Dienskag, 10. Juli 1028 Nr. 315— 139. Jahrgang Mittag ⸗ Ausgabe 4 6 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Ur Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 2 5 „ 0 „ F ſchtstenler Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe e Adreſſe: 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Taufe des Ein Feſtakt in Friedrichshafen In Friedrichshafen fand am Montag die Taufe des neuen Zeppelin⸗Kreuzers L3 127 ſtatt, und zwar in der feſt⸗ lich geſchmückten Luftſchiffhalle. Zahlreich hatten ſich die Mit⸗ glieder des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes, Vertreter der Be⸗ hörden und geladene Gäſte mit der Tochter des Grafen Zep⸗ pelin an der Spitze, zu dem feierlichen Akt eingefunden. Dr. Eckener gab in einer kurzen Anſprache ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Taufe in Gegenwart ſo vieler Luft⸗ fahrer ſtattfinden könne, die die Luftſchiffahrt verkörperten. Nach ihm ſprachen der Oberbürgermeiſter von Konſtanz, Möricke, ein Vertreter der württembergiſchen Staatsregie⸗ rung und der Vorſitzende des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes. Dann ergriff Gräfin Zeppelin das Wort und er⸗ klärte zum Schluß:„Wo kein Schatten, kein Licht, wo keine Kämpfe, da kein Sieg.“ Darauf wurde eine Dewartſche Flaſche mit flüſſiger Zuft am Luftſchiff⸗Bug entleert. Gleichzeitig fielen von bei⸗ den Seiten des Kreuzers die Hüllen, die den Namen des Schiffes„Graf Zeppelin“ verdeckt hatten. An die Feier ſchloß ſich ein Rundgang durch die Gondeln des Schiffes an. Gleichzeitig mit der Taufe des L3 127 taufte die Deutſche Lufthanſa ihr neueſtes für die Seeſtrecken beſtimmtes Flug⸗ boot, einen noch in Friedrichshafen liegenden viermotorigen Dornier⸗Super⸗Wal, auf den Namen des Grafen Zep⸗ pelin. f 5 In Konſtanz fand am Montag früh am Denkmal des Grafen Zeppelin, des Sohnes und Ehrenbürgers der Stadt, eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt. Die Haupttagung des uftfahrt⸗ Verbandes beſchloß unter anderem die Einführung eines Sportabzeichens für Flieger und Führer von Freiballons. Ferner ſoll ein Antrag auf Einführung des Totaliſators bei Flugver⸗ anſtaltungen geſtellt werden. Die Konferenz hatte bisher Überhaupt ſchon ein ſehr erfreuliches Ergebnis. Intereſſanter Vortrag Dr. Eckeners In ber öffentlichen Sitzung des 22. Deutſchen Luftfahrer⸗ tages hielt Dr. Eckner, deſſen Ernennung zum Ehren⸗ mitglied des Verbandes unter großem Beifall bekannt gegeben wurde, einen Vortrag über den neuen„L. Z. 127“. Ob das Flugzeug oder das Luftſchiff im Luftverkehr die größere Zukunft haben werde, müſſe die Praxis ergeben. Bei Zwiſchenfall auf einem belgiſchen Flugplatz Prof. Junkers von Belgiern verhaftet, dann freigelaſſen Die„Köln. Volksztg.“ berichtet aus Aachen: Bei der geſtrigen Landung Prof. Junkers mit ſeinem Flugzeug auf dem belgiſchen Flugplatz Merzbrück bei Weiden ereignete ſich ein unliebſamer Zwiſchenfall. Profeſſor Junkers wurde von der belgiſchen Beſatzungsbehörde, die keine Kenntnis da⸗ von hatte, daß ihm von der belgiſchen Botſchaft in Berlin die Erlaubnis zur Landung erteilt worden war, feſtgenom⸗ men und das Flugzeug beſchlagnahmt. Die benach⸗ richtigte Stadtverwaltung— Neaaf Junkers war unangemel⸗ det eingetroffen— vermittelte die Klarſtellung des Tatbeſtan⸗ des, worauf Prof. Junkers freigelaſſen und das lucaug wieder freigegeben wurde. Die belgiſche ende Prof. Junkers ihr Bedauern über den Zwiſchenfall aus. Die chileniſche Schiffskataſtrophe Nach weiteren Meldungen aus Santiago de Chile ſteht ganz Chile unter dem erſchütternden Eindruck der furchtbaren Kataſtrophe, der der Truppentransportdampfer „Angamos“ zum Opfer gefallen iſt. Der Präſident der Republik hat Landestrauer angeordnet. Auf allen Regie⸗ rungsgebäuden wehen die Flaggen auf Halbmaſt und die Zeitungen erſcheinen mit Trauerumrandung. Die Kataſtrophe läßt ſich erſt jetzt einigermaßen über⸗ ſehen. Sie gehört zu den folgenſchwerſten der neuen Zeit überhaupt. Die Kataſtrophe erfolgte gegen 11 Uhr nachts in der Nähe von Punta Chimpel ſüdlich von Lebu in der Pro⸗ vinz Arauco. Um dieſe Zeit erhob ſich ein Sturm von beiſpielloſer Gewalt, der das Schiff innerhalb einer halben Stunde völlig in Trümmer ſchlug. Um 1 Uhr morgens war der Dampfer völlig in den Wogen verſchwunden. In Punta Arenas war eine Abteilung Truppen an Bord gegangen, ſo daß ſich insgeſamt etwa 300 Perſonen an Bord be⸗ fanden. Die genaue Zahl iſt auch amtlich nicht bekannt, doch ſchweben die Angaben zwiſchen 295 und 305. Außer den von uns gemeldeten vier ſind noch zwei weitere Schiffbrüchige bei Lebu gelandet worden, ſo daß ſich die Zahl der Ueber ⸗ lebenden auf ſechs erhöht. Es iſt demnach mit 300 Todesopfern zu rechnen. Der neue zeppelinkreuzer L. annheimer General Anzeiger Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Bei lage Aus der Welt der Technik gaben wird keine Verantwortung übernommen.§ böhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 8. 127 Luftſchiffes dem heutigen Stand der Technik ſei dem Luftſchiff jedenfalls noch eine wichtige Rolle zuzuerkennen, die es ſolange beibe⸗ halten würde, bis es ſich in der Praxis als nicht mehr brauch⸗ bar erwieſen habe. Beſonders zur Ueberwindung großer Strecken über Land und Meer ſei es geeignet. Viele Er⸗ fahrungen müßten noch über das Problem, das Luftſchiff bei vertikalen Strömungen in der Luft zu halten, geſammelt werden. Die Ueberwindung ſolcher Strömungen ſei nach ſeiner Anſicht ſelbſt in tropiſchen Gegenden möglich. Die Blitzgefahr bei Gewittern ſei nicht ſo groß, wie allgemein angenommen werde. Ueberdies ſei es nach ſeinen Erfahrun⸗ gen möglich, jedem Gewitter auszuweichen. Die Wirtſchaftlichkeit des Luftſchiffes ſet größtenteils eine Frage der Anlage der Flughäfen und deren geeigneter Handhabung. Ankermaſten bedeuteten eine wertvolle Unterſtützung der Sicherheit der Luftſchiffe und die Landung bereite beſonders des nachts, wo die unangenehme Einwirkung der Sonnenſtrahlen wegfalle, keine großen Schwierigkeiten. Unter dieſen günſtigen Umſtänden ſeien die Koſten für die Bodenorgane des Luftſchiffes ſehr gering. Aller⸗ dings müſſe, um der Konkurrenz des Flugzeuges erfolgreich begegnen zu können, die Geſchwindigkeit des L uf t⸗ ſchiffes erhöht werden. Dies ſei gleichbedeutend mit der Möglichkeit, Schlechtwetterzonen beſſer ausweichen zu können. Für die Betriebsſicherheit des Luftſchiffes ent⸗ ſcheidend ſei der Erſatz des Waſſerſtoffgaſes durch das un⸗ brennbare Heliumgas, das in Amerika in großen Men⸗ gen vorhanden ſei. Auch die Motorenfrage werde ſich noch beſſer löſen laſſen. Mit dem neuen Luftſchiff„L. Z. 127“ werden, wie Dr. Eckener zum Schluß ſeines aufſchlußreichen Vortrages aus⸗ führte, ausgedehnte Fahrten unter allen Klimas und in allen Zonen unternommen werden. Der Atlantiſche Ozean werde mehrfach überquert werden und zwar unabhängig von dem jeweiligen Wetter. Das Luftſchiff werde an einem genau beſtimmten Tag nach Nordamerika fliegen. Der urſprünglich ſchon für dieſes Jahr geplante Weltflug werde verſchoben werden müſſen, da die notwendigen Betriebsmittel an die Zwiſchenlandungsſtellen beſonders in Aſien, nicht mehr rechtzeitig an Ort und Stelle geſchafft werden könnten. Wenn alle dieſe Fahrten günſtig ausfielen, dann ſei ihm um das Urteil der Welt nicht bange. Es würden dann auch die notwendigen Mittel aufkommen, um die noch reſtlichen Probleme des Luftſchiffbaues zufrie⸗ denſtellend zu löſen und der Welt ein Verkehrsmittel zu ge⸗ Iden, das den ſchwerſten Anforderungen gewachſen ſei. Verhütung einer Schiffskataſtrophe Durch Disziplin und Geiſtesgegenwart Montevided, 10. Juli. Ein ähnlicher Unfall, wie die Kataſtrophe, der der chileniſche Dampfer„Angamos“ zum Op⸗ fer gefallen iſt, hätte faſt die 60 Paſſagiere und 55 Mann Be⸗ ſatzung des Dampfers„Triton“ das Leben gekoſtet. Der Triton, ein Dampfer von 2000 Tonnen, der im Küſtenverkehr läuft, geriet in der Nähe der Küſte auf ein Riff, wobei ſich ein breites Leckin den Kiel riß, doch bekam man das chiff wieder los und der Kapitän ließ den Dampfer, der raſch zu ſinken begann, mit Volldampf auf die Küſte zu⸗ laufen. Es gelang auch, ihn auf den Strand zu ſetzen. Unter den Paſſagieren entſtand eine furchtbare Panik, doch ſind ſie nach den letzten Meldungen ebenſo wie die Be⸗ ſatzung gerettet worden. Unter dem Eindruck der Schilderun⸗ gen des Unfalls der„Angamos“ hatte man bereits geglaubt, daß ihnen ein gleich furchtbares Los beſchieden ſei. Das Schiff hatte etwa 30 Frauen und Kinder an Bord, die ſich be⸗ ſonders verzweifelt und kopflos gebärdeten. So mußten zwei Frauen, die ſinnlos vor Angſt über Bord ſpringen wollten, eingeſperrt werden, um ein Unglück zu verhüten. An der Un⸗ fallſtelle herrſchte eine ſo rauhe See, daß zunächſt an ein Aus⸗ ſetzen der Rettungsboote nicht gedacht werden konnte. Die Rettung iſt lediglich der Geiſtesgegenwart des Kapitäns und der vorbildlichen Disziplin, die von der Mannſchaft an den Tag gelegt wurde, zu danken. Blutige Zuſammenſtöße in Saarbrücken Saarbrücken, 10. Juli.(Eigener Bericht.) Anläßlich des von der Saarregierung verbotenen Gautages des Roten Frontkämpferbundes kam es zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen den maſſenhaft aufgebotenen Landjägern und den aus dem ganzen Saargebiet und trotz der Grenzabriegelung aus den Nachbargebieten herangerückten Demonſtranten. Die Roten Frontkämpfer ſollen angeblich be⸗ abſichtigt haben, den kommuniſtiſchen Landesratsabgeordneten Reinhardt aus dem Gefängnis zu befreien. Es fielen einige Schüſſe aus der Menge, worauf die Landjäger von der Waffe Gebrauch machten und mehrere Perſonen durch Säbel⸗ hiere ſchwer verletzten. Die Verſammlungen wurden polizeilich geſprengt und über hundert Verhaftungen vorgenommen. Angora ö vor einer Kabinettsumbildung (Von unſerem Konſtantinopeler Vertreter) Zwiſchen den Regierungsbräuchen der neuen Türkei noch vor zwei Jahren und heute liegt ein tiefgehen der Un⸗ terſchie d. Man hat allmählich die Abkehr von der Gewalt verſucht. Die Unabhängigkeitsgerichte mit ihren Bluturteilen ſind verſchwunden, die Vernichtungspolitik gegen oie Kurden iſt eingeſtellt, und die Zeitungen ſind, wenn von Zenſurfreiheit auch nicht die Rede ſein kann, doch etwas aus der Zucht der Vorzenſur entlaſſen. Das hat zum Teil der kluge Miniſterpräſident Is met Paſcha, einſt beſonders als Scharfmacher gegen jeden Andersgeſinnten angefehdet, noch ſelber eingefädelt. Er hat damit aber das Andenken an ſeine frühere Schärfe nicht vergeſſen machen können, ſein da⸗ maliger Ruf hängt ihm nach und wird nicht vergehen. Dazu ſind neue Schwierigkeiten der türkiſchen Regierung gekommen. In der Gegend von Konia iſt infolge des langen Winters und der dann einſetzenden Dürre eine Hungersnot ausgebrochen, und es wird der Regierung der verſteckte Vorwurf gemacht, ſie wäre den Bauern, die bereits ihr Zug⸗ und Milchyieh zum großen Teil verkaufen mußten, zu ſpät zu Hilfe gekommen. Auch in der Finanzpolitik geht nicht alles ſo, wie man hoffte. Man hatte bei dem Umtauſch der alten Noten gegen die neuen damit gerechnet, das für im Krieg verloren gegan⸗ gene Noten etwa 30 Millionen Ltg von der Emiſſton von 130 Millionen übrig bleiben würden, die als Grundſtock zur Gründung einer türkiſchen Staatsbank dienen ſollten. Nun iſt man mit dem Umtauſch noch garnicht fertig, und doch ſoll der Reſtbetrag nur noch 7 Millionen LEtg betragen, der ſich alſo noch verringern würde. Will man alſo die Staatsbank gründen, ſo muß man ſchon auf ausländiſches Kapital zurück⸗ greifen, was nach den bisherigen übernationaliſtiſchen Bra⸗ marbaſtaden recht unangenehm iſt. Aber auch dieſer Ausweg erſcheint noch mit Dornen geſpickt, denn wie verlautet, hat das internationale Kapital ſich dahin verſtändigt, der Türkei keine Anleihe zu gewähren vor der entgültigen Be⸗ reinigung der Frage des Rückkaufs der Anatoliſchen Bahn und der Konſtautinopeler Stadtauleihe. Auch in dem Ver⸗ hältnis der türkiſchen Regierung zu einigen in der Türkei arbeitenden ausländiſchen Unternehmergruppen ſind ſchwere Unſtimmigkeiten zu verzeichnen. Endlich iſt wieder einmal die türkiſch⸗griechiſche Verhandlung im Rahmen des Muſſo⸗ liniſchen Vertragswerks totgelaufen, und nach dem neuen Vorſtoß Venizelos gegen die griechiſche Regierung hat man nur noch wenig Hoffnung, in abſehbarer Zeit zu einer Eini⸗ gung mit Griechenland zu gelangen. Das ſind Dinge, die zwar nicht einzeln, wohl aber in ihrer Geſamtheit auch einem robuſteren Mann, als dem geſund⸗ heitlich ſchon ſeit Jahren ſehr geſchwächten Ismet Paſcha dte Luſt rauben können, die Laſt der Regierungsgeſchäfte noch weiter zu ſchleppen. Dazu kommt, daß auch die alten Gegner Ismets in der eigenen Partei, die Anhänger des Ausgleichs mit der Oppoſition, auf den Rücktritt des jetzigen Miniſter⸗ präſidenten drängen. Man will überhaupt die ſeit dem Un⸗ abhängigkeitskrieg in überwiegender Mehrzahl in den Händen von ehemaligen Militärs liegenden hohen Staats⸗ und Ver⸗ waltungsämter wieder nach Möglichkeit mit vorgeſchulten Ziviliſten beſetzen. Das ſoll anſcheinend ſogar bis in die diplomatiſchen Vertretungen im Ausland geſchehen, denn es läuft das Gerücht um, daß der Berliner Botſchafter, General Kemaleddin Sami Paſcha, durch den jetzigen Präſtdenten des Staatsrats Nusret Bey, der bis voriges Jahr diplomatiſcher Delegierter der türkiſchen Regierung für Konſtantinopel war, erſetzt werden ſoll. Die Kabinettsneubildung ſoll nach den umlaufenden Ge⸗ rüchten, die man aber nach Lage der Dinge nicht auf die leichte Achſel nehmen darf, im Herbſt erfolgen. Nachfolger des Ge⸗ nerals Ismet Paſcha als Miniſterpräſident ſoll der jetzige Pariſer Botſchafter Fethi Bey werden, derſelbe Mann, der ſchon im Herbſt 1924 einmal Ismet erſetzt hatte und als Führer des gemäßigten Flügels gilt. Tatſächlich war damals nach dem Amtsantritt Fethis auch alsbald ein Abflauen des innerpolitiſchen Kampfes zu beobachten. Die Männer, die dann im März 1925 beim Ausbruch des Kurdenaufſtandes den Sturz Fethis und die Rückkehr Ismets herbeiführten, ſind heute alle kalt geſtellt, daher ſcheint man der Meinunn 31 ſeig, daß nunmehr Fethis Zet wieder gekommen ſei. Im jetzigen Kabinett ſollen vier Miniſter, die zivilen Berufen entſtammen, ſchon feſt für Fethi ſein und auch in das neue Kabinett übernommen werden. Endlich iſt es in einer der letzten Miniſterratsſitzungen auch bereits zum erſten Vorſtoß der zivilen Fethi⸗Leute gegen einen der Militärs, den Ar⸗ beitsminiſter Eſchidſch Bey, gekommen; dabei hat der Finanz⸗ miniſter Sarodſcheln Schürki einen unleugbaren Sieg über den früheren Generalſtabsoberſt Behidſch davongetragen, in⸗ ſofern er mit ſeiner Forderung durchgedrungen iſt, daß der Arbeitsminiſter keine Abkomme u mehr mit ausländiſchen Unkernehmergruppen treffen darf, die der Finanzminiſter nicht erſt ausdrücklich gebilligt hat, dieſer Streit hat ſeinen Ausgang von den oben erwähnten Mißſtimmigkeiten mit den ausländiſchen Unternehmergruppen genommen. Offenſichtlich ſpitzt ſich die Lage im Kabinett Ismet Paſcha zu einer radikalen Löſung zu. Iſt in den obigen Ausfüh⸗ rungen auch vieles nur„Gerücht“, ſo iſt es doch ſicher, daß es ſo nicht bleibt, wie es jetzt iſt. Und der Gedanke, Fetht Bey mit der Neubildung des Kabinetts zu betrauen, hat ſchon deshalb viel für ſich, weil dieſer in den Kreiſen der inter⸗ nationalen Wirtſchaft fraglos großes Vertrauen genießt. 5 0 Seite. Nr. 3c Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Otenstag, den 10. Ju 1928 Reichsbahn, Politik und Wietſchaft 5 Anläßlich der Sommertagung des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin führte der Präſi⸗ dent des Verwaltungsrates der Reichsbahn, Dr. C. F. v. Sie⸗ mens, aus: Durch die Feindmächte iſt ein Teil vom Deutſchen Reich willkürlich abgetrennt worden. Der freie Verkehr wird not⸗ dürftig aufrechterhalten. Die Deutſche Reichs bahngeſellſchaft iſt ſich ihrer Pflicht bewußt, mitzuhelfen, daß die bei Schaf⸗ fung des jetzigen Zuſtandes wohl erhofften Folgen der Locke⸗ rung des Zuſammenhanges zwiſchen Oſtpreußen und dem Reſt des Reiches zuſchanden werden; Oſtpreußen zu beweiſen, daß das Herz des geſamten Volkes ſeine Not fühlt und es als wichtigſte Aufgabe betrachtet, ſie innerhalb der gegebenen Möglichkeiten zu lindern, bis der Tag eintritt, an dem dieſe offene Wunde am Herzen des deutſchen Volkes geſchloſſen ſein wird, vor dem kein wahrer Friede auf der Welt eintreten kann. Dann wandte ſich Dr. v. Siemens gegen den Vorwurf, daß die Reichsbahn für die wirtſchaftliche Entwicklung des Landes nicht genügend ſorge, ſonbern ſich ſcheinbar zu ſehr von dem eigenen wirtſchaftlichen Intereſſe leiten laſſe. Die Verwaltung ſei nicht verantwortlich für Folgen der ihr auferlegten Laſten. Sie ſei verpflichtet, im Intereſſe des Staatsganzen für ihre ſichere und pünktliche Erfüllung zu ſorgen. Für eine Aenderung einzutreten, ſei Aufgabe der politiſchen Inſtanzen. Der Einfluß der Verwaltung auf den drei Hauptgebieten: Tariferhöhung, Verkehrsentwicklung, Aus⸗ hau und Anpaſſung des Netzes an die ſich ſtetig ändernde wirtſchaftliche Struktur des Landes, ſet nur ſehr beſchränkt. Auf die Höhe der Perſonalkoſten habe die Verwaltung nur inſoweit Einfluß, als ſie die Anzahl der notwendigen Kräfte auf ein Minimum reduziert. Auch hierin ſeten ihr enge Gren⸗ zen gezogen. f Die Tariferhöhung ſei von der alten Regierung abgelehnt worden, aber die Ver⸗ antwortung der Reichsbahnverwaltung, daß die Einnahmen die Ausgaben deckten und den Erforderniſſen des Geſetzes entſprechen werden, ſei ihr von niemand abgenommen worden. Aber auch auf den Gebieten Entwicklung, Ausbau und Anpaſ⸗ ſung ſeien der Verwaltung enge Grenzen gezogen. Von; Deutſchland werde höchſte Leiſtungsfähigkeit verlangt, um die uns auferlegten Laſten zu erfüllen, und dabei ſeien durch die Eingriffe der Feinde ſo ſtarke Strukturveränderungen vorgenommen worden, daß ihre Ausgleichung Kapitalauf⸗ wendungen erfordere. Wenn der Verkehr ſich nicht den neuen Bedingungen anpaſſe, dann werde die deutſche Wirtſchaft auch nicht zu der geforderten Höchſtleiſtung gelangen können. Die hierfür notwendige Kapitalbeſchaffung ſei eine der ernſteſten Sorgen der Verwaltung. Zum Schluß betonte Dr. von Stie⸗ mens: Wir werden unſere vaterländiſche Pflicht Oſtpreußen gegenüber bis an die Grenzen des Möglichen erfüllen, dies umſo mehr, weil unſer Herz es uns gebietet. Der Potsdamer Flaggenſtreit Die preußiſche Flaggen verordnung verfaſſungswidrig Vom Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich wurde am Montag die Entſcheidung über die vom Potsdamer Magiſtrat und von der Deutſchnationalen Fraktion des Preußiſchen Landtages gegen das Land Preußen wegen der Flaggen⸗ notverordnung vom 8. Auguſt 1927 erhobene Klage gefällt. Unter Vorſitz des Chefpräſtdenten Dr. Walter Simons wurde in die öffentliche, mündliche Verhandlung des Streit⸗ falles eingetreten. Als Prozeß bevollmächtigte waren er⸗ ſchienen: Für Potsdam Bürgermeiſter Dr. Behm und Rechts⸗ anwalt Dr. Ewerding, für die Fraktion.