— Dienskag, 10. Juli 1028 — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Haupt Geschaſ te eller Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 316— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Erſtens an Ar⸗ beitsloſe, die ihren Anſpruch auf verſicherungsmäßige Unter⸗ ſtützung erſchöpft haben, ſogenannte Ausgeſteuerte, und zweitens Arbeitsloſe, die zwar keine Anwartſchaftszeit von 26 Wochen, aber wenigſtens eine ſolche von 13 Wochen erfüllt haben. In ihrer Dauer iſt die Kriſenunterſtützung durch die Verordnung vom 28. September 1927 auf 26 Wochen be⸗ ſchränkt. Dieſe Vorſchrift iſt durch die Verordnung vom 23. März 1928 dahin geändert worden, daß alte Arbeitsloſe, insbeſondere alte Angeſtellte, die Kriſenunterſtützung ausnahmsweiſe bis 39 Wochen erhalten können. Allge⸗ meine Vorausſetzung der Kriſenunterſtützung iſt eine„an⸗ dauernd beſonders ungünſtige Arbeitsmarktlage“. Soweit dieſe nicht gegeben iſt, hält das Geſetz die verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtütz ung für ausreichend. In der Tat zeigt die Statiſtik immer wieder, daß ein ſehr großer Kreis der Arbeitsloſen in der Zeit von 26 Wochen wieder Arbeit findet, und zwar ſelbſt dann, wenn der Arbeitsmarkt, wie im Winter, ſehr wenig günſtig iſt. So ſind beiſpielsweiſe von den 330 000 Arbeits⸗ Joſen, die am 15. Oktober 1927 verſicherungsmäßige Arbeits⸗ loſenunterſtützung erhielten, 6 Monate ſpäter, am 15. April 1928, nur noch 54 000 unterſtützt worden, alſo etwa ein Sechſtel. Noch viel günſtiger iſt das Bild, das der 15. Juni zeigt. Von den 830 000 Arbeitsloſen, die am 15. Dezember verſicherungs⸗ mäßige Arbeitsloſenunterſtützung erhielten, wurden am 15. Junt nur noch 36 000 oder 4,3 v. H. unterſtützt. Dieſe Zahlen beweiſen, daß das Frühjahr eine ſehr ſtarke Belebung auf dem Arbeitsmarkt gebracht hat. Im übrigen iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeits⸗ loſenverſicherung von 1 200 000 am 15. März auf 622 000 am 15. Juni zurückgegangen. Die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden bei den Arbeitsnachweiſen hat ſich vom Fe⸗ bruar bis Mai um 700 000 vermindert. Der Prozentſatz der arbeitsloſen Facharbeiter iſt von 9,2 Prozent am 31. März auf 6,3 Prozent am 26. Mai geſunken. Gleichzeitig iſt allerdings der Prozentſatz der Kurzarbeiter von 3,7 auf 5 Prozent geſtiegen, ein ernſtes Symptom für die Konjunktur. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes hänge weſentlich von den Außenbezirken ab. Das Baugewerbe ſei heute weſentlich beſſer Sitzung des Auswärligen Ausſchuſſes Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages trat heute unter dem BVorſttz des Abg. Scheidemann(Soz.) zuſammen, um die mit dem Kelloggpakt, dem Sicherheitskomité und der Völkerbundsratsſitzung zuſammenhängenden politiſchen Pro⸗ bleme zu erörtern. Staatsſekretär von Schubert gab zunächſt eine aus⸗ führliche hiſtoriſche Darſtellung der den Kelloggpakt betreffen⸗ den diplomatiſchen Vorgänge. Ueber die Arbeiten des Sicher⸗ heitskomites ſprach alsdann Staatsſekretär a. D. v. Simon. Den Erklärungen der Vertreter der Reichsregierung folgte eine umfangreiche Ausſprache. Am Schluß der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes gab der Vorſitzende Abgeordneter Breitſcheid(Soz.) den beſten Wünſchen des Ausſchuſſes für eine baldige völlige Geneſung des Reichsminiſters des Aus⸗ wärtigen, Dr. Streſemann, Ausdruck. Die Ergebniſſe der heutigen Verhandlungen zuſammenfaſſend, erklärte Herr Breitſcheid: Die große Mehrheit des Ausſchuſſes habe ihr Einverſtändnis damit ausgeſprochen, daß die Reichsregierung die letzte amerikaniſche Note über den Kellogg⸗Pakt alsbald z u ſtimmend beantworte. Segelflug-Wellbewerb V Paris, 10. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſche Vereinigung für Luftfahrt veranſtaltet vom 13. bis 26. Juli in Vauville bei Cherbourg ihren 4. Segelflug⸗ Wettbewerb. Das Hauptintereſſe dieſer Veranſtaltung liegt in der Teilnahme von 5 deutſchen Segelflug ⸗ zeugen, die von 5 deutſchen Piloten geflogen werden ſollen. Bekanntlich halten die Deutſchen gegenwärtig alle Rekorde für Flugdauer, Langſtreckenflug und Flughöhe mit motorloſen Flugzeugen. Dieſe Flugzeuge ſind das Hervor⸗ ragendſte, was die deutſche Technik auf dieſem Gebtet geſchaf⸗ fen hat. Den Deutſchen werden 5 franzöſiſche Segelflugzeuge ent⸗ gegengeſtellt werden, von denen eines von Alfred Auge geſteuert werden wird, der ſich bereits vor zwei Jahren im Segelflug auszeichnete. Die Zahl der Prüfungsflüge iſt be⸗ ſchränkt. Der Wert jedes einzelnen Flugzeuges wird er⸗ meſſen werden an der Zahl der Flüge, der zurückgelegten Entfernung und der Zahl der vorgenommenen Landungen. daran als im Jahre 1926. Am 15. Juni habe es noch 43 000 arbeitsloſe Baufacharbeiter gegenüber 267 000 am 15. März ge⸗ geben. In der Landwirtſchaft beſtehe eine ſehr ſtarke Nach⸗ frage nach Arbeitskräften, die z. T. nicht gedeckt werden könne. In der Induſtrie lägen die Dinge weniger einheitlich. Im Bergbau ſei die Beſchäftigung, vom Ruhrgebiet abgeſehen, günſtig. Die Metallinduſtrie ſei in manchen Bezirken gut be⸗ ſchäftigt. Allgemein beſtehe der Eindruck, daß die wirtſchaft⸗ liche Kon junktureinen Rückſchlag erfahren habe, der ſich zwar noch in erträglichem Rahmen halte, aber doch Be⸗ achtung verdiene. Deswegen könne man heute aber noch nicht von einer beſonders ungünſtigen Lage ſprechen. Andererſeits habe die günſtige Entwicklung, die von März bis Mai ange⸗ dauert habe, offenbar ihr Ende erreicht. Was die Kriſenunterſtützung angehe, ſo ſteht der Miniſter im allgemeinen keinen Grund, über den Erlaß vom 23. März hinauszugehen. Dagegen würden ein⸗ zelne Anträge, die an ihn gelangten, genau geprüft werden. Der Erlaß vom 23. März habe bereits die Landesarbeitsämter ermächtigt, die Fabrikarbeiter unter gewiſſen Vorausſetzungen in die Kriſenfürſorge aufzunehmen. Er, der Miniſter, wolle ſeinerſeits einen Schritt weitergehen und habe in Ausſicht ge⸗ nommen, die Fabrikarbeiter allgemein in die Kriſen⸗ unterſtützung aufzunehmen. Dies komme all denen zu gute, die keiner Berufsgruppe zuzurechnen ſeien, für die die Kriſen⸗ unterſtützung eingeführt ſei. In einem Punkte ſcheine es ihm notwendig, über die Regulierung vom März hinauszugehen. Er, der Miniſter, beabſichtige, die Dauer der Kriſenunter⸗ ſtützung für die älteren Angeſtellten und Arbeiter über die gegenwärtige Grenze hinaus zu verlängern, und zwar ſo, daß dieſe Perſonen Kriſenunterſtützung bis zur Dauer von 52 Wochen weiter erhalten können. Schließlich ſollen auch die Beſtimmungen über die Prüfung der Bedürftigkeit günſtiger als bisher ausgelegt werden. Er werde alle Maß⸗ nahmen mit Nachdruck fördern, die geeignet ſeien, die Kriſen⸗ unterſtützungsempfünger zur Arbeit zurückzuführen. Ob dieſe Maßnahmen ausreichten oder nicht, werde von der Eutwick⸗ lung des Arbeitsmarktes abhängen, die niemand von uns heute vorausſehen könne. Den Ausführungen des Reichsarbeitsminiſters wurde z u⸗ geſtimmt und ſchließlich wurden zwei Entſchließungen von den die Regierung unterſtützenden Parteien angenommen, die eine Verbeſſerung in der Handhabung der Kriſenunterſtützung und eine Verbeſſerung in der Ausführung der Notſtands⸗ arbeiten fordern. In der Kriſenunterſtützung wird beſonders die Notlage der Gruppe der ſogenannten„ohnarbeiter wechſelnder Art“ und die der älteren Arbeitnehmer be⸗ tont. Bei den Notſtandsarbeiten wird verlangt, auch die Aus⸗ geſteuerten an den Notſtandsarbeiten mit zu beteiligen. Bombenattentat in Moskau Im Gebäude der ruſſiſchen Staatspolizei Moskau, 10. Juli.(United Preß.) Erſt heute hat ſich die Regierung entſchloſſen Mitteilung über ein Bom⸗ benattentat in dem Hauptgebäude der Staats⸗ polizei in der Lubianka⸗Straße herauszugeben. Der An⸗ ſchlag erfolgte um 9 Uhr abends am vergangenen Freitag, einen Tag nach der Verkündigung des Urteils im Schachty⸗ Prozeß. Die zum Tode Verurteilten waren in dem Gebäude untergebracht. Nach dem amtlichen Bericht wurde durch die Exploſion der Bombe ein Soldat getötet. Bei der Verfolgung der Täter wurde einer von ihnen erſchoſſen. In dem heute veröffentlichten amtlichen Bericht heißt es, daß die Täter zwei ruſſiſche Weiß⸗ gardiſten ſeien, die aus Paris über Bulgarien und Rumänien nach Rußland gekommen waren. Der rumäniſche Spionagedienſt ſei ihnen angeblich dabei behilflich geweſen, die ruſſiſche Grenze zu überſchreiten. Die Bombe, der ſie ſich bedienten, ſei ein von den Tätern offenbar ſelbſt verfertigter primitiver Exploſionskörper geweſen. Ein Soldat wurde bei der Exploſion auf der Stelle getötet, während ein zweiter ſchwer verwundet wurde. Die beiden Täter ergriffen ſofort die Flucht. Bei ihrer Verfolgung wurde einer von ihnen mit Namen Georg Ratkiewitſch, der Offizier in der Wrangel⸗Armee geweſen ſein ſoll, erſchoſſe n. Der andere entkam zunächſt, wurde aber ſpäter in einem Dorfe bei Moskau verhaftet. Nach Angabe der Staatspolizei ſollen die Bauern der Polizei bei der Verfolgung wertvolle Hilfe geleiſtet haben. * Der amerikaniſche Milliardür John D. Rockefeller feierte in Newyork am geſtrigen Sonntag den 89. Geburtstag mit einem längeren Autbausflug. Aus dieſem Anlaß erinnern die Zeitungen daran, daß Rockefeller bis zum heutigen Tage für wohltätige Zwecke und für verſchiedene Stiftungen ins⸗ geſamt 548 702 132 Dollar zur Verfügung geſtellt habe. * Die Auflöſung des griechiſchen Parlaments wird nun⸗ mehr im Athener Amtsblatt veröffentlicht, Ob für die Neu⸗ wahlen das Kreiswahlſyſtem oder das von Venizelos em⸗ pfohlene Wahlſyſtem gewählt werden wird, wird ſich erſt in den nächſten Tagen entſcheiden. 2 2 2. 2 Die Nobile-Tragödie E Kingsbay, 10. Juli.(United Preß.) Die erſte lücken⸗ loſe Darſtellung über die Kataſtrophe, die die„Italia“ be⸗ troffen hatte, wird nunmehr bekannt gegeben. Darnach hatte Nobile, da das Hinterteil des Luftſchiffes beſchädigt worden war, Order gegeben, die hinteren Motoren abzuſtellen, um einen Brand zu verhüten. Beim Verſuch, weiter hochzuſteigen, verſagte das Höhenſteuer den Dienſt. Das Luft⸗ ſchiff ging vielmehr herab und ſchlug hart auf das Eis auf. Nobile verlor in dieſem Augenblick die Beſinnung. Als er aufwachte, ſah er, daß er zwiſchen Malmgreen und Maroni lag. Der Motorenführer konnte nach dem Sturz, wie die Augenzeugen berichten, noch einige Schritte machen. Dann ſtürzte er tot zu Boden. Unter den Verunglückten herrſchte zuerſt furchtbare Niedergeſchlagenheit, jedoch machte man ſich bald daran, aus den zur Verfügung ſtehenden Trümmern der Gondel ein notdürftiges Lagerzelt zu errichten. Malmgreen gelang es außerdem, einen Eis⸗ bären zuſchießen, ſo daß man fürs erſte keine Nahrungs⸗ ſorgen ſich zu machen brauchte. Das Fell des Bären benutzte man als Unterlage für die Schlafdecke. Nachdem man zwei Tage vergeblich verſucht hatte, mit Hilfe des Funkgeräts eine Verbindung mit der Welt herzuſtellen, war Malmgreen nicht mehr zu halten. Er wollte durchaus den Marſch in Begleitung eines Mannes bis zum Nordkap verſuchen, um von dort Hilfe zu holen. Obwohl Nobile ihn beſchwor, das tollkühne Unter⸗ nehmen zu unterlaſſen und obwohl die Mehrzahl der Gruppe dringend abriet, marſchierte er in Begleitung von Margano und Zappi, die ſich ihm angeſchloſſen hatten, ab. Man hat ihn zuletzt geſehen, als er in Richtung auf die Foyn⸗Inſel mar⸗ ſchierte. Nobile und ſeine Gefährten hatten ſich aus den Ben⸗ zintorniſtern notdürftig Kochgeräte hergeſtellt. Zur Bereitung der Speiſen diente zunächſt das noch zur Verfügung ſtehende Benzin. Als dies aufgebraucht worden war, wurde der Photo⸗ apparat als Heizmaterial verwendet. Nachts kamen Eisbären bis dicht an das Lager, wurden fedoch ſtets von Nobiles kleiner Hündin Titana leicht verſcheucht. Da mit den Lebensmitteln Haus gehalten werden mußte, ordnete Nobile die Rationte⸗ rung der Nahrung an. Zugleich murde eine eiſerne Reſerve von Pemmicau angelegt. Das Bärenfleiſch wurde, nachdem man drei Wochen davon gelebt hatte, allen ſo zuwider, daß ſte es kaum noch ſehen konnten. Einem Funkoffizier verſprach Nobile halb im Scherz ein Feſtgelage von Schokolade, wenn es ihm gelänge, die Verbindung mit einer Funkſtation herzu⸗ ſtellen. Nach langen Verſuchen gelang es denn endlich auch, mit einer ruſſiſchen Ra dioſtation in Funkver⸗ bindung zu kommen. Als ſchließlich Hilfe ankam, machte man ſich den Vorſchlag des norwegiſchen Fliegers Riiſer Larſen zu eigen und verſuchte 3 mit Metallſpiegeln, die man aus den Benzintorniſtern hergeſtellt hatte, die Sonnenſtrahlen auf die Flugzeuge zu werfen, um ſo die Aufmerkſamkeit der Flieger auf das Lager zu ziehen Beim erſten Flug Maddalenas mißlang das jedoch, Als Maddalena jedoch das zweite Mal zum Lager flog, wurde er auf den ver⸗ wundeten Ceccioni, der auf dem Rücken lag und mit bei⸗ den Armen fieberhaft den Spiegel ſchwenkte, aufmerkſam. Für Ceccioni hatte man übrigens aus den Metallteilen der Gondel einen Schlitten hergeſtellt, um ihn damit über das Eis be⸗ fördern zu können. Zur Zeit herrſcht im Lager infolge der vielen miß⸗ lungenen Rettungsverſuche eine ſehr gedrückte Stimmung. Nur Viglieri behält den Kopf oben und iſt unermüdlich beſchäftigt, ſeinen Kameraden Mut zuzuſprechen. Oslo, 10. Juli. United Preß.) Die Beſorguis um das Schickſal der Gefährten Nobiles wächſt ſtän⸗ dig, da das Wetter für Rettungsverſuche immer ungünſtiger wird. Zurzeit herrſcht im ganzen Gebiet nördlich von Spitz⸗ bergen immer noch dichter Nebel, ſo daß keine der ver⸗ ſchiedenen Rettungsexpeditionen irgend welche Schritte unter⸗ nehmen kann. Da mit einem Anhalten des Tauwetters zu rechnen iſt, drüfte auch der Nebel vielleicht noch wochenlang anhalten. Lundberg berichtet Der durch ſeinen Fliegerkameraden Schyberg gerettete Leutnant Lundberg berichtet jetzt in ſkandinaviſchen Blät⸗ tern über die Rettung Nobiles. Der Weg von der Landungs⸗ ſtelle auf der Eisſcholle zum Lager der Schiffbrüchigen ſei außerordentlich beſchwerlich geweſen. Der Zuſtand des Roten Zeltes ſei ihm unbegreiflich geweſen. Ueberall herrſche ein furchtbarer Schmutz. Er und Schyberg häten den General zum Flugzeug geſchleppt. g Lundberg gibt dann einen Bericht über ſeinen zweiten verunglückten Landungsverſuch, bei dem das Flugzeug kenterte und über ſeinen Aufenthalt auf dem Eiſe. Das Verhältnis der fünf Zurückgebliebenen auf dem Eiſe ſei durchaus nicht friedlich. Es komme oft zu heftigen Diskuſſionen. Fünf bis ſechs Tage habe ein entſetzlicher Zyklon gewütet. Die Schiff⸗ brüchigen ſeien alle krank. Sie litten an Fieber und zeigten ſogar Anzeichen von Geiſtesgeſtörtheit. Auch der Radiotlegraphiſt Bianchi hatte in den letzten beiden Tagen, an denen ſich Lundberg auf der Scholle befand, ebenfalls das Fieber. Seit ſeiner Rettung fehle jede telegraphiſche Verbin⸗ dung mit dem Zelt. Nach einer Meldung aus Kings bay werden nunmehr auch die heiden Kameraden des verſchwundenen Italieners Sora, der Holländer van Danghen und der Däne Va r⸗ ming, vermißt. Die Suche nach Amundſen wird weiter fortgeſetzt. Der Dampfer„Hobby“ unter dem Kom⸗ mando Rifſſer Larſens will eine Woche laug den Rand des Eiſes zwiſchen der Amſterdam⸗Inſel und Grönland abſuchen, 2. Seite. Nr. 313 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Juli 1928 1 Der Bruderzwiſt bei den Deutſchnationalen Die Auswirkungen des Lambach⸗Zwiſchenfalles Jür und gegen Weſtary Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Für eine Verſammlung, an der 200—300 Leute teilnehmen, kann tatſächlich kein Schweigegebot durchgeführt werden. Die Be⸗ richterſtattung über die Tagung der deutſchnationa⸗ len Parteivertretung war zwar mit Abſicht ſehr einſilbig gehalten, aber ſchon heute nimmt das Ausplaudern ſeinen Anfang, und es iſt damit zu rechnen, daß noch manche Fortſetzung erfolgt. Der„Jungdeutſch“, der über Vor⸗ gänge im deutſchnationalen Lager ſich nicht ſchlecht unterrich⸗ tet gezeigt hat, glaubt den am Sonntag abend gefaßten Be⸗ ſchluß der Parteivertretung dahin deuten zu können: Die Parteivertretung lehne es ab, über den A usſchluß Lambachs zu verhandeln.„Auch der Parteivorſtand“, heißt es dann weiter,„hat den Beſchluß mit allen gegen eine Stimme gefaßt, in dem es abgelehnt wird, zu dem Ausſchlußantrag gegen Lambach vom Parteivorſtand aus Stellung zu nehmen. Damit war die Gruppe des Geheimrats Hugen berg aher nicht zufrieden. Der Abgeordnete Hugenberg, der innerhalb der Fraktion eine alldeutſche Vereinigung gründete, hat die Parteileitung wiſſen laſſen, daß dieſe Ver⸗ einigung Fraktionsſtärke habe. Das bedeutet alſo, daß Hugenberg ſich gegebenenfalls mit den Abgeordneten Gock, Bang uſw. im Reichstag ſelbſtändig machen könnte. f Graf Weſtarp wandte ſich natürlich gegen dieſe Drohung Hugenbergs. Am Montag vormittag zeigte ſich dieſer Zwiſt zwiſchen dem Grafen Weſtary und dem Abgeordneten Hu⸗ genberg in der Parteivertretung ganz klar. Graf Weſtarp ſtellte den Antrag, daß die Parteivertretung im Falle Lambach die Entſcheidung den zuſtändigen Partefinſtanzen überlaſſe. Geh.⸗Rat Hugenberg ſetzte dieſem Antrag ein Nein entgegen, er wollte ſofort über den Ausſchluß Lambachs ver⸗ handelt haben. In der Abſtimmung blieb Graf Weſt ar p mit 64:67 Stimmen in der Minderheit. Er legte darauf den Parteivorſitz ſofort nieder und verließ den Sagal. Darauf faßte man einſtimmig den Beſchluß, daß die Parteivertretung auch weiter zu Graf Weſtarp als Partei⸗ führer das Vertrauen habe. Der Abgeordnete Wall⸗ raf wurde beauftragt, den Grafen Weſtarp zurückzuholen. Nach einigem Zögern war dieſer bereit. In Einzelbeſpre⸗ chungen wurde dann ein Kompromiß geſucht. Dieſer Kompromiß hat ſeinen Ausdruck in der von uns bereits ge⸗ meldeten Entſchließung gefunden, die ſehr behutſam ſtiliſiert lediglich den Willen zur Einheit ausſpricht. Die Gegenſätze zu überbrücken iſt alſo tatſäch⸗ lich nicht gelungen, nicht im Falle Lambach, und auch nicht in den anderen, vielleicht tiefer greifenden Handel, den Graf Weſtarp mit den ſtarken Männern um Hugenberg auszutragen Fat. Auf einer neuen Tagung der Parteivertreter im Herbſt wird man verſuchen, doch noch den Bruderzwiſt zu begleichen. Bis dahin ſoll Graf Weſtarp den Vorſitz weiter führen, bis dahin aber wird ſich vorausſichtlich auch noch mancherlei be⸗ geben. Weſtarps Gegner wollen, wie die„Daz.“ hört, Dr. Oberfohren auf den Schild heben. Der völkiſch⸗legitimi⸗ ſtiſchen alldeutſchen Gruppe, die zunächſt im Verband der deutſchnationalen Reichstagsfraktion verbleibt, gehören, wie das B. T. berichtet, neben den Herren Hu genberg, Bang und Gock u. a. auch noch die Abgeordneten Dryander, Everling, Leopold und Spahn an. Der Widerhall in der Preſſe 2 Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mitteilungen über die deutſchnationale Parteikriſe werden von der Mehrzahl der deutſchnationalen Blätter Berlins mit peinlichem Schweigen hingenommen. Vor allem die Hugen⸗ berg⸗Preſſe, deren Meinung zu hören, immerhin intereſſant wäre, preßt verkniffen die Lippen zuſammen. Die„Deut ſ che Zeitung“ aber ſchlägt ein beluſtigendes Verfahren ein, ſie ſchilt auf die Indiskreten, die das über die Tagungen vom Sonntag und Montag verhängte sllentium striktissimum ge⸗ brochen hätten, druckt dann aber mit einem gewiſſen Behagen alles ab, was im„Jungdeutſchen“ und auch in der„DAZ.