſechs treue Mitglieder, die ſeit 30 Jahren in vorderſter Reihe für das Vereinswohl tätig waren, und zwar: Karl Frey, Wilhelm Jakob, Adam Jakob, Georg Volz, Jakob Volz und Karl Klumb eine Aufmerkſamkeit exweiſen. Die turneriſche Arbeit des Jubelvereins kam durch Vorführungen der Jugendturner und Turnerinnen unter der Leitung der Turnwarte Volk und Möll gebührend zum Ausdruck. In turnbrüderlicher Weiſe beteiligte ſich der Bruderverein Turnerbund Jahn Seckenheim mit ſeiner Schüler⸗ abteilung an der Vorführungsfolge, während die Gauriege durch die Turner K. König, Endreß, Nill, Sticks, Wühler vom TVM. 1846, Apel und Volz vom TV. Seckenheim, Gutfleiſc) Feudenheim und Haffner von der TG. Käfertal am Barren und am Pferd Proben ihres Könnens ablegten. Der edlen Fechtkunſt trug die Abteilung des TV. Badenia Feudenheim durch ein vorgeführtes Schulfechten Rechnung. Schon in den frühen Morgenſtunden des Sonntags entwickelte ſich auf dem Turplatz am Neckar ein lebhaftes turneriſches Tun. Mit etwas Verſpätung begann zunächſt das Probeturnen des Gaues mit den Einzelwettkämpfen. Auch die Jugend der Gauvereine war gleichzeitig zum Sicgfried⸗Wanderpreis des UT. angetreten. Von einer Austragung des traditionellen Reichsſchildkampfes hatte man in dieſem Jahr Abſtand genommen mit Rückſicht auf die große Arbeit der Turner und Turnerinnen für das Deutſche Turnfeſt. Gegen⸗ über den vor einiger Zeit ſtattgefundenen Ausſcheidungskämpfen war naturgemäß eine allgemeine Leiſtungsſteigerung zu erwarten. So⸗ wohl die Turner als auch die Turnerinnen haben in den gemiſchten Kämpfen im 12= und 10⸗Kampf für die Erſteren, im 9 Kampf der Aelteren als auch im 7⸗Kampf der Turnerinnen die letzten Wochen der Vorbereitung fleißig benützt, um die ſchwierigen Uebungen, die nun einmal für ein Deutſches Turnfeſt vorgeſchrieben ſind, auszu⸗ feilen, ſodaß man zum großen Teil eine ſaubere Ausführung zu ſehen bekam. Wenn auch einige ausſichtsreiche Teilnehmer durch Ver⸗ letzung oder beſonderes Pech ſich nicht durchſetzen konnten, wie zu er⸗ warten war, ſo iſt es doch die Sicherheit, mit welcher die Uebungen von den Einzelnen beherrſcht werden, offenſichtlich. Auch die Volks⸗ turner haben nach jeder Richtung hin eine Leiſtungsſteigerung zu verzeichnen. Alles in allem genommen ſteht zu erwarten, daß die Wettkämpfer des Mannheimer Turngaues auch in Köln manchen Siegerkranz erringen werden. Im Anſchluß an das Einzelwetturnen ging das Vereinsturnen vor ſich, das ebenfalls die Kölner Uebungen zur Vorſchrift machte. Noch am Vormittag turnten die Männer die allgemeinen Frei⸗ Ubungen und die Pferdübungen für die Kreisriege. Die Turne⸗ rinnen die Freiübungen für Köln ſowie die Pferdübungen für die Kreisriegen am Nachmittag. Der Sonntagnachmittag zeigte der Seckenheimer Einwohnerſchaft den Feſtzug, an dem ſich ſämtliche Vereine des Gaues beteiligten. Auf dem Feſtplatz angelangt, führten die Turner des Gaues die Frei⸗ übungen für Köln vor, denen die Turnerinnen folgten. Auch hier kam die fleißige Arbeit der Gauvereine lebhaft zum Ausdruck, ſodaß das zahlreich erſchtenene Publikum die gezeigten Darbietungen mit lebhaftem Beifall quittierten. Auch die Volts⸗ tänge erfreuten ſich einer guten Vorbereitung. Eine lebhafte Ab⸗ wechſlung boten die eingelegten Staffelläufe, denen ein Fußball⸗ werbeſpiel folgte. Im Rahmen der Gauveranſtaltung ſand außerdem ein Wettſechten des Gaues ſtatt. Bei der Siegerverkündigung konnte Kreisoberturnwart Schweizer die Sieger ehren. Die Ergebniſſe: Sonderklaſſe Köln. Zwölfkampf Turner: 1. Max Nill, TBM. 1846, 200 Punkte, 2. Julius Endreß, TVM. 1846, 194., 3. Stephan Wühler, TB M. 1846, 191., 4. Hermann Ebel, Jahn Neckarau, 181 P. 5. Mart. Uhrig, Bad. Feudenheim, 165., 6. Joſeph Brauch, Bad. Feudenheim, 162., 7. Hugo Berger, TV. Schwetzingen, 142 Punkte(als Gaſt). Sonderklaſſe Köln. Zehnkampf Turner: 1. Mix Nill, TVM. 46, 183 Punkte, 2. Julius Endreß, TVM. 1846, 176.., 3. Karl König, — TVM. 1846, 171., 4. Stephan Wühler, TVM. 1846, 169., 5, Hermann Ebel, Jahn Neckarau, 160., 6. Joh. Gutfleiſch, Bad. freudenheim, 156., 7. Joſ. Seufert, Bad. Feudenheim, 146 P. Zwölfkampf Oberſtufe Turner: 1. Hermann Wehnert, TVM. 1846, 182 Punkte, 2. Karl Baatz, TV. 64 Schwetzingen, 168 Puntte (als Gaſt), 3. Adam Jung, TV. Sandhofen, 166 P. Zehnkampf Oberſtufe Turner: 1. Robert Maler, TVM. 1846, 168 Punkte, 2. Heinrich Supp, TVM. 1846, 167 Punkte, 3. Peter Häfner, TG. Käfertal, 160., 3. Heinrich Singer, TV. 64 Schwetz⸗ ingen, 165 P. lals Gaſt), 4. Friedrich Appel, TV. Seckenheim, 159., 5. Karl Frank, TV. 64 Schwetzingen, 158 P. bals Gaſt]. Zwölfkampf Unterſtufe Turner: 1. Karl Schadt, TG. Käfertal 202 Punkte, 2. Wilhelm Roth, TV. 64 Schwetzingen, 190 P.(als Gaſt), 3. Oskar Klein, TVM. 1846, 191., 4. Wilhelm Frietſch, TG. Käfertal, 185., 5. Georg Roth, TV. 64 Schwetzingen, 183., (als Gaſt), 6. Alfred Pohl, TVM. 1840, 173., 7. Alfred Meyer, TM. 1846, 169., 7. Alois Keck, Jahn Necko rau, 169 Punkte. Zehnkampf Unterſtufe Turner: 1. Leop. Staudt, Jahn Neckarau, 165 Punkte, 2. Karl Schifferdecker, Jahn Neckarau, 155., 3. Lorenz Ott, TVM. 1846, 153., 4. Oskar Rödel, TVM. 1846, 152., 5. Hans Angers, Bad. Feudenheim, 150 P. Neunkampf Turner„Aeltere“: 1. Adolf Orth, Jahn Neckarau, 150 Punkte. Neunkampf Turner„Aeltere II“: 1 Valentin Groh, Jahn Neckarau, 145 Punkte. Fünfkampf Turner„Aeltere“: 1. Otto Volkert, TVM. 1846, 96 Punkte, 2. Hans Benſinger, Badenia Feudenheim, 85 Punkte, 3. Suſanna Herr, TG. Rheinau, 115., 4. Käthe Lipponer, Bad. Feudenheim 114 P. 5. Marg. Kunigkeit, TB. Germanio, 113., 6. Erna Storck, TV. Schwetzingen, 112 P.(als Gaſt). Wettfechten, Florett: 1. E. Forſtmayer, TVM. 1846, 2. K. Lück, TVM. 1846, 3. H. Rauſtein, TVM. 1846, 4. F. Gander, TVM. 1846. Wettfechten, leichten Säbel: 1. H. Rauſtein, TVM. 1846, 2. E. Forſtmayer, TVM. 1846, 3. F. Gander, TVM. 1846. Sondervorführnna in Florett: TV. Badenia Feudenheim. Sieafried⸗Wanderpreis des U. T. Verteidiger: TG. Käfertal. 1. TVM. 1846 1088 Punkte. 2. TV. Seckenheim 1054 Punkte. Die Uebungen für den Siegfriedwanderpreis als Sonderkampf gewertet: Männliche JIngend(Sechs kampf) 1912/14: 1. Erich Dorn, MG., 107., 2. Jakob Schröder, TG. Käfertal, ſos., 3. Wilhelm Hinter⸗ kapf, TV. Schwetzingen, 102 P.(als Gaſt), 4. Albert Lenz, MTG., 96., 4. Werner Dürkes, TB. Germanfa, 96., 5. Th. Möll, TV. Seckenheim, 93., 5. Keitel, Bad. FFeudenheim, 93 P. Weibliche Jugend[(Sechskampffſ: 1. Hilda Förſter, TB. Germ., 129., 2. Lydia Zimmermonn, TVM. 1846, 126 P. 3. Roſel Groh, Jahn Neckarau, 117., 4. Elsbeth Häßler, Jahn Neckarau, 115., 5. Emma Friedmann, TVM. 1846, 106., 6. Elifab. Herrmann, TVM. 1846, 103 Punkte. Männliche Ingend Nennkampf(1970/1): 1. Fritz Krafft, Top 1846, 179., 2. Karl Kemuf, TV. Sandhofen, 160., 3. mann. TV. Seckenßeim, 167., 4. Leonhard Rihm, Fc. Kärertal, 163., 5. Alfred Jakob, FV. Seckenheim, 161., 5. Willi Schwarz, T Vim 1816, 161., 6. Furt Greff. Th Germans, 157 Punkte. Der Ausklang am Montag abend ſieht neben Veranſtaltungen des Jubelvereins auch ein Schwimmen des Mannheimer Gaues vor. Neben dem im Vordergrund ſtehenden Rettungsſchwimmen gibt ein Wettſchwimmen die Gelegenheit zur Leiſtungsyrüſung und als Ah⸗ ſchluß ein Waſſerballſpiel zwiſchen T. V. 46 Mannheim und T. V. Ludwigshafen. R. G. Nationaler Athletik Wottftreit verbunden mit 15jährigem Stiftungsfeſt des Neckar⸗Elſenz⸗ Gaus des 4. DAS.