* Stänstag, 13. uli 1928 N Attag Ausgabe Neue Mannheimer Seilung Nr. 323— 139. Jahrgang ugs preiſe: In M u. Umgebung frei ins mei genpreiſe Kue 1„bei Voraus 1 e einſp. 9 die Poſt 0 irt 55 knetet ft 5 Aigen 0,409 Alan 25 ng der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 349 Keen Auen eben ür An eigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ derung vorbehalten. Poſt A 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle E 19/11 Baff aus). Geſ ſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus e od. beſchränkte 92 55 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt ſetannheim Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht Annahme des Amneſtie⸗Geſetzes Die geſtrige Schlußſitzung des Reichstags Parteipolitiſches Gezänk bis zuletzt J Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nun iſt auch der Reichstag in die Ferien gegangen. Man hatte, da man früh um 11 Uhr zuſammengekommen war, gemeint, ſchon mit den erſten Nachmittagszügen heimfahren zu können. Das Schickſal hat es anders gewollt. Das Schickſal, das in dieſem Falle die Splittergruppen und die Radi⸗ kalen von links und rechts heißt, die wünſchten, ehe die große Sommerpauſe anhob, ihrer Wählerſchaft noch ein⸗ mal nachdrücklich ſich in Erinnerung zu bringen. Und ſo er⸗ klommen bei unbeträchtlichen Anträgen, die u. a. Umſtänden ohne Ausſprache paſſiert wären, allerhand homines novi und Unbekannte die Tribüne, um ihr Sprüchlein zu ſagen und die Notwendigkeit ihrer parlamentariſchen Exiſtenz nachzuweiſen. Einmal— bei dem an ſich ſehr verſtändigen volkparteilichen Antrag auf Einſetzung eines Ausſchuſſes zur weiteren Durch⸗ führung des landwirtſchaftlichen Notprogramms— griff ſach⸗ lich und praktiſch auch der neue Reichsernährungs⸗ mintiſter ein, um dem Uebereifer der unterſchiedlichen Bauernparteien zu wehren. Und immer wieder entlud ſich ritde und hemmungslos in Rede und Zwiſchenrufen das Schimpfbedürfnis der ſo trefflich aufeinander eingeſpielten Nationalſozialiſten und Kommuniſten. Das wurde, da man endlich an die Amneſtievorlage gekommen war, zur Orgie. So herzhaft u. unverdroſſen hämmerte der Moskowiter Geſchke auf die Sozialdemokratie ein, daß zeitweilig die ganze Amneſtie gefährdet ſchien. Die Sozialdemokratie, erklärte Herr Dittmann, müßte überlegen, ob ſte nach dieſem Auftritt ihre Unterſchrift Bicht zurückziehen wolle. Sie bäte um eine halbe Stunde Un⸗ kerbrechung. Aus der erſten halben Stunde wurde eine zweite und noch eine, dann hatte Herr Löbe ſeine Fraktionsgenoſſen 117 8 beruhigt, daß ſie doch wieder mitzumachen ſich ent⸗ Das war, wenn man ſo will, edelmütig: Denn an der Amneſtie ſind von parteiwegen die Sozialdemokraten weniger intereſſtert als die Kommuniſten. Auf die äußerſte Linke, unnötig faſt, es noch zu ſagen, blieb die Geſte dennoch ohne Eindruck. Als die grundſätzliche Entſcheidung ſchon gefallen, die Vorlage mit allen Stimmen gegen die der Bayeriſchen Volkspartei in erſter Leſung bereits angenommen war, erhob ſich bei der Dritten der grimme Stöcker noch einmal, um allen Haß, der auf den kom⸗ muniſtiſchen Seelen gegen den größeren, klügeren und ver⸗ hältnismäßig geſitteteren Bruder lagert, der Sozialdemokratie ins Geſicht zu ſpeien, und in zum Teil recht niederziehendem, perſönlichen Gezänk ging die Sommertagung aus. Stunk und Krakeel, der ſelige Schiller mag es uns verzeihen, — war ihr letztes Geläute. Was ſachlich zu dieſer Amneſtie, der 5. nach der Staats⸗ umwälzung ſich anführen läßt, hat geſchickt, würdig und mit vielem Takt der neue Reichsjuſtizminiſter Dr. Doch geſagt. Er hütete ſich, in die mancherlei wunden und empfindlichen Stellen zu rühren und hob die Ausſprache ſo von vornherein auf eine höhere Ebene oberhalb des Preſtiges und der Par⸗ tetung.(Daß ſie auf der nicht blieb, war nicht ſeine Schuld. Einem Parlament, in dem Kommuniſten und Nationalſozia⸗ liſten über nahezu 70 Köpfe verfügen, wird die Eignung, Niveau zu halten, immer fehlen.) In der Tat war die Am⸗ neſtie, die doch ein Einbruch in die Rechtsſphäre und ein Willkürakt bleibt, nur zu verteidigen, wenn ſtie wirklich und unwiderruflich die letzte iſt, wenn ſie den großen Schwamm darſtellt, mit dem man alle unbeglichenen Rechnungen auslöſcht, die aus den Jahren der Demorali⸗ ſation übrig blieben, da die Reichsgenoſſen in der Verbitterung und Enttäuſchung über den verlorenen Kricg ſich ſelber ver⸗ loren hatten. Herr Koch hat das heute ſehr hübſch ausgedrückt: Es gelte, einen Strich unter die Zeiten der Rechtsverwirrung zu ziehen. Und er hat dabei an die Länder appelliert, daß ſte dem Verfahren des Reiches ſich anſchlöſſen und gleichzeitig angedeutet, daß auch den in die Fememordprozeſſe Verwickelten, auf die es den Deutſchnationalen ankam, in nicht zu langer Friſt die volle Freiheit winken würde. Das Wort von dem Schlußſtrich unter die Wirren der letzten Jahre iſt hernach von dem Zentrumsſprecher Weg⸗ mann aufgenommen worden. Auch das Zentrum ließ keinen Zweifel, daß dieſe Amneſtie auf lange, lange Zeit die letzte ſein müſſe. Bei der Deutſchen Volkspartei und den Demo⸗ kraten hat man vermutlich genau ſo gedacht und es deshalb unterlaſſen, ſich noch zum Wort zu melden. In der Schlußabſtimmung erklärten außer der Bayeriſchen Volkspartei nur noch die Deutſch⸗ Hannoveraner ſichgegen das Geſetz. Das war eine ſehr ſtarke qualifizierte Mehrheit. Ein unendlich düſteres und tragiſches Kapitel iſt damit hoffentlich endgültig abgeſchloſſen. Das demagogiſche Gefchret der von Moskau Ausgehaltenen wird freilich nicht verſtum⸗ men. Doch darum braucht man ſich nicht kümmern. Man ſoll über Fragen des Rechts nur mit Leuten reden, die ſelber Recht zu üben wiſſen Kritik dieſer Reichstagstagung E Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Hier und da wird ſchon verſucht, dem geſtern nach knapp drei⸗ wöchigem Zuſammenſeins in die Ferien gegangenen Reichstag Zenſuren zu ſchreiben. Der„Vorwärts“ zeigt ſich im allgemeinen zufrieden, immerhin kommt er nach allerlei Ruhmredigkeiten und nachdem er die gegen die Kommuniſten gekehrte Abwehrkanone noch einmal gründlich abgeprotzt hat, zu dem ein wenig reſignierten Ergebnis:„Der Reichstag iſt in die Ferien gegangen, nun ſoll das Kabinett zeigen, wie es weiter arbeiten kann. Es iſt ein Experiment, niemand kann den Ausgang prophezeihen, niemand kann aber auch nach den Erfahrungen der letzten Wochen ernſtlich behaupten, daß es ſchon mißlungen iſt.“ Das iſt nun wieder nicht die Meinung der Scherl⸗ Preſſe, würde ſie freilich auch nicht ſein, felbſt wenn das Kabinett Müller⸗Streſemann, das manche Leute auch Müller Severing nennen, Berge eingeriſſen hätte.„Der neue Beſen 7 wirklich nicht weniger als gut gekehrt“, verſichert der „Lokalanzeiger“ und im Herbſt würden ſeine Leiſtungen erſt recht zu wünſchen übrig laſſen. Ungefähr ſo heißt es auch in der Berliner„Börſen⸗ zeitung“, die bekümmert ſtöhnt: Die geſetzgeberiſche Tätig⸗ keit hätte lediglich in der Annahme des Amneſtiegeſetzes be⸗ ſtanden.„Lieber Himmel haben wir wirklich nicht ſchon genug Geſetze?“ Anderer Meinung iſt das andere Berliner Börsenblatt, der „Börſenkurier“, der,— neuerdings— mit Maſſen bei der bürgerlichen Linken ſteht:„Kann ſich die Regierung Müller, wie ſie hofft, auf Jahre einrichten, ſo wird ſie auch das Penſum(gemeint iſt das umfangreiche Regierungsprogramm) aufarbeiten können. Aber das wird ſich erſt nach dem November entfcheiden.“ Ungefähr ſo urteilt, zum Guten redend, auch die„D. A. 2 8 „Es geht nicht an, dem Reichstag daraus(aus der kargen Ernte nämlich) einen Vorwurf zu machen, denn die langwierigen Verhandlungen zur Bildung des Kabinetts und deſſen gegen⸗ wärtiger, noch nicht aktionsfähiger Zuſtand hindert die Ar⸗ beiten größeren Stils. Im Herbſt wird ſich zeigen, welche Ausſichten die heute noch recht ungeklärten Koalitionsver⸗ hältniſſe für die Arbeiten des Parlaments geſtatten.“ Welchem Urteil im allgemeinen auch wir uns anſchließen möchten. Es war zu erwarten, daß die Kommuniſten auch weiterhin nach Amueſtie ſchreien würden. Das trifft denn auch prompt ein. Die kommuniſtiſche Partei, erklärt heute früh die„Rote Fahne“, würde ihren Kampf fortſetzen und ſteigern,„bis auch der letzte proletariſche Klaſſenkämpfer ſich in Freiheit befindet“. An anderer Stelle berichtet das gleiche Blatt von Bemühungen, Herrn Max Hölz unbedingt ſofort der deutſchen Freiheit wiederzugeben, wobet es in der bekannten Inſtinktloſigkeit von der Berliner demokratiſchen Großpreſſe unterſtützt wird. Aber auch die Gegenſpieler auf der anderen Seite er⸗ klären, nicht raſten und nicht roſten zu wollen.„Niemals“, ruft die„Deutſche Zeitung“,„darf mit der„Amneſtie“, wie ſie geſtern beſchloſſen wurde, der Kampf für die Frei⸗ heilt der FJemeangeſchuldigten beendet ſein. Nie⸗ mals werden wir anerkennen, daß dieſer Gnadenerlaß das Unrecht beſiegt, das im Namen des formalen Rechts begangen wurde. Dringlicher als je ergeht gerade heute der Ruf nach Freiheit für die Feme verurteilten.“ Wer auf die geſtrige Rede des Juſtizminiſters genau hörte, wird wiſſen, daß die„Deutſche Zeitung“ ſich unnütz auf⸗ regt. In nicht zu langer Friſt, wir wiederholen, wird ſich auch vor den Femeverurteilten das Gefängnistor auftun. Steuerſenkung? Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber das Steuerſenkungsgeſetz wird der Reichsrat ſeine Entſcheidung, wie wir hören, erſt in der nächſten Woche zu fällen haben. Die wenigen Tage, die noch bleiben, würden einer nochmaligen Erörterung der finanziellen Situation durch die einzelnen Länderregierungen gewidmet werden. Im all⸗ gemeinen begegnet man aber nach wie vor in Reichsratskrei⸗ ſen der Auffaſſung, daß die vom Reichstag begünſtigte Fi⸗ nanzpolitik des Reiches Geſchenke an die Steuer⸗ zahler auf Koſten der Länder zu machen, den ohne⸗ hin ſchon knapp gehaltenen Ländern eine geordnete Finanz⸗ wirtſchaft auf die Zukunft unmöglich machen müſſe. Man ſagt dort: Schon die geplante Einkommenſteuerſenkung be⸗ deute für die Länder einen Verluſt. Darüber hinaus aber ſei für den Herbſt ein Abbau der Realſteuern habſichtigt, der dann noch eine weitere Schmälerung der finanziellen Zu⸗ ſchüſſe vom Reich bedeuten würde. Die letzte Entſcheidung iſt jedoch, wie geſagt, noch nicht gefallen. Die Situation bleibt vorläufig undurchſichtig. * Ein Ausſchuß für Leibesübungen iſt im Reichstag ge⸗ bildet worden. Zum Vorſitzenden wurde der Abg. Schreck (Soz.) gewählt. Die ewig Geſtrigen Jeder von uns, der weiß, wie wunderſchön Italien iſt und mit welch' liebenswürdiger, ungeheuchelter Freundlich⸗ keit im Sehnſuchtslande aller Germanen auch jedem Deutſchen begegnet wird, kann nur immer wieder mit ſchmerzlichem Be⸗ dauern konſtatieren, daß die Politik der Machthaber dieſes Landes die Politik der ewig Geſtrigen iſt. Es iſt die Politik jener Kategorie von Leuten, die aus dem Feuer des Weltenbrandes und dem Grauen und Albdruck der Nach⸗ kriegsjahr nichts vergeſſen und nichts hinzugelernt haben. Dies Bedauern iſt gerade von deutſcher Seite ſchon deshalb durchaus ehrlich, weil wir wiſſen, daß wir mit Italien keinerlei Intereſſenkonflikte haben. Doch immer wieder und wieder werden wir in provozierenſter Weiſe daran erinnert, welch ſchmerzvoller Pfahl im deutſchen Volkskörper die durch die italieniſche Ueberheblichkett verurſachten Leiden der Deutſchen in Südtirol ſind. Zu einer Zeit, wo die regierenden Männer aller Völker der Welt in ihren öffentlichen Kundgebungen vom Frieden, von Verſtändigung und Gerechtigkeit zwiſchen den Nationen wenigſtens reden, wo der Kellogg⸗Pakt, der den Krieg für alle Zeiten in Acht und Bann tun ſoll, im Mittel⸗ punkt der weltpolitiſchen Erörterungen ſteht, wo ſogar Poin⸗ caré, der ſonſt ſtets ſo Unverſöhnliche, glaubhaft klingende Worte von ehrlicher Verſtändigung auch zwiſchen Deutſchland und Frankreich findet, bringen es die italtentiſchen Machthaber immer noch fertig, bei ihrem Auftreten in der Oeffentlichkeit eine Sprache zu führen, die vom Geiſte des Friedens und der Verſöhnung auch nicht einen Hauch ver⸗ ſpüren läßt, die vielmehr ganz dazu angetan iſt, ſtatt Frieden Unfrieden, ſtatt Verſöüöhnung Haß zu ſäen und ſtatt die vom Friedenswillen der Völker ſo heiß erſehnte Abrüſtung zu fördern, einen billigen Vorwand bietet für ihre weitere Verſchleppung und für neue Rüſtungen. Der Verlauf der italieniſchen ſogenannten Siegesfeter in Bozen iſt ein Schlag in das Geſicht aller friedliebenden Nationen. Muſſo⸗ lint ſelbſt, der ſich ſonſt eine günſtige Gelegenheit, nach Süd⸗ tirol zu reiſen und dort eine ſeiner berüchtigten Triumphator⸗ und Drohreden zu halten, nie entgehen ließ, war diesmal ſelt⸗ ſamerweiſe nicht erſchienen. Er hatte den König mit ſeiner Vertretung beauftragt. Vielleicht deshalb, um den Sübd⸗ tirolern und der Welt einmal zu zeigen, daß auch andere Mi⸗ niſter ſeines Kabinetts ſolche Reden halten können, wie man ſie bisher nur von dem Duce ſelbſt gewöhnt war und daß auch die Anweſenheit des Königs keinerlei Einfluß auf die Mäßigung der Sprache haben kann. Wenn man es nicht ſchwarz auf weiß geleſen hätte, ſollte man es wirklich nicht für möglich halten, daß der Miniſter eines modernen Kultur⸗ ſtaates bei einer ſo hochpolitiſchen Gelegenheit wie es die Einweihung eines Siegesdenkmals in Südttrol iſt, unter feierlichem Aufwand einen Schwur leiſten kann, in dem er unter Anrufung Gottes,„der in unſerem Herzen liegt“, dem Könige ſchwört,„die Geiſter kriegeriſch vor zube⸗ reiten und geſchloſſen den Marſch anzutreten, wenn Seine Majeſtät den Appell erläßt....“ Damit über die Art dieſes Appells und dieſes Marſches ja kein Zweifel erlaubt ſein kann, fügte dieſer Miniſter(nach einem Berichte der„Frkf. Ztg.“) ſeinem Schwure noch hinzu, daß die Viktoria auf dem Triumphbogen des Denkmals ihre Flügel nicht ein⸗ um den Flug fort⸗ gezogen, ſondern ausgebreitet halte, zuſetzen, denn der Sieg von Vittorio Veneto bedeute kein Endziel, ſondern nur eine Etappe. Die ſiegreſche faſziſtiſche Italien könne nicht einmal eine Diskuſſion über ſeine Grenzen zulaſſen. Was ſoll man zu ſolchem bombaſtiſchen Ueberſchwang ſagen? Soll man ihn ernſt nehmen oder ſoll man ihn achſel⸗ zuckend ignorieren. Längere Zeit hindurch iſt man ja in einem großen Teile der deutſchen Preſſe über die verſchiedent⸗ lichen Exploſionen und Entgleiſungen Muſſolinis rein refe⸗ rierend zur Tagesordnung übergegangen. Das geſchah in dem Beſtreben, die Beziehungen zu Italien durch ſcharfe Gegenerklärungen nicht zu verſchärfen. Es geſchah auch aus dem Gefühle unſerer Ohnmacht heraus und weil wir zum Schaden nicht noch den Spott haben wollten, wenn wir mit den Säbeln raſſelten, die wir nicht haben. Auch hofften viele, daß Muſſolini am erſten mit ſeinen bombaſtiſchen Reden Schluß machen würde, weunn er außer Landes keinen Wiber⸗ hall mehr fände. Eine zeitlang ſchien es faſt ſo, als ob er ein wenig zur Ruhe gekommen ſei. Doch es war nur eine Täuſchung. Er ſelbſt redete diesmal in Bozen zwar nicht, doch er ſchickte einen ſeiner Miniſter vor, der ſelbſtverſtändlich nur ſein willenloſes Werkzeug iſt und das reden muß, was ihm vom Diktator befohlen wird. Man darf deshalb dieſe Saboteure des Friedens nicht länger mehr ignorieren. Sonſt läuft man Gefahr, ſich mit⸗ ſchuldig zu machen an einem Neuaufflammen jenes dämo⸗ niſchen Kriegs⸗ und Vernichtungstriebes, den wir ſchon halb überwunden hofften und deſſen völlige Ausrottung das höchſte Ziel der Kulturmenſchheit ſein muß. Wo es ſich um die Be⸗ feſtigung und Aufrechterhaltung des Weltfriedens dreht, darf es keinerlei taktiſche Rückſichten geben. Die Deutſchen in Südtirol verlangen, daß wir uns um ſie und ihre Leiden noch (oder wieder) mehr als in den letzten Jahren bekümmern. Nicht nur an uns Deutſche appellieren ſie gerade jetzt aufs neue, ſondern gleichzeitig auch an ganz Europa. Alle in Tirol gewählten Nattonalräte haben der öſterreichiſchen Regierung die Entſchließung von 298 nordtiroler Gemeinden übermittelt, in der ein Schritt der Bundesregterung bei den europäiſchen Mächten zugunſten der füd⸗ tiroler Deutſchen gefordert wird. Müſſen wir Deulſche da nicht die Erſten ſein, die ſich für ſie einſetzen? Von der Hilfe des Bundeskanzlers Dr. Seipel, an den die Tiroler ihren Appell adreſſiert haben, werden ſie nicht allzuviel erwarten 2. Seite. Nr. 323 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 4 5 Samstag, den 14. Jul 1928 Farſen. Man welß ja, wie in Wien die Verhältnſſſe Negen. Die wegen Südtirol zwiſchen Wien und Rom entſtandene Spannung, die ſchon zur Abberufung des italieniſchen Ge⸗ ſandten in Wien geführt hatte, iſt vor kurzem wieder bei⸗ gelegt worden. Kanzler Seipel mußte ſich bekanntlich zu der Erklärung verſtehen, daß Südtirol für Oeſterreich lebiglich eine kulturelle Frage darſtellt und daß er nie daran gedacht habe, ſich in die italieniſche Innenpolitik zu miſchen. Daß dieſe Haltung Seipels im Wiener Nationalrat„ſehr ſcharſe Kritik“ gefunden hat, vermag an dem Tatbeſtand an ſich nichts zu ändern. Die„Frkf. Ztg.“, die man in dieſer Frage gewiß keiner Brunnenvergiftung verdächtigen wird, meint,„daß die öſterreichiſche Verzichtnote ausſchließlich den Zweck verfolgte, Italien für künftige Anleiheverhandlungen günſtig zu ſtimmen und das faſziſtiſche Veto gegen den Fundierungs⸗ plan der Reliefkredite aus dem Wege zu räumen.“ Doch, man ſagt nicht umſonſt, daß, wo Menſchen ſchwei⸗ gen, Steine reden. Und ſo erleben wir die ſehr bemerkens⸗ werte Tatſache, daß die Engländer, die ſich ſonſt in allen Dingen, die ſte und ihre Intereſſen nicht direkt angehen, ſtets ſehr kühl und reſerviert zurückhalten, die Südtiroler Frage in ihrem Parlament aufrollen. Von einer ſo prominenten Perſönlichkeit wie Lord Cecil wurde ſoeben im Oberhaus klipp und klar ausgeſprochen: „Die Frage der Minderheiten bedarf aufmerkſamer Ueber⸗ wachung. Der ſeinerzeitige Einſpruch Oeſterreichs gegen die Ueberweſſung Südtirols an Italien war mit fehr ge⸗ wichtigen Gründen belegt worden. Wenn unter ſolchen Umſtänden ein beſtimmtes Land auf einer internationalen Kon⸗ ferenz im Vertrauen auf ſeine Zuſicherungen den Gebietsteil eines anderen Landes überwieſen bekommt, dann haben die Mitunterzeichner des Vertrages, die dem betreffenden Lande das Gebiet überwieſen haben, wenigſtens während einer be⸗ ſtimmten Periode das Recht zu ſagen:„Ihr haltet Eure Verpflichtungen nicht ein. Wir ſind der An⸗ ſkchit, daß dies ein un befriedigender Zuſtand i ſt.“ Ohne uns hinter den breiten Buckel des mächtigen eng⸗ liſchen Vetters, den man bisher immer für einen guten Freund Muſſolinis hielt, verſtecken zu wollen, ſtellen auch wir die völlige Un haltbarkeit der jetzigen Zuſtände in Tirol feſt. Auf den offiziellen Tiroler Appell hin werden die Großmächte Europas nicht umhin können, auf die Ab⸗ ſtellung wenigſtens der ſchimmſten Auswüchſe der italieniſchen Willkürherrſchaft in Südtirol bedacht zu ſein. Zur Infor⸗ mation der Völkerbundsjuriſten und ⸗Diplomaten, von denen s auch heute noch einige geben mag, die, wie ſeinerzeit Wilſon, über die hiſtoriſchen Tatſachen nicht richtig im Bilde ſind, ſtellen wir gleichzeitig feſt, daß der Abgeordnete der Tiroler Volkspartei Steinäcker durchaus die Wahr⸗ heit ſprach, wenn er in der Proteſtkundgebung, die auf dem Berge Iſel gegen die Errichtung eines Sieges⸗ und Haß⸗ denkmals in Bozen ſtattfand, darauf hinwies, daß Italien nicht den geringſten Grund habe, irgend einen Sieg zu feiern. Niemand in Südtirol habe während des ganzen Krieges auch nur einen einzigen italieniſchen Soldaten auf deutſch⸗ſüb⸗ tiroler Boden geſehen. Was Italien errungen habe, ſeien nur„die 30 Silberlinge des Judas geweſen, das Siegesgeſchenk ſeiner Freunde.“ Wie die Dinge liegen, kann man alſo den Italienern nur dringendſt empfehlen, ſich von den Dämonen des Im⸗ perialismus nicht allzu lange mehr fortreißen zu laſſen. Oder wollen es die Faſziſten wirklich wagen,„den Flug ihrer(bis⸗ her nur in ihrer Einbildung beſtehenden) Siege“ mit der Leichtfertigkeit eines Nobile fortzusetzen, um es dann, wenn ihnen ihr Uebermut ſchließlich ſchlecht bekommt, darauf an⸗ kommen zu laſſen von den Bolſchewiken gerettet gu werden? H. A. Meißner. Auch die Vallongruppe geſichtet Einer Meldung der Telegraphenagentur des ruſſiſchen Rätebundes zufolge iſt der Standort der Aleſſan⸗ drini⸗ Gruppe, die mit dem Ballonkörper der„Italia“ abgetrieben worden war, 80 Grad 45 Minuten nördlicher Breite und 30 Grad 31 Minuten öſtlicher Länge. Der Hilfs⸗ ausſchuß hält die Vermutung Nanſens für wahrſcheinlich, daß Amundſen die Aleſſandrini⸗Gruppe erreicht hat und bei ihr iſt. * Mit dem Ballon weitergetrieben wurden der Ggographie⸗ Bene Renato Aleſſandrini, der Theologe Aldo intremolt, der Journaliſt Ugo Lago, der Mechaniker Catiſto Ctoccc und Attildo Caratti und der Unteroffizier Ettone Ar dunio. Der angegebene Standort liegt etwa 50 Kilometer weiter öſtlich vom Standort des roten Zeltes, wes⸗ Halb es verwunderlich iſt, daß die vielen Erkundungsflüge, die ſich zum Teil in ziemlich weitem Umkreis vom roten Zelt be⸗ wegten, zu keinem Ergebnis führten. Auch Hauptmann Sora gerettet Rom, 14. Juli.(United Preß,) Wie amtlich bekannt ge⸗ geben wird, iſt der italieniſche Hauptmann Sora mit dem Hundeſchlittenführer Vandonger von einem finniſchen Flugzeug, das von ſchwediſchen Flugzeugen begleitet wurde, gerettet und nach Kingsbay gebracht worden. Sora war von Beyerley⸗Sund am 18. Juni aufgebrochen und iſt bis zur Foyninſel gekommen, um von dort weiter zur Viglieri⸗Gruppe vorzudringen. Schwediſche Flieger hatten ihn dort entdeckt und ihm eine Botſchaft abgeworfen, in der ihm dringend angeraten wurde, den Marſch nicht fortzuſetzen, ſondern dort ſeine Bergung durch Flieger abzuwarten. Die Schweden und Finnen vereinbarten darauf die Expedition, durch die Sora und Vandonger geſtern gerettet wurden, Malmgreens Leiche noch nicht gefunden Moskau, 14. Juli.(United Preß.) Nach neueren Meldungen des Eisbrechers„Kraſſin“ handelt es ſich bei dem erſten Bericht, wonach Malmgreens Leiche geborgen ſein ſollte, um einen Irrtum. Malmgreen hat ſich nach den Schilderungen ſeiner Ge⸗ fährten überaus heldenhaft gezeigt. Als ihm der Weiter⸗ marſch unmöglich wurde, beſchwor er ſie, ihn bei der Brock⸗ Inſel zu laſſen und zu verſuchen ſich ſelbſt zu retten. 