⸗A. Dr. Seel⸗ mann⸗Eggebert und für die preußiſche Regierung Miniſterial⸗ direktor Dr. Bardt mit Regierungsrat von Cſintz von der Kommunalabteilung des Innenminiſterums. Nachdem die Vertreter der Parteien in längeren juriſti⸗ ſchen Auseinanderſetzungen ihren Standpunkt eingehend dar⸗ gelegt hatten, kam der Staatsgerichtshof zu der Entſcheidung, die durch den Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons verkündet wurde, daß die preußiſche Flaggen verordnung vom 8. Auguſt 1927 mit der preußiſchen Verfaſſung unvereinbar ſei. Sozialiſtiſche Propagandamanösver Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 21. Oktober jährt ſich zum 50. Male der Tag, an dem einſt das Sozlaliſtengeſetz erlaſſen wurde. Die Sozialdemokratie rüſtet ſich, den Tag mit ſiegesgeſchwellten Fahnen zu begehen. Ein reichlich ſchwülſtiger Aufruf des Parteivorſtandes verkündet: „Am 21. Oktober hält die ſozialdemokratiſche Arheiter⸗ bewegung Heerſchau ab. In jeder Stadt, in jedem Dorf ver⸗ einigen ſich an dieſem Tage Männer, Frauen und Jugendliche, um in Rückblick und Ausblick neue Kräfte zu ſammeln und das Feuer der Begeiſterung hochlodern zu laſſen zu einer Flammenſäule wahrhaft idealer Geſinnung“ uſw. uff. Auch der kleinſte Ortsverein müſſe jubilieren und alle der Partei befreundeten Organiſationen, als da wären Gewerkſchaften, Sport⸗ und Turnvereine, Arbeitergeſangvereine und Jugend⸗ bünde, müßten, wie der Berliner ſagt,„mitten mang“ ſein. An den Sozialdemokratiſchen Tag, den 21. Oktober, ſoll ſich dann noch eine ſozialdemokratiſche Werbewoche ſchließen. Ein weiteres ſozialdemokratiſches Reichstagsmandat — Berlin, 10. Juli. Da im Wahlkreis Oſtpreußen durch ein Verſehen beim Addieren die Summe ſämtlicher Stimmen der 50 Wahlbezirke des Kreiſes Gerdauen nicht mitgezählt worden ſind, erhöht ſich dadurch die Zahl der ſozialdemokrati⸗ ſchen Reſtſtimmen auf der Reichsliſte um 4622. Mit den be⸗ ſtehenden 26 165 Reſtſtimmen ergab ſich dann eine Reſtziffer von 30 787. Nach§ 32 des Reichswahlgeſetzes entfällt auf einen Reſt von mehr als 30000 Stimmen noch ein Mandat. Kandidat dafür iſt der Vorſitzende des Allgemeinen deutſchen Beamtenbundes, Falkenberg. Die Differenzen mit Eſtland Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗eſtniſchen Differenzen wegen der Entſchädigung reichs⸗ deutſcher Gutsbeſitzer haben eine neue Verſchärfung er⸗ fahren. Der eſtniſche Außenminiſter Rebane hatte bekännt⸗ lich kürzlich in ſeiner Rede auf dem eſtniſchen Sängerfeſt mit⸗ geteilt, daß ſeine Regierung es ablehne, eine Pauſchalentſchä⸗ digung zu zahlen. Nunmehr haben, wie die„Voſſiſche Ztg.“ berichtet, die Bevollmächtigten der Geſchädigten, unter denen ſich zwei politiſch der Rgierung ſehr naheſtehende national⸗ eſtniſche Rechtsanwälte befinden, ſich genötigt geſehen, die auf der Baſis einer Pauſchalentſchädigung begonnenen privaten Verhandlungen abzubrechen und die deutſche Regierung wie⸗ 5— i 2 3 8 3. Umſtänden von einer völligen Befreiung des Rheinlandes, ſo Frankreich und die Räumungs frage V Paris, 10. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im„Quotidien“, dem Herriot naheſtehenden linksrepu⸗ blikaniſchen Blatt, wird noch ein nachträglicher Kommentar zu der vom Reichskanzler Müller behandelten Räüäumungs⸗ frage veröffentlicht. Der Artikel gelangt zu nachſtehenden Schlußfolgerungen: „Frankreich hat f znnte, ſich die Mittel zu ver⸗ gen gerecht zu werden. In man die Möglichkeit, den deutſchen en. Das ſind reiche Länder. In Paris eit nicht. Hier legt man Wert darauf, n, die eine Folge des Krieges f in 8 5 chaffen, u don und 0 Wünſchen zu ent hat man dieſe Möglich daß alle Schulden ober Laſte Gegenſtand einer gleichzeitigen Regelung bilden ſollen. völlige Räumung des Rheinlandes iſt daher unter den B dingungen, wie ſie geſtellt werden, nicht möglich. Immer⸗ hin iſt man in London und Waſfhington— und in London mehr noch als in Waſhington— darauf bedacht, die guten Bezie⸗ hungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland aufrecht zu er⸗ halten. Man will auch dafür Sorge tragen, daß gegenüber dem demokratiſchen Deutſchland, das mit den Wahlen vom 20. Mai ans Ruder gekommen iſt, ein beſonderes Wohlwollen bekundet wird. Wenn allgemein unter den gegenwärtigen t kat wie ſte Hermann Möller fordert, keine Rede ſein kann, ſo könnte doch die Räumung der zweiten Zone, die erſt in 1½ Jahren ſtattfinden ſoll, viel früher erfolgen, als ein Be⸗ weis unſeres guten Willens, unſerer Sympathie und unſeres Vertrauens auf die Republikaner des Reiches. Wir wiſſen nicht, wie man hierüber in Regierungskreiſen denkt, aber wir glauben zu wiſſen, daß das Land einen ſolchen Schritt mit Ge⸗ nugtuung begrüßen würde, der unſeren aufrichtigen Wunſch nach Verſöhnung zeigt, ohne unſere Intereſſen zu ge⸗ fährden.“ 0 Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Zuſchrift von parlamentariſcher Seite an die Welt am Montag, die man auf den ſozialiſtiſchen Abgeordneten Breit⸗ ſcheid zurückführt, wird der neuen Regierung der Rat er⸗ teilt, bei den Beſatzungsmächten wenigſtens die frühere Räumung der zweiten Zone anzuregen. In Kreiſen, die wir für unterrichtet zu halten Grund haben, wird dieſe Anregung als denkbar unglücklich bezeichnet. Es liegt durchaus nicht im deutſchen Intereſſe, die Zonenunter⸗ ſcheidungen des Verſailler Diktates uns zu eigen zu machen. Das Deutſche Reich verlangt nach wie vor die Geſamträu⸗ mung, die Räumung ſchlechthin, auf die es nachgerade einen Anſpruch zu haben glaubt. Wird dieſe nicht gewährt, ſo wird man das tragen müſſen und wohl auch zu tragen verſtehen. Zu irgend welchen neuen Konzeſſionen und weiterem Draufzahlen liegt kein Anlaß vor. Poincaré ſtellt ſich zum Duell V Paris, 10. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern ereignete ſich kurz vor Schluß der Kammerſeſſion eine heftige Auseinanderſetzung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Poincaré und dem radikalſozialen Abg! Bergery. Poin⸗ caré, der ſichtlich ſehr nervös war, richtete gegen Berger einige perſönliche Beleidigungen und bezichtete den Inter⸗ pellanten der Unwahrhaftigkeit. Von Bergery wurde dann verlangt, daß Poincaré dieſen Ausdruck zurückziehen ſollte, doch Poincars verſchärfte den Zwiſchenfall noch weiter dadurch, daß er eine private Angelegenheit Bergerys, nämlich deſſen Verheiratung mit der Tochter des verſtorbenen ruſſiſchen Bot⸗ ſchafters Kraſſin, aufrollte. Bergery, der ſich darüber maßlos erregte, kündigte eine Duellforderung an. In den Wandelgängen wurde über den Zwiſchenfall noch viel geſprochen und an Poinecars von einem Deputierten die Frage geſtellt, ob er eine Duellforderung Bergerys annehmen würde. Darauf entgegnete der Miniſterpräſident:„Ich fühle mich noch jung genug, um mit einem Bergery die Klinge zu kreuzen.“ Zum Südtiroler Problem i Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In ſeinem Montagsaufſatz in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ verſucht deren Leiter die Motive Seipels bei den Verhandlungen mit Muſſolini zu deuten. Dr. Fritz Klein ſchreibt: „Wir glauben, daß Herr Seipel von ſeiner grundſätzlichen Einſtellung zur Minderheitenfrage, die ein bewegendes Prob⸗ lem des neuen Europas iſt, nicht das Geringſte aufgegeben hat. Aber er wird ſich bemüht haben, das Südtiroler Problem als Zankapfel zwiſchen Wien und Rom nach Möglichkeit aus zuſchalten, und hier kommen wir auf den ſpringenden Punkt: Dieſe Ausſchaltung iſt nicht möglich auf dem Wege einſeitiger Konzeſſionen. Ein Gang nach Canoſſa hätte nicht den geringſten Zweck. Sie iſt nur möglich, wenn in Rom das Verſtändnis dafür geweckt werden kann, daß es an der italientſchen Regterung liegt, dem Grund⸗ ſatz zur Anerkennung zu verhelfen, daß die Südtiroler loyale Bürger des neuen Staates ſind, aber gleichzeitig ihre Treue zur Mutterſprache, Mutterglauben und Volkstum bewahren wollen.“ Für Muſſolinis harte Wendung von Südtirol als einer „inneren Angelegenheit Italiens“ findet Klein dabei folgende Erklärung: „Selbſt in den Staaten, die den Minderheitenſchutzver⸗ trägen unterworfen ſind, ziehen es die Minoritäten, jeden⸗ falls die Deutſchen, vor, alle Möglichkeiten der direkten Ver⸗ handlungen mit ihrer Landesregierung auszuſchöpfen. Das iſt der gegebene Weg, von dem nur dann abgewichen werden kann, wenn eine endgültige Verſtändigung im Lande ſelbſt unerreichbar iſt. Auf dieſe Politik ſollten offenbar die Süd⸗ tiroler hingewieſen werden,“ wozu freilich zu ſagen ſein wird, daß es an derlei Bemühungen die Deutſchen Südtirols auch in der Vergangenheit nicht haben fehlen laſſen. Immerhin: Dr. Klein iſt der Mann, der in Rom mit Muſſolini verhandelt hat, und ſchon darum verdient ieſer Interpretationsverſuch Beachtung. Eiſenbahnunglück in Indien — Kalkutta, 9. Juli. wird, iſt ein Perſonenzug der Linie Howrah—Burdwan am Abend des 7. ds. Mts. acht Meilen von Howrah entgleiſt. Das polizei, machte geſtern eine Ausſage, die jene Behauptung des Wie heute amtlich bekannt gegeben Unglück hat Todesopfer und Schwerverletzte gefordert, deren derum um die Vertretung ihrer Intereſſen zu bitten. Zahl noch nicht bekannt iſt. 5 12 * Die Juftiztragödie Slaters* 8 London, 10. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter. In Edinburgh begann geſtern, wie bereits kurz gemeldet, vor dem höchſten Apellationsgerichtshof das Reviſtons? verfahren im Fall Oskar Sla t er. Schon der erſte Tag brachte ſenſationelle Enthüllungen itber dis Unkorrektheit, mit der vor 20 Jahren der Mordprozeß geführt worden war, in dem Slater als Täter verurteilt murde. De Verteidigung hatte Zeugen aufgebracht, die i nicht vernommen ührt hatte, deren Identifizierung der Hauptſtücke der Beweisführung bildete. Die beiden Mädchen, nämlich das Dienſtmädchen der ermordeten Frau Gilchriſt namens Lambey und ein 15jähriges Botenmächen Barrowman hatten ſeinerzeit ausgeſagt, daß ſie in Slater den Mann erkannt hätten, den ſie aus dem Mordhaus ſtürzen ſahen. Der Newyorker Poltzeioffizier beſchreibt jetzt, wie die Identiftzierung von den engliſchen Behörden fabriziert wurde. Man habe Slater mit Handſchellen durch einen Korridor ge⸗ führt, wo die beiden Mädchen in Begleitung eines engliſchen Detektivs warteten. Der Detektiv habe dann mit dem Dau⸗ men auf Slater gezeigt und gefragt:„Iſt das der Mann“, worauf die Mäßchen bejahend geantwortet haben. Ein zweites Hauptſtück der Anklage bildete die immer wieder hervorgehobene Behauptung, Slater habe ſich der Gerechtigkeit durch die Flucht entziehen wollen. Der Zeuge Robert Darckworth, der leitende Detektiv der Kriminal⸗ gower Mädchen vorgef 1 „ Staatsanwalts völlig umwirft. Er habe auf Veranlaſſung der Unterſuchungsbehörde feſtgeſtellt, daß Slater die Nacht vor ſeiner Abreiſe nach Amerika im Bahnhofhotel von Liver⸗ pool zugebracht und dort ſeinen Namen als Oskar Slater⸗ Hlasgow eingetragen habe. Daß Slater unter ſeinem eigenen Namen in dem größten Hotel von Liverpool abgeſtiegen wäre, wenn er ſich wegen Mordverdachts verfolgt wähnen mußte, erſcheint unglaubhaft.. Eine Photographie der Eintragung Slaters war dem Unterſuchungsrichter in Glasgow eingeſandt worden, wäh⸗ rend der Hauptverhandlung aber nicht vorgelegt worden. Die weiteren Zeugenausſagen ergaben, daß der Hausarzt der Ermordeten, ein Dr. Adams, der als erſter die Leiche f 0 nach dem Morde unterſucht hatte, überhaupt nicht vernommen 1 wurde. Adams war der Meinung, daß der Mord nicht mik einem Hammer ausgeführt worden war, ſondern mit einem Stuhlbein. Der angeblich benutzte Hammer hatte gleich⸗ falls in dem Prozeß gegen Slater eine bedeutende Rolle ge⸗ ſpielt. Schließlich war noch während des Prozeſſes ſelbſt der Verdacht laut geworden, daß das Dienſtmüdchen Lambey, die Slater in Newyork als den Mörder erkannt haben wollte, mehr von dem Mord gewußt hat, als irgend jemand anders. Dieſer Verdacht hat ſich in den ſpäteren Ausſagen vertieft, die Unterſuchung iſt aber von Anfang an niemals in dieſer Rich⸗ tung geführt worden. Schon der erſte Tag des Reviſionsverfahrens brachte ge⸗ nügend Anzeichen dafür, daß der Mordprozeß von 1909 mik geradezu erſtaunlicher Oberflächlichkeit geführt wurde. Die Juſtiztragödie, der Slater zum Opfer fiel, dürfte nach dem bisher Vorgebrachten eine ſpäte, aber vollſtändige Wie⸗ dergutmachung erfahren. — Letzte Melöͤungen Tödliche Fälle von Fl iſchvergiftung — Köln, 10. Juli. Das„Kölner Tageblatt“ berichtet aus München: Auf einer Rheinlandfahrt Mitte Junt, die der Deutſche Touring ⸗Club veranſtaltet hatte und an der über 800 Perſonen aus dem ganzen Reiche teilgenommen hatten, ſind während und nach der Fahrt bei etwa 200 Teilnehmern Krankheitserſcheinungen aufgetreten, die eine Fiſchver⸗ giftung vermuten laſſen. Von den Münchener Teil⸗ nehmern ſind ſeither zwei Damen geſtorben. Ein weiterer Autofahrer ſchwebt in Lebensgefahr. Außerdem liegen noch zahlreiche Münchener Teilnehmer teils im Krankenhaus, teils in Privatbehandlung darnieder. Der Deutſche Touring⸗ Club hat das geſamte Material der Münchener Polizei⸗ direktion übergeben. 3 Selbſtmord im Eiſenbahn wagen — Vohwinkel, 10. Juli. In einem Abteil 2. Klaſſe eines von Düſſeldorf kommenden Perſonenzuges wurden zwei Reiſende aufgefunden, von denen der eine, der 19 Jahre alte Buchhalter Hölker aus Barmen, ſich durch einen Schuß getötet hatte. Der zweite Reiſende, ein Anſtreicher aus Barmen, wies einen Kopfſchuß auf. Der Schwerverletzte gab f an, daß Hölker, der bei einer Barmer Maſchinenfabrik beſchäß; tigt war, dort Unterſchlagungen begangen hätte. Sie N hätten infolgedeſſen beide beſchloſſen, ihrem Leben ein Ende A zu machen. Ueber die Ausführung der Tat gab er an, daß Hölker den erſten Schuß auf ihn abgab und ſich darauf durch einen zweiten Schuß ſelbſt getötet hätte. Giolittis Zuſtand ſehr eruſt — Rom, 10. Juli. Nach einer Meldung römiſcher Blätter hat ſich das Befinden des ehemaligen Miniſterpräſidenten Giolitti plötzlich verſchlimmert. Es muß mit ſeinem Ableben gerechnet werden. Zugunfall— Ein Toter, ſechs Schwerverletzte — London, 10. Juli. Geſtern abend ſtieß ein Zug der elektriſchen Bahn London— Bridge beim Verlaſſen des Bahn⸗ hofes mit einer Lokomotive zuſammen. Zwei Wagen ent⸗ gleiſten. Ein Reiſender wurde getötet, ſechs ſchwer und vier leicht verletzt. Die Opfer der amerikaniſchen Hitzewelle — Newyork, 10. Juli. Die Hitzwelle hat in wenigen Tagen im Oſten und mittleren Weſten der Vereinigten Staaten etwa 100 Todesopfer gefordert, davon 15 in Chicago und 13 in Newyork. Außerdem ſind 154 Perſonen beim Baden in Flüſſen und Seen ertrunken. Otto und Meier bei Brockdorff⸗Rantzau zu Gaſt — Moskau, 9. Juli. Geſtern waren die vom oberſten Ge⸗ richtshof freigeſprochenen beiden Deutſchen, Ingenieur Otto und Monteur Meier, vom deutſchen Botſchafter Graf Brock⸗ dorff⸗Rantzau zum Eſſen eingeladen. 4 ee S 1 S oe 80 909 0 3.