⸗Kreiſes 500 Mann am Start— Nene deutſche Gewichtheberekorde Orth ſtößt die Kugel 14,46 Meter Heidelberg, die Stadt der Kongreſſe, beherbergt über die letzten drei Tage mehr als 500 Sportler, die ihre Kräfte im Gewichtheben, Ringen, Tauziehen und in der Rundgewichtslonkurrenz maßen. Schon die ganze letzte Woche wieſen große Plakate in der Umgebung Heidelbergs, auch Mannheim, auf das große ſportliche Ereignis auf der Neckarwieſe bei der Ernſt⸗Walz⸗Brücke hin. Zum Zeichen des Fe⸗ ſtes trug der Platz der Freien Turner, der für den Wettſtreit beſtimmt war, reichen Flaggenſchmuck. Die Veranſtaltung, der ein verhältnis⸗ mäßig guter Beſuch beſchieden war, nahm im großen und ganzen be⸗ ſehen, einen guten und harmoniſchen Verlauf, wozu nicht zuletzt das freundliche Sommerwetter ſein Teil beitrug. Schon am Samstag nachmittag brachte den Auftakt mit dem Empfang der auswärtigen Gäſte, dem ſich eine Kampfrichter⸗Sitzung auf dem Sportplatz anſchloß. Noch am gleichen Abend wurde mit dem Gewichtheben der Altersklaſſen begonnen und die Sieger ermit⸗ telt. Unſere Mannheimer Anwärter hielten ſich äußerſt wacker und belegten gute Plätze bezw. ſorderten den Sieg für ſich. Kolb⸗1848 Mannheim wurde Zweiter im Leichtgewicht, Kientz und König⸗Bfck. 1886 Mannheim wurden einwandfrei Steger in der Leicht⸗ bezw. Schwergewichtsklaſſe. Kientz und König haben damit als alte An⸗ hänger und erfolgreiche Aktive des Kraſtſports gezeigt, daß ſie auch im Alter noch zu ſiegen gewohnt ſind. Bis zum Abend, an dem ein Feſt das erſte Drittel der Tagung beſchloß, wurden die Alterskämpfe bis zum Ende erledigt. Der Sonntag brachte eine große Menſchenmenge auf dem Platze zuſammen, die ſich wie ein Fegfeuer über den ganzen Platz er⸗ goß, ſodaß die einzelnen Ringmatten und anderen Schauplätze der ſportlichen Geſchehniſſe ſtets von dichten Menſchenmaſſen umringt waren. Hier verſagte der Ordͤnungsdienſt vollſtändig, denn das Sportsfeld hätte unter allen Umſtänden frei ſein müſſen, da auf dieſe Weiſe jede Ueberſicht über den Stand der Dinge fehlte und zudem der jeweilige Aufruf der am Start zu erſcheinenden Mannſchaften im Getrubel unterging. Im übrigen zogen ſich beſonders die Ringkämpfe in den leichten Gewichtsklaſſen bis zun ſpäten Nachmittag hin, während die Gewichtheber bis zur Mittagſtunde ihre Ausleſe ge⸗ troſſen hatten und auch die Schwer⸗ und Schwermittelgewichtsklaſſe der Ringer die Beſten feſtgeſtellt hatte. Vormittags wurden zwei neue deutſche Rekorde im Gewichtheben feſtgeſtellt, ſo im Fliegenge⸗ wicht, beidarmigen Reißen, wo Adam⸗Vfek. Mannheim die ſeitherige Höchſtleiſtung von 145 auf 150 Pfund verbeſſerte, und im Bantamge⸗ wicht, wo Walter⸗Saarbrücken den bisherigen Rekord im beidarmigen Reißen von 165 um ein Pfund auf 166 Pfund ſteigerte. Auch elne ſehr reſpektable Leiſtung im Kugelſtoßen wurde erreicht, und zwar durch Orth⸗ Turnerbund Jahn⸗Oggersheim, der die 15 Pfund 14,46 Meter warf und damit immerhin ein anſprechende Leiſtung voll⸗ brachte. Nach der Mittagspauſe bewegte ſich ein impoſanter Feſtzug von der Bismarck⸗ durch die Bergheimerſtraße zum Feſtplatz. Die verſchiedenen Vereine waren mit ihren einzelnen Abteilungen ſehr ſtark vertreten und übten ſo einen werbenden Eindruck auf die zahl⸗ Spiel L 1886 Mannheim; g GSV. Fritß Hart⸗ Jahn, Oggersheim: Stundenlkm), .... TTT Am Abend wurde die Siegerehrung vorgenommen. Ein Ball in der Feſthalle beſchloß den heißen Tag der ſportlichen Kämpfe. Die Veranſtaltung wird am heutigen Montag mit einer großen Volksbeluſtigung auf dem Sportplatz beendet. Die Ergebniſſe: Gewichtheben:(Dreikampf der Altivität. Fliegengewicht: 1. Adolf Rein, GS., Göppingen; 2. Ernſt Adam, Vf. 1886 Mann⸗ heim; 3. Karl Leier, VfL. Mannheim⸗Neckarau; 7. Karl Döbele, Vfek. 1886 Mannheim, 10. Retzig, SpV. 1884 Mannheim.— Bantamgewicht: 1. Walter Morl, ASV. Saarbrücken; 2. G. Mayer, ASV. Spartana 08 Schorndorf; 3. Auguſt Ziegel, ASp. 1900 Griesheim; 4. Auguſt Seckel, Vfck. 1886 Mannheim; 5. L. Erb, ASp. 05 Darmſtadt; 6. A. Motz, ASpV. 88 Marburg.— Federgewicht: 1. Mühlberger, Vfek. 1886, Mannheim; 2. Friedrich Albert, ASV. Ladenburg; 3. Loch, An⸗ dreas, SV. 1896, Oberſtein; 4. Philipp Maier, Vf., Mannheim⸗ Neckarau; 5. Fritz Kiener, KSV. Stuttgart; 6. Walter Godez, SPC. Eiche 01 Hanau.— Leichtgewicht: 1. Fritz Wieſer, ASpV. Germania Lahr; 2. W. Merling, Studt Cl. Ludwigshafen; 6. K. Wörner, Vfck. 1886 Mannheim; 14. Walter Kehder, Vfs. Mannheim⸗Neckarau; 16. Heinrich Eitelwein, StugtCl. Ludwigshafen.— Leichtmittelgewicht: 1. Friedrich Kieſer, SPV. 1884 Mannheim; 2. Karl Koch, ASpV. Würzburg; 3. Auguſt Aſſfenheimer, SV. Stuttgart; 4. A. Platze, ASPV. 1900 Griesheim; 5. G. Rehn, Stgt.; 8. Ph. Groh, Pol Sp. gewicht: 1. Karl Schnabel, KSV. Iſenburg; 2. Hans Hoffmann, Turnerbund Jahn Oggersheim; 4. Franz Rübmann, Stu gl. Lud⸗ wigshafen; 8. Reinhard Groß, Vfs. Mannheim⸗Neckarau; 9. Willi Albrecht, Vf. 1886 Mannheim; 12. Willi Kreimes, Vfek. 1886 Mann⸗ heim.— Schwergewicht: 1. Gg. Gehring, Stu. RCl. Ludwigshafen; 2. Anton Garg, SPB. Marburg;: 3. Fritz Jantz, ASV. 01, Saar⸗ brücken; 4. A. Köhle, KSV. Stuttgart; 5. Fritz Haier, Vf. 1886 Mannheim; 10. Ludwig Kunz, StugiCl. Ludwigshafen. Gewichtheben der Altersklaſſen: Federgewicht: 1. Wilhelm Ralt, KSV. Zuſſenhauſen; 2. Philipp Kolb, SpVgg. 1884 Mannheim; 3. Leye; Sportverein Weimenden; 4. M. Ullrich, ASV. Ladenburg; 5. Ph. Aoͤelhelm, AEl. Ziegelhauſen.— Leichtgewicht: 1. Eugen Kientz, 2. Heinrich Fiſcher, ASV. 1895 Darmſtadt; 3. Paſſemir, Peter, VV. Neuenheim⸗Heidelberg; 4. Otto Schlegel⸗ michel, Spcl. Wiesbaden.— Mittelgewicht: 1. Ludwig Ohneſorg, K VS. Leimen; 2. Karl Vogel, StugCl. Ludwigshafen; 3. Fritz Ol⸗ dendorf, StuRCl. Ludwigshafen; 4. Franz Hank, ACL. Ziegelhauſen. Schwergewicht: 1. Adam König, Vf. 1886 Mannheim; 2. Willi Kohl⸗ brunner, Kraft Sp. Leimen; 3. Michael Streitberger; StugtCl. Lud⸗ wigshafen; 4. Guſtav Eiſenhuth, Bfek. Diedesheim. Aelteſtenklaſſe: 1. Heinrich Küchler, Vf. 1886 Mannheim; 2. Michael Hauffenmeyer, Athletik⸗Sportverein 18995 Darmſtadt; 3. Hr. Bierig, Kraftſportverein Leimen; 4. Ludwig Sälzer, Athletik⸗Sporr⸗ verein 1898 Bingen; 5. Karl Tafel, SpVg. 1884 Mannheim. Ringen(der Aktivität) Fliegengewicht: 1. Holzhäuſer, AEl, Sach⸗ ſenhauſen; 2. Eugen Winkes, StuRCl. Ludwigshafen; 3. Schwarz, KSV. Darmſtadt.— Bantamgewicht: 1. Wagner, Schonungen, Böck⸗ ler, Zuffenhauſen.— Federgewicht: 1. Weimer, Vf. Bieber; 2. Nehren, ASV. 88 Mainz; 3. Montigel, KS. Tuttlingen; 4. Salb, Göppingen; 11. Fritz Schwöbel, ASV. Ladenburg.— Leicht⸗ gewicht: 1. Weider, Frankfurt, Sickloch⸗Zuffenhauſen.— Leicht⸗ mittel: 1. Bohr, Sachſenhauſen; 2. Rotſtein, Neu⸗Iſenburg.— Schwermittel: 1. Rupp, Bſg. Mannheim; 2. Wellhöfer, Göttingen; 3. Kolb, Schifferſtadt; 5. Weber, VfR. Mannheim.— Schwergewicht: 1. Gehring, Stuickl. Ludwigshafen; 2. Getroſt, Rimbach; 3. Kunz, StuRͤl. Ludwigshafen. Leichtathletik: Dreikampf: 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung, Kuget⸗ ſtoßen. 1. Karl Hock, ASV. Würzburg: 100⸗Meter⸗Lauf in 12,2 Sek., Weitſprung 6,12 Meter, Kugelſtoßen 12,29 Meter; 2. Trautwein⸗Bin⸗ gen, 12,2 Sek., 5,33 Meter, 12,72 Meter; g. Georg Gehring, Stugickl. Mannheim: 14 Sek., 5,36, Meter, 11,50 Meter: 8. Otto Kehder, Bſs. Neckarau: 12,4, 5,35 Meter, 9,65 Meter; 10. Alois Ries, Turnerbund 12,4 Sek., 5,35 Meter,— Steinſtoßen: Leichtgewicht: 1. Zwierlein, ASV. Würzburg, 10,76 Meter; 2. Hermann Kunz, SpV. München, 10 Meter; 3. H. Guttan⸗ din, Dieburg, 9,45 Meter; 4. W. Pitz, Turnerbund Jahn Oggers⸗ heim, 9,45 Meter.— Mittelgewicht: 1. Seeger, 7,70 Meter; 2. O. Eſchelbach, Pol Sp., 7,65 Meter; g. Harl Schnabel, KSV. Neu⸗Iſen⸗ burg, 7 Meter; 4. Groß, Vf. Mannheim⸗Neckarau.— Schwergewicht: 1. Gehring, Stugͤl. Ludwigshafen, 8,60 Meter; 2. Orth, Tod. Jahn, Oggersheim, 8,15 Meter; 3. Getroſt, KrSpV. Rimbach; 4. Aſal, Pol.⸗ Spt. Mannheim.. Rundgewichtsriegen: Oberſtufe: 1. Feuerbach, AthSpV. 98 407% Punkte; 2. Germania Karlsruhe, 999 Punkte; g. Bergen Stugtl. 02, 309 Punkte; 4. Obrigheim, Ackl. Germania, 323 Punkte.— Unterſtufe: 1. Diedesheim, Bick. 369 Punkte; 2. Ladenburg, ASV. 354%½ Punkte 9. Mannheimer Sportklub, 06, 343 ½ Punkte; 4. Ziegelhauſen⸗Hei⸗ delberg, Al. Germania, 340 Punkte; 5. Blankenloch, Allemannia 337 Punkte.— Altersklaſſen: Vf. Mannheim abſolut die beſte Mann⸗ ſchaft mit 359 Punkten. Tauziehen: Schwergewicht: 1. Sieger: verein.