— A * a Samstag, 13. Juli 1028 Abend ⸗ Ausgabe Ar. 324— 139. Sahrgang Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus i i V 1 je einſp. 2— 8 5 die Poſt 1 1 N. M3 5 Bestell Kobe 115 Augen. Aageigen 940 K. hl. Weener Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗** 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Baſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, a. walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſa anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. obi fl verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 9 I fl N lit chl f Rückblick und Vorſchau f ER 0 9 0⁰ 8 1 er age Reichstagsferien— Die Kriſen der Parteien— 54 Jahre 55 7 Durchſchnittsalter im Reichstag!— Die Jugend begehrt Jähes Ende des Fluges Newyork-Meriko auf— Das Führerprob lem bei der Deutſchen Volkspartei Der Reichstag hat ſeine Sommertagung beendet und iſt 2— 3 3 in die Ferien gegangen, die bis Oktober, vielleicht ſogar bis Ein grauſiger Anfall 5 Deutſcher Lufterfolg in Frankreich November dauern werden. Was er in den wenigen Wochen Mount Holly, 14. Juli.(United Preß.) Der mexikani⸗ Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) 5 f e e e 9 9 ee ſche Flieger Carranza, der zum Dauerflug Newyork⸗ Aus Cherbourg wird gemeldet: Auf dem Flugfeld von Re 182 1 25117 13 ft der 5 855 610 15 1 Mexiko City aufgeſtiegen war, iſt bereits kurz nach dem Maneyrol bei Veauville findet zur Zeit ein Segelflug⸗ 175 5 1 109 1 pit 5 h den 11 0 1 Aufſteigen einem ebenso ſeltſamen wie furchtbaren Unfall zum wettbewerb ſtatt, an dem 4 deutſche und J französiche Segel- fich d e be e 120 lie Opfer gefallen. Frauen und Kinder fanden beim Beeren⸗ flieger teilnehmen. Der franzöſiſche Segelflieger Abriol 9 05 1 55 510 ue 90 5 1 5 5 eee 55 ö 15 ſuchen an einer einſamen Stelle den völlig zertrümmerten eröffnete den Wettbewerb mit einem Verſuchsflug. Darnach 7 5 1 5 1 916 5b en n eee 9 Apparat neben einem umgeriſſenen Baum. Die Leiche des ſtieg der franzöſiſche Segelflieger Auger zu einem Fluge 11 1 1115 9 en en et, mee 15 Fliegers, die Brandwunden aufwies, wurde etwa 50 Meter von 11 Sekunden auf, während es dem Deutſchen Engel 1135 e Steuerſenkungsvorlage beweiſt, zu merk⸗ davon in einem Sumpf gefunden. Sie wurde identifiziert gelang die Luft 13 Sekunden zu halten. 50 rdigen Konſtellationen unter den Parteien geführt haben, darch Brteſſchaften die ſich in der Taſche befanden und die an Die beste geiſung wurde von dem Stuttgarter Flie, nie non vechtewegen zur unterſtützung des„Rabinetts der Carranza adreſſiert waren. Da der Apparat nicht in Brand ger Hirth vollbracht, der auf dem Segelflieger„Württem⸗ Perſönlichkeiten“ berufen ſind. Vielleicht ſtehen die Parteien geraten iſt, nehmen die Behörden an, daß Carranza wäh⸗ berg“ nach einem Fluge von 10 Minuten in Biville glücklich doch noch zu ſehr unter den Nachwirkungen der Wahlagktation rend des Fluges vom Blitz getroffen ſein muß, landen konnte. und der Verärgerungen bei der Kabinettsbildung, als daß ſie ohne daß der Apparat ſelbſt Feuer fing und daß er infolge die notwendige Liquidation des Wahlgeſchäftes ſelbſt, zu der auch ſeiner Verletzung bewußtlos geworden und aus dem Apparat Wied 1 10 lütk t ich die e gehört, 15 jener r erer gefallen iſt. Die Leiche ſoll nach Mexiko⸗City überführt werden. nommen haben, die nun einmal zu einer derartigen Abwick⸗ 5 50 leder ein 7 zegerung uck in Fran re lung notwendig iſt. Bleibt alſo nur noch zu hoffen, daß im 4 Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Herbſt nach der politiſchen Flurbereinigung der großen Die Aleſſandri-Gruppe und Ballonhülle noch nicht gefunden Moskau, 14. Juli.(United Preß.) Wie der Eisbrecher „Kraſſin“ funkt, beabſichtigt er, zunächſt den Flieger Tſchuchnowſky und ſeine Gefährten zu bergen, dann nach der Adventsbay zu fahren und Kohlen einzunehmen und im Anſchluß daran will er den Bezirk abſuchen, wo nach den Schätzungen von Nobile die Ballon hülle der„Ita⸗ Lia“ niedergegangen ſein muß und wo vielleicht auch Amun d ſen ſein wird. Es handelt ſich um einen Bezirk zwiſchen dem 30. und 81. Längengrad auf der Höhe des 80. Breitengrads, 45 Min. Dieſe Meldung hat offenbar das Gerücht entſtehen laſſen, daß die Ballongruppe bereits entdeckt ſei. Es handelt ſich jedoch, wie betont werden muß, lediglich um einen Plan. Tat⸗ ſachen, die darauf ſchließen laſſen, daß die Hülle der„Italia“ ſich dort befindet, daß die Mannſchaft noch am Leben iſt oder daß Amundſen bei ihnen ſei, Lad nicht bekannt geworden. — Rom, 14. Juli.(United Preß.) Der Korreſpondent von „Aftenpoſten“, der von Kingsbay zurückgekehrt iſt, teilt mit, daß die„Italia“ ſchon auf ihrem Fluge nach Nikolaus⸗ Sand beinahe Schiffbruch erlitten hätte. Sie ſtieß im Nebel in uungefähr 180 Meter Höhe mit einem Felſen zuſammen. Nachdem ſte ſich wieder freigemacht hatte, war ſie völlig vom Kurs abgeraten und konnte erſt, nachdem ſie ſich durch die Funkſtation Tromſö hatte anpeilen laſſen, feſtſtellen, daß ſie ſich zwiſchen Spitzbergen und der Nordküſte Norwegens befand. Wichtige Sitzung der Repo Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Am kommenden Montag hält die Reparationskommiſſion in Paris eine Sitzung ab. Dieſe Tatſache hat hier und da Be⸗ ruhägung hervorgerufen, zu der jedoch, wie uns verſichert wird, kein Grund vorhanden iſt. Es handelt ſich um eine der Sitzungen, zu der die Reparationskommiſſion in beſtimmten Zeitabſchnitten zuſammentritt. Parker Gilbert hat ſich be⸗ reits nach Paris begeben und wird dort den ſchon vor längerer Zeit veröffentlichten Halbjahresbericht im einzelnen vertreten. Aus der Tatſache, daß zur gleichen Zeit der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon und der Direktor der Federal Reſervebank, Benjamin Strong, in Paris eintreffen wer⸗ den, iſt der Schluß gezogen worden, daß Beſprechungen im Zuſammenhang mit der endgültigen Löſung des Reparationsproblems geplant ſind. Das dürfte auch zutreffen. Ueber die Frage der Reparationen und der mit ihr eng zuſammenhängenden interalliierten Schulden ſind ja nun bereits ſeit langer Friſt ununterbrochen von mehr oder weniger maßgeblicher Seite Erörterungen im Gang. In Ber⸗ liner unterrichteten Kreiſen nimmt man aber nicht an, daß irgendein entſcheidender Schritt in der Angelegenheit zu erwarten iſt. An ſich iſt es natürlich zu begrüßen, wenn man in einem engeren Kreiſe von Beteiligten verſucht, die Probleme eiver Löſung zuzuführen und Möglichkeiten einer Löſung zu präziſieren ſucht. 5 Der Beſuch Mellons und Strongs in Paris wird in erſter Linie auch währungspolfktiſchen Fragen gelten, die ſich im Zuſammenhang mit der kürzlich erfolgten Frankenſtabili⸗ ſierung ergeben haben. Ebenfalls dürfte die Präſidentſchafts⸗ wahl in Amerika in die Diskuſſion einbezogen werden. Die Wirren in Mexiko i Mexiko City, 14. Juli.(United Preß.) In einem Hand⸗ gemenge zwiſchen einer Gruppe Aufſtändiſcher, die die Stadt Anhuffailo angriffen und den Einwohnern wurden 14 Re⸗ bellen getötet und 19 ſchwer verwundet. Von den Ver⸗ teibigern des Ortes wurde einer getötet und einer vewun⸗ det. Auch in der Stadt kam es zu mehreren kleineren Rei⸗ bereien zwiſchen Aufſtändiſchen und Einwohnern, bei denen zwei Inſurgenten getötet und ein anderer verwundet wurden. Aus Chartres wird gemeldet: Nachdem vorgeſtern von einem doppelten Fliegerunglück aus Chartres be⸗ richtet worden war, ereignete ſich geſtern eine neue Kata⸗ ſtrophe. Ein Arbeiter ſaß mit ſeiner Frau, ſeiner Tochter und ſeinen Enkelkindern in der Laube ſeines Gartens zu Mittag, als plötzlich ein Bombenflugzeug des 22. Flie⸗ gerregiments eine Notlandung vornehmen mußte und auf der Laube niederging. Die Laube und das Dach des Hauſes wurden völlig zerſtört. Die Maſchine brach ſich die Flügel an dem Dach des Hauſes, das ſich in nächſter Nähe befand. Das Unglück ſpielte ſich ſo ſchnell ab, daß die Familie keine Zeit hatte ſich in Sicherheit zu bringen. Der Arbeiter wurde mit gebrochenem Becken ins Hoſpital gebracht, wo er bald darauf verſtarb, ſeine Frau erlitt Quetſchungen am ganzen Körper. Die Tochter hatte die Geiſtesgegenwart, ſich mit ihren beiden Kindern zu Boden zu werfen und kam ſo mit leichten Hautabſchürfungen davon. Der Führer des Flug⸗ zeuges und ſeine drei Begleiter blieben unverſehrt. Ein Be⸗ obachter mußte jedoch wegen ſeiner Verletzungen ins Hoſpital gebracht werden. ö* Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) An Bord des Dampfers„Chambriand Idyß“ erfolgte geſtern im Hafen von Antwerpen eine Exploſion. 9 Heizer wurden verletzt. Nach der erſten Unterſuchung des Unglücks ſtellte man feſt, daß das Schiff eine Ladung von 17 Kiſten, von denen jede 5000 Patronen enthielt, mit ſich führte, ſowie 15 Kiſten mit je 10 000 Leuchtraketen. Dieſe Munitionsladung ſoll durch eine Hamburger Firma hergeſtellt worden ſein. Die Kiſten trugen keine Merkmale ihres Inhalts. Neuer Staatsſtreich Pilſuoſkis E Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Warſchau wollen die Gerüchte nicht verſtummen, daß Pilſudſky einen Umſturz der polniſchen Verfaſſung plane. Eine Warſchauer Zuſchrift der„Deutſch. Allgem. Ztg.“ glaubt, den Schritt Pilſudſkys in dieſer Richtung ſchon für den Auguſt ankündigen zu können. Pilſudſky würde nicht mehr im Herbſt das Zuſammentreten der parlamentariſchen Kammer abwarten, ſondern das Parlament ſchon früher vor ein Fait accompli ſtellen wollen. Der Mitarbeiter der D. A.., der ſich dabei auf die in den Warſchauer kompetenten Kreiſen herrſchenden Stimmungen und Befürchtungen ſtützt, meint, daß der Anſtoß von der Jahresverſammlung des Vereines der Legionäre ausgehen wird, die am 12. und 13. Auguſt in Wilna ſtattfindet. Dort würde Pilſudſki eine große politiſche Rede halten und voraus⸗ ſichtlich bei der Gelegenheit über ſeine Abſichten den polni⸗ ſchen Staatsorganismus umzuſtellen, vollends den Schleier lüften. Auch der Staatspräſident würde an dieſem Tage in Wilna anweſend ſein und es ſei kein Zufall, daß zu derſel⸗ ben Zeit vier Legionen polniſchen Militärs unter Führung zweier Pilſudſki treu ergebener Offiziere in der Gegend von Wilna Manöver abhalten werden. Für den 15. Auguſt ſei an alle Mintſter der Befehl Pilſudſkis ergangen, ſich vollzählig in Warſchau einzufinden. Man glaubt hieraus entnehmen zu können, daß Pilſudſki ſogleich nach ſeinem Wilnaer Hervortreten in Warſchau an die Ausführung irgendeines„großen Vorhabens“ gehen werde. N Die Verſtändigungsverſuche mit Polen Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die neuerliche Beſprechung zwiſchen dem deutſchen Verhandlungs⸗ führer Dr. Hermes und dem polniſchen Volksdelegierten Twardowski über die Fortführung der deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen wird, wie das„B..“ be⸗ richtet, wahrſcheinlich anfangs nächſter Woche ſtattfinden. Da⸗ bet wird auch zu klären ſein, welche Stellung Polen zu dem Wiener Protokoll über die Regelung der Ueberlaſſungsfretheit Deutſcher gegenüber Polen einnimmt. Koalition im Reich und in Preußen endlich das beginnt, was die deutſche Wählerſchaft mit Fug von ihren Vertretern ver⸗ langen darf: Die ſachliche Arbeit zum Wohle und Vorteil des Ganzen. Vielleicht beruht, wenn man die Schuldfrage ſtellt, ein großer Teil dieſer von neuem bekundeten Unzulänglichkeit der Parteien auf ihrer inneren Unſicher heit. Die Wahlen vom 20. Mai haben bei keiner Partei zu einer inneren Kon⸗ ſolüdierung geführt, auch nicht bei jenen, die ſich in den erſten Tagen und Wochen nach dem Wahlgang als Sieger gebärdeten. Faſt in allen Parteien kann man Neigungen zu Sonder⸗ bildungen feſtſtellen, die bei den Deutſchnationalen und Sozialdemokraten mehr als Fraktionsſtärke erreicht haben, beim Zentrum und bei der Volkspartei immerhin doch ſo ſtark ſind, daß ſie die politiſche Linie ihrer Parteien beeinfluſſen. Nun ſind Sezeſſionen im parlamentariſchen Leben an ſich nichts Neues und Seltenes. Aber es läßt ſich nicht ausdenken, wie der vergrößerte Wirrwarr zu löſen wäre, wenn etwa durch neue Fraktionenbildungen der Kreis der Anrainer einer Regierungsbildung noch mehr vergrößert werden würde. Ganz von ſelbſt erhebt ſich die Frage, ob dieſe Kriſe der Frak⸗ tionen durch ſie allein oder durch die allgemeine Geſtaltung der politiſchen Zeitverhältniſſe heraufbeſchworen worden iſt. Unter dem Eindruck des 20. Mai iſt die Gewiſſenserforſchung, die bei allen Parteien feſtzuſtellen iſt, ziemlich weit voran⸗ geſchritten. Man hat, und das ſieht man allgemein ein, die Fühlung mit den Wählern mehr oder minder verloren. An dieſer Feſtſtellung ändert auch nichts die Wahlbeteiligung mit 70 v. H. im Durchſchnitt. Die überzeugendſte Tatſache iſt und bleibt das Verhalten der Wahlproteſtanten, d. h. der Jungwähler und der bewußt Wahlſtreikenden. An dieſer Stelle iſt wiederholt die Aufmerkſamkeit auf das Verhalten der Jungwähler gelenkt worden. Gewiſſermaßen zum Ab⸗ ſchluß ſei auf einen Artikel von Ernſt Brödner„Bilanz des Wahlkrampfs“ verwieſen, der in der letzten Nummer der politiſchen Monatsſchrift„Der Zuſammenſchluß“([die leider wirklich die letzte iſt, weil dieſe tapfere und mutige Monats⸗ ſchrift ihr Erſcheinen einſtellen muß) mit erfriſchender Deutlich⸗ keit noch einmal die Gründe Revue paſſieren läßt, die die Jungwähler zur Wahlenthaltung veranlaßt haben. Brödner ſagt u..: „Die Jungwähler haben die Nutzloſigkeit des Stimmzettels er⸗ kannt. Das Durchſchnittsalter unſerer Parlamen⸗ tarier beträgt 54 Jahre. Nicht dieſe Zohl ſtört uns, ſondern die Tatſache, daß Menſchen über Wohl und Wehe des Volkes zu ent⸗ ſcheiden haben, die völlig der Vorkriegszeit angehbren. Ihr ſeeliſches Gefüge iſt nicht das unſrige. Ihre Wertungen be⸗ wegen ſich in den Bahnen einer verfloſſenen Zeit. Die junge Gene⸗ ration aus allen Lagern, ſelbſt Jungſozialiſten, lehnt ſich gegen das herrſchende Syſtem auf... Feinde des Volksſtaates ſind alle, die uns glauben machen wollen, die Partei ſei die politiſche Organi⸗ ſation ſchlechthin, die uns vortäuſchen, Demokratie und Maſſenwohl ſeien dasſelbe. Es iſt keine Frage, daß man den Mechan is mus zerſchlagen muß, wenn die Idee auf dem Spiele ſteht, und ſie ſteht auf dem Spiele. In einer Aktiengeſellſchaft Deutſchland, für die ſchon die Aufſichtsratspoſten verteilt ſind, iſt das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Nation dahin. Man wird den aufrechten Patrioten (d. h. den Parteien) einfach kündigen.“ Die in den Schlußworten Brödners angekündigte Abſicht ſoll durch einen„Volksbund für Parlamentsreform“ verwirk⸗ licht werden, der den Volksentſcheid gegen das heutige pluto⸗ kratiſche Syſtem vorbereiten ſoll. Die Aenderung der Ver⸗ faſſung müſſe ſo geſchehen, daß die Staatsgewalt wieder prak⸗ tiſch in die Hände des Volkes zurückgelange. Wir glauben nicht, daß bei aller Anerkennung des deutſchen Organiſations⸗ talents ein neuer Volksbund das richtige Mittel zur Herbei⸗ führung einer Reform iſt. Auch bedeuten, wie Brödner vor⸗ ſchlägt, indirekte und unperiodiſche Wahlen mit gotiſchem Führeraufbau(was iſt das eigentlich?) im Zeitalter des herr⸗ ſchenden direkten Verhältniswahlſyſtems einen offenkundigen Rückſchritt. Aber laſſen wir einmal die Einzelheiten bei⸗ ſeite und nehmen wir den Kern des Brödnerſchen Vor⸗ ſchlages, ſo bleibt doch zu Recht beſtehen die Kritik an dem gegenwärtigen Fraktions⸗ und Parteiweſen, das in der Reichsverfaſſung keinerlei Stätte und Rechtfertigung findet und das das eigentliche Hindernis in der notwendigen Ent⸗ wicklung zum Volksſtaat iſt. Tiefſte Beſtürzung wird aber aweifellos die Feſtſtellung des Durchſchnittsalters unſerer 5 „2. Seite. Nr. 324 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Samstag, den II. Fart s Parlamentarier hervorrufen. Gewiß iſt Politik kein Kinder⸗ ſpiel und eine Beſchäftigung für Unreife. Aber bet aller Würdigung und Anerkennung der Abgeklärtheit und Ruhe des Alters kommt man doch nicht um die Tatſache herum, daß dieſer Reichstag, wenn auch noch nicht überaltert, aber doch du ſtark gealtert iſt, als daß er ſich dem belebenden Luft⸗ zug jüngerer und moderner Anſchauungen nicht länger mehr widerſetzen kann. Die Gefahr der Verkalkung zeigt ſich vor allem auch immer wieder darin, daß die Parteiroutiniers über die Dinge verhandeln und ſie dabei meiſt gründlich miß⸗ handeln. Nur dürfen ſich gerade dieſe Männer darüber nicht beklagen, daß die eigentliche Parteigefolgſchaft im Grunde ge⸗ nommen erſt bei den Vierzigjährigen anfängt. Zwiſchen 30 und 40 Jahren werden die Scharen der Anhänger ſchon ſchüt⸗ ter, und wie es um die„Maſſen“ zwiſchen 20 und 30 beſtellt iſt, haben ja die Maiwahlen deutlich genug bewieſen. Die Kriſe beſchränkt ſich aber nicht allein auf die Wähler, ſte ſchneidet auch das Führerproblem an, das am bren⸗ nenſten bei der Deutſchen Volkspartei geworden iſt. Wir begrüßen es, daß eine der jüngeren und energievollen Perſönlichkeiten der Partei, der Abg. D. Creme r, in Heft 13 der„Deutſchen Stimmen“ den Mut findet, den Finger auf die Wunde zu legen, Indem er von der gedanklichen Plattform ausgeht, daß die Entwicklung einer politiſchen Partei im großen wie im kleinen von der Gewinnung denkfähiger und leiſtungsfähiger Perſtznlichkeien abhängt, die in ihrem Lebens⸗ kreiſe eine Führerrolle übernehmen, weiſt er mit Recht darauf hin, daß die Deutſche Volkspartei im Jahre 1920 nur des⸗ halb ihren großen Aufſtieg nehmen konnte, weil ſie den rich⸗ tigen Führer an ihre Spitze geſtellt hatte. Von da ab haben ſich aber die Umſtände vielſach geändert und im weſentlichen nicht zum Vorteil der Volkspartei. Streſemann iſt vom Parteiführer zum Staatsmann geworden und damit zum Führer der großen Mehrheit des deutſchen Volkes auf dem Gebiete der Außenpolitik, aber in den Augen des Volkes tritt ſeine Bedeutung als Staatsmann mehr in den Vordergrund und verdunkelt ſeine Bedeutung als Parteiführer, Wenn man Dr. Streſemann politiſch unterſtützen will,— ſo denkt die Maſſe der Wähler— braucht man deshalb noch keineswegs ſeine Partei, die Deutſche Volkspartet, zu wählen, Die Durch⸗ ſchlagskraft dieſes Arguments iſt zwingend. Wenn ſich alſo die Deutſche Volkspartei mit der Erkenntnis abfinden muß, daß bie weitere Lebensarbeit ihres Führers weit mehr dem Ganzen als ſeiner eigenen Partei gehtren wird, ſo erwächſt ihr jetzt die Pflicht, ihre Führung zu erweitern und auf den verſchiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens einen Kreis weiterer Führerperſönlichkeiten herauszuſtellen und zu ſelbſtändiger Entfaltung gelangen zu laſſen. Dr. Cremer geht aber noch weiter. Er verlangt eine Reviſtion des Par⸗ teiprogramms von 1919, weil die Deutſche Volkspartei entſprechend ihrem liberaſen Grundcharakter ihre Stellung zu den neuen Problemen unter der Geſichtspunkt des neuen Liberalismus finden muß. Er ſtellte dazu folgende For⸗ derungen auf: „Das künftige Programm der Volkspartei muß vorwärts ſchauen, wenn es diejenigen werben ſoll, auf die es ankommt: Die neu in den Staat hineinwachſenden, nach Licht und Luft ſtre⸗ benden Elemente, denen der Fortſchritt Lebensbedürfnuis iſt und die das Geſchehen des nächſten Menſchenalters maßgebend beſtimmen werden. Die neue Jugend will Nüchternheit und Sachlichkeit. Sie denkt nicht daran, künſtlich das Rad der Zeit zu hemmen oder gar rückwärts zu drehen, ſondern ſtellt ſich poſitivy zu den Umwäl⸗ zungen ein, die im Gefolge des techniſchen und wirtſchaftlichen Fort⸗ ſchritts das ſoziale und geſellſchaftlüche Leben unſeres Volkes ergriffen hallen und in der Zukunft noch viel durchgreifender geſtalten werden. Sie ringt um den grozen Geſichtspunkt, unter dem ſte ſich zu dieſem Fortgang des Geſchehens einzuſtellen hat und erwartet, daß man ihr einen Weg in die Zukunft zeigt. Hier liegt das Ar⸗ beitsfeld des nationalen Liberalfsmus, deſſen Bearbeitung ausſchlag⸗ gebend für ſeine künftige politiſche Bedeutung iſt. Eine tnnere Erneuerung der Deutſchen Volkspartei wird ihr auch neue An⸗ hänger in den bei dieſer Wahl beiſeite getretenen Schichten werben. Den neugeformten parteipolitiſchen Gebilden fehlt das innere get⸗ ſtige Band einer gemeinſamen Weltanſchauung und eines gemein⸗ ſamen Strebens nach Zielen, die mehr als nur Brot geben. Vorerſt aber gilt es, die notwendige innere Erneuerung des eigenen Orga⸗ nismus ungeſäumt in die Tat umzuſetzen und dadurch den eigenen Glauben an die eigene Sache neu zu beleben und einen ſtarken polttiſchen Willen vor der Oeffentlichkeit zu entfalten.“ Brödner und Cremer gehen von verſchiedenen Geſichts⸗ punkten aus an die Löſung des Problems— und dennoch kündet ſich der Ring: Es geht um die politiſche Zu⸗ kunft der Jugend und die Reform des Veralterten und Ueberalterten! Den Führern und den Parteien, die den Mut zum erſten Schritt haben, gehört die Zukunft, aber ſte mögen uns verſchonen mit noch ſo ſchönen Programmen. Die zehnjährige Entwicklung nach dem Umſturz hat gelehrt, daß Programme nichts anderes ſind, als papierne Särge. Man zeige dem Deutſchen Ideen und leiſte Taten. Aus allen d uſammen wird neues Leben für Volk und Vaterland entſprießen! Kurt Fischer. 80 1.* Das Durchſchnittsalter der Parlamentarier wird in einer Ueberſicht der„Germania“ wie folgt an⸗ gegeben: Die Jüngſten ſind die Kommuniſten mit 88 Jahren 9 Monaten; dann folgen die Nationalſozialiſten mit 42 Jahren 8 Monaten, die Wirtſchaftspartet mit 49 Jahren 6 Monaten, die Sozialdemokraten mit 50 Jahren 9 Monaten, die Demokraten mit 50 Jahren 10 Monaten, die Deutſchnationalen mit 51 Jahren 6 Monaten, die Deutſche Volkspartet mit 51 Jahren 7 Monaten, das Zentrum mit 52 Jahren 5 Monaten und die Bayeriſche Volkspartei mit 53 Jahren 8 Monaten. Daraus ergibt ſich, daß die politiſch akttvſten auf den beiden radikalen Flügeln die jüngſten, da⸗ gegen die ſogenannten hiſtoriſchen Parteien bedenklich über⸗ altert ſind. Europa und der Kelloggs-Pakt 8 London, 14. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die geſtrige Mitteilung des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“, daß es den ſogenanuten Locarno⸗ juriſten Cecil Hurſt, Frommageot und Dr. Gauß nicht gelungen ſei, eine gemeinſame Formel für die Antwort der Mächte an Kellogg zu finden, ſcheint in offiziellen Kreiſen peinliche Aufmerkſamkett erregt zu haben. Es wird jetzt ver⸗ ſucht, dieſe Meldung zu dementieren, indem offtzell bekannt gegeben wird, daß„keinerlei Uneinigkeit zwiſchen dieſen betr. die Interpretation der Note der amerikaniſchen Regierung beſteht“. Der angeführte Korreſpondent läßt ſich jedoch durch dieſe Stellungnahme nicht in ſeiner Meinung beirren, ſondern er⸗ klärt ſarkaſtiſch, die Tatſache, daß die Juriſten ſich in ihren Aeußerungen nicht einig waren, ſtelle nur ihre Unfähigkeit, ine Baſis für eine gemeinſame oder fdentiſche Antwort zu finden 1 N Die Amneſtie in Preußen D Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„B..“ meldet, hat das preußiſche Juſtizminiſterium zur Durchführung des geſtern vom Reichstag beſchloſſenen Amneſtiegeſetzes bereits alle erforderlichen Maßnahmen getroffen. Obwohl das Geſetz erſt am Montag nachts 12 Uhr in Kraft tritt, werden die Gefangenen, deren Begna⸗ digung zweifelsfrei feſtſteht, bereits im Laufe des heutigen und morgigen Tages aus den Strafanſtalten entlaſſen. Um jedes Verſehen auszuſchalten hat der Juſtizminiſter Dr. Schmitt eine doppelte Kontrolle angeordnet. Die Staatsanwaltſchaften haben ſofort zu prüfen, wer unter die Amneſtie fällt. Außerdem ſind aber die Gefängnisdirektionen aufgefordert worden, ſämtliche Gefangene namhaft zu machen, deren Amneſtierung nach ihrer Anſicht in Frage kommt. Die Frage, ob eine Tat aus politiſchen Beweggründen geſchehen iſt und deshalb amneſtiert wird, prüft zunächſt die Staatsanwaltſchaft. Im Falle der Ablehnung kann ſich der Beſtrafte an das Gericht mit der Bitte um Entſcheidung wenden. Die politiſchen Gefangenen, deren Zuchthausſtrafen in Gefängnis umgewandelt iſt, werden ſofort überführt. Der Sonnenberger Hungeeſtreik flaut ab Der Hungerſtreik im Zuchthaus Sonnenburg, der ſich geſtern auf faſt zwei Drittel der Belegſchaft ausgebreitet hatte, iſt heute von den politiſchen Gefangenen aufgegeben worden, nachdem ihnen die Nachricht von der Annahme des Amneſtie⸗ geſetzes im Reichstag mitgeteilt worden war. Im Streik befinden ſich noch 220 kriminelle Gefangene, die unter die Reichsamneſtie nicht fallen. Ein Teil von ihnen fällt mög⸗ licherwetſe unter die Begnadigungsmaßnahmen der Länder. Machtverſtärkung der Wirtſchaftspartei Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mitglieder der Deutſchen Bauernpartet im Reichstag haben ſich jetzt der Deutſchen Wirtſchaftspartei als Hoſpitanten angeſchloſſen, um auch eine Vertretung in den Ausſchüſſen zu erlangen. Die Gruppe behält im übrigen ihre Selbſtändigkeit. Die Fraktion der Wirtſchaftspartei zählt durch dieſen Zuwachs nunmehr 31 Abgeordnete. Mitteilungen über das Meichsentſchädigungsamt Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für Liquidations⸗ und Verdrängten⸗ ſchäden hielt heute eine Sitzung ab. Er beſchloß, die Regie⸗ rung zu bitten, alle techniſchen, organiſatoriſchen und perſo⸗ nellen Maßnahmen zu treffen, die geeignet ſind, das Verfahren zu beſchleunigen. In der Ausſprache machte Miniſtertaldirektor Dr. Dorn vom Reichsfingnzminiſterium einige Angaben über die Arbeiten des Reichsentſchädigungs⸗ amtes und führte unter anderem aus: Jede Aenderung des urſprünglichen Charakters der Entſchädigung hat umfangreiche, neue rechtliche Schwierig⸗ keiten nach ſich gezogen. 