— N ö 7 . N 5 e A * Menstag, den 10. Furt toes E Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabef 8. Seite. Nr. 318 Die Ozeanlieger in Mannheim In Erwartung der Flieger Obwohl die Ankunft der beiden Ozeanflieger erſt zwiſchen 5 und 6 Uhr geſtern nachmittag erwartet wurde, ſo hatte ſich doch ſchon lange vor 5 Uhr eine nach vielen Tauſenden zäh⸗ lende Menſchenmenge aus allen Teilen der Stadt und der Umgebung auf dem Flugplatz Neu⸗Oſtheim eingefunden, um die kühnen Bremenflieger zu ſehen und zu bewundern. Der geſtrige Nachmittag erinnerte in vieler Beziehung an einen Großflugtag, ſo zahlreich war die Wanderung nach dem Flugplatz. Die elektriſche Straßenbahn hatte außer dem nor⸗ malen Verkehr verſtärkten Betrieb eingelegt und beförderte allein etwa 3000 Perſonen nach dem Flugplatz. Daneben war der Andrang der Fußgänger, Fahrräder, Autos und Motor⸗ räder ganz enorm. Den Zuſchauern wurde größtes Ent⸗ gegenkommen bewieſen. Schuppo hielt die Ordnung aufrecht. Unter den Anweſenden bemerkten wir den Vertreter des Oberbürgermeiſters, die Vorſtandsmitglieder der Badiſch⸗ Pfälziſchen Lufthanſa, den Vater des Hauptmanns Köhl und deſſen Verwandte aus Ludwigshafen und Bad Dürkheim. Ferner waren anweſend Landrat Dr. Guth⸗ Bender And Polizeidirektor Dr. Bader. Die Geduld der Zuſchauer — es mögen im ganzen etwa 12 000 geweſen ſein— wurde auf keine allzugroße Probe geſtellt. Ankunft und Begrüßung Zehn Minuten vor 6 Uhr ertönte ein Böllerſchuß. Die Flieger wurden geſichtet. Am fernen Horizont tauchte zuerſt ein kleiner ſchwarzer Punkt auf, der allmählich immer größer und größer wurde und ſich bald als das(attliche Europaflugzeug, dem Schweſterflugzeug der Bremen ent⸗ puppte. Das auf dem hieſigen Flughafen ſtationierte Ver⸗ kehrsflugzeug ſtieg mit einem Photographen auf, um die Ozeanflieger in den Flughafen zu begleiten. Bevor die Europa jedoch landete, flog ſie zunächſt einige Begrüßungs⸗ runden über dem Flugplatz. Die Hoch⸗ und Hurrarufe, die zuerſt nur ganz ſchüchtern erſchallten, ſetzten nun immer ſtärker und ſtärker ein. Dazwiſchen erklang das Deutſchlanbd⸗ lied. Langſam bewegte ſich der metallene Libellenleib der Europa gegen die Flughalle. Hauptmann Köhl, von dem jubelnden Beifall der zunächſtſtehenden Zuſchauer begrüßt, ent⸗ ſtieg als erſter mit ſugendlicher Elaſtizität dem Führerſitz des Duftrieſen. Köhl hat ſympathiſche Geſichtszüge und iſt ein Mann von gewinnendem Weſen. Freiherr von Hünefeld kletterte als zweiter aus dem Führerſitz. Als Vertreter des Oberbürgermeiſters begrüßte Beigeordueter Dr. Bartſch bie beiden kütnen Lufthelden, gad ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß ſie auch nach Mannheim gekommen ſind und ſtellte ihnen ſodann bie Herren Präſtdent Lene I, Direktor Hlero⸗ nymi und Major Grätz von der Flugplatzleitung vor. In ber Zwiſchenzeit waren die Flieger einem Kreuzfeuer der Amateurphotographen ausgesetzt. Selbſt Autogrammſammler brängten ſich an die Flieger heran, wurden aber abgewieſen. Prüſident Lenel begrüßte hlerauf die beiden Ozeanflieger im Namen der Babiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa. Sie haben, ſo führte der Red⸗ ner aus, in der alten und in der neuen Welt einen ſo be⸗ getſterten Empfang gefunden, daß es vermeſſen wäre, wollte ich weiteres hinzuflgen. Sb beſchränke ich mich deshalb barauf, Sie von Herzen willkommen zu heißen. Ich freue mich, Ste hier begrüßen zu dürfen, nicht nur um Ihre perſönliche Bekanntſchaft zu machen, ſondern um Ihnen auch zu ſagen, wie ſehr wir Ihren Flug bewunderten, wie ſehr wir um Sie bangten und wie ſehr wir uns gefreut haben, als Sie in der neuen Welt mit ſovtel Begetſterung aufgenommen wurden. Ich freue mich, Ihnen auch ſagen zu dürfen, wie ſtolz wir auch hier über Ihre mutige Tat ſind. Wir ſind ſtolz, daß Deutſche dieſe mutige Tat vollbracht und dadurch die deutſche Technkk, deutſchen Wagemut, deutſche Vorausſicht und deutſche Ausdauer zu Ehren gebracht haben. Die kurze Anſprache hatte infolge ihrer ſympathiſchen Ein⸗ ſtellung lebhafte und herzliche Gefühle für die beiden Flieger hervorgerufen, weshalb auch das vom Redner auf die Bremen⸗ flieger ausgebrachte Hoch einen ſtarken Widerhall fand. Beiden Fliegern wurden Blumenſträuße überreicht. Als Hauptmann Köhl ſeinen Vater und ſeine Verwandten be⸗ grüßt, gelang es nur mit vieler Müthe, den Fliegern einen Weg zu dem bereitſtehenden neuen Benzauto zu bahnen. Hier überreichte ihm ein Flugzeugmonteur einen Roſen⸗ ſtrauß, worauf Köhl erwiderte, daß gute Flüge zu fünfzig Prozent den Flugzeugmonteuren zu danken ſeien. Die Flieger unternahmen dann im Auto eine Ehrenrunde um den Flughafen, überall herzlichſt begrüßt und mit Blumen über⸗ häuft. Sodann wurde den Fliegern ein G hrentrunk kre⸗ denzt, wobei Köhl auf das Wohl der Mannheimer und Pfäl⸗ zer trank. Der Einzug in ole Staot glich einem Triumphzug. Fortgeſetzt wurbe den Fliegern namentlich von der Schuljugend begeiſtert zugejubelt und nur ſchwer konnte ſich der Zug burch die große Menſchenmenge fortbewegen. Die Autos fuhren daher ganz langſam. Eine Abteilung berittener Schupo eröffnete den Zug, der von der Seckenheimer Straße kurz vor dem Schlachthof in die Auguſta⸗Anlage einbog und zum Parkhotel fuhr. In einem der erſten Autos ſaßen Köhl und Hünefeld mit Beigeord⸗ neten Dr. Bartſch und dem Flugleiter Major Grätz. Der Wagen wurde von berittenen Schutzleuten eskortiert. In den weiteren beiden Autos ſaßen ber Vater von Köhl und deſſen Pfälzer Verwandte. Vor dem Parkhotel hatte ſich ebenfalls eine Abordnung der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa zur Be⸗ grüßung eingefunden und eine große Menſchenmenge bereitete auch hier den Fliegern herzliche Huldigungen und Ovationen. Die Ozeanbezwinger berichten Mit einer Beharrlichkeit, wie man ſie ſonſt nur noch vom „Butteranſtellen“ im Kriege in Erinnerung hat, ſtanden Tauſende am Friedrichsplatz, beim Parkhotel und Roſengar⸗ ten, um die Ozeanbezwinger, die vom Flugplatz kommend im Parkhotel abgeſtiegen waren, zu ſehen, zu bejubeln und mit Blumen zu ehren. Beharrlichkeit führte auch diesmal zum Ziel! Bald zeigten ſich die Flieger auf dem Balkon des Hotels und nahmen die ſpontanen Ehrungen freundlich dankend ent⸗ gegen. Und dann harrte die Menge wetter, nur um die Flieger die nicht ganz 200 Meter zum Roſengarten fahren zu ſehen. Derweil füllte ſich der Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens. 3000 waren zugegen. Ein Unbeſchreiblicher Jubel erfüllte den Saal, als die beiden Flieger das Podium be⸗ traten. Sämtliche Anweſende erhoben ſich zu ihren Ehren von den Plätzen. Minutenlanger, ſtürmiſcher Beifall, dann endlich, als Köhl dankend abwinkte, beruhigten ſich die Maſſen. Nachdem Hünefeld die Grüße des Kameraden Major Fitz⸗ maurice übermittelt und kurz darauf hingewieſen hat, daß das iriſche Volk ebenſo ſeinen Flieger hören will, wie die Deutſchen ihre, nimmt Hermann Koͤhl das Wort. In freier Rebe läßt er bie Vorgeſchichte und Ge⸗ ſchichte des Fluges vorttbergleſten. Er erzählt, wie er über⸗ legt habe, welches Flugzeug⸗Fabrtkat er nehme. Selbſtver⸗ ſtändlich war jedoch, daß es ein deutſches Flugzeug mit deut⸗ ſchem Motor und deutſcher Ausſtattung ſein mußte.„So wie der Amerikaner bei ſeinem Weſt⸗Oſtfluge ſein Material vor⸗ führte, ſo wollten wir ihm unſer gutes deutſches Fabrikat bringen.(Beifall.) Wir müſſen unſer Leben in die Schanze ſchlagen, denn es gilt dem Fortſchritt und der Arbeit für unſer deutſches Vaterland“. Köhl gebachte dann unter dankbarer Zuſtimmung der Hörer der braven Deſſauer Monteure, denen er 50 Prozent des Erfolges ſeines Fluges verdanke. Ganz ausführlich ſchilderte Köhl den Start in Baldonel, wo beinahe ein im Wege ſtehendes verlaſſenes Schäfchen den Ozeanflug zu nichte machte. Nur dadurch, daß Fitzmaurice ſchnell das Steuer emporriß und ſo das Flugzeug über das Hindernis hinwegſprang, wurde die Situation gerettet. Dann zogen die weiteren Etappen des Fluges vorüber: zuerſt bas ſchöne Wetter und bie Hoffnung auf gutes Gelingen, bis dann 700 Meilen vor Neufundland das Verhängnis kommt: Wol⸗ Vorſchau auf ole Spielzeit 1928/29 Aus dem Büro des Nationaltheaters wird uns mitgeteilt, daß folgende Werke beſtimmt zur Aufführung gelangen werden: 5 Oper: Mozart:„Die Zauberflöte“(zur Feier des 150 jäh⸗ rigen Jubiläums des Nationaltheaters)— Wagner:„Parſi⸗ fal“,„Das Rheingold“,„Die Walküre“,„TDannhäuſer“ 5 Goetz:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“— Weber:„Der Frei⸗ ſchlitz“— Verdi:„Nebukadnezar“(deutſche Uraufführung), „Don Carlos“(Erſtaufführung)— Puccini:„Madame Butter⸗ fly“— Goundd:„Margarethe— Roſſini:„Der Barbier von Sevilla“(Neues Theater)— Lortzing:„Der Wildſchütz“ Welleſz:„Prinzeſſin Girnara“(Erſtaufführung)— Milhaud: „Die Rückkehr“(deutſche Uraufführung)— Hindemith:„Hin und zurück“(Erſtaufführung)— Malipiero:„Der falſche Harlequin“(Erſtaufführung)— Toch:„Die Prinzeſſin auf der Erbſe“(Erſtaufführung),„Egon und Emilie“(Uraufführung), Nachſtehende Werke ſind in Ausſicht genommen: Mo⸗ zart:„Gärtnerin aus Liebe“— Verdi:„Ein Maskenball— Lortzing:„Der Waffenſchmied“— Nicolai:„Die lüſtigen Wei⸗ ber von Windſor“— Debuſſy:„Pelleas und Meliſande“(Erſt⸗ aufführung)— Zemlinsky:„Der Zwerg“(Erſtaufführung). Operette: Beſtimmt kommen zur Aufführung: Johann Strauß:„Eine Nacht in Venedig“,„Die Fledermaus“— Frank⸗Gößling:„Die Miniſterin“(Uraufführung im Neuen Theater).— In Ausſicht genommen: Benatzky:„Liebe im Schnee“— Winterberg:„Günſtling der Zarin“. 5 Schauſpiel: Beſtimmt zur Aufführung kommen: Shake⸗ ſpeare:„Troilus und Ereſſida“(Erſtauffübrung)— Leſſing: „Näthan der Weise“(zum 200. Geburtstag Leſſings)— Goethe; „Egmont“— Schiller:„Kabale und Liebe“,„Die Räuber (zum 150jährigen Jubiläum des Nationaltheaters)— Nieber⸗ gall;„Datterich“(Erſtaufführung)— Anzengruber:„Der 'wiſſenswurm“— Gött:„Der Schwarzkünſtler“— Tolſtoi: „Und das Licht ſcheinet in der Finſternis“(Erſtaufführung) (Gum 100, Geburtstag Tolſtois)— Strindberg:„Karl XII.“ (Erſtaufführung)— An⸗Ski:„Die Peſt“(Uraufführung)— Brecht:„Trommeln in der Nacht“ Erſtaufführung)— Veil⸗ ler:„Der Prozeß Mary Dugan“ (Erſtaufführung im Neuen In Ausſicht genommen find: Shakeſpeare:„Ein Som⸗ mernachtstraum“— Kleiſt:„Der Prinz von Homburg“ Shaw:„Cäſar und Kleopatra“(Erſtaufführung)— Wedekind: „Schloß Wetterſtein“(Erſtaufführung)— Barlach:„Der tote Tag“— Bronnen:„Reparationen“(Erſtaufführung)— Bruck⸗ ner:„Die Verbrecher“(Erſtaufführung)— Pagnol:„Das große A B66“(Erſtaufführung). Außerdem wertvolle neue Werke hald nach Erſcheinen. Die zweite Prüfungsaufführung der Opernſchule bekräftigt den Eindruck der erſten nor acht Tagen. In beiden Aufführungen wurden zuſammen 18 angehende Sängerinnen und Sänger herausgeſtellt, von denen, wie ſchon anläßlich der erſten Aufführung bemerkt, einige erfreulicherwelſe den An⸗ ſpruch machen können, beſonders bewertet zu werden. Das gilt insbeſondere von Dr. Richard Rühmekorb, Lieſel Geier und Richard Dörr, zu denen ſich auf Grund der letzten Aufführung noch Hermine Kraus und Lotte Glück geſellen. Selbſtverſtändlich muß man bel dieſen Aufflhrungen die natürliche Befangenheit und Ungelenkheit in Abzug brin⸗ gen, aber das richtige Theaterblut bricht ſich doch Bahn, ſo⸗ daß vornehmlich bei den Genannten günſtige Prognofen zu ſtellen ſind. Eine andere Frage iſt freilich, ob man derartig ſchwere Werke, wie Szenen aus Tiefland, Bajazzo und Mas⸗ kenball zur Aufführung ſtellen ſoll. Denn abgeſehen von dem rein geſanglichen, das in den Vordergrund tritt, iſt doch eine pſychologiſche Unterkellerung vonnöten, über die die jungen Leute beim beſten Willen nicht verfügen können. Dadurch ſtolpert aber der Hörer über Hinderniſſe, die ihm ungewohnt erſcheinen. Eines aber kann unbedenklich geſagt werden, daß in der Opernſchule tüchtig und fleißig gearbeitet wird. Das Lob trifft den Oberregiſſeur Gebrath, wie auch den muſi⸗ kaliſchen Leiter Fritz Mahler, der nebenbei bemerkt nuch zweijähriger Tätigkeit Mannheim verläßt und als erſter Kapellmeiſter an das Stadttheater in Stendal verpflichtet worden iſt. Von den Lehrern und Lehrerinnen der Nhylzen ſtellte diesmal König Ludwigshafen, der im vorigen Jahr nur mit einer Schülerin, dem inzwiſchen nach Ulm verpflich⸗ teten Fräulein Barther, vertreten war, das Hauptkontingent. Nicht weniger als ſechs, darunter Dr. Rühmekorb, Lieſel kenbänke ohne Ende und in großer Höhe. Trotz Emporgehens auf 2000 Meter Höhe war kein Entrinnen möglich, auch das Niedergehen auf 10 Meter war gefährlich, denn die Wellen des nun ganz ſtürmiſchen Meeres ſpritzten bis an das Flugzeug. Zu allem Unglück wurde entdeckt, daß auf unerklärliche Wetſe Oel verloren ging. Jetzt mußte ſo ſchnell wie möglich Sand erreicht werden und es wurde Kurs mehr Nordweſt genom⸗ men. Es war eine furchtbare Nacht, in der die drei Männer einen Bund fürs Leben ſchloſſen. Beim Tagesgrauen war der Kontinent erreicht. Der Flug, um deſſen Gelingen ſie in den letzten Stunden ſo oft„um Deutſchlanbs willen“ gefleht hatten, war gelungen. Schon ſchien alles gewonnen, da brach dite Maſchine durch das Eis. Vergebliche Bemühungen, ſte wieder flott zu machen. Dann im Fordflugzeug über Einöden und Fiſcherbörfer, über Quebec, Montreal nach Newyork Köhl hat ſeinen Vortrag beendet, der Beifall iſt enorm, die Hochrufe wollen kein Ende finden. Blumen, Blumen Freiherr v. Hünefel macht es ſich bequemer als ſein Kamerad. Er ſetzt ſich an den bereitgeſtellten Tisch auf den Stuhl und will„von dem Organi⸗ ſatorlſchen, dem Menſchlichen und vielleicht auch Politiſchen des Fluges“ ſprechen. Neun Monate Kampf habe es gekoſtet, ehe aus dem Plan die Tatſache wurde. Bei 100 Freunden habe er nach Geld angeklopft, bei 13 etwas erhalten. Von den 25 000 Dollars und dem Gelde, das er für Zeitungsartikel erhielt, habe er ſeine Schulden, die er wegen der Fahrt machte, be⸗ glichen und ſich die„Bremen“ gekauft. In Amerika ſei es den Fliegern gut angerechnet worden, daß ſie ihre Fahrt nicht zu Geſchäftszwecken, ſondern nur im ſportlichen und vaterlän⸗ diſchen Intereſſe ausnutzen. Neben vielen ernſten Erinne⸗ rungen weiß aber Hünefeld mit ſehr viel Humor wahre Anekboten von der Reiſe zu erzählen und in ſeinen Vortrag einzuflechten. Auch hat er einige Worte für ſein berühmt ge⸗ wordenes Monokel übrig.„Das iſt eine Jugenderinnerung, ſo erklärt er. Seit meiner Geburt bin ich auf dem linken Auge blind und auf dem rechten kurzſichtig. Da ich aber einen Führerſchein für eine große Maſchine haben wollte, trug ich eben das Monokel“. In Dankbarkeit gedenkt er des Kame⸗ raden Fitzmaurice und der Irländer, die ſich muſtergültig hilſßereit gezeigt hätten.„Die Sportskameradſchaft beruht auf der Baſts wirklichen kalr plays, beruht darauf, daß man ben Gegner achtet.“ Und das eine betont Hünefeld immer und immer wieder: die feindlichen Frontkämpfer, die vor zehn Jahren noch ihre Feindſchaft nicht ſtark genug beweiſen konnten, ſeten jetzt dite beſten Kameraden geweſen, denn nur der Patriot könne den Patrioten verſtehen. Auch über die Zu⸗ kunfts möglichkeiten äußerte ſich Hünefeld. Er meinte, in wenigen Jahren könne wenigſtens der Poſtdienſt nach Amerſka eingerichtet werden. Die Schwierigkeiten des Oſt⸗ Weſtfluges lägen auch darin, daß, wenn man alle Gefahren des Ozeans bezwungen hätte, dennoch auf dem Kontinent— weil ſo wenig Menſchen dort wohnten— in der Einöde umkommen könnte. Für Ozeanflüge ſei Benzin die beſte Reſerve. Lieber Benzin als eine Funkſtation, die im letzten Augenblick doch nur 808⸗Rufe abgeben könne, worauf man jämmerlich ertrinke. Die Maſchine gehört in die Luft und hat zu fliegen, und wenn ſie wieder landen ſoll, braucht ſie Räder. Man könne ſie fa ſchwimmfähtg machen, wie es bei der Bremen geſchehen ſei. Mit der Zuverſicht auf die deutſchen Jungflieger und Deutſch⸗ lands Zukunft ſchloß Hünefeld ſeinen ebenfalls wie Köhls ſpontan aufgenommenen Vortrag. Der Beifall wollte kein Ende nehmen. Niemand hatte gemerkt, daß die Ozeauflieger 2% Stunden lang eifrig kauſchende Zuhörer hatten— erſt draußen wurde man gewahr, wie ſchnell die Zelt verſtrichen war. An die Vorträge über den Ozeanflug ſchloß ſich im Roſengarten ein von der Stadt den Fliegern zu Ehren ge⸗ gebenes Abendeſſen, zu dem u. a. geladen waren: Exz. Generalleutnant Köhl, bie Oberbürgermeiſter von Mannheim und Ludwigshafen, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner, der Poltzeidtrektor Dr. Bader, Amtsrat Kleemann, Beigeord⸗ —— neter Dr. Bartſch und Beigeordneter Dr. Zetler, Landrat Geh. Reg.⸗Rat Dr. Guth⸗Bender, Vertreter des Stadtrates, der Handelskammer, des Arbeiterſportkartells im Ausſchuß 55„„ Handelskammerpräſtdent Lenel und die reſſe. Geier und Richard Dörr, gehbren dieſem königlichen Ba⸗ taillon. Lotte Glück, Schülerin von Frau Freund⸗Nauen, bewies auffallende Sicherheit im Geſang und im Auftreten, Hermine Kraus(bei Horlacher⸗Mannheim) hat zweifellos gute bramatiſche Anlagen und wird auch geſanglich beſtehen, wenn ſie das bislang noch etwas ſtörende Tremolieren be⸗ ſeitigt. Wolfgang Sachs(bei Seefried⸗Mannhelm) läßt manches Gute verſprechen. Das gleiche gilt von Hermann Lehmler(bei Schmitt⸗Judwigshafen). Zu nennen wäre noch Elſe Male r⸗Mak bet Fährbach, die noch etwas mehr Wert auf Ausſprache und Tragbarkeit her Stimme legen muß. Was ſonſt noch mitwirkte und hier nicht genaunt iſt, wird vielleicht im nächſten Jahr die vorläufigen Mängel überwunden haben Der Beifall war auch diesmal außer⸗ ordentlich ſtark. Wer dieſe Aufführungen ſchon eine Reihe von Jahren mitgemacht hat, wird ſie gegen Ausgang der Spielzeit nicht mehr miſſen mögen. f. OLiebig⸗Feier in Darmſtabt. Am Samstag hatten ſich Vertreter der chemiſchen Wiſſenſchaft und Induſtrie aus der ganzen Welt in Darmſtadt verſammelt, um der Weihe des wieberer richteten Geburtshauſes Juſtus von Liebigs beizuwohnen. Die Feſtſitzung fand in der Feſthalle der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Auf der lorbeergeſchmückten Bühne wurden vor dem Mikrophon die Begrüßungsanſprachen gehalten. Für die Darmſtädter Hochſchulgeſellſchaft ſprach Prof. Berl, für die heſſiſche Regierung Staatspräſident Ade⸗ lung, für die Stdat Darmſtadt Oberbürgermeiſter Dr. Glaef⸗ ſing, für die Techniſche Hochſchule Prof. Dr. Kammer Die Grüße der chemkſchen Geſellſchaft von London überbrachte Prof. Thorpe. Der Rektor der Techniſchen Hochſchule gab darauf die anläßlich des Feſttages erfolgten akademiſchen Auszeich⸗ nungen bekannt. Zu Ehrendoktoren wurden ernannt: Geheimrat Karl Boſch⸗Heidelberg und Geheimrat Haber⸗Berlin wegen ihrer wiſſenſchaftlichen und tochniſchen Leiſtungen von ungewöhnlichem Ausmaß, zu Ghrenſenatoren der Oberbürgermeiſter ſowie der Stadtbaumelſter hon Dar ſtadt wegen ihrer Verdienſte für die Wſebererrſchtung des Liebighauſes. Darauf hielt Geheimrat Haber die Feſtrede zu Ehren Liebigs und Geheimrat Kohl⸗Danzig die Feſtrede ur Wöhler. Um die Mittagszeit erfolgte die Einweihung ed Uebergabe des Liebig⸗Geburtshauſes in der Altſtadt. 