— Mittelgewicht: 1. Sieger: derſelbe.— Leichtgewicht: 1. Sieger: Endersbach, Sportverein; 2. Sieger: Peterstal. Bewertung beim Feſtzug: 1. Ladenburg, Atheletik⸗Sportverein; 2. Verein für Körperpflege von 1886, Mannheim. W. Sch. Ladenburg, Athl. Sport⸗ Motorradsport a Großer Preis von Deutſchland für Molorräber Die glanzvolle Beſetzung des Großen Preis von Deutſchland für Motorräder auf dem Nürbur gring hatte ſeine An⸗ ziehungskraft auf die Schauluſtigen und alles was zum Fach gehört, nicht verfehlt. Schon in den frühen Morgenſtunden waren die Zu⸗ fahrtsſtraßen zu der in der Eiſel prächtig gelegenen Rennſtrecke von den dorthin eilenden Motorradfahrern ſtark belebt und als um 11 Uhr vormittags der Start für die Halbliterklaſſe und die 1000 cem Maſchinen gegeben wurde, wies der Nürburgring einen ganz ausgezeichneten Beſuch auf. 5 Minuten nach den ſchweren Maſchinen wurden die übrigen Kategorien bis 175 cem abwärts im Rudel entlaſſen. Es war ein grandioſes Bild, wie die naßezu hundert Maſchinen über die Straße donnerten. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr der Engländer Dogſon auf Sunbeam, Klaſſe bis 500 cem, der die 424,5 km lange Strecke 14 Runden in:18:48, 1(198,415 Stundenkilometer) und damit Gewinner des Großen Preiſes wurde. Ergebniſſe: Kategorie 6, nicht über 175 cem, 12 Runden 339,6 km: 1) Geiß Zſchopau(Da).14:19,3(80,112 Stundenkm), 2) L. C. Captre⸗ England(Exzelſior Jap) 4516:43,3 3) Friedrich Zſchopau(DW) :26217,3. Kategorie A, nicht über 230 cem, 13 Runden= 367,9 Km: 1) L. C. Captre⸗England(Exzelſior Jap):08,13(88, 898 2) J. Lungmann⸗England(N. K. Suprem]:11:85,1,3) Sprung Zſchopau(Da W):17:23,1. Kategorie B, nicht über 350 cem, reichen die Straßen umſäumenden Menſchenmaſſen aus, die die„ſtar⸗ ken Männer“ freudig begrüßte. Die geſamten Rundgewichtsriegen un⸗ ter dem Kommando des bewährten Rundgewichtsführers Schneider⸗ V. f. K. Mannheim zeigten dann auf dem Feſtplatz exakte Maſſenübungen, die den reichen Beifall des Publikums fanden. Dabei hielt der Kreis⸗ vorſitzende Lang⸗Freiburg eine in warmen Worten gehaltene An⸗ ſprache, in denen er allen dankte, die ſich im Dienſt des Kraftſports betätigen und die Hilfe von Staat, Stadt, Gemeinde u. Bevölkerung anrief. Die Muſterriegen traten darauf in den üblichen Wettbewerb. In der Altersklaſſe war der Vfck. Mannheim der relativ beſte Be⸗ 8. Richard Rau, TVM. 1846, 83 Punkte. werber und buchte einen guten Erfolg als erſter Sieger. 14 Runden= 396,2 Km: 1) Gershi Italien(Norton):16:41 (92,611 Stundenkm), 2) Guthrie⸗England(Norton):18:39,4 3) Hin⸗ ning⸗Epſon(Zenith Jap):24:14, Kategorie C. nicht über 500 eem, 15 Runden= 424,5 Km: 1) Dodgſon⸗England auf Sunbeam]:18:48 (08, 415 Stundenkm, ſchnellſte Zeit des Tages und Gewinner des Großen Preiſes), 2) Walkers⸗England(Rudge Withworth):35:25, 1, 3) Nott⸗England(RudgeWithworth):25:27. Kategorie D und E, nicht über 1000 cem, 15 Runden= 424,5 Km: 1) S. Heck⸗Berlin (Harley Davidſon]:58:88(87:03:29 Stundenkm.), 2. A. Goſſe⸗Köln 1 Jap]:88:84,8, 3. P. Rüttchens⸗Erkelenz(Harley Davidſon) 5766:51. 5 Ludwigshafen: 12,3 Sek.,—, 12,32 Meter; 7. Adolf Aſal, Pol Sp. Mannheim; 19. Möbus, St.ugCl. Ludwigshafen.— Schwermittel⸗ 155 * 1 Werder Worms 191,0 Montag, den 9. Juli 1928 Neue Maunheimer Nr. 314 Zeitung(Abend⸗Ausgabe) .-B. der Ehemiſchen Fabrik Goldenberg * Die Differenzen mit der Michael⸗ Gruppe— Das Verhältnis zur Unicheco Die HV. der Chemiſchen Fabrik Goldenberg, Gero⸗ mont u. Co. in, Liqu. in Winkel, die in Wiesbaden abgehalten wurde, genehmigte den von uns bekannten Bericht der Liquidatoren. RA. Dr. Freymann vom Michael konzern bemängelte die ungewöhnliche Breite, mit der die Differenzen mit Michael im Bericht behandelt worden ſeien. Bei Abſchluß des Vertrags habe die Goldenberg ſchaft verſchtedene Tatſachen ve iegen, die für die Fortführung des Unternehmens von großer Wichtigkeit geweſen ſeten. Er verlangte außerdem Aufſchluß über andere Prozeſſe ſo⸗ wie über die Differenzen mit der Unicheco und den Beamten. „Der Vorſitzende, Juſtizrat Lhbe(Wiesbaden), erklärte, daß das Abkommen mit Michael zur Liqufdation der Geſellſchaft geführt und daß ſchon deswegen die Aktionäre einen Anſpruch auf Habe, einen ausführlichen Bericht über das Verhältnis zu dem Käufer verlangen könnten. Ueber die anderen Streitigkeiten ſei zu ſagen, daß die Bank Gebrüder Goldſchmid in Frankfurt Proviſionen von 56 000% verlangt habe mit der Begründung, daß ſte am Verkaufs⸗ abſchluß mit Michael beteiligt geweſen ſei. Dieſer Anſpruch habe ſich indeſſen nur auf Kredite bezogen, ſo daß bei der Klage Goldſchmid in erſter Inſtanz nur für anderweitige Bemühungen eine Proviſion von 1 v. H. zugebilligt wurde. Hiergegen ſei Berufung eingelegt. Der Prozeß mit der Unichecco ſei ein Monſtrum, da die Goldenberg⸗Gruppe die ganzen Unicheco⸗Aktien im Beſitz habe, andererſeits aber auch die Gläubiger trotz dieſer Beſitzeinheit auf gesonderte Behandlung der Unicheco⸗ Forderungen beſtünden. Die nicheco habe einen Schadenerſatz geſtellt wegen der Goldenberg⸗ Beteiligung bei der Firma Fabrieg Chinica Arenella in Palermo und wegen des Abkommens von Mailand. Die Unicheco wolle ihren Verluſt von 1 Mill. holl. Gulden zur Hälfte auf Goldenberg ab⸗ wälzen. Die Unicheco habe das Beſtreben, den Konkurs zu ver⸗ „ meiden. Durch Aufnahme dieſer Forderung in ihren Status habe Unicheco ein Moratorium bis 15. März 1929 erhalten. Die Geſell⸗ ſchaft habe für dieſen Prozeß keine Rückſtellungen gemacht, um ſo mehr, als beim Verkauf an Michael eine Abmachung zwiſchen Goldenberg und der Unicheev getroffen worden ſei, daß dadurch die Frage eines ſolchen Schadenerſatzanſpruchs erledigt ſei. Bei den Beamtenprozeſſen handle es ſich um Anſprüche, die ſich auf 120 000%% Helaufen. Von Aktlonärſeite wurde zur Sache Unicheco noch be⸗ merkt, daß es ſich hierbei nicht um das Abkommen von Mailand, ſondern um das Abkommen von Como handle. Bei der Bilanzbeſprechung verlangte der Treuhänder der Peu⸗ ſtonskaſſe und frühere Syndikus der Geſellſchaft Aufſchluß über das Bermögen der ſozialen Einrichtungen. Die Ver⸗ waltang teilte mit, daß die Verſorgungskaſſe ehemaliger Beamten ein Guthaben von 80 000/ hatte, das ausbezahlt ſei, während die Kaſſe für Witwen ehemaliger Beamten und die Kaſſe für Witwen ehemaliger Arbeiter(beide Gmb.) Schulden an die Geſellſchaft in Höhe von 19 362/ hätten. Bei dieſer Gelegenheit wurde noch mit⸗ geteilt, daß frühere Angeſtellte und der Treuhänder Zwangsvoll⸗ eckung eines von der Geſellſchaft verpfändeten Grundſtücks, das onderweitig verwertet werden ſollte, verlangt hätten. Auch habe der neue AR. erſt in letzter Stunde Kenntnis von den Abmachungen der früheren Verwaltung mit den Angeſtellten erhalten. Für dieſe Differenzen ſeien 15 000% zurückgeſtellt. Die Liquidationseröffnungsbilanz vom 1. No⸗ vember 1927 wurde ſodann bei 2574 Stimmenthaltungen von ins⸗ geſamt 8458 vertretenen Stimmen genehmigt. Schließlich wurde der ausſcheidende bisherige zweite Liquidator Dr. Liebermann für ſeine Tätigkeit entlaſtet und Dr. Karl Schneider mit Alleinbefugnis als Diqufdator beſtimmt. * Frankfurter Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft im Jahre 1927. Die 9 Nordſtern⸗ Konzern gehörende Geſellſchaft legt nunmehr hren Abſchluß für 1927 vor. Danach iſt die Prämieneinnahme gegen⸗ über 4,12 Mill.