Abend- Ausgabe Dienskfag, 17. Juli 1028 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben ler Geil Mlannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Nr. 328— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Salemer Kg N. 9 nelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 ellamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Von dort zogen wir weiter bis zur Sübſpitze der Outgerrits⸗Inſel. Am 20. Juni gelangten wir dann in die Nähe von Kap Burrn. Am 21. und 22. Juni verſuchten wir vergeblich mit unſerer vollen Ausrüſtung über das Pack⸗ eis vorzudringen. Nachdem wir das Vergebliche unſerer Be⸗ mühungen einſahen, ließen wir den größten Teil unſerer Vor⸗ räte zurück und luden nur für 8 Tage Proviant auf. Dann gelang es uns, am 24. Juni die erſte Packeisbarriere zu neh⸗ men. Am 25. mußten wir wieder die Hälfte unſerer Vorräte zurücklaſſen, um weiter vorzudringen. Am 28. gelang es uns, eine Strecke von 28 Km. zurückzulegen und bis zur Brockinſel vorzudringen. Unſere Schlafdecken und wir ſelbſt waren ſchon vollkommen durchnäßt, weil inzwiſchen Tau wetter ein⸗ geſetzt hatte und ſich keine Möglichkeit bot, unſere Kleider zu trocknen. Zwei Hunde waren infolge der furchtbaren Anſtren⸗ gungen bereits eingegangen. Drei weitere Hunde verloren wir auf der Brockinſel. Hier gelang es uns, einige Polar⸗ enten zu ſchießen. Darauf brach ein furchtbarer Schneeſturm über uns hinweg, i 5 der vier Tage anhielt 75 es uns unmöglich machte, weiter vorwärts zu dringen. m 3. Juli endlich beſſerte ſich das Wetter und wir konnten uns auf den Weg zur Foyninſel machen. Kaum aber waren wir wieder aufgebrochen, als ſich das Wetter wieder verſchlechterte, ſo daß wir zur Zurücklegung von 6 Km. 31 Stunden brauchten. Unſere Lage war außerordentlich kritiſch, als neue Schneeſtürme einſetzten. Wir hatten keine Nahrung mehr und mußten deshalb einen Hund ſchlachten. Die übrigen Hunde waren ſo ausgehungert, daß ſie die Pfannen zerknab⸗ herten. Wir mußten uns daher unſer Fleiſch in Konſerven⸗ büchſen kochen. Auch hatten wir kein Salz mehr. Statt des Kaffees, der uns ausgegangen war, tranken wir die Brühe von Hundefleiſch. Drei Tage währte der Schneeſturm, Kingsbay, 17. Juli. der uns jedes Weiterkommen unmöglich machte. Der., 9. und 10. Juli wurde damit ausgefüllt, daß wir mit dem Ruckſack auf dem Rücken und dem mitgenommenen Faltboot nach der Nobilegruppe ſuchten. Dieſe drei Tage verbrachten wir völlig ohne Schlaf. Wir waren bis zum Halſe hinauf völlig durchnäßt. Unſere einzige Nahrung beſtand aus win⸗ zigen Rationen Hundefleiſch. Schließlich mußten wir vor Er⸗ ſchöpfung und Hunger nach der Foyninſel zurückkehren, wo wir einen weiteren Hund ſchlachteten. Wir waren ſo er⸗ ſchöpft, daß wir einen Tag nur mit Schlafen zubrachten. Unſere Lage war überaus kritiſch, als wir am 13. Juli den Eisbrecher„Kraſſin“ erblickten. Wir kletterten auf einen Berg und verſuchten ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit durch das Schwenken einer Flagge und von Klei⸗ dungsſtücken zu erwecken. Wir erhielten jedoch keine Antwort. Wir waren der Verzweiflung nahe. Abends um 11 Uhr hör⸗ ten wir Propellergeräuſch und drei Flugzeuge, zwei ſchwediſche und ein finniſches, kamen auf uns zu. Zu unſerem Glück hatte ſich infolge der ſtarken Strömung eine kleine offene Stelle geb.bet, ſo daß eine Landung von Waſſerflugzeugen zwar gefährlich, jedoch möglich war. Wir wurden von un⸗ ſeren Rettern an Bord genommen, mußten aber unſere gan⸗ zen Vorräte einſchließlich der zwei übrig gebliebenen Hunde zurücklaſſen. Am 13. Juli trafen wir in Kings bay ein, wo wir mit einer Begeiſterung aufgenommen wurden, die uns tief gerührt hat.“ 4 Vandongen, der jetzt 21 Jahre zählt, befindet ſich ſeit 5 Jahren bereits auf Spitzbergen. Er hat ſchon an fünf arktiſchen Expeditionen teilgenommen und gilt als einer der beſten Hundeſchlittenführer auf ganz Spitzbergen. U. a. hatte er die Oxforder Polarexpedition und die Filmexpedition der Ufa begleitet. Die Niederländiſche Spitzbergengeſellſchaft hat ihn jetzt nach Holland eingeladen, wo ſie ſeine Ausbildung vervollſtändigen laſſen will. Arſache der„Italia“⸗Kataſtrophe Der tſchechiſche Gelehrte Dr. Behounek teilte dem Korreſpondenten der„Iſweſtija“ mit, Malmgreen habe ihn kurz vor dem Abſturz der„Italia“ auf die Mißſtände der Leitung des Luftſchiffes aufmerkſam gemacht. Die Ur ache der Kataſtrophe liege in dem Wunſch des Führers, der un⸗ bedingt in dem Gebiet ſüdöſtlich vom Nordpol Nachforſchungen anſtellen wollte, zu einer Zeit, wo das Luftſchiff gegen die Stürme nicht aufkommen konnte und daher hilflos getrieben wurde. 5 Engliſcher Vombenabwurf in Arabien S London, 17. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Luftflotte führt wieder einen Krieg in Arabien. Die Nachrichten, die ſpärlich und unſicher hier eintreffen, laſſen erkennen, daß in den letzten Wochen täglich Bombarde⸗ ments arabiſcher Städte und Dörfer ſtattgefun⸗ den haben. Es handelt ſich um einen politiſchen Konflikt Englands mit dem kleinen aufſtändiſchen Staat Diemen. Den Anlaß dazu gab die Verhaftung einiger Scheiks in dem engliſchen Protektoratsſtaat Aden durch die Truppen des Djemen. Die engliſchen Flugzeuge beantworteten dieſe Aktion mit der Bombardierung verſchiedener Grenzfeſtungen, worauf der Iman, der regierende Monarch des Diemen, um einen Waffenſtillſtand erſuchte. Dieſer lief am 20. Juni ab, ohne daß es zu einem Vertragsabſchluß zwiſchen den beiden Staaten kam. Die weit im Innern gelgene Hauptſtadt Taiz wurde mit zahlreichen Bomben belegt. Das heftige Feuer der arabiſchen Abwehrgeſchütze blieb erfolglos. Wie verlautet, hat die engliſche Luftflotte bisher keine Verluſte erlitten. Die Aktionen werden fortgeſetzt. Das Kolonialamt gibt bekannt, daß ſich die Truppen des Diemen auf die wichtigſten Grenzfeſtungen zurückgezogen haben, wodurch eine ganz neue Situation entſtanden ſei. Man hofft, bald Verhandlungen beginnen zu können. Es ſcheint außer Frage zu ſtehen, daß es England gelingen wird, durch geignete Vertragsbedingungen im Djemen feſten Fuß zu faſſen, der bisher ſtark unter italieniſchem Einfluß ſtand. Dieſe Erweiterung der ſchmalen engliſchen Aktions⸗ baſis in Südarabien bedeutet eine Fortſetzung der im Irak, Transjordanien und Paläſtina begonnenen Politik. Das Reich Ibn Sauds, der mit ſeinen kriegeriſchen Scharen ganz Zentralarabien beherſcht, wird dadurch von nahezu allen Sei⸗ ten durch britiſche Einflußzonen eingeſchloſſen. Bombenanſchlag gegen einen deutſchen Verein — Kattowitz, 17. Juli. In Antonienhütte wurde am geſtri⸗ gen Abend von unbekannten Tätern gegen eine Verſammlung der Ortsgruppe des Verbandes Deutſcher Katholiken ein Bombenattentat verübt. Es wurde eine Büchſe mit einer Sprengladung in den Garten des Lokals geworfen, in dem Das Transferproblem des Dawesplanes Ei Berlin, 17. Juli.(United Preß.) Der frühere Sekretär Reparationskommiſſton, Au ld, der in Amerika an der Spitze der Gegner einer Reviſion des Dawesplanes ſteht, und der insbeſondere die Theorie von Keynes be⸗ kämpft, wonach ſich bei den deutſchen Zahlungen Transfer- ſchwierigkeiten ergeben würden, tritt mit einer Erklärung hervor. In einer Anſprache an die Außenhandelsvereinigung führte er aus, es ſei durchaus kein Grund vorhanden, wes⸗ halb Deutſchland die Höchſtzahlungen von 2½ Milliarden Goldmark, die im September beginnen ſollen, nicht leiſten könne. Die Prophezeihungen, daß Deutſchland unter dieſer Laſt zuſammenbrechen würde, ſeien völlig unbegründet. Die Kritiker des Dawesplanes, die die öffentliche Meinung in den Ländern der Alliierten und beſonders in Amerika einzu⸗ ſchüchtern ſuchten, arbeiten auf eine Kataſtrophe hin. Die Theorie der Transferſchwierigkeiten ſei ein leeres Schreck⸗ geſpenſt, das nach dem Kriege erfunden worden ſei. Auch vor dem Kriege hätte es Schuldnerſtaaten mit paſſiver Handelsbilanz gegeben, die ihren Verpflichtungen nachgekommen ſeien, ohne daß ſich daraus Schwierigkeiten ergeben hätten. Es iſt bekannt, daß der republikaniſche Präſidentſchafts⸗ kandidat Hoover hinſichtlich des Transfer⸗Problems die gleiche Anſicht hat wie Auld. Todesopfer der Hitze Newyork, 17. Juli.(United Preß.) 9 Perſonen ſind ertrunken, die im Meere Kühlung vor der furchtbaren Hitze ſuchten, 3 weitere ſind am Hitzſchlag geſtorben. Gegen abend brachte ein Gewitter Abkühlung und nach den Vorausſagen des Waſhingtoner Wetterbürovs iſt damit zu rech⸗ nen, daß die Hitzewelle, die über 3 Wochen den Oſten und den mittleren Weſten der Vereinigten Staaten heimgeſucht hat und der faſt 300 Menſchenleben zum Opfer ge⸗ fallen ſind, nunmehr vorüber iſt. * Friede bei der Familie Stinnes. Wie von der Familie Stinnes mitgeteilt wird, iſt der von einem Schiedsgericht unter dem Vorſitz des Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons anhängige Schiedsſtreit zwiſchen Edmund Stinnes einerſeits und Frau Hugo Stinnes andererſeits durch einen Vergleich, der Verein zuſammengekommen war. Glücklicherweiſe wurde burch die Exploſion niemand verletzt. der alle Meinungsverſchiedenheiten aufräumt, endgültig bei⸗ gelegt worden. 8 l Ein Schritt vorwärts auf dem ſchwerſten aller Wege Ueber den Kelloggpakt iſt ſeit Monaten in ber Preſſe der ganzen Welt faſt Tag für Tag ſo viel hin und her ge⸗ redet worden, daß man durchaus verſtehen kann, wenn viele Zeitungsleſer des viel erörterten Themas einigermaßen über⸗ drüſſig geworden ſind. Dies umſo mehr, als ſie angeſichts der bitteren Erfahrungen, die wir bisher mit allen Beſtre⸗ bungen zur Herbeiführung und Stabiliſierung eines wirklichen Friedens gemacht haben, an die Verwirklichung des Traumes vom ewigen Frieden auf Erden ſchon längſt nicht mehr zu glauben vermögen. Hinzu kommt noch, daß die Gluthitze dieſer Tage von der Beſchäftigung mit ſolchen unlösbar er⸗ ſcheinenden Problemen und der Verfolgung der nicht immer leicht zu leſenden Betrachtungen und Noten darüber noch mehr ablenkt und man viel lieber die Senſationen auf ſich wirken läßt, die in den reichlich fließenden Nachrichten über die Tra⸗ gödie im Eismeer und die vielen Fliegerrekorde der letzten Wochen enthalten ſind. So verſtändlich dieſe Einſtellung auch ſein mag, ſo iſt es doch unſere politiſche und publiziſtiſche Pflicht, in dieſem Falle nicht mit dem Strom zu ſchwimmen, ſondern immer wieder darauf hinzuweiſen, daß es auf der ganzen Welt und für die geſamte Menſchheit nichts wächtigeres geben kann, als die Beſtrebungen zu unterſtützen, die darauf hinzielen, den Vorſchlag Kelloggs, jeden Krieg als Inſtrument der nationalen Politik in Zukunft unmöglich zu machen. Daß die Verwirklichung dieſes Zieles und auch ſchon die möglichſt große Annäherung daran, der größte Fortſchritt ſein würde, den die mit ſo viel Blut getränkte Geſchichte der Menſchheit aufzuweiſen hätte, bedarf keiner näheren Begründung. Auch verſteht es ſich von ſelbſt, daß ein ſo gewaltiges Ztel nicht von heute auf morgen erreicht werden kann, daß von den beſten und führenden Geiſtern aller Nattonen dauerud darum gerungen werden muß, um ſeiner Verwirklichung Schritt für Schritt näher zu kommen. Denn alles wäre verloren, die ganze Zukunft der Kulturmenſchheit wäre in Frage geſtellt, wenn eines Tages die Führer der Nationen und die Völker ſelbſt den ſchweren Kampf um den Frieden, durch immer neue Enttäuſchungen hoffnungslos entmutigt, endgültig aufgeben und in fataliſtiſcher Schickſalsergebenheit den Ereigniſſen ihren Lauf laſſen würden. Um es nicht dahin treiben zu laſſen, haben wir Deutſche, die wir in allererſter Linie nur zu berechtigte Gründe hätten, an der Möglichkeit eines wirklichen und dauernden Friedens unter den Völkern zu verzweifeln, in großer Selbſt⸗ überwindung und im Vertrauen auf eine, nach all den Schreck⸗ niſſen allmählich doch noch kommende kulturelle Höherentwick⸗ lung der Menſchheit, der Welt ein Beiſpiel gegeben und haben als erſte von allen Nattonen und ohne alle Vorbehalte dem Vorſchlage Kelloggs zugeſtimmt. Die Franzoſen, deren Zuſtimmung zum Antikriegspakt von Anfang an grund⸗ legende Bedeutung zugemeſſen wurde, haben das nicht ſo ohne weiteres getan. Wir wiſſen ja, wie die Verhandlungen darüber zwiſchen Paris und Waſhington lange Zeit hindurch hin⸗ und hergegangen ſind. Schon fürchteten viele, daß die Amerikaner infolge der vielen Hinderniſſe, die ihnen von franzöſiſcher Seite in den Weg gelegt wurden, des Projektes überdrüſſig werden und es nicht weiter verfolgen würden. Das iſt nun glücklicherweiſe nicht geſchehen. Mit bewun⸗ dernswerter Gebuld und offenbar auch mit viel Verſtändnis für die franzöſiſche Weſensart, die man dem Abrüſtungs⸗ und Kriegsächtungsproblem gegenüber vielfach und mit Recht als Angſtpſychoſe charakteriſiert hat, haben die Ameri⸗ kaner mit Zähigkeit ihr Ziel weiter verfolgt und haben nun heute auch die große Genugtuung, einem Erfolge gegenüber zu ſtehen, zu dem man ſie und die ganze Menſchheit nur be⸗ glückwünſchen kann. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir von der wirklich Erreichung des faſt unendlich hoch erſcheinenden Zieles noch wett entfernt ſind, aber es wäre u. E. kurz⸗ ſichtig und unrichtig, den großen Fort chritt, der ſboeben erreicht worden iſt, in Frage zu ſtellen. Dieſen Fortſchritt erblicken wir in der in unſerem heutigen Mittagsblatt im Wortlaut veröffentlichten Note Briands an Kellogg. Gewiß ſind darin noch allerlet Bedenklichkeiten enthalten, in der Sache ſelbſt jedoch ſind wir nun aber ſoweit, daß Frank⸗ reich auf weitere Vorbehalte und Einſprüche verzichtet und ſich„durchaus bereit erklärt“, den Kriegsächtungsvertrag in der von Kellogg vorgeſchlagenen Form zu unterzeichnen. Dieſer unſeres Erachtens nicht hoch genug zu bewerten⸗ den Tatſache gegenüber können wir es nicht recht verſtehen, wie die„Köln. Zeitung“, deren Urteil wir im allgemeinen ſehr hoch einſchätzen, im Leitartikel ihres heutigen Morgen⸗ blattes dazu kommt, die Antwort Frankreichs an Kellogg in Grund und Boden zu verdammen. Das große rheiniſche Blatt bezeichnet den ſachlichen Inhalt der Note als„eine einzige Unverfrorenheit“, mißtraut der„plumpen Taktik“ der Note und iſt der Anſicht, Briands Note verſuche, Kelloggs Abſicht vollkommen zu ſabotieren und man möchte wünſchen, daß der amerikaniſche Staatsſekretär„der Winkelzüge Frankreichs überdrüſſig dieſe Note zum Anlaß nehme, Frankreich als den unverbeſſerlichen Aubeter der Macht⸗ und Gewaltpolitik, als den Vorkämpfer für den Krieg international zu ächten, es aus dem Kreiſe der Mächte, die er zur Unterzeichnung des Vertrages aufgefordert hat, auszuſchließe“. Die franzöſiſche politiſche Unmoral ſollte in der denkbar ſchärfſten Form int er. national angeprangert werden uſw. 1 0 Zutreffender als dieſe, bei einem Blatt wie die„Köln. Zeitung“, die ſonſt in der Regel ſehr ruhig urteilt, ganz beſonders ſcharf und auffällig erſcheinende Kritik, erſcheint uns in dieſem Falle die Stellungnahme der bekanntlich häufig 2. Seite. Nr. 328 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Jult 1928 als Sprachrohr des Auswärtigen Amtes benutzten„Deutſch⸗ Diplomatiſchen Korreſpondenz“, die ihrer Meinung dahin Ausbruck gibt, daß ſich die franzöſiſche Note im Ganzen be⸗ trachtet ſo eng an den Sinn des Wortlautes der Kelloggſchen Ausfuhrungen anlehne, daß es offenbar verfehlt wäre, in der Note Briands nach irgend welchen Vorbehalten oder Um⸗ beutungsbemühungen zu ſuchen. Die franzöſiſche Note könne in ihrer Geſamtheit als erfreulich und als ein Fort⸗ ſchritt auf dem Wege zur Verwirklichung des Paktes be⸗ trachtet werden. Dieſer Meinung ſind auch wir. Einwendungen im ein⸗ zelnen können an dieſer Geſamtfeſtſtellung nichts ändern. Auch wollen wir uns nicht dadurch beirren laſſen, daß gewiſſe Rationaliſtiſche Pariſer Hetzblätter den abgeſchmackten Verſuch machen, die Engländer gegen den Kelloggpakt dadurch aufzu⸗ hetzen, daß ſie davon reden, mit der Annahme dieſes Vertrages werde auch die engliſche Weltherrſchaft zur See zu Grabe getragen. Es kann uns in dieſem Falle nur auf die offtztelle Stellungnahme der vom Vertrauen des weitaus Überwiegenden Teils des Volkes getragenen verantwortlichen franzöſiſchen Regierung ankommen und die iſt zweifellos ſo, daß man ſie als einen Fortſchriitt auf dem ſehr ſchwie⸗ rigen und dornenreichen Wege zum endgültigen Frieden be⸗ grüßen kann, dies umſo mehr, als ſich nun auch Jtalien vorbehaltlos auf dem Boden des Kelloggpaktes geſtellt hat und auch von anderen großen Staaten Zuſtimmungserklärungen vorliegen. Das eine fretlich iſt den Franzoſen noch mit aller Deutlich⸗ keit zu ſagen: Wenn Briand am Schluſſe ſeiner Note den „edlen Geiſt“ ehrt, mit dem die Regierung der Vereinigten Stagten den Pakt als„neue Aeußerung der menſchlichen Brüderlichkeit“ aufgeſtellt hat, und wenn er von den „in immer größerem Umfange von den Völkern geteilten Ge⸗ fühlen internationaler Solidarität ſpricht, ſo ſollten die Franzoſen nun endlich auch einmal ſelbſt einen un⸗ mißverſtändlichen und weithin ſichtbaren Beweis dieſer an⸗ geblich von ihnen ſo geſchätzten menschlichen Brüderlichkeit und internationalen Solidarität geben, indem ſie uns Deutſchen, den Partnern von Locarno, den Mitgliedern im Völkerbund und nun auch den Mitunterzeichnern des Kelloggpaktes, die volle Freiheit über unſer widerrechtlich von ihnen noch immer beſetztes und bedrücktes Land und Volk wiedergeben. Damit wäre ein weiterer und großer Schritt auf dem Wege zur Stablfliſterung eines wirklichen Friedens getan und neues Vertrauen, neuer Glaube an eine beſſere Zukunft der Menſchheit würde auch alle die überkommen, die jetzt noch zweifelnd und ſchon faſt hoffnungslos abſeits ſtehen. 3 H. A Der Kelloggpakt Die Beurteilung in Berlin Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Antwortnote der franzöſiſchen Regierung auf den Kel⸗ logg ſchen Vorſchlag, einen allgemeinen Kriegsächtungspakt abzuſchließen, iſt im Gegenſatz zu der kurz gefaßten deutſchen Und italieniſchen Antwort ein umfangreiches Schriftſtück. Dem Text läßt ſich entnehmen, daß die franzöſiſche Regierung in ihren, dem erſten Kellogg'ſchen Entwurf gegenüber geäußerten Bedenken merkliche Reſerve auferlegt hat. Sie erteilt dem Kriegsächtungspakt in der von dem amerikaniſchen Staats⸗ ſekretär vorgeſchlagenen Faſſung ihre vorbehaltloſe Zuſtimmung m Rahmen der von Amerika ſelbſt zugeſtan⸗ denen unb formulierten Vorbehalte. In dieſer Interpretation verſucht ſie im Gegenſatz zu der Haltung, die ſie noch kürzlich eingenommen hat, keine Korrektu mehr anzubrin⸗ gen. Dieſe Tatſache wird in Berliner politiſchen Kreiſen mit Genugtunng a begrüßt. Man weiſt hier auch darauf hin, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung in ihrer Antwort ausdrücklich feſtſtellt, die von ihr mit anderen Staaten abgeſchloſſenen Neutralitätsverträge kolli⸗ dierten in keiner Weiſe mit dem Kelloggpakt, d. h. alſo ſie trügen ſämtlich rein deſenſiven Charakter. Dieſe bedeutſame offizielle Auslegung wird feſtzuhalten ſein. Urſprünglich hat Frankreich den Standpunkt vertreten, der Verſtoß eines Partners gegen die Beſtimmungen des Paktes befreſe alle anderen Vertragsteilnehmer von ihren Verpflichtungen. Dieſer Vorbehalt hat eine weſentliche Ver⸗ engung erfahren. Es wird nur mehr von einem Aufhören der Verpflichtungen gegenüber dem vertragsbrüchigen Part⸗ ner geſprochen. g 25. Aus Waſhington, 17. Juli, wird gedrahtet: Im Staatsdepartement erklärte man geſtern, daß einige Länder, darunter Spanien, zum Anſchluß an den Kriegs⸗ ächtungspakt noch vor ſeiner Unterzeichnung eingeladen werden würden. Staatsſekretär Kellogg habe bisher nur eine Mindeſtzahl von Einladungen ergehen laſſen, um die grundlegenden Verhandlungen nicht zu komplizieren. Der ſpaniſche Botſchafter hatte geſtern bereits eine Unter⸗ redung mit Kellogg über die eventuelle Unterzeichnung des Paktes durch Spanien. Ferner wurde das Staatsdepartement von dem amerikaniſchen diplomatiſchen Vertreter in Dublin benachrichtigt, daß die Regierung des Iriſchen Freiſtaates den Pakt vorbehaltlos angenommen habe. Kellogg äußerte ſich befriedigt über die franzöſi⸗ ſche und italieniſche Antwortnote. Man ſpricht von ber Möglichkeit, daß Kellogg im Herbſt zur Unterzeichnung des Paktes nach Paris reiſen wird. Die Anterſchleiſe bei der Reichsbahn vor Gericht Das gerichtliche Nachſpiel der bei der Reichsbahn in Bentſchen vorgekommenen Unterſchleiſe begann am Mon⸗ tag in Frankfurt a. d. Oder. Angeklagt ſind der Bauunter⸗ nehmer Schmidt aus Roſengarten wegen Urkundenfäl⸗ ſchung, der Architekt Berkhold und der Bauunternehmer Paul Gentſch aus Zülichau, wegen Betrugsverſuchs, Ur⸗ kundenfälſchung bezw. Beſtechung und Betrug. Zu Beginn der Verhandlung beſchloß das Gericht, vorerſt nur gegen Schmidt zu verhandeln. Bekanntlich hat ſich, als die Affäre aufgedeckt wurde, der Eiſenbahnbeamte Felſing dem Richter durch Selbſtmord ent⸗ zogen. Die unterſchlagenen Beträge wurden ſeinerzeit auf rund 400 000 Mark geſchätzt. * Die polniſche Amneſtie. Auf Grund des vom Staats⸗ präſidenten unterzeichneten Amneſtiegeſetzes ſind aus den Warſchauer Gefängniſſen bisher 300 politiſche Gefangene ent⸗ laſſen worden. Im ganzen Land dürfte ſich die Zahl der von der Amneſtie erfaßten Perſonen auf 5000 belaufen. Zum Tode Giovanni Giolittis Von Eckart Peterich Ein paar Hundert ſchwarze, unruhige Köpfe. Stimmen⸗ gewirr und laute Rufe im großen Sitzungsſaal von Monte Eitorio. Eine ſeltſam erregte und dabei jugendlich heiße Stimmung. Und mitten darin, faſt über all dem der hagere, ſcharfgeſchnittene Kopf eines alten Mannes. Giovanni Gio⸗ litti ſpricht zum faſziſtiſchen Parlament: irgend ein warnen⸗ des Wort, irgend einen Satz zur Verteidigung der alten liberalen Verfaſſung des Königreiches. Er ſpricht als einziger Oppoſitioneller in dieſer Kammer, die keine Volksvertretung mehr iſt. Und er ſpricht zugleich im Namen jener Oppoſition, von der man nicht weiß, wie groß ſie iſt. Von der Miniſterbank kommt die Antwort: wenn Giolitti ſpricht, greift meiſt Muſſolino ſelber in die Debatte ein. Es entſpinnt ſich ein Wortgefecht zwiſchen dem allmäch⸗ tigen Vertreter des neuen Italien und dem würdigſten Repräſentanten des alten; und es iſt, als ob die Gegenwart mit der Vergangenheit ſpräche. Seltſames Schickſal: Dieſes einſame Aufbegehren in einer Verſammlung, die nur aus Gegnern beſteht, iſt Giovanni Giolittis letztes Auftreten auf der polttiſchen Bühne geweſen. Wie oft ſaß er im Laufe von Jahrzehnten an jener Stelle, von der aus heute jedem ſeiner Worte dieſer eine, kategortſche Satz entgegengehalten wird: Deine Zeit iſt vorbei! Und wirklich, der Marſch auf Rom hat eine Periode italteniſcher Geſchichte abgeſchloſſen, mit der die Perſönlichkeit des verſtorbenen Piemonteſt ſo eng und vollkommen ver⸗ bunden war, daß dieſe Perſönlichkeit in einer neuen Zeit keine Rolle mehr ſpielen konnte. Giolitti war 1844 geboren, alſo noch bevor das Königreich gegründet war, an deſſen Geſchicken er ein ganzes, langes, arbeitſames Leben hindurch innigſten Anteil genommen hat. Als der junge Rechtsanwalt aber im ſchickſalsreichen Jahre 1866 ins öffentliche Leben trat — er war zunächſt Statsanwaltsgehilfe—, war das entſchei⸗ dende Werk für die Befreiung Italiens bereits zum größten Teil getan. Die Zeit der großen geiſtigen Aktivität des Riſorgimento war vorüber. Der kämpfende und kämpferiſche Liberalismus hatte in Italien ſein Ziel erreicht und ein kon⸗ ſtitutionelles, ſeinen Traditionen und ſeinem Weſen nach libe⸗ rales Stgatsweſen begründet, das es nun mit lebendigem Leben zu erfüllen galt. In dieſen liberalen Traditionen war auch Giolitti aufgewachſen und er hattte ſich der Partei, die ſie vertrat, mit einer gewiſſen Selbſtverſtändlichkeit angeſchloſ⸗ ſen. Aber wie in allen jungen Italienern ſeiner Generation, war auch in ihm der kämpferiſche Schwung verloren gegangen, der die Männer des Riſorgimento und beſonders ihren Mei⸗ ſter Cavour ausgezeichnet hatte. Für ihn waren der Libera⸗ Itsmus und der liberale Staat eine nicht mehr umſtrittene Tatſache, die Grundlagen alles politiſchen Lebens und Denkens. Aber aus ſolcher Selbſtverſtändlichkeit erwächſt keine Idee — wenigſtens keine Idee, die die Kraft hätte, vorwärtszu⸗ treiben, zu erneuern oder zu erſchüttern. An einer Idee dieſer Art hat es Giolitti ſein Leben lang gefehlt und, was das Entſcheidende iſt, er hat ſie nicht einmal geſucht. Für ihn war der Staat, wie er ihn vorfand, ein Mechanismus, den es zu beherrſchen gilt. Nicht mehr und nicht weniger, und er hat ihn meiſterhaft beherrſcht. Als Abgeordneter und als Miniſter. Als Finanzmann und als Miniſterpräſident. Als der Schöpfer immer neuer parlamentariſcher und miniſteriel⸗ ler Kombinattonen. Als der Retter in allen innenpolitiſchen Nöten. Als der kluge, gemäßigte und gewandte Vermittler zwiſchen rechts und links, zwiſchen Krone und Volksvertretern. Wenn wir uns fragen, was hat Giolitti in ſeiner politiſchen Karriere getan, welche Taten wird die Geſchichte einſt von ihm berichten, ſo gibt es nur eine Antwort: er hat regiert. Regiert, wie man in einem durch und durch parlamentariſchen Staate, in dem keine Partei zu ausſchlaggebender Macht durch⸗ dringen konnte, allein regieren kann: Durch ſtändiges Aus⸗ gleichen, Ausbalancieren und Combinieren. Er hat ſich dabei im allgemeinen der Formen bedient, wie ſie der parlamen⸗ tariſche Staat bietet. Aber es kann kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß er dieſe Formen nicht immer geachtet hat, und daß er in vielen Fällen zu Mitteln gegriffen hat, die außerhalb des Verfaſſungsmäßigen liegen. Das größte und brennendſte Problem des Italien der 80er und 9ber Jahre war die Ord⸗ nung der Finanzen. Um Goldagio und Notenbanken, um Gleichgewicht im Staatshaushalt und um Steuerfragen kreiſten die parlamentartſchen Kämpfe jener Zeit. Gioltitti hat als Finanzmintiſter wiederholt entſcheidend ſich mit dieſen Problemen befaſſen müſſen, aber es iſt charakteriſtiſch für ihn, daß er niemals zu radikalen Maßnahmen griff, wie es An⸗ leihen, Einführung von Monopolen oder Steuererhöhung ſind, ſondern daß er ſich immer mit Uebergangsmaßnahmen half und einmal die italieniſchen Finanzen dadurch rettete, daß er dem Zahlungsmodus für die Staatspenſionen eine an⸗ dere Form gab. Durch ſeine Tätigkeit als Finanzminiſter hat er den Geſchmack an finanziellen Kombinationen bekommen, auch außerhalb der ſtaatlichen Sphäre und 1893 war er immer⸗ hin ſo weit in die berüchtigten Zettelbankſkandale verwickelt, daß er ſeine Entlaſſung nehmen mußte. Trotzdem dürfte er ſeinen Erben keine nennenswerten Reichtümer hinterlaſſen. Auch den Wahlapparat hat er nicht immer verfaſſungsmäßig gehandhabt: Er war berüchtigt für ſeine unerwarteten„Wahl⸗ ſiege“ und man ſagte von ihm, daß er es verſtehe, die Volks⸗ ſtimmung mit den Carabinieri zu machen. Auch auf dem Gebiete der Außenpolitik war das Kombinieren und Paktieren ſeine Methode. Er iſt wiederholt Verſuchen entgegengetreten, der italieniſchen Außenpolitik eine unternehmendere Note zu geben. Die Niederlage von Adua, die Criſpi endgültig vom politiſchen Schauplatz ver⸗ ſchwinden ließ, hat er zweifellos vorausgeſehen. Auch darin war dieſer Liberale im Grunde konſervativ, daß er von einer allzuſtarken außenpolitiſchen Beweglichkeit nichts Gutes er⸗ wartete und dem Dreibund dem er gefühlsmäßig nicht mehr zugetan war, als alle anderen Italiener, als der einmal ein⸗ geſchlagenen Methode italieniſcher Eingliederung in das euro⸗ päiſche Geſamtſyſtem treublieb. Charakteriſtiſch für die be⸗ dächtige Art dieſes Staatsmannes, find die langen und ſorg⸗ fältigen diplomatiſchen Verhandlungen, die er im Laufe des Jahres 1911 und beſonders während der Marokkokriſe führte, um ſich die Neutralität der Großmächte im Kriege gegen die Türkei zu ſichern. Erſt nach ſolchen Vorbereitungen ſchlug er los und es bleibt unzweifelhaft ſein Verdienſt, Italien dieſes letzte verfügbare Stück afrikaniſchen Bodens geſichert zu ha⸗ ben. So war es nur ſelbſtverſtändlich, daß Giovanni Giolitti zu Beginn des Weltkrieges der Führer der Neutrali⸗ tätsbewegung war: Benedetto Croce, der es beſſer wiſſen muß, als irgend ein anderer, hat in ſeiner jüngſt erſchienenen Geſchichte des ftalieniſchen Königreichs dieſes unbedingte Ein⸗ treten Giolittis für die Neutralität beſtätigt. Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß der alte Staatsmann aus beſon⸗ derer Sympathie für die Zentralmächte dieſe Poſition be⸗ zogen hat. Vielmehr hat ihn, der keineswegs die moraliſchen Bedenken eines Sonnino gegen den Vertragsbruch teilte, ſein Feſthalten am Gegebenen und langſam Gewachſenen zu dieſer Stellungnahme veranlaßt. Aber die Geſchichte ging über ihn hinweg. Vielleicht zum erſten Male hatte ſich dieſer Mann, der in Politicis bis dahin ein hervorragender Rechner geweſen war, tatſächlich ver⸗ rechnet. Man wird heute 10 Jahre nach Friedensſchluß nicht verkennen dürfen, daß der Eintritt Italiens in den Welt⸗ krieg auf ſeiten der Entente unver:neidlich war. Gegen Eng⸗ land konnte Italien keinen Krieg führen. Giolitti war viel⸗ leicht zu wenig Außenpolitiker, um das Unerbittliche dieſer Situation zu erfaſſen. Er verſchwand für die Dauer des Welt⸗ konfliktes von der Bildfläche. Noch einmal bedurfte das Land in den ſchweren ſozialen Kämpfen der Nachkriegsjahre als die radikale ſozialiſtiſche Bewegung, die gewaltigen Streiks und das volkstümliche Draufgängertum des Katholikenführers Don Sturzo eine ungeahnte Häufung von parlamentariſchen und politiſchen Kriſen herbeiführten, ſeiner ausgleichenden Hand. Daß er den Faſzismus, der ja im Grunde nichts an⸗ deres, als eine leidenſchaftliche Reaktion auf das gemäßigte und mäßige, in ſich ſelbſt ruhende und ſelbzufriedene Italien Giolittis war, nicht verſtehen konnte, verſteht ſich von ſelbſt. Als man ihn zu Beginn der Bewegung fragte, was er von den Schwarzhemden halte, ſoll er die bündige Antwort gegeben haben:„Reif für ein Dutzend Ohrfeigen!