14 Tage nach Erlaß des Geſetzes ſet mit den Arbeiten begonnen worden. Anfangs wurden täg⸗ lich 151 Fälle bearbeitet. Inzwiſchen ſet die Arbeits⸗ leiſtung auf das Doppelte geſtiegen durch techniſche und organiſatoriſche Aenderungen, ohne daß eine Vermehrung des Perſonals vorgenommen wurde. Unter den 200(000 Fällen ſeien 40 000 Härtefälle, rund 20 000 ſind durch Feſt⸗ ſetzung der Schlußentſchädigung erledigt. Die verbleibenden 240000 Fälle erfordern zur Erledigung noch eine Zeit von 14 Monaten. Eine Vermehrung des Perſonals um 100 Perſonen durch beſonders geeignete Beamte aus der Reichs⸗ finanzverwaltung wird erwogen. Jugend und Monarchismus Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationale Studentengruppe an der Univerſität Leipzig hat, wie die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ mel⸗ den, an den Abgeordneten Lambach folgendes Schreiben gerichtet: „Die deutſchnationale Studentengruppe Leipzigs ſtellt ſich in dem Kampf um die Erneuerung der deutſchnationalen Par⸗ tet im volksbildenden Sinn voll und ganz hinter 8hre Kreiſe. Sie begrüßt auch die klare Stellungnahme zu dem Problem Monarchie und Republik, die ſie geäußert habe. Wir, die wir in engſter Fühlungnahme mit weiten Kreiſen der Jugend ſtehen, ſtellen feſt, daß tatſächlich der monarchiſche Ge⸗ danke in weiten Kreiſen der nationalen Jugend nicht mehr lebt.“ Baumann und Kohler freigeſprochen Die Kolmarer Appelationskammer hat am Freitag das Urteil des Straßburger Gerichts im Spionageprozeß Baumann⸗ Kohler, durch das die beiden Angeklagten zu acht Monaten Gefängnis und 500 Franken Gelbdſtrafe ver⸗ urteilt wurden, aufgehoben und die beiden Angeſchuldigten reigeſprochen. In der Begründung wird erklärt, daß der Verdacht gegen die Angeklagten gerechtfertigt ſei, weil ſie in dauernden Beziehungen zu Ley ſtanden, weil ſie häufig Reiſen nach Deutſchland unternahmen, weil Baumann ſtändig heftige Angriffe gegen Frankreich gerichtet habe und weil die Er⸗ klärungen Kohlers über ſeine Korreſpondenz mit Ley un⸗ befriedigend ſeien. Angeſichts der ſchwankenden Ausſagen gewiſſer Zeugen ſei jedoch ein unumſtößlicher Beweis für eine Tatſache, die Spionage dargeſtellt haben würde, nicht erbracht worden. Gute Wahlausſichten für Hoover y Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Wie dem„Newyork Herald“ aus Newyork gemeldet wird, erklärte geſtern eine Abordnung von hervorragenden Deutſch⸗Amerikanern vor der Republikaniſchen Par⸗ teil, daß etwa 95 Prozent der Deutſch⸗Amerikaner in den Ver⸗ einigten Staaten für den republikaniſchen Präſidentſchafts⸗ kandidaten Herbert Hoover ſtimmen werden. Die Abord⸗ nung erklärte weiter, daß die große Maſſe der Stimmen des fremoͤſprachigen Elements zweifellos Herbert Hover zugute kommen würde, namentlich wegen ſeines großzügigen Hilfs⸗ werkes, das er während des Krieges für Frauen und Kinder ohne Unterſchied der Nationalität in Europa durchgeführt hat. Die Republikaner hoffen, daß es Hoover wegen ſeiner Beliebtheit beſonders auch in Newyork gelingen werde, dent Ggunerneur Kmith zu ſchlagen. Die Anklagen 5 gegen die Londoner Polizei 8 London, 14. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreker Im Mittelpunkt der politiſchen Aufmerkſamkeit ſteht heute der Bericht der Kommiſſion, die vor kurzem eingeſetzt wurde, um die eigenartigen Methoden der Londoner Polizei zu un⸗ terſuchen, die anläßlich der aufſehenerregenden Verhaftung der 22jährigen Kontoriſtin Savage und des bekannten Wirt⸗ ſchaftspolitikers Sir Leo Money im Hydepark ans Tages⸗ licht gekommen waren. Die Kommiſſion hat ſich auf einen gemeinſamen Bericht nicht einigen können, ſondern zwei abgefaßt. Beide Berichte ſtimmen darin überein, daß die Methoden einer Reviſton bedürftig ſeien. Dagegen wurde über das perſönliche Auf⸗ treten der beiden hohen Polizeioffiziere, die die ſo ſtark an⸗ gegriffenen Methoden anwendeten, keine Einigung erzielt, Während das Labour⸗Mitglied der Kommiſſion, Lee Smith, den Erklärungen der Miß Savage den Vorzug gibt und die Haltung der Polizetbeamten ſcharf angreift, geht der andere Bericht der Kommiſſion in der Verteidigung der Polizeibeam⸗ ten ſoweit, daß die oppoſitionelle Preſſe ſogar von einem Ver⸗ ſuch ſpricht,„ſchwarz weiß zu machen“. Da die Berichte die politiſchen Leidenſchaften ſtark aufzu⸗ reizen ſcheinen, ſteht man der Behandlung des Berichts im Parlament, die bereits nächſte Woche erfolgen ſoll, geſpannt entgegen. Venizelos für Pangalos Athen, 12. Juli.(United Preß.) Miniſterpräſident Venizelos hat vergangene Nacht plötzlich den ehemaligen Diktator Pangalos freigelaſſen. Noch vor vier Ta⸗ gen hatte der neue Miniſterpräſident in einem Interview mit dem Vertreter der United Preß erklärt, er empfinde es als Republikaner als eine Schande, daß ein Bürger 23 Monate lang in Haft gehalten werde, ohne daß man ihm den Prozeß gemacht habe. Er habe den Juſtizminiſter beauftragt, das Verfahren zu beſchleunigen, indes müſſe er zu ſeinem Be⸗ dauern erklären, daß er, ſolange die Kammer nicht tage, keine rechtliche Grundlage zur Freilaſſung ſehe, da die Haft vom Parlament angeordnet ſei und der Gefangene zur Verfügung des parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes ſtehe. Wie amtlich mitgeteilt wird, erfolgte die Freilaſſung von Pangalos, nachdem das Kabinett einſtimmig entſchteben hatte, daß die Aufrechterhaltung der Haft nach Auflöſung der Kam⸗ mer, die ſeine Verhaftung gefordert hatte, ungeſetzlich ſei. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß das Kabinett bei der Freilaſſung ſich von der Abſicht hat leiten laſſen, dit Stellung von Venizelos bei der Armee zu ſtärken. Ein gro⸗ ßzer Teil des Offizierkorps ſteht hinter Pangalos. Anderer⸗ ſeits beſitzt General Kon dylos, der Rivale von Pangalos, einen ebenſo großen Anhang im Heer. Kondylos gehört zu den erbittertſten Gegnern von Venizelos. Letzte Melöungen Todesurteil gegen einen Muttermörder — Limburg, 14. Juli. Das Schwurgericht Limburg a. d. Lahn verurteilte den Niederzenzheimer Muttermörder Anton Horn, der am 4. März ds. Is. ſeine Mutter im Stalle mit einem Hammer erſchlagen hatte, weil ſie ihm die von ihm geforderten acht bis zehn Mark, die er zum Bau eines Radio⸗ apparates verwenden wollte, nicht gab, zum Tode, Opfer der Hitze 5 — Berlin, 14. Juli. Die Hitze hat im Laufe des geſtvigen Tages in Berlin zwei Todesopfer gefordert. In der Seydelſtraße brach plötzlich der Buchdrucker Engelhardt zuſammen. Ein hinzugerufener Arzt konnte nur noch den Tod infolge Hitzſchlages feſtſtellen.— Weiter erlitt der Rei⸗ ſende Julius Cohn einen tödlichen Hitzſchlag. Die Bekämpfung der Wohnungsnot in Berlin [ Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Stadt Berlin will jetzt einen neuen Weg beſchreiten, um Woh⸗ nungen bauen zu können. Es iſt nämlich beabſichtigt, die ſtäd⸗ tiſchen Baugeſellſchaften zu einer großen Geſellſchaft zuſam⸗ menzulegen. Auf dieſe Weiſe hofft man, unnötige Verwal⸗ tungskoſten vermeiden zu können, die man für Bauzwecke aufwenden will. Durch das Bauen großer Stede⸗ lungen ſollen die Baukoſten verbilligt und dadurch der Mietzins geſenkt werden. Exploſion auf einem engliſchen Dampfer — Antwerpen, 12. Juli. Heute mittag ereignete ſich an Bord des hier im Hafen vor Anker liegenden engliſchen Dampfers„Cambriam Idylle“ eine Exploſion. Arbeiter waren damit beſchäftigt, Munition zu laden, als plötzlich eine Kiſte mit Kartuſchen durch das Reißen einer Kran⸗Kette auf eine andere ſtürzte und ſo eine Exploſton hervorrief. Neun Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Schlag wetter⸗Exploſton— Vier Tote, ſieben Vermißte ö — Antwerpen, 14. Juli. Durch ſchlagende Wetter wurden in der ſtaatlichen Grube Hendrik in der Nähe von Herrlen vier Bergleute getötet und eine große Anzahl verletzt. Steben Bergarbeiter werden noch vermißt. Man befürchtet, daß ſie unter den Trümmern begraben ſind. Kino⸗Einſturz in Italien — Mailand, 12. Juli. In dem piemonteſiſchen Städtchen Cuney ſtürzte heute morgen während den Arbeiten an einem Neubau des Filmtheaters„Italia“ eine Decke ein. 55 Arbei⸗ ter waren an dem Bau beſchäftigt, von denen ſich noch 15 ret⸗ ten konnten. Die anderen befinden ſich noch unter den Trüm⸗ mern, aus denen Hilferufe kommen. Feuerwehr, Militär und Polizei beteiligen ſich an den Rettungsarbeiten. Der Einſturz ging ſo vor ſich, daß das obere Gewölbe auf das untere fiel und ſo die Arbeiter verſchüttete. Bisher ſind 4 Tote und 15 Ver⸗ letzte geborgen worden. Millionenbetrug 5 — Mailand, 14. Juli. Bei der Filtale der Banca di Roma in Genua iſt ein Millionenbetrug eines Angeſtellten der De⸗ viſenabteilung entdeckt worden. Der Angeſtellte Virginio Bruſchi war eines Tages verſchwunden, nachdem er heim⸗ lich mit geſchickt gefälſchten Schecks mit Unterſtützung von Komplizen in ausländiſchen Banken Betrügereien im Betrage von einer Million Lire verübt hatte. Begnadigungen zum franzöſiſchen Nationalfeiertag — Paris, 14. Juli. Anläßlich des Nationalfeiertages hat der Präſident der Republik auf den Vorſchlag des Kriegs⸗ miniſters hin 640 vom Kriegsgericht verurteilten Milttär⸗ perſonen Ermäßigungen ihrer Strafe oder Straferlaß ge⸗ währt. Die Fälle von l weiteren Verurteilten unterliegen noch der Prüfung. 2 r — Eeine zweite große Veranſtaltung, können wir auch keine großzügigen Veranſtaltungen hier ab⸗ halten, keine Fremden nach Mannheim locken und auch dieſe Aer unſere Stabt nicht intereſſteren. Wir verkennen durch⸗ Was vor 20 Jahren noch gewünſcht wurde, war die Weiter⸗ Zuſammenſcharren durchaus nicht. 0 Lund Späße erſinnen, 0 werten Charakterzuges gefrozzelt werden. Eine engliſche Stockung, weil ein Pferd ſich weigerte, weiter zu gehen. 8. Sekte. Nr. 924 Mannheim als Fremdenſtadt Geringer Beſuch der Reißinſel Errichtung eines botaniſchen und zoologiſchen Gartens Vom Strandbad Wenn wir einen Rückblick auf die nun zu Ende gegangene Woche werfen, ſo müſſen wir konſtatieren, daß kein Mangel an Veranſtaltungen und daß Gelegenheit zu Zerſtreuungen aller Art in reichlichem Maße vorhanden war. Das Er⸗ öffnungsſchießen der Schützengeſellſchaft Mannheim brachte eine große Zahl auswärtiger Schützen⸗ brüder nach Mannheim, die ſich nicht nur lobend über die nach modernen Geſichtspunkten erſtellte neue Schteßſtätte, ſon⸗ bern ſich auch lobend und anerkennend über die Stadt Mann⸗ heim ausſprachen. Mit einer zahlreichen Beteiligung beim nächſten Mannheimer Landesſchützenfeſt kann daher jetzt ſchon gerechnet werden. Erfreulicherweiſe hat das Eröffnungs⸗ ſchleßen dem Schießſport viele Freunde und Gönner gebracht; gehört doch der Schießſport zu den Sportarten, die mit Vor⸗ liebe gepflegt werden. Seit altersher hat ſich ein guter Schütze ſtets des beſten Anſehens erfreut. Wir gedenken be⸗ ſonders der früheren Milttärdienſtzeit, wo ein guter Schütze ſtets Hahn im Korbe bei den Vorgeſetzten war. Der Wahlſpruch der Schützen„Ueb Aug und Hand fürs Vater⸗ land“ hat heute noch mehr als früher ſeine Berechttgung und Geltung. 8 die nicht nur die Zugend, ſondern auch die Erwachſenen aus der näheren und weiteren Umgebung von Mannheim auf die Beine brachte und zu herzlichen Ovationen veranlaßte, war der Beſuch der Ozeanflieger. Der Flug der„Europa“ von Aachen nach Mannheim ſtellte nicht nur ein flugtechntſches Ereignis von großer Bedeutung dar, ſondern er hat überall Aufſehen erregt und wieder einmal bie Augen der Welt nach der In⸗ duſtrieſtabt an der Einmündung des Neckars in den Rhein gelenkt, die in der Vorkriegszeit eine beltebte Kongreß⸗ ſtadt war. Leider hat uns Karlsruhe in dieſer Beziehung den Rang abgelaufen, denn aus der früheren Reſtidenzſtadt iſt jetzt eine Kongreß⸗ und Ausſtellungsſtadt geworden, wäh⸗ rend wir hier in Mannheim bedauerlicherweiſe noch nicht ein⸗ mal im Beſitze einer Ausſtellungs halle ſind. So⸗ lange wir aber eine ſolche aus allen Kreiſen der Bürgerſchaft dringend gewünſchte Ausſtellungshalle nicht haben, ſolange aus nicht, daß Wohnungsbauten notwendiger ſind als Aus⸗ Uungsbauten, aber im Intereſſe der hieſigen Induſtrie und der Geſchäftswelt und nicht zuletzt im Intereſſe unſeres hoch⸗ entwickelten Hanbwerkerſtandes muß alles getan werden, da⸗ it Mannheim wieder zu einer mit Vorliebe aufgeſuchten emdenſtabt wird. Ob die Stadt aber je wieder den Karls⸗ tuher Vorſprung wird einholen können, iſt eine Frage, die wir ſtark bezweifeln. 8 Die Oeffnung ber Reiß inſel für die Allgemein⸗ heit, ſo begrüßenswert ſte auch iſt, hat bisher nicht den er⸗ Hofften ſtarken Andrang aufzuweiſen. Erfreulicherweiſe kann Gber mitgeteilt werden, daß ſich die wenigen Naturfreunde bet ber Beſichtigung ber Inſel an die Ordnung halten. Auf welche Urſache der ſchwache Beſuch zurückzuführen iſt, wollen wir heute nicht unterſuchen. Vor 20—25 Jahren war es das Beſtreben ber Stadtväter, Mannheim mit einem großen Wal d⸗ und Wieſengürtel zu verſehen. Durch den rapiden Aufſchwung, den die Stadt zu Beginn dieſes Jahrhunderts nahm, kamen bie Projekte jedoch nicht zur Ausführung. Als bann vor zwei Jahrzehnten das Waldpark⸗Reſtaurant„Stern“ erbaut und der Waldpark zu den bevorzugten Erholungs⸗ ſtätten der Mannheimer Bevölkerung wurde, wurden auch Stimmen laut, die eine beſſere Verbindung mit dem Wald⸗ park verlangten. Man dachte zunächſt an Dampfer⸗ fahrten. Zu wünſchen wäre nur, daß auch auf dem Dindenhof, z. B. beim Rheinkaffee eine Dampfer⸗ anlegeſtelle errichtet würde. Die Eröffnung des Strand⸗ babes brachte auch einen regen Droſchkenverkehr nach dem Herrlich gelegenen Park, um den uns viele Städte beneiden. führung der elektriſchen Straßenbahn bis tief in den Waldpark hinein. Es iſt gewiß, dieſer Gedanke hat etwas ganz außerordentlich verlockendes an ſich, denn es wäre gar zu ſchön, an den Abenden oder an den Sonntagen nach dem Waldpark und nach der Reißinſel auf der Elek⸗ triſchen hinaus zu fahren. Wir ſind überzeugt, daß der Zu⸗ ſtrom der Erholungſuchenden noch bedeutend ſtärker würde, als er jetzt ſchon iſt. Das Rheinbauamt würde ſicherlich ſeine Genehmigung erteilen. Ob aber die Verwaltung der Sträßenbahn ſo raſch dieſem Gedanken zu⸗ ſtimmt, iſt eine Frage, die nicht ohne weiteres zu bejahen ſein wird, zumal die Generaldirektlon erſt kürzlich auf die ſchlechte Frequenz verſchiedener Linien verwieſen und den Bau neuer Linien in weite Ferne gerückt hat oder dieſe erſt dann unter⸗ nehmen will, wenn ſich die Einnahmen der Straßenbahn wie⸗ der in aufſteigender Linte bewegen. * Außer dem ſchönen, aber leider bis heute noch nicht durch⸗ geführten Plan der Weiterführung der elektriſchen Straßen⸗ bahn nach dem Waldpark wurde ſchon vor Jahrzehnten eine Reihe anberer wichtiger kommunaler Fragen innerhalb der Bürgerſchaft eingehend ventiltert und erörtert. Sie alle hingen mit der Verſchönerung der Stadt zuſammen und ſoll⸗ ten insbeſondere der Fremben propaganda dienen. Aber alle dieſe Projekte teilten das Schickſal ſo vieler an⸗ derer, beren Ausführung nicht verwirklicht werben konnte, weil bringendere Fragen ber Stadtverwaltung im Vorder⸗ grunde ſtanden und weil ſchon damals die Geldkuappheit bei der Stadtverwaltung bald chroniſch zu werden drohte. Es wurde von der Errichtung eines botaniſchen Gartens geſprochen. Unbeſtreitbar iſt dieſer Gedanke auch heute noch ſpruchreif und wäre in Verbindung mit der Stadtgärtnerei und dem ſchönen Palmenhaus ſicherlich ohne allzugroße Auf⸗ wendung von Mitteln zu realtſteren und durchzuführen. Es ſteht feſt, daß beute noch eine große Anzahl von Blumen⸗ und Pflanzenfreunden mit dieſem Gedanken ſymphatiſiert und ſeine Verwirklichung dringend wünſcht. 8 Gleichſam über Nacht iſt aus den alten Truhen und Akten der Plan der Errichtung eines zoologiſchen Gartens wieder auferſtanden und hat aufs neue ſeine alten Freunde wieder begeiſtert. Schon bei ſeinem erſten Auftauchen hat der Gedanke in ber Oeffentlichkeit eine lebhafte Reſonanz und viele Anhänger gefunden. Ob es heute noch ſo iſt, werden ja die nächſten Monate zeigen. Bald nach der im Jahre 1899 erfolgten Eingemeindung von Neckarau mit Mannheim, die uns den ſchönen Waldpark als Morgengabe einbrachte, ſchwärmte man davon, im Waldpark einen zoologiſchen Garten zu errichten. Gewiß würde das Gelände den idealſten Platz darſtellen. Als aber dann im Jahre 1910 die große Ueber⸗ ſchwemmung kam, bie den Waldpark gänzlich unter Waſſer ſetzte, hörte man von der Errichtung eines Zoologiſchen ebenſo wenig mehr als ſich mit den Waſſerfluten auch die Freunde des Zoologiſchen verlaufen zu haben ſchienen. Als der Waldpark dann an Weihnachten 1910 und in der Neu⸗ jahrsnacht 1925 abermals von großen Ueberſchwemmungen heimgeſucht wurde und die Wogen bald den„Stern“ mit⸗ zunehmen drohten, ſo daß man ſchon um das Leben der Re⸗ ſtaurateure Beyerle und Kohl fürchtete, da wurde das Projekt wenn auch ſchweren Herzens endgültig begraben. Nun kam in den letzten Wochen abermals eine Bewegung in Gang, die den alten Plan der Errichtung eines zvologtiſchen Gartens in Mannheim zur Hebung des Fremdenverkehrs aufs neue tatkräftig aufgriff. Ein kleiner Kreis hieſiger Bür⸗ ger hat ſich bereits zuſammengeſchloſſen, um die nötigen Vor⸗ bereitungen zu treffen. Ohne Zweifel iſt die Frage akut ge⸗ worden. Mancher auswärtige Tierfreund würde unſerer Stadt einen Beſuch abſtatten und für Kinder bedeutet der Beſuch eine Tierſchau immer ein Erlebnis, das ſie niemals ver⸗ geſſen. Es würde eine weitere Sehenswürdigkeit geſchaffen, die ſicherlich von Nah und Fern eine große Anziehungskraft ausübte. Wie man ſich allerdings die finanzielle Seite der Angelegenheit vorſtellt, iſt nicht recht klar. Wie wir hörten, ſollen im kommenden Winter Werbeverſammlungen und Licht⸗ bildervorträge ſtattfinden. Hagenbeck hat in einem längeren Schreiben ſeine Unterſtützung zugeſichert, ſobald die Sache ſpruchreif wird. Der Verkehrsverein wird gleichfalls die Angelegenheit fördern. . Ueber das Strandbad iſt uns in der letzten Zeit eine Reihe von Klagen zugegangen, in denen hauptſächlich über das undiſziplinierte Benehmen mancher Strandbad⸗ beſucher Beſchwerde geführt wird. Das Strandbad ſoll eine Erholungsſtätte ſein. Man ſollte daher erwarten, daß ein Badebeſucher auf den andern Rückſicht nimmt und daß auch die ganze Anlage in Oroͤnung gehalten wird. Darin haperts aber nicht zu wenig. Viele Leute werfen die Ueberreſte ihrer Frühſtücks⸗ oder Veſperbrote und noch anderes mehr einfach auf den Boden, obwohl genügend Papierkörbe vorhanden ſind. Der Zufahrtsweg iſt ſtaubig und ſchmutzig und auf ihm raſt die Jugend ganz rückſichtslos dahin. Die draußen ſtatio⸗ nierte Schutzmannſchaft findet leider nicht die notwendige Unterſtützung, ſondern wird ſelbſt noch angepflaumt. All' dieſe Mißſtände haben manchen Strandbadbeſucher veranlaßt, wieder in die alten Rheinbadeanſtalten zurückzukehren. Es wäre bedauerlich, wenn im Strandbad, das der Stadt eine ſchöne Stange Geld gekoßet hat, Anſtand und Ordnung ſich nicht burchſetzen könnten. I..: Fr. Kircher. Vexeinsnachrichten SGewerkſchaftsbund ber Angeſtellten. In der geſtern abend im Kaffee Kinzinger abgehaltenen Verſammlung des G. D. A.(Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten ſprach das Bundes vorſtandsmitglied Max Röſſiger aus Berlin über den Kampf um den größeren Wirtſchafts⸗ gedanken“. Wie beim einzelnen Menſchen, betonte der Redner, ſo muß man es ebenſo bei einem Volke tun, um es in ſeiner Vielfältigkeit und ſeinen Ideengängen kennen zu lernen. Den Gedankengängen des Heidelberger National⸗ ökonom Max Weber dann teilweiſe folgend, betonte er, daß zwiſchen dem geiſtigen Kulturleben eines Volkes und ſeiner Wirtſchaftsauffaſſung, zwiſchen dem Staatsgeiſt und dem Wirtſchaftsgeiſt eines Volkes— ſchärfer ausgedrückt ſtarke Wechſelbeztehungen beſtehen. Dieſe Theſe iſt es vor allem, die der Redner in ſeinen weiteren Ausführungen näher begründet und erläutert, um dann auf die Frage einzugehen, wie der Einzelne oder ganze Gruppen von Menſchen mit⸗ wirken ſollen zum Aufbau eines geſunden Wirtſchafts⸗ lebens. In ſeinen Darlegungen gibt er eine Ueberſchau über die Entwicklung der Wirtſchaftspolittk vom Altertum bis in unſere Tage. Bei der Schilderung der mancheſterlich⸗liberalen Wirtſchaftsauffaffung des vorigen Jahrhunderts legte er vor allem den Nachdruck darauf, auch hier wieder die Parallele zwiſchen Wirtſchaft und Politik zu verfolgen, die immer be⸗ ſtanden hat und heute noch beſteht. Zu der gleichen Zeit, wo ſich im Wirtſchaftsleben eine neue, zweifellos größere Idee gegentiber der abgeſchloſſenen des Zunftweſens durchſetzt, iſt in Deutſchland eine ſtarke Welle des Kampfes um politisch Freiheit zu bemerken. Heute iſt Deutſchland das aller kartelliſterte Land. 5 Doch iſt auch das richtig, daß viele Arbeitnehmer bürgerlich eingeſtellt ſind. Ein anderes Gebiet, das im Vordergrunde ſteht, iſt das des Arbeiterrechtes, daß eben auch die Perſon des Arbeiters als Menſch berückſichtigt wird. Dem Redner wuryde lebhafter Beifall gezollt. Sobann überreichte Ortsgruppenvorſteher Schönlein⸗ Mannheim den beiden Kollegen H. Meſſerſchmidt und H. Tiſcher⸗ Mannheim im Auftrage des Bundesvorſtandes je eine vom Verbande gewidmete Jubiläumsurkunde als äußeres Zeichen des Dankes für die 28jährige treue Zugehörigkeit zum 11 und für 25jährige geleiſtete Pionierarbeit für den erband. Schottiſche Sparſamkeit Der Schotte iſt allgemein als ſehr ſparſam bekannt. Die Bewohner der Stadt Aberdeen in Schottland aber ſcheinen die ſparſamſten Schotten zu ſein. Was das bedeutet, kann man ſich leicht vorſtellen. Doch die„Silberſtadt am Meer“, wie ein romantiſcher Schriftſteller Aberdeen einmal genannt hat, ſchämt ſich dieſes ausgeprägten Hanges zum Sparen und Im Gegenteil, die Be⸗ wohner von Aberdeen ſind ſelbſt dieſenigen, die Anekdoten in denen ſie wegen ihres bemerkens⸗ Zeitung veröffentlichte dieſer Tage eine Sammlung ſolcher Aherdeenſcher Scherze, von denen einige hier wiedergegeben ſeien: a Ein in Aberdeen geborner und erzogener Mann, Eigen⸗ tümer eines Kinos, machte einmal eine Geſchäftsreiſe nach London. Er beſuchte die dortigen Filmpaläſte und intereſſierte ſich insbeſondere für die Reklame, die von den Kinobeſitzern gemacht wurde. Da fiel ihm auf, daß ein Kino folgendes inſerierte:„Perſonen, die neunzig Jahre oder noch älter ſind, haben freien Eintritt.“ Dieſer Reklametrick ſagte ihm Zehr zu, nur beſchloß er ſofort, ihn auf echt aberdeenſche Art du verbeſſern. Sobald er wieder in ſeiner Vaterſtadt war, ließ er über dem Eingang ſeines Kinos eine große Tafel anbringen auf der zu leſen war:„Perſonen, die mehr als neunzig Jahre alt ſind, haben freien Eintritt, wenn ſte in Begleitung ihrer Eltern kommen.“ Derſelbe Mann ſtieg, als er nach Aberdeen zurückfuhr, in jeder Station aus, in der der Zug ſtehen blieb, und kehrte keuchend und ſtöhnend im letzten Augenblick in ſein Abteil zurück. Ein Mitreiſender beobachtete dieſes Benehmen eine Zeitlang, dann fragte er endlich:„Was machen Sie denn auf jeder Station?“ Vom Laufen noch ganz erſchöpft und nach Atem ringend, ſtieß der Aberdeener hervor:„Ich kaufe mir jedesmal eine Fahrkarte von der einen Station zur anderen. Es könnte ja ein Unglück geſchehen und dann wäre das ganze Geld für die reſtliche Strecke umſonſt ausgegeben.“ Einmal entſtand in Aberdeen im Straßenverkehr eine N 1 Schließlich mußte die Feuerwehr ausrücken, die das Tier mit verſchiedenen Mitteln in Bewegung brachte. Nun zeigte ſich, warum das Pferd nicht vom Fleck wollte: Der in Aberdeen aufgezogene Vierfüßer hatte nicht von der Stelle weichen wollen, weil er mit einem ſeiner Hufe auf einer Silber⸗ münze geſtanden war. Drei Männer tranken in Aberdeen Whisky. Auf einmal zappelte im Glas eines jeden eine Fliege. Der eine, der aus Glasgow kam, entfernte das Tierchen mit einem Löffel, ſein Freund, der aus Edinburg ſtammte, fiſchte das Inſekt mit ſeinem Zeigefinger heraus, aber der Kamerad aus Aber⸗ deen nahm die Fliege und drückte ſie über ſeinem Glas aus, Ein Aberdeener war einmal bei einem Bekannten zu Beſuch und verſprach, um ſich zu revanchieren, er werde, ſo⸗ bald er wieder zu Hauſe ſet, ein prächtiges Brathuhn ſchicken. Der Mann fuhr weg, aber die verſprochene Henne kam nicht. Eines Tages war der Bekannte in Aberdeen und ſuchte den Mann, der bei ihm zu Gaſt geweſen war, auf. Im Geſpräch deutete er an, daß er die Henne nie empfangen hatte. Der Aberdeener nickte und erwiderte ſeelenruhig:„Das kann ſchon ſein. Die Henne war, als ich nach Hauſe kam, nämlich wieder ſo geſund wie ein Fiſch im Waſſer.“ Ein Wirt machte Reklame, indem er auf ſeiner Geſchäfts⸗ tafel einen Zettel mit folgendem Inhalt befeſtigte:„Hier wird Whisky zu jedem annehmbaren Preis verkauft.