14 Tage lang hätten ſie dieſer Bitte widerſtanden und dann, als die Lebensmittel ausgingen, ſich auf den Weg gemacht, bis Marianos Bein erfror und ſie Halt zu machen zwang. Wäh⸗ rend der letzten 13 Tage hatten ſie keinerler Nah⸗ rungs mittel mehr und zum Schutz gegen die furchtbare Kälte ſtanden ihnen nur zwei Decken zur Verfügung. Der Eisblock, auf dem ſie ſich befanden, bröckelte ſtändig weiter ab und ſie mußten jeden Augenblick damit rechnen, daß ſie ertrinken würden. Auch die Beſatzung des„Kraſſin“ iſt der Anſicht, daß der Eisblock ſich höchſtens noch ein bis zwei Tage erhalten hätte, Vaoͤiſche Politik Aus dem Landtag Im weiteren Verlauf der geſtrigen Beratung ſtimmte das Haus der Wahl des Zentrumsabgeordneten Schnider in den Beirat der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie zu. Abg. Dr. Mattes(D. Vp.) nahm nochmals das Wort zur Begründung ſeiner Steuerſenkungsanträge, die er für be⸗ rechtigt und durchführbar hält. Fingnzminiſter Dr. Schmitt erwiderte mit dem Hin⸗ weis, daß ſich die Ueberweiſungen nicht aufwärts, ſondern ab⸗ wärts bewegten. So habe man im letzten Vierteljahr ſtatt 150 nur 1090 Millionen erhalten. Die Reichseinheitswerte, die hoffentlich zum 1. April 1929 kommen, werden uns wieder vor etwas Neues und damit vor unſichere Schätzungen ſtellen. Die Ausfälle aus der Gebäudeſonderſteuer betragen nicht 20, ſon⸗ dern 30 Prozent. Dann möge man an die zahlreichen Ge⸗ ſuche um Steuererleichterung denken. Die Bemerkungen über ſteuerliche Gerechtigkeit müſſe der Abg. Dr. Mattes an die Adreſſe des Reiches richten, das die Länder zwinge, Real⸗ ſteuern zu erheben. Die kommuniſtiſchen Anträge wurden nach weiterer un⸗ weſentlicher Debatte abgelehnt und die ſonſtige Abſtimmung bis zur Bertichterſtattung über das Finanzgeſetz verſchoben. Die Gebändeſonderſtener führte zu Auseinanderſetzungen zwiſchen den Abgg. Lech ⸗ leiter(Komm.) und Maier⸗ Heidelberg(Soz.). Abg. Schofer(3tr.) ſtellte mit Genugtuung die großen Erfolge im badiſchen Wohnungsbau feſt. In dieſer Beziehung ſtehe das Land Baden 25 Prozent höher als das übrige Reich. Karlsruhe marſchiere an der Spitze aller Städte und die Ge⸗ meinde Singen habe geradezu eine Glanzleiſtung vollbracht. Nach Ablehnung von Anträgen der Kommuniſten und der volksparteilichen Fraktion wurde dem Ausſchußantrag zu⸗ geſtimmt, die Ueberweiſung aus der Gebäudeſonderſteuer für die Wohnungsfürſorge von 11 720 800 RM. auf 8 870 800 RM. herabzuſetzen. Längere teilweiſe heftige Auseinanderſetzungen knüpften ſich an das Kapitel Fleiſchſteuer. Miniſter Dr. Schmitt erklärte, die Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß mit Rückſicht auf die Finanzlage weder die Fleiſchſteuer noch die Hausſchlachtſteuer aufgehoben werden könne. Die Mehrheit des Hauſes ſtimmte indeſſen dem ſozialdemokratiſchen Antrage zu, die Fleiſchſteuer zum 1. April 1929 aufzuheben. Das Abſtimmungsergebnis war 27 Stimmen für, 25 da⸗ gegen. Das Zentrum lehnte den Antrag geſchloſſen ab, mit ihm ging der Abg. Hertle(Dnatl.). Sechs Abgeordnete, nämlich die Demokraten und der Wirtſchaftsparteiler Klai⸗ ber, enthielten ſich der Stimme. Finanzminiſter Dr. Schmitt bat den Landtag, die weitere Abſtimmung(über den Initiativantrag betr. Aufhebung der Hausſchlachtſteuer und über die Etatpoſition betr. Fleiſchſteuer] auszuſetzen, da er über die neue Sachlage dem Staatsminiſterium Vortrag erſtatten wolle. Mit der Genehmigung der reſtlichen Einnahmedispoſitto⸗ nen war das Budget des Finanzminiſteriums im allgemeinen erledigt. 9 In der Nachmittagsſitzung wurde das Budget der„Amor⸗ tiſationskaſſe“ erledigt, nachdem Finanzminiſter Dr. Schmitt auf eine Bemerkung des kommuniſtiſchen Abg. Heymann erklärt hatte, daß eine Reformierung der ſtaat⸗ lichen Majolikamanufaktur an Haupt und Gliedern erfolgen ſoll. Es folgte die Abſtimmung über die zum Finanzbudget vorliegenden Anträge. Die Ausſchußbeſchlüſſe fanden ſämt⸗ lich bie Zuſtimmung des Plenums, darunter auch eine Ent⸗ ſchließung, worin die Regterung erſucht wird, alsbald und zwar tunlichſt mit Wirkung vom 1. April 1029 an eine Aende⸗ rung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes in dieſem Sinne anzuweiſen. Eine längere Debatte verurſachte der Ausſchußvorſchlag, dem Antrag Dr. Föhr(Ztr.) betreffend Bekämpfung der Rindertuberkuloſe in folgender Faſſung zuzuſtimmen: Die Unterſuchungsgebühr wird auf 0,40 RM. feſtgeſetzt, wovon die Staatskaſſe die Hälfte trägt. Die Regierung ſoll prüfen, ob nicht ſpäter die Gebühren ganz auf die Staatskaſſe übernom⸗ men werden können. Den Ausſchußbeſchlüſſen wurde zu⸗ geſtimmt. Annahme fand ferner nach kurzer Debatte ein Antrag, wonach die Regierung bei der Reichsregierung dahin wirken ſoll, daß den notleidenden Winzern die im Dezember fälligen Winzerkredite weitergeſtundet und die fälligen Zin⸗ ſen erlaſſen werden. Ohne Ausſprache nahm das Haus Kenntnis von dem Schreiben des Juſtizminfſters über die Errichtung eines Amtsgerichts in Singen. Die etatrechtliche Zuſtimmung wurde erteilt, Um.30 Uhr vertagte ſich das Haus auf Dienstag, 17. Jult, vorm. 9 Uhr. Die urſprüngliche Abſicht, die Land⸗ tagsarbeiten dieſe Woche zu beendigen, ließ ſich alſo nicht verwirklichen. *. Das Amtsgericht in Singen Die Regierung hat ſich entſchloſſen, der Errichtung eines Amtsgerichts in Singen unter der Vorausſetzung näher zu treten, daß die Gemeinde Singen ihrer Zuſage entſprechend die Dienſträume nebſt Einrichtung in dem vom Juſtizmini⸗ ſterium für notwendig erachteten Umfange zur Verfügung ſtellt. Dem neuen Amtsgerichtsbezirk werden 22 Gemeinden der bisherigen Amtsgerichtsbezirke Radolfzell, Engen und Stockach angehören. Es iſt beabſichtigt, das Amtsgericht Singen mit 2 Richtern zu beſetzen und in Radolfzell einen Richter zu belaſſen. Abgeſehen von den Umzugskoſten wer⸗ den aus der Errichtung des Amtsgerichts in Singen beſon⸗ dere Aufwendungen für den Staat nicht erwachſen. Der Juſtizminiſter hat dem Landtag in einem Schreiben von die⸗ ſem Beſchluß der Regierung Kenntnis gegeben. Der Haus⸗ haltsausſchuß ſtimmte zu und gab auch die fürſorgliche Zuſtimmung gemäß Artikel 38 des Etatgeſetzes für den Fall, daß die beſchloſſene Maßnahme Einfluß auf die Erhöhung des Ausgabeetats haben ſollte. Muſſolinis Dank an die Räleregierung Muſſolini hat in Rom den Unterſtaatsſekretär im Mini⸗ ſterium für Auswärtige Angelegenheiten, Grandi, beauf⸗ tragt, ſich nach der Botſchaft der Rätennion zu begeben, um der Regierung der Räteunion durch Vermittlung ihres Bot⸗ ſchafters die Gefühle der tiefen Dankbarkeit der ita⸗ lieniſchen Regierung und des italieniſchen Volkes für das hochherzige und ruhm volle Werk, das die Kraſſin⸗ Expedition zur Rettung der Schiffbrüchigen der Italſa durch⸗ geführt hat, zu übermitteln * Neues ſchweres Autobusunglück Am Freitag nachmittag ereignete ſich auf der Straße Lops; horn Detmold ein ſchweres Autounglück. 5 0 oberſchle⸗ ſiſche Schulkinder, die ſich im Kinderferienheim Nen⸗ haus bei Paderborn befanden, wollten mit ihren Lehrern auf einem Laſtkraftwagen eine Fahrt nach dem Hermann Denkmal machen. Auf der abſchüſſigen Straße kurz hinter Lopshorn löſte ſich ein Bremsbolzen, ſodaß der Fahrer die Fußbremſe nicht benutzen konnte. Infolge der Fahrgeſchwin⸗ digkeit verſagte auch die Handbremſe. Der Wagen kam ins Schleudern, ſauſte mit voller Wucht gegen einen Baum und ſtürgte in den Straßengraben. Durch den Sturz wurden mehrere Kinder aus dem Wagen geſchleudert. Ein elfjähriger Knabe brach ſich das Genick. 17 Kinder wurden zum Teil ſchwer verletzt ins Detmolder Krankenhaus geſchafft, wo ein Kind ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Eiſenbahnunglück in Frankreich 3 Tote, 17 Verletzte Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Troyen wird gemeldet: Ein ſchweres Eiſen bahn⸗ unglück ereignete ſich geſtern nachmittag kurz vor dem Bahnhof von Bar ſur Oube. Ein Schnellzug Paris Belfort, der Paris 10.45 Uhr verläßt, hatte 45 Minuten Verſpätung. Um.30 Uhr, als ſich der Zug hinter der Station Bar ſur Dube befand, hatten die Reiſenden plötzlich den Eindruck, daß ſtark gebremſt wurde. In dem Augenblick entgleiſte die Lokomotive und ſtürzte in ein Feld, ebenſo der Kohlen⸗ wagen, der Gepäckwagen und ein Wagen 1. und 2. Klaſſe. Der Speiſewagen und die reſtlichen 4 Wagen des Zuges blieben auf den Schienen. 8 In dem Augenblick, wo ſich der Unfall abſpielte, war eine Schiene gewaltſam von den Schwellen losgeriſſen und in die Maſchine geſchleudert worden, wobei der Keſſel explo⸗ dierte. Durch den herausſtrömenden Dampf wurden zwei Perſonen ſchwer verletzt, die ſpäter im Hoſpital ſtarben. Von den weiteren 18 Verunglückten erlag eine Fran ebenfalls ihren Verletzungen. Der Zugführer er⸗ litt ſchwere Brandwunden, ebenſo der Heizer. Die übrigen Verletzten, Amerikaner, Engländer und Schweizer, kamen mit leichten Verletzungen davon. Im Augenblick der Ent⸗ gleiſung befanden ſich faſt alle Reiſenden im Speiſewagen, wodurch ſich erklärt, daß die Zahl der Opfer nicht größer iſt. Die Urſache des Unglücks konnte vorläufig nicht feſtgeſtellt werden, da der ſchwerverletzte Zugführer nicht gehört werden konnte. Brand in einer Pulverfabrik Paris, 14. Inli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Aus Bordeaux wird gemeldet: In der Pulverfabrik von Ber⸗ gerae brach geſtern ein Brand aus, der mit raſender Schnellig⸗ keit um ſich griff. Die Flammen ſchlugen 3b Meter hocht Die außerordentliche Hitze der letzten Tage war die Urſache des Feuers, indem ſich verſchiedene Pulverkiſten in⸗ folge der Trockenheit ſelbſt entzündeten. Der Schaden iſt bedeutend. Die Arbeiter, die ſich in näch⸗ ſter Nähe der Unfallſtelle befanden, erlitten ſchwere Brand⸗ wunden und mußten ins Hoſpital überführt werden. Eine ganze Reihe von Einwohnern in der Nähe des Pulnermaga⸗ zins erlitt hauptſächlich an Armen und Beinen ſchwere Brand⸗ wunden. Man zählt etwa 50 Verletzte, darunter piele Kinder. Man weiß noch nicht, ob weitere Perſonen ver⸗ mißt werden. Zahlreiche Gebände wurden zerſtört. Die um⸗ liegenden Häuſer mußten geräumt werden. Bei zwei Terpen⸗ tinfabriken mußten Schutzmaßnahmen ergriffen werden. In der Gas fabrik des Ortes war bereits ein Feuer ausge⸗ an das jedoch glücklicherweiſe raſch gelöſcht werden onnte. Attentat in Belgrad Belgrad, 13. Juli.(United Preß.) Auf den Chef der Belgrader Geheimpolizei, der gleichzeitig Cef des ſerbiſch⸗mazedoniſchen Komites iſt, wurde heute morgen in ſeinem Büro im Miniſterium des Innern ein Attentat ver⸗ übt. Ein junger Mann hatte unter dem Vorgeben, eine Bitt⸗ ſchrift einzureichen, Zutritt erhalten. Kaum hatte er das Büro betreten, als er einen Revolver hervorzog und einen Schuß auf den Polizeichef Ceka L aſarewitſch abgab, der eine Wunde am Kopf davontrug. Der Attentäter richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich eine Verwundung bei. Er wurde verhaftet. Seine Perſönlichkeit ſteht noch nicht feſt. Laſarewitſch wurde ins Hoſpital gebracht und die Kugel auf operativem Wege aus dem Kopf entfernt. In hieſigen politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß es ſich um einen Racheakt von Anhängern des ermordeten Proto⸗ gerow handelt, da in Bulgarien dſe Anſicht weit verbreitet iſt, daß Protogerow von Mitgliedern des ſerbiſch⸗mazedoniſchen Komités ermordet worden iſt. Der 20. Juli gilt als maze⸗ doniſcher Nationalfeiertag. Um dieſe Zeit kommt es häufig zu Jehden unter den verſchiedenen mazedoniſchen Gruppen. Deſſau und die Ozeanflieger Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Deſſau plante man für den 24. Juli einen feierlichen Empfang der Ozeauflieger Köhl und v. Hünefeld, an dem ſich das an⸗ haltiſche Staatsminiſterium, die Stadtverwaltung und die Junkerswerke beteiligen wollten. Nach dem Beſuch in Dorn hatte die ſozialdemokratiſche Stadtverordnetenfrak⸗ tion die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung des Gemeinderats beantragt. Dieſe erübrigt ſich nunmehr, da 5 15 und v. Hünefeld geſtern abend nach Deſſau telegraphiert en: „Erfahren durch Preſſe von Schwierigkeiten für offi⸗ „ ötelle Einladung ſeitens Deſſau. Da wir unſeren Flug nicht gemacht haben, um parteipolitiſche Zwiſtigkeiten Deutſchlands zu verſtärken, bitten unſererſeits von offiziel⸗ ler Einladung abzuſehen.“ Die Stadt Deſſau wird alſo die beiden Flieger nicht empfangen. Ueber das Verhalten des Staatsminiſteriums ſteht noch nichts feſt. Aller Vorausſicht nach werden Köhl und v. Hünefeld wohl nur den Junkerswerken ihren offiziellen Beſuch machen. * Das Reichsgericht hat die Reviſtion der beiden be⸗ trügeriſchen Lotterie beamten gegen das am 12. Januar 1928 vom Landgericht Berlin gefällte Urteil verworfen. i a N „ W J ö wir e drei und vier. Glas einſchlagen und ſodann die Tür von innen öffnen. Alſo Samstag, den 14. Jult 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ 8. Seite. Nr. 328 1 N Aus der Praxis des Gerichtschemikers Wie werden Morotaton oder zunächſt nicht klar liegende Todesurſachen aufgeklärt? Von Dr. G. Graff, beeidigtem (Oeffentlich beſtellter Sachverſtändiger für das Geſamtgebiet der wiſſenſchaftlichen Kriminaltechnik) II. Durch Schriftvergleich entlarvt Größeres Intereſſe weiter Volkskreiſe rief im Juli 1917 ein Raubmord hervor, der ſich in der Stadt P. abgeſpielt hat. In dieſer kleinen Induſtrieſtadt P. hatte ſich am 29. Mai 1917 der Berliner Kaufmann Walter L. eingefunden, weil ihm von zwei Perſonen— Vater und Sohn— die ſich„Fabrikanten“ nannten, und die wir nachſtehend Heinrich und Otto Dreback nennen wollen, ein großer Poſten Lederabfälle zum Kauf an⸗ geboten worden war. L. hatte in einem Hotel in P. Wohnung genommen und ließ ſich auf Grund der geschäftlichen Verhand⸗ lungen zu den Mk. 4000, die er auf ſeine Reiſe mitgenommen hatte, am 29. Mai noch weitere Mk. 4300 telegraphiſch aus Berlin nachſenden. Das Ledergeſchäft kam aber nicht zuſtande, und L. beabſichtigte deshalb, am 2. Juni nachmittags wieder von P. abzufahren, was er im Hotel noch am Mittag dieſes Tages beſtimmt ausſprach. Nachmittags um halb 3 Uhr wurde L. zuletzt in P. geſehen, wie er mit dem Sohn Otto Dreback zu dem Vgter in deſſen Fabrik, in der damals aber kein einziger Angeſtellter beſchäf⸗ tigt war, hineinging. Kurz vor Fälligkeit des um.40 Uhr von P. abfahrenden Schnellzuges ließ ſich Otto Dreback das Gepäck des L. und deſſen Hotelrechnung gemäß telephoniſch er⸗ teilter Order bringen. Am folgenden Tage, den 3. Juni trat der Kaufmann Walter L.— ſcheinbar allerdings— in Köln a. Rh. wieder auf, denn hier ſchrieb ſich jemand, der das Gepäck— Reiſetaſche und Ueberzieher— Walter's mit ſich führte, im Hotel E. als Walter L. in die Fremdenliſte ein und am gleichen Tage erhielt das Geſchäft des L. in Berlin folgendes Telegramm: vom Hausdiener des Hotels an die Bahn „Wälthe s straße 76 Berlin Habe hier zu tun bin Freitag, Samstag zu Hauſe wohne Hotel 6 2 Da 5 Walter L. weder am Freitag noch am Samstag, noch an den folgenden Tagen in Berlin eintraf, ſo fragte man endlich gegen Mitte Juni in P. nach dem Verbleib des L. an; natürlich zunächſt mit dem Reſultat, daß L. bereits am 2. Juni nach Köln abgereiſt ſei, und bei der Anfrage im Hotel E. in Köln erhielt man die Antwort, daß L. zwar am Tage der Ab⸗ ſendung des Telegramms im Hotel gewohnt habe, aber am nächſten Morgen verſchwunden ſei, ohne ſein Gepäck mit⸗ genommen zu haben. Walter L. war— um es hier gleich auszuſprechen— einem Raubmord in P. zum Opfer gefallen, und der oder die Täter hatten während mehrerer Wochen Zeit gehabt, alle Spuren zu vernichten, da ihnen das von Köln nach Berlin abgeſandte Telegramm eine längere Friſt— aber doch nur eine Galgenfriſt— verſchafft hatte. Waren wohl wirklich alle Spuren befeitigt? Keineswegs! Die Täter hatten- wie dies geradezu ausnahmslos der Fall iſt, und wie es auch immer bleihen wird— nicht nur„Spuren“ ihrer Tat hinter⸗ laſſen, ſondern ſie hatten ſogar fauſt dicke Fehler gemacht, und man brauchte dieſe Spuren und Fehler nur ins richtige Licht zu rücken, um die Täter zu überführen. Nach def erſten polizeilichen Erhebungen hatte ſich die zu⸗ ſtändige Staatsanwaltſchaft für die weiteren Feſtſtellungen zu⸗ gezogen. Die Originalſchrift des Telegramms, das der in Köln in Erſcheinung getretene L. daſelbſt am Telegraphenamt aufgegeben hatte, befand ſich bereits bei den Akten, die ich vor allen weiteren Schriften auf das Genaueſte durchlas. Der Originaltext des Telegramms konnte bei der erſten oberfläch⸗ lichen Betrachtung möglicherweiſe von der Hand des wirklichen L. herrühren, da der Schriftdruck und der allgemeine Schrift⸗ duktus dieſes Telegrammterxtes mit der Schrift des echten L. eine gewiſſe Aehnlichkeit beſaß. Erwähnt ſei hier, daß die als „ bekannten, ſpeziell guf kriminaliſtiſchem Ge⸗ biet tätigen Sachverſtändigen von jeher der Schrift⸗ analyſe und der Vornahme von Schriftvergleichen ihre beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet und dieſe Tätigkeit Abenteuer um Mittag Een„Schlüſſeldrama“ Ort der Handlung: vor einem Berliner Hotel. Held des Dramas: Ein bekannter Berliner Filmregiſſeur. Keagen wir Herr Ze. Als der Vorhang aufgeht, iſt der Schauplatz einen Augen⸗ blick leer. Dann kommt gemächlich eine kleine Buick⸗Limouſine vorgefahren... Bleibt vor dem Hoteleingang am Parkplatz ſtehen. Herr Zet ſteigt aus, drückt gewohnheitsgemäß auf einen kleinen Hebel an der Innenſeite der Tür und wirft ſie kräftig ins Schloß. Er probiert noch die Tür, bevor er geht: ſie ſchließt gut. Herr Zet verſchwindet im Hoteleingang. Eine Stunde vergeht. 5 Herr Zet erſcheint wieder im Hoteleingang, d. h. im Aus⸗ ang. Er kommt alſo heraus und wirft die ausgerauchte Digarette weg. Er tritt an ſeinen Wagen und greift nach dem Schlüſſel, den er in der rechten Hoſentaſche zu tragen pflegt. Der Schlüſſel iſt nicht da. Auch in der linken Hoſen⸗ taſche iſt er nicht zu finden. Die Rocktaſchen werden auch vergeblich durchwühlt. Ebenſo die Weſtentaſchen. Den Schlüſſel hat er alſo verloren. Oder zu Hauſe ge⸗ laſſen. Und die Wagentür iſt ſo gut verſchloſſen! Na, und in zwanzig Minuten muß er im Atelier ſein. Das nennt man Pech. Was zu machen?! Ein Filmregiſſeur 650 doch ein Mann der Tat ſein. Raſch iſt ein Entſchluß gefaßt: Er wird das Los. Er holt einen großen Stein von der Straße. Hebt ſeinen Arm und. wird im nächſten Augenblick energiſch zurückge⸗ riſſen, 5 5 Ein Schupomann ſteht vor ihm. „Oho, mein Steber, Gerichtschemiker in Mannheim als eines ihrer Hauptarbeitsgebiete hetrachtet haben, wie dies aus dem weiter oben kurz erwähnten Umſtand hervorgeht, daß der verſtorbene Gerichtschemiker Dr. Paul Jeſerich in Berlin bereits vor fünfzig Jahren die Photographie in den Dienſt der Schriftunterſuchung geſtellt hat. So ergab denn die eingehend von mir vorgenommene Prüfung des Telegrammtextes auch eine außerordentlich reiche Ausbeute. Aufgefallen war der K riminalpolizei an dem Telegramm bereits der Umſtanb, daß hier das Wort„Sams⸗ tag“ ſtand, während es doch allgemein bekannt iſt, daß der Ber⸗ liner nicht„Samstag“, ſondern„Sonnabend“ ſagt. Die Prü⸗ fung durch mich ergab ſchon in rein äußerlicher Beziehung zwei wettere Umſtände, die das Telegramm als gefälſcht erſcheinen laſſen mußten. Die Aktendurchſicht ergab nämlich, daß der echte Walter L. ſich ohne„h“ ſchrieb, während in dem Telegramm das Wort„Walter“ mit einem„h“ geſchrieben war; es war aber nicht anzunehmen, daß der echte Walter L. ſeinen Vor⸗ namen bald mit, bald ohne„h“ ſchreiben würde. Ferner ergab die Aktendurchſicht, daß Walter L. in Berlin garnicht die Straßennummer 76, ſondern die Straßennummer 74 heſaß, und es war dangch— ganz abgeſehen von der ſich nunmehr an⸗ ſchlteßenden ſchrifttechniſchen Prüfung des Telegrammtextes— klar, daß der echte Walter L. das Telegramm 8 aufgeſetzt haben konnte. Der ſodann vorgenommene Schriftpergleich mit der Schrift des Otto Dreback ergab mit völliger Zweifelsfrei⸗ heit, daß dieſer und kein anderer den Telegrammtext in Köln geſchrieben hatte. Dieſes Ergebnis wurde ſpäter von mir für die Gerichtsverhandlung in großen photographiſchen Gegen⸗ e pon landkartenartigem Ausmaß anſchaulich ge⸗ mach Da nur derjenige, der wußte, daß Walter für immer ſtumm gemacht worden war, es Anternehmen. konnte, bereits am 3. Juni 1917 in Köln mit dem Gepäck des L. als Walter L. aufzutreten und als ſolcher zu telegraphieren, ſo war mit dieſem Ergebnis des Schriftvergleichs bereits faſtgekke lt, daß Otto Dreback zum mindeſten an dem Mord des Walter L. be⸗ teiligt war. Die nunmehr angeſchloſſene Beſichtigung der Wohn⸗ und Fabrikräumlichkeiten des Heinrich und Otto Dreback ergab, daß ſich in den Fabrikräumen des Vaters Dreback an einer dunkel⸗ gebeizten Stuhllehne verdächtige Flecken fanden, die durch die vorgenommene Unterſuchung als von Menſchen⸗ blut herrührende Wiſchſpuren identifiziert werden konnten. Ebenſo fanden ſich in der Nähe dieſes Stuhles an verſchiedenen Stellen blutverdächtige Flecken, die als Spritzer von Menſchen⸗ blut von mir identifiziert wurden, und es konnte auf Grund einiger weiterer Feſtſtellungen das Gutachten dahin abgegeben werden, daß der Mord offenbar von Otto Dreback mit oder ohne tätige Hilfe des Vaters Heinrich Dreback, aber jedenfalls im bewußten und gewollten Zuſammenwirken mit diefem letz⸗ teren ausgeführt ſein müſſe. Die anläßlich der Tatortbeſichtigung von der Stagtsanwalt⸗ ſchaft aufgeworfene und an mich gerichtete Frage, wo denn die Leiche des Walter L. wohl zu finden ſei, beantwortete ich damals auf Grund der Begehung der näheren und weiteren Oertlichkeit dahin, daß ſich dies unmöglich mit Beſtimmtheit ſagen laſſe, da ſich bei dieſem Augenſchein ergab, daß man mit nerhältnismäßig nur wenigen Schritten von der Fabrik des Heinrich Dreback aus den Straßen der Stadt ins freie, unbe⸗ baute Gelände gelangen konnte, und da der Boden hier überall leichter Sandhoden war, Es war deshalb außerordentlich leicht, nach eingetretener Dunkelheit in der ſandigen Umgebung eine Leiche raſch zu verſcharren. Otto Dreback wurde trotz ſeines Leugnens vom Stand⸗ gericht zum Tode und ſein Vater wegen Beihilfe zu einer fünf⸗ jährigen Zuchthausſtrafe verurteilt Nach ſeiner Verurteilung geſtand Otto Dreback die Tat ein, und es konnte nunmehr feſtgeſtellt werden, daß die Leiche tatſächlich zwei 2 . Ladenburg hat einſt eine Bürg Schwabenheim oder Schwabeck W. geſtanden, was geſchichtlich bezeugt iſt. und keine andere da? Sie wollen N einen ee klauen, was v. — meint der Schupo— was machen 5 in de Häuſer von der Fabrik des Heinrich Dreback entfernt in einem Garten nerſcharrt worden war. Herr Zet prakeſtiert 1 Holt Papiere hervor. Die Papiere werden geprüft. Der Tatbeſtand erklärt, Dem Ent⸗ ſchluß wird vom Schupo beigeſtimmt, „Alſo Sie wollen das Fenſter einſchlagen?