„/ im Vorfahre auf 5,98 Mill./ geſtiegen, wovon 1,69(1,83) Mill./ auf Rückverſicherungsprämien entfielen. In der Lebensverſicherung iſt der Beſtand von 13,21 auf 20,56 Mill. 1 ge⸗ ſtiegen, davon 14,41(7,61) Mill,, für eigene Rechnung. Die Ge⸗ ſamteinnahmen ſind von 5,82 auf 3,23 Mill./ geſtiegen. Die Schadensſumme iſt von 1,02 80 2,1 Mill./ gewachſen und Ver⸗ waltungskoſten ſind rd. 1,60(0,92) Mill./ verausgabt worden. Es ergibt ſich ein Reingewinn von 58 208(43 851), woraus eine Dividende von 8 v. H. auf das mit W' y. H. eingezahlte Aktienkapital, von 2 Mill., verteilt wird(8 v..). Sowohl die Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung als auch die Lehbensbranche haben nicht beſon⸗ ders günſtige Ergebniſſe gezeitigt. In der Bilanz ſind die Hypothekendarlehen von 1,15 auf 0,83 Mill./ zurückgegangen, Wert⸗ papiere betragen 0,16(0,13) Mill., Bankguthaben 0,57(0,44) Mill. A, Guthaben bei Verſicherungsunternehmungen 9,88(0,70) Mill. 4, Deckungskapital in Händen der Zedenten 2,41(1,86) Mill., Prä⸗ mienüberträge in Händen der Zedenten 0,84(0,45) Mill. ,, auf der anderen Seite wird Deckungskapital für eigene Rechnung zuzüglich der Prämienüberträge von 2,03(1,95) Mill./ ausgewieſen, die Rück⸗ ſtellungen für ſchwebende Verſicherungsfälle betragen 0,66(0,51 Mill., die Guthaben der Retrozeſſtionäre 1,8(1,12) Mill./ und die Gut⸗ haben anderer Verſicherungsunternehmungen 0,69(0,22) Mill. I. Gründung einer ſchweizeriſchen Dachgeſellſchaft für Mathias Stinnes⸗Kuxe. Unter der Firma„Aurea“ AG. für in du⸗ ſtrielle Beteiligungen“ iſt in Luzern eine Geſellſchaft mit —— 0 500 000 Franken Aktienkapital gegründet worden, die von Frau Déſi Stinnes, Großkaufmannswitwe, in München, 30 Kuxe der Ge⸗ werkſchaft Mathias Stinnes in Karnap bei Eſſen zum Preiſe von 375 000 Franken, zahlbar in Aktien der neuen Geſellſchaft, über⸗ nommen hat. Dem Verwaltungsrat gehören an Frau Deſi Stinnes als Vorſitzende, ſowie AR. Dr. Karl Erwin Bloch⸗Luzern und Kauf⸗ mann Jules Braunſchweig⸗Baſel. * Dividendenerhöhung der Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft in Berlin. In dem am 31. März beendeten G. ⸗J. 1927/8 hat die G. Betriebs⸗ und ſonſtige Einnahmen in Höhe von 730 753 (670 208) Pfund Sterling erzielt. Davon waren Verwaltungskoſten, Steuern, Proviſionen uſw. im Betrage von 234 703(223 121) Pfund Sterling zu decken. Betriebskoſten des Bergbaues und der Hütten beanſpruchten 303 417(258 047) Pfd. St. Nach Abſchreibungen von 82 905(91 484) Pfd. St. verbleibt demnach zuſammen mit dem 8822 Pfd. St. betragenden Vortrag aus 1920/7 ein Reingewinn von 108 550(97 902) Pfd. St. Der.⸗V. am 19. Juli wird vorgeſchlagen, hieraus 12,5 v. H. gegen 11,11 v. H. im Vorjahr zu verteilen und 8550 Pfö. St. für 1927/8 vorzutragen. Simoniusſche Celluloſefabriken AG. in Fockendorf(Thür.) Nach Abzug der allgemeinen Unkoſten und Steuern von 934706% (811.908%) und Abſchreibungen von 375 698(879 064)/ verbleibt bekanntlich ein Reingewinn von 121753(123 348) 1, der vor⸗ getragen werden ſoll(i. V. 8 v. H. Dividende), Die Geſellſchaft, die bekanntlich zum Zellſtoff Waldhof ⸗ Konzern und der Blu⸗ menſtein⸗ Gruppe gehört, ſchlägt, wie ſchon kurz gemeldet, die Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 2,5 Mill.% vor. Im Bericht des Vorſtoandes wird nur erwähnt, daß es möglich war die Betriebe das ganze Jahr über voll zu beſchäftigen und die in Ausführung begriffenen Um⸗ und Neubauten der Zellſtoffanlage in Wangen und der Papierfabrik in Fockendorf zu Ende zu führen, ſo daß die Geſellſchaft nunmehr über neuzeitlich eingerichtete Werke verfügt. In der Bilanz erſcheinen die Anlagen in Fockendorf, Wan⸗ gen. Fiſchersdorf und Freyburg nunmehr mit 6071 557(4 958 942 J. Wertpapiere und Betefligungen mit 641512(632 591)/ und Kaſſe und Wechſelbeſtände mit 89 217(66 205)„ angegeben. Vorräte ſind mit 1 731889(1172 238). bewertet. Den Außenſtänden einſchließ⸗ lich Bankguthaben von 969 852(793 358)/ ſtehen Gläubiger von .013 808(4 119 460)/ gegenüber. Welche Summen hiervon auf Verpflichtungen an die Zellſtoff Waldhof AG. entfallen, iſt nicht er⸗ wähnt. Die Rückſtellungen für Löhne, Steuern und Anleihezinſen ſind mit 1 215 719(1 227 770)/ dotiert. * Bayriſche Motorenwerke Ach. in München.— Genehmigung der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht:3 zu 130 v. H. Die ao. HVB. genehmigte die Kapitalerhöhung von 10 auf 16 Min.„. Urſprüng⸗ lich ſollten 1 Mill./ Aktien zur Verfügung der Verwaltung ge⸗ halten und nur 5 Mill./ den Aktionären angeboten werden. Der Beſchluß iſt jetzt dahin geändert worden, daß die Aktionäre fämtliche 6 Mill. neue Aktien erhalten. Die Aenderung erfolgte deshalb, meil die zur Einführung der Aktien der B. M. W. an der Züricher Börſe benötigten Stücke nunmehr von bisherigen Aktionärkreiſen zur Verfügung geſtellt werden. Das Bezugsrecht wird jetzt auf 5 zu 3 abgeändert. Der Bezugskurs wird von 120 auf 130 v. H. erhöht. Die Dividendenberechtigung läuft ab 1. Januar d. J. Die neuen Aktien werden von einer Gruppe zu 125 v. H. übernommen, die aus der Deutſchen Bank, der Discontogeſellſchaft, der Darm⸗ ſtädter und Nationalbank, den Bankhäuſern A. E. Waſſermann in Berlin⸗Bamberg und Hagen u. Co. in Berlin beſteht. Ueber die Aus ſichten wurde mitgeteilt, daß ſich dos erſte Halbfahr des lau⸗ fenden Jahres nach dem Programm gut entwickelt habe und daß man auch das zweite Halbfahr günſtig beurteilen könne. Man ſei bis Ende des Jahres voll beſchäftlat. Die Zahl der Belegſchaft habe fetzt 2000 überſchritten. Die Geſellſchaft befinde ſich in voller Ent⸗ wicklung. Mannesmann ⸗Mulag ſetzt die Laſtwagen⸗Erzeugung fort. Die Verwaltung der Mannesmann⸗Mulag(Motoren⸗ und Laſtwagen⸗ AG.] in Achen teilt mit, das es gegenüber anderslautenden Zei⸗ tunasmeldungen nicht zutreffe, daß die Firma Roſenau AG. in Düſſeldorf den geſamten Maſchinenpark erworben und daß die Mannesmonn⸗Mulaa den Laſtwagenbau eingeſtellt habe. Der Roſenan AG. wurde ein großer Teil des Werkzeugmaſchinenparks verkauft. Neben der Fortſetzung des Erſatzteil⸗ und Reyaraturge⸗ ſchäftes im bisherigen Umfange ſetze die Mannesmann⸗Mulag die Fertigſtellung und den Vertrieb von Laſtwagen fort, allerdings in einem der finanziellen Leiſtungsfähigkeit entſprechenden Umfange. Vörſenberichte vom 9. Juli 1928 Frankfurt ſtill Nach der zweitägigen Unterbrechung kam das Börſengeſchäft zu Wochenbeginn nur ſehr zögernd an Gang. Es machte ſich eine ſtarke Zurückhaltung und auch eine gewiſſe Unſicherheit bemerk⸗ bar, da hinſichtlich der weiteren Entwicklung des Gel d⸗ marktes Beſorgnis beſtand. Vielfach glaubt man nicht, daß bald eine ſtärkere Entſpannung eintreten werde, zumal jetzt die Ein⸗ kommenſteuerzahlungen, de Induſtriebelaſtungszinſen und die letzte Rate der Reichsbahnemiſſion fällig werden. Dann tauchte bereits das Problem der Erntefinanzierung wieder auf. Andererſeits fand die Börſe an ber ſeſten Haltung des Newyorker Marktes am Sams⸗ tag eine gewiſſe Stütze. Die Umſatztätigkeit war außerordent⸗ lich gering. Die Kursentwicklung war nicht einheitlich. Einiges Intereſſe machte ſich für einige Spezialwerte bemerkbar. So konnten Aſchaſfenburger Zellſtoff 2,75 v. H. anziehen, in Waldhof kam zunächſt ein Kurs nicht zuſtande. Etwas gefragt waren ferner Elektro⸗ werte, und Südd. Zucker konnten erneut 3 v. H. gewinnen J. G. Farben knapp behauptet. Montan werte blieben voll⸗ kommen vernachläſſigt, hier überwogen kleine Kursabbröckelungen, Kali werte auf Realiſationen etwas abgeſchwächt und auch am Banken markte war das Geſchäft ſehr ſtill. Schiffahrts⸗ aktien kaum verändert. Deutſche Anleihen ſtill, Im Ver⸗ AEG. zogen laufe wurde das Intereſſe für Elektrowerte reger. 