4. Seite. Nr. 318 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Direktor Hieronymt, der Ehrenvorſttzende des Pfäl⸗ ziſch⸗Badiſchen Luftfahrvereins, begrüßte die Flieger und nahm für Mannheim den Ruf einer Stadt in Anſpruch, die die Bedeutung des Flugverkehrs erkannt und durch ihre tätige Mitarbeit betont habe. Hauptmann Dr. Köhl dankte für den ſchönen Abend. Die Luftſchiffahrt werde ohne Zweifel in naher Zukunft in einem Tempo vor ſich gehen, das man heute nicht einmal ahne. Da⸗ bei werden unſere Binnenſtädte an der Entwicklung des Luft⸗ verkehrs in ähnlicher Weiſe teilnehmen können, wie früher an dem Seeverkehr ausſchließlich die Hanſeſtädte am Meer; kann doch heute ſchon jedes Dorf ſich ein Flugzeug leiſten, ſo erſchwinglich werden die Preiſe. Die ganze Entwicklung aber müſſe dazu dienen, den Ruhm des Vaterlandes neu aufzu⸗ bauen. Der Redner trank auf die deutſche Luftfahrt. Freiherr von Hünefeld ſchloß ſich dem Dank für den hieſigen Empfang mit warmen Worten an. Er habe das Ge⸗ fühl, daß die Bevölkerung aller Kreiſe der Stadt den Fliegern ihr Willkommen entgegenrief. In Aachen, wo geſtern der Vater des deutſchen Luftverkehrs, Profeſſor Ju nkers, ge⸗ ſprochen habe, ſei den Fliegern durch die Beſatzungsbehörden ein weiterer Start der E 13(nach Köln) verboten worden.() Solche Vorgänge brächten einem zum Bewußtſein, wie not⸗ wendig die deutſche Einigkeit ſei. Es iſt eine In⸗ famie gegen uns ſelbſt und gegen die heilige Muttererde, wenn in Deutſchland jetzt überhaupt noch Zwietracht herrſcht. In Amerika iſt man in ſolchem Bewußtſein weiter als bei uns. Aber wenn die Wunden, die uns geſchlagen worden ſind, auch immer noch bluten und die Stimmung gereizt und die Nerven angeſpannt ſind, wir müſſen einig ſein in dem Beſtreben, die Wunden Deutſchlands verbinden und heilen zu helfen durch doppelte Liebe zum Vaterlande, durch doppelte Freundſchaft und Treue dem deutſchen Bruder gegenüber, wes Geiſtes, Standes und welcher Richtung er ſei, wenn er nur ſein Vaterland liebt.(Bravo.) Der Redner trank unter begeiſtertem Beifall auf das deut⸗ ſche Vaterland. Wer Gelegenheit hatte, mit Köhl und Hünefeld näher bekannt zu werden, wird immer wieder bedauert haben, daß aus politiſcher Ueberempfindlichkeit Zurückhaltungen ſowohl offizieller Perſönlichkeiten wie auch beſtimmter Parteigruppen zutage getreten ſind, die wirklich nicht damit erklärt werden können, daß Privatleute mit ihren Gattinnen bei einem Privatmann im Ausland einen Tag zu Gaſt geweſen ſind. Etwas mehr republikaniſche Großzügigkeit hätte wirklich nichts geſchadet. Im übrigen hat die Bevölkerung Mann⸗ heims, die gottlob über ſolche Zwirnsfädenbedenken nicht ge⸗ ſtolpert iſt, den Fliegern eine ſolche Aufnahme bereitet, daß ſie zweifellos Mannheim in beſtem Andenken behalten werden. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen in Karlsruhe * Karlsruhe, 8. Juli. Die Amtszeit des Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Julius Finter läuft am 28. September ab, die Amtszeit der Bürgermeiſter Heinrich Sauer, Dr. Erich Kleinſchmidt und Hermann Schneider am 8. Oktober dieſes Jahres. Der Wahltermin wurde auf 19. Juli feſtgeſetzt. * st Oberſchefflenz, 9. Juli. Mit einem Koſtenaufwand von etwa 90 000„ geht nunmehr der hieſige Wa ſſerleitungs⸗ bau ſeinem Ende entgegen. Im Laufe dieſes Monats wird die Leitung in Betrieb genommen und die hieſige Feuerwehr mit neuen Feuerlöſchapparaten ausgerüſtet werden. Kleine Mitteilungen Vom 1. September an verwendet die Stadt Neuſtadt a. Haardt nur noch Kehrichtwagen mit patentierten ſtaub⸗ freien Einſchüttvorrichtungen. Jeder Haushaltung werden in der Zwiſchenzeit durch den ortsanſäſſigen Handel die neuen Kehrichtgefäße zum Preiſe von 8,40 Mk. zugeſtellt, die von der Stadt in 12 Monatsraten erhoben werden. Die letzte Sitzung des Germersheimer Stadt⸗ rats gab wieder in erſchreckendem Maße Aufſchluß über die außerordentlich ſchlechte Wirtſchaftslage der Stadt Germers⸗ heim. Der ordentliche Haushalt ſchließt mit 276 415 RM. Einnahmen und 371694 RM. Ausgaben, mithin mit einem Fehlbetrag von 95000 RM. ab. An Gemeindeumlagen werden für das Jahr 1928/29 erhoben: 385 Prozent aus der Grund⸗ ſteuer, 185 Prozent aus der Haus⸗ und Gewerbeſteuer. Die Reichsbahn auf der Preſſa Einblick in das größte Unternehmen der Welt Die Reichsbahn befördert das Zeitungsdruckpapier, eine gewaltige Menge zentnerſchwerer Rollen, die alljährlich in die Güterwagen verladen werden. In dem Stand, den die Reichs⸗ hahn in der Weſthalle der„Preſſa“ in Köln errichtet hat, wird ſehr eindringlich durch drei ineinander wirkende Räder mit aufleuchtenden Lampen die Organiſation des Eiſenbahngüter⸗ transports gezeigt. Die vielen Tauſende von Güterwagen müſſen je nach Bedarf für den nächſten Tag über ganz Deutſch⸗ land verteilt werden. Das geſchieht in drei Etappen: Bis 10 Uhr beſtellen die Verſender die für den folgenden Tag benötig⸗ ten Güterwagen. Bis 11 Uhr ruft das Wagenbüro der Reichs⸗ bahndirektion— bekanntlich gibt es 30 Direktionen— bei den Güterſammelſtellen bezw. bei größeren Bahnhöfen den Bedarf ab. Bis 14 Uhr melden die Wagenbüros aller Direktionen den Geſamtbedarf und Beſtand durch Funkſpruch an die Haupt⸗ verwaltung nach Berlin. So kann die Zentralſtelle noch bis zum nächſten Morgen die vorhandenen Güterwagen von ihrem derzeitigen Standort aus der Nachfrage entſprechend verteilen. Der Rieſenapparat der Reichsbahn als des größten Wirt⸗ ſchaftsbetriebes der Welt kann nur durch eigene Fernſprech⸗ und Fernmeldeorganiſation bedient werden. Die Reſchsbahn verfügt über 125 108 Fernſprecher, ſie iſt damit der weitaus größte Kunde der Reichspoſt. Sie hat von Direktion zu Di⸗ rektion eigene Fernſprechleitungen, meiſt doppelte Leitungen, deren Geſamtlänge faſt eine Viertelmillion Km. erreicht. Die Meſſung und ſtatiſtiſche Auswertung der Betriebs⸗ leiſtungen wird gleichzeitig durch das neue Lochkartenſyſtem praktiſch vorgeführt. Dem Umfang des Betriebes der Reichs⸗ bahn entſpricht der tägliche Geldbedarf. Innerhalb 4 Stunden, von 0 bis 2 Uhr, haben ſämtliche Dienſtſtellen ihre Einnahme und ihren Bedarf der Zentrale in Berlin gemeldet. An jedem Tage um 2 Uhr mittags weiß alſo die Hauptverwaltung genau, was im äußerſten Süden wie im äußerſten Norden des Reiches, im Weſten wie im Oſten am Tage zuvor vereinnahmt und ver⸗ üusgant wordeſt iſt. lichen Geldumſatzes gibt die Tatſache, daß bei der Hauptver⸗ Eine Vorſtellung von der Höhe des täg⸗ N b 5 385 5. [Werks mitgewirkt haben, ſkizzierte das Ziel, das bei der Er⸗ Städtiſche Nachrichten Eröffnungs⸗Jeſtſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim Wie gemeldet, erfreute ſich das Eröffnungs⸗Feſtſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim auf deren neuen Schieß⸗ ſtätte am Riedbahndamm eines regen Verkehrs. Bei der am Sonntag abend erfolgten Preis verteilun g erhielten folgende Schützen Preiſe: Stand⸗Feſtſcheibe„Mannheim“, 175 Meter J. Wolf⸗ Mannheim(in Firma Fiſcher⸗Riegel) mit 1240 Teiler; 2. Balchbach⸗Durlach mit 1256; 3. Bruns⸗Wies⸗ baden 1280; 4. Kammermaier⸗ Mannheim mit 1685 5. Weigand⸗Worms mit 2050; 6. Meyne Mannheim mit 2768; 7. Schwander⸗Buchen mit 28107 8. Weyand⸗Ludwigshafen mit 30887 9. Grünig⸗Heidelberg mit 3420; 10. Kilius⸗Karlsruhe mit 3460; 11. Weil⸗Karlsruhe mit 3865; 12. Noe⸗Heidelberg mit 39565 13. Timeus⸗Karlsruhe 4010; 14. Ewald⸗Ludwigshafen mit 4165; 15. Boe⸗Heidelberg mit 4398 Teiler. Feld⸗Feſtſcheibe„Baden“, 300 Meter 1. Eberle⸗ Ludwigshafen; 2. Hirth⸗Heidelberg; 3. Heſſel⸗Karlsruhe; 4. Simon⸗Emmendingen; 5. Bordollo⸗ Grünſtadt; 6. Rauch⸗Freiburg; 7. Piſter⸗ Mannheim; 8. Hoffmann Mannheim; 9. Dies ba ch⸗Mannheim; 10. Heſſelſchwert⸗Karlsruhe; 11. Dollmetſch⸗Karlsruhe; 12. Mein⸗ hardt⸗Ludwigshafen; 13. Kilius⸗Karlsruhe; 14. Becker⸗Heidel⸗ berg; 15. Lenz⸗Ludwigshafen. Gaumeiſterſchaft für den Gau Unterbaden, 175 Meter gleich 15 Schuß 1. Hoffmann ⸗ Mannheim mit 231 Ringen; 2. Dr. Siegel⸗ Mannheim mit 220 Ringen; 3. Grünig⸗Heidelberg mit 217 Ringen. Gaufeſtſcheibe„Neckar“ 175 Meter 1. Grünig⸗Heidelberg mit 1147 Teiler; 2. Martin⸗Eppel⸗ heim mit 1730) 3. Koch⸗Weinheim mit 1942 4. Kurmeier⸗Lud⸗ wigshafen mit 2752; 5. Kormann⸗ Mannheim mit 2944; 6. Dr. Oskar Bühring⸗ Mannheim mit 2990) 7. Hun n⸗ Mannheim mit 3098; 8. Walker⸗Neckargemünd mit 31627 9. Schmitt⸗Neckargemünd mit 3328; 10. Riegler⸗Heidelberg mit 3380 Teiler. Stand⸗Blättchenpreiſe, 175 Meter 1. Mappes⸗ Mannheim mit 235 Teiler; 2. Becker⸗Hom⸗ burg mit 246; 3. Schmitz⸗Frankfurt mit 250 4. Bla u⸗ meiſter⸗ Mannheim mit 232, 5. Geppert ⸗Maunheim mit 294, 6. Becker⸗Heidelberg mit 519; 7. Lurch⸗ Mannheim mit 5245 8. Frauenſtorfer ſen.⸗Mannheim mit 6017 9. Piſter⸗ Mannheim mit 618 10. Weigand⸗Worms mit 664. Standmeiſterſcheibe, 175 Meter 1. Becker⸗Heidelberg mit 58 Ringen; 2. Grünig⸗Heidel⸗ berg mit 56; 3. Dreßler⸗Neckargemünd mit 567 4. Weil⸗Karls⸗ ruhe mit 56; 5. Schön⸗Lorſch mit 56; 6. Franz ⸗ Mannheim mit 557 7. Wohlleben⸗Gengenbach mit 557 8. Puppenthul⸗Hom⸗ burg mit 55; 9. Lippmannſohn⸗Offenbach mit 54 Ringen; 10. Hirth⸗Heidelberg mit 54 Ringen. 5 Feld⸗Blättchenpreiſe, 300 Meter 1. Heſſelſchwerdt⸗Karlsruhe mit 570 Teiler; 2. Ruppenthal⸗ Homburg mit 748; 3. Lehmer⸗Weinheim mit 875 4. Weil⸗ Karlsruhe mit 920; 5. Lenz⸗Ludwigshafen 1002; 6. Voltz⸗ Mannheim mit 1097; 7. Braß⸗Hamburg mit 1228; 8. Dick⸗Hom⸗ burg mit 1445; 9. Fran z⸗Mannheim mit 1618 10. Frauen- ſtorfer fr.⸗Mannheim mit 1684 Teiler. Feldmeiſterſcheibe, 300 Meter 1. Franz ⸗ Mannheim mit 56 Ringen; 2. Thumann⸗ Wiesbaden mit 54; 3. Rauch⸗Freiburg mit 53; 4. Krücken⸗ Mannheim mit 53; 5. Becker⸗Heidelberg mit 52; 6. Stoll⸗Hei⸗ delberg mit 51; 7. Grünig⸗Heidelberg mit 51 8. Dollmetſch⸗ Karlsruhe mit 50; 9. Sch wind⸗ Mannheim mit 50 10. Lenz⸗Ludwigshafen mit 50 Ringen. Piſtole, 35 Meter 1. Kuhrmaier⸗Ludwigshafen mit 43 Ringen; 2. Beyler⸗ Altrip mit 41, 3. Meyne⸗ Mannheim mit 407 4. Brurein⸗ Mannheim mit 38; 5. Philippi⸗Homburg mit 387 6. Frauen⸗ ſtorfer⸗ Mannheim mit 39; 7. Wes ch⸗Mannheim mit 37; 8. Dr. Oskar Bühring⸗ Mannheim mit 37; 9. Hoff ⸗ waltung über ca. 13,5 Millionen Mark täglich disponiert wer⸗ den! Die Reichsbahn macht das Publikum auf der Preſſa auch mit ihren neueſten Maßnahmen und Verſuchen auf dem Gebiet der Sicherung gegen Unglücksfälle bekannt. Ein in Betrieb vor⸗ geführtes Modell zeigt die verſchiedenen Formen der Zug⸗ beeinfluſſung, die das Ueberfahren der Signale, wenn ſie auf Halt geſtellt ſind, unmöglich machen. Eine mit vollkommener Präziſion gearbeitete kleine elektriſche Lokomotive(im Maß⸗ ſtab:10) weiſt auf die ſtändig wachſende Elektrifizierung der Reichsbahnſtrecken. Die Reichsbahn verfügt über einen durchorganiſierten Preſſedienſt. Durch eine plaſtiſche Darſtellung im Zentrum der Reichsbahn⸗Schau wird gezeigt, wie die Preſſeſtelle der Hauptverwaltung und, gemäß deren Richtlinien, die Preſſe⸗ ſtellen der einzelnen Direktionen die Preſſe auf verſchiedenen Wegen über alle für die Oeffentlichkeit bemerkenswerten Maß⸗ nahmen unterrichten. Es iſt nicht das ſchlechteſte Zeichen für die Popularität der Reichsbahn, wenn ihre Leiſtungen und Einrichtungen immer wieder mit Humor betrachtet werden: Eine Auswahl von Witzblättern, Zeitſchriften auf der Ausſtel⸗ lung zeigt, wie Witz und Laune ſeit Beginn des Eiſenbahn⸗ betriebs ſich mit dem heute wichtigſten und größten Verkehrs mittel auseinanderſetzen. Kunſt und Wiſſenſchaft O Einweihung des Hans Thoma⸗Archivs. An der Stätte des Karlsruher Wirkens des Meiſters Hans Thoma haben in pietvoller Erinnerung Freunde und Anhänger ſeiner Muſe, an der Spitze die Leitung der Badiſchen Kunſthalle und des Hans Thoma⸗Muſeums, mit weitgehender Unterſtützung des Kultusminiſteriums ein Hans Thoma⸗Archiv eingerichtet, das dieſer Tage mit einer ſchlichten Feier in Anweſenheit einer größeren Anzahl geladener Damen und Herren, darunter u. a. Kultusminiſter Leers, Oberbürgermeiſter Dr. Finter, eingeweiht wurde. Der Vorſitzende des Kuratoriums des Archiys, Geh. Oberregierungsrat Schwoerer, begrüßte die Erſchienenen, dankte allen, die au dem Zuſtandekommen des * Dienstag, den 10. Furt 1828 T mann ⸗ Mannheim mit 37; 10. Heſſelſchwerdt⸗Karlsruhe mit 85 Ringen. Stehender Rehbock, 100 Meter 1. Lenz⸗ Mannheim mit 31 Ringen; 2. Pohl⸗Mann⸗ heim mit 29, 3. Dr. Gohl⸗Wiesbaden mit 297 4. Fraue n⸗ ſtorfer jr.⸗Mannheim mit 28; 5. Clemens⸗Worms mit 275 6. Fran z⸗ Mannheim mit 27; 7. Weil⸗Karlsruhe mit 27: 8. Mʒappes⸗ Mannheim mit 26; 9. Frauenſtorfer ſen.⸗ Mannheim mit 25 10. Schön ⸗Lorſch mit 25 Ringen. Laufender Keiler, 65 Meter 1. Dr. Gohl⸗Wiesbaden mit 31 Ringen; 2. Brurein⸗ Mannheim mit 31; 3. Timeus⸗Karlsruhe mit 31; 4. Müller⸗ Karlsruhe mit 30; 5. Seelig⸗Wiesbaden mit 29; 6. Bordollo⸗ Grünſtadt mit 29; 7. Schön⸗Lorſch mit 29; 8. Lurch⸗Mann⸗ heim mit 28; 9. Bruns⸗Wiesbaden mit 28) 10. Mappes⸗ Mannheim mit 27 Ringen. Kleinkaliberſcheibe, 50 Meter 1. Mutter⸗Bühlertal mit 34 Ringen; 2. Seelig⸗Kirch⸗ hauſen mit 34; 3. Brurein⸗ Mannheim mit 34; 4. Dr. Siegel⸗Mannheim mit 34; 5. Gern ⸗ Mannheim mit 337 6. Frauenſtorfer jr.⸗Mannheim mit 33; 7. Franz⸗ Mannheim mit 32; 8. Schaaf⸗Mannheim mit 32; 8. See⸗ hauſen⸗Karlsruhe mit 32; 10. Mappes⸗ Mannheim mit 31 Ringen. * * Ankunft der ſiegreichen„Amicitia“⸗Achtermannſchaft auf dem hieſigen Hauptbahnhof. Die ſiegreiche„Amieitia“⸗Achter⸗ mannſchaft traf geſtern abend mit dem fahrplanmäßigen Kurs⸗ zug aus Hannover um.56 Uhr auf dem hieſigen Hauptbahn⸗ hof ein, wo ſich eine große Anzahl Ruderſportler zum Empfang eingefunden hatten. Unter den Anweſenden bemerkten wir u. a. den Vorſtand des Mannheimer Regattavereins und die Angehörigen der ſiegreichen Achtermannſchaft. Als der Zug in die Bahnhofshalle einfuhr, erſchallten brauſende Hoch⸗ und Hurrarufe. Sodann wurden der Siegermannſchaft Lorbeer⸗ kränze und Blumen überreicht und ein dreifaches Hipp, Hipp, Hurra! auf ſie ausgebracht. Vor der Bahnhofshalle hatten ſich die Mitglieder der„Amicitia“ mit der Fahne eingefunden. Die Kapelle Mohr begrüßte die tapferen Ruderer mit Flaggenlied. Unter Vortritt dieſer Kapelle ging es dann im Feſtzug nach dem Bootshaus der„Amicitia“, wo der Sieg der Olympiamannſchaft gefeiert wurde. 5 * Silberhochzeit. Am morgigen Mittwoch feiert Herr Michael Werthwein mit ſeiner Ehefrau Lina, geb. Schmezer, wohnhaft Hafenſtr. 68/70, das Feſt der Silberhochzeit. Partei⸗Nachrichten Der Ausflug des Bezirksvereins Neckarſtadt der Deutſchen Volkspartei am letzten Sonntag nach Talhaus bei Schwetzingen war von herrlichſtem Wetter, begünſtigt. Dieſer erſte Verſuch eines Bezirksvereins, ſeinen Mitgliedern auf dieſe Weiſe eine geſellſchaftliche Unterhaltung zu bieten, fand außerordentlich ſtarken Anklang. Ueber 60 Per⸗ ſonen hatten ihre Teilnahme zugeſagt. Von Schwetzingen aus ging es mit Kind und Kegel durch die ſchattigen Wälder zu Fuß in luſtigem Spaziergang nach Talhaus. Hier ſelbſt erwarteten vorbereitete Beluſtigungen aller Art die Aus⸗ flügler. Heitere. Spiele, Topfſchlagen, Eierlaufen, Wettlaufen u. a. mehr vereinte Jung und Alt. Ein Tänzchen bildete für die im September geplante Herrentour zur Wein⸗ probe in die Pfalz. Die anderen Bezirksvereine ſind ſchon jetzt hierzu herzlichſt eingeladen. im Monat ſtattfindenden Monatsverſammlungen fallen wäh⸗ rend der Ferienmonate Juli und Auguſt aus. Veranſtaltungen Die Operetten⸗Gaſtſpiele, unter Leitung von Hans Baars und Helmut Krauß, die am Mittwoch im Muſen ſa al des Roſengartens ihren Anfang nehmen, bringen als erſte Neuheit:„Die Tanzgräfin“, Sperette Robert Stolz. zur Aufführung. Die Beſetzung der Haupt⸗ rollen weiſt die beſten Operettennamen auf. Am 13. Juli findet die Erſtaufführung des„Dreimäderlhaus“ ſtatt. * Spätjahrsprüfung der Rechtskandidaten. der diesjährigen Spätjahrsprüfungen der Rechtskandidaten iſt auf den 19. September d. J. in Ausſicht genommen. Die An⸗ meldungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats Auguſt beim Juſtizminiſterium einzureichen. richtung vorgeſchwebt habe: nicht nur aus Pietät gegenüber dem Meiſter, ſondern auch als Pflichtgefühl gegenüber der deutſchen Kunſt und dem deutſchen Volke, den Geiſt Hans Thomas immerdar lebendig zu erhalten, und weihte in dieſem Sinne die neue Gedenkſtätte.— Dr. Beringer, der den Nachlaß geſichtet, geordnet und das Archiv angelegt hat, hielt darauf die kurze Weiherede und dankte allen, die durch die reichen Spenden aus dem Nachlaß des Meiſters zu der Er⸗ möglichung des Werkes beigetragen haben, insbeſondere der Schweſter Agathe des Meiſters, ſkizzierte Ziel und Wirken Hans Thomas, deſſen ungewöhnlichen Schaffens⸗ und Lebens⸗ gang, die geheimen Kräfte der Heimat, der Natur und der Freunde, die auf ſein Schaffen eingewirkt an dem Ziele zur Reformierung und Veredelung der deutſchen Kunſt und ſchloß mit der Hoffnung, daß dieſe Stätte der Pietät dazu beitrage, den Geiſt Thomas in der Kunſt und im deutſchen Volke zu erhalten und weiterzuverbreiken zum Segen des Volkes und der badiſchen Heimat.— Namens der Verwandten des Mei⸗ ſters ſprach der Schwiegerſohn des Verewigten, Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Geißler, deren herzlichen Dank aus über die Vollendung des Werkes und knüpfte daran die Hoffnung, daß das deutſche Volk immerdar der Worte Wagners in den „Meiſterſingern“ eingedenk ſein möge:„Ehret Eure deutſchen Meiſter!