“ Trotzdem hat er, als der Staat faſziſtiſch geworden war, innerhalb dieſes illega len Staates eine legale Oppoſition gemacht, hat ſowohl die Gewaltmethoden der radikalen Antifaſziſten, wie die parla⸗ mentariſche Enthaltſamkeitspolitik des„Aventin“ verurteilt und iſt in Montecitorio geblieben. Es ſcheint, daß der alte a- Staatsmann trotz ſeiner oppoſitionellen Stellung auch in den letzten Jahren nicht ohne Einfluß war, daß man ſeinen Rat nicht vergebens ſuchte. Dieſer nüchterne und fachliche, einfache und im letzten Grunde ehrliche Kopf war auch in der farben⸗ und formenfrohen, romantiſchen Politik des Faſzismus nicht ganz entbehrlich. Und in einer Zeit, deren charakteriſtiſche Formen aufbrauſende Jugend und äußerſte Rhetorik ſind, hat dieſer greiſe Vertreter des alten unrhetoriſchen Italien, in dem die konſervativ geſtimmten Piemonteſen und nicht die revolutionären Romagnolen den Ton angaben, ſein letztes Wort geſprochen. Badische Politik Aus dem Landtag Bei Sitzungsbeginn teilt Präſtdent Dr. Baumgark⸗ ner mit, daß die Regierung den neuen Entwurf des Finanzgeſetzes vorgelegt habe. Als Termin für die völlige Aufhebung der Fleiſchſteuer iſt nunmehr der 1. April 1930 vorgeſehen. Die Vorlage ging an den Haus⸗ haltsausſchuß. Für den Abg. Büchner, jetzigen Bürgermeiſter von Mannheim der ſein Mandat niedergelegt hat, iſt als Nach⸗ folger auf der Landesliſte des Zentrums der Juſtizrat Franz Haas(Karlsruhe) neu in das Haus eingetreten, den der Präſtdent begrüßt und vorſtellt. Der Landtag nahm Kenntnis von einer Mittelung des Miniſteriums des Innern über den Landeswohl⸗ fahrtsfonds. Ende 1927 betrug das Vermögen 714541 RM.(mehr 18 587 RM.). Ausgeltehen ſind 412 965 RM., alſo noch etwa 300 000 RM. verfügbar. Die Beratung wendet ſich dann einigen Berichten des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung zu. Das Geſuch der Arbeitsgemeinſchaft Karlsruher Jugendbünde mit verſchiedenen Forderungen im Intereſſe der Geſund⸗ erhaltung der Jugend wurde der Regierung zur Kenntnis⸗ nahme überwieſen, ebenſo die Eingabe des deutſchen Frauen⸗ kampfbundes gegen die Entartung im Volksleben betreffend Maßnahmen gegen die Mißſtände in Litertur, Preſſe und öffentlichen Darbietungen. Der Hebammenverein Freiburg und der Landesverband badiſcher Hebammen waren wegen Ruheſtandsunterſtützung der Hebammen und Schaffung eines Reichs⸗Hebammengeſetzes vorſtellig geworden. Das Haus be⸗ ſchloß, die Eingabe im erſten Punkte der Regierung zur Kenntis zu überweiſen und hinſichtlich des Reichshebammen⸗ 1 5 durch die Regierungserklärungen für erledigt zu erklären. Nach Erledigung von Rechnungsnachweſſen und derglei⸗ chen gab der Präſident bekannt, daß die Abg. Dr. Obkir⸗ cher und Genoſſen(D. Pp.) eine kurze Anfrage eingebracht haben, die ſich gegen die Haltung des Unterrichtsminiſters in der Frage der Beflaggung des Freiburger Univerſti⸗ tätsgebäudes anläßlich des Reichsbannertages richtet. Man will ſich mit Rückſicht auf den Lanbdtagsbeſchluß mit einer ſchriftlichen Antwort begnügen. Nächſte Sitzung nachmittags 5 Uhr. Letzte Meldungen Otto Wels ſchwer erkrankt E eBerlin, 17. Juli. Der Vorſitzende der Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei, Reichstagsabg. Otto Wels, iſt plötzlich an ſchweren Magen⸗ und Darmblutungen erkrankt. Er hat zeit⸗ weiſe das Bewußtſein verloren. Unmittelbare Lebensgefahr 1 nicht, jedoch iſt ſeine Arbeitskraft für Monate lahm⸗ gelegt. Schon 30 000 Sänger in Wien — Wien, 17. Juli. Zu dem am Donnerstag beginnenden Deutſchen Sänger⸗Bundesfeſt ſind bisher ungefähr 30000 Gäſte in Wien eingetroffen. Die ominöſe Juſchrift — Brüſſel, 16. Juli. Der amerikaniſche Architekt der neuen Univerſitätsbibliothek in Löwen, War r en, hat ſich offenbar immer noch nicht damit abgefunden, daß die Univer⸗ F en ſeins Hetzſchrift auf der Frontballn z eode nicht anbringen ließen. Heute morgen ſand nan de neue Balluſtrade zerſtört. Der bereits verhaftete Attentäter, ein weanlelbolide, gab an, im Auftrage Warrens gehandelt zu haben. a 5 Drei Perſonen mit der Axt erſchlagen — Paris, 17. Juli. Ein ſchweres Verbrechen wurde in einem Dorfe bei Nizza verübt. Unbekannte Täter ermordeten einen 73 Jahre alten Landwirt, ſeine 62 Jahre alte Frau und den 42jährigen Sohn auf beſtialiſche Weiſe, indem ſie den Opfern mit einer Axt den Schädel einſchlugen. Die Polizei ſteht vor einem Rätſel, da nach den bisherigen FJeſtſtellungen nichts geraubt wurde. a ö „ r f rr c mene Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ansgabe) 8. Seite. Nr. 88 dienstag, den 17. Jul: 1928 Slaͤotiſche Nachrichten Die Hitzewelle Es„wellt“ ſich alles Nicht nur in Freibädern, Strandbädern und ſonſtigen Bädern an Rhein und Neckar treibt die bekannte Hitzwelle Männlein und Weiblein mit und ohne Nachwuchs in die kühlen Fluten, auch die ſtädtiſchen und Privatbadeanſtalten, wie die Hausbadeeinrichtungen wecken ungeheuerliche Waſſer⸗ gier und den Kampf gegen aufgeſpeicherte Kalorien. Die Bäder an der großen Rheinbrücke gleichen einem Rieſen⸗ magnet, an dem die Schwärme der Menſchen kleben— ein Symbol verzweifelter Zuflucht in jämmerlichen Hundstagen. Aber auch hinter den Glutmauern der Häuſer ſteigen in allen Nüancen die Beſchwörungsformeln gegen den afrikaniſchen Brand. Mein wohlbeleibter Logisgaſt, ſonſt die Ruhe ſelber, wehrt ſich mit einem Dutzend Arien aller Operngattungen und einer unwahrſcheinlichen beängſtigenden Heiterkeit und nie geahntem Raketenfeuer von Witzen gegen die Ströme rinnenden Schweißes am Abend und die weib⸗ lichen Hausgeiſter halten das Waſſer in Kochtöpfen beſtändig in Wellen, um unglaubliche Wengen an Tee und ſonſtigem Gebräu zum kalten Trunk in ſteter Bereitſchaft und als Vor⸗ rat zu haben. * 9 Draußen in der ſommergluſternden Flur wogt das reifende Korn unter den faſt ſichtbaren Glutwellen der eren den Luft wie das Meer, und in der Elektriſchen, in den Verkaufslokalen, auf der Straße, in den Büros, überall bricht es wie dumpfe Wallungen immer wieder ſtöhnend her⸗ vor:„Iſt das eine Hitze“. Schlappe Hemdenkragen hängen in Wellenform auf den Stuhllehnen in den Stuben oder an 1 den Garderobeſtändern dunkler Vorplätze. Das ſechſte 5 Taſchentuch liegt während der Niederſchrift dieſes in Form eines Wellholzes neben mir auf dem Schreibtiſch und ein weiteres halbes Dutzend dieſer Schweißſauger liegt für die Unterwellen der Hitzwelle bereit. Alles ſchwitzt und ſelbſt Autoritäten wanken unter dem ſtändigen Ringen menſchlichen Schweißes. Da gibt es nur ein Mittel die Menſchenwürde 4 zu behaupten— ſich in ſchwitzender Gelaſſenheit eben in alles zn finden und die„Lage“ doch noch überlegen zu meiſtern. Eine Gedankenwelle leine unter Millionen dieſer kurioſen Hundstagseinfälle) geht mir durchs Gehirn:„Nütze dieſe köſtliche Gelegenheit deine körperliche Fülle klein zu kriegen“. Drunten im Hofe, in verſchwiegener Ecke ſteht die Teppich⸗ klopfſtange. Wie wär's mit 50 oder 100„Wellen“? Beim Militär haſt du's gelernt! Es iſt gerade Abendſtunde. Auf Welle 307 haſt du dazu„Donauwellen“ im Lautſprecher. So „wellt“ ſich alles in Harmonie, und in einigen Tagen viel⸗ Leicht ſchon iſt auch dieſe wellige Geſchichte ſamt der großen Hitzewelle vorüber Aug. Müßle. 95* * Beim Baden ertrunken. Geſtern vormittag iſt der 20 Jahre alte Schriftſetzer Karl Senf aus Röglitz, der ſich auf Wanderſchaft befand, im Neckar unterhalb der Feuden⸗ heimerfähre ertrunken. Die Leiche konnte bis jetzt nicht ge⸗ borgen werden.. 1 u Leichenländungen. Geſtern vormittag wurde aus dem Rhein beim Männerfreibad die Leiche eines bis jetzt unbe⸗ kannten Knaben, der offenbar beim Baden ertrunken iſt, ge⸗ ländet. Der Knabe iſt etwa 11 bis 13 Jahre alt, 1,32 Meter groß, kräftig, hat rundes volles Geſicht, rötlichblonde halb⸗ lange Haare und trug weißleinene Badehoſe. Anhaltspunkte Über die Perſönlichkeit wollen der Kriminalpolizei mitgeteilt werden.— Am gleichen Tage wurde aus dem Altrhein bei Sandhofen die Leiche des am Tage zuvor beim Baden er⸗ trunkenen Schreiners Heinrich Kreß und aus dem Rhein beim Thyſſenhafen die Leiche des am 13. d. Mts. beim Baden ertrunkenen 11 Jahre alten Schülers Heinrich Balbach aus Rheinau geländet. 9* Brennender Schutthaufen. Am Samstag abend, kurz 5 nach 10 Uhr, mußte die Berufsfeuerwehr wegen eines beim Iſolierſpital befindlichen in Brand geratenen Schutt⸗ haufens alarmiert werden. Spielende Kinder ſollen f den Brand verurſacht haben. Mit zwei Schlauchleitungen ** war das Feuer bald gelöſcht. Sachſchaden iſt keiner zu ver⸗ zeichnen. 5 Beranſtaltungen * Konzert im Friedrichspark. Der Friedrichspark hatte am Sonntag abend einen außergewöhnlich großen Beſuch aufzuweiſen. Schon vor Beginn des Konzerts waren die Reſtaurationsplätze voll beſetzt. Herr Heiſig hielt ſeine Zuhörer wieder im Banne; der überaus große Beifall zeigte die Beliebtheit der Karlsruher Poltzeimuſikerkapelle. Zugabe auf Zugabe mußte erfolgen. Das ſchöne Programm wurde mit prächtiger Präziſion vorgetragen. Vereinsnachrichten * Jahresmitgliederverſammlung des Verbandes des Ein⸗ zelhandels. In der vor einiger Zeit abgehaltenen Jahres⸗ mitgliederverſammlung des Verbandes des Einzelhandels erſtattete der Geſchäftsführer Dr. Krie⸗ ger den Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Die Jahresrechnung 1927 und der Voranſchlag für das Jahr 1928 wurden genehmigt und dem Vorſtand und der Geſchäfts⸗ führung Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl des Vorſtandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender: Karl Hellmann, 2. Vorſitzender: Karl Bar ber, weiter wurden die Herren: Otto Braunſchweig, Samuel Hirſchbruch, Aguſt Job, Alfred Stoll und Fritz Wildenſtein als Vertreter ihrer Fachgruppen in den Vorſtand gewählt. Im Anſchluß an die Wahl erſtattete der neue Präſident der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels, Landtagsabg. Adolf Wilſer⸗ Karlsruhe einen eindrucksvollen Bericht über wirtſchafts⸗ politiſche Arbeit des Reichstags und des badiſchen Landtags“. Der Redner behandelte alle geſetzgeberiſchen Arbeiten, die die Intereſſen des Einzelhandels berühren: Arbeitszeitgſetz, Ar⸗ beitsgericht, das Liquidationsſchädengeſetz, das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm und das Kleinrentnergeſetz uſw. Beſonders wurden die Bedeutung und Auswirkung der Steuern beſpro⸗ chen: Grund⸗ und Gewerbeſteuer, Umſatzſteuer, Gebäudeſon⸗ derſteuer, Kapitalertragsſteuer, die Frage der Steuerverein⸗ fachung und Steuervereinheitlichung uſw. Herr Wil ſer be⸗ handelte weiter die Probleme der Tarifkämpfe, der Beamten⸗ beſoldung, der Verſchuldung der Landwirtſchaft, des Bahn⸗ hofshandels, der zentraliſierten Einkaufsſtellen uſw. Der Vortrag wurde mit außerordentlichem Intereſſe entgegenge⸗ nommen und mit reichem Beifall ausgezeichnet. * * Selbſttötungsverſuch. Nach Familienſtreitigkeiten ver⸗ ſuchte geſtern vormittag eine 32 Jahre alte Frau in ihrer in der Neckarſtadt gelegenen Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Da ſie noch bei Be⸗ wußtſein war, als ihr Vorhaben entdeckt wurde, wurde von einer Ueberführung nach dem Allgem. Krankenhaus abgeſehen. * Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: eine 19 Jahre alte Haus angeſte[te, die als Radfahrerin auf dem Luiſenring von einem ſie überholenden Laſtkraftwagen angefahren und gegen ein am Straßenrand ſtehendes Motordreirad geworfen wurde(Gehirnerſchütterung und Beckenquetſchung); ein 15 Jahre alter Tag löh ner, der in einem Betrieb in Rheinau von einem etwa 3 Meter hohen Dach auf den Boden ſtürzte und einen Schädel⸗ grundbruch erlitt; ein 44 Jahre alter Kraftwagen⸗ führer aus Heidelberg, dem in einem Betrieb am Rheinau⸗ hafen beim Ankurbeln eines Motors die Kurbel ins Geſicht zurückſchlug(Naſenbeinbruch und Verletzung der Oberlippe) und ein 7 Jahre alter Schüler, der dadurch eine Verätzung des linken Auges erlitt, daß ſich auf dem Schillerplatz mehrere Knaben gegenſeitig mit Sand und Kalk bewarfen. N * Ein Badiſcher Landesverband zur Bekämpfung der Krebskrankheit. In Baden ſind im Jahre 1927 rund 3000 Perſonen an Krebs geſtorben, hingegen an Lungentuber⸗ kuloſe nur 1871. In Karlsruhe ſtarben im gleichen Jahre auf 10000 Einwohner 11 Proz. an Tuberkuloſe, 15 Proz. an Krebs. Um dem Fortſchreiten dieſer entſetzlichen Krankheit Einhalt zu tun, hat der Vorſtand der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Vertreter der Sozialverſicherung, Fürſorgeverbände, Kom⸗ munen, Aerzteſchaft uſw. in den Sitzungsſaal ährer Anſtalt ein⸗ berufen, um einen Badiſchen Landesverband zur Bekämpfung der Krebskrankheit zu gründen. In der Verſammlung wurde die Bedürfnisfrage einer ſolchen Organiſation einmütig be⸗ jaht und ein Ausſchuß mit der Weiterbearbeitung dieſer Ange⸗ legenheit betraut. g 5 a Aus dem Lande 5 Ladenburg ohne Waſſer Tr. Ladenburg, 16. Juli. Die verantwortungsloſe Ræa⸗ ſerei mancher Motorradfahrer brachte ein junges Mädchen von hier auf dem Weg zur Arbeitsſtelle in Frie⸗ drichsfeld zu Schaden. Der Motorfahrer fuhr dicht auf dem Bürgerſteig und riß dabei die bedauernswerte Witwentochter um und ſchleuderte ſie an einen Grenzſtein. Die Verunglückte wurde im Krankenwagen nach Ladenburg ge⸗ bracht und der Motorradfahrer gelangte zur Anzeige.— Heute erlebte unſere Stadtgemeinde ſchon zum zweiten Male das unangenehme Pech, von abends 9 Uhr bis heute früh 9 Uhr— 12 Stunden— ohne Waſſer zu ſein! Das gab in der heißen Zeit viel Unzuträgliches. Viele Kin. der mußten ungewaſchen zur Schule und viele Arbei⸗ ter ohne Frühſtück zur Arbeitsſtelle. Ein Glück, daß kein Brand zu löſchen war, ſonſt wäre dieſer waſſerloſe Zuſtand kataſtrophal geworden. Auf alle Fälle müſſen zur Vorbeugung unliebſamer Wiederholungen umfaſſende Vorkehrungen ge⸗ troffen werden. Störungen an den Pumpen ſollen die Urſache geweſen ſein.— Die älteſte evangeliſche Frau un⸗ ſerer Gemeinde, Frau Liſette Frey geb. Chriſtmann, feierte ihren 86. Geburtstag. Die Frau, eine Witwe, die ſich jahrzehntelang einen Notgroſchen erſparte, iſt infolge der Inflation völlig verarmt. Ihr Lebensmut iſt aber noch ungebrochen, ſie lieſt noch ohne Brille und hat ſchon 33 Jahre ihren Wohnſitz im Hauſe des Uhrmachers Schneider am Marktplatz. Die fünfzigfährigen Schul⸗ freunde wollen auch dieſes Jahr unter Leitung des„Hei⸗ matbundes“ gemeinſam ihren Geburtstag feiern.