92 erneut 2 v. H. an, Siemens ſogar plus 6,5 v. H. Auch Schiffa werte wurden jetzt ſtark beachtet, Hapag gewannen 3 v... angeregt wurde die Stimmung allgemein etwas freun d⸗ licher, zumal am Tagesgeld erſtmalig eine fühlbarere Erleichte⸗ rung eintrat und der Satz für Tagesgeld auf 7 v. H. ermäßigt wurde. Berlin nicht einheitlich Hatte man geglaubt, daß durch den Ausfall der Samstagsbörſe ſich heute ein verſtärkter Auftragseingang bemerkbar machen würde, ſo iſt man enttäuſcht worden. Es haben ſich ja bei den Banken einige Aufträge angeſammelt, die aber keinen Einfluß auf das Geſchüft hatten, das vielmehr nach wie vor ſehr klein war. Die Grund ⸗ ſtimmung blieb durchaus freundlich, ohne daß beſondere An⸗ h. etwas beeinflußt wurde die Speku⸗ Samstagbörſe. wieder regungen vorgelegen hätten, d. lation durch die feſte Haltung der Newyorker Das Intereſſe der Spekulation konzentrierte ſich auf wenige Spezilalwerte, wobei an erſter Stelle P aktien ſtanden, während dieſe zur erſten Notiz 18,5 v. H. h. tierten, brachten es einige Papiere wie Salzdetfurth, Aſchersleben, Chem. Heyden, Chade, RWE., Berliner Handels, Berger, Stöhr, Deutſche Linoleum zur Kursgewinnenn bis zu 5 v.., doch war das⸗ Gros der Papiere nur etwa behauptet. Nnennens⸗ wert ſchwächer eröffneten Bemberg minus 4 v.., Telefon Berliner minus 3, Eiſenbahn⸗Verkehrsanteile minus 4,75 v. H. uſw. I m Verlaufe blieb das Geſchäft zunächſt ſehr ruhig und die Kurs⸗ entwickelung war nicht einheitlich. Später konnte ſich von einigen Sonderbewegungen ausgehend, allgemein eine Erholung durchſetzen⸗ Anleihen freundlich, Ausländer micht einheitlich aber teilweiſe etwas lebhafter. Am Geldmarkt iſt eine weitere leichte Ent⸗ ſpannung eingetreten. Tagesgeld 6,5 bis 8,5, Monatsgeld 7,6 bis 8,75, Warenwechſel 675 bis 7 v. H. ca. Pfandbrief markt nicht einheitlich und faſt umſatzlos. Nach 1 Uhr machte die Erholung, die von den ſogenannten Freigabewerten ausging zunächſt weitere Fort⸗ ſchritte. Der Kaſſamarkt lag überwiegend 1 bis 3 v. H. feſter. Grgen Ende der zweiten Börſenſtunde verſtimmte ein plötz⸗ lich ſtärkerer Rückgang der Kunſtſeidewerte und führte auch auf den übrigen Märkten zu Kursabſchwächungen. Ginerſeits wollte man von einem ſchwächerem Verlauf der heutigen Londoner und Brüſſeler Börſe wiſſen, andererſeits gab die ausgebliebene Er⸗ mäßigung des Privatöiskontes, die man wenigſtens für kurze Sich⸗ ten erwartet hatte, zu Glattſtellungen Anlaß. ilweiſe lagen zwar die Schlußkurſe noch über Anfangsniveau, die Tendenz war aber allgemein ſchwächer. Polyphon hüßten 12 v. H. ihres An⸗ ſangsgewinnes ein, Glanzſtoff ſchloſſen 20 v. H. unter Anfang, und Bemberg 17 v. H. ſchwächer. Deviſen gegen Reichsmark waren heute etwas gefragt und der Dollar notierte.1880, London und Holland leicht abgeſchwächt, gegen Newyork.8713 nach.8717 bezw. 40.29 nach 40.293. London gegen Spanien 29.48 nach 29.51. Die Verknappung des holländiſchen Geldmarktes bewirkte gegen Schluß ein Angebot in Deviſen. Dollar 8 55 mit.4815 nach.4819 und Pfunde mit 12.08 76 nach 12.09 offeriert. * Mannheimer Produktenbörſe vom 9. Juli.(Eigenbericht), Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war ruhig. Von Auslands⸗ weigen wurden angeboten(alles wagonfrei Mannheim in hfl.) Ma⸗ nitoba 3 zu 14,10; 4 zu 13,60; Auſtral 15,10; Kanſas Gulf per Auguſt 14,15; Baruſſo 79 Kg. 13,90; Rofafé 79 Kg. 13,90;(alles in.): Inl. Weizen 28; inl. Roggen 29; ausl. Roggen 29; inl. Hafer 27.75 bis 28,25; ausl. Hafer 28: ausl. Braugerſte 31—35; Futtergerſte Ack; Mais auf Bezugsſchein 24,25—24,50; Biertreber 17,50—418,25; Raps⸗ kuchen 18,25; Weizenmehl ſüdd. 36,75—37,25; Weizenbrolmehl füdd. 2828,75 Roggenmehl 60—70prog. 38—40; Weizenfuttermehl 17; Weil⸗ zenkleie fein 13,25—13,50; Roggenkleie 16,50; Trockenſchnitzel 47,5 bis 18, Soyaſchrot 20,50— 20,75. 8 Mannheimer Viehmarkt am 9. Juli Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzu fuhr.. 3360 Stück Ochſen. 181 St Kühe. 358 St. Kälber. 673 St. Schweine 3227 St⸗ a)„. Mk. 60—61), Mk. 51), Mt. a! Mk. 6586 ),„„ 4951)..„ 4446).„„ 76-78 83 66687 „% r/// ch„ 80-82 G.„ ö, eee, Bullen.. 199 St. Färſen... 452 St.).„ 4658).„ 5557 a).. tk. 5250).. Mk. 6182 Schafe. b St...„ 888 ):„ 42 44 d.„ 55% N. 9„ 3588 )..„ 3840 Freſſer..— St... 46-52 Arbeitspferde 118 St. ).„ 30-34] 0 Ml..„— Mk. 8501700 Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Ka bern ruhig, Ueberſtand, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ar⸗ beitspferden ruhig, mit Schlachtpferden lebhaft. 82 Schlachtpferbe, das Stück 60—160. Nurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T nerſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in B1⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 9. Zuli 6 9. 285,0 11200 152˙0 184.0 67.— 162.0 285,0 39.— 397,0 Had. Aſſekuranz 235,0 Continent. Verf. 112,0 Mannh. Verſich. 151,0 Oberrh. Verſich, 194.0 .⸗G. f. Seilind, 67.50 Brown, Bov.& C. 162,0 J. G. Farben 264,0 Rhenania Gebr. Fahr. 39.— Deutſche Linol. 883,0 Frankfurter Vörſe vom Banle⸗Alttien. JGelſenk. Gußſt. 8 a 18058 Bergbau 120 8 J Allg. D. 1875 188,5 IIlſedgg. 5. St. A. 246, Baßſſche Baut 107 162,0 Tat echersleb. 80 Bank f. Brau. Id. 201,02 IKali Weſtereg. 288,9 272,09 Bahr, Bod. Er. B. IMannesm.„. 130.5 Brem.⸗Beſig. Oel 61,50 Bayr. Hyp. u. Wb. 168, Mansfeld Akt. 123,0 2 Ch. Brock..⸗W. 96,25 JBarmer Bankv. 135,5 1 0berſchl. Bed 3060—.— Cement Heldelb. 140,0 IHerliner 9 278,0 287,0 LOtavi⸗ Hin. A. 82,50. Tement Kaelſt. 148.0 ICom. u. Privb. 186.0 IPhönir Bergb. 9250 Ehamott.Annw. 180,0 1 Darmſt. u. Nb. 2740 IAbein, Braunk. 788.0 Chem. W. Albt. 83,— .ypothekenbk. 185,0 134,0 Salzw. Heilbr. 486.0 198,90 Cont.Nürnb. g.—— IDeutſche Bank 165,2 e 75 5 121,0 TDaimler Motor 110,0 l D. Golb⸗u S. Aſt. 205,5 206.2 DyckerhWiom Dingler Zweihr. Dlürkoppwerkcßt. 60.— Düſſid. Rat- Dürr 59.— Eiſen Kaliſersl.— IElektr. Sicht u. R 221.5 Elſ. Bad. Wolle— Emag ffrankf.. 81,75 Emaill t Ullrich 13.— Enzinger ⸗Unjon 75, Eßlinger Maſch. 58,25 Ettling. Spin + 224,0 0 5 56,— aber& Schleich. 0. G. Farben 26775 FJahr Gebr. Pirm 39,893 Felt Gui Gs. 140,5 einmech. Jetter 64,.— 8 Frkf. Pok.& Wit. 76.— Juchswaggon g. JGoldſchmidt T. 98.— Gritzner R. Dur 135.0 Grleftw. M. 6% 18765 Grün, Bilfinger 180,0 Haid Ren Nm 42.— Hammerſen Bad, Bank„ 161.0 KRarlar Maſch. . 160,0 8 C. H. Knorr 150.9 Mannh. Gummi 33,80 Neckarſulmghrz. 66. Pfälz. Mühlenw. 160,0 Poxtl. Zem Heid. 140.0 Mh. Elektr. A. G. 154,0 Rheinmühlenw, 130,0 Wayß L Freytag 147,0 Zellstoff Waldhf. 312.0 Südd. Zucker 155,0 9. Juli Naſt.⸗G... 22770 Dayriſch. Spieg. 74,59 Beck& Henkel. 49,15 IBergm' Elektr. 202,5 Bing Metallw.— 1 ypoth. Bk. 190,0 189,0 Rh. Erebitbank. 128,0 Südb. Disconto 141.0 Durlacher Hof 142,5 Hleinlein Heidib 195,0 Ludwigsh. A. Br. 282.0 Schwartz Storch. 175,0 *. .Effekt. u. Wech. 119,0 2. Verſineben 201.0 1010 7 t- Alti : Vereinsban 5 N TSiseonto Gef 451,0 1825 Cause en. 5 1 1890 Fe 55 rkfrt. Bk. 1 Hapag 0 Man n. 1405 INorbd. Slopd 155,7 1Mitteld. Cd.⸗B. 202,0 205,0] Deſterr. U...—.— Nürnberg..⸗B. 160,0 Baltimor.& Ohio—.— Deſterr. Ed. Anſt. 34.90 fel Lott t 150.0 77575] Juduſtrie⸗Akktien. Eichb.⸗Mann. 2 Rhein. Eredicbt. 128,0 2929 595. 275,0 133.0 hein Hyp.⸗Bk. 189.5 190,0 Hempf⸗Stern. 198, Südd. Disconta 131,0 1 StA.—. Wiener Bankver. 15,80 Schöfferh. Bind 353,0 Württ. Rotenbk.—.— Schwartz⸗Storch 174, Mannh. Berſ.⸗G. 150.0 J Werger„190.01 rankf. All. Verſ. 184,5 42 berg. Verſ.⸗G. 193.0 Abt, Gebr. 4. Adler Oppenb. Adler Kleyer.. 110,0 TA. E. G. St. ⸗A. 177.0 Frkf. R. u. Mud.—.— VBergwerkk⸗Aletien. elſchaf, Juntd. 153.0 — Aſchaff. Zenſtoff 23,2 JBochumer Buß.. I uderus Eiſen 81,25 83,50 Bahnbd. Darmſt.—.——.— —— Badenia Weinh.—.— 1D. Luxem. Berg.— 5 Bad. Elektr.. 185.5 ſchwefl, Bergw. 20.0 Tonen. Berg. 188.7 B88. Maſch. Duck 175.0 .— 107,2 157.5 106 1550 9, 638,.— 1 6. Uhrenfbr. Furtw. 62. Ver- deutſch. Delf. 78, 6. Neckarſ. Fahrzg. 63,75 95 138•5 . Nrh. Leder Spier—— ilpert Armat. 82 Sebhard Textti Tellen Beg 3 IGelſenk. Gußſt.—.— 8. IMans feld. Akt. 115,0 68. 5. Alkal 288,5 2 Markt⸗ u. Kühlh. 184,5 Wicking⸗Cement 171,7 18770 Fal 80 och⸗ u. Tiefbau 5 0 7 olzmann, Phil. 448. Holzvertohl.⸗ Id. 92,785 Junghans St. A. 65,— Kamm. Kaiſersl.—.— Karlsr. Maſch.. Kemp, Stettin— Klem, Sch. EBeck. Knorr, Heilbr. 150.1 Konferv. Braun 78.— Krausseco Lock. 65.— 9 rsahmeyer L Co. 173,0 Lech Augsburg 113,2 Lederwerk Rothe—. Ludwigsh. Walz.— Lutz Maſchinen Duß'ſche Induſt.— Malnkraftwerke. 119.0 Metallg. Frankf, 197.5 Meg Söhne Miag, Mühlb.„146.0 Moenus St.⸗A. 62,50 Motoren Deutz 63, Motor. Oberurſ. 90,10 Petersuniongrf. 110.0 Pf. Nähm, Kayſ. 58,75 Philipp. A. G. Ft.