“ Ein Aberdeener ging ins Wirtshaus und bot einen Penny für eine Flaſche Whisky. Entrüſtet wies ihn der Wirt ab: das ſei doch kein annehmbarer Preis. Der Abendeener ließ jedoch nicht locker, es entſpann ſich ein Streit, Polizet wurde gerufen und der Wachmann aufgefordert, die Sache zu entſcheiden. Der Poltziſt, der einen guten Schluck nicht verachtete, erklärte, der Aberdeener habe recht; der Wirt müſſe ihm die Flaſche Whisky für den Penny verkaufen. Seufzend gehorchte der Wirt. Der Poliziſt und der Aberdeener machten ſich einen guten Tag. Am nächſten Tag erſchien der Aberdeener ſchon wieder im Lokal. Diesmal wollte er freilich nicht noch ein⸗ mal billigen Whisky kaufen, ſondern ein gutes Geſchäft machen. Er überreichte dem Wirt die leere Flaſche und ver⸗ langte von dieſem zu deſſen Verblüffung zwei Penny für die Flaſche. 5 ſtadt Berlin im Verſuch, Einmal aber bewies ein Aberdeener, daß ein Bewohner der„Silberſtadt am Meer“ auch freigiebig ſein kann. Der Mann ließ verkünden, daß er der Witwe des unbekannten . die Summe von fünfhunderttauſend Pfund Sterling anbiete. 9 Literatur Alice Berend:„Ti von Brinken“, Roman. Verlag Deutſche Buchgemeinſchaft, Berlin SW 68. Die bekannte Dichterin ſchreibt über dieſen Originalroman:„Zuerſt iſt der Menſch da. Allmählich erſt wird ſein Lebensgeſchick ſichtbar. Dasſelbe gilt beim künſtleri⸗ ſchen Schaffen. Zuerſt ſtehen die Geſtalten, die Typen vor uns, ſie beginnen uns überall zu begegnen, ſie folgen uns überall, ſie ſind immer da und wollen ein Schickſal von uns. Ti von Brinken iſt eine der erſten Geſtalten, die mich zur Darſtellung drängte. Als ich ſelbſt noch ſo jung war wle ſie, als ich in den erſten Ehefahren ſteckte und mir das Jungmädchentum noch näher war als das Frau⸗ ſein. Damals wurde das Buch konzipiert. Es birgt viel aufobſo⸗ graphiſches. Es hatte aus dieſem Grunde noch nicht den Stll, den erſt reifende Jahre und künſtleriſche Ueberlegtheit bringen können. Aus allen dieſen Urſachen heraus, beſonders aber aus dem Grund, daß ſich Selbſterlebtes darin zu Wort gezwungen, wurde das Manu⸗ ſkript beiſeitegelegt, Auf dem Boden eines großen Koffers, zuerſt beſchwert mit philoſophiſchen Büchern, dann mit Puppen, Schifſchen und Botaniſtertrommeln, ſpäter mit Schulbüchern, mit Schliltſchußen, und ſo immer mechſelnd mit den bunten Dingen der veränderlichen Lebenszeiten, reiſte es mit auf meinen beſtändigen Fahrten durch Itallen, Holland, England, hin und her über Deutſchlands Grenzen So wie die eigene Jugend immer mit uns fährt oder doch fahren ſollte, ob wir uns ihrer bewußt ſind oder nicht.— Alle Termine kommen einmal heran. Das iſt die einzige Begründung, die ſich an⸗ geben läßt, warum das Manufkript plötzlich zu bearbeiten begonnen und endlich zu Ende geſchrieben wurde, als ich fetzt in der Pater⸗ . n ein feſteres Heim einzurichten zie be⸗ ſchriebenen Blätter wiederfand. Sie waren noch zuſammengehalten mit dem gleichen grünen Band, das ſchnell einmal die Eile der Ab⸗ reiſe um ſie geſchlungen. Mancherlei hatte ſich inzwiſchen in meinem Leben verändert. Das Band war grün geblieben, Ich begann zu leſen, ich freute mich, wie fung Ti von Brinken geblieben war, ich kannte ſie wieder, ich kannte ſie noch, aber ſie war mir nun ſo fern, daß ich unbefangen aus ihrem Leben zu erzählen vermochte, Von dem Geſchick des des ſorgſam behüteten Mädchens, das ſich plötzlich in der Ehe wiederfindet und ſtaunt, wle ſchmer das wirkliche Leben iſt, ſelbſt wenn es koſtbar iſt und die Erfüllung der Sehnſucht ge⸗ weſen. Für die Behütetgeweſene iſt das erſte Jahr der Ehe der Sprung vom Traum in die Wirklichkeit. Daß dieſe Wirflichkeit reicher iſt als der leichte Traum, will gelernt ſein, Herz und Seele wundern ſich bei dieſem Unterricht des Lebens. Es albt kein Einzel. ſchickſal, wir glouben das nur ſeder von uns. Wir erleben a Grund alle das gleiche, nur mit ganz kleinen Unterſchieden im Rhythmus und Klang der Lebengme lobte — Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 14. un s Elaͤdtiſche Nachrichten Eroͤffnung der Roſenausſtellung 15 00 Schnittroſen ausgeſtellt Heute vormittag 11 Uhr wurde im großen Ballhaus⸗Saale n Gegenwart eines kleinen Kreiſes geladener Ehrengäſte bie Schnittroſen⸗Schau bes Vereins deutſcher Roſenfreunde, Ortsgruppe Mannheim feierlichſt eröffnet. Die Ausſtellung umfaßt ganz hervorragende Roſen⸗ güchtungen, von denen jede einzelne in Farbe und Wuchs verſchiebenartig geſtaltet iſt. Unter den anweſenden Ehren⸗ gäſten bemerkten wir u. a. als Vertreter des Bezirksamtes Dandrat Dr. Guth⸗Bender, von der Stadtverwaltung den Protektor der Ausſtellung, Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich und die Str. Ludwig und Haas, Stv. Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Wolfhard, Beigeordneter Loeb und Gartendirektor Kirchberg. Von Berufsverbänden waren anweſend Obmann Klein, von ber Bezirksgruppe Mann⸗ heim des Landesverbandes badiſcher Gartenbaubetriebe und Oskar Preſtinari vom Verband Deutſcher Blumen⸗ geſchäftsinhaber, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, Direk⸗ tor Henſel vom Friedrichspark u. a. m. Der Vorſitzende des hieſigen Vereins der Roſenfreunde Herr Haas⸗Mannheim eröffnete hierauf die Ausſtellung, indem er die Ehrengäſte herzlichſt begrüßte und dem Oberbürgermeiſter für die Ueber⸗ nahme des Protektorats den Dank ausſprach. Auch der Preſſe dankte der Reoͤner für die Förderung der Ausſtellung, deren Ueberſchuß zu der Errichtung eines Roſar tums in Mannheim beſtimmt iſt. Die Ausſtellung verfolge fernerhin aber auch den Zweck, unſer ſchönes Mannheim zu einer wirk⸗ lichen Roſenſtadt zu machen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bemerkte einleitend, daß er das Protektorat der Ausſtellung gerne übernommen habe und die beſten Glückwünſche der Stadtverwaltung überbringe. Sie haben, ſo betonte er, ja alle mit mir den einen Wunſch, daß Mannheim eine ſchöne Stadt ſein möge und immer ſchöner werde. Dazu tragen nicht nur ſchöne öffentliche und Privathauten bei, dazu können nicht nur ſehr erwünſchte Stiftungen von reichen Leuten für unſere öffentlichen Plätze beitragen, ſondern dazu kann jeder Einzelne helfen. Jeder Einzelne kann dafür ſorgen, daß unſere Anlagen gut erhalten bleiben und er kann Poſitives leiſten auf dem Gebiet der Blumenkultur. Ich erinnere nur an die Ausſchmückung der Balkone, der Fenſter und der Vorgärten. Die Königin der Blume, die Roſe, iſt ja für den Schmuck unſerer Stadt prächtig ge⸗ eignet, da der Boden für die Roſenzucht gut iſt. Ich möchte mit Ihnen den Wunſch teilen, daß unſere Stadt nicht nur ein Roſarium bekommt, ſondern auch der ganze Roſen⸗ garten mit Roſen umgeben wird, ſo daß man von einem wirklichen Roſengarten ſprechen kann. Vielleicht finden ſich Mittel und Wege, um dies durchzuführen. Ich wünſche, daß der Verein der Roſenfreunde ſich weiter günſtig entwickelt und recht viele Anhänger findet. In dieſem Sinne erkläre ich die Ausſtellung für eröffnet. Der Rundgang durch die Ausſtellung ließ erkennen, welch eine Fülle von Roſen in den verſchie⸗ denſten Farben und Arten vertreten waren, die alle das Ent⸗ zücken der Beſucher hervorriefen. Einen ungefähren Begriff von der Größe, Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit der Ausſtellung ergibt ſich daraus, daß nicht weniger als 13 Roſenzüchter und Roſenſchulen und zwei Klein⸗ garten vereine die ſchönſten deutſchen Roſen ausgeſtellt haben. Im Ganzen ſind es 15000 Sorten von Schnitt⸗ roſen, die als eine beſondere Sehenswürdigkeit angeſprochen werden können und daher das größte Intereſſe der Blumen⸗ züchter und Roſenfreunde erwecken. Von Mannheimer Firmen ind beteiligt: Fritz Liefhold, Nic. Roſenkränzer, Fritz Seidler, Karl Motz und Franz Freund. Von auswärtigen Firmen ſind es namentlich die Firmen Peter Lampert⸗Trier, Wilhelm Pfitzer⸗Stuttgart, Guſtav Scheuer⸗ mann⸗Heilbronn, Gebr. Schultheiß⸗Steinfurt u. a. Beſonders intereſſant waren bie verſchiedenen Neuzüchtungen von Roſen, darunter prächtige Roſen von ſüzem und herbem Duft und Kreuzungen verſchtedener Roſenarten, die eine herrliche, korallenlachsähnliche Farbe aufweiſen. Von großer Be⸗ deutung iſt auch die Verwendung der Roſe für die Tafel⸗ dekoration. Schöne Ehrenpreiſe winken dem Ausſteller. Es muß anerkannt werden, daß der Verein deutſcher Roſen⸗ freunde auch mit diefer Ausſtellung gezeigt hat, daß Deutſch⸗ land in Bezug auf die Roſenkultur an der Spitze der roſen⸗ züchtenden Länder ſteht. Zum Schluſſe des Rundganges gab es noch eine Ueber⸗ raſchung. Die früher durch ihre Groß⸗Nelken und jetzt durch ihre Roſenzüchterei bekannte Firma Chriſtoph Weigand, Bad Soden hat eine wunderbar ſchöne Roſe kultiviert, die noch nicht im Handel erſchienen iſt. Der Vertreter der Firma erbat und erhtelt von dem Protektor der Ausſtellung die Erlaubnis, die ſelten ſchöne und koſtbare Roſe auf den Namen „Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich“ taufen zu dürfen. Die Roſe dürfte ſich infolge ihrer ausgeſucht ſchönen Farbe und ihres ſchlanken Wuchſes wegen ſehr raſch ein⸗ bürgern. Die Ausſtellung iſt noch bis Sonntag abend geöffnet.. Preisverteilung Bei der heute nachmittag vom Preisgericht vorgenom⸗ menen Prämiierung wurden folgende Ausſteller mit Preiſen ausgezeichnet: 1. Ehrenpreis: Chriſtof Wel⸗ gand⸗Bad Soden, 2. Ehrenpreis Wilhelm Pfitzer Gem. b.., Fellbach b. Stuttgart, 3. Ehrenpreis Gebr. Schultheiß⸗Stein⸗ furt, 4. Ehrenpreis Peter Lambert⸗Trier, 5. Ehrenpreis Franz Freund ⸗Mannheim⸗Neckarau. Goldene Medaillen erhielten: Gebr. Schultheiß⸗Steinfurt, Walther Coßmann Nachf.(Wirtz u. Eicke), Frankfurt⸗Rödelheim, Franz A. Kreis Witwe, Nieder⸗Walluf, Chriſtof Weigand⸗Bad Soden, Franz Freund ⸗Mannheim⸗Neckarau, Peter Lambert⸗Trier, Wil⸗ helm Pfitzer⸗Fellbach, Guſtavr Scheuermann⸗Heilbronn, Fritz Seidler⸗ Mannheim, Fritz Liefhold⸗ Mannheim, Franz Peters⸗Kevelaer(Rhld.). Silberne Medaillen: Niko⸗ laus Roſenkränzer⸗Mannheim, Karl Motz⸗ Mannheim und Kleingarten ⸗Verein Mannheim⸗Sandgewann II. ch. * * Städtiſche Verfaſſungsfeier. Auf Einladung des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Heimerich wird am 11. Auguſt ds. Js. anläßlich der ſtädtiſchen Verfaſſungsfeier Reichstags⸗ abgeord. Univerſitäts⸗Prof. Dr. Deſſauer, Frankfurt a. M. im Nibelungenſaal die Feſtrede halten. * Gewaltiger Waſſerverbrauch in Mannheim. Wir machen darauf aufmerkſam, daß durch die heiße Witterung der Waſ⸗ ſerverbrauch weit über das normale Maß hin⸗ ausgegangen iſt und daß augenblicklich in den Mann⸗ heimer Waſſerwerken Hochbetrieb herrſcht. Das oft ſtundenlang anhaltende Ablaufenlaſſen des Waſſers, um irgend etwas abzukühlen, muß unter allen Umſtänden vermieden werden. Wie wir vernehmen, betrug der Geſamt⸗Waſ⸗ ſerverbrauch der Stadt Mannheim am geſtrigen Freitag rund 63 500 ebm. Außerdem wurde an Heidelberg 9500 ebm Waſſer abgegeben. Der Tagesdurchſchnitt des vergan⸗ genen Jahres an Waſſerverbrauch betrug 32 000 ebm für den Tag. Mit Hilfe des neuen Waſſerwerkes in Rheinau wird die Leiſtungsfähigkeit der Werke auch dem zweifellos noch ſteigendem Verbrauch vollkommen gewachſen ſein. Wenn daher auch eine Waſſernot nicht zu befürchten iſt, ſo iſt doch eine gewiſſe Sparſamkeit im Waſſerverbrauch dringend an⸗ zuraten. 120jähriges Jubiläum der Firma Hirſch Schuſter, Mann⸗ heim. Im Jahre 1808 gegründet, entwickelte ſich das Unter⸗ nehmen aus kleinſten Anfängen zur heutigen Bedeutung. Ur⸗ ſprünglich befaßte ſich das Haus lediglich mit dem Vertrieb von Kleineiſenwaren und Baubeſchlägen, um allmählich auch Werkzeuge und Maſchinen aufzunehmen. Späterhin wurde eine Abteilung für Haus⸗ und Küchengeräte angegliedert, die man durch Aufnahme von Herden, Oefen und Gasherden ausdehnte. Die Räume der Häuſer F 3, 19 und 20 reichten für derartige Erweiterungen nicht mehr aus, ſodaß das nebenanliegende Gebäude P 3, 21 dazu erworben werden mußte. In gleichem Maße wie das Detailgeſchäft, hatte ſich im Lauf der Jahre der Engros⸗Vertrieb entwickelt, ſo⸗ daß auch hierfür geeignete Räume geſchaffen werden mußten. Der Kundenkreis dieſes altangeſehenen Hauſes nahm dank der umſichtigen und ſoliden Führung immer größeren Um⸗ fang an. Hirſch Schuſter dürfte heute nicht nur zu den älte⸗ ſten, ſondern auch zu den bedeutendſten Firmen ſeiner Branche in Süddeutſchland gehören. ... Veranſtaltungen Sonntag, den 15. Juli Theater: Neues Theater im Roſengarten: „Das Dreimäderlhaus“.00 Uhr. Operetten⸗Gaſtſpiekz Konzerte: Frilebrichspark: Konzert.00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Itbelle“..30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Spreewald mäbel“.— Schan⸗ burg:„Die letzten Tage von Pompeji“.— Scala „Der Seeräuber“.— Capitol:„Galgenhochzeit“.— Gloria:„Es war“.— Palaſt⸗Theater:„Chicago“.— Ufa⸗ Theater:„Liebe“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—8 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichti⸗ gung—4 Uhr.. f * Beſchädigung des Mäunerfreibades. Zu der bereits im heutigen Mittagsblatt gebrachten Meldung über die Be⸗ ſchätagung des Männerfreibades durch vorbeifahrende Kühne ſchreibt heute der Polizeibericht: Das ſtädt. Männerfreibad am Stefanienufer wurde geſtern nachmittag 4 Uhr wiederum von einem zu Tal fahrenden Schiff angefahren und gegen das Land geſchoben. Durch den Anprall erlitt ein 32 Jahre alter Kaufmann eine größere Rißwun de am Kopf. Man mußte ihm einen Notverbband anlegen. Nach etwa zwei Stunden konte der Badebetrieb wieder aufgenommen werden.. * Beim Baden ertrunken. Geſtern nachmittag gegen 3 Uhr iſt der ledige 22 Jahre alte Maler Peter Koſt aus Frankweiler, hier wohnhaft, beim Baden im Neckar, unter⸗ halb der Feudenheimer Fähre ertrunken. Obwohl der Vor⸗ gang alsbald bemerkt und der Verunglückte an Land gebracht wurde, waren Wiederbelebungsverſuche erfolglos. * Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaiſen. Das Reich hat Mittel zur Gewährung von Er ziehungsbeihilfen an die in der Schul⸗ oder Berufsausbildung ſtehenden Krie⸗ gerwaiſen zur Verfügung geſtellt. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil verwieſen. Das Post-* Abonnement! e für August ub bis spdtestens 25. ds. ts. emneuert sein, sollen unlleb- dme Nehfkosten oder Unter- brechung vermieden werden. Esllegt im interesse elner glatten Zustellung, dle neue Quittung Slelch bel Vorzelgen elnzulòsen i Neue Mannheimer Zeitung ö Auch ein Opfer des Krieges Sowfetruſſiſches Sittenbild In der Stadt fiel er ſofort auf. Er benahm ſich merk⸗ würdig: in der Straßenbahn trat er Frauen ſeinen Platz ab, er rempelte niemand auf der Straße an, ſeine Schuhe waren wohlgepflegt und glänzten, alle Knöpfe ſeines Mantels waren zugeknöpft. Viele Bürger und im beſonderen Bürgerinnen traten an ihn heran und fragten ihn devot: — Verzeihen Ste, ich wollte Sie fragen — Bitte ſehr,— antwortete er mit einem freundlichen Lächeln und lüftete ſeine graue Fellmütze. — Sie ſind wohl Ausländer?— forſchte die Bürgerin. — Nein, ich bin Ruſſe. — Ach, dann verzeihen Sie. — Bitte ſehr,— und er machte eine liebenswürdige Ver⸗ heugung, zog ſeine graue Fellmütze und begab ſich weiter. Die Bürger und Bürgerinnen blickten ihm nach; ſie ſchüt⸗ telten mißgeſtimmt ihre Häupter und ſagten: 1 — Ein verdächtiger Menſch. Man muß vor ihm auf der Hut ſein. Man ſtellte auch feſt, daß er im Kino ſtets den ſeiner Karte entſprechenden Platz einnahm und immer als letzter den Zuſchauerraum betrat, um dem Gedränge zu entgehen. — Was iſt das für eine merkwürdige Type?— fragten ſich ſehr viele und ergingen ſich in Mutmaßungen, da ſie ſich nicht entſchließen konnten, ihn auszufragen. Er aber ſetzte ſein originelles Benehmen fort, bis ein glücklicher Zufall das ihn umgebende Geheimnis lüftete. Es war in der Straßenbahn. Er hatte ſeinen Platz der Frau eines Revieraufſehers angeboten und ſie war ihm brütsk ins Wort gefallen: g — Meine Füße brauchen Ihnen nicht leid zu tun. Sie täten beſſer auf Ihrem Platz zu ſitzen, ſtatt ſich an verheiratete Frauen heranzumachen!— Und ſie blickte ihn an, wie ihr Mann Perſonen anzuſehen pflegt, die nicht nüchtern ſind. — Verzeihen Sie, Bürgerin, daß ich Sie beunruhige,— ſagte er liebenswürdig und hob ſeine graue Fellmütze,— ich will garnicht mit Ihnen anbändeln, ich habe bloß aus Ge⸗ fälligkeit beiden Flügel ſo ſtellen, daß es unmöglich war, ein klares — Das hätte noch gefehlt, daß ich geſtatten würde, mit mir anzubändeln!— fuhr ſte ihn an. 2 Gerade in dieſem Moment ſprang ihr Mann in den Wagen. Er merkte ſofort, daß irgend etwas in der Luft lag und fragte beunruhigt: — Iſt was paſſiert? — Ach, nichts beſonderes, bloß dieſer Bürger da benimmt ſich unverſchämt. 5 Als die Halteſtelle kam, pfiff der Aufſeher und forderte den Sonderling auf, mit ihm ins Kommiſſariat zu gehen. Das Volk ſah, wie er abgeführt wurde und folgte ihm in hellen Mengen, um endlich ſein Geheimnis zu ergründen. Und dieſes erzählte der Unglücksmenſch im Kommiſſariat: — All mein Unglück beruht darin, daß ich vier Jahre in Deutſchland als Gefangener verbracht habe. Seitdem kann ich die Umgangsformen ziviliſierter Menſchen nicht mehr los werden. Dieſe blödſinnige Gewohnheit hat mir viel Leid ver⸗ ſchafft. Hier, ſehen Sie bitte,— eine Beule im Nacken, die habe ich in Tula erhalten— für mein höfliches Benehmen. In Woroneſh hat man mir in einer Bierſtube mit einem Stuhl auf den Kopf geſchlagen, als ich mich beeilte, einer Bürgerin ihr fallen gelaſſenes Taſchentuch zu überreichen. Und der Sonderling begann zu ſchluchzen. Er tat nun plötzlich allen leid. Das Volk ging auseinander und dachte: — Gott, wie viele Menſchen hat dieſer Krieg verkrüppelt! Theater und Muſik 8. Schlußkonzert der Muſikhochſchule. Auf erfreulich hohem Niveau ſtand die 8. öffentliche Pritfung der Mann⸗ heimer Muſikhochſchule! Es war ein Abend mit moderner Klaviermuſik. Buſont, Debuſſy, Weismann, Schumann und Andere ſtanden auf der Vortragsfolge. Leider konnte man von den Improviſationen des bedeutenden Bach⸗Forſchers Buſoni, von dem man immer und aus Allem etwas lernen kann, nicht viel hören. Ein Verhängnis oder ſagen wir lieber die Unkenntnis der Schallwellen⸗Wirkungen ließ die Bild von Buſonis Werk zu erhalten. Doch wurden wir durch die„Kleine, romantiſche Suite“ von Debuſſy, ein Dokument des vorletzten Stilwandels in der Muſik vollauf entſchädigt. ſcher Reinkultur, die durchweg mit zarteſten und knappſten Mitteln gearbeitet ſind, waren von Anfang bis Ende reizvoll und anregend, das mittlere geradezu bezaubernd. Da iſt der „Kahn“ auf ſchaukelnden Wellen, der„Feſtzug“ dem kleine Buben mit lautem Hallo u. fröhlichem Trara voraus eilen— das„Menuett“ graziös und zierlich im Reifrock und weißer Lockenperücke getanzt—, und ſchließlich das Ballett„das auf duftenden Staccato⸗tönen Zehenſpitzen tanzt! Die„neun Vartattonen“ von J. Weismann, jenes feinfühligen Muſikers, die an dem geſtrigen Abend folgten, iſt ein Beweis für dieſe Behauptung, wenn auch dieſe Wirkung an anderen ſeiner Werke(3. B. an vielen Liedern) noch deutlicher aufzuzeigen wäre. Die Interpretation dieſes vielteiligen Klanggemäldes war eine ganz außergewöhnliche. Mag man auch in kleinen Einzelheiten, ſo beſonders in der Zeitmaßwahl, anderer Mei⸗ nung ſein, oder der Techniker einmal über den Ausdeuter hinauswachſen und ſich Genüge tun im virtuoſem Schwelgen. Die Schumannſche„Variationen und Fuge über ein Thema aus der Fantaſie op. 77 von Beethoven“ war ein Meiſterſtück; die Fülle der Anſchlags⸗Abſchattierungen(nur von Furt⸗ wängler hörten wir noch ein leiſeres Piano) zwang ebenſo zur bedingungsloſen Bewunderung, wie die techniſche und geiſtige Beherrſchung des ſchwierigen, von allerlei Sprödig⸗ keiten nicht freien Stoffes— Emilie Schmitt als Lehrerin und ihre Schülerinnen Gertrud Moch, Erika Schaumberg und Anni Schreiber, wurden für dieſe reifſte Form der Repro⸗ duktion ſtürmiſch gefeiert und mit Blumen reich bedacht. Zwiſchen dieſen vorbeſprochenen Klavierkonzerten lag ein Violinkonzert und drei Geſangsvorträge.— Lothar Scherer aus der Violin⸗Abteilung O. Spamer meiſtert auf ſeiner Geige alle Schwierigkeiten der Technik und beſitzt eine wun⸗ derbar ausgeglichene Bogenführung. Mit der Selbſtverſtänd⸗ lichkeit ſeiner ſicheren Technik verband ſich ein warmquellen⸗ der großer Ton und ein raſſiger Inſtinkt für künſtleriſche Projektion. Des Referenten größter Schreck waren früher die Flageolett⸗Töne! Bei Lothar Scherer ſcheinen ſie keinerlei Schwierigkeiten zu bedeuten. Noch drei Lieder ſollten dem Programm Abwechſlung geben. Die Stimme von Eugen Kinzler aus der Geſangs⸗Abteilung Schöttl iſt blühend und friſch und wirkt anziehend durch die Geſchmeidigkeit der Ton⸗ verbindungen, aber die— Ausſprachel! Unſere Konſonanten Dieſe klanglichen und ornamentalen Studien in impreſtoniſti⸗ ſind doch da, um unſerer Sprache den ſo wichtigen Nachdruck zu verleihen. a g 1 E * 1 neee enn i r ö r e n 7 4 e den 1 Nun 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) — d denn e — Wiens letzte Vorbereitungen zum 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt Die Stadt Wien legt jetzt die letzte Hand an die Vorberei⸗ kungen zum 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt und es iſt Gewähr vorhanden, daß bis zum 19. Jult, dem offtztellen Eröffnungs⸗ ſccge, alles fix und fertig iſt. Es iſt eine Rieſenarbeit zu leiſten geweſen und geletſtet worden, und mit einem bißchen Glück— auch Wetterglück— müßte alles klappen. 147. Sonderzüge treffen vom 17. Juli an in Wien ein. Sechs Hauptbahnhöfe werden für den Empfang dieſer Sonder⸗ Züge zur Verfügung ſtehen. Rund dreiptertel dieſer Sonder⸗ züge werden aus Garnituren der Deutſchen Reichsbahn be⸗ ſtehen, in denen die Feſtgckſte aus dem Deutſchen Reiche ohne Wagenwochſel bis nach Wien gelangen werden. Der ge⸗ ringe Zettabſtand des Wiener Sängerbundesfeſtes vom Großen deutſchen Tur nerfeſt in Köen zwingt aber die Deutſche Reichsbahn, ungefähr die Hälfte ihrer Wagen ſofort nach der Ankunft in Wien wieder zurückzuziehen. Die öſterreichiſche Bundesbahn hat daßer bei der Rückbeförderung der Gäſte ihren ganzen Wagenpark aufzubieten. Mit den Vertretern ber öſterreichiſchen Provinzſängerbünde wurden umfaſſende Ver⸗ einbarungen getroffen, um den Gäſten aus dem Auslande auch ſchon auf der Durchreiſe einen würdigen Empfang zu bereiten. Alle Ortſchaften auf den Unterwegsſtrecken werden Flaggenſchmuck tragen, desgleichen die Bahnhöfe, auf denen Sängerſchaften die Durchreiſenden begrüßen werden. Für Wien ſelbſt ſind die umfaſſendſten Empfangs vorbereitungen getroffen. Es wurden zehn Bahnhofsausſchüſſe eingeſetzt, die in Permanenz Dienſt tun. Selbſtverſtändlich werden alle Wiener Bahnhöfe und auch der Landungsplatz der Donau⸗ dampfſchiffahrtsgeſellſchaft feſtlich geſchmückt ſein. Fanfarenbläſer auf den Hauptbahnhöſen. Die mit den Sonderzügen ankommenden Sänger werden vom Perron aus auf die Bahnhofsplätze geführt, wo von einer ge⸗ ſchmückten Tribüne aus Fanfarenbläſer die Ankommenden be⸗ grüßen werben. Einer Begrüßungsanſprache durch ein Mit⸗ glied des Wiener Hauptausſchuſſes folgt ber deutſche Sänger⸗ gruß. Von den Bahnhöfen weg werden bie Sänger durch die bereitſtehenden Hilfskräfte des Wohnungsausſchuſſes in ihre Quartiere geleitet. Die Stadt Wien wird die Aus⸗ ſchmückung ber Feſtſtraßen durch Flaggen und Fahnen in der großzügigſten Weiſe durchführen. Auch die Wagen der elektriſchen Straßenbahn werden Flaggenſchmuck tragen, und ſo in ganz Wien die Feſttage erſichtlich machen. Ebenſo wird an die Hausbeſitzer bas Erſuchen gerichtet, ihre Häuſer in den bſterreichiſchen Farben oder in den Farben der Stadt Wien zu Feflaggen. Man wird aber auch zahlreiche deutſche Fahnen ſehen. Während der vier Haupttage des Süngerbundesfeſtes wird die ſtädtiſche Straßenbahndirektion einen Nacht ver⸗ kehr einrichten, der ſich vorausſichtlich auf die Ringrundlinte und auf die wichtigſten Radiallinſen erſtrecken wird. Der Nacht⸗ Perkhr dürfte bis halb 3 Uhr nachts aufrechterhalten werben. Bet der Bellaria, vor dem Burgtor, auf dem Opern⸗ Rolowrat⸗, Park⸗ und Stubenring, und in der Praterſtraße werden Tribünen errichtet. Die mächtigen Holzbauten bieten rund 91000 Sitzplätze. Außerdem iſt zwiſchen den ein⸗ elnen Tribünen Raum für mehr als eine halbe Million enſchen, ſodaß ber Festzug, der bei jedem Wetter abgehalten wird, von Hunderttaufenben geſehen werden kann. Bei der üngſten Generalprobe, bet der die drei größten Wiener Ge⸗ ſantzvereine, Schubertbund, Männergeſangverein und der Ge⸗ fangeerein ber Eiſenbahner und die Muſikkapellen zweier Wiener Regimenter teilnahmen, und der etwa 40000 Zuhbrer betwohnten, erwies ſich die Akuſtik der Sängerhalle als eine glänzende und faſt phänomenale, obwohl die Sängerhalle mit rem 400 000 Kubikmeter Rauminhalt(182 Meter Länge, 119 Meter Breite und W Meter Höhe) das Doppelte der Peters⸗ kirche in Rom umfaßt. g Drei Begrüßungsabende in der Feſthalle. s war urſprünglich nur ein offizieller Begrüßungsabend in der Sängerhalle für Donnerstag, den 19. abends angeſetzt. Die Überaus große Nachfrage nach Karten hat jedoch die Feſtlei⸗ kung veranlaßt, ſtatt dieſes einen Begrüßungsabends deren brei zu veranſtalten. Es finben auch am Mittwoch, den 18. und am Samstag, den 21. Begrüßungsabende in ber Feſthalle ſtatt. Beim offiziellen Begrüßungsabend am Donnerstag, den 19. wird in der Sängerhalle im Rahmen des Programms auch eine Huldigungsfeter für den heimiſchen Dichter Ottokar Kernſtock anläßlich feines 80, Geburtstages ſtattfinden. Mit Mückſicht auf den f Maſſenaubraug zum Feſtzuge werden natürlich die Balkons an den Feſtzugſtraßen durch Zuſchauer ſtark belaſtet werden. Mit Rückſicht darauf iſt eine ſtrenge polizeiliche Nachprüfung der Feſtigkeit der Balkone an⸗ geordnet worden. Anläßlich des Sängerbundesfeſtes waren bereits von den verſchiedenſten Seiten Demonſtrationen angekündigt worden. Es iſt nun angeregt worden, alle Demon⸗ ſtrationen zu unterſagen. Und das Land Niederöſterreich— das Verbot fällt in die Kompetenz der Länder— hat bereits generell alle derartigen Kundgebungen in der Zeit vom 10. Jult bis 12. Auguſt verboten. Von den Veranſtaltungen des Sängerfeſtes wird die zweite Hauptaufführung, die am Frei⸗ tag, den 20. um halb 9 Uhr als Wiederholung der Schubert⸗ Ehrung in der Sängerhalle ſtattfindet und bie Schubert⸗ Huldigung vor dem Feſtzug von Radio Wien übertragen wer⸗ den. Wien führt bereits mit Radio Berlin Verhandlungen wegen einer Uebertragung auf die deutſchen Sender. Dr. Grütteflen. Marktbericht Vom herrlichſten Wetter begünſtigt, hatte heute der Markt eine außergewöhnlich große Beſucherzahl angelockt. Drängte man ſich durch die Gänge zwiſchen den Ständereihen hindurch, ſo präſentterte ſich dem Auge das auf Bänken und Tiſchen liegende Gemüſe in allen möglichen Formen. Da prangte der Blumenkohl neben den einfachen gelben und roten Rüben; auf einem andern Tiſche war Weiß⸗ und Blaukraut in Menge aufgeſtapelt. Die ſtärkſte Zufuhr unter den Gemüfearten hatten heute ſicherlich die Kohlraben, die Gurke n, die Bohnen, die Salate und der Wirſing zu verzeichnen. Auch die vielen Körbchen mit Tomaten und Säcke voll von Zwie⸗ ben lenkten unwillkürlich das Augenmerk auf fich. Dle Zeit der Rettiche ſcheint vorüber zu ſein, denn niemand ſpürte Luſt, den Reſt aufzukaufen. Aber was heute vor allem dem Markt das Gepräge gab, war die ungeheuere Menge von Obſtarten. Jetzt kann ſich wohl bald jeder wegen der eingetretenen Preisſenkung ein Pfund tiefſchwarzer Kirſchen und ein Pfund mundender Stachelbeeren leiſten. Johannisbeeren, Heidelbeeren, Pfirſiche, Aprikoſen, Birnen und alle die anderen vielen Obſt⸗ ſorben reizten gewiß manchen Marktbeſucher, von der oder 5 85 Art ein oder ſogar mehrere Pfund mit nach Hauſe zu ragen. Die Zufuhr in neuen Kartoffeln war groß; doch der Einkauf hielt ſich in mäßigen Grenzen, da die Preiſe noch nicht den Tiefſtand erreicht haben, den ſte eigentlich jetzt ſchon haben ſollten. Ein anderer Anziehungspunkt auf dem heuti⸗ gen Markte war auch die Reihe von Ständen, wo zu nicht allzu teuern Preiſen junge Gänſe, Tauben, Enten und anderes Geflügel feilgeboten wurden. Ueberblickte der Be⸗ ſucher des Marktes die Lage des ganzen Handels, ſo konnte er wahrnehmen, daß vor allem größte Nachfrage nach friſchem Gemüſe beſtaund. Im großen und ganzen konnten Verkäufer und Einkäufer mit dem heutigen Markte zufrieden ſein. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Alte Kartoffeln 8 Neue Kartoffeln, ausl. 18157 Neue Kartoffeln Pfälzer, inl. 8,510; Wirſing 1215, Weißkraut 12—18; Rotkraut 3540 Blumenkohl, Stück 30— 400 Karotten, Bſchl. 710; Gelbe Rüben, Pfund 1015 Rote Rüben, Bſchl. 10 Spinat 20—90; Mangold 12—15, Zwiebeln 12 bis 15, Grüne Bohnen 90.70; Grüne Erben 1223; Kopffalat, Stek. 1018; Endivienſalat, Stück 15— 20; Kohlraben, Stück 510 Rha⸗ barber 12; Tomaten 40—70; Radieschen, Bſchl. 54107 Rettich, große, Stiick 10—20; Meerrettich, Stück 30—70; Gurken, große, Stück 3070, Suppengrünes, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—8, Peterſille, Bſchl.—10; Lauch, Stück 10—15; Birnen 3540; Kirſchen 4060) Erdbeeren(Ananas) 60—80; Pfirſiche 70—110; Heidelbeeren 55—60; Stachelbeeren 3550; Johannisbeeren 22—25; Aprikoſen 90—110; Orangen 60; Zitronen, Stück 1030; Bananen, Stuck 1025 Süß⸗ rahmbutter 200220; Landbutter 160180 Weißer Käſe 80, Eier, Stick—15; Aale 160; Hechte 160, Barben 80100; Karpfen 100, Schleien 160; Breſem 80100; Backfiſche 5060; Kabelſau 4050 Hahn, geſchlachtet, Stück 200700; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 5001100; Tauben, geſchlachtet Stück 80—450; Gänſe, geſchlachtet, Stück 8004700; Rindfleiſch 110120; Kußfleiſch 7080; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120130; Gee frierfleiſch 68; Reh⸗Ragout 110; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reß⸗ Keule 250.. a * * Stäßdtiſches Leihamt. Ende Mai ds. Is. betrug der Pfänderbeſtand 33264 Stück mit einem Werte von 327629 Mark. Im Jun! belief ſich der Zugang auf 12.371 Stück mit einem Werte von 101.527 Mark, der A b⸗ gang auf 11 465 Stück mit einem Werte von 79 056 Mark, ſo⸗ daß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende Juni ds. Is. auf 34170 Stück mit einem Werte von 332 100 Mark ſtellte. * Ein ſchönes Straßenerlebnis. Am letzten Dienstag hielt ein Fuhrmann mit ſeinem Pferd am Marktplatz in der Rheinhäuſerſtraße bei dem Brunnen. Er ſchüttete dem Tier zur Abkühlung Waſſer über die Beine, kühlte ihm auch den Kopf und reichte ihm Waſſer, von dem es behaglich zwei Eimer voll ſchlürfte. Den Eimer verwahrte dann der Fuhrmann unter ſeinem Wagen. Kinder und Erwachſene, die zuſahen, hatten ſichtlich ihre Freude an dem tierfreundlichen Mann. Wo Pferde bei heißem Wetter ſtundenlang auf der Straße ſich anſtrengen müſſen, ſollte der Tränkeimer nie⸗ mals fehlen. Man ſollte viel öfter Gelegenheit erhalten, eine freundliche Behandlung der Tiere wahrnehmen zu dürfen. Das würde namentlich auch auf die Kinderherzen erziehend wirken. G. * Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert ein 34 Jahre alter Schloſſer und ein 28 Jahre alter Taglöhner, die beide auf ihren Arbeitsſtellen Hetz⸗ ſchläge erlitten haben und ein 5 Jahre altes Mädchen, das auf der Dalbrgſtraße von einem Perſonenkraftwagen ange⸗ fahren wurde und eine Gehirnerſchütterung davon trug. auch ohne Saison-Ausverkauf überall begehrt. 8 Film⸗Rundſchau Alhambrat„Das Spreewaldmädel“ 1 Wieder einmal ein Luſtſpiel aus ber Zeit, die man oft die gute alte nennt, in ber das zweifarbene Tuch die Haupt⸗ rolle ſpielte. So iſt es auch hier, wo die Gardegrenabtere in dem kleinen Spreewalbdneſtchen einquartiert werden und d junge Leutnant, ber durch einen unfreiwilligen naſſen Unf in eine komiſche Sttuation gerät, ſich als ſimpler Grenabier die Otebe der Wirtſchafterin des Gutes erringt, die, als ihr „Grenadier“ nichts mehr von ſich hören käßt, kurz entſchloſſen nach Berlin fährt, um ihn hier als Leutnant wiederzufinden, Beinahe hätte es auch eine Hochzeit gegeben, aber die grüf⸗ lichen Verwandten laſſen es nicht zu. Aber Hochzeit gefetert wirb boch, wenn auch nicht mit dem Leutnant, ſo doch mit dem verliebten Inſpektor und ber Leutnant bekommt ſeine Komteſſe. Das alles rollt ſich mit ſoptel Liebenswürdigkeit ab, daß man ſich gerne von der Luſtigkett anſtecken läßt, wenn es auch zwiſchendurch ohne ein paar kleines Sentiments nicht abgeht. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man dieſen Film als einen der anſprechendſten und beſten der letzten Zeit bezeich⸗ net. Cläre Rommer iſt das Mädel aus dem Spreewald, die in allen Phaſen ihrer dankbaren Rolle ein ſchönes, fein an⸗ geſtimmtes Spiel vorführt, wobei ihr Fred Solm als Leut⸗ nant ein guter Gegenſpieler iſt und der bicke Teddy Bill den verliebten Inſpektor gut darſtellt. Dazu ſpielt die Kapelle Apfel ſchmiſſige Märſche und ſchöne alte Weiſen in ausgezeich⸗ neter Weiſe, ſo daß der Erfolg geſtchert iſt.„Das GSün den⸗ ſchiff, der zweite Hauptfilm, iſt mehr auf Senſattonen in typiſch amerikaniſcher Weiſe eingeſtellt, doch auch er verſteht zu feſſeln. 5—. * Schauburg:„Die letzten Taße von Pompeji“ Dieſes monumentale Filmwerk iſt in Maunheim zwar keine Neuheit, aber es verlohnt ſich doch auf dieſen Film, der nach dem Roman Bulwers gedreht worden iſt, kurz einzu⸗ gehen. Bei Filmen, die nach irgend einer Oper, einem Roman u. dgl. gedreht wurden, vergleicht man unwillkürlich und fragt, was iſt beffer, der Film oder ſein Original? Hier muß man bekennen, der Roman Bulwers iſt beſſer als der Film, vor allem er iſt ſpaunender. Das ſoll dem Film keinen Abbruch tun. Denn er hat auch etwas und das iſt wuchtiger als im Roman, und das ſind die unerhörten Szenen über den Ausbruch des Veſuvs. Regie und Blildkunſt haben hier Dinge vollbracht, die nicht mehr zu überbieten ſein werden. Die Erde bebt. Gigantiſche Tempel, getragen auf herrlichen Säulen, ſtürzen krachend zuſammen. Menſchen und Tiere unter ihren Trümmern begrabend. Der Boben ſpaltet ſich, was auf ihm ſteht, ſchrecklich verſchltngend. Aſchenregen ver⸗ finſtert die Luft. Und im Hintergrund raſt der Veſuv, glühende Lava und Felsbrocken in bie unglückliche Stadt ſchleubernd. Wild ſpeit er ſein Feuer hinaus in die unheimliche Nacht, dichte Rauchwolken entſtrömen dem Krater und zu feinen Füßen iſt eine vor Schrecken und Angſt irrſtnunig gewordene Menſchheit dem Verderben geweiht. Nur wenige entkommen und mit ihnen die Helden unſeres Films, ſomit einen befrie⸗ digenden Abſchluß ſchaffend. Erſtklaſſige Darſteller wirken in dieſem Prachtwerk mit, das Kunde gibt von Roms Herrlich⸗ lichkeit und Größe. L Voranſtaltungen Die Ausſtellung„Dürer und bie Nachwelt“ in der Kunſthalle wird des allgemeinen Intereſſes wegen bis Mitte Auguſt verlängert.— Wie bereits angekündigt, findet im September aus Anlaß des 50 jährigen Geburtstages des in Karlsruhe gebürtigen Malers, Prof. Karl Hofer letzt Berlin), eine Ausſtellung der geſammelten Werke— Gemälde und Graphit— ſtait. . Gerichtsferien. Am 18. Jull beginnen die Gerichts⸗ ferien, die bis zum 15. September dauern. Dleſe Ferien wirken ſich nicht etwa derart aus, daß unn in allen Räumen Juſtittas die Akten durch Sonnenſchein vergilben und ſich mit einer natürlichen Staubdecke überziehen, nein, es geht alles exakt am Schnürchen der Gerechtigkeit weiter, und manches wird nur aufgeſchoben, aber nicht aufgehoben. Das Gerichtsver⸗ faſſungsgeſetz zählt eine ſtattliche Reihe von Dingen auf, die das Gericht während der Ferſen zu erledigen hat. Da heißt es, daß in Strafſachen die Tätigkeit von Staatsanwalt⸗ ſchaft, Unterſuchungsrichter und erkennendem Gericht nicht von den Gerichtsferien berührt wirb. Termine werden auch abge⸗ halten und Entſcheidungen gefällt in Arreſtſachen und einſt⸗ weiligen Verfügungen, in Mietſtreitigreiten, in Rechtsſachen vor dem Arbeitsgericht, in Bauſachen, inſoweit über die Fort⸗ ſetzung eines angefangenen Baues entſchteden wird, in Wechſel⸗ ſachen, Unterhaltungsklagen und Mahnverfahren. Um die Be⸗ urlaubung des dem Juſtizotenſt angehörenden Perſonals zu ermöglichen, erfolgt eine großzügige Betrliebszuſam⸗ menlegung und»ereinfachung, und es werden Ferien⸗ kammern und Ferienſenate gebildet. EN brurschEN scuunfABRik, 8 ERSTELASSIGE VERARBENTUNE ANERKANNTE PREISWORDIEKEUT. Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Erfindergeist im HRampfe gegen die Hitswpelle. Wenn die Queckſilberſäule im Thermometer größenwahn⸗ ſinnig wird und unaufhaltſam höher klettert, wenn die Luft vor den Augen zu flimmern beginnt und das Himmels⸗ gewölbe— einer Glocke aus blauem Milchglas zum Verzwei⸗ feln ähnlich— jeden Augenblick unter Geklirr zu zerſpringen droht, wenn der Aſphalt in den Straßen der Großſtädte ſchmilzt und die Nachfrage nach ſauren Gurken, Speiſeeis und Dimonade das Angebot überſteigt. dann wiſſen wir: jetzt ſind die gefürchteten Hundstage da. Sie dauern, wie uns die W f 85 N Einen kühlen Kopf in allen Lebenslagen gewährleiſtet der mit Windrädern verſehene Hut, 17755 der unter Nr. 223616 patentiert iſt. Herren Aſtronomen belehren(die ihnen in den verdunkelten Obſervatorien übrigens kühler gegenüberſtehen), genau einen Monat, nämlich vom 23. Jult bis zum 23. Auguſt, und ver⸗ danken ihren Namen dem Hundsſtern(Sirius), deſſen Er⸗ ſcheinen am Firmament dieſen Zeitabſchnitt der größten Back⸗ ofenglut einleitet. Wir gewöhnlichen Sterblichen haben keine Vexranlaſſung, an dieſer Angabe zu zweifeln, aber was kann uns in dieſen trockenen Wochen die noch trocknere Wiſſen⸗ ſchaft nützen? Menſch, Tier und Pflanze ſind erſchöpft und lechzen nach erfriſchender Kühlung. Und dabei weit und breit keine, auch nicht die leiſeſte Hoffnung auf ein paar winzige Re⸗ gentropfen! Sollte es nicht möglich ſein, uns dieſe drückende Hitze durch einige techniſche Kunſtgriffe wenigſtens etwas erträglicher zu machen? Erfinder an die Front! Und ſie haben den Ruf vernommen Da kommen ſte, die wirklichen und die vermeintlichen Wohltäter deer Menſchheit, um uns gegen die ſengende Glut der Hitze zu ſchützen. Was haben ſie nicht alles ausgetüftelt! Man braucht nur einmal im deutſchen Reichspatentamt Nachfrage zu halten, um ange⸗ ſichts der geringen Zahl von brauchbaren und der über⸗ großen Mehrheit von abſonderlichen und verſchrobenen Ein⸗ fällen zu erkennen, daß zwiſchen Hundstagen und menſchlicher Erfindungstätigkit unbedingt Wechſelbeziehungen beſtehen müſſen. Bemühen ſich einerſeits die Anwärter auf techniſchen Nachruhm darum, Abhilfe gegen die erbarmungsloſe Hitze zu erſinnen, ſo will es andererſeits doch ſcheinen, als ob die hohe Temperatur die Gehirne ſeltſame Blaſen aufwerfen läßt, denen dann die ſogenannten„Hundstagserfindungen“, die bei den Beamten des Patentamtes ſchon berüchtigt ſind, ihre Entſtehung verdanken. 5 Was bedrückt uns in dieſer heißen Zeit am meiſten? Na⸗ türlich die Kleidung. Wir leben nun einmal nicht in Afrika, wo ſich die Menſchen ja mit einem Mindeſtmaß an Gewan⸗ dung begnügen, ſondern müſſen wohl oder übel in unſeren N e —— . N i Mit dieſem Fächer in der Hand kommen kurzſichtige Damen durchs ganze Land. Eine vom Erfinder durchaus eruſt gemeinte Vereinigung von Fächer und Augenglas, D. R. P. Nr. 119749. Ziviliſationshüllen umhergehen. Alſo ſetzt hier der grü⸗ belnde Erfindergeiſt ein, und zwar gleich beim Material. Da hat ein Menſchheitsbeglücker das Patent Nr. 4153 für einen „Tranſpireuſenſtoff“ angemeldet. Er hat ſich ein Verfahren ausgedacht, nach welchem Schwämme zur Herſtellung eines ſommerlichen Bekleidungs materials verwendet werden ſollen. Dieſer Schwammſtoff könnte ja wirklich nicht ſo leicht durchſchwitzen, da er ſehr porös und zudem ein ſchlechter Wärmeleiter ſein würde, aber wie nun, wenn man in einem daraus verfertigten Anzug vom Regen überraſcht wird? i In ganz anderer Weiſe will der Inhaber des Patentes Nr. 6073 die Schwämme verwenden. Im iſt aufgefallen, daß unſere Hüte recht unhygieniſch eingerichtet ſind, weil die Luft im Hutinnern nicht abgekühlt werden kann und er ſchlägt deshalb vor, einen Kranz von Schwämmen, auf Draht gereiht, in der Kopfbedeckung unterzubringen. Die Schwämme ſollen zunächſt mit Glzyerin befeuchtet werden, damit ſie immer weich bleiben und aufgeſogene Flüſſigkeiten ſofort anſaugen und zuückhalten. Auch für das Heer ſoll dieſe Erfindung von Nutzen ſein,„denn,“ ſo heißt es in der Patent⸗ ſchrift,„es genügen ſogar einige Tropfen Branntwein aus der Feldflaſche zum An feuchten.“ Zum Anfeuchten wohl, das wollen wir ſchon glauben, aber nicht auf dieſem Umwege. e Der Sommeranzug aus Schwammſtoff (Patent Nr. 4153) mag an heißen Tagen gute Dienſte leiſten, dürfte aber im Regen zum Verhängnis werden. Da ſcheint das Patent Nr. 223 616 ſchon praktiſcher zu ſein. Es handelt ſich in dieſem Falle um eine Vorrichtung, bei der in zwet ſeitlichen Ausſparungen am Hute zwei kleine Windräder befeſtigt ſind, die durch den Gegenluftſtrom angetrieben werden. Der ungewöhnliche Anblick, den ein Herr mit einer derartigen„Behauptung“ abgeben würde, hat wohl verhindert, daß die Erfindung bisher Anwendung ge⸗ funden hat. a Aber nicht nur die Hüte verurſachen uns im Hochſommer Beſchwerde, ſondern auch die Fußbekleidung. Dieſem Uebel⸗ ſtand ſoll das Patent Nr. 50 247 abhelfen, das ſich auf„Schu h⸗ werk mit Lüftung“ bezieht. Im Abſatz des Stie⸗ fels iſt ein kleiner Blaſebalg untergebracht, der beim Gehen durch den Druck des Körpergewichtes betätigt wird und eine kleine Luftpumpe bedient, die ihrerſeits in eine hohle Doppelſohle mit ſeitlichen Luftlöchern mündet. Dieſe Apparatur iſt reichlich kompliziert und es erſcheint doch emp⸗ fehlenswert, im Notfalle dem Beiſpiel des Wiener Dichters Peter Altenberg zu folgen, der unter der Herrſchaft der Hitze⸗ welle auch zum eleganteſten Anzug Sandalen an den ſtrumpf⸗ loſen Füßen trug. In China, namentlich im Süden, wo die Hundstage, wenn auch nicht aſtronomiſch, ſo doch tatſächlich ſich über mehrere Monate erſtrecken, hat man ſchon frühzeitig Fächer und Sonnenſchirm anwenden gelernt, und zwar bedienen ſich dort auch die Männer dieſer Gegenſtände. Wir haben dieſe Sitte allerdings nur für das ſchöne Geſchlecht über⸗ nommen. Es konnte indeſſen nicht ausbleiben, daß die Er⸗ findungswut ſich auch dieſer Gebiete annahm, obgleich weniger grundſätzliche Aenderungen als Verbeſſerungen und Ab⸗ wandlungen dabei herauskamen. Beſonderes Kopfzerbrechen hat ſeit jeher der Umſtand verurſacht, daß der Schirm den Träger oder die Trägerin nicht mit der ganzen Breite des Daches beſchützt, da ſich der Schirmmittelpunkt niemals über dem Haupte des Betreffenden befindet. Man hat infolge⸗ deſſen ovale undeiför mige Schirm dächer erſonnen, die hier einen Wandel ſchaffen ſollen. Die intereſſanteſte Löſung bietet indeſſen das Patent Nr. 47 479 ftr einen blatt⸗ förmigen Sonnenſchir7m. Wer ihn benutzt, iſt zweifellos völlig„überſpannt“. 5 Natürlich genügt auch der Fächer in der hergebrachten Form manchen Leuten nicht mehr. So iſt denn jemand darauf verfallen, ihn mit einem Augenglas zu ver⸗ einigen(D. R. P. 110 749) und ein anderer hat ſich unter ſchützen a Dem Sonnenſchirm in Blattform, i der unter der Patentnummer 47479 geſchützt iſt, rühmt der Erfinder beſondere Zweckmäßigkeit nach. laſſen, deſſen Flügel mittels einfachen Fingerdrucks bewegt werden. Ein Dritter bringt einen Handventilator am Griff eines Spazierſtockes an. J 0 ö Wem in den Sommernächten das Federbett zu ſchwer wird, der kann ſich vom Inhaber des Patents Nr. 72 848 bie „Bettenlüftungs vorrichtung“ beſchaffen. Ste ſoll ſeiner Verſicherung zufolge,„während der Nachtruhe den Druck der Bettdecke auf den Körper des Ruhenden aufheben und ſo die freie Atmung und eine ungehinderte Bewegung beim Schlafen ermöglichen, ſowie die Ausdünſtungen ab⸗ führen“. a 8 9 8 N22 Die angenehmſte und natürlichſte Erfriſchung in den Hundstagen iſt ein Bad im Freien. Aber leider iſt die Kennt⸗ nis des Schwimmens noch nicht Allgemeingut. Schwimm⸗ geräte ſind daher ſtets begehrt und viele haben ſich auch ſchon ſeit einer Reihe von Jahren bewährt. Die beſte Löſung glaubt indeſſen der Erfinder des„Floſſenbeinkleides“ (D. R. P. 390 986) gefunden zu haben. f. N Die Gerechtigkeit gebietet anzuerkennen, daß ſich die Fürſorge der Erfinder nicht nur auf ihre Mitmenſchen, ſon⸗ dern auch auf die ſchmachtende Kreatur erſtreckt. Sonnen⸗ ſchirme und Waſſerverdunſtungsgefäße, die auf dem Kopf der Pferde angebracht werden, ſollen ſie vor den Gefahren des Hitzſchlags behüten. Ob nun dieſe Er⸗ rungenſchaften doch noch unvollkommen ſind oder ob die Tier⸗ halter zu ſehr am Althergebrachten hängen, läßt ſich ſchwer ſagen. Bisher iſt es jedenfalls bei den Strohhüten für unſere braven Pferde geblieben. f ö 5 Viele ſind berufen, aber nur wenige auserwählt. Dieſes Wort gilt auch für die Erfinder. Aber vielleicht muß es ſo ſein, denn ſicher iſt kein Gedanke an ſich ſo ausgefallen, daß er nicht andere, fruchtbarere hervorgerufen und ſo vielleicht doch noch zur Urſache einer jener Erfindungen werden könnte, die beſtimmt ſind, uns den Kampf ums Daſein wieder etwas zu erleichtern. Dr.⸗Ing. Paul Kohler. Für ganz bequeme Herren iſt der auf dem Hut angebrachte Schirm(Patent Nr. 3862) gedacht, der durch einen Fingerdruck zu öffnen iſt. elch ulschüne, 1 GROSSESC FORNMAL — ere 8 ams, den 14. Juri 1928 Neue Mäunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Nr. 98 — 5 rrottler-Handtuen Bettbezug ca. 190 c 180 em Kissenbezug aus kräft. Wäschetuch 55. .95 .50 .10 78. 95. Oberbentuech ea. 1504250 cm. festoniert. aus kräftigem Linon —* aus solidem Streifsatin Kafteedecke echtfarbig kariert Zefir ca. 1 em IE Nlfleu es. 8080 em 8 emustert, kleine Fehler danthren ea. 50 4100 em, kräftige Qualität, zum Teil II. Wahl Frottlerstoſſe es 180 u. 160 em breit Indanihren, schwerste Jacquard- Qualität mit Farb- Serie II Serie I 8 8 Mtr..50 Mtr..0 1 KRunstseldene f dane eee. 50 5 alle Modefarben Woschseldene 9 Damen-⸗Struümpfe IAN A AE Herren- Socken erstklassige t 15 Kl. Fehlern.. lar 8 Bantasle aparte Dessins Runstseidene eee 5 Wahl Größe 5565 30—35 95 75, 25 Korsett- senoner Trikotgewebe mit angewebt. 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Schon im Februar 1912 hatte Prof, Salomon⸗Calvi dem damaligen Oberbürgermeiſter Wilckens eine Denkſchrift über„Die Wahrſcheinlichkeit der Er⸗ bohrung von Thermalquellen auf Heidelberger Stadtgebiet“ vorgelegt. Im Januar 1914 begannen die Bohrungen und dauerten bis Auguſt 1918. Erſt in einer Tiefe von 998 Metern ſtieß man auf die Radiumſole, nachdem man in zwet höheren Schichten andere, aber bei weitem nicht ſo ſalzreiche Thermal⸗ waſſerhorizonte angeſchnitten hatte. Nach vielen Irrungen und Wirrungen— die Inflation Herſchlug hoffnungsvolle Pläne— iſt es nun mit ſehr viel Mühe und jahrelanger Arbeit, namentlich des Bürgermeiſters Amberger, gelungen, aus den Trümmern ſtolzer Hoffnungen endlich ein Haus zu zimmern, das den gegebenen Ver⸗ bhältniſſen entſpricht. An derſelben Stelle, an der das Kurpalaſthotel ſchun mit ſeinen Grundmauern aus dem Boden gewachſen war, eutſtand unter Leitung des Architekten Franz Kuhn, des Ehrenbürgers der Stadt Heidelberg, in Weſentlich kleinerem Rahmen, aber unter teilweiſer Verwen⸗ bung des bereits vorhandenen Mauerwerks, ein Badehaus, Das in ſchlichter, ruhiger Form den Charakter des Heilbades Aadium⸗Solbad Heidelberg gut betont. Dem Aeußeren entſprechend, iſt auch das Innere des Hauſes ganz auf den Zweck abgeſtimmt. Es enthält neben den notwendigen Speztalräumen 40 Badezellen, die ſich im Bedarfsfalle noch leicht um 20 weitere Zellen vermehren laſſen. Dieſe ſehr geräumigen Zellen enthalten neben der Badewanne noch ein Ruhebett, Tiſch und Stuhl, ſowie Waſch⸗ gelegenheit. Die Wannen ſind aus Holz, da Metallwannen durch die kräftige Sole angegriffen werden würden. Die ganze Einrichtung iſt ſchlicht und gediegen. Sowohl Primitivität wie Luxus ſind vermieden. Dementſprechend ſollen auch die Preiſe für das Einzelbad ſo gehalten werden, daß ſie er⸗ ſchwinglich bleiben. Auch Kaſſenpatienten haben Gelegenheit, auf Koſten ihrer Kaſſe von dem Nutzen der Heilbäder Gebrauch zu machen, wenn ärztliche Anordnung es beſtimmt. So darf man das Thermalbad, das anfänglich als Luxus⸗ bad gedacht war, als Volksgeſundheitsbad im beſten Sinne des Wortes anſprechen. Bei der außerordentlichen Stärke der Naturſole muß das Badewaſſer in verdünntem Zuſtande ge⸗ reicht werden, normal etwa ein Drittel Sole zu etwa zwei Dritteln Normalwaſſer. Auf ärztliche Anordnung kann aber der Zuſatz der Sole vergrößert werden. Geſchäftsführender Leiter des Bades iſt Herr Kintz, tech⸗ niſcher Leiter Herr Gamber. Möge dem füngſten Kind im Reigen deutſcher Badeorte ein ſchöner Aufſchwung beſchieden ſein. Ansicht des neuen Badehauses Phot. Sottmann, Heidelberg Aus dem Lande Exploſton in einer Haßlocher Pulverfabrik, 4 Tote, 8 Schwer⸗ und 16 Leichtverletzte Wertheim a.., 14. Juli. In der bayeriſchen Nachbar⸗ stadt Haßloch, die vor zwei Jahren von einer ſchweren Pulperexploſion heimgeſucht wurde, ereignete ſich heute vor⸗ mittag um 11 Uhr abermals eine Exploſion in der Pul⸗ verfabrik. Alle Fernſprechver bindungen mit Haßloch waren ſofort geſtört. Ueber den Umfang des Un⸗ glücks iſt hier noch nichts Näheres bekannt, jedoch iſt eine An⸗ zahl Verletzter bereits ins Krankenhaus Wertheim eingelie⸗ fert worden. Man ſpricht von zahlreichen Toten, doch iſt noch keine Ziffer bekannt.