— Ein jun⸗ ger Ladenburger, der zur Reichs wehr wollte, aber nicht ankam— ging zur Fremdenlegion und ſchrieb einen en Brief— der Reue und des Jammers vo 1 88 5 Das Wohnhaus der Familie Schlageter abgebraunt * Schönau i.., 16. Juli. Heute nachmittag gegen 5 Uhr brannte das der Familie Joh. Schlageter gehörende Wohnhaus auf dem Felſen nieder. Das Vieh und 9 einige wenige Habſeligkeiten konnten gerettet werden. Der derzeitige Waſſermangel beſchränkte die Bemühungen der Feuerwehr auf den Schutz der benachbarten Gebäude. Das Haus, ein Steinhaus, brannte bis auf den Grund nieder. Brandgeſchädigt ſind die Familie Joh. Schlageter, Familie Huber, Fräulein Marie Schlageter und die Witwe Binder, Im Ganzen ſind 14 Perſonen obdachlos geworden. Bei der Raſchheit des zerſtörenden Elements konnte die Zeller Motorſpritze nicht mehr wirkſam eingreifen. Aus der, Pfalz Schwere Unwetterſchäden in der Südpfalz 8 Landau, 17. Juli. Die ſchweren Unwetter, die am Montag und in der Nacht zum Dienstag über die Süd pfalz niedergegangen ſind, haben nach den am Dienstag mittag vorliegenden Meldungen einen unüberſehbaren 5 Sachſchaden angerichtet und auch Menſchenleben ge⸗ fordert. In Herxheim bei Landau wurde der auf dem Felde mit Mähen beſchäftigte Landwirt Friedr. Detzel vom Blitz erſchlagen und ſeine beiden Pferde eben⸗ falls getötet. Sein ihn begleitender Sohn kam mi leichteren Verletzungen davon. b 1 In Niederotterbach brannten Wohnhaus, Stall und Scheune des Polizeibeamten Niſt, durch einen Blitzſchlag entzündet, bis auf die Grundmauern nieder. Ein Teil des Viehbeſtandes iſt umgekommen. f 8 In Insheim wurde das Anweſen des Tünchers Sil⸗ bernagel durch Feuer, das ebenfalls durch Blitz⸗ ſchlag entſtand, vernichtet.„ In Urrweiler und Eſſingen ſind mit Getreide an⸗ gefüllte Scheunen abgebrannt. In den Weinbauorten Ilbesheim und Siebeldingen hat der Hagel⸗ ſchlag in den Weinbergen ſchweren Schaden an⸗ gerichtet und die jungen Traubenanſätze abgeſchlagen. * Bad Dürkheim, 16. Juli. Im Walde bei Grethen wurden ſechs Kinder beim Heidelbeerſuchen vom Hitz⸗ ſchlag getroffen; zwei Kinder liegen bedenklich darnieder Der Mann, der Fratzen ſchnitt 1 Von P. Bergenholt 1 In meiner kleinen Vaterſtadt, betrieb vor Jahren ein 1 Mützenmacher ſein Gewerbe, und da er es als Einziger übte, gab die ſtändige Belieferung der Gymnaſiaſten ihm eine Art 1 Maonopolſtellung und ein geſichertes Auskommen. Er bekam 4 dann aber in einem Neuzuggezogenen einen Konkurrenten, 9 der ihm grade gegenüber ein anſehnliches Geſchäft einrichtete. Er tat das, ohne aufdringlich zu wirken, und auch in den In⸗ ſeraten gab ſich die neue„Spezialfirma für Hüte und Mützen nie marktſchreieriſch, ſondern eben als Spezialfirma, alſo ohne die Nebengeſchäfte, wie ſie der Mützenmacher in Weiß⸗ Woll⸗ und Kolonialwaren noch führte. Er hielt ſich ſeriös, tadllos en den Manieren, und trug ſich ſehr gepflegt. 8 Dies Soignierte war kein aufgeſetzter Firnis etlicher 1 käufmänniſch gerundeter Allüren, ſondern es war der aus Traditionen formgewordene, wahrhaft ehrbare Kaufmanns⸗ geiſt, der eingeboren ſelbſt dann fortbeſteht, wenn er— des 4 äußeren Glanzes bar— ſich nur noch im Kleinen betätigen 1 kann. Und grade dieſes Unnachahmliche wurmte den Mützen⸗ macher mehr, als die Erkenntnis, es mit einem Konkurrenten zu tun zu haben. Drum reagierte er mit allen Mitteln: Sein agiler Geiſt erſpähte jedede Blöße des Gegners, ſein Blut fand aus ſeinem Naturell ſofort im Wege vom Ulk zum ſpöttiſchen Hohn alle Skalen des Lachens und der Lächerlich⸗ keit, und ſeine Geſinnung nutzte unbedenklich nicht nur die Abwehrſtellung gegen die Konkurrenz, ſondern mehr noch jenen ſchwelenden Haß, den der Traditionsloſe ſtets gegen Tradition heimlich oder offenkundig hegt. Auf Umwegen erfuhr er, daß der Neue in einer bislang angeſehenen Firma fallierte; und ſeitdem blähte er ſich mit Woratwitz und Lachen in den Schenken und Gaſſen und ſtempelte den„Pleitegeier“ mit der Beize jener Schadenfreude, die ihre Gefolgſchaft auch dann findet, wenn kein eigner Vor⸗ teil dabei herausſchaut, ſondern nur das Behagen am Schlech⸗ tergehen des Anderen. ö 5 Freilich: Es gab ja auch Leute, die die tapfere Art des neuen Mannes hochſchätzten und es ſogar herviſch fanden, daß alle 8 der ſo tapfer und redlich wieder begonnen hatte für Frau einer neuen Exiſtenz zu fügen begann. Aber ſte waren doch in der Minderzahl, und der Mützenmacher ging unter dem Hohngelächter des billig ergötzten Anhanges daran, aus ſeiner Atmoſphäre her und zu deren Bekräftigung dem Gegner einen weithin ſichtbaren Schimpf aun zutun. 5 Er brachte nämlich an ſeinem Hauſe eine große Reklame⸗ figur an, die, durch ein Hebelwerk bewegt, ununterbrochen eine brennrote Zunge ausſtreckte. Natürlich mit der Blickrichtung auf den Geſchäftseingang des Konkurrenten, ſodaß eine ein⸗ deutigere Verunglimpfung kaum denkbar war, wiewohl der Mützenmacher mit ſcheinheilig⸗liſtigem Augengezwinker ver⸗ ſicherte, das ſei nur die höchſt originelle Idee eines ausge⸗ zeichnet witzigen Werbefachmannes. 8 Als das Machwerk zum erſtenmal in Tätigkeit trat, ſammelten ſich die Menſchen vor dem Hauſe des Mützen⸗ machers wie eine Bienentraube zur Schwarmzeit. Der Mützenmacher ſelbſt erſchien breitgewichtig vor ſeinen Gleich⸗ geſinnten, ſtrahlte übers ganze Geſicht, ſtieg vollends in Würdelofigkeit, ahmte die draſtiſche Mimik der Figur nach, rieb die Hände, wackelte mit dem Bauch und fand ſolchen Beifall, daß die Menge ihm faſt ein begeiſtertes Hoch aus⸗ brachte. 8 e Man ſprach her und hin, lachte über alle Maßen, und hinter dem Lachen lauerte man in hämiſcher Senſationsgier, was denn nun wohl geſchehe, zumal man glaubte, den Konkurrenten des Mützenmachers ganz flüchtig hinter der Scheibengardine ſeiner Ladentür geſehen zu haben. Es ge⸗ ſchah aber nichts. Und was ſich im Hauſe des Geſchmähten begab, ſah und hörte ja niemand. 5 Aber ich meine es heute doch zu ſehen: Wie der Mann, und Kind zu ſorgen, vor ſoviel Niedertracht, Feindſchaft und Haß einmal verbittert und traurig und beſchämt für den Anderen da gegenüber, die Stirn ſenkte, und daß er ſie, als ſeine junge Frau ihre tröſtende Hand nach ihm ſtreckte, wieder hob und ein wenig lächelte: i a a N „Wir müſſen die Zähne zuſammenbeißen!.. Siehſt du, das geht ja alles vorbei! Immer einmal führt ein Weg durch Sumpf und Schmutz, aber nachher gibt es auch wieder gute Straßen; und wenn ſie auch bergab und bergauf 5 immer noch eine kleine Hoffnung ſchimmerte, mit Weib zu zeigen, beruhigte er:„Weiſt du, ich glaube, daß Ehrlich⸗ keit und Anſtändigkeit doch einmal über das Unanſtändige ſtegen!.. oder daß ſie ſich wenigſtens gleichwertig behaupß⸗ ten werden!“— Das klang faſt luſtig, und auch die Frau lächelte nun. 8 a f 5 So klammerten ſich die beiden Menſchen an einen ſchönen Glauben, während da draußen auf der Straße die Menge lauerte und gaffte und lachte a a„5 3 Es kamen einige Wohlgeſinnte zu den Geſchmähten und auch etliche Schüler kauften ihre Mützen bei ihm. Aber es waren ihrer doch ſo wenige, daß Not und Sorge nicht mehr weichen wollten. Den großen Zulauf aber hatte der Andere: An ſeinem Laden ſtand die Tür den ganzen Tag nicht ſtill, und immer wieder ſammelten ſich die Leute, die ſich beluſtigen ließen und lachten. f. 4 8 Der Mützenmacher verdiente in dieſem einen Jahre ſo⸗ viel, wie er früher in drei Jahren zuſammengenommen nf verdient hatte; und wenn er morgens das Hobelwerk in Gang ſetzte, freute er ſich ſchon im voraus auf den Erfolg des Tage der dem Andern aufs neue den Mißerfolg eines Kampfes be⸗ ſtätigne mußte, den der immer wieder im Glauben an Sieg der Ehrlichkeit und redlich⸗ſauberer Mittel auszuhalt und gut zu Ende zu bringen hoffte. a e Aber Glaube und Hoffnung füllten ihm die arm Kaſſe nicht, und er es nicht fertig brachte, Würde in Unw a Lauterkeit in Unlauterkeit und Anſtandsbedenken in Skrupe loſigkeit zu wechſeln, ſo vollendete ſich unerbittlich die ſtill Tragödie ſeiner Tragödie ſeiner Niederlage vor der robuſt Tücke der Waffen, die zu führen ſeiner Weſensart v war. Zur Sorge kam der Hunger, in das Vertrauen ſch leiſer Zweifel, Verfall ſetzte ein und eines Tages Auktionator über Theken und Regale und Müllen un ſein unbarmherziges:„Zum erſten!— zum zweiten zum dritten!“.. Der Mützenmacher kaufte Als der Geſchmähte nach einer Nacht, in deren Kind von dannen zog, ſchaute er ſich mit einem Blick, der einmal das Leid eines Jabres umfaſſen wollte, um nach uh gen; Hause wo er gewohnt hatte. Trotz de der Mützenmacher ſchon auf und etzte ſeine er in ſo tadelloſer Haltung wieder Steinchen an Steinchen zu geben, man kommt doch ans Ziel!“. Und um einen Humor keit. Und ſo i Mann, ngen de 4. Seite. Nr. 988 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 17. Juli 1928 Gerichtszeitung Der Prozeß gegen den Raubmörder Hein * foburg, 17. Juli. Zu Beginn der heutigen Verhand⸗ lung im Mordprozeß Hein kommt Juſtizrat Fränkel in einem Beweisantrag auf ſeinen ſchon in der Vorunterſuchung einmal geſtellten Antrag auf Ladung des Direktors des Neurologiſchen Inſtitutes in Frankfurt a. Main, Dr. Golbd⸗ ſtein, zurück und beantragt erneut ſeine Ladung. Ferner beantragt er Ausſetzung der Hauptverhandlung auf zwei Tage, damit Goldſtein rechtzeitig benachrichtigt werde und Ge⸗ legenheit haben könne, den Angeklagten zu unterſuchen. Nach kurzer Beratung des Gerichts wird der Antrag des Verteidigers abgelehnt. Es wird dann in der Beweisauf⸗ nahme fortgefahren und erneut der Melker Rudolph Larm vorgeführt. Der Zeuge erklärt:„Wenn Hein meint, daß er unter meinem Einfluß geſtanden hat, ſo will ich voll und ganz zugeben, daß es ſo iſt. Er wollte nicht gern bei den Einbrüchen mitwirken. In manchen Fällen, wo ich Ein⸗ bruchsgelegenheit ausgekündſchaftet hatte, hat er ſich ganz a b⸗ lehnend verhalten. Ich war immer der anregende und in der Hauptſache auch ausführende Teil. Hein war nur geringfügig daran beteiligt. Wenn wir zuſammen Straf⸗ taten begingen, habe ich immer das Geld genommen und Hein erſt davon gegeben, wenn er in Not war.“— Vorſ.:„Wer war der anregende Teil beim Poſtraub in Ohligs?“ Zeuge:„Ich habe das viele Geld geſehen und kam auf den Gedanken des Einbruchs.“— Vorſ.:„Bei Ihrer Feſtnahme in Saalfeld wol⸗ len Sie den Beamten erzählt haben, Sie hätten mit Hein ver⸗ abredet, ſich einer etwaigen Feſtnahme durch blutige Ab⸗ wehr zu entziehen, d. h. daß die blutigen Exzeſſe Heins mehr oder weniger auf Ihre Einwirkung zurückzuführen ſeien.“— Zeuge:„Das ſtimmt nicht ganz. Ich habe lediglich geſagt, wenn die Beamten das Feuer eröffnet hätten, würde ich nicht gewartet haben. Eine Verabredung mit Hein habe ich aber darüber nicht getroffen.“— Damit ſchließt die Vrenehmung des Zeugen Larm. 0 Der Zwiſchenfall von Maximiliansau vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht * Landau 16. Juli. Die heutige Verhandlung vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht wegen des ſogenannten Zwiſchen⸗ falls auf dem Bahnhof von Maxtmiliansau geſtaltete ſich zu einem der ſchwierigſten Prozeſſe, die in der letzten Zeit vor dem franzöſtſchen Kviegsgericht verhandelt worden ſind. Wie⸗ derum war die Tatſache zu verzeichnen, daß der Haupt⸗ angeklagte vor Gericht nicht erſchtenen war, was allein ſchon eine Erſchwerung der deutſchen Verteidigung mit ſich bringt. Zu der Verhandlung, die heute mittag um 2 Uhr begann, hatten ſich trotz der drückenden Schwüle des Tages zahlreiche Zuhörer, darunter Familienangehörige der Beklagten und des in die Angelegenheit verwickelten franzöſiſchen Offiziers eingefunden. Als Dolmetſcher waren erſtmals zwet fran⸗ zöſiſche Gendarmen tätig; ferner iſt Reichsbahnrat Karl Bauer Ludwigshafen von der deutſchen Verteidigung, die in den Händen von Senatspräſident Dr. Führ liegt, als Sachverſtändiger benannt worden. Beim Aufruf und der Vorführung der Angeklagten fehlt der bei dem Vorkommnis vom 3. Juni flüchtige Jakob Merz aus Neupfotz. Aus der Unterſuchungshaft werden vorgeführt Walter Holzer aus Berg, Joſef Kiefer aus Neupfotz und Eugen Monninger aus Karlsruhe, während die Reichsbahn⸗ beamten David Hoffmann aus Maximilitansau und Johann Bitzer aus Rohrbach auf freiem Fuß ſind. Gegen letzere lautet die Anklage auf beleidigende Haltung, gegen die anderen auf Körperverletzung. Im einzelnen legt die Anklage dem Reichsbahninſpektor Hoffmann zur Laſt, am g. Junt 1928 zu Mapyimiltansau eine beleidigende Haltung gegenüber dem Unteroffizier Pieardat eingenommen zu haben, indem er dieſem Offizier keine Hilfe leiſtete, obſchon letzerer auf dem Bahnſteig des Ortes von dem Deutſchen Merz geſchlagen wurde; in dem Augenblick, als der Angreifer überwältigt wurde gab Hoffmann das Abfahrtsſignal für den in der Station ſtehenden Zug, obwohl der verantwortliche Angreifer der Schlägerei weder feſtgenommen noch ſeine Perſonalien ſeſtgeſtellt waren. Die beleidigende Haltung des Angeklagten Bitzer wird darin geſehen, daß er ſich in ſeiner Eigenſchaft als Bahnpoli⸗ ziſt den Deutſchen März entgehen ließ, der den Offizier ge⸗ ſchlagen hatte und es dadurch ermöglichte, daß Merz frei wurde und entfliehen konnte. Merz ſprang auf einen ab⸗ ſahrtheretten Zug. Die Verhandlung gegen Merz wird im Abweſenheitsverfahren durchgeführt. Gegen die Verleſung der deutſchen Strafakten über ihn verwahrte ſich Dr. Führ auf Grund einer Entſcheidung des franzöſiſchen Kriegsmini⸗ ſters, aber der Vorſitzende beſteht auf der Verleſung mit dem Hinweis darauf, daß die deutſche Juſtiz auch die Abweſenheits⸗ Urteile der franzöſiſchen Gerichte ignoriere. Die gemäß dem zeitlichen Verlauf der Vorgänge am 3. Juni durchgeführten Vernehmungen der Angeklagten er⸗ gibt folgendes Bild: Kiefer hat die Schlägerei vom Zug⸗ fenſter aus geſehen. Er iſt dann hinzugeſprungen und gibt zu, dem Unterleutnant Picardat, franzöſiſcher Brückenwacht⸗ habender in Maxau, auf den Kopf geſchlagen zu haben, was er in der Vorunterſuchung als unbeſtimmt bezeichnet hatte. Monninger, der ebenfalls wie Kiefer ſah, daß Merz von dem Offizier an den Haaren fortgeſchleppt und geſchlagen wurde, gibt an, die Hand des Offiziers von den Kleidern losgelöſt zu haben. Die Schilderung des Unter⸗ leutnants Picardat über den Vorgang deckt ſich mit den aus der Anklageſchrift bekanntgegebenen franzöſiſchen Unter⸗ ſuchungsergebniſſen. Nach ſeiner Darſtellung hat er den Bahnſteig ohne Fahrkarte betreten, weil es ſchon zu ſpät war Merz, an dem er im Gedränge vorbeiging, hat angeblich zu ihm geſagt:„Franzos nicht gut“, worauf er, der Offizter, geſagt habe:„Laſſen Sie mich in Ruhe“. Dann ſei Merz ihm — nachgeſprungen und habe ihn geſchlagen, worauf er ſich zur Wehr ſetzte. Auch die Braut des Offiziers, Madame Durieux, beſtätigt dieſe Darſtellung. Das Urteil Nach ſtebenſtündiger Verhanblung wurde am 16. Juli abends kurz nach 9 Uhr das Urteil in dem Krtegsgerichts⸗ prozeß wegen des bekannten Zwiſchenfalls auf dem Bahnhof von Maximiltansau gefällt. Der Arbeiter Joſef Merz aus Neupfotz erhielt wegen Körperverletzung und beleidigender Haltung, begangen durch eine Poſtkarte an das Kriegsgericht, im Abweſenheitsverfahren 2 Jahre Gefängnis und 200 Franken Geldſtrafe. Wegen Körperverletzung erhielten Walter Holzer aus Berg 4 Monate Gefäng⸗ nis, der Korbmacher Joſeph Kiefer 5 Monate Gefäng⸗ nis und der Kaufmann Eugen Monninger aus Karls⸗ ruhe 4 Monate Gefängnis, alle brei unter Zubilligung mildernder Umſtände. Der Reichsbahngehilfe Johann Bitzer wurde wegen beleidigender Haltung gegenüber einem Beſat⸗ zungsangehörigen zu 2 Monaten Gefängnis mit Be⸗ währungsfriſt und zu 500 Mark Gelbſtrafe oder einem Monat Gefängnis verurteilt, der Reichsbahninſpektor Hoff⸗ mann wegen des gleichen Vergehens zu 800 Mark Geld⸗ ſtrafe oder 2 Monaten Gefängnis. Die Bejahung der Schuldfragen erfolgte bei allen außer Bitzer und Hoffmann einſtimmig, bei letzteren mit einer Mehrheit von 4 Stimmen. Die Strafen gehen zum Teil über die Anträge des Staats⸗ anwalts hinaus. Sportliche Rund ſchau Olympiſche Spiele 1928 Deutſchlanos Leichtathleten für Amſterdam Die endgültigen Nennungen Die Deutſche Sportbehbrde für Leichtathletik hat am Montag in Düſſeldorf gemetinſchaftlich mit den Sportwarten der Landesverbände und der Deutſchen Turnerſchaft die endgültige deutſche Leichtathletik⸗ Expebition für die Amſterdamer Hauptſpiele zuſammengeſtellt. Die urſprüngliche Liſte erhielt dabet ganz weſentliche Abſtriche. Bet den Männern wurden 28 Namen geſtrichen und nur brei neu eingeſetzt, bei den Frauen ſtehen verſchiedenen Ausfällen 5 neue Namen gegenüber. Unbeſetzt bleiben in Amſterdbam 400 Meter Hürden, 3000 Meter Hinderntislaufen, 10 000 Meter, Hammerwerfen und Dreiſprung. Insgeſamt werben 41 Männer und 19 Frauen nach Amſterdam entſandt. Gemeldet wurden: Männer: Körnig, Dr. Wichmann⸗Frankfurt, Corts⸗Berlin, 100 Meter: Houben⸗Bochum. 