“ über den Zwiſt zu leſen war. erfochten. Die„Kreuzzeitung“ ſucht ſich und die deutſchnatio⸗ nale Partei aus der Affäre zu ziehen, indem ſie als das wichtigſte an dem Tagungsergebnis unterſtreicht, daß die oppoſitionelle Haltung einſtimmig gebilligt wurde.„Die Partei hat gegenüber den von ihr hochgehaltenen monarchi⸗ ſchen Prinzipien Konzeſſtonen an den Zeitgeiſt entſchieden abgelehnt, ſie wird auch in Zukunft jede Erſchütterung ihrer inneren Poſition von ſich fern zu halten wiſſen.“ Wird ſie das wirklich? In der„DA.“ werden von einem Mitarbeiter, der Herrn v. Keudell während deſſen Miniſterzeit ſehr nahe ſtand, noch folgende Einzelheiten berichtet: „Der Fall Lambach war der Anlaß. Als es nicht ge⸗ lang, den Ausſchlußantrag durchzubringen, fand ſich plötzlich eine Gruppe ſehr verſchiedenartiger Elemente zuſammen, Ver⸗ treter von 15 Landesverbänden, die den Kampf nunmehr gegen das Haupt der kompromißbereiten Mehrheit, gegen den Parteiführer Weſtarp richtete.“ Seither ſtünde nicht mehr, was auch unſerer Auffaſſung entſpricht, Lambach, ſondern Weſtarp im Mittelpunkt der bedenklich verſchärften Strei⸗ tigketten. Dieſe Minderheit wünſche vor den Wählern durch eine„Aktion“ durch Rückkehr zur früheren Methode Eindruck zu machen, den ſeit 4 Jahren eingeſchla⸗ genen Kurs zu revidieren, die Schuldigen zu beſeitigen und neue Männer an ihre Stelle zu ſetzen. Graf Weſtarp hätte in der Konſtituierung dieſer Minderheitszelle, die ſich ſelber als fraktionsähnliches Gebilde bezeichnet, eine Gefahr für ſeine Autorität und für den Fortbeſtand der Partei⸗ einheit geſehen. Er hätte die Zurücknahme einer von jener Gruppe eingebrachten Reſolution verlangt, die den Fall Lam⸗ bach ſchon jetzt(in negativem Sinne) zum Austrag bringen wollte. Bei der Abſtimmung ſei Weſtarp mit 64:67 Stimmen unterlegen, worauf er ſein Amt nieder⸗ gelegt hätte. Dann wäre in ſeiner Abweſenheit ein Ver⸗ trauensvotum beſchloſſen worden. Als aber Weſtarp beim Zurückkehren von neuem nichts erreichen konnte, hätte er end⸗ gültig den Saal verlaſſen und der 2. Parteivorſitzende Wall⸗ raf die Tagung notdürftig zu Ende geführt. Wehmütig bemerkte dieſer im Herzen wohl„volkskonſer⸗ vativ“ geſtimmte Chroniſt der„DAZ.“:„Im Intereſſe des deutſchen Bürgertums iſt zu hoffen, daß eine große Partei⸗ organiſation nicht ſinnlos zerſchlagen wird.“ Das wird am letzten Ende wohl von Hugenberg und Bang und in einigem Ausmaß auch von der Gruppe um Claß abhängen. Parkeioffiziöſe deutſchnatonale Erklärung Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationale Preſſeſtelle veröffentlicht eine Erklärung, in der es u, a. heißt: „In einem großen Teil der deutſchen Preſſe ſind Dar⸗ ſtellungen über den Verlauf der Tagung der deutſchnatio⸗ nalen Parteivertretung veröffentlicht worden, die von dem Beſtreben geleitet ſind, den Meinungskampf innerhalb der deutſchnationalen Parteigemeinſchaft in eine Parteiſpal⸗ tung umzuwandeln. Sorgfältig wurde dabei verſchwiegen, daß trotz der ſachlichen Gegenſätze das Bekenntnis zur Parteigemeinſchaft wiederholt in einſtimmigen und einmütigen Vertrauenskundgebungen für den Parteiführer Graf Weſtarp zum Ausdruck gekommen iſt. Wenn wir da⸗ her erneut feſtſtellen, daß die Parteieinheit und die Partei⸗ gemeinſchaft, deren Träger der Parteivorſitzende Graf Weſtarp iſt, unerſchüttert blieben, ſo ſprechen wir damit eine Selbſtverſtändlichkeit aus. Die Behauptungen, daß von der ſogenannten Oppoſition mit dem Hinweis auf ihre Frak⸗ tionsſtärke gedroht worden ſei, iſt eine nichtswürdige Erfin⸗ dung. Wenn etwas über den Inhalt des Meinungskampfes geſagt werden kann, ſo iſt es dies, der Kampf ging bei beiden Gruppen um höchſt ideelle Werte. Den Sieg hat das Bekenntnis zur Parteigemeinſchaft, nicht aber die eine oder die andere Richtung, weder die eine noch die andere Gruppe Wäre dem nicht ſo, dann hätte keine Macht der * 3 Aus Baden- Badens muſikaliſcher Vergangenheit Zum diesjährigen Kammermuſtkfeſt Von Franz H. Staerk Die Geſchichte der muſikaliſchen Tradition iſt für Baden⸗ Baden faſt ſo bedeutſam wie die der geſellſchaftlichen, und ſte hat wie dieſe den Reiz des Perſönlichen, des Anekdotiſchen und der glücklichen Zufälligkeit. Wiewohl das muſikaliſche Leben Baden⸗Badens urſprünglich mehr von außen hereingetragen als bodenſtändig gewachſen iſt, es hat doch auf dieſem Forum von Weltgeltung vielleicht erſt das Weſentliche jener beſon⸗ deren Form angenommen, welche die Zeit repräſentiert, es hat Anregungen gewonnen, deren wir uns kaum mehr bewußt ſind, und es haben ſich Legenden und Geſchichten um die muſtka⸗ liſchen Perſönlichkeiten geſponnen, die wahr ſein können, weil ſie zu ihrem Relief paſſen. Es iſt nicht gewiß, ob Carl Maria von Weber, der im Sommer 1810 von Darmſtadt zum Beſuch des Kronprinzen von Bayern hierher kam, die Idee zur Wolfsſchluchtſzene des „Freiſchütz“ wirklich hier an Ort und Stelle der Anregung eines Landſchaftseindrucks entnommen hat. Wir wiſſen nur, daß er, vom Kronprinzen Ludwig von Bayern begleitet, aus⸗ gelaſſene nächtliche Ständchen brachte, und daß er von Baden aus ſeinem Freund, dem berühmten Verleger Cotta, für deſſen „Morgenblatt“ begeiſterte Beiträge über ſeinen Aufenthalt ſchrieb. Dabei gedachte er, nicht ohne deutliche Ironie, des eben errichteten erſten Badener Theaters, in dem man„bei dreieinhalb Mann im Orcheſter“ den Don Juan ſpielen wollte. Erſt 14 Jahre ſpäter wurde der„Freiſchütz“ aufge⸗ führt, als eine franzöſtſche Truppe von Straßburg zu Gaſt⸗ ſpielen herüber kam, worauf ſich auch bald ein ſtändiges Enſemble an der Oos etablierte. Ende Auguſt 1816 traf Zelter zu längerem Aufenthalt in Baden ein. Sulpiz Boiſſers berichtet darüber an ſeinen Bruder und erzählt: „Er ſang den Blumenſtrauß von Goethe und erzühlte, daß er ihn für Goethes Geburtstag komponiert habe“. Selbſtverſtändlich wartete man den immer zahlreicher werdenden Kurgäſten auch mit Konzerten auf, man ließ Mu⸗ ſiker und Primadonnen a nur im„Geſellſchaftshaus“ auf, zuweilen auch im nahen Kloſter Lichtental. Von dem Violinſpieler Alexandre Boucher erzählt ein franzöſiſcher Bericht, daß er im Jahre 1819, vom feierlichen Geſang der Nonnen ergriffen, für ſie ein „O salutaris“ komponiert habe. Als er nach 25 Jahren wieder⸗ kommt, iſt ſeine erſte Erinnerung Lichtental. Er findet noch vier Schweſtern, welche ihn kennen und ihm ſagen, daß ſeine Hymnen noch an hohen Feſttagen geſungen werden. Man erſucht Boucher, ſein„O salutaris“ zu ſpielen, und mit feier⸗ licher Andacht fallen die Kloſterfrauen ein. Und der Chroniſt fügt hinzu:„Die Muſik iſt in Deutſchland eine Sppache, welche jedermann verſteht und ſpricht.“ Als Ende der zwanziger Jahre die Spielbank im Con⸗ verſationshaus eröffnet wurde und damit eine zugkräftige Attraktion für das Publikum geſchaffen war, bildete ſich hier auch der Mittelpunkt der muſikaliſchen Veranſtaltungen, die nun in größerem Umfang und mit den Berühmtheiten, deren Ruf weltbekannt war, aufgenommen wurden. Es gab wohl kaum einen gefeierten Muſtkernamen, der in Baden⸗Baden nicht auf dem Programm ſtand, die man prezißs auf Roſa⸗ ſeide druckte. Paganinis Konzert mit dem Gebet des Moſes von Roſſini, das er mit Variationen auf der g⸗Saite vortrug, war das große Ereignis der Saiſon des Jahres 1830. Von da ab treten die Muſiker und Sänger von Weltruf regel⸗ mäßig auf, Liſzt wird ſtändiger Gaſt, er ſpielt ſogar zum Tanz auf im Kurhaus, Vieuxtemps, Meyerbeer, RNubinſtein, Thalberg, Johann Strauß, Bizet Brahms und Bülow kommen ebenſo gern wie die großen Sänger. Es war ein Parkett von Königen und Notabtlitäten aller Art, wie man es nie mehr erleben wird, das dieſen Künſtlern lauſchte. 1858 gab Berlioz ein großes Konzert. Vier Jahre ſpäter wurde das heutige„Kleine Theater“ mit der von Berlioz eigens zu dieſem Anlaß komponierten Oper „Beatrice und Benediet“ eröffnet, deren Partitur der Komponiſt der Stadt ſchenkte. Webers„Fubelouverture“ leitete den Abend ein, und den Prolog ſprach in franzöſiſcher Sprache der Schauſpteler Montfauze. Berlioz, der im „Darmſtädter Hof“ wohnte, hatte die Proben ſelbſt geleitet. Dieſes Ereignis, das für das ſteigende Muſtkintereſſe Baden⸗Badens ein weithin wirkendes Zeugnis gab, zog An⸗ — 0 us Paris kommen, ſie traten nicht fang der ſechziger Jahre Welt den Parteiführer zur Beibehaltung ſeines Amtes ver⸗ anlaſſen können. Die Führung der Partei ſieht demzufolge dem Ausgang dieſer vom reinſten Wollen und reinſten Be⸗ ſtreben getragenen Auseinanderſetzungen mit ruhiger Ge⸗ laſſenheit entgegen und erwartet daraus keine Schwächung, ſondern eine Stärkung der Partei im Sinne der großen Auf⸗ gaben, die ihr vom Schickſal beſtellt ſind. Babiſcher Lanoͤtag In der heutigen Vormittagsſitzung nahm das Haus die Berichte der Abgg. Seubert(Ztr.) und Günde ret(DV.) über das Budget des Finanzminiſteriums entgegen. Der Ausſchuß beantragt, dem Budget mit einigen Aenderungen zuzuſtimmen. Zum Titel„Waſſer⸗ und Straßenbau“ wird beantragt, die Poſition für Beihilfen an unbemittelte Gemeinden uſw. von 50 000 auf 150 000% zu erhöhen. Die Regierung ſoll ein Geſetz über die Aenderung des Straßengeſetzes in dem Sinne vorlegen, daß die Landſtraßengemeinden zu den Unterhal⸗ tungskoſten der Landſtraßen für den laufenden Meter nur etwa in der Höhe herangezogen werden, die der Unterhaltung des laufenden Meters eines Gemeindeweges im Durchſchnitt entſpricht. Bei der Neuregelung des Finanzausgleichs ſoll die Regierung prüfen, ob und inwieweit die Kreiſe und Ge⸗ meinden an dem Aufkommen der Kraftfahrzeugſteuer beteiligt werden können. Nunmehr riums die des Geſamtminiſte⸗ * begann in Anweſenheit allgemeine volitiſche Ausſprache. Der Zentrumsredner Abg. Heurich gedachte der Verdienſte von Dr. Marx und Dr. Brauns um den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes. Er bezeichnete die Wahlreform als dringlich und wandte ſich gegen das praktiſch unmögliche Pro⸗ gramm der Chriſtlich⸗Nationalen Partef. Die Wirtſchaftslage habe ſich bedeutend gebeſſert. Der deutſch⸗franzöſiſche Han⸗ delsvertrag ſei ein Erfolg der letzten Reichsregierung. Die deutſche Qualitätsarbeit werde vom Ausland heute überall anerkannt. Der Redner forderte eine planmäßige Landwirt⸗ ſchafts⸗ und Bodenpolitik, eine Rationaliſterung, bei der auch der Schaffende zu ſeinem Rechte komme, eine verſchärfte Ge⸗ ſetzgebung gegen die Kartelle und Truſts und nachdrückliche Förderung des Wohnungsbaues. Das badiſche Zentrum ſtehe einig und geſchloſſen da. Schluß gegen 12 Uhr. Nachmittags 5 Uhr Fortſetzung. Inzwiſchen tagt der Haushaltsausſchuß. Letzte Meldungen Liebestragödie Berlin, 10. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Berl. Ztg.“ berichtet, endete heute früh eine Liebes⸗ tragödie in einem Hotel nahe des Stettiner Bahnhofes mit dem Tod zweier funger Menſchen. Ein 18jähriger Drogiſt und ſeine um 3 Jahre ältere Braut kamen geſtern in das Hotel. Heute früh ſtürzte ſich ein Mann aus dem Flurfenſter des 5. Stockwerkes in den Hof des Hotels. Als die Hausbewohner hinzueilten, fanden ſie den Drogiſten tot auf dem Pflaſter. Die Polizei wurde benachrichtiat und öff⸗ nete das Fremdenzimmer, wo das Mädchen leblos im Bert lag. Ein Arzt ſtellte feſt, daß das junge Mädchen durch zwei Stiche in die rechte Schläfe getötet worden war. Von den eigenen Angehörigen ermordet — Kowno, 10. Juli. Ein Landwirt aus der Gegend von Paneveſays, der nach der Stadt gefahren war, um dort ein Pferd zu verkaufen, wurde ermordet im Straßengraben auf⸗ gefunden. Als Mörder wurden die Angehörigen des Land⸗ wirts, zwei Söhne, eine Tochter und die Ehefrau, ermittelt und verhaftet. Aus Seenot gerettet — Newyork, 10. Juli. Dachten zuſammen Newyork, um an dem Kampf um de: 2 2 „Königin Victoria⸗Cup“ teilzunehmen.— berühmter Es war jene Zeit, wo ſich im Salon der Viardot alles traf, was an hervorragenden Perſönlich⸗ keiten der Kunſt Europa aufzuweiſen hatte. Hier ſaß Tur⸗ genjew neben Theodor Storm, Victor Heerman und Rubin⸗ ſtein ſpielten, der damalige Caruſo, della Sedia, feierte Triumphe, Wilhelm J. und Bismarck hielten mit der Herzogin von Hamilton Cerele. Pauline Viardot gab in ihrer Villa in der heutigen Fremersbergſtraße, wo ſie neben ihrem Freund Turgenjew wohnte, Privatvorſtellungen, zu denen ſte Operetten nach Texten Turgenjews komponierte, die er dann ſelbſt als Ständchen dirigiert hat. 5 Clara Schumann wohnte zur ſelben Zeit in ihrem Sommerhaus an der Allee. Brahms, Anſelm Feuerbach und der Karlsruher Operndirektor Hermann Leyi waren hier die vertrauteſten Freunde. Von da an war auch Brahms ſtän⸗ diger Gaſt in Baden⸗Baden. Er wohnte im nahen Lichtental. Verſchiedene ſeiner Kompoſitionen ſind hier entſtanden, und das„Schickſalslied“ fand hier ſeine Vollendung. Auch die Hausmuſik fand in Baden⸗Baden manche gute Stätte. So z. B. war das Haus Richard Pohls, deſſen literariſchem Wirken die Stadt viel verdankt, der Ort, wo Brahms und Bülow mit Vorliebe muſizierten. Alle dieſe Perſönlichkeiten haben der Stadt Baden⸗Baden ihre muſika⸗ liſche Geltung ſchaffen helfen. Ein ganzes Jahrhundert hin⸗ durch hat Baden⸗Baden alles angezogen, was an muſikaliſchen Kräften in der Welt wirkſam war. Ein ganzes Jahrhundert von großer geſellſchaftlicher Repräſentanz und hoher muſi⸗ kaliſcher Kultur hat die Tradition der Muſikſtadt Baden⸗ Baden weithin bekannt gemacht. Unzählige Namen, Ereig⸗ niſſe, Erinnerungen von muſikaliſcher Bedeutung verknüpfen ſich mit ſeinem Ruf. Man hat dieſe Tradition gepflegt ſo gut man konnte. Wenn jetzt Baden⸗Baden auch der modernſten muſikaliſchen Veranſtaltung, der„Deutſchen Kammermuſik Ba⸗ den⸗Baden“ eine dauernde Stätte geſchaffen hat, ſo hat es damit nur die Ueberlieferungen fortgeſetzt, die mit ihm in der Geſchichte der Muſtk ſeit langem verbunden ſind. 1 . N. 4 0 1 ö i „ ͤ r r 8 5 W * N ee . eee ng d g A ed run ere„ 11* * 1 2 eee eu dier eu ee u eee eee e een ene. 55 gleitung bo Aufführungen Dienstag, den 10. Jul 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 310 Stäoͤtiſche Nachrichten Familien⸗Ausflug des„Feuerio“ 1 Der„Feuerio“ hatte auf Sonntag ſeine Angehßrigen zu einem Familien ⸗Ausflug eingeladen. Der ſelten ſchöne Sommerſonntag und die Beſonderheit der Veranſtal⸗ tung, daß es diesmal— nach langer Zeit— in die ſchöne Pfalz ging, veranlaßte eine ſtarke Beteiligung. Alle Alters⸗ klaſſen beiderlei Geſchlechts fanden ſich am Bahnhof Ludwigs⸗ hafen ein, den Zug.04 nach Freinsheim zu benützen, um von dort aus 5 die Kapelle See zer machte dazu unermüdlich Marſchmuſik— leichtbeſchwingten Fußes nach dem ein ſchwa⸗ ches Stündchen entfernt in einer Talmulde zwiſchen Reben⸗ gelände liegenden idylliſchen Kallſtadt zu ſpazieren. Die Sonne ſchien warm genug, um bei allen Teilnehmern ein immenſes Verlangen nach einem kühlen Schoppen Kallſtadter — mit und ohne Mineralwaſſer— zu wecken, und den Ein⸗ zug in die geräumige hochgewölbte, mit den badiſchen, baye⸗ riſchen und„Feuerio“⸗Fahnen dekorierte Halle des Winzer⸗ vereins mit einem freudigen„Ah!“ zu begrüßen. Dort konnte man ſich, als die trockenen Kehlen ange⸗ feuchtet waren, alsbald in eine„Feuerio“⸗Sitzung mit Damen verſetzt wähnen: der gute Tropfen nebſt feſten Subſtanzen, die Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik der Seezer⸗Kapelle, die launige Anſprache des„Feuerib“⸗Präſidenten Bieber, der im ländlichen Habit des Kallſtadter Ortso! enhauptes in Be⸗ eines trinkfeſten Kellermeiſters(Robert Holm), unter der Obhut des Herrn Pfarrers(Rat Käppler) und der obrigkeitlichen Aufſicht des geſtrengen Ortsbüttels(Rat Adler), die Korona in der ſonnigen Pfalz willkommen hieß und zwar in unverfälſchtem„Jwigem“⸗Dialekt. Ferner waren die Hochgeſänge des mit dem„Feuerio“ auf Zeit und Ewig⸗ keit verbundenen unverwüſtlichen„Flora“⸗Quartetts, das mit zündenden„Fröhlich⸗Pfalz“⸗Liedern aufwartete und nicht zuletzt die Dialektvorträge von Eliſe De Lank. Alles gu⸗ ſammen bewirkte eine Fidelttas ſondergleichen. Die ganz Kleinen befriedigte Rat Holm mit bunten Kopfbedeckungen, dito„Feuerio“⸗Stäben und Kinderpolonaiſe. Die exwachſenen Narren und Närrinnen erhielten gleichfalls die ihnen gefal⸗ lenden Kappen und ſchließlich ſogar ihre Polonaiſe, die ſie aus der Winzerhalle hinaus auf die Dorfſtraße führte, zum Amüſement der Kallſtadter. Trotz der noch immer langen Tage war man überraſcht, als das Zeichen zum Aufbruch, gegen 20 Uhr 11, gegeben wurde, daß der plaiſiervolle Fez 1 ſchon zu Ende ſein ſollte. Aber befriedigt wanderte man durch das Rebengelände gen Freinsheim, von wo der Zug die ani⸗ mierte Schar nach Ludwigshafen und die Straßenbahn ſie in bie Heimat brachte.(Aus der-„Feuerio“⸗Kanzlei.) *. 5* Sitzung des Bürgeransſchuſſes. Vor den Sommer⸗ Ferien findet noch eine Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſtatt und zwar am Dienstag, den 17. Juli, 4 Uhr nachmittags. Nach der Tagesordnung handelt es ſich vor allem um die Herſtellung von Straßen, ſo um die Straßen beim neuen Schulhaus im Stadttetl Käfertal, um die Herſtellung der Voltaſtraße zwiſchen Rheintalbahn und Floßwörthſtraße und der Heinrich⸗Hertz⸗Straße. Der letzte Gegenſtand der Beratung bildet die Herſtellung eines Dienſtwohngebäudes für den Oberbürger⸗ 0 1 worüber dem Bürgerausſchuß Vorlage zugehen TD. * Ouſtar Hartmann wieder in Mannheim. Auf ſeiner Rück⸗ fahrt von Heidelberg kam geſtern der„Liſerne Juſtav“ nochmals durch Mannheim. Dem eiſernen Guſtav zu Ehren wurde heute nachmittag eine Hafen rund fahrt veranſtaltet. Abends 8 Uhr iſt er Gaſt im Waldparkreſtaurant Stern. . 70. Geburtstag. Heute begeht Herr Albert Vogel, Mannheim, Mollſtraße 35, Geſchäftsführer und Geſellſchafter der Firma Ph. Oeſtreicher u. Co., G. m. b.., Mannheim, in voller Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Herr Vogel iſt eine in Kohlenhandelskreiſen bekannte Perſönlichkeit und Mitglied in mehreren Ausſchüſſen und Fachorganiſationen. Anfall. Ein 27 Jahre alter Taglöhner, der ſich der Verbringung in eine Anſtalt durch die Flucht ent⸗ ziehen wollte, ſprang geſtern nachmittag aus dem zweiten Stock eines Hauſes in der Heidelbergerſtraße auf die Straße und brach den linken Knöchel. Der Mann mußte in⸗ folgedeſſen ins Allg. Krankenhaus eingeltefert werden. 