— Eine weitere Meldung beſagt: Die Exploſion in der Haßlocher Pulverfabrik erfolgte in drei Puülvertrocknungsräumen und hat einen größe⸗ ren Umfang, als zuerſt angenommen. Bisher zählt man vier Tote, acht Schwerverletzte, 16 Leichtverletzte. Die um⸗ liegenden Lagerräume, das Maſchinenhaus und die Garage ſind ſchwer beſchädigt. Die Fenſter in der Umgegend wur⸗ den eingedrückt. Man vermutet weitere Leichen unter den Trümmern. * se. Hockenheim, 13. Juli. In einer der letzten Nächte würden in der Hirſchſtraße Fenſterläden ausgehängt und dieſe in die anliegenden Gärten geworfen, wodurch eine Reihe von Roſenſtöcken beſchädigt wurden— Unſere neu⸗ ernannte Stadtkapelle veranſtaltet aus Anlaß ihres 55. Stiftungsfeſtes am 21., 22. und 23. Juli auf dem hieſigen Peſtplatz ein dreitägiges Muſikfeſt, das für Hockenheim zu einem beſonderen Ereignis werden dürfte. Die Feuer⸗ wehrkapelle wurde im Jahre 1873 anfangs mit 6 Mann von dem betagten Vater des jetzigen Dirigenten, Bernhard chneider, ins Leben gerufen und hat ſich ſeither in auf⸗ teigender Linie weiterentwickelt. Wenn die Kapelle etwas Heranſtaltet, bietet ſie immer Gutes und Vollendetes, worin auch die allgemeine Beliebtheit der Kapelle und ihres rühri⸗ gen Dirigenten begründet iſt. Die beſte Anerkennung für ihre Leiſtungen iſt ja ihre Ernennung zur Stadtkapelle. * Ueberlingen, 10. Juli. In der Nähe der Penſion Heidenhöhle ereignete ſich heute abend 77 Uhr ein Auto⸗ unfall. An einer unüberſichtlichen Straßenbiegung ſtieß der Badmeiſter vom Sanatorium namens Spetzgart mit ſeinem Fahrrad mit einem entgegenkommenden auswärti⸗ gen Auto zuſammen, wobei er unter den Wagen zu liegen kam. Schwerverletzt wurde der Bedauernswerte in das Ueberlinger Krankenhaus eingeliefert. Sein Rad wurde vollſtändig demoliert. Den Führer trifft keine Schuld. Bei Nieren-, Blasen- und Frauenleiden, Harnsàure, Eiweig, Zucker 1827: 18300 Badegäste Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 13. Juli. Der Fruchtanſatz bei den Obſtſorten der Pfalz kann durchſchnittlich heute etwa ſo geſchätzt werden: Birnen mittel bis gut, Aepfel mittel, Quitten mittel, Aprikoſen und Kirſchen mittel, Pfirſiche genügend, Himbeeren gut, Erdbeeren gut, Heidelbeeren mittel, Zwetſchen mittel bis genügend, Pflaumen mittel, Johannis⸗ beeren gut bis mittel, Stachelbeeren mittel.— An einer hieſigen Kinokaſſe wurde ein falſches in Zahlung gegebenes Fünf⸗ markſtück angehalten. Das Falſchſtück trägt die Jahres⸗ zahl 1928 und das Münzzeichen„“, iſt aber aus Blei und ziemlich unſauber hergeſtellt. * Rheingönheim, 18. Juli. Hier hat man bereits mit der Getreideernte begonnen. Einige Kornfelder ſind ſchon geſchnitten und auf Haufen geſetzt. Man darf bald mit einem allgemeinen Einſetzen der Ernte rechnen. * Annweiler, 11. Juli. Das katholiſche Pfarramt hat gegen das gemeinſchaftliche Baden— wie es überall in den Familienbädern üblich iſt— Einſpruch erhoben. * Eiſenberg bei Kirchheimbolanden, 10. Juli. In den nächſten Tagen wandert die ganze Familie Will von hier nach Argentinien aus. Mehrere andere Perſonen, die nach Amerika wollen, warten nur noch auf das Viſum. Nachbargebiete A Lampertheim, 14. Juli. Chormeiſter Menz ⸗Mann⸗ heim, der den Geſangverein„Sängerroſe“ ſchon ſeit vielen Jahren leitet, hat nun auch die Leitung des Männergeſang⸗ vereins„Liedertafel“ übernommen, da der ſeitherige Diri⸗ gent, Lehrer Moos, mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit ſein Amt niederlegen mußte. * Alzey, 12. Juli. Infolge ſchlechter Straßen⸗ beſchaffenheit ſtürzte in der Nähe von Kreuznach ein Auto die Böſchung hinab. Der Chauffeur wurde ver⸗ letzt und mußte in ein Krankenhaus nach Kreuznach gebracht werden. Der mitfahrende Reiſende trug nur leichtere Ver⸗ letzungen davon und konnte die Rückfahrt mit der Bahn an⸗ treten. Der Wagen iſt nur leicht beſchädigt. * Mainz, 13. Jult. Das ſtädtiſche Krankenhaus teilt mit, daß von den unter Typhus verdacht eingelieferten Per⸗ ſonen eine geſtorben iſt. Es liegen im Mainzer Kran⸗ kenhaus vier Perſonen, in der Stadt etwa 10 unter typhus⸗ ähnlichen Erſcheinungen. Die Unterſuchungen haben bisher die Feſtſtellung einer beſtimmten Infektionsquelle nicht er⸗ geben.. 5 Gerichtszeitung 8 Freigeſprochen. Der Chauffeur Johann Haupenthal ſtand vor Gericht in Saarbrücken, weil er am 21. März dieſes Jahres um Mitternacht in eine Gruppe von Ar⸗ beitern mit ſeinem Laſtauto hineingefahren war. Die Zeugenvernehmung ergab, daß ſein Wagen nur notdürftig beleuchtet war. Ein Hüttenarbeiter wurde dabei getötet und ein Schloſſer ſehr ſchwer verletzt. Der Angeklagte leugnet nach wie vor, der Täter geweſen zu ſein. Nach längerer Be⸗ ratung kam das Gericht trotz eidlicher Zeugenausſagen zum Freiſpruch entgegen dem Antrag des Staatsanwalts auf 1% Jahre Gefängnis. 8 Mordprozeß Peter.— Das Urteil. Im Prozeß gegen den Maurer Ernſt Peter von Ueberthal wegen Tötung der Paula Pfeiffer verneinte das Gericht in Limburg die An⸗ nahme vorſätzlichen Mordes und erkannte wegen Tot⸗ ſchlags auf 15 Jahre Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. N 8 Unregelmäßigkeiten beim Frankfurter Verband der Metallinduſtriellen. Das Erweiterte Schöffengericht Frank⸗ furt a. M. begann am 12. Juli die Verhandlung gegen den 1881 in Darmſtadt geborenen Geſchäftsführer des Verbandes der Metallinduſtriellen Frankfurts, Wilhelm Fuchs, dem zur Laſt gelegt wird, in den letzten Jahren 80 0 00/ unterſchlagen zu haben. Vor 7 Monaten erfolgte die Verhaftung des Angeklagten, der zur Verhandlung aus der Unterſuchungs⸗ haft vorgeführt wurde. § Nach acht Jahren geſühnt. Nach faſt acht Jahren hat ein furchtbares Verbrechen ſeine Sühne gefunden. Heute wurde der jetzt 25jährige, aus Leipzig gebürtige Kellner Otto Theodor Schulze vom Leipziger Schwurgericht wegen Totſchlages in drei Fällen zu lebenslänglichem Zuchthaus ver⸗ Urteilt. Das ihm zur Laſt gelegte Verbrechen wurde in den Morgenſtunden des 11. Dezember 1920 in Knautkleeberg, einem Vorort von Leipzig, entdeckt. Hier wurden in ihrer Wohnung der Fahrſtuhlführer Hermann Panzer, deſſen Ehe⸗ frau und der Untermieter Bergmann mit fürchterlichen Schä⸗ delverletzungen und durchſchnittenen Pulsadern tot aufge⸗ funden. Die ſofort einſetzenden Unterſuchungen führten zu keinem Ergebnis, bis ſich der Verdacht der Täterſchaft gegen den anderweitig ſtraffällig gewordenen Schulze im Unter⸗ ſuchungsgefängnis in Frankfurt am Main lenkte. Das am 9. November 1927 vor dem Leipziger Kriminalkommiſſar Baſt abgelegte Geſtändnis widerrief der Angeklagte in der Ver⸗ handlung. Das Gericht konnte ihn jedoch überführen und kam zu dem angeführten Urteil. Aus den Rundfunk-Programmen Sonntag, 15. Juli Deutſche Sender:. Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1230) .30 Uhr: Frühkonzert, 11.30: Platzmuſik, 20.30 Uhr: Kammer⸗ opern, 22.30 Uhr: Tauzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Uebertragung aus Gleiwitz: Liebe und Trompetenblaſen, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeier, 12.00 Uhr: Kon⸗ gert, 16.00 Uhr: Die Stunde der Jugend, 17.00 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters, 20.00 Uhr: Kammerovern. amburg(Welle 394,7) 20.00 Uhr: Die ſchöne Helena. Königsberg(Welle gg) 20.00 Uhr: Abendunterhaltung. Langenberg(Welle 468,8) 9 Uhr: Morgenfeier, 20.00 Uhr: Kam⸗ meropern, anſchließend bis 24 Uhr: Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(W. 365,8) 17.30 Uhr: Chorkonzert, 19.30 Uhr: Bi. Abend. München(Welle 535,7) 20.00 Uhr: Eva, Operette in drei Aktem 22.50 Uhr: Unterhaltungskonzert. Stuttgart(Welle 379,7] 11,15 Uhr: Morgenfeier, anſchließend Promenadenkonzert, anſchließend Schallplatten, 14 Uhr: Funk⸗ heinzelmann, 16.15 Uhr: Uebertragung von Reutlingen:„Reli⸗ giöſe, Lieder, 16.45 Uhr: Schallplattenkonzert, 17.90 Uhr: Schall⸗ platten, 20 Uhr: Kammeropern, anſchließend Funkbrekll, anſchl. Am Platzel: Eine heitere Münchner Improviſation. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Orgelkonz., 20.40 Uhr: Stad torcheſter⸗ Budapeſt(W. 555,6) 19.15 Uhr: Sendeſp., 29.15 Uhr: Zigeunerm. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 1604,3) 21.55 Uhr: Sinfoniekonzert. Matllaus(Welle 549) 21 uhr: Opernabend„Die heimliche Ehe“. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19.15 Uhr: Unterhaltungsabend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Abendkonzert.. Wien(Welle 517,2) 20.15 Uhr: Die Roſe von Stambul, Operette. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Tanzabend. 5 fadio-Spestaſſeus Bahr. Hettergo Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Achtung! Rundfunkhörer. Das neue Monette⸗Kurzwellen⸗ Vorſatzgerät iſt eingetroffen. Dieſes Gerät können Sie ohne weiteres Ihrem Empfänger vorſchalten und dann die Kurz⸗ wellenſender der ganzen Welt empfangen.(Preis Mk. 39.50) FE Woetternachrichten der Karlsruher sandeswelterwarle Beobachtungen babiſcher Wekterſtellen(7 morgens) Luft ⸗ See en S Wind 8 2 JJ u. m f S S Acht Stk S Wertheim 151— 19 88 14 ſtill leichtſwolkenl. Königſtuhl] 568 768,1 21 29 21 N 4 85 f Karlsruhe 120 768,7 2184 19 NO 5 5 Bad.⸗Bad. 219 768,0 31 33 16 5 Villingen 780 769,2 21 30 15 N 1* Tabenn Hof 1275 646,60 19 22 18 N 0 5 adenweil.— 767,1 21 33 1935 8 4 St. Blaſien] 780— 18 29 14 SW— 3 5 Höchenſchw- 1 Das heitere Wetter mit faſt ſubtropiſchen Lufttempera⸗ turen(Rheinebene bis 34 Grad, Hochſchwarzwald 22 Grad) dauert fort. Lokale Gewitter ſind vom Südſchwarzwald gemeldet. 8 Das inzwiſchen wieder verſtärkte kontinentale Hochdruck⸗ gebiet reicht bis weit nach Oſten und ſtößt mit dem zur Zelt ſehr ausgedehnten, zwiſchen den Azoren und den Bermudas⸗ inſeln liegenden Maximum in Verbindung. Die Hochdruck⸗ wetterlage wird daher noch längere Zeit Beſtand haben. Gewitterbildungen ſind wenig wahrſcheinlich. Vorausſichtliche Witterung für Sonntag, den 15. Juli: Fortdauer der hochſommerlichen Witterung während der nächſten Tage. Hauptnlederlagen in Mannheim: Peter Rixius G. m. b. H. 90 6,—11 Tel. 26 796 Wunelm Müller 64 Badsschriften durch die Kurverwaltung Tel. 1686 — 4 2 7 * — * 1 Saubeag, den 14. gurt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abeub⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 824 Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) ** 4. Egon tat es mit Humor, wie er ſich in alles fand. Er ſah das Angenehme, das Verlockende, das Schöne an jeder Frau, wie an jeder Lebenslage, er war ein Optimiſt. Er hatte ſich in ſein Schickſal gefunden, das aus ihm, ſtatt eines Diplomaten, einen einfachen Regierungsaſſeſſor gemacht hatte und das ihn in eine kleine Stadt verſchlug. Alles wurde ihm leicht, auch die Siege über die Frauen. Ich bemerkte es an ihren glänzenden Blicken, mit denen ſie ihn ſtreiften.„Das iſt ein Attachee“, flüſterten ſie im Konzertſaal hinter uns. Ein Attachee, das iſt das höchſte— ungefähr, wie wenn man einem Franzoſen ſagt, er ſähe aus wie ein Engländer, und über Egons Geſicht glitt ein Lächeln, mehr konnte er wirklich nicht verlangen. Aber ich bemerkte doch, wie dieſe äußerlichen Siege ihm ſchmeichelten und auf ihn ihre Wirkung auszu⸗ üben begannen. Kaum ſaßen wir in einem Reſtaurant, als ſich irgendeine Lorgnette auf ihn richtete, oder ſich ein Spiegel fand, durch welche eine entfernt ſitzende Dame Blicke mit ihm wechſelte Ich weiß nicht, warum ich das gleich tragiſch nahm. Viel⸗ leicht war Monſieurs Warnung ſchuld daran. Ich hatte nie⸗ mals ſeine dunklen Andeutungen Egon auch nur anzudeuten gewagt. Er ſchien mir über jeden niedrigen Verdacht erhaben und ich hatte mich auch nicht zu beklagen. Aber gerade weil 1 ich ehrgeizig für ihn war, weil er mir ſo hoch ſtehen ſollte, daß ſich niemand an ihn heranwagen konnte mit einer Ver⸗ leumdung, deshalb gingen mir dieſe Spielereien ſo nahe. Ich ſagte mir: Eiſerſucht iſt Schwäche, iſt lächerlich. Auf wen biſt du es? Auf eine vorübergehende Dame, die unter ihrem Federhut deinem ſchönen Mann kokette Blicke zuwirft? .. Ich ſchämte mich dann und ſchloß die Augen. Aber man geht zu oft auf der Straße an ſchönen Frauen vorüber.„Soll ich nun ewig die Augen niederſchlagen, weil ich eine reizende kleine eiferſüchtige Frau habe?“ ſagte Egon.„Ich klebe ſte dir noch zu, mit dickem Fiſchleim“, drohte ich. „Aber ich muß doch Vergleiche anſtellen können,“ lachte er. Man gibt ſich auf, wenn man ſchweigt, und man macht ſich lächerlich und verhaßt, wenn man ſich dagegen auflehnt Die Frauen handeln nach Temperament. Das meinige war es nicht, ſtillſchweigend etwas hinzunehmen, das mir unge⸗ hörig und ungerecht erſchien. Vielleicht war er nur zu jung, um zufrieden zu ſein.— Vielleicht hätte ich damals, ſtatt daß ich ihn heimlich beob⸗ achtete, ihn um mich ſich ſorgen laſſen ſollen. Aber eine ſolche Erkenntnis kommt einem immer zu ſpät. Ich lebte für ihn, ſah nur ihn, liebte nur ihn.— Dann kam das verhängnisvolle Blumenfeſt.. Wir leb⸗ den ſehr geſellig in einem anregenden, heiteren, vergnügten Kreis lebensluſtiger junger Paare, trieben Tennisſport, rit⸗ ten und tanzten. Der Höhepunkt des Winters war ein Kar⸗ meval, faſt toller und ausgelaſſener wie am Rhein. Um die Faſtnachtszeit fand auch dieſes Jahr ein Blumenfeſt, von dem Theater veranſtaltet, im Orpheum ſtatt, zu dem die Damen des Theaters erſchienen und auf bem es ſehr vergnügt herzu⸗ gehen pflegte. Ich hatte von dieſem Blumenfeſt in bebeutſamem Ton ſprechen hören, die Damen der Geſellchaft beſuchten es nicht. Wir verkehrten damals viel in dem Huſarenregiment, in dem ein Roſtitz als Rittmeiſter ſtand, und ich bin überzeugt, daß ich dieſem Vetter mein ganzes Unglück verdanke, das mit dieſem Blumenfeſt begann, denn er hatte Egon dazu ange⸗ ſtiftet, es zu beſuchen. Der gelbe Zettel kam in unſer Haus geflattert und lag eines Morgens auf unſerem Frühſtückstiſch. Egon griff da⸗ nach, las ihn und ließ ihn wortlos in ſeine Rocktaſche gleiten. Es war Faſtnachtsdienstag, unſer Verlobungstag. Ich dachte nicht mehr an dieſes Feſt. Ich war in ber Stadt ge⸗ weſen, von einem Schneetreiben überrraſcht worden und kam mit feuchten, beſchneiten Kleidern gegen ſieben Uhr nach Hauſe. Wir hatten für den Abend ein langweiliges Diner ab⸗ geſagt, und ich freute mich, einmal einen Abend zu Hauſe bleiben zu können. „Der Herr wartet ſchon auf die gnädige Frau“, ſagte das Mädchen, das mir im Flur den Pelz abnahm. Ich fand Egon vor dem Spiegelſchrank ſeines Schlafzimmers, die Kerzen brannten an allen Wandleuchtern; er war im Smoking, ge⸗ rade damit beſchäftigt, ein Chryſanthemum ins Knopfloch zur heften. „Du gehſt aus?“ rief ich enttäuſcht. „Ja, natürlich, auf das Blumenfeſt! Die Redoute. Ich habe mich mit Rolf und ein paar Hufaren verabredet; hoffentlich wirds hübſch“, fügte er hinzu, indem er nach den Handſchuhen griff. Ich antwortete nicht, ich ging in mein Schlafzimmer, warf mich auf das Sofa und brach in Tränen aus. Egon kam mir nach, um mich zu beſänftigen, aber ich ſtieß ſeine Hand zurück. „Geh nur, amüſiere dich!“ rief ich... Er ließ meine Hand fallen. „Ich werde von deiner Erlaubnis Gebrauch machen“, ant⸗ wortete er kalt und die Portieren rauſchten hinter ihm zu⸗ ſammen. Ich hörte ſeine Schritte auf der Treppe, ein Wagen fuhr vor; ich raffte mich raſch auf und trat an das Fenſter. um ihm nachzuſehen. Ein Krümperwagen mit einem Wachs⸗ tuchverſchlag hielt im Schneetreiben vor dem Hauſe. Der Kutſcher, ein Huſar, hatte gelbe Karten in der Hand, die Ein⸗ laßbilletts zum Blumenfeſt, und ich ſah Egon, den Pelz hoch⸗ geſchlagen, aus dem Hauſe treten und den Fuß auf das Tritt⸗ brett ſetzen. Er ſchwang ſich hinein, das Wagenrollen verlor ſich in der Richtung der Stadt. Ich blieb allein an unſerem Verlobungstag. Die Jungfer trug den zierlich gedeckten Teetiſch unbe⸗ rührt wieder hinaus. Ich kleidete mich nicht um, dachte nicht daran, daß ich feuchte Schuhe hatte, ich fühlte mich ſeeliſch und körperlich erkältet. Trotzdem ſaß ich in meinem kalten Zim⸗ mer, ſchrieb Briefe, die ich wieder zerriß, ich tat das Törich⸗ teſte, was eine Frau in ſolchem Falle tun kann, ich blieb wach, um ihn zu erwarten. Ich bildete mir ein, eine Frau habe ihn auf dieſen Ball beſtellt, und während ich im Geiſte alle verführeriſchen Frauen Triers an mir vorüberziehen ließ, fühlte ich Fieber kommen. Meine Wangen glühten und mein Herz klopfte, ich fror in dieſem ausgekälteten Schlafzimmer, in dem das Feuer ausgegangen war, aber es war mir gleich⸗ gültig, ob ich fror. Ich wollte leiden, wollte meinen Schmerz fühlen, wollte krank werden und ſterben, um ihn zu beſtrafen. Gegen Morgen hörte ich Egon kommen, bas graue Wiss terlicht ſchemmerte ſchon durch die Vorhänge. Er ſchien be⸗ friedigt und vergnügt, er warf die Stiefel vor die Türe, wie in einem Hotel, pfiff leiſe, leiſe eine Operettenmelodie. Er kam nicht zu mir herein; vielleicht dachte er, ich ſchliefe, aber er überzeugte ſich auch nicht, wie ſonſt, vorſichtig davon, indem er den Kopf durch die Portiere ſteckte. * 1* Die Redoute hatte ein Nachſpiel. Ich hatte mir eine ſtarke Erkältung zugezogen, der eins Lungenentzündung folgte, ich fieberte hoch und wurde ſehr krank. Egon pflegte mich. Er ließ keine Schweſter, keine Wärterin an mich heran, er hatte eine zarte, geſchickte Hand. Er bettete mich um, trug mich auf die Chaiſelongue, auf den Balkon, ins Bad, die Treppen hinab in den Wagen. An mei⸗ nem Bett ſtanden zur Winterzeit große Fliederzweige und Roſen und auf dem Teetiſch neben mir lagen Bücherſtöße und neue Zeitungen. Als ich aufſtand, fühlte ich mich ſehr ſchwach, ich hatte bei jeder Bewegung ſtarkes Herzklopfen. Der Arzt beſtand darauf, daß ich ein halbes Jahr nach Meran ginge, aber wir hatten kein Geld zu dieſer koſtſpieligen Rekonvaleſzentenreiſe, und ich wollte mich weder auf ein halbes Jahr von Egon trennen, noch ihn veranlaſſen, meinetwegen Schulden zu machen. Ich hoffte, daß der Huſten vorübergehen würde. Und er ging vorbei, auch ohne Meran, als der Sommer kam. Die Roſen blühten wieder in unſerem Garten, die Sonne glänzte auf den Dächern und auf der ſtillflteßenden Moſel. Unſer Hochzeitstag nahte, und wir verabredeten mit einigen Bekannten aus dem Huſarenregiment einen Moſelausflug Aber etwas Unerwartetes trat dazwiſchen Onkel Eduard meldete ſich an. Er kam nach Trier, um Moſelwein einzukaufen. Es war eine ziemlich bewegte Woche. Egon mußte mit ihm alle Moſel⸗ weine durchprobieren und ſie kamen beide von dieſen Wein⸗ proben ſehr vergnügt zurück. Er war ein unterſetzter Sech⸗ ziger mit dunkelrotem Geſicht und litt an Atemnot, ein jovia⸗ ler Herr, der gerne Buſch zitierte, wie Leute, die es lieben, ſich ſozuſagen in geiſtigen Hemdsärmeln zu bewegen Onkel Eduard machte große Beſtellungen und lud Egon ein, mit ihm nach Weſtpreußen auf die Jagd zu fahren, er ſollte ihm Rebhühner und Faſanen abſchießen helfen. Ich er⸗ klärte mich einverſtanden. Egon nahm Urlaub und ſie reiſten ab. Der Onkel trug nagelneue gelbe Entenſchuhe und ſah unternehmend aus. Er wollte Egon unterwegs noch„Berlin zeigen“, obwohl das bei Egon, der dort vier Semeſter ſtudiert hatte, kaum nötig war. Von dieſer Reiſe kam mein Mann begeiſtert zurück. Er ſchwärmte von dem Landleben, von dem aufſtrebenden Bad an der preußiſchen Küſte, das ſich der klei⸗ nen Stadt anſchloß, von dem ſtarken Wellenſchlag, der frucht⸗ baren Landſchaft und den großen Jagden— eine Wonne für den Agrarier. „Ja, für einen Agrarier“, ſagte ich. Mir ſtieg eine un⸗ gewiſſe Angſt vor dieſem nördlichen Landſtrich auf, den Mama zverpreußt“ nannte und von dem ich weiter nicht viel wußte. Vor der Oſtſee habe ich mich immer gefürchtet. „Nächſten Sommer gehen wir nach Reep“, ſagte der be⸗ geiſterte Egon, und ich dachte: hoffentlich kommt es nicht dazu. (Fortſetzung folgt) f „„ —. Scalson- e Beginn Nonlag 10. Juli IIA HEN 02. 8 Cs 0 1 Nonſeg und folgende ſage 7ST EAS SE dchültskele. 228 Aufarheiten von Matratzen u. Di⸗ wans übern. prompt u. billig. Komme nach jeder Entferng. 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In der großen Mehrza dieſer Fälle handelt es ſich darum, daß die Verurteilten keine oder nur mangelhafte Bücher geführt hatten, was ſie damit zu ent⸗ ſchuldigen verſuchten, daß ſie keine Buch⸗ führungskenntniſſe beſäßen. Dieſer Grun ſchützt jedoch keineswegs vor Str was ſchon ſo viele zu ihrem größten Leidweſen ae 15 be 5 anniſchen But e Erlernung der kaufmänn führung iſt weber beſonders ſchwierig, 200 ſehr zeitraubend, noch mit großen Koſten ver bunden. Deshalb ſollten alle der Buchfüh unkundigen Geſchäftsinhaber bezw. der Frauen oder erwachſene Töchter, ferner die jenigen, welche ſich einſt ſelbſtänbig machen möchten, an meinen Kurſen in 1 duchlührn teilnehmen, zu welchen ich Anmeldung jederzeit n urſe in Scheck, und Außerdem leite 10 Wechſellehre, Handelskorreſpondenz, Rechnen, Reichskurzſchrift, Nationalſtenographie, Ma⸗ ſchinenſchreiben, Schönſchnellſchreiben, Rund⸗ ſchrift uſw. uſw. 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Copyright by United Press, Nachdruck, auch im Auszug, verboten Die Eugländer können genau ſo tüchtig und durchgreifend handeln wie nur irgend ein Amerikaner, der immer von der »Hochſpannung“ ſpricht, unter der er arbeitet, der ſich„ſchnei⸗ dig“ nennt, mit einer Fixigkeit brüſtet, und von ſich be⸗ hauptet, Dinge in einer„halben Sekunde“ zu erledigen.(Eine halbe Sekunde muß wirklich ein recht kurzer Zeitraum ſein, jedenfalls eine Zeitſpanne, die zur Anfertigung eines Artikels nicht ausreicht.) f Als ich von London nach Oxford fuhr, um die Wohnwagen⸗ tour zu beginnen, hatte ich verſehentlich zuſammen mit anderem Gepäck im Aufbewahrungsraum meines Londoner Hotels, einen Koffer mit Decken gelaſſen, die ich für den Wohnwagen brauchte. Um fünf Minuten nach fünf kam ich in meinem Hotel in Oxford an und telephonierte an den Hauptportier des Londoner Hotels. Die Chancen lagen natürlich eins gegen zehn, daß er im Telephon meine Beſchreibung des Koffers richtig erfaßte, den ich haben wollte. Die Antwort bes Lon⸗ doner Portiers klang indeſſen ſehr ermutigend: Gewiß, der Herr würde den Koffer, und zwar den richtigen, in Oxford gegen Mittag am folgenden Tage haben. Ich gab dem Portier in Oxford ungezähltes Gelb— tat⸗ ſächlich zweieinhalb Schilling— und er verſprach mir: Gewiß doch, er werde am nächſten Vormittag zum Bahnhof gehen und dem Herrn den Koffer abholen. Wie aber werde er ſelbſt nach meiner Beſchreibung den Koffer unter all dem Gepäck herauszufinden wiſſen, fragte ich ſorgenvoll, und wie werbe er ihn herausbekommen? Ich hatte weber Gepäckſchein noch Quittungen.„Das kann mir der Herr getroſt überlaſſen,“ war ſeine Antwort. Zu ſchön um wahr zu ſein. Als ich noch am ſelben Abend zum Diner herunterkam, ſaß ich ben heißerſehnten Koffer in ber Hotelhalle. Oxford iſt etwa hundert Kilometer von Lonbon entfernt. In zweiundeinhalb Stunden weniger fünf Minuten, hatte ich das Londoner Hotel angeklingelt, der Hauptportier war in den Gepäckraum gegangen, oder hatte femanden hingeſchickt, und hatte unter meinen drei Koffern genau den richtigen heraus⸗ gegriffen, hatte ihn zur Paddington⸗Station gebracht, zu der man in ben Hauptverkehrszeiten mit einer Taxameterdroſchke ſaſt zwanzig Minuten von dem Londoner Hotel fährt, und hatte ihn in den Zug gebracht. Von dort war er ſechzig Meilen gereiſt, bann burch irgend eine Hexerei von dem Oxforder Hotelportier erwiſcht und ſchließlich nun einen ziemlich weiten Weg zu dem Oxforder Hotel gebracht worden. Alles in zwei⸗ einhalb Stunben! Das ſoll man einmal zwiſchen Bribgeport und Newyork verſuchen und bann entſchetden, ob wir Amerikaner ganz und gar bas Weltpatent auf durchgreifende Tüchtigkeit beſitzen. Aber— Aber!— es gibt auf der anderen Seite jene lieb⸗ Krähen, die hinter den Hotelſchaltern in ganz Groß⸗ britannien von halb fünf bis halb ſechs Tee trinken, unb die nber leben Automobiliſten in helle Empörung geraten, der ein⸗ tritt, und beſcheiden anfragt, ob man ihm ein Zimmer für die Nacht bewilligen will. Engliſche Hoteliers ſind geheimnisvollere Leute als nur irgendein Spion von E. Phillipps Oppenheim. Wenigſtens die Hälfte von ihnen— nicht nur in den Provinzſtädten, ſon⸗ dern gleichfalls in gewählten unb ehrfurchtsgebietenden Lon⸗ doner Familienhotels— geben ganze Vermögen an Miete und Umbaukoſten aus, um Hotels aus dem fünfzehnten Jahr⸗ hundert einen modernen Anſtrich und modernen Hotels den Anſtrich des fünfzehnten Jahrhunderts zu geben. Sie ſtellen wundervolle Betten auf und hängen das Bild des Herzogs von Wellington auf die Gobelintapeten im Korridor. Ja, es hat ſich ſogar herumgeſprochen, daß ſte fließendes Waſſer, wenngleich natürlich keine Zentralheizung in die Zimmer ge⸗ legt haben; denn kein Engländer kann ſich heldenhaft und glücklich fühlen, wenn er ſich nicht zugleich kalt und miſerabel It. 5 195 Ste ſorgen für ſolch tüchtige Portiers, wie es die beiden ſind, die mit einem Koffer Fangball ſpielten, für Kellner, die tadellos ſerpieren und die ſogar die amerikaniſche Sprache verſtehen, und für nette Barmixer, die einem den beſten Weg von Leighton Buzzard nach King's Langley oder von Grianlarich nach Lochgeilphead anzugeben wiſſen. Ja, es wird ſogar berichtet, ſie heuerten gelegentlich eine Bande Menſchenjäger an, die ſte ausſchickten, um einen Koch zu preſſen, der ſich, wenn man ihm einen amerikaniſchen, deut⸗ ſchen oder franzöſiſchen Paß vorweiſt, bereit findet, einem menſchliche Nahrung zu liefern, anſtelle von Roſenkohl, Lachs, Mayonnaiſe oder Roaſtbeef, womit die Engländer jede Hitze im Blut weiſe unterdrücken, die ſich trotz des Mangels an Zentralheizung eingeſchlichen haben ſollte. Nachdem ſie aber dieſe wirklich bewundernswerten Gaſt⸗ häuſer geſchaffen haben, ſetzen ſie an den Eingang jene Weſen, für die es auf der ganzen Welt keine Parallele gibt, die eng⸗ liſchen Hotelgeſchäftsführerinnen. Ich kenne ihren Urſprung nicht, es ſind Damen— ſchau⸗ derbar, ganz ſchauderbar. Vielleicht ſind es verfallene Ge⸗ ſellſchaftsgrößen, die mit dem Hotelbeſitzer in verwandſchaft⸗ licher Beziehung ſtehen. Auf Grund ihrer erſtaunlichen Gleich⸗ heit von Cornwall bis Caithneß neige ich indeſſen zu der An⸗ ſicht, daß ſie alle aus einer beſonderen Schule ſtammen, in der eine Lehrerin, die alles Reiſen— ſite hat vielleicht eine ſchlechte Ueberfahrt über den Kanal gehabt, als ſie das erſte Mal die Heimat verließ und dann eine ſchlechte Schnecke in Calais zu eſſen bekommen hat— haßt, die Schülerinnen dazu erzieht, feden Reiſenden auf den angemeſſenen Platz zu verweiſen, der wirklich ein ſehr niedriger Platz iſt. Man hält mit ſeinem Auto vor einem Gaſthof mit ſolch wunderbaren klöſterlichen Steinſchnitzereien, ſolch zauberhaften Gitterfenſtern, daß man verzückt ausruft:„Wie herrlich, daß man an ſolch hiſtoriſcher Pilgerſtätte wohnen kann!