—— 8 Porzellan Weſſel 28. Rein. Gebbech;—.— 1Rheinelekt. S. A 152,5 Rh. Maſch. Leub. Rhenanig Aach. Miebeck Montan—.— Riedinger Maſch.. Rodberg Darmſt. Debr. Roeder, D. 130,0 1 Rätigerswerke 99. Schlink. bg.—.—— Schnellpr, Frkt. 75.75 Schramm Lack. 124,0 ISchuckert. Nebg. 205,0 Schühf, Berneis 64.— 85 Schuhfabrik Herg 28. Seilinduſt. Wolff—— 6 FSiem.& Halske 360 Südd. Dräht 0 S. Led. St. Ingb.—— 80[Südd. Zucker 158.7 Tricot. Beſig. 4 G. f. ch. Id. Mainz 85,.— IWer, Stahlwerk—.— Ver. Ultramarin. 158,0 Ver. Zellſt. Berl. 155,0 Vogtl.Maſch, St. 76 Volgt& Häff. St.— Volkh. Seil. u. K. 94.— Mayß& Freytag 140,1 IZell. Waldh. St 314.7 Benz Brown, Bop. Acc.—, Raſtatter Wagg.—.— UfKͤagaga D. Anl Ablöſgſch. 1790 10% Ph. Stab! 25 102,5 8% Mh Stadt 25 94. 80% f ychld ps 98,50 8% POpGldpf 5/9 98, 4% D. Schutzg. 98. 4% D. Schußa. 14. Berliner Börſe vom 9. Juli Bauk⸗Alktien. Bank f. Brauind. 206,0 Barm. Bankver. 149,5 Hank f. el. Werte 190,0 FGBerl, Handelsg. 274.7 ICom. u. Privtb, 188,0 IDarmſt. u. N B. 278,2 1Deutſche Bank 166,7 It. Ueberſee Bk. 105,2 TDiscontcomm. 161,5 Dresdner Bank 185,5 7 Allgem. 184.5 Mitteld, Kredb. 203,7 Oeſterr. Creditbk. 35, Mannh. Verſich.—.— Reichsbank 2750 Rhein, Crebitbk. 128,5 Süddeutſch. Dis. 138.7 Transport Aktien. ID. Reichsbahn Schantungbahn. 6,13 Allg. Lok. u. Str. 185,0 Aachener Kleinb. Südd.Elſenbahn 127,0 Pda 110,0 Deutſch⸗Auſtr.. I Hapag. 185,0 I. Südamerika 202 2 IHanſa Den 2015 IRordd. Llopb. 155. Verein Elbeſchlff. 50.25 Induſtrie⸗Aletſen. Aceumulatoren 158,5 Adler& Oppenh. Adlerwerke. 109,0 A⸗(G. f. Berkhrw. 196.0 Alexanderwerk 65,5064 IAllg. Elektr.⸗G. 178,5 Ammendf, Pap. 289,0 Anglo⸗ C. Guan.—— Anhalt. Kohl. + 100,0 Annener Gußſt.—.— Aſchaffbg. Zellſt. 283,8 Augsb. N. Maſch. 102,5 Halce Maſchin. 412,5 emberg 600, Iergmann Gl. 7 Verl. ⸗Gub. Hut 20130 Berl. Karls. Ind. 69.25 IBerlin Maſchb. 125,0 Bing Nürnberg— Iochum. Gußſt.—.— Gebr. Böhler K. Braunk. u. Briket Sr. Beſigh, Belf, 61.65 5 3 Bamag⸗Meguin 4 ..6 0 Brem. Linoleum Btemer Pulkan 12,0 Btemer Wolle 257.0285 Brown, Bov. C. 163,0 BuderusEiſenw. 82,50 1250 15 . Heyben 121,0 Chem. Gelſenk., 78.— 156.0 199.0 19670 Sbem, Albert. 192,5 Concord. Spinn. 127.0 IDaimler Benz. 103,0 IDeſſauer Gas. Diſch.⸗Atlant⸗T. 151,2 50 LOtſch.⸗Luxbg... D. Eiſenb.⸗Sign.— IDeutſche Erbe 139,5 Deulſchefkabelw. 76,90 —Deutſche Nalt IdDiſche Maſch.— Deutſche Wollw. 52.— Deutſch. Eiſenh. 78,15 Donnersmarckh.—.— Dilrener Metall 254.0 TDonamtRobel 12800 Elektr. Steferung 171,0 JElktr. Licht u. R. 221,0 Emaille Ulrich—.— Enzinger⸗Union 75,50 Ic uhlb., Liſtæ ca. 119,2 J. G. a Pap. 278,0 Felten& Guill. 330,0 N. Friſter. 102,0 Juchs Waggon ⸗— Gaggenau.⸗A. 31. 85.10 18.0 10 5 55 209,5 93,— 150,0 312,0 — Freiverkehrs⸗Kurſe. Feſtverzinsliche Werte. 5 18.05 Diſch, Gußſtahl. 104,01 Iotſche Steinzg. 267.0268 Dürkoppwerke. 60,50 80. w,. Bergwerk 205,0 203 Farben. 2657/0 Koffheuſ.⸗ Hütte 61,—. 0 Soth Pocll. Cem.. Genſchow& Co. 99.— f Germ. Portl.⸗Z. 208,8 Gerreshei. Glas 198,0 TGhef. f. elkt. Unt. 253,5 Gebr. Goedhardt 188,5 1Goldſchmidt T. 98, 15 Goerz C. 8. Gothaer W Griner Maſch. 133,0 Grkrftw. Mh. 90% 15,75 Geb. Großmann 89.50 Grüns Bilfinger 180,0 Gruſchwitz Textil 88,80 Hackethal Draht 97,50 Halleſche Maſch. 125,0 Hammers. Spin.— Jan M. Egeſt. 49.50 ann. Waggon—.— Hanſa Lloyd. Hb.⸗Wien Gum. 90,80 Harkort Bergwk.—— Harpen. Bergb. 158,5 Haxtm. Maſchin. 22. Hebwigshütte„64,50 Hilperk Maſch. 52. ind KAufferm. 111,0 irſch Kupfer 141,0 1 1 ed. 110,8 1oeſch Elf. St. 136,2 IHohenloh.⸗Wk. 85,50 Phil. 1 146,5 orchwerke„109,0 Humboldt Mſch—.— IIlfe Bergbau 249,0 M. Fader.. 170 Gebr. Junghans 85,— 85 Kahla Porzellan 188,2 Tastled Achers 201 8 1 Maſch.-. — Kemp Klöcknezwerle 123,5 C. H. Knorr 149,0 148, Rollm.& Jourb. 88,25 Gebr. Körting 67.— Koſtheimer Cell.—.— Krauß Cie, Lok. 65, Kronprinz Met. 118,7 Vah meyer k co 169,55 Vaurahütte 925 Ae 487.0 Andenberg TCarldindſtröm 7710 Lingel Schuhfab. 49,50 Jinke& Hoffm.. 1. Loewe& Co. 289,0 C. Lorenz „„ 5 Magiruß.. 48.— Mannes mann 136,2 485% Weſer. Mkt. e 00 Mix& Geneſt 125,0 15 Müß heim Berg. 11, Mech. Web. Lind. 208.0 Mez Söhne, 51,806. Miag⸗Mühlen„146,0 Motoren Deutz, 63,25 Motoren Mhm.—.— Neckarſulm Ihrz 62. INordd, Wollk, 223,0 J1Oberſchl. E. Bed. 107,0 178 berſchl. Kos. 109,7 IOxenſt.& Kopp. 118,7 TPhbnix Bergb. 92,35 Rathgeb, Wag. 90 Reisholz Papier 244,0 TAhein. Braunk. 296,0 Nhein Chamotte 80,25 Tütbein.Elektriz. 158.0 Rheinfeld. Kraft 184,0 Rhei. Maſch. Led.—— Tütheinſtahl.. 152,2 IRhenanta Gh. 1Riebeck Mont. 152,2 IRomb. Hütten Roſizer Braunk.—.— Rosier Zucker„68. Rückforth. Ferb. 82,.— Rütgerswerke 100,0 Sachſenwerk 136,5 ISalzbetfurth 450,2 460,0 Sarotti.„ 233,0 Scheldemantel Schubert Salz 37,8 ISchugert& Co. 254,5 207,5 Schuhfabrik Herz 28,.— Siem.& Halske 361.2 Sianer Ach. 135,0 Stettiner Bulkan— Stoehr Kammg. 2570 Stoewer Nähm 48. Stolberger Zink 178,2 Südd, Immobil. 91, Teleph. Berliner 71.75 ThoerlDelfab 1 gg Tietz, Leonhard 289,7 Transradio 156,0 Unionwerk uch 106,5 Parziner Papter 33770 Ver..⸗Frkf. Bu. 99,97 Ber. Chem. Kharl 158, B. DiſchNickelw. 172, 1. Gla 19 7 5 559,0 2 Schuhf Br K 65, TN. Stahlwerke 96,25 Stahl. v. d. Zyp 206, Ber. Ultramarin. 154.51 Vogel Telegraph 91,50 Bi zt Haeffner. Dogtländ Masch. 75— 7 Wanderer Werke 150,0 99.— 98 18505 Wiesloch. Tonw. 100.0 Wiſſener Metall 184,0 Wittener Gußſt.— Wolf, Buckau 7 0 Verein 188,8 Zellſt. Walahofg 14.0 Adler ali. Benz⸗Motor Deutſche Petrol. 77.— Diamond.. 17.5 Heldburg 87, ee 194,0 rügershall. 198,0 Petersb. It. Hb. 2,25 Ronnenberg Ruſſenbank. 2,75 Sloman Salpet.— f Fe 80.— 8 Dunk Ablöſgſch. 51,40 dito fesch ohne Auslöfgsr. 17,80 Goldanleihe 95,79 5% B. KRohlenanl. 18,55 % Prß. Kallanl. 6,88 10% Mh. Stadt28 102,5 8% Mh. Stadt. 28 94, 2 ½ Roggenwert. 11, 4%„ conv. Rte. r 5% Roggenrentb 8,55 5% Lanbſch. Rog 8,44 5% Mexikaner 41,50 4½ Oeſt. Schatza.—— 87 4%„ Gold rente 4%„ Silberrte 8,88 44½%„Papierrts 4% Türk. Ad. Anl. 4% Wa— 1 9. 7 4½ rk antun 4%„ Zollob. 191111 „ 400 ⸗F. Voß 21,10 4%% USt. 19185 4½%,„„ 1914 81,75 „ Voldrte 25,10 „„ Kronr. 180 3% Oe. l. Stb. alte 21765 150 2 gat. 4%% nat Ser 7. „ 1116.75 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 6% Relchsanl. 27 87,506 187.5 31100 —.— 7175 0175 a) Reichs= u. Staals pay. 81,40 54 0 b) Ausl. Nentenwerte, 8. Seite. Nr. 314 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 9. Juli 1928 noiud ui oin, unn — 5 N 9 8 25 5 5 Juglil. um Lubnuunαο,Iα];,ꝝñ mit denen Sle sich bekleiden oder ihr Heim schmücken, werden in unserer Färberei u. Chem. Reinigung meistens GEBR. dstes Werk der Branche in sSüddautschlanci. Bedeuten . Laden in Mannheim: D 2, 15, Telephon 224 98 Jauuuliaul Siri Woge giufue e 35 f 5„ ehe Jeg Ann zur Eihcung?. 8 8 8a 4 7 f— Mainzer und Wonnser bombau-Geld-Lotterle Aare tenden ad S, S S 8 88. 5 Pension WaIDp HORN 22 5 85 — Herrliche Südl. a. F. d. Allerh. Wald, 25 1 0 0 8 M. Sesamt elle, cd einer n. fl., K u. 8 9 2—— 85 geWInne W. 5 8 Verpfl. sowie 15 8 2 8 2 deis! 5 ˖ 5 7 Mannheim Postscheckkonto 17043 Ke 851116 am Platze. 5 von 5. 28 * 0 Pie eder Stürmer 0 7, 11 0 alle Lpsgeschfte. 15 FProsp. d. Besitzer FRANZ ROTH. 125 8* 85 Steuerzahlung für 1928. MOE 1 Gesuche Oeffentliche Erinnerung. 7 1 8 5 5 Eine beſondere Mahnung jedes Pflichtigen 5 2 a, Hendelberg! Allererſte Lage! 8 35— erfolgt nicht mehr. 38 konkurrenzlos in Formschöpheif und Preis- Großes Geſchäftshaus— auch 115 5 W 91 ö 2 Es wird erinnert an die Zahlung der: Würdiggeit sind meine la. modernen I(...) Jrümobitten en. 5 made 1. 2. Rate der Gebäudeverſicherungsumlage,(A. D..) Immobilien⸗ u. Hypotheke 3 0 N fällig am 1. 7. 1928. 2. Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 16.—30. Juni 1928 am 5. Juli und in der Zeit vom.—15. Juli 1928 am 20. Juli 1928. An die rechtzeitige Abgabe der eidesſtattlichen Erklärung, die in jedem Falle abzugeben iſt, wird er⸗ innert.. 