“— Die Feier war umrahmt mit trefflichen Dar⸗ bietungen des Kammerorcheſters des Badiſchen Konſervato⸗ riums. Es ſchloß ſich ein Rundgang durch das Archiv an, das in drei Räumen(im Gebäude der Badiſchen Kunſthalle) alles umfaßt, was neben dem Thoma⸗Muſeum in der Kunſthalle den außergewöhnlichen Lebens⸗ und Schaffensgang des gro⸗ ßen Meiſters Hans Thoma zu verdeutlichen geeignet iſt, deſſen Atelier ſich noch ziemlich genau in dem Zuſtande be⸗ findet wie zu der Zeit, da Thoma noch darin arbeitete. Erwerb deutſcher Gemälde durch franzöſiſche Muſeen. Der in Paris lebende deutſche Maler Dietz Edzard, der ſeine Werke jüngſt in einer privaten Galerie ausgeſtellt hat, hat zwei Bilder an franzöſiſche Muſeen verkauft. Das Louxembourg⸗Muſeum hat als erſtes deutſches Bild nach dem Kriege eine Landſchaft„Lechfeld“ erworben. Das Muſeum in Grenoble ein Berliner Vorortsbild„Die ſchwarze Wand“. ee eee dem den Abſchluß. Der Erfolg des Ausfluges iſt ein gutes Zeichen Die jeden zweiten Mittwoch in 3 Akten von Der Beginn 4 N 9 e „ NS —— — . Dienstag, den 10. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g Aus dem Lande Der Zuſammenſchluß der kleineren Sparkaſſen * Karlsruhe, 6. Juli. Eine Anregung des Miniſteriums des Innern und des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes entſprechend, ſollen die kleineren Sparkaſſen zu größeren, leiſtungsfähigeren B ezirkskaſſen zuſammengefaßt wer⸗ den. Die Verhandlungen wegen Errichtung einer Bezirksſpar⸗ kaſſe Durlach, beſtehend aus den Sparkaſſen von Durlach und ſieben umliegenden Orten, ſind bereits ſeit einiger Zeit ein⸗ geleitet. 2 Naturſchutz und Schluchſeewerk * Neuſtadt i. Schwarzwald, 6. Juli. Der Bezirksrat Neu⸗ ſtadt hat bei ſeinen Verhandlungen mit dem Badenwerk im Laufe der langen Vorbehandlungen dieſes auch zu beſtimmten Bedingungen für den Schutz der Landſchaft verpflichtet. Sämtliche Anlagen ſind ſo auszuführen, daß das Landſchafts⸗ bild wenig geſtört wird. Entlang der Staugrenze ſoll da und dort das Ufer durch Anlagerun g von Findlingen und Anpflanzung von Baumgruppen, wie ſie das heutige Ufer aufweiſt, betont und, abwechſlungsreicher ge⸗ ſtaltet werden. Bezüglich des Titiſees ſoll durch geeignete Maßnahmen dafür geſorgt werden, daß beim Zurückgehen des Waſſerſtandes keine Tümpel mit ſtehendem Waſſer oder ab⸗ flußloſe Flächen zurückbleiben. Seltene Pflanzen in den Hochmooren am Schluchſee und Titiſee ſollen an andere ge⸗ eignete Stellen verpflanzt werden. Soweit wichtige Fragen des Heimat⸗ und Naturſchutzes berührt werden, werden dieſe mit dem berufenen Vertreter des Natur⸗ und Heimatſchutzes erörtert und klargelegt. 5 Zum Großfeuer in Löffingen * Freiburg, 8. Juli. Ueber das gemeldete Gr oß feuer im Sägewerk Benz wird noch berichtet: Der Schaden iſt fetzt noch gar nicht abzuſchätzen. Man dürfte aber nicht fehl gehen, wenn man ihn auf mehrere Millionen ſchätzt. Das Werk war in jeder techniſchen Hinſicht durchaus modern eingerichtet. Schon der Schaden an den Ma ſchinen iſt ein erheblicher. Die 350 Arbeiter und Angeſtellten, die das Werk beſchäftigte; werden nun wohl längere Zeit arbeitslos ſein. Der Beſitzer des Werkes beſand ſich in K ölen, wo ihn die Schreckensnachricht erreichte. Er iſt im Flugzeug heim⸗ gekehrt; auch der Schwiegervater, der mit weiteren An⸗ gehörigen am Bodenſee weilte, iſt ſofort zur Brandſtätte ge⸗ eilt. Schwer bedroht war außer Löffingen auch die benach⸗ barte Gemeinde Seppenhofen. Dort waren infolge des 2 Flugfeuers zahlreiche Häuſer bedroht, es kam aber glücklicherweiſe nirgends zu einem Brand. Die Entſtehungs⸗ Urſache iſt vollkommen in Dunkel gehüllt. Die elektriſche Licht⸗ leitung zu den Arbeiterhäuſern, der Villa Benz uſw. iſt gleich⸗ falls geſtört. Die Verwaltungsräume in der Villa Benz wurden infolge der drohenden Gefahr ausgeräumt. Die Brandſtätte bietet heute ein Bild ſchlimmſter Verwüſtung. Ueberall raucht es noch, überall ſtürzen noch Holzhaufen in ſich zuſammen. Ueberall ſieht man noch die Feuerwehrmänner in eifriger Tätigkeit. Den Paſſagieren der Höllentalbahnzüge, die unmittelbar an dem Brandylatz norbeigeführt werden mußten, bot ſich ein ſchauerliches Bild. Sonſt hatte man ſeine Freude an den ſchmucken Werk⸗ gebäuden, die dort hoch oben auf dem Schwarzwald ein Zeug⸗ nis heimatlichen Gewerbefleißes bildeten. Jetzt ſind ſie eine rauchende Trümmerſtätte geworden und die Brand⸗ chronik der Stadtgemeinde Löffingen muß leider einen Brandfall verzeichnen, der ſicherlich auf das gewerbliche und induſtrielle Leben dieſer aufwärtsſtrebenden Ortſchaft von großem Schaden ſein wird. Die Autofähre Konſtanz Meersburg * Konſtanz, 6. Juli. Das neuerbaute Fährſchiff wird am 20. Juli ſeinen regelmäßigen Verkehr zwiſchen Konſtanz und Meersburg jede Stunde hin und zurück aufnehmen. Das Fährſchiff ſelbſt kann 14 große Automobile und außerdem über 100 Perſonen befördern und wird von zwei Dieſelmotoren von 180 Pes betrieben. 55* * Heidelberg, 9. Juli. Der Kraftwagenunfall bei Hocken⸗ heim hat ein Todesopfer gefordert. Der ſchwer verletzte 65 Jahre alte Kaufmann Wichmann iſt am Samstagabend eforben. Er war der Inhaber eines Konfektions⸗ geſchäftes in Heidelberg. Bei dem Unfall hatte er einen dop⸗ pelten Schädelbruch erlitten. Seine Frau und ſein 25 Jahre alter Sohn wurden nur leicht verletzt. Mosbach, 9. Juli. Hier wurde ein 21 jähriges Die nſt⸗ mädchen von Oberkeſſach wegen Verdacht der Kin des⸗ tötung verhaftet. Der Beſchuldigten wird zur Laſt gelegt, ihr neugeborenes Kind, nachdem es vermutlich den Hun ge r⸗ tod erlitten hatte, im Garten verſcharrt zu haben. Die Leiche des Kindes wurde aufgefunden. Das Mädchen iſt geſtändig und wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Mosbach eingeliefert. i * Auggen(Amt Müllheim), 8. Juli. Die aus dem Rhein bei Hockenheim am 4. Juli geländete Frau, die zwei Stichverletzungen am Halſe aufwies und den Verdacht eines Mordes aufkommen ließ, iſt jetzt als das ſeit dem 29. Juni verſchwundene Dienſtmädchen Maria Hurſt feſt⸗ geſtellt worden. Sie hatte ſich in den hieſigen Reben, wo ſie arbeitete, die Stiche im Hals mit einem Meſſer ſelbſt bei⸗ gebracht, verband ſich die Wunden und fuhr mit dem Fahrrad nach dem Rhein. In zurückgelaſſenen Briefen an die Eltern und die Dienſtherrſchaft hatte die Hurſt Andeu⸗ tungen gemacht, daß ſie ſich das Leben nehmen wollte. Wie die Unterſuchungen ergeben haben, trug die Strömung des Rheins die Leiche in etwa drei Tagen von Neuenburg bis kurz vor Mannheim. N * Singen a.., 6. Juli. Um den in der Stadt Singen zur Zeit herrſchenden Waſſermangel raſch zu beheben, hat ſich die Stadtverwaltung an die Nachbargemeinde Riela⸗ ſingen gewandt, die aushilfsweiſe ihre Pumpanlage auch für Singen in Tätigkeit ſetzen wird, um Waſſer in die Singener Leitung zu pumpen. Ueber die Urſache des Waſſer⸗ mangels iſt zu ſagen, daß von einem Verſagen der Quelleitung oder des Tiefbrunnens nicht die Rede ſein kann, vielmehr ſind die im Tiefbrunnen eingebauten beiden Pumpen nicht mehr in der Lage, die dem Bedarf entſprechende Waſſermenge zu pumpen. Außerdem iſt das alte Reſervoir in ſeinem Faſ⸗ ſungsvermögen viel zu klein. Eine Vergrößerung des Waſſer⸗ behälters und die Aufſtellung einer neuen Tiefbrunnenpumpe iſt daher dringend erforderlich. * Freiburg i. Br., 8. Juli. In der Nähe von Betzen⸗ hauſen wurde an einem Weidenſtrauch ein 70 Jahre alter lediger Knecht aus Bötzingen erhängt aufgefunden. Er hatte ſich vor einigen Tagen von ſeiner Arbeitsſtelle mit dem Bemerken entfernt, daß er wohl nicht mehr lange leben werde. f Aus der Pfalz „Herr mach' uns frei!“ * Neuſtadt, 9. Juli. Die geſtrige Höhen⸗ und Villen⸗ beleuchtung aus Anlaß des Deutſchen Tiſchlertages, die ſich vom Anfang des Schöntales bis zur Villa Reiß in Gimmel⸗ dingen erſtreckte, nahm einen glänzenden Verlauf. Pünktlich 2410 Uhr erloſchen die Lichter der Stadt, ein Böllerſchuß dröhnte und im Nu flammten am Abhang der Haardt Tauſeude von kleinen Lichtern auf. Alle Villen, die Scheffel⸗ warte, Weinbauſchule, Weinbietturm und Töchterſchule loh⸗ ten im farbigen Licht. Mit einem Male flammte am Berg⸗ abhang in Rieſenbuchſtaben die Inſchrift auf: Herr mach' uns frei!“ Von tauſendköpfiger Menge geſungen er⸗ klangen dann das Deutſchlandlied und das Pfälzerlied, während Raketen zum Himmel ſchoſſen und dem Auge ein genußreiches Bild boten. Nachbargebiete Schwere Autozuſammenſtöße * Frankfurt a.., 9. Juli. Zwiſchen Frankfurt a. M. und Soſſenheim ſtieß geſtern ein ſtark beſetzter, in der Rich⸗ tung nach Soſſenheim fahrender Autobus mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Autobus zuſammen. Der eine Wagen fiel bei dem Zuſammenſtoß über die Böſchung und der andere, indem er ſich ü be rſchlug, auf einen Kartoffelacker. Von den 25 Imſaſſen wurden 20 leſchtt und eine Perſon ſchwer verletzt. ** A Lampertheim, 8. Juli. Sein zweites Opfer für dieſes Jahr hat heute innerhalb 8 Tagen der Altrhein gefordert. Beim Baden ertrank ein junger Mann aus Lauden⸗ bach a. d. Bergſtraße.— Im ſogen. Zigeunerwäldchen an der Straße nach Worms wurde geſtern ein junger Menſch von auswärts erhängt aufgefunden. Seine Leiche wurde, wie die des Ertrunkenen, nach dem Leichenhaus verbracht. * Gau Weinheim(Rheinheſſen), 8. Juli. Der 11jährige Schüler Hahn war an fremden Kirſchen. Er wurde von dem Beſitzer Fritz Mann aus Wallertheim erwiſcht, der ihm eine Schrotladung mit dem Jagdgewehr nachſchickte und den Jungen ſo ſchwer verletzte, daß er kaum mit dem Leben davon kommt. Aus dem Elſaß, 5. Juli. Aus Lützelburg wird gemeldet: Auf dem Rhein⸗Marne⸗Kanal geriet das der Geſellſchaft„La Houſe“ gehörige, mit Kreide beladene Schiff„Conpiegne“, nach Straßburg beſtimmt, auf einen im Waſſer nahe am Ufer liegenden Fels block und wurde leck. Das Schiff ſank raſch, die Ladung konnte nicht rechtzeitig geborgen werden. Der Kanal muß abgelaſſen werden, was eine Verkehrsſtockung von einigen Tagen zur Folge haben wird. Gerichtszeitung Das Eppertshanſener Eiſenbahnunglück vor dem Gericht in Darmſtadt Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt ſtand am 22. Juni unter Anklage der fahrläſſigen Eiſenbahntransport⸗ gefährdung in Tateinheit mit fahrläſſiger Körperverletzung der Hilfbetriebsaſſiſtent Auguſt Auer aus Dieburg. Der Unfall trug ſich am 29. März 1928 in den frühen Morgen⸗ ſtunden zu. Der Angeklagte hat den Transport der Früh⸗ perſonenzüge 3600(von Ober⸗Roden) und 3905(von Die⸗ burg.—Münſter) nach Behauptung der Anklage durch falſche Zeichen in fahrläſſiger Weiſe gefährdet, indem er die Weichenlaterne nicht anzündete und die für die Einfahrt maßgebende Weiche falſch ſtellte. 26 Per⸗ ſonen wurden verletzt. Die Beweisaufnahme ergab, daß es ſich bei dem Bahnhof in Eppertshauſen um eine ganz einfache Anlage handelte und der Angeklagte nicht übermüdet war. Angeſichts des bei den Frühzügen immer ſtarken Ver⸗ kehrs— auch durch die nicht im Beſitze von Wochenkarten be⸗ findlichen Fahrgäſte— verlor der allein anweſende Betriebs⸗ beamte anſcheinend die Faſſung. Der Staatsanwalt betonte, daß der Unfall durch Leichtſinn(zu ſpätes Kommen zum Dienſt) und Verſäumnis der Dienſtobliegenheiten (Nichtanzünden der Weichenlaternen) verütſacht ſei; hier ſei doch eine große Bummelei zutage getreten. Erſt habe die Betriebsſicherheit und er in zweiter Linie die Schalterabferti⸗ gung zu kommen. Das Urteil erkannte auf 3 Monate Gefängnis. a Der falſche und der rechte Schöffe Vor der Strafkammer des Berliner Landgerichts 1 ge⸗ langte nochmals der Fall des falſchen Schöffen, der als Stellvertreter für den richtigen Schöffen zu Gericht ge⸗ ſeſſen und an einer Reihe von Urteilen unter dem Namen des eigentlichen Schöffen mitgewirkt hatte, zur Verhandlung. Wie erinnerlich ſein dürfte, hatte ſich herausgeſtellt, daß der Schlächter und frühere Molkereibeſitzer Samuel Buttler, der beim Amtsgericht Berlin⸗Mitte zum Schöffenamt berufen worden war, ſeinen Freund, den Kaufmann Auguſt Mittel⸗ ſtädt hingeſchickt hatte. Die Strafkammer Berlin ſprach den „Schöffen“ Buttler aus 8 51 frei. Der Angeklagte Mittel⸗ ſtädt, ſein Stellvertreter im Schöffenamt, wurde dagegen we⸗ gen Amtsanmaßung, Urkundenfälſchung, falſcher Beurkun⸗ dung und Betruges verurteilt. Die vom Schöffengericht erkannte Strafe wurde bei Mittelſtädt von acht auf zwei Monate Gefängnis herabgeſetzt, auch wurde ihm Be⸗ währungsfriſt zugebilligt. R. * * Doppelehe. Im Jahre 1928 verheiratete ſich der angeb⸗ liche Ingenieur Adolf Hoſe mit einer Kontoriſtin in Nürn⸗ berg. Drei Jahre ſpäter begab er ſich nach München, wo er mit einer Kontoriſtin ein Liebesverhältnis unter falſchem Namen anknüpfte, das nicht ohne Folgen blieb. Obgleich er von ſeiner erſten Frau nicht geſchieden war, heiratete er die Kontoriſtin. Die Staatsanwaltſchaft erfuhr von dieſer Dop⸗ pelehe und zog Hoſe zur Verantwortung. Vor dem Gerichte erklärte der Angeklagte, daß er ſich einer ſtrafbaren Handlung nicht bewußt geweſen ſei, er habe es vielmehr als ſeine Pflicht erachtet, ſeine zweite Frau zu heiraten. Das Gericht verur⸗ teilte Hoſe unter Anerkennung mildernder Umſtände wegen eines Verbrechens der Doppelehe zu 1 Jahr Gefängnis und erkannte unter Einrechnung der gegen ihn wegen Betrugs und Unterſchlagung ausgeſprochenen Strafe von 1 Jahr und 1 Monat auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahren. 8 5 5 Neue Mannheimer Zeitung I Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 1d. Hurt 928 Ein slick über die Eine Schreckensſzene aus grauer Vorzeit Im Britiſchen Muſeum in London ſind dieſer Tage die hatten und neben den Perlenſchnüren, an denen die Zügel Gegenstände in möglichſt lebensähnlicher Weiſe wieder auf⸗ befeſtigt waren. Neben den Köpfen der Ochſen fand man die 92 01 worden, die eine engliſch⸗amerikaniſche Expedition in der alten Chaldäer⸗Stadt Ur im ſüdlichen Babylo⸗ nien als den Inhalt einer königlichen Grabſtätte zu Tage gefördert hat. Der Anblick, der ſich dem Beſchauer hier bietet, in der Grabſtätte abgeſpielt hat. 12 Haremsfrauen, geſchmückt mit Gold und Juwelen, 6 Soldaten und 42 Sklaven und Skla⸗ pinnen wurden damals in der unterirdiſchen Grabkammer des König von Ur getötet. Dieſe Todesopfer waren üblich, well man glaubte, daß der König und Meiſter ſein Gefolge und ſeine Diener auch in der künftigen Welt nötig habe. Die griſterhaften Ueberreſte ſener Opferſzene ſind nun in dem Muſeum zu ſehen. Dichte Zuſchauermengen füllten den Raum, in dem die Funde aufgebaut wörden ſind. Handelt es ſich doch ſeit der Freilegung des Tutankamen⸗Grabes in Aegyp⸗ ten um ben wertvollſten Fund der Altertumswiſſenſchaft. Das Ereignis, deſſen Spuren man in Ur aufgedeckt hat, reicht zu⸗ dem in eine viel grauere Vorzeit zurück. Es ſpielte ſich etwa 2000 Jahre vor der Geburt Tutankamens ab. * Als die engliſch⸗amerikaniſche Expedition die königliche Grabſtätte in Ur freigelegt hatte, konnte man glauben, man ſei auf eine Schlachtkammer geſtoßen. Die getöteten Männer und Frauen lagen an den Wänden und auf dem Boden der Kammer, wie ſie vor mehreren tauſend Jahren nach dem Empfang des Todesſtreiches zuſammengebrochen waren. Die verwitterten Gebeine waren durch alle die vielen Jahrtau⸗ ſeude Itegen geblieben, ſodaß man noch genau erkennen konnte, was ſich an dieſem Ort des Schreckens abgeſpielt hatte. Auf den Schädeln der Soldaten ſaßen noch die kupfernen Helme, die ſich vollſtändig mit Grünſpan überzogen hatten. Die Ha⸗ remsfrauen hatten ſich, wie man noch erkennen konnte, an die Wand der Grabkammer gekauert. Ihre Gebeine trugen noch den wertvollen Gold⸗ und Juwelenſchmuck. Und neben ihnen lagen noch ihre Totlettengegenſtände, darunter gold⸗ gefaßte Muſchelſchalen, gefüllt mit einer hartgewordenen Sub⸗ ſtang, die vor 5000 Jahren offenbar als Geſichtsſchminke ge⸗ dient hatte. Auch ſechs Ochſen, bie den Totenwagen des Königs in bas Grab gezogen hatten, waren getötet worden. Ihre Knochen lagen neben dem ſilbernen Geſchirr, das ſie getragen Deutſchlanß Ein D Zugunglück verhütet Durch das ſchwere Unwetter, das über ganz Thüringen niederging, wurde bei Breitungen(Werratal) ein Baum⸗ ſtamm quer über die Schienen der Strecke EiſenachLichten⸗ ſels geworfen, die vom Zug D 101 um 15 Uhr 28 Minuten pafſtert werden mußte. Der Lokomotivführer bemerkte das Hindernis rechtzeitig und gab mit allen Mitteln Gegen⸗ dampf, wobai die Lokomotive zur Entgleiſung kam. Größerer Matertalſchaden entſtand nicht. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Nachdem ein Hilfszug von Meiningen entſandt worden war, konnte die Strecke nach zwei Stunden wieder freigegeben werden. Zuſammenſtoß auf dem Rhein Auf dem Rhein bei Oſterſpay(Nähe Koblenz) iſt ein Kahn, in dam der Winzer Heller mit ſeiner Tochter über den Fluß fahren wollte, mit dem Schle p pdampfer„Co⸗ logne II“ zuſammengeſtoßen. Dabei geriet ber Kahn in den Rabkaſten des Dampfers und wurde umgeworfen. Der Win⸗ zer Heller ſprang vorher aus dem Kahn, weil er ſeine Tochter retten wollte, und ſank, auſcheinend von einem He rg ſchlag getroffen, unter. Die Tochter war unter dem Kahn begraben und ertrank ebenfalls. Italien Bruch eines Staudammes Im Laaſertal am Fuß eines Gletſchers iſt ein großer Stauſee infolge eines Dammſchadens ausgebrochen. Die Fluten ergoſſen ſich, alles mit ſich reißend, in das Tal. Den Bemühungen des Militärs und der Bevphlkerung gelang es, das Dorf Laas, das ſtark gefährdet war, zu retten. Das Waſſer wurde abgelenkt und in die Etſch geleitet. Der Schaden auf Wieſen und Feldern iſt ſehr groß. Frankreich Die Ehrenrettung eines franzöſiſchen Augenarztes In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit hat der Fall des Augen⸗ arztes Dr. Bonneſon in Bordeaux großes Auſſehen erregt. Dr. Bonnefon hatte 44 Kriegsblinden, die von den anderen Augenärzten als unheilbar aufgegeben worden waren, wieder zu ihrem Augenlicht verholfen. Er erſtattete in einer Sitzung der franzöſiſchen Akademie der ärztlichen Wiſſenſchaften darüber Bericht. Die Zeitungen bemächtigten ſich dieſes Stoffes, behandelten die Leiſtungen des Dr. Bonnefon als eine Senſation und ſtellten ſie der Unfähgkeit der anderen Augenärzte mit großen Lobeserhebungen gegenüber. Darauf⸗ hin wurde er von dem Verband der franzſiſchen Augenärzte ausgeſchloſſen und zwar mit der Begründung, er habe für feine Berufstätigkeit eine unangemeſſene Reklame gemacht. Dr. Bonnefon wandte ſich nunmehr an das Pariſer Gericht und er⸗ zielte damit einen vollen Erfolg. Das Gericht legte dem Ver⸗ band der Augenärzte die Verpflichtung auf, den ausgeſtoßenen Kollegen wieder als Mitglied aufzunehmen. Es stellte ſeſt, daß Dr. Bonnefon für die ſenſationelle Ausbeutung ſeines Falles durch die Preſſe in keiner Weiſe verantwortlich zu machen ſei. Eine Engländerin als marokkaniſche Geiſel Die kriegsgerichtliche Verhandlung gegen einen franzöſi⸗ ſchen Artillerieoffiztier in Paris hat zu einer intereſſanten Enthüllung geführt. Der Offizier, ein Hauptmann namens oirand, wurde zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er ſich an dem Verkauf von Waffen an den früheren marokkaniſchen Rebellenführer Abd el Krim beteiligt hatte. Gegen dieſes Urteil hat die Liga der Menſchenrechte Einſpruch erhoben. Sie behauptet, der Hauptmann ſei zu Unrecht ver⸗ urteilt worden. Tatſüchlich ſeten die Waffen dem Marokkaner von franzöſiſchen und engliſchen Geſchäftsfirmen geliefert wor⸗ den, ohne daß der verurteilte Kauntmann daran Anteil gehabt habe. Die Hauptrolle ſoll ein engliſches Ehepaar geſpielt ha⸗ Gebeine der Stalldiener. Die Wagenführer waren auf den Wagenſitzen zuſammengebrochen. Die Zuſchauermengen betrachteten im britiſchen Muſeum die immer noch gut erkennbaren Reſte dieſer Szene im tiefen gibt eine Schreckensſzene wieder, die ſich vor etwa 5000 Jahren Stillſchweigen. Noch heute nach 5000 Jahren machen dieſe Gegenſtände, die an einen längſt vergangenen Vorgang erin⸗ nern, einen etwas unheimlichen Eindruck. So ſieht man den Schädel eines Soldaten, der vollkommen plattgedrückt iſt und nur noch von den grünen, verbeulten Metallſtücken zuſam⸗ mengehalten wird, die einſt einen glänzenden, ſtolzen Helm darſtellten. Der zierliche Goldſchmuck, den die unglücklichen Harems⸗ frauen im Haare trugen, ihre Ringe, ihre Arm⸗ und Hals⸗ bänder ſind chemiſch gereinigt und aufpoliert worden. Sie glänzen und glitzern, als wären ſie erſt geſtern aus der Hand des Goldſchmiedes hervorgegangen. Ein ſilberner Topf, der in einen größeren kupfernen Topf geſtellt und dann mit einem anderen Gefäß zugedeckt war, hat ſich vollkommen friſch erhalten. Er ſieht aus, als komme er unmittelbar aus der Werkſtatt, und doch ſind die geſchickten Künſtlerhände, die ihn zurechthämmerten, ſchon vor 5000 Jahren zu Staub verfallen. Der intereſſanteſte Gegenſtand der Ausſtellung iſt der wunderbare Kopfſchmuck der geheimnisvollen Königin Schub⸗ Ad. Die Königin iſt offenbar zu einem ſpäteren Zeitpunkt in dem Grabe beigeſetzt worden, das ſie mit ihrem königlichen Gemahl teilen ſollte. Der Kopfſchmuck bietet einen pracht⸗ vollen Anblick. Er iſt aus breitem Goldband angefertigt. Auf der Stirnſeite trägt er eine herrliche Perlenſchnur, von der ſchwere, glänzende Goldringe herabhängen. Nach oben zu nimmt der Schmuck die Geſtalt von zwei Kränzen an, der eine aus goldenem Maulbeer⸗, der andere aus goldenen Buchenblättern gebildet. Ueber den Kränzen erhebt ſich ein goldener Kamm mit ſteben Fingern, von denen zarte, aus Gold gearbeitete Blüten herabhängen. Wenn die Königin einherſchritt, müſſen dieſe Blumen in ſtändiger, loſer Be⸗ wegung einen wunderbaren Glanz verbreitet haben. Man hat eine Skulptur angefertigt und ihr dieſe Krone auf das Haupt geſetzt. Der Schädel der Königin iſt zu ſehr verfallen, um noch als Modell dienen zu können. Der Künſt⸗ ler hat deshalb die Konturen des beſterhaltenen Frauen⸗ ſchädels wiedergegeben. ben, das eine große engliſche Waffen⸗ und Munitionsfabrik vertrat. Das Paar landete an der marokkaniſchen Küſte in einer Privatyacht und wurde von dort in das Hauptquartier Abd el Krims geleitet. Das Geſchäft über die Lieferung von Gewehren und Munition wurde abgeſchloſſen, doch entſtanden Meinungsverſchiedenheiten über die Art der Zahlung. Der Engländer wollte das Geld ſofort haben, Abd el Krim aber wollte erſt nach der Lieferung bezahlen. Der Engländer ſchlug dann vor, daß ſeine Frau als Geiſel für die Waffenlieferung im Lager Abd el Krims bleiben ſolle, und zwar in Begleitung eines Sekretärs. Abd el Krim erklärte ſich ſchlteßlich mit dieſem Vorſchlag einverſtanden und der Engländer reiſte mit dem Geld in der Taſche ab, während ſeine Frau bei den Marokkanern zurückblieb. Sie wurde dort als die„liebliche Nellie“ allgemein bewundert, Nach zwei Monaten traf der Engländer mit den Waffen und der Munttion wieder ein und als das Paar diesmal gemeinſam abfuhr, hatte es einen noch größeren Auftrag in der Taſche und den Kaufpreis datzu. Abd el Krim hatte auch ohne Geiſel bas nötige Vertrauen. Spanien Ein Omnibus 54 Meter abgeſtürzt Bei Opvideo iſt ein Autobus einen 54 Meter tiefen Abhang hinabgeſtürzt. Dabei wurden 4 Perſonen getötet und zahlreiche verletzt. Lettland Eine furchtbare Bluttat In einem Dorfe im Kreiſe Roſitten in Lettgallen hat ein Knecht eine furchtbare Bluttat verübt. Der Knecht hatte früher bei dem Dorfpfarrer gearbeitet, war aber von ihm wegen Trägheit und Unredlichkeit entlaſſen worden. Angeblich, um den Pfarrer um Verzeihung zu bitten, erſchien er im Hauſe des Pfarrers und erhielt hier zunächſt ein Nachtlager zuge⸗ wieſen. In der Nacht ſtand der Knecht auf und holte ſich aus der Küche ein ſcharfgeſchliffenes Beil. Mit dieſem vollführte er einen wuchtigen Hieb gegen den in der Kammer ſchlafen⸗ den Knecht, dann zerſchmetterte er einer im Nebenraum be⸗ findlichen alten Frau den Schädel und verſetzte einer zweiten Frau einen Hieb mit dem Beil. Durch den Lärm und das Geſchrei war der Pfarrer wach geworden und an dem Ort der Bluttaten erſchienen. Der Mörder bearbeitete auch ihn mit dem Beil und zerſchmetterte ihm den Unterarm. Darauf floh er, wurde aber tags darauf im Walde ergriffen. Der Kampf um den Puder Das Rigaer Blatt der linken Gewerkſchaftler enthält eine energiſche Aufforderung an die Arbeiterinnen der Fabrik „Kontinent“, ſich zu organiſieren, um gegen die Fabrik vor⸗ zugehen, weil ſie keine gepuderten Arbeiterinnen einſtellen wolle. Was für Sorgen die Leute doch haben müſſen. England Drei Kinder von einem Schnellzug getbtet Bei Fare ham(Hants) fuhr ein Schnellzug in eine Gruppe ſpielender Kinder, die offenbar durch die Umzäunung auf die Gleiſe geklettert waren. Drei wurden von der Lokomotive erfaßt und auf der Stelle getötet. Türkei Die ſparſamen Türkinnen In Konſtantinopel hat ſich eine Vereinigung von tür⸗ kiſchen Frauen gebildet, die es ihren Mitgliedern zur Pflicht macht, im Laufe eines Jahres nur zwei neue Geſellſchafts⸗ kleider anzuſchaffen. Die Mitglieder ſollen auch ſonſt zur Sparſamkeit erzogen werden. Ferner bezweckt die Vereinf⸗ gung, der türkiſchen Ware vor der ausländiſchen Einfuhr überall den Vorrang zu verſſchaffen. Es dürfen nur Kleider aus türkiſchen Stoffen getragen werden. 1 Räuber itberfallen einen Eiſenbahnzug in ber Mandſchurei Nach einer Meldung des„Petit Pariſten“ aus Schanghaf brachten am Donerstag Räuber bei Kuangtſchengſe auf der chineſiſchen Oſtbahn durch Entfernung der Schienen einen von Wladiwoſtok kommenden Zug zur Entgleiſung. Darauf er⸗ öffneten ſie ein heftiges Gewehrfeuer auf die Reiſenden, wobei vier Perſonen getötet und acht ſchwer verletzt wur⸗ den. Nachdem die Räuber dann die Reiſenden ausgeplündert hatten, ſuchten ſie unter Mitnahme einiger Reiſenden der erſten und zweiten Klaſſe als Geiſeln das Weite. Die chineſi⸗ ſchen Behörden haben einen Panzerzug zur Verfolgung der Räuber entſandt. Amerika Die Kartoffel⸗Tomate In dem Botaniſchen Garten des amerikaniſchen Staates Miſſouri iſt es gelungen, ein Pflanzenwunder zu züchten, das Kartoffeln unter der Erde hervorbringt und Tomaten über der Erde. Die Kartoffeln und die Tomate ſind als Pflanzen mit⸗ einander nahe verwandt, obgleich ſie eine ganz verſchiedene Entwicklung aufweiſen. Die Kartoffel iſt nichts weiter als ein Knollen an einem Wurzelſtamm. Die Tomate iſt die ſamen⸗ tragende Frucht der Pflanze. Obgleich die Tomaten niemals Knollen an ihrem Wurzelſtamm aufweiſen, tragen die Kar⸗ toffeln oft Samen und bringen Früchte hervor, die den kleinen, grünen Tomaten ähnlich ſehen. Propft man die Schößlinge der einen Frucht auf die Wurzel der anderen, ſo kann man, wie die Verſuche des amerikaniſchen Botaniſchen Gartens beweiſen, eine Pflanze hervorbringen, deren Früchte eßbar ſind und deren Wurzeln kartoffelähnliche Knollen tragen. Ein Bombenattentat in Brooklyn Hinter einem Haus in Brooklyn, das einem reichen italieniſchen Unternehmer gehört, explodierte vor einigen Tagen eine Bombe. In die Mauer wurde ein Loch geriſſen und ſämtliche Fenſterſcheiben zerſchlagen. Der Unternehmer, ſeine Frau und ſeine Kinder wurden durch die Gewalt des Luftdrucks aus den Betten geſchleudert. Es wurde niemand ſchwer verletzt. Kampf mit einem Wahnſinnigen in der Vuft Eine neue Gefahr, die im Flugzeug hoch oben in der Luft drohen kann, wurde durch einen merkwürdigen Vorfall offen⸗ bar, der ſich vor kurzem in den Vereinigten Staaten er⸗ eignete. Ein Flugzeugführer Harry Anderſon hatte ſich in einer Höhe von 2000 Fuß gegen einen wahnſtnnigen Paſſagier zu verteidigen. Die Bewohner von Pontiac im Staate Michi⸗ gan beobachten in der Abenddämmerung ein Flugzeug, das ſich langſam näherte, ſich plötzlich zu drehen begann, herunter⸗ ſtürzte, dann aufgehalten wurde und daraufhin einige 100 Meter tief herabſauſte. Die Maſchine bohrte ſich in den Boden ein und zertrümmerte. Die beiden Männer, die ſich in dem Flugzeug befanden, waren ziemlich verletzt, aber nicht tödlich; man hofft, daß ſich beide wieder erholen werden. Der Führer Anderſon konnte erzählen, was vorgefallen war, bevor er auf den Operationstiſch gelegt wurde, um wegen eines Schädelbruches operiert zu werden. Er war von einem Mann namens Harry Frechette gemietet worden, um ihn von Roſeville im Staate Michigan nach dem Erholungsort Pon⸗ tiak, 40 Kilometer von Detroit entfernt, zu bringen. Die Fahrt ging glücklich vonſtatten, aber als ſie ſich der Stadt näherten und gerade über dem Irrenhaus von Pontiak ſchwebten, bemerkte der Führer plötzlich eine Bewegung hinter ſich. Er drehte den Kopf um und hatte noch Zeit, dem erſten Schlag auszuweichen, den der Wahnſinnige mit einem Hammer gegen ihn führte. Er verſuchte, den Apparat mit einer Hand zu ſteuern und ſich mit der andern gegen die wütenden Hammerſchläge zu ſchützen, die auf ihn nieder⸗ ſauſten.„Ich muß wohl wenigſtens eine Minute bewußtlos geweſen ſein“, erzählt er,„denn als ich wieder zu mir kam, befanden wir uns in vollem Abſturz. Ich konnte nur noch den Apparat wieder herumreißen und den Aufprall dämpfen, dann ſtürzten wir nieder.“ Anderſon war mehr durch den Hammer ſeines gefährlichen Paſſagiers als durch den Fall verletzt; er hatte durch die Hammerſchläge einen Schädelhruch erlitten, während ihn beim Sturz nur einige Zähne aus⸗ gebrochen waren. Frechette verweigerte jede Auskunft; er wurde ins Gefängnis gebracht, um nach der Heilung von ſeinen Verletzungen auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht zu werden. Seine Mutter gibt an, daß er in der letzten Zeit ſchon ein ſehr merkwürdiges Betragen zur Schau trug, Es ſcheint, daß der Unglückliche über dem Hauſe ſeiner Braut Selbſtmord begehen wollte, denn es fand ſich in ſeiner Taſche ein Brief an das Mädchen, der mit den Worten beginnt: „Tod iſt meine Botſchaft.“ Columbien Die Nacktmode der Duchoborzen Die Einwohner der Stadt Nelſon in Britiſch⸗Columbia haben die Hilfe der kanadiſchen Regierung gegen die Sekte der Duchoborzen angerufen. Neuerdings haben etwa 200 Männer, Frauen und Kinder, die Hauptkolonte der Sekte 20 Meilen öſtlich von Nelſon verlaſſen. Sie ſind abgewan⸗ dert und treten jetzt in den Straßen von Nelſon ſowie in den Dörfern der Umgebung vollſtändig unbekleidet auf, Die Polizeibeamten, die in Nelſon zur Verfügung ſtehen, er⸗ weiſen ſich gegen dieſen Schwarm nackter Duchoborzen als völlig machtlos. Die Männer, Frauen und Kinder ſchlafen des Nachts im Buſch und ſuchen am Tage die geringe Nah⸗ rung, deren ſie bedürfen, zuſammenzubetteln. Die Einwohner von Nelſon verlangen, daß man die ganze Schar verhaftet und ins Gefängnis ſetzt, da nach ihrer Anſicht das Aergernis auf andere Weiſe nicht zu beſeſtigen iſt. Vor etwa 10 Jahren verurſachten die Duchoborzen im weſtlichen Kanada einen ähnlichen Skandal. Sie ſind eine ruſſiſche Sekte, die viel verfolgt wurde und im Jahre 1900 zum größten Teil nach Oſtſibirien und Kanada überſiedelte. Die Angehörigen der Sekte verwerfen jede Form weltlicher Regierung, nähren ſich nur von Pflanzenkoſt und verzichten möglichſt auf alle Kleidung. Sie lehnen es auch ab, Miete oder Steuern zu zahlen und ſind deshalb und wegen i Verhal⸗ tens in Kanada auf ein Gebiet verwieſe worden, wo ſie abgeſchieden non der übrigen Menſchheit leben können. Zu⸗ weilen aber löſen ſich Teile der Sekte los und die Behöhrden haben dann immer viel Not und Mühe, um die von den Duchoborzen geſtörte Oröͤnung wieder herzuſtellen. 1 f V 3 2 J7J%ꝙC 0 — NN 8 leren eee ene een r. eee ee tiſcher Einzelheiten. * Vom Verlauf des Rennens mag geſagt ſein: 90 Fahrer waren am Mannheim, E, 13 Dienstag, ben 10. Hurt 1928 Neue Mauußeimer- Zeitung(wittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau Großer Preis von Deutſchland Nürburgring, 8. Juli. Die Motorradrennen auf dem Nürbergring Dem kurzen Bericht in der Montag⸗Abendausgabe tragen wir den unſeres Sonderberichterſtatters nach: Sommerfonnenwetter, großer Beſuch, ausgezeichneter Sport man könnte mit dieſem größten mitteleuropäiſchen Motorradwett⸗ bewerb zufrieden ſein. Und war es doch nicht ganz, verfolgte mit einem lachenden, einem weinenden Auge den Verlauf des Rennens. Man freute ſich über die hervorragenden Sportleiſtungen einzelner Fahrer und man bedauerte, um es vorweg zu nehmen, das große, ja, übergroße Pech der deutſchen Fabrikate. Der Tag des„Großen Prei⸗ s von Deutſchland“ wurde zum Stegestag der Engländer, aber es wäre verfehlt, daraus irgend eine Belaſtung der deutſchen Maſchinen und der deutſchen Fahrer konſtruieren zu wollen. Im Gegenteil: wiederholt haben deutſche BMW und DK W⸗Fahrer bewieſen, daß ſie nicht nur gleich ſchnell, ſondern ſogar überlegen ſind. Aber das Rennpech der Deutſchen war diesmal groß. Stürze hatten Aus⸗ ſcheidungen zur Folge, und kleine, an ſich unbedeutende Pannen brachten deutſche Fahrer auf deutſchen Maſchinen ins Hintertreffen. ſodaß der Große Preis zum Sieg engliſcher Fahrer auf engliſchen Maſchinen wurde. Gleich hierbei und zu Anfang unſeres Berichts ſei übrigens feſtgeſtellt, daß deutſche Motorradkonſtrukteure mit den deutſchen Fahrern Hand in Hand gehen müſſen in der Schaffung prak⸗ Um nur ein Beiſpiel zu nennen: engliſche Fahrer benötigten ca. 30 Sekunden Tankaufenthalt. Deutſche Fahrer benötigten zumeiſt 1 Minuten und mehr. Solche Zeitverluſte aber ſind ſchwer aufzuholen. Die deutſchen Fabrikfahrer werden ſchon am Tag nach dem Wettbewerb wieder an Maſchine und Schraubſtock ge⸗ ſtellt. Die engliſchen Fabrikfahrer werden ſportlich beſchäftigt, ſpielen Fußball und Rugby und treiben Leichtathletik. Das wiederum iſt ein wahrlich beſſeres Sporttraining, als ſchwere Fabrikarbeit. Und dieſe ſportliche Schulung kommt auch den engliſchen Fahrern in Sport⸗ wettbewerben ſieghaft zugute. Nur in der kleinſten Motorradklaſſe gab es einen deutſchen Sieg! Hier war es die deutſche Marke Da W, gefahren von Geiß (Pforzheim), die einen wohlverdienten Sieg errang. Vom Engländer Crabtree auf Excelſior hart bedrängt, hielt Geiß tapfer durch und ſicherte damit den Zſchopauer Motorenwerken, der jetzt größten Mo⸗ torfabrik der Welt, den einzigen deutſchen Erfolg des Tages. Und damit auch der deutſchen Reifeninduſtrie, denn Geiß fuhr Continental. Mag hierbei übrigens auch bemerkt ſein, daß keiner der deutſchen Fahrer in dem langen Rennen irgendeinen Reifenſchaden hatte. Und unſere„Kanonen“? Wie ſchon erwähnt: Rennpech, aus⸗ geſprochenes Rennpech! Von den BMW⸗ Fahrern ſchieden Gall durch Sturz in der erſten Runde, Eckers durch Sturz mit Hüftverletzung, Köppen durch Sturz, Bauhofer durch Bruch der Federſtütze, Henne durch Kugellagerdefekt aus. Von den DaW⸗Kanonen ſchied Winkler durch Sturz und dadurch erfolgten Maſchinendefekt aus, Klein durch Getriebsbruch, Zündorf durch Rollenlagerſchaden, Zündorf durch Rollenlagerdefekt, Stegmann durch Getriebebruch und Gmelch durch Zünddefekt. Sodann aber gab es noch einen deutſchen Fahrerſieg. In der großen Klaſſe der 1000 cem Maſchinen ſiegte nach langem, hartgefoch⸗ tenem Kampf und einem außerordentlich mutig gefahrenen Rennen der Berliner Franz Heck. Er fuhr eine engliſche Harley⸗Davidſon, die aber mit Continental deutſch bereift war. Den großen Sieg des Dages aber, den„Großen Preis von Deutſchland“, gewann der Eng⸗ länder Dodſon auf Sunbeam. Er hatte ſich ſchon in den erſten Run⸗ den im Vordertreffen gehalten, nach der 6. Runde war er an der Spitze und behielt ſie in eindrucksvoll ſchneidiger Fahrt bis zum ſieg⸗ haften Paſſieren des Bandes. Mit ihm ſiegte einer der beſten, wenn nicht der beſte Fahrer des Rennens, auf einer der ſchnellſten und gleichmäßigſten Maſchinen! In der 350 cem Klaſſe mußte man von vornherein mit einem eng⸗ liſchen Siege rechnen, denn in Deutſchland werden 350 cem Maſchinen nicht gebaut. Wohl aber waren deutſche 250 cem Maſchinen in vielen Wettbewerben ſchneller, als engliſche 350 cem Räder. Diesmal war das Gegenteil der Fall. Die Norton⸗Maſchinen von Gherſil und Guthrie gefahren, ſiegten überlegen. Die 250 cem Klaſſe wurde nach dem Ausſcheiden des DaW⸗Teams ein ſicherer Sieg von S. A. Crabtree auf Excelſior mit Jap⸗Motor gegen ſeinen Landsmann J. Longmann auf Supreme. geſchaffen vom ADAC. und Die Veranſtaltung, gemeinſam DM., ging gut und glatt vonſtatten. Weil diesmal faſt gleichzeitig geſtartet wurde, hatte der um 11 Uhr vormittags begonnene Große Preis um.30 Uhr nachmittags ſein Ende erreicht. **. 