2 Theater und Muſik 8 Gertrud Bender, eine gebürtige Mannheimerin, Schli⸗ lerin von Frau Kammerſängerin Anna Rocke⸗Heindl, die ſeit einigen Jahren als Soubrette am Landestheater in Stuttgart wirkt, wurde jetzt zur Württembergiſchen Kam mer⸗ fängerin ernannt. Heidelberger Feſtſpiele. Die Hauptrollen in den Schloß⸗ von Shakeſpeares„Sommernachts⸗ traum“ ſind folgendermaßen feſtgeſetzt: Theſeus: Carl Ebert; Hippolyta: Leontine Sagan; Egeus: Ludwig Jubelsky; Luyſander: Gillis van Rappard; Hermia: Maria Czamska; Demetrius: Norbert Schiller; Helena: Fritta Brod; Oberon: Luis Rainer; Titania: Maria Solveg; Puck: Eliſäbeth Len⸗ nartz; Squenz: Fritz Valk; Zettel: Hans Herrmann⸗Schau⸗ fuß; Schnockt Hermann Speelmans; Schlucker: Paul Oel⸗ lers; Schnauz: Chriſtian Kayßler. Choreographiſche Leitung: Ernſt Matray. Muſikaliſche Leitung: Joſef Krips. Die Ko⸗ ſtüme ſind nach Entwürfen von Renate Harttung und Mar⸗ lene Poelzig hergeſtellt. Das Badiſche Landestheater ſchloß ſeine Spielzeit ab mit Lion Feuchtwangers„Calcutta, 4. Mai“. Irgend⸗ welche bedeutende Gedankengänge darf man in dieſen kino⸗ haften Szenen nicht ſuchen, die als ſolche durch Inhaltsangaben auf der Leinwand zugegeben und betont werden. Immerhin, man konnte ſich unterhalten, bis ſich dann im letzten Akt das fatale Gefühl der Leere herausſtellte und die Frage: was ſoll Uns dieſer britiſchindiſche Gouverneur Warren Haſtings, der in der Hiſtorie doch ganz anders ſich ausnahml. Seine unpro⸗ portioniert überragende Rolle wurde von Paul Hierl ſo vor⸗ züglich geſpielt, daß er unter ſeinen Kollegen durchaus als Prominenter wirkte. Dagegen wußte Hilde Willer mit ihrer Lady, der einzigen Frauenrolle, abſolut nichts zu be⸗ ginnen; ſie fiel ſtark ab. Die Regie U. v. der Trenucks zeich⸗ nete ſich weder zum Guten hin aus noch ließ ſie weſentliche Wünſche offen.. Als Julchen in Zuckmayers ſchließlich auch hier gelandeten„Schinderhannes“ feierte Nelly Rade⸗ macher ihren Abſchied nach Gerg. Ihre natürliche, heitere, auch derbe Kunſt hat ihr ſtärkſte Beliebtheit am Landesthegter bugebracht. Auch Edith Bielefeld geht: ein reichlich über⸗ N ladener Tanzabend ließ das Können der Ballettmeiſterin in Feudenheimer Chronik Bazar zu Gunſten der Errichtung eines Gefallenendenkmals in Feudenheim Auch Feudenheim will ſeinen im Weltkrieg Gefallenen ein Ehrenmal errichten. Neben einer Lotterie, deren Loſe beſſeren Abſatz verdienen, veranſtaltete das Komitee am Sonntag in ſämtlichen Räumen des„Prinz Max“ einen Bazar. Vorausſchicken wollen wir, daß die Veranſtaltung vorzüglich organiſtert war. Schon der Eingang in den Hof in dem zwei lebensgroße Löwenfiguren ſtanden, machte einen vorzüglichen Eindruck. Der Hof glich einer kleinen Meſſe mit den vielen einladenden Verkaufsbuden. Bunte Farben, viele Blumen und ſattgrünes Tannenreis, in den Boxen ſelbſt hübſche freundliche„Verkäuferinnen“ luden zum Kauf ein, dem auch, je nach dem Geldbeutel der Beſucher, erfreu⸗ licherweiſe lebhaft entſprochen wurde. Es war alles zu haben, Speiſe u. Trank, prakt. Gegenſtände, wie Handarbeiten von fleigen, geſchickten Händen verfertigt. Der Gabentempel war reichlich beſtellt, das Glücksrad rollte ununterbrochen und brachte manchen einen ſchönen Gewinn. Auch der Loſeverkauf ging flott; wer kein Pechvogel war und keine Nieten zog, konnte auch hier einen ſchönen Blumentopf mit Floras ausge⸗ wählten Kindern oder einen praktiſchen Gegenſtand mit⸗ nehmen. Ein kleines Muſe um, das aber ſo viele altertümliche Koſtbarkeiten zeigte, überraſchte die Beſucher. Man war er⸗ ſtaunt, daß ſich in Feudenheimer Privatbeſitz ſolche anſehnliche Altertümer wie Waffen, Bilder, Figuren uſw. befinden. Im Garten hatte ein Kaſperltheater aufgemacht, deſſen Dar⸗ bietungen von den Kleinen lebhaft verfolgt und mit Beifall und Händeklatſchen quittiert wurde. Im Kellergeſchoß wurden auf zwei modernen Kegelbahnen dem Kegelſport gehuldigt. Den Siegern fielen wertvolle Gegenſtände zu. In den oberen Sälen, die ebenfalls ein feſt⸗ liches Gewand angelegt hatten, konzertierte die Kapelle Wun⸗ der und fand mit ihren exakt dargebotenen Weiſen reichen, wohlverdienten Belfall. Der Beſuch war auch hier, wie in den unteren Räumen, ein flotter und dürfte für die vielen freiwilligen Helfer aus allen Schichten der Bevölkerung eine Genugtung für die geleiſtete Arbeit ſein. Der Tag verlſef in vollſter Harmonie und hat jedenfalls einen kräftigen Bau⸗ ſtein zur Errichtung des Denkmals geliefert. Der Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim feierte am Samstag abend in ſeinen Klubräumen ſein 25 jähriges Jubtläum durch ein wohlgelungenes Feſt⸗ bankett. Die Räume erwieſen ſich für eine ſolche Feier viel zu klein. Viele mußten wieder umkehren, da ſie keinen Platz mehr finden konnten. Kaninchen⸗Ausſtellung der Vereinigten Kaninchenzüchter Feudenheim i Eine reich beſchickte Ausſtellung hielt obige Vereini⸗ gung am Sonntag im Hof und Garten„zum Stern“ ab. Es waren vertreten: Belg. Rieſen, weiße Rieſen, franz. Widder, Grauſilber, Gelbſilber, Haſenkaninchen, Hermelin, Chinchilla, Schwarz⸗Loh. Es waren nur Jungtiere bis zu 6 Monate alt, aber was gezeigt wurde, war nur erſtklaſſiges Zucht⸗ material. 182 Nummern waren vertreten, davon konnten 145 prämiiert werden. Namentlich in den ſchweren Raſſen ſteht Feudenheim in der Zucht an der Spitze. Es wurden zuerkannt: 40 Ehrenpreiſe, 15 erſte, 47 zweite und 43 dritte Preiſe. Als Preisrichter fungierten zur vollen Zu⸗ friedenheit die Herren Karl Nagel⸗Jeudenheim und Balth. Schwarzwälder ⸗ Oggersheim. Anſchließend an die Aus⸗ ſtellung gab es Konzert, Tanz und Preiskegeln. Man unter⸗ hielt ſich ſehr gut. Kr. * * Die Ozeanflieger nach Frankfurt geſtartet. Die Ozean⸗ flieger Köhl und v. Hünefeld ſind 11.03 Uhr vormittags auf dem Flugplatz Neuoſtheim zum Fluge nach Frank⸗ furt a. M. geſtartet, wo ſie um 12 Uhr eintrafen. * Zuſammenſtoß zwiſchen Motorradfahrer und Auto. Geſtern abend wurde in der Tatterſallſtraße ein Motor⸗ radfahrer aus Karlsruhe von einem Auto ange⸗ fahren. Während der Kraftfahrer mit dem Schrecken davon⸗ kam, ſprang der auf dem Soziusſttze mitfahrende Herr ſo un⸗ glücklich ab, daß er einen Unterſchenkelbruch erlitt, der ſeine Aufnahme ins Krankenhaus für nötig erſcheinen ließ. Die Schuldfrage kann erſt durch die Unterſuchung geklärt werden. verſchiedenen Nüancen Revue paſſteren und zeigte, was ſie als Lehrerin mit ihrem Schulperſonal erreicht hatte. Aus allem ſprach Begabung und Gefühl für Rhythmik, doch fehlte die Möglichkeit reicher Entfaltungen. Dr. K. Prz. Literatur Der unbekannte Löns“ von H. Knottnerus⸗Meyer, verlegt bei Eugen Diederichs, Jeng. Lebte da irgendwo in der Lü⸗ neburgerheide ein Romantiker, Journaliſt einer Provinzzeitung, ſchrieb ſchöne Bebrachtungen unter dem Namen Fritz von der Leine, liebte die Natur, die Heide, die Tiere, und blieb fremd den Menſchen. Als Freiwilliger fiel er in den erſten Kriegsmonaten: ein grau⸗ haariger Jüngling. Aber ſeine Lieder und Gedichte, ſeine Aufſätze und Bücher hatten eine große Leſergemeinde, waren teils mit Begei⸗ ſterung aufgenommen worden. Nur, daß bieſer Hermann Löns nicht nux Romane ſchrieb, deren Helden gegen die Alllagsethik, gegen Sitte u. Kinderſtube verſtleßen— im Roman lieſt ſich das ja ganz ſchön—, ſondern daß er lebte, was er ſchrieb, oder ſchreibend ſich mit ſeinem intenſtoſten Erleben auseinanderſetzte, das war zuviel. Man konnte alſo über den ſittlichen Wert des Löus verſchiedener Anſicht ſein. Das Werk ward anerkannt, geliebt als Kunſtwerk, aber für den Menſchen hatte man vielfach doch nur ein Achſelzucken. Die Zahl ſeiner Freunde war daher klein, wenige nur kannten ihn in ſeinem wirklichen We⸗ ſen; denn es war ſchwer, die Syntheſe ſeines von Lebensfülle und Dämonie ewig bewegten Lebens und Menſchſeins zu finden. Auf Bruckſtlicke der Erfahrung, auf Dichtung und Fragmente ſeines Le⸗ bens konzipierte man das Geſamtbild bieſes Künſtler⸗Menſchen. Aber Löns„war anders, abſolut anders, als wie er fetzt in der Vorſtellung der Menſchen lebt“. Der Romantiker Löns iſt ein Irrtum, die Tren⸗ nung von Werk und Meuſch führt zu falſcher Diagnoſe. Nur in der Ganzhelt ſeines Eigenſeins, nur aus seiner Eigengeſetzlichkeit heraus iſt er uns— wenn überhaupt— verſtehbar. Löns lebte, liebte und ſchrieb nicht aus Romantik. Er lebte„ein abſolutes Müſſen und er⸗ lebte ſo die Tragik— und das Leiden— des ſchöpferiſchen Menſchen“. Eine Hochſpaunung und eine Erlebensintenſikät ſondergleichen, ein ſtahlharter Kern und wiederum eine weiche, von Sehnſucht nach Wel⸗ tenweite und Innigkeit erfüllte Seele machten ihn zum„fauſtiſchen Menſchen par exellence“. Von Dämonſe getrieben„durchraſte Löns das Leben und ſtieß ſich Kopf und Herz wund an den Schranken, die den Menſchen geſetzt ſind“. Hermann Knottnerus, der Verfaſſer des vorliegenden Buches, war wohl des Dichters vertrauteſter Freund, und ſo vermag er es, uns den unbekannten Löns näher zu bringen. Er tut es nicht durch eine literaturwiſſenſchaftliche oder pſychologiſch⸗ analytiſche Abhandlung. Sein Buch führt ganz einſach den Leſer in die unmittelbare Umgebung des Dichters Hermann Löns: ſeht, ſo war er, ſo dachte, ſprach, handelte er. Es iſt Leben durch das ganze Pych: Leben miſ ſeiner ganzen Fülle, ſeinem wochſelnden Formen⸗ und Farbenreichtum, wie es Hermann Löns in ſeiner Erlebensart und Lebensgeſtaltung felbſt eigen war. ph. Vereinsnachrichten * Konſumverein Mannheim im Fahre 1927. Der Kon⸗ ſumverein Mannheim hat am 30. Juni ſein 28. Geſchäfts jahr beendet, das eine weitere Aufwärtsentwicklung brachte. Der Ausbau der Betriebszentrale hat ſeinen Abſchluß gefunden und eine Reihe weſentlicher Erweiterungen konnten durchgeführt werden. U. a. wurde das im letzten Jahre käuflich erworbene Stein metzhaus zu einem Ver⸗ waltungsgebäude und einer modernen Groß ⸗ metzgerei umgebaut. Sämtliche Maſchinen und Gin⸗ richtungsgegenſtände ſind erneuert und gewährleiſten ratio⸗ nellſte Betriebsführung. Neben dem Ausbau der Betriebs⸗ zentrale wurden ſieben neue Verteilungsſtellen errichtet. Der Geſamtumſatz im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr beträgt 8 643 887,77 Mk., das ſind 1377 622,59 Mk.= 19 Prozent mehr als im Jahre 1926/27. Der Durchſchnittsumſatz je Mitglied beträgt 360,80 Mk. Die Anteile der Produktiv⸗ betriebe am Umſatz ſind: Bäckerei 1134956 Mk., Metzgerei 882 135 Mk., Konditorei 72 224 Mk., Bier⸗ u. Limon.⸗Abfüll. 316 261 Mk., Weinkelterei 218 262 Mk., Kaffee⸗Röſterei 197 441 Mark, Sauerkrautfabrik 14393 Mk., insgeſamt alſo 2935 672 Mark oder 33,9 v. H. Die Mitgliederbewegung hat einen Zugang von 2815 neuen Mitgliedern erfahren. Zur Bereinigung der Mitgliederliſte wurden 7722 Mitglieder aus⸗ geſchloſſen, Die Maßnahme dürfte nicht als Rückgang, ſon⸗ dern als Geſundung zu bewerten ſein. Die finanziellen Ver⸗ hältniſſe ſind, wie die Verwaltung mitteilt, geſund, was das Barzahlungsprinzip beweiſe. In den 28 Jahren ſeines Be⸗ ſtehens hat der Konſumverein Mannheim neben der Schaf⸗ fung ſeiner muſtergültigen Betriebszentrale und Verteilungs⸗ organiſation 5 Mill. Mk. Rückvergütung an ſeine Mitglieder gezahlt. Alles in allem bezeichnet die Verwaltung das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr als ein Ausbau⸗ und Entwicklungs⸗ jahr von größter Bedeutung für den Konſumverein Mann⸗ heim. 2 Kommunale Chronik Der Freiburger Voranſchlag angenommen Et. Freiburg, 6. Juli. Auch am 4. Tage konnten die Frei⸗ burger Voranſchlagsberatungen nicht zu Ende geführt werden. Das Kapitel„Hochbauverwaltung“ förderte eine Menge Wünſche zutage, ſo vor allem den Wunſch nach einer Ver⸗ beſſerung der Badeverhältniſſe, die in Freiburg außerordentlich primitiv ſind. Ein Poſten von 12 000 Mark für Renovierung der Dienſtwohnung des Oberbür⸗ germeiſters ruft den Proteſt der Oppoſition her⸗ vor, insbeſondere weil die Arbeiten ſchon vor Genehmi⸗ gung durch den Bürgerausſchuß begonnen wurden. Der Oberbürgermeiſter bezeichnet ſeine Dienſtwohnung als unan⸗ gemeſſen und behauptet, daß andere Städte viel großzügiger ſeien. Der Beſchluß über die Reparaturen ſei vom Stadt⸗ rat ohne ſeine Teilnahme gefaßt worden. Der Voranſchlag balanziert mit 1964 000 Mk., wovon 863 000 M. auf die Unter⸗ haltung der Schulgebäude entfallen. Die Mieteinnahmen aus ſtädtiſchem Grund⸗ und Hausbeſitz betragen 851400 M. Die Beamtenverſorgungskaſſe gibt 733 500 M.(1927: 605 600.) für 334(318) Verſorgungsberechtigte, darunter 1 Oberbürger⸗ meiſter, aus. Der Etat des Forſtamts in Höhe von 804 000 Mark ſoll 143 000 M. Ueberſchuß erbringen. Die Stadt Frei⸗ burg beſchäftigt 548 Beamte und 322 Angeſtellte; dazu kommen noch 777 Gemeindearbeiter. Der außerordentliche Haushalt⸗ plan ſieht 5621000 M. an Einnahmen und Ausgaben vor. Der Voranſchlag der Stadthauptkaſſe beſchwor noch einmal die ſozlalpolitiſche Debatte zwiſchen Zentrum und Sozfaldemo⸗ kraten herauf. Der Stadtrat Geiler, Gewerkſchaftsſekretär der Gemeindearbeiter, warf dem Stadtrat ſozialreaktionäre Geſinnung vor und drohte mit dem Streik der ſtädti⸗ ſchen Arbeiter. Angeſpielt wurde dabei insbeſondere auf die angeblich bedürftige Lage der Theaterarbeiter, zwiſchen denen und der ſtädtiſchen Verwaltung ein außerordentlich ge⸗ ſpanntes Verhältnis herrſcht. Das iſt begreiflich, wenn man hört, daß ſich die Arbeiter während der Theatervorſtellungen ſo betrunken haben, daß die Pauſen ungewöhnlich in die Länge gezogen werden mußten. Die Freiburger Theaterarbeiter verdienen durchſchnittlich monatlich 300 M,. und ſtehen ſich damit beſſer als viele Künſtler, die teil⸗ weiſe ſich in erſten Fächern mit 250 M. begnügen müſſen. Sehr ausgiebig wurde über die„Tantiemen der Sparkaſſe“ debat⸗ tiert. Nach Beendigung der Aufwertungsarbeiten hat die Sparkaſſe an ihre Beamten 25000 Mark Gratifi⸗ kationen ausgezahlt, darunter an einen 10000 Mark! Dieſe wurden von der Mehrheit abgelehnt. Zentrum, Demo⸗ dienſte einzelner Beamten bei der günſtigen Abwicklung der Aufwertungsverpflichtungen der Sparkaſſenſchuldner für be⸗ rechtigt erklärt. Am 5. Tag wurden nach%%ſtündiger Debatte die Bera⸗ tungen zu Ende gefürt. Von der Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei und von den Geſchädigten der Wirtſchaftlichen Vereinigung waren eine Reihe eingehende begründeter Umlageſenkungsanträge geſtellt worden, die eine 10prozentige Senkung ermöglicht hätten. Diſe wurden von der Mehrheit abgelehnt. Zentrum, Demo⸗ kraten und Sozialdemokraten verhalfen wie gewöhnlich dem Voranſchlag der Stadt Freiburg gegen die Stimmen der ge⸗ nannten Parteien und der Kommuniſten zur Annahme. 5* p Sulzbach bei Mosbach, 9. Juli. Wiederum wurde das hieſige Dorf durch Feueralarm in Schrecken verſetzt. Die Scheune und das Wohnhaus des Landwirts Ad. Ludwig, die Scheunen von A. Frey, E. Roſt und K. Keller wurden durch Feuer eingeäſchert. Landwirt Ludwig verlor ſein ganzes Inventar, doch konnte das Vieh gerettet werden, Die Feuer⸗ urſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Kleine Mitteilungen 5 Eine neuerdings abgehaltene Verſammlung, die ſich mit der angeſtrebten Eingemeindung des Limburger ⸗ hofes nach Mutterſtadt befaßte, verlief wiederum er⸗ gebnislos. Eine Einigung unter den vier an der Eingemein⸗ dung intereſſierten Gemeinden konnte nicht herbeigeführt werden, doch werden die Bemühungen fortgeſetzt. Nach dem Voranſchlag der Stadt Offenburg für 1928 betragen die Einnahmen 2859 200 Mark, die Aus⸗ gaben 3 400 300 Mark, ſomtt ein Defizit von 541 100 Mark. Demgemäß ſoll die Gemeindeſteuer betragen 99 Pfg. 5 8 8 Grundvermögen, 40 Pfg. vom Betriebsvermögen und vom Gewerbeertrag. Der Bürgerausſchuß wird ſich d mit dem Voranſchlag beſchäftigen 3 881 wehren von Billigheim und Mosba) griffen ein. Die Brand. b ö tenstag, den 10. Juli 1028 — * Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Seite. Nr. 316 Noch ſtehen wir alle unter dem friſchen Ein⸗ druck des verhängnisvollen Ausganges, den die Nobile⸗Expedition nahm, und ſchon hört man von neuen Unternehmungen zur endgültigen Be⸗ swingung des Nordpols. Wie ſtark muß die An⸗ ziehungskraft der Arktis ſein, daß ſich immer ieder wagemutige Männer finden, die, der Ge⸗ 1 5 11 5 achtend, dem Ruf des weißen Dämons olgen Als General Nobile die erſten Funkſprüche aus der Arktis in die weite Welt ſandte, da ſchien die endgültige Bezwingung des Nordpoles nur noch eine Frage von Tagen, ja vielleicht nur noch von Stunden zu ſein. Die Vorbe⸗ dingungen für das Gelingen des Planes waren ja auch die denkbar günſtigſten, und doch,—— wieder einmal hat ſich der weiße Dämon als der Stärkere erwieſen, hat er allen Anſtrengungen der winzigen Menſchenkinder, die ihm ſein ewiges Geheimnis entreißen wollten, unerbittlichen Hohn entgegengeſetzt. Zwar durften ihn kurz zuvor die Flieger Wilkins und Eyelſon vom Flugzeug aus ſchauen, doch beſiegen, nein, beſiegen konnten auch ſie den Nordpol nicht. Denn ſie vermochten ihn nicht zu betreten, und die helden⸗ mütigen Flieger mußten ſich begnügen, die amerikaniſche Flagge über der Stelle abzuwerfen, die ſie für den Nordpol hielten. Sie beſaßen die Selbſtüberwindung, ſich nicht zur Landung verleiten zu laſſen, ſonſt wäre es mehr als zweiſel⸗ haft geweſen, ob ſie ſobald oder überhaupt jemals den Weg zur alten Welt zurückgeſunden hätten. Die Arktis will keine Eindringlinge dulden. Ein furcht⸗ bares Verhängnis ſcheint hier zu obwalten. Hunderte ſchon haben den Kampf mit dem Pol aufgenommen, ſind in dieſem Kampfe geblieben oder haben, im beſten Falle, als Beſiegte den Rückweg antreten müſſen. Zwar hat auch der Südpol ſeinen reichlichen Blutlohn gefordert und erhalten, ehe er ſich von Amundſen im Jahre 1911 bezwingen ließ. Aber die Zahl der ihm zum Opfer gefallenen Menſchen iſt doch bei weitem nicht ſo groß wie die der auf dem Wege zum Nord⸗ pol umgekommenen. Der Weg nach Norden iſt mit Gräbern bezeichnet. Und doch lockt die eiſige Ferne immer wieder und wieder, laufen immer neue Opfer einem nimmerſatten Moloch in die Arme. Welche tieferen, ſchickſalshaften Urſachen mögen es wohl ſein, die mit ſolch unwiderſtehlicher Gewalt die Menſchen zwingen, unter Verachtung aller Gefahren dieſem Rufe des weißen Dämons zu folgen? Die Forſcher ſelbſt, durchweg Männer, denen man keine romantiſchen Regungen zutrauen ſollte, weiſen auf die große wiſſenſchaftliche Bedeutung der Erkundung jener Regionen hin, die große Opfer lohne, und ſicher kann dieſe Bedeutung nicht hoch genug veranſchlagt werden. Damit allein iſt aber die geheimnisvolle An⸗ ziehungskraft, die dieſer nördlichſte Punkt unſeres Erdballs ſeit jeher auf die Menſchen ausübt, nicht zu erklären. Ge⸗ wiß, auch Ehre und Geld waren und ſind zu gewinnen, aber es muß doch noch etwas anderes ſein, das ſelbſt Männer, die dort oben nur hart am Tode vorbeigekommen ſind und in fenen Eiswüſten Grauen und Schrecken von unerhörten Ausmaßen erlebt haben, bald nach der Rückkehr wieder un⸗ ruhig werden läßt und ſie nach kurzer Erholung wieder hinauftreibt, dorthin, wo neue Strapazen und Entbehrungen, wenn nicht ſogar der ſichere Tod auf ſie warten. Lang, ſehr lang iſt die mit ſchwarzen Kreuzen dicht beſäte Ehrentafel der kühnen Polarhelden. Wie viele ſind, von den beſten Wünſchen begleitet, frohgemut und erfolgſicher hinaus⸗ gefahren, um nie wieder 6 22 855 immer weiß man, wo ſte ihre letzte Ruhe gefunden haben. Von einer ganzen Anzahl hat man nie wieder etwas gehört, man weiß nicht, wo ſie geblieben ſind.