“ „Igwohl, ich muß doch ſchon fahren.“ Der gute Schupomann hilft. Hängt den Kubppel ab. Bums. Splitter fliegen. Die Tür wird geöffnet. Die Hand zum Dank gereicht. Plötzlich wird Herr Zet, wenn möglich noch unfanfter als das erſte Mal, zurückgeriſſen. Ein aufge⸗ regter Herr ſteht neben ihm „Menſch, was wollen Sie von meinem Wagen? Sind Sie verrückt? Warum haben Sie mein Fenſter eingeſchlagen?!“ „Ihr Fenſter? Ihr Wagen? Das iſt doch mein Wagen. Mein Buick.“ „Das möchte Ihnen wohl ſo paſſen, Monogramm?!“ Tatſächlich! Da iſt doch ein fremdes Monogramm. Schupa tritt drohend näher. Herr Zet wird verlegen. Herr Zet ſchaut verzweifelt um ſich. Und entdeckt, daß ein paar Meter entfernt ſein Wagen ſteht. Nun muß er in die Taſche greifen. das Fenſter bezahlen. Dann hebt er wieder den Stein auf, ſchleudert ihn wütend 0 gegen ſeinen Wagen und ſchlägt ein Fenſter ein. Jetzt zieht er das Taſchentuch aus der Taſche, um die Stirn abzuwiſchen. Alſo, er zieht das Taſchentuch und mit dem Taſchentuch kommt etwas zum Vorſchein. Es war der Schlüſſel. was? Und mein Der] t Brieftaſche ziehen, Stefan szsbel 90 Eine im Neckar verſunkene Burg 5 Von Hermann Schnellbach In der Nähe des heutigen Schwabenheimer Hofes bei Zuſammenhang ſtanden. hebungen der Kriminalpolizei raſch als diefenige eines g polizei zur Ermittlung des trauen des jungen Mädchens einzuſchmeicheln gewußt hatte und mit ihm mehrfach geſehen worden war, in Wirklichkeit ein ganz nichtsnutziger Menſch, der der Arbeit gern aus dem Wege ging, ſtatt deſſen aber ſehr gern kanzte, 85 wurde. das. Mannbeim im April d dieſe. We 177 durch Unkerſpll g des Necars die auf dem Land, deren Reſte bis in die hher Jahre d. v. „Schänzel“ genannt wurden, fortgeſchwemmt iſt, ragen niederem Waſſerſtand heute noch umfangreiche Mauerr hervor, die der Volksmund„Schlöſſel“ nennt. zuſammengehört, der Burg warf das„Schlöſſel“ den Bergfried bildete Turm diente zur Erhebung eines Waſſerzolls, wie ſolche Türme guch ander Bingen). die alte Römerſtraße, Worms, Köln zog. nermutlich auch die denen der Burg zugeſchrieben den darf. heim im Beſitz der Burg und Herrſchaft, die Wormfer Lehe waren. Biſchof von Worms erhalten zu haben:„Das Huß zu Swab. Neckar, die angeet zu Swabheim und ufgeet zu Ulne hel item daz gericht und die vogtey.“ Handſchuhsheim. Im Beſitz der Handſchuhsheimer ſcheint die Burg allme blich heimers, Amalie geb. Beußer von Ingelheim, auf Lebe zeit verliehen. 1535 war die Waſſerburg Schwaben im Schwabeck bereits eine Ruine, 5 Von dem geraubten Gelbe wollte Otto Dreback aber nichts wiſſen; den Aufbewahrungsort wiſſe nur ſein Vater. Der Vater leugnete aber nach wie vor alles. Nach Verbüßung ſeiner Zuchthausſtrafe hat er von dem unrechtmäßig erworbenen Gelde aber nichts mehr gehabt, da dieſes von ihm offenbar ver⸗ grabene Geld durch die Inflation inzwiſchen wertlos geworden war. An Otto Dreback war die ö besſtrefe durch Erſchießen vollſtreckt worden. In dem ſoeben beſchriebenen Falle wurde der Täter im weſentlichen durch das von mir erſtattete Schriftgut⸗ achten überführt. Als weitere Indizien kamen in der Hauptſache noch die im Fabrikraum des Vaters Heinrich Dreback feſtgeſtellten Menſchenblutſpuren hinzu; ferner trat ein Empfangsfräulein des Hotels E. in Köln als Zeugin dafür auf, daß ſie den Otto Dreback als denjenigen wiedererkenne, der ſich in das Frem⸗ denbuch des Hotels eingetragen habe; auf die Frage des Ge⸗ richtsporſitzenden, woran ſie den Beſchuldigten wiedererkenne, erklärte ſie, es ſeien die ſchwarzen, ſtechenden Augen des Dre⸗ back, die ſie wiedererkenne. Tatſächlich hatte Otto Dreback einen auffallend ſtechenden Blick. Auch ein Zimmermädchen des Hotels E,, das den Dreback aber garnicht bedient hatte und ihn nur zufällig auf dem Korridor hatte gehen ſehen wollen, ſo daß das Gericht zunächſt an ihrer Zuverläſſigkeit Zweifel hatte, behauptete, den Angeklagten wiederzuerkennen. Dieſe Behauptungen der vorgenannten zwei Zeuginnen beſtritt Otto Dreback freilich mit großer Energie, aber namentlich die Gegenüberſtellungen der ſtark vergrößerten Schrift des Tele⸗ gramms und der Schriftproben von der Hand des Dreback überzeugten das ſtandrechtliche Gericht, welches den Mord ab⸗ zuurteilen hatte, von der Täterſchaft des Dreback, und ſein am Tage nach der Verhandlung abgelegtes Geſtändnis beſtätigte die Richtigkeit der Indizien und des gesprochenen Urteils. 1. Der Mord im Käfertaler Wald i Endlich ſei über einen dritten Mordfall kurz berichtet, der ſich Anfang Oktober letzten Jahres im Käfertaler Wald bei Mannheim zugetragen hat, und der inſoweit Aehnlich⸗ keit mit dem Mord im Schwarzwald hat, als im Käfertaler Wald die Leiche eines gut gekleideten jungen Mädchens etwa zwanzig Schritt von der durch den Wald verlaufenden Chauſſee am Morgen des 3. Oktober 1927 zunächſt durch einen Fuhr⸗ mann geſichtet worden war, Dieſer erſtattete alsbald Anzeige, und ich fuhr einem telephoniſchen Erſuchen entſprechend mit der Gerichtskommiſſion ohne Verzug an Ort und Stelle. Die Chauſſee war durch Schupo nach beiden Seiten auf an⸗ gemeſſene Entfernung abgeſperrt; innerhalb der Abſperrung mochten im ganzen etwa fünfzehn Perſonen— Vertreter des Gerichts, der Staatsanwaltſchaft, der Kriminglpolizei und der Gerichtsarzt— dienſtlich anweſend ſein; eine weibliche Leiche ſah man etwa zwanzig Schritte ſeitlich der Chauſſee im lichten Hochwald liegen. Der wie gewöhnlich an mich gerichteten Aufforderung des zuſtändigen Richters, zunächſt allein an die Leiche heranzutreten, um Tatortsſpuren feſtzuſtellen, damit ſolche durch das Herantreten einer Mehrzahl von Perſonen nicht vernichtet würden, kam ich nach. Schon nach menigen Schritten, die ich in einem Halbbogen in der Richtung auf die Leiche zu machen begann, erkannte ich indeſſen, daß die Stelle, an der die Leiche zu ſehen war, garnicht der Tatort war, da ich eine in nicht ganz gerader Linie in dem Bewuchs des Wald⸗ 8 bodens von der Chauſſee zur Leiche verlaufende Schleifſpur wahrnehmen konnte; danach war die Tote offenbar ſchon im willenloſen bezw. toten Zuſtande von der Chauſſee an den Fundort geſchleift; infolgedeſſen war das Auffinden gon Tat⸗ optsſpuren in erſter Linie auf der Chauſſee zu er⸗ warten, und tatſächlich fand man innerhalb weniger Minuten u. a. eine nicht abgeſchoſſene Patrone und zwei Hülſen von abgeſchoſſenen Patronen, die ohne Zweifel mit der Tat im f Die Leiche ließ ſich durch die ſofort vorgenommenen E; 0 einem Mannheimer Büro tätigen jungen Mödchens feſtſtellen, und ebenſo prompt führten die Erhebungen der Krimingl⸗ Täters, da dieſer ſich unter Vor⸗ ſpiegelung falſcher Tatſgchen ſchon ſeit Wochen in das Ve Der Täter wa Beide halten wobei vielleicht das„Schänzel“ der ee er wärts nachgewieſen ſind(Mäuſeturm Die Burg beherrſchte die Waſſer⸗ und Landſtraßt die von Heidelberg über W Im Anfang des 13. Jahrhunderts wird in einer Ur des Kloſters Schöngu ein Cunradus Suabenheim als Zeug erwähnt und 25 Jahre ſpäter wiederum: Cunradus mil cognomine Suabenheimer. Zu jener Zeit hatte alſo ein ergeſchlecht dieſes Namens eine gleichnamige Burg inns, Vom 14. bis 16. Hebrhundert iſt eine Familie non 6 ick Ein Erlickheim beſtätigt, das Lehen rechtmäßig vom eym mit dem garten und woge(Teich) und fiſcherie auf Lehen an Heinrich v Das Wappen führt nun das 1 0 1515 verkaufte ein Erlickheim das eimer Wappen, einen ſilbernen Handſchuh im blauen om Neckar verſchlungen worden zu ſein, aber der Ho enheim wurde 1602 an die Mutter des letzten Han ch ragte aber noch üben Waſſerſpiegel hervor, was aus dem Bericht des S ret Daß es gerade Stelle iſt, steht zweifelsfr feſt. Wie damaligen e i ht, 7 4. Seite. Nr. 323 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 14. Juli 198 Släsdtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 12. Juli 1928 Für eine vorausſichtlich am 27. Juli ds. Is. ſtatt⸗ findende Bürgerausſchußſitzung werden einige Vor⸗ lagen genehmigt. Einige nach den Erfahrungen der letzten Betriebs⸗ jahre wünſchenswerte Aenderungen des im Jahre 1921 zwiſchen den Gründern der Großkraftwerk Mann⸗ heim A. G. abgeſchloſſenen Borvertrags werden gut⸗ geheißen. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bleibt vorbehalten. ** 0* Die Hitzewelle in Deutſchland. Die Hitze hat am geſtri⸗ gen Freitag beſonders in Brandenburg, Mittel⸗, Süd⸗ und Weſtdeutſchlaud eine weitere Steigerung erfahren. i Am Freitag mittag 2 Uhr wurden in Berlin 35 Grad im Schat⸗ ten gemeſſen, in Magdeburg 34 Grad, in Frankfurt a. Main ebenfalls 34 Grad, Stuttgart hatte 33,3 Grad. 30 und mehr Grad wurden gemeſſen in Stettin mit 33, Hannover 92, Dresden 32, Danzig 30 und Breslau 30. In Weſt⸗ und Nordweſtdeutſchland lagen die Temperaturen unter 30 Grad. Hamburg zählte 20 Grad, Borkum 20 und Aachen 28 Grad. Die Hitzewelle iſt durch ein Hochdruckgebiet verurſacht, das ganz Weſt⸗ Mittel⸗ und Südeuropa bedeckt. Die geſtrigen höchſten Temperaturen wurden bisher ſelten erreicht. Inner⸗ halb von ſieben Jahren wurde außer geſtern nur am 10. Aug. 1925 eine Wärmetemperatur von 35 Grad im Schatten in Ber⸗ lin gemeſſen. Mit einer Temperaturänderung iſt bborläufig nicht zu rechnen, ſo daß die Hitze heute mindeſtens in der gleichen Höhe anhalten wird. Wie wir ſchon im geſtrigen Abendblatt meldeten, betrug in Mannheim die geſtrige Höchſtwärme im Schatten 32 Grad C. Der Freitag erwies ſich auch in Unter baden und in der Pfalz als der wärmſte Tag dieſes Jahres. So wurden mit⸗ tag 1 Uhr im Schatten in Heidelberg 38, in Kaiſers⸗ lautern 47 und in Pirmaſens 40,5 Grad gemeſſen. a* Unterbrechung von Ortsgeſprächen zugunſten pon FFern⸗ geſprächen. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns auf Grund verſchiedener bei ihr eingegangener Be⸗ ſchwerden nach Benehmen mit dem Telegraphenamt folgendes mit: Sobald ein Ortsgeſpräch durch ein Ferngeſpräch getrennt werden muß, iſt das Vermittlungsamt verpflichtet, die Spre⸗ chenden auf die bevorſtehende Trennung aufmerkſam zu m en. Das Telegraphenamt Mannheim legt Wert darauf, da Beſchwerden über Trennung ohne vorherige Verſtändi⸗ gung ihm ſofort nach Beendigung des Ferngeſprächs mitge⸗ teilt werden, damit ſofort eine Unterſuchung eingeleitet wer⸗ den kann.— Die Notwendigkeit der Unterbrechung von Orts⸗ durch Ferngeſpräche muß eingeſehen werden; denn beſonders ſtark belaſtete Fernleitungen würden durch ein Abwarten im Gange befindlicher Ortsgeſpräche derart durch Pauſen belaſtet, daß an eine rationelle Ausnützungsmöglichkeit der mit großem Aufwande erſtellten Fernleitungen nicht gedacht werden könnte. * Tätigkeitsbericht der Freiwilligen Feuerwehr Mann⸗ hein Die Freiwillige Feuerwehr ſtellte in der Zeit vom 1. il bis 30. Juni 1928 au Feuerſicherheits⸗ waß)hen: Im Nationaltheater bei 93 Wachen 93 Offiziere und 1023 Wehrleute, im Roſengarten bei 109 Wachen 52 Offiziere und 242 Wehrleute, im Apollo⸗ theater bei 94 Wachen 94 Offiziere und 376 Wehrleute, im Zirkus Krone bei 3 Wachen 3 Offiziere und 12 Wehr⸗ leute. Insgeſamt wurden alſo 299 Wachen mit 242 Offi⸗ zieren und 1653 Wehrleuten geſtellt. Außerdem wurde die 4. Kompanie Waldhof einmal zu einem Schadenfeuer alarmiert, * Städtiſche Krankenanſtalten. Am 9. Juli ds. Is. befanden ſich in den Städtiſchen Krankenanſtalten 1060 Kranke(618 männliche, 442 weibliche), und zwar im Krankenhaus 925, im Spital für Lungenkranke 99, im Ge⸗ neſungsheim Neckargemünd 36. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 293 in der mediziniſchen Abtei⸗ lung, 291 in der chirurgiſchen Abteilung, 131 in der gynäkolo⸗ giſchen Abteilung, 100 im Säuglingskrankenhaus, 81 in der dermatologiſchen Abteilung, 10 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 11 in der Abteilung für Augen⸗ kranke. In der Heimabteilung ſind 118 Kinder zur Verpflegung untergebracht. Sonnenbrand Kaum iſt der blaſſe Stubenhocker, die bleiche Städterin an der See angelangt, geht ihr höchſtes Streben nach Braunfärbung des Geſichtes und des ganzen Körpers. In ihrem Uebereifer nehmen ſie möglichſt ſchon am Tage der Ankunft gleich ein ſtundenlanges Sonnenbad im grellen Lichte, bei unbekleidetem Körper. Der kühle Wind am Meer täuſcht durch ſtändige Abkühlung über die beginnende Ver⸗ brennung der Haut hinweg— und ſtolz zieht der Beſtrahlte heim, um nach einigen Stunden oder auch erſt in der Nacht, aus tiefem Schlafe erwachend, von unerträglichem Jucken und Brennen auf der Haut gepeinigt zu werden. Hoch⸗ rot färben ſich die der überſtarken Sonnenſtrahlung ausge⸗ ſetzten Körperſtellen und ſchmerzen bei jeder Berührung. Wenn der„Sonnenbrand“ nicht allzu tiefgreifend war, ſo ſchält ſich die Haut— ohne daß nennenswerte Allgemein⸗ ſtörungen dieſen Vorgang begleiten— in großen Fetzen nach wenigen Tagen ab, und es bleibt dann nur noch die erſehnte Braunfärbung zurück, die auf einer Anſammlung von Farbſtoff(Pigment) beruht und der Haut gegenüber nach⸗ folgender Einwirkung der Sonnenſtrahlen Schutz verleiht. Aber vielfach ſpielt ſich die„Verbrennung“ nicht ſo glatt ab. Dann geht die einfache Rötung der Haut in ausge⸗ dehnte Blaſenbildung über, die ſich unter Fieber⸗ erſcheinungen, Delirien, Herzſchwäche und ſonſtigen ſchweren Allgemeinſtörungen entwickelt und ſofortiges ärztliches Eingreifen erforderlich macht. Bei leichten Haut⸗ verbrennungen bringt Einpudern oder auch Ein⸗ fetten mit milden Salben meiſt eine Linderung der Be⸗ ſchwerden. Feuchte Umſchläge werden im allgemeinen nicht gut vertragen. Aehnlich wie den„Sonnenſüchtigen an der See“ ergeht es den unvorſichtigen Beſuchern des Hochgebirges, zumal bei Wanderungen über Schneefelder. Die chemiſch ak⸗ tiven, ultravioletten Strahlen der gewaltigen Gebirgsſonne rufen auf der ungeſchützten Haut des Geſichtes gleichfalls un⸗ gemein häufig heftig brennende, ſchmerzende und juckende Entzündungserſcheinungen hervor, die den Namen„Gletſcher⸗ brand“ tragen. Denn hier wirken die Strahlen nicht nur von oben ein, ſondern werden auch von der weißen Schnee⸗ fläche noch tauſendfach zurückgeworfen. Als wirkſamer Schutz gegen Gletſcherbrand wird das Auftragen einer Lichtſcheutz⸗ paſte oder das Einpinſeln der Haut mit einer 10prozentigen alkoholiſchen Tannin löſung empfohlen. Allgemein gilt die Regel— in welcher Höhenlage man ſich auch befindet— daß man zunächſt mit Sonnenbädern von etwa 10 bis 15 Minuten beginnen ſoll, um allmählich ihre Dauer zu erhöhen. An der See iſt es zweckmäßig, während der heißen Tage Sonnenbäder möglichſt nur in leichter heller Bekleidung zu nehmen. Im übrigen iſt die Braunfärbung der Haut keines⸗ wegs ein Zeichen von beſonderer Geſundheit, ſondern eher als eine Art„Schminke“ aufzufaſſen, die bald nach der Rück⸗ kehr in die ſonnenarme Heimat wieder reſtlos verſchwunden ſein wird. Dr. K. * * Herſchelbad. In der Woche vom 1. bis 7. Juli ds. Is. wurden 7671 Badekarten ausgegeben. Hiervon ent⸗ fallen auf: Große Schwimmhalle 2627(Männer 1795, Familienbad 678, Wellenbad 116, Schülerkarten 38), Frauen⸗ halle 1550(darunter Schülerkarten 75), Halle III 514, Wannenbäder 1. Klaſſe 593, Wannenbäder 2. Klaſſe 1191, Dampfbäder 134, Lichtbäder 7, Kohlenſäurebäder 12, Kranken⸗ kaſſenbäder 1043(Dampfbäder 163, Lichtbäder 27, Fichtennadel⸗ bäder 705, Solbäder 75, Kohlenſäurebäder 59, Schwefel⸗ bäder 14). * Schleppkähne gegen das Männer⸗Freibad gerannt. Geſtern nachmittag kurz nach vier Uhr ſtießen zwei neben⸗ einander befeſtigte talabwärtsfahrende franzöſiſche Schlepp⸗ kähne gegen das vollbeſetzte Männerfreibad. Durch den Anprall entſtand unter den Beſuchern eine große Panik, wobei zum Teil Perſonen zu Fall kamen und ſich leich⸗ tere Verletzungen zuzogen. Die Badeanſtalt wurde daraufhin ſofort geräumt. Ob und inwieweit Sachſchaden entſtanden iſt, wird die Unterſuchung ergeben. * 25jähriges Geſchäftsjunbiläum. Herr Paul Wollmann, Autoreparaturwerkſtätte Schwetzingerſtraße 156, feiert am morgigen Sonntag ſeinen 60. Geburtstag und zugleich ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Herr Wollmann iſt auch ſeit 40 Jahren Mitglied des Badiſchen Sänger⸗ bun des. aer„„„„„dFFFFFCFFCCCcccccffffpTPpfbfTPPPPPbTPTTbPTbbbbef Veranſtaltungen Die badiſchen Polizeimuſiker im Friedrichspark. Wenn Heiſig kommt, kommen auch die Mannheimer in Scharen in den Friedrichspark. Die beiden morgigen Sonntag⸗ Konzerte verſprechen für die Parkbeſucher wieder genuß⸗ reiche Stunden, weiß doch Obermuſikmeiſter Heiſig jeder Kompoſition Inhalt und Leben zu geben.(Siehe Anzeige.) Operetten⸗Gaſtſpiele im Roſengarten. Heute(Samstag) wird das„Dreimäderlhaus“ wiederholt. Morgen Sonntag findet die letzte Vorſtellung„Tanzgräfin“ ſtatt. Am Diens⸗ tag beendet das Enſemble ſein Gaſtſpiel. Es kehrt am 1. Auguſt zu einem zweiten größeren Gaſtſpiel nach Maun⸗ heim zurück. Film⸗Nundſchau Capitol:„Galgenhochzeit“ Ein unſchöner Titel, der dieſem ſchönen Film einen gruſeligen Vorgeſchmack gibt; einem Film von Abenteuern und Liebe aus der galanten Zeit Ludwigs XIII. Infolge einer unſinnigen Wette gerät der Held dieſes Romans, John Gilbert, der ſich ſchon durch die Filme„Große Parade“ und„Es war“ die Herzen aller Kinbeſucher errang, in auf⸗ regende Gefahren. Nur ſein Todesmut und ſeine Gewandt⸗ heit retten ihn vom Galgen, an den ihn einer ſeiner miß⸗ günſtigen Freunde ſchaffen wollte. In einem Degenzwei⸗ kampf erobert er ſich die Dame ſeines Herzeus. König Lud⸗ wig XIII. gibt zu dieſem Bündnis zweier ſchönen Liebenden ſeinen Segen. Die künſtleriſche Routine des Photographen zaubert uns wunderſchöne Bilder auf die Leinwand.— Im reichhaltigen Beiprogramm gibts allerhand zu lachen.„Sie“ liebt das bunte Tuch und ſchwärmt dafür, gleichviel ob Polier⸗ oder Feuerwehrmann. Bei einem Brand wird dann auch ihr Liebesfeuer gelöſcht und ſie kriegt ihren Feuerwehr⸗ mann.— Ein anderes luſtiges Stück endet mit einem Krach und Fiasko, da ja ein Wohnungsumzug bekanntlich keine Kleinigkeit iſt, noch dazu wenn man im neuen Eigenheim ſo große Enttäuſchungen und Ueberraſchungen erlebt. Alles in allem mit Scalawochenſchau und einer Revue der Dres⸗ dener Ausſtellung ein unterhaltendes Programm, das man in den kühlen Hallen der Scala⸗Lichtſpiele zu ſehen bekommt. Gloria⸗Palaſt:„Es war“ d Es iſt das Beſtreben eines jeden Kinobeſitzers heute, das neueſte und intereſſanteſte den Beſuchern ſeines Theaters zu bieten. Dies iſt ſehr ſchwer. Und doch finden wir ſchon in der Wiedergabe des Wochen berichts wirklich alles das, 5 was ſich in der Welt in den letzten Wochen ereignete und zwar in Aufnahmen von ſolcher Schönheit und Feinheit, die dem Filmphotographen alle Ehre machen. Dann folgt eine amerikaniſche Groteske„Jolly, der Teufelskerl“, dem alles glückt, auch in der Liebe, in welchem Spiel wir den Schauſpieler Charles Willy Kaiſer in ſeiner⸗ unübertreff⸗ lichen Kunſt bewundern können. Amexikaniſch.— Auch Her⸗ mann Sudermann hat diesmal zur Bereicherung des neuen Programms beigetragen und zwar durch ſeinen Roman „Es war“. Der Regiſſeur hat die beſten Stellen dieſes gern geleſenen Romans herausgegriffen und eine glückliche Hand dabei gehabt. Wie ein roter Faden zieht vor unſerem Auge das einſtige Leben und Treiben der früheren Leutnants bei der Garde in Potsdam vorüber mit all' den Anſchauungen der damaligen Zeit. Es handelt ſich um den Kampf zweier Jugendfreunde um eine Frau, die mit der Liebe es ſehr leicht nimmt und dadurch den Tod ihres Mannes im Duell ver⸗ urſacht und dazu noch die beiden Freunde trennt. Auch hier ſollte das Duell entſcheiden, was nur durch den tragiſchen Tod der hyſteriſchen Frau vereitelt wird. Der Roman enthäls viel Wahrheit. Die Aufnahmen ſind ſehr gut. K. ———— * Ueber Wildſchaden, der fetzt vielerorts durch die läud⸗ liche Bevölkerung beklagt wird, beſtimmt das Bürgerliche Ge⸗ ſetzbuch: Der Jagdberechtigte muß dem Eigentümer eines Grundſtückes, das durch Schwarz⸗, Rot-, Elch Dam⸗ oder Rehwild oder durch Faſanen beſchädigt iſt, den Schaden erſetzen, wenn dem Eigentümer dort ein Jagdrecht nicht zuſteht. Iſt dem Eigentümer die Ausübung des ihm etwa zu⸗ ſtehenden Jagdrechtes durch Geſetz genommen, ſo muß der den N tragen, der das Jagdrecht nach dem Geſetz ausüben arf. 5 Lateiniſchen überſetzt:„Auch beweiſen die nicht weit davon noch im Neckar befindlichen Ruinen, daß ſie(die Schwaben) dort eine Burg ihres Namens erbaut hatten.“ Ende des 17. Jahrhunderts war die Burg völlig verſchwunden und auf dem Hof war keine adelige Familie mehr begütert. Die ganze Gemarkung war in den Beſitz non Kurpfalz, Schönau und Ladenburg aufgeteilt. Heute zeigen bei niederem Waſſerſtand die Mauerreſte des Schwabenheimer Waſſerturms eine quadratiſche Grund⸗ form von etwas ſechs Metern, auf dem über das Waſſer ſich erhebenden Klotz kann man ſtehen und ein paar Schritte machen, der umgeſtürzte Teil der Mauerwand läßt ſich noch in der Art ſeiner Aufmauerung betrachten. Er blieb infolge ſeiner maſſiven Beſchaffenheit im Neckar liegen, das leichtere Gemäuer wurde nach und nach durch Eisgang und Hochwaſſer förtgeflößt. Der einzigartige Fall, daß eine Burg in einen Fluß verſinkt, daß das Element das Menſchenwerk vernſchtet, hat ſich alſo ganz in unſerer nächſten Umgebung zugetragen. Daß dieſe Tatſache der Vergeſſenheit entriſſen wird, dürfte bei jedem Leſer, der ſich für die alte Geſchichte ſeiner Heimat intereſſiert, ein freundliches Echo finden. Theater und Muſik Opexretten⸗Gaſtſpfiele im Muſenſaal. Ueberall Schu⸗ berktl's. Auch die drei Tſchöllſchen Mäderln aus dem„Drei⸗ mäderlhaus“ kommen an, um dem„Franzl“ ihre Reverenz zu machen. Ste tun das herzig und nett, beſonders wenn ſie ſingen. Im„Diſchkeriern“, da hapert's halt ein bisl. Solch ausgeſprochene Dialektſtücke haben ihre Mucken. Es würde aber unter Hugo Mpesgen muſikaliſcher Leitung flott und mit ſprühender Laune geſpielt und ſomit um Schubert ein ganz glaubwürdiges Milieu geſchaffen. Nur das Ballett war jeglichen biedermeieriſch⸗zeitgenöſſiſchen Reizen „entkleidet“, Recht gut waren die drei Schweſtern, beſonders das Hannerl(Iſa Marſen), ebeuſo die Griſi(Evelyne Böer), Ehriſtian Tſchöll(Theo Stolzenber), der Baron Schober(Curt Wollram) und der Schüberkdarſteller(Hel⸗ mut Krauß). Der Beifall war ſtark und ehrlich. 