“ Das Entzücken wächſt, wenn man die Eingangshalle mit den durch die Schritte von Jahrhunderten ausgetretenen Steinfließen, mit der alten eichenen Wandbekleidung— und einem Re⸗ klameplakat der Canadian Pactfie⸗Linte— betritt. Dann aber kommt man zur Direktor, die kurz an⸗ gebunden erklärt:„Weiß nicht, bedauere.“ Wenn ſie bas erſte Exemplar ihrer Gattung iſt, auf das man ſtößt, bekommt man einen Schreck— ich habe ſogar Vollblut⸗Engländer geſehen, die es mit der Angſt bekommen haben. Wenn man es zum fünfzigſten Male mit einer ſolchen Dame zu tun hat, ja, dann iſt der Schreck nur um ſo größer, da man weiß, mit welch vollendeter Gelaſſenheit ſte ſich zwi⸗ ſchen den Gaſt und feden Wunſch zu ſtellen verſteht, den er zu äußern wagen ſollte. ö Sie ſind alle gleich, ſte ſind dünn, ſauber und ſo mild wie eingekühlte Butter, die ein wenig ranzig geworden iſt. Sie drücken ſich wie Damen aus und beſtitzen eine geduldige Stimme, die Stimme der reſignierten Gouvernante. Ihr Kleid iſt ſtets ſchwarz. Keine von ihnen wird je verſtehen, warum ſie ſich bei ihren Buchhaltungsarbeiten— die Ge⸗ ſchäftsführerin eines Hotels von ſteben Zimmern kann elf Stunden am Tag darauf verwenden, die Rechnungen ihrer fünf Gäſte auf dem Laufenden zu halten— durch ungeladene Perſonen ſtören laſſen ſollte, die ſich einbilden, ſie wären einer Unterkunft wert. Nie werden ſie verſtehen, warum Reiſende ſich eine ſo törichte Frage erlauben. Es kommt jemand und fragt, ob ſie ein Zimmer frei habe. Die Direktorin weiß ganz gut, daß ein Zimmer frei iſt. Sie hat nie behauptet, Sehergaben zu beſttzen, ſte gibt auch zu, daß ſte im Vergleich zu dem Pfarrer, dem Abgeordneten des Kreiſes ober der Lady Brown ⸗Smith eine einfältige Perſon tſt. Na, alſo! Wenn ſie über die Zimmer Beſchetd weiß, warum ſoll dieſer eingebildete Laffe, der ſich mit ſeinem Rolls⸗ Suiza ſo elegant vorkommt, nicht auch Beſcheid wiſſen! Wer weiß, was einer Geſchäftsführerin auch paſſieren könnte, wenn ſte den Fremden bei ſeiner leichtfertigen Unter⸗ haltung noch ermunterte? Ein Automobiliſt gibt vor, er möchte wiſſen, um wieviel Uhr die Bar geöffnet wird. Nun, zunächſt iſt die Direktorin eine Dame, und die Bar geht ſte nichts an; das gehört zu dem Bereich des Schenkmädchens, einer garſtigen jungen Perſon. Die Direktorin hat aber auch Romane geleſen und ſte iſt ſich der Gefahr bewußt, daß der horrible Zwiſchenfall, wenn ſie höflich antwortet, dazu führen könnte, daß man ſie zum Schluß in einer golbdſtrotzenden Spielhölle in Monte Carlo von Rauſchgiften betäubt auffindet, was ihr in all den fünfundvierzig Jahren züchtigen Jungfern⸗ tums noch nie vorgekommen iſt. Ich glaube nicht, daß die Gedanken einer Direktorin in Wirklichkeit ſo kompliziert und vernünftig ſind. Ich nehme vielmehr an, daß ſie Arbeit ſcheut. Ich gebe nur den törich⸗ ten Eindruck wieder, den ſie auf einen Automobiliſten, insbe⸗ ſondere auf einen von ſo geringer Güte macht, daß er mit einem Wohnwagen reiſt. Ich möchte als guter Rotary⸗Kame⸗ rad den hervorragenden alten Gaſthausbeſitzern Groß⸗Bri⸗ tanniens nur über einen der Gründe die Augen öffnen, wa⸗ rum ſie nicht mehr proſperieren. Ich gebe drei Beiſpiele. In bdemſelben Hotel in Oxford, wo der Portier in meiner Kofferangelegenheit ſoviel Tüchtigkeit an den Tag gelegt hatte, wollte mich abends jemand beſuchen. Eine der Geſchäfts⸗ führerinnen verſicherte ihn, daß niemand meines Namens ab⸗ geſtiegen ſei. Am nächſten Tage kam er wieder. Es war jetzt eine andere Schicht am Schalter, und als er nach mir fragte, flüſterte ſie: Oh ja, natürlich, ich ſet bereits ſeit vier Tagen da. Nun war ich tatſächlich weniger als einen Tag in dem Hotel geweſen;; trotzdem ſollte ich vier Tage da geweſen ſein und am Abend vorher ſollte ich überhaupt nicht dageweſen ſein. Das iſt die Logik von Geſchäftsführerinnen in Gaſthäu⸗ ſern, die ſonſt ausgezeichnet ſind. Auf der Wohnwagen⸗Fahrt durch die liebliche Grafſchaft Surrey fragte ich nach dem Lunch im Hotel einer mittelgroßen Stadt(auch, die eingefleiſchteſten Wohnwagenzigeuner ſollten ſich für eine Mahlzeit vom Geſchirrwaſchen drücken) die Ge⸗ ſchäftsführerin, ob eine gute Garage in der Nähe ſei. Ste muß bieſe Frage ein dutzendmal in der Woche gehört 1 denn es war ein Hotel, das bie Autofahrer beſonders ädt. Sie blickte auf, ſah an mir vorbei und murmelte:„Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht.“ In der gleichen Straße, nicht brei Minuten vom Hotel, fand ich eine ausgezeichnete Garage. f Vor einem Fahr hatte ich bet einer Fußtour durch Corn⸗ wall in einem großen, ſehr bekannten Hotel übernachtet. Am nächſten Tag wollte ich mit der Bahn nach Shropfhire weiter fahren. Das Hotel lag zehn Kilometer vom nächſten Bahn⸗ hof. Da ich den Portier nicht finden konnte, glaubte ich mich mit einer Anfrage nach den Zügen nur an die Geſchäfts⸗ führerin wenden zu können. Die antwortete mir von oben herab:„Es tut mir leid, von Zügen weiß ich nichts, aber ich kann im Laufe des Vor⸗ mittages nachſehen laſſen.“ Das war um halb neun Uhr morgens, um halb elf Uhr ſaß ich im Zuge nach Shrewsbury, da ich mich inzwiſchen bet jemandem telephoniſch erkundigt hatte, der nicht eine damen⸗ hafte, vornehme und gebildete Geſchäftsführerin, ſondern nur ein ganz gewöhnlicher männlicher Bahnbeamter war. Tüchtigkeit? Einmal konnte ich in einer engliſchen Stadt von dreißig⸗ tauſend Einwohnern eine durchaus einwandfreie engliſche Fünfpfundnote in keiner von den vier Banken, die alle Filialen landbekannter Unternehmungen waren, nicht ge⸗ wechſelt erhalten. Andererſeits iſt Groß⸗ Britannien das einzige Land, das ich kenne, in dem man in fünfundneunzig Fällen von hundert ſicher ſein kann, daß man etwas, was einem für Mittwoch mittag verſprochen iſt, auch wirklich Mitt⸗ woch mittag— oder Mittwoch morgen geliefert bekommt. Wie ich am Anfang ſagte, die Engländer können genau ſo tüchtig und durchgreifend handeln wie So, können ſie das wirklich? Man verſuche einmal, ein Porterhouſe Steak in einem engliſchen Fleiſcherladen zu bekommen. Meine Aufgabe wächſt mir über den Kopf. Ich wollte, ich wäre einer von den farbenreichen und doch tiefgründigen Soziologen, die wie Philipp Gue dalla, Struthers Burt, Belloc oder, Alfreb Kerr nur einen Blick auf ein Land zu werfen brauchen, um zu den reizvollſten und unwiberlegbarſten Verallgemeinerungen zu gelangen, die ſte in dickleibigen reſpektablen Büchern niederlegen. i 2 Ein Blick über die Velt „Babbitts“ Deutſchland a Acht Jahre nach der Tat zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Nach faſt acht Jahren hat ein furchtbares Verbrechen ſeing Sühne gefunden. Am Mittwoch wurde ber jetzt 25lährige, aus Leipzig gebürtige Kellner Otto Theodor Schulze vom Leipziger Schwurgericht wegen Totſchlags in drei Fällen zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Das ihm zur Laſt gelegte Verbrechen wurde in den Morgenſtunden des 11. Dezember 1920 in Knautkleeberg, einem Vorort von Leipzig, entdeckt. Hier wurden in ihrer Wohnung der Fahr⸗ ſtuhlführer Hermann Panzer, deſſen Ehefrau und der Untermieter Gemeindekaſſierer Bergmann mit fürchter⸗ lichen Schädelverletzungen und burchſchnittenen Pulsadern tot aufgefunden. Die ſofort einſetzenden Unterſuchungen führten zu keinem Ergebnis, bis ſich der Verdacht der Täterſchaft gegen den anderweitig ſtraffällig gewordenen Schulze im Un⸗ terſuchungsgefängnis in Frankfurt a. M. lenkte. Das am 9. November 1927 vor dem Leipziger Kriminalkommiſſar Baſt abgelegte Geſtändnis widerrief der Angeklagte in der Ver⸗ handlung. Das Gericht konnte ihn jedoch überführen ung kam zu dem angeführten Urteil. Der Tote am Steuer Ein Vorgang, der den näheren Umſtänden nach tragiſch und ſenſattonell zugleich iſt, ſpielte ſich in den letzten Tagen auf offener Landſtraße nahe einer ſauerländiſchen Ortſchaft ab. Der Inhaber eines Reſtaurants in der Nähe der Stadt Lüdenſcheid, Hüttebräuker, hatte von der Talſperre Füllbecke bei Lüdenſcheid mit ſeiner Familie, beſtehend aus Frau und zwei Kindern einen Ausflug mit ſeinem Brenna⸗ bor⸗Wagen nach Halfer in Weſtfalen gemacht. Mit enormer Geſchwindigkeit fuhr der Wagen, entlang ſteilen Böſchungen und vorbei an tiefen Abgründen daher. Von einer unbe⸗ ſtimmten Angſt beherrſcht forderte die hinter ihrem Manne ſitzende Frau dieſen auf, das Tempo zu ermäßigen; jedoch vergeblich. Der Gaſtwirt am Steuer reagierte gar nicht auf die Zurufe ſeiner Angehörigen; ſondern blickte anſcheinend ge⸗ radeaus auf die einſame Landſtraße. Plötzlich bemerkten die Inſaſſen des Autos, daß der Wagen zu ſchwanken begann; vorerſt nur wenig; dann aber wurde die Fahrt beängſtigend unſicher. Mit dem Rufe„Paul, was machſt du denn eigent⸗ lich?“ lehnte ſich die Frau zu ihrem Manne am Steuer her⸗ über, um mit Schrecken feſtſtellen zu müſſen, daß derſelbe leblos am Steuer ſaß, die Hände krampfhaft um das Steuer⸗ rad gefaßt. Der drohenden Gefahr, im nächſten Augenblick mitſamt ihren Kindern und dem Wagen in den Abgrund zu ſtürzen, ſuchte die Frau in verzweifelter Angſt durch einen Griff in das Steuerrad und zum Bremshebel zu begegnen. Obwohl ſie des Fahrens unkundig, gelang es ihr doch, den Wagen abzufangen und ſo eine Kataſtrophe zu verhüten, die unausbleiblich ſchten. Sie brachte den Wagen dicht an einer abfallenden Böſchung zum Stehen. Ein Herzſchlag hatte dem Leben ihres Mannes ein Ziel geſetzt. Schweiz Ein leichtſiuniger Bergſteiger N Am vergangenen Samstag nachmittag begegnete ein mit einem Touriſten vom Matterhorn abſteigender Führer einem Deutſchen, der ohne Gepäck den Aufſtieg zum Matterhorn unternahm. Das Anerbieten des Führers, der Fremde möge ſich der Gruppe anſchließen oder doch Proviant von ihm annehmen, nahm der Alleingänger nicht an. Der Führer brachte den deutſchen Touriſten dann noch bis zur Solvay⸗Hütte. Es machte den Eindruck, daß der Touriſt recht gut zu Fuß war. Als die abſteigende Partie weiter unten nach der Matterhorn⸗Hütte gelangte, bemerkte ſie, daß der fremde Touriſt dort ſeinen Ruckſack zurückgelaſſen hatte, der Proptant, jedoch keine Schriftſtücke enthielt. Da der deutſche Touriſt bis zur Stunde nicht zurückgekehrt iſt, wurde am Sonntag abend eine Rettungskolonne zuſammengeſtellt, die zur Solvay⸗Hütte aufbrach. Man vermutet, daß der Deutſche an der Oſtfeite des Matterhorns unterhalb der Solvah⸗Hütte abgeſtürzt iſt. Amerika Eine tapfere Wärterin Ohne ſich mit dem ehrgeizigen Gedanken zu tragen, einen ſportlichen Rekord aufzuſtellen, hat Miß Dorothee Ran⸗ dolph, eine beſchetdene Krankenpflegerin aus New Pork, eine Leiſtung vollbracht, die nicht nur von ihrer ungewöhn⸗ lichen Muskelkraft zeugt, ſondern ihr auch in anderer Be⸗ zie hung hoch angerechnet werden kann, da dadurch ein menſch⸗ liches Leben gerettet worden iſt. Vor drei Wochen hatte Frl. Randolph ihren Patienten, Mr. Horace Poor, den Präſidenten der Garfield Nationalbank, nach einem New Vorker Privatſanatorium begleitet, wo ſich der Bankier nach einem ſchweren Nervenzuſammenbruch erholen ſollte. Es ſcheint aber, daß der Zuſtand des Kranken ſich im Laufe dieſer Wochen nicht weſentlich gebeſſert hatte, denn letzthin hat er den Verſuch gemacht, Selbſtmord zu begehen. Eines ſchönen Margens ſprang er ganz plötzlich aus ſeinem Bett und lief ans offene Fenſter, trotz der verzweifelten Be⸗ mühungen ſeiner Pflegerin, ihn davon abzuhalten. Bevor die entſetzte Frau ihn daran zu verhindern vermochte, hatte ſich der Bankier über das Fenſterbrett geſchwungen und war gerade im Begriff, ſich aus einer Höhe von etwa fünfzehn Metern auf die Straße hinabzuſtürzen, als es Frl. Randolph gelang, den Unzurechnungsfähigen im Augenblick, wo ſein Körper bereits keinen Halt mehr hatte, am Beine zu packen. Sich weit aus dem Fenſter hinauslehnend, hielt ſte den zappelnden Bankier mit beiden Armen und ſchrie um Hilfe. Längs der Straße waren mehrere Privat⸗ und Miets⸗ autos aufgeſtellt, deren Führer die verzweifelten Rufe der Pflegerin vernahmen und aus den Kiſſen und Polſtern ihrer Kraftwagen, ſo ſchnell es ging, eine improviſterte Matratze zuſammenlegten, die ſie auf dem Bürgerſteig unter dem ſchwebenden Körper ausbreiteten. Gleichzeitig verſchaffte ſich der Schutzmann, der auf das Geſchrei herbeigeeilt war, aus einem benachbarten Hotel ein Bettlaken, das mehrere kräftige Männer ausgeſpannt emporhielten. Dieſe Vorbereitungen hatten immerhin mehrere Minuten gedauert, während der Miß Randolph den ſchweren Körper krampfhaft am Bein hielt, aus allen Kräften mit ſeinem Widerſtande kämpfend. Erſt als alles bereit war, ließ ſtie ihn los. Der Bankier ſtürzte mit einer ſolchen Wucht auf das Bettuch, baß er die Männer, die es hielten, mit ſich zu Boden auf die Matratze riß. Der Kranke blieb unversehrt. N Se Nr. 5 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Aus gabe) Sportliche Rund ſchau Der Sport am Sonntag Deuiſche Leichtathletikmeiſterſchaften Die beutſchen Leichtathleten öringen vom 14.—16. Juli ihre Meiſterſchaften im Düſſeldorſer Rheinſtadtlon zur Durch⸗ führung, bie Frauen halten ihre Meiſterſchaften in Charlotten⸗ burg ab. Im ganzen treten 250 Athleten zu den Meiſterſchaften an, im ganzen wurden 358 Einzelmeldungen abgegeben. Für das Marathonlaufen wurden 39 Meldungen abgegeben, für 100 und 800 Meter je 27, 1500 Meter 28, 200 Meter, und Weitſprung je 19. Auch ſämtliche anderen Wettbewerbe weiſen eine ſehr gute Be⸗ ſetzung auf.— Bei den Frauen gingen rund 100 Meldungen mit 142 Einzelmeldungen ein. 100 Meter mit 24 Teilnehmerinnen und Hochſprung mit 19 haben die ſtärkſte Beſetzung erfahren. Bei ber reichen Auswahl iſt es kaum möglich, eine genaue Vorausſage zu treffen. Das erfreuliche an den dlesjährigen Meiſterſchaften iſt die gleichzeitige Betetligung von Turnern und Sportlern. Hoffentlich bleibt bieſer Zuſtand auch für die kommenden Melſterſchaften be⸗ ſtehen. Um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft Kaum ſind die Niederlagen der Vorrunde verſchmerzt, ſo geht es mit Volldampf in die Zwiſchen runde. Es ſpielen. München: Bayern München— Spyg. 07 Köln⸗Sülz. Berlin: Tennis Boruſſia Berlin— Wacker München. Kiel: Holſtein Kiel— Herta BSc. Berlin. Königsberg: B. f. B. Königsberg— Hamburger SR. Am meiſten intereſſiert uns das Spiel des Süddeutſchen Mei⸗ ſters Bayern München gegen Weſtdeutſchlands Metſter Köln⸗Sülz. Die Kölner konnten am letzten Sonntag bereits Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb werfen, auch die Münchner mußten ſich vor einigen Wochen auf elgenem Platze eine:2. Niederlage gefallen laſſen. Trotz alledem wird man Bayern Mün⸗ chen als die ſtärkſte Mannſchaft betrachten müſſen, der es am Sonn⸗ tag gelingen ſollte, durch einen Sieg über Köln⸗Sülz in die Vor⸗ ſchlußrunde zu kommen. Ein weit ſchwereres Spiel hat Wacker München in Ber⸗ lin gegen Tennis Boruſſia. Bei der Spielſtärke, über die die Berliner zurzeit verfügen, wird es Wacker kaum möglich ſein, in Berlin einen Sieg zu erringen, ſo daß damit wohl der zweite ſüddeutſche Vertreter ausſcheiden muß. In Königsberg trifft V. f. B. Könkgsberg gouf den Ha m⸗ burger SV. Wenn B. f. B. auch auf eigenem Platze ſpielt und zäh zu kämpfen verſteht, iſt doch nicht anzunehmen, daß ſich die techntſch und taktiſch ſehr gute Hamburger Mannſchaft ſchlagen lüßt. Holſtein Kiel empfängt den Berliner Meiſter Herta BSC. Hter iſt der Sieger in Herta BS., ber vielleicht beſten deut⸗ ſchen Mannſchaft von vornherein ermittelt, da Kiel in keiner Weiſe on das Können der Verliner heranreicht. In die Vorſchlußrunde kommen vielleicht Bayern München, Tennis Boruſſia Berlin, Hamburger SV. und Herta BSc. Die Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften Die Meiſterſchaften haben bereits am Freitag im Berliner Stadion ihren Anfang genommen, ſte werden am Samstag und Sonntag zu Ende geführt, Da mit den Melſterſchaftskämpfen zu⸗ gleich die Olympia vorbereitungen obgeſchloſſen werden, iſt ödte Be⸗ teiligung ſehr ſtark. Deutſchlands ſtärkſte Konkurrenz, das 200 m⸗ Bruſtſchwimmen, weiſt 19 Meldungen auf. Rademachers ſchärfſte Gegner werden wohl Fauſt⸗ Göppingen und Budtg⸗Köln ſein. Dieſe drei Schwimmer werden auch Deutſchland in Amſterdam vertreten. 100 und 200 m Freiſtil brachten es auf ſe 15 Meldungen. Er⸗ freulicherweiſe hat auch das Springen neben ben anderen Konkur⸗ renzen eine ſehr gute Beſetzung oufzuweiſen. Auch bei den Damen iſt die Beteiligung ſehr ſtark. Deutſche Nabſport⸗Meiſterſchaften Köln iſt am Freitag und Sonntag ber Schauplatz der Deutſchen Profeſſional⸗Radmetſterſchaften. Am Freitag kämpfen auf der Sta⸗ dion⸗Bahn 25 vom Bog. beſtimmte Flieger um die 1000 Meter⸗ Meiſterſchaft. Engel, Oſzmella, Fricke, Oskar Rütt und Schamberg dürften die beſten Chancen haben.— Am Sonntag bewerben ſieh dann die ſechs Dauerfahrer Sawall(Titelverteidiger), Krewer, Möller, Saldow, Lewanow und Roſellen um die Deutſche Steher⸗ meiſterſchaft. Das Ende dürfte zwiſchen den ziemlich gleichwertigen Sawall, Möller und Krewer liegen.— Das tbrige Radſport⸗ programm bes Sonntags bringt Bahn rennen in Mainz, Stet⸗ tin, Erfurt, Berlin(Rutt⸗Areno) und bie Straßenrennen „Großer Opelpreis von Wiesbaden“,„Quer burch Holſtein“, Große Drelecksfahrt der Rheinpfalz bei Ingelheim, Sübddeutſche Sang⸗ ſtreckenmeiſterſchaft des Kartells füdbeutſcher Radfahrverbände (BR.) und den Abſchluß der franzöſiſchen Radrundfahrt.— In Gießen kommt bie Deutſche Meiſterſchaft im Sechſerradball zur Durchführung.— Der Verband Deutſcher Rabrennbahnen hält in Köln ſeinen Sommerkongreß ab. Bei dieſer Gelegenheit werden auch die Termine für die Winterbahnen feſtgeſetzt. Tennis. Zum Endſpiel um den Davispokal der Europazone treffen in Mailand Italien und die Tſchechoſlowakei zuſammen. Die Italtener dürften zu einem knappen Siege kommen und ſich damit für das Interzonenſpiel gegen Amerika, alſo für die Vor⸗ ſchlußrunde qualifizieren.— Im Reich gibt es einige recht gut beſetzte Turniere, ſo das Internationale Preſſa⸗Turuter in Köln, das allgemeine Turnier in Freiburg i. Br. und die Meiſterſchaft von Bayern in München.. Rudern. 5 Auch die Ruderer raſten nicht. Sehr gut beſetzt iſt die zweitägige Lahnregatta in Limburg, ſcharfe Kämpfe werden die 18 Rennen der 5. Hanauer Verbandsregatta bringen, Deg⸗ gendorf, Leitzmeritz und Kopenhagen ſehen erſtklaſſige deutſche Boote mit ſtarken Vertretungen des Auslondes im Kampf, Berlin iſt der Schauplatz der Deutſchen Hochſchulregatta. Auf dem Neckar kommt eine Schülerregatta des Heidelberger RK. zur Durch⸗ füthrung. Motorſport. 3 ö Eines der bebeutendſten motorſportlichen Ereigniſſe des Jahres iſt der Große Preis von Deutſchland für Sportwagen, der am Sonntag auf der Nürburg⸗Rennſtrecke ausgefahren wird. Glänzend fiel das Meldeergebnis aus. Aus Deutſchland wurden 28, aus Frankreich 10, aus der Tſchechoſlowakei, aus Italien und Eng⸗ land je zwei Meldungen abgegeben. Bet den Fabrikmarken iſt Frankreich mit 27 franzöſiſchen Fabrikaten, darunter allein 17 Bu⸗ gattiwagen, am ſtärkſten vertreten. Deutſchland folgt mit zehn, darunter ſechs Mercedes⸗Benz, ſowie je einen Pluto, Dixt, Hag⸗ Gaſtell und NA., Itallen mit fünf, England mit zwei, Oeſterreich mit einem Wagen. Selbſtverſtändlich befinden ſich unter den ge⸗ meldeten Fahrern die beſten deutſchen und eine Ausleſe der beſten ausländiſchen.— Das zweite große motorſportliche Ereignis des Sonntags iſt die 24 Stundenfahrt für Motorräber auf der Opelbahn die gleichfalls ein ſehr gutes Meldeergebnis fand und ebenfalls ſcharfe und intereſſante Kämpfe bringen wird.— Aus dem übrigen Programm des Sonntags ſeien noch die Internatlonale Alpenfahrt und das Oſtmärkiſche Dreiecksrennen erwühnt, Pferdeſport. Der Sonntag bringt Galopprennen im Grunewald(Inter⸗ nationale Rennwoche), München⸗Riem, Bad Harzburg, und Mühl⸗ heim⸗Duisburg,. 1. Interne Hochſchulmeiſterſchaften der Handelshochſchule Mannheim Die Leichtathletikmeiſterſchaften Am Freitag nachmittag fanden die 1. internen Hochſchulmeiſter⸗ ſchaften der Handelshochſchule mit den leichtgthletiſchen Meiſterſchaf⸗ ten ihren Abſchluß. Trotz der drückenden Hitze wurden mitunter recht gute Leiſtungen geboten. Die Staffeln brachten Kampf bis ins Ziel. Den größten Erfolg konnten diesmal die nicht corporierten freien Studenten erringen, die im ganzen 6 mal als Sieger und 5 mal als zwette das Band zerriſſen. Das Corps Rheno⸗Nicaria brachte es auf 5 Siege und 4 zweite Plätze. Es folgen bann Corps Hanfeg mit 2 erſten und 2 zweiten Preiſen, Wehrſchaft Arminta mit 1 erſten und 1 zweiten, Sängerſchaft Saxo Friſta mit 1 erſten und 1 zweiten und Burſchenſchaft Germania mit 1 zweiten Preis. Sehr gute Let⸗ ſtungen bot Schnur, Weyrich und Weidmann. Die Mannheimer Handelshochſchule kann mit dem Erfolg ber erſten Meiſterſchaften zufrieden ſein. Der Veranſtaltung wohnten neben Rektor Profeſſor Dr. Tuckermann, ſowte verſchtedene Profeſſoren und Betgeord⸗ neter Dr. Zeiler, der Referent für Leibesübungen bet der Stadt⸗ verwaltung bei. Auch die Studentenſchaft war zahlreich vertreten, es wäre aber zu wünſchen, daß noch mehr Studenten auf der Kampf⸗ bahn zu finden ſind als dieſes Mal. Das Fuß ballſptel zwiſchen den Mannſchaften der Univerſität Heidelberg und der Handelshochſchule endete mit einem:0 Sieg der Heidelberger Mannſchaft, die bei der unerträglichen Hitze etwas mehr Glück hatte. Bei Halbzeit ſtand das Treffen:0. Nach Schluß der Veranſtaltung nahm Rektor Profeſſor Dr. Tuckermann die Preisvertetlung vor. Die Steger erhielten einen ſchönen Ehrenpreis mit Diplom, die anderen Teilnehmer ge⸗ ſchmackvolle Diplome. Den Abſchluß bildete ein gemütliches Bei⸗ ſammenſein im Rennwieſen⸗Reſtaurant. Die Ergebniſſe 100 Meter: 1. Weyrich⸗Hanſea 12,7; 2. Häuſſer⸗Arminta und Schnur⸗Zret 12,8; 3. Seitz⸗Frei 18. 200 Meter: 1. Berger⸗Fret 24,7 2. Weyrich⸗Hanſea 24,9 8. Glockner⸗Frei 25,1. 40% Meter: 1. Schäfer⸗Saxo Friſta 88,8; 2. Eichele⸗Rheno Niearia 60,5; 3. Graue⸗Fret 60,6. 800 Meter: 1. Weidmann⸗Fret 211, 2. Maringer⸗Rheno Niearia 214,4; 8. Lingmann⸗ K. D. A. O. Ehurpfalz 9784. 1500 Meter: 1. Maringer⸗Rhenos Nicarta 4288; 2. Kaſt⸗ Frei:51; 8. Ebert⸗Alemannta 4252. 3000 Meter: 1. nKopp⸗ Rhend Niearta 11:28; 9. Mayer⸗ Frei 11:57, 8. Maglett⸗Alemannia 12:06. mal 100 Meter: 1. Hanſea 50,1; 2. Arminia 50,23 8. Rheno⸗ Niearia 50,4; 4. Saxo Friſia 52,1; 5. Germania 58; 6. Churpfalz. Schwedenſtaffel(abo, 300, 200, 100 Meter): 1. Arminta :17,9; 2. Saxo Friſia 219,2; 3. Hanſea 221,2; 4. Rheno⸗Nicaria. 8 mal 1000 Meter: 1. Rheno⸗Nicarſa 918,3 3. German ka 9250,83; 8. Arminta 10:19. Große Hochſchulſtaffel: 1. Freie nichteorporterte Stu⸗ dentenſchaft 61; 2. Vereinigte Corporationen 68. Diskus: 1. Adolf⸗Rheno Niearia 30,54 2. Graue⸗Fret 28,88; 3. Duffner⸗Fret 24,75. Kugelſtoßen: 1. Schwur⸗Frei 10,0 3. Bauer⸗Rhend Niea⸗ rig 10,07; 3. Hauſer⸗Arminia 9,37. Speerwerfen: 1. Duffner⸗Frei 41 Meter; 2. Hammer⸗ Hanſeg 39,75 Meter; 3. Engelhardt⸗Rhend Nicarta 37,94 Meter. Hochſprung: 1. Eichele⸗Rhenv Niearia 1,65 Meter; 2. Schnur⸗ Frei 1/60 Meter; 3. Berger⸗Frei 1,80 Meter; 4. Veſper⸗Frei 1,5 Meter; 5. Glockner⸗Frei 1,45 Meter. Weitſprung: 1. Schnur⸗Frei 5,94 Meter; 2. Weidmann⸗ Frei 5,85 Meter; 3. Nerpel⸗Frei 5,60 Meter; 4. Weyrich⸗Hanſeg 5,03 Meter; 5. Hauſer⸗Arminia 5,50 Meter. Fußball: Univerſttät Hetdelberg— Hanbelshochſchule Mann⸗ heim:0(:). Bet den Schwimm⸗Meiſterſchaften wurde das Bruſtſchwimmen nicht von Engelhardt, Rheno⸗Nicarta, ſondern von Becker, Saxo⸗ Friſta, gewonnen, ſo daß Saxo⸗Friſta 4 Siege und Rheno⸗Nicarta 2 Siege errang. ecmerag Een M. dun un N Die Sportwagen auf dem Nürburgring Das Training zum„Großen Preis von Deutſchlaub“. Nürburgring, 18. Jukt. Heute war letzter Trainingstag. Die Trainingsarbeit war wie⸗ derum ſehr rege. Das Ereignis war das Training der Bugattk⸗ Fabrikmannſchaft, deren Wagen, nunmehr eingetroffen, ſich als außerordentlich ſchnell erwieſen. Es wurden auch von den Bugattt⸗ Fahrern Rundenzeiten erzielt, die unter Werners vorjährigem Run⸗ denrekord von 15:51 lagen. Fntereſſant war auch das Tempo und die Gewandtheit beim Retfenwechſel. Alle Fahrzeuge werden, wenn ſte die 18 Nürburgring⸗Runden durchhalten wollen, mindeſtens zwei⸗ mal Reifen wechſeln müſſen, wie denn überhaupt dies Nürburg⸗ rennen mehr als andere Wettbewerbe durch die Reifenbewährung ent⸗ ſchieden werden wird. Die Mercebes⸗Benz⸗Mannſchaft beabſichtigt nach der ſechſten und nach der zwölften Runde Reifen zu wechſeln. Es iſt zwar feſtgeſtellt worden, daß bie Reifen auch acht Runden durchhalten, aber daun beſteht jene Gefahr, deren Opfer im Vor⸗ fahre der an ber Spitze des Rennens liegende Werner wurde, daß auf der Strecke gewechſelt werden muß und ſolch unfreiwilliger Auf⸗ enthalt weſentlich länger dauert als planmäßiger Wechſel am Depot gegenüber der Zieltribüne. Karl Kappler rwid als Bugatti⸗Fahrer ſtarten und ſich bemühen, die gleichen oder noch beſſere Zeiten zu er⸗ zielen, als die Bugattt⸗Fabrikmannſchaft. Das Ehepaar Junek war heute nur kurze Zeit auf der Bahn; die Juneks waren bisher die fleißigſten Trainingfahrer geweſen. Prinz zu Leiningen, der als Erſatzfahrer für E. von Halle ſtartet, konnte ſich beim Donnerstag⸗ Training gerade noch vor einem Brand retten, dem glücklicherweiſe nur die Sitze des Amklear⸗Wagens zum Opfer fielen, während der Wagen unbeſchäbigt und fahrbereit blieb. Kimpel wurde aus einer Kurve herausgetragen und lanbete ſeinen Mereedes⸗Benz im Gra⸗ ben; Fahrer und Fahrzeug unverſehrt. Moderſohn, der tapfere Nach⸗ Fahrer, vermieb durch geiſtesgegenwärttges Steuern einen ſchweren Unfall. Im 120 Km.