„Verſchollen“, welche furchtbaren Tragö⸗ dien umſchließt nicht dieſes Wort! Wir können deren Inhalt nur vermuten auf Grund von Berichten, die uns über andere, verhältnismäßig glücklicher abgelaufene Expeditionen über⸗ kommen ſind. Dieſe Berichte, gerade durch die Nüchternheit und Sachlichkeit erſchütternd, mit der hier der Verlauf der Fahrten und alle Zwiſchenfälle aufgezeichnet ſind, wiſſen von Orgien des Schreckens, aber auch, das ſoll nicht verſchwiegen werden, von Kameradſchaftstreue bis in den Tod zu melden. Es ſind Dokumente von einer atemraubenden Lebendigkeit, vor der alles verblaßt, was ſich ein menſchliches Gehirn an Aben⸗ teuern und Gefahren erſinnen kann. fa 2 SMSENGEN 2 wer wird ihn endgültig bezwingen? (Uberſichtskarte der nördlichen Polarregion.) Nicht eine Fahrt in der langen Reihe der Expeditionen, die glatt und ohne dramatiſche Zwiſchenfälle verlaufen wäre. Schon Pytheas aus Maſſilia, ein Zeitgenoſſe Alexan⸗ ders des Großen(4. Jahrhundert v. Chr.), der in der Ge⸗ ſchichte als der erſte Polarfahrer gilt, mußte unverrichteter Sache weder umkehren, nachdem er hinter dem ſagenhaften Eiland Thule, indem die Gelehrten heute eine der Shetland⸗ inſeln erkennen wollen, auf das„dick gewordene, geronnene Meer geſtaßen war, von dem er ſchreckliche Dinge zu berichten wußte. Von den Erobererzügen der Normannen und Wikinger abgeſehen, die ſie zwar auch recht weit nordwärts führten, aber doch nicht die Auffindung des Nordpols zum Ziele hatten, dauerte es mehr als 2000 Jahre, ehe die Menſchen wieder den Gedanken der Poleroberung aufnahmen. Ir kühner ſie wurden, deſto mehr Opfer verſchlang die Arktis. Wer könnte ſie ſämtlich aufzählen, die Unternehmungen der kühnen Seeleute und Forſcher aller Nationen? Eins der tragiſchſten Kapitel in der Geſchichte des Kampfes um den Nordpol iſt das Schickſal der Franklin ⸗Expedi⸗ tion. John Franklin, ein hervorragender Seemann und tapferer Soldat, der bereits zwei Polarfahrten mit allen gefallen ſein. Schrecken hinter ſich hatte, der auf der letzten nur mit knapper Mühe dem Tode entronnen war und die Mehrzahl ſeiner Be⸗ gleiter hatte umkommen ſehen, folgte im Jahre 1845 noch ein⸗ mal dem Rufe des Nordens, um endlich doch dem eiſigen Ver⸗ hängnis zum Opfer zu fallen. Als er zwei Jahre nach Be⸗ ginn ſeiner Fahrt kein Lebenszeichen gab, wurde man in der Heimat unruhig, entſandte Suchſchiffe und die ganze ziviliſierte Welt verfolgte die einzelnen Etappen der Nachforſchungen mit größter Ungeduld und Spannung. Aber von den vierzehn Suchſchiffen, die dank großer Geloͤſpenden entſandt werden konnten, gerieten die meiſten ſelbſt in große Bedrängnis, ſo daß zu ihrer Rettung wiederum neue Hilfsexpeditionen aus⸗ gerüſtet werden mußten. Erſt zwölf Jahre nach Franklins Abreiſe fand man in der eiſigen Einöde unter einem Stein⸗ 2 hügel eine Zinnbüchſe mit einer Mitteilung, aus der hervor⸗ ging, daß Franklin ſchon im Jahre 1847 den furchtbaren Stra⸗ pazen erlegen war. Man hat niemals ſeine Leiche noch wei⸗ tere Spuren von den übrigen Teilnehmern ſeiner Expedition gefunden. Nur einige Werkzeuge und Uniformknöpfe, von Eskimos irgendwo gefunden, konnten geborgen werden. Wie ein Ruf aus einer andern Welt wirkte es, als man im April 1926 auf einen von Franklins Schlitten ſtieß, der noch Büchſen mit Fleiſch enthielt, das über 80 Jahre friſch geblieben war. Das Schickſal Franklins hat andere Forſcher nicht ab⸗ ſchrecken können. Um nur einige aus der Schar dieſer heldenhaften Männer zu nennen, ſei zum Beiſpiel an den amerikaniſchen Journaliſten Hall erinnert, der 1860 den Spuren der Franklin⸗Leute nachging, fünf Jahre als einzi⸗ ger Weißer unter Eskimos lebte, und der bei einer zweiten Expedition, obgleich ein Hüne und von robuſter Geſund⸗ heit, doch auch ſein Leben oben laſſen mußte. Da ſei weiter des 1884 erfolgten Todesmarſches der Beſatzung der „Jeanette“ eines amerikaniſchen Kriegsſchiffes, gedacht, von deren ergreifende Schickſal man durch das Tagebuch des Leutnant de Long Kenntnis erhielt, der alle Phaſen des langſamen Hinſterbens getreu aufzeichnete, bis er ſelbſt ver⸗ ſchied. Tagebuch und Bleiſtift in der ſtarren Hand, ſo fand man ihn ſpäter auf. Nanſen mit ſeinem Segelſchiff„Fram“ hatte 1895 mehr Glück, er erreichte zwar nicht den Nordpol, konnte aber andere wertvolle Entdeckungen machen und kam wenigſtens mit ſeinen Begleitern heil zurück. Den nächſten größeren Vorſtoß unternahm im Jahre 1906 der Amerikaner Peary, der es erleben mußte, daß ihm kurz vor dem Ziel ein anderer zuvorkam, nämlich Frederick A. Cook, wenigſtens angeblich. Denn der Krieg zwiſchen den Forſchern, der nunmehr um den Ruhm der Polentdeckung anhub und der in ſeiner ganzen Häßlichkeit die Hintergründe einer Nordpolforſchungsinduſtrie aufdeckte, ließ die Welt an der Wahrheit der Berichte jener beiden Konkur⸗ renten zweifeln. Im Zeitalter der Flugzeuge und Luftſchiffe ſind neue Verſuche zur Eroberung des Nordpols unter Benutzung dieſer Verkehrsmittel angeſtellt worden. Aber ſowohl der amerikaniſche Major Byrd als auch Ammundſen mit ſeinem Begleiter Nobile haben 1926 nicht landen können, ſondern mußten es beim Abwurf der Landesflaggen bewen⸗ den laſſen. Wie groß auch die Zahl der Opfer ſein ſollte, die der weiße Dämon noch verlangen wird, eines Tages wird doch der Menſch Sieger bleiben wie im Kampfe mit anderen Naturgewalten und dann werden die kühnen Pioniere, über deren Gräber der Weg zum Nordpol führt, nicht umſonſt Dr. Karl! Kabritz. Velenntniſſe ber Varonin de Brionne 3 Roman von Liesbet Dill 10 a(Nachdruck verboten.) 5 95 ſagen Sie 19655 wenigſtens, wo Sie Herrn von Raſ⸗ ſow kennen gelernt haben wollen,“ beſtand ich. Denn Egon hatte mir nie etwas von Monſieur erzählt. „Niemals, niemals,“ rief Monſieur.„Oh, hören Sie mich doch, ich warne Sie!“ Und in demſelben Ton, in dem er mir einſt geſtanden:„ich bete Sie an“, begann er auf mich einzu⸗ reden, von dieſem Manne abzulaſſen. Die Worte ſtanben ihm zu Gebot, wie einem Dichter; ich fühlte, welche Gefahr in ſolch hinreißender Redegewalt lag. Mein Herz fieberte. Er tat mir leid. Der Schmerz hatte veredelnd auf ihn gewirkt und unſere Freundſchaft hatte ſich vielleicht gerade dadurch ver⸗ tieft. Aber was bedeutet es einer Frau, daß man ihr den geliebten Mann als Verbrecher hinſtellt? Ich wäre Egon ins Zuchthaus gefolgt. Warum gerade ihm? Kann man das erklären? Er war der Mann, den ich liebte! Monſteur ballte die Fäuſte, rollte die Augen und fuch⸗ telte wütend mit dem Stock in der Luft umher, während er ſeine Worte an mich verſchwendete. „Was hat er denn getan?“ beſtand ich. „Getan?“? Monſieur blitzte mich mit ſeinen dunklen romaniſchen Augen an.„Es gibt Dinge, von denen man beſſer nicht ſpricht. Sie werden die unglücklichſte Frau werden, auf Ehrenwort“, ſtieß er zwiſchen den Zähnen hervor, während ſein Stock tiefe Furchen in den Uferkies grub. „Eine Ehe mit dieſem—“ Er rang ein höhniſches Wort herunter...„Das wird die Hölle.“ „Und warum haben Sie ihn nicht zurückgehalten, etwas Schlechtes zu begehen, wenn Sie dabei waren?“ fragte ich. „Ich habe nicht den Auftrag, ihn zu hüten“, erwiderte Monſtieur mit wildfunkelnden Augen. Daß er den Mut nicht gefunden hatte, es mir früher zu geſtehen, als einen Tag vor ſeiner Abreiſe, wie ſchade! Ich erhob mich empört.„Leben Sie wohl, Monſieur,“ ſagte ich eiſig.„Sie haben einen Mann beleidigt, den Sie nicht kennen Auch Monſieur hatte ſich erhoben, mit verächtlich zucken⸗ den Lippen ſtanden wir einander gegenüber. Dann kam der Abſchied und wir reichten uns die Hände. Er wollte ſcheinbar etwas ſagen, aber die Bewegung über⸗ mannte ihn.„Mögen Sie ihn niemals kennen lernen“, ſagte er. Es war ſein letztes Wort. Dann ging er raſch, ohne ſich umzuſehen, fort. Ich ſah ſeine ſchmale Geſtalt in dem blauen Jackettanzug kleiner und kleiner werden, bis ſie ſich ſchließlich in der dunklen Allee verlor. Des Abends auf der Reunion lehnte ich es ab, Fandango zu tanzen. Ich ging im Garten auf und ab. Die Wege zwi⸗ ſchen den Taxushecken waren taghell beleuchtet, über den Ber⸗ gen ſtand der Mond, man ſah den ſchimmernden Rhein in der Ferne vorüberfließen. Daß Wilhelm an meiner Seite ging, bemerkte ich kaum. Wir gingen ſchweigend um den Springbrunnen, zerſtreut und ſtumm. Ich fröſtelte, trotz der Wärme des Sommer⸗ abends, und wand mir den kirſchfarbenen Seidenſchal feſt um die Schultern. Die Worte Monſieurs arbeiteten heftig in mir. Die ganze Welt war um mich verſunken, alles war mir gleichgültig geworden gegen das Ungeheure, das ich heute er⸗ lebt: Der Zweifel an Egons Charakter... Ich rätſelte, wo Monſieur Egon getroffen haben konnte? Ich beachtete daher nicht, daß Wilhelm unheimlich entſchloſſen ausſah. Dieſen Abend hatte er ſich erwählt, die Attacke zu wagen. Er ſteuerte einer Bank zu, die verborgen hinter dem Syringengebüſch ſtand, und wir nahmen Platz. f Wilhelm hatte ſchon mehrmals verſucht, mit ſchüchternen Plänkeleien das Feld zu klären, als ich jedoch nur zerſtreute, abweiſende Antworten gab, ging er zum Sturm vor. Ich war völlig überraſcht und ſetzte mich energiſch zur Wehr. Er draug in mich, endlich allen Unklarheiten, in denen er ſeit Jahren ſchwebte, ein Ende zu machen. Er forderte von mir ein klares„Ja“ oder„Nein“. Und ſo ſagte ich ihm „nein“, ſo deutlich, daß er ſtumm die Hacken zuſammenſchlug und mich empört verließ. Am anderen Morgen erhielt ich zwei Briefe. Der große Brief war von Monſieur. Der kleine von Wilhelm. 8*.* „Lebewohl, meine Freundin“, ſchrieb Monſieur.„Ihr, die Ihr der Stern an meinem dunklen Himmel waret. Dank dafür, daß ich heute ſagen kann, ich habe das Glück gekannt..“ In was dieſes Glück eigentlich beſtand, iſt mir nie 99 klar geworden. Beſonders fand ich den Schluß ſehr ſchön. Er rührte mich faſt zu Tränen..„hſeid glücklich auch fern von mir, auch ohne mich; Gott ſchütze dich, meine einzige Liebe“ Ich glaube, er berauſchte ſich an ſeinen eigenen Worten und hat ſich in einen Schmerz hineingewütet, der, wenn er auch damals heftig geweſen ſein mag, ihn doch keineswegs ge⸗ tötet hat. Ein Jahr darauf hat er mir ſeine Hochzeit mit einer Spanierin angezeigt. Gegen die Franzöſinnen hatte er immer etwas. Sie haben ihn bereits mit ſiebzehn Jahren enttäuſcht. Ob ſeine Spanierin ſich hat franzöſiſch übertünchen laſſen/ entzieht ſich meiner Kenntnis. Ich habe dann nie wieder etwas von Monſteur gehört, aber es ehrte mich da⸗ mals, daß ein Landsmann der uns Frauen immer als ein Muſter von Grazie hingeſtellten Fransbſinnen eine Deutſche wählen wollte Sein Buch über Deutſchland erſchien noch in demſelben Jahr. Es war in der flüſſigen, eleganten Sprache verfaßt, deren ſich Monſieur auch in ſeinen Briefen bediente. Wir Rheinländer ſind noch am beſten dabei weggekommen. Es handelt von ſeinem Heidelberger Aufenthalt, von Berlin, München, Frankfurt am Main und Koblenz. Zu dieſem Zweck war er vier Tage in München, zwei Tage in Berlin und einen halben in Frankfurt. Dort hat er einen Wagen genom⸗ men, hat ſich das Goethehaus und die Ariadne angeſehen und im Palmengarten Kaffee getrunken. Die Studien in Koblenz kann ich bezeugen. Er hat ſie gewiſſenhaft jeden Sonntag gemacht, wenn auch Wilhelm über die Volksſtudien von Mon⸗ ſieur ein unbeſchreibliches Lächeln auffſetzte. Er tadelte den Größenwahn ſeiner Kollegen, welche Ur⸗ teile über die Deutſchen fällten, ohne ſie kennen zu lernen ſich bemüht zu haben, und ging mit ſchneidendem Sarkasmus gegen die Franzoſen vor, die das deutſche Volk als„ſo bür⸗ gerlich“, ſo nüchtern bezeichneten und die Poeſie der Deutſchen als kleine blaue Blume von dem Duft von Würſtchen und Hammelsrippchen erfüllt. Er warnte ſeine Landsleute vor dem kindiſchen Vergnügen, ohne Sachkenntnis, ſondern nur dem Raſſenhaß folgend, mit oberflächlichen Redensarten ein Volk wie die Deutſchen abzutun. Und ich hatte die Genug⸗ tuung, vieles, was wir auf unſerer Bank durchgeſprochen, über das wir uns erhitzt, geſtritten und geeinigt hatten, in dem Buch wiederzufinden. (Fortſetzung folgt) N 1 * 4 unſere Bewunderung und volle Anerkennung erregen. Dienstag, den 10. Juli 1928 neue Mauuheimer Zeitung(Abenb⸗ Ausgabe) g. eite. Nr. 1 die Bremen⸗Flieger in Mannheim Köhl und v. Hünefeld im Auto v. Hünefeld entsteigt der„Europa“ Die„Europa“ auf dem Mannhelmer Flugplatz s Photos: Hiefhelnz, Presse Photo Mannbeim g„ manns Heilbronn, gedachte in ſeinen einleitenden Worten Gruppe der Remontantroſen auf. Frankreich war es nun, das ſich von den dreißiger Jah⸗ ren des letzten Jahrhunderts an ganz bedeutend mit der Roſen⸗ Trotz der ſchlimmen Tage, die uns die drei Geſtrengen im Maimonat gebracht, ſind die Roſen innerhalb der Stadt doch prächtig aufgeblüht und zu einer Schönheit gelangt, die Wir finden dieſe herrlichen Blumen in dieſen leuchtenden Farben noch nicht ſolange in unſerer Stadt; denn die meiſten Sorten, deren Schönheit wir mit Recht ſo beſtaunen, ſind noch nicht lange im Handel, daher noch nicht lange gezüchtet. Als die ſchönſte und wertvollſte Roſe wird in unſerer Gegend immer noch die 8 Teeroſe angeſprochen, die zu beſitzen der Wunſch eines jeden Blumen⸗ und Roſenfreundes iſt. Und doch ſind gerade die Teeroſen heute durch die Teehybridroſen bedeutend verbeſſert worden. Als die bekannteſte unter den Teeroſen gilt die Sorte Ma⸗ rechal Niel, die bereits ſchon ſeit 1864 im Handel iſt. Ge⸗ wiß, dieſe Teeroſen zeichnen ſich beſonders durch die präch⸗ tige Farbenwirkung und den herrlichen Duft aus, der dieſen Blumen eigen iſt. Auch ihre Blütenform iſt recht dankbar. Leider ſind aber dieſe Roſen ſehr empfindlich und jeder Blumenfreund, der ſie beſitzt, weiß, daß die Blüten in den böſen Maitagen ſehr gelitten haben. Sie haben ſich leider nur in verkümmerter unſchöner Weiſe geöffnet und den Blumenfreund ſehr enttäuſcht. Wohl iſt ſonſt bei der Niel⸗ roſe der edle Bau, die intenſive, ſchwefelgelbe Färbung und der köſtliche Duft vorhanden, der durch keine andere Sorte der neuen Zeit überboten werden konnte. Die meiſten Roſen, die wir heute ſehen und bewundern, zählen zu der Gruppe der Teehybriden, die erſt vor wenigen Jahrzehnten entſtanden iſt. Sie ging aus einer Kreuzung der Tee⸗ mit der Remontantroſe hervor und hat den großen Vorzug, Schönheit und Haltbarkeit der erſten, Blühwilligkeit, Blumenreichtum und Widerſtandsfähigkeit von der zweiten Art zu erhalten. Die indiſche Roſe iſt die Urſprungsform der prächtigen oſtaſtatiſchen Roſen, die beſonders in Japan und China ſeit uralter Zeit in Kultur ſind. Zu dieſen zählen nun die Bengal⸗, Monats⸗ und Teeroſen. Jedenfalls können wir keine Kulturblume, die das Alter der Roſe aufzuweiſen hätte. Freilich, dieſe Arten, die wir heute in unſeren öffentlichen und privaten Gärten mit Recht ſo bewundern, kannte man damals noch nicht. Sicher iſt aber, ſo lange Mannheim ſchon exiſttert, ſo lange hat es ſeine Roſen gekannt. Jahrhunderte lang pflegten unſere Vorfahren ziemlich die gleichen Sorten. Wenn durch Zufall nicht einmal eine neue Art gebildet wurde, durch künſtliche Befruchtung, wie dies heute vielfach geſchieht, wurde dies gar nicht erſt verſucht. So blieb alles ziemlich bis vor hundert Jahren. Dazumal kam nun die neue 5. zucht befaßte. Durch Einführung verſchiedener oſtaſiatiſcher Roſenarten und durch vorgenommene ſorgfältige Kreuzungen hatten auf Jahrzehnte die Franzoſen die Führung in der Roſenzucht beſeſſen. Von den älteſten franzöſiſchen Züch⸗ tungen ging 1843 die noch heute in Kultur ſich befindende Malmatiſonroſe(Souv. de la Malmaison) und 10 Jahre ſpäter die Gloire de Dijon hervor, die damals bei uns großes Aufſehen erlangt haben und, da noch nicht überholt, heute noch in Kultur ſind. Sie fehlen bei uns in keinem Garten, der Wert auf Vollſtändigkeit hat. Alle bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts bei uns geſehene Roſen waren ausſchließlich franzöſiſchen Urſprungs, deutſche Roſennamen fehlten damals ſo gut wie ganz. Von den Roſen, die unſere Eltern und Großeltern gehegt und gepflegt hatten, finden ſich nur ganz wenige Sorten heute noch vor. Es ſind aber noch in Kultur die roſafarbenen La France, Victor Verdier, Van Houtte und noch manche andere; aber alle mit fran⸗ zöſiſchen Namen. Eine deutſche Bezeichnung hätte ſich nicht ſo leicht durchgeſetzt. Was gut war, mußte bekanntlich beim deutſchen Michel in früherer Zeit mit einem franzöſiſchen Namen bedacht ſein. 5 Die Zahl der in Frankreich gezüchteten Roſenſorten war vor 70 Jahren, 1858 bereits ſo groß, daß die bedeutendſten Roſenzüchter einen Kongreß veranſtalteten, der die Auswahl der ſchönſten und bewährteſten Sorten zur Tagesordnung machte. Auch eine ſorgfältige Beſchreibung von Form, Farbe, Geruch und Haltbarkeit wurde damals ſchon eingehend ge⸗ prüft. Von den Remontantroſen ſind neuere Sorten ſoviel wie unbekannt. In unſerer Stadt finden wir hunderte von Sorten vertreten, die heute als Schlingroſen die Zäune und Wände, Laubengänge und Gartenhäuschen zieren. Sie iſt die Blume des ſchlichten Arbeiters wie des reichen Mannes, der armen Waſchfrau wie der hohen Dame. Sie blüht als Buſchroſe ſo herrlich wie als Hochſtamm oder Halbſtamm. Man braucht nur eine mit Vorgärten geſchmückte Straße heute zu durchwandern, ihr herrlicher Duft, ihre prächtige Schönheit, ihre Blühwilligkeit und ihr Farbenreichtum er⸗ freut uns alle. Jeden Tag blühen neue Blüten auf, neue Arten löſen alte ab. Und dann erreichen Roſen ein ſehr hohes Alter und einen mächtigen Umfang. Ja, ſie können ein Alter von mehreren Jahrhunderten erlangen. So galt der Dieſer Roſenſtock hat nach Humboldts„Anſichten der Natur“ ſchon im 11. Jahrhundert exiſtiert. War doch im damaligen, Haushaltungsregiſter des Domes ſchon ein Betrag für dit Unterhaltung dieſes Roſenſtockes eingeſetzt. Ueber der Erde iſt der Stamm ½ Meter ſtark. Dieſe uralte Blumenkönigin in unſerer Stadt zu ern halten iſt eine wichtige Aufgabe. Wir wollen nicht nur einen „Roſengarten ohne Roſen“ ſondern viele Roſengärten. Die in nächſter Woche hier ſtattfindende Roſenſchau, die der hieſige Verein Deutſcher Roſenfreunde in die Wege leitet, ſoll die ſchönſten und neueſten Sorten uns vor Augen führen. Sollen denn jene, die keine Gärtchen ihr eigen nennen, nicht die Topfroſenkultur aufnehmen, wie ſie ſchon bei den alten Aegyptern gepflegt wurden. Und wiſſen wir denn alle, wo die herrliche rote Roſenfarbe, die wir ſo viel bewundern, herkommt. Ein griechiſcher Dichter ſagt es uns in der Geo⸗ ponika:„Die Roſe war urſprünglich weiß und geruchlos. Einſt ritzte Aphrodite ihren Fuß an einem Roſenſtachel. Von dem hervorquellenden Blute der Göttin nahm die Roſe ihre rote Farbe und den Wohlgeruch an. Hortus. Miriſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes * Karlsruhe, 9. Juli. Der Arbeitsmarkt hat ſich im gan⸗ zen noch weiterhin leicht gebeſſert. Die Mehrzahl der Be⸗ rufsgruppen konnte in einem geringeren oder ſtärkeren Aus⸗ maße Arbeitskräfte aufnehmen; jedoch iſt der Rückgang der Zahl der Unterſtſützungsempfänger in der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung— Geſamtrückgang von 28 180 am 28. Juni um 3258 auf 24922 am Juli— zu einem weſentlichen Teil auf Ausſteuerungen infolge Ablaufs der geſetzlichen Unter⸗ ſtützungsfriſt zurückzuführen. Der Anteil der Verringerung verteilt ſich ziemlich gleichmäßig auf die Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung(— 1615) und auf die Kriſenunterſtützung(— 1643). Etmas ſtber ein Viertel der Abnahme entfällt auf Württem⸗ berg und Hohenzollern(Arbeitsloſenunterſtützungsempfänger — 361, Kriſenunterſtützungsempfänger— 487), der größere Reſt auf Baden(Arbeitsloſenunterſtützungsempfänger — 1254, Kriſenunterſtützungsempfänger— 1156). 