8 Auch Vladimir Shavitch Dirigent des Berliner Sin⸗ fonie⸗Orcheſters. Zu der kürzlich von uns mitgeteilten Wahl Dr. Ernſt Kunwalds als Dirigent des Berliner Sinfonie⸗ Orcheſters iſt noch die Berufung des Newyyrker Kapell⸗ meiſters Vladimir Shavitch als Dirigent dieſes Orcheſters hinzugekommen. Vladimir Shavitch iſt ruſſiſcher Abſtam⸗ mung. Als Dirigent begann er ſeine Laufbahn in San Franeisko, Kalifornien, und Südamerika. Seine bedeuten⸗ den Erfolge führten ihn alsbald nach London, Paris, Mad⸗ rid, Moskau, Leningrad, Odeſſa, Montevideo und Newyork, wo er alljährlich in den großen Sinfonie⸗Konzerten der erſten Orcheſter als Gaſtdirigent wirkte. In Newyork wurde er mit der Leitung des Syracuſe⸗Orcheſters betraut, dem er ſeit mehr als 6 Jahren ein künſtleriſcher Förderer geworden iſt. Vla⸗ dimir Shavitch unterbricht ſeine internationale Dirigenten⸗ tätigkeit in der zweiten Hälfte der nächſten Saiſon, um die Leitung des Berliner Sinfonie⸗Orcheſters zu übernehmen. Max Reinhardt, Direktor des Wiener Stadttheaters? Der Wiener Theaterdirektor Hubert Mariſchka hat Max Rein⸗ hardt das Wiener Stadttheater zum Kauf angeboten. Rein⸗ hardt beabſichtigt, falls ein günſtiger Abſchluß erreicht wird, das Stadttheater im Herbſt mit den„Artiſten“ zu eröffnen. Kunſt und Wiſſenſchaft Prof. Dr. Bruno Güterbock wurde für ſeine hervor⸗ ragenden Arbeiten als Schriftführer der Deutſchen Orientge⸗ ſellſchaft von der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften mit der Goldenen Leibniz⸗ Medaille ausgezeichnet. Der 70jährige Gelehrte hat ſich beſonders um die Veröffent⸗ lichungen über die deutſchen wiſſenſchaftlichen Ausgrabungen im Orient verdient gemacht. Wieviel Bücher gibt es in der Welt? Auf dieſe Frage hat der Direktor des ſtatiſtiſchen Büros in Buenos Aires, Sporn, eine Antwort zu geben verſucht, indem er eine Zäh⸗ lung ſämtlicher in der Welt vorhandener Bücher unternahm. Bis fetzt liegen nach einem Bericht der„Literariſchen Welt“ nur die Ergebniſſe ſeiner Zählung in den öffentlichen Biblio⸗ theken bor. Die 1083 größeren Bibliotheken, die es in der Welt gegenwärtig gibt, enthalten danach 181 Millionen Bände. Auf Europa entfallen davon 669 Bibliotheken mit 119 Mil⸗ ltonen Bänden; allerdings iſt bei dieſer Zählung Rußland ausgeſchloſſen, von dem Sporn nicht die nötigen Unterlagen erhalten konnte. Auf das führende Europa folgt Nordame⸗ rika, das 314 Bibliotheken mit 54 Millionen Bänden hat, dann Südamerika mit 22 Bibliotheken und 2 300 000 Bänden, Aſten mit 23 Bibliotheken und 3900 000 Bänden und Au⸗ ſtralten mit 7 Bibliotheken und 1 100 000 Bänden. Das ganze Afrika hat nur drei öffentliche Bibliotheken mit 200 000 Bän⸗ den. Von den europäiſchen Ländern ſteht Deutſchland an erſter Stelle, an zweiter Frankreich, an dritter England und an letzter Spanien. 5 i Literatur „ Haubbuch der Muſikwiſſenſchaft. Herausgegeben von Univer⸗ Atätsprof. Dr. Ekuſt Bücken⸗Köln unter Meiſmiekung von Prof. Dx. Beſſeler⸗Heidelberg, Prof. Dr. Fiſcher⸗Wien, Privatdoz. Dr. R. Haas⸗Wien, Prof. Dr. Th. Kroyer⸗Leipzig, Prof. Dr. H. Mers⸗ mann Berlin, Prof. Dr. W. Sachs⸗Berlin, Dr. W. Heinitz⸗Hamburg, Dr: R. Lachmann⸗Kiel und anderen Muſikgelehrten. Mit etwa 1200 Abbildungen in Doppeltondruck, etwa 1300 Notenbeiſpielen und vielen z. T. farbigen Tafeln. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athe⸗ waton m. b. F. Wildpark⸗Potsdam. Lieferung 11: Dr. F. Bücken: Muſik des Rokoko und der Klaſſik Heft 7. Lieferung 12: Dr. H. Mersmann: Moderne Muſik ſeit der Romantik Heft 5. Das Hand⸗ buch der Muſikwiſſenſchaft ſchreitet tüchtig vorwärts. Schon fetzt hat es ſich der größten Anteilnahme aller muſikfreundlichen Kreiſe zu erfreuen, dank ſeiner überaus anſchoulichen Darſtellung und der ſorgfältigen und umfaſſenden Art ſeiner Illuſtration und den zahl⸗ reichen Notenbeiſpielen. Bückens Darſtellung der Entwicklung der Muſik von den Anfängen des galanten Stils bis zur Hochklafftk wendet ſich im vorletzten, ſiebenten Heft der Darſtellung des Wir⸗ lens von Joſeph Haydn und Mozart zu. Das Stilbild dieſer be⸗ deutſamen Epoche, das weder durch das Einzeichnen zu vieler und allzu feiner Linien verwirrt wird, noch in ſtiliſtiſche Minfatur⸗ malerei ausartet. tritt ſcharf hervor. Wieder erweiſt ſich die Herau⸗ ziehung kulturhiſtoriſchen Anſchauungsmoterials als außerordentlich wirkſam und das Verſtändnis erleichternd und vertiefend. Die prächtige farbige Wiedergabe des Gemäldes von Carmontelle: Leo⸗ pold Mozart und ſeine Kinder Marionne und Wolfgang bildet einen ſchönen Schmuck dieſer aufſchlußreichen Lieferung. Auch Mers⸗ manns Darſtellung der modernen Muſik geht ei nen tüchtigen Schritt vorwärts. Es iſt im weſentlichen Schönberg und ſein Kreis, der im Mittelpunkt der 12. Lieferung ſteht. Die Vorzüge Mersmann ſcher Darſtellung ſind auch in dieſem Werke epident: trotz der Schwierigkeit der Darſtellung aktueller Ereigniffe und Fexſönlichkeiten entledigt ſich der Verfaſſer ſeiner Aufgabe, in dem Labyrinth modernſten Kunſtſchaffens große Linien aufsuſpütren die in die Zukunft weiſen, mit großer Obfektiyftät. 3 —. a 1 rr n ein. Die badiſche Regierung war n u hd Lene Maunheinter Zeituntz[Brittaß⸗Ansgabe) u Seite. Nr, 88 Veranſtaltungen Samstag, den 14. Juli Theater: Neues Theater im Roſengarten: Operetten⸗Gaſtſpiel: „Das Dreimäbderlhaus“.00 Uhr.* Konzerte: Friedrichspark: Konzert.00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Spreewald mädel“.— Schau⸗ burgt„Die letzten Tage von Pompeji“.— Scala: „Der Seeräuber“.— Capitol:„Galgenhochzeit“. Gloria:„Es war“.— Palaſt⸗Theater:„Ehteag“,— Ufa⸗ Theater:„Liebe“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichti⸗ gung—4 Uhr. Aus dem Lande Eröffnung der neuen Murgtalbahnſtrecke Ein Freudentag im Murgtal * Karlsruhe, 13. Juli. In Anweſenheit einer großen Zahl prominenter Gäſte aus Baden und Württemberg wurde heute mittag mit einem feierlichen Akt die Teilſtrecke Rau⸗ münzach— Kloſterreichenbach der Murgtalbahn eröffnet und dem öffentlichen Betrieb übergeben und damit das ſeit vielen Jahren der Ausführung harrende Projekt der durchgehenden Murgtalbahn von Raſtatt bis Freubenſtadt (Württemberg) verwirklicht. Die beiden Sonderzüge mit den Feſtteilnehmern aus Baden und Württemberg, zuſammen etwa 300 Perſonen, trafen gegen 11 Uhr in Kloſter Reichenbach durch Juſtizminiſter Trunk vertreten, die württ. Regierung durch den Staats⸗ präſidenten Bolz, den Juſtizminiſter Beyerle und Finanz⸗ miniſter Dr. Dehlinger. Auf dem reichgeſchmückten Buhnhofe Kloſter Reichenbach hielt der Schultheiß eine Begrüßungsanſprache, auf die der Präſident der Reichsbahn⸗ direktion Stuttgart Dr. Sigel mit einer Anſprache er⸗ widerte. Juſtizminiſter Beyerle begrüßte darauf die Gäſte namens der württ. Regierung. Nach einem im Hotel zur „Sonne“ eingenommenen Imbiß beſtiegen die Gäſte den bereitſtehenden, mit Girlanden geſchmückten Sonderzug, der ſodann die 15 Km. lange Bauſtrecke abfuhr, unterwegs durch Böllerſchüſſe begrüßt. Auf den einzelnen Bahn⸗ höfen hatten ſich vor den ſchmucken Stationsgebäuden die Schultheiße bezw. Bürgermeiſter inmitten der Gemeinbe⸗ räte, der Schulkinder und faſt der geſamten Gemeinden ein⸗ gefunden und begrüßten in Anſprachen, in denen ſte den Hoff⸗ nungen und Wünſchen Ausdruck gaben, die an die neue Linie geknüpft werden, die Feſtteilnehmer.. Vorträge von Geſangvereinen und Muſikkapellen um⸗ rahmten überall die Empfangsfeierlichkeiten. Die jeweils zu⸗ ſtändigen Reichsbahnpräſidenten erwiderten auf dieſe Un⸗ ſprachen. Auf der badiſchen Station Kir ſchbaumwaſen begrüßte der babiſche Juſtizminiſter Dr. Trunk namens der badtſchen Regierung und des badiſchen Volkes die Gäſte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Bahn zum wirtſchaft⸗ ichen Aufblühen der angeſchloſſenen Gemeinden beitrage und der Bahnverkehr von Unglücksfällen verſchont bleiben möge. Von Raumünzach, der letzten badiſchen Station der neuen Strecke, fuhr dann der Zug mit den Feſtgäſten nach Schön⸗ münzach zurück. Hier wurden die Teilnehmer durch einen Feſtzug, der von Trachtengruppen und einem Zug, der die Verkehrsentwicklung von der Poſtkutſche bis zum Poſt⸗ kraftwagen barſtellt, überraſcht. Letztere werden mit dieſem Tage aus dem Verkehr ausſcheiden. Im Hotel zur„Poſt“ wurde ein gemeinſames Mittagsmahl eingenommen. Es wurden eine Anzahl Anſprachen gehalten. Der Landrat von e ſprach namens der an der Strecke beteiligten meinden und Bezirke. Der Präſtdent der Reichsbahndtrektion Karlsruhe, Frhr. von Eltz⸗Rübernach, gab einen längeren Ueberblick über die Einweihung der Bahn auf badiſcher Seite. Juſtiz⸗ miniſter Trunk gab der Freude Ausdruck, daß nach ſo vielen Jahren der Beratungen und Verhandlungen jetzt endlich die Bahn verwirklicht worden ſei. Staatspräſident Bolz brachte ein Hoch auf die Reichsbahn aus. An den Reichspräſidenten wurde ein Begrüßungstelegramm geſandt. Aſta⸗Wahl in Heidelberg Er. Heidelberg, 18. Juli.(Eigener Bericht.) Bei der geſtern und vorgeſtern abgehaltenen Aſta⸗Wahl wurden ins⸗ geſamt 2173 Stimmen abgegeben. Da auf je 60 Stimmen ein Sitz im Aſta entfällt, ſo gibt es im neuen Aſta 36 Sitze wie folgt: Großbeutſche Studentengemeinſchaft 17, Görres⸗Gruppe 5, Freie Hochſchulgruppe 5, Freiſtudentiſche Gruppe 5, Sozia⸗ liſtiſche Studentengruppe 4. Ergreifung des Mörders von der Weißtannen⸗Höhe? * Stockach, 13. Juli. In Engen trafen ſich am Donners⸗ tag zwei wandernde Handwerksburſchen namens Valentin Rumpel aus Tückelhauſen(Bayern) und Thomas Meiſel aus Mengersdorf(Oberfranken), beide in den ber Jahren und von Beruf Metzger. Sie wanderten von dort aus weiter und übernachteten auf einem Weizenacker zwiſchen Eigeltingen und Münzingen bei Stockach. Vor dem Ein⸗ ſchlafen erzählte Meiſel dem Rumpel, er ſei der Mörder der beiden Lehrerinnen von der Weißtannenhöhe und gab ihm eine genaue Schilderung bes Herganges der Tat. Heute früh 5 Uhr machte ſich Rumpel auf den Weg nach Stockach, wo ihm Meiſel nachkommen ſollte. Meiſel erſchien jedoch nicht. Hierauf erſtattete Rumpel Anzeige bei der Polizei. Es gelang auch alsbald der Gendarmerie, Meiſel feſtzunehmen. Bei der Vernehmung auf dem Amtsgericht Stockach beſtritt Meiſel zwar nicht die gemachte Ausſage, wollte ſie aber als einen Scherz hingeſtellt haben. Es wurde gegen ihn Haftbefehl erlaſſen und Meiſel der Staats⸗ anwaltſchaft zugeführt. Auffallend iſt, daß er ſeit dem 81. Mai keinen Stempel mehr in ſeinem Wander buch hat. Ob es ſich nun wirklich um den Täter handelt, wird erſt die Unter⸗ ſuchung feſtſtellen. 5 J * Lörrach, 12. Juli. Im Zuſammenhang mit dem Brand im Baugeſchäft Fehr u. Co. in Leopoldshöhe wurden der Beſitzer des Unternehmens und deſſen So hen in Haft genommen. Der Sohn iſt jedoch wieder auf freien Fuß geſetzt worden. ſah ihn heute wieder auf der Anklagebank. Aus der Pfalz Amandus Korn * Ludwigshafen, 13. Juli. Der pfälziſche Schriftſteller Amandus Korn tiſt in der Donnerstag⸗Nacht nach längerer Krankheit im Alter von 73 Jahren einem Herzſchlag er⸗ legen. Korn war früher Eiſenbahnbeamter und widmete ſich im Ruheſtand ganz der Schriftſtelleret. Er iſt der Verfaſſer zahlreicher pfälziſcher Landſchafts⸗ und Kulturbilder ſpwie der Sammlung„Novellenkranz und Blütenſtrauß“ und fand auch Aufnahme in bayeriſchen Schulleſebüchern. Ueber ſeinen Freund und Landsmann, den Dichter Martin Greif, ver⸗ öffentlichte er perſönliche Erinnerungen. Die Heine⸗ Literatur bereicherte Korn um mehrere Beiträge auf Grund perſönlicher Mitteilungen der Schweſter Heinrich Heines. Im deutſchen Schriftſtellerverband und in der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Literariſchen Vereins der Pfalz war Korn lange Jahre Ehrenmitglied. Korn der aus Speyer gebürtig iſt, war ein lieber und prachtvoller Menſch. . * Ludwigshafen, 13. Juli. Geſtern nachmittag gegen halb 5 Uhr fiel der 22 Jahre alte Arbeiter Friedrich Baumann von Schauernheim an ſeiner Arbeitsſtelle in der Fabrik Giun⸗ lint in den Rhein und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. * Edenkoben, 12. Juli. In vergangener Nacht wurde der Kohlenhändler Schneider von Edesheim am Ortseingang von Edesheim von dem Motorradfahrer Jakob Wittauer aus Landau überfahren und ſchwer verletzt. Außer einem Unterſchenkelbruch erlitt er ſtarke Kopfverletzungen. Nach dem Unfall geriet das Motorrad in Brand, wodurch Wittauer Verletzungen an den Füßen und im Geſicht davontrug. Sein Soziusfahrer erlitt Oberarmquetſchungen. Die Schuldfrage bleibt zu klären. * Bergzabern, 12. Juli. Geſtern vormittag gegen 9 Uhr bemerkten Straßenpaſſanten am Fenſter der Wohnung des Fuhrknechts Mehrer deſſen lichterloh brennendes drei⸗ jähriges Kind. Ein Mann eilte kurz entſchloſſen zur Wohnung hinauf, ſprengte die verſchloſſene Tür und konnte dem Jungen die brennenden Kleider vom Leibe reißen. Der Junge erlitt dank der raſchen Hilfe nur Verbrennungen am Arm und der Achſelhöhle, die aber ſchwerer Natur ſind. Das Kind war mit ſeinen Geſchwiſtern eingeſchloſſen und ſpielte mit Streichhölzern und Spiritus. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Mit 22 Jahren Hochſtapler Auf einen äußerſt reuigen und beteuerungsvollen Brief an Landgerichtsrat Dr. Leſer hatte der 1906 geborene Kauf⸗ mann P. D. aus Maſſenbach Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten nach Verbüßung von? Monaten für eine wegen Diebſtahl und Betrug gegen ihn erkannte Strafe von 1 Jahr erhalten. Der gleiche Richter, der die erſtinſtanzliche Strafe für ihn wegen dieſer Delikte auf 1 Jahr 10 Monate feſtgeſetzt hatte, die dann vom Berufsgericht auf 1 Jahr reduziert wurde, Am 1. Dezember 1927 wurde D. aus dem Gefängnis in Freiburg entlaſſen. Aus der Grundſtlicksverſteigerung ſeiner Eltern in Maſſenbach erhielt er 1700 J. Er warf ſich in Navaliersdreß und erſchien am Stammtiſch des„Malz⸗ ſtitbl“ in den J⸗Quadraten. Mit der Behauptung, er ſet Mannheimer Hauptvertreter einer Berliner Privatkranken⸗ kaſſe, fing er Dumme. Mit dieſem Schwindel operterte er in einem Rundſchreiben an alle Bürgermeiſtereien der Städte Badens bis hinauf an die ſchweizeriſche Grenze mit der Bitte, ihm geeignete Werber vorſchlagen zu wollen. Natürlich fand er überall weiteſtes Entgegenkommen, ſogar Rektoren melde⸗ ten ſich, die einen Nebenverdienſt erhofften. Als früherer Angeſtellter einer Krankenkaſſe kannte er ſich ja aus und ſo machte ihm das Herſtellenlaſſen der notwendigen Druckarbet⸗ ten, Statuten, Aufnahmeſcheine, Krankenſcheine uſw., keine großen Schwierigkeiten. Glücklicherweiſe wurde dieſem ge⸗ fährlichen Treiben bald Einhalt getan. Nur in Gernsbach, Laubenheim und Mannheim hatten die Werber ihre Tätigkeit ſchon aufgenommen und Beträge von 27, 20 und 9/ erhalten. Als es bann abwärts ging, betätigte ſich D. im Darlehens⸗ ſchwindel und legte auch hierbei verſchiedene Leute herein. Bei einem Einbruchs verſuch im Büro der Kranken⸗ kaſſe für Handelsbetriebe wurde er feſtgenommen. Nach den Sachverſtändigengutachten iſt der Angeklagte unzweifelhaft erblich belaſtet. Der Staatsanwalt beantragte eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von 83 Jahren. Er wurde vom Großen Schöf⸗ fengericht Mannheim wegen vollendeten unb verſuchten Betrugs in je zwei Fällen, einer Urkunbdenfälſchung und Be⸗ trugsverſuchs im Rückfall zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Jahren verurteilt. Die angefertigten Druckſachen und die Einbruchswerkzeuge werden eingezogen. Mildernd in Betracht gezogen wurde ſeine erbliche Belaſtung. Das Bier aus Eimern getrunken Vier Arbeitsloſe aus Ketſch wußten nichts anderes zu tun, als von vier Anhängewagen verſchiedener Braue⸗ reien während der Fahrt im Walbe gefüllte Blerfäſſer herunterzuholen, ohne daß es von dem Lenker ſofort ge⸗ merkt wurde. Die Fäſſer rollten ſie in den Wald, beſtellten ſich noch Mittrinker gegen Bezahlung und man trank aus Eimern wie die Kühe. Drei von den Anklagten ſind rückfällig. Der Taglöhner L. E. wurde vom Großen Schöffen⸗ gericht zu 7 Monaten, K. und P. S.— zwei alte Bekannte zu 1 Jahr und V. S. zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Unterſuchungshaft von einem Monat wurde angerechnet. Nur Schreiner wurde entlaſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Nhein Pegel].10.11. Iz. J 18.14 IHedar-Begel 7. 10.11 12. 14.14. Waldshut 5,2803,1808.12 904 0 3,00 75 0 1.951.881.8684.80 75 Mannheim.8 30 8,94.498,85 Ache.168,02 8,07 7005.0% Jagſtfed 9,4 0,82 0,47 91 0,400,42 Maxau.524.760.7167.68.56 Mannheim.74 8,623.60 8,57.57 8,75 Kaub.44 2,27 228.242,20 Cöln.19205.98.85 1,92 1,87 erausgeber! Drucker und Verleger Druckerei Pr. Haas 88 Mannbeimer Zeitung G. m. 5„ Mannheim, E 6, Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: 1 85 Politik: H. A.. Feuilleton: i..: K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: t. B. nz 0— Evorl und Neues ant ate Welt: Willy Müller— Handels teil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter — 6 1 1 E 8 * 2 3 3 1 80 8 + 25 05 2 5 5 E — CI l 11 1 2 1 . 1. * 3 65 — 65 5 0 2 5 PDD ue— uentaes uon zi usuohnn asd us pas Zunaunzuid ep usru ss o Suνοõẽſu⅛dD uo Zungspun meg usenssuussuleg usiie z usssae8 Amsburnsm znusses uenzeses snsu sep Unuszu enen sunuα⁰hοuNn eg ernie eg Mruledrz ad uohesuss sue 181 5 dK1 une 8. eee 2 8 95 5 n „e 8 56% 4 ** 9 s Need 8 2 8 * 8* 6 . c n 88 8 — r Sportliche Rund ſchau Dem 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln entgegen Die letzten Vorbereitungen Nur noch wenige Tage trennen die Turner aller Deutſchen Stämme des In⸗ und Auslandes von der gewaltigen Kundgebung des 14. Deutſchen Turnſeſtes in Köln. In den Städten und Dör⸗ fern rüſtet man ſich zur Fahrt, an den heiligen Strom Deutſch⸗ lands, an den Rhein, während die Turner und Feſtbeſucher, die ihren Aufenthalt in den ausländiſchen Städten haben, bereits un⸗ teppegs ſind. a Hunderttauſende begeiſterte Turnerinnen und Turner werden in den letzten Julitagen rheinauf⸗ und rheinabwärts nach Köln eilen, um Zeuge dieſes in ſeiner Art eigenen Feſtes der Deutſchen Turnerſchaft zu ſein, ian Bekenntnis turneriſcher Gemeinſchafts⸗ arbelt für Volk und Vaterland. Die Stadt Köln und ihre weite Umgebung wird im Banne des 14. Deutſchen Turnfeſtes ſtehen. Gewaltig ſind die Ausmaße dieſer turneriſchen Heerſchau. Schon über ein Jahr iſt ein Stab von Mitarbeitern in der Feſtſtadt ſelbſt neben den Ausſchüſſen der DT. unermüdlich tätig, um die Vorbe⸗ dingungen für die reibungsloſe Durchführung des bis jetzt größten aller Deutſchen Turnfeſte zu ſchaffen. Auf der Kölner Geſchäfts⸗ ſtelle in der Kaſinoſtraße iſt Hochbetrieb, um die letzten Vorberei⸗ tungen zum Abſchluß zu bringen und dann iſt . Köln gerüſtet 5 um die 200 000 Turnfeſtbeſucher aufzunehmen. Hiervon kommen allein aus dem badiſchen Lande 5000, der Mannheimer Gau betelligt ſich mit annähernd 700 Turnerinnen und Turner. „ Die Hinfahrt ſchon bedeutet ein Meiſterſtück deutſcher Organiſationsarbeit. Nicht weniger als 150 Sonderzüge werden am Mittwoch, den 25. Juli in den Bahnhöfen Kölns einlaufen, abgeſehen von denen, die an den einzelnen Orten des Rheins enden, weil die Reiſe zum Deutſchen Turnfeſt von vielen benützt wird, eine Rheinfahrt zu machen. Die 4 Sonderzüge des badiſchen Kreiſes, die ab Radolfzell, Schopfheim, Forbach und Bretten gehen, werden an dem genannten Mittwoch vurmitags zwiſchen 6 und 7 Uhr in Rüdesheim eintreſſen; von dort aus erfolgt nach einer kleinen Feier am Niederwalddenkmal ebenfalls die Weiterreiſe mit Sonderdampfern. Die Mannheimer Turner gar benützen ſchon ab hier die Schiffahrt. Die Ankunft in Köln wird gegen 5 Uhr nachmittags erfolgen, wobei der offizielle Empfang des Kreiſes durch den Hauptausſchuß unb den Badener Verein ſtattfſindet. Gemeinſam erfolgt der Marſch in den Quartier⸗ bezirk, 8 ö . 