3. Vorauszahlungen an Einkommen⸗ und Kirchenſteuer für die Zeit vom 1. 4. bis 30. 6. 1928, fällig am 10. 7. 1928. An Kirchenſteuer werden 10% erhoben, für die raelitiſche Kirchengemeinde nur 625. Die Vorauszahlungen ſind nach dem letzten Etnkommenſteuerbeſcheid zu leiſten. Am 10. 7. 1928 fälligen Umſatzſteuer für die Zeit vom 1. 4.— 30. 6. 1928 laut Vor⸗ anmeldungen, die gleichzeitig mit abzu⸗ geben ſind. Für verſpätete Abgabe wird ein Zuſchlag nach§ 170 A. O. erhoben. Sofern die Umſatzſteuer 1928 entſprechend der den Pflichtigen mit einem Jahres⸗ umſatz bis 10 000.“ zugegangenen Mit⸗ teilung nach dem Steuerbeſcheid für 1926 entrichtet wird, ſind Voranmeldungen nicht abzugeben. Börſenumſatzſteuer für Juni 1928, fällig am 10. 7. 1928. 4. Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Kirchen⸗ ſteuer nach dem Beſcheid für 1927 als zweite Rate der Vorauszahlungen für 1928, fällig am 15. 7. 1928. Iſt der Beſcheid für 1927 noch nicht zugegangen, ſind die Zahlungen wie bisher zu leiſten. 2. Rate der Abgabe nach dem Auf⸗ bringungsgeſetz nach dem inzwiſchen zu⸗ geſtellten neuen Beſcheid, fällig am 16. Juli 1928. Steht dieſer Beſcheid noch aus, ſo iſt die nach dem Beſcheid für 1928 urſprüng⸗ lich am 15. 6. 1928 fällig geweſene 2. Rate um ein Fünftel zu kürzen und bis zum 16. 7. 1928 zu entrichten. BVerſicherungsſteuer für Juni 1928 bei mo⸗ natlichen und für die Zett vom 1. 4. bis 30. 6. 1928 bei vierteljährlicher Zahlung, fällig am 31. 7. 1928. Es wird weiter erinnert an die Leiſtung ber auf Grund der zugegangenen Einkom⸗ men⸗, Umſatz⸗, Vermögen⸗ und Grund⸗ und Gewerbeſteuerbeſcheide fälligen Abſchluß⸗ zahlungen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen jährlich er⸗ hohen. Rückſtändige Steuern unter 1000 R. 46 werden ohne vorherige Mahnung im Nach⸗ KHahmeverfahren auf Koſten des Pflichtigen durch die Poſt eingezogen. Zahle bargeldlos, gib die Steuernummer, Steuerart und Steuerabſchnitt auf dem Poſt⸗ ſcheck⸗, Zahlkarten⸗ oder Poſtanweiſungs⸗ abſchnitt an. Im Girowege Überwieſene Be⸗ träge ſind mit kurzen, vorſtehende Angaben enthaltenden Anſchreibungen der Finanzkaſſe anzuzeigen. Für Kraftfahrzeug⸗ ſowie Grunderwerb⸗ ſteuer werden nur Barzahlungen oder be⸗ ſtätigte Schecke angenommen. Auf auswärtige Banken gezogene Schecke werden als Zah⸗ lungsmittel nicht angenommen. Quittungen der Finanzkaſſe müſſen mit dem Dienſtſtempel und den Unterſchriften des Sollbuchführers und des Kaffters verſehen ſein. Siehe Aushang im Schalterraum. Finanzamt Mannheim⸗Stadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460 Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 78 845. 5 In. Verökfenklchungen der Pad Manheim Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 8. 15 dem Schulgebäude— folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ verfallener Pfänder gegen Bar⸗ Eingang gegenüber findet an ſteigerung zahlung ſtatt: 31 a) für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 11. Jult 1928; 5) für Kleider, Weißzeng, u. dgl. am Donnerstag, Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Am 11. Juli bleibt das Leihamt am Nach⸗ mittag für den Verſatz geſchloſſen. Städt. Leihamt. ſowie Einrichtungsgegenstände aller Art Betten, Stiefel d. 12. Juli 1928. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffng. 13% Uhr). Wer überflüssige Möbel . Jüngerer, tüchtiger unt. F P 5 an die Gef erbeten. und herrschafflichen Speise-, Herrenzimmer md Schlafzimmer Bob Lfler, ee, Mlaeheb Nrnäal kee Kein Laden. 2848 ö Offene Steſſen ontobomenb- duchalter per ſofort in Dauerſtellung geſucht. Angebote chäftsſtelle bs. Blattes ——³⁵ Gronhandels Angebote unter 2 dieſes Blattes. L 15 ſucht zur Errichtung einer Geſchäftsſtelle in -Auskunitei 6 an die Geſchäftsſtelle 8318 Bedeutende britiſche angesehenen er zwecks Ausbau d. Verk Vergütung laut Verein Exporteure ſuchen für Süddeutſchland Angebote an„Box 1368“ Dorland, 14 Regent Street, London, England. Kohlenlieferanten und eig. Kapital zu verkaufen. Immobilienbüro Th. Schmitt, N 5, 7. chen in Auswahl vor⸗ teilhaft zu Fr. Reggio Büro, Hauptſtr. Preiswerte Villen in Mannheim, Heidelberg u. an Bergſtraße⸗ Plätzen hat ſtets anzubieten Julius Wolff (R. D..) Immobilien⸗ u. Hypothekenmakler, Maunheim, O 7. 22, Feruſpr. 29 826. Eai99 ſof. beziehbar, erforderl. ca. Mk. 12— 15000. 2893 Haus mit Wirtschaft in der Neckarſtadt bei/ 15 000.— Anzahlung zu verkaufen. Wirtſchaft mit Wohnung kann evtl. in Bälde bezogen werden. Angebote unter 2 N 158 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8386 Hleidelherg Zu verkaufen: g b Neckartal) Wohn⸗ u. Mannheim einen erfahrenen He Saalfenster Kaufmann len. Deubaut. Ruhe- f Bleſver asung mit eigenem Büro und Telephon. Schriſtl.] ſitze Wochenendhäus⸗ 9 Fenster u. Türen Umbau, U, 10. B3186 nerkuuf. Immob.⸗ 80. 1885 n oder Fr ma aufs britiſcher Kohlen. barung. Vertrauliche in guter Garderobe, Auftreten(nicht unter Reiſetätigkeit. täglich und mehr. Vor 10—12 u.—6 Uhr M So forfges neff Finge Damen und Herren Nachweisl. Verdienſt/ 30.— zuſtellen Dienstag von 6. 11(Büro).—852 ohne Kochkenntniſſe, Nebenberuffionl Zuverläſſiger Mann als Einkaſſierer ge⸗ ſucht. Erw. Referenz. u. Kaution von zwei Nille.* 2838 Angeb. u. E J 85 an die Geſchäftsſtelle. Lehrling aus achtbarer Familie und nur gutem Schul⸗ zeugnis für Photogra⸗ phie ſof. geſucht. An⸗ geb. unter Z R 162 an die Geſchäftsſt.„2895 nchen letwa 18jährig) geſucht, die in Stenographie und Schreibmaſchine gute Kenntniſſe be⸗ ſitzt. Mit Original⸗ zeugniſſen vorzuſtellen 7. 12, 3. Stock, vormittags. 2843 fle für Metzgerei nach Freiburg geſucht. Vorzuſtellen zwiſch. Tücht., soſſdes Kütfen maehen guter Behandlung 5 geſucht. Weinhaus Roſenſto ck, N g. 5. Für mein ljähr, Jungen ſuche ich zuverläff. 2 Fräulein möglichſt mit Fröbel⸗Ausbildung. Colliniſtraße 28, parterre rechts. und 8392 hohem Lohn 8390 Perf. Stenotypistin 3. Aush. a. 14 Tage für nachm. geſucht. Angeb. u. X W 107 an die Geſchſt. 2807 12 Saub. Monatsfrau geſ. L 14, 17, III. —2832 Stellengesuche Wer gibt ein. jungen un⸗ bemittelten Studenten (Kriegerwaiſe) währ. der Ferien 1. 8 bis 1. 11. Arbeit zur Be⸗ ſtreitung ſeines Stu⸗ diums? Angeb. u. E R 93 an die Geſchſt. * 854 Junger Mann 17 Jahre, ſucht Arbeit gleich welcher Art. Angeb. u. E L 87 an die Geſchſt. B3208 1 Tüchtiges d d e hen ſucht Stellung in klei⸗ nem oder frauenloſ. Haushalt.* 13849 Angeb. u. 2 M 157 Gute Kapitalsanlage! ee. ö e l.. Docenacls Montag u. Dienstag, 9. Mannh., Hotel Pfäl⸗ zer Hof zu ſprechen. 8 8182 Billiges Wohnhaus! Uinoleumläuf., Storeg Em63 8% Etg. mit 32 Zim: wegen Aufgabe weit Hof, Gart. Friedens⸗ unter Preis zu ver⸗ wert ca, 80.000 4, kaufen. 5 2889 heut. Miete ca. 6500 3. 4. Hinterhaus. 1, 1908 erb., reis 8 in beute nur 2 bab Kassensohrank 5 gewandtem, ſicher. zuzügl. mittl. Auf⸗ zu verkaufen. 92782 5 Jahr.) für Privat⸗ wertungshyvothek. Riedfeldſtraße 17, Koch& Rebhuhn. Saarbrücken 3. Unſer Herr Koch iſt eine Treppe Schreibſisch mit Seſſel preiswert zu verkaufen. 2886 F 6, 14. 1 Treppe rechts aue Maschmauche 10. Juli in beſtehend aus Ladentiſchen, Re⸗ galen ꝛc. billig zu verkaufen. 2856 L 4. 9. part. Salons, Sohlafeim. mit 3 paſſ. Schränken u. Mädchenzimmer, a. gutem Hauſe wegen Aufl des Haushaltes preiswert zu verkauf. Anzuſehen—4 Uhr. Rich.⸗Wagnerſtr.34,1II Händler nicht erw. * 2879 Ein hellpoliertes birk. Schlafzimmer preiswert zu verkauf. Schreinerei, G 7. 10. 9 12844 B 3220 Eine weißlackierte Badeofen und Bade⸗ 1 i 0 5 wanne, gut erhalten, billig zu verkaufen. zu verkaufen. 2843 Faſt neues Damen- u. Herrenrad ſpottbillig abzugeben. M 4. 7, part. links. 1. 268• fal At erſtklaſſig. Stoff, auf Seide gef., für mitt⸗ lere Figur zu ver⸗ kaufen.* 2857 Näheres bei Reitz, M7 22, Büro Monti. buterh. Kinder wag. preiswert zu verkauf. Anzuſ.—2 Uhr bei Stürzel, N 2. 11. Laden-„Krauß“ mit Nee r ang 9 preisw. zu verk. 1 Einrichiung Ege. Rötterſtr. 