885 Veranſtaltungen * Führungen im Schloßmuſeum Mannheim. Die Son⸗ derführungen im Schloßmuſeum, bei denen in einſtün⸗ diger Erläuterung Spezialgebiete an Hand der ausgeſtellten Gegenſtände eingehend beſprochen werden, finden ihre Fort⸗ ſetzung Mittwoch, den 11. Juli, nachmittags 4 Uhr, mit einer Beſprechung von Meißner Porzellan. Das Nähere iſt aus der Anzeige im heutigen Abendblatte erſichtlich. Tagungen Jahrestagung des Deutſchen Werkbundes— Inter⸗ nationale Ausſtellung 1932 in Köln In den Tagen vom.—7. Juli hält der Deutſche Werkbund ſeine 17. Jahresverſammlung in München ab. In der Mitgliederverſammlung, die am Donnerstagnachmittag ſtattfand, waren u. a. je eln Vertreter des Handelsminiſteriums und der Münchener Handwerks⸗ kammer erſchienen. Der erſte Vorſitzende, Geheimrat Bruck⸗ der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder und erinnerte daran, daß vor 21 Jahren der Deutſche Werkbund in München gegründet worden ſei. Jahresbericht, Rechnungsablage und Rechnungsvorſchlag für 1929 wurden ohne Erörterung ge⸗ nehmigt. Die Wahlen ergaben die Zuwahl von ſechs Mit⸗ gliedern zum Vorſtand. Hierauf erſtattete der Ausſtellungs⸗ kommiſſar Prof. Jäckh ein Referat über die Vorarbeiten für die Ausſtellung„Die neue Zeit“ in Köln. Ein komplettes Programm für dieſe Ausſtellung wird in den nächſten Wochen aufgeſtellt werden auf Grund der Denk⸗ ſchrift des Profeſſors Riemenſchmied und der Ausführungen des zweiten Bundesvorſitzenden Mies van der Rohe. Die Verſammlung nahm dann einſtimmig eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt: Der Deutſche Werkbund hat den Bericht von Profeſſor Dr. Jäckh über den günſtigen Abſchluß der Kölner Ausſtellungsverhandlungen mit den Vertretern der Reichsregierung, der preußiſchen Staatsregierung und den Vereinigten Reichsverbänden von Induſtrie, Handel und Handwerk mit großer Befriedigung entgegengenommen. Zum Generalkommiſſar dieſer internationalen Ausſtellung „Die neue Zeit“ 1932 in Köln und dem Rheinland, wird im Einvernehmen mit der Stadt Köln, der Induſtrie⸗ und Wirtſchafts⸗Organiſationen und der Reichsregierung Profeſſor Dr. Jäckh ernannt. f 5. E Werkmeiſtertagung In Schwenningen trafen ſich dieſer Tage die Werkmeiſter aus Württemberg und Baden, um zu beruflichen Fragen Stellung zu nehmen. Im Beethovenhaus fand ein FJ eſt⸗ kommers ſtatt, auf dem der Vorſitzende der Ortsgruppe, Johannes Benzing, die Erſchienenen begrüßte, während das Mitglied des Hauptvorſtandes, Köhl, in längeren Ausfüh⸗ rungen einen Rückblick über die Zwecke und Ziele des Werk⸗ meiſterverbandes gab. In einer öffentlichen Kundgebung, an der auch viele Frauen teilnahmen, ſprach Reichstagsabg. Kurt Heinig, der Leiter der wirtſchaftlichen Abteilung des Deut⸗ ſchen Werkmeiſterverbandes, über die wirtſchaftliche Situation und die Lage der Werkmeiſter unter beſonderer Berückſich⸗ tigung der Uhreninduſtrie. 8 Entſchließung gegen dien nebelung ber deutſchen Luftfahrt Auf der 22. deutſchen Luftfahrertagung in Kon⸗ ſtanz verlas der Vorſitzende, Staatsminiſter a. D. Domi⸗ nikus, auch eine Entſchließung gegen die Knebelun g der deutſchen Luftfahrt. In dieſer Entſchließung, die unter ſtür⸗ miſchem Beifall einmütige Annahme fand, wurde die Beſeiti⸗ gung der noch beſtehenden Hemmungen der Luftfahrt im be⸗ ſetzten Gebiet und der ſchweren Feſſeln des Lufſtportes gefor⸗ dert und auf die Vertragswidrigkeit der Beſchränkungen füt die flugſportliche Betätigung der deutſchen Jugend nachdrück⸗ lich hingewieſen. Der deutſche Luftfahrerverband richtete a die zuſtändige Reichsbehörde die Bitte, unabläſſig auf eine mit ſeinen Ausläufern 67 Meter hohe und 7½ Meter breite Roſenſtrauch auf dem Friedhof an der Außenmauer des Domes von Hildesheim ſchon im 17. Jahrhundert als uralt. ſchnelle und reſtloſe Beſeitigung aller Beſtimmungen hinzuwir⸗ ken, die die Entwicklung des Luftverkehrs und des Flugſports zu hindern geeignet ſind. N 4 8, Seite. Nr. 946 rr Elektron das neue deutſche Flugzeugmetall Wie bedeutſam auch eine geringe Gewichtserſparnis beim Bau von Flugzeugen iſt, wenn dafür mehr Brennſtoff mit⸗ genommen und die Flugſtrecke dadurch verlängert werden kann, hat der Ozeanflug der„Bremen“ erwieſen. Es klingt daher nicht unwahrſcheinlich, wenn behauptet wird, daß man auf den Junkerswerken mit dem Gedanken umgehe, das leichte Elektronmetall auch für den Rumpf von Flugzeugen zu ver⸗ wenden, die für weitere Ozeanflüge beſtimmt ſein ſollen. Mit dem Elektron, das 50 v. H. leichter iſt als Aluminium und, wenn man ſein größeres Volumen in Rechnung zieht, Am 10 v. H. billiger, wächſt dieſem überhaupt ein ernſter Konkurrent heran, ſeitdem es gelungen iſt, dem größten Nach⸗ teil dieſes Leichtmetalles, der großen Entzündlichkeit des bei ſeiner Verarbeitung entſtehenden Abfalls vorzubeugen. Das Elektron beſteht nämlich zu 90 v. H. aus Magneſium, das in Bänder⸗ oder Pulverform und auch als Blitzlicht mit intenſiv leuchtender Flamme abbrennt. Mit Aluminium oder Zink legiert, und zwar in demſelben Verhältnis:1, in dem Silber und Gold durch Kupferzuſatz' erſt die nötige Härte erhalten, iſt Magneſium zu einem ſehr wertvollen Werkſtoff für alle Zwecke geworden, wo wie im Motoren⸗ und Flugzeugbau en dent leichtes Gewicht und große Feſtigkeit verlangt wer⸗ en. die Zugſßitze aus Elektronmetall. Eigentlich hat erſt die Berliner Werkſtoffſchau im Herbſt 1927 eine größere Oeffentlichkeit mit den vielen Verwendungs⸗ möglichkeiten dieſes neuen Leichtmetalls bekannt gemacht. Nachdem die chemiſche Fabrik Griesheim⸗Elektron 1909 auf der Luftſchiffahrtsausſtellung in Frankfurt ihre erſten Magneſium⸗ legierungen gezeigt hatte, hat es faſt noch zwei Jahrzehnte ge⸗ Hauert, bis in dem Bitterfelder Elektron⸗Werk der J. G. Far⸗ beninduſtrie das Elektronmetall in mühevoller Arbeit zu ſei⸗ ner heutigen Verwendbarkeit entwickelt worden iſt. Elektron iſt auf der Drehbank ſo leicht zu bearbeiten, daß erſt neue Maſchinen konſtruiert werden mußten, um dieſe Vorzüge rich⸗ tig auszuwerten. Die dabei abfallenden dünnen Späne bleiben allerdings leicht entzündbar, aber man hat überall Maßnahmen getroffen, die durch ihre Unterbringung in ge⸗ ſchloſſenen Behältern uſw. heute faſt jede Gefahr ausſchließen. Wie wenig feuergefährlich das Elektron als Werkſtoff iſt, er⸗ güht ſich daraus, daß es bisher hauptſächlich zu Kolben in Ver⸗ brennungsmotoren verwendet wird, wo es doch dauernd vom Feuerſtrahl der explodierenden Gaſe getroffen wird. Und es ſind ſchon 400 000 ſolcher Motoren aus Elektron in Betrieb. Die Vorzüge des Elektron beſtehen in ſeinem geringen Ge⸗ wicht— ſein ſpezifiſches Gewicht beträgt nur 1,8 gegenüber 2,7 des Aluminiums— ſeiner leichten Bearbeitbarkeit und ſeiner großen Feſtigkeit. So war ein für die Werkſtofftagung aus⸗ gebautes Rad eines Berliner Autobus nach etner Laufſtrecke von über 100 000 Klm. noch vollkommen betriebsbrauchbar. Andere Verwendungsmöglichkeiten zeigten die ausgeſtellten Teilſtücke non Maſchinen, Flugzeugpropeller, Motorxengehäuſe, Benzintanks, Flugzeuglaufräder, Bauteile von Flugzeugen, Paddelboote uſw. Während wir bei dem Bezuge des Grundſtoffes für Alu⸗ minium vom Auslände abhängig ſind, denn wir beziehen jährlich 300 000 To. Bauxit aus Ungarn, 150 000 To., aus aus Frankreich und je 80 000 To. aus Jugoflawien und Ita⸗ lien, wird Magneſium aus einem Grundſtoff gewonnen, den gerade der deutſche Boden in größter Menge enthält, nämlich aus den Abraumſalzen der Steinſalzlager von Staßfurt⸗ Leopolbshall. Und zwar iſt das Karnallit der Grund⸗ ſtoff für Magneſium. Da es ebenſo wie die anderen Kali⸗ ſalze ein Verdunſtungsprodukt des großen mitteldeutſchen Binnenmeeres der Zechſteinperiode iſt, alſo ein Niederſchlag des mit Salzen angereicherten Seewaſſers in flachen Küſten⸗ buchten, ſo erſcheint es nicht wunderbar, daß die Amerikaner heute das Magneſium direkt aus dem im Meerwaſſer ent⸗ haltenen Chlormagneſium gewinnen, wo es nach der Ein⸗ dampfung des Waſſers auch als Nebenprodukt bei der Brom⸗ gewinnung anfällt. Damit erklärt ſich aber auch, daß das in Nordamerika erzeugte Magneſium dreimal ſo teuer iſt, als das in Deutſchland aus dem Karnallit der Kaliſalzlager ge⸗ wonnene. Das amerikaniſche Magneſium kommt nämlich heute auf 8/ das Kilogramm zu ſtehen. f Elektronmetall wird heute allein in dem Elektron⸗Werk der J. G. Furbeninduſtrie in Bitterfeld hergeſtellt. Das Elektron⸗Werk hat jedoch kein Monopol auf dieſem Gebiet, denn jeder kann aus Karnallit Magneſium erzeugen, aber die Herſtellung und Verarbeitungsmethoden und die Legie⸗ rungen ſind dort am beſten entwickelt. Das iſt auch ulcht ver⸗ wunderlich, wenn man bedenkt, daß in dem Laboratorium in Bitterſeld allein 15 Chemiker dauernd an der Verbeſſerung dieſes Leichtmetalls arbeiten, und daß es 20 Jahre gedauert Hat, bis man ſich jetzt nach dem Ozeanflug der„Bremen“ in dem Junkers⸗Werk im benachbarten Deſſau die Ergebniſſe dieſer Arbeit dadurch zunutze machen kann, daß man auch den metallenen Körper der Flugzeuge aus dem neuen Leichtmetall Herſtellt. Ein Uebergang vom Aluminium zum Elektron hat auch Hebeutſame wirtſchaftliche Folgen. Da man faſt alle Werk⸗ ſtücke aus Elektron herſtellen kann, weil es warm verpreßt, gezogen, gegoſſen und ſogar im Spritzguß verarbeitet werden kann und da es ganz beſonders gut wärmeleitend iſt, ſo iſt ſeine Verwendung anſtatt des Aluminiums kein techniſches, ſondern nur noch ein wirtſchaſtliches Problem. Neuerdings werden z. B. Zündſtifte aus Elektron hergeſtellt. Das Stan⸗ genmetall für dieſe Stifte aus Eiſen koſtet 1 Pfg. aus Elek⸗ tron aber 14 Pfg. Das fertig gearbeitete Stück aus Elektron iſt aber immer noch um 1 Pfg. billiger als das gleiche Stück aus Eiſen, weil die aus der güten Bearbeitbarkeit des Elektron ſich ergebende Kraft-, Zeit- und Lohn⸗Erſparnis den Unterſchied des Rohmaterialprelſes wieder wettmacht, Wenn die Junkers⸗Werke fetzt auch den Körper ihrer Flugzeuge aus dem neuen Leſchtmetall herſtellen wollen, ſo kann das Elektron damit mehr und mehr an die Stelle des Aluminiums treten, Mit dert Aluminium bleiben wir dauernd abhängig von dem Bauxit⸗Bezug aus dem Auslande, ſolange die techniſch längſt mögliche Gewinnung von Alu⸗ minium aus jeder Tonerde noch ſo teuer kommt, daß ſie ſich wirtſchaftlich nicht trägt. Magneſium und damit Elektron können wir aber aus dem Kaliſalzen des deutſchen Bodens in unbegrenzten Mengen herſtellen und haben dabei geringere Geſtehungskoſten als die Länder, die mie Amerika über keine livorräte verfügen. So ſind z. B. auch die Kabinen der Schwebebahn auf Die Erhöhung der Selektivität Von Hans Joachim Berham Unter Selektivität verſteht man die Abſtimmſchärfe eines Empfängers, d. h. inwieweit der Empfänger die Forderung erfüllt, die einzelnen Sender voneinander zu krennen. Iſt es ſchon beim Telegraphieempfang eine große Schwierigkeit, aus den vielen Morſezeichen ganz beſtimmte heraushören zu wollen, ſo iſt es beim Rundfunkempfang geradezu eine Un⸗ möglichkeit, wenn man neben einem gewünſchten Programm auch noch ein anderes hören ſoll. Das Auseinanderhalten zweier Stationen auf benach⸗ barten Wellen iſt nicht ſo einfach, wie es zuerſt ausſehen mag, zumal das Wellengebiet mehr als überfüllt iſt. Voraus⸗ ſetzung zur Trennung mehrerer Sender iſt, daß ſie einen ge⸗ nügenden Wellenabſtand beſitzen. Bekanntlich ſtrahlt ein Sender ein ganzes Wellenbad aus. Bei der internationalen Wellenverteilung in Genf iſt jedem Sender ein Frequenzband von 10 000 Meter Hertz zu⸗ gebilligt, was ungefähr ein Wellenband von drei Meter aus⸗ macht. Will man nun eine Station gänzlich verzerrungsfrei abhören, ſo iſt man zur Aufnahme des ganzen von ihm aus⸗ geſtrahlten Wellenbandes gezwungen. Man kann alſo die Selektivität nicht beliebig ſteigern, da ſonſt einzelne Fre⸗ quenzen abgeſchnitten werden, ſo daß man beſtimmte Töne nicht mehr wahrnimmt. Man erkennt die ſich hieraus ergebende Schwierigkeit: Zur Befreiung von Störſendern muß die Selektivität mög⸗ lichſt hochgetrieben werden, während andererſeits zur ein⸗ wandfreien Wiedergabe von Sprache und Muſik eine kleine Selektivität erforderlich iſt. Man muß ſich hier alſo mit einem Mittelweg begnügen. Zur Erhöhung der Selektivität gibt es nun verſchiedene Mittel. Zunächſt iſt einmal die Möglichkeit gegeben, ſie durch eine Rückkoppelung zu erhöhen, was ſelbſtverſtändlich nur für Röhrenempfänger(um ſolche wird es ſich auch, mit Ausnahme weniger Spezialfälle, ausſchließlich handeln) in Frage kommt und am wenigſten Abhilfe verſchafft. 5 Man muß alſo zu dem nächſten Mittel übergehen, das darin beſteht, einen oder mehrere Zwiſchenkreiſe vor den Apparat zu ſchalten, wobet die einzelnen Kopplungen mög⸗ lichſt loſe zu wählen ſind. Dann käme eine aperiodiſche An⸗ kopplung der Antenne in Betracht, wobei die Antennenenergie mittels einiger Windungen auf den Gitterkreis übertragen wird. Je weniger Windungen man nimmt, deſto höher ſteigt die Selektivität, allerdings iſt dabei auch ein Lautſtärker⸗ rückgang mit in Kauf zu nehmen. Sehr wirkſam iſt die Vor⸗ ſchaltung einer Hochfreguenzſtufe(Vorröhre genannt). Kopplung dieſer auf das Audion wird in den weitaus meiſten Fällen mit Hilfe eines Sperrkreiſes vorgenommen. Die er⸗ wähnten Methoden verſprechen in der Hauptſache bei ent⸗ fernteren Sendern Erfolg. Einen ganz beſonderen Platz nimmt der„vorlaute“ Ortsſender ein. Man kann zu deſſen Ausſchaltung die bisherigen Mittel anwenden. Reichen dieſe jedoch nicht aus, ſo ſchaltet man zweckmäßig entweder vor das Gerät einen Sperrkreis oder parallel zu ihm einen Kurz⸗ ſchlußkrets. Alle, die in ſehr großer Nähe des Ortsſenders wohnen, werden indeſſen auch mit dieſer Methode nicht zum Erfolg kommen. Die Erklärung liegt darin, daß die in dem Apparat verwendeten Spulen den Ortsſender bereits ohne Hilfe von Antenne und Erde aufnehmen, alſo Rahmenwirkung zeigen. Zur Abhilfe kann man den geſamten Apparat oder nur den Hochfrequenzteil bezw. die Spulen abſchirmen, indem man ſie in Metall einſchlteßt, das dann geerdet wirb. Außerdem kön⸗ nen auch die Spulen gegen andere ausgetauſcht werden, z. B. gegen Ringſpulen, die alle an ſie geſtellten Anſprüche voll er⸗ füllen. Zumeiſt werden aber auch ſchon die ſogenannten Achterſpulen genügen. Das letzte und beſte Mittel iſt der Uebergang zum Rah⸗ menempfang, der freilich durch die Anſchaffung hochwertiger Vielröhrengeräte und deren Betrieb erhebliche Koſten mit ſich bringt, ſodaß er in Anbetracht der Geldknappheit nur wenigen vergönnt ſein dürfte. * Munodfunkſtsrungen Von Elektroingenieur Karl Zeller Seit dem Beſtehen des Rundfunks mußte ſtändig ein großes Maß von Arbelt daxauf verwendet werden, den Kampf zu führen gegen die mannigfachen Störungen, die den Empfang beeinträchtigen. Beim Abhören von Muſik werden alle Nebengeräuſche als beſonders läſtig empfunden, Geräuſche oft, die dem Telegraphieverkehr, auf den ſich der drahtlose Dienſt vor Einführung des Rundfunks allein beſchränkte, nichts anhaben würden. Durch den Einſatz der zahlreichen neuen Sender für Rundfunk entſtanden anfangs empfindliche gegenſeitige Störungen der in Bezug auf die Frequenz benach⸗ barten Wellen. Namentlich in den Küſtengebieten ſtörten die Schiffsſtationen, die zum großen Teil mit gedämpften Sendern und auf Wellen arbeiteten, die nahe den Rundfunkwellen lagen, bedeutend. Weſentliche Beſſerung ſtellte ſich im Laufe der Zeit ein dadurch, daß die Behörde die Hauptverkehrswelle der Schiffe höher legte und die ungedämpften Sender durch Röhrenſender erſetzte, deren Abſtimmſchärfe bedeutend größer iſt. Den gegenſeitigen Störungen der ſtändig an Zahl wach⸗ ſenden Rundfunkſender in Europa begegnete man durch eine internationale Wellen verteilung, die die Union Internationale de Radfophonie durchführte. Gleichzeitig wurde Sorge ge⸗ troffen, daß die Stationen ihre Wellenlängen unverändert bei⸗ behalten. Zu dem Zweck gab man den Sendern genau an⸗ zeigende Wellenmeſſer, In Deutſchland haben die mit Quarzkriſtallen arbeitenden Wellenmeſſer große Verbreitung gefunden. Auf der Empfangsſeite ſind eine Reihe von Mitteln zur Anwendung gekommen, die geeignet ſind, die Abſtimm⸗ ſchärfe zu verbeſſern und ſo die Wellen zu trennen. Man ging mehr und mehr zu Zweikreisempfängern über, bei denen außer dem Antennenkreiſe noch ein abgeſtimmter Kreis vorhanden iſt. Ein weiterer Schritt war das Beſtreben nach Vermeidung von Verluſten in Konſtruktion der Einzelteile und Aufbau des Gerätes. Bei den Spulen erreichte man das durch die ver⸗ ſchiedenſten Wicklungsarten und durch Weglaſſen des Wickel⸗ Die körpers. Man vermied ferner die freien Spulenenden, die ein⸗ polig an dem zur Abſtimmung benutzten Spulenteil hängen. Ein viel angewandtes Mittel zur Ausſchaltung von Störſen⸗ dern ſind die Siebkreiſe, die in verſchiedenen Schaltungen ange⸗ wendet werden. Eine Störbefreiung iſt weiter erreichbar durch Benutzung der Richtwirkung von Antennen. Am ſtärkſten aus⸗ geprägt iſt dieſe bei Rahmenantennen. Doch können wegen ihrer geringen Aufnahmefähigkeit nur wenige mit Vorteil da⸗ von Gebrauch machen. Richtwirkung zeigen auch die L⸗An⸗ tennen, d. f. ſolche, bei denen die Niederführung an einem Ende angreift. Sie empfangen am beſten aus der Richtung, die in der Verlängerung der Antenne über den Angriffspunkt der Niederführung hinaus liegt, Wer Raum zur Verfügung hat, kann auch bei jeder anderen Antenne durch Verlegung in eine andere Richtung erreichen, daß die eine Gruppe von Stationen beſſer, eine andere leiſer empfangen wird. Ohnmächtig ſind wir heute noch gegen diejenigen Störungen, die von den elek⸗ triſchen Vorgängen in der Atmoſphäre herrühren. Sie ſetzen ſich aus Schwingungen aller Frequenzen zuſammen und können deswegen nicht durch Siebkreiſe ferngehalten werden. Auch ſonſtige Maßnahmen an der Empfangsanlage verſagte. Zim⸗ merantennen ſind den Luftſtörungen weniger ausgeſetzt als Hochantennen. Man erkauft die geringere Störſtärke beim Uebergang zur Zimmerantenne häufig mit Abnahme der Empfangslautſtärke. Oft indeſſen bringt eine Innenantenne nur weſentlich ſchwächeren Empfang als eine Dachantenne, die in der Großſtadt ohnehin meiſt nur wenige Meter über dem Dach liegt und darum eine geringe wirkſame Höhe beſttzt, Zu den empfindlichſten Störungen in der Stadt gehören die von der elektriſchen Straßenbahn herrührenden. Hier haben wir es ebenfalls mit Schwingungen verſchiedenſter Fre⸗ quenzen zu tun, die durch Funkenbildung zwiſchen Fahrdraht und Stromabnehmer entſtehen. Die Beſeitigung iſt, wie ein⸗ gehende Verſuche gezeigt haben, möglich durch Verwendung von Kohlebügeln, die im Laufe der Unterſuchungen entwickel! worden ſind, anſtelle der bisherigen. In einigen Städten find ö auf dieſem Wege glänzende Erfolge erzielt worden. Die allge⸗ N meine Einführung des neuen Bügels oder anderer gleich⸗ wertiger Konſtruktionen ſcheitert indeſſen an der Koſtenfrage. Auf der Empfangsſeite iſt Abhilfe kaum möglich. Bei ent⸗ ſprechenden örtlichen Verhältniſſen iſt es angebracht, die An⸗ tenne in eine andere Richtung zu verlegen, etwa ſo, daß ſie mit dem Fahrdraht einen rechten Winkel bildet. Der Verſuch muß über die günſtigſte Lage entſcheiden. Zahlreich e die Störungen durch elektriſche Maſchinen aller Art. Motore und Generatoren erzeugen nicht ſelten dadurch erhebliche Störungen in weitem Umkreiſe, daß die