5 Die Quartierfrage in Köln, die anfänglich große Schwierigkeiten bereitete, iſt nunmehr ebenfalls glänzend gelöſt, ſodaß die Unterkunft in Köln als gelöſt zu betrachten iſt. 160 000 Lagerſtätten ſtehen in den Sammelunter⸗ küünften oder ſog. Maſſenquartieren zur Verfügung, die ſich auf die Schulen, Säle und andere Räume Kölns verteilen. Eine durchgrei⸗ ſende Werbung hat fü 40 000 Bürgerquartiere geſorgt. Der Quar⸗ tlerbezirk der Badener iſt äußerſt günſtig. Links und rechts der Aachener Straße und um das Opernhaus herum gelegen, iſt der Weg nach dem Stadion direkt und auch in verhältufsmäßig kurzer Zeit zurückzulegen. Bereits heute ſind alle diejenigen, die eine Un⸗ terkunft angemeldet haben mit der Feſtkarte im Beſitz ihrer Quar⸗ tierkarten, auf denen für die Maſſenunterkünfte ſogar Raum und Lagerſtatt genau bezeichnet ſind. Wer ſich jetzt erſt entſchließen kann, das Turnſeſt zu beſuchen, erhält bei der Unterbringung die größte Unterſtützung durch die in den einzelnen Wohn ungsbezirken ſich be⸗ findlichen Kreisſtandguartiere, woſelbſt über die Feſttage neben den Vertretern der Wohnungsausſchüſſe auch Beamte der Reichsbahn zur Auskunft in allen Wohnungsangelegenheiten anweſend ſein Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Aus gabe) Auch die Verpflegung ift vorbilölich geregelt und was das Weſentlichſte iſt, daß ſich die Preiſe durchaus in normalem Rahmen bewegen. Die Gaſtſtätten und insbeſondere die Wirte der Vereinsſtandquartiere ſind beſtrebt, den Gäſten das Beſte zu bieten. Da ſich die Turnfeſtbeſucher jedoch während des Turnfeſtes meiſtens im Stadion aufhalten iſt auch dort alles notwendige vorbereitet. Eine Zeltſtadt von 50 000 Qua⸗ bratmeter Bodenfläche mit ca. 30 000 Sitzplätzen wird den Beſuchern Gelegenheit geben, ſich zu ſtärken. In 8 Zelten werden bekannte Feſtwirte je nach der Größe des Betriebs 1000 bis 5000 Perſonen zufrieden ſtellen können. Der Verlauf des Feſtes erſtreckt ſich auf 8 Tage, in der Zeit vom 21. bis 30. Juli. Am Samstag, den 21. Juli erfolgt der Start zur großen Rhein⸗ ſtaffel Baſel⸗Köln, die ſich auch auf die Nebenflüſſe erſtreckt. Der Sonntag, der 22. Juli ſieht neben der Gefallenen⸗ und To⸗ tenehrung und Kranzniederlegung auf den Friedhöfen, Flaggen⸗ aufzug der 28 Deutſchen Turnkreiſe und der Auslandsturner⸗ ſchaften, Veranſtaltungen der Kölner Vereine. Am Montag, den 23. Juli ſind Wettkämpfe der Knaben⸗ ſchulen Kölns und der Kölner Univerſttäten ünter Mitwirkung aller Deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen. Am Abend ift der Feſt⸗ abend für die amerikaniſchen Gäſte im Gürzenich. Am Dienstag, den 24. Juli kommen turneriſche Wettkämpfe aller Art der Be⸗ ruſs⸗ und Mittelſchulen Kölns zur Durchführung. Dieſer Tag bringt neben dem Eintreffen der Rheinſtaffel ſchon die erſten Son⸗ derdampfer der Turnfeſtbeſucher. An dieſem Tage iſt auch der Empfang der Preſſe im Rathaus, der Stadt Köln. Mittwoch, den 25. Ju bi iſt der offizielle Beginn des Turnfeſtes. Die Deut⸗ ſchen Turner halten Einzug in der Feſtſtabt, während die Kampf⸗ richter bereits ihre Unterweiſung im Stadion erhalten. Mit der feierlichen Einholung des Banners der Deutſchen Turnerſchaft abends um 6Uhr und der Uebergabe an die Feſtſtadt, hat das 14. Deutſche Turnfeſt nach Uebernahme durch den Vorſtand der D. begonnen. Im Anſchluß daran findet auf dem Neumarkt ein Feſt⸗ akt ſtatt, der mit dem großen Umzug der 2000 Trommlerkorps der DT. endet. Neben dem Begrüßungsfeſtakte in der großen Feſthalle (Preſſa) am Rhein, nehmen auch ſchon die landsmannſchaftlichen Abende, im Verlaufe des Feſtes 34, ihren Anfang. Vom Don⸗ nerstag, den 26. Juli ab beginnt die turneriſche Arbeit. In 3 Kreisgruppen eingeteilt, werden die 18 Turnkreiſe der DT. ihre Kräfte in friedlichem Wettkampf meſſen. Gleichzeitig gehen die Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe in den Spielen, im Freiringen, im Fechten vor ſich. Für die an dieſem Tage noch nicht beſchäftigten Kreisgruppen finden die letzten Proben für das Kreisturnen ſtatt. Eine beſon⸗ dere Note erhält dieſer Tag durch die abends um 6 Uhr vor ſich gehende Weiheſtunde der Sängerriegen der DT., die Wiederholung des Feſtaktes der DT. in der Preſſa und unter den Begrüßungs⸗ abenden der andern Kreiſe, der Badner Abend, der in den Sälen der Flora ſtattfindet. Am Freitag, den 27. Juli nimmt das Wetturnen ſeinen Fortgang. Es finden bereits die Zwiſchenſpiele der Männer und die Endſpiele der Frauen ſtatt. Die Volksturner beginnen mit den Vorkämpfen. Das Einzelwett⸗ turnen iſt am Samstag, den 28. Jubi beendet. An dieſem Tage tritt das Kreisturnen in den Vordergrund. In den Spielen finden die Endkämpfe ſtatt. Bei den Volksturnern und Schwimmern gehen ebenfalls die Entſcheidungskämpfe vor ſich. Gleichzeitig treten die Altersriegen auf den Plan. Für den Abend iſt ein Strom⸗ ſchwimmen im Rhein zur Preſſa, die Bootsauffahrt der rheiniſchen Ruderer, der Fackelzug der DT. zum Rhein vorgeſeben, der in der Beleuchtung der Rheinfront und dem großen Feuerwerk am Rhein endigt. Der Schlußtag des Turnſeſtes bringt am Sonntag, den 29. Juli) den Höhepunkt. Im Gegen⸗ ſatz zu früheren Feſten findet der Feſtzug, der Marſch der Hun⸗ derttauſende durch die Stadt, bereits in den Vormittagsſtunden ſtatt. Dies läßt ſich ermöglichen, da zu gleicher Zeit ſich vier Züge auf den Ringſtraßen bewegen, die am Opernplatz zuſammentreffen und ſich dort auflöſen. Das Schauturnen geht am Nachmittag vor ſich. Nach den Volkstänzen von 3000 Turnerinnen, einem Mannſchafts⸗ ſpeerwurf und der Kreisſtaffeln der Männer, erfolgt der Einmarſch der Turnerinnen und Turner mit den Fahnen, im Anſchluß an den Fahnenmarſch und die Gefallenenehrung, der Aufmarſch von 15 000 Turnerinnen zu den Freiübungen. Darnach treten W 000 Turner auf die Jahnwieſe zur Vorführung der Freiübungen der Turner. D. T. ſchließt das Feſt nach dem Niederländiſchen Dankgebet und dem Abmarſch der Turner und Turnerinnen. Der Ausklang am Montag ſieht Rheindampferfahrten vor, während ein großer Teil unmittelbar mit den Sonderzügen in die Heimat zurückgebracht wird, begeben ſich die andern auf die Turnfahrten in die deutſchen Lande am Rhein. R. G. ** Kölnfahrer⸗Verſammlung im Turnverein Mannheim v. 1843 Die am Mittwoch ſtattgefundene Verſammlung aller Teilnehmer des Turnvereins Mannheim v. 1846 am Deutſchen Turnfeſt in Köln war äußerſt zahlreich beſucht. Nahezu ſämtliche Kölnfahrer waren anweſend, um von den letzten Bekanntmachungen und Vorkehrungen Kenntnis zu nehmen. Der Turnverein Mannheim v. 1846 wird in der ſtattlichen Zahl von 170 Turnern und Turnerinnen die Fahrt nach Köln antreten. Am Wetturnen ſelbſt beteiligen ſich in den ge⸗ miſchten Kämpfen 8 Turner und 7 Turnerinnen. Volksturner an ihren Kämpfen tellnahmeberechtigt. Ein Schwimmer und eine Schwimmerin ſtehen in den Schwimmwettkämpfen und die Fußballmannſchaft als ſüdweſtdeutſcher Meiſter in den Endſpielen der D. T. Außerdem ſtellt der Verein noch 49 Turner zur Kreis⸗ riege der Männer und 18 Turnerinnen zur Kreisriege der Frauen. In der Altersriege des Badiſchen Kreiſes ſind 15 Turner der Män⸗ nerabteilung. Neben dieſen haben noch 5 Angehörige des Vereins die Ehre, als Kampf- und Schiedsrichter auf dem Deutſchen Turn⸗ feſt zu fungieren. Zuſammen mit 50 fonſtigen Feſtbeſuchern wird der Verein mit den übrigen des Mannheimer Gaues am Mittwoch, den 25. 7. 1928 mit dem Schiff die Reiſe in die Feſtſtadt antreten. Neue Bücher Besprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung ung des zu Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Geflügelte Worte“. Von Georg Buchmann, Deutſche Buchgemein⸗ ſchaft(489). 5 5. 5 „Die große Liebe“. Von Charles G. Norxis, Berlin W 50(440). „Die öſterreichiſchen Alpen“. Von H. Leitmeier, F. Deulicke 441). „Die Weisheit der Kinderſtube“. Von Ilſe Franke, Gg. Müller, München(442). 5 e Fachbücher, Einführung in die Chemie“. Von Dr. Och. Loewen, C. W. Kreidels⸗Verlag München(448). 5 „Taſchen⸗Kalender für Rheinſchiffahrt 28“. J. Dinar, Mainz. 444). „Das Marned rama 1914“. Von Major a. D. Thilo Boſe, G. Stal⸗ ling, Oldenburg(445). i „Mit fremden Federn“. V. R. Neumann, J. Engelhorns Nachf.(446). „Der Zufammenbruch des ottomaniſchen Reiches“. Von J. Pomtan⸗ kowskfi, Amalthea⸗Verlag Leipzig 447). „Die Weltkriſis 16/18“. Von W. Churchill, Amal thea⸗Verlag 448). „Die Weltkriſis 16/18 2..“. Von W. Churchill, Amalthea⸗Verl.(ae). „Die Grundgedanken der Freimaurerei im Lichte der Philoſpphie“, Von O. Heiniſchen, Alfred Unger, Berlin.(450). „Büchner Werke“. Volksbücherei Berlin.(451). „G. Falte Ein Lebensbild“. Von Hch. Spiro, Gg. Weſtermaum, Braunſchweig(452). 5 „Die Kommandantin“. Von Fritz Droop, Merlin⸗Verlag Heidel⸗ Von Willy Hellpach, G. berg(458). „Politiſche Prognoſe für Deutſchland“. Fiſcher, Berlin(454). pert, Dresden(455). 5 5 „Oſterzeit weit und breit“. Von S. Reinbeimer, Franz Schneider, Berlin(456). „Die Jungens v. Pfeil“. Berlin(457). „Griechiſche Mönche“. Von Frz. Spunda, Ewald, Gg. Müller, München(481). Von Ludwig v. Bertalauffg, Gg. Müllen, ünchen(462). „Blaiſe Paſcal“. Von Erwin Rigor, Gg. Müller, München(368). „Moſes“. Von U. Birnbaum, Gg. Müller, München(464). „Erde und Wirtſchaft“. Gg. Weſtermann, Braunſchweig(488). „A. E. G. Techn. Jahresbericht 1927“. Allg. Elektr. Geſ.(488). „Anklage und Widerlegung“. Von Deutſcher Verbände Berlin(467). „Handbuch für die Gendamerie und Polizei Badens“. Jung. C. Braun, Karlsruhe(468). „Religio/ Laotſe“. Von O. ee v. Kues“. Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 15. Juli 1928. In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für die Gemeinde 8 Neuenburg a. Rh. erhoben. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling; 10 Predigt, Pfr. Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling. Konkordienkirche: Morgens 6 Gottesdienſt für d. wandernde Jugend des Odenwaldklubs, Vikar Diemer;.30 Ausflug des Kindergottes⸗ dienſtes(Poſaunenchor); 9 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer: 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Ehrkſtuskirche: 8 Preölgt, Vikar Güß; 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff: .15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff u. Geh. Kirchenrat D. Klein. Friedenskirche:.30 Ausflug des Kindergottesdienſtes;.30 Predigt, Pfarrer Walter; 10.45 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfr. Walter. Johanniskirche:.90 Predigt, Vikar Schropp; 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 41 Ehriſtenlehre, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schropp. Lutherkirche:? Ausflug des Kindergottesdienſtes;.80 Frühgottesd., Vikar Dr. Schütz, 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Chriſten⸗ Gi en F 7 Pfarrer Frantzmann; 11 hriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dr. Lehmann; 1 Chri ehr für Mädchen, Pfarrer Jundt. 5. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Steiger; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Steiger. 8 Nenes Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakvuſſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.80 Predigtgottesdienſt, Bikar Dill; 10.45 Kindergottes⸗ dieſſt, Vikar Dill; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Dill. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10,45 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre der Slidpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.60 Predigt, Pfarrer Vath;: 10.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen; 11.30 Kindergottesdienſt. Sandhoſen:.0 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr; 11.80 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.30 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Grimm; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm. 8 Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Renz.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abd. 8 Bibelbeſprech., Vikar Dr. Schütz. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Emlein. elanchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfr. Rothenhöfer. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſgal, Vikar Grimm. g Evang.⸗luth. Gemeinde. [Diakoniſſenhanskapelle, F 7. 29.] Sonntag nachm. 5 Predigt und ., Abendmahl, Pfarrer Wagner. Anmeldung von.80 an. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle; Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.30 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 E. Vi.. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſtonar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. .30 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch 845 Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .15 Waldhof, Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinberſchule: Sonntag.15 u. Mittwoch.30 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. .., Jungfrauenvereine) ſind bei feder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde; nachm. 3 Gemeinſchafts⸗Konferenz; abends.15 Konferenz⸗Fortſetzung.— Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl. von—9 Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 14—18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. 5 Berein für Jugendpflege e. B.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule: 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für funge Mädchen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebet⸗ ſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar;: 8 Männerſtunde.— Donners⸗ tag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, I g. 23. Sonntag.80 und 4 Predigt: 1 Sonntagsſchule.— Mittwoch.15 Unterricht; 8 Bibelſtunde. Donnerstag abend 8 Jugendverein. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, — Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche—, Lindenhofſtraße 34. Sonntag nachmittag.30 Jugendbund für entſchiedenes Chriſten⸗ tum, junge Männer; 4 besgl., ſunge Mädchen; abends 8 Verſamm⸗ lung für jedermann, Gemeinſchaftspfleger Steeger.— Montag abend 8 Frauenſtunde.— Dienstag abend 8 Jugendbund für junge Männer.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde für federmann.— Don⸗ nerstag abend 8 Jugendbund für junge Mädchen.— Samstag nach⸗ mittag.30 Knabenbund für das Alter von 10 bis 15 Jahren; abends.15 Männerſtunde. 8 i Baptiſten⸗Gemeinde, Max⸗Joſefſtraße 12. Sonntag.30 u. 4 Gottes⸗ dienſt(Prediger C. Grimm); 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend .15 Bibelſtunde. 5 b Blaukreuzverein Mannheim I, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..30 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11.. .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund.. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Jugendbund.= Dienstag abend 8 Männerverſammlg.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag abend 8 Gem. Chor.— Samstag nachm. 3 Jugendchor; 4 Religionsunterricht. 8. 8 Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe:.45 hl. Meſſe:.30 Singmeſſe mit Predigt, Generalkommunion der Jungfrauenkongreg..30 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und, Amt; 11 bl. Meſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; abends.80 Predigt und Aloiſiusandacht mit Segen, zugleich Andacht für die Jungfrauenkongregalion. St. Sebaſtianuskirche Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe und Generalkommunion der Jungfrauenkongregation; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.80 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen; .80 Aloiſiusandacht mit Predigt und Segen. J ö Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag(Kommunionſonntag der Jungfrauen TVVVTVVVTVTVTVTVTV1TT1T1Ä1W1T—Ä1W1——1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1W1„1T1WW111W des Agnesbundes;.30 Predigt und Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Jungfrauen;.30 Herz⸗Mariä⸗ Andacht mit Segen; abends.90 Titularfeier der Männerkongreg. mit Feſtpredigt und Aufnahme mit Segen. 5 f Liebfrauenkirche. Sonntag(Kommunſonſonntag der Jungfrauen) Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred., gemeinſ. Kommunion der Jungfrauenkongregation und chriſten⸗ lehrpflichtigen Mädchen;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Andacht zur Muttergottes. l Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ gleich Gymnaſtumsgottesdienſt... Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Bundeskommunion der Jünglinge, Singmeſſe mit Predigt;.20 Predigt und Amt; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht zur hl. Familie. 5 St. Bonfatiuskirche Neckarſtabt⸗Oſt. Sonntag(Monatskommunion der weibl. Jugend). 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, Monatskommunſon der Schulmädchen, der weibl. F und der geſamten weibl. Jugend;.380 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Muttergyttesandacht. g Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Ansprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. 5 St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht, hl. Meſſe; 7 Kommu⸗ nionmeſſe, Generalkommun. d. Jungfrauenkongr. u. d. Thereſtenb⸗ 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amk mit Predigt; 11.15 Singmeſſe m. Pred.; 1,80 Chriſtenlehre f. Mädchen; 2 Andacht z. Muttergottes. It. Jakobuskirche Neckaran. Sonntag(Kommunivufonntag für die Jungfrauen u. Mädchen, 5. aloiſtan. Sonntag)..45 Frühmeſſe mit Generalkommunton der Jungfrauenkongregation und des Jung⸗ mädchenvereins: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kollekte für die Jugendpflege. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunfon⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit 99 90 0 5 Me ee in der Kapelle egelfabrik; 1. hriſtenlehre für die Jungfrauen, herna Veſper;.30 Aloiſtusandacht mit Segen. 5 1 55 5 St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag 6 Beicht; 7 Monatskommun. für Jungfrauen; Frühmeſſe fällt aus; 8 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Predigt mit Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Feſu⸗Andacht mit Segen; abends 8 Aloiſiusandacht. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Kommunfon;.30„ mit Predigt und Kommunion für Jungfrauen; 10 Predigt und Amt;.50 Chriſtenlebre für Mädchen, Muttergottesandacht. N St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.30 hl. Beicht: 7 Frühmeſſe:.15 Schülergottesdienſt;.45 Hauptgottesdienſt; nach⸗ mittags 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen. 3 5 Ste Antoninskirche Rheinau. Sonntag 6 Beichtgelegenheit:.45 und .20 Spendung der hl. Kommunſon, Monatskommunion der Jung⸗ frauen;.30 Frühmeſſe mit Monatskommunion des Martenvereins; .30 Amt mik Predigt; keine Chriſtenlehre und Abendandacht. i Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche Sonntag vormitttag 10 Deutſches Amt mit Predigt.— Montag vor⸗ mittag 9 Seelenamt. g 5 i 5 5 5 Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Die Menſchenweihehandlung(mit Predigt): Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal I 11. 21, part., Dienstag früh 7, Freitag.80 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof. Sonntagsfeſer für Kinder 11.15 in 1. 11. 21, part. Offener Abend: Mittwoch.15 und chriſtenlehrpflichtigen Mädchen, 5. Aloiſſüsſonntag] 6 Beicht u. im Vortragsſaal I.1 21, part.:„Vom inneren Erleben der Natur Bibelſtunde,— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag L. die. Reiss hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, Generalkommun. Schnitt zur Beseitigun und Architektur“(W. Salewski). — Wanderungen und das Wochenende unerläßlich Chlorodont-Zahn ö und die dazugehörige Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem 59 4 5 g. fauliger, übelriechender Speisereste in den Zahnzwi- Schenräumen und zum Weigputzen der Zähne. Die ges. gesch. Chloro 5 Zahnbürste von bester Qualität, für Erwachsene 125 Nie für 18 ist in blau- weiß-grüner Original-Chlorodontpackung überall erhältlich. Mit der Siegerehrung und einer Anſprache des 1. Vorſitzenden der Außerdem ſind 8 „Leibesübungen in Schule u. Verein“. Von Rich. Penſel, W. Sire N Von P. F. Weſtermann, Frz. Schneidem „Müller, München(3881. „Goethes Antworten auf e egenwart“. Von Eruſt Wagner, Gg. Müller, München(459). 5 „Nellgio/ ohkiſtus“, B. M. v. Adelsheim, Ga. Muller, München(0 H. Draeger, Arbeltsausſchuß Von Herm 1 . f D.. ⅛. ĩͤ . e ee. n eee e 1 Samstag, den 44. Jul 1928 Neue Mauthernter Zeitautz Teietag Aus gAse ß 3 8 Das Wort Tradition beſitzt einen guten Klang, der ſich nicht überhören läßt, in einer Stadt, die wie Mannheim, mit der Vergangenheit durch lebendige Kräfte verbunden iſt. Wer es aus dem abgegriffenen Latein in ein gutes Deutſch über⸗ ſetzen will, der braucht nicht nur Ueberlieferung dafür zu ſagen; denn Tradition iſt nicht bloß die ſtarre Reihe des Ueberkommenen und Vererhten, ſie bildet auch das lebendige Bewußtſein davon, daß dieſe Reihe ſich in die Gegenwart hinein fortſetzt. Aber hier, beim Ueberſchreiten der Gegen⸗ wartsſchwelle, beginnt ein Kampf. Das„Neue“ ſcheint ſich dem Herkömmlichen nicht anzuſchließen, ſondern entgegen⸗ zuſtellen, und ſchon geht das Geſtern zum Angriff gegen das Heute über. In der bildenden Kunſt iſt dieſer Kampf als ſolcher keine Erſcheinung, die immer eine unbedingte Gefahr in ſich ſchlöſſe. Die Kunſtwerke halten ſich, dann läßt man ſie, wo ſie ſind, oder ſie müſſen weichen, was auch auch klativ ſchmerzlos geſchehen kann. Anders, ganz anders iſt das mit der Baukunſt. Hier bleiben die Werke ſtehen und ragen aus der Vergangenheit hinein in Zeiten, die ſich längſt gewandelt haben. Die Bauten ſind nicht nur die Silhouette einer Stadt, ſie ſind auch ihr Geſicht, und wenn im Antlitz des Menſchen ſeine Geſchichte ſteht, ſo zeigt ſich noch viel mehr in der ſteinernen Phyſiognomie das Werden einer Stadt. Aber dieſem Antlitz können Roheit und Unverſtand ſchwere Wunden ſchlagen, deren Narben nicht einmal als ehrenhafte Zeichen empfunden werden, und ſo iſt es verſtändlich, daß es Leute gibt, die unter Berufung auf das Traditionelle immer wieder ſolche gefährlichen Angriffe befürchten. Dabei verfallen ſie jedoch in den Fehler, alles Neue als Gefahr anzuſehen. Und davor könnte ſie eine Ueberlegung bewahren. Ein Blick in die Geſchichte zeigt nämlich, daß nach Zeiten des Uebergangs neue Bauformen mit einer gewiſſen Plötz⸗ lichkeit aufgetaucht ſind. Eine Aehnlichkeit mit früheren Er⸗ ſcheinungen beſtand nicht, und vielleicht gewannen dieſe neuen 1 Formen gerade deshalb die Herrſchaft. Schon das zeigt, daß das ſklaviſche Feſthalten an Formmerkmalen vergangener Zeiten dem wirklichen Verlauf der Dinge nicht entſpricht. Gerade wenn man die Vergangenheit ſchätzt, darf man ihren Sinn nicht dadurch verfälſchen, daß man ihre Form emente einer Zeit aufpfropft, die anders geartet iſt. So w. denn die eigentliche Tradition das lebendige Weiterbauen aus dem Impuls der Gegenwart heraus, und traditionslos kann in der Baukunſt dann höchſtens eine Epoche heißen, die im Schaffen neuer Formen unfruchtbar iſt, oder die den Schöpfern neuer Ideen hemmend entgegentritt. Nun kann man zwar ſagen: durch die Billigung des Neuen wird das, was beſteht, immer wieder umgeworfen, folglich darf hier nicht von Weiterbauen geſprochen werden; Weiterbauen heißt ruhige Entwicklung, nicht Umſturz. Das iſt die Sprache derer, die das Geſtern auf alle Fälle über das Heute ſtellen. Sie überſehen jedoch dabei, daß das, was ſie„Entwicklung“ nennen, nichts anderes iſt als ein Nach⸗ ſchleifen früherer Formelemente, keine wahre Erinnerung ehemaliger wirklicher Schönheiten der Architektur, ſondern tote Wiederholung von Dingen, die einſt ſo werden konnten, weil ihre Schöpfer lebendig mit ihrer Zeit verknüpft waren. Dieſe Wiederholung kann höchſtens eine wiſſenſchaftliche oder muſeale Bedeutung beſitzen, aber ſie iſt weit davon entfernt, der fruchtbare Boden für das Entſtehen einer zeitbürtigen Bauſchöpfung zu ſein. Woran will man dieſe jedoch erkennen? Wer ſagt, daß dieſe ſogenannte„Moderne“ nicht morgen ſchon als Irrtum erkannt iſt? Dann macht ſich das Beſondere der Baukunſt doppelt unangenehm geltend, wenn dieſe zu Stein gewor⸗ denen Irrtümer für Generationen weiter ſtehen bleiben müſſen, weil man ſie nicht einfach entfernen kann wie ein Anliebſam gewordenes Gemälde.— Gewiß vermag niemand über das Gegenwärtige endgültig zu entſcheiden, doch auch mit dieſer Wahrheit geht man oft zu weit, zumal wenn man durch die Geſchichte gewiſſe Anhaltspunkte für die Einreihung augenblicklicher Vorgänge beſitzt. Es wurde bereits darauf hingewieſen, daß die großen Veränderungen in der Baukunſt ohne eigentliche Verbindung mit vorangehenden Epochen vor ſich gehen. Nun beſteht die Tatſache, daß faſt gleichzeitig in ganz Europa ein neuer Bauſtil, man kann getroſt ſagen: plötzlich aufgetaucht iſt. Die Formen dieſes Stils ſind der breiten Maſſe naturgemäß zumeiſt neu und ungewohnt; da⸗ bei ſetzt dieſer Stil, ſofern er nicht von ein paar Mitläufern einfach nachgeahmt wird, ein ungewöhnliches Maß von Können und techniſcher Neuorientierung voraus, ſodaß es begreiflich erſcheint, daß er nicht nur von Laien, vielmehr auch von einer großen Zahl von Baufachleuten abgelehnt und bekämpft wird. Das plötzliche Entſtehen dieſes Stils ſollte jedoch ſeinen Verneinern zu denken geben, ferner eine gewiſſe Einheitlich⸗ keit, die ſeinen mannigfaltigen Aeußerungen nicht abzu⸗ ſprechen iſt. Sucht mau nach einem Generalnenner für die verſchiedenen Einzelheiten des neuen Bauwillens, ſo kann man dafür eine beſtimmte konſtruktive Zweckmäßig⸗ keit bezeichnen. 