1. Start, davon 18 der beſten engliſchen Berufsfahrer. Herr Doerncke (Hannover) erteilte den Start.. die 54 Fahrer der motorſtarken Klaſſen— bis 500 und bis 1000 cem— begannen gleichzeitig das lange, ſchwere Rennen, das für die Klaſſen bis 500 und bis 1000 cem über 15 Runden— 425,5 Klm., für die 350 cem Klaſſe über 14 Run⸗ den— 396 Klm., für die 250 com Klaffe über 1s Runden— 367,9 Klm., für die 175 cem Klaſſe über 339,6 Klim. führte. In den großen Klaſ⸗ ſen waren es Erlenbuſch auf Tornax, Wieſe auf BMW und Goſſe auf Tornax, die ſich ab Start die Spitze eroberten. In den mittelſtarken und kleinen Klaſſen übernahmen Müller auf Greendley und Guthrie auf Norton die Führung. Beim Pafſieren der Gegengeraden lagen Craig auf Norton, Eckers auf BMW ͤ und Erlenbuſch auf Norton vorn, und in den 5 Minuten ſpäter geſtarteten Klaſſen Rowley auf A. J. S. vor Guthrie auf Norton. Schon in der erſten Runde kommt Gall auf BMW zu Fall und muß mit Prellungen ins Krankenhaus transpor⸗ tiert werden. Woods auf Norton führt in der erſten Runde vor dem BMW⸗Fahrer Bauhofer und vor Stegmann auf De W. Dodſon folgt an 4. Stelle vor Henne auf BMW. In der kleinſten Klaſſe hat Geiß auf Da W ſich die Spitze erobert. Eckers auf BMW e war geſtürzt und wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Müller(Wies⸗ baden) kommt zu Fall und wird mit Unterſchenkelbruch abtranspor⸗ tiert. Der Engländer Craig gibt auf, Heſch(Berlin) auf Rex⸗Acme ſtürzt, bleibt unverletzt, fährt aber nicht weiter. In der dritten Runde hat Bauhofer auf BMW ſich die Führung erobert. Ihm folgt Woods auf Norton an zweiter, Dodſyn auf Sunbeam an dritter Stelle vor Köppen auf BMW. In der 250 cem Klaſſe haben die DaW⸗Fahrer Sprung und Winkler gegen die füh⸗ renden Engländer ausgezeichnet aufgeholt. Der Engländer Himig und der Welſch⸗Schweizer Franconi ſcheiden aus. Bis zur ſechſten Runde behält Bauhofer die Führung. Man erhofft im deutſchen Lager einen großen BMW Erfolg, weil auch Henne, Köppen und Sbenius ſich hervorragend nach vorn gearbeitet haben und nur noch durch Dodſon von dem führenden BMW⸗Fahrer Bauhofer getrennt ſind, als dann die Pechſträhne für BMW beginnt. Dodſon erobert ſich die Spitze... bis zur achten Runde bleibt das BMW⸗Team dicht auf, dann aber ſcheidet einer nach dem anderen BMW-Fahrer aus. Von den favoriſierten Engländern haben Woods und Rowley inzwi⸗ ſchen aufgegeben. Auch Klotz auf Wanderer mag nach der neunten Runde nicht mehr mittun. Soenius dagegen fährt mit der von ihm gewohnten bewundernswerten Regelmäßigkeit und holt vorzüglich auf. In der kleinen Klaſſe hat Geiß auf Da W im Zweikampf gegen L. C. Crabtree immer noch die Spitze. Tilman auf Motosacoche mußte wegen Bruch des Bremsgeſtänges aufgeben. Auch Kürten auf Tornax mag nicht mehr mittun. Die zwölfte Runde bietet ein ganz neues Bild. In der 1000 cem Klaſſe führt Heck auf Harley⸗ Davidͤſon, in der 500 cem Klaſſe iſt Dodſon überlegen an der Spitze, in der 350 cem Klaſſe führt Gherſil und in der 250 ecm Klaſſe S. A. Crabtree auf Excelſior. Dem Führer der 175 cem Klaſſe, Geiß auf DW, hat ſeinen Vorſprung gegen L. C. Erabtree auf etwa 4 Klm. vergrößert. Die mittelſtarken Maſchinen beenden ob ihrer geringeren Runden⸗ zahl zuerſt das lange, ſchwere Rennen. Die Norton⸗Fahrer paſſieren als Sieger der 350 cem Klaſſe das Ziel. Die Kapelle ſpielt die eng⸗ liſche Nationalhymne. Gleich darauf beendet Geiß auf ſeiner kleinen, ſchnellen, gleichmäßigen DW das Rennen. Die Klänge des Deutſch⸗ landliedes hallen weit hinein ins menſchenbelagerte Gelände der Eifel. Und dann kommt der Sieger, der Gewinner des„Großen Preiſes von Deutſchland“, Dodſon auf Sunbeam. Ehrlicher Beifall dankt ihm für ſein glänzendes Rennen. Auch Heck, Sieger der 1000 ⸗KlIm.⸗Klaſſe, wird ſtürmiſch bejubelt. S. Doerschlag. Das internationale Tennisturnier in Mannheim Peterſen ſchlägt Worm in drei Sätzen Nach einmal iſt die Fahne an den Tennisplätzen am Friedrichs⸗ ring hochgezogen, noch einmal umſäumt eine erwartungsvolle Schar den Meiſterſchaftsplatz, denn noch ſteht die Entſcheidung im Herren⸗ Einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz bevor. Obwohl das Fi⸗ nale eime rein däniſche Angelegenheit iſt, herrſcht überaus reges In⸗ tereſſe. Peterſen oder Worm lautet die Frage, deren Beantwortung ſelbſt Fachleuten nicht ganz leicht fiel. Jetzt kennen wir des Rätſels Löfung, die da lautet: abſolute Sicherheit, ſamoſe Lauftechnik und glänzendes Plazierungsvermögen von Peterſen triumpfierten über die größere Härte und Reichweite von Worm. Dieſe Tatſachen waren aber auch ſchon aus den früheren Kämpfen erſichtlich geweſen, ſodaß das Ende keinesfalls als Ueberraſchung anzuſehen iſt. Immerhin war der Schlußkampf bedeutſam und intereſſant genug, um kurz wäe⸗ dergegeben zu werden. Kurze Notizen zum letzten Wettſpiel Peterſen beginnt den erſten Satz, iſt ſogleich ungemein ſicher, Worm zunächſt aufgeregt,:0; Worm greift mit harten Schlägen an, doch auch Peterſen ſpielt härter als an den Vortagen, 111. Peterſen greift an,:1 und nimmt die ſcharfen Angabenbälle von Worm ſehr gut,:1. Worm platziert ſcharf in die Rückhandecke,:2. Peterſen iſt unbedingt ſicher:2. Worm kämpft erbittert und holt auf:4. Gei⸗ ſtesgegenwart von Peterſen,:4. Peterſen läßt vier Satzbälle aus, :5. Gleichwertige Gegner, der noch ſichere Peterſen führt und ſiegt ſchließlich:6. g Peterſen beginnt auch den zweiten Satz; unheimliche Sicherheit von Peterſen,:0; Worm attackiert und hat auch am Netz Erfolg, 311. Endlos wandert der Ball übers Netz, Bälle, die Worm nicht liegen, .1. Worm ſucht die Entſcheidung, 412. Peterſen iſt reſtlos ſicher,:2. Der Widerſtand von Worm iſt gebrochen. Nochmals das gleiche Bild; Worm wird härter im Schlag, doch gleichmäßig gibt Peterſen die Bälle zurück, bis, ja bis een Worm den Ball verſchlägt; nur ſelten geht Peterſen ans Netz vor, doch dann hat er den Ball ſicher, 470. Ein einziges Spiel fällt an Worm,:1, dann iſt Peterſen Meiſter der Pfalz:1. Verdienter Beifall lohnt die beiden famoſen Fimaliſten. H. B. 7. Seite. Nr. W Leichtathletik 5 Länderkampf der Leichtathleten Elſaß ſchlägt Baden mit 71:69 Punkein Dem Bericht in unſerer Morgenausgabe tragen wir die Ergel⸗ niſſe des Länderkampfes nach: 100 Meter: 1. Fiſcher⸗Elſaß 10,8 Sek.; 2. Suhr⸗Baden 10,9; 8, Stachl⸗Baden 11,2.— 200 Meter: 1. Fiſcher⸗Elſaß 2,4(elſ. Rekord 2. Stahl⸗Baden 22,8; 3. Suhr Baden 23,2.— 400 Meter: 1. Wollfung⸗ Elſ. 51,4; 2. Henri⸗Elſ. 51,8; 8. Welſinger⸗Bad. 53 Sek.— 800 Meter: 1. Dammert⸗Baden:01 Min.; 2. Klar⸗Bad.:02,4; 3. Dolander⸗ Elſ.:05.— 1500 Meter: 1. Klar⸗Bad.:09 Min.; 2. Martin⸗Elſaß :12; 8. Cuignet⸗Elſ.:19.— 5000 Meter: 1. Sohn⸗Elſ. 16:00, Min.; 2. Cuignet⸗Elſ. 16:45; 3. Sabietzki⸗Bab. 16:56.— 110 Meter Hürden; 1. Roß⸗Elſ. 16,2; 2. Roth⸗Elſ. 16,4; 3. Suhr⸗Baden 17,4 Sekunden.— 4 mal 100⸗MeterStaffel: 1. Baden 42,8 Sek.; 2. Elſaß 429 Sekund.— Schwedenſtaffel: 1. Baden:00, Min.; 2. Elſaß 2200,6 Minuten.— Weitſprung: 1. Baumſtieger Bad. 6,39 Meter; 2. Schmidt⸗Bad. 6,50 Meter; 3. Brobacher⸗Elſ.— Hochſprung: 1. Rubi⸗Bad. 1,78 Meter; 2. Freunb⸗Elſ. 1,75 Meter; 3. Eckert⸗Elf. 1,73 Meter.— Diskus: 15 Feger⸗Elſ. 4,65 Meter; 2. Winter⸗Elſ. 40,82 Meter; 3. Gogröf⸗HBad, 36,6 Meter.— Kugel: 1. Rettig⸗Elſ. 13,10 Meter; 2. Villinger⸗Bad, 12,68 Meter; 3. Lehr⸗Bad. 11,71 Meter.— Speer: 1. Abel⸗Baden 52,60 Meter; 2. Holz⸗Elſ. 51,20 Meter; g. Rempp⸗Elſ. 47,35 Meter.— Geſamtergebnis: 1. Elſaß 71 Punkte; 2. Baden. 69 Punkte. * Die weſtdeutſchen Frauen⸗Meiſterſchaften eltrekorde fallen Im Düſſeldorfer Rheinſtadion gab es am Sonntag bei den Weſb⸗ deutſchen Frauen⸗Meiſterſchaften ausgezeichnete Ergebniſſe. Zwe Weltrekorde und eine deutſche Höchſtleiſtung wurden verbeſſert. Im Kugelſtoßen ſchraubte Frl. Heublein⸗Elberfeld ihren eigenen Welt⸗ rekord auf 14,86 Meter, im Speerwerfen unternahm Frl. Schumann⸗ Eſſen außer Konkurrenz einen offiziellen Weltrekordͤverſuch, bei dem ſie den von Frl. Harrgues⸗Lübeck mit 37,57 Meter gehaltenen Welt⸗ rekord auf 37,85 Meter verbeſſerte. Eine neue deutſche Höchſtleiſtung ſchuf Frl. Notte⸗Grafenberg im Hochſprung mit 1,545 Meter, bislang wurde der Rekord von Frl. Bonnetsmüller⸗München mit 1,52 Met, gehalten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Schlaratz⸗Köln 13 Sek.; 2. Kuhn⸗ Hamborn 18,1 Sek.— 200 Meter: Wewer⸗Lennep 27,4 Sek.; 2. Schmidt⸗Köln 28,8 Sek.— 800 Meter: Wewer⸗Lennep 234,2 Min.; 2. Müller⸗Elberfeld :38 Min.— 4 mal 100 Meter: 1. VT. 84 Duisburg 52,2 Sek. 2. Len⸗ neper F. C. 6 Meter zurück.— 800 Meter⸗Hürden: 1. Heidfeld⸗Rem⸗ ſcheid 15,2 Sek. 2. Apel⸗Elberfeld 15,4 Sek.— Dreikampf: 1. Hauß⸗ Köln 180 Punkte; 2. Weck⸗Solingen 172 Punkte.— Schlag ball⸗ Weitwerfen: 1. Stockhorſt⸗Dutsburg 65,20 Meter; 2. Frieling⸗Siegen 60,50 Meter.— Hochſprung: 1. Notte⸗Grafenberg 1,545(Rekord); 2. Weck⸗Solingen 1,48 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Elberfeld 11,86 Meter(Weltrekord); 2. Schumann⸗Eſſen 10,59 Meter.— Weit⸗ ſprung: 1. Hauß⸗Köln 5,00 Meter; 2. Weck⸗Solingen 4,96 Meter.— Speerwerfen: 1. Schumann⸗Eſſen 37,825 Meter(außer Konkurrenz 37,85 Meter, Weltrekord); 2. Linde⸗Dutsburg 29,40 Meter.— Diskus⸗ werfen: 1. Heublein⸗Elberfeld 37,81 Meter; 2. Hermann⸗Köln 30,98 Meter. Schwimmen Von Karlsruhe nach Mannheim geſchwommen Am Sonntag iſt eine junge Karlsruherin, die 18jährige Ober⸗ primanerin Trudel Baumbach, Tochter des Oberſpielleiters un Landestheater, von Karlsruhe nach Mannheim geſchwommen. Die junge Dame war in Maxau bei der Kilometermarkierung 192 um 10.15 Uhr in den Rhein geſtiegen und landete um 18.15 Uhr an der hieſigen Rheinbrücke. Fräulein Baumbach hat alſo die etwa 65 Kilo⸗ meter lange Rheinſtrecke in acht Stunden gemeiſtert. Die gute Schwimmleiſtung iſt um ſo höher zu bewerten, als ihr keinerler Training vorausgegangen u. die Langſtrecke ſozuſagen aufs Gerade⸗ wohl abſolviert worden iſt. Fräulein Baumbach erklärte, daß ſie le⸗ diglich eine Dauerprobe ablegen wollte. Begleitet wurde die mutige Schwimmerin von einem Karlsruher Herrn im Paddelboot. Nach dem Anlandgehen fühlte ſich Fräulein Baumbach noch durchaus friſch und munter. Das Achtſtundenſchwümmen war nach ihrer Auß⸗ faſſung noch keine Höchſtleiſtung. Die Luſt, einmal den Kanal aw N ſcheint bei der jungen Karlsruherin vorhanden zu ein. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni/ quli Ahein Pegel] 3 4. 5. 6.10. Necar-Begei] 3 J 4. 5. 8..18. Waldshut 8,78 8,24 J, 77,288.18 f 0 f Schuſterinſel 2210.—.00 19 55 Mannheim.75.68.74 3,69 3,88.50 Kehl 8,20 3,22.18 3,1608, 02 Jagſtfeld 10081 Mie 0,510, 470,49 0,88 Maxau.98.88.88.82.75 Mannheim.90.85 3,78.743,62 Kaub.50.522,67 2,44 Cöln 252.25 2,25 2,242,192 05 5 Waſſerwärme des Rheins 19,3 C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim., E 6, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Flſcher= Feuilleton: i. B. K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: l..: Franz 2— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter S. San Lie fegen,( N Fra Har ein Mlia-Rad län!— wie er mit ihm zufrieden 15t. Er wird des Lobes voll seln überdie hervorragen- den Eigenschaften seines Rades. 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N Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Aus gabe) S Deutſche Auslanosanleihen im Juni 1928 Erheblicher Rückgaug gegenüber Mai, jedoch mit Über 200 Millionen Ran zweitbeſter Monat des 1. Halbjahres Gegenüber bem Mai iſt im Berichtsmonat der Eingang von Auslands kapital faſt auf die Hälfte geſunken. Daß überhaupt noch ein Betrag von über 200 Millionen RM. herauskam, iſt lediglich auf die Anleihe der Lanbesbankenzentrale zurückzuführen, die ähnlich wie die Rentenbankemiſſtonen zu den größten Abſchlüſſen zählt. Das brachte auch mit ſich, daß andere Realkreditinſtitute, wenigſtens ſo⸗ wett landwirtſchaftliche Intereſſen zu vertreten ſind, ſich ganz auf den Inlandsmarkt beſchränken mußten. Der Boden für Auslands⸗ anleihen war im Juni in Amerika nicht gut. Es hatte ſich eine der⸗ artige Häufung von Inlandsanleihen eingeſtellt, daß man der Auf⸗ legung von Auslandsemiſſtonen mit Vorſicht begegnen mußte. Wir müfſen ja auch bedenken, daß brüben ſich nicht Deutſchland allein be⸗ tätigt, wenn es auch in ⸗den letzten Monaten immer an der Spttze and. Trotzdem ſind noch namhafte Abſchlüſſe mit deutſchen Anleihe⸗ ſuchern getätigt worden, wobei es allerdings zu einer Subſcription noch nicht gekommen iſt. Denn die Verhältniſſe am amerikaniſchen Kapitalmarkte ließen es den Banken angebracht erſcheinen, die neuen Emiſſionen lediglich in Option zu nehmen. Das führt dazu, daß die Konſorten in der Lage ſind, einen günſtigen Zeitpunkt für die Unterbringung von ſich aus plötzlich zu wählen, wodurch allerdings den Schuldnern ein feſter Begebungskurs nicht garantiert werden kann. Sie haben jedoch als Aequivalent die Möglichkeit, auch an einem höheren als dem Mindeſtauflagepreis nach einer vorher ab⸗ gemachten Quote zu partizipieren. Eine ähnliche Geldlage iſt in Holland zu konſtatieren; dieſes Land kommt jedoch für größere Emtſ⸗ ſionen nicht in Betracht. Es iſt in der Hauptſache das Abſatzgebiet für Hypothekeubankemiſſionen, die auf Mark lauten, und für kleinere Kirchenanleihen, für welch letztere das Intereſſe meiſtens in den heiden katholiſchen Südprovinzen(Limburg und Brabant) beſteht bei Bauern und kleinen Rentnern. Wenn auch die wenigen Anleihen des Juni von Erfolg gekrönt waren, ſo darf man ſich nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die 223 Milltonen RM. aber auch den Höchſtbetrag der Aufnahmefähig⸗ keit darſtellten. Denn lediglich eine„gute Aufnahme“ will für das amerikantſche Emiſſionsgeſchäft nichts beſagen. Wir ſind ſonſt„ſtarke Ueberzeichnung“ gewöhnt, die diesmal nur bei der Gesfürelanleihe gemeldet wurde. Daran iſt abgeſehen von der Einengung des ameri⸗ kaniſchen Marktes wohl auch unſere Börſenverfaſſung ſchuld, die in⸗ folge der geringen Kurſe(8 Prozent Pfandbriefe z. B. 94 Prozent) natürlich viel beſſeren Ertrag bringt als unſere Auslandsemiſſionen. Spo erklärt es ſich auch, daß die Kurſe der alten Papiere drüben ſanken, wobei bedacht werden muß, daß auch eine Abſchwächung von 1 Prozent für Amerika etwas heißt. 0 Induſtrieobligationen können z. Zt. in Deutſchland, wo spro⸗ zentige auf 76 Prozent ſtehen, nicht untergebracht werden. Der Kapitalbedarf kann aber nicht weiter zurückgeſtellt werden; ſo ſehen wir denn unter den Auslandsanleihen(von 12 allein 7) das ſchon wiederholt feſtgeſtellte Ueberwiegen dieſer Art von Anleihen auch diesmal. Das Begebungsniveau hat ſich auf ungefähr gleicher Höhe wie in den Vormonaten gehalten, iſt alſo von den Ermüdungs⸗ erſcheinungen, die ja wohl auch nur vorübergehend ſein werden, nicht benachteiligt worden. Oeffentliche Anleihen fehlen, bis auf eine (Konſtanz) und eventuell auch bie der Lüneburger Städt. Werke, die zu 100 Prozent ſtädtiſch ſind. Bei Konſtanz iſt zu beachten, daß die Unkoſten geringer ſind, als wenn die Stadt ſich der Deutſchen Kommunalanleihe angeſchloſſen hätte. Hter waren aber auch die guten Beziehungen des Schuldners zu dem bis an die Tore der Stadt reichenden Begebungslande nicht zu unterſchätzen. Wie früher fehlten auch diesmal bie katholtſchen Anleihen nicht. Es gibt deren jetzt ſchon an 200, und ſo iſt es nicht verwunderlich, daß auch für bieſe ſchließlich Langeweile eintreten muß. Schon die wiederholte Auflegung der Anleihe des Bistums Ermland innerhalb 6 Monaten gab zu denken; heute köunen wir melden, daß der im vorigen Monat angebotenen 900 000.— fl. 7 Proz. Herz Jeſu Prieſter in Düſſeldorf etwas ähnliches zu blühen ſcheint. Beim erſten An⸗ gebot wurden nur 400 000.— fl. untergebracht, kurz danach 200 000.—: der Reſt liegt jetzt erneut auf. So mag es denn zu verſtehen ſein, wenn man hier der beſſeren Unterbringung halber eine Geſellſchaft gründete, dte an beutſchen Kirchengemeinden(vorwiegend an dieſe, auch an andere europäiſche) Barkredite geben ſoll. Es handelt ſich um die.⸗G. für ausländiſche hypothekariſche Kirchenkredite, Nijmegen, die ſich ihr Kapital durch Pfandbriefausgabe beſchafft. So wurden beiſpielsweiſe im Juni zum erſten Male 800 000.— fl. 6,5 prozentige Goldguldenpfandbriefe, Serie A, zum Kurſe von 97 Prozent aufgelegt. Die Juniergebniſſe waren folgende(Beträge in Millionen der angegebenen Währung): Schuldner Betrag Zins Zeichnung Laufzeit Amerika(in Dollar)= 226 Millionen R Landesbankenzentrale 25.— 6,5 v. 5 97.5 v. H. 1058 Märk. Glec. Werk.— 5 98,5„ 1955 Oſtpreußenwerk 9,5 6 05 90„ 1953 Geffürel.— 6 0 100,0„ 1953 Hamburger Hochbahn 8—.5„ 82,5„ 1988 Leipziger Meſſe, AG..