Schwingungen, die durch Funken⸗ bildung entſtehen, ihren Weg über das Netz nehmen, an das die Maſchinen angeſchloſſen ſind. Die Unterdrückung der Störungen geſchieht häufig mit Hilfe von Kondenſatoren mit Erdung in der Mitte der Reihe oder durch große Droſſeln, die in die Zuführungen zum Netz eingeſchaltet werden. An Hoch⸗ frequenzheilgeräten läßt ſich ebenfalls eine einfache Vorrich⸗ tung anbringen, die die Ausſtrahlung von Störſchwingungen verhindert. Während die Maßnahmen an den Maſchinen ſelbſt in der Regel zum Ziele führen, Empfangsſeite wirkſame Abhilfe zu ſchaffen. Hier heißt es verſuchen, mit einer anderen Erdleitung zu arbeiten oder ſte durch ein Gegengewicht zu verſetzen, ferner die Zimmer⸗ antenne ſo zu verlegen, daß keine Kopplungen mit dem Licht⸗ netz entſtehen. Das wirkſamſte Mittel dürfte das Gegen⸗ gewicht ſein, falls es richtig verlegt wird. * 8 Das Neberſetzungs verhältnis der Niederfreguenztransformatoren Der Niederfrequenzverſtärker mit Traunsformatorenkopp⸗ lung bietet den Vorteil eines hohen Verſtärkungsgrades, der durch das Hochtransformieren der Spannung gewonnen wird. Dieſe Art von Verſtärkern iſt inſolgedeſſen weit ver⸗ breitet. Beſonders bei Lautſprecherempfang leiſtet er gute Dienſte. Bei Verwendung zweier Röhren wird in der Regel die Energie genügend verſtärkt, um den Lautſprecher in Be⸗ trieb zu ſetzen. Dex Transformator ſelber und die Schaltung müſſen indeſſen, wenn der Verſtärker ohne Verzerrung arbei⸗ ten ſoll, beſtimmten Forderungen gerecht werden. So iſt es 3. B. nicht angängig, ein beliebig hohes Ueberſetzungsverhält⸗ nis, etwa:10 oder noch höher, zu verwenden. Zwar erhält dle Spannung in der Sekundärwicklung den zehnfachen Wert gegenüber der Primärſeite; aber es ſtellen ſich Verluſte und Verzerrungen ein, die den Empfang unbrauchbar machen, Es iſt darum ſtets vorteilhaft, mit dem Ueberſetzungs verhältnis tiefer zu bleiben und möglichſt nicht über 114 bis 115 hinaus⸗ zugehen. In Fachkreiſen iſt man ſogar zum Teil der Anſicht, daß ſelbſt dieſes Verhältnis zu groß iſt und man die beſten Ergebniſſe mit einem Transformator 121 erreiche, unter der Bedingung, daß die Iſolation der Windungen vorzüglich iſt. Man kann ſolchen Forderungen nur zuſtimmen; denn das Beſtreben der Rundfunkteilnehmer und Baſtler ſollte ſich immer mehr darauf richten, die Güte des Empfangs zu ver⸗ beſſern, ſelbſt wenn die Lautſtärke dadurch geringe Einbuße er⸗ leiden ſollte. Klangreine Darbietungen können allein das Intereſſe am Rundfunk dauernd wachhalten. Eine Tatſache, auf die beim Bau oder beim Kauf eines Verſtärkers ebenfalls geachtet werden muß, iſt die Verſchiedenheit des Ueberſetzungs⸗ verhältniſſes beim Vorhandenſein mehrerer Transformatoren, alſo bei mehrſtufigen Verſtärkern. Wollte man für beide Transformatoren das gleiche Verhältnis wählen, ſo wäre da⸗ mit die Gefahr für Verzerrungen gegeben. Jeder Trans⸗ formator beſitzt eine Eigenſchwingung, die ſich aus ſeiner Kon⸗ ſtruktion— Drähte und Magnetfeld— ergibt. Bei der Ueber⸗ tragung elektriſcher Frequenzen entſteht zwiſchen der Eigen⸗ ſchwingung und der gleich hohen elektriſchen Frequenz Reſo⸗ nanz. Infolgedeſſen wird dieſe Frequenz mehr verſtärkt als die übrigen. Beſitzt der zweite Transformator die gleiche Eigenſchwingung, ſo erfährt die erwähnte Frequenz eine noch⸗ malige Bevorzugung, ein Umſtand, der ſich als Verzerrung äußert. Wählt man dagegen Transformatoren mit verſchie⸗ denem Ueberſetzungsverhältnis, ſo wird jeder Transformator mit einer anderen Frequenz Reſonanz zeigen. In der Praxis ſind dann Verzerrungen nicht wahrzunehmen. i Verantwortlich: Furt Ehmer 8 iſt es ſchwierig, auf der 1 . . c/ 8 u u b 8 n ft * r 1 — * Dienstag, den 10. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 318 3 Aus dem Lande Noch ein Sägewerkbrand * Weil⸗ Leopoldshöhe, 9. Juli. In der Viegenſchaft des Baugeſchäfts Fohr u. Co. in der Haltingerſtraße brach heute früh gegen 2 Uhr Feuer aus. Als der Brand entdeckt wurde, hatte er bereits den einen der beiden großen Schuppen, in denen ſich die Werkſtätten befinden, vollſtändig erfaßt. Die Feuerwehr war mit drei Kompagnien alsbald zur Stelle und begann mit den Löſcharbeiten. Nach fünfſtündiger ange⸗ ſtrengter Tätigkeit gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Allerdings ſind beide Werkſtättengebäude, ferner der Holzmaſchinenraum, der Holzvorräteraum, die Garage mit einem darin ſtehenden Auto und ein zweiſtöckiges Wohngebäude vollſtändig niedergebrannt. Ein drittes Hallengebäude konnte gerettet werden, ebenſo das eigentliche Wohnhaus. Jedoch hatten auch hier die Flammen bereits übergegriffen und iſt es auf einer Seite ſtark angekohlt. Die Brandurſache iſt unbekannt. Die Brandſtätte bietet ein wüſtes Bild der Zerſtörung. Die Feuerwehr mußte den ganzen Montag über noch an der Brandſtätte verbleiben, da hier und da immer noch die Flammen aus den Trümmern hervorzingelten. Die zwei Familien, die in dem über dem Maſchinenhaus befindlichen zwei Wohnungen unterge⸗ bracht waren, konnten nur mit Mühe das nackte Leben retten. Von ihrem Inventar iſt nahezu alles verbrannt. Das Wohnhaus des Beſitzers hat durch Waſſer ſehr gelitten. Der angerichtete Gebäudeſchaden allein wird auf 30—40 000 4 Shesiffert. * L. Dandenzell 5. Mosbach, 6. Jull. Hier vernichtete ein Fuchs einen ganzen Hühnerbeſtand. Der Eigentümer wurde früh morgens durch das Geſchrei ſeiner Hühner wach, ſprang in den Hühnerhof und ſah gerade noch, wie ſich der Mörder davonmachte. 18 alte Hühner, etwa 30 junge Hühner, 4 Enten und ein Truthuhn hatte der Hühnerdieb er⸗ würgt. Da die Füchſe jetzt Junge haben, müſſen die Hühner⸗ ſtälle gut geſchloſſen ſein. * Adelsheim, 7. Juli. Von der ländlichen Bevölkerung kommt immer wieder ein Notſchrei über die ſtets wach⸗ ſende Plage der Zigeuner und Bettler. * Wertheim, 7. Juli. Durch den Sturm in der Frühe des 4. Juli wurde ein Sandſchiff erfaßt, das verſank. Der „Schiffer konnte ſich noch rechtzeitig retten. * Pforzheim, 5. Juli. Ein hieſiger Geſchäftsmann wurde beim Ueberſchreiten der Straße von einem Perſonen⸗ kraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Die Ver⸗ letzungen ſchienen anfangs nur geringer Natur zu ſein, doch verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand in der Nacht derart, daß er nach Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. * Köndringen bei Freiburg, 9. Juli. Großes Aufſehen erregte hier das Verſchwinden des Schreinermeiſters Lom⸗ men, der vor 3 Jahren aus dem Rheinlande hier zuwanderte und es in ſeltener Weiſe verſtand, ſich einzuführen. Er ver⸗ heiratete ſich mit der Tochter eines hieſigen Schreinermeiſters, beteiligte ſich an den verſchiedenſten Unternehmungen ein⸗ ſchließlich von Reparationslieferungen für Frankrei ch und reiſte am letzten Dienstag auf einem Motorrad hier ab, nachdem er den Kredit von Banken und Privatleuten aufs kußerſte in Anſpruch genommen hatte. Unreelle Wechſel⸗ machenſchaften dürften den Anlaß zu ſeiner plötzlichen Abreiſe gegeben haben. f * St. Georgen k. Schwarzw., 9. Juli. Am Freitag abend verunglückte bei den Erneuerungsarbeiten im Sommerau⸗ tunnel der 26 jährige Arbeiter Karl Bartolomä aus Elzach. Er bediente die Rollwagen zur Abfuhr des Ausſchachtmate⸗ rials. Die Rollbahn führte durch einen niedrigen Durchlaß, an dem ſich Bartolomä zu ſpät bückte, ſo daß er mit dem Kopf gegen das Geſtein ſchlug und ſich dabei ſo ſchwer verletzte, daß er tags darauf ſeinen Verletzungen er lag. * Stockach, 6. Juli. Heute vormittag 11 Uhr brach im Anweſen des Gutsbeſitzers Mathäus Heller auf Eggenried Jeuer aus, dem in kurzer Zeit das Wohnhaus, Stal⸗ lungen und die nebenan liegende modern eingerichtete Brennerei zum Opfer fiel. Mitverbrannt ſind ſämtliche Mobilien, große Futtervorräte und ein Teil Federvieh. Der Viehbeſtand konnte gerettet werden. das Feuer ſo raſch um ſich, daß man dem Elemente gegen⸗ über machtlos war. Die Brandurſache iſt unbekannt, und der Beſitzer ſchlecht verſichert. * Kehl, 8. Juli. In Straßburg kam eine des Weges kommende Frau gerade dazu, als ein vier Jahre altes Kind zum Fenſter des erſten Stockes eines Hauſes herausſprang. Es gelang ihr, das Kind mit der Schürze aufzufangen, ſo daß ihm kein Leid geſchah. Die Mutter des Kindes war aus⸗ gegangen, unterdeſſen war das Kind erwacht und als es ſich allein ſah, war es aus Furcht zum Fenſter hinaus⸗ geſprungen. Der Schaden beläuft Ach auf etwa 40 000 4. Durch den herrſchenden Stur m griffe Aus der Pfalz Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke * Ludwigshafen, 10. Juli. Geſtern vormittag brach auf der Rheinbrücke an einem von Mannheim kommenden Zwei⸗ ſpänner⸗Fuhrwerk, das mit 45 Zentnern leeren Säcken beladen war, das rechte Hinterrad. Infolgedeſſen kam das Fuhrwerk auf das Straßenbahngleis zu liegen, wodurch eine Verkehrsſtörung von etwa 25 Minuten verurſacht wurde. Das Verkehrshindernis wurde durch die Berufsfeuer⸗ wehr entfernt. Folgenſchwerer Verkehrsunfall * Schwegenheim bei Germersheim, 9. Juli. Als die 23⸗ jährige Kontoriſtin Eliſe Kapp von hier abends von ihrer Dienſtſtelle in Speyer heimwärts fuhr, wurde ſie in der Nähe der Villa Roſenſtein, trotzdem ſie mit ihrem Fahrrad die rechte Straßenſeite einhielt, von dem Auto des Schuhhändlers Hugo Klaus aus Rülzheim von hinten an gefahren und in den Straßengrabengeſchleudert. Das Auto rannte noch gegen einen Telephonmaſt und wurde ſchwer beſchädigt. Die Radfahrerin wurde bewußtlos ins Krankenhaus nach Speyer gebracht, wo ſie mit zerſplitterter Schulter darnieder⸗ liegt. Das Verſchulden trifft den Lenker des A u tos, der erſt kurze Zeit Fahrer iſt, ziemlich unſicher fuhr und der Situation nicht mehr Herr war. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Außerordentliche Schöffengerichtsſitzung am 9. Juli Ein folgenſchwerer Autounfall Der 28 Jahre alte Kraftwagenführer W. B aus Köln⸗ Ehrenfeld hatte ſich geſtern wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung vor dem Schöffengericht II, hier(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) zu verant⸗ worten. B. iſt ſeit zwei Jahren als Kraftwagenführer tätig. In der Nacht am 25. März kam B. von einer Fahrt nach Wies⸗ baden hier an. Nachdem er den Inhaber des Wagens nach Hauſe gebracht hatte, fuhr er noch zu einem Weinhaus, um ſich dort etwas zu ſtärken. Dort traf er nun einige Muſiker mit deren Frauen und Bekannten. Bei Schluß des Feierabend erbot ſich., in ſeinem Wagen alle nach Hauſe zu bringen. Anfangs ſträubten ſich einige gegen den Plan, beſonders die Frauen, ſchließlich iſt aber doch die ganze Geſellſchaft von acht Perſonen mitgefahren. Zuerſt ſollte das Ehepaar., das in der Walohofſtraße wohnte, nach Hauſe gebracht werden. Um den Leuten dann noch eine kleine Freude zu bereiten, fuhr B. nicht ſofort in die Wald⸗ hofſtraße, ſondern durch die Mittelſtraße, Induſtrieſtraße, um dann über die Hanſaſtraße die Waldhofſtraße zu erreichen. Doch ſtatt zur Freude, ſollte die Fahrt den Teilnehmern z u m Leide werden. In der Induſtrieſtraße, die eine ſchöne gerade und breite Straße iſt, wollte B. ſeinen Fahrgäſten zeigen, was ſein Auto ſchafft. Er ſteigerte das Tempo auf ungefähr 100 Km., der Wagen kam ins Schleudern und in wenigen Bruchteilen einer Sekunde war das Un⸗ glück geſchehen. Der Wagen kam an den Straßen⸗ rand, dadurch erhielt er einen Stoß, drehte ſich gerade nach der entgegengeſetzten Richtung und ſchlug um. Die eine Tür des Wagens war aufgegangen,— die Beweis⸗ aufnahme konnte dabei nicht klarſtellen, ob die Tür von einem Inſaſſen abſichtlich geöffnet wurde oder allein aufging—, zwei Inſaſſen flogen heraus und kamen dabei unter den Wagen. Eine Perſon konnte nur als Leiche geborgen werden, die andere hat den Verluſt des rechten Beines zu beklagen. Auch die andern Inſaſſen hatten, mit Ausnahme von dreien, Verletzungen geringerer Art erhalten. Der Angeklagte will das Unglück auf einen Mangel der Steuerung und auf einen Stoß, den er von dem neben ihm ſitzenden Mann erhalten haben will, zurückführen. Die Staatsanwaltſchaft(I. Staatsanwalt Dr. Frey) hielt die Schuld für erwieſen und beantragte unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten. Der Verteidiger R. A. Oskar Mayer, plädierte auf Frei⸗ ſpruch, da eine Schuld des Angeklagten nicht erwieſen ſei, auf jeden Fall glaubte er die Tat mit der Unterſuchungshaft von 3 Monaten 1 Woche geſühnt. Das Gericht mißbilligte das verantwortungsloſe, raſende Fahren des Angeklagten, denn dabei müſſe er ſtets mit einem Unfall rechnen und verurteilte ihn wegen fahr⸗ läſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, wobei die er⸗ littene Unterſuchungshaft voll angerechnet wird. Aus den Nundfunk-Programmen Mittwoch, 11. Juli Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 12 20.30 Uhr; Ferienfahrten durch die Mark, 22.90 Uhr: Nachtmuſtt Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Bilderbuch ohne Bilder, 21.11 Uhr: Liederſtunde. Frankfurt(Welle 428,6) 20.15 Uhr: Heiterer Abend, 16.30 Uhr Rundfunkorcheſter, 21.15 Uhr: Gaſtſpiel Peter von der Oſten. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Bunter Abend. Königsberg(öWelle 303) 20.30 Uhr: Uebertr. aus Berlin. Langenberg(Welle 488,8) 20.15 Uhr: Orcheſterkonzert, Nachtm. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Funkbrettk, München(Welle 535,7) 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 15 Uhr: Jugendſtunde, 16.15 Uhr: Kon⸗ zert, 20.15 Uhr: Uebertragung aus Frankfurt: Heiterer Abend. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Bunter Abend. Budapeſt(Welle 555,6) 20.80 Uhr: Sendeſpiel: anſchließend Walzerabend. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Balladenkonzert und Cellovor⸗ träge, anſchließend Tanzmuſik. Daventry(W. 1604,3) 20 Uhr: Opernabend: Die Regimentstocht. Mailand(Welle 549) 20.45 Uhr: Konzert leicht. Muſik u. Sendeſp. Paris(Welle 302) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Bunter Abend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Opernabend: Ein Maskenball. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Oeſterreichiſcher Komponiſtenabend, anſchließend Abendmuſik. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Liederſtunde, 21.10 Uhr: Konzert. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 empfiehlt alle Einzelteile für Radioban in Ia. Ausführung. Vergeſſen Sie beim Bau nicht den Basket⸗Neutrodyn 4 Röhren. Unerreicht in Leiſtung und Selektivität. Nachbargebiete Die Bluttat in Heusweiler * Saarbrücken 9. Juli. Zu der vor einiger Zeit bereits gemeldeten Bluttat des 44 Jahre alten Landwirts Andr. Schröder aus Heusweiler, der auf ſeinen Geiſteszuſtand in der Landesheilanſtalt Merzig geprüft worden war, wird jetzt bekannt, daß Schröder von den Aerzten als geiſttg nor ma! bezeichnet wird. Er hat über die Tat ſeine große Genug⸗ tuung geäußert, woraus zu entnehmen iſt, daß er den Mord mit voller Ueberlegung begangen hat. Die Obduktion der Leiche des getöteten Nikolaus Leidinger ergab, daß der Getötete ſchon durch den erſten Meſſerſtich den To d fand. Schröder hat ihm nachher, um einen Tobſuchtsanfall vorzu⸗ täuſchen, das Geſicht bis zur Unkenntlichkeit zerſchnitten. N * Saarlouis, 8. Juli. Um einen unangenehmen Haus⸗ mieter aus dem Hauſe zu bekommen, griff ein hieſiger Haus⸗ beſitzer zu einem Radikalmittel, das wohl bis heute einzig da⸗ ſtehen dürfte. Der Hausbeſitzer ließ dem Mieter einfach das Dach über der Dreizimmerwohnung abdecken, ſodaß die Wohnung bei Regenwetter unter Waſſer geſetzt war. Nach⸗ dem der Mieter eine Nacht ohne Dach über dem Kopfe zugebracht hatte, brach in der nächſtfolgenden Nacht ein Ge⸗ witter aus, ſodaß die Möbel des Mieters vom Regenwetter ſchweren Schaden erlitten. Gegen den Hausbeſttzer iſt Straf⸗ anzeige erſtattet. * Saarbrücken, 10. Juli. Bei Illingen ereignete ſich am Sonntag ein ſchweres Autounglück. Ein ſtarkbeſetzter Wagen verlor mitten in ziemlich geſchwinder Fahrt ein Rad, rannte gegen Bäume und wurde faſt ganz zertrümmert. Das Illinger Krankenhaus nahm die Schwerverletzten auf. Von dieſen ſollen drei inzwiſchen geſtorben ſein. Wetternachrichten der Karlsruher andeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Der Herr Direktor, Luft Tem Se 5— 8 3 See⸗ S232 Wind 8 5 ru ESE . 8080 115 S FF e 8382 m mm I C Ses Sts Richt. Stärte 8 Wertheim 1511— 1524 11. ſtill leicht bedeckt Königſtuhl 588 707 14 22 13] 0„ Nebel Karlsruhe 120 767,5 18 2 15 SW.„ bedeckt Bad.⸗Bad. 213767,1 18 2⁵ 13. SW„ 7 Villingen 780 769,4 13 23 19 NW„ heiter elödbg. Hof 1275 643,7 10 14 9 W„ bedeckt adenweil.“— 767,8 17 28 15 NO 5 5 St. Plaſien 738?— 1121 1ſt 15 Höchenſchw.