200 Meter: Körnig⸗Charlottenburg, Schüller⸗Krefeld, Dr. Wich⸗ mann⸗Frankfurt, Lammers⸗Oldenburg. 400 Meter: Büchner⸗Magdeburg, Stortz⸗Halle, Schmidt⸗Berlin, Neumann⸗Berlin; Erſatz: Krebs⸗Hamburg, Engelhardt⸗Berlin. 800 Meter: Engelhardt⸗Berlin, Müller⸗Zehlendorf, Tarnogrockt⸗ Dresden, Dr. Peltzer. 1500 Meter: Krauſe⸗Berlin, Wichmann⸗Karlshorſt, Böcher⸗Berlin. 5000 Meter: Kohn⸗Berlin, Boltze⸗Hamburg. Marathonlauf: Hempel⸗Berlin, Gerharot⸗Siegen, Wanderer⸗ Potsdam, Schneider⸗Hirſchberg, Stellges⸗Bochum, Hörger⸗Braun⸗ ſchweig. 110 Meter Hürden: Steinhardt⸗ Karlsruhe. Hochſprung: Huhn⸗Jena, Köppke⸗Stettin, Bonneder⸗Regensburg. Weitſprung: Dobermann⸗Köln, Köchermann⸗Hamburg, Meier⸗, Schlößke⸗Berlin. Stabhochſprung: Müller⸗Cannſtabt. Kugelſtoßen: Hirſchfelb⸗Allenſtein, Uebler⸗Fürth. Diskuswerfen: Paulus⸗Wetzlar, Hoffmeiſter⸗Münſter, Hänchen⸗ Berlin. 0 Speerwerfen: Schlokat⸗Inſterburg, Stoſchek⸗Breslau. 4 mal 100 Meter: Corts, Dr. Wichmann, Houben, Körnig; Erſatz: Lammers, Schlößke, Schüller. 4 mal 400 Meter: Büchner, Stortz, Schmidt, Krebs; Erſatz: Neu⸗ mann, Engelhardt, Dr. Peltzer. Zehnkampf: Barth⸗Nürtingen, Lemperle, Huber, Ladewig. N Frauen: 100 Meter: Junkers⸗Kaſſel, Holdtmann⸗ Hamburg, Schmidt, Steinberg⸗Berlin. 800 Meter: Radtke/ Batſchauer⸗Breslau, Oeſterreich⸗Jena, Wewer⸗Lennep. Hochſprung: Notte⸗Düſſeldorf, mſtller⸗Berlin. Diskuswerfen: Reuter⸗Frankfurt a.., Mäder⸗Bernau, Mollen⸗ hauer⸗Hamburg, Heublein⸗Elberfeld. 4 mal 100 Meter: Junker, Holdtmann, Kellner, Schmibt; Erſatz: Geltus, Gehring, Gerhardt, Steinberg. * Dollinger⸗Langenzenn, Bonnetsmüller⸗München, Brau⸗ Von der Liſte geſtrichen wurden u. a. bei den Herren Geerling⸗ Frankfurt, Wieſe, Güting, Diekmann, Huſen, Dreckmann, Helber, Thiede, Walpert, Reichmann, Troßbach, Welſcher, Schulze, Eicke, Mölle, Lignau, Schröder, Schauffele, Maack, Mäſer, Molles, Jonath und drei Zehnkämpfer; bei den Frauen findet man Fräulein Haur nicht mehr, die unbedingt mit auf die Liſte gehört hätte, wenn ſte auch verhindert war, durch eine kurze und vorübergehende Indispoſition an den Meiſterſchaften teilzunehmen. Tennis Auſtraliſche Tennismeiſter in Mannheim Die beiden Auſtralier R. O. Cummings und E. P. Moon, die am Samstag und Sonntag einen Länderkampf gegen Dänemark in Kopenhagen ausgetragen haben, treffen am Dienstag abend in Mannheim ein, um, wie ſchon gemeldet, am Mittwoch und Donners⸗ tag gegen die deutſche Mannſchaft, beſtehend aus Otto Froitzheim und Dr. Buß, anzutreten. Es iſt dies das einzige Wettſpiel, das die Auſtralier in Deutſchland abſolvieren, da ſie bereits Ende der Woche zum Länderkampf in Holland erwartet werden und nur einmal noch vor ihrer Abreiſe nach Amerika bei den Internationalen Mei⸗ ſterſchaften in Hamburg ſpielen. Dem Erſcheinen dieſer hervorragen⸗ den Spieler ſieht man in ganz Süddentſchland mit größtem Intereſſe entgegen. Otto Froitzheim und Dr. Buß werden alle Regtſter ihres Könnens ziehen müſſen, um ehrenvoll gegen die berühmten Gäſte ab⸗ zuſchneiden. Die Spiele beginnen am Mittwoch nachmittag mit dem Einzelſpiel O. Frottzheim gegen E. P. Moon. Alsdann folgt das Einzelſpiel R. O. Cummings gegen Dr. Buß und zum Schluß das Doppel Cummings⸗Moon gegen Froitzheim⸗Buß. Am Donnerstag ſpielt zuerſt Froitzheim gegen Cummings, daran anſchließend Buß Aus den Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 18. Juli Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Könlgswuſterhauſen(Welte 1280) 20.10 Uhr. Rund um die jebe, Operette in zwei Teilen, 22.30 ÜLhr: Von Müdeln und Buben. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Die ſittliche Forderung, an⸗ ſchließend die große Kaiſerin, Operette von Kurt Ribltſchek. Frankfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Konzert des Rundfunk⸗ orcheſters, 20.15 Uhr: Abſchiedsabend von Norbert Schiller: Die Kinder. Hamburg(Welle 994,7) 20.00 Uhr: Sinfonie des Sommers, an⸗ ſchließend Kabarett. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Zum 65. Geburtstage von Hermann Bahr, Das Konzert, Luſtſpiel in drei Akten. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Uebertragung des 1. Ober⸗ bilker, Heimatsabend der Arbeit, anſchl. bis 24 Uhr: Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Alte Geſangsmuſik, 21.30 bis 24.00 Uhr: Danzmuſik. München(Welle 535,7) 20.15 Uhr: Verdi⸗Abend, anſchl. Tanzm. Stuttgart(Welle 379,7) 16 Uhr: Kinderſtunde, 16.15 Uhr: Kon⸗ dert, 20.15 Uhr: Uebertr. aus Frankfurt, 20,48 Uhr: Bt. Stunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Klavler⸗ und Rezitatlonsabend. Budapeſt(Welle 555,6) 20.00 Uhr: Konzert. Daventry(W. 491,8) 20.90 Uhr: Militärkonzert, anſchl. Tanzm. Daventry(Welle 1604,3) 21.35 Uhr: Hamlet, anſchl. Tanzmuſik. Mafland(Welle 549) 20.45 Uhr: Konzert leichter Muſik, Tanzm. Parts(Welle 302) 20.30 Uhr: Zigeunermuſik. Prag(Welle 348,0) 20.00 Uhr: Bunte Stunde. Rom(Welle 447,8] 21.00 Uhr: Inſtrumental⸗ u. Vokalkonzert. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Vorleſung Hermann Wawra. an⸗ ſchließend: Die umkehrte Freit. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Hörſplelabend. Hadio-Spezialhaus Gebr. 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Ole Linien verbinden Orte mit gleichem a 5 neten Wetternachrichten der Karlsruher andeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(ee morgens) Luft⸗ Tem- 4 See · SS 222 Wind dae da e e e eee, m... e Niet Stürte 888 Werthe 151— 10 r f Febedt Königſtuhl] 563 768,0 17 27 16 NW leicht Gewitt. 6 Karlsruhe 120 767,6] 2 29 18 NNO„ bedeckt 1 Bad.⸗Bad. 213 766,0 18 27 17„Regen 7 Villingen 780 767,6 18 831 15 W„ wolkig Feldbg. Hof 1275 644, 15 22 15 No ſchw. bedeckt Eadenweil.— 766,30 20 30 19* leicht wolkig St. Blaſten 780— 1720 13 ſtill— Höchenſchw!—— 8 Der Einbruch kühlerer ozeaniſcher Luftmaſſen, die auf der Vorderſeite eines großen Hochdruckgebtets nach Europa her⸗ angeführt wurde, hat vielerorts Gewitter ausgelöſt und Temperaturrückgang gebracht, wobet aber die ſtarke Zunahme der Luftfeuchtigkeit zunächſt ſchwüles Wetter bedingt. Die heutigen Frühtemperaturen lagen in der Ebene bei 1920 Grad C. Mit dem Hochdruckgebiet, das neuerlich von uns nach Oſten abzieht, rücken weitere kühle Luftmaſſen heran. Die zu erwartende Aufheiterung wird jedoch wieder neue Er⸗ wärmung bringen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 uhr nachts. Heiter, trocken und wieder wärmer, im Gebirge noch vereinzelt Gewitter. i P—.———̃——— Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredatteur Kurt FItſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: 5. A. Meißner 0 1. VB. K. Fiſcher— Kommunalpolftik u. Lokales: 1..: Franz Kircher— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehner— gegen Moon. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Max Filter KOPENMNSSER heisst das Geheimnis, wenn Sie besonders schönes Haar sehen „%% & S8 0 HN „ 1 * 0 3 . 5 3 * * f 4 5. Seite. Nr. 328 . ben Die Reform des Eidesrechtes Von Landgerichtsdirektor Dr. Haus Wunderlich, M. d. R. Die Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich ſeit Fahren mit der Frage, wie dem fetzigen Zuſtand vorgebeugt werden kann, daß in den Gerichtsverfahren zu viel Eide abgenommen werden. Meineidsprozeſſe, deren Berichte durch die Preſſe gehen, zeigen in erſchreckendem Maße, welcher Nichtigkeiten wegen oft Eide abgenommen werden. Wenn deswegen Vor⸗ würfe gegen das Gericht erhoben werden, ſo iſt das unbe⸗ gründet, da nach dem fetzigen Geſetz der Richter nicht anders kann, als den Zeugen zu vereidigen, wenn nicht die Beteiligten darauf verzichten. 5 Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags hat des⸗ halb bei dem Abſchnitt über die Eidesdelikte dieſe brennende Frage des Verfahrens eingehenb geprüft. Er hat es umſo⸗ mehr getan, als es erſcheinen könnte, als wolle der Entwurf die Möglichkeit, falſche Ausſagen vor Gericht zu beſtrafen, er⸗ weitern. Die Vorlage ſtellt nämlich, abgeſehen von der Be⸗ ſtrafung der vorſätzlich und fahrläſſig falſchen eid⸗ lichen Ausſage 68 184) auch unter Gefängnisſtrafe bis zu drei Jahren, wenn jemand als Zeuge oder Sachverſtändiger un⸗ eidlich falſch ausſagt, obwohl er von der Behörde auf die Strafbarkeit falſcher unetdlicher Ausſagen hingewleſen worden iſt(8 187). Darüber wurde jedoch ſofort Ueberein⸗ ſttmmung im Ausſchuß zwiſchen der Reichsregierung und den Parteien erzielt, da man gerade burch dieſe Neugeſtaltung den Eid und damit die Verfahren wegen Meineids nach Möglich⸗ keit einſchränken wollte. Nur über den Weg der Ein⸗ ſchränkung gingen die Ausſichten auseinander. Nachdem neuerdings der Eid auch unter Weglaſſung der religtöſen Form geleiſtet werden kann(Reichsverfaſſung Ar⸗ tikel 186), iſt ber Meineid oder fahrläſſige Falſcheid aus einem Delikt wider bie Religion ein ſolches gegen die Rechtspflege gewordent Eine falſche Ausſage vor Gericht bedroht die Rechtsſicherhett und muß beshalb beſtraft werden. Die viel⸗ ſach vertretene Auffaſſung, daß man die religibſe Form Ber Eibesleiſtung überhaupt abſchaffen folle, um dieſen Ge⸗ banken klar zum Ausbruck zu bringen, iſt deshalb abzu⸗ lehnen, weil der überwiegende Teil der Bevölkerung gerade bet der Ausſage vor Gericht noch ſein ganzes religiböſes Empfinden mit auf die Wagſchale legen will, wenn er eine Sachdarſtellung gibt. Erblickt man alſo in dem Eid nunmehr das feierliche Gelöbnis, die Wahrheit ſagen zu wollen, ſo iſt es zweifellos aus rechtspoltiſchen Erwägungen zu verurtetlen, wenn man zu viel und zu oft ein ſolches Gelöbnis fordert, namentlich in denſenigen Fällen, in denen gar kein Zweifel aufkommen kann, daß die Beteiligten die Wahrheit ſagen wollen. 5 Von bieſem Standpunkt aus bebeutet es alſo eine Ein⸗ ſchränkung der Eldesabnahme, wenn man die Beſtrafung einer falſchen uneidlichen Ausſage zuläßt, überall da, wo es zu einer Etbesleiſtung überhaupt nicht kommt. Der Zweck des Eides, bas Verfahren mit allen Garantien der Sicherheit zu um⸗ geben, wird auch daburch erreicht, daß ſchon eine falſche uneid⸗ liche Ausſage vor Gericht beſtraft werden kann, wenn der Richter zuvor den Beteiligten hierauf ausbrücklch hingewieſen hat. Das neue Delikt des 8 187 ſoll alſo gerade die Notwen⸗ digkeit, einen förmlichen Elb abzunehmen, eindämmen. Im Ausſchuß wurde weiter der Wunſch geäußert, die „Meineidsſeuche“ dadurch einzuſchränken, daß man uner⸗ hebliche Abweichungen von der Wahrheit ſtraflos laſſen ſolle, ſei es, daß man den ſubjektiven Tatbeſtand des Mein⸗ eibs dahin faßt, der Schwörende müſſe das Bewußtſein ge⸗ habt haben, daß durch die Ausſage die Entſcheidung der Be⸗ Hürde beeinträchtigt werden könne, ſei es, daß man den eigent⸗ lichen Tatbeſtand unangetaſtet läßt und ſtattdeſſen einen Strafmilderungsgrund für den Fall vorſteht, daß die unwahre Angabe einen unweſentlichen Punkt betrifft. In dieſer Rich⸗ tung gehen vor allem die Anregungen des preußiſchen Juſtiz⸗ miniſteriums. Die Mehrheit des Ausſchuſſes lehnte aber dieſe Geſtaltung ab mit Rückſicht darauf, daß es dem ganzen Weſen des Eides widerſpricht, zwiſchen weſentlichen und unweſent⸗ lichen Teilen zu ſcheiden, mit der Folge, daß man über einen Teil die Wahrheit ſagen müſſe, über den andern Teil aber lügen kann. Sodann wurde erörtert, ob man zu demſelben Ergebnis dadurch gelangen könne, daß man vor der Abnahme des Be⸗ ſcheides, der künftig die Regel bilden ſoll, den Richter durch eine Soll⸗Vorſchrift zwinge, noch einmal das Weſentliche der Ausſage, die beſchworen werden ſoll, zuſammen zu faſſen, ſo daß ſich der Eid dann nur auf dieſe kurze Zuſammenfaſſung beztehen würde. Wenn auch allſeitig anerkannt wurde, daß es die Pflicht eines jeden Richters ſei, vor der Vereidigung des Zeugen nochmals das Weſentliche ſeiner Ausſage vorzuhalten, ſo lehnte doch die Mehrheit des Ausſchuſſes ab, hieraus Folgen für den Umfang des Eides zu ziehen, da es in langen, ſchwie⸗ rigen Prozeſſen unmöglich iſt, das Weſentliche einer Ausſage in ſolcher Prägnanz zuſammen zu ſtellen, und es im Gegen⸗ teil zu neuen Schwierigkeiten führen müßte wenn die Be⸗ teiligten dann wieder über dieſe Zuſammenſtellung ſtreiten würden. Endlich ſuchte man dem Gedanken der Etdeseinſchränkung noch dadurch beizukommen, daß man ſehr eingehend(mit Hilfe eines Unterausſchuſſes) die Vorſchrift über die Eidesabnahme in den Prozeßordnungen erörterte. Die Neugeſtaltung des materiellen Eidesrechtes im Strafgeſetzbuch ſetzt ja mit Not⸗ wendigkeit eine Abänderung des Verfahrens voraus, weil neugeregelt werden muß, wann ein Eid abgenommen werden ſoll und wann ſich der Richter begnügen ſoll, den Zeugen auf die Beſtrafung einer falſchen uneidlichen Ausſage hinzu⸗ weiſen. Die Reichsregierung wollte dieſen Teil im Einfüh⸗ rungsgeſetz zum Strafgeſetzbuch regeln, konnte aber leider hierzu nur einen Referentenentwurf vorlegen, der noch nicht reſtlos befriedigte. Der Unterausſchuß hat deshalb eine Ent⸗ ſchlteßung ausgearbeitet, die der Reichsregierung zeigen ſoll, wie er ſich ſeinerſeits die Regelung des Eidesverfahrens denkt. Die ſchließlich vom Ausſchuß angenommene Entſchließung weiſt zweifellos auch noch Lücken auf. Es zeigt ſich eben, daß dieſe Materie außerordentlich ſchwierig iſt. Immerhin laſſen die Richtlinien erkennen, wie man ſich die künftige Geſtaltung in großen Umriſſen vorſtellt. Für den Strafprozeß wird ge⸗ fordert: Anſtelle des Voreides ſoll der Nacheid treten. In dem Verfahren, das ausſchließlich auf erhobene Pri⸗ vatklage eingeleitet iſt oder ausſchließlich eine Uebertretung betrifft, unterbleibt die Beeidigung mit der Einſchränkung, daß das Gericht eine Beeidigung beſchließen kann, wenn aus dem Gange des Verfahrens ſich ergibt, daß ein öffentliches Inter⸗ eſſe oder wichtiges Intereſſe einer der Parteien an einer eid⸗ lichen Feſtſtellung beſtimmter Tatſachen vorliegt. Auch für die anderen Strafprozeſſe ſoll auf weſentliche Einſchränkung der Eidesabnahme durch beſtimmte Geſetzesvorſchriften hin⸗ gewirkt werden, wobei insbeſondere mit Zuſtimmung der Parteien die Beeidigung unterbleiben kann. Soweit in der Hauptverhandlung die Beeidigung unterbleiben kann, hat der Richter, mit