⸗Tempo verlor ſein NAG⸗Kompreſſorwagen eit Vorberrad. Moderſohn brachte den Wagen zum Halten und iſt wie⸗ der rennbereit. Nur Huldreich Heuſſer und Gräfin Einſiedel warten nach wie vor auf ihre Bugaktti⸗Wagen, bie immer noch nicht ein⸗ getroffen ſind. Kerſting(Bremen) auf Bugattt, Biſchoff(Hannover) auf Chiribirt, Momberger(Frankfurt) auf Bugatti, F. K. Metten⸗ heimer(Frankfurt) auf Bugattt, Andreae(Frankfurt) auf Bugatti Graf Kalnein(Oſtpreußen) auf Bugattt und Harry Stumpf(Mainz) auf Hag⸗Gaſtell waren heute fleißig bei der Arbeit. Die gemeldeten franzöſiſchen'Yrſan⸗Wagen werden vorausſichtlich nicht ſtarten. Die Julihitze wird die Maſchinen am Sonntag auf eine beſonders harte Probe ſtellen. Slegfried Doerschlag. Deutſche Schwimm ⸗Meiſterſchaſten Die Kämpfe am Freitag— Erſte Entſcheidungen Die Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften, vom Berliner SV. 78 ausgerichtet, nahmen am Freitag in ber auf 50 Meter verkürzten Bahn des Deutſchen Stadions zu Berlin⸗ Grunewald ihren Anfang. Die ſengende Hitze des Tages machte ſich ſowohl im Beſuch wie auch bei den erzielten Zeiten ſtark bemerkbar, Lediglich Anny Rehborn⸗Bochum, die ihren Titel im 100 Meter⸗Rückenſchwimm⸗ men erfolgreich verteidigte, konnte mit:28,63 Min. eine neue deutſche Höchſtleiſtung erzielen. Eine Ueberraſchung gab es im 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen der Damen, das von Schöne⸗ mann⸗Dresden ſicher gegen die Favoritin, Ren! Erkens⸗Oberhauſen gewonnen wurde. Die Damen⸗Vagenſtaffel brachte den erwarteten Sieg des Damen⸗Schwimmverelns„Germania 1894“ Berlin. Im Springen der Damen kam Frl. Söhngen⸗Bremen einmal mehr zu einem Titel.— Bei den Kämpfen der Herren überragte Hellas⸗ Magdeburg in beiden Staffeln. In der Lagenſtaffel endeten die Magdeburger mit beiden Mannſchaften auf den erſten Plätzen, in der Bruſtſtaffel blieben ſie vor Göppingen 4 in Front. Bei der Seiten⸗ meiſterſchaft ſpielte der Titelverteidiger Bartſch⸗Berlin nur eine un⸗ tergeordnete Rolle. R. Dahlem⸗Breslau ſiegte im Kampf gegen Günther⸗Gelſenkirchen ſicher.— Das Duell Heinrich⸗Berges im 400 Meter⸗Freiſtillſchwimmen endete mit einem Siege des Darm⸗ ſtädter Berges. Herbert ecßinrich, ber nach ſeinen bisherigen fünf Erfolgen diesmal den Verbands⸗Wanderpreis endgültig hätte gewin⸗ nen können, war ſchon bei 300 Meter dem Tempo des Darmſtädters nicht mehr gewachſen und fiel bis zum Ziel um ſteben Meter zurück. Die Ergebuiſſe bes erſten Tages Herren: 4 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Hellas Magdeburg (E. Rademacher, Uſchmann, Schumburg, Gebert) 4258, Min. 2. Hel⸗ las Magdeburg, 2. Mannſchaft, 504,6 Min.; 3. Poſeidbon Köln 5709,44 Min.; 4. Bayern 07 Nürnberg. 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen: 1. Berges⸗Darmſtabt 572 Min. 2. H. Heinrich⸗Leipzig:25,4 Min.; 3. W. Handſchumacher⸗Dort⸗ mund:26,3 Min. 5 100 Meter⸗Seitenſchwimment 1. R. Dahlem⸗Breslau 113,8 Min. 1 8 Günther⸗Gelſenkirchen:14 Min.; 3. G. Wattrin⸗Maing 16 Min. 4 mal 200 Meter⸗Bruſtſtaffel: 1. Hellas Magdeburg(Joachim Rademacher, Heinz, Kummert, Erich Rademacher) 12:07, Min.] 2. Göppingen 04 12:15,3 Min.; 3. Poſeidon Leipzig. Damen: 100 Meter⸗Rückenſchwimmen: 1. Anny Rehborn⸗ Bochum 128,6 Min.(Rekord); 2. Weſtkott⸗Elberfelb 1788, Min.) 3. A. Wilke⸗Oberhauſen 130,4 Min. Knnſtſpringen: 1. Sbhngen⸗Bremen; 3. Borgs⸗Düſſelborf.: 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen: 1. Schönemann⸗Dresden 9110, Min.; 2, R. Erkens⸗Oberhauſen:26,38 Min.; 3. L. Lehmann⸗ Dresden:42,83 Min. 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Germania 94 Berlin(Zimmer⸗ mann, Teſſel, Braun):85 Min.; 2. Amateur S. C. Oberhauſen 4787, Min.; 3. Nixe Charlottenburg 4789,2 Min. Hergusgeper; Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. 5, 5. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Furt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. r. Meißner— Feuilleton: i. B. K. Fiſcher— Kommungfpolitik u. Lokales: 1,.: Franz Kircher Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteſt! Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Max Filter nee HAaun lein.& eg fugbende flauf des 1 2 erde 227 Segiun onto& 22 Moden. * 2. Menbtner⸗Meukblln ee SS %%% Nee e e . —!!;.. h 2 1 ö Nene Maunheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabef 18. Seite. Nr. 8 em W Briefe an „Hinaus ins Freie!“ Als Erwiderung zu dem Eingeſandt mit dieſer Ueberſchrift möchte ich ein Wort für die Fußgänger einlegen, die den Käfertaler Wald aufſuchen. Seit dort eine Halteſtelle der O. E. G. beſteht, trifft man häufiger Spaziergänger aus Mann⸗ heim als ſeither. Auch ich zähle mich mit meiner Familie zu ihnen. Wenn aber im Käfertaler Wald die Zahl der Rad⸗ fahrer die der Fußgänger immer noch um ein Bedeutendes überſteigt, ſo glaube ich, iſt das nicht zuletzt auf die Rückſichts⸗ loſigkeit mancher Radler, beſonders ſunger Radlerinnen, zurückzuführen. Einer ſolchen fiel es bei meinem letzten Spaziergang von der Halteſtelle nach dem Waſſerwerk nicht ein, vom Gehweg nach der Straße auszuweichen, ſo daß meine Frau beinahe umgefahren worden wäre. Es wird alſo wohl ſeinen Grund haben, wenn jetzt die Polizei hier etwas nach dem Rechten ſteht. Und was den Autoverkehr im Käfertaler Wald betrifft, ſo kann ich auch davon ein Stückchen erzählen. Auf dem Wege vom Waſſerwerk nach Käfertal hatten wir einigen dieſer Fahrzeuge auszuweichen. Sie verurſachten beſonders im Walde einen derartigen Staub, daß einem der Weg verleidet wurde. Ich meine, es gibt beſſere Straßen für den Auto⸗ verkehr als dieſe. Außerdem können nachmittägige Vergnü⸗ gungs⸗ und Erholungsfahrten mit dem Auto eher in die wei⸗ Unmgebung Mannheims unternommen werden als Aus⸗ flüge zu Fuß. A. D. * So waren ſchon einige Artikel beſchrieben. In einer der letzten Ausgaben der„Neuen Mannheimer Zeitung“ hob der Artikelſchreiber hauptſächlich auch auf den Käfertaler Wald ab. Er zog dabei keine Grenze zwiſchen Fußgänger bis zum Kraftfahrer, er gönnte jedem ſeine Erholung. Darin war er objektiv und ſprach ſomit vielen aus dem Herzen. Jedoch was Einſender erleben mußte, ſtand allerdings im Widerſpruch mit dem, was der Artikelſchreiber wollte. Sauſte da ein Auto mit einer Geſchwindigkeit von minde⸗ ſtens 100 Kilometern durch den Wald, das jeder Be⸗ ſchreibung ſpottet. Der Wald wurde in eine Staubwolke ge⸗ hüllt, daß man minutenlang ſtehen bleiben mußte, um wieder eine Richtung zu ſehen. Hier gehört Remedur geſchaffen. Wenn Sportler glauben, eine Erholungsſtätte für Renn⸗ und Traintierungszwecke zu benützen, dann ſollen ſie dies auf teier Landſtraße machen. Ich mußte namentlich die älteren Tbute bedauern, die der Waldhofſtraße entlang auf den Bänken ſaßen. Mein weißer Anzug wurde vom Straßenſchmutz schwarz gefärbt. Hoffentlich tragen dieſe Zeilen bei, daß hier Abhilfe kommt. Es iſt bei ſolchen Sportlern natürlich kein Wunder, wenn Alle darunter leiden müſſen. Wohl wird noch geraume Zeit vergehen, bis der Käfertaler Wald etwa im Sinne des Artiklers ausgeſtattet iſt mit Fuß⸗, Rad⸗ und Kraftwagen und mit mehr Sitzgelegenheit. Aber auch ſchon der Anfang wird uns befriedigen. Deshalb heißt es, ſo lange gegenſeitig Rückſichet üben, daß allen Erholungsbedürftigen Rechnung getragen iſt, ob er zu Fuß, zu Rad oder Kraftrad oder im Auto kommt, aber dann mit einer Geſchwindigkeit, die dem Nebenmenſchen auch Rechnung trägt. F. * Nächtliche Ruheſtörungen Auch ich hätte einige Klagen über Ruheſtörungen an die Oeffentlichkeit zu bringen, aber nicht wegen der Teppichklop⸗ ferei bei Tag. Meine Anſicht iſt, daß keiner zum Vergnügen klopft, und keiner mehr, wie er muß. Weit ſchlimmer und aufregender ſind die Ruheſtörungen bei Nacht, wenn man in der Nähe von Wirtshäuſern wohnt, noch dazu in einer Ge⸗ gend, in der der Wirt glaubt, wenn es heiß iſt, Türe und Fenſter bis zur Polizeiſtunde auflaſſen zu müſſen. Der Nach⸗ par darf alſo auch nicht ſchlafen, weil es der Wirt auch nicht kann. Es gibt Leute, die ſich bei Tag ausruhen können, aber die meiſten brauchen ſehr nötig ihre Nachtruhe, um bei Tag ihrem Beruf nachzugehen. Meiner Anſicht nach ſind unbe⸗ bingt, wenn es 11 Uhr iſt, Tür und Fenſter zu ſchließen. Auf Geſang und Gejodel verzichtet jeder Nachbar gern, auch auf Mie lebhafte Unterhaltung nach Schluß vor dem Lokal. Wenn hier die Polizei Ordnung ſchafft, iſt es ſehr angebracht. Ein Ruhebedürftiger. die„Neue Verhütung von Verkehrsunfällen Ein in anderen Städten beobachtetes und bewährtes Mittel zur Verhütung von Verkehrs ⸗ Unfällen iſt die An⸗ legung von glatten Streifen auf beiden Seiten der gepflaſterten Straßen, wie z. B. im Luiſen⸗ und Park⸗ ring. Der glatte Streifen läßt ſich leicht mit feinem mit Teer ſtaubfrei gemachten Sande in einer Breite von 60—100 em herſtellen. Die Radfahrer benutzen aus leichtbegreiflicher Vorliebe die Streifen und laſſen die Straße für den übrigen Verkehr frei.— Probieren! A. E * Unruhe vor dem Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus Ich lag vergangene Woche einige Tage im Lanz⸗Kranken⸗ haus und hatte allen Grund, mit der Pflege und Fürſorge, die den Patienten dort zuteil werden, zufrieden zu ſein.— Nur eines läßt viel zu wünſchen übrig, das iſt die Unruhe außer dem Hauſe.— Die gepflaſterte Meerfeldſtraße iſt von morgens bis Mitternacht mit ſchwerbeladenen Laſtfuhrwerken, Autos und Motorrädern überſät. Bei Tagesanbruch beginnt der ohrenbetäubende Lärm.— An der Ecke iſt wohl eine kleine Tafel angebracht„für Laſtfuhrwerke und Autos geſperrt“, aber wer kümmert ſich um dieſe Verordnung? Die Politzei würde ſich den großen Dank aller Patienten erwerben, wenn ſie dieſem Mißſtand baldigſt abhelfen würde; denn für die Kranken iſt eine ungeſtörte Nachtruhe die beſte 5 *. Strandbadſchmerzen! Gemäß 8 4 der Verordnung betr. Strandbad iſt das Wegwerfen von Papier und dergleichen unterſagt. Allerdings nur auf dem Papier. In dieſer Woche war ich am Montag und Mittwoch vormittag im Strandbad. Es iſt direkt ſkandalös, wieviel Papier beſonders zwiſchen den Weidenbüſchen herumliegt. Man könnte glauben, eine Horde unziviliſterter Perſonen habe hier gehauſt. Wie mir ein Badewärter erzählte, waren am Sonntag abend nach einem Beſuch von etwa 12415 000 Perſonen von den 10 aufgeſtellten Papierkörben etwa 8 Stück nahe zu leer! Es muß ge⸗ ſagt werden, daß viele ein ſo ſchönes und ideales Strandbad nicht wert ſind. So ſehr ich Gegner übertriebener Auslegung von Verbotsparagraphen bin, hier muß ganz energiſch eingeſchritten werden. Wenn die Verwaltung nicht im Stande iſt, das Badepublikum zur Ordnung auf dieſem Gebiet zu erziehen, ſo muß ſie eben das Strandbad in der Frühe gründ⸗ lich ſäubern laſſen. Arbeitsloſe gibt es— leider— noch genug. * Staubplage auf dem Wege zum Strandbad Das Strandbad iſt zweifellos eine herrliche Ein⸗ richtung, wofür das minderbemittelte Publikum unbedingt der Stadtverwaltung Dank zollen muß. Der eigentliche Zweck des Strandbades, Körper und Geiſt zu erfriſchen, wird aber leider durch den auf den Zufahrtsſtraßen zum Strand⸗ bad herrſchenden Staub ſehr in Frage geſtellt, was doch ſicher nicht im Sinne der Stadtverwaltung liegen dürfte. Es iſt daher anzunehmen, daß die für die Straßenunterhaltung maßgebende Stelle nicht genügend um die Bekämpfung der Staubentwicklung im Waldpark beſorgt iſt. Schon im ver⸗ floſſenen Jahre wurde dieſe beanſtandet. Wie lange ſoll ein ſolch läſtiger und unhygieniſcher Zuſtand noch beſtehen bleiben?. E. * Vom Heidelberger Stadtwald In der„Neuen Mannheimer Ztg.“ habe ich geleſen, daß im Heidelberger Stadtwald Gift geſtäubt wird gegen die Raupen. Ich finde dies bedauerlich, denn dadurch werden doch auch die Beeren ungenießbar. Es werden wohl Warnungs⸗ tafeln angebracht, aber man kommt doch nicht immer gerade an dieſer Stelle in den Wald. Gerade jetzt in der Beeren⸗ erntezett, wo viele Ausflügler und Kinder dieſen Wald auf⸗ ſuchen und ſelbſtverſtändlich die Beeren eſſen, die ſie finden, iſt dies eine Lebensgefährdung. Nicht allein dieſes, ſon⸗ dern die vielen armen Leute ſind auch zu berückſichtigen, die ſich durch Beerenſammeln ihr Brot verdienen. Mit mir ſind noch viele Leute der Anſicht, daß unbedingt dagegen einge⸗ ſchritten wird. 5 E. A. Nannheimer Zeitung“ Der Reitweg an der Stephanienpromenade Es iſt leider zur Tatſache geworden, daß ſchwere Kla⸗ gen über den Reitweg an der Stephanienpromenade erhoben werden müſſen. Tagtäglich haben Paſſanten und Anwohner das Vergnügen, den aufwirbelnden Staub, hervorgerufen durch Reitergruppen von 10—15 Reitern, zu verſchlucken. Gegen einen ſolchen geſundheitsſchädlichen Zuſtand muß Be⸗ ſchwerde erhoben werden. In der Mitte der Straße läuft ab und zu der Spritzwagen und nebenan läßt man den Reitweg in ſeiner Wüſte liegen. Schon oftmals wurde ein Schutzmann, der dieſe Strecke begeht, auf den Zuſtand auf⸗ merkſam gemacht, aber eine Abhilfe geſchah nicht. Von der Straßenreinigung wird der Reitweg von Papierfetzen up. ſäuberlich hergerichtet, daß den Tieren nichts paſſieren kann, aber die Paſſanten werden beim Vorbeireiten mit einer Staubwolke und mit Sand über ihren Köpfen beglückt, ganz abgeſehen davon, daß der nebenliegende Fußweg dauernd beſchmutzt iſt. Warum wird nicht jeden Tag der Reitweg einigemal mit Waſſer begoſſen? Geſunde ſtaubfreie Luft wollen wir haben, die Allgemeinheit ſoll und darf nicht unter der Sportluſt der Reiter zu leiden haben, daher „Waſſer, Waſſer für den Reitweg!“ Dixi. * Unhöflichkeit eines ſtädtiſchen Arbeiters Am Samstag, 7. Juli d. Is., gegen 17 Uhr 30 Min. ging ich mit meiner Frau auf dem Gehweg zwiſchen N 5 und N 6 vor der Ingenieurſchule bezw. vor dem ſtädt. Arbeitsamt in der Richtung nach dem Bezirksamt zu, als ich einen ſtädt. Straßen⸗Sprengwagen in entgegengeſetzter Richtung und in ziemlich ſchnellem Tempo fahren kommen ſah. Da der Wagen nicht in Tätigkeit war, nahm ich an, daß er entleert geweſen iſt. In dem Augenblick, als er in meiner Nähe war, wurden wir plötzlich mit ſchmutzigen Waſſerſpritzern, die mich und meine Frau von unten bis oben ins Geſichttotal be⸗ ſchmutzten, übergoſſen. Bis wir nun wieder richtig zur Beſinnung kamen, war der Wagen bereits verſchwunden. Bei der nun weiteren Ergründung der Urſache dieſes Vorfalls mußten wir feſtſtellen, daß die dortige Straßendecke [Holzpflaſter) in einem derartigen reparaturbedürftigen Zu⸗ ſtand ſich befindet, daß es verwunderlich iſt, daß noch niemand dortſelbſt zu Schaden gekommen iſt. Die Straßendecke hat un⸗ zählige Löcher, große und kleine, die mit ſchmutzigem Waſſer (wahrſcheinlich iſt kurz vorher ein Sprengwagen die Straße paſſiert) angefüllt waren, und die beim Paſſieren des ſchweren, mit Zwillingsrädern und Vollgummi verſehenen Spreng⸗ wagen vollſtändig entleert wurden. Mit welcher Wucht dieſes ſchmutzige Waſſer rechts und links zur Seite geſchleudert wurde, iſt wohl ſchon daraus erſichtlich, daß ſie bis an die Ge⸗ bäudemauern der Ingenieurſchule bezw. des ſtädt. Arbeitsamts gingen. Mehrere Paſſanten gaben ihre Mißbilligung ebenfalls kund mit dem Bemerken, daß es eine große Unverſchämtheit darſtelle, gegen die vorgegangen werden müſſe. Trotzdem ich nun anfangs der Meinung war, daß dem Führer des Sprengwagens keine Schuld zuzumeſſen iſt, da die Haupturſache in der ſchlechten Beſchaffenheit der Straßendecke zu ſuchen ſei, kam ich doch zu der Ueberzeugung, daß bei einem mäßigeren Tempo die Spritzer nicht ſo weit geſchleudert wor⸗ den wären. Zufällig kamen wir einige Minuten ſpäter beim Bezirks⸗ amt an dieſem Sprengwagen vorbei, als er gerade mit Waſſer gefüllt wurde. Beim Vorbeigehen machte ich den Fahrer, der mit dem Oeffnen der Waſſerleitung beſchäftigt war, auf den ſtark beſchmutzten hellen Mantel meiner Frau und meinen be⸗ ſchmutzten Anzug mit dem Bemerken aufmerkſam, daß bei einem langſameren Tempo dieſer Vorfall vermieden worden wäre. Dieſe meine in ganz ruhiger Weiſe gemachte Bemerkung verſetzte den Fahrer ſofort in eine aufgeregte gereizte Sti m⸗ mung und mit lautem Geſchrei brüllte er mich an:„Halten Ste doch ihr großes Maul, wären Sie auf dem Gehweg ge⸗ laufen, dann wäre es nicht paſſiert.“ Meine hierauf gegebene Erwiderung, daß wir doch auf dem Gehweg gegangen ſeien, daß aber die Spritzer bis an die Hausmauern geſchleudert wurden, brachte ihn noch mehr in Wut und nur meine raſche Entfernung ſchützte mich davor, daß ich den ſchweren Eiſen⸗ ſchlüſſel, mit dem er die Waſſerleitung geöffnet, nicht auf den Kopf geſchlagen bekam. Wir verlangen, daß die Sache unter⸗ ſucht wird, denn das, was mir und meiner Frau paſſiert iſt, kann morgen jedem andern paſſieren.. ö 0 615 8 Halbschuhe, gules Findbox, in schworz 31/35.90 Herren- Schnürstiefel, haltbares Findbox Herren-Halbschuh, Rindbox, Original Goodyear-Welt. Damen-Lederspangenschuh gefällig gearbeitet Damen echt Boxkalf- Spangenschuhe, moderne Form Braune eee schuhe, gutes Rind 3³⁰ 8²⁰⁰ 3⁰⁰ 8³⁰ 7 2³⁰⁰ oK, Größe Gröge 27/830 Restposten und Einzelpaare zu Spottpreisen! Liwera- Strümpfe in neuen Farben und Mustern Mako-Flnlah- Strumpf „„„ 95 Pl. Kunstseldener Damenstrumnp t 5 Pf. Fantasie- 5„„„ñ8 Pf. G. e e Mannheim, S 1,7 Breitestraße— Tel. 225 24 Verkaufastelle Conrad Tack& Cie. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Sohn, Bruder, Neffe und Enkel von nahezu 21 Jahren entrissen Mannheim, 14 juli 1928. 0 8. 2 Um Stille Teilnahme Familie Gottfried stattgefunden. Am 2. ds. 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Alle Verwaltungsantrüge mit abſoluter Mehrheit abgelehnt „ Keine Kapitalzuſammenlegung— Die Bilanz der Oppo⸗ ſition ohne Sonderabſchreihungen angenommen— Rücktritt des Aufſichtsrates Bor Eintritt in ble Tagesorbnung der GW. der Berlin⸗Rkarls⸗ rußer In duſtriewerke., der man im Hinblick auf dle angekündigte Oppoſttion mit großem Intereſſe des Ingenieurgobäudes abgehalten kommen überfülltem Saale dez Ingenieurgebäudes abgehalten wurde, ſtellte die Verwaltung den Antrag, den Punkt Aufſlchts⸗ ralswahlen zuerſt zu beraten. Der Aht.⸗Vorſitzende erklärte, daß der geſamte Aufſichts rat zurücktreten werde, wenn die Vorſchläge der Verwaltung nicht genehmigt würden. Auf Antrag aus der. heraus gelangte jedoch der Punkt betreffend % Zuſammenlegung des Aktien kapitals im Verhältnis 221 auf 15 Millionen zuerſt zur Erörterung. Nach langen Debatten„bel denen es ſich um die grund⸗ * ſätzliche Frage drehte, ob ſich das große Kapital in Zukunft ver⸗ aiinſen und rechtfertigen laſſe, wurde der Antrag der Verwaltung auf Zuſammenlegung mit abſoluter Ma florität von zwet Dritteln abgelehnt. Die Oppoſltion wandte ſich dann „gegen den Ton der Verwaltungserklärungen und bezeichnete die ausgewieſene Unter bilanz als künſt lich. Eine Zufam⸗ z menlegung ſet baher ihrer Meinung nach unnötig. Sie ſtellte weiter eine Relhe von Anfragen an die Verwaltung über die Fabrikattonszuſammenſetzung, daß Fabrikattionsprogramm, das Grundeigentum, über die Vermtetungen und über die Zukunfts⸗ ausſichten. Die Verwaltung ging ausführlich auf die geſtellten Fragen ein, wobei bisweilen ein gewiſſer Ge genſatz zwiſchen der Auf⸗ faſfung des Aufftchtsrates un d des Vorſtandes zu⸗ tage trat. Nach Mitteilung der Verwoltung hat die Geſellſchaft für vier Monate Beſchäftigung, jedoch muß ſte ſehr vorſichtig operteren. Die Mauſerwerke, deren Kapital bekanntlich auf zwei Millionen RM. zuſammengelegt werden ſoll, hoffen auf dieſes zu⸗ ſammengelegte Kapttal eine Dipidende verteilen zu können. Die Verwaltung gab zu, teilweiſe ſcharfe Abſchreibungen vorgenommen zu haben. Die von der Verwaltung vorgelegte Bilan S wurde ab⸗ gelehnt, dagegen wurde eine von der Oppofſttion auf⸗ geſtellte Btlanz, in der das Aktlenkapital unverändert mit 30 Mill. erſcheint und die Sonde rah ſchreibungen auf Be⸗ teillgung und Vorräte nicht aus gewteſen werden, geneh⸗ mig t, bei Stimmenthaltung der Verwaltung. Dem Aufftchts⸗ rat wurde einſtimmig Ent la ſt ung erteilt, ebenſo dem Vor⸗ ſt a nb, allerdings gegen eine kleine Minorität. Der geſamte Aufſtchtsrat erklärte, trotz Bitten der Oppo⸗ ſitinn, doch im Amte zu verbletben, ſeinen R ücktritt, da ſämt⸗ liche Anträge der Verwaltung abgelehnt worden ſeien. In dem von der Oppoſition vorgeſchlagenen und gewählten neuen Aufſichtsrat ind das Bankhaus Sponholz u. Co. in Berkin ſowie der In⸗ duſtrielle Paul Rhode führend. Die Verwaltung enthielt ſich bei der Wahl der Stimme. Der alte Aufſichtsrat brachte ſeine beſten Wünſche für die Aufrechterhaltung guter Beztehungen zu der Ge⸗ ſellſchaft auch in Zukunft zum Ausdruck. e: Gründung einer neuen amerikaniſchen Feuerverſicherungs⸗ geſellſchaft für Deutſchlaud. Die bereits in Deutſchland tätigen 81. münterungskuſtitute International Germanie, Truſt Co. u. Inter⸗ natigpnal Germanie Co. haben, wie gemeldet wird, zur Erweiterung ihrer Geſchäſtsbaſis eine eigene Feuervexſicherungsgeſellſchaft ge⸗ gründet, die Germanie Fire In ſurance Co., mit einem MNapital von 2500 000 Dollar. Die Jeuerverſicherungsgeſellſchaft öſt im Newyorker Handelsregiſter jetzt eingetragen worden, Die Zu⸗ laſſung zum Geſchäſtsbetrieb in Deutſchland iſt bereits beantragt. bi Ougree⸗Maribaye. Der Verwaltungsrat hat die Dividende für das verfloſſene Geſchäftsfahr 19278 auf brutto 200 gegen 150 Franken im Vorfahr feſtgeſetzt. Die reine Divldende beziſſert ſich auf 169,85 Fr. * U. S, Steel Corporation.— Steigerung des Auftragsbeſtandes Nach dem Monatsbericht des amerlkaniſchen Stahltruſts iſt die Zahl der nicht ausgeführten Aufträge zu Ende Juni auf 3 687 000 Tonnen 5 3 47 000 To. Ende Mat geſtiegen. Im Juni v. Js. dettug der Auftragsbeſtand 3 058 000 To, im Jun 1920 g 470 642 Tonnen. Die Zahl der ungusgeführten Aufträge des Kalenderjahres des waren bisher mit Ausnahme des Monats Mal weſentlich höher. Erreichten ſie doch ſogar im Februar die Höhe von 4 308 000 Tonnen, einen Stand, der in den letzten zwel Jahren nur noch im Januar 1926 mit 4883 000 Tonnen und im Februar 1926 mit 4617 000 To. übertroffen wurde. % Albatroswerke Ach. Berlin⸗Johaunisthal. Die 5. beſchloß, den Verluſt von 878 951,(Aktienkapital 1 205 000) vorzutra⸗ gen. Im abgelaufenen Jahre war ein neuer Verluſt von 292 949 41 zu verzeichnen. Im Geſchäftsberſcht wird darauf hingewieſen, daß die Umſtellung der Fabrikation ſich in techniſcher Beziehung gal uſtig ausgewirkt habe. Es war der Geſellſchaft jedoch nicht mög⸗ lich, auf dem Hauptgebiet ihrer Tätigkeit(Hebezeugbau) gegen die Konkurrenz anzukämpfen. Um einer Inſolvenz vörzubeugen, hält es die Verwaltung für ratſam, die Hebe deugfabrikation langſam abzubauen. An ihrer Stelle ſoll ein anderer Fabrika⸗ tionszweig(Maſchinenbau?) aufgenommen werden. Die vorhan⸗ denen Vorräte ſind verwertet worden, ohne daß allgu große Ver⸗ luſte eintraten. Beſchlüſſe über eine San lerun g ſind bisher nicht gefaßt worden, da man vorerſt die Verwertungs möglichkeiten der Jiegenſchaften überſehen will. Unler den Paſſiven ſind die Bank⸗ schulden mit 398 025(569 120) /, die Schulden bei den Albatros⸗ Flugzeugwerken mit 550 000(600 000), die Schulden in laufender Rechnung mit 50 848(98 755)/ verbuchl, Debktoren betragen 86 875 (158 608]. Kandelhardt Automobil⸗AcW.— Kapitalherabſetzung und Ver⸗ ſchmelzung mit der Panzer Ach. Etwa Ende dieſes Monats wird die Abſchlußſitzung der Kandelhardt⸗Geſellſchaft ſtattfinden. Es muß laut B. B. C. mit einer Unter bilanz und mit einer Herab⸗ ſetzung des Aktienkapital s gerechnet werden; das Aus⸗ maß der Trangaklion ſtehe noch nicht feſt. Es dürfte aller Voraus⸗ ſetzung nach eine Ver ſchmelzung mit der Panzer Ach. in Berlin, zu der Kardelhardt bereits in engen Beziehungen ſteht, vor⸗ geſchlagen werden, jedoch ſei hierzu ein Beſchluß noch nicht gefaßt. Der Geſchäftsgang laſſe immerhin noch zu wünſchen übrig, Kandel⸗ hart verfügt zurzeit über einen Park von etwa 400 Wagen.— Be⸗ züglich einer allgemeinen Zuſammenfaſſung der Berliner Droſchlen⸗ Unternehmungen wird von andrer Seite erklärt, daß, ſolange die gegenwärtige Preislage anhalte, davon keine Rede ſein könne. Die Lage ſei gegenwärtig ſo, daß die Erlöſe nicht dle effektiven Selbſt⸗ koſten decken. Sofern die Preisfrage in eiwas befriedigenderer Weiſe geregelt ſein wird, wird auch die Frage bes Zuſammenſchluſſes der Fuh unternehmen wieder aufgenommen und betrieben werden können. % Zur Kapitalerhöhung der Berliner Paketfahrt⸗, Speditions⸗ und Lagerhaus Ach.