54, 3 St. r. Näheres Lameyſtr. N 3. 17, Laden. Nr. 32. 2. Stock. 42840 Kauf-Gesuche Neu-Ustheim! Zu kaufen gesucht! Kleineres Einfamilienhaus. Angebote erbet. unter Kennwort„Neu⸗Oſtheim“ an Ala Haaſenſtein& Vogler, Mannheim. Ea ige in guter Lage per ſofort zu mieten gesuchi. Angebote mit Preisangabe unter E F 82 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2820 -7 Zimmerwohnung ruhige Lage(Oſtſtadt, Neuoſtheim, Lindenhof) per bald geſucht. 2 Tauſchwohn.(3 u. 4 Zim. m. Zubehör), Oſtſtadt, ſtehen zur Verfügung. Angeb. unt. F B g an die Geſchäftsſt. 72878 -4 Zimmerwohnung mit Bad u. Zubehör per 1. Auguſt a. c. von Prokuriſt, 2 Perſonen, wohnungsberechtigt, zu mieten geſucht. Miete kann evtl. auf läng. Zeit im Voraus bezahlt werden. Angeb. unt. 2 40 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B3192 3 bis 4 Zimmer- ee feces freie Wohnung Zimmerwohnung mit Küche v. Polizel⸗ beamt. ohne Kinder ſof. geſucht. Angeb. unter 2 P 160 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2892 Für ſofort oder ſpäter zwei aut möblierte Zimmer zu mieten geſucht. Preisangebote erb. unter E W 98 an die Geſchäftsſtelle. 52864 Ingenſeur ſucht ul Mö. Ammer in ruh. Lage. Preis⸗ ſep. bevorzugt. Angeb. angebote unt. E G 79 unt. T C 4 an d. Ge⸗ an die Geſchſt. 2812! ſchäftsſtelle d. Bl. r m. Zubehör von höhe⸗ rem Reichsbeamten geſucht.*ͤ 2855 Angeb. u. B 8 94 an die Geſchäftsſtelle. 2 bis 4 Zimmer und Küche ſofort geſucht. 1 Zim⸗ mer und Küche wird in Tauſch gegeben. Angebote unter B K Nr. 86 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2839 Ig. Dipl.⸗Ing. ſucht gemütl. Zimmer Vermietungen Grögeres Büro (6 Räume und Zubehör an den Planken gegenüber der Börſe auf 1. Oktober oder 15. September zu vermieten. Näheres D 4, 6, zweſtes Obergeschoß 2 —.— In beſter Verkehrslage Mannheims iſt eine gutgehende bürgerliche Wirtſchaft mit großem Nebenzimmer an tüchtige, im Küchenbetrieb bewanderte, kautions⸗ fähige Wirtsleute auf 1. Oktober d. J. zu verpachten. Tauſchwohnung erforder⸗ lich. Angebote unter A Y 100 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B3176 Breitestrage 1. Etage, 6 Räume in allerbeſter Geſchäftslage, geeignet für Arzt, Rechtsanwalt, Verſicherung, Büro, Etagen⸗ geſchäft, Zentralheizung, per alsbald preis⸗ wert zu vermieten. Anfragen unter J 8 165 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9142 Moderne Heidelberg Lunmewobnuag. in ſchön. Lage in Hei⸗ delbg.⸗Neuenheim ein m. eingeb. Bad, Man⸗ ſarde, Zentralheizung, aut möbl, ar. Zimmer mit ek. Licht auf ein ſſeaadal peda. Vermfelüngen Wohn- u. Schlafzim. ſehr aut möbl., ſepa⸗ rater Eingang, Bad u. Telephonbenutzg., ruhige Gegend, ab 1. Auguſt zu vermieten. Prinz⸗Wilhelmſtr. 23. 3 Treppen. * 2835 Möbliertes Zimmer an zwei Damen zu vermieten. G 6, 1, 2. Stock bei Riedel. * 2867 but möbl. Zimmer mit el. Licht auf 1. 8. zu vermieten. 12874 K 4. 11. 1 Treppe. 1 möbliertes Zimmer platz ſof. zu verm. Penſ. Britſch, O 3, 21 parterre.—2873 1 bis 2 ſchöne, große möbl. Zimmer ſofort zu verm. Anzuſ. 10 bis 4 Uhr B 6. 19, 2 Tr. 3215 but möbl. Zimmer mit el. Licht an beſſ⸗ Herrn ſof. zu verm. Kleiſtſtr. 6, 2. St., r. * 2899 Am Bahn hof Wohn Schlafzimmer elektr. Licht, ſofort zu vermieten. Bahnhof⸗ platz 7. 3 Tr. B3212 1 ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn oder Dame per ſof. zu ver⸗ mieten. Feudenheim, Unterfeld 814. B3211 Vermischtes Dein Hlichsa aus den Sternen durch genau errechnete Horoſkope* 2845 Luise Gawlien Dienstag, Mittwoch, Donnerstag,—7. Heinrich Lanzſtr. 38, 3 Treppen links. Tapezierarbeiten. Aufarb. u. Neuanfer⸗ tig. v. Polſtermöbeln u. Matrtz., ſow. Tapez. v. Wohng., ſow. einzel. Zim(evt. auchGegen⸗ arbeit) Koſtenvoran⸗ ſchläge unverbindlich. Wilhelm Frey 2836 Tapeziermſtr., L 4,19 Perf. kemden- und Kragenbüglerin ſucht noch Kundſchaft. Tadelloſe Ausführg., ſchnellſte Bedienung. Holzſtraße Nr. 9, Müller. 22870 lanos Dillfgst bei l Schwab& Co. sekenheiwers ir.. Il. Et. Tauſche erſtklaſſige Hladio- Anlage prima Lautſprecher⸗ empfang, betriebsfer⸗ tig. gegen Motorrad, mögl. ſteuer⸗ u. füh⸗ rerſcheinfrei. Ang. u. M 88 an d. Geſchſt. * 2841 An gut bürgerlichen Mittagtiſch können beſſ. Damen u. Herren teilnehm. Nähe Bahnh. Pr. 1% Angeb. u. E 0 90 an die Heſchſt. 52846 m. el. Licht a. Schiller⸗ 41 ſchnell u. aut verkaufen will, wende ſich an uns. Wir übernehmen Verſtei erungen u. Ver⸗ 0 erste ermittungsbüro m 19 und 20 Uhr. 12834 Max⸗Jyſefſtraße 8, vaxt. links. an die Geſchäftsſtelle. od. mehr. Wochen zu vm. Näh. in Heidel⸗ berg. Werderſtr. 26, p. 270 Warmwaſſeranlage in Neuoſtheim gegen Wohnberechtigung ſo⸗ Tigarrengeschäft gegen bar oder kl. Haus mit Laden bei einigen Fräulein, 32 Jahre, evgl., ſchlank, aus gu⸗ ter Familie. wünſcht jeder Art plisgee (Kunstplissee die heutige große Mode in 100 verschied. Mustet) Stickerslen, Hohlsäume, Kanten, Knöpfe, Dekatur! H. Schober, Ju 7,10 u. 5 Erstes Geschäft am Platze. Telephon 32325 82255 Telephon 32325 — ſchäftsſtelle ds. Bl. Mad mit guten Zeugniſſen zu 2 Kindern geſucht. Vorzuſtell. 12—3 oder nach 6 Uhr abends. Rich.⸗Wagnerſtr. 12, part. rechts.* 2869 Sauberes ehrl. ſchuf⸗ freies zweites MHädden kinderlieb für Haus⸗ halt u, etwas Mithilfe in Metzgerei geſucht. 35 000 R. II zu verkauf. Anzahlg. 10 000., Reſtkaufſchilling und Amortiſation 577 ver⸗ zinslich. Beziehbark. ſofort. Näheres 17 55 F. Lütke, Immobilien Sandhofen, Karlſtr. 51 Teleph. 82. 288g EIIstenz! Erſtklaſſige Bäckerei mit Haus t. gut. Lage zu verkaufen. Anzahlg. 20 25 000 Mk. 2898 Holz& Schumacher J 5, 9 Gutgehendes 2897 Lebeusmittelgeſchäft in gut. Lage zu verkauf. Abreſſe in d. Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 2841 Erforderlich 2000 Mk. Holz& Schumacher J 3, 9 Größere Anzahlung. Angebote erbeten u. „Lu 808“ an Ala⸗Haa⸗ Wohnung mögl. Strohmarktnähe ſenſtein& Vogler, alsbald zu mieten ge⸗ Mannheim. Eai99 ſucht. Evtl. Tauſch ⸗Woh⸗ Suche eln gegen 5 Zimmer⸗Woh gebr. Bierbüfett (2 Faß) für oben u. unten Anſtich. 12842 Angeb. u. B N. 89 an die Geſchäftsſtelle. Berufst. Frl. ſucht Sbhäönes leer. Zim. Angeb. unt. F H 9 aleicher Lage. 12816 Ungeb. u. E D 80 an die Geſchäftsſtelle. 3 Zinner Wohnung mit Bad, von älter. Ehepaar in gutem Hauſe geſucht. Dring⸗ lichkeitskarte vorh. Angeb. u. C Q 22 nung in gutem Haufe Stadtl., zu vermieten F. Krüger, 8 6, 39, II. zu vermieten. 52839 2861 D 12855 16, 2 2 Treppen 2 Zimm., Küche N und Laden auf l. 8. zu vermieten. Uhlaudſtr. 13, 2. Stock. 2883 Leeres Zimmer St., z. Unterſtellen Verzinſung. Geſchäftsſtelle 2 tauſend Mark Anzahlung fofort zu kaufen ge⸗ fort zu vermieten. S2 charakt Rei Tel. 27 337 b. H. Tel. 27337 L f 0 0 3 ſucht, Ausf, Angebote unter n 6 83 an die] Näh.: Büro 8 6. 37, E. 2 i i Mannheim, I I. 1(Grünes Haus! Ss 0 inna 0 sl Gutsverkäufe Geſchäftsſtelle ds. Blattes——2²³ e 5217 Einf. mäbl. Zimmer e aus guter Familie f. all. Größ, in Mecklen⸗ 8 D Beſchl ie ſofort zu vermieten. 0 ſoſoer Spedzalgeſcaalt] Mugge neue Zu Kaufen gesucht! III 55 0% Ar. 10, fegen geach, 1 Gebgr ern 755. 3 0 Ammer-Wonnung 4. Stock. 2829 elT a ngebote unter 5 3 2 5 3 FD G ler g an die oe leben Avent ag bofskadt⸗Mal pier zimmer Slate, en le patczen Möbliertes Zimmer kennen zu lernen. Zuſchriften unt. E in kleineren u. größere Y Nr. 100 an die Ge⸗ iftsſt — ſchã n Beträgen geg. hypoth. Sicherheiten ſucht hieſ. Fingnzgeſchäft bei hoh. Angebote unter F G8 an die dieſes Blattes. 901 5. v. Möbeln geeignet, zu vermieten. 2847 Angeb. u. E P 91 an die Geſchäftsſtelle Schönes 2827 gut möhl. Zimmer an beſſ. Herrn zu ver⸗ Wer leiht ing Mann Geld, als icherh. iſt gebot. eine Erfindung 1. Klaſſe u. ſpät. Betefligung mögl an die Geſchſt. 52905 an die Geſchſt. B3193 miet. L 14. 12, 1 Tr. an die Geſchäftsſt. 281 —10 000 Mark a. 1 Jahr geg. hypoth. Sicherſtellung bei hoh. monatl. Verdienſt ge⸗ ſucht. evtl. ſtille Be⸗ teiltgung. Ang, u. 55 Angeb. unter 20139 F 7 an die Geſchſt. * 2902