“— ö ö Nachdem es geſtern bei Temperaturen bis zu 26 Grad noch meiſt heiter und trocken war, iſt mit dem Vorbeizug der geſtern bei Frankreich liegenden Druckſtörung bei uns Trü⸗ bung mit Strichregen eingetreten. Ein von Frankreich nach⸗ folgendes, oſtwärts wanderndes Teilhoch wird jedoch bald wie⸗ der Aufheiterung herbeiführen, die auch morgen anhalten wird. Wetterausſichten für Mittwoch, 11. Juli: Vorwiegend hei⸗ ter, trocken und warm. 5 eee 7 1 N Der HReue III 2 Junkers We II- Rekord SHELL. Vo bewpelef errut GUfe und Zuverlàssigkeif S NMOfOrSn Oels, 1 2 7 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Jult 1928 f — Die öffentliche Hand im Gelreidehandel und in der Mühlenindußtrie 5 Zur Transaktion der Preußenkaſſe Die im Mittagsblatt veröffentlichte und ziemlich überraſchend ekommene Transattlon, durch die dle Mehrheit der Getreide ⸗ Eu duſtrie und Kommiſſions AG. in Berlin(Scheuer⸗ Gruppe) und die Deutſche Mühlen verein gung AGG. an die Preußenkaſſe und die Renten bank Kreditan⸗ ſta lt übergehen, erregt begreiflicherweiſe das Intereſſe der Mühlen⸗ Enduſtrie und des Getreidehandels in höchſtem Grade. Der heutigen Veröffentlichung der beiden Inſtitute, worin es heißt, daß nunmehr Erwägungen zum Abſchluß gekommen ſeien darüber, ob es zur Er⸗ zielung einer Regullerung des Getreldemarktes und insbeſondere zur Einſchränkung der ſowohl der Land⸗ Wirtſchaft wie der Verbraucherſchaft ſchädlichen Schwan kun gen der Getreldepreiſe zweckmäckig ſei, eine Einflußnahme auf den Getreideabſatz unter Heranziehung der Land wirt⸗ Ichaftlichen Warengenoſſenſchafken zu gewinnen, ſteht man ſehr ſteptiſch gegenüber, denn die Mitteilung eines großen lüddeutſchen Blattes, daß der Scheuer⸗Konzern 5060 v. H. der Heutſchen Weizeneinfuhr verbrauche, iſt abſolut unzutreffen. Die Leiſtung des Konzerns beträgt etwa 2500 Tonnen täglich, während B. nach Mannheim allein(ohne Ludwigshafen) im verfloſfenen Jahre 645 352 Tonnen Auslandsweizen eingeführt worden ſind, ſo daß alſo bei Zugrundelegung von 300 Arbeitstagen jährlich dieſe Einfuhr allein für den Bedarf des Scheuer⸗Konzern genügen würde. Sein Anteil an der geſamten deutſchen Weizen ein fuhr dürfte deshalb kaum 10 v. H. erreichen, obwohl es richtig iſt, daß der Konzern hauptſächlich Auslandswelzen verarbeitet. Wenn die Transaktion privatwirtſchaftlich angeſehen wird, ſo läßt ſie ſich für das Finanzkonſortlum und die Mühlen gRünſtig beurtellen, weil einerſeits die Warengenoſfſen⸗ ſchaften ein Teil ihres Warenabſatzes und anderer⸗ den Mühlen durch eine Verbindung mit den Kon⸗ fumgenoſſenſchaften der Abfatz ihrer Mehle ge⸗ fichert werden könnte. Es erhebt ſich dann aber die Frage, wa⸗ Trum die öffentlichen Inſtitute einen Konzern erwerben, deſſen Mühlen auf Verwendung von Aus landsweizen eingeſtellt ſind, während z. B. die im Kampffmeyer ⸗ Konzern Fuſammengeſchloſſenen Werke in der Hauptſache In la nds ⸗ wieizen und, was für die deutſche Landwirtſchaft beſonders wichtig 115 auch große Poſten Roggen verarbeiten. Wenn jedoch durch bie Beteiligung der öffentlichen Hand etwa verſucht werden ſollte, Hinſichtlich der Einführung eines Getreide mon o vol den dafür nicht zu habenden Reichstag auszuſchalten und auf privotem Wege eine Borſtufe für ein ſolches Monopol zu ſchaffen, dann iſt mit dem Widerſpruch der geſamten Mühle n⸗ tn d Uſtrte und des Getreide handels zu rechnen. In den Kreiſen der im Verein deutſcher Handelsmühlen zu⸗ ſſammengeſchloſſenen Großmühlen und der zahlreichen im Inland gelegenen freien Mühlen ſowie des Getreidehandels iſt man Herits lebhaft mit der Prüfung des geſamten Vorganges beſäftigt. Einen Einfluß auf die Weizeneinfuhr und die Preis ⸗ g ſtal tung für Brotgetretde glaubt man von der Transaktion Harnach vorläufig nicht erwarten zu können, auch wenn die 0 Millionen Mark Staatsgelder, die bisher bei der G etreide⸗ Handels ⸗ Ach. ziemlich wenig eingeſetzt worden ſind, mit hinzu⸗ kommen und dieſe Geſellſchaft verſchwinden ſollte.. Ein anderes Geſicht erhält die Angelegnheit jedoch, wenn mit der Erwerbung des Scheuerkonzerns etwa nur der Anfang zu der Verwirklichung der von Hermann Müller ausgeſprochenen Anukünbtgung einer Einflußnahme auf die Er⸗ Rährungswirtſchaft gemacht worden ſein ſollte und weitere Erwerbungen folgen würden, weil die Konzernbildung in der deut⸗ ſchen Mühleninduſtrie bereits weit vorgeſchritten ſſt und durch das. Hinzukommen weiterer Konzerne tatſächlich ein erheblicher Prozent⸗ atz des deutſchen Brotgetreides und der Mehlerzeugung in einen Kanal geleitet würde. Es wäre aber jedenfalls ein neuer Weg, den lagen der ſtark überſetzten Mühleninduſtrie, wie in den Geſchäfts⸗ Berichten der Mühlen⸗Aktiengeſellſchaften zum Ausdruck kommt und mach einer Geſundung rufen, und der notleidenden Landwirtſchaft ubzühelfen, was alles ohne einen geſetzgeberiſchen Eingriff kaum gangbar ſein dürfte. In dieſem Falle wären für die Mid ex Eigentumsrechte an den zu erwerbenden Mühlen un der beſtehenden Verträge doch recht erhebliche Beträge auf⸗ uwenden. In Norwegen iſt man bekanntlich mit dem Ge⸗ 85 eldemonopol unzufrieden geweſen und hat es im letzten Jahre fallen gelaſſen. Neuerdings verkauket jedoch, daß es am Jahre 1929 wieder eingeführt werden ſoll. Die Meinungen über ie Zweckmäßigkeit eines Getreidemonopols ſind alfo auch in Län⸗ gern, die es beſitzen, recht geteilt. i Etwas welter gehen die Folgerungen, die an bleſes„ſtagtskapi⸗ aliſtiſches Experiment großen Stils“ von Berliner Beurtelkern ge⸗ lüft werden, als die Auffaſſung des Mannheimer Platzes, wie ſie porſtebed zuſammenfaſſend vorgelegt wurden. Nach der vom B. T. wfedergegebnen Beurteilung ber Transaktion eröffnen ſich vom nord⸗ Heutſchen Standpunkte aus bei der führenden Mitwirkung der Preußenkaſſe, des ezutralinſtituts des Genoſſenſchaftsweſens ganz 0 gußerordentlich weitgehende Perſpektiven. Das B. T. ſchreibt dazu, aß man daran denken könnte, daß nunmehr das genoſſenſchaftlich Hbfatzgeſchäft für Getreide in einer ähnlich umfaſſenden Weiſe aus⸗ Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit. verſshenen 0 noch in Bi% verſtehen. 85 Mannheimer Eſſektenborſe vom 10. Juli 0 5 9. 8 8 9, J 10. Dab, Bank„ 161,0 164,0 Sad. Aſſekuranz 285,0 225,0] Karls Maſch— Continent. Berſ. 112,0 112,0 C.. Knorr 130,0 1500 15 Hnpoth. B. 160,0 160,0 a„Bk. 169,0 189,0] Mannh. Berſich. 182.0 Mann. Gummi 89,50 38,50 Ah. Erebitbank, 128,0 128,0 Sberrh. Berſich. 194.0 Neckarſulmſehrg. 64.—6 Südb. Disconto 141,0 141,0 Pont wanted. 160,0 5.-G. f. Seilind 67.— 66.50 18 em Heid. 140,0 140,0 N Hof„141,0 144,0 Brown Bo. k. 162.9 185,0 fh. Elektr. A. ⸗G. 1820152, Kleinlein Heidlb. 195,0 195.0 J. G. Farben 265,0 265,0] Rheinmütlenw. 130,0 180,0 Zubwigeh A Ur. 232,0 232,0] Nbenanla....—,——.— Wayß& Freytag 147,0 148,0 Schwartz Storch. 174,0 174,0] Gebr. Fahr. 39.— 88.— Zellſtoſf[Waldhf. 312.0 310.0 Warger Worm 101,0 101,0] Deutſche Linol. 397,0 390,0] Sädb. Zucker. 159,9 Frankfurter Vörſe vom 10. Juli Tcgzelſenk. Gußſt... Baſt.-G... 226.0 226,2 Baue Alttien. IHarp. Bergbau 156,0 156,0 Hayriſch. Spieg. 78,75 72.95 Tung. 5 Creditb. 138,5 140,5] TAlſe dg. ö. St A. 249,5 240,0] Beck& Henkel„49,15—— Bablſche Bank. 185,0 168,0 TRalfuſchersleb. 265,0 288,0 TBergm. Elektr. 205,0—.— ank f. Brau. Ib. 208,0 201,0 Kali Weſtereg. 272.0272, Bing Metallw.—— Bat, Bod. Erg I annssm e. 184.8 Brem.⸗Beſig⸗Oel 61,50 61,50 ahr Hop. u. Wb. 166,5 163,5 J Mansfeld Akt. 113.2 Ch. Brock,.⸗W. 98,.— Icharmer Bankp. 146,5 145,5 J Oberſchl.. Bed. Cement Heldelb. 139,8 189,8 JNerliner Hanb. 287,0 206,0 ISOtavi⸗Min. A. n 32, Cement Karlſt. 178,0 178,0 ICom. u. Privb. 188,2 Phönix Bergb. 92,75 Ehamott. Annw. 130,01 Iarmſt u. Nö. 278.0 275,0[Rhein. Braunk. 295,0 292,0 Chem. W. Alöt. 53,— Hypothekenbk. 184,0 135,0 Salzw. Heilbr.. 199,0 199,0 Cont. Rürnb. 8g.—— Tach Bank 166,5 166,0 Tellus Bergbau 121,0 121,0 108.2 1070 2. Effekt, u. Wech, 120,0 121,0 DK. u. Laurab. 74. 78,80] IDatmlermotor 108,„ 2. Werle 100 J K 2 Sperre en, „ Vereinsbank 101, 5 ö. I isconto ⸗ Gef 182,81 ranspork⸗ Alken. Pfagler Zwelbr..— chantungbahn. 0 95 80.— 60. IDresdner Bank 167,0 165,5 S DürkoppwerkSt. 89 Fate bop.⸗Bk. 1290 150.0 19 1 1675 Düffld Rat Dürk 58,— 59, No Tittel. Gb.. 205,0 202,0 Seſterr.⸗H. St B.. I lekte Licht u. K Aitenberg..⸗G. 160,0 180,0 Haltimor& 0hio 105,7—.— Elf. Bad Wolle.. Deſterr. Ed. Anſt. 85. 85.— a rankf.. 84,50 83.— lz.„Bk.—.— 100,0 Emafllst.Ulleich 14.— 14.— e Eeeditdt 120,0 14,0 Guduſtrie⸗Aletien. Enzinger ⸗ Union 79.— 77, Eßlinger Maſch. 54,—54,.— Eitling. Spin. + 224.0 224,0 Faber, Joh. Blei 58,50. Face leich 41809 119,9 J. G. Fanten 287.7 28 FahrGebr. Pirm 33. delt. Guld Els. 13,0.1310 Reichsbank 8279.0 Kichd.⸗Mann. e 2 1 8 180,0 190 ene iert. 1940 Sitdd. Disconto 1410 141,0 Mainzer St.⸗A. 279,7 279,5 Wiener Bankver, 15, 8 öfßerh. Bind. 858,0 355,0 Württ otend, 188,0 165,0 Sep erc 17401740 Mannh Berſ.⸗& 158,0 180.0 Werger 180,01 rantf. All. Berſ. 184,0 185,0 ag d 198,0—,— Adt, Gebr. 40,.—40.— d. A Leinmech, Jetter 92.— 88, e wie. fitte feen. 10h. 4071 Jet bet. 56— 78 85 .⸗A. 179,0 178,2 Fuchswaggon Bergwerk⸗Akktien. IBochunter 75 Buderus Eiſen 88,50 1 aff. Buntp. 164,0 154,0 Afchaff, gellſtoff 236,0 280,0 . n— 2 D. Vugem. Ber. Badenia Wein.. * e eee 201,5 Bad. Elektr.. enk, Berg. 188.5 187,5 Bb. Maſch. d TGoldſchmidt K. 99.— 85. Gritzner N. url 134,0 134.0 Grkrftw. M. 6% 13.50 0 Grün, Bilfinger 180,0 180,0 De Faidsnen Rm. 42,78 42,75 1780 0 l P merſen e knapp behauptet. Aft. 206,2 206,2 f glopd! 18,5 1878 Eisen Kaen 200 8 gebaut wird, wie es für das genoſſenſchaftliche Einkaufsgeſchäft am Kunſtdünger und Futtermitteln in der„Bezugsvereinigung“ bereits der Fall iſt. Dann würde ſich ein geſchloſſener Getreide vom Evzeuger bis zu den Mühlen u. eventuell ſe gar daran anſchließend für Mehl von den Mühlen über die(ja gle h. falls mit der Preußenkaſſe arbeitenden) Konſumgenoſſenſchaften bis zum letzten Verbraucher ergeben. Im Gegenſatz zu der hieſigen Anſicht über die Auswirkung auf die Preiſe ſchreibt das B..:„Die Gefahren, die ein ſolches ſtaats⸗ 3aftaliſtiſches Experiment größten Stils in ſich birgt, liegen auf der d. Wenn nun weiter, wie beabſichtigt iſt, die großen Gru p⸗ [der Kunſtdüngerinduſtrie, alſo insbeſondere das nſtoffſyndikat und das Kaliſyndikat(in ähnlicher Weiſe wie bet der Deutſchen Getreidehandels⸗Geſellſchaft) mit in die neue Konſtruk tion einbezogen werden, ergibt ſich ſicherlich die Tendenz, eine wechſe ſeitige Garantie für hohe Getreide⸗ u. Düngemittelpreiſe zu ſchaffen. Ob dagegen die vorgeſehene Mitwirkung der Konſumgenoſſenſchaften ein entſprechendes Gegengewicht, im Sinne der Wahrnehmung der Verbraucherintereſſen, darſtellen wird, muß ſich erſt aus der Entwick⸗ lung der Dinge ergeben. Die Gefahren der neuen Konſtruktionen leigen wohl mehr da⸗ rin, daß neue Möglichkeiten für eine wirtſchaft s politiſch abträgliche Verpflechtung öffentlicher und prilatevr In⸗ tereſſen geſchaffen werden, als darin, daß der Getreidepreis in einer unerwünſchten Höhe ſtabiliſiert wird. Hier ergibt ſich ja letzten En⸗ des durch die preis regulierende Konkurrenz des Mehlimports eine Schranke, die ſelbſt dann nicht durchgebrochen werden kann, wenn die Abeitsgemenſſchaft zwiſchen Getreidehandels⸗Geſellſchaft und Scheuer⸗Gruppe ſpäter einmal— neben ihren außerordentlich gro⸗ ßen finanziellen Mitteln— über ausreichende Lagerungsmöglich⸗ keiten in ganz Deutſchland verfügen wird.“ —— k—— * Schiffs⸗ und Maſchinenbau.⸗G. in Mannheim. Angeſichts des äußerſt ſcharfen Wettbewerbes waren die erzielbaren Preiſe nicht befriedigend und die ungünſtige Lage der Rheinſchiffahrt wirkte ſich naturgemäß auch im Schiffsbau aus. Trotzdem war das Werk etwas beſſer als l. B. beſchäftigt, Der Fabrikationsertrag hat ſich von 596 571 auf 47/7 288/ vermindert, die Betriebskoſten erforderten noch 206 819(250.639), aber die Handlungsunkoſten konnten von 214 487 auf 142 417/ geſenkt werden. Nach 60 854(121 577]/ Ab⸗ ſchreibungen war es möglich, den Ver bu ſt des Vorjahres auf 48 853 zu ermäßigen, der nach dem Beſchluß der heutigen GV. wieder auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz ſtehen u. a. 193 322(32 501), Debitoren und 227 806(205 786) 1 Materialien und Fabrikatlon neben dem AK. von 600 000% Kredi⸗ toren mit 478 025(355019)„/ gegenüber. Das ausſcheidende AR. Mitglied, Gen.⸗Dir. G. Jaeger, wurde wiedergewählt. 3 Büttner⸗Werke A. in Uerdingen. Die HW. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß. Ueber den Geſchäftsgang wurde mit⸗ geteilt, daß weitere Aufträge nach Abfaſſung des Geſchäftsberichts hereingekommen ſind und die Beſchäftigung nach wie vor be⸗ (rledigend ſſt. Wenn es gelinge, auch im zweiten Halbjahr noch Aufträge zu einigermaßen erträglichen Preiſen zu erhalten, werde es möglich ſein, über die Deckung der Unkoſten hinaus zu einem Gwinnerträgnis zu kommen. . Gebrüder Fahr AG. in Pirmaſens. Eine go. GV. hatte ledig⸗ lich Azt.⸗Wahlen vorzunehmen, bei denen die ſeitherigen Mitglieder Geh.⸗Rat Dr. Broſien und RA. Fr. Kön g wleder⸗ und Bank⸗ direktor Dr. Fuchs(Rhein. Eredithank) neugewählt. Geh.⸗Rat Broſien bezeichnete über die dle Geſellſchaft umlaufenden Gerüchte als völlig unhaltbar. Bezüglich der Ausſichten des ld, GJ. könne heute nuch nichts geſagt werden. 5* Die deutſchen Sparkaſſen im Maf.— Weitere Anlagenſteigerung. Nach der amtlichen Ueberſicht ſind die Spareinlagen bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reiches im Mai auf 5780, (April 5645,60) Mill../ geſtiegen. Ende Mai 1927 betrugen ſie 3065, Mill... Die Einzahlungen ſtellten ſich im Mat auf 483 und die Auszahlungen auf 348 Mill. R. J. Die Schecke, Giro⸗ und Depo⸗ ſiteneinlagen der beutſchen Sparkaſſen betrugen Ende des Berichts⸗ monats 1359,3 gegenüber 1298,3 Mill. R/ am Ende des Vormonats; auch hier iſt gegenüber Ende Mai 1927 eine Vermehrung feſtzuſtellen, da ſie zu dieſem Zeitpunkt 1190,0 Mill. R. betrugen. Börſenberichte vom 10, Jull 1928 Frankfurt abwartend Zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmun getwas reundlicher, da die feſte Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe anregte. Ferner war man hinſichtlich der bevorſtehenden Me⸗ diol iqu id ation an der Brüſſeler Börſe zuverſichtlicher geſtüömmt. Neue Falliſſements werden nicht befürchtet, denn Reportgeld ſoll reichlich angeboten ſein, Günſtig aufgenommen wurde ferner die weitere Einlageſteigerung bei den deulſchen Sparkaſſen im Monat Mai. Trotzdem machte ſich wieder eine ſtarke Zurückhaltung bei der Spekulation bemerkbar, da von außen her der Auf⸗ trags⸗Eingang nach wie vor ſehr klein blieb, Die Umſätz e be⸗ wegten ſich daher in ſehr engen Grenzen. Bel nicht ganz ein⸗ heitlicher Kursentwicklung waren zur erſten Notierung überwiegend Beſſerungen von etwa—2 v. H. zu verzeichnen, wobel Elektro⸗ wekte, wie ſchon geſtern, bevorzugt waren. Chemie werte blieben weiter ſtark vernachläſſigt. J. G. Farben bei geringen Umſätzen 9. 10. 9.[ 10. 9.[ 10. Seer een 189.0 139.0 Reckarf, Fahrzg. K. 75 59,— uprenfbr.Furtw. 63,.— 68,.— ſlper, Arma. 2 Arb. Leder Spfer.——.— ger. deutſch, Delf. 78.— 78.— Hirſchzkupfeu. M. 588,0 339.0 Petersunlongrf. 109,0 109,0.. ch. Jd. Mainz 85.10 88.— Hoch⸗ u. Tiefbau 70. 7 Pf. Nähm, Kay. 59,80 57,.—IBVer. Stahlwerk—.—.— Holzmann, Phil. 146.5 1490 Philipp. AG. Fk. 39.——.— Ver Ultramarin. 153,0 158,0 Holzverkohl.⸗Id, 1 85 s Porzeltan Weſſel 80— 84.— Jer 5990 8 0 155,0 156,0 unghans St. A. 86, 1 Sch; Vogt! Maſch. St.——— Aab ee e e ee e e e 0 Kamm. Kaiſersl.. heinele 5 8 Volth. Seil u. K. 93 Karlsr. Maſch. Ah. Maſch. eud.—.——.— Volth. Seil. u. K. 93,.—88.— Kemp, Stettin Apenanig Aach,. Mayß& Freytag 150.148, 7 Klein, Sch. Keck. 103,5 102,0 Rlebeck Montan Knorr, Heller 150.1 Riedinger Maſch. Konſerv. Braun 80.— Rodberg Darmſt.—.— Krauss a, Lock. 65,— 68,— Her, Roeder, B. 130,0 180,0 ITdahmeyer KCo. 170,5 Rütigerswerke——f 98 Lech Augsburg 113,5 112,0 Schlink e. 56g.—— Lederwerk Rothe—., Schnellpr. Frkt. 75,85 75,10 Ludwigsh. Walz.—.——.—] Schramm Lackf.—.— Luß Maſchinen—.——.—Schuckert, Nrbg. 207,0 205,5 Freiverkehrs⸗Kurſe. Bm Drown, Bov K. Raſtatter Wagg. Ufa. Luz ſche Induſt.—.———, Schubf. Vernels 88,60 88,50 Feſtverzinsliche Werte Schuhfabrik Herz 28,75 28.— Mainkraftwerke. 119,2 Seilinduſt Wolff 86,— 86.— O. Ant Aptöſgſch. 18.05 Metallg. Frankf. 199,0 Meg Söhne Miag, Mühlb. 148,5 1460 Südd. Draht 4—.— Südd. Zucker 456,2 188.0 Motoren Deutz 68.—62,.—. 5 Rotor. Berus. 90,25 90,251 Triest. Beſig. Berliner Vörſe vom 10. Juli Baule ⸗Alrtien. Juduſtrie⸗Aletien. Bank f. Brauind. 204,5 202,0 Aecumulatoren. 158.0 156,0 Harm. Daftver. 145.0 145,0 Adler& Oppenh. Zang, A. el, 160.0320, Ablrpverteb. 1500 J IBerl. Handelsg. 285,5 283.2 Com.. Präptb. 188,5 188.7 Concord. Spinn. 127,0 127 8 up. 1990 107, eſſauer Was.* 0 Dich. ⸗Atkant⸗T. 158,7 182, 1„u. N B. 277,5 275,7 Tul. Elettr.⸗G. 178,8 D. Eiſenb.⸗Sſgn. TDeuſſche Bank 167.7 165,0 Ame Pap. 2390 241.0 Ideuiſche Erbai 141,0 140,7 1 t. Ueberſee Be. 106,5 108,5 Anglo⸗ C. Guan.—.——— Diſch. Gußſtahl 103.0 106,0 DeutſcheKabelw. 78,50 Anbalt Kohl. 4. 100,0 100,2 Deutſche ali Aſchaſh 119 288.5 234.0 affbg. Ze N 5 Ale N. aſch. 104,8 104,1 alte Maſchin. 113.8 5 genere— 90 9905 Diener 75 „P. Bemberg. 986, Bergmann Elk. 204,2 rl Gub, Hut 402.040.0 er Rarls, Ind. 8950 86,50 TBerlin Maſchb. 125,0 Bing Nürnberg-— 75 8 ebr. Böhler Kc. a Braunk. u. Britet 1820 182.0 Br.⸗Beſigh, Oelf. 61,65 Brem. Linoleum— Bremer Vulkan 130,0 131,0 Bremer Wolle 255,0 Brown, Bob. K. 1050 Buderus ckiſenw. 82,50——. ISiscontcdomm. 181.8161, ele 1845 184.5 rankf, An gem. 184. N Rredb. 203,8 204.0 IHiſche Steinzgz. 288,8 üttelb, Kre 204, 1 9 1 82.— Reichsbenk. 278, Rhein, Creditbk. 128,5 128,0 Süddeutſch. Dis. 188,2 Transport- Alctten. ID. Reichsbahn= S bahn. e 183,0016½0 Aachener Kleinb. Südb.Eiſenbahn 128,0 128, e e e Deutſch⸗Auſtr. 5 168,0 168.0 15: Südamerika 203,5 IPanſa Diſchiff 207.1. Dürkoppwerte. 60.— IDynamitNobel 127,2 1Elktr. Licht u. K. 223.0 Emaille Ullrich 14,.— —— Fuslb., Liſtæco. 119,8 J. G. Farden. 2672 eldmühle Pap. 275,0 Felten& Guill. 182,0 Fuchs Waggon IRordb. lend 158.0 1560 8 6516115 Them. den. 125,0 127,0 Dessin Gesch 6l. 85 ll. 151 Chem Segen: 70, 18,— Handelsweg für „ vernachläſſigt bei wenig veränderten Kurſen;: Von den Zellſtoff werten konnte ſich Aſchaffen⸗ — Igel. Walbö, St 912,0 808.0 burger 1 und Waloßhof 1,8 v. H. erholen. Am Montanmarkt herrſchte weiterhin große Geſchäftsſtille. Von Autbaktien lagen Adler⸗ werke etwas angeboten und 2 v. H. ſchwächer. Am Banken mapkt konnte 8 H. anziehen, Darmſtädter gaben da⸗ Berl. Handelsg. 1,75 v. H. n; Darmſtädter gaben da gegen 2 und T dner 1,75 v. H. nach. Für Schiffahrts werte war wieder e Intereſſe feſtzuſtellen. Havga gewannen 5 und Nordd. Lloyd 17 v. H. Die Anlelhemärkte lagen vollkommen auch Auslandsrenten e Luſtloſigkeit ſtllle bröckelten die ſtill, Im Verlaufe mach bemerkbar und bei faſt voll ſich eine w kommen mens b Kurſe überwiegend etwas ab. ißten ihren Aufangsge⸗ winn wieder ein. Am Geldanarkt war Tagesgeld nach der geſtrigen Entſpannung wieder knapper, 7,5 v. H. Berlin etwas befeſtigt, ſpäter aber wieder ſchwächer Angeblich ſollen geſtern gegen Schluß der Börſe verſchiedent⸗ lich Abgaben vorgenommen worden ſein, aus der Erwägung heraus, daß am heutigen Dienstag die Börſe einen ſchwachen Verlauf neh⸗ men müſſe, weil in den letzten ſechs Wochen der Dienstag immer ſchwache Tendenz gehabt hat. Inwieweit dieſes Gerücht den Tat⸗ ſachen entſpricht, iſt natürlich ſchwer feſtzuſtellen, es iſt aber it der Tat heute zu den erſten Kurſen ſtärker gedeckt worden. Der Auftragseingang war klein, Eine gewiſſe Anregung boten die relstiv feſten Auslandsbörſen und die Hoffnungen auf ein leichtes Ueber⸗ winden des Medio. Auch international haben ſich die Geldverhält⸗ niſſe gebeſſert, was u. a. daraus hervorgeht, daß beiſpielsweiſe Amerika ſich wieder im verſtärkten Maße für deutſche Anleihen intereſſiert. Der Reportgeldſatz, der heute von geſetzt wird, dürfte klaum eine Veränderung erfahren, da man an⸗ nimmt, daß Reportgeld zu dieſem Satze genügend am Markte vor⸗ handen iſt. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden wieder Elektropapiere unter Führung von Siemens, und Frei⸗ dabeaktien, von denen Stöhr mit einer Erhöhung von 13 v. H. den größten Gewinn erzielen konnten. Glanzſtoff notierten 18 v. H. höher, Polyphon 7, auch Lorenz lagen 3,5 v. H. höher. Sonſt waren überwiegend Beſſerungen im Rahmen von 1 bis 2 v. H. fezuſtellen. Anleihen behauptet. Geldmarkt leichter, Tagesgeld 5,575, Monatsgeld 7787, Warenſätze ca. 676 v. H. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe, nachdem die Deckungskäufe der Spekulation erledigt waren, meiſt wieder ab, die Tendenz wurde uneinheit⸗ lich und eher ſchwächer. Tietz verloren 4, Glanzſtoff 5 und Polyphon ſogar 8 v. H. l Die gegen 1 Uhr eingetretene leichte Erholung war von kurzer Dauer. Aus allen möglichen Gerüchten, bei denen Junſolvenzen und Selbſtmorde eine große Rolle ſpielten, wurde die Tendenz bald wieder ſchwächer. Nebenwerte lagen aber bemerkenswert wider⸗ ſtandsfähig und nur die Hauptſpekulationspaplere hatten unter ſtär⸗ keren Abgaben zu leiden. Pfandbriefmarkt meiſt unver⸗ ändert, die Umſatztätigkeit hat wieder nachgelaſſen. Goldpfandbriefe erfuhren z. T. Rückgänge bis zu 40 3, Anteile lagen dagegen ver⸗ einzelt bis zu 4 v. H. höher. Der heute feſtgeſetzte Satz für Re⸗ portgeld ſtellte ſich, wie erwartet, auf unverändert 7494 v. H. Unnotierte Werte ruhiger. Der Kaſſamarkt war uneinheitlich, aher überwiegend—3 v. H. feſter. Auf angebliche Geld⸗Exekutionen eines freien Maklers am Tfetz⸗, Siemens⸗ und Glanzſtoffmarkte blieb die Tendenz bis zum Schluß unficher und 8 ur Schwäche neigen d. Die Rückgänge gegen die Anfangskurſe be⸗ trugen bei den Hauptwerten bis zu 5 v. H. Infolge der anhaltenden Geldknappheit in Newyork iſt der Dollar gegen alle anderen Währungen geſucht. Gegen Reichsmark notiert er.1890 nach.1880, London.8690 nach.8710, Holland 40.29 nach 40.2078, Paris beſonders abgeſchwächt, 392,— nach 3927, Schweiz 19.27% nach 19.27%. Berliner Depiſon Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Pripat 86% und 6% v. 9 Weh d Jag Der e Dresen in, N. Me. für G 3. M. atze, Hollan s? 100 Gulden 168.57 168,91 168,62 189,96 168,47 45,5 Athen 100 Drachmen 3,405 5,41.438 5,445 5,445 10 Brüiſſel, 100 Belga 500.