Ausnahme der Fälle des Zeugnisverweigerungs⸗ rechtes darauf hinzuweiſen, daß eine vorſätzlich falſche oder unvollſtändige Ausſage ſtrafbar iſt. Der Hinweis hat vor der Vernehmung zu erfolgen. Sachverſtändige ſollen nicht beeidigt, ſondern nur belehrt werden. Für den Zivilprozeß wird vorgeſchlagen, nachzuprüfen, ob der Parteteid, entſpre⸗ chend dem öſterreichiſchen Recht durch die uneidliche und eid⸗ liche Vernehmung der Parteien erſetzt und wie der Offen⸗ barungseib eingeſchränkt werden kann. Dieſer kurze Ueberblick über die Verhandlungen des Strafrechtsausſchuſſes ergibt, welche einſchneidenden Aende⸗ rungen auf dem Gebiete des Eidesrechtes bevorſtehen. Sie find im Jutereſſe der Fortentwicklung unſeres Rechtes freudig zu begrüßen und werden manche Unſtimmigkeit und Härte des bisherigen Verfahrens beſeitigen. Es ſteht zu hoffen, daß die Reichsregierung die Pauſe, die jetzt durch die Unterbre⸗ chung in der Beratung des Strafgeſetzbuches eingetreten iſt, benützt, um die Teile des Einführungsgeſetzes, die die Aende⸗ rungen des Verfahrens bringen ſollen, endgültig auszuarbei⸗ ten, damit ſie dem neuen Strafrechtsausſchuß in feſteren Li⸗ nien als bisher vorgelegt werden können. Das würde deſſen Entſchließung über den Abſchnitt der Eidesdelikte weſentlich erleichtern. Wichtige Aenderungen im Verkehr mit Kraftfahrzeugen Durch eine kürzlich erlaſſene Verordnung wurden die be⸗ ſtehenden Vorſchriften über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen neuerdings in einſchneidender Weiſe geändert. Die neuen Beſtimmungen traten bereits mit dem 1. April 1928 in Kraft. Bisher waren die ſogenannten Kleinkrafträder von der Steuer befreit, d. h. Krafträder bis zu 0,7 Steuer⸗PS. Dies entſpricht beim Zweitaktmotor einem Hubraum von etwa 125 cem, beim Viertaktmotor einem Hubraum von etwa 185 cem. Das neue Geſetz beſeitigt die verſchiedene Bewer⸗ tung von Zwei⸗ und Viertaktmotoren und erhöht die ſteuer⸗ freie Grenze auf 200 cem. Will ein Steuerpflichtiger die Steuerkarte für ein Kraftrad, das bisher zu verſteuern war und in Zukunft ſteuerfrei iſt, bet Ablauf nicht mehr erneuern, ſo hat er das Rad bei der Zulaſſungsbehörde als Kleinkraft⸗ rad eintragen zu laſſen und die Beſcheinigung darüber dem Finanzamt vorzulegen. Aus Anlaß der Erhöhung der ſteuer⸗ freien Grenze auf 200 cem iſt eine Erſtattung der Steuer für eine am 1. April 1928 laufende Steuerkarte im Rahmen gewiſſer Sondervorſchriften zuläſſig. In dieſem Falle ſind 40 v. H. der gezahlten Jahresſteuer zu erſtatten. Vorher⸗ gehende Berichtigung der Eintragung bei der Zulaſſungs⸗ behörde iſt erforderlich. Die Gewichtsgrenze für Krafträder iſt von 200 Kg. auf 350 Kg. erhöht worden. Dieſe Erhöhung hat zur Folge, daß Fahrzeuge, die bisher als Wagen galten, in Zukunft als Räder anzuſehen ſind. Dies iſt ſteuerlich von Bedeutung, weil der Tarif für Wagen dieſer Art in der Regel höher war als der für Räder. Soll z. B. die Steuerkarte für ein Trans⸗ portdreirad von 250 Kg. Eigengewicht, die nach dem Tarif für Laſtkraftwagen ausgeſtellt wurde, bei Ablauf nach dem Tarif für Krafträder erneuert werden, ſo hat zwar der Steuerpflich⸗ tige die Zulaſſungsbeſcheinigung durch die Zulaſſungsbehörde beſichttigen zu laſſen und die berichtigte Beſcheinigung dem Finanzamt vorzulegen. Als Krafträder gelten alſo nunmehr Kraftfahrzeuge, die auf nicht mehr als drei Rädern laufen, wenn ihr Eigengewicht in betriebsfertigem Zuſtande 350 Kilo nicht überſteigt; An⸗ hänger, Bei⸗ oder Vorſteckwagen bleiben bei der Feſtſtellung der Fahrzeugart außer Betracht. Als Krafträder gelten außerdem Kraftfahrzeuge mit zwet Laufrädern und zwei ſeit⸗ lichen, nur gelegentlich benutzten Stützrädern ohne Anhänger, Bei⸗ oder Vorſteckwagen, wenn ihr Eigengewicht in betriebs⸗ fertigem Zuſtande 350 Kilo nicht überſteigt. Als Eigengewicht gilt das Gewicht des betriebsfertigen Fahrzeuges mit gefüll⸗ ten Betriebsſtoffbehältern, bei elektriſch angetriebenen Fahr⸗ zeugen mit Akkumulatorenbatterie; Aufbauten, Signalinſtru⸗ mente, Beleuchtungseinrichtungen und etwa vorhandene Windſchutzſcheiben, Kotflügel und Trittbretter ſind mitzu⸗ wiegen. Als Luftbereifung gilt eine Beretfung, bei der die in einem Schlauch eingeſchloſſene Luft ſchon bei unbelaſtetem Reifen unter Ueberdruck ſteht, E' iſt nun beſtimmt, daß Kraftfahrzeuge, deren Eigengewicht in betriebsfertigem Zu⸗ ſtande drei Tonnen nicht überſteigt und dreiachſige Kraftfahr⸗ zeuge, deren betriebsfertiges Eigengewicht im beladenen und unbeladenen Zuſtand neun Tonnen überſteigt, mit Luftreifen verſehen ſein müſſen; alle übrigen Kraftfahrzeuge müſſen mit Luftreifen oder hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen ſein. Die Radkränze dürfen keine Unebenheiten beſttzen, die geeig⸗ net ſind, die Fahrbahn zu beſchädigen. Als Luftbereifung gelten alſo auch nicht hochelaſtiſche Vollgummireifen(Kiſſen⸗ reifen), welche ſogenannte Luftkammern enthalten. Steuer⸗ pflichtige, die für bereits zugelaſſene Kraftomnibuſſe und Laſtkraftwagen mit Antrieb durch Verbrennungsmaſchine die Rädern mit Luftbereifung verſehen iſt und die entſprechend ergänzte Zulaſſungsbeſcheinigung dem Finanzamt vorzulegen. In der Zulaſſungsbeſcheinigung wurde ſeither die Be⸗ ſtimmung der Fahrzeuge(Perſonen⸗ und Kraftfahrzeug) ver⸗ merkt. Nunmehr iſt anzugeben die Art des Fahrzeuges, ob Kraftrad, Perſonenkraftwagen, Kraftomnibus, Laſtkraftwagen ete. Der Eintrag über die Art der„Kraftquelle“ wird nun erſetzt durch den Eintrag über die Art des„Antriebs“. Bei der Eintragung der Zahl der PS. der Maſchine oder des Motors iſt bei Krafträdern, Perſonenkraftwagen mit Aus⸗ nahme der Kraftomnibuſſe und bei Laſtkraftwagen bis 2,5 Tonnen Eigengewicht, bei Antrieb durch Verbrennungsmotor, an Stelle der Steuernutzleiſtung des Fahrzeuges auch der Hubraum und die Nummer der Maſchine bzw. des Motors anzugeben.. Der Hubraum von Verbrennungsmaſchinen iſt nach fol⸗ gender Formel zu berechnen: H= 0,0078 1, d. 6, worin H den Hubraum in Kubikzentimeter, i die Zahl der Zylinder, d den Durchmeſſer des Zylinders in Millimeter, s den Kolbenhub in Millimeter bedeutet. Die Höchſtgeſchwindigkeit für Kraftfahrzeuge mit mehr als 5,5 Tonnen Geſamtgewicht beträgt nunmehr ſowohl inner⸗ lich als außerhalb des geſchloſſenen Ortsteils 30 St.⸗Km. Für diejenigen Kraftfahrzeuge, die vor dem 1. Jult 1928 zum Verkehr zugelaſſen ſind, und auf welche die Beſtimmungen über die ſeitherige Bereifung bis 1. Juli 1929 Anwendung finden, beträgt die zuläſſtge Höchſtgeſchwindigkeit ſowohl innerhalb als auch außerhalb des geſchloſſenen Ortsteils 25 St.⸗Km.; bei Mitführen von Anhängern 16 St.⸗Km.; bei Mitführen von Anhängern mit Eiſenbereifung bewegt ſich die zuläſſige Höchſtgeſchwindigkeit zwiſchen 8 bis 15 St.⸗Km. Dr. Hans Rieß Stuttgart. Haftet die Eiſenbahn für bereits abgeliefertes Frachtgut? Von Dr. Ulrich Witt⸗Gelſenkirchen Es gibt in den einzelnen Betrieben oft unüberbrückbare Umſtände, die eine ſofortige Ausladung und Uebernahme des angekommenen Bahngutes unmöglich machen, ſo daß es eine geraume Zeit noch im Bereiche der Eiſenbahn verwaltung blei⸗ ben muß. Es iſt nun praktiſch von großer Bedeutung, ob man einen Schaden, den dieſes Gut nach Ablieferung erletdet, er⸗ ſetzt bekommt oder nicht. Gleichfalls wichtig iſt das Rechtsver⸗ hältnis der Eiſenbahn zum Empfänger, aus dem er ſeine Au⸗ ſprüche geltend macht, weil ſich daraus die Haftpflicht für ſie verſchieden geſtaltet. Geſetzlich geregelt iſt und unbeſtritten wird zugegeben, daß die Eiſenbahn während des Transportes für jeden durch ihren Angeſtellten oder auch Fremden verurſachten Schaden aufzukommen hat, inſofern er nicht auf höhere Gewalt— vis major— zurückzuführen iſt. Viel komplizierter hingegen iſt die rechtliche Beurteilung des Falles nach Ablieferung des Frachtgutes. Dieſer Zeitpunkt iſt regelmäßig dann gegeben, und das wird auch nach Auffaſſung der Gerichte zu⸗ gegeben, ſobald die Bahn den Empfänger mit ſeinem Einver⸗ ſtändnis in den Stand ſetzt, die tatſächliche Gewalt über das Gut auszuüben. Es iſt dazu nicht nötig, daß auch wirklich ent⸗ laden wird oder der ganze Inhalt dem Frachtwagen entnom⸗ men wird, Gerade dieſe Fälle kommen hier in Betracht. Gleich⸗ falls iſt nicht ausſchlaggebend, daß der Frachtbrief eingelöſt wird, ſondern, ſobald die Verwaltung eine Teilentnahme ge⸗ ſtattet auch ohne Begleichung der aufgelaufenen Gebühren das kommt jetzt ziemlich häufig vor—, iſt bereits die Abliefe⸗ rung geſchehen. Das Gut oder ein Teil desſelben bleibt auf dem Entlabungsgleiſe ſtehen und iſt nach wie vor Gefahren aller Art ausgeſetzt. Tritt nun ein Schaden durch Beraubung, Beſchädigung in dieſem Zeitpunkt ein, ſo lehnt die Eiſenbahn⸗ verwaltung jegliche Verantwortung ab. 5 Eine Reichsgerichtsentſcheidung 7. 1. 25 hat ſich mit dieſer Frage befaßt und iſt zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Eine Firma ſandte mit Frachtbrief eine Wagenladung von Bonn nach Köln, wo im Einverſtändnis mit der Bahnverwal⸗ tung ein Teil entladen wurde, ohne daß der Frachtbrief ein⸗ gelöſt war. Der Wagen mit dem Reſt blieb auf dem Eut⸗ ladungsgleiſe ſtehen, und es wurde bei der ſpäteren völligen Entladung nach Begleichung der Speſen ein nicht unerheb⸗ licher Verluſt konſtatiert. Die Eiſenbahn vertrat den Stand⸗ punkt, daß ſie durch die Geſtattung der erſten Entnahme durch den Empfänger das Gut bereits abgeliefert habe und daher für den in der Zwiſchenzeit eingetretenen Schaden nicht hafte. Richtig iſt, daß mit der Ablieferung des Gutes jede Verbind⸗ lichkeit aus dem Frachtvertrage aufhört, alſo jene oben er⸗ wähnte verſchärfte Haftung, die daraus entſpringt. Gleichwohl wird man ſchwerlich die Auffaſſung des Reichsgerichtes teilen können, die in dieſem Falle gar kein beſtehendes Vertragsver⸗ hältnis anerkennt, aus dem ein Schadenserſatzanſpruch ab⸗ geleitet werden könnte. Das Landgericht und Oberlandes⸗ gericht Köln hingegen bejahen eine vertragliche Verpflichtung der Eiſenbahn zur Haftung. Die Struktur des Rechtsverhält⸗ niſſes jedoch wird richtigerweiſe vom Reichsgericht bemängelt,. Ein Verwahrungsvertrag wie das Erſtgericht annimmt, kann nicht vorliegen, da es an dem Einverſtändnis der Parteien zur Inverwahrungnahme fehlt. Das Berufungsgericht bejaht die Obhut, insbeſondere Bewachungspflicht, und leitet davon die Entſchädigungsanſprüche ab. Es iſt aber rechtlich ſtets ein be⸗ ſtimmtes Verpflichtungsverhältnis anzugeben, aus dem man erſt dieſe Pflicht ableitet, wie aus dem Urteil des Oberlandes⸗ gerichts nicht zu erſehen iſt. Zu dem Endergebniſſe einer Haftpflicht nach Ablieferung des Frachtgutes wird man wohl aus der Erwägung einer nok⸗ wendigen Geſchäftsführung ohne Auftrag kommen müſſen, worauf auch die allgemeinen Haftpflichtbeſtimmungen des bür⸗ gerlichen Rechts, ohne die beſonderen verſchärften Eiſenbahn⸗ normen, ihre Anwendung finden Daraus ergibt ſich allerdings eine gewiſſe Obhuts⸗ und Bewachungspflicht, die gleichfalls das Reichsgericht verneint, und es folgen die entſprechenden Haftpflichtgründe. 5 * Anfechtbarkeit einer Bürgſchaft? Der Irrtum über die Zahlungsunfähigkeit des Hauptſchuldners iſt zwar bei der Bürgſchaft ein Irrtum im Sinne des BGB., der an ſich zur Anfechtung berechtigen würde. Er kann aber aller Regel nach keine Anfechtung begründen, da die Bürgſchaft gerade für den Fall einer Zahlungsunfähigkeit geleistet iſt.(Urteil des Ober⸗ Verſtenerung als luftbereifte Fahrzeuge beanſpruchen, haben der Zulaſſungsbehörde dazutun, daß das Fahrzeug auf allen landesgerichts Karlsruhe vom 21. März 1928 1 BR. 284/27. Dienstag, den 17. Jult 1928 41 Iszeitung 535 Den Die Entwicklung der Spareinlagen bei den•2 ape im Th. Goldſchmidt⸗ Konzern. Mit einem] Markt der Kaliabtien lagen vor allem Aſchersleben mit minus 5 Stammkapital von 273 Mill./ wurde in Kiel die Neufeldt u. 5,25 v. H. im Angebot. Am Elektro markt waren ſtärker abge⸗ baoͤiſchen Sparkaſſen vom Jahre 1870 an Kuhnke GmbH. gegründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt der ſchwächt Geſfürel mit minus 4 v. H. Siemens und Halske 3,5, Licht e des 100 75 9, Erwerb und die Forkſetzung des von der Neufeld u. Kuhnke, Kom⸗ und Kraft 1,5, ACG. 2,25 v. H. Am Chemie markt eröffneten J. s Tabres 9 baben die öffentlichen Sparkaſſen in manditgeſellſchaft in Kiel, deren ſämtliche Kommanditanteile ſich im G. Farben 1,5 v. H. niedriger bei kleinſten Umſätzen. Montan⸗ Baden einen Spareinlagenbeſtand in Höhe von 50,5 Millionen 4 Beſitz der von der Th. Goldſchmidt A. gegründeten Th. Goldſchmidt aktien lagen ſehr ſtill. Rhein. Braunkohlen verloren 2,5. v. H. verwaltet. Das Wachstum der Einlagebeſtände geſtaltete ſich dann Komm.⸗Geſ. befinden, und des von der Neufeld u. Kuhnke Betriebs⸗ Rheinſtahl blieben knapp behauptet. Am Markt der A u bo aktien von fünf zu fünf Jahren bis zum Jahre 1910 wie folgt: geſellſchaft mbö., Kiel, betriebenen Fabrikatiovns⸗ und Handelsge⸗ gaben Adlerwerke 1. Daimler 1,5 v. H. nach. Banken waren bis Ende des Jahres 1875 Mk. 95,6 Millionen ſchäſtes. Die Th. Goldſchmidt Komm.⸗Gef. bringt in Anrechnung 2,5 v. H. abgeſchwächt, Metallbank geringfügig erhöht. Sehr wider⸗ 5 5 1880„ 134,7 5 auf, die Stammeinlage der Theodor Goldſchmidt Ac. in Höhe von ſtandsfähig erwieſen ſich die Schiffahrts werte, die gut be⸗ ö 0 1885 5 188.7 5 1574 200, die ſämtlichen Aktiven und Paſſiven der Neufeldt⸗ und hauptet blieben. Deutſche Anleihen lagen geſchäftslos; in Aus⸗ 5„ 1890„ 244,6 3 Kuhnbe Betriebsgeſellſchaft moch. mit 925 800/ ein. lanssrenten beſtand für Rumänen einiges Inkereſſe; Goldrumänen 3„ 1895 7 333,6 7 2: Zuſammenarbeit Borſig⸗„Steg“. Zwiſchen der A. Borſig 21. Im Verlaufe blieb die Haltung geſchäftslos. Die Kurs⸗ 3 8 1900 425,7 5 Gmb. in Berlin⸗Degel und der Privilegierten Oeſterreichiſch⸗un⸗ veränderungen waren meiſt nur gering. Für Phönix machte ſich . 1905„ 603,0 4 gariſchen Staatseiſenbahngeſellſchaft in Wien ist kürzlich ein Ueber⸗ etwas Intereſſe bemerkbar, ebenſo für Karſtadt, die 6 v. H. an⸗ 35 0„ 809,7 5 einkommen über eine Gemeinſchaſtsarbeit auf dem Gebiete des ziehen konnten. Tägliches Geld unverändert 8 v. H. Vom Ende des Jahres 1913 an verlief die Entwicklung Dampfkeſſelbaues im allgemeinen und des Hoch⸗ und Höchſtdruck⸗ 5 5 folgendermaßen: keſſelbaues im beſonderen getroffen worden. Durch dle außerordent⸗ 88„ e e 135 age 5 5 295 lichen Erfahrungen der Firma A. Borſig auf dem Gebiete des Hoch⸗ Die Effektenmärkte ſtanden heute, wie ſchon in den letzten Tagen, Ende 1915 Mk. 950,1 Millionen druckkeſſelbaues und durch die modernſt eingerichteten Keſſelbauwerk⸗ im Zeichen faſt nolliommener Geſchäftsloſigkeit. Hatte ſich 5 9 5 2 9 55 5 ſtätten der„Steg“ iſt die Gewähr gegeben, daß die in Oeſterreich von 10 5 gestern nachmittag n freundlichere Stimmung Hurchſetzen 15 1915 5 12205 15 der„Steg“ nach dem Syſtem Borſig gebauten Keſſel in jeder Hinſicht 1 ſo war dieſe nach dem ſchwachen Verlauf der Newyorker 7 7„. auch den höchſten Anforderungen entſprechen werden. Durch die Zu⸗. heute natürlich wieder verſchwunden. In erſter Linie waren Ende 1928 Biff. M. 0% Millionen baucs it bebe ipaflog deren aten Jiemen des Maschinen, und Keſſel. en del denn ſicherlich wrd nz edis hente von der Böre angeſtelt „ 1924 Reichsmark!