(vorm. Bartz u. Co,) erfahren wffk, daß die Trausatltion zur Verſtär kung der Betriebsmittel ange⸗ ſichts Fer Ausdehnung des Betriebes und zur Abliſung der Bankkredite dienen ſoll. Die 560 000% neuen Vorzugsaktien werden von den Großaktionären übernommen, de Chocolat Tobler⸗Konzern. Auſang d. J. iſt die Aktienmehr⸗ heit der Chocolat Tobler Holding Co. Ac. in Schaſſhauſen an den ſtalteniſchen Größinduſtriellen Ricardo Guglino übergegangen und gleſchzeltig eine tieſgehende Arbelts⸗ und Intleref ſen ges mein ſchaft mit der großen ktalieniſchen Schokoladenfabrikatlons⸗ und Poldinggeſellſchaft Unieg in Turin abgeſchloſſen worden, Letz⸗ tere hat dahet die Zahlungspflicht für den Debetſaldo der Talmone⸗ Geſellſchaft in Höhe von 5,5 Mill. Franken übernommen. Das Ge⸗ ſchüfts fahr 1927/8 ſtand im ſtbrigen unter keinem guten Stern, denn der Ertrag wurde durch die Preisſteigerung der Rohſtoffe, Zucker und Milch, namentli cßaber des Kakao, der von 172 Fr. Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Amerikaniſche Diskonterhöhung und ihre Rückwirkung auf den internationalen Geldmarkt— Deutſche Diskont⸗ ermäßigung ausſichtslos Belebter Baumarkt Mit ben verhältnismäßig überraſchend gekommenen Dis kont⸗ erhöhungen von Chicago, Newyork und Richmond, die für die Vereinigten Staaten eine Bankrate von 5 v. H. feſtlegten, müſſen die ſchon in der letzten Woche erheblich gedämpften Hoff⸗ nungen auf eine deutſche Diskontermäßigung nunmehr begraben werden. Die amerikaniſche Diskonterhöhung wird auf erneute Maß nahmen gegen die amertkaniſche Bör⸗ ſenſpekulation zurückgeführt. Die bisherigen Erhöhungen der Diskontrate— die geſtrige iſt die dritte in dieſem Jahre und erreicht mit ihrem Satz von Verſchärfter Herbſttermin in reſervebanken verſuchen weiterhin, obgleich der den Kapitals offenbar noch ziemlich Kapitalten für ſpekulattve Zwecke entgegenzuwirken. Newyork in der erſten Juli⸗Woche die wieder um 148 Millionen Dollar geſttegen Wochen⸗Ausweis rechnet man mit einer erheblichen Vermehrung. Um einer weiteren Ueberſpekulation entgegenzuwirken, hat man ſich zu einer Erhöhung bis Diskontſatzes entſchloſſen, umſomehr, weil man örüben in der Entwicklung ber Kon funktur eine Rechtfertigung für ausgedehnte Hauſſe⸗Engagements nicht mehr erblickt. Doch dürften das nicht bie alleinigen Grünbe ſeinz man kann vielmehr annehmen, daß bet den amertkaniſchen Diskont⸗ erhögungen ohne Zweifel auch Beſtrebungen maßgebend waren, um die ſtarken Golbabflüſſe aus den Vereinigten Staaten(ptelleicht be⸗ ſonders im Hinblick auf Frankreich) einzudämmen. Inwieweit die von Chicago ausgegangene Erhöhungsmaßnahme durch die jetzt beginnende Ernte⸗Finanzierung beeinflußt wurde, iſt nicht ſo klar erſichtlich, dürfte aber kaum von ausſchlaggebender Bedeutung ge⸗ weſen ſein, da ja bekanntlich 1927 die Bundes reſervebanken mitten in der Ernte⸗Finanzterung den Diskont herabſetzen konnten. Zweifellos werden die internatlonalen Geld märkte — und nicht zuletzt auch die Warenmärkte— von dteſer Erhöhung erheblich beeinflußt, am ſtärkſten natürlich die Märkte derjenigen Länder, die bisher auf den amertkaniſchen Geldzuſtrom am meiſten angewfeſen waren. Dazu gehört in erſter Linie Deutſchland, aber auch England wird ſtark davon betroffen. Schon jetzt hat ſich gezeigt, daß der Geldabfluß von London nach Newyork ſich von einem Tag zum andern vervielfacht hat und das engliſche Pfund gab daraufhin am internationalen Deyiſenmarkt erheblich nach. Doch auch gegenüber der Reichsmark zeigt der Dollar unter dieſen Verhält⸗ niſſen eine ausgeſprochene Hauſſe⸗Tendenz. Eine beſondere Ben a ch⸗ teiligung des deutſchen langfriſtigen Anleihe ⸗ bedarfs erſcheint im Augenblick nicht einzutreten, da man ohne⸗ hin mit einer Pauſe in der Aufnahme von Auslandsanleihen rech⸗ nete, weil die deutſche Wirtſchaft bereits in den letzten Monaten auf lange Sicht hinaus ihre Geldbedürfniſſe in Amerika finanziert hat. Außerdem kann unter Umſtänden der Rütckſchlag an den amerikani⸗ ſchen Gffektenbörſen das Intereſſe des a mertkaniſchen Kapitals mehr als bisher den Anleihemärkten zu⸗ wenden, zumal auch in den Vereinigten Staaten ein tn duſtriel⸗ ler Rückſchlag eingetreten iſt. Werden größere amerikaniſche Kapitalien in der amerikaniſchen Wirtſchaft frei, ſo dürften dieſe Anlage am Anleihemarkt ſuchen. Eine Entwicklung dieſer Art würde den zahlreichen deutſch⸗amerikaniſchen Anleiheprojekten, die für den Spätſommer und für den Herbſt vorbereitet ſind(ſo der zweite Ab⸗ ſchnitt der Girozentrale⸗Sammelanleihe und Eingelanlethen beutſcher Großſtädte), zugute kommen. Ein Ge gengewicht gegen eine Ein⸗ ſchränkung des Geldzufluſſes aus Newyork und gegen die weitere Zurückziehung kurzfriſttiger amerikaniſcher Gelder würde auch die Auszahlung der erſten Rate aus dem beſchlagnahmten deutſchen Ver⸗ mögen in Amerika bilden. Außerdem iſt wohl damit zu rechnen, daß der weitere Abzug kurzfriſtiger Kredite unter Umſtänden durch einen reichlicheren Zufluß franzöſiſcher Gelder er⸗ ſetzt wird. Auf jeden Fall kann von einer Herabſetzung des Reichsbankdiskontes nun nicht mehr die Rede fein, obwohl ja zwiſchen einem 5proz. amerikaniſchen und einem 7p roz. deutſchen Diskontſatz immer noch eine erhebliche Spanne vorhan⸗ den iſt. 5 Die Frage der Diskontermäßigung war aber ſchon durch den letzten Reichsbank Ausweis für die erſte Jult⸗Woche nahezu entſchteden, die lebiglich eine ſtarke Lombard ⸗Erleich⸗ terung brachte, aber im übrigen den Reichs bankſtatus in ziem⸗ licher Anſpannung beließ. Wenn auch eine Verminderung des Wech⸗ ſelbeſtandes um 173 Millionen Mark eintratz ſo blieb die Entlaſtung hinter dem Durchſchnitt zurück, da ſie nur etwa 28 v. H. gegen etwa 3 v. H. im Durchſchnitt ausmachte, ſodaß der Wechſelbeſtand weſent⸗ lich höher als an den entſprechenden Terminen der vorangegangenen Monate blieb. Berückſichtigt man den langſamen Rückgang der deut⸗ bank⸗Beanſpruchung bringen müßte, ſo iſt dieſer hohe Wechſelbeſtand recht bemerkenswert und die Situation des deutſchen Zentralnoten⸗ inſtitutes läßt darum in Verbindung mit der amerikantſchen Diskont⸗ ſchen Konjunktur, der eigentlich eine Verminderung der Reichs⸗ r im Jahre 1924 auf 186 Fr. im Jahre 1927 ſtieg, ſtark beeinträchtigt. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 719 797 Fr. gegen vorjährige 837 101 Fr. und ſoll wiederum zu Abſchreibungen verwandt werden, und zwar hauptſächlich zu außer ordentlichen Abſchrei⸗ bungen auf alliierte Unternehmungen. Die Beteiligungen ſtehen mit 6,29(6,84) Mill. Fr., die Guthaben an allflerte Unternehmungen mit 4,30(4,04) Mill. Franken zu Buch. „ General Mills. Inc.— Der größte Mühlenkonzern der Welt. In den Vereinigten Staaten hat ſich kürzlich, wie dem B. T. aus Newyork gemeldet wird, unter dem Namen„General Mills Incorporated“ der größte Mühlenkonzern der Welt gebildet. Die neue Geſellſchaft iſt aus dem Zuſammenſchluß der Waſhburn Grosby Co., Red Star Milling Co., Royal Milling Co., Kaliſpell Flour Mill. Co. und der Rocky Mountain Elevator Co. hervorgegangen und elf eine Leiſtungskraft von ea, 5700 To. Die Mühlenbetriebe repräſenkieren einen Gegenwartswert von ſchätzungs⸗ weiſe 34 Mill. Dollars, Das autorſſterte Kapital der General Mills beträgt 50 Mill. Dollars in.⸗A, und 1 Mill. Stück St.⸗A. ohne Nennwert. Davon ſind 17 Mill. Dollars öproz, kumulative VB.⸗A. und 350 000 Stück St.⸗A,, letztere teilweiſe zum Preiſe von 95 Dollars das Stück, begeben worden. An der Durchführung der Finanzierung dez Müßhlenkonzerns haben die Nalin o JL City Co. und die Firſt National Bank of Newyork mitgewirkt. Bergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Vergleichsverfahren. Er öffnete: Sa ch s u. Co. AG. Holz⸗ typen unk Buchutenſilienfabrik, Maunheim, Frieſenherſtraße 18b. (Vertrauensperſon; Louis Plerſon, Buchfachverſtändiger, Mannheim . 6,18).— Vereinigte Spediteure und Schiifer, Ahelnſchiffahrts Gmbh, Mannheim.(VP.: Ra. Dr. Oscar Metzger in Manheim, Gluckſtraße])— Aufgehobene: Rexin Gre⸗ ger, Juwelier⸗ und Ührmachergeſchäft, Inhaber Gregor, Rexin, Mannheim, R 3, 5.(Nach gerichtl. Beſtätigung des Vergleichs).— Kleh u. Henk, Kleeblatt⸗Eferundel⸗ und Maccaronifabrlk, Wein⸗ heim, Bahnhofanlage 6. Konkurſe: Erhffnete: athar na Aretz Wöt we, geh. Ajackoby in Mannheim, Seckenheimerſtraße 20.(Verwalter: RA. Dr. Erwin Woll in Mannheim, C 2, id).— Central hei z ungsgeſellſchaft moch, vorm. Cenkralhelzungswerke A. Hannover⸗Halnholz, Filigle Maunheim, in Manuhelm, Rheinhänſer⸗ ſtraße 54.(.: gl. Dr. Wilhelm Buchsweller, Mannheim, 0 2, 20). Planwirtschaft in der Volkernährung. In bem unter dieſer Ueberſchrift im heutigen Mittagsblatt veröffentlichten Artikel unſeres G..⸗Mitarbeiters haben ſich beim Auswechſeln der Korrekturzeilen 5 v. H. den Höchſtſtand von 1921— hatten in dieſer Beziehung nur wenig Erfolg, aber die Bundes⸗ Strom anlageſuchen⸗ breit iſt, der Inveſtterung von Sind doch in Makler⸗Darlehen bereits und auch für ben näͤchſten Ausſicht— Beſchäftigungskonjunktur weiter abgeſchwächt= Grenzen der Ausbreitung der öffentlichen Handz und Scheuer⸗Trausaktion erhöhung eine Geldverbilligung für Deutſchland in abfehbarer Zeit recht zweifelhaft erſcheinen, ſelbſt wenn die Beſchäfttgungskonjunktur weiter zurückgeht. Nach all dem muß man die Möglichkeit eines verſchärften Herbſttermines ins Auge faſſen, umſomehr, als die Möglichkeit einer engliſchen Diskonterhöhung nicht ſo ohne weiteres von der Hand zu weiſen iſt, wenngleich die Poſition der Bank von England durch die Goldzuflüſſe der letzten Monate geſtärkt wurde. Von gewiſſem Einfluß wird auch die Polttik der Bank von Frankreich ſein, da es paſſieren kann, daß die ameri⸗ kaniſchen Reſervebanken zur Abwehr der infolge der Umwandlung großer Deviſenbeſtände der Bank von Frankreich in Gold zu be⸗ obachtenden ſtarken Goldabflüſſe aus Amerika nach Frankreich ihre Rate weiterhin erhöhen werden. Die internation a Je Gel d⸗ marktlage iſt alſo außerordentlich undurchſichtig und damit in gleichem Maße auch die internaionalen Konjunktur⸗ ausſichten. Der Rückſchlag auf dem beutſchen Arbeitsmarkt wurde, wie neue Reichsarbeitsminiſter Wiſſell in ſeiner Rede im Reic ausſchuß für ſoziale Angelegenheiten ſehr richtig ausführte, g wärtig durch die ſalſonmäßtgen Anforderungen ven Landbwirtſchaft und Baugewerbe zu einem guten Teile ausgeg li⸗ chen. Auch die zweite Juli⸗Hälfte brachte aus dieſem Grunde wie⸗ der einen Rückgang der Erwerbsloſenziffern. Zum großen Teil iſt dieſe günſtige Entwicklung ber Belebun g der Bautätigkeit zu verdanken, die die letzten Wochen gebracht hat. Da die ganze Aufwärtsentwicklung des Arbeitsmarktes aber auf ſaiſonmäßiger Grundlage beruht, muß die Depreſſion umſo ſtärker werden, wenn im kommenden Herbſt und Winter die ſaiſonmäßige Verſchlechterung mit dem Nachlaſſen der allgemeinen Konjunktur zuſammentreffen wird. Ob das Programm zur Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit und des Konjunkturrückganges, bas Wiſſell in Aus ſicht geſtellt hat, durchzuführen iſt, muß bezweifelt wer⸗ den, da ſehr fraglich erſcheint, ob das Reich im kritiſchen Augen⸗ blick in der Lage ſein wird, es finanz tell durchzuführen. Ebenſo, wie die Reichsbank zurzeit nicht imſtande iſt, das Sinken der Beſchäftigungskonjunktur durch eine Verbilligung der Zinsſätze ab⸗ zubremſen, ſo muß auch befürchtet werben, daß ſich bie Ertetlung ſehr großer Aufträge durch die Reichsbahn und andere öffentliche Körper⸗ ſchaften im kommenden Herbſt erhebliche finanzielle Schwierigkeiten entgegenſtellen werden. In der Regierungserklärung der neuen Regterung kommt auch das Verſprechen vor, daß man einer durch die Bedürfniſſe der Be völkerung nicht gebotenen Ausdehnung der Betätigung 8er öffentlichen Hand angemeſſene Grenzen sehen will, Das iſt ein erfreullcher Satz, nur können wir nach ben Erfahrungen der letzten Jahre nicht ſo bedlugungslos an ſeine Er⸗ füllung glauben. Denn bisher waren es doch gerade die Kreiſe, die links der Demokraten ſtehen, die auf eine Planwirtſchaft hin⸗ arbeiten und die bie Betätigung der üffentlichen Hand, die der Wirtſchaft in der Vergangenheit ſchwere Schäden zugefügt hat, offen unterſtützt haben. Sollten dleſe Krelſe jetzt ihre wirtspolltiſche Ein⸗ tellung geändert haben? Wie es um die Betätigung der öffent⸗ lichen Hand, um ihre Ausbrettungstendenz beſtellt iſt, zeigt doch bie Transaktion ber Preußenkaſſe in dleſer Woche, wo ſtaat⸗ licherſeits ein bisber privat geführter Müßlenkonzern mit ſeinen Getreldehandelsintereſſen aufgekauft wurde. OGewiß iſt hierfür die neue Regierung nicht in vollem Maße verantwortlich. Aber dle Transaktlon zeigt doch, daß hier Entwicklungstendenzen vorhanden ſind, die wohl kaum ſo ohne wetteres mit einem Satze unterbun⸗ den werden können. Und dann frägt es ſich noch, ob bie stal xte Partei in der Reglerung auch wirklich gewillt iſt, ehrlich einer Aus⸗ breitung der öffentlichen Hand entgegenzutreten. Man erlunere ſich doch daran, daß gerade die Blätter der Sozlaldemokratle eit Jahr und Tag mit ſtillem Wohlwollen und ſogar lauter Genugtuung den Konzentrabtonsprozeß im Deulſchen Mübben⸗ gewerbe verfolgte. Sie ſprachen es offen aus, daß diefe Eut⸗ wicklung nur ihre Früchte reifen laſſe, da ſie den für ſte ſo wich⸗ tigen Wirtſchaftszweig, den der Ernährung, Uebernahme durch den Staat, zur Soglaliſterung vorbereitet. Hand in Hand bamtt be⸗ retteten ſich die Gewerkſchaftskreiſe von ſich aus auf dieſen Zeit⸗ punkt durch den Ausbau der Konfumgenoſſenſchaften, ole ſelbſt Mühlen erſtellten, vor. Wenn die Preußenka mit der Transaktion der Notlage der Landwirtchaft abhelſen will, um nach der Regie⸗ rungserklärung die Rentabilität der Lamdſwiörtſchaft wieder herzu⸗ ſtellen,„die Borausſetzung ihrer Erhaltung und damit der Erhaß⸗ tung des deuſchen Landwolkes“, ſo wäre das ſehr lobenswert. Aber daß hinter dieſer Aktion guch anderes oͤrohen kann, das hat unſer .⸗Mitarbeiter im heutlgen Mittagsblatt eingehend dargelegt. Es ſcheint, als ob man bie Tranasktion als für die Entwicklung der Mühlen erſtellten, vor. Wenn die Preußenkaſſe mit der Transaktion wirtſchaft auf dem Ernährungsgeblete, dann wird anderes folgen. Kurt Ehmer. zwei ſinnentſtellende Fehler eingeſchlichen. In Zeile 64 muß es ſtatt „Weizenverkauf“ richkig heißen!„Weizen ein kau“. m letzten Abſchultt lautet ſelbſtperſtändlich die Entſchließung des Verbandes ſüddeutſcher Getreidebörſen und Märkte, wie von uns ſchon in Nr. 821 mitgeteilt, dahingehend,„daß ſie den ſchärfſten Proteſt gegen etwaige Beſtrebungen ankündigen, die auf eine Beſchränkung des freien Handels hinauslaufen“, 4: Die Lage der bayeriſchen Mühlen industrie. Auf der unter ſtarker Beteiligung in München abgehaltenen Tagung des Baye⸗ riſchen Müllerbundes referierte Kunſtmühlenbeſiger Freisl über die, Lage des bayeriſchen Müßhlengewerbes, die er im Hinblick auf die Einfuhr von norddeutſchem und rheiniſchem aus Auslands⸗ getreide hergeſtelltem Mehl und dle Vorliebe des Publikums für Auslandsware als kakaſtrophal Betzeichnete. 88 v. H. der rüſchen Mühlenbebrlebe ſeſen bereits e tu gegangen u. 41 v. H. der Arbeiterſchaft brotlos geworden. Der Redner verlangte die raſche. der Frachtglelchhelt für Ge⸗ treide und Mehl. Einſtimmig wurde die Lohnerhöhung der Mühlenarbeiter um 5 pro Woche als unter den derzeitigen Verhältniſſen untragbar abgelehnt. 2% Neubrdnung der allgemeinen Feuerverſicherungsbedingun Das Reichs auffichtsamt füt r Arkval versicherung hat den vierten Entwurf der allgemeinen Feuerverſicherungsbe⸗ bingungen unter Berückſichtigung der Beanſtandungen und Wünſche aus den Kreiſen Hex Verſicherungsnehmer der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſicherugsgeſellſchaflen zur definitiven Stellung⸗ nahme vorgelegt. Wie dazu mitgetetlt wird, ſind öfe Rückäußerungen der G. ſämtlich eingegangen; die Stellungnahme der Arbeitsgemein⸗ ſchaft wird Ende Juli dem Amt unterbreitet werden. Einen beſon⸗ deren Streitpunkt zwiſchen Verſtcherungsnehmern und Ver⸗ ſicherer bildet die Einbeziehung der aftung für Sengſchä⸗ die n. Mit einer Ausdehnung des Berſicherungsſchutzes auf eine Reihe bisher nicht gedeckter Exploſlonsſchäden haben ſich die Geſellſchaften bereits einverſtanden erklärt, wenn ſie auch die Haf⸗ tung bei Sprengſtoſfexploſtonen nur auf Grund beſonderer Zu⸗ ſchläge gewähren wollen. Vertreter der öffentlichen Feuerverſiche⸗ rungsanſtalten haben informatoriſch an allen Beſprechungen teiß⸗ genommen. Die Bedingungen der öffentlichen Feuerverſicherungs⸗ anſtalten werden nach Abſchluß der Repiſion damit in Einklang ge⸗ bracht werden, ſo daß dann Einheitsverſicherungsbedingungen ver⸗ wendet werden. e: Deutſcher Getreidehandelstag 1928. Der na Magdeburg ein⸗ berufene denuiſche Getreldehandelstag 1928 iſt 2 Maat af die ungünſtige Witterung und den ſpäkeren Beginn der Ernte auf den 9. un d 10. Sepiember 8. Js. ver legt worden. Am 10. Sept. vormittags findet in der Stahthalle die Börſe ſtatt 8 — „ . 1 * 4 4 b N ˖ K 2 ˖ * 8 2 i 7 C a 1 * 0 * 0 N ö 1 1 1 U 0 Samstag, den 14. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Kontinentale Rohſtahlgemeinſchaft Die Aufteilung ber zeutraleuropäiſchen Gruppe— Erhöhung der Ausfuhrbeteiligung Dentſchlands Der zur Prüfung der mit der beabſichtig dentraleuropäiſchen G ſetzte Aus ſchuß hat Sitzung bas bisher mit den tſchechoſlowaki Abkommen vom 4. Febr. 1927 durch neue mit Mrkung vom 1. Juli d. J. erfetzt. lowakiſchen Werke volle Freiheit, Ausmaß des Bedarfs zu beliefern. kaufsſtelle der vereinigten tf und der Kontinentalen Rohſtahlgemein eine Jahresquote von 432 836 To. Dieſe Zahl entſpricht der Ausfuhr des Jahres 1927 und ſteht im Ver⸗ in der geſtern in ten Auftellung der ruppe entſtehenden Fragen einge⸗ Düſſeldorf abgehaltenen ſchen Werken beſtehende Vereinbarungen Danach haben die tſchecho⸗ ihren innern Markt in vollem Für bie Ausfuhr der der Ver⸗ ſchechoflowakiſchen Eiſenwerke in Prag ſchaft angehörenden Werke iſt Mohſtahl feſtgeſetzt worden. hältnis zu dem zurzeit geltenden Produktionsprogramm der Kon⸗ tinentalen Gründergruppen). Rotſtahlgemeinſchaft 29 287 000 Tonnen für die vier Die Ausfuhr wächſt und fällt im gleichen pro⸗ zentualen Verhältnis wie das Produktionsprogramm. Hingegen bleiben die Oeſterreichiſche Alpine Montangeſellſchaft u. die ungariſche Rimamuranyer Eiſen werke als Ein⸗ gzelgruppe in der Kontinentalen Rohſtahlgemeinſchaft. Der Ausſchuß ſetzte ferner füür alle Mitgliedergruppen der Kontinentalen Rohſtahlgemeinſchaft eine Neureglun g der Abrechnung für die gegenwärtige Vertragsdauer in der Weiſe feſt, daß eine Ueber⸗ ſchreitung der Beteiligung um 77% v. H. mit 1 Dollar, um weitere 22 v. H. mit 2 Dollar und erſt darüber hinaus mit 4 Dollar ſtraf⸗ fällig iſt. Die deutſche Ausfuhrbeteiligug wurde mit Wirkung vom 1. Juli auf 300 000 To. monatlich erhöht(bisher 250 000 Tonnen). de? Die Kapitalerhöhung der Fraukfurter Rückverſicherungs⸗ Geſellſchaft. Die GV. der zum Nordſtern⸗Konzern gehörenden Geſell⸗ ſchaft genehmigte den bekannten Abſchluß für 1927, wonach aus einem Reingewinn von 58 208(49 851)/ eine erhöhte Di⸗ vidende von 8(6) v. H. auf das mit 25 v. H. eingezahlte A. von 2 Mill./ verteilt wird. Die von der Verwaltung vorgeſchlagene 2 Erhöhung des Grundkapitals der Geſellſchaft von 2 auf 3 Mill. 4 wurde ebenfalls genehmigt. Die neuen Aktien werben von einem unter Führung des Baukhauſes Ferbinand Hauck ſtehen⸗ den Frankfurter Bankenkonſortium zu einem Kurs von nicht unter 105 v. H. übernommen, den alten Aktloncren im Verhältnis 321 zum Kurſe von 107 v H. angeboten und nehmen vom 1. Oktober 1928 an dem Geſchäftsergebnis des laufenden Fahres teil. :: Hauptverſammlungen im Stinnes Konzern. Die Hauptver⸗ ſammlungen der zum Stinnes⸗Konzern gehörenden Reederel⸗ und Hotelgeſellſchaften genehmigten ohne Ausſprache bie vorgelegten Geſchäftsberichte, die in keinem Fall elne Dividende auswelſen. Bel der Hugo Stinnes Reederei Ac. in Hamburg verbleibt nach Abſchreibungen von 0,23 Mill. 4 ein Reingewinn von 140 455 4, um den ſich der vorjährige Verluſtvortrag auf 100 962 ermäßigt. Die Geſellſchaft hat zwei ihrer alten Fahrzeuge verkauft und dafür zwei neue Schiffe von je 4000 Bruttoregiſtertonnen in Auftrag gegeben. In der Bilanz der mit 1 Mill./ Kapital arbei⸗ tenden Geſellſchaft ſtehen Schiffe und Anzahlungen mit 3,84 Mill., Schuldner mit 0,38 Mill., anderſeits Gläubiger mit 3,70 Mill. zu Buch.— Mitgard Deutſche Seever kehrs A G. in Nordenham. Die Geſellſchaft verzeichnet nach Abſchreibung von 0,11 Mill. J einen Verluſt von 0,08 Mill. J. Es wurde mitge⸗ teilt, daß die Heringsfiſcherei nach umfaſſenden Aenderungen der Flotte günſtig arbeite. Die Geſellſchaft wird umbenannt in Mit⸗ gad Deutſche Seeverkehrs⸗ und Herings⸗Fi⸗ ſcherei Ach.— Hamburger Verkehrsgeſellſchaft. Nach Abſchreibung von 0,26 Mill./ verbleibt ein kleiner Gewinn, der vorgetragen wird. In der Bilanz der mit 10 Mill./ arbeiken⸗ den Geſellſchaft ſtehen u. a. Anlagen mit 5,99 Mill. /, Kaſſenbeſtände Bankguthaben und Schuloöͤner mit 4,91 Mill. /, und anderſeits Gläubiger mit 0,51 Mill./ zu Buch. Im Berichtsjahr haben die Umſätze der Hotelbetriebe zugenommen. Von den Hotelgeſellſchaften 91. Seite. Nr. 39 5 zahnradſchleiferet war in ſtärkſtem Maße in Anſpruch genomme Der Geſamt⸗Umſatz habe ſich gegen 1926 1 verbs pelt. Im Automobilbau habe die Einführung des§⸗Einbeltsge⸗ triebes, vor allem in der Laſtwageninbuſtrie, günſtige 8 85 gemacht. Für den Triebwagenbau war man ſchwächer beſchäftigt als 1928, dagegen nahmen die Lieferungen an die Der maſchinen⸗Induſtrie größeren Umfang an. Der Roher konnte von 1,288 auf 1,676 Mill./ erhöht werden. Bei 145 6 (162 377) 4 Abſchreibungen ſind aber auch die Unkoſten beträchtl te angewachſen, nämlich von 1,074 auf 1,506 Mill. 4. Es verbleibt ein Reingewinn von 122 195(146 674) 4, woraus die No r⸗ lahrsdividende von 4 v. H. ausgeſchuttet und 74 1905 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. 1 “? Flender AG. für Eiſen⸗, Brücken und Schiffbau zu Benrath Der Abſchluß für 1927 weiſt einen Verluſt von rund 120 000 4 (k. V. 142 797 /) aus. Das Ergebnis wurde durch die nicht aus⸗ reichende Beſchäftigung(das Unternehmen war zu etwa 60 v. H. beſchäftigt!; und die gedrückten Preiſe ungünſtigt beeinflußt. Im neuen Geſchäftsjahr iſt die Beſchäftigung weſentlich beſſer gewor⸗ den, doch laſſen die Preiſe weiter zu wünſchen übrig. :?: Linolenm⸗Truſt an der norwegiſchen Geſellſchaft beteiligt.— Freundſchaftliche Beziehungen. Zu den Nachrichten über die nor⸗ wegiſchen Intereſſen des Linoleum⸗Truſt erfahren wir: Die Ver⸗ ſagung der Königlichen Genehmigung in Oslo zur Ueberlaſſung der Aktienmehrheit von A⸗S. Victoria Linoleum fabrik Sandviken bei Oslo an Linoleum⸗Aktiebolaget Forshaga, Göteborg hat lediglich zur Folge, daß die ſchwediſche Geſellſchaft ſich mit dem Erwerb einer geren geren Betet⸗ ligung begünſtigt. Die zwiſchen Linoleum⸗Aktiebolaget Forshaga Victoria Linoleumfabrik beſtehenden freund ſchaft⸗ und A⸗S. lichen Beziehungen werden auch weiterhin gepflegt; Iuſtbringend war. doppelung. jahr vol! brachte Fürſtenhof⸗Carlton in Frankſurt a. M. einen mäßigen Ge⸗ winn, während der Betrieb des Naſfauer Hofs in Wiesbaden ver⸗ Aus der Vermietung des Hamburger Hofs in Hamburg zu Bürozwecken wurde ein kleiner Gewinn erzielt. Zahnradfabrik.⸗G. in Friedrichshafen a. B.— Umſatzver⸗ Der Beſchäftigungsgrad dieſer zur Gruppe ber Zeppelin ⸗ Unternehmungen gehörenden G. iſt f GJ. 1927 allImählig geſtiegen, ſo daß das Werk in Friebrichs⸗ hafen wie die ſtärker ausgebaute Berliner Niederlaffung im 2. Halb⸗ ausgenützt werden konnte. Beſonders eit Beginn des die es iſt ein Zuſammenarbeiten insbeſondere in techniſcher Richtung zwecks Ratlonaliſierung und Ausbau des norwegiſchen Betriebes vorgeſehen. „Kapitalserhöhung der Porzellanfabrik Kahla.⸗G. in Kahla. Der.⸗R. beſchloß, eine Kapitalserhöhung um 3 Mill../ mit halber Gewinnanteilberechtigung für das laufende.⸗J. vorzuſchlagen. (.⸗K. 9 Mill. R. St.⸗. und 98 000 R. VB.⸗A.). Es iſt in Ausſicht genommen, den Aktionären ein Bezugsrecht in der Weiſe anzubieten, daß auf 3000.“ alte Aktien eine neue Aktie zu 125 v. H. bezogen werden kann.(Letzter Kurs 165 v..). 5 Herren- n. Sdilafzimmer * Beginn 18. Juli Restposlen u. Einzelpadre Lau: 2 Haſulensdlerpreisen * elegant möbl., elektr. Licht, Badbenützung u. Zentralhz., in ſchöner, freier Lage am Neckar u vermieten. Anfragen unter O P 15 an die Gelchüftsſtelle dieſes Blattes. 8492 5 Zimmerwohnung N. Lulſenring, Frie⸗ ensmiete 72„ gegen ringl.⸗K. abzugeben. Angeb. u. P K 35 an die Geſchſt. 48548 Möbliertes Zimmer u vermieten. 48415 Zu vermieten Elegante 2 Zimmer⸗ wohnung mit Küche, Glasverſchl., Vorplatz. N 5. 1, 1 Tr., 2. Stock. * 503 Schön möbl. Zimmer (Morgenſonne) ev. m. Penſton zu verm. nächſt Roſengarten, 2 gr. Räume, p. Okt. zu verm. Angeb. unt. K M 3884 an Ann. ⸗ Exp. D. Freuz, G. m. b.., Mannheim. Ed. 309 Laden im Zentrum auch für Büro, v. Engrosge⸗ ſchäft zu vermieten. angſtr. 28. 1 Treppe. 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