8 öhnt,, allein nach ihren Faſſaden oder dekorativen Räumlichkeiten zu beurteilen. Aber der Photographenapparat und die Anſichtspoſtkarte ſind ſchlechte Werkzeuge und Wiedergaben für die Werke der Baukunſt. Es kommt vielmehr darauf an, die Dinge einmal in ihrer dreifachen Dimenſionalität Zu erkennen, vom Raum, nicht von der Fläche auszugehen. Nicht die Faſſade, ſondern der Grundriß gibt das„Bild“ des Baues, der ſich nicht nach dekorativen, ſondern nach konſtruk⸗ tiven Geſichtsvunkten erhebt. Es hat Zeiten gegeben, in denen Dekoratives und Konſtruktives zuſammenfielen; das Mann⸗ heimer Schloß in ſeiner Ausdehnung, d. h. in ſeinem Grund⸗ riß, iſt nichts anderes als der machtnolle Ausdruck des baxocknen Bauwillens einer Zeit, in der die Fürſten ihre Reſidenzen in die Ebene verlegten, um ſich da nach dem Bei⸗ ſpiel des franzöſiſchen Abſolutismus auszudehnen. Damals war der Bau zugleich Pathos, Geſte. Heute dagegen heißt bauen zunächſt Erfüllung eines prakttſchen Zweckes, und ſo iſt der konſtruktive Leitgedanke vor allem größte Sparſamkeit, geringſter Aufwand. Der Zweck iſt, Raum zu ſchaffen, das Mittel, ihn auf dem Wege einfacher Konſtruktion zu bilden. Wir ſind allzuſehr daran gewöhnt, Bauten Das Eiſen wird zum Beſtandteil des modernen Baues in ganz anderem Sinn als bisher, es geſtattet dem Licht, durch weite Fenſter einzudringen, die ſich beliebig anbringen laſſen, ja, die zuweilen fordern, daß die alte Mauerſtatik durch⸗ brochen wird, wodurch Fenſteranlagen entſtehen, die geradezu Kerben in die Häuſerecken zu ſchlagen ſcheinen. Der Architekt iſt über Nacht zum Ingenieur geworden. Die konſtruktive Zweckmäßigkeit der Bauanlage ſchließt ſelbſtverſtändlich die äſthetiſche Wirkung nicht aus, nur wird ſie eben auf anderem Wege erreicht als bei den Bauten mit rein dekorativer Abſicht. Im Griechiſchen bedeutet das Wort Technik ſo viel wie Kunſt; eine Regeneration deſer Empfin⸗ dung ſcheint die moderne Baukunſt zu ſein, die auf dem Wege der techniſchen Durchbildung ihre äſthetiſche Wirkung erreicht. Ein Beiſpiel dafür bietet der Gebrauch des Backſteins. Ge⸗ hörte er nicht zum verachtetſten Baumaterial? Der Dichter Otto Flaker hat einmal geſagt: Backſteinbauten nennt man füglich Fiskusſtil. Und er hatte damit recht angeſichts der zahlloſen Poſtämter, Zollgebäude, Kaſernen uſw., die uns den Backſtein reichlich unſympathiſch gemacht haben, ganz zu ſchweigen von den Mietskaſernen und Vorſtadthäuſern der Gründerzeit, die nicht allein durch ihre Räumlichkeiten zu den „dunkelſten“ Kapiteln unſerer Baugeſchichte gehören. Und ſtehe da, diefer mit Recht ſo unbeliebte Backſtein erfährt eine Auf⸗ erſtehung, nachdem ſich bereits an einer Reihe von Bautn aus der Geſchichte zeigen ließ, daß der Backſtein an ſeiner Miß⸗ liebigkeit nicht ſelbſt ſchuld war. Das Kopenhagener Rathaus, die Hamburger Backſteintraditivn mögen als Beiſpiele gelten. Nun kommt aber der Zweckgedanke als eigentlicher Baumei⸗ ſter der Gegenwart hinzu. Die Städte werden eng, man muß hoch bauen. So wächſt das Chilehaus in Hamburg in die Höhe, ein Backſteinbau von außerordentlicher Wirkung, nur dem Zweck dienend, und dabei von ſolcher äſthetiſch großartt⸗ ger Eindruckskraft, daß er ſogleich einer Reihe von Malern und Radierern zu wertvollen Schöpfungen begeiſtert hat. Was für den Norden allein Geltung zu haben ſchien, wiederholt ſich jetzt in den monmentalen Bauten der Preſſa, in denen auch der Backſtein wieder zu Ehren kommt. Und trotz ihrer großen Ausmaße wirken die im herkömmlichen Sinn faſt ſchmuckloſen Faſſaden dieſer Bauwerke durchaus nicht eintönig oder ſtarr, weil hier die Anordnung der Linien dem Auge hilft. Und dieſe Linienkunſt hat gerade an den Faſſaden der neuen Backſteinbauten in der Anordnung der Steine ſelbſt einen Figurenreichtum von ganz eigenem linearem Reiz her⸗ vorgerufen, der zeigt, daß ſelbſt mit einem verachteten Mate⸗ rial, deſſen Wiederanwendung ſich z. B. Berlin verſchließt, ſtarke und zugleich ruhige äſthetiſche Wirkungen erreichen laſſen. Es ſoll hier nicht von dem ſogenanten Tempo der Zeit oder von ihrem Rhythmus geſprochen werden, um aus dieſen recht ungewiſſen Begriffen die Grundlagen des neuen Bau⸗ 7. Seite der it und Leben Moderner Baum und Vergangenheit ſtils abzuleiten. Zu zeigen, daß er exiſtiert und dieſer Exi⸗ ſtenz einen Sonn von ſich aus zu geben, iſt eine viel wichtigere Aufgabe. Der Hamburger Oberbaudirektor Prof. Schumacher hat vor kurzem in ein paar Randbemerkungen zur Kunſt ſehr Weſentliches über all dieſe Fragen geſagt. Da heißt es u. a. „Man ſpricht nicht umſonſt vom„Aufbau“ einer neuen Zeit. Nur wenn es gelingt, ihr Weſen auch zu bauen— das heißt, es in Bauten zu gießen, wird es gefeſtigt ſein Ihr kennt die Meiſter, deren Kunſt es iſt, dirigierend Zuſammenklang, Takt und Schattierung von Tönen zu ordnen, die ſchöpferiſch vorgedacht ſind. Solche Dirigenten gebraucht die Baukunſt auch, wenn die Symphonie einer Stadt entſtſtehen ſoll. Aber ſte müſſen die ſeltene Kunſt verſtehen, Zuſammenklang, Takt und Schattierung von Werten zu ordnen, die erſter ſt e hen ſollen,— die ſchöpferiſch von ihnen ſelber vor geahnt werden.“. E Aber ſelbſt dieſe„neue Zeit“, deren Vorahnung ſo ſchwer und ſo bedeutungsvoll iſr, wird einmal Vergangenheit ge⸗ worden ſein. Auch vor ihren Zeugen wird dereinſt eine „Gegenwart“ ſtehen, die ſich den Kopf darüber zerbricht, wie man einmal ſo bauen konnte, die vielleicht gerade an der Schmuckloſigkeit der baugeſchichtlichen Denkmäler unſerer Epoche genau ſo Anſtoß nimmt, wie es der Mannheimer von Heute an der Ornamentik des Roſengartens tut. Und doch war einſt grade dieſes überreiche Zierat Sturm und Drang! Und daraus ſollten wir lernen. Nicht für das Geſtrige, ſondern für das, was heute in dieſen wie in anderen Dingen au uns herantritt. Gerade weil mit den Zeiten ſich die Dinge, d. h. unſere Verhaltungsweiſen zu ihnen wandeln, ſollen wir über das Neue nichts Endgültiges ſagen, und das tun wir, wenn wir es rundweg ablehnen. Dieſe Spalten ſind ſchon einige Male der Schauplatz zweier ſtreitenden Mei⸗ nungen geweſen, die aus den Reihen der Verantwortlichen der Stadt für die Baupflege hervorgetreten waren und die Klingen kreuzten: für das Neue und gegen das Neue. Um dieſen unfruchtbaren Streit zu ſchlichten, wollten wir mit dem Vorſtehenden einmal unferer Meinung Ausdruck geben, in⸗ dem wir betonen, daß es im Sinn einer gerechten Betrach⸗ tung all der Wandlungen liegt, in denen wir leben, daß wir uns dem Neuen grade in der Baukunſt nicht von vornherein feindlich entgegenſtellen. Kürzlich brachte man uns einen Koffer ins Haus, einen Radivapparat, in dem alles enthalten war, Antennen, Batterie, Lautſprecher uſw. Zwei Scheiben wurden gedreht,— und ſchon waren wir in Berlin, in Prag, Daventry, Budapeſt, Rom, Paris. Wie lange wird es dauern, bis aus dieſem Koffer eine Leinwand auftaucht, auf der wir auch ſehen, was wir bisher„nur“ hören konnten. Das ſind Dinge, die exiſtieren. Ob wir mit einem ſolchen klingenden Tiſchleindeckdich nun glücklicher geworden ſind, bleibe dahingeſtellt. Ob das Leben ſchöner geworden iſt durch die neuen Werke der Bankunſt, iſt eine ehenſo müßige Frage. Ste ſind da, und wir dürfen ſte nicht einfach aus ihrer Exiſtenz heraus abweiſen. Das iſt unſere Stellungnahme zu dieſen Dingen und wir glauben, daß ſie ihnen nur nützlich ſein wird.— Die Neichshauptptadt als Lichthndt im Zeichen der Fla“ 1928 Zum würdigen Begehen der Großen Internatio⸗ nalen Luftfahrt⸗Ausſtellung wird nicht nur durch den Reichsverband der Deutſchen Luftfahrt⸗In⸗ duſtrie in ununterbrochenem Tempo weitergerüſtet, ſondern in gleichem Atemzuge auch von der Stabt Berlin ſelbſt. Dies bewies zunächſt die nunmehrige zweite Hauptverſammlung der „Arbeitsgemeinſchaft Berlin im Licht“, nachdem im Feſtſaal der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer das große Oktober⸗Programm vom Präſtdenten Alexander Flinſch endgültig entworfen wurde. Berlin wird auf die ganze Dauer der„Ila“ in einem unvergleichlichen Lichtmeer erſtrahlen, um ſich dem In⸗ und Auslande gegenüber als Weltſtadt ge⸗ bührend zu repräſentieren, als Induſtrie⸗ und Handels⸗ metropole, als das kunſtliebende Spreeathen und als gaſtltche Fremdenſtadt. i f i f Es iſt im Rahmen einer muſtergültig vorbereiteten Lichtwoche eine Veranſtaltung geplant worden, die ebenſo⸗ gut dem heimiſchen Volke wie den Tauſenden u. Abertauſenden von fremden Beſuchern gelten ſollen, die aus allen Kultur⸗ ländern der Erde zur„Ila“ nach Berlin ſtrömen. Es werden in erſter Linie alle aus dem Weichbilde Berlins charakteriſtiſch hervortretenden öffentlichen Gebäude, Kirche n, Thea⸗ ter, Muſeen und ſonſtige hiſtoriſche Bauten durch An⸗ ſtrahlung in effektvollem Lichterglanz aus den Silhouetten des abendlich⸗dunklen Straßenlabyrinths herausgehoben, wäh⸗ rend die Geſchäftshäuſer mit ihren Schaufenſtern alles auf⸗ zubieten verſuchen, um das höchſte an Dekorationskunſt zu leiſten und die Auslagen in hellſtem Glanze erſtrahlen zu laſſen. Ein techniſch⸗vorbildlich durchgeführtes Licht ſyſte m von bunten leuchtenden Bändern, Transparenten mit far⸗ bigen Lampen, Guirlanden und Initialen wird die Fronten der Induſtrie⸗ und Handelspaläſte miteinander verbinden, Lichtreklamen, die für die Zeit der„Ila“ als allgemeiner Wett⸗ bewerb, d. h. auch unter Beteiligung des Publikums gedacht ſind. Als Generalpröbe für die Verwirklichung dieſer phänomenalen Idee iſt bereits der 12. Oktober feſtgeſetzt und am 17. und 18. Oktober eine„Nachſchau“, zum Zwecke der Ausnützung der Beleuchtungsanlagen. Sowohl der offizielle Lichtball als die Eröffnungsfeier ſind im edelſten Sinne der Karitas gewidmet: Wohltätigkeitsveranſtal⸗ tungen für die Aermſten der Armen, für unſere Blinden. Nach dem Finanzbericht Direktͤrs Ch. P. Jenſen iſt auch bereits für die Sicherſtellung der zur Durchführung dieſes Programms benötigten Mittel von privater Seite der Arbeits⸗ gemeinſchaft hinlänglich Vorſorge getroffen worden. Der Ber⸗ liner Oberbürgermeiſter Dr. Böß übernahm dankend das ihm angetragene Protektorat, indem er verſicherte, daß eines der wertvollſten ſtädtiſchen Berliner Kunſtwerke als Preis zur Verfügung geſtellt werde und auch die Finanzfrage für die große Lichtfeſtveranſtaltung, die im heurigen Jahre die ſogen. „Berliner Saiſon“ erſetzen ſoll, bereits vollkommen gelöſt iſt. Der Wettbewerb ſoll Inwieweit die großzügige Durchführung der Lichtwoche im Gegenſatz zum übrigen kommerziellen und induſtriellen Wett⸗ bewerb ſteht, darüber hat der Verein Berliner K 3 1 f⸗ leute und In duſtrieller folgende authentiſche Er⸗ klärung abgegeben: „Das Ziel der Veranſtaltung iſt nicht die Förderung der Beleuchtungsinduſtrie. Wir betrachten dieſen Wettbewerb als ein Mittel für die wirkſame Steigerung der Leiſtungsfäßigkeit Berlins im Intereſſe der geſamten deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Für die weltpolitiſche und weltwirtſchaftliche Bedeu⸗ tung Deutſchlands iſt die Ausgeſtaltung ſeiner Hauptſtadt zu einem leiſtungsfähigen Inſtrument der Weltwirtſchaft von größter Bedeutung. Aus all' dieſen Gründen iſt das Berliner Lichtfeſt keine lokale, ſondern eine deutſche Angelegenheit. die Geſchäftswelt auf die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Beleuchtung hinweiſen. Er ſoll ſie darauf aufmerkſam machen, daß die Ausgaben für Licht pro⸗ duktiv und, am Effekt bemeſſen, gering ſind und er soll das Intereſſe der geſamten Bevölkerung,— nicht zuletzt der Preſſe— für all dieſe Fragen wecken. Daß ſich Berlin nicht von heute auf morgen den Ruf als„Lichtſtadt“ erringt, dem Paris zum guten Teil Glanz und Anſehen verbankt, iſt er⸗ klärlich. Es handelt ſich dabei letzten Endes um Inpondera⸗ bilien, um pfychvlogiſche Faktoren, die ihrerſeits aber den Gang der Geſchichte und den Sieg im wirtſchaftlichen Weltlauf der Völker beſtimmen.“ Im allgemeinen iſt ſchon nach den bisherigen vorliegenden Meldeergebniſſen feſtzuſtellen, daß die„Jla“ 1928 4 18 prominente Ausſtellung des Reichs verbandes der Deutſchen Luftfahrt, In duſtrie für die an⸗ beraumte dreiwöchentliche Dauer— vom 7. bis 28. Oktober die Hallen des Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrs⸗ amtes der Stadt Berlin am Kafſerdamm in Witzleben his zum letzten Platz ausfüllen wird, nachdem bereits bie beiben großen Autohallen vollſtändig beſetzt ſind und unter Berückſichtigung der noch ſchwebenden zahlreichen Berhandlungen mit In⸗ duſtriefirmen des In⸗ und Auslandes ſogar eine im Bau be⸗ findliche neue Flughalle außer dem geſamten Freigelände mit 5 einbezogen werden muß. Treten doch mit der deutſchen Flug⸗ zeuginduſtrie bei dieſer Ausſtellung auch al le führen den Flugzeug und Motortypen des Aus landes im friedlichen Wettbewerbe auf den Plan, wie z. B. Fahrmann (Frankreich), Avia(Prag), Armſtrong⸗Siddley(England), letztere mit dem außerordentlich leiſtungsfähigen Sidbley⸗ Puma⸗Motor(240 PS), der in allen Luftfahrtſtaaten der Erde neidlos Anerkennung gefunden hat. Belgien, Bolivien, Däne⸗ mark, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Mexiko, Oeſterreich, Rußland, Schweden, Schweiz, Tſchecho⸗Slowakei, Türkei, Ungarn und die Vereinſgten Staaten von Amer ka ſind bis fetzt definitiv gemelbet.. I eelte. Nr. 925 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag ⸗Ausgabe) Samstag, den 14. Juli 1928 Kanton, die chineſiſche Stadt Von Wolfgang Sorge, Schanghat Man ſagt, baß Kanton die chineſtſchſte aller Städte Chinas ſei. Hier wohnt der beweglichſte, ſpekulativſte, unterneh⸗ mungsluſtigſte und tätigſte chineſiſche Stamm, der uns Euro⸗ pern am ſchnellſten abgeguckt hat, was für China zu brauchen war. Hier konnte ſich der Fremde, obwohl er hierher Jahr⸗ hunderte früher als nach den übrigen Teilen Chinas kam, niemals recht burchſetzen, niemals eine dominierende Rolle ſpielen, wie in Schanghai oder Tientſin. Die Chineſen haben Las große Geſchäft immer allein gemacht. Dieſe chineſiſchſte aller Stäbte präſenttert ſich bei der An⸗ kunft ganz unchineſiſch. Der Bund, die Uferſtraße am Perl⸗ Huß, an der die Hongkonger Dampfer anlegen, iſt eine moderne Aſphaltſtraße mit hohen Häuſern, die man mit eint⸗ ger Phantaſie ſchon als Wolkenkratzer bezeichnen kann. Und doch iſt das Bild ein durchaus fremdartiges. Wie ein in trophiſchem Klima gewachſener Urwald ragen die Häuſer in wilder Verſchtebenartigkett empor. Schmale Häuſerfronten von der Breite eines Fenſters wechſeln mit pompöſen Faſſa⸗ den. Zwiſchen kümmerlichen Hütten ragt irgend ein moderner Zahnſtocher zum Himmel. Dazu ewig wechſelnber roter, gelber, blauer Anſtrich und auch noch bunte Fenſter. Man ſieht ſofort, das ſoll vielleicht eine Kopie von Europa oder Amerika ſein, aber es iſt jedenfalls etwas, was die Chineſen allein gemacht haben, nichts was man ihnen hingeſetzt hat, wie Schaughat, bas ſich die Chineſen— als Stabtbilb geſehen — letzt erſt allmählich zurückerobern. Für uns ein Europa in einem Verzerrſpiegel und darum ſyo intereſſant, weil es zeigt, wie unſere Welt mit chineſiſchen Augen geſehen ausſieht. So ſieht es nicht nur am Bund aus. Solch ein Netz moderner Straßen und moderner Häuſer iſt in den letzten zwei Jahren über die ganze Stadt geſpannt. Während man vor zwei Jahren nur zu Fuß oder im Tragſtuhl durch das Gewirr engſter Gaſſen konnte, ſind heute Auto und Autobus das allgemeine Verkehrsmittel. Wie es früher in ganz Kan⸗ ton ausgeſehen hat, ſieht man auch heute noch hinter der Faſſabe der modernen Straßen. Da liegt noch die richtige ſchmutzige CThineſenſtadt, voll tauſend Gerüchen, mit ſchmalen Gaſſen und offenen Verkaufsbuden. Aber die moderne Stabt ſaugt allmählich dieſes alte Kanton auf. Die großen Geſchäfte wandern alle in bie Aſphaltſtraßen und ſchaffen ſich prächtige Däden. Die Straße der Seidenhändler iſt ein Bild des Reich⸗ tums, der Eleganz und des kultivierten Geſchmacks. Was in den engen Chineſengaſſen geblieben iſt, das ſind nur noch jene ganz kleinen Krämer, die mit allen möglichen und un⸗ möglichen Dingen handeln. Die Gaſſen ſind meiſtens ſtreng nach Branchen georbnet. Neben den vielen Fleiſcher⸗ und Ge⸗ mitſehändlergaſſen gibt es auch die„Spezialgeſchäfte“. In einer Gaſſe gibt es ausgezogene Menſchenzähne zu kaufen, Was die Chineſen damit machen? Ste ſchleifen ſie zu kleinen Würfeln zurecht. In einer andern Gaſſe handelt man mit Schlangen und Geckos, jenen Eidechſen mit Saugfingern, die wie Laubfröſche an Fenſterſcheiben hochklettern können. Sie ſingen einen durch ſtündiges Geckorufen in den Schlaf und ſind große Moskiti⸗Vertilger. Die Schlangen kaufen die Chineſen, um ſie wieder laufen zu laſſen, denn es iſt ein gutes Werk, einem Tier die Freiheit zu geben. Wenn man dieſes Bild in bem alten eigentlichen Kanton ſieht, verſteht man erſt das Leben am Bund und in den modernen Geſchäftsſtraßen. Hier gibt es keine Kräne und Berlademaſchinen. Der Menſch als Laſttier beherrſcht das Bild. Die Straßen hallen wider von dem Geſchrei der Bambuskulis, die auf der Schulter an ber elaſtiſchen Bambus⸗ ſtange gewaltige Vaſten balancieren. Die chineſiſche Gemtit⸗ lichkeit bei der Arbeit hat hier aufgehört. Gewiß, die Kulis verdienen hier ein Vielfaches, aber ſie ſchuften auch. Und in dieſer Atmoſphäre des Lebenskampfes, den ja das pakriarcha⸗ liſche Ching nicht kannte, ſind die Kulis hier ganz andere Menſchen geworden. Der Schanghater Kult nimmt noch jede Gelegenheit wahr, die ihn von ber Arbeit abhalten kann und ſtellt ſich ſofort neugierig hin, wo es irgend etwas zu ſehen giht. In Norsöchina ſind die Kults vollends alberne Kinder. Der Kantoner Arbeiter hat dagegen einen Zug verſchloſſener Erbitterung. Er macht ſeine Arbeit ſchenll, aber mit Haß. Dieſe Stimmung macht die ſtantoner Atmosphäre aus. Mögen die polltiſchen Verhältniſſe noch ſo ruhig ſein, hler liegt ſtändig eine Revolution in der Luft. Kult iſt in einem gefährlichen Stadium, er hat angefangen, nachzudenken, aber er iſt noch nicht reif genug, um ein Urteil zu haben. In ſeiner ewigen Unzufriedenheit liegt die ſtändige Exploſionsgefahr. Als der kommuniſtiſche Aufſtand nieber⸗ geſchlagen war und General Li Tſchi Schen nach Kanton zurückkehrte, da atmeten alle Arbeitgeber auf. Allgemein nahm man an, daß nun das große Aufwaſchen mit all den Einrichtungen kommen würde, die bie Ruſſen in Kanton geſchaffen hatten, in erſter Linie den Gewerkſchaften. Denn die Gewerkſchaften hatten in der vergangenen Zeit den Bogen zweifellos überſpannt und neben berechtigten gerabezu terroriſtiſche Forberungen gegen die Arbeitgeber burchge⸗ drückt. General Li Tſchi Schen hat bie generelle Auflöſung der Gewerkſchaften nicht gewagt; er hat ſich damit begnügt, einzelne Gewerkſchaften wegen ihrer Beteiligung an dem roten Regime zu verbieten und iſt dabei ſogar ſehr weit ge⸗ gangen. Von ungefähr vierhundert Gewerkſchaften ſind kaum fünfzig übrig geblieben. Das praktiſche Ergebnis iſt jedoch eher das geweſen, daß die ganze Arbeiterbewegung aus ihrer Zerſplitterung herausgekommen iſt und begonnen hat, ſich zu zentraltſteren. Dieſe Bewegung zur Organtſatton iſt in China etwas ganz neues. Zwar hat es immer Gilden ber einzelnen Kauf⸗ mannsbranchen gegeben, aber die haben mit den neu⸗chineſi⸗ ſchen Gewerkſchaften ſo wenig gemein, wie bie mittelalterlichen Zünfte mit unſerer Arbeiterbewegung. Die Kantoner Orga⸗ niſation iſt etwas ganz neues, weil man die Leute dazu er⸗ zogen hat, ſolibariſch zu ſein und weil man ſie in die Politik hineingeriſſen hat. Beides gab es in dem alten China nicht. Der alte Chineſe wollte ſich um den Staat gar nicht kümmern. Für ihn hieß es nur, ſich zwiſchen Beamtendruck und den Folgen eigener kleiner geſchäftlicher Unregelmäßigkeiten mit möglichſt geringen Opfern hindurchzuwinden. Alles was Peking und der Kaiſer für eine Politik machten, war ihm ganz unintereſſant. Sunyatſen hat zweifellos bie Leute in Kanton aufgerüttelt, und zwar ebenſo die Kaufleute wie die Kulis. Die Kaufleute versprachen ſich von der chineſiſchen nationaliſti⸗ ſchen Bewegung die Befreiung von der e des aus⸗ ländiſchen Handels und die Kulis eine Verbeſſerung ihrer Lage. Und weil beide auf politiſchem Wege zu ihrem Ziele gelangen wollen, liegt über der Stadt dieſe ſtändige Unruhe, die ewige Revoluttonsſtimmung. Kanton hat in den letzten Jahren einen Sturm nach dem andern erlebt und es iſt doch dabei weitergekommen. Vor vier Jahren hat Sunyatſen bei einem Konflikt mit ber Kauf⸗ mannſchaft das Geſchäftsviertel an vier Stellen anzünden laſ⸗ ſen und dadurch die Kaufleute zum Nachgeben gezwungen. Die Bürger von Kanton haben darauf angefangen, jene gro⸗ ßen Straßen anzulegen, ohne die Kanton heute nicht mehr zu denken iſt. Aus den politiſchen und ſozialen Kämpfen heraus hat Kanton als erſte und einzige chineſiſche Stadt eine Art moderner Stadtverwaltung entwickelt. Es gibt in Kanton ein geordnetes Schulweſen und ſogar Anſütze zu einer ſozialen Fürſorge. Während der Kommuniſten⸗Unruhen im Dezem⸗ ber hat Kanton wohl die größte Verwüſtung der letzten Jahr⸗ zehnte erlebt. Noch im Januar lag das reichſte Viertel der Stadt in Aſche und Trümmern. Es waren über zweitauſend Häuſer heruntergebrannt, und in ganzen Straßenzügen ſtan⸗ ben nur noch die Brandmauern. Die Bewohner hatten ſich in Bretterverſchlägen kümmerlich auf den Trümmern ihrer Habe eingerichtet, und Schwarzſeher erklärten ſchon, daß Kan⸗ ton Jahre brauchen würde, um ſich zu erholen. Aber der Grund, warum man mit dem Wiederaufbau nicht gleich begon⸗ nen hat, war ein ganz anderer. Die Kaufleute haben in Kan⸗ ton eine Art Verſicherung auf Gegenſeitigkeit, und man war ſich über die Form der Umlage noch nicht im Klaren. Anfang März hat man ſich endlich geeinigt, und heute ſtehen im Ge⸗ ſchäftsviertel vor den Ruinen ſchon überall die Bambus⸗ gerüſte; in ein paar Monaten werden Häuſer moderner und beſſer wieder aufgebaut ſein. Die Lebensverhältniſſe in Südchina ſind ſtets von denen des Nordens verſchieden geweſen. Im Norden beſitzt man nicht jene Leichtigkeit, ſich mit vollendeten Tatſachen abzuftin⸗ den, und man richtet ſich das Leben überhaupt ganz anders ein. Das wird burch nichts beutlicher als durch die ver⸗ Dieſer ae ee ee Stellung der Frau. Die