— 7 11 98,5„ 1953 Koholyt AG..— 9„.5„ 1948 Lüneburger Werke 11 5 980„ 1948 Holland(in Gulden)= 9,96 Millionen RM. Schweſtern Unſerer Lieben Frauen Müllhauſen[Kr. Kempen].40 3 990„ 1938 Dominikanerinnen Niederberg„165 3 99,0„ 1938 Holland(in Mark)= 8 Millionen RM. Frankfurter Hypothekenbank.— 3 96,5„ 1853 Schweiz(in Franken)= 2,4 Millionen RM. Konſtanz.— 8 95,0„ 1948 unbekannt(in Mark)= 1 Million RM. Frankfurter Hypothekenbank.— 2 7 2750 1953 Die Anleihe ber Landesbankenzentrale betrifft die landwirt⸗ ſchaftliche Umſchuldungsaktion. Geffttrel ſtattete(pgl. Zeichnungs⸗ preis) die Obligattonen mit Aktienbezugsrecht aus. Für Hamburger Hochbahn erbat bie Geſellſchaft Staatsgarantte; da die Beratungs ſtelle der Anleihe widerſprach, wurde die Bürgſchaft verweigert. Von dem ſteuerfreten Wohnungsbaukontingent von 104 Millionen RM. wurden die erſten Pfandbriefe mit 4 Millionen RM. durch die Frank⸗ furter Hypothekenbank gegeben. H St. ee eee Schacht gegen das Notenausgaberecht der Privatnotenbanken Aus Anlaß des 75fähr tigen Jubiläums der Braun ſſchweigiſchen Bank und Kreditanſtalt Ac. fand eine Feler ſtatt, au der neben Vertretern der braunſchweigiſchen Wirt⸗ ſchaft ouch der Reichsbankpräſident Dr. Schacht teilnahm. Dr. Schacht ſprach im Verlaufe des Abends über die Geſchichte der deutſchen Notenbanken ſeit den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er betonte zum Schluß, die Geſchichte der Braunſchweigiſchen Bank⸗ u. Kreditanſtalt Ah, lehre, daß in dem Notenausgaberecht erhebliche Bindun⸗ gen für die freie Entwicklung der Kreditinſtitute liegen. Deshalb konnte man es wohl verſtehen, wenn die Frage aufge⸗ worfen werde, ob es für die wirtſchaftliche Bedeutung jener Bundes⸗ ſtaaten, die ſich heute noch einer privaten Notenbank erfreuten, nicht beſſer wäre, auf dieſe zu verzichten und einen Ausgleich zu ſuchen in der ſoviel größeren Freiheit und Bewegung eines von geſetzlichen Bindüngen freien Inſtituts. Aber dieſe Entſcheidung wolle und müſſe die Reichsbank den betreffenden Stellen ſelbſt über⸗ laſſen. Er möchte mit dieſen Ausführungen nicht etwa eine Aktua⸗ lität dieſer Frage betonen. Es habe ihm nur nahegelegen, dieſe Frage angeſichts der füngſten Preſſeerörterungen und der Geſchichte der Braunſchweigiſchen Bank⸗ und Kreditanſtalt AG. zu berühren. Im Laufe des Abends nahm auch der braunſchweigiſche Finanz⸗ miniſter Dr. Jaſper das Wort. Er wies auf die Beſtrebungen einer neuen organiſchen Gliederung der deutſchen Staaten hin und betonte, daß es nicht die Abſicht des Braunſchweigiſchen Bankinſtituts ſei, in dem preußiſchen Sack oder in dem Sack der Berliner D⸗ Banken zu verſchwinden. 7? Die Zukunft der Lveweuſtein⸗Unternehmungen. Direktor „Fiſcher der Loewenſteinſchen International Holding and Inveſtment Co. weilt gegenwärtig in Brüſſel, um mit der Familie Loewenſteins und dem Verwaltungsrat der Belgo⸗Canadieune Fühlung zu nehmen Fiſcher äußerte ſich ſehr zuverfichtlich über die Zukunft der Loswenſteinſchen Geſellſchaften und kündigte das baldige Zuſtande⸗ kommen der Anleihe für die Inkernatlonal Holbing and Inveſtment Co, an, deren Verzögerung die internationalen Märkte bisher ſtark . e: Ein neues Kunſtſeide⸗Verfahren. Die American Vis ⸗ eoſe Ep, hat ein neues, ausſichtsreiches Verfahren zur Herſtellung eines hochwertigen Kunſtſeidefadens entwickelt, der ſich hervorragend zur Herſtellung von Wirkereten und Miſchgeweben mit Naturfeide eignen ſoll. Das neue Verfahren—„Duleseo 24“— wird gleichzeitig auch von Tourtauls ausgebildet und ſoll insbeſon⸗ dere ein ſcharfer Wettbewerbsartlkel für die Britiſh Celaneſe werden, die bekanntlich zu den größten Herſtellern von Acetat⸗Seide gehört. dee Phönix⸗Oppoſttion in der HB. der Sachſenwerke. In der ao. HV. der aer Lichk⸗ und Kraft AG. hat ſich die Darmſtädter u. Nationalbank völlig vom Phönix ge⸗ treunt. Soweit zu ermitteln war, ſteht eine Sinigung zwiſchen der Darmſtübter u. National bank und dem Sachſen⸗ werk unmittelbar bevor, wenn ſie nicht ſchon erztelt wor⸗ den iſt. Letzteres verlautete bereits im der., doch ſcheint die Klage der Darmſtädber u. Nationalbauk gegen Sachfenwerk, über die am 12. Juli vor dem Landgericht Termin anſteht, noch nicht zu⸗ rückgezogen zu ſein. Zu Beginn der 5B. gad der Vorſtand die in der vorigen HB. vom Phönix gewünſchten Aufklärungen über die ſechs mit je 1% in der Bilanz ſtehenden Poſten. Die Direktion er⸗ blärte, daß dleſe Poſten in der Steuerbilanz mit 1,10 Mill./ er⸗ ſcheinen. 90 v. H. aller größeren Unternehmungen haben ſolche ſtillen Rücklagen und die Verwaltung ſehe keinen Anlaß, daran etwas zu ändern. Der Vertreter des Phönix, Rel. Dr. Niemeyer, be⸗ antragte darauf, da der Phönix ein n daran habe, daß vor der Kapitalverwäſſerung die gemachten Rücklagen vortellt würden, die 1,10 Min.„ an die Aktionäre auszuschütten. Der Vorſitzende, Konſul Arnhold, flührte aus, es ſei ihm unverſtändlich, wie man ſtülle Rücklagen verteilen könne. Der Antrag des Phönix wurde gegen deſſen 64300 Stimmen abgelehnt. Dann wurde ohne weitere Erörterung die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung u. damit auch die Dipidendenverteilung gegen die Stimme des Phönix genehmigt, der Proteſt zu Protokoll gab. Aus dem AR. ſind Direktor Nebelung(Darmſtädter und Nationalbank, Dresden) und Direktor Flaccus(Phönix) ausgeſchieden. Darauf folgte die Beratung des nachträglich auf die TO. geſetzten Antrages des Phönix über die engliſche 5⸗Möüllionen⸗ Anleihe. Die Verwaltung erklärt hierzu, daß der Antrag einen Tag zu ſpät ein⸗ gegangen ſei und daher nicht beraten werden könne und vertagt werden müſſe. Eine ſich an die HV. anſchließende AR.⸗Sitzung be⸗ ſchloß, die Dividende angeſichts des neuerlichen Proteſtes der Phhnlx AG. gegen die Bilanzgenehmigung vorläufig nicht zur Ausſchüttung zu bringen, ſo daß die Aktionäre bis zur Erledigung dleſes Pes⸗ gbeſſes warten müſſen. * Börſenticker auch für Deutſchland. 5. Berlin wurde mit 30 000% Kapital als Vorgründung die Deutſche Ticker⸗Dienſt⸗ Gmb, errichtet. Als Zweck wird angegeben die Einführung von Wirtſchaftstelegraphen(Tickern) zur Weiterleitung von Börſennach⸗ richten, Kursnotierungen, Warenmeldungen uſw., Abſchluß eines Konzeſſtonsvertrages mit der Poſt ſowie von Verträgen mit Nach⸗ richtengeſellſchaften zur Erlangung von Nachrichtenmaterial und mit der Siemens u. Halske AG. auf Lieferung der benötigten Appa⸗ rate. Die Geſellſchaft beabſichtigt alſo, wie ſchon ihr Name ſagt, die Uebertragung des bekannten amerikaniſchen Börſentickerſyſtems nach Deutſchland. Wie wir hören, ſind an ihr die Siemens u. Halske AG. und außerdem eine Bank beteiligt. Die Verhandlungen mit der Reichspoſt wegen Konzeſſionserteilung ſollen gituſtig ſtehen. Wie weiter gemeldek wird, ſoll das AK. auf 1 Mill.„ erhöht wer⸗ den unter Umwandlung der G. m. b. H. in eine.⸗G. Die Anteile der G. m. 5. H. befinden ſich zu je ein Drittel in Händen der Siemens u. Halske.⸗G., des Bankhauſes J. Dreyfus u. Co. und des Herrn Eugen Heilbronn(Direktor der Etldienſt G. mt. b.., die ſeit zwei Jahren mit dem Handelsdienſt des Wolfſſchen Telegraphen⸗Büros in der Deutſchen Kursfunk G. m. b. H. ver⸗ einigt iſt). Die Geſchäftsführung hat Herr Heilbronn. Man rechnet mit Betriebsbeginn in Berlin ab Herbſt, an anderen deutſchen Bör⸗ ſenplätzen für ſpäter. :9? Meitere Rationaliſtierung im Karoſſerlebau. Nachdem erſt vor kurzem die Gottfried Lindner AG. in Ammendorf ihren Karoſſerjebetrieb guf die Ambi⸗Budd Preßwerk(An). Gmb. in Berlin⸗ Johannisthal übertragen hat, iſt jetzt auch zwiſchen der Deutſche Induſtrkewerke Ac. in Spandau und der ABP. eine Vereinbarung getroffen, nach der ABP. auch die Karoſſe⸗ rieerzeugung von Spandau übernimmt. Die bisher hierfür in Span⸗ dau benutzten Räume benötigen die Deutſchen Inbuſtriewerke mit Rückſicht auf die Beſchäftigung in den übrigen Fabrikativnszmeigen. * Zſchobaner Motorenwerke J. S. Rasmuſſen.⸗G. Der nach Abſchreibungen von 1 264 396 R. verbleibende Reingewinn von 500 000 R. wird zur Stärkung der Betriesmittel und zur Selbſt⸗ finanzierung des Abzahlungsgeſchäfts vorgetragen. In der Bilanz ſtehen Schuldner mit 4,38(1,26) Mill..“ und Vorräte mit 3,98(2,71) Mill. R. Verbindlichkeiten von 5,29(4,24) Mill..“ gegenüber. Neu ausgewieſen ſind Anzahlungen mit 0,65 Mill. R. und Bank⸗ kredite mit 2,16 Mill... Im erſten Halbjahr 1928 habe man bereits den Vorfjahrsumſatz erreicht. Das Werk ſei mit mit ſeiner verſtärkten Produktion die größte Motorradfabrik der Welt. J. D. Riedel AG. Geuehmigung der Sanierung u.% Verſchmelzung mit der E. der Haen A. 7 Die HV. der Riedel AG. genehmigte den Abſchluß für 1987 ſowie alle Anträge der Verwaltung besügl. der Verſchmel zung mitder E. de Haen AG. in Seelze bei Hannover, ferner die Zuſammen legung des Stamm aktlenkapitals von 10 auf 4 Mill.&, die Beſeitigung der Vorzugsaktien und die Wiedererhöhung des auf 4 010 000/ herabgeſetzten Kapitals auf 10 Mill. 4. Bet der Beſchlufaſſung über die Sanie⸗ rungsmaßnahmen wandte ſich der Vertreter einer Minde r⸗ heiten gruppe gegen die Verwaltungsänträge, indem er der Verwaltung vorwarf, daß ſie ſanierungsbedürftige Unternehmungen aufgenommen hätte, ſo dle Tetralin werbe, die E. de Haen und ſchließlich habe das Ringgeſchäft die großen Verluſte verurfacht. Die neue Sauierung bedeute für dite freien Aktionäre nach der Gold⸗ markzuſammenlegung im Verhältnis 25:1 und der Dividendenloſig⸗ keit ſeit öteſer Zeit ein zu großes Opfer. Der Redner verlangte, daß die Deutſche Bank, die er für den Hauptkreditgeber bei der Sa⸗ nierung hält, Entgegenkommen zeige und von ihren Forderungen, die aus Zinſen und Proviſionen herrühren, eine Mill.„ abſtreiche, um eine Zuſammen legung im er hältnis vo 21 zu ermäglichen. Von der Verſammlung wurde hierzu erklärt, daß die Tetralinwerke keinen Verluſt darſtellten, da man ſie im Verhältnis zum Goldwertpreis günſtig abgeſtoßen habe. Die Deutſche Bank ſei nicht der alleinige Kreditgeber. l Die Abſtimmung über d. Sanierungsvorſchläge ergab Einſtimmig⸗ keit. Die neuen Aktien werden von elner Grußpe unker Führung der Deutſchen Bank übernommen und den alten Aktionären zu Pari an⸗ geboten werden.— Die HB. der E. de Haen Ac genetzmigte die Regularien. Der Abſchluß ergibt einen Ueberſchuß von 37e 648, der den Verluſtvortrag aus den früheren Jahren auf 444 940/ ver⸗ ringert Der Uebergang auf die J. D. Riedel Ach. geht in der Weiſe vor ſich, daß die Riedel⸗Geſellſchaft 1000/ von nach der Zuſammenke⸗ gung zu begebenden Abtten im Tauſch gegen 1000/ de Haen⸗Aktien im Verhältnis:1 gibt. Die Fir ma der fuſionſerten Geſellſchaften wird J. D. Riedel⸗E. de Haen AG. Berlin, lauten. Für die Uebernahme des Nominalkapitals von 3 Mill.„ benötigt J. D. Rledel aus der Kapitalerhöhung nur 1,25 Mill.„ da ſich die übrigen Aktien bereits in ihrem Beſitz befinden. Preußenkaſſe übernimmt Mühlenkonzern Erwerb ber Mühlenintereſſen der Scheuergruppe Ein unter Führung der Preußenkaſſe ſtehendes Konſortium, dem u. a. auch die Rentenbank⸗Kreditanſtalt angehört, hat von einem aus den Bankhäuſern Hardy u. Co., Dresdner Bank, Commerzbank und Disconto⸗Geſellſchaft beſtehenden Konſortium rund 8 Mi ll. An tien der zur Scheuer⸗ Gruppe gehörigen Getreide, Induſtrie⸗ und Commiſſions⸗ A. ⸗G., Berlin, erwor⸗ ben und damit indirekt 7 Mill. des Aktienkapitals der Deutſchen Mühlen vereinigung, deren reſtliche 3 Mill. Aktien aus anderm Beſitz ebenfalls auf das Konſortium übergegangen iſt. Da⸗ mit erhält die unter Führung der Preußenkaſſe ſtehende Gruppe auch die Herrſchaft über die ſämtlichen Mühleninter⸗ eſſen der Scheuer⸗ Gruppe, benn die Deutſche Mühlenver⸗ einigung beſitzt 2,50 Mill von 8 Mill. Geſamtkapital der Mühlenwerke F. Kieſekamp.⸗G. in Münſter, 1 Mill. von 1,20 Mill. der Sylberberg.⸗G. in Köln, 1,20 Mill. von 1,50 Mill. der Kre⸗ felder Mühlenwerke, 9,74 Mill. von 0,90 Mill. der Wittener Weizen mühle.⸗G., 0,54 Mill. von 1,30 Mill. der Dortmun⸗ der Mühlen werke, 1,46 Mill. von 1/60 Mill. der Hefftſchen Kunſtmühle A. ⸗G. in Mannheim, 1,44 Mill. von 1,00 Mill. der Weizenmühle Salomon in Berlin ſowie die Mehrheit von 0,50 Mill. der Grohner Mühlenwerke in Vegefack. Die Leitung des Konzerns bleibt wie bisher in den Händen des Herrn Scheuer, auch dite finanziellen Beziehungen bleiben die⸗ ſelben. In den Auſſichtsrat werden Vertreter der neuen Gruppe gewählt, er ſoll auch durch Herren, die den landwirtſchaftlichen und der Konſumgenoſſenſchaften naheſtehen, ergänzt werden. Ueber den Kaufpreis war Näheres noch nicht zu hören, doch ſoll er auf längere Friſten verteilt werden. Der engere Ausſchuß der Preußen⸗ kaſſe hat ſich bereits mit der bedeutſamen Transaktion einverſtanden erklärt, von einer Sitzung der Rentenbank⸗Kreditanſtalt wird eben⸗ falls eine Zuſtimmung erwartet. Eine nähere Erklärung für die Transaktion ſteht noch aus: ſcheint ſie damit begründen zu wollen, das Warengeſchäft der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und nament⸗ lich das Getreldegeſchäft zuſammenzufaſſen. Fur dieſe Zwecke erſchien es geeigneter, eine bereits beſtehende umfaſſende Organiſation, wie ſie die Deutſche Mühlen vereinigung bot, zu über⸗ nehmen, als eine neue aufzuziehen. Eine ausführliche Erläuterung von ſeiten der Preußenkaſſe bezw. der Rentenbank⸗Krebitanſtalt bleibt abzuwarten. 5 * Neuer Fabrikations⸗Rekord bei Ford. Die Zahl der Ar⸗ beiter und Angeſtellten bei der Ford Motor To. in Detroit hat ſeit den Umſtellungsmonaten des letzten Jahres und mit der ſteigenden Produktion des neuen Modells eine dauernde Erhöhun erfahren. Ende Maj wurde mit der 5 ee von 112 Mann ein neuer Höchſtſtond erreicht. Der letzte Rekord wurde ſeit dem Sommer 1928 gehalten, als ſich die Beſchäfttgungsziſſer auf 110000 Mann belief. Die ſetzt tätigen 112683 Arbeiter und Angeſtellten verteilen ſich auf die drei Werke in Detroit wie folgt Fordſon⸗Werk 75 858, Highland⸗Park⸗Werk 32 111 und Dincoln⸗Werk 4714 Beſchäftigte. Ullſtein.⸗G. in Berlin. Der Abſchluß für 109 11220 einen i von 10,89(t. V. 8,94) Mil.... Nach 1,88 1 1 men Mill. R/ Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 10 (4,78) Mill.., woraus wieder 15 v. H. Dipfdenbe gezahlt werden. In der Bilanz zum 31. Dezember erſcheinen bei einem unverändert gebliebenen Kapktal von 12 Mill. R% u..: Gläubiger 13,39(11,95), Baukſchulden 1,44(1,01), Außenſtände 9,78(7 1— ö id%s eie i.). Wachter G88 00) and Bepünbe 4035 60 Sarotti.⸗G. in Berlin.— Kapitalerhöhung beſchloſſen. ao, HV. genehmigte die Kapitalerhöhung von Lau i fl Mark. 2 Mill.„ werden zu 140 v. H. im Verhältnis:1 ange boten, während 1 Mill. I zur Verfügung der Verwaltung für Fu ſienszwecke oder zur Verwertung für eigne Rechnn ver⸗ bleiben. Bom Vorſtand wurde hierzu bemerkt, daß Fuſionsab⸗ ſichten im Augenblick nicht beſtünden. Die Aktien werden an unter Führung der Dresdner Bank ſtehendes Konſortium zu v. H. begeben, das ſie bis zum 31. Dezember 1929 zu 110 v. B. zur Verfügung der Verwaltung hält. An einem über 110 erzielten Erlös iſt das Konſortium mit 25 v. H. beteiligt. Die Kapital⸗ erhöhung ſoll dazu dienen, die Eigenmittel im Verhältnis zum Um⸗ ſatz zu bringen. Die Weiterentwicklung der Geſellſchaft habe gün⸗ ſtige Fortſchritte gemacht. Auf Anfrage über die Größe der Beteiligung in Danzig wurde mitgeteilt, daß mon darüber zur⸗ zeit keine Auskunft geben könne, da Verhandkungen über eine Ab⸗ ſtoßung der Beteiligungen im ange ſetlen. In den Aufſichtsrat wurde Bankier Karl Wallach neugewählt. : Großhandels ⸗Standzahl. Die auf den Stichtag des 4. Jukt berechnete Großhandelsinderziſfer des Statſſtiſchen Mei chs⸗ amts iſt gegenüber der Vorwoche um 0,3 v. H. auf 141,4(141,0) ge⸗ ſtiegen. Von den Hauptgruppen haben die Indexziffern für Agrar⸗ ſtoffe um 0,0 v. H. auf 185,8(184,6) und für Kolonial waren um 0,3 v. H. auf 138,8(188,4) angezogen. Die für induſtriel le Rohſtoffe und Halb waren hat um 0,1 v. H. auf 135,3(189,5) nachgegeben, wührend die für industrielle Fertig waren ſich um 5,9 v. H. auf 150,1(189,3) erhöht hal. Die für den Mon ats⸗ du rchſchnitt Juni berechnete Großhandelsindexziffer iſt ge⸗ gegenüber dem Vormonat mit 141(141,2) nahezu unverändert ge⸗ blieben. Unter den Hauptgruppen hat die Indexziſfer für Agra r⸗ 88 mit 186,0(185,9) eine kaum nennenswerte Abweichung er⸗ ahren. Die für Kolonjalwaxen hat um 90,6 v. H. auf 188,7 (139,6) nachgegeben u. die für induſttielle Rohſtoſſe und Hal b⸗ waren hat ſich um 9,2 v. H. auf 195,0(195,8) geſenkt, während die für industrielle Fertigwaden um 0,4 5, H. auf 189,1(188,4) an⸗ gezogen hat. Devisenmarkt Im heutigen Früühverkehr notierten Pfunde gegen 8. 8 47/06 28.8 12405 12.10 rüſſel.. 490 84.90 Oslo 1621 1320 Mailand.. 2,75] 82.760 Kopenhagen 18,20 16,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1880 und Pfunde mit 20,89 gehandelt Mannheimer Produktenbseſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonftel Mannheim it Sack zahlbar in RM Amtliche Preisnotlerungen vom 9, Juli 1988, 810 18.18 18,5 29857 29.50 10 25,25 1209 10. 487 10 Stockholm 124.18 15 New. Vork 11 Mäd rid Schweiz 8 2 8 Holland Weizen int. 27.25•27.75 J Futter⸗Gerſte 24.25, Festa 5— „ ausl. 28.75.31.— Pfälzer Gerſte— ebund. Stroh— Roggen inl. 29.— Mais a Hiſchein 24.50 Raps mitSdk—- „ausl. 29,25 Biertreber 17,5018.— Klefeamien——— Hafer inländ. 27.75.282,5 Wieſenheu lose— Wimehlo mn S 36.75-37.85 ſafer qusl. 27.80.28.50 Notkleehen[ Wbrotm ſüdd m. S. Brau⸗Gerſte inl.— Lugz.⸗Kleeh. verg.— 1 m. S. 38.—.89.— ausl. 8135.„ uünverg.— Weizenklele m. S 18,253, 5 Berliner Metallbseſe vom 9. 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