„ 24,1 5 baues iſt zweifellos die Leiſtungsfähigkeit der öſterreichiſchen Indu⸗ wurden, denn ſicher ich wird die Tendenz auch in der nächſten Zeit „ 1825 5 1 ſtrie wieder um ein Bedeutendes geſördert worden. ſtark vom Geldmarkt abhängig bleiben. Oeſte reich hat ſeinen „ 19360 5 11 2: Berlin⸗ Karlsruher Induſtriewerke Ac. Berlin. Im Anſchluß Diskont von 6 auf 6,5 v. H. erhöht; das iſt zwar für den 3 „ 1927„„2089„ au unſeren eVrſammlungsbericht in der Sams tag⸗Abendausgabe iſt Berliner ohne Bedeutung, aber bezeichnend für die international an 3 Ende des Jahres 1927 hatten wir in Baden nominell noch nachsutragen. Zum Vorſitzenden des neuen Aufſichtsrates iſt geſpannte Lage. Aus Newyork lagen widerſprechende Nachrichten n genau den Beſtand von Ende des Jahres 1887 erreicht. Dr. Ing. Quant gewählt worden. Die neuen Aufſichtsratmit⸗ vor. Während geſtern drüben noch von der Möglichkeit einer wei⸗ Es iſt aber hervorzuheben, daß ſich dieſe neue Kapftalbildung inner⸗ glieder werden ſich erſt genau über die Verhältniſſe bei der Geſell⸗ teren Heraufſetzung der Diskontrate geſprochen wurde, obwohl Ta⸗ halb von 4 Jahren vollzogen hat, während die Anfammlung der ſchaft informieren, um neue Beſchlüſſe faſſen zu können. gesgeld veichlich vorhanden war, ſo hatte man heute Informationen, 208, Millionen, die Ende des Jahres 1887 bei den Sparkaſſen Ba⸗ des Trikotfabriken J. Schießer Ac. in Radolfzell, Baden). Die daß aus politiſchen Gründen eher wieder mit einer Herabſetzung des dens angelegt waren, in mehr als der zehnfachen Zeit vor ſich ging. G. weist für 1927 einen Reingewinn von 22 810/ aus.(J. V. 186 707 Diskontes gerechnet werden könnte. Bei uns iſt jedenfalls bisher Ende Mai 1928 betrug der Spa reinlagenbeſtand Mark Verluſt). Der Rohüberſchuß ſtellte ſich auf 1 901191(1 214 329) die erwartete Entlaſtung nach dem Halbjahresultimo ausgeblieben ö hei den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen 276,9 Mill. 4, darunter be⸗ Mark, während die Generalunloſten 1 691 674(1 406 217)„ erfor⸗ und die Anforderungen werden in den nächſten Monaten beſonders finden ſich jedoch ca. 27,0 Mill. J aufgewertete Spareinlagen. Der derten. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 2,112 Mill./ At. Er⸗ zur Finanzierung der Ernte recht erheblich ſein. Bei minimalem Neuzugang an Spareinlagen in der Zeit vom 3 1. De⸗ neuerungsſtock mit 215716(148 800) 4, Hypotheken mit 218 128(unv.) Geſchäft und ſehr kleinem Auſtragseingang überwog zu den erſten zember 1927 bis zum 31. Mai 1928 ſtellt ſich daher auf 40,1 und Verbindlichkeiten mit 2 310 198 /. Unter Aktiven werden u. a. die Abgab eneigung. Wie ſchon vorbörslich kaxiert, betrugen Mill.„. Die Einzahlungen im Laufe des Mon abs ausgewieſen Immobilien mit 1,282(1,282) Mill., Maſchinen und die Verluſte—3 v. H. im Dur chſchnitt, doch fand die Mal betrugen ca. 16,1 Mill., die Rückzahlungen ca. 11 Einrichtungen mit 0,473(0,35), Vorräte mit 1,617(1,549), Kaſſe und herauskommende Ware ziemlich ſchlanke Aufnahme u. die Stimmung Mill. /, ſodaß ſich der Ueberſchuß an Einlagen im Berichtsmonat Wertſchriften mit 0,062(0,155), Forderungen mit 1,325(1,04) Mill. war im Grunde nicht unfreundlich. Trotz günſtiger Kalkabſatzziffern genau wie im Vormonat auf ca. 5,1 Mill.& ſtellt. Dazu kommen und Aufwertungsausgleichskonto mit 218 128/ lagen Kali werte bis zu 10 v. H. gedrückt. Chadeaktien verloren dann noch 0, Mill. J kapitaliſierte Zinſen. Ueber eine Million„ Tagesumſatz bei der Geh. Die Groß⸗ 13, Polyphon 10, Kunſtſeidewerte 7 v. H. uſw. Auch der Ver⸗ Die Giro⸗, Scheck⸗, Depoftten⸗ und Kontokor⸗ einkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Conſum⸗Vereine erzielte im erſten lauf blieb geſchäftslos bei uneinheitlicher, aber überwiegend rentein lagen ſtiegen im Berichtsmonat um ein Geringes von Halbjahr 1928 folgende Umſätze: Der Gefamtumſatz betrug im erſten ſchwächerer Kuksgeſtaltung. Nur Karſtadt latzen feſt und etwa 6 478 guf 48 Mill. I. Salbzahr 1928: 197 428 588% ebenſo 1927: 160 456 504„, das iſt eine v. H. über Anfang. Hier ſcheint im Zuſammenhang mit der Amerkra⸗ Die Geſamteiülagenbeſtände bei den badiſchen Spar⸗[ Steigerung von 36 972034% gleich 23 v. H.— An Erzeugniſſen Anleihe das Auslandsintereſſe wieder aufzuleben. Anfang beſon⸗ kaſſen betrugen hiernach Ende Mai 1928 ca. 924,9 Millionen ,. aus den eigenen Produktionsbetrieben wurden umge⸗ ders ſtark gedrückte Werte wie Salzdetfurth, Chadeaktien uſw. waren —— ſeßte im erſten Halbjahr, 1928: 48 104 612, und 1027: 28 506 857 4, ebenfalls leicht erholt, während das Gros der Papiere—3 v. H. 4 Si f 5 185; In Ergän⸗ mithin mehr 22 597 754/ gleich 88 v. H. unter den Anfangsnotierungen lag. An lei hen feſter, Ausländer 8 5 5 i Wie In Ergän i 0 5 geſchäftslos. Der Geldmarkt war heute nach Ueberwindung des* 3 158 er 5 ung über i n 756 1 1 5 75 N Zahltages etwas leichter. Tagesgeld 6,75 bis 8,5, Monatsgeld 7,75 internatlonalen Finanzgeſellſchaft teilt nunmehr der City Korre⸗ 5 18 8,75 Varenwechſel 18 7 55 5 155 15 ſpondent des„Standard“ einige Einzelheiten mit: Es werden ſich Die Wellkohlenbilanz bel keiten ken arenwecdfel ad d u. d. e führende deutſche, engliſche, ſchweizeriſche, amerikaniſche, holländiſche 1 0 ee ein heiklüh, doch gen de ee er e 2 1. 5 e Nachſtehend laſſen wir in Ergänzung des in der Mittagsaus⸗ wiegend gehalten. e Finanzunternehmungen an dieſer internationalen gabe veröffentlichten Berichtes des Reichskohlenrates die Zufam⸗ Im Deviſengeſchäft waren Deylſen gegen Reichsmark in⸗ 8 eiligen, deren Hauptſitz Amſter dam ſein ſoll. f. f enffz 1 185 Das nominelle Kapital ſoll annähernd 1 Million Pfund menſtellung über den Kohlenverbrouch und die Kohlenfförderung folge der Geldknappheit in Deutſchland angeboten. Der Dollar Sterling betragen. Die Geſellſchaft trägt den Namen„N. V. Ne⸗ der Welt in Steinkohlenwerten folgen: 42801 int 1040 Holland etwas feſter, 40.25 nach 40.22. London der landſche Credit en Financierun g Maatſchap⸗ 1. Weltförderung(in Mill. Meter⸗Tonnen): 15 17 135.8610.. geſchäftslos, 29.55 gegen London. Schweiz pi“. Mit dem Unternehmen eng verknüpft wird das deutſche Bank⸗ 1915 1925 1926 1927 etwas flüſſiger, gegen Newyork 19,2574 nach 19,2594. 55 10 5 e 17 5 die holländiſchen Geſellſchaften 8 795 a 0 5 15 653,3 9 50 87 Nederlan e Handel⸗Mij. in Amſt M 1 3 ord- u. amerika 332, 540.4 612, 560 2 2 ſterdam 1 5 Als welteſer deneſher Teilnehmer wich die Firn W 75 1055 164 121 Berliner Deviſen i rf 5 eteili 1 Die S 1 175 8 8 5„ a 5 F beteiligt ſein. Die Schweiz wird Oꝛeanien 147 101 1009 1277 Diskontſäte: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 62% v. h. urch die Suiſſe Bank Corporation, die Baſeler Handelsbank und die Weltförde⸗ 1280.6 1301.6 1207.5 1403.8 5 Union Bank of Switzerland vertreten ſein. Oeſterreich iſt durch dle 9 i 0 5 Dee 18. Julf 1 eee A ee Oſterreichiſche Creditanſtalt für Handel und Gewerbe und durch die 2. Weltverbrauch ſin Mill. Meter⸗Tonnen):.. M. für 8 8. J 8. N. IIätze% Firma Kux Bloch u. Co. vertreten. Engliſcherſeits werden ſich fol⸗ Europa 621 0 5³⁵3 485,1 528,8 Holland.. 100 Gulden 168,62 168,96 168.89[168,98 168,47 4,5 5 gende Geſellſchaften an dem neuen Unternehmen beteiligen: N. M. Nord- u. Südamerika 523,6 543.2 598,0 555% RRR 100 Drachmen] 8,425 8,435 54415 5,428 5445 10 e en and Sons Std., the Prudential Aſſurance Company, S.. 85 397 180 1878 i e 557 995 58,36 88,48 58,885 4 Japhet and Co, Ltd. Robert Flemming and Co und die Induſtrial f 5 5 25 0 angig... 100 Gulden 81, 88, sl, 681,58 61,555 6,8 Finance and Inveſtment Corporation Itd. Als ſechſtes Land iſt 1 1 22575—— 0 1 5 1 e 855 a e 2165 2150 247658 21 955 22055 5 Amerika durch die International Acceptance of American u. Dillon 9 5 8 8 0 5 Südſlawien. 100 Dinar 73388 339] 75368 2385 1 955 7 f Mead 10 5„ 2 weitere bedeutende holländiſche Banken. 5 Sede„100 Kronen 111,98 112,18 112,01 112.23 112.07 5 1 vervollſtändigen das Unternehmen, das ſich damit alſo aus 22 führen⸗ 806 5 asl ilſabon.... 100 Eskudo 18,83 18,87 18,78 156.82 5 8 den Finanzgeſellſchaften aus ſechs verſchiedenen Ländern e Vörſenberichte vom 17. Juli 1928 Bang 100 Kronen 1118 Use.9 11244 1% 58 etz Die Geſchäftstätigkelt der internationalen Finanggeſellſchaft er⸗ Frankfurt ſchwächer e 1242 242 12405 14% i ſtreckt ſich auf alle finanziellen Operationen, insbeſondere auf die Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe die Tendenz eine Beſſe⸗ Schweiz 100 Franken 80,65 0 80¹665 80.825 80,515 3,5 Gewährung größerer Kredite für induſtrielle und andere Zwecke. In rung erfahren hatte, eröffnete die heutige Börfe in etwas Sofa 100 Leva 3,027 3083 3,027] 8,033 83017 10 den meiſten Fällen werden die Geſchäfte in Amſterdam ihre Erle⸗ Fang ene 215 il die nachgebend. 10 Spanten... 100 Peſeten.0608 68.92 65,08 69,57 5 digung finden, da die Geſellſchaft aus den dortigen billigen Rat ch w ächerer Haltung, weil die nachgebende Tendenz an der Stockholm...„100 Kronen 112.17 112.39 112,13 112,85 112˙05 3,3. Vorteil giehen will 8 gen aten Newvorker Börſe ungünſtig auf die Haltung einwirkte. Vor allem Bienen„100 Hegüng 59,158. 89/00 89,1 88, 658 1 nan VVV) 0 jedoch 8 5 15 e 2 1 5 58 7 g 5 5 8 1175 1 715 1 1 85 1250 8 6 7 Z. H. pel an Dreyer, menen Geſch ä oſigkeit des weiter herrſchenden Auftrags⸗Buenos⸗Aires. I Peſ. a 5 76 ö 0 10 Roſenkranz u. Droop AG., Waſſermeſſer und Armaturenfabrik, Han⸗ mangels. Daneben verſtimmte die Tatſache, daß der Gelbmarkt Sen 1 Canad. 29185 47970 15992.176[ 4,184 4,176—. nover. In den Ag. der Geſellſchaft, die zuletzt mit einem Ask von noch immer ſehr angeſp ant blieb, trotdem der Mediv bereits Katz 1 15. 20,90 20.84 20805 0 20 0 255 700 000„arbeitete, iſt neu gewählt worden Kommerzienrat Her⸗ überwunden iſt und der geſtrige Zahltag beinerlei Schwierigkeiten Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,136 2,140 2,188 2,137 2,1 10 mann Gumpel, Bankier Dr. Gu ſt av Gumpel, Bergwerks⸗ brachte. Doch traten bei der ſtarken Luſtloſigkeit mei ſt—3proz. London fd. 20,875] 20.415 20,37 20,41 20,393.5 direktor Simon Wölfel, fämtlich Hannover, u. Bergwerksdirektor[ Kursabſchwächungen ein. Einige Spezialwerte, die ſich ge⸗ New Dork.... 1 Dollar 4,191 4,199 4,190 4,198 4,780 8 Heinrich Keilmann⸗ Magdeburg. Ausgeſchieden ſind Dipl.⸗Ing. ſtern ſtärker erholen konnten, waren etwas mehr abgeſchwächt. So 1150 de Janeiro 1 5 0 9925.502 0,502 0,504 0,508 8 Richard Dreyer und Direklor Oskar Schoenijan(Hannover). gaben von den Zellſtof werten Walohof 6,25 MF old Peſ. J 4,.284[ 4,276!.2841 4,321 A 1 f 16.17 16.17 16. 17 16.17 5 18. n 5 5. 0 8 g. 19 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung TVVTTTTTTTTVTfVTVTCTCTCTVCCTCC 155 16, 5. 119, IWeſtereg. Alkal 2470 246,8 f ft 1880 19270 eb. geder sps den dre ger. deutsch Oelf. 20,, J6,— Fchelſenk dergeo 132,7 182,7 Markte Kußſh. 181.5 158.5] Weng emen 160 488 Attien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück Hilpert Armat. 1.—.——5. Li f i beate 3190 Die mit T verſehenen Werte ſind Teiminkurſe während ſich die mit- een 50 e 79 195 Bi. Nanmeggef 397.3070 Peec de rain.80 61.— Jensen,. C. 95.50 eg Detd Wes Lind. 80 eis Wiener de c10 01999 och⸗ u. Tiefbau 107[Gf. Nühm, Kavf. 55,— 54,— Jer. Stahlwerk—.——.— Genſchow& Go. 95,50 98.50 Mez Söbne 6150 61,75 Wiſſener Metall 160,0 15 noch in Biege verſte hen. Holzmann Phil. 148,0 14050 Phi A. G. 88.—.— Fer lirtramarin. 180,2—.— Serm Fort 195,0 195 0 Miag⸗Mütlen 1400 149,0] Oiltener Gust 68.— 9995 f E kt b 8 1 Holzverkohl.⸗d. 30, 81,75 Porzellan Weſſel 38.— 88.— Ver. Zellſt. Berl. 150,0—.— e e 1 0 134.0 N 1220 117,0 Wolf, Suckau.—.— 88 Mannhe mer ffe en rſe vom 17. Juli Junghans St. A. 80,25—.— Rein. Gebe Sch: 11,9 119,0 Velen c l S 17 255 Gebr. Goedhardt 1880 1670 Motoren Mh. 5. Zellstoff Verein 145,0 144,8 18 6 17. 16. 17. 16. 17. Kamm. Kaiſersl. 244,5 245,0 IRheinelekt. S. A 147,0 147,0 Bolth Seil. B. K. 2 05 909 JGoldſchmidt T. 95.75 9565 Mühlheim Berg. 112,0 115.8 +8gellſt. Waldhof 2910 290,5 Bin; Hand g 8. 1609 168,0 Sad. uſſeruranz 200.0 258.0] garter Maſch..f. Karlsr. Maſch.—.——— Fh. Maſch. Feud.———,—. 1440 143 7 Goers C. P.... Neckarſulm Fhez 60,28 60.80 Pfälz Hopoth. B. 160,0 180,0 Continent. Verf. 12708 120,9] C,§. Knorr. 1800 150.0 Kemp, Stettin.. Ahenanig Aach.—,——— Mayß 4. Freytag 144.0 148,2] Gothaer Wagg. 181,0 130,0 TNordd. Wollk. 208.7 2072 Sreiverkehrs⸗Kurſe.. Mh. Gecith. Bk. 189,0 188,0] Mannh. Verſich. 15170 151,0] Mannh. Gummf 83,50 88,50 Klein, Sch.& Beck. 100,0 109,0 Riebeck Montan——. Zell. Waldh. St 294,0 292,0 Gritzner Maſch. 130,2 10.0 l Adler gan A5. s kebicbank 48.0 128,0 Sberrh. Verſich. 154,0 194,0] Neckarfulmghrz. 62,— 61.— Knorr, Heilbr. 149.5 148.0 Riedinger Maſch.—.——.—„ Fukfew ag u 15,8 15,05 IOderſchl Lord. 10.8 100,0 Lenzener—.——.— Südd, Dis conto 139,0 188,0 5 Pfälz. Mühlen. 180,0 180,0 Konferv. Braun 82,— 81,50 Rodberg Darmſt.—— Sreiverltehrs · Kurſe. Geb. Großmann 85,25 85.25 J 0berſchl. Koks. 111,6 110, Deutſche Petrol. 78,— 77778 .⸗G. f. Seilind. 66,.—68,.— i 188,0 Krauss Co., Lock. 65,— 65,— Hebr. Roeder, D.—,——.— Grüne Bilfinger 178,7 173.0 Orenſt.& Ropp. 120,0 e eee 750 1798 Durlacher Hof„141,0 141,9] Brown, Bop.&. 108,0 162,0 Rh. Elektr..⸗G. 148,0 148.0 Tdahmeyer Co. 166,5—,— 7. Rüttgerswerke 93,50—.— denz. 87,— Gruſchwig Tertlf 90— 9130 TP bonir Bergab. 38.25 99,65 r Kleinlein Hoidlb. 195,0 195,0] J. G. Farben 256,0 254,5 Rheinmühlenw. 130,0 130,0 Lech Augsburg. 109,5 112,0 Schlinge. 569.—.——,— Brown, Bop ac... ö In b. Wag. 88.—,.50 Hochfreguenz 186,0 188.0 Ludwigsh. A. Or. 232,0 232,0] Rhenanſa..,—.— Wayß N 145,0 144,0 Lederwerk Rothe—„—.— Schnellpr. Frkt. 72,.— 70,50 Raſtatter Wagg.———— Hackethal Draht 90,5091. 90 191015 9 ag. 70% Venere 385.0 1640. Schwartz Storch. 174.0 174,0 Gebr. Fahr..— 88. 951550 aldhf. 284,0 290,0 Ludwigsh. Walz.———.— Schramm Lac. 124,0 128,0 Ufa. 90, 90.— Halleſche Maſch. 125,0 125.0 925 holz 5 2900 18 etersb. It. db..25.25 0 Weraer Worm 169,0 187,0] Deutſche Linol. 382.0 875,0 Südd. Zucker 151,0 150,0 Lutz Maschinen.—.—. ISchuckert, Rrbg. 195,5 182,0 ammerſ. Spin. 158,5 185,0 Jbein. Braun 0 281, bender N e ß 5—.— Schuhfa 85 28, cen,. ce 1745177 S. Frankfurter Vörſe vom 17. Juli Metal. enk 252018055 Fa 8 Sc 20280098 Fanden Bann or 85 f. Ber Mag den e e f 8 2 em. alske—.— N Sta 25„Wien Gum. 91,5091, 5 e 5 1 0 88. Baule Alekien IGelſenk. Gußſt.—.—. Baſt.⸗ G. 226.5 Meg Sühne e n Brahe 72 8 e 80% M- Stadt. 28 98,— 92,50 Harkort Bergwk.——. IAheinſtahl.. 135,0 145,5 Ufa—* 90.— 90.— 5 Harp. Bergbau 147,0—.— Bayriſch. Spieg. 71,— 69,10] Miag, Mühlb. 8 18970 S. Leb. St. Ingb.———— Sen Hychldpfö/ 95,— 96.— Harpen Bergb. 148,2 146,0 IAbenanig Ch. a) Reichs- u. Staats pap. 6àů•ii):!ii!!!!!. l ff,, TRomb. pile E81. Punt nelsſasch 18.408840 Banlt rng g. 459550 36,0 Tall Western. 