nordchineſiſche Frau mit den Krütppelfüßen, für jede Arbeit untaugbar, iſt ein reines Zierſtück im Leben des begüterten Mannes. Der Süd⸗ chineſin war der Krüppelfuß ſtets unbekannt. Das Mädchen aus dem Volke mußte arbeiten wie ein Mann. Unter den Bambusträgern auf dem Bund iſt ein gut Teil Frauen. Die Frauen haben ſogar ein Arbeitsgebiet ganz für ſich: Den Kahnverkehr auf dem Perlfluß. Das„Volk der Flüſſe“ in Südchina beſteht ſeit Jahrhunderten faſt ausſchließlich aus Frauen, die auf dem Lande kein Auskommen finden. Frauen, die mit dem Obſchen der Schiffslaſten und mit dem Ueber⸗ ſetzen von„Paſſagieren“ einen arbeitsreichen Tag haben und abends noch das Hauptkontingent des Kantoner Nachtlebens ſtellen. So ſieht in Wirklichkeit das Leben dieſer Blumen⸗ boote aus, das die Phantaſie unſerer abendlänbiſchen Dichter ſo oft poetiſch geſtaltet hat. Eine fremdenfeindliche Stimmung herrſcht zur Zeit in Kanton nicht. Allerdings behandelt man hier auch jetzt den Europäer anbers als in den übrigen Teilen Chinas, wo man immer noch jede Gelegenheit ſucht, ihm etwas zu ver⸗ kaufen ober ſonſtwie von dem Geldſegen des reichen Fremden etwas abzubekommen. Die Kantoner Bevölkerung beachtet heute bie Fremden überhaupt nicht. Wenn man durch die Kantoner Straßen geht, hat man den Eindruck, nicht geſehen zu werden. Und auch die kleine Frembenntederlaſſung, die Inſel Shameen, die durch zwei Brücken mit Kanton ver⸗ bunden iſt, wird von Chineſen wenig beſucht, obwohl ſie heute freien Zutritt haben. Die Kantoner„Konzeſſtonsfrage“ Itegt ja weſentlich anders als bie der anderen Vertragshäfen. Hier iſt das Settlement immer das geblieben, was es eigent⸗ lich ſein ſollte: Eine Niederlaſſung der Ausländer im Gegen⸗ ſatz zu den Chineſenſtädbten. Denn Shameen iſt gerade ſo groß, daß fünfhundert europätſche Familien darauf wohnen können, während bie weitgezogenen Grenzen des Konzeſſions⸗ gebtets in Schanghai, Tientſin, Hankau uſw. es allmählich in EThineſenſtäbte verwandelt haben. Kanton konnte ſich aus eigener Kraft entwickeln, unb gerade darum wurde es die chineſiſchſte, aber auch die mobernſte Stadt Chinas. Literatur Rudolf gabelt„Das heimliche Volk“. Erxlebniſſe eines For⸗ ſchungsreiſenben am Lagerfeuer und vor den Höhlen des Urvolks der Tarahumare⸗ Indianer. Mit 8 Kartenſkizzen ſowie etwa 180 Auf⸗ nahmen und 48 Bilbertafeln. Vorwort von Leo Frobenins, Präſident bes Forſchungsinſtituts für Kulturmorphologie. Verlag: Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, Berlin FW. 88. Nach langer, durch den Krieg verſchulbeter Paufe bringt Rudolf Zabel wieder ein Reiſewerk heraus— ber Oſtaſtenrelſenbe, der Marokkoforſcher, ber Schilberer fremder Bänder unb Völker. Diesmal iſt es ein Tubtaner buch. unb bazu eines von beſonderem Reiz. Zum erſtenmal wirb von einem wiffenſchaftlichen Reiſenben bewußt das Filmband gum Reiſe⸗ tagebuch gemacht, wird ber Film angewenbet zu rein wiſſenſchaftlichen Forſchungszwecken, wird der Film ein Quellenwerk exakter ethno⸗ logtſcher Beobachtung und völkerkundlicher Erkenntnis. Eine Ueber⸗ ſetzung bieſes optiſchen Tagebuches in bas Wort— das iſt eine ber beſonderen Urſachen für bie außergewöhnliche Originakiich dieſes Werkes. Eine zweite, und fachlich natürlich bie wichtigere, iſt ber Gegenſtand des Buches; Nach ber Kriegs⸗ und Inflationszeit wiede einer ber erſten Flügelſchläge der beutſchen geographiſchen und eihno⸗ logiſchen Forſchung, und noch dazu im eigentlichen Arbeitsgeblet der Nordamerikaner, für die das Studium der„Roten Gentlemen“ heute gerabezu Monppol geworben iſt. Selbſt für die Fachethnologie war es eine Ueberraſchung, daß Zabel hier in Nordamerikg noch ein Ur⸗ volk in überraſchender Unberührtheit vorfanb, ein Naturvolk, das ſich fahrtaufſendelang in den Canons und Hößlen der Sierre der Occibente Norbmexikos verborgen hielt. Ihm, dem Ethnologen, ge⸗ lingt es, bas Vertrauen bieſes„heimlichen Volkes“ zu gewiunen und es mit ſeinen Gebräuchen und Myſterten vor den unbeſtachlichen Lichtbilbapparat zu bekommen. Es entſteht auf bieſe Weiſe ein faßt vollkommenes Bilb bieſes ber Ethnologie neue Probleme eben⸗ den Indianerſtammes— wahrſcheinlich eines der letzten e des Heroenkultur, die Mexiko vor 10—12 000 Jahren erfüllt und ſene ge⸗ wältigen, noch heute extſtterenden Pyramiden und Bauten Lrrichket hat, deren Rätſel viel tiefer liegen, als die der im Vergleich urtt ihnen geradezu ſugenblichen Denkmäler der Kultur Aegyptens. Die Ergebniſſe dieſer Reiſe ſind für die Ethnologie inſoſern wichtig, als die eigenartige Kultur dieſer Tarahumare⸗Inblaner— nebenbei be⸗ merkt ein Natur ⸗Sportvolk, ein Volk der„Nurmis“, der Welt rekorde— ſich ethniſch nur ſchwer eingliedern läßt in die Inbianer⸗ kulturen Norbamerikas. Der wiſſenſchaftlichen Bedeutung der For⸗ ſchungen wirb ber Leiter des Frankfurter Forſchungsinſtituts für Kulturmorphologie, Geheimrat Leo Frohentug, gerecht in einem Geleitwort, worin er dieſer Ergebniſſe einzurethen verſucht in das Syſtem ber modernen Ethnologie. Er erklärt ez für einen Genuß, die von Zabel im Film wie im Buch beſchriebenen Zeremonien und Kulturhandlungen zu betrachten, die von auffälliger Kompligtertheit und 10 895 Figurenreichtum ſind. Auch bie breite Oeffentlichkeit hat an den Forſchungen unſeres Relſenden lebhaften Antell genommen. Die Kammeroper in Baden Im Jahre 1927 wurde zum erſten Mal bas Problem der Kammeroper bei dem beutſchen Kammermuſikfeſt in Baden⸗ Baden zur Diskuſſion geſtellt. Bekannte Künſtlerperſönlich⸗ ketten(wie Hindemith, Doch, Milhaub, Weill) wurden zur Kompoſttlon ſolcher Kammeropern angeregt und man hörte die heiteren muſtkaliſchen Einakter„Prinzeſſin auf der Erbſe,, „Hin⸗ und zurttck“, das vlelumſtrittene„Mahagonny“ und „Die Entführung der Europa.“ Das waren die erſten Ver⸗ ſuche, dieſes Problem zu löſen. Der angeſtrengte Menſch von heute verlangt nach Unterhaltungsſtoff, nach den Mühen des „Tages, der nicht für ihn wieder eine geiſtige Arbeit bedeutet, wie ſie oft die Muſik und der Stoff einer großen Oper iſt, Außerdem erſcheint vielen bie Oper als etwas Unnatürliches, Paradoxes, ein Weſen jenſeits von Wahrheit. Dann hat ſich das Opernpublikum gewandelt, wie ja das Theaterpublikum überhaupt heute umgeſchichtet iſt. Und jede Zeit hat ſeit dem Entſtehen der Gattung Oper eine andere Einſtellung zu ihr, bald iſt die Muſik, bald die Dichtung das Stärkere, bald eine 4 ſtiltſterte, bald eine naturaliſtiſche, bald eine feinkomiſche Auf⸗ faſſung des dramatiſchen Vorwurfs.— Noch etwas anderes kommt hinzu. Die Oper und auch die Operette verlangen viel Geld für Orcheſter, Ausſtattung, Sänger, Chor, Diri⸗ genten. Sind dieſe Dinge nicht alle erſtklaſſig beieinander, ſo leben bie Werke, oder es kommen Aufführungen zuſtande, die mit ernſt zu nehmender Kunſt nichts mehr zu tun haben. Ayf alle dieſe Dinge ttefer einzugehen, fehlt hier der Platz; Kbenfalls weiſt der Weg in jene fernen Zeiten zurück, wo die Werke ſich als„Spiel“ gaben und nichts als ein, ſei es hekteres oder eruſtes, Spiel ſein wollten. Beleben wir alſo aus der Vergangenheit die Gegenwart; verſuchen wir aus der Not der Gegenwart mit kleinen Mitteln unbeſchwertes Theater zu bieten, geiſtvoll und künleriſch zu ſein ohne den Rieſenapparat einer„großen, Bühne. Dies waren ſchon beim erſten Verſuch wohl im großen Ganzen die Abſichten der Kammeroperkomponiſten. In dieſem Jahr wird nun die Erneuerung des kleinen muſikaliſchen Bühnenſtücks zum zwelten Mal verſucht und zwar kommen diesmal, bisher als Opernkomponiſten unbekannte Künſtler zu Wort. An erſter Stelle gelangt die Kammeroper in einem Akt„Sau!“ von Hermann Reutte r⸗Stuttgart, zur Auf⸗ führung, die den bekannten Dr. Lernet⸗Holenia zum Text⸗ dichter hat. Hermann Reutter iſt 1900 in Stuttgart geboren, ſtudierte in München unter Courvoiſier und Dorfmüller. Beim letzten badiſchen Kammermuſikfeſt in Baden wurde von ihm eine Sonate für Cello und Klavier aufgeführt. Der Stoff der Oper behandelt die bibliſche Erzählung von der Begegnung Sauls mit der Hexe von Endor. Der Dichter hat jedoch das Spiel in die neuere Zeit auf germaniſches Gebiet verlegt. Die Geſtalt der Hexe aus der Bibel iſt hier eine„Hellſichtige“ Magd eines Bauern, die mit den Geiſtern der Verſtorbenen ſprechen kann, die ihr leibhaftig erſcheinen. Saul, der von ihr gehört hat, kommt mit ſeinen zwei Marſchällen in das Dorf und das Bauernhaus und verlangt von ihr geweisſagt zu bekommen. Das Mädchen läßt Samuel erſcheinen und prophezeit Saul den Untergang ſeines Reiches und die Er⸗ hebung ſeines Harfenſpielers David zum König. Das in wundervoller Sprache und knappſter Form gehaltene dra⸗ matiſche Geſchehen ſchließt damit, daß die arme Hellſichtige dem völlig gebrochenen Saul ihr kärgliches Mahl zur Stär⸗ kung anbietet. Die Muſik iſt teilweſſe melodramatiſch ge⸗ halten, ſteigert ſich aber bei den entſcheidenden Stellen zu großen muſikaliſchen Höhepunkten. Die Titelrolle ſingt bei der Uraufführung Kammerſänger Erik Wildhagen vom Nationaltheater München, die Hexe Olga Tſchörner⸗Schramm vom Stadttheater Düſſeldorf, den Bauer und Samuel ſpricht und Ludwig Lindikoff, Baden⸗Baden dargeſtellt. Den Knecht ſpielt Willy Hochhäusler, Baden⸗Baden. Die zweite Oper heißt„Tuba mirum“(die Poſaune des Gerichtes) und iſt von Guſtav Kneip, komponlert. Er wurde 1905 in Benningen⸗Lothringen geboren und iſt Schuler des Konſervatoriums in Köln, wo er lebt. Die Idee zu Tuba mirum ſtammt von Paul Hindemith. Der luſtige Einfall wurde von Ernſt Falkner zu einer kleinen Oper verarbeitet. Es gibt auf der Bühne ein Theater im Theater. Während einer Feſtvorſtellung zu Ehren des Schah von Perſien(Bar⸗ bier von Sevilla von Roſſini) paſſieren abſonderliche Störun⸗ gen und Ueberraſchungen, verurſacht durch den Held des Stückes, den Orcheſterdiener Haaſe des Feſtſpiel gebenden Benno Carle, die beiden Marſchälle werden von Carl Paulſen Theaters, der im Nebenberuf Tubabläſer iſt und mit dieſer Tuba großes Unheil anrichtet, bis zum guten und luſtigen Ende des Stückes. Die Rolle des Orcheſterbieners ſpielt Joſef Witt vom Landestheater Karlsruhe, den Opernkapell⸗ meiſter Abolf Peters von der Staatsoper Berlin, die Roſine Betty Hamann von der Charlottenburger Oper und den Schah von Perſten Erhard Pechner, auch ſtäbdtiſcher Oper Charlottenburg. In Sprechrollen erſcheinen ein Intendant, Muſtker, ein Poſtbote. a Ale zander Moſſolow iſt ein funger ruſſiſcher Kom⸗ poniſt. Seine Oper,„Der Held“, ſpielt in einer kleinen deut⸗ ſchen Stabt der Jetztzeit. Ein Fremder kommt in dieſe Stadt, wird gleich in einen Streit und ein Duell verwickelt; ein Gen⸗ darmeriewachtmeiſter, ein Stubenmädchen, ein Fechtprofeſſor, ein Arzt, ein Freund, eine„Sie“, ein„Er“ eine Stadträtin, ein Stabtrat, Mitglied eines Fechtklubs, ſie alle helfen zu der komiſchen Verwicklung, in die dieſer Fremde gerät und aus welcher er ganz ohne ſein Zutun als„Held“ gefeiert her⸗ auskommt. In den Hauptrollen iſt außer Olga Tſchörner⸗ Schramm, Erik Wildhagen, Adolf Peters, Joſef Witt, noch Erich Oſterkamp beſchäftigt. Walter Gronoſtay 1006 in Berlin geboren, iſt Schüler von Arnold Schönberg und wirkt als Chorepetitor an der Berliner Staatsoper. Die Oper„In zehn Minuten“, deren Text der Kompontſt auch ſelbſt verfaßt hat, iſt das erſte Werk, mit dem er überhaupt in die Oeffentlichkeit tritt. Die Begebenheiten ſplelen in Afrika zwiſchen einem Agenten der Jolte Bergsre, einem Mormonenmiſſtonar und Maiſiva, der Tochter eines Negerhäuptlings. Hinter den Kuliſſen wirkt ein Negerchor mit. Um die Spannung nicht vorweg zu nehmen, ſei über dieſe ungemein luſtige Angelegenheit nichts weiter verraten. Dem Charakter der Kammeroper gemäß iſt die Orcheſter⸗ beſetzung aller vier Werke ſehr klein. Sie beträgt im Höchſt⸗ falle 10 Mann. Dirigteren wird Generalmuſikdtrektor Meh⸗ lich, Baden⸗Baden, Saul und Tuba mirum, Kapellmeiſter Alfous Dreſſel. In 10 Minuten und der Held. Regie hat Dr. Friedrich Schramm, Düſſeldorf. Die Bühnenbilder wer⸗ den von Heinz Porep, Baden⸗Baden geſtellt. Wir haben einen kleinen Blick in die zu erwartenden Opernſpiele getan, laſſen wir ſie nun ſelbſt für ſich werben. E. * A c N S N K 4 8 e . nn)... r r 4 Samstag, den 14. Juli 1928 * Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Sefte. * 9488 *— das neue zeitgemäß Ineziahaus 5 für Amateur-Photographie! E 25, 45 8411 falle — C Nr 10 8 3 Beachten Sie die weiteren Inserate an dieser Stelle! Mallwelke Jalzdekfartm Atengeselchakt, Bad Salrdetlarth. Unsere innigstgeliebte Mutter fil uns gegangen. Mannheim Berli, den 14. Juli 28. In tiefer Trauer frau Anna Burger geb. Schmit und 7 Enkelkinder. Die Beerdigung findet Montag, Stalt besonderer Anzeige. geb. Hesser ist gestern mittag im 70. Lebensjahre für immer von Philipp Kessler u. Frau Lia geb. Schmit Rudolf Hinderspacher u. Frau Luise geb. Schmttt Fledr. Wil. Schmitt u. Frau Else geb, Kras mittags, von der Leichenhalle aus statt. Von Beileidsbesuchen wolle man absehen, den 16, 2 Uhr 3471 treubesorgte Mutter, Frau ge b. Spleg! nach langem, schwerem Leiden im 1928, nachmittags.30 Uhr statt. Statt besonderer Anzeige geben wir Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine liebe Frau, unsere gute Magdalena Holl Jahren, durch einen sanften Tod erlöst wurde. MANNHEIM(K 1, 15), den 13. Juli 1928. In tiefer Trauer: Friedrich Holl und Kinder. Die Beerdigung findet am Montag, den 16, Juli Alter von 44½ 88474 Dritte Aufforderung zum Umtausch der Stammaktien über RMͤ. 180. Auf Grund der 5. Verordnung zur Durchführung der Verord⸗ nung über Goldbilanzen und des Generalverſammlungsbeſchluſſes unſerer Geſellſchaft vom 8. Mai 1928 fordern wir die Inhaber un⸗ ſerer Stammaktien über R. 160 auf, ihre Aktien nebſt den dazu⸗ gehörigen Gewinnanteilſcheinbogen mit laufenden Gewinnanteil⸗ ſcheinen unter Beifügung eines arithmetiſch georöneten Nummern⸗ verzeichniſſes bis zum 23. August 1928 einschlieglich Direction der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin und deren Niederlaſſungen in Eſſen, Frankfurt a.., Hannover, Hildesheim, 1 Allgemeinen Deutſchen Credit⸗Auſtalt in Leipzig, Commerz⸗ und Privat⸗ Bank.⸗G. in Berlin und deren Niederlaſſungen in Eſſen, Frankfurt a.., Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, Darmſtädter und Nationalbank K. a. A. in Berlin u. deren Niederlaſſungen in Eſſen, Fraukfurt a.., Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, „ dem Bankhauſe Delbrück Schickler& Co. in Berlin, „ dem Baukhauſe Hugo J. Herzfeld in Berlin, „der Mitteldentſchen Creditbank in Berlin und Fraukfurt a. M. n. deren Niederlaſſungen in Eſſen, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, „ dem A. Schaaffhanſen'ſchen Bankverein.⸗G. in Köln, „ der Süddentſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim, „ dem Bankhauſe Gebrüder Sulzbach in Frankfurt a. M. während der üblichen Geſchäftsſtunden zum Umtauſch Stammaktien über R/ 1000 bzw.., 100 einzureichen. Für einen eingereichten Nennbetrag von R./ 1000 wird eine neue Stammaktie im Nennwert von R. 1000 mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgehändigt. Soweit die Aktionäre Beträge beſitzen, die.“ 1000 nicht erreichen oder nicht durch R. 1000 teilbar ſind, werden für den nicht durch R. 1000, aber durch R. 100 teilbaren Betrag Abſchnitte zu nom. R. // 100 mit Ge⸗ winnanteilſcheinen Nr. 1 u. ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgegeben. Die nicht durch R./ 100 teilbaren Beträge ſind durch entſprechende Spitzenan⸗ oder-verkäufe bei den obengenannten Stellen abzurunden oder zur Verwertung zur Verfügung zu ſtellen. Den Aktionären, die ihre Aktien dem Sammeldepot angeſchloſſen haben, wird keine Proviſion berechnet. Desgleichen iſt der Umtauſch proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Provi⸗ ſton in Anrechnung gebracht. Der Umtauſch der alten Stammaktien in die neuen Stücke er⸗ folgt nach Prüfung möglichſt Zug um Zug. Die alten Stammaktien über R. 160, die nicht bis ſpäteſtens 23. Auguſt 1928 bei den vor⸗ genannten Stellen zum Umtauſch eingereicht worden ſind, werden gemäß 8 290 H..B. für kraftlos erklärt. Ebenſo werden ſolche Stammaktien für kraftlos erklärt, welche nicht in einem Betrage ein⸗ gereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches ermöglicht, und nicht zur Verwertung zur Verfügung geſtellt worden ſind. Die an Stelle der für kraftlos erklärten alten Stammaktien auszugeben⸗ den neuen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur Verfügung der Be⸗ teiligten gehalten werden. Sowohl die alten als auch die neuen Stammaktien ſind an den Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis zum 18. Auguſt 1928 lieferbar, alsdann werden die Börſenvorſtände die zum Umtauſch einzureichenden alten Stammaktien vorausſichtlich für nicht mehr lieferbar erklären. 8542 Bad Salzdetfurth, den 14. Juli 1928. Kaliwerke Salzdetfurth Akctiengesellschaft. Post flrschhorn am Neckar Tiff Langeninal uind Herrl. waldr. ruhig. Landaufenthalt. Voller Penſionspr..20 Mk. Neuerbaute Fremdenzimmer. Vorzügl. Küche, gute Verpflegung. bei der in neue Autoverbindg. Telephon. Poſthilfsſtelle. Beſ.: I. Weyrauch.“ N Sleil Kerier!. Alber f Hiller JOE FHliller ge. Kelser Verrrelle NMerirmeirm, 14. Jun 28 Weldhofstr. 2 3815 K 8 80 — 7 N 40 ScHreiber Ellsabefh Schreiber eb. Schulſhels Vermählfe 8 14. Juli 1928 Wien Nernheim —.— tenbrückengasse 3 3 Sturwein- Versteigerung Am Mittwoch, den 18. Juli 1928 mittags 1 Uhr im eigenen Hauſe verſteigert der Winzar-argin Ungstein e. G. m. u. H. ca. 30900 Str. 1927 er Naturweißweine, aus den beſſeren und beſten Lagen von Ungſtein. Probetag am Verſteigerungstage im Ver⸗ ſteigerungslokal. 8234 Liefer wagenbesitzer die aushilfsweiſe Mineralwasser ausfahren können, wollen Adreſſe nebſt äußerſten Preis ſofort angeben bei: 8558 Peter Rixius G. m. b. H. Mineralwaſſer⸗Spezialgeſchäft Telephan 26796. 26797. — fal. ſurtfantichm ür Stadt Mannheim Am Dienstag, den 1 im Bürgerausſchußfaal Bürgeraus ſtatt. Durchgang und an den meindeſekretariate ange Der Die Tagesordnung Ferienaufenthalt finden Schüler höherer Lehranſtalten in ſonnig⸗gelegenem Landhaus im Neckartal. Prof. Schreiner, Eberbach am Neckar. 8484 7. Juli, 16 Uhr, findet des Rathauſes eine chußſitzung iſt im Rathaus⸗ Rathaustafeln der Ge⸗ ſchlagen. 10 Oberbürgermeiſter. Mahnung ſtädtiſch lung fällig geworden: amtsgebühren, Desinfektionsgebühren, Aus dem Monat Juni 1928 ſind zur Zah⸗ gebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ 1 Feuerverſicherungsgebühren, dene, Sie Sagendeaul. nen Nerrenzimmer aus eig. Fabrikation in Reicholzheim Bibliofhek Mieteinigungsamts⸗ Wirtſchaftsſporteln, amt Heidelberg. Baugebühren, Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 23. Juli 1928. Die Vergnü⸗ gungsſteuer bis einſchließlich 10. Juli 1928 iſt ſofort zu zahlen. Wer dieſe Friſten ver⸗ ſäumt, hat die geſetzliche Verſäumnisgebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungs⸗ zettel zu leiſten. Schalterſtunden: bel der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 213 Uhr und von 715—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern aus⸗ gehängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaiſen. Das Reich hat Mittel zur Gewährung von Erziehungsbeihilfen an die in der Schul⸗ oder Berufsausbildung ſtehenden Kriegerwaiſen zur Verfügung geſtellt. Beihilfen können da gewährt werden, wo die Ausbildung beſon⸗ dere Koſten verurſacht, die aus dem Ein⸗ kommen der Waiſen und ihrer unterhalts⸗ pflichtigen Angehörigen nicht beſtritten wer⸗ den können. Bei Kriegerwaiſen unter 15 Jahren beträgt die Beihilfe monatlich 10.,, bei über 15 Jahren bis zu 25., in Aus⸗ nahmefällen bis zu 35.. Anträge werden vom Städt. Fürſorgeamt, Abteilg. Kriegshinterbliebenenfürſorge, R 5 — ehemaliges Krankenhaus— Zimmer 4/42, entgegengenommen. Anträge, die vor dem 31. dfs. Mts. geſtellt werden, kann in be⸗ ſtimmten Fällen mit Wirkung vom 1. 10. 1927 entſprochen werden. Die Entſcheidung über derartige Anträge obliegt dem Verſorgungs⸗ 62 3türig, voll gearbeitet m. Klavier- band und Schnitzerei 1 Diplomat mit 4 englischen Zügen rxunder Tisch(Pilzfug) 1 Schreibsfunl mit Leder 2 Sinnhle mit Leder Gesamtpreis 695. DNNI. 10 Jahre Garantie. en Cee. auch als Lieferwagen geeignet. Schwarzwaldwerke Lanz 9180 D 3. 12 Etg. Billig zu verkaufen: 2 I Audebaker Dovpennagen 8578 Mannheim, Emil Neckelskr. 38 Opel-Lieferwagen 8½0 PS., 74 To., mit geſchloſſenem Kaſten⸗ aufbau, für leichtere Verwendung noch gut geeignet, billigſt zu verkaufen bei Esfol-Akt.-Bes. Mannheim-Industriehafen 8586 Friesenheimerstraße 123. Garanlie: ir gallen das Geld zurck. nem Se mit dr Wirkung nicht zufrieden ad Gebrauchs e zung Hocdmem. Nleine Tube M 1. 2s Grose Iube M a. im Familienbad verlangt von der Dame dennoch gewisse Toilette Rücksichten. 