⸗Fr. 38,38 59,50 58,885 58.595 88,855 4 Danzig..... 100 Gulden] 51,47 81,8 8144 681.80. 81888] 6,5 Saales„„% 100 flnnl. M. 10,524 10 644 10.53 0,83.[ 10,517 0 Italien. 100 Lire] 21,955 21,995 21,955 21,985] 22,025 6 Südflawien 100 Dinar 7,883 7377 17,363.8771 7,358 7 Kopenhagen„„. 100 Kronen 112,02 112,24 111.89 112,1 112107 5 Liſſabon„„„„ 100 Eskudo 19,78 18.82 19,78 1882 17,43 8 Oslo 00 Kronen 111.97 112,18 1118811217 111,74 575 Paris 100 Franken 16,416.48 15,898 16.438 18,443 35 Prag„„„ 100 Kronen] 12,401 12.421 12,404] 12,424 2,38 5 Schweiz.... 100 Franken] 80.6 80,75 80,555 80,325 830548 38 Sofia„„ 100 Leva 3,019.025.019 8,025] 3,017] 10 Spanien...„ 100 Peſeten 69,07 68,268,069, 69,57 5 Stackhom„.. 100 Kronen 112,17 112,89 112,16 112,88 11205 8,5 Wien... 100 Schilling] 50,00 59,12 89,01 59,13 88,79 6 Dudapeſt 100 Pengö 12800 Kr.] 72,89 79,03 7292 73,06 727 Duenos Aires 1 Peſ. 1,768 1,772] 1,769 1,772] 1,786] 10 Canada...„1 Canad. Dollar 4,172 4,180.172 180 4,176— JFC 1,934.938] 1,934 1,938] 1,8860.8 Kalrod„1 Pfd. 20,906 20,846„90 20,94] 20,91— Konstantinopel„„ 1 türk. Pfd. 2,140] 2,144] 2,139 2,148] 2,180 10 onboen..; h ßfd. 20,802 20,422 20,577 20.417 200 4% New Dork. 1 Dollar 4,184 4,192 4,1850 4,1930 417800 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,498 0,500.499.501] 0,508 Uruguay 1 Gold Peſ..261.269 4,261.269 J.321 9. 10. 1Weſtereg, erkal 273,0 269,0 Wicking⸗Cement 174,0 1710 Wiesloch. Tonw 93.— Wiſſener Metall 167,2 9. TMans feld. Akt. 114,0 Markt⸗ u. Kühlh. 155,2 Mech. Web. Sind. 210.0 Mez Söhne.. 62.— 61,78 Miag⸗Mühlen 1472 Wittener Gußſt.— 67 Mat 4 1 1 57 Wolf, Buckau ororen hr 62,50 62,25 Zenſtoff Werein 157 186.3 Map 0 ee 0 Mühlheim Berg, 118.0 Mordb oll 20 218. Sreiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali. TRordd Wollk. 224,0 215.2 1 bericht. 6. Bed. 100. 106,7] Venz⸗Motor.. 87 9. Vebh ard Textil 118,0 IGelſenk. Bergw 138,2 137,0 JGelſenk. Gußſt.—.—. Jenſchow& Cg. 99.50 Germ. Portl.⸗Z. 208 0 Gerreshel. Glas 188.0 ITGeſ. f. elkt. Unt. 280,5 Febr. Goedhardt 184,0 IGoldſchmidt T. 68,15 Goerz EG.).—— Gothaer Wagg. 136.5 Gritzner Maſch. 131.0 Grkrftw. Mh. 9% 15.60 —.— den Banken feſt⸗ 128,0„ 90.—190.— TStem.& Halste 10% lh. Stad! 2 102,5 102,5 abt K 880 8% h Sind 2 84,— 84, Leb.. L= ocdpfe/ 95.5085,— Riener Sr. u. 8780 87.— Subd Jeder 258 0% 88 duft 64.758485 4% D. Schutzg. 998—.— 44% W Schufa. 0—.——.— Sbem. Albert. 528 770 5 1 Diſch.⸗Suzbg..—.— IOiſche Mafch. 60,75 755 8 Deutſch. Eiſenh. 75,.—76,.— rener Metall 254,0 248.2 60,25 126,0 Alektr, Steferung 178,170, Enzinger⸗Union 77,50 81.50 Eſchw. Bergwerk 203,0 208,0 M. Jriſter„„ 100,087, Gaagenan B. KH. 31.— 80.75 Geb. Großmann 89.50 Grüns gilfinger 190,0 Gruſchwiz Textil 90. Fate Draht 95.25 alleſche Maſch. 125,0 ammerſ. Spin. 159,0 ann. M. Egeſt. ,. ann. Waggon—.— Hanſa Lloyd. Hb.⸗Wien Gum. 92,50 Harkort Bergwk. Harpen. Bergb. 186,8 axtm. Maſchl Upert Maſch. 82, ind KAufferm. 111,0 Hirſch Kupfer 141,7 1 Led. 111,0 1Hoeſch Elf. St. 185,2 Phil. n 150.0 Fi e 108,0 Humboldt Mſch IJiſe Bergbau 249,0 17 Jabel 8. 40.4245 Gebr. Junghans 85, pode Porzellan 1890 b. l ee „M. Kemp S 427.5 „H. Knorr„149. Kollm.& Jourb. 88,25 Gebr. Rörting 70, Koſtheimer Cell.—.— Krauß ie, Lok. 65,25 Kronprinz Met. 117.0 Koſfhäuſ. Hütte 61.— ILah meyerck Co. 170% Laurahlltte 3,25 3 Eism. 194,0 indenberg. 83 ITaeldindſtröm 77120 Lingel Schuh fab. 49,50 JLinte& Hoffm. C. Lorenz. 154,5 Joth Portl. Cem. nes mann 185.5 IHohenloh.⸗Wk. 95.— 85 Ralſw. Aſchers! 285,026 78. L 244,0 L. Loewe& Co 545 1 ürus A. G. 40.— 45 1 berſchl. Koks. 112,8 IBrenſt.& Kopp. 1280 TPobnix Bergb. g3,25 Rathgeb. Wag 88. Reisholz Papier 246,0 Rhein Chamotte 60,25 Rhein- Elektriz. 154,0 Rheinfeld Kraft 182,5 Rhel. Maſch. Led.— IRhelnſtahl.. 152,2 IRiebeck Mont, 155,5 Igtomb. Hütten—.— Roſitzer Braunk.—.— Roſitzer Zucker„67.50 Rückforth. Ferd. 87,15 Sachſenwerk„186,5 Saro ttt Scheidemantel 1 ISchubertc Salz 881,0 ISchuckert& Co. 207,5 Schuhfabrik Herz 28,25 ISiem.& Halske 358,0 Sinner.-.. 187,0 Stettiner Bulkan—. Stoehr Kammg. 287,0 282,0 Stolberger Zink 178.7 Südd. Immobil. 97,80 Teleph. Berliner 70.— Tietz, Leonpard 287,0 Transradio. 155,0 Unkonwerk ſch 106,2 Varziner Papier 148,0 Ver..⸗Irkf. Gu. 58.5 Ver Ghem Char! 186,5 V. Diſch. Nickelw. 173,0 TB. Glanzſtélbf. 657.0 B Schuhf Br W 62.— 1. Stahlwerke.25 Stahl v. b. Zyp 208,0 Bennemann 0 Vogel Telegraph 92, Voigt Haeffner 220,0 Bogtländ ach. 75.— Wanderer Werke 150,0 eser. Akuechef Rhein. Braunk. 295.5 TRütgerswerke 101,09 ISalzdetfurth 480,0 Stoewer Nähm 48,.— 48 ThoerlOelfab. 98,— 97 IRhenania Ch.—— Deukſche Petrol. 77/1 Diamond eldburg 90, Kate 100,0 rügershall 193,0 Petersb. It. Hb. 2,28 Ronnenberg. Ruſſenbank. 275 Sloman Salpet. 92/95 1 Phosph.—.— a2ũ21.. 90. a) Reichs ⸗ u. Staats pap. Dunk Ablöfgſch. 151,40 dto 1 154.— — obne Austöfgsr. 18,— 97 6% Reich sant 2787,50 8 95,50 95,50 Goldanleihe 5¼% B. Kohlenanl. 18,55 % PrßKalianl. 6,68 10% Mh. Stadtz5 102,5 8¼ Mh. Stadt. 26 84,.— 5⅛ Roggenwert. 11,.— 5% Roggenrentb 8,84 5% Landſch. Rog 8,44 51.40 b) Ausl. Rentenwerte, 5% Mexikaner 41,25 4½ Oeſt. Schaga. 87, 4%„Goldrente. 4%„ conv. Rte..80 4/½%„ Silberrte 4½%„Papierrte- 4% Türk. Ad. Anl.—.— %, Bagd.⸗Eiſ. I 12,— 3% 4% Türk.unif Ant 17,15 4%„Zollob. 1911 11,15 „ 400-F.-Los 22,85 4% /% USt. 1916—— 4½%„„„ 1914 82.— 4%„„ Golbrie 26.10 4%„ Rronx. 1,75 8 Oe. II. Stb. alte 21,75 3% Oe.!! XSr(74 4% Oe. Goldpri.— .60¼ Sdöck. a. P. .60%%„ neuer.—— 4%„Obligat. 4½% Anat. Ser, 17,68 4½7 1 8%„ 1118,50 8% Tebaanterre 41,80 N u end enen erb D 11 — 2 Se R. Kl. Rhenus Bonn 603,6. Dienstag, den 10. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) f 9. Seite. Nr. 310 J Sportliche Mittelrheiniſche Verbanoͤsregatta in Frankfurt-Höchſt a. M. Junior⸗Vierer. 1. Frankfurter R. V. 6782,27 2. Wormſer R. V. :44; 3. Mannheimer R G. 6745,2, 4. Frankfurter R. G. Germania 6754, 4. Ueberlegen mit 3 Längen gewonnen. Jungmann⸗B⸗Vierer. 1. R. Kl. Griesheim 6740; 3. R. K. Ger⸗ manta Boppard 656,4; 8. Flörsheimer R. V. 722,8. Ueberlegen gewonnen. Gaſt⸗Vierer. Wanderpreis des Mittelrheiniſchen Regattaverban⸗ des. 1. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen:28; 2. Mainzer R. G. :34; 3. Kölner Kl. f. Wſp.:37, 4. Frankfurter R. G. Germania aufgegeben. Nach anfänglichem Kampf und wechſelnder Führung mit zwei Längen ſchön gewonnen. Jungmann⸗Achter. 1. Kölner Kl. f. Wſp.:35,4; 2. Akad. R. Kl. Rhenus Bonn 579,6; 3. Offenbacher R. G. Undine 5248; 4. R. VB. Rüſſelsheim:50. Ueber die ganze Strecke Kampf zwiſchen Waſſer⸗ ſport Köln und Rhenus Bonn, durch Endvorſtoß der Kölner mit drei⸗ viertel Längen nach ſcharfer Gegenwehr gewonnen. Undine und Rüſſelsheim zwei Längen dahinter Kampf um den zweiten und dritten Platz. Dritter Vierer. 1. Frankfurter R. G. Germania(Willert Mann⸗ ſchaft):18,2; 2. Neuwieder R. G.:29 3. Mainzer R. G. 685,8; 4. Wormſer R. V.:49; Germania nimmt bald die Führung und gewinnt in vorbildlicher Form rudernd ſicher mit drei Längen. Doppelzweier ohne Stenermaun. 1. Frankfurter R. G. Germania (Hügel, Jeniſch) Alleingang. Aufänger⸗Vierer. R. Kl. Naſſovia Höchſt, Alleingang, da R. Kl. Griesheim durch vorherigen Start ausgeſchloſſen. Königs⸗Vierer. 1. Kölner Kl. f. Wſp. 6126) 2. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen aufgegeben. Köln hat bald die entſcheidende Führung, worauf Sachſenhauſen bei 1400 Meter das Rennen aufgibt. Zweiter Einer. 1. E. Paul Frankfurter R. G. Oberrad 6149; 2. H. Dimpfl Frankfurter R. V.:02; 8. J. Holler Mainzer R. G. :10. Nach wechſelnder Führung überlegen gewonnen. Mittelrhein⸗Vierer. 1. Mainz⸗Kaſteler R. G.:07,27 2. Wormſer R. B.:14,86; 3. R. G. Wieshaden⸗Biebrich 615,2; 4. Flörsheimer R. V.:22,2. Kaſtel nimmt bald entſcheidende Führung, die es ſicher hält, harter Endkampf um den zweiten Platz zwiſchen Worms und Biebrich mit knapper Entſcheidung für Worms. Leichtgewichts⸗Vierer. 1. Mannheimer R. G. 6216,27 2. R. V. Fechenheim 6124; 8. Neuwieder R. G. 61230. Mannheim gewinnt überlegen. Mittelrhein⸗Achter. Kölner Kl. f. Wſp.:48,2; Frankfurter R. C. Germania 6743,3. Nach ſchärfſtem Bord⸗ an Bordkampf über die ganze Strecke mit knappſter wechſelnder Führung im Ziel mit Handbreite gewonnen. Zweiter Jungmaun⸗Vierer. 1. Wormſer R. V. 5150; 2. Frank⸗ furter R. G. Germania:51; 3. Mainz⸗Kaſteller R. G. 5158; 4. Akad. Das vollſtändig geſchloſſene Rennen ſieht im Endkampf Worms, das hier Germania die Führung abnimmt, mit knappem Vorſprung an der Spitze. B⸗Bierer. 1. Flörsheimer R. V.:59; 2. Bopparder R. Kl. Ger⸗ mania:05,2; 3. R. Kl. Griesheim:14. Flörsheim hat bald die ent⸗ ſcheidende Führung genommen und gewinnt ſicher mit zwei Längen. Junior⸗Achter. 1. Offenbacher R. G. Undine 5116; 2. Frankfur⸗ ter R. V. und Kölner R. Kl. f. Wſp., totes Rennen,:18,87 8. Neu⸗ wieder R. G. 5131. In ſchärfſtem Bord⸗ an Bordrennen geht Undine Offenbach im Endkampf an die Spitze und gewinnt mit halber Länge. Köln und Frankfurter Verein fahren auf dem zweiten Platz ein totes Rennen. 5 Vierer ohne Stenermann. 1. Kölner Kl. f. Wſp. ohne Zeit. Frank⸗ furter R. G. Germania und Frankfurter R. G. Sachſenhauſen wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Zweimaliger Start. Beim erſten wird Sachſenhauſen bei 300 Meter, beim zweiten Germania bei 1500 Meter wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Carmen Sylva⸗Einer. 1. Herm Roth, R. Kl. Rhenania Koblenz :25 2. M. Roller, Frankfurter R. V.:31,5. Sicher gewonnen. Zweiter Vierer. 1. Mainz⸗Kaſteler R. G.:47,4; 2. Mainzer R. G. :55; 3. R. G. Wiesbaden⸗Biebrich:04. gewinnt überlegen. Kaſtel führt durchweg und Rund ſchau Erſter JFungmann⸗Bierer. 1. Frankfurker R. V.:56 2. R. V. Rüſſelsheim:01,45 3. Mainzer R. V. 6707. Frankfurt hält durch⸗ weg die Führung und gewinnt ſicher mit zwei Längen. Zweier ohne 1Seuermaun. 1. Das Rennen muß nach Schluß der Regatta wieberholt werden, da nach zweimaligem Start aller Boote der Kölner Klub das Rennen nach dem Ufer drückt und aus⸗ geſchloſſen wird. Rheinland⸗Achter. 1. Frankfurter R. V.:15,47 2. Mainzer R. G. 515,4; Frankfurter R. G. Germania:18,6: 4. R. Sp. V. Teutonia :22. Geſchloſſenes Rennen vom Start bis ins Ziel nach ſchärfſtem Endkampf mit halber Länge gewonnen; eine weitere Länge zurück Frankfurter Germanta. Jungmann⸗Einer. 1. E. Paul, Frankfurter R. G. Oberrad:22,3; 2. O. Stumm, R. V. Treviris Trier:25,43 3. H. Dimpfl, Frank⸗ furter R. G. Germania:51; 8. Mainz⸗Kaſteler R. G.:58; 4. Akad. rung; hier macht Paul Oberrad einen energiſchen Vorſtoß, geht an Stumm vorbei und gewinnt ſicher mit zwei Längen. Achter(B= Achter). 1. Flörsheimer R. V.:25, 2; 2. R. Kl. Gries⸗ heim:26; 3. R. Kl. Germania Boppard:47. Härteſtes Rennen zwiſchen Griesheim und Flörsheim, das im Endgefecht Flörsheim mit Luftkaſtenlänge für ſich entſcheiden kann. Ermunterungs⸗Vierer. 1. Neuwieder R. G. 5154,47 2. Frauk⸗ furter R. G. Germania 5155,2) 3. Hanauer R. Kl. Hafſia:00; 4. Mainzer R. G. 604,2. Die bis 1000 Meter an letzter Stelle liegende Germania geht hart an die führenden Neuwieder heran, kann im Endſpurt fedoch nur bis zu halber Länge auflaufen. Erſter Achter. 1. Kölner Kl. f. Wſp. 5711/3; 2. Frankfurter R. G. Germania:11,4; 3. Frankfurter R. V.:18. In einem Rennen auf Ton und Leben liefern ſich Köln und Germania einen erbitterten Bord⸗ an Bordkampf über die ganze Strecke, den der Endſpurt der Kölner mit knappſtem Vorſprunge wie am Vortage für Köln ent⸗ ſcheidet. Zweier ohne Steuermann. Wiederholung unter Ausſchluß von Kölner Kl. f. Wſp. 1. Wormſer R. V.(Trapp, Brandau):87,4; 2. R. V. Hellas Offenbach 67452. Worms führt bald entſcheidend und gewinnt überlegen. Handball Zwiſchenrunde um den Süddeutſchen Handball⸗Pokal ASV. München— Vfgi. Mannheim:2. Nun iſt auch endlich nach zweimaligem untentſchiedenen Kampf das Zwiſchenrundenſpiel um den Sübddeutſchen Handball⸗Pokal ent⸗ ſchieden worden. Im Frankfurter Stadion ſchlug am Sonntag bei ziemlich hohen Temperaturen der ASV. München den VfR. Mann⸗ heim in einem meiſt offenen Kampfe mit:2(Halbzeit:1) Treffern. Die Münchener qualifizierten ſich damit für das Endſpiel, das ſie mit dem FSV. 05 Mainz zuſammenbringen wird. Mltuchen gewann verdient, es hatte in ſeiner körperlich kräftigen Mannſchaft den burchſchlagskräfttgeren Sturm und auch den weitaus beſſeren Tor⸗ mann ſtehen. Polizei⸗Oberleutnant Hermann aus Butzbach leitete den Kampf korrekt. Fußball Bezirksmeiſterſchaft der Kreisliga Sp. gg. Mundenheim— S. 05 Saarbrücken 078 Ein jedes Kind will ſeinen Namen haben, warum ſollen nicht auch die Aufſtiegskandidaten nach einem weiteren klangvollen Titel ſtreben und um die Bezirksmeiſterſchaft kämpfen? Demnächſt werden auch die abſteigenden Vereine, die Tabellenzweiten, dritten uſw. ihre Meiſterſchaft austragen, da man ja einfach immer noch Fußball ſpielen muß. Immerhin brachte die erſte Begegnung der Bezirks⸗ ligaaſptranten der Gruppen Rhein u. Saar eine kleine Enttäuſchung. Der Jubilar Mundenheim hatte einige Erſatzleute in ſeinen Relhen, ließ vor dem Wechſel einige gute Chancen aus und ſah ſich am Schluß gar 023 geſchlagen, da die ſchnellen Gäste in der letzten Viertelſtunde nicht weniger als öreimal erfolgreich waren. Erfreulicherweiſe war das Treffen ſtets fair, wenn die Leiſtungen bei der großen Hitze auch nicht allzu gute ſein konnten, E. 08 Lindenhof 1— Saarbrücken 05 1:1(:). ö Anläßlich des 23. Stiftungsfeſtes der Sportfreunde 05 Saare brücken trugen beide Mannſchaften in Saarbrücken ein Freundſchafts⸗ ſpiel aus, das ſehr fair durchgeführt wurde. Es mögen ca. 3500 Zug ſchauer geweſen ſein, die Zeuge dieſes ſpannenden Treffens waren, Pünktlich 15.30 Uhr gab der Schiedsrichter, Herr Vohel⸗ Kreuznach, den Ball frei. Saarbrücken hatte Anſpiel und legte gleich ein ſtarkes Tempo vor. Doch bald fanden ſich auch die Mannheimer zuſammen und können das Spiel ausgeglichen geſtalten. In der 11. Minute ge⸗ lingt es 08, das erſte Tor einzuſenden. Saarbrücken kann in der 20. Minute den Ausgleich erzwingen. An dieſem Reſultat konnte bis zur Pauſe nichts geändert werden. 08 hat nach Wiederanſpiek ſeine Taktik geändert und ſpielt in der Folge etwas überlegen. Doch zahlreiche Lattenſchüſſe beweiſen, daß ſie reichlich Pech haben. Erſt in der 15. Minute konnte der Mittelſtürmer das Führungstor werfen. Durch dieſes Tor angefeuert, geht 08 zum Endſpurt über, dem dig ihrem eigenen Tempo zum Opfer gefallenen Saarbrückener nicht ge⸗ wachſen ſind. Bis Schluß erzielt 08 noch drei Tore, Produkte ſchöner Kombinationen des Sturmes. Die Saarmannſchaft, die ein gutes Können an den Tag legte, gab ihr Beſtes, ohne jedoch verhindern zu können, daß die Mannheimer, die techniſch beſſer ſpielten, in dieſer Höhe gewannen. Boxen Joe Dundee bleibt Weltmeiſter Der Weltmeiſterſchaftskampf im Weltergewichtsboxen zwiſchen dem Titelhalter Joe Dundee⸗liSel. und dem Spanier Hilario Mar⸗ tinez, das man urſprünglich auf den 14. Juli verlegen wollte, kam nun doch in Barcelona zur Durchführung. Der Amerikaner zeigte ſich jederzeit überlegen und zwang den Spanier in der achten Ru noe zur Aufgabe. * Briefkaflen Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt öte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Stammtiſch zur Axt. Wollen Sie bitte die Adreſſe der Wirtſchaft angeben, damit wir auf Ihre Zuſchrift antworten können. K. L. Handlungsgehilfe als Anſchrift an einen Faufmänniſchen Angeſtellten iſt keine Beleidigung, ſondern die gerichtlich betätigte Bezeichnung. Watt. Man rechnet im allgemeinen pro Kerze 1,2 Watt. A. Scha. 1. Rechtsfragen beantworten wir nicht. 2. Laſſen Ste ſich bei der betreffenden Stelle der Eiſenbahn die nötigen Beſtim⸗ mungen vorlegen. „K. Setzen Sie ſich mit dem Landesverband Baden des Volks⸗ bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Ortsgruppe Mannheim B 5, 17 bis 18 in Verbindung. 5 E. M. Sämtliche Fragen beantwortet Ihnen die Handels⸗ ammer. Weſtende Weinhaus Gerber. Die erſten Gasangriſfe waren von Auguſt bis Oktober in Flandern und in der Champagne. 8 E. K. Waldhof. Wenden Sie ſich an das Reichsarchiv, Zweigſtelle Stuttgart. A. B. 81. Im erſten Vierteljahr beträgt der Zins 337,50. Wenn der Schuldner im Vierteljahr mit Zins nur 550 J zurückzahrn ſo iſt die Tilgungsrate 212,50„. Im 2. Vierteljahr iſt der Zint dann aus 26 712/ zu zahlen, gleich 333,90 Tilgungsrate 216,10, Im 3. Vierteljahr iſt der Zins dann aus 20 496,40/ zu berechnen. leicht ſein. A. 99. Verlangen Sie beim Bezirbsamt das Adreſſen verzeichnis der pfälziſchen Automobilbeſitzer. K. Str. In dleſem Falle ſind Sie für den Schaden haftbar, da Ste vorher auf die Gefahr aufmerkſam gemacht wurden. O. W. L. Am beſten wenden Sie ſich an den Mannheimer Ver⸗ kehrsverein, der Ihnen die Zuſammenſtellung und Berechnung be⸗ ſorgen kann. Neptun. Wenden Sie ſich an das Vormundſchaftsgericht. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 5 Dlrektton Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Kurt Fiſcher Feuilleton: 1. B. K. Fiſcher— Kommunalpolltik u. Lokales: 1..: Franz Kircher Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— . Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Mar Filter ——— eee— Weitere 11. Jult: Meißener vater, Bruder, Onkel und Schwager von der Leichenhalle aus statt. Statt besonderer Anzeige! Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute vormittag meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Groß- Herrn Wilhelm Dimer nach langem, schwerem mit größter Oeduld ertragenem Leiden im Alter von 74½ Jahren in die ewige Heimat abzurufen. MANNHEIM(Elisabethstraße 6, part), den 10. Juli 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emma Dimer. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 12. juli, nachmittags 2 Uhr ſtecher; 8. Auguſt: Silb 18. Jahrhund.; 15. Au wegung 1848/49. Zur ſind die Inhaber von g im Haupttreppenhaus. Schloß m 1 ſen m Ma unhei m. Sonderführungen Innendekoration der Schloßräume; 25. Juli: Entwicklung des Mannheimer Stadtbildes; 1. Auguſt: Maunheimer Maler und Kupfer⸗ karten und der Dauerausweiſe. nehmer verfammeln ſich um 4 Uhr nachmittags 69 finden ſtatt: Porzellan; 18.. erarbeiten des 17. und guſt: Die badiſche Be⸗ Teilnahme berechtigt ewöhnlichen Eintritts⸗ Die Teil⸗ am Main— Heidelber Mannheim Heidelberg bis 15 Uhr zwiſchen Se Die Umleitung erf über Kreisweg 12 nach Mannheim, den Aintliche Bekanntmachungen Straßenſperre. 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