260 2470 aan e Dr, Die Motor. Oberurf. 98.75 18875 Trieot. Beſta..—.——.— e eee dc 80 78 80 dioſther aue 8 dto il 58,30 55,40 f e ee 1 e e ee Tarte Bente 1430 1420 J Oerſchte den. e e e Berliner Börſe vom 17. Juli fade 115 112,0J Tiütgerswerke 95.75 95,75 n 18 50 IHerliner Hand. 275,0——IItavi⸗Min. A 50,.——.— 6 It.. 172,0 172.0 5 4 bert. 92,75 89.50 I Hoeſch Ef. St. 1265 Sac 135.0 181.5% N oglenanl. 18, ö ICem de eien 36.0 165,0 Kabine Berge. 9780.50 Ehn Ane 12804250] Bante⸗Alktien. ee een, eee ee ab gen e e alder 429 4280 4% ff 107 4055 8 IAhein Braunk, 275,0 5 5 a 84, 528,0 10% Nh. Stadtzs 102,5 102.8 1Darmſt. u. Nb. 266,5—. IAhein. Braunk. 278,0—.— Chem. W. Albt. 90,— 90,— Bank f. Brauind 196,0 198,0] Accumulatoren. 161,21161.7 1 1 Phil. Holzmann 142.0 141.8] Sarotti: 225,. 85% M9 Stadt. 26 92,50 92.80 DHypothekenbk 181,5 130,5 Salzw. Heilbr. 199.0 194,0 Cont.Nürnb. Bg.—.——.—Barm. Bankver. 136,7 142,2 Adler& Oppenh—.—. IDatmler Benz 101,2 100,0 Horchwerke 10% 107,0] Scheidemantel.—— 5% Rog ert. 11.— 11, JDeuiſche Jank 462,0 165,50 Tekus Bergbau 12051205 101,2 101,5 Band f. el. Werte 250,5 438,0] Adlerwerke. 1110 111,5] TDeſſauer Gas 198.2 192,8 fHumboldt Mich 0 ISchuberts Sang 850,0 846.5 5% 0. 2 1 850 840 1 .Effekten.Wech. 121,0 121,0 Bu. Laurab. 70,65 70.75 J Daimler Motor 203,0 202,7 TBerl. Handelsg 275.2 270,5 KAG. f. Berkhrw. 188,0 156,0] Diſch.⸗Atlant⸗T. 149,0 145,5 5 ISchuckert& G0. 192.0 193. 5 a 55 5 . e e e ee ee e e e e ö „ Vereinsbar 0 5 1 0 I t. u. N B. g Allg. Elektr.⸗G. 168, 0„Eiſenb.⸗Sign.—„ 8„ 2 Siem.& Halske TSsconto chef 459,2 J890JCrausport-Aletien. Dlagler wa. Se Leuch Baut 18258 192,0 Nrmendf. Pap. 26 5 230,0 T deaſſche Erb 180 7270 Gebd. Jungbang 52, 8180 Sluner.. 10.2 76.2 b) Ausl. Rentenwerte. IJresdner Bant 164,2 168,0 Schantungbahn.— e 88.— 58,— 1 Dt. Ueberſee Bt. 106,0 105.5] Anglo C. Guan.—.——.— Diſch. Gußſtahl. 105,0 105,0 Kahla Porzellan 156,0 15510 Stettiner Bulkan-. e%¾ Mexikaner—— 40.85 Aifrt. Hyp. Bt 150,0 150.0 Iapag.. 184,163, Düſſld.Rat⸗Dürr 88, II'Disconté omi. 158,4 158,5 Anhalt. Kohl. 1 97,.— 98,.— Deuiſchetabelw. 76,25 76,.— IKaliw. Aſchersl 245,7 244,5 Stoehr Kammg. 261,8 263,8 4% Oeſt. Schaza.—.— 35,75 Weta eech 335,9 43, LRordb. Llopd 153,5 157.5 Eiſen Kaisersl. n..Dresbner Ban; 1690 1880 undener Gußft. e e eee Rall. Karls. Masch.. Stbewer Nühm. 47— 47,—%„ Goldrente———.— Ititreld. Ed ⸗B. 200,5 200,2 Oeſterr. U... B.—.——,— TElektr. Licht u. g 209,8 205,5 Ft Algem 165.0 188.0 Aſchaffog Jellſt. 228,0 225,5 Tdiſche Maſch. 55,50 84,— C. d. Kemp..—.— Stolberger Zink 175,0 1730 4%„ conp. Rte.—.— Nürnberg. VB. 160,0 160,0 Baltimor.&Obio———.— Elf. Bad. Wolle.—. Ilitteld. Kredb 202.0 200,0 Augsb. N. Maſch. 100.0 100,0] 1 Otſche Steinzg. 263.0 258,0 Klbcknezwerke„120,7 120,0 Südd Immobil. 90 89. 4½% Silberrte——. Veſterr. Cd Aust. 84.9 84.75 Emag Frankf l—6,— Seſterr.Ereditbl 84.25 34,75 113.0 114.00 Deutſche Wolw.—.—. C.. Knorr. 150.0 1490] Teleph. Berlinen 6 5 50 4%% Papierrte.. Abel, Eredleot 20.510 Induftrie⸗Alctien Eutnger nen 46.— 2.— feigehenr. 2 5 759 5 dare Bachem 22381280 Hanes 2.— 715 f n ov. 80% 8080 Tober Oelfad. 1.59 97. 4% Tut. Ad Ant..58 Rhein. Credirbt— 129,0* Enzinger ⸗Unjon 72.72, Reichsbank 270 5268, Bamag⸗Meguin 5190 500.0 Donnersmarckh.———.— Gebr. Körting 5 7¹.— Tietz e 2 4%% Bagd.⸗Eiſ.111.— 11,50. Reichsbank. 269,2 267,0 Eichb.⸗Mann.. ez] Eßlinger Maſch. 52.75 52,780 Rhein. Creditbk. 127.5 1275 J. P. Bemberg 1972 0 Dürener Metall 288.9 239,5 Koſtheimer Cel..—. Transradio 445, 240,0 4% 2„140,850,835 Sein Fun. Gk. 190.2 190.0 5 Kempf⸗Stern. 191,0 191,0 Ettling. Spin. 4. 224,0 224,0 Süddeutſch. Dis. 1375 187.5 Bergmann Et. 39 390,0 Pürkoppwerte 56,28 58.— Krauß ie, dk.—— 64.— re 146.0 144.0 4% kürt untfüun 16,40—.— 5 e i.— 45.59 18,50 Schöfferh. Bind 851,0 355,0 Jaber, Joh 8. Ind. 588, 1 Hü 8 g„ 200⸗F. 5 Fürtt noiene 18850 J85:5 Schwarh⸗Slorch 190 174.0 Faber e Scheich 2205 255,0 Lransport-Alctien. Hern greſc. 178 0. leni, oleferan, 188,0 100 0 Koffpäuf.: Putte 50.80 60, Ver l e 88 ee 2 Franfb d- Berz. 46.0 188,0 Wegen. 1570 467,0 8c Fu den 3737.. ichsbahn.. Fung Nürnberg—.— Sale Ain 708.8 207.5 Tgah mehere 4. 165.0 16558 Lerchen par! 1450 146,0%%„ 1914. 2 Frankf. All- Berſ. 184,2 183.7 1 80 Faorscereem 128.0 128.0 Schantun 1 6,50 6,45 FBochum Gußt—— Emaille ullrich 15.—, Laurahülte. 70,50 70,.Biſch Nickel 170.0 174.0 4%„„ Goldrte 25,90 28,80 2 Sberrh. Verſ.⸗G. 1920 192.0 Adt, Gebr.. 40.—40,— Felt. Guill Els. 8 80 82.80 4 8 121 Si 183,5 184.2 Gebr. Böhler&.——. Enginger⸗Union 79,50 72,50 Sinde's Eism. 184,5 183,0 17 1 ſtEl bf. 808,0 6040 4%„, Kronr..70] 1,70 25 33 T Feier St.25 r Aae Flein. e e eke.2987„ Eichw' Sergwert 203,0 2030 Lindenderg. 2 Schul Be 42803,.50 8 e Salt 2,40 8 dler Kleyer.. 110, 0 Irkf. Pot.& Wit. 70,25—,— Age 737. 5 Delf. 62, 5 11 29749 W638, ze. Sten. 189.0 187.0 Juchswaggon..— Sig. Eisenbahn 188.0. n ee Fool dige Sinan Snentan 33.50 400 18. Stablwerk 9078 85 5 11700 17700 Lingel Suna 59.5 1 Vergwerk⸗Altkien. auſchaß. Juntp 104.0 ,16,0 T oldſchmldt T. 84.— Jaltimore. 108,0 Bremer Nultan 133,0 184.5 J. G. Farben 280.5 25555 Fingel uch tab. 50.50 8,75 WStagl. v. d. Jop 205,0 f b 5 5. G. T8 55— 5 Aſchoff Zenston 222 2260 Geſßnerch Durl 181,0 13070]J deutsch- Austr. 67..1637 Bremer Wolle 448.0 242,0 Fealdmühle Pap. 248-0 2670 Tü ne e Hafen 90 50 8 5 7 5 5 229,0 227,0 1. 5 IHapag 5 163,7 741 Felten& Guill. I. Loewe& Co. 220, Vogel Telegraph 90,50 5— 1 9 0. Base Ger—.— N 17 9 100 1„ f anſa Diſchiff 120 2945 uderusEiſenw. 15 885 Fuchs Waggen. Loth. Portl. Cem.—.——.— Vogtländaſch. 76,.— 76.— 404 1116.65 1 ſchwell. 5„% Bad. Elektr... Hai m. 42.—IRorbd. Lloyd 153, 5 Chem, Heyden. 128, 5 N 08 44.— 44. 0 e 5. ien, ge see ed Masch Duri 178.0178 0J ammeſen ee een bee kf. Eben, Sehen 78. 78. Oagaenen.. 90.—.85 Fee Bader Wie e 8 een 5— ö 7 5 4 J* 18888 en S8 ee 2 8 en Din 1111 * Free 918 2 — 42 tadellosem Zustande zu verkaufen. Menskag, den 17. Jukt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Vekenntniſſe der Besen de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) Der Strand war um dieſe Jahreszeit ſchon verödet, hier und dört ſtand noch ein verlaſſener Strandkorb. Die See lag glatt und ſchillernd in der Nachmittagsſonne. Iſt das das Meer? hatte Tante Emma in Btarritz gerufen. Auch ich war zuerſt enttäuſcht. Egon meinte, es lägeg nur an warmen, wind ſtillen Tagen ſo ſcheinheilig da, meiſt ſähe es ſtürmiſch aus. Er ſprach von dem„ſtärkſten Wellenſchlag der ganzen Oſtſee“, was ich indeſſen für eine lokalpatriotiſche Uebertreibung hielt. Wir ſtiegen aus und gingen auf dem weißen Sand nach Dünen herunter. — Eine Familie war gerade dabei, in der Einſamkeit ein Freibad zu nehmen. Der dicke Papa kleidete ſich hinter auf⸗ geſtecktem Badetuch an. Die Mama ſaß auf einem Felsblock und friſierte ſich. Egon wandte wieder einmal den Kopf, aber er ſagte nur enttäuſcht„Sarce bleu!“ Es war bereits Nachſatſon und alles machte einen leeren, verödeten Eindruck. Wir ſtürzten uns mit einem wahren Fieber ins Meer und ſchwammen über eine halbe Stunde. Egen kam aus dem Herrenbad herüber, um mich mit Meerwaſſer zu ſpritzen, mich zu taufen, wie ez ſagte. Wir lachten und waren über⸗ mütig wie die Kinder, die mit uns um dieſe ſpäte Stunde in den Wellen plätſcherten. 17 den Fiſcherhäuſer öffneten ſich, Frauen mit Weibenkörben und Kinder kamen heraus, ein eiliges Laufen mit Holzſchuhen entſtand in allen Gaſſen. Die Kutter hielten an der Brücke. Ein Boot nach dem andern kam aus dem Meer in den Hafen und glitt unter der Brücke durch, um dort anzulegen Wie Droſchken vor dem Opernhaus hielten die braunen Kutter in Reih und Glted oberhalb der Brücke. Schwer hin⸗ gen die flatternden Fiſche in den Maſchen, ſie wurden raſch befreit. Die toten Fiſche flogen gleich ins Meer, die friſchen wurden zappelnd auf die naffen Körbe gehäuft und von bar⸗ füßigen Kindern mit kleinen Handwagen in die Räuchereien gefahren. Ich bekam Luſt, einen Korb voll an Mama zu ſchicken. Sie hatte uns ſoviele Eßkörbchen nach Trier geſchickt, jetzt konnte ich mich endlich dankbar erweiſen. Am Ende der Strandſtraße ſtieg der Rauch aus den Schornſteinen der Räuchereien, alles duftete nach Tran. Die Frauen, die hochgeſchürzt an den fettigen, öligen Tiſchen han⸗ tierten, verpackten mit ihren dürren, braunen Armen die Flundern. Wir nahmen unſeren Korb mit und Egon gab ihn auf der Poſtagentur dem dort waltenden Fräulein ab. Ich bemerkte, daß dieſes ihn mit einer faſt atemloſen Befangen⸗ heit bediente und daß ſie ein grünes Band im Haar trug. Die Mode dieſer Bänder war, nachdem ſte durch alle anderen Städte die Runde gemacht hatte, ſchließlich auch hierherge⸗ kommen. Egon hatte den Wagen nach Hauſe fahren laſſen, um mir den Genuß einer Dampferfahrt zu verſchaffen. Es bluffte von der Brücke ab jeden Abend um halb ſieben ein kleiner Damp⸗ fer nach der Stadt, der die Fiſche und die Poſtſachen dorthin mitnahm. Aber wir warteten eine halbe Stunde auf der In der Kabine Nummer ſechs, die mir die alte mürrtſche Badefrau, die mich an unſere Kinderfrau erinnerte, anwies, fand ich die Wände mit Gedichten bekritzelt, die von der Kühn⸗ heit eines Autors zeugten, der vor nichts zurückſchreckt. Dar⸗ über prangte in fetten Lettern ein Reim, der ſich mir wegen ſeines Rhythmus einprägte: „Fritz Rislo trägt'nen Panama. Warum denn nicht, das kann er ja.“ Daß die Kabine meine Unglückszahl trug, bemerkte ich erſt beim Herauskommen, doch bin ich dieſer Kabine bis zu⸗ letzt aus Aberglauben treu geblieben. Als wir aus der Badeanſtalt kamen, hatte ſich das Bild des Hafens und des Meeres verändert und belebt. Eine Menge rotbrauner Segelbvote, in denen die Flundern auf⸗ gehäuft lagen, lief eben in den Hafen ein: Die Türen der Schiffbrücke, ohne daß er ſich zeigte. Egon fragte einen der Fiſcher, die dort in grauen Wollfacken ihre Pfeifen rauchten und in das Waſſer ſpuckten, ob der Dampfer Verſpätung Habe, „Verſpätung? Nee, er fährt heute nicht!“ „Warum?“ „Er iſt kaputt., morgen früh fährt er vielleicht oder übermorgen.“ Es war ein ſo milder, ſchöner Abend, daß uns die Idee überkam, hier draußen am Meer zu bleiben. Egon beſtellte ein feſtliches Souper, ein Zimmer mit ſchö⸗ ner Ausſicht im Strandſchloß und wir wanderten am Meer entlang Niemand kannte uns, wir bewegten uns als Fremde zwiſchen den letzten Badegäſten. Ich ſuchte goldene Bern⸗ Nr. 328 ſteine, die zwiſchen dem Tang ans Ufer geſchwemmt waren, und immer, wenn ich die funkelnden Steine in der Hand hielt, waren es gewöhnliche Kieſelſteine. Egon deklamierte Byron .Er war reizend, übermütig, zu allen Streichen aufgelegt wie ein Schuljunge. Wir nahmen das Souper auf einem der kleinen Balkons des Strandſchloſſes, die wie Vogelkäfige an dem ſchwerfälltgen grauen Steinkaſten hingen. Sie hatten eine Ausſicht auf die weit ins Meer gebauten Molen, die den Hafen wie zwet ſchützende Arme umſchloſſen und auf deren Spitzen zwei Leuchttürme den Schiffen ihre Lichtſignale gaben. „Ich komme mir ganz jung verheiratet vor, als ob unſere Ehe heute erſt begänne. Geht es dir nicht auch ſo, Marion?“ Marion?“ Egon hielt mir das Sektglas hin und ſah mich m it ſeit ten blauen leuchtenden, ſchönen Augen an.„Auf was ſoll anſtoßen? Auf unſere Zukunft? Die halten wir jetzt feſt in der Hand. Auf unſere Liebe? Sie kann nicht größer, ni tiefer und gefeſtigter werden wie heute!“ „Auf das Glück“, ſagte ich und ließ ihm meine Hand, die 1 3 1 er an ſeine Wange zog. Er ſchaute mich an, in ſeinen Ar las ich das Geſtändnis ſeiner Liebe, während mir das klopfte. Der Kellner bediente uns mit einem faſt ve Lächeln und die Mädchen drückten ſich die Naſen an der türe platt, um das junge Paar zu ſehen, das auf der zeitsreiſe ſchien. Egons Uebermut wurde nur noch ern er beluſtigte ſich damit, nich in Verlegenheit zu verſetzen hauptete, ich würde rot, wenn er mich anſähe. Während Gläſer aneinanderklangen, ſprang plötzlich der S der Sektflaſche an die Decke und fiel wieder zur Glas, ſo daß es in zwei Hälften zerſprang und der Se meine Hand ſchäumte... Ich zuckte zuſammen. Egon( mich aus. Draußen wechſelte die Beleuchtung. Die Luft, der zont, das Meer und der Himmel, alles war blau. Sandburgen flatterten die ſchwarzweißen Fähnchen im ele Wind. Der Strand ſah aus wie ein hügeliges Wüſte; weiß, leer und verlaſſen. Wie Rieſenhauben ſtanden die leerer Strandkörbe im Sand. Ein paar Möwen kammen in! hohen Bogen pfeilgerade über die blaue zitternde Meeresfläche flogen, ihre weißen Flügel blitzten wie Silber. Ei ſilbriger Streifen zog ſich am Himmel hin wie eine 2 ſtraße. Dort wo eben die Sonne verſunken war, leu noch ein feuriges Rot, das langſam blaſſer ward, e dann ockergelb, um ſich in ſanftvioletten Tönen aufg (Fortſetzung folgt! = ekt über lach 1e Ellangebot Größeres Café-Restaurant mit allen Einrichtungen ſofort günſtig zu ver⸗ kaufen; evtl. bei 2 jährig. Mietvorauszahlung Hilligſt zu an dite 8. verpachten. Angebote unter 8 2. 5 eſchäftsſtelle. Iinhensmittel- Buschäft zu verkaufen. Tagesumſatz ca. Mk. 100.— b 25 5 5 8* 5 8 Ka 285 Ke ge e 9 8 brachte. Trotzdem sollen dleselben im Saison- Ausverkauf noch dderbosen Werde 8 i well ich unbedingt Pletz schaffen muß! Hein riesengroßes Lager in: 8 -Rac-Notorrader Herren-, Surschen- u. Knaben- Anzügen, Mänteln, Paletots, 1 2 1 7 eee, Joppen, Hosen, Leinen- und Lüsterjacken etc. 9 e e muß unter allen Umständen restlos geräumt werden. Die riesig billigen Preise, bei Bruchsteine Für Bauzwecke preiswert zu verkaufen. Se 482 Näheres RI, 1215 Parlograph Se 482 wurden die großen Vortelle, guten Qualitäten, müssen Sie in rem elgenen interesse zum Kauf veranlassen. onlurronz uͤbertroſ die nnen mein Näheres in der Geschäftsstelle. Sonntag abend 6 Uhr entschlief ganz uner- wartet nach langer schwerer Krankheit, meine ebe Gattin und treubesorgte W Schwester und Schwägerin, Frau Mathilde Mathes geb. Haag im Alter von 45 Jahren. Mhm.-Frankfurt-Hanau, 17. Juli 1928. In tiefer Trauer: Franz Mathes u. Kinder Famllie Hein, keenhard Haag Famile Franz Schlekinger Famile Geerg Koch. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 18. Juli, ½2 Uhr von der hiesigen Leichenhalle ausstatt. 8707 * VJerdingung Für einen Teil der Wohnungsbauten Zeppelin⸗, Erlen⸗, Oehmd⸗ und Heuſtraße Mannheim(112 Wohnungen) ſollen die Erd-, Beton- und Maurerarbeiten, Für gen) ſollen die Ammerarbeften, Zumerarbeten, ui re e e 15 2 Sohmielearbeiten, Sehmmiellearbeiten, bo eden e e ae ech Kunststeinarheiten, Kunststeinarbeiten, 2 Näheres Telephon ö f eckerarbeiten 00 e ee Fanta eee Spenglerarbeiten vergeben werden. Spenglerarbeiten vergeben werden. 8662 . für Erd⸗, Beton⸗ und Maurerarbeiten am Donnerstag, den 19. Juli 1928, Angebotsformulare für Zimmer-, 19283, Angebotsformulare für Zimmer⸗ 80 5 1 Schmiede⸗, Kunſtſtein⸗, Dachdecker⸗ un Schmieder Kunſetein, Dachdeger unt Spenglerarbeiten am Samstag, den 21. Jult Spenglerarbeiten am Samstag, den 21. 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