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Die bisher veröffentlichten Begründungen, die allerdings einſeitig von der Scheuergruppe beeinflußt zu ſein ſcheinen, während ſich ja die Banken ſelbſt noch nicht eingehender ge⸗ äußert haben, und die, wie auch die Aeußerung des Herrn Miniſters Dieterichs, außerordentlich nichtsſagend ſind, laſſen eigentlich nur die Vermutung zu, daß das Reich auf dem Umweg über ſeine Banken Einfluß auf die Geſtaltung der Weltgetreidepreiſe zu nehmen wünſcht. Es erſcheint daher angebracht, dieſe Möglichkeit einmal näher zu unterfuchen. Da heißt es zunächſt einmal, der Anteil der Scheuergruppe an der deutſchen Weizeneinfuhr betrage 50—60 p. H. der deutſchen Geſamteinfuhr an Weizen. Dahinter iſt ein gr oßes Fragezeichen zu ſetzen. Bei der Konſtruktion dieſer Beteiligungssiffer für das deutſche Weizeneinfuhrgeſchäft hat die Scheuergruppe offenbar ihre ganzen Umfätze zuſammengezogen und zwar den Anteil der von ihr beherrſchten Mühlen nebſt deren Verkäufen und außerdem die Umſätze aus ihrer kommiſſionsweiſen Betätigung bei der Ver⸗ mittlung vom Auslande an die Mühlen. Selbſt wenn die Gruppe dann nachweiſen könnte, daß ihr Anteil im letzten Jahr ſo und ſo viel Prozent der deutſchen Weizeneinfuhr ausgemacht haben ſollte— was aber erſt zu beweiſen wäre— ſo wäre das immer noch eine Betrachtung, die keinen beſonderen Wert haben kann, einen ſolchen vielmehr nur dann hätte, wenn die Gruppe einen freien Einfluß auf die geſamte deutſche Brotgetreideeinfuhr, aus ihrer fr eien Entſchließung heraus, ausüben könnte. Eine ſolche freie Entſchlie⸗ ßung aber ſteht nicht bei ihr, ſondern wird durch die ſich ergebende, jeweilig variierende Notwendigkeit der Bedarfsdeckung hervorge⸗ rufen, ſodaß die Angaben über den Anteil an der deutſchen Weizen⸗ einfuhr irreſührend ſein müſſen, und zu falſchen Vermutungen An⸗ laß geben. Es handelt ſich bei der deutſchen Weizeneinfuhr nicht um etwas Feſtſtehenges, ſondern um einen von allen möglichen Ein⸗ flüſſen, insbeſondere der Witterung, bedingten Vorgang. Die Ver⸗ gangenheit der Getreidekommiſſion(Hugo Meyer), die wiederholt zur Zuſammenlegung ihres Aktienkapitals gezwungen war, zeigt auch, daß das Augenmaß für das was notwendig ſein würde, manch⸗ mal bei ihr verſagte und daß die Einfuhrbetätigung im Getreide⸗ geſchäft von ihr mit großen Opfern erkauft worden iſt. Wenn man überhaupt geneigt iſt, die Beteiligung am deutſchen Welzeneinſuhrgeſchäft ziffernmäßig zu betrachten, ſo kann hierbei für die Behörden wohl nur der Geſichtspunkt maßgebend ſein, 0b eine Firma, die einen großen Prozentſatz des deutſchen Weizenein⸗ fuhrgeſchäftes durch ihre Hände gehen läßt, in der Lage iſt, den Weltmarktpreis zu beeinfluſſen. Dieſe Erwägung ſcheint für die Regierung nach den bisher veröffentlichten Mittei⸗ lungen bedeutungsvoll geweſen zu ſein. Sehr mit Unrecht! Man muß dabei zweierlei unterſcheiden: Selbſt bei der Einfuhr für die eigenen Mühlen iſt der Scheuerkonzern nicht in der Lage, nach eigenem Ermeſſen den Zeitpunkt zum Kauf zu beſtimmen, ſondern er iſt von der Mehlnachfrage abhängig und muß ſich ſütr ſeine Mehlverkäufe zum gleichen Zeitpunkte durch W eizen⸗ käufſe decken. Ansernfalls würde er eine Baiſſeſpekula⸗ tion machen. Folgerichtig würde er umgekehrt, wenn er den Zeitpunkt für richtig hielte Weizen zu kaufe n o hne Mehl zu verkaufen eben eine Hauſſeſpekulation machen. Die Tätigkeit ſolid geleiteter Großmühlen beruht aber daraaf, bei Mehlverkguf und Weizenverkauf Zug um Zug zu handeln. Daraus geht klar hervor, daß die Scheuergruppe nicht nach eigenem Ermeſſen den Zeitpunkt für den Einkauf bezw. die Einfuhr Ho⸗ ſtimmen kann. Noch viel ſchärfer tritt dies im Kommiſſionsgeſchäft hervor, welches die Scheuergruppe allerdings in großem Umfange an die Mühlen und au den Handel macht. Der Zeitpunkt, der Rück⸗ deckung im Auslande wird hierbei lediglich beſtimmt durch die Entſchließung der Mühlen und des Handels, nicht von der Scheuergruppe, Nur wenn ſie eigene Spekulation betreiben 8 und nur dann allein, iſt eine Einzelgruppe in der Lage, den Zeit⸗ punkt für den Einkauf nach eigenem Ermeſſen zu beſtimmen. Zu⸗ sa m mengefaßt aber erhellt, daß die Einwirkung der Scheuer⸗ gruppe auf den Weltmarkt ſelbſt bei Zugrundelegung einer hohen Heleiligungsziffer(die aber, wie geſagt, auf ihre Richtigkeit nach⸗ zuprüſen wäre, weil ſie in Getreidehandels⸗ wie in Mühlenkreſſen ſtärkſten Zweifel begegnetl, keine s falls irgendwie in die Wagſchale fällt! Wenn man der Transaktion den bisher angekündigten Sinn un⸗ terlegen und nicht annehmen will, daß die Scheuergruppe und die ihr naheſtehenden Banken lediglich den pfychologiſchen richtigen Mo⸗ ment erfaßt und ihre zuſammengekauften Mühlenaktien non Ge⸗ ſellſchaften, deren Kapazität kaum vol ausgenutzt wurde, Zu einem günſtigen Kurs(man ſpricht von 180190 u..) an den Staat als ſolpenten Käufer abgeſtoßen haben, ſo wäre weiter beabſichtigt, die deutſchen Warengenoſſenſchaften zuſammenzuſchließen und durch die Scheuergruppe(jetzt: Regierungs⸗Gruppe) die deutſche Ernte ver⸗ werten laſſon zu wollen. Dabei ſcheint eine Art Stabiliſterung der Inlandpreiſe guf hoher Baſis ins Auge gefaßt zu ſein, denn man ſagt dem Landwirt, daß man höhere Preiſe durch dieſen Zugmmen⸗ schluß erzielen könne. Man vergißt aber dabei, daß die künſtliche Hehung eines Inlandpreifes nur dann mug lich iſt, wenn man gleich⸗ zeitig auch die Einfuhr ganz, oder wenigſtens in gewiſſem Grade beherrſcht. Wenn man glſo dieſe Beſtrebungen, der Landwirtſchaſt durch dieſen Zufammenſchluß zu helfen, ernſt nehmen foll, is muß man auch gleichzeitig der Anſicht ſein, daß eine Einſchränkung der Einfuhr von der Regierung durchgeführt wird. Solange der Getreidepreis auf dieſe Art in Deutſchland niedriger Elelbt als im Auslande werden ſich die Verbraucher damit ab⸗ finden können, in dem Augenblick aber, in dem das Ausland niedrigere Preiſe meldet, als die deutſchen Preiſe ſind, wird von einer künſtlichen Verteuerung des Gebreide s mit Recht geſprochen werden dürfen. Die Kreiſe, die jetzt mit der Landwirkſchaft und den landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Ge⸗ ſchäftsverkehr ſtehen, müſſen es gleichfalls höchſt unangenehm empfinden, daß dieſe Beziehungen durch die Zuſammenfaſſung und zie Kantrolle der„neuen Regierungsſtelle“ geſtört werden. Mit Recht befürchtet man außerordentliche Nachteile für den Handel und der Verband ſücbeutſcher Gekreidebörſen und Märkte hat in einer an der Mannheimer Produktenbörſe abgehaltenen Sitzung eine Ent⸗ schließung angenommen, die auf eine Beſchränkung des freien Han⸗ dels hinauslaufen ſollten. Man ward der Auffaſſung, daß durch ein kbünſtliches Gebilde der Landwirtſchaft nicht geholfen werden kann. Das freie Spiel der Kräfte, das Geſetz von Angebot und Nachfrage, ſind immer noch die beſten Gradmeſſer für die Preisbildung. Durch von der Regierung geſtützte Verſuche, die Preisbildung in Deutſchland künſtlich zu beeinfluſſen, wird eine außerordentliche Un⸗ ſicherheit in das Geſchäft hineingetragen und es iſt deshalb zu ver⸗ ſtehen, wenn weite Kreiſe des deutſchen Handels ſich mit aller Macht oͤggegen wehren, daß die„neue Regierung“ auf dieſem Wege ſort⸗ peltet. Wenn auch betont wird, daß ein Monopol nicht bezweckt i o erkennt man doch ganz deutlich, daß zum mindeſtens der 5 5 a Weg zum Monopol eingeſchlagen worden iſt und daß man der wei⸗ teren Geſtaltung der Dinge mit äußerſtem Mißtrauen entgegen⸗ ſehen muß. * * Der Berliner Getreide und Produktenhaudel Steh In einer Vorſtandsſitzung des Vereins Berliner Getreide⸗ u. Produktlen händler e.., zu der Vertreter einer Reihe erſter Firmen des Handels und der Müllerei zugezogen worden waren, iſt einmütig in ſchärfſter Weiſe Proteſt dagegen erhoben wor⸗ den, daß bei der bekannten Scheuer⸗ Transaktion mit Hilfe der öf⸗ fentlichen Hand der Müllerei und dem Handel ihr Be⸗ tätigugsfeld untergraben werden ſoll. Im Zufammen⸗ hang mit dieſer Transaktign werden nicht geleugnet, daß die Ahſicht beſteht, den Außenhandel, fei es bei der Einfuhr, oder bei der Aus⸗ fuhr zu konkingentieren. Als Endtzweck könne damit nur die Wiederkehr der zwangsweiſen Bewirtſchaftung des Getreides von amtlicher oder privater Seite gemeint fein. eee Verlin⸗Karisruher Induſtrie⸗Werke AG. Eine Verwaltungserwiberung gu die Oppoſition Die Verwaltung gab geſtern, alſo einen Tag vor der H., eine neue Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Die Ang abe der Firma Sponholz, daß die Geſellſchaft 1927 unter Erhaltung des Vortrags von 949 066.“ nach ordentlichen Abſchreibungen auf Gebäude und Maſchinen noch einen Reingewinn von etwa 300 000 R. auswieſen wird, iſt zutreffend. Der ausgewieſene Fabrikationsgewinn beträgt 2 122046.. Nach Abzug von Ab⸗ ſchreibungen auf Gehäude von 210 000 R. und ordentlichen Ab⸗ ſchreibungen auf Maſchinen von 361.425., ſowie nach Abſetzung der Handlungsunkoßen von 1 255 304.=ô¾ bleibt ein buchmüßiger Reingewinn von 295 316 R/, der aber nur ein ſcheinbarer ſei, weil Verhältniſſe bei der Firma eingetreten ſind, die eine andere Be⸗ wertung der Aktiven erfordern, gleichgültig, ob eine Zuſammen⸗ legung ſtattfinde oder nicht.. Was das Grundſtücks⸗ und Gebäudekonto anbetrifft, ſo ſei auf den Anſchaffungswert von 4,87 Mill. niemals eine Abſchreibung vorgenommen worden. Die für induſtrielle Zwecke beſtimmten Grundſtücke umfaßten einen Flächeninhalt von 1080 000 am, davon bebaute Fläche 308000 am, während 6 122 000 am landwirtſchaft⸗ licher Beſitz ſeien, deffen Verwertung vom Zufall abhänge. Die Angabe, daß der normale jährliche Mietpreis etwa 12 R. für das Quadratmeter bebaute Grundfläche beträgt, könnte ſich höchſtens auf das Grundſtück in Moabit beziehen, während die in den Außen⸗ bezirken gelegenen Fabriken nur etwa 67., für das Qugdrat⸗ meter erbringen dürften. Ein Verkauf dieſer Anlagen ſei unter den augenblicklich herrſchenden Zuſtänden ganz ausgeſchloſſen, und deswegen ſeien Sonderabſchreibungen gerechtfertigt. Bei der Art der früheren Fabrikation ſei der Maſchinenpark zum größten Teil älteren Urſprungs; von dem geſamten Maſchinenpark ſtehe mehr als die Hälfte ſtill. Zur Gefundung ſei auch hier die von der Verwaltung vorgeſchlagene Abſchreihung notwendig. Das Beteiligungs konto ſetze ſich aus folgenden Poſten zuſammen: nom. 10 Mill,.,“ Mauſer⸗Aktien, Buchwert 5 600 009 Reichsmark, nom. 2 150 000.“ Dürener Aktien, Buchwert 1 492 855, nom. 600 000 R. J. G. Farben ⸗Aktien, Buchwert 1 156 609., div. Effekten und übernommene Aktien kleinerer Unternehmungen bei Vergleichen 70610.. Die Dürener und Farben⸗Aktien ſtünden mit den gleichen Werten wie in der Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz zu Buch. Da das.⸗K. der Mauſerwerke auf 2 Mill. R. herabgeſetzt wird, wurde dieſer Beſitz der Geſellſchaft mit dem nominellen Wert bilanziert, wodurch eine Abſchreibung von g 600 000 R. notwendig wurde. Es ſtehen ſonach zu Buch 4 720 134.. Zur weiteren Be⸗ gründung der Zuſammenlegung bei den Mauſerwerken ſei er⸗ wähnt, daß man die Autamobilfabrikation eingeſtellt habe. Nach Einſtellung der Automobilfabrfkation iſt aber eine ge⸗ winnbringende Ausnutzungs möglichkeit für die währens des Krieges errichteten umfangreichen Neubguten nicht mehr gegeben, um ſo weniger, als die übrigen Artikel nur unbedeutende Umſätze erzielen. Eine Vermietung der Fabrikräume in Oberndorf ſei gber völlig aus⸗ geſchloſſen. Aus allen dieſen Gründen hatten es die Mauſermerke für richtig gehalten, die Waffen⸗ und Automobilbeſtände ihren ſichern Regliſationswerten entſprechend zu innyentariſieren. Durch ſolche Maßnahmen ſei es vorausſichtlich möglich, für die e . Zukunft das Un⸗ Von den ſüddeutſchen Waxren⸗ und Prooͤuktenmärkten delszeitung ternehmen wieder ertragsfähig zu machen. Die Aktien der Düres⸗ ner Netallwerkſe, die einen wertvollen Beſttz darſtellen, wolle man ſolange als möglich den Aktionären erhalten. Dasſelbe trifft für die J. G. Farben Aktien zu. Die zuletzt ausgewieſene Höhe der Vorräte ergab ſich durch die Neueinführung von diverſen Fabrikationsartikeln und die Notwendigkeit, Konſignationslager ung Fertig⸗ und Halbfabrikate zur ſchnelleren Belieferung der Kundſchafk auf Lager zu halten. Man habe aber gegen die beſtehenden großen Fabriken nicht konkurrieren können. Ein endgültiges Urteil konnte ſich die Verwaltung erſt mit Ablauf des letzten Jahres darüber bil⸗ den, daß einige der erwähnten neuen Fabrikationszweige wieder nerlaſſen werden mußten. Deswegen habe man die Sonderabſchreibungen für notwendig gehalten. Selbſt nach dieſen Sonderabſchreibungen ſtelle ſich der Wert der Vorräte immer noch auf 1 des Jahresumſatzes von etwa 15 Mill... Der Umfang der Penſionsverpflichtungen ſtehe noch nicht feſt. Die Tatſache der Penſionsverpflichtungen ſei bereits durch Urteile der Landgerichte Berlin und Karlsruhe feſtgelegt. Der Be⸗ trag der Rückſtellungen ſei knapp bemeſſen worden. In den ausgewieſenen Fabrikationsgewinnen ſeien die Beteiligunges⸗ gewinne mit 65 301/ und die Netto⸗Mieteingänge mit 112 000 J enthalten. Die Dividende der Dürer Metallwerte für 1927 kommt erſt 1928 zur Verrechnung. Die Mieteinnahmen haben für das erſte halbe Jahr 1928 etwa 200 000 4 netto ergeben. Im übrigen waren zunächſt erhebliche Ausgaben für gründliche Inſtanb⸗ ſetzung erforderlich. Der Vorſchlag zur Realiſierung von An⸗ lagewerten, Vorräten und Beteiligungen ſei leichter gemacht als ausgeführt. Die heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ließen gute Preiſe nicht erzielen, und eine Verſchleuderung der Anlagewerte liege nicht im Intereſſe der Aktionäre. Ebenſo wäre eine Veräußerung der Beteiligungen frivol, da die Verwaltung in den nächſten Jahren befrledigende Erträgniſſe hieraus erzielen wolle. Der Vorſchlag der Zuſammenlegung erſcheine als die einzig richtige Abhilfe. Wenn man die Fabrikation durch den Fortfall unrentabler Erzeugniſſe rationaliſiere u. die alten erprobten Fabrikationszweige, wie z. B. die Kugel ⸗ lagerfabrikation, in erhöhtem Maß betreibe und gleichzeitig die Kapitalherabſetzung durchführe, die weſentliche Erſparniſe an Abſchreibungen bringe und die Möglichkeit gebe für etwa noch kom⸗ mende ungünſtige Konjunkturen aus der Realiſierung von Grund⸗ beſitz, Effekten, dann könne man den Aktionären die Geſundung in Ausſicht ſtellen. Durch die Zuſammenlegung wird der zu⸗ künftigen Rentabilität der Gefellſchaft in einer Weiſe vorgearbeiket, die es unnötig mache, wertvolle Aktiven der Geſellſchaft zur Unzeit und überſtürzt zu veräußern. 15; Gelſenkirchener Bergwerks⸗Ach.— Mit der Rationaliſierung zufrieden. Die Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG. in Eſſen kann auf Jas Gef. 1927⸗280 als ein verhältnismäßig recht befriedigen ⸗ des Jahr des Aufbaues und der Anpaſſung zurückblicken. Die Fortſchritte zeigen ſich vor allem naturgemäß in den Förderziffern. So betrug die Kʒohlenfür derung 1191 930 To. gegen 601 950 Tonnen, im vorhergehenden Zwiſchen⸗GJ.(Winterhalbjahr) bezw. 1088 412 To. im Gr. 192627, Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 91,57 Mill.(i. V. für 6 Monate 10,36) Mill. /, wozu noch 5,57 Mik. Gewinnvortrag kommen. Nach 1,5(0,75) Mill./ Abſchreibungen ſtellt ſich der Reingewinn auf 25,64(15,41) Mill./ aus dem bekannt⸗ lich eine Dividende von 8 p. H.(für 6 Mongte 4] verteilt und 6,25 Mill./ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. In der Vermögensaufſtellung(81. März 1928] haben ſich nor allem die Beteiligungen und Wertpapiere ſtark vermindert; ſie be⸗ tragen nur noch 347,39(870,41) Mill., da die Verein. Stahlwerke ihren Anſpruch auf Genußſcheine gabgelöſt haben.(Auf dem Konts Schuldner)— 107,61 gegen 46,2 Mill.— erfcheint der Ausgleich hier⸗ für, Im ührigen(in Mill,%): Beſtände 2,19(2,049), dagegen 8 zinſ. Dollarankeihe 63(—], Anleihen und Hypotheken 20.91(80,74), noch nicht abrechnungsfähige Verpflichtungen 9,08(10,17), ſonſti Verpflichtungen 13,33(36,1) bei 268 Mill.„ At, und unv. 76/2 Mill. 1 Rücklage. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Früßverkehr notierten Pfunde gegen 18. 14.. 10. f Rem⸗Dork.. 486,40 486 13J Schweiz 1550 25,24 Stockholm.„ 18.15 Paris.. 24, 24124.20J Hollang.. 12,07 1208 Mad eid. 29,51 29, Brüſſel„„84.88 34.880 Oslo 1345 18,19 33 8 Mafland. 92,81] 82.80 Kopenhagen 48.1918, Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1020 und Pfunde mit 20,49 gehandelt Das amtliche Amerika erwartet eine Normalernte— Hat Rußland weiter Einfuhrbedarf?— Rückgängige Brotgetreide⸗ und Mehlpreiſe— Ungleichmäßiger Hopfenſtand in Süddeutſchland 1 G. H. Mannheim, 13. Juli. Die amerikaniſche Winterweizenernte wird nun⸗ mehr amtlich auf 544(Vormonat 512), vor zwei Monaten 479) Millio⸗ nen bushels(ein bushel= 27, Kilogramm; geſchätzt, ſadaß ſie alſo hinter einer Durchſchnitts⸗ oder Normalernte kaum noch irgendwie zurückbleiht. Aus dem Nordweſten der Vereinigten Stagten kom⸗ mende Klagen über Roſtſchäden blieben demgegenüber wirkungslos. Aus Rußland lauten die(allerdings unverbürgten) Nachrichten bisher dagegen recht wenig günſtig. Ganz abgeſehen davon, daß dieſes Land auch weiterhin als Exporteur gusſcheidet, rechnet man ſogar mit der Möglichkeit eines weiteren Einfuhrbedarfs. Bisher iſt jedoch der kangdiſche Weizenpool in der Lage, allen etwa erhöhten Anſprüchen Europas vollkommen zu genügen. Im übrigen befindet ſich Amerika mit verſchiedenen ſeiner Weizenbau treibenden Länder mitten in der Ernte; in Deutſchland ſteht die Ernte bisher ſehr günſtig. Ob das Ergebnis ein gutes ſein wird, hängt davon ab, wie das Brotgetreide eingebracht wor⸗ den kann und was es für Druſchergebniſſe liefern wird. Die geſamte Weiterentwicklrung am Brotgetreidemarkt wird ſomit von den Witterungsverhältniſſen bedingt. Die ſüddeutſchen Märkte waren ſowohl für Inland⸗ wie Auslandsweizen in dieſer Woche weiter nachgebend, da ſich ziemliches Angebot zeigte. Neuer rheiniſcher Weizen war auch fernerhin mit 26,80 27,00 RM., die 100 Kg., Parität Mannheim, am Markte. Im Cif⸗Geſchäft, woſelbſt Plata ⸗ Weizen gegenüber den anderen Märkten diesmal als zu teuer erachtet wurde, lauteten die Forderungen zuletzt für die 100 Kg, in hfl.: Baruſſo, 79 Kg., 18,75, Roſa Fee, 7g Kg., Aug.⸗Ver⸗ ladung, 18,60, Kanſas II 13,75, Hard Winter, Juli⸗Aug., 18,40, Manitoba I 13,70, Manitoba III 18,20, Manitoba IV 12,55, Manitoba V, Pacific, Ende des Mongts zu perladender Dampfer, 12,15. Für Roggen hatte das Ausland ſeine Forderungen vorüber⸗ gehend etwas erhöht, wovon der hieſige Markt jedoch nicht beeinflußt wurde. Das Geſchäft in Inlands roggen blieb klein; nur aus Mitteldeutſchland wurde einige Nachfrage berichtet. Für neuen Roggen blieb die Forderung mit 26 RM. unverändert, für We⸗ ſtern⸗ Roggen, Juli⸗Abladung, verlangte man 12,65 12,75 hfl., eif europäiſchen Seehafen. In der Erwartung, daß die Weizenpreiſe weiter nachgeben wer⸗ den und die Roggenernte einen guten Ausfall bringt, was auch bil⸗ ligere Mehlpreiſe zur Folge haben würde, beobachtet man am Mehlmarkt vollſtändige Zurückhaltung. Angeſichts dieſer Ruhe neigten die Preiſe weiter leicht zur Abſchwächung. Die Mühlen forderten für ſüddeutſches Weizen mehl, Spezial 0, 36,56 bis 36,25 RM., gaben jedoch ſchon zu 36 RM. abe Noch bedeutungsloſer als das Weizenmehlgeſchäft war der Roggen mehlhandel. Für Mehl aus Roggen alter Ernte, prompt, 70prozentige Ausmahlung, wurden 37,75— 38,50 RM. verlangt; für 65prozentige Ausmahlung lagen Angebote per Aug.⸗Sept.⸗Lieferung zu 34,50 RM. vor. Das Gerſten geſchäft blieb der Jahreszeit entſprechend weiter bedeutungslos. Die neue Gerſtenernte läßt quantitativ und quali⸗ tativ ein gutes Erträgnis erwarten— wenn ſie gut hereinkommt. Alte deutſche Brau gerſte war nicht angeboten. Für neue Winter gerſte wurden 26,00— 26,50 RM. verlangt, ohne daß ſich bei dieſem Preiſe Käufer fanden. Indiſche Gerſte aus kurzfälligem Dampfer war eif deutſchem Seehafen mit 35 ſh. 9., nordame⸗ rikaniſche Gerſte II, Okt.⸗Dez., mit 10,65—10,70 hfl., Canada Weſtern III, Okt.⸗Nov., mit 11,10 hfl. und Federal Barleg mit 10,60 hfl. angeboten. Greifbare Futter gerſte ſtellte ſich gegen⸗ über der Vorwoche unverändert auf 2425., die 100 Kg. Der Hafer markt zeigte wenig Veränderung und die non ruſſt⸗ ſchen Randſtaaten an deutſchen Ausfuhrplätzen vorgenommenen klei⸗ nen Käufe waren auf die Preisgeſtaltung an den inländiſchen Märk⸗ ten uhne Rückwirkung. In neuem Hafer hat ſich noch kein Ge⸗ ſchäft entwickelt. Alter inländiſcher und greifbarer ausländiſcher 59 5 waren je um 0,25 RM. der Dz. billiger als in der Vorwoche äuflich. Am Mais markt blieben die Umſätze zwar klein, die Forderun⸗ gen lauteten jedoch gegenübre der Vorwoche eher etwas höher, weil die Seeplätze über keine größeren Ankünfte zu berichten hatten. In Mannheim greifbarer Plata ⸗Mais alter Ernte ſtellte ſich gegen Bezugsſchein auf 24,50 24,75 RM. gegen 24,25 RM. in der Vor⸗ woche, je 100 Kg., mit Sack. Im Cif⸗Geſchäft forderte man für Plata⸗ Magis, Juni⸗Abladung, 11,10, für Mais aus Juli ausgehendem Dampfer 10,85 hfl. Für Futtermittel iſt die Nachfrage kleiner geworden und die Preiſe neigten keilweiſe zur Abſchwächung. Nachfrage trat für alte Trockenſchnitzel auf, worin das Angebot aufgehört hat, weil die Fabriken darin vollſtändig ausverkauft ſind und auch der Zwi⸗ ſchenhandel über keine Vorräte mehr verfügt. Biertreber und Malz⸗ keime lagen matt. Für Mühlenartikel verlangte man, die 100 gig, je nach Qualität und Lieferzeit: Nachmehl 21—22 RM., Futtermehl 16,50 17,00, Weizenkleie, prompt, 13,509 RM., auf Lieferung waren die Mühlen nicht am Markte; Maisſchrot, prompt, 25,75 RM., auf Sept.⸗Dez.⸗Lieferung 23,50 RM.— Am Rauhfutter markt dar neues Heu in dieſer Woche erſtmals notiert. Dabei verlangte man für neues Wieſenheu 6,60 7,50 RM., für Luzernekleeheu, neue Ernte, prompt, 8,80 9,60 RM., für dto. aus alter Ernte 12,30 13,30 RM., die 100 Kg. Der Stand des Hopfens wird in den verſchiedenen Erzeu⸗ gungsgebieten Süddeutſchlands ungleichmäßig beurteilt. Aus zahl⸗ reichen Bezirken wird ein Zurückhleiben im Wachstum gemeldet, was an der einen Stelle auf die zu trockene, an der anderen auf die zu feuchte Witterung zurückgeführt wird. Aehnliche Klagen liegen auch aus dem für Süddeutſchland mitbeſtimmenden elſäſſiſchen Er⸗ zeugungsgebiete vor. Vielfach wird auch über vermehrtes Auftreten von Inſekten geklagt. Die Berichte find jedoch ſs widerſpruchsvoll, daß ſich daraus ein klares Urteil keinesfalls gewinnen läßt. Für alten Hopfen war die Stimmung etwas angenehmer. An den füd⸗ deutſchen Produktionsplätzen wurde 5 0 der 1997er Ernte, je nach Quglität und Farbe, mit 80250 RM., der Zentner, umgeſetzt. Malz lag recht feſt. Für prima Pfälzer Malze werden bis zu 54 RM., bie 100 Kg., verlangt, für Sekunda⸗Malze 5058 RM. Der Abruf hat ſich in den letzten Tagen gehoben. In ber Rheinſchiffghrt war die Beſchäftigung ſeit Beendi⸗ gung des Streiks etwas lebhafter, weil für verſchiedene Transport⸗ güter doch eine gewiſſe Anſammlung ſtattgefunden hatte. Der Schlepplohn vun Rotterdam nach der Ruhr wurde nach dem 35 Ets.⸗Tariſ, je Laſt von 2000 Kg., berechnet. Er ſtellte ſich für dis Tonne von der Ruhr nach Mannheim auf 1,10—1,20 RM., von Mann⸗ heim nach Karlsruhe auf 0,350,377 RM. und von Mannheim nach Straßburg auf 0,85—0,90 RM. Die Schiffs miete betrug unverändert 3% Pfennig, je Tonne und Tag, an den Seehäfen 274—%½ Ets. Der Tal ſchlepplohn wird noch dem Normaltarif berechnet. 5 4 5 75 — ein tollpatschlger Bursche 4 U. A. m. Neue— Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) HH. Seite. Nr. 928 — Samstag, den 14. Juli 1928 Eln hübsches Mädel ein fescher Leutnant 5 7 5 und andere prachtvolle . Typen entfesseln 5 endlose Stürme 5 der Heiterkeit in dem Grog-Lustsplel: le W Angenehm kühler Aufenthalt mit 0 cle fommer, Fred Som; haben Sie Gelegenheit, sich das pompôöse Filmwerk: o de fe Beiprogramm! Nur noch heute Samstag und morgen Sonntag I bunpef anzusehen!! Bernhard Götzke Maria Corda Victor Var kony Beginn 3 Uhr. Sonntags 2 Uhr. 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